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Full text of "Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde"

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7 


WÜETTEMBEKGISCHE 


ÜCHEH 


FÜR 


STAmm  m  LAIESKOIE. 


HERAUSOEOEBEN 


VON  DBH 


K  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    1883. 


•■■^   ♦    * 


STünfiART. 

W.    KOHLHAMMES. 

1884. 


A 


•  *  +  «  • . 


*     • 


*    *  * 


IpüßUCUBt^ARY 

/^TCW,  LeNOX  AND 

XILOEN  F0UNDATI0N8. 

1897. 


Druck  von  W.  Eohlbammer  in  Stattgart 


t 


Inhalts-Üeberficht. 


L  Bani 

Ärfte  Hälfte.  Seite 

Statißik  des  Unterrichts^  und  Erziehungswefens  im  Königreich  Württemberg  auf  das  Schul' 

jähr  1880—61.  Veröffentlicht  von  dem  K.  Minifteriuro  des  Kirchen-  und  Schal wefens  1 
Württemhergifche  Literatur  vom  Jähr  1881,  Von  Oberbibliothekar  Oberftudienrath  Dr.  v.  H  e  y  d  57 
ünterfuchungen  Ober  den  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und  Körperhaltung  des  Schul- 
kindes. Bericht  an  die  zur  Begutachtung  diefes  Gegenftandes  niedergefetzte  Eom- 
mifllon,  erftattet  am  23.  September  1882  von  Dr.  R.  Berlin,  ProfelTor,  und  Dr.  Rem- 
bold,  Medizinalrath ,  nebft  den  von  der  Kommifllon  vereinbarten  hygienifchen  Vor- 
fchlägen.    Veröffentlicht  mit  Genehmigung  der  K.  MiniÄerien  des  Innern  fowie  des 

Kirchen-  und  Schulwefens 65 

üeberficht  über  die  Verwaltung  der  Bechtspflege  im  Königreich  Württemberg  während  des 
Zeitraums  vom  1.  Januar  bis  31.  Dezenter  1881.    Herausgegeben  von  dem  K.  Jultiz- 

Minifterium 123 

Die  Sterblichheit  im  Zuchthaufe  Ludwigsburg  während  der  Jähre  1872 — 1882/83.  Mit  einem 
Anhange:  Wägungen  des  Körpergewichtes  der  Gefangenen.  Aus  den  Jahresberichten 
des  Zuchthauadirektors  Sichart  an   das  K.  Strafanftalten-Kollegium  pro  1880/81, 

1881/82  und  1882/83 178 

Beiträge  zur  Statiflik  der  Vermögensverwaltung  der  Amtskörperfchaften^  Gemeinden  und 
Stiftungen  in  Württemberg  und  der  Befteuerung  für  Amtskörperfchafts-  und  Gemeinde- 
zwecke.    Mit  7  Tabellen.    Veröffentlicht  vom  K.  Minifterium  des  Innern 187 

Zweite  Hälfte. 

Bewegung  der  Bevölkerung  im  Jahr  1882  .    ^ 233 

Statiflik  der  Erwerbung  und  des  Verlufts  der  Beichs-  und  Staatsangehörigkeit  in  den  Jahren 

ISSO,  1881  und  1882 252 

Die  landwirthfchaftliche  Bodenbenützung  und  die  Ernteerträge  im  Jahr  1882 253 

Die  Ergebnijfe  der  Fruchtmärkte  im  Jahr  1882 272 

Die  Ergebnijfe  dtr  WoUmärkte  von  1883 274 

LHe  Ausfuhr  von  Früchten  und  Mühlfabrikaten  über  den  Bodenfee  im  Jahr  1882    ....  275 

Ber  Schiffs-  und  Waaren -Verkehr  im  Jahr  1882 276 

Die  Hauptergebniffe  der  Berufszählung  vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg 281 

LHe  Ergebniffe  der  Viehzählung  vom  10.  Januar  1883  für  Württemberg 338 


n.  Bani 

Württembergifche  Vierteljahrshefte  für  Landesgefchichte.    Jahrgang  VI.  1883. 


Supplement  -  Band.  seite 

Hof-  und  Staatskalender  für  1884 I 

Wafferflandsbeobachtungen  an  den  württembergifchen  Pegelflationen  im  Jahr  1880.  Mit  2  Tafeln. 

Mitgetheilt  von  der  K.  Minifterial-Abtheilung  für  den  StraBen-  und  Wafferbau  ...  1 
Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs.     Ein  Beitrag  zur  Hydrographie  des  Landes 

von  C.  Regelmann,  Trigonometer  des  K.  ftat-top.  Bureau.  Mit  einer  Karte  .  .  3 
Wafferflandsbeobachtungen  an  den  württembergifchen  Pegelflationen  im  Jahr  1881.  Mit  2  Tafeln. 

Mitgetheilt  von  der  K.  Minifterial-Abtheilung  für  den  Straßen-  und  Wafferbau  ...      49 


WÜETTEMBEEGISCHE 

H'O  "R  TT  nUf  ¥^  O 


FÜR 


STAmm  ™  LÄIESKOIE. 


HESAUSOEGEBEN 


VOM  DEM 


K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

I.  BAND.    1.  HÄLFTE. 

Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens  1880—81.  —  Württembcr^ifche  Literatnr  189L  — 
Unterfuchnngen  über  den  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und  Körperhaltung  des  Schulktndei.  — 
Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881.  —  Die  Sterblichkeit  im  Zuchthaufe  Ludwigaburg  1872—1882/83.  — 
Beiträge  zur  Statiftik  der  Vermögensverwaltung  der  Amtskörperfchaften ,  Gememden  und  Stiftungen 
in  Württemberg  und  der  Befteuernng  für  Amtskörperfchafts-  nud  GemeindcKwecke. 


STlinoART. 

W.    KOHLHAMMER. 
1888. 


Druck  von  W.  Eohlhaminer  in  Stuttgart. 


Inhaltsverzeichnis 

der  1.  Hälfte  des  I.  Bandes  1883. 


Seite 
Statifiik  des  Unterrichts'  und  Erziehungswefens  im  Königreich  Württemberg  auf  das  Schul- 
jahr 1860—61.    Veröffentlicht  von  dem  K.  Minifterium  des  Kirchen-  und  Seimlwefena        1 
Württembergi/che  Literatur  vom  Jahr  1661.  Von  Oberbibliothekar  Oberftiidienrafch  Dr.  v.  H  e  y  d      57 
ünterfuehungen  über  den  Einfluß  des  Schreibens  auf  Äuge  und  Korperhaltung  des  Schul- 
kindes,   Bericht  an  die  znr  Begutachtang  diefes  Gegenftandea  tiiedergeiVtzte  Koni- 
milTion,  erftattet  am  23.  September  1882  von  Dr.  R.  Berlin,  PiofeJForT  und  Dr.  Rem* 
bold,  Medizinal- AffeiTor ,  nebft  den  von  der  Eommifllon  veLelnbarten  hygienifchen 
Vorfchlägen.    Veröffentlicht   mit  Genehmigung  der  K.  Minifterien  des  Innern   fowfe 

des  Kirchen-  und  Schulwefens 65 

Ueber ficht  Ober  die  Verwaltung  der  Eechtspflege  im  Königreich  Württemberg  wahrenä  des 
Zeitraums  vom  1.  Januar  bis  31,  Dezember  1861.    Herausgegeben  von  dem  E,  Juftiz- 

Minifterium ,     .     .    123 

Die  Sterblichkeit  im  Zuchthaufe  Ludwigsburg  während  der  Jahre  1HT2 — 1882183.  Mit  einem 
Anhange:  Wägungen  des  Körpergewichtes  der  Gefangenen,  Ans  den  .Jahrt^ahurichten 
des  Zuchthausdirektors  Sichart  an   das  E.  Strafanftalten  Küllegium    pro   1880/81, 

1831/82  und  1882/83 ./......,    178 

Beiträge  zur  Statifiik  der  Vermögensverwaltung  der  Ämtskörperfchaßen ,  Gemein  den  und 
Stiftungen  in  Württemberg  und  der  Befieuerung  für  AmtskörperßhafU-  und  Gemeinde- 
Zwecke.    Mit  7  Tabellen.    Veröffentlicht  vom  K.  Minifterium  des  Innern 187 


L 


Statiftik 


des 


Unterrichts-  und  Erziehungswefens 


im 


Königreich  Württemberg 

auf  das 

Sehnljahr  1880-81. 


I.   Die  K.  UniTerfltät  Tübingen. 

Diefelbe zählte  im  Studienjahr  vom  Herbtl  1880/81  in  Heben  Fakultäten 
L  an  Lehrftellen  und  Lehrern 
A.   etatmäßige  Lehrftellen 

51  ordentliche;  9  außerordentliche;  8  für  neuere   Sprachen;   Kaufte    und 
LeibeBfibungeU;  zufammen  68. 


B.  Lehrer;  und  zwar  in  der 


evftngr. 
theol. 
Fftk. 


kath. 
thool. 
Fftk. 


Jur. 
Fftk. 


ordentliche  Profefforen 

außerordentl.       ^ 

Hilfslehrer 

Privatdozenten,  einfchl. 
der  Repetenten  und 
Aüiftenzärzte  .     .     . 


1        ~ 


med. 
Fak. 

8 
1 
1 


phiior. 

Fsk. 


11 

2 

1 


lUatow.   nstarw. 
Fak.         Fak. 


7 
2 
2 


10 


1 


13 


15         14  8        19        19        10 

biezn  Lehrer  fdr  neuere  Sprachen,  Kfinfte  nnd  Leibesäbnngen 

zur. 
II.  Vorlefangen  wurden  in  den  genannten  Fakultäten  gebalten 
im  Winterfemefter  1880/81  16        13        14        28        57        12 
„  Sommerfemefter  1881     16        10        16        29        54        21 

zufammen    32        23        30        57      111        33        55 

WOittanb.  Jahrbfleher  1883.  1 


25 
30 


zuf. 

51 
5 

7 


35 


98 
8_ 

106. 

165 
176 


341. 


2  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

III.  Studirende  A.  im  Winterfemefter  1880/81     B. im  Sommerfemefter  1881 

Württem-       Nicht       znfammcn       WOrttem-         Nicht  znf. 

bergor       WOrttem-  bergcr        Wtlrttem- 

bcrger  borger 

1.  Evangelifche  Theologen  .     .  222  59  281  213  110  323 

2.  Katholifche          „            .     .  147  3  150  142  3  145 

3.  Juriften 132  69  201  102  156  258 

4.  Mediziner 98  47  145  96  68  164 

5.  Studirende  der  phil.  Fakultät 

nach  Abzug  der  Theologen  49  30  79  49  67  116 

6.  Regiminaliftcn 53  1  54  49  —  49 

7.  Kameraliften 51  3  54  56  3  59 

8.  Forftwirthe 13  2  15  35  3  38 

9.  Studirende  der  Naturwiffen- 
fchaften,    nach    Abzug    der 

Mediziner 59  36  95  41  37  78 

824         250        1074  783  447       1230. 

Hiezu  kommen  nicht  im- 
matrikulirte,  zum  ßefuch  von 

Vorlefungen   ermächt.  Perf.  H  7 

fo  daß  die  Gefammtzahl  der 
Theilnehmeram  Univerfitäts- 
Unterrichte  ......  1 082  1 237 

beträgt. 

Von  den  250  Nichtwürttembergern  des  Winterfemcfters  gehörten 

a)  anderen  deutfchen  Staaten  an 214 

nemlich  Preußen  145,  Baden  24,  Bayern  10,  Oldenburg  7,  Ham- 
burg 6,  Bremen  4,  Sachfen  und  Braunfchweig  je  3,  Mecklenburg- 
Schwerin,  Schwarzburg-Rudolftadt  je  2,  Sachfen-Weimar,  Sacbfen- 
Meiningen,  Sachfen-Coburg-Gotha,  Anhalt,  Lippe-Detmold,  Elfaß- 
Lothringen  je  1;  * 

b)  außerdeutfchen  Staaten 36 

250. 
Von  den  447  Nichtwürttembergern  des  Sommerfemcfteis  gehörten 

a)  anderen  deutfchen  Staaten  an 412 

nemlich  Preußen  285,  Baden  23,  Sachfen  12,  Oldenburg,  Braun- 
fchweig, Anhalt  je  11,  Hamburg  10,  Bayern  9,  Mecklenburg- 
Schwerin  und  Bremen  je  7,  Heffen  und  Lübeck  je  6,  Saclifen- 
Coburg-Gotha  5,  Schwarzburg-Rudolftadt  2,  Sachfen-Weimar, 
Mecklenburg  -  Strelitz ,  Sachfen  -Mein  ingen ,  Sachfen  -  Altenburg, 
Reuß,  Schaumburg-Lippe,  Lippe-Detmold  je  1; 

b)  außerdeutfchen  Staaten 35 

447! 

IV.  Ergebniffe  der  akademifchen  Preisbewerbung 

cv.  theol.  Fak.    liath.    theol.   Fak.    jnr.     med.  phUof.  ftaatsw.  naturw.   Fniflbirch.  v.Palm-  ziif. 
wifl*.  homil.  kat.    wiff.     hoin.    kath.  Fak.    Fak.*  Fak.     Fak.       Fak.       Si»c.verfchc       fcho 

eingelaufene                                                                                          stittunff  mfixmg 

Arbeiten    .313—33—11  2        1             1  2' 21 

zuerkannte 

Pfeife   .     .  2 —      3       1     _       1       1  1         1             1  2      13 

Belobungen  11—     —     —    —    —    —     —  —       —          —  —        2. 


Die  Uniyerfitat  tübiDgen.  3 

V.  Üniverfitäts-Inftitute 

A.  Beftand  im  allgemeinen 

mllgem.      bei  der  ev.   jor.Fak.    med.  Fak.    phll.Fak.  ftaatsw.  Fak.    natnrw.  Fak.     fOrKOiirteo.     znf. 
theol.  Fmk.  Lcibcsabnngon 

1  1  1  10  4  7  9  6  39. 

B.  Im  befonderen  ift  hervorzuheben 

1.  die  Bibliothek.     Bei  derfelben  betrug 

a)  der  Z u  wach s  im  Etatsjahr  1.  April  1880/81  3867  Werke  in  5663  Bänden. 

b)  die  Benützung  im  Kalenderjahr  1881,  und  zwar  die  Zahl 

der  BenOtsnogstage  der  abgregebenen  der  nar  anf  das  Lereziromer  verlangten 

Werke  ISAnde  Werke  Bünde 

279  14241  22  515  1768  2  870 

2.  An  den  Uebungen  des  evangelifchen  Prediger-Inftituts  haben  fich 
betheiligt 

im  cigentl.        im  Vor-      zurammen      worunter  Nicht- 
Seminar Teminar  WOrttemberger 

im  Winterfemefter  1880/81     .31  8  39  1 

„    Sommerfemefter  1881    .     .    33  6  39  — 

3.  Im  juriftifchen  Seminar  haben  Theil  genommen 

im  Winterfemefter  1880/81   an  den  Uebungen  aus  dem  Handels-  und 

Weehfelreeht 24 

„      „     ftrafrechtlichen  Uebungen      .     30 
„    Sommerfemefter  1881     an  dem  Pandekten  Praktikum    ...     36 

j.  den  ftrafrechtlichen  Uebungen  .    .     26 
Studirende. 

4.  Die  anatomifche  Anftalt  hat  im  Kalenderjahr  1881  im  Ganzen  189 
Leichen  zugeliefert  erhalten,  worunter  148  männliche  und  41  weibliche. 

Von  den  189  Leichen  rühren  121  (85  männliche  und  36  weibliche) 
von  Individuen  her,  welche  eines  natürlichen  Todes  geftorben  find,  68 
(63  männliche  und  5  weibliche)  von  folchen,  welche  ihrem  Leben  ge- 
waltfam  ein  Ende  gemacht  haben  oder  durch  Unglücksfall  umgekommen 
find,  und  zwar  haben  von  den  63  Männern  das  Leben  verloren  durch 
Erhängen  44,  Erfäufen  6,  Erfchießen  9,  Erfrieren  3,  Legen  unter  Eifen- 
bahnzUge  1;  von  den  5  Frauensperfonen  durch  Erhängen  3,  Erfäufen  1, 
Vergiften  1. 

Von  den  189  Leichen  find  82  fecirt  und  107  nicht  fecirt  eingeliefert 
worden. 

5.  Im  phyfiologifchen  Inftitut  haben  im  Jahr  1881  23  Studirende  ge- 
arbeitet, von  welchen  3  fich  mit  fpeziellen  wiffenfchaftlichen  Fragen  be- 
fchäftigt  haben. 

0.  Die  medizinifchc  Klinik  hatte  im  Jahre  1881  im  ganzen  2470  Per- 
fonen,  von  welchen 

738  (422  männl.  und  316  weibl.)  in  die  ftationäre  Klinik  aufgenommen, 
1 732  (903      „  „     829       „    )  ambulatorifch  behandelt  wurden. 

Von  den  in  die  ftationäre  Klinik  aufgenommenen  Perfouen  find  51 
(28  männliche  und  23  weibliche)  geftorben. 
7.  Die  Chirurg ifcheKlinik  hatte  im  Jahre  1881  im  ganzen  2181  Per- 
fonen  (gegen  2165  des  Vorjahrs),  von  welchen 

655  (410  männl.  und  245  weibl.)  in  die  ftationäre  Klinik  aufgenommen, 
1 526  (883      „         «643      „     )  ambulatorifch  behandelt  wurden. 

Von  den  in  die  ftationäre  Klinik  aufgenommenen  Perfonen  find  15 
•    •  (13  männliche  und  2  weibliche)  geftorben. 


Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

8.  Die  Augenklinik  hatte  im  Jahre  1881  im  ganzen  1 679  Perfonen  (gegen 
1471  des  Vorjahrs),  von  welchen 

517  (301  männl.  und  216  weibl.)  in  die  ftationäre  Klinik  aufgenommen, 
1  162  (644     „         „     518      „    )  ambulatorifch  behandelt  wurden. 

9.  Bei     dem    geburtshilflich-gynäkologifchen     Inftitut    haben    im 
Jahre  1881 

a)  in   der   geburtshilflichen   Klinik  215  Frauen   (gegen  195  des 
Vorjahrs)  geboren,  und  find 

b)  in   der  gynäkologifchen  Klinik  311  Frauen  behandelt  worden. 

10.  In  der  Poliklinik  find  im  Jahre  1881  2372  Fälle  behandelt  worden, 
mit  66  Todesfällen. 

11.  In  dem  pathologifch-anatomifchen  Inftitut  find  im  Jahre  1881 
98  Sektionen  (gegen  97  des  Vorjahrs)  vorgenommen  worden. 

12.  Das  philologifche  Seminar  zählte 

im  Winterfemefter  1880/81 
ordentliche  Mitglieder  .    .    48,  nemlich  vom  Stift  20,  Wilhelmsftift  5, 

Stadtftudirende  23   (wor.  3  Nichtwürtt) 
außerordentl.  Mitglieder    .     30,  wor.  21  Württemberger  und  9  Nichtwürtt. 
zuf.     78. 
Von  diefen  betheiligten  fich  an  den  Lehrfibungen  im  Gymnafium     2, 

„    dem  Kurs  für  Vorgerücktere      .    29. 
Im  Sommerfemefter  1881 
ordentliche  Mitglieder  .     .    38,  nemlich  vom  Stift   11,   Wilhelmsftift  8, 

Stadtftudirende    19   (wor.  1  Nichtwürtt.) 
außerordentl.  Mitglieder    .    35,  wor.  25  Württemberger  und  10  Nichtwürtt. 

zuf.  73. 
Von  diefen  betheiligten  fich  an  den  Lehrübungen  im  Gymnafium     5, 

„    dem  Kurs  für  Vorgerücktere      .     19. 

13.  Das  Seminar  für  neuere  Sprachen  zählte 

im  Winterfemefter  1880/81  47,  nemlich  vom  Stift  15,  Wilhelmsftift  2, 

Stadtftudirende  30,  (worunter  3  Nicht- 
württemberger),  Lehramtskandidaten  38 
(15  humaniftifche  und  23  realiftifche) 
und  9  andere  Studirende. 

Im  einzelnen  betheiligten  fich  am  neudeutfchen  Kurs    ....     13 

„  altdeutfchen  „  ....  7 
„  romanifchen  „  ....  5 
„  niederen  franzöfifchen  Kurs  .  10 
„    höheren  „  „     .     17 

„    niederen  englifchen  „     •.12 

„    höheren  „  „     .     15; 

im  Sommerfemefter   1881     35,  nemlich  vom  Stift  8,  Wilhelmsftift  3, 

Stadtftudirende  36  (worunter  11  Nicht- 
württemberger),  Lehramtskandidaten  25 
(10  humaniftifche  und  15  realiftifche) 
und  10  andere  Studirende. 

Im  einzelnen  betheiligten  fich  am  neudeutfchen  Kurs   ....      8 

n    altdeutfchen       „       ....      6 


^1 


Die  UnWerfität  TübingeD.  6 

am  romanifchen  Kurs  ....  6 
„  niederen  franzöfifchen  Kurs  .  6 
„    höheren  „  „    .     11 

„    niederen  englifchen  „     .      6 

„    höheren  „  „     .      5. 

14.  Im  hiftorifchen   Seminar  haben  fich  an   den  Uebungen  betheiligt 

im  Winterfemefter  1880/81 11  Studirende 

„    Sommerfemefter  1881 16  „ 

15.  Im  ftaatswiffenfchaftliehen   Seminar 

im  Winterfemefter  1880/81  an  den  nationalökonomifehen  Uebungen    27 

„     „    verwaltungsrechtlichen       „  13 

^   Sommerfemefter  1881      „     „    nationalökonomifehen        „  40 

(bei  2  Profeflbren) 

„     „    verwaltungsrechtlichen       ^  27. 

16.  Im  mathematifch-phylikalifchen  Seminar  find 

im  Winterfemefter  1880/8 1  Kurfe  über  Ergänzungen  zur  Algebra  mit      7 

„        „    Eonftruktionsübungen        ^        8 
„        jj    Uebungen  zur  Integral- 
Rechnung  mit     .    .    .    .     10; 
im  Sommerfemefter  1881       „        „    Konftruktionsubungen  mit  5 

„        ^    analytifch-mech.  Uebungen  .     10 
Theilnehmern  gehalten  worden. 

17.  Im  phyfikalifchen  Inftitute  haben 

im  Winterfemefter  1880/81     5, 
^    Sommerfemefter  1881        4  Studirende  Theil  genommen. 

18.  Im  Laboratorium  für  reine  Chemie 

im  Winterfemefter  1880/81      ...    46, 
„    Sommerfemefter  1881     ....    33  Praktikanten; 
19.'  im  Laboratorium  für  angewandte  Chemie 
im  Winterfemefter  1880/81  ....    16, 
„    Sommerfemefter  1881     ....    26  Praktikanten; 

20.  im  botanifchen  Inftitut 

im  Winterfemefter  1880/81 ....     12, 
„    Sommerfemefter  1881     ....     14  Praktikanten; 

21.  im  zoologifch-zootomifchen  Inftitut 

im  Winterfemefter  1880/81 ....      9, 
^    Sommerfemefter  1881     ....    30  Praktikanten. 

22.  Die  Reitfchule  wurde 

im  Winterfemefter  1880/81  von  170 
^    Sommerfemefter  1881        „     124  Studirenden  befucht; 

23.  die  Fechtanftalt 

im  Winterfemefter  1880/81  von  300, 
„    Sommerfemefter  1881        „     350  Studirenden; 

24.  die  Turnanftalt 

im  Winterfemefter  1880/81  von  110, 
„    Sommerfemefter  1881        „       97  Studirenden; 

25.  das  Zeicheninftitut 

im  Winterfemefter  1880/81  von      7, 
„    Sommerfemefter  1881        „       10  Studirenden. 


6  Statiftik  des  Uoterrichts-  und  Erziehunf^wefens. 

VI.  Aafwand   auf  die  Univerfität. 

J.  Nach  dem  pro  1.  April  1880/81  vcrabfchiedeten  Etat  betragen 

A.  die  Ausgaben 

a)  Befoldungen 2USS0Ji 

Dispofltionsfonds  zu  Gehaltszulagen  etc.     108000  ^ 

b)  InftitutC;  Sammlungen;  Fakultäten  etc. 

316  956  Ji 
davon  auf  d*  Dispof -Fonds        896    „ 

Reft    316060  c^ 

c)  befondere  Koften 180  ^ 

d)  allgemeine  Verwaltungskoften    .    .    .      20  800  „ 

e)  Außerordentliches,  für  einige  Inftitute        2000  „ 

^    ,'         .         ,  ""  ~    691920  c.«; 

B.  die  Einnahmen 

a)  ans  dem  Vermögen 

aa)  der  Univerfität  im  Ganzen 

54  200^«; 
bb)  einzelner  Fakultäten  u. 

I""'*"'« ^JilLjl-  62019  .«; 

b)  aus  dem  Betrieb  der  Inftitute     .    .    .      8  200    „ 

c)  „    Gebühren  der  Studirenden  ...      7  704    „ 

d)  „    Beiträgen 493    ^  78  416  Ji 

C.  Der  Staatszufchuß .    .    613504  oü 

2.  Der  wirkliche  Aufwand  aus  Staatsmitteln  betrug  .    593029  Ji  77  Pf. 

3.  Anhangsweife  find  hier  noch  zu  erwähnen 

A.  die  Staats ftipendien  für  Studirende  d.  Landcsuniverfität mit   9  514c/«[ 

B.  die  Stipendien  für  wiffenfchaftliche  Reifen  mit    .    .    4286  „ 
VII.  Stiftungen,  nach  dem  Stande  des  Kalenderjahrs  1881 

1.  Zahl  der  an  der  Univerfität  verwalteten  Stiftungen 
53,  worunter  die  bedeutendfte  mit  einem  Vermögcns- 

ftand  von 537  734  c/^  55  Pf. 

2.  Betrag  des  Vermögens  fämmtlicher  Stiftungen   .    .    2  591599    „    02    „ 
gegen  das  Vorjahr  mit 2  573  909    ^    71    ^ 

mehr      .    .    .         17  689  J6  31  Pf. 
wovon  durch  Kursgewinn    .     .     .         750  cti  85  Pf. 
„      Heimfall  von  Heften  85    „    71    „ 

„       Ertragsüberfchüffe   .     16  552    „    75    „ 
„       Grundftocksbciträge         300    ^    —    „ 

17  689  X  31  Pf. 

3.  Betrag  des  Erträgniffes 115463  Ji  56  Pf. 

wovon  auf  Stiftungszwecke.     .    .     79178  Jt  22  Pf. 

dem  Grundftock  zugewief.     16  552    „    75    „ 
Steuern  und  Verwaltungs- 
koften      19  732    „    59    r, 

115463  ^  56  Pf. 
VIII.  Doktor-Promotionen  haben  im  Kalenderjahr  1881  ftattgefunden 
bei  der  evang.-theologifchen  Fak.     — 
„      „     kathol.-theologifchen     „        — 


Landwirthfohaftliche  Anftalten. 

bei  der  juridifchcn                  Fak. 
^      ^     medizinifeben                ^ 
^      „     pbilofopbifcben              „ 
„      „     ftaatswirtbfcbaftl.         „ 
„      „     naturwiffenfcbaftl.        „ 

7  (worunter 

8 
21  (       „ 

6(       „ 
18 

3  bon.  causa) 

1     .         «    ) 
3     .         .    ) 

zuf. 

60  (       , 

7      „           n    ). 

II.  Landwirtlifchaftliclie  Anftalten. 

I.  Die  Anhalt  in  Hohenheim. 

A.  l^Ie  laBdwlrthrchaftliche  (im  Winterreioell^r  ISSO^Sl  nocb  land-  und  forrtwirthrchafliicho)  Akadouiie. 

I.  Etatsmäßige  Lebrftellen: 

10  ordentlicbe  Profefforen  einfcbließlicb  des  Direktors; 

9  Hilfslebrer  (einfcbließlicb  1  Repetenten); 

I  Affiftent  für  die  Uebungen  im  cbemifcben  Laboratorium; 

1  Affiftent  für  das  technifcbe  Laboratorium. 
IL  Studirende: 

1.  Im  Winterferaefter  1880/81 

a)  Landwirtbe  und  zwar  Württemberger 19 

Nicbtwürttemberger 34 

zuf.    53 

b)  Forftwirtbe  und  zwar  Württemberger 17 

Nicbtwürttemberger 2 

zuf.     19 

Gefammtfumme  72. 
Nacb  der  Heimat  fcbeiden  fich 

a)  die  nicbtwürttembergifcben  Landwirtbe 

in  ßeicbsangebörige 18 

und  zwar  Angehörige  von  Preußen  10,   Bayern  2,  Sachfen  2, 
Ileffen  3,  Mecklenburg-Schwerin  1; 

Ausländer 16 

und  zwar  Angehörige  von  Oefterreich-Ungarn  4,   Rußland  6, 
Schweiz  2,  Frankreich,  Schweden,  Serbien,  Chile  je  1 ; 

b)  die  nicbtwürttembergifcben  Forftwirtbe  find 

Angehörige  von  Oefterreich-Ungarn 2 

2.  Im  Sommerfemefter  1881 

Landwirtbe,  und  zwar  Württemberger 12 

Nicbtwürttemberger 30 

zuf.     42. 

Nacb  der  Heimat  fcbeiden  fleh  die  nicbtwürttembergifcben  Landwirtbe 
in  Reichsangehörige 16 

und   zwar  Angehörige  von  Preußen  9,  Bayern  1,  Sachfen  1, 

Baden  1,  Heffen  3,  Mecklenburg-Schwerin  1; 
Ausländer 14 

und  zwar  Angehörige  von  Oefterreich-Ungarn   4,   Rußland  6, 

Schweiz  2,  Frankreich,  Schweden  je  1. 


8  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

III.  Exkarfionen. 

Zur  Unterftützung  der  Lehrvorträge  wurden,  außer  verfchiedenen  in  die 
Umgegend  unternommenen,  namentlich  folgende  größere  Exkurflonen  ausgeführt: 

1.  eine  technologifche  in  die  Zuckerfabrik  Böblingen; 

2.  eine  geologifche  nach  Friedrichsball,  Wilhelmsglfick  und  Wafleralfingen; 

3.  eine  geologifch-botanifche  in  die  Alb; 

4.  eine  geologifch-landwirthfchaftlich-botanifche  durch  das  Allgäu  nach  Vorarl- 
berg; 

5.  eine  landwirthfchaftliche  zum  Zwecke  einer  Taxationsübung  auf  den  Ammer- 
hof bei  Tübingen. 

IV.  Prüfungen. 

1.  Der  landwirthfchaftlichen  Diplomprüfung  haben   ßch  mit  Erfolg 

unterzogen 
am  Ende  des  Sommerfemefters  1881   2  Studirende  (1  Nichtwürttemberger). 

2.  An  den  Semeftralprfifungen  haben  fich 

am  Schluß  des  Winterfemefters  Landwirthe  24,  Forftwirthe  7, 
„        „         „    Sommerfemefters         „  14  mit  Erfolg  betheiligt. 

V.  Sammlungen,  Apparate  und  Inftitute  der  Akademie. 

1.  Bibliothek,  2.  chemifches  Hauptlaboratorium,  3.  der  botanifche  Garten  und 
die  botanifchen  Sammlungen,  4.  die  mineralogifch-geognoftifche  Sammlung, 
5.  die  zoologifche  Sammlung,  6.  die  landwirthfchaftliche  Modellfammlung, 
7.  die  Bodenfammlung,  8.  die  Düngerfammlnng^  9.  die  Sammlung  land- 
wirthfchaftlicher  Produkte,  10.  die  WoUfammlung,  11.  die  technologifche 
Modellfammlung,  12.  das  chemifch-technifche  Laboratorium,  13.  der  Kranken- 
ftall  und  die  Sammlungen  für  Veterinär-  und  Hufbefchlagkunde,  14.  das 
mathematifch-phylikalifche  Eabinet,  15.  die  forftlichen  Sammlungen,  16.  der 
Schießplatz. 

B.  Von  den  Mit  den  (torinntiiillltat  Terlmdeiei  Aiftalteii  ill  FolgeidM  xb  benerfcei: 

1.  Ueberficht  über  die  Thätigkeit  der  landwirthfchaftlich-chemifchen 

Verfuchsftation. 
I.  Verkehr  mit  der  Praxis. 

1.  In '  Ausübung  der  Eontrole  des  Düngerhandels  in  Württemberg  wurden 
34  Sorten  von  konzentrirten  Düngemitteln  nnterfucht,  nemlich  26  auf 
Verlangen  von  Landwirthen  und  8  zur  Orientirung  von  Fabrikanten  oder 
Händlern. 

2.  Die  Zahl  der  auf  Güte  und  Reinheit  geprüften  konzentrirten  Futtermittel 
betrug  16,  von  denen  9  von  Landwirthen  und  7  von  Fabrikanten  oder 
Händlern  eingefchickt  waren. 

3.  Briefe  find  im  Verkehr  mit  der  Praxis  von  dem  Vorftand  der  Verfuchsftation 
125  gefchrieben  und  abgefchickt  worden,  großentheils  gutachtliche  Aeußer- 
ungen  über  die  unterfuchten  Dünge-  und  Futtermittel,  nebft  Beantwortungen 
der  verfchiedenften  agrikulturchemifchen  Anfragen  von  Landwirthen  des  In- 
und  Auslandes. 

IL  Vegetationsvcrfuche. 

1.  Vegetationsvcrfuche  in  Wafferkultur  über  die  Bedeutung  der  Kiefelfäure  für 
das  Wachsthum  der  Haberpflanze,  bei  verfchiedener  Konzentration  der 
Löfung  und  mit  wechfelndem  Gehalt  der  letzteren  an  KiefeKaure  und  Stick- 
ftoflf.    Dritte  Verfuchsreihe,  mit  60  Einzelverfuchen. 


Landwirihfchaftliche  Anftalteo.  9 

2.  Fortgefetzte  Verfuche  in  8  gemauerten  Erdkäften  und  in  4  verfchiedenen 
Bodenarten  (Thon-,  Lehm-,  Sand-  und  Humusboden)  über  den  Einfluß  der 
cbemircben  und  pbyfikalircben  Befebaflfenbeit  des  Bodens  auf  die  Qualität 
und  Quantität  der  Ernten.  Im  Sommer  1881:  Kultur  von  Haber,  mit  16 
vollftändigen  Afcbenanalyfeu  der  geernteten  Pflanzen  (Stroh  und  Körner). 

3.  Vergleichende  Verfuche  in  24  Holzkäften  mit  der  in  Waffer  löslichen  und 
der  präzipitirten  Phosphorfäure. 

HL  Felddüngungsverfuche. 

1.  Fortfetzung  der  Verfuche,  welche  auf  65  einzelnen  Parzellen  feit  16  Jahren 
ausgeführt  werden,  um  Beiträge  zu  fammeln  zu  der  Lehre  von  der  Er- 
fchöpfung  und  Bereicherung  des  Bodens,  unter  Beobachtung  der  Erfcheinungen, 
welche  bei  völligem  oder  nur  tbeilweifem  jährlichem  Erfatz  der  dem  Boden 
entzogenen  Pflanzennährftoffe  fich  bemerkbar  machen.     1881:  Runkelrüben. 

2.  Fortgefetzte  Verfuche  über  das  Wachsthum  von  Rothklee  und  Lein  bei 
häufigem  Anbau  diefer  Pflanzen  auf  demfelben  Felde  und  unter  verfchiedenen 
Dfingungsverhältniffen. 

3.  Verfuche  mit  in  Waffer  löslicher  und  mit  präzipitirter  Phosphorlaure,  bei  dem 
Anbau  von  Haber,  Gerfte  und  Sommerweizen  auf  den  Feldern  der  Verfuchs- 
ftation,  fowie  der  Heidfeld-  und  Chauffeefeldrotation. 

IV.  Fütterungsverfuche. 

1.  Vergleichende  Verfuche  mit  Pferd  und  Hammel  über  die  Verdaulichkeit  von 
Wurzelgewächfen  (.Kartoffeln  und  Mohrrüben  neben  Wiefenheu  und  Haber). 

2.  Vergleichende  Verfuche  mit  Pferd  und  Hammel  über  die  Verdaulichkeit 
zweier  Schnitte  von  Luzerne  und  des  Rothklees. 

3.  Beginn  neuer  Verfuche  mit  dem  Pferd  über  das  Futteräquivalent  für  die 
geleiftete  oder  zu  leiftende  Arbeit;  das  Futter  wird  dabei  gleichzeitig  mit 
Pferd  und  Hammel  auf  die  Verdaulichkeit  geprüft. 

4.  Verfuche  mit  Hammeln  über  die  Erhaltung  derfelben  im  Maftzuftande  durch 
mäßiges  Heufutter. 

5.  Vergleichende  Verfuche  über  den  Einfluß  der  Fütterung  von  entbitterten 
Lupinen  und  von  Ackerbohnen  auf  die  Quantität  und  Qualität  der  Milch 
bei  Kühen. 

6.  Verfuche  über  die  Verdauung  entbitterter  Lupinenkörner  durch  das  Pferd 
und  Beobachtungen  über  die  Leiflungsfähigkeit  des  Pferdes  bei  Lupinen- 
und  bei  Haberfütterung. 

V.  Referate,  welche  im  Verlaufe  des  Jahres  1881  über  die  Ergeb- 
niffe  der  in  Hohenheim  ausgeführten  Verfuche  und  Unterfuch- 
nngen  veröffentlicht  wurden. 

1.  Pferde-Fütterungsverfuche;  8.  Bericht  (Ref.  E.  Wolff):  Die  Verdauung  des 
Futters  unter  dem  Einfluß  ungleicher  Arbeitsleiftung  des  Pferdes,  mit  Bei- 
gabe von  Stärkmehl  und  mit  einfeitig  erhöhter  -Menge  des  Futterfettes. 
^Landw.' Jahrbücher"  Bd.  X  S.  559—584.  1881. 

2.  Pferde-Fütterungsverfuche;  9.  Bericht  (Ref.  E.  Wolff):  Vergleichende  Ver- 
fuche mit  Pferd  und  Hammel  über  die  Verdauung  von  zweierlei  Arten 
Kleeheu.    Ebendaf.  S.  585—593. 

3.  Pferde-Fütterungsverfuche;  10.  Bericht  (Ref.  E.  Wolff):  Vergleichende  Ver- 
fuche mit  Pferd  und  Hammel  über  die  Verdaulichkeit  der  Erbfen.  Ebendaf. 
S.  594—601. 


10  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

4.  Verlache  und  Unterfuchungen  über  die  Verwendung  der  Lupinenkörncr  als 
Futtermittel  (Ref.  0.  Kellner)  „Landw.  Jahrbücher"  Bd.  X  S.  849—892.  1881. 

a)  Ueber  die  Entbitterung  der  Lupinen  (Nachträge). 

b)  Vergleichende  Vcrfuche  über  die  Verfdtterung  von  entbitterten  Lupinen 
und  von  Ackerbohnen  an  Milchkühe. 

c)  Verfuche  über  die  Verdauung  entbitterter  Lupinenkörner  durch  das  Pferd 
und  Beobachtungen  über  die  Leiftungsfähigkeit  des  Pferdes  bei  Lupinen- 
und  Haberfütterung. 

5.  Fütterungsverfuche  mit  Hammeln  über  die  Verdaulichkeit  einiger  Arten  von 
ausländifchen  Oelkuchen.  (Ausführliches  Referat  von  E.  Wolff)  „Landw. 
Verfuchsftationen"  Bd.  XXVII  S.  215—245.  1881. 

6.  Beobachtungen  über  die  Erhaltung  gemäfteter  Thierc  auf  ihrem  Körper- 
gewicht (Ref.  0.  Kellner)  „Württ.  Wochenblatt  für  die  Landwirthfchaft" 
1881,  Nr.  20  (15.  Mai)  und  Nachtrag  Nr.  29  (17.  Juli)  1881. 

7.  Verfuche  über  die  Erhaltung  gemäfteter  Schafe  im  Maftzuftande  (Referent 
0.  Kellner)  „Deutfche  landw.  Preffe"  1881,  Nr.  72  (7.  Septbr.). 

8.  Zur  Beftimmung  der  Eiweißftoflfe  und  der  nicht  eiweißartigen  Stickftoff- 
verbindungen  in  den  Pflanzen  (Ref.  0.  Kellner)  „Landw.  Verfuchs-Stationen" 
Bd.  XXVII,  S.  101-105.  1881. 

2.    Die  Samenprüfungsanftalt. 
In  der  Anftalt  find  im  Jahre  1881  folgende  Arbeiten  ausgeführt  worden: 

1.  Von  den  336  unterfuchten  Proben  verfchiedener  Land-,  Forft-  und  Garten- 
lamereien  wurden  313  von  Händlern  und  Landwirtheu  eingefandte  auf 
Echtheit,  Reinheit,  Keimfähigkeit  und  Gebrauchswerth  geprüft.  Die  in 
diefer  Hinficht  vorgenommeneu  Unterfuchungen  bezogen  fich  außer  auf 
die  an  Zahl  überwiegenden  Proben  von  Rothklee-  und  Luzernefamen  noch 
auf  folgende  Gattungen  und  Arten:  Weißklee,  Baftardklee,  Hopfenklee, 
Bokharaklee,  Efparfette,  Pferdezahnmais,  Wiefenrifpengras,  wolliges  Honig- 
gras, Fioringras,  gemeines  Straußgras,  italienifches,  englifches  und  fran- 
zöfifches  Raygras,  Ruchgras,  Goldhaber,  Wiefenfchwingel,  Schaffcliwingel, 
harter  Schwingel,  Rafeufchmielc,  Knaulgras,  grannenlofe  Trefpe,  Wiefen- 
liefchgras,  Spitzwegerich,  Lein,  Hanf,  Runkelrüben,  Möhren,  Zwiebeln,  ge- 
meine Kiefer,  Weymouthskiefer,  Schwarzkiefer,  Weißtanne,  Fichte,  Lärche, 
Birke. 

2.  Im  Intereffe  der  Laudwirthe  und  Händler  wurden  vielfache  Anfragen  be- 
antwortet und  drei  verfchiedenc  Syfterae  Kleefamenreinigungs-  rcfp.  Sortir- 
Mafchinen  in  Augenfchein  geuommen,  wovon  eine  geprüft  wurde,  um 
fiebere  Auskunft  geben  zu  können. 

3.  Die  im  Vorjahre  feitens  der  Händler  mit  der  Anftalt  abgefchloffenen 
40  Verträge,  wonach  fich  die  erfteren  verpflichtet  hatten,  ihreu  Abnehmern 
echte,  thuulichft  gereinigte  und  in  einem  jedesmal  namhaft  zu  machenden 
Prozentfatze  keimfähige  Saatwaaren  unter  Erfatzpflicht  zu  garantiren,  find 
für  das  Jahr  1881  wieder  erneuert  worden. 

4.  Auf  Erfuchen  mehrerer  Laudwirthe  von  Altenfteig  und  Umgegend  find 
über  eine  Probe  unreifer  Weizenpflanzen  gutachtliche  Berichte  ausgearbeitet 
worden,  dahin  gehend,  daß  das  von  den  l)etreff*enden  Ijandwirthen  ver- 
wendete Saatgut  nicht  Sommer-,  fondern  Wiuterweizen  gewefen,   daß  alfo 


Landwirthfchaftliche  Anftalten.  11 

der  Händler,  welcher  Sommerfaat  zu  verkaufen  vorgab,  fich  einen  Betrug 
hat  zu  Schulden  kommen  laflen. 

5.  Für  Vermehrung  der  Samenhandlung  ift  geforgt  worden,  wobei  namentlich 
die  einheimifchen  Unkräuter  berückßchtigt  wurden,  fo  da£  die  Zahl  der 
in  der  Anftalt  vorhandenen  Mufter  auf  ca,  800  geftiegen  ift, 

6.  19  Proben  eines  Gemenges  von  Wicken  und  Hafer  wurden  auf  Quantität 
und  Qualität  der  einzelnen  Beftandtheile  unter  Angabe  der  Menge  und 
Art  von  fremdartigen  und  für  die  Landwirthfchaft  theils  unbrauchbaren, 
theils  fchädlichen  Beimifchungen  geprüft;  außerdem  wurde  bei  jeder  Probe 
die  Zahl  der  Wicken,  re(p.  Haberkörner  pro  100  gr.  ermittelt. 

7.  Eine  Unterfuchungsreihe  mit  Saaterbfen  und  Schminkbohnen  hatte  den 
Zweck,  das  Wachsthum  des  Keimwürzelchens  nach  Wegnahme  der  Samen- 
fchale  einerfeits,   und  im  natürlichen  Zuftande  andererfeits  zu  vergleichen. 

8.  Eine  größere  Anzahl  von  Verfuchen  mit  Keimlingen  von  Erbfen  und  Pferde- 
bohnen wurde  zu  dem  Zwecke  angeftellt,  um  die  verringerte  Fähigkeit 
zur  Abwärtskrümmung  der  Keimwurzel  bei  Verletzung  der  Wurzelfpitze 
feftzuftellen.  Ueber  die  Ergebniffe  diefer  noch  fortgefetzten  Verfuche  wird 
in  einer  befonderen  Publikation  berichtet  werden. 

9.  Zur  Zeit  der  Abnahme  des  äußeren  Gefchäftsvcrkehrs  find  außer  der  oben 
erwähnten  Vervollftändigung  der  Samcnfammlung  mikrofkopifche  Studien 
über  die  Embryogenie  und  Entwicklungsgefchichte  der  Samen  einiger 
Rauunculaceengattungen  angeftellt  und  die  Ergebniffe  vorläufig  in  mikro- 
fkopifchen  Präparaten  niedergelegt  worden,  um  nach  Erweiterung  und  Ab- 
fchluß  der  Unterfuchung  veröffentlicht  zu  werden. 

Ferner  befaßte  man  fich  mit  der  Prüfung  der  Keimkraft  älterer  und  frifcher 
Samen  einiger  Cuscuta- Arten,  wobei  die  Art  und  Weife,  in  der  die  jungen  parafi- 
tifchen  Keimpflänzchen  an  verfchiedene  Kulturpflanzen  fich  anheften,  ftudirt  wurde, 
um  dadurch  den  Schädlichkeitsgrad  einzelner  der  erfteren  fiir  einzelne  Kulturgewächfe 

zu  konftatiren. 

3.  Die  Ackerbaufchule. 

Der  Kurs  ift  ein  dreijähriger.  Die  Zahl  der  Schüler  betrug  am  1.  Ok- 
tober 1880  27. 

Am  30.  September  1881  traten  12  Zöglinge  (l.  Klaffe)  zur  gefetzmäßigen 
Zeit  aus. 

Der  Unterricht  umfaßte,  neben  ungefähr  80  Zeichen-,  20  Feldmeß-  und 
Nivcllir-,  40  Singftunden,  die  an  Sonn-  und  Feiertagen  gegeben  wurden,  zufammcn 
543  Stunden. 

Es  kommen  hievon  auf 

Landwirthfchaft 289  Stunden 

Geometrie  und  Stereometrie  .......       57        „ 

Deutfche  Sprache  und  Auffatz 104         „ 

Rechnen 68         „ 

Phyfik 21 

Thierheilkunde 4         „ 

Mit  den  12  Zöglingen  der  I.  Klaffe  wurde  im  Laufe  des  Sommers  eine  4tägige 
Exkurfion  gemacht. 

4.  Die  Gartenbaufchule, 

Aufgenommen  wurden  fiir  das  Lehrjahr  1880  bis  1881  6  Zöglinge,  von 
welchen  nach  Vollendung  des  Lehrjahrs  (27.  September  1881)  einer  als  Gärtner  zu 


12  Statiftik  des  Untorrichts-  und  Erziehungswefens. 

einer  Herrfchaft  kani;   2  als  Gehilfen  in  fiirftliche  Gärtnereien,  2  als  Gehilfen  zu 
Handelsgärtnern  kamen  und  einer  als  Einjähriger  zum  Militär. 

Der  Unterricht  des  Vorftandes  (das  Zeichnen  nicht  mitgerechnet)  umfaßte 
264  Stunden,  wovon  auf  Botanik  56,  allgemeinen  Gartenbau  38,  Obftbau  und  Obft- 
kunde  73,  Gemüfebau  45,  Handels-  und  Landfchaftsgärtnerei  45  und  7  Stunden  auf 
Repetitionen  kommen.  Den  übrigen  Unterricht  hatten  die  Zöglinge  gemeinfchaftlich 
mit  den  Ackerbaufchülern. 

5.   Unternehmungen  im  Tntereffe  der  Landeskultur. 

1.  Verkauf  von  Sämereien: 

258,98  Ctr.  Sommer-  und  Winterweizen,  291,91  Ctr.  Dinkel,  242,25  Ctr. 
Gerfte,  98,24  Ctr.  Haber,  49,56  Ctr.  Ackerbohnen,  1,25  Ctr.  Reps  und 
Rübfen,  37,88  Ctr.  Kartoflfeln,  0,53  Ctr.  Grasfamenmifchung,  12,05  Ctr. 
Runkeinfamen,  254,39  Clr.  Rigaer  Leinfamen,  33,54  Ctr.  Orig.  Rhein- 
ländifcher  Hanffamen. 

2.  Verkauf  aus  der  Baumfchule: 

3  533  Stück  Apfelhochftämme,  85  Stück  Apfelpyramiden  und  -Spaliere, 
416  Stück  Bimhochftämme,  5  Stück  Bimpyramiden,  5  Stück  Wallnußhoch- 
ftämme,  64  Stück  Pflaumenhochftämme,  10  Pflaumenpyramiden,  192  Stück 
Eirfchenhochftämme,  84  Stück  Zwetfchgenhochftämme,  5  Aprikofen-  und 
Pfirsichspaliere,  1100  Sorten  Edelreifer. 

6.   Befondere  landwirtfchaftliche  Lehrkurfe. 

Im  Frühjahr  und  Sommer  1881  fand  auf  Veranlaffung  der  K.  Centralftelle 
für  die  Landwirthfchaft  ein  im  ganzen  10  wöchiger  Lehrkurs  in  der  Obftbaum- 
zucht  ftatt,  an  welchem  fich  zufammen  25  junge  Leute  betheiligten,  und  zwar  aus  den 
Oberämtem  des  Neckarkreifes:  Cannftatt  1,  Eßlingen  2,  Stuttgart  3;  des  Schwarz- 
wald kreifes:  Balingen  2,  Calw  1,  Herrenberg  2,  Horb  1,  Nagold  2,  Nürtingen  1, 
Oberndorf  1,  Rottweil  4;  des  Donaukreifes:  Göppingen  1,  Leutkirch  1,  Münfingen  1, 
Riedlingen  1,  Wangen  1. 

7.  Gutachten  über  landwirthfchaftliche  Gegenftände. 

Abgefehen  von  den  zahlreichen  bei  der  landwirthfchaftlich-chemifchen  Ver- 
fuchsftation  und  der  Samenprüfungsanftalt  eingeholten  Gutachten  (f.  o.  Z.  1  u.  2), 
wurden  folche  feitens  der  Direktion  der  Anftalt  über  die  verfchiedenften  landwirth- 
fchaftlichen  Gegenftände  an  Behörden  und  Private  abgegeben. 

2.  Die  Thierarzneifchule  in  Stuttgart. 

Diefelbe  zählte  im  Studienjahre  1880/81: 
L  Lehrer:  5  Hauptlehrer,  5  Hilfslehrer,  2  thierärztliche  Afliftenten  und  1  AlTiftenten 
für  Chemie,  Phyfik  und  Pharmazie. 

IL  Studirende: 

A.  im  Winterfemefter  1880/81  60,  worunter  2  Hofpitanten. 
Von  diefen  gehörten  an: 

a)  Württemberg:  16; 

b)  anderen  deutfchen  Staaten:  42,  nemlich:  Preußen  11,  Bayern  11, 
Baden  8,  Elfaß  10,  Oldenburg  1,  Detmold  1; 

c)  dem  Auslande:  2,  nemlich:  der  Schweiz  1,  Amerika  1. 


Landwirthfchaftliche  Anftalten.  13 

B.  im  Sommerfemefter  1881:  46,  worunter  1  Hofpitant. 
Von  diefen  gehörten  an: 

a)  Württemberg:  10. 

b)  anderen   deutfchen  Staaten:   34,  nemlich:  Preußen  5,   Bayern    11, 
Baden  6,  Elfafl  9,  Oldenburg  2,  Detmold  1 ; 

e)  dem  Auslande:  2,  nemlich  der  Schweiz  1,  Amerika  1. 

IIL  Die  tbierärztliche  Approbationsprüfung. 

a)  Die  naturwiffenfchaftliche  Prüfung  habön   19  Kandidaten   mitge- 
macht und  find  hievon  14  beftanden. 

b)  Die  Fachprüfung  haben   15  Kandidaten  mitgemacht  und  find  hievon 
2  beftanden. 

IV.  P  reife  wurden  zuerkannt: 

für  das  3.  Studienjahr  (5.  und  G.  Semefter)  2,   und  zwar  ein  I.   und 

II.  Preis;  außerdem  2  Belobungsdiplome; 
für  das  2.  Studienjahr  (3.  und  4.  Semefter)  3,  und  zwar  zwei  I.  und 

ein  II.  Preis; 
für  das  1.  Studienjahr  (1.  und  2.  Semefter)  2,  und  zwar  zwei  I.  Preise. 

Außerdem  wurde,  laut  teftamentarifcher  Beftimmung  des  verdorbenen  Ober- 
medizinalraths  Dr.  v.  Hering,  ein  vollftändiges  Inftrumentarium  einem  der 
vorjKÜglicheren  Studirenden  vom  3.  Studienjahre  als  Preis  zuerkannt. 

V.  Inftitute: 

A.  Die  Kliniken  der  Schule: 

AA.    Die  interne  Klinik  hat  angenommen 

a)  Pferde  im  ganzen  678,  wovon 

275  vorgeführt  und  konfultatorifch  behandelt, 
403  in  die  Ställe  der  Anftalt  aufgenommen  und  verpflegt  worden 
find.    Von  letzteren  wurden  94  zur  Unterfuchung  auf  gefetz- 
liche  Hauptmängel  und  bedungene  Mängel  eingebracht,   309 
zur  ärztlichen  Behandlung  übergeben,  und  zwar 
194  wegen  innerlicher 
115  wegen  äußerlicher  Krankheiten. 
Von  den  zur  ärztlichen  Behandlung  eingebrachten  Pferden  wurden, 
einfchließlich  von  13  zur  Kaftration  übergebenen  Hengften,  191  ge- 
heilt, 55  gebeflert,   12  nicht  geheilt,   11  getödtet,  33  find  krepirt, 
7  blieben  im  Beiland. 

b)  Rindvieh  wurde  1  Stück  zur  Verpflegung  und  Behandlung  auf- 
genommen. 

c)  Ziegen  im  ganzen  17,  und  zwar: 

12  nur  vorgeführt  und  konfultatorifch  behandelt, 

5  in  den  Ställen  der  Anftalt  verpflegt  und  behandelt. 

d)  Schweine  im  ganzen  7,  und  zwar: 

6  nur  vorgeführt  und  konfultatorifch  behandelt, 
1  in  dem  Stalle  verpflegt  und  behandelt. 

e)  Katzen  im  ganzen  55,  und  zwar: 

28  nur  vorgeführt  und  konfultatorifch  behandelt, 
27  in  den  Ställen  verpflegt  und  behandelt. 

f)  Hunde  im  ganzen  537,  und  zwar: 

252  nur  vorgeführt  und  konfultatorifch  behandelt, 


14  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

259  in  den  Ställen  der  Anftalt  verpflegt  und  bebandelt, 
26  zur  Unterfuebung   auf  Wutbverdacht   und  Billigkeit  von   der 
Polizei  übergeben. 

Die  in  die  Ställe  der  Anftalt  aufgenommenen  Hunde  ver- 
tbeilen  fieh  binfiebtlich  der  Krankheiten  etc.  wie  folgt: 
110  innerliche, 
28  Hautkrankheiten, 
94  äußerliche  Krankheiten, 
2  Operationen, 
10  Geburten, 
15  zur  privaten  Unterfuebung  und  Beobachtung. 

Von  den  259  Hunden  wurden  (die  zur  Unterfuebung  und 
Beobachtung  privatim   übergebenen    15  Hunde    abgerechnet) 
146  geheilt,   29  gebeffert,   16  nicht  geheilt,   13  getödtet,  36 
find  krepirt,  4  blieben  im  Beftand. 
g)  Kaninchen:  1. 

h)  Federvieh  im   ganzen  8  Stück,   worunter:  4  Hühner,  1  Taube, 
1   Ente,  1  Schwan,  1  Rcisvogel 

Im  ganzen  wurden  in  die  Ställe  der  Anftalt  (einfchließlich  von 
22  Anatomiepferden)  753  Thiere  aufgenommen.  Die  Gefammt- 
fumme  der  in  den  ftationären  Kliniken  behandelten  Thiere 
beträgt  1  326  Stück  (gegen  1  221  des  Vorjahrs). 

BB.  Die  ambulatorifche  Rindviehklinik  behandelte  in  der  Stadt 
Stuttgart  und  in  16  benachbarten  Ortfchaften  im  ganzen  907  Stück, 
nemlich 

817  Stück  Rindvieh,  worunter  760  Kühe,  18  Kälber,  7  Rinder,  32  Ochfen, 
56  Stück  Ziegen, 
34  Stück  Schweine. 

Die  Gefammtfumme  der  in  fämmtlichcn  Kliniken  behandelten 
Thiere  beträgt  2  233. 

Die  Zahl  der  Verpflegungstage  bei  den  Pferden  beläuft  fich 
auf  3  331  Tage,  auf  jedes  Pferd  inklufive  der  Anatomiepferde  durch- 
fchnittlich  7Vio  Verpflegungstagc;  bei  den  Hunden  auf  2  907  Tage, 
durchfchnittlich  auf  jeden  Hund  10  Vs  Tage. 

B.  Anatomie. 

Für  die  Vorlcfungen  über  Anatomie  und  zum  Zwecke  der  Präparir- 
übungen  wurden  19  Pferde  und  einzelne  Pferdeköpfe,  für  die  anatomifche 
Approbationsprüfung  3  Pferde  und  mehrere  befonders  wichtige  Organe  von 
Wiederkäuern  und  Schweinen  angekauft;  außerdem  wurden  noch  eine  größere 
Anzahl  von  den  in  den  Kliniken  der  Schule  geftorbenen  oder  getödteten 
Pferden,  fowie  viele  Kadaver  von  Hunden  und  Katzen  verwendet.  Hiezu 
kommen  noch  verfchiedene  aus  Nills  Thiergarten  erworbene  Kadaver. 

Zum  Tödten  wurden  übergeben:  103  Hunde  und  67  Katzen,  zuf.  170  Stück. 

C.  Pathologifche  Anatomie. 

Sektionen  wurden  gemacht  im  ganzen  125,  und  zwar 

44  Pferde,  53  Hunde,  11  Katzen,  2  Ziegen,  1  Schwein,  1  Kaninchen, 
3  Hühner,  3  Gänfe,  2  Tauben,  4  Fafanen,  1  Rindsfchädel.  —  Von  diefen 
find  in  den  Kliniken  gefallen  90;  von  auswärts  wurden  todt  eingebracht  35. 


Landwirthfchaftliche  Anftalten.  15 

D.  Cheraifches  Laboratorium. 

In  demfelben  haben  im  Winterfcmefter    16  Studirende  in  3  Abtheilungen, 
im  Sommerfemefter    5         „  „1  Abtheilung 

an  den  Uebungen  thcilgenommen. 
K.  Anftaltsapotheke. 

In  derfelbcn  erhielten:  im  Winterfemefier    13  Studirende  in  3  Abtheilungen 
im  Sommerfemefter  13  „  „2  ,, 

praktifchen  Unterricht  in   der  Rezeptirkunde  und  wurden  im  ganzen  3  075 
llezepte  angefertigt:  und  zwar  1  912  für  die  Pferdeklinik,  617  für  die  Hunde- 
klinik und  546  für  die  arabulatorilche  Kindviehklinik. 
F.  Schmiede. 

In  derfclben  wurden  im  Laufe  des  Jahres 

a)  1  737  Hufeifen  angefertigt 

b)  700  Thiere  befchlagen,  nemlich 

699  Pferde,   1  Stück  Rindvieh. 
e)  2  801  Hufeifen  aufgefchlagen,  worunter  1864  neue  und  937  alte. 

Zu  dem  alljährlich  ftattfindendcn  fechswöchigen  Kurfus  für  Huf- 
fch miede  hatten  fich  27  Schmiede  (in  der  Mehrzahl  Gefeilen)  gemeldet 
und  wurden  von  dcnfelben   12  zugelaffen. 

Bei  der  mit  den  12  Zngelaffenen  am  Schluffe  des  Kurfes  vorgenommenen 
Prüfung  erhielten  1    die  Note:   fehr   gut,   5  die  Note:   gut,   4  die  Note: 
ziemlich  gut,  und  2  die  Note:  zureichend* 
VI.  Sammlungen: 

1.  Die  Bibliothek  erhielt  einen  Zuwachs  von  78  größeren  oder  kleineren 
Werken,  ungerechnet  die  Fortfetzungen  der  laufenden  Zeitfchriften  und  die 
Anfehaffnng  neuer  Auflagen  von  fchon  vorhandenen  Werken. 

Außerdem  wurde  ihr  durch  Vermächtnis  des  vcrftorbenen  Obermedizinal- 
raths  Dr.  von  Hering  deffen  fachärziliche  Bibliothek  einverleibt.  Diefelbe 
bcfteht  einfchließlich  der  früher  von  Dr.  von  Hering  geftifteten  Bücher  aus 
556  größeren  oder  kleineren  Werken  und  zählt  zufammen  1 124  Bände. 

2.  Die  anatomifch-phyfiologifche  Sammlung  wurde  durch  19  Prä- 
parate vermehrt;  ebenfo  wurde  für  den  praktifchen  Unterricht  in  der  Hiftologie 
eine  Sammlung  von  mikrofkopifchcn  (Injektions)  Präparaten  angefertigt, 
desgleichen  für  den  embryologifcheu  Unterricht  eine  Serie  von  9  Wachs- 
präparaten, betreffend  die  Entwicklung  des  Eies  vom  Hühnchen,  käuflich 
erworben. 

3  Die  pathologifch-anatomifche  Sammlung  wurde  durch  27  Präparate 
vermehrt; 

4.  die  Inftrumentenfammlung  durch  4  Inftrumente, 

5.  die  Hufeifenfammlung  um  8  Stücke  vermehrt. 

6.  Die  pharmakognoftifche  Sammlung  vermehrte  fich  um  45  Numern 
und  zählt  nunmehr  im  ganzen  545  Numern. 

7.  Die  pharmazeutifch-chemifche  Sammlung  hat  einen  Zuwachs  von 
100  Numern  erhalten  und  zählt  jetzt  1  000  Numern. 

8.  Für  den  phyfikalifchen  und  chemifchen  Unterricht  wurden  19 
neue  Gegenftände  angefchafft  und  find  im  ganzen  jetzt  265  Numern  vor- 
handen. 

VII.  Gutachten  (Superarbitrien)  wurden   auf  Grund  von  Akten  an   die  Gerichte 
des  Landes  abgegeben  10. 


16 


Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 


Außerdem  erftreckte  fleh  die  foreDfifche  Thätigkeit  des  technifchen  Kolle- 
giums noch  auf  die  Begutachtung  von  78  Streitfällen. 

VIII.  Ein  Kurfus  über  die  Anwendung  des  Augenfpiegels  bei  unferen 

Hausthieren  und  ein  folcher  über   theoretifche  und  praktifche  und  mi- 

krofkopifche  Fleifchbefchau   wurde  auch  in  diefem  Jahre  abgehalten. 

An  demfelben  nahmen  13  Thierärzte  des  Landes  und  ein  Ausländer  (aus 

Luxemburg)  in  2  Abtheilungen  von  je  14  Tagen  Antheil. 

3.  Die  Ackerbaufchulen  in  Ellwangen,  Ochfenhaufen  und  Kirchberg. 

In  fämmtlichen  Schulen  befand  fich  die  normalmäßige  Anzahl  von  je  12  Zög- 
lingen, und  zwar  gehörten  diefelben  an: 


in  EUwADgen    OchfonhanTen 

dem  Neckarkreis 1     .     .      2    . 

„     Schwarzwaldkreis   ...  1 

„     Jagftkreis 8 

„     Donaukreis 2 

zufammen 


12 


2 

8 


12 


Kirchbergr 

2 
7 
2 
1 


12. 


Unterrichtsftanden  wurden  ertheilt: 

in  EUwangen    Ochrenhanfen 

vom  Vorftand 258    .    .    284    . 

„     Wirthfchaftsauffeher  .        5 

„     Lehrer     .....  601 

„     Thierarzt      .    .    .  35 
zufammen 


899 


594 
40 


918 


Klrchberg 

406 

720 
40 


1166. 


Außerdem  wurden  in  Ellwangen  22  Stunden  für  den  Turnunterricht  ver- 
wendet. 

Der  Kurs  ift  in  Ellwangen  und  Ochfenhaufen  dreijährig,  in  Kirchberg  ver- 
fuchsweife  zweijährig. 

Exkurfionen  fanden  ftatt  in 

Ellwangen        Oclirenhanfen  Kirchberg 

mehrtägige  unter  der  Leitung  des  Vorftehers 

oder  des  Lehrers l...l.,.l 

kleinere  (1  oder  V2  tägige)  unter  Leitung  theils 
des  Vorftehers,   theils  des   Lehrers,   theils 

des   Wirthfchaftsauffehers   und  Thierarztes     7     .     .     .     1     .     >    .     8 

zufammen     8     ...     2     ...     9. 
Prüfungen  incl.  der  Hauptprüfung  wurden  abgehalten  in 

Ellwangen  Ochrenhanren  Kirchberg 

8  6  6. 

Den  öffentlichen  Hauptprüfnngen  am  Schluß  des  Lehrjahrs  haben 
die  PrüfungskommiDare  der  Centralftellc,  Delcgirte  der  benachbarten  landwirthfchaft- 
lichen  Bezirks-  und  Gauvereine,  Beiräthe  der  Centralftellc  und  Angehörige  der  Zög- 
linge angewohnt. 

Guts-  und  Lehrbetriebe. 


Die  Staatsdomänen,  mit  welchen  die  Ackerbaufchulen  verbunden  find,  um- 


falTen  in 


Ellwangcn 

124,33  ha 


Ochrenhanfen 

133,8G  ha 


Kirchberg 

174,48  ha. 


Landwirthfcbaftliclie  Anftalten.  17 

Die  Schulvorftände  find  Pächter  diefer  Güter  und  ihre  Gutsbetriebe  foUen 
Mufterwirthfchaften  je  für  die  betreffende  Gegend  fein. 

Der  Vorfteher  in  Ellwangen  bewirthfehaftet  außer  obigem  Areal  14,21  ha, 
welche  fieh  in  delTen  Privatbefitz  befinden  und  die  Staatsdomäne  arrondiren.  Mit 
der  Gutswirthfchaft  ift  eine  Brauerei  verbunden,  in  welcher  pro  1880/81,  in  der 
Zeit  vom  21.  September  1880  bis  20.  September  1881,  1 052  Centner  47  Pfd.  Gerften- 
malz  verfotten  worden  find. 

In  Ochfenhaufen  wird  neben  der  Gutswirthfchaft  rationelle  Schweinezucht 
im  Großen  betrieben. 

4.  Die  Weinbaufchule  in  Weinsberg. 

Diefelbe  ift  für  mindeftens  12  Zöglinge  mit  zweijähriger  Lehrzeit  eingerichtet, 
fo  daß  alljährlich  mindeftens  6  Zöglinge  je  mit  Anfang  des  Kalenderjahrs  aufgenommen 
werden.  Im  Jahre  1880  wurden  15  Zöglinge,  fämmtlich  aus  dem  Neckarkreis,  auf- 
genommen. 

Unterrichtsftunden  wurden  gegeben 

vom  Vorfteher 306  7» 

„     Lehrer 783 

zufammen    ...     1  089  Va. 
Exkurfionen  zum  Zweck  der  Befichtigung  fremder  Weinberganlagen  und 
Gutsbetriebe,  fowie  überhaupt  zur  weitereu  Ausbildung  der  Zöglinge  wurden  aus- 
geführt 4,  und  zwar 

1  größere  3tägige, 

3  kleinere  unter  Leitung  des  Vorftehers. 
Prüfungen  fanden  ftatt:  je  eine  am  Schluffe  des  Winter-  und  des  Sommer- 
halbjahrs  durch  den  Vorfteher,   und  die  Hauptprüfung  am  Schluffe  des  Lehrjahrs, 
bei  welcher  Prüfungskommiöäre  der  K.  Centralftelle  anwefend  waren. 

Guts-  und  Lehrbetrieb. 

Mit  der  Weinbaufchule  ift  ein  im  Eigenthum  des  Staats  ftehender,  von  dem 
Vorftand  in  Staatsregie  bewirthfchafteter  Gutskomplex  von  33,62  ha  (worunter  6,69  ha 
Weinberg)  verbunden.  Ein  Theil  des  Areals  dient  zu  Mufterbetrieben  und  Verfuchen 
für  Wein-,  Obft-  und  Gemüfebau,  für  Samenzucht  und  Handelsgewächsbau,  der 
andere  zu  allgemeinen  wirthfchaftlichen  Zwecken,  namentlich  zu  Futter-  und  Dünger- 
erzeugung. Die  Er/eugniffe  der  Baum-  und  der  Rebfchule  werden,  foweit  fie  nicht 
für  den  eigenen  Bedarf  erforderlich,  verkauft. 

Die  Nachfrage  erreicht  in  der  Regel  einen  Umfang,  daß  fie  nicht  völlig 
befriedigt  werden  kann. 

Von  dem  Weinerzeugnis  wird  aus  wirthfchaftlichen  Gründen  der  größere 
Theil  im  Herbß  verkauft,  der  kleinere  Theil  zu  Beobachtungen  und  behufs  Unter- 
weifung  der  Zöglinge  in  den  Kellergefchäften  eingekellert. 

Der  Viehftand  beftand  aus  4  Arbeitspferden  und  30—40  Stück  Rindvieh. 

5.  Die  landwirthrchaftlichen  Winterfchulen. 

Die  5  landwirthfchaftlichen  Winterfchulen  in  Hall,  Heilbronn,  Ravensburg, 
Reutlingen  und  Ulm,  von  welchen  an  den  Schulen  in  Heilbronn  und  Ravensburg 
zweijährige  Kurfe,  an  den  übrigen  zweijährige  Parallelkurfe  mit  alljährlichem  Ein- 
tritt eingeführt  find,  hatten  die  nacbftehende  Frequenz: 

Warttemb.  Jabrbflcher  1883.  2 


18 


Statiftik  des  Unterriclits-  und  Erziehungswefens. 


aus  dem  Neckarkreis  .    . 
„       „     Schwarzwaldkreis 
„       „     Jagftkreis .     .    . 
„       „     Donaukreis    .     . 
„       „     Groflherz.  Baden 

zufammen 


Hall 


13 


Heilbronn 

13 
1 
1 
1 
1 


Rayensburff 


20 


ßeutlingen 

3 

13 

l 

4 


Ulm 


2 

16 


13  17  20  21 

Unterricbtsftnnden  wurden  ertheilt 

Hall  Heflbronn   Ravensburg   Rentlingen 


von   dem   Vorfteher   und   Land- 

wirthfchaftslehrer      .     ,     .     , 

von  den  übrigen  Lehrern  .    .     . 

zufammen 


494 
610 


317 
314 


327 
472 


393 
531 


18. 

Ulm 

272 

547 


1104-        631  799  924  819. 

Exkurfionen  auf  benachbarte  Güter,  beziehnngsweifc  auswärtige  Demon- 
rtrationcn  fanden  unter  der  Leitung  des  Landwirtbfcbaftslehrers  oder  eines  der 
übrigen  Lehrer  ftatt  mit  den  Zöglingen  in 

Hall  Heilbronn  Ravonsbarg  Rentlingen  Ulm 

4  14  6  2. 

Am  Schluß  des  Kurfes  wurde  an  jeder  Schule  eine  Hauptprüfung  abgehalten, 
zu  welcher  die  Centralftelle  für  die  Landwirthfchaft  einen  PrüfungskommiflSr  abordnete. 

6.  Die  landwirthrchaftllchen  Fortbildungsfchulen  und  fonftigen  Einrichtungen 
für  das  landwirthrchaftliche  Fortbildungswefen. 

Es  beftanden: 


Kreis 

Fi:eiwillige 
landwirth- 
rchaftliche 
Fortbild- 
ungsfchulcn 

Obligatorifche 

Winterabend- 

fchulen  mitJand- 

wirthfchaftl. 

Unterricht 

Verlängerte 

Sonntagsfchnlen 

mit  landwirtb- 

fchaftlichem 

Unterricht 

Land- 
wirth- 
fchaftl. 
Abend- 
verfamm- 
lungen 

Lefe- 
vereine 

An- 
ftalten 

im 
ganzen 

Neckarkreis  .    . 

37 

132 

1 

6 

19 

195 

Schwarzwald  kr. 

31 

160 

19 

6 

10 

226 

Jagftkreis     .     . 

16 

113 

17 

10 

17 

173 

Donaukreis  .     . 

13 

214 

45 

6 

11 

289 

97 

619 

82 

28 

57 

883 

Befucht 

waren  diefe 

An  ftalten  von 

folgender  Zah 

1  von  Pe 

rfonen: 

Neckarkreis .     . 

936 

3  467 

65 

182 

1013 

Schwarzwaldkr. 

753 

3  666 

427 

204 

302 

Jagftkreis     .     . 

297 

2395 

361 

293 

511 

Donaukreis  .    . 

215 

3  591 

830 

245 

347 

2  201 

13119 

1683 

924 

2173 

Hiezu  kommen  Ortsbibliotheken,  und  zwar: 

im  Neckarkreis    ....    233  mit    43504  Schriften 
„    Schwarzwaldkreis    .     .    243    „      42308        „ 

„    Jagftkreis 153    „       27  445        „ 

.,    Donaukreis      ....     275    „      46002 


904  mit  159  259  Schriften. 


Technifche  Lehranftalten.  19 

Zur  Förderung  des  landwirtbfchaftlicben  Fortbild ungswefens,  zur  Belebung 
der  Benützung  der  Ortsbibliotbeken ,  fowie  als  Beihilfe  zur  Gründung  von  Orts- 
bibliotheken wurden  von  der  Centralftellc  für  die  Landwirthfehaft  1548  Schriften 
unentgeltlich  abgegeben,  woneben  793  Freiexemplare  des  württembergifchen  Wochen- 
blatts für  Landwirthfehaft  an  landwirthfchaftliche  Fortbildungsfchulen  und  Lefevereine 
verabreicht  wurden. 

Lehrkurfe  für  Obftbaumwärter  wurden  auf  Veranlaffung  der  Central- 
fteile am  K.  landwirthfchaftlichen  Inftitut  in  Hohenheim  und  an  der  Weinbaufchule 
in  Weinsberg,  für  Huffchmiede  an  der  Thierarzneifchulo  in -Stuttgart  abgehalten 
und  zahlreich  befucht. 

Die  Wanderlehrer  der  Centralftellc  für  die  Landwirthfehaft  wurden  von 
Gemeinden  und  landwirthfchaftlichen  Vereinen  fehr  häufig  in  Anfpruch  genommen. 
Die  Vorträge  derfelben  erftreckten  fich  auf  Obft-  und  Weinbau,  Pferdezucht,  Vieh- 
zucht, Feldbau,  Wicfenbau,  Weidenkultur,  Drainage,  künftliche  Düngmittel,  Feldweg- 
und  Gewandregulirnng,  ländliche  Kreditanftalten  etc. 


III.  Technifche  LehranTtalten. 

I.  Das  Polytechnikum  in  Stuttgart. 

'  Dasfelbe  zählte  im  Studienjahre  1880/81  in  fechs  Fachfchulen 
L  an  Lehrern: 

26  Hauptlehrer,  14  Fach-  und  Hilfslehrer,  4  Repetenten,  5  Affiftenten,  16 
Privatdozenten,  zufammen  65. 
U.  Studirende: 

A.  im  Winterfemefter  1880/81  410,  und  zwar  an  der  Fachfchule  für 

Architektur       Infircnicurweron    Mafcbinenbau      ehem.  Technik       Mnthcmatik  u.       allgem.  bildende 

Katarwiflenfchaften  FAcher 

183  34  36  57  85  15 


B.  im  Sommerfemefter  1881:  326,  und  zwar  an  der  Fachfchule  für 

Architektur       Ing^enieurwcrcn    Mafchinenbau      ehem.  Technik       Mathematik  ^u.       allffcm.  bi 

Naturwiffenrchaften  FAche 

139  29  26  48  69  15 


Die  Jahresfrequenz, 
in   der  üblichen  Weife  berechnet  (Gefammtzahl  der  Studirenden,   welche  während 
des  Studienjahrs  die  Anftalt  befucht  haben,  d.  h.  die  Frequenz  des  Winterfemefters 
mit  Hinzurechnung  der  im  Sommer  Neueingetretenen)  betrug  im  ganzen  458,  wor- 
unter 258  Württemberger  und  200  Nichtwürttemberger. 
im  einzelnen  kamen  auf  die  Fachfchule  für 

A*»i.u^i,*....   Ingenlenr-    Mafcbinen-    chemifche     Mathematik  nnd     allfircmein  ^„^ 

Architektur       ^^^^^  ^^^  Technik        Naturwiffenfch.   blld.Fücher  *•"* 

Württemberger  71  23  24  40  90  10^  258 

Nichtwürttembergerl25  18  14  25 10 8  200 

Zufammen     196  41  38  65  100  18  458. 

Von  den  200  Nichtwürttembergern  gehörten  HO  Staaten  des  Deutfchen 
Reichs,  82  anderen  europäifchen  Staaten,  8  außereuropäifchen  Ländern  an;  im 
einzelnen  kamen  auf:  Preußen  55,  die  Schweiz  51,  Hamburg  18,  Baden  15,  Sachfen, 
Oefterreich-Uiigarn,  England  und  Nordamerika  je  7,  Rayern  5,  Rußland  4,  Mecklen- 
burg und  Italien  je  3,   Ileffen,  Schweden,  Rumänien  und  Türkei  je  2,  Oldenburg, 


20  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

Sachfen-Koburg,  Keuß  ä.  L.,  Lippe-Detuiold,  Elf  aß,  Frankreich,  Holland,  Griechen- 
land, Portugal  und  Brafilien  je  1. 

Von  den  458  Studirenden  waren  infcribirt: 

als  ordontliclie:       als  auficrordentliclio: 
Nicht-  Nlcht- 

Württemli.       Württemb.        WOrttemb.       WOrttemb. 

in  der  Fachfchule  für  Architektur    ...  52  49  19  76 

„     „            „            „    Ingenieurwefen  .     .  22  14  1  4 

n     r)            n            n    Mafchinenbau     .     .  18  7  6  7 

„     „            r,            n    chemifche  Technik  22  10  18  15 
jy     n            „            ^    Mathematik  und 

Naturwiffenfchaften  82  6  8  4 

„     „            „            „    allgem.  bild.  Fächer  7 — 3 8 

203  86  55  114 

289  169. 

Von  den  458  Polytechnikern  waren  nach  der 

Berufftellung  des  Vaters 
Söhne  von 

Staatsdienern 96 

anderen  öffentlichen  Dienern 61 

Angehörigen  des  Handels-  und  Gewerbeftandes 232 

„  „     landwirthfchaftlichen  Standes 21 

„  fonftiger  Stände  (Aerzte,  Künftler,  Advokaten,  etc.)      48 

Das  durchfchnittliche 

Alter  der  Studirenden 
betrug  am  1.  Oktober  1880 

21  Jahre  10  Monate. 

Nach  Alterskiaffen  geordnet,  befanden  fich  am  Polytechnikum 

Studirende  unter  18  Jahren     ....       11 

„  zwifchen  18  und  20  Jahren     112 

.         20     „     25      „  287 

„  über  25  Jahre 48. 

Betreffend  die 

Vorbildung 
find  von  458  Studirenden  eingetreten: 

aus  der  früheren  mathematifchen  Abtheilung  des  Polytechnikums      35 
aus  zehnklaffigen  württembergifchen  Kealanftalten    ....     139 

aus  dem  Realgymnafium  Stuttgart 36 

aus  württembergifchen  Gymnafien 9 

aus  nichtwürttembergifchen  Vorfchulen  (Gymnafien  [17],  Keal- 
gymnafien,  ßealfchulen  erfter  Ordnung,  höheren  Btirger- 
fchulen,   bayrifchen  Induftriefchulen ,  Schweizer  Kantons- 

fchulen  etc.) 70 

aus  anderen   technifchen  Hochfchulen  und  von  Univerfitäten      61 
aus  niederen  technifchen  Lehranftalten  (Baugewerkefchule  Stutt- 
gart, fremde  Gewerbefchulen) 80 

aus  fonftigen  BUdungs-  und  Privatlehranftalten 14 

aus  praktifchen  Wirkungskreifen  (Architekten,  Mechaniker, 
Pharmazeuten,  Offiziere  etc.) 14. 


Technifche  Lehranftalten.  21 

Die  Zahl  der  Hofpitir enden  (Perfonen,  welche,  ohne  dem  Polytechnikum 
anzugehören,  einzelne  Vorlefungen  befuchten)  betrug 

im  Winterfemefter 223 

im  Sommerfemefter 91 

III.  Vorlefungen  wurden  gehalten: 

im  Winterfemefter    128  mit  wöchentlich  286  Vortrags-  und  220  Uebungsftunden 
im  Sommerfemefter  128    „  „  242        „  „     242  „ 

Hiebei  find  nicht  eingerechnet  die   üebungen   in  den  Laboratorien;   in 
diefen  arbeiteten,  und  zwar: 

am  chemifchen  Laboratorium:  im  Winterfemefter    25, 

im  Sommerfemefter  26  Praktikanten; 
am  chemifch-technologifchen  Laboratorium :  im  Winterfemefter    24, 

im  Sommerfemefter  27  Praktikanten ; 
am  phyfikalifchen  Laboratorium  im  Winterfemefter     18, 

im  Sommerfemefter  15  Praktikanten. 
Im  Durchfchnitt  befuchte  jeder  Studirende 
im  Winterfemefter    27, 
im  Sommerfemefter  26  wöchentliche  Uuterrichtsftunden. 

IV.  Exkurfionen.  Zur  Unterftützung  der  Vorträge  wurden  neben  den  regelmäßigen 
kleineren  Exkurfionen  in  der  Umgebung  der  Stadt  folgende  größere  Exkurfionen 
mit  Studirenden  ausgeführt: 

2  architektonifche:  nach  Hirfau,  Zavelftein  und  Weil  der  Stadt,  nach 
Wimpfen ; 

9  ingenieurwiffenfchaftliche:  große  geodätifcheExkurfion  in  der  Um- 
gebung von  Münfingen;  Bahnhofaufnahme  in  Zuflfenhaufen;  Befichtigung 
des  Enzviadukts  bei  Bietigheim;  Befuch  der  intereflanteften  Bauftrecken 
der  Gotthardbahn  zwifchen  Brunnen  und  dem  Tunnel  durch  den  Monte 
Cenere;  Befichtigung  der  Bauten  für  die  neue  Stuttgarter  Wafferverforgungs- 
anlage;  des  Bahnhofs  Heilbronn,  des  eifernen  Oberbaus  auf  der  Strecke 
Heilbronn-Eppingen  und  der  Wafferbauten  am  Neckar  zwifchen  Heilbronn 
und  Befigheim;  der  Illerkorrektionsarbeiten  und  der  Bahnhof  bauten  in 
Ulm;  des  Hüttenwerks  Wafferalfingen;  der  Mafchinenfabrik  in  Eßlingen; 

8  mafchinen-technifche:  in  die  Fabriken  zu  Eßlingen,  Unterboihingen 
Nürtingen,  Geislingen,  Eybach,  Kuchen  und  Süßen ;  Befuch  der  Mafchinen- 
fabriken  in  Augsburg,  Ravensburg,  Schaffhaufen,  Winterthur,  Zürich  und 
Befichtigung  der  Rigibahn;  der  Mafchinenfabrik  und  der  Eifenbahnwerk- 
ftätte  in  Eßlingen; 

3  mechanifch-technologifche:  nach  Wafferalfingen,  Reutlingen  und 
Urach: 

7  geognoftifche:  in  die  Gegend  von  Untertürkheim;  Freudenftadt  und 
Oberthal;  Stammheim,  Schwieberdingen  und  Korn thal;  Göppingen;  Schön- 
münzach, Gemsbach,  Baden-Baden  und  Steinbach;  Gingen  und  Geislingen; 
Wildbad  und  Enzklöfterle; 

4  botanifche:  in  die  Gegend  von  Cannftatt,  Höfen,  Oeffmgen  und  Fell- 
bach; nach  Leonberg,  das  Glemsthal  entlang  zum  Schatten  und  nach 
Vaihingen  a/F.;  in  die  Gegend  von  Freudenftadt,  Alpirsbach,  Schramberg, 
Homberg,  Triberg,  Villingen  und  Donauefchingen ;  auf  die  Adelegg  und 
den  fchwarzen  Grat; 


22  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

1  zoologifcbe:  nach  Plochingen,  über  den  Schurwald  nach  Schorndorf, 
dann  nach  Welzheim,  Murrhardt,  Mainhardt,  Löwenftein,  Willsbach,  Beil- 
ftein,  Bottwar  und  Ludwigsburg. 

V.  Prüfungen: 

1.  An   den    fakultativen    Semeftral-  beziehungsweife   Jahresprüfungen 
haben  114  Studirende  Theil  genommen; 

2.  an  der  mathematifch-naturwiffenfchaftlichen  Vorprüfung  für 
Ingenieure  betheiligten  fich  3  Kandidaten,  fammtlich  mit  Erfolg; 

3.  die  Diplomprüfung  haben  mitgemacht: 

an  der  Architekturfachfchule:  5  Kandidaten,  davon  2  mit  Erfolg; 

an  der  Ingen ieurfachfchule:  2  Kandidaten,  ohne  Erfolg; 

an  der  Mafchinenbaufachfchule :  4  Kandidaten,  davon  2  mit  Erfolg. 

4.  An  den  Staatsprüfungen  haben  fich  betheiligt: 

a)  an  der  erften  Staatsprüfung  im  Baufache:  14  Kandidaten  des 
Hochbau-  und  5  Kandidaten  des  Ingenieurfachs,  zufammen  19,  welche  der 
Anftalt  noch  in  den  letzten  Jahren  als  Studirende  angehört  hatten,  davon  14 
mit  Erfolg; 

b)  an  der  erften  Staatsprüfung  im  Berg-,  Hütten-  und  Salinen- 
wefen:  7  Studirende  des  Polytechnikums,  davon  6  mit  Erfolg; 

c)  an  der  pharmazeutifchen  Approbationsprüfung  des  Poly- 
technikums im  Sommerfemefter  1881:  3  Studirende  der  Anftalt, 
fammtlich   mit  Erfolg; 

d)  an  den  Prüfungen  für  das  realiftifche  Lehramt:  31  Studirende 
des  Polytechnikums. 

VI.  Ergebniffe  der  Preisbewerbung. 

In  den  Fachfchulen  für: 


Arcbitektnr 

geftellte  Aufgaben    .    1 
eingelaufene  Arbeiten    7 
zuerkannte  Preife     .  —- 

Ingonieur- 
wcfen 

1 
1 

1 

Marcbinen- 
bau 

1 

chemirche 
Technilt 

1 

1 
1 

Mathematili  und 
Katlirwilrenrchaft 

1 

1 

alli^onieiD    tat. 
biid.  Fieber 

1         6 

—  10 

—  2 

„       Belobungen    4 

— 

— 

— 

1 

-          5. 

w 


VII.  Stipendien. 

Aus  den  Erträgniffen  der  Jubiläumsftiftuug  haben  bezogen: 

im  Winterfemefter    6  Stud.  je  200  Ji,  9  Stud.  je  100  e^,  1  Stud.  50  Ji 

im  Sommerfemefter  6     „       ^    200  Ji,  d      ^       „    100  Ji,  l      „      50  Ji^ 
Aus  der  Studienftiftung  Ihrer  Majeftät  der  Königin  erhielten: 

im  Winterfemefter    4  Studirende  je  150  ofi, 

im  Sommerfemefter  4         „  „    150  Ji 

Aus  der  technifchen   Stipendienftiftung  hat  empfangen:    1   früherer 

Studirender  ein  Reifeftipendium  von  1000  oü. 
Aus  dem  Fonds  der  K.  Kultminifterialabtheilung  für  Gelehrten-  und  Kealfchulen 

zur  Heranbildung  von  Reallehrern  erhielten  im  Winterfemefter  10, 

im   Sommerfemefter  4  Studirende  Beiträge   im  Belauf  von    100—225   Ji 

pro  Semefter. 
Unterrichtsgeldbefreiung  haben  genolTen: 

im  Winterfemefter  50  Studirende  mit  einer  Gefammtfchuldigkeit  von  2703  Ji 

im  Sommerfemefter  43         «  «       «  n  «    2053  « 


TecLnifche  Lchranftalten.  23 

VIII.  Sammlungen,  Apparate  und  Inftitute  der  Anftalt: 

im  ganzen  32,  nemlicfa:  1.  Bibliothek,  2.  Apparat  für  praktifche  Geometrie' 
3.  Apparat  für  darftellende  Geometrie,  4.  Sammlung  von  Lehrmitteln  für  höhere 
Analyfis  und  reine  Mechanik,  5.  phyfikalifcher  Apparat,  6.  aftronomifche  Samm- 
lung, 7.  chemifches  Laboratorium,  8.  chemifch-technologifches  Laboratorium, 
9.  chemifch-technologifche  Sammlung,  10.  Sammlung  für  mechanifche  Technologie, 
11.  mineralogifche  Sammlung,  12.  zoologifche  und  antbropologifche  Sammlung, 
13.   botanifche    und   pharmakognoftifche   Sammlung,    14.    botanifcher   Garten, 

15.  Sammlung  von  Modellen  und  Vorlagen  für  den  Unterricht  im  Freihandzeichnen, 

16.  desgleichen  fdrOrnamentenzeicbnen  und  Modelliren,  17.  desgleichen  fürKunft- 
gefchichte,  18.  desgleichen  für  Baugefchichte,  19.  desgleichen  für  Baukonftruktions- 
lehre,  20.  desgleichen  für  Hochbaukunde,  21.  desgleichen  für  Bauentwürfe, 
22.  desgleichen  für  Perfpektive,  23.  desgleichen  für  mittelalterliche  Baukunft, 
24.  desgleichen  für  den  Brückenbau,  25.  desgleichen  für  den  Eifenbahn-,  Straßen- 
und  Wafferbau,  26.  desgleichen  für  Bauformenlehre  und  Baukonftruktionslehre 
der  Ingenieure  und  für  Eifenbahnhochbau,  27.  desgleichen  für  technifche 
Mechanik,  28.  desgleichen  für  Ingenieurmechanik,  29.  desgleichen  für  Waffer- 
motoren,  Fabrikanlagen  und  Wafferförderungsanlagen ,  30.  desgleichen  für 
Mafchinenelemente,  Dampfmafchinen,  Dampfkeflel  und  Elafticitätslehre,  31.  des- 
gleichen für  Bewegungsmechanifmen ,  Hebevorrichtungen,  Eifenbahnfahrzeuge, 
Werkzeugmafchinen  und  für  Mafchinenbau  für  Ingenieure  und  Architekten, 
32.  die  Holzmodellirwerkftätte. 

IX.  Oekonomie  der  Anftalt. 

In  dem  Verwaltungsjahre  1.  April  1880/81  betrugen: 

a)  die   eigenen   Einnahmen   der   Anftalt   an   Aufnahmegebühren,   Unterrichts- 
und Laboranten-Erfatzgeldern  etc 40  009  c/^  08  Pf. 

b)  der  erforderliche  Staatszufchuß 257  226    „    —    „ 

c)  der  gefammte  Aufwand  einfchließlich  einiger 
Reftvorbehalte  und  des  Aufwands  für  die  Kunft- 

gewerbefchule  (26  358  c/fg) 297  235  Ji  08  Pf. 


In  Verbindung  mit  dem  Polytechnikum  ift  zu  erwähnen 
die  Kunftgewerbefchule, 
welche  neben  einem  Vorftand  7  Lehrer,  worunter  3  Profefforen  des  Polytechnikums, 
zählte  und  im  Winterfemefter  von  39,  im  Sommerfemefter  von   20  Zöglingen  be- 
fucht  war. 

2.  Die  Baugewericefchule  in  Stuttgart 

Diefelbe  zählte  im  Schuljahr  1880/81  in  einer  Vorklaffe,  zwei  mathematifch- 
naturwiffenfchaftlichen  Klaffen  und  drei  Fachfchulen  —  a)  für  Bauhandwerker  und 
niedere  Hoch-  und  Wafferbautechniker,  b)  für  Geometer  und  Kulturtechniker,  c)  für 
Mafchinenbautechniker  —  im  Winterkurs  22  und  im  Sommerkurs  10  Schulabtheilungen 
(darunter  eine  zur  Vorbereitung  auf  die  Prüfung  für  den  einjährigfreiwilligen 
Militärdienft). 

An  ihr  befanden  Hch 
I.  Lehrer:  Hauptlehrer  28,  Fach-  und  Hilfslehrer  13,  zufammen  41. 


24  Statiftik  des  Unterriclits-  und  Erziehungswefens. 

IL  Schüler: 

A.  im  Winterkurs  1880/81 

im  ganzen  448,  wovon  424  ordentliche  und  24  außerordentliche  Schüler. 
Hierunter  waren 

1.  ihrer  Heimat  nach:  aus  Württemberg  345,  aus  anderen  Staaten  103. 

Von  den  345  Württembergern  waren  aus  Stuttgart  55,  aus  dem  übrigen 
Neckarkreis  80,  aus  dem  Schwarzwaldkreis  67,  aus  dem  Jagftkreis  58 
und  aus  dem  Donaukreis  85. 

Von  den  103  Nichtwnrttembergern  waren  aus  anderen  Staaten  des 
Deutfchen  Reichs  77  (aus  Preußen  32,  Baden  22,  Bayern  9,  den  Sächfifchen 
Fürftenthümern  3,  dem  Elfaß  3,  dem  Königreich  Sachfen  2,  Heffen  2, 
Schaumburg-Lippe,  Reuß  j.  L.,  Hamburg  und  Lübeck  je  1)  und  aus  dem 
Ausland  26  (aus  der  Schweiz  18,  Oefterreich-Ungarn  3,  England,  Rußland, 
Amerika,  Afrika  und  Afien  je  1); 

2.  ihrem  Berufe  nach:  Bautechniker  295  (geprüfte  Werkmeifter  und 
höhere  Techniker  15,  Maurer  und  Steinhauer  205,  Zimmerleute  72, 
folche  die  kein  Handwerk  erlernt  haben  3);  Geometer  und  Kultur- 
techniker 79,  Mafchinenbauer,  Mechaniker,  fonftige  Metallarbeiter  und 
Müller  37;  Angehörige  fonftiger  Gewerbe  und  Berufsarten  23  (darunter 
Schreiner  4,  Lehrgehilfen  8,  Handlungsbefliffene  und  Fabrikations- 
techniker 5,  Zimmermaler,  Schieferdecker,  Gipfer,  Pfläfterer,  Landwirth- 
fchaftszögling,  Schreibereibefliffene  je   1);  ohne  beftimmte  Berufsart  14; 

3.  ihrer  gewerblichen  Ausbildung  nach:  geprüfte  Techniker  und  Werk- 
meifter 23,  Bauführer,  Poliere,  Zeichner  und  Auffeher  157;  Gehilfen  176; 
Jährlinge  78;  folche  die  kein  Handwerk  erlernt  haben  und  theils  wegen 
ihrer  Berufsarten,  theils  wegen  ihres  Alters  auch  keiner  der  vorgenannten 
gewerblichen  Ausbildungsftufen  beigezählt  werden  können,  14; 

4.  ihrer  Vorbildung  nach:  aus  Volksfchulen  115,  Bürgerfchulen,  niederen 
Realfchulen  und  den  unteren  Abtheilurigen  von  Realgymnafien  etc.  213, 
Lateinfchulen  und  Gymnafien  30,  höheren  Bürgerfchulen  und  Oberreal- 
fchulen  70,  höheren  Gewerbefchulen  und  auswärtigen  Baugewerkefchulen  15, 
polytechnifchen  Schulen  5; 

5.  ihrem  Alter  nach,  nach  dem  Stande  vom  1.  Januar  1881:  zwifchen 
14  und  16  Jahren  33;  zwifchen  16  und  18  Jahren  79;  zwifchen  18  und 
20  Jahren  115;  zwifchen  20  und  25  Jahren  146;  zwifchen  25  und  30 
Jahren  53;  über  30  Jahre  22. 

Niederftes  Alter  14V2,  höchftes  Alter  34V2  Jahre;  das  durchfchnittliche 
Alter  belief  fich  auf  21,00  Jahre. 


i 


Dauer  des  Schulbi 

3fuchs. 

Von  obigen  48  Schülern  haben  die  Schule  befucht  zum 

1.  mal      2.  mal      3.  mal      4.  mal 

5.  mal       1 

S.  mal 

7.  mal 

8.  mal 

znr. 

Bautechniker    ...     61        45        60        45 

46 

26 

11 

1 

295 

Geometer  etc.  ...     15        25        17         15 

3 

3 

1 



79 

Mafchinenbauer  etc.  .18          8          5          4 

2 







37 

Angehörige  fonftiger 

Berufsarten    ...     17          4          1          1 









23 

ohne  beftimmten  Beruf    12          1          1        — 

— 

— 

— 

— 

14 

123        83        84        65        51        29        12  1        448. 


Technifche  Lehranftalten.  25 

Frequenz  der  einzelnen  Schulklaffen. 

Vor  kl  äffe  mit  2  Abtheilungen  gemeinfchaftlich  für  Bautechniker, 

Qeometer,  Mafchinenbauer  und  fonftige  Berufsarten     ....  28  Schüler 

Erfte  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 40       „ 

1  Abtheilung  für  Geometer 12       „ 

und  1  Abtheilung  für  Mafchinentechniker 9        „ 

Zweite  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 55       „ 

1  Abtheilung  für  Geometer 28        „ 

und  1  Abtheilung  für  Mafchinentechniker 19        ^ 

Dritte  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 49        ;, 

Vierte  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 26        ^ 

1  Abtheilung  für  Geometer 23        „ 

und  1  Abtheilung  für  Mafchinentechniker 8        „ 

Fünfte  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 69       ^ 

Sechste  Klaffe  mit  2  Abtheilungen  für  Bautechniker 39        „ 

1  Abtheilung  für  Wafferbautechniker 30       „ 

und  1  Abtheilung  für  Kulturtechniker    ...         9        „ 

Bios  fakultative  Fächer  haben  befucht,  ohne  einer  beftimmten  Schul- 
klaffe zugetheilt  zu  fein 4       ^ 

448  Schüler. 

B.  Im  Sommerkurs   1881   hat  die  Gefammtzahl  der  Schüler  133  betragen, 
darunter  120  ordentliche  und  13  außerordentliche. 
Von  den  133  Schülern  waren 

1.  ihrer  Heimat  nach:  aus  Württemberg  95,  aus  anderen  Staaten  38. 

Von  den  95  Württembergern  waren  aus  Stuttgart  17,  dem  übrigen 
Neckarkreis  24,  dem  Schwarzwaldkreis  21,  dem  Jagftkreis  18,  dem 
Donaukreis  15. 

Von  den  38  Nichtwürttembergern  waren  aus  anderen  Staaten  des 
Deutfchen  Reichs  24  (aus  Preußen  8,  Baden  7,  Bayern  3,  Sachfen-Alten- 
burg  2,  Königreich  Sachfen,  Heffen,  Schaumburg-Lippe  und  Elfaß  je  1); 
ans  dem  Ausland  14  (der  Schweiz  7,  Griechenland  2,  Oefterreich  1, 
Italien  1,  Rußland  1,  Amerika  1,  Afrika  1); 

2.  ihrem  Berufe  nach:  Bautechniker  30  (geprüfte  Werkmeifter  und 
Techniker  2,  Maurer  und  Steinhauer  19,  Zimmerleute  9);  Geometer  und 
Kulturtechniker  54;  Mafchinenbauer,  Mechaniker,  Schloffer  etc.  25;  An- 
gehörige fonftiger  Gewerbe  und  Berufsarten  17  (darunter  Schreiner  5, 
Lehrgehilfen  4,  Kaufmanns  Commis  3,  Chemiker  3,  Bildhauer  1,  Land- 
wirthfchaftszögling  1);  ohne  beftimmten  Beruf  7; 

3.  ihrer  gewerblichen  Ausbildung  nach:  geprüfte  Werkmeifter  und 
Techniker  2,  Bauführer,  Poliere  und  Zeichner  etc.  23,  Gehilfen  90,  Lehr- 
linge 11,  folche  die  ein  Handwerk  nicht  erlernt  haben  und  keiner  der 
vorgenannten  gewerblichen  Ausbildungsflnfen  beigezählt  werden  können,  7 ; 

4.  ihrerVorbildung  nach:  aus  Volksfchulen  31,  Bürgerfchulen,  niederen 
Realfchulen  und  den  unteren  Abtheilungen  von  Realgymnafien  62,  Lateiu- 
fchulen  und  Gymnafien  7,  höheren  Bürgerfchulen  und  Oberrealfeh ulen  22, 
höheren  Gewerbefchulen  und  auswärtigen  Baugewerkefchulen  6,  Poly- 
techniken 5; 

5.  ihrem  Alter  nach,  nach  dem  Stand  vom  1.  Juli  1881:  zwifchen  14 
und  16  Jahren  6;  zwifchen  16  und  18  Jahren   12;  zwifchen  18  und  20 


26  Statiftik  des  UDterrichts-  und  Erziehungswefens. 

Jahren  40;  zwifchen  20  und  25  Jahren  61 ;  zwifchen  25  und  30  Jahren  14, 
über  30  Jahre  0. 

Niederftes  Alter  15  Jahre,  höchftes  Alter  297»  Jahre,  durchfchnittliches 
Alter  20,89  Jahre. 

Dauer  des  Sehulbefuehs. 
Von  den  obigen  133  Schülern  haben  die  Schule  befucht  zum 

l.mal     2.  mal      3.inai     4.  mal      5.  mal      6.  mal      7.  mal  zof. 

ßautechniker 1  14  3  5  3  4  —  30 

Geometer  etc 2  3  21  16  9  2  1  54 

Mafchinenbaoer  etc 5  9  4  3  4  —  —  25 

Angehörige  anderer  Berufsarten  .5  8  3  1  —  —  —  17 

Solche  ohne  beftiramten  Beruf           5  2  —  —  —  —  —  7 

18  36  31  25  16  6  1  133. 

C.  Beide  Kurfe  zufammen. 

Qefammtzahl  der  Schüler  581 ,  darunter  ordentliche  544  und  außerordent- 
liche 37;  ferner  Württemberger  440  und  Nichtwüritemberger  141 ;  Bautechniker  325, 
Geometer  etc.  133;  Mafchinenbauer  etc.  62,  von  anderen  Berufsarten  etc.  61;  fodann 
Lehrlinge  89,  Gehilfen  266,  Auffeher  etc.  205;  folche  die  ein  Handwerk  nicht 
erlernt  haben  und  keiner  der  vorgenannten  Ausbildnngsftufen  beigezählt  werden 
können  21;  endlich  folche  welche  ihre  Vorbildung  erhalten  haben  in  Volksfchulen  146, 
in  Mittelfchulen,  Bealfchulen,  Lateinfchulen  und  Gymnafien  312,  höheren  Bürger- 
fchulen,  Oberrealfeh ulen  und  höheren  Gewerbefchulen  etc.  123. 

Von  diefen  581  Schülern  haben  die  Schule  befucht  zum 

l.mal      2.  mal.     3.  mal       4.  mal     5.  mal        6.  mal       7.  mal        8,  mal  suf. 

Bautechniker    ...      62  59  63  50  49  80  11  1  325 

Geometer  etc.  ...       17  28  38  31  12  5  2  —  133 

Mafchinenbauer    .    .      23  17  9  7  6  ~-  —  —  62 
Angehörige  anderer 

Berufsarten       .    .      39  15  5  2  --  —  —  —  61 

141  119  115  90  67  35  13  1  581. 
Durchfchnittliches  Alter  eines  Schülers  20,98  Jahre. 

III.  Unterricht. 

Die  Zahl  der  Unterrichtsftunden  betrug  allwöchentlich 

Winter-  Pommer-  Beide  Kiirre 

Kurs  Kurs  zurammen 

allgemeine  bildende  Fächer 132  77  209 

Mathematik,  Phyfik,  allgemeine  Chemie  und  Statik  226  98  324 

Freihand-  und  Ornamentenzeichnen  etc 91  26  117 

Geometrifches  Zeichnen 12  0  12 

Baufacher  (Vorträge,  Zeichnen  und  Entwerfen)     .  282  129  411 
Geodätifche  und  Kulturingenieur-Fächer  (Vorträge, 

Zeichnen  und  Feldübungen) 86  63  149 

Mafchinenbaufächer  (Vorträge,  Zeichnen  und  Ent- 
werfen)       54  50  104 

Fachzeichnen  für  Schreiner 18  10  28 

Turnen     .    » 4 0 4 

zufammen    .    .  905  453  1358, 


Tccbnifche  Lehranftalten.  27 

IV.  Exkurfioncn. 

Neben  einer  größereu  Zabl  von,  in  der  ordentlichen  Unterrichtszeit  ab- 
gehaltenen zwei-  bis  funfftündigen  Exkurfioncn  zur  Befichtigung  von  hiefigen 
Werkftätten,  Fabriken,  Werkplatzen  und  Bauten,  fowie  zu  Situations-  und 
Nivellements-Aufnahmen  in  der  nächften  Umgebung,  wurden,  zur  weiteren 
Förderung  der  Unterrichtszwecke,  theils  an  Vakanztagen,  theils  nach  dem 
Schluß  der  Kurfe,  folgende  größere  Exkurfioncn  gemacht: 

a)  mit  Baufchülern:  4  eintägige,  nemlich  2  zur  Befichtigung  von  landwirth- 
fchaftlichen  und  fouftigcu  Bauten  und  2  nach  Maulbronn; 

b)  mitBefuchern  des  Wafferbaukurfes:  1  zweitägige,  ins  obere  Neckar- 
thal, zur  Befichtigung  von  Wafferverforgungsanlagen  und  Wafferbautcn,  fo- 
wie zu  Waffermeffungen; 

c)  mit  Mafchinenbaufchülern  5,  nemlich  4  eintägige  und  1  dreitägige, 
zur  Befichtigung  auswärtiger  Fabriken,  verbunden  mit  Kraft-  und  Waffer- 
meßnngcn  etc.; 

d)  mit  Zöglingen  der  Geometerfchule:  24  eintägige,  theils  auf  die 
Markung  Feuerbach,  theils  auf  die  Markung  Zuffenhaufen  zu  größeren 
geodätifchen  Uebungen; 

e)  mit  Befuchcrn  des  Kulturtechnikerkurfes:  2,  nemlich  1  zweitägige 
nach  Ochfenhaufen  und  1  fiinftägige  in  die  unteren  Neckargegenden  und 
die  badifche  Pfalz,  zur  Befichtigung  von  Be-  und  Entwäffcrungsanlageu, 
Markungsbereinigungen  etc. 

V.  Konkurrenzen. 

Um  die  Schiller  an  rafches  und  felbftändiges  Arbeiten  zu  gewöhnen,  find, 
wie  in  früheren  Jahren,  während  der  Weihnachtsvakanz  Konkurrenzen  im  Ent- 
werfen von  Gebäuden  abgehalten  worden;  eingelaufen  find  44  Entwürfe;  zu- 
erkannt wurden:  3  erfte  Preife,  9  zweite  Preife  und  eine  Belobung. 

VI.  Stipendien  haben  von  Seiner  Majeftät  dem  König  erhalten:  8  Schüler 
je  86  Jl 

Unterrichtsgeldnachlaß  haben  genoffen:  im  Winterkurs  62  Schüler 
im  Gefammtbetrag  von  1  607  M.\  im  Sommerkurs  19  Schüler  im  Gefammt- 
betrag  von  424  Ji 

VII.  Prüfungen  haben  von  der  Baugewerkefchule  aus  mitgemacht: 

a)  die  ftaatliche  „Werkmeifterprüfung"  45  Kandidaten,  davon  43  mit 
Erfolg;  von  diefen  erhielten  als  Zeugnisftufen :  3  Klaffe  IIa;  5  Klaffe  IIb; 
26  Klaffe  lila;  9  Klaffe  Illb; 

b)  die  ftaatliche  „befondere  Prüfung  im  Waffer bauf ach"  34  Kandidaten, 
davon  31  mit  Erfolg;  von  diefen  erhielten  als  Zeugnisftufen:  1  Klaffe  IIa; 
5  Klaffe  IIb;  20  Klaffe  Illa,  5  Klaffe  Illb; 

c)  die  ftaatliche  „Feldmefferprüfung"  23  Kandidaten,  davon  21  mit  Er- 
folg; von  diefen  erhielten  als  Zeugnisftufen:  16  Klaffe  II  und  5  Klaffe  III; 

d)  die  Diplomprüfung  als  Kulturtechniker  7  Kandidaten,  fämmtliche 
mit  Erfolg;  es  erhielten  als  Zeugnisftufen:  1  Kl.  Ib;  2  Kl.  IIa;  2  Kl.  IIb 
und  2  Kl.  Illrf; 

e)  die  Diplomprüfung  als  Bautechniker,  welche  im  wefentlichen  der 
ftaatlichen  Werkmeifierprüfung  parallel  ift,  3  Kandidaten  mit  Erfolg;  es 
erhielten  als  Zeugnisftufen:  1  Klaffe  IIb  und  2  Klaffe  III a. 


i 


28  Statiftik  des  IlDterrichts-  und  ErziehungswefoDS. 

VIII.  Oekonomie  der  Auftalt. 

Im  Verwaltangsjahr  1.  April  1880/81  betrugen: 

a)  die  eigenen  Einnahmen 19457  iM. 

b)  der  Staatszufchufl 128112    ^ 

c)  der  Gefammtaufwand 147  569  Ji 

IX.  Außerordentliche  Ausftellung. 

Aus  Anlaß  der  Württembergifchen  Landesgewerbeausftellung  von  1881 
hat  die  K.  Baugewerkefchule  in  der  Zeit  vom  25.  Auguft  bis  5.  Oktober  1881 
in  11  Sälen  ihres  Hanfes  eine  Ausftellung  veranftaltet,  welche  ein  Bild  geben 
follte  von  ihrem  Werden,  ihrer  Organifation,  ihrem  Lehrplan,  ihrer  Einrichtung 
und  Ausftattung,  ihrer  Leiftungsfahigkeit  und  von  der  würenfchaftlichen  und 
künftlerifchen  Thätigkeit  ihrer  Lehrer. 

Es  waren  ausgeftellt: 

a)  Schülerarbeiten:  312  Hefte,  7Q  plaftifche  Arbeiten,  3  103  Blatt  Zeichnungen 
und  eine  Anzahl  chemifche  Präparate; 

b)  Lehrmittel:  183  Wandtafel  vorlagen  und  200  Modelle-, 

c)  Zeichnungen,  Tabellen,  Pläne  und  Schriftftücke  zur  Darfteilung  der  Ge- 
fchichte,  Organifation,  Einrichtung  und  Leiftung  der  Anft;alt  50; 

d)  literarifche    und   künftlerifche   Publikationen,    fowie   fonflige   Arbeiten   der 
Lehrer  735. 

3.  Die  gewerblichen  Fortbildungsfchulen. 

Solche  beftanden  im  Schuljahr  1880/81  in  Württemberg  an  153  Orten  mit 
einer  Gefammteinwohnerzahl  von  667  905  Seelen. 

Diefe  153  Fortbildungsfchulen  theilen  fich  hinfichtlich  ihrer  inneren  Ein- 
richtung in  folgende  Gruppen: 

I.  Fortbildungsfchulen,  in  welchen  Sonntags-  und  Abendunterricht  in  gewerblichen 
und  kaufmännifchen  Fächern  ertheilt  wird  und  offene  Zeichenfälc  beftehen       7 
(Stuttgart,  Ulm,  Heilbronn,  Reutlingen,  Ravensburg,  Göppingen  und  Hall). 
II.  Fortbildungsfchulen    mit   gewerblichem   Sonntags-    und   Abendunterricht 

nebft  offenen  Zeichenfälen 19 

(Ludwigsburg,  Gmünd,  Tübingen,  Tuttlingen,  Biberach,  Rottenburg, 
Kirchheim  u./T.,  Heidenheim,   Rottweil,  Ehingen,  Ellwangen,   Calw, 
Schramberg,  Mergentheim,  Ehingen,  Saulgau,  Sindelfingeu,  Geislingen 
und  Blaubeuren). 
IIL  Fortbildungsfchulen  mit  gewerbl.  Abendunterricht  ohne  offene  Zeichenräle     93 

(70  Städte  und  23  Dörfer). 
IV.  Fortbildungsfchulen   mit  gewerblichem   Abendunterricht    ohne  Sonntags- 
unterricht .    .    .    .    • 5 

(3  Städte  und  2  Dörfer). 

V.  Gewerbliche  Zeichenfchulen  ohne  weiteren  Unterricht 29 

zufammen 153. 

Außer  diefen  gewerblichen  Fortbildungsfchulen  beftanden  in  14  Städten  zu- 
gleich weibliche  Fortbildungsfchulen,  nemlich  in:  Stuttgart,  Reutlingen, 
Ravensburg,  Biberach,  Ehingen,  Ehingen,  Sindelfiugen,  Geislingen,  Blaubeuren, 
Balingen,  Freudenftadt,  Leutkirch,  Nürtingen  und  Weingarten 

und  in  13  Städten  auch  Frauenarbeitsfchulen,  nemlich  in:  Stuttgart  (2), 
Ulm,  Heilbronn,  Ravensburg,  Hall,  Ludwigsburg,  Tübingen,  Tuttlingen,  Biberach, 
Calw,  Crailsheim,  Spaichingen  und  Urach. 


Technifche  Lehranftalten. 


29 


Die  Schfilerzahl,  welche  1879/80  in  157  gewerblichen,  14  weiblichen 
und  14  Frauenarbeitsfchulen  12197  betragen  hatte,  belief  fich  1880/81  in  153  ge- 
werblichen, 14  weiblichen  und  14  Frauenarbeitsfchulen  auf  12782  (nemlich  9600  Fort- 
bildungsfchüler,  634  Schülerinnen  weiblicher  Fortbildungsfchulen  und  2548  Frauen- 
arbeitßfchSlerinnen)  wovon  9989  unter  und  2793  über  17  Jahre  zählten. 

Die  Zahl  der  Lehrer  betrug  735  gegen  746  im  Jahre  1879/80,  fo  daß  im 
Durchfchnitt  auf  je  17—18  Schüler  1  Lehrer  kommt. 

Die  Gefammtfumme  des  Staatsbeitrags  belief  fich  auf  125 172  Jik  90  Pf. 

Von  den  Unterrichtsfächern  waren  die  befuchteften : 

Freihandzeichnen mit  6583  Schülern  und  Schülerinnen 

Rechnen „    5316        „  „  „ 

Deutfche  Sprache „    5234        n  ;,  n 

Fachzeichnen „     3  844        „  „  „ 

Geometrifches  Zeichnen  ....  „3 122        jj  jj  ji 

Buchführung „     1 902        „  „  „ 

Die  befuchteften  gewerblichen  Fortbildungsfchulen  (einfchließ- 
lich  der  weiblichen  Fortbildungsfchulen)  waren: 


Stuttgart    . 
Ulm.     .     . 
Heilbronn  . 
Eülingen   . 
Beutlingen 
Oannftatt  . 
Biberach   . 
Ravensburg 
Göppingen 
Ludwigsburg 
Gmünd .     . 
Freudenftadt 
Aalen    .    . 
Geislingen 
Hall      .     . 
Ehingen    . 
Heidenheim 
Rottweil     . 
Rottenburg 
Böblingen  . 
Schramberg 
Backnang  . 
Tuttlingen . 
Nürtingen  . 
Weingarten 
Ehingen     . 
Kirchheim  . 
Tübingen  . 
Schwenningen 
Crailsheim 
Blaubeuren 


mit  87  Lehrern  und  1446  Schülern  und  Schülerinnen 

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77  6  77  77 

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»  6  „  „ 


384 

77 

349 

77 

306 

77 

290 

77 

234 

77 

232 

77 

195 

77 

193 

77 

192 

77 

180 

77 

163 

77 

150 

77 

147 

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145 

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141 

77 

129 

77 

114 

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113 

77 

107 

77 

102 

77 

101 

77 

100 

77 

97 

71 

94 

77 

87 

77 

85 

77 

85 

77 

84 

77 

83 

7» 

81 

n 

30 


Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 


Die  gewerblichen  Fortbildungsanftalten  in  Stuttgart  umfafiten: 

1.  eine  Abendfchule    ....    mit  33  Lehrern  und    626  Schülern, 

2.  „    Sonntagsfchule    .    .    .    .      „    22       „  «372        „ 

3.  „    weibl.  Fortbildungsfchule .      „    15       ;,  „       215  Schülerinnen, 

4.  „    kaufm.  Fortbildangsfchule      «17       „  „       233  Schülern, 

zufammen     87  Lehrer    und  1446  Schüler  u.  Schülerinnen. 


lY.  Die  Eunmehranftalten. 

I.  Die  Kunftfchule  in  Stuttgart  (für  die  bildenden  Künfte). 

Diefelbe  zählte  im  Schuljahr  1880/81 
L  Lehrftellen:  6  Hauptlehrer  und  5  Fach-  und  Hilfslehrer,  zufammen  11.   Außer 
dem  Unterricht  an  der  Kunflfchule  erhielten  die  Zöglinge  noch  den  Unterricht 
in  der  Literaturgefchichte  und  in  der  Aefthetik  am  Polytechnikum. 
IL  Schüler: 

1.  im  Winterfemefter  1880/81  69,  worunter 

a)  ordentliche  Schüler  ...    43,      Hofpitanten 26, 

b)  Schüler 46,      Schülerinnen     .     .     .     .23, 

c)  Württemberger     ....     48,      Nichtwürttemberger   .     .     21, 

und  zwar:  aus  Preußen  3,  Baden  2,  Bremen  1,  Braunfchweig  1,  Olden- 
burg 2,  Sachfen-Koburg  1,  England  2,  Oefterreich-Ungarn  3,  Rußland  2, 
Nordamerika  4. 

d)  ihreh  Berufsart  nach  waren  es  (mit  Einfchluß  der  Zöglinge  in  den  vor- 
bereitenden Klaffen  und  der  Kunftgewerbcfchülcr)  5  Bildhauer,  47  Maler, 
10  Zeichner,  4  Zeichenlehrer,  1  Kupferftecher,  2  Dekorationsmaler. 

An  den  einzelnen  Unterrichtsfächern  nahmen  Theil 

A.  in  den  praktifchen  Fächern: 

an  dem  Unterricht  in  der  Vorbereitungskiaffe 
„      „  „  71     77    Antikenklaffe    . 

«77  77  77  77       AktklaffO 

j,  yj  „im  Landfchaftzeichnen 

n  r  77         ^n  ^^r  Bildhauerfchule 

„  „  „im  Landfchaftmalen 

„  „  „          „    figürlichen  Oelmalen 

„  „  „          „    Kupferftechen  und  Radiren 

B.  in  den  theoretifchen  Fächern: 
an  den  Vorträgen  über  die  Anatomie  des  Menfchen  . 

„      „  j,  p     Perfpektive  und  Schattenlehrc 

„      „  „  77     <^ie  antike  Kunft      .... 

„      „  „  „     ital.  Malerei   der  Renaiffance 

V      ^^  77  77     Gefchichted.  neueren  deutfchen 

Poefie      

„      „  „  „     Shakefpeares  Dramen    .     .     . 

2.  im  Sommerfemefter  1881  59,  worunter 

a)  ordentliche  Schüler  ...    38,      Hofpitanten 21, 

b)  Schüler 36,       Schülerinnen     ....     23, 


25 

29 

16 

4 

5 

25 

1 

23 
14 
37 
17 

13 
20. 


EuBfilehranftalten.  31 

c)  Württemberger     ....     37,      Nichtwürttemberger  .     .     22, 

und  zwar:  aus  Preußen  6,  Baden,  Bayern,  Braunfehweig,  Hamburg, 
Sachfen  je  1,  Oefterreieb -Ungarn  und  Rußland  je  3,  Schweiz  1,  Nord- 
amerika 4. 

d)  ihrer  Berufsart  nach  waren  es  (einfchließlich  der  Zöglinge  in  den  Vor- 
bereitungsklaffen)  5  Bildbauer,  47  Maler,  1  Kupferftecher,  5  Zeichenlehrer, 
1  Dekorationsmaler. 

An  den  einzelnen  Unterrichtsfächern  nahmen  Theil 
A.  in  den  praktifchen  Fächern: 

an  dem  Unterricht  in  der  Vorbereitungskiaffe 
„      „  „  „     ^    Antikenklaffe    . 

Aktklaffe      .     . 


21 


25 
25 

6 
6 

28 
4 


V         7)  ?7  n       71 

„      „  „im  Landfchaftzcichnen 

„      „  „  „    Landfchaftmalen     . 

„      „  „in  der  Bildhauerfchule 

„      „  „im  figürlichen  Oelmalen 

„      „  „  „    Kupferftechen  und  Kadiren 

B.  in  den  theoretifchen  Fächern: 

an  dem  Unterricht  über  Perfpektive  und  Schattenlehre      7 

^    den  Vorträgen  über  Kunftgefchichte     •     ....     17 
„      „  „  „     Literatnrgefchichte  u.  Aefthetik     10. 

III.  Stipendien  aus  Staatsmitteln  erhielten  zur  weiteren  Ausbildung  an  der 
Kunftfchule  13  Zöglinge,  nemlich  2  Bildhauer,  10  Maler  und  1  Kupferftecher. 

Außerdem  erhielt  aus  der  von  GegenbaurTchen  Stiftung  1  Malcrzögling 
ein  Stipendium  zu  einer  Reife  nach  Italien,  und  ferner  wurden  aus  der  von 
DanneckerTchen  Stiftung  und  dem  Legate  der  Frau  Anna  Schweitzer  an  1  Bild- 
hauer und  3  Maler  Unterftützungen  verwilligt. 

IV.  Zur  Jahresprüfung  und  zur  Ausftellung  von  Schülerarbeiten  am  SchluDe 
des  Winterfemefters  1880/81  lieferten  die  Zöglinge  der  Anftalt: 

29  Zeichnungen  nach  Abgüflen  von  antiken  Figuren  und  Köpfen, 
239  Zeichnungen  von  Kopf-  und  Figurenmodellen  nach  der  Natur, 
15  gezeichnete  und  modellirte  Aktfiguren, 

10  Kopien  und  nach  der  Natur  modellirte  Büften  und  Reliefportraits, 
34  nach  der  Natur  gezeichnete  und  gemalte  Landfcbaftftudien, 

10  in  Oel  gemalte  Stillleben, 
56  in  Oel  gemalte  Kopfmodelle, 

21  gezeichnete  oder  als  Skizzen  gemalte  figürliche  Kompofitionen, 

43  gezeichnete  Landfchaftskompofitionen, 

6  plaftifche  Arbeiten  eigener  Erfindung, 

13  Portraits  und  Oelgemälde, 

11  Aquarellen. 

V.  In  Folge  der  Jahresprüfung  wurden  an  9  Zöglinge  Preife,  beftehend  in 
2  goldenen  und  7  filbernen  Medaillen  vertheilt;  ferner  erhielten  14  Zöglinge 
öffentliche  Belobungen. 

Außerdem  kamen  aus  Anlaß  der  im  Winterhalbjahr  geftellten  Konkur- 
renzaufgaben an  3  Zöglinge  Geldprämien  zur  Vertheilung  für  modellirte 
oder  als  Skizzen  gezeichnete  und  gemalte  Kompofitionen  eigener  Erfindung. 


32  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

VI.  Verkauft  oder  auf  Beftellung  ausgeführt  wurden  von  Schülern  ver- 
fchiedene  Arbeiten,  aus  welchen,  fowie  aus  ertheiltem  Unterricht,  ein  Gefammt- 
erlös  von  14175  Jik  erzielt  wurde. 

2.  Das  Konfervatorium  für  Mufik  in  Stuttgart. 

Diefe  unter  dem  Höchften  Protektorat  Seiner  Majeftät  des  Königs  ftehende, 
aus  Staatsmitteln  unterfiützte  Anftalt  zählte  im  Winter  1880/81 

a)  610  Zöglinge,  von  welchen  185  (63  Schüler  und  122  Schülerinnen)  fich  der 
Mufik  berufsmäßig  widmeten,  425  als  Dilettanten,  408  aus  Württemberg  (366 
aus  Stuttgart  und  42  aus  dem  übrigen  Württemberg),  202  Nichtwürttemberger 
waren. 

Von  letzteren  gehörten  an:  Nordamerika  54,  Großbritannien  41,  Preußen  21, 
der  Schweiz  20,  Baden  19,  Rußland  13,  Bayern  11,  Oftindien  8,  Helfen  und 
Oefterreich  je  2,  Oldenburg,  Braunfchweig,  Sachfen-Altenburg,  Waldeck,  Bremen, 
den  Niederlanden,  Frankreich,  Spanien,  Rumänien,  Griechenland,  Südamerika  je  1. 

b)  Zahl  der  Lehrer  42,  nemlich  39  Lehrer  und  3  Lehrerinnen. 

c)  Zahl  der  in  der  Anftalt  gegebenen  Wochenftunden:  765. 

y.  Gelehrten-  nnd  Realfchnlen. 

A.  Oeffentliche  Gelehrtenfchulen. 

L  Am  1.  Januar  1882  beftanden  in  Württemberg  92  öffentliche  Gelehrten- 
fchulen. 

Diefelben  zerfallen  in 
4  niedere  evangelifch-theologifche   Seminarien, 
12  Gymnafien,  darunter  2  Realgymnafien  (in  Stuttgart  und  Ulm), 
8  Lyzeen,  darunter  3  Reallyzeen  (Calw,  Gmünd,  Nürtingen), 
68  niedere  Lateinfchulen,  (einfchließlich  einer  proviforifch  errichteten), 
darunter  4  Reallateinfchulen  (Geislingen,  Riedlingen,  Sindelfingen,  Urach). 
Von    den  Gymnafien    find  2  (Ehingen    und  Rottweil)  je   mit  einem 
niedern  katholifchen  Konvikt,  1  (Heilbronn)  mit  einem  Penfionat  verbunden. 
IL  Die  öffentlichen  Gelehrtenfchulen   zählten  am  1.  Januar  1882  im  ganzen  348 
im  Unterricht  getrennte  Schülerklaffen,  darunter  23  proviforifch  errichtete. 
Von  denfelben  kamen 
auf  die  Seminarien  und  die  obern  Abtheilungen  der  Gymnafien  und  Lyzeen 

(einfchließlich  9  proviforifcher  Klaffen) 72  Klaffen, 

darunter  an  Realgymnafien  und  Reallyzeen  13, 
auf  die  mittlem  und  untern  Abtheilungen  der  Gymnafien  und 

Lyzeen,  (einfchließlich  7  provifoiifcher  Klaffen)     ....     148       „ 
darunter  an  Realgymnafien  und  Reallyzeen  42, 
auf  die  68  niedern  Lateinfchulen  (einfchl.  7  proviforifcher  Klaffen)     1 28       „ 
darunter  an  Reallateinfchulen  16. 
Unter  den  niedern  Lateinfchulen  befanden  fich  26  einklaffige,  darunter 
eine    proviforifch    errichtete  (Hohenheim),   31    zweiklaffige,   5   dreiklaffige 
(Aalen  [eine  proviforifche  Klaffe],  Biberach,  Göppingen,  Heidenheim  [eine 
proviforifche  Klaffe],  Sindelfingen),  5  vierklafllge  (Kirchheim  [eine  proviforifche 
Klaffe],  Mergentheim  [eine  proviforifche  Klaffe],  Rottenburg  [eine  proviforifche 
Klaffe],  Riedlingen,  Urach),  1  fünfklaffige  (Geislingen). 


Gelehrten-  und  Realfchulen.  33 

KoIlaboratarklalTeD  im  Sinne  der  (Itudienräthlicheu  Bekanntmach  ang 
vom  1.  Oktober  1859  (Reg.-Bl.  S.  147  flf.)  befanden  fich  an  den  Gymnafien 
und  Lyzeen  52  (3  provif.),  an  den  niedem  Lateinfchulen  42  (1  provif.), 
zofammen  94. 

III.  An  den  öffentlichen  Gelehrtenfchulen  beftanden  am  1.  Januar  1882  im  ganzen 
406  Hauptlehr ft eilen,  darunter  34  proviforifch  errichtete. 

Von  denfelben  kamen  auf  die  Seminarien   und  die  obern  Gymnafial- 
und  Lyzealabtheilungen  (einfchl.  18  proviforifcher  Stellen)     119  Lehrftellen, 
darunter  an  ßealgymnafien  und  Reallyzeen  (einfchl. 
1  provif.  Stelle)  19; 
auf  die  mittlem  und  untern  Abtheilungen  der  Gymnafien 
und  Lyzeen  (einfchliefllich  52  KoUaboratorsftellen  im  Sinne 
der  ftudienräthlichen  Bekanntmachung  vom  1.  Oktober 

1859  und  11  proviforifcher  Stellen) 159  „ 

darunter  an  Realgymnafien  und  Keallyzeen  (einfchl. 
einer  proviforifchen  Stelle)  46; 
auf  die  niedem  Lateinfchulen  (einfchl.  42  KoUaboratorsftellen 

und  5  proviforifcher  Stellen) 128  „ 

darunter  an  ßeallateinfchulen  16  Lehrftellen. 

IV.  Die  Gefammtzahl  der  Schüler  an  den  öffentlichen  Gelehrtenfchulen  belief  fich 
am  1.  Januar  1882  auf 9  257, 

Von  denfelben  kamen  auf  die  Seminarien  und  die  obern  Gymnafial- 
und  Lyzealklaffen 1  900, 

darunter  an  Realgymnafien  und  Reallyzeen  310, 
auf  die  mittlem  und  untern  Gymnafial-  und  Lyzealklaffen     ...    4  756, 

darunter  an  Realgymnafien  und  Reallyzeen  1  460, 
auf  die  68  niedern  Lateinfchulen 2601, 

darunter  an  ßeallateinfchulen  331. 

Werden  einerfeits  die  Zöglinge  der  niedern  evangelifchen  Seminarien 
und  die  Schüler  der  obern  Klaffen  der  Gymnafien  und  Lyceen  unter  dem 
Namen  Gymuafialfchüler,  andererfeits  die  Schüler  der  mittlem  und  untern 
Gymnafial-  und  Lyzealklaffen  fowie  der  niedern  Lateinfchulen  unter  dem 
Namen  Lateinfchüler  zufammengefaßt,  fo  ergeben  fich  folgende  Zahlen: 

1.  Gymnafial-      2.  Latein-  3.  Zu- 

fchfller :  fchfller :  fammen : 

A.  Im  Ganzen  waren  es  am  1.  Januar  1882     .     1900  7  357  9257 
darunter  fol che,  welche  das  Griechifche  erlernen     1  553          2 168          3  721. 

B.  Nach   den  4  Kreifen   des  Landes  vertheilen 
fich  die  Gelehrtenfchfiler  folgendermaßen: 

es  kommen  auf  den  Neckarkreis     .     .    .  843  3402  4245 

r,         r,          „      „     Schwarzwaldkreis     .  380  1337  1717 

^         „          „      „     Jagftkreis  ....  250  1086  1336 

„         „           ^      „     Donaukreis      ...  427  1532  1959. 

C.  Nach  dem  Religionsbekenntnis  befanden  fich 
darunter: 

Evangelifche 1295  5421  6  716 

Katholiken 540  1594  2134 

Ifraeliten 64  332  396 

Sonft  einer  Konfeflion 1  10  11. 

WOrttemb.  Jahrbfloher  1883.  ^ 


34  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehuugswcfens. 

1.  Oymnafial-     2.  Lat^fn-  3.  Zn- 

rchOler:  fchfller:  CMDmen: 

D.  Auf  die  Kreife  des  Landes  vertheilen  fich 
die  Angehörigen  der  verfchiedenen  Religions- 
bekcuntniffe  folgendermaßen  : 

a)  Neckarkreis: 

Evangelifche 737          2928          3  660 

Katholiken 65            272            337 

Ifraeliten 40             199            239 

Sonft  einer  Konfeffion 1                 8                9. 

b)  Schwarzwaldkreis: 

Evangelifche 229          1030          1259 

Katholiken 146             296            442 

Ifraeliten 5               11               16 

Sonft  einer  Konfeffion —               —               — 

c)  Jagftkreis: 

Evangelifche 162            631             793 

Katholiken 84            416            500 

Ifraeliten 4              39              43 

Sonft  einer  Konfeffion —               —               — 

d)  Donaukreis: 

Evangelifche 167             837          1004 

Katholiken 245            610            855 

Ifraeliten 15              83              98 

Sonft  einer  Konfeffion —                2                2. 

E.  Der  Heimat  nach  befanden  ficb  darunter: 

a)  Söhne  von  am  Ort  der  Schule  wohnhaften 

Eltern 753          5512          6265 

b)  Söhne  auswärtiger  Eltern 1147          1845          2992 

darunter  Nichtwürttemberger 146             183            329. 

P.  Die  4  niedern  evangelifch-theologifchen  Se- 

minarien  zählten 189             —               189. 

G.  Von  den  12  Gymnafien  zählte 

das  Realgyranafium  in  Stuttgart      ....  183 

„    Eberhard-Ludwigs-Gymnafium  ....  160 

n    Karlsgymnafium 167 

„    Gymnafium  in  Ileilbronn      ...         .  156 

„    Realgymnafinm  in  Ulm 60 

„    Gymnafium  in  Ulm 93 

„             „            „    Tübingen 103 

„             „            „    Ravensburg 92 

.    Hall 89 

„             „            „    Ehingen 135 

„            „           ^    Rottweil 129 

„             „           „    Ellwangen 74 

H.  Von  den  8  Lyzeen  zählte 

das  Lyzeum  in  Ludwigsburg 56 

„         „        „   Eßlingen 40 

;,          „         „   Cannftatt 34 


705 

888 

584 

744 

392 

559 

382 

538 

251 

311 

212 

305 

172 

275 

160 

252 

159 

248 

111 

246 

104 

233 

112 

186. 

233 

289 

219 

259 

221 

255 

Gelehrten"  und  Realfcbulen. 


35 


das  Reallyzeum  in  Gmünd     . 
^    Lyzeum  in  Reutlingen 
„    Reallyzeum  in  Nürtingen 
7)  7»  V   Calw    .     . 

„    Lyzeum  in  Oehringen 


1.  Oymnaflal- 
fchfller: 

31 
66 
20 
16 

7 


2.  Latein- 
fchfller : 

219 
149 
151 
134 

80 


S.  Zn- 
fitmmen : 

250 
215 
171 
150 
93 


L  Unter  den  mehrklaffigen  Lateinfetulen  zählten  mehr  als  50  Schüler  folgende  12: 


Kirchheim      mit  4  Klaffen  .  «  151 

Mergentheim    „4       „  .  .  137 

Rottenbarg      „4       „  .  .  136 

Göppingen       „    3       „  •  .  135 

Geislingen        „    5       „  .  .  99 

Aalen               „    3       „  .  .  93 


Biberach 

Urach 

Riedlingen 

Sindelfingen 

Brackenheim 

Schorndorf 


mit  3 

n     4 
r,     4 

.    3 

.     2 
«    2 


Klaffen 


92 

79 
78 
75 

58 
58 


Schüler, 


K.  Unter  den  26  einklaffigen  Lateinfchulen  zählten  mehr  als  15  Schüler  folgende  1 1 : 

Buchau 20    Schüler, 

Waldfee 20         „ 

Saulgau 19         „ 

Güglingen 16  ;, 

Neckarfulm 16  » 


Wangen 41 

Pfullingen 34  „ 

Rofenfeld 28         ^ 

Weikersheim 26  „ 

Beilftein 24         „ 

Murrhardt 22  „ 

Am  wenigften  befucht  waren  die 

Scheer  mit    ...  3  Schülern, 

Sulz  ....  8         „ 

WÜdberg  ^      .     .     .  9 


Lateinfchulen  in 
Groübottwar  mit 
Tettnang  ^ 


1.  Oymnaflal- 
(chfller: 


10  Schülern, 
10 


L.  Am    1.  Januar   1881    hatte   die  Schülerzahl 

betragen 1  762 

Der  Stand  am  1.  Januar  1882  mit      ...     1  900 
ergibt  fonach   gegen   das   Vorjahr   eine  Zu- 
nahme von 138 

V.  Was  den  Wechfel   der  Schüler  vom  1.  Januar  1881 

betrifft,  fo  find 

A.  in  die  Gelehrtenfchulen  neu  eingetreten  und  zwar 

1.  in  die  unteren  Klaffen 

aus  Elementarklaffen 641 

„    Vorbereitungskiaffen 24 

„    Volksfchulen 715 

„    niedern  Realfchulen 39 

„    dem  Privatunterricht 264 

„       „     Ausland 53 

(hiebei  find  nicht  gerechnet  489  aus  einer  Latein- 
fchule  in  eine  andere  übergegangene  Schüler); 

2.  in  die  obern  Klaffen 

aus  Oberrealklaffen 

jj    niedern  Realfchulen 

„    dem  Privatunterricht 

n       „     Ausland 


2.  Latein- 
rchfller : 


7  302 
7  357 


3.  Zu- 
fiiininen : 


9064 
9  257 


55  193. 

bis  1.  Janaar  1882 


1736 


20 

1 

27 

55 


103 


zafammen 


1839. 


3G  Staiiftik  des  Unterrichts-  und  Erziohungswefcns. 

B.Aas  uutern  KlaiTen  an  obere  äbergetreten  find  im  ganzen  743  Schaler^ 

darunter  534  an  derfelben  Anftalt. 
G.  Aus  Gelehrtenfcbulen  ganz  ausgetreten  find 

1.  aus  unteren  Klaffen 

in  eine  Schullehrerbildangsanfiialt 11 

^      „     militärifehe  Bildnngsanftalt      ....  8 

„      „     Oberrealfchule 13 

„      „     fonfiige  höhere  öffentliche  Schule      .     .  4 

zum  Gewerbe  und  Handel 326 

zur  Landwirthrchaft 35 

zu  einem  fonftigen  Beruf 94 

in  eine  niedere  Realfchulc 203 

(darunter  aus  KoUaboraturklaffen  88) 

in  eine  Elementarfchule 7 

,,      „     Volkßfchule 135 

„   den  Privatunterricht 37 

^   das  Ausland 83 

geftorben  find 21 

2.  aus  oberu  Klaffen 

zur  Univerfität 299 

in  das  Polytechnikum 11 

auf  die  Akademie  Hohenheim 1 

in  eine  Schnllehrerbildungsanftalt 1 

„      „     militärifehe  Bilduugsanftalt      ....  22 

„  die  Baugewerkefchule 2 

„   eine  Oberrealfchule 6 

„      ^     fonftige  höhere  öffentliche  Schule      .    .  11 

zum  Gewerbe  und  Handel 178 

zur  Landwirthfchaft 6 

zu  einem  fonftigen  Beruf 68 

in  eine  niedere  Realfchule 2 

„    den  Privatunterricht 13 

„    das  Ausland 42 

geftorben  find 7       ^^^ 

—       oby 

Gefammtzahl  der  Ausgetretenen  1  646  Schüler. 

VI.  In  der  Zeit  vom  1.  Januar  1881  bis  1.  J.inuar  1882  kamen  in  Erledigung: 
2  Gymnafialrektorate, 

1  Lyzealrektorat, 

10  Gymnafialprofefforsftellen, 

2  Lyzealprofefforsfl;eIlen, 
25  Präzeptorsftellen, 

12  Kollaboratorsftellen. 
Neu  errichtet  wurden: 

l  Gymnafialrektorat; 

5  Gymnafialprofefforsftellen, 

3  Präzeptorsftellen, 

3  Kollaboratorsftellen. 


Gelehrten-  und  Realfchulen.  37 

Be fetzt  wurden: 

3  Gymnafialrektorate; 
1  Lyzealrektorat, 
12  GymnafialprofefforsflellcD, 

1  Lyzealprofefforßftelle, 
34  Präzeptorsftellen, 
17  Kollaboratorsftellen, 
wodurch  21  unftändige  Lehrer,  darunter  1  Reallehramtskandidat  und  1  realiftifcher 
Profefforatskandidat,  auf  definitive  Stellen  kamen  und  1  realiftifcher  Profeffor, 
zwei  Reallehrer  und  ein  Geiftlicher  in  den  Dienft  an  Gelehrtenfchulen  übertraten. 
Penfionirt  wurden  3  Lehrer;  geftorben  find  5. 
VII.  Die  Prüfung  auf  Profefforate  an  Obergyranafien  haben  im  Kalenderjahr 
1881  erftanden  5  Kandidaten,  2  evangelifcher,  3  katholifcher  Konfeflion;   die 
Prüfung  auf  Präzeptorate  12  Kandidaten,    10  evangelifcher,  2  katho- 
lifcher Konfeflion;    die  Prüfung    auf  Latein koUaboraturen  9  Kandi- 
daten, 7  evangelifcher,  2  katholifcher  Konfeflion;  von  denfelben  find  zugleich 
auf  RealkoUaboraturen  geprüft  2. 
VIIL  Der  Stand  des  Kandidatenwefens  im    humaniftifchen  Lehramt    war   am 
1.  Januar  1882  folgender: 

A.  Profefforatskandidaten: 

1.  Geprüfte  humaniftifche  Profefforatskandidaten,  welche  noch  nicht  definitiv 
im  Lehrfach  angeftellt  find,  waren  vorhanden  12,  von  welchen  6  in  un- 
ftändiger  Weife  verwendet  find,  5  im  Urlaub,  einer  im  Privatdienft  fich 
befindet 

2.  Geprüfte  humaniftifche  Profeflbratskandidaten,  welche  an  unteren  Klaflen 
definitiv  angeftellt  find,  waren  es  21. 

3.  Den  erften  Theil  der  Profeflbratsprüfung  haben  erftanden  13  Kandidaten, 
von  denen  3  an  Unterklaflfen  definitiv  angeftellt,  10  in  unftändiger  Weife 
verwendet  find. 

B.  Präzeptoratskandidaten: 

1.  Die  Zahl  der  geprüften  Präzeptoratskandidaten,  welche  noch  nicht  definitiv 
im  Lehrfach  angeftellt  find,  betrug  24,  von  denen  20  unftändig  verwendet, 
2  beurlaubt  find  und  je  einer  im  Kirchendienft  und  im  Privatdienft  fich 
befindet. 

2.  Geprüfte  Präzeptoratskandidaten,  welche  an  Kollaboraturklaflen  definitiv 
angeftellt  find,  waren  es  3. 

3.  Den  erften  Theil  der  Präzeptoratsprüfung  haben  erftanden  11  Kandidaten; 
von  denfelben  find  6  in  unftändiger  Weife  verwendet,  2  auf  Kollaboratur- 
klaffen  definitiv  angeftellt,  einer  beurlaubt,  zwei  nicht  verwendet. 

4.  Außerdem  find  auf  Präzeptorsftellen  unftändig  verwendet,  ohne  bis  jetzt 
eine  Prüfung  erftanden  zu  haben,  3  Kandidaten. 

C.  KoUaboraturkandidaten. 

Für  Lateinkollaboraturen  find  geprüft  24  Kandidaten,  darunter  9  zugleich 
fiir  RealkoUaboraturen.     Von  diefen  find  unftändig  verwendet  11,  auf  der 
Univerfität  4,  im  Volksfchuldienft  2,  ohne  Verwendung  6,  krank  1. 
IX.  Am  Turnunterricht  haben  theilgenommen: 

auf  den  1.  Juli  1881 6  183  Schüler, 

„      „     1.  Januar  1882  ....    5939        „ 


38  Staiiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

Von  denfelben  kamen 
auf  die  Seminarien  und  die  OberklafTen  der  Gymnaßen  und  Lyzeen 

auf  den  1.  Juli  1881 1  483 

„      „     1.  Januar  1882  ....     1 650 
auf  die  Unterklaffen  der  Gymnafien  und  Lyzeen 

auf  den  1.  Juli  1881 2  861 

„      p     1.  Januar  1882   ....    2  875 
auf  die  68  Lateinfcbnlen  des  Landes 

auf  den  1.  Juli  1881 1839 

„      „1.  Januar  1882  ....     1  414. 
An   allen  Seminarien^  Gymnafien   und  Lyzeen  findet  der  Turnunterricht 
Sommers  und  Winters  ftatt.    Von  den  68  Lateinfchulen  wird  an  45  im  Sommer 
und  Winter y    an  19  nur  im  Sommer  geturnt;   an   4  Lateinfchulen  (BeilfteiU; 
Hohenheim,  Langenburg,  Laupheim)  findet  kein  Turnunterricht  ftatt. 
X.  Was  die  Berechtigungen  der  Gymnafien  und  Lyzeen  betrifft,  fo  haben 

1.  fiimmtliche  Gymnafien  und  Lyzeen,  Kealgymnafien  und  Reallyzeen  die  Be- 
rechtigung zur  Ausftellung  von  Zeugniffen  über  die  wiffenfchaftliche  Be- 
fähigung fiir  den  einjährig  freiwilligen  Militärdienft,  und  zwar 

a)  die  4  niedern  evangelifch-theologifchen  Seminarien,  ferner  die  8  Gymnafien 
in  Ehingen,  Ellwangcn,  Hall,  Heilbronn,  Rottweil,  Stuttgart,  Tübingen, 
Ulm  (vergl.  Reg.-Bl.  1880  S.  96),  fowie  die  2  Realgymnafien  in  Stutt- 
gart und  Ulm  (a.  a.  0.  S.  99)  nach  §.  90,  2  a  der  Wehrordnung  von 
1875,  in  der  Art,  daß  der  einjährige  erfolgreiche  Befuch  der  „zweiten 
Klaffe"  d.  h.  der  Klaffe  VII  (und  VIII)  jener  Gymnafien  und  Realgymnafien 
zur  Darlegung  der  wiffenfchaftlichen  Befähigung  genügt; 

b)  das  Gymnafium  (feither  Lyzeum)  in  Ravensburg;  ferner  die  5  Lyzeen  in 
Cannftatt,  Efllingen,  Ludwigsburg,  Oehringen,  Reutlingen  (a.  a.  0.  S.  100), 
fowie  die  3  Reallyzeen  in  Calw,  Gmünd,  Nürtingen  (a.  a.  0.  S.  101), 
nach  §.  90,  2,b  der  Wehrordnung,  in  der  Art,  daß  bei  ihnen  der  ein- 
jährige erfolgreiche  Befuch  der  ;,erften"  Klaffe,  d.  h.  der  Klaffe  IV  des 
Lyzeums  in  Oehringen,  der  Klaffe  VII  (und  VIII)  der  andern  Lyzeen 
und  Reallyzeen  erforderlich  ifl;. 

2.  Hinfichtlich  der  Portepee fähnrichsprüfung  find  laut  Verordnung  über 

die  Ergänzung  der  Offiziere  des  Friedensftandes  vom  j^'  ^*^"  1880 

a)  die  oben  unter  l,a  aufgeführten  Anhalten  berechtigt,  fowohl  vollgiltige 
Abiturientenzeugniffe,  welche  von  der  Ablegung  der  Portepeefähnrichs- 
prüfung befreien,  als  auch  Reifezeugniffe  fiir  die  Prima,  welche  zur  Zu- 
laffung  zu  der  Portepeefähnrichsprfifung  berechtigen,  auszuftellen; 

b)  die  oben  unter  l,b  genannten  Anftalten  dagegen  find  zur  Ausfiiellung 
von  Entlaffungszeugniffen  berechtigt,  welche  zur  Zulaffung  zu  der  Portepee- 
fähnrichsprüfung berechtigen. 

3.  Das  Maturitätszeugnis  der  humaniftifehen  Gymnafien  gewährt  außer- 
dem laut  Minifterialverfiignng  vom  19.  Juni  1873  (Reg.-Bl.  S.  280)  das 
Recht,  bei  jeder  Fakultät  der  Univerfität,  bei  den  theologifchen  Fakultäten 
aber  nur,  wenn  es  auch  ein  Zeugnis  über  Kenntniffe  im  Hebräifchen  ent- 
hält, infkribirt  zu  werden;  es  berechtigt  femer  zum  Eintritt  in  die  land- 
wirthfchaftliche  Akademie  zu  Hohenheim  mit  dem  Recht  eines  ordentlichen 
Studirenden,  und  gehört  bei  der  Mehrzahl  der  fpäteren  Staatsdienfiprüfungen 
zu  den  Erforderniffen  der  Prüfung. 


Oelohrtcn-  und  Rcälfchulon.  39 

Die  Abiturienten  der  Realgymnaflen  berecLtigt  das  Maturitätszeugnis 
anüer  dem  unter  2,a  Bemerkten  zur  Infkription  bei  der  philofophifchen 
Fakultät  für  das  Studium  der  Gefehiehte,  der  neueren  Sprachen  und  ihrer 
Literatur,  ferner  bei  der  ftaatswirthfchaftlichen,  fowie  bei  der  naturwiffen- 
fchaftliehen  Fakultät;  fodann  zum  Eintritt  in  eine  der  Fachfchulen  des 
K.  Polytechnikums  und  in  die  landwirthfchaftliche  Akademie  zu  Hohenheim 
mit  den  Rechten  eines  ordentlichen  Studirenden. 

Abiturienten  der  Realgymnafien ,  welche  fpäter  zu  einem  Fakultäts- 
ftudium  übergefaen  wollen,  für  welches  das  Maturitätszeugnis  eines  Gym- 
nafinrns  erforderlich  ift,  werden  von  der  K.  Kultminifterial-Abtheilung  für 
Gelehrten-  und  Realfchulen,  an  welche  fic  fich  diesfalls  zu  wenden  haben, 
einem  Gymnafium  zur  Prüfung  im  Griechifchen  und  im  Uebcrfetzen  aus 
dem  Deutfchen  ins  Lateiuifche  zugewiefen. 
4.  Das  Reifezeugnis  für  die  Prima  der  humaniftifchen  Gymnafien  (und 
evangelifch-theologifchen  Seminarien),  fowie  der  Realgymnafien  in  Stuttgart 
und  Ulm  berechtigt  zur  Aufnahme  unter  die  ordentlichen  Studirenden  der 
Thierarzneifchule  (Reg.-Bl.  1880  S.  58). 

B.  Oeffentliche  Realfchulen. 

• 

I.  Die  Zahl  der  öffentlichen  Realfchulen  belief  fich  am  1.  Januar  1882 
einfchliefllich  der  Bürgerfchule  in  Stuttgart  auf  74,  worunter  die  13  Real- 
anftalten  (mit  Oberklaffen  verfehene  Realfchulen)  in  Biberach,  Cannftatt,  Eß- 
lingen,  Göppingen,  Hall,  Heilbronu,  Ludwigsburg,  Ravensburg,  Reutlingen, 
Rottweil,  Stuttgart,  Tübingen,  Ulm. 

Bezüglich   der   Berechtigung   und   Einrichtung    der   13   Realanftalten    ift 
Nachftehendes  zu  bemerken: 

1.  Die  13  Realanftalten  haben  die  Berechtigung  zur  Ausftellung  von  Zeugniffen 
über  die  wiffenfchaftliche  Befähigung  für  den  einjährig-freiwilligen  Militär- 
dienft  und  zwar: 

a)  Die  drei  zehnklaffigen  Realanftalten  in  Reutlingen,  Stuttgart  und  Ulm 
(laut  Verzeichniffes  im  Regierungsblatt  von  Württemberg  von  1880, 
Seite  100,  A,  c,  II,  1-3)  nach  §.  90,  2a  der  Wehrordnung  von  1875, 
fo  daß  der  einjährige  erfolgreiche  Befuch  der  in  diefem  §.  fogenaunten 
„zweiten  Klaffe"  (f.  unten  Ziffer  2)  zur  Darlegung  diefer  Befähigung 
genfigt; 

b)  die  übrigen  10  Realanftalten  (Reg.-Bl.  von  1880,  Seite  101,  B,  b,  III, 
1.  3.  4.  6—9.  11—13)  nach  §.  90,  2b  der  Wehrorduung,  fo  daß  hier 
der  einjährige  erfolgreiche  Befuch  der  „erften  Klaffe"  erforderlich  ift. 

2,  Die  im  Sinne  der  Wehrordnung  „erfte  Klaffe"  befteht  an  den  Anftalten  mit 
10  Jahrcsklaffen  in  Reutlingen,  Stuttgart  und  Ulm  aus  Klaffe  X  (Oberprima) 
und  IX  (Unterprima),  an  den  Anftalten  mit  8  Jahresklaffen  in  Cannftatt, 
Efllingen,  Göppingen,  Hall,  Heilbronn,  Ludwigsburg  und  Tübingen  aus 
Klaffe  VIII  (Oberprima)  und  VII  (Unterprima),  an  den  Anftalten  mit  7  Jahres- 
klaffen in  Biberach,  Ravensburg  und  Rottweil  aus  Klaffe  VII  (Oberprima) 
und  VI  (Unterprima). 

Die  unterfte  für  die  Berechtigung  entfcheidende  Klaffe  ift  alfo  bei  den 
3  letztgenannten  Anftalten  die  Klaffe  VI,  bei  allen  übrigen  die  Klaffe  VII. 


40  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 

3.  Weitere  Berechtigungen  knüpfen  fich  an  die  Reifeprüfungen  der  zehnklafligen 
Anftalten  und  betreffen  den  Erfatz  für  die  Portepeefähnrichsprüfung,  be- 
ziehungsweife  die  ZulalTung  zu  derfelben  nach  erftandener  Ergänzungsprüfung 
im  Lateinifchen  (vergl.  ßeg.-Bl.  von  1879,  Nr.  15,  Seite  124),  fowie 

4.  die  ZulalTung  zur  Univerfität  und  zum  Polytechnikum  (Reg.-Bl.  von  1876, 
Nr.  7,  Seite  64)  und 

5.  zu  der  realiftifchen  Profefforatsprüfung  (ebendafelbft  Seite  65). 

6.  Die  Reifeprüfung  am  Schluß  des  zehnjährigen  Realfchulkurfes  und  der  Lehr- 
plan der  letzteren  find  überhaupt  geregelt  durch  die  Minifterialverfügung 
vom  14.  Februar  1876,  Reg.-Bl.  von  1876,  Seite  61,  und  die  Inftruktion 
vom  26.  Februar  1876  und  5.  Juni  1879  (Correfpondenzblatt  für  die  Ge- 
lehrten- und  Realfchulen  von  Württemberg  von  1879,  S.  248  flF.). 

7.  Auf  Grund  der  beftehenden  Berechtigungen  find  im  Jahr  1881 

a)  an  den  3  zehnklalligen  Realanftalten  52  Zeugniffe  der  Reife,    ' 

b)  an  fammtlichen  13  Realanftalten  354  Zeugniflc  der  wiffenfchaftlichen  Be- 
fähigung zum  einjährig-freiwilligen  Militärdienft  ausgeftellt  worden. 

II.  Die  74  Realfchulen  zählten  am  1.  Januar  1882,  ungerechnet  die  6  Elementar- 
klalTen  der  Bürgerfchule  in  Stuttgart,  250  im  Unterricht  getrennte  Schüler- 
klaffen, darunter  12  proviforifche.  Unter  den  250  Klaffen  waren  36  Ober- 
real-  und  55  Kollaboraturklaffen. 

In  diefe  250  Klaffen  theilten  fich  die  einzelnen  Schulen  in  folgendem  Ver- 
hältnis. 

Es  zählten: 

39  Schulen  je  1  Klaffe, 

16  j,  „2  Klaffen  (Alpirsbach,  Backnang,  Crailsheim,  Ehingen, 
Ehingen,  Ellwangen,  Eningen,  Künzelsau,  Leutkirch, 
Mergentheim,  Möckmühl,  Münfingen,  Rottenburg,  Schorn- 
dorf, Tuttlingen,  Wildbad), 

4  Schulen  je  3  Klaffen  (Freudenftadt,  Heidenheim,  Kirchheim,  Metz- 
ingen), 

1  Schule  4       „       (Aalen), 

3  Schulen   ,,7        „       (Biberach,  Ravensburg,  Rottweil), 

4  „        „     8        „       (Cannftatt,  Göppingen,  Ludwigsburg,  Tübingen), 
1  Schule  9        „       (Hall), 

1  „  10        „       (Ulm), 

2  Schulen   „12        p        (Eßlingen,  Reutlingen), 
1  Schule  15        „       (Heilbronn), 

1       „  n       ^       (Stuttgarter   Bürgerfchule,    ungerechnet   ihre   6 

Elementarklaffen), 
1       „  35        „       (Realanftalt  Stuttgart). 

IIL  Lehrftellen  zählten  die  74  Realfchulen  am  I.Januar  1882  im  ganzen  268, 
und  zwar  256  definitive  Hauptlehrftellen,  einfchliefllich  7  mit  penfionsberech- 
tigteu  Lehrern  befetzter  Fachlehrftellen.  Unter  den  268  Stellen  befanden  fich 
48  an  Oberrealklaffen ,  165  an  niederen  Realklaffen,  55  an  Realkollaboratur- 
klaffen.  Im  vorigen  Jahr  waren  es  253  definitive  Hauptlehrftellen,  neben 
welchen  im  Jahr  1881  weitere  2  errichtet  worden  find  und  eine  aus  dem 
Gelehrtenfchulwefen  übergetragen  worden  ift. 


Gelehrten-  und  Rcalfchulen. 


41 


Von  den  256  definitiven  Hanptlehrftellen  waren  am  1.  Januar  1882  11  er- 
ledigt. 

IV.  Die  Gefammtzahl  der  Realfchüler  belicf  Reh  am  1.  Januar  1882  (ungerechnet 
die  Elementarklaffen  der  Bürgerfchule  in  Stuttgart)  auf  6629,  worunter  508 
Oberrealfchüler.  Am  1.  Januar  1881  hatte  diefelbe  6  763  betragen  (worunter 
611  Oberrealfchüler),  wonach  fich  eine  Abnahme  von  134  Schülern  im  ganzen 
ergibt. 

Nach  den  4  Kreifen  des  Landes  und  dem  Religionsbekenntniffe  fetzt  fich 
obige  Gefammtzahl  auf  folgende  Weife  zufammen: 

Neckar- 

Evangelifche 2  918 

Katholiken 

Ifraeliten 

Angehörige  eig.  Konfeffion 

zufammen  .    .    3  386  1  270  783  1  190  6  629. 

Unter  den  608  Oberrealfchülern  waren  270,  alfo  53  Prozent,  Auswärtige. 

Die  befachteften  Realanftalten  und  niederen  Realfchülen  bis  zu  50  Schülern 
herab  waren  am  1.  Januar  1882  die  folgenden  25: 


Keehar- 

Schwarswald- 

Jagft- 

Donaukreis 

zur. 

2  918 

1041 

610 

714 

5  283 

289 

201 

91 

428 

1009 

168 

26 

81 

46 

321 

11 

2 

1 

2 

16 

Getrennte 
Klaffen 


Zahl  der  Schttler 
im  Ganzen 

1084     . 


Obereal- 
fchOIer 

130 


Q1  a     (Kl.  I-VIII      


Stuttgart  (Realanftalt) 35  . 

„        (Bürgerfchule  Kl.  III— VIH)  17  . 

Heilbroun 15  . 

Efllingen 12  . 

Beutlingen 12  . 

Gannftatt .  8  . 

Ulm 10  . 

Göppingen 8  , 

Tübingen 8  . 

Hall 9  - 

Lndwigsbnrg  .    .    .    ; 8  . 

Bavensbarg '.  7  . 

Eirchbeim 3  . 

Aalen 4  . 

Biberacb 7  . 

Bottweil ,  7  . 

Wildbad .  2  . 

Frendenftadt 3  . 

Heidenheim 3  . 

Metzingen 3  . 

Ebingen 2  . 

Schorndorf 2  . 

Ehingen 2  . 

Backnang 2  . 

Crailsheim  .    .    - 2  . 

Diefe  25  Schulen  zählten  fonach  191  Klaffen  (dnrfchnittlich  zu  22  Schülern) 
und  5445  Schüler,  fomit  76  Prozent  fämmtlioher  Realfeh  ulklaffen  nnd  82  Pro- 
zent lammtlicher  Realfchüler.  Die  übrigen  49  Schulen  zählten  in  59  Klaffen 
(durchfchnittlich  zu  20  Schülern)  zufammen  1184  Schüler. 


368 

324 

307 

267 

261 

239 

219 

200 

178 

178 

115 

114 

100 

95 

77 

74 

70 

66 

63 

62 

60 

58 

53 


32 
43 
53 
17 
54 
46 
31 
17 
18 
35 


23 
9 


42  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erzichungswefons. 

V.  Was  den  Wechfel  der  Schüler  im  Laufe  des  Jahres  1881  bctriflft,  fo  find: 

A.  in  die  Realfchulen  neu  eingetreten,  und  zwar: 

1.  in  die  unteren  KlaiTen: 

aus  fogenannten  Vorbereitungsklaffen 28  Schüler, 

„     Elementarfchulen  (nach  Abzug  von  8  dahin   zurück- 
getretenen)    647        „ 

^     lateinifchen  Kollaboraturklaffen 88        „ 

„     Präzeptoratsklaffen 115        „ 

„     Obergymnafialklaffen 2        „ 

„     Volksfchulen  (nach  Abrechnung  von  192  dahin  zurück- 
getretenen)     ,  446        „ 

„     dem  Privatunterricht  (prakt.  Beruf,  elterlichen  Haufe)  51        „ 

„     dem  Ausland 55        ^ 

zofammen    .    .  1432  Schüler. 

2.  in  obere  Realklaflen: 

aus  einem  Obergymnafiuni 6  Schüler. 

„     Präzeptoratsklaffen 13        „ 

„     dem  Privatunterrichte  (prakt  Beruf) 14        „ 

„       „     Ausland 5        , 

zufamroen    .     .  38  Schüler. 

Somit   ift    die  Gefammtzahl    der   im    Jahre    1881    neu  eingetretenen 
Schuler  1470. 

B.  Aus  unteren  Klaffen  in  obere  fibergetreten  find  im  ganzen  277  Schüler, 
worunter  242  je  an  derfelben  Anftalt. 

C.  Aus  Realfchulen  ganz  ausgetreten  find,  und  zwar: 

1.  aus  unteren  Klaffen: 

durch  den  Tod 8  Schüler, 

in  die  K.  Baugewerkefchule 2        „ 

„   eine  VolksfchuUehrerbildungsanftalt 23        ;, 

„      „     militärifche  Bildungsanrtatt I         ,, 

„    andere   höhere   Schulen    (flandels-,    KunlV,    Aekerbau- 

fchule  etc.) 5        „ 

in  eine  Lateinfchule .  37        „ 

„      „     Elementar-   oder   eine    V'olksrchulc    (vergL    Ä,    IJ  — 

zur  Marine .,*..,*,.  3        ^ 

zu  Gewerbe  und  Handel ,*.,..  926        „ 

zur  Landwirthfchaft ,......,  53        ^ 

zu  einem  andern  Beruf  (meiftens  znm  Sclireibcreifäch)      ,  49        „ 

in  den  Privatunterricht  ..,....,.,.-.  17        « 

ins  Ausland .*..,.  G2        ^ 

zuraiiimcD    -    .  118C  öchUIcr, 

2.  aus  Oberrealklaffen: 

durch  den  Tod ,         .,,,,.  a  ädjÜltiTr 

auf  die  Univerfität ^ 

in  das  K.  Polytechnikum  .♦*,,, 

„   die  K.  Baugewerkefchule  ...... 

„   eine  Obergymnafialklaffe    *     . 


Gelehrten-  und  Realfcbulen. 

in  eine  militärifche  Bildangsanftalt ^ 

„      „     andere  höhere  Schule - 

zu  Gewerbe  und  Handel ^ 

zur  Landwirthfchaft -^ 

zu  einem  anderen  Beruf  (Schreiberei;  Poftfach  und  der^       ^ 

in  Privatinititute  und  ins  Ausland -      ^^ 

zurammea      .    .    ^^ 

Gefamnitzahl  der  ausgetretenen  Schüler  1604. 

Eue  Vergleichung  der  Gelkmmtzahl  der   neu  eingetretescs  ^'Amtr  ' 

mit  derjenigi»  der  ausgetretenen  von 

ergibt  wiederum  die  unter  Ziffer  IV  erwähnte  Abnakae  t-m.  Z-^  -^-ns. 

VL  Was  das  Lehrerperfonal  betrifit,  To  waren  an  p»*^»^*'"»**    ^füiüruiüäb« ? 
der  Bürgerfchule  in  Stuttgart  ohne  deren  ElenientaTUaflor  mä  .  -«■■r  ^^ 
245  (vergl.  Ziff.  III.   Abf.  2)   Lehrer  definitiv   mit  P«i:i.»*>rsCT=!iE:  me- 
ftellt,  worunter  7  auf  Fachlehrfcellen,  die  übrigen  aif  Bhbbl-sc:»-^*»     '"•« 
diefen  245  definitiv  angeftellten  Lehrern  waren  an  dbi  IisJ'inifes  xf  ^«m» 
35  weitere  Lehrer  in   unftändiger  Weife  verwenie.   wbt  wujg   J   .t* 
Hilfslehrer  an  proviforifchen  oder  an  überfüllten  r-ifr^ 
oder  Hilfslehrer  für  kranke  oder  beurlaubte  Lefev.  i:  j 
erledigten   Stellen  (f.   unten)  und  6  als  Vikaie.    Zier  ^  mz 
definitiven  Lehrern  beigezählt  ergeben  ein  PaftnoL  t«  ^ 
diefen  280  Lehrern  find  jedoch  nicht  eingeredBe.  fr  ^IwI^mmp'  ^  tantz^t 
Lektionen  in  Religion,  Zeichnen,  Schreiben^  >;Mp«  ^  ^*^mm  iav9Htn«^.j*r 
die  zum  Theil  penHonsberechtigten  Inhaber  iviae  iaam-  ^  I:r:a#firp-i 
ftellen,  welche   für  mehrere  Anftalten,  t  R  «k  Joa^aoM-  ^  ^of-  ^.r'^ 
bildungsfchule,  eine  Kealanftalt  und  ein  OrBBaTiiB  4k.,^kmb  Tr^.-dBK  T  ut 
Im  Jahre  1881  kamen  in  Erlediganr: 
1  Rektorat, 
3  ProfelTorate, 
18  ReallehrftelleD, 
5  KoUaboratorsnellen. 
Außerdctn  waren  zu  hefetzea  aa  iti 

2  Rcallehrftencii; 
ferner  an  vom  vorigen  Jabr  Ict 

1  Rektoralj 
8  Reallehrftellcn, 

2  Kollaboratoi^lUlk«. 
Üefetzt  wurden: 

2t)  Hait|iÜphrO 
2  Rektitr 
2  Vmf 


/ 


44  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswcfcns. 

Aus  obigen  Zahlen  ergibt  fleh  zugleich,  daü  am  1.  Januar  1882  noch 
11  Stellen  erledigt  waren,  welche  durch  Amtsverwefer  (f.  o.)  verfehen  werden 
mußten. 

Abgegangen  find  im  Jahre  1881  im  ganzen  7  Hauptlehrer,  wovon  3 
durch  Tod,  1  durch  Penfionirung,  3  in  das  Gebiet  der  Gelehrtenfchulen  über- 
gegangen. 

Da  fich  hienach  die  Zahl  der  lebenslänglich  Angeftellten ,  nachdem  auch 
eine  Reallehrftelle  aus  dem  Gebiet  der  Gelehrten  in  das  der  Realfchulen  über- 
getragen worden  ift,  um  3  vermehrt  hatte,  war  die  Zahl  derfelben  am  1.  Januar 
1882  (f.  oben)  245  ftatt  242  im  vorigen  Jahr. 

VII.  Im  Jahre  1881  haben  die  Reallehrerprüfung  10  Kandidaten  abfolvirt,  die 
realiftifche  Profefforatsprüfung,  und  zwar  in  mathematifch-  naturwiffen- 
fchaftlicher  Richtung,  3. 

Die  Realkollaboraturprüfnng  haben  im  Jahr  1881  5  Kandidaten  er- 
ftanden,  davon  2  mit  Latein. 

An  der  realiftifchen  Profefforatsprüfung  haben  fich  im  Jahre  1881  in 
einzelnen  Fächern,  beziehungsweife  im  Theoretifchen,  14  Kandidaten  mit 
Erfolg  betheiligt. 

Die  Vorprüfung  (Reg.-Bl.  von  1876,  S.  64-68)  hat  im  Jahr  1881 
1  Kandidat  erftanden. 

VIII.  Die  Zahl  der  überhaupt  vorhandenen  geprüften  145  Kandidaten  des  realiftifchen 
Lehramts,  welche  am  1.  Januar  1882  noch  nicht  auf  Lebenszeit  angeltellt 
waren,  berechnet  fich  folgendermaßen: 

A.  Realiftifche  Profefforats-Kandidaten: 

1.  der  fprachlich-hiftorifchen  Richtung  l  (noch  ohne  Lehrprobe). 

2.  der  mathematifch-naturwiffenfchaftlichen  Richtung  18  (von  denen  12 
noch  ohne  Lehrprobe). 

Diefe  19  haben  die  Prüfung  in  den  Jahren  1871—1881  erftanden, 
16  derfelben  waren  am  1.  Januar  1882  an  höheren  Lehranftalten  des 
Landes  (5  an  Real-,  7  an  Gelehrten-,  2  an  Hoch-,  2  an  Prlvatfchulen) 
verwendet,  2  in  weiterem  Studium  begriflfen,  1  beim  Militär, 
ß.  Reallehramts-Kandidaten: 

1.  Auf  Reallehrftellen  vollftändig  geprüft,  ungerechnet  die  unter  A  auf- 
geführten Profeflbratskandidaten ,  waren  25,  von  denen  1  auch  die 
theoretifche  Profefforatsprüfung  erftanden  hat.  Von  diefen  25  Kandidaten 
waren  14  im  Realfchulfach,  6  an  Gelehrtenfchulen  verwendet,  3  noch 
im  Studium  begriffen,  1  im  Einjährigendienft,  1  in  fonftigem  Beruf 
ftehend. 

2.  Kandidaten,  welche  nur  die  Vorprüfung  (vergl.  VII)  oder  den  theore- 
tifchen  Theil  der  Reallehrerprüfung  ganz  oder  theilweife  erftanden 
hatten,  waren  es  72,  wovon  15  an  Realfchulen  und  5  an  Gelehrten- 
fchulen des  Landes  verwendet,  12  im  Privatdienft,  die  übrigen  in 
weiterem  Studium  oder  im  Einjährigendienft  begriffen.  Nicht  einbe- 
griffen ift  bei  diefer  Aufzählung  eine  Anzahl  geprüfter  Kandidaten, 
welche  auf  weitere  Verfolgung  der  Laufbahn  im  württembergifchen 
Realfchuldienft  verzichtet  zu  haben  fcheinen. 

C.  Auf  Realkollaboratorsftellen  waren  am  1.  Januar  1882  21  Kandidaten 
geprüft,  worunter  1  auch  im  Lateinifchen.     Von   denfelben  waren  2   an 


Ooffcntlichc  Elomentarfchulen.  4^ 

Realfchnlei);  1  an  einer  Latein  rchule,  3  an  Elemeutarfehalen;  14  an  Volks- 
fcbalen  oder  au  Privatinftitaten  verwendet  oder  in  weiterem  Studiam 
begriffen.  Bei  diefer  Bereebnang  ift  aaßer  Betracbt  geblieben  eine  große 
Zahl  geprüfter  Kollaboraturkandidaten;  fär  welcbe  eine  Verwendung  an 
Gelehrten-  und  Realfcbulen  weder  bis  fetzt  eingetreten,  noch  durch  eine 
entfcbieden  gute  Prüfungsnote  als  wahrfcheinlich  angezeigt  ift,  oder 
welche  bereits  dauernd  zu  anderem  Beruf  übergetreten  Hnd. 

D.  Unter  ähnlicher  Befchränkung  können  noch  etwa  8  in  einzelnen  Fächern 
geprüfte  Kandidaten  erwähnt^  werden,  welche  meift  an  Privatinftituteu 
thätig  find. 

E.  Neben  den  in  A  bis  D  aufgezählten  145  geprüften  Kandidaten,  von 
welchen  56  an  öffentlichen  höheren  Schulen  in  Verwendung  liehen,  find 
hier  noch  etwa  45  weitere  Kandidaten  zu  erwähnen,  welche  theils  zum 
Dienft  an  Realfcbulen  bei  Empfang  von  Staatsunterftützungen  Heb  ver- 
bindlich gemacht  haben,  theils  ohne  realiftifche  Lehrerprüfung  zur  Probe 
an  Realfcbulen  verwendet  worden  oder  fonft  angemeldet  lind. 

IX.  Bei  dem  Turnunterricht  waren  am  1.  Juli  1881  4132  Real-  und  Oberreal- 
fchüler  betheiligt,  am  1.  Januar  1882  3  889,  Unter  den  letzteren  waren  415 
Oberrealfchüler.  Das  Sommerturnen  erftreckte  fich  auf  alle  Realanftalten  und 
mit  Ausnahme  von  zwei  einklaffigen  und  einer  zweiklailigen  auch  auf  fämmt- 
liche  niedere  Realfcbulen.  Das  Winterturnen  fehlte  an  13  einklafligen  und  an 
5  zweiklailigen  Realfcbulen. 

C.  Oeffentliche  Elementarfchuleii. 

In  17  Städten  (Cannftatt,  Eülingen,  Freudenftadt,  Gmünd,  Göppingen,  Heiden- 
heim, Heilbronn,  Eirchheim,  Ludwigsburg,  Metzingen,  Nürtingen,  Oehringen,  Reut- 
lingen, Stuttgart,  Tübingen,  Ulm,  Urach)  beftehen  fogenannte  Elomentarfchulen, 
welche  Knaben  vom  6.  Lebensjahre  (in  Freudenftadt  und  Gmünd  vom  7.  Lebens- 
jahre) an  zum  Eintritt  in  die  Gelehrten-  und  Realfcbulen  vorbereiten.  Auüerdem 
befteht  in  Stuttgart  eine  eigens  zur  Vorbereitung  auf  die  Bürgerfchule  beftimmte 
Elementarfchule. 

Diefe  18  Elomentarfchulen  zählen  zufammen  59  (darunter  11  proviforifche) 
Schülerklaffen,  mit  58  Lehrftellen  (darunter  10  proviforifche)  und  zwar:  Stutt- 
gart, ftädtifche  Elementarfchule  16,  Elementarfchule  der  Bürgerfchule  6,  Ulm  6, 
Heilbronn  5,  Cannftatt,  Eßlingen  und  Ludwigsburg  je  4,  Göppingen,  Reutlingen  und 
Tübingen  je  2,  Freudenftadt,  Gmünd,  Heidenheim,  Kirchheim,  Metzingen,  Nürtingen, 
Oehringen,  Urach  je  1  Klaffe. 

Die  Schülerzahl  der  Elomentarfchulen  hatte  fich  am  1.  Januar  1881  be- 
laufen auf  2  482. 

Von  diefen  find  ausgetreten  1450,  und  zwar 

in  eine  Lateinfchule 606 

„      „     Realfchule 656 

„      „     Volksfchule 104 

„    den  Privatunterricht 29 

^    das  Ausland 47 

durch  den  Tod 8. 

In  die  Elomentarfchulen  eingetreten  find  in  dem  gleichen  Zeitraum 
1390  Schüler,  und  zwar: 


46  Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehaogswefens. 

aus  dem  Privatnntemcht  od.  Elterohanre  1 132 

^    der  Volksfchule 217 

^    einer  LateinkoUaboraturklafle    .     i         8 

;,       „     niedern  Realfchnle  ....       10 

vom  Aasland 23. 

Es  betrag  daher  die  Zahl  der  Schüler  auf  den  I.Januar  1882  2422,  und 
es  ergibt  ficl|  gegen  das  Vorjahr  eine  Abnahme  von  60  Schülern. 

Unter  den  2422  Schilem  ßnd 

Evangelifche 2  089 

Katholiken 221 

Ifraeliten 110 

Sonft  einer  KonfelTion 2. 

Auf  die  4  Kreife  vertheilen  fie  fich  folgendermaßen: 

Neckarkreis 1 581 

Schwarzwaldkreis 323 

Jagftkreis 112 

Donaukreis 406. 

Der  Heimat  nach  find  es: 

Einheimifche 2  336 

Auswärtige 86 

darunter  Nichtwürttemberger     ...         21. 


Tl.  Höheres  Mädchenfchnlwefen. 

I.  Höheres  Lehrerinnen-Seminar  in  Stuttgart. 

I.  Zahl  der  Abtheilungen 2 

IL  Zahl  der  Seminariftinnen : 

1.  im  älteren  Kurs 12 

2.  im  jüngeren  Kurs 12 

III.  Zahl  der  außerordentlichen  Schülerinnen: 

1.  im  älteren  Kurs 9 

2.  im  jüngeren  Kurs 8 

IV.  Zahl  der  Geprüften: 

1.  Seminariftinnen 12 

2.  außerordentliche  Schülerinnen: 

a)  als  Lehrerinnen 6 

b)  als  außerordentliche  Schülerinnen      ....  0 

3.  nicht  im  Seminar  Gebildeter 2 

V.  Zahl  der  Lehrkräfte: 

männliche 12 

weibliche 2. 


Höheres  Mädchenfchulwefen. 


47 


2.  Höhere  Mädchenrchulen. 

Auf  den  31.  Dezember  1881  beftanden  in  Württemberg: 


-    N 

Nl 

,^ 

Zahl   der  Schülerinnen                        | 

fpeziell:  1.  nach  dem 

2.  nach  dem  religiöfen 

3.  nach 

2: 

CL 

9 

^ 

B* 

Wohnort  der  Eltern 

Bekenntnis 

dem  Alter 

a)  Kinder  v. 

b)  Kinder 

von  nicht 

ortsanw. 

Eltern 

M 

^ 

», 

Schulen 

=:  W 

d 

(5 

sr 

i. 

s 

f 

s 

ortsanwef. 
Eltern 

0 

1 

1 

it 

i 
i 

1 

S 

ar 

1 

II 

ff 

• 

I.  Höhere  ISdeheifehDlei  im 

Siue  TOB  Art  l  des  «e- 

Teties  Ten  80.  Dexenler 

, 

1877 

■ 

(öiDitliehe  Schulen): 

Cannftatt   .... 

9 

5 

8 

171 

137 

17 

14 

3 

147 

10 

— 

14 

— 

26 

145 

Hall 

6 

3 

4 

140 

129 

4 

7 

— 

122 

6 

— 

12 

— 

24 

116 

Heilbronn  .... 

9 

6 

5 

254 

221 

21 

9 

3 

196 

14 

— 

44 

— 

40 

214 

Komthal    .... 

8 

4 

12 

106 

22 

3 

46 

85 

102 

2 

2 

— 



75 

31 

Reutlingen.    .    .    , 

9 

10 

3 

246 

232 

8 

8 

3 

237 

4 

— 

3 

2 

24 

222 

Ulm 

10 

9 

6 

289 

256 

5 

10 

18 

205 

20 

— 

64 

— 

56 

233 

51 

37 

38 

1206 

997 

53 

94 

62 

1009 

56 

2 

137 

2 

245 

961 

IL  Miere  lUchenTeliDleH  Im 

Siiae  ies  Art  2  des  ge- 

■autea  fiefeties 

(Prifit-Anftalten): 

Eßlingen     .... 

8 

6 

4 

160 

151 

2 

7 

— 

151 

4 

— 

5 

— 

30 

130 

Lndwigsburg .    .    . 

'    8 

9 

5 

201 

196 

— 

5 

— 

169 

9 

1 

22 

— 

29 

172 

Stuttgart    .... 

9inl7PM. 

15 

12 

599 

520 

51 

24 

4 

572 

13 

— 

8 

6 

74 

525 

25 

30 

21 

960 

867 

53 

36 

4 

893 

26 

1 

35 

6 

133 

827 

Gefamratzahl    beider 

Kategorien     .    .    . 

76 

67 

59 

2166 

1864 

106 

130 

66 

1901 

82 

3 

172 

8 

378 

1788 

Ailuuigsweire 

find  zu  erwähnen: 

die  beiden  auf  König- 

licher Privatitiftung 

beruhenden  höheren 

Töchterbildung8-An- 

ftalten: 

das  K.  Katharinenftift 

in  Stuttgart   .    .    . 

9ln20P»r. 

26 

26 

719 

630 

53 

14 

22 

562 

70 

2 

84 

1 

191 

528 

das    K.    Olgaftift    in 

Stuttgart    .... 
Summe  in  beiden 

9„11« 

13 

13 

414 

334 

57 

10 

13 

306 

32 

1 

74 

1 

74 

340 

AnTtalten  .    .    . 
Bei  dmmtlichen  höheren 

18 

39 

39 

1133 

964 

110 

24 

85 

868 

102 

3 

158 

2 

265 

868 

Töchterfchulen  .    .    . 

94 

106 

98 

3299 

2828 

216 

154 

101 

2  769 

184 

6 

330 

10 

648 

2656 

48 


Statiftik  des  UntbrriohtB-  und  Erziehungswefens. 


Vn.  YoUufcliulwereii. 


I.  Die  ZaU  der  Lehrftellen  betrug  am 
A.  der  Schullehrerftellen 


1.  Januar  1882,  und  zwar: 


a)  OerohAftgkreis 

der  eTRni;. 
OberfchulbehOrde 


b)  Oefchaftskreis  c)  tat. 

der  katbol. 
OberrchulbehSrde 


1.  tnit  Gehalten  von  900  tM.  und  weniger 
nebft  freier  Wohnung  oder  MiethzinS' 
entfchädigang 


2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
11. 
12. 
13. 


mit  Gehalten  von 


901-1000  Ji 
1001—1100  „ 
1101-1200  „ 
1201-1300  „ 
1301—1400  „ 
1401-1500  „ 
1501-1600  „ 
1601—1700  „ 
1701—1800  „ 
1801-1900  „ 
1  901—2  000 


»   • 


2  001  '^  und  darüber 


1 

970 

728 

130 

86 

82 

51 

64 

10 

5 

2 

1 


1 

539») 

303^ 

62 

25") 

23 

11 

12 

2 

3 


zufammen    . 

B.  der  (tändigen  Schulamtsverweferrtellen 

C.  „    Unterlehrerftellen 

D. 


Lehrgehilfenftellen 

Gefammtzahl  der  Lehrftellen     .    . 

II.  Von  den  vorhandenen  Schullehrern  waren 
am  1.  Januar  1882  in  den  Genufi  von  pen- 
fionsberechtigten  Alterszulagen  (Art.  3 
und  4  des  Gefetzes  vom  18.  April  1872, 
Art.  2  des  Gefetzes  vom  22.  Januar  1874 
und  Art.  4  des  Gefetzes  vom  30.  Dezember 
1877)  eingefetzt 


2  130») 

17») 

309») 

434«), 


971 

10 

75') 
212 


2  890        1  268 


2 

1509 

1031 

182 

111 

105 

62 

76 

12 

8 

2 


3101 

27 

384 

646 


4158. 


■)  Darunter  6  ifraelitifche  Schnllehrerftetlen. 

*)  n  3  , 

»)  «  1  n 

')  Unter  diefen  2130  Stellen  Hnd  24  neuerrichtete;  ferner  17  irraelitifche  Schnldellen, 
welche  zur  Zeit  mit  11  Schullehrern  und  6  Schnlamtsverwefem  verfehen  werden. 

Von  den  2113  erangelifchen  Schnllehrerltellen  waren  am  1.  Januar  1882  definitiv  be- 
fetzt  1988,  erledigt  125,  von  letzteren  31  proviforifch  befetzt  unter  Gewährung  des  vollen  Ge- 
halts, 91  mit  Schulamtsverwefeni,  3  mit  Lehrerinnen  befetzt 

')  Darunter  2  neuerrichtete,  ferner  16  am  1.  Januar  1882  mit  Lehrern,  1  mit  einer 
Lehrerin  befetzt. 

')  Darunter  274  mit  Lehrern,  35  mit  Lehrerinnen  befetzt 

Ö         ,  2  ifraelitifche  Unteriehrerftellen. 

*)  rt  331  mit  Lehrern,  85  mit  Lehrerinnen  befetzt;  18  mußten  vorerlt  unbefetzt 
bleiben  wegen  mangelnder  Lokalitäten. 


rit,jH7«:~ 


Yolksfchulwefen*  49 

a)  Gerohäftskreis  b)  GefchAftskreis    c)  znf. 

1.  im    Betrag    von   je    100    e/Ä    nach    ZUrÜck-oberfchurbclförde   OberfchulbehOrde 

gelegtem  40.  Lebensjahr 216  78  294 

2.  im  Betrag  von  je  140  «^  nach  zurück- 
gelegtem 45.  Lebensjahr 332  131  463 

3.  im   Betrag  von  je   200  M,  nach  zurück- 
gelegtem 50.  Lebensjahr 899 455  1  354 

zufammen     .     .       1447  664          2  111. 
was    einen    Jahresaufwand    der   Staatskafle 

erfordert  zu  1.  von    21600^^  7  800^^    29  400*^ 

„    2.    „       46480  „  18340  „     64  820  „ 

„    3.    „     179  800  ^  91000  „  270800  „ 

zufammen    .     .   247  880  c^  117  140  J6  365  020  c^ 
Von    den   vorhandenen    Lehrerinnen    an 
Volksfchulen   waren   am    1.  Januar   1882  in 
den  Genuß  von  Alterszulagen  (Art.  47  des 
Gefetzes  vom  30.  Dezember  1877)  eingefetzt 

1.  im  Betrag  von  je   100  (Mk  nach  zurück- 
gelegtem 30.  Lebensjahr     ......  17  3  20 

2.  im   Betrag  von  je   125  Ji  nach  zurück- 
gelegtem 35.  Lebensjahr 10  —  10 

3.  im   Betrag  von  je    150  J6  nach  zurück- 
gelegtem 40.  Lebensjahr 7 — 7 

zufammen     .     .  34  3  37 

was    eineii    Jahresaufwand    der   Staatskafle 

erfordert  zu  1.  von  1  700  M.  300  c^6  2  000  M, 

„    2.     ,  1 250  ,  -  1 250  „ 

,    3.     ,  1 050  ,  -  1 050  , 

zufammen  .  .  4  000J^  300  cM  4  300  6^ 
Von  den  Oberlehrern  an  den  Schullehrer- 
feminarien  waren  am  1.  Januar  1882  in  den 
Genufi  von  pendonsberechtigten  Alterszulagen 
auf  Grund  der  Verabfchiedung  des  Haupt- 
finanzetats eingefetzt,  und  zwar: 

1.  im  Betrag   von  je  200  M.  nach   zurück- 
gelegtem 40.  Lebensjahr —  1  1 

2.  im  Betrag  von  je  280  fMx  nach   zurück- 
gelegtem 45.  Lebensjahr 6  1  7 

3.  im  Betrag  von  je  400  JlL  nach  zurück- 
gelegtem 50.  Lebensjahr 4  1  5 

4.  im  Betrag  von  je  600  v\k  nach  zurück- 
gelegtem 60.  Lebensjahr — 2 2 

zufammen    ,     .  10  5               15. 
was    einen    Jabresaufwand    der    Staatskafle 

erfordert  zu  1.  —    vSi  200  oSk        200  ^ 

„    2.  1680  „  280  „  1960  „ 

„   3.  1600  „  400  „  2000  „ 

„    4.  —  1 200  ^  1 200  ^ 

zufammen     .    .  3  280-^  2  080.^  5360c/^ 

Warttemb.  JahrbOcher  1883.  ^ 


■  ^ 


50  Statifiik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefons. 

a)  GefchJlft«krel8    b)  C^rchilftskrcis    c)  zaf. 

der  oy&ng»  der  k&tliol. 

OberrchnlbehCrdo    OberrchnlbehGrde 

Der  jährliche  Gefammtaufwand  der  Staats- 
kaffe  an  Alterszulagen  für  Schullehrer,  Lehrer- 
innen und  Oberlehrer  an  Schullehrerfeminarien 
beträgt  hienach 2b51G0otiU9b20  Ji  37 4GS0Ji 

III.  Was  den  Perfonalwechfel  auf  Schul- 
lehrer ft  eilen  betriflft,  fo  kamen  im  Kalen- 
derjahr 1881  von  Schullehrerftellen  in  Erle- 
digung 

1.  durch  Tod 16  9  25 

2.  durch  Penfionirung 21  14  35 

3.  durch  freiwilligen  Austritt  aus  dem  Volks- 

fchuldienft 4  —  4 

4.  durch  Dienftentlaffung  im  Disziplinarweg 

oder  in  Folge  gerichtlichen  Urtheils     .    .  5  2  7 

5.  durch    Uebertritt    auf   andere  Volksfchul- 

ftellen 153  41  194 

6.  als  neu  errichtet  wurden  ausgefchrieben 24 5 29 

zufammen    .    .  223  71  294 

Definitiv  befetzt  wurden  an  Schullehrer- 
ftellen 

1.  mit  bereits  angeftellten  Schullehrern     .    .  155  40  195 

2.  mit  Leliramtskandidaten 66 40 106 

zufammen    .    .  221  80  301 

IV.  Zahl  der  Lehramtskandidaten. 

A.  Männliche  Angehörige  des  Volksfchul- 
lehrerftands,  welche  eine  Lehramtsprüfung 
bereits  erftanden,  aber  eine  definitive  Au- 
fteilung im  Lehramt  noch  nicht  erlangt 
haben,  waren 

1.  am  1.  Januar  1882  vorhanden     .     .     .       1011^)  290  1301 

2.  Davon  hatten  erftanden 

a)  nur  die  erfte  Volksfchuldienftprüfung 

(Kandidatenprüfung) 898  191  1089 

b)  auch  die  zweite  (Anftellungsprüfung)  113  99  212 

3.  und  zwar  im  Laufe  des  Jahrs  1881 

a)  die  Kandidatenprüfung 288  46  334 

b)  die  Anftellungsprüfung 74  31  105 

4.  Von   den    vorhandenen   Lehramtskandi- 
daten waren  am  1.  Januar  1882 

a)  im  öffentlichen  Lehrdienft  des  Inlan- 
des verwendet 781^«)         281  1062 


^)  Unter  diefen  1011  find  die  in  der  Note  *)  erwähnten  31  proviforifchen  Schullehrer 
nicht  begriffen. 

*°)  Von  diefen  781  Kandidaten  find  bedienftet  als  Unterlehrcr  274,  als  ftändige  Schul- 
amtsverwefer  und  Verwefer  erledigter  Schullehrersftellen  107,  als  Lehrgehilfen  381,  als  Hilf$- 
l«hrcr  und  Stellvertreter  69. 


7-F-,^. 


Yolksfchulwefen.  51 

a)  Gefchftftskreis    b'>  Gefchilftskreis    o)  zuf. 

der  bvRnff.  der  kathol. 

OborfohnlbebOrde    OberfchulbehOrde 

b)  beurlaubt  wegen  Krankheit,  oder  zur 
Ausbildung  für  ein  höheres  Lehramt, 
zur  Annahme  von  Privatftellen,  aus- 

ländifchen  Lehrdienften  etc.    .     .     .  146  9  155 

c)  außerdem  verfügbar  aber  unverwendet  84  —  84 
5.  Außerdem  waren  verwendet  Kandidaten 

des  III.  Seminarkurfes ;  die  noch  keine 

Prüfungen  erftanden  haben —  11  11 

B.  Geprüfte    Lehramts  -  Kandidatinnen 
waren 

1.  am  1.  Januar  1882  vorhanden    ...  175  118  293 

2.  davon  haben  die  vorgefehriebene  Prü- 
fung im  Jahre  1881  erftanden     ...  20  10  80 

3.  Von  denfelben  waren  am  1.  Januar  1882 

a)  im  öffentlichen  Lehrdienft  des  In- 
landes verwendet  .......  123  63  186 

b)  beurlaubt  zu  Annahme  von  anderen 

Dienften  etc 27  45  72 

c)  verfugbar  aber  unverwendet    ...  25  10  35 

V.  In  der  Heranbildung  für  den  Volks- 
fchuldienft  waren  am  1.  Januar  1882  be- 
griffen 

A.  Schulpräparanden  vom  erften  und  zweiten 
Bildungsjahr,  (fämmtlich  Privatfchulamts- 

zöglinge) 262  100  362 

B.  Schulamtszöglinge  vom  dritten,  vierten  und 
fünften  Bildungsjahr,  und  zwar 

1.  Zöglinge  d.  Staatsfchullehrerfeminarien  381  150  531 

2.  „        d.  Privatfchullehrerfeminarien  136  —  136 

3.  „        einzelner  Lehrer      ....  2  —  2 

C.  weibliche  Schulamtszöglinge 36 27 63 

zufammen     .    .  817  277        1094. 

VI.  Stand  des  Lehrperfonals  in  den  Lehrerbildungsanftalten  am  1.  Ja- 
nuar 1882* 

A.  Staatsfchullehrerfeminarien: 

1.  Evangelifche.  An  den  Seminärien  zu  Eßlingen,  Nürtingen, 
Künzelsau  und  Nagold  waren  angellellt  4  Bektoren,  4  wiOenfchaft- 
lich  gebildete  Hauptlehrer  (Profefforen),  12  Oberlehrer,  worunter  1  Titu- 
larprofeffor,  7  Unterlehrer,  5  Hilfslehrer;  an  den  mit  diefen  Seminärien 
verbundenen  Uebungsfchulen  3  Oberlehrer,  3  Lehrgehilfen;  an  den 
mit  den  Seminärien  verbundenen  Präparandenanft alten  1  Haupt- 
lehrer, 5  Lehrgehilfen. 

2.  Katholifche.  Am  Seminar  in  Gmünd  find  angeftellt  1  Rektor,  1  wif- 
fenfchaftlicher  Hauptlehrer,  2  Oberlehrer,  1  Zeichenoberlehrer,  2  Unter- 
lehrer, 1  Hilfslehrer";  an  der  feit  1873  damit  verbundenen  Seminar- 
übungsfchule  1  Oberlehrer,  1  ünterlehrer. 


52 


Statiftik  des  Unterrichts-  und  Erziehungswefens. 


Am  Seminar  inSaulgau  find  angeftellt  1  Rektor,  1  wifrenfchaftlicher 
Hauptlehrer,  2  Oberlehrer,  2  Unterlehrer;  an  der  damit  verbundenen 
Uebungsfchule  1  Oberlehrer,  2  ünterlehrer. 

B.  An  den  (evangelifchen)  Privatfchullehrerfeminarien  find  an- 
geftellt, und  zwar 

in  Reutlingen  2  Lehrer  neben  dem  Vorftand  und  einem  Theologen, 
in  Tempelhof  4  Lehrer  neben  dem  Infpektor  und  dem  Vikar, 
in  Lichten ftern  2  Lehrer  neben  dem  Infpektor, 
in  Metzingen  2  Lehrer  neben  dem  Vorftand, 

C.  an  dem  evangelifchen  Staatslehrerinnenfcminar  in  Markgröningen 
1  Rektor,  1  Oberlehrer,  1  weiterer  ftändiger  Lehrer,  ein  unftändiger  I^hrer 
und  2  Lehrerinnen. 


Till.  Induftriefchulen. 

1.  Aeuflerer  Beftand  derfelben 

a)  in  ganz  oder  vorzugsweife  evangelifchen  Gemeinden: 
Neckarkreis     .    .  317  mit  19  627  Mädchen;  dar.    5  Schulen  zugl.  mit    99  Knaben, 
Schwarzwaldkreis  320     „14232  „  „     20        „  „        „    155        „ 

Jagftkreis  ...  205     „      8  987  „  „       7        „  „        „      49        „ 

Donaukreis     ..  141     „      7  548  „  „       7        ^  ^        „      59        „ 


Zufaromen  983  mit  50  394  Mädchen;  dar.  39  Schulen  zugl.  mit  362  Knaben 
b)  in  ganz  oder  vorzugsweifc  katholifchen  Gemeinden: 
Neckarkreis    .     .     34  mit    2465  Mädchen;  dar.     1  Schule    zugl 
Schwarzwaldkreis  149     „7  391  „  „4        „  „ 

Jagftkreis  ...  117     „      5638  „  „2        „  „ 

Donaukreis      :.  343     „    14961  „  „7 


mit  24  Knaben, 

r^  269        „ 

.  276        „ 

n  706        „ 


14  Schulen  zugl.  mit  1275  Knaben. 


53 
75 


1637 
1534 


zufammen  643  mit  30455  Mädchen;  dar. 
c)  zufammen  1626     „    80  849  „ 

gegen  1875/76  1546     „     69  641  „  „ 

mehr  80     „     11208  Mädchen;   dar.  —  Schulen  zugl.  mit  103  Knaben, 

weniger     -       „        -  „  „     22         „         „        „     —         „ 

2.  die  Gcfammtzahl  der  Unterrichtsftunden  während  des  Jahrs  beziffert  fich 

zu  a)  auf  211228,  wonach  auf  1  Schule  per  Jahr  215  Stunden  und 
per  Woche  4  Stunden  kommen, 

zu  b)  auf  106  588,  wonach  auf  eine  Schule  per  Jahr  165  Stunden  und 
per  Woche  ca.  3  Stunden  kommen. 

3.  Lehrkräfte 

a)  auf  evangelifcher  Seite  1251  Lehrerinnen. 

mit  einer  Gefammtbelohnung  von  66  977  J(f  fiir  1  durchfchnittl.  53  Ji  54  Pf. 

b)  auf  katholifcher  Seite  687  Lehrerinnen 

und 3  Lehrer 

zuf.  690 
mit  einer  Gefammtbelohnung  von  30  862  cJti  6  Pf.  für  1  durchfchnittl.  44  oü  72  Pf. 

4.  Der  Gefammtaufwand  auf  diefen  Unterrichtszweig  für  Gehalte,  Arbeitsmaterial, 
Heizungskoftcn  etc.  berechnet  fich 

a)  auf  e van  ge  1  i  f ch  er  Seite  auf  90 186  ci^  — Pf.  für  1  Schule  durchfchn.  zu  91  e^  75  Pf. 

b)  „   katholifcher      „      ,   42783eyi44Pf.  „         ^  «  ^  66c;«;53Pf. 


/ 


Erziehnngsanf talten  •  53 


5.  Hieza  Staatsbeiträge  ans  den  betreffenden  Etatsmitteln 

a)  an  689  evangelifche  Gemeinden  15922  Jt 

b)  „    527  katbolifche  „  9951     „ 

zaf.  an  1216  Gemeinden  .        .     .    .    .  25873  c/«; 


IX.  Erziehnngsanftalten. 

A.  Waifenhäurer. 

I.  An  dem  Waifenbans  in  Stuttgart;  in  welches  nur  evangelifche  Knaben,  und 
zwar  fowobl  verwaiste  als  verwahrloste  Kinder  aufgenommen  werden,  find 
angeftellt:  1  Oberinfpektor,  1  Oekonomieverwalter,  1  Oberlehrer,  3  Unterlehrer, 
3  Auffeher  und  1  Lehrfrau,  beziehungsweife  Auffeherin. 

An  dem  Waifenhaus  in  Markgröningen,  ausfchliefilich  für  evangelifche 
Mädchen  (verwaiste  und  verwahrloste  Kinder)  beftimmt,  find  angeftellt:  1  Ober- 
infpektor, zugleich  Kektor  des  Lehrerinnenfeminars,  1  Kaffier,  1  Oberlehrer, 
1  Unterlehrer,  1  Lehrfrau  und  1  Auffeherin. 

An  dem  Waifenhaus  in  Ochfen häufen,  welchem  die  katholifchen  Kinder 
zugetheilt  werden,  wirken:  1  Oberinfpektor,  1  Kaftler,  1  Oberlehrer,  2  Unter- 
lehrer, 2  Auffeher  für  Knaben  und  1  Lehrfrau  für  Mädchen. 
IL  Die  Zahl  der  im  Genufle  der  Anftaltsbenefizien  ftehenden  Perionen  berechnet 
fich  beim  Beginn  des  Schuljahrs  1880/81  bei  den  genannten  3  Anftalten  in 
der  aus  der  Tabelle  auf  nächftcr  Seite  erfichtlichen  Weife. 
IIL  Das  eigene  Grundftocksvermögen  betrug  am  31.  März  1881 

bei  dem  Waifenhaus  in  Stuttgart 452286  «^.  68  Pf. 

worunter  Stiftungen  für  befondereZwecke20710c>^93  Pf. 

bei  dem  Waifenhaus  Markgröningen 44  656  M  16  Pf. 

worunter  Stiftungen  für  befondere  Zwecke  5  914  c^  29  Pf. 

bei  dem  Waifenhaus  in  Ochfen  häufen 140  466  ci^  71  Pf. 

worunter  Stiftungen  für  befondere  Zwecke  4599  JH  98  Pf, 
IV.  Die  laufenden  Ausgaben  betrugen  pro  1.  April  1880  bis  31.  März  1881 

bei  dem  Waifenhaus  in  Stuttgart 109118  cit  34  Pf. 

Markgröningen 31  264  c/^  27  Pf. 

Ochfenhaufen 75384  oü  92  Pf. 


7i  1)  n  T) 


B.  TaubrtummenanRalten. 

L  Die  Hanptanftalt  in  Gmünd  mit  1   Vorftand,  2   Oberlehrern,  2  Unterlehrcrn 

und  1  Hilfslehrer  ift  ein  Internat.     Diefelbe  zählte  beim  Beginn  des  Schuljahrs 

1881/82  56  Staatszöglinge,  29  Knaben  und  27  Mädchen.     Hievon  gehören  an: 

der  evangelifchen  KonfelTion  56,  der  katholifchen  0,  dem  Neckarkreis  18,  dem 

Schwarzwaldkreis  9,  dem  Jagftkreis  25  und  dem  Donaukreis  4. 

In  der  Filial-Taubftummenanftalt  dafelbft,  gleichfalls  Internat,  befanden  fich 

beim  Beginn   des  Schuljahrs  1881/82  36  Staatszöglinge  und  5  Privatzöglinge, 

zufammen  41  Zöglinge,  worunter  17  Knaben  und  24  Mädchen,  fämmtlich  ka- 

tholifch.     Von    diefen  41    Zöglingen   gehören    an:    dem  Neckarkreis  4,   dem 

Schwarzwaldkreis   11,  dem  Jagftkreis  12,   dem  Donaukreis   12,  Hohenzollern 

und  der  Schweiz  je  1. 

(Fortfetzung  S.  55.) 


54 


Statiftik  des  Unterrichts-  und  ErziehungswcrenB. 
Tabelle  zu  IX  A  II. 


Waifenhaus 
Stuttgart 

Waisenhaus 
Markgröningen 

Waifenhaus 
Ochfenhaufon 

5 

1 

Knaben 

Mädchen 

Waifen- 
haus 

Rettungs- 
anftalt 

II 

rt 

4 

3s. 

4 

p5 

III 

9 

1 

r 

0 

B 

i 

0 

S 

a 

O 

0 

S 

5 
§ 

0 

1.  Hauszöglinge     .... 

2.  Landköftlinge    .... 

zufamnoen   .    . 

Zu  diefen  im  fchulpflich- 
tigen  Alter  f tehenden  Zög- 
lingen im  oigentl.  Sinne 
kommen: 

3.  der  Yolksrchuleent wach- 
fene  Gewerbe-Lehrlinge, 
für  welche  das  Lehrgeld 
aus  der  Waifenhauskaffe 
beftritten  wird  u.  welche 
noch  unter  der  Aufficht 
des  Haufes  ftehen     .    . 

4.  Schulamtszöglinge 

a)  in  d.  Anftalt  felbft  ver- 
pflegt     

b)  auf  Koften  der  Anftalt 
in   einem  Lehrer-  be- 
ziehungsweife  Lehrer- 
innen -  Seminar  unter- 
gebracht   

5.  Zöglinge  an  höheren  Bild- 
ungsanftalten    .... 

zufammen  .    . 

Von   den  662  Zöglingen 
(Ziff.  1  u.  2)  gehören  an: 
der    evangelifchen    Kon- 

feflion 

der  katholifchen  Konfef- 

fion 

der  ifraelit.  Religion  .    . 

zufammen   .    . 

dem  Neckarkreis      .    .    . 
„    Schwarzwaldkreis     . 
„    Jagftkreis     .... 
„    Donaukreis  .... 

zufammen   .    . 

Neu  aufgenommen  unter  den- 
felbcn  find 

169 
138 

307 

187 

22 
2 

6 
5 

11 

175 
143 

318 

187 

22 
2 

47 
86 

133 

12 
2 

2 
6 

8 
8 

49 
92 

73 
32 

27 

29 

100 
61 

29 

7 

5 

1 

34 

8 

134 
69 

358 
304 

141 

12 

2 

155 

105 

50 
5 

3 

56 
5 

161 

55 
5 

3 

36 

8 
2 

6 
1 

42 

9 
2 

203 

64 
7 

3 

662 

263 

7 

27 
2 

518 

11 

529 

147 

163 

61 

224 

46 

7 

53 

277 

961 

305 
2 

11 

316 
2 

133 

8 

141 

105 

56 

161 

36 
36 

4 
11 

3 
18 

6 
6 

1 
1 
4 

42 

203 

457 

203 
2 

307 

11 

318 

133 

8 

141 

105 

56 

161 

42 

4 
12 

4 
22 

203 

662 

127 
73 
67 
40 

4 
3 
2 
2 

131 
76 
69 
42 

48 
35 
27 
23 

2 
3 
1 
2 

,50 
38 
28 
25 

13 
27 
13 
52 

8 
16 

8 
24 

21 
43 

21 
76 

25 
55 
25 

98 

206 
169 
122 
165 

307 

11 

318 

133 

8 

141 

105 

56 

161 

36 

6 

42 

203 

662 

56 

1 

57 

25 

25 

23 

8 

31 

3 

1 

4 

35 

117 

^^ 


Erziehungsanftalten.  55 

(Fortfetzung  von  S.  53.) 
Das    GrnndftocksveriDÖgen    der    Hauptanftalt    betrug    am    31.  März    1881 
36  267  M.  14  Pf.,  worunter  Stiftungen  zu  befonderen  Zwecken  3G00  «^ 
Die  laufenden  Ausgaben  pro  1880/81  betrugen  40  888  JUk  41  Pf. 
II.  Die  mit  den  SchuUebrerfeminarien  verbundenen  Tanbftummenanllalten  in  Eß- 
lingen  und  Nürtingen  find  Externate  (Taubftummenfchulen). 

Angeftellt  find  an  der  Taubftummenfchule  in  Efllingen  2  Oberlehrer  und 

1  Lebrgebilfe,  an  der  Anftalt  in  Nürtingen  1  Oberlehrer,  1  Unterlehrer  und 
'  1  Lehrgehilfe. 

Die  Anftalt  in  Eülingen  zählte  beim  Beginn  des  Schuljahrs  1881/82 
36  Staatszoglinge  und  6  Privatzöglinge,  worunter  19  Knaben  und  23  Mädchen, 
diejenige  in  Nürtingen  34  Staatszöglinge  und  2  Privatzöglinge,  und  zwar 
19  Knaben  und  17  Mädchen.  Sämmtliche  Zöglinge,  mit  Ausnahme  eines  Zöglings 
ifraelitifcher  Religion,  gehören  der  evangelifchen  Konfeffion  an.  Von  diefen 
78  Zöglingen  kommen  auf  den  Neckarkreis  37,  den  Schwarzwaldkreis  27,  den 
Jagftkreis  8  und  auf  den  Donaukreis  6. 

Die  laufenden  Ausgaben  im  Etatsjahr  1880/81  betrugen  bei  der  Anftalt  in 
Eßlingen  11561  zA  47  Pf.  und  bei  derjenigen  in  Nürtingen  13090  Jlk 
III.  Außer  diefen  befinden  fich  Privat-Taubftummenanftalten  in  Winneuden,  Ober- 
amts Waiblingen,  mit  23  Zöglingen,  10  Knaben  und  13  Mädchen,  ßimmtlich 
evangelifeh;  in  Wilhelmsdorf,  Oberamts  Ravensburg,  mit  54  Kindern, 
29  Knaben  und  25  Mädchen,  von  welchen  49  der  evangelifchen  und  5  der 
katholifchen  Konfeffion  angehören;  in  Heilig enbronu,  Oberamts  Obemdorf, 
mit  23  Zöglingen,  9  Knaben  und  14  Mädchen,  mit  Ausnahme  eines  Knaben 
und  eines  Mädchens,  fämmtlich  katholifch. 

In  den  vaterländifchen  Taubftummenanftalten  find  zur  Zeit  untergebracht 
275  Kinder,  und  zwar  in  Staatsanftalten  175,  und  in  Privatanftalten  100,  wo- 
runter einige  Ausländer.  Nach  den  im  verfloffenen  Jahre  eingekommenen 
Berichten  der  gcmeinfchaftlichen  Oberäiiitcr  blieben  noch  64  Kinder  aufzunehmen. 

C.  Blindenanftalten. 

I.  Die  unter  der  Protektion  Ihrer  Majeftät  der  Königin  Olga  ftehende  Nikolaus- 
pflege für  blinde  Kinder  in  Stuttgart  ift  zwar  eine  Privatanftalt,  wird  jedoch 
gleich  der  Taubftummenanftalt  in  Winnenden  aus  Staatsmitteln  unterftützt  und 
hat  eine  beftimmte  Anzahl  von  Staatszöglingen,  deren  es  gegenwärtig  6  find, 
gegen  angemeflene  Entfchädigung  aufzunehmen. 

Die  Anftatt  zählte  beim  Beginn  des  Schuljahrs  1881/82  35  Zöglinge  22  männ- 
liche und  13  weibliche,  von  welchen  31  der  evangelifchen  und  4  der  katho- 
lifchen Konfeffion  angehören. 

Mit  der  Sophien  pflege  in  Luftnau,  Oberamts  Tübingen,  und  mit  der  Er- 
ziehungsanftalt in  Heiligenbronn  (f.  oben  B  III)  find  Privatanftalten  fiir 
Blinde  verbunden.    In  erfterer  Anftalt  befinden  fich  zur  Zeit  6  blinde  Kinder, 

2  Knaben  und  4  Mädchen,  evangelifeh,  in  letzterer  9  Knaben  fämmtlich  katholifch. 

Nach  den  eingegangenen  Berichten  beträgt  die  Zahl  der  nicht  in  Anftalten 

untergebrachten  blinden  Kinder  38. 

II.  Das  Blindenafyl  in  Gmünd,  ein  unter  der  Aufficht  der  K.  Kommiffion  für 

die  Erziehungshäufer  ftehendes,  aus  der  Staatskaffc  unterftütztes  Privatinftitut, 

ift  eine  Befchäftigungsanftalt  fiir  erwachfene  Blinde  jeden  Alters,  welche  gegen 


ji6  Statlftik  des  Uiiterrichts-  und  Erziehungswefons.    Erzicbungsanftalten. 

einen  jährliclien  Koftcnlicitrag  theils  im  Anftaltsgebäude  verpflegt  und  befchäf- 
tigt  werdeu,  theils  in  der  Stadt  bei  Familien  untergebracht  find  und  nur  zur 
Arbeit  in  die  Anftalt  koramen,  theils  ganz  außerhalb  der  Anftalt  leben,  jedoch 
deren  Fiirfürge  genießen* 

Im  Jahre  1881/82  ftanden  im  Verband  der  Anftalt  71  Blinde,  48  männlichen 
und  23  weiblichen  Gelchlechts.  Von  diefen  wohnten  im  Afyl  42  (23  männ- 
liche und  19  weibliche),  waren  in  der  Stadt  untergebracht  7  (5  männliche  und 
2  weibliche)  und  erhielten  von  der  Anftalt  Arbeitsmaterial  und  theil weife 
UntcrftütKUngen  22  (20  männliche  und  2  weibliche).  Von  den  71  Pfleglingen 
gehören  an  der  evangelifehen  Konfefllon  59,  der  katholifchen  12,  dem  Neckar- 
kreiB  20,  dem  Schwarz  waldkreis  10,  dem  Jagftkreis  22,  dem  Donaukreis  18, 
Hohenzolleni  1. 

Das  G rund ftoeksvermögen  berechnete  fich  am  31.  März  1881  auf  83933  Ji 
m  Pf, ;  die  laufenden  Ausgaben  betrugen  im  Etatjahr  1879/80  16990  JL  27  Pf. 


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Württembergifohe  Literatur  vom  Jahr  1881. 

Von  Oberbibliothekar  Oberl'tudienrath  Dr.  v.  Heyd» 


Gefchichte  Schwabens  im  Munde  der  Dichter,  für  Schale  and  Hans  zufammengeftellt  von  Prof, 
Dr.  Jal.  Hartmann.    Stattgart,  Knapp  (1881).    8. 

B.  Kaiser,  Seminar-Oberlehrer,  Gefchichte  Württembergs  in  Charakterbildern.  Gmünd, 
Schmid  1881.    8. 

Zimmerifche  Chronik,  heraasg.  v.  Karl  Aag.  Barack.  Zweite  verbeJT.  Aufl.  Bd.  1.  2.  3.  Frei- 
burg i.Br.  und  Tüb.  1881.    8. 

Georg  von  der  Au,  Zur  Kritik  Königshofens.  (Tübinger  Inaug.  Diff.)  Effen,  Geck  (1881).  a 
(Betr.  die  Gefchichtsquellen  zur  Reutlinger  und  Döffinger  Schlacht) 


Württembergifche  Jahrbücher  fBr  Statiftik  und  Landeskunde,  herausg.  von  dem  k.  ftatil'tifch- 

topographifchen  Bureau.    Jahrg.  1880.    Supplementband.    Stuttgart,  Kohlhamraer  1881.    8. 
Diefelben.    Jahrg.  1881.    Bd.  1.    Hälfte  1.  2.    Bd.  2  auch  mit  dem  Titel: 
Württembergifche  Vierteljahrshefte  für  Landesgefchichte,  herausg.  von  demfelbcn.   Jahrg.  IV.  1881. 

Ebenda  1881.    8. 
Hof-  und  Staats-Handbuch  des  Königreichs  Württemberg,  herausg.  von  dem  k.  ftatift-topogr. 

Bureau  1881.    Stuttgart,  Kohlhammer.    8. 
Bilder   aus   Schwaben.     Land  und  Leute  gefchildert  von  Dr.  Engelbert  Hofele.    Wtirzburg, 

Woerl  (1881).    8.    (Bildet  einen  Theil  von  WoerPs  Reifebibliothek.) 


Beck,  Reglftrator,  Adreß-  und  Gefchäftshandbuch  der  k.  Haupt-  und  Refidenzftadt  Stuttgart 

für  das  Jahr  1881.    Thl.  1.  Stuttgart,  Lemppenau.    Thl.  2.  Stuttgart,  A.  Müller.    8. 
Führer  durch  Stuttgart  und  Umgebung.    11.  Aufl.  Stuttgart,  Hochdanz  (1881).    8. 
Panorama  von  Stuttgart  vom  Stiftskirchenthurm  aus  gefehen.    Nach  der  Natur  aufgenommen 

und  chromolithographirt  von  G.  Rüdiger.    Stuttgart,  Neff  1881.    4. 
Zur  Zeitgefchichte  Ellwangens.    Ein  Hymnus  zum  67.  Geburtstag  des  Fürften  Franz  Georg 

anno  1749.    Mitgetheilt  von  Stadtpfleger  Richter.    Ellwangen,  Weil  1881.    8. 
Adreßbuch  und  Wohnungs- Anzeiger  von  Eßlingen,  herausg.  von  Karl  Tb.  Schweizer,  Stadt- 

fchultheißenamts- Aktuar.    Eßlingen,  Bechtle  1881.    8. 
Die  alten  Herren  der  Fll der.  Vortrag  von  Pfarrer  Goez  in  Plieningen.  Plieningen,  Find  (1881).  4. 
Führer  durch  Freuden ftadt  und  Umgebung,  herausg.  von  Poftverwalter  E.  Luz  in  Freuden- 

ftadt    Stuttgart  1881.    8. 
Die   Münzen    der   ehemaligen   Reichsftadt  Buchhom,   jetzt   Friedrichshafen    am  Bodenfee, 

befchrieben  von  C.  F.  Trachfel.    Laufanne,  Selbftverlag  1881.    8. 
B.  Kaißer,  Seminar-Oberlehrer,  Führer  durch  Gmünd  und  feine  Umgebung,  für  das  fcbwäbifche 

Liederfeft  bearbeitet.    Gmünd,  Schmid  1881.    8. 
Die   Oberhofenkirche   in  Göppingen,   befchrieben   von   Diakonus  Stochdorph.    Göppingen, 

Bück  1881.    8.    Zwei  Auflagen. 
J.  Haußfer,  Oberlehrer  a,  D.,  Schwäbifch-Hall  und  feine  Umgebung,  ein  Führer  für  Fremde 

und  EinheimiTche.    Zweite  verm.  Aufl.    Hall  (1881).    8. 


'Vt  .-. 


58  Württemberg if che  Literatur  vom  Jahr  1881. 

A.  Schilling,  die  Rcichsherrfchaft  Juftingen,  ein  Beitrag  zur  Gcrchichte  von  Alb  und  Ober- 
fehwaben.  Selbftverlag  des  Verf.  (Stuttgart,  Sailer  und  MollenkopO  1881.    8. 

W,  Kirn,  Schullehrer,  Führer  durchs  Klofter  Lorch.    Gmünd,  Löchner  (1881).    8. 

Haffner,  Polizeikomm liTär,  Adreßbuch  der  Stadt  Ludwigsburg.  Ludwigsburg,  Greiner  und 
Ungeheuer  1881.    8. 

Zimmerle,  Karl,  Stadtpfarrer,  Gefchichte  der  Marienkirche  in  Mergentheim.  Freiburg 
i.Br.  1881.    8. 

Bcfchreibung  des  Oberamts  Neckar fu Im,  hcrausg.  von  dem  k.  ftatiltifch-topographifchen Bureau« 
Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 

T.  Hafner,  Adreßbuch  der  Stadt  Ravensburg  mit  einem  Anhang,  enthaltend  die  Gemeinden, 
Geiftlichen,  Lehrer  und  Schultheißen  des  Oberamtsbezirks.  Ravensburg,  Selbftverlag  des 
Verf.  1881.    8. 

Einige  Züge  aus  der  Gefchichte  des  Bruderhaufes  [in  Reutlingen],  gefchildert  aus  der  Erinnerung 
von  N.  M.  [Nane  Merkh].    Reutlingen,  Verlag  des  Bruderhaufes  1881.    8. 

Bcfchreibung  des  Marktfleckens  und  Pfarrdorfes  Schnaitb  im  Remsthal  mit  einem  Lebensabriß 
des  in  Schnaith  geborenen  Dr.  Sucher,  f  Univeriitäts-Mufikdirektors  in  Tübingen  von  Schul- 
lehrer Ried  er.    Waiblingen,  Bück  (1881).    8. 

Tübingen  vor  50  Jahren.  Spaziergang  durch  Tübingen  im  Sommer  1831.  Von  Dr.  Cafpar 
jun.  (t  W.  Daniel).    Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 

D.  A.  Schultes,  Pfarrer,  Kronik  von  Ulm  von  den  Zeiten  Karls  des  Großen  bis  auf  die  Gegen- 
wart (1880).    Ulm,  Nübling  1881.    8. 


L.  Gocz,  Pfarrer,  Katharina,  Königin  von  Württemberg,  ein  Lebensbild.  Plieningen,  Find  (1881).  4. 

Chr.  Moriz  Fittbogen,  Oberlehrer  a.D.,  Jakob  Andrea,  der  Verfaffer  des  Concordienbuches, 
Sein  Leben  und  feine  theologifche  Bedeutung.    Hagen  i.  W.  und  Leipz.,  Rifel  1881.    8. 

Dr.  E.  Bloefch,  Valerius  Anfhelm  und  feine  Kronik.  Bafel  1881.  8.  (Ooffentliche  Vorträge 
gehalten  in  der  Schweiz.    Bd.  VI.  H.  6.) 

Friedr.  Zündel,  Pfarrer,  Pfarrer  Johann  Chriftoph  Blumhardt,  ein  Lebensbild.  Zweite  verb. 
und  verm.  Aufl.    Zürich,  S.  Höhr,  und  Heilbvonn,  Gebr.  Henninger  1881.    8. 

Heinr.  Degenkolb,  Prof.,  Karl  Georg  Bruns.    Freiburg  i.Br.  und  Tüb.  1881.    8. 

A.  Graf  Thürheim,  Chriftof  Martin  Freiherr  von  Degenfeld,  General  der  Venezianer,  General- 
gouverneur von  Dalmaticn  und  Albanien,  und  deffen  Söhne  (1600—1733).  Wien,  Brau- 
müller 1881.    8. 

C.  W.  F.  L.  Stock  er,  Kronik  der  Familie  von  Gemmingen  und  ihrer  Belitzungen.  Bd.  IL 
Die  Linie  von  Gemmingen-Hornberg.  Heft  3.  Beihingen.  Homberg.  Jttlingen.  Die  rheinifchen 
Güter.    Fränkifch  Krumbach.    Heilbronn,  Schell  1881.    8. 

Kronik  der  Familie  des  [Job.  Trang.  Konr.]  Friedr.  Goes,  weil.  Stadtpfarrers  in  Mezingen, 
aufgezeichnet  für  deffen  Nachkommen  von  G.  Goes,  Pfarrer  in  Adolzhaufen.  Mergent- 
heim (1881).    8. 

G.  Hang,  Aus  meinem  Tagebuch  als  franzöfifcher  Legionär  in  Algerien  und  Mexiko  1865 — 67. 
Stuttgart,  Selbftveriag  des  Verf  1881.    8. 

Chriftoph  Hoff  mann.  Mein  Weg  nach  Jerufalem.  Erinnerungen  aus  meinem  Leben.  Tbl.  1. 
Erinnerungen  aus  meiner  Jugend.  Verlag  von  Chriftoph  Hoffmann  in  Jerufalem  (Stuttgart, 
Greiner)  1881.    8. 

Kari  Kapff,  Dekan  in  Balingen,  Lebensbild  von  Sixt  Karl  v.  Kap  ff,  Dr.  tb.,  Prälat  und  Stifts- 
prediger in  Stuttgart.    Zweite  Hälfte.    Stuttgart,  Belfer  1881.    8. 

Lebensbilder  fchwäbifcher  Dichter:  Albert  Knapp  von  Karl  Gerok.  Wilhelm  Hauff  von  Jul. 
Klaiber.  Eduard  Mörike  von  Herm.  Fifcher.  Guftav  Schwab  von  Karl  Klüpfel.  Stuttgart, 
Knapp  1881.    8. 

Jofephine  Lang.  Lebensfkizze  von  H.  A.  Köftlin.  Leipzig,  Breitkopf  und  Härtel  1881.  8. 
(Sammlung  mufikalifcher  Vorträge,  hcrausg.  von  Paul  Graf  Walderfee  Nr.  26—27. 

Erinnerungen  an  Johann  Friedrich  Mai  er,  Schulmeifter  in  Kornthal,  geb.  4.  März  1802,  geft. 
26.  Nov.  1880.    Zuffenhaufen  (1881).    8. 

Rob.  Mofer,  Pfarrer,  Auch  ein  fchwäbifchcs  Pfarrorsleben.  Tbl.  IL  Heft  1.  Vom  Hofmeifler 
zum  Diafporaprediger.    Selbftverlag  des  Verf.  (Tübingen,  Druck  von  Riecker)  1881.    8. 

Briefe  von  Dr.  J.  F.  Immanuel  Tafel  an  Fräulein  Julie  Conring  nebft  einem  Auszug  aus  den 
Aufzeichnungen  der  letzteren,  herausg.  von  J.  G.  Mittnacht;    Frankfurt  1881.    8. 


Württembergifche  Literatur  vom  Jahr  1881.  59 

£riDnerangen  aus  dem  Leben  des  feL  Karl  Friedr.  Werner,  Pfarrer  in  Fellbach  (Württemberg). 

Bafel,  Spittler  (1881).    8. 
Karl  Georg  v.  Wächter.    Leben  eines  dentfchen  Juriften,  dargeftellt  von  Oskar  v.  Wächter. 

Leipzig,  Breitkopf  und  Härtel  1881.    8. 


Jahreshefte  des  Vereins  für  vaterländifche  Naturkunde  in  Württemberg,  herausg.  von  deffen 
Redaktionskoramiffion  Prof.  Dr.  H.  v.  Fehling,  Prof.  Dr.  0.  Fraas,  Prof.  Dr.  F.  v.  Kraufl, 
Prof.  Dr.  P.  v.  Zech  in  Stuttgart.    Jahrg.  37.    Stuttgart,  Schweizerbart  1881.    8. 

Geognoftifche  Spezialkarte  von  Württemberg,  herausg.  von  dem  ftatiftifch-topographifchen  Bureau. 
Lief.  10  1881  enthält  Atlasblätter  Hohentwiel  mit  der  näheren  Umgebung  des  vulkanifchen 
Hegau,  geognoftifch  aufgenommen  von  Prof.  Dr.  0.  Fraa?,  nebft  Begleitworten  dazu  von  dem- 
reiben  (1879),  Hall,  geognoftifch  aufgenommen  von  J.  Hildenbrand  (1865),  nebft  Begleitworten 
dazu  von  Prof.  Dr.  v. Quenftedt  (1880),  Schwenningen  und  Tuttlingen,  geognoftifch  auf- 
genommen von  J.  Hildenbrand  (1875,  1879),  nebft  Begleitworten  dazu  von  Prof.  Dr.  v,  Quen- 
ftedt (1881).    Stuttgart,  Kohlhammer,  Fol.  und  Quart 

J.  Daiber ,  Prof.,  Tafchenbuoh  der  Flora  von  Württemberg.  3.  Aufl.  Heilbronn,  Scheurlen  1881.  8. 

Prof.  Dr.  Kurtz,  Flora  des  Bezirks  Fllwangen  (Gymnafialprogramm  vom  Schuljahre  1880—81). 
Ellwangen,  Weil  1881.    4. 

Medizinifches  Korrefpondenzblatt  des  wtirtt.  ärztlichen  Vereins,  herausg.  von  den  DD.  B.  Arnold, 
0.  Köftlin,  J.  Teuffei  in  Stuttgart.    Bd.  51.    Stuttgart,  Schweizerbart  1881.    4. 

Medizinalbericht  von  Württemberg  für  die  Jahre  1877  und  1878,  bearb.  von  Dr.  Pfeilfticker, 
Medizinalrath.    Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 

Medizinifch-ftatiftifcher  Jahresbericht  über  die  Stadt  Stuttgart  vom  Jahr  1880.  Jahrgang.  8. 
Herausg.  vom  Stuttgarter  ärztlichen  Verein,  redigirt  von  Dr.  C.  Köftlin.  Stuttgart, 
Metzler  1881.    8. 

Dr.  B.  Knapp,  Befuch  von  Idioten- Anftalten  und  der  Konferenz  für  Idioten-Heilpflege  in  Stutt- 
gart 1880.    Graz,  Leufchner  und  Lubensky  1881.    8. 

E.  Bentter,  Badinfpektor,  Der  Kurort  Herrenalb.    Herrenalb,  Brofius  1881.    8. 

Dr.  Wilh.  Theod.  v.  Renz,  Geh.  Hofrath  und  Badearzt,  Literaturgefchichte  von  Wildbad  in 
Textproben  und  Biographien  nebft  einer  Beigabc:  die  Lage,  das  Klima,  die  heutigen  Kur- 
mittel, der  Krankheitskreis  und  die  Frequenzftatiftik  Wildbad's.    Stuttgail,  Greiner  1881.    4. 


Die  Cifterzienfer- Abtei  Maulbronu,  bearb.  von  Prof.  Dr.  Ed.  Paulus,  herausg.  vom  württ. 
Alterthumsverein.    Zweite  Aufl.    Stuttgait,  A.  Bonz  und  Co.  1882  (vielmehr  1881).    8. 

Proviforilchcr  Katalog  der  plaftifchen  und  der  Gemälde -Sammlung  im  k.  Mufeum  der  bildenden 
Kttnfte  zu  Stuttgart    Stuttgart,  Alfr.  Müller  1881.    8. 

Adolf  Palm,  Briefe  aus  der  Bretterwelt.  Ernftes  und  Heiteres  aus  der  Gcfchichte  des  Stutt- 
garter Hoftheaters.    1.  und  2.  Aufl.    Stuttgart,  A.  Bonz  u.  Co.  1881.    8. 


Offizieller  Katalog  zur  württ.  Landes-Gowerboausftellung  1881   unter  dem  Protektorat 

Sr.  Majeftät  des  Königs.     Stuttgart,  Verlag  von  R.  Mo/Te,  Druck  von  Mctzler  1881.    8. 
Dasfelbe  Aufl.  2.  3.    Ebenda.    Supplement  hiezu  mit  dem  Titel: 

Offizieller  Katalog  der  Ausftellungsgruppe  16  für  kuiiftgewerbliche  Alterthümcr.    Ebenda. 
Ausftellungszeitung  des  Schwäbifchen  Merkurs.   Sammlung  der  Berichte  des  Schwäbifchcn  Merkurs 

über  die  württ.  Landcs-Gewerbeausftellung  zu  Stuttgart  1881  von  einer  Anzahl  Faclimänner. 

Stuttgart  1881,  Verlag  und  Buchdruckerei  des  Schwäbifchen  Merkurs.    8. 
Jahresberichte  der  Handels-  und  Gewerbekammern  in  Württemberg  für  das  Jahr  1880,  herausg. 

von  der  k.  Centralftelle  für  Gewerbe  und  Handel.    Stuttgart,  Grüninger  1881     4. 
Jahresbericht  der  Handels-  und  Gewerbekammer  zu  Stuttgart  für  das  Jahr  1880.    Stuttgart, 

Grüninger  1881.    Fol. 
Jahresbericht  des  Stuttgarter  Gewerbevereins  für  das  Vereinsjahr  1880/81.    Stuttgart,  Sailer  und 

Mollenkopf  1881.    8. 
Guido  Schnitzer,   Der  Gewerb  vorein  Hall  1831   bis  1881.    Erinnerungsfchrift  zur  50  jährigen 

Jubelfeier.    Hall,  Schwend  1881.    8. 
Feilfchrift   zur    XXIL  Hauptverfammlung    des  Vereins    deutfcher  Ingenieure    in  Stuttgart, 

22.  bis  24.  Aug.  1881.    Stuttgart,  Metzler.    8. 


60  Württembergifche  Literatur  vom  Jahr  1881. 

Karl  Steiff,  Bibliothekar,  Der  erfte  Buchdruck  in  Tübingen  (1498—1636).    Ein  Beitrag  «ur 

Gefchichte  der  Univerfität.    Tübingen,  Laupp  1881.    8. 
Maftvieh-Ausftellung  in  Stuttgart  vom  21.  bis  24.  Mai  1881.    Näherer  Nachweis  über  die  von 

der  Hohenheiroer   Gntswirtbfchaft    mit   Rindern    und   Schafen    erzielten  Maftungsrefnltate. 

Plieningen.  Find  1881.    8. 
Katalog  der  Ausftellnng  von  gärtnerifchen  und  landwirthfchaftlichen  Produkten  im  September  1881. 

Stuttgart,  Metzler  8. 
Bericht  über  die  IX.  Verfammlung  deutfcher  Forftmänner  zu  Wildbad  vom  13.  bis  17.  Sept.  1880. 

Berlin,  Springer  1881.    8. 

Regierungsblatt  für  das  Königreich  Württemberg  vom  Jahre  1881.    Stuttgart,  HalTelbrink  4. 

Amtsblatt  der  k.  württ.  Verkehrsanftalten.    Jahrg.  1881.    Stuttgart,  Buchdruckereigefellfchaft.    4. 

Amtsblatt  des  k.  württ.  Minifterium  des  Innern.  Jahrg.  11.  1881.  Stuttgart,  Buchdruckerei- 
gefellfchaft.   8. 

Königlich  Württemberg! fches  Militär -Verordnungsblatt  herausg.  vom  Kriegsrainifterium.  1881. 
Stuttgart,  Druckerei  des  k.  Kriegsminifteriums.    4. 

Amtsblatt  der  k.  württ.  Oberfinanzkammer,  Pomänendirektion  und  Forftdirektion.  Jahrg.  1881. 
Stuttgart,  Buchdruckereigefellfchaft.    4. 

Amtsblatt  des  k.  württ.  Steuerkollegiums  vom  1.  Jan.  bis  31.Dez.l88i.  Stuttgart,  Kohlhammer  1881.  4. 


Verfaffungs  -  Urkunde  für  das  Königreich  Württemberg  vom  25.  Sept.  1819  mit  den  durch  die 
Verfaffungsgefetze  vom  26.  März  1868,  23.  Juni  1874  und  1.  Juli  1876  eingetretenen  Aender- 
ungen.  Textausgabe  mit  Anmerkungen  von  R.  Gaupp,  Regierungsrath.  Stuttgart,  Kohl- 
hammer 1881.    8. 

Die  Verfaffungs- Urkunde  für  das  Königreich  Württemberg  nebft  den  Verfaffüngsgefetzen  vom 
26.  März  1868,  23.  Juni  1874  und  1.  Juli  1876,  dem  Landtagswahlgefetze  vom  26.  März  1868 
und  den  das  letztere  betreffenden  Vollzugsverfügungen.  Mit  erläuternden  Anmerkungen  von 
A.Müller.    2.  Aufl.    Stuttgart,  Metzler  1881.    8. 

Verhandlungen  der  württembergischen  Kammer  der  Standesherrn  vom  6.  Dez.  1880  bis  17.  März  1881. 
Protokollband.    Heft  2.    Beilagenband.    Heft  2.    Stuttgart,  Hallberger.    4. 

Verhandlungen  der  württembergifchcn  Kammer  der  Abgeordneten  in  den  Jahren  1880  und  1881 
Protokollheft  2-6.    Beilagenband  1,  Heft  1.    2,  Heft  4.    Stuttgart,  Grüninger  1880—81.    4. 


Württembergifches  Gerichtsblatt  unter  Mitwirkung  des  k.  Juftizminifteriums,  herausg.  von  Dr.  F. 
Ph.  F.  V.  Kübel.    Bd.  19.    Stuttgart,  Nitzfchke  1881.    8. 

Württembergifches  Archiv  für  Recht  und  Rechtsverwaltung  mit  Einfchluß  der  Adminiftrativ- 
Juftiz,  heraußg.  von  Dr.  F.  Ph.  F.  v.  Kübel  in  Berlin  und  Dr.  E.  0.  C.  v.  Sarwey  in  Stutt- 
gart.   Bd.  22.  Hvft  1.    Tübingen,  Fucs  1881.    8. 

Zeitfchrift  für  die  freiwillige  Gerichtsbarkeit  und  Gemeindeverwaltung,  herausg.  von  J.  S.  Ant. 
Bofcher,  Landesgerichtspräfident  in  Tübingen.   Jahrg.  23.  1881.   Stuttgart,  Metzler  1881.   8. 

Das  württembergifche  Privatrecht  Allgemeine  Lehren  und  Sachenrecht.  Für  den  Unterrichts- 
kurs der  Notariatskandidaten,  bearb.  von  A.  Hegler,  Landgerichtsrath.  Stuttgart,  Kohl- 
hammer 1881.    8. 

H.  Lang,  Landgerichtsrath,  Handbuch  des  im  Königreich  Württemberg  geltenden  Perfonen-, 
Familien-  und  Vormundfchaftsrechts.    Zweite  umgearb.  Aufl.    Tübingen,  Laupp  1881.    8. 

A.  H.  Stein  und  F.  v.  Kübel,  Handbuch  des  württ.  Erbrechtes.  Fünfte  Auflage,  neu  bearbeitet 
und  mit  Zufätzen  verfehen  von  C.  Hohl,  Direktor  am  k.  Landgericht  zu  Stuttgart,  Stuttgart, 
Steinkopf  1881.    8. 

D.  Siegle,  die  Gefchäfte  der  nicht  ftreitigen  Gerichtsbarkeit  in  Württemberg  mit  Ausnahme 
des  Inventur-  und  Thcilungswcfens  und  der  Führung  der  Handels-  und  Standesregifter. 
Stuttgart,  Kohlhemmer  1881.    8. 

Herm.  Bier  er,  Rechtsanwalt  in  Tübingen,  und  Fricdr.  Frifch,  Amtmann  und  Amtsanwalt  in 
Waiblingen,  gründliche  und  leichtfaßliche  Anleitung  zur  Behandlung  der  Kauf-  und  Taufch- 
verträge  über  Liegenfeh aften  durch  die  Rathsfchreiber  und  Gemeinderäthe.  Waiblingen^ 
Günther  1881.    8. 


«ry 


Württembergifche  Literatur  vom  Jahr  1881.  61 

Die  Zwangsvollftreckiing  nebft  dem  Mahnverfahren  in  Erläuterungen  zur  Civilprozeßordnung  mit 

befonderer  Berück  fleh  tigung  des  wUrtt  Rechts  dargeltellt  von  L.  Gaupp,  Landgerichtsrath. 

(Sep.  Abdr.  aus  dem  Kommentar  desfelbcn  Verfaffers  f.  vor.  Lit  Bericht)    Freiburg  i.  Br. 

und  Tübingen,  Mohr  (Siebeck)  1881.    8. 
O.  Weinheim  er,  Regierungsrath ,  Das  Mahn-  und  das  Schnldklagverfahren  fowie  die  Zwangs- 

vollftreckung    wegen    privatrechtlicher    und    wegen    öflfentlich-rechtlicher    Anfprttche,    für 

Württemberg  nach  den  reichs-  und  landesgefetzlichen  Beftimmungen  dargeftellt.    Waiblingen, 

Bück  1881.    8. 
Das  württ.  Forftpolizeigefetz  vom  8.  Sept.  1879.   Handausgabe  mit  Anmerkungen  von  Staatsanwalt 

Eiben  und  Revierförfter  L.  Jäger.    Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 
Das  württ.  ForAftrafgefetz  vom  2.  Sept.  1879.    Handausgabe  mit  Anmerkungen  von  Staatsanwalt 

Eiben.    Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 
Schefold,  Rechte  und  Pflichten  des  Privatwaldbelltzers  zufolge  des  neuen  Forftpolizeigefetzes 

vom  8.  Sept.  1871  und  des  neuen  Forffftrafgefetzes  vom  2.  Sept.  1879.    Biberach  und  Schw. 

Hall,  Germann.    8. 


Verwaltungsbericht  der  k.  württ.  Verkehrsanftalten  im  Rechnungsjahre  1879—80.  Herausg.  vom 
k.  Minifterium  der  auswärtigen  Angelegenheiten,  Abtheilung  flir  die  Verkehrsanftalten.  Stutt- 
gart, Kohlhammer  1881.    4. 

Poftbuch  zum  Gebrauch  für  das  Publikum  in  Württemberg  für  das  Jahr  1882.  Ausgegeben  im 
November  1881.    Stuttgart,  Goltz  und  Rühling.    8. 

Heinr.  Nagel,  Werkmeifter  und  Wafferbautechniker,  Die  Straßenbau-Gefetzgebung  in  Württem- 
berg. Sammlung  der  auf  den  Straßenbau  bezüglichen  Gefetze,  Verordnungen  und  Verfügungen 
mit  einem  Anhang,  enthaltend  die  wichtigften  ftraßenbaulichen  Beftimmungen  anderer  Staaten. 
Stuttgart,  Kohlhammer  1882.    8. 

Neue  allgemeine  Bauordnung  nebft  den  zu  dcrfelben  gehörigen  Gefetzen  und  Verordnungen 
und  dem  Ortsbauftatut  Stuttgart  mit  den  feit  1872  eingetretenen  Veränderungen.  Mit  aus- 
führlichem alphabetifchem  Sachregifter  verfehen  von  Dr.  Friedrich  Bitzer,  Staatsrath. 
Zweite  Aufl.    Stuttgart,  Metzler  1881.    8. 

Das  württ.  Gefetz  über  Gebäude-Brandverficherung  vom  14.  März  1853  mit  der  Vollzugsverordnung 
und  fömmtlichen  Normalvorfchriften  bis  zur  neueften  Zeit.  Dritte  bedeutend  vermehrte  Hand- 
auegabe von  G.  A,  Klumpp,  Oberregierungsrath.    Stuttgart,  Metzler  1881.    8. 

Die  öffentliche  Wafferverforgung  im  Königreich  Württemberg  unter  der  Regierung  S.  Majeftät 
des  Königs  Karl.  Denkfchrift  des  k.  Minifteriums  des  Innern,  herausg.  aus  Anlaß  der  württ. 
Landes-Gewerbeausftellung.    Stuttgart  1881.    4.    (Verf.  Oberbaurath  Dr.  v.  Ehmann.) 

Die  Verforgung  der  wafferarmen  Alb  mit  fließenden  Trink-  und  NutzwaiTem  und  das  öffentliche 
Waffer verforgungswefen  im  Königreich  Württemberg,  verfaßt  von  Oberbaurath  Dr.  v.  Ehmann. 
Stuttgart,  Greiner  (1881).    Fol. 

Die  auf  Thicre  und  Thierfeuchen  bezüglichen  Polizeigefetze  für  das  Königreich  Württemberg 
zufammengeftellt  von  Dr.  Ed.  Vogel.   Stuttgai*t,  Schickhardt  und  Ebner  1882  (Ende  1881).  8. 

Die  Gefetze  und  amtlichen  Belehrungen  über  die  Krankheiten  der  Hausthiere  einfchließlich  der 
Vorfchriften  über  die  Gewährleiftung.  Von  C.  Wein  heim  er,  Regierungsrath.  Stuttgart, 
Ullrich  (1881).    8. 

Die  Abwehr  und  Unterdrückung  von  Viehfeuchen.  Von  einem  württ.  Verwaltungsbeamten. 
Zweite  Aufl.    Stuttgart,  Fink  1881.    8. 

W.  Wick,  Amtmann,  Der  Fifchereifchutz  in  Württemberg.    Ulm,  Wohler  1881.    8. 

Das  Wirthfchaftsgewerbe  in  Württemberg  für  die  Staats-  und  Gemeindebehörden  wie  auch  für 
Wirthe  bearb.  von  Herm.  Bierer,  Rechtsanwalt  in  Tübingen,  und  Friedr.  Frifch,  Amtmann 
und  Amtsanwalt  in  Waiblingen.    Eßlingen,  Lung  1881.    8. 

Blätter  für  Gemeinde-  und  Korporationsverwaltung.  Organ  des  Vereins  der  württ.  Gemeinde- 
und  Korporationsbeamten  (redig.  von  W.  Weith)  Jahrg.  1881.    Eßlingen,  Bechtle.    4. 

Stadtgemeinde  Stuttgart.  Bericht  über  die  Verwaltung  und  den  Stand  der  Gemeindeangelegen- 
heiten von  1878—1880.    Stuttgart,  Goltz  und  Rühling  1881.    Fol. 

W.Müller,  Sammlung  der  Ordnungen  und  Statuten  der  k.  Haupt-  und  Refidenzftadt  Stuttgart. 
Stuttgart,  Selbftverlag  1881.    8. 


62  Württembergifche  Literatur  vom  Jahr  1881. 

Das  allgemeine  Sportelgefetz  vom  24.  März  1881  famt  den  ergangenen  Vollzugsvorfchriften, 
herausg.  und  erläutert  von  K.  Zeyer,  Finanzrath,  und  K.  Sehioker,  Regierungsrath.  Stutt- 
gart, Kohlhammer  1881.    8. 

Allgemeines  Sportelgefetz  für  das  Königreich  Württemberg  vom  24.  März  1881  mit  dem  Sporte!- 
tarif,  Erläuterungen,  Inhaltsverzeichniß,  den  verfchiedenen  Vollziehungsinftruktionen  u.  f.  w, 
Handausgabe  von  F.  W.  Keller.    Selbftverlag.    Wiefenfteig,  Schmid  1881.    8. 

Sporteltarif  der  k.  Oberämter  nach  dem  Allgemeinen  Sportelgefetz  vom  24.  März  1881.  Waiblingen, 
Günther.    Fol. 

Das  württ.  Erbfehafts-  und  Schenknngsftener-Gefetz  vom  24.  März  1881.  Textansgabe  nebft  den 
Vollzugsverfügnngen  mit  Anmerkungen  von  Herrn.  Wintterlin,  Oberfinanzrath.  Stuttgart, 
A.  Liefching  u.  Cie.  1881.    8. 

Gefetz  vom  24.  März  1881  über  die  Erbfchafts-  und  Schenkungsfteuer  nebft  der  Vollziehungs- 
Inftruktion  vom  26.  März  1881.  Handausgabe  mit  Erläuterungen  und  3  Hilfstabellen  von 
F.  W.  Keller.    Selbftverlag.    Wiefenfteig,  Schmid  1881.    8. 

Die  Strafgefetze  in  Zoll-  und  Steuerfachen  und  das  Verfahren  der  Verwaltungsbehörden  bei  Zu- 
widerhandlungen gegen  die  Zoll-  und  Stenergefetze.  Von  C.  Wein  heim  er,  Regierungsrath. 
Ulm,  Wohler  1881.    8. 

Moriz  Mo  hl.  Ein  Beitrag  zur  Beurtheilung  des  Ertrags  der  württ.  Staatseifenbahnen.  Stuttgart, 
Grüninger  1881.    4. 

Evangelifches  Kirchen-  und  Schulblatt  für  Württemberg,  redigirt  und  herausg.  von  Otto  Herr- 
mann, Rektor  in  Stuttgart    Bd.  42.   Jahrg.  1881.    Stuttgart,  Greiner  4. 

Theologifche  Studien  aus  Württemberg,  herausg.  von  Theod.  Herrmann,  Diak.,  und  Paul 
Zell  er,  Diak.    Jahrg.  II.  1881.    Ludwigsburg,  Neubert  1881.    8. 

Magifterbuch.  Vierundzwanzigfte  Folge.  Herausg.  von  K.  Helfferioh  1881.  Tübingen, 
Ofiander.    8. 

Fr.  Seh  u  r  er,  Pfarrer,  das  heilige  Blut  in  Weingarten  und  feine  Verehrung.  Waldfee,  Liebel  1880.  8, 
(Nachgetragen). 

*  Iepe{ifeu  ToO  B!  xal  twv  Sia[AapTupo(Aiv(i)v  ^eoXoywv  Tn;  BuprejAß^pVYi;  toc  ypajxfxaTa  Tcepi  ttj; 
AuYoixrraCa;  b^Lokoyixq  (1576 — 1581).  AiaTpißyi  bA  iKpTiyeolc}:  uro  'Icixxv.  E.  MeaoXcopa, 
A.  *.  xal  xa^/)YY)TOu.    'AOtiv^cti  1881. 


Tübinger  Univerntätsfohriften  aus  dem  Jahre  1881.    Tübingen,  Laupp  1881.    4. 

G.  A.  Euler,  Die  hohe  Karlsfchule.   Eine  hiftorifch-pädagogifche  Studie.   Stuttgart,  Metzler  1882 

(vielmehr  1881).    8. 
Korrefpondenzblatt  für  die  Gelehrten-  und  Realfchulen  Württembergs,  herausg.  unter  der  provi- 

forifchen  Redaktion  von  Rektor  Dr.  Ramsler  in  Tübingen.  Jahrg.  28.  Tübingen,  Fues  1881.  8. 
Strebe],  Pfarrer,  Erinnerung  an  die  Erziehungsanftalt  Stetten  im  Remsthal  zu  ihrem  50jährigen 

Jubelfefte.    Stuttgart,  Metzler  1881.    8. 
K.  Baugewerkfohule  Stuttgart.  Offizieller  Führer  durch  die  vom  25.  Auguft  bis  Anfang  Oktober  1881 

währende  Ausftellung  von  Schülerarbeiten  und  Lehrmitteln.    Stuttgart,  Metzler  1881.    8. 
Die  Frauenarbeitsfchule  in  Reutlingen,  deren  Gefchichte,  Programm  und  Lehrpläne  dargeftellt 

von  Rektor  Reiniger.  Mit  einem  Fürwort  von  Dr.  F.  v.  Steinbeis.  Reutlingen,  Kocher  1881.  8. 
Denkfchrift  zur  Eröffnung  des  evangelifchen  Schullehrerfeminars  in  Nagold.    Stuttgart,  Stein- 
kopf 1881.    8. 
Württembergifches  Schulwochenblatt.    Jahrg.  32.  1881.    Herausg.  von  Oberkon/iftorialrath  Dr. 

Burk.    Stuttgart,  Belfer.    4. 
Neue  Blätter  aus  Süddeutfchland  für  Erziehung  und  Unterricht.    (Zugleich  Ergänzungshede  zum 

württ.  Schulwochenblatt)    Herausg.  von  C.  Burk,  Oberkonfiftorialrath,  und  G.  Pfifterer, 

Seminarrektor.    Jahrg.  10.    Stuttgart,  Belfer  1881.    8. 
Schul-  und  Lehrerkalender  für  das  Jahr  1882.    Stuttgart,  Aue  1881.    8. 
Die  gefetzlichen  Beftimmungen  über  die  Einrichtung  der  Schulhäufer  in  Württemberg  (zufammon* 

geftellt  von  A.  Willich).    Stuttgart,  Grüninger  1881.    8. 


Rang-  und  Quartierlifte  des  18.  (k.  württ)  Armeekorps  für  1881.    Stuttgart,  Metzler.    8. 
Manöverbeftimmungen  der  27.  Divifion  (2.  k.  württ)  für  1881.    Ulm,  Nübling.    8. 


Württembergifcho  Literatur  vom  Jahr  1881.  63 

Dien rtunterri cht  des  wiirtt.  Infanteriegemeinen.    Nach  der  Weißhun'fchen  Schrift  zufammengertcllt. 

Als  Manufkript  gedruckt    Ulm,  Nübling  1881.    8. 
Emil  V.  Lö ff  1er,  k.  württ.  Generalmajor  a.  D.,  Gelchichte  der  Feftung  Ulm.    Ulm,  Wohler  1881.  8. 
Alb.  Pfifter,  Major,  Das  Infanterieregiment  Kaifer  Wilhelm,  König  von  Preußen  (2.  württ.) 

Nr.  120.    Eine  Soldatengefchichte  ans  drei  Jahrhunderten.    Stuttgart,  Melzlcr  1881.    8. 
Georg  von  Niethammer,  Hauptmann,  Die  Schlacht  bei  Villiers  am  30,  November  1870  mit 

befonderer  Rückficht  auf  die  1.  k.  württ.  Feldbrigade  Generalmajor  Freiherr   von  Kcitzen- 

ftein.    Stuttgart,  Kohlhammer  1881.    8. 
£.  von  S  c  h  m  i  d,  Hauptmann,  Die  zweite  Schlacht  bei  Villiers  am  2.  Dezember  läTO.    Stuttgart, 

Metzler  1881.    8. 


'^ ^  X 


I 


Unterruchungen 

über  den 

Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und  Körperhaltung 

des  Schulkindes. 


Berieht  an  die  zur  Begataehtang  diefes  fiegenftandes  niedergefetzte  Kommillion, 

erftattet  am  23.  September  1882  von 
Dr.  R.  Berlin,  ProfelTor,  und  Dr.  Rembold,  Medizinal- Affeffor. 

Veröffentlicht  mit  Genehmigung  der  K.  Minifterien  des  Innern  fowie  des  Kirchen-  und  Schul wefens. 


J^8  find  erdrückende  Zahlen  —  und  feit  den  erften,  nunmehr  über  anderthalb 
Jahrzehnte  alten  Berichten  der  Art  wachfen  fie  von  Jahr  zu  Jahr  —  durch  welche 
der  Beweis  erbracht  wird,  daß  die  Entftehung  der  Kurzfichtigkeit  und  der  feitlichen 
Rückgi'atsverkrümmung  in  der  überwiegend  großen  Mehrzahl  der  Fälle  mit  der  Zeit 
des  Schulbefuches  zafammenfallt. 

Aber  nicht  bloß  dieses  zeitliche  Zufammenfallen  erfcheint  erwiefen,  auch 
der  ur fächliche  Zufammenhang  zwifchen  Schulbefuch  und  Entftehung  jener  Leiden 
kann  wohl  nicht  mehr  geleugnet  werden.  Zwar  fpielt  ohne  allen  Zweifel  die  indi- 
viduelle körperliche  Befchaffenheit  des  einzelnen  Kindes  und  namentlich  auch  eine 
Reihe  ungünftiger  Einflüfie,  die  das  Elternhaus  ausübt,  dabei  eine  nicht  zu  unter- 
fchätzende  Rolle;  angefichts  unwiderleglicher  ärztlicher  Beobachtungen  aber  hat 
die  Schule  felbft  ihre  Mitfchuld  anerkannt  und  in  zahlreichen  Beflerungen  ihrem 
Beftreben  nach  Abhilfe  Ausdruck  gegeben.  So  fehr  man  fich  jedoch  bemüht  hat, 
jene  Dinge  zu  befeitigen,  welche  als  Urfachen  des  fchlimmen  Einfluffes  der  Schule 
auf  Auge  und  Körperhaltung  bezeichnet  wurden,  es  ift  bis  heute  nicht  gelungen,  die 
Klagen  zu  verringern,  gefchweige  denn  fie  verdummen  zu  machen.  Speziell  in 
Württemberg  und  in  der  Stadt  Stuttgart  find  Maßregeln  getroffen  worden,  die  von 
vielen  Seiten  als  muftergiltig  nicht  bloß  bezeichnet,  fondern  auch  nachgeahmt  wurden, 
und  doch  werden  wir  im  Verlaufe  diefes  Berichtes  in  der  unangenehmen  Lage  fein,  ge- 
rade aus  Mufteranftalten  hiefiger  Stadt  betrübende  Thatfachen  mittheilen  zu  muffen. 
Gewiß  darf  man  fich  dem  gegenüber  fragen,  ob  denn  alle  die  koftfpieligen  Verbeffer- 
nngen,  die  Erbauung  palaftähnlicher  lichtreicher  Schulgebäude,  die  Einführung  beft- 
konftruirter  Schulbänke,  die  fonftige  reichliche  hygienifche  Ausftattung  der  Schullokale, 
die  Ertheilung  von  Turnunterricht,  die  fortwährende  Kontrole  der  Lehrer  durch 
tcchnifcbe  und  ärztliche  Infpektoren  binfichtlich  der  Körperhaltung  ihrer  Schüler 
und  Aehnliches  wirklich  den  hohen,  angepriefenen  Werth  befitzen,  ob  die  darauf 
verwendeten  Mittel  und  die  aufgewendete  Mühe  im  Verhältnis  ftehe  zu  dem  that- 
fachlich  dadurch  Erreichten.     Jedenfalls  ift  foviel  gewiß,  daß  mit  dicfen  Maßregeln 

Warttemb.  Jftbrbflchcr  1883.  ^ 


66  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

noch  nicht  alle  die  fchädlichen  Einflüffe  befeitigt  find,  welche  die  Schule  auf  Auge 
und  Körperhaltung  zur  Geltung  bringt,  d.  h.  daü  die  Schüler  trotz  der  lichtreichften 
Schulzimmer,  trotz  der  beftkonftruirten  Subfellien,  trotz  Kräftigung  ihres  Körpers 
durch  Turnen,  trotz  Sorgfalt  des  Lehrers  in  der  Schule  beim  Sitzen  vielfach  eine 
fchlechte  Körperhaltung  haben  und  dadurch  zu  einem  großen  Prozentfatz  fkoliotifcb 
oder  kurzfichtig  werden.  Woher  kommt  das  und  gibt  es  kein  Mittel  zu  endlicher, 
gründlicher  Abhilfe? 

Zweifelsohne  hat  auf  dankende,  Anerkennung  feitens  aller  derjenigen,  denen 
das  leibliche  Wohlergehen  der  Schuljugend  am  Herzen  liegt,  in  erfter  Linie  alfo 
feitens  der  Schule  felbft,  Jeder  Anfpruch,  der  es  fich  angelegen  fein  läßt,  neue  Mittel 
zur  Hilfe  und  Befferung  aufzufinden,  fogar  wenn  er  dabei  auf  falfche  Wege  geräth 
oder  in  einen  Ton  verfällt,  der  zur  Sache  nicht  paßt  und  nicht  gehört.  Unmöglich 
aber  kann  die  Behörde  jede  neue  Meinung,  die  im  Streite  des  Tages  auftaucht  und 
wieder  verfinkt,  fogleich  zum  Gegenftand  fefter  Normen  macheu.  Erft  wenn  die 
Dinge  gereift  und  eingehend  geprüft  find,  kann  man  das  Belle  wählen  und  be- 
halten. Wenn  irgendwo,  fo  war  eine  folch  zuwartende  Stellung  geboten  bei  der 
Frage  über  den  Einfluß  der  rechtsfchiefen  deutfchen  Kurrentfcbrift  auf 
Auge  und  Körperhaltung  der  Schüler  und  der  damit  unzertrennlich  ver- 
bundeneu Frage  von  der  zweckmäßigften  Lage  des  Heftes.  Nachdem  aber  nunmehr 
im  Verlauf  weniger  Jahre  die  Literatur  über  diefen  Gegenftand  in  rafchem  Gange 
angewachfen  ift,  nachdem  derfelbe  bereits  da  und  dort  in  von  Regierungen  ange- 
ftellten  ünterfuchungen  Berückfichtigung,  freilich  nirgends  endgiltige  Erledigung 
gefunden  hat,  allenthalben  aber  die  Gegner  des  Alten  auf  Aenderungen  drängen, 
erfcheint  gerade  der  jetzige  Zeitpunkt,  den  man  in  Württemberg  zu  einem  eingehen- 
den Studium  der  Sache  gewählt  hat,  als  der  richtige.  — 

Es  hat,  um  auf  die  Entwickln  ngsgefchfehte  der  uns  befchäftigCDden  Frage  zukommen, 
nun  zwar  fchon  Fahrner^)  den  Ausfpruch  gethan:  „man  läßt  das  Kind  fchief  fitzen,  damit  nur 
die  Schrift  hübfch  fchief  liegt**,  eine  nähere  Ausführung  und  Verfolgung  diefes  Gedankens  von 
feiner  Seite  aber  fehlt.  Auch  können  wir  Co hn*)  nicht  beiftimmen,  wenn  er  Hermann  Meyers^) 
Aenßerung,  daß  das  Kind  den  Kopf  ftaik  nach  links  neige,  um  die  Fcderfpitze  fehen  zu  können, 
hierher  bezieht.  Es  ift  dort  ausdrücklich  von  der  durch  zu  großen  horizontalen  Abftand  zwifchen 
Tifch  und  Bank  (zu  große  Differenz)  verurfachten  fchlechten  Körperhaltung  die  Rede.  Unbe- 
ftreitbar  war  E  Hing  er*)  der  Erfte,  der  in  eingehender  Weife  fchlechte  Körperhaltung  und  Art 
des  Schreibens,  fpeziell  falfche  Heftlage  als  in  urlächlichem  Zufammenhang  mit  einander  fteheud 
zu  fchildern  verfuchte.  Nachdem  derfelbe  konftatirt,  daß  trotz  Einführung  der  neuen  Subfellien 
und  der  fie  einleitenden  Vorfchrift  fUr  die  Schreibftellung  (§.  2  der  Verf.  des  k.  württ.  Min.  d. 
Kirchen-  und  Schulwefecs  vom  29.  März  1868)  allenthalben  an  den  fchreibenden  Schülern  verkr0mmt6 
Haltung  der  Wirbelßiule  zu  beobachten  fei,  fährt  er  fort:  „Das  ift  nicht  Unart,  böfe  Angewöhnung, 
nicht  paülve  durch  allgemeine  Ermüdung  bedingte  Deviation,  diefe  Verkrümmung  ift  nothwendige 
Folge  der  gegebenen  optifchen  Bedingungen.**  Dann  führt  er  aus,  daß  das  Kind  in  Folge 
der  gebräuchlichen  Rechtslage  des  Papiers,  wenn  es  die  im  obigen  §.  2  vorgefchriebene  Stellung  — 
Querachfe  des  Körpers  oder  Verbindungslinie  der  Schultern  parallel  zu  dem  Längsrande  des 
Tifches  —  einhalte,  den  Kopf  unbedingt  nach  rechts  wenden  muffe.  Thäte  es  das  nicht,  fo 
'müßte  es  die  Augen  ftark  nach  rechts  und  unten  rollen,  was  aber  fehr  rafch  zu  einer  Ermüdung 
der  betreffenden  Augenmuskeln  führen  und  ihm  durch  in  Folge  diefer  Ermüdung  unausbleibliches 
Doppeltfehen  das  Weiterfchreiben  unmöglich  machen  würde.    Noch  ein  zweiter  Grund  zwinge 


»)  Das  Kind  und  der  Schultifch.    Zürich  1865. 

')  Ueber  Schrift,  Druck  und  Kurzfichtigkeit.  Nach  einem  bei  der  53.  Verfammlung 
deutfcher  Naturforfcher  und  Aerzte  in  Danzig  gehaltenen  Vortrage.  Wiener  mediz.  Wochenfchr. 
1880  S.  1103. 

»)  Die  richtige  Geftalt  des  menfchl.  Körpers.    Stuttgart  1874  S.  47. 

•)  Der  ärztliche  Landesfchulinfpektor  etc.  etc.  Stuttgart  1877  S.  16  ff.  Vergl.  auch 
Wiener  mediz.  Wochenfchr.  1870  S.  753—756. 


"■■UM  I. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  67 

xur  Rechtsdrehang  des  Kopfes:  bei  Pofition  des  Papieres  zur  Rechten  und  gleichzeitiger  normaler 
Körperhaltung  wären  die  Buchütaben  1—2  Zoll  weiter  vom  linken  Auge  entfernt  als  vom  rechten, 
Niemand  könne  aber  mit  beiden  gefunden  Augen  in  ungleicher  Entfernung  deutlich  fehen.  Alfo 
müITe  der  Kopf  fo  gedreht  werden,  daß  die  Entfernung  der  Buchftaben  von  beiden  Augen 
gleich  groß  werde.  Immerhin  habe  es  mit  diefer  Drehung  des  Kopfes  wenig  Noth,  infofern  er 
auf  der  geraden  Wirbelßiule  balancire.  „Nun  aber  kann,  heißt  es  weiter,  Niemand  längere 
Zeit  lefen  oder  fohreiben,  wenn  nicht  die  Zeilen  in  Parallelismus  mit  einer  durch  die  beiden 
Augen  gezogenen  Linie  (Grundlinie)  lieh  befinden.  Bei  der  Kopfhaltung,  zu  der  wir  oben  gelangt 
find,  wird  die  Grundlinie  mit  den  Zeilen  fich  kreuzen.  Deshalb  dreht  der  Schreibende  den  Kopf 
fo,  daß  das  linke  Auge  nach  rückwärts  und  tiefer,  das  rechte  vorwärts  und  höher  zu  ftehen 
kommt  —  mit  der  Balance  hat  es  ein  Ende.  Die  kompenfatorifcfae  Deviation  von  Schulter,  Rücken- 
wirbel und  Sitzknorren  vermag  keine  Macht  der  Welt,  aber  auch  keinerlei  Konftruktfon  der 
Schulbänke  hintanzuhalten. "  Aber  auch  die  Entftehnng  der  KurzHchtigkeit  bezieht  Ellinger  auf 
diefe  falfche  Lage  des  Heftes :  „Beim  lange  dauernden  Blick  nach  außen  und  unten  befinden  (ich 
immerhin  die  Augen  in  einer  Zwangsftellung  und  entfteht  durch  Ermüdung  derfelben  undeutliches 
Sehen.  Nun  erfcheinen  alle  Gegenftände  bei  Annäherung  ans  Auge  größer,  deutlicher.  Das  Kind 
fucht  durch  Niederbeugen  des  Kopfes  die  Undeutlichkeit  zu  überwinden  und  wird  bleibend  kurz- 
fichtig'*.  Sein  Mittel  zur  Abhilfe  ift :  PoHtion  des  Papiers  gerade  vor  der  Bruft,  oben  etwas  nach 
links  geneigt  Freilich,  meint  er,  muffe  dann  der  Kopf  fo  geneigt  werden,  daß  die  Grundlinie 
parallel  den  Zeilen  ftehe,  aber  es  fei  dem  erften  und  wichtigften  Gefetz,  gleich  große  Entfernung 
von  beiden  Augen,  Genüge  geleiftet,  die  beiden  Augen  haben  nur  geradeaus,  bei  geneigten  Schreib- 
tifchen  kaum  abwärts  zu  fehen,  die  ermüdende  Radbewegung,  wie  beim  Blick  nach  außen  und 
unten  falle  weg,  keine  Gruppe  der  Augenmuskeln  befinde  ßch  in  forcirter  Thätigkeit.  Durch 
fefte  fiebere  Auflage!  der  Vorderarme  finde  die  Wirbell^ule  in  der  Höhe  der  Schulterblätter 
eine  Stütze,  die  fehlerhafte  Steuerung  werde  hier  unterbrochen,  der  Körper  ruhe  auf  beiden 
Sitzknorren  und  Oberfchenkeln  gleichmäßig.  Jedes  halbwegs  kräftige  Kind  vermöge  ohne  befon- 
deren  Nachtheil  diefe  Stellung  die  Stunde  hindurch  auszuhalten.  Uebrigens  fcheint  Ellinger  felbft 
von  diefer  Neuerung  nicht  alles  zu  hoffen,  indem  er  als  Korrektiv  der  auch  bei  ihr,  wie  er  meint, 
nothwendigen  Neigung  des  Kopfes  nach  links  abwechslungsweifes  Benützen  auch  der  linken  Hand 
zum  Schreiben  bei  nach  rechts  geneigtem  Schreibobjekte  und  Lefen  in  oben  nach  rechts  geneigtem 
Buche  empfiehlt.  — 

In  feinem  Referat  über  den  Einfluß  der  heutigen  UnterrichtsgrundHitze  in  den  Schulen 
auf  die  Gefnndheit  des  heran wachfenden  Gefchlechts  auf  der  5.  Verfammlung  des  „deutfchen 
Vereins  für  öffentliche  Gefundheitspflege *)  berück/ichtigt  Finkeinburg  auch  den  Einfluß  des 
Schreibens.  Auch  er  glaubt  die  ausfchließliche  Rechtshändigkeit  beim  Schreiben  als  Haupturfache 
der  Skoliofe  befchuldigen  zu  muffen  und  fordert  eine  regelmäßige  und  forgföltige  ärztliche 
Kontroleunterfuchung  aller  Kinder  und  für  alle  Schüler  mit  beginnender  Hebung  der  rechten 
Schnlterblattfpitze  einen  fofortigen  Wechfel  der  Gebranchshand.  — 

Den  übrigen  Argumentationen  Ellingers  fchloß  fich  Groß^  an:  auch  er  verlangt,  daß  das 
Heft  vor  die  Mitte  des  GeOchts  fchief  gelegt  wird,  die  rechte  obere  Ecke  etwas  höher  als  die  linke. 
Nur  führt  er  noch  als  weiteren  Grund  dafür  an,  daß  die  gerade  Seitenlage  für  die  Bewegungen 
des  Handgelenks  und,  foweit  auch  diefe  in  Betracht  kommen,  des  Ellbogen-  und  Schultergelenks 
unbequem  und  unnatürlich  fei.  Bereits  aber  geht  er  einen  Schritt  weiter,  indem  er,  wenn  vor- 
erft  auch  nur  fchüchtern,  aufrechte  der  lateinifchen  oder  franzöfifchen  Kurrentfchrift  ähnliche 
Rundfchrift  empfiehlt  —  aufrecht,  weil  ein  Verfuch  beweife,  daß  das  Heft  bei  aufrechter  Schrift 
weniger  fchief  gelegt  werden  muffe  und  die  Erfahrung  von  Lehrern  zeige,  daß  die  Kinder  zuerft 
wenn  Re  zur  Schule  kommen,  gewöhnlich  von  felbft  aufrecht  fitzen  und  aufrecht  fchreiben,  wenn 
Re  aber  zum  vorfchriitsmäßigen  Schieffchreiben  —  Winkel  der  Grundftriche  45*  —  angehalten 
werden,  auch  fchief  fitzen  —  lateinifche  Rundfchrift,  weil  die  deutfche  Kurrentfchrift,  die  er  mit 
einem  Hopfengarten  ohne  Ranken,  aber  mit  windfchiefen  Stangen  vergleicht  und  „Steckenfchrift** 
betitelt,  eine  unnöthige  Anlltrengung  und  Ermüdung  der  Augen  mit  fich  bringe. 

Schon  energifcher  plaidirt  Groß  in  feiner  zweiten  fchulhygienifchen  Publikation*)  für 
die  allgemeine  Einführung  der  aufrechten  Rundfchrift.  „Man  mache  nur  einmal  den  Verfuch  — 
fchreibt  er  —  und  laffe  ein  gerade  gewachfenes  Schulkind  fchreiben  mit  rechts  feitwärts  dt*m 


*)  Deutfche  Vierteljahrsfchrift  für  öffentl.  Gefundheitspflege.    1878  S.  42. 
*)  Grundzüge  der  Gefundheitspflege.    Nördlingen  1878  S.  11  ff. 

•)  Zur  Schulgefundheitspflege.    Deutfche  Vierteljahrsfchrift  für  öffentliche  Gefundheits- 
pflege.   1879  S.  485  tL 


68  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Tifchrand  parallel  gelegtem  Heft  und  fchiefen  Buchftaben,  fofort  hat  man  genau  die  Rflckgrats- 
Verkrümmung  der  habituellen  Skoliofe:  Sitz  auf  dem  linken  Sitzbein,  Lendenwirbel  nach  links, 
Rückenwirbel  nach  rechts  u.  f.  w.  Aber  nicht  allein  die  Rückgratsverkrümmuog  hängt  mit  der 
Lage  des  Schreibheftes  und  der  fchiefen  Schrift  zufammen.  In  feiner  fkoliotifchen  Haltung  bleibt 
das  Schulkind  nicht  lange  aufrecht,  es  finkt  zufammen,  der  linke  Arm  legt  fich  weit  hinein  auf 
den  Tifch,  der  Kopf  auf  den  linken  Arm,  Augen  und  Nafen  fo  nahe  als  möglich  am  Schreibheft 
So  ift  unfere  fchiefe  deutfche  Kurren tfchrift  eine  Hanpturfache  der  Myopie.**  — 

Rafch  gewann  der  neu  ausgefprochene  Gedanke  Anhänger.  In  der  Sitzung  der  Aerzte- 
kammer  von  Mittelfranken  am  31.  Oktober  1879*)  ftellte  der  Bezirksverein  Ansbach  den  Antrag, 
an  die  k.  bayr.  Staats  regier  ung  das  Anfuchen  zu  ftellen: 

^Diefelbe  möge  Erhebungen  durch  ihre  amtlichen  ärztlichen  Organe  darüber  veranlalTen, 
inwieweit  die  gegenwärtig  in  den  Schulen  eingeführte  deutfche  Kurrentfchrift  fchädigeud 
auf  die  Gefundheit  und  Körperhaltung  der  Schulkinder  wirke,  namentlich  die  Entwicklung 
der  KurzHchtigkeit  derfelben  begünftige  und  eventuell  ihrerfeits  die  Befeitigung  der 
deutfchen  Kurrentfchrift  und  die  Erfetzung  derfelben  durch  die  englifche  aufrechte  Schrift 
veranlaflen." 

Es  wurde  jedoch  nach  eingehender  DiskulTion  diefer  Antrag  abgelehnt,  dagegen  zwei 
andere  angenommen,  wonach  Mitglieder  der  ärztlichen  Bezirks  vereine,  namentlich  Okuliften,  unter 
Mitwirkung  der  Lokalfchulbehörden  in  den  Schulen  fachgemäße  Erhebungen  über  die  Sache  machen 
feilten.  Von  Intereffe  find  die  Gutachten  dreier  praktifcher  Schulmänner,  welche  in  diefer  Sitzung 
zur  Vorlegung  gelangten.  Der  Kreisfchulinfpektor  für  Ansbach,  Methfieder,  weist  darauf  hin, 
daiS,  was  Groß  in  feinem  Auffatze  über  Schreibhaltung,  Kurrentfchrift  etc.  fage,  gewiß  richtig 
fei,  wenn  auch  nicht  neu.  Es  fei  fchon  vor  Jahren  in  pädagogifchen  Fachzeitfchriften')  hervor- 
gehoben worden,  daß  die  fchlechte  Körperhaltung  der  Schüler  beim  Schreiben  ihren  Grund  weniger 
in  der  Konftruktion  der  Subfellien  etc.  als  in  der  rechtsfchiefen  Richtung  unferer  deutfchen 
Buchftaben  habe,  die  den  Schüler  zu  einer  unnatürlichen  Verfchiebung  feines  Oberkörpers  geradezu 
zwinge.  Es  hätten  fich  deshalb  in  der  Schulwelt  ganz  namhafte  Stimmen  dafür  ausgefprochen, 
die  deutfche  Kurrentfchrift  zu  befeitigen  und  an  deren  Stelle  die  auch  viel  gefälligere  und  mehr 
fenkrecht  ftehende  englifche  Schrift  zu  fetzen. 

Anders  äußerte  fich  ein  Schulreferent  der  Stadt  Nürnberg,  K.  Knab.  Er  gibt  zwar  zu, 
daß,  wenn  das  Heft  parallel  mit  dem  Tifchrande  und  gerade  vor  dem  fchreibenden  Kinde  zu  liegen 
habe,  bei  der  rechtsfchiefen  Richtung  der  Buchftaben  das  Kind  allerdings  zu  einer  unnatürlichen 
und  deshalb  auch  unbequemen  Körper-  und  Handhaltung  gezwungen  fei,  die  auf  die  Dauer  nicht 
eingehalten  werden  könne  und  einer  falfchen  Körper ftellung  Platz  mache.  „In  richtiger  Würdig- 
*  nng  deflen ,  fährt  er  aber  fort,  ift  man  daher  fchon  feit  geraumer  Zeit  davon  abgekommen,  diefe 
Lage  des  Schreibheftes  noch  zu  fordern.  Das  Heft  hat  nicht  gerade  vor  dem  Schüler  und 
parallel  mit  dem  Tifchrande,  fondem  etwas  nach  der  rechten  Seite  zu  liegen  und  mit  dem 
Tifchrande  einen  nach  rechts  offenen  Winkel  von  etwa  25 — 30^  zu  bilden.  Durch  diefe  etwas 
feitliche  Lage  des  Heftes  wird  das  in  der  GroiS^fchen  Abhandlung  als  naturwidrig  bezeichnete 
Rechtsdrehen  der  Hand  vermieden  und  die  linksfchiefe  Lage  des  Heftes  entfpricht  der  rechts- 
fchiefen Richtung  der  Buchftaben,  fo  daß  der  Schreibende  eigentlich  aufrechte  d.  h.  zum  Tifch- 
rand fenkrecht  ffehende  Grundftriche  macht.  Der  Oberarm  behält  beim  Schreiben  feinen  Abftand 
vom  Leib  in  einem  Winkel  von  30®  unverändert  bei  und  die  von  der  beim  Schreiben  fich  nach 
rechts  fortfchiebenden  Hand  befchriebene  fchräg  auffteigende  Linie  entfpricht  vollftändig  der 
oben  angedeuteten  fchiefen  Lage  des  Heftes."  Schließlich  warnt  er  vor  der  trügerifchen  Hoffnung, 
als  ob  mit  Aenderung  der  Bnchftabenform  und  Heftlage  das  Uebel  der  falfchen  Körperhaltung 
zur  Unmöglichkeit  gemacht  würde;  denn  das  ftehe  feft,  möge  deutfche  Kurrentfchrift  feftgehalten 
oder  englifche  Schrift  eingeführt  werden,  mögen  die  Buchftaben  rechts-  oder  linksfchiefe  Richtung 
haben:  die  Kinder  werden  immer  zu  der  beliebten  Stellung  „Kopf  auf  dem  linken  Vorderarm* 
kommen,  wofern  nicht  die  Schulbank  der  Größe  des  Kindes  entfpreche,  und  das  Auge  des  Lehrers 
nicht  nur,  fondem  auch  das  des  Vaters,  der  Mutter  das  fchreibende  Kind  forgfältig  überwache. 
Zwei  andere  Nürnberger  Schulreferenten  Dr.  Glaunlng  und  Schaff  er  fchließen  fich  diefer 
Anficht  in  allen  ihren  Theilen  an. 

In  der  nächften  Sitzung  der  Aerztekammer  von  Mi ttel franken  ^)  wurde  über  die  dem 
vorjährigen  Befchluffe  gemäß  gepflogenen  Erhebungen  Bericht  erftattet    Ein  endgiltiges  Refultat 


<)  Bayrifches  ärztliches  Intelligenzblatt.    1880  S.  30  ff. 

')  Es  ift  uns  leider  nicht  gelungen,  diefe  Quellen  für  uns  zugänglich  zu  machen. 

8)  Bayr.  ärztl.  Intell.Blatt  1881  S.  39  ff. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  69 

war  nicht  erreicht  worden,  dagegen  lagen  zwei  die  Frage  eingehend  behandelnde  Gutachten  vor. 
Das  eine,  von  Dr.  Merkel  in  Nürnberg  für  den  dortigen  Bezirksverein  verfaßt,  enthält  an 
wichtigeren  Beobachtungen  nnd  Folgerungen  das  Nachftehende :  „Thatfache  ift,  daß  die  Lehrer 
feibft  in  der  Behandlung  der  Schrift  nicht  einig  find,  daß  im  Allgemeinen  ein  rechtsfchiefer 
Ductus  verlangt  wird,  daß  aber  die  Hefthaltung  nicht  kontrolirt  wird,  daß  femer  der  unterfte 
Jahrgang  entfchieden  Neigung  zur  aufrechten  Schrift  hat,  daß  die  fchiefe  Schrift  erft  mühfam  in 
den  Schönfchreibftunden  erzogen  wird  und  daß  die  Mehrzahl  der  Schüler  fchlecht  fitzt."  Als 
ein  unleugbares  Beobachtungsrefultat  führt  Merkel  an,  daß  in  einer  Schule,  in  welcher  der  Lehrer 
die  nahezu  aufrechte  Schrift  fordert,  die  Schülerinnen  auflfallend  viel  befl*er  fitzen,  als  in  35  andern 
unter  fonft  ganz  gleichen  YerhältniiTen  ftehenden.  Es  fei  höchft  inftruktiv  gewefen,  zu  beobachten, 
wie  die  Schülerinnen,  welche  erft  kurz  eingetreten  waren  und  noch  die  fchiefe  Schiift  von  ihrem 
früheren  Lehrer  her  in  Uebung  hatten,  viel  fchlechter  faßen,  als  diejenigen,  welche  fchon  an  die 
mehr  aufrechte  Schrift  gewöhnt  waren.  Bei  Schülern,  welche  fchief  zu  fchreiben  gewohnt  waren 
und  die  Merkel  nun  aufrecht  fchreiben  ließ,  war  der  Unterfchied  in  der  Haltung  wohl  gering,  doch 
war  entfchieden  zu  konfiiatiren,  daß,  wenn  fie  erft  einige  Zeilen  wieder  fchief  gefchrieben  hatten, 
auch  die  Haltung  wieder  fchiefer  wurde,  was  bedeutend  weniger  bei  aufrechter  Schrift  der  Fall 
war.  Schließlich  fpricht  Merkel  feine  Anficht  dahin  aus,  daß  vor  allem  durch  eine  richtige  Bank* 
dem  Kinde  die  Möglichkeit  zu  geben  fei,  gut  zu  fitzen.  Diefe  Möglichkeit  aber  werde  theil- 
weife  wieder  dadurch  vernichtet,  daß  die  fchiefe  Schrift  das  Kind  zwingt,  um  belTer  zu  fehen, 
feinen  Kopf,  feine  Halswirbelfilule  und  fchließlich  die  ganze  Wirbelfäule  zu  drehen.  Würde  dem 
Kind  die  fenkrechte  Schrift,  die  es  von  Anfang  an  inftinktiv  einhalte,  fortzuführen  geftattet,  fo 
falle  eine  VeranlaiTung  zum  Krummfitzen  und  Krummwerden  unftreitig  weg  und  daß  damit  ein 
großer  Vortheil  verknüpft  fei,  werde  Jedermann  einfehen.  Alles  fei  aber  damit  nicht  gethan, 
fondem  es  gehöre  auch  Achtfamkeit  feitens  des  Lehrers  dazu,  der  nicht  nur  die  Haltung  der 
Schüler  ftets  zu  beachten  die  Pflicht  habe,  fondern  auch  darauf  fehen  müITe,  daß  da,  wo  (Gelegen- 
heit geboten  ift,  die  richtigen  Kinder  auf  die  richtigen  Bänke  gefetzt  werden.  Gerade  in  diefer 
Beziehung  aber  habe  er  in  Nürnberg  die  haarftiäubendften  Dinge  gefehen,  was  aber  nur  davon 
herkomme,  daß  die  Lehrer  in  den  Seminarien  in  diefen  Fragen  nicht  genügend  inftruirt  werden. 
Ohne  einen  ordentlichen  Unterricht  in  der  Schulhygiene  fei  abfolut  nichts  zu  erreichen. 

Das  zweite  Gutachten,  von  dem  Augenarzt  Dr.  Schubert  in  Nürnberg i),  beruht  zu- 
geftandenermaßen  nicht  auf  Beobachtungen  und  Unterfuchungen ,  fondern  ift  rein  theoretifcher 
Natur.    Daffelbe  deduzirt  folgendermaßen: 

Die  Anfprüche,  welche  die  rechtsfchiefe  Schrift  an  das  Auge  macht,  werden  wefentlich 
von  der  Lage  des  Schreibheftes  abhängen. 

L  Gerade  Medianlage. 
In  diefem  Falle  ift  die  Aufgabe,  mit  den  Augen  den  rechtsfchiefen  Schriftzügen  zu  folgen, 
eine  nicht  allzu  fchwere.    Aber  bei  diefer  Lage  des  Schreibheftes  ift  eine  rechtsfchiefe  Schrift 
technifch  unausführbar,  da  hiezn  eine  fo  ftarke  Abduction  der  Hand  erforderlich  wäre,  wie  Rq 
nicht  dauernd  ertragen  werden  kann. 

IL  Gerade  Rechtslage. 
Hier  ift  die  rechtsfchiefe  Schrift  ausführbar,  bei  gerader  Körperhaltung  aber  nur  mittelft 
einer  maximalen  zum  Theil  unmöglichen  Arbeitsleiftung  feitens  der  die  Augen  nach  rechts  drehen- 
den Muskeln,  Liegt  nemlich  das  Heft  gerade  vor  der  Mitte  dös  Körpers,  fo  muffen  beide  Augen, 
um  die  Zeile  zu  verfolgen,  abwechfelnd  nach  links  und  rechts  gedreht  werden,  wobei  jedesmal 
das  betreffende  Auge  eine  Mehrdrehung  von  1  *  36'  31"^)  auszuführen  habe.  Da  aber  diefe  Mehr- 
drehung abwechfelnd  beide  Augen  betrifft  und  eine  geringe  ift,  fo  ift  r\Q  ohne  nacbtheiligen  Einfluß. 
Anders  wenn   das  Heft  rechts  feitwärts  liegt:  hier  müßte  die  gerade  Körperhaltung  beim  Ver- 


*)  üeber  den  Einfluß  der  rechtsfchiefen  Schrift  auf  das  Auge  der  Schulkinder.  Bayr. 
ärztl.  Intell.-BIatt.  1881  S.  59  ff. 

*)  Wir  glauben  hier  fchon  bemerken  zu  follen,  daß  alle  diefe  Zahlen  der  Wirklichkeit 
nicht  ganz  entfprechcn.  Schubert  legt  nemlich  feinen  Berechnungen  einen  Abftand  der  Augen- 
drehpunkte vom  Fixationspunkt  von  25  cm  und  eine  Verbindungslinie  der  Augendrehpunkte 
von  6  cm  zu  Grunde.  Beides  aber  ift  für  den  vorliegenden  Fall  falfch.  Bei  den  in  Betracht 
kommenden  Kindern  (6—12  Jahren)  beträgt  letztere  nach  den  von  uns  an  77  Kindern  vorge- 
nommenen Meffungen  durchfchnittlich  nur  5,6  cm,  ja  feibft  bei  14— 15  jährigen  nur  5,7  (60  Meff- 
ungen).  Die  Entfernung  des  Augendrehpunktes  vom  Fixationspunkt  aber  follte  zwar  25  cm 
betragen,  bleibt  aber  bei  der  überwiegenden  Mehrzahl  der  Kinder  in  Wirklichkeit  weit  unter 
diefem  Maße.  Hiemach  würden  die  SchubertTchen  Zahlen,  wenn  Rq  der  Wirklichkeit  entfprechcn 
follen,  wefentlich  zu  korrigiren  fein. 


70  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

rücken  des  Fixirpunktes  vom  Anfangspunkt  der  Zeile  zu  deren  Endpunkt  eine  Mehrdrehung 
von  4^  56'  23"  befchreibeu,  hätte  alfo  fortwährend  eine  viel  größere  Arbeit  zu  leiften,  als  das 
linke.  Abgelehen  aber  davon  ftellt  die  feitliche  Lage  des  Heftes  an  beide  Augen  die  Forderung 
einer  ftetigen  und  maximalen  Rechtswendung.  Da  nun  dicfe  beiden  Forderungen  nicht  erfüllt 
werden  können,  muß  das  Kind  die  gerade  Körperhaltung  aufgeben  und  (ich  mit  einer  afymmetrifchen 
helfen  durch  Drehung  des  Kopfes  um  feine  vertikale  Axe.  Da  aber  auch  diefe  Kopfdrehung, 
welche  um  34^  59'  31"  erfolgen  müßte,  wenn  die  Nafe  direkt  nach  der  Schrift  fehen  foll,  auf  die 
Dauer  nicht  ausgeführt  werden  kann,  fo  muß  das  Kind  eine  Rechtswendnng  des  Rumpfes  zu 
Hilfe  nehmen  oder  es  wird  den  Kopf  nicht  genügend  wenden,  fo  daß  die  Mißftände  für  das  Auge 
beftehen  bleiben. 

Aber  noch  in  anderer  Weife  ift  die  Rechtslage  des  Heftes  eine  Quelle  von  Nachtheilen 
für  das  Auge.  Bei  gerader  Medianlage  des  Heftes  nemlich  ift  zu  Anfang  der  Zeile  das  linke,  zum 
Schluß  derfelben  das  rechte  Auge  um  1,6  cm  näher  am  Fixationspunkt,  als  das  entgegengefetzte. 
Die  Folge  wäre  eine  abwechfelnde  ungleiche  Akkommodation,  wenn  nicht  wahrfcheinlich  meift 
durch  eine  leichte  Drehung  des  Kopfes  diefe  Entfemungsunterfchiede  ausgeglichen  würden.  Liegt 
aber  das  Heft  rechts  feitwärts,  fo  ift  bei  gerader  Kopfhaltung  ftets  das  rechte  Auge  der  Schrift 
näher  und  zwar  am  Anfang  der  Zeile  um  2,3,  in  der  Mitte  um  3,6  cm,  am  Ende  um  4,2  cm. 
Nun  fchwinden  zwar  diefe  Unterfchiede  durch  die  eben  gefchilderte  Kopfdrehung  zum  Theil,  aber 
nicht  ganz,  und  fo  muß  das  rechte  Auge  ftets  mit  fbärkerer  Akkommodation  arbeiten  als  das  linke. 
Da  nun  eine  ungleichgradige  Akkommodation  bei  den  Augen  unter  gewöhnlichen  VerhältnilTen 
kaum  vorkommt,  fo  wird  das  Kind  iich  damit  begnügen,  nur  mit  einem  Auge  deutlich  zu  fehen 
und  die  Zerftreuungskreife  im  andern  zu  ignoriren,  d.  h.  monoculär  fixiren.  Es  muß  alfo  der 
Yerluft  des  binoculären  Sehakts  in  fehr  vielen  Fällen  die  Folge  fein  von  der  Rechtslage  des 
Hefts  beim  Schreiben. 

IIL  Schiefe  Rechtslage  des  Heftes. 

Für  diefe  gilt,  was  unter  II  gefagt  ift,  in  gleicher  Weife;  dazu  kommt  aber  noch  die 
fchiefe  Zeilenführung.  Die  hierzu  nothwendige  Augenbewegung  ftellt  nun  zwar  an  den  Mufkel- 
apparat  des  Auges  und  an  feine  Innervationscentra  keine  Forderung,  die  fich  wef entlich  von 
derfub  II  befprochenen  Yerfchiebung  des  Hxationspunktes  in  horizontaler  Richtung  unterfchiede. 
Dagegen  muß  nach  dem  Lifting  —  DondersTchen  Gefetz,  womach  das  Auge  bei  jeder  nicht  genau 
horizontal  oder  vertikal  verlaufenden  Bewegung  zugleich  eine  beftimmte  Raddrehung  um  eine 
von  vorn  nach  hinten  gehende  Axe  vollführt,  im  Verfolg  der  fchräg  anfteigenden  Zeilen  die  von 
den  beiden  Augen  auszuführende  Raddrehung  auf  dem  einen  größer  fein  als  auf  dem  andern.  Mit 
andern  Worten:  die  beiden  Augen  werden  nicht  bloß  in  verfchiedenem  Grade  nach  rechts  oben 
gekehrt,  fondern  auch  ihre  vertikalen  Meridiane  d.  h.  die  imaginäre  Linie,  welche  bei  Primär- 
ftellung  des  Auges  den  Hornhautmittelpunkt  fenkrecht  fchneidet,  in  verfchiedenem  Grade  nach 
rechts  geneigt.  Da  nun  die  Axe  für  die  Raddrehung  durch  den  gelben  Fleck  der  Netzhaut  geht, 
diefer  alfo  an  der  Stellung  keinen  Antheil  nimmt,  fo  wird  das  direkte  Sehen  hiedurch  zwar  nicht 
beeinträchtigt.  Wohl  aber  muß  letzteres  beim  peripheren  Sehen  der  Fall  fein.  Da  nemlich  beide 
Netzhäute  nicht  mehr  fymmetrifch  liegen,  fo  müflen  ebenfo  auch  die  peripheren  Gefichtsfelder  bei- 
der Augen  an  einander  verfchoben  fein,  fo  daß  die  Bilder  aller  feitwärts  vom  Fixationspunkt 
gelegenen  Gegenftände  Hch  nur  theilweis  decken.  So  entstehen  Zerftreuungskreife  im  ganzen 
peripheren  Geilchtsfeld.  Unter  diefen  ungttnftigen  ümftänden  wird  der  Schüler  den  bergauf  teigen- 
den Zeilen  nicht  lange  folgen :  er  wird  den  Kopf  nach  der  linken  Schulter  neigen ,  bis  die  Ver- 
bindungslinie der  Drehpunkte  beider  Augen  (Grundlinie)  parallel  zur  Zeilenrichtung  zu  liegen 
kommt  Dadurch  find  zwar  die  gefchilderten  Nachtheile  für  die  Augen  gehoben,  die  Kopfneigung 
aber  legt  den  Grund  zur  fchlechten  Haltung  und  Krümmung  der  Wirbelßlule.  Wird  aber  das 
Kind  vom  Lehrer  an  diefer  Neigung  gehindert,  fo  wird  es  dem  unbehaglichen  Gefühl  jener  Zer- 
ftreuungskreife durch  Aufgeben  der  binoculären  Fixation  zu  entgehen  fuchen. 
IV.  Schiefe  Medianlage  des  Heftes. 

Von  diefer  gilt  das  Gute  von  I,  das  Schlechte  von  IIL  Sie  ift  daher  ein  kleineres  üebel, 
aber  immerhin  ein  Uebel,  da  auch  hiebe!  eine  leichte  Neigung  des  Kopfes  erforderlich  ift,  um 
die  naturgemäße  Stellung  und  Bewegung  beider  Augen  zu  Stand  zu  bringen.  Diefe  Neigung 
aber  führt  zur  Krümmung  der  Wirbell^ule.  Demnach  ift  nur  die  gerade  Medianlage  zuläfilg  und 
diejenige  Schrift  einzuführen,  welche  bei  diefer  Heftlage  ausgeführt  werden  kann. 

Hiernach  faßt  Schubert  fein  Endurtheil  dahin  znfammen: 
I.  daß  die  rechtsfchiefe  Schrift,  wenn  ße  bei  medialer  und  gerader  Heftlage  möglich 
wäre,  das  Auge  nicht  gefährden  würde; 


Körperhaltung  des  SchulkindcB.  71 

IL  daß  die  gerade  Kechtslage,  die  fchiefe  Rechtslage  und  die  fchiefo  Medianlage,  deren 
eine  znr  Herftellnng  rechtsTchiefer  Schrift  erforderlich  erfcheint, 

1.  dem  Auge  des  Kindes  Nachtheil  bringt,  indem  lie: 

a)  in  mehrfacher  Weife  dazu  VeranlalTung  gibt,  das  binoculäre  Sehen  aufzugeben, 

b)  unter  Umftänden  die  Entftehung  verfchiedener  Refraktion  auf  beiden  Augen 
(Anisometropie)  verfchulden  kann: 

2.  zu  gefundheitswidriger  Körperhaltung  VeranlaHung  gibt,  indem  fie  das  ßeftreben 
des  Kindes  hervorruft,  Auge  und  Kopf  der  unbequemen  Schriftlage  anzupaffen. 

Vom  atigenärztlichen  Standpunkt  aus  fei  daher  zu  verlangen,  daß  die  rechtsfchiefe 
Schrift  aus  der  Schule  verbannt  und  eine  folche  mit  fenkrecht  ftehenden  Grundftrichen  eingeführt 
werde,  weil  nur  letztere  bei  gerader  Medianlage  des  Heftes  ausführbar  fei.  Ob  man  dann 
aber  die  deutfchen  Buchftaben  beizubehalten  habe  oder  nicht,  das  zu  erörtern  erachte  er  ilch 
nicht  für  berufen.  — 

Um  diefelbe  Zeit,  da  die  mittel fränkifchen  Aerzte  fleh  der  Sache  in  fo  reger  Weife 
annahmen,  fprach  lieh  auch  der  durch  feine  ftatiftifchen  Unterfuchungen  über  KurzHchtigkeit 
bekannte  ProfelFor  Hermann  Cohn^  zu  Gunften  der  aufrechten  Schrift  aus.  £r  will  in  einer 
Schule  zu  AulTce  beobachtet  haben,  daß  die  Kinder  kerzengerade  faßcn,  wenn  man  ihnen  befahl, 
ein  Diktat  fenkrecht  nachzufchrciben.  Wie  mit  einem  Zauberfchlag  aber  fttirzte  die  ganze  Klafle 
nach  vorn,  fobald  wieder  fchrilg  gefchrieben  werden  foUte.  Daraus  möchte  er  vorerft  nur  den 
Schluß  ziehen,  daß  die  Frage  der  fenkrechten  Schrift  wohl  erwogen  zu  werden  verdiene,  und 
es  fcheine  ihm  empfehlenswerth,  daß  die  fenkrechte  Rundfchrift  auch  in  Deutfchland  eingeführt 
werde.  Dagegen  ift  ihm  nicht  ganz  klar,  warnm  Heb  der  Zorn  des  Med.Rath  Groß  und  des 
Franzofen  Javal  gegen  die  deutfchen  Buchftaben  wende.  Mindeftens  fei  der  letztere  den  Beweis 
für  feine  Behauptung  fchuldig  geblieben,  daß  nach  der  Annexion  die  Zahl  der  Myopen  in  den 
Reichslanden  zugenommen  habe  und  daß  kein  anderer  Grund  dafür  zu  finden  fei,  als  die  Ein- 
führung der  deutfchen  Schrift.  — 

Nachdem  nunmehr  in  diefer  Weife  namhafte  ärztliche  Antoritäten  der  Frage 
näher  getreten  waren  und  fich  zu  Gunften  der  fenkrechten  Schrift  ausgefprochen 
hatteu;  reichte  unterm  28.  März  1881  Kreismedizinalrath  Dr.  Groß  in  Eilwangen 
als  Nachtrag  zum  Bericht  über  die  Medizinal- Vi fitation  im  OA.Bezirk  Ellwangen 
im  Jahre  1880  eine  Abhandlung  über  „die  rechtsfchiefe  Schreibweife  als  Hauptur- 
fache  der  Skoliofc  und  Myopie"^)  beim  Kgl.  Medizinalkollegium  ein. 

Im  wefentlichen  ift  diefelbe  eine  Zufammenfaffung  des  von  Ellinger,  von 
ihm  felbft;  von  Cohn  und  von  Schubert  in  der  Sache  Vorgebrachten  und  jm  Vor- 
ftehenden  eingehend  Mitgetheilten,  doch  wird  noch  einiges  Neue  hinzugefügt.  Gegen 
die  Schieflage  der  Schrift  führt  Groß  an,  daß  eine  fchiefe  Figur  fchwieriger  zu  er- 
kennen fei,  als  eine  gleich  große  aufrechte.  Daraus  folge:  um  eine  fchiefe  Schrift 
zu  fchreiben  und  zu  lefen,  muffe  man  näher  hinfehen,  als  eine  fonft  gleiche  aufrechte 
Schrift  erfordern  würde,  und  im  Verein  mit  der  gleichfalls  durch  die  liegende  Schrift 
erzeugten  vorn  übergebeugten  Haltung  werde  dadurch  ein  Myopie  erzeugendes  an- 
haltendes Nahefehen  veranlaßt.  Gegen  die  Beibehaltung  der  deutfchen  Buchftaben, 
felbft  wenn  fie  aufrecht  gefchrieben  würden,  führt  er  weiter  an,  daß  fie  ebenfalls  zum 
Nahefehen  und  zur  Myopie  Veranlaffung  geben,  da  durchfchnittlich  gefchriebene 
deutfche  Schrift  fchwerer  zu  lefen  fei,  als  gefchriebene  lateinifche  und  daß  es  fchwerer 
fei,  leferlich  deutfch  als  leferlich  lateinifch  zu  fchreiben.  Endlich  wird  darauf  hin- 
gewiefen,  daß  die  vorgebeugte  Lage  des  Kopfes,  die  anhaltende  Richtung  des  Blicks 
auf  kleinfte  Entfernung  mit  übermäßig  angeftrengter  Akkommodation  der  Augen  und 
Konvergenz  der  Sehaxen,  mit  der  nothwendig  erfolgten  Hemmung  des  Blutlaufs  in  den 
Venen  des  Gehirns  und  des  Halfes  ganz  geeignet  fei,  außer  Kurzfichtigkeit  und  Rück- 
gratverkrümmung auch  noch  weitere  bedenkliche  Folgen  nach  fich  zu  ziehen.  Was  Groß 


')  1.  c.  Seite  1124. 

•)  Von  Groß  veröffentlicht  im  Württ.  raediz.  Korrefp.-Blatt.    1881  Seite  225. 


72  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  uud 

dabei  im  Auge  hat;  ift  nur  angedeutet,  wenn  er  fagt:  „unter  ähnlichen  Umftänden 
—  anhaltende  Fixirung  eines  nahen  Gegenftandes  —  entfteht  der  HypnotismuB;  und 
wenn  unfere  Scliulkinder  in  einem  Zuftand  halber  Betäubung  fehreiben,  fo  darf  man 
darüber  auch  nicht  allzu  fehr  fich  wundem."  Hervorzuheben  ift  noch,  daß  Groß 
trotz  aufrechter  Schrift  und  Medianlage  eine  leichte  Schieflage,  etwa  um  15  °,  fordert, 
weil  es  nicht  wohl  möglich  fei,  eine  ganz  gerade  Zeile  fertig  zu  bringen.  Das  fei 
der  Einrichtung  der  Gelenke  zuwider  und  die  kleine  Neigung  des  Kopfes,  um 
die  richtige  Stellung  der  Augen  zur  Zeile  herzuftellen ,  bedinge  bloß  eine  leichte 
Biegung  der  Halswirbel,  Schultern  und  Wirbelfäule  aber  bleiben  gleich,  es  entftehe 
keine  Verdrehung. 

Obwohl  fich  das  K.  Medizinalkollegium  nicht  verhehlen  konnte,  daß  der 
ganze  Gegenftand  noch  sehr  im  Unklaren  liege  und  der  weiteren  wiffenfchaftlichen 
Erörterung  in  größeren  Kreifen  dringend  bedürftig  fei,  erfchien  ihm  doch  feine 
hygienifche  Bedeutung  zu  groß,  als  daß  es  nicht  von  derafelben  hätte  Notiz  nehmen 
follen.  Es  beantragte  daher  auf  Anregung  des  Obermedizinalraths  Dr.  v.  Koch 
unterm  9.  Mai  1881  bei  dem  Kgl.  Minifterium  des  Innern,  beziehungsweifc  dem  des 
Kirchen-  und  Schulwefens  eine  Enqußte,  welche  in  verfchiedenen  Schulen  des  Landes 
durch  Kommiffionen,  beftehend  aus  erprobten  Schulmännern,  Augenärzten  und  Medi- 
zinalbeamten behufs  Unterfuchung  der  angeregten  Frage  angeftellt  werden  feilte. 
Nach  Einforderung,  Abgabe  und  Genehmigung  eines  detaillirten  Planes  für  diefe 
ünterfuchungen  wurde  fodann.  durch  Dekret  des  K.  Minifteriums  für  das  Kirchen- 
und  Schulwefen  vom  29.  November  und  des  K.  Minifteriums  des  Innern  vom 
8.  Dez.  1881  eine  KommifTion  ernannt,  welche  die  Sache  vorerft  in  den  Schulen  Stutt- 
garts unterfuchen  und  dabei  auch  die  Verfchiedenheit  der  in  denfelben  zur  Ver- 
wendung kommenden  Subfellien  berückfichtigen  follte. 

Als  Mitglieder  wurden  berufen: 

Oberftudienrath  von  Dill  mann,  Rektor  des  K.  Realgymnafiums, 

Medizinalrath  Dr.  Pfeilfticker,  ordentl.  Mitglied  des  Kgl.  Medizinal- 
kollegiums, 

Dr.  Berlin,  Profeffor  und  Augenarzt, 

Dr.  Rembold,  Medizinalaffeffor,  ordentl.  Mitglied  des  Kgl.  Medizinal- 
kollegiums, 

Oberlehrer  Kä Iberer  an  der  ev.  Mädchenmittelfchule  und  Oberlehrer 
Dreher  an  der  katb.  Volksfchule. 

Noch  ehe  diefe  Kommiffion  aber  ernannt  war  und  ihre  Arbeiten  beginnen  konnte,  er- 
fchienen  neue  Publikationen,  die  fich  mit  der  vorliegenden  Frage  befchäftigten.  Zuerft  die  des 
Profeffor  Daiber*),  höchft  erfreulich  fchon  dadurch,  daß  fie  von  einem  Schulmanne  ftammt 
Beweist  dies  doch ,  daß,  fchulhygienifche  Fragen  auch  in  den  znnächft  in  Betracht  kommenden 
Kreifen  Vcrftändnis  und  Intcreffe  finden,  und  hat  doch  eine  von  folcher  Seite  ftammende  Arbeit 
Ausficht,  in  Schulkreifen  weitere  Verbreitung  zu  finden,  als  folche  von  Aerzten.  In  diefem 
Schriftchen  ift  unter  Anderem  auch  der  Frage  über  den  Einfluß  der  rechtsfchiefen  Lage  der  Buch- 
ftaben  bezw.  der  Lage  des  Heftes  eingehende  Würdigung  zu  Theil  geworden.  *)  Zuerft  befpricht 
Daiber  die  Lage  und  Richtung  des  Schreib-  und  Zeichenheftes.  Sehr  eingehend  befchäftigt  er  fich 
dabei  mit  den  von  Ellinger  gemachten  Vorfchlägen.  In  erfter  Linie  gibt  er  unbedingt  zu,  daß 
die  Rechtslage  des  Heftes  abfolut  verwerflich  fei;  foll  nicht  fchlechte  Körperhaltung  veranlaßt 
werden,  fo  ift  nur  die  Lage  vor  dem  Körper  zuläffig.    Dagegen  leugnet  er,  daß  die  optifchen 


')  Körperhaltung  und  Schule  oder  Schreiben  und  Zeichnen  als  körperliche  Thätigkeit. 
Stuttgart  1881. 

«)  S.  134  ff. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  73 

YerhältnilTü  in  dem  Grad  die  Körperhaltung  beeinträchtigen  und  regeln,  als  E Hinge r  annehme. 
Wären  delTen  Ausführungen  in  allen  Theilen  richtig,  fo  müßte  iich  zeigen,  daß  der  Schüler  bei 
irgend  einer  Haltung,  die  er  einnehme,  den  optifchen  VerhältnilTen  gerecht  werde.  Das  fei  aber 
thatßichlich  nicht  der  Fall;  denn  man  finde,  wie  in  der  Körperhaltung  überhaupt,  fo  auch  in 
Betreff  der  Augenftellung  oft  das  WiderHnnigfte,  faft  unmöglich  Scheinende.  Das  erkläre  fich 
in  erfter  Linie  dadurch,  daß  die  Möglichkeit  unrichtiger  Augenftellung  durch  die  Einrichtung 
des  Sehapparats  felbft  gegeben  fei,  denn  die  Augen  feien  ja  nach  allen  Seiten  hin  beweglich 
und  es  könne  fomit  gefchrieben  und  gezeichnet  werden  bei  völliger  Ruheffcellung  des  Kopfes, 
woraus  ßch  von  felbft  ergebe,  daß  die  Augen  auch  ungleiche  Entfernungen  von  dem  jeweilig 
fixirten  Punkte  haben  können.  So  lange  aber  diefe  Abweichung  der  Augen  nicht  gewilTe  Grenzen 
überfchreite  und  nicht  eine  ungleichmäßige,  zu  lange  andauernde  Thätigkeit  der  Augenmuskeln 
beanfpruche,  fei  jene  unfchädlich  und  vollftändig  berechtigt.  Auch  die  dadurch  bedingte 
Ungleichheit  der  Netzhautbilder  und  die  ungleiche  Akkommodation  werde  ohne  Bedeutung 
fein,  wenn  das  Sehen  nur  kurze  Zeit  anzudauern  und  nicht  mit  voller  Schärfe  zu  gefchehen 
habe.  Was  femer  die  Behauptung  Ellingers  betreffe,  daß  zwifchen  der  Querachfe  der 
Augen  (die  Grundlinie  ift  gemeint)  und  den  Schriftlinien  (Zeilenrichtung)  beim  Schreiben 
ftets  Parallelismus  vorhanden  fei,  fo  zeige  die  Beobachtung,  daß  das  nicht  unbedingt  nöthig  fei. 
Auch  eine  Winkelftellung  von  90**  fei  normal  und  fchiefe  Richtung  der  Formen  zuläflig.  Beim 
Zeichnen  und  Schreiben  gefchehe  die  Bewegung  der  Augen  langfam  und  fie  hätten  Zeit, 
den  Gegenftand  auch  bei  ungünftiger  Lage  zu  fixiren ;  zudem  fei  die  Arbeit  mit  Stift  und  Feder 
zum  guten  Theil  Sache  der  taftenden  Hand,  fo  daß  es  möglich  fei,  felbft  bei  gefchloffenen  Augen 
eine  Leiftung  zu  vollbringen.  Nun  aber  fei  ungeeignete  Augenftellung  nicht  bloß  möglich,  fondern 
nothw  endige  Folge  einerfeits  der  gegebenen  mechanifchen  Verhältniffe  d.  h.  unpaffender  Kon- 
Itruktion  der  Schultifche,  andererfeits  der  Ermüdung.  Namentlich  entftehen  durch  letztere,  wenn 
durch  die  Laft  des  Rumpfes  der  fchreibendc  Arm  von  dem  Körper  abgedrückt  werde,  was  auf 
viererlei  Weife  gefchehen  könne,  die  an  den  Schulkindern  zu  beobachtenden  hauptf^chlichen 
Formen  der  fchlechten  Körperhaltung:  nemlich 

a)  Rechte  Oberarm  weicht  nach  rechts  aus  —  rechte  Vorderarm  läuft  parallel  der  feitlichen 
Tifchkante  —  Rechtsdrehung, 

b)  Rechte  Oberarm  weicht  nach  rechts  aus  —  rechte  Vorderarm  parallel  der  Läugskante 
des  Tifches  —  Linksdrehung, 

c)  Rechte  Oberarm  weicht  nach  hinten  aus  —   beide  Ellbogen   gleichmäßig  rückwärts 
geftellt  —  gerade  Körperhaltung  aber  Kauerftellung, 

d)  Rechte  Oberarm  weicht  nach  hinten  aus  —  linke  Arm  liegt  in  toto  auf  dem  Tifch  — 
Rechtsdrehung. 

Werde  diefe  Bedeutung  des  rechten  Oberarms  überfehen,  fo  komme  keine  Klarheit  in 
die  ürfachen  der  fchlechten  Körperhaltung;  es  fehle  ebenfo  an  Einficht,  die  richtigen  Heilmittel 
aufzufinden. 

Die  Ellinger'fchen  Vorfchläge  halten  demgemäß  der  Prüfung  Daiber's  nicht  Stand. 
Das  Verlangen  nach  Pofition  des  Heftes  vor  der  Bruft  theilt  er  zwar,  nicht  einverftanden  aber 
ilt  er  mit  der  leichten  Neigung  nach  links.  Nach  feiner  Anficht  muß  das  Heft  auch  „gerade"* 
d.  h.  nach  vom  gerichtet  fein.  Die  von  vielen  Schülern  vorgezogene  fchiefe  Mittellage  fei  einfach 
eine  Folge  fchlechter  Tifche,  welche  bei  der  normalen  geraden  Mittellage  den  Oberarm  in  feiner 
Thätigkeit  hemmen,  ihn  zum  Ausweichen  zwingen  und  fo  die  fchiefe  Stellung  des  Schreibheftes 
veranlaffen.  Auch  der  GroßTche  Satz :  ,.Alfo  entweder  gerade  liegendes  Schreibheft  und  fchief 
fitzende  Schülerin  oder  fchiefes  Schreibheft  und  gerade  Schülerin"  wird  als  falfch  bezeichnet, 
da  man  bei  unausgefetzter  Beobachtung  einer  Schreibklafle  fich  überzeugen  muffe,  daß  auch 
bei  fchief  gelegtem  Papier  die  verfohiedcnften  Krümmungen  des  Oberköi-pers  ftatthaben.  Das 
linkshändige  Schreiben,  beziehungsweife  die  von  Ellinger  und  Finkeinburg  verlangte  Ambidex- 
terität  verwirft  Daiber  ganz  entfchieden. 

Dagegen  findet  er  fich  mit  Groß  in  der  Forderung  nach  Aufrechtftellung  der  Buchftabcn 
zufammen.  Die  Mittelfteilung  der  Schrift  fei  diejenige,  die  mit  der  Richtung  det  Schriftlinien 
einen  rechten  Winkel  bildet,  alfo  fei  die  aufrechte  Schrift  —  Normal fchrift.  Sie  werde  möglichft 
geringe  Anforderungen  an  das  Auge  ftellcn  und  am  leichteften  zu  lefen  fein.  Sie  allein  fei  aber 
bei  normaler  Heftlage  ausfiihrbar,  wenn  der  Schüler  normal  am  Normaltifche  fitze;  die  übliche 
Neigung  wäre  nur  möglich,  wenn  das  Handgelenk  eine  Itarke  Biegung  nach  rechts  ausfiihre.  Diofe 
Seitwärtsbiegung  fei  zwar  ausführbar,  aber  fehr  ermüdend  und  daher  kaum  zuläffig.  Je  mehr 
aber  die  Richtung  der  Schriftzeichen  fich  der  fenkrechten  nähere,  defto  mehr  werde  das  Hand- 
gelenk in  feine  Mittelftellung  einrücken  und  das  Schreiben  auch  links  von  der  Körpermitte  möglich 


74  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

fein.  Wenn  man  alfo,  um  eine  aufrechte  Körperftelluug  zu  ermöglichen,  die  Forderung  ftelle, 
daß  das  Schreibheft  genau  vor  die  Körpermitte  zu  liegen  komme,  fo  fei  damit  auch  geboten,  von 
der  üblichen  Schriftrichtung  abznfehen. 

Die  Abfchaffung  der  deutfchen  Kurrentfchrift  aber,  die  Groß  verlangt,  kann  Daiber 
nicht  befürworten,  da  es  fich  nicht  werde  nachweifen  laffen,  daß  die  Darftellung  der  lateinifchen 
Schrift  weniger  Anftrengung  für  Auge  oder  Hand  erfordere  als  deutfehe  Schrift. 

Alle  Verbefferungen  in  Heftlage  und  Grundftrichrichtung  werden  nach  Daiber  dem  Kinde 
die  normale  &chreibfitzftellong  nur  dann  ermöglichen,  wenn  die  Hanptnrfachen  der  fchlechten 
Haltung  befeitigt  find:  d.  h.  der  Arbeitstifch  muß  vollftändig  mit  dem  Körpermaß  übereinftimmen. 
Fehlt  es  hierin,  fo  werden  auch  die  genaueften  Verhaltungsregeln  fich  als  unzureichend  erweifen, 
eine  richtige  Körperftelluug  herbeizuführen.  Deshalb  fei  auch  die  in  der  wttrttemb.  Verfügung 
von  1868  gcfchilderte  Körperhaltung  in  den  Normalfubfellien  auf  die  Dauer  nicht  einzuhalten. 
Denn  das  Kind  könne  fich  darin  nicht  durch  Anlehnen  vor  Ermüdung  fchützen,  weil  die  Bank 
zu  weit  fei,  und  der  fchreibende  Oberarm  habe  nicht  den  gehörigen  Spielraum,  weil  die  Diflferenz 
zu  groß  fei.  Würden  aber  die  Tifche  richtig  konftruirt  fein,  fo  würde  fich  auch  eine  Körperhaltung 
ergeben,  die  weder  die  Gefundheit  gefährden  noch  die  Arbeit  hemmen  könnte.  — 

Mit  einem  ziemlich  einfachen  Mittel  glaubte  Lochner*)  die  Frage:  fchräge  oder  auf- 
rechte Schrift?  aus  der  Welt  fchaifen  zu  können.  Es  fei  allerdings  unmöglich,  meint  er,  wenn 
das  Heft  gerade  vor  der  Mitte  des  Leibes  liege,  in  daffelbe  die  übliche  Schrägfchrift  einzufchreiben, 
folange  man  unfere  gewöhnlichen  geraden  Federhalter  benutze.  Sehr  gut  gehe  das  aber,  wenn 
man  den  Federhalter  vomen,  wo  die  Stahlfeder  eingefteckt  fei,  oder  die  Stahlfeder  felbft  nach 
rechts  in  einem  Winkel  von  ungefähr  10—12°  von  der  geraden  Linie  abbiege.  Dadurch  fei 
die  Abduktion,  die  dem  Handgelenk  nicht  möglich  fei,  in  den  Federhalter  verlegt  und  die  fchräge 
Schrift  könne  bei  gerader  Körper-  und  Kopfhaltung  ausgeführt  werden. 

Auch  Schubert*)  begrüßt  in  feiner  Bemerkung  zu  dem  Lochner'fchen  Auffatz  diefes 
finnreiche  Auskunftsmitte],  obwohl  er  angefichts  des  neuen  Vorfchlags  noch  nicht  ohne  weiteres 
auf  die  Forderung  fenkrechter  Schrift  verzichten  will :  die  gerade  und  mediane  Heilblage  aber  ift 
ihm  von  prinzipieller  Wichtigkeit. 

Soweit  war  die  Literatur  über  die  unferer  Koramiffion  zur  Unterfuchung 
zugewiefene  Frage  gediehen,  als  diefelbe  am  27.  Januar  1882  fich  konftituiren 
und  ihre  erfte  Sitzung  abhalten  konnte,  in  welcher  die  beiden  Verfaffer  mit  Aus- 
führung der  fpeziell  nothwendigcn  Verfuche  etc.  beauftragt  wurden.  Wir  begannen 
damit,  fofort  eine  Reihe  verfchieden  ausgeftat teter  Schulen  zu  befuchen,  die  Kinder 
beim  Schreiben  zu  beobachten  und  dabei  bauptfächlich  auf  Lage  des  Heftes,  Richtung 
der  Buchftabeu,  Art  des  Sitzens,  Haltung  des  Körpers,  Gebrauch  der  Augen  unfere 
Aufmerkfamkeit  zu  richten,  um  beurtheilen  zu  können,  ob  in  der  That  zwifchen  allen 
diefen  Dingen  ein  urfächlicher  Zufammenhang  beftebe  und  welcher.  Es  war  ein 
Material  von  Beobachtungen  an  etwas  über  300  Kindern  jeden  Alters  und  einer 
Reihe  Erwachfener,  auf  Grund  deffen  wir  fchon  in  der  zweiten  Sitzung  der  Kom- 
miffion  am  8.  Februar  das  Wefentliche  von  dem  vorzutragen  hatten,  was  wir  nun- 
mehr unter  Vorführung  unferer  zahlreichen  eingehenden  Verfuche  und  Meffungen 
darthun  zu  können  glauben. 

Wenn  wir  in  Folgendem  diefelben  in  extenfo  vorlegen,  fo  glauben  wir  von 
vornherein  bemerken  zu  muffen,  daß  fie  fämmtlich  gemeinfam  von  uns  vorbereitet  und 
ausgeführt  worden  find,  und  daß  wir  in  diefer  Gemeinfamkeit,  fowie  in  der  gegen- 
feitig  geübten  Kontrole  eine  um  fo  größere  Garantie  für  die  Exaktheit  unferer  Be- 
obachtungen erblicken,  daher  auch  für  das  Auszuführende  die  Verantwortung  ge- 
meinfam übernehmen. 

Während  der  Zeit,  in  die  unfere  Unterfuchungen  fielen  (25.  Januar  bis  Ende 


*)  Der  Schwabacher  Federhalter  zur  Befeitigung  der  krummen  Haltung  beim  Schreiben. 
Bayr.  ärztl.  lotell.-Bl.  1881  S.  356. 

*)  Ein  Wort  zur  Schulbankfrage,    ebend.  S  395. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  75 

Auguft  82),  kam  uns  noch  eine  Reihe  von  Publikationen^)  zu,  die  fich  mehr  oder 
weniger  eingehend  und  fpeziell  mit  der  Sache  befchäftigen.  Wir  freuen  uns,  kon- 
ftatiren  zu  können,  daß  aus  der  einen  und  andern  derfelben  zu  erfehen  ift,  wie 
auch  andere  Beobachter  diefelben  oder  ähnliche  Dinge  haben  konftaliren  können,  wie  wir, 
und  glauben,  darin,  daß  verfchiedene  Beobachter  diefelben  Thatfachen  unabhängig 
von  einander  gefehen  haben,  einen  feften  Beweis  ihrer  Richtigkeit  erblicken  zu 
dürfen.  Vielfach  aber  differiren  unfere  Anflehten  von  den  andern  und  gerade  in 
der  Hauptfache  —  der  Frage:  aufrechte  oder  fchräge  Schrift?  —  von  allen  andern. 
Wir  haben  diefe  Differenzen  bei  unferen  ünterfuchungen  wohl  vor  Augen  gehabt  und 
werden  daher  bei  Befprechung  der  letztern  im  Einzelnen  auf  diefelben  und  damit 
auf  diefe  neu^ften  Publikationen  zurückzukommen  haben. 

I. 

Erfte  Bedingung  nun,  um  in  die  Sache  Klarheit  bringen  zu  können,  feinen 
uns  eine  Aufklärung  darüber,  wie  denn  überhaupt  gefchrieben  werde,  welche  Or- 
gane unferes  Körpers  fich  dabei  betheiligen  und  in  welcher  Weife.  Ein  Blick  in 
die  Literatur  überzeugte  uns  ja  fofort,  daß  die  Autoren  hierüber  thcils  verfchiedene, 
theils  unklare,  theils  ganz  ficher  falfche^)  Anfichten  hatten,  und  daß  erfchöpfende 
exakte  Beobachtungen  über  die  Phyriologie  der  Schrift  zur  Zeit  noch  fehlen.  Wenn 
wir  abfehen  vom  Centralorgan  und  den  von  ihm  zur  Peripherie  gehenden  Bahnen  — 
was  uns  ja  hier  nicht  intereflirt  —  fo  kommen  in  Betracht  die  Augen  und  die 
rechte  obere  Extremität. 

Wir  begannen  unfere  Ünterfuchungen  zunächft  damit,  daß  wir  die  Kinder 
während  des  Schreibens  in  der  Schule  felbft  bei  den  verfchiedenen  Alterskiaffen  be- 
obachteten. 

Der  Zufall  führte  uns  gleich  zu  Anfang  in  ein  ftark  überfdlltes  Schulzimmer, 
in  welchem  die  Raumbefchränkung  der  vorfchriftsmäßigen  Haltung  und  Heftlage 
wefentliche  Hinderniffe  entgegenfetzte,  und  hier  fahen  wir  fofort  die  mannigfaltigften 
Schreibftellungen  unmittelbar  neben  einander.  Es  war  im  Beginne  in  der  That 
fchwierig,  fich  in  diefen  zahlreichen  Kombinationen  der  verfchiedenftgradigen  Vor- 
beugungen, Seitwärtsbiegungen,  Axendrehungen  des  Kopfes  und  der  Wirbelfäule 
zurechtzufinden,  aber  bald  lernten  wir  doch  drei  mehr  oder  weniger  fcharf  aus- 
gefprochene  Typen  der  Körperhaltung  untcrfcheiden,  welche  bei  der  rechtsfchiefen 
Schrift  vorkommen,  nemlich 


*)  lieber  die  Augenuntcrfuchungen  in  den  höheren  Schulen  zu  Darmftadt.  Kcferat  und 
Memorial  von  Dr.  A.  Weber.  Erftattet  an  die  großh.  Minifterial-Abtheilung  für  öffentliche 
Gefundheitspflege.    Darmftadt  1881. 

Miniftere  de  rinftruetion  publique  et  des  beaux-arts.  Commiffion  de  l^hygiene  de 
la  vue.    Rapport  1881. 

Schu  bert,  lieber  den  Einfluß  der  Schieffchrift  auf  die  Augen  der  Kinder.  Bayer,  ärztl. 
InteDbl.  1882  S.  234  if. 

Mayer,  ünterfuchungen  über  die  Anfänge  der  feitlichen  Wirbelfäulenverkrümmungen 
der  Kinder,  fowie  über  den  Einfluß  der  Schreibweife  auf  diefelben.  Bayer,  ärztl.  Intellbl.  1882. 
S.  306  flf. 

BertinSans,  Die  Frage  der  Schulmyopie.  Referat  in  Eulenbergs  Vierteljahrsschrift 
für  gerichtl.  Medizin  und  öffentl.  Sanitätswefen. 

Sonn  ecken,  Das  deutfche  Schriftwefen  und  die  Nothwendigkeit  feiner  Reform. 
Bonn  und  Leipzig  1881. 

*)  Eine  detaillirte  Kritik  der  eingehend  mitgetheilten  Literatur  würde  zu  weit  führen. 
Uebrigens  liegt  eine  folche  großentheils  in  den  im  Folgenden  mitgetheilten  Thatfachen  und  werden 
wir  auf  einzelne  Differenzpunkte  geeigneten  Orts  fpezieller  zu  fprechen  kommen. 


76  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

1.  eine  relativ  aufrechte  Haltung  mit  größerer  Entfernung  des  Gefichtes 
vom  Hefte  nnd  annähernd  paralleler  Stellung  des  Beckens  zum  Tifchrande^ 

2.  eine  Linksbiegung  des  Kopfes  refp.  der  Wirbelfäule  mit  durchfchnittlich 
geringerer  Entfernung  des  Gefichts  vom  Hefte  und  zv^ar 

a)  mit  fchräg  nach  links  geftelltem, 

h)  mit  annähernd  gerade  geftelltem  Becken, 

3.  eine  Rechtsbieguug  des  Kopfes  mit  ftärkerer  Annäherung  des  Gefichtes 
an  den  Tifch  und  das  Heft  and  fchräg  nach  rechts  geftelltem  Becken. 

Die  letztere  Haitang  war  die  weitaus  überwiegende,  während  die  erftere 
fchon  weniger  zahlreich  vertreten  war  und  die  fub  Nr.  2  befchriebene  nur  bei 
wenigen  Individuen  beobachtet  wurde. 

Diefe  drei  verfchiedenen  Typen  boten  natürlich  mancherlei  Nuancen  und 
Uebcrgänge,  aber  bei  einiger  üebung  waren  fie  doch  gut  von  einander  zu  unter- 
fcheiden,  namentlich  traten  fie  bei  Betrachtung  der  Kinder  von  hinten  und  oben 
deutlich  hervor.  Bei  feitl icher  Anfchauung  war  die  Vorbeugung  mehr  in  die 
Augen  fpringend.  Diefelbe  war  in  höherem  oder  geringerem  Grade  bei  jedem  Kinde 
vorhanden,  aber  wir  gewannen  doch  den  Eindruck,  daß  fie  bei  Haltung  1  am  ge- 
ringften,  bei  Haltung  3  am  ftärkften  war.  Die  Betrachtung  der  Kinder  von  vorn 
zeigte  außerdem,  daß  der  Kopf  durchfchnittlich  ein  wenig  um  die  vertikale  Axe 
nach  rechts  gedreht  war*),  woraus  bei  der  erwähnten  Vorwärtsbeugung  eine  ftärkere 
Annäherung  der  linken  Stirnhälfte,  refp.  des  linken  Auges  an  die  Tifchplatte  refal- 
tirte.     Diefe  Drehung  war  am  regelmäßigften  und  ftärkften  bei  Haltung  Nr.  3. 

Bei  fortgefetzter  Beobachtung  ftellten  fich  nun  ganz  konftante  Beziehungen 
zwifchen  Körperhaltung  und  Heftlage  heraus. 

Wenn  wir  nemlich,  während  des  Schreibens,  von  hinten  und  oben  neben 
dem  Kopfe  vorbei  auf  das  Schreibheft  vifirten  und  durch  ein  Lineal  oder  dergleichen 
die  Richtung  der  Verbindungslinie  beider  Augen-Mittelpunkte,  die  Grundlinie, 
markirten,  fo  fahen  wir,  daß  die  letztere,  auf  das  Heft  projicirt,  ftets  einen 
beträchtlichen  Winkel  mit  derZeile  bildete,  fo  zwar  daß  die  Grund- 
linie die  Zeile  an  derjenigen  Stelle,  an  welcher  fichgerade  dieFeder- 
fpitze  befand,  in  der  Richtung  von  links  oben  nach  rechts  unten 
kreuzte.  Von  diefer  Regel  gab  es  nur  ganz  vereinzelte  Ausnahmen,  in  welchen 
die  Grundlinie  die  Zeile  umgekehrt  von  links  unten  nach  rechts  oben  fchnitt.  Einen 
eigentlichen  Parallelismus  zwifchen  Grundlinie  und  Zeile  fanden  wir  bei 
fchräger  Schrift  niemals. 

Abftrahirtcn  wir  nun  vorläufig  von  jener  untergeordneten  Zahl  von  Aus- 
nahmsfällen, welche,  wie  wir  fehen  werden,  nicht  ganz  2  Prozent  der  Fälle  aus- 
machen, und  faßten  allein  diejenige  große  Gruppe  ins  Auge,  in  welcher  die  Grund- 
linie die  Zeile  von  links  oben  nach  rechts  unten  kreuzt,  fo  lehrte  uns  die  fort- 
gefetzte Beobachtung,  daß  diefes  Verhältnis  der  Grundlinie  zur  Zeile  bei  der  fchrägen 
Schrift  ein  ganz  konftantes  war  und  daß  es  einfach  die  Heftlage  refp.  die  Rich- 
tung der  Zeile  ift,  welche  die  Richtung  der  Grundlinie  und  damit  die  gefammte 
Haltung  des  Körpers  beftimmt. 

Bei  Haltung  3  fanden  wir  nemlich  durchgängig  das  Heft  nach  rechts  ge- 
legt, die  Zeilen  annähernd  parallel  dem  Tifchrande  —  gerade  Rechtslage  — . 
Bei  diefer  Heftlage  war  es  noth wendig,  wenn  anders  die  Grundlinie  in  der,  wenn 


*)  Auf  diefe  von  den  verfchledenften   Beobachtern  konftatirte    aber    verfchieden    ge- 
deutete Tbatfache  kommen  wir  ausführlich  zurUck. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  77 

wir  antieipando  fo  fagen  dürfen,  gefetzmäüigen  Weife  die  Zeile  in  der  Richtung  von 
links  oben  nach  rechts  unten  kreuzen  follte^  daß  das  linke  Auge  dem  vorderen 
Tifohrande  mehr  genähert  werden  mußte,  und  dies  gefchah  theils  durch  die  Neigung 
des  Kopfes  nach  rechts,  theils  durch  die  Schrägftellung  des  Beckens  nach  der- 
felben  Seite. 

Bei  Haltung  Nr.  1  fanden  wir  die  Richtung  der  Zeilen  ausgefprochen  fchräge 
von  links  unten  nach  rechts  oben  auffteigend  und  dabei  das  Heft  entweder  etwas 
nach  rechts  —  fchiefe  Rechtslage  —  oder  mitten  vor  den  Schreibenden  gelegt 
—  fchiefe  Mittel  läge.  Bei  diefen  Heftlagen  war  zur  Erzielung  der  fpezififchen 
Kreuzung:  der  Grundlinie  und  Zeile  eine  dem  Tifchrande  mehr  parallele  Richtung  der 
erfteren  noth  wendig  und  diefe  wurde,  wie  der  Augenfchein  lehrte,  durch  relativ  auf- 
rechte Körperhaltung  erreicht. 

Bei  Haltung  2  a  fanden  wir  eine  außerordentlich  ftarke  Schräg-  refp.  Auf- 
richtung der  Zeile,  fo  zwar  daß  der  Winkel,  welchen  diefelbe  mit  dem  unteren  Tifch- 
rande bildete,  die  Größe  von  45  Grad  wefentlich  überfchritt.  Bei  diefer  Lage  des 
Heftes  mußte  die  Grundlinie,  am  die  charakteriftifehe  Richtung  zur  Zeile  einzuhalten, 
eine  Neigung  nach  links  erfahren;  daher  die  Biegung  der  Halswirbel  nach  links 
und  die  unterftützende  Schrägftellung  des  Beckens  ebenfalls  nach  links. 

Diefe  Konftanz  in  dem  Verhältniffe  der  Grundlinie  zur  Zeile  ift  eine  fo  frap- 
pirende,  daß  fich  uns  unwillkürlich  die  Frage  aufdrängt:  was  für  ein  Gefetz 
ift  es,  welches  der  Grundlinie  ihre  Richtung  vorfchreibt? 

Wir  glauben,  daß  wir  diefe  Frage  in  befriedigender  Weife  beantworten  können. 

Wenn  wir  nemlich,  wie  wir  oben  gefchildert  haben,  während  des  Schreibens 
von  hinten  und  oben,  neben  dem  Kopfe  des  Kindes  vorbei  vifirten  und  dabei  mit 
einem  Lineal  wieder  die  Richtung  der  Grundlinie,  mit  einem  anderen  die  Richtung 
der  Grundftriche  markirten,  fo  fahen  wir,  daß  diefe  letzteren  mit  geringen  Ausnahmen 
fo  gezogen  wurden,  daß  fie  mit  der  bis  zur  Federfpitze  vorgerückt  ge- 
dachten Grundlinie  einen  Winkel  von  etwa  90  Grad  bildeten. 

Da  die  Grundftriche  bei  der  fchrägen  Schrift  mit  der  Zeile  vorfchriftsmäßig 
einen  Winkel  von  etwa  45  Grad  bilden,  fo  follte  die  in  der  gedachten  Weife  projicirte 
Grundlinie  ebenfalls  die  Zeile  unter  einem  Winkel  von  ca.  45  Grad  fchneiden  und 
zwar  nothwendigerweife  in  der  Richtung  von  links  oben  nach  rechts  unten.  Dies 
ift  nun  auch  in  der  That  innerhalb  einer  gewiffen  Einfchränkung  der  Fall 

Dabei  kommen  aber,  wenn  auch  in  ganz  untergeordneten  Quoten,  nach  zwei 
Seiten  hin  Abweichungen  vor.  Einmal  in  der  Art,  daß  der  Grundftrich-Grundlinien- 
Winkel  bedeutend  größer  wird  als  90  Grad,  bis  zu  120  und  mehr,  und  dann,  daß 
er  viel  kleiner  wird,  bis  zu  50  Grad. 

Bei  der  erfteren  Gruppe  diefer  Ausnahmefalle  zeigt  Hch  nun,  daß  ftatt  der 
Grundftriche  die  Haarftriche  der  Buchftaben  einen  rechten  Winkel  mit  der 
Grundlinie  bildeten;  bei  der  letztern  Gruppe  hingegen  waren  die  Haarftriche  mit 
der  Grundlinie  parallel.  Diefe  letzteren  Fälle  find  identifch  mit  den  oben  be- 
fchriebencn,  in  welchen  die  Grundlinie  die  Zeile  ausnahmsweife  in  der  Richtung  von 
links  unten  nach  rechts  oben  kreuzt  (Haltung  2  b). 

Dies  waren  die  ErgebniOe  unferer  vorläufigen  an  etwas  über  300  Schul- 
kindern verfchiedener,  meift  der  jüngften  Altersklalle  angeftellten  Unterfuchungen, 
welche  wir  in  der  2.,  am  8.  Februar  1882  abgehaltenen  Sitzung  der  Kommiflion 
unterbreiteten  ^). 

^)  Es  gereicht  uns  zur  Genugthnung,  daß  auch  von  anderer  und  zwar  hervorragender 
Seite  die  ienkrechte  Richtung  der  Grund-  refp.  Haarftriche  zur  Grundlinie  beobachtet  worden 


78  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Nunraehr  handelte  es  fich  darum ,  die  gefundenen  Thatfachen  in  niöglichrt 
exakter  Foim  feftzuftellen  und  ihnen  eine  beweiskräftige  ftatirtifebe  Unterlage  zu 
geben.  Zu  diefera  Zwecke  ftellten  wir,  abgefehen  von  den  gebräuchlichen  auf 
die  Körperhaltung,  die  Subfellien,  die  Sehfchärfe  und  die  ßefraction  bezüglichen  Maßen, 
noch  weitere  Meflungen  an  und  zwar: 

1.  über  den  Winkel,  welchen  die  Zeilen  mit  dem  Tifchrande  bilden.  Wir  be- 
zeichnen denfelben  mit  Rand-Zeilen- Winkel  (RZ^i^). 

2.  über  den  Winkel,  welchen  die  auf  das  Heft  projicirte  Grundlinie  mit  den 
Zeilen  bildet  (GZ^); 

3.  den  Winkel,  welchen  die  bis  zur  Federfpitze  vorgerückt  gedachte  Grund- 
linie mit  den  Grundftrichen  bildet  (GG^i^); 

4.  den  Winkel,  welchen  die  Vifirebene  mit  der  Horizontalen  bildet  (Vtt^); 

5.  die  Didtanz  der  Pupillenmitten; 

6.  die  Differenz  in  der  Entfernung  des  rechten  und  des  linken  Auges  von  der 
Tifchplatte.  Diefe  nennen  wir  zum  Unterfchiede  von  der  Differenz  in  der 
Höhe  der  Tifchplatte  und  der  Bank  „die  kleine  Differenz".  Aus  ihr  und 
der  Diftanz  der  Pupillenmitten  berechnet  fich  der  Winkel,  welchen  die 
Grundlinie  mit  der  Ebene  des  Tifches  bildet  (GE^); 

7.  die  Differenz  in  der  Entfernung  beider  Augen  von  der  Federfpitze; 

8.  den  Grad  der  Vorbeugung,  d.  h.  die  Entfernung  des  Mittelpunktes  der 
Grundlinie  von  einer  auf  den  hinteren  Tifchrand  fenkrecht  errichteten 
Ebene  (V); 

9.  die  Entfernung  des  Mittelpunktes  der  Grundlinie  von  der  fchreibenden 
Federfpitze.  Diefe  Linie  ftellt  für  gewöhnlich  das  Perpendikel  eines  gleich- 
fchenkligen  Dreiecks  dar,  welches  durch  die  Mittelpunkte  beider  Augen 
und  den  Ort  der  Federfpitze  gebildet  wird.  Wir  nennen  fie  deshalb  P,  und 
zwar  maßen  wir  diefelbe: 

a)  bei  gerader  Rechtslage  des  Heftes  (P^- 

b)  bei  fchräger  Mittellage  (P^). 

c)  bei  fteiler  Schrift  (P^). 

d)  beim  Lefen  (P*). 

Außerdem  maßen  wir  P  noch  bei  lateinifcher  Schrift,  deutfch  und  lateinifch 
Vergleichsweife,  beim  Schreiben  innerhalb  und  außerhalb  der  Hilfslinien,  fowie  beim 
Schreiben  auf  die  Schiefertafel. 

Alle  diefe  Meffnngen  wurden  in  der  Schule  felbft  vorgenommen  und  er- 
ftreckten  fich  auf  562  Schüler,  die  früher  nnterfuchte  Zahl  von  ca.  400  Kindern  nicht 
eingerechnet 

Dabei  ift  zu  bemerken ,  daß  wir  nicht  alle  einzelnen  Maße  bei  jedem  In- 
dividuum durchgeführt  haben,  fondern  daß  wir  die  Meffungen  eines  Winkels  oder 
einer  Entfernung  fiftirten,  fobald  wir  glaubten,  in  der  betreffenden  Frage  zu  einem 
beftimmten  Refultate  gekommen  zu  fein.  Wir  werden  fpäter  eingehend  darüber  be- 
richten.   Vorerft  feien   nur  diejenigen  Daten  hervorgehoben,  welche  geeignet  find. 


irt.  A.  Weber  befpricht  diefelbe  auf  Seite  29  u.  f.  feines  Referates  und  Memorials  über  die 
Augenunterfachungen  in  den  höheren  Schulen  zu  Darmftadt.  Diefe  inhaltreiche  Arbeit  erhielten 
wir  durch  die  Güte  des  Herrn  VerfaiTers  am  18.  Februar  1882.  Wir  erwähnen  diefes  Datum,  um 
die  Unabhängigkeit  unferer  Beobachtungen,  welche  wir,  wie  gefagt,  in  der  am  8.  Februar  1882 
ftattgehabten  Kommiflionsfitzung  mittheilten,  von  den  unzweifelhaft  älteren  Weber*fchen  dar- 
zuthun.  Uebrigens  weichen  diefelben  in  vielfacher  Beziehung  von  denen  Weber's  ab,  wie  auch 
unfere  Deutung  eine  andere  ift. 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  79 

den  dictatorifcben  Einfluß  der  phyfialogifchen  Augenbewegungsge- 
fetze  auf  den  Schreibakt  klar  zu  legen. 

Vor  allem  handelte  es  fieh  darum,  den  G6- Winkel  zu  beftimmen.  Nach 
verfchiedenen  Verfuchen  kamen  wir  zu  folgender  Methode.  Wir  ließen  ein  Winkel- 
maß anfertigen,  deffen  je  12  cm  lange  Branchen  durch  ein  Charniergelenk  verbunden 
waren,  während  ein  Arm  zugleich  um  feine  Längsaxe  rotirt  werden  konnte.  Zur 
Ausführung  der  Meffung  find  2  Perfonen  nöthig.  Der  Eine  ftellt  fich  vor  den 
Schreibenden  auf,  legt  den  um  feine  Axe  drehbaren  Arm  des  geöffneten  Inftrumentes 
in  der  Richtung  der  zuletzt  gezogenen  Grundftriche  auf  das  Heft  und  hält  ihn  in  diefer 
Stellung  feft ;  dann  richtet  er  den  zweiten  Arm  des  Inftrumentes  durch  Rotation  um 
den  feftliegenden  Arm  fo,  daß  er.  von  vorn  gefehen,  mit  der  Richtung  der  Grund- 
linie parallel  fteht.  Die  Richtung  diefer  letzteren  ift  bei  vorfchriftmäfliger  Heftlage 
eine  von  vorn  links  und  unten  nach  hinten  rechts  und  oben  verlaufende,  und  zwar 
beträgt  der  Winkel,  welchen  fie  bei  horizontaler  Tifchplatte  mit  der  Ebene  des 
Tifches  bildet  (der  GEzT),  nach  unferem,  auf  304  Einzelmeffungen  begründeten  Durch- 
fchnittsraaße  etwa  1 1  Grad  ^). 

Ift  nun  der  Parallelismus  des  aufgerichteten  Armes  des  Winkelmaßes  mit 
der  Grundlinie  beim  Vifircn  von  vorn  fo  genau  erreicht  als  das  Augenmaß  er- 
laubt, fo  wird  derfelbe  durch  den  zweiten  Beobachter,  welcher  fich  mit  feinem 
Kopfe  hinter  und  über  dem  Schreibenden  befindet,  auch  fiir  feinen  Vifirftand- 
punkt  feftgeftellt.  Zu  diefem  Zwecke  markirt  er  fich  die  Richtung  der  Grund- 
linie in  der  Art,  daß  er  ein  Lineal  über  dem  Kopfe  des  Schreibenden  parallel 
mit  deffen  oberen  Ohrmufchelrändern  hält,  dann  vifirt  er  an  dem  Lineal  vor- 
bei auf  die  aufgerichtete  Branche  des  Winkelmaßes  und  läßt  diefelbe  von  dem 
erften  Beobachter  in  ihrem  Charniergelenk  fo  weit  auf  fich  zu  oder  von  fich  weg- 
beugen, bis  fie  die  Parallelftellung  mit  dem  Lineal  erreicht  hat  Der  Winkel,  in 
welchem  jetzt  die  Arme  des  Inftrumentes  mit  einander  ftehen,  ift  der  GG- Winkel. 
Zur  größeren  Sicherheit  der  Manipulation  ift  es  nöthig,  daß  die  Bewegungen  inner- 
halb des  Chamiergelenkes  etwas  fchwer  gehen,  damit  der  Winkel  fich  nicht  durch 
das  Gewicht  der  einen  Branche  verrückt,  wenn  man  das  Inftrument  an  der  anderen 
emporhält.  Die  Größe  des  Winkels  lafen  wir  dann  einfach  an  einem  Gradbogen 
ab,  welcher  an  dem  rotirbaren  Arm  angebracht  ift  und  der  durch  Drehung  desfelben 
auf  den  anderen  Arm  gelegt  wird. 

Wer  fich  praktifch  mit  diefen  Meffungen,  namentlich  mit  der  Beftimmung 
des  GG- Winkels  abgibt,  wird  fofort  inne  werden,  daß  die  Ausführung  auf  empfind- 
liche Schwierigkeiten  ftößt  und  daß  diefelbe  deshalb  mancherlei  Fehlerquellen  in 
fich  fchließt.  Vor  allem  ift  der  Umftand  erfchwerend,  daß  wir  fie  an  einem  in 
Bewegung  begriffenen  Menfchen  vorzunehmen  haben,  welcher  fich  noch  dazu,  abge- 
fehen  vom  Schreibakte  felbft,  in  dem  beweglichften  Abfchnitte  feines  Lebensalters, 
in  der  Kindheit  befindet  Ferner  ift  die  manuelle  Ausführung  der  Handfchrift  fo- 
gar  bei  fehr  Geübten  weit  davon  entfernt,  eine  abfolut  gleichmäßige  zu  fein,  fo  daß 
die  Grundftriche  in  ein  und  demfelben  Worte  oft  um  mehrere  Grade  vom  Parallel- 


^)  Bei  fchräg  auffteigender  Tifchplatte  nimmt  diefer  Winkel  um  eine  beftimmte  Größe 
(x)  zu,  welche  abhängig  ift  von  dem  Neigungswinkel  der  Tifchplatte  (a)  und  der  Größe  des 
Winkels,  unter  welchem  die  vertikal  auf  den  Tiich  projicirte  Grundlinie  den  Tifchrand  fchneidet  (ß). 
Aus  einer  einfachen  i'tereometrifchen  Konitruktion  ergibt  fich  fttr  x  die  Formel 

tang  X  =  tang  a,  sin  ß 
woraus  zugleich  hervorgeht,  daß  ^  x  bei  /ö  =  o  ebenfalls  =  o,  bei  ^  =  90°  dagegen  = 
^  a  wird. 


80 


EiDfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 


ismos  abweichen.  Dazu  kommt;  daß  die  Methode  felbft  keineswegs  frei  von  Fehler- 
quellen ift.  *  Einmal  ift  unfer  Inftrument  im  Vergleich  mit  anderen  mathematifch- 
phyiikalifchen  Inftrumenten  plump  zu  nenneU;  und  dann  müflen  wir  uns  bei  jeder 
Einzelmeffung  auf  das  bloße  Augenmaß  zweier  Beobachter  verlaffen. 

Es  ift  nicht  undenkbar,  daß  man  eine  exaktere  Unterfuchangsmethode  aus- 
findig machen  kann,  und  wir  haben  ans  wiederholt  mit  derartigen  Problemen  be- 
fchäftigt;  inzwifchen  gibt  die  unfrige,  wenn  man  Geduld  hat  und  fie  an  einer  großen 
Zahl  von  Individuen  ausführt,  ein  fo  konftantes  Refultat  hinlichtlich  der  Größe  des 
GG- Winkels,  daß  wir  uns  berechtigt  glauben,  in  derofelben  den  Angelpunkt  für 
die  Phyfiologie  des  Schreib-Aktes,  foweit  das  Auge  dabei  betheiligt 
ilt,  zu  erblicken. 

Wir  geben  in  Nachftehendem  die  Werthe  der  GG-Winkel,  wie  wir  fie  bei 
335  Individuen  in  371  EinzelmelTangen  gefunden  haben.  Die  Doppelmaße  beziehen 
fich  auf  46  Perfonen,  bei  welchen  wir  den  Winkel  fowohl  für  deutfche  als  fSr 
lateinifche  Schrift  eruirten,  und  es  ift  fogleich  zu  bemerken,  daß  wir  eine  nennens- 
werthe  Differenz  in  der  Richtung  der  Grundftriche  zur  Grundlinie  bei  fchräger  deutfcher 
und  fchräger  lateinifcher  Schrift  nicht  konftatiren  konnten. 

Von  jenen  371  Meffungen  müITen  wir  vor  der  Hand  25  außer  Acht  laffen. 
Diefe  kleine  Summe  von  Ausnahmsfallen  ftellt  die  oben  kurz  erwähnten  beiden 
Gruppen  dar,  in  welchen  nicht  auf  die  Grundftriche,  fondem  auf  die  Haarf triebe 
viiirt  wurde. 

Bei  den  übrig  bleibenden  346  Fällen  fanden  wir  nun  folgende  Maße  für 
den  GG-Winkel: 


58»  .    . 

1 

mal 

60»  . 

3  mal 

62»  . 

1  mal 

68    . 

3 

» 

69     . 

1 

» 

70    .     . 

8     „ 

72    . 

2 

n 

73     . 

1 

n 

74    . 

4     „ 

75    . 

6 

n 

76     , 

1 

n 

77     .     , 

4    „ 

78    , 

12 

t> 

79    . 

.       6 

n 

80    . 

8     „ 

81     , 

7 

» 

82    . 

.     24 

n 

83    . 

.      5     . 

84    . 

.     12 

» 

85    . 

.     26 

17 

86    . 

■    20     „ 

87     . 

.     16 

» 

88    . 

.     32 

n 

89    . 

.     12     „ 

90    . 

.     80 

n 

91     . 

.       7 

77 

92    . 

.     10     n 

93    . 

.      9 

• 

94    . 

.      6 

77 

95    . 

■      2    „ 

96     . 

.      3 

77 

97     . 

1 

n 

98    . 

1     „ 

99    . 

1 

1) 

100    . 

2 

n 

110    .    . 

1     „ 

112    . 

1 

17 

Aus  diefer  Tabelle  ergibt  fich,  daß  fich  die  Größe  des  GG- Winkels  zwifcben 
einem  Minimum  von  58®  and  einem  Maximum  von  112®  bewegt.  Zugleich  fehen 
wir,  daß  nicht  blos  diefe  Grenzwerthe,  fondern  auch  die  näcWtgelegenen  Winkel- 
größen nur  in  vereinzelten  Zahlen  vorkommen.  Erft  in  den  Achtzigern  finden  wir 
größere  Zahlen,  z.  B.  bei  82  Grad  24,  bei  85  Grad  26,  bei  88  Grad  32  und  bei 
90  Grad  die  größte  Summe  von  80  Fällen.  In  den  Neunzigern  nimmt  die  Zahl 
wieder  fchnell  ab,  bei  92  Grad  finden  wir  nur  noch  10,  bei  94  Grad  6,  bei  96  Grad  3 
und  von  da  ab  nur  noch  einzelne  Fälle  mit  Ausnahme  von  100  Grad,  welches  Maß 
zweimal  gefunden  wurde. 

Als  Dnrchfchnittsgröße  fiir  fämmtliche  346  GG-Winkel-Meffungen  erhalten 
wir  85,5  Grad. 

Befonders  überfichtlich  gruppiren  fich  die  Thatfachen,  wenn  wir  die  Winkel 
mit  der  Zahl  von  Individuen,  refp.  Fällen,  in  denen  fie  gemelTen  wurden,  in  einen 


Körperhaltung  des  SclialkiiideB. 


81 


graduirten  Halbkreis  einzeichnen,  wie  dies  in  der  beigegebenen  Figur  dargeftellt  ift. 
G6  bedeutet  die  Bichtung  der  Grundlinie.  Jeder  einzelne  Punkt  —  von  den  Strichen 
fehen  wir  vor  der  Hand  ab  —  bezeichnet  ein  individuelles  Maß  des  GG- Winkels. 
Wir  haben  die  Zwifchenräume  zu  je  10  Grad  gewählt  und  fo  fehen  wir  denn,  daß 
zwifchen  115®  und  105«^    ..     .        2  Punkte  oder  ca.  0,5  %  fallen. 


105« 
95« 
85« 
75« 
65« 


95« 
85« 
75« 
65« 
55« 


10 

218 

91 

20 

5 


3 

64 
26 

5 
1.5 


i;  IM 


Aus  dem  Schema  geht  zugleich  klar  hervor,  daß  die  Hauptfumme  der  Fälle 
um  90  Grad  herum  liegt.  Nur  eine  kleine  Zahl  weicht  davon  ab  und  zwar  zeigt 
die  Mehrzahl  von  diefen  eine  geringe  Neigung  nach  rechts. 

Wenn  wir  dagegen  die  eigentliche  diagonale  Richtung  von  45  Grad  ins 
Auge  faffen,  in  welcher  thatfächlich  die  Grundftriche  zur  Zeile  gezogen  werden, 
fo  ftellt  (ich  heraus,  daß  diefe  Richtung  der  Grundftriche  zur  Grundlinie 
überhaupt  nicht  vorkommt,  fondern  daß  erftere  durchfchnittlich  fämmtlich  um 
40  Grad,  alfo  um  faft  einen  halben  Rechten  nach  links  gedreht  find. 

Diefe  durch  unfer  Schema  in  befonderer  Deutlichkeit  markirte  Thatfache 
illnftrirt zugleich  den  fundamentalen Irrthum,  in  welchen  Ellinger,  Groß,  Schubert, 
die  Parifer  hygienifche  Kommiffion  und  Andere  verfallen  find,  indem  fie, 
wie  es  fcheint  als  felbftverftändlich,  annahmen,  daß  ein  Parallelismus  *)  zwifchen 
Grundlinie  und  Zeile  beftehe.  Die  Beobachtung  ergibt  im  Gegentheil,  wie  wir 
wiederholt  und  mit  Nachdruck  betonen ,  daß  ein  folcher  Parallelismus  bei  fchräger 
Handfchrift  abfolut  nicht  exiftirt,  fondern  daß  die  Grundlinie  die  Zeile  unter  einem 
durchfchnittlichen  Winkel  von  ca.  45  Grad  kreuzt.     Der  Winkel  erfcheint  uns  frei- 


')  Der  Ansdrack  Parallelismus  wäre  anch  in  dem  Sinne,  in  welchem  er  gemeint,  nicht 
einmal  ganz  korrekt,  fondem  wir  müßten  Tagen  ftatt  „die  Grundlinie  ift  mit  der  Zeile  parallel", 
„die  Zeile  liegt  in  der  Vifirebene".  Allerdings  könnte  fie,  wie  das  z.  B.  bei  fteiler  Schrift  der 
Fall  ift,  innerhalb  diefer  mit  der  Grundlinie  parallel  fein.  In  diefem  Sinne  behalten  wir  den 
fchon  nfuellen  Ausdruck  bei. 

WOrttemb.  Jahrbaoher  1883.  6 


82  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

lieh  in  der  Regel  bedeutend  kleiner,  dies  kommt  aber  daher,  weil  wir  beim  Vifiren 
die  Grundlinie,  refp.  das  fie  imitirende  Lineal  auf  das  Heft  felbft  projieiren  und  dabei 
den  Winkel,  welchen  die  Grundlinie  mit  der  Tifchebene  bildet,  zu  vernachläüigen  pflegen. 
Wenn  wir  den  vorftehenden  Satz  allgemein  ausdrücken  wollen,  d.  h.  wenn 
wir  ihn  nicht  bloß  auf  die  fchräge  Schrift  mit  einer  Neigung  des  Grundftriches  von 
45®  beziehen,  fondern  auf  jede  Schrift  mit  geringerem  oder  größerem  Neigungs- Winkel 
inclufive  der  aufrechten  Schrift,  fo  mSflen  wir  ihn  folgendermaßen  formuliren: 

Der  Winkel,  welchen  die  projicirte  Grundlinie  mit  derZeile 
bildet,  ift  gleich  dem  Winkel  zwifchen  dem  Grundftrich  und  dem 
auf  der  Zeile  errichteten  Perpendikel. 

Wenden  wir  uns  nun  zu  den  vorhin  erwähnten  Ausnahmen,  fo  fehen  wir, 
daß  in  18  Fällen  die  Grundftriche  mit  der  Grundlinie  einen  viel  beträchtlicheren 
Winkel  als  90  Grad  bilden  und  zwar  in 


1  Fall    . 

.     .     104» 

1  Fall     .     . 

.     105» 

3     „      . 

.     HO 

2     „      .    . 

114 

5     »       . 

.     .     115 

1     «      .    • 

.     116 

1      .       . 

.     .     118 

1       n        •      . 

.     120 

2     „       . 

.     125 

1       »        .     . 

.128. 

Diefe  Maße  mit  ihren  Schwankungen  find  indeflen  von  untergeordneterer 
Bedeutung,  das  Hauptinterefle  bietet  die  (chon  berührte  Thatfache,  daß  in  fämmt- 
lichen  Fällen  die  Haarftriche  fenkrecht  zur  Grundlinie  gezogen  wurden. 
Wir  fchließen  daraus,  daß  der  Schreibende  der  Bewegung  der  Federfpitze  nur  bei 
der  Ausführung  der  Haarftriche  folgte,  daß  er,  wenn  wir  fo  fagen  wollen,  fenkrecht 
zur  Grundlinie  auf  die  Haarftriche  vifirte  und  die  Grundftriche  dabei  gewiflermaßeu 
mit  dem  Auge  vernachläßigte. 

In  den  reftirenden  7  Fällen  fanden  wir  den  GG-Winkel  zwifchen  50  und 
70  Grad  liegen  und  zwar  betrug  er  in 

1  Fall     ...    50«  1  Fall    ...     55« 

1      „       ...     60  1      „       ...    64 

1      ,       ...    65  2     „       ...     70. 

Auch  in  diefen  Fällen  ift  nicht  die  Richtung  der  Grundftriche,  fondern  die- 
jenige der  Haarftriche  von  Bedeutung,  und  zwar  ftellt  fieh  der  wichtige  Umftand 
heraus,  daß  die  letzteren  mit  der  Richtung  der  Grundlinie,  für  unferen  Vifirftand- 
punkt  von  hinten  oben,  paralleP)  waren. 

Die  Deutung  diefer  Thatfache  gewannen  wir  durch  einen  Befuch  in  der 
Zeichenftunde.  Hier  fanden  wir  nemlich,  daß  die  Schüler  wagrechte  Linien  folgender- 
maßen zogen:  fie  brachten  das  Papier  vor  ficb  in  eine  folcbe  Lage,  daß  fie  mit 
einfacher  Abduktionsbewegung  der  Hand  (alfo  von  links  nach  rechts)  einen  der 
Grundlinie  parallelen  Strich  zogen.  Dabei  folgten  fie  der  fortfchreitenden  Bewegung 
der  Hand  mit  den  Augen  durch  Rotation  des  Kopfes  nach  rechts,  während  fie  den 
Parallelismus  der  Grundlinie  mit  dem  Striche  in  dem  oben  angeführten  Sinne  inne- 
hielten. Sie  vifirten  alfo  mit  horizontaler  Grundlinie  auf  den  Strich.  Denfelben  Modus 
des  Vifirens  nahmen  wir,  und  fo  viel  wir  glauben  mit  vollem  Recht,  für  die  Aus- 
führung der  Haarftriche  in  unferer  letzten  Gruppe  von  Fällen  an. 

Fallen  wir  nun  das  Refultat  unferer  Meffungen  hinfichtlich  der  Richtung 
der  Grundftriche,  refp.  Haarftriche  zur  Grundlinie  zufammen,  fo  ift  dasfelbe  folgendes : 


*)  S.  oben  Anmerkung. 


■^^ 


!ir 


KörperhaltuDg  dee  SchultindeB,  83 

In  34G  Fällen  unter  371 ,  alfo  ca.  in  93*^/0^  ftanden  die  Grün dTtricbe 
zur  Grundlinie  aunäbernd  fenkrecht,  in  18  Fällen  oder  ca»  5  Vo  ftanden  die 
Haarftriclie  fenkrecht  x«r  Grundlinie  und  in  7  Fallen  oder  2  Vo  waren 
die  Haarftriche  xur  Grundlinie  parallel.  Wir  gUinben  anneljtnen  zu  dürfen, 
daß  die  Augeubewegnngen  der  in  der  Ausführuiif^  der  Bucliftaben  begriffenen 
Hand  innerhalb  der  angeführten  Babnen  gefolgt  find  und  fagcn  darum:  in 
93  Vo  unlerer  Fälle  vifirteu  die  Seb reibenden  auf  die  Grundft riebe  und  zwar 
fenkrecht  zur  Grundlinie  j  in  7%  vifirten  fie  auf  die  Haarftriche  und  zwar  in 
S^/ö  fenkrecht  zur  Grundlinie,  in.  2  /ö  parallel  zur  Grundlinie. 

Dies  find  die  drei  von  uns  beobachteten  Typen  in  der  Auäfnhrung  der 
Handfchrift;  wir  muffen  aber  hinzufügen,  daß  wir  den  letzten  nur  bei  Kindern  mit 
ganz  unfertiger  Handfeh  rift  angetroffen  hahen. 

Wir  niöcbten  aber  noch  eines  Faktums  Erwähnujjg  thun,  neiulich  daß  wir 
bei  einigen  Individuen,  welche  gleichzeitig  einen  fehr  kleinen  GG- Winkel  von  72^68 
ja  G2^  zeigten,  auf  eine  eigentbiimnehc  Bogen  form  langer  Gniudftriche,  z*  B,  bei 
f  und  bei  f  ftießen,  fo  zwar,  daß  der  oberhalb  der  Linie  gelegene  Theil  des  Grund- 
ftriebcs  eine  ausgefprochene  Konkavität  nach  links  zeigte.  Bei  einzelnen  war  der 
unter  der  Linie  gelegene  Theil  ein  wenig  konkav  nach  rechts  gebogen,  fo  daß 
der  ganze  Grundftrich  eine  Andeutung  von  S  förmiger  Krümmung  erhielt- 

KichtcQ  wir  nun  unfere  Aufmerkfarakeit  auf  die  Bahnen ,  welche  die  Ge- 
Hchtslinicn  bei  der  Ausführung  der  Handfchrift  befehrciben,  und  werfen  wir  einen 
Blick  auf  unfer  Schema,  in  welches  auch  diejenigen  Fälle,  in  welchen  die  Schreibenden 
auf  die  Haarftriche  vifirten,  mit  vertikalen  und  horizontalen  Strichen  eingezeichnet 
find,  fo  fehen  wir,  daß  fich  diefe  Babnen  weCentlicb  nur  in  zwei  Richtungen  bewegen, 
in  der  vertikalen  und  in  der  horizontalen. 

Wir  erblicken  hierin  den  Ausfluß  des  von  Wundt')  ermittelten  und  von 
Lamansky''')  unter  Uelmhaltz'  Leitung  beftatigten  Gefetzes  über  die  Form 
der  Blickbahnen,  Sie  fanden  bekanntlich,  daß  die  Gefichtsliuic  auf  einer  der 
Frontalebene  parallelen  Vertikalebene  beim  Blick  nach  oben  und  nach  unten,  fowio 
nach  rechts  und  nach  links,  geradlinige  Bahnen,  bei  allen  fchrägen  Bewegungen 
aber  krummlinige  Bahnen  befchrieb,     Diefelben  waren  beim  Blicke 

fchräg  nach   innen  und    oben:  konvex  nach   innen  und  unten 

„  „     außen     „      oben:       „  „      außen     „      unten 

n  n         ^^         ?5     «^3ten:        .,  „  „        ^      oben. 

Dabei  war  die  Krümmung  am  ftärkficn,  wenn  bei  aufrechtem  Kopfe  die 
Blickbahn  um  45^  zum  Horizont  geneigt  war-  Glcichgiltig  war  dabei,  ob  die  Ge- 
fichtslinie  aus  der  ungeföhren  Primärftellung  oder  aus  einer  beliebigen  anderen 
Stellung  ihre  Bewegung  begann^}. 

Diefes  Gefet»  kommt  bei  der  Ausführung  der  Buchftabeu  wahrend  des 
Sehreibeaktee  in  einer  Weife  zur  Geltung,  welche  uns  einen  tiefen  Einblick  in  den 
nbermäebligcn  Einfluß  thun  läßt,  welchen  die  angeborenen  refp,  anatomifch  präformirten 
Augenbewegungen  auf  unfer   Allgemeingefühl   ausüben*     Wir    begegnen   demfelben 


')  Zeitfclmft  für  rationelle  Medizin  3.  Heil».  Vit.  S.  355,  S.  355,  1859  und  Beiträge 
zur  Theorie  der  Sinnes walirnehmimg.    S.  202.  1BG2, 

*)  Archiv  mr  Phyfiologio  H.  pag,  422,  15G9, 

')  Vergl,  auch  Hering^  H  ermanne's  Ilandbucli  der  Phyfiologie  IIT,  1.  pag,  451. 
Bezflgllch  der  Rtchtiing  der  Krümtuiing  hat  übrigena  W  u  n  d  t  bei  einigen  Individuen  abweichende 
Kel'ultate  erhalten  (l  c,  Nr.  2), 


84  Einfloil  des  Schreibens  auf  Auge  und 

auch  fonft  auf  dem  verwandten  äfthetifchen  Gebiete  des  Formenfinnes,  fowie  auf 
dem  pathologifchen  des  Schwindels  und  des  Hypnotismus.  In  unferem  Falle  zwingt 
er  die  ungeübte  Hand  des  Kindes  mit  dem  darfteilenden  Stifte  den  unfichtbar  durch 
fie  vorgezeichneten  Bahnen  zu  folgen.  Es  kann  die  geraden  Haar-  oder  Grund- 
ftriche  nur  in  vertikaler  oder  ausnahmsweife  in  horizontaler  Richtung  ausfuhren  5 
fucht  es  demnach  ausnahmsweife  die  Striche  in  annähernd  diagonaler  Bahn  zu  feiner 
Grundlinie  zu  ziehen,  fo  nehmen  diefelben  nicht  feiten  unwillkürlich  eine  den  diagonalen 
Blickbahnen  folgende,  gebogene  Form  an.  Aber  das  ift  die  glücklichere  Ausnahme. 
Zwingen  wir  das  Kind,  wie  bei  gerader  Rechtslage  des  Heftes,  zu  der  unphyfiologifchen 
Ausführung  der  Grundftriche  in  diagonaler  Richtung,  fo  ringt  eine  fortgefetzte  un- 
zweckmäßige Uebung  dem  Augenbewegungsgefetze  vielleicht  eine  minimale  Konzeffion 
ab,  —  wenn  es  fich  nicht  um  eine  gewiffe  Indolenz  gegen  geringe  Abweichungen  der 
Strichführung  von  der  Sagittalebene,  oder  gar  um  einen  Meflungsfehler  bandelt  — 
die  Hauptkoften  muß  aber  der  übrige  Körper  des  Kindes  tragen.  Um  die  annähernd 
vertikale  Richtung  der  Grundftriche  zur  Grundlinie  einzuhalten,  muß  fich  dasfelbe 
mit  Rumpf  und  Kopf  nach  rechts  drehen,  es  wird  durch  diefe  erzwungene  Haltung 
fkoliotifch,  es  wird  in  Folge  der  Rumpfmuskel  Ermüdung  kurzfichtig  —  aber  das 
Augenbewegungsgefetz  bleibt  in  feinem  ftarren  Recht. 

Anmerk  ung.  Aus  den  erwähnten  Wiindt'fchen  Ermittlungen  geht,  wie  gcfagt,  hervor, 
daß  die  fogenannten  diagonalen  Blickbahnen  den  ftärkften  Grad  von  Krümmung  etwa  bei  der 
urfprünglichen  Richtung  derfelben  von  45  Grad  zeigen,  während  diejenigen  fchrägen  Blickbahnen, 
welche  nur  um  wenige  Grade  von  der  Sagittalebene  oder  von  der  Vifirebene  abweichen,  einen 
fo  geringen  Grad  von  Krümmung  befitzen,  daß  fie  Heb  kaum  von  wirklich  geraden  Bahnen 
unterfcheiden.  Daraus  ift  nicht  nur  erklärlich,  fondern  folgt  fogar  mit  Nothwendigkeit,  daß  der 
Schreibende,  welcher  in  der  Ausführung  der  geraden  Strichelementc  der  fenkrechten  geraden 
Blickbahn  zu  folgen  beftrebt  ift,  mit  denfelben  in  gewiiTen  —  allerdings  befchränkten  —  Grenzen 
von  diefer  Richtung  abweichen  kann ,  ohne  daß  darum  die  Form  der  Striche  in  nachweisbarer 
Weife  von  derjenigen  der  geraden  Linie  abzuweichen  braucht;  das  heißt  daß  Schwankungen 
des  GG- Winkels  nach  beiden  Seiten  natürlich  find,  fo  zwar,  daß  derfelbe  die  Größe  von  90  Grad 
etwas  überfchreiten  und  ebenfo,  daß  er  auch  etwas  unter  ihr  zurückbleiben  kann,  ohne  daß 
dadurch  das  Prinzip  der  fenkrechten  Richtung  des  Grundftriches  zur  Grund- 
linie verletzt  würde. 

Der  durchfchnittliche  Breitegrad  diefes  Spielraums,  welchen  wir  Sagittal-Zone  nennen 
möchten,  fcheint,  wenn  wir  von  der  geringen  Zahl  der  extiemen  Maße  abfehen,  ein  ziemlich 
enger  zu  fein.  Dies  geht  namentlich  in  recht  anfchaulicher  Weife  aus  der  dem  Texte  einge- 
fügten fchematifchen  Figur  hervor.  Zugleich  zeigt  diefelbe  aber  auch,  worauf  fchon  oben  hin- 
gewiefen  wurde,  daß  die  von  uns  gemelTenen  GG- Winkel  bei  einer  größeren  Anzahl  von  In- 
dividuen unter  einem  Rechten  zurückblieben  und  diefes  Maß  nur  bei  einer  Minderzahl  tiber- 
fchritten.  Diefe  Thatfache  findet  ihren  Ausdruck  in  befonderer  Deutlichkeit  in  dem  Umftande, 
daß  wir  die  Dnrchfchnittsgröße  des  GG-Winkels  aus  der  Gefammtfumme  unferer  Beobachtungen 
nur  zu  85,5  Grad,  alfo  durchfchnittlich  4,5  Grad  kleiner  als  90  Grad,  gefunden  haben. 

Wenn  diefes  Maß  auch  ein  kleines  zu  nennen  ift,  fo  würde  ihm  doch  eine  befondere 
Bedeutung  zukommen,  falls  fortgefetzte  Unterfuchungen  dasfelbe  beftätigen.  Sollte  das  der  Fall 
fein,  fo  wäre  die  Erklärung  vielleicht  in  der  urfprünglichen  geraden  Rechtslage  des  Heftes  zu 
fuchen,  welche  dem  Anfänger  aufgenöthigt  wird.  Derfelbe  dreht  feinen  Rumpf  und  feinen  Kopf 
foweit  nach  rechts,  bis  er  feine  Grundftriche  in  die  Sagittalzone  bringen  kann.  Da  diefe 
aber  eine  gewiffe  Breitenausdehnung  befitzt,  fo  genügt  es  vielleicht  einer  großen  Anzahl  von 
Individuen,  wenn  fie  ihre  Grundftriche  nur  in  die  rechte  Hälfte  derfelben,  ftatt  in  ihre  Mitte 
bringen,  und  fo  kann  es  kommen,  daß  eine  große  Anzahl  der  GG-Winkel  kleiner  als  90  Grad 
ausfällt. 

Nach  dem  Gefagten  glauben  wir  behaupten  zu  dürfen,  daß  der  Schreibeakt 
in  einem  wefentlichen  Theile  von  dem  Auge  und  zwar  von  den  Augenbewegungs- 
gefetzen  beherrfcht  wird. 


i^ 


KorperliaUung  den  Sebulkindt^s.  $$ 

Als  Jill^^emcinc  Ueg^el  (Hirfen  wir  abdtraliirtD^  wenn  wir  von  den  7  Proa, 
Au^ualimen  Jibfeherij  daß  der  Grund ftricli  feakreelit  zur  Griiüdliuie  geführt  wird. 
Deshalb  muß  bei  der  reell tsfchicftu  Handfehrift  die  projicirte  Grundlinie  die  Zeile  ftets 
von  linke  oben  nach  recbte  unten  kreuzen.  Die  Folge,  davon  ift,  daß  das  Kind  bei 
gerader  Rccbtslage  des  Heftes  rechtsfcbief  fitzen  muß,  bei  febräger  Mittellage 
gerade  fitzen  kann  und  bei  Uebertreibung  diefer  Lage  linksfcbief  fitzen  muß. 

Die  Axe,  um  welche  fich  bei  diefen  verfehiedenen  Heftlagen  der  Kopf  des 
KindeSj  das  Kind  felbft  und  die  ganze  hygicnifche  Frage  der  Schrei bftellung  dreht, 
ift  das  Perpendikel  in  dem  dureh  die  beiden  Augendrehpunkte  und  die  Pederfpitze 
gebildeten  Dreieck,  Diefes  Perpendikel  liegt  in  der  ViHrebene  und  die  letztere 
bildet  beim  Schreiben  nach  unferem  auf  193  Einzelmeffnngen  gegründeten  Dureh- 
fchuittsmaß  einen  Winkel  von  20,3  Grad  unterhalb  der  Hoiizontalen. 

Der  Einzige,  welcher  den  dominirenden  Einfluß  des  Augea  und  fpeziell  der 
Augenbewegungsgefetze  ftir  die  Schreibftellung  des  Kindes^  wenn  auch  nur  inftinktiv 
erkannt  zu  haben  fcheint,  ift  Ellinger^).  Ueber  das  Wie  und  Warum  weiß  er 
uns  freilich  keinerlei  AuffchlüDe  zu  geben,  weil  er  fich,  wie  gefagt,  nicht  von  dem 
fundamentalen  Irrthum  losmachen  kann,  daß  auch  beim  Schreiben,  wie  heim  Lefen 
ein  Paralielismus  zwifchen  Grundlinie  und  Zeile  beftehe.  Diefe  Vorausfetzung  fuhrt 
ihn  zu  SchlüITen,  welche  mit  den  Thatfachen  in  Widerfpruch  ftehen.  Außerdem 
enthält  leine  Arbeit  manche  irr thüni liehe  Vorftellnugen  in  Bezug  auf  die  Phyfiolügie 
der  Augenbewegungen,  deren  Widerlegung  im  Einzelnen  die  Zwecke  der  vorliegen- 
den Arbeit  nicht  fordern  konnte^  auch  ift  feine  Auffaflung  fehon  anderweitig  von  fach- 
verftandiger  Seite  in  demfelben  Sinne  wie  von  uns  kritifirt  worden^), 

Weber^)  bat  indeffen  die  lenkreehte  Richtung  der  „Strichclcmente"  zur 
Grundlinie  erkannt,  allein  er  zieht  keine  Konfequenzen  daraas  für  Haltung  des 
Kindes  und  die  Abhängigkeit  derfelben  von  der  Heftlage.  Er  fprieht  nur  einmal 
von  einer  „gezwungenen  Kopfhaltung,  welche  durch  die  Richtung  der  Strichelemeute 
gefordert  wird."  Diefe  gezwungene  Kopfhaltung  befchreibt  er  folgendermaßen*): 
^fie  neigen  den  Kopf  nicht,  wie  man  fagt,  zur  linken  Seite,  fondern,  um  die  fenk- 
rechte  Vifircbcnc  mit  der  Richtung  der  Striche  coincidiren  zu  laffen,  neigen  fie  die 
Stirne  nach  rechts  abwärts  und  fehauen  mit  einer  Blickerhebung  von 
ca,  30  Grad  .  .  ,  in  der  Richtung  des  Federzugs/ 

Weber  hat  hier  einen  oder  einige  fpezielle  Fülle  naturgetreu  belchrieben, 
allein  der  Zufall  hat  ihm  augenfcheinlicb  Ausnabmsfalle  in  die  Hände  gefpielt. 
Auch  wir  haben  Blickerhebungen  beobachtet,  aber  diefelben  betrafen  nur  G  Fälle 
unter  193  und  machen  alfo  nicht  mehr  als  3  ^jo  aller  Fälle  aus.  Das  Maximum 
betrug  15  Grad  über  die  Horizontale.  In  der  übrigen  Summe  von  187  Fällen 
fanden  wir  Blicklenkungen,  deren  Maximum  fich  auf  48  Grad  belief,  während  die 
durcbfchnittliche  Blickrichtung,  die  Erhebungen  mit  eingerechnet^  wie  gelagt  eine 
Blickfenkung  von  20,3  Grad  ergak 

Auch  die  Neigung,  refp.  die  Drehung  des  Kopfes  gegen  die  Tifchplatte 
haben  wir  gemelTen  und  zwar  in  460  Fällen,  Wir  eruirten  den  Grad  der  Mehr- 
annäherung der  rechten  oder  linken  Stirnbälfte  au  den  Tifch  dadurch,  daß  wir  die 
DBlerGnz   in    der  Entfernung  beider  Augen   von   der  Platte   heftimmtcn  (die  kleine 


^)  Der  ärztliche  Landi^Blchulinfpektor,  ein  Sacbwaltor  uaferer  mißb  an  (leiten  Sdiuyu^endi. 
1877  |,  23  und  3ä 

*)  Vergl  Nagelj  Jahresbericht  der  Augenheilkunde  L  S.  24ü- 
*}  1.  c.  %.  29  und  30, 
*)  h  c,  §•  17  und  18. 


86  Eiafluß  des  Schroibons  auf  Auge  und 

Differenz).  19  mal  fanden  wir  das  rechte  Auge  näher  ftehen,  alfo  in  ca  4%  und 
zwar  mit  einem  Maximum  von  15  mm.  In  110  Fällen,  alfo  in  23%  war  die  Ent- 
fernung beiderfeits  gleich  oder  betrug  die  Differenz  höchftens  V*  cm.  In  den 
übrigen  331,  alfo  in  ca.  73  Prozent,  ftand  das  linke  dem  Tifche  näher  mit  einem 
Maximum  von  35  mm. .  Das  Durchfchnittsmaß  für  fämmtliche  460  Beobachtungen  er- 
gibt eine  Mehrannäherung  des  linken  Auges  an  den  Tifch  von  9,07  mm. 

Was  das  Vorkommen  der  fenkrechten  Richtung  der  Strichelemente  zur 
Grundlinie  angeht,  fo  fcheint  Weber,  wenn  wir  ihn  recht  verftehen,  diefelbe  nur 
„bei  forgfältigem  Schreiben  der  Kinder"  anzunehmen.  Wir  möchten  dem  gegenüber 
darauf  hinweifen,  daß  wir  fie  beim  forgfältigen  und  beim  nicht  forgfaltigen  Schreiben 
konftatirten  und  daß  wir  fie  nicht  allein  bei  Kindern,  fondern  ebenfowohl  bei  Er- 
wachfenen  fanden.  Die  oben  erwähnten  Doppelmeffangen  des  GG-Winkels  bei  46 
Perfonen  während  des  Deutfeh-  und  des  Lateinifch-Schreibens  betrafen  Schüler  aus 
der  oberften  Gymnafialklaffe,  alfo  Erwachfene  mit  fertiger  Handfchrift.  Das 
Durchfchnittsmafl  ihres  GG-Winkels  betrug  85,2^,  während  der  Gefammtdurchfchnitt 
oben  zu  85,5^  berechnet  wurde. 

Wir  muffen  aber  betonen,  daß  bei  vielen  Erwachfenen,  vorzüglich  bei  folchen 
mit  flüchtiger  Handfchrift,  ebenfo  bei  lateinifcher  Schrift  das  Zufammenfallen  der 
Grundftriche  mit  der  Sagittalzone  nicht  mit  derjenigen  durchfchnittlichen  Präzifion 
nachzuweifen  ift,  wie  bei  Kindern,  welche  das  Schreiben  erft  erlernen.  Bei  diefen, 
befonders,  wenn  fie  fich  Mühe  geben,  wird  die  fenkrechte  Richtung  der  Grundftriche 
zur  Grundlinie  fowohl  bei  den  großen  als  bei  den  kleinen  Buchftaben  am  exakteften 
eingehalten.  Bei  znnehmender  Geläufigkeit  emanzipirt  fich  der  Schreibende  mehr 
oder  weniger  von  der  Herrfchaft  des  binokularen  Sehaktes  und  zwar  befonders,  was 
die  nunmehr  wefentlich  kleiner  werdenden  kleinen  Buchftaben  angeht.  Bei  Manchen 
behalten  auch  diefe  die  anfängliche  korrekte  Richtung  bei,  bei  Andern  ift  von  einer 
folchen  wenig  oder  gar  nichts  mehr  zu  erkennen.  Dies  kommt  daher,  weil  die  er- 
worbene mechanifche  Fertigkeit  der  Hand  uns  in  den  Stand  fetzt,  die  Buchftaben 
auszufuhren,  ohne  ihnen  in  allen  Details  mit  den  Augen  zu  folgen. 

Lenken  wir  aber  bei  einem  folchen,  felbft  flüchtig  fchreibenden  Erwachfenen 
unfere  Aufmerkfamkeit  auf  die  großen  oder  langen  Buchftaben,  fo  namentlich 
auf  das  lange  f,  das  f,  das  t  etc.,  fo  finden  wir,  daß  diefelben  als  die  bleibenden 
Leitfäden  des  binokularen  Sehaktes  die  gefetzmäßige  Richtung  zur  Grundlinie  bei- 
behalten. 

Dasfelbe  finden  wir  bei  der  lateinifchen  Schrift. 

Manche  Handfchriften  find  freilich  fchwierig  zu  analyfiren.  Es  würde  uns 
zu  weit  führen,  wenn  wir  hier  auf  alle  Einzelheiten  eingehen  wollten ;  wir  behalten 
uns  dies  für  eine  andere  Gelegenheit  vor.  Nur  eine  Form  möchten  wir  hier  kurz 
berühren,  das  ift  die  überfchräge  Schrift.  Diefelbe  fcheint  nemlich  dem  Haarftrich- 
Vifirtypus  anzugehören  oder  aus  ihm  hervorzugehen,  und  nach  unterer  Anficht  be- 
fteht  für  die  fog.  aufrechte  Schrift,  ganz  abgefehen  von  anderen  Nachtheilen,  eine 
gewiffe  Gefahr  in  jene  Form  auszuarten. 

Wir  muffen  noch  einen  anderen  Punkt  erwähnen,  in  welchem  wir  zu 
Refultaten  gelangt  find,  welche  von  Webers  Anfchauungen  abweichen.  Er  fagt  1.  c. 
§.  29:  ^da  nun  die  Strichelemente  unferer  jetzt  gebräuchlichen  deutfchen  Schreib- 
fchrift  mit  fehr  wenigen  Ausnahmen  diagonal  von  links  unten  nach  rechts  oben  ver- 
laufen, fo  wird  die  Aufgabe,  diefe  herzuftellen ,  ficher  am  heften  gelöst,  wenn  die 
fagittale  Durchfchnittsebene  des  Kopfes,  als  fenkrecht  auf  der  Verbindungslinie  der 
beiden  Augencentren   ftehend,    in  diefelbe  Richtung  gebracht    wird  und  fo  beide 


EorperhaltuDg  des  Schulkindes.  87 

Augen  beim  Aufttrich  die  fchreibende  Spitze  nach  dem  Zielpunkt,  beim  Nicderftrich 
den  Zielpunkt  nach  der  Spitze  vifiren  können."  Daraus  feheint  Imrvoi'ZQgchcn,  daß 
nach  Webers  Anficht  das  fchreibende  Kind  bei  jedem  Buchftaben  fowolil  auf  den 
Haar-  als  auf  den  Grundftrich,  oder,  wie  er  meint,  in  diefen  Richtungen  auf  die 
Interftitien  zwifchen  der  Federfpitze  und  den  vorgezeichneten  Hilfslinien  vifirt. 

Wenn  wir  bei  Jemand,  welcher  fenkrecht  auf  die  Grundrtnchc  oder  die 
Haarftriche  vifirt,  den  Winkel  meffen,  welchen  diefe  beide  Strirfjelemente  mit  ein- 
ander bilden,  fo  erhalten  wir  ein  Durchfchnittsmaß  von  25  bis  .35  Grad.  Um  mm 
richtig  auf  den  Grundftrich  und  dann  wieder  auf  den  Haarftrich  vifiren  zu  können, 
müßte  der  Schreibende  bei  jedem  Uebergang  eines  Strichelemenfee  za  dem  andern 
eine  jenem  Winkel  entfprechende  Richtungsveränderung  feiner  Grundlinie  vornehmen, 
welche  fich  wiederum  als  eine  rhythmifche  Bewegung  des  Kopfes  dnrfteJlen  müßte. 

Wir  haben  wohl  in  einigen  Ausnahmsfiillen  beobachtet,  daß  Kinder  im  Ver- 
laufe des  Schreibens  einer  einzigen  Zeile  die  verfchiedenften  Kopfhaltungen  annahmen 
und  überzeugten  uns,  daß  dies  daher  rührte,  weil  fie  während  des  Schreibens  mit 
allen  drei  Vifir-Typen  wechfelten,  aber  eine  rhythmifche  Bewegung  des  Kopfes,  wcIcIjc 
auf  einen  regelmäßigen  Wechfel  des  Vifirens  beim  Wechfel  der  Strichclemente  fchlicßen 
ließe,  haben  wir  niemals  gefehen.  Wir  wollen  allerdings  bemerken,  daß  die  jiingften 
Kinder,  welche  wir  unterfuchten,  immerhin  fchon  3  Monate  Schreibunterricht  gen  offen 
hatten,  und  muffen  es  dahin  geftellt  fein  laffen,  ob  ein  regelmäßiger  Wechfel  des 
Vifirens  bei  jüngeren  Kindern  vorkommt  oder  nicht. 

Bei  ganz  langfamer  Ausführung  des  Schreibeaktes  würde  ein  folcher  Wechfel 
der  Kopfhaltung  allenfalls  ertragen  werden;  bei  einigermaßen  fchnellereni  Schreiben 
dürfte  aber  die  rafch  auf  einander  folgende  und  fortgefetzte  rhythmifche  Aenderung 
der  Kopfhaltung  nicht  ohne  intenfive  Beeinträchtigung  des  Allgemeinbefindens,  in 
Form  von  Schwindel  etc.  ausfiihrbar  fein.  Dies  ift  vielleicht  auch  der  Grund,  wes^ 
halb  die  Kinder  fich  inftinctiv  gewöhnen,  nur  einem  der  Stricheiemeute  wirklich 
mit  den  Augen  zu  folgen.  Wie  dem  auch  fei,  jedenfalls  finden  wir  bei  fehon  etwas  ge- 
übteren Kindern,  daß  fie  ftets  nur  auf  ein  e  Strich  rieh  tu  ng  vifiren  und  zwar,  wie  unfere 
Unterfuchungen  ergeben,  in  der  überwiegenden  Mehrzahl  von  93%  auf  die  Grund- 
ftriche. 

Wir  denken  uns  den  Vorgang  bei  diefem  Typus  des  Schreibens  folgender- 
maßen: wenn  das  Kind  die  Federfpitze  zur  Ausfiihrung  eines  Bnchftabens  nngc- 
fetzt  hat,  fo  markirt  es  fich  mit  einer  vorauseilenden  Augenbewegung  den  Punkt, 
bis  zu  welchem  es  den  Haarftrich  führen  will  und  legt  diefen  Weg,  ohne  ihm  im 
Detail  mit  dem  Blick  zu  folgen,  mit  der  Feder  zurück;  von  hier  aus  zieht 
es  den  Grundftrich,  ftändig  den  ganzen  Weg  vifirend  bis  zu  feinem  Endpunkt, 
der  Zeile.  Die  Verfehiedenheit  in  der  Ausführung  des  Haar-  und  des  Grundftrichca 
ift  auch  gewiffermaßen  in  dem  fchnelleren  Tempo  gekennzeichnet ^  mit  welchem 
der  Haarftrich,  und  dem  langfameren,  mit  welchem  der  Grundftrich  gezogen  zu 
werden  pflegt. 

Bei  der  Bedeutung  des  Gegenftandes  haben  wir  den  Unterfchied  zwifchen 
den  Weber'fchen  Ünterfuehungs-Refultaten  und  den  unfrigen  hervorheben  zu  follcn 
geglaubt,  um  dadurch  wiederum  zu  einer  kritifchcn  Kontrole  unferer  Meffungcn  an- 
zuregen. In  dem  wichtigften  Punkte,  der  fenkrechten  Richtung  der  Strichelemente 
zur  Grundlinie,  ftimmen  wir  überein.  Wenn  diefer  Thatfache  der  Werth  zukommt, 
welchen  wir  uns  berechtigt  glauben  ihr  beizumeffen,  fo  haben  wir  mit  der  Grund- 
lage fiir  die  Phyfiologie  der  Handfchrift  zugleich  einen  Wegweifer  fiir  unfer  hygl- 
enifches  Handeln  gewonnen.  — 


I 


88  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Auf  den  erften  Blick  nun  könnte  es  fcheiuen,  als  ob  wir  in  Beräckfichtignng 
des  bisher  Vorgetragenen  uns  unbedingt  für  Einführung  der  aufrechten  Schrift  bei 
geradier  Medianlage  des  Heftes  entfcheiden  müßten,  und  es  kann  für  uns  in  der 
That  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  eine  gute  Körperhaltung  d.  h.  Querachfe  des 
Körpers  und  Kopfes  parallel  mit  dem  Tifchrand,  fymmetrifche  Haltung  beider  Körper- 
hälften beim  Schreiben  nur  dann  möglich  ift,  wenn  die  Buchftaben  vor  der  Mitte 
des  Körpers  fo  gemacht  werden,  daß  ihre  Grundftriche  fenkrecht  auf  den  Tifchrand 
d.  h.  die  Grundlinie  zu  ftehen  kommen.  Denn  das  fordern  nicht  blos  gebieterifch 
die  Gefetze  der  Augenbewegung,  fondern  es  ift  diefe  Strichrichtung  auch  tür  die 
Hand  die  natürlichfte  und  bequemfte.  Wenn  man  irgend  Jemanden,  fei 
es  Kind  oder  Erwachfenes,  in  guter  fymmetrifcher  Haltung  vor  den  Schreibtifch  fetzt 
und  die  Vorderarme  fymmetrifch  auf  die  Tifchplatte  legen  läßt,  mit  dem  Verlangen 
dies  fo  zu  thnn,  daß  keinerlei  Außrengung  dabei  ftatthat  und  keinerlei  Ermüdung 
eintritt,  fo  ift  die  Art,  wie  die  Vorderarme  aufliegen,  ftets  die  der  gewöhnlichen 
Ruhelage,  wie  man  fle  auch  beim  ruhigen  HängenlalTen  des  Arms  findet,  nemlich  eine 
mittlere  Pronation.  Jede  ftärkere  Auswärts-  oder  Einwärtsdrehung  (Supination  oder 
Pronation)  erfordert  eine  fühlbare  Anftrengung  und  wirkt  auf  die  Dauer  ermüdend. 
Läßt  man  nun  in  diefer  Stellung  die  Verfuchsperfon  mit  Griffel  oder  Feder  gerade 
Striche  von  der  GröUe  der  beim  Schreiben  üblichen  Grundftriche  machen,  mit  der 
Aufforderung,  fie  in  der  Richtung  zu  ziehen,  welche  die  bequemfte  fei,  fo  werden 
diefe  Striche  ftets  fenkrecht  oder  beinahe  fenkrecht  zum  Tifchrand  zu  ftehen  kommen. 

Denn  mag  man  aus  dem  Handgelenke  oder  nur  mittelft  Bewegung  der 
Fingergelenke  ^)  fchreiben,  fo  ift  zwar  ganz  richtig,  wie  Mayer  ^)  deducirt,  daß  die 
Aktion  der  in  Frage  kommenden  Gelenke  die  Bewegungen  der  Federfpitze  auf  dem 
Papier  beherrfcht,  falfch  aber  ift,  wie  er  meint,  daß  in  Folge  deffen  die  Grundlinien 
der  Schrift  fenkrecht  zur  Axe  der  fchreibenden  Gelenke  geführt  werden  mülTen  d.  h. 
eigentlich  linksfchief.  Das  wäre  nur  der  Fall,  wenn  die  Hand  (o  ftark  pronirt  wäre, 
daß  die  Queraxe  jener  Gelenke  parallel  mit  der  zu  befchreibenden  Fläche  ftände; 
dann  würde  die  Zeigefingerfpitze  bezw.  deren  Verlängerung,  die  Federfpitze,  bei  der 
Beugung  fowohl  in  Finger-  als  Handgelenken  einen  Strich  in  der  Richtung  des 
Unterarms  auf  dem  Papiere  zurücklaflen.  Da  die  Hand  aber  in  der  Ruheftellung 
nicht  völlig  pronirt  ift,  fo  bilden  die  Gelenkaxen  mit  der  Tifchfläche  einen  Winkel 
und  die  Fingerfpitze  befchreibt  folgerichtig  auf  diefer  nicht  einen  geraden  Strich  iu 
der  Längsrichtung  des  Fingers,  fondern  einen  äuflerft  flachen  nach  rechts  offenen 
fenkrecht  ftehenden  Bogen.  Dabei  ift  ferner  die  Ab-  und  Adduktionsfahigkeit  der 
Fingergelenke  durch  das  enge  Zufammenliegen  am  Halter  keineswegs  aufgehoben, 
wie  Mayer  meint,  fondern  es  können  in  deufelben  kleine  Rotationsbewegungen  ge- 
macht werden,  fo  daß  es  keine  Schwierigkeit  bietet,  ohne  Aenderung  der  Ruhelage 
der  Hand  nicht  bloß  fenkrecht  ftehende  flache  Bogenlinien,  und  zwar  mit  der  Konvexität 
nach  rechts  oder  links,  fondern  auch  fenkrechte  gerade  Linien  mit  Leichtigkeit  zu 
befchreiben.  Will  man  aber  diefelben  fchief  ftellen,  fo  gehört  dazu  eine  verftärkte 
Pronation  der  Hand,  wenn  es  nach  links  gefchehen  foU,  oder  eine  fehr  ftarke  Ab- 
duktion  derfelben,  wenn  nach  rechts;  d.  h.  Beides  verlangt  ein  Verlaflen  der  Ruhe- 
ftellung der  Hand  und  damit  eine  Ermüdung  nach  Hch  ziehende  Muskelanftrengung. 
Daraus  ergibt  fich,  daß  fenkrecht  ftehende  gerade  und  leicht  gekrümmte  Bogen- 


*)  VergJ.  hierüber  Erlenmeyer,  Die  Schrift,  Grundzüge  ihrer  Phyfiologie  und  Pathologie. 
Stuttgart  1879.  S.  11  ff. 

«)  Bayr.  ärzti.  Intellbl.  1882  S.  315. 


^n^^mm,  wm^^m^^^mma^w^^^m^m 


KorperhaUung  dee  Schulkindes.  89 

linicn  die  pby(iolagirehcQ  Gruiuleleoitiiitc  der  ä<;hrit't  d.  L.  die  pliyfiölo^njcheu  Gruud- 
ftriche  find. 

Allem  dem  zufolge  kann  e«  nicht  verwundern,  weun  auch  wir,  wie  nun  Ibhon 
viele  Beobachter  fanden,  daß  die  Kinder,  wenn  He  in  die  8chnle  kommen j  ihre 
Sehriftzeiehen  lenkrecht  zu  machen  beginnen.  Auch  hnt  es  bei  nnJeren  zahlreichen 
Verfuchen  mit  der  aufrecbten  Schrift  keinem  einzigen  der  Kinder  irgend  welclic 
Schwierigkeit  verurfachtj  einen  einzelnen  Bnchrtaben  aufrecht  zu  fchreiben. 

Ein  ganzes  Stück  aber  in  aufrechter  Scbrift  fertig  m  Hellen ,  das  koftete 
viele  derfclben  außerordentliche  Miihe  und  manchen  gelang  es  überhaupt  nicht. 
Warum? 

Auf  die  Antwort  führte  uns  das  Verhalten  der  Kinder  felbft.  Den  Anfang 
der  Zeile  fchreiben  fie  guten  Muthes  in  der  neuen  St^hrift,  bald  aber  beginnt  ihuen 
nchttich  bange  zu  werden.  Schreiben  fie  zwifchen  zwei  LinicUj  fo  fchaut  bald  da  und 
dort  ein  Bucliftaben  mit  feinem  Kopf  über  die  ftreng  gezogene  obere  Grenze  binanS; 
während  er  feinen  untern  Standpunkt  verladen  hat;  fchreiben  fie  auf  einer  Linie, 
fo  hängt  fchon  der  5.  oder  6.  Buchftabe  in  der  Luft  und  die  Kinder,  diefes  bemerkend, 
ändern  die  Stellung  ihrer  Iland^  um  wieder  ins  rechte  Geleife  zurückzukommen, 
Cmfonft!  5—6  Buchftaben  lang  geht  die  Saclie  gut,  dann  neue  Fehler,  neue  Ver- 
belTernng  der  Armlialtung,  wieder  Fehler  und  fo  fori  bis  zum  Schluß  der  Zeile, 
deren  Prüfung  ein  recht  wunderliches?  wenig  zufricdenftellendes  Refultat  gibt,  ein 
Fagetormigee  Auf-  und  Abrteigen  der  Buchftabeureilic,  Schreiben  die  Schüler  aber 
ohne  HilfBlinien  auf  dem  leeren  Blatt,  fo  merken  fie  diefe»  unwillkürliche  iu  die 
Höhe  drängen  ihrer  Buchfiaben  gewöhnlich  erft  am  ScbluÜ  der  Zeile  und  fehen  mit 
Erftauuen,  daß  üe  ganz  auffallend  ftark  „bergan"  gefchrieben  haben.  Ea  muß  ein 
unbefiegharer  Zwang  feinj  der  ihre  Federn  in  die  Höhe  fuhrt.  Die  Erklärung  ill  ein- 
fach. Wird  in  der  vorhin  gefchildertcu  Ruhehaltung  der  Hand,  fei  es  nun  mit  den 
Fingern  oder  aus  dem  Handgelenk,  aufrecht  gefchrieben,  fo  ift,  weun  die  Linie  weiter- 
geführt werden  foU,  die  näehftliegendc  und  einiiicbfte  Bewegung  eiue  zwifcbcn  Ab- 
duktion  und  Rückwärtebeugung  ftehende  Drehung  der  Hand  nach  außen,  bei  der 
ein  Kreisbogen  befchrieben  wirdj  deflcu  Sekante  einen  je  nach  der  Stellung  der  Flaud 
etwas  verfchieden  großen  Winkel  von  30—45^  mit  dem  Tifchrand  bildet,  alfo  ftark 
bergan  gebt,  Diefe  Bewegung  ift  aber  eine  lehr  befch rankte  und  innerhalb  des  von 
ihr  befcbriebeneu  Raumes  finden  kaum  4—5  Buchftaben  Platz.  Zur  Weiterbildung 
der  Zeile  muß  daher  noch  eine  zweite  Bewegung  hinzutreten,  die  mit  dem  ganzen 
Unterarm  gemacht  wird,  und  ift  hier  das  LeichtcOe  und  Nächftliegende,  daß  der 
Unterarm  durch  eine  Rotation  im  Schul tergelenke  nach  außen  geführt  wird.  Der 
Ellbogen  oder  derjenige  etwas  weiter  nach  vorn  gelegene  Punkt  des  Vorderarms, 
welcher  auf  dem  Tifchrand  aufliegt,  bildet  dabei  den  Miltelpnnkt  eines  von  der  Hand* 
fpitze  bcfehriebenen  Segmentes  eines  K reifes,  das  nach  mehrfachen  von  mm  vor- 
genommenen  MelTungen  diefelben  Eigen Tchaften  hat,  wie  das  oben  befch rieben e, 
durch  die  Aliduktion  des  Handgelenke  bewirkte,  nur  daß  der  Radius  diefes  Kreifes 
um  vieles  größer  ift*  Wenn  mau  nemlich  in  der  bcfehriebenen  KÖrperhalfnng  und 
Armftellung  auf  dem  Tifche  den  Vorderarm  hin  und  herbewegt,  die  Bewegung  auf- 
zeichnet;  auf  dem  hierbei  entdandenen  Bogen  an  der  Stelle,  wo  ihn  die  Medianebenc 
der  Unterfüchungsperfon  fch neidet,  eine  Tangente  errichtet,  fo  bildet  diefe  Tangente 
znui  Tifchrand  einen  Winkel  von  30 — 40^,  d,  h.  der  von  der  Hand  bei  der  einfachen 
Auswärtsbewegung  des  Arms  befchriebene  Bogen  ift  an  der  der  Medianebene  des 
Körpers  entfprechenden  Stelle  zur  Qucracbfe  des  Körpers  fo  geftelltj  daß  er  mit  ihr 


90  Einfluß  des  Scbreibens  auf  Auge  und 

einen  Winkel  von  30—40^  bildet,  und  zwar  ift  diefer  Winkel  um  fo  kleiner,  je  weiter 
der  Ellbogen  nach  hinten  über  die  Bank  hinausfteht. 

Wer  aber,  wie  es  bei  aufrechter  Schrift  der  Fall  fein  muß,  die  Zeile  quer 
vor  fich  weg,  parallel  mit  der  Querachfe  feines  Körpers,  ziehen  will,  muß  eine  viel 
komplizirtere,  mehr  Kraft  in  Anfpruch  nehmende,  daher  rafeher  Ermüdung  erzengende 
Bewegung  ausfuhren.  Bei  ruhig  liegendem  Arm  ift  es  nur  möglich  in  diefer  Weife 
weiterzukommen,  wenn  bei  gleichzeitiger  Abduktion  der  ganzen  Hand  fiimmtliche 
Fingergelenke  in  zunehmender  Stärke  fich  einbeugen  fo,  daß  gewiffermaßen  die 
Hand  fich  in  fich  felbft  zufammendrüekt.  Natürlich,  denn  während  bei  fchräg 
anfteigender  Zeile  jeder  Theil  derfelben  ziemlich  gleich  weit  vom  fixirten  Punkt 
des  Vorderarms  entfernt  ift,  nähert  fich  die  gerade  Zeile  dem  letztern  immer 
mehr  und  Hand  und  Arm  muffen  fich  dementfprechend  zu  verkürzen  Tuchen. 
Das  geht  aber  nur  mittelft  einer  äußerft  ermüdenden  Bewegung^)  und  nur  in 
einem  fehr  geringen  Grade.  Sehr  bald  muß  daher  der  Ellbogen  nach  hinten  und 
rechts  ausweichen,  um  die  nothwendige  Verkürzung  herzuftellen,  und  zwar  muß  diefe 
Ausweichung  in  ihrer  Größe  fchliefllich  genau  der  Zeilenlänge  entfprechen.  Wer 
einem  aufrecht  fchreibenden  Menfchen  die  Hand  an  den  Ellbogen  hält,  wird  jeden 
Augenblick  diefen  Ruck  verfpüren,  während  der  Ellbogen  des  fchräg  fchreibenden 
an  derfelben  Stelle  verbleibt  oder  eine  leichte  Kreisbewegung  im  entgegengefetzten 
Sinne  wie  die  Hand  ausführt.  Zu  diefem  Ausweichen  des  Ellbogens  aber  wird  nicht 
blos  die  Muskulatur,  welche  den  Oberarm  nach  rückwärts  zieht  und  hebt  (die  MuskeJn 
am  Schulterblatt  und  der  deltoideus)  in  Anfpruch  genommen,  fondern  es  kommt  auch 
die  Beugemuskulatur  am  Oberarm  (biceps)  in  Kontraktion,  da  fich  mit  der  fort- 
fchreitenden  Bewegung  auch  der  Winkel  zwifchen  Oberarm  und  Vorderarm  verkleinern 
muß.  Zur  Fertigung  der  anfteigenden  Zeile  dagegen  ift  nur  eine  fehr  geringe  Anftreng- 
ung  der  Auswärtsrotirer  des  Oberarms  nöthig,  da  eine  kleine  Drehung  des  letztern 
an  der  Spitze  des  von  ihm  in  rechtem  Winkel,  wie  ein  langer  Hebel  abgehenden 
Unterarms  bereits  einen  fehr  großen  Ausfchlag  gibt.  Dabei  ift  allerdings  voraus- 
gefetzt, daß  auf  einer  geneigten  Ebene  gefchrieben  wird.  Denn  da  der  Oberarm 
beim  Schreiben  nicht  fenkrecht  herabhängt,  fondem  in  einem  Winkel  von  ca.  40  Grad 
von  der  Senkrechten  abgehoben  ift,  fo  kann  der  vermittelft  feiner  Drehung  durch 
den  Unterarm  befchriebene  Kreis  nicht  in  der  Horizontalebene  liegen,  fondem  muß 
unter  einem  Winkel  von  ihr  abgehen.  Schreibt  man  auf  einer  horizontalen  Platte, 
fo  muß  dies  durch  eine  gleichzeitige  Streckung  des  Unterarms  im  Ellbogengelenk 
ausgeglichen  werden.  Da  dies  eine  neue  unnöthige  Kraftanftrengung  wäre,  begreift 
man,  warum  uns  das  Schreiben  auf  geneigter  Fläche  leichter  fällt  und  weniger  er- 
müdet, als  das  auf  horizontaler. 

Es  ift  alfo  einleuchtend,  daß  die  naturgemäßefte  Richtung  der  Zeile  die  von 
links  unten  nach  rechts  oben  in  einem  Winkel  von  30—40  Grad  anfteigende  und, 
da  die  Zeilen  dem  Heftrand  parallel  verlaufen  muffen,  die  naturgemäße  Heftlage 
die  ftarkfchräge  Medianlage  ift.  Macht  man  aber  bei  diefer  Heftlage  die  Buchftaben 
fenkrecht  auf  die  Querachfe  des  Körpers,  fo  ergibt  fich  von  felbft,  daß,  wenn  das 


*)  Weshalb  diefc  Art  des  Schreibens  viel  eher  zu  Schreibekrampf  Veranlaffung  geben 
dürfte,  wie  Prof.  Bäumler  in  einem  zu  Freiburg  gehaltenen  Vortrag  fehr  richtig  hervorgehoben 
hat.  Aus  dem  gleichen  Grunde  muffen  wir  den  SchwabacJier  Federhalter  und  die  nach  deflen 
Prinzip  gebaute  neuerdings  von  Sönnecken  in  den  Handel  gebrachte,  knieförmig  gebogene 
Feder  für  unzweckmäßig  erklären;  denn  Cie  wollen  die  fchräge  Schrift  bei  quer  vor  dem  Körper 
verlaufender  Zeile  ermöglichen. 


Kurpcrhahung  dps  Schulkindes,  91 

Heft  wieder  znm  Lcfen  in  die  gerade  Mittellago  gedreht  wird,  man  die  gcwülmlidic, 
recbtBrcliiefe  Scbrift  vor  ficli  hat 

Dabei  ilt  zum  Verftilg  der  Zeile  keinerlei  Raddrelmng  der  Angcn  erforderliehj 
wie  SelmUcrt^)  meint,  fondern  man  kann  fieli  bei  jedem  8clireibendon  iihcrzeugen, 
daß  er  der  Zeile  mittel ft  Bewegungen  des  Kopfef^  folgt.  Diefc  find  <iber  hei  der 
fchrUgen  Medianlage  zufa  mm  engefetzt  ans  wegen  der  Verkleinerung  des  in  fdtliclier 
Richtung  zurückzulegenden  Raumes  fchr  geringen  Drehungen  im  Atlas-Epiftropheus- 
gelenk  und  ebenfo  leichten  Beugungen ^  bczieljungsweife  Streckungen  im  Oeeipito-Atlas- 
gelenk,  welche  in  keinerlei  Weife  irgend  einen  Einfluß  auf  die  Haltung  der  Wirbel- 
fütile  ausüben  können;  denn  die  Queraxe  des  Ko])fcs  bleibt^  da  ja  die  Grundftriebc 
der  einzelnen  Bucbftahen  ftets  fenkreeht  auf  den  Tifehrand  gezogen  werden,  ftcts 
mit  diefera  parallel  nnd  eine  Kopfneigung  zur  Seite  findet  nicht  ftatt.  Es  Hegt  hier 
alfo  die  von  Schubert  gefurchtetc  Gefahr  weder  für  Auge  noch  Körperhaltung  vor. 
Wir  ftehen  demnach  nicht  an,  mit  Beftimmtbeit  zu  behaupten^  daß  die  recht (s - 
fchiefe  Schrift,  a-lfo  die  heutzutage  übliehci  bei  fc  hrliger  Median  läge 
des  Heftes  und  leicht  geneigter  Tilehplatte  die  den  auatomifchen 
Vcrhältniffcn  der  Hand  und  des  Artns  wie  den  Beweg ungsgefetzcn 
der  An  gen  am  Meiften  cntfprcchcnde  und  daljcr  die  phy  fiologif  che 
Schrift  ift*). 

Bei  näherer  Betrachtung  wird  man  finden,  daß  auch  bei  gerader  Seiten  läge 
des  Heftcß  die  Sehreibweife  eigentlich  dicfelbc  il>.  Im  Verhältnis  zur  Qucracbfe 
des  Körpers  liegt  auch  hier  das  Heft  fchräg  und  fteigt  die  Zeile  in  einem  Winkel 
von  30 — 40  Graden  bergan»  nur  daß  hierbei  nicht  das  Heft  fondern  der  Körper 
die  entfprechcndc  Drehung  gemacht  Iml,  Alfa  entweder  gerade  Heftlage  und  verdrehter 
Körper  oder  gerade  Körperhaltung  und  fehrüge  Heftlage,  Inftinktiv  handelt  die 
weitaus  überwiegende  Mehrzahl  der  Erwaehfenen  naeh  die  fem  Gefetze  und  wir  haben 
feiten  nnter  Leuten,  die  viel  fchreiben  (Scribentenj  Kaufleuten,  Beamten  ete,),  einen 
gefunden,  der  das  Papier  anders  als  in  Üarker  Neigung  vor  die  Mitte  feines  Leibes 
gelegt  hätte.  Auch  in  denjenigen  Schulklaflen,  welche  derSchreibftunde  entwachTen 
find,  verlafTen  die  Schüler  rafch  die  ihnen  aufgedrungene^  widernatürliche  Methode: 
in  der  X.  KlalTe  des  Gymnafiums  z.  B.  faßcn  die  jungen  Leute  alle  ziemlieh  gerade, 
fic  hatten  aber  auch  alle,  zwei  ausgenommen,  welche  fich  aufrechte  Schrift  bei 
gerader  Mittellagc  des  Heftes  angewöhnt  hatten,  ihr  Heft  ftark  fchrag  vor  fieh  liegen; 
nur  ein  Einziger  hatte  die  alte  Gewohnheit  —  gerade  Keehtslage  —  beibebnltcn^ 
war  dafür  aber  auch  der  Einzige,  der  auffallend  verdreht  faß. 

H. 

Wir  hatten  nun  weiterhin  im  Einzelnen  nacljzu weifen,  daß  durch  Einführung 
der  fehrägen  Mittellage  des  Heftes  unter  Beibehaltung  der  fchrügen  Schrift  in  der 
Tliat  im  praktifcben  8cb  tili  eben  nun  auch  eine  Yerliefreriiiig  in  der  Körperhaltung 
der  Kinder  herbeigeführt  wird,  und  zu  eruiren,  ob  diefe  Verbefferung  eine  erheb- 
liche oder  gar  eine  folche  fei,  daß  dadurch  andere  EinflülTe,  x.  B.  Ichlechter 
Subfellien  etc.,  paralyfirt  würden.  Wir  hatten  zwar  ohne  Weiteres  in  allen  Schulen, 
in   verfchiedenen  Arten   von  Subfellien,   bei  Kindern  jeglichen  Alters  und  jeglicher 


*)  Darauf,  ob,  wie  Eül^  (BeHin.  knn.  Wüchfehr.  l^töO  S.  650)  zu  bedenken  gibfc,  nicht 
die  AdduktiüTi  „zweckmäßiger**  wäre  als  die  Abdnktion  d.  h.  das  Schrtnbcn  von  rechts  nach 
Ihiks  (wie  die  Semiten)^  oder  fenkrechte  ZeilcnfübniDg  (wie  die  OfUHaten)^  glauben  wir  an 
dtefer  Stolle  nicht  eingeben  zu  follen. 


92  Einfluß  des  ßchreibens  auf  Auge  und 

Größe  konftatiren  können,  daß  das  Hernberrückeu  des  Heftes,  vor  die  Mitte  des 
Körpers  und  Drehung  desfelben,  bis  die  Grundftriche  fenkrecht  zum  Tifcbrand  ftanden, 
ftets  mit  einer  entgegengefetzten  Drehung  des  Kindes  beantwortet  wurde:  während 
vorhin  das  Heft  parallel  mit  dem  Tifcbrand  geftanden,  die  Querachfe  des  Kindes 
einen  Winkel  mit  demfelben  gebildet  hatte,  ftand  jetzt  jenes  im  Winkel,  diefe  parallel. 
Wie  die  Enden  einer  Speiche  hatten  fich  Heft  und  Kind  um  eine  zwifchcn  ihnen 
ftehende  Axe  gedreht.  Es  war  evident,  daß  die  Haltung  des  Oberkörpers  durch 
die  Aenderung  faft  durchweg  eine  entfchieden  beffere  geworden  war.  Allein  wir 
glaubten  uns  mit  der  bloßen  Feftftellung  diefer  Thatfache  um  fo  weniger  begnügen 
zu  dürfen,  als  fie  noch  keinerlei  Maßftab  lieferte,  mittelft  deffen  wir  die  Größe  des 
Nutzens  auch  nur  annähernd  hätten  fchätzen  können  und  weil  uns  daran  lag,  durch 
genaue  Einzeldaten  unfere  Beobachtung  zu  einer  unbeftreitbaren  zu  machen. 

Es  war  nun  aber  keineswegs  leicht,  diefe  Einzeldaten  in  exakter  Weife 
feftzuftellen.  Die  Grundbedingungen  freilich  ftanden  uns  nach  wenigen  Verfuchen 
in  kurzer  Frift  zu  Gebote:  wir  hatten  Schüler  verfchiedenen  Alters  und  verfchiedener 
Größe,  verfchiedene  Subfellien,  verfchiedene  Beleuchtung,  verfchiedenes  Schreibmaterial. 
Die  allenthalben  gleiche  Schreibart  -  rechtsfchiefe  Schrift  im  Winkel  von  40—50  '* 
bei  ganz  leichtgeneigter  Rechtslage  des  Heftes  —  konnte  faft  in  allen  Klaffen  ohne 
Weiteres  oder  doch  nach  vorheriger  Uebung  von  einigen  Tagen  variirt  werden  in 
die  zwei  andern,  welche  in  Betracht  kamen,  aufrechte  Schrift  bei  gerader  Mittellage, 
liegende  Schrift  bei  ftarker  Schräglage  des  Heftes.  Es  konnten  alfo  bei  unferen 
Meffungen  auUer  dem  Einfluß  der  Schrift  auch  noch  andere  Bedingungen  berück- 
fichtigt  werden,  denen  man  bei  der  Erklärung  der  fchlechten  Körperhaltung  Wichtig- 
keit beizumeffen  pflegt.  Auch  hielt  es  nicht  fchwer,  zu  entfcheiden,  welches  MaU 
wir  behufs  Feftftellung  des  Einfluffes  des  Schreibens  auf  das  Auge  zu  nehmen  hatten. 
Die  Entfernung  der  Augen  beziehungsweife  des  Mittelpunkts  der  Grundlinie  von  der 
Federfpitze  mußte  uns  ein  Bild  geben,  fowohl  von  der  Akkommodationsanftrengung 
als  von  der  Vorbeugung*)  des  betrefl*enden  Kindes:  je  größer  jene,  um  fo  geringer 
mußten  diefe  beiden  letztem  für  die  Entftehung. der  Myopie  wichtigen  Momente  fein. 

Diefeg  Maß  aber  exakt  zu  gewinnen  koftete  keine  geringe  Mühe:  denn  ab- 
gefehen  davon,  daß  wir  auf  Schulen  ftießen,  in  denen  die  uns  fonft  überall  mit  der 
größten  Zuvorkommenheit  empfangenden  Lehrer,  unfere  Abficht  mißkennend,  vor 
unferem  Befuche  die  Schüler  darauf  vorbereitet  und  zu  ihnen  fonft  nicht  gewöhnlicher 
Aufrechthaltung  ermahnt  hatten,  lag  noch  eine  Reihe  anderer  Fehlerquellen  in  der 
Natur  der  Sache.  Jede  Schule  fitzt  zu  Anfang  der  Schreibftundc  beffer  als  zum 
Schluffe:  maßen  wir  alfo  zu  früh,  fo  waren  unfere  Werthe  zu  groß,  maßen  wir  zu 
fpät,  fo  waren  fie  zu  klein.  Durch  Vornahme  anderer  Meffungen  zu  Beginn  der 
Stunde,  durch  zeitweiliges  Ausruhenlaffen  der  Kinder,  najnentlich  aber  durch  rafche 
Arbeit  giengen  wir  diefer  Gefahr  aus  dem  Wege  und  glauben  fo  Werthe  gefunden 
zu  haben,  wie  fie  dem  thatfächlichen  Verhalten  einer  Klaffe  entfprechen,  welche  fchon 
einige  Zeit  fchreibt,  alfo  nicht  mehr  ganz  frifch,  aber  auch  noch  nicht  total  ermüdet 
ift.  Jenes  Vorgehen  aber  hatte  noch  den  zweiten  Vortheil,  daß  die  Kinder  ficb  erft 
an  unfere  Anwefenheit  und  unfer  Thun,  von  deffen  Zweck  fie  übrigens  offenbar 
allermeift  keine  Ahnung  hatten,  gewöhnten  und  unbefangener  wurden.  Wenn  je  zu 
Anfang  einzelne  Schüler  gezwungener  fitzen  mochten,   als   fonft,   nach  kurzer  Zeit 


^)  Wir  haben  die  Vorbeugung  an  einer  größern  Anzahl  von  Kindern  auch  noch  auf 
andere  Weife  zu  melTen  verfucht,  die  Methode  aber  bald  wieder  verlalTen,  da  Re  zu  viele  Fehler- 
quellen in  üch  fchloß. 


W  ^'     "J 


Körperhaltung  ä^s  Schulkindes,  93 

milchte  fidi  die  Gevvobnheit  geltend  tiod  die  dnrcliweg  geringen  Wcrfhe^  die  unfere 
Tabelleu  für  das  in  Rede  fteheude  Maß  aufweirenj  tbun  zar  Genüge  dar,  daß  von 
einer  befondereu  Anftrcn^tiiig  der  Kindci-j  vor  uns  belTer  ale  fonCt  zu  fitzen  (^ Parade'^), 
keine  üedc  fein  kaiiiL  Es  kam  ;i]lerdings  vor,  daü  manclimal  ein  Kind  in  dem 
Augenbliek,  da  der  Maßftab  angefetzt  wurde ^  mit  dem  Kopfe  zurüekfuhr  und  fo 
feine  Entfernung  vom  Heft  vergrößerte;  eine  fpätcre  Wiedcrliolung  des  Maßes  kor- 
rigirte  folchc  Fehler,  Scliließlicli  ift  klar^  daß  jedes  einzelne  Kind  nicht  fortwährend 
die  gleiche  Haltung  beibehält,  fondern  fie  von  Zeit  zu  Zeit  wcchfelt.  Doch  be- 
wegt fich  diefer  Wechfelj  wie  die  Erfahrung  lehrt,  in  engen  Grenzen;  immerhin  wenn 
wir  ein  Maß  für  die  Annäherung  jedes  einzelnen  Kindes  hatten  haben  wollen,  fo 
hätten  wir  an  jedem  zu  verfehl edenen  Zeiten  dasfelhe  Maß  nehmen  und  ans  einer 
großem  Zahl  von  Werthen  den  Durehfehnitt  berechne Ji  m Ulfen.  Da  ea  uns  aber 
darauf  ankam,  das  Verhalten  ganzer  Klalleu  zu  demonftriren,  fo  that  je  eine  Mellung 
an  vielen  Kindern  die  gleichen  Dienüe.  Die  große  Zaid  der  gemellcnen  Kinder  ift 
hier  das  Korrektiv  für  den  diefer  Quelle  eutfpriugenden  Heobaelitungsfchler  und  die 
ans  den  gewonnenen  Zahlen  konftruirte  graphifchc  Darftellung  bez i eh nnga weife  der 
Durch  fi^hn  itt  diefer  Zahlen  gibt  das  richtige  Bild  des  durchfehniülichen  Ver- 
haltens der  betreffenden  KlalVe, 

War  es  uns  alfo  gelnngenj  für  die  Wirkung  verfchiedencr  Seh  reib  weife  auf 
die  Arbeit  des  Auges  einen  Ausdrnek  zu  tinden,  fo  zeigten  fieh  faft  unüber  wind  liehe 
Schwierigkeiten,  als  es  fieh  darum  handelte,  die  durehfehnittliche  Körperhaltung  he- 
zieliungs weife  Icitlidie  Verdrehung  einzelner  K lallen  in  Ziffern  zu  geben.  Ganze 
Klaflen  entkleidet  fehreiben  zu  lallen,  was  allein  zum  Ziele  geftihrt  hätte,  geht  nicht 
an.  Der  Verfnch  aber,  durch  die  Kleider  hindurch  den  Stand  der  Schulterblätter, 
die  Kiehtung  der  Wirbciräule,  die  Haltung  des  Beckens  raittelft  Gcfichts  und  Ge- 
fühls zugleich  feftzuftenen,  mußte  als  undurchführbar  bald  aufgegeben  werden!  Es 
blieb  nur  Ein  Moment  übrig,  von  dem  Kückfchlüffe  auch  auf  die  Körperhaltung  ge- 
macht werden  können,  welches  der  direkten  Meffung  an  allen  Kindern  zngänglich 
war,  die  Haltung  des  Kopfes,  Wie  bereits  entwickelt  muffen  bei  der  Rechtslage 
des  Heftes  die  Kinder  den  Kopf  fo  drehen,  daß  das  linke  Auge  der  Tifchplatte 
näher  fleht  als  das  rechte,  und  man  wird  mit  einiger  Wabrfcheinlidikeit  beltaupten 
können,  daß  je  ftarker  diefe  Drehung  des  Kopfes ,  die  ja  an  fieh  fchon  etwas 
Normwidriges  ift,  defto  fchleehter-auch  die  Haltung  des  übrigen  Körpers  fei*  Für 
diefe  Kopfdreimng  aber  belitzen  wir  ein  Maß  in  der  Differenz  zwifchen  der  Ent- 
fernung des  rechten  und  der  des  linken  Auges  vom  Tifche.  Ift  fie  gleich  Null 
d,  h,  flehen  beide  Augen  gleich  weit  vom  Tifche  ab  [felbftverftändlich  in  feuk rechter 
Kiehtung),  fo  fteht  der  Kopf  gerade^  ift  der  Kopf  aber  gedreht,  fo  muß  fie  zu  Un- 
gunften  des  einen  oder  andern  Auges  in  einem  Grade  vorhanden  fein,  der  xum 
Grade  der  Kopfdrehung  in  einem  gewiffen  Verhältniffe  Acht.  Im  Uebrigen  gilt  für 
diefes  Maß  das  über  die  Feftfiellung  der  Annäherung  Gcfagte. 

Unter  Bcrüekfichtigung  der  gefehilderten  Verhaltniffe  ift  die  technifche  Aus- 
fuhrung des  MelTens  zwar  anftrengendj  aber  doch  verhältnismäßig  einfach.  Ein  in 
cm  eingetheilter  Maßftab  wird  an  der  Stelle  auf  das  Heft  gefetzt,  wo  das  Kind 
eben  fchreibt,  fein  anderes  Ende  geht  auf  der  linken  Seite  hart  an  der  Schläfe  vor- 
bei. Der  Beobachter  markirt  nun,  indem  er  fenkrecht  auf  die  Schläfe  vifirt,  die- 
jenige Stelle  des  Maßfltabes^  hinter  welchem  der  äußere  Hornhautrand  liegt  und  er- 
hält fo,  direkt  ablefend,  die  Entfernung  der  fchreibenden  Federfpitze  vom  äußern 
Hornhautrande  des  linken  Auges.  Diefes  Maß  ift  allerdings  einige  Millimeter  kürzer 
als  die  Entfernung  von  der  Federfpitze  bis  zum  Drehpunkt  des  Auges,  aber  es  ent- 


94  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  and 

fpricht  mit  liinlänglicher  Genauigkeit  unferem  P,  d.  h.  der  Entfernung  des  Mittel- 
punktes der  Grundlinie  von  dem  fixirten  Punkte.  Der  kleine  Fehler,  welcher  in 
diefer  Annahme  liegt,  korrigirt  fich  dadurch,  daß  wir  alle  P-Meffungen  auf  diefelbe 
Weife  vornehmen.  Denn  da  die  Größe  des  Fehlers  hiebei  durchfchnittlich  die  gleiche 
bleibt,  fo  dürfen  wir  die  Diflferenzen,  welche  die  Meffungen  diefer  Entfernung  bei 
den  verfchiedenen  Heftlagen  ergeben,  in  der  That  als  die  wirklichen  Diflferenzen 
der  P*8  anfehen.  Eine  kontrolirende  Meffung  auf  der  rechten  Seite  erwies  fich  als 
unnöthig,  da  die  Entfernung  beider  Augen  von  der  Federfpitze  bei  der  überwiegenden 
Mehrzahl  der  fchreibenden  Kinder  gleich  groß  war.  Der  ünterfchied  in  den  Aus- 
nahmsfällen war  fo  minimal,  daß  er  eine  Berückfichtigung  nicht  erheifchte. 

Die  DiflFerenz  in  der  Entfernung  beider  Augen  von  der  Tifchplatte  wurde 
in  folgender  Weife  gemeffen.  Wir  hatten  ein  Lineal  konftruiren  laflen,  an  deffen  einem 
Ende  rechtwinklig  ein  kurzer  in  V*  cm  eingetheilter  Maßftab  augebracht  war.  Diefes 
Inftrument  wurde  folgendermaßen  gehandhabt:  der  fenkrechte  Arm  wurde  fenkrecht 
vor  die  Mitte  des  höherftehenden  Auges  gebracht,  während  der  Beobachter,  vor 
dem  Schreibenden  hockend,  die  andere  Branche  wagrecht  und  in  einer  durch  die 
Grundlinie  lothrecht  gedachten  Ebene  fo  hielt,  daß  ihr  oberer  Rand  in  gleicher 
Höhe  mit  der  tiefftgelegenen  Stelle  des  oberen  Augenlids  des  tieferftehenden  Auges 
ftand.  Die  Augen  des  Schreibenden  fleht  man  nemlich  an  diefer  Stelle  felber  nicht 
Dann  vifirt  man  am  Rande  des  Lineals  vorbei  auf  die  bezeichnete  Stelle  und  liest 
an  der  vertikalen  Branche  ab,  um  wie  viel  diefelbe  Stelle  das  andern  Augen- 
lides höher  fteht. 

In  diefer  Weife  haben  wir  540  Kinder  gemeffen  und  legen  als  Refultat 
unfere  Tabellen  vor,  deren  Inhalt  wir  in  den  gleichfalls  beigegebenen  Kurven  an- 
fchaulicher  zu  machen  gefucht  haben  *).  Zur  Erläuterung  der  letzteren  find  folgende 
Bemerkungen  vorauszufchicken: 

Von  den  zweierlei  in  den  Tafeln  zur  Anwendung  gekommenen  Netzen  dient 
das  eine  zur  Darfteilung  der  Entfernung  des  Mittelpunkts  der  Grundlinie  P  von 
der  Spitze  der  Feder,  das  andere  zur  Darfteilung  der  Differenz  zwifchen  der  Ent- 
fernung beider  Augen  von  der  Tifchplatte  in  fenkrechter  Richtung,  D  genannt.  Das 
erftere  ift  dasjenige,  deffen  unterfte  Ordinate  mit  0  bezeichnet  ift,  während  jede 
folgende  fünfte  wieder  die  ihr  zufallende  Ziffer  erhalten  hat.  Sie  wird  am  Beften 
verftändlich,  wenn  man  fich  vorftellt,  man  ftehe  vor  einer  mit  Schreiben  befchäftigten 
Schülerklaffe,  worin  fämmtliche  Kinder  in  einer  einzigen  langen  Bank  neben  ein- 
ander fitzen.  Jede  einzelne  Absciffe  bedeutet  ein  Kind,  die  unterfte  Ordinate  0  die 
Tifchplatte  und  zwar  bei  jeder  Absciffe  gerade  an  der  Stelle,  wo  fich  die  Feder- 
fpitze des  betreffenden  Kindes  befindet,  jede  Ordinate  einen  cm,  der  auf  der  Absciffe 
eingezeichnete  Punkt  den  Ort,  wo  der  Mittelpunkt  der  Grundlinie  des  betreffenden 
Kindes  fich  befindet.  Es  gibt  alfo  die  Zahl  der  Ordinate,  auf  der  der  betreffende 
Punkt  fteht,  die  Annäherung  des  Kindes  an  das  Schreibobjekt  d.  h.  P  in  Centi- 
metern  an  und  die  die  Punkte  verbindende  Linie,  d.  h.  eine  durch  die  Mittelpunkte 
der  Grundlinien  fämtntlicher  Kinder  gezogene  Linie,  gibt  ein  einheitliches  Bild  der 
durchfchnittlichen  Annäherung  der  ganzen  Klaffe.  In  jedem  diefer  Netze  ift  die 
Ordinate  25  hervorgehoben,  um  diejenige  Entfernung,  welche  ungefähr  der  mittleren 


*)  Die  Tabellen  in  extenfo  zu  veröffentlichen  würde  zu  weit  geführt  und  auch  nicht 
den  entlprechenden  Nutzen  gehabt  haben.  Auch  von  den  Kurven  find  nur  einige  ausgewählte 
und  namentlich  diejenigen  in  den  beigegebenen  Tafeln  mitgetheilt,  auf  welche  im  Text  fpeziell 
Bezug  genommen  wird.  Im  Uebrigen  ift  das  Refultat  aus  den  im  Text  befindlichen  Zufammen- 
itellungen  vollkommen  eriichtlicb. 


^^^^^•^^-•-»■^^^^w^p^pp 


Körperhaltung  des  Schulkindes,  95^ 

Hehweitc  cntfiJi'iclit  und  welche  daher  iliö  Nornuülinic  ihirficllcn  wörde^  hervorzulicbcii, 
Wir  fchlieiien  uns  diefeni  Maße,  wdcties  von  Vicrordt  (Hanilb.  d.  Ph.  S.  370:  8") 
als  das  Nonnjilanuahcruögsmaii  aufgefaßt  wird,  an.  M''enn  ein  Kind  unter  zehn 
Jahren  mit  normalen  Au^en  in  dieiVr  Eütfernuug  ficht,  Ib  benutzt  es  -h  feiner 
Akkommodatiünsbreitej  alfo  ein  nach  Donders  {v.  Gräfe's  Archiv  \W  I,  S  316) 
zuläfllgcs  Maß, 

Die  zweite  Art  von  Netz,  welohc  verwendet  wurde,  zeigt  als  Ausgangslinie 
eine  naarkirte  Ordinate,  welche  mit  0  bezeichnet  ift.  Die  iiher  und  unter  ihr  liegenden 
Ordinateu  fiud  fo  gezeichnet,  daß  je  die  vierte  markirt  und  mit  einer  Zahl  verfehen 
ift  und  zwar  die  obere  mit  einem  Minuszeichen,  Auch  hier  bedeutet  jede  Ahseiffe 
ein  Kindj  die  eingetragenen  Punkte  aber  die  Difterenz  D  und  zwar  die  mit  Minus 
bezeichneten  über  0  hei  Tieferftchen  des  rechten,  die  unter  0  bei  Tieferfteheu  des 
Unken  Auges,  wobei  je  eine  Ordinate  eine  Differenz  von  ^■4  em^  alfo  die  markirten 
eine  folehe  von  1,2  etc*  em  bezeielinen.  Bei  den  Kindern,  dcrcu  Punkte  auf  die 
Ordinate  0  fallen,  war  alfo  Parallcintelluug  der  Augen  mit  der  Horizontiilen  vor- 
banden, d.  h.  CS  ift  in  dicfem  Netze  die  0  Linie  die  Normallinie. 

Betrachtet  man  nun  der  Reihe  nach  diefe  Kurven,  fo  fällt  vor  allem  in's 
Auge,  wie  bei  der  jetzt  üblichen  Heb  reib  weite  in  fn  ft  allen  Klaffen  die  Annäherung 
der  Kinder  zum  Selireibobjekt  größer  und  zwar  vielfatlj  ganz  enorm  größer  ift,  al» 
fie  fein  foUte. 

Es  erreicht  ncmlich  in  der  Waifenhausklafle  la  Mildeben  unter  OP  nur 
eines  die  Nornialgrüße  von  2,5  cm,  das  geringfte  ift  10  cm. 

Klaffe     la     .     ,     IB  Knaben,     18  P,  darunter  1  normal  * 

oder  dariiber,  das  geringfte  12, 


# 

ib  .   . 

7  Mädchen, 

1 

P 

norma 

I,  geringftes 

13, 

ff 

ih  .   . 

42  Knaben, 

G 

n 

TT 

10, 

¥ 

11     .   . 

l(j  Mädchen, 

14 

n 

kleinftes 

10, 

7t 

H       .    , 

G3  Knaben, 

48 

n 

n 

15, 

n 

in     ,   • 

19  Mädchen, 

8 

?i 

n 

14, 

n 

iii     .   , 

47  Knaben, 

22 

n 

n 

10, 

7) 

IV      ,    . 

11  Mädchen, 

3 

i\ 

D 

ib, 

n 

IV      -    . 

50  Knaben, 

3G 

j. 

n 

ir>. 

In  i!Li>v  ft 

ädtifchen 

Mild  che  nni 

ittelf 

chule 

waren 

tS.Mcffiuig)  K lulle 

la     .     . 

43  Mädrhen, 

0 

P 

norum 

1,  klcinftcö 

% 

ti 

Ic     ,     . 

43         , 

0 

7» 

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IV       ,     . 

41 

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Ul, 

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VII       .     . 

50         , 

18 

^ 

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8. 

In  der  Elementarfebule 

Klaffe 

IIa    -    - 

3G  Knaben 

7 

normale 

P,  kleinftes 

9, 

m 

IIc    ,     . 

36        „ 

7 

Vi 

n 

11. 

Eft  waren  forait  unter  539  P's  nur  181,  alfo  Va  normal,  zwei  Drittheile  der 
Kinder  aber  näherten  dem  Heft  den  Kopf  in  gef und beits widriger  AVeife*  Leider 
find  nun  aber  diefe  Ueberfchrcituugcn  der  Norni  nicht  bios  fo  häufig,  fondern  alli.r- 
ineift  zugleich  auch  fchr  hochgradig  und  da  die  Anftrengung  des  Auges  in  ungleich 
höherem  Grade  wächst,  als  die  Annäherung,  fo  liegt  gerade  darin  ihre  eminente 
Gefahr.  Ein  Kind  z,  B.,  das  beim  Schreiben  fein  Auge  auf  20  cm  annähert,  ftatt 
auf  25  em,  leiftet  eine  unnüthige  Auflrengung  feiner  Akkommodation,  deren  Größe 
durch  eine  Linfe  von  ca.  40''  (eine  Meter] in fe)  nusgcd rückt  wird  und  wobei  es  '/;i  feiner 


^96  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Akkommodationsfähigkeit  in  Anfpruch  nimmt.  Nähert  es  fich  aber  auf  15  cm,  fo 
fteigt  der  Werth  feiner  Akkommodations-Überanftrengung  fchon  auf  eine  Linfe  von 
etwa  13"  (3  Meterlinfen),  bei  einer  Annäherung  auf  10  cm  auf  eine  folche  von 
ca.  7"  (G  Meterlinfen),  bei  einer  Annäherung  auf  7  cm,  wie  unfere  kleinfte  Zahl 
lautet,  gar  auf  ca.  2V2"  (14  Meterlinfen)  mit  Einfetzung  der  vollen  Akkommodations- 
kraft.  Nun  betrachte  man  aber  einmal  Kurve  7  auf  Tafel  I.  Hier  bleibt  die  ganze 
Kurve  unter  der  mittleren  Sehweite  und  zwar  beinahe  in  ihrer  ganzen  Länge  um 
mindeftene  10  cm,  mit  andern  Worten  ausgedrückt,  diefe  Klaffe  6jähriger  Mädchen 
legt  fleh  faß  in  ihrer  ganzen  Maffe  beim  Schreiben  fo  tief  über  den  Tifch  herein, 
daß  mit  Ausnahme  von  zweien  alle  übrigen,  43  an  der  Zahl,  ihrem  Auge  eine  un- 
nöthige  Akkommodationsanftrengung  von  mindeftens  3  Meterlinfen  (13")  aufbürdete. 
Ja  wenn  man  aus  allen  eingezeichneten  P's  den  Durchfchnitt  nimmt,  fo  beträgt  der- 
felbe  nur  11  cm  und  die  durchfchnittliche  Akkommodations-Überanftrengung  diefer 
Klaffe  beträgt  ca.  5  Meterlinfen  (7V2")?  wobei  Vs  der  Akkommodationsfähigkeit  be- 
nutzt werden;  laienhaft  ausgedrückt  würde  man  fagen:  die  Kinder  diefer  Klaffe 
fchreiben  durchfchnittlich  fo,  wie  wenn  fie  ihre  Augen  zwar  in  der  richtigen  Ent- 
fernung vom  Schreibobjekt  hätten,  dabei  aber  eine  Konkavbrille  von  7V2"  Brenn- 
weite benützen  würden.  Welche  enorme  Anftrengung  ihrer  Augen  diefes  Verhalten 
der  Kinder  mit  fich  führt,  kann  hienach  Jedermann  an  fich  felbft  erproben.  Hiezu 
kommt  noch  die  fchädliche  Wirkung  des  hohen  Grades  von  Konvergenz  der  Seh- 
axen,  welche  eine  derartige  Annäherung  erfordert.  Diefelbe  äußert  fich  namentlich  in 
einer  Erhöhung  des  intraokulären  Drucks.  Bei  den  Kindern  der  erwähnten  Klaffe  mit 
dem  durchfchnittlichen  P  von  nur  11  cm  betrug  die  Größe  des  Konvergenzwinkels  etwas 
über  27  %  da  wir  die  durchfchnittliche  Größe  der  Grundlinien  in  diefer  Klaffe  zu 
52  mm  gefunden  hatten.  Bedenkt  man  Angefichts  deffen,  daß  von  den  18  Unter- 
richtsftunden ,  welche  nach  der  Verfügung  des  K.  Minifteriums  des  Kirchen-  und 
Schulwefens  vom  21.  Mai  1870,  betreffend  den  Normallehrplan  für  die  Volksfchulen, 
diefe  im  I.Schuljahr  ftehenden  Kinder  in  der  Schule  zubringen  muffen,  der  größte 
Theil  auf  den  Schreib-  und  Schreiblefennterricht  entfällt,  der  Reft  faft  ganz  auf 
Lefen  und  Tafelrechnen  verwendet  wird,  und  daß  die  Kinder,  wie  ein  Blick  auf 
Taf.  I  Kurve  7  zeigt,  auch  beim  Lefen  und  Tafelrechnen ^)  nur  um  ein  verhältnismäßig 
Weniges  ihre  Augen  vom  Sehobjekt  entfernen,  fo  braucht  man  fich  über  die  Zu- 
nahme der  Myopie  unter  der  Jugend  und  über  die  Thatfache,  daß  die  Zahl  der 
myopifchen  Schüler  im  Verhältnis  fteht  zu  der  Art  der  Schule  d.  h.  einfach  zu  der 
Zeit,  welche  je  nach  der  Anforderung  der  verfchiedcnen  Schulen  der  einzelne  Schüler 
in  der  gefchilderten  Stellung  zubringen  muß,  keineswegs  mehr  zu  verwundern.  Wir 
glauben  vielmehr  durch  diefe  Unterfuchungen  als  erwiefen  annehmen  zu  dürfen, 

daß  die  Annäherung  der  Schüler  an  das  Befchäftigungsobjekt 
bei  der  Naharbeit  in  überrafchender  Häufigkeit  und  in  einem  fo 
hohen  Grade  abnorm  ift,  daß  diefelbe  als  eines  der  wefent- 
lichften  Momente  für  die  Entftehung  der  Kurzfichtigkeit  bei  der 
Jugend  gelten  muß. 


*)  Durchfchnitts-P  in  Klaffe  I  der  Mdtifchen  Mädchenmitteifchule 

beim  Schreiben 10,8  cm 

n     Lefen 13,4    „ 

„     Tafelrechnen 13,4    „ 

in  Klaffe  la  der  WaifenhaaBfchule 

beim  Schreiben 17  cm 

„     Lefen 18    « 


■w 


w^ 


^ 


wm 


Korperbaltung  des  Schulkindes. 


97^ 


Gliickliclierweife  zeigt  fchon  die  vorhin  angefiihrte  Zahlenreihe^  daß  nicht  alle 
Klaffen  gleich  fchwer  belaftet  find,  und  fchou  dies  ifi;  ein  Beweis  dafür,  daß  es 
jedenfalls  nicht  einzig  und  allein  die  übliche  Schreibweife  \R^  welche  die  ftarke 
Annäherung  der  Schüler  hedin gL  Der  Urnftand,  daß  die  normalen  P'ß  in  einer 
Klaffe  verhältniBmiißig  zahlreicher  find,  als  in  einer  andern,  oh  wohl  der  Schreib- 
modus überall  derfelhe  ift^  heweistj  daü  hier  noch  andere  Einäüffe  in  Betracht 
kommen  muffen.  Lehrreich  in  diefer  Richtung  ift  ein  Blick  auf  Tafel  IL  Es  ift 
hier  von  jeder  einzelnen  Klaffe  das  Durchfchnitts-P  berechnet  und  in  der  oben 
gefchilderten  Weife  und  in  natürlicher  Größe  eingetragen.  Die  Entfernung  von 
0 — 25  =  25  cm  auf  der  erflen  Absciffe  merkirt,  ift  fomit  gleich  dem  geringften 
zuläßigen  P,  die  übrigen  markirten  Absciffen  zeigen  die  in  den  einzelnen  Klaffen 
wirklich  gefundenen  P'ß  an  und  die  zwifchen  den  obern  Endpunkten  diefer  P's  ge- 
zogenen Kurven  geben  ein  Bild  von  dem  Verhältnis  der  einzelnen  Klaffen  jeder 
Anftalt  zu  einander.  Die  unter  der  Ordinate  ftchende  römifche  Ziffer  bezeichnet 
die  Klaffe j  die  arabifche  das  Schuljahr.  Die  verfchiedcnen  Anftalten  zeigen  fehr 
verfehl edene  Einrichtungen,  die  einzelnen  Klaffen  jeder  Anftalt  aber  ganz  diefelben^ 
fo  daß  ein  Vergleich  zwifchen  den  letztern  ohne  Weiteres  zuläffig  ift.  Sofort  fpringt 
nun  in  die  Aiigen^  daß  in  den  beiden  Anftalten »  in  welchen  verfchiedene  Klaffen 
gemeflen  wurden,  bei  den  unterften  Klaffen  d.  b.  den  dem  erften  Schuljahr  ent- 
fprechendcn  die  Annäherung  die  ftUrkfte  ift  und  fich  von  Klaffe  zu  Klaffe  fteigend  (auf 
den  Sprung  bei  Klaffe  11  der  Waifenhausft^hule  werden  wir  zurückkommen)  ver- 
beffert.  Auch  die  Zahl  der  normalen  Fs  in  jeder  Klaffe  fteigt  in  diefer  Weife. 
Reduzirt  man  l'ie  nemlich  auf  eine  Einheit,  fo  ergibt  fich  auf 


1  Schüler 

1  r, 

1  V 

1  » 

1  . 

1  . 

1  » 

1  » 

1  „ 

1  . 


in       la  des  Waifenhaures,  Mädchenfibth.  0,11  normale  P's 


la 
Ib 
Ib 

n 

II 
III 
HI 
IV 
IV 


Knaben     .     .  0,055 
MädchcDabtb.  0,14 


0,14 

r) 

0,875 

n 

0,76 

n 

0,42 

vt 

0,47 

p 

0,27 

n 

0,73 

fr 

ule    . 

.     0 

, 

.     0 

, 

.     0,24 

. 

.     0,36 

zuf.  0,075  la 
zuf-0,14Ib 
zuf.  0,79  II 
zuf.  0,455  m 


zuf.  0,64  IV 
normale  P 


„  Knaben     , 

„  Mädchen  . 

rt  Knaben    , 

„  Mädchen  * 

^  Knaben     . 

„  Mädchen  . 

^  Knaben     . 
1  Schülerin  ^        lader  Hädtifchen  Mädchenmittelfcbule 

1  D  n  ^ß      n  7i  i- 

1  IV 

1        .        .    VII      „  „ 

Daraus  ergibt  fich  der  Satz: 

Die  Annäherung  der  Schüler  an  das  Sehobjekt  bei  der  Nah- 
arbeit ift  am  größten  im  erften  Schuljahr  d.  h.  hei  den  jüngften 
und  kleinften  Kindern  und  wird  von  Klaffe  zu  Klaffe  geringer, 
und  unmittelbar  daraus: 

Die  Gefahren,  welche  die  Schule  für  die  Augen  der  Kinder 
mit  fich  bringt,  find  am  größten  im  erften  Schuljahr. 

Vergleicht  man  die  Kurven  der  einzelnen  Anftalten  untereinauderj  fo  fällt 
auf,  daß  die  Kinder  im  Waifenhaus  durchweg  beffer  fitzen,  als  die  gleichaltrigen 
in  der  ftadtifchen  Mädchenmittelfcbule  und  in  der  Elementarfehule;  auch  ein  Blick 
auf  die  vorftebenden  Zahlen  beftätigt  das.     Es  ift   fchwer   zu   fagen,   woher  diefer 

W0jttemb.  JabrbQetivr  1683.  7 


98  EinfloÜ  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Unterfchied  kommt;  denn  es  find  verrchiedene  Punkte,  welche  in  Betracht  kommen 
können.  Einmal  die  Verfchiedenheit  der  Beleuchtung:  die  fämmtlichen 
Klaffen  des  Waifenhaufes  erhalten  von  beiden  Seiten  her  reichliches  Licht  und  es 
herrfcht  in  den  Schulzimmern  eine  wohlthuende,  keineswegs  blendende  Helle.  Uns 
ift  diefe  in  Deutfchland  fo  fehr  verpönte  Beleuchtung  von  zwei  Seiten  her*)  gar 
nicht  fo  unzweckmäßig  vorgekommen.  Die  Zimmer  der  neuerbauten  mit  prachtvollen, 
großen  Fenftern  verfehenen  Mädchenfchule  find  einfeitig  beleuchtet,  genSgend  hell, 
die  Kinder  fitzen  fo,  daß  das  Licht  von  links  her  einfallt.  Die  Klaflen  der  Elementar- 
fchule  dagegen  find  fchlecht  beleuchtet  (kleine  Fenfter,  nahe  Nachbarhäufer),  Licht 
trifft  die  Schüler  von  hinten  und  von  beiden  Seiten.  Vielleicht  trägt  diefe  mangel- 
hafte Beleuchtung  mit  zur  größern  Annäherung  diefer  Kinder  bei.  In  den  beiden 
andern  Schulen  aber  kann  der  Unterfchied  im  Sitzen  der  Kinder  nicht  auf  Ver- 
fchiedenheit der  Beleuchtung  beruhen.  Wahrfcheinlich  ift  die  verfchiedene  Kon- 
ftruktion  der  Subfellien  daran  betheiligt,  wobei  es  allerdings  auf  den  erften 
Blick  überrafcht,  daß  die  Kinder  des  Waifenhaufes  in  ihren  alten,  als  unzweckmäßig 
geltenden  Bänken  befler  fitzen  als  die  Kinder  der  andern  mit  neuen  fogenannten 
Normalfubfellien  ausgerüfteten  Schulen.  Näheres  Zufcheu  klärt  die  Sache  auf:  ein- 
mal find  die  Sitzbretter  in  den  alten  Subfellien  viel  fchmaler  als  in  den  neuen,  da- 
her die  Entfernung  des  hintern  Tifchplatterandes  vom  vordem  Tifchrand  der  folgenden 
Bank  kleiner  als  hier.  Die  Folge  davon  ift,  daß  in  den  alten  Subfellien  die  Kinder 
die  folgende  Bank  beim  Schreiben  als  Lehne  benfitzen  können,  was  in  den  neuen 
nicht  der  Fall  ift,  da  die  an  fich  zweckmäßigere  Lehne  zu  weit  entfernt  ift.  In 
der  That  haben  wir  auch  beobachtet,  daß  die  Kinder  der  Waifenhausfchule  vielfach 
die  ihnen  gebotene  Gelegenheit  zum  Anlehnen  benützten,  und  hat  es  uns  den  Ein- 
druck gemacht,  als  ob  fie  darin  ein  nicht  unwefentliches  Unterftützungsmittel  für 
ihre  geftrecktere  Haltung  gefunden  hätten.  Auch  der  Umitand,  daß  die  Klaffe  II  c 
der.Elementarfchule  geringere  Annäherung  hatte,  als  ihre  Parallel  klaffe,  ift  vielleicht 
mit  auf  etwas  Aehnliches  zurückzufiihren.  Der  betreffende  Lehrer  nemlich,  von  der 
Ueberzeugung  geleitet,  daß  durch  Anlehnen  die  geftreckte  Haltung  der  Kinder  unter- 
ftützt  werde,  ließ  die  Kinder  ihre  dickgefpickten  Schulranzen  hinter  fich  auf  die 
Bank  ftellen,  fo  daß  die  an  fich  zu  breite  Bank  der  Normalfubfellien  verfchmälert 
und  den  Kindern  in  den  Ranzen  eine  beim  Schreiben  benutzbare  Lehne  geboten 
wurde.  Diefe  Beobachtungen  fprechen  daher  für  die  Richtigkeit  des  fchon  bisher  all- 
gemein anerkannten  Satzes,  daß 

die  Möglichkeit,  während  des  Schreibens  den  Rücken  an- 
lehnen zu  können,  ein  wefentliches  Mittel  für  Erzielung  einer 
geringeren  Annäherung  ift. 

Ein  zweiter  Unterfchied  zwifchen  den  alten  und  neuen  Subfellien  findet  fich 
in  der  Differenz,  welche  dort  etwas  geringer  ift  als  hier.  Es  ift  bekannt,  daß  man 
zu  große  Differenz  d.  h.  zu  hohen  Tifch  allgemein  als  Urfache  fchlechter  Körper- 
haitang anklagt  und  es  dürfte  diefer  Uebelftand  wenigftens  in  einer  Klaffe  der 
ftädtifchen  Mädchenmittelfchule  mit  für  die  dortigen  fchlechteren  Verhältniffe  des- 
wegen in  Rechnung  zu  nehmen  fein,  weil  wir  in  einer  folchen  Subfellien  von  dreierlei 

^)  Anders  in  Frankreich:  ..La  commifllon  ne  feft  pas  arr^töe  k  1a  discnfflon  entre  les 
m^rites  des  öclairages  nnilatöral  et  bilateral.  Le  premier  pröfenterait,  d'apres  certaines  perfonnes, 
des  avantages  fous  le  rapport  de  Töducation  du  fens  plaftique.  Cette  fupörioritß,  qui  eil  loia 
d'etre  admife  fans  conteftation ,  ne  pouvait  pas  etre  confldöräe  comme  prödominante  pour  la 
Commiffion,  qui  devait  d'abord  et  par-deffus  tout  demander  que  r6clau-ago  fftt  fafBrant*"  Rapport 
de  la  Commiinon  etc.  S.  8. 


■      .     "J  I  m  IJ     ^MUl 


Korpcrhaltttng  des  SchiilkindGS.  99 

Größe  fanden^  in  diefen  aber  die  Kinder  nicht  abgethdlt  nach  der  Grüße,  fondern 
nach  ihren  Kenntniffen  geordnet  fafien^  fo  daß  der  Vortheil  verfchieden  großer  Snb- 
fellien  yerlorea  gieng,  ja  geradezu  in's  Gegentheü  fich  verwandelte.  Es  ift  imum- 
gänglicb,  daß  hiebei  eine  große  Zahl  von  Kindern  zu  bohcj  eine  andere  za  niedere 
Tifcbe  erhält  und  zwar  tbeil weile  in  viel  höherem  Grade,  als  es  der  Fall  wäre, 
wenn  die  gaoze  Klafle  nur  SublcUien  von  einer  und  derfelben  Große  hätte*  Jeden- 
falls aber  fprechen  nnfere  Erfahrungeo  nicht  gegen  den  Satz,  daß 

nnge eignete  Differenz  (zu  hoher  oder  zu  niedriger  Tifch)  bei  der 
Annäherung  der  Kinder  eine  Rolle  fpielt 

Einen  dritten  Unterfchied  in  den  Subfellien  zeigt  die  Diftanz.  Diefelbe  ilt 
in  den  alten  engen  Bänken  um  etwa  2  cm  durcbfchnittlich  kleiner  als  in  den  neuen 
und  mag  auch  dicfer  Punkt  zu  dem  in  Rede  ftehenden  Unterfchied  beigetragen 
haben.  Jedenfalls  fpricht  auch  er  nicht  gegen  den  allgemein  angenommenen 
Satz,  daß 

zu  große  Diftanz  zu  größerer  Annäherung  der  Kinder  mit 
beiträgt*). 

Als  letzten  Punkt,  der  möglicherweife  mit  zu  dem  verfchiedenen  Verhalten 
der  Kinder  in  der  Waifenhans-  und  der  in  der  ftädtift^hen  Mädchenmittelfchule  bei- 
getragen haben  mag,  ift  die  Verfchiedcnheit  des  Gefehlechtes  zu  nennen. 
Dort  überwiegend  Knaben,  hier  lauter  Mädchen;  es  ift  wohl  denkbar,  daß  die 
muskellchwächeren  Mädchen  rafcher  ermüden,  als  die  kräftigeren  Knaben. 

Faßt  man  von  Tafel  II  den  erften  Tbeil  —  die  Klauen  des  Waifcnlmufcs  — 
in*s  Ange^  fo  macht  hier  in  der  zu  Anfang  gefchilderten  ftetigen  Verriugcrung  der 
Annäherung  der  Kinder  die  IL  Klaffe  eine  ganz  eklatante  Ausnahme:  bei  ihr  erhebt 
fich  die  Kurve  plötzlich  zu  einer  außerordentlichen  Höhe  und  demenlfpreehend  zeigt 
diefe  Klaffe  einen  Prozentfatz  normaler  P's  wie  keine  andere.  Da  alle  Klaffen  der 
Waifenhausfchule  äußerlich  unter  vollftändig  gleichen  Bedingungen  ftehen,  böchftens 
diefe  II.  Klaffe  durch  Ueberfüllung  etwas  ungünftiger  fituirt  ift,  als  die  andern,  fo 
ift  diefe  Ausnahme  auf  den  erftcn  Anblick  fehr  frappant,  fie  erklärt  fich  aber  hochft 
einfach.  Aua  rein  äußern  Gründen  war  diefe  Klaffe  die  letzte,  welche  zur  Unterfuchuug 
kam,  nachdem  wir  bereits  3  —  4  Wochen  lang  in  den  übrigen  Abtheilungen  nnfere 
Unterfuchungcn  vorgenommen  hatten>  Es  ift  nicht  unmöglich,  daß  der  betreffende 
Klaffenlehrer,  welcher  während  dicfer  Zeit  genug  Gelegenheit  hatte,  zu  hören  und 
zu  fehen,  was  und  wie  wir  unterfuchtenj  feine  Schüler  in  Folge  deffen  eigens  zu 
guter  Körperhaltung  antrieb,  wahrfcheiulicher  aber,  daß  er^  wie  er  felbft  Tagte,  über- 
zeugt von  der  Wichtigkeit  guter  Körperhaltung  beim  Schreiben  fiir  die  Gefundheit 
der  Sehulkinder,  von  jeher  mit  außerfter  Strenge  daraufgehalten  hat,  daß  diefeUten 
fo  aufrecht  als  nur  immer  möglich  fitzen.  Da  irgend  welcher  andere  Grund  nicht 
aufzufinden  war^  der  fdr  das  Verhalten  dicfer  Klaffe  eine  Erkliirung  gegeben  hätle, 
fo  dürfte  dasfelbe  den  Beweis  liefern,  daß 

Verftändnis  des  Lehrers  für  die  Bedeutung  der  Körper- 
haltung feiner  Schüler  beim  Schreiben^  fowie  Energie  desfelben 
im   Stande   find^   aneh  nnter   ungünftigen   Verhältniffen   hochft 


*)  In  den  vielfach  m  den  hOhercQ  liieHg-cii  Schulen  verwendetet!  Kottinann^rcheTi 
Sübfdlien  mit  beweglichem  Tii'di  und  Sitz  ift  die  Lehne  gleichlaUa  zu  weit  vom  Tifchraud  ent- 
fernt, als  daß  die  Kinder  beim  Schreiben  von  üir  Gebrauch  machen  könnten.  Auch  hier  fnßen 
diö  Kinder  nicht  fo  gnt,  als  Ci^  hei  Benützung  einer  Lehne  hätten  filzen  können,  obwohl,  was 
DifUnz  und  Differenz  anbelangt,  eine  Auaftelhing  an  diefen  Bänken  nicht  wohl  zu  machen  'A 


-^7^- 


100 


Finflufi  des  Schreibens  auf  Auge  und 


bemerkenswerthe  Refultate;  wenigftens  was  die  Annäherung  an- 
belangt;  zu  erzielen. 

Alle  bisher  befprocheneu  Refultate  beziehen  fich  nur  auf  die  Unterfuchungen, 
welche  während  des  bisher  vorgefchriebenen  Schreibens  angeftellt  worden  find;  es 
erhellt  aber  daraus  bereits,  daü 

es  ganz  ficher  nicht  die  übliche  Schreibweife  allein  ift, 
welche  die  abnorme  Annäherung  der  Kinder  an  das  Schreib- 
objekt bedingt,  und  dafi  deshalb  auch  nicht  in  einer  Aenderung 
derfelben  das  einzige  und  radikale  Mittel  dagegen  zu  fuchen  ift 

Trotzdem  aber  ift  durch  eine  Aenderung  der  Schreibvorfchriften  auf  rationeller 
Grundlage  Einiges  zu  erreichen  und  zwar  unabhängig  von  allen  andern  in  Betracht 
kommenden  Eiuflüffen.  Schon  wenn  wir  die  Kinder  aufrecht  bei  gerader  Median- 
lage des  Heftes  fchreiben  ließen,  war  eine  erhebliche  durchfchnittliche  Verringerung 
der  Annäherung  zu  konftatiren.  In  den  Kurven  1  und  3  der  Taf.  II  zeigen  die 
mit  Sternchen  bezeichneten  Linien  die  Annäherung  der  Kinder  bei  der  gefchilderten 
Schreibweife. 

Der  Eintrag  ift,  um  bei  beiden  Schreibweifen  das,  wie  fchon  bemerkt,  allein 
zum  Vergleich  brauchbare  Verhalten  der  ganzen  Klaffe  zu  illuftriren,  fo  gemacht, 
daß  in  beiden  Kurven  die  P  nicht  je  auf  dasfelbe  Kind,  fondern  der  Reihe  nach 
beidemal  vom  kleinften  zum  größten  anzeigend  eingezeichnet  find.  Ein  Blick  auf 
die  genannten  Kurven  zeigt,  daß  durch  das  Aufrechtfehreiben  eine  kleine  Verbefferung 
in  der  Annäherung  erzielt  wurde,  wobei  noch  ausdrücklich  bemerkt  wird,  daß  alles 
Uebrige  fich  vollkommen  gleich  geblieben  war,  ja  in  der  Neuheit  und  dem  Un- 
gewohnten diefer  Schreibweife  fiir  die  Kinder  vielleicht  eher  der  Anlaß  zu  ftärkerer 
Annäherung  vorlag.     Diefe  Verbefferung  erhellt  noch  näher  aus  folgenden  Zahlen: 


Das 
2.  mal 
fehlten 

2  O 

^t. 

er 

gÖ 

»    CD 

Prozentfatz 

Waifenhaus 
Klaffe 

Zahl 

as  2.  mal 
rgrößerung 
des  P 

as  2.  mal 
rkleinerung 
des  P 

^8 

S3* 

Annahme 
normalen  P 
n  das  1.  mal 

ö  2. 

Ü 

5  ^ 

der  normalen  P 

das  1.  mal 

das  2.  mal 

Ib.  Mädchen  .    . 

7 

_ 

3 

3 

1 

1 

___ 

12/18 

0.14      ' 

0,14  1 

0,22 

Ib.  Knaben    .    . 

42 

4 

16 

17 

5 

10 

4 

ll/io 

0,26 

II.  Mädchen  .    . 
II.  Knaben    .    . 

16 
63 

3 

10 
40 

4 
15 

2 
5 

14 
55 

7 

13/10 

16/16 

0,875 
0,76 

0,29 

0,8751 
0,95 

0,91 

III.  Mädchen  .    . 

19 

— 

9 

7 

3 

9 

1 

17/u 

0,42] 

0,45 

0,47  1 

0,66 

III.  Knaben    .    . 

47 

1 

31 

13 

2 

35 

13 

ll/io 

0,47 

0,76 

IV.  Mädchen  .    . 

11 

1 

4 

5 

1 

2 

AhihDe  1 

15/15 

0,27  1 

0,64 

0,20  1 

0,64 

IV.  Knaben    .    . 
Zufammen 

50 

3 

23 

18 

6 

34 

ÄlBlkDC  2 

15/14 

0,78  1 

0,72 

255 

12 

136 

82 

25 

160 

22 

— 

0,! 

J4 

0,( 

56 

Sehr  viel  erheblicher  aber  wird  diefe  Verbefferung,  wenn  man  die  Kinder 
nicht  in  der  ihnen  ungewohnten  und  fchwer  auszuführenden  aufrechten  Schrift  mit 
wagrecht  vor  dem  Körper  weggezogenen  Zeilen,  fondern  fo  fchreiben  läßt,  daß  zwar 
die  Grundftriche  der  zu  machenden  Buchftaben  fenkrecht  zum  Tifchrand  ftehen,  die 
Zeilen  aber  ftark  fchräg  anziehen,  fo  daß  als  Refnltat  die  gewöhnliche  fchiefe  deutfche 
Kurrentfchrift  vorliegt.    In  den  Kurven  Taf.  I  1,  3,  5,  8  und  9  bedeuten  je  die  mit 


Körperhaltung  des  Sohulkindei. 


101 


Ringen  bezeicbüetcii  Kurven  die  P  bei  dicfer  fcbrä^en  Mittel  läge  Am  Heftes  und  zwar 
find  Kurve  1,  3^  5  und  9  in  der  Torhin  gefcbiiderten  Anordnung  grefertigt^  bei  8  aber 
ift  jedem   einzeln  er  Kind   fein  durch  die  Heftlage  vergröUertes  P  eingezeicbnet 

worden,  bei  9  endiieb  find  außerdem  nocb  die  P  aueli  in  diefcr  zweiten  Anordnung  mit- 
Sternehen  bezeichne*.     Die  k  o  n  f  t a  n  t e  und  e r b  eb  1 1  c li  e  Durclirchnittsverbellerung 
ift  nnverkennbar.     In  Zahlen  zeigt  fich  daa  Verbalten  folgendermaßen: 


Klaflo 

Zähl 

Das 

Z  mal 
fehlten 

fÜ    ^     * 

^5s 

5'  G 

tr- sä- 
en 

1- 

gSS- 

Prostentiatz 
der  noimalen  P 

o*  ^^ 

-^B. 

^ 

das  1  mal 

dag  2.  mal 

Waii^nhnus 

Ib.  Mädchen  .    . 

7 

— 

7 

— 

^ 

3 

2 

lÜ/.a 

'^'^    014 
0,14     ^*^^ 

0,43 

0,66 

Ib,  Knaben    .    , 

42 

1 

38 

2 

1 

29 

23 

Mio 

0,72 

n.  Mildchen  .     . 

16 

— 

9 

7 

— 

13 

Uubii«  1 

15/10 

0,875 

0,79 

0,81 

0,85 

11,  Knabun     ,    . 

Ö3 

^■ 

41 

17 

& 

55 

7 

IGn 

0,76 

0,87 

in.  Mädchen  .     < 

td 

— 

U 

4 

1 

14 

i\ 

17/h 

0,42 

0,455 

0,74 

0,77 

11 L  Knaben     ,     ■, 

47 

_ 

31) 

7 

1 

37 

15 

15/10 

0,47 

0,79 

l\\  Mädchen  .     . 

11 

— 

7 

2 

2 

5 

2 

Hl. 

0,27 

0,64 

0,45 

0,755, 

IV.  Knabtill     .     . 
ZtifaTuiuen 

m 

2 

29 

16          3 

39 

3 

15/.4 

0,73 

0,81 

j2:>5 

:\ 

IM 

.^5 

13 

195 

57 

^_ 

0,54 

0,77 

Stadt,  Mfidchea- 

mittel  ich  üle 

la 

43 

— 

23 

14 

6 

2 

2 

8/« 

0 

0,0(5 

Ic.    .    .    ,    .    . 

43 

— 

30 

7 

0 

2 

2 

dh 

0 

0,045 

IV,    ....    . 

41 

-^ 

2G 

12 

3 

20 

11 

11/iü 

0,24 

0,49 

VIL    ,    .    .    ,    . 
Zuratümen 

50 

— 

3i 

14          2 

32 

14 

10/s 

0,36 

0,64       , 

'  177 

— 

113 

47 

17 

56 

29 

— 

0,14 

0,315 

EleitienUrfcbule 

Ua 

i    36 

— 

'iü 

7 

4 

17 

lÜ 

14/11 

0,19 

0,47 

II  c 

Zufarnnjen 

3G 

— 

20 

13 

3 

5 

AlELihie  2 

13,. 

0,111 

0,14 

1 

— 

45 

20 

7 
1 
J 

22 

8 

- 

0,19 
1 

0,31 

Dn^.  einzige  Aenderung,  welehe  liier  zwifcben  der  erften  und  zweiten  Meffung 
mit  den  Kindern  vorgenommen  wurde»  war,  daß  ihnen  dae  Heft  foweit  naeli  links 
gerückt  wurde,  äßii  die  Ecke  der  eben  7Xi  befebreibciHlen  Seite  direkt  vor  der  MiUel- 
linio  dea  Körpers  log^  nnd  nunmehr  fo  gedrcbtj  daß  die  ürnndTtriehe  fenkreebt  zum 
Tifcbrand  ftanden  ^).  Diefe  einfache  Maßregel  hatte  nlfo  zur  Folge,  daß  in  allen 
Klalfen  ohne  Ausnahme  bei  der  großen  MebrzabI  der  Kinder  P  größer  d,  b.  die 
Annäbcrnug  geriuger  wurde,  wahrend  nur  eine  kleine  JIindcr*/ahl  von  P«  ficb  ver- 
fehleehterfe  oder  gleicb  blieb,  und  daß  die  Zahl  der  normalen  P's  mit  zwei  kleinen 
Ausnahmen    durebweg    fowohl    abfolnt   als    relativ    ganz   erheblieb   zunahm.     Diefe 


^)  Faft  alle  Kiiidor  gcwöhaen  fich  fehr  rafch  an  diele  Heftlage  und  fcbreiben  mit  ihr 
wie  vorher  weiter;  manche  aber  fnrhen  immer  wieder  das  Papier  in  die  altgewohnte  Lagü  itii 
drcsheii,  Mit  einiger  Aufmerklamkuit  und  Geduld  vermag  man  das  bald  auf  die  Dauer  «u 
irerbiodent. 


"'■«>*  "^'■^''^ 


itj&         .  Einfluä  des  Schreibens  auf  Auge  und 

Konftanz  der  VerbelTening  durch  alle  Klaffen  hindurch,  deren  Werth  fich 
noch  fteigertj  wenn  man  berfickfichtigt,  daß,  wie  ein  Blick  z.  B.  auf  Tafel  I. 
8  und  9  zeigt^  die  VergröÜDrungeu  der  P's  nicht  blos  zahlreicher,  fondern  durch- 
fcbnittlich  auch  viel  größer  find,  als  die  Verkleinerungen,  thut  unwiderleglich  dar, 
daß  rie  nur  in  diefcr  Maßregel,  nicht  etwa  in  Zufälligkeiten  ihren  Grund  hat.  Sehr 
einleuchtend  zeigt  das  auch  Tafel  II,  wo  die  durchfchnittlichen  urfprünglichen  und 
durch  Aufrecbtfchreibeß  bezieh ungs weife  Schrägfehreiben  bei  fchiefer  Mittellage  des 
Heftes  erzielten  P's  je  für  eine  ganze  Klaffe  eingetragen  find.  In  allem  dem  aber 
erachten  wir  genügendes  Beweismaterial  für  den  Satz  beigebracht  zu  haben, 

daß  die  häufige  and  hochgradige  Annäherung  der  Schul- 
kinder an  das  Schreibobjekt  mitbedingt  ift  durch  die  übliche 
KcchtBlage  des  Heftes  bei  rechtsfchiefer  Neigung  der  Schrift 
und 

daß  es  ihnen  durch  Aendernng  der  Heftlage  —  entweder 
gerade  Mittellage  und  fenkrechte  Schrift  oder  fchräge  Mittel- 
lage und  rcchtarchiefe  Schrift  —  möglich  gemacht  wird,  ihren 
Kopf  auf  die  Dauer  weiter  vom  Sehobjekt  entfernt  zu  halten. 

Nicht  aber  gilt  ohne  Weiteres  die  Umkehr  des  Satzes,  daß  diefe  Aendernng 
der  Sehreibweife  eg  den  Kindern  unmöglich  mache,  die  Augen  allzu  nah  an  den 
Tifch  zu  bringen.  Die  Konftanz  der  Verbefferung  durch  alle  Klaffen  thut  zwar  dar, 
daß  ihr  etwas  Unwillkürliches,  Natürliches,  wenigftens  bis  zu  einer  gewiffen  Grenze 
Zwingende»  zu  Grunde  liegt;  auf  der  andern  Seite  weist  aber  die  Tbatfache,  daß 
auch  nach  der  Veränderung  immerhin  noch  einzelne  ziemlich  kleine  P's  vorkommen, 
darauf  bin, 

daß  die  Kinder  auch  bei  diefer  veränderten  Schreibweife 
unter  UrnTtänden  fich  noch  abnorm  ftark  annähern  können. 

£s  rpielen  eben,  wie  fchon  ausgeführt,  dabei  noch  andere  Momente  eine 
Bolle  und  gerade  die  Tliatfaclie,  daß  durch  die  Veränderung  der  Schreib  weife  in 
faft  allen  Klaffen  eine  annähernd  gleichmäßige  Verbefferung  erzielt  wird  (man  be- 
trachte Taf  II)  und  in  Folge  deffen  die  vorher  beftehenden  Unterfcbiede  zwifchen 
den  einzelnen  Klaffen  und  Schulen  beftehen  bleiben,  ift  ein  neues  kräftiges  Beweis- 
moment für  die  Richtigkeit  der  von  uns  hierüber  aufgeftellten  Sätze.  Das  Alter  be- 
ziehnngß weife  die  Konftitution  der  Schüler,  die  Konftruktion  der  Schulbänke  und 
die  Auf  merk  famkeit  des  Lehrers  machen  fich  nach  wie  vor  deutlich  fühlbar.  Daraus 
ergibt  fich  auch  der  von  einer  entfprechenden  Aendernng  zu  erhoffende  praktifche 
Nutzen: 

Die  Kinder,  kleine  wie  größere,  werden  zwar  in  fchlechten, 
wie  in  guten  Subfellien  fich  durchfchnittlich  weniger  vorlegen, 
als  bisher^  es  wird  aber  immer  die  Annäherung  in  unpaffenden 
Schulbänken  eine  größere  fein  als  in  paffenden,  namentlich 
aber  wird  bei  den  jüngften,  kleinern  und  fchwachen  Schülern 
diefelbe  noch  fo  groß  fein,  daß  fie  für  deren  Augen  eine  große 
Gefahr  in  fich  birgt. 

Man  betrachte  nur  die  Kurven  und  Zahlen,  welche  die  zwei  Klaffen  6 jähriger 
Kinder  der  ftadtifchen  Mädchenmittelfchule  geliefert  haben  (Taf.  I  7  und  9)  und 
man  überzeugt  fich  von  der  durchaus  noch  allzu  großen  Annäherung  diefer  Kinder 
aach  nach  der  Aenderung  des  Schreibens.    Nimmt  man  beifpielsweife  das  Durch- 


Eörperhaltang  des  Schnlkindes.  103 

fchnitts-P  von  Klaffe  Ic  beim  jetzt  üblichen  Schreiben  mit  14  cm  nud  beim  Schreiben 
mit  fchräger  Mittellage  des  Heftes  mit  16  cm,  fo  wird  die  hiedurch  gewonnene 
Entlaftnng  der  Akkommodationsanftrengung  etwa  1  Meterlinfe  (Nr,  40  alter  Rechnung) 
betragen,  alfo  immerhin  wohl  zu  beachten  fein.  Trotzdem  aber  bleibt  die  Akkom- 
modationsanftrengung noch  um  einen  Werth  von  etwa  2V4  Meterlinfen  (Nr.  16) 
größer,  als  fie  normaler  Weife  fein  follte.    Es  wird  eben  überhaupt 

als  unmöglich  zu  bezeichnen  fein,  durch  irgend  welche  Maß- 
regeln bei  Kindern  des  I.  Schuljahres  die  Annäherung  beim 
Schreiben,  aber  auch  beim  Lefen  fo  zu  verringern,  daß  ihre 
Augen  dadurch  nicht  mehr  erheblich  gefährdet  find. 

Dabei  ift  es  aber  zur  Zeit  nicht  möglich,  den  Grund  hievon  mit  Sicherheit 
anzugeben:  vielleicht  find  6jährige  Kinder  überhaupt  zu  klein  und  zu  fchwacb,  um 
beim  Schreiben  den  Kopf  auf  die  Dauer  gehörig  vom  Tifch  entferat  halten  zu  können, 
vielleicht  aber  bedingt  der  Umftand  ihre  große  Annäherung,  daß  fie  bis  dahin  noch 
nie  mit  Naharbeit  zu  thun  gehabt  haben  und  nun  auf  einmal  voThältnismäßig  kleine 
Objekte  zu  erkennen  und  wiederzugeben  lernen  muffen.  Für  das  Erftere  rpriclit 
vor  allem  ein  gewiffes  mechanifches  Moment:  es  ift  ja  felbftverftändliüb,  daß,  je 
kleiner  das  Kind  ift,  defto  näher  auch  bei  der  Schreibftellung  felbft  bei  ganz  ge- 
ftreckter  Haltung  das  Auge  der  Federfpitze  fein  und  daß  bei  den  kleinften  Sciiülern 
fchließlich  eine  Grenze  kommen  muß,  unterhalb  welcher  P  die  normale  Größe  von 
25  cm  überhaupt  nicht  mehr  erreichen  kann.  So  haben  wir  25ä  Kinder  auf  ihre 
Körpergröße  gemeffen  und  dabei  gefunden,  daß  keines  von  ihnen  bei  3  und  4maligen 
Meffungen  unter  verfchiedenen  Bedingungen  das  normale  P  erreichte,  wenn  es  nicht 
mindeftens  1,15  cm  groß  war.  Außerdem  ift  ein  gewiffer  Parallelisraus  zwifchcn 
den  Kurven,  welche  die  Körpergröße  darfteilen,  und  den  durch  Veränderiingcu  der 
Heftlage  verbefferten  P's  und  den  P's  im  Lefen  nicht  zu  verkennen  (vergl,  z»  B. 
Taf.  I  8).  Dagegen  fpricht  die  rafche  Verbefferung  in  den  höheren  Klaffen,  ja 
felbft  während  eines  Schuljahres^)  für  die  zweite  Annahme.  Einen  fichercn  Entfcheid 
könnten  wir  nur  geben,  wenn  wir  eine  ganze  Klaffe  zur  Beobnchtung  bekämen, 
deren  Angehörige  fchon  das  7.  Lebensjahr  erreicht  hätten  und  eben  zu  fchreiben 
begännen.  Abgefehen  aber  vom  L  Schuljahr  ift  aus  den  vorgelegten  Kurven  und 
Zahlen  erfichtlich, 

daß  durch  die  vorgefchlagene  Aenderung  in  den  Schreih- 
vorfchriften  die  durchfchnittliche  Annäherung  fith  fo  verringert^ 
.daß,  gleichzeitige  verftändnisvoUe  und  energifclie  Nachhilfe  des 
Lehrers  und  paffende  Subfellien  vorausgefetzt,  fiir  die  große 
Mehrzahl  der  Kinder  eine  ernftliche  Gefahr  mit  fich  fiihreudc 
Ueberanftrengung  der  Akkommodation  und  der  Augenkonver- 
genz nicht  mehr  vorhanden  ift. 

Wir  haben  bisher  nur  von  der  Verbefferung  der  Annähcrungj  alfo  van 
der  heilfamen  Wirkung  der  neuen  Maßregel  für  das  Auge  der  Kinder  gefprochon, 
noch  viel  auffälliger  aber  wird  ihr  Nutzen,  wenn  wir  ihren  Einfluß  auf  die  Schief- 
haltung des  Kopfes  und  damit  für  die  Haltung  des  ganzen  Körpers  betrachten, 
In  den  Kurven  Taf.  I  2,  4  und  6  find  in  der  fchon  gefchilderten  Weife  die  D'g 
eingezeichnet  und  zwar  mit  Punkten  bei  der  zur  Zeit  eingeföhrten  Schrift  und  Heft- 


')  Wir  haben  die  KlalTe  la  der  ftädtifchen  Mädchenmittelfchiile  zwclmaTj  im  Monat 
Februar  und  im  Monat  Mai,  gemeffen.  Die  Verbefferung  ift  fehr  namhaft  und  In  Taf.  II  za  er- 
kennen, wo  jene  beide  Meffungen  verzeichnet  find. 


104 


Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 


läge,  mit  Sternen  bei  aufrechter  Schrift  und  gerader  Mittellage  des  Heftes,  mit 
Ringelchen  bei  rechtsfchiefer  Schrift  und  fchräger  Mittellage  des  Papiers:  die  Normal- 
linie 0  ift  befonders  gekennzeichnet.  Da  übrigens  kleine  Bewegungen  des  Kopfes, 
welche  Diflferenzen  bis  zu  Vi  cm  erzeugen,  im  Verfolg  der  Zeile  unter  allen  Um- 
ftänden  gemacht  werden  müflen  und  nur  mit  dem  Kopfe  gemacht  werden,  fo  müflen 
diefe  mit  unter  das  Normale  hereingezogen  werden.  Alle  andern  D's  dürfen  als 
mehr  oder  weniger  abnorm  und  wenn  fie  mehr  als  1  cm  erreichen  als  erheblich  abnorm 
und  dann  immer  als  mit  einer  entfprechenden  Einwirkung  auf  die  Körperhaltung 
verbunden  betrachtet  werden*).  Damach  bedürfen  die  genannten  Kurven  keines 
weiteren  Kommentars.     Eingehenderes  geben  folgende  Zahlen: 


normale  D^s 

zu  große 

D's 

zu  große  D's 

D's  über 

Prozent  fatz 
der 

Klaffe 

nach  links 

nach  rechts 

1  cm 

normalen  D's 

1. 

2. 

3. 

1. 

2. 

3. 

1. 

2. 

3. 

1.  1  2. 

3. 

1.      2. 

3. 

W.  la.  Mädchen 

9 

4 

_ 

_^ 

1 



___ 

•  4 

_ 

___ 

__ 

___ 

^_ 

W.  la.  Knaben 

17 

5 

— 

— 

— 

— 

— 

12 

— 

— 

10 

— 

— 

— 

— 

— 

W.  Ib.  Mädchen 

7 

3 

4 

5 

— 

1 

— 

4 

2 

1* 

3 

— 

— 

0,43 

0,57 

0,71 

W.  Ib.  Knaben 

43 

8 

14 

21 

6 

6 

6 

29 

19* 

15« 

14 

3 

2 

0,19 

0,33 

0,49 

W.   IL  Mädchen 

16 

6 

8 

12 

1 

1 

— 

9 

7 

4 

1 

— 

— 

0,38 

0,50 

0J5 

W.   II.  Knaben 

63 

22 

35 

43 

2 

1 

3 

39 

23* 

17 

10 

3 

2 

0,35 

0,56 

0,68 

W.  IIL  Mädchen 

19 

4 

11 

11 

— 

2 

— 

15 

6 

8 

9 

2 

— 

0,31 

0,58 

0,58 

W.  ni.  Knaben 

47 

7 

19 

23 

1 

7 

5 

39 

20> 

19 

17 

6 

4 

0,15 

0,43 

0,49 

W.  IV.  Mädchen 

11 

1 

4 

6 

— 

2 

2 

10 

4« 

3 

7 

2 

1 

0,09 

0,36 

0,54 

W.  IV.  Knaben 
Zufammen 

50 

3 

32 
127 

24 

2 

1 

4 

45 

13* 

20« 

29 

90 

3 
19 

9 

0,06 

0,64 

0,48 

256 

54 

145 

12 

21 

20 

190 

94»* 

87* 

18 

0,21 

0,49 

0,57 

exkl.  la. 

St.  M.    la.    .    . 

44 

7 



__ 

2 

___ 



35 

__ 

__ 

21 



_ 

0,16 





St.  M.    Ic.    .    . 

43 

18 

— 

26 

3 

— 

5 

22 

— 

12 

15 

— 

2 

0,42 

— 

0,60 

St.  M.    IV.    .    . 

41 

15 

— 

18 

1 

— 

2 

25 

— 

21 

16 

— 

4 

0,37 

— 

0,44 

St.  M.  VII.    .    . 

50 

7 

— 

19 

— 

— 

J_ 

43 

— 

29 

20 

— 

7 

0,14 

— 

0,38 

Zufammen 

134 

40 

— 

63 

4 

— 

9 

90 



62 

51 

— 

13 

0,30 

— 

0,47 

exkl.  la. 
Summe 

390 

94 



208 

16 



29 

280 



149 

141 



31 

0,24 



0,53 

exkl.  la. 

beider  Schulen 
Totalfumme 

1 

1 

460 

110 

— 

— 

19 

- 

— 

331 

— 

— 

175 

— 

0,24 

— 

— 

Anmerkung.   In  Rubrik  1  ftehen  d 

ieD's  bei  der  jetzt  i 

1        ■        1        1 
Iblichen  Schrift  und  Heftlage, 

in  2  bei  aufrechter  Schrift,  in  3  bei  fchiefer  i 

Schrift  und  fchrägei 

'  Mittellage  des  Heftes.    Die 

kleinen  Ziffern  '  e 

tc  b 

edeut 

en  d 

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bl  de 

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der, 

welcl 

le  be 

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Unte 

rfuct 

lung 

gefel 

iltha 

ben.  1 

Prüft  man  nun  die  vorhin  auf  Grund  der  P-Meffungen  aufgeftellten  Sätze 
über  den  Einfluß  des  Schreibens  auf  die  Annäherung  an  diefen  neuen  Ergebniffen, 
fo  zeigt  fich,  daß  jene  nur  zum  Theil  auch  auf  die  Verdrehung  des  Kopfes  be- 
Ziehungsweife  Körpers  d.  h.  auf  die  fchiefe  Körperhaltung  fich  übertragen  laffen.  Vor 
allem  fehlt  die  bezüglich  der  Annäherung  gefundene  von  Schuljahr  zu  Schuljahr 
fteigende  Verbefferung:   die  Kinder  fitzen  im  erften  Schuljahr  nicht  verdrehter  als 


•)  Die  Ordinaten  V*  und  1  find  daher  leicht  markirt. 


fimtm^^^^m^^m^.    f        1^«— ^*-^^^w 


,  Körperhaltung  des  f^chulkindee,  lOH 

in  den  folgendeo»  Ja  eB  fcheint  fogar,  als  ob  die  älteren  Schnlcr  verdrehter  fitzen 
als  die  kleineren.  Die  Prozentfätze  der  normalen  D's  wenigftens  nehmen  von  Schul- 
jahr zn  Schuljahr  ab.  Jedenfalls  verläuft  die  D-Kurve  der  P-Kurve  nicht  parallel, 
mit  andern  Worten: 

die  Kinder  können  abnorm  fchief  ritzen^  ohne  die  Augen 
abnorm  ftark  anzunähern,  und  umgekehrt^  Tic  können  abnorm 
ftark  annähern  und  doch  gerade  (d.  b,  nicht  feitlich  verdreht)  fitzen. 
Die  Urfachen  der  abnormen  Annäherung  und  die  der  abnormen 
Verdrehung  beim  Schreiben  decken  fich  daher  nicht  durchaus. 

Berechnet  man  die  Durch fchnittswerthe  der  D  für  jede  Klaffe  und  konl^ruirt 
aus  ihnen  eine  Kurve  (Taf,  li)  ^)f  fo  zeigt  fie  kein  regelmäßiges  AnfteigeHj  fondern 
ein  unregelmäßiges  Schwanken  innerhalb  verhältnismäßig  enger  Grenzen.  Für  die 
eine  größte  Abweichung  (KlaCTe  II  des  Wairenhanfes)  aber  ift  offenbar  derfelbe  Um- 
ftand  maßgebend  gcwefen^  wie  fSr  die  Erzeugung  der  großen  P's  diefer  Klaffe:  die 
Energie  des  Lehrers.  Es  ift  aber  bezeich nend,  daß  es  der  letztern,  fiir  deren  Wirkungs- 
kraft der  große  Sprung  in  der  P-Kurve  ein  vollgiltiges  Zeugnis  ablegt,  weitaus 
nicht  gelungen  ift,  das  Durchfchnitts-D  wirklich  erheblich  herabzudriicken.  Ks  bleibt 
immer  noch  fehr  viel  größer  als  das  in  allen  andern  Klaffen  durch  einfache  Aenderung 
der  Heftlage  erreichte.  Ebenfowetiig  ift  ein  Unterfcbied  zwifcbcn  den  vcrfchiedenen 
Schulen  zu  finden:  die  Durchfchnittekurve  der  Waifenhausfebule  verläuft  innerhalb 
derfelben  Grenzen  faft  genau  in  der  gleichen  Form  wie  die  der  ffädtifchen  Mädchen- 
mitteKchule,  es  find  fomit  die  verfchiedenen  Einrichtungen  der  einzelnen  Schulen 
ohne  Einfluß  auf  die  Geradehaltung  der  Kinder.     Daraus  folgt: 

die  bei  der  jetzt  üblichen  Sehreibweire  allgemein  zu  be- 
obachtende fchiefe  Haltung  der  Schulkinder  ift  faft  ganz  durch 
diefe  Schreibweife  fei  bft  bedingt;  Lebensalter  beziehnngsweife 
Konftitution  des  Kindes^  fowie  Konftrnktion  der  Snbfellien 
find  ohne  Einfluß  auf  diefelbe;  auch  Energie  des  Lehrers  kann 
nur  wenig  zn  ihrer  Verbefferung  beitragen. 

Ganz  anders  wird  die  Sache,  wenn  man  die  Kinder  anders  fchreiben  laßt: 
fowohl  bei  aufrechter  Schrift  als  bei  SchicfTchrift  mit  fchiefer  Mittellagc  des  Heftes 
fallt  das  Durchfchnitts-D  jeder  Klaffe  auf  unter  Va  cm,  alfo  bis  zur  Norm,  die 
Zahl  der  normalen  D's  aber  fteigt  ebenfo  in  jeder  Klaffe  und  zwar  fehr  erheblich^ 
und  endlich  finkt  die  vorher  ganz  erfchreckend  große  Zahl  derjenigen  D's,  welche 
1  cm  und  darüber  betragen  und  die  ganz  ficher  nicht  blos  eine  Verdrehung  des 
Kopfes  fondern  auch  des  Oberkörpers  anzeigen^  auf  ein  Minimum  herab.  Das  dürfte 
ein  entfcheideuder  Beweis  dafür  feinj  daß 

die  fchiefe  Haltung  bedingt  ift  durch  die  Schreibweife  be- 
ziehungsweife  Heftlage  und  daß  das  einfache,  aber  einzige 
Mittel,  fie  zn  beffern,  in  einer  Veränderung  der  Scbreibvor- 
fchriften  gefunden  werden  kann. 

Wie  viel  durch  diefe  Maßregel  aber  für  das  Wohl  der  Kinder  geleiftet 
würde,  lehrt  eine  kurze  Betrachtung.  Wenn  von  390  Schülern  beim  gewöhnlichen 
Schreiben  nur  94,  noch  nicht  ein  Viertel,  normal,  29G  aber  verdreht  und  von  diefen 
141  auffallend  ftark   verdreht  fitzen,   fo  kann   füglich   die  Wahrfcheinlichkeit  nicht 


^)  Die  utitere  kleine  Kurve  illt  diö  D-Kurve,  welehe  die  darchfchnittlicbe  DifTerenz  im 
Stande  der  Augen  —  liökea  tiefer  wie  recbtea  —  ilhiftrirt 


106 


Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 


geleugnet  werden,  daß  die  habituelle  Skoliofe  (Rückgratsverkrümmung)  der  Kinder 
durch  diefe  Haltung  hervorgerufen  wird,  um  fo  weniger,  da  die  am  häufigften  vor- 
kommende Form  diefer  Verkrümmung  der  häufigften  Form  der  beim  Schreiben  be- 
obachteten Verdrehung  entfpricht  und  die  Zahl  der  Kinder,  die  folche  Abnormitäten 
zeigen,  von  Klaffe  zu  Klaffe  fteigt.  Von  den  296  verdreht  fitzenden  Kindern  waren 
280  nach  rechts,  nur  16  nach  links  verdreht,  die  141  hochgradig  verdrehten  faft 
ausnahmslos  nach  rechts.  Bei  diefer  Rechtsverdrehung  aber  ift  die  Körperhaltung 
folgende:  allermeift  bildet  fchon  die  Verbindungslinie  der  Sitzknorren  (Queraxe  des 
Beckens)  einen  Winkel  mit  dem  Bankrand,  fo  daß  der  linke  weiter  nach  vorn  ftebt 
als  der  rechte.  Steht  aber  je  diefe  Axe  parallel  mit  dem  Bankrand,  fo  ift  jeden- 
falls durch  eine  Drehung  der  ganzen  Wirbelfäule  nach  rechts  eine  entfprechende 
Schrägftellnng  der  Querachfe  des  Körpers  in  der  Scbulterhöhe  erzeugt.  Immer 
alfo  bildet  die  Schulterlinie  einen  nach  rechts  offenen  Winkel  mit  dem  Tifchrand. 
Die  unausbleibliche  Folge  davon  ift,  daß,  wenn  ein  Kind  in  diefer  Haltung  fchreibt, 
fein  linker  Arm  vollftändig  auf  den  Tifch  zu  liegen  kommt,  während  der  rechte 
mit  feinem  untern  Theil  über  den  Tifchrand  heraus-  und  herabragen  muß,  und  daß 
der  linke  Ellenbogen,  namentlich  da  die  Tifche  geneigt  find,  fehr  viel  höher  zu 
ftehen  kommt  als  der  rechte.  Damit  ift  ohne  weiteres  das  Höherftehen  der  linken 
Schulter  gegeben,  während  der  an  den  Thorax  gedrängte  rechte  Ellbogen  den  untern 
Theil  der  Wirbelfäule  nach  links  auszubiegen  zwingt.  Nach  den  neueften  Unter- 
fuchungen  Mayer's')  aber  kommen  bleibende  Veränderungen  der  Wirbelfäule  etc. 
gerade  zu  Ungunften  der  linken  Seite  unter  den  Schülern  befonders  häufig  vor. 
Es  ift  von  Intereffe  feine  wichtigften  Zahlen  wiederzugeben:  er  fand  bei  336  Mädchen 
fehlerlos  147,  mit  Abweichungen  in  Haltung  oder  Bau 


ferner 


I. 

Kurs 

.     .     .    .     6— 7V2  Jahre,  i 

fehlerhaft  43,65  «/o 

II. 

T) 

.     ...     7-9 

„        56,75  „ 

III. 

7? 

.     .    .     .    8-10         „ 

r,        56        , 

IV. 

7^ 

.    ...    bis  12        „ 

„         57,11  „ 

V. 

T) 

.    ...    bis  13        „ 

„         70,9     „ 

Minimale          Stärkere 

Doppel-        Unbrauchbare 

Aendcrungen 

fkoliofen               Fälle 

I.  Kurs     .    . 

.     .     22    .     .     .     6    . 

.     .       1     .     .     .       2 

n.    „ 

, 

.     .     28     .     .     .     9    . 

.     .       4     .     .     .       1 

[II.     „ 

. 

.     .     21     .     .     .     5    . 

.     .       6     .     .     .       5 

[V.     „ 

,         . 

.    .     23     .     .     .     7     . 

.     .     10     .     .     .     — 

• 1^      et 

!__!?_/»_. 

.    .     19    .     .     .     8     . 

.       6     ...       6 

?_     _-„"nj._      AI ;^i j 

wobei  minimale  Skoliofen  folche  find,   bei  denen  die  größte  Abweichung  der  Kon- 
vexität von  der  geraden  Linie  unter  1  cm  beträgt. 


Minimal 


Stärker 


I.  Kurs 
II.      „ 

in.    „ 

IV.     „ 
V.     „ 


links 

rechts 

14     .     . 

.       4 

19     .     . 

.        6 

16     .     . 

.       3 

15     .     . 

.       3 

15     .     . 

.       3 

79     .     . 

.     19 

links 

rechts 

6     .     . 

.     — 

8     .     . 

.       1 

4     .     . 

1 

7     .     . 

,     — 

8     .     . 

.     — 

33     .     . 

.       2. 

*)  ünterfuchungen    über  die  Anfange   der   feitlichen  Wirbelßlulenverkrümmungen  der 
Kinder,  fowie  über  den  Einfluß  der  Schreibweife  auf  diefelben.   Bayr.  ärztl.  Corr.-Bl.  1882  S.  305  flf. 


^^^^^^^^"t^f^^^mum^^trr^^ 


Küfperhaltutig  dos  SehulkiDdes.  %ffi 

Wenn  es  nun  aber  erreicht  werden  kann,  daß  Fon  390  Kindern  ftatt  296 
nur  178  abnoriDj  namentlich  aber,  daß  ftatt  141  nur  31  erheblich  abnorm  fitzen  und 
beim  ScIi reihen  den  Oberkörper  einfeitig  belaften,  fo  dürfte  der  Nutzen  einer  ent- 
fprecbendeu  Maßregel  außer  Zweifel  flehen.  Nur  auf  Eines  mulTen  wir  aufmerkfam . 
machen:  beim  Schreiben  mit  febräger  Medianlage  des  Heftes  zeigt  fich  eine^  wenn 
auch  kleine  Zunahme  der  naeh  links  Verdrehten,  Es  ift  das  kein  Zufall:  eB  waren 
da  und  dort  Kinder,  welche  ihr  Heft  etwas  zü  fchräg  legten  und  dicfe  Ueberdrehung 
des  Heftes  mit  einer  Drehung  des  Körpers  naeh  links  beantworten  mußten,  ein 
Fingerzeig,  daß  die  Schräglage  des  Heftes  auch  nicht  übertrieben  werden 
darf,  fondern  fich  genau  an  die  gegebenen  ph^fiologifchen  Verhält- 
niffe  anfchlieJäen  muß*  — 


Wir  haben  uns  noch  über  die  gleichfalls  znr  Diskuffion  geftelUe  Frage  zu 
äußern^  ob  nicht  die  deutfcheu  Buchftaben  fchädlich  für  das  Äuge  wirken  und 
daher  vom  hygienifchen  Standpunkt  aus  die  lateinifche  Schrift  Yorzuziehen  fei.  Jene 
Schädlicbkeit  könnte  nur  darin  beftehen^  daß  die  deutfchen  Buchftaben  fchwerer  zu 
erkennen  wären  und  eine  größere  Annäherung  des  Auges  an  das  Papier  erforderten. 
In  der  That  gibt  Sönnecken*)  an,  daß  lateinifche  Buchftaben  auf  größere  Entfernung 
erkannt  werden,  als  deutfcbe  von  der  gleichen  Größe»  Für  die  Aunäherung  beim 
Schreiben  der  Buchftaben  kommt  es  aber  darauf  gar  nicht  an,  fondern  daranf, 
ob  fie  auf  die  Entfernung,  welche  beim  Schreiben  überhaupt  möglich  ift  (ca.  60  cm) 
noch  leicht  erkennbar  find,  und  dag  ift  fiir  die  deutfchen  Scbriftzeiehen  genau  fo 
der  Fall  wie  für  die  lateinifchen.  Wir  befchloßen  übrigens,  die  Sache  nach  unferer 
Methode  näher  zu  priifen.  Das  Ergebnis  ift  ein  rein  negatives*  Wir  begnügen  uns 
daher,  ein  paar  Kurven  vorzuführen  und  im  Uebrigen  die  Durehfchnitts-P  der  ge- 
mefTenen  Klaffen  fprechen  zu  lallen.  Taf  I,  10  zeigt  P  mit  Punkten  bei  deutfeher, 
mit  Sternen  bei  lateinifcher  Schrift,  Lateinifch  ift  ganz  auffallend  viel  beffer.  Ea 
muß  aber  betont  werden,  daß  in  diefer  Klaffe  die  durchfchnittüche  Höhe  der  latei- 
nifchen kleinen  Buchftaben  G  mm,  die  der  dentfi^hen  nur  2  —  3  mm  betrug.  Keinen 
wefentlichen  Unterfchied  zeigt  Taf*  I,  5,  wo  ebenfalls  die  P  hei  lateinifcher  und 
deutfeher  Schrift  ei uge tragen  find,  und  auch  in  den  andern  darauf  unterfuchten  KlaHeu 
war  die  Annäherung  bei  lateinifcher  und  deutfeher  Schrift  fo  ziemlich  gleich  (nemlich 
in  der  IV.  Klaffe  der  ftadtifchen  Mädchenmittelfchule  P  lateinifch  20,7,  deutfch  20,9 
im  Dnrchfchnittj  VIL  Klaffe  dafelbft  P  lateinifch  20,7,  deutfch  21,5),  in  einer  fogar 
bei  lateinifch  ganz  erheblich  geringer  (16j6  lateinifch,  18,0  deutfch).  Ein  konftantea 
Verhältnis  der  Fs  zu  Gunften  der  einen  oder  andern  Schrift  liegt  fomit  nicht  vor, 
und  wir  haben  daher  vorcrit  keinen  Grund,  die  eine  für  hygienifeh 
weniger  zuläffig  zu  erklären  als  die  andere.  Höchftens  könnte  man  die 
Befeitigung  der  einen  deswegen  verlangen,  weit  damit  ein  Lebrgegenlland  befeitigr, 
fomit  eine  Verminderung  der  gefammten  Naharbeit  der  Schulkinder  herbeigeführt 
werde.  Da  aber  —  in  den  Volksfchulen  wenigftens  —  die  Erlernung  der  lateinifchen 
Schrift  erft  den  fpätern  Schuljahren  zufiillt,  wo,  wie  gezeigt,  die  Näharbeit  an  fich 
nicht  mehr  fo  gefährlich  ift,  und  da  diefclbe  für  die  Kinder,  welche  fchon  geläntig 
deutfch  fchreiben,  unmöglich  befondere  Schwierigkeiten  mit  fich  bringen  kann,  fo 
dürfte  auch  von  diefem  Gefichtspunkt  aus  kein  wirklich  nennenswerther  Nutzen  voq 
der  Verbannung- einer  der  beiden  Schriften  zu  erwarten  fein. 

')  l  c. 


108  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

In  einer  der  erften  Sitzungen  unferer  Kommiffion*)  kam  auch  zur  Sprache, 
daß  die  vielen  Linien,  zwifcben  denen  die  Kinder  fchreiben,  die  Netze,  in  welchen 
fie  ihre  Buchftaben  einmalen  muffen,  wefentlich  dazu  beitragen,  fie  zu  einer  größeren 
Annäherung  zu  verleiten,  oder  vielmehr  geradezu  zu  zwingen.  Theoretifch  hat  diefe 
Meinung  ganz  gewiß  etwas  für  fich,  wir  find  aber  nicht  in  der  Lage  gewefen,  den 
Beweis  dafür  zu  erbringen.  Wir  haben  eine  Klaffe  von  43  Mädchen  zuerft  in  einem 
Netz  von  4  Querlinien  und  fchrägen  die  Strichrichtnng  bezeichnenden  Linien  und 
dann  auf  einer  einfachen  fchreiben  laffen:  in  jenem  Falle  war  das  Durchfchnitts-P 
13,3,  in  diefem  13,0,  in  einer  Knabenklaffe  von  36  Schülern  jenes  17,6,  diefes  18,0; 
alfo  nichts  Konftantes.  Hervorheben  aber  muffen  wir,  daß  es  den  Kindern,  welche 
zwifcben  den  Linien  zu  fchreiben  gewohnt  find,  fchwer  fällt,  plötzlich  ohne  diefelben 
zu  fchreiben,  und  daß  fie  im  letztem  Falle  ohne  Ausnahme  fehr  viel  kleinere  Buch- 
ftaben machen,  als  fonft.  Es  fehlt  uns  alfo  hier  eine  gleichmäßige  Grundlage  für 
den  Vergleich.  Eins  aber  kann  ohne  weiteres  behauptet  werden ,  daß  nemlich  die 
fchrägen  roth  eingeritzten  Richtungslinien  auf  den  Schiefertafeln  abfolut  zu  verwerfen 
find:  die  Farbe  der  Striche  verliert  fich  rafch,  die  Räuder  der  Ritze  werden  an 
den  Seiten  rauh,  die  ganze  Tafel  verliert  dadurch  ihre  Glätte,  wird  holperig  und 
die  auf  ihr  gemachten  Striche  muffen  dadurch  ftückweife  unterbrochen  und  zerriffen 
und  damit  fchwerer  erkennbar  werden. 

An  diefer  Stelle  noch  einige  Worte  über  das  Schreibmaterial:  viele  Schrift- 
fteller  über  Schulhygiene  wollen  die  Schiefertafel  total  verbannt  wiffen.  Homer 
(Deutfche  Vierteljahrsfchr.  f.  öff.  Gefundheitspflegc  1878  S.  724  ff.)  hat  nemlich 
experimentell  nachgewiefen ,  daß  mit  Tinte  und  Bleiftift  auf  Papier  gefchriebene 
Buchftaben  auf  größere  Entfernung  erkennbar  find,  als  mit  dem  Griffel  auf  die 
Tafel  gemachte.    Es  wurden  erkannt  Buchftaben 

mit  Griffel  Bleiftift  Tinte 

auf    ...     159     ...     183     ...     211  cm 
an  einem  dunklen  Tage 

auf    ...     132     ...     149     ..     .     178  cm. 

Es  erfcheint  uns  aber  nicht  gerechtfertigt,  daraus  den  Schluß  zu  machen, 
daß  nun  auch  beim  Schreiben  Griffel  und  Tafel  größere  Annäherung  erfordern, 
als  Tinte  oder  Bleiftift.  Denn  man  mag  fchreiben  mit  welchem  Material  man  will, 
die  anatomifchen  Verhältniffe  fixiren  ein  Maximum,  über  welches  hinaus  die  Augen 
vom  Schreibmaterial  nicht  entfernt  werden  können.  Die  größte  Entfernung,  die  wir 
an  Schülern  beim  Schreiben  mit  Tinte  gefunden  haben,  betrug  48  cm.  Nun  kann 
man  fich  aber  leicht  überzeugen,  daß  Buchftaben  von  der  in  den  jüngften  Schulklaffen 
üblichen  Größe,  auch  wenn  fie  mit  dem  Griffel  auf  die  Schiefertafel  gemacht  find, 
auf  diefe  Entfernung  noch  leicht  zu  erkennen  find  d.  h.  die  Maximalentfernung,  auf 
welche  Griffelbuchftaben  noch  erkannt  werden,  liegt  jeufeits  der  Entfernung,  die 
aus  anatomifchen  Gründen  beim  Schreiben  jedenfalls  eingehalten  werden  muß.  Folg- 
lich verlangt  das  Schiefertafelfchreiben  keine  größere  Annäherung,  als  ohnehin  ftatt- 
finden  muß,  d.  h.  keine  größere,  als  auch  beim  Schreiben  mit  Tinte  und  Bleiftift 
erforderlich  ift. 

Weuigftens  fanden  wir  in  einer  Schule  mit  31  im  1.  Schuljahr  ftehenden 
Mädchen  beim  Schreiben  »mit  Tinte  auf  Papier  ein  Durchfchnitts-P  von  10,5,  beim 
Schreiben   auf   die  Schiefertafel    ein    folches   von    11,5,    in   einer  Mifchfchule   von 


*)  vergl.  auch  Weber  1.  c.  pag.  30. 


Körperhaltung  dm  Bch  ulkin  des.  109 

38  Knaben  und  7  Mädcben  im  2.  Schuljahr  unter  denrelfaen  Bedingungen  ein  folches 
von  20,5  beziehungsweife  19,7  cm;  alfo  keinen  wefentlichen  Unterfchied. 

F a f  fe  ü  wir  die  E  r g  e  b  n  i  f f e  unferer  Unterfuchungen  uoehmals  kurz  z  u- 
fammen,  fo  dürften  etwa  folgende  Sätze  refnltiren: 

1.  Bei  der  Frage  vom  Einfluß  der  Schreibweife  auf  Auge  und  Körperhaltung 
der  Schüler  kommen  zwei  Ilauptpiinkte  in  BetraclJt,  nemlich  erftenB  die 
Annäherung  beziehuügsweife  die  Vorwiirtsbcuguug  des  Rumpfes  und  zweitens 
die  Seitwärtsdrefmng  desfelben. 

2.  Beide  find  foweit  unabhängig  von  einander,  daß  zwar  beide  häufig  gleich- 
zeitig vorkommen  y  aber  auch  jedes  für  fich  ohne  das  andere  beobachtet 
wird. 

3-  Die  AunUheriing  birgt,  wenn  fie  zu  groß  wird,  eine  erhebliche  Gefahr  für 
die  Augen  in  ficlj,  die  Seitwilrtsdrehung  kann  zur  Urfache  habitueller 
Verkrümmung  werden. 

4  Die  alleinige  Urfache  der  SeitwärtsdreUung  ift  die  gerade  oder  nur  wenig 
geneigte  Kechtslage  des  Heftes.  Die  Vorbeugung  aber  hat  verfchiedene 
Urfaehen,  Die  wichtigften  davon  dürften  fein:  Schwäche  des  kindlichen 
Körpers y  welche  in  Verbindung  mit  unzweckmäßigen  Subfellien  und  zum 
Theil  durch  die  in  Folge  der  Keehtglage  des  Heftes  gemachte  Verdrehung 
des  Rumpfes  zu  baldiger  Ermüdung  führte  das  Neue  und  Ungewohnte  der 
Näharbeit,  fcbleclite  Belenchtung,  fchlecljtCB  Schreibmaterial 

b.  Die  Vorwärtsbeugung  wird  fich  nur  zu  einem  kleineu  Theile  durch  Ab- 
änderung der  Schreib  weife  belfern  lalfen:  ohne  gnte  Subfcllien  und  ohne 
Aufmerkfarakeit  und  Energie  des  Lehrers  wird  der  Nutzen  nach  diefer 
Richtung  kein  boebgradiger  fein;  ja  es  wird  bezweifelt  werden  muffen,  ob 
ganz  junge  Kinder  im  L  Schuljahr  überhaupt  eine  Entfernung  vom  Schreib- 
Objekt  einhalten  können,  von  der  eine  Schädigung  ihrer  Augen  nicht  zu 
fürchten  wäre. 

6.  Dagegen  ift  durch  Abänderung  der  Schreib  weife,  fei  es  nun  aufrechte 
Schrift  bei  gerader  Heftlage  oder  liegende  bei  ftark  fchräger  Mittellage 
die  Seitwärtsdrehung  des  Rumpfes  erfolgreich  zn  bekämpfen,  Ohne  eine 
folche  Aenderung  aber  muffen  die  Kinder  felbft  in  den  heften  Snbfellien 
verdreht  litzen. 

7.  Die  aufrechte  Schrift  bei  querverlaufender  Zeile  ift^  als  den  Bewegungs- 
gefetzen  der  Hand  zuwider  und  daher  ftark  ermüdend,  zu  verwerfen*  Da^ 
gegen  ift  die  liegende  Schrift ^  fo  uusgefuhrt,  daß  die  Grundlinien  der 
einzelneu  Buchftaben  fenkrecht  zum  Tifchrand  gemacht  werden,  die  Zeile 
aber  genau  vor  der  Mitte  des  Körpers  in  einem  Winkel  von  30—40* 
fchrüg  anzieht,  diejeuigCj  bei  welcher  der  Körper  eine  fyrametrifche  Haltung 
bewahren  kann  und  zugleich  an  Auge  und  Hand  die  geringfteu  Anforder- 
ungen gef teilt  werden.  Diefc  Seh  reib  weife  kann  ohne  befondere  Schwierig- 
keiten in  den  Schulen  durchgeführt  werden;  wobei  allerdings  vorausgefetzt 
werden  muß,  daij  die  Lehrer  von  der  Wichtigkeit  der  Maßregel  überzeugt 
find  und  einen  Einblick  in  deren  phyfiologifche  Gründe  befitzen;  denn 
nur  dann  werden  fie  auch  die  zur  Durchführung  nothige  Aufmerkfamkeit 
und  Energie  an  den  Tag  legen. 


1 10  Einfluü  des  Sclireibens  auf  Auge  und 


Anhang. 


So  lebhaft  gerade  in  Württemberg  von  ärztlicher  Seite  für  Verbefferung  der 
Schulhygiene  eingetreten  wurde,  um  fo  mehr  muß  es  auffallen,  daß  diefen  Erörterungen 
faft  gar  keine  im  Lande  felbft  gemachten  ftatiftifchen  Erhebungen  zu  Grunde  lagen. 
Die  einzige  bis  jetzt  veröffentlichte  Unterfuchungsreihe  ftammt  von  Dr.  G.  Gärttner*) 
in  Tübingen  und  wurde  im  Laufe  der  Jahre  1861—1879  an  634  Studirenden  der 
evangelifchen  Theologie  vorgenommen.  Sie  ergab  das  allerdings  betrübende  Refultat, 
daß  ca.  79  ^^0  diefer  jungen  Theologen  kurzf  ichtig  waren,  üeber  die  Augen  der 
Schüler  in  den  Württembergifchen  Elementarfchulen,  Gymnafien  etc.  wußten  wir  aber 
bis  jetzt  nichts. 

Es  wnr  deshalb,  wenn  wir  nicht  die  an  anderen  Orten  gemachten  Erfahrungen 
ohne  weiteres  als  auch  für  unfere  Schulen  maßgebend  anfehen  wollten,  nothwendig, 
daß  wir  felbft  eine  ausreichende  Zahl  von  Unterfuchungen  Vornahmen,  um  wenigftens 
ein  annäherndes  Urtheil  über  die  thatßichlichen  Prozentverhältniffe  der  normal  und 
nicht  norniRl  gebauten  Augen  der  Württembergifchen  Jugend  zu  gewinnen.  Wir  haben 
uns  vorläufig  auf  die  Unterfuchung  von  3  Anftalten  befchränkt,  das  Waifenhaus, 
das  Realgymnafium  und  das  Eberhard-Ludwigs-Gymnafium.  Die  Infallen 
des  erfteren  haben  wir  fämmtlich  gemeffen,  von  den  beiden  letzteren  fämnitliche 
Klaffen j  aber  da,  wo  Parallelklaffen  vorhanden  waren,  immer  nur  eine  derfelben. 
Die  Summe  der  unterfuchten  Schüler  beträgt  932. 

Um  die  Unterfuchungen  fowohl  für  uns  als  auch  für  die  Schüler  möglichft 
wenig  zeitraubend  zu  machen,  nahmen  wir  fie  in  den  betreffenden  Anftalten  felbft 
vor-  In  Bezug  auf  die  Schnelligkeit  der  Ausführung  hatte  diefer  Modus  den  ge- 
wünfehten  Erfolg;   dagegen  brachte  er  einen  Nachtheil  mit  fich,   nemlich  den,   daß 


^]  Ver^l.  H.  C  0  h  n  Tageblatt  der  23.  Verrammlung  deiitfcher  Natarforfcher  und  Aerzte 
in  Daozig  1B80  S.  43. 

Herr  Dr.  Gärttner  hatte  die  Güte,  uns  auf  unfere  briefliche  Anfrage  noch  Folgendes 
mitzutheilen : 

^.  .  .  beeile  ich  mich  zu  erwidern,  daß  ich  Hr.  Prof.  H.  Gohn  in  Breslau  im  Auguft  1880 
meine  im  Jahre  1861  begonnenen  und  feither  auf  634  etwa  im  19.  Lebensjahr  ftehende  Zöglinge 
doB  btefigcn  evangel.-theologifchen  Seminars  Hch  erftreckenden  Unterfuchungen  über  die  Sehweite 
mitgetheilt  habe,  mit  dem  Refultat  von  78,70 7o  Knrzfichti^er.  Seither  find  2  neue  Jahrgänge 
mit  43  und  %  Seminariften  hinzugekommen  und  die  Refultatc,  die  ilch  ein  klein  wenig  günitiger 
geftaltet  haben.  Und  nun  folgende: 

Von  718  Seminariften  fmd  154,  oder  21,59^0  emmetropifch 

558,  oder  78,26  7o  myopifch 

1,  oder    0,14  7o  hypermetropifch 
Unter  den  myopifchen  nnterfcheide  ich  3  Grade: 

leichtgradige  (Konkav  15—36)  168  oder  23,56 7o 
mittelgradige  (Konkav    8—14)  243  oder  34,08 > 
hochgradige  (Konkav  3—7)  131  oder  18,30 7o 
Da£U  kommen  noch  16  oder  2,247»,  bei  denen  ein  Auge  emmetropifch  und  das  andere 
(gewöhnlich  mittelgradig)  myopifch  ift. 


KörperhaUung  des  Schulkindea,  tll 

wir  nicht  fofort  die  koutroliretide  iiig:enrpiegeliinterfiichung  vornehnie«  konnten, 
weil  es  tiuB  an  dazu  verwendbareD  Räumlichkeiten  gebrach.  Nur  bei  der  erßeo 
Klafle  des  Waifenhaufes  war  dies  durchführbar;    fpäter  mußten  wir  davon  abfehen. 

Wir  hegten  die  Ab  ficht,  die  fehlenden  Augen  fpiegeluuterfuchangen  am  Schlnfle 
der  Gläferproben  nachzuholen^  indeffen  ftellte  fich  dies  fpäter  als  unthunlieh  heraus. 
Der  leit  den  erften  optomctrifchen  Unterfuehangeii  vcrfloffene  Zeitraum  war  ein  fehr 
beträchtlicher j  er  betrug  faft  4  Monate;  dann  kam  die  Sommervakanz  und  wenn 
wir  nnn  nachträglich  die  ophtalmofkopifche  ItefraktioDsbeftimmung  hätten  vornehmen 
woHen,  welche  bei  der  großen  Zahl  von  Schülern  einen  nicht  unbeträchtlichen  Zeit- 
raum in  Anfpruch  genommen  haben  würde,  fo  waren  wir  keineswegs  mehr  ficherj 
daß  bei  denfelben  Individuen  noeli  derfelbe  Brechznftand  der  Augen  vorhanden  war 
wie  früher. 

Unter  diefen  Umftänden  verzichteten  wir  auf  die  nachträgliche  Unterfucbung 
mittelft  des  AugenfpiegelB  und  wir  durften  dies  um  fu  eher  olnie  die  geringfte 
Schädigung  nnferer  RefuUate  thun^  ab  gerade  diejenigen  Maße  anderer  Autoren, 
mit  welchen  die  nnfrigen  verglichen  werden  mußten,  ebenfalls  fafl;  ausnahmslos  nur 
auf  optometrifchem  Wege,  d.  b,  mittelft  Gläferproben  gewonnen  worden  waren. 

Es  ift  ja  nicht  zu  leugnen,  daß  die  Refraktionsbeftimmung  mittelft  des  Augen- 
fpiegels  manche  Vomigc  hat,  namentlich  in  fofern  fic  gewiffc  Formen  von  fog- 
Akkommodationskrampf  aufdeckt;  aber  fie  bietet  auf  der  andern  Seite  maueberlei  Dicht 
2u  unterfchätzende  Naclitlieile.  Einmal  kann  der  Unterfnehende  kleine  Differenzen 
nicht  mit  derafelben  Grade  von  Geuauigkeit  beftimmeti  wie  mit  den  Gläferproben 
und  dann  ift  die  Akkommodations-Entfpannung  des  ünterfuchten  doch  zu  verfchieden- 
gradig,  als  daß  fieh  ein  il  eh  eres  Diirchfchnittemnß  der  Fehlerquellen  abftrahireu 
ließe.  Wir  glauben  nus  deshalb  dahin  ausfprcchen  zu  dürfen,  daß,  folange  es  nicht 
möglich  iftj  alle  zu  unterfuchendcn  Kinder  zu  atropiuifiren,  die  Gläferprobe  für 
komparative  Zwecke  die  ficherftcn  Refnltate  gibt.  Wenn  übrigens  auch  ein 
aliquoter  Tbeil  des  bei  den  einzelnen  Individuen  gefundenen  Gefammt-Brechungs- 
wertbes  der  Augen  nicht  auf  den  eigentlichen  Itefraktionszuftand,  fondern  auf  eine 
krankhaft  gefteigertc  Akkommodation  zurUckgefiibrt  werden  muß,  fo  ift  das  für  die 
praktifch-hygienifchc  Auffallung  irrelevant,  Diefcr  letzte  Theil  ift  eben  erft  recht 
ein  Produkt  der  gefteigcrten  Nahearbeit  und  wahrfcheinlich  nur  das  Vorftadium 
wirklicher  Kefraktionszunahme*  Um  Mißverftändnifl'en  vorzubeugen,  wollen  wir  be- 
tonen ^  daß  wir  der  Rcfraktionsbellimmung  mittelft  des  Augenfpiegels  einen  großen 
wiflenfchaftlichen  Werth  beimelTen  und  glauben,  daß  diefelbe  berufen  ift,  die  ätio- 
logifchen  Beziehungen  zwifchen  Akkommodationsanftrcngung  und  Steigerung  des 
Befraktiongzuftandeä  klären  zu  helfen. 

Hin  fichtlich  der  Unterfuchungsmethode  felhft  geben  wir  dem  Durchprobiren 
mit  vorgehaltenen  Gläfern  unter  Anwendung  der  Sucllen'fchen  Tafeln  deu  ent- 
fehiedenen  Vorzug  vor  den  Optometern. 

Wir  befchränken  uns  auf  die  MittheiUmg  derjenigen  McffungsrefultatC;  welche 
fich  auf  die  Kurzfiebtigkeit  und  auf  die  ungleiche  Brechkraft  (Anifome- 
tropie)  beider  Augen  beziehen.  Dies  find  ja  die  heidL^u  hauptfächlichfteu  Punkte, 
welche  von  den  Autoren  neuerdings  in  ätiologifchen  Zufammeuhang  mit  der  fchiefeu 
Schrift  gebracht  wurden. 

Was  zunächft  die  Myopie  angeht,  fo  gruppiren  fich  die  gefundenen  Datea 
in  leicht  überfichtl icher  Weife  in  den  auf  Seite  112  —  113  wiedergegebenen  Kurven* 
Die  I^nge  der  Ordinaten  ift  in  Summa  ^  100  Mm.     Der  fettere  Theil  der  Linie 

(FortfetÄim^  S*  111} 


112 


Einfluß  des  Schreibens  aaf  Auge  und 


ProzentverhältnilTc  der  Knrzficlitigkeit  za  den  nkht  kurzfithtigon  Angon. 

Eberhard-Ladwlgs-  GjmDannm. 


Kl.  1. 

.  2. 

,  3. 

n  4. 

,  B. 

,  6. 

,  7. 

.  8. 

,  9. 

,  10. 

Kl.  1. 

,  2. 

,  3. 

,  i. 

.  5. 

-  6. 

.  1. 

,  8. 

.  9. 

.  10. 


5 


Kl.la.  —~ 

,  Ib.  — 


Real  •  Gf  mnanam. 


IVairenhauB. 


ä 

4. 


'  20  "/ü  Myopie, 

lö„ 

30„ 

■37. 

45„ 

67, 

41  , 

70, 

.  75„ 

25  •/»  Myopie. 

20  „ 

2G  „ 

36  „         r 

45, 

50  „ 

64  „ 

78, 

40, 

48, 

0%  Myopie, 
7.        , 
12, 

32  „ 


Kl.  1. 

.  2. 

.  3. 

.  4. 

,  B. 

.  6. 

,  7. 

.  8. 

.  9. 

,  10. 


KörperhfthuDg  des  Sobulkmdu. 

ProieiitveriiÄitoiire  der  Kunfkbtigkeitsgrade  unter  rieh. 


im 


Eberhard -Lndwlgs-  Qjmpannm. 


s.  1).  c.         d. 

53  %  23,5%  23,67i>  — 

80    „  -  20    „  — 

64,5„  41     „  4,5  „  - 

43,3„  43,3  „  18,4  „  — 

46    ,  55     „  -  - 

18    ,  58,3.  16,6  „  8,1"/« 

12   „  41    „  41    ,  6    „ 

39    „  83,3  „  27,7,  — 

7,1„  47,6,  40,5,  4,8, 

2H,3,  41,7  „  26    ,  B    „ 


Real-Hymnariiiin. 


Kl.  1. 

,  2. 

,  3. 

,  4. 

.  5. 

.  6. 

.  7. 

.  a 

.  10. 


58  o/o  42  o/o  —    — 

27  „  73  ,  -    — 

45  ,  55  ,  —    - 

24,3,  68  ,  7,7«/.  - 

43  ,  43  ,  14  .  — 

18.2,  66,6  ,  15,2  ,   - 
3,2,  77,4,  13  .  G,4«/o 

15.3,  56,4,  26,6,  2,7, 
13  ,  64  ,  23  ,   - 
17  ,  64  ,  29  ,  - 


VairenliaaB. 


s 


Kl.  Ib. 

,  2- 
,  3. 
.   4. 


WOrttemb,  JahibOchsr  tl83. 


100»/o  —         —  — 

7a,7„  22,aVo    5,1"/.  — 

51,4,  43,2,     5,4,  - 

43,8,  41,2,    19    .  2   «/, 


114  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

(FortfetzuDg  von  S.  111.) 
drückt  bei  la,  IIa  und  III a  in  Millimetern  das  Prozentverliältnis  der  in  den  yer- 
fchiedenen  Klaflen  der  drei  Lehranftalten  gefundenen  kurzfichtigen  Augen  aus  und 
entfpricht  fo  den  an  den  rechten  Seiten  der  Kurven  notirten  Prozcntzahlen.  Wir 
fehen  z.  B.  in  Kurve  la;  welche  fich  auf  die  KurzfichtigkeitsverhältniflTe  des  Eber- 
hard-Lud  wigs-Gymnafiums  bezieht,  daß  in  der  erftcn  Klaffe  fchon  20,  in  der  3.  30, 
in  der  5.  45,  in  der  7.  67,  in  der  9.  70  und  in  der  10.  fogar  75  7o  aller  Schüler  an 
Kurzfichtigkeit  leiden.  Aehnlich  ift  es  im  Real-Gymnafium,  deffen  Myopieverhältniffe 
in  IIa  wiedergegeben  find.  Hier  finden  wir  fchon  in  der  erften  Klaffe  £5,  in  der 
3.  26,  in  der  5.  45,  in  der  7.  64,  in  der  8.  fogar  7b*^/o  Myopie,  während  in  der 
9.  und  10.  Klaffe  die  Zahlen  wieder  auf  40,  refp.  48  Vo  zurückgehen. 

Betrachten  wir  dagegen  Kurve  III a,  welche  die  Vcrhältniffe  des  Stuttgarter 
Waifenhaufes  repräfentirt,  fo  fällt  auf,  daß  in  Klaffe  la  gar  keine  Kurzfichtigkeit 
vorkommt,  während  in  Ib  nur  7,  in  2  12,  in  3  29,  in  4  32  Vo  Myopie  gefunden 
wurden. 

Auf  die  Zahlen  kommen  wir  fpäter  wieder  zurück,  hier  wollen  wir  nur  auf 
die  Thatfache  hin  weifen,  welche  mittelft  der  fetten  Striche  der  Kurven  la,  IIa 
und  Illa  in  augenfälliger  Weife  verfinnlicht  wird,  daß  in  allen  Schulen  die 
Prozentzahl    der    Kurzfichtigen    mit   den    höheren   Klaffen   anfteigt^ 

Wenn  es  fleh  in  unferen  Kurven  nicht  um  eine  abfolute  Regelmäßigkeit 
handelt,  wie  z.  B.  aus  dem  Zurückftehen  der  8.  Klaffe  des  Gymnafiums,  fowie  der  9. 
und  10.  des  Realgymnaflums  hervorgeht,  fo  ift  eben  zu  bedenken,  daß  die  relativ 
kleinen  ftatiftifchen  Zahlen,  welche  uns  zu  Gebote  ftehen,  größere  Fehlerquellen  in 
fich  fchließen.  Im  Allgemeinen  drückt  fich  aber  jenes  Anfteigen  der  Myopie  mit 
unverkennbarer  Deutlichkeit  aus  und  es  fteben  sonach  unfere  Refultate  mit  denjenigen 
Cohns  und  der  fpäteren  Beobachter  in  diefem  Punkte  völlig  im  Einklang. 

Die  Kurven  Ib,  IIb  und  III b  behandeln,  wie  die  üeberfchrift  angibt,  die 
Prozent  vcrhältniffe  der  verfchiedenen  Kurzfichtigkeits-Grade  unter  fich.  Weber 
hat  in  feiner  oben  citirten  verdienftvollen  Arbeit  die  Kurzfichtigkeitsgrade  in  4  Gruppen 
eingetheilt: 

in  niedrigfte von  0 — 1  Dioptrie, 

yj  mittlere „     1—4  Dioptrien 

„  höhere „4—8  Dioptrien  und 

„  allerhöchfte „     über  8  Dioptrien. 

Wir  haben  uns  diefer  Eintheilung  angefchloffen  und  die  von  uns  gefun- 
denen Werthe  folgendermaßen  in  die  Kurven  eingetragen.  Die  Ordinaten  find 
wieder  100  mm  lang  und  bedeuten  die  Gefammtzahl,  d.  li.  100  Prozent  der  in 
einer  Klaffe  gefundenen  Kurzfichtigen.  Die  verfchiedenen  Grade  der  Kurzfichtigkeit 
find  rechts  neben  der  Figur,  jeder  Klaffe  entfprechend  und  je  nach  ihren  gegen- 
feitSgen  Prozentverhältniffen  in  Zahlen  angegeben.  Der  linksfeitige  feine. Strich 
bedeutet  die  niedrigften  Grade  (a)  von  0 — 1  Dioptrie,  der  fette  Strich  die  mitt- 
leren (b)  von  1—4  Dioptrien,  der  gewellte  Strich  die  höheren  (c)  von  4—8  und 
der  rechtsfcitigc  feine  Strich  die  höchftcn  Grade  (d)  von  über  8  Dioptrien.  Die 
Länge  diefer  verfchiedenen  Striche  entfpricht  den  Prozentverhältniffen  der  durch  fie 
repräfentirten  Myopiegrade. 

Ein  Blick  auf  die  Linien  lehrt  nun,  daß  in  alhn  drei  Schulen  in  den  unteren 
Klaffen  der  linksfeitige  feine  Strich,  d.  h.  die  niedrigften  Myopiegrade,  ein  gewiffes 
Uebergewicht  befitzt.  (In  der  Klaffe  Ib  des  Waifenhaufes  kommen  z.  B.  überhaupt 
nur  die  niedrigften  Grade  vor.)    Schon  in  den  mittleren  Klaffen  ändert  fich  das  Ver- 


PliPP!<vv^ipn 


Körperhaltung  deg  Schulkind&s.  115 

hiUtnis  zu  GaiirieD  des  fetten  und  des  gewellten  Striches,  d.  h.  die  mittleren  und 
liöheren  Myopie^rade  WHcbfen  iehnell  an»  um  in  den  oberen  Klaflen  das  ausge- 
fprcxdicnc  Ucber^^cwit-ljt  zu  erlangen,  Myopiegrade  Über  8  Dioptrien  kommen  nur 
in    den   oberen  KlalTen    und  nueli   in  diefen,   wie  Figura  zeigt,  nur  vereinzelt  vor. 

Die  in  den  Kurven  Ib,  IIb  und  Illb  wiedergegebenen  Verhältniffe  der  Myo- 
piegrade drUeken  alfo  die  Tliatfacbe  aUB^  daß  auch  die  Grade  der  Kurz  ficht  ig- 
keit  mit  den  böhereii  Klaffen  progreffiv  zunehmen,  Diefer  Satz  wurde 
von  Cobn  fdjon  in  fetuer  crftcu  groüeii  ftatiftifehen  Arbeit  ausgefprochen  und  wird 
alfo  durch  die  vorftehendeu  Zablen  aneb  für  unfere  Schulen  beftatigt. 

Betraebten  wir  die  durch fchnittiiclien  Kurzfichtigkeitsziffcrn 
der  ganzen  Schulen^  fo  ftellen  Heb  diefelben 

für  das  Lbcrhard-LudwigH-Gymnafium  auf  .     45,7% 
^      j,    Real-Gymnafiam  auf 41^7%- 

Das  von  Cobn  ans  einer  Ziifamincnftellung  von  25  Gymnafien  gefundene 
Durchlchnittismaß  der  Äiyopie  ift:  39%;  für  die  Healgyranafien  fand  er:  31%,  So- 
mit würde  in  unferen  beiden  Schulen  das  Durch febnittsmaß  nicht  unwelentlieh 
liberf liegen  werden. 

Es  ift  indelTcn  7m  bemerken,  daß  bei  den  von  Cobn  zuranimengeftellten 
Unterfuehungeii  mehrere  Umftande  mitwirkten,  welche  das  Zahlen  Verhältnis  herunter- 
drückten, fo  nanientlicb  die  Tliatfacbe,  welche  auch  Weber  betont,  daß  bei  einzelnen 
Schalen  die  Myo[>icgradc  unter  1  Dioptrie  nicht  mitgezählt  wurden.  Beriicknchtigen 
wir  dies,  fo  ergibt  fich,  daß  die  Kurzficbtigkeftsiprozcnte,  welche  wir  in  den  2  ge- 
nannten  Stuttgarter  Scliutcn  fanden,  dem  wirklichen  Durcbfehnittsmaße  febr  nahe 
ftehen  dürften,  wie  fic  denn  auch  mit  den  von  Weber  in  Darmftadt  gefundenen 
Wertben  fnft  völlig  zufammenfallen.     Letzterer  fand  nemlicb 

für  das  Gymnafium 44  Vo 

„      jy     Realgymnafium 40,9  Vo  Myopie, 

Auf  der  anderen  Seite  verdient  hervorgehoben  zu  werden ,  daß  einzelne 
auswärtige  Schulen  beträchtlich  böhere  Myopiczalilen  zeigen,  fo  z.  B*  drei  von  Dr. 
von  Reuss  unterfucbte  Wiener  Gymnafien  mit  47,  48,3  und  50,7 Vo- 

Das  Stuttgarter  Waifenbaus  bietet  etwns  günftigere  Verhältniffe  dar. 
Wenn  wir  diefelben  aber  mit  den  Gymnafien  vergleichen  wollen,  fo  muffen  wir  uns 
vergegenwärtigen,  daß  wir  dem  Lebensalter  und  den  Schuljahren  nach  Klaffe  la 
auBfcbließeu  muffen  und  nur  Ib,  2,  3  und  4  heranziehen  diirfen.  Die  Zufammen- 
ftellung  der  Myopiezahlen  diefer  4  Klaffen  ergibt: 

für  dü8  Waifenbaus 20  Vo, 

„      p     Eberhard -Ludwige -Gymnafium     24,5%, 
yj      ^     Real-Gymnafium 25,5%. 

Ein  günftigeres  fanitäres  Verhältnis  des  Waifenhaufes  in  Bezug  auf  die 
Kurzficht] g keit  lA;  fomit  nicht  zu  verkennen* 

Wir  haben  fchon  oben  darauf  hingewiefen ,  daß  auch  in  Bezug  auf  die 
Körperhaltung  das  Waifenbaus  trotz  der  veralteten  Subfellien  und  der  Enge  des 
Schul raumes  die  heften  Verhältniffe  aufweist.  Vielleicht  fpielt  hiebei^  wie  gefagt,  die 
reichliche  Beleucbtung  der  Sebulzimmer  und  die  Disziplin  eine  Rolle;  allein  wir 
muffen  uns  vor  voreiligen  Scblüffen  in  diefer  Richtung  bewahren,  denn  ee  exiltirt 
noch  ein  anderer  wichtiger  Umftand,  welcher  bei  der  Entftebung  und  Entwicklung 
der  Kurzficbtigkeit  eine  groüe  Rolle  fpielt,  das  ift  die  Erblichkeit.  Wir  dürfen 
deshalb  nicht  überfeben,  daß  in  diefer  Richtung  die  Infaffcn  des  Waifenbaufes  durch- 


TiiiiiiffTiii  {fBiid&t«  geßdk  Gmi  ab  üe  Zi^n^  der  Gymafie«,  da  jene  fich  mehr 
imm  Jtptfahgnigifcfinftii  rrikntircs,  wdcW  4art&  G«aenitio«en  bindnrch  in  Bezog 
JMf  ifnqffwiirigfcqc  irai^er  bdaßct  varem. 

Wir  kMMKa  nn  za  der  Frage,  welebea  Eiaflai  die  febiefe  Schrift 
ancf  die  Eatwieklaag  aagleieber  Breehiaftaade  des  Aages^  der  foge- 
aammM  Aair<»aietr«pie,  ku. 

die  Selbe  tm  Uaterfaeberc«  Tbileoias,  HiaeK  SchDeller,  Koppe, 
▼im  ftesü»^  Xaatbaer  and  aamcntiiefc  Schobert,  der  dieie  Tbatlaehe  neuerdings 
irieder  eotfeUedea  bet^mt^  habea  bei  der  Unterfadias^  Terfehiedener  Lehranftalten 
getmieMf  dai  bei  des  Scfailera  derfelben  ein  relatir  b«jb€r  Prozentratz  ungleicher 
K^eehriaftiade  der  Aagea  rorkoamt,  fo  zwar  dai  eia  Aare  nberweitfichtig,  das 
jaArg  aonaal,  oder  das  eine  aomal  aad  das  andere  korznchtig,  oder  aber  beide 
Aafea  redelriedeaarti;  kaizficfatig  find  etc.  etc.  Dabei  Aellte  Heb  heraus,  daü  in 
der  Xelirzabl  der  Falk  daa  rechte  Ange  den  bt^ber^Tadigen  Brecbzufland  befitzt. 
Dicüea  Befaad  neaat  Scbabert  die  poTitire  Refractionsdifferenz,  während  er  mit 
megztirtf  Befraetioiiadifferenz  das  Ueberwiegen  des  Breehzoftandes  des  linken 
Aagca  beaeidtoet.  Xaeh  Teiner  ZoTanuBenAellaDg  fremder  (mit  Aosnabroe  der  Thi- 
leaiaa'ficbeB  Falle)  aad  eigoier  Beobacbtangen,  welche  fich  znfammen  auf  7416 
ladtndaea  etftreekea,  befinden  fidi  onta-  diefea  17>9  Perfonen  mit  pofitiyer  und 
983  ant  aegatiTer  Befraetionsdifferenz. 

Bei  aaferea  Sebnlen  (teilt  (ich  das  Verhältnis  folgendermaßen: 

Unter  932  Sebolem  waren  211  oder  22  •  »  mit  Refractionsdifferenz  und  zwar 
mit  ptjdüter  109,  arit  n^atirer  102;  es  herrfcht  alfo  kein  ausgefprochener  Unter- 
febied  zwifebeo  rechtem  and  linkem  Ange  ror. 

Bo  kleta  anfere  Zahlen  find,  fo  muffen  wir  ihnen  doch  infofern  eine  ge- 
Wffe  Bedeataog  heilten,  als  wir  uns  bei  der  Ausführung  der  MelTungen,  welche 
wir  geaieinfefaaftKeb  romahmen,  gegenfeitig  mit  peinlicher  Genauigkeit  kontroiirt 
aad  fo  die  Fehlerquellen,  welche  in  der  Natur  der  Sache  liegen,  auf  das  möglichfte 
Miotaiaai  redazirt  haben.  Wir  möchten  es  demnach  für  gerathen  erachten ,  die 
Fraise  der  Aoifometropie  noch  offen  zu  laffen  und  abzuwarten,  ob  fortgefetzte  Be- 
obaebtaagea  das  Ueberwiegen  der  pofitiren  Refractionsdifferenz  außer  Frage  ftellen. 
la  diefer  Aaffoffong  beftarken  uns  einige  private  Mittheilnngen  yon  Fachgenoffen, 
weldie  ebeofolls  und  bei  größerem  Unterfuchungsmaterial  ein  fo  entfchiedenes  Vor- 
fefclafea  der  pofitiiren  Refractionsdifferenz  vermißten. 

Wie  dem  aber  auch  fein  mag,  in  jedem  Falle  muffen  wir  die  Zuläftigkeit 
der  HcbabertTcben  Erklärungsweife  beftreiten.  Wir  wollen  vor  der  Hand  davon 
aMeben,  daß  er  keinerlei  pofitiven  Beweis  für  das  Vorhandenfein  einer  Differenz  in  den 
iotra4M?alären  Dmekverhältniffen  der  beiderfeitigen  Augen  beizubringen  vermag;  fchon 
die  ganze  theoretifche  Vorausfelzung,  daß  die  feitliche  Fixation  hiebei  eine  urfäch- 
(Idie  Rolle  fpiclt,  ift  irrthümlich.  Wer,  wie  wir,  faft  ein  halbes  Jahr  täglich  die 
Kinder  in  der  Hcbule  mehrere  Stunden  lang  beobachtet,  wird  die  Ueberzeugung 
gewinnen,  daß  im  Oegentheil  die  Schreibftellung  des  Kindes  im  Wefentlichen  von 
dem  Trieb  beherrfcbt  wird,  die  Grundftrichc  in  dio  Sagittalcbene  des  Kopfes  zu 
bringen,  alfo  die  feitliche  Fixation  zu  umgehen.  Dies  gefchieht  durch  die 
oben  ausführlich  gefchilderte  Drehung  des  Kopfes  nach  rechts.  Bei  geübteren  Kin- 
dern finden  wir  zuweilen  eine  feitliche  Fixation,  aber  die  Abweichung  von  der 
Medianlinie  ift  nur  eine  minimale,  jedenfalls  keine  folche,  die  zu  SchlUfleu  im  Sinne 
Bcbnberts  berechtigt 


!»^''*^^'?«^^ff^^r^''^'P'^^^p 


Körperhaltung  dm  Bfihulkind&fl.  117 

HinHclitlich  der  Berechnung  drr  Myopie  prozente  haben  wir  noch  hins^ii- 
Äufügeij,  daß  wir  derfelbcn  niclit  die  Zahl  der  Individuen,  fondern  die  Zahl  der  ein- 
zelnen Augen  zu  Gruudo  gelegt  haben  und  zwar  deshalb^  weil  wir  fonft  bei  einem 
großen  Theil  der  Auifonietropen  willkürlich  den  Brecbzartand  eines  Augeß  hätten 
nnberüektichtigt  lalTon  mlin*en.  Wir  glaoben^  daß  unfer  ModuB  fich  den  Thatfachen 
enger  anfchmiegt  und  darum  den  Vorzug  verdient 

Uebrigens  weichen  unfere  Refultate  darum  von  denjenigen  anderer  Beob- 
acbter  nicht  nachweislich  ab,  und  wir  dürfen  annehmen^  daß  anfere  württemberg- 
ifcheo  Schulen  diefelben  Myopie  verbal  tniffe  aufzu  weifen  haben  wie  die  Schulen 
onferer  deutfchen  Nachbarländer. 

Diefe  Ziihlen  zeigen  freilich  eine  erfehreckende  Höhe-  Die  auch  anderwärts 
eingeleiteten  ofliziellen  Enqueten  beweifen,  wiefehrman  Heb  allgemein  der  drohenden 
Gefahr  bewußt  wird.  Aber  Eines  mochten  wir  zum  SehluITe  betonen,  was  eine  ent- 
f^hiedene  morulffcfic  Entlaftung  der  ^schule  in  fich  fchließt:  fo  fehr  wir  auch  über- 
zeugt find,  d«ß  die  Ueberbürdung  des  jugendlichen  Auges  mit  Nahearbeit  an  der 
progrelTiven  Entwicklung  der  Kurzficlitigkeit  der  Schiiler  Schuld  trägt,  fo  mülTen 
wir  doch  einen  zweiten  wichtigen  und  von  der  Schule  mehr  oder  weniger  unab- 
hängigen Faktor  mit  in  Kechnuug  ziehen^  das  ift  die  Erblichkeit.  Es  wird 
die  Aulgabe  weiterer  augenärztlielier  Unterfuchungen  fein,  den  Einfluß  diefer  beiden 
Faktoren  gegen  einander  abzugrenzen,  und  e^  dürfte  fich  dabei  auch  als  ficher  heraus* 
f teilen,  daß  die  jetzige  Generation  nicht  allein  verantwortlich  gemacht  werden  kann. 
Vor  allem  wäre  es  notbwendig,  umfalTende  Unterfuchungen  deutfcher  Schulen  nach 
einheitlich  fe(^ge(ltellten  Unterfuchungsprincipien  vorzunehmen  und  darnach  authen- 
tifch  feftzuf teilen,  welche  internationale  Differenzen  in  den  Myopiegraden  vor- 
liegen, eventuell  welche  padagogifehen  Bräuche  diefen  Differenzen  zu  Grunde  liegen. 
Die  Erkenntnis  diefer  Ur fachen  würde  zweifelsohne  auch  weitere  praktifch  nutzbare 
Mittel  zur  wirkfamen  Abhülfe  aufdecken.  — 


Anträge* 


Auf  Grund    des    vorflehenden  Berichts   hat  die,   wie  erwähnt  zufammenge- 
fetzle  Konimillion    einftimmig  folgende  Vorfchläge  zu  machen  befchloffen: 
L  Die  reehtsfchiefe  den tf che  Kurrentfchrift  ift  beizubehalten, 
II.  In  die  darauf  bezüglichen  Vorfchriftcn  für   die  Schulen   find  folgende  Be- 
rti ni  m  un  gen  au  fz  u  n  eh  m  en : 

1,  Die  Neigung  der  Schrift,  d.  h.  der  Winkel,  welchen  der  Grandftrich 
mit  einer  zur  Zeile  fenkrechtcn  Linie  bildetj  foU  30—40*  betragen  (vergL 
S,  82  ff.  des  vorl.  Berichts). 

2.  Dfis  Heft  foll  nicht  rechts  feitwärts,  fondern  möglichfl:  genau  vor  die 
Mitte  des  Körpers  gelegt  werden  und  zwar  fo  gedreht,  daß  die  Zeile, 
bezw,  der  entfp  rechen  de  Heftrand,  von  links  unten  nnch  rechts  oben  in 
einer  Neigung  von  30—40"  bergan  fteigt»  Die  richtige  Lage  kennzeichnet 
fich   dadurch,   daß  die  Richtung  der  Grundftriche  fenkrecht  zum  Tifch- 


'  *^Zf 


tl8  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

rand  ftebt  und  die  Mitte  der  eben  zu  befchreibenden  Zeile  möglichß 
genau  vor  der  Eörpermitte  liegt. 

3.  Die  Körperhaltung  beim  Schreiben  ift  eine  den  Vorfehriften  des  §•  2 
der  Verfugung  vom  29.  März  1868  im  wefentlichen  eutfprechende,  und 
es  find  denfelben  nur  einzelne  wenige  Ergänzungen  hinzuzufügen,  fo 
daß  die  lit.  diefes  §.  folgendermaßen  lauteten: 

a)  Der  Oberkörper  bleibt  möglichft  aufrecht,  fo  daß  er  feine  Stütze  im 
Ruckgrat  findet,  deflen  Ermüdung  durch  Anlehnen  feines  untern 
Tbeiles  an  eine  Rückwand  vermieden  wird  (vergl.  unten  ZiflF.  VI). 

b)  Die  Querachfe  des  Körpers  oder  die  Verbindungslinie  der  Schultern 
fteht  parallel  zu  dem  Längsrande  des  Tifches,  und  es  ift  daher  nicht 
gerechtfertigt,  wenn  einzelne  Schreiblehrer  dem  Schreibenden  eine 
fchiefe  Haltung  des  Oberleibs  zur  Erzielung  einer  gefälligen  geneigten 
Schrift  anempfehlen. 

c)  Der  Körper  drückt  fich  nicht  an  den  Tifchrand,  fondern  hält  fich 
etwa  3  cm  von  demfelben  entfernt. 

d)  Der  Kopf,  delTen  Querachfe  ebenfalls  parallel  zum  Längsrand  des 
Tifches  fteht,  fenkt  fich  nur  leicht  gegen  den  Tifch  und  nicht  weiter, 
als  zur  Gewinnung  eines  geeigneten  Neigungswinkels  der  Blickebene 
zur  Tifchplatte  erforderlich  ift. 

e)  Die  Ellbogen  halten  fich  etwas  tiefer,  als  der  Tifchrand  und  ftehen 
beiderfeits  gleichweit  vom  Körper  ab;  der  Abftand  der  Ellbogen 
vom  Körper  foll  kein  zu  kleiner  und  kein  zu  großer  fein,  hat  aber 
einen  gewiffen  Spielraum,  innerhalb  deffen  er  von  der  Höhe  der 
Schulter  über  dem  Tifchrand  abhängt. 

f)  Die  Vorderarme,  nicht  aber  die  Ellbogen,  kommen  auf  die  Tifchplatte 
und  haben  auf  derfelben,  da  das  Heft  vor  die  Körpermitte  zu  legen 
ift,  eine  nahezu  fymmetrifche  Lage  einzunehmen. 

g)  Die  Füße (gleichlautend  wie  in  der  urfprünglichen  Vorfchrift). 

4.  Diefe  Körperhaltung  ift  während  des  ganzen  Schreibaktes  beizubehalten, 
indem  hiebei  der  Oberkörper  und  die  beiden  fymmetrifch  geftellten  Ober- 
arme bis  zu  den  Stützpunkten  der  Vorderarme  auf  dem  Tifchrand  in 
möglichft  ruhiger  Stellung  zu  verbleiben  und  nur  die  auf  der  Tifch- 
platte befindlichen  Körpertheile  die  eigentlichen  Schreibbewegungen 
auszufiihren  haben.    Bezüglich  der  letzteren  ift  Folgendes  zu  beachten: 

a)  Die  zur  Herftellung  der  Buchftaben  und  einzelnen  Wörter  noth- 
wendigen  Bewegungen  find  in  den  Fingergelenken,  bezw.  dem  Hand- 
gelenk, auszuführen. 

b)  Bei  der  zur  Weiterfährung  der  Zeile  nothwendigen  Bewegung  des 
rechten  Vorderarms  hat  derfelbe  feinen  Unterftützungspunkt  auf  dem 
Tifchrand  nicht  etwa  nach  außen  zu  verrücken,  fondern  fich  vielmehr 
um  den  in  möglichft  unveränderter  Lage  bleibenden  Unterftützungs- 
punkt derart  zu  drehen ,  daß  er  auf  der  Ebene  der  Tifchplatte  einen 
Winkelraum  durchläuft.  Hiebei  würde  an  fich  der  vordere  Theil 
der  Hand  einen  flachen  Bogen  befchreiben,  zu  dem  die  von  links 
unten  nach  rechts  oben  anfteigende  Zeile  die  Sehne  bildet,  und  es 
ift  daher  zum  Zweck  einer  geradlinigen  Führung  der  Zeile  noth- 
wendig,  daß  der  Abftand  des  vorderen  Theils  der  Hand  vom  Unter- 
ftützungspunkt eine  unbedeutende  bis  zur  Mitte  der  Zeile  allmählich 


X 


Körperhaltung  des  Schulkindes.  119 

zunehmende  und  von   da  wieder  abnehmende  Verkürzung  erfahre. 
Diefe    Verkürzung   foll  nicht  durch  ein  Zurückweichen   des  Vorder- 
arms, fondern  durch  eine  kleine  Einbiegung  in  dem  Hand-  und  den 
Fingergelenken    bewerkftelligt    werden.      Zur    leichtern    Einhaltung 
dlefer  Vorfchrift  empfiehlt  es   fich  —  namentlich  bei  den  kleineren 
Kindern  —  keine  zu  langen  Zeilen  befchreiben  zu  latTen. 
c)  Um  eine  neue  Zeile  zu  beginnen,  hat  der  Vorderarm  die  eben  aue- 
geführte langfame  Drehbewegung  in   fchnellerem  Tempu    zHrückzti- 
machen.     Die   zur   Befchreibung  der  fich  unter  eiuaudcr   folgenden 
Zeilen  nothwendig  werdende  zunehmende  Verkürzun^^  de??  Abftnudes 
des   vorderen  Tbeils  der  Hand   von    dem   UnterftiJtztnjgfipunkt  des 
Vorderarms  ift  ebenfalls  nicht  durch  Zurückweichen  des  Vorderarms, 
fondern  durch  Einbiegen  des  Hand-  und  der  Fingergel eiike  und  wenn 
dies  nicht  mehr  weiter  in  bequemer  Weife  ausgeführt  werden  kann, 
durch  Emporfchiebcn  des  Heftes  mittelft  der  auf  deinfelbcn  nilienden 
linken  Hand  zu  bewerkftelligen.     Auch  diefe  Bewegan^jj  mit  der  linken 
Hand  hat  immer  in  der  Weife  zu  gefchehen,  daß  eine  Verriieknrig  dca 
Unterftützungspunkts  des  linken  Vorderarms  auf  dem  TifeUnmd  nicht 
ftattfindet,   alfo    entweder   aus   dem  Handgelenk   oder   durch  leichte 
Drehung  des  linken  Vorderarms  um  feinen  Unterftützungwpunkt, 
5.  Der  Kopf  hat  feine  Stellung   (vergl.  Ziflf.  3d)  während  des  Schreibens 
ebenfalls  möglichft  beizubehalten;   die   der  Befchreibung^   der  Zeile  fol- 
gende leichte   Drehung   des  Kopfes  von  links  nach  reeht.s  hat  auch  bei 
längeren  Zeilen  keine  hygienifchen  Nachtheile. 

III.  Es  ift  dafür  zu  forgen,  daß  die  Schulvorftände  und  Lehrer  einen  genüj^enden 
Einblick  in  die  Noth wendigkeit  und  Wichtigkeit  diefer  Vor Cch ritten  erhalteuj 
um  mit  der  nöthigen  zweckbewuJßten  Strenge  und  Energie  au  deren  Diireh- 
führung  heranzutreten.  Das  geeignetfte  Mittel  hiezu  dürfte  die  Atifnahme 
einer  kurzen  dem  Bericht  von  Berlin  und  Rembold  zu  eutnehmenden 
Belehrung  in  die  Schreibvorfchriften  fein. 

IV.  Im  Hinblick  auf  die  fchlimmen  Folgen  der  Annäherung  der  Aiigen  lieim 
Schreiben  und  auf  den  Umftand,  daß  bei  den  jüngften  Kindern  diefe  An- 
näherung eine  befonders  hochgradige  und  in  ihren  Folgen  hefonders  naeh- 
theilige  ift,  hier  aber  fchon  aus  anatomifchen  Gründen  dure)i  die  Abände- 
rung der  Schreibvorfchriften  allein  Abhilfe  nicht  erzielt  werden  kaan  (vcrgl, 
vorl.  Bericht  S.  103),  wäre  weiterhin  Folgendes  zu  empfehlen: 

1.  Der  Schreib-  und  Lefeunterricht,  das  Spielen  und  Arbeiten  mit  zu  kleinen 
Gegenftänden,  überhaupt  die  Naharbeit  follte  in  den  Kleinkinderfchtilen, 
Kindergärten  etc.  etc.,  aus  welchen  die  Kinder  häufig  fehou  karKfiehtig 
in  die  Schule  kommen,  verboten  werden. 

2.  Der  Schreibnnterricht  in  dem  erften  Schuljahr  follte  mti^liehft  eingc- 
fchränkt  werden  und  zu  diefem  Zweck  beim  Beginn  des  Unterriehts  zn- 
erft  nur  das  Lefen,  und  zwar  das  Lefen  an  entfernten  Objekten  (Wand- 
tafeln etc.)  eingeübt,  dann  zum  Lefen  im  Buch  fibergegangen  und  erft 
zuletzt  mit  dem  Schreiben  der  Buchftaben  begonnen  werden,  wobei  der 
Schreibunterricht  in  den  erften  Schuljahren  nicht  länger  ab  je  eine  halbe 
Stunde  zu  dauern  hätte,  nebendem  daü  die  Schreibthatigkeit  des  Kindes 
jedesmal  nach  5—10  Minuten  einige  Minuten    zu  unterbrechen   wäre. 


120  Binflaß  des  Schreibens  auf  Auge  und 

3.  Beim  erften  Sohreibuntcrricht  Tollte  auf  möglichft  große  Formen  der 
Scbreibbncbftaben  gefehen  werden  und  weniger  auf  Gleichheit  und 
Korrektheit  derfelben,  felbft  wenn  die  Anforderungen  im  Schönfebreiben 
dadurch  ermäßigt  werden  maßten. 

4.  Aus  dem  Liniennetze  der  Tafeln  und  Hefte  follen  die  fchrägen  Richtungs- 
linien entfernt  werden  (vergl.  vorl.  Bericht  S.  108). 

5.  Das  Schreiben  beim  Unterricht  überhaupt  und  namentlich  die  fchriftlichen 
Hausaufgaben  feilten  aufs  Thunlicbfte  befchränkt  und  letztere  jedenfalls 
nur  dann  geftattet  werden,  wenn  das  Elternhaus  den  zur  Ausarbeitung 
nöthigen  Raum  und  das  nöthige  Licht  bietet 

V.  Durch  wiederholte  Belehrung  feitens  der  Lehrer  foU  außerdem  möglichft 
dafür  geforgt  werden,  daß  die  Kinder,  foweit  die  Schreibarbeiten  zu  Haufe 
fiberhaupt  nicht  abzudtellen  find,  auch  dort  die  richtige  Stellung  und  Hal- 
tung annehmen.  Im  Uebrigen  wäre  eine  Belehrung  auch  der  Eltern  über 
diefen  Gegenftand  fehr  zu  wOnfchen. 
VL  Eines  Antrags  auf  Abänderung  der  Verfügung  des  K.  Minifteriums  des 
Kirchen-  und  Schulwefens,  betreffend  eine  Inftruktion  für  die  Einrichtung 
der  Subfellien  in  den  Gelehrten-,  Real-  und  Volksfchnlen  vom  29.  März  1868, 
glaubt  die  KommifTion  fich  enthalten  zu  follen.  Es  find  zwar  diejenigen 
Subfellien,  welche  nach  den  in  jener  Verfügung  aufgeftellten,  an  fich  ganz 
richtigen  Grund(atzen  konflruirt  lind,  nicht  für  durchaus  zweckmäßig  zu 
erklären,  foweit  fie  nur  aus  feften  Theilen  beliehen. 

Denn  da  in  ihnen  die  Breite  der  Sitzbank  =^  Vs  der  Körperlänge 
(§.  6)  ift,  d.  h.  22—33  cm  beträgt  (§.  24)  und  ihre  vordere  Kante  außer- 
dem noch  um  3,4—6,9  cm  von  der  Tifchplatte  abftehen  foU  (§.  17),  fo 
ift  die  Lehne  vom  Tifch  25 — 40  cm  weit  entfernt,  woraus  ohne  Weiteres 
zu  erfehen  ift,  daß  beim  Schreiben  die  Kinder  von  diefer  Lehne  durch- 
aus keinen  Gebranch  machen  können.  Um  zu  ihrem  Schreibobjekt  zu  ge- 
langen, m  Ulfen  ße  fiph  aus  der  richtigen  Sitzftellung  —  Kreuz  des  Sitzen- 
den wird  von  einer  aus  der  hintern  Sitzbrettkante  fenkrecht  auffteigenden 
Linie  berührt  (§.  6)  —  entweder  vorbeugen,  wodurch  der  Nutzen  der 
Lehne  illuforifch  wird,  oder  auf  der  Bank  vorrutfchen,  wodurch  wiederum 
jener,  aber  auch  der  Vortheil,  den  die  breite  Bank  haben  foll,  verloren  geht 
Nutzbringend  könnte  diefe  Lehne  nur  dann  gemacht  werden,  wenn  ße 
mit  fammt  dem  Sitzbrett  weiter  nach  vom  gefchoben  würde. 

Damit  erhielte  man  aber  Minusdiftanz  und  die  Nothwendigkeit,  irgend 
einen  Theil  des  Subfelliums  beweglich  zu  machen. 

Solche  Verbefferungen  aber  find  in  §.  29  der  genannten  Verfugung 
nicht  bloß  geftattet,  fondem  fogar  empfohlen.  Da  aber  faktifch  von  ihnen 
nur  wenig  Gebrauch  gemacht  wird,  felbft  da,  wo  die  Mittel  nicht  fehlen, 
zutreffenden  Falls  nicht  feiten  auch  ein  falfcher  Gebrauch  gemacht  wird, 
fo  kann  die  Kommifllon  Abhilfe  weniger  von  einer  Abänderung  jener  In- 
ftruktion hoffen  als  davon,  daß 
VIL  die  Ueberzeugung  von  der  Wichtigkeit  und  Nothwendigkeit  derfelben 
in  die  betreffenden  Kreife  (Schul-Vorftände  und  -Infpektoren,  Lehrer,  be- 
amtete Aerzte  ete.)  eindringe.  Namentlich  aus  diefem  Grunde  glaubt  die  Kom- 
mißion  eine  Veröffentlichung  des  überreichten  Berichts  befürworten  zu  follen, 
möchte  aber  weiterhin  einem  hohen  Ermeffen  anheimgeben,  ob  nicht  durch 
geeigneten  fachmännilchen  Unterricht  in  den  SchuUehrerfeminarien  und  da- 


ipj  ..Kumf^pmg^mmtmmm^ß 


Sorperhaltnng  des  BcliulkiTtdeB,  121 

dareb  r  daß  den  betreffenden  Studirenden,  den  LefararatBkandidaten  der 
Univerfität  und  des  PolytecbDikmiis  und  den  Theologieftudirenden  als  zn- 
künftigeQ  SehiiKVorftänden  und  -Infpektoren,  an  den  Hochfchnlen  Gelegen- 
heit gegeben  wiirdej  durch  Demonftrationcn  crlauterie  Vorlefüngen  über 
Schnlhygiene  zu  befuehenj  am  heften  für  die  Ausbreitnng  fehulbygienireher 
Kenntuiffe  unter  den  inferelTivten  Kreifen  gewirkt  werden  könnte.  Denn 
nur,  wenn  diefe  letztem  mit  dem  cntrprechenden  VerftändniB  die  Schule 
betreten^  wird  eine  nutzbringende  bygienifche  Verwerthung  der  verfehiedenen 
biß  jetzt  erlafTenen^  fowie  der  von  uns  vorgefchlagenen  Vorfchriften  mög- 
lich fein. 
VIIL  Die  ira  ärztlichen  Berieht  anhangsweife  aufgeführte  Thatfache,  daß  auch 
bei  uns  in  Württemberg  der  Prozentfatz  der  Kurzfichtigen  in  den  Schulen 
ein  fehr  hoher  und  mit  den  höheren  Klaffen  progreffiv  fteigender  ift,  gibt 
der  Kommifi!on  fchließlich  noch  Veranlaffung,  als  Gegengewicht  gegen  die 
in  den  Oberklaffen  fich  mehrende  Nabarbeit  die  Einftihrungen  von  Ucbungen 
der  Augen  im  Sehen  in  die  Ferne  fowohl  beim  Unterricht  ^  als  auch  bei 
dem  Turnen  und  den  Turnfpielen  zu  empfehlen. 


r.    ••*^-*7^ajr«|i 


122  Einfluß  des  Schreibens  auf  Auge  und  Korperhaltung  des  Schulkindes« 


Erläaterungen  zu  Tafel  I. 

Figur  1.   Kl.  Ib  der  Waifenhausfchule,  8 — 10  jährige  Knaben  im  2. — 3.  Schuljahr. 

P  . bei   fchiefer  Schrift  und  gerader  Rechtslage  des  HefteS; 

„  •-•-♦   „  aufrechter      „         „  „        Mittellage     „         „ 

„    0-0-0    „     fchiefer        „         „     fchräger        ^  „         „ 

^     2.    Diefelbe  Klaffe  D,  unter  denfelben  Bedingungen  wie  fub  1. 
^      3.    KL  III  der  Waifenhausfchule,  12— 13  jährige  Knaben  im  5.-7.  Schuljahr. 

P  wie  fub  1. 
„     4.   Diefelbe  Klaffe  D,  wie  fub  2. 
„      5.    Städtifche  Mädchenmittelfchule,  Kl.  VII,  13jährige  Mädchen  im  7.  Schuljahr. 

P   .  .   .  bei  fchiefer  deutfcher  Schrift  und  gerader  Rechtslage  des  Heftes. 

„   0  0  0    „         „  „  „         „     fchiefer  Mittellage     „        „ 

«••-♦n        r>       lateinifcher     „         „     gerader  Rechtelage    „        „ 

„      6.    Diefelbe  Kl.  D,  bei  fchiefer     „         „  „  „  »        » 

„   0  0  0   „        „  ri         7)     fchräger  Mittellage     „        „ 

„      7.   Städtifche   Mädchenmittelfchule  la   (Meffungen   vom   Februar):   6jährige 

Mädchen  im  1.  Schuljahr. 

P  bei  fchiefer  Schrift  und  gerader  Rechtslage  des  Heftes, 

„  0-0  0  beim  Lefen. 
^      8.   Klaffe  Ib  der  Waifenhausfchule  (vgl.  Fig.  1). 

P wie  fub  1. 

„  0  0-0  ebenfo,  die  Verbefferung  aber  auf  jedes  einzelne  Kind  eingezeichnet. 

„  #  ♦  ♦  Körpergröße,  wobei  die  unterfte  Ordinate  =  1  m  zu  fetzen  ift. 
„      9,    Klaffe  Ic  der  ftädtifchen  Mädchenmittelfchule  (Meffung  vom  Mai)  6  jährige 

Mädchen  im  1.  Schuljahr. 

P  ...  bei  fchiefer  Schrift  und  gerader  Rechtslage  des  Heftes, 

^  0  0  0  bei  fchiefer  Schrift  und  fchräger  Mittellage  des  Heftes,  fortfchreitend 
vom  kleinften  zum  gröüten  eingetragen. 
^      9.    P  #  •  •  bei  fchiefer  Schrift  und  fchräger  Mittellage  des  Heftes,  die  Ver- 
befferung bei  jedem  einzelnen  Kind  eingetragen. 
^    10.   Elementarfchule  II  c,  7 — 8jährige  Knaben,  2.  Schuljahr. 

P  .   .   .  bei  deutfcher  Schrift. 

-  ♦  •-♦    „    lateinifcher  Schrift. 


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Ueberficlit 


über  dio 


Verwaltung  der  Rechtspflege 


Königreich  ^W^ürttemberg' 


w^Lbrend  des  Zoitrautns 


vom  1.  JauDär  hk  M.  Dezember  1881. 


Herausgegeben  von  dem  K5tiiglichi3n  JuffcizmiiiirterittM, 


*€>i^^i*o«»' 


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Bericht  des  Mtizminilteriums 

61  dti  Eilig 

betreffeutl 

die  YerwaltmiÄ  der  Rechtspflege 

in  dem  Zeitraum  vom  i  Januar  bis  31.  Dezember  1881, 

Stuttgart,  dan  28.  Man  1883. 

Euer  Königlichen  Majeftät 

habe  ich  über  die  ErgebiiilTe  der  ReehtspHegc  in  dem  Zeitraum  vom  L  Januar 
bis  3L  Dezember  18B1  untertliäui^rteo  VortrL\^  zu  erftatten.  Nur  bezüglich 
der  Tiniti^kcit  der  Gerichts-  und  Amtsnotariate  erftrcckt  Tush  meine  ebrerhietigfte 
ßericbterrtattung  auf  die  ISmonntiicbe  Periode  vom  L  Dezember  1880  bia  3L  De- 
zember 1881.  Künftigbin  wird  das  Gefebäftejabr  auch  diefer  letzteren  Behurden  mit 
dem  Kalenderjahr  zurutiimenfalleu* 

In  der  Or^anifation  der  Bebördeu  und  in  dem  Verfabren  find  im 
Jabre  1881  keine  Aendeniiigen  eingetreten* 

Der  etatsmiiliige  PerTonalftaud  der  Beamten  ifi  im  Ganzen  derfelbe 
l^eblieben  wie  im  vorigen  Jalire.  IndelTeii  find  auf  Grand  des  Etats  für  die  Jahre 
1882/83  8  AmtsrichtersrtcUen  zti folge  dauernder  Verminderung  der  amtsriebterliehen 
tiefehhfte  eingezogen  und  liietür  in  Kückficht  auf  das  bei  den  Staatsanwaltfebafteu 
der  Landgerichte  ?a\  Tage  getretene  Bedürfnis  bleibender  Unterftutzung  8  f tändige 
Hilfsftaatsanwiilte  als  helündere  ftaatsauwaltliulie  Beamte  angeftellt  worden.  Des- 
gleichen wurden  entfpreehend  dem  höheren  Gc^fchaftsftand  hei  einigen  Landgerichts- 
fehreibereien  5  neue  LaadgcrichtBicbreibersftelleu  mit  Amtsgeriebtefelireibersgehalt 
gefehaffen  und  dagegen  5  Amtstgericbtsfehreibereftellen  anfgehobcn. 

Betreffend  daö  Prüfungswefcn,  io  balien  im  Jahre  1881  zwei  erfte  höhere 
JuAizdienftprüfungen  und  eine  NotariaispriH'ung  ftatt^^efnnden,  liiehei  haben  23  Kan- 
didaten die  erftc  böbere  Jurti^dienftprüfung,  32  Kandidaten  die  Kotariatiiprüfung  mit 
Erfolg  befranden.  In  Folge  der  Kinfiihrung  eines  zweijährigen  Vortereitungsdienftes 
für  diejenigen  Jaftizreferendäre  IL  KlafiCj  welche  die  crfte  hebere  DienUprüfung 
innerhalb  der  erften  2  Jahre  nach  dem  Inkrafttreten  des  ReicbsgenchtBverfaOfungs- 
gefetzes,  d.  h.  naeb  dem  1  Oktober  1879  ablegen  (Königliche  Verordnung  vom 
25.  Auguft  1870  §*  2)f  fand  im  Jahre  1881  keine  zweite  höhere  Dieuftprüfnng  Hatt- 

An  dem  Unterrichtsknrs  für  Notariatäkandidaten  haben  im  Winter 
1880/81  32  Kandidaten  Tbeil  genommen. 


^^^mmm 


iwi. 


T^TO  lim  lifm  Oravirfidben  gefetdkk  crnttriKaxe«  Befa^ois,  die  Udier- 
uulmit  iiOtif  f-ictfiiivitm^  ^i^  i^mCdhem  <i«r€fc  4u  <?«frct  tbeitragenen  GeriehtB- 
T^i^il'JtJ4i^^*74i  i^e^L^^t  mx  Zattimn^  der  hmrg^iAtn  Kollegien  ahzuIcUlicn,  j(l 
iw  ^tui^  »^  ]ui«&  ia  veiKfeA  V^bmg  zh  UAtr  GtUrmneb  gemii€ht  worden- 
lii  *&3L  I-iU  ^'«»raMiai  dm  Landes  fcaljc«  de»  GetkiipT>>üziebersdienrt  beforgl: 


Omr^r&i^er . 

riHi  4ftA  Q^neuMlebekTrl««  gewählte 


Oberlaodaigericlit     .    . 
LafidgeTiebt  amtiert   . 

^  Heilbroon . 

•  TäbiDgeii  . 

^  BoUwei]    - 

„  Eil  wanden 

H*U      .    .    . 

f.  Ulm      .    -    - 

IU¥eß»biir^  . 

AniUgerkbt  Calw     .     .     , 

BottenbttT^    . 

^  Gm^Dd 

Heidenbeim    . 
Xeresheim 
ff       ^  n  Biberacb    .     . 

im  Ganzen 
Im  Jahre  lH>5i  wnrden  nemlicb 

oeci  zaifdafFeti 9, 

bei  eioan  andern  Gericht  zugelalTen      .     ,     .     ,     ^ 1, 

find  f^eflortien *.,..,.    3, 

wurde  die  Zalaffang  aufgegebeo  von 5. 

Hfrmk  oabro  die  Zabl  der  zngelalTeneu  HeeliUanwähe  zu  um  1. 
Üj<!  AnwaliBkanimer,  welcbe  von  nimmtllehen  bei  den  wiirtteinbergifcben 
Cicricbl^ii  xugftbffeneß  Keclitßan walten  gebildet  wird,  war  im  Jabre  188 L  zweimal 
vcfhmtmMt  und  zwar  zur  Prüfung  und  Abnabmc  der  feitens  des  Vorftandes  zti 
Ic^imden  He^^hnun^Qu  für  das  Jahr  1880  und  fiir  das  Jahr  188L  Der  Vorftand 
der  AnwaltKkammer  trat  in  diefer  Zeit  vicmial  zufammen.  Derfelbe  batte  1 
GutiM^tjief]  zu  i^rftattcn,  einige  Anträge  auf  ZulaflVing  von  Rechtsanwälten  zu  behan- 
deln und  war  in  00  Fällen  von  Parteien  angerufen  worden  tlieils  behufs  Ausübung 
der  Aunif'ljt  über  die  Erfüllung  der  den  Mitgliedern  der  Krimmer  obliegenden  Pflieh- 
teUf  iheil**  beliufH  Vermittlung  von  Streitigkeiten  aus  dem  AuftragsverhähnJö  zwifchen 
einem  Mitglied  der  Kammer  und  dem  Auftniggeber,  Von  diefen  50  Fällen  find 
7  unerledigt  geblieben.  Fenier  hatte  der  Vorftand  als  Ebrengerieht  3  Sitzungen* 
Da»  chrengeriehtlielie  Verfahren  findet  ftatt  gegenüber  von  Keehtsan walten ,  welciae 
durch  Verletzung  ihrer  Berufspfliühten  disziplinare  Beftrafung  verwirkt  haben.  Von 
den  5  Anträgen  der  OberftaatBanwaltrcbaft  auf  Einleitung  des  ehreugericbtliehen 
V^rfabrenn    find   3   bei   dem  Schluß   des  Jabra   noch  anhängig  gewefen.     Vor  dem 


Am  3L  ttasnüm  1^>. 

um  31. 

Dezember  1?8I ; 

1+-I  (TT.^l  '  1 

13' 

(4  (71,90» 

430  iil.^  '  .. 

534  (27,94  7«) 

4  (  ö^l  *  1 

3  (  0,lö  "/o). 

le«  ^ewefefl 

am  SL  DtMrmbtT  läoO: 

an  31. 

Dezember  1881: 

15 

12 

43 

m 

11 

xz 

13 

13 

13 

u 

11 

IS 

9 

8 

34 

24 

18 

18 

— 

1 

— 

t 

— 

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1 

1 

1 

— f 

— 

t 

159 

160. 

f^m^m 


•^ 


mimmm^ 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1861, 


127 


EhreDgericbt  als  erkeoDeinieni  Gericlit  Dinden  2  Hauptverhandlangen  ftatt  In  beiden 
Fällen  wurde  cntfpreeliend  dem  Antrag  der  OberftaatsaDwaltfcIiaft  anf  Verweis, 
Leziehuugsweife  Warnung  erkannt. 

Die  Zabl  der   immatrikulirtcn  Notare  betrag  am  3L  Dezember  1881 
10,  vvabrend  fie  am  3L  Dcxember  lö80  11  hetrageu  batte. 

Die  Anlage  A 
enthält  die  im  Gebiete  der  Juftizgefetzgebung  und  Juftizverwaltung  im  Jahre  1881 
ergangenen  Gefetze,  Verordnungen  und  Verfügungen. 

Die  Anlage  B 
gibt  eine  Ueberficht  ober  das  Kaffen-  und  Iteclinungsweren   des  JuAizdepartements 

,      ,         _,  ,  .  ,      1.  April  18öO 
m  dem  Etatsjabr  ^^  ^^r-^^ 

1,  Jflli  1878  1.  April  1879 


3L  März  18?9* 


Bl,  Marx  188Ü 


Ü  892  ^IJt  85  ?f.       3  761 969  Jk  48  Pf. 


Der  Etat  war  beredinet  auf 

3  757  004  Ji  37  Pf, 

ausgegeben  wurden  .  ,  4  142  132  M.  77  Pf. 
alfo  mehr  ,  ,  385128  ^  40  Pf. 
Ueberfcb reitungen  des  Etats  haben  hauptfachlich  ftattgefunden  in  den  Etats- 
titeln für  Hilfsarbeiter  bei  den  hüheren  und  niederen  Gencbten  und  bei  der  St&ats- 
anwaltfehaft  (einfchlieJilicb  der  Hilfskräfte  für  die  Kanzleien  der  höheren  Gerichte), 
fodann  in  den  Etatstiteln  für  Kanzleikoften  bei  rammtlichen  Juftizbehärden  uud  iur 
Kriminalkoften.  Diefelben  ünden  ihre  Erklärung  auch  für  diefes  Etatsjahr,  wie  für 
das  vorangegangene  Halbjahr,  in  welchem  letzteren  die  durch  die  Reiehsjullizgefetze 
veranlagten  organifchcn  und  prozeiTualifehen  Aenderungen  in  Wirkfamkeit  getreten 
waren^  wefentiicb  darin,  daü  die  Einwirkung  diefer  Aenderungen  auf  den  Etat  bei 
delTen  Aufdell ung  fich  noch  nicht  auBrcichend  hatte  iiberfelien  laflen. 

Die   Einnahmen    ans   der  Amtsthätigkeit 

der  JuftizbebÖrdon  betrugen  in  dena  Etatsjahr 

l.  April  1880/81  an 

Sportein,  Geldftrafen  und 

Künfiskationen  .     .     . 

Gerichtsgebühren    (neuen 

Rechts)  in  Civilfachen,  im 

Konkursverfahren  and  in 

den  Pri  vatklagfachen  (d.  1l 

StraiTachen  auf  Grund  von 

Privat  klagen)     ...» 


1,  JuU  1878^ 
3tMärziö79' 


1.  April  1879 
3h  März  1880 


824  8fi4  ^  99  Pf.        1 122  689  .ä  U  VI 


1188212  Ji     8  Pf. 


L  Oktober  1879^ 
31,  März  1880  " 
220  \10  .H.  i(5  VL 

1  342  859  .i  60  rf. 


182  749  cÄ    5  ¥l\ 


1.  April  1679 
Sl.  März  18R0  " 
222  991  Ji  41  Pf, 


1,  Oktober  1879 
■31."Mlin!  1880  ' 
1117  Jft-Pf, 


.     .     ,     722998  vfi  49  Pf. 
1911210  Ji  57  Pf- 
Werden   hinzugerechnet 
die    Kanieralämtern    zum 
Einzug  ü bergebenen: 
Unterfucbungskoften     im 

Betrag  von 16342t  vü  42  Pf, 

und   Gerieb tegebiihren   in 

Straffachen  (mit  Ausnahme 

derjenigen  in  Privatklag- 

fachen)  im  Betrag  von  55526  Jj  30  Pf. 

fo    ergibt  ficb   eine   Ein- 


1 0Ö7604  Jl    4  Pf.       1 566  9^8  Jk   1  Pf      nabmefumme  von 


2130158  Ji  29  Pf. 


!flWW^PWI^ 


V^^-VH^-^B« 


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128 


ai.Milralö7i#' 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 


L  Aprit  1879 


31.  Mfirz  1880 


1885  297.*  81  Pf, 


2  428  101  c«  47  Ff, 


Wird  diefe  Samme  von  den  Ausgaben 
abgezogen;  fo  berechnet  (ich  der  Aufwand  der 
Staatskafle  für  das  Jaftizdepartement  auf 

2011 974  cÄ  48  Pf., 
welche  Summe  indeß  durch  theil weife  Unein- 
bringlichkeit jener  Einnahmen  eine  Abänderung 
erleidet. 


w 


r 


Gefchäftsthätigkeit  der  Behörden  des  Juftiz-Departements 

im  Jahre  1881. 
1874:  1878:         1879/80:  Bei  dem  Juftizminifterium  fanden, 

(af  D""r^)        ^^^    zahlreichen    durchlaufenden    Oegenftände 

-jQg^- — ~^^jg ^  12  486 ^'^^^^   gerechnet,    10  756    Akteneinläufe    ftatt, 

(auflJabrberechnot:     welche  fämmtlich  erledigt  worden  find. 
9  989) 

I.  Terwaltung  der  ordentliclien  ftreitigen  Gerichtsbarkeit 

A.  Gemeindegerichte. 

1874:  1878:         1879/80:  Die  Gefchäfte  der  Gemeindegerichte,  be- 

/h  Okt^l8_79\        Ziehungsweife  ihrer  Vorftände  find  in 

nadi  den  Amtsgerichtsbezirkeu  zufammengeftellt. 
Bei  den  Vorftänden  der  Geraein degerichte 
waren  anhängig: 

Schuldklagfachen 59  630. 

Bei  den  Gemeindegerichten  waren 

14  308  15  034  12048  bürgerliche  Rcchtsftreitigkeiten anhängig   9548, 

(auf  IJabr berechnet:  ,        ,         ,   . 

9  038)  wurden  beendet: 

3  787  3  917  3  276  durch  Entfcheidung     .     .     2  719, 

9  937  10  383  8  304  auf  andere  Weife   .     .     .     6418, 

13724  143Ü**  11579  9137, 

blieben  unbeeudet 411. 

B,  Amtsanwaltfchaften. 

Die  Gefchäfte  der  fiir  die  gemeinen  Straf- 
fachen  beftellten  Amtsanwälte  —  foweit  die 
Amtsanwaltfchaft  nicht  von  den  Staatsanwalt 
fcliafteu  der  Landgerichte  beforgt  wurde  — 
ergeben  fich  ans  der  üeberficht 
Beilage  2. 
Sachen  diefer  Art  waren  im  Ganzen  an- 
hängig: 

überjährige 644, 

15  874  diesjährige ^0340,     j^gg^ 

(auf  1  Jahr  bcrecbnet:  12  6^1)  ' 

—  -  15  017  wurden  beendet 10368, 

blieben  unbeendet 616. 


^m  miiji 


•»if^üpiip« 


Dio  Verwaltung  der  Rcchtflpflegc  1881. 


129 


1874: 


Ihli^l 


1879/Ö0; 
1.  Okt.  1879  \ 
31,  Des.  18ÖÜ/ 


69 


Die  roll  den  AmtBauwaUea  für  Forft- 
rügefaeheHj    für    Zolirtraffacbenj    für 

Steuerftrafracben  und  fdr  Poftftraf- 
fach  en  crfordcrteu  Naeliwcirungen  befi^hränken 
fich  fiuf  die  Angabe  der  Zabl  der  Fällej  in 
weleheu  das  Hauptverfabren  eröffnet,  beziehungs- 
weife  ein  Strafbefebl  crlafTen  worden  ift 

Für  die  Amtsiinwälte  für  Forftrügefa eben 
wurde  die  Zabl  von  12  861  Fällen  ermittelt. 

In  Steuerftraf fachen  wurde  das  Hanpt- 
verfahreo  in  61  Fällen  eröffnet. 

In  Zoll-  und  Poftftraffacbcn  wnrde 
kein  Hauptverfabren  eröffnet. 


Ucbcr  die  Gefcbüftc  bei  den  Amtsgericbten,  bei  den  Land  gerieb  tcn,  bei  dem 
Oberlandesgericbt,  fowie  bei  den  Staatsanwaltridiaften  der  Landgericbte  und  bei  der 
Obei'ftaatsaiiwaltfthaft  geben  die  allgemeine  Uebcrliebt 

BeiLflffe  3 

und  die  belonderen  Darfteliungen 

Boilu^eu  4—15 
Anskanft. 

AüE  diefeu  Beilagen  babe  ieb  Naebftebendes  untertbänigft  bervor^ubeben : 

C.  Amtsgeriehte. 

1874:  1878:  m%m:  i      fü  vi  I  f-irh  Pn 

/  LOkt.  1879\  ^    Uiviiiacüen. 

väL  Ul^z.  1S8Ö/  Eb  find  anbängig  geworden: 

—  —  118 8J2  Mabufacben *  82  334, 

(aaf  1  Jahr  berechnet  r  950Ü6) 

—  —  115031  Zahlungsbefehle  wurden  erlbeilt      .     .  80  174, 

Gewöhnliche  PrD2eire,UrkuudenprozelIe, 

EntmündignngBverfabrenj  Aufgebotg- 

^  verfahren,   Arrefte   und  einftwcilige 

Verfügungen 22  987, 

Zwangsverfteigerungen  von  Gegenftan- 

den  des  unbeweglichen  Vermögens  .     2  752, 
Konkurafachcn  waren  anhangig: 

iibcrjährige 431, 

,230  <lieBJäImge _G92^  ^  ^^^^ 

(auf  1  Jahr  berechnet:  984)  wurden   beendet 812, 

blieben  nnbeendet      -,....        311, 
Konkuraverfabrcn  find  im  laufenden  Jabr  „er- 
1518  3üßl  öffnet"  worden  5G8. 

2.   Straf  fachen. 

—  —  13  32ü  Strafbefehle  in  Forftrügefacben  ergiengen  1 1 895, 
(auf  1  JaUr  burechnet:  10  65Ü)  Eg  waren  anbängig: 

a)  PrivatklagfaHien 

Uberjährige 398, 

diesjährige 4649,     ^^.^ 

-'  -  4  61t9  -^        *"  L   5047, 

(auf  1  Jahr  berechnet:  3  700) 

W  n  rll  ijDib,  J  n  li  r  U  Oeb  or  ims^  M 


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130  Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 

Uebertrag    5047, 

b)  Anträge  auf  Erlaß  von  Strafbefeh- 
len, mit  Ausfehluß  der  Forftrüge- 
fachen, 4  972, 

c)  Anklagefacfaen  wegen  Vergehen  und 
Uebertretungen 11  797, 

d)  Vorunterfachungen 967, 

znfammen  a— d  ünterfuchungen  22  783. 
Einzelne  richterliche  Anordnungen,  insbe- 
fondere  in  Folge  von  Anträgen  der  Staats- 
anwaltfchaft  auf  Vornahme  richterlicher  Unter- 
fnchungshandlnngen,  waren  zu  treffen  11  337. 
Durch  die  Amts-  und  Schöffengerichte 
wurden,  abgefehen  von  denjenigen  Verurtheil- 
ungen,  bezüglich  deren  es  bei  der  Erlaffang 
der  Straf  befehle  bewendete,  in  erßer  Inflianz 
Perfonen 

verurtheilt 11798, 

freigefprochen 2  864. 

In  den  bei  den  Amt«-  und  Schöffengerich- 
ten durch  Strafbefehl  oder  Urtheil  in  der  In- 
ftanz  erledigten  Straffachen  haben  fich  Befckul- 
digte  in  Unterfuchungshaft  befunden  in  der 
Dauer  von 

mehr  als  30  Tagen 146, 

.       n     60      ,         15, 

n       «     90      ,         7. 

D.  Landgerichte. 

1.  Civil  fachen. 
Es  wurden  anhängig: 

a)  bürgerliche  Reehtsftreitigkeiten 

in  crfter  Inrtanz: 

vor  den  Cirilkammern 
gewühtilicbe  Prozeffe,   Urkundenprozeffe     Arrefte  und  einftweilige  Ver- 
fügungen     2  589, 

Ebß-  uud  EDtmiludigiingsfachen 244, 

vor  der  Kammer  für  Handelsfacheu  in  Stuttgart: 
gewöhnliclie  Prozelle,    Urkundenprozeffe,   Arrefte  und  einftweilige  Ver- 

filguDgen    .     , 299, 

im  Ganzen     ...    3 132. 

b)  biirgcrliche  Ueetitsrtreitigkeiten 

in  der  Herufungsinftanz: 
gewöhnliche  Pn^zeffc  und  Urkundenprozeffe 563. 

2.  Straffachen. 

Antrüge  uud  Aiizf  igen  wurden  von  der  Staafsanwaltfchaft  ohne  wei- 
ieren  Vurfaliren  zuriickgewiefen  oder  an  die  zuftändigen  Behörden 
abgegeben   , 3  051 


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Die  Vcrwftltnng  d«r  ReclitBpflego  1881,  '  181 

■    Vorverffthret] 

waren   anhängig  darunter 

Vornnterfuchungeii 
nberjährige     .....     2283  697, 

diesjälirige     ..,,.  19678  2325, 

21  961  3022, 

wurden  beendet 19  764  2  600^ 

blieben  ünbeendet 2 197  416. 

HanptverfabreD  in  erfter  Inlltanss 
vor  den  Scbwurgericbten 

waren  anhängig ,     .      296, 

wurden  beendet 285, 

blieben  ünbeendet       *     * 11. 

vor  den  Strafkammern 

waren  anbängig .     .    , 2  679, 

wurden  beendet 3  046, 

biiebeu  ünbeendet 633. 

Berufungen 

waren  anhängig      ....,..,. 733, 

wurden  beendet 670, 

blieben  nubeendet 63. 

Fcrfonen  wurden  veitirtbeilt:     i reigefpraobcn : 

von  den  SeliwurgcricUten 265,  56, 

von  den  Strafkainrnt^rn  in  erfter  Inftanz   .     3  439.  338. 

,Eß  wurden  zwei  Todes iirth eile  gefallt:  gegen  Jakob  Schub  von  Gündringen, 
CA.  Horb,  und  gegen  Cbriftian  Kricdricb  Burger  von  Maiebingen,  OA.  Böblingen, 
beide  wegen  Mords.  Durcb  die  Gnade  Eurer  Königlichen  Majeftät  wurde 
in  beiden  Fallen  die  erkannte  Todeafmife  in  lebenslängliches  Zuehthaus  verwandelt. 
In  den  bei  den  Landgerichten  durch  Urtbeil  erfter  Inftanz  erledi|1eu  Straf- 
fachen befanden  ficb  Befchuldigte  in  Unterfucbungshaft  in  der  Dauer  von 

mehr  als     30  Tagen 740, 

.       .       GO       „        .,...,,... 214, 

.       »       90       ,        ,     ,     .     .     .     179, 

.       .180       , 39, 

j,       „         1  Jahr 6, 

von  den  letzteren  5  bei  dem  Landgericht  Ulm. 

E.  Oberlandesgerichi 
L  Ci  vilfachen. 

In  der  Berufnngsinftanz  wurden  gewöhnliche  Prozeffe,  Urkunden- 
prozcOe  und  Ehe*  und  Entmündigungsfacben  anhängig 233. 

Befcbwerden  in  bürgerlichen  Recbtsftreitigkeiten  und  in  Konkursver- 
fahren wurden  anhängig 34. 

2.  Straffachen. 
ReTifionen 

waren  anhängig .-.,....      20^ 

wurden  erledigt.     .......    p 19^ 

blieben  unerledigt .         1. 


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'  132  Die  YerwaltuDg  der  Rechtspflege  1881. 

Urtheile  ergiengen 

anf  Aufhebung  des  vorinftanzlichen  Urtheils 4, 

aaf  Verwerfung  der  Rcvifion 10. 

JU'^fcliwerfk'ii 

ivfiicii  anhängig 54, 

wurden  beendet 48, 

ViHcboT]  unbeendet .        6. 

« 

Vrm  der  Zahl  der  durch  Entfeheidung  erledigten  Befchwerden  wurden 

für  be^^riindet  erklärt 10, 

für  unbegründet  erklärt 36. 

Anträge  auf  Erhebung  der  öffentlichen  Klage  (§.  170  der  Strafprozcß- 

onliHing)  wurden  verteilt •. 6, 

wetclie  filmmiUeb  Hir  nicht  begründet  erachtet  worden  find. 


II.   Verwiiltung  der  nichtftrcitigcn  Gerichtsbarkeit. 

A.  Die  Gerichts-  und  Amtsnotare 

Beilage  16 

batteu  in  iler  13  monatlichen  Periode  vom  1.  Dezember  1880  bis  31.  Dezember  1881 

Inventaren        Vormundfchafts-         Gantgefchäfte 
nnd  Theilungen :       Rechnungen :       (des  frühern  Rechts) : 
tu  erledi-en   ....       46083  21735  111 

erledigt  wurden .     .     .      44039  21684  111 

unerledigt  blieben   .     .         2044  61  — 

Der  Aufwand  auf  die  Notariate  betrag  in  dem  Etatsjahre  vom  1.  April  1880 
bis  31.  März   1881: 

Beroldiiuj>en 340259  c/^  74  Pf. 

Kandei'  und  Reifekoften 187  185    „    45    „ 

Amrteuzkoften 12305    „    10    ^ 

Ndtariarsunterrichtskurs 8  575    „    —    „ 

548  325  Ji  29  Pf. 

Dagegen  bcliefcn  fich  die  Notariatsfporteln  in  der  Zeit 

J'/f  '%t  ^^^^f '.     .     ,     .     527  157  oÄ  44  Pf: 

DiefeJbcii   Juid  fomit  hinter  dem  zur  Deckung  des  Ge- 
fnmmtnufwiiuds   :i(if  Notariate  im  Etatsjahre   1880/81   erforder- 

lielicu  lletrag  zarii(;kgeblieben  um 21  167    ^    85    „ 

oder   —    wenn   der  Aufwand  an    Penfionen   für   Gerichts-  und 

Amts^notNie,  fmvii^  an  Gratialien  für  frühere  Notare  mit  .     .     .      26  488    „    15    „ 

Iiiazugercelmct  wird  —  um 47  656    „    —    „ 

B.  Bei  den  Amtsgerichten 

Bellagre  17 

waren  vom  1.  Januar  bis  31.  Dezember  1881  Vormundfchaftsrechnungen 

YM  levidiren     ,     .     .     .     22  726,  abzuhören 25922, 

wurden  revidirt    .     .     .     19  880,  wurden  abgehört*     .     .     20  758, 

blieben  riiLkrtiliidig  .     .       2  846,  blieben  rückftändig  .     ,       5164. 


m^mtiftßf^^m^m 


Die  Yerwahuiig  der  Rechtspflege  188  !•  ISS 

C,  Dia  Civilkammern  der  Landgerichte 

BeUage  18 

hatten  Yom  1,  Januar  bis  3L  Dezember  1881 

Inventuren 
und  Ehe  vertrüge: 

zu  erledigen ,     .     ,  10, 

erledigt  wurden     .  ,,....  8, 

rtiekftändig  bliciieo 2, 

Von  den  xn  beauffichtigenden  61  Kuratelen  und  Adminifirattonen  hörten  7  auf. 
Kuratelen  nnd  AdminiHtratinnsrechnungen 

waren  zu  revidiren     .     ,     ,     56,  abzuhören 73, 

wurden  revidirt      .     .    '.     .     46,  abgehört ,56, 

blieben  zu  rcvirliren   .     .     ,     10,  abzuhören 17, 


Theilungen : 

20, 
12, 

8, 


Zur  Ergänzung  der  oben  gegebenen  Darfteilung  der  GcfehSfte  der  Gerichte 
im  Gebiete  der  ftrcitigeii  Gerichtsbarkeit  im  Jahre  1881  lege  irh  Eurer 
Königliclien  Jfjijeftät  auf  S.  134  nnd  135  noch  eine  vergleichende  Ueberficht 
über  die  Gerchäft^thiitigkcit  der  Gerichte  in  Bezug  auf  eigentliche»  Prozoürachen 
(Civilprozelle  ztr^iiglich  der  Enfniündigungs verfahren,  Konkurs  und  Strafprozeßfachen) 
wahrend  der  letzten  zehn  Jahre  unterthänigft  vor» 

(Siehe  S,  134  \u  135.) 

Wie  diefe  Zufamnicnftellung  ergibt,  hat  im  Jahre  1881  bei  den  Amtsgerichten 
nnd  bei  den  Laudgerichten  der  Gelchäftsanfall  im  Civil  fach  und  im  Straffaeh  zu- 
genommen ^  dagegen  hat  die  Zahl  der  angefallenen  Konkursverfahren  gegenüber 
derjenigen  des  Vorjahrs  abermalB  namhaft  abgenommen.  Bei  den  Htaatsauwalt- 
fehaften  der  Landgerichte,  fowie  bei  dem  Oberlandesgericht,  und  zwar  bei  diefem 
in  beiden  Hauptfächern,  ift  der  GefchaftsanfaJl  kleiner  geworden. 

Die  Erledigungen  und  die  Rückl^ände  im  Konkursverfahren  und  im  Straf- 
verfahren lieben  im  AiJgemeinon  im  normalen  Verhältnis  zu  dem  Aufall,  Im  Civil- 
faeh  ift  zufolge  der  im  Keich&jufjizamt  für  die  cinfchlägige  Statiflik  aufgeftellten 
Formulare  die  Zahl  der  Erledigungen  und  der  Rückftände  nicht  erhoben.  Es  hat 
dies  feinen  Grund  zunäcbft  darin^  daß,  nachdem  durch  die  Reichs-Civilprozcliorduung 
der  Prozrßhetrieb  in  die  Hiinde  der  Partien  gelegt  worden  ift,  aus  der  Zjihl  der 
unerledigten  Keehtsfachen  ein  Maßftab  für  die  fpoutane  Tbärigkeit  der  Gerichte 
nicht  mehr  entnommen  werden  kann. 

Sachen  älteren  Rechts  find  in  da«  Jahr  1881  nur  noch  in  kleiner  Zahl  über- 
gegangen-    Diefe  Iben  geben  zu  keiner  befonderen  Bemerkung  Au  laß. 

Auch  für  das  Jahr  1881  habe  ich  die  Thätigkeit  der  Gerichte  und  der 
St^iatsanwaltfchaft  im  Atigemeinen  mit  Anerkennung  hervorzuheben.  Den  hin  und 
wieder  wahrgenommenen  Verzögerungen  bei  Führung  von  Voruuterfuehnngen  wird 
mittelft  der  in  diefer  Richtung  eingeführten  weiteren  KontroJnmüregeln  in  Zukunft 
wirkfamer  begegnet  werden  könuen. 

EbrfurehtsvoU 


Eaber. 


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Die  TurwaltuDg  der  Rechtspflege  1681. 


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Anlage  A. 


Verzeichnis 

der 

Geletze,  Verordnungen  imd  wichtigeren  Normalverfügungen, 

welche  in  der  Zeit 

vom  It  Januar  bis  31.  Dezember  1881 

10  BeziebuDg  auf  die  Rechtspflege  und  iBdere  zudi  (iercbäfbkrciH  deK  JuItiEdepartemeDtK 
gehörige  Gegen  ftände  erlaffea  wordes  Find. 


Dcutfclic  Reiclisgeretzc,  Kaiferllclie  Veroril innigen 
und  Bekaniitmacluingeii  von  Reichsbeliöiden*  "Jm  j.!ir/i«u 

GefctZj  Ijetr,  die  Begründung  der  Revifion  in  bürgcrlit.*liiui  Kecliü^rtreitiy- 

keitoB.     Vom  15,  März  1881 3Ö 

„     betr,  die  Abänderung  von  Benimninngen  des  Gerichti;kof(engeretzeß 

und  der  Gebiiljrctiordnung  für  Gcriclitsvollzieber.    Vom  29.  Juni  1881       178 
„     betr.  die  Ucftrafuiig  von  Zuwiderhandlungen  gegen  die  öfterreicLifch- 

ungarirdien  Zoligefetze.     Vom  17.  Juli  1881 247 

Vertrag  Ewifrljcn  dem  Dciitfehen  l^eich  und  der  Oeftcrreicbifeh  Uugarifeben 
L  Monarchie  wegen  Beglaubigung  der  von  ötfentlichen  Bcbiirden  und  ße- 

I  aniten  aupgeftellten  oder  Ijeghiubigton  Urkunden,  Vom  25.  Febr.  1880  4 

?  Verabredung  zwiNien   Deut  fehl  and   und   der  Scljwei^j   betr,  den   gegen- 

P  feitigen  Seliutz  der  Rechte  an  literarifehen  Erzeugniflen  und  Werken 

'  der  Kunft,     Vom  23.  Mai  1881 171 

Vertrag  zwifchen  dem  Deutfehen  Reich  und  der  Oefterreiehifeh- Ungar ifeben 
Monarchie  wegen  Ausdehnung  des  Vertrags  vom  25.  Februar  1880 
über  die  Beglaubigung  Öffentlieher  Urkunden  auf  Bosnien  und  die 
Herzegowina.     Vom  13.  Juni  1881      •.....,...       253 


IL 


Württembergifclie  Gefetze,  Verordnungen  und  Yerfiigungen. 


A.    GeletZQL  von  im 


GefetZj  betr.  die  Einruiirung  von  Ordnungeftrafen  bei  Zuwiderhandlungen 
gegen  die  Vorfehriften  des  Acciregefetzes  vom  18.  Juli  1824,  des 
Wirthrchaftsabgabengcretzes  vom  9.  Juli  1827,  und  des  Hnudcab- 
gabengefetzes  vom  8.  Sept.  1852.     Vom  13.  März  1881    ,     .     *     ,       171 


i^^*^«— *^l^^^^^^^fv^ 


Die  Yef Wallung  der  Recbtßpflege  1881,  137 

van  1^1 

Gefetz,  betr.  die  Erbfchafta-  und  Schenk ungsrteuer.    Vom  24.  März  1881       113 
Allgemeine»  Hportelgefetz.     Vom  24.  März  1881  ...     , 128 

B.  Kömgliche  Verordnungen. 

K.  Verordnung  in  Betreff  der  Ausfiibrung  des  Art,  4  Abf.  2  dea  Gefetzes 
vom  12.  Aug»  1879,  bctr,  Aeudeningen  des  rjandespolizeirtrafgefets&es 
vom  27,  Dez.  1871  und  das  Verfahren  bei  Kriaffung  polizeilieber 
Strafverfügöngen.     Vom   14  April  1881 339 

p     betr.  die  Regifter  über  die  zur  Wahrung  der  Vorrechte  im  Konkurfe 

angemeldeten  Fordernnfren.     Vom  IG.  April  1881 299 

„     bett-  die  Vorbereitung  für  den  höheren  Jurtizdienft.  Vom  20.  Dez*  1881       481 

Cp  Normalverfügungen. 
a)    Des  Jurttzminirteriuma  allein. 

Verfügung,  betr  die  Gebühren  für  die  bei  Führung  des  Handelsregiftere 
vorkommenden  Gefehaftc  und  für  darauf  bczügliehe  Beglaubignngcn, 

Vom  25.  März  1881    ..,..,., .       275 

„     betr.  die  Führung  der  Vorrech Jsrcgifter.     Vom  17,  April  1881   .     .       302 
Bekanntmachung,  hetr,  die  Feftftellung  des  Rangs  der  Hilföftaatsan walte. 

Vom  20.  April  18^1 330 

Verfügung  j    belr.   die    Vollzleiiung    der    sceitigen    Zuchthausftrafe.      Vom 

29.  Juli  1881 .     .    ^.     .     .     .      401 

^    betr*  die  Benützung  der  Unterpf^ndsakten   durch  die  Verwaltungs- 
behörden   bei    Führung    der    Unterfuchungen    in   Finanzftraffachen. 

Vom  29.  Juli  1881     ...... ;    .       402 

„     betr,  die  Einlieferung  der  zu  Geningui^Orafeu  vcrurtlicilten  Männer 

in  die  LandesgefängnilTe.     Vom  11.  Aug,  1881 433 

WÜrn.Gerlefalft- 

„     betr.  den  Vollzug  der  wegen  Landftreicherei ,    Betteins  u,  f.  w.  er-  ^^"s^^e" '® 

kannfeu  Haftftrale  in  dem  Landesgefängnls.     Vom  8.  Januar  1881       305 
„     betr.  den  Vertrag  zwiftiben  der  Krone  Württemberg  und  dem  König- 
reich  der   Niederlande   wegen   gcgenfeitigcr  Auflieferung   der  Ver-       geite^ 
brecher  uudLciftinig  von  Rechtshilfe  in  Straf  fachen  v.23  30,  Aug.  1852, 
Vom  IG.  März  1881 33 

Bekanntmachung,  betr  die  neue  Dienftanweifung  für  die  K.  Forftwächtcr. 

Vom  26.  März  1881  ,.•... 34 

Verfügung,  betr.  die  Behandlung  der  Geriehtskoften  in  bürgerlichen  Rechts- 

ftreitigkeiten  und  im  Konkursverfahren.     Vom  2.^.  I^Iärz  1881   .     ,        49 

Bekanntmachang.    betr.  die   Behandlung  des  Peftportowefens   in  Dtenft- 

angelegenheiten.     Vom  30.  März  188J 72 

Verfügung,  betr.  die  Auffieht  der  Amtsgerichte  über  die  Gerchäftsrührung 

der  Gerichtsvollzieher.    Vom  13.  April  1881 81 

„     betr.  das  Kanzlei koftenwefen  bei  den  Gerichten  und  der  Staatsanwalt- 

fchaft.     Vom  2G.  März  1881    ..............       113 

Erlafl,  betr,  die  Vollziehung  des  Art.  10  der  Konfularkonvention  zwifcben 
dem  Deutfchen  Reiche  und  den  Vereinigten  Staaten  von  Amerika 
vom  11,  Dezember  187L     Vom  15,  Mai  1881.     ..••.-.      145 


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I8S  D  i  6  y e r wal  tu  n  g  der  Ro  u  h  t  spÜ  ogs  1881, 

W  Ortt.  Gericht*- 

ßekaDDtmachuLig^  betr.  die  Bebaudi ud^  des  Portgcbiihrenwercns  in  Dfcuft-   "^^^seito  '^ 
angelegenbeiteu*     Vom  31.  Mai  1881 161 

Verfügung,  betr.  die  Ausfcbciduug  älterer  Akten  bei  den  Gerieb ten.    Vom 

18.  JuDi  1881 193 

ßekanntmaeliuügj  betr.  die  DienftüDftelluugafportel.     Vom  21.  Jiuii  1881       194 

Verfügung  j   bctn  die   Vollziebung   der  gegen  FrauensperfoDen  erkannten 

Gefängnis^  und  Haftftrnfeu,     Vom  28,  Juni   E881      ......       196 

Bekanntmachung,   betr.  die   Beliandhmg   des   Poftportowefenö   in   Dienft- 

angelegenbeiten.     Vom  4.  Juli  1881    , »     ,     .     .       209 

Verfugung,   betr.  die  Ablieferung   von  Unterfuchungsgefangenen   an   die 
Staatsirrenanftalten    zum    Zweck    der    Beobachtung    ibres    Geiftes- 

zuftandes.     Vom  28.  Juli  1881 241 

„  betr.  die  Beftelliing  der  Poftan weif un gen,  Sendungen  mit  Werthan- 
gabe und  Einfcbreibfendungen  an  die  Amtsgerichte.  Vom  8,  Sept  1881       289 

Bekanntmachung,   betr.  die   Behandlung   des   Poftportowefens   in  Dienft- 

angelegenbeiten.     Vom  17,  Sept    1881 ,     .       305 

Verfügung,  betr.  die  Üefchleunignng  der  Vorunterfuchungen  und  die  Be- 

fchränkung  des  Aufwands  an  Unterfnchnngskortcn.  Vom  27.  Sept.  1881       321 
„    betreffend   die  Anftellungsgefuchc  von  Xotarijits-  und  Verwaltungs- 
kandidaten.    Vom  1.  November  1881 338 

^    betr.  die  Entfchädigung   der  Zufteltung&beamten  für  die  von  Amts* 

wegen  bewirkten  Zuftelluiigen.     Vom   II.  November  1881      .    .     •      369 

Erlauf  betr.  die  Beantragung  amtsriebterlicher  Straf  befehle  gegen  Abwefende. 

Vom  2,5.  November  1881 401 

Verfügung,  betr.  die-Herftellnng  einer  Statiftik  der  rechtskräftig  erledigten       ^^^^ 
Straffaeheu    wegen  Verbrechen   und  Vergehen   gegen  Rcichsgefetze. 

Vom  19.  Dez.  1881 2 

„  betr,  die  Aufftellung  von  Nach  weif  uugen  über  die  bei  den  Amts- 
geriehten  anhängig  gewordeneu  Uebcrtrefungen  der  Landft reicherei 
und  des  Bettels.     Vom  20.  Dez,  1881 13 


b.  Des  Juftizminiftcriums  gemeinfch  aftlich  mit  anderen  Minifterien. 

Verfügung  der  Minifterien  der  Juftiz,   des  Innern  und  des  Kirchen-  «n^l  ^'^^*o"^°J|'^^' 
Schulwefene,  betr.  die  Beglaubigung  der  Auszüge  aus  den  Kirchen-       ^^^^^ 
bü ehern  und  Fannlicnregiftern.     Vom  3.  März  18bl 15 

jj  der  Minifterien  der  Juftiz  und  der  Finanzen  in  Betreff  der  Voll- 
ziehung des  Oefctzes  vom  24.  März  1881  über  die  Erbfehafts-  und 
Seil enkungsf teuer.     Vom  2G.  März  1  «81  .     ,     , .       255 

„  derfelben  Minifterien,  betr<  den  Vollzug  des  allgemeinen  Sportel- 
gefetzes  vom  24,  März  1881,  Tarifiiummer  31;  Gefcllfchafts vertrage. 
Vom  28,  März  1881 278 

„    fämmtlicher  Minifterien^  betr.  den  Vollzug  des  allgemeinen  Sportel* 

gefetzes  vom  24.  März  1881.     Vom  12.  Mai  1881    , 347 

yj  der  Minifterien  der  Juftiz  und  der  Finanzen,  betr.  den  Einzug, 
die  Verrechnung  und  die  Ablieferung  der  Notariatsf portein.  Vom 
19.  Mai  1881  ,     ,     , 363 

p  der  Minifterien  der  Juftiz  und  des  Innern,  betr.  die  Erftattung  von 
Gutachten  der  Staatsmedizinal  beb  orden  für  die  Gerichte  und  Beamten 
der  Staatsanwaltfchaft.     Vom  21.  Mai  1881     .     , 364 


Die  Vorwaltung  der  Reehispftegt^  188  L 


139 


Verfügung  der  MiDifterien  der  Jnftiz  und  der  Finauzen,  betr.  den  Voll  zag '**'»J^^J*^*^^* 
des  allgemeinen  Sportelgefetzcs  vom  24.  März  1881,  Tarifnnmmer  31:       ^^*'° 
Gcfelirohaftsvertrlige,     Vom  12.  Juni  1881    , 395 

Bekanntmach Qug  der  Miuirtericu  der  Jurnz,  des  Innern  und  der  Finanzen, 
hetr.  die  Aufhebung  der  zwifehen  Württemberg  und  Preußen  ab- 
gefehlolTcßen  Uebereinkunll  wfgen  Beftrafnng  der  Forft-,  Jagd-, 
Feld'  und  Fifchercifrcvel  in  den  beiderfeitigen  Grcn /.gebieten-  Vom 
1,  Oktober  188] 441 

Verfügung  der  Minifterien  der  Jnftiz  nnd  der  FinsinzeUj  betr.  die  An- 
bringung von  Gefuchen  nra  Nachlaß  von  Erbfcbafts  nnd  Schenknngg- 
rtenern  im  Gnadenwege,     Vom  1.  Noveml>er  1H81     •     .     .     .    .     *      462 


Anlogt)  B. 


SummarKche  Ueberücht 


d*ir 


ausgaben  für  das  Jurtizdeparteiiient 

in  dem  Reelmnng^jahre 

1,  April  1880  bis  31,  März  1881. 
und  Vergk^ichuiig  derrelben  mit  den  Etatsfiltzen* 


H  u  b  r  ]  k  u  n 

Etat^nttKii 

Ausgaben 

gegen  d 

en  Etat 

pn* 

lÖSO-1881 

mehr 

weniger     1 

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Pf. 

.K 

Ff. 

Jk 

Pf. 

Jk 

Pt 

l,   Miniftmum  und  Kollüjjiün     .    . 

IPitOO? 

87 

1  226  074 

81 

10b  066 

94 

— 

— 

II.    AiDtggcrichtc  »ind  Notanutt* »     . 

1034  111 

50 

1  386  448 

78 

52  337 

28 

— 

— 

in,   Gericlitliche  Struniiiltattcn 

(StaatszuiVhtiß  l'nr  Uier^jlben)*    . 

5H5185   — 

m)b  521 

09 

10  3^ 

m 

— 

— 

IW   KrJminalkoIlbcn     *.*.*. 

1 

9ir>  500 

— 

2l5  5tK> 

— 

— 

— 

V,    Reife-  und  liniJfiug'Bkollti^u      .     * 

1 
GM»    - 

8  588 

9 

I8öö 

9 

— 

— 

VI.    DispQfitioustutids  ,..,.• 

10  OtKJ 

- 

9  999 

10 

— 

— 

— 

90' 

Summe  .    .    . 

3  757  ÜfJ4 

37 

4  142  132 

77' 

385120 

30 

— 

90 

ab  daa  Minas 

Heft  Ueb&rfchrcitung 

1 

— 

90' 

385  128 

40 

1 


140 


BEIL.  1- 


Die  Verwaltung  der  Rcchtepfleige  188  L, 


Utibcrficilt  ilcr  fiffeliäflp  (l<^r  CeiueirHleaeridite. 


AmU^cricbts- 
bewirke 

OD   IT 

Bürger  liebe 
KechtS'1'EveitJgk  eiten 

Aintsgertchta* 
bt^zirke 

5  5 

Bürgerlich« 
RechtBitreitigkeiteü 

an 

wurden  befindet 

rt 

Helen 
an 

wurden  beendet' 

o 

5 

CO 

=3 

22 

3 

Aalen      .     ,    . 

697 

108 

24 

81 

lOÖ 

3 

Maulbrami  .     . 

795 

101 

23 

68 

91 

10 

Backnang    .     , 

981 

181 

31 

141 

172 

9 

Mcrgentbuira    ♦ 

467     142 

27 

114 

141      1 

Balingen      *     , 

1232 

137 

53 

81 

131 

3 

Milnilngen   ,    , 

391 

72 

35 

32 

67     5 

Befigheim   , 

;  1014 

86 

29 

54 

83 

3 

Nagold    .    .    : 

825    102 

1 

23 

72 

95'     7 

1 

Bib«rach     .     . 

771 

131 

26 

102 

128 

3 

NuckarftOn) 

1407i    172 

1 

35 

136 

171 

1 

Blaubüuren 

3B1 

44 

21 

2a 

44 

" 

NüfL^slieim   »    , 

110       59 

14 

41 

55 

4 

Bttblingeo    .     * 

565 

153 

r^o 

117 

147 

Ü 

Neuenbürg  .    * 

226      23 

— 

23 

20 

- 

Brackenbeiiö  , 

1     544 

75 

24 

51 

71 

— 

Kürting^^ß    .    . 

227 

63 

20 

43 

63 

— 

Calw  .    .    ,    . 

795 

77 

25 

51 

76 

1 

Oberndorf  ,     , 

736 

85 

17 

63 

80 

5 

Cunnftatt     .    . 

2  um 

206 

60 

im 

195 

11 

üehringon    ,     . 

1  093 

227 

43 

167 

2lOj  17 

Cniilfiheini  .     . 

\    mi 

Vi:> 

35 

89 

124 

1 

H^vcn^bnrg     . 

1342 

180 

49 

125 

174      6 

Ebingi^n  .     .     . 

42(J 

81 

18 

63 

81 

RfHitlingen  ,     . 

3  290 

317 

46 

267 

313;     4 

Ellwiingen  .     » 

788 

91 

23 

3J 

84 

7 

Iiii5dliijgt*n  .    , 

499 

43 

13 

28 

41 

2 

Eßlbgeti      .     , 

629 

259 

49 

174 

223 

36 

RfittenbUTg 

I  579 

155 

58 

97 

155' 

— 

FreiiUeni^ndt  . 

B^^A 

217 

54 

159 

213 

4 

lit>(twcil      .     . 

atH^3 

170 

M 

136 

170 

— 

GÄildorf      .     , 

'      !j82 

82 

7 

72 

79 

3 

HfVnlf^an  »     .     , 

1  396 

189 

m 

113 

161 

28 

GeJaJinfjen   .     . 

573 

96 

41 

53 

94 

2 

8flu>rndurl' 

585 

84 

29 

55 

84 

— 

Gmünd    .     ,     . 

1918 

134 

18 

J08; 

m 

B 

Spafrbing^un 

938 

80 

21 

59 

80 

— 

Göppingjjn  .    . 

842 

227 

43 

179 

222 

f> 

8tuttgartj8tadt 

:\  304 

1477 

613 

747 

j  360 

117 

Hall    .    .    .    . 

l     813 

m 

10 

71 

81 

2 

Stuttgart   Ajut 

1232 

I3i 

43 

87 

130 

4 

HLndenlii^ini 

1182 

m 

24 

m 

131 

— 

8nIiE    .... 

435 

48 

15 

3a 

48 

-^ 

Hi-ilbrtjTin    ,    . 

'  3S73 

602 

239 

328 

567 

3r> 

T*illn:ing      .     , 

;     389 

70 

,2 

46 

58 

12 

Herren  berg 

.     861) 

22 

3 

19 

22 

— 

Tilbingen     ,     , 

768 

lß8 

71 

87 

158 

" 

Horb  .    .     ,     . 

401 

m 

:il 

48 

69 

— 

Tmtlingen   .     . 

nH)9 

81 

26 

55 

81 

— 

Kirchh<?iüi   .    . 

387 

im 

47 

84 

131 

! 

lim    .... 

1891 

346 

133 

209 

M\i 

4 

Kiln/.fibnti   .     , 

1     260 

86 

2r. 

60 

85 

1 

l'rarh      ,     ,     , 

H»95 

160 

48 

im 

157 

3 

Langenbni-g     . 

'     286 

76 

17 

56 

73 

ti 

Vaihingen    .     . 

431 

69 

17 

48 

65 

4 

Laupheim    .    . 

756 

74 

14 

60 

74 

— 

Waiblingen 

711 

108 

25 

81 

106 

2 

Ltionbi^rg    .    » 

930 

JOl 

26 

78 

104 

— 

W,-ildree      .    . 

1     242 

104 

17 

86 

loa 

1 

Leutkirch    ,    . 

2m 

67 

8 

!i9 

67 

— 

VVniigen       ,     , 

246 

47 

3 

41 

4i 

B 

Ludwigaburg  . 

14üfl 

219 

32 

175 

207 

12 

WtHnaberg  ,     , 

1200 

136 

44 

85 

129 

7 

Marbacb      ,     . 

123G 

im 

30 

CG 

9b, 

4 

163 

Wt-lssliciin    .     . 

420 

71 

10 

60 

170 
5025 

1 
246 

l[^  ao8 

4  275 

1107 

3  005 

4112 

32  322  5  273 

1612 

3  413 

1 

:* 

'\21  30t?  4  275 

1 

1107 

8  005 

4112 

163 

S9  630 

1 

9  548 

2  719 

6  418 

9  137 

|4U 

Die  TßiTraUung  der  Rechtsp8ege  188L 


141 


BEtL.  % 

CeMtlifto  der  iiiitsanwaJirrliarini  in  j^i^iUHiien  StraffarliHK 

Saeln^n  waren 
anhängig 

Ea  wurden  beendet                  | 

Üubeeüdet] 

Atit  filmen  1 

II         AiltTÜfFf!' ^   — 

Vorverfahren  durcf 

E==^ 

ia^  tL^ 

ÄititaaDwalt* 

er 

s. 

dur<;li 

1 
M    1 

1:111 

3  3  ff  SIP   5- 
El*        ■    ' 

3 
S 

et 

Hl 
5 

3 

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Bemerkungen 

nt4 

3" 

Aalen     .    ,    , 

i 

246 

2.i0 

is:  16 

28 

4 

17G 

243 

7 



Backtiang:  ,    , 

G 

263 

26r» 

3    24 

86 

— 

145 

258 

11 

.„ 

Balingen     ,     . 

4 

my 

289 

11 

IS 

57 

1 

191 

278 

n 



BengTjehn')    . 

7 

%% 

93 

_ 

16 

23 

2 

52 

93 

. 



^)  Die  Gcfchillto 

BÜK^racli     »     . 

15 

2m 

221 

8 

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41 

119 

205 

IG 

1 

wurden  vom  %%.  X\.\w\ 
\\\%    31.    Dereniber 

Blaubeuren     . 

\^ 

im 

499: 

3 

37 

105 

1 

347 

493 

6 

— 

IKftl  vdndorStnatd- 

Böblingen  ,     . 



159 

159 

9 

23 

4G 

. 

68 

14G 

13 



artw.nltfchnft       tml 

Brackenheioi  , 

5 

irjü 

155 

7 

17 

5U 

ä 

73 

150 

6 

— 

dein  Landiferlchi 
boror^t. 

Calw.     .     .     , 

6 

131 

137 

4 

18 

25^ 

_ 

80 

127 

10 

5 

Catinftatt    .    . 

2ö 

3G7 

395 

22 

19 

101 

4 

221 

3G7 

28 

— 

Crailiihtrim 

10 

257 

2i;7 

5 

18 

36 



192 

251 

IG 

^ 

Kliingt^n  ^)  ,     . 

i 

88 

88 



3 

21 

3 

52 

79 

9 



^>   Deflir1elcb«n 

Blhvang(j!u*)    , 

^^ 

^— 

— 

vom  1.  Janaar  bU 
aOn  April  1R81, 

Eßlingeii     .    , 
Frt-ufknftadt^ 

22 

27Ö 

297: 

32 

17 

79 

' — 

151 

279 

18 

,^ ' 

»)  Die  Oerchnfie 
w'ttrdcn     vcm      dt^r 

Gaildr^rf     .     . 

!ä 

147 

14D 

9 

4 

20 

4 

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147 

2 

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^tan  t  ü  jin  w  n  h  Tüli»  ft 

G^lslini^eD  .     , 

2() 

210 

236 



9 

64 

5 

136 

214 

22 

— 

Ui'i    dem    Lftndgt?- 

Gmünd   .     ,     .  I 

a 

m\ 

m'i 

20 

21 

50 

Z 

200 

297 

10 

— 

rieht  bel'otgu 

Göpphigeo  1    ,  ' 

25 

452 

477 

12 

32 

65 

29 

334 

472 

5 

. — 

HalP)     ,     ,     , 







^ 

^ 

, 



,^ ^ 



— ^ 



lleiilenbeiin     . 

5 

182 

137 

1 

8 

17 

7 

96 

129 

8 

^- 

Ucilbronn*)     ,  1 





- 

^^. 

^ 

^- 





__ 



_ 

Herrenberg     . 

11 

IIH 

129 

2 

10 

19 

— 

84 

115 

11 

^ 

Horb       .    \     , 

^2 

203 

225 

1 

37 

61 

1 

100 

20L; 

25 

— 

Kirebhcim .     * 

11 

228 

239 

29 

10 

44 

4 

l:iO 

237 

2; 

— 

KftoKclsaii  .     . 

r> 

181 

18b 

4 

23 

39 

9 

103 

178 

8 

— 

Lungonbufg    , 

19 

150 

1,69 

4 

IG 

28 

3 

81 

132 

37 

— 

Lunphonn   ,     . 

17' 

150 

1G7 

1 

27  ' 

23 

2 

106 

159 

8 

Lvonberg    .    , 

4 

130 

J34 

G 

13 

18 

— 

91 

128 

6 

^- 

LuntkJrch   .     , 

\^ 

190 

2IJ9 

4 

15 

34 

1 

143 

,      197 

J2 

— 

Ludwigs  bürg . 

31 

504 

535 

21 

54 

100 

5 

331 

511 

24 

-_ 

Marbacb     •     . 

12 

]64 

170 

. — 

15 

61 

^ 

91 

170' 

tj 

_ 

Maufbrono  ,     . 



174 

174 

7 

G 

31 

3 

118 

165 

9 

2 

Mcigenthcim  . 

12 

ISO 

\m 

1 

19 

38 

-^ 

\\^ 

170 

22 

^- 

Miinnn^eti  .    . 

» 

1^^3 

232 

5 

6 

28 

J 

157 

197 

5 

— 

Na^.>ki  .     .    . 

8 

1G7 

175 

3 

18 

30 

1 

112 

164 

11 

— 

Neckar  In  Im     . 

19 

123 

142 

4 

28 

3G 

— 

CO 

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8 

— 

Kereabeim  .    . 

11 

2<i5 

21 G 

11 

23 

44 

3 

128 

209 

71     -     1 

Neuenbürg 

1] 

25r> 

2GG 

20 

20 

52 

3 

152 

253 

13 

2 

Niirtingeü*)    . 

^„ 





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— 

— 

^ 

— 

. — 

— 

Obuniiiorf  .    , 

14 

\1^ 

193 

5 

15 

41 

2 

111 

174 

19 

— 

(^ehrini^tm  .     , 

16 

201 

217 

3 

31 

43 

^ 

122 

199 

18 

— 

Itavensbnrg*) 



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— 

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29 

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379 

1 

21 

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„^ 

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23 

U 

Uiedlingen .     , 

27 

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255 

— 

7 

31 

1 

202 

244 

11 

— 

Hottenba  rg=)  . 

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Kottwdl').    .  \ 

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S:uili:an      .     . 

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1 

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10 

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Htirnrndarf     * 

1 

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12Ö 

10 

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127 

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1 

Öp^iklibigen  *) 

— 

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— 

Stiitti^art,  St  *) 

— 

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Stuttgart,  A.«) 

-^ 

^ 

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Jl 

146 

155 

20 

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85 

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9 

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Trtfurtng    ,    . 

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324 

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22 

146 

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51 

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Tübingen*)      , 

— 

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— 

rnttlingi^n*)    , 

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11 

122 

133 

2 

25 

JMj 

1 

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12Q 

7 

— 

Vaihingen  ,     , 

—^ 

1(^5 

105 

7 

11 

21 

1 

54 

97 

8 

6 

Waibjjfigen     . 

1 

1G8 

172 

12 

3!J 

31 

1 

86 

169 

3 

— 

«)  Die  Oi^rchitll« 

VYaUlA^ü      .     . 

IG 

155 

17  t 

4 

23 

2] 

1 

114 

IGS 

8 

^^ 

wiirdun  vom  1,  blf 

Wiingen*)  .     . 
VVL'iidiberg 

£0 

15G 
78 

1H8 

7" 

1 
9 

20 
8 

14 

z 

82 
33 

153 

58 

13 
20 

l 

lÄ.  Janunr  und  vom 

VV\*lÄbcim  .     . 

] 

221 

222 

Z 

16 

39 

1 

162 

221 

1 

1,    - 

jinwAltrc^baft  b«l 
dem     l^nndgerlebt 

beforet. 

^ 

!l0  34U 

10  984 

3G3 

978 

r- 

127 

G595 

10  368 

GIG 

29 

^^ 


^i^^^ 


I  .     .■.ifinmu 


143 

BEIL.  3. 


Diö  Ycrwaltung  der  Rechtapflego  1S81* 


l'ebernclit  der  CtTctiäftß  der  ordentliclicn  ftieitigen  Gcriflitskrkeit  bei  km  Oberlandcs- 
geriehi«  zn  Stultgart  und  bei  den  (ierirhtt^n  und  Staatsiinwaltii  baftcn  im  (tmrke  deKfelbeii 

während  deis  Girtiiällsjaiim  188L 


ErTter  Abfchnitt 

A.  CiviiraclieD/ 

I.   Bnr^erllche  BüebtHltrcftl^kelteit. 
&)  Zahl  der  Sachen. 

Es  find  tn  dtitD  laurendeti  Jaltre  anhängig  ga worden: 

1.  Sfibnefadicn 

da.nintcr  Eliofaehen ,    . 

2.  Mahnfachen »     .    .    .    , 

3.  Gewöhnliche  ProzeiTo*)  ...,...,.,...,,.,. 

4.  UrkundenpröEefTü*)     .     ,    .     .     , 

darunter  Werhfialprozen'e  »     * . 

5.  EntmUndjgunps fachen , ^     ,     -     ,     .    ,     , 

6.  Aufgebotsverfaliren .     , 

7.  Ärrefte  und  ein ft weilige  Verfügimpfen 

8.  Anträge  außerhalb  einei  bei  dem  Gerieb r  anhängigen  Eeelitsrtreitcs     , 
9*  Vertheilnnga verfahren      .    , » , 

10,  Zwangsverrteigernngen  von  Gegen  ftänden  des  unbü wegliehen  VcrniügcnH 

11  Zwangsverwaltungen 

l2*  Andere  Anträge^  betreffuntl  Zwangs valinreckiing . 

*)  Zu  3  und  4:    ProzL'de  ilbcr  vermögen^rechtikbc  Ani'prÜclie,  dorcn  Gegen- 

ftand  in  Geld  oder  Geldes wcrth  die  Suinnae  vun  (iO  t#  nicht  überfteigt,  zu  3:  Ö734; 

zu  4;  141. 

b)  Hilndliehe  Verhandlungon, 

1.  Zahl   der  mündlichen   Verhandlungen   in  Sachen ,  welch k.'  anhängig  ge- 
worden find; 

a)  in  früheren  Jahren   .,.*....** • 

b]  im  laufenden  Jahre 

a  und  b  zufanipen     .    .    > 
darunter  kontradiktorifebe  Verbandlungen 

2,  Ei'gebmfTe  fUr  nachAebcnde  Kechtsangelcgenheiten : 


Zahl 


45U 

384 

82  334 

18  437 

1  385 

1364 

291 

248 

2ß2ß 

13Ü 

12 

Hl 
1  m\} 


18(il 
181Ü4 


'I   19  965 

„    13  021 


a)  Gewöhnlifdie  Prozefle    .    .    . 

b)  Urkunden-   und  Weehielprazt^lTö 
c;  Arrefte    und    einflweiligc    Ver- 
fügungen .     .    ,     , 

d)  A ädere  Angelegenheiten     .    .    , 

a  bis  d  zufamraen    .    .    . 


c)  Einzelheiten« 


Ktidut-lhcik;  Hnf 

Verliebt,  Aner- 
kirntiLiiU  untl 

EnditrtbfliU 


E  ^ 


5  349 
974 

25 
2*2 


4  665 
59 

138 
132 


G  370        I  4  994 
I 


80 


80 


2(t47 
*^ 

20 

7 


3  0H1 
10 

5 
4 


2  683 


3  050 


^^ 


3  501 
98 

499 

190 


P 


19  279 
1150 

ßS7 
355 


4  288 


31  465 


1.  Sübnefacben  mit  Auafehluß  der  Sühnctermine  in  Ehefachen      .... 
Vergleiche  find  aufgenommen 

2.  Mahnfachen, 

Naeb  dem  Mahnregifter  dea  Jahres  188t}  (Vorjahres)  betrug  die  Zahl: 

der  zuriiekgewiefenen  Gefuchc  , »    ,    ^    ,    ,     , 

der  Zah!ung3^berehle 

der  Widerfprliche     ...*.,•,*». 

der  Vollftreekungabefehle ,     .    *    ^^    . 

der  Einfpriiehe 


Zahl 

227 

92 


2  392 

100703 

18284 

39  779 

174 


Die  Verwaltung  dor  Roclitspflege  1881. 


143 


i 

Zahl 

Nach  Jcm  Mahn  reg!  Jltcr  dea  Jabres  1881  {Uufenden  pTahres)  betrug  die  Zahl : 

di^r  znh1<^kt,^ewjefenen  Gefitcho      ,,,,.,.     ,     *     .     . 

2151 

der  Zalilungabi'fehlc .,,.,* 

80174 

3.   An  EntmümJigiiDgsi'acb^D  waren  anhängig; 

übcrj^ihvige  1&,  ditiÄJAhrig^^  291^  aufaDimen  300 

■ — 

es  fiml  beendet  274,  anhiin^ig  geblieben  32. 

— 

Unter  den  beentieteo  Sachen  befinden  fieh  (olclie,  id  denen  befcbloflen  ift: 

a)   EütmUndignng : 

wegen  Geiiteskrankheit , 

179 

wegen  Verfchwendung 

52 

b)   WiedcranthebunK  der  EtitiDÜndiguiig ; 

wegen  Geifteskratiklunt , 

8 

wegtjn  Verfi'hwendung ■    ,     .    . 

G   1 

!!•  KoakurüTerrahreu. 

L    Es  waren  anhüngig: 

überjähnge 

431 

dieajährigc 

znlamraen    .    .     . 

692 

1  123 

DavoD  Hnd  beeudut    .    .    .    .    >    ^     ,    ,    »    .    , 

812 

Es  bleiben  unbeend*^f:                                                                                    ' 

Überjjilirigc *.......      5Ü 

— 

dieBJäbrrge , 

.     ,    2G1    1 

— 

an  rammen    .    .    . 

311 

2,   Konkursverfahren  find  beendet: 

a)  diucb  Zuiückweirung  des  Antrags  auf  KonkurserötTnang 

113 

b)  diireb  Öeliluliveri-heilnng ...,,.,,. 

439   1 

e)   dnrrh  Zwangsvurgb'ieh     *     .     *     .     .,,*.,,..,»., 

51 

d)  auf  andere  Art , 

a  bis  d  Kufammen    .    <    « 

209 

812 

Darunter  befinden  ficli: 

F;'ille,  in  denen  das  KonkursTerfahren  wieder  aiifgenotüuien  ift    .     , 

7   ' 

Fftlle,  in  denen  ein  G laubiger aaalcbuil  vorbanden  war 

177 

3.    KdnkuräveHabren  und  im  taufenden  Jahre  ertiflnet  wonlen      .     .     *     » 

568 

dar  Hüter  über  das  Vermögen  von : 

Aktiengefelbehaften 

1 

Kommanditgtrellfehaften  aut  Aktien 

— 

eingetragenen  UcnoflTenrchaften 

1 

w^area 
anhängig 

Davon  lind  beendet 

bleiben 
unbeendet 

in  der  erften 

^ 

r 

In  Hau  z 

s 

4 

B,  litinnacliea. 

B 

SB 

PL 

B 

Vi 

g 

5 

1* 

1 

B 

CS 

Q 

■ 

1 

5 

»  3J  3 

p, 

R 

j» 

£•? 

BT 

^ 

? 

a)  Zahl  der  Sachenr 
2.  Strafbefehle  in  Forir- 

1 

i- 

§J_ 

a 

und  Fei driige lachen  . 

■ 

— 

• — 

— 

^ 

-^ 

^^ 



-^ 

— 

^_ 

. 

11  895 

2.  Privatklagef neben 

59s!4643 

5ü47 

-^— 

447 

1971 

IMl 

16^ 

4 

4537 

12  498I5K1 

3.  Anträge  auf  Lrlaß  von 

1 

Strafbefeblen  mit  Aus- 

fehl aß   der   zu    1    btj-  1 

zeichnetet!      ... 

S2 

4890 

4972 

IG93 

. 

14(1 

45 

G 



4884 

9 

78'  87 



4.  ÄnkJagefachen  wegen 

Vergehen      *    ,    »    - 

860 

8785 

mbi 

— 

. 

8131 

'282 

241 

5 

8659 

121 

m\ 

982 



darunter     von    der 

Strafkammer  über- 

wiefene  Saelien 

271 

3IGI 

3432 

: 

. 

2BV6 

63 

1471     2 

302& 

34 

373  407 



5,  Anklagefaehen  wegen 

1 
1 

Uebertretungen     .     . 
G,  Vorunterfuchungen    . 

ind 

2mi 

2146 

__ 



1548 

375i 

28- 

1951 

25 

170  195 



4Ü 

S)ü7 

Bai 

. 



__ 



, 

899 

5 

63    68 

„^ 

7*  EinÄebe    richterliche 

Anordnungen    ,     .    . 

^^ 

— 

— 

' 

— 

— 

—  1 



^^ 

— 

— 

— 

^- 

11337 

1 

'^K  j^   7»»?3n!T^ 


144 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 


Zahl 

b)  11  a up  t  V e r  h  n n  tl  1  n d  g- e n. 

1 .  Ovdeiitliphe  SitziinKt*n  der  Schöffengerichte 2  996 

2.  AußernrtlenÜi<^ln]  Sitzungen  der  Schöffengerichte 106 

3.  Hauptvorhan  (lluii^üni 

ri)   vür  dL'U  SoliüfiVngerichten 12  165 

b)   Vüi"  ikii  Amtüriehtern     ,    .     .     .         1 074 

zufammen    ...        13  239 

4.  UrthciTe: 

ü)   der  .ScliiJtTt'nKeiichte 11212 

h)   der  Auitggenclito 1  253 

zufamtuen    .     .    .  12  465 
Ytm  dii'fün  IJrtl] eilen  ergingen: 

in  Forrt-  und  Ftild  rüge  fachen 988 

in  Frivatklaj^claL'hen 2101 

n. ich  de  ITT  L'in  Stnifbefehl  beantragt  oder  erlaffen  war,  mit  Ausfehl  uß 

der  Forjt-  uT]d  Feldrilgefachen 177 

daruntir  fidclie,  durch  welche  der  Einfpruch  ohne   Beweisauf- 

niilime  verworfen  ift 23  — 

wt^^f t'n  niitlerj^r  Vergehen 7  735 

davuiitt^r  in  den  von  der  Strafkammer  überwielenen  Sachen    2  799  — 

wfgLti  underor  Uebertretungen 1464 

wie  oben  zufammen     .    .     .        12  465 

5.  Durch  die  ergau^t^riün  Urtheile  erfter  Inftanz  find  Perfonen: 

a)   veriirthi^JlT 11798 

dnriintii-  durch  Urtheile  der  Schöffengerichte 10  483 

h)    fn-i^-t^Jijiuchin 2  864 

darunter  durch  Urtheile  der  Schöffengerichte 2  515 

c)  Einzel  lioittin, 

Untier    den    heendelLin    JStraffachen    —    fiehe   oben   Ba    —    befinden    fich 

WiiMiormifnahnie verfahren    ,     .     • 17 

und  ?;vvar : 

ti)   Verfuhren  /.u  (lunften  des  Verurtheilten,  beendet  durch: 

iofurti^e  Freifprechung 1 

Autliebun^'^  des  früheren  Urtheils 9 

AüfrtichkMlialtung  des  früheren  Urtheils 

zufammen    ...  10 
h)    Verfahri'n  zu  Fngunften  des  Angeklagten,  beendet  durch: 

Aiinitduing  des  früheren  Urtheils 4 

Au frechierh littung  des  früheren  Urtheils 3 

zufammen     .    . 


Zweiter  Abfchnitt. 

X^eizid.g'eric3n.te. 

A.  Civilfachen.. 

a)  Zah!  der  Sachen, 

E^  null  in  ilem  kiuH'mk^ii  Jahre  anhängig  geworden: 

l*    linrgerlielie  llt'ehtsltreitigkeiten  in  erfter  luftauz, 

aa)  V  ar  üon  C  i  v  i  I  k  a  m  m  e  r n : 

1.  (leuithnlirhe   Frozcffc 

2,  llrkuntlenpnixelle 

durunter  Wechfelprozeffe 

*1    Arreste  und  einTtweilige  Verfügungen 

4,    FnizeJle  in   Fhefachcn 

und  Äwur  we^Ljcn: 

n)   Niehtigkeit  der  Ehe 

h)   Uns^ltigkeit  der  Ehe 

fj   FluMVheidung 

d)   Ilerltellung  des  ehelichen  Lebens      .    ,    . 

5h    PritZi'llV  hi  Eutmündigungsfachen 

und  viwar  wegen: 

a)   Anfechtung  des  Entmündigungsbefchluffes 

l>)    Wiederaufhebung  der  Entmündigung     .    . 


2  211 
269 
203 
109 
243 

2 

2 

149 

90 

1 


-  Die  VerwaUung  der  Reehtspflege  1H8L 


145 


III 


bbj  vor  den  KHimtnern  für  il  andelsfacheti: 
Eine  Kamnicr  ttir  Hatuk^h dachen  herteilt  nur  bei  flem  Land^cndit  Stuttf^att^ 
t.    (JciH'tJIinlielie  ProzeJTe    .     .     , ,     ' 

2.  rrkiuidenpnjs^clTe      .    ,     .     .     .     ,    . ' 

darunter  Weclirdpriiien'e ,     .     " 

3.  Ärrelle  inid  i'inJtwiiiliiürL*  Vej'ni^fuiifTfn     , ' 

I.    RJlrgi^rlk'lLf  Reell  In  rirplli^keiicu  in  der  Beriifuni^HliirtHiisE: 

1,  CJevvf^hnlielit'  Piuzi^fle       *..,.,*...., 

2.  rrkiindeiiprozeiTe »     , 

darunter  WeehJViiiiri>ZflTe  * ,     . 

Bf  "feil  wer  den: 

a)    in  lM"ir;:^erliclum  Rcobtaftreitif^keiten 

h)   im  Kfmkiirüveri'ahren 


h)  Mündliche  V  erliand  iu  ii  ^  en. 

K    Znlil  der  iiiUiidlielieM  Verbaiidlun^eü  In  erfter  InftAnz; 

t .    \'  ( » r  d  L!  n  (T  i  V  i  1  k  :l  in  m  e  r  n 

in  Hacken,   vvelehe  nnkün^i^  gewOHlen  lind: 

a)  in  tVidu'ren  Jahren     ,.,.,.,.,*_*.. 

b)  im  iani'enden  .lakie 

zuiaiuiuen 

diiniiiter  kt>ntradiktoriiche  Verh.iirdlnn^en 

"2.    V  ii  r  d  e  ti  K  a  in  nt  e  r  n  i  ü  r  H  ;i  n  d  e  1  9  f  a  c  h  e  n 
in  Sanhcn,  welelir  ank.ingig  f^^ew^»rden  Jind: 

ii)   in  tViiheren  Jakretj     .*,..,     ^     .,..,.     . 
h)   im  Innfenden  Jain'e    , 

^nfamnien 
ilaninter  knntiadikt-^riftlie  Veikaii<llnng:en . 

Ili    /»hl  der  iiiikidlitdifn  Verhaiidlun^eri   in  der  Beriiiuü^HlnrtauK 

in  Snchen,  welehe  ankan^jg  geworden  lindr 

in  früheren  Jahren 

in)  lanfenden  Jaiire * 


Zakl 


no 

174 
171 


557 
6 


2lU 

2t> 


821 
2  27Ü 


3m:i7 
15G7 


228 


2JG 
32 


117 
494 


xulmtimen 


darunter  kontradiktorirehe  Verhandlungen    .     , 

111.    /fthl  dt^r  niiiiidlicheu  Terliandlun^reu  In  der  Rerelnrerdeltirtanz 


IV.  Erj^etiuilTo  der  ni  und  liehen  Verhau  d- 
langen  eritf^r  luttnns;  vor  den  t i vil- 
li n  in  nie  rn 

llir: 

a)  ^ewühnliehe  FrozelVe 

b)  Urkunden-  und  WcchfeiiJrozeJTe 

e)  Arrefte  und  einftwedige  Verfilj^nngen  ,     .     * 

d)  liUe-  nnti  EDtmündJ^nnf^srachen 

a  bis  d  znfainnicn     .     ,     . 

V-  Erp^ebnilTe  der  mündUcJieu  Verhand- 
luni^eu  erller  InH  Anx  vor  den  Knmnierii 
fClr  lliindelüfraeben 

für: 

a)  ^ewdhnliehe  rroieiTo ' 

b)  Urkunden-  und  Weebfeljj  roste  He 

e)  Arrefto  und  einftvvedige  Vevfiii^nngen  ,     .     , 

a  bis  e  zurauunen     .     ,     • 

YL  Ergebnlffe  der  m  und  liehen  V  erbau  d- 
langten  in  der  UernruujErsinltau» 

für '. 

a)  fre  wohnliche  Proy^ede 

b)  Urkunden-  und  Weehfelpr<>zelTe  .     .     .     .     - 

a  nnd  b  zutammcn    .    .     . 


Gll 
49G 


B2g 
17ä 


1  <J01 


111 


1Ü2 


SO 


689 

25 

B 

205 


19 


17 


927  17 


14 


3t9 


80      I    19  iaiÖ 


^    - 


?3> 


**  2  ^   '^  ^ 
^'2  "    ^.  ^ 


138  347 
1     6 

^1  Gü 


47 


140  413i 


27 


2,  27 


73 


79 


47 


479 
22 

51' 

-I. 


2  545 

220 

14 

358 


598 


iJ4a 


1 


m 


95 

3| 


Wartt«mbt  JiilirVfioluit  1HI%3. 


1      9^ 
10 


loe 
1^ 


296 


610 

3 


619 


146 


Die  Yerwa-Uung  der  Eeotitepfloge  1861^- 


Ovaren 


59 

2C 


88 


£3 


140 

m 


243 


3 

4 
2f}d| 
116 


2 
2 

im 

70 


331 


182 


1 
1 

]H 


B 

3 

88 


1 
71 
26 


1 
75 

28 


4:j 


228 


m 


l(^4 


c)  KinaeThci ten. 


A.  Ehe  lachen. 

[.  Kta;^i*n  auf: 

1.  Nichti^krit  ilcr  Ehe      ,     .     - 

2.  Un^rilii^^keit  der  Ehe   .    .    . 

3.  EbeiclimilQTj|^  -.*».» 

4.  Ht^rfrelhiiig  i\vä  ehd.  Leben a 

i^umme    .    . 

JK  In  den  beciideten  Ehe  fachen 

lauten  leehtskrSftig  gewordene 

UnhdlL-  mf: 

1.  Nichti|Tkeit  der  Ehe      ,    .    , 

2.  Uiif^nlti^keit  clnr  Ehe    .     .     . 

3.  Ehelnheidnnjf 

B.  Entm  nndignngsrachßn. 

I.    Klagen  auf; 

1.  Anfechtung^    deL-j    Entiüilndj- 
ffungabefeJilufTea   .     »     .     .     * 

2.  Wiederaufliebting    der    Ent- 
mllndignuj^  *...,.. 

^umtue     .     . 

UL  In  den  beendeten  Entmiindi- 
gungsfachen   lauten  rechtskräf- 
tige gewordene  Urthcile  auf: 
L  Aufhebung     des    EntmOndi- 

dip^ung^ibefehlufl'es    .     »    .     » 
2.  Wiedi^ratifhebung    der    Kut- 

u^iindigung  ,.*...* 


d)  TklftigkoU   der  S  taatsan  waltfeh  nft   in  Ehe-  tind  EntmHndiguTiga^ 
faeh  en. 

1,  Klagen  auf  NichligkeU  der  Ehe  (|.  586  G.P.Oo ,    ,    .    , 

2»  ÄutWigii  bei  Anitsigeriehten; 

auf  Entniilndigung  {%.  b^b  C.P.O.)      ..-.*,, 

auf  Wiederaufhebung  der  Entmündigung  |§.  61ö  C  P.O.)  ,,».,.. 

3,  K  lagen  in  Eutin  iindignngafachen  we^eu  G  e  i  It  e  s  k  r  u  n  k  h  e  i  t : 

auf  Anfeelitung  dos  EnluiündiguiigsbeichlullVa: 
erhoben  von  der  ^5taati^anwidtfeh:l^t  (s?.  finr*  Abf.  2  CJ\0.)    .     ,     ,     .     , 
erlioben  giigi^n  die  Staatsanwaltfcbaft  (g.  ^iU7  Abf,  1  C.F.O.) 

auf  Wiederaul  beim  ng  der  Entudlndignng: 

erhoben  von  der  Staatsau waltfebaft  {%,  iy2i}  Ahf.  2  C  P.O.  r     .     .     .     .     - 

erhaben  tcegeii  die  Hlaatsanwultfehaft   i^.  (\2o  Abf.  1  uml  g,  6ii7  Abf,  1 

0,R0.) , 

4,  Khigen  in  Entmiludigungafaeheu  wegen  Verfeh Wendung: 
erhiiben  gegen  die  Staatf»anwaltreli:ift: 

auf  Anfechtung  defi  EutndiudigangsbefehfuiTe'?  [§   1)24  Abf,  i!  C.P.O  ) ,     , 
auf  Wiederaufhebuug  der  Entmündigung  (§.  02ii  Abf.  H  C.RO,)     ,    .    , 


davon  find  beendet 


Ir 


in 
In^an£ 


et 


bleibet] 
unbeeudet 


7.iM 


1 
I 


1 

31 


_j 


ßie  Yerwaltung  dör  Rechtspflege  1881, 


147 


a)  Zahl  tl  n  r  S  a  c  h  e  [u 

1.  (j  efthii  f  tt',  welche 

ci  4.'  m  H  11  \i  p  t  V  e  r  f  ii  h  r  e  n 

vo  ran  g'eli et). 

1,  Vt>n  tier  Staatsniuvalt- 
fchaft  tihnt3  weiteres 
Verfahren: 

a)  ;Eiu"iickge\viefeneÄn* 
träjrc  imil  Anzdg^en . 

b)  ÄTniieKurtiinfüfJrcBc- 
hürtic  abg-e^ebene 
Antrüge  u.  AnzcigeD 

Ö.  Vor vtn  fahren ,  ,  .  * 
darn  nterV  ririinterrach- 
tingu»     


waren 
anhängig 


=8 


'2283  l%78 

mi,  'im') 


IL  Hau  pt  vt^  rf  ah  roti   i 
in  erfter  In  frani:      . 

1,  vür  den  Schwur^erich- 1 
ten     ......     ,ii 

2*  vor  (kn  S  trafk  n  ni  nmi  n :  ■  1 
we^un  \'orljrecliun ,     .•     89 
wegen  Vergehen     .     . ;;  S56 


4^.     24H 


129  t 
2ü4)J 


0 
27 


123 

3^5, 


111,  ß  er  it  ftingen 

L  F'rivatklah'elaehuii  ,     .  |     IR'     2lfj 
2*  Andere  Vergehen   unil 

Uebertretungeu  .     *     ,  ,    5B     440 


1 V,  1?  c  l'  c  b  w  e  r  i]  e  n , 
welche  zur  Y^nl't'd  n~ 
d  igkeit  (L  *S  t  raf  käm- 
me r  n  geh  (j  r  e  n  ,     . 


bj  II  a  II  ji  t  V  e  r  li a n d  1  u  n  ge  n, 

h  Vor  ilf^ri  Seil  w  arg  e  rieh  teil. 

1,  Hanpt Verhandlungen      .     * 

2,  Drtheile , 

3,  Ka  rind  nach  diefen  Urtheilen  r 

a}  venirtheiJt 

b)  frei  geJ  pro  eben   ....»,...,< 

4  Zaiil  iler  BerchlülTe  aus  §.  mi  StP.O.    .     .     .     , 

li.  Vor  den  Btrafkamni  orn  in  erfter  InftansE. 


3 


davüo  Hnd  beendet 


in  der 
errten 
InnaJiK 


296 

lad 

2299 


234 

4911 


^7a 

1255 
1751 


in  der  Bernf- 
un^BinrtmLE 


nS 


d 
=■1 


i97ßi 
2606r 


285 

1265 
1781 


204 

4m 


bleiben 
UD beendet 


^.^ 

ft 

(ft) 

»::*. 

^«!. 

Vi 

V- 

S3- 

H 

2. 

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o^s 

C9 

(5 

30B 
55 


lö 
HD 


1894 
361 


10 

99 
399 


30 
31 


äI97 
41C 


11 

115 
518 


m 

33 


1.  Hanptverhandlangcn 

2.  LVtheile 

3.  Efl  linrl  nach  diefen  Urtheilen  in  erfter  Inftani; 

a)  vernrtheilt , »    ,     .     . 

b)  freif^efproehen 

4.  Von  den   Urtheilen  orgiengen    in  Sachen ,    In  denen  das  Ilanpt verfahren 
erÖtTnct  worden  \k\ 

wegen  Verbrechen 

wegen  Vergehen    , , ,    <    . 

III.  Vor  den  S  trafkamniern  in  der  Ber  itfiing sin [ tanz. 

i.  Haupt  verhandln  ngen 

2.  Urtheile .....,,.,. 

3.  Von  diefen  Urtheilen  ergiengen  nach  der  Verbaudbing : 

vor  fünf  Richtern       , .     , 

vor  drei  Richtern       ..*...*.....,,,,.,, 

4.  Die  nach    der  Verhandlung  vor   drei  Hichtern    ergangenen  Urtheile   ver- 

tlieilen  llcli  auf  folgende  Sachen : 

n)  l'rivatklagefachen      .     ,    .    , , 

hj  Andere  tsachen      , *    .    , 


Zahl 


2  556 
495 


131 


262 
262 

m 


2BH 

3  117 

8  439 

338 


iSoO 
1867 

5f>5 
r>36 

33IJ 
208 


151 
57 


^ppp 


iU 


Die  YerwaUung  der  Hecbtspflege   188U 


» 


5p  YoD  den  ergangenen  Urtheilen  lauten  r 

auf  Aufhebung  des  erfti^n  Urtheili 

auf  Verwerfung  der  Berufung ,     -    ,     .    • 

c)  Eiuzetheiten, 

1.  Vorverfahren  find  beendet: .    .    ,    ' 

durcli  Einftellung  dea  Vorfahrc^nn  feitena  der  Stautaanwaltfehaft  .     .     . 

durch  Abgahe  der  Akteu  an  einen  Anitaanwalt 

durch  Erhebung  der  Anklage  bei  i^neui  Am  tag  er  achte 

Durch  Ablehnung  des  Antrags  auf  Eröffnung  der  VorunterAiehung 
durch  Befchluß  der  Strafkamraern: 

auf  Ntchtcrü^mmg  dea  Hauptverfahreus 

auf  Eröffnung  des  Haupt  vorfahren»: 

vor  einem  Schöffengericht  auf  ßrund  dea  S.  7&  fi*  V.  0*  ♦  .  p 
vor  einem  Schöffengericht  auf  Grund  des  4J.  207  St  1*.  Ü.  ,  . 
vor  einem  Schwurgericht  oder  einer  Strafkammer      ,    .    >    «    . 

2.  Einzelheiten  aus  dem  beendeten  Verfahren^ 

a)  Anträge  auf  Eröffnung  der  VoTunterfuchung  find  geiltellt: 

vom  Angefchuld igten     *.,..'.» 

davon  und  abgelehnt , 

von  der  Staataanwaltfchaft    .......-.,,.,. 

davon  find  abgelehnt / 

b)  BefchlüfTe  der  Strafkammern  auf  Eröffnung  der  Vorunterfuchung: 

auf  Antrag 

von  Amtawegen   ,    .    , 

c)  Vorunterfuchungen  find  geführt; 

von  den  Unterfuehungsricfatern ,    .    * « 

von  den  Atntagerichten .    ,     . 

3.  Am  JahresfchluH  anhiingige  Str^fTaehen,  in  denen  ein  Befchluß  axii  vor- 
läufige  Einftellung  des  Verfahrens  ergangen  war 

4.  Fälle  j    in   denen  die   Erhebung   der  (iffentliehen  Klage  von  dt^m  Straf* 
fenat  gemäß  §,  173  St.P.O,  befchioffen  ift 

5.  Unter  den  beendeten  Straffacheu  befanden  ficli  Wiedernuf nähme  verfahren 
und  zwar: 

aj  Verfahren  eu  Gunften  des  Verurtheilten  beendet  durch: 

fofortige  Freifprechung ,     ,    - 

Aufhebung  dee  früheren  Urtheils .    .    *    « 

Aufrechterhaltung  dea  früheren  Urthoila     .     ,    . 

b)  Verfahren  2u  Ungnnften  des  Angeklagten  beendet  durch: 

Aufliebung  dea  früheren  Urtheila 

Aufrechterhaltnng  dea  früheren  UrtheiEs 


Dritter  Abfchnitt. 

Ofe  erl  a^n  d.  e  B  gferi  c  Kt. 

L  CJTÜI&ebeD. 

T.  Bürgerliche  Recbtsftreltlgkeiten  iu  der  Beruftingalnltani. 

a)  Zahl  der  Sach  en. 

Es  find  im  laufenden  Jahr  anhängig  geworden : 

1*  Gewöhnliche  Prozeffe , , 

2,  UrknndenproÄeffe     ,    * 

darunter  Wechfelprozefft; ,8 

8»  Ehe-  nnd  Entmilndigungs fachen      ,         ,».,..,..,     i     .    ^   I 

Summe    .    -    .    « 

b)  Miindllche  Verhandlungen. 

J,  Gefammtzahl  der  mündlichen  Verhandlungen  in  Sachen,  welche  anhängig 
geworden  find: 

a)  in  den  früheren  Jahren * 

b)  im  laufenden  Jahre , 

zufammen    .    .    * 
darunter  kontradiktorifche  Verhandlungen 


Zahl 


2(37 
269 

19  7(H 
7ril 

am 

1  1(>7 


28 

21 

2  470 


m 

18 

1  im 

4Ga 


DI©  V^irwftltufig  der  Kechtfipflcge  1S8L 


149 


Ergebniffe  für  nach  rt4ihenilo  Re  chts  ungelegen - 
halten: 


a)  GewÖhnlk'he  PraaielTe       

b)  ürkunüuu-  und  Wechrelprüzen'e    .     . 

c)  Arrei'ti^  und  i-inftw eilige  Verfü^nnge» 

d)  Ehe-  mv\  Entniiitifligimg»rarheri    .     / 

a  biüi  r1   KuriiTimiGn     ,     . 


tI  ■?  *i  n  c  a 

5"  -  .=r  PC'  B  = 

«:  3  s  n  c 

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30 


33 


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I4i    3 


10  iU 


205 
2 

1 
5 


213 


IL 


/tihl   dt«r    im    hiiirfMidea  Jalirc'  aiitiHnirl^  gewordenen   BerettwcTden   In 
hQr::erlicliPii  Reeht^rtr^itlarkciton  und  in  KonkDrHY  er  rühren  und  zwar; 

n)  in  Angiile^^enhejten,  in  welchen  das  Amtsgü rieht  in  t^rfter  lortanz  ent' 
IVbieden  hat       ..,.».. ,....*♦     ^ 

b)  in  Angelegenheiten,    in  welelien    du 8  Laud^'^richt   in    erfter  Inftani    cnt- 

fchiodeu  hnt 

ft)  und  b)  xurammen     ,    .     . 


B.  HtralfatliNL 


a)  Zahl  der  *S  ar'lien, 
h  HevülonL-n  gegen  Urtlieile  erftev  Inftan» 
IL  Ke  vi  (Ionen   gegen   Unheil  e   der   Hurnf- 
n  ngs  in  l't  a  n  ü  ^  be  1 1  n  ffe  n  d : 

1.  FriviUklagerMcheii    ,     - 

2.  analere  Vergehen    u*  i'ebertretiuigen 
III.  Beleh werden   in    Stiaffaehen,    in    erlVer 

1  tiitanz  gehörend : 

1,  vor  das  Audsgeneht  oder  Schöffen- 
gericht     

2,  vr>r  die  iStratltammer 

3,  vor  das  Schwurgericht 


waren  Aiitilingig 


2* 


1    I   12 

2  :   4 


52 


13 
6 


54 


2.C 


48 


bLeitiea  uiiorliiKUgt 


Ij)  Bauptvcrhandlnngen, 

L  He  vi  Honen  gegen  LIrtheile  eri'ter  InTtana;. 

1,  Baupt Verhandlungen       ,     *    .     . 

2.  Urtheile * 

darunter;  anf  Änflvebnng  des  erl'len  IJrtheiia      ,    ,     .    . 

anl'  Verwerfung  der  ReviJlon 

II,  Kcvifi(*nen  gegen  Urtheile  der  Berufungain  ftan?.. 

1.  Hanptverhaniöimgen 

2.  Urtlieile 

darunter:  auf  Auniebung  de«  Hern fung nur theile      .     ,     . 

auf  Versverfung  der  Reviluin 


e)  Einzelheiten. 
L  Be  feh  werden* 

1.  Von  der  Gcfamnitzahl  der  erledigten  Befclivverden  waren  gerichtet  gegen 
den  Befchlnß  der  Stratkammer  über  ilie  eine  Verhaftung  betreifende  Be- 
fchwerde  1^.  8f)2  .SrJMJ.I -    j 

2.  Von  derGefi^rnnttzahl  der  durch  Entrcheidung  erledigten  Befehwerden  find 

a)  für  begrflndet  erklart     ♦     .     • .     .     ,     . 

b)  ittr  unbegrtnulet  erklärt 

IL  Revifioncn. 

Fälle,  in  welchen  der  h  ^07  St,RO,  angewendet  w(»rden  dt; 

a)  bei  ItevilTouen  irr  l'rivalklageiachen        ,.,»,, 

b)  bei  anileren  HevUlonen  gegen  Hernfnng!?uitheile -    -.     * 

e)  bei  Kevifionen  gegen  Urtheile  erfter  Inftaus 

II L  Anträge  auf  Erhebung  der  öffentlichen  Klage  (^.  170  St,P.Ü  ). 
Entfeheid ungen,  durnh  welche  der  Antrag: 

ji)  für  begründet  erachtet  w^urdcn  ift       ,     .     ,     .     * 

b)  für  nicht  begründet  erachtet  worden  ifi      i     « 


Zahl 

1 

33 


34 


14 

14 

4 

10 


10 
3Ö 


t50              BBIL.  4. 

Amtsgeriehte.  (A.  Civilfaehen.) 

a)  Zahl  der  im  laafenden  Jahre  anhängig  gewordenen 

Sachen. 

Sühne- 

? 

Urkunden- 

k-« 

> 

> 

So 

?N|    N 

11 

^s^^u 

A 

mtsgerichte 

fachen 

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1 

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1 
1 

1 
1 

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9iB       BW* 

f< 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7^ 

8 

9 

10 

11 

12 

13 

14 

Z.4 

z.5u6 

1 

Aalen      .    .    . 

12 

11 

1009 

214 

11 

11 

1 

14 

33' 

11 

92 

2 

2 

Backnang    .    . 

15 

7 

1796 

499 

33 

33 

2 

1 

53 

1 



85!  54 

3 

Baline^en      .     . 
Bengheim    .    . 

15 

10 

1246 

230 

9 

8 

1 

0 

43 

1 



421- 

9 

93 

__ 

4 

10 

9 

844 

196 

7 

7 

8 

2 

10 



31 1  20 

69 



5 

Biberach     .    . 

3 

1 

1359 

332 

27 

27 

4 

3 

63 

__ 



51 

__ 

6 

___ 

6 

Blaubeuren  .    . 

— 

— 

712 

124 

7 

7 

1 

7 

48 

9 

___ 

24 



6 

48 

2 

7 

Böblingen    .    . 

2 

2 

760 

180 

4 

4 

1 



68 

2 

1 

60 



18 

43 

2 

8 

Brackenheim    . 

8 

6 

1207 

180 

4 

2 

5 

1 

45 

1 

77 

__ 

25 

62 

1 

9 

Calw  .    .    .    . 

4 

3 

1227 

233 

17 

17 

2 

2 

32 

1 

25 

__ 

10 

97 

2 

10 

Cannftatt     .    . 

18 

12 

1621 

539 

77 

77 

1 



110 



111 



59 

218 

13 

11 

Crailsheim  .    . 

8 

2 

864 

241 

4 

3 

9 



42 

1 

. 

22 



11 

73 

12 

Ehingen  .    .    . 

9 

3 

1503 

233 

9 

9 

4 

8 

14 

5 



64 

_. 

16 

77 

1 

13 

Ellwangen  .    . 

9 

4 

1192 

299 

4 

3 

5 

6 

37 

2 



33 

48 

94 

14 

Eßlingen      .    . 

14 

7 

1389 

278 

44 

44 

1 

3 

43 

1 



51 

__ 

22 

70 

1 

15 

Preudenftadt    . 

5 

4 

1463 

327 

2 

2 

1 

2 

7 

2 

1 

37 



23 

144 

16 

Gaildorf  .    .    . 

7 

1 

1252 

238 

3 

3 

1 

5 

21 

4 

35 



29 

69 



17 

Geislingen    .    . 

5 

2 

1142 

252 

2 

2 

3 

2 

25 

2 



26 

__ 

78 



18 

Gmünd    .    .    . 

7 

4 

1119 

216 

18 

18 

6 

2 

65 



42 



34 

68 

8 

19 

Göppingen  .    . 

24 

20 

1239 

838 

17 

17 

11 

3 

33 

1 



23 



6 

108 

3 

20 

Hall     .    .    .    . 

6 

5 

803 

186 

20 

20 

3 

1 

15 

7 



8 



12 

5 

4 

21 

Heidenheim .    . 

5 

3 

1030 

192 

5 

4 

2 

3 

24 

__ 

28 



15 

79 

1 

22 

Heilbronn    .    . 

16 

15 

2  268 

507 

30 

29 

4 

3 

66 

8 

2 

41 

_^ 

35 

163 

5 

23 

Herrenberg .    . 

4 

4 

937 

162 

5 

5 

14 

1 

27 

1 

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12 

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5 

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5 

5 

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17 

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1 

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26 

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Künzelsau    .    . 

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2 

3 

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6 

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8 

9 

10 

11 

12 

13 

1 

Aalen      .     .    .     , 

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2 

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5 

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Bncknang    . 

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107 

10 

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1 

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11 

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4 

1  

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46 

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12 

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1 

2 

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Biberach     , 

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89 

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8 

38 

37 

1 

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84 



5 

5 

15 

Blauhuiir^n 

305 

8 

64 

72 

12 

32 

25 

1 

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70 



2 

2 

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Böblingen    , 

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77 

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29 

16 

28 

1 

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6 

6 

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1       170 

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42 

46 

2 

16 

22 

1 

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Crailnhetm  . 

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57 

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17 

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9 

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Ehingen  .     . 

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3 

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Gaitdorf.     . 

1        62 

1 

58 

59 

2 

25 

25 

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Gcisb'ngen  . 

123 

1 

78 

79 

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52 

23 

1 

75 

— 

4 

4 

18 

Gmünd    .    . 

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5 

99 

104 

1 

64 

30 

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99 



5 

5 

19 

Göppingen  , 

86 

14 

127 

141 

4 

42 

73 

2  1  - 

121 

1 

19 

20 

20 

Hall    .     .     . 

53 

1 

46 

47 

5 

11 

27 

1  .  - 

44 



3 

3 

21 

Hüidcnbeim 

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5 

87 

92 

1 

45 

38 

3 



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5 

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Heilbrann   . 

27 

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81 

81 

5 

35 

34 

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74 



7 

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23 

Herren  borg     , 

139 

— 

30 

80 

3 

11 

12 

1 

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3 

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60 

1    1 

26 

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11 

11 

26 

Kitnzelsau   . 

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1 

59 

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16 

21 

21 

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122 

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117 

1 

26 

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101 

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23 

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14 

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11 

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24 

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Stuttgart,  Stadt  . 

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245 

278 

46 

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10 

1 

222 

3 

53 

56 

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Stuttgart,  Atut    . 

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20 

66 

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33 

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Tettnang     .     . 

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Tuttlingen  ,     , 

1     429 

2 

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2 

13 

29 

— 

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2 

2 

57 

Ulm  :  .    .    . 

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21 

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Vaihingen    .    . 

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1947 

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(B.  StrafTaeben.) 

157 

der    Sachen. 

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3,  Anträge  auf  Erraß  von  Strafbefehlen  mit  Ausrchlaß  derKoL 

[  bezelclLüoten 

waren  anhängig 

davon  find  beendet 

bleiben  imboendet 

in  der  erllten  Inftanz 

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6 

175 

6 

32 

6 

Biberach      ,    .    . 

4^ 

3 

197 

8 

205 

17! 

8 

179 

8 

m 

6 

Blau beulen      .     . 

1            39 

_ 

114 

16 

130 

114 

16 

130 

16 

3h 

7 

Böblingen    .    ,    , 

41 

2 

90 

55 

]45 

85 

51 

139 

54 

20 

8 

Brackenheiiu    ,     . 

29 

_^ 

94 

2 

96 

87 

4 

91 

4 

19 

0 

Calw 

2:. 



113 

53 

l»;(i 

111 

51 

162 

51 

18 

10 

Cannftfttt     .    ,    . 

46 



231 

13 

244 

224 

12 

236 

12 

34 

11 

CratlBbeim  .     .    . 

4a 

2 

imt 

13 

209 

180 

46 

226 

44 

211 

12 

Ehingen  .    .     ,    , 

41 

^- 

1H7 

25 

U\2 

123 

24 

147 

24 

Sü 

13 

Ellwangen   .    ,    , 

48 

2 

IHG 

2 

188 

186 

2 

IJ^B 

2 

52 

14 

Ehingen      .     .    , 

'            45 

1 

IHÜ 

6 

192 

179 

19 

198 

19 

46 

15 

Freudenftadt   .    , 

1             43 

4 

103 

13 

ITil 

157 

13 

170 

13 

36 

16 

Gaildorf.    ,    ,    . 

34 

1 

127 

4 

i:u 

107 

4 

111 

4 

26 

17 

Geislingen   .    ^    . 

47 

— 

226 

35 

261 

2(^1 

34 

235 

84 

52 

18 

Gmünd    .    .    .    , 

54 

4 

2J9 

81 

300 

219 

81 

:^j 

14 

ßG 

19 

Göppingen  .    .    , 

7] 

^- 

2^2 

— ^ 

282 

226 

— 

226 

• — 

44 

20 

Hall 

H5 



151 



151 

142 

— 

142 

_ 

13 

21 

Heidenheitn      .    . 

50 

1 

214 

9 

223 

177 

9 

186 

t 

48 

22 

HoiSbronn    .     .     ♦ 

52 

— 

383 

8 

391 

383 

B 

391 

6 

35 

23 

Henenberg      ,    . 

35 

1 

139 

4 

14H 

120 

4 

124 

4 

13 

24 

Horb 

38 

3 

165 

0 

171 

159 

52 

211 

27 

17 

25 

Kirchbeim    ^    .    . 

^2 

_-^ 

140 

11 

ir>i 

110 

11 

151 

8 

25 

2^ 

Künzclsau  .    .    . 

42 

2 

129 

10 

139 

118 

10 

128 

4 

22 

27 

Langen bürg    .     , 

26 

1 

102 

5 

107 

97 

5 

1Ü2 

5 

22 

28 

Laupheim    .     ,    . 

44 

1 

163 

15 

178 

129 

14 

143 

14 

25 

29 

Leonberg    .     -     , 

86 

2 

119 

2 

121 

109 

5 

114 

5 

24 

SU 

Leutkirch    ,    ,    , 

2ri 

7 

116, 

2 

118 

111 

3 

114 

3 

12 

ai 

Luiiwigsburg  .     , 

87 



2üö 

3 

268 ' 

255 

3 

258 

1 

44 

32 

Marbach      .     .    . 

40 

2 

207 

2:\ 

230 

186 

17 

203 

17 

53 

38 

Maulbrunn  .     *     . 

27 

4 

181 

19 

200 

177 

17 

194: 

14 

20 

34 

Mergentbeim   *    . 

42 

4 

143 

5 

14H 

143 

18 

161 

18 

36 

S5 

Mnnllngen   .    .    . 

21        ' 

6 

103 

10 

113 

K5 

10 

95 

4 

27 

36 

Nagold    .    ,    <    . 

58 

. — 

172 

9 

181 

365 

8 

173 

9 

34 

37 

Neckarfnlin      ,    ^ 

47 

2 

im 

7 

195 

17<* 

7 

177 

,     7 

21 

38 

Nertisheim   .    *    * 

41 



162 

12 

174 

159 

42 

201 

38 

22 

39 

Neuenbürg  .     ,     . 

42 

^ 

219 

31 

2^j0 

177 

28 

205 

28 

24 

4U 

Nürtingen    »     *     . 

41 

2 

142 

4 

14r, 

132 

35 

167 

35 

31 

41 

Oberndorf  »     .     . 

49 

^^ 

175 

33 

208 

158 

28 

1B6 

28 

24 

42 

Oebriugcn    .    ,     . 

70 

5 

189 

17 

2üli 

t^i9 

17 

2(!6: 

17 

61 

43 

Ravensburg     .    , 

44 

S 

325 

6 

331 

274 

4 

278 

4 

37 

44 

Reutlingen  ,     .    * 

m 

. — 

333 

65 

398 

270 

63 

333 

50 

43 

46 

Hiedlingen  »     .     , 

39 



108 

7 

115 

97 

7 

104 

6 

21 

40 

Rüttenbtirg      .     . 

43 

3 

195 

13 

2<f8 

166 

12 

178 

13 

39 

47 

RöttweK      .    .    . 

48 

4 

229 

18 

247 

221 

IH 

237 

16 

421 

,48 

Saiilgau  .    .    .    , 

48 

5 

203 

30 

233 

199 

30 

229 

30 

63 

49 

Schorndorf ,     ,    . 

33 

2 

116 

21+ 

145 

139 

24 

163 

17 

18 

50 

Spaichingen     .     , 

13 

2 

VyJ 

2 

64 

61 

18 

79 

18 

9 

51 

Stuttgart,  Stadt  . 

170 



Sr^D 

11 

899 

731 

3 

734 

3 

lOö 

ä2 

Stuttgart,  Amt    . 

43 

- 

14i] 

42 

IH'J 

144 

32 

176 

32 

36 

53 

Sulz 

27 

— 

JOJ 

9 

110 

101 

9 

110 

9 

26 

54 

Tettnang     ,    .     . 

4H 

1 

132 

6 

i:i8 

132 

6 

138 

6 

22 

55 

Tübingen     .    ,    . 

r>o 

1 

siia 

37 

2r»o 

199 

37 

236 

37 

40 

56 

Tuttlingen  .    ,    , 

48 

1 

127 

9 

136 

124 

7 

131 

7 

la 

57 

V\m 

98 

— 

;>9'> 

69 

vsi 

564 

69 

633 

8 

Cd 

58 

Urach      ,    ,    *    * 

46 

2 

13! 

18 

149 

118 

17 

135 

8 

26 

59 

Vaihingen    .     .     , 

40 

1 

J14 

11 

125 

114 

11 

125 

1   11 

24 

60 

Waiblingen      .    « 

48 

— 

145 

ix 

151 

140 

6 

146 

6 

27 

61 

Waldfeu  ,     .    .    , 

44 

— 

149 

— 

149 

149 

— ^ 

149 

2 

30 

62 

Wangen  .    ,    .    , 

55 

1 

136 

8 

144 

124 

7 

131 

7 

13 

63 

W  ein  ab  er  g  ,     ,    , 

2«> 

lü 

162 

24 

186 

149 

24 

173 

24 

aa 

64 

Welxbüim   ,    ,    , 

44 

— 

183 

4 

187 

173 

4 

177 

4 

36 

2996 

106 

12165 

1  1074 

1  i32;m 

11212 

'1258 

124Ü5 

988 

i2roT 

(B>  Straffaehen,) 

v_e  r  handlnngren. 


4.  U  r  t  h  e  1 1  e 


diefen  Urtheilen  ergingen : 


nArhil.eiiit»trarb»fehl 
hoantr.  odvr  erIa«9«Q 
war  mit  Autsehlait 
der   Fnntrü^enarhrn 


11 


il.irunt.  »olrhf, 
durch  wriche 
der  Einaprurh 
ohne  ncwei«- 
aufiuihm«  ver- 
worfon  ist 


12 


woff«*!!  anderer 
vergehen 


13 


(In  runter 
in  den  von 
«Icr  Straf- 
kammer 
nVerwief. 
Bnchen 

14 


8 

2 

145 

39 

7    -   1  150 

62 

2    1 

139 

40 

2    — 

104 

41 

1    — 

122 

33 

1    — 

64 

27 

2    - 

61 

""" 

3!    — 

61 

26 

3    — 

74 

30 

i:      — 

130 

66 

7   — 

119 

20 

1    — 

86 

45 

4    — 

121 

60 

— 

113 

39 

3    - 

85 

30 

1 

— 

76 

9 

— 

— 

124 

52 

7 



131 

45 

— 

— 

169 

77 

— 



99 

22 

— 



114 

54 

16:   16 

263 

73 

3 



92 

52 

1 



139 



3 



94 

36 

7 

^ 

78 

25 

1 

— 

67 

8 

1 



99 

39 

4 



76 

23 

2 

— 

81 

_ 

1 

— 

184 

79 

9 

— 

114 

64 

— 

— 

135 

47 

4 

— 

103 

24 

2 

— 

53 



2 

1 

117 

64 

— 

— 

139 

71 

1 



121 

42 

5 

— 

139 

62 

2 

1 

84 

45 

2 

— 

114 

36 

5 

— 

118 

27 

— 

— 

198 

70 

6 



199 

105 

— 

— 

70 

30 

1 

— 

108 

59 

1 

— 

186 

65 

— 

— 

130 

58 

7 

— 

94 

34 

3 

— 

43 

15 

9 

— 

512 

150 

2 

— 

97 

50 

— 

— 

67 

17 

— 

— 

93 

24 

— 

— 

142 

87 

1 

— 

76 

38 

5 

1 

417 

127 

4 

— 

80 

46 

— 

— 

77 

:jo 

2 

— 

95 

27 

2 

1 

113 

40 

2 

— 

97 

23 

2 

— 

85 

34 

6 

— 

103 

36 

1*7^ 

23 

7735 

2799 

A3 


15   16 


24 

25 

42 

31 

10 

14 

2 

4 

16 

59 

36 

6 

9 

20 

33 

4 

25 

82 

13 

30 

17 

69 

12 

27 

21 

17 

7 

4 

5 

16 

28 

10 

25 

9 
12 
10 
19 

9 
15 
18 

5 
39 
35 

7 

17 
42 

6 
27 

6 
105 

9 

8 
17 
17 
34 
140 
17 
13 
16 

2 
13 
26 
28 


243 
232 
250 
175 
179 
130 
139 

91 
162 
236 
226 
147 
188 
198 
170 
111 
235 
300 
226 
142 
18t) 
391 
124 
211 
151 
128 
102 
143 
114 
114 
258 
203 
191 
161 

95 
173 
177 
201 
205 
167 
186 
206 
278 
333 
104 
178 
237 
229 
163 

79 
734 
176 
HO 
138 
236 
131 
633 
135 
125 
146 
149 
131 
173 
177 


5.  Durch  d.  ergangenen 

IJrtlieile  erfter  Inftanz 

find  Perfonen 


vernrtheilt 


17 


225 
193 
219 
150 
181 
139 
155 

84 
156 
220 
221 
163 
185 
201 
170 
113 
125 
284 
236 
142 
192 
397 
116 
195 
131 
108 

86 
138 
100 
142 
275 
159 
187 
128 
222 
144 
188 
198 
179 
144 
172 
176 
289 
349 
106 
140 
196 
185 
151 

54 
721 
196 

75 
126 
206 
153 
577 
125 
120 
140 
125 
121 
161 
143 


211 
189 
141 
147 
173 
112 

87 

80 

98 
202 
168 
129 
181 
172 
148 
111 

85 
216 
236 
142 
184 
393 
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c)  Einzelheiten. 


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33 

27 

24 

73 

60 

47 

46 

2864 

2515 

und  zwar: 


a)  Verfahren  zu 

Gunrten  des  Ver- 

urthcilten,  beendet 

durch 


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b)Vert.  zu  IJn- 
^unften  des 
vernrthellten, 
beendet  durch 


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22 
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27 
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36 
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39 
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41 
42 
43 
44 
45 
46 
47 
48 
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162 


Die  Verwaltung  der  Rechtspfleges  1881. 


BEtL.  10. 


Lanilpmlitc.    (A,  Civilfa«hen.) 


;                                        ft)ZahlderSa 

eben. 

1,  In  crfter  Inftanz 

bb)  Vor  den 

aa)  Vor  den  Civil kainmem 

Karamem   flir 

Landgerichte 
Staatsanwalt- 

i  Eni-  : 
!  fachen 

fj  and  eh  fachen 

1. 

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3. 

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Pro.eirc  in  Ehesachen  l^^^:^ 

2. 

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künden 
prozeffe 

3. 

nnd  zwar  wegen 

u^awiirwef^en 

fchaften 

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Koch  4,    Ergebniffe 

der  mOndliehen  Verband- 

b)  ürknnden  und   Wechfe 

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e)  Arrefte  nnd 

Landgeriefate 

proaeffe 

Vt^rftig- 

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Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1 88 1 . 


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2.  In  der  Beruf- 

1,  In  erfter  Inffcanz 

% 

3. 

4,  Ergebnin*« 

jder 

lailndlidien  Ver 

kandlungen  1 

nngsinlltanz 

In  der 

Bernfungs- 
inftanz 

Bö 

erfter  Inf  tanz  vor  den  GivilkamtoerQ,  ftlrl 

1. 

Ol 

2- 

Ur- 
kunden- 
proz*^lTe 

aa)  vor  den 

Chil- 

kammem 

bb)  vor  den 
Kammern 

für 

Handcia- 

Tacken 

a) 

Geiv 

abnliche  ProzeJTe 

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2  545 

Terbftndlau^eii.    (Fortfctznng.) 

lungcn  erfter  Inftanz  vor  den  Civ 

iJkammern 

öinftwoil 
ungen. 

ige 

djElie-iiud  Entmiind 

gun gaf acben 

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164 


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Bie  y^^rwahung  der  Hecbtspflege  188U 


landgeriflite,    (L  Civilfaeben.) 


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Landgerichte 


Urkundüti-  und 
pro- 


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Die  Verwaltung  der  Bechtepflege  1881. 


165 


1.  Bßrgfirliclic  Rwhtsnreitijikeilen. 


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Fortftitaung*) 

VerhandluQgeQ 

vor 

den    Kammern    fllr   Hatidelifaclien 

Wech  rei- 
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Arrefte   und   einft weilige 
Vei'f  iTg^unf^en 

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166 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 


BBIL.  13. 


landgerieM«.    (1.  Civiiraefien.) 


c)    E  i  n  SE  c  l  - 

LandgeTichto 

A.    Ehe* 

L    Klagen 

I,    Nichtigkeit  der  Ehe 

2.    Ungiltig' 

bezir. 

II 

waren  anLänglgH 

davon  Hnd  beendet 

bleiben  un beendet 

waren  anhängig 

Staataanwalt- 

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A.    E  h  e- 

Noch  T.    Klage»     auf 

L    Herftellrmg  des  ehelichen  Lebens 

waren  anhängig 

davon  ilnd  becndüt 

bleiben  un  beendet 

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1.  Bnrgerlielie  lEeihisrimtigkeiteiL 

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168 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 


1 


BEIL.  13. 


Landgerieht«.    (A.  CiTilfachen.) 


-   - 

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1  - 

Landgerichte 

bezw. 

Staatsanwalt- 

Tchafton 

B.  ■ 

Entmündigung  8- 

I.    Klagen 

1.  Anfechtung  des  Entmündigungsbefchluffes 

2.  Wiederaufhebung 

waren 
anhängig 

davon  find  beendet 

bleiben 
unbeendet 

waren 
anhängig 

davon 

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Landgerichte 

bezw. 

Staatsanwalt  fc  haften 


I.  Bürgerliche  B«eht8- 


d)  Thätigkeit  der  Staatsanwaltfchaft  in  Ehe- 


1.  Klagen 

auf 

Nichtigkeit 

der  Ehe 

(§.  586 
C.P.O.) 


2.  Anträge 

bei 

Amtsgerichten 


auf  Ent- 
mündigung 
(§.  595 
C.P.O.) 


auf 
Wieder- 
aufhebung 
der  Ent- 
mündigung 
(§.  616 
C.P.O.) 

3 


3.  Klagen  In  Ent- 
wegen  Geiftes- 


auf  Anfechtung 

des  Entratindigungs- 

befchlnfles 


erhoben 

von 

der  Staats 

anwaltfchaft 

(§.  605 

Abf.  2 

CP.O.) 

4 


erhoben 
gegen 
die  Staats- 
anwaltfchaft 
(§.  607 
Abf.  2 
C.P.O.) 

5 


I  Stuttgart  . 
Heilbronn  . 
Tübingen  . 
Rottweil 
Ellwangen  . 
Hall  .  ,  . 
Ulm  .  .  . 
Uavensbiirg 


Summe 


2 

1 
1 
7 
2 
9 
8 
1 

31 


Die  Verwaltung  der  Rechtspflege  1881. 


169 


I.  Bfirgerliehe  R«6htsftreitigkeit«n. 


heilen.     (Fortfetzang.) 


fachen. 


auf 


der  Entmündigung 


lind  beendet 


Cd 

9 


17 


< 

B    _ 

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fis 

0 


18 


bleiben 
unbeendet 


<n 


19  _20 


21   ;  22 


Zu  I.    Summe 


waren 
anhängig 


23 


86! 

3. 


24 


davon  iiud  beendet 


25 


in  erfter 

w 

Inftanz 

5  == 

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M 

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26     27 

28 

•«5 

1= 

B 


30 


bleiben 
unbeendet 


II.  In  den  beendeten 

Entmündigungs- 

faehen  lauten 

rechtskräftig 

gewordene 

Urtheile  auf 


I    v. 

■    er 


31 


32 


83 


1. 

Auf- 
hebung 

des 
Entmün- 
dignngs- 

be- 
fchluffes 

84 


2. 

Wieder- 

anf- 
hebung 

der 
Entmün- 
digung 

85 


ftniitigkeiteD. 


II.  Befehwerden  in  CivilfaeheD. 


nnd  Enimfindignngsfaclien. 


mündignngsfachen 
krankheit 


auf  Wiederaufhebung 
der  Entmündigung 


erhoben 
von 
der  Staats- 
anwal tfchaft 
(§.  620 

Abi:2 

C.P.O.) 
6 


erhoben 

gegen 

die  Staats- 

anwaltfchaft 

l§.  620  Abf.  4 

u.§.607Abf.2 

C.P.O.) 

7 


4.  Klagen  in  Ent- 
mündigungsfachen 

wegen  Verfch Wendung, 
erhoben  gegen 

die  StaatsanwaUfchaft 


a)  Zahl  der  Im  laufenden  Jahre 
anhängig  gewordenen  Befehwerden. 


auf 
Anfechtung 

des  Ent- 

mündigungs- 

berchlu0*es 

(§.624  Abf.  3 

C.P.O.) 

8 


auf 
Wieder- 
aufhebung 
der  Ent- 
mündigung 
(§.  626  Abf.  c 
CP.O.) 

9 


Gefaromt- 
zahl 

10 

66 
16 
19 
8 
51 
25 
29 
22 

236 


Diefe  Zahl 
vertheilt  fich  auf 


1.  bürger- 
liche 
Rechts- 
ftreitig- 
keiten 

11 

59 

16 

18 

7 

48 
22 
22 
18 

210 


2.  Konkurs 
verfahren 

12 


1 

1 
8 
8 
7 
4 

26 


b)  Zahl 
der  mfind- 
lichen  Ter- 
handlnngen 

in  der 
Kerohwerde< 

inftanz. 

18 


170 


Die  Yenraltung  der  Rechtspflege  1881. 


BKTU  14. 


Landirericbto. 


a)  Zahl  d  6  r 

Landgerichte 

Uczw.               1 

I.   Gafcbäfte,  welche  dem  Haiiptvcrfahren  vürangchen. 

L*  Von  der 
Staatsan- 

2.   Vorverfahren 

ivaltfchafi 
ohne  wei- 
te ri?a 

waren  anhängig 

G 

bleiben  un- 
hüciiclpt 

darunter  Vornnterfuchungeii 

waren 

bleiben 

S  taatHan  w  a1  t- 

Verfahren 

g     ij                        ,     anhäii^i^ 

nn  beendet 

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13 

13 

14 

15 

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1 

Stuttgart      .    ,  ' 

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167 

502 

l| 
\j{\{\     623 

46 

46 

2 

üdlbrann 

1 

344 

51 

2H3 

2S:t<^ 

:\\m 

2  783 

5 

U    26f 

)    310 

76 

277 

353     284 

15 

54 

69 

3 

Tübingen 

.    .   1 

338 

33 

iri3 

2  321 

2  474 

2  233 

1 

8    221 

J     241 

49 

09 

UM     130 

8 

10 

18 

i 

Rijttweil  . 

\ 

■lO-J 

84 

3117 

2  506 

2  813 

2  54^ 

4 

1     22^ 

265 

n)U 

loii 

511     409 

16 

80 

102 

5 

Ell  Wangen 

138 

19 

i20 

1233 

1  353 

1221 

2 

3     U»i 

»     132 

15 

2+5 

260     238 

-, 

22 

22 

6 

Hall     ,     , 

; 

270 

41 

lii^ 

1317 

14ö2 

1  332 

2 

6     12^ 

t     Ifrft 

22 

125 

147'    127 

— 

20 

20 

7 

Ulm     .    . 

.      .    1 

25? 

93 

55G 

3  436 

3  mt 

3  585 

8 

8     3V. 

J     407 

15n! 

304 

463!    3^9 

12 

62 

74 

8 

Ravenjibiirg      .  j 

28JJ 

43 

22f> 

2  127 

2  3üL>i  2  17^; 

4f    1721    176 

inü 

371 

47t  1    40ti 

4 

61 

e5 

Summe     .     .  U 

55ß 

495 

2283 

19  67H 

21  961 

19  704 

30 

3  t89J 

2  197 

6ii7|£ 

!325 

3  02:^b  606 

55  861 

416 

.  i        1 

Landgerichte 

l                                                                                                   N(>ch  A)    Zahl 

Noch  IL    Haupt  verfahren  in  erfter  löftani 

IlL 

B  e- 
Bei 

2—4.     Vor  den  Strafkammern 

a. 

b,  c. 

wegen  \ 

[^^ 

eben 

-' 

2,  5 

.  8.  Privat- 

SUataaDwalt- 

waren  an  biltjgig 

davon  find  beendet 

bleiben 
unbeendtt       ' 

waren  anh.^ngig 

1 

! 

Tcliaften 
lii 

er 

t2. 

in 

erfter 
Inftana 

1 
1 

1^ 

c:: 

a 

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1 

5 

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B 
B 
3 

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37 

38 

39 

40 

41 

43   ' 

43 

44 

4fi 

46 

l 

2 

g 

1 

Stuttgart     .     .    . 

13 

321 

334 

302 

10 

2 

314 

20 

20 

4 

46 

50 

2 

Hcilbronn    . 

119 

26C 

385 

182 

, 

2 

181 

99 

102 

201 

2 

15 

17 

3 

Tübingen     . 

1     20 

333 

353 

2(i7 

2 

— 

2i>9 

4 

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84 

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— 

4 

Rottweil      , 

18 

262 

30^> 

257 

2 

— 

259 

1 

40 

41 

— 

21 

21 

5 

KHwangcn   , 

13 

G2 

75 

60 

2 

2 

64 

1 

10 

11 

3 

39 

42 

6 

Hall    .    ,    , 

t?8 

161 

189;     153 

2 

— 

155  , 

1 

33 

34 

4 

JÜ 

20 

7 

Ulm    .    .     . 

18 

445 

4ri3       374 

2 

3 

379 

6 

78 

84 

5 

49 

54 

8 

Ravensburg     .     , 

Summe    .     . 

.27 
256 

173 
2  043 

20ü 

156 

— 

3 

157 
1781 

7 
119 

399 

43 

1 

29 

Stl 

2  299 

1 

761 

2 

0 

IC 

S    1 

518 

19 

215 

234 

Die  Verwaltung  der  Rechtapflege  1861, 


171 


(ß.  Straffathen.) 


!4  11  c  h  e  n. 

II.   Haup  tverffthren  in  erfter  Inftanz,                                             1 

2—4,    Vor  den  Strafkammern                   l: 

1.  Vor  dem  Schwurgericht 

wegen  Verbrechen 

w»ren 
anhangt!? 

davon  Imd  beendet 

bleibe 
unbeenf 

1 

n 
tet 

waren  anhangig 

davon  find  beer 

det 

bleiben 
nnbeendet 

1           1              i 

in  der  erften 

' 

in  der  erfteni 

— 

Inftanz 

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3 

285 

1     10 

11 

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1  255 

3 

7 

1265 

16 

99 

115 

iler    ^ftcüen. 

1 

T  u  f  u  n  g  e  n. 

sc 

3.  er 

0  ^; 

den    Straflcaminern. 

klage  Lachen                                               | 

3.  6,  9.     Ändere  Sachen                            | 

davim  Hnd  beendet 

davon  Hnd  beendet 

in  der 

bleiben  nnbeendet 

waren  anhängig 

in  der 

bleiben  unbeendeti 

rt'  ' 

ßeTiifun^^inftans 

Heritftmgdnftanz 

3^ 

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Add 

7- 

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466 

2 

81 

38 

131 

172 


0ie  Yerwallang  der  Recht«pfle(^  tS81. 


BEIU  1A. 


LaiiilgH-idite. 


i 

i)l     U  a  u  p  t* 

L 

11. 

Vor  dem  Sc^hwur^cricht 

Vor  den  Shafkainmem  !n 

1.          2.     j            3. 

1. 

2. 

3. 

Lantl^ericlit 

6 

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28 

31 

Die  VorwaUung  der  Rechtspfloge  1S81. 


173 


(II.  HtralTacbeii.) 


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V<)r  dat*  Strafkamniern  Ju  der  Berufntigskftatijfi                              1 

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Von   Jon  Urtht^ilen 

ergingen  in  St-vcheii^ 

iß  denen  da-* 

Haupt  verfaliRm 

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Von  diefen 

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VerlLaudluD^ 

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hanttlnn^  vor  drei 
Ri e h t  er n  e rg n  n ge u  eil 
rrthel]e  vertli eilen 
lieh  :mf  fütgctidti 
JSaclien 

Vtm  den  er- 
gangenen ürth  eilen 
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heiten  aua  dou  hecnd 

cten  Vei 

Tahrüt] 

h.  Unti/r  dJjeeudeteu  Straffacheu  befaudeni 
l'icb  Wiederaufnahme  verfahren  und  iwar; 

KtÖ&nnmg 

b)  Befehl  nire  der 
Strafkammer 

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fnchuug^ 

c)   V^uiiuntta"' 
fmd  gefillirt 

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a )  V  er fal  1  r e  n  tu  (4 1 1  n  ftcn 

b)  \orfabren  ^ii 
llügunlten  de« 
Verpjtlieilteu 
beendet  durch. 

geAclIr 

auf  Erötfinin^ 

der  Vtir- 
uuterfncluiu^ 

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tles  Verurtheilti'U 
beendet  durch 

anwnlt  Abhilft 

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174 


BEIL.  Ifi. 


Die  Yerwaltung  der  Rechtspflege  1881. 

üekrficht  aber  die  Oefehäfte 

vom  1.  Dezember  1880 
(alfo  innerhalb 


Notari  Atibe^irke 

In 

Bezirk  des  Landgeriehts 

Zahl  der 
Notariats- 
bezirke 

Inventuren  und  Theilungen 

waren  zu 
erledigen 

wurden 
erledigt 

blieben 
unerledigt 

Stuttgart 

28 
25 
24 
18 
16 
18 
18 
16 

8350 
6  078 
6041 
4  849 
4  550 

4  982 

5  882 
5  351 

7  999 
5  834 
5  787 
4  661 
4  275 

4  686 

5  578 
5  219 

351 
244 
254 
188 
275 
296 
304 
132 

Heilbronn ,    .    ,    . 

Tübingen , 

RoUweil  <    ,    , 

Ellwangen , 

Oall 

Ulm      , 

ßavonsbnrg  .    ^    »•*.,.,..*    . 

168 

46  083 

44039 

2  044 

BEIL.  18. 


(Jeberfieiit  über  die  Oefchäfte  der  Civilkammem  der  Landgerichte  in 

vom  1.  Januar 


Landgeriebt 


Zubri  agcnsin  ventare 

und 

Ehepakten 


waren 
zu  er- 
ledigen 


wurden 
erledigt 


blieben 

rück- 

fründig 


Verlaffenfchafts- 
theilungen 


waren 
zu  er- 
ledigen 


wurden 
erledigt 


blieben 
uner- 
ledigt 


Kuratelen 

und 

Adminiftrationen 


waren 
zu  be- 
auf  fich- 
tigen 


hörten 
auf 


blieben 
zu  be- 
aufrich- 
tigen 


Stuttgart  . 

Heübronn  . 

Tübingen  , 

Eottwoil .  . 

£1)  Wangen  , 

Hall    .    ,  . 

Ulm     .    ,  . 
Eavensburg 


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1 
1 

2 
1 
1 
1 

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2 

6 

1 
1 
2 
2 

5 

1 

20 


8 
1 

1 
1 
5 
1 

12 


1 
22 
5 
7 
6 
11 
9 


61 


1 
21 
5 
7 
6 
8 
6 


54 


^^^- ' 


Die  Verwaltung  der  Bechtspflege  1881. 


175 


der  Gerichts-  and  Amtsnotare. 

bis  81.  Dezember  1881. 
13  Monaten.) 


Vormundfchaftsrechnungen 

Gefchäfte  in 

Schuld-  und  Gantfachen 

Privatim 

errichtete 

ZubriDgenS' 

Inventuren  und 

Th  ei  langen 

waren 
zu  erledigen 

wurden 
erledigt 

blieben 
unerledigt 

waren 
zu  erledigen 

wurden 
erledigt 

blieben 
unerledigt 

3  470 

3465 

5 

60 

60 

___ 

1628 

3  359 

3  357 

2 

2 

2 

— 

420 

3  362 

3355 

7 

— 

— 

— 

437 

2  587 

2  579 

8 

7 

7 

— 

458 

1862 

1861 

1 

11 

11 

— 

356 

2  320 

2  312 

8 

— 

— 

— 

340 

2  665 

2  665 

— 

-— 

— 

— 

602 

2110 

2090 

20 

31 

31 

— 

379 

21735 

21684 

51 

111 

111 

— 

4  615 

Beziehung  auf  Zabringensinveiitare,  TerlafTeiifehaftstheilnngen  und  Knratclen 

bis  31.  Dezember  1881. 


Kuratel-  und  Adrainiftrationarechnungen 

Gefache 

um  Vermögenaaufl folge 

waren 
zu  revidiren 

waren 
abzuhören 

wurden 
revidirt 

wurden 
abgehört 

blieben  zu 
revidiren 

blieben 
abzuhören 

wurden 
erledigt 

blieben 
unerledigt 

16 
6 

12 
5 
8 
9 

31 
6 

13 
5 

8 
10 

15 
5 
6 
5 
6 
9 

22 
5 
6 
5 

8 
10 

1 

1 
6 

2 

9 

1 
7 

3 

1 

1 

2 

56 

73 

46 

56 

10 

17 

5 

2 

176  Die  Verwaltung  üet  Kechtspflego  18S1. 

^sihJi^      üeberfklit  der  Cleleliäfte  kv  liiitsgcrkhte  in  Vonumnirdiaftsfaclitii 

vom  1.  Januar  bis  J^L  Dczcmbt-r  1^81, 


Am  tagen  chte 

Kuratel-  m\d  Adinini^tratiouii- 
recbniiugen  von  Kichtexeuiten 

Am  tage  richte 

Kuratel'  nsid  Ad  minist  rat  ions- 
rechnungen  von  Nichtextmti<ra 

a 

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39 

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Aalen .     .     .     > 

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264 

203 

221 

23 

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Maulbronii    .     ♦ 

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328 

274 

308 

20 

Backnang    ,     * 

286 

352 

286 

352 

— 

Mergerjthciui     . 

1    286 

35i| 

192;     167 

94 

189; 

Balingen  .     .    - 

318 

345 

300 

298 

18 

l^2 

MiUOmgen    .    . 

244 

371 

164     154 

80 

217 

Bcllgheim    .    . 

275 

27Ö 

275 

2T3 

— 

6 

Nagold     ,     .     . 

445 

446 

383 

371 

62 

75 

Biberach .    .    . 

2f)6 

20fj 

295 

*273 

1 

22 

NeckarAilin  .     , 

317 

387 

305 

375 

12 

12 

Blanbeuren  ♦    - 

433 

436 

mf> 

225      68 

211 

Ncresfieitn    .     , 

1     175 

185 

175 

lß4 

— 

1 

Böblingen    ,    . 

m^ 

565 

3Ö7 

475       2 

90 

NL^nenbilr^  .     . 

1    44t» 

447 

440 

424 

— 

23 

1  Brackenhmm    . 

322 

434 

322 

381    - 

53 

NlhtlUgf*!!      .      . 

1     36^ 

36^1 

368 

368 

_ 

**- 

0:i\w   .     .     .    , 

374 

374 

201 

19aj  113 

176 

Obttnidurf    .     . 

'     312 

312 

235 

114 

77 

Ifi«' 

CftnnJltatt.    .    . 

313 

431 

29p 

39H      18 

38 

Uehiinj^i  n    i     * 

425 

455 

425 

336 

— 

J19 

Crailsheim    ,    . 

366 

366 

ä95 

246|     71 

120 

Ravensburg.     . 

3W 

727      300 

718 

- 

9 

Ehiogen    ,     .     . 

22Ö 

240   22M 

23^ 

— 

H 

Kcutliii^^t'n    .     H 

341 

34ü      332 

334 

9        9 

Ellwangen    ,     . 

21ä 

237 

191 

210 

27 

27 

RiediinEi:tMi    .     . 

251 

26t 

249 

258 

2        3 

EGlingen .     .     . 

402 

437 

273 

266 

129 

nj 

Rntit'ubnrg  .     , 

320 

3U3 

320 

343 

—         50 

Freudenftadt    . 

431 

431 

325 

32:) 

106 

lOÖ 

Rütiweil  .     ,     . 

417 

440 

363 

355 

54      85 

Gaildorf  .    .    . 

534 

284 

234 

254 

300 

30 

8aiilg:ui   .     .     . 

343 

393 

236 

260 

107!    133 

Geislingen    .     . 

31!* 

431 

319 

237 

^      194 

Schorudorl  .     . 

320 

391 

250 

271 

76 

120 

GmUnd     .    i    « 

252 

257 

250 

235]      2J    22 

Spaichingen.     , 

236 

276 

173 

1T7 

63 

99 

G^Jppingcn    .    . 

G42 

673 

448 

377    194 

296 

Stuttgart,  HtiuU 

742 

1022 

5S2 

848 

160 

174 

1  Bafl     .... 

34f> 

349 

3J5 

348   — 

1 

8tutrg:irtj    Amt 

420 

410 

420 

354 

— 

86 

ßeidcnheim  .    . 

!    361* 

462 

33Ö 

347 

34 

115 

Sulz     .... 

272 

273 

272 

273 

- — 

— 

Heilbroiin     .     . 

!    578 

622 

5t>6 

521 

72 

10] 

TcttT(J1I>g  *       ,       » 

214 

1    277 

214 

217 

^-  I    m 

Hörronbeig  »     * 

nCfi) 

424 

1  293 

329 

76 

fJf» 

Tühingt^N      i     ♦ 

535 

;    027 

499 

525 

36     102 

Horb    .     .    .     , 

2m 

2fM 

25ö 

265 

B 

an 

Tuttliugeu    .    . 

;     41HI 

412 

204 

216 

1%     196 

Rirehheim    .    . 

384 

306 

■6m 

374 

18 

22 

Ulm     .    .    .     , 

599 

039 

546 

521 

53     118 

KünzelBau    .     . 

428 

428 

30^i 

^14    ee 

211 

t'rarh  .     ,     .     » 

355 

440 

354 

369 

1       7t 

Langenbnrg.    . 

2Ü9 

39n 

2m 

268 

— 

1-21 

\'ailungi'n     .     , 

405 

418 

330 

aS2 

75|      136; 

Lanphelm     .     . 

176 

176 

m 

171 

5 

5 

Wrtiblihgen  .     . 

415 

b\B 

415 

541 

—           4 

Lüonbcrg      .     , 

307 

553 

307 

531 

— 

22 

Waldl\-o  .     . 

392 

392 

284 

283 

108     i09 

Leulkfreti     .    . 

274 

306 

214 

216 

60 

Ül 

Wangen   .     .     , 

oju 

360 

257 

106 

99     191 

Ludwf^sbuvg   . 

sm 

568 

355 

51)6 

2a 

62 

VVeinsberg   ,     , 

m? 

317 

,     317 

293 

-1      34 

Marbach  *     ,    . 

520 

543 

481 

504 

SO 

39 

WühJjeim     .    , 

221 

237 

au 

23Ü 

7        7 

112r>9 

1204 1 

9794 

I009Ü 

1475 

2551 

11457 

•l328lln>oe6 

10608 

1371 1  2013 

112^9 

12641 1  9791 

10090  1475  2551 

12272B 

25922 

19880 

[20758 

J2846 

|5161 

J.-l     -     Hl  l||^l|pmpiiM^||pvmmi 


Die  Sterblichkeit  im  Zuclithaufe  Ludwigsburg 

während  der  Jahre  1872—1882/83. 
Mit  einem  Anhange:  WägiiDgen  des  Mrpergewiehtes  der  GefaDgenen. 

Ana  den   Jabresbcrichten  des  ZnchthauadircktOTa  Sichart  an  das  K.  StrafaDi^alten-Ivollegiuin 

pro  1880/81,  1881/82  und  1882/83. 


Die  tägliche  Durclirclinittsbcvölkcning  dos  Zuchthaufes  Ludwij^^btir^  war: 

188ü;81 G47,3  Köpfe, 

1881/82 7(16,7 

1883/83 ■     ■       661,7 

zufaramen  .    .    2015,7  Köpfe, 
Davon  Itarbcn: 

1080/81 4  Gefangene, 

1«81/S2 13 

1882/83  ,*..,,.,,    ,     .      9 

zufammen    ,     ,    2G  Gefangone, 

d,  i.  circa  13  pro  Mille, 
Auf  liitmntUcbü  Stritflinge,  welche  feit  1.  Januar  1872  in  hieHge  Änftalt  zur  Erftehung 
von  Zuchthauaftrafea  eingeliefert  worden  firidj  treffen 

a)  bis  31.  März  1880      .    .     .     U2  Geftorbene  auf  2  888  Eingelieferte  oder  43  pro  MMIo, 

b)  bis  3h  März  1883     .     ,     .     168  „  „4  068  ,.  ^     41     ^        ^ 
Die  mittlere  urt h ei Is mäßige  Strafdaucr  berechnet  fich  vom  1.  Januar  lö72 

a)  bis  31.  März  1880 auf  1  Jahr,  11  Monate,  23  Tage; 

b)  bis  3L  März  1883 ,..,,„    2      „      —        ^         8      „ 

Die  mittlere  Anzahl  der  TodL-sfillle  pro  1000  Gefangene  und  pro  1  Haftjahr  berechnet 

lieh  demnach  ad  a)  auf  25^  ad  b)  20|4. 

Tabelle  I  veranfehaulicht,  in  welcher  Weife  llcli  die  vorgekommenen  Sterbfallc  anf  die 
einzelnen  AltersklalTen  vertheiien. 

Tabelle  L 


Es  v\'ürden 

tnngcliel'ert 

Vun  den  ulnzk^hiüu  Alters- 
klad'en  ftarben 

Es  tiutfen  anf 
1  Geft*(rbc:nen 

Im  Alter  von 

Zabl 

d.  i.  \nii  Mille 
iliT   1-iij^'elJef. 

Zahl 

d.  1.  pro  Mille 

a.     1     b. 

Lebcnflc 

a. 

b. 

fi. 

b. 

a. 

b. 

a.          b. 

78 

27 

IfWIiKJ 

ifiitm 

lfi«L&3 

iftTS^Hi    m<^tf^n 

\fii%m 

jwiii,N3 

16  bis  20  Jabren  .    .     . 

24 

6 

6 

77   i 

61 

13 

16 

21    ,    30       ,       ... 

1052 

1 4:in 

364 

m9 

40 

U 

38 

30 

26 

33 

31    .    40       ,       .    ,     . 

973 

U8:i 

337 

340 

33 

38 

34 

28 

30 

36 

41    .    ÜO       „       ... 

463 

mi 

157 

163 

li) 

27 

42 

41 

24 

25 

51    .    60       „       ... 

234 

32d 

81 

81 

^1 

2b 

90 

76 

11 

13 

über  60  Jährt:  .... 
zufammen     . 

D8 

VM 

34 

34 

2.1 

2H 

234 

204 

4 

5 

2888 

4  068 

142 

108 

Wlrttamb.  JabrliOcher  1883. 


18 


178 


Bio  St  erblich  keii  im  Ziiehttiaufe  Ludwigsburij 


Vorftehende  Zufamirtonftenuiig  liefert  den  erfreiiüclicn  Ee1^*cls,  daß  fich  Mi  1880  diß 
Mortalitätsziffer  für  jede  Alteraklaffe  tiicbt  anwi^fentliclj  gebeflert  hat» 

Die  Äniabl  derjenigen  Gefangenen,  welche  bei  Antritt  ihrer  Strafe  tiii  Alter  awifchon 
lO  und  80  Jahren  ftantien^  hat  im  VwhültnilTe  zu  der  Gefammtxahl  in  den  letzten  3  .Tahren  etwas 
abgenommen;  da«  Gegen theil  trat  ein  bei  den  AlteräklalTeD  von  31  bis  50  Lebünsjalircn;  gleidt 
blieb  fich  das  Verhältriia  bei  den  ZngäDgcn  im  Alter  von  öl  bis  GO  Jahren  nnd  darüber. 

Die  meiftcn  Tßdeafülle  treffen  auf  die  Altersklaffe  im  Lebensalter  über  60  Jnlire,  diö 
weiiigften  auf  die  Kategorie  zwifchen  31  und  40  Jahren 5  die  Sterblichkeit  im  l(i.  bis  20.  Li^b^ns- 
|ahre  ift  nahezu  eben  fo  groß,  wie  vom  51,  bii  00.  Jahre;  KwiicheD  dlefen  beiden  AitersklalTen 
einerfeits  und  der  uieiftbegünftigten  (31.  bis  40*  Lebensjahr)  andererfei ta  hält  die  AlterskialTü 
voiQ  41,  bis  50.  Lebensjahre  nngefähr  die  Mitte. 

Tabelle  II  foll  das  Vorbältnia  der  MortaHlät  zu  der  Strafdan  er  darf  teilen* 

Tabelle  U* 


Von  den  Eingelieferten  waren 
vernrtheilt 

Von  ihnen  rtarben 

,  Von  den  Geftorbenen  hatten  znr  Zeit 
des  Todes  erftanden 

zu  einer 
Strafe 

Zahl 

d* !.  pro 

MiUe 
der  Ein-   . 
geliefer:ei3 

Zahl 

d.  i.  pro 

MiUe 
der  Ein- 
gelieferten , 

Strafe 

IM 

d.  i*  Pro». 
der  Ge-    \ 
dtorbcnen  ' 

IBTSiBO 

mim 

m%m 

1681(83 

m%m 

\mm 

iwa«! 

\mm 

mi^m  mim 

amim 

imim 

bie  zu  1  Jahr 

B42 

472 

US 

116 

10 

10 

29 

21 

bis 

ZU  1  Jahr 

91 

102 

64 

60 

^     «  2  Jahren 

1721 

2  374 

596 

683 

71 

89 

41 

37 

1" 

.    2     . 

38 

47 

26 

28 

.     .  3       . 

479 

694 

16Ö 

170 

88 

40 

79 

58 

f 

.    3      , 

11 

14 

8 

8    ' 

.      .   4        n 

190 

2S4 

65 

69 

6 

10 

31 

35 

n 

.      4        n 

2 

4 

2 

2 

lind  datüber 
zniamtnen 

156 

244 

54 

ÖO 

17 

19 

109 

78 

fl 

r     5        . 

1 

0,6! 

2  888 

4  068 

142 

168 

142 

168 

Die  VcrhältniBzahl  der  zu  niederen  Strafen  von  1  und  2  Jahren  VenirtheÜten  ilt  in  den 
drei  letzten  Jahren  zurückgegangen,  dagegen  hat  Jlch  diejenige  der  Gefangenen  nait  längerer 
Strafzeit  otwaa  erhöht. 

Die  in  den  drei  letzten  Jahren  eingetretene  nicht  unbedeutende  Bedernng  in  der  Letalität 
der  Gefangeuonbcvölkernng  crft reckt  fich  nahezu  auf  fammtliche  nach  der  Strafdauer  boftiniiDte 
Gefangenenkategorien ^  mit  Auanahme  der  von  jeher  bL-fonders  bcgünftigt  gewefenen  KtatTe  der 
zu  einer  Strafe  bis  zu  4  Jahren  V er nrth eilten,  deren  MortnlilatsziflFer  lieh  von  IM  auf  35  pro 
Mille  geh  üben  hat. 

Wie  oben  bereits  bemerkt  wurde,  treffen  auf  1000  Gefangene  mit  einer  Strafzeit  von 
je  ehieui  Jahre  20,4  Todte,  demnach  feilen  fich  auf  eben  fo  viele  Gefangene  mit  einer  Strafzeit  von 

je  1  bis  2  Jahren  oder  im  Mittel  von  1  ^^»  Jahren 30,6  Todtü, 

«2,3,  ...         "     ^'{*       "         ^^'^      ^ 

p    3     „     4         ^  n         w  n  Ti       ^  '*         P  ,      .      ,      ,      ,      4      ,      ♦      71,4         „ 

^   4    „    5       f,  .      f.        n         „     4Vi       ,»        ,,..,...    91,8 

bezifTern. 

In  Wirklichkeit  aber  ftarbeu  von  Strafgefangenen  mit  einer  urthoilsmjllJigen  Strafdauet 
bifl  2tt  1  Jahre     >.,.,..•    21  piu  Mille, 

„     „   2  Jahren ,    .    37    „        ^ 

.     ,   3 .    08    .        . 

.     «   4      ,         35    , 

WiG  erfichtlich,  hatten  die  Ge  fangen  cnkla/Ten  mit  längerer  StrafÄCifc  feither  verhaknia- 
iuä%  woiiger  SterbfäUo  aufzuweifen,  ala  die  Kategorie  kurzzeitiger  Gefangonor^ 


während  der  Jahre  1872 — 1882/83. 


179 


Tabelle  III  beabfichtigt,  der  Frage,  ob  und  in  wie  weit  die  Daner  der  Strafe  die 
Dispofition  zu  Erkrankungen  mit  todtlichero  Ausgange  begünftigo,  noch  näher  zu  treten,  als 
dicfes  bishör  gefchah. 

Tabelle  III. 


Von  den  Eingelieferten  waren 

Es 

erfolgten  Todesfälle  nach  erftandener     | 

verurtheilt 

S 

2 

Strafe  bis  zu 

1 

O 

CO 

Oi 

CO 

S 

to 

09 

»^ 

cn 

CD 

5* 

a 

S 

■S 

S 

s 

Ch 

Ch 

tH 

C-4 

zu  einer  Strafe  bis  zu 

0 

*-> 

^ 
p 

S 

99 

^ 

3 

1 

§ 

P 

1 

1 

o 

d 

s 

" 

P 

1  Jahr    

472 

10 

3 

4 

1 

2 

— 

— 





2  Jahren     

2  374 

89 

11 

19 

28 

12 

24 

— 

-^ 

— 

3       «         

694 

40 

3 

3 

10 

4 

14 

6 

— 

— 

4       „          

284 

10 

1 

— 

— 

1 

1 

4 

3 

— 

5       .         

zufammen   .    .     . 

244 

19 

2 

1 

1 

2 

6 

5 

1 

1 

4  068 

168 

20 

27 

35 

21 

45 

15 

4 

1 

Die  große  Mehrzahl  der  Todesfälle  in  faft  fämmtlichen  nach  der  Haftdauer  unterfchiedenen 
Sträflingskl allen  liegt  dem  Anfange  dei*  Strafe  viel  näher  als  deren  urtheilsmäßigem  Ende.  So 
ftarben  von  10  Gefangenen  mit  einer  Strafzeit  von  je  einem  Jahre  nicht  weniger  als  7  in  den 
erften  6  Monaten  der  Gefangenfcliaft,  von  ihnen  wiederum  3  fchon  innerhalb  des  erften  Viertel- 
jahres nach  ibrem  Eintritte  in  die  Strafanftalt.  Von  89  Gefangenen,  welche  Strafen  in  der  Dauer 
bis  zu  2  Jahren  zu  erftchen  hatten,  giengen  fogar  65  innerhalb  des  erften  StraQahres,  davon  53 
in  den  erften  9  Monaten  nach  Beginn  der  Strafe  mit  Tod  ab. 

Von  40  Todesfällen,  welche  auf  die  Klaffe  mit  dreijähriger  Strafzeit  treffen,  find  20  im 
erften,  14  im  zweiten  und  6  im  dritten  Haftjahre  eingetreten.  Die  19  Sterbfölle  in  der  Straf- 
klaffe bis  zu  5  Jahren  vertheilten  fich  ziemlich  gleichmäßig  auf  die  erften  3  Strafjahre,  in  den 
beiden  folgenden  Jahren  ift  nur  je  ein  Sterbfall  vorgekommen. 

Diefe  auffallende  Erfcheinung  legt  die  Vermuthung  nahe,  daß  die  zahlreichen  bei  Beginn 
der  Strafe  auftretenden  Erkrankungen  mit  tödtlichem  Ausgange  durch  ümftände  und  Verhältniffe 
veranlaßt  find,  welche  außerhalb  des  Geföngniffes  liegen  und  meift  fchon  vor  der  Freiheits- 
entziehung der  betreffenden  Individuen  ihre  nachtheilige  Wirkung  auf  deren  Gefundheit  ausgeübt 
haben.  Eine  Beftätigung  findet  diefe  Annahme  in  der  im  hausärttlichen  Jahresberichte  pro  1881/82 
enthaltenen  Konltatirung,  daß  unter  den  im  genannten  Jahre  an  Schwindfucht  geftorbenen  Per- 
fonen,  7  an  der  Zahl,  5  damit  bereits  bei  der  EinlJeferung  behaftet  waren,  daß  der  gleiche  Fall 
bei  einem  weiteren  Individuum  wahrfcheinlich,  und  nur  bei  einem  einzigen  zweifelhaft  war;  ferner 
daß  6  andere  Individuen,  welche  am  Jahresfchluffe  im  Krankenftande  verblieben  find,  fämmtlich 
als  fchwindfilchtig  eingeliefert  wurden;  endlich  daß  von  allen  20  Gefangenen,  welche  während 
des  Berichtjahres  an  Phthifis  behandelt  wurden,  16  diefes  Leiden  unzweifelhaft  und  3  wahrfcheinlich 
in  die  Anftalt  mitgebracht  haben. 

Immerhin  dürfte  die  bisher  fo  vielfach  verbreitete  Annahme,  daß  die  verhältnismäßig 
hohe  Sterblichkeit  in  den  Gefangenhäufern  nachtheiligen  Einflüffen  der  Gefangen fchaft  auf  die 
Gefundheit  zuzufchreiben  fei,  keinerlei  Unterftützung  in  den  hier  feit  Jahren  mit  der  größten 
Genauigkeit  nnd  Gewiffenhaftigkeit  angeftellten  Erhebungen  finden,  wonach  die  Sterblichkeit  unter 
den  hiefigen  Sträflingen  mit  der  Strafdaucr  abnimmt,  und  das  Körpergewicht  der  meiften  von 
ihnen  in  den  erften  3  Monaten  nach  der  Einlieferung  eine  geradezu  übcrrafchende  Zunahme  zeigt, 
welche  bei  der  Mehrzahl  von  ihnen  bis  zur  Entlaffung  vorhält,  bei  nicht  wenigen  fogar  bis  zu 
diefem  Zeitpunkte  eine  ftetige  Steigerung  erführt. 


:    -     *« 


180 


Die  Sterblichkeit  im  Zachthaufe  Ludwigsburg 


NAchrtehend  folgt  eine  rtatiftifche    Unterfachnng    des  V erbältnilTes ,    in  Welchem  die 
Sterblichkeit  bei  den  verfchiedenen 

nach  Art  der  begangenen  Verbrechen, 

nach  der  Häufigkeit  der  vorgekommenen  Verfehlungen,  endlich 
nach  Bernfsarten 
eingethcilton  Kategorien  von  Sträflingen  bisher  aufgetreten  ift. 
Eb  ftarben  in  den  Jahren  1872/83  168  Gefangene. 
YoB  diefen  waren  letztmals  verurtheilt 
a)  wegen  Verbrechen  gegen  das  Eigenthum  137  von  3  812  Eingelieferten  oder  41  pro  Mille, 


756 


41 


b)  wegen  anderer  Verbrechen 31 

Von  den  Geftorbenen  zählten 

a)  zur  rtädtifchen  Bevölkerung 97 

b)  zuT  [endlichen  Bevölkerung 68 

c)  zum  Gelehrten-  oder  Beamtenftand    .    .  3 
Ferner  ftarben 

a)  erftmals  Beftrafte 39 

b)  erftmals  Rückfällige 18 

c)  inulirmals  Rückfallige 111 

Die  folgende  Tabelle  zeigt  die  Vertheilung  der  Todesfälle  in  Folge  von  Lungen fchwind- 
fucht  auf  die  einzelnen  Altersklaflen. 

Tabelle  IV, 


2  428 

1678 

57 

1048 

565 

2  455 


40 
43 
53 

37 
32 
45 


Es  wurden  eingeliefert 

Es  ftarben  davon  an 
Lungen  fehwindfucht 

Es  treffen 
auf  einen  an 

Verhältnis 
der  Todesfälle 

Im  Alter  von 

Zahl 

d.  i.  pro 

Mille 
der  Ein- 
gelieferten 

Zahl 

d.  i.  pro 

Mille 
der  Ein- 
gelieferten 

Phthifis  Ge- 
ftorbenen 
Lebende 

in  Folge  von 

Phthifis  zur  Ge- 

fammtzahl  der 

Sterbfölle 

1872/80 

1881/83 

1872/80 

1881/83 

1872/80 

1881/83 

1872/80 

1881/83 

1872/80 

1681183 

1872/80 

1881/83 

16  bis  20  Jahren  ,    . 

78 

98 

27 

24 

3 

3 

88 

31 

26 

32 

1  :  2 

1  :  2 

2t    .     30       ... 

1052 

1495 

364 

359 

30 

34 

28 

23 

35 

44 

1  :  1,3 

1  :  1,3 

31    ,    40       r      ^    . 

973 

1382 

337 

340 

19 

21 

19 

15 

51 

66 

1  :  1,7 

1:1,8 

41    ,    50       ... 

458 

663 

157 

163 

9 

13 

19 

20 

50 

51 

1:2,1 

1  :  2 

51    „     60       ,      ,    . 

234 

829 

81 

81 

8 

8 

34 

24 

29 

41 

1  :  2,6 

1  :  3,1 

tiber  60       ,      .     . 
Zufammeß    .    . 

98 

137 

34 

34 

3 

4 

30 

29 

33 

34 

1:7,7 

1  :  7 

2^88 

4  068 

72 

83 

1  :  1,97 

1  :  2,02 

Die  in  den  drei  letzten  Jahren  eingetretene  Befferung  in  der  Mortalität  zeigt  fich  auch 
in  diefer  Tabelle,  und  zwar  bei  ßimmtlichen  Alterskiaffen.  Das  Verhältnis  der  Anzahl  der  Sterb- 
PdWe.  in  Folge  von  Lungen  fehwindfucht  zu  der  Gefammtzahl  der  Todesßllle  dagegen  hat  fich  nur 
in  ganz  gerinifcm  Maße  gegen  die  Vorjahre  zum  Beffern  geändert 

Nach  wie  vor  betragen  jene  ungefähr  die  Hälfte  von  diefen. 

Die  Häufigkeit  des  Vorkommens  der  Phthifis  als  Todesurfacho  in  den  Strafhäufem 
crfcheint  als  ganz  befonders  auffällig,  wenn  in  Betracht  gezogen  wird,  daß  in  den  Jahren  1876/78 
in  nimtinlicheD  allgemeinen  Krankenhäufern  des  Landes  unter  647  Todesfällen,  welche  durch- 
fchnittlich  auf  ein  Jahr  trafen,  nur  198  Sterbfölle  in  Folge  von  Lungen  fehwindfucht  und  40  ra 
Folge  von  Tuberkulofe  fich  ereigneten. 

Die  Tabelle  V  enthält  eine  Darftcllung  des  Verhältniffes  der  Todesfälle  in  Folge  von 
liungcnfcbwindfucht  zu  der  Dauer  der  Strafe. 

(Siehe  Tabelle  V  S.  181.) 

Tabelle  VI  zeigt,  innerhalb  welcher  Frift  nach  Beginn  der  Strafe  bei  den  nach  der 
Strafdaaer  auHgefchiedenen  Sträflingskategorien  die  Todesfälle  in  Folge  von  Lungenfchwindfucht 

iinife treten  find. 

(Siehe  TabeUe  VI  S.  181.) 


^^.? 


vfibrend  der  Jahre  1872 — 1882/83. 


181 


Tabelle  V. 


Von  den  Eingelieferten  waren 
verurtheilt 

Von  ihnen  ftarben 
an  PhthiHs 

Von  den  an  PhthiHs  Geftorbenen  hatten 
zur  Zeit  des  Todes  erftanden 

zu  einer 
Strafe 
bis  zu 

Zahl 

d.  i,  pro 

Mille 
der  Ein- 
gelieferten 

;d.  i.  pro 

7oi,i             Mil  e 
2a^l          der  Ein- 
gelieferten 

Strafe 
bis  zu 

Zahl  der 
Gefangenen 

d.  i.  Proz. 
der  Ge- 
ftorbenen 

1872j80 

1881/83 

1872/80 

1881/83 

1872/80 

1881/83J 1872/80  1881/83 

1872/80  1881/83 

1872/80 

1881183 

1  Jahr  .    .    . 

342 

472 

118 

116 

3 

3 

8 

6 

1  Jahr  .    .    . 

40 

45 

55 

54 

2  Jahren    .     . 

1721 

2374 

596 

583 

34 

43 

20 

18 

2  Jahren    .    . 

22 

26 

30 

31 

3            n 

479 

694 

166 

170 

21 

21 

43 

30 

3       .        .    . 

9 

10 

12 

12 

*       .         .    . 

190 

284 

65 

69 

6 

7 

31 

24 

4       .        .    . 

1 

2 

1 

2 

5        , 

und  darüber 

Zufammen 

156 

244 

54 

60 

8 

9 

51 

37 

5       ,         .    . 

— 

— 

2  888 

4068 

72 

83 

72 

83 

Tabelle  VI. 

Von  den  Eingelieferten 
verurtheilt 

waren 

Von 
ihnen 

ftarben 
an 

Phthifis 

Es  erfolgten 

Todesfalle  nach  erftandener 
Strafe  bis  zu 

zu  einer  Strafe 
bis  zu 

Ge- 
fangene 

3 

Mo- 
naten 

6 
Mo- 
naten 

9 
Mo- 
naten 

12 
Mo- 
naten 

2 

Jah- 
ren 

3 
Jah- 
ren 

4 
Jah- 
ren 

5 
Jah- 
ren 

1  Jahr     

472 

3 

1 

1 



1 

__ 

___ 

__ 

___ 

2  Jahren 

2  374 

43 

5 

9 

10 

7 

12 

— 

— 

— 

3 

694 

21 

1 

3 

4 

2 

8 

3 

— 

— 

4 

284 

7 

— 

— 

•— 

1 

1 

3 

2 

— 

5 

Zufammen    .    . 

244 

9 

1 

— 

— 

— 

4 

4 

-- 

— 

4068 

83 

8 

13 

14 

11 

25 

10 

2 

— 

Es  berechnen  fich  im  Mittel  auf  1 000  Gefangene  mit  je  einer  Strafzeit  von  1  Jahr 
10  Todesfälle  in  Folge  von  Phthifis,  demnach  auf  die  gleiche  Gefangenenzahl  mit  einer  Strafzeit 
von  je  1  bis  2  Jahren  oder  im  Mittel  von  IVs  Jahren  15  Todte 

.«2,3«  n  .  «  ,      2V«  n         25         „ 

«        «      3     „      4         „  n  n  .  n.     3V«  „  35  „ 

nn4r„5„  „  „  r*  n      ^V«  „         45  „ 

Die  fo  berechnete  Mittelzahl  wird  nach  Ausweis  von  Tabelle  V  überftiegen  in  den 
beiden  GefangenenklalTen  mit  2,  beziehungs weife  3 jähriger  Strafzeit,  in  den  übrigen  Klaffen  da- 
gegen nicht  erreicht. 

Auch  die  durch  Lungenfchwindfucbt  verurfachten  Todesfälle  vertheilen  fich,  wie  aus 
Tabelle  VI  hervorgeht,  nicht  in  gleichem  Verhältniffe  über  die. den  Gefangenen  zugemelTenen 
Haftjahre,  diefelben  entfallen  vielmehr  verhältnismäßig  zahlreicher  auf  die  früheren,  als  auf  die 
folgenden  Jahrgänge.  So  kommen  z,  B.  auf  43  geftorbene  Gefangene  mit  einer  Strafzeit  bis 
zu  2  Jahren  31,  welche  im  erften,  und  nur  12,  welche  im  zweiten  Jahre  ihrer  Haft  mit  Tod 
abgegangen  find;  von  21  Gefangenen  mit  dreijähriger  Strafzeit  ftarben  10  im  erften,  8  im  zweiten, 
3  im  dritten  StraQahre. 

An  der  Sterblichkeit  in  Folge  von  Lungenfchwindfucbt  betheiligen  fich  die  Verbrecher 
wider  das  Eigenthum  in  ungleich  höherem  Maße,  als  die  übrigen  Gefetzesbrecher. 

Es  ftarben  in  den  Jahren  1872/83  an  Phthifis 

76  Eigenthumsverbrecher  von 3  312  Eingelieferten  oder  23  pro  Mille, 

7  wegen  anderer  Verbrechen  Verurtheilte  von       756  „  n       9    „        „ 

Auch  der  Rückfall,  insbefondere  der  wiederholte  Rückfall ,  fcheint  einen  entfchiedenen 
Einfluß  auf  die  Zahl  der  Todesfälle,  denen  Phthifis  zu  Grunde  liegt,  auszuüben. 


182  WäguDgen  im  Zuchthaafe  Ludwigsburg 

Es  rtarbcn  innerhalb  obigen  Zeitraums 

erfttnalfl  Beftrafte   .    .    12  von  1048  Eingelieferten  oder  11  pro  Mille 

Riifkrällige    .      3    „       565  „  „       5  „        „ 

wiederholt  Uückfällige    68    „     2455  „  „     28  ,.        „ 

Keinen  oder  doch  nur  einen  fehr  unbedeutenden  ünterfchied  in  Bezug  auf  die  Todten- 
xahl  äußert  der  Beruf  der  Gefangenen. 

Es  üarben  an  TiUngenfehwindfucht  während  obiger  Zeit  Gefangene 

mit  fUldtifchen  Berufsarten  .    49  von  2  428  Eingelieferten  oder  20  pro  Mille, 

mit  ländlicher  Berufsart   .    .    33    „     1578  „  „     21     „ 

aus  dorn  Statido  der  Gelehrten 

oder  Beamten 1    -         57  .  «     18    „        - 


Die  periodlfcben  Wägungen  des  Körpergewichtes  der  Gefangenen  in  den  3  letztver- 
flolTunon  Jahren  fUhrten  zu  den  nachrtehenden  ErgebnifTen 


Tabelle  VII. 


Es  wurden  gewogen  in  den 
Jahren  188^1/03 

Von  diefen  haben  an  Gewicht 
zugenommen 

Von  diefen  haben  an  Gewicht 
abgenommen 

nach 

Ge- 
fangene 

Ge- 
fangene 

kg 

das  ift 

pro  Kopf 

kg 

Ge- 
fangene 

kg 

das  ift 

pro  Kopf 

kg 

3  Monaten     . 

15        . 

2  Jahren  *    . 

1177 

1129 

720 

336 

98 

856 
770 
469 
185 
57 

2  946,5 

2  776,5 

1640,5 

662,5 

235,5 

3,4 
3,6 
3,5 
3,5 
4,1 

243 
284 
212 
133 
38 

585,5 
839,0 
656,0 
409,5 
122,0 

2,4 

2,9 
3,0 
3,0 
3,2 

3       ^        .    . 

Nach  Ausweis  der  vorftehenden  Tabelle  verhält  fich  die  Zahl  der  gewogenen  Perfonen, 
wolcbo  an  Körpergewicht  gewonnen,  zu  der  Zahl  derjenigen,  welche  an  Gewicht  verloren  haben, 

nach  3  Monaten  wie   856  :  243  =  3,5  :  1, 
«9        „  „     770  ;  284  =  2,7  :  1, 

n    15        „  „     469  :  212  =  2,2  :  1, 

„     2  Jahren        „     185  :  133  =  1,4  :  1, 
n     3        ,  „      57  :    38  =  1,5  :  1, 

ferne?  das  gewonnene  Gcfammtge wicht  zum  verlorenen: 

nach  3  Monaten  wie  2946,5  :  585,5  —  5     :  1, 
„     9        „  r,     2  776,5  :  839,0  =  3,3  :  1, 

„    15        „  „1  640,5  ;  656,0  =  2,5  :  1, 

„     2  Jahren       „       662,5  :  409,5  =  1,6  :  1, 
«      8         „  „       235,5  :  122      =  1,9  :  1, 

endlich  die  Gewichtszunahme  pro  Kopf  zur  Gewichtsabnahme  pro  Kopf: 

nach  3  Monaten  wie  3,4  :  2,4  =  1,4  :  1, 
«9        „  „    3,6  :  2,9  =  1,2  :  1, 

«15        „  „    3,5  :  3,0  =  1,2  :  J, 

„     2  Jahren        „    3,5  :  3,0  =  1,2  :  1, 
«3        „  „    4,1  :  3,2  =  1,3  :  1. 

Tabelle  VIlI  uaterfucht  die  Verfchiedenheit  der  Gewichtsveränderung  mit  Rückficht 
auf  da^  Lebensalter  der  Gewogenen. 


^K^^: 


während  der  Jahre  1880— -83. 


183 


Tabelle  VIII. 


An  Gewicht  haben  zugenommen 

An  Gewicht  haben  abgenommen 

im  Alter  von 

im  Alter  von 

21    30 

81-40 

41-50 

51-60 

Über 
60 

21-80  II 31-40 

41-50 

51-60 

Über 
60 

nach 

1 

II 

Jahren 

Jahren                             | 

2. 

s»1 

O 

CD 

o 

O 

CD 

-^3 

O 

CD 

CD 

r«1 

CD 

CD 

3  Monaten 

314 

3,6 

294 

3,3 

147 

3,4 

72 

3,4 

28 

2,6 

83 

2,4 

82 

2,4 

46 

2,0 

20 

2,2 

8 

1,9 

9      . 

287 

3,5 

249  3,6 

139 

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1 

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Die  Zahl  derjenigen  Gefangenen,  deren  Gewicht  am  Strafplatze  zugenommen  hat,  ver- 
hält fleh  zu  der  Zahl  jener,  welche  an  Körpergewicht  eingebüßt  haben,  in  der  AltersklaiTe  von 

21—30  Jahren  wie  855  :  368  =  2,3  :  1, 
31—40  „  „  801  :  289  =  2,8  :  1, 
41—50  „  „  427  :  165  =  2,6  :  1, 
51-60  „  „  187  :  59  =  3,0  :  1, 
mehr  als  60        „        „      67  :    33  =  2,0  :  1. 

Das   Verhältnis  des  gewonnenen  Gefammtgewichtes  zum  verlorenen  ftellt  fich  für  die 
einzelnen  AltersklaDTen,  wie  folgt: 

von         21-30  Jahren  wie  6001  Pfd. 

31-40        „        „    5  696  „ 

41-50        „        ,    3080  r, 

51-60        „        „     1285  r, 

„  mehr  als  60        „        „       442  „ 

Die  nächfte  Tabelle   ftellt  die  Gewichts  Veränderungen  dar,  wie  Iie  ßch  bei  den  nach 
Befchäftigungszweigen  getrennten  GefangenenklalTen  ergaben. 

(Siehe  Tabelle  IX  S.  184.) 

Es  ftellt  fich  demnach  das  Zahlen  Verhältnis  derjenigen  Arbeiter,  deren  Körpergewicht 
fich  gehoben  hat,  zu  denjenigen,  deren  Gewicht  fich  verringert  hat,  wie  folgt: 


2  179  Pfd.  =  2,8 

1579    „     =  3,6 

974    „     =  3,2 

357    „      =  3,6 

152    „      =  2,9 

bei  den  Webern wie  230  :  148  oder  1,5 


Schreinern  ....  „  80 

Schuftern     ....  ^139 

Schneidern  ....  „  195 

Schloffem 42 

Rollenmachem     .    .  „  219 

Spulern n  133 

Spinnern     ....  „  44 

Ausrückern      ...  „  39 

Schreibern  ....  „  5  : 

Wäfchern    .    .    .    .  „  9  ; 

Köchen  u.  Bäckern.  „  6 

Maurern „  ^ 

Gangreinigem  etc.   .  „  7 

Strickern     .    .    .    .  „  3 


26 
21 


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37 

12 

16 

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2,2 

3,6 

3,6 

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1. 


Unter  den  eigentlichen  Handwerkern  haben  demnach  die  Suhuhmacher  die  meifien,  die 
Weber  dagegen  die  wenigfiien  Fälle  von  Gewichtsmehrung  aufzuweifen. 

(Fortfetzung  S.  185  ) 


184 


Wägungcn  im  Zuchthanfe  Ludwigsbarg 


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während  der  Jahro  1880—83, 


185 


(Fortfetzung  von  S.  183.) 
Die  Gewichtsmehrung  im  Ganzen  verhält  fich  zu  der  Gefammtgewiclitsniindorung  bei 
den  einzelnen  Arbeitszweigen  wie  folgt: 


bei  den 

Webern     .    .    , 

wie 

1351 

832  oder  1,6  : 

1. 

n          n 

Schreinern-     .    .    , 

n 

493  . 

142 

n 

3,5: 

1, 

n         rt 

Schneidern     .    . 

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1297 

402 

n 

3,2. 

1, 

n         rt 

Schuftern  .    .    . 

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1012 

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n 

12,5  : 

1. 

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SchlolTern  .    .    . 

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3,0: 

1, 

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Rollenmachem   .    . 

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1552  : 

570 

n 

2,7: 

1, 

T»          n 

Spulern      .    .    . 

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966 

:  167 

n 

5,8  : 

1, 

r>          n 

Spinnern    ,    .     .    . 

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320  ; 

82 

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4,0: 

1, 

n          « 

Ausrückern    .    . 

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2,4 

1, 

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Schreibern      .    . 

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1, 

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Köchen  u.  BKckern 

n 

38 

14 

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2,7 

1. 

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Maurern     .    .    . 

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21 

13 

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1,6 

1, 

»♦           »» 

Gangreinigem  etc. 

•          1» 

48 

13 

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3,7 

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Strickern  .    .    . 

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5 

:      1 

n 

5 

:  1. 

Von  den  in  der  Anftalt  betriebenen  ITauptgewerbeu  bat  demnach  die  8chiihiuachcrei 
das  günftigfte  und  die  Weberei  das  wenigft  gllnftige  Verhältnis  in  Bezug  auf  Gewichtszunahme 
aufzuweifen. 

Die  ßiniratlichen  in  den  vorftehenden  ZufammenftelUmgen  entli Riten L^n  Ergcbniffe  heftä- 
tigcn  die  vom  Berichterftatter  fchon  früher  (1879/80)  au8geri>i-oehi!mj  Andt^htj  daG  nicht  dur 
Strafvollzug  in  feiner  heutigen  Geftaltung,  fondem  vielmehr  das  Verhrechen  felbTt  udiI  dt?iriin 
Urfachen  die  verhältnismäßig  hohe  Sterblichkeit  veranlaffen,  unter  welcher  die  Bevölkerung  in 
den  Strafanftalten  zu  leiden  hat. 


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Beiträge 


zur 


Statiftik  der  Vermögensverwaltung 

der 

AmtskorperfehafteD,  Gemeinden  und  Stiftungen  in  ttiiiiitftikrg 

und  der 

Befteuerung  für  Amtskörperfehafts-  und  Gemeindezwecke. 

Mi^getheilt  vom  K.  Minifterium  des  Inneiij. 


Veröffentlichungen,  welche  fich  mit  der  Vermögensverwnltnng  der  Amiskür]jer- 
fchaften  und  Gemeinden  des  Landes  befaflen,  find  in  den  letiihni  Jiihrt  n  nur  fi-lten 
erfolgt  und  eine  eingehende  Darftcllung  darüber  exiftirt  auüer  der  in  tliMi  Württ 
Jahrbüchern  für  Statiftik  und  Landeskunde  Jahrgang  1870  puMi/irten  Arbeit  von 
Camercr  „Gemeinde-,  Stiftungs-  und  Amtskörperfehafts verwultunj;  in  Württemberg 
nach  dem  Durchfchnitt  der  Jahre  1860—63"  nicht.  Früher,  iienilirb  von  dem  Jahre 
1816/17  an,  find  in  Zeiträumen  von  drei  zu  drei  Jahren  vergleiuhnide  Ueberficliten 
über  den  Stand  des  Kapitalvermögens,  der  Schulden,  der  Aii^^ftuiHle  der  Amts- 
körperfchaften  und  Gemeinden  und  über  den  Betrag  der  UiHhif,-en  iur  Anilskörpcr- 
fchafts-  und  Gemeindezwecke  auf  Grund  der  von  den  Oberfiiutern  den  Kreii^iegier- 
ungen  zum  Zweck  der  Auffichtsführung  über  die  Verwalfuif^  errt:ttteten  Berichte 
gefertigt  und  veröflFentlicht  worden.  Die  letzte  diefer  Ueberileliten,  iii>er  dns  Jahr 
1843/44,  ift  im  Kegierungsblatt  von  1846  S.  575  zum  Abdriuk  gekommen.  Im 
Jahre  1848  wurden  die  periodifchen  Berichterftattungen  der  Oheräniter  über  die  Er- 
gebniffe  der  Verwaltung  abgeftellt  und  es  fehlte  fortan  ä^^  ^L^tcrinl  iXir  die  Auf- 
Heilung  derartiger  Ueberfichten.  Zwar  wurden  im  Jahre  \bb4  wieder  jlUirlicLe 
Berichterftattungen  der  Oberämter  über  die  Gemeindevermögeiia-Verwrjhiing  und  zu 
gleicher  Zeit  auch  über  die  Verwaltung  der  Gemeindeftiftun^^  u  in  etwas  befchränk- 
terer  Ausdehnung  als  früher  angeordnet,  allein  diefelben  wurden  nielit  regelmäßig 
zufammengeftellt,  fie  konnten  daher  wohl  für  die  Aufficht^sfiUiruii^  der  Hehürden, 
nicht  aber  für  ftatiftifche  Zwecke  verwerthet  werden.  Erft  in  neuerer  Zeit  fiad  auf 
Grund  jener  Berichte  Zufammenftellungen  gefertigt  worden  bevaiglieli  der  AtiüBkürper- 
fchaften  und  der  Gemeinden  von  den  Rechnungsjahren  1859/6ü^  l^^Oi)  70  und  1^79  80 
und  bezüglich  der  Stiftungen  vom  Rechnungsjahre  1879/80.  Die  Er^^ehnille  dcr- 
felben  dürften  auch  für  weitere  Kreife  von  Intereffe  und  darum  tkrcii  Verüffent* 
lichung  gerechtfertigt  fein. 


1 88  VerraogeußverwaltuTig 

Ein  vollftändiges  Bild  über  den  Gemeinde-  und  Stiftungshaushalt  aus  diefcn 
Tabellen  zu  gcwiiintM  ui  ;*]lerdings  nicht  möglich,  denn  es  fehlt  dazu  einmal  eine 
Nachweifiing  über  das  Iji^gcnfchaftsvermögen  der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden 
und  Stiftmigeiii  deficn  Woith,  foweit  es  fich  um  nutzbares  Eigenthum  handelt,  für 
die  Gemeinden  allein  Cnmerer  in  der  oben  erwähnten  Schrift  zu  95  199  810  fl. 
oder  163  iMillioncii  Mark  berechnet  hat,  und  dann  fehlen  Nach  weife  über  die  Ein- 
nahmen nnd  Auftf^abcn  tier  Gemeinden-  unter  Scheidung  der  Quellen,  aus  welchen 
die  erfteren  nicJieii  und  der  Zwecke,  für  welche  die  letzteren  gemacht  werden. 
Vergleifliende  Darrtellun^a^ii,  welche  fich  hierauf  erftrecken  würden,  wären,  wenn 
auch  nur  in  ^^oßciii  ZiMlabfchnitten  aufgeftellt,  zweifelsohne  von  großem  Werth, 
find  jedoch  nicht  müglicbj  weil  in  Württemberg  keine  Liegenfchaftsverzeichniffe  mit 
WertttsanfcljLni,^  üir  d:i5^  kövperfchaftliche  Vermögen  vorhanden  find,  die  für  die  Be- 
handlunp:  der  Gciutiiude-  und  Stiftungsrechnungen  durch  das  Verwaltungsedikt  in 
Ausfiebt  geftcllte  Kcelinnugsinftruktion  bis  jetzt  nicht  erlaffen  und  eine  überein- 
ftimmeudc  Hubrikenordnuiig  für  die  Rechnungen  nicht  wie  in  andern  Staaten  vor- 
gefch neben  iTt, 

In  Fftlge  davon  find  ftatiftifche  Erhebungen,  welche  für  Zwecke  irgend 
weleber  Art,  iianiLnitlicb  anläßlich  von  Gefetzgebungsarbeiten,  fich  als  noth wendig 
zcij£,^eü  nnd  den  Gemeinde  und  Körperfchaftsrechnungen  entnommen  werden  muffen, 
nicht  nur  iV-hwierip^er  miik/u führen,  fondern  erfordern  auch  erheblich  größeren  Zeit- 
Uöd   K^irtcnaulwnnd    niid    büßen  in   ihren    Refultaten    fogar   an  Zuverläßigkeit   ein. 

Außer  dtMj  Kin^^angs  erwähnten  Ueberfichten  über  daß  Kapitalvermögen, 
die  Schulden  und  ij'w  Im  Ingen  für  Körperfchafts-  und  Gemeindezwecke  aus  den 
Jalircn  1H5U  ilU,  1SL?.>  Tünnd  1879/80  und  über  die  Ergebniffe  der  Verwaltung  der 
unter  g.  120  dva  Vcrwalriingsedikts  fallenden  Stiftungen  liegen  indeffen  noch  einige 
weitere  ans  Aiilaü  von  Oerct/gebungsvorarbeiten  im  letzten  Jahrzehnt  erfolgte  ftatiftifche 
Erliehurii^ci]  vor^  fo  nas  dem  Jahre  1875/76  über  den  Umfang  der  Bürgernutzungen 
in  den  einzelnen  neineiiidcn^  aus  dem  Jahre  1877/78  über  die  Höhe  der  Amts-  und 
Gcineindcuinlai^^cn  in  den  einzelnen  Bezirken  und  Gemeinden,  und  das  Steuerauf- 
konimeii  iu  den  größeren  Gemeinden  des  Landes;  aus  den  Jahren  1877  ff.  über 
den  Ertrug  der  Ertlichen  Verbrauchsabgaben,  deren  Kenntnis,  abgefehen  von  dem 
Zweck  für  wohhen  i'ui  fniiier  Zeit  veranftaltet  wurden,  auch  für  weitere  Kreife  von 
IntcreiTc  ift   und  deren  Ki;j:ebniffe  deshalb  ebenfalls  zum  Abdruck  gebracht  werden. 

Im  f;;inzelncn  ift  zu  den  Tabellen,  welche  hienach  abgedruckt  find.  Folgendes 
zu  bemerken. 

Den  vergleidienden 

Ucbcrficlj  tcu  ii  her  dn  s  Kapitalvermögen,  die  Schulden  und  die  Amts- 
und GcniGindi'Uralagen  von  1859/60,  1869/70  und  1879/80 

Tabelle  A  und  B 

find  die  Ergebnille  der /tilnrnmenftellung  aus  dem  Jahre  1843/44,  auf  Markwährung 
reduKirtj  beiget ii^^r,  um  eine  Vergleichung  mit  der  letzten  regelmäßigen  Publikation 
für  die  einzelticu  Bezirke  zu  ermöglichen.  Die  Bewegung  des  Kapitalien-  und 
Sehuldenftands  der  Anitj^kürperfchaften  und  Gemeinden  des  ganzen  Landes  in  den 
genannten  Jnlircn  und  eiuigen  früheren  Jahren,  von  welchen  Notizen  vorliegen,  ift 
hienach  folgende: 


der  AmtskörperfchafteD,  Gemeinden  etc.  189 

Es  hat  betragen: 

Der  Kapitalieoftand:  Der  Schuldenftand: 


am 

Schluffe 

des  Jahres 

der  Amts- 
körper- 
fchafteD 

der 
Gemeinden 

zuTammen 

der  Amts- 
körper- 
fchaften 

der 
Gemeinden 

zufammen 

1817 

1  296  785 

4873039 

6169824 

5303  340 

20024696 

25328036 

1829 

782  820 

6  721  982 

7  504  802 

2  717  479 

13  584540 

16  302019 

1838 

1 031  941 

8048  534 

9  080475 

1 225  190 

7  216  395 

8441585 

1844 

1  203  894 

9  680456 

10884350 

1  241 598 

9420548 

10662146 

1860 

1 263  385 

14051737 

15315122 

1438471 

8158177 

9  596  648 

1870 

1530629 

20206363 

21736  992 

1432461 

11741390 

13  173  851 

1880 

1481493 

29168274 

30  649  767 

2373  497 

37116809 

39490306 

Die  verzinslicben  Kapitalien  der  Amtskörperfchaften  zeigen  hienach 
im  Laufe  diefer  63  Jabre  keine  erbeblichen  Veränderungen,  ihr  Betrag  ift  aber 
überhaupt  mit  Ausnahme  eines  einzigen  Bezirks  (Stuttgart  Amt)  nicht  von  Belang. 
Die  verzinslichen  Kapitalien  der  Gemeinden  find  während  diefer  Zeit  ftetig  ge- 
ftiegen,  was  wohl  bauptfäcblich  von  Liegenfchaftsveräußerungen  und  Ablöfung  von 
Grundberechtigungen  herrührt,  wobei  die  Erlöfe  und  Ablöfungskapitalien  dem  Geld- 
grundftock  zufließen ;  immerbin  aber  wird  ein  Theil  der  Vermehrung  auch  darin  feinen 
Grund  haben,  daß  in  eipzelnen  Jahren  Erübrigungen  bei  der  laufenden  Verwaltung 
dem  Geldgrundftock  einverleibt  worden  find. 

Im  Gajizen  ergibt  fich  bei  dem  Kapitalienftand  der  Amtskörperfchaften  in 
der  Zeit  von  1817  bis  1880  eine  Zunahme  von  14  Proz.,  bei  demjenigen  der  Ge- 
meinden beträgt  die  Zunahme  in  diefer  Zeit  502  Proz.  Auf  den  Kopf  der  Be- 
völkerung kamen  in  ganz  Württemberg  1879/80  an  Kapitalien  der  Amtskörper- 
fchaften 0,8  Jif  der  Gemeinden  14,8  Ji.  Der  größte  Kapitalienbefitz  der  Gemeinden 
findet  fich  in  den  Oberamtsbezirken  Neuenbürg  (47,4),  ßottenburg  (34,7),  Ulm  (34,3), 
Calw  (32,1),  der  kleinfte  in  den  Oberamtsbezirken;  Crailsheim  (3,4),  Ellwangen  (4,9), 
Balingen  (5,3),  Oberndorf  (5,4  cM)  pro  Kopf  der  Bevölkerung. 

Viel  bedeutender  und  in  die  wirthfchaftlichen  Verbältniffe  eingreifender  find 
die  Aenderungen  in  dem  Schuldenftand.  Im  Jahre  1817  betrugen  die  Schulden 
der  Amtskörperfchaften  und  Gemeinden  zufammen  25  328  036  J6i,  eine  Summe 
die,  wenn  man  die  damalige  Einwohnerzahl  des  Landes,  den  früheren  Geldwerth 
und  die  Steuerkraft  der  Einwohner  in  Betracht  zieht,  wohl  drückender  war  und 
höhere  Anfprüche  an  die  Steuerpflichtigen  nothwendig  machte,  als  die  Schulden- 
fumme  im  Jahre  1880  von  39490  306  cM.  Indeflen  wurde  der  größte  Theil  jener 
zameift  durch  Kriegsleiftungen  verurfachten  Schulden  binnen  eines  verhältnismäßig 
kurzen  Zeitraums  getilgt,  fo  zwar,  daß  nach  Verfluß  von  zwei  Jahrzehnten  (1838) 
der  Schuldenftand  auf  den  niedrigften  Betrag  gefunken  war,  den  er  feit  1817  ein- 
genommen hat.  Auch  in  den  folgenden  drei  Jahrzehnten  d.  b.  bis  zum  Jahr  1870 
ift  die  Zunahme  der  Schulden  verhältnismäßig  unbedeutend,  denn  fie  beträgt  von 
1838—1870,  alfo  binnen  32  Jahren,  bei  den  Amtskörperfchaften  nicht  mehr  als 
17  Proz.,  bei  den  Gemeinden  nicht  mehr  als  62  Proz.  Um  fo  bedeutender  ift  die 
Steigerung  in  dem  zehnjährigen  Zeitraum  1870 — 1880,  in  welchem  die  Schulden  der 
Amtskörperfchaften  um  66  Proz.,  die  der  Gemeinden  um  200  Proz.  geftiegen  find. 
Hand  in  Hand  mit  der  Steigerung  der  Schulden  gieng  bei  den  Gemeinden  die  Ver- 
minderung der  für  die  Schuldeutilgung  beftimmten  Mittel.  Die  jährliche  Tilgungs- 
rate, welche  1869/70  bei  den  Amtskörperfchaften  3,8  Proz.  und  bei  den  Gemeinden 
5,3  Proz.  betrug,  war  1879/80  bei  den  Amtskörperfchaften  4,5  Proz.;  bei  den  Ge- 


190  Vermögensverwaltung 

raeinden  war  fie  auf  2,7  Proz.  gefunkcn.  Bei  den  Gemeinden  ift  demnach  die 
durchfchnittliche  Tilgungszeit  1869/70— lb79/80  von  19  Jahren  auf  36  Jahre  ge- 
ftiegen,  das  heißt  die  Tilgungsfrift  wurde  nahezu  verdoppelt. 

Sehr  verfchieden  find  die  Verhältniffc  in  den  einzelnen  Kreifen  und  Bezirken. 
Von  den  Schulden  der  Amtskorporationen  nach  dem  Stand  von  1879/80 
kommen  volle  63  Proz.  auf  den  Jagftkreis,  während  auf  die  übrigen  drei  Kreife  zufam- 
men  nur  37  Proz.  entfallen.  Im  Jagftkreife  find  nur  2  Bezirke  ohne  Schulden,  dagegen 
im  Neckarkreife  9,  im  Schwarz waldkreife  10  und  im  Donaukreife  7.  Die  höchften 
Amtskörperfchaftsfchuldeu  haben  die  Bezirke  Aalen  mit  15,4  M,  pro  Kopf,  Hall 
mit  10,4,  Welzheim  mit  7,7,  Gmünd  mit  5,5  Jii). 

Die  Schulden  der  Gemeinden  des  Landes  berechnen  fich  auf  den  Kopf 
der  Bevölkerung  zu  18,9  Jüy  und  zwar  im  Neckarkreife  zu  25,7,  im  Schwarzwaldkreife 
zu  10,6,  im  Jagftkreife  zu  13,3,  im  Donaukreife  zu  22,8  (M.  Rechnet  man  beim 
Neckarkreis  die  Stadt  Stuttgart  ab,  fo  reduzirt  fich  im  übrigen  Theil  des  Kreifes 
die  SchuldenziflFer  auf  13,3  o%.  pro  Kopf.  Am  Schluffe  des  Etatsjahrs  1879/80  hatten 
die  höchften  SchuldenziflFern  pro  Kopf  der  Bevölkerung 

die  Stadt  Stuttgart  .  .  .  79,lc/«gegen25,7am30.  Juni  1870  u.  5,9am30.  Juni  1844 
der  OA.-Bezirk  Ulm      .     ,  68,5  „       „     15,7  „  „4,8  „ 

^  ^  Blaubeiiren  55,4  „        „       5,2  „  „    5,6  „ 

^  „  Münfiiigcn    50,9  „        „       9,7  „  „    5,0  „ 

Heilbronn  .  44,5  „       „     14,1  ,  „  13,0 

^  Hall      .     .  33,6  „       „     11,3  „  ,2,2 

Ehingen    .  31,1  „        „     13,2  „  „  10,3 

Cannftatt  .  20,9  „        ,     10,6  ,  „  14,7 

71  n  Mergcnt- 

heim  .     .  25,3  „        „       5,8  „  „5,2  „ 

In  den  Bezirken  Ulm,  Blaubeuren,  Münfingen,  Ehingen  bildet  den  Grund 
der  rtarken  Schul  den  Vermehrung  im  letzten  Jahrzehnt  wefentlich  die  Durchführung 
der  Wafferverforguiig  in  den  auf  der  Alb  gelegenen  Gemeinden  diefer  Bezirke. 

Die  geringfteD  Schuldenziflfern  hatten  die  Bezirke 


Schorndorf 

.     1,0  oiL 

gegen 

0,4  Ji  am 

30. 

Juni 

1870  und  0,2  am  30.  Ji 

Ell  Wangen 

^     1.7    . 

7? 

0,5    „ 

T) 

n 

2,4 

Horb     ,     . 

.     2,0    , 

7) 

2,5    „ 

n 

n 

6,2 

Maulbionn 

2,1    . 

51 

0,3    „ 

n 

n 

1,5 

Leutkircb  . 

.     2,5    „ 

TJ 

2,7    „ 

T) 

D 

0,9 

Marbach    > 

'     3,3    . 

fl 

1,3    „ 

n 

7) 

3,7 

Rottenburg 

-    4,0    „ 

TT 

4,8    „ 

n 

7) 

3,1 

Nürtingen  , 

'    4,1    , 

n 

2,3    „ 

T) 

n 

1,9 

Crailsheim 

'    4,4    , 

n 

2,2    „ 

D 

n 

2,2 

Häufig  ficht  einer  geringen  Schuldenlaft  auch  ein  geringer  Kapitalienbefitz 
gegenüber,  wie  z.  B,  in  den  Bezirken  Ellwangen  und  Crailsheim,  ebenfo  häufig 
kommt  es  aber  auch  vor,  daß  neben  einem  fehr  mäßigen  Schuldenftand  ein  größerer 
Kapitalienbefitz  fich  findet^  wie  z.  B.  in  den  Bezirken  Schorndorf,  Rottenburg,  Mar- 
bach, Nürtingen, 

Die  Amtskörperfchafts-  und  Gemeindefteuern,  worüber 
die  Tabellen  C,  D  und  F 
Auffcblüffe  im  Einzelnen  geben,  nehmen  ein  befonderes  Tntereffe  in  Anfpruch. 


der  Amtskörperfchafteii,  Gemeinden  etc.  191 

Außer  den  Bürger-,  Beifitz-  und  Wohnfteuern,  einer  nach  der  Größe  der 
Gemeinden  abgeftuften  Kopffteuer  (von  2  fl.,  1  fl.  30  kr.  und  45  kr.,  fpäter  4  ^j 
SeA  und  1  Ji  50  Pf.),  welche  von  jedem  felbftändigen  Einwohner  einer  Gemeinde 
zu  erheben  find,  bevor  andere  Gemeindefteuern  erhoben  werden  können,  und  außer 
dem  etwa  anftatt  der  Naturaldienfte  für  Gemeindezwecke  eingeführten  Surrogatgeld 
(Wachgelder,  F'rohnfurrogatgelder  etc.),  das  jedoch  nur  von  den  Gemeindebürgern 
erhoben  werden  darf  und  von  geringer  Bedeutung  ift,  waren  die  Amtskörperfchaften 
und  Gemeinden,  nachdem  den  letzteren  durch  das  Abgabengefetz  vom  22.  Juni  1822 
die  fernere  Erhebung  der  durch  die  Kommunordnung  von  1758  zugelaffenen  Kapital- 
fteucr  unterfagt  worden  war,  bei  den  zu  Deckung  des  Amts-  und  Gemeindeaufwandes 
auf  die  Steuerpflichtigen  zu  machenden  Umlagen  lediglich  auf  die  Befteuerung  des 
Grundeigenthums  der  Gebäude  und  Gewerbe  und  zwar  nach  dem  Maßftabe  der  von 
diefen  Objekten  erhobenen  Staatsfteuer  angewiefen. 

Dies  änderte  fich  erft  durch  die  Gefetze  vom  6.  Juli  1849  und  vom 
29.  Juli  1849,  an  deren  Stelle  fpäter  das  Gefetz  vom  5.  Juni  1853,  betreflFend  die 
Befteuerung  des  Einkommens  von  Apanagen,  Kapitalien  und  Renten,  fowie  des 
Dienft-  und  Berufseinkommens  für  die  Zwecke  der  Amtskörperfchaften  und  Gemeinden 
trat.  Durch  das  letztere  Gefetz  wurde  die  von  diefem  Einkommen  für  Amtskörper- 
fchaften und  Gemeinden  zu  erhebende  (durch  die  Gcfetze  von  1849  in  etwas  anderer 
Weife  normirte)  Steuer  im  Höchftbetrag  auf  ein  Prozent  des  fteuerbaren  Jahres- 
ertrags aus  jenem  Einkommen  feftgeftellt.  Dabei  war  in  Uebereinftimmung  mit 
den  Gefetzen  von  1849  weiter  beftimmt:  Die  Amtskörperfchaften  dürfen  diefe  Steuer 
nur  unter  der  Vorausfetzung  erheben,  daß  für  diefelben  Zwecke  gleichzeitig  eine 
Umlage  auf  das  übrige  fteuerbare  Vermögen  (Grund-,  Gebäude-,  Gewerbe-  und  Ge- 
fällkatafter) ftattfinde  und  es  dürfen  jene  Einkommensquellen  nur  in  demfelben  Ver- 
hältniffe  befteuert  werden,  in  welchem  eben  diefe  Steuerquellen  vom  Staat  in  derfelben 
Gemeinde  beziehungsweife  in  demfelben  Oberamtsbezirke  gegenüber  der  Staatsfteuer 
aus  den  anderen  Steuerquellen  (Grund-,  Gebäude-,  Gewerbe-  und  Geiallkatafter)  in 
dem  gleichen  Rechnungsjahr  in  Anfpruch  genommen  werden.  Endlich  beftimmte 
das  Gefetz  von  1853,  den  Ertrag  der  Steuer  aus  Kapital-,  Renten-,  Dienft-  u^d 
Berufseinkomraen  habe  bis  zu  einem  Drittheil  die  Amtskörperfchaft  anzufprechen, 
das  Uebrige  gehöre  der  Gemeinde.  Wenn  und  foweit  die  Amtskörperfchaft  jenes 
Drittheil  nicht  in  Anfpruch  nehme,  falle  folches  gleichfalls  der  Gemeinde  zu. 

Hienach  wurden  in  der  Zeit  bis  zum  1.  Juli  1849  Umlagen  Seitens  der 
Amtskörperfchaften  und  Gemeinden  nur  auf  Grundeigenthum,  Gebäude  und  Gewerbe 
gemacht,  von  da  ab  überall,  wo  diefe  Steuerquellen  in  Anfpruch  zu  nehmen  waren, 
auch  auf  das  Kapital-,  Renten-,  Dienft-  und  Berufseinkommen;  doch  war  in  Folge 
der  Befchränkung  der  Körperfchaftsfteuer  aus  diefem  Einkommen  auf  den  Höchft- 
betrag von  1  Proz.  des  fteuerbaren  Jahresertrags  desfelben  das  Aufkommen  aus 
derfelben  im  Verhältnis  zu  dem  Aufkommen  aus  den  Umlagen  auf  Grundeigenthum, 
Gebäude  und  Gewerbe  ein  verhältnismäßig  niedriges;  dasfelbe  hat  nemlich  im  Jahre 
1859/60  nur  7,2  Proz.,  im  Jahre  1869/70  9,0  Proz.,  im  Jahre  1879/80  nur  6,7  Proz. 
der  für  Zwecke  der  Amtskörperfchaften  und  Gemeinden  auf  Grundeigenthum,  de- 
bände  und  Gewerbe  im  ganzen  Lande  gemachten  Umlagen  betragen.  Außerdem 
ift  die  Steuer  aus  diefem  Einkommen  von  Bedeutung  nur  für  die  größeren  Städte 
des  Landes,  wie  die  Tabelle  D  zeigt,  aus  der  fich  ergibt,  daß  (bei  einem  Gefammt- 
betrag  der  Körperfchaftsfteuer  aus  Kapital-,  Renten-,  Dienft-  und  Berufseinkoramen 
im  Jahre  1877/78  von  786  366  Jb.)  auf  die  Stadt  Stuttgart  246  983  Ji  oder  31,4  Proz. 
und  auf  die  übrigen  9  Städte  mit  mehr  als  10000  Einwohnern   weitere   12,7  Proz, 


'"   ■. 


t$%  YermögensyerwaltuDg 

entfallet]«    In  manchen  Bezirken  erreicht  der  Betrag  nicht  3—4  Proz.  der  Umlagen 
für  Körpcrfchaftszwecke  auf  Grundeigenthum,  Gebäude  und  Gewerbe. 

Die  letzteren  zeigen  in  den  letzten  50  Jahren  ein  ftetiges  Steigen.  Sie 
haben  betragen: 

im  Jahre  1816/17     3  341353  gegenüber  einer  Staatsfteuerumlage  von  4114286  M 
1828/29     2142168  n  r>  »  »     4457  143    „ 

1843/44    2  982  294  „  „  „  „     3  398  207    „ 

1859/60    4480440  „  „  „  „     5090524    „ 

1869/70    5  964135  „  „  „  „     5  636  521    „ 

1879/80  12508  698  „  „  „  „     8  715160    „ 

In  Prozenten  der  auf  Grundeigenthum,  Gebäude  und  Gewerbe  umgelegten 
Staatsfteuer  haben  die  Amts-  und  Gemeindeumlagen  auf  diefe  Steuerobjekte  betragen 
1816/17  81,2  Proz.,  1828/29  48,1  Proz.,  1843/44  87,7  Proz.,  1859/60  88,0  Proz., 
1869/70  105,8  Proz.,  1879/80  143,5  Proz.  Sehr  verfchieden  geftaltet  fich  die  Höhe 
diefer  Umlagen  in  den  einzelnen  Bezirken  und  Gemeinden,  wie  die  Tabelle  C  im 
Einzelnen  ^cigt.  Nach  den  derfelben  zu  Grunde  liegenden  Erhebungen  wurde  im 
Jahre  1877/78 


kein  Gemeindefchaden  erhoben 
]  —  50  Proz.  Gemeindefchaden 

50-100     „ 
100^150     „ 

150-200     „ 
200—250     „  „ 

250—300     „  „ 

300-400     „  „ 

über   400     «  j, 

Nicht  eingerechnet  in  den  auf  die  einzelnen  Steuerpflichtigen  umgelegten 
Gemeindefchaden  von  zufammen  9  777  284  cM.  ift  hiebei  der  Gemeindefchaden,  welcher 
vom  Staat  und  Reich  von  ihren  der  Staatsbefteuerung  nicht  unterworfenen  Befitz- 
nngen  zu  entrichten  war,  und  welcher  in  dem  Jahre  1877/78  328343  Ji  betragen  hat. 

Von  den  204  Gemeinden,  welche  keinen  Gemeindefchaden  umzulegen  hatten, 
gehören  dem  Neckarkreis  59,  dem  Schwarzwaldkreis  107,  dagegen  dem  Jagftkreis 
nur  10  und  dem  Donaukreis  28  an. 

Bei  mehr  als  der  Hälfte  der  Zahl  der  Gemeinden  und  der  Einwohner  be- 
wegt fich  der  Gemeindefchaden  zwifchen  50  und  150  Proz.  der  Staatsfteuer  und 
es  triff):  auf  diefe  Gemeinden  auch  mehr  als  die  Hälfte  der  Staatsfteuer.  Die 
Städte  mit  mehr  als  10  000  Einwohnern  legten,  mit  Ausnahme  von  Ravensburg,  mehr 
als  100  Proz.  der  Staatsfteuer  an  Gemeindefchaden  um.  Eine  weitere  Steigerung 
der  Umlagen  auf  Grundeigenthum,  Gebäude  und  Gewerbe  ift  in  diefen  Städten 
hauptfachlich  durch  die  Einführung  örtlicher  Verbrauchsabgaben  vermieden  worden, 
deren  Einführung  auf  Grund  der  Gefetze  vom  23.  Juli  1877  und  8.  März  1881  in 
allen  Städten  mit  mehr  als  10  000  Einwohnern  mit  einziger  Ausnahme  von  JLudwigs- 
burg  erfolgte  und  deren  bisherige  Erträgniffe  für  fämmtliche  Gemeinden,  in  denen 
folche  Abgaben  eingeführt  wurden,  in  der  Tabelle  E  zufammengeftellt  find. 

Bei  Würdigung  der  Gemeindebefteuerung  dürfen  nicht  außer  Betracht  bleiben 
die  alt  hergebrachten  in  einer  größern  Zahl  von  Gemeiuden  des  Landes  beftehenden 


in 

mit 

Staats  Iteuer- 

Gemeinden 

Einwohnern 

betreff 

.     .     204     . 

173582     . 

713425  Ji 

.     .     232     .     , 

198037    . 

954  841    „ 

.     .     511     .     . 

486076    . 

.     2343  300    „ 

.     .     465    . 

.    509  573     . 

.    2408176    , 

.     .     268    . 

,    368  896    . 

.     1919  789    „ 

.     .     130    .    . 

72  866    . 

.       256  032    „ 

.     .      63    . 

.      55518    . 

.       178723    „ 

.     .      32     . 

.      15011    . 

43565   „ 

6    . 

1880    . 

4180   „ 

der  Amtsk&rperfchaften,  Oemehiden  ete.  193 

B  ärgern  nt zun  gen. 

Wenn  auch  diefe  AnsflüiTe  des  Natzangsrechts  der  Oemeindebürger  an  dem 
früheren  Gefaniinteigenthnm  der  Gemeinde  im  Laufe  der  Zeit  manche  Aenderangen 
erfahren  haben,  namentlich  durch  die  Befchränkung  der  Gemeindeweiden,  durch  den 
Uebergang  von  der  in  kleineren  Gemeinden  früher  vorwiegenden  Naturalwirthfchaft 
zur  Geldwirtbfchaft,  durch  die  Steigerung  der  Gemeindebedürfnifle  überhaupt,  durch 
die  Vermehrung  der  Zahl  der  Gemeindebürger  und  der  nichtbfirgerlichen  Einwohner, 
wenn  in8bef(>ndere  da  und  dort  die  Aufhebung  folcher  Nutzungen  oder  eine  Be- 
fchränkung derfelben  von  den  Gemeindebehörden  befchloflen  wurde,  fo  haben  He 
«nderfeits  mancher  Orten  auch  wieder  eine  Erweiterung  erfahren  durch  V^rtheilung 
der  AUmanden  unter  die  Bürger  zum  Zweck  des  Anbaus  derfelben  in  Folge  Ein- 
führung der  Stallfntterang  und  Aufhebung  oder  Befchränkung  der  Weide.  Vor 
allem  aber  Und  in  Gemeinden  mit  größerem  Waldbefitz  die  Holznutzungeo  zum 
großen  Theile  in  dem  früheren  Umfang  verabreicht  worden,  oder  es  trat  nur  die 
Aenderung  ein,  daß  im  Intereffe  einer  belTeren  Verwerthung  des  Holzes  (als  Nutz- 
holz) das  früher  zur  Vertheilung  beftimmte  Holz  zu  Gunften  der  nutzungsberechtigten 
Bürger  ganz  oder  theilweife  verkauft  und  der  Erlös  unter  diefelben  vertheilt  wurde. 

Die  Gewährung  folcher  Nutzungen  in  dem  hergebrachten  Umfang,  die  rechtlich 
nicht  zu  beanftanden  war,  auch  wenn  fpäter  der  Ertrag  des  Gemeindevermögens 
und  der  fonftigen  Gemeindeeinnahmen  zu  Beftreitung  der  Gemeindeausgaben  nicht 
zureichend  war,  vielmehr  größere  Umlagen  zu  diefem  Zweck  nöthig  wurden,  ließ 
es,  anläßlich  der  in  Anregung  gekommenen  Revifion  des  Bürgerrechtsgefetzes,  als 
erwüufcht  erfcheinen,  über  den  Umfang  der  zur  Zeit  beftehenden  Bürgernutzungen 
Erhebungen  zu  machen,  welche  fich  auf  das  Jahr  1875/76  gründen.  Diefe  ergaben 
Folgendes:  Die  hauptfächlichften  Bürgernutzungen  find  der  Allmandgenuß  und  die 
Bürgerholzgaben. 

Von, den  1911  Gemeinden  des  Landes  gewähren  Bürgernutzungen  in  All- 
mandgenuß oder  Bürgerfaolzgaben ,  oder  aber  fiatt  der  letzteren,  wenn  wegen  der 
befleren  Verwerthung  des  Holzeö  deffen  Verkauf  durch  die  Gemeinde  vorgezogen 
wird,-'  Geldentfchädigungen    ...:.... 895  Gemeinden. 

-Der  Pachtwerth   der  den  Bürgern  zur  Nutznießung  über- 
laffenen  AHmanden  beWgt  jährlitjh 1504281  Jd 

Die  Fläche  dieferAllmanden  beträgt  im  Ganzen     29022,42  ha 
nemlidh:  Aecker,  Gärten,  Lander  und  Wechfelfelder    25976,32  „ 
Wiefen  und  ftändige  Weiden .      3  046,10  „ 

Der  Wörth  der'  bürgerlichen  Holzgaben,  nach  dem  Re- 
vierpreis berechnet,'  und  der  Betrag  der  ftatt  derfelben  gewährten 
Geldentfchädigungen  für  Holzgaben  berechnet  fich  zu  .     .    .     .     .     2  490456    ^ 

3  994937  oti 
Im  Einzelnen  kommen  vor: 

Allmandgenuß  neben  Naturalholzgaben  und  Geldentfchädigungen 

für  einen  Theil  der  Naturalholzgaben  in 50  Gemeinden 

Allmandgenuß  neben  Naturalholzgaben  in    .     .' 203         ^ 

Allmandgenuß  neben  Geldentfchädigungen  für  Naturalholzgaben  in     88         „ 

Allmandgenuß  allein  in 338         ^ 

Holzgaben  allein  in 148         ^ 

Holzgaben  neben  Geldentfchäd.  f.  einen  Theil  d.  Naturalholzgaben  in     28         „ 

Geldentfchädigungen  für  Naturalholzgaben  allein  in  .     .     .     .     .     40         „ 

zufammcu .     .     .   895  Gemeinden. 

Wflrttemb.  JfthrbOoher  1883.  13 


1 94  YerinögensYeriraltttng 

Allmanden  Hnd  faienach  unter  die  Bärger  nutzDieüIich  vertheilt  in 
679  Gemeinden,  während  in 

429  Gemeinden  Natnralholzgaben  znr  Vertheilnng  kommen,  in 
206  Gemeinden  aber  das  nrrprünglich  zur  Vertheilnng  unter  die  Bürger  beftimmte 
Holz  verkauft  und  der  Gelderlös  unter  die  Aktivbürger  vertheilt  wird. 
Von  den  895  Gemeinden,  welche  Bürgernutzungen  in  AUmand  oder  Holz 
bezw.  Holzgeldern  gewähren,  haben  180  keinen  Gemeindefchaden  umzulegen,  während 
715  zur  Beftreitung  der  Ausgaben  der  Gemeinde  direkte  Umlagen  zu  mächen  ge- 
nöthigt  find. 

Aufler   den    Allmand-    und    Holznutzungen    kommen   als   Bürgernutzungen 
noch  vor: 
Streunutzungen  (und  zwar  Laub-,  Moos-,  Heide- etc.  Streu)  in  322  Gemeinden 

wovon  jedoch  nur 229         „ 

diefe  Nutzung  alljährlich  gewähren,  während  in  den  übrigen     83  „ 

die  Nutzung  nur  in  Jahren,  wo  es  an  Stroh  fehlt,  geftattet  wird. 
AUmandobft  oder  der  Erlös  dafür,  wird  vertheilt  in     .     .    .       4         „ 

Torf  in 6 

Weidenutzungen  finden  ftatt  in 36         „ 

nemlich  mit  Pferden  und  Bindvieh  in  1,  mit  Rindvieh  und  Ziegen 
in  10,  mit  Schweinen  in  2,  mit  Schafen  in  23  Gemeinden. 

Sehr  verfchieden  find  die  Nutzungen  in  den  einzelnen  Landestheflen. 

Es  ift  berechnet: 

Der  Pachtwerth  Der  Werth 

der  Allmanden  zq:  der  Holzgaben  zu: 

im  Neckarkreis 130 159  cife  597  232  Ji 

„    Schwarzwaldkreis  ....       942  708    „  1 497  930  .„ 

„    Jagftkreis 116  410   „  138088    „ 

„    Donaukreis 315004    „  257  206^./ 

zufammen  .     .     1504281c/«;  2490456;^ 

Der  Werth   der  Streunutzungen,    welche   im  Ganzen   aus  den  Gcimeii^e- 
waldungen  abgegeben  werden,  ift  unter  Annah^ie  eines  jährlichen  NutzungsqtiantQms 
von  30  500  Rm  Bodenftreu  (Laub,  Moos,  Heiden)  berechnet  worden  zu  180000  tM. 
Der  Geldwerth  der  übrigen  Nutzungen  ift  ein  ganz  unerheblicher. 
Der  Gefammtwerth  der  Bürgernatzungen  kann  hienach  rund  zu  4  200  000  JH 
angenommen  werden. 

Die  Gegenleiftungen  der  Nutznieüer  an  die  Gemeinden  in  Allmandzinfen, 
Holzmacherlohnserfatz  etc.  für  die  Nutzungen  find  fehr  verfchieden  bemeffen,  in  ein^ 
Mehrzahl  von  Gemeinden  werden  folche  überhaupt  nicht  erhoben. 

Sie  betragen: 

üfSr  Allmanden:  für  Holzgaben : 

im  Neckarkreis     .    .  21  966  Jik  AI  616  Jd 

„   Schwarzwaldkreis     .     108109    ^  110  358   , 

„   Jagftkreis    .    ..•     .       17  505    „  25  672   „ 

„   Donaukreis.    .    .    .      33  886    ^  18  734   ^ 

zufammen  .    .     181466  «^  202  380  Jk. 

Während  bei  den  Holzgaben,  fei  es  daß  fie  in  Natur  verabreicht  oder  Qeld- 

entfchädigungen  dafür  gegeben  werden,  die  Regel  ift,  daß  die  AktivbOrger  zu  gleichen 

Theilen  diefelben   genießen,  wobei  indeflen  in  einzelnen  Gemeinden  die  Zahl  der 

Nutznießer  fixirt  ift,  fo  daß  die  jüngeren  Bürger  eine  größere  oder  kleinere  Anzahl 


der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden  eto.  19Ö 

Yon  Jahren  von  dem  Genau  aosgefchloiTen  find  ^  find  bei  dem  Allmandgennü  die 
Yerbältniffe  in  der  mannigfaltigften  Weife  geartet.  Bald  find  die  Allmanden  zu 
gleichen  Theilen  an  die  Bürger  aasgegeben  ^  wobei  entweder  alle  Aktivbürger  im 
Genaß  ftehen  oder  nnr  eine  beftimpate  Zahl  —  entfprechend  der  Zahl  der  Allmand- 
ftücke  —  und  die  Zeit  des  Eintritts  in  den  Genaß  Heb  nach  der  Zeit  des  Eintritts 
in  das  Aktivbärgerrecht  richtet.  Sind  die  Allmanden  fehr  verfcbiedener  Qualität, 
fo  kommt  es  auch  vor,  daß  die  befferen  Stücke  für  die  älteren  Bürger  vorbehalten 
find  nnd  der  in  ein  folches  einrückende  Bürger  das  bisher  befeflene,  in  delTen  Nutz* 
nieflang  fodann  ein  jüngerer  eintritt,  abgibt.  Häufiger  find  die  Fälle,  daß  die  All- 
manden in  verfchiedenen  Parzellen  vergeben  find,  indem  bei  jedesmaliger  Neuaus- 
theilang  das  Areal  in  eine  beftimmte  Zahl  von  Parzellen  zerfchlagen  wurde,  in 
welche  die  Bürger  der  Reihenfolge  nach  einrücken,  fo  zwar,  daß  es  in  einzelnen 
Gemeinden  20  and  mehr  Jahre  dauern  kann,  bis  ein  Aktivbürger  in  den  höchften 
Genuß  einruckt,  während  jeder  fofort  beim  Antritt  des  Bürgerrechts  oder  nach 
wenigen  Jahren  von  diefem  Zeitpunkt  an  in  den  Genuß  einer  oder  einiger  Parzellen 
tritt  Die  Verleihung  der  Nutznießung  erfolgt  meift  auf  Lebenszeit,  in  manchen 
Gemeinden  auf  unbeftimmte  Zeit,  wieder  in  anderen  ausdrücklieh  auf  Widerruf. 
Auch  kommen  Fälle  vor,  wo  ein  Theil  des  nutznießlich  ausgegebenen  Areals  periodifch 
als  Weide  niedergelegt  und  zur  Gemeindeweide  gefchlagen  wird,  wobei  dann  an 
feine  Stelle  wieder  ein  entfprechender  Theil  der  Gemeindeweide  zum  Umbrach  be- 
fkimmt  wird.  In  einzelnen  Gemeinden  findet  nach  beftimmten  Zeiträumen  eine  neue 
Vertheilung  und  Verloofung  aller  oder  eines  Theiles  der  Allmanden  ftatt.  Die 
Perioden  find  verfchieden  beftimmt  zu  9,  15,  18,  24  Jahren.  Beifpielsweife  find 
in  36  Gemeinden  des  Oberamtsbezirks  Münßngen  1 602  ha  71  a  Allmanden,  (1 542  ha 
71  a  Aecker  und  60  ha  Wiefen)  nutznießlich  an  Bürger  verliehen,  wobei  in  12  Ge- 
meinden fämmtliche  1316  Aktivbürger  gleichen  Genuß  haben,  in  4  Gemeinden 
fämmtltche  466  Bürger  im  Genuß  ftehen,  jedoch  in  verfchiedenen  Abftufungen,  in 
12  Gemeinden  nur  die  älteften  Bürger,  in  der  Zahl  yon  1455,  diefe  aber  gleichen 
Genuß  haben,  in  8  Gemeinden  endlich  auch  nur  die  älteften  Bürger,  856  an  der 
Zahl,  Allmanden  zur  Nutznießung  haben,  jedoch  in  verfchiedenen  (bis  zu  5)  Ab- 
ftufungen.  — 

Die  üeberficht  über  die 

Verwaltungsergebniffe  der  örtlichen  Stiftungen 
in  Tabelle  G  umfaßt  alle  Stiftungen,  welche  gemäß  §.  120  des  Vcrwaltungsedikts 
unter  die  Aufflcht  der  geiftlichen  und  weltlichen  Ortsvorfteher  geftellt  find.  Nicht 
darunter  begriffen  find  diejenigen  Stiftungen,  für  welche  die  Stifter  eine  befondere 
Auffichts-  oder  Verwaltungsbehörde  benannt  haben.  Ueber  deren  Verwaltungs- 
ergebniffe liegen  keinerlei  Notizen  vor. 

Das  gefammte  Aktivvermögen  der  örtlichen  Stiftungen  berechnet  fich  (nach 
Abzug  der  Schulden)  auf  68389403  JUk^  worunter  55  561402  ^  verzinsliche  Ka- 
pitalien begriffen  find.  Ueber  den  Werth  des  unbeweglichen  Vermögens  diefer 
Stiftungen  fehlen  Erhebungen.  Der  Grundeigenthumsbefitz  der  Stiftungen  im  Jahre  1863 
ift  in  der  oben  erwähnten  Schrift  von  Camerer  angegeben  an 

Gärten  und  Ländern  zu         682  Morg.  =     214,95  ha 

Aeckem 11600      „       =  3  656,02   „ 

Wiefen 6141      „       =  1935,49    „ 

Waldungen 49134     „       =15  485,78   ,, 

fonftigem  Grundbefitz    .         682      ^       =      214,96   „ 
im  Ganzen     .    .68  239  Morg.  =  21  507,19  ha 


196  Vermögensverwaltung 

oder  1,1  Proz.  der  Grundfläche  des  Landes.  Der  Werth  diefes  Grundeigenthums 
ift  ebendafolbft  berechnet  zu  10  593  855  fl.  =  18160  894  M  Mit  Zurechnung  des 
Betrags  der  Aktivkapitalien  von  29  934  504  fl.  ~  51316  293  ^  ift  das  Gefammt- 
vermögen  der  örtlichen  Stiftungen  im  Jahre  1863  auf  40  528  359  fl.  =  69  477  187  JL 
berechnet  worden. 

Es  ift  mit  Grund  anzunehmen,  daß  das  Immobiliarvermögen  der  Stiftungen 
im  Wefentlichen  heute  noch  vom  gleichen  Umfange  ift  wie  im  Jahre  1863  und  daß 
fein  Werth  mindeftens  noch  der  gleiche  ift  wie  damals.  Dies  angenommen  berechnet 
fich  der  Werth  des  rentirenden  Vermögens  der  örtliclien  Stiftungen 

an  Grundbcfitz  auf 18160894  c^ 

an  Aktivkapitalien  auf  ....  55561402  ^ 
zufammen  auf  .  .  .  73  722296  Jk 
In  der  Zahl  der  Stiftungen  ift  von  1860 — 1880  eine  erhebliche  Aendcrung 
nicht  eingetreten,  fie  ift  von  3134  auf  3  242,  alfo  nur  um  108  gefticgen.  Auch  die 
Erhöhung  des  Betrags  der  verzinslichen  Kapitalien  in  diefer  Periode  ift  eine  ver- 
hältnismäßig nicht  bedeutende,  foferne  diefelbe  Tich  blos  auf  .  .  .  4245109  JKk 
berechnet. 

Von  den  verzinslichen  Aktivkapitalien  der  Stiftungen  fallen  auf  den 
Neckarkreis  19,6  Proz.,  auf  den  Schwarzwaldkreis  22,8  Proz.,  auf  den  Jagftkreis 
20,8  Proz.,  auf  den  Donaukreis  36,8  Proz. 

Sehr  verfchieden  ifl  der  Betrag  des. Kapitalvermögens  in  den  einzelnen  Be- 
zirken des  Landes: 
zwifchen  3 — 4  Millionen  hat  1  Bezirk:  Biberach, 

„         2 — 3       '  „         haben  4  Bezirke:  Stuttgart  Stadt,  Rottweil,  Ellwangen,  Ulm, 
„         1—2         „         haben  18  Bezirke:  Heilbronn,  Balingen,  Nürtingen,  Reut: 
lingen,  Spaichingeu,  Gmünd,  Hall,  Heidenheim,  Mergent- 
heim, Ehingen,  Geislingen,  Laupheim,  Leutkirch,  Ravens- 
burg, Riedlingen,  Saiilgau,  Tettnang,  Waldfee, 
weniger  als  300000  Jfe. haben  9   Bezirke:   Böblingen,   Maulbronn,   Stuttgart  Amt, 

Waiblingen,  Freudenftadt,  Nagold,  Neuenbürg,  Gaildorf, 
Welzheim. 
Der  Grundbefitz  der  Stiftungen  ift  ein  fehr  verfchiedener  in  den  einzelnen 
Bezirken  des  Landes;  er  bewegte  fich  1860  zwifchen  '/»Morgen  (Maulbronn)  und 
6467V8  Morgen  (Hall).  An  demfelben  hat  überliaupt  nur  eine  kleinere  Anzahl  von 
Stiftungen  Theil,  einzelne  diefer  haben  dagegen  großen  Grundbefitz.  Auf  die  Stiftr 
ungen  der  nachgenannten  10  Städte,  faft  ausfclilieülich  ehemalige  Reichsftädte,  ent- 
fallen allein  von  dem  Gefammtgrundbefitz  der  Stiftungen  des  Landes  44,6  Proz., 
ncmlich  Hall  6466,  Biberach  5133,  Ulm  3255,  Rottweil  2961,  Rottenburg  2919, 
Eßlingen  2  821,  Gmünd  2  558,  Kirchheim  u./T.  1990,  Ravensburg  1285,  Heilbronn 
1070  Morgen.  Außerdem  nehmen  die  4  Oberamtsbezirke  Blaubeuren,  GeisHttgen, 
Ehingen,  Riedlingen  an  dem  Grundbefitz  der  Stiftungen  mit  19,5  Proz.  Theil,  fo 
daß  auf  das  ganze  übrige  Land  nicht  einmal  volle  36  Proz.  deflelben  fallen^ 

Meift  haben  diejenigen  Bezirke,  in  welchen  der  Grundbefitz  der  Stiftungen 
von  Bedeutung  ift,  auch  einen  größeren  Kapitalhefitz,  auch  ift  das  Stiftungsvermögen 
in  den  katholifchen  Landestheilen  meift  größer  als  in  den  cvangelifchen. 

Die  Schulden  der  Stiftungen  find  nicht  bedeutend,  von  der  Gefiimnitfumnie 
derfelben  mit  1  439  584  e/*  kommt  mehr  als  die  Hälfte  auf  einen  Bezirk  (Heilbronn), 
in  11  Bezirken  haben  überhaupt  die  Stiftungen  keine  Schulden,  und  in  25  weiteren 
betragen  diefelben  unter  5  000  JL 


der  AmtBkörperfchaften,  Gemeinden  etc.  197 

In  welcliem  Verhältnis  die  nach  Tabelle  G  7  376  655  oH  betragenden  jähr- 
lichen laufenden  Ausgaben  der  Stiftungen  für  die  einzelnen  Stiftungszwecke  verwendet 
werden,  läßt  Hch  auch  mit  nur  annähernder  Sicherheit  zur  Zeit  nicht  berechnen, 
da  die  Mehrzahl  der  Stiftungen  für  vcrfchiedene  Zwecke  beftimmt  find.  Camerer 
hat  in  der  oben  zitirten  Schrift  berechnet,  daß  von  den  Jahresausgaben  auf  Armen- 
zwecke 53,2,  auf  Kirchenzwecke  27,6,  auf  Schulzwecke  17,1  und  auf  Familien- 
ftiftungen  2,1  Proz  entfallen.  Dies  trifft  heute  nicht  mehr  zu,  wefentliche  Aenderungeu 
find  insbefondere  in  Folge  der  neuen  Armengefetzgebung  und  der  Ausfeheid  ung 
vieler  Armenftiftungcn  im  letzten  Jahrzehnt  eingetreten,  worüber  ziffermäßige  Er- 
hebungen noch  nicht  vorliegen. 

Ganz  unerheblich  find  die  Umlagen  der  Stiftungen  für  kirchliche  Zwecke. 
Sie  haben  im  Rechnungsjahr  1879/80  im  Ganzen  nur  154  675  oti  betragen  und,  nacl| 
Abzug  der  Umlagen  der  Ifraeliteu,  für  beide  chriftliclie  Konfeffionen  blos  130  531  Ji, 
wovon  auf  den 

Neckarkreis 7  742  Ji 

Schwarz  waldkreis 3  657    „ 

Jagftkreis 56  873    „ 

Donaukreis 62  259    „ 

kommen. 

Erheblichere  Umlagen  für  kirchliche  Zwecke  kommen  nur  in  einzelnen  neu- 
württembergifchen  Bezirken  vor. 


Tabellen. 

A.  Vergleiclicnde  Ueberficht  über  den  Vermögens-  und  Schnldenftand  der  Amtskörperfchaften 
nach  den  RcchnungsergcbniiTen  der  Etatsjahre  1843/44,  1859/60,  1869/70  und  1879/80. 

B.  Vergleiclicnde  Ueberficht  über  die  Umlagen  an  Staatsfteuern,  an  Amts-  und  Gemeinde- 
i'ieuern  auf  Grundcigenthum ,  Gebäude  und  Gewerbe  (Amts-  und  Gemeindelchaden),  fowie 
über  den  Kapitalien-  und  Schnldenftand  der  Gemeinden  des  Landes,  nach  den  einzelnen 
Bezirken  zufammengeftellt  auf  Grund  der  RechnungsergebnilTe  der  Etatsjahre  1843/44, 
1859/60,  1869.70  und  1879/80. 

C.  Znfammcnftellung  des  prozentualen  Verhältniflcs  der  Amts-  und  Gemeindeumlagen  auf 
Grundcigenthum,  Gebäude  und  Gewerbe  im  Etatajahre  1877/78  zu  der  Staatsfteuernumlage 
in  fammtlichen  Bezirken  und  Gemeinden  des  Landes. 

D.  Ueberficht  über  die  Umlagen  an  direkten  Staatsfteuern,  Amts-  und  Gemeindefchaden, 
Körperfchafts-  und  Gemeinde-Einkommensfteuern,  Bürger-,  Beifitz-  und  Wohnfteuem,  Frohn- 
furrogatgeldern  und  den  Ertrag  der  örtlichen  Verbrauchsabgaben  in  den  Gemeinden  von 
mehr  als  4000  Einwohnern  im  Etatsjahr  1877/78,  im  Ganzen  und  auf  den  Kopf  der  Be- 
völkerung berechnet. 

£.  Ueberficht  der  feit  ErlalTung  des  Gefetzes  vom  23.  Juli  1877  bis  zum  Schlufle  des  Etats- 
jahrs 1881/82  in  den  Gemeinden  des  Landes  zur  Erhebung  gekommenen  örtlichen  Verbrauchs- 
abgaben. 

F.  Ueberficht  über  die  Zahl  der  Gemeinden,  welche  den  Gemeindebürgern  Bürgernutzungen, 
beftehcnd  in  Allmandgenuß  und  Holzgaben,  oder  an  Stelle  der  letzteren  Geldvergütungen 
für  bürgerliche  Holzgaben  gewähren  und  über  den  Werth  diefer  Nutzungen  nach  dem 
Stande  im  Etalsjahre  1875/76. 

G.  Ueberficht  über  die  Vcrwaltungsergebniffe  der  örtlichen  Stiftungen  im  RechnungBJahr  1879/80. 


198 


YermSgensTerwaltung 


Betrag 

der  verzinslichen  Aktivkapitalien 

am  SchluiTe 

des  Rechnungsjahrs 

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2000 

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3429 
1714 

2  571 

1714 
857 

2  571 
514 

Betrag 

der  verzinslichen  Schulden 

am  Schluffe 

des  Rechnnnijsjahrs 

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133  347 
47  700 

28  457 
10000 

47  70O 
6  716 

98571 
55  777 

S 

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2000 

35  543 

2000 

29  500 

58105 

13000 

9054 

5 

T-l 

den  Verm 

hre  1843 

114  501 

28  714 
5143 

57  634 

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Befigheim  . 
Böblingen  . 
Brackenheim 
Cannftatt   . 
Eßlingen     . 
Heilbronn  . 
Leonberg  . 
Ludwigsburg 
Marbach     . 
Maulbronn . 
Neckarfulm 
Stuttgart,  Sta 
Stuttgart,  Am 
Vaihingen  .    , 
Waiblingen 
Weinsberg 

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der  Amtskörperfohaften,  Gemeinden  oto. 


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Böblingen  .    . 
Brackenheira  . 
Cannftatt    .    , 
Eßlingen     .    , 
Heilbronn  «    . 
Leonberg   . 
I^udwigsburg 
Marbach     .    . 
Maulbronn 
Neckarfulm 
Stuttgart,  Sta 
Stuttgart,  Am 
Vaihingen  . 
Waiblingen     . 
Weinsberg 

Balingen     . 
Calw      .    . 
Freudenftadt 
Herrenberg 
Horb      .    .    . 
Nagold  .    . 
Neuenbürg 
Nürtingen  . 
Obemdorf  . 
Reutlingen 
Hottenbnrg 
Rottweil     . 
Spaichingen 
Sulz  .    .    . 
Tübingen    .    . 
Tuttlingen  . 
Urach    .    . 

der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden  etio. 


203 


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204 


Vermögensverwaltung 


C.  Zofammenftellong  des  prozentualen  Verhältmles  der  Amts-  und  Gemeindeunilagen 

auf  Grundeigenlhum,  Gebäude  und  Gewerbe  im  Etatsjahr  1877/78  zu  der  Staatsfteuerumlage 

in  rämmtlieken  Bezirken  und  Gemeinden  des  Landes. 

Neckarkreis. 


Namen 
der 

und  Uemeinden 


l  Backnang, 

Amtsfcliadüii 
GoHJoindofffhadcn : 

AHinorsbaeh 
Althiitrt  ,  .  . 
Brut"  h  .... 
Cüttenwdler  . 
Ebersbei"^  .  . 
Fornsb;u"ii  ,  ^ 
Grrrab.  ,  .  . 
Ovoli-Alpaib  . 
Giijß'Edadi  . 
llfiningtin  .  . 
Ifeateusbaoh  , 
Jux  .... 
Liiipuldsvvcifer 
3Iaubuch  .  . 
Murrhardt  .  . 
Neu-Fürftenhütte 
Ober-Brüden  . 
Obcr-Weiffach . 
Oppenweiler  . 
Reichenberg  . 
Rietenau .  .  . 
tjechfelberg 
Spiegel  berg 
Steinbach  .  . 
Strümpfelbach  . 
Sulzbach .  .  . 
Unter-Brüden  . 
Unter-Weiffach 
Waldrems  .  . 
Durch  fehnitt 


2.  Befigheim. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden 
Befigheim    .    . 
Bietigheim    .    . 
BOnnigheim .    . 
Erligheim     .    . 
Freudenthal     . 
Gemmrigheim  . 
Grofi-Ingersheim 
HefTigheim   .    . 
Höfen.    .    .    . 
Hohenftein  .    . 
Usfeld     .    .    . 
Kaltenweften   • 


32,9 

I32,ii 
19i),ri 
217,3 
185,9 

183,1 

5r>,3 

270,2 

2IX),7 

l*>ri,5 
132,8 
196,5 
281,0 
188,6 
222,8 
230,0 
137,0 
259,4 
188,9 
308,2 
109,5 
96,7 
126,5 
197,2 
123,0 
121,4 

163,6 


35,4 

80,7 

133,1 

58,1 

49,0 

127,5 

79,0 

75,6 

331,4 

253,5 

201,8 

122,0 


der 

*JbürJtTtiter 

imd  Geuißindeti 


Klrehheim  a*  N.  • 

Klein-Itiger^licim  , 
j.auffen  a  N.  .  * 
liödiji^an .  .  .  ♦ 
Motter^irnmern 
Scbotisaoh  .  .  , 
Walheim ,  ,  .  , 
Durchlchnht  , 

3.  Bdblingen. 
AmtsiVhadeu     . 
Gi^iioindcrcbad^'ii 
BfJblin;;on 
Aidlht^t-n 
Altdart    . 
Broitenftuin 
DätKinge!» 
Da^ersheini 
Darmsheim 
Deufringcn 
Döffingen 
Ehningen 
Holzgerlingen 
Magftadt 
Maichingen 
Neuweiler 
Schafhaufen 
Schönaich    . 
Sindelüngen 
Weil  im  Schönbuch 

Durchfchnitt  . 

4.  Brackenheim. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden: 
Brackenheim 
Botenheim    . 
Cleebronn    . 
Dürrenzimmern 
Eibenabach 
Frauenzimmern 
Güglingen    . 
Haberfch  lacht 
Häfnerhaslach 
Haufen  b.  M. 
Haufen  a.  Z. 
Klein-Gartach 
Klingenberg 
Leonbronn   . 
MalTenbach  . 


186,4 

f|9,2 

97,2 
169,8 
18ö,3 
103,0 


33,6 
16,1 


2], 2 

tiö,9 
23,3 
27,0 

87,8 
26,7 

32,2 
29,9 
7-2,4 
80,6 
84,3 
41,0 


21,8 


17,2 

81,0 
176,7 

85,5 
105,2 
119,2 

89,2 

38,9 
179,8 


57,9 
29,0 
208,0 
85,3 
24,3 


der 

Ubt^räiuter 

und  (loradudt'ii 


I-- 


*  »  >»  t 


i52£' 


MdmaheJm  , 
Mioheibach  . 
Koiliperg  , 
Kiudorliofon 
Nordhauftin . 
Nordhi;im  . 
Ocbftjnbach . 
Ocbfenberg  . 
rfaffenbofcn 
Schwargern  , 
^pielln^jg  . 
Stettcn  II.  IL 
Stockhetin  . 
Weiler  .  . 
ZnlK^rfeld 

DiircKlcbnilt 


5.  Cannftatt« 
Amtsfchaden 
Gemeindefchaden : 

Cannftatt      . 

Fellbach  .     . 

Hedelfingen  . 

Höfen .    .    . 

Mühlhaui'cn  . 

Mnnfter  .     . 

Ober-Türkheim 

Oeffingen 

Rohracker   . 

Rommeishaufen 

Rothenberg . 

Schanbach   . 

Schmiden     . 

Sillenbuch    . 

Stctten    .    . 

Uhlbach  .    . 

Unter-Türkheim 

Wangen  .    . 

Zatzenhaufen 
Durchfchnitt 


6.  Eßlingen. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden 

Eßlingen .  . 
Aichfchieß  . 
Altbach  .  . 
Berkheim  . 
Deizisau  .  . 
Denkendorf 


6B,0 

01,2 

145,2 

39,1 

185,4 

103,5 

105,4 
30,7 

117,4 

202,3 
58,3 

282,5 

63,8 
76,2 


11.3 

134,0 
109,2 
157,3 
125,2 
125,2 
226,0 
76,7 
137,6 
351,8 
119,1 
164,2 
166,5 
173,7 
290,3 
140,9 
211,4 
119,1 
266,3 
185,5 

137,9 


25A 

179,2 

105,0 

48,4 

131,0 

98,7 


der  Amtskörperfchaften^  Gemeinden  eto. 


205 


Neckarkreis. 


Namen 
der 

VerhAl 

fchadc 
Staat! 
in  Pro 

Namen 
der 

Namen 
der 

Oberämter 

S=^S5-2. 

Oberämter 

ilie-i: 

Oberämter 

S  oa  o  <»  ^7 

und  Gemeinden 

und  Gemeinden 

II  »n 

und  Gemeinden 

3  «  •  5.55- 

^  ^  •*  s 

Hegensberg.    .    .    . 

182,9 

Schöckingen     .    .    . 

Schmidhaufen  .    .    . 

281,6 

Köngen    .    .    . 

56,1 

Warmbronn      .    .    . 

44,0 

Steinh^im     .... 

144,8 

Neilingen 

150,1 

Weil  der  Stadt    .    . 

— 

Weiler  z.  Stein    .    . 

91,6 

Neuhanfen  . 

143,2 

Weil  im  Dorf  .    .    . 

44,7 

Winzerhaufen  .    .    . 

82,2 

Ober-Eßlingen 

135,0 

Wimsheim   .... 

Durchfehnitt  .    . 

98J 

Pfauhaufen  . 

— 

Durchfehnitt  .    . 

23,9 

Plochingen  . 

60,8 

MW,V 

Steinbach     . 

66,6 

II.  Maulbronn. 

Wendungen. 

6,3 

9   Ludwigsburg. 

Amtsfehaden     .    • 

23,2 

Zell     ... 

86,4 

Amtsfehaden     .    . 

27,4 

Gemeindefchaden : 

Durchfehnitt 

137,9 

Gemeindefchaden : 

Maulbronn   .... 

24,4 

Ludwigsburg   .    .    . 

127,8 

Derdingen    . 

51,3 

7.  Heilbronn. 

Aldingen      .... 

127,3 

Diefenbach  . 



Amtsfehaden     .    . 

5,5 

Afperg 

Beihingen     .... 

97,4 
118,3 

Dürrmenz    . 
Enzberg  .    . 

77,9 
63,6 

Gemeindefchaden  : 

Benningen    .     .     .    . 

89,5 

Freudenftein 

137,6 

HeHbronn     .    .     .    . 

144,5 

Bifllngen.    .    .    .    , 
Eglosheim    .... 

90,2 

Gündelbach . 

Abftatt    .    . 

170,5 

80,2 

Illingen    .    . 

— 

Biberaeh .    . 

— 

Geifingen     .... 

137,9 

Klein-Villars 

180,1 

Böckingen   .    . 

140,7 

Heutingsheim    .    .    . 

104,8 

Knittlingen  . 

57,2 

Bonfeld   .    . 

55,3 

Hoheneck     .... 

146,4 

Lienzingen  . 



Flein   .    .    . 

113,4 

Kornweftheim .    .    . 

101,1 

Lomersheim 

67,2 

Frankenbach 

51,8 

Markgröningen     .    . 

75,6 

Oelbronn .    . 

Fürfeld    .    . 

136,2 

Möglingen    .... 

90,5 

Oetisheim     . 



Groß-Gartach 

— 

Neckargröningen  .    . 

95,2 

Pinache  .    . 

81,8 

Horkheim    . 

32,0 

Neckarweihingen .    . 

137,7 

Schmie    .    . 

— 

Kirchhaufen 

— 

Oßweil 

161,8 

Schönenberg 

141,3 

Neckar-Gartach 

69,4 

Pflugfelden  .... 

185.8 

Schützingen . 



Ober-Ei  fesheim 

— 

Poppenweiler  .    .    . 

89,7 

Serres     .    . 

92,9 

Sontheim      .    . 

77,2 

Schwieberdingen  .    . 

108,3 

Sternenfels  . 

7,6 

Thalheim     .    . 

96,4 

Stammheim  .... 

140,4 

Wiernsheim 

Ünter-Eifesheim 

25,0 

Thamm 

116,7 

Wurmberg  . 

22,5 

Unter-Gruppenbach  . 

— 

Zuffenhaufen    .    .    . 

142,6 

Zaifersweiher 

— 

Durchfehnitt  .    . 

115,9 

Durchfehnitt  .    . 

115,9 

Durchfehnitt  .    . 

36,6 

8.  Leonberg. 

10.  Marbach. 

12.  Neckarrulm. 

Amtsfeh  ad  en     .    . 

45,0 

Amtsfehaden    .    . 

45,1 

Amtsfehaden     .    . 

19,3 

Gemeindefchaden : 

Gemeindefchaden : 

Gemeindefchaden: 

Leonberg     .    .    .    , 

17,4 

Marbach 

157,3 

Neckarfnlm.    .    .    . 

96,0 

Ditzingen     . 

122,4 

Aifalterbach     .    .    . 

107,6 

Bachenau     . 

54,4 

Eltingen  .    . 

16,3 

AHmersbach     .    .    . 

— 

Binswangen 

76,4 

Flacht.    .    . 

_  — 

Auenftein     .    .     .    . 

165,3 

Bittelbronn  . 



Friolzheim   . 

.   •  — 

Beilftein 

82,0 

Böttingen     . 



Gebersheim  . 

33,2 

Burgftall      .... 

44,7 

Brettach  .    . 

61,1 

Gerungen     . 

63,7 

Erbftetten    .... 

55,9 

Bürg   .    .    . 

128,4 

Haufen    .    . 

20,6 

Erdmannhaufen    .    . 

55,8 

Cleverfulzbach 

105,5 

Heimerdingen 

— 

Gronau 

144,1 

Dahenfeld    . 

66,5 

Heimsheim 

-^ 

Groß-Bottwar .    .    . 

31,3 

Degmam      . 

39,7 

Hemmingen  . 

— 

Höpfigheim  .... 

44,0 

Dnttenberg  . 

— 

Hirfchlanden 

126,6 

Hof  und  Lembach    . 

167,8 

Erlenbach    . 

86,5 

Höfingen  .    . 

42,2 

Kirchberg    .... 

8,2 

Gochfen  .    . 

25,8 

Komthal .    . 

29,1 

Klein-Afpach    .    .    . 

256,5 

Gundelsheim 

51,9 

Malmsheim  . 

— 

Klein-Bottwar .    .    . 

147,4 

Hagenbach  . 

39,0 

Merklingen  . 

— 

Mundeisheim    .    .    . 

120,3 

Höchftberg  . 

25,4 

Mönsheim     . 

— 

Murr 

94,6 

Jagftfeld.    . 

97,1 

MQnchingen . 

14,5 

Naffach 

332,4 

Jagfbhaufen. 

108,6 

MOnklingen  . 

— 

Oberftenfeld     .    .    . 

31,7 

Kochendorf . 

28,0 

Peroufe  .    . 

121,6 

Ottmarsheim     .    .    . 

68,3 

Kocherfteinsfeld  .    . 

22,1 

Renningen   . 

30,2 

Pleidelsheim     .    .    . 

93.1 

Kocherthürn     .    .    . 

31,8 

Rntesheim    . 

— 

Rielingshaufen .    .    . 

63,7 

Lampoldshaufe 

n  .    . 

142,8 

206 


YeniiögeiisYerwaltung 


Neckarkreis. 


Namen 

der 

Oberära  ter 

und  Gemeinden 


MäckmiUil  .  . 
Neuenftadt  .  . 
Ober-Gneftheim 
Ot*dheim  .  .  . 
Oflfenaii    ,     .     , 

RüJ^beiiB  i  , 
SfgHngen  *  . 
Tiefenbach  ,  , 
Untcr-Gneabeini 
Widdern  .  .  . 
ZUttlingen    .     . 

DurcbfchniU 


13,  Stuttgart. 

Stuttgart      .    .    . 

14.  Stuttgart. 

Amtaf^hadun  , 
Gämeindefchaden : 
Bernhaiifen  ,  . 
Birkach  .  >  , 
BüDlandeti  .  . 
Bothnang  .  . 
Begerloch  ,  . 
Echterd Ingen  . 
Feuer baeb  .  . 
Gaiäburg  .  . 
nartbaufcn  .  . 
Heumaden  .  . 
KaStenthal  .  i 
Kemnath .  .  . 
Leinfelden  ,  • 
Mühnngen  *  . 
Muiberg  .  .  * 
Obür-Sielmingen 
Plattonhardt  . 
Flicningen  ,  . 
Rohr  .  .  .  , 
Riiith,  ,  *  . 
Scbarn häufen  . 
Stein eubronn  . 
Stetten  .  *.  . 
UnteT'iSielmingon 
Vatbingen  .  < 
Waidenbuch  , 
Durchfchnitt 


TE  3    *  CT 

S  *  1  I*  5" 

^^  p  ^ 
»  «  c  ? 


45,3 

65,8 
10,7 
53,1 
39J 

89,G 
83,5 

121,2 

6a,3 


191,0 


83,3 
200,8 

5ö,0 
251,6 

80,8 

39,5 
104,2 
153,4 

GI,1 
103,4 
241,7 
138,2 
166,4 

48.3 
147,0 

64,1 
135,8 

82,8 

92,9 
19U,B 

2mp 

62,0 

tA 

32,1 
70,2 


Namen 

der 

Oberamter 

und  Gememden 


16.  Vaihingen. 

ÄmtÄfcbaden 
Gcmeindefcbaden: 
Vaihingen    »     , 
Aurich     .    ,    , 
Eberdingen  .    . 
EnQngen .    ,    . 
Enzwei  hingen  . 
Groß-GIattbach 
G  ro  JJ-  Sacb  f en  heim 
Hqchdorf     .    , 
Hohen-Haslacb 
Horrbeim 
Iptingen  *     ,     . 
KleiD-Sachfenheim 
Mühl  häufen .    > 
NuMorf  .     ,     . 
Ober-Riex  lögen 
Rieth  .    .    ,    . 
Rofiwag  .    ,    . 
Sershcim      .     . 
Untermberg 
Unter- Riexingen 
WeilTach.    .     . 
Durchfcbnitt 


16.  Waiblingen 
Ämtsfcbaden 

G  e  mei  nd  ef  eh  ad  e  u 
Waiblingen  .    . 
Baaeb .    .    .    r 
Beinftein  <    .    . 
Birkmannaweiler 
Brltenfeld     .^   - 
Brcuningsweiler 
Bretzenaeker    . 
Buoch .    .    ,    . 
Bürg    .    .    ,    • 
Emlerabaeh 
Groß-Heppach  > 
Hanweiler    ,    . 
Hegnacb  ,    ,    > 
HertmannBweiler 
ITöchberg     .    . 
Hocbdorf     .    , 
Höfen  .    ,    .    . 
Hohenaoker 
Klein-Heppacb 
Korb    .... 
Leutenbach  ,     , 
Neckanrems 


!=Si^^ 


S    =1  «— ^ 

a  «  3    j     ■ 
Ö  ^  -i        ä 


34p9 

113,0 
106,5 

107,7 
35,8 


112,4 
5S,9 


25,8 

78,0 

80,9 

107,1 

165,0 
162,7 

51,0 


i0p9 

112,2 
181,8 
116,9 
157,6 

249,0 
286,9 
145,0 
188,5 

94,1 

95,1 
242,2 
259,1 
141,7 
195,4 
255,8 
262,8 

95,6 
161,5 
201,4 

53,0 
141,4 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


I  *  Q.3  r- 

:  ■  A  o  :. 


Netlraerabach 
Neultadt .     . 
Oedernbardt 
Oefcbelbronn 
Oppelabobm 
Reichenbach 
Rettersburg 
Sehwaikbeim 
Steinach  .    , 
Strßmpfelbach 
Winnenden  ,    . 
Durchfcbnitt 


17.  Weinsberg. 

Amtsrchadeu     . 
Gemcindefebaden : 
Wcinsberg   . 
Affalt  räch    , 
Amracrtaweiler 
Bitzfeld  ,    , 
Bretzfeld 
Dimbach ,    , 
Eberftadt     » 
Eichelberg  , 
EUhofen  ,    * 
Efcbenau 
FinfterrDth  . 
Geddetsbach 
Gellmerabacb 
Graut Ichen  . 
H^lsern    .    . 
mßiinUilz    . 
Lrtwenftein  » 
Maieofels 
Main  bar  dt   . 
Neubütten    . 
Neulautem  . 
Rappacb  -    . 
Scbeppach    * 
Schwabbacb 
Siebeneich   . 
Steinsfeld     * 
Sülzbaeh ,    . 
Unter-Heimbach 
Unter- Heinricth 
Waldbach    , 
Weiler     .    , 
Wimmentbal 
WUrtenroth  . 
Willabach    , 
Durch  fehnttt 


238,4 

105,4 
140,1 

82,8 
160,6 
212,8 

92,0 
106,8 
185,1 
174,3 
113,8 
126,0 


374 

86,5 
243,4 
251,7 
149,9 

72,4 

54,1 

60,2 
148,4 

60,3 
157,0 
268,6 
348,3 
192,8 
200,9 

85,9 
198,2 
260,4 
199,3 
269,6 
367,1 
207,4 

33,1 

59,2 
233,1 
184,1 
234,9 

97,8 
172,5 

47,2 
108,4 
114,2 

89,6 
115,4 
183,2 

li9,5 


der  Amtskörperfchaften,  Oemeindeo  etc. 


207 


Schwarz  vraldkreis. 


Namen 

der 

Ober  Ämter 

und  Gemeinden 


Namen 

der 

Oberamtcr 

nnd  Gemuindcn 


Namen 

dtir 

OheHimter 

lind  Gemeinden 


o  ST  E  g  » 

fl  5  „  -** 
3  -1  I  r.  ^ 

g » 


1.  Balirrgen. 

Ämtsfehaden     , 
Gememdefchaden: 
Balbgen « 
Bitz     .    , 
Burgfei  den 
DQrrwangon 
Ehingen  . 
Endingen 
Engfclatt 
Erlahcim 
Erzingen . 
Frommem 
Gerslingen 
HeXel  Wangen 
Höflingen 
Laufen    , 
Lautungen 
Margrethanfeti 
MeBltetten   , 
Öber-Digisheim 
Onftmettiugen 
Ortdorf   .    . 
Pfeffingen    . 
Stockenhanfen 
Streichen 
Thailfingen  . 
Thieringen   . 
Tnj  eh  tel  fingen 
Unter-Digrahuim 
Waldftetten . 
Weilhetm 
Winterlingen 
Zillhauren    > 
Dnrchfchnitt 

2«  Calvi. 

Amtafchaden 
Gemeindefchaden 

Calw  ,    .    . 

Agenbacb    , 

Aichhalden  , 

Alt-Bulnch  . 

Aithurg  .    t 

Alt-Hengftett 

Berg  orte .    , 

Breitenberg- 

Dachtel   .    . 

Deckenpfronn 

Dennjäcbt    « 

Emberg  .    « 

Emftmühl    . 

Gechingcn    . 

Hirfiin      ,    . 

Hohbronn   . 

Horaberg     , 

Liebeisberg 

Lieb  enteil    , 


15,1 

86,2 

148,1 

171,9 

218,9 

116,9 

129,0 

1U9,6 

100,0 

43,r> 

77,4 

129,3 

170/2 

40,4 

56,8 

33,5 

44,4 

60,5 

68,3 

57,2 

109,5 

49,4 

299,6 

174,3 

121,9 

116,6 

65,7 

40J 

196,3 

2B4,6 

146,6 

152,1 


li,3 

182,6 
216,1 

99,4 


256,0 

588,6 

104,3 
86,7 

190^5 


Martinamoos    . 
Monakam     .    , 
MöttUngen    *    . 
Neu -Bu  lach 
Nen-Hengftett  * 
Neuweiler    ,    , 
Ober-Haagftett 
Ober-Kollbach . 
Ohcr-KoUwangen 
Ober-Reichenhath 
Oftelaheim   «    . 
Üttenbronn  ,    , 
Röthenbach 
Scbraieh  .    .    . 
äintmozheim     .. 
Sommenhardt  . 
Speßhardt   ,    . 
Stammheim  .    , 
T  ei  nach  ,    .    * 
Untere  Haugftett 
Unter-Reichenbach 
Würzbach    .    . 
Zavelfteiu    ,    « 
Zwerenberg 

Durchfchnitt 


3.  Freudenftadtp 

Amtsfeh  ad  en     . 
Geineindüfchaden : 

Freudeaftadt  . 
Aach  ,  ,  .  . 
Baiersbronn 

Belcnfeld  ,  , 
Büffingon  ,  , 
Creabach  ,  , 
Dieteraweiler  , 
üornftetten,  , 
Durrwtiiler  -  , 
Edelwoller  ,  . 
Erzgrube  *  . 
Glatten  .  .  . 
Götteifingen 
Grömbach  .  . 
Grüntlial  ^  .  . 
Hallwaugen.  . 
Herzogsweiler , 
Hefelbach  ,  * 
Hochdorf  ,  . 
Hörfchweiler  . 
Hntzenbach.  , 
IgeLoberg  ,  , 
Lombach  *  . 
Loßburg ,  .  , 
Nenneck  .  ,  , 
Uber-lflingen  , 
Ober-Musbach  , 
rfal  zgr  a  tcn  w  ei  I  er 
Keichcnbach  , 
Heiner^u    .    . 


257,9 
177,5 

308,9 
101,7 

363,1 

225,4 

56,7 

272,0 


159,2 
141,3 

144,3 

199,8 
Ö9,5 

100,4 
89,0 

15,6 


60,7 
3J2,5 

27,9 
204,1 
101,4 

72,2 
606,3 
258,2 

434,0 
231,3 


264,3 
248,1 
335,3 

247,1 

826,5 
215,8 
191,2 

221,4 
78,9 

251,9 
71,1 

158,9 

241,9 


Rodt 386,2 

Roth 147,6 

Schömberg  ....  150,3 

Schopfloch  ,    ^    *    .  — 

Sehwarzenberg    ,    ,  285,5 

Thumliugen .     .     *     .  — 

Unier-Iflingen  »    *     .  — 

Unter-Mushach     .    .  58,6 

Wittendorf  .    .    ,    .  97,2 

Wittlenaweiler     *    .  — 

Wörneraberg  -    ,    ,  340,3 

Durchfchnitt    .    .  123,^ 

4.  Herrenberg, 

Amtafchadeu     .    .  18,3 
Gemeinderchaden : 

Herrenberg ....  56,6 

AffftMtt   /  .    .    .    ,  61,2 

Altingen 134,0 

Bondorf 76,3 

Breitonhol^  ....  157,5 

Entringen     ....  97,4 

Gärtringen  ...»  — 

Gült(tein 57,9 

Haalach 87,2 

Hildrizhaufen  .    ,    ,  67,8 

Kayh 138,3 

Kuppiugen  ....  59,9 

Mönchberg  ,    .    ,    •  96,4 

Mötzingen    ,     .     ,    .  123,7 

Neb  ringen    ,    .    .    ,  52,5 

Nu  f ringen     ....  75,4 

Ober-lefingen  ...  24,7 

Ober-lcttingen.    .    ,  55,7 

Oberndorf  .    .     ♦     ,  159,0 

Oefchelbronn    .    .    .  94,2 

Präilfingen    ....  159,3 

Foltringen  ....  54,0 

Kenften 56,8 

Rohrau 103,5 

Thailfingen  ....  101,1 

Untcr-Ie  fingen      ,    ,  79,3 

Unter-Iettingon     .    .  84,8 

Durchfchnitt   .    .  76,6 

5.  Horb. 

Amtafchadcn     .    ,  36^4 
Gemeindefchaden: 

Horb 73,4 

Ahldorf 157,1 

AUheim   .    .    .    .    •  100,9 

Baiüngen     ,    -    •    ,  36,7 

Bieringen     ,    .    *    .  132,0 

Bicrliugen    ....  212,9 

Bifdechingen    .     ,    .  105,3 

Bittclbronn  ,    .    ,    .  135,7 

Börftingen  .     .    ,    .  233,9 

Eutingen,    .    .    .    <  X3,9 


208 


YennögenBYenraltiing 


chwarzwaldkreis. 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


»  r»  3  2. 


Namen 

der 

Oberämter 

nnd  Gemeinden 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


o  •  s  9  ;:r 


Felldorf  .    , 
Göttelfingen 
GrUnmettftetten 
Gündringen 
Hochdorf 
Ihlingen  . 
Ifcnburg  . 
Lützenhardt 
Mühlen    . 
Mühringen 
Nordftetten 
Rexingen 
Rohrdorf 
Salzftetten 
Sulzan     . 
Vollmaringen 
Wachendorf 
Weitingen    . 
Wiefenftetten 
Durchfchnitt 


6.  Nagold. 

Arotsfchaden 
Gemeindefchaden : 
Nagold    .    .    . 
Altenfteig,  Stadt 
Altenftoig,  Dorf 
Beihingen    . 
Berneck  .    . 
Beuren    .    . 
BöHngen .    . 
Ebershardt . 
Ebhanfen     . 
Effringen     . 
Egenhaufen . 
Emmingcn   . 
Enzthal   .    . 
Ettmannsweiler 
Fünfbronn  . 
Garrweiler  . 
Gaugenwald 
Gültlingen    . 
Haiterbach  . 
Ifelshaufen  . 
Mindersbach 
Ober-Schwandorf 
Ober-Thalheim 
Pfrondorf    . 
Rohrdorf     . 
Rothfelden  . 
Schietingen  . 
Schönbronn . 
Simmersfeld 
Spielberg     . 
Sulz    .    .    . 
üeberberg   . 
Unter-Schwandorf 
Unter-Thalheim 
Walddorf    .    . 
Warth     .    .    . 


161,6 
44,9 

32,8 
24Ü,2 
188,3 
251,5 

s:L4 


53,0 
120,1 

74,1 
lll.ii 

01.4 


27,0 
38,7 

112,1 

64,5 

43^4 
109,9 

99,7 
167,4 
lGB,f> 

200,6 


60,2 
122,1 
132,7 


172,2 
32,7 
85,7 

190,2 

216,1 
88,3 

107,0 
55,1 

55,1 


Wenden  .... 

Wildberg     .    .    . 

Darchfchnitt  . 

7.  Neuenbürg. 

Amtsfcha^en     . 
Gemeindefchaden : 
Neuenbürg  . 
Arnbach  .    . 
ßeinber^.    . 
Bernbach     . 
Biefelsberg  . 
Birkenfeld    . 
Calmbach;    . 
Conweiler    . 
Dennach  .    . 
Dobel .    .    . 
Engelsbrand 
Enzklöfterle 
Feldrennach 
Gräfenhaufen 
Grnnbach    . 
Herrenalb    . 
Höfen.    .    . 
Igelsloch 
Kapfenhardt 
Langenbrand 
Loffenau  .    . 
Maifenbach  . 
Neufatz   .    . 
Ober-Lengenhardt 
Ober-Niebelsbach 
Ottenhaufen 
Rothenfol    . 
Salmbach 
Schömberg  . 
Schwann .    . 
Schwarzenberg 
Unter- Lengenhardt 
Unter-Niebelsbach 
Waldrennach   .    . 
Wildbad  .... 
Durchfchnitt    . 


8.  NOrtingen. 

Amtsfehaden     . 
Gemeindefchaden : 
Nürtingen    .    .    . 

Aich 

Altdorf  .... 
Altenrieth  .  .  . 
Balzholz  .... 
Benren  .... 
Erkenbrechtsweiler 
Frickenhaufen  .  . 
Gratenberg .  .  . 
Groß-Bettlingen  . 
Grötzingen  .  .  . 
Hardt 


180,6 

112,8 

62,7 


17,3 

188,5 

211,8 
324,9 

82,7 
106,8 

217,0 

172,6 
150,7 
231,1 
116,2 
228,3 
140,6 
178,4 


214,3 
158,1 

39,6 
470,6 
212,1 
180,4 
172,3 
375,0 
231,5 
123,3 

138,8 
178,1 
297,2 
232,5 
96,1 
106,7 


23,7 


17,7 

159,9 
83,9 
56,9 

111,9 


73,9 
156,4 


Eappishänfem 
Klein-Qettlingen 
Kohlbe^g     ... 
Linfenhofen.    . 
Neckarhäufen  . 
Neckai*tehzlingen 
Neckarthailfingen 
Nenenhaus  .    .  . 
Neuffen  • .  • .    . 
Ober^Boihingen 
Ober-En  fingen 
Raidwangen     . 
Rendern  .    ... 
Tifchardl     ... 
Unter-Boihingen . 
Unter-Enfingen 
Wolffchlugen  • 
Zitzishaufen     . 
Durchfchnitt 

9.  Oberndorf. 

Amtsfehaden     . 
Gemeindefchaden : 
Oberndorf    . 
Aichhalden  . 
Alpirsbaoh  . 
Altoberndorf 
Bach-Altenberg 
Beffendprf  . 
Betzweiler  . 
Bochingen    . 
Ehlenbogen . 
Epfendorf    . 
Fluorn     .    . 
Hardt .    .    . 
Harthaufen  . 
Hochmöffingen 
Lauterbach  . 
Mariazell 
Peterzell .    • 
Reuthin   .    . 
Römlinsdorf 
Röthenbach . 
Röthenberg. 
Schramberg 
Seedorf  .    . 
Sulgan     .    • 
Sulgen     .    . 
24  Höfe  .    . 
WaldmöIIingen 
Winzeln  .    .    . 
Durchfchnitt 


10.  Reutlingen. 

Amtsfehaden     . 

Gemeindefchaden : 

Reutlingen  .    •    . 

Betzingen    .    .    . 

Bronnen  .... 


101,4 
37,4 

:  28,3 
70,7 

56,2 

104,1 

27,2 

128,0 
81,5 


2^,1 

107,1 

127,9 

32,0 


44,7 

96,9 
132,4 
114,4 

40,2 
297,8 
172,9 
108,8 

30,7 

50,7 
102,9 

92,0 
328,5 

74,7 

71,9 
294,0 
227,7 
112,2 
257,8 
145,5 

58,8 
197,7 
186,5 

B0,5 
318,1 
222,6 

64,1 


120,8 


4,7 

161,2 

79,3 

109,9 


der  AmtBkörperfcliaften,  Gemeinden  etc. 


209 


Schwarzwaldkreis. 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


2  2*2®- 


Namen 

der 

Oboräniter 

und  0  umwinden 


O  *  'j  a  « 

«^    /*  E0  ^    ^ 

s  -  &»■ 

^  ;;  Di  (5, 

2  2  =  f  &J 


Namf^n 

der 

Obcrilmtcr 

und  Gt^ineindon 


p  '^  «^     » 


Bronnweiler  . 
Eningen  .  .  . 
Erpfingen  .  . 
Genkingen  .  • 
Gomaringen  . 
Groß-Engfting^n 
Hänfen  a'.  d:  Lanchert 
Holzelfingen  . 
Honau  .  .  '. 
Klein-Engftingen 
Mägerkingen  . 
Oberhau  fen.  . 
Ohmenhaufen  . 
Pfullingen  .  . 
Stockach  .  . 
Undingen  .  . 
Unterhanfen  . 
Wannweil  .  . 
Willmandingen 

Dnrchfchnitt 


II.  Rottenbarg. 

Amtsfchaden    . 
Gemeindefchaden : 
Rottenburg . 
BodelshanTen 
Bühl    .    .    . 
Dettingen    . 
Eckenweiler 
Ergenzingen 
Frommenhänfen 
Hailfingen    . 
Heinmendorf 
Hirrlingen    • 
Hirfchan .    . 
Riebinge'n    . 
MalHngeii    . 
Nellingsheim 
Niedernau    . 
Obernan  .    • 
Oefching'en  . 
Ofterdingen. 
Kemmingsheiin 
Schwalldorf 
Seebronri 
Thalheim     . 
Weiler     .    . 
Wendelsheim 
Wolfenhaufen 
Wurmlingeü 

Durchfchnitt 


12.  Rottwell. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden : 
Rottweil.    .    .    . 
Böhringen    .    .    . 


83,4: 

69,0 


86,3 
29,3 
62,6 

35,9 


96,8 
63,6 
24,7 
40,0 
21,1 
93,7 
17,7 

100,9 


19,2 

68,3 

148,0 

190,5 

113,3 

160,4 

26,7 

104,0 

40,8 

64,2 

45,9 

63,8 

36,5 

34,3 

126,3 

150,7 

71,:) 
7:^,7 

78,5 
69,0 


13,5 

50,8 
129,0 


Böfingen»    . 
Böhliuj^en    . 
Dautinergen 
DelBlingen   . 
Dietingen 
Dormetttngen 
Dottern  häufen 
Dunningcn  . 
Feckcnhaufen 
Flözlingen    , 
Gölladorf     . 
GöÜüngen     . 
Haufen  a,/Th. 
Haufen  ü./R, 
Herren  z  i  tu  mem 
Horgen     .    , 
triilingen  ,     . 
Lackündorf . 
LaufTcn    .    . 
Locherhüf   . 
Neufra     .    , 
Neukirch 
Roßwangen« 
8cli<)raberg  . 
Seh  wenn  ingcn 
StetttjD    ,    . 
Tübingen 
Vi  Hingen 
Wellendingi^n 
Zepfenhao    . 
Zimmcrti  o,/H 
Zimmern  nJB 

Durch  fchnitt 


13.  Spaichingen. 

Amtefchadon     . 
G  e  m  e  i  n  d  e  f «^  liaden : 
Spaichingcn 
Aixheim  . 
Aldingen, 
Balgbetm 
BOttingen 
Hubi^heim 
D  Illingen 
Denkingen 
Dürbhcim 
Egesbeim 
Frittting^en 
Gosheim  . 
K^juigaheim 
Mablftetten 
Kijfplingen 
Obernheim 
Hatb  8  häufen 
Keichenbacb 
SchOrziugen 
Wehingen    * 
Weilen  n./B. 

Burcbichnitt 


39,5 

95,6 

128,2 

21,2 
31,4 
21,9 
44,B 
275,1 

884 
184,3 

140,t 
7L3 


85,1 
155,9 
2öb,6 

83,8 

50,9 
177,3 

28,3 
144,4 

56.5 

109,8 
141,1 
160,8 
252,1 

75,8 


15,6 

78,1 
7n,3 
67,1 

20,7 
110,1 

98,8 
119,1 

59,0 
263,3 

294,3 

61,2 

120,0 
84,6 
66,6 
59,2 
74,3 

74,2 


14.  Sulz, 

Amtsfchaden  , 
Gemeindefcbaden ; 
Sulz  -  ,  ,  .  . 
Aiftaig  .  ,,  .  . 
Bergfelden  ,  •  , 
Bettenhaufen  »  i 
BiekeLsberg  .  . 
Binsdorf  *     i     *    . 

BüU 

ßrittheim  .  ,  . 
Bufenweiler  .  , 
Dornban ,  ,  ,  . 
D  U  rre  n  mett  fte  tte  n 
Fnmfat  .  ,  ,  , 
Hokhatifcn  .  *  . 
n  o  [)  f  au  -  Ne  iin  tb  au  f  e  n 
Lfingen  .  .  ,  . 
Lei  dringen  .  ,  . 
Lcinftetten 
Marlcbalkenairometn 
Mfihlhein)  ,  . 
Ren  friz häuften  * 
Rofenfeld  .  . 
HntbetizLmTnem 
Sigmarswangen 
Stern  eck , 
Trichtingen 
Vöhringcn 
Wäkle  . 
Weiden  . 
Wittershanfen 
Durch  fchnitt 


15.  Tübrngen. 

Amtsfchaden     > 
Gemelndefcbaden 
Tübingen 
Altenbuig    . 
Bebenbaufcn 
Dej^erfchlacbt 
Deren  dingen 
Dettenbaufen 
Dilrnacb  .    , 
DuÜLingon    . 
Guiebel    .    , 
(ii'iuningen   . 
H^abicb   .     . 
Hagellocb     , 
lettenburg   . 
Immenhaufen 
KiLcbbcrg    . 
Kirchen  toUiusfart 
Kufterdingcn 
Luftnau   .    . 
Mab  ringen    • 
Nehreu    *    , 
Ofterdingen  * 
Pfründurf     . 


19^ 

44,0 
93,1 
16,6 
70,4 
27,3 

82,8 
414 
81,6 

m,o 

25,0 

90,6 

4fJJ 

169,1 

91,5 

55,2 

116,8 

119,7 

97,2 

188,3 

24,9 

45,4 

167,1 

lüö,2 


1B3,8 
46,8 
50,4 

58,9 


13,5 

139,4 
31,7 
49,6 

211,1 
20,6 

116,1 
48,9 
55,9 
91,8 

1U5,7 

195,6 
61,5 
33,3 

64,9 
33,9 
3CJ,0 


50,9 


Warttemb.  Jabrbfloher  1883. 


14 


210 


V  ermögenB  Verwaltung 


Schwarzwaldkreis. 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


2  ff  1*3  £ 
o  »  »  «  S^ 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


«2 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


Pliezhanfen . 
Rommeisbach 
Rübgarten  • 
Schlaitdorf  . 
Sickenhaufen 
Walddorf.  . 
Wankheim  . 
Weilheim 

Durchfehnitt 


16.  Tuttlingen. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden : 
Tuttlingen    . 
Durchhaufen 
Fridingen     . 
Gunningen  . 
Haufen  o./V. 
Irrendorf     . 
Kolbingen    . 
Mühlhaufen  . 
Mühlheim 
Nendingen   . 


39,3 

142,0 
39,7 

187,2 
29,2 

26,0 
75,4 


15,6 
122,2 


146,0 
149,4 
70,7 
35,8 
15,2 
22,7 


Neuhaufen  o./£ck 
Oberflacht  .  . 
Renquishaufen 
Rietheim .  .  . 
Schura  .  .  . 
Seitingen  .  . 
Stetten  .  .  . 
Thalheim  .  . 
Thuningen  .  • 
Trollingen  .  . 
Weigheim  .  . 
Weilheim  .  . 
Wurmlingen  . 
Durchfehnitt 


17.  Urach. 

Amtsfchaden  . 
Gcmeindefchaden : 


Urach .  .  . 
Bempflingen 
Bleich  ftetten 
Böhringen  . 
Dettingen 


19,9 
35,0 
36,8 
79,3 
105,8 
26,5 
23,9 

59,3 
48,8 
83,4 

115,5 
67,4 


94 
61,2 


97,4 
51,0 


Donnftetten . 
Gächingen  . 
Glems .  .  . 
Grabenftetten 
Gruom  .  . 
Hengen  .  . 
Bulben  .  . 
Lonilngen  . 
Metzingen  . 
Mittelftadt  . 
Neuhaufen  . 
Ohnaftetten  . 
Reicheneck . 
Riederich  . 
Rietheim .  . 
Seeburg  .  . 
Sirchingen  . 
Sondelfingen 
Trailfingen  . 
Upflngen .  . 
Wittlingen  . 
Wttrtingen  . 
Zainingen     . 

Durchfehnitt 


36,6 

131,1 

15,8 

121,3 

179,9 

137,0 

228,8 

30,7 

82,5 

51,4 

118,6 

40,8 
66,9 


Jagrtkreis. 


I.  Aalen. 

.  Amtsfchaden     . 
Gcmeindefchaden: 

Aalen  .... 
Abtsgmünd  .  . 
Adelmannsfelden 
Dewangen  .  . 
Eflingen  .  .  . 
Fachfenfeld.  . 
Heuchlingen 
Höfen  .... 
Hohenftadt  .  . 
Hüttlingen  .  . 
Laubach .  .  . 
Lanterbnrg  .  . 
Neubronn  .  . 
Ober-Kochen  . 
Pommertsweiler 
Schechingen  . 
Ünter-Kochen  . 
Unter- Rombach 
WalTeralfingen . 

Durchfehnitt 

2.  Crailsheim. 

Amtsfchaden     . 
Gemeindefchaden : 
Crailsheim  .    .    . 
Ellrichshanfen  .    . 


71^ 

282,1 
230,4 
328,  i 
228,9 

202,0 
13H,4 

m}:2 

157,5 
231,4 
119,4 
20fi,l 
114,7 
187,8 
131,1 
83,:^ 
li>rj,S) 

iüo,(i 

202,3 


22,6 

192,4 
134,8 


Goldbach  .  . 
Groningen  .  . 
Grttndelhardt  . 
Honhardt  .  . 
Jagftheira  .  . 
Ingersheim  .  . 
Lautenbach .  . 
Leukershaufcn 
Mariä-Kappel  . 
Markt-Luftenau 
Matzenbach .  . 
Ober-Speltach  . 
Onolzheim  .  . 
Rechenberg 
Roßfeld  .  .  . 
Satteidort  .  . 
Stiropfach  .  . 
Tiefenbach  .  . 
Triensbach  .  . 
Unter-Deufftetten 
Waldthann  .  . 
Weipertshofcn . 
Wertgartshaufen 
Wiidenftein .    . 

Durchfehnitt 


155,4 
90,7 
B7,3 
G7,5 
934 
8(JJ 

141,0 

108,5 

101,7 
Öl,6 

156,2 
77,8 
78,7 
t]4,R 
52,8 
8G,Ü 
76,0 

100,8 
Ü9,7 

HX>.5 
H9,9 

58,8 
156,1 

108^ 


3.  Ellwangen. 

Amtsfchaden     .    .  36,8 

Gemeindefchaden: 

Ellwangen   ....  174,6 

Benzenzimmem    .     .  47,3 

Bühlerthann     .    .    .  91,4 

BUhlerzell    ....  85,5 

Dalkingen    ....  41,9 

Ellenberg     ....  169,5 

Geislingen    ....  46,0 

Jagftzell 103,7 

Lauchheim  ....  61,8 

Lippach 136,2 

Neuler 60,4 

Nordhanfen.    .    .    .  62,6 

Pfahlheim    ....  57,2 

Rindelbach  ....  138,9 

Rohlingen    ....  37,6 

Rofenberg   ....  191,6 

Schrezheim  ....  180,8 

Schwabsberg   .    ,    .  49,6 

Stödtlen 89,7 

Thannhaufen    ...  125,9 

Unter-Schneidheim    .  56,1 

Unter-Wilflingen  .    .  63,0 

Walxheim    ....  45,4 

Wefthaufen.    ...  56,8 

Wörth 110,6 

Zipplingen    ....  47,3 

Zöbingen      ....  21,6 

Durchfehnitt  .    .  89,9 


der  Amtskörperfehafteiiy  Oemeinden  etc. 


211 


Jagftkreis. 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


4.  Gflildorf. 

Amtsfchaden     > 
Gemeindofcbaden: 
Gaildorf  . 
Alters berg  , 
Efchach  ,    . 
Eutondorf 
Fichtenberg 
Frickenhofen 
Geifert»  hofen 
üfchwond    . 
Hänfen    .     , 
Hütten      .    , 
Laufen     .    * 
Miehclbaeb  .    , 
Mittel-Fifcbach 
Ober-Fifcliacb 
Ober-GrUningen 
Ober^Roth    . 
Ober*8otitheiin 
Oedendorf    . 
Rnppertahcifcn 
Snlzbach .     . 
Unter-Gröningen 
Untcr-Hotb  .    . 
V  or  d  er-Stein  eti  b  e  rg 

Durch  fehnUt    - 

5.  Gerabronn. 

AmUfchaden 
Gemeindefchaden^ 
Gerahronn   .    , 
Amliahagen  ,    . 
Ijächlingen  *    . 
Bartenrteln  .     - 
Beimbach     .    . 
Billingebach 
B  tau  fehlen   .     . 
Brettheim    .    ^ 
DUnsbach     .    , 
Gaggftadt    .    * 
GaraincBfeld 
Haufen    ,    »    , 
Hengftfeld    .     . 
Herrentbierbach 
Hornherg     ,     . 
Kirchberg     ,     . 
Langen bürg 
Lendfiedel   .    , 
Leuzendorf  .     , 
Mkholbach  a.  H. 
Hicbelbaeh  a.  L^ 
Niedcrftetten 
Oher*Stemacb 
Oberftettcn 
Reubach  ,    . 
Riedbach      . 
Ruth  am  See 
Ruppcrtahrtfen 
Schmalfehlen 


177,9 
1373 
112,t 
154/2 

112,(J 

219,U 
283,3 
240,1 
119,4 
104,8 
7Ö,7 
206,3 
133,8 
87,6 
67.3 
123,Ü 
210,4 
165,6 
151,6 
14f>,3 
136,0 


27,i 

172,0 
1Ö6,G 
I0ti,2 
332J 

79,4 

79,5 
143,8 

75,1 
160,3 

80,1 
121,3 
131,1 

82,3 

78,9 
216,7 

93,5 
158,9 

G6,5 

40,8 
130,9 
102,2 
114,1 
110,7 
140,8 
177,2 
14(J,B 

63,0 
13fJ,8 
130,8 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


7  TL  ig  ^ 

4  (t  *  ~  ;*■ 

a  2  S  *  p. 


Scbrozberg  *  * 
Spiel  bach  .  . 
WaUhaitfen  ,  * 
Wiefenbach ,  * 
WiJdenthierbaeh 
Witten  weil  er  , 
Dnrchfehnitt 

6.  GmQnd, 

Amtafchaden  . 
Gemoindefcbaden : 
Gmünd  .  ,  , 
Bargau  .  .  . 
Barth  olomä 
Degenfcld  ,  , 
Üurlangen  ,  , 
Giiggingen  ,  . 
Herlikoi'en  .  . 
lieubach  .  ,  . 
Iggtngen .  ,  , 
Lautern  ,  .  . 
Leinzel]  .  ,  ^ 
Lindach  .  .  . 
Mi^gglingen  .  , 
Mutlilangen .  . 
übe  r-  Be  1 1  ri  n  gen 
Übcr-Büblngen 
Hecbberg  ,  , 
Reichen  bach  « 
Spraitbath  .  . 
Strafldürf  .  , 
Täferroth  .  , 
Unter 'Bö  hingen 
Waldftetten  . 
Weiler  ,  ,  . 
Winzingen  .  , 
Wißgoldingon  * 
Durnhfchtiitt 


7.  Halh 

Amtsfchad^n 
Gemein<lefchaden : 
Hall  ,  .  .  . 
Arnsdorf  .  . 
Btberafetd  .  . 
Buhenorbiü  ,  . 
Elters  hofen  .  . 
Enslingen  ,  , 
Gailenkirchen  , 
Geialingen  .  . 
GelbiD|a;^en  ,  , 
Gr  ü  ß-  A 1 1  m  e  rfpan  n 
Groß- Altdorf  , 
HefiTenthal  ,  . 
tlihofen  .  *  . 
Michelfeld 
Orlaeh  ,  .  . 
Rieden  <  .  . 
Steinbach     ,    « 


95,2 

147,1 

14a,8 

110,5 

55,0 

42,9 

108,7 


^0,0 

295^0 
151,4 

159,5 

46,2 
198,3 

82,3 
160,9 
180,1 

87,1 
103,9 
260,0 
127,5 
112,6 
153J 
210,5 

61,3 
246,0 
201t,9 
227,2 
148,9 
121,2 

^)4,6 
183,9 
109,8 
200,1 
104,0 
209,9 


32,1 

168,0 
45(3 
94,9 
83,3 
67,1 
49,(> 
71,7 
54,8 
74,1 
49,0 

122,8 
84,7 
73,1 
73,9 
52,2 

105,8 

171,5 


Namen 

der 

OberSmter 

tiud  Gemeinden 


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Sulidorf .  .  , 
Thtingentlia!  . 
Uebrigahaufen » 
Unter-Afpaeh  , 
Ünter-M  link  heim 
Unter-Sontheim 
Uttenhofen  .  . 
Vellberg ,  ,  . 
Wcekrioden 
Weftbeim  ,  . 
Wolpertshaufen 
Durcbfchnitt 

8.  H«idenheim. 

Amtsfehaden     , 
Gemeindefchaden  r 
Fleldenhetm  .    . 
Bergen  weil  er    . 
Bolheim  .     ,    , 
Brenz  .... 
Burgborg     ,     , 
l^etUngen     «     , 
Fleinbeim     .    ^ 
Gerftettcn    ^     , 
Giengen  a.  Br* 
GulTenftadt  .     . 
Haufen  ob  Lonthal 
Heldenfingcn    . 
Ilerbrechtingon 
Hermaringen    . 
Heuchlingen 
HolLenmemmingt^n 
Jlilrben    .    .    , 
Itzelberg.     >     , 
Konigabronn    , 
Mergelftetten    , 
Nattheim      .    . 
Ochfenberg  .     . 
Oggen  häufen    , 
Sachfenhaufen  , 
Schnaitbeim 
Söhnftetten  .     . 
8ontbeim  a.  ßr, 
Steinheim     ,     * 
Zang   .... 
Durchfehuitt 


9.  Kanzel  sau. 

Amt^fehaden  . 
G  emeiti  d  e  f ch  ad  e  n 
Kün^elHau  « 
Ailringen 
Alt'Krantheim 
Amrich»baufeD 
Afchhaufen  . 
Belfenberg  . 
Berlicliingen 
Bieringen 
Braunsbach . 


39,3 

46,0 
49,4 
60,6 
69.4 
70,0 

108,9 
93,0 
49,7 

150,7 
99,5 

93,2 


36,6 

149,8 
313,9 
10,9 
67^3 
2&0,1 
102,1 
144,6 
115,3 

245,5 

61,4 

83,6 

40,8 

66,1 

259,0 

61,1 

207,6 

243,1 

73,7 

2746 

173,8 
167,2 

2126 
57Ö 
845 

815 

20üJ 

907 


37,9 

88j7 

66,5 
151,5 

2fflJ,6 
101,5 
132,6 
70,6 
171,3 


212 


YermOgensyerwaltniig 


J  a  g  f  t  k  r  e  i  8. 


Kamen 
der 

Obeniinter 
und  GeiaemdcQ 


Buchen bach 
Crieabach 

Crirpenhofeii 
Diebach  .  . 
Dc^rrönÄiTtimern 
DfuTtbaoh  . 
Ddttingen  . 
Eberbacli 
Eberstlral 
Ettenhaulon 
Garnbei'g  . 
Uennu^hliaurcn 
Hohcbacb  . 
Hollcnbach  , 
■Tagflberg  . 
IngiilfingüD  « 
JuTijfliolzhanfeu 
Kocfierftetten 
Laibach  ,  , 
Laßb^ch  ,  . 
Marlach  ,  . 
Meßhacb  ,  . 
Mdrsbacb  ^ 
Mu]  fingen 
Muthol"  -  . 
Nagel eberg  • 
Kiedernhall  * 
Nitzenhaufen 
Über-Ginabach 
Ober-Keffach 
SchöDtbal  . . 
SiiüpreclitshaufeTi 
Slodcldorf  . 
Steiubacb  . 
Steinkirchen 
Untcr-Ginabach 
Weiübach  .  . . 
WeldiDgsfelden 
Wefternhaufen 
ZaifeDhaafen  . 
Durchfchnitt 


10.  Mergentheim. 

Amtsfchaden     . 

Gemeindefchaden : 
Mergentheim 
Adolzhaufen 
Althaufen  . 
Apfelbach  . 
Archshofen  . 
Bernsfelden . 
Blumweiler . 
Crainthal 
Cregliogen  . 
Deubacb .  . 
Edeliingen  . 
Elpersheim  . 
Finfterlohr  . 
Franenthal  . 
Frcudenbach 
Haagen    .    . 


^te    »    2    - 

a  o  2  *  c 

B  1  S    '    4 


155J 

222,7 

I6y,7 

101,9 

98,2 

2U,i> 

U3,0 

347,9 

216,5 

106,0 

74,8 

3d,7 

230,6 
U,b 
164,9 
177,9 
93,3 
109,7 
149,6 
158,6 
1d6,1 
105,5 
171,5 
217,3 
17Ö,Ö 
146,3 
154,0 
144,9 

82,3 
243,4 

im,b 

168,5 

76,7 

60,3 

171,8 

286,0 

133,0 


22,6 

74,7 
121,3 

34,6 
133,4 
201,7 

65,9 

27,1 
172,1 
157,2 
129,2 

15,6 
115,9 

83,4 

94,0 
134,1 

99,8 


Nameu 

der 

Oberäiütcr 

und  Gemeinden 


HaehteJ    .    > 
Harthnufen  , 
Herbfibaufen 
HerrenzimtDorn 
Honabronu  , 
Igcrsheim     , 
Laudenbach 
Löffel  ftel^en 
Markelsheim 
Münfter   .    , 
KaJTau      ,    . 
Neubronu     . 
NeunkJrchcn 
Ncniefl    .     . 
Nieder- Ritnbaeh 
Ober-Rimbach 
PfitzingiJD     , 
Queekbronn 
Keinsbronn  . 
Kengershaufen 
Rinder fekl   . 
Roth    .     .     : 
RülTel  häufen 
Schäff.ersheini 
Sc  hm  erb  ach 
Si  min  ringen  . 
Stnpparh 
Vorbach*^(inniern 
Wachbach    . 
Waldmannshüten 
Weikcvftheiin    . 
Wermntühauiun 
Durchfchuitt 

IL  Neresheim 

Aratslchaden 
Gemeindefchaden 
Neresheim   . 
Auernhehn  •. 
Aufhäufen   . 
Baldern   .    . 
Ballmertshofen 
Bopfingen    . 
Demmingen 
Dirgenheim.. 
Difchingen  . 
Dorf  merk  ingen 
Dnnftelkingen 
Ebnat .    .    . 
Eglingen .    . 
Elchingen    . 
Flochberg    . 
Frickingen  . 
Goldburghaufen 
Groß-Kuchen 
Hülen  .    .    . 
Kerkingen    . 
Kirchheim    . 
Köfingen      .    . 
Neresheim,  Dorf 
Oberdorf.    .    . 


3  3ß??,^tt 


^  ^  »  T 

n  -i  3  9  j 
o  "-i  S   *  i 


181,3 
102,8 
159,8 
242,7 
193,9 

142,3 
39,3 
35,7 

64,2 
la7,0 
210,0 
118,6 
168,5 
106,5 
172,5 
174,6 
101,5 

90,8 
113,5 
205,6 
277,1 
107,0 
116,7 
129,3 

51,2 
114,2 
166,6 

88,9 

56,1 
102,0 

9SA 


59^ 

79,3 
177,1 

71,9 
122,8 
124,6 

155,6 

150,4 
32,8 
99,8 

213.2 

\\^:a 

44,7 

ioa,9 

63,8 
12,2 
fi3,3 
lüi,ü 
161,8 
79,2 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


Ohmen  heim  . 

Fflaumloch  , 
Rflttiii^en     ♦ 
Schloßborg  , 
Schweindorf 
T  roch  te  hingen 
Trugenhüfen 
ünterriffingen 
IJtzmcmmingen 
Waldhaufen 
Durch  fchnitt 


12.  Oehringen 

Amtafchaden 
Gemeindefchaden 
Oehringen 
Adolzfurt 
Banm-Erlenbach 
Battelbronn 
Cappcl     .    . 
EckartaweiJer 
Ernabach 
EfchulbacL  , 
Efchenthal  . 
Teßbach  .    . 
r^orchtenberg 
GaJsbach 
Gcißelhardt , 
(inadenthal  . 
Goggcnbach 
Hursberg 
KeO'elleld     . 
KtTchenfiiU  , 
Klcin-ilirfdkbacb 
Kapferzell   . 
JLangeiibeutingen 
Mangojdfall .  * 
Michelbach  . 
Möglingen    . 
Neuenftein   . 
Neureuth 
Ober-Eppach  • 
Ober  Ohm    . 
Ober-Söllbach 
Ober-Steinbach 
Ohrnberg     . 
Orendelfall  . 
Pfedelbach  . 
Schwöllbronn 
Sindringen   . 
Unter-Steinbach 
Verrenberg  . 
Waidenburg 
Wefternach  . 
Wefternbach 
Windifchenbach 
Wohlmuthauf^n 
Zweiflingen  .    . 
Durch  fchnitt 


91,0 
47,6 
49,3 

345,2 

151,4 
37,8 
4a9 

110,4 
54,0 

245,0 
91,5 


30,9 

11)9,1 
111,1 
258,0 

126,8 

77,2 

122,9 

72^ 

171,3 

303,6 

64,8 

75,9 

109,7 

192,4 

187,8 

65,9 

135,4 

190,6 

89,0 

100,5 

163,8 

74,9 

88,3 

147,1 

119,6 

125,4 

116,8 

238,6 

110,7 

209,1 

23,4 

224,3 

169,0 

86,9 

56,2 

148,2 

105,1 

121,5 

108,4 

265,0 

198,0 

84,2 

13j,6 

121,0 


der  Amtskörperfchaften,  Qemeinden  etc. 


213 


J  ag  ft  kre  i  8. 

Naruen           ' 

Namen 

Namen 

ifl  »  ^  ia'  ^ 

der 

=  ^&i^ 

der 

"Hi- 

der 

g    »   O   Q   — 

Oberätoter 

i?i5-5 

Überänittir 

»i  ^  T  a  ^* 

Oberämter 

und  Gomeinden 

(p  n  S  Y  0> 

und  Gemeinden 

f*  (t  2  (J  c 

und  Gemeinden 

sls?X 

*  **  **    3 

p  -• ;;  •  Q 

ti  *t  ii      a. 

13.  Schorndorf. 

Hößlinswarth    .     .     . 

83,3 

14.  Welzhelm. 

Amt^rc^iiadtin     ,    , 

40,4 

Hohengehrcti    .     ,     . 
Mledeläbach     »    .    , 

68,7 
119,7 

AmtaXohaden    .    , 

63.4 

Gemeindefchaden ; 

Ober-Berken    *    .    , 

123,7 

Gern  ei  n  de  fc  haden : 

Schorndorf  *     .    ,     , 

49,8 

Ober-Ürbach    .    *    . 

94,0 

Welaheim     .    .     ,    . 

152,5 

Adelberg     .    . 

188,5 

Robrbronn   .    u    ,    * 

186,2 

Alfdorf    ,,..., 

84,1 

Aichelberg  .     » 

106,2 

Schlichten    ,    ,    .    . 

179,3 

Groti-Deinbacb     ,    . 

139J 

Afperglen     .    . 

99,0 

Schnalth 

149,4 

Kaiferabach      *     .     , 

201,7 

Baiertjck .     ,     , 

246,4 

Sehornbach .    .    ,    , 

148,9 

Kirch  enkirnberg 

270,2 

BultmaDDSW^eiler  , 

246,3 

Steinenberg.     ,     ,     , 

166,9 

Lorch  

117,5 

Heiitelsbach 

177,4 

Tbomasbardt    ,     .     . 

168,3 

Pfahlbronn  .... 

101,8 

Eublbroün    .     , 

203,8 

Unter-Urbach   .     »     . 

110,7 

PlUderbaufen    .    ,     . 

119,7 

Geradftetten     .    , 



Vorder- Weißbuch     . 

209,4 

Hudersberg .... 

161,9 

Grunbricb     .    , 

121,6 

Weiler 

83,0 

Unter-Seblechtbach  . 

115,0 

Hiiuberabronn  . 

1^6,9 

Winterbai'h  »    ,    .    , 

63,5 

Wäfcbenb  euren    .    . 

142,7 

Eeblack  ,    .    . 

168,2 

Durchfchmtt   ,    . 

103,5 

Waldhaufen     .     .     . 

I    131,2 

Hegenlohe    .     ,    .    . 

131,7 

Durchfchnitt    .    . 

135,5 

' 

Dona  u  bre 

IB. 

l  Blberach. 

Ringfebnalt  .     .     ^     , 

109,2 

;    Nellingen     *    .    ^    , 

19,4 

Amtsfchaden  .    , 

9iB 

Rißegg 

Rottnni 

69,3 

Pappelau     ,    . 
Radelftetten     . 

83,2 
117,3 

Gemeindefcbaden : 

ScheminerbQrg.     .    , 

66,0 

Ringingen  -.    . 

114,7 

Biberach.    .    ,    .    . 

91,8 

Statflaugen  .    .     .    , 

77,8 

Schar  enlltetten 

186,4 

Aeptingen    . 

99,9 

Steinhanfei] .    .     .     . 

92,7 

Schelklingen 

107,2 

Ahlen.    .    , 

130,1 

Ummendorf.     .     ,    . 

65,5 

Schtniechen  , 

107,0 

Alberweiler ,    . 

130,3 

Unter- Dettingen    .    . 

79,7 

Seifien     .    . 

176J 

Attbeiin   .    , 

108,4 

Unter-SultneHngen    ■ 

136,3 

Sonder buch. 

►    325,3 

AfimaDDBhardt 

162,5 

Volkerabeim     .     ,     , 

145,3 

Snppingen    . 

224,8 

Atleuwelkr 

65,9 

Warthaufen      .     .     . 

64,6 

ThcmmcTihaufe] 

a 

74,6 

Aüfhofen 

164,6 

DuTchfchnitt  .    . 

94,8 

Tomerdingen    . 

65,3   , 

BeUamont    . 

I2ö,8 

Weiler     >    . 

113,7 

Bergerbau  Ten 

120,5 

Wippingen   .    . 

1    168,7 

Birkenhard  . 
ErlediDoos    . 

148,0 
149,3 

2,  Blaubeuren. 

Durchfchni 

tt 

121,9 

Erolzheira    . 
Fifchbach     , 
FUramooü     . 

30,4 

89,9 

129,5 

Amtsfcbadcn  .    . 
Ge  m  ei  ndefc  baden  ; 

23,1 

3.  Ehingen, 

Grodt ,     ,     , 
Gtitenzell 

39,9 
68,0 

Bla  üb  euren  .... 
Arnegg    ♦    .    ,    *    . 

154,0 
09,6 

Am tsfc baden  .     > 

fll,9 

Höfen  ,     .    . 

47,7 

Alch    ...... 

198,4 

Gemeindefchaden  ; 

nurbel     .    . 

95,1 

Beiningen     .    ,    ■    , 

— 

Ehingen 

62,7 

Ingerkingen 

117,2 

BerghCilen    *    *    .     , 

132,9 

Allmendingen  . 

65,0 

Kirchberg:    , 

73,9 

Bermaringen     ,     .     . 

156,1 

Altbierlingeo 

1    126,3 

La  Bge  n  f ch  e  imn  et  n 

113,5 

BoOiugcn      .     .     .     p 

191,8 

Altheim   ,     .    . 

131,5 

Lanpcrtälianfen 

130,7 

Bilhlenhanfen   .    ,    « 

223,5 

AltrteußHngen  . 

;    183,4 

Mafelhciin    ... 

134,3 

Dornftadt     .    .    -    , 

117,5 

Bach   .... 

1    147,0 

MettcDberg  .     « 

81,2 

Eggingen     ,    .    ,    . 

32,0 

Berg    .... 

149,0 

Mittel-Biberarh 

93,8 

Ermingen     .     .    .    < 

50,6 

Beikach  .    ,    . 

32.5 

Mittelbuch    .    . 

107,1 

Gerhan  fen    .     -    .     , 

129,6 

Dächingen    . 

242,2 

Mtittensweilcr  , 

30,5 

Haufen   ob   Urfpring 

190,2 

Dettingen     .    . 

87,2 

Oberdorf     .    * 

133,1 

IlerTlingen  .     *     .     . 

121,1 

Donaurieden     , 

170,6 

0  b  er-Su  1  m  et  in  g  en 

110,9 

Klingenftüin     .    .     . 

120,8 

Emerkingen 

148,5 

Ochfenhaufen  . 

132,9 

MaülitolBhüim   .     .    . 

— 

Ennabofen    .     , 

127,9 

Ueinftettcn  *    * 

69,2 

Markbronn  .... 

121,6 

Erbach     .     .     . 

142,5 

Reute  .    ,    . 

86,9 

Merklingen  .... 

114,0 

Erfingen  ,     . 

85,7 

214 


Yermogensyerwaltnug 


Donankreis. 


Namen 

Hhi 

Namen 

4fd 

Namen 

1  w  ^  O  V 

der 
Oberämter 

der 
Oberämter 

lull 

der 
Oberämter 

und  Gemeinden 

a  S  „  S.» 

und  Gemeinden 

n^ji 

und  Gemeinden 

Frankenhofen  .    .    . 

115,3 

Reichenbach    .    .    . 

192,8 

Gamerfcbwang     . 

217,0 

Schalkltetten    .    . 

52,2 

6.  Kirchhelm. 

Granheim     •    .    . 

298,7 

Schnittlingen    .    . 

116,6 

Griefmgen    .    .    . 

135,3 

Steinenkirch     •    . 

117,4 

Amtsfehaden  .    . 

14,9 

Grötzingen  .    .    . 
Grundsheim .    .    . 

94,2 
221,6 

Stötten    .... 
Stubersheim     .    . 

78,0 
195,0 

Gemeindefchaden: 

Herbertshofen  .    . 

105,8 

Treflfelhaufen    .    . 

97,7 

Kirchheim    .... 

6M 

Heufelden    .    .    . 

85,6 

Ttirkheira     .    .    . 

50,6 

Aichelberg  . 

44^ 

HunderHngen   .    . 

194,6 

Ueberkingen     .    , 

70,6 

BUTingen .    . 

Kirchbierlingen    . 

102,3 

Unter-Böhringen  . 

88,1 

Brücken  .    .    . 

118,9 

Kirchen  .... 

109  7 

Waldhaufen     .    . 

171,4 

Dettingen     . 



Lauterach    .    .    . 

167,7 

Weiler     .    .    . 

173,4 

Gutenberg  . 

49,7 

Moosbeuren .    .    . 

167,0 

Weißenftein     .    . 

95,1 

HepHsau.    .    . 

— 

Mundeldingen  .    . 

182,0 

Wefterheim .    .    , 

138,8 

Hochdorf     . 

7,6 

Munderkingen  .    . 

74,0 

Wiefenfteig .    .    . 

38,9 

Holzmaden  . 

Mundingen  .    . 
NasgenTtadt     . 
Niederhofen     . 

114,2 
224,1 

Durchfchnitt  . 

99,9 

leflngen  .    . 
Lindorf   .    .    , 

93,6 
64,0 

69,1 

Nabern    .    . 

12,6 

Ober-Difchingen 

ir»t,8 

5.  Göppingen. 

Neidlingen   . 

— 

Gber-Marchthal    . 

ri8,5 

Notzingen    . 

17,3 

Ober-Stadion    . 
Oepfingen    .    . 
Oggelsbeuren  . 

172;> 
13hi,S 

Amtsfehaden  .    . 

194 

Ober  Lenningen 
Ochfenwang     . 

93,4 

152,2 

Gemeindefchaden : 

Oethlingen   . 

— 

Rechtenftein     . 
RißtilTen  .    .    . 
Rotteuacker 

Göppingen  .    . 
Albershanfen   . 
Auendorf     .    . 
Bartenbach  . 
Betzgenrieth 
Birenbach    .    , 
Boll     .    .    . 
Börtlingen   .    , 
Bünzwangen     , 

184,2 
46,1 
40,5 
75,4 
27,9 
99,9 
47,0 
47,6 

Ohmden  .    . 
Owen  .    .    . 
Roßwälden  . 

69,4 
45,0 

Rupertshofen  . 

*21fJ,ü 

Schlattftall  . 

^S^'5 

Schaiblishaufen 
Sondernach .    . 

Hi7,B 

Schopfloch  . 
Unter-Lenninge 

n 

95,8 
61,8 

Unter-Marchthal  . 

i3,J 

Weilheim     . 

82,4 

ünter-Stadion  .    .    . 
Weiler-Steußlingen  . 

229,7 
136,6 

Zell     .    .    . 
Durchfchnit 

t 

48,1 
47,0 

Durchfchnitt  .    . 

127,5 

Dümau    .    . 
Ebersbach    . 
Efchenbach  . 

37,0 

101,6 

53,3 

7.  Lauphelm. 

4.  Geislingen. 

Faumdau     . 

49,8 

Gammelshaufen 

46,8 

Amtsfehaden  .    . 

23,1 

Amtsfehaden  .    . 

25,0 

Groß-Eislingen 

130,9 

Gemeindefchaden : 

Gemeindefchaden: 

Gruibingen  . 
Hattenhofen 

78,9 

Laupheim    .    .     .    . 

115,9 

Geislingen    .... 

89,8 

Heiningen    . 
Hohenitaufen 

37,2 

Achftetten 

— 

Altenftadt    .    . 

86,4 

89,7 

Altheim 

109,4 

Amftetten    .    . 

41,4 

Holzhaufen  . 

29,7 

Baltringen 

113.4 

Auf  häufen   .    . 

95,5 

Holzheim .    . 

144,5 

Bauftetten 

100,6 

Böhmenkirch    . 

107,5 

Jebenhaufen 

122,6 

Bihlafingen 

147,8 

Bräiinisheim     . 

59,0 

Klein-Cislingen 

114,3 

Bronnen  . 

108,8 

Deggingen   .    . 

182,8 

Maitis.    .    . 

78,0 

Bühl    .    . 

146,1 

Ditzenbach  .    . 

287,9 

Oberwälden . 

125,3 

Burgrieden 

151,5 

Donzdorf     .    . 

80,1 

Ottenbach    . 

100,6 

Bußmannshaufen 

205,9 

Drackenftein    . 

326,5 

Rechberghaufe 

n 

81,1 

Dellmenfingen . 

61,4 

Eybach    .    .    . 

192,0 

Reichenbach 

66,0 

Dietenheim  .    . 

96,3 

Gingen     .    .    . 
Gosbach  .    .    . 

54,2 

Salach     .    . 

122,0 

Donau  ftetten    . 

83,2 

105,6 

Schlath    .    . 

54,8 

Domdorf.    .    , 

212,8 

Groß-SUßen.    . 

88,0 

«chlierbach . 

23,9 

Gögglingen  .    . 

91,0 

Haufen    .    .    . 

151,0 

Sparwiefen  . 

11,6 

Groß-Schafhaufen 

275,8 

Hofftett-Emerbuc 

b   ! 

147,5 

Uhingen  .    . 

15,8 

Hüttisheim  .    . 

156,4 

Hohenftadt  .    . 

184,7 

Wangen  .    . 

81,4 

lllerrieden    .    . 

120,1 

Klein-Süßen.    . 
Kuchen    .    .    . 

159,7 
52,1 

Durchfchnitt 

10i,6 

Mietingen     .    . 
Ober-Balzheim . 

108,2 
70,0 

Mahlhaufen .    . 

197,8 

Ober-Holzheim . 

36,5 

Nenningen   .    . 

121,2 

Ober-Kirchberg 

J5fS 

Oppingen      .    . 

66,9 

Orfenhaufen 

184,8 

der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden  etc. 


215 


Donaukreis. 


Namen 
der 

Oberämter 
und  Gemeinden 


(s  &  e  ' 

3  *i   1 


Kamen  ImIISS- 

der  ig^^p-Es 

Oberämter  ^  |i  || 

und  Gemeinden  s^ftS?^- 


Namen 

der 

OberÜmter 

und  Gumeindün 


Hegglia  Weiler 

Roth   .    ,    , 
SchnHrp  Hingen 
Schönebarg. 
Scbwendi 
i^ießcn      .    . 
Sinningen     . 
Steinberg     . 
Stetten     ,    . 
Sulmingen    , 
Unter-BalBheim 
Unter- Kirchberg 
Unterweiier, 
Wain  ,    ,    . 
WalpertBhofen 
Wangen  ,     , 
Woinftetten. 
Wibltngen    . 

Durchfchnitt 


6.  Leytkirch, 

Amt^rchaden  , 
Gemeindefobailen ; 


Leiitkirrh     , 
Aichrti^tten  . 
ALtmannshofen 
Berkheim     . 
DiepoldAhofen 
Ellwangcn    . 
Fricfenhofcn 
Gebraihofen 
GüfpQldsholen 
Haa^ac-h   .    . 
Hauerz    ,    , 
Herlazhöfen 
Hofs    .    .    . 
Kirchdorf    . 
Mooshaufen . 
Ober-Opfingen 
ReicbenböiVn 
Rt>tb    ,     .     . 
äeibranz  ,     , 
Sptndtjlwag  . 
Tb  an  n  heim  . 
Waltershofon 
Wintorftetten 
Wuehzenhofcn 
Wurzach .     . 

Durcbfchnitt 


9.  MOnfingen. 

Aratalcbaden  , 

Goroeindefchaden: 

Müntlngun  ,  .  . 
Aichelau ,  ,  .  . 
Aicliftetten  ,     .     . 


157,0 
127,8 

im/j 

77,9 
195,1 
242,2 

83,0 
132,1 
106,5 
130,3 

95,2 
196,3 
142,6 

249,0 
241,8 
213,9 
136,4 

127,i 


9,0 


81,9 
67,8 

a^,8 

89,4 
85,7 
58,0 
1(M,0 
81,6 
90,9 
9ß,8 

im,7 

56,3 

133,5 

70,7 

79,5 

120.2 

71,5 

94,4 

48,4 

105,6 

118,7 

115,4 

220,4 

e3,2 


83,0 
121,2 


Anbauten 
Apfelftetten 
Aningen  » 
Baadi .    . 
Bemlfich . 
Bichisbaiiren 
Böülngen 
Bremelaa 
Bnttonhaufen 
Dapfen    * 
Dottingen 
Eglingen  , 
Eheftetten 
Emeringen 
Enn ab euren 
Erbftetten 
Feldftetten 
Gauingen 
GeiHngen 
Gomadingcn 
Goßenangen 
Güudelfingen 
Guodershofen 
Hajingen 
Hütten     .    . 
Hnldrtetten  , 
TlLindcrllngen 
IndelbauTen . 
IngTtetten     . 
JiU'tingen 
Koblftetten  . 
LaichJngen  . 
Magolaheim . 
Mehrftetten  , 
Motdeirtetten 
Münzdorf     . 
Oberftotten  . 
Oedcnwaldftett 
Pfronftetten, 
Snnderbucb . 
Snntheimp     , 
Stemgebronn 
Tigerftdd      , 
Wilfingen     . 
Zwiefaltcn    . 

Diirchfchnitt 


10.  Ravensburg. 

Amtsrehadcn  . 

Gemelndefchaden : 

Ravensburg 
Baienfurt 
Baindt     .    . 

Beig  .  .  . 
Blitzenreuto 
Bodnegg .  . 
El'cbaeh  .  , 
Efenbanfen  , 
Fronhofen    . 


164,7 

34.7 

46,0 

112,0 

8G,0 

36,9 

184,9 

101,9 

31,3 

3G,0 

74,1 

194,9 

113.0 

194,1 

79,4 

147,0 
244,2 
186,4 

345,1 
128,2 

74,0 
127,1 
207,5 
271,4 

170,8 
38,3 
65,7 
63,4 

107,6 
21,0 
41,1 
89,0 

183,5 
36,4 

151,0 

ao,9 

63,3 
64,4 

69,9 


5,8 


87,0 
105,8 

86,9 
116,6 
111,4 
124,1 

mß 

113,8 
75,5 


Grflnkraut   .  , 

flaleuweiler*  . 

Kappel     .    .  . 

Schlier     .    .  . 

Schmalegg  .  . 

Thaldürf.    .  . 

Vogt    .    .    ,  . 

Waldburg    ,  . 

Weingarten .  . 

Wilbelmsdorf  . 
Wolketaweiler. 
W  o  1  pe  r  t  fc  h  wende 
Zogen  weil  er 

ZiLßdorf  ,    .  . 


Dnrchfchnitt 


II.  Riedlingeni 

Aintsfrhaden  . 
Gemeindefchaden : 


Riedlingen   < 
Alleahanfen  . 
Altheim   .    . 
Andeltingen. 
Becbingcn    . 
B euren     -    . 
Betzen  weiter 
Bjuzwangeu . 
Buchau    .    , 
Datigendorf. 
Dietolbofen  . 
Dictershaufen 
Dicterakirch 
Diirmentingen 
Dtirnau    ,     . 
Dürreawaldftett 
E^elüngen 
Emerfeld 
Erisdorf ,    . 
Ertingen  .     . 
Fricdingen  , 
Göffingen     . 
Grieniugen  . 
Hailtingen    , 
Haufen     ,     . 
Heiligkreuühal 
Hendorf  .    » 
Hunderlingen 
Ittenhaufen  . 
Kanzach  *    * 
Kappel    .    , 
Marbach  .    . 
M Öhringen    > 
MürJingeu    . 
Moo»burg     . 
Ncufra     .     . 
Ober- Wachingen 
Oflingen  ,    . 
Oggclshaufen 
rfluniraern    . 


124,7 

97,3 
1354 
110,4 

103,5 
118,8 
119,2 
134,7 
136,4 
197,4 
200,6 
107,8 
105,7 
93,9 

108,0 


19,0 


78,9 
143,7 
171,5 
186,7 
175,5 
210,5 
18Fi,5 
299,0 
113,0 

85,8 
300,5 
219,3 
261,5 
120,9 
204,0 
127,5 
172,3 

73,0 
239,2 

77,1 
243,0 

35,4 
145,1 
200,4 
17f>,4 

64,4 
223,2 

92,0 

89,6 
187,8 
181,7 
249,0 
427,5 
357,8 
167,6 
308,9 
237,1 
366,7 
173,0 


216 


YermögensTerwaltung 


Donaukreis. 


Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


■^S  *  '^  - 


°    =   M   ^ 
»    «^   2     H     S- 


Kamtin 

der 

Oberämter 

und  Geraeinden 


der 

Oberfimter 

und  Gemeinden 


iSe' 


ReutUngendorf 
Sa^üggart ,  .  , 
Seekirch  ,  ,  , 
Tiefenbach  .  , 
Uigendorf  ,  . 
LTnlingeu .  .  * 
Unter- Waehingen 
Upflamör  ,  , 
Uttenweiler ,  , 
Waldhaiifen 
Wilflingen  .  , 
Zell  ,  ,  .  . 
Zwiefaltendarf. 

Durclircbnitt 


I?«  SauVgaUi 

Ätntsfchaden   * 
Gcraeandelchaden; 


Saulgau  ,    .    * 
Allin;i.niiaw4^iler 
Ättshaufen  . 
Hd^küfen    . 
Bierftetten    . 
Btochingon  . 
Blünried  .    . 
Bolftcm  .    , 
Boras  .    .    . 
Bondorf  .    ^ 
Braunen  Weiler 
Bremun    .     . 
Ebeawdler  , 
Ebcrsbaeh   , 
Eichen     .    . 
Eichftegen   , 
Etmetach 
Enskofen 
Fleifch  Wangen 
Friedberg    , 
Fulgenftadt . 
Gelgelbacb  . 
Grofl'TifTen, 
GUnzkofen  . 
Gug^enbaufeu 
Haid   .    ,    . 
Herb  er  Un  gen 
Ueudorf  ,     . 
Hochburg     . 
Hoben  tengen 
Hoßkirch 
Hüttenreute . 
lettkofen 
Königseggwald 
Lampertßweiler 
Lanbbach    . 
Mengen    .    . 
Mieterkingen 
Moosheim     . 
Masbach  .    • 
Oelkofen .    • 


189,8 
168,4 
177/^ 
238,5 
230,2 
15t),9 
108,6 
229,8 

ir>7,c 

361,4 

93,0 

238,3 

11H,1 

150,0 


10,8 


110,0 
256,0 
1G7,7 

215/j 

bl,B 

123,2 

1BH,9 
131,2 
220,2 

i;jn,2 

84,2 

2S3,2 

74,4 

MOfi 
22fi,7 
145,3 
231,4 
111,6 
146,3 
182,3 

31,9 
I4ö,7 
123,1 
272,8 
102,4 
139,0 
179,6 

37,2 
145,6 

83,8 
148,9 
105,8 

46,2 
128,1 
124,2 
182,2 
149,4 


Pfningen  .  . 
Beichenbach  . 
Kenha-rdaweller 
RUidhaufen  .  . 
Schecr  ,  .  . 
Unterwaidbaufen 
Urfendorf  .  . 
Völlkofen  .  * 
Wülfartü  Weiler 
Durch  fcbnitt 


13.  Tettatng. 

Amtafchaden  . 
Gemeinde  fehaden : 


Tettnang . 
Ailingen  . 
Berg    .    . 
Eriskireh 
Ettenkircli 
Flnnau     . 
Fried  ri  dl  flUafen 
Heniigkofon 
Hirfehlatt     ,     . 
Laimnaii  .    .    . 
Langenargen    . 
Langnau .    .     . 
Liebenau.    .    . 
Neukirch,    ,     , 
Nonncubach 
Oberdorf.     .     , 
Über-Eifenbaeh 
Ober-Theu  ringen 
SchnetzenhauJ'on 
Schomburg  .    , 
Tannau    .    .    ^ 
Unter-  Meckenbcurcn 
Durchi'chnitt  <    , 


14.  Ulm. 

Aratsfchaden  , 
Ctemeindefchaden : 
Ulm     .     ,    , 
Alpeck     ,    . 
Altheim   .    . 
Allel  fingen    . 
Beiuierltetten 
Ballendorf  . 
Bemftadt     . 
Bifllngen .    . 
Börslingen  . 
Breitingen    . 
Ehren  ftein    . 
Einiingen     . 
Ettlenfchieß. 
Göttingen     . 
Grimmelfingen 
Halzhanfen  . 


166,9 

208,6 
132,1 

9t),8 
188,5 
146,7 
229,1 
190,7 
128,2 


8,3 

129,0 

91,8 
125,2 
179,5 
120,6 
133,0 
101,0 
109,3 

69,8 
206,1 
117,4 
130,8 
117,3 
109.8 
114,8 

81,7 
129,8 

88,6 
116,7 
140,5 
107,8 
161,9 

m,9 


8.1 

133,6 
.^7,5 
70,0 
46,5 
39,1 
75,9 
45,7 
84,1 
46,7 

147,6 
90,1 
68,0 

51,0 

210,1 

73,5 


Hohkirch     . 

Hörvel  fingen 
Jungingen    , 
Langenuu 
Lehr    ,    ,    , 
Lonfee     .     . 
Luizhaufen  , 
Mähringf^u    . 
Necnftetten  , 
Nerenftetten 
Ni  ed  er*  Stotzi  ngen 
Ober-Slotaingen 
OcUingen 
Raminingen , 
Reutti      .    , 
Setzjngen     * 
Söflingen 
Stetten     .    . 
Urfpring  .    . 
Weiden  ftetten 
Wefterftetteu 

Durch  fcbnitt 


15,  Waldfee, 

Amtsfehaden   . 
Gemeindcfchaden: 


Waldfee  .    .    . 
Arnach    .     ,     , 
Aulendorf    ,    . 
Bergatreute 
Dietraans     .    . 
Eberhardzell    * 
Einthilrnen  ,    , 
Gaisbeuren  »    . 
Oaidgau  .    .    , 
Haifterkirch     , 
llocbdorf     .    . 
Hummertsrled  . 
IngüZdingcn .     . 
Michelwinnenden 
Mühlhaufen  .    , 
Obor-EDTeudorf 
Otterswang  ,    * 
Reute  •    .     ,    , 
Sehindetbaeh    . 
Schuirenricd     . 
Schwdnhaufen 
Steinach  .     .     . 
Steinhaufen .    . 
Thannhaufen    . 
Unter-EITendorf 
Unter-Schwarzach 
Unter- Urbach  .    . 
Winterftettendorf 
Winterftettenftadt 
Wolfeffg.    .    .    . 
Ziegelbach  .    .    . 


Durcbfchnitt 


122,2 

61,9 

126,8 

198,8 

105,7 

56,2 

19,3 

48,6 

47,6 

138,4 

86,7 

124,8 

51,0 

80,6 

56,5 
U4,4 

184,8 
26,1 
76,0 
77,7 

118,0 


8.5 


54.1 

77,9 

201,5 

114,6 

48,0 

9r>,8 

97,8 

102,4 

73,7 

97,0 

99,5 

76,3 

74,3 
33,5 

110,4 
94,1 

124,5 

125,0 
92,5 
60,7 
97,6 

102,0 
33,3 
49,0 
63,4 
98,3 
85,7 

128,3 
70,0 

87,0 


der  Amtskörperfohaften,  Oemeinden  etc. 


217 


Donankreis. 


Namen 

der 

Oberitmter 

und  Gemeinden 


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Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


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Namen 

der 

Oberämter 

und  Gemeinden 


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16.  Wangen. 

Amtsfchaden  . 

Gemeindefchaden : 

Wangen  .  . 
Amtzell  .  . 
Bearen  .  • 
Cbridazbofen 
Deuchelried. 


6,4 


121,7 
101,6 

91,8 
124,6 

56,8 


Eggenrente . 
£glof8     .    . 
Eifenharz 
Emmelhofen 
Göttlishofen 
Groß-Holzlente 
Immenried  . 
Isny,  Stadt . 
Isny,  Vorftadt 
Kißlegg  .    . 
Neu-Ravensburg 


40,9 
158,2 

90,0 

59,4 
132,4 

91,7 

80,7 
124,7 

95,7 
156,5 

48,2 


Neu-Trauchburg 
Niederwangen 
Praßberg  . 
Ratzenried  . 
Rohrdorf  . 
Siggen  .  . 
Sommersried 
Wiggenreute 

Durch  fchnitt 


122,6 
62,7 
53,7 
77,8 
55,1 
92,3 
54,9 
44,2 

89,8 


Tabelle  D.  auf  S.  218  ff. 


218 


YermSgensTerwahang 


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Oertllche  Ver- 
brauchsAb^aben 


Perfonslbag^ben 


Kapital-f  Ren<«n-, 

Dienft-  «nd  Bernfs- 

Einkommen 


Grnndeiffenthum, 

Qebftuden  und 

Gewerben 


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Kapital-,  Renten-, 

Dienft-  und  Berafs- 

Einkoromen 


Ornndeigenthnm, 

GebAuden  und 

Gewerben 


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Verbrauchsabgaben 


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Wohnfteuer 


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Gemeindefteuer 

von  Kapital-,  Renten-, 

Dienft-  und  Berufs- 

Einkommen 


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von  dem  nur  eu 

Gemeindeanlagen 

beitraffspfl  ichtigen 

Katafter 


von  dem  zu  allen 
Anlagen  beitrags- 
pflichtigen Katafter 


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Amtskörperfchaftsfteuer 

vom  Kapital-,  Renten-,  Dienft- 

und  Bernfb-Elnkommen 

T)r.  1877/78. 


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221 


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222 


YermögeiiBTerwaltnng 


E.  Uekrfieht  &b«r  den  Ertrag 

feit  deren  Emführnng  im  Jahre  1877 


Stadt 


Ein- 

wohner- 

zahl 

1880 


Zeit 

der  EinfDhruDg 

der  Abgabe 


Die  Abgaben 

worden  erhoben 

von      im  Betrag  von 


Ertrag   der 
(nach  AbEog  der  Rück- 


1877/78 


1878/79 
(9Monate) 

«4 


1879/80 
äL 


Stuttgart. 


Ulm 


Heilbronn     .    . 


Eßlingen  . 


Rentlingen  .    . 
Canaftslt     .    . 


Gmflnd 


Tübingen 
Ravensburg 


Hall 


Aalen  .    . 

Weingarten 

Ellwangen 


Calw 


Crailsheim 

Langenaa 
Friedrichshafen 


117  303 
32  773 
24446 

20  758 

16609 
16205 

13  774^ 

11739 
10550 

9222 

6  659 
5  232 
4697 

4  662 

4642 

3  798 

3053 
306122 


1.  Dezbr.  1877  I 
1.  Novbr.  1877 
1.  April  1878  | 

1.  März  1879  { 

31.  Mte  1879 

20.  Min  187» 

1.  Juni  1878 

1.  Juni  1878 

1.  April  1881 
1.  Juli  1881 

16.  Juli  1878  I 
1.  April  1878 

16.  Mai  1878 

1.  März  1879 
16.  April  1878 
1.  Oktbr.  1881 

1.  Novbr.  1881{, 

4.  März  1878 

21.  März  1879 
25.  März  1879 


Fleifch  6  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  JK;pr.  100  kg 

Gas  4  Pf.  pr.  cbm 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 
Malz  2,50  e^pr.  100  kg 

Fleifch  6  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr  hl. 

Malz  2,50  JK;pr.  100  kg 

Gas  4  Pfl  pr.  cbm 

Fleifch  4  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  e4^pr.  100  kg 

Gas  2  Pf.  pr.  cbm 

Fleifch  6  PC  pc  kg^ 
Bier  6&  Pt  {ir.  B 

Malz  2,50  cl(pr.  100  kg 

desgl. 

Fleifch  6  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  JKtpr.  100  kg 

Fleifch  5  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  JK;pr.  100  kg 

Gas  3  Pf.  pr.  cbm 

Bier  66  Pf.  pr.  hl 
Malz  2,50  JK;pr.  100  kg 

Fleifch  2  Pf.  pr.  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  e4^pr.  100  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 
Malz  2,50  ciKipr.  100  kg 

desgl. 

desgl. 

desgl. 

Fleifch  6  Pf.  pr.  kg 

Bier  60  Pf.  pr.  hl 

Malz  2,50  e^pr.  100  kg 

Bier  65  Pf.  pr.  hl 
Malz  2,50  e^pr.  100  kg 

desgl. 

desgl. 


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92524 


23  734 


I 


6  414 


6  671 


!  - 


19445 


1486 


I- 


5358 


557  468 


605277 


62869 


17  874 


44  915 
50702 

16271 
36666 

19380 

1778 
8160 


8489 

6 

^ 

874063 


776456 

66326 

121080 

64366 

smsT 

58298 
69210 

16046 
37  091 

18201 

13  663 
9675 


9069 

6  760 

5  563 
1314190 


der  AmtskörpiBr&haften,  Gemeinden  etc. 


2;>3 


der  örUiehen  Terbraoehsabgaben 

bis  zum  Schlojß  des  Etatsjahrs  1881/82. 


Abgaben 
vergHtungen) 

Reinertrag  der  Abgaben 
(nach  Abzug  der  Erbebungskoften) 

Im  Jahre 

1881/82 

JH      Proz. 

Bemerkongen 

1880/81 
JL 

1881/82 

cJlk 

18'/V/78 

cJlk 

1878/79 
(9MonAte) 

JH. 

1879/80 
Jk 

1880/81 
Jk 

1881/82 
Jk 

804277 

825  682 

469  366 

581698 

745  993 

773  504 

793  840 

7,04 

3,9 

83007 

96  851 

22  727 

60980 

63396 

80  487 

94126 

2,96 

2,8 

129830 

132094 

— 

16859 

112569 

128256 

124856 

6,40 

5,5 

59  614 

53  626 

— 

58  381 

55  956 

50012 

2,69 

6,7 

Die  Erhebnog  w«r  Tom 
I.A.prIlbls31.Hail88l 
unterbronhen. 

50447 

53121 

— 

1550 

49  457 

46  528 

48880 

3,20 

8,0 

62350 

63  542 

4  494 

37  959 

49698 

55592 

58195 

3,92 

8,4 

61504 

62109 

5494 

46217 

53  896 

58177 

58711 

4,61 

6,6 

18  524 

17  052 

— 

13366 

14387 

17189 

15  792 

1,45 

7,4 

39394 

41989 

18245 

34015 

34  691 

36  994 

39  289 

3,98 

6,4 

19  630 

18  698 

1659 

18133 

16  735 

18046 

17130 

2,08 

8,4 

12  745 

12270 

— 

1546 

13219 

12190 

11718 

1,84 

4,5 

11128 

11190 

1486 

7  828 

9416 

10898 

10862 

2,14 

2,9 

— 

10116 

— 

— 

— 

— 

9  738 

2,20 

3,7 

6  Monate. 

— 

7866 

— 

- 

— 

6  698 

1,69 

14,8 

5  Monnte. 

10583 

9075 

5092 

8062 

8640 

9980 

8  613 

1,95 

6,1 

6  919 

6  589 

— 

6 

6460 

6  599 

6  312 

1,78 

4,2 

Die  Erhebnnir  war  vom 
1.  April  bis  29.  Juni 
1881  nnterbroohen. 

5299 

5008 

— 

— 

5  310 

5  021 

4  807 

1,64 

4,0 

1375251 

1426  878 

528  563 

828  219 

1242  248 

1310417 

1 359  579 

4,66 

4,7 

224 


YennSgensTerwaltnng 


F.   Ueberfieht  über  die  Zahl  der  Gemeinden,  welelie  den  (lemeindebfirgern  Bfirgernntinngen, 

bUrgerliehe  Holigaben  gewähren, 

nach  dem  Stande  im 


Oberämter 


f 


Backnang     •  . 

Beligheim    .  . 

Böblingen     .  . 

Brackenheim  . 

Capnftatt .    .  • 

Eßlingen  .    .  . 

Heilbronn     .  . 

Leonberg .    .  . 

Lndwigsburg  • 

Marbach  .    .  . 

Maulbronn    .  . 
Neckarfolm  . 
Stuttgart  Stadt 

Stuttgart  Amt  . 

Vaihingen     .  . 

Waiblingen  .  . 

Weinsberg   .  . 


Neckarkreis 


Balingen  .  • 
Calw  .  .  . 
Freudenftadt 
Herrenberg  . 
Horb  .  .  . 
Nagold  .  . 
Neuenbürg  . 
Nürtingen  . 
Oberndorf  . 
Reutlingen  . 
Rottenburg  . 
Rottweil  .  . 
Spaichingen  . 
Sulz  .  .  . 
Tübingen  . 
Tuttlingen  . 
Urach  .    .    . 


Schwarzwaldkreis 


Ge- 
meinde- 
zahl 


30 
19 
18 
30 
19 
16 
17 
27 
22 
26 
23 
34 
1 
26 
21 
33 
34 


Q 

5 

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396 


31 
43 
41 
27 
29 
38 
35 
30 
28 
22 
26 
34 
21 
29 
30 
23 
28 


515 


23 

13 
1 

14 
7 
4 
4 
8 

13 
6 
7 

18 
1 

16 
7 

23 


180 


13 

19 

6 

10 
17 

8 

1 

13 


104 


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7 
6 
17 
16 
12 
12 
13 
24 
9 
20 
16 
16 

10 
14 
10 
14 


216 


81 
30 
22 
21 
19 
21 
27 
29 
15 
22 


21 
26 
26 
21 


411 


5*g- 
2  ^ 

0   CD 

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2. 

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2 
5 
4 

2 

4 

13 

1 

10 

5 


56 


16 

11 

1 

7 
8 
10 
2 
6 

5 
5 
3 
7 
5 
11 


97 


In  Gemeinden  beftehen  die 


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N    P- 

ff 
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1 

2 
8 

1 
1 
6 
1 
5 


40 


43 


15 
7 
6 
3 
7 
3 
3 

12 
4 
3 
7 
8 
6 
7 

11 


118 


p< 


3 
2 

1 


11 


1 

1 

1 
11 

1 

2 
8 
1 
6 
6 
13 


61 


der  Amtskörpcrfchaftcn,  Gemeinden  etc. 


225 


befteheDd  in  AllinandgeDnß  und  Holzgaben,  oder  an  Stelle  der  letzteren  Geldvergiltnngen  flir 
nnd  Ober  den  Werth  diefer  Satzungen 

Etatsjahre  1875/76 


Bargernutziinge 

n  aus: 

AUmandnutzung 

Jährlicher 
Geldwerth 
d.  Holznutz- 
ungen  (Re- 
vierpreis) u. 
Betrag  der 

Gegenlei  rtung  der 
Nutzungsberechtig- 

Gelainmt- 

ten  au  die  Gemeinde 

Holz- 

All- 

Gefammt- 

Jährlicher 

Zufammen 

-— 

werth  der 
Gegen- 

Holz 

geld 

mand 

fläche 

Pacht- 
werth 

Entfchädig- 
ungen  für 

Holz- 
nutzungen 

für  All- 
manden 

für  Holz- 
gaben 

leiftungen 

ha 

cMl 

<A 

Jk 

cMl 

Ji 

Jk 

— 

1 

5 

105,42 

4  935 

37151 

42  086 

617 



617 

— 

— 

3 

48,89 

4  856 

10  389 

15  245 

98 

499 

597 

6 

— 

— 

131,01 

9  540 

142  167 

151  707 

458 

18  321 

18  779 

9 

3 

2 

26,61 

2  350 

31289 

33  639 

558  '   1565 

2123 

— 

1 

10 

154,24 

28  063 

3  855 

31918 

4  670  j     90 

4  760 

— 

— 

6 

158,25 

13  830 

11189 

25  019 

1426    2  041 

3  467 

4 

— 

5 

219,57 

21722 

10152 

31874 

6  606 

48 

6  654 

13 

1 

3 

82,50 

5  210 

139  611 

144821 

320 

5  417 

5  737 

— 

-— 

7 

85,26 

8  722 

5  245 

13  967 

2  674 

— 

2  674 

7 

4 

6 

51,50 

4116 

34176 

38  292 

600 

4  094 

4  694 

15 

— 

— 

2,56 

40 

50  479 

50  519 



8  090 

8  090 

5 

— 

4 

131,61 

11452 

54  974 

66  426 

1118 

5  769 

6  887 

1 

1 

5 

64,13 

6  289 

4  546 

10  835 

1496 

401 

1897 

11 

— 

1 

20,07 

1804 

43  705 

45  509 



812 

812 

1 

1 

6 

47,43 

4190 

1437 

,   5  627 

788 

375 

1163 

3 
75 

1 

4 
67 

64,34 
1,393,39 

^3  040 

16  867 

19  907 

537 

94 

631 

13 

130159 

597  232 

727  391 

21966 

47  616 

69  582 

8 

2358,49 

100429 

157  835 

258  264 

9  589 

20  762 

30  351 

10 

2 

5 

181,61 

11088 

69  728 

80  816 

305 

2  992 

3  297 

2 

1 

3 

489,81 

20  555 

140  828 

161  383 

859 

846 

1705 

5 

6 

1 

97,13 

10  366 

76  281 

86  647 

813 

6  797 

7  610 

5 

1 

1 

81,33 

7  358 

60  895 

68  253 

301 

2  921 

3  222 

7 

3 

6 

130,78 

8  548 

47  548 

56  096 

363 

625 

9as 

15 

4 



98,03 

9  269 

159  472 

168  741 

213 

13  597 

13  810 

— 



17 

674,96 

56  649 

65  749 

122  398 

6152 

7  033 

13185 

— 

1 

7 

879,60 

27  233 

39  790 

67  023 

5  132 

302 

5  434 

— 



3 

2  664,58 

122  247 

116  073 

238  320 

13  930 

774 

14  704 

6 



3 

767,18 

39  456 

92  363 

131  819 

1877 

6  821 

8  698 

— 

1 

13 

2  795,60 

139  572 

134  032 

273  604 

26  588    22  887  | 

49  475 

— 

6 

1  771,61 

77  523 

70  520 

148  043 

10  563 

3  252 

13  815 

2 

1 

14 

969,33 

36  726 

32  060 

68  786 

3  929 

3  241 

7170 

2 

1 

4 

956,56 

68  254 

56  464 

124  718 

4  851 

5  250 

10101 

— 



4 

2  565,87 

115  032 

94108 

209  140 

13  180 

9171 

22  351 

54 

— 

3 

1 654,80 

92  403 

84184 

176  587 

9  464 

3  087 

12  551 

21 

98 

191  37,27 

942  708 

1 497  930 

2  440  638 

108,109 

110  358 

218  467 

WOrttcmb.  Jnhrhncher  1R«:^. 


15 


226 


Vcrmögensyerwaltung 


Schluß 


Ge- 

CD 

e  2 

O 

CD 

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In  Gemeinden  beftehen  die 

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«? 

Aalen  .    . 

19 

18 

1 

1 

Crailsheim 
Ellwangen 
Gaildorf  . 

26 
27 

24 
26 

a 
1 

— 

— 



— 

— 

23 
85 

23 
31 

1 

— 

— 

— 

1 

— 

Gerabronn 

Gmünd     . 

26 
28 
29 
49 
48 

16 
28 
13 
31 
82 

10 

16 
18 
16 

3 
2 
1 

1 

1 

3 
3 
5 



1 

2 

Hall 1 

Heidenheim 

Künzelsau 

Mergentheim 

Neresheim 

34 

29 

5 

1 



— 





Oehringcn 
Schorndorf 

43 

28 

37 
3 

6 
25 

1 

— 

2 

— 

— 

Welzheim 

12 

6 

6 

— 

— 

— 

— 

— 

Jagftkreis      .... 

427 

317 

110 

8 

1 

15 

1 

3 

Biberach  . 

44 
32 

47 
37 

44 
29 
40 
20 

3 

7 
17 

— 

— 

1 

— 

— 

Blaubenren 
Ehingen    . 

Geislingen 

Göppingen 

Kirchheim 

Laapheim 

Leiitkircb 

Münfingen 

34 

7 

27 

2 

8 

25 

41 

2 
37 

23 
4 

8 

— 

9 

1 

-r 

25 

48 

24 
9 

1 
39 

8 

6 

1 
3 

12 

— 

Raven8t)urg 

•    • »• 

23 

22 

1 

— 

— 

— 

— 

— 

Riedlingen 

53 

38 

15 

1 





1 

»_ 

Saiilgau    . 

Ao 

36 

14 



2 

1 

1 

Tettnang  . 

22 

22 

— 



Ulm      .    . 

37 
31 

32 

30 

5 
1 

— 

— 

— 

— 

— 

Waldfee   . 

Wnngen    , 

24 

23 

1 

— 

— 

1 

— 

— 

Donaukreis     .... 

573 

415 

158 

19 

8 

27 

15 

— 

Neckarkreis    .... 

396 

180 

216 

56 

1 

43 

11 

6 

Schwarzwaidkreis  .    . 

615 

104 

411 

97 

40 

118 

61 

19 

Jagftkreis 

Wartiemberg   .    .    . 

427 

317 

110 

8 

1 

15 

1 

3 

1911 

1016 

895 

180 

50 

203 

88 

28 

der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden  etc. 


227 


von  Tabelle  F. 


Bfirgernutzungen  ans: 

Allmandnatzung 

Jährlicher 
Geldwerth 

Gegenleiftung  der 

d.  Holznil tz- 
UDgen  (Re- 

Nutzungsberechtig- 
ten an  die  Gemeinde 

Gefammt- 
werth  der 

Gegen- 
leiftungen 

üolz- 

All- 

Gefammt- 

Jährlicher 

vierpreis)  u 
Betrag  der 

Zufammen 

Holz 

geld 

mand 

fläche 

Pacht- 
wcrth 

Entfchädig- 

ungen  für 

Holz- 

mr  All- 
manden 

für  Holz- 
gaben 

nutziingen 

ha 

cMl 

Jk 

Jk 

Jk 

cMl 

JH 

— 

— 

— 

14,18 

1700 

11367 

13  067 

300 

4095 

4395 

— 

— 

2 

89,76 

820 



820 

122 



122 

— 

— 

1 

11,86 

195 

— - 

195 

97 

— 

97 





3 

73,19 

3  842 

310 

4152 

351 

z 

851 

— 

— 

9 

226,44 

9132 

6700 

15  832 

1534 

873 

2  407 



1 

12 

715,21 

24  212 

32  652 

56  864 

7  935 

6046 

13  981 

6 

— 

8 

66,71 

3  894 

20185 

24079 

421 

4  701 

5122 

6 

— 

2 

309,71 

29159 

34  546 

63  705 

1442 

3  847 

5  289 

— 

— 

5 

83,15 

3  505 

— 

3  505 

243 

— 

243 

2 

•1 

3 

56.24 

3  577 

10140 

13  717 

334 

788 

1122 

— 

— 

23 

479,54 

26  828 

1660 

28  488 

3  873 

626 

4499 

1 

— 

5 

182,49 

9  546 

20  528 

30074 

853 

4  696 

5  549 

15 

2 

73 

2258,48 

116  410 

138  088 

254  498 

17  505 

25  672 

43177 

— 



8 

12,86 

1168 

~ 

1168 

359 

— 

359 

2 



4 

180,41 

9  494 

12  310 

21804 

1205 

3090 

4  295 

— 

— 

14 

617,41 

20  612 

— 

20  612 

1735 

1785 

— 

— 

19 

989,47 

75  923 

10  248 

86171 

7  002 

1689 

8  691 

— 

— 

13 

923,31 

62167 

23  531 

85  698 

5  776 

1670 

7  446 

— 

— 

4 

86,68 

2  210 

— 

2  210 

130 



130 

— 



— 

104,33 

4120 

8  258 

12  378 

282 

530 

812 

1 

2 

15 

1  602,71 

50  708 

100  667 

151  375 

7  569 

893 

8  462 

— 

— 

1 

6,55 

267 

— 

267 

45 

— 

45 

— 

— 

14 

563,40 

35  992 

1983 

37  975 

2  464 

— 

2  464 

1 

1 

8 

507,86 

31964 

87  629 

119  593 

4  419 

8  466 

12  885 





5 

598,89 

18  579 



18  579 

2900 



2900 

— 

1 

— 

— 



8473 

8  473 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

39,40 

1800 

4107 

5907 

— 

2  396 

2  396 

4 

4 

100 

6  233,28 

315  004 

257  206 

572  210 

33  886 

18  734 

52  620 

75 

13 

67 

1  393,39 

130 159 

597  232 

727  391 

21966 

47  616 

69  582 

54 

21 

98 

19  187,27 

942  708 

1497  930 

2  440638 

108109 

110  358 

218  467 

15 

2 

73 

2  258,48 

116  410 

138088 

254498 

17  505 

25  672 

43177 

148 

40 

838 

29022,42 

1504281 

2490  456 

3  994  737 

181466 

202  380 

383846 

228 


Vermögensverwal  tung 


G.  Ueberncht  ober  die  VerwaltnngsergebnifTe  der  «rtlieheo  Stiftnngen 

im  Rechnungsjahre  1879/80. 


Zahl 
der 

Geld- 
grund- 

Schulden 

Betrag 
der  laufenden 

Betrag  de 
für  kir 

ZW€ 

Betrag 
des 

jähr- 

Oberäinter 

Ver- 

ftocks- 

liche 

Ein- 

Aus- 

5-S-- 

Aktiv- 

walt- 

Hat 

Betrag 

Tilg- 
ungs- 

nahmen 

gaben 

Urals 
liehe 
:e 

Vermögens 

ungen 

rate 

0^ 

Jk 

Jk 

Jk 

cM, 

Jk 

<Ml 

c^ 

Backnang  .... 

28 

308  146 

7188 

1270 

34546 

43  923 

3  610 

323189 

Befigheim  . 

22 

381  687 

— 

— 

26  656 

27  356 

— 

381  559 

Böblingen  . 

19 

262  037 

46171 

— 

18  733 

18  997 

— 

269  283 

Brackenheim 

37 

831  028 

364 

— 

64  404 

59  569 

— 

879  851 

Cannftatt  . 

44 

489  407 

— 

— 

90  472 

91570 

— 

501 137 

Efllingen.  . 

43 

767  394 

19  420 

640 

195  871 

276  199 

— 

820 165 

Heilbronn  . 

40 

1  086  686 

764  801 

8  333 

447  288 

431  976 

23  309 

1160  053 

Leonberg  . 

48 

864  668 

8  939 

685 

74  451 

70  201 

— 

895180 

Ludwigsburg 

24 

787  568 

1612 

150 

68  392 

62  764 

— 

799  435 

Marbach  .  . 

28 

451  463 

3  986 

607 

31033 

28  913 

— 

463  300 

Maulbroun  . 

27 

236  635 

3  405 

— 

16  547 

14  869 

501 

244  329 

Neckarfulm . 

54 

878  604 

1260 

642 

82  933 

71 792 

2  071 

895  492 

Stuttgart,  Stadt 

71 

2  176  649 

— 

— 

834  231 

1 163  688 

—- 

2  319  380 

Stuttgart,  Amt 

24 

122  267 

2  540 

100 

15  065 

16  431 

— 

144  430 

Vaihingen  .  . 

30 

666  354 

— 

— 

49  992 

46  486 

47 

677  004 

Waiblingen  .  . 

36 

254  720 

4  246 

500 

41787 

38  880 

•  — 

258212 

Weinaberg  .  . 

44 

321  324 

— 

12  927 

31413 
2  123  814 

26  878 

686 

331667 

Neckarkreis  .  . 

619 

10  880  637 

863  932 

2  490  492 

30  224 

11363  666 

Balingen 

41 

1013  863 

11 031 

67  289 

59  434 

1026  027 

Calw  .  .  . 

58 

443  589 

2  257 

400 

67  066 

58  490 

2  623 

456  197 

Freuden  ftadt 

43 

231 175 

5100 

— 

21761 

26  236 

— 

229  015 

Herrenberg  . 

36 

761  607 

590 

— 

66  841 

64  573 

354 

897  471 

Horb  .  .  . 

53 

689  589 

-_ 

— 

75  625 

70  597 

— 

715155 

Nagold  .  . 

37 

209  787 

135 

— 

15  928 

13  633 

— 

206  466 

Neuenbürg  . 

39 

212  107 

— 

— 

24  670 

27  236 

618 

216  507 

Nürtingen  .  . 

52 

1022  651 

— 

— 

123  046 

119  665 

— 

1  031  584 

Oberndorf  . 

48 

761  523 

37  000 

2000 

79  221 

78  003 

67 

739  848 

Reutlingen  . 

24 

1  084  176 

— 

— 

211  847 

214  764 

— 

1 125  525 

Rottenburg . 

50 

771  119 

126 

— 

43  006 

51277 

— 

782  054 

Rottweil .  . 

59 

2  409  213 

5  269 

678 

235  221 

215  435 

1662 

2  519  694 

Spaichingen 

27 

1  046  466 

34  020 

3  501 

80  397 

83  533 

— 

1020  485 

Sulz  .  .  . 

33 

303  831 

1733 

— 

31562 

30  018 

— 

324  153 

Tübingen   . 

42 

713  755 

15  241 

343 

62  996 

59168 

— 

712  610 

Tuttlingen  . 

30 

696  328 

5  329 

957 

51418 

45  442 

— 

•  721826 

Urach.  .  . 

26 
698 

314  661 

500 

— 

31316 

27  966 

'  — 

322  560 

Schwarzwaldkreis 

12  685  440 

118  331 

7  879 

1  289  210 

1  245  470 

5  319 

13  047177 

der  Amtskörperfchaften,  Gemeinden  etc. 
SchluU  von  Tabelle  G. 


229 


Zahl 
der 

Geld- 
grund- 

Schulden 

Betrag 
der  laufenden 

Betrag  de 

für  kir 

Zwe 

Betrag 
des 

jähr- 

Oborämtcr 

Ver- 

ftocks- 

liehe 

Ein- 

Aus- 

o «  ►< 

Aktiv- 

walt- 

Hat 

Botrag 

Tilg, 
nngs- 

nahmen 

gaben 

«ig 

Vermögens 

ungen 

rate 

oq 
a 

Jk 

cJÜ 

Jk 

Jk 

cA 

Jk 

cA 

Aalen 

39 

570  357 

18  026 

768 

54  548 

41443 

5  420 

594  718 

Crailsheim   . 

51 

524  966 

3  702 

1213 

56  247 

52987 

1617 

533  796 

Ellwangen  . 

105 

2  011179 

45  351 

1371 

148  350 

131  231 

6  305 

2  059  301 

Gaildorf.    . 

81 

257  277 

33  933 

1114 

33  633 

35  672 

13  444 

268  571 

Gerabronn  . 

52 

490  767 

471 

271 

26  789 

26  692 

278 

479  878 

Gmünd    .    . 

51 

1274  857 

30  585 

2  074 

236  171 

190  629 

1516 

1380028 

Hall     .     .     . 

37 

1 801  895 

3  783 

— 

173  407 

189  835 

4  408 

1 778  439 

Heidcnheira . 

36 

1 045  234 

462 

171 

86  341 

80140 

156 

1062  355 

Kftnzelsau    . 

63 

531  615 

9  974 

827 

36  362 

32  711 

5  446 

543  263 

Mergentheim 

68 

1  266  953 

14  979 

1300 

93  847 

107  726 

8  610 

1290  913 

Neresheira   . 

91 

831  575 

26  750 

3  560 

58168 

47  192 

5  761 

847  501 

Och  ringen    . 

32 

340  838 

1300 

371 

28  030 

25354 

2  424 

345  280 

Schorndorf . 

30 

387  163 

200 



42  402 

40  572 

— 

409  242 

Welzheim     . 

19 

705 

187  501 

991 

444 

18828 

19  252 

1488 

195  544 

Jagftkreis    .    .    . 

11  522  177 

190  507 

13484 

1  093  123 

1  021 436 

56  873 

11788  829 

Biberach 

134 

3  586  765 

77  691 

4083 

523  070 

554  309 

6  693 

4  053  363 

Blaubeuren . 

53 

853  689 

4040 

433 

98  772 

102  826 

1340 

900  748 

Ehingen  .     . 

90 

1088  605 

9  744 

697 

160300 

160  896 

7  437 

1  272  786 

Geislingen    . 

56 

1 039  570 

6  237 

565 

86  528 

84  232 

1201 

1115  234 

Göppingen  .     . 

50 

505  585 

2  296 

210 

54  730 

49  631 

650 

564  333 

Kirchheim    . 

51 

866  806 

— 



81031 

81458 

86 

913  345 

Laupheim    . 

62 

1 022  154 

25  216 

1665 

64  447 

55  578 

6  731 

1  091  796 

Leutkirch     . 

89 

1  319  978 

2829 

— 

97  918 

99  052 

633 

1  493  511 

Münfingcn    .     . 

65 

587  426 

1040 

43 

45  462 

39  427 

1641 

638  431 

Ravensburg     . 

72 

1168  745 

63  142 

1317 

137  570 

133  591 

4  689 

1  201  428 

Riedlingen  .     . 

109 

1678  875 

20871 

2  631 

172  523 

175  817 

7  322 

1  802  268 

Saulgau  .    .    . 

108 

1  210  810 

34  269 

2  985 

103  184 

104  515 

14827 

1  313  647 

Tettnang.    .     . 

90 

1  085  990 

5  708 

1300 

73  240 

62  734 

2  350 

1 145  064 

Ulm     ...     . 

55 

2  208  879 





741  348 

734  323 



2  250  541 

Waldfee.    .    . 

84 

1413  123 

2  700 

600 

104  296 

110175 

3  378 

1 537  336 

Wangen  .    .     . 

52 

830118 

11031 

1714 

74  548 

70  693 

3  281 

895  900 

Donaukreis  .    . 

1220 

20  467  148 

266  814 

18  243 

2  618  967 

2  619  257 

62  259 

22  189  731 

Neckarkreis 

619 

10  886  637 

863  932 

12  927 

2123  814 

2  490  492 

30224 

11  363  666 

Schwarzwaldkreis 

698 

12  685  440 

118  331 

7  879 

1  289  210 

1  245  470 

5  319 

13047177 

Jagftkreis     .    .    . 
Wörttemberg 

705 

11 522  177 

190  507 

13  484 

1  093  123 

1 021  436 

56  873 

11788829 

3  242 

55  561  402 

1439  584  52  533 

7  125  114 

7  376  655 

154  675  58  389  403 

Unter  den  kirchlich 

en  Umlagen  und  Schulden  find  begrii 

Ten  folche  der  ifraelitifchen 

Kirchenpflegen         .^  ^^^^^ 

rkreis 

Umlage               Schulden 

Ob< 

iramt  Heilbronn 

20  893  cJk            276  545  Ji 

im    fi/»Yiiiro 

„        Neckarfulm     . 

1*  9.  vtf  o  1 /1  Ir  i>o  i  a 

1589    .                 —       , 

22  482  cA 

i;         i 

J76  545  Jk 

Oberamt  Rottweil 1 662    „  3  000   „ 

im  Jagft-  und  im  Donaukreis —      ^ —       „ 

Summe  .    .     .    24 144  Ji;  279  545  J6 


^R^P^'T^^^^'^r'^^ 


^gwr^' 


WÜETTEMBEEGISCHE 

HHBÜCHEE 


FÜE 


STATISTIK  m  LAIESKOIE. 


HERAUSGEGEBSN'. 


VON  DEM 


K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BÜKEAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

I.  BAND*    3.  HAIFTE. 

Bewegung  der  Bevölkerung  im  Jahr  1882,  —  Statirtik  der  Erwerbung  und  de«  VerluftH  der  Hdcbs- 
und  Staatsangehörigkeit  in  den  Jahren  1880—10^2,  —  Die  laudmrthfchaft liehe  Bndenbenützung  und  die 
Ernteerträge  im  Jahr  1882.  —  Die  Ergebni ITc  der  FruchtmSrkte  im  Jahr  1882.  —  Die  ErgebnilTe  der 
Wollmärkte  von  1883.  —  Die  Ausfuhr  von  Früchten  und  Mtihlfabrikaten  über  den  Bodeofee  im  Jahr 
1882.  —  Der  Schiffs-  und  Waaren-Verkehr  fra  Jahr  1882.  —  Die  HauptergebniiTe  der  Berufsaähhmg  voci 
5.  Juni  1882  für  Württemberg.  —  Die  ErgebniiTc  der  Viehzählung  vom  lü.  Januar  1883  für  Württemberg. 


STlinGÄRT. 

W.     KOHLHAMMER. 

1881. 


Drnet  von  W*  Kolilhammer  in  SttJttgürt 


Inhaltsverzeiclinis 

der  2.  Häme  des  I.  Banden  1883. 


Beltfl 


Bewegung  der  Bevölkerung  im  Jahr  1882 ...,-*  23/1 

^oHftik  der  Erwerbung  und  des  Verlußs  der  Eeichs*  und  Staatsangehörigkeit  in  den  Jahreti 

ISSO,  1881  nnd  1S82 .     .  252 

Die  landwirthfthaftliche  Bodenhenütsnng  und  die  Emteertrܧ€  im  Jahr  1882 253 

lik  Ergehniffe  der  Frudilmtirkie  im  Jahr  1882 ,     ,     .     .     .  272 

i>»>  Ergebnißß  der  WoUmärkte  vfm  1883 27i 

Die  Ausfuhr  von  Früchten  und  Mühlfabrikaten  über  den  Badenfee  im  Jahr  1882    .     ,     .     .  275 

Der  ö'chiffS'  und   Waarett- Verkehr  im  Jahr  1882 .......  27 B 

Die  Hauptergebnijfe  der  Berufssühlung  vom  ^j.  Juni  1882  für   Wiirttemberff  .,,*.,,  281 

Die  Ergebnißh  der   Viehzählung  vom  10*  Januar  1883  für   Württemberg .     «  338 


I 


» 


I 


^ 


Bewegung  der  Bevölkerung  im  Jahr  1882. 


WQrttemb.  JahrbOcher  1883.  lö» 


234 


Bewegung  der  Bevölkerung. 


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unter  25 
25-29 
30—34 
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40—44 
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50-54 
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70  und  mehr 

Summe    .    . 

unter  25 
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40-44 
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Beiderfeitiger 
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Junggefellen 

mit 

Witwen  und 

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und  gefchiedene 

Männer 

mit 

Jungfrauen 

WOrltemb.  Jahrbüclior  t883. 


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B.   Die  im  Jahre  1882  im  Alter  Ton  mehr  als  5  Lebensjahren  Geftorbenen. 


Zurück- 
gelegtes 
Lebens- 

Geburts- 
jahr 

Neckar-Kreis 

Schwarzwald- 
Kreis 

Jagft-Kreis 

Donau-Kreis 

Im  ganzen  Land 

jahr 

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23 

38 

25 

41 

48 
79 

30 
46 

34 
37 

64 
83 

21 
21 

18 
32 

39 
53 

107 
145 

106 
166 

218 
311 

6 

1876 
1875 

31 
34 

34 
29 

65 
63 

17 
16 

22 
22 

39 
38 

24 

21 

32 
30 

56 

51 

16 
15 

19 

18 

35 
33 

88 
86 

107 
99 

195 

185 

7 

1875 
1874 

15 
16 

16 
24 

31 
40 

11 
13 

15 
19 

26 
32 

17 
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16 
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21 

15 
19 

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40 

52 
74 

62 
79 

114 
153 

8 

1874 

1873 

11 
9 

14 
16 

25 
25 

12 
8 

11 
18 

23 
26 

14 
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20 
20 

34 
43 

9 
20 

8 
9 

17 
29 

46 
60 

53 
63 

99 
123 

9 

1873 
1872 

13 
19 

13 
17 

26 
36 

6 

10 

11 
11 

17 
21 

14 
12 

13 
5 

27 
17 

10 
9 

9 
12 

19 
21 

43 
50 

46 
45 

89 
95 

10 

1872 
1871 

5 
14 

9 
10 

14 
24 

7 
10 

10 
10 

17 
20 

8 
15 

8 
8 

16 
23 

2 

9 

11 
14 

13 
23 

22 

48 

38 
42 

60 
90 

11 

1871 
1870 

12 
9 

9 

8 

21 
17 

3 
4 

10 
5 

13 
9 

5 
12 

5 

4 

10 
16 

2 

11 

3 
15 

5 
26 

22 
36 

27 
32 

49 

68 

12 

1870 
;  1869 

7 
7 

6 
5 

13 
12 

5 
5 

5 
5 

10 
10 

5 
12 

8 
15 

13 

27 

5 
5 

9 

7 

14 
12 

22 
29 

28 
32 

50 
61 

13 

1  1869 
1868 

12 

7 

11 
14 

23 
21 

4 

8 

7 
5 

11 
13 

8 
7 

5 
4 

13 
11 

5 
4 

6 
5 

11 
9 

29 
26 

29 

28 

58 
54 

14 

1868 
1867 

9 
12 

5 

9 

14 
21 

3 
4 

7 
6 

10 
10 

2 

6 

7 
4 

9 
10 

4 
6 

6 
6 

10 
12 

18 
28 

25 
25 

43 
53 

15 

1867 
1866 

7 
9 

12 
15 

19 
24 

9 

7 

5 
11 

14 
18 

7 
8 

6 
9 

18 

17 

3 

7 

6 
11 

9 
18 

26 
31 

29 
46 

55 

77 

16 

1^66 
18*>5 

13 
11 

9 
10 

22 
21 

8 
5 

7 
8 

15 
13 

8 
8 

11 
6 

19 
14 

4 

7 

13 
10 

17 
17 

33 
31 

40 
34 

73 
65 

17 

1865 
1864 

9 
16 

7 
8 

16 
24 

8 
9 

7 
5 

15 
14 

5 
15 

7 
9 

12 
24 

3 
10 

6 
10 

9 
20 

25 
50 

27 
32 

52 

82 

18 

1864 
1863 

17 
13 

12 

8 

29 
21 

4 
10 

6 
13 

10 
23 

7 
5 

9 

7 

16 
12 

9 
5 

8 
7 

17 
12 

37 
33 

35 
35 

72 

68 

19 

1863 
1862 

17 
15 

13 
12 

30 
27 

14 
14 

8 
7 

22 
21 

7 

16 

8 

7 

15 
23 

11 
14 

9 

8 

20 
22 

49 
59 

38 
34 

87 
93 

20 

1862 
1861 

18 
21 

5 
4 

23 
25 

10 
13 

10 
15 

20 
28 

6 

7 

5 
14 

11 
21 

8 
10 

6 
10 

14 
20 

42 
51 

26 
48 

68 
94 

21 

1861 
18G0 

10 
9 

16 
15 

26 
24 

7 
15 

11 
10 

18 
25 

5 
6 

5 
6 

10 
12 

9 
12 

6 

7 

15 
19 

31 
42 

38 
38 

69 
80 

22 

1860 
1859 

16 
13 

6 
14 

22 

27 

13 
10 

12 
13 

25 
23 

5 
9 

11 
9 

16 
18 

14 
12 

11 
10 

25 
22 

48 
44 

40 
46 

88 
90 

23 

1859 
1858 

17 
16 

11 
15 

28 
31 

7 
12 

10 
14 

17 
26 

10 
8 

12 
8 

22 
16 

9 
14 

9 
18 

18 
32 

43 
50 

42 
55 

85 
105 

24 

1858 
1857 

12 
15 

13 
15 

25 

30 

12 
4 

9 
11 

21 
15 

4 
3 

11 
9 

15 
12 

10 
11 

7 
12 

17 
23 

38 
83 

40 

47 

78 
80 

25 

1857 
1856 

11 
15 

17 
14 

28 
29 

12 
7 

10 
9 

22 
16 

7 
11 

15 
15 

22 
26 

9 
13 

10 
13 

19 
26 

39 
46 

52 
51 

91 
97 

26 

1856 
1855 

19 
14 

18 
17 

37 
31 

8 
11 

13 
11 

21 
22 

9 
9 

12 
14 

21 
23 

12 

8 

14 
11 

26 
19 

48 
42 

57 
53 

105 
95 

27 

1855 
1854 

13 
14 

7 
12 

20 
26 

9 
10 

7 
7 

16 
17 

12 
6 

13 
9 

25 
15 

7 
18 

9 
18 

16 
36 

41 

48 

36 
46 

77 
94 

28 

1854 
1853 

18 
19 

17 
21 

35 
40 

7 
7 

10 
10 

17 
17 

13 
12 

14 
14 

27 
26 

9 
9 

15 
17 

24 
26 

47 
47 

56 
62 

103 
109 

29 

1853 
1852 

13 
11 

19 

17 

32 

28 

6 
9 

7 

9 

13 
18 

3 
13 

8 
11 

11 
24 

6 
9 

16 
16 

22 
25 

28 
42 

50 
53 

78 
95 

246 


Bewegung  der  Bevölkerung. 


B,  Die  im  J,  1882  im  Alter  Ton  mehr  als  5  Lebensjahren 

Geftorbenen.  (Fortf.) 

Zurück- 
gelegtes 
Lebens- 
jahr 

Geburts- 
jahr 

Neckar-Kreis 

Schwarzwald- 
Kreis 

Jagft-Krels 

Donau-Kreis 

Im  ganzen  Land 

m. 

w. 

2Uf. 

m. 

w. 

zur. 

in. 

w. 

ruf. 

m. 

w. 

zur. 

m. 

w. 

zur. 

30 

1852 
1851 

10 
16 

20 
17 

30 
33 

7 
12 

14 
13 

21 
25 

11 
14 

13 

18 

24 
32 

4 
16 

10 
15 

14 
31 

32 
58 

57 
63 

89 
121 

31 

1851 
1850 

18 
24 

16 
13 

34 
37 

7 
15 

12 
22 

19 
37 

3 

10 

10 
17 

13 
27 

11 

7 

12 

18 

23 
25 

39 
56 

50 
70 

89 
126 

32 

1850 
1849 

18 
16 

19 
31 

37 

47 

14 
9 

7 
19 

21 

28 

7 
8 

16 
24 

23 
32 

11 
17 

20 
17 

31 
34 

50 
50 

62 
91 

112 
141 

33 

1849 
1848 

19 
13 

24 

28 

43 
41 

11 
10 

14 
17 

25 
27 

9 
8 

15 
18 

24 
26 

12 
17 

12 

14 

24 
31 

51 

48 

65 

77 

116 
125 

34 

1848 
1847 

18 
19 

25 
22 

43 
41 

6 
3 

11 
11 

17 
14 

4 

8 

17 
10 

21 

18 

14 
15 

15 
23 

29 
38 

42 
45 

68 
66 

110 
111 

35 

1847 
1846 

12 
17 

22 
21 

34 

38 

10 
16 

7 
12 

17 

28 

7 
9 

18 
22 

25 
31 

13 
15 

15 
23 

28 
38 

42 
57 

62 
78 

104 
135 

86 

1846 
1845 

25 

28 

4 
23 

29 
51 

10 
14 

14 
2L 

24 
38 

16 
11 

15 
17 

31 

28 

13 
15 

17 
21 

30 
36 

64 
68 

50 

85 

114 
153 

37 

1845 
1844 

22 
17 

26 
23 

48 
40 

13 
12 

7 
19 

20 
31 

9 
13 

17 
12 

26 
25 

12 
16 

13 
23 

25 
39 

56 
58 

63 
77 

119 
135 

38 

1844 
1843 

21 
27 

19 
24 

40 
51 

12 
14 

22 

29 

34 
43 

11 
18 

8 
18 

19 
36 

14 
21 

19 
21 

33 
42 

58 
80 

68 
92 

126 
172 

39 

1843 
1842 

17 
19 

15 
24 

32 
43 

12 
25 

25 

26 

37 
51 

17 
17 

19 
12 

36 
29 

11 
16 

11 
15 

22 
31 

57 

77 

70 
77 

127 
154 

40 

1842 
1841 

21 
29 

23 
27 

44 
56 

15 
16 

20 
26 

35 
42 

13 
11 

19 
21 

32 
32 

10 
14 

22 
15 

32 
29 

59 
70 

84 
89 

143 
159 

41 

1841 
1840 

21 
29 

2S 
25 

44 
54 

14 
16 

18 
20 

32 
36 

11 
18 

15 
18 

26 
36 

17 
14 

15 

18 

32 

32 

63 
77 

71 

81 

134 
158 

42 

1840 
1839 

18 
22 

18 
22 

36 
44 

17 
14 

7 
19 

24 
33 

10 

7 

11 
12 

21 
19 

18 
21 

15 
14 

33 
35 

63 
64 

51 
67 

114 
131 

43 

1839 
1838 

20 
21 

27 
25 

47 
46 

14 
19 

13 

18 

27 

37 

11 
9 

14 
9 

25 
18 

16 
20 

10 
9 

26 
29 

61 
69 

64 
61 

12.-) 
130 

44 

1838 
1837 

19 
25 

15 
27 

34 
52 

17 
13 

14 
16 

31 

29 

17 
14 

10 
16 

27 
30 

15 
10 

21 
15 

36 
25 

68 
62 

60 
74 

128 
136 

45 

1837 
1836 

23 
21 

16 

20 

39 
41 

19 
19 

18 
18 

37 
37 

9 
11 

14 
17 

23 

28 

16 
16 

8 
18 

24 
34 

67 
67 

56 
73 

123 
140 

46 

1836 
1835 

28 
32 

21 
19 

49 
51 

19 
22 

17 
11 

36 
33 

18 
10 

16 
16 

34 
26 

18 
20 

16 
15 

34 
35 

83 

84 

70 
61 

153 
145 

47 

1835 
1834 

15 
13 

14 

21 

29 
34 

14 
15 

16 
22 

30 
37 

12 
20 

21 
13 

33 
39 

20 
19 

12 
19 

32 
38 

61 
73 

63 
75 

121 

148 

48 

1834 
1833 

21 
24 

20 
22 

41 
46 

18 
17 

21 
16 

39 
33 

16 
16 

8 
22 

24 

38 

18 
17 

12 
21 

30 
38 

78 
74 

61 
81 

134 
155 

49 

1833 
1832 

27 
30 

18 
25 

45 
55 

19 
16 

12 
21 

31 
37 

10 
17 

14 
21 

24 

38 

18 
13 

18 
18 

36 
31 

74 

76 

62 
85 

136 
161 

50 

ia32 
1831 

15 
16 

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52 

1830 
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26 

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15 

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53 

1829 
1828 

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13 
19 

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135 
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54 

1828 
1827 

1 

21 
30 

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59 

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27 

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17 
17 

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33 
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20 

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17 

38 
37 

65 
94 

94 

98 

159 
192 

Bewegung  der  Bevölkerung.  247 

B.  Die  im  J.  1883  im  Alter  von  mehr  als  5  Lebensjahren  Geftorbenen.   (FortC) 


Zurück- 
gelegtes 
Lebens- 
jahr 

Geburts- 
jahr 

Neckar-Kreis 

Schwarzwald* 
Kreis 

Jagft-Kreis 

Donau-Kreis 

Im  ganzen  Land 

m. 

w. 

zur. 

m. 

w. 

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m. 

w. 

ZOf. 

m. 

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zur. 

m. 

w. 

znf. 

55 

1827 
1826 

26 
27 

15 

19 

41 
46 

28 
20 

22 

34 

50 
54 

19 

18 

19 

21 

38 
39 

23 
22 

20 
22 

43 
44 

96 

87 

76 
96 

172 
183 

56 

1826 
1825 

27 
35 

23 
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50 
64 

33 
32 

26 
21 

59 
53 

16 
15 

23 
24 

39 
39 

23 
24 

27 
21 

50 
45 

99 
106 

99 
95 

198 
201 

57 

1825 
1824 

26 
23 

22 

28 

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51 

20 
30 

29 
40 

49 

70 

16 
26 

19 
26 

35 
52 

18 
25 

29 
27 

47 
52 

80 
104 

99 
121 

179 
225 

58 

1824 
1828 

26 
43 

33 
37 

59 
80 

26 
25 

30 
48 

56 
73 

26 
24 

22 
22 

48 
46 

23 
21 

27 
29 

50 
50 

101 
113 

112 
136 

213 
249 

59 

1823 
1822 

30 
32 

31 
41 

61 
73 

27 
26 

33 
35 

60 
61 

26 
27 

30 
31 

56 
58 

25 
42 

21 
29 

46 
71 

108 
127 

115 
136 

223 
263 

60 

1822 
1821 

34 
35 

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31 

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66 

27 
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24 
43 

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76 

26 
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21 
27 

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60 

30 
33 

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28 

70 
61 

117 
134 

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129 

243 
263 

61 

1821 
1820 

39 
40 

38 
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72 

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26 

37 
49 

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27 

27 
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27 

32 
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65 
57 

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120 

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146 

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266 

62 

1820 
1819 

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38 

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78 

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38 

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78 
68 

24 

38 

24 
42 

48 
80 

41 
39 

26 
25 

67 
64 

138 
153 

133 
137 

271 
290 

63 

1819 
1818 

38 
43 

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30 
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21 
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136 
149 

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297 

64 

1818 
1817 

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29 

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60 

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28 

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69 

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113 

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247 

65 

1817 
1816 

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68 

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139 
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304 

66 

1816 
1815 

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38 

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37 

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49 

85 
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26 
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80 

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72 

156 
153 

149 
156 

305 
309 

67 

1815 
1814 

38 
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46 

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28 
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72 

133 
119 

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295 
297 

68 

1814 
1813 

35 
38 

31 

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81 

38 
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66 

22 

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53 

58 

34 
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36 

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79 

129 
132 

132 
152 

261 

284 

69 

1813 
1812 

31 
41 

31 
35 

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76 

29 
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38 
37 

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60 
74 

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32 
54 

70 
101 

126 
168 

128 
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254 
328 

70 

1812 
1811 

42 
39 

38 
48 

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87 

37 
36 

50 
42 

87 
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45 
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45 
45 

90 
79 

148 
140 

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166 

308 
306 

71 

1811 
1810 

41 
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28 
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67 
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27 
53 

67 
100 

43 
52 

50 
58 

93 
110 

163 
167 

146 
171 

309 
338 

72 

1810 
1809 

40 
36 

37 

47 

77 
83 

29 
40 

41 

47 

70 
87 

37 
38 

36 
32 

73 
70 

33 
35 

50 
53 

88 
88 

139 
149 

164 
179 

303 
328 

73 

1809 
1808 

44 
51 

43 
42 

87 
93 

44 
35 

40 
36 

84 
71 

30 
24 

36 
36 

66 
60 

42 

46 

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58 

90 
104 

160 
156 

167 
172 

327 
328 

74 

1808 
1807 

48 
41 

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51 

85 
92 

48 
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94 

78 

43 
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74 

76 

45 
46 

55 

58 

100 
104 

184 
165 

169 
185 

353 
350 

75 

1807 

1806 

44 
34 

39 
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68 

35 
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44 

69 

77 

38 
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74 
76 

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31 

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46 

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77 

161 
142 

153 
156 

314 

298 

76 

1806 
1805 

26 
37 

29 
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55 
72 

31 
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36 
40 

70 

77 

22 
27 

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37 

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37 

70 
60 

118 
124 

119 
149 

237 
273 

77 

1805 
1804 

26 
31 

52 
37 

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68 

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57 
75 

33 
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74 
86 

104 
142 

151 
151 

255 

293 

78 

1804 
1803 

30 
38 

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37 

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75 

41 
29 

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129 
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151 

249 
283 

79 

1803 
1802 

31 
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19 

63 
51 

25 
42 

25 
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69 

26 

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65 
69 

113 
131 

118 
117 

23  t 
248 

248  ,  Bewegung  der  Bevölkerung. 

B.  Die  im  J.  1882  Im  Alter  von  mehr  als  5  Lebensjahren  Geftorbenen.  (Scbluü.) 


Zorilck- 
gelegtes 
Lebens- 
jahr 

Geburts- 
jahr 

Neckar-Kreis 

Schwarzwald- 
Kreis 

)ag(tKrels 

Donau-KreU 

Im  ganzen  Land 

m. 

w. 

zar. 

m. 

w. 

auf. 

in. 

w. 

zaf. 

m. 

w. 

zur. 

m. 

w. 

zur. 

80 

1802 
1801 

17 
18 

29 

28 

46 
46 

20 
31 

29 
20 

49 

51 

31 
22 

21 
19 

52 
41 

38 
33 

24 

37 

62 
70 

106 
104 

103 
104 

209 
208 

81 

1801 
1800 

15 
16 

26 
28 

41 
39 

23 
21 

13 
20 

36 
41 

23 
16 

18 
18 

41 
34 

19 
18 

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47 
37 

80 
71 

85 
80 

165 
151 

82 

1800 
1799 

18 
20 

23 

14 

41 
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19 
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17 
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13 
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10 
14 

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16 

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83 

1799 
1798 

18 
18 

17 

18 

35 
36 

13 
19 

22 

12 

35 
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22 
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116 
138 

84 

1798 
1797 

13 
13 

12 
10 

25 
23 

9 
21 

9 
10 

18 
31 

7 
16 

4 
12 

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28 

17 
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85 

1797 
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8 
8 

6 
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6 
2 

9 
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8 

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38 
36 

68 
68 

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1796 
1795 

4 
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1794 

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4 

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^ 

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1 

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1781 
1780 



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Bewegang  der  Bevölkerang. 


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Bewegung  der  Bevölkerung. 


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252 


Statirtik  der  Erwerbong  nnd  des  Terlufts  der  Reiebs-  nnd  Staats-Angeborigkeit 
in  den  Jahren  1880, 1881  ond  1882. 

Vgl.  Württ  Jahrbücher  1880,  I.  8.51—53  und  S.  383. 
Es  beträgt  die  Zahl  der  verliehenen  Urkunden  an: 


in 
den  Jahren 

durch  Wieder- 
verleihung*) auf- 
genommene 

ans  anderen 
Bundesftaaten 
aufgenommene 

naturalifirte 
Ausländer 

nach  anderen  Bun- 
desftaaten und  in 
das  Reichsausland 
entlaffene 

Familien 

Einzelne 

Familien 

Einzelne 

Familien 

Einzelne 

Familien 

Einzelne 

1880  ..    . 

1881  .    .    . 

1882  ..    . 

3 

1 

4 

30 
24 
37 

45 
32 
50 

4 
11 

7 

26 
27 

la 

241 
361 
323 

1101 
1208 
1306 

Ferner  die  Zahl  der  aufgenommenen  und  entlaffenen  Per  fönen: 


in 
den  Jahren 

Aufgenommene 

Entlaffene 
nach 

temberger«)    |        ^^^^^^ 

Ausländer 

anderen 
BandesTtaaten 

dem 
Beiobsansland 

1880.  .    . 

1881.  .    . 

1882.  .    . 

16 
14 

146 
111 
164 

40 
79 
42 

125 
123 
149 

2109 
2  944 
2  727 

»)  Reichsgefetz  vom  1.  Juni  1870,  J.  21,  Abf.  4  und  5. 


L 


Die  landwirthfchaftliohe  Bodenbenützung 

und 

die    Ernte-Erträge 

im  Jahr  1882. 

Mit  den  Hanpi-Ueberfichlen  a,  b,  c. 


Die  Ermittlung  der  landwirthfchafllichen  Boden ben Atzung  und  der  Ernteerträge  hat  in 
Württemberg,  wie  in  den  vorhergegangenen  4  Jahren,  fo  auch  im  Jahr  1882  zu  Folge  der  Vor- 
fchriften  und  BefchlülTe  des  Deutfehen  Bundesraths  vom  15.  Febr.  1874  und  8.  November  1377 
nach  Maßgabe  der  Verfügung  der  K.  Minifterien  des  Innern  und  der  Finanzen  vom  27.  März  1878 
(Reg.-Bl.  S.  57  IT.)  ftattgefunden  und  find  die  durch  den  Bundesrath  unterm  24.  April  1882  be- 
fchloITenen  Einfchränkungen  der  obligatorifchen  Nachweife  in  Württemberg  im  InterelTe  der 
Landesftatiftik  vorläufig  noch  nicht  zur  Anwendung  gebracht  worden. 

Was  die  Abweichungen  der  1878  eingeführten  Erhebungsbeftimmungen  von  dem  früheren 
Verfahren  betrilTt,  fo  vcrweifen  wir  hier  auf  die  nähere  Ausführung  im  Jahrgang  1880  Bd.  I, 
Heft  1,  S.  18  ff.  diefer  Jahrbücher. 

Hinfichtlich  der  Aufführung  der  einzelnen  Feldfrüchte  bemerken  wir,  daß  hiefür  die 
gleiche  Reihenfolge,  wie  in  den  beiden  Vorjahren,  eingehalten  ift 

Ferner  ift  noch  befonders  hervorzuheben,  dafi  an  Stelle  des  bisherigen,  aus  dem  Ertrags- 
und  Gewichtsdurchfchnitt  der  15  Jahre  1852/66  berechneten  Landesmittelertrags  zum  Vergleich 
mit  dem  Jahresertrag  der  Hauptfrüchte  ein  neuer,  aus  den  Durchfchnittserträgen  und  -Gewichten 
der  15jährigen  Periode  1862/76  Landesmittelertrag  erftmals  für  das  Jahr  1882  in  Anwendung 
kommt ;  für  Luzerne  und  Efper  konnte  übrigens  das  Landesmittel  nur  aus  der  12jährigen  Periode 
1865/76,  für  Reps  und  Rübfen  je  nur  aus  der  6jährigen  Periode  1871/76  berechnet  werden. 

A.  Die  laDdwirthrehaftliehe  BodeDbenitzoBg  im  AllgemeineD  ood  die  fiefammtfläehe  des  Laideg. 

Auch  im  Jahre  1882  ift  in  Württemberg  keine  Zufammenftellung  der  nicht  landwirtb- 
Ichaftlich  benützten  Flächen  gefertigt  worden,  daher  für  die  nachftehend  angeführten  Flächen 
zu  Ziff.  II  und  III  die  auf  eine  Dezimale  abgerundeten  Zahlen  von  1878  wiederholt  ßaä  (vergl. 
Jahrg.  1880  der  Württembergifchen  Jahrbücher  I.  Band  1.  Hälfte  S.  82,  100  und  883,  Jahrg.  1881, 
L  S.  517  und  Jahrgang  1882  I.  Band  2.  Hälfte  S.  164),  woraus  fich  die  folgende  üeberficht 
über  den  Stand  der  Bodenbenützung  im  Allgemeinen  ergibt: 

I.  Landwirthaftlich  benützte  Flächen  nach  der  Aufnahme 
des  Jahrs  1882: 

Aecker,  Gärten  und  Länder .    .    ,      879  73Q,6  ha 

Wiefen     . ,    .    .    .    .      284497,3   «  -     •     , 

Weinberge 23  370,7    „ 

Weiden    . 68083,5   „  . 

1 255  682,1  Jia«)/. 

M  Erwähnenswerth  find  folgende  im  Jahr  1882  vorgekommene  Areals  Veränderungen: 
Im  Neckarkreis    find  im  OA.   Beligheim    von    den    Gemeinden  Kirchheim    und  Walheim 

ca.  17  ha  der  geringen  Weiden  dem  Areal  der  Oeden  zugetheilt  worden. 
Im  Schwarzwaldkreis  find 

im  OA.  Calw  von  der  Gemeinde  Oftelsheim    .ca.        7  ha 

„      „     Spaichingen     ^      ^  «  Böttingen     ...      41    „ 

„      „     Reutlingen       ^       ;  „  Pfullingen    ...      71    „ 

,    „     „    Rottweil  «       .  „  Dunningen   .    .    .      20   „ 

Zuf.    .    139  ha 
aufgeforftet  worden. 

Außerdem  hat  fich  bei  der  Stadtgemeinde  Sulz  gleichen  Oberamts  ein  Abgang  von 
139  ha  landwirthfchaftlich  benutzter  Flächen  dadurch  ergeben,   daß  das  befonders 


254  '  Landwirthfchaft. 

Uebertrag  .    .   1  255  682,1  ha 
II.  Waldungen  nach  der  Zufammenftftllung  von  1878     .    .    .      599  514,8    n 
IIL  üebrige   landwirthfchaftlich   nicht  benutzte  Flächen  nach 
der  Aufnahme  v^on  1678: 

a)  Gebäude  und  Hofftätten 11 018,0  ha 

b)  Oeden,   Steinbrüche,   Thon-,   Sand-   und 
Mergelgruben 25  080,5   „ 

c)  Gewäffer 12805,3    „ 

d)  Straßen  und  Wege 44  660,0  93  063,8   , 

Geraromtflächengehalt  des  Landes         1  948  260,7  ha. 

B.  Die  ErgebDilTe  des  Aekerbaos. 

1«  Die  Anbanilächen  (Tab.  a  und  b). 
In  den  am  SchluflTe  beigegebenen  Tabellen  a  und  b  ift  die  Yertheilung  der  Ackerflächen 
nach  den  einzelnen  KuUurarten  dargeftellt,  und  zwar  in  Tab.  a  fllr  die  4  Kreife  des  Landes,  in 
Tab.  b  für  die  einzelnen  Fruchtgattungen  in  Vergleichung  mit  dem  Stand  von  1881.  Hienach 
hat  im  Jahr  1882  der  Flächengehalt  der  Acker?  und  Gartenländereien  879  731  ha  betragen,  und 
zwar  kamen 

auf  das  angebaute  Ackerfeld 792  119  ha  =  90,04  Proz. 

„    den  Gartenbau 9  877    ^   =    1,12      „ 

„    die  Ackerweide 11 571    „    =    1,32      „ 

„    die  Brache 66 164    „    =     7,52      „ 

Im  Ganzen  zeigt  alfo  die  Gefammtfläche  der  Acker-  und  Gartenländereien,  welche  im 
Jahr  1881  — ]-  879  973  ha  umfaßte,  eine  Ahnahme  von  212  ha,  wogegen  das  angeblümte  Areal, 
welches  im  Vorjahr  791 134  ha  betrug,  um  985  ha  zugenommen  hat.  Diefer  Zunahme  entfprechend 
ift  die  Abnahme  der  Brache,  welche  nun  einfchließlich  der  Ackerweide  nur  8,84  Proz.  des  Areals 
der  Acker-  und  Gartenländereien  ausmacht,  denn  es  betrug 


die  ganze 

Ackerfläche 

b)  die  Brache 

1878    .     . 

879  971  ha 

85  702  ha  =  9,74  Proz. 

1879    .    . 

880058    „ 

81  716    ,   =  9,28      . 

1880    .    . 

880014    „ 

80012    „    =  9,09      ,. 

1881    .    . 

879  973    „ 

78  881    „    =  8,97      , 

1882    .    . 

879  731    „ 

77  735    ,    =  8,84      „ 

Eine  erh«%bliche  Zunahme  gegenüber  dem  Vorjahr  zeigt  befonders  das  Areal  der  Winter- 
halmfrüchte, hauptfächlich  in  Folge  des  Umftands,  daß  im  Vorjahr  wegen  Auswinterns  und  be- 
deutenden Mäufefraßes  viel  Wintergetreide  umgeackert  und  durch  Sommerhalmfrucht  erfetzt 
werden  mnßte.  Hieraus  erklärt  Hch  auch,  dafl  im  Jahr  1882  das  Areal  von  Gerfte  und  Haber 
kleiner  ift  als  im  Vorjahr,  wogegen  der  Anbau  vpn  Sommerweizen  auch  in  diefem  Jahr  weiter 
tugenommen  hat. 

Bei  den  Hackfrüchten  ift  das  Areal  der  Kartoffeln,  der  weißen  Rüben  und  der  Möhren 
zurückgegangen,  während  fich  der  Anbau  der  Runkelrüben,  insbefondere  der  Futterrüben,  mehr 
erweitert  hat 

Von  den  Handelsgewächfen  zeigt  nur  das  Areal  des  Hopfens  eine  beträchtliche  Zunahme, 
während  fowohl  das  Areal  der  Oelpflanzen,  mit  Ausnahme  des  Mohns  und  Leindotters,  als  auch 
das  der  Gefpinnftpflanzen  eine  namhafte  Einbuße  und  zwar  erfteres  10,5,  letzteres  6,4  Proz.  er- 
litten hat 


aufgcfühi*te  Areal  der  Parzelle  Geroldseck  bisher  zugleich  auch,  dem  Areal  der  Stadt- 
gemeinde zugerechnet,  fomit  doppelt  aufgenommen,  fowie  daß  das  zum  Eifenbahnban 
erforderliche  Areal  bisher  nicht  abgerechnet  war. 
Im  Jagftkreis  find  an  Anfforftungen  zu  verzeichnen: 

im  OA.  Aalen  von  der  Gemeinde  Aalen  .    .    . 

fi      n        n  n      n  n         Abtsgmünd  . 

r,     n    Neresheim        ,.      n  f,         Ballmertshofen . 

n     n    Oehringen        n      r*  «         Geißelhardt  . 


19  ha 
30  , 
49  „ 
24   , 


Zur.  .    .     122  ha. 
Eine  genauere  Ueberficht  über   die  verfchiedenen  Arealsveränderungen  wird  jedoch 
erft  die    neue  im   Spütjahr  1883  anzufertigende  Hauptzufammenfteilung  des    Areals  der  nicht 
landwirthrchaftliefa  benützten  Flächen  des  Landes  möglich  machen. 


Landwirthfcbaft.  S55 

Das  Areal  des  Tabaks,  welches  im  Vorjahr  eine  nnge wohnliche  Zunahme  zeigte,  ift  in 
diefem  Jahre  wieder  um  26,4  Proz.  ziirückgegang'en,  Oichorie  dagegen  nar  nni  1,8  Proz. 

Bei  den  Futterpflanzen  wurde  die  Abnahme  des  Areals  der  Luzerne,  Efparfette,  des 
Sorgho  und  des  Raygrafes  durch  die  Zunahme  des  Areals  von  rothem  Klee,  Pferd^zahnmais 
und  den  Grasfaaten  aller  Art  nahezu  au^ewogen. 

Von  dem  Areal  der  Hanptfrüchte  mit  879  781  ha  find  im  Jahr  1882  3682,0  ha  =  0,42  Proz. 
zugleich  mit  Nebenfrucht  bebaut  gewefen,  und  das  Verhältnis  der  Nobenfrncht  zur  Haifptfmcht 
berechnet  fich  bei  den  Anbauflächen  für  •    >> 

A.  Getreide  und  Hülfenfrüchte     ....    auf  0,17 

B.  Hackfrüchte  und  Gemüfe 2,04 

C.  Handelsgewächfe „      — 

D.  Futterpflanzen „    0,39 

Das  Anbauverhältnis  der  Nebenfrüchte  zu  einander  ii't  folgendes: 
Von  den  3  682,0  ha  waren  angebaut  mit 

Getreide  und  Hülfenfrüchten     .       909,5  ha  =  24,70  Proz. 

Hackfrüchten 2  350,3    „    =  63,83     ^ 

Handelsfrüchten 0,6    ^   =    0,02     ^ 

Futterpflanzen 421,6    „=  11,45     „ 

Auch  in  diefem  Jahr  beftand  der  überwiegende  Theil  der  Nebenfrüchte  ans  Hackfrüchten, 
namentlich  Stoppel-  oder  weißen  Rüben  und  aus  Futterpflanzen,  zu  welch  letzteren  auch  die 
Anfaat  von  Getreide-  und  Hülfenfrncht  als  Vor-  oder  Nachfrucht  gerechnet  werden  kann,  weil 
diefelbe  größtentheils  zu  Futter  benützt  wird. 

Von  dem  ganzen  mit  Getreide  nnd  Hülfenfrncht  als  Haupt-  und  Nebenfrucht  angebauten 
Areal  von  544  006,2  ha  find  5  479,5  ha  =  1,01  Proz.  zu  Grfinfiitter  verwendet  worden ;  im  Jahr  1881 
waren  es  5138,3  ha,  fomit  341,2  weniger. 
Samen  ift  gewonnen  worden  bei 
rothem  Klee  von  2  093,3  ha  =    2,79  Proz.  der  mit  diefer  Pflanze  als  Hauptfrncht  bebauten  Flächen. 
Luzerne  «       170,5    ,  -    0,93      •«,,«»».  i.  n  « 

Efparfette       „       826,0    ,  =    6,78     «,„«„„ 

Serradella        „  1,0    „    =  15,87      n        r,      r,         r,  n  n  n  •  n 

Raygras  ,         34,3    «  =  16,25     »«,»««  n  «  ,t 

Grasfaat  aller 
Art  von       12,3    «  =   0,46     »««»«„  r  n  , 

2.  Die  Erträge  (Tab.  c). 

Wenn  man  die  auf  das  Hektar  berechneten  Erträge  des  Jahrs  1882  mit  denen  des  Vor- 
jahrs vergleicht,  fo  ergibt  fich,  daß  bei  wenigen  Früchten  die  Qaantität  vorfchlägt 

Unter  den  Getreidearten  und  Hülfenfrüchten  find  es  nur  der  Winterweizen,  der  Haber, 
die  Ackerbohnen  und  die  8  Arten  von  Wintermengfrüchten,  welche  in  quantitativer  Beziehung 
ein  belTeres  Refnitat  geliefert  haben,  indem  ile  fich  zu  den  Erträgen  des  Vorjahrs  wie  beziehnngs- 
weife  106,  108,  108,  104,  107  und  102  zu  100  verhalten.  Bei  Winterroggen  und  der  Mifchfrucht 
Wieken  und  Haber  find  die  Erträge  nahezu  gleich  geblieben,  dagegen  ftellte  fich  Wintergerfte 
auf  99  Proz.,  Winterdinkel,  Wintereinkom,  Winteremer  unter  Berück  fich  tignng  des  Kemenertrags 
auf  97  Proz.,  Somroerdinkel  ergab  nur  94  Proz.,  Sommerweizen  95  Proz.,  Sommergerfte  98  Proz., 
Mais  91  Proz.,  Erbfen  81  Proz.,  Linfen  89  Proz.,  Gartenbohnen  64  Proz.  und  Wicken  86  Proz. 
des  Vorjahrs. 

Bei  den  Hackfrüchten  weifen  die  Kartoffeln  den  geringden  Ertrag  auf,  nämlich  gefunde 
nur  30  Proz.  der  gefunden  des  Vorjahrs,  wogegen  die  Runkelrüben  105  Proz.,  die  Möhren  110  Proz., 
die  Kohlrüben  112  Proz.  und  der  Kopfkohl  126  Proz.  des  Vorjahrs  erreichten. 

Die  Handelsgewächfe  blieben  größtentheils  im  Ertrage  zurück,  Reps  und  Rübfen  gaben 
nur  77  Proz.,  Mohn  95  Proz.,  Flachs  81  Proz.,  Hanf  90  Proz.,  Tabak  79  Proz.,  Hopfen  80  Proz., 
dagegen  Oichorie  113  Proz.  des  Vorjahrs. 

Bei  den  Futterpflanzen  überragen  die  Kleearten  dnrchfchnittlich  mit  113  Proz.,  der 
Pferdezahnmais  mit  115  Proz.  und  die  Wiefen  mit  105  Proz.  die  Erträge  des  Vorjahrs. 

Gegenüber  dem  aus  den  Durch fchnittserträgen  der  Jahre  1862/76  berechneten  neuen 
Landesmittelertrag,  welcher  1882  erffcmals  als  Vergleichungsmaßftab  für  die  Ernteerträge 
diefes  Jahrs  znr  Anwendung  kommt,  fteht  vom  Getreide  nur  der  Mais  zurück,  während  Hch  die 
anderen  Getreidearten  auf  100 — 112  Proz.  des  Landesroittelertrags  ftellen. 


^ 


256 


Landwirtlirehaft. 


Die  Hfllfenfrttchte  weifen  dagegen  i^mmtlich,  nur  Ackerbohnen  aasgenommen,  einen 
Minderertrag  anf. 

Von  den  Hackfrüchten  erreichen  die  gefunden  Kartoffeln  nicht  einmal  den  dritten  Thei! 
des  Landesmittelertrags,  auch  Kopfkohl  bleibt  hinter  dem  Landesmittel  zurück,  während  Heb  die 
Riefenmöhren  auf  122  Proz.  und  die  Runkelrüben  auf  109  Proz.  desfelben  ftellen. 

Von  den  Handelsgewächfen  find  es  nur  Mohn,  Flachs  und  Hanf,  welche  den  Landes- 
mittelertrag hinter  Heb  lalTen,  wogegen  bei  Reps  und  Rübfen,  Tabak  und  Hopfen  7—20  Proz. 
fehlen,  um  den  Ertrag  eines  Mitteljahrs  zu  erreichen. 

Bei  den  Futterpflanzen  überragt  zwar  der  Ertrag  der  Kleearten  das  Landesmittel,  da- 
gegen fleht  der  Ertrag  der  Wiefen  um  12  Proz.  hinter  demfelben  zurück. 

Zur  Vergleichung  des  Gewichts  der  im  Jahr  1882  gewonnenen  Früchte  mit  dem  Gewicht 
der  Ernten  der  letzten  10  Jahre  mögen  noch  folgende  UeberHchten  dienen. 
Von  100  Pfund  Dinkel  war  die  Ausbeute  an  Kernen: 
im  Jahr  1872  =  65,22  Pfund 
,       ,      1873  =  66,52      . 
,       „     1874  =  70,40      . 
.       „      1875  =  67,50      . 
„       ,     1876  =  72,35      , 
„       „      1877  =  68,16      „ 

Das  Hektoliter  Dinkel  bat 

eine  Ansbente  an  Kernen 

ergeben : 

im  Jahr  1872  —  37,63  Liter 

„      ,     1873  -  38,00     „ 

.       „     1874  -  40,25     . 

,      ,      1875  —  38,88     , 

.       „      1876  —  41,88     , 

„      .      1877  -  39,45     „ 

.       .      1878  -  38,20     „ 

„       -     1879  -  40,50     „ 

,       „      1830  -  40,76     „ 

,       ,     1881  —  41,38     „ 

,      „     1882  -  39,13     , 

Hienach  weifen  an  Kemenausbeute  dem  Gewicht  nach  nur  die  2  Jahre  1872  und  1878 

ein  noch  geringeres  Ergebnis  als  1882  auf,  während  bezüglich  der  Ausbeute  dem  Maße  nach  die 

4  Jahre  1872,  1878,  1875  und  1878  gegen  1882  zufückftehen. 

Nach  dem  Gewicht  von   einem  Hektoliter  Kernen  fteht  aber   das   heurige  Jahr   den 

fämmtlichen  10  vorangegangenen  Jahren  nach. 

Ferner  zeigt  die  folgende  Tabelle  das  Gewicht  der  Winter-  und  Sommerhalmfrftchte, 

der  Hülfenfrfichte,  des  Welfchkoms  und  der  Kartoffeln  in  den  letzten  5  Jahren; 


im  Jahr  1878  = 

65,63  Pfnnd 

r          n        J879   = 

68,04      . 

.       ,     1880  = 

69,75      . 

.       «      1881  = 

71,15      . 

«       «     1882  = 

66,02      ., 

Das  Hektoliter  Kernen 

hat  ein  Gewicht 

ergebe 

n: 

.    .    .     .     140,39  Pfund 

.     .    .    .     143,55 

m 

.    .     .    .     146,93 

m 

.    .    .    .    142,37 

f» 

.    .     .    .    148,56 

r 

.    .    .    .    144,04 

T» 

.    .     .    .    141,74 

« 

.     .     .     .     143,14 

^ 

.     .     .    .     143,86 

n 

.     .     .     .    146,17 

n 

.     .    .    .    139,26 

n 

L 


Auf  das  Hektoliter 
kommen  Pfund 

in  den 

Jahren 

1877 

1878 

1879 

1880 

1881 

1882 

Winterdinkel 

Winterroggen 

Winterweizen. 

Wintergerfte 

Haber 

83 
139 
145 
124 

93 
128 
131 
139 
155 
154 
157 
153 
138 
176 

82 
139 
146 
125 

90 
129 
132 
142 
159 
158 
161 
156 
141 
167 

85 
140 
148 
126 

92 
130 
133 
143 
157 
157 
160 
154 
143 
176 

85 
141 
148 
125 

93 
131 
134 
144 
158 
156 
159 
155 
145 
167 

86 
141 
150 
127 

94 
133 
135 
146 
156 
157 
159 
153 
144 
167 

81 
135 
144 
122 

90 
127 
131 
140 
154 
155 
156 
150 
134 
158 

Sommergerfte 

Sommerroggen 

Sommerweizen 

Erbfen 

Linfen 

Ackerbohnen      .    .    .    .    .    .    . 

Wicken 

Welfchkoru 

Kartoffeln 

Aus  diefer  Tabelle  ergibt  fich,  daß  Winterdinkel,  Winterroggen,  Winterweizen,  Winter- 
gerfte, Sommergerfte,  Erbfen,  Ackerbohnen,  Wicken,  Weifchkom  und  Kartoffeln  in  keinem  der 


Landwirthfchaft.  257 

vorangegangeoen  5  Jahre  ein  fo  geringes  Gewicht  hatten,  als  im  Jahr  1B82,  daß  1877  bei  Sommer- 
roggen, 1878  bei  Haber  das  gleiche,  1877  aber  bei  Sommerweizen  and  Linien  ein  geringeres 
Gewicht  aufweist,  als  1882. 

Das  Verhältnis  der  kranken  Kartoffeln  zu  den  gefunden  war : 


im  Jahr  1872  ==  1  : 

:  9,85 

im  Ji 

ihr  1878  =  1  : 

:4,34 

1873  =  1  : 

;  5,84 

1879  =  1 

:  4,09 

1874  =  1  : 

;  10,02 

1880  =  1 

:  6,29 

1875  =  1  ; 

:  6,67 

1881  =  1 

:  4,78 

1876  =  1  : 

:  87,39 

1882  =  1 

:  3,48 

1877  =  1  : 

:  5,70 

Hienach  ift  in  keinem  der  vorangegangenen  10  Jahre  die  Kartoffelkrankheit  fo  heftig 
aufgetreten,  wie  1882.  In  diefem  Jahr  ift  es  der  Jagftkreis,  in  welchem  fich  das  Verhältnis 
der  kranken  zu  den  gefunden  Kartoffeln  am  ungQnftigften  ftellte,  nemlich  wie  1  :  2,62;  im  Neckar- 
kreis berechnet  fich  dasfelbe  auf  1  :  3,17,  im  Schwarzwaldkreis  auf  1 :  3,88  und  im  Donaukreis 
auf  1  :  4,39. 

3.  Witterangs-  and  andere  EinflfliTe  aaf  den  Ernteertrag. 

Während  im  Vorjahr  die  Qualität  der  Früchte  eine  fehr  gute  war,  fo  daß  hiedurch 
vielfach  die  Quantität  ausgeglichen  wurde,  ift  diefelbe  im  Jahr  1882  in  Folge  der  ungfinftigen 
Witterung  des  Sommers  fo  gering  ausgefallen,  daß  von  den  10  Vorjahren  die  meiften  eine  be- 
trächtlich beffere  Qualität  aufzuweifen  haben.  Während  die  erften  Frtthlingsmonate  März  und 
April  lieh  gunftig  anließen,  ftellte  fich  das  Tempftraturmittel  der  Monate  Mai,  Juni,  Juli,  Auguft 
und  September  durch fchniltl ich  um  3— 8Vs^  C.  unter  dem  Normalftand,  wogegen  der  wäfferige 
Niederfchlag  fich  um  50  Proz.  erhöhte.  Hierin  ift  wohl  die  Haupturfache  für  die  unbefriedigende 
Qualität  der  1882er  Ernte  zu  fuchen. 

Die  Winterfrüchte,  deren  Anbau  fich  in  Folge  des  naffen  Herbftes  1881  meift  verzögert 
hatte,  konnten  fich  gleichwohl  bei  der  günftigen  Winter-  und  Frühlings  Witterung  gut  entwickeln 
und  beftocken,  fo  daß  Cie  viel  verfprechend  in  den  Mai  kamen.  Die  Spätfröfte  in  diefem  Monat 
dagegen  verurfachten  namentlich  bei  Roggen,  welcher  in  der  Blüte  ftand,  vielfachen  Schaden; 
cbenfo  fchadeten  die  im  Juni  und  Juli  eintretenden  heftigen  Stürme  und  Regengüffe,  in  Folge 
deren  fich  die  Früchte  lagerten,  was  eine  geringe  Ausbildung  des  Kerns  bewirkte.  Auch  ver- 
urfachte  die  anhaltende  Näffe  häufig  Brand  und  Roft  im  Getreide.  Hiezu  kommt  noch,  daß  in 
den  meiften  Gegenden  des  Landes  auch  bei  der  Ernte  des  Wintergetreides  die  Witterung  ungünftig 
war,  und  die  Erträge  durch  Auswachfen  auf  dem  Felde,  namentlich  bei  Roggen,  und  durch  das 
naffe  Einbringen  derfelben  vielfach  beeinträchtigt  wurden.  —  Bei  dem  Sommergetreide  war  die  An- 
bauzeit  äußerft  günftig,  dasfelbe  lief  gleichmäßig  auf;  die  Fröfte  im  April  und  Mai  dagegen  hatten 
namentlich  auf  die  Gerfte  eine  nachtheilige  Wirkung,  und  die  Regengüffe  der  folgenden  Monate 
bewirkten  auch  bei  diefer  häufig  Lagerfrucht  und  dadurch  einen  mageren  Kern.  Für  die  Hülfen- 
früchte  war  die  naßkalte  Witterung  während  der  Blüte  fehr  ungünftig,  auch  lagerten  fich 
diefelben  vielfach  und  erlitten  bei  der  Ernte,  welche  fich  verzögerte,  durch  das  Auffpringen  der 
Schoten  namhafte  Einbuße. 

Dem  Mais  fehlte  namentlich  im  Auguft  die  nöthige  Wärme,  weshalb  derfelbe  auch  in 
manchen  Gegenden  gar  nicht  zur  Reife  kam.  Für  die  Hackfrüchte  dagegen  mit  Ausnahme  der 
Kartoffeln  war  die  Witterung  gUnftig.  Bei  den  letzteren  zeigte  fich  häufig  fchon,  ehe  die 
Knollen  ausgebildet  waren,  die  bekannte  Krankheit,  welche  namentlich  auf  den  fchweren  Böden 
des  Landes  in  diefem  Jahr  verheerend  aufgetreten  ift.  Auch  wurde  die  Qualität  durch  die  an- 
haltende Feuchtigkeit  des  Bodens  durchgängig  fehr  verringert.  Für  Reps,  welcher  fchon  vor 
Winter  keinen  befonders  günftigen  Stand  zeigte,  waren  die  Fröfte  während  der  Blüte  äußerft 
oachtheilig,  und  die  regnerifche  Emtewitterung  verurfachte  vielfachen  Ausfall  der  Kömer.  Bei 
dem  flopfen  beeinträchtigte  die  niedere  Temperatur  des  Juli  und  Auguft  das  Wachsthum,  durch 
die  heftigen  Stürme  im  Nachfommer  wurden  fehr  viele  Stangen  umgeworfen,  was  den  Ertrag 
fchmSlerte  und  zugleich  die  Ernte  ungemein  erfchwerte.  Auch  auf  die  Futterfelder,  namentlich 
auf  die  Luzerne,  den  rothen  Klee  und  den  Graswuchs  hatten  die  Fröfte  im  April  und  Mai  nach- 
theiligen Einfluß;  doch  wären  die  Erträge  trotzdem  noch  fehr  annehmbare  gewefen,  wenn  fie 
nicht  vielfach  durch  Regen  beinträchtigt  worden  wären.  Das  Oehmd  insbefondere ,  welches  in 
quantitativer  Beziehung  einen  guten  Ertrag  gegeben  hätte,  wurde  größtentheils  verdorben,  auch 
gieng  in  Folge  von  Ueberfchwemmungen  fehr  viel  Oehmd  verloren,  wie  dies  befonders  von  den 
Oberamtsbezirken  Böblingen,  Eßlingen,  Nürtingen,  Oberndorf,  Rottweil,  Tübingen,  Tuttlingen, 
Biberaoh,  Lauphcim,  Münfingen,  Ravensburg,  Riedlingen  und  Saulgau  berichtet  wird. 

AVQrttcnib.  .Inhihflclier  18.S3.  ^^ 


258  LaDdwirtbfohaft. 

Ueber  Schaden  durch  Maikäfer  wird  allein  im  Oberarotsbezirk  Tettnang  geklagt;  auch 
die  Zahl  der  Mäufe,  welche  im  Vorjahr  faft  in  allen  Theilen  des  Landes  maflenhat't  aufgetreten 
waren  und  große  Verheerungen  angerichtet  hatten,  ift  durch  die  nafle  Witteruug  des  Sommers 
erheblich  verringert  worden,  doch  wird  auch  heuer  über  Schaden  durch  Mäufefraß  von  den  Ober- 
amtsbezirken Vaihingen,  Freudenftadt,  Spaichingen,  Tuttlingen,  Aalen,  Oehringen,  Blaubeuren, 
Göppingen,  Saulgau,  Tettnang,  Ulm  und  Waldfee  berichtet. 

Schaden  durch  Engerlinge  trat  ein  in  den  Oberämtern  Brackenheim,  Eßiingen,  Leon- 
berg, Marbach,  Neckarfulm,  Stuttgart  Amt,  Vaihingen  und  Neuenbürg. 

Den  größten  Schaden  haben  in  diefem  Jahre  die  Acker fchnecken,  welche  fich  bei 
der  ihnen  zufagenden  naffen  Witterung  ungemein  ausbreiten  konnten,  angerichtet.  Es  wird  über 
Schaden  durch  diefelben  geklagt  von  den  Oberämtern  Beflgheim,  Böblingen,  Brackenheim, 
Cannftatt,  Marbach,  Neckarfulm,  Waiblingen,  Neuenbürg,  Reutlingen,  Aalen,  Ellwangen,  Gaildorf, 
Hall,  Heidenheim,  Künzelsau  und  Göppingen. 

Der  Schaden  durch  Erdflöhe  und  Maulwürfe  war  mehr  nur  vereinzelt. 
Der  Hagelfchaden  war  in  diefem  Jahre  fehr  bedeutend.    Es  wurde  nach  den  zum 
Zweck    des   Steuemachlaffes    gemachten    Erhebungen    der  Ertrag    von    30460   ha    vollftändig 
vernichtet. 

Hievon  kommen 

auf  den  Neckarkreis 5790  ha  =  19,01  Proz. 

„      „    Schwarzwaldkreis 12  725    „=  41,78     „ 

„       „    Jagftkreis 7  796    „    =  25,59     „ 

„      „    Donaukreis 4149    „    =  13.62     „ 

Die  am  meiften  betroffenen  Oberämter  find: 
im  Neckarkreis:   Eßlingen  (30.  Mai,  16.  Juli),  Neckarfulm  (24.  Juli),  Marbach  (30/31.  Mai), 
Heiibronn  (24.  Juli),   Brackenheim  (24.  Juli),  Cannftatt  (30.  Mai,  16.  Juli),  Böblingen 
(30.  Mai); 
im  Schwarzwaldkreis:  Nürtingen  (16.  Juli),  Spaichingen  (16.  Juli),  Tübingen  (30.  Mai,  4.  Juni, 
16.  Juli),  Reutlingen  (31.  Mai,  4.  Juni,  16.  Juli),  Tuttlingen  (16.  Juli),  Urach  (31.  Mai, 
16.  Juli,   11.  September),    Rottenburg  (4.  Juni,   16.  Juli),  Sulz  (26.  Juni),  Balingen 
(16.  Juli,  11.  September); 
im  Jagftkreis:   Schorndorf  (30.  Mai,  16.  Juli),  Gerabronn    (16.  Juli),   Welzheim  (30.  Mai, 
16.  Juli),  Ncresheim  (16.  Juli),  Künzelsau  (30.  Mai,  16.  und  24.  Juli),  Aalen  (30.  Mai), 
Gaildorf  (16.  Juli); 
im  Donaukreis:   Ulm  (30.  Mai,  16.  Juli),  Laupheim  (31.  Mai,  4.  Juni),  Leutkirch  (31.  Mai), 
Münfingen  (24.  Juli),  Wangen  (31.  Mai),  Ehingen  (31.  Mai). 
Weniger  bedeutend  war  der  Hagelfchaden  in  den  Oberämtern  Backnang,  Stuttgart  Amt; 
Calw,  Freudenftadt,  Nagold,  Oberndorf,  Rottweil;  Crailsheim,  Ellwangen,  Gmünd,  Hall,  Heiden- 
heim,  Mergentheim,   Oehringen;   Biberach,  Göppingen,   Kirchheim,   Riedlingen,   Tettnang  und 
Waldfee. 

4«  Die  Ernte  Ton  mehlbaltigen  Früchten  anf  den  Kopf  der  BeTölkerung  berechnet« 

1.  Mefalhaltige  Körnerfrüchte. 

Winterhalmfrüchte 8032  699  Centner») 

Sommerhalmfrtichte 6947179 

Hülfenfrüchte  (einfchließlich  der  Hälfte  der  Sommermengfrüchte)       490716        „ 

Welfchkorn 37  855 

15  508  449  Centner. 
Wird  von  diefem  Betrag  in  Abzug  gebracht 
1.  der   Saatbedarf,   welcher  pro  ha  442  Pfd.  be- 
trägt»)  für  543097  ha 2  400  489  Centner 


*)  Zur  Vereinfachung  der  Rechnung  ift  nur  die  Hauptfrucht,  der  Winterdinkel  mit  Ein- 
korn und  Emer,  fowio  Sommcrdinkel,  Einkorn  und  Emer  nach  dem  Gewichtals  »rauhe  Frucht" 
in  Rechnung  genommen,  die  unter  den  Wintermengfrüchten  begriffene  Hälfte  an  Dinkel  ift  nach 
dem  Kern  engewicht  berechnet. 

'')  Nach  der  im  Jahrgang  1880  S.  90  und  91  angeftollten  Berechnung  über  das  Durch- 
fchnittsgewicht  eines  Hektoliters  mehlhaltiger  Frucht  nach  Rauhem  in  den  Jahren  1867/78  ftellt 
fich  dicfes  auf  79,23  Pfd.  und  würde  fich  fomit  der  Saatbedarf,  wenn  die  frühere  Annahme 
von  1  Scheflfcl  rauher  Frucht  pro  Morgen  zu  Grund  gelegt  wird  (vergl.  Jahrg.  1871  der  Jahrb. 


Landwirtbfoliaft^ 


259 


üebertrag  .    . 

2.  der  Bedarf  znr  Fütterang  und  Mäftang  des  Viehs, 
nemlich  das  ganze  Haber-  nnd  Wickenerzeiignis, 
Toweit  es  nicht  fehon  unter  dem  Saatbedarf  be- 
griffen ift,  fowie  der  zu  Haber  und  Wicken  ge- 
rechnete Ertrag  der  Sommermengfrüchte    ...    3  239  378 

3.  das  Bedürfnis  der  Bierbrauereien,  welches  auf 
den  Kopf  der  Bevölkerung  berechnet  0,88  Ctr. 
beträgt  (cfr.  S.  91,  92  des  Jahrgangs  1880  I,  1) 

nnd  fomit  bei  1  971 118  Perfonen 1  734  584 


2400489  Ctr.      15  508449  Centner. 


_  7  374  451  Centner 
fo  bleiben  für  die  Brot-  und  weitere  Eonfumtion  übrig  ....  8138998  Centner. 
Bei  einer  Bevölkerung  von  1 971 118  Ortsanwef enden  gemäß  der  Zählung  vom  1.  De^ 
zember  .1880  kommen  hienach  für  das  Verbrauchsjahr  1882/83  auf  den  Kopf  418  Pfund  gegen 
397  Pfund  im  Vorjahr  und  unter  der  bisherigen  Vorausfetzung,  daß  aus  einem  Scheffel  rauher 
Frucht  1  Centuer,  alfo  aus  1  hl  56,4  Pfund  Mehl  gewonnen  wird,  303  Pftind  oder  pro  Tag 
0,83  Pfund  Mehl  gegen  279  Pfund  beziehungs weife  0J6  Pfund  Mehl  im  Vorjahr*). 

II.    An  Kartoffeln  wurden  im  Jahr  1882  gewonnen 
4248716  Centner  gefnnde 
1219  906        „       kranke. 
Wird  von  dem  ganzen  Ertrag  der  gefunden  Kartoffeln  .....    4248716  Centner 
abgerechnet  der  Saatbedarf,  welcher  nach  Jahrgang  1880  1. 1  der  Jahrbücher 

S.  89  auf  2  446  Pfund  pro  ha  feftgeftellt  ift,  fftr  80  363  ha 1 965  679 

fo  bleiben  für  den  Verbrauch  1882/83 2  283  037  Centner^ 

Es  kommen  alfo  pro  1882/83  auf  den  Kopf  der  Bevölkerung  von  1 971 118  Perfonen 
1,16  Centner  oder  pro  Tag  0,32  Pfund  gegen  6,29  Centner  beziehungsweife  1,72  Pfund  im  Vorjahr; 
Zur  Vergleichung  mit  den  letzt  vorangegangenen  10  Jahren  dient  folgende  Ueberficht, 
in  welcher  das  Ernteergebnis  in  Centner  auf  den  Kopf  der  Bevölkerung  berechnet  ift. 


Centner  mehlhaltiger  Frucht 

a) 

b) 

c) 

Ortsanwefende  Bevölkerung. 

in  den 

zur  Brot- 

Gerfte  für 

:*n 

Centner 

Jahren 

und 

d.  Bedarf 

im 

Kartoffeln 

Mehlkon- 

derBraue- 

Ganzen 

fumtion 

reien 

* 

Ctr. 

Ctr. 

Ctr. 

1872-1873 

4,54 

0,39 

4,93 

3,03 

1.  Dezember  1871  .    .    .    1 819  539 

1873    1874 
1874—1875 

3,61 
5,49 

0,40 
0,40 

4,01- 
5,89 

4,77 
6,51 

1 

1875-1876 

4,47 

0,38 

4,85 

3,14 

1876-1877 

3,95 

0,39 

4,34 

6,43 

1877-1878 

3,89 

0,38 

4,27 

4,51 

1.  Dezember  1875  .    .    .    1  881  505 

1878—1879 

4,17 

0,38 

4,55 

1,98 

1879-1880 

3,97 

0,88 

4,85 

3,23 

1880«  1881 

4)44 

0,88 

5,32 

3,72       ^ 

1.  Dezember  1880  .    .    .    1971118  1 

1881-1882 
1882-1888 

3,97 
4,13 

0,88 
0,88 

4,85 
5,01 

6,29 
1,16 

Hienach  fteht  das  Erntejahr  1882  hinfichtlich  der  Ergiebigkeit  an  mehlhaltigen  K<5rnem 
von  den  vorangegangenen  10  Jahren  nur  den  Jahren  1874  und  1880  nach;  hinfichtlich  der  Er- 


8.  35)  pro  ha  auf  5  623  hl  ä  79,23  Pfund  oder  auf  445,51  Pfund  belaufen.  Statt  deffen  ift  der 
Saatbedarf  in  Abrundung  diefes  Gewichts  auf  den  Durchfchnitt  von  16  Proz.  des  Ertrags  zu 
442  Pfund  Körner  pro  ha  anzunehmen. 

^)  Zur  Verwandlung  in  rauhe  Frucht  wird  die  aus  dem  Durchfchnittsgewicht  des  hl 
der  einzelnen  Fruchtarten  ßch  ergebende  Erntemenge  in  hl  bei  allen  Früchten,  ausgenommen  bei 
Dinkel  und  Haber,  doppelt*  (1  hl  =  2)  in  Rechnung  genommen.  Hienach  ftellt  Hch  das 
allgemeine  Durchfchnittsgewicht  eines  Hektoliters  rauher  Frucht  pro  1882  auf  76,69  Pfund  und 
obige  8 133  998  Centner  geben  fomit  10  606  335  hl,  was  das  hl  zu  0.564  Centner  gerechnet, 
5  981973  Centner  Mehl  ausmacht;  fomit  bei  einer  Bevölkerung  von  1971118  Perfonen  auf  den 
Kopf  803  Pfund  oder  pro  Tag  und  Kopf  0,83  Pfund  Mehl.  ^ 


260 


Landwirthfcbaft. 


giebigkeit  an  Kartoifeln   dagegen  gehen   ihm  lUmmtliche  10  Jahre  und  zwar  größtentheils  mit 
erheblichen  Mehrerträgen  vor. 

5.  FrnchthandeL 
Während  im  Vorjahr  die  gute  Qualität  der  Frucht  bald  nach  der  Ernte  einen  lebhaften 
Verkehr  auf  den  Fruchtfchrannen  des  Landes  zur  Folge  hatte,  ift  dagegen  in  diefem  Jahr  zu 
derfelben  Zeit  eine  gänzliche  Stockung  im  Fruchthandel  eingetreten,  indem  die  einheimifche 
Frucht  durch  das  Regenwetter  in  der  Frntezeit  größtentheils  in  einer  Weife  befchädigt  wurde, 
daß  diefelbe  nicht  mehr  marktfähig  war.  Insbefondere  gilt  dies  auch  von  der  Gerlte,  welche 
feitens  der  größeren  Bierbrauereien  keine  Abnahme  fand.  Dagegen  wurden  aus  dem  Ausland, 
befonders  Amerika,  Rußland  und  Ungarn,  große  Quantitäten  Weizen,  Roggen  und  Gerde  von 
den  Mühlebefitzem  und  Bierbrauereien  bezogen,  und  nur  der  Haber  war  es,  welcher  theil weife 
wenigftens  auf  den  früheren  Abfatzwegen  in  das  Elfaß,  nach  Baden  und  in  die  Schweiz  Ab- 
nahme fand. 

Die  Fruchtpreife  für  einheimifche  Waare  find  gegenüber  dem  Vorjahre  durchgängig 
erheblich  gefunken.  Dagegen  giengen  in  diefem  Jahre  die  Preife  für  Hopfen  in  Folge  der  Mißernte 
in  anderen  Ländern  außerordentlich  in  die  Höhe,  fo  daß  derfelbe,  trotz  der  geringeren  Quantität 
und  Qualität  des  Produktes,  doch  zu  den  lohnendften  Kulturen  zählte. 

C.  Sie  ErgebDilTe  des  WiefenbaDS. 

Nach  der  diesjährigen  Znfammenftellung  beträgt  das  Wiefenareal  284  497  ha,  worunter 
238689  ha  zweimähdige  und  45  808  ha  einmähdige,  fo  daß  auf  je  100  ha  zweimähdige  Wiefen 
19,19  ha  einmähdige  kommen.  Bei  diefem  Verhältnis  der  zweimähdigen  zu  den  einmähdigen 
Wiefen  und  bei  der  Annahme,  daß  der  Heuertrag  fleh  zu  dem  Oehmdertrag  wie  100 :  50  verhält 
(vergl.  Jahrgang  1855  der  Jahrbücher,  Heft  I,  S.  193),  ergibt  der  durchfchnittliche  Gefammt- 
ertrag  von  81,95  Centner  vom  ha  im  Jahr  1882  einen  Heuertrag  von  57,73  Centner 

und  im  Ganzen  von 16  424  321  Ctr. 

einen  Oehmdertrag  von  28,865  Centner  und  im  Ganzen  von 6  889  887     „ 

Der  Wiefenertrag  im  ganzen  beläuft  ßch  \uf 23  314208  Ctr. 

während  derfelbe  im  Jahr  1881  betragen  hat 22  220872     „ 

Der  durchfchnittliche  Heu-  und  Oehmdertrag  des  Jahres  1882  bleibt  hinter  dem  eines 
Mitteljahrs  mit  93,12  Ctr.,  diefes  letztere  =  100  gerechnet,  um  12  Proz.  zurück,  überragt  aber 
den  Ertrag  des  Vorjahrs  um  4,73  Proz.  Die  Qualität  des  Heus  kann  durchrchnittlich  als  eine 
mittlere  bezeichnet  werden,  es  gelang  wenigftens  in  mehreren  Bezirken,  das  Heu  gut  einzuheimfen, 
während  die  Qualität  des  Oehmds  überall  durch  das  anhaltende  Regenwetter  gefchädigt  wurde. 


V.  Die  ErgebmlTe  des  Obltbaos. 

Auch  im  Jahr  1882  hat  ßch  als  Nachwirkung  der  ungewöhnlichen  Kälte  des  Winters 
1879/80  ein  weiterer  Abgang  voü  Obftbäumen  herausgeftellt ,  welcher  zwar  nicht  mehr  fo  be- 
trächtlich ift,  wie  im  Vorjahr,  ßch  aber  doch  noch  auf  171  808  Stück  beziffert,  was  gegenüber 
dem  Vorjahr  2,61  Proz.  ausmacht 

Gegenüber  dem  Jahr  1879  ftellt  ßch  nun  der  Abgang  in  den  einzelnen  Obftgattungen 
wie  folgt: 


Obftgattung 

1  Anzahl  der  Bäume 

Prozent  Verhält- 
nis der  Abnahme 

1879 

1882 

1.  Apfelbäume 

2.  Birnbäume 

3.  Pflaumen-  und  Zwetfchgenbäume 

4.  Aprikofen-  und  Pfirßchbäume 

5   Kirfchenbänme 

6.  Edle  Kaftanienbäume      .... 

7.  Wallnußbäume 

3  342  852 
j  1  626  785 
2491227 
16  329 
352  512 
1          643 
■      69  293 

2  921180 

1488  569 

1652  884 

11028 

285965 

570 

53  780 

12,61 
8,50 
33,65 
32,46 
18,^8 
11,35 
22,39 

7  899  641 

1 

6  413  976 

18,81 

Der  ganze  Abgang  gegenüber  dem  Jahre  1879  Aellt  ßch  fomit  auf  1 485  665  Stück 
Obftbäume  oder  18,81  Proz. 


Landwirthfohaft.  261 

Es  fteht  nun  wohl  zu  hoffen,  daß  in  gleicher  Weife,  wie  es  in  diefem  Jahre  fchon  bei 
den  Aprikofen-  nnd  Pfirrichbänmen  der  Fall  ift,  in  den  nächlted  Jahren  auch  bei  den  anderen 
Obltgattungen  wieder  eine  Zunahme  der  Stückzahl  (ich  ergeben  werde,  da  allfeitig  eine  Er- 
gänzung des  Ausfalls  angeftrebt  wird. 

Der  in  diefem  Jahre  erftmals  in  Anwendung  kommende  Landesmittelertrag,  welcher  den 
Durchfchnittserträgen  der  Jahre  1862/76  entfpricht,  berechnet  fich  auf  1100  644  Ctr.  Kemobft 
und  202  779  Ctr.  Steinobft. 

Der  Ertrag  von  1882  war  1084888  Ctr.  Kemobft  und  zwar: 

567814  Ctr.  Aepfel  mit  einem  Werth  von 8  550547  cA 

467074     „    Birnen    ^        „  ,        „ 2802325    ^ 

zufammen  6  852  872  JL 
femer  82795  Ctr.  Steinobft  und  zwar: 

23  256  Ctr.  Pflaumen  u.  Zwetfchgen  mit  einem  Werth  von  129  013  Ji 

66     rt    Aprikofen  u.  Pfirliohe      »       »          n        r,  1^65   „ 

9473     y,    Kirfchen                            «       «          »  186  736   n 

zufammen  267214  JC 
endlich  135  Ctr.  Schalenobft  und  zwar: 

135  Centner  WallnülTe  mit  einem  Werth  von     .    .    .  1826  JC 

Der  heurige  Ertrag  beträgt  fomit  beim  Kemobft  (ohne  Hinzurechnung  des  Schalenobftes) 
94,03  Proz.,  beim  Steinobft  dagegen  nur  16,17  Proz.  des  bezeichneten  Durchfchnittsertrags  von 
1862/76,  während  fich  der  vorjährige  Ertrag  mit  1712161  Ctr.  Kemobft  inr  Vergleich  mit  dem 
oben  angegebenen  neuen  Landesmittelertrag  auf  155,56  Proz.  des  letztem,  nnd  derjenige  des 
Steinobftes  mit  73  893  Ctr.  auf  36,44  Proz.  des  Mittelertrags  berechnet 
Auf  einen  Einwohner  kommen: 

1881  .    .    86,86  Pfund  Kem-,  3,75  Pfund  Stein-,  0,37  Pfund  Schalenobft 

1882  .    .    52,50       „  „       1,66       „  „       0,01      , 

Vergleicht  man  die  Anzahl  der  Bäume  mit  dem  Ertrag  von  1882,  fo  ergibt  fich 
folgendes  Refultat: 

1  Apfelbaum  gab  durchfchnittlich 19,44  Pfund  —  1,22  Ji 

1  Birnbaum       „  „  

1  Pflaumen-  und  Zwetfchgenbaum  gab  dnrchfchnittl. 
1  Aprikofcnbaum  „  ^ 

1  Kirfchenbaum  „  „ 

1  Wallnußbaum  „  „ 

Der  Centner  Aepfel berechnet  lieh  auf 

Birnen      . 
„         „        Pflaumen 
„         „        Zwetfchgen 
„         „        Aprikofen 
„         ^        Pfirfiche 
n         n        Kirfchen  . 
WallnülTe 
Der    Gefammtertrag   an   Obft  ftellt  fich   im    Jahr   1882   auf  1067818   Ctr.   und   auf 
6  621912  JC,  während  derfelbe  im  Jahr  1881  1793251  Ctr.  und  8  942408  ^  betragen  hat. 
Die  diesjährige  Obftemte  erreicht  daher 

hinfichtlich  des  Quantums  nur  59,55  Proz.  und 

„    Erlöfes        n    74,05     «      der  Obftemte  von  1881. 


31,38   ,   - 

1,88  , 

1,41   ,   - 

0,08  , 

0,60   ,   - 

0,13  , 

3,31   ,   - 

0,48  , 

0,26   ,   - 

0,03  , 

1881 

1882 

inf   4,68  Ji 

6,25  J^ 

n    6,05  , 

6,00  , 

,   6,81  , 

5,55  , 

,   16,51  „ 

22,20  , 

.   11,98  , 

14,48  „ 

,   10,88  , 

13,68  , 

882  auf  1067818  Ctr.  un 

262 


Land^rirthrohaft. 


Tab.  a.  Tertheilnng  der  Aeker-  nnd  fiartenländereien  anf  die  4  Kreife  im  Jahr  1882. 


Kreife 

A.  Getreide  und 
Httlfenfrüchte 

B.  Hack- 

frQchte  und 

Gemüfe 

c. 

o    < 

D. 

l 

g 
s 

A.-D. 

OB 

E, 

O 

1 

F. 

> 

2. 

G. 

w 

Acker-  und 

Gartenländereien 

zufammen 

I. 

ff- 

er  CD 

IL 

UV) 

5* 

U. 

St 

§:& 

0 

ha 

ha 

ha 

ha 

ha 

ha 

ha 

ha     1  ha 

ha 

ha          ha 

1.  Neckarkreis  .    . 

47203 

44970 

5467 

20928 

11557 

6130 

21606 

157861 'i094 

343 

1883162181 

in  Prozenten     .     . 

18 

17 

27 

26 

33 

25 

20 

20 

21 

3 

3 

18 

2.  Sohwarzwaldkr. 

52175 

55715 

4388 

22287 

5856 

6712 

23297 

170430 

1652 

4393 

13833 

190808 

in  Prozenten     .     . 

20 

22 

22 

28 

17 

27 

21 

22 

17 

38 

21 

22 

3.  Jagftkrels  .    .    . 

68656 

62886 

4480 

15633 

6808 

3970 

22182 

184615 

2851 

2075 

26465  216006 

in  Prozenten     .     . 

26 

24 

22 

19 

20 

.  16 

20 

23 

29 

18 

40          25 

4.  Donaukreis    .    . 

94405 

96849 

5903 

21515 

10371 

7963 

42207 

279213 

3280 

4760 

23983  311236 

in  Prozenten     .     . 
zufammen  . 

36 

37 

29 

27 

30 

32 

39 

35 

33 

41 

36    1      35 

262439 

260420|20238 

80363 

34592 

24775 

109292 

792119 

9877'll571 

66164  879731 

in  Prozenten     . 

29,83 

29,60       2,30 

9,14 

3,93 

2,82 

12,42 

90,04 

1.12 

1.32 

7,52   1  100,00 

>)  incl.  Bu 

ichweiz( 

Bn,  HirJ 

fe  und 

Mais. 

1 

Tab.  b.  Angeblfimte  Aekeriläehe  im  Jahr  1S82. 


Fruchtgattungen 

1 

Angeblümtes  Areal 
im  Jahr 

In  Prozenten 

der  Gefammt- 

fläche  der 

Acker-  und 

Garten- 
ländereien 

Zunahme 

Abnahme 

1881 

1882 

gegenüber  von  1881 

Hektar 

1.  Weizen   .  a)  Winter- 

b)  Sommer- 

2.  Dinkel  m.  a)  Winter- 
Emer  .    .  b)  Sommer- 

3.  Einkorn  .  a)  Winter- 

b)  Sommer- 

4.  Roggen  .  a)  Winter- 

b)  Soromer- 

5.  Gerfte     .  a)  Winter- 

b)  Sommer- 

6.  Haber 

7.  Buchweizen    .... 

ß.  Hirfe 

9.  Mala 

10.  Erbfen 

11.  Linfen 

12.  Bohnen  .  a)  Garten- 

b)  Acker- 

13.  Wicken 

14.  Lupinen 

15.  Meng-        a)  Winter- 
früchte   .  a)  Somroer- 

A.  Getreide- u.  HQKenfrQchte 

15010 

14  984 

184119 

449 

3  911 

581 

32  022 

6  531 

2  081 

91217 

133521 

16 

128 

1613 

2  256 

2  781 
831 

3  614 
9  566 

9 
21208 
14  611 

15  791 

15  692  . 

186  956 

428 

3  966 

509 

32  416 

6  378 

2  000 
90110 

132204 

18 

114 

1576 

2191 

2703 

804 

3  623 
9198 

11 
21310 
15  099 

1,79 

1,78 

21,25 

0,05 

0,45 

0,06 

3,68 

0,73 

0,23 

10,24 

15,03 

0,01 
0,18 
0,25 
0,31 
0,09 
0,41 
1,05 

2,42 
1,72 

781 

708 

2  837 

55 

394 

2 

""9 

2 
102 

488 

21 

72 

153 

81 

1107 

1317 

14 
37 
65 
78 
27 

368 

541059 

543  097 

61,73 

5  378 

3840 

Landwirthfchaft. 


263 


Fortfetznog  von  Tab.  b. 


Frachtgattnngen 

Angeblümtes  Areal 
im  Jahr 

In  Prozenten 

derGefammt- 

fläche  der 

Acker-  und 

Zunahme 

Abnahme 

1881 

1882 

Garten- 
ländereien 

gegenüber 

von  1881 

HekUr 

1.  Kartoffeln 

80637 

80363 

9,14 

274 

2.  Topinambur   .... 

4 

2 

— 

2 

3.  Runkelrüben  a)Zucker- 

4071 

4162 

0> 

91 

— 

b)  Futter- 

16  288 

16  595 

1,89 

307 

— 

4.  Möhren 

303 

268 

0,03 

— 

35 

5.  Weiße  Rüben     .    .    . 

1084 

969 

0,11 

— 

115 

6.  Kohlrüben 

6487 

6  619 

0,75 

132 

— 

7.  Kopfkohl 

5602 

5  650 

0,64 

48 

— 

8.  Sonfcige    Hackfrüchte 

— 

und  Gemüfe  .    .    . 
B.  Hackfrüchte  und  GemOfe 

363 

327 

0,04 

— 

36 

114839 

114955 

13,07 

578 

462 

1.  Reps 

4  347 

3895 

0,44 

452 

u.  Rübfen 

2508 

2240 

0,26 

— 

268 

2.  Leindotter 

39 

41 

(iiel.  10,01 
Seif)  /0,18 

2 

-- 

3.  Mohn 

1463 

1530 

67 

— 

4.  Senf 

21 

20 

— 

— 

1 

5.  Flachs   

4  651 

4  325 

0,49 

— 

326 

6.  Hanf 

4  699 

4430 

0,50 

— 

269 

7.  Tabak 

349 

257 

0,03 

— 

92 

8.  Hopfen 

6  317 

6  529 

0,74 

212 

~ 

9.  Cichorie     .    .    .    .    , 

1436 

1410 

0,16 

— 

26 

10.  Weberdifteln .... 

49 

55 

0,01 

6 

— 

11.  Farbpflanzen  a)  Wau 

I             2 

2 

b)  Waid 

o 

12.  a)  Samenrunkeln    .    . 

1 

2 

— 

1 

^     — 

b)  Andere  Handelsge- 

wÄchfe.    .... 
C.  Handelsgewacbfe  .    .    . 

36 

39 

— 

3 

— 

25  918 

24  775 

2,82 

291 

1434 

1.  Rother  Klee  .... 

74816 

75041 

8,53 

225 

_ 

2.  Luzerne 

18  475 

18  245 

2,07 

— 

230 

3.  Efparfette 

12  359 

12183 

1,38 

-— 

176 

4.  Serradella 

7 

6 

— 

— 

1 

5.  a)  Sorgho 

11 

3 

— 

— 

8 

b)  Pferdezahnmais .     . 

814 

911 

0,10 

97 

— 

6.  Grasfaat    befond.   Art 

tl  5?y^*® 

1          252 

214 

0,03 

_ 

38 

b)  Timotheusgras 
7.  Andere  Grasiaat  aller 

^> 

Art 

D.  Futterpflanzen  .... 

2  584 

2  689 

0.31 

105 

— 

109  318 

109  292 

12,42 

427 

453 

iigelllBtM  AckerfeM  \m  fiiiiei 

791134 

792119 

90,04 

6  674 

5689 

Zunah 

me  985 

Hiezu : 

E.  Gartenbau 

9  958 

9  877 

1,12 

— 

81 

F.  Ackerweide 

11225 

11571 

1,32 

346 

G.  Brache    

Acker-oni (lartei-LMerelei   . 

67  656 

66164 

7,52 

— 

1492 

879  973 

879  731 

110,00 

7020 

7  262 

264 


Landwirthfchaft. 


e.  Erträge  der  Hanpt-  nnd  Meofroehte  des  Aekerfeldes  pro  1882. 

I. 

n 

III. 

IV. 

^  WP» 

Verhältnis  des 

FruchtgattuDgen 

Ertrag  des  Hektars 
im  Jahr  1882 

Ertrags  der  Kömer 

zu  demLandesmittel 

diefes  zu  100  ge- 

Gefammt-Ertrag 
im  Jahr  1882 

rechnet  im  Jahr 

Ctr."^ 

Centner 

Centner 

1881 

1882 

Centner     Centner 

!•  Ertrag  der  Acker-  und  Garten- 

Lftndereien. 

A.  Getreide  und  Hülfen- 

Körn. 

Körner 

Stroh 

Körner 

Stroh 

früchte 

1.  Weizen    .    .    .   a)  Winter- 

25,50 

28,65 

64,01 

106 

112 

452  469 

1010  713 

b)  Sommer- 

22,27 

24,32 
Rauhe 
Frucht 

57,60 

115 

109 

381  489 

Rauhe 

Frucht 

903  823 

2.  Dinkel  mit  Emer  a)  Winter- 

— 

32,49 

63,64 

— 

— 

6074  736 

11897  877 

b)  Sommer- 

— 

22,10 

48,89 

— 

— 

9  473 

20955 

8.  Einkorn  .    .    .    a)  Winter- 

— 

25,77 

52,62 

— 

— 

102  192 

203  690 

b)  Sommer- 
Rauhe  Frucht  a)  Winter- 

30,04 

20,58 

47,41 

103 

108 

10  467 

24117 

32,35 

63,41 

6  176  928 

12106067 

2  u.  3  zufammen  b)  Sommer* 

20,43 

21,27 
Glatte 

48,09 

104 

104 

19940 
Glatte 

45  072 

in  Kernen  verwandelt 

Frucht 

Frucht 

Dinkel  mit  Emer  a)  Winter- 



21,44 







4  008  812 

— 

b)  Sommer- 



14,54 

— 





6  230 

— 

Einkorn  .    .    .    a)  Winter- 



17,38 

— 



— 

68  938 

— 

b)  Sommer- 
2  u.  8  zufammen  a)  Winter- 

20,32 

13,79 

— 

- 

7  016 

— 

21,36 

— 

108 

105 

4  077  750 

— 

b)  Sommer- 



14,13 

— 





13  246 

— 

4.  Roggen  .    .    .    a)  Winter- 

23,70 

26,19 

72,67 

110 

111 

848  875 

2  362  700 

b)  Sommer- 

19.38 

19,45 

54,78 

103 

100 

123  974 

349  939 

5.  Gerfte.    .    .    .    a)  Winter- 

26,39 

29,55 

43,29 

113 

112 

59102 

86  732 

b)  Sommer- 

29,15 

30,94 

43,97 

109 

106 

2  786  759 

3  962472 

6.  Haber 

24,55 

26,20 
16,66 

51,65 
31,63 

98 

107 

3  461  377 

6  828598 

7.  Buchweizen.    ...... 

297 

573 

8.  Hirle 

16,83 
27,91 
17,79 

30,16 

48,82 



1915 

3432 

9.  Mais 

30,31 
21,68 

101 

92 

37  855 

79  818 

10.  Erbfen 

33,73 

102 

82 

38  605 

75  299 

11.  Linfen . 

19,45 
27,66 

16,08 
13,36 

26,35 
16,55 

93 

83 

42  097 

71207 

12.  Bohnen    .    .    .  a)  Garten- 

76 

48 

10  644 

13519 

b)  Acker- 

27,73 

27,82 

37,34 

93 

100 

100885 

135  867 

13.  Wicken 

24,85 

20,11 

41,96 

95 

81 

126  880 

406  957 

14.  Lupinen 

24,06 

33,99 



— 

178 

384 

15.  Mengfrüchte  a)  Winter 

aa)  Dinkel  (Kernen  mit  Rog- 

gen      



23,31 

57,39 

— 

— 

462  701 

1 139  824 

bb)  weitere  Halmfrüchte  mit 

Halmfrüchten  .... 



22,28 

51,48 





30  948 

71494 

cc)  Weitere  Halmfrüchte  mit 

Hülfenfrüchten     .    .    . 



24,25 

38,48 



— 

1676 

2  659 

Mengfrtichte  b)  Sommer- 

aa)  Haber  mit  Wicken     .    . 



23,84 

48,47 

—              — 

179  511 

429  364 

bb)  Weitere  Halmfrüchte  mit 

Halmfrüchten  .... 



25,24 

44,10 





11081 

19  859 

cc)  Weitere  Halmfrüchte  mit 

Hülfenfrüchten     .    .    . 

— 

25,58 
i  Landesm 

44,88 
ittelertrag 

— 

■~~ 

152  263 

267  783 

*)  Der  in  Spalte  I  ang 

egebenc 

ift  aus  den  durchfchnittlichen  Frucht- 

Erträgen  und  -Gewichten  der  Jahre  1^ 

^62/76  ber 

echnet,  w 

ährend  der  bisher  und  auch  im  letzten 

Jahr  noch  aufgeführte  Landesmittelertra 

g  dem  Du 

rchfchnitt 

der  Jahre  1852/66  entfprochen  hat 

In  Spalte  III  ift  nun  auch  zun 

\  Zweck  ei 

nes  richtig 

en  Vergleichs  das  Verhältnis  der  Frucht« 

ertrage  des  Jahres  1881  zu  dem 

neu  ai 

ifgeftellten 

Landesmi 

ttelertrag 

angegeben 

1 

Land  wir  thfchaft. 


265 


Fortfetzung  von  Tab.  c. 


Fruchtgattangen 


I. 

ffl  Ji  o. 
S-3  2 

OB   <t 


Ctr. 


II. 

Ertrag  des  Hektars 
im  Jahr  1882 


Centner     Centoer 


IIL 

Verhältnis  des 
Ertrags  der  Körner 
ZQ  demLandesmittel 
diefes  zu  100  ge- 
rechnet im  Jahr 


1881 


1882 


IV. 

Gefammt-Ertrag 
im  Jahr  1882 


Centner     Centner 


B.  Hackfrfichte  und  GemUfe. 

1.  Kartoffeln 

a)  gefande 

b)  kranke 

2.  Topinambur , 

3.  Runkelrüben 

und  zwar  a)  Zucker-  .    .    . 

b)  Futter-    .    .    . 

L  Möhren 

und  zwar  a)  gelbe  ... 

b)  Riefenmöhren  . 

5.  Weiße  Rübeu 

6.  Kohlrüben 

7.  Kopfkohl 

8.  Sonftige  Hackfrüchte  und  Ge- 
müfe 

C.  Handelsgewächfe. 


1.  Reps   .    .    . 
und  Rttbfen 


zuTammen 


2.  Leindotter 

3.  Mohn  .    . 

4.  Senf    .    . 


5.  Flachs 


6.  Hanf 


7.  Tabak     .    . 

8.  Hopfen    .    . 

9.  Cichorie  .    . 
10.  Weberkarden 


11.  Farbpflanzen    .    .  »>  ^^^\ 

12.  Andere  Handelsgewächfe 


177,88 

165,89 

11,99 

503,82 


273,88 
636,19 


21,92«) 
12,77») 


18,42*) 
16,17 


geh. 
Waare 

2,98 


4,20 

Blfttter 
27,18 

Dolden 
12,37 


68,05 
52,87 
15,18 
126,52 
550,46 
513,12 
559,79 
248,80 
208,10 
334,38 
127,83 
452,80 
449,28 


19,15 
10,18 


15,87 

12,50 
16,77 
12,79 

Samen 
6,07 


6,98 


Dolden 
10,28 

Wurzeln 
334,47 

Köpfe 
14,29 


a.gehech. 

Waare 
b.gebrech. 

Waare 

a.  3,24 

b.  7,20 

a.gehech. 

Waare 
b.gebrech. 

Waare 

a.  5,00 

b.  9,09 

Blätter 
25,17 


getrockn. 
Pflanzen 

61,03 


121 
107 
311 

104 


103 


56 


107 
124 

112 


110 


32 
127 

109 


122 
71 


87 
80 

86 


104 


5  468622 

4  248  716 

1219906 

215 

11458512 

2135722 

9  822  790 

67  849 

38  457 

29  392 

413  676 

3  003914 

2540507 


74581 
22  822 


gehechelt. 
Waare 

135 


gehechelt. 
Waare 

132 


Blätter 
118 

Dolden 
104 


gehechelt 
Waare 

109 


gehechelt 
Waare 

119 


Blätter 
98 

Dolden 
83 


97  403 

609 

25674 

251 


Samen 


26248 


30928 


Dolden 
67134 

Wurzeln 
471735 

Köpfe 
783 


a.gehech. 

Waare 
b.gebrech« 

Waare 

a.  13994 

b.  31094 

a.  gehech. 

Waare 
b.gebrech. 

Waare 

a.  22 166 

b.  40297 

Blätter 
6461 


getrockn. 
Pflanzen 

98 


^)  Der  Landesmitte] ertrag  von  Reps  und  Rflbfen  ift  nach  dem  Durchfchnitt  von  1871/76, 
*)  der  beider  zufammen  nach  dem  von  1862/76  berechnet 


266 


Landwirthfchaft. 


Fortfetzung  von  Tab.  c. 


Fruchtgattungen 


I. 

Wp 

CO    O 

Ctr.' 


n. 

Ertrag  des  Hektars 
im  Jahr  1882 


Centner  i  Centner 


III. 

Verhältnis  des  Er- 
trags der  Körner  etc. 

zu  dem  Landes- 
mittel, diefes  zn  100 
gerechnet  im  Jahr 


1881 


1882 


IV. 

Gefammt-Ertrag 
im  Jahr  1881 


Centner     Centner 


D.  Futterpflanzen. 

1.  Rother  Klee 

2.  Luzerne 

3.  Efparfette 


Klee  im  Ganzen     .... 

4.  Serradella 

5.  a)  Sorgho 

b)  Pferdezahnmais     .    .    . 

6.  Grasfaat  befonderer  Art: 

a)  Raygras 

b)  Timotheusgras  .... 

7.  Grasfaat  aller  Art     .    .    . 
IL  Ertrag  der  Wiefen    .    .    . 

III.  Ertrag  der  reichen  Weiden 


Heu 

98,95 

118,15^ 

78,02^ 

100,12 


Samen 
2,45 
2,68 
5,70 


3,33 
2,85 


9,45 


6,69 


Heu 
105,57 
112,52 

72,72 


93,12 


102,99 

59,47 

119,78 

163,96 

95,41 

79,06 
83,95 
37,02 


Heu 
95 
83 
84 

91 


Heu 

107 

95 

93 

103 


Samen 

5121 

456 

4  709 


10286 
3 


324 


82 


84 


88 


Heu 
7  958  637 
2057  514 

886  017 


10  902168 

375 

347 

154633 


20379 


212  605 
23  314208 
213422 


Die  ErgebniiTe  des  Weinbans. 


Die  ErgebniiTe  des  Weinhans  im  Jahr  1882  find  im  Anfchluß  an  den  Vorgang  von  1881 
dargeftellt,  indem  zunächft  eine  Vergleichung  des  Umfangs  der  Weinbaufläche  gegeben  wird,  an 
welche  fich  fodann  üeberfichten  anreihen: 

1.  über  den  Ertrag  nach  natürlichen  Weinbaubezirken  im  Jahr  1882, 

2.  «ber  die  WeinerträgnilTe  und  deren  Geldwerth  von  1827/82, 

3.  über  die  zum  Weinbau  beftimmten  Flächen  von  1827/82, 

4.  über   den  Durchfchnitt  der  Weinerträge  von  1827/82  in  den  8  natürlichen  Weinbau- 
bezirken. 


Die 

Weinbaufläche 

beträgt  im  Jahr 

im 

Ganzen 

Hektar 

Im  Ertrag  ftehende      |'  Nicht  im  Ertrag  ftehende 

1 

Fläche 

Prozente 
Hektar      1  der  Gefamt- 
1       fläche 

Hektar 

Prozente 
der  Gef amt- 
fläche 

1881 
1882 

23427,10 
23370,69 

18423,09            78,64 

i 
18418,44            78,81 

i                       1 

5004,01 
4952,25 

21,86 
21,19 

*)   Der  Landesmittelertrag  konnte  blos  von  1865/76  erhoben  werden. 


Die  Ergebniffe  des  Weinbaus.  267 

Die  ganze  Welnbauflllche  hat  dem  Vorjahr  gegenüber 


xogenomnien    |   abgenommeii 
Hin  Hektar 


13,56 
23,40 

7.55 


im  oberen  Neckatthal  mit  Albtranf — 

„    unteren  Neckarthal — 

„   Remsthal 2,33 

„   Enzthal — 

„    Zabergäu 5,80 

„   Kocher-  und  Jagftthal — 

„   Taubergrund — 

in  der  Bodenfeegegend — 

8,13 

fomit  Abnahme  56,41  Hektar. 

Diefe  Abnahme  evftreckt  fich,  abgefehen  vom  Remsthal  und  Zabergäa,  auf  die  Hlmmt- 
lichen  übrigen  Weinbanbezirke  und  hat  ihren  Grnnd  in  der  durch  die  letzten  ungttpftigen 
Weinjahre  veranlaßten  Ausftockung  von  Weinbergen  und  Verwendung  derfelben  zu  anderen 
Kultnrarten. 

Die  im  Semsthal  und  Zabergäu  zu  verzeichnende  unbedeutende  Zunahme  rflhrt  von 
einzelnen  Neuanlagen  und  neuen  Plächenaufnahmen  her. 

Der  Herbft  von  1882  mit  einem  Gefammterträgnis  von  218969  hl  erreicht  nur  50,92  Proz. 
des  Durch fchnittsertrags  der  55jäh*rigen  Periode  von  1827/81  mit  420  202  hl  und  bleibt  um 
46,37  Proz.  hinter  dem  Ertrage  des  Vorjahrs  mit  398  975  hl  zurück.  Mit  11,62  hl  Ertrag  vom  ha 
der  tragbaren  Fläche  erreicht  er  ebenfalls  nur  51,28  Proz.  des  Dnrchfchnitts  von  1827/81  mit 
22,68  hl,  und  ftellt  fich  diefer  Ertrag  um  46,35  Proz.  niederer  als  das  Ergebnis  des  Vorjahrs 
mit  21,66  hl  vom  ha. 

Der  günitige  Stand  des  Rebholzes  im  Winter  1881/82,  deflen  trockener  Charakter  den 
Arbeiten  in  den  Weinbergen  fehr  förderlich  war,  berechtigte  zu  der  Hoffnung  auf  einen  reichen 
1882er  Herbft.  Das  früh  eingetretene  Frühjahr  vermehrte  noch  die  günftigen  Ausfichteu,  und 
an  das  fpätere  Erfcheinen  von  Kometen  knüpfte  fich  fogar  die  Erwartung  eines  fogenannteo 
„Kometenweins".  Diefe  gicng  jedoch  nicht  in  Erfüllung.  Znnächft  brachte  der  am  9./12.  April 
eingetretene  Froft  hauptfächlich  dem  Frühgewächs  in  den  belferen  Lagen  empfindlichen  Schaden, 
wiederholte  Spätfröfte  um  Mitte  Mai  trafen,  wenn  auch  nur  leicht,  befonders  die  niederen  Lagen. 
Nach  diefen  beiden  Froftzeiten  waren  es  die  mittleren  Berglagen  und  die  geringerwerthigen 
Weinbergslagen,  welche  noch  die  heften  Ausrichten  auf  einen  reichlichen  Ertrag  gewährten.  Die 
frühzeitig,  fchon  Anfang  Juni  eingetretene  Rebeublüte  wurde  durch  die  vielen  von  ftarken 
Abkühlungen  gefolgten  Gewitterregen  in  ihrer  Entwicklung  verzögert  und  nahm  einen  fehr 
ungleichmäßigen  Verlauf.  Gleichwohl  waren  die  Ausfichten  noch  Anfangs  Juli  günftig;  allein 
der  bis  zum  Herbft  fortdauernde  Mangel  an  Wärme  (1882  wurden  nur  25  Sommertage  gezählt) 
und  Trockenheit  gefährdete  das  Wachsthum  der  Trauben  bedenklich  und  ließ  bezüglich  ihres 
Ausreifens  das  Schlimmfte  befürchten,  doch  wurde  noch  ein  folcher  Reifegrad  erreicht,  dafi  ein 
brauchbarer  Wein,  wenn  auch  im  Ganzen  von  unbefriedigender  Qualität,  erzeugt  werden  konnte. 
Außer  durch  Froft  wurde  der  Ertrag  auch  durch  die  eine  Folge  der  enormen  Nieder- 
Tchläge  bildenden  Pflanzenkrankheiten  des  fchwarzen  Brenners  und  Mehlthans,  fowie  durch 
ungewöhnliche  Hageifchläge ,  befonders  am  30.  und  31.  Mai  und  16.  Juli,  ftark  beeinträchtigt. 
Vom  Hagelfcblag  wurden  heimgefucht  die  Markungen  der  Gemeinden: 

Schwaigern  OA.  Brackenheim;  Hedelfingen,  Obertürkbeim ,  Rohracker,  Wangen 
OA.  Cannftatt;  Plochingen  OA.  Eßlingen;  Biberach,  Obereifesheim  OA.  Heilbronn;  Groß- 
bottwar,  AUmersbacb,  Hof  u.  Lembacb,  Kleinafpacb,  Mundeisheim  OA.  Marbach;  Bachenau, 
Duttenberg,  Höchftberg,  Ober-  und  Unter-Griesheim  OA.  Neckarfulm;  Bonlanden  Amts- 
OA.  Stuttgart;  Reutlingen;  Tübingen;  Neuhaufen  OA.  Urach;  Winterbach,  Buhlbronn, 
Geradftetten,  Hebfack,  Miedeisbach,  Rohrbronn,  Sehornbach,  Aichelberg  OA.  Schorndorf; 
Waldbaufen  OA.  Welzheim. 

Wie  im  Vorjahr  fo  weifen  auch  heuer  die  einzelnen  natürlichen  Weinbaubezirke  eine 
erhebliche  Verfchiedenheit  in  den  Erträgen  auf.  Es  bewegt  fich  nemlich  der  Naturalertrag  vom 
ha  der  tragbaren  Fläche  zwifchen  3,02  bezw.  5,22  hl  im  oberen  Neckarthal  bezw.  Taubergrund 
und  18,28  hl  im  Zabergäu.  Derfelbe  bleibt  in  f^mmtlichen  Wein  baubezirken  hinter  dem  Ergebnis 
des  Vorjahrs  zurück,  am  bedeutendften  im  oberen  Neckarthal,  nämlich  um  89,4  Proz.,  im  Zaber- 

(Fortfeteung  S.  270.) 


268 


Die  ErgebnilTe  des  Weinbaus. 


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Die  ErgebnilTe  des  Weinbaus, 

2.  Ueberfleht  aber  die  WeinerträgnilTe  ind  deren  Geldwerth  von  1827—82. 


269 


1 

Geldwerth  des  NatnrAl.   1 

Natural -Ertrag 

Verkauf  unter  der  Kelter 

Ertrags 

von  1  Hektar  der 

J^ 

w  si 

von  1  Hektar  der 

Jahre 

im 
Ganzen 

trag- 
baren 

ganzen 

Betrag 

ttelpreife 

per 
Bktoliter 

Erlö« 

im 
Ganzen 

trag- 
baren 

ganzen 

Weinbaufläche 

Weinbaufläche  | 

Hektoi. 

Liter 

Liter 

Hektoi. 

JC 

JC 

JL 

JC 

JC 

1827 

575  730 

2  966 

2213 

390  447 

62 

11,30 

4412  631 

6506  613 

335,20 

250,06 

1828 

960  867 

4  826 

3633 

581075 

60 

6,54 

3  799  493 

6365  501 

319,71 

240,71 

1829 

276  482 

1410 

1052 

160179 

58 

6,10 

976  644 

1664647 

84,89 

63,33 

1830 

174  273 

886 

661 

109  207 

62 

17,64 

1926  237 

3024600 

153,70 

114,78 

1831 

261330 

1317 

984 

171046 

65 

19,68 

3  366  573 

5105112 

257,18 

192,18 

1882 

303105 

1539 

1150 

214  487 

71 

16,76 

3  593  943 

5018  659 

254,78 

190,49 

1833 

498  476 

2555 

1894 

321552 

64 

10,98 

3  530122 

5406024 

277,07 

205,43 

1834 

922069 

4  626 

3  451 

624599 

67 

18,04 

11 269 171 

16  601  520 

832,83 

621,32 

1835 

1 013  773 

5  070 

3806 

611  793 

60 

9,04 

5  533  646 

9047179 

462,47 

339,62 

1836 

353433 

1765 

1325 

221254 

63 

14,16 

3132811 

4  918798 

246,63 

184,37 

1837 

615  653 

3056 

2305 

299  267 

9 

8,01 

2  396873 

4725  207 

234,64 

176,94 

1838 

164434 

832 

620 

87  492 

53 

13,38 

1170  403 

2135  698 

108,01 

80,67 

1839 

403983 

2  013 

1521 

246193 

61 

14,32 

3528  099 

5687  525 

283,36 

214,16 

1840 

620482 

3084 

2  323 

370666 

60 

8,17 

3  029  762 

4  899  811 

243,64 

183,42 

1841 

207  293 

1050 

775 

186  913 

66 

17,14 

2  347178 

3  688539 

186,80 

137,90 

1842 

462  938 

2  379 

1723 

345  285 

75 

17,95 

6197  774 

8  263647 

424,74 

307,68 

1848 

222340 

1J58 

833 

129  574 

58 

11,99 

1553679 

2  577  605 

134,24 

96,57 

1844 

166  726 

881 

624 

121144 

77 

22,03 

2  668795 

3  615  466 

190,96 

136,23 

1845 

258329 

1372 

976 

177  473 

69 

21,98 

3900041 

5  602471 

297,47 

211,77 

1846 

450581 

2404 

1702 

347  959 

77 

27,80 

9  674  750 

12  424  723 

662,97 

469,31 

1847 

650  783 

3  472 

2  457 

448  691 

69 

11,22 

5  036127 

7  219  795 

386,14 

272,64 

1848 

755  517 

4037 

2885 

477  789 

63 

11,38 

5  437  558 

8630568 

461,18 

329,66 

1849 

524421 

2  822 

2  031 

256  799 

49 

8,51 

218579< 

4748  335 

266,66 

183,89 

1850 

331796 

1762 

1281 

106  756 

32 

6,79 

725  335 

2328  691 

123,64 

89,87 

1851 

126071 

697 

500 

46  616 

37 

8,40 

391  658 

1058472 

68,52 

42,00 

1852 

274795 

1502 

1071 

172083 

63 

14,69 

2527  858 

4048  819 

221,32 

167,76 

1853 

294  800 

1611 

1141 

177188 

60 

12,83 

2274075 

3  782155 

206,70 

146,44 

1854 

77108 

451 

311 

55  384 

72 

26,48 

1466  667 

1937  275 

113,38 

78,24 

1855 

211 655 

1224 

824 

149  764 

71 

26,16 

3  918483 

5  522  409 

319,31 

216,06 

1856 

244923 

1422 

959 

187  962 

77 

25,82 

4853  784 

6  316113 

366,81 

247,38 

1857 

657677 

3856 

2  581 

483  275 

74 

23,84 

11520  823 

15  762  312 

924,26 

618,64 

1858 

877  415 

5  097 

3396 

555  937 

63 

16,67 

9  266  503 

14577  689 

846,75 

664,17 

1859 

516331 

2  957 

2034 

322  614 

63 

26,74 

8  626  694 

13  646  246 

781,52 

637,63 

1860 

268184 

1532 

1053 

146104 

54 

13,07 

1909  690 

3  534441 

201,89 

138,72 

1861 

213  149 

1236 

847 

148368 

70 

33,61 

4  986  813 

7145  633 

414,50 

283,85 

1862 

524  654 

2  977 

2070 

349  571 

67 

28,36 

9  912  734 

14897834 

846,27 

587,87 

1863 

623  700 

3  573 

2485 

377  642 

61 

24,39 

9  210571 

14955  386 

856,80 

696,90 

1864 

169  343 

972 

682 

94870 

56 

21,42 

2031801 

3530  295 

202,71 

142,13 

1865 

217  696 

1253 

876 

161  369 

74 

45,75 

7  382  037 

9  887  362 

669,09 

398,07 

1866 

227  761 

1308 

920 

143  997 

63 

31,41 

4  522  824 

7094962 

407,36 

286,68 

1867 

562490 

3  214 

2  271 

321  592 

57 

18,58 

5  975  256 

10432845 

696,16 

421,16 

1868 

1004  750 

5  674 

4058 

624750 

62 

24,84 

15  521523 

25114  644 

1  418,19 

1014,37 

1869 

308017 

1734 

1283 

172  285 

56 

26,43 

4  553  609 

8023  706 

461,79 

334,31 

1870 

668666 

3  712 

2  815 

340  015 

51 

16,92 

5  752529 

11290263 

626,78 

476,30 

1871 

226  817 

1264 

957 

106123 

47 

24,45 

2  595  041 

5442  429 

303,26 

229,63 

1872 

290  960 

1623 

1233 

182  196 

63 

40,38 

7356230 

11705604 

652,89 

495v87 

1873 

277  667 

1544 

1175 

172  269 

62 

49,83 

8584  641 

13779  790 

766,01 

683,22 

1874 

438418 

2433 

1858 

302  870 

69 

44,42 

13  454  753 

19  367  881 

1074,80 

820,84 

1875 

909  491 

4  986 

3  835 

583  563 

64 

26,13 

15249  929 

23  760877 

1302,59 

1 001,91 

1876 

383572 

2102 

1625 

257  256 

66 

39,27 

9  983852 

16036  372 

823,89 

636,86 

1877 

326949 

1787 

1346 

180  974 

55 

30,05 

5  437  702 

9  609  568 

626,11 

408,13 

1878 

351  r,88 

1906 

1505 

201402 

57 

34,57 

6  963  324 

11875  333 

643,72 

608,24 

1879 

165  973 

898 

712 

76  648 

46 

21,49 

1647  446 

3  521205 

190,58 

150,97 

1880 

96  623 

525 

414 

65  318 

68 

50,67 

3  309  437 

4839  724 

263,02 

207,26 

1881 

398  975 

2166 

1703 

286  630 

72 

35,85 

10  274  365 

14158  662 

768,53 

604,87 

1882 

213  969 

1162 

916 

111 497 

52 

24,53 

2  734  981 

5  242837 

284,65 

224,33 

56Jtbr. 
Dnrch- 
fchnitt 

416520 

2  248 

1643 

259157 

62 

20,37 

5  278412 

8234(^1 

444,48 

324,80 

270 


Die  ErgebnilTe  des  Weinbaus. 

üelerfieht  über  die  zin  Weinbao  beftinrnten  Fläohen  feit  1827. 


Jahre 

Areal 

Jahre 

Areal 

Jahre 

Areal 

im 

im 

im 

im 

im 

im 

Ertrag 

Ganzen 

Ertrag 

Ganzen 

Ertrag 

Ganzen 

HekUr 

Hektar 

Hektar 

Hektar 

Hektar 

Hektar 

1827 

19  411 

26030 

1846 

18  741 

26  475 

1865 

17374 

24  838 

1828 

19  910 

26  445 

1847 

18  746 

26  491 

1866 

17  417 

24  757 

1829 

19  609 

26  284 

1848 

18714 

26188 

1867 

17  500 

24  772 

1830 

19  679 

26  350 

1849 

18581 

25  822 

1868 

17  709 

24759 

1831 

19  850 

26  564 

1850 

18835 

25912 

1869 

17  760 

24001 

1832 

19  698 

26346 

1851 

18087 

25  205 

1870 

18  013 

23  754 

1833 

19  511 

26  316 

1852 

18  294 

25  665 

1871 

17  947 

23  701 

1834 

19  934 

26  720 

1853 

18298 

25  827 

1872 

17  929 

23  606 

1835 

19  995 

26  639 

1854 

17  087 

24  762 

1873 

17  989 

23  627 

1836 

20025 

26  679 

1855 

17  295 

25  678 

1874 

18  020 

23  595 

1837 

20147 

26  705 

1856 

17  219 

25532 

1875 

18  241 

23  716 

1838 

19  774 

26  506 

1857 

17  054 

25  479 

1876 

18  250 

23  610 

1839 

20072 

26  557 

1858 

17  216 

25  839 

1877 

18  300 

23  545 

1840 

20119 

26  714 

1859 

17461 

25382 

1878 

18448 

23366 

1841 

19  746 

26  748 

1860 

17507 

25479 

1879 

18476 

23  324 

1842 

19  456 

26867 

1861 

17  239 

25174 

1880 

18401 

23  351 

1843 

19202 

26693 

1862 

17  625 

25  342 

1881 

18  428 

23  427 

1844 

1845 

18  934 
18  834 

26  735 
26  456 

1863 
1864 

17  455 
17  416 

25  097 
24  839 

1882 

18  419 

25371 

56Jthriffer 
Dnrchrchnitt 

18  525 

25  351 

(Fortfetzung  von  S.  267.) 
gäu  dagegen  nur  am  1,5  Proz.;  dagegen  ftellt  er  fich  im  Verhältnis  zum  Jahr  1880  mit  alleiniger 
Ausnahme  des  oberen  Neckarthaies  durchgängig  höher.  Geringere  Erträge  lieferten  feit  1827 
die  10  Jahre  1830,  1838,  1841,  1843,  1844,  1851,  1854,  1864,  1879  und  1880.  Was  den  Verkauf 
unter  der  Kelter  betriflft,  fo  beträgt  derfelbe  52,11  Proz.  des  ganzen  Naturalertrags  gegen 
71,84  Proz.  des  Vorjahrs  und  62,31  Proz.  des  Durchfchnitts  von  1827/81. 

Der  Durchfchnittspreis  pro  hl  mit  24  «/^  53  Pf.  erreichte  zwar  nur  68,42  Proz.  des 
vorjährigen  mit  35  vÄl  85  Pf.;  doch  flberfteigt  er  den  Durchfchnitt  von  1827/81  mit  20  Ji  34  Pf. 
um  20,60  Proz.  und  war  feit  1827  nur  in  den  20  Jahren  1846,  1854/56,  1859,  1861,  1862,  1865, 
1866,  1868,  1869,  1872/78,  1880  und  1881  höher. 

Der  Gefammterlös  des  verkauften  Quantums  belauft  lieh  auf  2  734  981  «X  gleich 
26,62  Proz.  des  vorjährigen  Betrags  mit  10274  365  JC  und  erreichte  nur  51,36  Proz.  des  55jährigen 
Durchfchnittserlöfes  mit  5324  656  *^;  noch  niederer  ftellte  fich  der  Gefammterlös  nur  in  den 
17  Jahren  1829,  1830,  1837,  1838,  1841,  1843,  1844,  1849/54,  1860,  1864,  1871  und  1879. 

Was  den  Geldwerth  des  Naturalertrags  im  Ganzen  mit  5  242  837  o4L  betrifft,  fo  ift  das 
Verhältnis  zum  Vorjahr  mit  14 158  662  JL  gleich  37  zu  100  und  erreicht  erfterer  nur  63,25  Proz. 
des  Durchfchnitts  von  1827/81,  mit  8288  417  Ji  Es  ftehen  ihm  aber  in  der  vorgenannten 
Periode  nur  die  21  Jahre  1829/32,  1836/38,  1840,  1841,  1843,  1844,  1849/54,  1860,  1864,  1879 
und  1880  nach. 

Der  Geldwerth  des  Naturalertrags  von  1  ha  der  txagbaren  Fläche  mit  284  Ji  65  Pf. 
Hebt  zu  demjenigen  von  1881  mit  768  JC  53  Pf.  ebenfalls  im  Verhältnis  von  37  zu  100  und 
beträgt  63,68  Proz.  des  Durchfchnitts  der  Periode  von  1827/81  mit  447  cjfi  37  Pf. 


Die  ErgebnilTe  des  Weinbaus. 


271 


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272 


Die  ErgebniiTe  der  Frachtmärkte  im  Jahr  1882. 

Von  den  65  Orten,  welche  in  Württemberg  noch  zar  Abhaltung  von  Frachtmärkten 
berechtigt  Und,  wurden  auch  in  diefem  Jahre  Heilbronn,  Gaildorf,  Hall,  Schorndorf,  Alpirsbach 
und  Kißlegg  nicht  befahren. 

Auf  den  59  befahrenen  Schrannen  fand  ein  Gefammtumfatz  von  1  492  242  Ctr.  mit  einem 
Erlös  von  13  331834*4  ftatt,  während  fich  im  Jahr  1881  der  Umfatz  auf  1790570  Ctr.  mit  einem 
Erlös  von  17  249  452  -A  belief.  Es  hat  fleh  fomit  der  Naturalumfatz  um  298328  Ctr.  und  der 
Geldumfatz  um  3  917  618  «4  verringert 

Der  Gefammtnatural-  und  Geldumfatz  vertheilt  fleh  auf  die  4  Kreife  folgendermaßen: 


K  r  e  i  f  e 

Naturalumfatz 

in 

Geldumfatz 

in 

Ctr. 

Proz. 

Jk 

Proz. 

Neckarkreis 

79760,70 

5,35 

596  764,60 

4,48 

Schwarzwaldkreis     .... 

259  071,07 

17,35 

2  204978,75 

16,54 

Jagftkreis 

194231,61 

13,02 

1637499,52 

12,28 

Donaukreis 

Württemberg  .    .    . 

959  179,04 

64,28 

8  892591,11 

66,70 

1492242,42 

13  331833,98 

Auf  den  bedeutendften  Fruchtmärkten  des  Landes  mit  einem  Geldumfatz  von  300  000«^ 
und  darüber  war  der  Verkehr  folgender: 


Schrannen 

Umgefetzte  Menge 

Erlös 

1881 

1882 

1881 

1882 

Ulm 

Biberach    .    .    .    ,    . 
Ravensburg    .... 

Geislingen 

Riedlingen 

Giengen 

Waldfee 

Langenau    

Saulgau 

Heidenheim     .... 

Mengen 

Urach 

Bopfingen  

Munderkingen.    .    .    . 

Ctr. 

279104 
133286 
109  429 
64283 
81971 
81074 
59  605 
58  497 
60998 
41669 
58690 
45  619 
43  675 
43  749 

Ctr. 
255  793 
107076 
78588 
57138 
65105 
63  532 
49  787 
48655 
46484 
41433 

39  942 
44128 

40  258 
32  424 

2815  555 
1357  843 
1064  491 
768074 
771010 
788  401 
601  907 
611250 
625  711 
438  492 
571 720 
351 175 
404201 
447  859 

Jk 
2  242518 
1007  874 
743  706 
664523 
569  950 
546  493 
488  765 
463  628 
435 189 
393423 
365  330 
343  884 
318269 
306  600 

1 161  649 

970  343 

11  617  689 

8890142 

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Der  Natural-  und  Geldumfatz  hat  fleh  nur  auf  den  Fruchtmärkten  in  Stuttgart,  Lud- 
wigsburg und  Oberndorf  gegenüber  dem  Vorjahre  erhöht;  der  Naturalumfatz  allein  zeigt  eine 
Zunahme  auf  den  Fmchtmärkten  in  Winnenden  und  Aalen,  der  Geldumfatz  allein  eine  folche  in 
Bnchau  und  Wangen,  während  in  allen  anderen  Marktorten  fowohl  der  Natural-  als  der  Geld- 
umfatz theilweife  beträchtlich  gegen  das  Vorjahr  zurttckfteht 

Bei  allen  FrQchten  mit  Ausnahme  der  MifchlingsfrÜchte  und  des  Einkorns  fand  ein  ge- 
ringerer Naturalumfatz  als  im  Vorjahr  ftatt,  ebenfo  ftellten  fleh  die  Durchfchnittspreife  bei  ßlmmt- 
liehen  Fruchtgattungen  niedrer,  ausgenommen  die  Hülfenfrflchte  und  Mifchlingsfrüchte,  welche  etwas 
be/Tere  Preife  hatten. 


Die  ErgebniiTe  der  Frachtmärkte  im  Jahr  1882. 


273 


Auf  die   vcrfchiedenen  Frucbtgattungen   vertheilt   Höh  der  Natural-  und  Geldumfatz 
folgendermaßen: 


Fruchtgattnng 

Jahrgang 

Natural-            Geld- 

Durchfchn." 

Preis 

pro  Ctr. 

umfatz 

Kernen 

Gerfte 

Haber 

Dinkel 

Weizen 

Roggen 

HttlfenfrOchte.    .    .    . 
Mifchlingsfrüchte     .    . 
Einkorn 

Gefammtamfatz   .    . 

1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 
1882 
1881 

Ctr. 

490421 

6C6116 

346  379 

457  448 

430596 

460  410 

115958 

136877 

61209 

74  591 

24  303 

27  728 

9  938 

16162 

11037 

9029 

2401 

2209 

cA 

5644961 

7  232750 

2749060 

4131894 

2  924  772 

3300537 

950040 

1147  485 

614655 

903790 

233599 

287  879 

93180 

142372 

100264 

78061 

21303 

24684 

cA 

11,51 

11,93 

7,94 

9,03 

6,79 

7,17 

8,19 

8,38 

10,04 

12,12 

9,61 

10,38 

9,38 

8,81 

9,08 

8,65 

8,87 

11,18 

1882 
1881 

1492  242 
1790570 

13  331834 
17  249  452 

V  ergl eichun 

g  mit  dem 

Um  f  a  tz 

der  frühere  n  J 

ahre. 

Getreide- 

Geld- 

Unter  100  Centner  verkaufter  Frflchte 

waren : 

Jahre 

Umfatz 

Kernen 

Dinkel 

Roggen 

Gerfte 

Haber 

Ctr. 

cA 

Ctr. 

Ctr. 

Ctr. 

Ctr. 

Ctr. 

1873    .... 

1  967  397 

23  851  793 

46,1 

8,3 

2,4 

19,3 

20,8 

1874    . 

2  009128 

22  209  423 

40,4 

8,0 

1,9 

22,3 

24,1 

1875    . 

2156  541 

20  355  262 

45,0 

8,5 

1,8 

19,4 

22,7 

1876    . 

1789  385 

18  618  992 

45,1 

7,9 

2,0 

17,9 

23,8 

1877    . 

1764  050 

18426  004 

43,2 

7,6 

1,7 

18,0 

25,3 

1878    . 

1728  741 

15  978  878 

44,8 

6,6 

2,1 

15,9 

26,7 

1879    . 

1715141 

15568  953 

42,0 

6,8 

1,6 

20,6 

24,2 

1880    . 

1696255 

16257  680 

41,3 

7,9 

1,5 

20,0 

24,5 

1881    . 

1790  570 

17249  452 

33,9 

76 

1,5 

25,5 

25,7 

1882    . 

1492242 

13  331834 

32,9 

7;8 

1,6 

23,2 

28,8 

lOjÄhr.  D«i 
von  1873- 

ohf 
-18 

chn. 
82 

1810945 

18184827 

41,5 

7,7 

1,8 

20,2 

24,7 

Bemerkens werth  ift,  daß  der  Verkauf  des  Habers  im  Jahre  1882  gegenüber  den  neun 
Vorjahren  den  höchften,  der  Verkauf  des  Kernens  den  niedrigften  Prozentfatz  erreichte. 

Bewegung  der  Fruchtpreife  in  den  letzten  10  Jahren. 


.  Jahrgang 

Durchfchnittlicher  Preis  per  Centner  und  zwar  bei 

Kernen 

Dinkel 

Roggen 

Gerfte 

Haber 

1873 

1874 

1875 

1876 

1877 

1878 

1879 

1880 

1881 

1882 

10 jähr.  Drehfch.  v.  1873/82 

cA 

14,74 
13,37 
10,55 
-12,00 
12,71 
11,25 
10,86 
11,88 
11,93 
11,51 

12,08 

cA 

10,43 
8,97 
7,46 
8,92 
9,21 
7,89 
7,44 
8,14 
8,38 
8,19 

8,50 

cA 

11,11 

11,69 

8,54 

9,65 

10,15 

8,69 

8,53 

1»,41 

10,38 

9,61 

9,88 

«4 

11,46 
9,86 
9,27 
9,63 
9,40 
8,57 
8,73 
8,75 
9,03 
7,94 

9,26 

cA 
7,71 
8,86 
8,05 
8,43 
7,62 
6,62 
6,58 
6,68 
7,17 
6,79 

7,45 

Wllrtt«mb.  Jahrbflcher  1883. 


18 


^ 


274 


Handel. 

Die  ErgebnilTe  der  Wollmärkte  von  1883. 


Hauptwollmärkte 

und 

Markttage 

I. 

Umfatz 

11.    Preife 

III.  Verkehrs- 
verhältniffe 

A. 
Zufuhr 

B. 

Verkauft 

C. 

Unver- 
kauft 

1. 

Hdolifte 
Prelle 

2. 

Dnroli- 

fohnitts. 

Preife 

3. 

Gerammt- 
Erlös 

Kirehheim, 

21.-25.  Juni 
Deutfche  Wolle    . 
Baftardwolle     .    . 
Spanifche  Wolle  . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 

Heilbronn, 

3.-6.  Juli. 
Deutfche  Wolle    . 
Baftardwolle     .    . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 

Ulm,  14.— 16.  Juni. 
Deutfche  Wolle     . 
Baftardwolle     .    . 
Spanifche  Wolle   . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 

Tattlingen, 

i  16.— 18.  Juni. 
Deutfche  Wolle    . 
Baftardwolle     .    . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 

Stuttgart, 

20.-23.  Auguft. 
Deutfche  Wolle     . 

Ellwangen, 

13.— 15.  Juni. 
Baftardwolle     .    . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 

Snlz,  1.  Juni. 
Deutfche  Wolle    . 
Baftardwolle    .    . 
Gemifchte  Wolle  . 

im  Ganzen  .    . 
Göppingen .... 

Zufammen: 
Deutfche  Wolle     . 
Baftardwolle     .    . 
Spanifche  Wolle  . 
Gemifchte  Wolle  . 

Ctr. 

25,25 
8  906,00 

49,00 
1  655,25 

Ctr. 

25,25 
8  906,00 

49,00 
1  630,75 

Ctr. 
24,50 

145 
200 
215 
150 

130 
160 
128 

138 

186 



152 

140 
168 
150 

145 

160 
120 

148 
160 
155 

148 
20t) 
215 
155 

122,75 
161.05 
212,15 
125 

116 
141 
117 

130 
158 

149 

136 
155 
148 

125,5 

145 
119,5 

146,5 

154 

151,5 

122,23 
155,17 
212,15 
129,28 

3  100 

1  434  311 

10  395 

203  844 

1651650 

32  016 

539  325 

_  ±2  471 

613  812 

6  370 

539  728 

2  086 

QuÄlltflt:  fahr  gnt. 
WAfche:  ansicczeichne^ 
Frequenz:  flÄrk,   befonders 

Produzenten. 
LoknlltÄt:  Wollhalle. 

QiialitÄt  und  WAfche:   Im 

Allgemeinen  recht  gnt. 
Frequenz:  Produzenten  ftark, 

HAndlerwolle  weniger  ftnrk 

vertreten. 
LokalitAt:    Wollhalle  am 

Flelner  Thor. 

QualitAt:  gut. 

WUTche:  fchOn  und  gut  ge- 
trocknet. 

Frequenz:  am  2.  Markttag 
lebhafr. 

LokalitAt:  die  vier  großen 
Markthallen. 

QualitAt  nnd  WAfche:  gut 
geordnet,  rein  und  trocken. 

Frequenz:  erft  flau,  dann 
recht  gut. 

LokalitAt:  in  einem  frei 
ftelienden,  maffiv  erbauten 
UebAude,  trockene  Laarer- 
rAunie,  verbeflerte  WAg- 
einrichtung. 

QualitAt:  miUeh 

WAfche:  gut. 

Frequenz:  fchwach,  wegen 
der  gedrückten  Preife  auf 
der  Tuchmefle. 

LokalitAt:  ftAdtifches  Ma- 
gazin. 

QualitAt  u.  WAfche:  liefien 
nichts  zu  wflnfclien  fibrU* 

Frequenz:  erft  flau ,  dann  gnt. 

LokalitAt:  der  frühere  Herr- 
fchaftskaften. 

QualitAt  und  WAfche:  gut 
Frequenz:  lebhaft. 
LokalitAt:   ftAdtifche  Well- 
und  Uaterhallc. 

Es  wurde  keine  Wolle  zuge- 
führt. 

1 10  635,50 

306 

3  885 

363 

10  611,00 

276 

3  825 

363 

24,50 

30 
60 

4  554 

49 
8  430 

3  493 

30 
374 
570 

4  464 

49 
3  416 

14 

90 
14 

3  479 

30 
374 
570 

14 

548  184 

4080 
57  970 
84  360 

974 

1 

81,20 

873,89 
39,09 

974 

77 

1 

t 

793,49 
j ^39,09^ 

~~832,58 

27,50 

3,50 

40,00 

4,20 

80,40 
80,40 

4,00 
10,00 

146  410 

9  657 

115  420 
4  671 

'121k)9T 

4  029 

539 

6  060 

10  628 

59  252 

2  687  293 

10  395 

343  492 

912,98 

31,50 

3,50 

50,00 

85,00 

522,95 

17  472,39 

49,00 

2  691,34 

71,00 

484,75 

17  317,99 

49,00 

2  656,84 

14,00 

38,20 
154,00 

34,50 

20  735,68 

20508,58 

227,10 

3100  432 

Handel. 


275 


Die  Aosrahr  von  Frochteo  nod  NahlfabrikateD  ober  den  Bodenfee 

im  Jahre  1882. 

Vergl.  Württ  Jahrbücher  1868  S.  46  ff;  1872  1  S.  53;  1873  I  S.  228;   1874  II  S.  123;   1878  I  S.  199  ff. 

1880  1  S.  162  f.;  1882  I  S.  192. 


Im  Jahre  1882  wurden  über 

Friedrichshafen  und  Langenargen 

ausgeführt 

Ausfuhren  nach 

Durch- 

fchnitts- 

preis  pro 

100  kg 

Baden 

und 
Bayern 

Oefter- 
reich 

der 
Schweiz 

im 
Ganzen 

Geldwerth 

A.  Früchte: 

Weizen 

Kernen 

kg 

1500 

133  725 

2125 

52  975 

54  325 

381750 

7175 
150 
550 

634275 

kg 

275 

152  350 

2  525 

7650 

375 
658525 

1575 
50 

200 
50 

20O 
50 

kg 

6  275 
159  500 

500 

203175 

1025 

743  600 

3537  875 

50 

126550 

3125 

7  0U0 
2800 
7  925 

kg 

8050 

445  575 

5150 

263  800 

1025 

798  300 

4  578150 

50 

135  300 

3325 

7  750 

2  850 

8125 

50 

1857 

109140 

957 

1     47  263 

236  276 

1    661523 

55  473 
1921 

1       4028 
1       1002 

Pf. 

11 
24 
42 

48 

50 

45 

85 
50 

23 
24 

18 

17 
29 
14 
41 

Pf. 

07 
49 
59 

85 

60 

45 

Roggen 

Gerfte 

und  über  Langenargen   .    .    . 
Malz 

Haber 

und  über  Langenargen   .    .    . 
Erbfen 

Linien  

57    !8ol 

Bohnen 

38 
12 

26 

und  über  Langenargen   .    .    . 

Wicken 

und  über  Langenargen   .    .    . 

Zufammen  A.  Früchte: 
über  Friedrichshafen  .... 
über  Langenargen 

B.  Mahlfabrikate. 
Mehl 

823  725 
100 

4  795  525 
3  875 

6  253  525 
3  975 

}l  119443 

55 

— 

— 

251700 
.  199  225 

75550 

29  425 

139  750 

22  550 

450 

149075 
14925 

246  700 
48  050 

144775 

476  325 
44850 

585  675 
70600 

156125 

1    227251 

1     29  378 
61087 

75 

47 
50 

43 

4 

39 

65 

48 
13 

und  über  Langenargen   .    .    . 
Kleie 

und  übet  Langenargen    .    .    . 
gerollte  Gerfte 

Zufammen  B.  Mühlfabrikate : 
über  Friedrichshafen  .... 
über  Langenargen 

Zufammen  A  und  B: 
über  Friedrichshafen  .... 
über  Langenargen 

Hauptfnmme 

10  900 

461 825 

215750 
51975 

540550 
62  975 

1218125 
114950 

1    317  717 
1 

72 

— 

— 

1096100 

1039475 
52075 

5336  075 
66850 

7  471  650 
118  925 

|l  437  161 

27 

— 

- 

1 096 100 

1091550 

5  402  925 

7  590  575 

1  437  161 

27 

—^ 

'~~ 

276 


Verkehr. 


Der  Sehiffs-  ood  Waaren-  Verkehr  im  Jahre  1882. 

Verkehr  auf  dem  Bodenfee. 
Württemb.  Jahrbücher  1872 IS. 66,  1873 IS. 233,  1874 IIS.  122,  18781  S.  198,  1880 IS.  161,  1882 IS.  194. 


Hafen- 

und 

Landungsplätze 

Angekommene  Schiffe 

Abgegangene  »Schiffe                | 

s 

§ 

Bohleppboote 

Begelfohiffe 

B 

1 

Bolileppboote 

SsgelTobiffe            | 

2- 
§ 

g 

t 

CD 

a 

i: 

1? 

1 

CD 

D 

CS 

1 

CD 

1 

c 

C 
CD 

% 

Trag, 
fähigkeit 

% 

c 

CD 

1 

kg 

kg 

Friedrichshafen .    . 

5  398 

599 

99 

153 

5  700  500 

80 

73 

5398 

661 

37 

153 

5  700500 

96 

57 

Langenargen .    .    . 

2816 

36 

72 

221 

5093  500 

24 

197 

2  816 

— 

108 

221 

5093  500 

118 

103 

Kreßbronn     .    .    . 

1818 

— 

22 

108 

1672500 

7 

101 

1818 

16 

.     6 

108 

1672  500 

20 

88 

Schloß    Friedrichs- 

hafen    .... 

— 

— 

— 

54 

1508500 

46 

8 

— 

— 

— 

54 

1508  500 

6 

48 

Flfchb.ich.     .    .    . 

— 

- 

— 

45 

1112000 

11 

34 

— 

— 

45 

1112000 

35 

10 

Eriskirch  .... 
Zufanimen  1882 

— 

— 

— 

40 

1164000 

15 

25 

— 

— 

— 

40 

1164  000 

27 

13 

10  032 

635 

193 

621 

16  251000 

183 

438 

10  032 

677 

151 

621 

16  261 000 

302 

319 

1872 

8  677 

1 

50 

540 

— 

— 

— 

8  677 

1 

51 

540 

— 

— 

— 

1873 

9  972 

185 

144 

752 

18  339  500 

284 

468 

9  972 

181 

148 

752 

18339  500 

540 

212 

1874 

9  630 

177 

167 

628 

15  787  000 

226 

402 

9  630 

179 

165 

627 

15762  000 

385 

242 

1875 

9  852 

232 

226 

525 

13  878250 

171 

354 

9  852 

270 

188 

524 

13843  250 

300  224] 

1876 

10142 

132 

202 

579 

13  994250 

181 

398 

10142 

198 

136 

581 

14  054250 

368 

213 

1877 

10168 

368 

183 

606 

14580  500 

208 

398 

10168 

429 

122 

605 

14653000 

336 

26? 

1878 

10292 

413 

161 

618 

15  692  750 

15b 

460 

10  292 

496 

78 

617 

15  652  750  383 

284 

1879 

10  442 

242 

224 

664 

16  513  500 

129 

535 

10442 

352 

114 

664 

16  513  50o'343 

321 

1880 

9  788 

373 

216 

584 

16  066  650 

152 

432 

9  788 

490 

99 

584 

16066650 

386 

198 

1881 

9  997 

t)56 

162 

562 

15470  260 

159 

403 

9  997 

669 

149 

662 

15  470250 

349 

213 

Unter  den  Fahrten  der  Dampfboote  il't  bei  Friedrichshafen  begriffen  das  Trajektfchiff 
1872  mit  je  427  Fahrten  1877  mit  je  234  Fahrten 


1873 

.      n    334 

1874 

.     .   404 

1875 

.     .    418 

1876 

.      n    405 

1878 

,     ,   210 

1879 

.     .   312 

1880 

,     ,   217 

1881 

,     .     46 

1882  mit  je  75  Fahrten. 

Von  den  Fahrten  der  Übrigen  Dampfboote  von  Friedrichshafen  aus  fielen  auf 

1876        1876         1877        1878  1879  1880  1881 

wilrttembergifche  Schiffe  .3111        3  031        8  048        3 196  2  980  2  863  2  292 

bayerifche  Schiffe    ...     1 085        1 096        1 080        1 089  1 094  1 040  759 

badifche  Schiffe  .    ...    1 087        1110        1004          879  886  852  1156 

fchweizerifche  Schiffe  .    .       727          723          729          665  656  662  1 854 

öfterrcichifche  Schiffe ,    .       —            —            —            —  —  —  — 


1882 

2  705 

1077 

833 

708 


Verkehr. 


277 


Angekommene  Güter 

Abgegangene  Güter 

Hafen-  und  Landungsplätze 

kg 

Stück  Vieh 

kg 

Stück  Vieh 

Friedrichshafen 

9  680792 

579 

41477145 
17  464    Hate 

8945 

5  EqnljpAgen 

n.  ijjg  Tonnen 

Herinfre 

Langenargen 

•    • 

2  357  705 

— 

2  230346 



Ereßbronn 

193958 
235000 

— 

635  658 
50000 

722 

Schloß  Friedrichshafen  .... 

Fifchbach 

17  900 



238350 

__ 

Eriskirch 

,    , 

335  000 

— 

337  400 

— 

Znfammen 

1882 

12820  355 

579 

44968  899 

17  4B4  Hate, 

5    Equipaf^en 

n;  4^/8  Tonnen 

Heringe. 

9  667 

1872 

48  567  550 

1279 

58053  850 

17  686 

1873 

41448  400 

868 

57  307  650 

10830 

1874 

38  364  900 

527 

50860700 

7  013 

1875 

23794200 

709 

62828  450 

11785 

1876 

17  919450 

834 

63  609 160 

14  754 

1877 

20880050 

1553 

57  992100 

19  552 

1878 

16091350 

2148 

68116  250 

10983 

1879 

13040750 

815 

61 457 150 

10046 

1880 

11232527 

750 

58156305 

10  934 

1881 

11595  055 

678 

49659147 

9372 

Dabei  /lud  die  fogenannten  Paflirgüter,  der  Verkehr  zwifchen  den  deutfchen  Häfen  und 
Anlandeftellen  nicht  inbegriffen. 

Verkehr  auf  dem  Neckar. 

(Württemb.  Jahrbücher  1872  I  S.  68  ff.,  1873  I  S.  230  ff.,  1874  II  S.  119,  1878  I  S.  202  ff.,  1880  I 

S.  165  f.,  1882  I  S.  196  f.) 
Nach  den  Berichten  der  Hauptzollämter: 

Durchgangsftelle  in  Berg. 


Angekommene  Flöße 

Durchgegangene  Flöße 

Jahrgang 

Zahl 

Stämme 
weiches  Holz 

Zahl 

Stämme 

Schnitt- 
waaren 

zufammen 

weiches  Holz 

kg 

kg 

kg 

kg 

1875     .    .    . 

12 

1  281 000  *) 

170 

25  776000 

384  750 

26 160  750 

1876     . 

15 

1470  000 

120 

18  760000 

188  000 

18  948000 

1877     . 

12 

1134000 

72 

10  682000 

194  250 

10  876  250 

1878     . 

11 

690000 

100 

12230  000 

115000 

12  345  000 

1879     . 

5 

576  000 

94 

13  698  000 

176400 

13  874  400 

1880 

13 

1426800 

97 

14  703  000 

141600 

14  844  600 

1881     . 

12 

1434000 

106 

15  516000 

106  800 

15622  800 

1882     . 

10 

1032000 

91 

12  732000 

28  800 

12  760800 

In   Cannftatt 

Schiffsverkehr.  Zu  Berg  angekommene  unbeladene  Schiffe  1876:  18,  1877:  12,  1878:  2, 
1879,  1880,  1881  und  1882:  0;  davon  abgegangen  zu  Thal  1876:  18,  1877: 12  mit  Brück enbeftand- 
theilen  beladene,  nach  Heidelberg  beftimmte  Schiffe,  1878:  2  mit  Mafchinentheilen  (Turbinen)  nach 
Gemmrigheim  heftimmte  Schiffe,  1879,  1880,  1881  und  1882:  0. 

Bei  der  Einbind ftelle  Gannltatt  abgegangene  Flöße  1875:  35  mit  5  674  900  kg,  1876: 
23  mit  4  312000  kg,  1877:  12  mit  2105  000  kg  nach  Mannheim  beftimmten  Stämmen  weiches 
Holz,  einfchließlich  7  000  kg  Schnittwaaren  im  Jahr  1876;  feit  1878  ift  kein  Floß  mehr  von 
Gannftatt  abgegangen. 


*)  Daneben  9000  kg  Schnittwaaren. 


278 


Verkehr. 


In   Heilbronn. 
Durchgegangen  1875  550  Flöße  mit  142  450  StQck  von  1 924  094  m  Länge  n.  1  790  150  kg  Sehnittw. 


f) 

1876  443 

n           ff 

116  919 

,       ,     1546488  .       , 

,  1387100  , 

1» 

1877  398 

ff           ff 

102  610 

,       ,    1325582  „       , 

,  1266  700  , 

n 

1878  409 

ff           ff 

101567 

.       ,     1324728  „       . 

„  1030250  , 

w 

1879  371 

ff           ff 

94  093 

„       „     1217891  .       , 

,  1160900  , 

1» 

1880  407 

ff           ff 

99  933 

«       „     1329105  .       , 

,  1248227   , 

f» 

1881  403 

ff           ff 

105238 

„        ,     1387  467  „       , 

.  1038384  , 

1» 

1882  301 

ff           ff 

79158 

„       „     1000792  .       , 

,  1395080   , 

weg  weiches  Holz  ans  dem  Schwarzwald  auf  der  Enz  und  dem  Neckar  verflößt  nach  Mann 

Femer  nach  Mannheim  von  der  Einbindilelle  Heilbronn  abgegangen: 

Hartes  Holz 

Weiches  Holz 

Schnittwaaren 

Flöße     Stämme 

m 

Stämme 

m 

in  kg 

1875 

269 

241 

964 

96  437 

1442  336 

1159350 

1876 

279 

193 

965 

103  208 

1590628 

966450 

1877 

168 

274 

1370 

61333 

911809 

898  200 

1878 

258 

342 

1710 

95  532 

1449219 

410050 

1879 

274 

195 

975 

98  514 

1467  553 

673  800 

1880 

258 

134 

3082 

98  235 

1450100 

568895 

1881 

359 

211 

4853 

139 140 

2  269  636 

482016 

1882 

283 

165 

1320 

99  573 

1704  842 

454  270 

Schiffahrtsverkehr  von  Heilbronn  abwärts. 


Monate 

Bergfahrt  (angekommen) 

Thalfahrt  (abgegangen) 

Dampffchiffe 

1      Kettcn- 
fchleppfchiffe 
mit 

Segelfchiffe 

Dampffchiffe 

Segelfchiffe 

Zahl 

Trag, 
fähigkeit 

Ketten- 

fchleppfchiffe 

ohne 

Zahl 

Trag, 
fähigkeit 

Anhang 

kg 

Anhang 

kg 

Januar    .... 

.  1882 

7 

25 

2308  600 

7 

10 

754550 

Februar  .... 

... 

2 

■  14 

796050 

2 

24 

1790850 

März 

... 

22 

95 

5  386100 

22 

109 

7  611000 

April 

•    •    • 

30 

147 

8  772  350 

30 

68 

4538950 

Mai     .... 

45 
43 
44 
35 

230 
181 
197 
148 

14  825  850 
12168  950 
13239450 
10  409  220 

45 
43 
44 
35 

75 
48 
42 
66 

4607  750 
3  287  550 
3247  350 
5  296  750 

Juni 

Juli 

Auguft    .... 

September  .    .    . 

30 

104 

7  700  050 

30 

37 

3  063  000 

Oktober  .... 

30 

138 

9  604  900 

30 

86 

6076  670 

November   .    .    . 

13 

75 

4  922  270 

13 

60 

4  275  050 

Dezember    .    .    . 

1882 

21 

95 

6  727  910 

21 

35 

2  398050 

322 

1449 

96  861700 

322 

660 

46  947  520 

1872 

__ 

2081 

100047  600 



1549 

61673950 

1873 

— 

1683 

96  884100 

— 

1388 

68  387  900 

1874 

— 

1727 

98  843  650 

— 

1419 

71  003  950 

1875 



1505 

87  295  100 



1496 

69  187  100 

1876 



1417 

85  619050 

— 

1040 

53  200300 

1877 

— 

1148 

73  456500 

— 

797 

42  832300 

1878 

123 

1248 

71064  950 

124 

766 

42  810000 

1879 

235 

1431 

86155  200 

235 

754 

44221200 

1880 

317 

1863 

112  218433 

319 

878 

51300  710 

1881 

325 

1731 

109  292  280 

325 

733 

46  680408 

Von  den  in  Heilbronn  gelöfchtcn  Fahrzeugen  wird  ein  Theil  erlt  in  Friedrichshall  thaU 
abwärts  befrachtet 


Verkehr. 


279 


Von   den  angekommenen  und  abgegangenen  beladenen  Segelfchiffen  gehörten  den  bei- 
ge fetzten  Staaten  an: 


Jahrgang 

Bergfahrt  (angekommen) 

Thalfahrt  (abgegangen) 

Baden 

Heffen 

Württem- 
berg 

Baden 

Heffen 

Württem- 
berg 

1879  .    .    . 

1880  .    .    . 

1881  .    .    . 

1882  ..    . 

1370 
1831 
1651 
1374 

41 
15 
61 
46 

20 
27 
19 
29 

745 
862 
711 
574 

1 

5 

11 

48 

8 
11 
11 
38 

B 

e  r  g  i 

fahrt 

T  h  a  1  f  a  h  r  t                         1 

flerkunft^orl 
Schiffe 

t  der 

Zahl  der 
Segel- 
fchiffe 

Gewicht  der 

eingeladenen 

Güter 

Beftlmmungsort  der 
Schiffe 

Zahl  der 
Segel- 
fchiffe 

Gewicht  der 

eingeladenen 

Güter 

kg 

kg 

Mannheim  . 

1188 

59  972  381 

Mannheim  . 

. 

584 

23  967  403 

Heidelberg.    , 

,    , 

42 

1040500 

Eberbach    . 

•    •    « 

22 

116100 

Eberbach  .    . 

.    . 

136 

4  680378 

Heinsheim  . 

54 

2  520  450 

Heinsheim  .    . 

1882 

83 

10  981080 

1882 

1449 

76  674  339 

660 

26  603  953 

1872 

2  081 

63689  650 

1872 

1549 

49  822  750 

1873 

1683 

59118  250 

1873 

1388 

44504  200 

1874 

1727 

50  667  850 

1874 

1419 

40648  700 

1875 

1505 

47  269  300 

1875 

1496 

41876  750 

1876 

1417 

47  986  400 

1876 

1040 

33  651  900 

1877 

1148 

37  900  200 

1877 

797 

23  277  650 

1878 

1248 

46  995300 

1878 

766 

25  584550 

1879    . 

1431 

60552  450 

1879 

754 

28  473  800 

1880    ' 

1863 

78  234184 

1880 

878 

9  591037 

1881     , 

1 

1731 

72897  324 

1881 

733 

28000170 

Die  Kettonfchleppfchiffe  verkehren  (tets  zwifchon  Heilbronn  und  Mannheim. 
Von  den  Gütern  des  Jahrs  1882  fallen  hauptfächlich  in's  Gewicht  bei  der 


Bergfahrt 

Bergfahrt                        1 

Bezeichnung  der  Güter 

Gewicht 

Bezeichnung  der  Güter 

Gewicht 

Steinkohlen 

Brennholz 

kg 

41187  204 

3  797  900 

3  497  196 

2306  327 

2238  209 

1  877  540 

1374459 

1 178  182 

754  893 

647  676 

Reis 

Chemik.,   Drog.  u.  Apothekerw. 
Nutzholz  (außereuropäifches) .    . 

Weizen  und  Spelz 

Leinöl 

Heringe .     , 

kg 
638  999 
565  292 
544  856 
477  850 
442878 
291289 
246  867 
246  739 
243  421 
220075 

Mineralöl,  Petroleum 

Eifenbahnfchienen 

Kaffee 

Harze  aller  Art,  Pech    .... 

Samen  und  Saat 

Steine 

Zucker  raffinirt 

Talg 

Eifen  verarbeitet 

Schwefel 

Wein 

Fette  u.  a.  Oel 

T  h  a  1  f  a  h  r  t 

T  h  a  1  f  a  h  r  t 

Schnittw.   u.  Eifenbahnfch wellen 

Kartoffeln 

Erig 

Gerfte 

Haber * 

r  -kg  - 

^   27  058  223 
1062  700 

690  888 
1        504 125 

477550 

Steine   . 

kg 
424  945 
400  000 
247  398 
236  700 

Eifenbahnfchienen 

Cichorien  und  Kaffeefurrogate  . 
Weizen  und  Spelz 

280 


Verkehr. 


Verkehr  aaf  der  Donau. 

(Württemb.  Jahrbücher  1872  I  S.  65,  1873  I  S.238,  1874  II  S.  122,  1878  I  S.  204, 
1880  I  S.  167,  1882  I  S.  199.) 

Nach  den  Berichten  des  Hauptzollamts  Ulm: 

Die  Schiffe,  Zillen  genannt,  Und  je  nnr  für  eine  Fahrt  gebant 


Thalfahrt 

(abgegangen) 

Jahrgang 

Zahl  der 
Schiffe 

Trag- 
fähigkeit 

Gefammt- 
ge  wicht  der  ein- 

eines Schiffes 

geladenen  Gfiter 

kg 

kg 

1875  .... 

17 

120000 

403250 

1876  . 

15 

125000 

574900 

1877  . 

14 

140000 

609  600 

1878  . 

11 

135  000 

545  250 

1879  . 
1879  . 

10 
3 

140000 
70000 

1       725100 

1880  . 

8 

160000 

1880  . 

4 

135000 

1610488 

1880  . 

8 

70000 

1881  . 
1881  . 

9 
5 

165000 
175  000 

1    1941000 

1882  . 

6 

175  000 

1882  . 

5 

165000 

1622900 

1882. 

2 

60000 

Die  Haaptbeftimmnngsorte  fQr  die  Güter  Und  Wien,  Bndapeft,  außerdem  Donauwörth, 
Regensburg,  Paffau,  Linz. 

Von  der  Ulmer  Fracht  fällt  1882  insbefondere  in's  Gewicht  Asphalt  (1 140000  kg). 

Der  Floßverkehr  auf  der  Hier  und  Donau  wird  angegeben  wie  folgt: 


Auf  der  Hier 

Durch  Ulm  durch- 

angekommene Flöße 

gegangene  Flöße 

Jahrgang 

(fogenannte 

Schollen] 

Zahl 

Gefammt- 
gewicht 

Zahl 

Gefammt- 
gewicht 

kg 

kg 

1875  .    .    . 

4000 

21750000 

420 

6  600000 

1876   . 

3000 

20  680000 

460 

6  925  000 

1877   . 

2802 

20805500 

403 

5516000 

1878  . 

2  303 

20277000 

420 

5  927  500 

1879   . 

2400 

19  435  000 

410 

4  920000 

1880   . 

2100 

13  236000 

306 

3  825000 

1881   . 

2172 

16115  500 

400 

4000000 

1882   . 

1912 

14  512  700 

300 

3005  500 

\ 


Die  Hauptergebniffe  der  Berufszählung 

vom  5.  Juni  1882 
für  Württemberg. 

(Vgl.  SUtifUk  des  Deutfchen  Reichs  fUr  1883,  Band  LIX,  Heft  3  S.  25  ff.;  Heft  4  S.  1  ff.; 
Heft  5  S.  1  ff.;  Heft  6  S.  1  ff.;  Heft  7  S.  82  ff.) 


Id  den  Dacbftebenden  Tabellen  bringen  wir  die  Haoptergebniffe  der 
auf  Grund  des  Reichsgefetzeß  vom  13.  Februar  1882  (Reg.-Bl.  S.  9)  und  in  Gemäli* 
heit  des  Bundesratbsbefcbluffes  vom  20.  Februar  1882  (§.  96  der  Prot.)  am  5.  Juni 
desfelben  Jahres  im  Deutfcben  Reich  veranftalteten  Berufs  Zählung  für  Württem- 
berg zur  Veröffentlichung. 

Den  Uebcrfichten  felbft  fchickeu  wir  voraus,  daß  die  Berufszählnng  an  dem 
gedachten  Termine  für  Württemberg  eine  Gefammtbevölkerung  von  1 957  469  Köpfen 
nachgewiefen  hat,  während  das  Ergebnis  der  letzten,  am  1.  Dezbr.  1880  vorge- 
nommenen Volkszählung  eine  ortsanwefende  Bevölkerung  von  1  971  118  Köpfen 
gewefen  ift,  fo  dafi  fich  bei  diefem  Vergleich  für  die  Berufszählung  eine  Minus- 
Differenz  von  13  649  Köpfen  oder  0,69  Proz.  ergibt.  Hiebei  ift  übrig:en6  zu  be- 
achten, daß  die  Berufs- Bevölkerung  nach  den  ihrer  Erhebung  zu  Grunde  gelegten 
Beftimmungen  fich  weder  mit  der  bei  den  eigentlichen  Volkszählangen  ermittelten 
ortsanwefenden,  noch  auch  mit  der  Wohn -Bevölkerung  genau  deckt  ^),  welcher 
Umftand  noch  dadurch  an  Bedeutung  gewinnt,  daß  die  Berufsaufnahme  und  die 
Volkszählung  zu  entgegengefetzten  Jahreszeiten  vorgenommen  wurden.  Wenn  aber 
auch  die  theilweife  Inkongruenz  im  Erhebnngsprinzip  beider  Zählungen  einen  fcharfen 
Vergleich  der  beiderfeitigen  Ergebnifle  im  Grunde  nicht  zuläßt,  fo  muß  doch  zuge- 
geben werden,  dafi  mit  ihr  jenes  nicht  unbeträchtliche  Minus  fich  keineswegs  ge- 
nügend erklärt,  und  wir  werden  daher  bei  einer  künftigen  fpezielleren  Darfteilung 
der  berufsftatiftifchen  Ergebnifle  uns  noch  des  Näheren  mit  dem  Differenzpunkte  zu 
befaffen  haben. 

Wir  ftellen  nun  die  Hauptdaten  der  Berufszählung  in  den  folgenden  5 
Haupttabellen  zufammen,  welche  (ich,  mit  Ausnahme  von  Tabelle  II,  je  auf  das 
Königreich  im  Ganzen  beziehen,  nemlich: 

Tab.   I,    enthaltend  die  Bevölkerung  nach  dem  Beruf  oder  Erwerb; 
„       II,  „  ^  „  nach  dem  Hauptberuf,  geordnet  nach  Ober- 

ämtern und  Kreifen; 
„      III,         „  ^  „  nach  dem  Hauptberuf,  Gefchlecht,  Alter  und 

Familienftand ; 
„      IV,  enthaltend  die  wegen  hohen  Alters,  in  Folge  von  Verletzung  oder  Krank- 
heit   dauernd     erwerbsunfähig    gewordenen    Perfonen 
nach  ihrem  vormaligen  Beruf;  und 
„      V,  ^  „     Witwen    nach     dem    Beruf    ihrer    (letzt-)    verftorbenen 

Ehemänner. 

*)  Die  zufüllig  in  der  Nacht  vor  dem  Zählungstage  aus  ihrer  Wohnung  abwefenden,  fowie 
die  auf  Reifen  etc.  befindlich  gewefenen  Perfonen  waren  nicht  an  ihrem  Aufenthaltsorte,  fondem 
an  ihrem  Wohnorte,  folche  Perfonen  dagegen,  die  zum  Zweck  der  Ausflbung  ihres  gewöhn- 
lichen Berufs  für  längere  Zeit  einen  Aufenthalt  außerhalb  ihres  Wohnorts  genommen  hatten,  nicht 
an  diefem,  fondem  an  ihrem  Aufenthaltsort  (Arbeitsort)  zu  zählen. 


282 


Die  HauptergebnilTe  der  Berufszählung 


Tab.  I.  Summarirehe  Ueberrieht  der  Bevölkerung  Wärttcmbergg 

A.  Die  Bevölkerung  nach 


£ 


Berufsbezeichnung  und  -Benennung*). 

Hauptberuf  der 

mit 

Berufsart. 

Berufsftellung. 

Im 
Ganzen 

Erwerbe- 
thätige 

im  Haupt- 
beruf') 
bezw. 

Selbftän- 

Von  d.  Erwerbs- 

a    1 

(Se.) 
und  für 
jedes 

Ge- 
frhlecht 
(M.W.) 

be- 
fonders. 

thätig.etc.(Sp.6) 

er 
a 

g 

Benennung. 

cr 

Benennung. 

dige*) 

(ohne  die 
Dienen- 
den, 
Sp.  15). 

find 
ohne 
Neben- 
erwerb. 

haben 
Neben- 
erwerb. 

"^ 

1. 

2. 

3. 

4. 

1      5. 

6. 

7.      1      8. 

A. 

I.  Landwirthfehaft, 

1-3  a. 

Selbftändige^),    mit   Ausnahme 

t 

1    Se. 

158554 

124917 

88687 

Thierzucht   und 

von  1  a  T. 

1     M. 

137  007 

104  817 

32190 

Gärtnerei. 

W. 

21547 

20100 

1447 

laT. 

Selbftändige    Landwirthe,     zu- 

Se. 

28571 

27250 

1821 

■ 

gleich  landwirthfchaftl.  Tag- 

M. 

21  230 

20077 

1153 

löhner  % 

W. 

7  341 

7173 

168 

1— 3  b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal®). 

Se. 

352 

255 

97 

M. 

350 

254 

96 

W. 

2 

1 

1 

1-Bc. 

Sonftige  Gehilfen,  mit  Ausnahme 

Se. 

176170 

170756 

5414 

von  1  c  3. 

M. 

101  755 

97  291 

4  464 

W. 

74  415 

73  465 

950 

Ic3. 

Taglöhner,  ohne  die  bei  1  a  T. 

se. 

25468 

24027 

1486 

M. 

14  543 

13  601 

942 

W. 

10  920 

10426 
847205 

494 

Zufammen  A.  I. 

Se. 

389110 

41905 

M. 

274  885 

236  040 

38845 

W. 

114  225 

111 165 

3060 

II.  Forftwirthfchaft, 

4 -6  a. 

Selbftlindige^). 

Se. 

361 

119 

242 

Jagdu.Fifcherei. 

M. 

360 

119 

241 

W. 

1 



1 

.    b. 

Verwaltungs-  etc.  PerfonaP). 

Se. 

209 

136 

78 

M. 

209 

136 

73 

W. 

— 



— 

«     c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

3  778 

1050 

2728 

M. 

3  728 

1020 

2  708 

W. 
Se. 

50 

30 

20 

Zufammen  A.  IL 

4348 

1305 

8048 

M. 

4  297 

1275 

3022 

Summe  von  I  und  II. 

W. 

51 
187486 

30 

21 

1-6  a. 

Selbftändige^). 

Se. 

152286 

8520O 

M. 

158  597 

125  013 

33  584 

W. 

28  889 

27  273 

1616 

n    b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal*). 

Se. 

561 

891 

170 

M. 

559 

390 

169 

W. 

2 

1 

1 

«    c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

205411 

195888 

9578 

M. 

120026 

111  912 

8114 

W. 

85  385 

83  921 

1464 

Zufammen  A. 

Se. 

398458 

848510 

44948 

M. 

279  182 

237  315 

41867 

, 

( 
i 

W. 

114  276 

111 195 

3081 

Tom  5.  Juni  1882  für  Wfirttemberg. 


283 


am  5.  Juni  1882  naeh  dem  ßerof  oder  Erwerb. 

dem  Hauptberuf  (Haupterwerb). 


Erwerbsthätigen  bezw.  Selbftändigci 

\  in  Kombination      | 

Angehörige  ohne  Erwerbs- 

dem  Nebenberuf») 

• 

Dienende 

thätigkeit  im  Hauptberuf. 

6e. 
fammtzahl 

Von  den  Perfonen  in  Sp. 

8  find  mit  ihrer(n)  Neben- 

befchäft 

igung(en) 

Br~ 

Bergbau 

u.  HUtten- 

wefen, 

Induftrie 

und 
Bauwefen. 

erwerbsthätig  in*) 

für 
häusliche 
Dienfte, 
im  Haus- 
halt ihrer 
Herr- 
fchaft 
lebend '% 

Ge- 
fammt- 
zahl 
diefer 
Ange- 
hörigen. 

Davon  find 

der  Er- 
werbsthä- 
tigen etc., 
Dienen- 
den und 
Ange- 
hörigen 

(Sp. 
6, 15  u.  16). 

A. 

Land-  u.  Forft- 

wirthfch.,  Jagd  u. 

Fifcherei,  u.  zwar 

C. 

Handel 

und 
Verkehr. 

D. 

Lohnar- 
beit wech- 

felnder 
Art  u.  per- 
fönlichen 

Dienft- 

K. 
Staats-, 

Ge- 
meinde-, 
Kirchen- 
etc.Dienft, 
od.  in  fog. 
freien  Be- 

14 

Jahre 

und 

darüber 

alt. 

noch 
nicht 

14 
Jahre 

alt. 

felbftänd.     . 

Land-       ,l"l 
wirthfch.    ^± 

treibend.  |  "^®"- 

leiftungen 

rufsarten. 

9.       '     10.    1 

11. 
21731 

12. 

13. 

14.      J 

15. 

16.      1      17. 

18.  J 
264284 

19. 
606338 

380 

2191 

8227 

77 

3157 

14557 

433227  1 168943 

369 

2172 

21006 

7  5f)l 

49 

3073 

159 

136  649 

6  294 

130  355 

273  815 

11 

19 

725 

676 

28 

84 

14  398 

296  578 

162  649 

133  929 

332  528 

— 

274 

670 

289 

15 

145 

193 

63121 

21889 

41232 

91885 

— 

265 

574 

232 

11 

137 

— 

20  610 

471 

20139 

41840 



9 

96 

57 

4 

8 

193 

42  511 

21418 

21093 

50045 

74 

6 

12 

8 

— 

4 

38 

417 

163 

254 

807 

73 

6 

12 

8 



4 

1 

137 

3 

134 

488 

1 



— 

— 



— 

37 

280 

160 

120 

319 

345    :    625 

3623 

868 

15 

65 

32 

2001 

662 

1339 

178203 

333     :     519 

3118 

537 

8 

45 

6 

674 

11 

663 

102  435 

12     ;     106 

505 

331 

7 

20 

'26 

1327 

651 

676 

75  768 

^ 

679 

511 

239 

22 

94 

43 

24543 

8030 

16513 

50049 

— 

470 

340 

141 

7 

82 

2 

8177 

125 

8  052 

22  722 

— 

209 

171 
26  M7 

98 
9631 

15 

12 

41 

16  366 

7  905 
199687 

8  461 
323622 

27  327 

799 

3  775 

129 

3465 

14863 

523309 

927282 

775 

3  432 

25  050 

8  469 

75 

3  341 

168 

166  247 

6  904 

159  343 

441300 

24 

343 

1497 

1162 

54 

124 

14  695 

357  062 

192  783 

164  279 

485  982 

232 

1 

3 

9 

3 

238 

970 

473 

497 

1569 

231 

1 

3 

9 



3 

11 

255 

21 

234 

626 

1 



— 

— 



— 

227 

715 

452 

263 

943 

72 

1 

— 

1 



— 

38 

354 

157 

197 

601 

72 

1 

— 

1 

— 

— 

— 

112 

5 

107 

321 

— 











38 

242 

152 

90 

280 

2396 

307 

96 

50 

1 

14 

77 

9617 

3591 

6026 

13472 

2  387 

297 

94 

50 

~~~ 

14 

— 

3  088 

81 

3  007 

6  816 

9 

10 

2 

— 

1 

— 

77 

6  529 

3  510 

3019 

6  656 

2700 

309 

99 

60 

1 

17 

353 

10941 

4221 

6720 

15642 

2  690 

299 

97 

60 

— 

17 

11 

8  455 

107 

3  348 

7  763 

10 

10 

2 



1 

-~- 

342 

7486 

4114 

3  372 

7  879 

612 

2466 

22404 

8525 

92 

3305 

14988 

497318 

191305 

306013 

699  792 

600     ,2438 

21583 

7  792 

60 

3  213 

170 

157  514 

6  786 

150  728 

316  281 

12 

28 

821 

733 

32 

92 

14818 

339  804 

184  519 

155285 

383  511 

146 

7 

12 

9 

— 

4 

76 

771 

320 

451 

1408 

145 

7 

12 

9 



4 

1 

249 

8 

241 

809 

1 











75 

522 

312 

210 

599 

2  741 

1611 

4230 

1157 

38 

173 

152 

36161 

12283 

23878 

241724 

2  720    ;  1 286 

3  552 

728 

15 

141 

8 

11939 

217 

11722 

131  973 

21 

325 

678 

429 

23 

32 

144 

24  222 

12066 

12156 

109  751 

3499 

4084 

26646 

9691 

130 

3482 

15216 

534250 

203908 

330342 

942924 

8465 

3  731 

25147 

8  529 

75 

3  358 

179 

169  702 

7  011 

162  691 

449  063 

34 

353 

1499 

1162 

55 

124 

15  037 

864548 

196  897 

167  651 

493  861 

284 

• 

Schluß  von 

Berufsbezeichnun^  und  -Benennung  ^). 

Im 

Erwerbe- 
ih&tige 

Im  Haupt- 
beruf*) 
bezw. 

SelbrtSn- 

Hauptberuf  der 

Borufsart 

Berufsftellung. 

mit 

Ganzen 

(Se.) 

und.fiir 

jedes 

Ge- 

fchlecht 

(MW.) 

be- 
fonders. 

Von  d.  Erwerbs- 
thätig.etc.(Sp.6) 

CD 

a 

Benennung. 

a 

r 

Benennung. 

dlge*) 
(ohne  die 
Dienen- 
den, 
Sp.  15). 

find 
ohne 
Neben- 
erwerb. 

haben 
Neben- 
erwerb. 

*5^ 

1. 

2. 

3. 

4. 

5.    J 

6. 

7. 

1^8. 

B. 

Bergbau  und  Hütten- 

a. 

Selbftändige^. 

Se« 

118262 

43797 

74465 

wefen,  Induftrie  und 

M. 

93540 

23659 

69  881 

Bauwefen. 

W. 

24722 

20138 

4584 

b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal"). 

Se. 

3646 

3189 

457 

M. 

3  620 

3164 

456 

W. 

26 

25 

1 

c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

141150 

111 752 

29398 

M. 

121007 

92  296 

28  711 

W. 

20143 

19  456 

687 

Zufammen  ß. 

Se. 

263058 

158  738 

104320 

M. 

218  167 

119119 

99048 

C. 

W. 

44  891 

39  619 

5272 

Handel  und  Verkehr. 

a. 

Selbftändige^). 

Se. 

26  707 

12  769 

13938 

M. 

18  587 

7  272 

11315 

W. 

8120 

5  497 

2  623 

b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal®). 

90. 

5101 

4785 

316 

M. 

4  994 

4680 

814 

W. 

107 

105 

2 

c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

17875 

13  709 

4166 

M. 

12  758 

9  023 

3  735 

W. 

5117 

4  686 

431 

Zufammen  C. 

Se. 

49683 

31263 

18420 

M. 

36339 

20  975 

15  364 

W. 

13  344 

10  288 

3  056 

Summe  von  A,  BundC* 

a. 

Selbftündige'). 

se. 

332455 

208852 

123608 

M. 

270724 

155  944 

114  780 

W. 

61731 

52  908 

8  823 

b. 

Verwaltungs-  etc.  PerfonaP). 

se. 

9308 

8365 

943 

M. 

9173 

8  234 

939 

W. 

135 

131 

4 

c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

364436 

321294 

43142 

M. 

253  791 

213  231 

40  560 

W. 

110  645 

108063 

2  582 

Zufammen  A  bis  0. 

So. 

706199 

538511 

167688 

M. 

533  688 

377  409 

156  279 

W. 

172  511 

161 102 

11409 

D. 

Lohnarbeit  wech feinde 

jr  Art  ui 

id  perfönliche  Dienftleiftungen*®). 

Se. 

5892 

5061 

881 

M. 

2376 

1911 

465 

W. 

3  516 

3150 

366 

E. 

Staats-,   Gemeinde-  u 

nd  Kircl 

lendienft,  auch  fogenannte  freie 

Se. 

42  798 

34285 

8518 

Berufsarten. 

M. 

38417 

30486 

7931 

W. 

4  381 

3799 

582 

Summe  von  A  bis  £. 

Se. 

754889 

577857 

177082 

M. 

574481 

409  806 

164675 

W. 

180408 

168  051 

12357 

Hiezu : 

Selbftändige  und  Anftalts- 

F. 

Ohne  Beruf  und  Beru 

Fsangabe 

Se. 
M. 
W. 

60320      49533 

26  643       21756 
33  677       27  777 

10787 

4887 
5900 

Die  Bevölker- 

General-Summe  von  A  bis  F. 

Se. 

815209 

627390 

187819 

M. 

601124 

431 562 

169  562 

W. 

214085 

195828 

18257 

TabeUe  I 

.  Theil  A. 

285 

Erwerbsthätigen  bezw.  Selbftjindigen 

in  Kombination       | 

Angehörige  ohneErwerbs- 

dem  Nebenberuf) 

. 

Dieneqde 

thätigkeit  im  Hauptberuf. 

6e. 
(ammtzahi 

Von  den  Perfonen  in  Sp. 

8  find  mit  ihrer(n) 

Neben- 

befchäftigung(en)  erwerbsthätig  in*^) 

ftir 
häusliche 
Dienfte, 

Ge- 

Davon  find 

der  Er- 
werbsthä- 
tigen  etc., 

A. 

ß. 

C. 

D. 

E. 

Land-  u.  Forft- 

Lohnar- 
beit wech- 
felnder 

Staats-, 

im  Haus- 

fammt- 

Dienen- 

wirthfch., Jagd  u. 
Fifcherei,  u.  zwar 

Bergbau 

Ge- 

halt ihrer 

zahl 

14 

noch 

den 

u.Hütten- 
wefen. 

Handel 

meinde-, 
Kirchen- 

Herr- 
fchaft 

diefer 
Ange- 

Jahre 
und 

nicht 
14 

und  An- 
hörigen 

und 
Verkehr. 

felbftänd.  1     . 

Indufirie 
und 

Artu.per- 
fönlichen 

etc.Dienft 
od.  in  log. 

lebend  »<»). 

hörigen. 

darüber 
alt. 

Jahre 
alt 

(Sp.6,  15 
u.  16). 

wirthfeb.    !^^" 

Bauwefen. 

Dienft- 

freien  Be 

treibend. ;  "^®"- 

leiftungen. 

rnfsartcn. 

9. 

10. 

11.      1 

12. 

13.     J 

14. 

15. 

16.           17.      ,     18.     1 

19. 

68&34 

2424 

3486 

7374 

69 

830 

14146 

275872 

106242 

169630 

408280 

65470 

1403 

3048 

7  025 

27 

798 

154 

85  886 

2  569 

83317 

179580 

3064 

1021 

438 

349 

42 

32 

13992 

189  986 

103  673 

86  313 

228700 

296 

45 

32 

97 

— 

17 

545 

4442 

1848 

2594 

8633 

295 

45 

32 

97 



17 

3 

1319 

50 

1269 

4  942 

1 

— 

— 







542 

3123 

1798 

1325 

3  691 

17801 

10603 

809 

767 

23 

173 

676 

115341 

40377 

74964 

257167 

17  550 

10216 

763 

755 

23 

171 

3 

37  439 

560 

36  879 

158  449 

251 

387 

46 

12 

— 

2 

673 

77  902 

39  817 

38085 

98  718 

86631 

13072 

4327 

8238 

92 

1020 

15367 

395655 

148467 

247188 

674080 

83  315 

11664 

3  843 

7  877 

50 

986 

160 

124644 

3179 

121  465 

342  971 

3  316 

1408 

484 

361 

42 

34 

15207 

271011 

145  288 

12,7  723 

331 109 

12219 

335 

1716 

1652 

18 

207 

8950 

57261 

23171 

34090 

92918 

9  939 

153 

1562 

1541 

10 

205 

190 

17  414 

839 

16  575 

36  191 

2  280 

182 

154 

111 

8 

2 

8  760 

39847 

22  332 

17  515 

56727 

199 

27 

13 

90 

— 

12 

682 

4760 

2110 

2650 

10543 

197 

27 

13 

90 

— 

12 

— 

1387 

98 

1289 

6  381 

2 

— 

— 

— 

— 

— 

682 

3  373 

2  012 

1361 

4162 

8019 

982 

105 

118 

4 

22 

390 

21532 

7643 

13889 

39797 

2988 

612 

90 

102 

3 

22 

_ 

6  770 

172 

6  598 

19  529 

31 

370 

15 

16 

1 

~ 

390 

14  762 

7  471 

7  291 

20268 

15437 

1344 

1834 

1860 

22 

241 

10022 

83553 

32924 

50629 

143258 

13124 

792 

1665 

1733 

13 

239 

190 

25  571 

1109 

24462 

b2100 

2313 

552 

169 

127 

9 

2 

9  832 

57  982 

31815 

26167 

81158 

81365 

5225 

27606 

17551 

179 

4342 

38084 

830451 

320718 

509733 

1200990 

76009 

3  994 

26193 

16  35Ö 

97 

4216 

514 

260  814 

10194 

250  620 

532052 

5  356 

1231 

1413 

1193 

82 

126 

37  570 

569  637 

310  524 

259  113 

668  938 

641 

79 

57 

196 

— 

33 

1303 

9973 

4278 

5695 

20584 

637 

79 

57 

196 



33 

4 

2  955 

156 

2  799 

12132 

4 

— 

— 







1299 

7  018 

4122 

2  896 

8  452 

23561 

13196 

5144 

2042 

65 

368 

1218 

173034 

60303 

112  731 

538688 

23258 

12114 

4  405 

1585 

41 

334 

11 

56148 

949 

55199 

309  950 

303 

1082 

739 

457 

24 

34 

1207 

116  886 

59354 

57  532 

228  738 

105567 

18500 

32807 

19789 

244 

4743 

40605 

1013458 

385299 

628159 

1760262 

99  904 

16187 

30  655 

18139 

138 

4  583 

529 

319  917 

11  299 

308  618 

854134 

5  663 

2  313 

2152 

1650 

106 

160 

40076 

693541 

374  000 

319  541 

906128 

686 

59 

52 

46 



8 

16 

5346 

1791 

3555 

11254 

406 

24 

18 

29 



8 

— 

1768 

29 

1739 

4144 

280 

35 

34 

17 





16 

3578 

1762 

1816 

7110 

7364 

283 

463 

726 

9 

805 

7212 

45704 

19962 

26742 

95714 

6  988 

150 

395 

716 

7 

794 

125 

13  686 

859 

12827 

52228 

376 

133 

68 

10 

2 

11 

7  087 

32  018 

19103 

12  915 

43  486 

113617 

18842 

33322 

20561 

253 

5556 

47833 

1064508 

407052 

657456 

1867230 

107  298 

16  361 

31068 

18884 

145 

5  385 

654 

335  371 

12187 

323  184 

910  506 

6  319 

2  481 

2  254 

1677 

108 

171 

47179 

7291371394865 

334272 

956  724 

infalTen,  welche  ü 

berhaupt  i 

licht  ode 

r  nur  neb( 

^nfäcblich 

erwerbsth^ 

itig  find. 

1       9174  1     649 

579 

333 

79 

292 

5917 

24002 

15268 

8  734 

90239 

4  077        319 

243 

210 

13 

247 

239 

4  706 

602 

4104 

31588 

1       5  097        330 

336 

123 

66 

45 

5  678 

19  296 

14  666 

4  630 

58  651 

ang  überhaupt. 

. 

122  791  119491 

33901 

20894 

332 

5848 

53  750 

10885101422320 

666190 

1957469") 

111375  116  680 

31311 

19094 

158 

5  632 

893 

3400771    12789 

327  288 

942  094 

11416 

2  811 

2  590 

1800 

174 

216 

52  857 

748  433 

409  531 

338  902 

1015  375 

286 


Die  UauptcrgcbnilTe  der  Berufszählung 


Noeh  Tab.  1.  Summarifehe  Veberrieht  der  ßevölkernng  Württembergs 

B.  Die  Nebenberufe  (nebenräcblich 


Berufsbezeichnnn^  und  -Benennung^). 

Im 

Gauzen 

(Se.) 

und  für 

jedes 

Ge- 

fchlecht 

Gefammt- 

zahl 
der  au8- 
geObten 
Neben- 
berufe»)«) 

Dar 

Berufsart. 

Bernfsftellung. 

Er-     1 

werbe- ' 

thätigeni 

im      ' 
Haupt- 
beruf 

Cd 

o* 

1 

er 

felb- 
ftän- 
digen 

9 

0 
0P9 

Benennung. 

s 

a 

Benennung. 

(MW.) 
be- 

(Sp. 
21  u.  27 
bis  29). 

(A-E) 
über- 

Land- 
wir- 

/— o 

^ 

fonders. 

haupt 

then, 

c 

(Sp.  22 

Abth. 

v^ 

bis  26). 

A.la. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

20. 

21.     1 

22. 

A. 

I.  Landwirthfchaft, 

1-3  a. 

Selbftändige^),   mit   Ausnahme 

Se. 

122662 

113238 

168 

Thierzucht    und 

von  1  a  T. 

M. 

111  089 

106  963 

161 

Gärtnerei. 

W. 

11623 

6  270 

2 

laT. 

Selbftändige    Landwirthe,    zu- 

Se. 

638 

574 

— 

gleich   landwirthfchaftl.  Tag- 

M. 

589 

519 

— 

löhncr»). 

W. 

94 

55 

— 

1-3  b. 

Verwaltungs-  etc.  PerfonaP). 

Se. 

127 

123 

94 

M. 

125 

122 

94 

W. 

2 

1 



1— 3  c. 

Sonftige  Gehilfen,  mit  Ausnahme 

Se. 

55398 

14656 

128 

von  1  c  3. 

M. 

13  339 

12  539 

117 

W. 

42  059 

2117 

6 

Ic3. 

Taglöhner,  ohne  die  bei  1  a  T. 

Se. 

2076 

1894 

— 

M. 

1177 

1038 

~"~ 

W. 

899 

356 

Zufammen  A.  I. 

Se. 

180896 

129960 

880 

M. 

126  219 

121 181 

372 

W. 

54  677 

8  799 

8 

II.  Forftwirthfchaft, 

4-6  a. 

Selbftändige  ^. 

Se. 

119 

119 

90 

Jagdu  Fifcherei. 

M. 

119 

119 

90 

W. 

— 

— 

— 

.    b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal^). 

Se. 

21 

16 

12 

M. 

21 

16 

12 

W. 





— 

f.     c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

2525 

2481 

1720 

M. 

2459 

2  431 

17U9 

» 

W. 

66 

50 

11 

Zufammen  A.  II. 

Se. 

2665 

2616 

1822 

M. 

2  599 

2  566 

1811 

— 

W. 

66 

50 

11 

Summe  von  I.  und  II. 

l-6a. 

Selbftändige'). 

Se. 

123414 

118926 

258 

M. 

111697 

107  601 

251 

W. 

11717 

6  325 

2 

.    b. 

Verwaltungs-  etc.  PerfonaP). 

Se. 

148 

189 

106 

M. 

146 

138 

106 

W. 

2 

1 

— 

«    c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

öif  «fyw 

18581 

1848 

M. 

16  975 

16  008 

1826 

W. 

43  024 

2  523 

17 

Zufammen  A. 

Se. 

183561 

182596 

2202 

M. 

128  818 

123  747 

2183 

W. 

54743 

8849 

19 

vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


287 


am  k  hm  1882  nach  dem  Bernf  oder  Erwerb. 

ausgeübten  Erwerbsthätigkeiteo). 


C.  Haupt-  und 
Nebenberufe  zut 


nnter  werden 

ausgeübt 

von 

und  zwar 

Dienenden 

von 

Hau8halt8. 

für  häus- 

Angehö- 

vorftehern, 
SelbftSn- 
digen  undAn- 
(taltsinfaffen 
ohne  Beruf 
und  Berufs- 
augabe, 
Abth.  F. 

liche 
Dienfte,im 
Haushalt 
der  Herr- 
fchaft 
lebend«'^). 

rigen  ohne 

Erwerbs- 
thätigkeit 
Im  Haupt- 
beruf. 

landwirth- 
fchaftl.  Tag- 
löhnern  mit 

felbftän- 

digem  Land- 

wirtbfchafts- 

Betrieb. 

fonftigen 
SelbMn- 
digen  der 
Berufs- 
abtheil- 
ungen 

Gehilfen,  Arbei- 
tern und  (nicht 
in  Sp.  23  geführ- 
ten) Taglöhnern 
d.  Bernfsabtheil- 
ungen  A.  B.  C, 
fowie  von  Er- 

Erwerbs- 
thätigen 
der  Be- 
rufsab- 
theilung 
E. 

(Ohne  Unterfchied  des 

Abth.A.laT. 

A.  B.  C. 

werbsthätigen  d. 
Berufsabth.  D. 

Hauptberufs  d.  Dlenlt- 
herrn  bezw.  Ernährers). 

23. 

24. 

25. 

26. 

27. 
9128 

28. 

3 

29. 

7 

81017 

24679 

7367 

298 

7 

75  703 

24098 

6  994 

4  062 

3 

11 



5  314 

581 

373 

5  066 



287 

— 

379 

172 

23 

52 

— 

7 



334 

J66 

19 

20 



— 



45 

6 

4 

32 

— 

7 

4 

7 

15 

3 

3      < 

— 

1 

4 

7 

15 

2 

1 

196 

3 

— 

1 
28083 

11 

2056 

12270 

339 

12320 

10 

1070 

11263 

79 

175 

193 

432 

1 

986 

1007 

117 

164 

12127 

27  651 

— 

589 

757 

48 

278 

— 

404 

— 

376 

628 

34 

115 

— 

24 

— 

213 

129 

14 

163 

— 

380 

22 

84048 

37893 

7637 

9800 

12323 

28793 

21 

77  490 

36170 

7  128 

4  375 

196 

467 

1 

6  558 

1723 

509 

5425 

12127 

28  326 

14 

10 

5 

— 

14 

10 

5 

— 

— 

— 

__ 

3 



1 

4 



1 

— 

3 

■— 

1 

4 

— 

1 

252 

91 

414 

4 

21 



23 

244 

90 

384 

4 

19 

— 

9 

8 

1 

30 

— 

2 

— 

14 

252 

108 

424 

10 

25 



24 

244 

107 

394 

10 

23 



10 

8 

1 

30 

— 

2 

— 

14 

7 

81410 

24861 

7395 

9180 

3 

305 

7 

76  051 

24  274 

7  018 

4  082 

3 

11 



5  359 

587 

377 

5  098 

— 

294 

4 

10 

15 

4 

7 

— 

2 

4 

10 

15 

3 

1 

248 

7 

— 

1 

1 

28510 

263 

2  736 

13441 

688 

12320 

254 

1536 

12275 

117 

309 

193  1 

465 

9 
274 

1200 
84156 

1166 

131 

329 

12127   1 

28045 

38317 

IUI 

9825 

12  323 

28817 

265 

77  597 

36  564 

7  138 

4  398 

196 

477 

9 

6  559 

1  753 

509 

5  427 

1 

12127 

28  340 

Qefamnt- 

zahl  der  Be- 
rufe (ver- 
fchiedenen 
bezw.  von 
verfchiede- 

nen  Perfonen 

ausgeübten 

Erwerbs- 

thätigkeiten) 
nach  Sp.  6 

(Tab.  A.)  und 

Sp.  20 

(Tab.  B.). 


30. 


281216 

248  046 

33170 

29204 

21769 

7  435 

479 

475 

4 

231568 

115  094 

116  474 
27539 
15  720 
11819 


570006 

401104 
168902 


479 

1 

230 

230 


6187 
116 


7013 

6  896 
117 


310900 

270  294 

40  606 

709 

705 

4 

265410 

137  001 

128409 


577019 

408000 
169  019 


^ 


288 


Die  Hauptergebnifle  der  Bemfszahlung 


Schlnfi  von  Tabelle  I. 


L 


Berufsbezeichnung  und  -Benennung*). 

Tk 

i/ar- 

Berufsart 

Berufsftellung. 

Im 
Ganzen 

undfQr 
jedes 

Ge- 
fchlecht 
(M.W.) 

be- 
fonders. 

Gerammt- 

zahl 
der  aus- 
geObten 
Neben- 
berufe«)«) 

(Sp. 
21  u.  27 
bis  29). 

Er- 
werbs- 

4klS4lnAn 

1 

ET. 

Benennung. 

2. 

o 

0 

Benennung. 

inaiigeD 

im 
Haupt- 
beruf 

(A-E) 
über- 
haupt 

felb- 
ftän- 
digen 
Land- 
wir- 
theo, 

r; 

?- 

(Sp.22 
bis  26). 

Abth. 
A.la. 

22. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

20. 

21. 

B. 

Bergbau  und  Hütten- 

a. 

Selbftändige'). 

Se. 

28590 

26431 

18801 

wefen,  Induftrie  u. 

M. 

24  6Ö7 

24442 

18098 

Bauwefen. 

W. 

3  873 

1989 

703 

b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal*). 

Se. 

108 

102 

13 

M. 

106 

102 

13 

W. 

2 



c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

7746 

7044 

8039 

M. 

6  912 

6  767 

3015 

W. 

834 

277 

24 

ZuTammen  B. 

Se. 

36384 

33577 

21853 

M. 

31  67.^ 

31311 

21 126 

W. 

4  709 

2  266 

727 

C. 

Handel  und  Verkehr. 

a. 

Selbftändige'). 

Se. 

18  715 

17545 

7618 

M. 

16  386 

16  219 

6  951 

W. 

2  329 

1326 

662 

b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal"). 

Se. 

1521 

1458 

171 

M. 

1496 

1443 

169 

W. 

25 

15 

2 

c. 

Sonfdge  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

3124 

1721 

476 

M. 

1421 

1384 

467 

W. 

1703 

337 
20724 

9 

Zufammen  C. 

Se. 

23360 

8260 

M. 

19  303 

19046 

7  587 

W. 

4057 

1678 

673 

Summe  von  A,  B  u.  C.  i      a. 

Selbftündige^). 

Se. 

170659 

157902 

26667 

1 

M. 

152  740 

148  262 

25  300 

W. 

17  919 

9640 

1367 

b. 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal'). 

Se. 

1777 

1699 

290 

M. 

1748 

1683 

288 

W. 

29 

16 

2 

c. 

Sonftige  Gehilfen  und  Arbeiter. 

Se. 

70869 

27296 

5358 

M. 

25  308 

24159 

5308 

W. 

45  561 

3137 

50 

Zufammen  A— C. 

Se« 

243305 

186897 

32315 

M. 

179  796 

174104 

30896 

W. 

68  509 

12  793 

1419 

D. 

Lohnarbeit  wechfelnder  Art  u 

nd  perfönliche  Dienftleiftungen. 

Se. 

431 

259 

76 

M. 

166 

151 

49 

W. 

265 

108 

27 

E. 

Staats-,  Gemeinde-  und  Kirch 

endienll,  auch  fogenannte  freie 

Se. 

6293 

5597 

3180 

Berufsarten. 

M. 

5  696 

5  425 

3096 

W. 

597 

172 

84 

Summe  von  A  bis  E. 

Rre. 

250029 

192  753 

35571 

M. 

185  658 

179  680 

34041 

W. 

64  371 

13  073 

1530 

vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


289 


Theil  B  und  C. 


unter  werden  ansgeübt  von 

und  zwar  von 

Haushalts- 

vorftehern, 

Selbftän- 

digen  und  An- 

(taltsinfaffenl 

ohne  Beruf , 

und  B^rufs- 

angabe, 

Abth.  F. 

Dienenden 

für  häus- 

h'che 
Dienfte,im 
Haushalt 
der  Herr- 
1    fehaft 
1  lebend '% 

Angehö- 
rigen ohne 
Erwerbs- 
thätigkeit 
im  Haupt- 
beruf. 

landwirth- 
schaftl.  Tag- 
löhnern  mit 

selbftün- 
digem  Land- 
wirthfchafts- 

Betrieb, 
Abth.A.laT. 

fonXtigen 

SelbftJin- 

digen  der 

Benifs- 

abtheil- 

ungen 

A.  B.  C. 

Gehilfen,  Arbei- 
tern und  (nicht 
in  Sp.  23  geführ- 
ten) Taglöhnern 
d.  Berufsabtheil- 
ungen A.  B.  C, 
fowie  von  Er- 
werbsthätigen  d. 
Berufsabth.  D. 

Erwerbs- 
thätigen 
der  Be- 
rufsab- 
theilung 
E. 

1  lOhne  Unterfchied  des 
1  Haoptberiifs  d.  Dienft- 
^  herrnbozw.EmUhrers.) 

23. 

24. 

25. 

26. 

27. 

28. 

1       29. 

467 

378 
89 

2Ö7 
199 

8 

4917 

4  346 

571 

52 

52 

855 

327 

28 

1828 

1259 

564 

30 

30 

8404 

3195 
209 

428 

361 

62 

7 

7 

39 

31 

8 

489 

168 

321 

5 

4 

1 

99 

73 

26 

9 



9 

64 

14 
50 

1601 

47 
1554 

1 

1 
539 

58 
481 

674 

577 
97 

5324 

4  725 
599 

5257 

4  484 
773 

469    1 

399     1 

70 

593 

245 
348 

73 

14 
59 

2141 

105 
2036 

264 

210 

54 

2 

2 

"28 

19 
4 

8103 

7  666 
437 
808 
800 
8 
228 
210 
18 

1206 

1042 
164 
139 
134 
5 
957 
652 
305 

859 

350 

9 

338 

338 

1,' 

36 
1 

254 

146 

108 

55 

53 
2 

28     , 
15 
13      1 

4 

1 
3 

254 

7 
247 

912 

20 

892 

8 

8 
1121 

15 
1106 

289 

231 

58 

9139 

8  676 
463 

2302 

1828 
474 

734 

724 
10 

~       337 

214 
123 

258 

8 

250 

2041 

35 
2  006 

738 

595 

143 

6 

6 

498 

472 
21 

94430 

88  063 

6  367 

870 

862 

8 

3319 

2073 

1246 

27890 

26  575 

1315 

184 

179 

5 

17802 

16  122 

1680 

8177 

7  729 
448 
349 
348 
1 
824 
184 
140 

9928 

4  396 

5  527 

67 

64 

3 

765 

397 

368 

1          16 

4 
12 

12*^ 

214 
12  424 

2818 

78 

2  740 

11 

1 

10 

30170 

538 

29  632 

1287 

1073 

164 

16 

11 

5 

144 

136 

8 

98619 

90  998 

7  621 

90 

40 

50 

1054 

1020 

34 

45876 

42  876 

3  000 

65 

41 

24 

410 

375 

35 

8850 

8261 

589 

12 

10 

2 

809 

798 

11 

10755 

4  857 

5  898 

81 
15 
63 
292 
247 
45 

12654 

218 

12  436 

2 

2 
2 

"2 

82999 

617 

32  382 

89 

89 
402 

24 
378 

1397 

1220 
177 

99768 

92  058 
7  705 

46351 

43  2H2 
3  059 

9671 

9  069 
602 

11128 

5119 
6009 

12658 

218 
:    12  440 

1 

;    83490 

1         641 
32  849 

1 

Gefammt- 
zahl  der  Be- 
rufe (ver- 
fchiedenen 
bezw.  von 
verfchiede- 
nenPerfonen 
ausgeübten 
Erwerbs- 
thätigkeiten) 
nach  Sp.  6 
(Tab.  A.)  und 
Sp.  20 
(Tab.  B.). 


30. 


146  792 

118197 

28  595 

8754 

3  726 

28 

148896 

127  919 

20  977 


299442 

249  842 
49  600 


45422 

34  973 

10  449 

6622 

6  490 

132 

20999 

14179 

6  820 


73043 

55  642 
17  401 


508114 

423  464 

79  650 

11085 

10  921 

164 

485305 

279  099 

156  206 


949504 

713  484 
236  020 


2  542 

3  781 
49091 

44113 

4  978 


1004918 

760  139 
244  779 


Warttemb.  JabrbOcber  1  33. 


19 


290  Die  Hauptergebnifle  der  Berafszählang 

AnmerkiiDgeii  zur  Tab.  I. 

*)  Die  unter  die  Rubrik  Berufsbezeichnung  und  -Benennung  fallenden  einzelnen 
Berufsarten  der  Berufsabtheilungen  A  bis  E  bezw.  F  beftimmen  fich  nach  der  vom  Bundesrath  des 
Deutfchen  Reichs  vorgefchriebenen  „Kla/Tifikation  der  Berutsarten" ;  an  Stelle  eines  vollftändigen 
Abdrucks  der  letzteren  mag  für  den  Zweck  der  vorliegenden  fummarifchen  Darftellung  bezüglich 
der  Abtheilungen  B  und  C  ein  Hinweis  auf  den  Kopfinhalt  der  nächftfolgenden  Tab.  II  (S.  300  ff.), 
worin  die  verfchiedenen  Berufsarten  innerhalb  der  betreffenden  Berufsabtheilungen  klaffenweife  zu- 
fammengefaßt  Hnd,  genügen;  der  Inhalt  der  Abtheilungen  A  und  D  ergibt  fich  ohne  Weiteres 
aus  Spalte  2  u.  4  der  Tab.  I;  dagegen  erfcheint  es  geboten,  die  Abtheilungen  £  und  F  mit  ihrem 
zum  Theil  heterogenen  Inhalte,  wie  folgt,  zu  fpezifiziren: 
E  1.  Armee  und  Kriegsflotte,  auch  Armee-  und  Marineverwaltung  (einfchl.  Militärärzte); 

2.  Hofrtaat^  Diplomatie,  Staats-,  Bezirks-,  Gemeinde-,  ftandesherrliche  und  grundherrliche 
Verwaltung,  fowie  Rechtspflege,  einfchl.  AufHchts-  und  Dienftperfonal  in  Gefängniffen» 
Straf-  und  Befferungs-,  in  Armen-  und  Wohlthätigkeitsanftalten ; 

(Beim  Forft-  und  Jagdwefen,  beim  Bergbau,  Hütten-  und  Salinenwefen, 
beim  Hoch-,  Weg-  und  Wafferbau,  beimPoft-,  Telegraphen-  und  Eifenbahn- 
wefen,  fowie  bei  anderen  Gewerben  augeftellte  Beamte  find  den  betref- 
fenden Gewerben  hinzuzuzählen.) 

3.  Kirche,  Gottesdienft,  auch  Perfonal  in  Anftalten  für  religiöfe  Zwecke; 

4.  Bildung,  Erziehung  und  Unterricht,  Bibliotheken,  wiffenfchaftliche  und  Kunftfammlungen ; 

5.  Gefundheitspflege  und  Krankendienft  (Aerzte,  ausgenommen  die  Militärärzte,  Hebammen, 
Thieräizte,  Perfonal  in  Heil-  und  Pfleganftalten  und  Heilbädern,  Krankenwärter,  Schwe- 
ftern  für  Krankenpflege); 

6.  Schriftfteller,  Zeitungsredakteure  und  -Korrefpondenteo,  Privalgelehrte,  Schreiber  etc.; 

7.  Mnfik,  Theater,  Schauftellungen  aller  Art. 

F  1.  Von  eigenem  Vermögen,  von  Renten  und  Peniionen  Lebende; 
2.  von  Unterftützung  Lebende; 

8.  nicht  in  ihrer  Familie  lebende  Studirende,  Seminariften  und  Schüler  (über  14  Jahren),  Zög- 
linge in  Bildungs-,  Erziehungs-  und  Unterrichtsanftalten ,  in  Kadetten  hau  fern,  Waifen- 
häufern  u.  f.  w. ; 

4.  Infaffen  von  Invaliden-,  Verforgungs-  und  Wohlthätigkeitsanftalten; 

5.  Infaffen  von  Armenhäufern ; 

6.  Infaffen  von  Siechen-  und  Irrenanftalten; 

7.  Infaffen  von  Straf-  und  Befferungsanftalten  ; 

8.  Ohne  Berufsangabe. 

(Alle  diefe  Perfonen  nur,  fofern  Iie  nicht  als  „Angehörige**  bei  andern  Berufskiaffen  zu 
zählen  rind.) 

*)  Unter  Hauptberuf  (Haupterwerb)  ift  zu  verftehen  die  hauptßlchlich  oder  ausfchließ- 
lich,  in  letzterem  Falle  jedoch  nicht  blos  nebenfächlich  ausgeübte  Berufs-  oder  Erwerbsthätigkeit. 

')  Als  Nebenberufe  (Nebenerwerbe)  find  angefehen  die  neben  einem  Hauptberuf  oder 
von  Perfonen  ohne  eigentlichen  Beruf  nur  neben/schlich,  aber  regelmäiiig  ausgeübten  Erwerbs- 
thätigkeiten,  auf  denen  der  V erdien ft  oder  der  Unterhalt  des  Einzelnen  oder  der  Familie  wefent- 
lich  mit  beruht. 

*)  Unter  den  Selbftändigen  in  Spalte  6  find  die  Selbftändigen  der  Abtheilung  F 
mit  Einfchluß  der  Anftaltsinfaffen  (f.  unter  *)  oben)  vcrftanden. 

^)  Uebt  eine  Perfon  mehrere  Erwerbsarten  nebenfächlich  aus,  und  fallen  diefe 
iSmmtlich  in  eine  der  Berufsabtheilungen  A,  B,  C,  D  oder  E,  fo  ift  die  Perfon  nur  einmal 
unter  diefer  Berufsabtheilung  nachgewiefen ;  fallen  aber  die  Nebenbefchäftigungen  in  verfchiedene 
Berufsabtheilungen,  fo  ift  die  Perfon  unter  jeder  der  letzteren  einmal  aufgeführt.  Bienach  kann 
eine  Perfon  in  jeder  einzelnen  der  Spalten  9 — 14  nur  einmal,  in  mehreren  von  diefen  Spalten 
aber  mehrmals  aufgeführt  fein.  Soweit  letzteres  der  Fall,  ttberfteigt  die  Summe  der  Zahlen  in 
den  Spalten  9—14  die  entfprechende  Zahl  in  Spalte  8. 

®)  Perfonen,  welche  verfchiedene  Erwerbsarten  nebenfächlich  aus» 
üben,  find  mit  jeder  derfelben  einmal  in  Spalte  20 — 29,  und  zwar  bei  derjenigen  Berufsbezeich- 
nung  (-Benennung)  in  Spalte  1—4,  zu  welcher  die  betreffende  Nebenerwerbsart  gehört,  aufge- 
führt. Die  Zahlen  in  den  Spalten  20—29  bezeichnen  daher  nicht  die  Perfonen,  welche 
nebenfächlich  erwerbstbätig  find,  fondern  die  von  ihnen  zufammen  ausgeübten  Nebenberufe 
(nebenfächlichen  Erwerbsthätigkeiten)  der  in  Spalte  1—4  bezeichneten  Art. 


yom  5.  Juni  1882  für  Württemberg.  291 

^)  Zu  den  Selbftändigen  (a)  Und  auch  Gefchäftsleiter  nnd  leitende  Beamte  gezählt 

®)  Unter  der  Bezeichnung  A  1  a  T  find  bcgriflfen  fowohl  felbftändige  Landwirthe 
mit  nebenfächlicher  landwirthfchaftlicher  Taglöhnerei,  als  auch  landwirthfchaftliche  Taglöhner, 
welche  nebenher  felbftändig  Landwirthfchaft  treiben. 

^  Zum  Verwaltungs-  etc.  Perlon al  gehören  die  Beamten,  welche  zwar  nicht  das 
Gefchäft  leiten,  aber  doch  die  Aufiicht  führen,  fowie  das  ibnftige  wilTenfchaftlieh^  technifch 
oder  kaufmännifch  gebildete  Verwaltungs-  und  Auffichts-,  auch  das  Rechnungs-  und  Bureau- 
perfonal. 

^)  Als  erwerbsthätig  im  Sinne  diefer  Beruf sftatiftik  gelten  nicht  die  im  Haushalt  ihrer 
Herrfchaft  lebenden  Dienenden  für  häusliche  /nicht  landwirthfchaftliche  oder  gewerbliche) 
Dienfte  oder  perfönliche  Bedienung.  Sie  find  deshalb  nicht  der  Berufsabtheilung  D  zugerechnet, 
fondern  nach  dem  Beruf  ihrer  Dienftherrfchaft  auf  die  verfchiedenen  Abtheilungeu  vertheilt 

'')  Die  Schlußfumme  in  Spalte  19  repräfentirt  die  gefammte  (Berufs-)  Bevölker- 
ung; vgl.  hierüber  das  in  der  Einleitung  Gefagte. 

Außer  diefen  Anmerkungen  mögen  folgende  weitere  Erläuterungen  zum 
befleren  Verftändnis  des  Tabellen  Inhaltes  dienen: 

I.  Die  in  drei  Theile:  A  die  Bevölkerung  nach  dem  Hauptberuf,  Spalte  1 — 19, 
B  die  Nebenberufe,  Spalte  20 — 29,  C  die  Haupt-  und  Nebenberufe 
zufammen,  Sp.  30,  zerfallende  Tabelle  faßt  die  verfchiedenen  Berufsarten  in 
den  5  Abtheilungen  A  bis  E  zufammen,  welchen  fich  noch  die  Abtbeilung  F 
der  Bernflofen  anfchließt.  In  den  Abtheilun^en  A,  B  und  C  wird  auch  die 
Berufsftellung  (a,  b,  c)  berückfichtigt ;  vgl.  Anm.  Ziff.  7  u.  9. 

Für  die  nach  diefen  Berufsabtbeilungen  und  bzw.  -Stellungen  fich  grup- 
pirenden  Theile  der  Bevölkerung  werden,  überall  mit  Berückfichtigung  des 
Gefchlechts,  unterfchieden:  die  Erwerbsthätigen  bzw.  Selbftändigen,  die 
Dienenden  für  häusliche  Dienfte  einfchließlich  perrdnlicher  Bedienung  und  die- 
jenigen Angehörigen,  welche  nicht  oder  nur  nebenfächlich  erwerbsthätig  find. 

II.  Die  Gefaramtzahl  der  Erwerbsthätigen  im  Hauptberuf  (Sp.  6)  beträgt  in  den 
5  Berafsabtheilungen  A  bis  E  574481  männliche  und  180408  weibliche,  zu- 
fammen 754889  Perfonen  überhaupt  =  38,6  Proz.  der  Gefammtbevölkerung; 
die  Zahl  der  bernflofen  Selbftändigen  und  Anftaltsinfaffen,  Abtheilung  F,  Sp.  6, 
beträgt  26  643  m.  und  33677  w.,  im  Ganzen  60  320  Perfonen  =  3,1  Proz. 
der  Bevölkerung;  die  Dienenden  für  häusliche  Dienfte  etc.  (Sp.  15)  beziffern 
fich  auf  893  m.  und  52  857  w.,  zufammen  auf  53  750  Perfonen  =  2,7  Proz. 
der  Bevölkerung;  Angehörige  ohne  Haupterwerb  '(Sp.  16)  endlich  wurden  ge- 
zählt 340077  m.  und  748  433  w.,  zufammen  1088510  =  55,6  Proz.  der  Be- 
völkerung; von  den  Angehörigen  find  14  Jahre  und  darüber  alt  (Sp.  17) 
12  789  m.  und  409  531  w.,  zuf.  422  320,  noch  nicht  14  Jahre  alt  327  288  m. 
und  338  902  w.,  zufammen  666  190. 

UL  Mit  den  vorhin  genannten  754889  Erwerbsthätigen  im  Hauptberuf  (A— E)  ift 
nun  die  Zahl  der  überhaupt  erwerbend  tbätigen  Perfonen  nicht  erfchöpft;  es 
kommen  noch  mit  ihrem  nebenfäcblichen  (im  Nebenberuf  in  den  Abtheilungen 
A — E  ausgeübten)  Erwerb  hinzu :  die  Bernflofen  etc.,  Sp.  8  Linie  F,  mit  10  787 
Perfonen,  ferner  die  Dienenden  für  häusliche  Dienfte,  Sp.  28  Linie  A— E,  mit 
12  658  Perfonen,  endlich  die  Angehörigen,  Sp.  29  ebendafelbft,  in  der  Zahl 
von  33  490  Perfonen.  Dies  ergibt  für  die  genannten  vier  Kategorien  von 
Erwerbsthätigen  überhaupt  eine  Summe  von  811  824  Perfonen  oder  41,5  Proz. 
der  ganzen  Bevölkerung,  wobei  jedoch  zu  beachten  ift,  daß  die  fo  berechnete 
Perfonenzahl  in  Wirklichkeit  fich  etwas  niederer  ftellt,  weil  aus  Sp.  28  u.  29 
der   Tab.  I  nur  die   Zahl   der  von  Dienenden   und  Angehörigen  ausgeübten 


^2  Die  Hauptergebniffe  der  Berufszlhlnng 

öebenräcblicben  Erwerbsthätigkeiten,  deren  da  und  dort  zwei  oder  mcbr 
in  einer  Perfon  fich  yereinigen,  erfehen  werden  kann.  (Vgl.  Weiteres  hier- 
über ZiflF.  XIV  unten.) 

IV.  Werden  die  häuslicben  Dienftboten  anftatt  mit  ihrer  blos  nebenrächlich  aus- 
geübten Thätigkeit  in  den  Berufsabtheilungen  A — E  mit  ihrer  Hanpttbätigkeit, 
d.  h.  mit  ihrer  häuslichen  und  perfonliehen  Dienftleiftung,  in  den  Kreis  der 
Erwerbsthätigen  einbezogen,  fo  erweitert  fich  diefer  in  der  Weife,  daß  zu  den 
unter  Ziflf.  III  fpezifizirten  Perfonen  mit  Haupterwerb,  fowie  Beruf lofen  und 
Angehörigen  mit  Nebenerwerb,  welclje  fich  zufammen  auf  799166  beziflFern, 
noch  53  750  Gefindeperfonen  (Sp.  15  Linie  A~F)  hinzukommen,  fo  daß  nun- 
mehr die  Zahl  aller  erwerbend  thätigen  Theile  der  Bevölkerung  auf  852  916 
Perfonen  =  43,4  Proz.  der  Bevölkerung  fich  beläuft.  Bezüglich  der  in  diefer 
Zahl  mit  enthaltenen  Angehörigen  mit  Nebenerwerb  ift  auf  das  oben  unter 
Ziflf.  III  f.  fin.  Bemerkte  zu  verweifen. 
V.  Von  den  eigentlichen  Erwerbsthätigen  im  Hauptberuf  mit  zufammen  754889 
Perfonen  (Sp.  6)  entfallen  auf  die  Berufsabtheilung: 

A.  Land-  u.  Forftwirth- 

fchaft  etc 279  182  m.     114  276  w.,    zuf.  393  458  =  52,1  Proz. 

und  zwar: 
A.  I.  Landwirth- 

fchaft  etc.       .     274  885    „      114225     „        „     389110  =  51,5     „ 
II.  Forftwirth- 

fchaft  etc.      .        4  297    „  51     ^        ^        4  348=    0,6     „ 

B.  Bergbau  u.Induftrie    2L8  167    „       44  891     „        „     263  058  =  34,9     „ 

C.  Handel  und  Verkehr      36  339    „        13  344     „        ^/    49  683=    6,6     ^ 

D.  Lohnarbeit  wechfeln- 

der  Art  etc.  .     .     .        2376    „         3  516     „        „         5  892=    0,8     „ 

E.  OeflFentlicher  Dienft 
u.  fogen.  freie  Be- 
rufe      38  417    „         4  381     „        „       42  798=    5,6     „ 

VL  Die  ebengenannten  Erwerbsthätigen  i.  e.  S.  nebft  den  Beruflofen  (F)  find  je  unter 
.  Zuziehung   ihrer   häuslichen  Dienftboten  und   Angehörigen  in  der  Gefammtbe- 
völkerung  (Sp.  19)  folgendermaßen  vertreten: 
A.  Land-  u.  Forftwirth- 

zuf.  942  924  =  48,2  Proz. 


927  282  =  47,4 


fchaft  etc.      .    .     . 

449  063 

m. 

493  861 

und  zwar: 

A.  I.  Landwirth- 

fchaft  etc.      . 

441300 

?j 

485  982 

IL  Forftwirth- 

fchaft  etc.      . 

7  763 

w 

7  879 

B. 

Bergbau  u.  Induftrie 

342  971 

T) 

331  109 

C. 

Handel   u.  Verkehr 

62  100 

n 

81158 

D. 

Lohnarbeit      wech- 

felnder  Art  etc.     . 

4144 

fy 

7  110 

E. 

Oeflfentlicher  Dienft 

und  freie  Berufe    . 

62  228 

« 

43  486 

hiezu : 

F. 

Beruflofe  etc.     .     . 

31588 

ft 

58  651 

15  642=  0,8 
674  080  =  34,4 
143258=    7,3 

11254=    0,6 

95  714=    4,9 

90  239=    4,6 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg.  293 

VII.  Werden  die  häuslichen  Dienftboten  als  ebenfalls  erwerbsthätig  der  Berufsab- 
theilung D  zugewiefen  (vgl.  ZiflF.  10  der  Anm.  zur  Tab.  I),  fo  gruppiren  fich 
die  Erwerbsthätigen  bezw.  Selbftändigen  etc.  mit  ihren  Angehörigen  (Sp*  6 
und  16)  in  der  Gefammtbevölkerung  wie  folgt: 

A.  Land-  u.  Forftwirth- 

fchaft  etc.      ...     448  884  m.     478  824  w.,    zuf.  927,703  i^  47,4  Pro». 

und  zwar: 
A.  I.  Landwirth- 

fchaft  etc.      .     441132    „     471287     ^        „     912419  =  46,6     „ 
IL  Forftwirth- 

fchaft  etc.     .         7  752    „  7  537     „        „       15  289  ^    0,8     ^ 

B.  Bergbau  u.Induftrie    342  811    „     315  902     „        „     658  713  =  33,7     „ 

C.  Handel  u.  Verkehr      61910    „       71326     „         „     133  236  ^    6,8     ^ 

D.  Lohnarbeit  wech- 
felnder  Art  n.  häus- 
liche Dienfte     .     .        5  037    „       59  951     „        „       64  988  =    3,3     „ 

E.  Oeffentlicher  Dienft 

und  freie  Berufe   .      52 103    „      36  399     „         „       88  502  =    4,5     „ 
hiezu: 

F.  Beruf lofe  etc.     .     .      31 349    „       52  973     „         „       84  322  =    4,3     „ 

VIII.  Die  drei  wirthfchaftlichen  Hauptkategorien:  Urproduktion,  ludurtrie  und  Handel 
(A,  B,  C)  vereinigen  in  fich  nach  Sp.  6  der  Tab.  L  706  199  (533  688  in.  und 
172  511  w.)  im  Hauptberuf  erwerbsthätige  Perfonen  oder  93,6  Proz.  aller  im 
Hauptberuf  Erwerbsthätigen  (ohne  die  Dienenden).  Sie  machen  mit  ihren  Er- 
werbsthätigen allein  36,1  Proz.  und  unter  Einrecbnung  der  hrmslichen  Dienft- 
boten fowie  der  Angehörigen  89,9  Proz.  der  ganzen  Berufsbe Völker ung  aus, 

IX.  Die  Erwerbsthätigen  der  vorgedachten  drei  Kategorien  gruppiren  ficti  nacli  der 
Stellung  im  Beruf,  unter  ZufammenfalTung  der  männlichen  und  weiblichen  Per- 
fonen, in  abfoluten  Zahlen  und  in  Prozenten  der  Erwerbsthätigen  der  einzelnen 
Berufsabtheilungen  wie  folgt: 

a.   Selbftändige  etc.    b.  Verwaltungs-  etc.    c.  Scutnige  Gehilfen 

Perfonal.  und  Arbeiter. 

A.  Land-  u.  Forft- 

wirthfchaft   etc.    187486  =  47,7  Proz.   561  =  0,1  Proz.  2054 U  =  52,2  Proz, 

und  zwar: 
A.  L  Landwirth- 

fchaft  etc..    187125  =  48,1     „      352  =  0,1     „       201633=51,8     „ 
II.  Forftwirth- 

fchaft    etc.  361  =    8,3     „      209  -  4,8     „  3778  =  86,9     „ 

B.  Bergbau  u.  In- 

duftrie    .    .     .    118262  =  45,0    „    3646  =  1,4     „       141150=53,6     „ 

C.  Handel  u.  Ver- 
kehr .    .     .     .      26707  =  53,7     „    5101=10,3     „         17875^36,0     ^ 

Summe  v.  A— C    332455  =  47,1  Proz.  9308  =  1,3  Proz.  364436  =  51,6  Proz. 

X.  Mit  Beräckfichtigung  der  häuslichen  Dienftboten  und  Angehörigen  beim  Beruf 
und  der  Berufsftellnng  ihres  Dienftherrn  bez.  Ernährers  geftaltet  rielj  die  Ver- 
theilnng  der  eben  erwähnten  Erwerbsthätigen  nach  der  Berufsftellang  in  nach- 
ftehender  Weife: 


294 


Die  HaupiorgebDifTe  der  Bcrufszählong 


a.  Selbftändige  etc.    b.  Verwaltungs-  etc.    c.  Sonftige  Gehilfen 

Perfonal.  und  Arbeiter. 

A.  Land-a.Forft- 

wirtbfch.    etc.  699792  =  74,2  Proz.     1408  =  0,2Proz.  241724  =  25,6  Proz. 
and  zwar: 
A.  I.  Landwirth- 

fchaft    etc.  698223  =  75,3     „         807  =  0,1 
II.  Forftwirth- 

fchaft   etc.       1569  =  10,0     „         601  =  3,9 

B.  Bergbau    und 
Induftrie    .     .  408280  =  60,6     „       8633  =  1,3 

G.  Handel  und 

Verkehr  .  .  92918  =  64,8  „   10543  =  7,4 


228252  =  24,6 
13472  =  86,1 

257167  =  38,1 
39797  =  27,8 


Summe  v.  A— C  1200990  =  68,2  Proz.  20584  =  1,2  Proz.  538688  =  30,6  Proz. 

XL  Wenn  man  ferner  die  häuslichen  Dienftboten  als  Erwerbsthätige  der  Berufs- 
abtheilung  D  unterftelJt  (vergl.  ob.  Ziff.  VII),  und  fämmtliche  Erwerbsthätige 
diefer  Abtheilung  zum  Hilfsperfonal  (c)  rechnet,  fo  heben  fich  die  Erwerbs- 
thätigen  der  Berufsabtheilungen  A~D  mit  Einfchluß  der  Angehörigen  der 
Berufsftellung  nach  in  folgender  Gruppirung  Ton  einander  ab: 


a.   Selbftändige  etc.  b.  Verwaltungs-  etc. 
Perfonal. 


c.  Sonftige  Gehilfen 
und  Arbeiter. 


A.  Land-  u.  Forft- 
wirthfch.  etc.  .     684804  =  73,8  Proz.    1332 -0,2  Proz.  241572=  26,0 Proz. 

und  zwar: 
A.  I.  Landwirth- 

fchaft  etc. .     683473  =  74,9     „         769  =  0,1 
IL  Forftwirth- 

fchaftetc.  .         1331=   8,7     ,        563  =  3,7 

B.  Bergbau  u.  In- 
duftrie   .    .    .    394134  =  59,8     „       8088  =  1,2 

C.  Handel  u.  Ver- 
kehr .    .    .    .      83968  =  63,0     „       9861  =  7,4 

D.  Lohnarbeit  wech- 
felnder  Art  und 
häusliche  Dienfte      —  —  —         — 


228177  =  25,0 
13395  ---  87,6 

256491  =  39,0 
39407  =  29,6 

64988  =  100 


Summe  von  A— D  1162906  --  65,2  Proz.  19281  --  1,1  Proz.  602458  =  37,7  Proz. 

XII.  Wie  viele  der  einen  Hauptberuf  ausübenden  Perfonen  außerdem  Nebenerwerb 

treiben,    desgleichen  wie  viele  der  beruflofen  Selbftändigen  etc.  (vergl.  ob. 

Ziff.  III.)  nebenföchlich  erwerbsthätig  find,  ergibt  fich  aus  Sp.  8  der  Tab.  I. 

Hienach  haben  von 

393458  Erwerbsthätigen  der  Abtheil.  A  Nebenerwerb    44948  =  11,4  Proz. 

263058  „  „  B  „  104320  =  39,7 

49683  „  „  C  „  18420  =  37,1 

5892  „  „  D  ^  831  =  14,1 

42798  ^  „  E  „  8513-19,9 


754889  eigentl.  Erwerbsthätigen  überh.  Nebenerwerb  177032  =  23,5  Proz.; 
femer  find  unter  60320  beruflofen  Selbftändigen  etc.  der  Abtheilung  F  10  787 
=  17,7  Proz.  nebenfächlich  erwerbsthätig. 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg.  ^95 

In  welche  Bernfsabtheilang  nun  der  Nebenerwerb  der  eben  bezeichneten 
Perfonen  fällt,  zeigen  die  Spalten  9 — 14  der  Tab.  1.  Dabei  erfcheint  eine 
einzelne  Perfon  in  mehreren  Spalten  zugleich,  wenn  fie  gleichzeitig  mehrere 
in  verfchiedene  Abtheilungen  fallende  Nebenerwerbe  treibt;  bei  den  eigent- 
lichen Erwerbsthätigen  kann  auch  die  gleiche  Abtheilung,  zu  welcher  ihr  Haupt- 
beruf gehört,  für  den  Nebenerwerb  in  Frage  kommen.  So  iallt  beifpielsweife 
bei  den  44  948  Nebenerwerbs -Perfonen  der  Berufsabtheilung  A  (Sp.  8)  der 
Nebenerwerb  in  7583  Fällen  in  die  gleiche  Berufsabtheilung  A  (Sp.  9 — 10),  in 
26  646  Fällen  in  Abtheilnng  B  (Sp.  11),  in  9691  Fällen  in  Abtheilung  C 
(Sp.  12),  in  130  Fällen  in  Abtheilung  D  (Sp.  13)  und  in  3482  Fällen  in  Ab- 
theilung £  (Sp.  14).  Daß  die  Summe  der  eben  genannten  Zahlen  in  den 
Sp.  9 — 14  mit  47  532  die  Zahl  der  Perfonen  mit  Nebenerwerb  in  Sp*  8  um 
2  584  überfteigt,  erklärt  fich,  wie  angedeutet,  daraus,  daß  ein  gewiffer  Theil 
diefer  Perforen  bei  verfchiedenen  Bernfsabtheilungen  zugleich  als  nebenerwerbs- 
thätig  zu  fähren  war,  wobei  weiter  zu  beachten  ift,  daß  mehrere  in  eine 
und  diefelbe  Berufsabtheilung  fallende  Erwerbsarten  nur  einmal  in  Anfatz 
gebracht  find  (cfr.  Ziff.  5  der  Anm.  zur  Tab.  I). 

XIII.  Mittels  diefer  Kombination  von  Haupt-  und  Nebenberuf  (Sp.  8-  14)  läßt  fich 
fodann  berechnen,  wie  viele  Hauptberufsperfonen  in  den  einzelnen  Berufs- 
abtheilangen   eine  Erwerbsthätigkeit  haupt-  oder  bloß  nebenfachlich  ausüben. 

Z.  B.  in  der  Berufsabtheilung  A  find  es  folcher  Perfonen  393  458  + 
(132  459  —  7583)  124  876  =  518  334,  d.  h.  es  find  393  458  Perfonen  mit 
Hauptberuf  in  Abtheilung  A  (Sp.  6  bei  A),  hiezu  kommen  132459  Haupt- 
berufsperfonen mit  Nebenerwerb  in  diefer  Abtheilung  (Sp.  9— 10  bei  Summe  A 
bis  E),  wovon  jedoch  diejenigen  7  583  (Sp.  9 — 10  bei  A)  abzurechnen  find,  welche 
innerhalb  der  Abtheilung  A,  in  den  verfchiedenen  dazu  gehörigen  Berufsarten 
bezw.  -Stellungen,  zugleich  Haupt-  und  Nebenberuf  ausüben,  wie  z.  B.  Land- 
wirthe  und  Waldarbeiter,  Bienenzüchter  und  landwirthfchaftlicheTaglöhneru.  f.  w. 
Hiebei  ift  bezüglich  der  Verbindung  von  felbftändiger  Landwirthfchaft  mit 
landwirthfchaftlicher  Taglöhnerei  und  umgekehrt  (Bezeichnung  A  1  a  T)  auf 
Ziff.  8  der  Anm.  zur  Tab.  I  zu  verweifen. 

Auf  vorftehende  Weife  findet  man  nun,  daß  von  den  fämmtlichen  Per- 
fonen mit  erwerbendem  Hauptberuf  (ohne  Dienende)  haupt-  oder 
bloß  nebenfächlich  thätig  find 


in 

den  Bernfsabtheilnngen: 

hauptföchlich         bloß  nebenßlchlicb 
erwerbsthätig 

zufammen 

A. 

Laud-  Q.  Forftwirtbrcb.  etc. 

393  4.58    (132  459  —    7  583)  124  876 

518  334 

B. 

Bergbao  and  Indoftrie  .    . 

263  058   (  33  322  —    4  327)     28  995 

292  053 

C. 

Handel  und  Verkehr     .     . 

49  683   (20561—    1860)     18  701 

68  384 

D. 

Lohnarbeit  wechf.  Art  etc. 

5  892   (       253—      0    )         253 

6145 

E. 

Oeffentlicher  Dienft  u.  freie 

Berufe 

42  798    (    5  556—      805)      4  751 

47  549 

Summe  754  889  (192  151  —  14  575)177  576  932  465. 
Da  bei  der  einzelnen  Bernfsabtheilung  ein  einzelner  Erwerbsthätiger 
immer  nur  einmal  gerechnet  ift,  auch  wenn  er  innerhalb  diefer  Abtheilnng 
mehrere  verfchiedene  Erwerbsarten  ausübt  (vgl.  ZiflF.  XII  f.  fin.),  fo  bezeichnen 
die  Einzel-ZiflTem  in  der  zweiten  Zahlenfpalte  vorftehender  Ueberficht  genau 
die  Anzahl  der  in  den  bezüglichen  einzelnen  Bernfsabtheilungen  bloß  neben- 
fäcblich  thätigen  (alfo  ihren  Hauptberuf  jeweils  in  einer  andern  Berufsabtheil- 


296 


Die  Hauptergebniffc  der  Berufszählung 


ung  ausübenden)  Per  fönen,  und  es  zeigen  entfprechend  die  EinzelziflFcrn  in 
der  Scblußfpalte  die  Zahl  der  in  jenen  Berufsabtheilungen  überhaupt,  nemlich 
baupt-  oder  bloß  nebenrächlicb,  thätigen  Perfonen  der  Kategorie  der  Erwerbs- 
thätigen  (A— E)  an. 

Dagegen  deckt  fich  die  Summe  der  Einzelziflfern  in  der  zweiten  Zahlen- 
fpalte  mit  177  576  und  ebenfo  auch  die  Summe  in  der  Scblußfpalte  mit  932465 
nicht  mit  der  Gefammtzahl  der  betreffenden  Perfonen,  weil  eben  Diejenigen 
welche  fich  bei  mehreren  Berufsabtheilungen  zugleich  als  nebenfächlich  thätig 
verzeichnet  finden,  in  der  Summe  mehrfach  enthalten  find;  es  bringt  vielmehr 
jene  Summe  von  932465  die  Zahl  der  von  den  einzelnen  754889  eigentlichen 
Hauptberufsperfonen  in  den  verfcbiedenen  Berufsabtheilungen  zufammen  aus- 
geübten Haupt- und  Nebenerwerbe —  diejenigen  der  letzteren,  weichein 
eine  und  diefelbe  Berufsabtheilung  fallen,  zufammen  nur  als  ein  Erwerb 
betrachtet  —  zur  Anfchauung.    (Vgl.  Ziff.  XII.) 

XIV.  Außer  den  eben  behandelten  Hauptberufsperfonen  find  zur  Ermittlung  der 
fämmtlichen  in  den  einzelnen  Berufsabtheilungen  haupt-  oder  nur  neben- 
fächlich thätigen  Perfonen  welter  noch  in  Betracht  zu  ziehen :  einmal  die  neben- 
föchlich  Erwerbsthätigen  der  Abtheilung  F,  welche  fchon  oben  unter  Ziff.  III 
und  XII  in  der  Gefammtzahl  von  10  787  Perfonen  (Sp.  8  der  Tab.  I)  erwähnt 
sind,  fodann  die  ebenfalls  unter  Ziff.  III  oben  berührten  nebenfächlich  thätigen 
Dienftboten  und  Angehörigen,  welche  dem  zweiten  Theil  der  Tab.  I  B,  die 
Nebenberufe,  zu  entnehmen  find. 

In  diefem  Theil  der  Tabelle  ift  nemlich  nachgewiefen,  wie  oft  die  ein- 
zelnen Berufsarten  der  Berufsabtheilungen  A— E  als  Nebenberuf  aus- 
geübt werden,  und  zwar  im  eigentlichen  Sinne  als  Nebenberuf  der  Erwerbs- 
thätigen (Hauptberufsperfonen,  Sp.  21),  der  Selbftändigen  der  Abtheilung  F 
(Sp.  27),  der  Dienenden  (Sp.  28)  und  der  Angehörigen  (Sp.  29). 

Hieraus  erhält  man  von  den  in  den  einzelnen  Berufsabtheilungen  aus- 
geübten Nebenerwerben  folgendes  Bild: 

Es  bilden  Nebenerwerb 


die  Berufs-        für  Erwerbs-     für  Selb-  fttr  Dienende    für  Ange- 
abth eilungen :      thätigei.  e.  S.    ftändige  d.  hörige 

Abth.F 


überhaupt 


A.  Land-u.  Forft- 

wirthfchaft    .  in  132596  in    9825  in  12323  in  28817  in  183561  Fällen 

B.  Bergbau   und 

Induftrie  .     .   „      33577    „       593   „  73   „     2141  „     36  384       „ 

C.  Handel     und 

Verkehr    .     .   „      20724   „       337   „        258    „     2041  „     23360       „ 

D.  Wechfelnde 

Lohnarbeit       „  259   „         81    „  2    ;,  89  „  431 

E.  OeflTentl.Dienft 

u.  freie  Berufe  5  597   „       292   „  2    „        402  ^       6293        „ 

A— E  zuf.     .     .   in   192753  in  11128  in  12658   in    33490  in  250029  Fällen. 

Diefe  Zahlen,  welche,  wie  bemerkt,  die  Anzahl  der  Fälle  bezeichnen, 
in  denen  Perfonen  bei  irgend  einer  Berufsart  als  nebenfächlich  thätig  zu  ver- 
zeichnen waren,  lalTen  nicht  auch  zugleich  die  wirkliche  Anzahl  der  neben- 
fachlich befchäftigten  Perfonen  erkennen;  denn  die  gleichzeitig  in  mehreren 
Berufsarten  —  mögen  diefe  zu  einer  und  derfelben  oder  aber  zu  verfcbiedenen 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


297 


XV. 


Berufsabtheilungen  gehören  —  Nebenerwerb  fuchenden  Perfoneu  find  mit 
jeder  diefer  Berufsarten  einmal  in  derjenigen  der  Spalten  22—29  der 
Tab.  I  nacbgewiefen,  wohin  fie  nach  ihrem  Hauptberuf  (Sp.  22—26),  bzw.  als 
Selbftändige  etc.,  Dienende  oder  Angehörige  (Sp.  27—29)  der  Spaltenüber- 
fohrift  gemäfi  gehören,  fo  dafi  alfo  in  den  obigen  Einzelzahlen  fowohl,  als 
noch  mehr  in  den  Schlußfummen  eine  gewiffe  Anzahl  Perfonen  mehrfach  an- 
gefetzt erfcheint^).  —   Vgl.  hiezu   Anm.  6  zur  Tab.  I,  auch  ZiflF.  III  oben, 

Dementfprechend  kann  aus  Spalte  30  der  vorliegenden  fumroarirehen 
Tabelle  (Theil  C)  die  Zahl  der  überhaupt  (im  Haupt-  und  Nebenberuf  zu- 
fammen)  erwerbend  thätigen  Perfonen  nicht  erfehen  werden,  da  diefelbe 
nur  angibt,  wie  oft  Perfonen  bei  irgend  einer  Berufsart  als  haupt-  oder  neben- 
fächlich thätig  aufzuführen  waren  ^). 

Wenn  man  nun  annimmt,  daß  mehrfache  Nebenerwerbe  bei  den  Ange- 
hörigen und  vollends  beim  Hausgefinde  im  allgemeinen  weniger  häuüg  vor- 
kommen ,  fo  dürften  die  in  den  Sp  28  und  29  der  Tab.  I  verzeichneten 
Schlulsfummen  von  der  Anzahl  der  nebenfächlich  erwerbend  thätigen  Perfonen 
der  beiden  in  Rede  ftehenden  Kategorien  nicht  allzuviel  abweichen,  d,  h.  es 
werden  die  dort  aufgeführten  12  658  und  bezw.  33  490  Nebenerwerbsthätigkeiten 
von  annähernd  ebenfovielen  verfchiedenen  Perfonen  der  Dienftboten-  und  An- 
gehörigen-Kategorie ausgeübt  werden.  Die  nicht  erhebliche  Differenz  wird  fieh 
aber  noch  weiter  verringern,  wenn  man  ftatt  der  Schlußfumme  nur  die  Ab- 
theilungsfummen  der  Sp.  28  und  29  in's  Auge  faßt;  denn  hier  wird  eine  Ab- 
weichung nur  in  fo  weit  noch  erübrigen,  als  ein  Dienftbote  oder  Angehöriger 
mehrere  indiefelbeBerufsabtheilung  fallende  Nebenerwerbe  zugleich  ausübt. 

Wird  nun  die  unter  Ziff.  XIII  oben  bezüglich  der  Hauptberufsperfotien  ange- 
ftellte  Rechnung  weiter  «uf  die  Bcruflofen,  fowie  auf  die  Dienftboten  und 
Angehörigen  ausgedehnt,  fo  ergeben  fich  fchließlich  für  die  in  den  einzel- 
nen Berufsabtheilungen  überhaupt  (haupt-  oder  nur  nebenfäclj lieh)  er- 
werbsthätigen  Perfonen  die  folgenden  Ziffern: 


Berufsabtbcilungen. 

Erwertbsthätige 

im  Hauptberuf, 

A— E. 

(vgl.  oben 

Ziff.  XIII.) 

Nur  nebenfächlich  erwerbs- 
thätige 

SiiTDine 

der 

haupt'  und 

neben- 

fäelilkh 

Erwerbs-    ' 

thätigen. 

Beruf- 

lofe 

der  Abth. 

F. 

häusliche 
Dienft- 
boten, 
G. 

Ange- 
hörige, 
H. 

(vgl.  ob.  Ziff.  XIV.) 

A.  Land-  u.  Forftwirthfchaft  etc. 

B.  Bergbau  und  Induftrie  .    .    . 

C.  Handel  und  Verkehr     .    .    . 

D.  Wechfelnde  Lohnarbeit    und 
perfönliche  Dienfte   .... 

(einfchließlicb  der  häuslichen 

Dienftboten)       

£.  OeffentlicherDienft  und  freie 
Berufe 

518  334 
292053 

68  384 

6145 
(+  53  750) 
47  549 

9  823 
579 
333 

79 
292 

12  323 

73 

258 

2 
2 

28817 
2141 
2041 

89 
402 

569  297 

:^94  B46 

71016 

Ü3J5 

(+  53  750) 

48245 

*)  In   dem    Falle  dagegen,  wenn  für  die  Nach  weifung  der  Nebenberufe  nicht,   wie  in 
der    vorliegenden    fummarifchen  Tab.   I,  nur  die  Berufsabtheilungen  bezw.  -Klaffen  im  Uanzeiij 


298  Die  Hauptorgeboide  der  Borufszählung 

Die  EiDzelfummen  der  Schlußfpnlte  in  vorftehender  Ueberficht  flellen 
für  jede  einzelne  Berufsabtheilung  die  Gefammtzahl  der  darin  überhaupt  thä- 
tigen  Perfonen  (hinfichtlich  der  Dienenden  und  Angehörigen  allerdings  nur 
mit  annähernder  Genauigkeit,  vgl.  Ziif.  XIV,  letzt.  Abf.)  dar.  Die  durch  Addition 
jener  Einzelfummen  der  Schlußfpalte  dagegen  fich  ergebende  Gefammtzahl  von 
989  719  bzw.  1043  469  zeigt  an,  wie  oft  bei  irgend  einer  Berufsabtheilung 
Perfonen  als  haupt-  oder  blos  nebenfächlich  erwerbsthätig  zu  verzeichnen 
waren.  Diefelbe  ergibt  gegen  die  unter  Ziff.  III  und  IV.  oben  mit  811  824 
bzw.  852916  berechnete  Zahl  aller  erwerbend  thätigen  Glieder  der  Bevölkerung 
ein  Mehr  von  177  895  bzw.  190  553,  was  fich  daraus  erklärt,  daß  eine  Reihe 
von  Perfonen,  und  zwar  vorwiegend  aus  der  Kategorie  der  Erwerbsthätigen 
im  Hauptberuf  (vgl.  Ziff.  XIII  oben),  in  mehreren  Berufsabtheilungen  zugleich 
dem  Erwerbe  nachgeht. 

(Hier  folgt  Tabelle  II.  S.  300—311.) 

Zu  diefer  Tabelle  ift  Folgendes  zu  bemerken: 
I.  Diefelbe  bringt  die  Bevölkerung  unter  dem  Gefichtspunkt  des  Hauptberufs  und 
zwar  nach  Berufskiaffen,  innerhalb  jeder  diefer  nach  Erwerbsthätigen  (bzw. 
Selbftändigen),  Dienenden  und  Angehörigen  gegliedert,  für  die  einzelnen  Ober- 
ämter, mit  Ausfeheidung  und  befonderer  Aufführung  der  Städte  von  20000 
oder  mehr  Einwohnern,  fowie  für  die  Kreife  zur  Darfteilung.  Die  153  ver- 
fchiedenen  Berufsnummern,  welche  die  vom  Bundesrath  vorgefchriebene  „Klaffi- 
fikation  der  Berufsarten **  (cfr.  Anm.  1  zur  Tab.  I)  aufweist,  find  hier  in  der 
Berufsabtheilung  A  zu  3,  in  B  zu  17,  in  C  zu  5,  in  D,  E  und  F  je  zu  1, 
im  ganzen  zu  28  Klaffen  zufammengefaßt.  Für  die  unter  die  Berufsabthei- 
lungen A — E  fallenden  27  Klaffen  find  die  zu  den  letzteren  gehörigen  Theile 
der  Bevölkerung  jeweils  unterfchieden  in  Erwerbsthätige,  d.  h.  mit  ihrer  Haupt- 
befchäftigung  erwerbend  Thätige  (cfr.  Anm.  2  zur  Tab.  I).  in  Dienende  für 
häusliche  Dienfte,  im  Haushalt  ihrer  Herrfchaft  lebend  (cfr.  Anm.  10  dafelbft), 
und  in  Haushaltungs-  bezw.  Familienangehörige,  welche  nicht  oder  nur  neben- 
fächlich erwerbend  thätig  find.  Für  die  Berufsabtheilung  F,  zugleich  Klaffe 
28,  treten  bei  jener  Untcrfcheidung  an  Stelle  der  Erwerbsthätigen  die  Selb- 
ftändigen (Haushaltungsvorfteher)  und  Anftaltsinfaffen. 

II.  In  welcher  Reihenfolge  die  einzelnen  Berufskiaffen  nach  der  Zahl  der  Erwerbs- 
thätigen geordnet  fich  darftellen,  in  welchem  Prozentverhältnis  die  Erwerbs- 
thätigen der  einzelnen  Klaffen  zu  den  Erwerbsthätigen  überhaupt  ftehen,  ferner 
wie  viele  Haushaltungsmitglieder  —  Dienende  für  häusliche  Dienfte  und  An- 
gehörige ohne  Erwerbsthätigkeit  im  Hauptberuf  ~  auf  je  100  Erwerbsthätige 
(bzw.  Selbftändige)  entfallen,  endlich  welchen  Prozenttheil  der  Bevölkerung 
die  zu  den  einzelnen  Berufskiaffen  gehörigen  Perfonen  überhaupt  —  Erwerbs- 
thätige etc..  Dienende  und  Angehörige  zufammen  —  darftellen,  hierüber  mag 
die  nachftehende  Ueberficht  (S.  299)  Auffchluß  geben : 


fondern  vielmehr  beftimmte  Berufe,  z.B.  felbftändiger  Landwirth,  Steinhauermeifter,  8chuh- 
raachergehilfe  etc.,  in  Frage  kommen,  muß  die  Zahl  der  in  jedem  einzelnen  Beruf  als  folchem 
ausgeübten  Nebenbefchäftigungen  mit  der  Zahl  der  die  letzteren  ausübenden  Perfonen  genau  zu- 
fammenfallen ,  da  eine  und  diefelbe  Perfon  bei  einem  beftimmten  Beruf  felbftredend  nur  einmal 
nachgewiefen  werden  kann.  Für  den  einzelnen  konkreten  Beruf  läßt  fich  alfo  die  Gefammtzahl 
aller  darin  befchäftigten  Perfonen  durch  Zufammenrechnung  Derjenigen,  welche  in  demfelben 
ihren  Haupterwerb  und  Derjenigen,  welche  in  ihm  nur  einen  Nebenerwerb  fuchen,  ermitteln. 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


299 


(cfr.  8.  298  Ziff.  II.) 


9 
0 
B 


§^ 


BerufskUrfen. 


Zahl  der  Erwerbs- 

thätigen  (bezw. 

Selbftändigen) 


abfolut 


in  Proz. 

der 
Erwerbs- 
thätigen 
Ober- 
haupt 


Zahl  der 

Hans- 
haltnngs- 
mitglieder 
auf  je  100 
Erwerbs- 
thätige 
(bezw.  Selb- 
Mndige) 


Zahl 

der  Perfonen 

überhaupt 


abfolut 


in  Proz. 
der 

ganzen 
Bevölke- 
rung 


Landwirthfehaft,  Thierzucht  und  Gärt- 
nerei     

Bekleidung  und  Reinigung  .... 
3.     Oeffentl.  Dienft  und  fog.  freie  Berufe 

^*     Baugewerbe 

5-     Induftrie  der  Nahrungs-  und  Genuß- 
mittel   

6.  Textil-Indultrie 

7.  Handel 

8.  Induftrie  der  Holz-  und  Schnitzftoffe 

9.  Eifenverarbeitnng 

10.  Verfertigung  von  Mafchinen,  Werk- 
zeugen, Inftrumcnten  etc 

11*     Papier-  und  Leder-Induftrie      .    .    . 

12.     Land  verkehr 

Id.     Induftrie  der  Steine  und  Erden    .    . 

14.  Beherbergung  und  Erquickung     .    . 

15.  Verarbeitung  von  Metall  (excl.  Eifen) 

16.  Perfönliche  Dienfte  und  Lohnarbeit 
wechfelnder  Art 

17.  Forftwirthfchaft  und  Jagd   .... 

18.  Polygraphifche  Gewerbe 

19.  Bergbau,  Hütten-  und  Salinenwefen . 

20.  Gewinnung  bezw.  Verarbeitung  von 
forftwirthfchaftl.  Nebenprodukten, 
Lenchtftoffen ,  Fetten,  Oelen,  Fir- 
nilTen 

21.  Chemifche  Induftrie 

22.  Kanftlerifche  Gewerbe  (expl.  Mufik, 
Theater,  Schauftellung)     .    .    .    . 

WalTerverkehr 

2L     Verficherung 

25.  Torfgräberei  und  Torfbereitung    .    . 

26.  Fifcherei 

27.  Fabrikanten,' Fabrikarbeiter  und  Ge- 
hilfen in  der  Induftrie,  deren  nähere 
Erwerbsthätigkeit  zweifelhaft  blieb 

Summe .    . 

aus  der  Klaffe  F  beruflofe  Selb- 
f tändige  und  AnftaltsinfalTen, 
bezw.  Perfonen  überhaupt     .    . 

Hauptfumme  .    . 


389110 
62  173 
42798 
36  679 

32  735 
31502 
27  151 
26  543 
18209 

15  806 
11821 
11410 
11 129 
10504 
5  915 

5  892 
4283 
3421 
2450 


1894 
1678 

887 
336 
282 
123 
115 

93 


754  889 


60320 


815209 


51,5 
8,2 
5,7 
4,9 

4,3 
4,2 
3,6 
3,5 
2,4 

2,1 
1,6 
1,5 
1,5 
1,4 
0,8 

0,8 
0,6 
0,5 
0,3 


0,2 
0,2 

0,1 


0,1 


138,3 
112,9 
123,6 
204,2 

172,7 
124,5 
163,3 
173,6 
172,5 

184,1 
152,4 
246,6 
182,0 
186,2 
141,6 

91,0 
261,6 
112,9 
184,8 


212,0 
190,6 

123,9 
280,7 
206,7 
85,4 
192,2 

146,2 


927282 

132394 

95714 

111560 


70728 
71502 
72618 
49  621 

44900 
29  840 
39547 
81382 
30065 

14  293 

11254 

15  306 

7  282 
6  977 


5909 
4877 

1986 

1279 

865 

228 

336 


229 


100  147,4 

Hiezu: 


49,6 


1867  230 


90239 


140,1 


1957  469 


47,4 
6,8 
4,9 
5,7 

4,6 
3,6 
3,6 
3,7 
2,5 

2,3 
1,5 
2,0 
1,6 
1,5 
0,7 

0,6 
0,8 
0,4 
0,4 


0,3 

0,2 

0,1 
0,1 


0,1 


95,4 


4,6 


100 


(Fortfetzung  3.  312.) 


300 


Die  HauptcrgcbuiflTe  der  Borufszählung 


t60 

4» 


t^ 


M 


o 
H 

tri 

u 
o 


a 

0 

I    Kg 
M      -.2 

u 
PQ 


JSumme 


Angehörige 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
hänsl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


MM 


I  I 


MM 


MM 


a 


I  I  I 


MM 


I  I 


I  I 


I  I 


SS 


00  03 


!     I 


I     I 


I     I 


I     I 


S     I 


lO 


t^ 


^ 


Summe 


'^*<«0'^    I  r-   I  CO   I    I 


B 


Angehörige 


cacoo9  I  ^  I  09  I    { 


Dienende  für 
hänsl.  Dienfte 


M  M  M  M  I 


I  I 


Erwerbsthätige 


CQCOCd    I  CO    I  iH 


1«     (-H     I      I 


SS 


04  CO  CO 


e^ 


SP 


M 
JZ 


o 


Summe 


t^  l>  ?0  CN  Oa  lO  ?0  CC  "^  "»H  0>  Ca  CO  Oi  OQ  O  (M  a> -^  Oä  o:«oqcoioi>ooo»o 
OCD  t^«OfHfH^C<J00  ^r-l|>0  00  Ät^CQ  WCOOjJ  O  »-I  O  OS  <0  «O  ^- OS  ^ 
^         tH  ■     fH  tH  tH  (N  ^         tH  <^  O  »ftpi         "V 


Angehörige 


C0cpQpt^«0T-i-,HO»CO»0<M«0<NC0Caift-«HOö0 


Dienende  fUr 
hänsl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


S^  CO  OS  «^ -«H  o -^  00 
ÄiH  COO        CO 


•^lOCO-^    I   r-iOüC^r-lOÄ    iCQOilOt^t^    I   tH-^C 


fH»0»0C0»-iC0O0Qr« 


2S« 


g<0  Oü  rH  CO  CO  CO  •*  CO  Ca  •*  00  00  <N  CO -«H  t^  t^  O  t»       OOOCJr-lOCOO<NO 
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Summe 


S3S 


100 1:- 

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00*0  CO 
00"^  CM 


Angehörige 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


Oi  00  ^ 

lOin  ;o 

00  00  CO 


OiOOOiOt^OOClCOiHCOOCO'-^OOCO 

asißcocot^ooocO'*Hx>OiOiJcoaoco 
'^^Oit^'^GMOigacO'<i'OcocccOfH 

OaOCM-^i-lt^OaOOOt^OCOOb-OÄ 


gS5^ 


gCOOOCüO^kOOCOpCpCOOdiOOO^COOCOx 
OiCOC0  5MCMr-iCOCO^O^t^Öi^PCOCO"»HC 

CO  r-i  i-i  CM  CO      "»H      "»H  CO  «  Ca  1-1  ca -»H  ^  CM  ca  c?  c 


'^cooiÄoorHabooo 

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Ot*COCOOi^MCOI>»^iOi-^"^pOt^l^'^»-iCOfcO  OJCOOrHOOCMO'^gÄ 

cooQopcot^  o  rHQpcoOQOoScoao^  t>-pot^  cooo  cooocdF-o^co 

c55aocociiO'^ociOcoo»-»"»Hoao»oc«— lÄ  i-icoocMcooiiOÄCM 

lOCO-^COCOTHCOri-^t^COt^OC^THt^iOCOCOO  COiOÄl^»0"^C040kO 


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rom  5.  Juni  1882  für  WOrttemberg. 


301 


V 


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Dienende  für 
hänsl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


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Angehörige 


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häusl.  Dienfte 


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Erwerbsthätige 


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vom  5.  Juni  1882  fttr  Württemberg. 


301 


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302 


Die  HauptergebnilTe  der  Berufszählnng 


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Dienende  für 
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Angehörige 


Dienende  für 
hänsl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


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Angehörige 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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Erwerbsthätige 


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Angehörige 


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Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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Erwerbsthätige 


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▼om  5.  Juni  1882  ffir  Warttemberg. 


303 


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304 


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Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
häasl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


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Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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5^  «Nco-^Gaooco 

1  00 


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Erwerbsthätige 


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Summe 


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CO  »O  rH  tH  CO  iO  1-«  "^  **  CO  OT  Ca  tH  CO  Ca  lO  0«  CO -rH  lO  iß01(MfH    •»J^'i^WO«! 
■»H                 T-1                 CO           1^ 


Angehörige 


-j'^QPS^^'röO'^oooioooooin^oaoasc 

05  CO         r-l<NCO         O  «H  r^  r-l  "»H  rH  d  ?0  ©* -»H  Ol        ^ 


t-QpOCpOiCQCOCO-^ 

coSt^ooco^t^:^co 


Dienende  für 
häusl.  Dienfee 


ooocococoi>»OiO'.H'^t*iHoooij(NaocacO'*0 


aD94^iACaO>CO00«H 


§S°^3 


Erwerbsthätige 


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>  Ol  ÄiO'^P  OOO-^T-ICO  OCO  CO  ^iCOi-«COt-   Ci  O 
)(N      "»H  Ol    ^  (N  i-i  fH       i-iiO01rH*-|    00    tH  »H 


CaOO'H'aO'^OJWCO«© 

ctOQOoeoiOoococo 


IN        ^ 

I    'S 


Summe 


oor>.QO^OioOiocp95T-ioaioaiO>Oit^ioaoi-i      oo 

"^OOT  (NCQ  lO  1-iCO  ^  »C  CO  Ol  OICO  CO  CO^COO        CO 


§  tr  r«  t:<  Q  •!*' 


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COcoO-^i-ieQrHÄiO 
•^  »-«  fH  iH        Ol 


Angehörige 


trt>-t^^iHcspr-t^oO'^"^T-i'H<op:050»ftono 
St~i::SS<5^<30coiooco;o5oaso5'^rH'.^ior- 

«O  l>  Oi  OJ  CO  «O  Ol   fH  •>*  <N  Ol  tH  ri  CO  O  Ol  Ol  Ol  ^ 


•^OopooiOOiOJrjO 
"^co^cacogor-iflp»ö 
^t^cooi      oooic5co 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


•^^C00iC000r-lCQC00iaa'^C0»O'«Ht^C0OOI©l 

"»Hoioi      Ol         T-i      ^  "^  •-•      ri 

-pH  ©Ä 


p^ococooioicoco 

^COOl  •*       Ol  1-1 


Erwerbsthätige 


»Q^aooOiQcop'^'^oi;opco»ot-coai05t^c 
ojoDco^O'^ot-poi'^aDaooscot^'^OiOic 

CO  CO  O  ^r-(  CO  CO  00        ^OIOItH  CD  CO  «^  »-•»-•  < 


^  r- 00  O  QO  O  CO  c 

0  r-  00 -^  O  t^  CO  c 

01  »O  CO  iH  iH  x^  ©5  < 


CD  bD^S   - 

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Summe 


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Angehörige 


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Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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Erwerbsthätige 


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vom  5.  Juni  1882  ffir  Württemberg. 


305 


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t*  Cd  iH  CO  00  CO  ^  iH  CA  Od  00  «^  •-•  o  oo  iH  Iß  CO  00 1*  o  Od  CO  eo  05  »o  iH  Cd  00  CO  tj*  Cd  c*  t* -^  CO  Ol  o  CO  t*  00  tr  <5 

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Ol         Od         iH-r-H>-Oi         Ol         COtHOliHCO         C4         ^        S 


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WOrttemb.  Jfthrbflcher  1883. 


20 


306 


D.io  HauptergebnüTe  der  BerofszShlitng 


§S£ä 

«•  o  o 


Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
bäusl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


I 


I  n  is^  IS  I  I 


iH     I      I  COCQtH 


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I     ,     ,      |t-«    1«    I     I     I     I     |rH-H    I     I     I     1^       «^    I     I     |CO0O    ,     I 


I    I    M    I   I    I    I    I    I    I    I    I  -"  I    I    !    I    I  '^       I  -^  !    I    i    I  "^  I    I 


^     I  <^    I      I  "^     I      I   y^r-ir-i 


I  I  I  l-*"*  IS  I  1-^  I 


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iH  00  ©I 


Angehörige 


c^   lo»o  icat-CQ-^  («©"^-»Hio  ICO   I  OD     o>  lO  oä  "^  o  o  CO 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


I  !   I   1^  Mo^  1^^  I  Mg  I  I  I  |§     I  I  I  I  I   I  I  I 


Erwerbsthätige 


THr-iT-iT-iot^'^coT-iO'TH   icacooco   |cO"iHcD     cacaoo<NaoT-ii>   joa 


0) 

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s 
o 
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a 


o 
Em 


0} 

O 

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Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


r-tCO«^    t- Ä  tH  iH  CQ  t- Ol  tH    -tH  CO  t-I  C^  CO  tH  Ä   rh  ©I  C«   tH  ©5 -^I?  C«  C* 
1-1  CO    C^      tH         QO"^        ^ 


-^i^cocoi>-'^"»HOicoQOcO'^<Äcor^aot^"^cO     OÄCocacot-oi"»HOip 


r-fiHOJ     I    <N     I      1^     |0JCO(N"r-l     j   00  0^  Ol  "»H  tH  ©1.       OJ  tH     I   -tH  ^  CO  rS -rH  CO 


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T-IOa        00  b- iH  QO  iH  (N  lö  iOOJ^'tH       c 


(NCOOD-^OiiHOCMtO 
S^tH  -»HOaiH  CO 


Summe 


iO"»Hoit^t^aoa>coooot^iOQOt^oO'*<cO'^t>-« 

00THHR<Ma0CO'«*<lOC<ll>C0<NC0C^-^O'r-tOiHk 
iH  tH  tH  rH  tH        CQ  "tH  tH  tH  (M  iH  tH  tH  CO  CO  tH  tH  tH  ' 


>00COCO-«HQCDOaGO 
>OJpi-(iOOOOOCOO 


■rHTHOlT-t         "»HtHtHiH 


Angehörige 


fH    tH    tH    ?-i       T^  y^  •rH  CO  (N 


>  tH  CO  (M  iH  CO  "^ 

>  CO  lO  CO  C^  tH  t- 
)  ^  lO  Ol  tH  öi  00 


Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


C0C0CQ'^OtHCD»0"<!t<"^C0r-l>C0C0  O  CO  Ol  t^  k 
tH    tH  tH  00  »H  tH -^    tH -rf^  tH    fH  00  tH  tH  tH  tH  C 

Ol  i 


cor-"^05coaocooioo 

tHOl  tH         Ol  tH         tH 


Erwerbsthätige 


ÄCO-^tHCOOlOtH^QOtHOiTHtHOOOiCOOltO« 
0*OI'«*<'^0>'^r-OiCOOCO'^t-tHt-l0^001« 
»OCO-^COiOOlh-iOCOiOt^COCOiOiOOiCOCOCCt 

Ol  f 


bD 

p 


I     'S 

CD        S 

'TS 


« 

n 


Summe 


•^COt^'^COt^t-i0O--00»OiO00tHt^<3a00tH^« 
ÄOa'^ÄO"<!t<OICOQi«<X>tH»OCO'«HC^tHgQOC 

Od5cotHooo50ooo^'<^iCOiöpcO'*aO'v< 

05tH0ltHOJiHtHtHtHOI0lT-lr-ltH^C0tHr-itHl 


tHt^OOOpOlCOOtr 
b-'^iOtHOj^'^tHp 

O5cot^tHt*ci0t^o«^ 

•Tt4  tH  tH  tH        tH  tH  Ol  iH 


Angehörige 


gpcogocooi'^cooscoi 
iacooo««s»d>oii>»ooic 

OlTHCOCO-^OiCOOtOOlC 


>OÄco»Hi>or-oit^ 

>«nJlt«-'^tH^01»0f- 

Ät^oooacioOtHooc 

iö  r-i         tH 


^ 


t^CptOCOCOv^^^^  - 

■^oi-ÄcocO^Oo» 

t^OOOiScOOO'^CO 
Ol  »-i  tHTH 


JS? 


Dienende  für 
häusl.  Dienft« 


OICOlO'^OlOOlO'HrHiOCOOlCOpCSCOiOCO"^ 
tH  -^tH-^^fHCM  O  tHT-H 

CO  kd 


t-COOOCOCOt-iOO-^O 
tH  Ol  »H         iH 


Erwerbsthätige 


S-J:;^ 


(M 


t-iOiOOOOOt*H^I^O 

O'<1'l>rH"«t<00a0OCD 

oit^t^o-^t-coooo 

Ol 


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vom  5.  Jani  1882  ffir  Warttemberg. 


307 


1111111$     IM 


I  I  I  11^  I  I  I  1^     II  igs««-*  I««  I  i  isj«<«  IS 


1  I  I  II  I  I  |gS     III 


I  1  I  I  I  li  I  I  II    i  IIS  i'*''  j-^a  II  IS  II  !s§  I 


II  I  I  I  I  II"«    III 


I  I  II  I  i  I  I  I  I    11  I  I  II 


I I 1 I  I  I  II  I 


I  I  I  !  I  I  IS     IM 


I    I    I    I    1^  I    I    I    |r^       II    I^^NN-H  I  weg  I    I    |05ca<N   |g     g 


▼H  CO  I  r^         C5         r-l 


05  t>- X  CO  O  C*  X>  CO  tH  CO     100     It^OiCOCOC 


tHC^  '  fH         O        tH 


l>-COaO«OOi|     lOOQO     105        t*  C^  CO  O  CO  »O  lO  50     I   CO     ICO    lOt^THCO"^ 


1-^  I  M  II  i-"  II 


l~  II  li  I  M  !•*     II  l*"  II  II  1"^  II  1-^  I  l-^S    S 


<     I  .     o         I   c«:)   T-i 


S5    38 


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CO  i-i  "»^  r-<         (MiHJOi^        Od  C^  CO         Ol  I> -»^l  "^  i-l  CO  rH  »H  Ol  ri  C 

T-1  th  t^  e 


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CO -^ "^ c*  1-1  o« o  o tr      cooiiO  CO  ^OicoiO  r- 05  "^  ic  »H  ^Ä      c^  lo    i  «^  05 CO >* tJ<  CO -^ ^ -^  rn  in  CO co CO t 

Ä         <N  »©»HC^i^H         "»H         1-1         r-tCO03C<]         T-t  iH         ^         CO  |-r^OlTH-»H  lOr-l  00         ■rHrH< 


t^-rH  (NCQ     I  CO 


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T-icOCO(N<N»OCOCI 


1-^  CO  »H  iH  r-t  «H  Ä         1-1  T^     I       I 


C0(N<M^"iHiC<Nt-iiHO 


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OiiHC^-^OO^G^OOr-OiTHiOFHCOT^ 
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Dienende  für 
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Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
häusi.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


Summe 


Angehörige 


Dienende  fUr 
häusi.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


Summe 


Angehörige 


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häasl.  Dienfte 


Erwerbsthätige 


Summe 


Angehörige 


Dienende  für 
häusi.  Dienfte 


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vom  5.  Juni  1882  fSr  Württemberg. 


309 


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Angehörige 


Dienende  fllr 
häusl.  Dienfte 

Krwerbsthätigo 

nebft  den  Seib- 

ftändigenetc.der 

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Augehörige 

Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


Selbftändige 

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häusl.  Dienfte 


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Dienende  für 
häusl.  Dienfte 


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Erwerbstbätige 


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vom  5.  Juhi  1882  für  Württemberg. 


311 


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312 


Die  HauptergeboilTe  der  Berufszählung 


(cfr.  8.  313  Ziff.  III.) 


Berafsklaffen. 


Neoktrkreis. 


Schwarzwtid- 
kreis. 


Jtg(tkrei8. 


Donaukreis. 


K3nig- 
reich. 


Zahl   der  £  r  werb  s  thätigen 


ab. 
folnt 


in  Proz. 
der  Er- 
werbs- 
thätigeD 


r 

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7 

3 

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über- 
haupt 


ab- 
folut 


in  Proz. 
der  Er- 
werbs- 
thätigen 


^      2 


tiber- 
hanpt 


in  Proz. 
der  Er- 
werbs- 
thätigen 


ab- 
folut 


über- 
haupt 


ab- 
folut 


in  Proz. 
der  Er- 
werbs- 
thätigen 


über- 
haupt 


im 
Ganzen 


Landwirthfehaft ,  Thier- 
zncht  und  Gärtnerei  . 

Bekleidung  u.  Reinigung 

OeflFentl.  Dienft  und  freie 
Berufe 

Baugewerbe   ..... 

Indudrie  der  Nahrungs- 
und Genußmittel 

Textil-Induftrie  .    .    . 

Handel 

Induftrie  der  Holz-  und 
Schnitzftoffe    .... 

Eifenverarbeitung  .    .    . 

Verfertigung  von  Mafchin., 
Werkzeugen  etc.      .    . 

Papier-  u.  Lederinduftrie 

Land  verkehr 

Induftrie  der  Steine  und 
Erden 

Beherbergung  u.  Erquick- 
ung      

Verarbeitung  von  Metall 
(excl.  Eifen)    .... 

Perfönl.  Dienfte  und  I^hn- 
arbeit  wechfelnder  Art 

Forftwirthfcbaft  u.  Jagd 

Polygraphifche   Gewerbe 

Bergbau ,  Hütten  -  und 
Salinenwefen    .    .    .    . 

Gewinnung  bezw.  Verar- 
beitung von  forftwirth- 
fchaftl.  Nebenproduk- 
ten, Leuchtftoffen,  Fet- 
ten, Oelen  und  FirnilTen 

Chemifche  Induftrie     .    . 

Ktinftlerifche  Gewerbe 
(excl.  Mufik,  Theater, 
Schauftellung)      .    .     . 

Waflerverkehr    .    .    .    . 

Verficherunj? 

Torfgräberei  und  Torf- 
bereitung      

Fifcherei 

Fabrikanten,  Fabrikarbei- 
ter und  Gehilfen  in  der 
Induftrie,  deren  nähere 
Erwerbsthätigkeit  zwei- 
felhaft blieb     .    .    . 

Sonne  itt  Erwerbsthätlgen 

Hiezu : 
SelblUnilge  ier  AbtJU.  F    . 
Souue  ier  Erweri^sthitlgen 

ui  Selbfliniigei  .    .    . 


100  575 
21241 

18012 
11 163 

10  672 

6  623 

11548 

9167 
6111 

6  263 
4876 
4857 

3  948 

4012 

1896 

2068 

437 

2530 

292 


791 
952 


25,9  43,9 
34,2  9,3 


556 

60 

257 


34 


20 


^228  961 
20  917 


Ö49  878 


42,1 
30,4 

32,6 
21,0 
42,5 

34,5 
33,6 

39,6 
41,3 
42,6 

35,5 

38,2 

32,1 

35,1 
10,3 
73,9 

11,9 


41,7 
56,8 


62,7 
17,9 
91,1 


29,6 


21,5 


30,3 
34,7 


80,6 


7,9 
4,9 

4,7 
2,9 
5,0 

4,0 

2.7 

2,7 
2,1 
2,1 

1,7 

1,8 

0,8 

0,9 
0,2 
1,1 

0,1 


0,4 
0,4 


0,2 


0,2 


100 


97  283 
15  551 

5  683 
8210 

6  948 
11464 

4850 

6  488 
4077 

4667 
2  614 
2  297 

2587 

2  371 

1047 

1212 
2222 

334 

277 


238 
304 


61 

170 

5 

2 

16 


19 


180997 
12780 


193  777 


25,0 
25,0 

13,3 
22,4 

21,2 
36,4 
17,9 

24,4 
22,4 

29,5 
22,1 
20,1 

23,2 

22,6 

17,7 

20,6 
52,5 

9,8 

11,3 


53,7 
8,6 

3,1 
4,5 

3,8 
6,3 
2,7 

3,6 
2,3 

2,6 
1.4 
1,3 

1,4 

1,3 

0,6 

0,7 
1,2 
0,2 

0,2 


12,6 
18,1 


6,9 

50,6 

1,8 

1,6 
13,9 


20,4 


24,0 
21,2 


23,8 


0,1 
0,2 


0,2 


100 


89  595 
10375 

5  394 
7  640 

6  524 
4437 
4  866 

4  423 
3206 

1738 
1397 
1713 

1861 

1535 

2  463 

912 
831 
161 

1784 


23,0 
16,7 

12,6 
20,8 

19,9 
14,1 
17,9 

16,7 
17,6 

11,0 
11,8 
15,0 

16,7 

14,6 

41,6 

15,5 

19,6 

4,7 

72,8 


59,1 
6,8 

3,6 
5,0 

4,3 
2,9 
3,2 

2,9 
2,1 

1,2 
0,9 

1,1 

1,2 

1,0 

1,6 

0,6 
0,6 
0,1 

1,2 


101  657)  26,1 
15  0061  244 

13  709;  32,0 
9  666|  26,4 


52,6 

7,8 

7,1 
5,0 


526  27,8 
175  10,4 


77 
1 
4 


21 


1 


151660 
12273 


163  933 


8,7 
0,3 
1,4 


18,2 


1,1 


20,1 
20,3 


20,1 


8  591126,3  4,4 

8  978  28,5'  4,6 

5  887  21,7  i  3,1 

6  465  24,41  3,3 


0,4 
0,1 


k),l 


100 


4  815'  26,4 

I 
3  138'  19,9 
2  934124,8 
2  543  22,3 

2  733 

2  586 

509 


1700 
743 
396 

97 


339 
247 


193 

105 

16 

121 
44 


53 


193271 
14  350 


207  621 


24,6 

24,6 

8,6 

28,8 
17,6 
11,6 


2,5 

1,6 
1,5 
1,3 

1,4 

1,3 

0,3 

0,9 
0,4 
0,2 


4,0  0,1 


17,9 
14,7 


21,7 

31,2 

5,7 

98,4 
38,3 


57,0 


25,6 
23,8 


25,5 


0,2 
0,1 


0,1 
0,1 


0,1 


100 


389110 
62173 

42  798 
36  679 

32  735 
31502 
27151 

26  543 
18209 

15  806 
11821 
11410 

11129 

10  504 

5  915 

5  892 
4233 
3  421 

2450 


1  894 
1678 


887 
336 
282 

123 
115 


93 


754  889 
60  820 


815209 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg.  313 

III.  Die  Vertheilung  der  Erwerbsthätigen  der  verfchiedenen  Berufskiaffen  (bzw.  der 
Selbßändigen  etc.)  auf  die  einzelnen  K  reife  des  Landes^  desgl.  die  Vertheiinng 
der  Erwerbsthätigen  der  einzelnen  Kreife  auf  die  verfchiedenen  Berufskiaffen 
macht  die  tabellarifche  Znfammenftellung  8.  312  in  abfoluten  und  in  Prozent- 
zahlen erfichtlich. 

IV.  In  Folgendem  geben  wir  eine»  Ueberblick  darüber,  in  welchen  einzelnen 
Oberäratern  die  verfchiedenen  Berufskiaffen,  foweit  darin  je  mehr  als  1000 
Erwerbsthätige  im  ganzen  Königreich  ihren  Haupterwerb  fuchen,  nach  der 
Zahl  der  Erwerbsthätigen  (ohne  deren  Haushaltungsmitglieder)  abfolut  am 
ftärkften  bezw.  am  fchwächften  vertreten  find: 

Landwirthfchaft,  Thierzucht  und  Gärtnerei:  Diefe  Berufskiaffe 
fteht  in  allen  Bezirken  des  Landes,  mit  Ausnahme  v6n  Stuttgart  Stadt  und 
Ulm,  nach  der  Zahl  der  Erwerbsthätigen  obenan.  Die  Oberämter  Gerabronn 
und  Biberach  weifen  die  höchften  abfoluten  Ziffern  mit  8256  und  8061  auf, 
die  Oberämter  Ellwangen,  Rottenburg,  Künzelsau,  Oehringen,  Rottweil,  Mer- 
gentheimj  Ravensburg,  Herrenberg,  Neckarfulm,  Marbach,  Stuttgart  Amt,  Leon- 
berg bewegen  fich  in  der  angegebenen  Reihenfolge  zwifchen  7  und  8000,  die 
Oberämter  Leutkirch,  Waldfee,  Tcttuang,  Schorndorf,  Riedlingen,  Hall,  Bracken- 
heim, Saulgau,  Göppingen,  Ludwigsburg,  Befigheim,  Caunftatt,  Tübingen,  Kirch- 
heim, Waiblingen,  Wangen,  Ulm,  Laupheim,  Weinsberg,  Gaildorf,  Balingen 
und  Ehingen  fallen  in  den  Rahmen  von  6—7000,  die  übrigen  Oberämter,  aus- 
genommen Neuenbürg  und  Stuttgart  Stadt,  zählen  zwifchen  4500  und  6000, 
die  beiden  letztgenannten  Bezirke  dagegen  nur  3506  bzw.  1987  Erwerbsthätige. 

Die  Klaffe:  Bekleidung  und  Reinigung  ift  vorwiegend  vertreten 
in  Stuttgart  Stadt  mit  6476,  Balingen  mit  2207,  Ulm  2206,  Tuttlingen  2014, 
Göppingen  1780,  Stuttgart  Amt  1753,  Reutlingen  1557,  Ravensburg  1437, 
Heilbronn  1388,  Eßlingen  1331  Erwerbsthätigen.  Die  geringften  Ziffern  haben 
Horb  mit  448  und  Blaubeuren  mit  418  Erwerbsthätigen. 

Die  Klaffe  der  öffentlichen  Diener  (Militär-,  Staats-,  Gemeinde-, 
Kirchen-  und  Schuldienft)  etc.  —  vergl.  Anmerkung  1  zur  Tabelle  I  —  weist 
die  ftärkften  Zahlen  auf  in  den  Bezirken:  Stuttgart  Stadt  mit  7652,  Ulm  6622, 
Ludwigsburg  5403,  Ravensburg  2157,  Tübingen  1171,  Gmünd  1062,  Mergent- 
heim 869,  Heilbronn  738,  Reutlingen  605,  Cannftatt  546;  am  geringfteu  find 
vertreten  Herrenberg  mit  183,  Welzbeim  170,  Sulz  166,  Spaichingen  162  Er- 
werbsthätigen. 

Die  weiteren  Klaffen  find  wie  folgt  vertreten,  nemlich: 

Baugewerbe:  Stuttgart  Stadt  2578,  Ulm  1623,  Geislingen  1236,  Eß- 
lingen 1012,  Heilbronn  975,  Stuttgart  Amt  952,  Tübingen  948,  Heidenheim  900, 
Ravensburg  831,  Freudenftadt  773,  Ludwigsburg  731,  Göppingen  716;  dagegen 
Schorndorf  nur  257  und  Sulz  253. 

luduftrie  der  Nahrungs-  und  Gen  ußmittel:  Stuttgart  Stadt  2608, 
Ulm  1391,  Heidenheim  1240,  Heilbronn  1205,  Ludwigsburg  1134,  Biberach 
689,  Saulgau  682,  Reutlingen  660,  Göppingen  659;  dagegen  Herrenberg  246, 
Brackenheim  243,  Sulz  241,  Weinsberg  239  und  Spaichingen  232. 

Textil-Induftrie:  Reutlingen  2673,  Heidenheim  2551,  Göppingen 
2286,  Balingen  2204,  Urach  1710,  Böblingen  1068,  Geislingen  1027,  Nür- 
tingen 998,  Ravensburg  973,  Kirchheim  966,  Eßlingen  946;  dagegen  Neckar- 
fulm 95,  Mergentheim  86,  Sulz  85,  Crailsheim  84,  Maulbronn  83,  Neresheim  74. 

Handel:   Stuttgart  Stadt  5372,    Ulm  1552,   Heilbronn  1452,  Crailsheim 


314  Die  HauptergebnilTe  der  JBerufdzählung 

976,  Tübingen  882,  Reutlingen  829,  Cannftatt  633,  Ludwigsburg  590,  Eßlingen 
583,  Gmünd  535;  dagegen  Vaihingen  und  Blaubenren  je  139,  Spaicbingen  125, 
Herrenberg  und  Welzheim  je  123,  Sulz  86. 

Induftrie  der  Holz-  und  Schnitzftoffe:  Stuttgart  Stadt  2961, 
Oberndorf  877,  Eßlingen  759,  Ulm  741,  Ravensburg  733,  Heilbronn  667; 
dagegen  Blaubeuren  197,  Sulz  175,  Neresbeim  174,  Spaicbingen  161. 

Eifenverarbeitung:  Stuttgart  Stadt  1376,  Ludwigsburg  719,  Geislingen 
709,  Göppingen  675,  Cnnnftatt  646,  Tuttlingen  583,  Ulm  561,  Heilbronn  542, 
Eßlingen  537,  Aalen  495,  Freudenftadt  493;  dagegen  Horb  93,  Spaicbingen  88. 

Verfertigung  von  Mafchinen,  Werkzeugen,  Apparaten  etc.: 
Stuttgart  Stadt  1583,  Oberndorf  1289,  Eßlingen  1241,  Cannftatt  1121,  Rott- 
weil 661,  Tuttlingen  640;  dagegen  Horb  47. 

Papier-  und  Lederinduftrie:  Stuttgart  Stadt  1511,  Heilbronn  931, 
Reutlingen  743,  Backnang  635,  Göppingen  586;  dagegen  Spaicbingen  36, 
Horb  34,  Weinsberg  30,  Sulz  28. 

Landverkehr:  Stuttgart  Stadt  2203,  Ulm  910,  Heilbronn  601,  Eß- 
lingen 394,  Ludwigsburg  334,  Tübingen  304;  dagegen  Brackenheim  und 
Künzelsau  je  44,  Sulz  und  Münfingen  je  39,  Spaicbingen  35. 

Induftrie  der  Steine  und  Erden:  Stuttgart  Stadt  543,  Stuttgart 
Amt  485,  Oberndorf  401,  Maulbronn  378,  Ulm  363,  Blaubeuren  362,  Leon- 
berg 357,  Heilbronn  349,  Heidenheim  327,  Cannftatt  311,  Freudenftadt  308; 
dagegen  Herrenberg  72,  Schorndorf  63. 

Beherbergung  und  Erquick  uug:  Stuttgart  Stadt  1730,  Ulm  592, 
Neuenbürg  375,  Heilbronn  343,  Cannftatt  327,  Ludwigsburg  307,  Tübingen 
281,  Reutlingen  238;  dagegen  Herrenberg  und  Spaicbingen  je  51,  Bracken- 
heim 49  und  Sulz  43. 

Verarbeitung  von  Metall  (exel.  Eifen):  Gmünd  2202,  Stuttgart 
Stadt  und  Neuenbürg  667,  Maulbronn  379,  Heilbronn  337,  Efliingen  208;  da- 
gegen Sulz  .%  Brackenheim  4,  Marbacb  und  Gaildorf  je  3. 

Perfönliche  Dienfte  und  Lohnarbeit  wechfelnder  Art:  Stuttgart 
Stadt  929,  Ravensburg  522,  Ulm  266,  Heilbronn  260 ;  dagegen  Herrenberg  14, 
Schorndorf  13,  Spaicbingen  10. 

Forftwirthfchaft  und  Jagd:  Freudenftadt  859,  Neuenbürg  605, 
Gaildorf  163,  Nagold  153,  Ellwangen  136,  Oberndorf  120,  Calw  110;  dagegen 
Vaihingen  und  Waiblingen  je  7,  Ludwigsburg  4,  Cannftatt  3. 

Polygraphifche  Gewerbe:  Stuttgart  Stadt  1753,  Stuttgart  Amt  224, 
Eßlingen  185,  Ulm  125,  Heilbronn  100;  dagegen  Backnang,  Mergentheim, 
Neckarfulm   und   Oehringen  je  5,  Maulbronn  und  Gaildorf  je  4,  Welzheim  3. 

Bergbau,  Hütten-  und  Salinen- Wefen:  Für  diefe  Berufskiaffe 
kommt  überhaupt  nur  Vs  fammtlicher  Oberämter  in  Betracht;  hievon  (ind  zu 
nennen :  Aalen  mit  1475,  Neckarfulm  258,  Heidenheim  193,  Freudenftadt  174, 
Hall  78,  Waldfee  52,  Rottweil  37,  Tuttlingen  29,  Sulz  28  Erwerbstbätigen, 

Gewinnung  bezw.  Verarbeitung  von  forftwirthfchaftlichen 
Neben-Produkten,  Leuchtftoffen,  Fetten,  Oelen  etc.:  Aalen  252, 
Stuttgart  Stadt  168,  Heilbronn  155,  Neresheim  109,  Eßlingen  und  Stutt- 
gart Amt  je  94;  dagegen  Spaicbingen  und  Blaubeuren  je  3. 

Chemifche  Induftrie:  Stuttgart  Stadt  397,  Heilbronn  170,  Stuttgart 
Amt  152,  Rottweil  102,  Heidenheim  52,  Oberndorf  und  Ulm  je  51;  dagegen 
Urach  4  und  Spaicbingen  3. 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg.  315 

Der  Bezirk  Stuttgart  Stadt,  welcher  mit  43  804  Erwerbsthätigen  den 
Durebfchnitt  der  erwerbsthätigen  Bevölkerung  eines  Oberamts  um  das  SV*  fache 
überfteigt,  fteht  naturgemäß  in  der  größeren  Mehrzahl  der  Berufsklaflen  mit 
den  höchften  abfoluten  Ziffern  voran;  als  diejenigen  Riaflen,  in  welchen  dies 
nicht  der  Fall  i(t,  find  neben  der  Land-  und  Forftwirthfchaft,  fowie  dem  Berg- 
bau und  Hüttenwefen  aus  der  Induftrie  hanpträchlich  zu  nennen  die  Textil- 
Induftric,  die  Verarbeitung  von  Metall  (excl.  Eifen)  und  die  Gewinnung  und 
Verarbeitung  von  forftlichen  Nebenprodukten. 

Die  weiter  angefchloffene  Ueberficht  zeigt,  wie  die  Berufsbevölkerung  über- 
haupt (die  Erwerbsthätigen  und  Selbftändigen  etc.  mit  ihren  Angehörigen  und 
Dienftboten)  in  den  einzelneu  Oberämtern  undKreifen,  je  auf  1000  Köpfe 
reduzirt,  fich  über  die  fechs  verfchiedenen  Berufsabtheilungen  vertheilt;  dabei 
ift  jedem  Oberamt  bezw.  Kreis  die  Ordnuugsziffer  beigegeben,  welche  ihm  je 
nach  der  zutreffenden  Kopfzahl  im  Königreich  zukommt.  Außer  den  Zahlen 
für  die  Berufsabtheilung  A  im  Ganzen  enthält  die  Ueberficht  noch  die  befon- 
deren  Zahlen  fär  die  beiden  Gruppen  diefer  Abtheilung:  I.  Landwirthfchaft  etc., 
IL  Forftwirthfchaft  etc. 

(Siehe  die  Ueberficht  S.  316  f.) 

Hienach  fteht  in  der  Berufsabtheilung  A.  Land-  und  Forftwirth- 
fchaft etc.  das  Oberamt  Herrenberg  mit  710,4  Pcrfonen  an  erfter  Stelle, 
ihm  folgen  zunächft  Brackenheim  und  Marbach  mit  675,5  bezw.  664,5  u.  f.  w. ; 
in  letzter  Reihe  ftehen  Ulm  mit  263,6  und  Stuttgart  Stadt  mit  47  Perfonen. 

In  der  Gruppe  AI.  Landwirthfchaft  find  die  ebengenannten  Bezirke 
wieder  in  gleicher  Reihenfolge  zu  nennen,  und  zwar  mit  den  Perfonenzahlen 
706,5,  673,  661,9  bezw.  259,5  und  46,5. 

In  der  Gruppe  A  II.  Forftwirthfchaft  haben  die  höchften  Ziffern  die 
Schwarzwald-Oberämtcr  Freudenftadt  mit  96,5  und  Neuenbürg  mit  86,1  Per- 
fonen, bei  dem  nächftfolgenden  Oberamt  Gaildorf  geht  die  Zahl  auf  26,7  zu- 
rück u.  f.  w. ;  die  niedrigften  Ziffern  kommen  auf  Ludwigsburg  mit  0,6  und 
Stuttgart  Stadt  mit  0,5  Perfonen. 

In  der  Berufsabtheilung  B.  Induftrie  etc.  ftehen  obenan  Heidenheim 
mit  513,5,  Eßlingen  mit  506,9  und  Göppingen  mit  501,3  Perfonen,  Stuttgart 
Stadt  folgt  erft  an  achter  Stelle  mit  458,5;  den  Schluß  bilden  Horb  und  Herren- 
berg mit  214,1  bezw.  208,3  Perfonen. 

Die  Abtheilung  C.  Handel  und  Verkehr  zeigt  an  der  Spitze  Stuttgart 
Stadt  mit  228,3,  hieran  reihen  fich  Ulm  mit  165,9,  Heilbronn  mit  145  und 
Crailsheim  mit  117,5  n.  f.  w.;  zuletzt  kommen  Spaichingen,  Marbach,  Herren- 
berg, Sulz  und  Brackenheim  mit  34,4  bis  28,4  Perfonen. 

In  der  Abtheilung  D.  Lohnarbeit  wechfelnder  Art  etc.  ftehen  im 
Vordergrund  die  Bezirke  Ravensburg  mit  24,8,  Neuenbürg  mit  16,6  und 
Stuttgart  Stadt  mit  15,5,  weiter  folgen  Tettnang  mit  12,1,  Heilbronn  mit  11,2 
und  Tuttlingen  mit  10,7  u.  f.  f. ;  die  geringften  Ziffern  haben  Herrenberg  mit  1, 
Leonberg  mit  0,9,  Schorndorf  und  Spaichingen  mit  0,6  Perfonen. 

In  der  Abtheilung  E.  öffentlicher  Dienft  (incl.  Militär)  und 
fog.  freie  Berufe  kommen  in  erfter  Linie  Ludwigsburg  und  Ulm  mit  177,9 
bezw.  165,9,  Stuttgart  Stadt  folgt  mit  136,8,  weiter  find  zu  nennen  Ravensburg 
mit  89,5  und  Tübingen  mit  75,5  u,  f.  f.;  Aalen  und  Welzheim  haben  nur  je 
25,9,  Herrenberg  und  Balingen  nur  25,2  bezw.  24,6  Perfonen  diefer  Abtheilung 
aufzuweifen.  (FortfetzuDg  S.  319.) 


316 


Die  llauptergebiiiffo  der  Berufszahlung 


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Tom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


317 


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318 


Die  HauptergebnilTe  der  BerufszähluDg 


(cfr.  8.  319  Ziff.  VI.) 


Berafs-Klaffen 

und 
>Abtheilungen. 


Land  wir  thlchaft,  Thierzncht  u. 

Gärtnerei 

Forftwirthfchaft  und  Jagd.  . 
Fifcherei 

A.  Land*  nnd  Forftwlrtkrehaft  ete.   . 

Bergbau,  Hütten-  u.  Salinenwef. 

Torfgräberei   u.  Torfbereitung 

Induftrie  der  Steine  u.  Erden . 

Verarbeitung  von  Metall  (excl. 
Eifen) 

£ii'en  Verarbeitung 

Verfertigung  von  Mafchinen, 
Werkzeugen,  Inftrumenten  u. 
Apparaten 

Chemifche  Induftrie    .... 

Gewinnung  bzw.  Verarbeitung 
von  forftwirthfchaftl.  Neben- 
produkten, Leuchtftoffen,Fet- 
ten,  Oelen 

Textilindudtrie 

Papier-  und  Lederinduftrie.    . 

Induftrie  der  Holz-  u.  Schnitz- 
ftoffe 

Induftrie  der  Nahrungs-  und 
Genufimittel 

Bekleidung  und  Reinigung  .    . 

Baugewerbe 

Polygraph! fche  Gewerbe     .    . 

Künftl.  Gewerbe  (excl.  Mufik, 
Theater  und  Schaufteilung) 

Fabrikanten,  Fabrikarbeiter  u. 
Gehilfen  in  der  Induftrie, 
deren  nähere  Erwerbsthätig- 
keit  zweifelhaft  blieb  .    .    . 

B.  Indoftrle  ud  Baowefon  ete. .    . 

Handel 

Verficherung 

Landverkehr  

Waffer  verkehr 

Beherbergung  nnd  Erquickung 

G.  Handel  nnd  Yerkehr  .... 
A-C.  UrprUikUM,  ladiftrie  nd 

laidel 

I.  Perßiillele  lieilte  ond  weehfeliide 

Lohnarl^it 

E.  OelleBtIieber  Dienfl  oid  hg,  freie 

Bernfe 

Sonne  der  Benbabikeiloig^ei  A— K 


Erwerbsthätige  im  Haupt- 
beruf (bezw.  Selbftändige  etc.) 
in  den  Städten 


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1987 

18 


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5 

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0 

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5 

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2005 
22 


548 

667 
1376 


1588 
397 


168 

637 

1511 

2961 

2608 
6476 
2578 
1758 

400 


_1 
123681 

5372 

231 

2203 

1 
1730 

9537 


35223 

929 

7652 


43804 


562 

37 

5 


604 


170 

135 
418 


269 
44 


38 
107 
236 

531 

994 

1608 

722 

118 


19 


5431 

1350 

8 

768 

21 

_499 

^646 


8681 

224 

6422 


15327 


10071501 

4j   3 

31 


101411504 


111 

238 
361 


841 
79 


90 

74 

684 

488 

810 

947 

591 

82 

56 


10 
4962 

1218 

11 

424 

10 

298 


1961 


7937 


24 

183 

378 


895 
27 


81 
646 
204 

529 

322 

836 
242 
171 

17 


2 

4557 

831 

291 

1 
1151 


740 
6801 


248  109 
569  330 


8754 


7240 


5057 
62 

8^ 


5127 
23 


848 

1223 
2528 


547 


377 
1464 
2635 

4509 

4734 
9867 
4133 
2124 

499 


8271 

252 

3686 

3^ 

2642 


14884 


58642 

1510 

14978 


75125 


£213 

5*BPN 


1,3 
1,5 
7,0 


1,3 
0,9 


7,6 

20,7 
13,9 


19,5 
32,6 


19,9 

4,6 

22,3 

17,0 

14,5 
15,9 
11,3 
62,1 

56,3 


34,4 
14^ 

30,5 
89,4 
32,8 
9,8 
25,2 

30,0 


8,3 
25,6 
35,0 


10,0 


Per  fönen  überhaupt  (Er- 

werbsthätigo  etc..  Dienende  u. 

Angehörige)  in  den  Städten 


SP 

c 

9» 


5458 
58 


5516 
82 


1447 

1615 
3360 


4554 
1093 


1519 

118 

20 


1657 


332 

358 
939 


722 

89 


830 


531;  122 
1398,  238 
3268  556 

7748'  1373 

558ll  2288 

12017  3015 

6408  1986 

3867  213 

47 


_48 
123^ 


15244  3661 

692   29 

6736'  2824 

1'   60 

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26786!  7986 


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26;   lö| 
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2546  3783 


345   80 

581 1  412 
1021 


I 
86103  21978 


1820 


412 


16049  8617 


801 


928 
197 


341 

153 

1402 

1143 

2001 

1863 

1593 

212 

130 


2814 
84 


323 

1294 

591 

13721 

871 

1947 

69ä 

335 

42 


478|  241 

1777  971 


103972,3100712190919036 


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5 
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5^ 


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217,1 
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1,4 

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13502 

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2204 

2966 
6121 


9018. 
146: 


13171 
30831 
5817 

11636 


1,4 

7,0 

20,8 
12,3 


20,1 
30.0 


22,3 

4,4 

19,5 

16,0 


10741  12,0 

1884214,2 

10685,  9,2 

4627  63,5 

1049J52,8 


7G;|33,2 


89736  13,3 

2300o'32,2 

765  88,4 

11947  30,2 

95  7,4 

6514121,7 


42321 


145559 

2951 

27414 


Hiezn:  Selbftändige  und  Anftaltsinfaffen,  welche  überhaupt  nicht  oder  nur 
nebenfächlich  eiwerbsthätig  Und. 


F.  ekle  Berof  .  .  . 
Haoptronne  tob  A— F 


6521 

1201 

13141  924 

9960 

50325 

16528 

10068:8164 

85085 

16,5 


10,4 


133711  2155'  2()49  1420 


117343,331622395820456 


175924 


18995 


29,5 


8,3 
26,2 

28,6 


194919 


9,4 


21,0 


10,0 


Yom  5.  Juni  1882  für  Württemberg,  319 

(Fortfetzung  von  S.  815.) 
Id  der  Abtheiluog  F.  der  Beruflofen  (SelbftäudigeD  und  Anftalts- 
infaffen)  endlich  tritt  Stuttgart  Stadt  mit  113,9  ftark  hervor,  hienach  kommen 
Hall  mit  76,6,  Tübingen  mit  74,3,  Ludwigsburg  mit  68,4,  Reutlingen  mit 
66,1  u.  f.  w. ;  am  fchwächUten  find  vertreten  Spaichingen,  Sulz  und  Stuttgart 
Amt  mit  18,9,  18,8  und  18,4  Perfonen  diefer  Kategorie. 

Die  einzelnen  Kreife  folgen  fich  nach  der  Perfonenzahl  in  den  verfchie- 
denen  Berufsabtheilungen  in  nachftehender  Ordnung: 

Abtheilung  A.:   Jagftkreis  547,  Schwarzwaldkr.  506,6,  Donaukr.  495,2, 

Neckarkreis  409,8;  Landesdurchfchnitt  481,7. 
,   Gruppe  I  diefer  Abtheilung:  Jagftkr.  539,1,  Donaukr.  489,7,  Schwarz- 
waldkr. 489,2,  Neckarkr.  407;  L.-D.  473,7. 
„       II  derfelben:  Schwarzwaldkr.  17,4,  Jagftkr.  7,9,  Donaukr.  5,5, 
Neckarkreis  2,8;  L.-D.  8. 
Abtheilung  B.:  Neckarkr.  368,4,  Schwarzwaldkr.  355,3,  Donaukr.  331,6, 
Jagftkr.  309,7;  L.-D.  344,4. 
„  C:   Neckarkr.  96,4,    Donaukr.   67,2,   Schwarzwaldkr.   61,2, 

Jagftkr.  58,5;  L.-D.  73,2. 
„  D.:   Neckarkr.  6,7,  Donaukr.  6,5,  Schwarzwaldkr.  5,  Jngft- 

kreis  4,2;  L.-D.  5,7. 
„        *     E.:   Neckarkr.  63,5,  Donaukr.  55,2,  Jagftkr.  35,4,  Schwarz- 
waldkr. 35,1;  L.-D.  48,9. 
„  F.:   Neckarkr.  55,2,   Jagftkr.  45,2,   Donaukr.  44,3,  Schwarz- 

waldkr. 36,8;  L.-D,  46,1. 
VI.  Endlich  ift  noch  S.  318  tiberfichtlich  gezeigt,  wie  fich  in  den  vier  Städten 
mit  über  20  000  Einwohnern :  Stuttgart,  Ulm,  Heilbronn  und  Eßlingen,  im  ein- 
zelnen und  insgefammt,  die  Vertheilung  der  Erwerbsthätigen  im  Hauptberuf 
(bezw.  der  Selbftändigen  etc.),  fowie  der  Perfonen  (Bevölkerung)  überhaupt  auf 
die  verfchiedenen  Berufskiaffen  und  -Abtheilungen  geftaltet,  wobei  außerdem 
zu  erfehen  ift,  welchen  Prozenttheil  Himmtlicher  Erwerbsthätigen  etc.  bezw. 
fämmtlicher  Perfonen  überhaupt  in  der  betreffenden  Klaffe  und  Abtheilung  die 
in  den  fraglichen  vier  Städten  zufammen  gezählten  Erwerbsthätigen  etc.  bezw. 
Perfonen  überhaupt  ausmachen. 

(Hier  folgt  Tabelle  III.  S.  320—327.) 

Diefe  Tabelle  bringt  die  erwerbsthätige  Bevölkerung  des  Königreichs  nach 
ihrem  Hauptberuf,  unter  der  gleichen  Berufsbezeichnung  und  -Benennung  wie  in 
Tab.  I,  fowie  nach  Gefchlecht,  Alterskiaffen  und  Familieuftand,  ferner  im  An- 
fchluffe  hieran  die  übrige  Bevölkerung,  unterfchieden  in  Selbftändige  und  Anftalts- 
infaffen,  in  Dienende  für  häusliche  Dienfte  und  in  Haushaltungsangehörige  ohne 
Haupterwerb,  ebenfalls  nach  Gefchlecht,  Alter  und  Familieuftand,  fummarifch  zur  Dar- 
fteilung. Wir  heben  aus  derfelben  einige  Hauptzahlen  hervor,  denen  wir  jeweils 
das  entfprechende  Prozentverhältnis  beifügen. 

a)  Die  Bevölkerung  nachdem  Gefchlecht. 
Die  gefammte  Berufsbevölkerung  des  Königreichs  ift  mit  1957469  Perfonen 
ans  Spalte  38  der  Tabelle  zu  erfehen;  hievon  fallen  942094  =-  48,1%  auf  das  männ- 
liche und  1  015  375 -=  51,9%  auf  das  weibliche  Gefchlecht.     In  der  Kategorie  der 

(Fortfetzung  S.  328.) 


320 


Die  HauptergebniiTe  der  Berufszfihlung 


Tab.  III.  Sammarifehe  (leberfiekt  der  ßevolkernng  Württembergs 

am  5.  Joni  1882 

Berufsbezeichnung  und  -Benennung. 

Im 
Ganzen 

Die  Bevölkerung 

Berufsart. 

Berufsftellung 

(Sc) 
undfUr 

15  bis  (noch  nicht) 

20.    ; 

S 

t9 

jedes 
Ge- 

Unter 

Ledige 

r-  er 

Benennung. 

Benennung. 

Ichlecht 

(M.  W.) 
bü- 

15. 

und 
Gefchie- 

Verhei- 
ratete. 

Verwit- 
wete. 

Zu- 
fammen. 

P 
^ 

a<3 

fonders. 

6. 

dene. 

1.               2.          1      3.      1                      4. 

5. 

7. 

8. 

9. 

10. 

A. 

I.  Landwirth- 

l-3a. 

SelhrtändigC)    mit    Aus-i 

Se. 

29 

1 

so' 

fchaft,Thier- 

nähme  von  1  a  T.           ' 

M. 

— 

19 

1 

— 

20 

zucht  und 

i 

W. 

— 

10 





10 

Gärtnerei. 

laT. 

Selbftändige  Landwirthe, 

Se. 

— 

84 

1 

— 

85 

zugleich     landwirth- 

M. 

— 

74 

— 

— 

74 

Ichaftliche  Taglöhner. 

W. 

— 

10 

1 

— 

11 

1— 3  b. 

Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

— 

46 

— 

— 

46 

M. 
W. 

Se. 

— 

46 

— 

— 

46 

1— 3  c. 

Sonftigc  Gehilfen,  mit  Aus- 

13524 

64304  1       9 



64313 

nahme  von  1  c  3. 

M. 

8  708 

86  838  ,        1 

— 

86  839 

W. 

4  816 

27  466          8 



27  474 

Ic3. 

Taglöhner,  ohne  die  bei 

Se. 

438 

1814 

1 

— 

1815 

laT. 

M. 

297 

1189 





1189 

W. 

136 
13957 

625 

1 

—  . 

626 

Zufammen  A.  ]• 

Se. 

66277 

12 



66289 

M. 

9  005 

38 166          2 



38168 

W. 

4  952 

28111         10 

— 

28121 

II.  Forlt- 

4-6  a. 

Selbftändige. 

Se. 

— 

— 

— 





wirthfehaft, 

M. 

— 

— 

— 

— 



Jagd  und 

W. 

— 

— 

— 

— 



Fifcherei. 

«    b. 

Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

— 

6 

— 

— 

6 

M. 

W. 
Se. 

— 

6 

— 

— 

6 

«    c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

19 

254 





254 

Arbeiter. 

M. 

19 

247 

— 

— 

247 

W. 

— 

7 

— 

— 

7 

Zufammen  A.  II. 

Se. 

19 

260 





260 

M. 

19 

253 

— 

— 

253 

W. 

— 

7 

— 

— 

7 

Summe 

1-6  a. 

Selbftändige. 

Se. 

— 

113 

2 

— 

115 

von 

M. 

— 

93 

1 

— 

94 

I.  und  II. 

W. 

— 

20 

1 

— 

21 

n      b. 

Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

— 

52 

— 

— 

52 

M. 
W. 
Se. 

— 

52 

— 

— 

52 

n      C- 

Sonftige     Gehilfen     und 

13976 

66372 

10 



66882 

Arbeiter. 

M. 

9024 

38  274 

1 

— 

38  275 

W. 

4  952 

28  098 

9 

— 

28107 

Zufammen  A. 

se. 

13976 

66537 

12 



66549 

M. 

9  024 

38  419 

2 

— 

88421 

W. 

4  952 

28118 

10 

— 

28128 

B. 

Bergbau  und 

a. 

Selbftändige. 

Se. 

166 

2995 

17 

— 

3012 

Hüttenwefen, 

M. 

— 

469 

8 

— 

477 

[nduftrie  und 

W. 

166 

2  526 

9 

— 

2  535 

Bauwefen. 

b. 

Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

— 

269 

— 

— 

269 

M. 

— 

266 

— 

— 

266 

W. 



3 





3 

c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

^e. 

6818 

43391 

16 

— 

48407 

Arbeiter. 

M. 

5597 

35  422 

10 

— 

35  432 

W. 

1221 

7  969 

6 

— 

7  975 

Zufammen  B. 

Se. 

6984 

46655 

33 



46688 

M. 

5  597 

36  157 

18 



36175 

w. 

1387 

10  498 

15 

■""* 

10513 

1 

vom  5.  Juni  1882  ffir  Warttemberg. 

Daeb  dem  Haaptbernf,  fowie  naeh  G«rebleeht,  Alter  and  Familienftand. 


321 


Im  Alter 

von  .  . 

.  .  .  .  Jahren. 

20  bis  30. 

30  bis  40. 

40  bis  50. 

Ledige 

Ledige 

Ledige 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu; 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

lammen. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

famroen. 

Gelchie- 

ratete. 

wete. 

rammen. 

deoe. 

dene. 

dene. 

11. 

12. 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

18. 

19. 

1  20. 

21. 

22. 

870 

7494 

156 

8520 

1158 

32498 

1145 

84801 

1886 

87061 

8881 

42278 

741 

7  320 

44 

8105 

806 

31  932 

244 

32  982 

760 

36  499 

611 

37  870 

129 

174 

112 

415 

352 

566 

901 

1819 

626 

562 

3  220 

4  408 

220 

1135 

35 

1390 

406 

5301 

810 

6017 

795 

6418 

988 

8191 

153 

1046 

4 

1  203 

166 

4  956 

88 

5160 

198 

6117 

140  i  6  455  1 

67 

89 

31 

187 

240 

345 

272 

857 

597 

296 

848 

ir36 

95 

10 

— 

105 

32 

53 

2 

87 

7 

45 

2 

54 

95 

10 

105 

32 

53 

2 

87 

7 

45 

2 

54 

62801 

748 

19 

63568 

14957 

1908 

117 

16977 

6221 

1861 

208 

8285 

36506 

214 

5 

36  725 

9  283 

741 

41 

10065 

3  507 

705 

97 

4309 

26295 

534 

14 

26  843 

5  674 

1162 

76 

6  912 

2  714 

1156 

106 

3  976 

2490 

599 

30 

3119 

1904 

2688 

241 

4888 

2103 

2924 

658 

5680 

1485 

418 

3 

1906 

807 

2162 

44 

3  013 

692 

2  403 

106 

3  201 

1005 

181 

27 

1213 

1097 

526 

197 

1820 

1411 

521 

547 

2  479 

66476 

9986 

240 

76702 

18457 

42443 

1815 

62  715 

10512 

48304 

5672 

64488 

38  980 

9  0<)8 

56 

48  044 

11094 

39  844 

369 

51307 

5  164 

45  769 

956 

51  889 

27  496 

978 

184 

28  658 

7  .S63 

2  599 

1446 

11408 

5  348 

2  535 

4  716 

12  599 

5 

5 

— 

10 

11 

78 



89 

7 

91 

4 

102 

5 

5 

— 

10 

11 

78 

— 

89 

7 

91 

3 

1 
1 

101 
1 

55 

~7 



62 

20 

87 

___ 

57 

8 

26 

30 

55 

7 

— 

62 

20 

37 

— 

57 

8 

26 

1 

30 

292 

192 



484 

80 

758 

5 

848 

82 

884 

21 

987 

286 

192 

— 

478 

75 

758 

4 

837 

26 

883 

17 

926 

6 

— 

— 

6 

5 

— 

1 

6 

6 

1 

4 

11 

352 

204 



556 

111 

873 

5 

989 

42 

1001 

26 

1069 

346 

204 

— 

550 

106 

873 

4 

983 

36 

1000 

21 

1057 

6 

— 

- 

6 

5 

" 

1 

6 

6 

1 

5 

;»2 

50571 

1095 

8634 

191 

9920 

1575 

87877 

1455 

40907 

2188 

48565 

4818 

899 

8  371 

48 

9  318 

983 

36  966 

282 

38  231 

965 

42  707 

754 

44  426 

196 

263 

143 

602 

592 

911 

1173 

2676 

•  1223 

858 

4  064   6  145  1 

150 

17 

— 

167 

52 

90 

2 

144 

10 

71 

8 

84 

150 

17 

167 

52 

90 

2 

144 

10 

71 

3 

84 

65583 

1539 

49 

67171 

16941 

5349 

868 

22658 

8356 

5669 

877 

14902 

38277 

824 

8 

39109 

10165 

3  661 

89 

13  915 

4225 

3  991 

220 

8  436 

27806 

715 

41 

28  062 

6  776 

1688 

274 

8  738 

4131 

1678 

657 

6  466 

66828 

10190 

240 

77258 

18568 

48816 

T820 

63  704 

10554 

49305 

5698 

65557 

39  326 

9212 

56 

48  594 

11200 

40  717 

873 

52  290 

5  200 

46  769 

977 

52  946 

27  602 

978 

184 

28  664 

7  368 

2  599 

1447 

11414 

5  354 

2  536 

4  721 

12611 

8546 

8330 

141 

17017 

4993 

29724 

978 

85690 

3120 

22803 

1792 

27  715 

3695 

7823 

43 

11561 

1929 

28  545 

294 

30  768 

754 

21873 

501 

23  128 

4851 

507 

98 

5  456 

3U64 

1179 

679 

4  922 

2  366 

930 

1291 

4.^87 

1341 

180 



1521 

837 

656 

7 

1000 

87 

405 

14    506 

1335 

179 



1514 

333 

652 

6 

991 

85 

404 

13    502 

6 

1 



7 

4 

4 

1 

9 

2 

1 

1      4 

35286 

5762 

75 

41123 

7  412 

16259 

488 

24104 

2468 

11494 

548  ,14  505 

29  854 

5  304 

32 

35  190 

5  974 

15  448 

203 

21  625 

1733 

11074 

270  ll.i  077 

5  432 

458 

43 

5  933 

1488 

811 

230 

2  479 

780 
5670 

420 
34W2~ 

278 

1  428 

45173 

14272 

216 

59661 

12  742 

46639 

1413 

60  794 

2354 

42  726 

34  884 

13  306 

75 

48  265 

8  236 

44  645 

503 

53  384 

2  572 

33  351 

784  136  707  1 

10289 

966 

141 

11396 

4  506 

1994 

910 

7  410 

3  098 

1351 

1570 

,  6019 

! 

Wflrttemb.  JahrbQcber  1883. 


21 


322 


Die  HauptergebDifle  der  BerafssähluDg 


FortfetzuDg  7on 


Berufsbezeichnung  und  -Benennung. 

Im 
Ganzen 

(Se.) 
und  für 
jedes 

Die  Bevölkerung 

Berufsart 

Berufsftellung. 

50  bis  60. 

w 

ta 

» 

.— ^  N 

Ge- 

Ledige 

Benennung. 

Benennung. 

fchlecht 

(M.W.) 

be- 

und 
Gefchie- 

Verhei- 
ratete. 

Verwit- 
wete. 

Zu- 
rammen. 

(g 

(g 

fonders. 

dene. 

1. 

2. 

3.                          4. 

5. 

23. 

24. 

25. 

26. 

A. 

I.  Landwirthfchaft, 

1 -3 a.lselbf tändige,    mit    Aus- 

Se. 

1459 

28286 

7881 

87576 

Thierzucht  und 

'    nähme  von  laT. 

M. 

679 

27  841 

1841 

30361 

Gärtnerei. 

W. 

780 

395 

6040 

7  215 

1  a  T.  1  Selbftändige  Landwirthe, 

Se. 

800 

3863 

1472 

6185 

zugleich  landwirthfchaft- 
1     liehe  TaglOhner. 

M. 

171 

3  737 

235 

4143 

W. 

629 

126 

1237 

1992 

1— 8  b.  1  Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

6 

27 

2 

85 

M. 

W. 

He. 

6 

27 

2 

35 

1-3  c 

Sonftige  Gehilfen,  mit  Aus- 

3289 

1261 

T2O 

4970 

nahme  von  1  c  3. 

M. 

1880 

461 

164 

2  505 

W. 

1409 

800 

256 

2465 

lc3. 

Taglöhner,  ohne  die  bei 

Se. 

1944 

1774 

952 

4670 

laT. 

M. 

523 

1515 

234 

2  272 

W. 

1421 

259 

718 

2  398 

Zufammen  A.  I. 

Se. 

7498 

35161 

10727 

58886 

M. 

3  259 

33  581 

2  476 

89  316 

w. 

4239 

1580 

8  251 

14070 

IL  Forftwirthfchaft, 

4-6  a. 

Selbftändige. 

Se. 

5 

78 

4 

87 

Jagd  u.  Fifcherei. 

M. 

5 

78 

4 

87 

W. 

— 

— 



— 

«     b. 

Verwaltungs-  etc.Perfonal. 

Se. 

— 

81 

1 

32 

M. 
W. 
Se. 

— 

31 

1 

32 

«.    c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

"26 

619 

"43 

687 

Arbeiter. 

M. 

14 

619 

40 

673 

W. 

11 

— 

3 

14 

Zufammen  A.  II.  | 

Se. 

30 

728 

48 

806 

M. 

19 

728 

45 

792 

W. 

11 

— 

3 
9857 

14 
43798 

Summe  von  I.  u.  II. 

1-6  a. 

Selbftändige. 

Se. 

2264 

'32T77 

M. 

855 

31656 

2080 

34591 

W. 

1409 

521 

7  277 

9207 

n      b. 

Verwaltungs-  etc.Perfonal. 

Eye. 

6 

58 

3 

67 

M. 
W. 
Se. 

6 

58 

3 

67 

«.    c. 

Sonftige     Gebilfftn     und 

5258 

3654 

1415 

10^ 

Arbeiter. 

M. 

2417 

2  595 

438 

5  450 

W. 

2  841 

1059 

977 

4877 

Zufammen  A. 

Se. 

7528 

35889 

10775 

54192 

M. 

3  278 

34809 

2  521 

40108 

W. 

4  250 

1580 

8254 

14084 

"b" 

Bergbau  u.  Hütten- 

a. 

Selbftändige. 

Se. 

2209 

14041 

238B 

18633 

wefen,  Induftrie 

M. 

472 

13  567 

929 

14968 

und  Bauwefen. 

W. 

1737 

474 

1454 

3665 

b. 

Verwaltungs-etcPerfonal. 

Se. 

22 

188 

15 

225 

M. 

22 

187 

14 

223 

W. 



1 

1 

2 

c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

Se. 

1050 

5227 

567 

6844 

Arbeiter. 

M. 

721 

5078 

333 

6132 

Zufammen  B. 

W. 

Se. 

329 
3281 

149 

234 

712 

19456 

2965 

25702 

M. 

1215 

18  832 

1276 

21S23 

, 

W. 

2  066 

624 

1689 

4879 

Tom  5.  Juni  1882  fQr  Württemberg. 


323 


Tabelle  III. 


im  Alter 

von  .  . 

.  .  .  .  Jahren. 

Summe. 

60  bis  70. 

70  und  darüber. 

Ledige 

1 

Ledige 

Ledige 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

and 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

Oefohie- 

ratete. 

wete. 

Cammen. 

Gelchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

dene. 

deoe. 

dene. 

27. 

28. 

29. 

30. 

31. 

32. 

33. 

34. 

35. 

36. 

37. 

38. 

909 

16634 

8227 

25770 

350 

4  757 

4472 

9579 

6161 

126681 

25712 

158554 

477 

16  440 

3230 

20147 

204 

4  699 

2  619 

7522 

3  686 

124732 

8  589 

137  007 

432 

194 

4997 

5623 

146 

58 

1853 

2057 

2  475 

1949 

17123 

21547 

519 

2234 

1874 

4627 

156 

828 

1147 

2126 

2980 

19770 

5821 

28571 

145 

21b2 

486 

2  793 

44 

803 

555 

1402 

951 

18  821 

1458 

21230 

374 

72 

1388 

1834 

112 

20 

592 

724 

2029 

949 

4363 

7  341 

1 

14 

7 

22 

1 

— 

2 

8 

188 

149 

15 

852 

1 

14 

974 

20 

2 

3263 

1 

— 

2 

8 

188 

149 

13 

2 

2412 

350 

2 

176170 

1478 

811 

827 

264 

679 

1270 

166901 

6857 

865 

416 

496 

1777 

194 

174 

459 

827 

97  781 

2  712 

1262 

101  755 

613 

395 

478 

1486 

133 

90 

220 

443 

69120 

4145 

1150 

74  415 

1145 

1124 

1224 

8493 

858 

879 

688 

1420 

12191 

9489 

8788 

25468 

354 

996 

431 

1781 

142 

357 

385 

884 

5  489 

7  851 

1203 

14  543 

791 

128 

793 

1712 

216 

22 

298 

536 

6  702 

1638 

2  580 

10  920 

4052 

20817 

12306 

37175 

1192 

6223 

6988 

14398 

188421 

162946 

37  743 

389110 

1842 

20028 

4  648 

26  518 

585 

6  033 

4020 

10  638 

108095 

154  265 

12  525 

274  885 

2210 

789 

7  658 

10  657 

607 

190 

2  963 

3760 

80  326 

8681 

25  218 

114225 

6 

43 

6 

55 

1 

7 

10 

18 

35 

802 

24 

361 

6 

43 

6 

55 

1 

7 

10 

18 

35 

302 

23 

1 
9 

360 

1 

209 



11 

3 

14 

1 

8 

4 

8 

85 

115 

— 

11 

3 

14 

1 

3 

4 

8 

85 

115 

9 

209 

10 

320 

88 

418 

5 

70 

61 

186 

717 

2848 

218 

8778 

10 

320 

84 

414 

5 

70 

59 

134 

682 

2842 

204 

3  728 

— 

— 

4 

4 

— 

— 

2 

2 

35 

1 

14 

50 

16 

374 

100 

490 

7 

80 

75 

162 

887 

8260 

251 

4848 

16 

374 

96 

486 

7 

80 

78 

160 

802 

3  259 

236 

4297 

— 

— 

4 

4 

— 

— 

2 

2 

35 

1 

15 

51 

1434 

18911 

10107 

30452 

507 

5587 

5629 

11723 

9176 

146  753 

81557 

187486 

628 

18645 

3  722 

22  995 

249 

5509 

8184 

8  942 

4  672 

143  855 

10070 

158  597 

806 

266 

6  385 

7  457 

258 

78 

2445 

2  781 

4504 

2  898 

21487 

28  889 

1 

25 

10 

36 

2 

8 

6 

11 

273 

264 

24 

561 

1 

25 

8 

2 

2286 

34 

2 

7174 

2 

3 

6 

11 

273 

264 

22 

2 

6413 

559 

2 

205411 

2633 

2255 

690 

718 

1428 

2826 

179809 

19189 

1229 

1732 

1011 

3  972 

341 

601 

903 

1845 

103  952 

13  405 

2  669 

120  026 

1404 

523 

1275 

3202 

349 

112 

520 

981 

75  857 

5  784 

3  744 
87994 

85  385 

4068 

21191 

12403 

37662 

1199 

6303 

7058 

14560 

189258 

166206 

393458 

1858 

20402 

4  741 

27  001 

592 

6113 

4093 

10  798 

108  897 

157  524 

12  761 

279  182 

2  210 

789 

7  662 

10661 

607 

190 

2  965 

3  762 

80  361 

8  682 

25  233 

114  276 

1860 

7783 

3000 

12183 

871 

1834 

1691 

8896 

28  750 

84532 

9980 

118262 

339 

7  618 

1654 

9  611 

74 

1797 

1156 

3027 

7  732 

öl  231 

4  577 

93  540 

1011 

165 

1346 

2522 

297 

37 

535 

869 

16018 

3  301 

5  403 

24722 

6 

86 

15 

107 

— 

10 

8 

18 

2062 

1525 

59 

8646 

6 

86 

15 

107 



•  10 

7 

17 

2  047 

1518 

55 

3  620 





— 

— 



— 

1 

1 

15 

7 

4 

26 

457 

2290 

709 

8456 

85 

437 

871 

898 

96962 

41485 

2703 

141150 

319 

2  255 

567 

3141 

64 

435 

314 

813 

79  684 

39  604 

1719 

121007 

138 

35 

142 

315 

21 

2 

57 

80 

17  278 

1881 

984 

20143 

1813 

10159 

3724 

15696 

456 

2281 

2070 

4807 

122  774 

127542 

12  742 

263058 

664 

9  959 

2236 

I2aö9 

138 

2  242 

1477 

3  857 

89463 

122  353 

6  351 

218  167 

1149 

200 

1488 

2837 

818 

39 

593 

950 

33311 

5189 

6  391 

44  891 

324 


Die  HauptergcbniiTe  der  Bcruf:«zählun^ 


Fortfetzung  von 


BeriifabezeichDung  und  -Benennung. 


Beruf^art. 


I 


Berufsi'tellung. 


Ö3 


Benennung. 


w 


a 


Benennung. 


Im 
Ganzen 

(Se.) 

und  für 

jedes 

Ge- 
fchlecht 
(M.  W.) 

be- 
sonders. 


Die  Bevölkerung 


15  bis  (noch  nicht) 

20. 

Unter 
15. 

Ledige 
und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

dene. 

6. 

7. 

8. 

9. 

10. 

1.  I 


2. 


3. 


5. 


C. 


Handel  und 
Verkehr. 


I      Summe 

von 
JA,  B.  und  C. 


Selbftändige. 
Verwaltungs-  etc.Perfonal. 


Sonftige     Gehilfen     und 
Arbeiter. 


Znfammen  C 


Se. 
M. 

W. 
Se. 
M. 
W. 
Se. 
M. 
W. 


15 

15 


553 

411 
142 


Selbftändige. 


Verwaltungs-  etc.Perfonal. 


Sonftige     Gehilfen     und 
Arbeiter. 


Zufammen  A  bis  C. 


D.  i  Lohnarbeit   wechfcinder    Art    und   perfönliche 
I      Dienftleiftungen. 

E.  Staats-,    Gemeinde-   und   Kirchendienft ,   auch 
I      fogen.  freie  Berufsarten. 


F. 
G. 
H. 


Summe  der  Erwerbsthätigen  (A  bis  £). 


Hiczu: 

Selbftändige  und  Anftaltsin  faffen, 
weiche  überhaupt  nicht  oder  nur  neben- 
ßichlich  erwerbsthätig  find. 

Inder  Haushaltung  ihrer  Herrfchaftlebende  Die- 
nende für  perfönliche  Bedienung  und  andere 
häusliche  (nicht  gewerbliche)  Dienftleiftungen 

Haushaltungs-  A  n  g  e  h  ör  i g  e ,  welche  überhaupt 
nicht  oder  nur  nebenfächlich  erwerbsthäti*? 
find. 


M. 
W. 


Se. 
M. 
W. 
Se. 
M. 
W. 
Se. 
M. 
W. 


568 

411 
157 


181 

181 


21347 

15  032 
6  315 


Se. 
M. 
W. 
Se. 
M. 
W. 
Se. 
M. 
W. 


21528 

15  032 

6496 

73 

11 

62 

139 

129 

10 


I  Se. 
M. 

I  W. 
I 

I  Se. 
M. 

I  w. 

\  Se. 

I  M. 

I  W. 

,  Se. 

I  M. 

I  W. 


226 

103 

123 

747 

736 

11 

4177 

2  583 

1594 


5150 

3  422 
1728 


3334 

665 

2  669 

1068 

1054 

14 

113940 

76  279 

37  661 


118342 

77  998 

40344 

333 

118 

215 

2070 

1864 

206 


21740 

15172 
6£ 

1805 

1152 

653 

3878 

63 

3  815 

673164 

328  339 

344  825 


120745 

79  980 
40  765 

4248 

3  178 
1070 

20435 
195 

20240 

36326 
2  641 

33685 


20 

9 
11 


11 

17 


48 
20 
28 


48 
20 

28 


5 

6 
373 

2 
371 


227 

103 

124 

747 

736 

11 

4179 

2583 

1596 


51531 

3  4221 
1731' 


—      I 


3354 

674 

2680 

1068 

1054 

14 

113968 

76  290 

37  678 


118390 

78  018 

40  372 

833 

118 

216 

2070 

1864 

206 


120793 

80000 
40793 

4249 

3  178 
1071 

20441 
195 

20246 

36700 
2  643 

34057 


A  bh  GefAmmtbeTlilkerung. 
H. 


Se. 
M. 
W. 


700587 
344  726 
355  861 


181754 

85  994 
95  760 


426 

22 

404 


3 

3 


182183! 

860161 
96 167 


vom  5.  Juni  1882  für  "Württemberg. 


325 


Tabelle  III. 


Im  Alter 

von  .  . 

.  .  .  .  Jahren. 

20  bis  30. 

SO  bis  40. 

40  bis  50. 

Ledige 

Lcdige 

Ledige 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Za- 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammcn. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

famnien. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

dene. 

dene. 

dene. 

11. 

12. 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

18. 

19. 

20. 

21. 

22. 

778 

1453 

54 

2285 

675 

5743 

436 

6854 

777 

5389 

919 

7085 

527 

1276 

11 

1814 

343 

5186 

51 

5  580 

192 

4  819 

99 

5110 

251 

177 

43 

471 

332 

557 

385 

1274 

585 

570 

820 

1975 

2000 

305 

— 

2305 

317 

719 

19 

1055 

108 

446 

19 

573 

1952 

305 

_ 

2257 

301 

717 

14 

1032 

104 

438 

16 

558 

48 



— 

48 

16 

2 

5 

23 

4 

8 

3 

15 

4031 

772 

10 

4813 

1112 

2584 

38 

3734 

338 

2370 

76 

2  784 

1956 

713 

6 

2  675 

606 

2  414 

19 

3  039 

192 

2  268 

89 

2  499 

2075 

59 

4 

2138 
9403 

506 
2104 

170 

19 

695 

146 

102 

37 

2ö5 
10442 

6809 

2530 

64 

9046 

493 

11643 

1223 

8205 

1014 

4435 

2294 

17 

6  746 

1250 

8  317 

84 

9  651 

488 

7  525 

154 

8167 

2374 

236 
18417 

47 

2  657 

854 

729 

409 

1992 

735 

680 

860 

2275 
85371 

10419 

386 

29222 

7243 

73344 

2864 

83451 

6085 

71757 

7529 

5  121 

17  470 

102 

22  693 

3  255 

70  697 

627 

74  579 

1911 

69  399 

1354 

72  664 

5  298 

947 

284 

6.529 

3  988 

2  647 

2  237 

8  872 

4  174 

2  358 

6  175  !  12  7071 

3491 

502 

— 

3993 

706 

1465 

28 

2199 

195 

922 

36 

1153 

3  437 

501 

— 

3  938 

686 

1459 

22 

2167 

189 

913 

32 

1134 

54 

1 



55 

20 

6 

6 

32 

6 

9 

4 

19 

104900 

8073 

134 

113007 

25465 

24192 

834 

50491 

11157 

19533 

1501 

32191 

70087 

6  841 

46 

76  974 

16  745 

21523 

311 

38  579 

6  150 

17  333 

529 

24012 

34813 

1232 

88 

3r>  133 
146322 

8  720 

2  669 

523 

11912 

5  007 

2200 

972 

8179 

118810 

26992 

520 

33414 

99001 

3726 

136141 

17437 

92212 

9066 

118715 

78  645 

24  812 

148 

103  605 

20  686 

93  679 

960 

115  825 

8  250 

87  645 

1915 

97  810 

40165 

2180 

372 

42  717 

12  728 

5  322 

2  766 

20  816 

9187 

4567 

7151 

20905 

535 

141 

9 

685 

416 

613 

148 

1177 

385 

700 

289 

1874 

183 

95 

278 

81 

453 

15 

549 

57 

548 

16 

621 

352 

46 

9 

407 

335 

160 

133 

628 

328 

152 

273 

753 

20610 

1403 

23 

22036 

1971 

3913 

115 

5999 

1018 

3  721 

238 

4977 

19  585 

1344 

11 

20940 

1108 

3  676 

57 

4  841 

468 

3  541 

96 

4105 

1025 

59 

12 

1096 

863 
35801 

237 

58 

1158 
143317 

550 

180 

142 

872 

139955 

28536 

552 

169043 

103527 

3989 

18850 

96633 

9593 

125076 

98  413 

26  251 

159 

124  823 

21  875 

97  808 

1082 

120715 

8  785 

91734 

2027 

102  546 

41542 

2  285 

393 

44  220 

13  926 

5  719 

2  957 

22  602 

10065 

4  899 

7  566 

22  530 

3403 

151 

103 

3657 

2308 

864 

615 

3  787 

2879 

1043 

1645 

5567 

2  508 

88 

2 

2  596 

1102 

609 

28 

1739 

1031 

757 

88 

3  876 

897 

63 

101 

1061 

1206 

255 

587 

2  048 

1848 

286 

1557 

3  691 

19567 

106 

17 

19690 

4442 

154 

99 

4695 

2254 

126 

129 

2509 

325 

10 

— 

335 

114 

33 

1 

148 

60 

27 

5 

92 

19  242 

96 

17 

19  355 

4  328 

121 

98 

4  547 

2194 

99 

124 

2417 

25379 

48218 

53 

73650 

7393 

100099 

234 

107  726 

4010 

82148 

470 

86628 

649 

27 

2 

678 

252 

60 

6 

318 

173 

69 

5 

247 

24  730 

48191 

51 

72  972 

7141 

100  039 

228 

107  408 

3  837 

82  079 

465 

83  381 

188304 

77011 

725 

266040 

49M4 

204644 

4937 

259525 

27  993 

179950 

11837 

219780 

101  893 

26  376 

163 

128  432 

23  343 

98  510 

1067 

122  920 

10  049 

92  587 

2125 

104761 

86411 

50635 

1 

1   562 

137  608 

1 

26  601 

106  134 

3  870 

136  605 

17  944 

87  363 

9  712 

115  019 

326 


Die  Hai^ptergebniiTe  der  Berafszäblang 


Scblafi  Ton 


Berufsbezeichnung  und  -Benennung. 

Im 
Ganzen 

(Se.) 
und  für 

jedes 

Die  Bevölkerung 

Berufsart 

Berufsftellung. 

50  bis  60. 

w 

00 

,.s 

Ge- 

Ledige 

Benennung. 

Eni- 
^1 

Benennung. 

fchlecht 

(MW.) 

be- 

und 
Gefchie- 

Verhei- 
ratete. 

Verwit- 
wete. 

Zu- 
fammen. 

0 

a 

0^ 

fonders. 

dene. 

1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

23. 

24. 

25. 

26. 

C. 

Handel  u.  Verkehr. 

a. 

Selbftjlndige. 

Se. 

716 

3315 

1299 

5330 

M. 

129 

2  990 

185 

3304 

W. 

587 

325 

1114 

2026 

b. 

Verwaltungs-  etc.Perfonal. 

Se. 

47 

204 

21 

272 

M. 

44 

203 

19 

266 

w. 

3 

1 

2 

6 

c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

Se. 

134 

1017 

91 

1242 

Arbeiter. 

M. 

76 

970 

51 

1097 

W. 

58 

47 

40 

145 

Zufammen  C. 

Se. 

897 

4536 

1411 

6844 

M. 

249 

4163 

255 

4  667 

W. 

648 

373 

1156 

2177 

Summe  von  A,  B 

a. 

Selbftändige. 

se. 

5189 

49533 

13039 

67761 

und  C. 

M. 

1456 

48213 

3194 

52863 

w. 

3  733 

1320 

9  845 

14898 

b. 

Verwaltungs-  etc.Perfonal. 

Se. 

75 

450 

39 

564 

M. 

72 

448 

36 

556 

W. 

3 

2 

3 

8 

c. 

Sonftige     Gehilfen     und 

Se. 

6442 

9898 

2673 

18413 

Arbeiter. 

M. 

3  214 

8  643 

822 

12679 

W. 

3228 

1255 

1251 

5734 

Zufammen  A  bis  C. 

Se. 

11706 

59881 

15151 

86788 

M. 

4  742 

57  304 

4052 

66  098 

W. 

6964 

2  577 

11099 

20  640 

D. 

Lohnarbeit  wechfelnder  Art  und  perfOnlicbe  Dienft- 

ise. 

346 

440 

338 

1124 

leiftungen. 

M. 

49 

361 

25 

435 

W. 

297 

79 

313 

689 

E. 

Staats-,  Gemeinde-  und  Kircbendienft,  auch  fogen. 

Se. 

641 

3224 

364 

4229 

freie  Berufsarten. 

M. 

380 

3096 

188 

3  664 

W. 

261 

128 

176 

565 

Summe  der  Erwerbstbätigen  (A  bis  E). 

Se. 

12693 

63545 

15853 

92091 

M. 

5171 

60761 

4265 

70197 

W. 

7  522 

2  784 

11588 

21894 

Hiezu: 

F. 

Seibftändige   und  Anftaitsinfaffen,    welche 

Se. 

3541 

1631 

3862 

9034 

überhaupt  nicht  oder  nur  nebenHichlich  erwerbs- 

M. 

1108 

1344 

337 

2  789 

thätig  find. 

W. 

2433 

287 

3  525 

6  245 

G. 

In  der  Haushaltung  ihrer  Herrfchaft   lebende  Die- 

Se. 

1250 

73 

207 

1530 

nende  für  perfönliche  Bedienung  und  andere  häus- 

M. 

20 

15 

2 

37 

liche  (nicht  gewerbliche)  Dienftleiftungen. 

W. 

1230 

58 

205 

1493 

H. 

Haushaltungs-Angehörige,  welche  überhaupt  nicht 

Se. 

2577 

50181 

2583 

55341 

oder  nur  nebenßichlich  erwerbsthätig  find. 

M. 

104 

291 

158 

553 

W. 

2473 

49890 

2425 

54788 

Abis 

GefammtbeTÖlkerang. 

Se. 

20061 

115430 

22505 

157996 

H. 

M. 

6403 

62411 

4  762 

73576 

W. 

13658 

53019 

17  743 

84420 

Tom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


327 


Tabelle  III. 


im  Alter 

von  .  . 

.  .  .  .  Jahren. 

Summe. 

60  bis  70. 

70  und  darfiber. 

• 

Ledige 

Ledige 

Ledige 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

Zu- 

nnd 

Verhei- 

Verwit. 

Zu- 

und 

Verhei- 

Verwit- 

sam- 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

fammen. 

Gefchie- 

ratete. 

wete. 

men. 

dene. 

dene. 

dene. 

27. 

28. 

29. 

30. 

31. 

32. 

33. 

34. 

35. 

36. 

37. 

38. 

523 

1752 

1299 

2574 

167 

477 

693 

1337 

8877 

18130 

4700 

26767 

90 

1585 

272 

1947 

35 

445 

249 

729 

1419 

16  301 

867 

18587 

433 

167 

1027 

1627 

132 

32 

444 

608 

2  458 

1829 

3  833 

8120 

18 

88 

20 

126 

— 

18 

5 

23 

8237 

1780 

84 

5101 

17 

88 

17 

122 



18 

5 

23 

3154 

1769 

71 

4  994 

1 

— 

3 

4 

— 

— 

— 

— 

83 

11 

13 

107 

53 

318 

79 

450 

12 

54 

54 

120 

16410 

7117 

348 

17875 

25 

300 

41 

366 

2 

50 

36 

88 

5  851 

6  715 

192 

12  758 

28 

18 

38 

84 

10 

4 

18 

32 

4559 

402 

156 

5117 

594 

2158 

1398 

4150 

179 

549 

752 

1480 

17524 

27027 

5132 

49683 

132 

1973 

330 

2  435 

37 

513 

290 

840 

10424 

24785 

1130 

36  339 

462 

185 

1068 

1715 

142 

36 

462 

640 

7100 

2  242 

4002 

13  344 

8307 

28446 

14451 

46204 

1045 

7898 

8013 

16956 

36803 

249475 

46237 

332455 

1057 

27  848 

5  648 

34  553 

358 

7  751 

4589 

12  698 

13  823 

241387 

15  514 

270  724 

2250 

598 

8803 

11651 

687 

147 

3  424 

4  258 

22  980 

8028 

30  723 

61781 

25 

199 

45 

269 

2 

81 

19 

52 

5572 

3569 

167 

9306 

24 

199 

40 

263 

2 

31 

18 

51 

5  474 

3  551 

148 

9173 

1 

— 

5 

6 

— 

— 

1 

1 

98 

18 

19 

135 

8143 

4863 

3074 

11080 

787 

1204 

1848 

8839 

287181 

67  791 

9464 

364436 

1573 

4  287 

1619 

7  479 

407 

1086 

1253 

2  746 

189  487 

59  724 

4  580 

253791 

1570 

576 

1455 

3  601 

380 

118 

595 

1093 

97  694 

8  067 

4  884 

110  645 

6475 

33508 

17570 

57553 

1834 

9133 

9880 

20847 

329556 

320775 

55868 

706199 

2  654 

32  334 

7307 

42  295 

767 

8868 

5  860 

15  495 

208  784 

304662 

20242 

533  688 

3  821 

1174 

10263 

15  258 

1067 

265 

4020 

5  352 

120  772 

16113 

35  626 

172  511 

254 

212 

367 

833 

67 

64 

162 

293 

2409 

2170 

1313 

5892 

27 

183 

43 

253 

11 

59 

41 

111 

537 

1699 

140 

2376 

227 

29 

324 

580 

56 

5 

121 

182 

1872 

471 

1173 

3  516 

2^ 

1657 

532 

2483 

102 

425 

338 

865 

26845 

14343 

1610 

42798 

206 

1593 

346 

2145 

74 

413 

242 

729 

23  814 

13  663 

940 

38  417 

88 

64 

186 

338 

28 

12 

96 

136 

3  031 

680 

670 

4381 
754889 

7023 

35877 

18424 

60824 

2003 

9622 

10380 

22005 

358810 

337288 

58791 

2887 

34110 

7  696 

44  693 

852 

9340 

6143 

16335 

233135 

320024 

21322 

574  481 

4136 

1267 

10  728 

16131 

1151 

282 

4237 

5  670 

125  675 

17  264 

37469 

180408 

8415 

3136 

8007 

14558 

3030 

3225 

11208 

17663 

24629 

10050 

25641 

60320 

1172 

2800 

1488 

5460 

943 

3  007 

3  903 

7853 

12192 

8  605 

5  846 

26  643 

2243 

336 

6  519 

9  098 

2087 

218 

7505 

9810 

12  437 

1445 

19  795 

33  677 

544 

25 

217 

786 

120 

4 

97 

221 

52490 

493 

767 

53  750 

13 

2 

2 

17 

2 

— 

4 

6 

792 

87 

14 

893 

531 

23 

215 

769 

118 

4 

93 

215 

51698 

406 

753 

52  857 

1934 

25000 

7947 

34881 

1174 

6705 

12541 

20420 

751957 

812724 

23829 

1088510 

141 

989 

1137 

2  267 

136 

1057 

3  839 

5032 

332  435 

2  495 

5147 

340077 

1793 

24011 

6810 

32  614 

1038 

5648 

8  702 

15  388 

419  522 

310229 

18  682 

748  433 

12916 

63538 

84595 

111049 

6327 

19556 

34426 

60309 

1187886 

660555 

109028 

1957469 

4213 

37  901 

10323 

52  437 

1933 

13  404 

13  889 

29  226 

578  554 

331 211 

32  329 

942  094 

8  703 

25637 

24272 

58  612 

4394 

6152 

20587 

31083 

609332 

329344 

76  699 

1015  375 

328 


Die  Hauptergebniffe  der  Berufszählung 


(Fortfetzung  von  S.  319.) 
eigentlichen  Erwerbsthätigen  (im  Hauptberuf  A—E)  mit  754889  Pcrfonen  find  574481 
-=  76,1  ®/o  männlichen  und  180408  -^  23,9^/o  weiblichen  Gefchlechts;  in  der  Kategorie 
der  beruf lofen  Selbftändigen  etc.  (F)  mit  60320  Perfonen  find  26643  --  44,2^^/0 
männlichen  und  33677  =  55,8%  weiblichen  Gefchlechts;  in  der  Kategorie  des  Haus- 
gefindes  (G)  mit  53750  gehören  893  =  1,7  ®/o  dem  männlichen  und  52857  --  98,3% 
dem  weiblichen  Gefchlechte  en;  in  der  Kategorie  der  Haushaltungsangehörigen  (H) 
endlich  mit  1088  510  Perfonen  kommen  340077  =  31,2%  auf  das  männliche  und 
748433  ^  68,8*^/0  auf  das  weibliche  Gefchlecht. 

Werden  die  Dienenden  fiir  häusliche  Dienfte  ebenfalls  zu  den  eigentlichen 
Erwerbsthätigen  gerechnet  (vgl,  Erläuterungen  zur  Tabelle  I  oben,  ZiflF.  IV),  fo  ver- 
theilt  fich  die  GefammtziflFer  diefer  Perfonen  von  808639  mit  375374  =  71,1% 
auf  das  männliche  und  mit  233265  ^  28,9%  auf  das  weibliche  Gefchlecht. 

In  den  einzelnen  Berufsabtheilungen  geftaltet  fich  die  Vcrtheilung  der  Ge- 
fchlechter  folgendermaßen : 


Berufsabtheil  nagen. 

Erwerbs- 

thätige 

im  Ganzen 

Davon 

männlich 

weiblich 

A.  Land-  und  Forftwirthfchaft  etc.  .    . 

darunter  A.  I.  Landwirthfchaft  etc. 
II.  Forftwirthfchaft  etc. 

B.  Bergbau  und  Induftrie 

C.  Handel  und  Verkehr 

D.  Lohnarbeit  wechfelnder  Art     .    .    . 

E.  Oeffentl.  Dienft  und  freie  Berufsarten 

393  458 
389  110 

4  348 
263  058 

49  683 

5  892 
42  798 

279182  =  71,0  7o 

274  885  =  70,6  „ 

4297  =  98,8  „ 

218167  =  82.9  „ 

36  339  =  73,2« 

2  376  =  40,3« 

38  417  =  89,8. 

114  276  =  29,0  Vo 

114225  =  29,4  „ 

51  -     1,2  . 

44  891  =  17,1  „ 

13  344  =  26,8  „ 

3  516  =  59,7,. 

4  381  =  10,2  . 

Wird  in  den  drei  Berufsabtheilungen  A,  B  und  G  die  Stellung  im  Beruf 
berückfichtigt,  fo  ergibt  fich  folgendes  Verhältnis  für  beide  Gefchlechter: 


Berufsabtheilungen. 

a)  Selbftändige  und  Leiter 

b)  und  c)  Gehilfen  aller  Art 

männlich 

weiblich 

zuf. 

männlich 

weiblich 

zuf. 

205  972 

'201  985 

3  987 

144  796 

22  976 

1 

A.  Land-    und     Forft- 
wirthfchaft etc.     . 

darunter 
A.  I.  Landwirthfch.etc. 
IL  Forftwirthfch.etc. 

B.  Bergbau  u.Induftrie 

C.  Handel  u.  Verkehr 

158597  =  84,6  °/o 

158237  =  84,6« 

360  =  99,7  , 

93540  =  79,1  „ 

18587  =  69,6« 

28889  =  15,4^0 

28888  =  15,4  „ 

1=    0,3. 

24722  =  20,9. 

8 120=  30,4  „ 

187  486 

187  125 

361 

118  262 

26  707 

120585  =  58,5Vo 

116648  =  57,8  „ 

3937  =  98,7  „ 

124627  =  86,1  „ 

17  752  =  77,3  „ 

85  387  =  41,5% 

85  337  =  42,2  „ 

50=   1,3« 

20 169  =  13,9  „ 

5224  =  22,7« 

b)  Die  Bevölkerung  nach  Alterskiaffen: 

Die  Bernfsbevölkerung  im  Ganzen  vertheilt  fich  auf  die  verfchiedenen  Alters- 
kiaffen, wie  folgt: 

Es  ftehen  im  Alter  von 

unter  15  Jahren  700587  Perfonen 


Tom  Tunrend 

der  Bemfsbo- 

vClkerung 


15  bis 
20  „ 
30  „ 
40  „ 
50  „ 
60  „ 
70  und 


20 
30 
40 
50 
60 
70 


mehr 


n 


182183 
266040 
259525 
219780 
157  996 
111049 
60309 


vom  T«arend  der 

ortMDwefenden 

BeTOIkerung  von 

1880 

357,9  gegen  361,1 


n 

» 
ti 


=  93,1 

=  135,9 

=  132,6 

=  112,3 

-  80,7 

=  56,7 

=  30,8 


85,7 

137,8 

136,3 

109,0 

82,6 

57,2 

30,3 


vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


329 


Für  die  einzelnen  Hauptkategorien  der  Bevölkerung  geftalten  ficli  die 
Altersverhältniffe  in  nachftehender  Weife,  wobei  die  Prozentzahlen  das?  Verhältnis 
der  betreffenden  Altcrsklaffe  zu  den  der  Kategorie  überhaupt  zugehörigen  Perfonen 
andeuten. 

Es  haben  ein  Alter 


Selbftändige  und 

Dienende  fiir 

Haii^iinltungs- 

von  . 

.  Jahren 

Erwerbsthätige 

Anftaltsinfaffen 

häusliche  Dienfte 

atigehörige 

nnter  15 

21740=     2,9  «/o 

1805  r=     8,0  > 

3  878  =    7,2  7o 

673  164  ^  61,8  ^/ü 

15  bis 

.      20 

120  793  =  16,0, 

4  249  =     7,0, 

20  441  =r  38,0, 

36  700  =     3,4  , 

20    „ 

.      30 

169  043  =  22,4  , 

3  657  =    6.1  , 

19  690  =  36,6  , 

73  6dO  =     6,8  , 

30    . 

n       40 

143  317  =  19,0  „ 

3  787  =    6,3  , 

4  695  =     8,7  „ 

107  726  =     0,9  , 

40    . 

r       50 

125  076  =  16,6  , 

5  567  =    9,2  „ 

2  509  =-.     4,7, 

86  6i>H  ^     7,9  . 

50    „ 

n          60 

92  091  =  12,2  „ 

9  034  =  15,0  „ 

1  530  =    2,9  „ 

55  341  ^    M  , 

60    „ 

.       70 

60824  =    8,0, 

14558  =  24,1  , 

786  =     1,5  , 

34  881   =    Sß  , 

70  und  darüber 

22  005  ==--    2,9  „ 

17  663  =:  29,3  „ 

221  =     0,4  , 

20  420=:^     1,9, 

Zieht  man  bei  den  Erwerbsthätigen  weiter  die  einzelnen  Berufrabthcilüngeu 
in  Betracht,  fo  ergibt  fieh  folgendes  Bild: 


1 

Alter 
von  .  .  .  Jahren 

Land-  und 

Forft- 

wirthfchaftetc. 

Bergbau  und 
Induftrie 

Handel  i 
Verkel 

und 
ir 

in  Vo 

Lohnarbeit 

wechfelnder 

Art  etc. 

Oefr«nth  Dien  dt 

und  freie 

Berufsarten 

abfohlt 

in  7o 

abfolnt  |in  % 

ahfolut 

abfohlt    in  V" 

Ähfoliit    in  7fl 

nnter  15 

13  976 

3,5 

6  984 

2,7 

568 

1,2 

73       1,2 

139 

0,5 

15  bis 

,      20 

66  549 

16,9 

46  688 

17,7 

5  153 

10,4 

333 

5,7 

2070 

4,9 

20    „ 

,      30 

77  258 

19,6 

59  661 

22,7 

9  403 

18,9 

685 

11,6 

22  036 

51,5 

30    , 

„      40 

63  704 

16,2 

60  794 

23,1 

11643 

23,4 

1177 

20,0 

5  909 

14,0 

40    „ 

.       50 

65  557 

16,7 

42  726 

16,2 

10  442 

21,0 

1374    23,3 

4  977 

11,6 

50    . 

,      60 

54  192 

13,8 

25  702 

9,8 

6  844 

13,8 

1124    19,1 

4S29 

9,9 

60    , 

.       70 

37  662 

9,6 

15  696 

6,0 

4150 

8,4 

833  1  14,1 

2  483 

5,8 

70  und  darüber 

14  560 

3,7 

4  807 

1,8 

1480 

2,9 

293 

5,0 

865 

^,ü 

Unter  den  21740  Erwerbsthätigen  (ohne  Dienende)  unter  15  Jahren  find 
15172  Knaben  und  6568  Mädchen;  unter  den  650320  Erwerbsthätigen  im  Alter 
von  15  bis  unter  60  Jahren  befinden  fich  498281  Männer  und  152  039  Weiberj  urrd 
unter  den  82829  Erwerbsthätigen  im  Alter  von  CO  Jahren  und  darüber  find  0102» 
Männer  und  21  801  Weiber. 

Von  den  3876  noch  nicht  15  Jahre  alten  Dienenden  für  häusliche  Dienfte 
gehören  63  dem  männlichen  und  3815  dem  weiblichen  Gefchlecht  an;  iu  der  Altcrs- 
klaffe von  15—60  Jahren  mit  48  865  Dienenden  find  807  männlichen  imd  4805iS 
weiblichen  Gefchlechts;  von  den  60  Jahre  alten  und  älteren  Dienenden  in  der  Zahl 
von  1  007  kommen  23  auf  das  männliche  und  984  auf  das  weibliche  Gcfehleclit, 


c)  Die  Bevölkerung  nach  Familienftänden. 

Die  Berufsbevölkerung  fetzt  fich  dem  Familienftande  nach  aus  1  187S8i3 
oder  60,7%  Ledigen  und  Gefchiedenen,  660555  oder  33,7%  Verheirateten  und 
109  028  oder  5,6  ®/o  Verwitweten  zufammen. 


330 


Die  HauptergebniiTe  der  Benifszählung 


ledig  oder  gefchieden  verheiratet  verwitwet 

Von  den  Erwerbsthätigen  find  358  810  -  47,5  Vo    337  288  =  44,7  */o    58  791  =  7,8  ^/o 

„      „    Selbftändigen  etc.  „       24  629  -  40,8  „       10  050  =-  16,7  „     25  641  =-  42,5  ^ 

„      „    Dienenden  etc.      ,       52490  — 97,7  „  493=-   0,9  „         767=    1,4  „ 

„      „    Angehörigen  „     751957  =  69,1  „     312724  =  28,7  „     23829  =    2,2  „ 

Die  Vertheilung  der  Erwerbsthätigen  nach  dem  Faroilienftand  innerhalb  der 

verfchiedenen  Berafsabtheilangen  ift  aus  folgender  Zufammenftellung  erfichtlich: 


Berufsabtheilungen. 

Ledige 
(incl.  Gefchiedene) 

Verheiratete 

Verwitwete 

abfolut 

in  % 

abfolut 

in  Vo 

abfolut 

in  7o 

Land-  und  Forftwirthfchaft     .... 

Bergbau  und  Induftrie 

Handel  und  Verkehr 

Lohnarbeit  wechfelnder  Art      ... 
Oeffentl.  Dienft;  und  freie  Berufsarten 

189  258 
122  774 

17  524 
2  409 

26  845 

48,1 
46,7 
35,3 
40,9 
62,7 

166206 
127  542 

27  027 
2170 

14  843 

42,2 
48,5 
54,4 
36,8 
33,5 

87  994 

12  742 

5182 

1813 

1610 

9,7 

4,8 

10,3 

22,8 

3,8 

Der  Familienftand  der  felbftändigen  Erwerbsthätigen,  fowie  der  Gehilfen 
und  Arbeiter  in  den  drei  erften  der  vorgenannten  Berufsabtheilungen  ftellt  fich  in 
nachftefaender  Weife  dar: 


Benifs- 
Abtheilungen.    | 

1 

Selbftändige  und  Gefchäftsleiter. 

Gehilfen  und  Arbeiter.              1 

Ledige  incl. 
Gefchiedene 

Ver- 
heiratete 

Verwitwete 

Ledige  incl.         Ver- 
Gefchiedene  j|    heiratete 

Verwitwete 

abfolut 

in7o 

abfolut 

inVo 

abfolut 

16,8 

abfolut 

inVo 

abfolut 

inVf 
9,5 

abfolut 

in»/« 

Land-  und  Forft- 
wirthfchaft   . 

9176 

4,9 

146  758 

78,3 

31557 

180082 

87,4 

19  458 

1 

1     6  487 

3,1 

Bergbau  u.  In- 
duftrie .    .    . 

23  750 

20,1 

84  532 

71,5 

9  980 

8,4 

99  024 

68,4 

43  010 

29,7 

;     2  762 

1,9 

Handel   u.  Ver-  | 

kehr      •    •    • 

1 

3  877 

14,5 

18130 

67,9 

4  700 

17,6 

18  647 

59,4 

1 

8897 

88,7 

432 

1,9 

Die  Vertheilung  der  Familien ftände  auf  die  verfchiedenen  AltersklalTen  der 
Bevölkerung  ift  folgende: 


Ledige 

Verheiratete 

Verwitwete           1 

Alter 
von  . .  .  Jahren 

(incl. 

Gefchiedene) 

abfolut 

abfolut 

abfolut 

in  Proz.  der 

in  Proz.  der 

in  Proz.  der 

Alters- 
klaffe 

Ledigen 
etc. 

Alters- 
klafTe 

Verhei- 
rateten 

Alters- 
klalTe 

Verwit- 
weten 

überhaupt 

überhaupt 

überhaupt 

unter  15 

700  587 

100 

59,0 

^ 





_ 

__ 

15  bis      „      20 

181754 

99,8 

15,3 

426 

0,2 

0,1 

8 

— 

-^ 

20    „        „80 

188  304 

70,8 

15,8 

77  011 

28,9 

11,5 

725 

0,8 

0,7 

30    „        ,      40 

49  944 

19,2 

4,2 

204  644 

78,9 

31,0 

4937 

1,9 

4,6 

40    ,        ,50 

27  998 

12,7 

2,4 

179950 

81,9 

27,8 

11837 

5,4 

10,9 

50    „        „60 

20  061 

12,7 

1,7 

115430 

78,1 

17,5 

22  505 

14,2 

20,6 

60    „        „70 

12  916 

11,6 

1,1 

63  538 

57,2 

9,6 

84  595 

81,2 

31,7 

70  und  mehr 

6  327 

10,5 

0,5 

19556 

32,4 

3,0 

34426 

57,1 

81,6 

Yom  5.  Jan!  1882  für  Württemberg. 


331 


Von  den  gehören      dem  männlichen         dem  weibl.  Gefchlecht  an 

ledigen  u.  gefch.  Perfonen  überhaupt .     .     578554  oder  48,7  ®/o  609332  oder  51,3  Vo 
verheirateten  „  „  .     .    331211    „     50,1  „     329344    ^     49,9  „ 


32329 


29,7 


76699 


70,3 


verwitweten  „  „ 

Von  der 
männl.  Bevölkerung  überh.  find  ledig  etc.  61,4  ®/o ;  verheiratet  35,2  ^/o  \  verwitwet  3,4  ^/o 
weibl.  ,  „        .       .       ^    60,0  „  ,         32,4  „  .         7,6  „ 

In  den  Alterskiaffen  von  15— 40  Jahren  ftehen  124908  verheirateten  Männern 
157  173  verheiratete  Frauen  gegenüber,  während  in  den  höheren  Alterskiaffen  auf 
206  303  verheiratete  Männer   nur   172171  verheiratete  Frauen  kommen. 

Zwifchen  Witwern  und  Witwen,  welche  in  der  Gefammtzahl  fich  wie 
1  zu  2^/8  verhalten,  findet  die  größte  Zahlcnverfchiedenheit  in  der  Alterskiaffe 
von  40—50  Jahren  ftatt,  in  welcher  2125  Witwern  9  712,  alfo  4V2  mal  fo  viel 
Witwen  gegen  über  ftehen;  in  den  Alterskiaffen  von  20—40  und  50 — 60  Jahrenge- 
hören 3*/8  mal  fo  viel  Frauen  als  Männer  dem  Verwitweten-Stande  an;  in  der  Alters- 
kiaffe von  60 — 70  Jahren  gibt  es  2V3  mal,  in  der  höchften  Alterskiaffe  dagegen 
nur  IV2  mal  fo  viel  Witwen  als  Witwer. 

(Hier  folgt  Tabelle  IV.  S.  382  f.) 

Die  Tabelle  IV  ftellt  die  durch  hohes  Alter,  Verletzung  oder 
Krankheit  dauernd  erwerbsunfähig  gewordenen,  überhaupt  nicht 
mehr  oder  nur  noch  nebenfächlich  erwerbsthätigen  Perfonen,  unter- 
fchieden  nach  dem  Gefchlecht,  unter  ihrem  vormaligen  Beruf  (Hauptberuf)  und  mit 
Angabe  der  Alters verhältniffe  in  10jährigen  Klaffen  nach  dem  Stande  vom  5.  Juni  1882 
fummarifch  dar.  Für  den  vormaligen  Beruf  kommen  hiebei  die  Berufsabtheilungen 
A— E,  fowie  der  Gefindedienft  (G)  in  Betracht. 

Für  Württemberg  wurden  im  Ganzen  20800  dauernd  erwerbsunfähig  ge- 
wordene Perfonen  ermittelt,  worunter  fich  17 865  Männer  und  2 935  Frauen  befinden; 
hievon  gehörten  vormals  zu  den  Erwerbsthätigen  im  engeren  Sinne  20715  und  zum 
Hausgefinde  85  Perfonen.  Auf  1  000  Erwerbsthätige  i.  e.  S.  kommen  27,4,  auf  ICOO 
Dienende  für  häusliche  Dienfte  1,6  dauernd  erwerbsunfähig  gewordene  Individuen; 
werden  die  Dienenden  den  eigentlichen  Erwerbsthätigen  zugezählt,  fo  ift  das  Ver- 
hältnis der  Erwerbsunfähigen  überhaupt  zu  den  Erwerbsthätigen  gleich  25,7  zu  1000, 
und  zwar  beträgt  der  Antheil  der  Männer  hieran  22,1,  der  Antheil  der  Frauen  3,6. 

Die  Gefammtzahl  der  Erwerbsunfähigen  vertheilt  fich  wie  folgt  auf  die  ein- 
zelnen Berufsabtheilungen : 


Vormaliger     Männer 
Beruf  in: 

Land-  und  Forft- 

In  7o  der  er- 
werbsunfähigen 
Männer  über- 
haupt 

Frauen 

In  Vo  der  er- 
werbsunfähigen 
Frauen  über- 
haupt 

Zulammen 

In  "/o  der 
Erwerbs- 
unfähigen 
fiberhaapt 

wirthfchaftetc.  .  9  343 

52,3 

1198 

40,8 

10541 

50,7 

Bergbau  u.  Indu* 

ftrie     .     .     .     .5990 

33,5 

849 

29,0 

6  839 

32,9 

Handeln.  Verkehr    1176 

6,6 

129 

4,4 

1305 

6,3 

wechfelnderLohn- 

arbeit     ...      169 

1,0 

606 

20,6 

775 

3,7 

öffentl.  Dienftund 

freien  Berufsarten  1 181 

6,6 

74 

2,5 

1255 

6,0 

hiezu:  Gefindedienft      6 

— 

79 

2,7 

85 

0;4 

(Fortfetzung  S.  336.) 

332 


Die  HauptergebnilTü  der  Bcrufezählung 


Tab.  IV.  Suiumarirche  üeberficlit  der  wcgeu  hohen  Altere,  iu  Folge  von  Verletzung  oder 


Bernfsbezeichnung  nnd  -Benennung. 

Wegen  hohen  Alters,  in  Folge  von  Verletzung  | 

C'-St'  Zs 

oder   KrankhAit   dauprnri 

ArMfArhftiinfUliifl     tra.   1 

Vormalige 

H- 

^^>i«^/*                                ■«■         l^i«V««*~"~                           ——.—    -.-         --H 

wordene  PerConen 

•"■""•"•»    &^ 

Bernfsart. 

Berufsftellung. 

im  Alter  von  .  .  . 

.  .  .  Jahren 

3     1 

B 

1 

5  53  ' 

«2  ' 

3  O 

3    ft    »- 

a 

§ 

§ 

o 

s 

s 

g-gi  s" 

*»9   N 

f2. 

Benennung. 

^i.              Benennung. 

2  2'^ 

2! 

OB* 

? 

2! 

s* 

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et  ^ 

S  N 
S  ? 

—  S" 

1  5?- 

g 

§ 

o 

g 

g 

o 

^^ 

9 

^7 

2. 

3. 

4.                         5     1 

6. 

7.  1    8. 

1    9.        10. 

11. 

12.    1     13.   1 

A.    r.Landwirth- 

1-3  a.>  Selbftändige,  mit  Aus- 1'   Se. 

2 

14 

49 

93 

510 

2245 

5085 

7998 

l>hart,Thier- 

nähme  von  laT.      1    M 

2 

12 

4f» 

83 

487 

2149 

4  913 

7  691 

j  ziicht  und 

!]  w. 



2 

4 

10 

23 

96 

172 

307 

Gärtnerei. 

1  a  T.  '  Selbftändifire  Land-      ,    Se. 



2 

3 

8 

30 

97 

140 

wirthe,  zugleich  land-'|    M. 





1 

1 

7 

25 

90 

124 

1 

wirthfch.Taglöhner.      W. 
Verwaltungs-  etc.  Per-     Se. 





1 

2 

1 

5 

7 

16 

l-8b. 





1 

1 

2 

fonal.                          1    M. 



_ 



__ 



1 

1 

2 

1 

1    ^^'• 



___ 



_ 

1-3  c. 

Sonftige  Gehilfen,  mit  !   Se. 

1 

15 

19 

54 

64 

153 

176       482 

1 

Ausnahme  von  1  c  3.  |    M. 

— 

9 

12 

23 

31 

89 

107        271 

w. 

1 

ß        7 

31 

33 

64 

69  ;     211 

Ic3. 

Taglöhner,  ohne  die  bei 

Se. 

3 

13 

43 

86 

200 

437 

908  '  1690 

laT. 

M. 



7 

28 

44 

104 

248 

598     1029 

W. 

Se. 

3. 
6 

6 
42 

15 

Tiä 

42 

96 

189 
2866 

310  1     661 

Zufammen  A  I.' 

236     782 

6267   10312 

'                                       i,    M. 

2 

28 

86 

lol      629 

2  512 

5  709  '  9117 

W. 

4 

14 

27 

85      15B 

354 

558      1 195 

U.    Forft- 

4-6  a.i  Selbftändige.                 1]   Se. 







3 

11 

28  i       42 

uirtlifchaft, 

1                                      l!    M. 







3 

11 

28  '       42 

Jagd  und 

1    W. 

_— 



__ 



Fifcherei. 

.   b. 

Verwaltungs-  etc.  Per-  jl   Se. 



— 

— 

— 

1 



6          1 

fonal.                         Ii    M. 

1          117- 

— 

— 

— 

— 

1 

— 

6           7 

1 

1                                                                               j.         »T. 

„    c    Sonftige  Gehilfen  und  |   Se. 



z 

1 

1 

I2 

"51 

115  i  Tso 

Arbeiter.                    1    M. 



— 

— 

1 

12 

50 

114  1     177 

1  w. 

_n^. 

-  1    1 

_ — 

— 

1 

.__1J         3 

Zusammen  All.i|    Se. 

— 

-  1    1 

1 

~16~ 

~62 

149  1     229 

1                                        ll     M. 

— 

—      — 

1 

16 

61 

148        226 

1 

Selbftändige.                .]   Se. 

~2   1  14      51 

— 

— 

1  •         1  '         8 
2286  i5210  ,  8180 

Summe 

l-6a. 

^961521 

von 

M. 

2 

12 

46 

84 

497 

2185 

5031  ,  7857 

I.  und  11 

VV- 

— 

2 

5 

12 

24 

101 

179        3231 

.   b. 

Verwaltungs-  etc.  Per- 

Se. 

— 

— 



1 

1 

7 

9 

fonal. 

M. 
W. 
Se. 

— 

— 

1 

1 

7 

9 

1 

n       C. 

Sonftige  Gehilfen  und 

4 

ä 

63 

141 

276 

641 

1199 

2352 

1      Arbeiter.                    ' 

M. 

— 

16  1   40 

68 

147 

387 

819 

1477 

1                                        1 

i    W. 

4 
6 

12  1    23 
42  1 114 

23 
237 

129 

254 
2928 

380 
6416^ 

_875 
10541 

Zufammen  A. 

Se. 

798 

M. 

2 

28  1    86 

152 

645 

2  573 

5  857 

9343 

W. 

4 

14  1    28 

85 

153 

355 

559 

1198 

B.  1  Bergbau  nnd 

a.     I  Selbftändige.                ' 

Se. 

2 

21    119 

217 

423 

1479 

3546 

5807 

'  Hüttcnwefen, 

M. 

1 

17       97 

160 

304 

1245 

3  202 

5026 

Induftrie  und 

1 
1 

W. 

1 

4      22 

57 

119 

234 

344 

781 

Banwcfen. 

b.     1  Verwaltungs  etc.  Per- 

Se. 

— 

-  1     ^ 

— 

3 

6 

9 

26 

1      fonal. 

M. 

— 

-    1     8 

— 

3 

6 

9 

26 

c.     1  Sonftige  Gehilfen  und 

Se. 

4 

34  i  "82 

85 

97 

254 

450 

1006 

Arbeiter 

M. 

3 

33  '    73 

75 

84 

231 

439 

938 

W. 

1 

1  1 

9 
209 

10  ]     13 
302,   523 

_23 
1  739 

11 
4005 

68 
6839 

Zufammen  B. 

Se. 

6   1  55 

1 

M. 

4 

50 

178 

2351    391 

1482 

3  650 

5  990 

W. 

2 

5 

31 

67 

132 

257 

355 

849 

vom  5.  Juni  1882  für  Württemberg. 


3»3 


Krankheit  dauernd  erwerbsonßhig  gewordenen  Perfonen  naeli  ihrem  voruialigtii  Beruf. 

BerufsbezeichnuDg  und  -Benennung. 

^?= 

Wegen  hohen  Alters,  in  F 

oJge  vou  Verloliung  1 

'ii-'g^ 

oder   Krankheit    dauernd   erwertisunfähig    ^u- 
wordene.  Perfonen 

Vormalige 

Bernfsart.        |               Berufs  ftellung. 

nzen  (Se.j 
BsGelchle 
)  befonde 

im  Alter  von  .  .  . 

.  .  .  Jahren               \ 

1? 

Benennung. 

3  O 

Benennung. 

30  bis 
20  bis 
unter 

5' 

o 

l?l 

3  M 

5:»* 

g§- 

5. 

g  !  §  1  £ 

s 

§ 

3 

ES^I 

1. 

2. 

3.     1                    4.                  1 

6.  1 

7. 

8.  1  9.      la 

11.  , 

12     .    13. 

c. 

1            1 
Handel   und      a.      |  Selbftündige. 

Se. 

_ 

6 

29     51 

105 

29S 

548'  1037 

Verkehr. 

M. 

— 

5     27     42 

93 

264 

486  ,     917 

W. 

— 

1       2       9 

12 

34 

62  1      120 

b.       Verwaltungs-  etc.  Per- 

Se. 

— 

5 

16     14 

12 

13; 

161'      76 

1             1      fonal. 

M. 

— 

5 

16'    13 

12 

13  1 

141        73 

W. 

— 

— 

-,      1 



— 

2'          B 

c.     1  Sonftige  Gehilfen  und 

Se. 

— 

2 

8     11 

33 

60 

78       192 

1      Arbeiter. 

M. 

— 

2 

Yi    11 

31 

57 

78,,     186 

W. 

— 

— 

1'    - 

1 

2 

3-1          6 

Zufammen  C. 

Se. 



13     53 1   76 

150 

371        642    130& 

1 

M. 

— 

12 1   50.    66 

136 

334 

57Ö     1  176 1 

W. 

— 

1       3      10 

14 

37 

64 

129 

Summe 

a. 

Selbftändige. 

!   Se. 

1 

4     41 1 199 

364 

1049 

40^ 

9304  15024 

von 

1                                        1 

M. 

3      34    170 

286 

894 

:i  füM 

8  719  |13  8tK> 

A,  B  u.  C. 

W. 

1        7 

29     78 

155 

3S3 

585     1 224 

b.      i  Verwaltungs-  etc.  Per- 

'   Se. 

-       5 

24     14 

16 

20 

32     ni 

1            1      fonal. 

M. 

-  i     5 

241    13 

16 

2« 

3U        108 

W. 

1       _ 

-1      1 

— 



2l          3 

c        Sonftige  Gehilfen  und 

Se. 

8  :  04 

153  237 

406 

955 

17271  3550 

Arbeiter. 

M. 

3      51    120 !  154 

262 

()75 

ia%  1  2601 

1 
1 

W. 

5 

13  1    33 

1 

83 

144 

28U 

3yi     949 

Zufaramen  A  bis  C. 

Se. 

12  1 110  376 

615 

1471 

5038 

U06;i  18685 

M. 

6  1    90 

314 

453 

1172 

4  3.^9    lün8rrl6  5Ul» 

W. 

6 

20 

62 

162 

299 

G49        978    2  ITC 

D. 

Lohnarbeit  wechfelnder    Art  und  pcrfön- 

se« 

2 

19 

56 

97 

142 

197       262       775 

liche  Dienltleiftungen. 

M. 

1 

2 

7 

19 

25 

■       48 

671      lil9 

W. 

1 

17 

49 

78 

117 

149 

lafj,      606 

E. 

Staats-,  Gemeinde-  und  Kirchendienft,  auch 

Se. 

-  '   10 

34 

82 

162 

'^1  j     646,  1255 

fogen.  freie  Berufsarten. 

M. 

7 

28 

74 

150 

riiu  1     6iil  ,  1  181 

W. 

-        3 

6 

« 

12 

20 

251 

74 

Summe  von  A  bis  E. 

1 
Se. 

14  1 139 

466 

794 

1775 

5556 

11971 

30715 

M. 

7 

99 

349 

546 

1347 

473Ö 

1Ü773 

17  859 

w- 

7 

40 

117 

248 

428 

818 

1135 

2  856 

Hiezu : 

G. 

Vormals  (in  der  Haushaltung  ihrer  Herr- 

Se. 

— 

1 

2'     8 

18 

m 

31 

85 

fchaft  lebende)  D  i  e  n  e  n  d  e  f ür  perfönliche 

M. 

—  1    — 

—  I    — 

1 

3 

2 

4J 

Bedienung   und  andere  häusliche    (nicht 

W. 

— 

1 

2       8 

17 

1    22 

29 

79 

gewerbl.)  Dienftleiftungen. 

I         '         ' 

1 

i 

General  ramme  A  bis  G. 

1   Se. 

14  ;  140 1  468  802  i  1 793 

15581 

12002  30  NX» 

1    M. 

7  1    99  1  349  1  546 

1348 

"4  741 

10  77s>||17ä6J 

1 

W. 

7 

1    41 

1 

'119 

1256 

1 

445 

1 

H4Ü 

1 

) 

1 

1227 
i 

;  2  935 
1 

334 


Die  Hauptergebniffe  der  Berufszählnng 


Tab.  T.  Summarirehe  Geberrieht  der  am  5.  Juni  1882  in  ^ 

fffirttemberg 

Bernfsbezeichnung  und  -Benennung. 

Die  Witwen  nach  dem  Beruf  ihrer  (letzt-) 
verftorbenen  Ehemänner,  und  zwar: 

Der  (]et2 
Bernfsart. 

st-)  t  Ehemänner 

Berursftellung. 

Witwen,  welche  mit  ihrer  Hauptbefchäftigung 
erwerbsthätig  find, 

3 

Benennung. 

w 
S 

0 

Benennung. 

im  Alter  von  .  .  .  Jahren 

r 

B 

9 

0 

0 
0 

S 

2! 

2! 
S* 

S 

§ 

2! 
S' 

§ 

§ 

2! 

OB* 

1.    1                 2. 

3. 

4. 

IL  5.  1     6.    1     7. 

1      8.. 

\_9.    1    10. 

1    IL 

A. 

B. 
C. 

D. 
E. 

F. 
G. 

I.  Landwirthfchaft, 
Thierzucht    und 
Gärtnerei. 

ILForftwirthfchaft, 
Jagdu.Fifcherei. 

1-3  a. 

laT. 

1-3  b. 
1— 3  c. 

Ic3. 

Selbftändige ,    mit    Aus- 
nahme von  laT.    .    . 

Selbftändige  Landwirthe, 
zugl.  landw.  Taglöhner 

Verwaltungs-  etc.Perfonal 

Sonftige  Gehilfen,  mit  Aus- 
nahme von  1 c  3      .    . 

Taglöhner,   ohne  die  bei 
laT 

111 
4 

2 

23 

140 

779 

73 
1 

10 

177 
1040 

1 
2 

14 

2  629 

273 
4 

22 

483 

4  741 

417 

1 

32 
661 

4093 

41 
835 

1704 

174 

1 

27 
363 

14057 

1388 
10 

134 

2  542 

4—6  a. 
.    b. 
,.     c. 

Zufammen  A.  I. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter       

3411 

5 
3 

65 

5  852 

4 
1 

93 

5  419 

2 

1 

102 

2  269 

1 
1 

46 

18131 

13 

8 

321 

Zufammen  A.  IL 

1 

17 

73 

98 

105 

48 

342 

Summe  von  I.  u.  II. 

Bergbau  u.  Hütten- 
wefen,   Induftrie 
und  Bauwefen. 

Handel  u.  Verkehr. 

1— 6  a. 
«    b. 

n      C. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter      

115 
26 

853 
3 

201 

2  907 
7 

570 

5162 
2 

786 

4  542 
4 

978 

1879 
2 

436 

15458 
18 

2  997 

a. 
b. 
c. 

Zufammen  A. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter       

141 

122 
2 

78 

1057 

1047 
9 

476 

3484 

2  398 
16 

944 

5  950 

3  809 
17 

953 

5  524 

3  613 
12 

844 

2  317 

1368 
4 

221 

18  473 

12357 
60 

3  516 

a. 
b. 
c. 

Zufammen  B. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter       

202 

40 
3 

6 

1532 

258 
21 

60 

3  358 

429 
21 

122 

4  779 

569 
21 

102 

4  469 

520 
15 

54 

1593 

216 
11 

23 

15  933 

2  032 
92 

367 

Zufammen  C. 

49 

339 

572 

692 

589 

250 

2  491 

Summe 
von  A,  B  und  C. 

Lohnarbeit  wechfel 
leiftungen  .    .    . 

a. 
b. 
c. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.  Perfonal 

Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 

beiter 

277 
5 

110 

2158 
33 

737 

5734 
44 

1636 

~954Ö 
40 

1841 

8  675 
31 

1876 

3  463 
17 

680 

29  847 
170 

6880 

i          Zufammen  A  bis  C. 
nder  Art  und  perfönliche  Dienft- 

392 

5 

14 

2  928 

43 

84 

7  414 

79 
194 

11421 

97 
270 

10  582 

114 
240 

4160 

55 

108 

36  897 

393 
910 

Staats-,   Gemeinde- 
freie Berufsarten 

und  Kirchendienft,  auch  fogen. 

Hiezu: 

Selbftändige   u 
haupt  nicht  oder 

In   der  Haushaltung 
nende  für  perfö 
(nicht  gewerblich 

Summe  von  A  bis  E. 

nd    Anftaltsinfaffen,    über- 
nnr  nebenföchlich  erwerbsthätig 
^  ihrer  Herrfchaft  lebende  Die- 
nliche Bedienung   und  häusliche 
le)  Dienftleiftungen 

411 

3055 

7  687 

2 
1 

11788 

3 
2 

10  936 

7 

4  323 

7 

38  200 

19 
3 

^ 

k  bis  G.  Oeneralfnmine 

411 

3  055 

7  690 

11793 

10  943 

4  330 

38  222 

Tom  5.  Juni  1882  ffir  Warttemberg. 

gezählten  Witwen  nach  dem  Beruf  ihrer  (letzt-)Terrtorbenen  Ehemänner.. 


335 


Berufsbezeichnung  und  -Benennung. 

Die  Witwen  nach  dum  Beruf  ihrer  (letzt-) 
verftorbenef}  Ehemänner,  und  sswar: 

Der  (letzt-)  f  Ehemänner 
Berufsart.                               Bern  fsf teil  ung. 

Witwen,  welche  überhaupt  nicht  oder  nur 
nebenrichllch  erwerbsthätig  Jlnd, 

J 

Benennung. 

0 

Benennung. 

im  Alter  von  »  ,  .  Jahren 

H 
B 
a 

2! 
S' 

c 

S 

s 

g 

er 

1? 

1. 

2.                .      3.     1                      4. 

1  12. 

13. 

14.  \     15. 

16. 

17.    i|    18.    1 

A. 

B. 
C. 

D. 
E. 

F. 
G. 

I.  Landwirthfchaft, 
Thierzucht  und 
Gärtnerei. 

II.Forftwirthfchaft, 
Jagd- U.Fi  feherei. 



1— 3  a. 

laT. 

1-Sb. 
1-3  c. 

Ic3. 

Selbftändige,    mit    Aus- 
nahme von  laT.     .    . 

Selbftändige  Landwirthe, 
zugl.  landw.  Taglöhner 

Verwaltungs-  etc.Perfonal 

Sonftige  Gehilfen,  mit  Aus- 
nahme von  1  c  8  .     .    . 

Taglöhner,  ohne  die  bei 
laT 

27 

1 
4 

153 

10 
1 

1 

25 

371 

ö 

1 

4 

67 

1937 

50 

1 

17 

202 

5  065 

129 
5 

88 

696 
5  928 

40 
4 

124 

6  46n 

156 
6 

S6 

1159 
^7826 

50 
9 

144 

14  022 

350 
14 

92 

2153 
16  63J 

100 
18 

333 

4— 6  a. 
.    b. 

n       C. 

Zufammen  A.  I. 

Selbftändige 

Verwaltungs- etc.Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter   

32 

2 
2 

190 

2 

1 

3 

448 

12 

1 

n 

2  207 

16 
S 

49 

Zufammen  A.  II. 

6 

24 1       68 

168 

18a 

451 

Summe  von  I.  u.  II. 

Bergbau  u.  Hatten- 
wefen,    Induftrie 
und  Bauwefen. 

Handel  u.  Verkehr. 

a. 
b. 
c. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter   

27 

7 

165 
2 

29 

388 
2 

82 

2  003 
4 

268 

5  234 

9 

853 

6  605^ 
15 

1339 

14  472 
39 

J^578 
17  082 

12133 
90 

2  341 

11467 

2  676 
164 

288 

a. 
b. 
c. 

Zufammen  A. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter  

34 

44 
1 

10 
55 

24 
2 

1 

196 

276 
10 

60 
346 

93 
10 

24 

472 

669 
9 

846 

229 
37 

r>i 

2  27Ö 

1842 
24 

¥23^ 

538 

39 

63 
640 

6  096 

4  210 

26 

774 

5  010 

859 
40 

84 
983 

~8m>H 

5  092 

20 

864 
5  976 

93:^ 
36 

__65 
1034 

a. 
b. 
c. 

Zufammen  B. 

Selbftändige 

Verwaltungs  •  etc.Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter  

Zufammen  C. 

27 

127 

ai7 

312H 

Summe 
von  A,  B  und  C. 

a. 
b. 
c. 

Selbftändige 

Verwaltungs-  etc.Perfonal 
Sonftige  Gehilfen  und  Ar- 
beiter  

95 
3 

18 
116 

6 
32 

534 
22 

113 

1286 

46 

301 

4  383 
67 

699 

10303 
75 

1711 

12  6801 
71 

^268 

15019 

119 
1019 

29281 
286 

5110 
34  677 

294 
3  4CM) 

Lohnarbeit  wechfel 
leiftungen    .    .    . 

nder  A 

Zufammen  A  bis  C. 
rt  und  perfönliche  Dienft- 

669 

6 
139 

1035 

17 

365 
2017 

5 

5149 

35 

754 
5  938 

11 

1 

12  069 
111 

;  13  291 
38 

Staats-,  Gemeinde- 
freie Berufsarten 

Hiezu: 

Selbftändige  u 
haupt  nicht  oder 

In  der  Haushaltung 
nende   für  perft 
(nicht   gewerblich 

und  Kirchendienft,   auch   fogen. 

Summe  von  A  bis  E. 

nd  An  ftaltsinfaffen,    über- 
nur  nebenfächlich  erwerbsthätig 
'  ihrer  Herrfchaft   lebende  Die- 
inliche  Bedienung   und  häusliche 
e)  Dienftleiftungen 

154 

814 
1 

16157 
50 

mm 

106 

1 

A  bis  G.  Generalfamme 

154 

815 

2  022 

5  950 

13  329 

16  207 

38  4TT 

w 


336 


Die  HauptergebnilTe  der  Berufszählung 


(Fortfetzung  von  S.  331.) 
Die  drei  Berufsabtheilungen:  Land- und  Forftwirthfehaft,  Bergbau  und  Induftrie, 
Handel   und  Verkehr   weifen   zufaninjen   18  685  Erwerbsunfähige  oder  89,9  ®/o  aller 
Erwerbsunfähigen  auf.     Nimmt  man  hiebei  auf  die  vSt eilung  im  vormaligen  Beruf 
Rückficht,  fo  ergibt  fieh,  daß  in  den  Berufsabtheilungen : 

Selbftändige  u.  Gefchäftsleiter :    Gehilfen  u.  Arbeiter 
Land-  u.  Forftwirthfehaft  ...     8  180  2  361 

Bergbau  und  Induftrie  ....     5  807  1  032 

Handel  und  Verkehr     ....     1 037  268 

dauernd  erwerbsunfähig  geworden  find. 

Was   die  Altersverhältnifle    der  Erwerbsunfähigen    betrifft ,   fo  kommen  auf 
die  Altersklaflen  von 

unter  20  Jahren         7  männliche,     7  weibK,  ziif.        14  Perf.  =    0,1%  aller  Erwerbsunfähigen 


20  bis  „  30 

„ 

99 

n 

41 

n 

« 

140  „ 

-=  0,7, 

30  „   „40 

„ 

849 

n 

119 

r> 

n 

468  „ 

=  2,3, 

40  „   „50 

r» 

546 

n 

256 

« 

n 

802  , 

=  3,9, 

50  „   „60 

•n 

1348 

T» 

445 

t» 

ft 

1793  , 

=  8,6, 

60  „   „70 

n 

4  741 

f* 

840 

n 

M 

5581  , 

=  26,7  „ 

70  u.  darüber 

10775 

„ 

1227 

„ 

« 

12002  „ 

=  57,7  „ 

Hienach  entfallen  bei  den  erwerbsunfähigen  Männern  86,9  ^/o,  bei  den  er- 
werbsunfähigen  Frauen   70,4  ^/o   auf  die  Altersklaflen  von  60  Jahren  und  darüber. 

Die  Altersverhältnifle  der  Erwerbsunfähigen  ftellen  fich  innerhalb  der  ver- 
fcliiedcnen   Berufsabtheilungen  wje  folgt  dar: 


Erwerbs- 
unfähige 
im  Alter  von 
. . .  Jahren 


'l  Land-  und 
Forft- 
wirthfehaft 


er 


unter  20 


20  bis 
30   „ 
40   „ 
50   „ 
60  „ 


30 
40 
50 
60 
70 


70  und  mehr 


6 
42 

114 

237 

798 

2  928 

6  416 


?r  «  ?  N 


42,9 
30,0 
24,4 
29,5 
44,5 
52,3 
53,6 


Bergbau 

und 
Induftrie 


»3 

ST  I  i?  «  ^  .,- 

C  1  •  »5  »  2 

-^  I  K  a  *%  f 


6 

55 

209 

302 

523 


42,9 
39,3 
44,6 
37,7 
29,2 


1739,    31,2 
4005.    33,3 


Handel 

und 
Verkehr 


C      ,  »s  er- 
I  5*«      2 


13 

53 

76 

150 

371 

642 


9,3 
11,8 
9,5 
8,4 
6,7 
5,3 


Wechfelnde 
Lohnarbeit 


>.3 


Oeffentl. 
Dienft  und 
freie  Berufe 


er 


2 

14,2 

— 

19 

13,6 

10 

56 

12,0 

34 

97 

12,1 

82 

142 

7,9 

162 

197   3,5 

321 

262 

2,2 

646 

5  2:2? 

ca«  CD  a. 


7,1 
7,8 
10,2 
9,0 
5,8 
5,4 


Gefindedienft 


PTa  •%  et 

5*D  er 


1 

2 

8 
18 
25 
31 


0,7 
0,4 
1,0 
1,0 
0,5 
0,2 


(Hier  folgt  Tabelle  V.  S.  334  f.) 

Die  Tabelle  V  gibt  Naehweifung  über  die  am  5.  Juni  1882  in  Württemberg 
gezählten  Witwen  nach  dem  Beruf  ihrer  (letzt-)  verftorbenen  Ehemänner, 
mit  Unterfcheidung  der  Witwen  in  folche,  welche  mit  ihrer  Hauptbefchäftigung  er- 
werbsthätig  find,  und  in  folche,  welche  überhaupt  keinen  oder  nur  einen  nebenfäch- 
lichen Erwerb  treiben,  fowie  je  unter  Angabe  der  Altersverhältnifle  nach  Klaffen. 

Hienach  beträgt  die  Zahl  aller  Witwen  des  Königreichs  76699  (vergl.  auch 
Tabelle  III  Sp.  37,  Schlußzeile),  wovon  je  ungefähr  die  Hälfte  einem  Haupterwerbe 
nachgeht,  bezw.  überhaupt  nicht  oder  nur  nebeufächlich  thätig  ift;  genau  kommen 
auf  die  erftere  Kategorie  von  Witwen  38222  oder  49,8®/o,  auf  die  letztere  38477 
oder  50,2  <>/o. 


TOTO  &,  Juni  1882  für  Württemberg. 


337 


Nach  den  Berufsabtheiluiigenj  welchen  die  vormaJigeD  Ehemänner  ÄUgebörten^ 
grnppiren  fieh  Jene  beiden  Kategorien  von  Witwen,  die  noch  erwerbathatigen  zu- 
gleich nach  ihrem  eigenen  Erwerbberuf  dargefteUt  (vergl,  Tab.  III  Sp.  37),  in  ab- 
foluteu  und  in  ProzeDtzahlen  folgendermaßen : 


Zahl  der  nicht      ] 

Zahl  der 

enverbs- 

Zahl  der  Witwen 

oder   nui 

neben-   ' 

thütigen 

Witwen 

Bernfsabtheilungen,  welchen  die 

mit  Haupterwerb 

fachlich 

Erwerbs- 

nach  i 

hreui 

(letzt-)  t  Ehemänner  angehörten, 

thätigen 

Witwen 

eigenen  Beruf    | 

heiw,   (für  die  Schliißfpalte)    in 

welchen    die   erwerbsthätigen 

in  Proz, 

in  Proz. 

iu  Proz. 

Witwen  ihren  Hauptberuf 

der 

der  nicht 

der 

ausüben. 

abfolut 

erwerbs- 
thätigen 
Witwen 
überhaupt 

abfolut 

erw^erbs* 

thätigen 

Witwen 

überhaupt 

abfolut 

erwerbfl- 

thättgtjn 

Witwen  1 

überhaupt 

Land-  und  Forftwirthfehaft .    . 

18  473 

48,3 

17  082 

44,4 

25  233 

ec,o 

Bergbau  und  Indul'trie      .     .    . 

15  933 

41,7 

14467 

37,6 

6  391 

lß,6 

Handel  und  Verkehr     .... 

2  4dl 

6,5 

3  128 

8.1 

4  002 

10,5 

Weeh feinde  Lohnarbeit    ,    .    , 

393 

1,0 

294 

0,8 

1173 

34 

Oeflfenth  Dienft  und  treie  Berufe 

h  j  e  z  n ; 
Eeniflofe  8ulbftändige  und  An- 

910 

2,4 

3  4ÜO 

9,0 

670 

1,8 

rtalts-lnfaiTen     ...... 

19 

0,1 

105 

0,1 

— 

— 

Dienende  für  hÄualiche  Dieufte 
Summe  *     . 

3 

— 

1 

1        753 

2,0 

38  222 

100 

38  477 

100 

3ä222 

100 

Hieraus  ergibt  fich  ^  daß  bei  den  von  Erwerbsthätigen  in  Land-  und  Forft- 
wirthfchaft  etc.,  Bergbau  und  Induftrie,  fowie  in  wechfelnder  Ijohnarbeit  hinter- 
laffenen  Witwen  die  größere  Hälfte  ihrerfeits  erwerbend  thätig  ift,  wahrend  dagegen 
die  Witwen,  deren  (letzt-)  f  Ehemfinuer  den  Handels-  und  Verkehrsgewerben  angehört 
hatten,  zum  größeren  Theile  nicht  oder  nnr  neben (lichl ich  erwerbsthätig  find.  Von 
den  Witwen  ehemaliger  öffentlicher  Diener  (einfchließlich  Militärs),  Aerzte,  Künltler 
u.  f.  w-  Üben  nur  2l^h,  von  den  Witwen  ehemaliger  Selbfländiger  ohne  Beruf  etc, 
nur  Ib^lo  einen  eigenen  Erwerbberuf  aus. 

Die  Vertheilung  der  Witwen  nach  Altergklaflen  zeigt  noch  die  folgende 
Ueberficht: 


Älter  von  .  ,  .  Jahren 

Erwerbathätige  Witwen 

Nicht  erwerbsthätige     , 
Witwen 

abfolut 

1 

in  Proz.  der 

erwerbs- 

thätigen 

Witwen 

überhaupt 

abfolut 

in  Proz.  der 

nicht 
erwerbs* 

thätrgen 

Witwen 

überhaupt 

unter  30     .**.,,,, 

30  bis    „      40 

1    40     „      „      50 

50     .      ,       60 

60    .      „       70     , 1 

70  und  darüber    .    , 

411 

3  055 

7  690 

11793 

10  943 

4330 

1,1 

8,0 
90,1 
30,9 

28,e 

11,3 

154 

815 
2  022 

5  950 
13  329 
16207 

0,4 
2,1 

15,5 
3i,6 
42,1 

Von    den   erwerbsthätigen  Witwen  ftehen  22949  oder  60 ''/a,  von  den  nicht 
erwerbsthätigen  Witwen  8  941  oder  2d^h  im  Alter  von  weniger  als  60  Jahren, 


WDHtemb.  JnbfbacLer  less. 


22 


Die  Ergebiiiflb  der  Viehzählung 

vom  10.  Januar  1883 
für   Württemberg, 

(Vgl  WOrtt  J<alirbücher  von  1 872  I  S.  21  ff.  und  8.  223,  von  1873  l  S  205  m»  von  1877  L  S.  123 

und  S.  143  ff.,  füwie  von  18S0  S.  106  ff.^  ferner  die  Verfngiini?  der  Minifterftin  dca  Innern  und  der 

Finanxen  vom  26.  November  1ÖS2,  RegJll.  S.  161  ff.) 


Nachdem  erftTnals  am  10.  Jnnuar  IST 3  eine  allgemeine  Aufnahme  des  Vieh- 
ftauds  im  Üeatfchcii  Heich  ftattgefimden  liat^  deren  cleHnitive  ETgelmiflo  für  Württem- 
berg im  Jahrgang  1873  Theil  1  diefer  Jahrbücher  auf  Seite  205  ff.  veroftentlieht 
find^  ift  vom  Bundeerath  des  Deutfchen  Beidm  durch  Befehl «ß  vom  16.  Oktober  1882 
{Prot.  §.  348)  die  Wiederholung  einer  allgemeiDeo  VichzahluDg  im  Reich  für  den 
10,  Jaunar  1883 ,  alfo  genau  naeh  Ablauf  eines  lOjährfgcn  Zeitraums ,  angeordnet 
worden. 

Von  einer  gleichzeitigen  hmdwirthfthaftlicben  Gewerhezählung,  wie  folche 
im  Jahre  1873  ftattfand,  wurde  hiebei  im  Hinblick  auf  die  berufsrtatirtifchen  Aufnaliraen 
vom  5,  Jnni  1882  abgefeheu.  Dagegen  hat  eine  Erweiterung  der  l%rhebnngen  da- 
durch Platz  gegriffen,  daß  bei  den  Pferd en^  Mauithieren  tuid  Maulefeln ,  Efelflj  beim 
Rindvieh,  bei  den  Sehafen^  Hchweinen  und  Zielen  auch  die  Summen  des  Verkaufs- 
wert hB  und  beim  Rindvieh,  fowie  den  1  Jahr  alten  und  älteren  Schweinen  außerdem 
die  Summen  des  Lebendgewichts  erniittcU  wurden.  In  Württemberg  erftreckten 
fich  die  Erhehungen,  wie  bei  der  letzten  Aufnahme,  weiter  noch  auf  die  Stückzahl 
des  Geflügels  j  diesmal  jedoch  unter  Befchränkung  auf  die  wirthfcbaftiich  nützlichen 
Geflügelarten  —  Ganfej  Enten  und  ITübncr, 

Die  Erhebung  der  Stückzahl  der  Thiere  gcfehab  nicht,  wie  1873, 
haushaltungsweife,  fondern  fummarifch  nach  Hänfern  cinlchlieölich  der  zugehörigen 
Nebengebäude  und  fonfiigen  Räumlichkeiten  (gefamten  Anwcfen)  mittels  Hausliftenj 
welche  von  den  bctrefteudeu  Hansbentzern  oder  -Verwaltern  ohne  Rück  ficht  auf  das 
Eigenthum  an  dem  im  Haul^  etc.  in  Fütterung  ftehenden  Vieh  auszufüllen  waren. 

Die  werentliehften  Bcftimniungen  hierüber  —  zu  vergl,  Verfügung  der 
Mini  Herten  des  Innern  und  der  Finanzen  vom  26.  November  1882,  Heg,  EL  S.  461  ff,  — 
lauten  wie  folgt: 

„Vorübergehend  (anf  Reifenj  Fiibren  etc)  abwclendc  Viehftückc  und  auch  folche,  welche 
im  Laufe  des  10,  Januar  verkuuft  werden,  lind  mit  anfzuzeiclinen,  liit;geg'en  ift  nicht  mitzu- 
zählen Vieh,   welchrs  im  Laufe  dea  10.  Janufir  ciTt  gekauft  wird,  fowie  nnr   znfri1[lg  und 


«■ 


Die  ErgebnilTe  der  Viöbzählung  vom  10,  Januar  1883  für  Württemberg.  339 

vorübergehend  im  Haufe  anweitiiides.  Miit^ger  und  Händler  haben  auch  das  bei  ihnen 
lltühentie  zum  Schhichtea  oder  Verkauf  bertimrate  Vieh^  foferu  es  nicKt  etwa  erft  am  10.  Januar 
gekauft  ift,  aut'zn führen.  Daa  an  diefem  Tage  anf  dem  Transport  befindliche  Vieh  von 
Händlern  ift  je  am  Wohnort  derfelben  aufzunehmen;  die  am  10.  Jannar  zu  Markt  geftihrten 
Thiere  find  noch  bei  dem  bisherigen  Belltzer  nt  zählen;  dagegen  Hnd  Schafherden  unter 
allen  üniMnden  in  der  Gemeinde  uu  zählen,  wo  He  ßch  anf  Weide  oder  In  Fütternng,  wenn 
auch  nur  vorübergehend,  befinden. "* 

Zu  der  letzteren  Beftinimutig  betreffs  der  Sf^baflierden  ift  noch  befondcrs  za 
bemerkenj  daß  bei  der  Änfuabmc  von  1873  die  8cbafe  nicbt  am  Ort  der  Ueber- 
winterung^  fordern  um  Wohnort  des  Eigentbümers  gezählt  wurden.  Von  der  allgemeinen 
Zählung  mittels  Hansüften  waren  fodauu  In  Württemberg  ausgenonimeii  die  Mi lita  r- 
pferdcj  d.  i.  alle  zu  militärifchen  Zwecken  gebaHeiien  Pferde,  für  welche  Rationen  in 
Natur  oder  in  Geftalt  von  Geld  Vergütung  oder  gegen  Bezahlung  uus  Magazinen  der 
Militärverwaltung  abgegeben  werden;  deren  Aufnahme  wurde,  wie  18715^  von  den 
Militärbehörden  felbft  beforgt, 

Waß  die  Ermittlung  der  Rum  nie  n  deß  Verka  ufswerths  und  des 
Lebendgewichts  der  Thiere  betrifft,  fo  wurden  zu  diefem  Zweck  in  jedem  Ober- 
arat  als  Scbä  tznngßbezirk  (das  OA.  Leutkircb  wurde  in  zwei  Schatzungsbezirke 
getheilt]  durch  fachkundige  Mitglieder  des  landwirtbfchaftüchen  Bezirke  Vereins^ 
znm  Theil  auch  durch  fonftige  Saehverftändige  Erhebungen  über  den  durchfchnitt- 
Hehen  Verkauföwertb.bezw,  über  das  durcbrebnittliche  Lebendgewicht  eines  Tbiers 
mittlerer  Qualität  um  die  Zeit  der  Zäldung  veranftTiltet,  und  die  ErgebnilTe  derfetben 
in  einer  Sitzung  des  landwirthfehaftHchen  Vereinsaußfehuflee  geprüft  und  urkund- 
lich feftgeftellt.  Mittels  der  fo  gefchätzten  DurchfchnittSKalilcn  wurden  fodann  für 
jedes  Oberamt  die  Summen  des  Verkanfswer[bs  und  Lebendgewichte  der  Thiere 
berechnet,  und  aus  diefen  Summen  weiterhin  diejenigen  Tur  die  einzelnen  Kreife, 
fowic  für  das  Königreich  im  Ganzen  hergeftellt 

Bei  den  Schätzungen  wurde  für  die  vcrfehiedenen  Altersftufen  der  Thiere 
als  mittleres,  d.  h.  für  die  Mehrzahl  der  Thiere  am  Zählungstagc  in  Betracht 
konrniendes  Alter  in  weitaus  den  meiften  Bezirken  folgendes  zu  Grund  gelegt: 

Bei  den  Pferden,  und  zwar  Fohlen  unter  1  Jahr  mittleres  Alter  8  MonatCj 
1  bis  2 jährige  Pferde  m,  A,  20  Monate,  2  bis  3jährige  Pferde  m.  A.  32  Monate; 
bei  den  Rindern,  und  zwar  Kälber  unter  6  Wochen  m,  A*  14  Tage,  Kälber  von 
6  Wochen  bis  zu  V:r  Jahr  m,  A.  4  Monate,  Jungvieh  von  '/s  hiß  zu  2  Jahren 
m.  A.  lo  Monate;  bei  den  Schafen  unter  1  Jahr  (Lämmern)  m,  A.  9  Monate;  bei 
den  Schweinen  unter  1  Jahr  (einfcbl.  Ferkel)  m.  A*  3  Monate.  Bei  den  Militär- 
pferden, deren  Werthsabfchatzung  ebenfo  wie  die  Aufnahme  der  Stückzahl  von  den 
Militärbehörden  beforgt  wurde,  berechnet  ficb  das  mittlere  Älter  auf  rund  10  */»  Jahre. 

Wir  ftellen  nun  die  Ergebniffe  der  Viehzählung  in  einer  Folge 
von  acht  Tabellen  zufammen,  von  welchen  diejenigen  zu  Ziffer  I — V  die  Stück- 
zahlen^ diejeuigCD  zu  Ziff,  Vt  — VIII  die  Werths-  und  Gewichtsziffern  zum  Inhalt 
haben  worden.  An  die  Tabellen  felbft  werden  Hch  fodann  noch  auf  S.  372  ff- einige 
Erläuterungen  über  ihre  Einrichtung  bezw.  einige  nähere  Ausführungen  zu 
ihrem  Zahleninhalte  anfchlieäen. 


340 

(c(lr.  ErlUnterans*"  R.  ÜTlf.) 


Die  ErgebnifiTe  der  Viehzählung 

Tiib.  I.   lleberfieht  ükT  die  ErgfbiiilTc  der  Vielizählnog 


J. 

Pferde 

Hamm 

der 

Oberämter, 

«      1 

Zatd  der 
Häufer 

(Änwefeti) 

1883 
bozw*  der 

Haus- 
haltungen 

1873 
mit  Vieh- 
haltung- 

Ge- 
famt- 
zahL 

Darunter! 

noch  nicht  3  Jahre 
alt. 

3  Jahre  alt  und 

Fohlen 

unter 

IJahr, 

Pferde 

Zucht- 

hengfte. 

AcifchUcüHeh 

öder  rorzugs- 

weife 

1^2 

!  (oüch 
nicht  2) 

2-3 

(noch 
i)ielit3) 

IjJS 

'3? 

Jahre  alt 

beoUtet. 

Backnang 

i  1883 

}  187ä  . 

3103 

3Ü89 

761 

83(> 

27 

30 

37 
10 

15 

lü 



511 

4G4 

166 

312 

Befighejra      ,     .     .     »     , 

1883  1 

1673; 

1     2960 
3(>13 

687 

640 

21 
11 

14 

7 

21 

4 

— 

481 

474 

144 

141 

Böblingen      ,     .     ,     .     , 

j  1883 

1  1H73 

i   2mi> 

3  836 

973 

23 

17 
6 

18 
10 

— 

717 
722 

187 
196 

Braekenheim     ,    *     .    . 

1883, 

i  187:i  ' 

3  351 

3  915 

764 

8U1 

41 

40 

48 

25 

34 
*    27 

2 

548 

610 

84 
81 

Cannftatt 

1883 
j  1873 

2  79:1 

3  204 

544 

i     t;54 

2 
3 

2 

1 

t 

4 

— 

20& 

288 

280 

304 

EBlmgoD   ,,,.., 

)  1883 
1873 

3139 

3  4Jm 

1 

568 

491 

7 

28 

25 

4 

— 

187 

271 

207 

178 

BeübroiiQ 

j  1883 

(  1873 

2  916 

3  351 

1176 

1181 

33 
21 

27 

18 

30 
17 

~ 

684 
723 

353 

Lconberg  ,•,... 

(  185S 

(  1873 

3097 

4ö5*i 

1413 

1394 

12 

29 

8 

28 
11 

— 

1149 

1228 

154 

114 

Ludwjpburg     .    .     »    , 

1883 

1873 

3508 

3  71G 

3265 

3112 

15 

4 

25 

14 

18 
10 

1 

760 

757 

375 
328 

ftlarbHch    

1883 

1873 

3459 

4  1% 

726 

68Ü 

27 

15 

41 

7 

16 
9 

— 

511 

50-2 

120 

140 

Maiilbroni) 

j  1883 

\  1873 

2883 

a  3ff4 

im 

8111 

25 

13 

29 

29 

8 

1  - 
1 

S2ä 

G43 

148 
126 

Ncekarfülm   .    ,    .    ,     , 

(  1883 

f  1873 

3470 

3  956 

1218 

132U 

1 
45 

18 

24 

28 
16 

1 
90 

1015 

1052 

97 

103 

Stuttgart,  Stadt     ,    .    . 

)  1883 
}  1873 

825 

KöO 

2  591 

2  6&.I 

1 
1 

1 
2 

2 

e 

8 

46 

2t) 

1297 
1351 

Stuttgart»  Amt ,    .    .    , 

!  1883 

(  1873 

3  708 

4  3<IU 

1105 

13ti4 

i       2 
1      53 

19 
1      52 

10 

36 

Ö7 

77S 
831 

266 

2tJ8 

Va  Illingen 

j  isai 

\  1873 

2  874 

3  422 

im 

07y 

1      21 

;   12 

'    ao 

14 

13 

— 

530 

521 

187 
112 

Waiblingen 

1883 

1873 

3313 

3  822 

443 

54Ö 

14 

5 

14 

7 

9 
7 

227 
269 

161 

244 

Weiusbcrg     ,    .    .    ,    , 
5«kirkr«U    .    .    ,    . 

(  1883 
1873 

)  1883 
t  iÖ73 

3153 

3(jU8 

506 

410 

u 

3 

'      15 

1       4 

21 

4 

— 

353 

255 

l(ß 

132 

!  52062 
610ü4    , 

i 

1823:1 

lö5Ö6 

349 

1    257 

[ 

388 

1    228 

3^ 

6 

,    189 

9213 
9636 

4278  { 
448ä   I 

TOm  10.  Jannar  1883  fOr  Warttymlierp. 

Tftm  10.  Jannar  1S8S  nach  der  Stiiekzahl  der  Tbiere. 


Ml 


II. 
Maul- 
tbtere 

lind 
Maut- 

elei 

jet] 
Alt 

len 
eri. 

IV,    Rindvieh, 

1 

ti 

H 

farot- 
sahl. 

Darunter :                                        1 

älter. 

1        KKlbcr 

Junjcvieh  ',.i 
bis  2Jahre  alt. 

Kiudvieb  2  Jahre  alt 

und  iilter. 

Hilf- 

tSr- 
pferdti. 

SOB- 

Reit- 

und 
Wa- 

pferde 

1 
, .    „    1  von  6 

:  •»'*  6     Wochen 

(""'^^  Uis(noch 

r,*''''*')     nicht) 
Wochen. ^.j^h^ 

alt. 

Ucber- 
1  haupt. 

Dar- 
unter 

zur 
Zucht 

be- 
nutzte 
Bullen. 

Bullen 

(Zucht, 
rtiere). 

Sonftige 

Stiere 

und 

Ochfen. 

Kühe. 

3 

1& 

7 

1 

n 

, 

1 

13460 

439      1 466 

1WI6 

2923 

51 

32 

71 
43 

2607 
3142 

6014 

5  978 

__ 

6 
9 

10 



2 

j     1 

9  «13 

10  188 

311         811 

1            1018 

'    1861 
2  377 

28 

33 

98 

70 

821 
1061 

5  711 

5  662 

1    z 

11 

13 

9 

1    . 

— 

^ 

9ffi7 

10  652 

!     27«  1     610 

992 

1838 
2  217 

31 

26 

52 

58 

1651 

1927 

6500 

5  45« 

i 

9 

10 

38 

- 

1 

10967 

12  565 

422       1291 

1871 

2468 

3  446 

58 
57 

91 

36 

744 

987 

6951 

6  200 

1    1 

51 
52 

1 

1 
1 

1 

6651 
6  739 

96        187 

i             36S 

510 
62ti 

18 
17 

53 
45 

768 
811 

5040 

4  859 

1 

114 
24 

40 

— 

5 

5 

8S16 

9  261 

187         531 

:             756 

,    1397 

ia7t; 

32 

28 

71 
49 

1026 

1488 

5614 

5  532 

— 

49 

14 

* 

— 

— 

9148 

9  508 

348        912 

1239 

2263 

2  606 

48 
46 

79 

60 

621 

728 

4925 

4  875 

4 

S2 
17 

ao 



1 
1 

13834 

ISSöG 

453       1276 

1500 

1    2883 
:■!  0S)0 

61 
45 

72 
81 

1611 

1814 

7539 

7  401 

201& 

67 

70 

7 

— 

1 

0 

11451 

iit;86 

364      1068 

1380 

2  261 

2  743 

53 

m 

80 

78 

1398 
1536 

6280 

5  949 

— 

11 

7 

8 

1 

— 

— 

13360 

'     14  35U 

376 

1 

1226 
714 

,    2  841 
3  447 

36 

42 

78 
70 

1947 

2  643 

6892 

6  976 

— 

10 

8 

1    21, 



1 

J 

9938 

10  927 

aso    1 141 

154S 

2648 

2  9tt8 

46 
46 

85 

70 

1027 
1276 

4  747 

5  035 

4 

11 

13 

20 

. 

1 
1 

14512 

14  300 

661   1   1924 

,           1 862 

;    4357 

1    4  930 

63 

73 

81 

89 

1050 

1  184 

6539 

6235 

826 

811 

415 
479 

'       1 

3 

t 

3 

943 

771 

'       20            7 

12 

24 

30 

1 

1 

32 

8 

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73 

811 

618 

1 

36 

i       1 

1 

1 

1 

11858 

11897 

i     349         944 

1259 

2314 

2  4U8 

75 

iia 

138 

61 

1673 

18;)5 

6440 
6  314 

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9 
7 

2t) 



2 

10917 

1136» 

349       1000 

Hol 

1 

2458 

2ö8'2 

46 

50 

57 

60 

2049 

2  01)2 

5004 

5154 

— 

18 
14 

5 

— 

1 

1 

9751 

10  545 

227         689 

932 

1 

1407 

1768 

3} 
32 

58 
63 

1276 
1589 

6094 

6  183 

— 

1 
12 

1     _ß 

— 

3 

11 

10687 

12065 

387 

5  442 

20 

1270 

499 

2657 

3  486 

51 

55 

82 

60 

846 
1263 

21 164 
25  499 

5655 

5  757 

2841 
2762 

m 

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1873 

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vom  10,  Januar  1883  für  Württemberg, 


343 


(Stüeks^alil  der  Thicre.) 


VI.  Schweine. 

VII. 
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SS 

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928'  132 

43473 

3922 

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2510 

1935; 

33505  1536 

28501 

1 

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1134   285 

37192 

33568 

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2145; 

1789 

30505'  (^ 

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28528, 

2721 

3923 

2^30 

1367 

24338  753 

23238 

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1497 

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111 

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17 

7999 

7818^ 

74 

216 

394 
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6881 

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17 

490 

132 

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973 

895 

364 

155 

33446 

31270 

3854 

4857 

1794 

1826 

2743»'  360 

24587 

14S6 

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4122 

3102 

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1   . 

25 

334 

163 

4 

895 

241 

897  416 

714   107 

1 

34494 

3U420 

4196 

4869 

2482 

1518 

27007  809 

24033 

268 

268 

836  2583 

4278 

1078 

1786 

8 

78 

106 

608 
371 

638  1  m 

802   99 

32281 

25473 

2172 

^  2472 

2515 

1751 

27084  510 

21250 

1 

fUS 

948 

- 

986  3610 
4292 

3385 

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»4657 1 

1 

,  8273 

501-22 

• 

15 

354 

167 

4 

130 
3883 

942 

14744 

8977 

10:J9  249 

1015   IOC 

27818 
24:M8 

&45H49 

488821 

2746 

32<if> 

1314 

1243 

31296 

>5531 

23169'  589 

19870 

8857 

! 

26173 

1U3 

7574» 

797 

4646 

15061 
15655 

6511 

3176 

54279 

68233 

445988  14286 

395057 

344 


Die  ErgebnilTe  der  ViehzShlunj 


(efr.  Erlnatcmnsrcn  S*  372  D 

Fortfetzung'  von 

Tab.  1. 

Zahl  der 
Hgurer 

(Anwelen) 

rsas 

bezw.  der 
Hauft- 

haltungeo 

1873 
mit  Vieh- 
bai tun^. 

1. 

Pferde. 

Nameii 

der 
Oberämte?* 

famt- 
zahl. 

1 

Darunter; 

noch  nicht  3 
aU. 

Jahre 

3  Jahre  alt  und 

Fohlen 

1  unter 
IJahr 

Pferde 

Zucht- 

hengfte. 

Auafchließlich 

oder  voTiHM- 

weife 

1^2 
(nonb 
nicht  2i 

1 
2-3 
(noch 

nicht  3) 

Jahre  alt 

benutzt.       , 

Balingen 

1883 
1873 

'  459Ö 

5(>Jl 

1177 

12J32 

38 

52 

38 
22 

86    , 

33 

_ 

930 
1004 

130 

183 

Calw ,     . 

(1883 
1873 

2  750 

3  3^7 

886 

9 

10    ' 

67 
2 

34 

13 

„„ 

685 

67B 

120 
179 

Freudenftadt 

1888 

1873 

3&i9 

4  068 

1 120 

1102 

21 

19 

1      52 

i      13 

36    i 

17 

1 

658 
727 

289 
305 

Herrenberg    ,    ,    *    .    . 

[1883 

1873 

3415 

3  867 

im 
1033 

70 
15 

34 

13 

S6 

6 

— 

985 

884 

75 
107 

Horb     .,*.,.. 

[1883 
1873 

S083 

3^61 

946 

9119 

33 

7 

28 
15 

20 

8 

„^ 

758 

765 

95 
113 

Nagold 

1883 

1873 

3268 

3  915 

1112 
l  135 

25 
'3 

57 

20 

30 

12 



783 

850 

208 

2ü9 

Neuenbürg     .    ,    .    .    , 

1883 
1873 

2712 

3  589 

660 

2    ' 

27 

7 

i    ' 
4 

^^^ 

1     255 
259 

331 

372 

Ntlrttngen 

188S 
1873 

3547 

4  219 

420 

4ö9 

8 
6 

8 
4 

8 
9 

255 

298 

136 
13& 

Oberndörf     ,    ,    ,    ,    , 

1883. 

1873 

BIOS 

3  420 

1075 

1007 

85 

30 

26 

22 

34 
22 

,^ 

78:^ 

160 
137 

Reutlingen 

11883 
:  1873 

S81S 

4  706 

1297 

1  3ö8  , 

52 

21    , 

39 

1      ^' 

27 
9 



828 
932 

294 

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Rotte  nbnrg 

[1883 

1873 

4038 

4  671 

m 

765 

^ 

22 
4 

18 

7 



650 

644 

79 
100 

Rottwei! 

1883 
18T3 

43(K) 

4  9oä    ' 

1479 

1545 

85 
69 

48 

57 
30 

1123 
1210 

149 
153 

SpaicMngen 

1883 

1873 

3288 

3^26 

582 
621 

28 
20 

27 

1      22 

13 

20 

440 
481 

70 
75 

Sulz , 

jl883 

!  1873 

2665 

3  2UÜ 

1076 

lom 

77 
42 

46 

34 

47 
26 

_  1 

3 

817 

834 

81 
75 

Tübingen • 

188S! 

1873  ■ 

3834 

4  63i* 

856 
711 

17 

28 
6 

19 

10 

U 

11 

504 

473 

248 

Tuttlingen      .    »    .    .    , 

1883 

1873 

3  319 

4  213 

1057 

1252 

66 
71 

47 
67 

40 

40 

~7 

796 

961 

102 
92 

Urach 

Stetwvin-iiMkretsi     .    . 

[1883 
1873 

1 

1883' 
1873 

3863 
4*249 

f 

1237 

1306 

63 

60     ( 

85 
38 

72    ' 
36 

27 
55     , 

820 
923 

163 
189 

69180 

69  870 

17025 

17  06^ 

654 

409    1 

'    679 

361 

531 

3ü2 

41 

83 

12032 
12  695 

2  723 
2  978 

vom  10.  Januar  1883  für  Württemberg. 
(Stückzahl  der  Thiere.) 


345 


11. 

Maul^ 
thiere 

und 
Maut- 

eFel 

jed 
Alt 

IIL 

Erel 

en 
ers- 

IV.  Rindvieh,                                          1 

2  '-' 

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Ge- 
ra TD  t- 

z  a  h  1. 

Darunter:                                           1 

älter. 

KÄlboT 

Jungvieh  '/< 
bis  2  Jahre  alt 

Rindvieh  2  Jahre  alt 
und  älter. 

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pferde. 

Son- 
rtfge 
Reit, 
and 
Wa- 
ffen- 
pferde. 

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Ueber- 
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Zucht 

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Bnllen. 

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(Zucht- 
rtiere). 

Sonfiige 

Stiere 

und 

Ochfea. 

Kühe. 

. 

5 

2 

35 

— 

2 

IS  411 

U17& 

543      1328 

1991 

2838 
3  695 

48 
47 

55 

58 

1360 
172-2 

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6  713 

1 

81 

22 

1 

12 

4 

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10460  , 

10814 

1     315        647 
919 

1565 
1654 

40 

108 

89 

1460 
1(J41 

6305 
6liU 

1 

65 

1» 

13 

■ 

1 

1 
2 

1280^  ' 

Ulm 

550      1432 

1965 

2061 

2  869 

66 

52 

79 

72 

14^ 

1H31 

7191 

7  45» 

— 

8 

17 

— 

1 
1 

12  413 

12  677 

1     429         942 

1338 

2  797 

2  908 

27 
36 

84 
61 

1151 
1495 

7010 
G**75 

— 

12 

11 

18 

— 

2 

10073 

9  766 

370        914 

1284 

2447 
2137 

50 

45 

89 
48 

507 

614 

5680 
6073 

3 

15 

2» 

7 

— 

3 

10519 

U244 

333          751 

1168 

1708 

1759 

67 
33 

90 

76 

1069 
liö5 

6568 

6  956 

18 

2 

— 

— 

7459 

235         533 

738 

9^ 

1202 

46 

31 

5S 

52 

1 

41B 

562 

5303 

5634 

1 

1& 

6 

7 

— 

1 

11241 
11584 

340       1078 

1407 

2472 

2533 

31 

28 

69 

58 

1617 

19ö6 

5665 

56t>0 

— 

25 

13 

19 

2 

8 
4 

11379 

11942 

439   !   1152 

1723 

304         890 

i           1456 

(    2319 

2  706 

17 
41 

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1      '' 

1100 
1317 

6109 

6141 

— 

57 

24 

36 

3 

2 

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2  442 

16 
35 

[     56 

i      45 

1717 
1763 

5506 
5674 

1 

60 
5 

U 

. 

1 

12860 
13  276 

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1            1 691 

2677 

2  891 

25 

40 

'     68 

;      59 

1077 

1330 

7287 
7  3115 

3 

17 

16 

67 

- — 

23 
36 

15325 
J6  737 

1     711       1 915 

1            2  610 

3337 

4  084 

50 
74 

149 

«7 

14^4 

1935 

7679 

8021    , 

— 

4 

3 

30 

* 

^ 

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9  «63 

359         950 

1471 

14?2 

2160 

13 
23 

57 

511 

ÖOO 

5091 

Ö383    , 

— 

8 
5 

74 



1 

10682 

'    11221)  1 

466      1426 

1635 

2552 

27&5 

20 

21 

65 

66 

952 

1429 

5171 

5  335    1 

7 

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11   1 

1 

10 

1 
1 

— 

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52 

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2  635 

5  774 

5  669 

a 

6 

22 

65 

— 

— 

10  m 

11416 

362       1010 

1620 

1952 
2  464 

21 
35 

65 

71 

1069 

1501 

5670 

5  760 

7 
12 

7 
16 

57 

n 

16 

1 
3 

12386 

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2566 
2  998 

41 

45 

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1S12 

1061 

1 

1681 

17Ö6 

6551 

6653 

SM  , 
229 

472 

43 

100 

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204  US!) 

7074     18686 

25  898 

38052 
44137 

605 

661 

20788 
25  632 

104871 

1U7  361 

346 


Die  Ergelmtlfe  der  ViGh^ahlang 


Ccfr»  ErlÄuternfinf^ii  8. 

T,2  f.) 

F 

ortfetziiug  von  Tab.  I, 

Namon 
der 
Oberämte 

r. 

Ge- 
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zahl 

V.  SohafF. 

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Barunter: 

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nfcbe)        1 

veredelte  Fleifch-, 
fthafe  (enf^lifebe) 

Baftardfchare 

Land* 

1 

\    unter 
1  Jahr 

alt 
{Um- 
mer). 

1  Jahr 

alt  vind 

älter. 

unter 
1   Jahr 

alt 
tLäm- 
mer). 

1  J 
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alt 

ahr 
und 
er. 

b. 

unter 

1  Jahr 

alt 

(Lämmer). 

1  Jatir  alt, 
und  fllter, 

♦ 

unter 

1  Jahr 

alt 

(Lämmer). 

a; 

b. 

a. 

b,  1 

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a.  1  b.^ 

a. 

a. 

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a. 

b. 

a. 

b. 

Bnlirigen    .    .    . 

i  1883 
]   1873 

5720 

8tiö4 

1 
92 

1 

92 

280 

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119 

475 

475 

374 

374 

1726 

1725 

Tö4     704 

Calw     ,    .    .    . 

1  1883 

1  1878 

4649 

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1 

35 

- 

153 

- 

3 

— 

26 

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884 

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2779 

1428 

• 

122  1    365 

1 

FreuUt^niltadt .    . 

iS7H 

2507 

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1 

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Hurrenberg    .    . 

1  isss; 

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1771 

1713 

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1  1883, 

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■ 

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(  1883 
t  18T3 

1183 
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— 

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58 

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1  1883' 

1873 

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60 

180 

1 

- 

62 

1  1488 

iin 

•  1 

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5f)38 

— 

377 

Obt?rndörf     ,    . 

1  1883  li  2753 

[  1873      2322 

i  _ 

J- 

120 

- 

62 

.^ 

24» 

1     599     483. 

1645 

1268 

43 

43 

Reutlingen     .     , 

(  1883      4556 

'  1^73      «580 

120 

1    • 

178-365 

1 

^  585 

— 

2 

— 

1 

1 

879 j    319 

1&74 

1353 

368 

* 

368 

Rottcuhnr^    .    . 

j  1883  1    2175 
)    1873  'i   440Ö 

1 

23'|    - 

1 

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429 

— 

12 

— 

6 

1     267     232 

9ö8 

523 

S45 

245 

Roltwell    .     .     , 

j  1883  IS  5038 
1873  '    4024 

1  18a^        482 

1873       J026 

il 

i  1883  1    5172 

1   1873  ,    742U 

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197     181 

1      ■     i     ' 

2Ü6 
1096 

1050 

22 

590 

• 

22 
562' 

Tübingen  .     .     , 

(  18^      Ö030 

)   1873       7804 

- 

124    - 

■   1     * 

269 

— 

1 

« 

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Tuttlrngen .    .    . 

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1   1873  j    4168 

— 

1 

94   - 

* 

33   - 

419 

— 

1 

— 

1 

137 

42 

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1  1883    730TO 
)   1873    9J75*> 

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1  • 

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218f. 

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8419 

26387 

— 

346 

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357 

10243   7738 

*                    . 

4289 

- 

5805 

"    1 

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347 


(StSekzjiljf  der  Tliiere,) 


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Enten. 


1866 

1914 

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1871 

25951 
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348 


Die  Ergfebtiiffe  dor  Yiehzahlung 


(ofr,  Ei-lfttitening^en  S.  V2  f,> 


Fortfetxun^  von  Tab.  1. 


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Pferde 

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der 

Oberäüi  tcr. 

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1883 
bezw.  der 

Haus- 
halfiiTigeu 

J873 
mit  Vieh- 
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samt- 
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Darunter : 

noch  nicht  3  Jahre 
alt 

3  Jahre  alt  und 

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IJahr. 

Pferde 

Zncht- 

hengfte. 

Ansichlioßlicb 

oder  vorzngfl- 

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nicht  2j 

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(noch 
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1873 

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1883 

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1873 

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2  221 

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1873 

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631 
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141 

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«1883 

1»73 

1   2  im 

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(  1873 

,     4099 

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1732 

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109 

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2 
2 

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246 

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1883 

1873 

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11883 

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1 

1              1 

1 

1 

1 

1 

1 

vorn  10*  Januar  1SB3  ftlr  Württemberg. 


349 


(Stüekzabl  der  Tbiere.) 


11. 

IV.    Rindvieh. 

CSI 

Darunter: 

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MauU 

1 

älter. 

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IIL 
Elel 

Kllber 

Jungvieh  V^ 
bis  2  Jahre  alt. 

Rindvieh  2  Jahre  alt 
und  älter. 

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1 

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nicht) 

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Bullen. 

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12 

18 



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11  872 

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2268 

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51 

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12  797 

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2  657 

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2  894 

5  586 

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26 

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1 
1 
1 

1 

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835 

08  901 

699 

930 

42  347 

100990 

350 


Die  ErgebpifTe  der  Ttehzählang 


<c&.  ErlAutonin^un  B.  312  f.) 


Fortfetzan^  Ton  Tab,  I. 


Namen 

der 
ÜborSniter. 

V.  Sohafe. 

Ge- 
ratnt- 
zahl. 

Darunter : 

ferne  Wolllchafe 
(l'panircbti)         | 

veredelte   Fleifoh-I 
rchafe  (uDglil'che)! 

Bxitardrchftfe           j 

Und- 

unter 
1  Jahr 

alt 
(Läm- 
roer). 

1  Jalir 

alt  (iml 
älter. 

1 
unter 
I  Jalir 

alt 
(Utu- 
merl. 

1  Jahr 
ak  uüd 

iilter,    ' 

unter 

1  Jahr 

alt 

(Lämmer). 

1  Juhr  aft  1 
Tintl  Jllter. 

Uöter      ; 
1  Jahr 
alt 
(Lämmer). 

1 

a. 

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a.      b. 

a. 

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b. 

a-        b. 

a. 

b. 

.  |b.  ; 

Aalen     ....       Jl» 
Ci-ailshoiiD .    .     .     \]^ 
Ellw«ngen.    •    •     }  {^ 

1 

Gerahroim.    .    .       }§^| 
Gnitlml.     .     .     ■     tlS; 

"^" fl^ 

Heidenbeira    .    .       :gyg 

Mürr^entheim  -    -     j  ]g^ 

Nür«sheira  ■     -    *     j  |^ 

18RA 

Oehiingen  .    .     ^       J^^ 

Schorndorf     .     .       J^ 

WeUhelm,     .     ^     jS 

Jagrtkreh    ^    ^    Uli 

1974» 

16950 

I2Slß 

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19231 

17747 

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1 
14268 
12437 

12375 
17446 

28731 

29676 

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1*3169 

17884 

j  18ö94 

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6921 

11345 

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1252 
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• 
1820 

4666 

1660 

1551 

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1207 

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1319 
1788 
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288 
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1670 
3906 
122.1 

• 

1474 

589 
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14968 

3125 

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1 

14356 
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8349 

* 

1743 

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1      • 
1    4129 

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6419 

11370 
3082 
9012 
4603 
2371 
7303 
1743: 

20679 
5105 
4339 
3061 
3931 
1356 

5856 

1      . 

1 

1871 

T  1 
1 

733 

469; 

8342 

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1974 

1918 

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17.t5| 

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1 
1752 

1913' 
■     1 
215{ 

2313 
-     1 
108 

• 

37 

• 

1 

2465 

* 
1 

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534 

36 

1 

1074 

J4294Ö 

3146Ö 

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1  83811 

1       , 

i 

11813 

20365^1 

1 

vom  10.  Januar  1885  fQr  Württemberg, 


351 


tückxahl  der  Thiere). 


fchafe 


1  Jiibr 

»U  und 

älter. 


Überhaupt 


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1  Jahr 

alt 
^  {Läin- 

luer). 


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alt 
und 


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16950 

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17747 

2243'  8215 

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7266 1  15!»34 

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3a52|  10916 

12437 

3671  [  9704 

17446 

6429I  22302 

29676 

3794 1  Umi 

667dl  11305 

1881*4 


1055':  1567 


4372 


3352 


2016 


761 


692  J 

S864I  7481 
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1023!  4240 

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VI.  SchwelnCi 


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Darunter  t 


unter 
1  Jahi 

alt 


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6666 

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1  Jalir  alt  und 

älter 


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4306.   , 

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27 
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14 

51 
5 


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1^8  2020 


103 

1585 

120 

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172 

1008 

299 

724 


2S7;1638 


18  164 


531 


40 


505 

03 

108 


6602  9029 


VII. 


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1115 

1045 

842 

324 

312 

1109 

913 

629 

387 

340 

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1529;  146 

1357,  351 

2063  !  32;> 

1406  195 

22451  267 

1524'  349 

2728  I  281 

1704  375 

266ü  I  231 

1005  260 

21851  192 

1725  414 


2360 

1241 

1486 


141 

415 

431 


1748,  275 

2116  I  239 

1844,  422 

1950 I  240 

1254  285 

1565  181 

17991  504 

1944  226 

709,  280 

1380 I  172 

1077  210 

2471  '  158 

19483  4522 

285Ö7  3225 


IX,  Geflügel. 


mni:c. 


2^70 

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22si3 

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2783 

2903 

1835 

1763 

3645 
3539 

3570 

3070 

5313 

540« 


4:^SS  '  2859 
2905 


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28K»s 


3424 

3942 


Enten 


Hühner  («lol 
TrutliTihncr). 


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1594 
1838 

773 

620 


811 

1571 

1307 


19015  187 

15498 

I 

253911  651 

21083 

I  340551  343 
26821 

217231  022 

17^46 


12851  34S59  1375 

992 'f   30786 


JU2(u  3008 
2717S   3515 

mm  I  5312 
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45r»7l  :  6814 
:j9(U16i(  5763 

2**S?J;'  5009 


2242 

2387 

1414 

1043 

2101 

1838 

1609 

1328 


185971  690 

16264 

27520!  817 

23473 

25208!  948 
22125 

318^!  1101 

28313 


14671  367441  1149 


1060 


33043 


10581  23510|  302 


2:^00 

.4589 

992' 

1 

41358 

4964 

16SS 

37:J28 

5671 

IÖ30J 

25t  N 15 

1033 

'    968 

2;JjHi 

1505 

1083 

20S13 

1460 

1251 

1SH)2 

1231 

1072 

453960 

50529 

19979 

3^1239 

516»4 

1ÖU33 

;ni8 


33413;  1328 

30t?37 

23067^  243 

20626 
I 

17780i  322 

16099 


37331410188 

321522 


w 


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mm^m 


-.^ 


■^PP 


S52 


Die  ErgebnilTe  der  Yiebzithlung 


(cEt.  ErUdl^rDD^eti  S.  ^Tl  f.} 

Forlfetzung^  von 

Tab.  l 

1. 

Pferde. 

NamcD 
der 
OberÄmt 

er. 

Zahl  der 
Hiufer 

(Anvvefen) 

1888 
bezw.  der 

HauB- 
hÄltungen 

1873 
mit  Vieh- 
balttiDg. 

Ge- 

famt- 
zahL  ^ 

Darunter: 

noch  nicht  3  Jahre 
alt 

3  Jahre  alt  und 

Fohlen 

nnter 

IJahr. 

Pferde 

Zucht- 
hengste. 

AusfchlieBlich 

oder  vorzugB- 

weife 

1-^2      2-3 

(noch     [noch  ■ 
nicht  2),  nicht  3) 

1 

£u  land- 

wirthfch. 

Arbeit 

''4 
II 

=  52 

Jahr« 

i  alt. 

benützt 

ßiberacb  .         ,    . 

1888 

'    '        1873 

3951 

3  985 

8998 

4U37 

249 

198 

275 

1     204 

246 

239 

2- 
10    1 

8005 
8193 

»6 

U9 

Blaubeuren   ,    .    , 

1  188S 

2560 

2bm 

2336, 
2  331 

148 

138 

im 

165 

143 

U8 

4 

3 

1761 

1802 

112 
9S 

Ehingen    .    .    ,    , 

f  1885 

■    '    (  1873 

8426 

3  567 

2671 

2  741 

258 

194 

202 
1     152 

167 

12Ü 

3 

4 

1921 
2148 

102 

im 

GeiBlingen     .    .    . 

1888 

'    '        1873 

1      3337 

3ööf) 

2035 

if*6y 

1     108 

133 

130 
84 

105  1 

7IJ 

8 

1    ' 

1378 
1422 

272  1 
225 

Göppingen    .    .    . 

(  1888 

'     '     \  1873 

3  779 

4  047 

1368 

1281 

49 
84 

59 
24 

55 

29 

1 

893 
929 

295 

239 

Kirchbelni     .    *    . 

1888 

'    '        1873 

3658 

4132 

566 

51)8 

13 

10 

14 
15 

8 
5 

2 

322 
286 

205 

174 

Lanpbeim      .    .    . 

i  1888 

'    ■    *  1878 

3  459 

3  Ml 

2724 

2  721 

253 

159 

249 

189 

133 

131 

6 

16 

1687 

1797 

138 
143 

T^eutkirch      .    .    . 

1883  1 
■    '    i  1873 

2975 

2  94*5 

S372 

3  394 

156 

im 

138 
105 

124 

90 

2 

3 

2792 

2  979 

134 
93 

Münfingen     .    .    * 

1  1888 

■    '     f  1873  ^ 

8751 

4  01ti 

2889 
2  958 

266 

206 

238 

165 

146 

119 

82 
79 

1959 

2190 

189 

108 

Ravensburg  *    •    . 

f  1883 

'    '     i  1873 

3406 

3  295 

2977 

2  974 

98 

85 

96 
79 

100 

63 

2 

2396 

2  376 

228 
325 

Riodlingen     .    .    . 

f  1883 
'    *    i  1873 

3  756 

3  961 

2684 

2  831 

1     198 

149 

204 
139 

126 

100 

_ 

1959 
2  266 

159 
152 

Saulgau    .... 

(  1883 
•    •    \  1873 

3483 

3504 

2763 

2  840 

171 

144 

151 

107 

143 

105 

1 

1 

2155 

2  369 

119 

93 

Tettnang  .... 

(  1883 
•    •    (  1873 

2809 
2  786 

1410 

1368 

34 

32 

50 

29 

34 

33 

5 

1136 

1164 

128 

97 

Ulm 

(1883 
•    •    (  1873 

3150 

3163 

4402 

4166 

220 

208 

180 

186 

119 

90 

5 

2 

2452 

2  468 

469 

470 

Waldfee  .... 

(  1883 
•    •    (  1873 

3161 

3  035 

3  787 

3  931 

151 

135 

198 

156 

191 

159 

4 

7 

3096 

3375 

118 

81 

Wangen    .... 
Württemberg 

(  1883 

•  •    \  1873 

(  1883 

•  •    \  1873 

(  1883 

•  •    \  1873 

2427 

2388 

2268 

2  210 

75 

41 



66 

39 

52 

36 

— 

1905 

1928 

148 

132 

53083 

54  515 

42245 

42259 

2437 

1966 

2412 

1838 

1892 
1507 

112 

141 

30767 

32  692 

2992 

2685 

211672 

235416 

96885 

96  970 

4408 
3170 

4286 

2  977 

3281 

2  852 

166 

417 

66431 

69  990 

12845 

12567 

vom  10,  Januar  1883  für  Wiirttomberg, 
(Stückzahl  der  Thiere.) 


353 


II. 

MaDi 

tbiera 

und 

MauU 

efel 

jed 
Alt 

111, 
Etel 

m 
era. 

IV.  Rindvieh.                                            | 

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Ge- 
ra mt- 
zahl. 

Darunter:                                            1 

älter. 

Kälber 

Jungvieh  Vs    ^ 
Mb  2  Jahre  alt  | 

Rindvieh  3  Jahro  alt 
lind  filter. 

MJli- 

tär- 

pfefde. 

18 

8oii- 
ftige 
Reit- 
und 
Wa- 
1  gen- 
pfcrde 

1  von  6 

"'  l   .Wochen 

"'»«''*■'  t/.  Jahr 
alt. 

Uebor* 
haupt. 

Dar* 

unter 

aur 
Zucht 

be- 
nüzte 
ßulleo. 

Btilkn 
(Zucht- 
rtiery). 

Sonlltige 

Sllere 

und 

Ochfeu. 

Khhf, 

15 
26 

152 

'     - 

— 

27190 

28  0^4 

1042      3085 

3  657 

1     768S 

!     8  a24 

319 

322 

426 

32U 

984 

1432 

139T0 

14  331 

— 

6 

7 

121 



— 

13571 
13  284 

'      6(0      1896 
1            2236 

5204 

3  4H2 

85 
76 

117 
107 

180 
365 

7534 
7144 

4 

2S 

13 

I&9 

— 

2 

18174 

19  388 

902       2591 
3  446 

5103 

5  948 

124 

173 

222 
172 

383 

519 

8973 

'J3U3    i 

— 

39 

33 

'     75 

— 

2 

1 

12  760 

13  303 

584      1372 

1915 

2  735 
3311 

64 

86 

139 

106 

696 

952 

7234 

7  019 

— 

la 

25 

42 

1 

2 
3 

13657 

14  464 

553      1547 

2  093 

2671 
3292 

52 

45 

84 
6] 

1215 

1529 

7  587 

7  49(1 

2 

4 
U 

7 

1 

1 
10 

11171 

12  in 

478      1362 
1821 

1 

2059 

2  5B4 

40 
65 

68 

51 

794 

127J 

6410 

6  39C» 

274 
266 

30 

146 

^ 

1 

19258 

19  682 

747      2600 

2  948         > 

5299 

hSbb 

212 

173 

182 
145 

533 

573 

0897 

1U161 

— 

26 

24 

fiO 

• 

1 

4 

4 

23674 
25  279 

1067       1596 
2  734 

5661 

6  930 

S46 

446 

1 

431 

313 

6a4 

1177 

14  263 

14  125 

15 

39 

76 

227 

— 

— 

16426 
17  227   i 

721       1995 

S505 

■ 

4104 

4  749 

70 
53 

147 

133 

1202 
1273 

8  257 
8  5(J2   , 

1       2d 

35 

20 

75 

-, 

4 
2 

21961 

23  917 

919      2504 
3127 

4T7ß 

5  943 

170! 

174 

f 

253 

157 

3  218 

4191 

10296 

10  49t» 

i 

38 

16 

178 

— 

— 

21671  1 
23(171 

1031       3150 

3  796 

5  701 

6  374 

116 

134 

194 
ii-A 

1081 

1298 

10  514 

11  462 

6 

23 

15 

146 



3 

1 

20195 

21  177 

725  1    2278 
2  792 

5260 

f»2öO 

177 

162  i 

242 

213 

2008 
2tl74 

9687 

10 1)48 

— 

28 

8 

20 

• 

— 

1 

15248 

15  919   1 

18116  1 

17  936  1 

704  '    1331 

1797 

1 

2671 
3  272 

77 
70 

92 

79 

2513 

3  377 

7  937 
7  394 

914 

708 

43 

34 

74 

. 

6 

1      685      2509 
2794 

4856 
5  216 

247 
242 

270 

166 

4^ 

64t 

9364  , 

9  119 

1      — 

29 

18 

118 

1 

2 

23826 

2ä503 

938      2632 

1             3  419 

7098 

7  776 

472 

365 

483 

432 

1025 

1664 

11650 

1-2  212 

H 

S2 

34 

65 

— 



20437  ; 

21383  j 

1 270       1  758 
2  906 

S727 
4Ö26 

353 

303 

108 

157 

892 

1593 

12  682 
12  201 

1317 
1047 

416 
383 

1(HS0 

1 
4 

25 

24 

297335 

311  673 

ia026  ]  3420B 

43  984 

72608 

82  742 

2924 

2  888 

3458 

2  758 

17  785 

24  729 

156256 

157  460 

4079 
3836 

1889 
1661 

2896 

• 

15 
25 

109 
174 

904139 

946  228 

'3418&  !  96S0O 
122  544 

i 

211262 

239  625 

i 

5060 

5Ü88 

7624 

ö  760 

93  231 

118  2Ü7 

459  737 

460050 

ivamomt».  Jftjiriiachor  tms. 


23 


l  _^ 


^ 


Die  ErgebnifTe  der  Viehzählung 


(cfr.  Erlanternngeii  B.  aTl  f.) 

Fortfetzung  von  Tab.  l 

; 

Namen 

der 

OberÄmter. 

V.  Schafe. 

Ge- 
famt- 
aahl. 

Damnter : 

feine  WolKchafe 
(rpanilcbe) 

veredelte  Fteifch- 
Jchafe  (englifchf^J 

Baftardfchafe 

Laad- 

untei- 

1  Jahr 

itit 

(Läm- 
mer).    ; 

1  Jahr 

alt  und 

älter. 

unter  , 
1  Jahr 

alt 
iLÄm- 
nier). 

1  Jahr 

alt  und 

älter. 

iinter 

1  Jfthr 

alt 

(Lämmer). 

1  Jahr  alt 
und  iilter. 

unter     ^ 
1  Jahr    ' 
filt        1 
(Lämmer). 

1 

a. 

b. 

a. 

h. 

a. 

b. 

H. 

b. 

a. 

b. 

a. 

b. 

a. 

b.    [ 

Biber«ch   -    -     .     j  I^ 
Blaiibeuren    .    .    |  |^ 
EWneen     -    .    .    {  S 
Geislingen      .    .     j  ]§§ 
Göppingen     -    .     j  }§§J 
Kirchhd»,.    -     .     (  Jg?i 
Laupheim.     .     .     {  {|^ 
Leutliirch  ■    ■    •    {  1§§? 
Münfingen.    ,    .     |  \^ 
Ravonsbnrg  .    .     |  }^ 
Riedlingen     ■    .     j  }^ 
Saalga«     .    -     .     {  S 
Tettnang  -    -    ■     {  ]g^ 

Waidfe«    .    -    .        S 
Wangen    ■    •    -        Igg 

Wnrltemberg     j  \^ 

3478 

39«) 

0923 

,    6174 

'   2914 
1    *)97 

'  1544<V 

5793» 

,  5<)70(* 

31470 

37984 

2599 

344€ 

3379 

2801 

6600 
5713 

6105 

6839 

2307 

1585' 

1    1966 

I716i 

1 

18U 

2872 

18641 

189Ö2 

7497 

,    6314 

2011 

loüäj 

511 

- 
_ 

511 

319 

126 
5S6 
404 

3S 

< 

55 

72 
447 

lU 

6 

278 

258 

166 

23 

2800 

990 

* 

980 

1 
810 
206 

985 

* 

989 

• 
* 

343 

74 

445 

&09 
^    1 
10 

'    1 
2 

85 
749 
140 

13 
536  r 

13 

5 

5 

190 

273 

■ 

16 

30 

2 

229 

2 

32 

33 
36 

• 

* 
• 

■ 
• 

118 

3t 

8 

787 

1d3 

8 

28T 

> 

3 

* 

61 

103 

4 

209 

2309 

656 
IMO 
1119 

3658 
16385 

6335 
590 
691 

1149 

1350 
540 
167 
575 

* 

3929 
2350 

631 

1540 
988 

3393 
14871 

6335 
540 
516 
991 
674 

452 

* 

159 

265 

3671 

2071 

455 

1615 

4982 

1502 

9597 

39666 

1S555 

1618 

2688 

4451 

3856 

1767 

1414 

741 

12236 

4947 

1896 

3877 

129S 

8950 

35220 

18555 

1175 

1753 

3388 

3059 

1678 

1409 

595 

11384 

3891 

499 

305 

193 
231 
370 
1195 
165 

104 

318 
119 

807 

* 
* 

890 

• 

t 
206: 

1 

76 

• 

199 

• 

231 
1207 

• 

1195 

•  1 

161 
90 

■ 

84 
lOi 

78 
318 
119 
807 
290 

* 

316 

• 

1 

169810 

ie(;ä87| 

416S4 

375&2 

109434 

98122 

45S7 

5464 

« 

,550101* 

5772911 

1005 

8048 

252Ö 

18651^ 

\ 

515 

2853 

1228 

7933 

1 

117837 

9-2371 

Iß4678 

256850 

23866 

39951 
1 

«p 


Tom  10.  Januar  1883  für  Württemberg. 


Ntficfezahl  der  Ttiiere.) 

VI.  Schweine. 

— 

VII. 

'S 
=  ö 

Nr* 

i| 

VlIL  Blenen- 
rti^cke. 

IX.  GeHUgel. 

Ge- 
famt- 

Darunter : 

faral:- 

Dar^ 
unter 
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be- 
weg- 
lirht?r 
Wa- 
ben* 

Ge- 

famt- 
7.  a  h  L 

Und  zwar;                | 

fahafe 

flberbaiipt 

unter 
1  Jahr 

alt 

fein- 
khlluai. 
Ferkelj. 

1  Jahr  alt 
älter 

und 

D 

S 

'S 

CO 

1 

Gänfe. 

Enten- 

Htthner  (eitel, 
Truthühner). 

1  Jahr 

alt  tind 

älter. 

unter 
1  Jalir 

alt 
(Um- 

mer). 

l  Jahr 
ait 

lUlÜ 

älter. 

3 

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b. 

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1 

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F- 

1334 

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vom  10.  Januar  1883  für  Württemberg. 


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Diß  ErgobntlTo  der  Yiehzihlan^ 


<cf^.  Erlilalerusg^fii  ^.  377.) 


Tab.  VI.  Verkaufswerlli  benv.  Lebendgfiwiclit  Arr 

A.  Terhaufawerth 


t*  Pferde. 

111. 

7 

IV.  Rindvieh. 

Verk. 

lufawerth  in  ; 

Mark  zu  rammen. 

Verkaufs  werth  in  Mark  zufamnieti. 

Noch  nicht  3  Jahre 

3  Jahre  alt  und 

Kälber 

Bind  Vieh  2  Jahre 

Namen 
der 

alt 

Alten 

£3 

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Jungvieh 

ind  älter. 

Pferde 

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Oberärater. 

Fohlen 
unter 
IJahr. 

1^2 

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nicht  2) 

2-3 

(noch 
nicht  3) 

1 

1 

Ver- 
kaufs- 
werth 
in  Mark 

bis  G 

( 110  eil 

mcht  ü) 

Wochen 

von  6 

Wochen 

bi» 
Vi«  Jahr, 

Vt^2 
Jahre 

alt. 

Bullen 

(Zucht- 
Itiere). 

1 

Sooftige , 

Stiere 
und     : 
Ochlen, 

Jflhre  alt- 

7uf. 

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Backnang   .    , 

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Böblingen    ,     . 

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42700 

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Brackenheim  , 

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25I00(J 

— 

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36470 

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Heilbronn    .    . 

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543000 

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Leonberff    .     , 

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Ludwigsburg  * 

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28000 

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Marbacb      .     . 

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24960 

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Mauibronn  .     . 

2250 

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3200 

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— 

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56640 

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48300 

585550^ 

Vaihingen   ,     , 

2100 

4000 

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— 

100 

11168 

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294960 

18525 

717150 

Waiblingen 

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451^0 

4275 



203000 

— 

60 

7945 

48230 

211050 

18850 

4466^)0' 

Wüinsberg  ,    , 

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3375 

6300 

— 

182400 

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150 

,    11610 

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318840     24600 

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1165 

170575 

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4558790 

412400 

6743960 

Balinpfen.    .    . 

5320 

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426000 

19075 

122240 

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22000 

378000^ 

Caln^;    .    ,     . 

1350 

16750      13600 



388000 

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12600 

45290     195G25 

43200 

43^*00 . 

Frendcnftadt    - 

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13000     14100 



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— 

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16500 

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23700 

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Herrtsnbcrg      . 

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73120 

440460 

35600 

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NagoUi    ,     ,    . 

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17100 

21500 

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450000 

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37650 

204960 

27000 

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6750 

1500 

. 

251740 

— 

— 

6815 

34112 

123548 

16854 

120596 

Nürtingen    .     . 

1200 

2400 

4000 

. 

lf*8400 

— 

150 

13600 

86240 

444960 

276O0 

665950 

Oberndorf  .     . 

4200 

5200 

119001 



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— 

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11475 

46080 

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24000 

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6600       9000 

. 

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— 

17255 

75840 

428320 

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376950 

Rottweil      .     . 

17IX)0 

14400     228001 

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515600 

— 

1610 

21330 

114900 

500550 

1  um) 

430200 

Spaic  hingen     . 

]     5600 

8UHJ       4550' 

1    — 

205600 

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irom  10.  Januar  1883  für  Wflrttemberg. 


863 


bei  der  Tiehzählnng  am  10.  Januar  ISSS  crmitt«lt«n  Thiere, 

( Ei  tizeiriiinmen) , 


V.  Schafe. 

VI,  Schweine. 

VII, 

Ziegen 

(über- 

Ver 

kaufawerth  in  Mark  Kufaramen. 

Verkaufs  wer  th  io  Mark  zuf, 

ak 

Unter  1  Jahr  alt 

1   Jalir  all  und 

1  Jahr  alt  und 

iLämmerj. 

älter 

Üntot 

älter, 

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Ver- 

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58530 

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_ 

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10620 

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— 

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— . 



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536994 

24770 

467000 

540335 

305850 

m4 


Dio  ErgeUnifTe  der  Viebiablüng 


fcfr*  ErlÄwtertingfn  F.  3770 


Fortfetzung  von  Tab.  VL 


1.  Pferde. 

II. 

111. 

IV.  Rindvieh. 

Verkaufawerth  in 

Mark  zufammen. 

Ver 

llat 

kaufe  wertb  in  Mark  zufamroen. 

Noch  nicht  3  Jahre 

1  3  Jahre  alt  und 

i_  _ 

Rindvieh  2  Jahre 

Nameti 
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alt 

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Jungvieh 

und  filtcr. 

Pferde 

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Oberämter. 

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unter 
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(noch 

nicht  2) 

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nicht  3) 

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Ver- 
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wertb 

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(noch 

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von  6 
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Jahre 

alt 

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(Zucht* 
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Sonftige! 

Stiere 
und 

Ochfen. 

Jahre  alt. 

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2160550 

Gaildorf,    ,    . 

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10350 

. 

416000 



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529100 

16500 

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23750 

27900 



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225470 

946485 

3060O 

1159200 

Gmünd    »     .     , 

7700 

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. 

150 

15720;    975501 

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9000 

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792200 



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524300 



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30525 

25900 

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472175 



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16800    132930! 

213960     35840 

543510 

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10560 

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14000 

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725900 



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25728    16722(^ 

1103580;    58450 

609020 

Schorndorf      . 

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460 

1650 

^ 

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3300 
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4250 

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272160 

1    12750 

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231185 

220380 

1    4032 

6578825 

- 

940 

273359 

1 
1891242 

8374453 

440520 

i 

9549278 

Biberaeh     ,    , 

44820 

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885e0 

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1451700 

31960 

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921960 

119280 

295200^ 

BSaubunien 

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17520 

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37240 

6000 

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138530 

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213m    379r.O 

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1910 

1328400 

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29349 

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754235 

92665 

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38570     Gimi 

5110^ 

82000 

1078500 

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24514 

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513000'    44100 
573120^1    65780 

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22975 

175280 

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Rietilin^cn  .     . 

19800 

34080 

— 

751600 

^ 

— 

36^*85 

23625Ü 

798140;     77600 

3567^)' 

Saulgan  ,     .    , 

22230 

30200 

:^861ül 

700 

91B80I) 



240 

25375 

113650 

736400'     60500 

GO2400 

Tettnang     .     . 

5100 

12500 

12240^ 

— 

452200 



19712 

59^^95 

227035     27600 

201040 

Ulm    ...     - 

1  4400*1 

63<XK^ 

595a> 

4000 

208*^072 

. 

360 

9f>550 

175630 

582720  imm 

I404Ö1 

Waldfee,    ,    . 

188751     44770 

57300 

1    3200 

972900 

6rt 

. 

18760 

105280 

5323501,    7^*">^* 

256250, 

Wangen .     ,     . 
Wörttemberg 

8250 

15708 

16900 

J    - — 

570625 

— 

— 

2U320 

70320 

37270(^''     16200 

169480 

B68895 

621718 

66Ö330 

108710 

14492307 

60 

1731 

378977 

2020039 

8924385 

910735 

458G1SW 

644956 

1129003 

1201115 

196092 

36478747 

3360 

7040 

1049069 

6040615 

27399161 

J 
p43359 

27289424 

) 

1 
1 

Tom  10.  Januar  1883  für  Württemberg, 
A,  Verkaafßwerth  (Einzelfummen). 


365 


V.  Sohafe, 

VI.  Schweine. 

VIL 

Ziegen 

{über- 

Verkaufs  werth 

in  Mark  zufammen. 

Verkaufs  wertb  in  Mark  zu  f. 

alt 

Unter  1  Jahr  aft 

1  Jahr  ah  und 

1 

Jahr  alt  und 

(Lämmer). 

älter. 

älter. 

haupt]. 

Ver^ 

kanfs* 

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Feine 
Woll- 

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ff 

Ba- 

Unter 
1  Jahr 

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1 

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(Zucbti^ue.)  i  % 

I  119 J 000 

80625;  - 

359200 

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1160 

6800 

17370 

5070 

'   973280 

^ 

.^ 

18780  22452 



^_ 

56250 

99660 

57780 

1080 

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58660 

9732 

24181>U> 

^^ 

— 

746251  - 



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356400 

-^ 

1376701 

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20320 

68320 

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13722f>0 

— 



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— , 



107514 

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81870 

980 

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35280 

9000 

1  2239CK)0 

^- 

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123522^  - 

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1 

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3570 

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202000 

14445 

1101440 

300 

—  '  4001-2,  6566 

5292 

—   208725 

57875 

37525 

450 

9270 

13760 

5054 

193289IJ 

2S4 

5041   51841  42156 

1641 

805.  40089 

180757 

311850 

2412 

132555 

100600 

13660 

163200(* 

— 

. 

9574?i!   6U 

— 



618772 

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1106511 

910 

12000 

2. 920 

9615 

18820<J0 

— 



36400"  39480 

-, 



149336 

147840 

158684 

1520 

52400 

57920 

13520 

lflfj400f> 

-^ 

. 

102652  42086 

-.^ 



132736 

172449 

19581U 

1250 

14220 

131040 

26025 

171616Ü 



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249G0   105 

, ^ 



97416'   6886 

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1080 

13120 

11620 

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2054520 

. 

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-^ 

,^— 

111483,  90504 

271)050 

3600 

69030 

65650 

21042 

1555000 



. 

18400 

1944 





44480 

40320 

30931^ 

240 

3900 

7660 

1258Ü 

984600 

^ — 

-^ 

30252 

128300 

— 

— ' 

524 

15220 

60150 

750 

6000 

12960 

4886 

,  23079590 

534 

504 

707929 

347813 

6833 

805 

2748995 

899786 

\ 
1874209 

19602 

535845 

806860 

158264 

E4925ai 

13120 

4100 

45450 

33060 

2044^ 

2500 

71700 

109600 

15860 

,  150^800 

. — 

—  ,  32980 

— . 

. 



1096O4 



130040 

1100 

12600 

4080 

42T5 

1  2243250 

-^ 

-  1  21261 

3W1 

— 



45060 

3900 

2423tK> 

3360 

121080 

43040 

9046 

344*1800 

9196 

—  '  5852Ö  36961 

,31620 



277910 

15570 

96670 

480 

4560 

6400 

13680 

18%7rjO 

— p 

—   245775 

5550 

- 



991650  22850 

90160 

910 

12500 

7875 

6880 

192300f* 

— 

-   126700 

21510 

- 

— 

463875 

12:^5 

51875 

300 

7100 

14750 

4740 

1979400 

^ 

-     8260 

23JO 

^, 

30360 

6520 

146340 

192ti 

64540 

33400 

8070 

i     32fJ9l7r) 

, 

-    10365 

-^ 

, 

. . 

67200 

. 

38730 

1320 

16500 

29600 

5520 

1857825 



—    27576 







133530 

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191520 

1710 

19575 

1G880 

11000' 

15444W 

— 

—    13500 

1040 

__ 

^- 

69390 

19728 

321728 

62:50 

81800 

81600 

16500 

2733640 



--    ,   8640 

^- 

— 

__ 

47709 



176448 

3400 

54600 

78540 

928<v, 

2138010 



—           3340 

6360  '  - 

. 

38178 

1782 

175950, 

4140 

46600 

45840 

17730' 

142866IJ 

^- 

—    11500 

2380 

— 



1R266 

9776 

962061 

4mO 

69760 

59600 

20200 

187-2800 

— 

—  .  66793 

12912 

— 

^ 

367080 

46732 

123720| 

2000 

26560 

13200 

13975 

198051)0 

— 

^         45900 

^™ 

— 



123675 

-^ 

123820 

2310 

30800 

48690 

8980 

2219350 

— 

— '     — 

7470 

\ 

— 

— 

21258 

73500 

540 

16640 

9750 

7202 

33472860 

9198 

— . 

694238 

71188 

31620 

— 

28^981 

305031 

2283487 

36270 

655815 

601845 

172937 

105403690 

1 

1 

18512 

11453 

* 
1 

1959860 

555198 

81906 

38116 

8^9124 

1964450 

7931206 

107500 

2071195 

2286125 

839919 

T^* 


r 


S66 


Die  Ergebt! i0*e  der  Viehzählung 


(tsrp.  EHUtitefUTigen  8.  ITT,) 


Fortfetziing  von  Tab,  VL 


r. 

iLu.m. 

IV. 

Vp 

VL 

VIL 

Nameti 

Maul- 
thiere, 

1'                   ' 

Ganeral- 

dor 

Pferda. 

Maalelel 

Rindvieh, 

Schafe. 

Sahwelaa. 

Zlaoen, 

lumme. 

Oberämter, 

und 

i 

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.H. 

Jt 

.4L 

^ 

Ji 

Backnang.     ,     * 

2d7  2dO 

2  495  318 

241708 

119  440 

9  264 

3122  980 

Ben^heim.    .     . 

296  760 

60 

2010  380 

88  565 

183  065 

11184 

2  596  014 

Hüblingen.     .     . 

472  740 

— 

2  382  940 

139  272 

156  210 

7  434 

3  158  596 

Brackcnbeim .     . 

2ä7  180 



1520935 

91  870 

148  842 

10  690 

1999  517 

CannfUlt  ,     .     . 

406  2tKJ 

200 

1  Ul  459 

83  7W 

72  806 

19  400 

2  348  765 

Eßlingen  .     ,     . 

271875 

50U 

1862  4  H5 

129  860 

80  780 

4aso 

2  350  360 

Heilbronn .    .    . 

562  2tXJ 

— 

1  839  6m 

146  240 

102  3G;i 

24  76s 

2  675170 

Leonberg  ♦     .     , 

e86  840 

50 

5179  935 

19*1 056 

314120 

11532 

4  388  533 

Liitlwigsburg      . 

2023  671 

40 

2  309  840 

198  346 

131  910 

14130 

4  677  937 

Marbanh    .     .     * 

213  3fX) 



2  967  im 

165  810 

144  490 

9  375 

3  500  705 

Maulbronn     .     »   i 

1:^8  570 

50 

1  465  :m 

82  383 

8^920 

li)428 

1785  911 

NeckaHulm    .     . 

35^  850 

25 

2  102  815 

237  340 

167  660 

17  964 

2  945144 

Stuttgart,    SUdt 

2  348  845 

l(K) 

303  49<) 

3  5ta 

32145 

B950 

2  697  091 

Stuttgart,  Amt  .   i 

489  540 

30 

2  822  550 

212  493 

124  72^3 

11280 

3  660  613 

Vaihingün.     .        ' 

213  950 

im 

2  227  7(^3 

124  644 

159  750 

8  950 

2  735  097 

Waiblingen    .    .   | 

214  625 

60 

1951475 

63  071 

61  SfHl 

8512 

2  299  593 

Weinaberg     .     . 
IlefkAriLreili  ^ 

193  825 

150 

1799130 

98  856 

190  300 

14130 

2  296  391 

9  876  221 

1365 

S5  0T4  815 

2  305  775 

2  279  378 

202868 

49  238  417 

Balingen    ,    .    » 
Calw     ,     ,     ,     ♦ 

455  320 

2  907  655 

163  901 

113360 

3718(> 

3  677  416 

419  70) 

3  480 

2  389  615 

105  470 

220  125 

5  328 

3  143  718 

Frendenlladt      . 

aas  325 

60 

2  093  152 

69  188 

197  870 

9  612 

2703  207 

Herrenberg    ,    , 
Horb     ,    .    .    , 

405  460 

100 

2  H21  795 

169  567 

314150 

3  570 

8714  642 

452  060 

160 

2  477  720 

123  740 

176  025 

9  840 

3239  545  , 

N'tgold ,    .     .    .   1 

492  350 

. 1 

2  110  840 

94  383 

152195 

8910 

2  858  678 

Neuenhllrg     .     . 
Nürtingen  .     .     . 
überndorf     .     * 

260  2JM) 

_. 

1  468  585 

30  626 

164  925 

9  500 

1  933  926 

166<X>0 

150 

2  554600 

225  086 

125  820 

6  860 

3  078  516 

413  300 

im 

2  342085 

66812 

117  430 

30320 

2  970  347 

Rcütlinj^en     *    , 

744  200 

160 

2  443  420 

192  304 

188  390 

28  965 

3  597  439 

Hotten  bürg    ♦    * 

572  4^K) 



3  125  265 

90  195 

380460 

26  920 

4  195  240 

Rottweil    ,    .    . 

569  800 

1610 

3  445  180 

151  450 

283  930 

32  556 

4  484  526  , 

Spaicliingen  .    , 
Sulz 

223854» 

. 

1568  993 

8  300 

190680 

31275 

2  023  098 

297  200 

^ 

1  969  320 

117  017 

116  045 

7  340 

2  506  922 

Tübingen  .    ,     . 
Tuttlingen      ,     , 
Urach    -     *    >     , 

Sehwanwaldkreli  . 

1 

354  120 

100 

2  776Ü10 

154092 

162  660 

14  610 

3  461592 

349  390 



19H7  310 

34  568 

278  770 

31704 

2  681742 

350  735 

84 

1967  330 

153  734 

120  785 

11360 

3  604  028 

B  859  500 

6  3U4 

1 

4^J4488T5 

l 
t 

- 
J950  4.^ 

3  303  620 

805  850   ; 
1 

52  874  582 

Tom  10.  Januar  1883  für  Württemberg. 
A.  Verkaufswerth  (Geraratfiimmen). 


387 


\ 

1. 

11.  u.  III. 

IV- 

V, 

VI. 

VIL 

Namen 

Maul. 
tlilere, 

1 

, 

GenaraU 

ier 

Pfarda. 

Muielel 

Rindvieh. 

.    Sohafe« 

Soliweliia. 

Ziegen. 

rumma. 

Oberämter, 

lind 
Elei. 

1 

.M 

OL 

Ji 

^ 

Ji 

Ji 

Ji 

Aalen    .    .    .    , 

380090 

1  941 310 

439  825 

80  755 

5  070 

2853  050 

CraUöheim 

331260 



2  125  ÜlO 

197142 

166  820 

9  732 

2  829  964 

Ell  Wangen 

6ilö20 

50 

5  8^8  425 

431  025 

227110 

8  775 

7196  905 

Gaildorf    . 

437  620 



2  895  980 

226  558 

138  210 

9ü00 

3  707  3Ö8 

Gerabronn 

1049Ö5Q 



4  638  647 

589  542 

635  360 

14  445 

6  927  944 

Gmnnd  .    . 

378  oeö 

150 

2  261823 

318  770 

61005 

5  0f»4 

3  024  867 

Hall  .     .    . 

817  182 



3  933  955 

2T1 270 

547  617 

13  660 

5  5a3  684 

Heidenheira 

566  200 



2  715  750 

720  23G 

147  480 

9615 

4  159  281 

KünÄnUftu. 

339  350 

. 

3  083120 

373056 

270  524 

13520 

4  079  570 

Mergentheim 

6r»9  875 

180 

3  500  145 

449  973 

342  320 

26035 

4  878  518 

KereBbeim 

559160 



2  691200 

12^)367 

78  995 

4BÜ0 

3  463  582 

Oehringen . 

763  im 

560 

4  018  518 

286  995 

417  a^> 

21042 

5  50S  205 

Scborndorf 

1191)50 

2  062  014 

105  144 

42  630 

12  580 

2  361418  ! 

21SI50 

— 

1826  545 

174  296 

79  860 

4886 
158264 

■1             . 

2  298  737 

7  1Ö6  232 

940 

43  608  442 

i 

4  7J3199 

3  236  016 

58  H73  093 

Biberach   .    .    . 

■ 

1664  080 

-     -  1 

5045  300 

95  730 

388  220 

15  860 

7  209190 

Blaubeuren 

670155 



2  122  160 

142  584 

147  820 

4  275 

3  086  994 

Ehingen     . 

H08  6r)0 

100 

3  472  922 

74  0ti3 

409  840 

9  045 

5  374  588 

Geislingen. 

696  9-25 

60 

2084  270 

396  522 

108110 

13  680   , 

3  299  5B7 

Göppingen 
Kirehheim 

644  600 

140 

2  753  995 

1265  825 

111445 

6  880 

4  782  8^ 

222  400 

80 

2  749  395 

735  940 

74025 

4  740 

3  786  580 

Laephutui , 

983  700 

71 

2  895140 

47  450 

245  200 

8  070 

4179  631 

Lcutkirch  . 

1442  060 

480 

4  360  448 

77  565 

86150 

5  520 

5  972  233 

Münfingen 

1312  050 

— 

2  979  839 

161106 

229  685 

11000 

4  693  680 

Ravensburg  . 

910450 

200 

3  216  935 

103  658 

491  358 

165*>ü 

4  739  101 

Ri**dUBgeii 

844  360 



4  238  445 

56  349 

312  988  1 

9  280 

5  461  422 

Saulgau     . 

1010640 

240 

3  676  335 

49  660 

272  430 

17  730 

5  026935 

Tetttjaog  ,    . 

482040 



1  96^1  942 

42  922 

229  616 

20200 

2  73ö  720 

Ulm,     .    *    . 

2  257  472 

360 

2  900  100 

493  517 

164  480 

13  975 

5  829  904 

WaWlee    ,    . 

1097  045 

60 

3  965  590 

169575 

205  620 

8  9S0   1 

4  446  870 

Wangen     .    .    . 
Württemberg 

611483 

— 

2  868  370 

28  728 

100  430 

7202 

3  616  213 

16  257  960 

1791 

50293186 

3  941212 

3  577  417 

172  937 

74  244  508 

39  649  913 

10  400 

169  425  318 

■ 

12  90*1619 

12396  426 

■ 

839919 

235230595 

338 


Diß  ErgebntOTc  der  YiebzSblung 


(cfr.  Erltuteninifen  S.  3TT0 


Uffteb  Tab.  VI.  Terkaufswertb  kzw*  LebeudgMkbt  der  bei 

B.  Lebend^ 


Rindvieh. 

Sohwelni, 

Lebend- 
gewicht 

Lebend 

gewicht  11 

Eilogratnm 

zurammen. 

Namen 

der 

KUber 

Jungvieh 

Rindvieh  2  Jahre  alt 
und  älter. 

der 
1  Jahr 

OberimUr, 

bise 

[noch 
nicht  6) 

von  6 
Wochen 

bi8 

Vi  bis  2 
Jahre 

Stiere 
und 

Knhe. 

Im 
Q&nzen, 

alten  u. 
Älteren 
in  Kilo- 

Wochen 

Vi  Jahr 

alt. 

Ocbfen. 

1 

gramm 
zur. 

a 

L 

Backnang  *    ,    . 

19  755 

84  360 

467  680 

1339  000 

2405  600 

4  316  395 

67  950 

Bengheim.    .    . 

131^95 

48  660 

872  200 

367  600 

1998  850 

2  801305 

63  420 

Böblingen.     .    , 

13  8410 

61000 

367  600 

851500 

2  200OIH) 

3  493  900 

70  660 

Brackcnbeim 

iGsao 

71005 

222  120 

292  250 

1  666  280 

2  268  535 

106  100 

Cannftatt  .    ,    . 

4  650 

18  700 

114  750 

451550 

2016^XJO 

f    2  605  650 

28  975  ' 

Eaiingen    .    .    . 

9  350 

52100 

244  475 

548  50t> 

1  681  200 

2  538625 

38  71)0 

Heilbronn  •    ,    , 

17400 

91200 

462600 

315  000 

1970(;O^> 

2  846  2<J0 

55  200 

Leonberg  .    .    . 

22  650 

102  080 

691  920 

841500 

2  638  650 

4  296  HOO 

135  90f) 

Ludwigaburg     . 

17  2U0 

74  7&) 

339  l.ii) 

665100 

2  »26  000 

3  922  210 

60  970 

Marbacb    .    ,    . 

18  800 

122  6U0 

568  200 

1012500 

31O14O0 

1    4  823500 

60  610 

Mafilbroi]ü      .     . 

9&0Ü 

68  460 

218  320 

444  800 

712000 

^     1473  380' 

45  0<K3  , 

NeckarfuJtn    .     . 

22  440 

134  6W(J 

544  62n 

508  950 

2  288  650 

i    3  499  345 

70  490 

Stuttgart,    Stadt 

800 

420 

4  320 

48  600 

364  950 

419  01)0 

12&)0 

Stuttgart,  Amt  . 

17  450 

75520 

520  650 

869  280 

2  276  000 

3  758  900 

57  510 

Vai hingen  ►    *    . 

15705 

75  0()0 

553  050 

1158H00 

1751400 

3  55(U55  ; 

52  200 

Waiblingen    ,     , 

11350 

51  675 

337  680 

667  000 

2  285  230 

3  352  955 

19  200 

Weinaberg    .    . 

17  415 

a890(J 

478  260 

371200 

1696  500 

2  652  275 

37  440 

249  440 

1221120 

6,517  600 

10  752  630 

53  881730 

52  622  520 

984  915  1 

Balingen    .    ,    , 

29975 

137  520 

794  640 

723  250 

2  474  000 

4  159  385 

60170 

Calw     .    . 

15  750 

51760 

266  050 

784  000 

2  227  7:»0 

3  345  310 

89  980 

Freudenftadt 

1     22000 

114  560 

267  930 

550200 

1  977  525 

2  932  215 

105  Ö2t} 

Herrenberg 

!     21450 

84  780 

489  475 

617  500 

2  453  500 

3  666  706 

65  880 

Horb     -    * 

18  500 

91400 

672  925 

393  600 

2  558  700 

,    3  735125 

54  400 

Nagold,     . 

16  650 

63  835 

384  300 

579  500 

1  970  4O0 

3  014  685 

89  875 

Neuenbürg 

10105 

36  777 

260004 

233000 

2  041655 

2  581541 

76  798 

Nürtingen  . 

20  400 

107  800 

6180ÜÜ 

758  700 

1 882  750 

3  387  650 

60840 

Oberndorf. 

1B360 

92160 

521  775 

590  000 

2  467  600 

3  689  895 

37  500 

EeutUngea 

13  680 

74  7Ö) 

450  750 

920  825 

2  202  400 

3  6-52  355 

6l76t> 

Hottenbnrg 

29  580 

151680 

615  710 

629  750 

2  914800 

4  341520 

92  100 

Hottweil    . 

28  440 

143  625 

667  400 

712  350 

2  687  650 

4  239  465 

124  600 

Spaichingen 

16155 

80  750 

235  520 

284  000 

2  036  400 

2  652  825 

82  080 

Suh.    .    ,    . 

23  300 

1*9  820 

331760 

406  800 

1  551  300 

2  412  9S0 

58  2:^ 

Tübingen  . 

20  580 

111800 

512  800 

1  269  bm 

2  598  300 

4  502  980 

57  840 

Tuttlingen 

18100 

101000 

312  320 

449  600 

1701000 

2  582  020 

156100 

Urach   .    . 

18  400 

94140 

513  200 

617  050 

1965  300 

3  208  090 

46000 

MirftntfaldkreiH^;  . 

341  425 

163S107 

1 

7  914  559 

10509  625 

37  711030 

58  114  746 

1320173 

vom  10.  Januar  1883  ftlr  Waritemberg. 


339 


der  Viehzähluug  am  10.  Janaar  188B  ermiUelten  Thiere. 
gewicht. 


Rindvieh*                                                  1 

Schweine. 

Lebend- 
gewicht 

Lebend] 

gewicht  in 

Eilogramtn  züfammen. 

1 

II 

Namen 

Kälber 

Rindvieh  2  Jahre  alt 
und  alten 

der 

der             1 

Jungvieh 

1  Jahr 

Oberämter. 

bis  6 

(noch 

nicht  6J 

von  6 

Wochen 

biB 

Vi  bie  2 
Jahre 

alt 

Stiere 
und 

Kühe. 

Im 
Ganzen* 

aüen  u. 
älteren 
in  Kilo^ 

Wochen 

al 

V«  Jahr 

Oehfen. 

gramm 

Aal«Ti    .    -    .    . 

1B165 

133910 

829  000 

888  250 

2  233125 

4  102  450 

31500 

Crüihheim      .     . 

18090 

109  080 

556  920 

1  083  875 

1738  000 

3  505  9G5 

129  570 

Ellvangcn      ,    . 

39  645 

297  500 

1619  660 

3  613  680 

4  204  eoo 

9  777  2:^5 

112  400 

Gaildorf    .    .     . 

2163Ü 

121  6Ö0 

610  500  1 

1420  500 

2  744  400 

4  924  710 

105  900 

GerabroTiD     .     . 

59  040 

8-U310 

1  mi  970 

1820500 

4031  100 

8157  920 

633  825 

Oniüiid.    .    .     .' 

20  960 

l:)6  08O 

1021275 

1594  001) 

2  562tJO(.> 

4  45*315 

25  7kiO 

Hall 

26  12ü 

104  1/50 

1  d99  020 

1  482  160 

2  732  000 

5  944  250 

336  512 

1    IleideTihdm    .     , 

29  025 

148980 
2»  510 

911520 

666  720 

3  264  000 

5  040  245 

43  200 

Kün^elsau.     .     , 

26  010 

1  160550 

713  475 

2  864  050 

4  937  595 

139  370 

Mergeniheim  *     . 

2S  505 

166  480 

8G1300 

1035  600 

3142  400 

5  232  285 

142  500 

Nerusheim      -     . 

25200 

142  42.1 

813  200 

903  925 

2  683  625 

4  571375 

31  320 

Uehrin^fen.    ,    . 

36  lÖO 

2Ü0  830 

1839  300 

997  150 

3  358350 

6  481810 

150  640 

Hc hörn darf    .     < 

13  200 

49  6J0 

272  600 

364  400 

2177  000 

2  876  850 

15  750 

Wekheim .     .    . 
Ji«HkfeIi    .    . 

16840 

116  Ö20 

317  520 

666  225 

2  051250 

3168  655 

19121 

376  610 

2  406  205 

14  305  335 

16  362  460 

39788100 

73  238  710 

1  917  372 

Blberac-h   ,    .    . 

52100 

277  650 

1152  450 

634  500 

5  238750 

7  355  450 

257  320 

Blaubeuren    ,    . 

25  600 

113  760 

480  600 

103950 

2109  520 

2  833  430 

23  940 

EhingeD     .    ,    . 

45100 

207  280 

1 275  750 

332  750 

4  037  850 

5  898730 

119175  ' 

Geislingen,    .     * 

23  360 

82  320 

437  600 

334000 

2  531900 

3  409180 

15  5O0 

Göppingen     ,     . 
Kirchheini      .    . 

27  650 

154700 

667  750 

G49  500 

3034  800 

4  534  400 

18  225 

23  900 

108  960 

308  850 

387  900 

1 923  000 

2  752  610 

24  375 

Laupheim  *     .    ♦ 

33  615 

182  000 

953  820 

321750 

3  361980 

4  856165 

190  260 

Lentkirch.    ,    - 

48  915 

143  820 

1143  522 

532  500 

5  705  200 

7  573  957 

49  100 

Münfingen      .    . 

43  260 

219  450 

1026  000 

674  500 

3  509  225 

5  472  435 

40LiO 

RavenBbarg  .     » 

86  760 

225  360 

859  680 

1 646  350 

2  574000 

5  312150 

^  304  920 

Hiedlingen     .     * 

51500 

283  500 

1140  200 

510000 

3  679  900 

5  665  100 

194100 

Saulgau     .    .    . 

43500 

227  300 

1315  000 

1125000 

3  874  800 

6585600 

108  400 

Tettnang  .    .    . 

35  200 

119  790 

467  425 

1302  54)0 

3  016  060 

4940  975 

189  125 

Ulm 

34  250 

250  900 

971200 

351 OOO 

3  743  600 

5  350  950 

50  375 

Waidfee    ,    .    . 

37  520 

210  560 

1     lfJ64  7O0 

754  000 

3  786  250 

5  853  030 

126  750 

Wangen     .    »    , 

l4iaQkr«]i  «    .    . 

WOrtteniberg 

50  800 
613080 

140  640 

409  970 

300  OÜO 

3  804  600 

4  706  010 

34  700 

2  947  990 

13  674  517 

9  960  200 

55  934  435 

j  63130172 

1746  415 

1530505 

8  213  422 

42  412  011 

47  584  915 

167315295 

267 106 148 

5  968  875 

1         :' 

Wüfttoml*.  JflhfbüeliiT  IK(i3. 


$n 


Die  ErgebniiTe  der  Viebzähluiig 


Tab,  VII,  Bereehnung  des  Vcrkaofsw^rths  beiw.  Lebeedgewichts  pr«  Tfieh-Stfick 
nach  dem  Kreis^  und  Lande^durebretiiLitt, 


(cfr  Krlflntorntigen  9*  3T7  f.). 


A.  Verkaufswertb. 


Käme 
K  r  e  i  f  e  s- 


Neckarkreia  .  .  . 
Schwar5GWfildkrej9 
Jagftkreia  ,  ,  .  . 
Donaiikreia 

Württemberg  .    .    • 


L  Pferde. 


,Noch  nicht 
3  Jabre  alt 


c 

ET 


£= 
P 


l^ferde 


»  I 

er 

ZPO 


Jahre  alt. 


144,2  238,0 
ItiOjB  270,6 
124,9  2Ö(>,4 
15 J, 4  257,8 

146,3 


343,8 
381,1 
414,2 
352,2 

366,1 


3  Jahre  alt 


IS 

er 


01^ 


—     |529,0 

1035,4|418,4 

704,6:385,4 

970,6  409,0 

975,64^10,5 


IL 


9  2 


III. 


Thiere 
jed*  Altera. 


200,0 
238,5 

60,0 


224,0  64,6 


58,2 
74,0 
14,8 
69,2 


IV,  Rindvieh. 


Kälber 


alt. 


31,3 
32,0 
31,6 
29,1 

30.7 


59,0 
63,1 
64,8 
59,1 

615 


Rindvieh  2  Jahre 
alt  uod  ättur. 


122,8 
143,0 1 
131,S>| 

122,9 

129,7' 


322,7 
365,6 
298,5 
263,4 

298,2 


318,7 
308,4 
285,1 
257,9 

29S,7 


er 


234,6 
253,9 
222,2 
^14,2 

229,a 


Name 

dca 

K  r  ti  1  f  ü  a« 


Neckarkreia  .  .  . 
Seh  warzwaldkieif 
Jagrtkreia    ,     »    ,    , 

Donaiikrcis      .    , 

TTÜrtteaiberg  *    . 


V,  Schafe. 


Unter  1  Jahr  alt 

(LäTntner). 


1  Jabr  alt  und 
alten 


i^^ 


18,7 
19,4 
14,1 
18,0 

18,4 


20,1 
2J3,1 
18,0 


16,3|15,6 
17,820,0 
16,5  29,4 
16,7  15,7 


JK 


24,0' 
36,9 
21,4 
34,0 


cm 


U,^  24,7  25,4 


22,2,16,61^,3,32,4 


34,7 
23,0 


28,3  29,2 


24,1 
2d,Ü 


31,0  25.5 


26,0 
23,9 

25,0 


VI.  Schweine. 


^1 


30,0 
36,5 
32,5 
31,Ü 

32,8 


1  Jabr  alt  und 
alten 


W 

c 


77,0 


88,9 


94,2 1  94,2 


69,0 
81,3 

80,1 


81,1 
85,9 

86,6 


o 


^ 


86,8 
88,3 
89,4 
92,7 


VtL 


TS 


13,8 
15,8 
16,2 
15,7 

15,3 


234,4 
239,8 
214,2 

207,6 

221,3 


i 


Tom  10,  Januar  1883  für  Wörttenrberg. 


371 


Tab«  Vll.  ßereehniing  des  Verkaufswertk  hm.  lebeudgewiehts  pro  Ti«h*Stnek 
nach  dem  Kreis-  und  Lajidesdurrliretinitt 

B*  Lebendgewicht» 


des 
Kreises. 


Rindvieh. 


Kälber 


bis  6 

(noch 

Dicht  ti) 

Wochen 

alt 

kg 


voa  6 

Wochen 

bis  Va 

Jahr  alt 

kg 


Jungvieh 

Vx  bis  2 

Jabre 

aU. 

kg 


KlnJvieh  2  Jahre 

alt  tmd  alten 


Stiere 

und 

Ocbfen, 


Kühe. 


kg 


Schweine 

1  Jahr 

alt  und 

ülter, 

kg 


Neokarkreis       .     » 
Öcbwarzwaldkreia 

Jagftkreis      .    .    , 
Oonau  kreis    .    ,     » 

WQrttemberg    ,    . 


45,8 
48,3 
43,6 
46,3 

46,2 


75,0 
88,4 
82,5 
8t},2 

83.6 


175,4 
208,0 
225,3 
183,8 

2003 


479,1 
473,4 
467,9 
4G8,9 

4723 


357,6 
359,6 
3834 
358,0 

363,9 


110,9 
116,4 
120.5 
119,9 

117,7 


iKift.  ErUuterimjjpu  S.  378.) 


Tab.  Vill.  ßemtmimg  des  Verkauf swertliB  von  1  kg  LebendgeHirht 
naeli  dem  Htm-  miA  LandesdnrdircbJiiU. 


Kanie 
des 
K  T  e  i  f  e 


R  i  n  d  V  I  e  b. 


Olber 


biB  6 

{nöch 

nicht  6) 

Wochen 

alt. 


von  6 
Wochen 

bis  Ht 
Jahr  alt 


Jungvieh 

^i  bis  2 

Jahre 

alt. 

Ji. 


Rindvieh  2  Jahre 
alt  und  älter 


]    Stiere 
imd 
Ochfcn. 

mwU 


Kühe, 


Schweine 

1  Jahr 

alt  nnd 

älter 


Neckark  reis  .    .     « 
Schwarz  waldkreiE 

Jagftkreis      .    ,    , 
Donau  kreis    .    ,    . 

Württomberg    .    , 


0,58 
0,66 
0,73 
0,62 


0,79 
0,71 
0,79 
0,69 

0,74 


0,70 
0,70 
0,59 
0,65 

0,K 


0,67 
0,66 
0,61 

0,55 


0,66 

0,71 
0,58 
0,60 


0,75 
0,78 
0,71 
0,74 

0,75 


l 


älfS  Bio  ErgobnilTB  der  ViehzShlun^ 


Erläuterungen  und  Ausführungen  zu  den  vorgehenden  Tabellen  l-VIII. 


Tab.  I. 


Diefclbe  enthält  die  Ergebniffe  über  die  Stnckzabl  der  verfchie- 
denen  TbiergattUDgen  nnch  Oberämtern,  Krcifen  und  für  das  König- 
reich  im  Ganzen^  je  mit  Beifügung  der  beziiglichen  Zahlen  der  Aaf- 
nähme  von  1  873. 

Hiezu  ift  Folgendes  zu  bemerken: 

1,  Ton  der  Zahl  der  Häufer  bezw.  der  Haushaltungen  mit  Viehhaltung 
(2p  Spalte)  find  diejenigen  an^genommen^  in  welchen  neben  Geflügel  oder  Bienen 
nicht  zugleich  auch  anderes  Vieh  gehalten  wird, 

2,  In  die  Rabrik  Zuchtbengfte  wurden  bei  der  Zufammenftelluug  der 
18t*3er  ZähhingficrgebniiTe  in  Württemberg  nur  die  Zuchthengfte  des  Landgeftüts 
nnd  die  patentirten  Zuchtbengfte  von  Privaten  eingereiht ,  während  1873  unter 
diefer  Rubrik  fich  auch  fonftige  zur  Zucht  verwendete  Hengfte  verzeichnet 
finden;  diefer  Umftand  idt  bei  der  Beurtheilung  der  1883  erfchienenen  Minns- 
differenz, welche  fich  übrigens  nnch  Bericbtigung  mehrerer  Uebertragsfebler  vom 
Jahr  1873  (ira  Neckarkreis  wurden  beim  Amtaoberamt  Stuttgart  59  nnd  beim 
OA,  Neckarfulm  84,  zuf.  143  Pferde  irrthündich  als  Zuchthengfte  rubrizirt)  für  daa 
Königreich  ira  Ganzen  auf  108  vermindert,  wefentlich  zu  berück  fichtigen, 

3,  Die  Zahl  der  im  Jahre  1872  im  Haufe  etc.  geborenen  Fohlen 
wurde  bei  der  Aufnahme  vom  10.  Januar  1873  nicht  erhoben-     Ebenfo  fand 

4-  bei  diefer  Aufnahme  eine  Ausfchcidung  der  unter  6  Wochen  alten 
Kälber  von  den  überhaupt  noch  nicht  V^jährigen  Kalbern  nicht  ftatt. 

5,  Bei  den  ächafen  wurden  die  Lämmer  (unter  1  Jabr  alt)  1873  nicht 
befonderä  ermittelt;  dagegen  erftreckten  fich  in  den  beiden  Zähliingsjabren  die  Er- 
hebungen auf  die  4  Hauptra0en;  feine  Wollfcbafe  (fpanifche),  veredelte  Fleifchfchafe 
(englifche),  Baftard-  und  Landfehafe.  Bezüglich  diefer  Raffen  unter  fcheidung  find  nun 
aber  in  der  Tab.  I,  Rubrik  V,  für  1883  je  doppelte  Zäblungsergebniffe  (Spalten  a 
u,  b)  aufgenommen*  Es  bes^eichnen  nemlich  die  in  den  Spalten  a  enthaltenen  Ziffern 
die  nach  den  Gutachten  der  mit  den  Werths-  und  Gewichtserhebungen  betrauten 
Schätzungskommiffionen  fich  ergebenden  Stuckzahlen,  welche  von  den  in  den 
Spalten  b  verzeichneten,  die  Angaben  in  den  Hausliften  darftellenden  Zahlen  im 
Punkt  der  Raffen  unter  fchcidung  meift:  erhebliche  Abweichungen  zeigen.  Diefe  letz- 
teren finden  ihre  Erklärung  in  dem  UrnftandCj  daß  viele  Schaf halter  feine  Woll- 
fchafe,  veredelte  Fleifchfchafe,  Baftard-  und  Landfchafe  nicht  genau  zu  unterfcheiden 
wiffen,  zumal  da  auch  bei  einzelnen  Gattungen,  z,  B.  zwifchen  Feinbaftarden  und 
feinen  (fpanifchen)  Wollfchafeu,  oder  zwifchen  Landfchafen  und  Rauhbaftarden  nur 
unbedeutende,  nicht  befonders  hervortretende  Unterfchiede  beftehen.  Es  dürfen  da- 
her diejenigen  Zahlen,  welche  fich  auf  die  Angaben  der  mit  den  örtlichen  und  Bezirks- 
verhältniffen  näher  vertrauten  Sachverftändigen  gründen,  unbedenklich  fiir  weit  rich- 
tiger angenommen  werden  ^  als  diejenigen,  vvelcbe  lediglich  den  Angaben  in  den 
Hausliften  entfprechen. 


^om  10.  Januar  1883  fftr  Württemberg.  373 

Diefe  Erwägung  war  aber  weiter  für  die  Fra^e,  welche  von  beiderlei  An- 
gaben als  Grundlage  für  die  Wertlisberechtiuugen  (Tab,  VI)  zu  dienen  hatten ^  von 
entfchcidender  Bedeutung;  aucli  lag  fiir  die  Wahl  der  von  den  Schätzungskommifnonen 
gemachten  Angaben  gewillermaßen  ein  Zwang  vor,  weil  die  Sachverftändigcn  in 
denjenigen  Fällen ,  wo  fie  nach  ihrer  Kenntnis  der  VerhältnifTe  das  Vorkommen  der 
einen  oder  anderen  HchafrafiTe  im  Schätz ungebe^irk  überhanpt  nieht  oder  nur  in  ver- 
einzelten Exemplaren  anzunehmen  hatten,  in  Abficht  auf  die  fehlende  RalTe  zur  Ab- 
gabe einer  Schätzung  überhaupt  nicht  veranlaßt  waren. 

Was  nun  die  im  Jahre  1873  gleiebfalls  durch  Umfrage  von  Haus  zu  Haus 
über  die  verfchiedcnen  Schafraffen  erhobenen  Zahlen^  welche  Mangela  glcirh- 
zeitiger  Werthsabfehätznngcn  der  Kontrnle  von  Sachverftändigen  nicht  unterftellt 
waren,  anbetrifft,  fo  muß  deren  Richtigkeit  angenehts  der  bei  der  Ziiblung  von  1883 
gemachten  Erfahrnngen  nachträgHch  ftark  bezweifelt  werden;  denn  es  erfeheint  die 
Annahme  begründet,  daß  die  Angaben  der  Viehbefitzer  vom  Jahr  1873  in  Bezug  arif 
die  Unterfebeidung  der  einzelnen  SchafralTeo  wolil  chenfOj  wie  es  fich  hei  der 
rencften  Zählung  erwiefeii  hat,  vielfach  auf  UnkenntniB  oder  Irrthuni  beruht  haben 
werden. 

Da  fomit  eine  vergleichende  Gegenüberftellnng  der  Stückzahlen  der  ein- 
zelnen Schaf  raffen  aus  den  beiden  Aufnnhnie  jähren  von  deren  gegenfeitigem 
Verhältnis  ein  der  Wirklichkeit  mehr  oder  weniger  widerrprechendcs  Bild  gewähren 
müßtej  fo  wurde  die  Zahknvergletelinng  bei  der  Rubrik  Schafe  auf  die  Gefamt- 
zahl  der  Thierc  ohne  Rück  ficht  auf  die  RalTe  befchränkt. 

6p  Hinficbtlich  der  8  eh  weine  ift  zu  beachten,  daß  bei  der  Zählung  von 
1883  alle  unter  1  Jahr  alten  Thiere  überhnupt  zu  einer  befondern  Kategorie  zu- 
famTneugeiaßt,  und  nur  die  einjährigen  bezw,  älteren  Thiere  in  Eber,  Mutterfch weine 
und  fonftige  Schweine  nnterfchieden  find,  während  hei  der  Aufnnhme  von  1873  die 
Schweine  ohne  Kückficht  auf  das  Alter  in  Eber,  Malterfch weine,  Mnftfchweinc  und 
Läufer  nebft  Milchfchweincn  cingetheilt  wurden.  Da  die  beiderfeitigen  Rubrizirnngcn 
fich  nicht  vollftändig  decken^  fo  kann  nur  stwifehen  den  Gefamtziftcrn  der  beiden 
Erhebnngsjahre  ein  genauer  Vergleicii  gezogen  werden. 

7.  Beim  Gefl  iigel  wurde  1873  ein  Unterfehied  zwifchen  Landhühnern  und 
fremden  Raflen  nicht  gemacht,  dagegen  erffrecktc  fieh  die  damalige  Aufnahme  nach 
auf  Tauben,  Truthühner  und  fonftiges  Geflügel 

Tab.  1). 

Diefe  Tabelle  enthält  eine  fummarifche  Vergleich ung  der  Htuck- 
zahlen  aus  den  beiden  Erhehungsja  hren  18  83  und  1873  nach  K  rei- 
fen et  c,  mit  Angabe  der  Zu-  und  Abnahme  in  ahfo.luten  und  in  Prozent- 
znhlen. 

An  diefelbe  mögen  fich  nachnehcndc  Auöfiih rangen  und  Erläuterungen 
knüpfen : 

L  Einen  Zuwachs  für  das  Königreiclj  im  Ganzen  weifen  von  fiimtlichen 
Viehgattungen  nur  die  Sehweine  und  Ziegen^  fowie  das  Geflügel  in  der  Gefamt- 
zabl  auf;  derfelbe  berechnet  fich  bei  den  Hchweinen  zu  9,3  Proz.  (24  856  St.);  bei 
den  Ziegen  zu  43,3  Troz,  {16  571  St.)  und  hei  dem  Geflügel  überhaupt  zu  12,4  Proz. 
(216818  StX 

2,  Alle  übrigen  Vichg.nttungen  dagegen  find  in  der  Stückzahl,  zum  Theil 
erheblich^  zurückgegangen.    Am  günftigfien  f teilen  fich  hiebei  die  Pferde,  bei  welchen 


PF»" 


874  Bio  Ergobel fl'o  der  Viehzählung 

die  Almalime  oicbt  gauz  Vjo  Proz*  erreicht  {85  8t.);  dagegen  haben  die  Rinder  um 
4A  Pros;-  (42089  St.),  die  Sdiafc  um  4,7  Proz,  (27IBB  St.),  die  Biouenflöeke  über- 
haupt um  24,7  Prox.  (26  261  St.)  und  die  AlanlthierD,  Mftulefel  und  Efel  um  37,7  Proz. 
(75  St)  abgeuommen. 

3.  Unter  den  einzelnen  AUerskl äffen  und  Arten  der  vcrfchiedenen  Viehgat- 
tungen ift  eine  Zunuhnie  zu  konftatircn  bei  den  unter  3  Jahre  alten  Pferden  von  faft 
41  Proz.  (3476  St.),  bei  den  unter  'h  Jahr  alten  Kälbern  von  8  Pröz,  (9841  St), 
bei  den  2  Jahre  alten  und  älteren  Ballen  (Zuchtftieren)  von  30,6  Proz.  {1764  SL), 
ferner  bei  den  Enten  von  8^5  Proz.  (0520  St,)  und  bei  den  Hübnern  von  17,1  Proz. 
{241990  St.).  Bemerkenöwerth  ift  noch,  daß  die  Zahl  der  Bicnenftöcke  mit  be- 
weglichen Waben  um  53  l'roz.  (8847  St.)  ficb  vermebrt  hat  5  die  Stöcke  diefer  Art 
betrugen  im  Jahr  1873  nur  löJProz.  der  Stocke  überhaupt,  wogegen  im  Jahr  1883 
diefe  Zahl  anf  31,9,  alfo  auf  das  Doppelte,  gelliegen  ift. 

Dagegen  ergibt  ficii  eine  Abnahme  bei  den  3  Jahre  alten  und  älteren  Pfer- 
den von  4  Proz,  (3561  St.),  bei  den  ^lt—2  Jahre  alten  Rindern  (Jungvieh)  von 
11,8  Proz.  (28  363  St.),  bei  den  Stieren  (excb  Zuchttieren)  und  Ochfen  von  21,1  Proz. 
(24976  St.);  bei  den  Kühen  erreicht  die  Abnahme  nicht  ganz  Vio  Proz.  (355  St.), 
nnd  unter  dem  Geflügel  beträgt  He  bei  den  Gänfen   16  Proz.  (34692  St). 

4.  In  der  Schlußfpalte  der  Tab.  II  find  die  verfchiedenen  Viehgattungeu 
(ZiflF.  I— VII)  auf  Hanpt-Grofivieh  reduzirt,  wobei  1  Stück  Rindvieh  =^  Va  Pferden, 
17^^  Mault  hieren  oder  Efehi,  10  Kälbern  unter  's  Jahr,  10  Schafen,  4  Schweinen  oder 
12  Ziegen  gerechnet  ift  (cfr.  auch  Jahrb.  v,  1877  I.  S,  145  und  von  1880  t  S.  106). 
Hienacli  ergibt  fieh  1883  ein  gefamter  Großviehftand  von  1063048  St  gegen 
1109302  St,  im  Jahre  1873,  fomit  eine  Abnahme  von  46254  St.  Haupt -Großvieh 
gleich  4,4  Proz. 

5.  Der  Rückgang  an  Haupt-Großvieh  ift  relativ  am  ftärkften  im  Schwarz- 
waldkreis mit  6,3  Proz.,  am  fcbwächften  im  JagftkreiB  mit  3,1  Proz, ;  nach  der  ab- 
foluteu  Zahl  dagegen  zeigt  der  Donaukreis  mit  14(irjUSt.  die  größte,  der  Jagftkreis 
mit  8419  wieder  die  geringfic  Abnahme. 

6.  Im  Uebrigen  ver weifen  wir  insbefandere  beziiglicb  des  Verhältniffes  der 
einzelnen  K reife  zu  einander  anf  die  Tabelle  felbft, 

7.  Anfihließend  an  vorttehende  Vergleichungszalden  mag  zu  dem  wirthfchaft- 
lieh  am  meiften  ius  Gewicht  fallenden  Rückgang  der  Stückzahl  des  Rindviehs  und 
der  Schafe  Folgendes  bemerkt  werden. 

Die  Abnahme  der  Rinderzahl  muß  wohl  zunächft  einer  bedeutenden  Er- 
höhung des  durchfchnittlic[»en  Lebendgewichts  der  Thiere,  theilweife  aber  auch  dem 
Umftande  zugelchriebe«  werden ,  daß  manche  Viehhalter  mit  der  Zeit  zu  der  Ein- 
fieht  gelangt  (nid,  daß  es  rationeller  und  nutzbringender  ift,  weniger  Vieh  gut,  als 
viel  Vieh  kümmerlich  zu  halten,  ThatfächliLdi  wird  unfer  Rindviehfchlag  durch 
die  fortgefetzte  Kreuzung  mit  Simmenthaler  Parren  immer  fehwercr,  und  die  natür* 
liehe  Folge  ift,  daß  von  den  größeren,  fchwereren  Thieren  nicht  mehr  die  frühere 
Stückzahl  bei  gleichem  oder  nicht  entfpreehend  vermehrtem  Fntterquantum  gehalten 
werden  kann. 

Was  fodann  die  Schafz  ncht  betrifft,  fo  ift  diefetbe  im  allgemeinen  zufolge 
der  gefnnkenen  Wollp reife  und  der  daraus  fi ch  ergebenden  geringeren  Rentabilität, 
fowie  deshalb  im  Rückgang  begriffen,  weil  mehr  und  mehr  AVeideland  unter  den  Pflug 
genommen  wird,  und  auch  fonft  dem  Weiden  mohrfache  Befcbränkungen  auferlegt 
worden  find.  Im  Befonderen  ift  die  Zucht  der  feinen  WoUfchafe  (fpanifehen  oder 
Merinos)  wegen  der  relativ  niedrigeren  Preifc  für  feine  Wolle  in  fteter  Abnahme  bc- 


wmßi'^^f^^'^T 


Tom  tO.  Januar  1883  für  Württemberg.  375 

griffcD,  die  Zucht  der  en^liichen  Fieffclifclmfe  aber  hat  Hell  im  Lnude  nie  zu  grüficrer 
Bedeutung  erhoben ,  das  gümeine  Laadfehaf  endlich  lieht  fiuh  mehr  und  mehr 
durch  die  verfchiedeoen  Artec  von  Daftardfchaten  verdrängt. 

Tab.  III. 

Die  folgende  Tabelle  ftellt  das  Haupt-Großvieh  in  den  einzelnen 
Oberämtern  etc,  im  Verhiiltnis  zur  gefamten  Bodenfläche,  zum 
land  wirtLfchaftlichen  Areal,  fowie  znr  Bevölkerung  dar. 

Die  Reduktion  der  verfcbiedencn  Yieh|,^^ttnngen  aufCTroßvieh  ift  darin  nach 
der  zu  Tab.  II  näher  bezeichneten  Norm  vorgenommen,  jedoch  find  hiehei  die  Mi- 
litärpferde,  n)s  nicht  zum  eigentlichen  wirthfchaftlichen  Nutzvieh  gehörig,  außer  Be 
riickfichtigung  gelaflen  worden. 

Wir  entnehmen  dem  reichen  Zahlen ftoff  der  Tabelle  nachftehend  einige 
Hauptdaten: 

1.  Äof  einen  Dkm  Gefamlfläche  kommen  im  Königreich  r)4j2  St.  Groß- 
vieh ■  der  Neckarkreis  ftelit  hiebei  in  erfter  Linie  mit  61,9  St,  der  Sehwarzwaldkrcis 
kommt  /.aletzt  mit  46,^  St. 

Von  den  einzelnen  Oberämtern  des  Königreichs  hat  Stuttgart  Stadt  mit 
125,7  St*  die  höcbftc,  Prcudenftadt  mit  2t>,2  St  die  nieder fte  Ziffer. 

2.  Pro  nkm  (100  Hektar)  den  landwirthfchaftlich  benutzten  Areale  nach 
der  Aufnahme  von  1882  wurden  in  VVürtteiuberg  84,2  Ht  Großvieh  berechnet;  bic* 
bei  kommt  dem  Neekarkreis  mit  92,2  St.  die  Ordnungsziffer  1 ,  dem  Schwarzwald- 
kreis mit  81  j2  die  Ziffer  4  zu. 

Weitaus  die  größte  Stiiekzahl  weist  unter  den  Bezirken  Stuttgart  Stadt 
mit  268,3  auf,  wogegen  Münfingen  mit  o2,3  die  niederfte  Ziffer  zeigt. 

3.  Auf  100  Ortganvvefende  nach  der  Volkszählung  vom  1.  Dezember  1880 
entfallen  im  ganzen  Lande  53,6  St  Großvieh,  wobei  der  Danaukreiä  mit  76,4  voran- 
fteht,  der  Neekarkreis  mit  33  St.  zuletzt  kommt 

Unter  den  Oberämtern  tritt  Leutkireh  mit  tl4,GSt  an  die  Spitze,  während 
Stuttgart  Stadt  mit  3,2  St  weitaus  den  letzten  Platz  einnimmt 

Tab,  IV. 

Aus  dem  Inhalt  diefer  Tabelle j  in  welcher  die  V  wichtig ften  Vieh- 
gattungcn  im  Verhältnis  zur  gefamteu  Boden  fl  äch  e,  fowie  zum 
landwirthfchaftlichen  Areal  und  zur  Bevölkerung  nach  Kreifen  etc. 
dargeftellt  find,  rnag  Folgcudea  hervorgehoben  werden: 

L  Im  Verhältnis  zur  gefamten  Boden  fläehe  hat  die  m  ei  ften  Pferde,  fowohl 
mit  als  ohne  Einrechnung  der  MiHlärpferde,  der  Donaukreis  aufsiuweifen,  nenilich 
6,7  bezw.  6,5  St  pro  Qkm.  gegen  den  Landesdurcbfehnitt  von  5  bezw*  4,8  St  pro 
Qkm.  Die  höcbftc  Rinderzahl  findet  fielt  im  Xockarkreis  mit  52,9  St,  gegen  den 
Landesdurcbtchnitt  von  46,4  St.  Die  meiften  Schafe  enthält  der  Jagltkreis  mit  39,7  St*, 
Landesdurcbfehnitt  28,2  St,  die  meiften  Schweine  der  Neekarkreis  mit  18  St,  L.D* 
16  St ,  die  meiften  Ziegen  derfelbe  Kreis  mit  4,4  St,  L.D.  2,8  St 

2.  Im  Verhältnis  zur  landwirtbfchaftlieh  benützten  Fläche  fteht  mit  der  Höchft- 
zahl  der  Pferde  wieder  der  Donaukreis  voran,  nemlicli  mit  9,7  bezw.  9,4  St.  pro 
Dkm,  LD,  7,7  bezw,  7,4  pro  Dkm.  Bezüglich  des  Üindviehö  und  der  Schafe  ver- 
bleiben  ebenfo  der  Neckar-  und  der  Jagftkreiß  je  an  erfter  Stelle  mit  78,9  St,  L.D, 


^^K^^^^f^^^^^^am^^^mmm^mam^^^r^  mhi.    ii 


376  Die  ErgcbnilTe  (3er  Viehzählung  ,  ^ 

72  St.j  UDtl  bezw,  mit  ö2,6  St-,  L.Ü.  43,8  8t.  Kacb  der  Zahl  der  Schweine  und 
Ziege»  aber  ftellt  fieh  der  Seh warzwald kreis  über  den  Neckarkreia  (cfr,  zu  Ziff.  1) 
mit  21  ß  St.,  L  D.  23,3  St,  und  bezw.  mit  7,2  St.,  L,D.  4,4  St. 

3.  In  Beziehung  zur  orlsanwefendeD  Bevölkerung  ftebt  wieder  der  Donau- 
kreis  mit  der  beehrten  Pferdezahl  au  der  Spitze,  fo  zwar^  daß  dcrfelbe  mit  9  bezw. 
8j8  St.  auf  100  Ortsauwefende  faft  das  Doppelte  des  Lnadesdurcbfehnitts  vou  4,9 
bezw.  4J  St,  erreicht  Beitu  Rindvieh  kommt  derfelbe  Kreis  mit  63,5  St,  L.D.  45,9  St., 
an  erftcr  Stelle,  wogegen  der  Neekarkreis  (cir.  zu  Ziff,  1  u.  2}  mit  28,3  St.  bedeutend 
zurück  ftebt.  Bei  den  Schafen  weist  wieder  der  Jagftkreiiä  mit  50,3  St,  L.D»  27,9  St, 
die  weitaus  größte  Ziffer  auf;  bezügliL'b  der  Schweine  tritt  der  Donau  kreis  mit 
18,4  St,  L.Ü.  14,8  St,  in  den  Vordergrund  (cfr*  zu  Ziff.  1  u.  2},  und  bezüglich  der 
Ziegen  verbleibt  der  Schwarzwaldkreis   mit  4^1  St.^   L.D.  2,8  St,  an    erfter  Stelle, 

Tab.  V. 

Hier  ift  das  gefamte  Nutzvieh  —  in  gleicher  Weife,  wie  in  Tabelle  III,  auf 
H  a  u  p  t  -  G  r ü  ß  V i  e  b  reduzirt  —  nach  feiner  V  e  r  t  b  e  i  I  u  n g  über  die  XI  n  fi  t  ü  r  - 
liehen  Bezirksgruppen  Württembergs  dargcftellt,  und  weiterhin  das  auf 
jede  diefer  Gruppen  entfallende  Großvieh  zur  Gefamtflücbe,  zum 
liind wirthfchaftlicbcn  Areal  und  lur  Bevölkerung  derfelben  in  Be- 
ziehung gefetzt 

Die  Zufamnienfetzung  der  natürlichen  Bezirk ßgruppen  ift  folgende  (cfr.  auch 
Jubrb.  von   1876  IV  S,  36  t) : 

L  Gruppe  j,Gäu*^  umfaßt  die  G  Oberamtsbezirke  Horb,  Kottenburg,  Herrenberg 

(S.)  ^);  Böblingen,  Leonberg,  Ludwigshurg  (N.). 
IL        „        yjMittlerer  Neckar^  umfaßt  die  7  Oberamtsbezirke  Tübingen,  Rent- 
lingen,  Nürtingen  (S.);  Kircbbeim,  Göppingen  (D.)^  Eßlingen,  Stuttgart 
Amt  (N.). 
in.       p        „Unterer   Neckar"    umfaßt    12   Oberamtsbezirke:    Stuttgart  Stadt, 
Cannftatt  (NOi  Schorndorf  (J,);  WaiblingeUj  Marbacb,  Befigheim,  Vaihin- 
gen, Maulbronn,  Brackenlieim,  lleilbronn,  Weinsberg,  Neckarfulm  tN.). 
IV.        „        „Scb  w  arzwald*^   umfaßt  die  6  Oberanitsbezirke  Neuenbürg,   Calw, 

Nagold,  Freudcnftadt,  Oberndorf,  Sulz  (H.). 
V.        ri        „Oberer  Neckar"  umfaßt  die  4  Oberamtshezirke  Hottweil,  Spaichia- 

geu,  Tuttlingen,  Balingen  (S.), 
VL        „        ^Murrbardter  und  Wclzheimer  Wald"  umfaßt  die  2  Oberamts* 

bezirke  Backnang  ^N.)  und  Welzheim  (J.). 
VII.        „        „Südliches  Oberfch waben'*   umfaßt  die   5  Oberamtabezirkc  Tett- 

naug,  Ravensburg,  Wangen,  Leutkirch,  Waldfce  (D.). 
VIIL       „        „Nördliches  Obcrfchwaben"  umfaßt  die  6  Oberamtshezirke  Saul- 
gau,  Riedlingen,  Ebiugeu,  Biberach,  Laupheim,  Ulm  (D.). 
IX.        „        „Alb"  umfaßt  die  6  Oberamtsbezirke  Mün fingen  (D*);  Uraeb  (S.);  ßlau- 

beuren,  Geislingen  (D,);  Heidenheim,  Neresbeim  (J.), 
X<        „        „Oberes  Kerns-,  Kocher-  und  Jagftgebiet"  umfaßt  die  4  Ober- 
amtshezirke Gmünd,  Aalen,  Gaildorf,  Ellwangen  (J.). 
XL        „        „Hohenlohifchc  Ebene"  umfaßt  die  6  Oberamtshezirke  Crailsheim, 
Hall,  Oehringcuj  Künzelsau,  Gerabronn,  Mcrgentbeim  (J.). 


*)   Die  emgüfchaheten  Buchftabeu  N.,  S.,   D,  oder  J.  bedeuten  die  be^ÜgUchea  Krdfe, 


Wg/sr^fr'.  "^  .  ■  V  ^•'•■i"'^."*  ii:  ■  «s^«  JTW"  V  ^  ^m^   v*»»^'y"  s-n. ».fi'  "ni^^«- 


vom  10.  Januar  1883  für  Württemberg.  377 

Die  Tabelle  ergibt,  daß 

1.  im  Verhältnis  zur  Gefamtfläche  das  meifte  Großvieh  in  die  Gruppen  III 
und  II  „Unterer  und  mittlerer  Neckar"  fällt  mit  65,3  bezw.  65,0  St.  pro  Qkm;  die 
geringfte  Zahl  kommt  auf  Gruppe  IV  „Schwarzwald"  mit  37,3  St. 

2.  Im  Verhältnis  zur  landwirthfchaftlichen  Fläche   kommt  das  meifte  Groß 
vieh  der  Gruppe  II  „mittlerer  Neckar"  zu  mit  97,2  St.  pro  Qkm;   hieran  reiht  fich 
Gruppe  VI  „Murrhardter  und  Welzheimer  Wald"  mit  95,8  St ;  Gruppe  IQ  „unterer 
Neckar"  kommt  erft  an  dritter  Stelle  mit  90,9  St;  den  Schluß  bildet  Gruppe  IX  „Alb" 
mit  66,1  St. 

3.  Nach  der  Zahl  der  ortsanwefenden  Bevölkerung  findet  fich  pro  Dkm 
weitaus  das  meifte  Großvieh  in  Gruppe  VII  „fSdl.  Oberfchwaben"  mit  93,8  St.;  diefeni 
folgen  Gruppe  VIII  „nördl.  Oberfchwaben"  mit  74,7  St.  und  IX  „Hohenlohifche  Ebene" 
mit  73,6  St.;  Gruppe  II  und  III  „mittlerer  und  unterer  Neckar"  kommen  mit  38,2  und 
30,4  St.  an  letzter  Stelle. 

Tab.  Yl. 

Zu  diefer  die  Ergebniffe  der  Werths-  und  Gewichtsfehätzungen 
in  den  einzelnen  Oberämtern  und  Kreifen  enthaltenden  Tabelle  mag  Fol- 
gendes bemerkt  werden: 

1.  Der  Verkaufswerth  der  Militärpferde  ift  unter  den  für  die  „fonftigen 
3  Jahre  alten  und  älteren  Pferde"  verzeichneten  Summen  inbegriffen  mit  folgenden 
Beträgen:  im  Neckarkreis  (Garnifonen  Stuttgart  und  Ludwigsburg)  2254955  oüj 
im  Schwarzwaldkreis  (Tübingen)  7000  M,  im  Jagftkreis  (Gmünd  und  Mergentheim) 
14700  oti,  im  Donaukreis  (Ulm,  Wiblingen  und  Weingarten)  1023172  J^,  im 
Königreich  3299827  Ji 

2.  Den  Werthsziflfem  bei  den  einzelnen  Schafraffen  liegen  die  in  der  Ta- 
belle I  unter  der  Rubrik*  V  in  den  Unterfpalten  a  enthaltenen  Stückzahlen  zu  Grund 
(vrgl.  hierwegen  das  unter  Ziflf  5  der  Erläuterungen  zur  Tab.  I  Bemerkte). 

3.  Von  dem  gefamten  Viehkapital  Württembergs  mit  235230595c^^. 
entfallen  nach  dem  Landesdurchfchnitt  auf  den  Kopf  der  Bevölkerung  119,3  Jf.-^  im 
Neckarkreis  berechnet  fich  der  Kopfbgtrag  zu  79,0  cHy  im  Schwarzwaldkreis  zu 
111,8  Ji,  im  Jagftkreis  zu  144,4  My  im  Donaukreis  zu  158,7  Ji 

Tab.  Vir. 

Tabelle  VII  gibt  eine  Berechnung  des  Verkaufswerths  und  Lebend- 
gewichts pro  Stück  der  verfchiedenen  Viehgattungen  für  die  ein- 
zelnen Kreife  und  für  das  Land  im  Ganzen. 

Hiebei  ift 

1.  zu  beachten,  da£  die  in  Tab.  I  bei  Stuttgart  Stadt  bezw.  beim  Neckar- 
kreis aufgeführten  6  St.  Zuchthengfte,  welche  den  abnorm  hohen  Wertli  von 
zufammen  40000  Ji  repräfentiren ,  für  die  Durchfchnittsberechnung  ganz  außer  Be- 
tracht gelaflen  wurden. 

2.  In  der  Tabelle  find  für  den  Werthsdurchfchnitt  der  „fonftigen  3  Jahre 
alten  und  älteren  Pferde"  auch  die  von  den  Militärbehörden  befonders  taxirten  Mi- 
litärpferde in  Rechnung  genommen;  für  diefe  Pferde  allein  Hellen  fich  die  durch- 
fchnittlichen  Werthsbeträge  wie  folgt:  im  Neckarkreis  793,7  c^,  im  Schwarzwald - 
kreis  1000  Ji,  im  Jagftkreis  1050  M,  im  Donaukreis  840,7  Ji,  im  Königreich  809  oti 
Werden  die  Militärpferde  außer  Betracht  gelaflen,  fo  ermäßigen  fich  die  Durchfclinitts- 


L 


^^mtm 


378  Die  Ergebniffc  der  Yiehzäblung  Tom  10.  Januar  1883  für  Württemberg, 

werthe  für  die  dreijährigen  eto-  Pferde  (exci.  Zuchthengfte)  im  Neckarkreis  von 
529  JL  auf  476,6  M  und  im  Donau  kreis  von  409,5  auf  394,1  Jii  während  in  den 
beiden  andern  Kreifen  keiuc  nennenswerthe  Hediiktitm  einlritt;  für  das  Königreich 
im  Ganzen  fiukt  fodann  der  Durclifchnitt  von  430,5  M^  auf  411,3  J(^  herab. 

3,  Der  Dttrchfchnittswerth  pro  Stück  Groß  vi  eh  ftellt  fich  für  Württemberg 
überhaupt  auf  221,3  M\  über  diefem  Satze  bewegen  fich  der  Durcbfchnitt  des 
St^hwarzwaldkrcifes  mit  239^8  Ji  utid  derjenige  des  Ncekarkreifee  mit  234j4  Ji; 
unter  denfelbeu  ftellt  fich  der  Durch fchuitt  des  Jagftkreifea  mit  214,2  Ji^  und  noch 
mehr  derjenige  des  Donaukreifes  mit  207,6  M 

Was  das  Lebendgewiclit  beim  Kindvieh  und  den  {I  Jahr  alten  und 
älteren)  Schweinen  betrifft,  fo  haben  die  veranftfiltcteu  Schätzungen  das  höchrte  durch- 
fcbnittlichc  Gewicht  ergeben  bei  den  Kälbern ;  im  Schwarz  waldkreis  mit  48,3  kg  für 
das  Stück  im  Alter  von  unter  6  Wochen  (Landesdurcbfchnitt  46,2  kg)  und  mit 
88,4  kg  für  das  Stück  im  Alter  von  6  Wucben  bis  Vs  Jahr  {L.D.  83,6  kg),  beim 
Jungvieh:  im  Jagftkreis  mit  225,3  kg  (L.D.  200,8  kg},  bei  den  Stieren  und  Ochfen: 
im  NeckarkreiB  mit  479,1  kg  (L.D.  472,3  kg),  bei  den  Kühen:  im  Jagftkreis  mit 
383,1  kg  (L.D,  363,9  kg),  endlich  bei  den  Schweinen:  ebenfalls  im  Jagftkreis  mit 
120,5  kg  (L.a  117,7  kg), 

Tab.  Vlll 

In  der  Schluß tabelle  ift  von  den  verfehl edenen  Arten  von  Rindvieh  und  von 
den  1  Jahr  alten  und  älteren  Schweinen  der  Verkaufs  wert  h  eiues  Kilogramms 
Lebendgewicht  nach   dem  Kreis-  und  Landesdurchfehnitt  berechnet. 

Hienaeb  hat  bei  den  Kälbern  unter  6  Wochen  der  Jagftkreis  den  höcliften 
Durchfeh nittsfatz  mit  0,73  Jfe  pro  kg  Lebe udge wicht  (L.D.  0,66  l^^);  bei  den  älteren 
Kälbern  findet  fich  der  Höchftbetrag  mit  0,79  Ji  im  Neckar-  und  im  Jagff kreis 
(L,D  0J4  cifi);  beim  Jungvieh  mit  OJOcA  im  Neckar-  und  Schwarzwaldkreis  (L.D- 
0,65  JL}\  bei  den  Stieren  und  Ochfen  mit  0,67  Ji  im  Neckarkreis  (L.D,  0,62  Ji); 
endlich  bei  den  Kühen  mit  0,71  Ji  im  Schwarzwald  kreis  (L.D.  0,63  Ji).  Bei  den 
Schweinen  berechnet  fich  der  durch fchnittliche  Werth  pro  kg  für  das  ganze  Land 
zu  0,75  Ji\  der  Schwarz  waldkreis  zeigt  mit  0,78  Ji  die  höchfte,  der  Jagftkreis 
mit  0,71  Ji  die  uiederfte  Werthsyiffer. 


I 


WÜRTTEMBEKGISCHE 


VIIBTILJÄIBS 


Tl 


FÜR 


LÄeES6ESCHICHTE. 


IN    VERBINDUNG   MIT 

IBI  VEEEU  FÜR  UIIST  UIB  ALTEETIUI  II  ULI  Uli  OBERSCUWABEI,  lEl  WÜtnFJB.  ALTERTHUISVEEEU  II 
STUnClABT,  BEI  IISTOBISCBEI VEREII  FÜR  BAS  WÜRnEIB.  FRAIREI  HIB  BEI  SÜL€I«AUER  ALTERTUUISVEREIII 

HERAUBOEOEBEN 

VOM  DKM 

E.  BTATISTISOH-TOPOGBAFHISOHEH  BÜBEAÜ 


JAHI^GANG    VI. 
1883. 


STUTTGART. 

W.    EOHLHAMMER. 
1883. 


i  -Wf* 


Druck  von  W«  Rohthaminer  in  Stuttgart 


Inhalt, 


Belts 

Chronik  des  Jahrs  1883     , V 

Nekrolog  des  Jahrs  ItiSS , VII 

Zwei  Gedichte  des  74,  Jahrhunderts  ^r  Gefchichte  der  Grafmi  ^on  Wiriemherg.    Mitgetheilt 

von  Archivrath  Dr.  Slälin 1 

Graf   Wilhelm   von    Afperg   dts   Krüger   und   Eofmann   in   Neapel*    Von   Oberftudienrath 

Dr.  V.  Hey d  in  Stuttgart    .     .     .     , 6 

Eigenhändiges  Schreiben   des  Herzogs  Ulrich   mon    Württemberg  an  Kaifer  Maximilian  L 

Mitgetheilt  von  Archiv^ekretär  Dr.  Schneider •    .    . 10 

Aus  den  Lehenserinnerungen  von  Augujt  Ludwig  Beyfcher,  Mitgeth.  v.  Direktor  Dr.  v.  Riecke      11 

Neue  Wirtenibergica  {\\  Stalin,  Gefchichte  Württetnberga  L  L     BoN'ert,  Die  hiftorifchen 

Vereine  vor  dem  Tribunal  der  WlffenfcLaft) 21 

Bie  urfprüngliche  Verf ajung  des  Schwäbifchm  Bundes.    Von  Dr,  F,  Wagner,   Oberlehrer 

am  K.  Friedr.-Wiih.-Gyninafium  in  BeHin » -    *    *      fil 

Zur  Beutlinger  Todtenhße.    Von  Pfarrer  Boffcrt  in  B^Hchlingen *    .     .     .      90 

Bie  Herkunft  Bifchof  ÖUos  des  Heiligen  von  Bamberg.     Von  Derafelben 93»  297 

Analekten  zur  Gefchit^hte  der  Literatur  in  Schtüaben,    2.  Aus  Gräten  Nachlaß,    Von 

Profeffor  Dr.  H.  Fi rch er  in  Stuttgart -    .    ,    .    ,     103 

Bas  üntheübarkeitsgefetz  im  württembergifchen  Fürßenhaufe  nach  fetner  gefchichtlichen  Ent- 
wicklung,   Von  Dr.  jur.  AlbertEugenAdam      *    , 161 

Mütheüungen  der  Anfialtm  für  vtäerländifche  Gefchi^Me  und  AUeHhumskunde. 
Vom  K.  f tat! ftirch-topographif eben  Bureau, 

Aus  dem  Protokoll  der  fünften  Beralhung  dea  RedaktbnB-AusrcbulTea     ....    265 
Württemberg! fche  Gerehichta-Literatur  vom  Jahr  1882.    (Ncbft  einigen  Nachträgen 

aus  1881)  ....,.....*,    265 

Neue  Literatur.    (MÜnfterblätter  111.  u.  IV.)     , 271 

Vmln  ßr  Inoll  and  Alt«rtbi]iii  in  Ulm  nnd  Oberrchwabtn. 
Bie  Lage   der  Binge   sieifchen  Bodenfee  und   Hier  in  der   kÖnigslofer$  Zeü  vor  IIST^*    Von 

Dr.  G.Meyer  von  Knonau,  ProfelTor  au  der  Univerfität  Zflnch ^ 

Schloß  Bück  bei  Blaubeuretu    Von  Arcbivfekretar  Dr.  Schneider .    .      23 

Bas  Landgericht  im  Stadelhof    Von  C,  A,  K  o  r  n  b  e  c  k  m  Ulm 27 

Eine  Reimchronik  von  Leipheim.    Von  Amtsrichter  P.  B  e  c  k  in  Haveuaburg 29 

Gefchichte   des  Theaters  in  Biherach   von   1&^  an  bis  auf  die  Gegenwart*    Von  Dn  L»  F. 

Ofterdinger 36.  113.  229 

SüzungshericUe 45.  141.  296 

Bitte,  betreffend  die  Ortsgefchichte  der  Bezirke  des  Donaukreifes      . 45 

Begeflen  zur  Gefchichte  Öherfchwahens  aus  dem  Archiv  des  Germanifchen  Mufeuma  in  Nürn- 
berg.   Von  Pfarrer  Boffert 126 

Münßerfludien.    Vortrag  von  Dlakonua  Klemm,  gehalten  in  der  Vercinavcrfammlung  vom 

2.  Februar  1883 ,    .    .    131 

Warum  erwarb  Ulm  die  Herrfch^jft  HelfenfieinY    Von  Diakonus  Klemm  in  Geislingen  *    *     1B6 

Brei  Hexenverbrennungen  ^u   Ulm.     Von  A.  Scli  ilMng ,     137 

Anfrage  (eichelweis  theilen) 141.  296 

Bemerkungen  zu  den  Orts-  und  Berf&nennnmen  der  Codices  Tradüionu^m  Weingartenfium  im 

IV,  Bande  des   Wirt.   Urkundenbuchs,     Von  Obcramtaarait  Dr<  Btick  in  Ehingen    223.  281 


IV  Inhalt. 

Beite 
Beiträge  zur  Ge/chichte  van  Geislingen  und  Umgegend,    I.  Spitzenberg  und  Michelsberg.    Von 

Diakonus  Klemm  in  Geislingen 242,  273 

Bavenfpurgi/ch  Ehrung- Büechlin  von  anno  1474—1604.  Mitgetheilt  von  Dr.  Giefel  .  .  .  289 
Befolution  zur  Feier  des  Siegs  bei  Petertcardein  von  1716  aus  der  fiädti/chen  Begißratur  in 

Biedlingen,    Mitgetheilt  von  C.  Setz t    295 

WilritembergiAJier  Altertiummreii  ii  Stittgut. 

Ausgrabung  des  Bömerkaßells  bei  Isny,    Von  Profeflbr  Dr.  P  a  u  1  u  s 46 

Die  Wandgemälde  der  Kirche  zu  Kentheim  bei  Calw,     Von  Pfarrer  E.  Hochftetter  in 

Frickenhaufen 47 

Freiherr  Berchtold  von  Falkenßein,  Abt  von  St.  Gallen  1244—1272,  und  die  nachweislichen 

Verwandtfchaftsbeziehungen  desfelben.    Von  ProfelTor  Dr.  G.  Meyer  von  Knonau.  50 

Die  Namen  unferer  „welfihen  Dörfer^.  Von  Oberamtsarzt  Dr.  Bück  in  Ehingen  ....  64 
Wirtembergifches   Urkundenbuch,     Herausgegeben   von  dem  K.  Staatsarchiv  in   Stuttgart 

Vierter  Band.    Stuttgart  1883 ' 57 

Die  württembergifchen  Schlößer  und  Burgen  um  das  Jahr  1600.    Vortrag  im  Stuttgarter 

Alterthumsverein  von  Archivfekretär  Dr.  Schneider 105 

Kleinere Mittheüungen.  Zu  Peter  von  Koblenz.  Von  Prof.  Dr.  A.Wintterlin  in  Stuttgart  112 

Zußimmenkünfte  der  Mitglieder  und  Freunde  des  Württ.  Alterthumsvereins 112.  272 

Fromme  Stiftungen  Graf  Ulrichs  des  Vielgeliebten,    Von  Archivfekretär  Dr.  Schneider  263 

Georg  Bathgeb.    Von  Demfelben 268 

Nachträge  und  Berichtigungen  zum  Necrologium  Elvacense 263 

lUtoriMer  VerelB  fir  iu  WlrttenlergiRie  Fnaken. 
Die  Ge/chichte  Sülzbachs  a,IK,  und  Schmidelfelds  bis  zum  Jahr  1781,  zur  hundertjährigen 
Feier  der  Vereinigung  der  Herrfchaft  Limpurg-Schmidelfeld  mit  Württemberg,  vor- 
getragen auf  dem  Schloß  Schmidelfeld  den  28.  Oktober  1881  von  Pfarrer  Schmid 

in  Sulzbach  a./K 58 

Eine  unbekannte  Schmidelfelder  Urkunde.    Mitgetheilt  von  Archivrath  Dr.  Kaufmann  in 

Wertheim 71 

Zum  Siegel  Konrads  von  Schmidelfeld  v,  J.  1242,    Von  Dr.  Fürft  Friedrich  Karl  von 

Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürft 71 

Urkundenforfchung  und  Münzkunde.    Von  Oberpräzeptor  Haßler  in  Hall 72 

Denkmal  des  Grafen  Johann  von  Hohenlohe,  f  141Z    Aus  E.  Fidicin^s  Berlinifchcr  Chronik 

mitgetheilt  von  Dr.  Fürft  Hohenlohe 73 

Württemberger  auf  der  Bamberger  Akademie  und  Univerfität  von  1648 — 1603.    Von  Lyzeal- 

profelTor  Heinrich  Weber  in  Bamberg 74 

Zur  Gefchichte  der  Kunß  in  Franken.    Von  Pfarrer  Bo  ff  er  t  in  Bächlingen 80.262 

Bifchof  Heinrich  von  Bamberg  und  feine  Verwandtfchaft  mit  Konrad  von  Schmidelfeld.    Von 

Pfarrer  Bo  ff  er  t 142 

Die  Beiherhalde  bei  Morflein  1570—93.    Von  Demfelben 146 

Das  Thierbad  bei  Welzheim.    Von  Freiherrn  M.  vom  Holtz  in  Alfdorf 153 

Noch  einmal  Weinsberg 157 

Zur  Gefchichte  der  Burg  Bebenburg.    Von  Pfarrer  Boffert 158 

Dringende  Bitte • 160 

Hexenprozeffe  aus  dem  Fränkifchen.  Von  Amtsrichter  P.Beck  in  Ravensburg  .  .  247.  304 
Die  Herkunft  Bifchof  Siegfrieds  von  Speier.    Von  Pfarrer  Boffert  in  Bächlingen     ...    253 

Der  Letzte  von  Morßein.    Von  Demfelben 262 

Bericht  über  das  Vereinsjahr  1862—83.    Von  Häßler 310 

Begifier 818 


CHEONIK  DES  JAHUS  1883. 


Januar  9.    Seine  Majeftüt  der  König  eröffnet  die  Ständeverfainmlung  mit  nachftehender  Thronrede: 

Liebe  Getreue! 

Ich  trete  in  Ihre  Mitte,  um  Sie  zum  Beginn  des  Landtags  fteundlich  willkommen  zu 
heißen. 

Die  in  der  erften  Hälfte  des  abgelaufenen  Jahres  gehegten  Hoffnungen  auf  ein  reiches 
Errtejahr  find  leider  nur  in  vermindertem  Maße  in  ErHlllnng  gegangen.  Rcgncrifche  Wit- 
terung, Hagelfchaden  und  Ueberfchwemmungen  haben  die  Landwirthfchaft  fchwer  betroffen. 
Befonders  empfindlich  war  der  geringe  Weinertrag  und  der  an  völligen  Mißwachs  gren- 
zende Ausfall  bei  einem  Hauptnahrungsmittel  des  Landes.  Zur  Unterftfltzung  der  Noth- 
leidenden,  welchen  Ich  Meine  lebhafte  Theilnahme  zuwende,  wird  von  Meiner  Regierung 
auch  fernerhin  gefchehen,  was  die  VerhältnilTe  geftatten. 

Wichtige  und  umfallende  Vorlagen  werden  im  Laufe  der  Wahlperiode  Ihrer  Be- 
rathung  und  BefchlußfalTung  unterftellt  werden. 

Der  Entwurf  des  Hauptfinanzetats  für  die  nächften  zwei  Jahre  wird  Ihnen  alsbald 
zugehen.  Ein  Zufchuß  aus  dem  Reftvermögen,  der  auf  Grund  der  Erfahrungen  höher  be- 
rechnete Ertrag  einiger  Landesfteuern  und  die  vermehrte  Zuweifung  an  Reichsfteuern 
machen  es  möglich,  den  Staatsbedarf  ohne  Erhöhung  der  beftehenden  und  ohne  Einführung 
neuer  Steuern  zu  decken.  Nur  bei  den  Notariatsfporteln  werden,  im  Zufammenhang  mit 
einer  ohnedies  vorzunehmenden  Revifion  des  betreffenden  Gefetzes,  Aenderangen  in  Antrag 
kommen,  welche  einen  mäßigen  Mehrertrag  in  Ausficht  ftellen. 

Ihrer  Prüfung  follen  ferner  unterf teilt  werden:  ein  Entwurf,  welcher  bezweckt, 
einige  Strafbeftimmungen  des  Gefetzes  über  die  Steuer  aus  Kapital-  und  Berufseinkommen 
zu  Gunften  derjenigen  zu  ändern,  welche  unterlaffene  oder  unrichtige  Angaben  des  Ein- 
kommens aus  freien  Stücken  nachholen  oder  ergänzen;  der  Entwurf  einer  neuen  Feuer- 
löfchordnung ,  eine  Gefetzesvorlage  wegen  der  Koftcn  der  Stellvertretung  von  Beamten, 
welche  Mitglieder  der  Ständeverfammlung  find,  und  die  bei  Eröffnung  des  letzten  Land- 
tags angekündigten  Gefetzesent würfe  zur  Durchführung  einer  vollftändigen  Organifation 
der  evangelifchcn  Kirchengemeinden  und  zur  Regelung  der  betreffenden  Fragen  für  die 
katholifche  Kirche  des  Landes. 

Durch  Errichtung  einer  mit  der  Poftverwaltung  zu  verbindenden  Sparkaffe  foll  die 
Anfammlnng  von  Erfpamiffen  auch  in  kleineren  Einlagen  unter  Gewährleiftung  des  Staats 
ermöglicht  werden. 

Gefetzesentwürfe  über  die  Zwangsenteignung,  über  landwirthfchaftliches  Nachbar- 
recht, über  Felderbereinigung  und  —  anfchließend  hieran  —  über  Bewäfferungs-  und  Ent< 
wäfferungsanlagen,  fowie  das  Wafferrecht  im  Ganzen  find  in  Vorbereitung  begriffen. 

Auf  dem  Gebiete  der  Gemeinde-  und  Bezirksverwaltung  find  Vorlagen  beabfichtigt, 
deren  Ausarbeitung  unter  Benützung  der  vorhandenen  werthvollen  Vorarbeiten  begonnen  hat. 

Hiebei  werden  die  für  diefe  Gefetzgebung  von  Mir  fchon  früher  bezeichneten  Grund- 
gedanken einer  felbftändigeren  Entwicklung  des  Gemeindelebens  und  einer  erweiterten 
Theilnahme  der  Angehörigen  des  Oberamtsbezirks  an  deffen  Verwaltung  zum  Ausdruck 
gelangen. 

Neben  diefer  neuen  Ordnung  der  Verwaltung  wird  die  Weiterführung  der  Reform 
der  Verfaffung,  insbefondere  hinfichtlich  der  Zufammenfetzung  der  Ständeverfammlung,  eine 
der  wichtigften  Aufgaben  Meiner  Regierung  bilden. 

Große  und  bedeutungsvolle  Arbeiten  find  es,  welche  an  Sie  herantreten. 


VI  Chronik  des  Jahrs  1883. 

Groß  und  bleibend  wird  auch  das  Verdienft  fein,  das  Sie  fich  um  das  Wohl  unferes 
geliebten  Württembergs  durch  eine  den  Bedürfniffen  und  Wünfchen  des  Landes  ent- 
fprechende  Erfüllung  Ihrer  Aufgaben  erwerben  werden.  Daß  dies  Ihrem  patriotifchen  Sinn 
und  Ihrer  Hingebung  im  Zufammenwirken  mit  Meiner  Regierung  unter  Gottes  gnädigem 
Beiftand  gelingen  wird,  ift  Mein  zuverilchtliches  Vertrauen. 

Ich  erkläre  den  Landtag  für  eröffnet. 

Die  gewählten  Mitglieder  der  Kammer  der  Abgeordneten  beftehen  —  einfchließlich 
des  am  27.  Februar  in  zweiter  Stichwahl  gewählten  Abgeordneten  für  Herrenberg,  Schult- 
heiß Schurer  —  aus 

21  Angehörigen  der  Landespartei     ...    mit  50330  abgegebenen  Stimmen, 
23  ^  „     Deutfchen  Partei  ..„    56697 

14  „  „     Linken „31454 

11  n  „     Volkspartei   ....„    21755 

1  Wilden „      1917 

(Staatsanzeiger  S.  151  f.) 
Die  Ständeverfammlung  wird  am  18.  Januar  bis  zum  28.  März  vertagt. 

Januar.  Erfolgreiche  Sammlungen  im  ganzen  Land,  wie  überall  im  Reich  und  bei  den  Deutfchen 
im  Ausland,  für  die  üeberfchwemmten  am  Rhein. 

März  28.  —  April  3.    Seine  Majeftät  der  König  verweilt  in  Bebenhaufen. 

März  31.  •  Heilbronn  wird  wieder  Gamifonsftadt  durch  den  Einzug  eines  Bataillons  des  4.  Infan- 
terieregiments in  die  neuerbaute  Kafenie. 

April  '21.  f.    Das  1.  Ulanenregiment  König  Kari  feiert  fein  200jähriges  Beftehen. 

Mai  14.  In  Münfingen  wird  die  vom  14.  Dezember  1882  auf  diefen  Tag  verfchobene  vierte  Jubel- 
feier des  Münfinger  Vertrags  in  Anwefenheit  von  Vertretern  des  Staatsminifteriums ,  der 
Ständeverfammlung  etc.  feftlich  begangen. 

Mal  17.  —  Juni  I.  Seine  Majeftät  der  König  verweilt  zur  Rekonvalescenz  von  einem  feit  3.  April 
andauernden  Lungenkatarrh  in  Bebenhaufen. 

Mai  26.    Die  Beckh'fche  Papierfabrik  in  Faumdau  wird  vom  Feuer  zerftört. 

Juni  9.  Seine  Majeftät  der  König  begibt  Sich  zum  Sommeraufenthalt  nach  Friedrichshafen,  wo- 
hin Ihre  Majeftät  die  Königin  am  3.  Juli  reist.  Ihre  Majefcäten  erhalten  dort  am  12.  Juli 
den  Befuch  des  Kaifers. 

Juli  5.  10.  Verheerende  Hagelwetter  fehädigen  zahlreiche  Gemeinden  im  Neckarthal,  Remsthal, 
Kocherthal,  auf  dem  Schurwald,  der  Alb. 

Juli  28.  An  Stelle  des  am  22.  in  Tarafp  verftorbenen  Kriegsminifters  v.  Wundt  wird  General- 
major V,  Steinheil  zum  Departementschef  des  Kriegs wefens  ernannt 

Auguft  6.-22.    Seine  Majeftät  der  König  weilt  in  Bebenhaufen. 

Auguft  13.— 15.    Die  dentfche  geologifche  Gefellfchaft  tagt  in  Stuttgart. 

Auguft  21.  In  Rottenburg  wird,  wie  am  Sonntag  zuvor  in  allen  katholifchen  Gemeinden  dos 
Landes  mit  folennem  Gottesdienft,  das  50jährige  Priefterjubiläum  des  Landesbifchofs 
Dr.  V.  Hefele  feftlich  begangen. 

In  den  Volksfchulen  des  Landes  wird  das  Turnen  als  regelmäßiger  Unterrichts- 
gegenftand  eingeführt 

September  28.  In  Vertretung  Seiner  Majeftät  des  Königs  wohnt  Seine  Königliche  Hoheit  Prinz 
Wilhelm  der  in  großartigfter  Weife  in  Anwefenheit  des  Kaifers,  des  Kronprinzen  und 
vieler  deutfcher  Fürften  und  Heerführer  vorgenommenen  Einweihung  des  Niederwalddenk- 
mals bei  Rüdesheim  an. 

September  28.  f.  Das  Cannftatter  Volksfeft  wird  erftmals  nicht  als  landwirthfchaftliches  Haupt- 
feft,  dafür  nach  dem  Vorgang  feiner  älteften  Vorgänger  von  1818  ff.  mit  Schifferftechen, 
Beleuchtung  des  Neckars  etc.  begangen. 

Oktober  23.    Ihre  Majeftäten  der  König  und  die  Königin  treffen  von  Friedrichshafen  in  Stuttgart  ein. 

November  7.  In  Gmünd  wird  an  Stelle  des  verftorbenen  Oberamtspflegers  Miller  der  Rektor  des 
Reallyzeums  Klaus  mit  2121  von  2692  abgegebenen  Stimmen  zum  Landtagsabgeordneten 
gewählt. 

November  9.    Seine  Majeftät  der  König  begibt  Sich  zum  Winteraufenthalt  nach  San  Remo. 

November  10.  Die  400jährige  Gedächtnisfeier  der  Geburt  Martin  Luthers  wird,  wie  im  ganzen 
Reich,  in  allen  evangelifchen  Gemeinden  des  Landes,  voran  der  HauptAadt,  der  Univerfltäts- 
ftadt  und  den  alten  Reichsftädten,  aufs  feltlichfte  begangen. 


Nekrolog  des  Jah»  1883.  VII 

November  16.  Das  Hoftheater  in  Stuttgart  wird,  nachdem  es  während  der  Sommer-  und  HerbH- 
monate,  hauptfächlich  zum  Zweck  größerer  Feneriicherheit,  mit  einem  Aufwand  von  ca. 
440000  «A  umgebaut  worden,  wieder  eröffnet. 

November  21.  In  Heidenheim  wird  eine  von  Morlok  erbaute  katholifche  Kirche  eingeweiht,  ebenfo 
am  30.  in  Wafleralfingen  die  von  Berner  erbaute. 

November  30.  Die  von  Seiner  Majeftät  dem  König  den  Infanterieregimentem  Nr.  119,  120,  124 
für  200jährige8,  Nr.  121  und  126  für  lOOjähriges  Beftehen  verliehenen  Säkularfahnenbänder 
werden  den  Truppen  unter  militärifchen  Feierlichkeiten  übergeben. 

Wiederholte  Mord-  und  RaubanHille  in  verfchiedenen  Theilen  des  Landes,  auch  in 
der  Landeshauptftadt,  verbreiten  weithin  ein  Gefühl  der  ünficherheit  Unter  den  Gegen- 
mitteln gegen  die  Gefahren,  welche  haupti^chlich  von  dem  arbeitslos  umherziehenden  Volk 
drohen ,  ift  die  eben  jetzt  vollzogene  Eröffnung  einer  „Arbeiterkolonie**  auf  dem  zu  diefem 
Zweck  von  einer  Gefellfchaft  angekauften  Dornahof  OA.  Saulgau  zu  erwähnen. 

Im  laufenden  Winterhalbjahr  find  an  der  LandesuniverHtät  1217  Studirende  imma- 
triculirt:  die  höchfte  bis  jetzt  in  einem  Winterfemefter  erreichte  Frequenz  der  Hochfchule. 

Dezember  9.  In  Schöneberg  bei  Maulbronn  wird  eine,  an  Stelle  des  alten  Waldenferkirchleins, 
von  Leins  erbaute  romanifche  Kirche  eingeweiht. 

Dezember  16.  Zu  Arco  in  Sfldtirol  ftirbt  L  K.  H.  die  Herzogin  Maria  Amalia,  die  am  24.  Dezbr. 
1865  gebome  Tochter  des  Herzogs  Philipp  von  Württemberg  K.  H. 

Ein  von  Ihrer  Majeftät  der  Königin  geftiftetes  Ehrenzeichen  für  weibliche  Dienft- 
boteu,  welche  bei  gutem  Leumund  mehr  als  25  Jahre  in  Einer  Familie  treu  gedient  haben, 
kann  erftmals  an  406  Bewerberinnen  aus  dem  Lande  ertheilt  werden. 


NEKROLOG  DES  JAHRS  1883. 


Januar  8.    Eßlingen.    Dr.  GuTt.  Ad.  Riecke,  ehem.  Schullehrerfeminar-Rektor,  Landtagsabge- 
ordneter etc. 
„      19.    Bei  ßorkum  in  der  Nordfee  durch  den  Untergang  des  auf  der  Fahrt  von  Hamburg 
nach  Neu-York  begrifTencn  Dampfers  Cimbria  die  Gefchwifter  Augufte,  Kathinka 
und  Georg Rommer  von  Biberach,  erftere  bekannt  als  „die  fchwäbifchenSingvögel"*. 
„        24.    Stuttgart,    v.  Hub  er,  Oberlandesgerichtsrath. 

„       24.    Ulm.    Eduard  Leube,  Kommerzienrath,  vorm.  Vorftand  der  Handelskammer  in  Ulm. 
Februar  3.    Ludwigsbnrg.    Chriftian  Schwenk,  vorm.  Rektor  der  Realanftalt  dafelbft 

„       10.    Heidelberg.    Adolf  Levi,  Oberkirchen vorfteher,  Gemeinderath ,  Vorrtand  der  ifr. 

Kirchengemeinde  in  Stuttgart. 
„       11.    Kirchheim  u.  T.    Wilh.  Gaupp,  vorm.  Gymnafial-  und  Seminar-ProfelTor. 
„       15.    Lauffen  a.  N.    Otto  v.  Seeger,  Generalmajor  im  Ehreninvalidenkorps. 
„       20.    Stuttgart.    Jul.  v.  Klett,  Oberlandesgerichtsrath. 
März        1.    Reutlingen.    G.  Rupp,  Baurath,  Erbauer  des  SchlolTes  Lichtenftein  etc. 
4.    Eßlingen.    Frhr.  Fr.  W.  v.  Wangen  heim,  Oberft  a.  D. 
„         12.    Stuttgart.    Georg  Gntbrod,  Kaufmann  und  Gemeinderath  etc. 
„         13.    Tübingen.    Dr.  Adelbert  v.  Keller,  Profeffor  der  germanifchen  und  romanifchen 

Litteratur,  PräHdent  des  Litterarifchen  Vereins  etc. 
„         18.    Tübingen.    Dr.  Viktor  v.  Bruns,  vorm.  Profeffor  der  Chirurgie. 

27.    Grünhof-Stettin.    Philipp  Chr.  Zell  er,  Prof.,  Entomolog.    (Geb.  zu  Steinheim  a.  d.  M. 
10.  April  1808.) 
April       3.    Stuttgart.    Karl  Wilh.  Friedr.  v.  Necker,  Direktor  bei  der  K.  Domänendirektion. 
^  7.    Stuttgart    Dr.  Moriz  Rapp,  vorm.  Profeffor  der  neueren  Philologie  in  Tübingen. 


IJ  \  IIF(.J^PPII, 


VIII 


Nekrolog  des  Jahrs  1883. 


April 


Mai 


Juni 


Juli 


7. 

17. 

18. 
23. 
10. 
24. 

8. 

5. 

17. 

3. 


10. 


n 

28. 

Auguft 

13. 

»» 

19 

a 

27. 

Septbr. 

14. 

f) 

19. 

n 

26. 

Oktbr. 

14. 

n 

17. 

Novbr. 

2. 

Dezbr. 

8. 

f» 

15. 

n 

n 

» 

16. 

» 

21. 

n 

21. 

» 

22. 

1» 

23. 

n 

29. 

Akra  an  der  GoldkOfte  in  Weftafrika,  Herrn.  Prätorius  aas  Stuttgart,  lofpektor 
der  Basler  Mirrionsgefelirchaffc. 

Ulm.  Frhr.  Moriz  y.  Gemmingen,  Landgerichts-Prändent,  Mitglied  der  Kammer 
der  Standesberren. 

Tübingen.    Dr.  Job.  Georg  v.  Schäfer,  vorm.  Landgerichts-Präfident 

Stuttgart.    Guft.  v.  Hahn,  Oberforftrath  a.  D. 

Roßwag.    Val.  Strebel,  Pfarrer  und  Bezirks-Schulinfpektor. 

Wien.  Hugo  v.  Schlayer,  Oberftlieutenant  im  K.  K.  Generalftab  (Württemberger), 
im  Zweikampf  erfchoÄbn. 

Ludwigsburg.    Obermedizinalrath  Dr.  G.  v.  Seeger,  vorm.  Kreismedizinalrath. 

Stuttgart.  Friedr.  Federer,  vorm.  Bankier,  Landts^s-  und  Parlaments- Abgeordn.  etc. 

Stuttgart.    Wilh.  Krüger,  ProfelTor  am  Koniervatorium  für  Mufik,  Hofpiani/t. 

Stuttgart  Dr.  Emil  Kuli,  Finanzrath,  ord.  Mitgl.  des  K.  ftatiftifch-topograph.  Bureau. 
(Kuli  war  in  Crailsheim  als  Sohn  eines  SchuUehrers  20.  April  1824  geboren,  (tudirte 
in  Tübingen  die  Kameralwi/Tenfchaft  1843—47,  war  1851-55  Kameralamtsbnch- 
halter  in  Schu/Tenried ,  hierauf  Revil'or  bei  der  K.  Oberreohnungskammer,  wurde 
1864  Sekretär,  1868  Affeffor,  1873  Rath  am  K.  ftatift-topogr.  Bureau.) 

Stuttgart.    Julius  v.  Abel,  Oberbaurath. 

Tarafp.    Theodor  v.  Wundt,  Generallieutenant,  Kriegsmini fter. 

Ulm.    Karl  d'Ambly,  Rittmeifter  a.  D.,  Fabrikant. 

Oberndorf.    Marcell  v.  Binder,  Stadtpfarrer,  Senior  der  kath.  Dekane  des  Landes. 

Ulm.    Friedr.  v.  Hopfengärtner,  Oberftabsarzt. 

Stuttgart    Albert  v.  Effich,  Hofdomänenrath  a.  D. 

Ludwigsburg.    Prälat  Dr.  th.  Albert  v.  Hauber,  General fuperinten den t. 

Stuttgart  Georg  Ad.  v.  Straub,  Obermedizinalrath,  Profeffor  und  Obertbier- 
arzt  a.  D. 

Stuttgart    Wilh.  Wagner,  Rechtsanwalt,  Direktor  des  Württ  Kreditvereins. 

Berg-Stuttgart    Friedr.  Neuner,  ehem.  Hofgärtner,  BadbeHtzer. 

Stuttgart    Dr.  Chriftoph  Schwab,  vorm.  Profeffor  am  Katbarinenftift 

Stuttgart  Dr.  Julius  Hai  dien,  Medizinalrath ,  Apotheker,  Vorftand  des  Stutt- 
garter Verfchönerungsvereins  etc. 

Stuttgart    Friedr.  v.  Schmidt,  K.  Bau-  und  Gartendirektor. 

Stuttgart    Heinr.  v.  Maur,  Oberft  a.  D. 

Hall.    Frhr.  Karl  Heinr.  v.  Stetten-Buchenbach,  Oberft  a.  D. 

Weilheim  bei  Tübingen.    Emil  Feuer  lein,  Pfarrer,  Schriftllteller. 

Ludwigsburg.  Dr.  Ludw.  Aug.  v.  Waafer,  vorm.  Regierungsvizedirektor,  Landtags- 
abgeordneter etc. 

Stuttgart    Dr.  Karl  Haas,  Pfarrer  a.  D.,  Schriftfteller. 

Stuttgart    Friedr.  Wirth,  ehem.  Hofebenift 

Ulm.    Guftav  Binder,  Rektor  des  Realgyranaliums  und  der  Realanftalt 

Stuttgart    Karl  Hoffmann,  Verlagsbuchhändler. 


'    '.'^fVJ^*?^ 


Zwei  Gedichte  des  14.  Jahrhunderts  zur  Gefchichte  der  Grafen         ^ 

von  Württemberg  0. 

Mitgetheilt  von  Archivrath  Stalin. 


)ie  im  Folgenden  gedruckten,  unferes  Wiffens  bislier  noch  nicht  veröffent- 
lichten beiden  Gedichte  ftehen  in  einem,  heutzutage  der  Stadtbibliothek  zu  Lindau 
gehörigen,  nrfprünglich  ftift-kemptifchen  Papiercodex  aus  der  zweiten  PläHte  des 
15.  Jahrhunderts  (1476),  deffen  Zufendung  nach  Stuttgart  der  großen  Gefälligkeit 
der  Lindauer  Stadtverwaltung,  fowie  des  dortigen  Herrn  Stadtbibliothekars,  penf. 
Pfarrers  Rheinwald,  verdankt  wird.  Der  ganze  Codex  ift,  insbefondere  aucli  feinem 
Inhalte  nach,  genau  befchrieben  im  22.  Jahresbericht  des  hiftorifchen  Krcisvereins 
von  Schwaben  und  Neiiburg  für  1866,  Augsburg  1867  S.  7  ff.,  ferner  im  Anzeiger 
ftir  Kunde  der  deutfchen  Vorzeit  Bd.  19,  1872,  Sp.  302,  fowie  kürzer  in  AVürtt. 
Jahrb.  1864  S.  251  ff.  Auch  find  Partieen  deffelben  am  erfteu  und  dritten  Orte, 
insbefondere  für  die  Gefchichte  Württembergs  werthvolle  von  Chr.  Friedrich  v.  Stülin 
an  letzterem  Orte,  veröffentlicht  worden. 

Beide  Gedichte  find  in  der,  im  Mittelalter  fo  beliebten  fog.  leoninitchen 
Versart  abgefaßt,  und  daß  dies  gleichzeitig  mit  den  Begebenheiten,  über  welche 
fie  berichten,  gefchehen  fei,  dürfte  wohl  nicht  zweifelhaft  fein.  Wer  hiitte  wobl 
auch  insbefondere  das  weit  bedeutendere  erfte  Gedicht  fpäter  noch  gefertigt,  da 
Graf  Eberhard  der  Erkuchte  bereits  nach  einigen  Jahren  alles,  was  ihm  feine 
Feinde  abgenommen,  wieder  zurückerwarb! 

Das  erfte  Gedicht,  auf  Blatt  125,  126  der  Handfchrift  verzeichnet  i  hefteht 
aus  84  metrifch  zum  Theil  wenig  gelungenen  Verfen  und  bezieht  fich,  wie  fchon 
angedeutet,  auf  den  Reichskrieg  gegen  Graf  Eberhard  den  Erlauchten  von  Würt- 
temberg vom  Jahr  1310  ff.,  über  welchen  insbefondere  Chr.  Friedrich  von  Stalin 
Wirtembergifche  Gefchichte  3,  121  ff.,  fowie  die  oben  angeführten,  in  den  Württ- 
Jahrbüchern  zum  Abdruck  gebrachten  Nachrichten  zu  vergleichen  find.  Unfere 
Kenntniffe  über  diefen  Krieg  find  im  Allgemeinen  fehr  dürftig  und  fo  find  diefe 
Verfe,  welche  uns  freilich  durch  keine  korrekt  gefchriebene  Handfchrift  überliefert 
worden  find,  Ichon  als  weitere  Beftätigung  bisher  bekannter,  nur  von  wenigen  alten 
Quellen  berichteter  Thatfachen  nicht  ohne  Werth.  Allein  fie  enthalten  auch  manche 
Züge  zur  Gefchichte  des  Krieges,  die  bisher  nicht  bekannt  waren,  fo  namentlich 
über  die  Mitwirkung  der  Reutlinger,  deren  Thätigkeit  im  Einzelnen  jedoch,  wie  die 
folgenden   Anmerkungen   zeigen,    bisweilen,   was  die  Oertlichkeilen   betrifft,    iiidit 


*)  Vergl.:  Denkvprfe  bei  mittelalterlichen  Gefchichtsfcbreibern,  gefamioelt  von  11.  Oefter- 
ley,  in  Forfchntigen  zur  Deutfchen  Gefchichte  XVIII,  19 — 45,  und  dazu:  üeber  Denkvorfe  im 
Mittelalter  von  Dietrich  König.    Ebenda  559-576. 

WOrtt«mb.  Vlerteljahrthelte  1883.  t 


2  Stftlin 

genügend  gedeutet  werden  kann^  fodann  über  diejenige  Graf  Ulricbs  von  Helfen- 
ftein,  Graf  Gotfrieds  von  Tübingen-Böblingen,  Gmünds.  Auch  über  Befitz,  ins- 
befondere  wohl  auch  Lehenßbefitz  und  fonßige  Verbindungen  des  württembergifchen 
Grafenhaufes  in  diefer  Zeit  wird  unfere  Kenntnis  etwas  erweitert  Abweichungen 
von  den  fonftigen  Ueberlieferungen  finden  fich  faft  keine  vor,  auf  eine  unbedeu- 
tende Verfchiedenheit  hinfichtlich  einer  Tagesbezeichnung  wird  in  Anmerkung  30 
hingewiefen. 

Der  Verfaffer  des  Gedichts  nennt  fich  felbft  in  Strophe  76  und  77  Trüt- 
wein;  allem  nach  war  er  ein  Reichsffcädter  und  zwar  ohne  Zweifel  ein  Efilinger, 
indem  er  diefe  Stadt  befonders  verherrlicht.  Noch  im  Beginn  des  16.  Jahrhunderts 
erfcheint  ein  Dionyfius  Treytwein  als  Eßlinger  Thorfchreiber  und  Chronift.  Wie  es 
fcheint,  fchloß  das  Gedicht  urfprnnglich  eben  mit  Strophe  76  und  77;  und  wurden 
die  folgenden  Strophen  erft  fpäter  hinzugefügt,  fei  es  nun  von  demfelben  oder  einem 
andern  Dichter  (vergl.  auch  Anm.  37).  Gerade  diefe  letzten  Verfe  enthalten  nur  Be- 
gebenheiten, welche  fonft  für  das  Jahr  1312  bezeugt  find,  während  die  Begeben- 
heiten der  erften  größeren  Hälfte  des  Gedichts  fonft,  foweit  fie  fich  überhaupt 
erwähnt  finden,  für  1311  berichtet  werden.  Die  Vertragsurkunden  allerdings,  gemäß 
denen  fich  eine  Reihe  württembergifcher  Städte,  wie  Stuttgart,  Leonberg  u.  C  w,, 
die  auch  in  dem  erften  Theile  des  Gedichts  genannt  werden,  an  das  Reich  und 
meift  auch  an  Eßlingen  ergaben,  find  erft  vom  Mai  bis  Auguft  1312  datirt,  allein 
es  läßt  fich  denken,  das  urkundliche  Datum  fei  eben  das  der  folennen  Ausfertigung 
des  Dokuments  und  das  Verhältnis  fei  fchon  früher  begründet  worden« 

Bei  der  Richtigftellung  des  Textes,  welche  nicht  nur  wegen  der  bereits 
hervorgehobenen  Mangelhaftigkeit  der  Handfchrift,  fondern  auch  in  Folge  der  dich- 
terifchen  Schwülftigkeit  de^  Stils  nicht  ganz  leicht  war  und  manchem  Zweifel  Raum 
läßt,  hat  Herr  Profeffor  Dr.  Wintterlin  freundlichft  Beihilfe  geleiftet,  wie  auch  Herrn 
Diakonus  Klemm  in  Geislingen  fiir  einige  Mittheilungen  gedankt  wird. 

Das  zweite  Gedicht,  auf  Blatt  128  verzeichnet  und  durch  anderweitige 
Mittheilungen  zur  württembergifchen  Gefchichte,  fowie  zur  Schlacht  bei  Sempach 
vom  erllteren  getrennt,  befteht  aus  15  Verfen.  Es  bezieht  fich  auf  die  Schlacht  bei 
Döflfingen  vom  Jahr  1388  (vergl.  Chr.  Friedrich  von  Stalin,  Wirtembergifche  Ge- 
fchichte 3,  344  flf.;  P.  F.  Stalin  in  der  Befonderen  Beilage  des  Württ.  Staatsan- 
zeigers 1879  Nr.  18)  und  beanfprucht  keine  befondere  gefchichtliche  Bedeutung,  doch 
kann  bemerkt  werden,  daß  auch  hier,  wie  nach  den  befferen  Quellen,  der  23.  [nicht 
der  24.]  Auguft  als  der  Schlachttag  angegeben  wird  und  daß  die,  freilich  in  ande- 
ren Quellen  noch  höher  angegebene  Verluftlifte  der  Städter  wohl  übertrieben  ift. 


1    Jus  fuerat  tale ,  cedit  ad  jus  imperiale 
Cam  caftri  muris  fractis  nmnl  a  rege  daris 
Actenus  invicta  Sta^tkgarten  nomine  dieta, 
Eßlingen  iuneta  nunc  eft  per  fecula  cnncta. 
6    Wayblingen  dura  bellis  fuit  rnitura 
Et  forfan  muri  bellis  fuerant  rnituri. 
Firmius  [sie!]  est  facta,  qnia  fecit  regia  pacta 
Lewenberg  villa  populus  quique  vivit  in  illa, 
Eßlingen  cunctns  fertur  sine  crimine  iunctns. 
10    Eßlingen  novit,  pactum  Nyflfen  quia  novit 

Cives,  quid  dicat  fers  et  conmittere  pedetricat'). 


*)  Bei  diefer,  ficherlioh  verdorbenen  Stelle  feilte  das  zweite  ,»novit**  vielleicht  „vovit" 
heißen,  zumal  da  auch  fonft  das  gleiche  Wort  vom  Dichter  in  diefer  Weife  faft  nie  wieder- 


Zwei  Gedichte  des  14.  Jahrhunderts, 

'    Rottenberg*)  villa,  degentes  actenus  (in)  illa, 

Hos  EßliDgenfes  vicernnt  priiuitus  enfes. 

Per  Ru'tlingenfes  •)  quia  frangunt  viribus  eufes, 
15    Grieningen  *)  prima  per  eos  tendebftt  ad  yina. 

Rüstungen  fortcs  oives  virtute  choortes 

Ad  Roram^)  duxerunt,  intus  plures  perierunt. 

Jungingen  ^)  fracta  ruit  in  vallumque  coacta 

Actenus  invictos  per  cives  nunc  benedictos. 
20    Nürtingen^)  fracta  ruit  in  cineremque  redacta 

Civibus  invictis  Ru*tlingen  nomine  dictis. 

Heydeck  ^  everfa  manet  in  cineremque  reverfa 

Per  cives  pneros  Rüstungen  robore  dnros. 

Caftrum  fublime  Lu*chtenftein ')  nunc  ruit  yme 
25    Per  cives,  duros  fregerunt  agmine  miiros. 

GryfFonftain  ***)  muri,  quamvis  fuerant  bene  duri, 

Iftis  fubducti  funt  civibus  undique  rupti. 

Eßlingen  iuncta  Bütelspach  ^')  eft  fane  cuncta. 

Civibus  invictis  a  rege  poli  benedictis 
30    Rofenberg^')  eft  fracta  quia  fregit  fortia  pacta, 

Cunctis  vicinis  hinc  fubjacet  ipfa  ruinis. 

Novit  latrones  Bufek^')  et  vifpiliones 


holt  wird;    der  Sinn  der  Stelle  wäre  dann  etwa:    weil  die  Stadt  Neuflten  (?  cives   Fyften)    den 
Unter  werf ungs  vertrag  gelobt  hat,  fo  weiß  Eßlingen,  was  das  Gefchick  fagt  und  —  ? 

*)  Rothenberg  OA.  Cannftatt.    Vergl  Anm.  12. 

')  Es  fcheint  „TuHlingeufes"  zu  fteben,  was  jedoch  dem  Sinne  nach  eine  unmögliche 
Lesart  ist. 

*)  Daß  die  Reutlinger  fich  auf  Markgröningen  geworfen  hätten;  ift  fehr  unwahrfcheiri- 
lieh,  auch  kommt  diefes  im  fpäteren  Verlaufe  des  Gedichts  nochficher  erwähnt  vor.  Sie  könnten 
einen  Streifzug  in  die  Gegend  jenfeits  der  Alb  gemacht  haben,  wo  ja  die  Grafen  von  Berg  Sclielk- 
liugen  Verbündete  Graf  Eberhards  waren  und  die  alt  württemberg-grüningifche  Burg  Grieniiigen 
(OA.  Riedlingen),  deren  Gefchichte  um  diefe  Zeit  ziemlich  dunkel  ift,  damals  zu  Graf  Ebt^^rbard 
in  Beziehung  geftanden  haben  mag. 

*)  Rohr  O.A.  Stuttgart,   delTen  Gefchichte  gleichfalls  um  diefe  Zeit  nicht  feftfteht,  dm 

.  aber  erft  ipäter  in  eigentlich  wlhttembergifchen  Befitz  kam,  könnte  bei  einem  Zug  der  Ht^titlinger 

gegen  die  Stuttgarter  Gegend  immerhin  Gegenftand  eines  Angriffs  gewefen  fein,  allein  ^wifdien 

Grieningen  (OA.  Riedlingen)  und  das  alsbald  folgende  Jungingen  paßt  es  nicht  gut  hinein,  es  muß 

wohl  ein  abgegangener  oberfchwäbifcher  Ort  diefes  Namens  gemeint  fein. 

•)  Jungingen,  hohenzoller.  OA.  Hechingen,  nur  einige  Stunden  von  Reutlingen  entfernt, 
könnte  gleichfalls  von  diefer  Stadt  aus  überzogen  worden  fein;  an  Jangingen  OA.  Ulm  il'e 
weniger  zu  denken. 

^)  Die  Verbrennung  Nürtingens  in  diefem  Kriege  ift  ein  wichtigeres,  durch  fonftlge 
Quellen  nicht  bezengtes  Ereignis. 

®)  Nach  Wirt  ürkundenbuch  2,   138  wird  in  der  Gegend  von  Pfullingen,  Überftettcn, 

Groß-  Klein-  Engftingen,  Oedenwaldftetten,  Orten  der  Oberämter  Reutlingen  und  Mllnfingcn,  ein 

im  12.  Jahrhundert  erwähnter,  jetzt  nicht  mehr  zu  ermittelnder  Burgfitz  Haidek  venmithet. 

i  •'  ■.  *)  Jm  Jahr  1389,  nach  dem  Städtekrieg,  wurde  Lichtenftein  (OA.  Reutlingen),  in  d^ßen 

;  Befitz  Heb  Reutlingen  gefetzt  hatte,  von  Württemberg  als  ein  oflfenes  Haus  und  lachen  unge- 

ifprochen,  dürfte  fomit  fchon  älterer  Lehensbefitz  des  gräflichen  Haufes  gewefen  fein. 

^°)  Im  Jahr  1331  war  Albreeht  von  GreifTenftein  (abgeg.  Burg  bei  Holzelfingen  OA.  Reut- 
lingen) württembergifcher  Landrichter  zu  Cannftatt,  und  fo  mag  fein  Gefchlecht  itu  Jahr  1311 
bereits  zum  württembergifchen  Lehensadel  gehört  haben. 

i>)   Die  auch  fonft,  aber  ohne  genauere  Zeitangabe,  berichtete  Zerftörung  des  württem- 
bergifchen ErbbegräbnüTes  zu  Beutelsbach  (OA.  Schorndorf j  dürfte  auch  nach  den  vorliegenden 
Verfen,  welche  hier  wohl  nur  von  Begebenheiten  des  Jahrs  1311   fprechen  (f.  Vorbemerkung), 
.  in  diefes  Jahr  zu  fetzen  fein  und  wie  die  genannten  Städte,  auch  Beutelsbach  fleh  an  daa  Heicb 
und  Eßlingen  ergeben  haben. 

'*)  Da  eine  pafleüde  Oertlichkeit  dieses  Namens  nicht  auffindbar  ilt  und  unmittelbar  vor- 
her Beutelsbach  genannt  wurde,  ift  die  Annahme  vielleicht  nicht  ganz  unzuläüig,  es  iei  Koteuberg 
ftatt  Rofenberg  zu  lefen,  der  Name  des  unmittelbar  unter  der  Burg  Wirtemberg  gelegenc^n  bereits 

*  Anm.  2  genannten  Ortes :   die  beiden  Stellen  wären  dann   fo  zu   deuten :  die  RotheiibergL*r  I  tvien 

*  zuerft  von  den  Feinden  Eberhards  nur  befiegt,  als  fie  dann  aber  den  mit  ihnen  güfchlofrcnen 
'  Vertrag  nicht  gehalten,  fei  ihr  Ort  auch  noch  zerftört  worden,  und  zwar  fei  beides  im  Jahr  vor 

der  Einnahme  der  über  dem  Ort  thronenden  Stammburg  gefchehen.     Vergl.  auch   db  bei  8t;llin 
a.  a.  0.  S.  130  Anm.  1  gedruckte  Quellenftelle :  civitates  imperii  deftruxerunt  oppidum  in  Mi>nte 
'  rubro  prope  arcem  Wirtemberg  anno  1310  [irrig  ftatt  1311]. 

'')  und  ^*)  Einen  fieberen  Anhaltspunkt  Hir  die  Deutung  Vaihingens,  ob  die  jetzige 
OA.Stadt  oder  das  Pfarrdorf  AO.Amts  Stuttgart  gemeint   fei,  gibt  die  fonitige  bekannte  Ue- 


Stalin 

Vahfngen'^)  inncta  oomiti  per  fecula  cuncU. 

Spitzenberg")  ftravit  comea  Vlricus,  fuperavit 
35    Kfichen^")  predictus  Helfenftain  nomine  dictns. 

Za/felftain '')  muri  facti  funt  muri**)  ruituri 

Per  comitis  fortem  Gotfridi*^  robore  fortem. 

Et  comes  intendit  Richtenberg '^)  furomam''),  pependit 

Hec  ex  terrore  magno  fimul  atque  timore. 
40    Si  Gamundenfes  in  maribns'*)  ordine  cenfes, 

Schorndorf  pacta  tnlit  ipfius  enfe  coacta. 

Walthufen*")  capta  fo/Toribus  undique  fracta 

Est  per  fo/Tores,  Gamnndia  colit  honores. 

Backnanc*^)  dicata  fertnr  nunc  fnbpeditata 
45    Winfperg  invicto  Oonrado  nomine  dicto. 

Richenberg"*)  capta  nunc  eft,  [?  iam]  fecerat  acta  [?  apta] 

Viribus  invictus  de  Winfperg  nomine  dictus. 

Marckpach'")  preclara  comiti  fine  nnmine  cara 

Civibus  eft  capta,  comiti  Hne  nomine  capta  [?  rapta]. 
50    Afperg'')  aftralis  mons  altior  imperialie 

Gru'ningen '*)  innctns  nunc  eft  per  tempora  cunctus. 

£[n]  jacet  in  cella  qui  fuxit  duicia  mella 

Favi  fcutella,  victus  per  fortia  bella 

Eft  in  viscella  claufns  per  belia  novella. 
55    Omnia  caftella  fregerunt  dura  duella, 

Murantur  mella  comitis  fervente  patella, 

£n  fua  limella  (?)  fufcantnr  per  mala  bella. 


fchichte  diefer  Orte  nicht;  Graf  Konrad  von  Vaihingen  erfcheint  allerdings  als  Thcilnehmer  des 
Kampfes  gegen  Graf  Eberhard,  doch  ift  nicht  Heber,  daß  er  die  Stadt  Vaihingen  im  Jahr  1311 
noch  befeflTen,  da  fie  1339  aus  öttingifchem  BeOtz  an  WOrttemberg  kam.  Bufek  ift  nicht  zu  er- 
mitteln, allein  nicht  weit  von  der  OA.Stadt  Vaihingen  bei  Oberriexingen  befand  (Ich  einft  eine 
Burg  Tufeck  oder  Taufeck  (OA.Befchr.  Vaihingen  S.  212).  So  ließe  fich  vielleicht  annehmen, 
es  liege  hier  ein  Schreibfehler  der  Handfchriit  vor:  Bufek  ftatt  Tufek,  und  der  Sinn  der 
Stelle  fei:  Tufek  habe  Räuber  und  Leichengräber  kennen  gelernt  und  bleibe  dem  Grafen  von 
Vaihingen  —  der  ähnlich  wie  einige  andere  der  genannten  Theilnehmer  am  Kampfe  gegen  Eber- 
hard zuzugreifen  verftanden  —  ftir  alle  Zeiten  verbunden. 

^')  und  '")  S^itzenberg  und  Kuchen  (OA.  Geislingen)  früher  helfenfteinifche  Burgen 
bezw.  befeftigte  Orte,  waren  feit  dem  Jahr  1304  wfirtterabergifch ;  die  Theilnahme  eines  Uelfen- 
fteiner  Grafen  am  Kriege  gegen  Graf  Eberhard  ift  im  Allgemeinen  auch  fonft  bezeugt 

<^  Die  damaligen  Herren  Zavelfteins  (OA.  Calw)  lind  nicht  ilcher  bekannt;  im  Jahr 
1342  foU  es  von  Paul  von  Gttitlingen  an  Götz  von  Tübingen  verkauft  worden  fein. 

**)  Dem  Versmaß  zufolge  follte  ftatt  des  zweiten  „muri**  ein  einfilbiges  Wort,  wie 
„nunc**,  ftehen. 

'*)  Dies  ift  der  auch  fonft  als  Theilnehmer  am  Kriege  und  zwar  in  der  Eigenfchaft 
eines  Hauptmanns  der  Eßlinger  bekannte  Graf  Gotfried  von  Tübingen-Böblingen. 

*^)  Burg  Richtenberg,  dereinft  auf  dem  öftlichen  Ausläufer  des  Afpergs  gelegen,  war  im 
Jahr  1808  mit  Afperg  von  Graf  Ulrich  von  Tübingen- Afperg,  einem  Gefchwifterkind  des  eben 
genannten  Gotfried,  an  Graf  Eberhard  verkauft  worden;  bei  der  Uebergabe  Leonbergs  an 
Eßlingen  und  das  Reich  im  Jahr  1312  wurde  beftimmt,  daß  diefe  Burg  gebrochen  und  nicht  mehr 
gebaut  werden  folle. 

*i)  Ob  nicht  „fummo"*  zu  lefen  und  zu  „terrore"  zu  beziehen?  In  diefem  Fall  wäre  nach 
„Richtenberg"  ein  Semikolon  am  Platze. 

*')  Hier  ift  ein  Wort  nicht  zu  entzifTem,  den  Buchf^ben  nach  wäre  etwa  „muarinibos*' 
zu  lefen;  ob  vielleicht  in  der  Vorlage  der  Handfchrift  „in  maribus**,  „in  acribus**,  ftand? 

*•)  Waldhaufcn  OA.  Welzheim,  am  Wege  von  Gmünd  nach  Schorndorf,  war  längft 
würtiembergifcher  Beßtz. 

'*)  Backnang  ergab  fleh  laut  Urkunde  vom  28.  Augiift  1312  an  Efilingen  und  das  Reich; 
nach  unferer  Quelle  liegt  die  Annahme  nahe,  Konrad  von  Weinsberg,  der  kaiferliche  Heerführer 
in  diefem  Kriege,  habe  vom  Kaifer  zur  Belohnung  für  feine  Leiftnngen  die  Stadt  überlaflen  er- 
halten, doch  wäre  dies  dann  nur  ganz  vorübergehend  gewefen.  üebrigens  läßt  Ach  die  Stelle 
auch  von  einer  einfachen  Uebergabe  an  Konrad  (im  gewöhnlichen  militärifchen  Sinne)  verliehen. 

*')  Reichenberg,  OA.  Backnang,  damals  feit  einiger  Zeit  württembergifch. 

^)  Marbach  OA.Stadt,  auch  nach  anderen  Quellen  im  Jahr  1311  zerJlört 

")  und  ^)  Die  Burg  Afperg  wurde  auch  anderen  Quellen  zufolge  gleichfalls  im  Jahr 
1311  zerftOrt.  das  oenachbarte  MarkgrOningen  ergab  fich  dem  Reiche,  welchem  auch  der  Afperg 
hätte  verbleiben  follen. 


Zwei  Gedichte  des  14.  Jahrh anderes* 

Annis  millenis  tricentis  corpore  Chriilj 
Bis  fex  minus**)  uno  cives  tarn  fortiter  ifti 

60    Septenis  Junyqu^  calendis  tempore  May 
Wirtemberg  caftra  pagnabant  vicibus  ÜXis 
Tercentumqne  quidem  et  hoftes  fubctibnere  "^), 
Quidam  funt  capti  plures  moriendo  fubacti, 
Banirie  capte  volitant  trunoo  fatis  apte. 

65    Sors  comitem  ftravit  Eberhardum,  qui  fiiperavit 
Qaatuor  inrignes  Romano  nomine  reges, 
Rudolfas  primns,  Adolfus  et  ecce  fecundua 
Tercias  Alberthas,  Hainricns  erit  quoque  quartua  ^'). 
Wirtemberg  caftrum  fublime  nitobat  ut  a^um, 

70    Nunc  eft  calTatum  de  oivibus  anichilatum, 
Tu  Julio  menfe'*)  Wirtemberg  frangitur  etife. 
Eßlingen  dicta  bona  manfio  ßt  benedicta, 
Cives  invicti  vivant  intus  benedicti. 
Per  mundi  curfum  tendant  cum  nomine")  rarAmif 

75    Hos  fanctum  flamen  benedicat  firmiter,  amen, 
ünus  fecerat  iftos  verfus  nomine  Tru*twcin, 
TruHwein  nomine  verfus  iftos  fecerat  udub. 
WilTenburg  •*)  caftrum,  quod  muris  eminet  aftruraj 
Civibus  eft  captum  fub  foleo  (?)  luce  eoactam. 

80    In  Mayo  menfe  Ramfe'^  caftrum  frangitur  enfo 
Civibus  invictis  Eßlingen  nomine  dictiSf 
Muelhufen**  capta  manet  urbs  armisque  coacta 
Civibus  invictis  nunc  et  femper  benedictts« 
Qui  fuit  in  bellis  Gröni[n]gen^  tempore  rebellia, 

IL 

1    Ab  incarnato  milleno  centum  tripl[ic]ato 

Et  octoginta  cum  octo  dinumerato 

Comes  pugnavit,  vere  duo  milia  ftravit 

Wirtemberg  dictus,  qui  tunc  fuerat  benedictuSf 
5    Florens  ut  nardus  cui  nomen  est  Eberhardus^ 

Stravit  tarn  nobiles  quam  cives  imperialoa. 

Hanc  pugnam  magnam  factam  fcimus  prope  Wilam, 


**)  Die  Stelle  ift  verdorben,  es  fcheint  nach  nhis**  nConuinia''  oder  ^cominita''  zu  ftehen,  was 
aber  keinen  Sinn  gibt.  Da  nun  iSll  als  das  Jahr  der  Begebenheit  fellfteht,  da  ferner  wcnigftens 
denkbar  ift,  daß  die  Ziffer  VI  der  Vorlage  der  Handfchrift  irngerweifc  ala  ^co"  gciofen  warde,  und  da 
endlich  die  Umfchreibung  „bis  sex  minus  uno**  fiir  „undecim*"  bei  den  Vt^rfemachern  joner  Zeit  mchca 
Auffälliges  hat,  fo  wurde  jene  Konjektur  oben  in  den  Text  gefetzt,  obgleich  bei  derfelben  mit  der 
Länge  und  Kürze  der  Silben  etwas  gewaltfam  verfahren  werden  muß. 

^)  Nach  anderen  Quellen  begann  die  Belagerung  des  Schloffes  Württemberg  am  5.  Mai 
1811  und  fand  am  22.  d.  M.  ein  Ausfall  aus  der  Burg  ftatt,  welcher  an  400  Leuten  des  Grafen 
das  Leben  koftete.  Auf  letzteren  Kampf  werden  auch  diefe  Zeilen  anfpielen,  nur  würde  fieh 
nach  ihnen  VII  kalendis  Junii  =  26.  Mai  als  Kampftag  ergeben. 

'^)  Die  Stelle  ift  nicht  deutlich;  K.  Heinrich  war  das  vierte  Reiehsoberhaupt,  mit  dem 
Graf  Eberhard  in  Kampf  gerieth,  daü  er  ihn  jedoch  früher  einmal  überwunden  habe  odcr^  was 
wohl  allein  angenommen  werden  könnte,  feinen  Truppen  zuvor  in  diefem  Kampf  eine  Sehlappe 
beigebracht  habe,  ift  wenigftens  nicht  bekannt. 

**)  Nach  anderen  Quellen  am  23.  d.  M. 

^  Wohl  richtiger:  „cum  numine":  mit  Gottes  Hilfe. 

**)  und  '^)  die  Feften  Weifienburg  auf  dem  Bopfer  bei  Stuttgart  und  die  Bur^  Rema 
(Remseck  bei  Neckarrems,  OA.  Waiblingen)  wurden  auch  nach  anderen  Quellen  im  Jahr  1312 
von  den  Feinden  Graf  Eberhards  zerftört. 

»•)  Am  10.  Mai  1312  hatten  die  Eßlinger  ihr  Feldlager  vor  Mühl  hänfen  OA.  Cannftatt 
(Stalin  3,  129  Anm.  2). 

^)  Diefer  metrifch  kaum  zu  rechtfertigende  Hexameter,  nach  welchem  eine  Fortfetzung 
des  Gedichts  weggeblieben  fein  muß,  dürfte  lieh  auf  den  Dichter  beziehen ,  der  vtelkicht  im 
kaiferlichen  Heere  vor  Markgröningen  lag,  um  welch'  letztere  Stadt  übrigens,  foweit  lonit  be* 
kannt,  ein  eigentlicher  Kampf  nicht  ftattfand. 


Bpya 

Corruttut  ifti  rey^^)  yigilia  Bartholomei, 
Sed  comitis  üliiis  cum  illo  tuno  ÜZdalricus 

10    AggrelTus  hoftea  viriliter  atque  perpe/Tns 
Et  ex  hoc  mortem  fic  tuens  utique  fortem, 
Lud  wie  i  ftorem  Bavari  relfquens  nxorem 
Ex  eaquQ  filium  magnaniiiiiiim  atque  benignum 
Nee  non  nepotem,  ut  bec  et  alia  notem, 

15    In  hya  non  tardus  nominans  et  hos  Eberbardus. 


Nach   diefem  Gediebtc  kommt  ein  anderes  von  gleicher  Größe  über  einen 
Brand  zn  Konrtanz  im  Jahr  1398,  worauf  die  Notizen  folgen: 

Anna  domini  MCCCIP  Judei  fuerunt  oeeifi  et  combufti  am  Deckerberg 
prope  villam  Tettingen  fobloßberg  et  magna  mortalitas  poft  in  fecnndo  anno 
circa  fefiiim  Mathie. 

Item  anno  domini  M^CCC^lIö  venit  terrei  motus  magnus  in  Apprili. 
Daran  reihen  fich  weitere  über  Begebenheiten  der  60er  Jahre  des  14.  Jahr- 
hunderts. Die  Nachricht  einer  Judenverbreimung  an  der  Teck  im  Jahr  1302,  fomit 
die  erfte  Judenverfolgung  im  heutigen  Württemberg,  ift  unferes  Wiffens  fonft  nirgends 
überliefert.  Daß  da&  herzoglich  teckifche  Kirchheim  fchon  feit  älterer  Zeit  ein  Sitz 
von  Jtidcn  war^  geht  übrigens  daraus  hervor,  daß  diefelbcn  im  Jahr  1329  hier  eine 
Schule  hatten  (OA.Befchr.  Kirchheiiu  S*  153),  Die  fragliche  Judenverfolgung  fchließt 
fich  vielleicht  an  die  große  an,  welche  fich  im  Jahr  1298  von  Franken  und  Bayern 
nach  Oefterreich  wälzte  und  über  100  000  Juden  hingerafft  haben  foU  (H.  Grätz, 
Gefchichte  der  Juden,  VK,  Leipzig  1863,  S.  270).  Speziell  vom  Jahr  1302  ift  fonft 
allerdings  keine  Judenverfolgung  bekannt. 


Graf  Wilhelm  von  AFpdrg  als  Krieger  und  Hofmann  in  Neapel. 

Von  Obcrftiidieiirath  Dr.  W,  Heyd  in  Stuttgart. 


Dag  Gefchlecht  der  Grafen  von  Afperg,  bekanntlich  ein  Zweig  des  Tübinger 
Pfalzgrafenhaufes,  ftarb  fchon  im  vierzehnten  Jahrhundert  aus.  Es  hatte  weder  das 
Stammgebier,  von  welchem  es  feinen  Namen  trug,  noch  die  Stadt  und  Burg  Beil- 
fteinj  auf  die  gb  fich  fehl ießl ich  zurückgezogen,  bis  zuletzt  behaupten  können;  beides 
war  kaufweife  an  das  Haua  Württemberg  übergegangen.  Von  1340  ab  verliert  fich 
jede  Spur  von  Sproflen  diefes  Gefehl  echte  in  der  Heimat.  Aber  von  den  drei  Brüdern, 
welche  Beilftein  verkauft  hatten,  taucht  der  mittlere,  Wilhelm,  unvermuthet  wieder 
auf  im  Königreich  Neapel 

Dort  war  Robert  von  Anjon  nach  langer  friedlicher  Regierung  1343 
geftorben  und  der  Thron  feiner  jungen  Enkeltochter  Johanna  anheimgefallen. 
Diefe  lebte  mit  einem  Vetter  aus  dem  ungarifchen  Zweige  der  Anjou's  Namens  Andreas 
in  einer  freudlofen  Ehe,  welcher  die  nächtliche  Erdroffelung  des  Gemahls  am  20.  Auguft 
1345  ein  jähes  Ende  bereitete.    Sein  älterer  Bruder  König  Ludwig  von  Ungarn 


*■)  Es  fcheint  „Teg:i"  zu  ftobon^  allein  dies  gibt  keinen  rechten  Sinn,  während:  „es  gehen 
jene  Schuldigen  [d.  h,  die  Eberhard  fmndliclicn  Angreifer,  tarn  nobiles  quam  cives]  zu  Grunde", 
ganz  im  Sinne  des  den  vvürttenbergifcJien  Grafen  freundlichen  Dichters  liegt 


-r  14 


Oraf  Wilhelm  Ton  Afperg  in  Neapel.  7 

klagte  Johanna  als  Anftifterin  oder  doch  Mitfchnldige  bei  dem  Mord  an  nnd  kam 
mit  einem  Heer  nach  Unteritalien ^  nm  den  Bruder  zu  rächen.  Der  Zwiefpalt  der 
Adelsparteien  machte  ihm  die  Eroberung  leicht;  und  es  blieb  der  jungen  Königin 
bald  nichts  anderes  mehr  fibrig  als  die  Flucht  in  ihre  GrafTchaft  Pro?ence  (Januar 
1348);  wohin  ihr  neuer  Gatte  Herzog  Ludwig  von  Tarent  nachkam.  Aber 
kaum  war  der  König  von  Ungarn  in  fein  Land  zurückgekehrt;  fo  regte  fich  unter 
dem  Adel  und  der  Bürgerfchaft  Neapels  die  Anhänglichkeit  an  das  angeftammte 
FürftenhauS;  zumal  da  die  fremden  Kriegsvölker  übel  hausten.  Johanna  und  ihr 
Gemahl;  der  jetzt  auch  den  Königstitel  angenommen,  landeten  wieder  bei  Neapel 
(31.  Auguft  1348)  unter  großem  Jubel  der  Bevölkerung.  Durch  den  Verkauf  von 
Avignon  an  den  Papft  und  durch  die  aufopfernde  Beihilfe  des  reichen  Flore  ntinerg 
Niecola  Acciaiuoli  waren  auch  die  Mittel  befchafift  worden,  um  18  genueHfebe  Kriegs- 
fchiffe  zu  miethen  und  128  Fähnlein  deutfcher  Kelter  in  Sold  zu  nehmen '}.  Ob 
nun  Graf  Wilhelm  von  Afperg  bei  dem  jungen  Königspaar  fchon  vor  dem 
Aufbruch  desfelben  aus  der  Provence  Dienfte  nahm  oder  erft;  in"  Italien  fich  von 
ihm  anwerben  ließ;  ift  ungewiü;  im  letztern  Falle  hätte  er  wahrfcheinlich  zu  der 
Söldnerkompagnie  des  Herzogs  Werner  von  Urslingen  gehört,  welche  Acciaiuoli  für 
Ludwig  und  Johanna  zu  gewinnen  wußtet,  nachdem  fie  früher  auf  ungarifcher 
Seite  geftanden.  Ludwig  von  Tarent  befeftigte  zuerft  feine  Herrfchaft  in  der  Stadt 
Neapel  felbft,  dann  wandte  er  Heb  nach  Apulien,  wo  viele  Städte  und  Burgen  in 
Feindeshand  waren;  lange  belagerte  er  das  als  ehemalige  Saracenenkoloute  aus  der 
Staufenzeit  bekannte  Lucera  ^),  aber  der  Statthalter  des  Königs  von  Ungarn,  welchen 
die  Italiener  Gorrado  Lnpo  nannten  —  er  war  deutfchen  Stammes  und  hieß  wahr- 
fcheinlich  Wulfort  — ,  fammelte  ein  Entfatzheer  auf  feiner  Burg  Gaglionefi  fiidweft- 
lich  von  Termoli.  Um  nach  Lucera  zu  kommen,  hatte  diefes  Heer  ein  geljirgigee, 
von  vielen  Gewäffern  durchzogenes  Terrain  zu  palfiren.  Ludwig  von  Tarent  ver- 
fuchte  ihm  den  Weg  zu  verlegen  durch  eine  Abtheilung  deutfcher  Söldner.  Ale 
deren  Führer  nennt  der  Chronikfchreiber  Domenico  von  Gravina  den  Werner  von 
Urslingen  und  einen  italienifchen  Baron,  den  Palatino  von  Altamura;  der  Florentiner 
Matteo  Villani  dagegen  ftellt  an  die  Spitze  dieferSchaar  den  Grafen  von  Mtoorbino 
(Minervino)  und  den  „conte  di  Sprech  tedesco"*);  worunter  ohne  Zweifel  unfer  Graf 
Wilhelm  von  Afperg  verftanden  werden  muß.  Der  Widerfpruch  beider  Berichte 
mildert  lieh  infofern  um  ein  Gutes,  als  der  Palatino  von  Altamura  und  der  Graf 
von  Minorbino  identifch  fiod;  nur  was  den  deutfchen  Führer  betriflFt,  gehen  die 
beiderfeitigen  Angaben  auseinander.  Wir  werden  wohl  dem  Gravina,  welcher  initfen 
in  diefen  apulifchen  Kriegsbegebenheiten  zum  Theil  als  Augenzeuge  ftand,  Recht 
geben  und  annehmen  mfillen,  jener  Deutfche  fei  Werner  von  Urslingen  gewefen. 
Dem  Villani  ift  wahrfcheinlich  eine  Verwechslang  mit  einer  andern  Paßverle^^ung 
begegnet,  bei  welcher  der  Graf  von  Afperg  eine  Rolle  fpielte,  wie  wir  gleicli  ielien 
werden.  Corrado  Lupo  umgieng  die  ihm  entgegengefchickte  Heeresabtheiltiiig^  be- 
freite Lucera  von  dem  Belagerungsheer  und  fetzte  fich  in  Foggia  feft    Ludwig^  von 


^)  Tanfanf,  Niccola  Acciaiuoli  (Firenze  1863)  p.  215. 

*)  Matteo  Villani,  Cronica  ed.  Drag^omanni  1,  26. 

')•  Villani  I.  c.  p.  45  ff.  Dominici  de  Gravina  chronicon  in  der  Raccolta  di  varie  crr*nfche  .  <  * 
di  Napoli  3,  262  ff.  Die  Benennung  Nocera  de!  Saraceni  bei  dem  elfteren  darf  nidit  7,u  der 
Meinung  verleiten,  als  fei  Nocera  dei  Pagani  zwifchen  Neapel  und  Salerno  gemeint.  Nach  dem 
ganzen  Zufammenhang  hat  Villani  nichts  Anderes  im  Ange  als  Lucera  und  Gravina  nennt  un- 
zweideutig „civitatem  Luceriae  in  Gapitanata**  als  den  belagerten  Platz. 

*)  Gravina  p.  272.    Villani  p.  47  f. 


8  Heyd 

Tarent  aber  wagte  es  nielit  länger,  fich  mit  den  ftarken  Streitkräften  der  Ungarn 
in  Apulien  zu  meOeu  und  zog  Hefa  allmählich  wieder  nach  Neapel  zurück^). 

Ermuthigt  durch  den  Rückzug  des  neapolitanifchen  Heeres,  dann  durch  den 
Verrath  Werners  von  Urslingenj  mit  delTen  Uebertritt  fich  die  Zahl  der  deutfchen 
Söldner  auf  Seiten  der  Ungarn  wefeT^tlicb  verftärkte,  und  endlich  durch  die  Ankunft 
des  Woiwodcn  Stephan  von  Siebenbürgen  mit  neuen  Hilfstruppen  befchloß  Corrado 
Lupo  im  Friihjalir  1349  zum  Angriff  überzugehen  und  rückte  über  Benevent  gegen 
Neapel  vor.  Ludwig  von  Tarent  fandte  ihm  über  500  Mann  entgegen,  um  ihm  den 
Gebirgsübergang  in  der  Gegend  der  berühmten  caudinifchen  Päffe  ftreitigzu  machen. 
Zwei  Deutfche  ftaaden  an  der  Spitze  diefer  Schaar,  welche  Gravina  „comes  de 
Afpergo  et  Bamberlingerius"  nennt  ^.  Vom  zweiten  derfelben  wiffen  wir  nichts 
weiter  zu  Tagen,  als  daß  er  noch  im  Jahr  1357  mit  200  Söldnern  im  Dienft  Ludwigs 
von  Tarent  2U  Meintia  ftand^);  der  erde  ift  unfer  Graf  Wilhelm  von  Afperg, 
Sehr  mit  Unrecht  behauptet  Villani,  der  von  diefem  Corps  gar  nichts  weiß,  die 
Ungarn  haben  auf  ihrem  Zug  keinen  Widerftand  gefunden*),  vielmehr  vertheidigten 
Ludwigs  deutfche  Söldner  den  durch  einen  Graben  und  Pfahlwerk  befeftigten  Eng- 
pal] tapfer  und  gaben  ihn  nur  nach  hartnäckigem  und  blutigem  Kampf  den  Ungarn 
preis,  welche  nun  überArpaja  (cafale  Arpadii),  Arienzo  (Burgum  Argentii),  Cancello 
und  Acerra  fengend  und  brennend  in  die  Terra  di  Lavoro  vordrangen.  Zwifchen 
Averfa  und  Neapel  bei  dem  Dorfe  Melito,  nur  vier  Miglien  von  der  Hauptftadt, 
kam  es  zu  einem  Zufammenftoß  zwifchen  den  beiden  Heeren  (6.  Juni  1349).  Die 
Kriegskunft  der  großen  deutfehen  Bandenführer,  des  Herzogs  Werner  von  Urslingen, 
des  Grafen  Konrad  von  Landau  und  Anderer,  die  dem  ungarifchen  Heer  zur  Seite 
Aanden,  wußte  die  unbefonneu  vorftürmenden  neapolitanifchen  Barone  in  ein  Netz 
zu  verwickeln,  aus  welchem  zn  entrinnen  fchwer  war^).  Mit  den  meiften  derfelben 
gerieth  auch  der  „conte  di  Sprech  tedefco"  d.  h.  Graf  Wilhelm  von  Afperg, 
einer  der  wenigen  Deutfchen,  welche  im  neapolitanifchen  Heer  kommandirten ,  in 
Gefangenfcbaft,   wurde  aber  wieder  losgelaflen,  freilich  ohne  Waffen  und  Pferd  ^). 

Zum  Glück  für  Ludwig  von  Tarent  verfolgten  die  Ungarn  ihren  Sieg  nicht. 
Den  in  ihrem  Sold  ftehcuden  deutfchen  Banden  war  Gelderpreffung  und  Plünderung 
das  Hauptaugenmerk;  nachdem  fie  das  Land  ausgefaugt,  zogen  üe  nordwärts  ab. 
Als  die  Ungarn  Hch  von  ihnen  verlaffcn  fahen,  wichen  fle  nach  Apulien  zurück 
und  ihre  Sache  gerieth  ios  Stocken,  bis  ihr  König  Ludwig  noch  einmal  perfönlich 
in  Unteritalien  erfchien  (Frühjahr  1350)  und  das  Land  von  einem  Meer  zum  andern 
unter  ftets  wachfendem  Anhang  fiegreich  durchzog.  Endlich  gelang  es  der  päpftlichen 
Kurie,  die  fich  von  Anfnng  an  in  den  Streit  der  Könige  einzumifchen  gefucht,  doch 
noch  einen  Ausgleich  herbeizuführen,  welcher  beiden  auferlegte,  das  Land  zu  räumen, 
bis  der  Papft  dariiber  eudgiltig  entrchieden  hätte,  ob  Johanna  fchuldlos  lei  oder 
nicht;  fiele  der  Spruch  zu  ihren  Gunften  aus,  fo  foUte  üe  mit  ihrem  Mann  das- 
Königreich  Neapel  wieder  an  fich  nehmen  dürfen  und  blos  300000  Goldgulden 
Kricgakoften  dem  Gegner  zahlen,  im  andern  Fall  follte  das  Reich  dem  Ungarn- 
könig gehören.  Im  Begriff,  auch  das  kleine  Littoral  um  Neapel  her,  welches  ihm 
die  Fortfchritte  des  Feindes  übrig  gelaffcn,  zu  räumen  und  vorerft  in  Gaeta  Aufent- 


')  Gravioa  p.  279.  284,  ViUani  p,  49, 

=*)  Gravina  p.  358. 

4  Taüfani  J.  c.  p,  117. 

*)  Villaoi  p.  &5, 

*}  Gravina  3Ö4-8.    Villani  p.  66—58. 

*)  VilJani  p.  51,  5Ö» 


Graf  Wilhelm  Ton  Afperg  in  Neapel.  9 

halt  zu  nehmen^  verfugte  das  neapolitanifche  Königspaar  noch  am  1.  Oktober  zu 
Proeida^),  daü  die  Auszahlung  aller  Gehalte,  welche  auf  die  Steuern  angewiefen 
feien,  fuspendirt  werden  folle.  Diefes  Dekret  führt  uns  wieder  auf  unfern  Lands- 
mann zurück.  Denn  es  befagt,  einzig  dem  Grafen  Wilhelm  von  Afperg  (ge- 
nerofo  Guillelmo  comiti  de  Afperch)  folle  fein  Gehalt  (provifio)  aus  den  eingehenden 
Steuern  fortgezahlt  werden.  Hatten  auch  die  Kriegsereigniffe,  bei  welchen  wir  den 
Grafen  betheiligt  fahen,  einen  unglücklichen  Verlauf  genommen,  fo  fchlug  doch 
der  König  die  treuen  Dienfte  desfelben  hoch  an,  um  fo  höher  als  er  mit  Werner 
von  Urslingen  gegentheilige  Erfahrungen  gemacht,  und  fo  forgte  er  denn  aus  befon- 
derer  Dankbarkeit  dafür,  daß  es  dem  Fremden,  der  damals  wenigftens  noch  keine 
eigenen  Befltzungen  hatte,  nicht  an  den  Mitteln  zum  Lebensunterhalt  fehle.  Ueber- 
haupt  fcheint  der  König  an  ihm  Gefallen  gefunden  zu  haben;  denn  das  Prädikat 
„focius  nofter"  in  der  Urkunde  beweist,  daß  der  Graf  in  die  nähere  Umgebung  des 
Hofes  gezogen  war. 

Die  Abwefenheit  des  Königspaars  aus  Neapel  dauerte  nur  wenige  Monale; 
durch  Vermittlung  des  Papftes  kam  ein  Friede  zu  Stande,  laut  deffen  der  König 
von  Ungarn  feine  Anfprüche  auf  Neapel  aufgab;  die  fremden  Garnifonen  zogen  nach 
und  nach  ab  und  es  traten  verhältnismäßig  ruhigere  Zeiten  ein;  Ludwig  von 
Tarent  konnte  fogar  daran  denken,  mit  Hilfe  einer  ftarken  einheimifchen  Partei 
die  Infel  Sizilien  wieder  den  Aragoniern  zu  entreißen,  weshalb  er  eine  Zeit  lang 
(24.  Dez.  1356  bis  30.  Aug.  1357)  in  Meffina  Hof  hielt.  Er  ftarb  aber,  ohne  diefes 
Ziel  erreicht  zu  haben,  im  Mai  1362.  Noch  in  diefer  friedlicheren  Periode  war 
Graf  Wilhelm  von  Afperg  um  den  König  als  „focius  coUateralis"  und  folgte  dem- 
felben  auch  nach  Meffina.  Dort  zeigt  fich  die  letzte  Spur  von  ihm,  indem  wir  in 
einem  königlichen  Diplom  vom  30.  März  1357  unter  den  Zeugen  feinen  Namen 
(Guillermus  comes  de  Afperth)  lefen ;  auf  einem  andern,  das  der  König  am  8.  Sept, 
1354  in  Neapel  ausftellte,  hatte  er  unmittelbar  neben  dem  berühmten  Walter  von 
Brienne,  Herzog  von  Athen,  und  dem  bekannten  provengalifchen  Baron  Baimond 
de  Baux  unterfchrieben:  Guilielmus  comes  de  Afperg,  theotonicus  de  Alamania*), 
Seine  Stellung  innerhalb  der  Ariftokratie  des  Königreichs  wurde  gewiß  nicht  wenig 
dadurch  befeftigt,  daß  er  fich  mit  Elifabeth,  Tochter  des  Grafen  von  Tricarico 
aus  dem  Haufe  San feverino,  verband,  welche  in  erfter  Ehe  mit  Tommafo  d'Aquino, 
Grafen  von  Loreto,  verheiratet  gewefen  war  und  eine  halbe  Baronie  gemeinfam 
mit  einem  Sohn  erfter  Ehe  befaß  ^).  Ob  er  felbft  die  Graffchaft  bekam,  welche  ihm 
der  König  verfprochen,  fleht  dahin;  unterdeffen  bezog  er  Revenuen  aus  den  Gefällen, 
welche  in  der  Handelsftadt  Gaeta  von  Waaren  erhoben  worden*). 

Daß  Graf  Wilhelm  von  Afperg  je  wieder  nach  Deutfchland  zurückkehrte, 
ift  unwahrfcheinlich;  noch  weniger  wird  man  annehmen  dürfen,  daß  die  im  Lichten- 
thaler Nekrolog  als  geftorben  aufgeführte  Gräfin  Elifabeth  von  Afperg*)  identifch 
fei  mit  der  Elifabeth  von  Sanfeverino,  die  er  geheiratet  Was  aus  dem  Bruder 
Wilhelms,  Johann,  geworden,  der  von  1340  an  gleichfalls  nicht  mehr  in  württem- 


^)  Regeft  bei  Minieri  Kiccio,  Studt  ftorici  IV  fafcicoli  Angioini  delF  archivio  della  regia 
zecca  di  Napoli  (Nap.  1863)  p.  33. 

')  Diefe  beiden  Urkunden  ftehen  bei  Bnchon,  Nouvelles  recherches  hiftoriques  sor  la 
principantö  fraoQaife  de  Mor6e  I,  1.  p.  83  not.  II,  1.  p.  143. 

*)  Minieri  Riccio,  Notizie  tratte  da  62  regiftri  Angioini  (Nap.  1877)  p.  130.  Ammirato, 
Famiglie  nobili  Napoletane  1,  157  (diefes  letztere  Buch  ift  mir  niciit  zur  Hand,  ich  verdanke  da9 
Citat  dem  Archivvorftand  in  Neapel,  Herrn  Bartolommeo  Gapallo). 

*)  Minieri  Ricoio,  Notizie  p.  130  f. 

^)  Schannat,  Yindiciae  literariae  1,  171, 


10  Schreiben  des  Herzogs  Ulrich  yod  Württemberg  an  Kaifer  Maximilian  I. 

bergifchen  Urkunden  genannt  wird;  weiß  man  nicht.  Kaum  wird  er  es  fein,  eher  ein 
Sohn  gleichen  Namens,  der  bei  dem  zweiten  Zug  Karls  IV.  nach  Italien  (1368—69) 
in  des  Kaifers  Umgebung-  erfcheint,  kaiferliche  Urkunden  mit  unterzeichnet  und  für 
geleiftete  Dienfte  mit  taufend  Goldgulden  belohnt  wird^). 


Eigenhändiges  Schreiben  des  Herzogs  Ulrich  von  Württemberg 
an  Kaifer  Maximilian  1.^ 

Mitgetheilt  von  Archivfekretär  Dr.  Schneider. 

Aller  gnedifter  kaifer,  mein  vnderthenig  vnd  gantz  willig  dinft  feiend  eiwer 
kaiferlichen  maieftatt  alzeitt  zuuor  berait.  Allergnedifter  herr,  mich  langt  an,  wi 
ich  gegen  eiwer  maieftatt  dargeben  fei,  als  folt  ich  auf  eiwer  mt  lalTen  halten  oder 
ftrai£fen  vnd  eiwer  mt  an  ierm  leib  vnderften  zu  befchedigen ;  will  mich  gedfincken, 
ich  fte  deshalb  in  vngnad  gegen  eiwer  mt.  Aller  gnedifter  herr,  ich  fag  alfo  darzu, 
mitt  ziehten  vor  eiwer  mt  zufchreiben,  wer  das  von  mier  fagt,  der  leigt  mich  an 
als  ain  verzweifelter  verreterifcher  gots  boswicht,  er  fei  wer  der  woll,  dan  ich  bin 
all  mein  tag  mitt  foUichen  bofen  ftncken  nie  vmgangen,  vnd  wann  ich  fchon  yirwar 
wift,  das  mier  eiwer  mt  ftwerlich  vngnedig  wer,  fo  woltt  ich  doch  darfor  ffein,  fo 
weitt  mier  mein  hals  raicbt,  vnd  difelb  vngnad  nitt  anfehen;  kint  ich  nitt  mer,  fo 
wolltt  ich  doch  treilicb  warnen.  Aber  di  gots  boswicht,  di  fo  gar  fchantlich  an 
mier  gefarn  haben,  di  haben  all  iern  anhang  an  derfelben  land  artt,  kinden  das 
halten  vnd  ftraiflFen  wol  zurichten;  dan  fy  wiffen  wol,  das  kain  weg  ift,  damitt  fy 
eiwer  mt  hocher  gegen  mier  bewegen  mögen,  wan  darmitt.  Di  morderei  vnd  ver- 
reterai  ift  nitt  auszugrinden,  darmitt  das  boswichts  volck  mitt  mier  vmget  Ich  wais 
ach  wol,  das  fi  gutt  firderer  bei  eiwer  mt  haben;  fy  haben  fei  vnd  eer  vergeffen, 
vnderftends  alfo  naufi  zutrucken.  Allergnedifter  her,  ich  wais,  das  ain  große  pratick 
verbanden,  das  fich  meine  widerwerti^en  in  ainer  großen  anzal  znfamen  verbunden 
haben  vnd  mich  vnderften  wollen  zuiberziehen ,  land  fich  ach  mercken,  fi  wollen 
mich  lants  vertagen.  Allergnedifter  herr,  nun  will  ich  mich  dermas  dargegen  fchicken, 
das  menicklich  foll  fehen,  das  ich  mich  nitt  gern  will  veriageu  laflcn;  allain  eiwer 
mt  las  mich  nitt  verfagen  vnd  fei  mier  ain  gnediger  herr.  Wan  eiwer  mt  etwas 
von  mier  gefagt  wirtt,  eiwer  mt  zaig  daflblbig  mier  an;  kan  ich  dan  nitt  gut  ant- 
wurt  darzu  geben,  fo  las  dan  eiwer  rat  her  ftreichen^)  vnd  thie  mier  was  mier 
laid  fey.  Mein  hantt.  Datum  Stutgart  uf  freitag  nach  der  fasnacht  [3.  Maerz], 
Eiwer  kaiferlichen  maieftatt  armer  vndertheniger  diner 

Virich   hertzog  zu  Wirttenberg  etc. 
Auffchrift  (gleichfalls  von  des  Herzogs  Hand): 
Dem  aller  durchleichtigiften  grosmechtigen  hern  Maximilion, 
romifchen  kaifern,  meinem  allergnediften  herren  zu  aigner  hantt. 

Bemerkung   von   gleichzeitiger   Hand:    enntfchuldigung   ftraiffung  auf  den 
kaifer.     1514.    Wirten  berg. 


»)  Böhmer-Huber,  Regeften  Kaifer  Karls  IV.  Nr.  4647  (?),  4672  (?),  4693,  4701,  4718, 
4721,  4724,  4728,  4730,  4737,  4741. 

*)  Unter  Akten  der  vorderöfterreichifchen  Regierung  in  das  K.  Staatsarchiv  gekommen. 
Die  Originalität  wird  bewiefen  durch  das  noch  aufgedrückte  Petfchaft  des  Herzogs,  die  Eigen- 
händigkeit durch  die  Bemerkung  „mein  hantt**  und  durch  die  Vergleichnng  mit  echten  Unterfchriften. 

•)  Sich  rafch  bewegen;  vergl.  Landftreicher  (Schmeller). 


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11 


Aus  den  Lebenserinnerungen  von  Auguft  Ludwig  Reyfcher. 

(Mitgetheilt  von  E.  Riecke.) 
Vergl.  Vierteljahrshefte  IV  S.  16  ff. 


FrUgahr  1848. 

Die  nationale  Bewegung  des  Jahres  1848  kam  nicht  ganz  unerwartet 
und  unvorbereitet.  Nicht  blos  die  deutfchen  Gelehrten-Verfammlungen  unterhielten  ge- 
wüJermaflen  ein  Band  der  Gemeinfamkeit,  wenn  fchon  zunächft  auf  wiffenfchaftlichen 
Gebieten,  auch  die  Landtagsmitglieder  benachbarter  deutfcher  Staaten  waren  hin  und 
wieder  zufammengetreten ,  um  Geh  über  eine  gleichmäßige  Richtung  ihrer  Thätigkeit 
zu  verftändigen.  Die  Vorgänge  in  Hannover  und  Schleswig-Holftein  weckten  den 
nationalen  Gedanken  aufs  neue.  Auch  in  Preußen  begann  es  fich  zu  regen.  Der  von 
Friedrich  Wilhelm  IV.  mittelft  des  Patents  vom  3.  Februar  1847  berufene  Vereinigte 
Landtag,  an  fich  eine  fehr  ungenügende  Schöpfung,  führte  doch  die  Bewegung  vor- 
wärts, als  der  erfte  Schritt  zu  einer  den  ganzen  preußifchen  Staat  umfallenden  Be- 
präfentation  *).  Mit  dem  1.  Juli  1847  begann  unter  der  Redaktion  von  Gervinus 
in  dem.  Baffermann'fchen  Verlag, die  Deutfche  Zeitung  zu  erfcheinen,  welche 
dazu  beftimmt  fein  Tollte,  das  Gefühl  der  Gemeinfamkeit  und  Einheit  der  deutfchen 
Nation  zu  unterhalten  und  zu  ftärken,  insbefondere  zur  Verwirklichung  des  großen 
Gedankens  eines  allgemeinen  nationalen  Hechts  in  Deutfchland  beizutragen.  Mit 
großem  Erfolg  griff  die  Zeitung  fofort  in  die  deutfche  Bewegung  ein  und  es  gelang 
ihr  befonders,  die  Nothwendigkeit  eines  Vorangehens  der  Krone  Preußen  in  der  deutfchen 
Sache  bei  vielen  zur  Ueberzeugung  zu  bringen. 

Am  10.  Oktober  1847  verfammelten  fich  zu  Heppenheim  wieder  einzelne 
füddeutfche  Abgeordnete,  neben  ihnen  auch  Han  femann  und  Meviffen  aus  Preußen. 
Man  befchäftigte  fleh  dort  mit  der  zu  erftrebenden  Einheit  Deutfchlands  und  mit 
der  Berufung  einer  Nationalvertretung.  Selbft  der  Vertraute  des  Königs 
von  Preußen,  General  v.  Radowitz,  fprach  in  einer  Denkfchrift  vom  20.  November 
1847^  offen  von  dem  „traditionellen  Nihilismus  des  deutfchen  Bundes"  und  fügte  bei: 
„Durch  alle  Gemüther  zieht  die  Sehnfucht  nach  einem  an  innerer  Gemeinfchaft  wachfenden 
Deutfchland,  das  nach  außen  mächtig  und  geehrt,  nach  innen  erhaben  und  einig  fei; 
es  ift  diefes  noch  immer  der  populärfte  und  gewaltigfte  Gedanke,  der  in  unferem 
Volke  lebt,  ja  es  ift  der  einzige,  der  noch  außerhalb  und  über  den  Parteien  fteht, 
der  einzige,  dem  die  Gegenfatze  des  Stammesunterfchieds,  der  kirchlichen  Scheidungen 
und  der  politifchen  Doktrinen  fich  noch  unterordnen;  er  ift  daher  auch  der  einzige, 
auf  welchem  noch  eine  feft;e  Staats-  und  Lebensordnung  zu  finden  ift" 

Wie  thatlos  und  machtlos  aber  der  Bundestag  der  deutfchen  Bewegung 
gegenüberftand ,  hat  wohl  niemand  befler  gefchildert  als  der  badifche  Staatsminifter 


^)  In  diefem  Sinn  begrüßte  Reyfcher  das  Patent  in  dem  XL  Band   der  Zeitfchrift  fOr 
deutfches  Recht    S.  146. 

«)  Radowitz,  Deutfchland  und  Friedrich  Wilhelm  IV.  Hamburg  1848.  S.  39  f. 


12  Aus  den  Lebenserinnerungen 

und  firtihere  Bundestagsgefandte  Freiherr  v.  Blittersdorff  in  dem  fpäter  veröflFent- 
lichten  Schreiben  vom  18.  Dezember  1847^):  „Wo  man  das  Auge  in  Deutfchland  hin- 
wendet, erblickt  man  ein  reges  Leben  in  guter  oder  fchlimmer  Richtung,  ein  freilich 
meift  erfolglofes  Streben,  Neues  zu  fchaflen,  um  den  BedQrfniffen  der  Gegenwart  ab- 
zuhelfen ;  in  Privat-  und  öffentlichen  Vereinen,  in  Kongreffen  und  Verfammlungen  von 
Bevollmächtigten  der  Staaten  und  fpezieller  Adminiftrationen,  in  Berlin,  Leipzig,  Dresden, 
Hamburg,  Lübeck,  Kiel  und  wie  die  Städte  alle  heißen,  tiberall,  überall  wird  von  ge- 
meinfamen  Angelegenheiten  Deutfchlands  gehandelt,  —  nur  nicht  in  Frankfurt,  wo 
die  Bevolhnächtigten  der  Fürften  tagen,  um  die  fpärlich  einkonunenden,  in  düfbem 
Kanzleien  gefertigten  Inftruktionen  über  aulierordentliche  Gegenftände  zu  deltilUren  und 
als  weißen  Dunft  zu  der  Retorte  hinausfpazieren  zu  laffen." 

Am  5.  Februar  1848  beantragte  der  Abgeordnete  Baffermann  in  der  zweiten 
badifchen  Kammer  eine  Bitte  an  den  Groflherzog:  dahin  wirken  zu  wollen,  daß  durch  Ver- 
tretung der  deutfchen  Ständekammern  am  Bundestag  ein  ficheres  Mittel  zur  Erzielung 
gemeinfamer  Gefetzgebung  und  einheitlicher  Nationaleinrichtungen  gefchaflFen  werde. 
In  der  Begründung  diefes  Antrags  am  12.  Februar  äußerte  er  unter  anderem:  „Die 
Gefchichte  wird  es  trauernd  erzählen,  daß,  nach  deutfcher  Einheit  zu  drehen,  dem 
Einen  für  unpraktifch,  dem  Andern  für  Verbrechen  galt.  Aber  diefe  Zeit  ift  über- 
wunden. Was  Allen  klar,  ift  auch  dahin  gedrungen,  wo  man  leider  oft  dann  erft 
fehen  will,  nachdem  man  diejenigen  verfolgt  hat,  die  es  vorher  gefehen.  Auch  die 
Kabinette  verfchliefien  fich  dem  Ruf  nach  Einheit  nicht  mehr,  und  wer  eine  Hoffnung 
nährt  für  die  deutfche  Zukunft,  der  knüpft  fie  an  die  jetzigen  Beftrebungen  für  Ge- 
meinfamkeit."  —  Der  Antrag  begegnete  einem  lebhaften  Wiederhail  in  ganz  Deutlch- 
land.  Bevor  aber  noch  in  der  badifchen  Kammer  darüber  Bericht  erftattet  war,  trat 
die  franzöfifche  Revolution  ein  (22. — 24.  Februar  1848)  und  gab  auch  der 
deutfchen  Bewegung  einen  wefentlich  anderen  Charakter  ^).  Von  den  gebildeten  Kreifen, 
welche  Re  bis  dahin  faft  ausfchließlich  getragen  hatten,  theilte  fie  fich  den  Mafien 
mit  und  nichts,  auch  nicht  die  Throne,  fchienen  ihr  widerftehen  zu  können.  Die 
nächften  Gefahren  drohten  von  außen,  einmal  von  dem  gehobenen  franzöfifchen  National- 
gefühl, das  wie  zur  Zeit  der  erften  Republik  über  die  Grenzen  auszubrechen  drohte, 
dann  aber  von  Seiten  der  Großmächte  Rußland,  Oefterreich  und  Preußen,  welche  fo 
eben  noch  Rath  gepflogen  hatten,  wie  die  fchweizerifchen  Eidgenoffen  in  ihren  durch 
den  Sonderbundskrieg  angebahnten  glücklichen  Reformen  zu  behindern  fein  möchten. 
Der  Zuftand  der  Unficherheit  Deutfchlands  bei  feiner  Bundesverfaffung  ließ  fich  nicht 
todtfchweigen.  Es  galt  die  Bewegung  fortgefetzt  auf  die  nationalen  Ziele  hinzulenken, 
fie,  wo  möglich,  innerhalb  der  gefetzlichen  Schranken  zu  halten. 

„  „Der  Sturm,  der  in  die  Zeit  gefahren  ift,  hat  die  politifchen  Zuftände  Deutfch- 
lands in  ihrer  ganzen  unfeligen  Geftalt,  Allen  erkennbar,  blos  gelegt.  Es  ift  nöthig, 
in  diefer  bewegten  Zeit,  daß  Deutfchland  gerüftet  da  ftehe,  nicht  um  herauszufordern, 


*)  Einiges  aus  der  Mappe  des  Freiherrn  von  Blittersdorff,  Mainz  1849.  S.  68. 

*)  Ein  Extrablatt  des  Schwäbifchen  Merkur  vom  28.  Februar  1848  verbreitete  in 
Wüittemburg  zuerft  die  Nachrichten:  Paris  den  24.  Februar,  Palais  Royal  und  dieTuilerien  ßnd 
vom  Volk  genommen;  der  König  Ludwig  Philipp  ift  mit  feiner  Familie  geflüchtet  Es  ift  eine 
proviforifche  Regierung  ernannt.  —  Straßburg  den  27.  Februar  3  Uhr  Nachmittags.  Telegraphifche 
Botfchaft.  Paris  den  25.  Februar.  Der  Minifter  des  Innern  an  die  Herren  Präfekten:  Die  repu- 
blikanifche  Regierung  iil  konftituirt.  Die  Nation  wird  berufen  werden,  der  Konftitution  ihre 
Sanktion  zu  geben.  Sie  haben  die  nöthigen  Maßregeln  zu  ergreifen,  um  der  Regierung  die  Mit- 
wirkung der  Bevölkerung  und  die  öffentliche  Ruhe  zu  fichern.  Geben  Sie  mir  fo  fchnell  als  mög- 
lich Nachricht  über  die  Stimmung  der  Gemüther  und  theilen  Sie  mir  die  von  Ihnen  gemachten 
Verfügungen  mit 


Ton  An^ft  Ludwig  Reyfoher.  13 

gewiiJ  aber  zu  Schutz  und  Schirm  feiner  Grenzen.  Allein  es  foll  die  Rüftung  anlegen, 
den  wunden  Fleck  auf  der  Bruft.  Jetzt  eben  fchmerzt  er  tief  und  es  tliut  Noth, 
daß  er  rafch  geheilt  werde."  —  So  begann  eine  Adreffe,  welche  am  2.  März  1848 
von  Ludwig  Uhland  einer  großen  Verfammlung  von  Profefforen,  Bürgern  und  Stu- 
direnden  im  akademifchen  Reithaus  zu  Tübingen  vorgelegt  und  fofort  mit  1  102  Unter- 
fchriften  bedeckt  wurde.  Zur  Gefchichte  diefer  Adreffe  theilt  Reyfcher,  deflen  Auf- 
zeichnungen wir  nun  voUftändig  und  wörtlich  geben,  folgendes  mit:  „Auch  in  Tübingen 
war  feit  dem  Ausbruch  der  franzöiifchen  Revolution  die  Einwohnerfchaft  ohne  Unter- 
fchied  der  Stände  aufgeregt  durch  den  Gedanken,  wie  fchutzlos  und  zerfahren  wieder 
einmal  Deutfchland  den  äußeren  und  inneren  Feinden  gegenüberftehe.  Eines  Morgens 
kam  Profeffor  Volz  zu  mir,  um  zu  überlegen,  was  gefchehen  follte.  Ich  fchlug  vor, 
zu  Uhland  zu  gehen,  der  in  der  Nähe  wohnte,  um  ihn  zu  veranlaffen,  den  öffent^ 
liehen  Wünfchen  in  einer  fchriftlichen  Form  Ausdruck  zu  geben.  Eine  Adreffe,  blos 
von  der  Univerfität  ausgehend,  wie  fie  1846  in  der  fchleswig-holfteinifchen  Sache  auf 
dem  Weg  der  Cirkulatinn  zu  Stand  gebracht  worden,  war  jetzt  nicht  mehr  am  Platz, 
Man  mußte  anderen  Einwohnern  gleichfalls  Gelegenheit  geben,  theilzunehmen.  Auf 
unferen  Wunfeh  erklärte  fich  Uhland  bereit,  die  Abfaffung  einer  Adreffe  an  den  ftän- 
difchen  Ausfchuß  zu  übernehmen,  welche  Tags  darauf  einer  allgemeinen  Verfammlung 
vorgelegt  werden  follte.  Fallati,  der  eben  am  Haus  vorübergieng,  wurde  heraufge- 
rufen, andere  Kollegen,  Schrader,  Hang,  Ho  ff  mann,  gefeilten  fich  hinzu  und  nun 
vereinigten  wir  uns  folgende  Wünfche  in  die  Adreffe  aufzunehmen: 

1.  Ausbildung  der  Gefamtverfaffung  Deutfchlands  im  Sinn  eines  Bundesllaats  mit 
Volksvertretung  durch  ein  deutfches  Parlament  am  Bundestag; 

2.  Einführung  der  Volksbewaffnung  zur  Sicherftellung  gegen  einen  möglichen 
äußeren  Feind; 

3.  Preßfreiheit  gemäß  §.  28  der  württembergifchen  Verfaffung; 

4.  Vereins-  und  Verlammlungsrecht ; 

5.  Oeffentlichkeit  und  Mündlichkeit  der  Rechtspflege; 

6.  Selbftändigkeit  der  Gemeinden .  und  Bezirkskörperfchaften ; 

7.  Revifion  der  Verfallung  unter  Herftellung  einer  ungemifcht  aus  Volkswahlen 
hervorgehenden  Abgeordnetenkammer. 

„Diefe  Anträge  waren  begleitet  von  der  Bitte  an  den  ftändifchen  Ausfchuß, 
die  unverweilte  Einberufung  des  Landtags  zu  veranlaffen,  damit  durch  das  ordentliche 
Organ  des  Landes  die  Wünfche  des  Volks  berathen  und  an  die  Regierung  gebracht 
würden.  ,Auf  die  Verbefferung  der  Zuftände  hinzuwirken',  bemerkte  Uhland  am 
Schluß,  ,dazu  fpomt  jetzt  nicht  lediglich  die  gute  Gelegenheit,  das  Eifen  zu  fchmieden, 
fo  lange  es  glüht,  es  drängt  dazu  vor  allem  ein  Zwiefpalt  des  öffentlichen  Gewiffens, 
das  feine  Löfung  verlangt,  eine  Forderung  der  Volksehre,  welche  Befriedigung  heifcht. 
Einem  Volk,  das  von  der  heiligen  Pflicht  durchdrungen  ift,  feinem  vielgefährdeten 
Boden  nicht  eine  Spanne  weiter  entreißen  zu  laffen,  mangelt  die  Sicherheit,  daß  es 
nicht  als  willenlofes  Werkzeug  diplomatifcher  Verwicklungen  die  Waffen  ergreife;  ver- 
fagt  ift  ihm  das  begeifternde  Bewußtfein,  für  eine  auch  politifch  würdige  Stelhing  unter 
den  gefitteten  Völkern  mit  Gut  und  Blut  einzutreten'.  Die  Adreffe,  welche  von  mir 
als  Vorfitzendem  noch  an  demfelben  Tag  nach  Stuttgart  abgefchickt  und  zugleich  als 
,erftes  Produkt  der  freien  Preffe'  in  die  Welt  gefandt  wurde,  machte  großen  Ein- 
druck nicht  blos  in  Württemberg,  fondern  auch  im  übrigen  Deutfchland,  wozu  der 
Name^Uhland  mächtig  beitrug. 

„Andere  Eingaben  folgten  nach  und  nun  erfchien  unmittelbar  aus  dem  Eabinet 
des  Königs  folgende  gedruckte  Bekanntmachung:   ,Württemberger  1  Die  großen  Welt- 


1 


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14  Ans  den  LebenserinneruDgen 

begebenheiten ,  deren  Wirkungen  für  unfer  Land,  fowie  für  unfer  großes  gemein- 
fchaftliches  Vaterland  nicht  zu  überfehen  find,  haben  die  größte  Aufregung  hervor- 
gebracht. In  diefem  entfcheidenden  großen  Augenblick  fpricht  euer  König  zu  Seinem 
treuen  Volk.  Bewährt  auch  jetzt  wieder  euren  echt  deutfchen  Charakter,  feft  in  dem 
Vertrauen  in  die  göttliche  Vorfehung,  deren  Allmacht  und  Weisheit  das  Schickfal  der 
Völker  lenkt,  treu  gegen  eure  Regierung  und  Verfaffung,  die  eure  Rechte  und  Eigen- 
thum  befchützt.  Ruhe,  Ordnung  und  Gehorfam  vor  dem  Gefetz  ift  die  heiligfte  und 
nothwendigde  Pflicht.  Reichen  wir  unferen  deutfchen  Brüdern  die  Hand;  wo  unfrem 
deutfchen  Vaterland  Gefahr  droht,  werdet  ihr  Mich  an  eurer  Spitze  fehen.  Segen 
unfrem  Vaterland,  Heil  und  Ruhm  für  ganz  Deutfchlandl' 

„Diefe  Worte  befriedigten  nicht.  Auch  als  auf  eine  warme  Eingabe  des  ftän- 
difchen  Ausfchufles  die  proviforifche  Befeitigung  der  Cenfur  und  die  Einberufung 
der  Stande  zugefagt  wurde,  beruhigte  fich  die  öflFentliche  Meinung  nicht;  man  fah  zu- 
nächft  der  Bildung  eines  neuen  Minifteriums  entgegen  und  wünfchte,  daß  die  Re- 
gierung nach  dem  Vorgang  von  Baden,  Heffen,  Naflau  und  Bayern  für  ein  deutfches 
Parlament  fich  ausfprechen  möchte.  Dabei  gab  fich  großes  Mißtrauen  gegen  Rußland 
und  gegen  den  deutfchen  Bundestag  kund.  Vergebens,  daß  diefer,  durch  das  An- 
wachfen  der  Bewegung  gedrängt,  in  einer  Bekanntmachung  vom  1.  März  1848  ver- 
fprach,  allem  aufzubieten,  um  gleich  eifrig  für  die  Sicherheit  Deutfchlands  nach  außen, 
wie  für  die  Förderung  der  nationalen  Intereflen  und  des  nationalen  Lebens  im  Innern 
zu  forgen.  Niemand  glaubte  mehr  an  folche  allgemeine,  im  Widerfpruch  mit  der 
ganzen  bisherigen  Bundesthätigkeit  flehende  Zuficherungen.  Auch  der  Bundesbefchluß 
vom  3.  März  1848,  wodurch  den  Bundesftaaten  geftÄttet  wurde,  die  Preßfreiheit  unter 
Garantien  einzuführen,  befriedigte  nicht.  Es  wurde  verlangt,  daß  Tämtliche  Ausnahme- 
befchlüffe  von  1819  bis  1834  außer  Anwendung  gefetzt,  daß  das  Militär  auf  die  Ver- 
faflung  beeidigt  und  überall  ftaatsbürgerliche  Gleichberechtigung,  ohne  Unterfchied  der 
Religion  und  der  Stände,  eingeführt  werde.  In  diefem  Sinne  wurde  am  9.  März  eine 
neue  von  Profeffor  Fallati  verfaßte  Eingabe  im  Tübinger  Reithaus  befchloffen,  welche 
an  die  Kammer  der  Abgeordneten  gerichtet  war,  und  fo  fehr  fie  auch  durch  ener- 
gifchen  Ton  und  Inhalt  die  erfte  überbot,  doch  von  einer  großen  Anzahl  Einwohner, 
worunter  manche  Profefforen  und  andere  Staatsdiener,  gutgeheißen  wurde." 

Nach  einem  vergeblichen  Verfuch,  ein  Ministerium  Varnbüler  zu  bilden,  beauf- 
tragte am  9.  März  der  König  die  bisherigen  Oppofitionsmänner  Römer,  Pfizer, 
Duvernoy  und  Goppelt  mit  der  Leitung  der  Jufl^iz,  des  Kirchen-  und  Schul- 
wefens,  des  Innern  und  der  Finanzen,  während  die  Minifterien  des  Kriegs  und  der 
auswärtigen  Angelegenheiten  einftweilen  noch  den  Grafen  von  Sontheim  und  von 
Beroldingen  anvertraut  blieben. 

Wie  im  vorigen  Jahr  in  Folge  der  damaligen  Theuerung  der  Lebensmittel, 
fo  fieng  es  aber  jetzt  in  Tübingen  in  der  unteren  Stadt  wieder  zu  gähren  an.  Man  hörte 
bereits  von  „Theilen",  von  „Plündern"  fprechen.  Daneben  verbreitete  fich  wenige 
Tage  nach  der  Aenderung  im  Minifterium  blitzfchnell  das  Gerücht:  Die  Franzofen 
kommen  über  den  Rhein.  Nach  amtlichen  Depefchen  von  Sulz  foUten  diefelben  bereits 
in  Rottweil  ftehen.  Dem  Stadtdirektor  Strölin,  welcher  Reyfcher  diefe  Nachrichten 
auf  der  Straße  mittheilte,  gab  letzterer  den  Rath,  fich,  wie  bei  dem  Krawall  im  Jahre 
vorher,  der  ünterftützung  der  Studenten  zu  verfichern.    Diefer  erzählt  weiter: 

„Ich  erbot  mich  ihm  dabei  an  die  Hand  zu  gehen  und  erfuchte,  mit  Billigung 
des  Stadtdirektors,  einige  vorübergehende  mfr  bekannte  Studenten,  in  den  befuchteren 
Wirthfchaften  zu  verbreiten,  daß  denfelben  Abend,  d.  h.  eine  Stunde  fpäter,  eine  Ver- 
fammlung  vor  dem  Univerfitätshaufe  fein  werde.    Ich  gieng  darauf  zu  Rektor  Geh- 


von  Augnft  Ludwig  Reyfoher.  15 

ringer,  Profeffor  der  katholifchen  Theologie,  und  zu  Profeffor  Volz,  um  fie  von 
dem  Vorgang  zu  unterrichten.  Volz  *)  fagte  mir  vorläufig  zu,  daß  er  im  Fall  einer 
Aufforderung  der  Studenten  bereit  fein  werde,  fieh  wieder  *)  an  ihre  Spitze  zu  ft eilen, 
Als  ich  darauf  zum  UniverAtätshaufe  kam,  waren  bereits  die  Studenten  vor  demfelben 
in  großer  Zahl  verfammelt.  Da  der  Rektor  noch  nicht  anwefend  war,  fo  hielt  ich 
eindweilen  eine  Anfprache  an  diefelben,  worin  ich  die  Wahrheit  der  Gerüchte  in  Frage 
(teilte,  aber  den  Studierenden  doch  zu  erwägen  gab,  ob  fie  nicht  für  alle  Fälle,  wie 
vergangenes  Jahr,  der  Stadt  ihre  Dienfte  anbieten  und  den  Profeffor  Volz,  ihren  da- 
maligen Anführer,  erfuchen  wollten,  diefe  Stelle  wieder  zu  übernehmen.  Der  Vorfchlag 
fand  allgemeinen  Beifall,  und  ehe  noch  Volz  abgeholt  war,  begann  die  akaderaifche 
Jugend  fchon,  fich  in  Züge  zu  ordnen.  Pechkränze  wurden  angezündet,  die  Bürger- 
garde  rückte  auf.  Der  Rektor  kam  endlich  auch  und  billigte,  wie  der  Stadtdirektor, 
alles  was  gefchehen  war. 

„Nun  foUte  ich  aber  auf  den  Wunfeh  des  Rektors  nach  Stuttgart  reifen  und 
die  Bitte  um  Verabreichung  von  Schießwaffen  an  die  Studenten  bei  dem  Minifterium 
perfönlich  unterftützen.  Die  gleiche  Bitte  hatte  foeben-  der  Stadtvorftand  für  die 
Bürgerfchaft  geftellt.  Ich  wollte  mich  nicht  fträuben,  bat  mir  aber  aus,  daß  der  Fecht- 
meifter  Kaftropp  und  ein  Student  (Abel)  als  Vertreter  der  Studierenden  mich  begleitenp 
Wir  machten  uns  fofort  in  einer  Extrapoftchaife  auf  den  Weg,  konnten  aber  alsbald 
gewahr  werden,  wie  lawinenartig  die  Einbildung  das  Gerücht  von  dem  Franzofen-Ein- 
fall vergrößerte.  Auf  der  erften  Station  zu  Dettenhaufen  erkundigte  fich  der  Schult- 
heiß während  des  Wechfelns  der  Pferde,  wie  es  in  Tübingen  ftehe?  Gut,  antwortete 
ich,  worauf  er  verfetzte,  foeben  habe  ein  Fuhrmann  die  Nachricht  gebracht,  daß  es 
in  Tübingen  brenne,  und  in  Luftnau  läute  man  Sturm.  —  Derfelbe  hatt^  wohl  das 
durch  die  brennenden  Pechkränze  beleuchtete  Univerfitätshaus  beim  Na(  h hau! t  fahren 
noch  gefehen  und  das  Abendgeläute  für  Sturmglocken  gehört.  —  Als  ich  mit  meinen 
beiden  Begleitern  Nachts  12  Uhr  in  Stuttgart  ankam,  meinte  einer  derfelben,  wir 
foUten  uns  fogleich  bei  dem  Minifterium  melden.  Ich  wies  jedoch  hin  auf  die  all- 
gemeine Ruhe  in  den  Straßen  Stuttgarts,  des  andern  Morgens  werde  es  Zeit  genug 
fein,  unfere  Bitte  vorzutragen.  Und  fo  war  es  auch.  Die  Minifter  hatten  zwar  die 
gleiche  Nachricht  von  dem  Rheinübergang  der  Franzofen  durch  Depefchen  von  ver- 
fchiedenen  Seiten,  auch  von  der  Gefandtfchaft  in  Karlsruhe,  erhalten ,  doch  waren  die 
von  dem  badifchen  Eriegsminifterium  bis  Kehl  ausgefchickten  Dragoner  zmückgekebit, 
ohne  einen  Feind  gefehen  zu  haben.  Auch  wir  hatten  keinen  anderen  Beweis  als  die 
oberamtlichen  Nachrichten;  aber  zu  gleicher  Zeit  mit  uns  waren  von  einer  Anzahl 
wOrttembergifcher  Städte  Deputationen  in  Stuttgart,  um  gleichfalls  Waffen  zu  erbitten, 
und  es  fehlen  unmöglich,  alle  Gefuche  zu  befriedigen.  Indeffen  unterftützte  der  neue 
Departementschef  des  Innern,  Staatsrath  Duvernoy,  das  Gefuch  der  Univerfität  bei 
dem  Kriegsminifter,  und  diefer,  fowie  der  ihm  ad  latus  beigegebene  General  v.  Miller 
legten  uns  eine  ArfenaUifte  über  entbehrliche  Waffen  vor,  worunter  500  Karabiner 
noch  das  Befte  waren,  was  man  uns  anbot.  Während  meine  Begleiter  nach  Lnd- 
wigsburg  eilten,  um  die  Ausrüftung  in  Empfang  zu  nehmen,  kehrte  ich  zu  meinem 
Berufe  nach  Tübingen  zurück,  unterwegs  noch  vielen  Flüchtenden  begegnend. 

„In  Tübingen  felbft  war  alles  m  Bewegung  und  doch  vergleichsweife  ruhiger 
geworden.  Studenten  und  Profefforen,  Handwerker  und  Weingärtner  exerzierten,  diefe 
meift  mit  Senfen  bewaffnet,  zum  Schutz  des  Herdes  gegen  die  Eindringünge,  welchen 


*)  Ein  früherer  Offizier. 
')  Wie  im  vorigen  Jahr. 


16  Aus  den  Lebensermnerungen 

noch  in  der  Nacht  ein  Trupp  Studenten  unter  der  Anführung  von  Volz  entgegen- 
marfchirt  war.  Von  Männern  und  Frauen  der  Stadt  Rottenburg  als  Retter  eingeholt 
und  bewirthet,  verbrachten  die  jungen  Leute  die  Nacht  in  dulci  jubilo  in  den  Wirths- 
häufem  und  kehrten  des  andern  Morgens,  nachdem  die  bis  Horb  vorgefchobenen  Pollen 
wieder  eingezogen  waren,  theilweife  mit  fchweren  Köpfen  in  die  Univerfitatsftadt  zu- 
rück, Nachmittags  veranftaltete  ich  mit  dem  Rektor  und  anderen  Kollegen  eine  Zu- 
famroenkunft  mit  den  Studierenden  im  Univerdtätshaure,  um  fie  zu  ermahnen,  die 
Vorlefungen  nicht  zu  unterbrechen  und  ihre  Schieß-  und  anderen  militärifchen  üebungen 
auf  die  Freiftunden  zu  verlegen**. 

Der  Franzofenlärmvon  1848  ift  unaufgeklärt  geblieben;  merkwürdig 
dabei  war  jedenfalls  die  Thatfache,  daß  gleichzeitig  auch  auf  dem  jenfeitigen  Rhein- 
ufer diefelbe  Panik  wegen  eines  Einfalls  der  Deutfchen  entftanden  ift  ^).  „Die  gute 
Folge  hatte  die  Aufrüttlung  der  Deutfchen  von  ihrer  vermeintlichen  Sicherheit,  daß 
die  nothwendige  Einigung  Deutfchlands  auch  vom  miUtärifchen  Gefichtspunkte  aus 
Ichärfer  in  das  Auge  gefaßt  wurde.  Die  ,Bürgerwehr'  freilich,  wozu  von  dem 
Märzminifterium  fofort  Einleitung  getroffen  ward,  zeigte  fich  bald  als  ein  ungenügendes 
Schutzmittel  und  wurde  fpäter,  nachdem  die  Zeiten  wieder  ruhiger  geworden,  weil  den 
Bürgern  felbft  läftig,  unter  Zuftimmung  der  Stände  zu  Grabe  gebracht". 

Einftweilen  hatten  fich  am  5.  März  1848  51  Männer  aus  Preußen,  Bayern, 
Württemberg  ^) ,  Baden,  Hellen,  Naffau  und  Frankfurt ,  meift  Mitglieder  von  Stände- 
kammem,  in  Heidelberg  verfammelt  und  ihre  einftimmige  üeberzeugung  gegen  eine 
Einmifchung  in  die  VerfalTungsänderungen  benachbarter  Staaten  (Frankreich,  Schweiz),- 
zugleich  aber  ihre  Anficht  dahin  ausgefprochen :  eine  nach  der  Volkszahl  gewählte 
Nationalvertretung  fei  unauffchiebbar,  fowohl  zur  Befeitigung  der  nächften  inneren 
und  äußeren  Gefahren ,  wie  zur  Entwicklung  der  Kraft  und  Blüthe  deutfchen  National- 
lebens ;  die  Regierungen  wären  auf  das  Dringendfte  anzugehen,  fobald  als  möglich  das 
gefammte  deutfche  Vaterland  und  die  Throne  mit  diefem  kräftigen  Schutzwall  zu 
umgeben.  Endlich  wurde  einem  Auslchuß  von  fieben  Mitgliedern  der  Auftrag  hinter- 
laiTen,  hinfichtlich  der  Wahl  und  der  Einrichtung  einer  angemeffenen  Nationalvertretung 
Anträge  für  eine  größere  Verfammlung  deutfcher  Männer  vorzubereiten  und  die  Ein- 
ladung zu  diefer  Verfammlung  zu  beforgen. 

Diefer  Siebener- Ausfchuß  *)  erließ  darauf  am  12.  März  1848  eine  Einladung 
auf  den  30.  März  nach  Frankfurt  zur  Berathung  der  Grundlagen  einer  nationalen 
deutfchen  Parlamentsverfaffung ,  vorbehaltlich  der  Einberufung  einer  konftituirenden 
Nationalverfammlung  durch  die  mit  Vertrauensmännern  verftärkten  Bundesbehörden. 
Die  Einladung  zu  jener  Verfammlurg,  dem  Vorparlament,  war  gerichtet  an  alle 
gegenwärtigen  oder  früheren  Theilnehmer  von  Stände-  oder  fonftigen  gefetzgebenden 
Verfammlungen ;  auch  follte  eine  beftimmte  Anzahl  von  Spezialeinladungen  an  andere 
durch  das  Vertrauen  des  deutfchen  Volks  ausgezeichnete  Männer  erlaffen  werden  *). 

Auch  der  Bundestag  war  jetzt  wieder  mit  einem  Schritt  entgegengekommen, 
indem  er  am  9.  März  den  alten  deutfchen  Reichsadler  als  Wappen  und  die  Farben 
des  alten  Reichspaniers:  fchwarz,  roth,  gold  als  Farben  des  deutfchen  Bundes 
erklärte,  beides  zur  Bekräftigung  der  „Einheit  Deutfchlands".  Bedeutfaraer  war  die 
Aufforderung  der  Bundesverfammlung  an  fämtliche  Bundesregierungen  vom  10.  März: 


*)  Vergl.  jetzt  Bunz,  Der  Franzofenfeiertag  1848  Samftag  den  25.  März.  Reutlingen  1880. 
*)  Aus  Württemberg  insbefondere:  Bantlin,  Barchet,  Becher,  Fetzer,  Redwit^,  Römer, 
Schweikhardt,  Wieft,  Witzemann. 

")  Darunter  Friedrich  Römer. 

*)  Verhandlungen  des  deutfchen  Parlaments.    1.  Lieferung.  Frankfurt  1848. 


^^m 


V 


von  Auguft  Ludwig  Reyfcher.  17 

Männer  des  allgemeinen  Vertrauens,  und  zwar  für  jede  der  17  Stimmen  des  engereu 
Bundestags  einen,  alsbald  mit  dem  Auftrag  nach  Frankfurt  abzuordnen,  der  Bundes- 
verfammlung  und  deren  Ausfchüffen  zum  Behuf  der  Vorbereitung  der  Revillon  der 
BundesverfalTung  mit  gutachtlichem  Beirath  an  die  Hand  zu  gehen.  Von  Württemberg 
wurde  U  bland  als  Vertrauensmann  bevollmächtigt  und  am  Vorabend  feiner  Abreife 
von  Tübingen  noch  mit  einem  Fackelzug  begrüßt. 

Eine  Einladung  von  Oefterreich  und  Preußen  an  ihre  Bundesgenoffen  z«  einem 
Kongreß  in  Dresden  auf  den  25.  März  wurde  überholt  durch  die  Aufftäiide  in  Wien 
und  Berlin  vom  13.  und.  18.  desfelben  Monats.  Am  21.  März  erließ  der  König  von 
Preußen  die  vielverfprechende  Proklamation:  „Deutfchland  ift  von  innerer  Gährung 
ergriffen  und  kann  durch  äußere  Gefahren  von  mehr  als  einer  Seite  bedroht  werden. 
Rettung  aus  diefer  doppelten  dringenden  Gefahr  kann  nur  aus  der  innigflen  Ver- 
einigung der  deutfchen  Fürften  und  Völker  unter  Einer  Leitung  hervorgehen. 
Ich  übernehme  heute  diefe  Leitung  für  die  Tage  der  Gefahr.  Mein  Volk,  das  die 
Gefahr  nicht  fcheut,  wird  mich  nicht  verlaffen  und  Deutfchland  wird  fich  mir  mit 
Vertrauen  anfchließen.  Ich  habe  die  alten  deutfchen  Farben  angenommen  und  mich 
und  mein  Volk  unter  das  ehrwürdige  Banner  des  Deutfchen  Reichs  geftellt;  Preußen 
geht  fortan  in  Deutfchland  auf."  „Die  rettende  That,  fchreibt  Reyfcher,  die  hiernach 
von  dem  preußifchen  Thron  ausgehen  follte,  ward  durch  die  Thatfachen,  welche  vorher- 
giengen  und  fie  begleiteten,  vor  allem  aber  durch  den  Mangel  an  Feftigkeit  in  dem 
Charakter  des  Königs  um  ihre  hohe  Bedeutung  gebracht;  ja  es  zeigte  lieh,  daß  der 
König  durch  den  plötzlichen  Umfchwung  feiner  politifchen  Gefinnung  und  den  thea- 
tralifchen  Umzug,  welcher  denfelben  nach  dem  Rath  des  Minifteriums  Arnim  kund- 
geben follte,  in  den  Augen  des  Volks  und  des  Auslandes  eher  verloren  als  gewonnen 
hatte.  Gleichwohl  ließen  es  fich  viele  der  heften  Männer  nicht  blos  in  Preußen,  fon- 
dern auch  im  übrigen  Deutfchland  nicht  nehmen,  daß  das  preußifche  Staatsoberhaupt 
an  die  Spitze  des  gemeinfamen  Vaterlandes  zu  berufen  fei.  Zunächft  aber  war  aller- 
dings der  Augenblick  der  nationalen  Erhebung  für  die  Einheit  möglichft  zu  benützen, 
diefe  Einheit  vorerft  in  einer  konftituirenden  Nationalverfanunlung  herzaftellen  und 
diefer  die  Entfcheidung  über  die  neue  Organifation  Deutfchlands  zu  überlaffen.  Die 
Hauptaufgabe  des  Vorparlaments  follte  es  eben  fein,  die  Berufung  einer  folchen  kon- 
ftituirenden Nationalverfammlung  zu  erwirken." 

An  dem  Vorparlament  nahm  auch  Reyfcher  Theil;  er  berichtet  darüber: 
„Ich  hatte  meine  kleme  Luife,  welche  vor  wenigen  Monaten  ihre  Mutter 
verloren  hatte  und  nun  zur  Großmutter  Dahlmann  nach  Bonn  gebracht  werden 
follte,  bis  Mainz  begleitet.  Dort  traf  ich  Abends  bei  Tifch  zufallig  mit  Paftor 
Jürgens  aus  Braunfchweig  zuiammen,  den  ich  1846  bei  der  Germaniften-Verfammlung 
in  Frankfurt  kennen  gelernt  hatte.  Wir  wurden  eingeladen,  an  einer  in  denifelben 
Gafthof  ftattfindenden  Zufammenkunft  einer  Anzalü  von  r hei nifchen  Notabein  t heil- 
zunehmen, die  auf  der  Reife  zum  Vorparlament  begriffen  waren.  Unter  dem  Vorfitz 
von  Jürgens  wurde  die  Frage  befprochen,  was  wohl  in  Frankfurt  gefchehen  werde  und 
wofür  man  fich  dort  ausfprechen  folle?  Die  Redner  aus  Rheinpreußen  glaubten  als 
felbftverftändlich  annehmen  zu  dürfen,  daß  die  füddeutfchen  Staaten  nach  dem  Vor- 
bild des  Zollvereins  mit  den  norddeutfchen  Staaten  in  eine  engere  Verbindung  treten 
und  Preußen  ein  für  allemal  an  die  Spitze  ftellen  würden.  Ich  machte  aufmerkfam: 
fo  einfach  möchte  die  Sache  doch  nicht  ablaufen ;  die  Herren  dürften  fich  darauf  ge- 
faßt halten,  daß  die  Republik  an  den  Pforten  der  Paulskirche  anklopfen  werde.  Ich 
felbft,  fuhr  ich  fort,  glaube  zwar  nicht,  daß  man  fie  hereinlaffen  werde;  aber  gut 
möchte  es  immerhin  fein,  wenn  die  rheinifchen  Mitglieder  mit  einem  feften  Programm 

WOrttemb.  Viertel jahrshefte  1883.  ^ 


18  Aoi  den  Labensorinüerangeii 

für  die  konftitutionelle  Monarchie  eintreten  würden.  Jürgens  lieJß  hierüber  abftimmen 
und  mit  Ausnahme  von  Raveaux  aus  Köhi  und  Wefendonk  aus  DülTeldorf,  welche 
ßch  nicht  binden  wollten,  votirten  alle  AnweTenden  (etwa  20)  in  dierem  Sinn. 

3»Des  andern  Tags  Tchlod  ich  mich  den  Rheinländern  auf  der  Fahrt  nadi 
Frankfurt  an.  Ich  dachte  dort  von  der  Gallerie  aus  den  Verhandlungen  zu  folgen, 
erhielt  aber  kurz  nach  meiner  Ankunft  von  zwei  Seiten  Einladungskarten  zur  Theil- 
nahme  und  konnte  mich  daher  als  Hitglied  der  Verfammlung  betrachten.  Mein  vor- 
maliger Lehrer,  nun  Tübinger  Kollege  und  Kanzler,  v.  Wächter,  forderte  mich  auf^ 
an  einer  Verfammlung  der  Schwaben  theilzunehmen ;  ich  hatte  mich  aber  bereits 
meinen  Reifegefährten  fttr  eine  Zufammenkunft  im  Gafthof  zum  Schwanen  zu- 
gefagt,  woran  fich  auch  andere  eben  angekommene  Mitglieder  aus  den  beiden  Heflen 
betheiligten.  Karl  Vogt  aus  Gießen  begann  mit  einer  lebhaften  Rede,  worin  er 
drei  Forderungen  an  das  den  folgenden  Tag  zu  eröffnende  Vorparkiment  (teilte:  1.  diefes 
Vorparlament  Tolle  eine  proviforifche  Regierung  für  Deutfchland  einfetzen,  2.  fich 
permanent  erklären  und  3.  den  Bundestag  auflöfen.  —  So  rafch  war  meine  Bemerkung 
vom  vorigen  Abend  über  republikanifche  Verfuche  wahr  geworden.  —  Als  fich  niemand 
entgegenfetzte,  warnte  ich  vor  zu  weit  gehenden  Anträgen,  welche  eine  Spaltung 
in  der  bevorilehenden  Verfammlung  herbeiführen  und  den  moralifchen  Erfolg  derfelben 
gefährden  könnten.  Das  Vorparlament,  (agte  ich,  fei  nur  eine  berathende  Verfammlung 
von  Männern,  die  hauptfächlich  aus  den  nächftgelegenen  deutfchen  Staaten  fich  zu- 
fammengefunden  hätten  (aus  ganz  Oellerreich  war  nur  ein  junger  Mann,  Dr.  Wiesner, 
erfchienen).  Ein  Mandat  vom  Volk  habe  die  Verfammlung  nicht  und  fie  könne  ihm 
daher  auch  keine  provifonfche  Regierung  auferlegen.  Eine  folche  Regierung  würde 
vorausfichtlich  in  dem  größten  Theil  von  Deutfchland  keine  Anerkennung  finden.  Woher 
follte  dann  die  eingefetzte  Regentfcbaft  die  Macht  und  die  Mittel  nehmen,  um  fich 
Gehorfam  zu  verfchaffen?  Auch  der  Antrag  auf  Permanenz  der  Verfammlung  fei  ua- 
praktifch;  denn  wohl  nur  wenige  Mitglieder  feien  auf  längeres  Bleiben  eingerichtet; 
aber  auch  abgefehen  hievon,  würde  die  Verfammlung  in  ihrer  Zufammenfetzung  be- 
ftändig  wechfeln.  Denn  mit  derfelben  Berechtigung,  wie  die  gegenwärtig  vorhandenen 
Mitglieder,  könnte  noch  eine  nicht  zu  berechnende  Anzahl  weiterer  Mitglieder  eintreten. 
Was  endlich  den  Bundestag  betreffe,  fo  fei  diefes  zwar  kein  wünfchenswerthes  Inftitui; 
aber  vorerft;  exiftire  er  noch,  und  man  follte  ihn  benützen,  um  eine  kondituirende 
Verfammlung  herbeizuführen,  welche  geeignet  wäre,  eine  endgiltige  Verfaffuug  für 
Deutfchland  zu  befchließen  ^). 

),Kaum  hatte  ich  unter  vielfeitiger  Zuftimmung  geendigt,  fo  kam  Wächter, 
um  aus  Auftrag  der  Schwaben  die  Anwefenden  zu  einer  Vorbefprechung  fttr  den  Abend 
in  den  Weidenbufch  einzuladen,  was  angenommen  wurde.  Gleich  darauf  eilte  auch 
Stemann,  Mitglied  der  in  Heidelberg  gewählten  Siebener-Kommillion  herbei,  um 
anzukündigen,  daß  der  Bundestag  foeben  in  feiner  Gegenwart  zugefagt  habe, 
die  Wahl  einer  konftituirenden  Nationalverfammlung  anzuordnen. 
Nur  fei  der  öfterreichifche  Gefandte  dagegen,  die  Verfammlung  fchon  auf  den  1.  Mai 
einzuberufen,  weil  bis  dahin  die  Wahlen  wegen  der  nöthigen  Vorbereitungen  nicht 
überall  beendigt  fein  können;  man  möge  den  Zufammentritt  auf  den  15.  Mai  feftfeteen.  — 
Er  hatte  auch  Recht;  die  Nationalverfanmilung  konnte^  obgleich  auf  den  h  Mai  vom 
Bunde  berufen,  wegen  der  unvollendeten  Wahlen  fogar  erft  am  30.  Mai  eröffnet  werden«  — 
Soweit  hatten  alfo   fchon  die  Präludien  des  Vorparlaments  den  Bundestag  gebracht! 


«)  An  obige  Kon troverfe  erinnert  Jürgens,  Gerchichte  de« deutfehen  Verf«fl\ang«werk8 
bis  Desember  1848  Abth.  1  S.  40,  wo  diefelbe  in  einer  Note  berührt  iüL 


T^wfr?— — —     •      ^'■'^'       -^^ —  ^m^  '■! —    ■^P'U    ~ 


¥on  Auguft  Ludwig  Reyrcher.  19 

Die  Nachricht  erregte  natürlich  großen  Jubel  und  ohne  über  die  Vogt'fchcn  Anträge 
weiter  zu  fprechen,  trennte  man  fich  und  gieng  zum  MittageO'en. 

„Abends  war  Vorbefprechung  im  Weidenbulch.  Vogt  präfidirte  und  all- 
fogleich  überrafchte  Guftav  v.  Struve  die  VerfÄnimlung  mit  den  ausfchweifendften 
Anträgen:  1.  Aufhebung  des  ftehenden  Heeres  von  Soldaten  und  Verfchnielzung 
desfelben  mit  der  Bürgerwehr,  2.  Aufhebung  des  Heeres  von  Beamten  und  Erfetzung 
derfelben  durch  eine  wohlfeile,  aus  freigewählten  Vulksmännern  beliebende  Begiening^ 
3.  Abfchaffung  des  Heeres  von  Steuern,  —  Es  war  kaum  möglich,  über  folcbe  An* 
träge  im  Ernft  zu  reden;  doch  lieB  Heb  Struve  nicht  abhalten,  diefelben  folgenden 
Tags  dem  in  der  Paulskirche  verfammelten  Vorparlament  m  übergeben.  Hier  fanden 
fle  auch  von  mehreren  Seiten  Unterftützung.  Am  Ende  aber  wurde  doch  anerkannt, 
daü  die  nächfte  Aufgabe  des  Vorparlaments  eine  Berathung  darüber  fei,  in  welcher 
Weife  am  heften  eine  deutfche  konftituirende  Verfammtung  zu  bilden  wäre,  und  am 
3.  April  auf  den  Antrag  von  Soiron  aus  Mannheim  ausgefprochen,  daß  man  die  Be- 
fchlaünahme  über  die  künftige  VerfaflTung  einzig  und  allein  der  vom  Volk  zu  wählenden 
Ver&mmlung  zu  überlaffen  habe.  Dem  Bundestag  wurde  zwar  in  der  Debatte  übel 
mitgefpielt,  doch  wurde  er  nicht  fofort,  wie  die  republikanifche  Partei  wollte,  gefprengt, 
fondem  demfelben  noch  die  Berufung  des  deutfclien  Parlaments  nach  Frankfurt  a./M< 
überlaffen;  —  nur  Tolle  er  (ich  von  den  AusnahmebeTchlünen  von  1619  u.  C  w.  los- 
fagen  und  die  Männer  aus  feiner  Mitte  entfernen,  welche  dabei  und  bei  deren  Aus- 
führung mitgewirkt  hätten.  Diefem  Verlangen  einer  Purifikation  des  Bundes- 
tags, wie  allen  anderen  Wünfchen  der  Verfammlung  in  Anfehuüg  der  Wahlen  zu 
dem  Parlament,  in  Betreff  der  Aufnahme  des  Herzogthums  Schleswig  und  der 
Provinzen  Oft-  und  Weftpreußen  in  den  Bund,  ferner  hinrichtlicb  der  Kommunikation 
mit  einem  Ausfchuffe  von  60  Mitgliedern'),  welcher  bis  zum  Zurammentritt  der 
kondtituirenden  Verfammlung  die  Bundesverfammluug  bei  Wahrung  der  nationalen 
Intereffen  berathen  foUte,  wurde  entTproehen/ 

Eine  einheitliche  Neubildung  Deutfchlands  war  nicht  fo  leicht  auf  friedlichem 
Weg  herbeizuführen;  38  fouveräne  Regierungen,  worunter  2  Großmächte,  lieäen  (Ich 
nicht  mit  Einem  Sehlag  unter  Einen  Hut  bringen  oder  gar  befeitigen,  Ebenfo  wenig 
war  zu  erwarten,  daü  Oefterreich  und  PreuiJen  geneigt  fein  werden,  fleh  ein  für  alle- 
■lal  gegenfeitig  unterzuordnen.  Und  doch  flräubte  Hch  auch  wieder  das  vaterländifelie 
Gefühl  dagegen,  ein  einiges  Deutfchland  ohne  Oefterreich  oder  ohne  Preußen  zu 
gründen.  Als  Dahlmann  den  an  fich  vortrefflichen  und  von  ihm  wühlbegründeten 
Entwurf  der  17  Vertrauensmänner  am  Bundestag  m  Ende  April  184S  feinem  Schwieger- 
fohn  Reyfcher  mittheilte,  antwortete  diefer:  „Alles  fchön  und  gut,  aber  das  Erbkaifer- 
thum  werdet  ihr  nicht  durchfetzen ^.  —  Und  nun  wieder  wörtlich  nach  den  „Erin- 
nerungen'' : 

.Ich  fagte  dies  nicht  aus  Abneigung  gegen  den  Vorfchlag^  wohl  aber  im  Hinblick 
aiif  die  «Uerorta  ent^egenftebeiMlen  Schwierigkeiten,  im  Hinblick  auch  auf  die  Erfiahrungen 
in  Vorpaiiament  Ich  hätte  deshalb  damals  auch  der  Wahl  des  Oberhaupts  der 
Nation. nur  für  eine  kürzere  Periode  den  Vorzug  gegeben,  wie  auch  die  Heidelberger 
Siebener-Kommillion  vorgefchlagen  hatte,  und  zwar  dachte  ich  dabei  an  eine  Wahl  durch 
den  gefammten  Reichstag,  Staatenhaua  und  Volkshaus,  nicht  blos  an  eine  Wahl  ^)  durch 


')  Darunter  von  Württembergerti:  Alb«rt  Schott,  Murfcbcf,  M«ckp  Wicliter« 
*)  Das   Erbkaiferthttm  befürworte to  die   Mehrheit   der  17  Vertrau enamlnncr  h&m 
Bandestay.    In  dem  Vorwort  za  dem  feiner  Zait  vielleicht  zu  wenif  bäochtcten  VerfaO'ungi-Eikt' 
warf  der  letztem  wurde  (voo  DahLuann)  die  HoSaung  aüfigerproehoa^  daß  Dcutfehlftnds  einträch- 
tiger FOrftenrath  dem  Parlamenti  «der  großen  Mai  verfammlung  zu   Frankfurt  a/M.«"   gleich  b^i 


I 


Sft  Aus  den  Lebenserinnerungen  von  Äuguft  Ludwig  Reyfcher. 

die  I^andesregierungen,  nach  dem  Projekt  der  Siebener  Kommiflion.  Die  periodifch 
rtattfiiidcude  Wahl  hätte  allerdings  die  Zuftände  immer  noch  unfertig  gelaflen,  fie  hatte, 
den  Kampf  um  die  Oberherrfchaft  nicht  ein  für  allemal  befeitigt.  Aber,  —  fo  fehlen  es 
mir  damals,  —  Oefterreich  und  Preußen  hätten  fich  vielleicht  bei  der  nachherigeh 
"Wahl  des  Reichsverwefers  eher  gefügt,  wenn  die  Krone  nur  vorübergehend  auf  das 
eine  oder  das  andere  Haupt  übertragen  worden  wäre.  Die  Organifation  Deutfchlands 
hätte  ein ft weilen  Fortfehritte  machen  können,  namentlich  hätte  fich  die  Kriegsver- 
fallung  veibeffern  laffen  und  wäre  es  möglich  gewefen,  die  gemeinfame  Vertretung 
dem  AuslainI  gegenüber  einzuführen.  Wenn  auch  nur  die  materiellen  Intereffen,  durch 
Aufhel)ung  der  Zollfchranken  im  Innern,  durch  einheithche  Gefetzgebung  in  Bezug 
auf  Maß  und  Gewicht,  durch  gemeinfchaftliche  Ordnung  der  Schienenwege  und  anderer 
Verkehrsaul talten,  bedacht  worden  wären,  fo  hätte  dies  allein  fchon  einen  fchönen 
Preis  der  vorangegangenen  Bewegung  und  einen  Kitt  zwifchen  den  bis  dahin  lofe 
verbundenen  Staaten  gebildet,  und  es  wäre  um  fo  fchwieriger  gewefen,  zu  der  alten 
bmidestäglichen  Ordnung  zurückzukehren.  Der  Partikularismus  und  die  dynaftifchen 
Anfprüche  wären  mehr  gefchont,  aber  rie  wären  vielleicht  überwunden  worden  0*" 

Als  um  die  Mitte  des  April  1848  die  Wahlen  zu  der  konftituirenden 
Nationalverfammlung  in  Frankfurt  herbeikamen,  erhielt  Reyfcher  aus  mehreren 
Wahlbezirken  (Oehringen,  Vaihingen,  Mergentheim)  zugleich  Zufchriften  mit  der  Auf- 
forderung, dort  als  Bewerber  aufzutreten.  Er  folgte  der  Einladung  des  Wahlkomite 
für  den  Wahlkreis  Vaihingen-Maulbronn-Leonberg  und  fprach  in  mehreren  Verfamm- 
lungen  offen  über  die  Aufgaben  des  Parlaments  und  gegen  den  fo  eben  ausgebrochenen 
Hecker' fchen  Aufftand  in  Baden.  „Außer  dem  tollen  Muth  der  Einen,  fagte Reyfcher 
am  Schluß  einer  Rede  in  der  Kirche  zu  Ditzingen,  ift  die  Entmuthigung  der  Anderen 
m  tadeln.  Ich  weiß  wohl,  woher  die  Unruhe  und  die  Beforgnis  kommt.  Wenn  Ge- 
fetz  und  Obrigkeit  wanken,  an  was  foll  fich  der  friedliche  Bürger  halten,  welchem  Ar- 
beit Bedüifnis  ift  ?  Manche  wünfchen,  es  wäre  wieder,  wie  es  war  vor  zwei  Monaten.  Allein 
man  vergefl'e  nicht,  was  wir  in  der  letzten  Zeit  gewonnen  haben  und  was  für  die 
Volksfache  noch  zu  gewinnen  ift.  ümfonft  wird  nichts  errungen.  Ohne  Kampf  kein 
Sieg!  Die  Freiheit  ift  in  gutem  Zug  und  auch  die  Ordnung  werden  wir  behaupten, 
wenn  ydr  kräftig  zufammenftehen.  Es  ift  eine  Zeit  der  Entwicklung,  wie  fie  niemals 
in  Deutfeh! and  da  gewefen.    Das  Volk  felbft  trägt  die  Schuld,  wenn  der  Augenblick 

feinem  Zufanimentritt  einen  deutfchen  Ftirften  feiner  Wahl  als  erbliches  Reichsoberhaupt  zur 
Annalinjc  ÄUtiUiren  werde.  —  Dagegen  war  mehr  für  die  den  ahen  Gewohnheiten  cnifprechende 
Wahl  eines  Oberhaupts  auf  Lebenszeit  der  Prinz  Albert,  Gemahl  der  Königin  von  Engllind,  in 
feiöer  Kritik  des  Entwurfs  der  Siebenzehncr,  fowie  anfänglich  auch  der  Prinz  von  Preußen, 
der  jetzige  Kaifer.    Vergl.  Springer,  Leben  Dahlmanns  11  S.  22  ff. 

^)  Dem  Herausgeber  ift  nicht  bekannt,  ob  Reyfcher,  als  er  obiges  fchrieb,  vielleicht 
der  Worte  Goethe*s  bei  Eckermann,  Gefpräche  3  Aufl.  III  S.  185  fich  erinnerte:  „Mir  ift  nicht 
bange,  daß  Deutfchland  nicht  eins  werde;  unfere  guten  ChauITeen  und  künftigen  Ei fenbahoen 
werden  Mum  das  Ihrige  thun.  Vor  allem  aber  fei  es  eins  in  Liebe  untereinander!  und  immer 
Jei  es  eins  gegen  den  auswärtigen  Feind.  Es  fei  eins,  daß  der  deutfche  Thaler  und  Grofchen  im 
j^anzen  ßeiebc  gleichen  Werth  habe ;  eins,  daß  mein  Reifekoffer  durch  alle  36  Staaten  ungeöffnet 
paffiren  kOnne.  Es  fei  eins,  daß  der  ftädtifche  Reifepaß  eines  weimarifchen  Bürgers  von  den 
Grcnzbeamten  eines  großen  Nachbarftaats  nicht  für  unzulänglich  gehalten  werde,  als  der  Paß 
eitles  Ausländers.  Es  fei  von  Inland  und  Ausland  unter  deutfchen  Staaten  überall  keine  Rede 
mehr,  Deutfchland  fei  ferner  eins  in  Maß  und  Gewicht,  in  Handel  und  Wandel,  und  hundert 
sthnllcben  Dingen,  die  ich  nicht  alle  nennen  kann  und  mag.  —  Wenn  man  aber  denkt,  die  Einheit 
Deutfchlands  beftehe  darin,  daß  das  fehr  große  Reich  eine  einzige  große  Refidenz  habe,  und  daß 
iliefc  eine  große  Refidenz,  wie  zum  Wohl  der  Entwicklung  einzelner  großer  Talente,  fo  auch  zum 
Wohl  der  großen  Maffe  des  Volks  gereiche,  fo  ift  man  im  Irrthum.** 


Neue  Wirtembergica.  21 

verräumt  oder  mißbraucht  wird.  Faffen  wir  alfo  Vertrauen  zur  Saclit^  die  wir  wollen. 
Selbft  die  Trauer  und  Sorge  in  eigenem  Herzen,  laffen  Sie  uns  getroft  und  verjüngt 
der  Zukunft  entgegen  gehen!"  In  dem  heißen  Wahlkampf  unterlag  jedoch  Reyfcher, 
obgleich  von  mehr  als  3  000  Wählern  unterftützt,  dem  demokratift^hen  Gegeiikandidattin 
Fetzer  von  Stuttgart,  welchen  der  neue  Vorftand  des  Juftizdepartenionts  Friedrich 
Römer  in  einem  Schreiben  an  den  Stadtrath  Efllg  in  Leonberg  empfohlen  hatte* 
Dies  gab  die  Veranlaffung  zu  dem  „offenen  Sendfehreiben"  an  Körner,  worin  diefer 
daran  erinnert  wurde,  wie  fehr  er  felbft,  folang  er  noch  OppofitionsfülLrer  gewefen,  jede 
Einmifchung  der  Minifter  in  die  Wahlen  getadelt  und  bekämpft  habe.  Eine  Antwort 
darauf  ift  nicht  erfolgt. 

Reyfcher  hat  den  Durchfall  bei  der  Wahl  nach  Frankfurt  zuerft  fchmerzlich 
empfunden.  In  den  Erinnerungen  jedoch  fchreibt  er  fpäter:  „Ich  hatte  es  purfönlich 
nicht  zu  bedauern,  den  Frankfurter  Kämpfen  fern  geblieben  zu  fein,  Vielleicht  wäre 
meine  Geduld  und  meine  reizbare  Gefundheit  den  oft  unerquicklichen  und  aufieibenden 
Verhandlungen  nicht  gewachfen  gewefen.  Alle  Parteien  fchienen  es  ja  in  ihrem  In- 
tereffe  zu  finden,  das  Ende  hinauszuziehen.  Die  Form  des  Reidis,  welche  doch  dW 
Hauptfache  war,  wurde  erft  zuletzt  berathen,  nachdeni  das  ausfuhr] i die  Grundrechty- 
gefetz  befchloffen  und  verkündigt  war.** 


Neue  Wirtembergica. 

1.  P.  Fr.  Stalin,  Gefchichte  Württembergs.  Erfter  Biirni.  Erftc  Hülfte.  (HU 
1268.)  Gotha,  Perthes  1882.  Wir  fchließen  uns  dem  ürtheil  des  trefflicben  Gefcliicbtrohreibere 
von  Bayern,  Sigm.  Riezler  ~  Allg.  Zeitung  1882,  Bell.  358  —  an:  ^Mit  Fleiß  und  Kritik  hat 
St.  alles  gefammelt  und  geprüft,  was  die  letzten  40  Jahre  her  an  Beiträgen  zur  württemb.  Gl- 
fchichte  ans  Tageslicht  trat;  auf  Grund  diefes  reichen  Materials,  auf  Grund  den  vätt^rllchea 
Werkes  und  auf  Grund  eigenen  Quellenftudiums  bietet  er  uns  eine  Gefchicbtc  Württembergs, 
welche,  dem  Andenken  feines  Vaters  gewidmet,  diefes  aufs  würdigfte  ehrt;  wie  verjüngt  tritt 
uns  der  alte  Stalin  entgegen,  denn  wiewohl  der  engere  Rahmen  des  neuen  Bucbs  nicht  mehr 
diefelbe  Ausführlichkeit  geftattete,  konnten  doch  viele  Grundlagen  des  alten  Werks  beibehalten 
werden,  dazu  aber  kommt,  da£  auch  die  Darftellung  des  Sohnes  FamilienäbnlieUkeit  mit  der 
des  Vaters  nicht  verkennen  läßt  Wir  können  nur  wünfchen,  daß  das  Bucli  fo  vijrtroflnich  wie 
begonnen  auch  fortgefetzt  werde "". 

2.  Guftav  Boffert,  Die  hiftorifchen  Vereine  vor  diätn  Tribunal  der 
Wiffenfchaft  Heilbronn,  Heuninger  1883.  Eine  würdige  Abfertigung  der  Vorwurfe,  welche 
das  Schriftchen:  Die  Territorialgefchichte  und  ihre  ^Berechtigung  von  Dr.  G«  Haag  gegen  die 
deutichen  Gefchichts-  und  Alterthums vereine  gefchleudert  hat.  Will  die  Künftii^e  WiLTenlxhaft 
noch  mehr  als  bisher  — £o  gar  wenig  ift  es  nicht  gewefen  —  von  den  Vereinen  Gewinn  wichen, 
fo  mögen  ihre  Vertreter  mehr  als  in  der  Regel  gefchieht  an  derVereinsthätigkeit  lieh  betheilif^a^n, 
das  wird  Niemand  lieber  fein,  als  den  „Dilettanten,  Mo ttenf ammlern  und  riUfuchern'',  welche 
bis  jetzt  oft  allein  die  Koften  der  Unterhaltung  zu  tragen  haben. 


tt^  ""-^3*"^;^- 


^  ',  V.     "JßT^f 


22 


Verein 

fUr 

Kunft  und  Alterthum  in  Ulm  und  Oberfchwaben. 


Die  Lage  der  Dinge  zwirchen  Bodenfee  und  nier  in  der  konlgslofen  Zeit 

Yor  1278. 

Von  G.  Meyer  von  Knonau,  Profeffor  an  der  üniverfität  Zürich. 

Dadurch  daß  in  der  St  Galler  Klofterchronik  des  Chriftian  Kucbimeifter^) 
in  einem  Abfchnitte  über  die  Beziehungen  des  Abtes  Berchtold  von  Falkenllein  zu 
den  Gegenden  am  jenfeitigen  Bodenfeeufer  falfchlich  gelefen  wurde,  Bifchof  Eberhart 
von  Konftanz  und  Abt  Berchtold  hätten  Geleit  gegeben  „über  fee  unz  an  das  waffer, 
dem  man  fprichet  die  II",  während  die  Handfchriften  ganz  deutlich  fchreiben:  „die 
Ilr" — ,  hat  fich  bisher  die  Darftellung  der  Zuftände  Südfchwabens  einige  für  jene 
fonft  ziemlich  unerhellte  Zeit  nicht  unwichtige  Gefichtspunkte  entgehen  laffen'O- 
Schon  ein  Blick  auf  die  Karte  zeigt,  wie  gut  fich  mit  den  Worten  der  unten  ein- 
gerückten Textftelle  die  Nennung  des  fiid-uördlich  fließenden  DIer-Fluffes  als  Oftgrenze 
des  Geleitbezirkes,  in  der  Geltung  eines  Terrainabfchnittes,  eignet,  während  die  111, 
der  Yorarlberger  Nebenfluß  des  Rheines,  gar  keinen  Platz  in  der  Situation  haben 
könnte. 

Birchof  Eberhart  und  Abt  Berchtold,  zwei  einander  höchlt  ähnliche  gewaltige 
Herren  kriegerifcher  Art,  hatten  mit  einzelnen  Unterbrechungen  über  fehr  verfchiedene 
Fragen,  etwa  während  eines  Jahrzehntes,  von  Eberhart's  Wahl,  1248,  an,  lieh  heftig 
befehdet,  mit  geiftlichen  und  weltlichen  Mitteln  fich  und  ihren  gegenreitigen  Unter- 
thanen  verderblichen  Krieg  gemacht;  aber  mit  1258  und  vollends  1259  tritt  nicht 
nur  ein  friedliches  Verhältnis,  fondem  geradezu  ein  mit  der  Zeit  immer  enger  werdendes 
Einverftändnis,  durch  die  Einficfat  in  die  Gemeinfamkeit  der  Intereflen,  ein,  eben  Jenes 
Verhältnis,  von  dem  Kuchimeifter  da  redet'). 

Die  Zufiände  in  Südfchwaben  in  der  königslofen  Zeit  gewinnen  durch  Kuchi- 
meifter's  Notiz  eine  faöchft  bemerkenswerthe  Beleuchtung.  Die  GrafTchaften  Kempten, 
Egloft,  Leutkirch-Zeil ,  und  wohl  auch  die  Grafengewalt  im  alten  Argengau  waren 
durch  Friedrich  ü.  für  das  Reich  erworben  worden;  aber  nach  der  Vernichtung  der 
Reichsgewalt  fiichten  nun  die  angrenzenden  Territorialgewalten  die  allgemeine  Ver- 
wirrung für  diefe  Gebiete  fich  zu  Nutze  zu  machen.  Einerfeits  griffen  die  beiden  an- 
gefehenften  geiftlichen  Fürlten  am  Bodenfee,  von  Konftanz  und  von  St.  Gallen,  ein 


*)  Vergl  meine  nene  Aasgabe  in  den  „St  Galler  Gefchichtsquellen"  (V.  Abtheil.,  oder 
Heft  XVllI  der  Mittheilungen  des  hift.  Vereins  zu  St.  Gallen  1881),  c.  27,  p.  79,  mit  n.  185. 
Die  ganze  Stelle  heifit:  „Nun  was  ze  den  ziten  aidgenofi  bifchof  Eberhart  von  Eonftenz  und  unfer 
herr  der  apt,  und  warent  die  gewaltig  umb  den  Bodenfdw,  und  warent  als  gewaltig,  das  ii  ge- 
lait  gabent  über  fee  unz  an  das  walTer,  dem  man  fprichet  die  Ilr,  won  es  was  dehain  kQng  bi 
den  ziten**. 

*)  So  auch  Stalin:  Wirtemb.  Gefch.,  Bd.  III.  p.  15. 

")  Vergl.  meinen  Excurs  I.  zu  Kuchimeifter  ttber  die  Beziehungen  zwifchen  Konftans 
und  St.  Gallen  in  diefer  Zeit  (die  chronologifchen  Angaben  find  theilweife  hOchft  unHcher)  p,  856. 


L 


Schneider,  Schloß  Ruck  bei  BlaubeorcD.  23 

und  forgten  in  der  von  Kuchimeifter  charakterifirten  Weife  für  den  öff^ent liehen  Frieden, 
fOr  die  Sicherheit  von  Handel  und  Wandel,  bis  an  die  Hier,  welche  üftlicli  das  Biä- 
thum  Konftanz  gegen  die  Augsburger  Diözefe  begrenzte.  Andererfeita  aber  waren  auch 
die  Orafen  von  Montfort  eifrig  darauf  aus,  fleh  die  Grafenrechte  im  Argerigau,  wo 
fie  ohnehin  Befitzer  des  ungleich  größeren  Theiles  von  Grund  und  Üodeo  waren,  an- 
zueignen, thaträchlich  fich  in  den  Genuß  derfelben  zu  fetzen^).  So  jetlorli  erj^aben  (Ich 
nothwendig,  fpeziell  zwifchen  ihnen  und  dem  Gotteshaufe  St  Gallen,  Kouhikte,  um 
fo  mehr,  als  Abt  Berchtold  auch  fchon  ohne  das  im  Rheinthale  mit  den  Müntfortern 
Streit  hatte,  dort  die  Burg  Blatten  am  linken  Ufer,  vorzüglich  zur  Wacht  gegen 
Feldkirch,  erbaute*). 

Von  Abt  Berchtold's  Politik  jenfeits  des  Bodenfees  fpringen  insbofonderc  noch 
zwei  Punkte  in  die  Augen.  —  Erftlich  mußte  die  Burg  des  Gotteshaufes  am  Zufanimen- 
laufe  der  beiden  Argen-Flüffe  auf  den  uralten  Klofterbefitzungen  im  Ar^engau,  Neu- 
Ravensburg,  welche  in  Berchtold's  Regierungszeit,  durch  den  Tod  des  Kt^icUsmiTjirterialeu 
Heinrich  von  Ravensburg,  nach  1266,  dem  Klofter  ledig  wurde,  den  Werth  einer 
wichtigen  militärifchen  Pofition  gewinnen^.  Zweitens  aber  ließ  fic^h  Alit  Berditold 
noch  in  feiner  letzten  Lebenszeit,  1271,  von  den  Bürgern  von  Lindau  m  einem  Herrn 
nehmen,  da  kein  König  da  war,  und  faß  da  zu  Gericht,  freilich  mit  üblem  Ausgange, 
indem  ihn  die  Lindauer,  aufgebracht  durch  feine  Härte,  gefangen  letzten  und  ihn 
erft  nach  Verhandlungen  ledig  ließen  ^), 

Aber  nach  Abt  Berchtold's  Tode,  als  eine  Doppelwahl  im  Klofter  1212  *St,  (ifiileii 
fchwächte,  als  das  Reich  in  Rudolf  1273  einen  thatkräftigen  und  dabei  auf  den  Vor- 
theil  des  eigenen  Haufes  eifrig  bedachten  König  erhielt,  änderte  fich  die  Lage  völlig, 
und  es  ift  fehr  bezeichnend,  daß  die  Montf orter  in  dem  l^äteren  Kriege,  der  von 
Mitte  1272  bis  Frühling  1274  zwifchen  beiden  Aebten  und  ihren  Änljäugem  waltete* 
befonders  auch  Neu-Ravensburg  zum  Ziele  ihres  Angriffes  machten^}. 


Schloß  Ruck  bei  Blanbeureii. 

Von  Archi vfekretär  Dr.  Schneider. 
Auf  dem  Ausläufer  des  Hochfträß,  um  welchen  fleh  die  Aeli  ntu]  d^um  mit 
ihr  die  Blau  herumwinden  muß,  auf  dem  Ruckenberg,  ift  noch  ein  kollerarHges  Ge- 
wölbe erhalten,  der  letzte  Reft  des  Schloffes  Ruck*).  Der  niedere  Hügel,  auf  dein 
es  lag,  macht  gegenüber  dem  auf  der  andern  Seite  der  Blau  ragenden  Kufenrehluffc, 
einft  Hohen-Gerhaufen  genannt,  nicht  den  Eindruck,  daß  hier  die  für  die  (lelVliidjte 
Blaubeurens  wichtigfte  Burg  ftand.  Die  Gründung  des  Klofters  Bliuiljeiiren ,  an 
welches  erft  der  Ort  fich  anlehnte,  durch  Tübinger  Grafen  vor  1100  fallt  in  die 
Zeit,  da  die  alten  Gaugraffchaften  fich  vollends  auflösten  und  die  bolieirlielu  n  Hrt-Iüe 
nicht  mehr  an  die  Würde,  fondern  an  den  Beßtzftand  fich  knüpften.  Der  Gaii^raf  war 
ohne  Zweifel  auf  Gerhaufen  gefeflen^),  die  Gründung  des  Klofters  und  das  Erllehen 


*)  Vergl.  Baumano :  Die  GaugraffcbafteD  im  wirtembergifcben  Schwaben,  p.  in  and  4U. 

»)  Kuchimeifter:  c.  27  a.  E.  (p.  81,  worzu  n.  137). 

^  L.  c,  c.  20  (p.  52—54,  wozu  n.  92,  fowie  in  n.  135  auf  p.  79). 

»)  L.  c.,  c.  32  (p.  106,  wozu  n.  173). 

•)  L.  e.,  34  (p.  132  und  133,  wozu  n.  211). 

^)  Die  ältefte  Form  ift  Bugge,  Bücke,  die  wahrfcb^inlichfte  Ableitung  die  von  rk^r  Form 
des  Berges. 

*)  Baamann,  Zui  fehwabifchen  Grafengefchlohte  in  dielen  Heften  I,  7S  ff.,  wi>  ancU  tuü 
der  Tradition  Über  die  in  keiner  Urkunde  vorkommenden  Grafen  von  Bück  gebrochen  ift 


M  Schneider 

der  ätadt  Blaubeuren  unter  tübingifcher  Herrfchaft  lieüeo  den  Schwerpunkt  nach 
dem  Scblofle  Bück  verlegen.  Hier^  in  unmittelbarer  Nähe  der  Stadt;  auf  dem  Backen 
zwifchen  Ach-  und  Blauthal  hält  fich  im  Jahr  1181  Pfalzgraf  Hugo  II.  von  Tübingen 
auf;  bei  ihm  befinden  fich  u.  a.  ein  Herzog  und  acht  Grafen  und  Herren '),  ein 
Bewf^is^  daß  der  kleine  Hügel  nicht  unbedeutende  Räume  trug.  Hier  fajßeu;  urkundlich 
von  etwa  1175  an,  Minifterialen  der  Grafen  von  Tübingen,  die  Herren  von  Euek 
als  Vögte  von  Blaubeuren*);  fie  bekleideten  zugleich  das  Amt  der  TruchfelTen.') 
Noch  in  der  letzten  Urkunde,  die  ein  Tübinger  Pfalzgraf  für  Blaubeuren  ausftellt, 
der  Ulrichö  des  Scherers  von  1267,  zeugen  A(lbertus)  Dapifer  in  Rugge,  H(einricu8) 
Welzo  (de  Rugge),  Anshalmus  de  Rugge  milites®). 

Um  diefe  Zeit  kam  Ruck  mit  den  Burgen  Gerhaufen  und  Blauenftein,  der 
Stadt  Blaubeuren  und  anderem  durch  Erbfchaft^)  an  die  Grafen  von  Helfenftein  ®). 
Sie  mußten  diefen  Befitz  fchon  1303  an  Oefterreich  verkaufen,  erhielten  ihn  aber 
fo^leieh  wieder  als  Lehen  aufgetragen.  Auch  fo  konnten  fie  ihn  nicht  halten;  1387 
ünden  wir  ihn  an  Luz  von  Landau,  dann  an  Heinrich  Kayb,  1392—1413  theil- 
weife  an  die  Stadt  Ulm  verpfändet,  und  nachdem  ein  Verkauf  an  Burckhardt  von 
Ellerbach  von  1440')  aus  unbekannten  Gründen  nicht  rechtskräftig  geworden  war, 
führten  1442  angeknüpfte  Verhandlungen  zum  Verkauf  an  Graf  Ludwig  von  Württem- 
berg (7.  Januar  1447),  der  dann  auch  am  12.  Juli  1447  die  öfterreichifche  Belehnung 
erhielt.  Diefes  Lehensverhältnis  beftand,  obgleich  Oefterreich  1593—1692  das  Lehen 
für  beimgefallen  erklärte  und  1630—32  und  1634—48  in  Befitz  nahm,  bis  zum  Jahr 
1806,  in  welchem  Württemberg  die  Oberhoheit  erhielt. 

In  wnrttembergifcher  Zeit  war  Ruck,  wohl  von  Anfang  an,  Amtswohnung 
der  Ober  Vögte.  Der  am  11.  Nov.  1497  ^^)  von  Ritter  Jörg  von  Rechberg  bei  feiner 
Beftalinng  zum  Oberamtmann  von  Blaubeuren  ausgeftellte  Revers  nennt  als  Befold- 
ungstbeil  „den  Sitz  zu  Ruckh  vnd  Gerhufen  vnd  die  bynutz,  fo  vnntzher  ain  ampt- 
mann  vngeucrlich  zu  gemeltem  Sloß  vnd  Ampte  genollen  hat^.  Dajß  fchon  damals 
zu  diefer  ^bynutz"  wegen  der  häufigen  Abwefenheit  der  Obervögte  der  Gehalt  für 
einen  eigenen  Wächter  und  wegen  der  fchwierigen  Beifchaflfung  des  Waffers  ein 
Efel  gehören  t  ergibt  fich  aus  dem  Revers  deffelben  Oberamtmanns  vom  11.  Nov. 
1498,  in  dem  er,  da  er  von  nun  an  nur  auf  des  Untervogts  Begehren  etwas  zu 
fchaffeu  liat^  auf  Efel  und  Wächter  verzichtet.  Das  Holz  fiir  Schloß  Ruck,  wie  auch 
Gerhaufen,  hatten,  wenn  die  Herrfchaft  oder  der  Obervogt  Hof  darauf  hielt  oder 
nur  Wächter  darauf  faßen,  die  Söldner  von  Afch,  Berghülen  und  Suppingen  im  herr- 


■)  Wirt  ü.  B.  n,  209. 

*)  K  c.  II,  178.  271. 

*)  1.  c.  III,  477.    Schmid,  Gefch.  der  Pfer.  von  Tübingen  S.  .179. 

«)  Schmid  1.  c.  S.  198,  Orig.  im  St.Archiv. 

'}  KcrJer,  Gefch.  der  Gr.  v.  Helfenftein  S.  29. 

^)  Id  dun  Schmid  fchen  Kollektaneen  des  St  Archivs  findet  fich  die  einer  unbekannten 
Quelle  etttiomiDene,  lehr  unwahrfcheinliche  Notiz,  daß  Guck  von  den  Tilbingem  an  das  Elofter 
Bfaubemen  gekommen,  von  diefem  als  Ziegenftall  benützt  und  dann  an  die  Helfenfteiner  über- 
langen worden  fei. 

")  Nach  einer  aus  einem  alten  Eilerbacher  Repertorium  gezogenen  Notiz  vidimiren  Bürger- 
meifter  und  Rath  von  Ulm  1441  einen  Helfenfteiner  Kaufbrief  für  Burckhard  von  Ellerbach  um 
das  St^hloß  Gerliaufen,  Schloß  Rugg,  Stadt  und  Schloß  Blaubeuren  mit  Zugehör  von  1440,  Donners- 
tag nach  PäuH  Bekehning.  —  B.  von  Ellerbach  erfcheint  1439  und  1463  als  Lehenträger  einer 
holfcnlteinifchen  Hube  zu  Leipheim.     Vergl.  über  ihn  OA.B.  Lanpheim  S.  112. 

^°)  Diefes  und  die  folgenden  Daten  ohne  befondere  Quellenangabe  lind  den  Akten  im 
St.  Archiv  entnommen. 


■  p  "^W- 


Schlofi  Ruck  bei  Blaubeuren.  SS 

fchaftlichen  Wald  zu  hauen,  die  dortigen  Maier  zu  fabren-,  das  nöthige  Stroh,  wenn 
es  zu  Ringingen  oder  im  Gerhanfer  Amte  gekauft  wurde,  mußten  die  Angehörigen 
des  letzteren  auf  Ruck  fcbaffen^'). 

Von  dem  ungefähren  Aeußeren  des  Sehloffes  am  Ende  des  15.  Jahrhunderts 
haben  wir  Kunde  dadurch,  daß  es  auf  einem  der  biblifchen  Bilder  des  Hochaltars 
im  Blaubeurer  Klofter  im  Hintergrund  angebracht  ift.  Das  Hauptbauwerk  der  vier- 
eckigen Anlage  fcheinen  drei  Thürme  gewefen  zu  fein,  der  größte  und  fefteüe  auf 
der  nordweftlichen,  ein  kleinerer  auf  der  füdöftlichen  —  beide  rund  —  und  der 
viereckige  Eingangsthurm  auf  der  nordöftlichen  Ecke.  Zwifchen  den  drei  Thnrmcn 
und  der  fudweftlichen  Ecke  befanden  fich,  einen  Hof  einfchließend ,  die  übrigen 
Räumlichkeiten  ^^).  EUn  anfchauliches  Bild  feines  Innern  gewinnen  wir  auB  Herzog 
Chriftophs  Zeit.  1563  war  Graf  Sebaftian  von  Helfenftein  Obervogt,  derfelbe, 
der  nach  dem  Naumburger  Konvent  die  Augsburger  KonfelTion  mitunterfchrieben. 
Er  wollte  fich  auf  Ruck  ein  Badftüblein  bauen  laffen;  den  Plan  dazu  begutachtete 
der  herzogliche  Baumeifter  Albrecht  Tretfeh.  Diefer  Plan  zeigt  den  Grundriß  des 
erften  Stocks  (Erdgefchoß)  des  ganzen  Sehloffes.  Der  Eintritt  ift  an  der  N.  0,  Ecke 
(die  N.  Seite  ift  gegen  die  Stadt  gekehrt)  durch  den  Wächterthurm.  Er  führt  in 
den  recht  inner  HoflF  im  Schloß,  in  deffen  Mitte  eine  Linde  fteht  und  der  nach 
der  N.,  W.,  und  S.  Seite  durch  Bauten  abgefchloffen  ift;  in  der  Mitte  der  0,  Seite^ 
wo  der  hohe  auffteigende  Fellen  etwas  erbrochen  werden  muß,  foll  das  Badftüblein 
mit  Vorgemach  Platz  finden.  An  der  N.  Seite  befindet  fich  neben  dem  Eintritt  ein 
Bachoff  mit  ainer  Hütten  bedeckht,  dann  die  Kuchin  im  Hoff,  das  Kuchiuftuble^  das 
Zeughauß  zu  dem  Holtz,  ain  offens  Hofflin  und  an  diefem,  auf  der  N.  W.  Ecke  das 
ober  gwelb  im  thurn  und  ain  Loch  hinab  in  die  vnnder  gfengnus.  Am  Thurm  führt 
vom  Hof  aus  eine  Treppe  in  das  obere  Stockwerk.  Auf  der  W.  Seite  rcblicßen 
fich  an  ain  hänr  fanghauß,  der  Roßftall  zu  7  Pferchen.  Die  S.  W.  Ecke  bildet 
ain  gmach  zum  hew.  Daneben  befindet  fich  nach  S.  die  Speißchamer,  dann  ain 
fchen  gros  gwelb  darin  allerlay  gerumpel  ligt.  Auch  auf  der  S.  Seite  führt  vom 
Hof  aus  eine  Treppe  empor.  Betreffs  der  Größen verhältniffe  ift  der  Umfang  des 
Mauerwerks  fiir  die  Badftube  mit  Kammer  bei  einer  Hohe  von  12  und  einer  Dicke 
von  2  Schuh  auf  108  Schuh  angenommen.  Im  oberen  Stockwerk  (der  Hauptthurm 
hatte  wohl  zwei)  befanden  fich,  wie  aus  dem  1564  nach  des  Grafen  von  Helfenftein 
Tod  durch  den  Vizekanzler  Hieronymus  Gerhardt  aufgenommenen  Inventar  erfichtlich 
ift,  ein  Herrengemach,  der  Frauen  oberes  Gemach,  eine  Erkerftube,  je  mit  einer 
Kammer,  des  Herrn  Kammer,  der  Edelleute,  der  Knechte,  der  Mägde  Kammer  und 
eine  Kammer  auf  der  Luchen  (Wächterthurm);  außerdem  die  Dürnitz. 

Herzog  Ludwig  ließ  die  Stelle  eines  Blaubeurer  Obervogts  längere  Zeit  un- 
befetzt.  Daher  befahl  er  1581  Ruck  dem  Forftmeifter  Zangenmeifter ,  um  deffcu 
Miethzins  zu  erfparen,  als  Wohnfitz  einzuräumen.  Zwar  beantragte  der  Untervogt 
Kienlin,  da  er  das  Vogtamt  allein  verfehe,  ihn  felbft  zum  mindeften  die  zum  Schlöffe 


")  Lagerbuch  v.  1526.  Später  wird  UoheDgerhaufen  als  Sitz  des  Forftmeifters  bezelclitiot, 
1552  wohnt  ein  folcher  dort,  bald  darauf  nur  noch  ein  Forftknecht.  Die  3.  Fefte,  ßlauenlWn, 
auf  dem  Merianfehen  Bild  von  Blaubeuren  hoch  oben  auf  dem  Blaufelfen,  war  wohl  nte  bewolinbar. 

*')  Das  Bild  zeigt  Einzelheiten  von  fo  eigenthümlichem  Charakter,  daß  es  ohne  Zweifel 
wenigftens  den  Typus  des  Baues  richtig  ausdrückt.  In  Folge  Mangels  an  Perfpektis^c  fclieint  es 
jedoch  die  N.  u.  0.  Seite  zufammenhängend  als  N.  Seite  darzuftellen,  fo  daß  der  Eingnnga thurn] 
in  der  Mitte  derfelben  fteht,  während  er  nach  dem  fogleich  zu  befchreibenden  Grundriß  die  N.  U. 
Ecke  bildete.  Aehnlich  fcheiut  ein  kleinerer  Bau,  der  zwifchen  Eingangs-  und  S.  0.  Thurm  zu 
fehen  ift,  der  S.  Seite  anzugehören. 


26  Schneider,  Schloß  Kuck  bei  Blaubeuren. 

gehörigen  Güter  genießen  zu  laffen;  denn  der  Forftmeifter  hat  „uflf  dem  Obern- 
fchloß  G^rhauflen  (da  hieuor  feine  Vorfahren  gewonth,  vnd  er  auch  noch  hewtig«- 
tagß  fein  rechte  Behauffung,  die  auch  dem  vorft  gar  gelegen,  dargegen  Ruckh  vf 
der  freyen  Bürfcht,  vnd  demfelben  entlegen  fein  folle)  gar  guete  gelegenbeit,  als  nämlich 
bei  den  6  Jaucbardt  Apkers  mit  elzlicbeu  gertteln  vergebens  zu  nießen,  welche 
bißher  nur  ein  fuoßgeender  Vorftknecht,  weil  er  Vorftmeifter  in  der  Statt  gewonth, 
genofleu.  So  hat  er  auch  dafelbften  mit  dem  Wafler  guete  Gelegenheit,  das  er  vf 
Uuckb  mit  fchwerem  coften  bringen  müeffe.**  Der  Herzog  entfchied  jedoch,  der 
Forftmeifter  folle  auf  Ruck  ziehen ,  die  Güter  foUen  getbeilt  werden.  Der  Vogt 
ließ  das  Haus  repariren  alfO;  daß  feines  Erachtens  diesmal  kein  fernerer  Mangel 
an  dem  Haus  erfcheine.  Aber  bald  klagte  der  Forftmeifter,  daß  er  Wafferpferde  brauche, 
wie  He  den  Obervögten  gehalten  worden  feien,  um  das  Wafler  in's  Haus  zu  führen, 
Efel  zum  Tragen  deflelben  und  ein  kleines  Weinwägelein,  weil  man  von  der  Stein- 
riegel und  Felfen  wegen  mit  anderen  Wägen  und  Karren  nichts  auf  das  Schloß 
bringen  könne. 

1586  zieht  wieder  ein  Obervogt,  Cbriftoph  von  Degenfeld,  auf  fiuck.  Noch 
1689  in  dem  Revers  des  E.  F.  von  Neipperg  findet  fich  als  Berechtigung,  das  Schloß 
Ruck  fammt  dazu  gehörigen  Scheuern  und  Stallungen  mit  ganzem  Begriff  zu  be- 
wohnen und  den  rauhen  Berg  mit  Garten  am  Schloß  und  die  Efelswiefe  zu  nutzen. 
Aber  fchon  der  Nachfolger  des  Ch.  von  Degenfeld,  E.  von  Lainingen,  fcbeint  es 
nicht  mehr  bezogen  zu  haben  ^^)  und  1614  kaufte  der  Obervogt  Melchior  v.  Beichan 
die  fpätere  Buwinghaufenfche  Behaufung  in  der  Stadt  ob  dem  Ritterbronnen,  vom 
an  der  Gafle,  hinten  an  der  Stadtmauer  gelegen  (das  jetzige  Oberamt?),  die  1679 
vom  Herzog  zu  einer  Amtswohnung  erworben  wurde.  Nach  Oettingers  Landbuch 
wohnt  übrigens  Reichaus  Nachfolger,  St.  Heele,  1624  wieder  auf  Ruck.")  Durch 
das  Leerftehen  wurde  das  Schloß  vollends  verwahrlost  und  die  Noth  des  30  jährigen 
Krieges  richtete  es  zu  Grunde.  Auf  Belchluß  der  öfterreichifchen  Regierung  ließ 
es  1636  der  Untervogt  C.  KnoU  etwas  repariren.  Sofort  aber  brachen  durch  Armut 
und  Hunger  getriebene  Leute  wieder  ein,  Thüren,  Fenfter,  Oefen,  Schlöfler  u.  a. 
wurden  derart  verderbt  und  zerfchlagen,  daß  die  Wiederherftellung  1000—1600  fl. 
erfordert  hätte.  Um  wenigftens  etwas  zu  retten,  wurden  die  Oefen  abgebrochen; 
auch  der  öfterreichifche  Obervogt  bezog  die  Buwinghaufenfche  Behaufung.  Nicht  ein- 
mal ein  Wächter  wurde  mehr  angeftellt;  die  26  fl.,  die  der  Obervogt  für  einen 
folchen  erhalten  hatte,  wurden  geftrichen.  Doch  erhielt  der  Unter vogt  die  Weifung, 
da  zur  Zeit  die  Mittel  zur  Reparatur  des  Schlofles  nicht  vorhanden,  folle  er  es 
wenigftens  gegen  Wind  und  Wetter  fchützen,  damit  es  nicht  ganz  irreparabel  ge- 
macht werde.  Als  nach  dem  Frieden  Württemberg  wieder  von  Blaubeuren  Befitz 
nahm,  erbot  fich  1649  I.  A.  Schott  von  Bfirtzenftein ,  das  Amthaus,  welches  einge- 
gangen und  ziemlich  verwüftet,  auf  feine  Kofteu  wieder  ausbelTern  zu  lalTen,  daÜ 
er  darin  wohnen  könne.  Er  wurde  zwar  als  Obervogt  angenommen,  aber  ans  der 
Wiederherftellung  von  Schloß  Ruck  fcheint  nichts  geworden  zu  fein.  Denn  1665 
erhielt  der  Kapitän  I.  C.  Schmid,  der  wegen  des  Gerüchtes,  daß  die  Oefterreicher 
Blaubeuren  bedrohen,  dorthin  gefchickt  worden  war,  den  Befehl,  das  herzogliche 
Berghaus  Ruck,  auf  deflen  Erhaltung  der  Untervogt  jährlich  10  fl.  zu  verwenden 
hatte ^^),  mit  einer  Rotte  Mosketiren  oder  mehr  zu  befetzen,  meldete  aber,  es  habe 


^^;im  Konzept  seiner  Beftallung  (1596)  ift  eine  Behaufang  verfproches  and  Back  mit 
ZugehOr  geftrichen. 

'^)  Doch  ift  wohl  aar  Gtttergenuß  gemeint. 
")  0A.Befchr.  S.  130. 


^^^^^^m^m^m^mmu^mm^m 


KoTubeckf  Das  Laudgericiit  im  Btadelhof,  27 

fchlechte  Thüren,  fei  überaus  baufällig  and  nur  von  einem  Forftkneclit  bewobnt, 
1669  gerieth  es  fogar  in  Folge  FeuerrerwahrlofnDg  durch  daa  Weib  des  Forftknechts 
in  Brand.  Trotzdem  erfüheint  es  noch  einnial  als  bewohnt.  1717—^2  lebte  dort 
Franz  IgnatiuB  von  Gemuiingen,  der^  bei  Herzog  Eberhard  Ludwig  in  Ungnade 
gefallen,  Ruck  ad  dies  vitae  angewiefen  bekommen  hatte.  Er  ließ  6  Stuben  und 
Kammem,  ferner  Ställe,  Keller,  ein  Bluomen-  nnd  zwei  Wurtzgärtlein  oben  im  Sehloij 
und  eine  neua  Scheuer  im  unteren  Hof  mit  einem  Aufwand  vou  1500  ü,  herftellen, 
von  denen  ihm  nach  langer  Bitte  1732  500  fl.  erfetzt  worden.  1730  faß  wieder 
ein  Forftknecht  darin  ^*), 

Da  aber  Ruck  feine  Bedeutung  als  Burg  längft  verloren  hatte,  und  die 
zu  einem  privaten  Gebrauch  nngUnftige  Lage  und  Befchaffeubeit  es  nicht  wohl  ver- 
werthen  liefi^  wurde  es  1751  an  den  herzogliehen  Kirchenrath  um  750  fl.  verkauft 
und  abgebrochen.  Die  Steine  wurden  zum  Kirchenbau  in  Gerhaufen  verwendet "). 
Jetzt  er(^  verfch windet  Ruck  ganz  aus  den  Beftallungen  and  Keverfen  der  Obervagte; 
W,  H.  vou  Rothkirch  wird  1754  wegen  eutgangeneu  GenuITes  des  Schlößleine  Ruck 
entfchädigt  Aber  noch  1792  erfcheinen  im  Öflerreicfaifcheu  Lehensbrief  für  Herzog 
Ludwig  Eugen  die  ^Fefttn^  Gerbe  ufen^  Ruck  und  Blaueoftein. 


Das  Landgericht  Im  Stadelhof, 

Von  C  A.  Kornbeck. 

Das  Landgericht  im  Stadelhof  wird  mehrfach  mit  dem  Stadelhof  felbft  in 
eine  Verbindung  gebracht,  die  der  Wirklichkeit  nicht  cntfpricht  und  eine  kurze  Er- 
läuterung geilatteu  dürfte. 

In  Baumanns  Abhandlung  über  die  Grafen  von  Ruck  ( Viertel jahrsh.  1878 
S.  84  f.)  licet  man,  daß  Kaifer  Ludwig  den  Stadelhof  mit  dem  Landgericht  im  Jahr 
1331  dem  Grafen  Berthald  v.  Marftetten-Graisbaeh  gegeben  habe,  von  dem  diefe 
St&cke  auf  unbekanntem  Wege  an  die  Kinder  des  Heinrich  Mayer  von  Nördlingen 
und  an  Konrad  Hnndfuß  von  Ulm  gekommen  feien.  Diefe  bürgerlichen  Befitzer 
hätten  diefelben  1360  an  den  Grafen  Ulrich  von  Helfen ftein  verkauft,  der  1361  von 
Kaifer  Karl  IV.  damit  belehnt  worden  fei* 

Aoüer  Zweifel  (Reg.  boic.  6,  364)  ift  die  Uebertraguug  des  LaudgerichtB 
im  Stadelhof  durch  Kaifer  Ludwig  an  den  Grafen  Berthold  von  Marftetten  als  Reichs- 
vogl  nnd  Pfleger  von  Ulm,  und  daß  Letzterer  auch  im  Befitz  des  Stadelhofs  war, 
erhellt  aus  Nachfolgendem.  In  welcher  Beziehung  dagegen  die  Kinder  eines  Heinrich 
Mayer  von  Nördlingen  und  ein  Konrad  Hundfuß  von  Ulm  zu  dem  Landgericht  im 
Stadelhof  geftanden  haben  follen,  dürfte  fchwer  zu  erklären  fein,  und  beruht  diefe 
Angabe  offenbar  auf  einer  Verwechslung  mit  dem  Stadelhof  oder  vielmehr  mit  dem 
Meierhof  im  Stadelhof,  anch  das  Erblehen  im  Stadelhof  genannt,  einem  Hofgut  von 
54  Morgen,  welches  vom  Reich  zu  Lehen  gicng.  Dasfelbe  bildet  noch  beute  ein 
abgefcblolTenes  Bedtzthum  mit  einigen  Gebäuden  und  einem  Garten  am  Weftende  der 
Stadt.  Diefer  Meierhof  im  Stadelhof  wurde  nach  den  öffentlichen  Büchern  (alte  Kauf- 
briefe 355J  im  Jahr  1354  von  Kaifer  Karl  IV*  dem  Luitprand  Arlapus,  Bürger  zu  Ulm^ 


»)  Ebendafelbft. 

")  Ebetidafelbft.  Die  Abbildung  dea  ScbloUes  vor  dem  Abbruch  ^  die  nach  dem  geü^ 
graphifchen  LexIkoD  von  Bcbwabeo  (Ulm  1800)  auf  dem  ßlaubeurer  Hathfaaua  aufbewahrt  wurde, 
MeA  Och  nicht  auffinden» 


98  Kornbeck,  Das  Landgericht  im  Stadelhof. 

TerfetÄt  als  Lehen  des  Reichs.  1359  belehnt  Karl  IV.  die  Gebrüder  Hans,  Luitprand 
und  Konrad  Arlapus  und  die  Kinder  des  Heinrich  Mayer  von  Nördlingen  mit  dem 
Meierlfcof  im  8tadclhof  und  1360  verkaufen  Konrad  Hundfuß  von  Ulm  und  Heinrieh 
Mayer  .-ils  Pfleger  der  genannten  Kinder  den  Meierhof  im  Stadelhof  an  Graf  Ulrich 
von  Helfeijftein, 

Weiter  erwähnen  die  oflFentlichen  Bücher  vom  Jahr  1348  eine  Beftätigung 
Karls  IV.  in  Betreff  der  Verfetzung,  „die  Graf  Berthold  von  Nyffen  dem  Peter 
ötrülin  von  Ulm  an  dem  Stadelhof  gethan",  und  von  1356  eine  Aufbeflerung  der 
Pfantifumme  auf  den  Stadelhof  um  hundert  Mark  Silber  durch  Karl  IV.  zu  Gunften 
deß  Grafen  Uiridi  von  Ilelfenftein  (vergl.  Böhmer,  Acta  Imper.  S.  577,  853,  862). 

Hier  ift  alfo  nirgends  von  einem  Landgericht  die  Rede.  Auch  Stalin 
(3,  278)  fpriclit  nur  von  dem  Stadelliof  „feit  kurzem  Reichserblehen  des  Grafen  Ulrich 
von  Helfenftein  au  der  Stelle  des  nachherigen  Weinhofs".  Dagegen  beruht  letztere 
Bezeifluiung  auf  einem  Mißverftändnis,  welches  auf  Dietrich  (Befchreibung  von  Ulm 
S.  1 7 yj  Zurückzuführen  fein  dürfte,  wo  es  heißt: 

^Der  Stadelhof  war  nach  Urkunden  von  1348—1354  u.  f.  w.  der  jetzige 

Wcinliof  mit  Einfchluß   des  füdweftlichen  Thcils,  wo  nun  die  Häufer  Lit.  A. 

87—91  j'telien.    Er  wurde  öfters  auch  (Urkunden  von  1389—1421)  fchlechthin 

der  Hof  genannt.    In  diefem  Stadelhof  wurde  das  Landgericht  gehalten.** 

Diefe  Darfteilung  fand  fehon  bei  Miller  (Gefchichte  der  Wafferwerke  S.  9) 

Beaurtandang,  weil  die  Identifizirung  des  Stadelhofs  mit  dem  Weinhof  ebenfo  fehr 

der  Gefchichte  wie  der   Tradition   widerftreitet,   wornach,    wie  jeder  Ortskundige 

weiß,   diefer  „Hof"  nichts  anderes  war  als  der  die  kaiferliche  Pfalz  einfchließende 

Känigshof,     Der  Stadelhof  aber  lag  bekanntlich  am  Fuße  des  Weinhofs,  war,  wie 

envähnt,  ein  kaiferliches  Hofgut  und  umfaßte  in  feiner  Ausdehnung  die  Gegend  des 

Meierliofs  und  der  Fifcher-  und  Hämpfergafle  einfchließlieh  des  Spielmannsbrunnen 

big  vor  dae  Glücklerthor.    Wo  alfo  von  dem  Landgericht  im  Stadelhof  die  Rede  ift, 

kann  der  Sitz  desfelben  nach  dem  Wortlaut  doch  wohl  nur  innerhalb  diefes  Bezirks 

gefacht  werden,  was  felbftverftändlich  anderweitige  gerichtliche  Verhandlungen  auf 

dem  Weinhof  nicht  ausfchließt.     Von  landgerichtlichen  Verhandlungen  aber  in  den 

Jahren  1348  und  1354  kann  überhaupt  keine  Bede  fein,  weil  das  Landgericht  zu 

Jener  Zeit  ruhte. 

Eine  andere  Darftellung  gibt  Jäger  (Ulm  im  Mittelalter  S.  256): 

^Kinc  erhöhte  Bedeutung  gab  dem  Landvogt  von  Ulm  die  Erneuerung 
des  Landgerichts  im  Stadelhof  durch  Karl  IV.  In  den  nach  Rudolphs  Tod 
hereinbreclienden  Unruhen  war  dasfelbe  gänzlich  in  Vergeffenheit  gerathen. 
Viele  Fürften  und  Herren  hatten  fich  von  dem  Kaifer  felbft,  wie  es  feheint,  Frei- 
briefe gegen  dasfelbe  zu  verfchaffen  gewußt,  und  fo  kam  es  in  Zerfall.  Indeffen 
trugen  das  zur  Abhaltung  des  Landgerichts  dienende,  innerhalb  des  Hofraums, 
in  welchem  der  alte  Palaft  ftand,  liegende  Gebäude,  der  Stadelhof  genannt, 
einzelne  Bürger  zu  Lehen,  Karl  IV.  felbft  hatte  es  an  den  Gefchlechter  Heinrich 
Mayer  von  Nördlingen  als  erbliches  Reichslehen  gegeben.  Im  Jahr  1360  finden 
wir  den  Gefchlechter  Konrad  Hundfuß  von  Ulm  und  die  Kinder  Heinrich 
Mayers  von  Nördlingen  im  Beßtz  desfelben." 

Diefe  Aueftihrung  ift,  wie  man  ficht,  lediglich  eine  Fortfetzung  des  angeregten 
Mißverftändniffes  mit  einigen  weiteren  Zuthaten,  wobei  nur  zu  konftatiren  bleibt, 
daß  das  Gebäude,  wefches  den  Kaifern  bei  ihrer  Anwefenheit  hier  zum  Wohnfitz 
diente,  die  Pfalz,  nach  Eduard  Mauch  und  anderen  Quellen  fehon  im  Jahr  1314  in 
den  eigenthümlichen  Befitz  der  Familie  Strölin  übergegangen  war,  die  im  Jahr 


Beck,  Eine  Beimchronik  Yon  Leipheim.  39 

135G  eiDen  Umbau  damit  vornahm  (Dietrich  S.  71).  Fortan  hieß  dasfelbe  der  8tröliu- 
hof  und  wurde  im  Jahr  1506  von  den  Strölin  an  die  Stadt  verkauft;  aber  zu  keiner 
Zeit  waren  die  Mayer  und  Hundfuß  damit  belehnt. 

Die  weitern  Erwägungen,  welche  Jäger  und  Baumann  an  die  vermeiutlicbe 
käufliche  Erwerbung  mit  dem  Stadelhof  verbundener  Rechte  durch  den  Grafen  Ulrich  von 
Helfenftein  knüpfen,  glaube  ich  nach  Vorerwähntem  auf  fich  beruhen  lallen  zq  dürfen. 
Nur  einen  Punkt  möchte  ich  kurz  berühren.  Nach  Baumann  war  die  Orafrchafty 
die  wir  „in  der  Bürs"  nennen,  durch  die  angebliche  Belehnung  von  13GI  wieder 
in  den  Befitz  eines  Helfenfteiners  gelangt,  der  als  Inhaber  der  Graffchaft  Gerhaufen 
fomit  das  ganze  Dillinger  Erbe  wieder  in  feiner  Hand  vereinigt  habe.  Einer  lolcbcu 
Belehnung  dürften  aber  fchon  die  altern  Anfprüehe  der  gleichfalls  mit  dem  DilliDger 
Haufe  verwandten  Grafen  von  Wirtemberg  entgegenftehen ,  die  zu  keiner  Zeit  auf 
ihre  von  1259  datirenden  Rechte  verzichtet  hatten.  Dies  erhellt  aus  ihrem  Friedens- 
vertrag mit  der  Stadt  Ulm  vom  Jalir  1391  (Korrefp.Bl.  1877  S.  57),  in  welchem 
als  ausdrücklicher  Befchwerdepunkt  der  Grafen  aufgeführt  ift:  „daß  die  von  Ulm 
Schweighofen  abgebrochen  und  in  ihre  Stadt  geführt,  da  Wirtemberg  die  Herberge 
mit  dem  Stab  geben  folle".  Das  Herbergerecht  der  Ulmifchen  Reichsvögte  in  Schweig- 
bofen  beruhte  nemlich  auf  dem  Herkommen,  daß  der  Vogt  bei  feiner  Ainvefenheit 
in  Ulm  feinen  Gerichtsfitz  außerhalb  der  Stadt  in  der  jenfeits  der  Donau  gelegciieu 
Vorftadt  Schweighofen  hatte,  wofelbft  auch  feine  Herberge  war,  die  mit  dem  von 
Ulm  angeordneten  Abbruch  diefer  Vorftadt  verfchwand.  So  erklärt  auch  Jäger 
(99—103)  Punkt  IX  des  Friedensvertrags  von  1391. 

Faßt  man  das  Refultat  des  Vorftehenden  zufammen,  fo  ergibt  fich,  daß 
weder  die  Mayer  von  Nördlingen  noch  die  Hundfuß  von  Ulm  in  irgend  welchen 
Beziehungen  zu  dem  Landgericht  im  Stadelhof  ftanden,  und  daß  auch  den  Grafen 
von  Helfenftein  aus  der  käuflichen  Erwerbung  des  Meierhofs  und  ihrer  Belehnung 
damit  keine  laudgerichtlichen  oder  Graffchaftsrechte  erwachfen  konnten.  Ebenfo 
widerftreitet  die  Identifizirung  des  Stadelhofs  mit  dem  Weinhof,  dem  vormaligen 
Königshof,  der  Gefchichte;  was  aber  den  Sitz,  die  Wirkfamkeit  und  die  Zufammen- 
fetzung  des  1361  erneuerten,  und  bald  darauf  für  immer  verfchwindeiiden  Land- 
.  gerichts  im  Stadelhof  betrifft,  fo  befchränkt  fich  unfer  Wiffen,  foviel  mir  bekannt, 
auf  die  gelegenheitliche  Bemerkung  Marchthalcrs,  daß  die  letzten  Sitzungen  des 
„Stadelgerichts"  auf  der  Rathsftube  in  Ulm  ftattgefunden  hätten. 

Ich  geftatte  mir  vorftehende  Notizen  mit  dem  Wunfche,  daß  fie  zu  ein- 
gehenderer Erwägung  und  zur  Berichtigung  einer  Darftellung  Anlaß  geben  mogen^ 
die  trotz  ihrer  zweifelhaften  Berechtigung  fich  in  die  Gefchichte  einführte. 


Eine  Reimchronik  von  Leipheim. 

Von  Amtsrichter  P.  Beck  in  Ulm. 

Zu  den  anfehnlicheren  Befitzungen  der  ehemaligen  Reichsftadt  Ulm  gehörte 
das  4  Stunden  von  derfelben  entfernte,  ebenfalls  an  der  Donau  gelegene  Stadtchen 
Leipheim,  von  deflen  einftigem  Ausfehen  mit  Mauern,  Thürmen  und  Thoreti,  fowie 
mit  dem  ftattlichen  auf  einer  Anhöhe  ob  der  Donau  gelegenen  Schlöffe  einige  hübfche 
durch  G.  Chr.  Kilian  und  Merian  in  Kupferftich  gefertigte  Anflehten  uns  eine  Vor- 
ftellung  geben.  Daffelbe  kam  aber  erft  am  7.  Februar  1453  durch  Kauf  an  Ulm; 
vordem    war    es    eine  eigene  Herrfchaft  mit   eigenem   aus  3   BUrgermeifteru   und 


aö  Beck 

9  Riclitcro  begebendem  Ratbe,  welcben  es  bernaeb  aucb  nocb  beibebielt^  und  geborte 
im  XIV.  Jabrbunderte  dem  mäcbtigen  Gefcblecbte  der  Gfiffen  v.  Güffenftadt,  welcbe 
es  dann  an  die  Grafen  v.  Württemberg  verkauften ;  Graf  Ulricb  trat  es  hierauf 
alsbald  an  Ulm  käuflieb  ab.  Von  alten  Zeiten  ber  fnbrte  es  aucb  ein  eigenes  Wappen^ 
einen  filbernen  Scbild  mit  einem  Querbalken,  in  welcbem  3  goldene  Sterne  find,  — 
In  die  erften  Zeiten  der  Ulmer  Herrfcbaft  fiel  der  unfelige  Bauernkrieg,  in  welcbem 
h,  keine  geringe  KoUe  fpielte,  aber  fcblimm  wegkam.  Im  November  1524  zogen  Scbaren 
von  bewaffneten  Bauern  aus  dem  Hier-,  Rotb-  und  Bibertbal,  aus  dem  Burgauifcben 
und  weiter  aus  Oberfchwaben  in  die  Gegend  von  L.,  deffen  Einwobner,  durch  die 
neue  Lehre  etwas  wirre  gemacht,  unter  Anführung  ihres  der  Reformation  zugethanen 
Pfarrers  Hans  Jakob  Wehe  v,  Ulm,  eines  wilden  Starrkopfes,  mit  den  Bauern  ge- 
meinrame  Sache  und  fogar  ihr  Weichbild  zum  Hauptquartier  der  aufrührerifchen 
Bewegung  machten.  Nur  kurze  Zeit  trieben  fie  aber  ihr  Unwefen;  der  gewaltige 
Banernjürg  kam  ihnen  auf  den  Hals  und  fchlug  fle  am  4.  April  1525  bei  L.  aufs 
Haupt^  wobei  über  2000  Bauern  zufammengebauen ,  gegen  1500  in  die  Donau  ge- 
rprengt  und  viele  gefangen  -wurden  ^).  L.  felbft  mußte  ßch  bald  auf  Gnade  und 
Ungnade  ergeben;  und  Webe  wurde  mit  andern  Rädelsfäbrern  hingerichtet  (zu  vgl. 
Nachricht  von  H.  J.  Webe,  1.  ev.  Pfarrer  in  L.  zum  Beften  der  durch  Wetterfchlag 
und  Krankheiten  verunglückten  Leipbeimer,  Ulm  1794  von  Prof.  M.  Georg  Veefen- 
meyer  8.).  Im  30jährigen  Kriege  hatte  das  Städtchen  wiederholt  fchwer  zu  leiden; 
und  auch  in  den  napoleonfchen  Kriegsläufen  blieb  es  vom  Kriegsungemach  nicht 
unberührt;  1802  kam  es  mit  Ulm  an  Bayern  und  blieb  bei  diefem,  als  Ulm  1810 
württembergifch  werden  mußte ;  heute  ift  es  ein  an  dem  großen  Verkehrswege  Ulm  — 
München  gelegenes  einfaches,  aber  regfames  freundliches  Landftädtchen ,  welches 
jedenfalls  auf  eine  reichbewegte  Vergangenheit  zurückfchauen  kann.  Schon  alte 
Naebrichten  preifen  es  als  eine  „feine  Landftadt  an  der  Donau^;  und  fo  ift  es  wohl 
erklärlich,  daß  es  aucb  einen  Sänger  gefunden  hat ;  ein  folcber  ift  fein  langjähriger 
(von  1695—1727),  um  das  Gemeinwefen  hochverdienter  Pfarrer  M.  Job.  Wilhelm 
Oiez  von  Ulm  (geb.  1662,  f  1727),  welcher  1725  eine  bis  jetzt  niemals  gedruckte, 
originelle,  mit  Unrecht  verfchollene  Befchreibung  von  Leipheim  in  Verfen  gegeben 
hat  und  welchem  wir  nunmehr  bezüglich  Leipbeims  weiterer  Schickfale  das  Wort. 
lalTen  wollen.  Es  ift  dies  eine  der  fchon  feit  dem  Mittelalter  üblichen  Orts- 
befchreibungen  in  gebundener  Rede,  welche,  wenn  fie  auch  auf  poetifches  Verdienft 
wenig  oder  gar  keinen  Anfpruch  haben,  doch  für  die  Kulturgefchichte  nicht  ohne 
Werth  find. 

Lobrede  der  Stadt  Leipheim  a./D. 
in  gebundener  Rede  wohlmeinend  aufgefetzt  von  Pfarrer  Diez  im  Juli  1725. 

Ein  treagefinnter  Freund,  ein  nngeheuchelt  Lieben 
Befiehlet  Leipbeims  Lob  zu  etlich  Zeilen  an, 
Worauf  die  Wahrheit  hier  in  Einfalt  hingefchrieben 
Was  mehr  die  That  bezeugt  als  Mund  und  Feder  kann. 

Der  Name  Leipheim  wird  fein  Alterthum  beweifen 
Libhain  fchriebs  ehmals  fich  nach  alter  deutfeher  Art, 
Da  denkft  man  wird  hiemit  ein  Venus- Wäldiein  preifen, 
Darin  verdammte  Brunft  und  Seband  getrieben  ward. 


^)  Noch  jetet  trägt  der  Schauplatz  des  Kampfes  den  Namen  des  Todtenfeldes,  der  Ab- 
bangf  von  welchem  aus  viele  Bauern  in  die  Donau  gefpreogt  wurden,  den  der  nllordjfohlecht''. 


^^^i^^^ 


Eine  Retmchronik  tob  Leipbeim.  31 

Und  wie  wenn  auch:  lH  denn  kein  Hefd  in  dir  ^ewcron? 
War  Defne  firenEe  ftets  von  Aberglauben  leer? 
So  wäre  Leipheim  doch  zum  Ulenft  Gott  auHcrJefon. 
Ein  Lob  wenn^s  Göteen  gleich  damals  gcfc heben  wärM 

Jedoch  mich  treibet  nicht,  anch  diefea  zn  geftatten 
Hier  Tollt  die  Reridcn£  der  Bürgerliebe  Tein, 
Hier  Tollte  Lieb  und  Fried,  £intr:&cht  und  Treu  Hch  gatten 
Darum  der  ötifter  fpracb-  „Hier  ift  der  Liebea-Hayn"p 

Es  liegt  die  liebe  Stadt  am  groJloti  Donauftrande 

Am  Strom  der  Fürft  und  Haupt  Europa's  Strömen  heißt, 

80  durch  das  Paradies  der  höchften  Kaiierlaude 

G&nz  rilberhell  und  rchuell  von  Wefi'  nach  OileTi  tteußt 

Die  fehwangVe  Edens-f'luth  bringt  delikate  Fifehe, 
Der  filrft'plaifirlieh  Forft,  der  Alten -WalTer  See 
Schickt  aller  Wildpret  Art  aufs  niedlichilte  zu  Triebe 
Schwein^  Hirfche,  Hafen,  Huhn,  Antvügel,  Schnepfen,  Reh. 

Von  Fi f eben  fanget  man  die  größten  Roth  und  Lachfen 
Forellen,  Treufcben^  Hecht,  Karpfj  Otter,  Biber,  Aal, 
Brcz,  Schieben,  Grundein,  Krebs,  im  Walde  Fuchs  und  DachüaUj 
Wildkatzen  und  im  Feld  die  Lerchen  ohne  ZahL  — 

Der  lieblich/te  Profpekt  auf  Wiefen,  Bäclie,  Wälder^ 
Auf  Oerter  deren  man  mind^il  aehtmalzeben  zählt, 
Auf  Gärten  fchöner  Art,  auf  heckenlofe  Felder 
Das  machet  Leipheims  Luft  ror  andern  auaerwählt. 

Rings  um  den  Änniuths  Plati  cnlfpringen  frifebe  Quellen 
Dadurch  fich  Aug  und  Mund,  ja  felbft  das  Herz  erquickt» 
Ein  Bach  aus  Benkentbal  will  fich  bfezu  gefeilen 
Der  auf  dem  Mühlenbau  die  Rädei  wälzt  uud  drüekt. 

Ein  wohlgebautes  Schloß  mit  eigner  Maur  und  Graben 
Steht  als  das  Haupt  empor  uud  lebwebet  auf  der  Stadt, 
Davon  wir  Oberhandj  Befehl  und  Gnade  haben, 
Wo  Lcjpbeim  Kath  und  Schutz,  Hand,  Ohr  und  Auge  hat. 

Nicht  fem  von  diefer  Burg  kann  man  die  Freiung  fchauen 
Wo  kail'erlidie  Huld  auf  ganze  hundert  Jahr 
Vor  unverfeh'nem  Mord  den  Schutzhof  ließ  erbauen 
Damit  unfc huldig  Blut  entkäme  der  Gefahr. 

Hieiinnen  ilt  die  Pfarr  und  Forfthaus  eingefchloiTen 
Wofelbllt  man  febr  bequem  und  luftig  einlogirt. 
Und  wann  ein  Flüchtling  hat  den  Schutz  genau  getroffen 
Wird  er  in's  freie  Feld  beim  Einlaß  ausgeführt. 

Hieran  fttißt  der  Spilal,  ein  pfalz-ncuburgifcli  Lehen^ 
Wovon  hernach  Bericht  ertheilet  werden  kann 
Nebft  dera  Getangnisthurm  wohl  angelegt  zu  fehen 
Üa  wird  dem  armen  Volk  die  Hcrberg  anfgethan. 

Der  Tempel  Gottes  fteht  auf  einem  ftarken  Grunde 
Ein  hoher  fteiuen  Tburm  fehant  in  das  weite  Land, 
Ulki  Wächter  find  vcrpflieht'  zur  Tag  und  Nachtes  Stunde 
Mit  allem  Fleiß  tn  fehn  auf  Wetter,  Hagel ^  Brand, 

Die  Kirche  felber  wird  drei  Stammgewölbe  weifen 
Mit  Pfeilern  wohlgeftützt ;  ein  hober  heller  Chor 
Ein  künftl icher  Altar  wo  Ghriftenfeelen  fpeifen 
Ein  Taufftein  wo  man  trägt  Gott  neue  Bürger  vor. 


Beck 

Em  fchönes  Orgelwerk,  das  gegen  Abend  ftehet 
Womit  man  Gottes  Huhm  und  Ehrenpreis  erhebt 
Wovon  der  Christen  Herz  zur  Andacht  wird  erhöhet 
Wodurch  der  Lobgefang  anmuthig  wird  belebt. 

Dies  Gotteshaus  war  erft  St,  Vito  anvertrauet 

Kin  eifern  Ofen  wärmt  die  leichte  Sacriftey 

Die  Epitaphia  find  zierlich  aufgebauet, 

^'on  Sand  und  Marmorftein  und  rarer  Schrift  dabei. 

Zwei  Schulen  find  zunächft  bei  diefer  Gottesftätte 
Allwo  man  pflanzt  und  gießt  die  Hoffnung  belTrer  Zeit 
J^fan  lehrt  Latein  und  Dentfch,  man  rechnet  in  die  Wette, 
Man  treibt  das  Chriftenthum,  den  Fleiß  und  Ehrbarkeit, 

Die  Helfer- Wohnung  liegt  am  Thor  zur  Abendfeiten 
Mit  Gärten  und  Profpekt  bequemlich  fituirt 
Und  die  Stadtfehreiberei  ift  fchon  von  alten  Zeiten 
Zu  Leipheim  an  dem  Markt  gebaut  und  aufgeführt. 

Das  Rathhaus  ziert  den  Markt,  dafelbft  hält  man  Gerichte 
Und  vor  dem  obern  Thor  ift  Kirchhof  und  Kapell 
Die  einft  St.  Diepolds  war,  die  Geld  und  viele  Früchte 
Alljährlich  richtig  zieht  als  heilige  Gefäir. 

Am  obern  Thor  und  Maur  liegt  auch  der  Schützengraben 
Nebft  einem  Schützenhaus  von  Wind  und  Kugeln  frei. 
Da  die  Erfahrenfte  die  feinfte  Uebung  haben 
Da  man  zufchauen  kann  ohn  alle  Furcht  und  Scheu. 

Ganz  Leipheim  ift  bequem  und  ordentlich  gebauet 
Die  Stadt  ift  recht  geviert,  die  GalTen  ziemlich  breit 
Die  Vorftadt  fo  von  Nord  nach  Süden  aufwärts  fchauet 
Bedeckt  das  grüne  Thal  in  fchönfter  Lieblichkeit 

Zu  End  derfelben  liegt  der  Burgberg  wohl  erhaben 
Ganz  rund  und  frei  am  Bach  befonders  aufgeführt, 
Darunter  fonder  Streit  ein  großer  Held  begraben 
Der  in  dem  Alterthum  Hch  höchftens  meritirt 

Jedoch  wir  müHen  nun  den  höhern  Ruhm  bewähren 

Den  Leipheim  bei  /ich  trägt:  mein  Leipheim  ift  der  Ort 

Wo  die  Religion  und  alle  Glaubenslehren 

Sich  gründen  unvermengtauf  Gottes  reines  Wort 

Das  Evangelium  brach  hier  mit  hellem  Lichte 
Durch  Gottes  Gnad  herfür,  da  Ulm  die  Morgenröth' 
Kaum  hier  und  da  erblickt,  war  fchon  das  Angefichtc 
Des  Herren  hier  entdeckt  und  vor  dem  Volk  erhöht.  — 

Hier  war  das  Sakrament  in  beiderlei  Geftalteu 
Vom  Pfarrer  Hans  Jakob  Weh  zu  allererft  ertheilt, 
Dahero  man  von  Ulm  dalTelbe  zu  erhalten 
Zu  Pferde  und  zu  Fuß  in  Haufen  hergeeilt 

Dies  war  der  theure  Mann  der  in  der  Märtrer  Orden 

Im  ganzen  Schwabenland  fUr's  Evangelium  (1525) 

Den  erften  Platz  erhielt,  da  er  enthauptet  worden 

Mit  fälfchlichem  Bezücht  —  doch  bleibt  ihm  Krön  und  Ruhm. 

Die  Kirche,  fo  vorhin  Altäre  und  Kapellen 
Verfchiedentlich  enthielt  und  milde  Stift  gebracht 
Wollt'  Gott  zu  feinem  Feur  und  Herde  nun  beftellen, 
Er  hats  zum  Gnadenfaal  und  Wahrheits-Platz  gemacht 


4 


Eino  Eeimchronik  von  Leipheim.  33 

Durch  nßUDzehn  Pfarrer  hat  fein  Wort  fich  ausgebreitet 

Und  manche  Seel  geführt  aus  Satans  Tyrannei 

Zu  Ifraelis  Brunn  und  lautrem  Troft  geleitet 

Von  Finfternis  zum  Licht  und  Gottes  Vatertreu.  — 

Auch  neun  und  dreißig  find  Diaconi  gewefen, 
Die  Gottes  Ackerwerk  behülflich  fortgeführt, 
Durch  deren  Dien ft  er  fich  ein  Iläuflein  auserlefen 
So  ihme  Früchte  bringt,  wie  fich's  vor  ihm  gebührt.  — 

Die  hohe  Obrigkeit  war  erft  der  edlen  Güßen, 
Wovon  ihr  Gruft  und  Stamm  noch  in  der  Kirche  haft, 
Sie  haben  Leip heims  Ruhm  zu  größern  Heb  beflißen 
Maur,  Thor  und  Thurm  geführt,  das  Stadt-Recht  ange/chaJTt, 

Die  Privilegien  vom  Kaifer  ausgebeten,  ^ 

Die  Jurisdiktion  gleich  Ulm  hieher  gebracht  j 

Und  dann  an  Württemberg  verkauft  und  abgetreten,  ,                              ' 
Worauf  fich  U 1  m  den  Ort  zum  Eigenthum  gemacht  (1453). 

Das  Stadt-Recht  haben  wir  vor  nun  400  Jahren  (1330)  1 

Von  Kaifer  Ludwigs  Gnad  und  auch  das  Hochgericht  (1327)  * 

Die  hohe  Herrlichkeit  hat  Leipheim  zu  bewahren  ^ 
Dies-  und  jenfeits  des  Stroms  wie  altes  Recht  ausfpricht. 

Der  grüne  Ulmen-Baum  gibt  Leipheim  Schutz  und  SchattCD.  — 

Dies  Kleinod  Schwabenlands  faßt  diefe  PerF  in  Heb 

Durch  deiren  hohen  Rath  kann  Fried  und  Recht  fich  galten 

Daß  Treue  währt  und  Gott  uns  fegnet  mildiglich.  —  ^ 

Ein  edler  Ober-Vogt  verwest  die  hohe  Stelle, 
Er  führt  Regalien  die  fonft  kein  andrer  hat, 
Er  fpricht  und  gibt  Befehl,  verwaltet  die  Gefälle 
Er  vindicirt  genau  die  Gränze  unferm  Staat. 

Es  ift  der  fchöne  Forft  demfelben  Übergeben 
Darinnen  er  für  fich  jagt,  treibt,  klopft,  ftellt  und  fchießt 
Er  führet  die  Vogtei  zu  Riedheim  auch  daneben, 
So  als  ein  hohes  Leh'n  gar  vieles  in  lieh  fchließt 

Im  Rath  und  Stadtgericht  3  Bürgermeifter  fitzen. 
Der  Herr  Stadtfchreiber  wohnt  nebft  noch  9  Räthen  bei, 
Da  pfleget  man  das  Wohl  zu  fuchen  und  zu  fchützen. 
Da  übet  man  das  Recht  und  hält  auf  Polizei.  — 

Von  da  beftellet  man  die  Pfleger  und  Verwalter 
Der  Kirchen,  des  Spitals,  der  Armuth  und  was  mehr 
Von  Stadtbedienten  find;  wobei  Gott  felbft  Erhalter 
Und  Oberpfleger  ift  zu  feines  Namens  Ehr'.  — 

St  Viti  Kirchenpfleg  belorgt  mit  allen  Kräften 
Die  heilige  Gebäu',  ertheilet  Sold  und  Frucht, 
Die  Almos-Pfleg  bedenkt  mit  treueften  Gefchäften 
Die  Armen,  deren  Noth  iie  abzuhelfen  fucht 

Der  Stifter  Abficht  war,  daß  zwei  von  hier  ftudiren 
Auf  Univerlltät;  daß  niemand  betteln  foU; 
Daß  armen  Jungfern,  die  fich  ehrbarlich  aufführen, 
Die  Ausfteur  werd  gereicht  zu  ihrem  Glück  und  Wohl, 

Wozu  nebft  Diepold's  Stift  die  Opfer  angewiefen 
Wovon  der  Burgerfchaft  und  Fremden  Vieles  trifft 
Hernach  wird  der  Spital  nach  Würden  hochgepriefen 
Das  milde  Gotteshaus,  der  alten  Güßen  Stift  (1368). 
Warttemb.  Vierteljahrshene  1883.  9 


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8«  Bßok 

Dann  getiießen  ftefi  die  Bürger  giite  Pfründe, 
Da  reicht  man  Dienft  Hud  Hilf  deu  Armen  in  der  Stadt, 
Da  thcik  maii  jährlich  aus  ein  reiches  Brod  ücfpcnde 
So  jeder  der  nur  kommt  gleich  zu  empfangen  hat. 

Ee  ift  ein  feiner  Bau  verwahret  unil  umfchloßen 
Wo  ehmak  eine  Kirch  und  Kirchendiener  war, 
Denifelben  ift  vorlitngft  manch'  Stiftung  zngeflußen 
Man  bringet  Zehnt  und  Gü!t  von  vielen  Dörfern  dar. 

Sokh  Kirchlein  ift  vor  jetat  die  Ilerberg  fremder  Armen 
Da  koch'  und  wafchon  fio;  der  Kranke  wird  verpflegt. 
Da  können  Jle  nach  Wunfeh  auf  gntera  Stroh  erwärmen, 
Worauf  ein  eigener  Mann  genaue  Anficht  trägt. 

Die  Stab 3- Gerichtsbarkeit  vor  ein  nnd  andern  Orten 
Gehöret  ihmc  zit ,  hat  felbftcn  IToli  und  Feld; 
Die  Zinfe  laufen  i'in,  er  zieltet  hier  und  dorteu 
Zu  feinem  Eigenthnm  vjüI  fehönes  baares  Geld. 

Viel  Haufcr  fteh'n  ihm  xn,  viel  Höfe,  Mähder,  Mühlen, 
Und  andere  Grtindftilek  mehr,  hie  da  und  in  der  Fern'; 
Die  grüße  Donaubrilck  mit  Jochen,  Lehn  und  Dielen 
Gehöret  unfrer  Stadt  als  Eigen t hu  mea  Herrn. 

Die  Stadt  bat  auch  den  Xüll,  die  Sfraßen  a:u  paJfiren, 
Das  Klofter  Elciiingen  mufi  auf  dem  Mark u;?  Mahl 
Den  Pfarrer  famht  noch  mehr  vun  unferm  Ort  tractiren, 
Weil  Leipheim  ihme  fleh  erwicl'eu  liberal, 

Ala  einft  ein  Herr  von  Güß  den  Zehent  au  Thalfingcn 
Dem  Gotteshaus  vermacht  mit  diefem  Vorbehalt: 
Daß  man  fllr  alle  G  ü  ß  foll  jährlich  öeelmeß  fingen 
Und  die  dazu  gehört,  bewirthcn  dergeftalt 

Die  ganze  Stadtgemeinde  zählt  1500  Seelen, 
Wovon  man  unbeforgt  nicht  eiuc  betteln  fiehtj 
Es  darf  der  Hunger  hier  kein  Bilrgerkinde  quälen, 
Weit  man  mit  Rath  und  That  zu  helfen  ift  bemtlbt. 

Drei  Schulen  find  in  Flor  und  kann  um  etlich  Grofehen 
Ein  jeder  Chrift  fein  Kind  in  Gottesfurcht  und  Ehr' 
Befördern,  zu  dem  Zweck  fo  ift  auek  nicht  crlofchen 
Die  Liebe  fo  dies  Geld  flir  Arme  liefert  her> 

Vor  Alters  war  der  Markt  St.  Viti  weit  gepriefen, 
Die  WoU  und  andre  Waar  gien^  fuderweiP  herein ^ 
Nachdeme  ward  auf  Ulra  der  Jahrmarkt  angewiefenj 
Dagegen  zweimal  hier  alljährlich  Markte  fein. 

Die  Nahrung  ift  bei  uns  in  einem  folchen  Stande 

Daß  wer  nur  fleißig  ift,  Gott  fürchtet  und  fparen  wird, 

An  diefem  Ort  fich  uährt  ala  katini  in  einem  Lande^ 

Denn  fpricht  man;  wen  Gott  liebt,  wird  nach  Leipheitn  geführt 

Daa  Feld  ift  alfo  gut,  daß  es  in  dreien  Jahren 
Wohl  viermal  Früchte  trägt  und  wird  doch  leicht  gebaut, 
Man  wird  kaum  einen  Mann  [o  arm  er  ilt  erfahren, 
Dem  nicht  zum  wenigllcn  ein  Herrengut  vertraut 

Die  Vieh'-cncbt  ill  fo  Aiuk,  daß  Jlebenhundert  Rinder 
Auf  unfre  Uieder  gehn^  wie  denn  auch  Jedermann 
Gras,  lieu  nnd  Kraut  genug  einfammelt  und  nicht  minder 
tSaurkraut  tiüd  Scbweinefleifeh  nach  Wunfch  vei-zehren  kann. 


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Eine  Eeimchroulk  von  Leipheim,  55 

Der  ftarkc  Hopfcnbaa')  mit  feJTHjn  Tchlanken  Reben, 
Der  unT&r  Ltilpheim  rings  urnftecket  und  beziert, 
Rann  auf  geringe  Müh  diu  reidifte  Ausbeut  geben, 
Wovon  man  in  die  Fremd  viel  hundert  Centoer  ftlhrt* 

Er  giebet  Geilt  und  Kraft  dorn  alten  deutfchen  Biere, 
Wodurch  üe  groß  und  ftark  und  tajjfer  worden  find, 
Der  Wein  ift  nur  eiu  Gaft  ira  deutl'chen  Lands  Reviere, 
Dagegen  \£t  daa  Bier  ein  echtes  Landeakind. 

Der  Flachs  wächst  mehr  ala  fonft  in  unfrer  li;ckern  Erde^ 
Er  kteid't  uni  nnd  die  Welt  iu  gute  Leinwand  ein^ 
Die  hier  wird  zubereitet  mit  aller  Zubehördej 
Da[i  näufer  und  Gewerb''  damit  befchlagen  fein. 

Von  Herren  wilTon  wir  zwar  nicht  gar  viel  Jtu  fagen. 

Es  nähret  Jeder  ücb  von  der  ProfeflTionj 

Die  ihme  fein  Beruf  und  Ordnung  aufgetragen 

Und  diefer  Herrenftand  bat  vor  Gott  Ehr'  und  Ruhm. 

Der  Leineweber  find  bei  dreißig-  über  hundert. 
Die  iammtlith  Meifter  find  und  wirken  Kaufmanns  Strick, 
Faft  durch  das  ganze  Jahr  nnd  weDTen  man  fieh  wundert, 
Sie  ziehen  baares  Geld  allwQcIientlich  zurück» 

Zwei  Wein-j  fecha  Bicrwirth  find  das  ganze  Jahr  verfeheo, 
Zween  Bader  kunrtbelobt^  drei  Fi f eher  wohlgellbt, 
Kenn  Schuftcr  Acta  parat  und  rieben  Biicker  ftchen 
Mit  gutem  Brod  z\i  Dienft,  drei  Schreiner  find  beliebt 

In  Xut£  und  Kunftbarkelt^  die  auch  die  Fremde  kennen. 
ZwOif  Metzger  fohlachten  hie  was  uns  am  heften  fehmeckt. 
Der  Krämer  könnte  ich  auch  etliche  dir  nennen, 
Mit  Maurer,  Zimmerleut  find  wir  gar  wohl  bedeckt 

Ein  Glafer  dienet  uns,  zween  Sattler  und  ein  Gerber, 
Vom  Äekeibaii  ernührt  fleh  mancher  w^nhl  allein, 
Ein  Huter  und  dazu  fünf  Schneider  und  ein  Färber, 
Wie  denn  awecn  Hafner  auch  nnd  zw^een  OehniUler  fein. 

Ein  Silber-KOnfUer  der  mit  feiner  Kunft  und  Stücken 
Uns  weit  nnd  breit  berühmter  Juwelier, 
Ein  Zoller,  ein  Stadtbot,  Spielleut  die  una  erquicken 
Mit  Geigen  und  Oautbois^  auch  Pfeifen  macht  man  hier. 

Ein  Groß-Almofcnier,  ein  Forft-  und  Holz  Verwalter 
Und  ein  gefchworner  Mann,  ein  Kunft-Geometra, 
Vier  Wächter  bei  der  Nacht,  Garnlieder,  Weg  er  h  altert 
Zween  Todtengräber  find  nebft  zwei  Hebammen  da. 

Drei  SchlolTer  und  drei  Schmid,  zwei'Kagelfchmid,  zwei  Binder, 
Vier  Wagner  nnd  hienebft  zween  Müller,  dann  zuletzt 
Ein  Dreiier  und  am  Feld  ein  Ziegler  und  ein  Schinder, 
So  find  wir  jedenfalls  mit  Allem  wohl  befetzt 

Die  Stadttbor  bleiben  nicht  von  Wachen  unbeftellct. 
Weil  man  lieh  annoch  fteta  von  alten  Zeiten  her 
Erinnert  daß  man  oft  den  Feind  zurückgepr eilet 
Indem  er  wohl  erfuhr  die  tapfre  Gegenwehr. 

Im  dreiüigjiihr'gen  Krieg  war  Lcipheim  Furcht  und  Schrecken 
Der  Nachbarn,  weil  es  Lieh  befonders  herzhaft  erwies, 
Partelen  mußten  fieh  vor  diefem  Platz  verA ecken 
Da  fich  des  Kaifera  Volk  dreimal  abwerfen  ließ  (1632). 


^)  Durch  den  Hopfen  hatte  ilch  Lcipheim  fchon  von  Alters  her  einen  Namen  erworben. 


Ofterdinger 

Darüber  endlichen  der  Feind  fich  fo  entrüftet  (1634), 
DaH  er  mit  aller  Macht  die  Rache  unternahm, 
Wein  Lei  p heim  jämmerlich  verheeret  und  vorwttftet, 
UaB  ea  durch  Raub  und  Brand  um  viele  Wohlfahrt  kam. 

Im  letzten  fchweren  Krieg  hat  Gott  felbft  durch  die  Feinde 
Uns  vor  dem  Feind  gefchützt,  daß  er  vor  dem  Ruin 
Ganz  wunderbar  bewahrt  die  ßimmtliche  Gemeinde 
Und  plötzlich  feines  Wegs  ohn  Schaden  zog  dahin  (1704). 

Wir  zweifeln  gleichfalls  nicht,  daß  hier  vor  alten  Zeiten 
Vtol  Wichtiges  gefchehen,  weil  Menfchen,  Vieh  und  Thier 
M:inch  rare  Heidenmünz  entdeckt  und  folche  Leuten 
Ans  Tageslicht  dargefteilt  zum  größeften  Pläfir. 

Die  Leute  find  allhier  gar  höflich  und  befcheiden, 

Al^  mau  kaum  anderwärts  an  großen  Orten  weißt, 

Gutherzig  und  bereit  zu  dienen  gern  mit  Freuden, 

80  daß  man's  wohl  mit  Recht  das  liebe  Leipheim  heißt. 

Damit  will  Leipheims  Freund  fein,  Leipheims  Lob  befchließen, 
Mit  Wuui'ch  daß  Leipheims  Gott  ihm  ftets  zugegen  fei, 
Er  lalTe  Gnad  und  Heil  auf  alle  Stände  fließen 
Und  iego  leibft  fein  Lob  vor  feinem  Thron  ihm  bei! 


Gerchichte  des  Theaters  in  Biberach  Ton  1686  an  bis  auf  die  Gegenwart. 

Von  Dr.  L.  F.  Ofterdinger. 

Kein  Tlieil  des  heiligen  römifchen  deutfcLen  Reichs  war  in  fo  gar  viele, 
zum  Tlieil  fobr  kleiue  Herrfchaften  zerfplittert  als  der  fchwäbifcbe  Kreis,  Das 
Heizogthum  Württemberg,  die  Markgraffchaft  Baden,  die  öfterreichifchen  Lande, 
die  Graffdjafteii,  neben  einer  Menge  ritterfchaftlicher  Herrfchaften  machten  mit 
den  gefürftetcn  Bistlniraern,  Reichsprälaturen,  Stiftern  und  den  ßeichsftädten  die 
größte  Mannigfaltit;;keit  aus,  welche  nothwendigerweile  auf  die  Lebensart  und  den 
Cliarakter  der  Einwohner  den  größten  Einfluß  ausüben  mußte. 

Württemberg-  war  der  größte  Staat  im  fchwäbifchen  Kreife  und  hatte  eine  fehr 
merkwürdige  Gcfchiclitc  hinter  fich.  Das  Volk  war  puritanifch  gefiunt,  feierte  des- 
wegen keine  Volksfefte  und  hielt  fich  von  den  glänzenden  Feften  des  Hofes  fo  fern 
als  möglich:  die  Hof-Kedouten,  die  Opern,  Schaufpiele  und  Ballete,  welche  meiftens 
von  fremden  Kiiü[t]ern  ausgeführt  wurden,  übten  auf  das  württembergifche  Volk 
keinen  Einfluß  aus. 

Ganz  anders  war  es  in  den  übrigen  Theilen  Schwabens:  die  kirchlichen 
Feftc  waren  fehr  oft  —  wie  z.  B.  der  Weingarter  Blutritt  —  wahre  Volksfefte. 
Die  Myrterienfpiele  (oder  nach  J.  Grimm  richtiger  Mifterienfpiele  d.  h.  minifteria, 
geiniichc,  gottesdieiiftliche  Handlungen)  waren  in  vielen  Orten  im  Gebrauch  und  es 
eiitwifkelEen  fU^h  aus  ihnen  in  Städten  und  Dörfern  bald  die  Volks-Komödien. 
FafYnacht  wurde  nllgcinein  durch  Maskeraden  und  Faftnachtsfpiele  von  allen  Kon- 
fefiloiien  mit  befon derer  Vorliebe  gefeiert. 

Bei  diefen  Vergnügungen  waren  die  Reichsftädte  meiftens  die  Mittelpunkte, 
wol»ei  aber  jede  Stadt  wieder  ihre  Spezialität  hatte.  Denn  wenn  auch  Faftnacht 
übenili  und  unter   allen  Ständen   gefeiert    wurde,    fo    behielt  hier  doch  Rottweil 


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Gofchicbte  des  Theaters  in  Biherach.  ST 

vor  allen  anderen  den  Vorrang.  Wenn  ebenfo  in  den  Klöftern,  Städfen  und  Döricrn 
Myfterienfpiele  und  Komödien  von  Schülern,  Bürgern  und  Bauern  aufgcfülirt  wur- 
den, fo  tbat  fich  hier  am  meiften  die  freie  Keichsftadt  Biberach  hervor:  denn  von 
den  früheften  Zeiten  bis  zum  Jahr  1788  wurden  hier  Myfterienfpiele  aufgeführt* 
vom  Jahr  1655  an  hat  man  Nachrichten  von  Schülerfchaufpielen  und  vom  Jahr  1BH(> 
an  war  eine  ftändige  Komödiantengefellfchaft  gebildet  von  ehrbaren  Handwerkern^ 
mit  zunftartigen  Einrichtungen,  mit  einer  Lade,  flerberg  und  Schilde.  Auf  diefe 
Art  entftand  in  Biberach  ein  ftehendes  deutfcbes  Volkstheater,  das  (ich  febr  wefcnt- 
lich  unterfcheidet  von  den  faft  gleichalten  Hoftheatern,  denen  aber  das  deutCeho 
Element  fehr  abhanden  gekommen  war. 

Die  Gefchichte  eines  ftändigen  Theaters  bietet  in  kulturhiftorifcher  Hin  ficht 
viel  Interefle,  befonders  wenn  die  Leitung  —  wie  hier  —  meiftens  in  guten  Händen 
war  und  fich  an  derfelben  Männer  betheiligten,  wie  der  Dichter  C.  M.  Wieland  und 
der  Mufiker  J.  H.  Knecht.  Jener  hob  das  ßiberacher  Theater  fo  fehr,  daß  es  in 
der  Gefchichte  einen  Namen  fich  verfchaflfte;  diefer  wurde  durch  das  The^iter  in 
Biberach  veranlaßt,  fich  mit  der  Oper  zu  befaffen. 

C.  M.  Wieland  war  27  Jahre  alt,  als  er  Senator  in  Biberach  umV 
ihm  dort  die  Direktion  des  Theaters  übertragen  ward.  Schon  in  der  SohwetK 
intereffirte  ihn  das  Theater,  wo  er  mit  der  Ackermannfchen  Theatergefellfchaft  in 
nähere  Beziehungen  trat,  welche  fich  noch  fpäter  fortfetzten.  Im  Jahr  1756  fchrieb 
er  für  diefelbe  das  Drama  Johanna  Gray,  das  zuerft  in  Winterthur  am  2(X  Juli 
1756  aufgefiihrt  wurde.  Da  dies  in  Biberach  bekannt  war,  fo  erwartete  nmn  von 
Wielands  Direktion  etwas  Außergewöhnliches.  Um  diefem  Wunfche  zu  entfpreehcDj 
überfetzte  und  bearbeitete  Wieland  fiir  das  Biberacher  Theater  „den  Sturm"  yoü 
Shakefpeare,  welcher  1760  in  Biberach  gegeben  wurde.  Der  Beifall,  den  (Hefcf* 
Schaufpiel  in  Biberach  fand,  war  die  Veranlaffung,  daß  Wieland  22  Stücke  Sliake- 
fpeares  überfetzte  und  dadurch  Deutfchland  mit  den  Werken  des  großen  Briten 
bekannt  machte.  In  Biberach  aber  wurde  Shakefpeare  fo  populär,  daß  auf  den 
dortigen  Brettern  viele  Stücke  faft  voUftändig  zur  Aufführung  kamen,  ja  daß  logar 
von  Schülern  „Hamlet"  mit  der  Todtengräberfcene  —-  foweit  Wieland  diefelbe 
überfetzt  hat  —  aufgeführt  ward.  So  wurde  Biberach  der  Ort,  wo  man  Stücke  von 
Shakefpeare  zuerft  in  Deutfchland  auf  dem  Theater  vorgeführt,  von  wo  auB  der 
Sinn  fiir  Shakefpeare  ausgieng,  von  wo  aus  ein  Mitglied  des  Biberacher  Theaters 
unter  dem  Namen  C.  F.  Abt  mit  feiner  Frau  auszog  und  namentlich  in  Norddeutfeh' 
land  das  Intereffe  fiir  Shakefpeare  weckte. 

Gerade  weil  Biberach  eine  kleine  Stadt  ift,  fo  zeigte  fich  die  Wirkung  des 
Theaters  viel  fchärfer,  als  in  einer  großen  Stadt,  und  auch  deswegen  bietet  die 
Gefchichte  des  dortigen  Theaters  viel  Interefle  dar.  Im  vorigen  Jahrhundert,  wo 
das  Theater  in  Biberach  in  der  höchften  Blüte  ftand,  hat  es  keine  Familie  wohl 
gegeben,  von  der  nicht  wenigftens  Ein  Mitglied  auf  der  Bühne  aufgetreten  ift. 
Daß  dadurch  ein  Reichthum  von  Kenntniflen  unter  die  Bürgerfchaft  gebracht  wurde, 
wird  Jeder  natürlich  finden.  Bekanntfchaft  mit  der  Literatur  wurde  durch  dun 
Theater  mehr  verbreitet,  als  jetzt  durch  reifende  Vorlefer,  und  Poefie  wurde  in 
Biberach  Gemeingut;  hatte  Biberach  ja  fchon  vor  Wieland  an  dem  Maler  Klaii- 
flügel  einen  Theaterdichter,  und  findet  man  jetzt  noch  aus  früheren  Zeiten  Gedichte, 
welche  durch  Form  und  Inhalt  fich  auszeichnen.  Die  vielen  mythologifchcn  Ter- 
fönen,  welche  auf  dem  Theater  erfchienen,  verbreiteten  die  Kenntnifle  der  Mytho- 
logie, und  manche  Schmiedsfrau  hieß  manchmal  ihren  Ehegemahl  Vulkan  und 
nahm  es  gar  nicht  übel,  wenn  man  fie  mit  der  Frau  des  Vulkans  verglich. 


I 


-    -:^^- 


38  Ofterdinger 

Daß  dadurch  der  Sinn  für  die  Kunft  geweckt  wurde,  ift  felbftverftändlich ; 
namentlich  zeichnete  fich  Biberach  aus  durch  fein  Kunftgewerbe  im  Allgemeinen 
und  wieder  in  Spezialitäten:  im  Anfang  diefes  Jahrhunderts  blühte  dort  die  Fabri- 
kation der  Puppen  in  Volkstrachten,  heute  noch  die  der  Spielwaaren  in  Blech,  der 
fchönen  Vögel  mit  natürlichen  Federn,  der  Tragantfiguren  u.  f.  w.  Daß  aber  die 
höhere  Kunft  nicht  zurückblieb,  ift  bekannt;  die  vielen  Künftler,  welche  in  Biberach 
geboren  wurden,  trugen  der  Stadt  den  Namen  einer  Künftlerftadt  ein. 

Die  Akten  des  Biberacher  Theaters  find  nach  verfchiedenen  Gegenden  zer- 
ftreut  worden:  die  wichtigsten,  nemlich  drei  Bände  Manufkripte,  befitzt  Herr  Seifen- 
fabrikant Dollinger  in  Saulgau,  welcher  aus  einer  alten  Biberacher  Schaufpieler- 
familie  ftammt;  zwei  Bände  Manufkripte  hatte  ich  von  Herrn  Conditor  Robert 
Langer  d.  Aelt.  in  Biberach  erhalten.  Einzelne  Papiere  über  das  Biberacher  Theater 
vertraute  mir  der  feither  verftorbene  Borten  wirker  Adolf  Lieb  an,  welcher  fich  große 
Verdienfte  um  das  Biberacher  Theater  erworben  hatte  und  ebenfalls  aus  einer  alten 
Biberacher  Schau fpielerfamilie  ftammte.  Herr  Kaufmann  Enderle  in  Biberach  hatte 
die  Güte,  mir  viele  Theaterzettel  mitzutheilen. 

Im  Juni  1880  befuchte  mich  Herr  W.  Friecke  in  Bremen,  der  eifrige 
Forfcher  der  Gefchichte  des  deutfchen  und  befonders  des  Bremer  Theaters.  Der- 
felbe  wollte  fich  nach  Herkunft  des  erften  Bremer  Theater  -  Direktors  C.  F.  Abt 
(J.  D.  Dettenrieder)  und  nach  deffen  Frau  Felicitas  geb.  Knecht  erkundigen.  Zum 
Glück  konnte  ich  ihm  alle  Auskunft  geben  und  ihm  auch  das  Haus  in  Ulm  zeigen, 
in  welchem  Abt  geboren  und  das  Handwerk  feines  Vaters  lernte,  und  in  welchem 
fein  Bruder  und  fpäter  fein  Sohn  —  erfter  Ehe  —  das  Handwerk  ausübte.  Dafür 
hat  Herr  W.  Friecke  von  Bremen  aus  mir  viele  Notizen  über  Abt  und  delTen  Frau 
mitgetheilt,  welche  ich  im  V.  Kapitel  benützt  habe. 

Allen  diefen  Herren  fpreche  ich  für  die  liberale  Weife,  mit  der  fie  mir  das 
reiche  Material  zur  Benützung  überließen,  hiemit  meinen  verbindlichen  Dank  aus. 

I.  Gefchichte  der  bQrgerlichen  Komödianten-GefelKchaft  in  Biberach  unter  der  Direktion 

von  Rauch  und  Lupin. 

Aaf  dem  Marktplatz  in  Biberach  wurden  von  den  früheften  Zeiten  an  bis  zum  Jahr  1788 
Paffionsfpiele  aufgeföhrl,  nebenbei  aber  wurden  bald  nach  dem  weftphälifchen  Frieden  von 
Schülern  unter  Anflicht  eines  Lehrers  Schaufpiele  gegeben.  So  finden  lieh  in  den  Raths- 
protokollen  : 

1.  „A.  1655  d.  6.  Aug.  erhielt  Hans  Ulrich  Heß,  evangelifcher  Rechen-Schulmeifter 
allhier,  die  Magiftratliche  Erlaubnüß,  die  Comödie  von  der  Dorothea  etc.  an  Sonn-  und  Feier- 
tagen aufführen  zu  dörfen.** 

2.  „A.  1655  d.  22.  Octbr.  bekam  Herr  Magifter  Raumer,  Evangelifcher  Präceptor 
allhier,  die  magiftratliche  Licenz,  mit  feiner  Schuljugend  eine  Comödie  auf  der  Schlachtmezig ') 
aufführen  zu  dörfen.** 

3.  „A.  1656  bekam  Hans  Ulrich  Heß,  Evangelifcher  Rechen-Schulmeifter  die  Erlaubnüß, 
ein  Schaufpiel  aufführen  zu  dörfen,  jedoch  zum  lezten  mahl,  weilen  folche  hinkünftig  nur  denen 
Lateinifchen  Präceptoribus  zugeftandcn  werden  follen.**  ^) 


')  Von  1655  bis  zum  Jahr  1858  wurde  in  den  obem  Räumen  des  Schlachthaufes  Theater 
gefpielt.  In  letzterm  Jahr  wurde  das  neue  Stadttheatcr  eröffnet  am  8.  Dezember  und  zwar  von 
einer  fremden  Theatergefellfchaft,  und  am  15.  Mai  1859  betrat  zum  erfkenraal  die  bürgerliche 
Theater-Gefellfchaft,  welche  fich  jetzt  dramatifcher  Verein  hieß,  das  neue  und  fchöne  Stadttheater. 

')  Nach  G.  Luz  (Beiträge  zur  Gefchichte  der  ehemaligen  Reichsftadt  Biberach  1876 
S.  258)  follen  fchon  früher  in  Biberach  Schaufpiele  aufgeführt  worden  fein,  es  heißt  dort;  „im 
Jahr  1650  erhielt  der  evangelifche  Rechenmeifter  Hans  Ulrich  Heß  vom  Magiftrat  die  Erlaubnis, 
an  Sonn-  und  Fefttagen  eine  Komödie  zu  fpielen.  Das  erfte  Stück,  das  aufgeführt  wurde,  hatte 
den  Titel:  Dorothea,  eine  Tragödie.  Das  Theater  war  ein  Saal  im  alten  Zuchthaus,  dem  jetzigen 
Schlachthaus;  das  Eintrittsgeld  betrug  einen  Kreuzer  die  Perfon.  Anno  1652  am  27.  September 
wurde  einem  fremden  Komödianten  erlaubt  hier  zu  fpielen,  doch  follte  er  blos  1  Kreuzer  nehmen 
als  Eintrittsgeld*". 


Gefchichte  des  Theaters  in  Biberach.  B9 

Mit  dem  Jahr  1686  vereinigten  fleh  achtzehn  Bürger,  welche  beiden  Konfeffioncn  ange- 
hörten, zu  einer  feften  Gefellfchaft ,  um  zu  gewilTen  Zeiten  des  Jahies  Schau fpielo  anfzufilhreTi. 
Zu  diefem  Zweck  wurden  Statuten  entworfen,  diefelben  dem  Magidtrat  vorgeltig^t  und  von  ibm 
gebilligt    Der  Anfang  derfelben  lautet: 

nZu  Wiflfen:  demnach  üch  zur  Ausübung  guter  Sitten  und  Tugenden,  ancli  der  Ju^^^indT 
fowol  deren  Erlernung,  als  höflich  —  Befcheidenheitlicher,  Beherzter  Retl-Art  AT]j;:tMv{i}mung-, 
unterfchiedlicher  Redlich-  und  Ehrbarkeit  —  Liebeuden,  Bürger  fowol  E van gt-H ich  —  i\U  CMlut- 
lilchen  Theils  zu  gewilTen  Jahres-Zeiten,  erliche,  auch  Beiderfeits  Religionen  niiht  —  nju-hrhi  ilffre 
Ck>moed-  und  Tragoedien  zu  fpielen,  zufammen  Vergefellfchaft;  als  find  zur  Hefl'irLr  Anfniiluno 
derfelben  löblichen  Verhalten,  und  damit  alles  in  erbarer  Aufrichtigkeit  und  Bt filuiik^nlidt  il.ilier 
gehe,  nachfolgende  Puncten  und  Lehr-Sätze  aufgerichtet,' und  beftändig  zu  hulteTi,  inwol  mit 
Mund  und  Hand,  als  deren  eigenen  ünterfchrift  und  Pitfchafl;  gelobet,  verfpioclien  inid  l><i[ ra- 
tigt worden." 

Die  nun  folgenden  Statuten  find  in  zehn  Artikel  abgefaßt  undhandiln  vom  Direkt r>i', 
der  jedes  Jahr  neu  gewählt  werden  foll,  von  deffen  Einfluß  auf  die  Gefellfrlmfr.  Krirralt  Ml 
werden  jedes  Mitglied,  welches  nicht  regelmäßig  bei  den  Proben  erfcheint,  odi-v  lUv  iVine  ]lt}]W 
nicht  vollftändig  lernt,  welcher  flucht  oder  vexirt,  wer  unnöthige  Religion^-  und  .Strv'itrraiiv'ii 
aufbringt  oder  difputirt.  Zuletzt  wurden  Beftimmungen  getroflen  über  die  AofiialiEne  iiLMiLt  Mit- 
glieder und  über  den  Austritt  aus  der  Gefellfchaft. 

Diefe  Statuten  blieben  die  Grundgefetze  der  Gefellfchaft  biß  zur  Anftofini;^^  der  freien 
Reichsftadt  Doch  wurden  von  Zeit  zu  Zeit  neue  ZuHtze  über  die  VerTs^altun^^  über  da^  Dirok- 
torium  u.  f.  w.  gemacht,  wodurch  die  Gefellfchaft  fich  immer  mehr  zu  citht  Zunft  aiasldldt-tc- 
Die  meiften  Aenderungen  aber,  welche  durch  die  ZeitvcrhältnüFe  geboten  wurden,  Hindin  mit 
dem  Anfang  des  achtzehnten  Jahrhunderts  ftatt  v 

Im  Jahr  1686  wurde  zum  erften  einjährigen  Direktor  „erbeten,  tiLnrj^'^  Lndwig^ 
Rauch')  P.  L.  C,  des  Innern  Raths  und  Apotheker".  Da  die  Gefellfchafl:  uiil  sla-Jiiu  I>inkti»r 
zufrieden  war  und  man  einfah,  daß  in  der  Verwaltung  eine  Stetigkeit  nöthig  (Vi^  wiudi'  iiKdjierc 
Jahre  Rauch  jedes  Jahr  neu  erbeten,  fo  daß  die  jährliche  Wahl  nur  eine  FunnMlIiiit  li1i<.1j.  N.icti 
Rauchs  Abgang  im  Jahr  1700  28.  Nov.  wurde  daher  beftimmt,  daß  der  Direkte  fr  TiitliL  mein  i\lW 
Jahre,  fondem  auf  Lebenszeiten  oder  bis  zu  feiner  Refignation  gewählt  ivrrden  UiUv.  ErJtir 
lebenslänglicher  Direktor  wurde  „Herr  Eitel  Matthäus  von  Lupin'),  Hoch-Mi'dtirttr  Herr  ytadL- 
ammann.**    Derfelbe  begleitete  diefe  Stelle  bis  Anfang  des  Jahres  1729. 

Eine  weitere  Neuerung  fand  unter  der  Direktion  Lupin^s  ftatt,  nemiltli  d'w  JCrrielitung^ 
einer  zweiten  Gefellfchaft:  die  Katholiken  waren  in  der  Gefellfchaft  von  Anfini^^  in  tUr  Minder- 
zahl und  fehlten  zuletzt  vollftändig;  theils  weil  damals  in  der  Stadt  wcnii_'kr  Kiitliidikin  als 
Proteftanten  lebten,  theils  weil  jene  ihre  Paflionsfpiele  hatten,  vielleicht  aueli  wkii  dir  1  Direkto- 
ren nur  Proteftanten  waren.  Da  aber  unter  den  katholifchen  Bürgern  meliiero  waren,  weUhe 
Luft  und  Talent  in  fich  fühlten,  fo  vereinigten  fich  mehrere  Katholiken  zu  ciucv  ijigenen  kcitlm- 
lifchen  Gefellfchaft.  Im  Jahr  1725  kam  ein  Vergleich  zwifchen  beiden  Gefellli  liaften  wegen  der 
Benützung  des  Lokals  und  des  Inventars  zu  Stande. 

Die  alte  Gefellfchaft  hieß  nun  nicht  mehr  die  ,»Gemeinfame",  fondem  du-  .e  vanj^^-elilchu 
bürgerliche"  und  die  neue  die  „katholifche  bürgerliche  Komediant  en-  (t  o  J  eil  fcha  W^. 
Beide  lebten  bis  zur  Auflöfung  der  Reichsftadt  in  Eintracht  neben  einander,  unterltiit/.ten  Jleli  ^c^^'crn 
feitig,  namentlich  bei  der  Mufik,  aber  auch  dadurch,  daß  Mitglieder  der  einen  tiereiirchairlluilen 
bei  der  andern  übernahmen. 

Unter Lupins  Direktion  wurde  beftimmt,  daß  für  die  Beforgung  der  K,ii1e  -  .Lade"  — 
ein  Mitglied  und  ein  Revifor  erwählt  werde  und  daß  die  Abhörung  der  Rf  f  linnnt,-  nach  jtder 
Vorftellung  erfolgen  folle.  Ferner  wurde  ausgemacht,  daß  die  Mitglieder  r^'^tlnifil^i^^  in  der 
„Herberge"  fich  verfammeln  foUen,  um  fich  über  Gefellfchafts-  und  Theater- Aiijjrele;retdK'it*^n  ku 
unterhalten.  Endlich  wurde  beftimmt,  daß  in  die  gemeinfchaftliche  Kaffe  die  IMntvitrs^-tldcr  btä 
der  Aufnahme  eines  Mitgliedes,  die  Strafen  und  die  Einnahmen  bei  einer  Aufftihrnn^^  riiefun  lolU*n. 
Dann  wurde  noch  beftimmt,  daß  herumziehende  Komödianten  das  Theater  benüfxon  iliirfin,  nmCten 
aber  für  jede  Vorftellung  vier  Gulden  in  die  Kaffe  bezahlen.    Aus  der  Kaffe  suinlm  die  (iardc- 


*)  Diefer  Georg  Ludwig  Rauch  war  der  Urgroßvater  des  Dichters  C.  M.  Wirl.uid  [vw^], 
C.  M.  Wielands  Leben  und  Wirken  in  Schwaben  und  der  Schweiz  von  Ofti  idini,^  r,  HLÜlnnrin 
1877  S.  5-6). 

«)  Als  Herr  von  Lupin  das  Direktorium  übernahm,  waren  8  ordentliehe  GefelUchafts- 
Mitglieder. 


40  Oftordinger 

robe,  die  Einriclitang  des  Theaters  und  die  Gage  der  fpielenden  ordentlichen  Mitglieder  bezahlt, 
welche  für  jedes  Spiel  einen  Gulden  betrug. 

II.  Gerchichte  der  evangelifchen  borgerlichen  KomSdianten-GefelKcbaft  in  Biberach 
unter  der  Direktion  von  Rektor  Adam. 

AJfl  NaeJifolger  des  Herrn  von  Lupin  wurde  am  25.  März  1729  der  Rektor  an  der 
evAngelifchüD  lateinifchen  Schule,  Magifter  Jeremias  Adam  als  Direktor  der  evangelifchen 
KomüdiantengcAillfchaft  erwählt  und  von  dem  Magiftrat  beftätigt.  Derfelbe  verwaltete  diefe 
Stelle  bis  zn  feinetn  Tod  (14.  Mai  1740)  und  wurde  von  der  „löblichen  Compagnie  ohne  Ent- 
gel d  zu  Grab  getragen." 

Adam^)  katn  1702  von  Ulm  aus  als  Rektor  nach  Biberach,  galt  als  ein  „ausnehmend 
gefcbicktcr  und  büücbter  Schulmann,  der  auch  die  Stelle  als  Geiftlicher  an  der  St.  Nikolai- 
Kapelle  verfah  und  lieh  auch  fonft  im  Predigen  gebrauchen  ließ')."  In  der  damaligen  Zeit  er- 
regte ca  m  Biberach  keinen  Anftand,  daß  Adam,  obfchon  er  Geiftlicher  war,  der  Stelle  eines 
KoinGdiantendirektnrB  mit  Eifer  vorftand,  nicht  einmal,  als  er  mehrmalen  felbft  als  Schanfpieler 
auftrat.  Adam  hielt  fehr  auf  Ordnung:  die  Verfammlungen  wurden  in  der  „Herberge"  regel- 
tn.ißlg  gehalten,  aNe  Mitglieder  mußten  erfcheinen.  Die  Komödienzettel  wurden  zuerft  im  Manu- 
fkript,  rpüter  im  Drurk  verth-eilt  und  voUftändig  in  ein  Buch  eingetragen,  fo  daß  von  nun  an  die 
Akten  der  Gefeil fchaft  vollftändig  vorhanden  find.  Eine  halbe  Stunde  vor  Anfang  der  Komödie 
wurde  die  BQhnt^  er()ffnet,  was  durch  einen  Trommler,  der  durch  die  Hauptftraßen  der  Stadt  gieng, 
angezeigt  wurde. 

Da  die  Scbaufpiele,  welche  damals  aufgeführt  wurden,  viele  Perfonen  erforderten,  fo 
fuchte  Adam  jüngere  Leute  zu  gewinnen,  welche  er  mit  vielem  Fleiß  zu  Schaufpielern  heran- 
bildete, Diefelben  waren  nicht  Mitglieder  der  Gefellfchaft ,  fondern  ftanden  in  der  Stufe  als 
Lehrjungen  oder  Gefellen,  während  die  ordentlichen  Mitglieder  Meiftcr  vorftellten;  daher  jene 
keine  oder  nur  kleine  Honorare  aus  der  KalTe  erhielten.  Mit  kurzeu  Unterbrechungen  wurde 
daafelbe  Stark  zwei  bis  viermal  gegeben.  Die  Stücke  hatten  entweder  gar  keine  Frauenrollen, 
oder  wenn  folche  vorkamen,  wurden  Ciq  immer  von  Männern  gefpielt,  fo  wurde  die  Rolle  der 
Lucretia,  fegar  die  der  Venus  von  Männern  vorgeftellt. 

Die  Stücke,  welche  unter  Adams  Direktorium  aufgeführt  wurden,  zeigen  recht  deutlich» 
wie  fich  das  Schanfpiel  in  Biberach  aus  den  Myfterien  heraus  entwickelte,  denn  die  meiften 
Stücke  waren  aus  der  Kirchengefchichte ,  mit  einer  faft  unglaublichen  Menge  von  Perfonen. 
Man  nahm  keinen  Anftand,  wenn  damals  auf  dem  Biberacher  Theater  Gott  Vater,  Chriftus,  Engel 
und  Teufel  neben  lieidnifchen  GöUern  und  allegorifchen  Figuren,  wie  die  Tugend,  der  Neid,  die 
Hüifart,  Barmherzigkeit,  Luft,  Feuer,  Erde  u.  f.  w.  von  ehrfamen  Bürgern  und  Handwerkern 
dargeftelit  wurde! 

Dm'  Einflnßj  welcher  durch  englifche  und  holländifche  Schaufpieler,  fowie  durch  fahrende 
Schüler  in  Deiitfchland  ausgeübt  wurde,  tritt  ftark  zu  Tage,  wie  man  aus  den  Rollen  der  Scharf- 
richter, PickeiharingOj  Studenten,  luftige  Perfonen,  ftinkender  Tabak  u.  f.  w.,  fowie  aus  den 
BtUckeu  felbft  erfehen  kann.  Das  letzte  Stück,  welches  unter  Adams  Direktion  gegeben  wurde, 
iftTitus  Andronicus,  welches  dreimal  an  Faftnacht  1740  und  fpäter  noch  mehrmals  ge- 
geben wurde,  Diefes  Stück  ift  nicht  das  von  Shakefpeare  bekannte,  vielmehr  ift  es  ein  vor- 
fhakefpearcifches  Trauerfpiel,  welches  in  England  fo  beliebt  war,  daß  es  immer  wieder  neu 
bearbeitet  wurde,  fogar  von  Shakefpeare  felbft.')  Durch  englifche  Komödianten  kam  eine  frühere 
Bearbeitung  nach  Deutfchland,  in  der  fo  viele  blutige  Greuel  und  Gräßlichkeiten  vorkommen, 
daß  es  uubegreißioh  ift,  wie  ilch  eine  folche  Tragödie  fo  lange  in  England  und  Deutfchland  hat 
halten  können. 

Aus  dem  Biaherigen  erficht  man,  daß  unter  der  Direktion  Adams  fich  das  Komödianten- 
wefen  in  Biberach  —  freilich  fehr  langlam  —  weiter  bildete  und  daß  hierin  ein  weiteres  Ver- 
dienft  Adams  beftaml.  Dies  ficht  man  am  heften,  wenn  die  Stücke  mitgetheilt  werden,  welche 
unter  Adama  Direktion  aufgeführt  worden  find: 

I.  Am  12.  Oktober  1731  ift  auf  Begehren  des  T.  Herrn  Pfarrpflegers  Wollfens  agirt 
worden:  Der  röniifche  Feldoberft  Placidus,  oder  der  von  Gott  bekehrte  Eu- 
ftachiua.    Mit  einem  Nachfpiel. 


M  Adam  unterfchrieb  fich:  Magifter  Jerimias  Adam,  Ullmenfis,  Scholarum  Rector, 
MtniJU.  Canditlatns  et  h.  t.  Comoediarum  Director. 

«)  Gefchichte  der  Reformation  in  Biberach.    Biberach  1817.  S.  152. 

^)  Gefchichto  der  deutfchen  Schaufpielkunft  von  Eduard  Devrient.  Leipzig  1848  I. 
S,  162  t 


Gefchichto  des  Theafors  in  Biberach.  41 

Im  Stück  fpieleu  29  Perfonen,  unter  denen  befand  fich  Chnl^us,  die  zwei  Kaifcr 
Trajanns  und  Adrian,  der  Pickelharing,  ein  Falkenier  und  der  Henker.  Das  Nachfpiel  war  ein 
Schäferftück  mit  zwei  Schäferinnen,  Hanswurft,  Tranfchel,  fein  Weib,  mit  dem  Teufel  und  einem 
wilden  Mann. 

II.  Am  26.  und  28.  Dec.  1731  ift  agirt  worden  der  verfolgte  und  von  Gott 
befchüzte  David,  es  fpielen  in  diefem  Stflck  37  Perfonen,  darunter  König  Sanlj  Jonathan, 
königlicher  Prinz,  Marob  und  Michal,  königliche  Prinzeffinnen.  Oberft  Davtd,  Feldherr  Abncr, 
Stallmeifter  Döry,  Kriegsoffiziere,  Kammerdiener,  Oberpriefter  und  Priefter,  deren  Frauen  und 
Kinder,  Propheten  und  Kinder,  ein  Page  des  Jonathan  und  der  Freund  Davids,  Eliel. 

III.  Am  25.  und  26.  Febr.  1732  wurden  der  römifche  Feldoberfter  Placidns 
gegeben.    Das  Nachfpiel  war:  Der  blinde  Veit,  wobei  11  Perfonen  fpielfen. 

IV.  An  Weihnachten  1733  wurde  die  Märterin  Dorothea  dreimal,  je  von  24 
Perfonen  gegeben,  unter  denen  (ich  der  Kaifer  Diokletian  befand;  in  diefem  ^^tUck  k(»mmcn 
die  verfchiedenen  Alter,  das  Kinds-,  Jünglings^,  Mannes-  und  Greifen-Alter,  als  Perfonen  vor. 

V.  An  Faftnacht  1734  ift  gegeben  worden:  Stephani  S tenngang  und  Pauli 
Bekehrung.  Außer  Chriftus,  Paulus,  Stephanus,  Johannes,  Petrus  kommen  auch  ?]nge],  Geifter 
und  Furien  vor.    Im  Ganzen  traten  41   Perfonen  auf. 

VI.  An  Weihnachten  1734  wurde  viermal  Evina  von  39  Perfonen  aj^frt. 

VII.  An  Faftnacht  1735  wurde  dreimal  der  König  von  Schweden  (Karl  XIL)  von 
17  Perfonen  gegeben.    In  diefem  StUck  fpielte  der  Direktor  Adam  als  Großvezier, 

VIII.  An  Weihnachten  1735  ift  die  Tragödie  von  denen  im  Leben,  Leiden  und 
Tod  ftandhaften  Chriftenbekenn  ern  und  Märtyrern  Polynoctus  nnd  Narkus 
von  28  Perfonen  gegeben  worden,  unter  denen  vorkommt:  Pan,  Neptnu,  Cupido,  ein  Engof,  die 
Ewigkeit  und  das  Verhängnis. 

IX.  An  Lichtmeß  und  Faftnacht  1736  ift  von  27  Perfonen  die  Coraodie  von  der 
fieg enden  Chriftenlieb  gegeben  worden. 

In  diefem  Stück  kommen  die  zwei  Räuber  Rips  und  Raps,  die  zwei  EinfTedler  Juftu^ 
und  Fidelis  und  die  zwei  Tugenden  Spes  und  Conftantia  und  der  ftinkcnde  Tabak  als  Per- 
fönen  vor. 

X.  Am  26.  und  28.  Dez.  1736,  dann  wieder  am  11.  Jan.  17^n  wurde  agirt  von  51 
Perfonen  der  wunderthätige  Prophet  Elias.  Neben  dem  Propheten  kommen  vor  ein 
Skribent,  4  Propheten,  Kinder,  Momup,  Studiofus  und  Lucifer. 

XI.  An  Lichtmeß  und  Faftnacht  1737  wurde  von  23  Perfonen  die  Bekehrung  der 
Saehfen  zum  Chriftenthum  gegeben. 

XU.  Am  18.  Juli  1737  wurde  gefpielt  zum  hochzeitlichen  Ehren feft  des  Herrn  Hüfpita]- 
pfleger  Gottlieb  Ganpp:  die  Komödie  von  dem  keufchen,  regierenden  und  vermühlton 
Jofeph  und  zwar  von  25  Perfonen,  unter  denen  ein  luftiger  Diener  und  ein  luftiges  Kammer- 
mädchen  vorkommen.  Dem  Stttck  gieng  ein  Prolog  voraus,  worin  zwei  Ungende  PtTlonon, 
nemlich  Mamus  und  Prologus,   ein  Redner  und  die  zwei  Erzengel  Gabriel  und  liaphael  fpielten. 

XIII.  Während  der  Weihnachtsfeiertage  1737  wurde  4  mal,  von  23  Perfonen  aufgeführt: 
der  verkehrte  und  wieder  bekehrte  jttdifche  König  Manaffe.  Neben  dem  König 
Manaffe  und  deffen  Gemahlin  und  dem  König  von  Babel  erfchien  in  buntem  Gemifch  der  Kron- 
prinz, Hofmeifter,  Kanzler,  der  Lucifer,  Engel,  die  Gottesfurcht,  die  Tugend  und  der  Genius 
des  Manaffe. 

XIV.  Auf  Faftnacht  1738  ift  mit  32  Perfonen  aufgeführt  worden:  die  heilige  Mär- 
terin Catharina.  Unter  den  Perfonen  kommt  vor:  der  Kaifer  Maximiu^  und  fein  Hof,  zwei 
Teufel,  drei  Engel,  Kerkermeifter .  Henker,  die  göttliche  Rache,  der  Tod,  eine  Meerfrau,  ein 
Meennann  und  der  Perfidus. 

XV.  Auf  Weihnachten  1738  ift  3  mal  von  27  Perfonen  agirt  worden;  die  b eilige 
Märterin  Chriftine,  wobei  auftritt  der  Kaifer  Diocletian  mit  feinem  Hof,  zwei  Engel,  Lucifer, 
Hoffart  und  Neid. 

XVI.  Auf  Lichtmeß  und  Faftnacht  1739  wurde  dreimal  gegeben:  der  fiegreiehe 
und  verliebte  König  Alexander  von  22  Perfonen.  Außer  dem  König,  feiner  Geliebten, 
zwei  Prinzefllnnen,  vier  Prinzen  und  seinen  Oberften  erfchien  die  Venus,  Capldo,  Jupiter,  Pluto, 
Mars  und  Neptun. 

XVII.  Am  7.  April  1739  ift  zu  Ehren  des  Herrn  Burgermeiftcr  vun  Oaupp  nnd  de» 
Herrn  Spitalpflegers  von  Hillem  von  14  Perfonen  gegeben  worden:  der  König  von  Pcrfien, 
wobei  zwei   Iingende   Perfonen   mitfpielten.    Dem   Stück   felbft  folgte   ein   Nachfpiel   von  den 


!p:5PiS 


42  Ofterdinger 

irrenden  Liebesweibern,  mit  10  Perfonen.   Dasfelbe  fclieint  eine  Lokalpoffe  mit  Anfpielung 
auf  BIberacher  Gefchichten  zu  fein. 

XVIII.  Auf  Weilinachten  1739  und  Lichtmeß  1740  wurde  Laurentius  von  23 
Perfonen  gegeben. 

XIX.  Auf  Faftnacht  1740  wurde  das  letzte  Stück  unter  Adaras  Direktion  dreimal 
gegeben,  nemlich  das  gräßliche  Stück  Titus  Andronicus.  Zur  Beruhigung  des  Publikums 
folgte  das  Nachfpiel  der  Nafcntanz. 

III.  Gefchichte  der  evangelifchen  bargerlichen  Komödiantengefelffchaft  unter  der  Direktion  des  Herrn 

von  LSwen  in  den  Jahren  1740—1748. 

Bald  nach  Adams  Hinfeheiden  wurde  von  der  «.Compagnie**  Leo  von  Löwen  als 
Direktor  erbeten  und  vom  Senat  evangelifchen  Antheils  beftätigt.  Die  alten  Statuten  blieben 
beftehen,  dagegen  waren  durch  die  Zeiten  neue  Zufätze  und  zum  Theil  eine  neue  Redaktion  der- 
felben  nöthig  geworden,  welche  aber  erft  am  7.  Nov.  1747  endgiltig  feftgefetzt  wurden.  Der 
Aufwand  war  jetzt  nemlich,  was  Dekoration  und  Garderobe  anbelangt,  ein  ganz  anderer  ge- 
worden, fo  daß  entweder  fchon  damals  die  Gefellfchaft  Schulden  hatte,  oder  folche  in  Ausficht 
ftanden;  daher  mußte  ftlr  eine  belfere  Finanzwirthfchaft  geforgt  werden,  welche  die  Einnahmen 
und  Ausgaben  genau  kontrolirte  und  welche  für  die  Schulden  einen  Tilgungsplan  feftzuftellen 
hatte.  Man  hatte  auf  diefe  Art  eine  größere  Anzahl  von  Beamten  nöthig  und  fetzte  deswegen 
einen  lebenslänglichen  Direktor,  einen  Kondirektor  oder  erften  Vorfteher,  zwei  weitere  Vorfteher 
und  einen  Buchhalter  ein.  Der  Direktor  war  der  eigentliche  Intendant,  der  erfte  Vorfteher  deffen 
Stellvertreter,  zugleich  aber  der  RegilTeur;  die  jährlich  neu  gewählten  VorAeher  hatten  das  Kaffen- 
wefen  unter  fich,  und  der  Buchhalter  mußte  alle  einzelnen  Verhandlungen  zu  Protokoll  bringen 
und  dem  Direktor  alle  Vorkommnilfe  mittheilen. 

In  diefcr  Periode  wurden  zwar  auch  noch  viele  Stücke  aus  der  heiligen  Gefchichte 
gegeben,  doch  waren  die  meiften  Stücke  der  Profangcfchichte  entnommen,  in  denen  aber  häufig 
recht  viele  Anfpielungcn  auf  Stellen  des  alten  Teftamentes  vorkamen. 

Die  Mufik  fieng  an  eine  größere  Rolle  zu  fpielen,  anfangs  noch  fehr  befcheiden,  nahm 
aber  mit  jedem  Jahr  an  Bedeutung  zu.  Zuerft  beftand  fie  in  einem  Duett,  das  nach  der  Mufik 
im  Orchefter  von  zwei  Männern  vor  dem  Prolog  gefungen  wurde;  fpäter  wurden  zwifchen  den 
einzelnen  Akten  Duette  aufgeführt  und  zuletzt  am  Anfang  oder  Ende  eine  Art  Singfpiel  gegeben. 

Im  Prolog  traten  meiftens  allegorifche  oder  roythologifche  Figuren  auf.  Ein  Nachfpiel 
folgte  jeder  Tragödie.  Da  aber  in  denfelben  häufig  Anfpielungen  auf  Biberacher  Perfönlichkeiten 
vorkamen  und  der  Humor  manchmal  etwas  zu  derb  war,  fo  wurde  ein  befonderer  Zufatz  zu  den 
Statuten  gemacht,  lautend:  „Auch  foUen  um  Chriftlichen  Ehrbarkeit  willen  alle  ärgerliche  Nach- 
fpiel e  fo  viel  möglich  unterlaflen  werden.  Solte  es  aber  der  Zeit  und  Etwan  das  Stück  nicht 
zulaflcn,  Solche  gar  auffzuheben  und  abzuthun,  fo  Sollen  folche  fo  eingerichtet  werden,  daß  rie 
nicht  wieder  die  Ehre  Gottes,  noch  zum  Aergernis  des  Nächften  gereichen.  Sondern  alle  grobe 
Zotten,  Poßen,  flindliche  und  Pafquillantifche  Reden,  freche  oder  unerlaubte  Aufzug  in  Kleidern 
gänzlich  abgefchaffet  bleiben;  So  fich  aber  Einer  diß  fahls  verfehlen  folte,  fo  folle  er  nach  Be- 
finden darum  zur  gebührenden  Straff  gezogen  werden**. 

Eine  eigenthümliche  Beftimmung,  welche  damals  gegeben  wurde,  ift  folgende:  „Weilen 
dann  nun  die  Gefellfchaft  von  vielen  Jahren  her,  mit  Höchftem  Schaden  und  noch  Theilweiß  er- 
fahren müßen,  daß  zwei  Wirth  welche  als  Gefellfchafter  in  der  Compagnie  ftehen,  viellen  Ver- 
druß, Uneinigkeit  und  Zwytracht,  auch  fogar  Theilungen  und  Spaltungen  verurfacht  haben,  dan 
fobald  fich  in  der  Compagnie  nur  das  Geringfte  ayßert  oder  zeiget,  fo  hängen  fich  fogleich  an 
einen  Wirth  Einige,  welche  des  Andern  Gegentheil  und  Feinde  Außmachen  und  auff  dieße  Arth 
aus  einer  friedlichen,  zwey  feindfeelige  Gefellfchaften  erwachßen,  deßwegen  ift  vor  Gut  und 
Nützlich  angefehen  worden,  nicht  leichtlich  zwey  Wirthe  auffznnehraen,  außer  Verficherung,  daß 
Rq  fich  wohl  miteinander  würden  Betragen  können,  und  wäre  Wechßelsweyß  der  Jahrestag  bey 
Ihnen  zu  halten.  Außer  diefem  aber  Jedem  frey  ftehen  folle,  zu  diefem  oder  jenem  auff  einen 
Trunck  zu  gehen.** 

Die  bedeutendfte  Neuerung  in  diefer  Periode  ift,  daß  Stücke  aufgeführt  wurden,  in 
welchen  mehr  Frauenrollen  als  früher  vorkamen,  welche  Anfangs  nur  zum  kleinen  Theil,  beim 
Schluß  diefer  Periode -aber  alle  von  Frauenzimmern  gegeben  wurden. 

Aber  noch  in  einer  andern  Beziehung  ift  die  Zeit,  in  welcher  Löwen  Direktor  des 
Theaters  war,  merkwürdig.  Um  immer  eine  gehörige  Auswahl  von  TheaterftOcken  zu  haben, 
wurde  fchon  von  Adam  darauf  gefehen,  daß  eine  Theaterbibliothek  angelegt  werde,   wozu  er 


Gefohichte  des  Theaters  in  Biberach.  43 

felbft  mehrere  Gefohenke  machte.  Diefe  wnrde  unter  Löwen  fehr  vermehrt,  theils  mit  gedruckten 
Schaufpieleny  theils  durch  Abfcbriften,  wozu  noch  eine  Sammlung  von  Mnükalten  kam.  Manelje 
Schaufpiele,  welche  fich  aber  in  der  Bibliothek  fanden,  konnten  nicht  gegeben  wer  Jen  ^  weil  fio 
entweder  zu  altmodifch  waren,  oder  weil  iie  aus  irgend  einem  Grund  für  daa  Biberficher  Theater 
nicht  als  palTend  gefunden  wurden.  Deswegen  hatte  fchon  Adam  an  manclicn  Stficki^n  Aender- 
nngen  gemacht,  fo  daß  fie  dann  gegeben  werden  konnten,  unter  Löwens  Direktion  fant]  fieh  aber 
ein  Mann,  welcher  filr  das  Biberacher  Theater  neue  Stücke  fchiieb,  oder  .-vlte  Siücke,  welche 
ihren  ürfprung  von  den  englifchen  oder  holländifchen  Komödianten  hatten,  iiuiarbeitete-  Diefer 
war  Johann  Martin  Elauflügcl,  Maler  und  Bürger  in  Biberaeh,  Er  war  in  diö 
Kompagnie  aufgenommen  den  11.  Jan.  1730.  Im  Jahr  1743  am  13.  Jan.  wurrie  er  von  der  ge- 
fammten  Kompagnie  zum  Buchhalter  erwählt.  Im  Jahr  1753  trat  er  ans  der  Coiniiagnie;  im 
folgenden  wieder  ein  und  wurde  zum  Infpektor  erwählt,  mit  dem  Rang  nacli  dem  fUtefteD  Vor- 
fteher,  and  mit  der  Beftiromung,  daß  er  nicht  alle  Jahre  neu  gewählt  und  nieht  mit  andern 
Aemtern  belaftet  werden  dürfe.  Im  Jahr  1759  verlangte  er  feine  EntlalTung,  welche  er  auch  erhielt 
Im  Jahr  1748  legte  Leo  von  Löwen  das  Direktorium  nieder,  was  er  mit  dem  BewiiGt- 
fein  thun  konnte,  daß  die  Gefellfchaft  und  das  Theater  unter  ihm  fich  fehr  ^'eholien  hatte ^  wms 
am*  befteii  aus  nachfolgendem  Verzeichnis  der  aufgeführten  Schaufpiele  erilchtliidi  IJt. 

1.  Am  26.  und  28.  Dez.  1740  und  am  2.  und  6.  Jan.  1741  wurtle  g^egeben  der  von 
Gott  geliebte  und  von  dem  Teufel  verführte,  endlich  aber  zu  Gott  wieder  be- 
kehrte Lybertinus,  mit  einem  Prolog,  welcher  von  9  Perfonen  aufgeführt  wurde,  unter  dcnon 
2  Engel,  Charon,  Pluto,  die  Barmherzigkeit,  Feuer,  WalTer,  Luft  nnd  Enlij  eirehcirien.  Das 
Hauptftück  erforderte  27  Perfonen,  worunter  zwei  Sänger.  Die  wenigen  l^Vauenrtilltn  wurden 
von  Männern  gegeben. 

Der  Prolog  und  das  Stück  felbft  ift  von  Klaüflügel  (wie  es  in  den  Akten  beifit)  kom* 
penirt  worden,  wofür  er  von  der  Kompagnie  1  fl.  30  kr.  Honorar  erhielt. 

2.  Am  2.,  14.  und  16.  Febr.  1741  ift  gefpielt  der  Königliche  Mahler,  mit  22  Per- 
fonen, unter  denen  vor  dem  Aktus  zwei  Singende  auftreten.  Diefes  Seh;uii']u^d  ift  von  Klau- 
flügel nach  einem  altem  Stück  bearbeitet  und  hatte  Heben  Frauenrollen,  wuvun  lechs  von 
Männern  gefpielt,  die  liebte  aber,  die  Prinzeflin  Siphra,  zum  crftenmal  von  isinem  Frauenziujracr 
gegeben  wurde,  nemlich  von  der  Jungfrau  Regine  Xeller. 

3.  Am  15.  Auguft  1741  ift  zum  Hochzeitlichen  Ehrenfeft  des  Herru  Uirektorjs  Leo  von 
Löwen  von  22  Perfonen  gegeben  worden:  der  verfolgte  David.  In  diei'em  StHek  kommen 
zwei  Prinzeffinnen  vor,  welche  aber  von  Männern  dargeftellt  wurden. 

4.  Am  24.  Dezember  1741  wurde  aufgeführt :  d  i  e  Re i f  e  z  w ei  e  r  B  r  ü  d e  r  n  a e h  d  c r 
ewigen  Seligkeit,  das  Stück  hat  25  Perfonen,  worunter  keine  Frauenroi leu,  dagegen  erfehienen 
Lucifer,  Satan,  Beliall,  Voluptas,  der  Todt,  die  göttliche  Rache,  Engel  tujd  ein  Studeut.  Als 
Verfaffer  diefes  Stückes  wird  Klauflügel  angegeben,  welcher  dafiir  3  fl.  Honorar  von  der  Kom- 
pagnie erhielt. 

5.  An  Weihnachten  1742  wurde  von  13  Perfonen  Bertulfus  und  Ansberta  mit 
einem  Nachfpiel  von  dem  alten  Kaminfeger  aufgeführt.  Die  Frau i'n rollen  wurden  alle 
von  Männern  gefpielt. 

6.  An  Lichtmeß  und  Faftnacht  1743  ift  gegeben  worden  die  verliebte  Marginia, 
mit  einem  Nachfpiel,  bei  erfterm  fpielten  17  und  bei  letzterm  11  Perfonin,  iJie  Frauenrollen 
wurden  durch  Männer  dargeftellt. 

7.  Am  26.  nnd  28.  Dezember  1743  und  am  16.  und  20.  Januar  1744  ift  von  43  Perfonen, 
worunter  zwei  fingende  Engel,  gegeben  worden  die  Komödie  von  dem  Mann  Gottea  Mofe.  Diu 
meiften  Frauenrollen  wurden  von  Männern  gefpielt,  nur  Jungfer  Regina  Xeller  ftellte  die  Sara 
und  Jungfer  Juliana  Xeller  die  Miriam  und  Providentia  vor.  Der  Verfa/Tor  diefL'S  Stile kes  ift 
Klauflügel  und  erhielt  dafür  von  der  Gefellfchaft  3  fl.  Honorar. 

8.  Am  18.,  20.  und  25.  Februar  1744  wurde  von  20  Perfonen  gegeben:  die  keufcho 
und  großmüthige  Selbftmörderin  Lucretia.  In  diefem  Stück  kommen  \ ier  Frauenrollcn 
vor,  worunter  die  Hauptrollen  (die  der  Lucretia,  Cornelia  und  Valeria)  Viku  Mänuern  und  nur 
eine  Nebenrolle  von  Regina  Xeller  gegeben  wurde. 

Bei  den  beiden  letztern  Aufführungen  diefes  Stückes  folgte  ein  Naclifiiiel  dvr  mufika- 
lifche  Ulle,  wobei  fechs  Perfonen  zu  fpielen  hatten. 

9.  Am  26.  und  28.  Dezember  1744,  und  am  l.und  6.  Januar  und  wieder  airi  2,  Februar  1740^ 
alfo  im  ganzen  fünf  mal  hintereinander,  wurde  der  Bethlehem if che  Kindermord  gegeben, 
Diefes  Stück  ift  von  Klauflügel,  welcher  von  der  Kompagnie  dafür  als  Honorar  d  fl.  bekam.  Es 
unterfcheidet  üch  von  feinen  früheren  Tragödien  dadurch,  daß  die  Muiik  einen  großen  Thdl  darin 


44  Oftordinger,  Gefchichte  des  Theaters  in  Biberach. 

einnimmt:  03  fpieltcn  25  Perfonen,  wozu  noch  13  iingende  Perfoncn  kamen.  Die  meiften  Fraiien- 
rolfen^  wie  die  Maria,  Sara,  Hagar  und  Rebecca  wurden  von  Männern  gegeben.  Nur  die  Salome 
gab  Regina  Xeller  Das  Kind  Jefus  wurde  von  einem  vierteljährigen  Knaben ,  Namens  Georg 
Dollinger,  dargcfteilt. 

Die  Jufiana  Xeller  hatte  unter  den  Singenden  zwei  Eol]cn:die  göttliche  Liebe  und  die 
Gerechtigkeit, 

10.  Am  2.  und  4.  März  1745  wurde  gegeben  der  verwirrte  Sicilianifche  Hof  oder 
der  König  Karl,  Auch  diefcs  Stück  ift  von  Klauflügel  neu  „komponiert";  er  erhielt  dafür 
2  A.  Es  kommen  in  diefem  Stück  drei  Frauenrollen  vor,  wovon  eine  von  der  Regina  Xeller 
gcgebttu  wiirdti.    Unter  den  Perfonen  waren  diesmal  nur  zwei  Singende. 

11.  Am  12.  Auguft  1745  ift  auf  „das  von  Hiller-  und  Gutermann ifches  Hochzeitliche 
Ehrenfeft  agirt"  worden:  die  unterdrückte  und  wieder  erhöhte  ünfchuld  oder  die 
tri umpbir ende  getreue  Liebe".  Diefes  Stück  wurde  für  diefen  Ehrentag  von  Klanflügel 
verfaJlf,  wofür  er  von  der  Kompagnie  3  fl.  Honorar  erhielt. 

Das  Stück  begann  mit  einer  Art  Singfpiel  (^mufikalifcher  Spart"),  in  welchem  folgende 
Perfonen  vorkommen,  Jupiter,  Pluto,  ünfchuld,  Neid,  Miflgunft,  Gerechtigkeit,  Vergnügung,  Ehre. 
Dann  folgte  das  eigentliche  Schaufpiel,  das  Perfonen  aus  gar  verfchiedenen  Zeiten  und'  fehr  ver- 
fchiedenen  Nationalitäten  bringt,  fo  daß  diefelben  aufgeführt  werden  feilen:  Policarpns,  König  in 
Albanien;  (jefimund  und  Hircan,  zwei  Königliche  Prinzen,  Hillibel,  Herzog  von  Sufiane. 
Polixena,  Gefimunda  Gemahlin.  Selimor  ein  Prinz,  Agabia;  eine  Prinzeflin;  Ifmenie,  Gefimunds 
Tochter;  Ginan  und  Amet,  zwei  albanifche  Räthe;  Kamille;  Achmet  ein  Edelknab,  Tankredo 
Sarrontifcher  PrinK.  Don  Quichotte,  ein  närrifcher  Ritter.  Sanchopanza,  fein  Diener;  2  Priefter; 
Brungafte»  ein  Bauer,  Theophraftus,  ein  Doktor;  Kupido;  Ziegenbein,  ein  Kaminfeger;  Treumle, 
ein  Baaren'Mfldle^ 

Die  Frauenrollen  wurden  von  Frauenzimmern  gegeben,  mit  Ausnahme  der  Bäurin  Kadmura, 
welche  ein  Mann  gab*  Dann  fpielten  dabei  zwei  Liebhaber,  welche  nicht  zu  der  Gefellfchaft  gehörten, 
nomltch  Friedrich  Mayer,  der  bei  der  Kanzlei  angeftellt  war,  und  ein  Patricier,  Herr  Juftinus 
Heinrich  von  Hilfeni,  welcher  fpäter  lieh  um  die  Gefellfchaft  als  ihr  Direktor  Verdienfte  erwarb. 
Derfelbe  trat  als  der  Prinz  Salimor  und  als  Kupido  auf. 

12.  Am  27.  und  28.  Dezember  1745  und  am  6.  Januar  1746  wurde  der  Fall  des 
Menfchen  gegeben,  welches  ftark  an  die  Myfterien  erinnert.  Die  Perfonen  find:  der  Menfch, 
Gott}  Gehorfam,  %wci  Engel,  Chriftus,  Barmherzigkeit,  Mofes,  die  Sünde,  das  GewilTen,  der  Zorn 
Gottes,  der  Ungehorfam,  die  Vernunft,  Lucifer,  Satan,  Belial,  die  Gottfeligkeit,  der  Tod. 

13.  Am  2-,  22.  und  24.  Februar  1746  wurde  wieder  das  Stück  von  Klauflügel:  die 
unterdrückte  und  wieder  erhöhte  Ünfchuld  gegeben.  Der  muHkalifche  Theil  war  der- 
felbe  wie  früher,  das  eigentliche  Schanfpiel  aber  wurde  verändert,  namentlich  wurde  Don  Quich- 
otte, Sanehopanfa,  der  Kaminfeger  Ziegenbein  weggelaffen.  Dagegen  wurde  ein  Nachfplel  nem- 
lich  Jean  Heim  vom  7  Perfonen  beigefügt. 

14.  Am  26.  und  28.  Dezember  1746  und  am  2.  und  6.  Januar  1747  ift  gegeben  worden: 
der  dnreh  die  fchlechte  Mutterzucht  zur  Hölle  verdammte  Graf  Antipas.  Das 
8tflck  ifl  wieder  von  Klauflügel  verfaßt,  wofür  er  von  der  Gefellfchaft  vier  Gulden  und  fünfzehn 
Kreuzer  Honorar  erhielt.  Eine  Art  Singfpiel  von  8  Perfonen  gieng  dem  Schaufpiel  voraus,  in 
welchem  Chriftim,  ein  Pharifaer  und  Schriftgelehrter  vorkommen.  Im  Schaufpiel  fpielten  18  Per- 
fonen,   Alle  weiblitbe  Rollen  wurden  von  Frauenzimmern  gegeben. 

15.  Am  2.,  9.,  14.  und  15.  Februar  1747  ift  von  20  Perfonen  die  aegyptifche 
Olympia  gegeben  worden,  der  ein  Singfpiel  Andromeda  vorausgieng.  Ein  Nachfpiel  von 
9  Perfonen  folgte,  nemlich  von  des  Harlequins  fingendem  Kind.  Die  weiblichen  Rollen 
wurdei  alle  von  Frauenzimmern  gegeben. 

16.  Am  2ik  und  28.  Dezember  1747  und  am  1.  und  6.  Januar  1748  wurde  die  afiatifche 
Banifa  von  *29  Perfonen  aufgeführt.  Diefem  Schaufpiel  gieng  bei  zwei  Aufführungen  das  Sing- 
fpiel Androinetia  voran. 

17.  Am  2,,  5.,  22.  und  27.  Februar  1748  wurde  gegeben  der  Erzzauberer  D.  Johann 
Faaftns  in  einer  Bearbeitung  von  Klauflügel,  für  die  er  von  der  Gefellfchaft  4  Gulden  Honorar 
erhielt  Das  Trauerfpiel  Johannes  Fauft  ift  wohl  ein  urdeutfehes,  kam  aber  während  des 
30  jährigen  Krieges  auf  das  englil che  Theater  und  wurde  durch  englifche  und  holländifche  Komö- 
dianten wieder  nach  Deutfchland  gebracht.  Der  Bearbeitung  diefes  Stückes  von  Klauflügel  mag 
allo  ein  englifches  oder  holländifches  Schaufpiel  zu  Grunde  gelegt  fein,  wie  man  aus  manchen 
Perfonen^  wie  der  Pickelhäring  und  der  ftinkende  Tabak,  erfehen  kann.  Die  Perfonen,  welche 
hier  anftroLüD,  find :  Dr.  Johannes  Fauft us;  Wagner,  defl'en  Famulus ;  Theophilus ;  Johannes ; 


^■T 


Sitzungsberichte.    Bitte.  45 

drei  Baronen;  Reinliardus ;  Heribertus;  Maximilianus;  Sebaftian;  Florius;  ein  SchwarzkÜnXtler; 
zwei  Diener;  ein  Nachbar;  ein  Wirth;  der  Pickelhäring;  Fritz;  Fratz;  zwei  Engel;  Helena 
(von.  Jungfrau  Regina  Xeller  gegeben);  Veitel;  Lucifer;  Mephiftopliole;  Vizlebuzle;  ftink- 
ender  Tabak.  (FortfctÄung  folgt) 


Sitzungsberichte.  « 

Sitzung  vom  5,  Januar  1883.  Nachdem  Dr.  Leube  einige  Goldmflnzen^  die  in  Ber- 
maringen  gefunden  worden,  vorgezeigt  hatte,  fprachen  der  Vorftand  Bazing  über  flen  Ortauameu 
Stein ,  Kaüier  Kornbeck  über  das  Landgericht  im  Stadelhof  in  Ulm  und  Konfervator  Bach  über 
Oefen  und  ihre  Bedeutung  im  Mittelalter. 

Sitzung  vom  2.  Februar  1888.  Als  ordentliches  Mitglied  wird  aufgenommen  Ober- 
ftabsarzt  Dr.  Keifenegger  in  Neu-Ulm.  Ein  Steinbeil,  Gefchenk  des  Garnifonspfarrers  ßilfinger 
wird  vorgezeigt.  Der  KaiTier  Kornbeck  trügt  hierauf  die  Jahresrechnung  vor,  Hg  ergibt  einen 
günftigen  Stand  der  KalTe  und  es  wird  dem  KaiTier  unter  Worten  des  Danks  DL*charge  ertheilt. 
Sodann  hielt  Diakonus  Klemm  von  Geislingen  einen  Vortrag:  Münfterftudien. 

Sitzung  vom  2.  März  1883.  An  eingegangenen  Gefchenken  werden  vorgelegt:  von 
J.  G.  Goldfchmid  ein  Kriegsflegel,  aus  dem  Nachlaß  des  Rechtsanwaltes  Vogel  ein  Kaufbrief 
von  1732,  und  von  Pfarrer  Seuffer  in  Erfingen  Abfchriften  von  3  Urkunden  von  J384,  1387  u*  1412, 
Bibliothekar  Müller  erftattet  umfalTendeu  Bericht  über  die  literariichen  Einlaufe,  darauf  Tprieht 
Konfervator  Bach  über  Ulmifche  Bauwerke,  und  A.  Wechsler  berichtet  über  eine  zur  Sage  vom 
Rattenfänger  von  Hameln  aufgeftellte  neuere  Anficht. 


Bitte^  betreffend  die  Ortsgerchiehte  der  Bezirke  des  Donaxtkreires. 

Mein  Aufruf  zur  Mitwirkung  bei  dem  gemeinnützigen  Werk  der  neuen  Bezirks-  und 
Ortsbefchreibung  in  dem  vom  K.  ftatift.-topogr.  Bureau  herausgegebenen  Buch ;  „Das  Königreich 
Württemberg"  ift  auch  in  Oberfchwaben  nicht  wirkungslos  verhallt.  Ich  habe  vielmehr  gerade 
von  dorther  ganz  befonders  zahlreiche  und  werthvolle  Ergänzungen  und  Nachträge  zu  den  bis- 
herigen Oberamtsbefchreibungen  erhalten,  wofür  ich  vorläufig  auch  an  diefer  Stelle  herzlieben 
Dank  ausfpreche.  Aber  noch  zeigen  meine  Sammlungen  für  die  Oberämter  des  Donaukreifes, 
deren  Befchreibung  durch  Memminger  und  Genoflen  grölitentheils  40  bis  faft  60  Jahre  alt  Ift, 
bedauerliche  Lücken.  So  wende  ich  mich  auch  auf  diefem  Wege  nochmals  an  alle  Oerehiehto- 
freunde  in  den  erwähnten  Bezirken,  insbefondere  die  Herren  Geiftlichen,  mit  der  ergebcnUten 
Bitte,  was  fie  an  Berichtigungen  und  Ergänzungen  zu  den  betr.  Oberamtsbefchreibungen  geram- 
melt haben  oder  jetzt  beim  Durchgehen  derfelben  notiren  mögen,  mir  im  Laufe  der  nächften 
Monate  zur  Verwerthung  für  die  neue  Landesbefchreibung  gefälligft  zugehen  laiTcn  zu  wollen. 
Da  indeß,  wie  fich  immer  wieder  herausftellt,  unfere  Oberamtsbefchreibungen  leider  weit  nicht 
in  allen  Gemeinde-,  Pfarr-  und  Schul-Bibliotheken  fich  finden,  erlaube  ich  mir  für  diejenigen 
Herren,  welche,  von  diefer  Quelle  abfehend,  bemerkenswerthe  neuere  Data  aus  ihren  Orten 
(Kirchenbau,  Kirchenreftauration,  Schloßbau,  Denkmäler  etc.)  einzufenden  die  Güte  haben  wollen, 
das  Jahr  des  Erfcheinens  der  betr.  OA.Befchreibungen  als  den  terminus  a  quo  für  folcho  Ein- 
fendungen  aui  neuerer  Zeit  hier  beizufetzen.  Münfingen  1825.  Ehingen  1826.  Riedl Ingen  1827. 
Saulgau  1829.  Blaubeuren  1830.  Waldfee  1834.  Ulm  1836.  Ravensburg  1830.  BiUeracb  1837. 
Tettnang  1838.  Wangen  1841.  Kirchheim  1842.  Geislingen  1842.  Leutkireh  1843.  Gc&ppingen 
1844.    Laupheim  1856. 

K.  ftatift.-topogr.  Bureau,  20.  März  1883. 

J.  Hart  mann,  Prof. 


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WürtteBibergifclier  Älterthumsvereiri  iu  Stuttgart 


Ausgrabung  des  Bomertaftells  bei  Isny. 

Diefelbe  fand  auf  Staat^koften  ftatt  in  der  erften  Hälfte  des  Monats  September 
1882  unter  Leitung  des  Laiideskonfervators  und  des  Kuftos  der  K»  StaalsfamTnlung 
vaterländifcher  Älterthümer,  Diefes  Kaftell,  eines  von  den  kleineren,  liegt  eine  fchwachc 
halbe  Stunde  öftlich  der  Stadt  Isny  bei  dem  Weiler  Burgwang  auf  der  füg.  Betmauer  ^X 
einem  den  Blick  in  etwa  fieben  Thäler  eröffnenden,  fchon  von  Natur  leicht  zu  ver- 
theidigenden  Moränenhügel.  Nur  an  der  Sudfeite  muiSte  derfelbe  durch  einen  küuft- 
lichen  Graben  vom  übrigen  Erdreich  losgetrennt  werden,  fonft  zeigt  er  überall  natür- 
liche Steilränder,  denen  hJos  an  einigen  Stellen  noch  kündlich  nachgeholfen  werden 
mußte.  Gegen  Often  fällt  der  Hügel  gar  hoch  und  fchroff  in  das  Argenthai  ab,  und 
der  Fluß  fließt  unweit  des  Hügels  raufchend  dabin,  während  die  Nord-  und  Wellfeite 
urfprünglich  mit  Leichtigkeit  unter  Waller  gefetzt  werden  konnte.  Die  Höhe  des 
Hügels  über  der  Oftfeite,  d,  i.  der  Argenfeite,  beträgt  12—14  m,  Über  den  anderen 
Seiten  5—6  m.  Auf  diefem  fchon  durch  feine  HöhenverhältnilTe  beherrfchenden  Hügel 
wurde  das  Kartell,  der  natürlichen  Form  des  Hügels  fich  anpalTend,  in  länglichem  Fünfeck 
errichtet.  Die  längfte  Seite  gegen  Often,  gegen  die  Argen  bin,  inifit  83  m,  die  gegen 
Süden  51  m,  gegen  Weften  47,70  m,  gegen  Nordweft  33,  und  gegen  Norden  23  m, 
alfo  betrug  der  Umfang  der  Kaftellmauer  gegen  238  m.  An  der  am  nieiften  gefährdeten 
Südweftecke  trat  dann  ein  viereckiger  Thurm  von  etwa  4  V^  m  Seitenlange  fchinnend 
hinaus.  Die  ringsum  laufende  Mauer  hatte  die  bedeutende  Dicke  von  2  m,  Vor  der 
Mauer  zeigten  fich  Refte  eines  gemörtelten  Umganges,  der  ohne  Zweifel  an  der  Kante 
des  Hügels  durch  Pallifaden  gefchützt  und  umgeben  war.  Innerhalb  der  Ringmauer 
fanden  fich  keinerlei  Spuren  von  Mauerwerk,  dagegen  unweit  der  Mitte  der  Südfeite 
ein  5,70  m  tiefer,  oben  runder,  unten  quadratifcher  und  mit  Holzdielen  ausgefütterter 
Brunnenfehacht,  in  den  fich  von  Often  her  durch  einen  hölzernen  Deuchel  Wafler  er- 
goß. Die  Ringmauer  felbft  beftand  aus  Findlings-  oder  Tufffteinen  mit  viel  Mörtelj 
war  aber  nirgends  mehr  gut  erhalten,  au  verfchiedenen  Stellen  fogar  ganz  ausgebrochen. 
Am  höchlten  ftand  noch  der  Thurm  an  der  Südweftecke,  nämlich  noch  einige  Fuß  hoch. 
Im  Kaftell  fanden  wir  kaum  ein  paar  Siegelerdefcherben  und  unbedeutende  Eilenrefte, 
aber  ziemlich  viele  römifche  Kupfermünzen,  freilich  oftmals  bis  zur  Unkenntlichkeit 
verrofi:et. 

Nach  Beftimmung  derfelben  durch  den  Vorftand  der  k.  Staatsfammlung,  Herrn 
ProL  Dr-  Seyffer,  gehen  die  Typen  der  Reverfe  der  Münzen  nicht  über  250—260  n, 
Chr.  zurück  nud  lallen  vermuthen,  daß  die  Grundlage  des  Baues  aus  fpäter  Zeit,  aus 
der  Mitte  des  dritten  Jahrhunderts,  ftammt.  Befetzt  war  derfelbe  bis  Ende  des  4.  Jahr- 
hunderts- Die  L  kennthche  Münze  datirt  260—270,  die  letzte  364—378.  Die  be- 
ftimmbaren  Stücke  find:  Claudius  IL  (268—270),  Frobus  (276—282),  Theodora, 
zweite  Frau  des   Conftantius  Chlorus  (305—306),    Conftans  L  (337—350),  Valens 


')  Z ab I relebe  Betbau« r  =   Bethaus,   woraus  die  VolkBetymologie  Bctmauer  gemaeht 
hat,  in  der  Yorderfchweiz. 


Hochfteti^er,  Dia  Wandgemälde  der  Kirche  zu  Eeotfaeim  bei  Calw.  47 

(364 — 378),  Neben  dieren  Auffchluß  gebenden  Münzfunden  Ift  das  Isnyer  Kaftell 
höchft  Tvichtig  wegen  feiner  von  den  bisher  bei  uns  in  Württemberg  aufgedeckten  rani, 
KafteJlen  ftark  abweichendeu  Anlage.  Nehmen  wir  die  Limcskaftelle,  z.  B*  das  bei 
Mainbardt,  das  vor  einigen  Jahren  bekanntlich  gleichfalls  auf  Staatskoften  auf- 
gedeckt und  vernieflen  wurde,  fo  fpringt  der  Unterfchied  fofort  in  die  Angen.  Das 
Mainhardter  Kaftell  ift  bedeutend  größer,  hatte  193  m  äußere  Länge  bei  142  ra 
Breite  und  war  ganz  regelmäßig  angelegt^  mit  Eckthürmen  und  doppeltbürmigen 
Thoren  verfehen,  aber  leine  UmfalTungsniauer  1,20—1,25  m  breit,  wogegen  das  viel 
kleinere  bei  Isny  eine  Eingmaner  in  der  Dicke  von  2  m  befaß.  Im  Mainhardter 
Kaftell  lehote  lieh  die  ümfaflimgsmauer  als  Fntterniauer  an  einen  hinter  ihr  rings 
umlaufenden  Erdwall;  hier  am  Isnyer  Kaftell  ftand  die  Mauer  frei  und  hatte  vor  (Ich 
einen  gern  ort elten  Wandelgang.  Die  Mauer  am  Mainhardter  Kaftell  hatte  jedenfalls 
eine  befcheidene  Höhe,  die  am  Isnyer  kann  dagegen  ihrer  unteren  Dicke  nach  etwa 
auf  30  Fuß  angenommen  werden.  Die  Anlage  nähert  fich  fchon  ganz  merklich  dem 
mittelalterlichen  ßurgenfyftem,  wofelbft  eine  gewaltige  Bingmauer  alles  hoch  und 
drohend  umfchlofl,  wie  wir  z,  B.  an  dem  alten  Wafcherfcliloß  bei  Wäfchenbeuren  noch 
wohl  erhalten  fehen.  Innerhalb  des  Mainhardter  Kaftells  lagen  ferner  fteinerne  Bauten, 
be  fonders  das  Prätorium,  in  Isny  nichts  dergleichen.  Die  Mainhardter  Münzen  gehen 
nur  bis  Alesander  Severus  (222—234),  die  Isnyer  bis  Kaifer  Valens  (364-378);  letz- 
teres muß  alfo  etwa  150  Jahre  länger  von  den  Eömern  befetzt  gewefen  fein.  Es  war 
gewiß,  als  es  noch  wehrhaft  war,  außerordentlich  feft  In  feinem  Innern  wohnten  die 
Soldaten  wohl  unter  Zelten  oder  leichten  Bolzbaracken.  An  der  Südfeite  find  noch 
fcbwache  Spuren  eines  zweiten  Grabens* 

Das  fog.  Fi  f  eher  bauschen,  V^  Stunde  nordwefllich  der  Stadt  Isny,  ein 
dem  Isnyer  Kaftell  ähnUcher  verfchanzter  Moränenhügel ,  auch  auf  dem  linken  Ufer 
der  Argen  und  in  einer  Lage,  die  unter  Waffer  gefetzt  werden  konnte,  war  vielleicht 
auch  eine  römifehe  Anlage.  Ueberhanpt  ift  anzunehmen,  daß  die  Römer,  nachdem  fie 
fich  ans  dem  eigentlichen  Württemberg  zurückgezogen  und  den  Rhein  zur  Grenze 
gemacht  hatten,  die  Argenlinie  als  die  letzte  und  ftärkftc  Verbindungs-  und  Vertheidig- 
ungslinie  zwifchen  Bodenfee  und  Allgäuer  Alpen  noch  am  längften  fedliielten. 

£.  Paulus. 


Die  W^andgemillde  der  Eireli»  zu  Keotheim  tjei  Calw* 

Die  kleine  Kirche  ad  8.  Candiduin  im  NagQldtlml^  an  der  Straße  von  Calw  nach  Nagold 
gelegen  und  zum  Weiler  Kentlicira,  Parochie  Zavcirtem  gthörig,  birgt  einen  Hdebtliuin  von  aUen 
Wandgeuiälden.  Urrprünglicb  roraanifch^  hat  He  in  der  frühgothifchen  Zeit  VerSadernngen  erlitten, 
natnentlieh  uurde  das  Schiff  gegaii  Wefteii  beinahe  um  daa  Doppelte  verlängert  uad  im  Often  iltatt 
des  urrprUngUchen  Thurms  ein  Thurm  angebaut,  welcher  breiter  ifi,  als  das  Schiff.  Die  Länge 
de»  nrfprünglichen  Schiffs  beträgt  7,80  m,  die  Verlängerung  7,16  m,  alfo  die  ganze  Länge  nahezu 
15  m,    Die  Breite  des  *Sdiiffe8  beträgt  5,73  m.    Dagegen  ift  der  Thurnä  7,4Ü  m  breit. 

I.  Wandgemllde  im  Schiff» 

Wir  treten  von  der  Stldfeite  durch  den  kleinen  romanifchen  Eingang  mit  horizontalem 
Thürlturz  in  das  Schiff  ein  und  erbhcken  auf  der  uördlichen  Wand  2  Hoihen  von  Wandgemälden 
Über  einander-  Sie  reichen  in  der  Höhe  vom  Boden  nicht  ganz  bis  zn  '/a  der  Wandhöhe  und 
in  der  Länge  vom  Chor  etwas  über  Va  der  WandflUche,  Von  der  Uebertünchung,  welche  Iie 
früher  bedeckte,  wurden  He  1S40  he  frei  L  Die  Bilder  der  oberen  Reihe  ftellen  die  Leid  ensgefchi  cht  o 
bis  zur  Kreuztragung  dar,  in  der  nntern  Reihe  ift  die  Kreuztragung,  Grablegung  und  Äufer- 


48  Hoohftetter 

ftehung  gemalt.     Die  Felder,   durch  fchwarze  Linien  getrennt,  find  1,50  m  hoch  und  1,20  m 
breit,  in  der  untern.  Reihe  etwas  breiter.    Die  ganze  Ausdehnung  beträgt  etwa  10  m. 
Obere  Reihe:  Bild  1  ift  nicht  zu  erkennen. 

2.  Jefus  in  Gethfemane  mit  den  3  Jüngern,  Jefus  in  dunklem  Kleid  und  grünem  Oberkleid 
kniet  und  hält  die  Hände  betend  empor.  Er  ift,  wie  auch  auf  den  folgenden  Bildern,  ohne  Bart. 
Vor  ihm  fchlafen  rechts  die  3  Jünger,  zwei  mit  frauenartigem  Geficht  fitzen,  der  dritte  legt  feinen 
Kopf  in  den  Schooß  des  erften.  Von  oben  reicht  eine  Hand  einen  Gegenftand  herab,  der  aber 
nicht  zu  erkennen  ift. 

3.  Der  VeiTath.  Vom  Befchauer  aus  links  fteht  ein  Jünger  neben  Jefus,  rechts  zunächft 
Judas,  deHen  Geficht  gut  erhalten  ift,  dann  noch  ein  Kriegsknecht.  Jefus  felbft  legt  feine  linke 
Hand  auf  die  Bruft. 

4.  Jefus  vor  Pilatus.  Jefus,  beide  Hände  auf  der  Bruft,  mit  dem  Oberleib  etwas  zurück- 
gebogen, fteht  zwifchen  zwei  Kriegsknechten.  Rechts  fitzt  Pilatus  mit  fchuppigem  Panzer  auf 
einem  Stuhl. 

5.  Die  Verfpottung.  Jefus,  ein  wahres  Jammerbild,  beide  Hände  mit  der  flachen  Seite 
gegen  einander  haltend,  die  Vorderfüße  nach  Innen  gedreht,  flieht  zwifchen  zwei  Kriegsknechten. 
Der  eine  derfelben  gibt  ihm  einen  Fußtritt    Der  Fuß  ift  am  Knie  nach  unten  gebogen. 

6.  Die  Geißelung.  Links  fteht  ein  Kriegsknecht  mit  erhobener  Ruthe.  Der  Kriegsknecht 
rechts  ift  nicht  fo  deutlich.    Auffallend  find  bei  beiden  Kriegsknechten  die  fchlanken  Füße. 

7.  Die  Kreuztragung.  Jefus  hat  den  längeren  Kreuzbalken  vor  fich,  den  kürzeren 
hinter  dem  Rücken.    Hinter  ihm  geht  ein  Mann. 

8.  Zwei  Frauen.    Das  Uebrige  ift  nicht  zu  erkennen. 
Untere  Reihe:  Bild  9  ift  nicht  zu  erkennen. 

10.  Nur  der  Kopf  von  Jefus  und  eine  Perfon  vor  ihm,  welche  etwas  niederer  fteht  oder 
kniet,  ift  fichtbar. 

11.  Jefus  am  Kreuz.    Eine  Frau  umfaßt  das  Kreuz,  rechts  fteht  Johannes. 

12.  Kreuzabnahme.  Das  Kreuz  ift  frei.  Zwei  Perfonen  mit  Heiligenfeh  einen  halten 
Jefum  in  den  Armen. 

13.  Grablegung.  Jefus  ift  fchon  im  Grabe,  das  der  Länge  nach  gemalt  ift.  Der  Kopf 
von  Jefus  ift  noch  außerhalb  des  Grabes.  Hinter  dem  Grab  ftehen  3  Perfonen,  von  welchen  die 
gegen  unten  ftehende  ihre  beiden  Arme  jammernd  erhebt 

14.  Auferftehung.  Jefus  aus  dem  offenen  Grabe  auffteigend.  Zu  beiden  Seiten  je  ein 
anbetender  Engel.    Rechts  kommen  zwei  Frauen  zum  Grab. 

15.  Noch  übertüncht. 

Die  untere  Reihe  ift  fehr  verblaßt,  die  obere  ift  beffer  erhalten. 

Hotho  (Die  Malerfchule  Huberts  van  Eyck  nebft  deutfchen  Vorgängern  und  Zeitgenoffen) 
fagt  über  diefe  Wandgemälde :  Ihre  fchlanken  etwas  gefchwungenen  Figuren,  der  noch  treffliche 
Faltenwurf  bei  harmonifch  heller  Färbung,  hagere  Glieder,  Zeichnung  und  Stellung  der  fchmalen 
geradlinigen  Hände,  die  großen  Füße  und  die  zum  Theil  fcharfe  Bewegung,  überhaupt  die  Merkmale 
eines  verderbenden  älteren  und  noch  nicht  gefundeneu  neuen  Styls  deuten  auf  die  zweite  Hälfte 
des  13.  Jahrhunderts. 

üeber  der  Leidensgefchichte  lief  noch  eine  Reihe  von  Gemälden  hin,  welche  ohne 
Zweifel  die  Geburtsgefchichte  Jefu  darftellten.  Denn  das  erfte  Feld,  das  allein  aufgedeckt  ifl, 
gerade  an  der  Empore,  zeigt  uns  die  Verkündigung  der  Maria.  Der  Engel  ift  noch  gut  erhalten. 
Sein  Angeficht  ift  gegen  den  Befchauer  gerichtet,  feine  dunkelfarbigen  Flügel  ftehen  vertikal, 
wie  beim  deutfchen  Adler.  Die  rechte  Hand  ftreckt  er  gegen  Maria  aus,  die  linke  hält  ein  Spruch- 
band ohne  Schrift  Der  Kopf  der  Maria  ift  verblaßt,  das  grüne  Kleid  mit  dunklem  Oberkleid  ifl; 
noch  deutlich.  Zwifchen  dem  Engel  und  Maria  fteht  ein  Gefäß.  —  Zwifchen  diefer  obem  Reihe 
von  übertünchten  Gemälden  und  zwifchen  der  Leidensgefchichte  läuft  ein  Band  von  über  Eck 
geftellten  Vierecken,  welche  in  der  Diagonale  von  oben  nach  unten  getheilt,  halb  grün,  halb 
fchwarz  find  und  etwa  die  Größe  eines  Quartblattes  haben. 

2.  Wandgemälde  im  Chor. 

Vom  Schiff  treten  wir  durch  den  fpitzbogigen  Triumphbogen  in  den  Chor.  An  der 
1,16  m  breiten  Leibung  des  Triumphbogens  find  noch  Spuren  von  Gemälden.  Der  viereckige 
Chor  innerhalb  des  Thurmes  hat  ein  Tonnengewölbe  in  der  Achfe  des  Schiffes.  Er  mißt  im  Innern 
6  m  im  Quadrat  und  hat  gegen  Often  und  Süden  je  ein  länglich  viereckiges  Fenfter.  Der  ganze 
Chor  ift  mit  Wandgemälden  bedeckt  Die  oberen  Gemälde  im  Tonnengewölbe  find  übermalt  und 
daher  leicht  erkennbar,  haben  aber  durch  die  üebermalung  verloren,  fo  daß  ihr  Alter  nicht  ficher 


Die  Wandgemälde  der  Kirche  zu  Eentheim  bei  Calw.  49 

zu  beftimmen  ift.  Wilhelm  Lotz  (Eunft-Topograpbie  Deutfchlands)  fetzt  He  in  die  zweite  Haltte 
des  13.  Jahrhunderts.  Demnach  würden  fie  aus  derlelben  Zeit  ftammen,  wie  die  Le nie nsge feine lite 
im  Schiff,  —  Die  unteren  Gemcälde  an  den  vier  Wänden  des  Chors  find  fo  verblaßt^  daß  mao 
beim  erften  Anblick  kaum  Gemälde  erkennt  und  erft  nach  längerem  Betrachten  «!□  Vcrfr^ndnia 
davon  bekommt.    Diefe  werden  wohl  in  das  15.  Jahrhundert  gehören. 

Die  Gemälde  im  Tonnengewölbe  des  Chors. 

Im  Halbkreis  gegen  Often  ift  das  erfte  Opfer  gemalt.  Abel  und  Kaia  bringen  knieend 
dem  Herrn,  der  in  der  Mitte  zwifcben  beiden  thront,  ihre  Opfer  dar,  Abel  ein  Lamm,  Ki\\n  eine 
Garbe,  Abel  als  Jüngling  ohne  Bart,  Kain  mit  zweitheiligem  Bart,  in  weißem  Kleid  und  cait 
rothen,  langen  und  fpitzigen  Schuhen.  Hinter  jedem  Bruder  fteht  ein  Bäumchen  mit  3  Acftca^ 
Zwifchen  beiden  ift  Chrifius,  welcher  in  der  älteren  Zeit  an  der  Stelle  des  Vatera  {jeuuilt  ^vurde. 
Er  erhebt  die  Kechte  fegnend  gegen  Abel,  die  Linke  legt  er  auf  die  Bruft.  Es  ftellt  iliea  Gcuiuldo 
nicht,  wie  bisher*)  angenommen  wurde,  den  Täufer  Johannes  mit  dem  agnus  Dei  unti  Mo[{iB  mit 
den  Gefetztafeln  vor.  Das  Opfer  von  Abel  und  Kain  findet  fich  auch  fonft  in  iiluüirher  Weife, 
fo  als  Skulptur  an  der  Kanzel  zu  Wechfelburg  in  Sachfen.  Abel  in  Kentheim  iir  dem  Abel  in 
Wechfelburg  fehr  ähnlich.  (S.  das  Bild  von  Abel  in  Wechfelburg  bei  Lübke,  Kunrigcfchiehtc)» 
Im  Halbkreis  gegen  Weften,  alfo  über  dem  Triumphbogen  ift  die  Verkündig iiiif,^  der  Maria, 
Rechts  Maria  mit  dunklem  Oberkleid  und  gelbem  Unterkleid.  Der  Engel  fchwebt  von  Linka  fe't'gen 
Maria  hin  und  erhebt  den  Zeigfinger  der  rechten  Hand.  Beide  halten  ein  SprucblMTul,  aber  ohne 
Schrift;  diefe  fcheint  übermalt-    Hinter  Maria  und  dem  Engel  ift  je  ein  Bäumcheü  mit  3  Aelten. 

In  der  Wölbung  ift  das  Ende  der  Weltzeit  durch  den  thronenden  Chrirttis  auf  »loppeltem 
Regenbogen  (Hefekiel  1,  28)  dargeftellt.  Er  trägt  ein  weißes  Kleid  und  dunklen  Mmittl,  ivelehcr 
auf  den  Schultern  und  auf  den  Füßen  liegt.  Vom  Mund  oder  eigentlich  vom  Krtnznimbiis  gehen 
zwei  blaue  Schwerter  aus,  welche  auf  dem  grünblauen  Grund  nicht  ftark  hervortreten.  Da^ 
Schwert  gegen  die  Rechte  ift  etwas  kürzer,  als  gegen  die  Linke.  Es  wäre  möglicli^  daK  ui  fprUng- 
lieh  ein  Lilienftengel  nach  der  Rechten  des  Herrn  ausgieng,  wie  fonft  bei  dem  UiroiKMidtiii 
Chriftus,  fo  z.  B.  auf  einem  Wandgemälde,  das  früher  in  der  Kapelle  zu  Wiirzbaeh  unweft 
Kentheim  war  und  in  einer  Photographie  erhalten  ift  Aus  dem  Lilienftengel  kfiniite  bei  der 
Uebermalung  ein  Schwert  geworden  fein.  Die  rechte  Hand  ift  zum  Segnen  erhoben  ^  die  Hnke 
ift  unter  dem  Handgelenk  etwas  gegen  den  Leib  zurückgebogen,  wie  abwehrend-  Das  Geficlit 
mit  blondem  Haar  und  zweitheiligem  Bart  ift  ziemlich  verblaßt.  Das  ganze  Bild  wird  von  einem 
großen  Medaillon  umrahmt.  Auf  den  vier  Ecken  des  Gewölbes  find  in  kleinen  Medaillons  die 
vier  Symbole  der  Evangeliften,  je  mit  einem  Spruchband,  aber  ohne  Schrift.  Der  En^el  in  der 
nidweftlichen  Ecke  ift  fehr  fchlank  und  fcheint  zu  knieen.  Er  hat  ein  weißes  Kleid  mit  farbigen 
Querftreifen,  zwifchen  welchen  runde  Flecken,  wie  Augen  gemalt  find.  In  der  rüdöftiieheu  Eeko 
ift  der  Löwe,  in  der  nordöftlichen  der  Adler,  in  der  nordweftlichen  der  Stier. 

Die  Gemälde  im  Chorquadrat. 

Die  fehr  verblaßten  Gemälde  find  der  Kirchengefchichte  entnommen.  Auf  der  tiilrd- 
lichen  Wand  find  3  Bilder,  welche  fich  auf  den  h.  Georg  beziehen.  Im  erften  Feld  über  der 
fpitzbogigen  Sakrifteithüre  ift  eine  Mauer  mit  einem  Eingang,  an  welchem  2  Säulen  Itolien.  Vor 
dem  Eingang  fteht  eine  Perfon  mit  einer  Krone.  Das  zweite  Feld  zeigt  den  Kampf  mit  dem 
Drachen.  In  der  Mitte  der  h.  Georg  auf  weißem  Pferd,  links  oben  ein  Engel,  welcher  etwas  in 
der  Hand  hält,  wahrfcheinlich  den  Helm.  Rechts  oben  die  Königstochter.  Im  dritttjn  Feld  Hebt 
man  ein  großes  Rad,  auf  welches  ein  Mann  geflochten  ift,  mit  dem  Rücken  auf  tiem  liodeu.  Es 
ift  der  h.  Georg,  der  in  ähnlicher  Weife  an  der  Georgenkirche  zu  Tübingen  in  Stein  aufgehauen 
ift  Rechts  fteht  ein  Mann  mit  langen  fpitzigen  Schnabelfchuhen.  Ueber  diefeni  Feld  Ift  eine 
Spur  von  Minuskelfchrift,  davon  noch  gelefen  werden  kann:  „und  mar".  .  .  Es  mag  alfo  ge- 
heißen  haben:  kämpf  und  marter. 

Auf  der  öftlichen  Wand  find  2  Felder,  zwifchen  welchen  das  Fenfter  in  der  Mitte  ift. 
Auf  dem  erften  Feld  ift  ganz  verblaßt  eine  Perfon,  welche  etwas  zu  tragen  fehr  int,  oder  in  ge- 
beugter, betender  Stellung  dafteht.  Das  zweite  Feld  zeigt  4  Perfonen:  rechts  ein  Brfchof  mit 
blauem  Unterkleid  und  gelbem  Oberkleid.  Er  kniet  und  hält  fich  mit  feiner  linken  Hand  un 
feinem  Bifchofsftab.  Die  zweite  Perfon  fteht  neben  dem  Bifchof  und  fcheint  die  2  wcitereti 
Perfonen  von  dem  Bifchof  zurückzuhalten.     Diefe  zwei  mit  langen  fpitzigen  Selmhcn  fehreiteü 


^)  Sendfehreiben  von  Grüneifen  an  Kugler.  Kunftbl.  1840. 
WOrttomb.  Vierteljahrshefte  1883. 


50  Hochftetter,  Die  Wandgemälde  der  Kirche  zu  Eentbeim  bei  Calw. 

gegen  den  Bifchof  heran,  der  vordere  mit  einem  häßlichen  Gefleht,  der  hintere  eine  Lanze  in 
der  rechten  Hand  haltend. 

Auf  der  lüdlichen  Wand  Hnd  ebenfalls  zwei  Felder  und  dazwifchen  das  Feofter.  Das 
erfte  Feld  gehört  zu  dem  vorigen  Bilde  und  zeigt  die  Ermordung  des  Bifchofs.  Diefer  liegt  am 
Boden.  Seine  mehr  In  die  Breite  als  in  die  Höhe  gehende  Bifchofsmatze,  fowie  fein  Geficht 
find  leicht  zu  erkennen.  Ein  Mann  mit  einem  Hut  fteht'ihra  gegenüber  und  fticht  mit  einer 
Lanze  gegen  den  Hals  des  Bifchofs.  Diefer  erhebt  den  Zeigfinger  der  linken  Hand  gegen  feinen 
Mörder.  Zwifchcn  beiden  Und  2  Perfonen,  die  eine  weist  mit  der  linken  Hand  warnend  nach 
oben  und  fucht  mit  der  rechten  Hand  die  Lanze  zurfickzuhalten.  Die  andere  Perfon  mit  häß- 
lichem Geücht  fcheint  Freude  an  dem  Tod  des  Bifchofs  zu  haben.  Zu  den  Häupten  des  Bifchofs 
fteht  noch  eine  Perfon.  Wer  ift  wohl  diefer  Bifchof?  Köunte  es  Bifchof  Adalbert  von  Prag 
fein,  welcher  997  in  Preußen  durch  einen  Lanzenftich  den  Märtyrertod  erlitt?  —  Das  zweite 
Feld  auf  der  Südfeite  zeigt  die  Kreuzigung  einer  Jungfrau.  Sie  hängt  mit  ausgefpannten  Armen 
an  einem  Galgen  und  ift  von  den  Lenden  herab  mit  einem  Tuch  bekleidet  Außerhalb  des 
Galgens,  gegen  den  Triumphbogen,  fteht  ein  Mann  mit  einer  Krone  auf  dem  Haupt  und  mit 
blauem  Gewand.  Er  deutet  mit  der  Rechten  nach  der  Jungfrau;  die  Linke  legt  er  auf  die 
Bruft,  wie  überrafcht  von  dem  Anblick.  Innerhalb  des  Galgens  fteht  links  ein  Mann,  der  feine 
Hände  wie  anbetend  gegen  die  Jungfrau  erhebt.  Rechts  fchreitet  ein  Mann  von  der  Jungfrau 
weg  auf  den  König  zu,  blickt  aber  rückwärts  nach  der  Jungfrau.  Zu  diefem  Bild  gehört  viel- 
leicht das  weitere  Bild,  welches  auf  der  einen  Fenfterwandung  zu  fchen  ift  und  die  Enthauptung 
einer  Perfon  darzuftellen  fcheint.  Könnte  die  Jungfrau  vielleicht  die  h.  Margaretha  fein,  welche 
bei  der  zehnten  Chriftenverfolgung  unter  Diokletian  als  15 jährig  zuerft  an  einem  Galgen  auf- 
gehängt, aber  wieder  abgenommen  und  i][)liter  enthauptet  wurde?  Vielleicht  fteht  dies  Gemälde, 
wenn  es  die  h.  Margaretha  darftellt,  in  einem  Zufammenhang  mit  einem  Grabftein,  welcher  außen 
an  der  Südfeite  der  Kirche  lehnt.  In  der  Mitte  desfelben  ift  eine  Kunkel  mit  Spindel  eingehauen. 
Von  der  verwitterten  Minuskelfchrift  ift  nur  noch  lesbar:  anno  dom.  MCCCC  ....  obiit  margret 
Es  könnte  dies  eine  Burgfrau  von  Schloß  Zavelftein  gewcfen  fein. 

Auch  auf  der  Weftfeite  des  Chors  an  den  fchmalen  Seitenwänden  des  Triumphbogens 
find  Wandgemälde,  welche  aber  bis  jetzt  nicht  enträthfelt  find. 

3.   Wandgemälde  auf  der  AuBenfeite  der  Kirche. 

Stellen  wir  uns  vor  die  Sfldfeite  der  Kirche,  fo  fehen  wir  5  fchmale  Fenfterchen  ziem- 
lich nahe  am  Dach.  Die  3  erften  vom  Thurme  her  mit  Rundbogen  gehören  der  urfprünglichen 
Kirche  an;  unter  dem  mittleren  derfelben  ift  eine  eigenthümliche  viereckige  Oeffnung,  welche 
außen  0,4  m  im  Quadrat  mißt,  fich  nach  Innen  abfchrägt  und  mit  einer  Weite  von  0,15  m  durch 
die  Wand  hindurch  geht.  Im  Innern  ift  die  Oeffnung  durch  die  jetzt  dort  ftehende  Kanzel  ver- 
deckt Das  vierte  und  fUnfte  Fenfterchen. gehört  der  fpäteren  Verlängerug  der  Kirche  an.  üeber 
diefen  2  Fenfterchen  ift  der  Reft  einer  Umrißzeichnung  mit  rother  Farbe.  Sichtbar  ift  noch  ein 
Kopf  und  der  rechte  Arm,  welcher  einen  Mantel  auszubreiten  fcheint 

Auf  der  nördlichen  Außenfeite  der  Kirche,  gegen  die  Straße,  ift  nahe  am  Thnrm 
eine  Kreuzigung  Chrifti.  Zu  jeder  Seite  des  Kreuzes  ftehen  2  Perfonen.  Rechts  fteht  zunächft 
dem  Kreuze  eine  Perfon,  welche  fich  die  Thränen  abwifcht,  daneben  eine  andre  mit  großem 
Heiligenfchein,  wahrfcheinlich  Johannes.  Die  Perfonen  links  find  nicht  mehr  fo  deutlich.  Diefes 
Gemälde  mag  aus  dem  15.  Jahrhundert  ftaramen. 

Endlich  fehen  wir  auf  der  Nordfeite  der  Kirche  an  der  Sakriftei,  welche  an  den  Thurm 
angebaut  ift,  zwei  in  Stein  gehauene  Köpfe  an  den  beiden  Enden  des  Dachgefimfes.  Diefe,  fo- 
wie das  Kreuz  auf  dem  Giebel  des  Schiffs  bilden  den  einzigen  architektonifchen  Schmuck  des 
Kirchleins. 

Frickenhaufen.  E.  Hochftetter. 


Freiherr  Berehtold  von  Falkenftein,  Abt  von  St.  Gallen  1244—1272,  und  die 
naehweisllehen  Yerwandtrchaftsbeziehungen  desfelben. 

Von  G.  Meyer  von  Knonau,    ProfefTor  an   der  üniverfität  Zürich. 

In  der  Spezialdarftellung  des  Königreichs  Württemberg  vermißt  man  auf- 
falleudcr  Weife  an  der  in  Frage  kommenden  Stelle  bei  der  Auffährung  des  frei- 


^--  ^ 


Meyer  von  Knonau,  Freiherr  Berchtold  von  Falkenftein.  51 

herrlichen  Haufes  Falkenftein  im  Schwarzwald  die  Erwähnung  des  wahrfiilieiülich 
zumeift  hervorragenden  Gliedes  diefes  Gefchlechtes^,  und  fo  dürfte  wohl  hier  der 
Platz  fein,  auf  Berchtold,  den  Abt  von  St.  Gallen  im  13.  Jahrhundert,  nachdrück- 
licher hinzuweifen,  und  zwar  nicht  fo  fehr  auf  feine  Thätigkeit  in  St.  Gallen  — 
das  gehört  in  die  Geichichte  der  Gebiete,  die  nachher  zu  den  nordöftlicheii  Tbeilen 
der  fchweizerifchen  Eidgenoffenfchaft  zufammenwuchfen  — ,  fondern  auf  feine  Stell- 
ung zu  anderen  —  zumeift  fchwäbifchen  Adelshäufern.  Ein  ganzes  Syftem  ?er- 
wandtfchaftlicher  Beziehungen  zu  wichtigen  Dynaftengefchlechtern  lä£t  fleh  nemlich 
um  den  Abt  Berchtold,  als  Mittelpunkt  desfelben,  mit  urkundlichen  Beweifen  oder 
wenigftens  mit  nahezu  urkundlicher  Sicherheit  aufftellen. 

Die  noch  in  ihren  ßeften  impofante  Burg  Falkenftein  bei  Schramberg,  welche^ 
durch  ihre  Beftimmung  als  Zufluchtsort  des  Herzogs  Ernft  II.  1030,  fchon  weit 
früher  gefchichtlich  erkennbar  geworden  ift,  fteht  in  naher  Beziehung  zu  der  un- 
weit, nur  drei  Viertelftunden  fudlich,  auf  nunmehr  badifchem  Territorium,  gleichfalls 
in  anfehnlichen  Trümmern  liegenden  Burg  Ramftein.  Die  Falkenfteiner  fcheineo 
ein  Aft  des  Ramfteiner  Gefchlechts  gewefen  zu  fein;  denn  der  Widder  auf  drei  Hügeln 
im  Schilde,  das  Wappönbild  der  Falkenfteiner,  weist  deutlich  genug  auf  das  ftreit- 
bare  Thier  hin,  an  deffen  Namensbezeichnung  der  Name  der  Burg  Ramftein  anklingt ^). 
Außerdem  beweilen  eben  die  hier  nachher  noch  zu  beleuchtenden  Verwand tfchafts- 
verhältniffe  des  Abtes  Berchtold  diefe  nahen  Beziehungen  zwifchen  beiden  Burgen. 

Aus  einer  Jahrzeitftiftung  des  Abtes,  vom  12.  Juni  1257,  welche  wahrfcheinlicli 
mit  deilen  Gefandtfchaftsreife  zu  König  Alfons  X.  von  Kaftilien  in  Verbindung  ftehtj 
kennen  wir  die  Namen  des  Elternpaares,  Eigilwart  und  Junta^),  und  die  Urkmideu 
der  Wartenberger  lehren,  daß  Berchtold's  Mutter  höchft  wahrfcheinlich  diefem  am 
oberften  Laufe  der-  Donau  anfäffigen  freiherrlichen  Haufe  angehörte.  Denn  Kuchi- 
meifter  nennt  für  Berchtold  einen  „oben  von  Warten berg"*),  und  der  Abt  felbft 
erwähnt  1258  in  einem  an  feinen  Sachwalter  nach  Rom  gerichteten  Briefe  den 
„avunculus  nofter  C.  de  Wartinberc*^).  Diefer  „C."  kann  nun  aber  kein  anderer 
gewefen  fein,  als  der  fchon  von  1215  an  urkundlich  genannte  Konrad  (der  Aeltcrej  von 
Wartenberg,  Bruder  Heinrich's  (des  Aelteren),  welchen  der  Abt,  1248,  gleichfalls  als 
„vir  nobilis  Heinricus  de  Wartinberc,  avunculus  fuus"  urkundlich  auffuhrt^):  Konrad, 
Heinrich,  Junta  waren  augenfcheinlich  Gefchwifter.- 


*)  Befclireibuiig  des  Oberamts  Obemdorf,  1868,  p.  293,  wo  bei  Schramberg  der  Burg 
Falkenftein  gedacht,  aber  beigefügt  ift:  „Die  Herren  von  Falkenftein  find  feit  1273  bekannt",  ohne 
Erwähnung  des  Abtes  Berchtold. 

*)  Vergl.  meine  neue  Ausgabe  der  Cafus  fancti  Galli,  Abtheilung:  „Ntiwe  Cifus  des 
Chriftian  Kuchimeifter"  (St.  Gallifche  Gefcliichtsquellen,  ed.  G.  Meyer  von  Knonau,  Heft  V.,  oder 
Mittheilungen  zur  vaterländifchen  Gefchichte  vom  hiftorifchen  Vereine  in  St.  Gallen,  Heft  XVHI, 
1881),  p.  42  und  25:  n.  45,  p.  40  und  41:  n.  72  Die  Wichtigkeit  des  Abtes  Berchtnld  tiir 
St.  Gallen  und  die  Gebiete  fiidüch  vom  Rhein  und  Bodenfee  tritt  eben  in  Kuchimeifter's  höclil't 
verläßlicher  Schilderung  zu  Tage,  und  fo  verweife  ich  durchaus  auf  meinen  einläßlichen  Kumniüii- 
tar  zu  der  hier  genannten  Edition. 

*)  Wartmann    ürkundenbuch    der   Abtei    St.  Gallen,   Theil  III,  Nr.  939:  „Bcrtholdus, 

Dei  gratia  abbas  fancti  Galli in  anniverfariis  parentum  fuorum,  Egilwarti  fcilicet  et  Jiint^". 

Wegen  der  Reife  vergl.  bei  Kuchi meifter,  p.  47  und  48:  n.  83. 

*)  In  c.  33  (p.  108  und  109),  wozu  die  Erörterungen  in  n.  183  und  184,  welche  an 
Baumann^s  Urkunden  und  Regeften  der  Wartenberger,  im  Freiburger  Diöcefan-Arohiv,  Bd.  XI 
p.  145  ff.  anknüpfen. 

.  *)  In  Wartmann's  Theil  lil,  Anhang  Nr.  31  (vergl.  über  diefen  Brief  des  Abtes  Excura  I 
zu  Kuchimeifter,  p.  351:  n.  17  und  p.  355:  n.  30). 

^)  In  Nr.  26  der  Baumann^fchen  Regeften. 


dÄ  Meyer  von  Knonau 

Doch  diefe  Beweife  für  die  Beziehungen  zu  den  Freiherrn  von  Wartenberg 
werden  die  Brücke  zu  neuen  Theilen  des  Verwand tfchaftskreifes  überhaupt.  — 
Erftlich  erklärt  fich  eine  Bundesgenoffenfchaft  des  Abtes  mit  einem  elfäßifchen  geiftlichen 
Fürfteiij  dem  1260  zu  Straßburg  erwählten  Bifchof  Walther,  im  fogenannten  Bellum 
Walthcriunum,  wo  der  Abt  1261  im  Juli  und  Dezember  nach  urkundlichen  Zeugniffen 
an  (liefeti  Straßburger  Angelegenheiten  fich  betheiligte,  auch  aus  verwandtfchaftlichen 
Rückfichten;  denn  Kuchimeifter  erzählt  von  dem  Bifchof  —  „was  der  hurtig  von 
GerolUegg"  — ,  daß  derfelbe  „och  an  unfern  herren  den  apt  warb:  won  der  was 
fin  mäg*"^  und  diefe  Magfchaft  fcheint  durch  die  Wartenberger  Beziehungen  be- 
dingt gewcfen  zu  fein,  da  auch  ein  „C.  de  Wartinberc,  canonicus  ecclefiae  (Argen- 
tineniis)*^  durch  Bifchof  Walther  1262  als  „confanguineus  fuus"  bezeichnet  wird^. 
Zweitens  aber  wurde  1272,  als  Abt  Berchtold  geftorben  war,  da  böfer  Zwiefpalt  im 
Klofter  und  unter  Minifterialen  und  Bürgern  wegen  der  Nachfolge  fich  erhob,  von 
der  einen  Partei,  welche  des  Verftorbenen  politifche  Tradition  fortzufetzen  gedachte, 
ein  Verwandter  desfelben  in  der  Perfon  des  Heinrich  von  Wartenberg  erwählt, 
welchem  die  Gegner  eben  aus  Haß  gegen  Abt  Berchtold's  Andenken  in  Ulrich  von 
Güttingen  einen  Gegenabt  fetzten:  „Do  walten  die  andren  her  Hainrichen  von  Warten- 
berg; nun  liatt  der  von  Wartenberg  die  beffren  kur  under  den  herren  in  dem  clofter; 
do  hatt  der  von  Güttingen  den  größern  gunft  von  dienftmannen  und  an  den  burgern 
und  an  allen  dingen,  und  was  davon,  wen  der  von  Wartenberg  mag  was  Abt 
BertlioltZj  und  fi  der  als  vaft  über  nött  hatt;  do  vorchtent  fi,  er  tet  es  in  och"  — 
berichtet  Kuchimeifter®).  Heinrich  aber  war  ein  Sohn  des  älteren  Heinrieh,  alfo 
ein  BrudcrBlbhn   der  oben  genannten  Junta,   demnach   ein  Vetter  Abt  Berchtold's^). 

Daß  ferner  Glieder  des  Haufes  Ramftein  hier  hereinzuziehen  find,  kann 
nach  dem  anfangs  Bemerkten  nicht  überrafchen;  nur  muß  gleich  von  Anfang  an 
beigefügt  werden,  daß  die  Verwandtfchaftsbeziehungen  fpeziell  für  Abt  Berchtold 
nicht  auf  der  gemeinfamen  Abdämmung  der  Ramfteiner  und  der  Falkenfteiner, 
fondern  wieder  auf  Vermittlung,  durch  die  Wartenberger  in  erfter  Linie,  zu  be- 
ruhen fcheinen.  Albrecht  von  Ramftein  war  nemlich,  nach  Urkunden  —  feit  1246  — 
zu  fehließen,  unter  Abt  Berchtold  Propft,  vereinzelt  auch  Portner,  zu  St.  Gallen 
und  wurde,  nachdem  er  am  3.  Oktober  1258  zum  letzten  male  als  folcher  genannt 
wurde j  durch  Berchtold's  thätiges  Eingreifen  Abt  von  Reichenau,  wie  Kuchimeifter 
fagt:  „Nun  was  do  ain  bropft  hie  der  hieß  Albrecht,  und  was  hurtig  von  Ramftain, 
und  was  iinfers  herren  des  aptes  mftmen  fun,  dem  warb  er  do  umb  die  aptie"**^). 
Aber  diefcr  Abt  Albrecht  von  Reichenau  hatte  eine  Wartenbergerin  zur  Mutter, 
wie  man  iuis  Kuchimeifters  Worten:  „Alfo  fflr  des  von  Wartenberg  und  fin  tail 
iifler  der  ftatt  ....  und  abt  Albrecht  von  Ow,  der  was  finer  mümen  fun,  wart 
fins  tails"  —  über  die  Beziehungen  Albrecht^s  zu  Heinrich  von  Wartenberg,  nach 
deilen  Walil  1272,  wohl  fchließen  darf,  ohne  daß  zwar  eine  genauere  Einfügung  in 


')  Die  Stelle  in  Kuchimeifter  in  c.  22  (p.  64,  wozu  n.  106,  fowie  n.  183  a.  E.,  auf  p. 
110,  wo  Kaumann's  Regeften,  Nr.  44,  wegen  der  ürkundenftelle  von  1262  herangezogen  ift). 
")  In  c.  34  (p.  116-121). 
*)  Nach  der  Erörterung  in  n.  196  (p.  121)  zn   Kuchimeifter  geftaltet  fich  das  Schema 

folgendermaßen: 


Heinrich  der  Aeltere.  Junta. 


Abt  Heinrich.  Struz  von  Wartenberg.  Abt  Berchtold  von  Falkenftein. 

(^.  .  .  .  üz  frater  ipfins  electi**) 
*^)  In  c.  16  a.  E.  (p.  40,  wozu  n.  72  mit  den  urkundlichen  Beweifen), 


■  '.*    -  ^A  mmjß  •- .  -j pp^  i-  «LHP      u  "^^Ji 


Freiherr  Berchtold  von  Falken ftein.  53 


das  Gefchlechtsfyftem  möglich  wäre^^).  —  Und  ebenfo  verbietet  fich  eine  Vemmthiing 
über  die  Verwandtfchaftsgrade  der  beiden  Aebte,  welche  das  Haus  Ramrtoiii  dem 
Klofter  St.  Gallen  gab,  desRumo  von  Ram ftein,  welcher  von  1274  an  als  Gegen- 
abt Ulrich's  von  Güttingen,  1277  bis  1281  als  alleiniger  Abt  dem  Gotteshaufe  vorftand, 
und  des  Heinrich  von  Ramftein,  welcher  von  1301 — 1318  das  Klofter  leitete. 
Wenn  Rumo  einmal,  1281,  eine  genaue  Hinweifung  auf  fein  Verhältnis  zu  dem 
Reichenauer  Abte  Albrecht  zu  geben  fcheint,  fo  ift  wohl  darauf  kein  Gewicht  zu 
legen,  wenn  auch  andererfeits  Rumo  wohl  vielleicht  Albrecht  nahe  ftand'^).  AehnJich 
ift  von  Heinrich  und  deffen  Bruder  Diethelm  —  „der  hieß  der  von  Uime^  und  was 
der  ain  pfaflFe":  fo  fpricht  Kuchimeifter  von  diefem  „rector  pnrrochi<THs  ceciefiae  in 
Ulma'^  —  nur  das  zu  fagen,  daß  fie  jedenfalls  erft  einer  nächftfolgcuden  Generation 
nach  Abt  Albrecht  angehörten  ^^).  — 

Indeffen  nicht  nur  Adelsgefchlechter  von  dem  im  engeren  Sinne  des  Wortes 
fchwäbifchen  Roden,  fondern  auch  folche  aus  den  nunmehr  fchweizerifclicn  Territorien, 
theils  aus  fchwäbifchem,  theils  aus  burgundifchem  Gebiete,  ftanden  mit  dem  Falken- 
fteiner  Abte  in  Verbindung. 

Einmal  war  Abt  Berchtold  dem  freiherrlichen  Gefchlechte  der  von  B  u  ßnang 
im  Thurgau,  welches  von  1226 — 1239  St.  Gallen  den  treflFlichen  Abt  Konrad  ge- 
geben hatte,  nahe  verknüpft.  Durch  den  Bruder  diefes  Abtes  Konrad,  Heinrich 
von  Grießenberg,  hatte  fich  von  den  Freiherrn  von  Bußnang  die  Linie  der  von  Grießen 
berg  abgezweigt,  und  der  eine  Sohn  diefes  Heinrich,  Albrecht,  wurde  1269  urkundliüli 
durch  Berchtold  als  „confanguineus  nofter"  hervorgehoben^*);  auch  noch  Aijt  Heinrich 
von  Ramftein  nannte  1302  in  einer  Urkunde  Albrecht's  Bruder  Heinrich  uikI 
deffen  Sohn  Liitold,  alfo  Oheim  und  Neffe  neben  einander,  feine  „liebin  öhemin^*^). 
Aber  auch  Kuchimeifter  hebt  diefe  Verwandtfchaft  wieder  hervor,  indem  er  fagt, 
daß  Abt  Berchtold,  als  er  1248  oder  1249  gegen  den  Bifchof  von  Konftanz ,  aller- 
dings ohne  Erfolg,  den  Grafen  Kraft  I.  von  Toggenburg  als  Bundcsgenoffen  ge* 
winnen  wollte,  an  Kraft  „fin  mümen,  die  was  von  Bußnang,  ze  ainem  elicheu  wib 
gab**:  eine  ganz  zutreffende  Angabe,  da  ja  der  Verwandte  des  Gricßenbergcrs  al^ 
folcher  auch  mit  den  Bußnangern  verknüpft  war^®). 

Im  Weiteren  aber  war  das  Haus  Falkenftein  in  Berchtold 's  Zeit  auch  mit 
dem  gräflichen  Haufe  Welfchneuenburg  verfchwägert,  ohne  daß  fich  jedoch  für 
Berchtold  felbft  unmittelbar  die  Beziehung  zu  dem  in  Frage  kommenden  Bande 
der  Verfchwägerungen  feftftellen  läßt.  Matthias  von  Neuenburg  bericlitet  ncmlich* 
wo  er  den  Bifchof  Heinrich  III.  von  Bafel  zuerft  in  feine  GefchichtserziUilung  ein- 
flicht,  den  „filius  Ulrici  comitis  Novicaftri",  daß  derfelbe  neben  drei  Brüdern  — 
von  Nidau,  von  Straßberg,  von  Aarberg  —  auch  viele  Schweftera  g:eUabt  habe: 
„datas  dominis  de  Toggenburg,  de  Falkinftein,  de  Rötellein,  de  Regensberg,  de 


")  In  Kuchimeifter's  c.  34  (p.  122:  wozu  n.  199). 

")  Vergl,  wegen  des  Ausdrucks  „brudir"  in  Wartmanns  n.  1028,  in  n,  217  zu  Kuclii- 
meifter,  p.  136  und  137. 

")  Vergl.  in  n.  307  auf  p.  181,  fowie  die  citirte  Stelle  in  Kuchimeifter'a  c.  71  (p.  302). 

**)  In  Wartmanns  n.  982,  wozu  n.  54  zu  p.  29  bei  Kuchimeifter. 

**)  In  Wartmanns  n.  1138. 

*•)  In  Kuchimeifter's  c.  11  (wozu  n.  54  zu  p.  29).  Allerdings  liegt  e^  mm  tjahc,  mit 
Zeller- WerdmüUer,  Gefchichte  der  Burg  und  Herrfchaft  Grießenberg,  im  Jahrbuch  für  fchweiÄeri^ 
ifche  Gefchichte,  Bd.  VI,  p.  8  n.  1  anzunehmen,  Abt  Berchtold's  Mutter  Junta  fei  geradezu 
eine  Freiin  von  Bußnang  gewefen ;  allein  die  oben  erörterten  Beziehungen  zu  den  W arten b er gein 
find  beHer  belegt. 


54  Back 

Grandifono,  ex  quibus  multe  progenies  procefferuDt"'^).  Da  wir  hier  Berchtold's  Mutter 
fcbon  für  daa  freiherrliche  Haus  von  Wartenberg  in  Anfpruch  genommen  haben, 
können  wir  Berchtold  felbft  nicht  in  diefe  „progenies**  miteinrecbnen.  Wohl  aber 
ist  davch  Kuchimeifter  bezeugt,  daß  auch  Berchtold  felbft  durch  jene  Heirat  einer 
Wclfchneuenburgerin  nach  Falkenftein  mit  der  durch  Matthias  von  Neuenburg  be- 
zeichneten Verfchwägerungsgruppe  in  Zufammenhang  ftand.  Denn  als  Abt  Berch- 
told 1270,  als  Hundesgenoffe  des  Grafen  Rudolf  von  Habsburg  —  des  fpäteren  Königs 
—  gegen  jenen  Basler  Bifchof  Heinrich  III.,  der  1262  -  1274  dem  Bisthum  vorftand, 
zu  Felde  lag,  da  hatte  „der  von  Röttelon  —  des  bifchofs  mag  und  unfers  herren 
des  aptes"  den  Bifch<jf  vorher  gewarnt,  den  kriegsmächtigen  Abt  nicht  zu  reizen: 
der  Warner  muß  einer  der  Söhne  der  mit  Konrad  von  Rötteln  vermählten  Gräfin 
von  Welfehneucnbnrg  gewefen  fein,  entweder  Walther,  oder  Otto,  oder  Lütold,  welche 
drei  Brlider  fchon  1262  als  Ueberlebende  ihres  Vaters  urkundlich  genannt  werden. 
Auch  Kuchimeifter  kannte  alfo  den  Freiherrn  von  Rötteln  als  Verwandten  fowohl 
des  Weife bneuenburgers  als  des  Falkenfteiners*®).   — 

Neben  allen  diefen  Beziehungen  des  geiftlichen  Freiherrn  von  Falkenftein, 
der  auf  dem  St.  Galler  Abtftnhle  faß,  zu  gräflichen  und  freiherrlichen  Häufern  fteht 
endlich  auch  noch  eine  zwar  nur  durch  Kuchimeifter  bezeugte,  aber  gewiß  glaub- 
würdige Verbindung  mit  einem  Reichsmini fterialen.  Der  Chronift  meldet:  „Es  was 
och  bi  den  ziten  ennet  fews  gefeflen  ain  dienftman;  der  hieß  der  von  Ravenspurg 
her  Hainrich,  und  was  unfers  herren  des  aptes  mümen  fun" ;  mit  ihm  erlofch,  nicht 
lauge  nach  1266,  der  Ravensburger  Zweig  des  urfprünglich  welfifchen,  dann  flaufifchen 
DienTtmannengefchlechtes  von  Aiftegen-Löwenthal- Baumgarten.  Seine  verwandt- 
fchaftliche  Beziehung  zu  Abt  Berchtold  war  wohl  durch  feine  Mutter,  Dieto*8  von 
Ravensburg  Gemahlin,  vermittelt*®). 

Abt  Berchtold  von  Falkenftein  ift  der  bedeutendfte  Mann  unter  den  Achten, 
welche  das  Gotteshaus  des  heiligen  Gallus  von  jenfeits  des  Rheines  empfieng,  und 
in  feinen  verwandtfchaftlichen  Verbindungen  treten  die  engen  Beziehungen  der 
Adelskreife  des  diesfeitigen  und  des  jenfeitigen  Gebietes  auf  das  klarfte  zu  Tage. 


Die  Namen  unferer  ^^welfehen  Dörfer*^ 

Bekanntlich  find  die  im  OA.  Maulbronn  liegenden  Dörfer  Pinache,  Serres, 
Groß-  und  Klein-Villars,  Corres,  fowie  Peroufe  im  OA.  Leonberg  von  piemon- 
tefifehen  Waldenfern,  die  zu  Ende  des  17.  und  zu  Anfang  des  18.  Jahrhunderts  in 
Wirtemberg  einwanderten,  gegründet  worden.  Es  ift  auch  nicht  unbekannt,  daß 
diefe  Ortsnamen  nichts  anderes  als  die  Namen  der  Heimatdörfer  der  Eingewanderten 
find-  So  wenig  ihrer  auch  find,  deuten  fie  doch  fchon  ganz  kenntlich  die  geo- 
graphifche  llcfchafFenheit  der  weifchen  Heimat  an,  wie  wir  gleich  fehen  werden. 


"}  In  Huber's  Ausgabe  (Böhmer:  Fontes  renim  Germanicarum ,  Bd.  IV)  auf  p.  154. 
VergU  hiezu  meinen  Artikel  im  Anzeiger  für  fehweizerifche  Gefchichte,  1881 :  Nr.  2  p.  380,  fowie 
in  n.  164  a.  E,  (bei  Kuchimeifter:  p.  100),  daß  vielleicht  auch  Eberhart  I.  von  Lupfen,  welchem 
Abt  Berchtold  1270  in  der  Bafler  Fehde  das  St.  Galler  Panner  anvertraut  hatte,  durch  Regens- 
berg* fchc  Vermittlung  dem  Abte  verfchwägert  war. 

^^)  Euchimeifter's  Stelle  in  c.  30  (p.  97  und  98,  wozu  n.  155  wegen  des  von  Rötteln). 

'")  Die  Stelle  in  c.  20  (p.  51,  wozu  n.  91,  zumeift  nach  gefälligen  Mittheilungen  von 
Dr,  BaumaDD), 


Die  Namen  unferer  ^welfchen  Dörfer".  55 

Unfere  Namen  find  franzöfifirt,  denn  die  Heimatdörfer  tragen  mehr  italienifch  klin- 
gende Namen. 

Es  find  dies  ohne  Zweifel  die  Dörfer  Perofa,  Pinasca,  Villarj  Serre  bei 
Pinarolo,  wofelbft  heute  noch  Waldenfer  wohnen.  Wo  das  Mutterdorf  zu  Corrfes 
liegt  und  wie  es  in  Wirklichkeit  heißt,  weiß  ich  nicht.  Es  wird  aber  w^hl  in  der- 
felben  Gegend  zu  fuchen  fein,  wo  die  andern  liegen  und  ebenfo  wie  jene  eine  mehr 
italienifche  Form  bieten. 

1.  Peroufe,  Perofa  iß  =  Petrofa,  Steinach,  Felficht^  denn  die  Endung 
ofa  hat  kollektive  Bedeutung.  Das  t  fällt  in  vielen  rom.  Mundart  od  vor  t  aus,  fo- 
wohl  in  franzöfifchen ,  als  italienifchen,  daher  franz.  pierre  =  petra,  iui  Patois  der 
franz.  Schweiz  pera,  welches  auch  ein  Kollektiv  Perey  =  petretiim  kennt.  Dnnn 
piem.  p6ra,  perra  und  ladinifch  (Gaderathal)  pera.  Ein  franz.  I'erouic  im  pagus 
Bituricenfis  hieß  a.  1260  la  Paerofe,  der  Montpeyroux  vor  Zeiten  Muns  petrofns. 
Du  Gange  Gloffar.  f.  v.  „Jollia",  Valefius  Not.  Gall.  p.  275.  Die  Kollcktivcndung 
-osa,  -usa  ift  felbft  dem  Neugriechifchen  nicht  fremd,  wie  z.  B.  die  Ortsnamen  8j)artnfa 
von  fparto  (Ginfter  =  ginesftretum)  und  Sterüsa  v.  ftera  (filix  =  tilectnm,  Farn  ach) 
darthun. 

2.  Pinach e  aus  italienifchem  Pinasca,  wie  franz.  bretcelie  aus  bertescRj 
Anamachy  aus  Anamascia  u.  (.  w.  Es  ift  nicht  die  Endung  -ache  —  ap^  wie  etwa  in 
Gamache  =  Gamapium  u.  dgl.  Der  Ortsname  Pinasca  kommt  in  Ober  Italien  mehr- 
fach vor.  Er  ift  von  pinus  (Fichte)  abzuleiten,  wie  Bedolasco  von  Iietiila  (Birke), 
Roverasco  von  rovere  (robur,  Eiche),  Vitizasca  von  vitex  (Keufchlammftraucb)  n.  f.  vv. 
Vgl.  Flechia,  Di  alcune  forme  de*  nomi  locali  delF  Italia  fuperiore  p.  iU'). 

3.  Serres,  Serre  von  ferra,  meift  =  fera,  was  in  den  romaniTiIien  Mundarten 
claufura  bedeutet,  bald  im  Sinne  von  Schleufe,  bald  in  dem  von  Thairiegel  und 
Klamm.  In  der  That  liegt  unfer  S.  „an  einem  Abhang  gegen  ein  T rot- kejiihä leben "^ 
OA.Befchr.  Maulbr.  287.  Schon  früh  wird  in  Frankreich  eine  Ctuba  Terra  j^enanut 
Pardeflus,  Diplomata  II.  p.  423.  Im  Val  d'Aoße  ein  Sarre,  alt  8arro,  Jlim,  et 
Docum.  de  la  Suiffe  roraane  tom.  XXX  p..  552.  Unweit  Servalle,  8arravalle.  ib. 
tom.  XXXII  p.  378.  485.  Ein  altes  Sarra  b.  Nonantola.  Muratmi,  Antui  ItaL 
tom.  V.  p.  437.  Dasfelbe  heißt  in  anderen  Urkunden  z.  B.  ibid.  11.  p.  IST  n,  272 
Serra.  Serra  montis  und  Serra  vallis  kommen  ebenfo  oft  vor.  Erfteres  z.  h.  Mtira- 
tori  III.  p.  1152,  letzteres  auch  bei  Mur.  IV.  p.  289.  Schon  eine  Uvknntle  von  994 
fagt:  ascendit  per  ipfa  via  de  ipfa  ferra  usque  in  ipfae  petrac  priori  finep, 
Mur.  a.  a.  0.  IL  p.  1035.  Ein  Hof  bei  Campil  in  Welfchtirol  beißt  ebenfalls 
S6res  =  ferra.  Vgl.  Alton  a.  a.  0.  p.  62.  Eine  Serra,  Siarra  \k  IJeverB  (Grau- 
bünden).    Für  die  franz.  Schweiz  vgl.  Gatfchet,  Ortsetym.  Forfchungeii  L  p.  155. 

4.  Villars,  Villar  vom  lat.  villare  Weiler.  Ein  franz,  Villicrs^  beiÜE  alt 
Villar.  Guerard,  Polyptyque  de  Tabbi  Irminon  tom.  I.  p.  59.  Ein  Villare  Fulcardi  bei 
Sufa  (Piem.)  nennt  eine  Urk.  bei  Murat.  a.  a.  0.  I.  p.  342.  Vgl.  ih\m  Gatfcbct 
a.  a.  0.  p.  97.  211.  274.  Im  ladinifchen  Gebiet  fowie  im  eigentlicbeii  itnlien  Jen- 
feits  des  Po  konnte  ich  jedoch  diefes  Wort  bis  jetzt  nicht  finden. 

5.  Corr  6s.  Herr  Flechia  in  Turin,  die  erfte  Autorität  Italiens  in  tliefcm  Facb, 
hat  die  Güte  gehabt,  mir  brieflich  mitzutheilen,  daß  nach  feiner  Anndit  Iiiiiter  Corres 
wahrfcheinlich  das  in  Oberitalien  mehrfach  vorkommende  Correggio,  (. OiTtgbtj  Curreg- 
gio,  Cureggia,  Correzzo,  Correfe,  und  zwar  zunächft  in  der  Form  Correzz  ftefkcn  werde. 


*)  Anders  Herr  Dr.  Rö  Tiger,  der  Verfaffer  von  „Neu-Hengftett,  Gefclilchte  uiul  Spradie 
einer  Waldenferkolonie  in  Württemberg**  InauguraldilTertation,  Greif s wald  18H2,  welcher  Pina^o 
fchreibt  und  dies  aus  Pinaticum  herleitet,  einer  analogen  Bildung  mit  Herbaticutn^  ivz.  Uiirbugt^, 


56  Bück,  Die  Namen  unferer  „weifchen  Dörfer". 

Leider  hat.  er  bislang  nicht  Muße  gefunden ^  die  alten  Formen  diefes  Ortsnamens 
zu  unterfuchen,  um  über  die  Etymologie  desfelben  fichern  Auffchluß  geben  zu  können. 
Es  bleibt  mir  daher  nichts  übrig,  als  meine  eigene  unmaßgebliche  Meinung  vorzu- 
tragen. Muratori  fagt  a.  a.  0.  IL  p.  169:  unter  corrigio,  corrigia,  mundartlich  cuora  ver- 
ftehe  man  Erhöhungen,  die  aus  dem  Wafler  ragen.  Das  ftimmt  zu  der  Thatfache,  daß 
der  Name  am  untern  Po,  wo  feit  Jahrhunderten  Ueberfchwemmungen  zu  den  alltäglichen 
Erich  ei  niingün  gcliörciij  gerade  diefes  Appellativ  verhältnismäßig  oft  vorkommt.  Z.  B. 
anno  i)l}H  cüi  Porto  in  Corrigia  bei  Adria  Mur.  a.  a.  0.  IIL  p.  737,  dann  eben- 
falls in  Oheritalien  a.  1180  Corrigium  Gaminetae,  Corrigium  Trebatii,  Corrigium 
de  Lagusculo  Mur.  a.  a.  0.  IL  p.  176.  Eine  Curtis  corrigia  um  Ferrara  Mur.  IL 
p,  176.  Eiij  currigiuiii  de  Launitho  Mur.  2,  175  u.  f.  f.  Sollte  diefes  corrigium  nicht 
am  Eiidc^  trotx  des  ungleichen  Genus,  dasfelbe  Wort  mit  correggia,  Riemen  fein,  aus 
corium,  Leder?  Es  liegt  gewiß  nahe,  Landftreifen  Riemen  zu  nennen,  da  wir  ja 
thattiielilicli  „in  Riemen,  in  den  Riemenäckern"  als  Flurnamen  haben.  Hiervon 
der  langen,  iebnialcu  Figur.  So  können  ja  jene  aus  dem  Waffer  ragenden  Er- 
liöliungen,  die  in  Italien  corrigia  heißen,  lange,  riemenformige  Streifen  darftellen.^) 

In  den  Ijefprochenen  Namen  haben  wir  alfo  ein  felfiges  Gelände,  eine  Klaufe 
und  einen  Fichtenwald,  welche  das  Bergland  andeuten,  fodann  einen  länglichen  Ort 
(Corres  beftelit  nur  aus  einer  Straße  OA.Befchr.  274.)  und  einen  Weiler,  woraus 
fich  eine  artige  Berghindfchaft  mit  Staffage  zufammenfetzen  läßt. 

Nachtrag,  In  Nr.  247  und  248  der  „A.  A.  Ztg."  Sommer  1882  findet  fich 
eine  Erklilnin^^  von  Oorres,  welche  richtig  fein  wird,  nämlich  aus  Queyras,  alfo  Patois: 
Körrns,  Körrcs,  Oorres.  Queyras  felbft  ift,  was  der  Artikel  nicht  anführt,  das  alte 
Quad ratio  j  regelrecljt  gebildet  müßte  es  alfo  Carres  lauten.  Ein  franzöfifches  Cor- 
reze  hiiuete  silt  Curretia  (fluvius)  Vales  1.  c.  p.  100.  So  fchießt  man  ohne  die  ur- 
kniidiiclien  Füroieii  ieicht  neben  die  Scheibe!  Für  andere  italienifche  Corres  mag 
meine,  refp.  Flechia  s  Erklärung  immerhin  richtig  fein. 

Ate  A!khan>=c  folge  noch  eine  kleine  Plauderei  über  die  fünf  welfchnamigen  Schultheißen 
jener  Dörfer.    (Uaa  benaclibarte  Schönenberg  nehmen  wir  wohl  mit  gutem  Fug  hinzu.) 

1.  Baral  kann  dreierlei  Herkunft  haben.  Entweder  a)  von  ftidfranz.  baral,  Fäßchen, 
und  dann  ift  es  ein  *Sj]it/.name;  oder  b)  von  füdfranz.  barall,  barallha,  Speltenzaun,  und  dann  ift 
es  mm  urJiiningliclur  Lnkalname,  wie  wir  deren  ja  auch  haben  (Amhag,  Hager,  Zauner);  oder 
c)  es  il\  Baral  aus  Beral  entftanden,  ein  Name,  der  als  ßcrallus  in  den  Urkunden  oft  vorkommt, 
und  dann  ilt  C3  otn  uilprünglicher  Vorname,  aus  deutfehem  Bervald.  Berallus  wird  Barallus 
wie  fenienlna  HidfranJ^.  fanouiUet. 

±  B  a  n  ü  e  t  ift  entweder  aus  dem  in  Frankreich  bekannten  Heiligennamen  Bonitus  ent- 
tltandün  ntter  noch  walirlbheinlicher  eine  Kofeform  des  verkürzten  Namen  Bonifatius.  Letzterer 
wird  in  fcliwabücheni  Munde  Bone,  in  franzöfifchem  Bonne.  Wie  unfer  Bauer  aus  Bone  die 
Kolefiirtn  Bünde  uiaeht,  fo  der  franzöfifche  aus  Bonne  einen  Bonnet, 

3,  H  e  r  i  t  i  u  r ,  Erbe,  ift  leicht  zu  verftehen. 

4,  Moadon  fit  ein  durch  Aphärefe  aus  Raimond  gebildeter  Name,  dem  das  Kofefuffix 
-on  angehiinjirt  w.ard.  Ans  Raimond  macht  der  franzöfifche  Bauer  Mondet,  Mondin,  Monden  etc., 
wie  Dr  aus  NicaUuin  (nnon  Colet,  aus  Matthis,  Mattis  einen  Thiflbt  (=  Matthissotus)  macht  oder 
uTiier  Bauer  auä  Katharina  (Kathrein)  eine  Threin,  aus  Matthias  einen  Theiß,  aus  Raimund  einen 
Munde  und  das  gtiuze  Deutfchland  aus  Johannes  einen  Hans. 

5,  V  i  n  g  o  n  ift  eine  Kofeform  aus  Vincentius,  die  Endung  entius  wird  abgeworfen,  die 
Kofeendimg'  -on  angelifingt.  Man  findet  auch  Vinson  gefchrieben.  So  find  z.  B.  Mareen  aus 
Marcti!*^  iliivon  ans?  JatHibai*^  Jeannon  aus  Johannes,  Pieron  aus  Petrus  gebildet,  genau  wie  ponton 
(kluiüü  Hiiit  ke),  au»  paiit,  musson  (:=  moncon)  aus  mons  (montio,  onis). 

Ehingen  a./D.  Dr.  Bück. 


*)  Yorgl.  bei  Du  Gange  corrigia  (modus  agri). 


57 


Wirtembergirches  ürkundenbnch. 

Herausgegeben  von  dem  K.  Staatsarchiv  in  Stuttgart 
Vierter  Band.    Stuttgart  1883, 

Das  fehnliche,  zu  Zeiten  etwas  ungeduldig  gewordene  Verlangen  aller  zu 
den  Quellen  gehenden  Freunde  der  vaterländifchen  Gefchiclite  ift  geftillt:  der  vierte 
Theil  des  Urkundenbuchs,  ein  ftattlicher  Band  von  XXIV,  .550  und  wieder  LXXVI, 
zufammen  650  Seiten  groß  Quart,  liegt  vor  uns.  Die  Urkundenreihe  felbcr  wird 
allerdings  nur  um  12  Jahre,  von  1241—1252,  durch  287  Urkunden  im  Haupttext 
und  33  im  Nachtrag  weitergeführt.  Dazu  kommen  aber  140  Nachträge  zu  den  drei 
erften  Bänden  des  monumentalen  Werks  und  zahllöfe  VerbelTcrungen  zu  ebendcnfelben, 
welche  für  jeden  Urtheilsfahigen  keinen  Schatten  auf  den  hoch  verdienten  Eegründer 
und  erften  Herausgeber  des  Urkundenbuchs,  Eduard  v.  Kauslerj  werfen,  feinem  forg- 
famen  gelehrten  Nachfolger,  P.  Stalin,  aber  uns  fehr  zu  Dank  verpflichten.  Endlich 
bringt  ein  Anhang  noch,  wie  der  erfte  und  zweite  Band  da«  Kombtirger  und  das 
Reichenbacher  Schenkungsbuch,  fo  jetzt  zwei  Weingarter  Codices  aus  der  2*  Hälfte 
des  13.  Jahrhunderts,  wornach  uns  der  zum  Tübinger  Jubiläum  1877  mitgetheilte 
Anfang  verlänglich  gemacht  hat.  Das  Meifte  find  natürlich  auch  in  diefem  Bande 
noch  Klofterurkunden ;  der  Zahl  nach  verfchwinden  dagegen  faß  die  Urkunden  aus 
und  von  Eßlingen  (4),  Hall  (2),  Hohenlohe  (8),  Hohenftaufen  (2),  Limpnrg  (2)^  Ulm  (4)^ 
Wirtemberg  (5).  Aber  wie  viel  Landes-,  Orts-,  Gefchlechter-  und  Zeitgefchiehtc  ift 
in  jenen  klöfterlichen  Dokumenten  enthalten!  Wie  wird  das  namentlich  auch  dem 
fünften  Buch  der  neuen  Landesbefchreibung  zu  gate  kommen  I 

Was  aber  die  Behandlung  des  Stoflfs  betriflft,  fo  wiederholen  wir  am  liebften 
die  Worte,  mit  welchen  Chr.  Fr.  Stalin  vor  elf  Jahren  den  dritten  Band,  feinem 
Freund  und  Mitarbeiter  Kausler  ein  Denkmal  fetzend,  angezeigt  hat  (Schwab.  Krön. 
1872  S.  393):  „Die  Sammlung  hat  gegenüber  den  meiften  ähnlichen  anderer  Lander 
den  Vorzug,  daß  fie  für  den  betreffenden  Zeitraum  den  auf  die  ganze  Landfchaft 
bezüglichen  Urkunden vorrath  in  fich  vereinigt.  Wo  nur  irgend  Originale  der  Ur- 
kunden zu  erlangen  waren,  find  diefe  und  keine  fpätereii  Kopien  dem  Abdruck  zu 
Grunde  gelegt.  Auch  find  die  geographifchen  Namen  mit  einer  Genauigkeit  erklärt^ 
wie  nicht  leicht  in  ähnlichen  Werken.  Sollten  auch  jetzt  noch  einige  Urkunden 
fehlen,  es  können  nur  wenige  fein.  Ein  fo  prächtig  ausgeftattetee"  —  hier  erlauben 
wir  uns  nur  im  Hinblick  auf  einige  neuefte  Veröffentlichungen  anderer  Archive  bei- 
zufügen: leider  der  Siegelabdrticke  ganz  entbehrendes  —  „Werk  übt  die  hefte  An- 
ziehungskraft auf  das  noch  fehlende  Zerftreute,  welches  in  künftigen  Bänden  nach- 
getragen werden  kann,  um  dann  überhaupt  unfer  betreffendes  Willen  für  alle  Zeit 
fo  gut  wie  voUftändig  abzufchließen."  J.  H- 


4 


iffl^^^ll^^^üi^W^ 


Hiltorifcher  Yemii  für  das  Württembemifche  Frauken. 


Sie  Uefchielite  Sukbaehs  a./E.  und  Sciliiiidelfelds  bis  zum  Jahr  1781^ 

znr  hundertjährigen  Fei &r 
der  VeroiniguTig  dor  Herrfchaft  Llmpurg-Sdimidolfeld  mit  Württemberg, 

vorff  erraffen 
auf  dem  Sebloß  Sehmidelfi^id  den  28.  Oktober  1881  von  Pfarrer  Scbmid  in  Sulabach  a./K. 

Da  es  immer  von  Int  er  elTe  ift,  iu  die  Zeit  unferer  Väter  zurückzublicken ,  fo 
erlauben  Sie  mir  zur  Feier  des  heutigen  Tages  Ihnen  die  Gefcliichte  Sulzbachs 
und  Schmidelfelds  bis  in  die  Zeit  vor  100  Jahren  vorzuführen^  foweit  ich  fie 
in  der  Kürze  der  Zeit  aus  den  liiefigen  Kirchenbüchern  und  einigen  andern  Quellen 
(OA.Befchreibung  von  (Gaildorf  und  Prcfcherj  Refehrcibung  Lirapurgs)  zufainmenzurr eilen 
vermochti^ 

Yoii  1024— 1S&7- 

Die  Gcfchielite  Sulzbachs  zeigt  fich  von  den  ältefteu  Zeiten  her  mit  der  Ge- 
fcbichte  der  Ilerrfchaft  Linipurg-Schmidelfeld  aufs  englYe  verknüpft.  Der  Name  unferes 
Ortes  Sulzbach  (Sulczpach)  oder,  wie  es  urrprünglich  hieß,  Kleinfulzbach  wird 
zum  erftenmal  unter  dem  räclififchen  Kaifer  Heiuricli  IL  als  Grenzort  des  Waldes 
Virngrund  genannt;  es  lag  auf  der  Greuze  des  Herzogthums  Oftfranken  und  Schwaben, 
gehörte  jedoch  noch  zu  dem  erftcren.  Schmidclfeld,  in  den  alt^n  Urkunden  Smidel- 
feld  (Smidilfeld),  auch  Sniidevelt  genannt,  fcheint  der  Sitz  eines  alten  Adelsgelchlechts 
gewefen  zu  fein,  defien  Glieder  unter  den  kaiferlichen  Reichsminifterialen  des  Hoben- 
ftaufifchen  Hofs  genannt  werden.  So  finden  wir  einen  Sigfrid  von  Schraidelfeld  1172 
im  Gefolge  des  Kaifers  Friedrich  BarbarolTa,  1194  einen  Konrad  bei  Heinrich  VI», 
dem  8ohne  des  Barbarofla,  in  Piacenza  und  außer  einer  Juta  de  Smideveld,  welche 
Güter  an  das  Andreasftift  zu  Wimpfen  abtritt,  und  einem  Walter  de  Smidelfeld.  der 
1231  als  Zeuge  iu  einer  Urkunde  des  Bifchofs  Hermann  von  Würzburg  auftritt,  er- 
fcheint  vom  Jalir  1224— 45  in  Urkunden  22  mal  abermals  ein  Konrad  von  Schmidel- 
feld  unter  Kaifer  Friedrich  IL  und  feinen  Söhnen,  König  Heinrich  VIL  (fpäter  abge- 
fetzt) und  Konrad  IV.,  theils  als  Urkundenzeuge  Uieils  als  Schiedsrichter,  bald  als 
Rath  (confiliarius)  bald  als  Tnichfeß  {dapiferj  fei's  zu  Worms  oder  Speier,  zu  Nürnberg^ 
Würzburg  oder  Hall,  einigemal  auch  im  Lager  1238  vor  Brescia,  1242  bei  WorraSp 
Es  T^ar  djis  die  Zeit,  wo  unter  den  Holienflaufen  das  Ritterthum  in  feiner  fchöufteu 
Blüte  ftand  und  in  unterem  Franken-  und  Schwabenland  Burg  an  Burg  fich  reihte. 
Da  war  alfo  auch  unfer  Sclilofiberg  mit  einer  ftolzen  Ritterburg  gekrout^  und  wie 
manchmnl  tnögen  in  jenen  .bewegten  Zeiten  die  Herren  von  Schmidelfeld  mit  ihren 
Knappen  zu  Ritterfpiel  oder  ernftem  Kampf  nusgczogen  fein!  Mit  dem  Erlöfchcn  des 
edlen  Staufengefchlechts  fcheint  jedoch  auch  der  Steru  unleres  Gefchlechts  gefunken, 
ja  völlig  untergegangen  zu  fein- 

Uebrigens  waren  die  Herrfchaftsverhältniffe  in  diefen  alten  Zeiten  fehr  getheilt. 
So  befaß  das  Klofter  Ellwaugen  ums  Jahr   1200  Gefälle  in  Sulzbach,  ein  Lehen  auf 


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Sohmid,  Gefchichte  Sulzbachs  a./K.  and  Schmidelfelds  bis  1781.  59 

dem  Schloß  und  außer  manchen  (Jütern  in  der  Umgegend  auch  folche  in  Ä  ich  cur  ein, 
Haslach,  Hohenberg  und  Uhlbach;  ebenfo  hatte  das  Klofter  Murrhardt  bis  zum 
Jahr  1414  drei  Güter  zu  Haslach  und  Antheil  an  den  Zehnten  zu  Äichenrein,  Haslach, 
Mühlenberg  und  Uhlbach;  endlich  finden  wir  in  Alt-  oder  Altenrchmidelfeld, 
einem  Ort,  der  feinem  Namen  nach  noch  älter  ift,  als  das  Schloß,  nicht  blos  die  Grafen 
von  Oettingen  bis  zum  Jahr  1357,  fondern  auch  einen  Herrn  von  Miiiikheini  bis  1488 
als  Befitzer.  In  deffen  Nähe  fcheint  der  Ort  Altenberg  am  Hopfenbach,  wo  um  1400 
ein  Gmünder  Bürger  Konrad  ein  Gut  befaß,  fchon  frühe  abgegangen  zu  fein. 

Nach  dem  Abtreten  des  letztgenannten  Konrad  von  Schmidelfeld  verfchwindet 
Schloß  und  Dorf  faft  ein  Jahrhundert  lang  aus  der  Gefchichte.  Erft  1330  finden  wir 
Sulzbach  eine  Zeitlang  im  Belitz  der  Brüder  Lutz  und  Albrecht  von  Hohenlohe, 
die,  da  die  Hohenlohe  fonft  in  der  Gegend  keine  Befitzungen  hatten  und  ihre  Mutter 
eine  Gräfin  von  Oettingen  war,  es  als  mütterliches  Erbe  überkommen  haben  mochten, 
fo  daß  die  Vermuthung  nahe  liegt,  die  auch  fonft  in  der  Gegend  befonders  in  Krans- 
berg begüterten  Grafen  von  Oettingen  möchten  die  Erben  der  ausgeftorbenen  Herren 
von  Schmidelfeld  gewefen  fein.  Im  Anfang  des  folgenden  Jahrhunderts  aber  kommen 
die  von  Hall  mehr  und  mehr  heraufrückenden  Schenken  von  Limpurg,  die  fchon 
1357  mit  Kransberg  fich  in  Altfchmidelfeld  angekauft  und  1380  außer  vielen  andern 
Gütern  der  Gegend  von  Ellwangen  Aichenrain,  Haslach,  Hohenberg  und  Uhlbach 
erworben,  auch  1414  die  Rechte  von  Mun-hardt  durch  Kauf  an  fich  gebracht  hatten, 
in  den  Befitz  von  Sulzbach.  Nach  dem  Abfterben  des  letzten  männlichen  Zweigs  der 
Hohenlohe-UfFenheim-  und  Speckfeldifchen  Linie,  des  edlen  Johann  von  Hohenlohe,  kam 
nemlich  der  Ort  mit  der  Herrfchaft  Speckfeld  als  freies  Eigenthuni  an  d eilen  Schwäger 
und  Erben,  Schenk  Friedrich  III.  und  Graf  Leonhard  von  Kaftell,  und  wurde  von 
1414  an  gemeinfchaftlich  von  diefen  beiden  Häufern  befellen,  bis  im  Jahr  1445  auch 
die  Kaftellfche  Hälfte  durch  Kauf  an  Limpurg  übergieng.  Das  Schloß  Schmidelfeld 
aber  fcheint  viel  früher  in  den  Befitz  der  Limpurger  gekommen  zu  fein;  denn  in 
einer  alten  Urkunde  heißt  es  von  der  Zeit  1376—86,  da  der  Limpurgifche  Befitz  unter 
der  Vormundfchaft  zweier  Herren  von  Rechberg  ftand:  „zu  derfclbigen  Zeyt  ift  der 
namen  der  Herrfchaft  von  Lympurg  vergeffen  und  aus  Gedechtnuß  kommen  unnd  die 
guter  der  Herrfchafft  verkaufft  worden,  ohn  die  Schlöffer  Lympurg  und  Schmydelfeldt". 
Sei's  nun,  daß  die  Limpurger  fich  mit  den  Oettingen  in  das  Erbe  der  Herren  von 
Schmidelfeld  theilten,  oder  daß  das  Schloß,  falls  die  Grafen  von  Oettingen  die  alleinigen 
Erben  waren,  unter  Schenk  Friedrich  II.  um  1335  als  Mitgift  feiner  Gemahlin  Iitiagina, 
einer  Gräfin  von  Oettingen,  an  die  Limpurger  kam,  jedenfalls  wurde  Schmidelfeld  ftels 
zu  den  älteften  Befitzungen  der  Limpurger  gerechnet.  Im  Jahr  1441  wurde  das  Schloß 
famt  den  oben  genannten  Höfen  und  von  1445  an  auch  das  ganze  Dorf  Sulzhach  bei 
einer  Theilung  des  Limpurgifchen  Befitzes  von  Limpurg  und  Speekfeld  getrennt  und 
unter  Schenk  Konrad  IV.  mit  Gaildorf,  wo  die  Herren  zu  Limpuig,  „des  heiligen 
Römifchen  Reichs  Erbfchenken  und  Semperfreien",  wie  fie  fich  nannten,  vor  kurzem 
erft  ihren  Sitz  aufgefchlagen  hatten,  zu  einer  Herrfchaft  vereinigt,  tritt  aber  auch 
jetzt  wieder  zunächft  in  den  Hintergrund.  Hatten  fchon  die  kräftigen  Städter,  welche 
von  Hall,  von  Gmünd,  von  Ulm  her  fich  gefammelt  und  im  grimmigen  Städtekrieg 
die  Burgen  des  Adels,  darunter  auch  die  nahe  Kransburg  (eig.  Ivransberg)  auf  dem 
Heerberg,  von  Grund  aus  zerftört,  dem  feften  Schmidelfelder  Schloß  nichts  anbaben 
können,  fo  hinterläßt  nun  auch  der  Bauernkrieg,  der  über  ein  Jahrhundert  fpäter 
in  der  Gegend  in  hellen  Flammen  ausbricht,  keine  nennenswerthe  Spur. 

Die  Kirche  in  Sulzbach  mit  ihrem  mafllven  Thurm,  die  unftreitig  um  dii/fe 
Zeit  bereits  vorhanden  ift,  hat  zwar  an  dem  heiligen  Michael  einen  kräftigen  Schutz- 


W  Schmid 

patron>  aber  fie  hat  kein  fo  wunderthätiges  Marienbild  von  feinem  Alabafter,  wie  die 
Kapelle  auf  dem  Heerberg;  darunw bleibt  auch  fie  zunächft  im  Dunkel,  während  die 
Scliaren  der  Wallfahrer,  die  Freigebigkeit  der  Lirapurger  Grafen  und  die  Kunftfertig- 
keit  der  zeitgenöfllfchen  Malerei  und  Bildfchnitzerei  fich  ungetheilt  der  Kirche  auf 
dem  Heerberg  zuwenden. 

Ton  1557-1633. 

Erft  mit  dem  Jahr  1557,  d.  h.  genau  zu  der  Zeit,  da  die  vornemlich  durch 
Brenz  verbreitete  evangelifche  Lehre  von  Hall  her,  begünftigt  von  den  Limpurger 
Grafen  Cbriflof  IH.  und  Heinrich  L,  den  Ururenkeln  des  genannten  Schenken  Konrad 
in  der  Gegend  Wurzel  faßt,  beginnt  wieder  für  Schloß  und  Dorf  ein  bedeutfamerer 
Zeitabfclmltt.  In  diefem  Jahr  nemlich  wird  Schmid  elf  eld  Refidenz  eines  Zweigs 
d  e  r  L  i  in  p  u  r  g  e  r  H  e  r  r  e  n.  Zwar  waren  diefelben  von  jeher  darauf  bedacht  gewefen,  ihren 
Befitz  auf  jede  Weife  zufammenzuhalten  und  zu  vermehren,  und  es  war  ihnen  dies 
auch  bisher  nicht  übel  gelungen;  befonders  war  es  zur  Tradition  im  Haufe  geworden, 
durch  Verlürgung  der  jüngeren  Brüder  mit  geiftlichen,  namentlich  Domherrenftellen 
in  Ellwangen,  Bamberg,  Würzburg,  Straßburg  u.  a.  0,  den  Befitz  möglichft  ungetheilt 
zu  erlialten.  Gleichwohl  war  es  fchon  1441,  wie  oben  angedeutet,  zu  einer  Theilung 
der  Herrfeliaft  und  damit  zur  Trennung  in  die  Linien  Limpurg-Gaildorf  und  Limpurg- 
Speckfeld  gekommen,  und  da  nun  mit  der  Einführung  der  Reformation  fo  viele  Klöfter 
und  Stifte  eiiigiengen  und  der  oben  genannte  Verforgungsausweg  für  eine  evangelifch 
gewordene  Familie  felbftverftändlich  abgefchnitten  war,  fo  darf  uns  bei  einem  kinder- 
reichen HauSj  wie  es  damals  das  Limpurgifche  war,  eine  neue  Theilung  nicht  wunder- 
nehmen. So  theilten  denn  im  befagten  Jahr  1557  die  zwei  Söhne  Wilhelms  HL  von 
Limpurg-Gaildorf,  Chriftof  IH.  und  Heinrich  L,  die  Herrfchaft  derart  unter  fich, 
daß  jener  die  Herrfchaft  Gaildorf  mit  der  Hälfte  der  Stadt,  diefer  die  andere  Hälfte 
der  reiben  und  die  Herrfchaft  Schmidelfeld  —  (o  benannt  von  unferem  zur  Refidenz 
gewühlten  Schloß  —  erhielt.  Zu  diefer  Herrfchaft  gehörte  außer  Sulzbach  und  Laufen 
noch  Eröckingen,  Kiefelberg,  Münfter  famt  der  Mühle,  Eutendorf,  Großaltdorf,  Amt 
und  Flecken  Welzheim  famt  allen  Weilern  und  Höfen. 

Doch  ehe  wir  den  gefchichtlichen  Faden  weiter  verfolgen,  ftehen  wir  einen 
Augenblick  ftill  und  fehen  uns  ein  wenig  um  in  Sulzbach  und  Schmidelfeld,  wie  es 
damals  war. 

Auf  dem  fchöngeformten  Schloßberg  fteht  ringsum  von  einem  tiefen  Graben 
umgeben  das  alte,  geräumige  Schloß  mit  zwei  Portalen  gegen  Morgen  und  Abend, 
auf  welche  Zugbrücken  zuführen,  vielleicht  erweitert  durch  den  Schenken  Heinrich, 
deffen  Wappen  und  Namenszug  mit  der  Jahreszahl  1581  am  abendlichen  Thor  ange- 
bracht ifl.  Das  Ganze  überragt  ein  uralter  hoher  Thurm,  bis  1719  ein  EUwangifches 
Leheii^  delTen  Gemäuer  10  Fuß  dick  ift.  Da  wohnt  die  gnädige  Herrfchaft,  der 
hochwohlgeborene  Herr,  Herr  Heinrich  L,  der  als  evangelifcher  Landesherr 
die  Konkordienformel  unterzeichnet  hat,  und  nach  deffen  Tod  im  Jahr  1585  fein  zuerft 
dem  geldlichen  Stand  gewidmeter  Bruder  Herr  Johann  IIL,  Herr  zu  Limpurg, 
des  h.  Römifchen  Reichs  Erb fchenk  und  Semp erfrei,  und  die  hochwohl- 
geborene Frau,  Frau  Eleonore,  Freifrau  (oft  auch  „Gräfin")  zu  Limpurg, 
geborene  Gräfin  zuZimpern,  Witwe  des  berühmten  kaiferlichen  Generals  Lazarus 
von  Schwendi,  und  mit  ihr  ihr  Hofftaat  und  Hofgefinde,  ein  edler  und  ehren- 
fefter  Junker,  Hans  Ludwig,  Edler  von  Hall,  der  hochachtbare  Sekretär,  der  Kammer- 
diener, die  Kammermagd,  der  Koch,  der  Jäger,  der  Hundsjunge,  der  die  Küchenmagd 
heiratet,  der  Burgmann  Jakob  Moll,  der  Hofbeck  Stoflfel  Fickel,  der  Hoffchneider  Stoffel 


Gefcliichte  Bnlzbaebs  B.JK.  unä  Bclimideirelds  bis  1781,  '01 

Kraus,  die  Berchließerin .  der  Kühliirt  und  der  nobelfte  vom  Gefinde,  der  Reitjunge 
Heinrich  Bart,  der  in  liefonderer  Guuft  bei  der  Gräfin  zn  flehen  Tcbeint;  denn  als 
ihm  eine  Tochter  geboren  wird,  gewinnt  er  außer  der  gnädigen  Frau  uocli  deren 
Freundin,  die  Frau  Grätin  Elifabeth,  des  Grafen  Eberhard  zu  Tübingen  hocbgeborne 
Gemahlin,  zu  Gtjvatter.  Nach  einiger  Zeit  erweitert  ficb  der  Hofftaat  und  wir  finden 
auüerdein  einen  wolilbe (teilten  Hofmeifter,  Euftachius  von  Eltershofen^  einen  ehren- 
feften  Hausvogt,  einen  achtbaren  Schreiber,  einen  Ilolgärtner,  einen  Waidmann,  einen 
Zwickmeifler,  mit  der  Zeit  fogar  einen  Hauptmann  nnd  reifige  Knechte.  Im  Zurammen- 
hang  damit  darf  man  wohl  annehmen  —  die  Verbal tnilTe  legen  es  wenigftens  nahe, 
wenn  aucji  keine  fiebere  Kunde  darüber  vorliegt  —  daß  um  diele  Zeit  nach  und  nach 
die  weiteren  Häufer  auf  dem  Schloß,  die  fpäter  unter  dem  Namen  eines  Amthaufefl, 
Jägerhaufes.  Pächterhaufes,  Bandhaures  (nicht  „Badhaufes''  cfr.  OA-Befebn)  aufgeführt 
werden,  gebaut  wurden.  Jedenfalls  aber  fallt  in  diefe  Zeit»  uendich  in  das  Jahr  15tl4 
und  1595,  die  Erbauung  der  iSchlolikirche.  Sie  wurde  aus  den  eigenen  Gefällen 
der  Gräfin  Eleonore  gebaut  und  enthielt  fchöne  Bildhauer-  und  Stuccaturarbeiten, 
letztere  befonders  an  der  KanzeJ,  den  Emporen  und  der  Decke  mit  einer  Menge  gutr 
gemachter  Wappen.  Dazu  kam  ein  prächtiges  Grabmal,  das  (ich  Schenk  Jobann  und 
feine  Gemaiilin  Eleonore  noch  bei  Lebzeiten  von  dem  Bildhauer  Hans  Werner  aus 
Nürnberg  hatte  fetzen  laflen.  Der  Chor,  der  gegen  die  Regel  nach  We/ten  Hand, 
enthielt  einen  Altar  mit  einem  Ältargemälde,  welches  die  Einfettung  des  h.  Abend* 
mahls  vorftellte  Eine  Eigen thiimlichkeit  desfelben  war,  daß  der  Maler  dreien  von 
den  Apofteln  die  Phyfiognomie  Luthers,  Melancbthons  und  Brenz^s  gegeben  hatte. 
Einen  Vergleich  mit  dem  berühmten  Ueerberger  Altargemälde  von  Bartholomäus  Zeit- 
blora  konnte  es  freilich  nicht  aushalten.  Auch  die  Orgel  war  ein  Kunftwerk  für  die 
damalige  Zeit.  Eiu  Blinder,  Konrad  Schott  von  Stuttgart,  hatte  He  1610  verfertigt  und 
folgenden  Reim  darauf  gefetzt : 

Konradns  Schott,  der  mcbts  gencht, 
Die»  Orgelwerk  hat  zugerichf  I ; 
Die  Hände  mußten  die  Augen  fein^ 
Gott  fei  Lob,  Preis  und  Ehr  allein  1 

Bald  wurde  denn  auch  ein  eigener  Organift  für  die  Kirche  angeftellt  EUi 
vergoldeter  Äbendniahlskelch,  an  deßen  Fuß  die  Wappen  und  die  NameuBzüge  vqq 
Johann  und  Eleonore  aügebracht  find,  ift  nebft  Patene  noch  vorhanden. 

Steigen  wir  auf  dem  fteilen,  ungeräumten  Weg  vom  Schloß  hinab  in  das 
Dorf,  das  fich  in  das  enge  Eisbachthal  hiuein  ausbreitet,  fo  finden  wir  tnns  Jahr 
IfiOO  noch  lange  nicht  fu  viele  Häufer,  wie  heutzutage;  der  EiJibach  und  feine  Neben- 
bäche  fucben  fich  ungenirt  ihren  Weg  durch  das  Dorf^  ohne  Zweifel  führte  fchon 
damals  ein  langer  Steg  dem  Dorf  entlang.  Je  am  Ende  des  Df>rfs  erhebea  fich  zwei 
hervorragende  Gebäude:  dr&uüen  im  Kocherthal  die  Mahl-  und  Sägmühle,  welche 
die  Herrfchaft  1587  um  die  für  die  damalige  Zeit  bedeutende  Summe  von  3  100  H 
von  einem  Privatmann  kauft  und  dem  Müller  oder  Herrenraüller  Mars  Emer  zum 
Betrieb  übergibt,  nach  hinten  auf  einem  Hügel  die  Kirche  mit  dem  plumpen  Thurm, 
der  gegen  das  damals  noch  kleinere  Schifl*  der  Kirche  vollends  ftArk  abfticfat;  zur 
Seite  fteht  das  Pfarrhaus,  worin  der  ^wohlerwürdige*"  Pfairberr  voo  Sulzbach 
und  SchraideJfeld,  M,  Joachim  Hornung,  vorher  Pfarrer  in  Haßfddea,  bis  1558 
waltet.  Wann  er  nach  8alzbach  gekommen,  ift  nicht  ttcher  bekannt,  vielleicht  1556« 
Als  ein  Freund  und  Gefinnangsgenofre  von  Brenz  war  er  wohl  der  erfte^  der  in  StUz- 
bach  das  W*ort  Gottes  im  evangelifchen  Sinn  verkündigte.  Da  er  erbündeta,  gab  er 
1557    „drej  geilt iiche  Klaglieder   in  Gebeiswejü  an  die  beylige  ejnige  Gottheit  Gott 


1 


63  Schmid 

Vatter  Sohn  und  lieyligen  Geyft  geft eilet  luiib  Widerbringung  feinps  Gefichts"  zu 
Nürnberg  heraus,  die  im  folgenden  Jahr  eine  zweite  Auüage  erlebten  und  von  Wncker- 
nagel  in  der  gräti,  Bibliothek  zu  V/ernigerode  erft  wieder  entdeckt,  wegen  ihres  dichter- 
ifchen  Gehalts  in  feiner  Bibliographie  zur  Gefchichte  des  deutfchen  Kirchenlieds  im 
16,  Jahrhundert  ausfülidich  dem  Titel  nach  aufget'lilirt  werden  (auch  in  Gödekes 
Grundriß  der  Lit.  Gelchichte  I,  183  ift  Honmng  erwähnt). 

Nach  vorangeftelltem  Motto  Jel".  35:  „Zu  der felbigeu  Zejt  weiden  der  Blinden 
Augen  aufgetan",  beginnen  die  Lieder; 

L  Erbarm  dich  mein,  o  Herre  Gott  u.  f.  w. 
I(.  0  Jefu  Chrift,  Erlöfer  mein  u.  i\  w. 
III,  Komm,  heyiger  Geyft,  du  höchfler  Hort  u*  f.  w. 
Unter  dem  letzten  Lied  fteht: 

Omnia  Ct  pcrdaa,  Chriftum  forvare  memento| 
Auiin'a  Chrirtü  nemo  beatua  erlt  — 
d.  h.    Wenn  Du  auch  aUcs  verlierrt,  gedenk  nur  an  Cbrifto  tu  bleiben; 
Niemand  wird  glücklich  fdn,  wenn  er  den  Heiland  verliert. 

Es  fcheint,  daß  der  edle  Mann  fein  Geficht  nicht  wieder  erlangt  hat.  Sein 
Nachfolger  ift  M,  Franz  Ivagius  von  Baden,  der  das  von  jenem  begonnene  Werk 
evangelifcher  Predigt  fortfetzte.  Er  liat  über  30  Jahre  an  der  Gemeinde  gewirkt, 
hat  die  Koncordienformel  unterzeichnet  und  ift  im  Jahr  1588  heimgegangen»  Auf 
ihn  folgen  in  kürzeren  Zwifchenräunien  die  M.  M,  Johann  Reichard,  Daniel 
Bhiraenhauer  und  nach  Reniovirung  des  jils  exful  (Verbannter)  bezeichneten,  nur 
wenige  Monate  im  Amt  ilehenden  Michael  Piftorius  Johannes  Säur,  die  nachein- 
ander in  den  Jahren  ll^BS,  15t)7  und  1606  das  erfte  Ehe-,  Tauf*  und  Todtenregifter 
anlegen  und  von  denen  der  letztere  der  Gemeinde  bis  in  fein  hohes  Älter  27  Jahre 
lang  bis  1633  vorfteht.  Er  wie  feine  ^ tugendreiche "*  Haustrau  Efther  dürfen  noch 
im  Frieden  von  hinnen  fahren*  Unter  ihnen  allen  wirkt  oflenhar  als  ein  treuer  und 
lieber  Gehilfe  der  „erbare"  Schulmeifter  Johann  Konrad  Mentlin  (Mändlin). 
Sein  Töchterlein  Eleonore  ift  das  erfte  Kind,  das  im  Tauf regi  der  verzeichnet  ift^  und 
die  Frau  Gräfin  hebt  es  aus  der  Taufe.  Er  unterrichtet  die  Kinder  vun  Michaelis 
bis  Oftern  im  Katechismus,  Lefen,  Schreiben  und  etwas  im  Rechnen  und  hält  Schule 
bis  ins  hohe  Alter,  wo  er  im  November  1621J  ^gar  fanlt  entfchläft  in  dem  Herrn ""^ 
wie  fein  alter  Pfarrherr  offenbar  bewegt  fich  ausdrückt.  Auf  dem  freien  Platz  am 
Fuße  des  Pfarrbergs  lieht  das  ftattliche,  kürzlich  erft  durch  Brand  zcrftörte  Forft- 
haus;  da  wohnt  der  ^erenhafte'^  Herr  Wilhelm  Horkheimer,  Limpurg-Schmidei- 
feldifcher  Forftm elften  Schon  fein  Vater  gleichen  Namens  hat  das  Amt  bekleidet 
und  er  felber  genießt  nicht  nur  kraft  feines  Amtes,  fondern  auch  vermöge  feiner  ehren- 
haften Perfönlichkeit  fo  fehr  die  Liebe  und  das  \'ertrauen  der  Gemeinde^  daß  er  mit 
feiner  „erbareu  und  tugendfamen^  Hausfrau  —  ich  fage  kaum  zu  viel  —  von  der 
halben  Pfarrgemeinde  zu  Gevatter  gebeten  wird-  43  Jahre  fteht  er  im  Amt,  bis  er, 
gewiß  viel  betrauert,  im  Jahr  1642  das  Zeitliche  fegnet.  Gegenüber  aber  in  der 
Vogtei  wohnt  noch  eine  Hauptperfon  des  Dorfs,  der  „erenvöfte"  Vogt  von 
Sulzbach  und  Amtsvogt  von  Schmidelfeld,  Herr  Stefan  Schultheiß, 
ein  Pfarrersfohn  von  Hirfchhorn,  der  in  hoher  Gunft  bei  der  Herrfchaft  fteht  und 
von  1597—1633  den  weltlichen  Stab  über  Sulzbach  fchwingt  Er  und  der  ehrbare 
Schülmeiiler  beiitzen  das  Vorrecht,  daß  im  Taulbuch  angegeben  wird,  in  welchem 
Zeichen  des  Thierkreifes,  ob  im  Schützen  oder  im  Krebs  oder  im  Steinbock,  ihre 
Kinder  geboren  find.  Der  Amtsknecht  ift  Veit  Vogelmann^  der  Heiligenpfleger  Michel 
Hirfch;  als  „Gerichtsmann "  —  ohne  Zweifel  der  primitive  Anfang  zu  dem  ehren werthen 


T?r 


Gefchichte  Snlzbachs  a./K.  und  Schmidelfelds  bis  1781.  63 

Eichter-,  fpäter  Gemeinderathskollegium  —  erfcheint  der  Bauer  Georg  Schin  und 
Sebaftian  Klein.  Nenne  ich  dazu  noch  Marceil  Emer  den  Säg-  und  Walkniülier,  Jerg 
Schreier  den  Schmied,  Melcher  Schreier  den  Schreiner,  Melcher  Schneider  tkii  Weber, 
Hans  Fahr  den  Maurer,  David  Hainer  den  Zimmermann,  Wilhelm  Pfifter  den  Schulter 
und  vor  allem  den  Bäder,  den  Sulzbach  von  jeher  gehabt  hat,  Barthel  Wa^^ner,  lowie 
den  einzigen  Krämer  Jerg  Kratzer,  der  fich  die  Frau  Pfarrer  zur  Gevatterin  jj^ti^yonnen 
hat,  in  deffen  Laden  man  jedoch  weder  Zucker  noch  Kaffee  noch  Tabak  daiiuds  hatte 
finden  können:  fo  find  damit  fo  ziemlich  alle  Perfonen  von  Stand,  von  Würden  und 
von  Titel  angegeben.  Die  andern  alle,  wie  fie  auch  heüJen  mögen,  die  Schwarz,  die 
Ziegler,  die  Otterbach,  die  Wagner,  die  Bart,  die  Börret,  die  Engel,  die  Furftner  uud, 
um  auch  einige  abgegangene  Namen  zu  nennen,  die  Faufer,  die  Mangold,  tlie  Hitlier, 
die  Fugger,  die  Bau  —  fie  alle  ohne  Zweifel  Bauern,  find  ohne  Titel  angeführt; 
auch  zeigt  noch  kein  grimmiger  „Bär"  feine  Tatze,  kein  befchwingter  „Adler"  ftine 
Klaue,  keine  „Krone"  glänzt  auf  blankem  Schild.  Zwar  gibt  es  unzweifelhaft  im  Darf 
eine  Schenke  zu  einer  Zeit,  da  Luther  und  feine  Nachfolger  fo  viel  über  den  deutfchcu 
Teufel,  Sauf  genannt,  zu  klagen  haben;  aber  fie  ift  noch  nicht  von  Bedeutung,  der 
Schankwirth  ift  noch  kein  Würden-  und  Titelträger  des  Dorfs. 

Schauen  wir  uns  nun  außerhalb  des  Fleckens  um,  fo  zeigt  ficli  von  der 
Mehrzahl  der  jetzigen  Höfe  noch  keine  Spur;  es  gibt  noch  keinen  Brünftür- 
hof,  Baierhof  und  Neftelberg,  kein  Freihöfle,  keine  Frankenreute,  kein  Nibenltdclc, 
kein  Oechfen-,  kein  Hägeles-,  kein  Grauhöfle,  keine  Engelsburg  und  kein  Ncuhurlai  lau; 
auch  von  Kohlwald  findet  fich  nur  in  zwei  Namen,  dem  Theyfl  Flexir  und  dem 
Wilhelm  Schufter,  eine  Spur;  alles  andere  bedeckt  noch  der  Wald.  Dagt?;^^eii  haufeu 
in  Hohenberg  die  Schwartz,  dieGaukel  und  die  Schlipf,  in  Altenberg  die  Geutner 
—  die  Burg  auf  dem  Altenberg  ift  längft  in  Trümmer  gegangen  —  in  llufel  oiler 
Hafelhof  die  Grau,  die  Schwarz  und  die  Eichelin,  auf  Aichenrain  und  MiUcnberg 
(Mühlenberg),  zwei  herrfchaftlichen  Höfen  von  481  Morgen,  die  Vogt  und  die  Vogel- 
mann, die  Zeller  und  die  Hof,  in  ühlbach  die  Kühnlein  und  die  Scliübt^liu,  in 
Altenfchmidelfeld  die  Karg,  die  Geflwein,  die  Heberlin  uud  Ziegelen.  Um 
noch  ein  paar  bekannte  Namen  zu  nennen,  fo  finden  fich  die  Jäger  damals  auf  deut 
Heerberg,  die  Wiedmann  in  Gerenbrunn,  die  ünfried  auf  dem  Herrenhot  in  (Janten- 
wald;  denn  die  Pfarrei  erftreckte  fich  damals  nicht  nur  über  die  ganze  Laulener 
Pfarrei  mit  Ribgart  (Rübgarten)  und  Wengen,  fondern  auch  über  Voratsweiler  (Vor- 
hardsweiler)  Gantenwald,  Gerenbrunn,  Immersberg  (theilweife)  und  Säghaldi.Ti  uufl  hatte, 
nach  der  Zahl  der  Geburten  zu  fchlieflen,  eine  Seelenzahl  zwifchen  120U  iiTid  UOO, 
wie  heutzutage. 

Das  Regiment,  das  die  Schenken  auf  dem  Schloß  ausübten,  trug  allem  Tiaeh 
einen  patriarchalifchen  Charakter  an  fich;  denn  nicht  nur  bei  ihren  Beanitt*n,  auch 
fonft  finden  wir  fie  gar  manchmal  als  Taufpathen  eingetragen  und  fie  fcheiiieii  das  um 
fo  eher  übernommen  zu  haben,  als  fie  immer  wieder  kinderlos  waren*  Denn  nach 
dem  Tode  Johanns  den  3.  März  1608,  dem  feine  Gemahlin  Eleonore  am  23.  Au- 
guft  1606  nach  kinderlofer  Ehe  vorangegangen  war,  hatte  fein  Brudersfolin  Schenk 
Karl  IL  die  Herrfchaft  überkommen  und  fich  mit  Maria  Gräfin  zu  Kaftel  verehelicht, 
war  aber  am  30.  April  1631  gleichfalls  ohne  Leibeserben  verftorben  und  am  H.  Juni 
in  der  Schloßkirche  beigefetzt  worden,  worauf  abermals  fein  Brudersfohn ,  Schenk 
Chriftian  Ludwig,  vermählt  mit  Sufanne  Freifrau  von  Polheim  und  Waitenberg, 
die  Regierung  antrat. 

Und  wie  ftand  es,  fragen  wir,  mit  den  Unter thanen?  So  viel  fich  aua 
den  Kirchenbüchern  errathen  läßt:  nicht  übel    Zwar  kommen  immer  auch  Ehen  vor, 


-R^CT 


64  Schmid 

wo  die  Braut  den  bräutlichen  Ehrenkranz  nicht  tragen  darf  (xuvtxo?  yai/xx;)  und 
in  einem  befonders  fchweren  Fall  muß  die  Braut  in  einer  „fchwarzen  Hauben"  vor 
den  Altar  treten;  aber  im  Ganzen  find  die  Fälle  nicht  gerade  häufig  und  ein  un- 
eheliches Kind,  das  nicht  durch  die  nachfolgende  Ehe  legitimirt  würde,  findet  fich 
gar  nicht,  und  da  Sittlichkeit  und  Wohlftand  im  großen  und  ganzen  genommen  immer 
bei  einander  wohnen,  auch  noch  kein  Jude  im  herrfchaftlichen  Gebiet  fich  blicken 
laßen  und  den  Bauer  ausfaugen  darf,  fcheinen  die  Leute  verhältnismäßig  in  guten 
Vermögensumftänden  gewefen  zu  fein.  Allein  gegen  das  Ende  des  Zeitraums  mehren 
fich  die  vorehelichen  Geburten  auffallend  und  man  ficht  fich  genöthigt,  die  Kirchen- 
buße einzufahren,  wobei  die  Schuldigen  an  3  Sonntagen  öflFentlich  vor  den  Altar  ge- 
ftellt  und  erft  nach  abgelegter  Beichte  abfolvirt  werden.  Doch  auch  die  göttliche 
Strafe  für  die  einreißende  Unfittlichkeit  follte  nicht  ausbleiben.  Schon  war  das  Wetter, 
das  wie  ein  vernichtender  Gewitterfturm  über  die  Gegend  hinfahren  follte,  drohend 
am  Himmel  aufgezogen;  denn  wir  leben,  wie  der  limpurgifche  Hauptmann  und  feine 
reifigen  Knechte  fchon  uns  errathen  ließen,  in  Kriegszeiten,  in  der  Zeit  des 
fchrecklichen  dreißigjährigen  Kriegs. 

Ton  1684-1690. 

Zwar  hatte  derfelbe  fchon  längft  begonnen  und  fogar  bereits  15—16  Jahre 
gedauert,  hatte  fich  aber  bisher  in  der  Gegend  wenig  oder  kaum  fpürbar  gemacht. 
Aber  jetzt  war  der  heldenmüthige  Schwedenkönig  Guftav  Adolf  bei  Lützen  gefallen; 
die  großen  fchwedifchen  Generale  aus  feiner  Schule,  ein  Bauer,  ein  Torftenfon,  ein 
Wrangel,  waren  noch  nicht  auf  dem  Plan;  die  Kaiferlichen  waren  1634  bedeutend  in 
der  üebermacht  und  drängten  die  Schweden  aus  Bayern  nach  Schwaben  hinein,  und 
als  die  evangelifche  Stadt  Nördlingen  Widerftand  leiftete,  wurden  Streifkorps  zum 
Fouragiren  in  die  Umgegend,  fo  auch  ins  Limpurgifche,  gefandt.  Wie  fchrecklich 
diefe  Korps,  befonders  die  wilden  Kroaten,  gehaust  haben,  davon  höre  man  den  Bericht 
des  treuherzigen  Seufferlin,  der  feit  dem  Jahr  1633  das  Amt  eines  Pfarrers  von 
Sulzbach  und  Hofpredigers  von  Schmidelfeld  bekleidete.  Er  fchreibt:  „Den  9.  Au- 
guft  ift  unfer  Elend  in  diefer  Herrfchaft  recht  angegangen ;  denn  da  beede  kaiferifche 
und  fchwedifche  Armeen  fich  genähert  und  von  denfelben  ftarke  Partheien  herein- 
gegangen, auch  mit  Morden,  Sengen,  Brennen,  Stehlen,  Rauben  und  Plündern  mehr 
als  barbarifch  gehaufet,  hat  nicht  nur  gnädige  Herrfchaft  und  derfelben  Officianten, 
geiftliche  und  weltliche,  fondem  auch  die  Unterthanen  fich  mit  der  Flucht  falvirt 
Da  dann  einer  da,  der  andere  dort  hinaus,  wo  er  vermeint  ficher  zu  fein,  gelauflfen, 
das  Leben  zu  retten,  habe  ich  vor  meine  Perfon  mich,  als  kein  Menfch  mehr  im 
Dorf  war,  nacher  Schorndorf  zu  meinem  gnädigen  Herrn  und  dann  femer  nacher 
Weinsperg  und  Heilbronn  zu  Weib  und  Kindern  nothwendig  begeben  und  neben 
andern  Predigern  der  Herrfchaft  Limpurg  und  andern  faß;  ein  Vierteljahr  aufgehalten, 
bis  wir  etwas  ficher  nach  Haus  haben  reifen  können." 

Manche  machten  im  größten  Dickicht  der  Wälder  und  in  abgelegenen  Klingen, 
befonders  im  Komburger  Wald,  Verbacke  und  hielten  fich  mit  ihrem  Vieh  dafelbft 
verborgen  auf.  Mit  um  fo  größerer  Wuth  fiel  das  wilde  Kriegsvolk  über  alles  her, 
was  noch  anzutreffen  war.  Das  Schloß  wurde  rein  ausgeplündert,  die  Häufer  ent- 
weder ausgeraubt  oder  in  Brand  gefteckt,  die  Kirchen  muthwillig  verderbt,  die  Un- 
glücklichen, die  von  den  Unmenfchen  ereilt  wurden,  vielfach  zu  Tode  gemartet.  So 
wurde  ein  vieljähriger  Schmidelfeldifcher,  damals  fchon  zur  Ruhe  gefetzter  Sekretär, 
Sebaflian  Schweicker,  der  bei  feinen  79  Jahren  nicht  mehr  entrinnen  konnte,  mit 
einem  Schweinfpieß  wie  ein  Eber  erftochen  und  nachher  famt  dem  blutigen  Spieß  ge- 


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Gefchichte  Sulzbachs  a./K.  und  Schmidelfelds  bis  1781.  65 

fiinden.  Der  Burgermeifter  von  Sulzbach,  Hans  Ocker  60  Jahre  alt,  wurde  auf  der 
Flucht  von  den  Kroaten  ereilt  und  vom  Pferd'  herabgefchoffen.  Die  alte  Schulmeifters- 
witwe,  63  Jahre  alt,  wurde  von  ihnen  zuerft  furchtbar  gefchlagen,  hernach  vollends 
erftochen.  Der  Müller  von  Laufen  wurde  auf  dem  Feld  erhafcht,  jämmerlich  geprügelt 
und  gerüttelt,  hernach  ihm  der  Hals  halb  abgefchnitten,  der  Kopf  in  den  Kocher  ge- 
ftoflen,  wieder  herausgezogen  und  er  endlich  vollends  todtgefchlagen.  Ein  81  jähriger 
Greis  wurde  fo  lange  gemartert,  bis  ihm  die  Augen  aus  dem  Kopf  heraushiengen  und 
er  unter  den  Händen  feiner  Peiniger  verfchied.  Ein  anderer  wurde  in  einen  Back- 
ofen gelegt  und  durch  ein  vornen  angefchürtes  Feuer  langfam  geängftet  und  gebraten, 
auch  fo  todt  im  Backofen  gefunden.  Andere  wurden  auf  andere  Weife  hingemordet. 
So  weit  der  im  Original  leider  verloren  gegangene  Bericht  SeuflFerlins. 

Da  die  Schweden  am  29.  Auguft  infolge  der  Unbefonnenheit  Herzog  Bernhards 
von  Weimar  trotz  verzweifelter  Gegenwehr  bei  Nördlingen  befiegt  wurden,  dauerte  das 
Elend  um  fo  länger,  bis  der  Winter  etwas  mehr  Sicherheit  brachte.  Als  die  Ein- 
wohner, darunter  auch  der  Pfarrer,  allmählich  zurückkehrten,  trafen  fie  das  Land 
verwüftet,  die  Häufer,  die  Scheunen  und  die  Keller,  foweit  fie  noch  vorhanden  waren, 
leer,  die  Gewerbe  lagen  darnieder,  der  Winter  war  vor  der  Thür. 

Kein  Wunder,  daß  eine  Hungersnoth  ausbrach,  und  auf  den  Hunger  folgte  die 
Peft,  wobei  große  braune  Beulen  an  den  Menfchen  auffuhren.  Furchtbar  war  die 
Ernte,  die  der  fahle  Peftreiter  unter  den  Menfchen  hielt.  Starben  fchon  1634  94  Per- 
fönen,  mehr  als  das  Dreifache  von  fonft,  fo  ftieg  1635  die  Zahl  gar  auf  21 B,  das 
Siebenfache,  darunter  132  über  20  Jahre.  Den  Höhepunkt  erreichte  die  Seuche  im 
September,  wo  faft  Tag  für  Tag  bis  zu  6  oder  7  Perfonen  begraben  wurden*  Auch 
im  folgenden  Jahr  ftarben  noch  72  Perfonen,  vornehmlich  Erwachfene,  und  felbft  im 
Jahr  1637  war  bei  41  Geftorbenen  die  Nachwirkung  noch  fpürbar.  Erft  in  den  darauf 
folgenden  Jahren  fank  die  Zahl  der  Verftorbenen  wieder  auf  die  Durchfcbiiittszahl 
herunter;  aber  fie  fowohl  wie  die  Zahl  der  Geburten  weist  unverkennbar  auf  eine 
bedeutende  Abnahme  der  Bevölkerung.  Bis  auf  die  Hälfte  war  fie  zufammengefclimülxeni 
und  wenn  auch  die  folgenden  Jahre  ziemlich  ruhig  verliefen,  erholen  konnte  fich  das 
Land  doch  nicht;  die  Truppendurchzüge  und  ficherlich  auch  die  Kontributionen  wieder- 
holten fich,  wie  die  je  und  je  im  Ort  geborenen  Soldatenkinder  beweifen,  bis  zum 
Jahr  1646  immer  wieder;  ums  Jahr  1650  endlich  hebt  fich  wieder  die  SeeleuzabI 
auf  V?  der  früheren,  und  erft  anno  1690  etwa  ift  die  vor  dem  Krieg  vtirliiuHlont^ 
Ziffer  wieder  erreicht.  Eben  daher  treten  fo  ziemlich  diefelben  Namen  wieder  aul; 
manche  allerdings  find  ganz  verfchwunden ,  der  neuen  finds  wenige.  So  taucht  für 
den  Krämer  Kratzer  der  Krämer  Peter,  für  den  Müller  Emer  der  Herrenmüller  Störrle 
auf;  in  Sulzbach  ftellen  fich  um  die  Mitte  des  Jahrhunderts  die  Windmüller,  die  Hamm, 
die  Diem,  in  Altfchmidelfeld  die  Kronmüller,  im  Gutfchenhöfle  ein  Lconhard  Hor- 
lacher,  im  Kohlwald,  der  fich  allmählich  mehr  bevölkert,  die  Köcher  und  die  Hagele ^ 
in.Haslach  die  Köger  ein.  Jetzt  treffen  wir  in  Sulzbach  auch  den  ertten  „Würth", 
Leonhard  Stiefel;  er  ift  zugleich  Heiligenpfleger;  ohne  Zweifel  führt  er  in  feiner 
Wirthfchaft  fchon  den  Branntwein,  das  Giftwafler,  das  der  dreißigjährige  Krieg  uns 
gebracht  hat  und  das  dem  herumziehenden  Soldatenvolk  fo  mundet.  Nach  ihm  tigurirt 
der  Hofbeck  Leonhard  Schwarz  als  Wirth,  und  tritt  bald  als  der  ober  Wirth  auf,  während 
Hans  Hägelin  neben  ihm  als  der  unter  Wirth  erfcheint.  —  So  ftahil  aber  im  Ganzen 
das  Element  der  Burgerfchaft  ift,  fo  reich  und  rafch  ift  meift  der  Wechfel  unter  den 
herrfchaftlichen  Beamten.  In  kurzer  Zeit  folgen  fich  die  Vögte  Dettinger,Scheffner, 
Ruft  und  Link,  bis  ums  Jahr  1670  gar  ein  Herr  von  Adel,  der  „wohlcdel  vöft 
und  großgeachte"   Herr  Gottfried  Höltzl  von  Sternftein  den  Vogtftuhl  ein- 

Wflrttemb.  VIertoUabrshefle  1883.  ^ 


66  Schmid 

nimmt  und  nunmehr  zum  Amtmann,  zuletzt  zum  Oberamtmann  auffteigt,  während 
fchon  zuvor  der  hochachtbare  Sekretär  in  einen  „wohledelvöften  großachtbar  und  hoch- 
gelehrten" Geheimen  Rath  und  Kanzleidirektor  fogar  mit  dem  Titel  Excellenz  fich 
verwandelt  und  nur  der  „ehrenvöfte"  Forftmeifter  Karl  Horkheimer,  der  letzte 
männliche  Sproß  feines  uralten  Gefchlechts  und  berühmter  Wundarzt,  und  nach  ihm 
Georg  Leonhard  Mar f taller  feinen  Titel  „Forftmeifter"  beibehält. 

Wir  leben  überhaupt  in  einer  Zeit  großer  Höflichkeit.  Der  einfache  Burger 
ift  ftets  ehrfam  und  befcheiden,  feine  Hausfrau  tugendfam,  nach  Umftänden  grund- 
tugendfam,  ein  Gerichtsmann  oder  ein  Heiligenpfleger  ehrenhaft  und  vorgeacht,  ein 
„Balbyrer"  ehrenhaft,  achtbar  und  kunftreich ;  von  den  Beamten  ifte  vorhin  erwähnt; 
ihre  Frauen  oder  Eheliebften  find  edel  oder  wohledel,  viel  ehren-  und  tugendreich. 
So  fchreibt  theil weife  der  fchon  erwähnte  „wohlehrwürdige,  großachtbare  und  hoch- 
gelehrte" Hofprediger  Chriftof  Seuflferlin ,  der  über  die  fch werfte  Zeit,  35  Jahre  lang, 
bis  1668  als  ein  wohl  mit  Recht  „treueifrigwachfam"  bezeichneter  Pfarrherr  der  Ge- 
meinde vorfteht,  uml  nach  ihm  verftehts  noch  viel  ceremoniöfer  fein  Nachfolger  Jo- 
hann Heinrich  Galifius,  ausWohlau  in  Schlefien  gebürtig,  der,  von  der  Herzogin 
von  Württemberg  erbeten,  aus  Münfter  am  Neckar  hieher  berufen  wird  und  von 
1669 — 85  das  hiefige  Pfarramt  bekleidet.  Wortreich  und  fchreibfelig  erhebt  er  fich 
in  feinen  Einträgen  manchmal  bis  zu  poetifchen  Ergüflen.  Da  er  bei  der  Herrfchaft 
in  hoher  Gunft  fteht,  wird  er  von  ihr  1685  als  Superintendent  und  Hofprediger  nach 
Gaildorf  berufen.  Sein  Sohn  Philipp  Heinrich  Galifius,  der  in  öfterreichifchen  Dienften 
bis  zum  Oberft  ftieg  und  in  den  Freiherrnftand  unter  dem  Namen  von  Kalifch  erhoben 
wurde,  hat  zum  Andenken  an  eine  ehemalige  Lebensrettung  aus  den  Wellen  des 
Kochers  eine  Stiftung  von  100  fl.,  die  fogenannte  Califiusfche,  gemacht,  wovon  der 
Zins  noch  jetzt  jährlich  an  feinem  Namenstag,  dem  1 .  Mai,  an  die  Armen  ausgetheilt 
wird.  Das  Andenken  des  verdienten  Seuflferlin  ehrte  die  Herrfchaft  damit,  daß  fie 
feinen  Sohn  JohannGeorg  Seuff  erlin,  früheren  Vikar  feines  alten  Vaters,  1685 
vom  Helferat  Gaildorf  hieher  berief,  wo  er  aber  fchon  nach  dreijähriger  Wirkfam- 
keit  ftarb. 

Bei  der  Herrfchaft  war  im  Laufe  des  Jahrhunderts  gar  manche  Veränderung 
eingetreten.  Der  oben  erwähnte  Schenk  Chriftian  Ludwig,  der  1631  die  Regierang 
angetreten  hatte,  hatte  am  19.  Mai  1650  das  Zeitliche  gefegnet  und  war  famt  feiner 
4  Jahre  zuvor  verftorbenen  Gemahlin  in  der  Schloßkirche  beigefetzt  worden.  Da 
auch  er  kinderlos  war,  folgte  ihm  fein  jüngerer  Bruder  Johann  Wilhelm,  ür- 
fprünglich  von  feinem  Oheim  Karl  ftatt  feines  älteren  Bruders  teftamentarifch  zum 
Nachfolger  eingefetzt,  war  er  feiner  Zeit  trotzdem  auf  die  Seite  gefetzt  worden,  um 
fo  mehr,  als  er  damals  in  kaiferlichen  Dienften  Gardekommandant  bei  Wallenftein  war. 
Als  er  hierauf  bei  den  Schweden  Kriegsdienfte  genommen  hatte,  war  er  vom  Kaifer 
zum  Reichsfeind  erklärt  und  nach  erfolgter  Begnadigung  1639  mit  der  halben  Herrfchaft 
Schmidelfeld  belehnt  worden.  Jetzt  erft  1650  trat  er  das  Ganze  an.  In  feiner  Ehe 
mit  Marie  Juliane,  Gräfin  zu  Hohenlohe,  wurden  ihm  7  Kinder  geboren;  vier  ft^rben 
jedoch  in  zarter  Kindheit  und  wurden  in  der  Schloßkirche  beigefetzt.  Als  er  felbft 
am  7.  Mai  1655  verfchied,  hinterließ  er  feine  Witwe  mit  drei  unmündigen  Kindern, 
einer  noch  nicht  geborenen  Tochter  Sofie  Eleonore  und  zwei  Söhnen  Philipp 
Albert  und  Wilhelm  Heinrich,  von  welchen  der  erftere  vermählt  mit  Dorothea 
Marie,  Gräfin  von  Hohenlohe -Langenburg,  1682  ftarb,  ohne  Kinder  zu  hinter- 
laffen,  während  der  andere  durch  feine  Heirat  mit  EHfabethe  Dorothee,  einziger  Erb- 
tochter des  Gaildorfer  Schenken  Wilhelm  Ludwig,  nach  dem  Tode  fernes  Bruders  noch 
einmal  die  ganze  Herrfchaft  Limpurg-Gaildorf-Schmidelfeld  unter  fich  veremigte.    Als 


Gefchichte  Sulzbachs  a./E.  und  Scbmidelfelds  bis  1781.  67 

auch  er  noch  jung  im  Jahr  1690  ftarb  und  our  Töchter  hinterließ,  fiel  durch  einen 
Erbvergleich  das  Amt  Schmidelfeld  dem  Schenken  Vollrath  von  Limpurg- 
Speckfeld-Sontheim  zu,  der  die  oben  genannte  Schwefter  der  beiden  letzten 
Schenken  geheiratet  hatte  und  als  der  letzte  Zweig  des  ganzen  Limpurgilclien  Manns- 
ftamms  am  19.  Auguft  1713  zu  Oberfontheim  ftarb.  So  war  Schmidelield  feit  1690 
keine  Refidenz  mehr,  und  nur  die  zu  Welzheim  verftorbene  verwitwete  alte  Gräfin 
Marie  Juliane  wurde  noch  1695  neben  ihrem  Gemahl  Johann  Wilhelm  in  der  Scliloß- 
kirche  beigefetzt. 

Ton  1690-1781. 

Der  Verluft  des  Hofs  und  der  meiften  Hofbeamten,  von  denen  wir  nur 
noch  den  jetzt  aufs  Schloß  gezogenen  Amtmann,  damals  wieder  einen  adeligen, 
Herrn,  Friedrich  von  Olnhaufen,  und  den  Forftmeifter  Schreiber,  fowie 
fortan  für  die  Güter  einen  Beftänder  und  einen  Schweizer  finden,  wurde  in  Sulzbach 
unftreitig  zunächft  als  ein  Verluft  empfunden. 

Die  Regierung  war  freilich  längft  keine  patriarchalifche  mehr  gewePen.  Die 
Höfe,  auch  die  kleinen,  zogen  fich,  wie  das  in  der  Zeit  Ludwigs  XIV.  von  Frankreich 
kaum  anders  zu  erwarten  ift,  von  ihren  Unterthanen  in  ihre  eigene  Hofherrliühkeit 
zurück  und  feierten  oft  genug  auf  Koften  derfelben  üppige  Hoffefte;  die  Jagdlieb- 
haberei des  Hofs  war  ohnedem  für  den  Landbau  nicht  förderlich.  Aber  doch  hatte 
namentlich  der  Gewerbsmann  von  der  Hofhaltung  manchen  Nutzen,  und  auch  die  Armen 
verloren  an  der  Herrfchaft  eine  nicht  unbedeutende  Stütze,  vollends  wenn  ein  fo  edler 
Sinn  fie  befeelte,  wie  das  bei  der  fchon  erwähnten,  von  Schmidelfeld  rtiimmenden 
Gräfin  Sofie  Eleonora,  Gemahlin  Vollraths  in  Oberfontheim,  einer  frommen  Diiliterin, 
der  Fall  war,  die  dafelbft  ein  Waifenhaus  für  die  Limpurger  Lande  nach  dem  Mufter 
des  Franckefchen  in  Haue  ftiftete,  und  von  der  vielleicht  noch  manche  alte  gelliftete 
Bibel  in  den  Häufem  hier  vorhanden  ift.  Gleichwohl  fcheint  man  fith  in  Sulzbach 
bald  über  den  Verluft  des  Hofs  erhoben  zu  haben.  Von  Kriegsnöthen  und  Kriegs- 
laften  blieb  man  im  ganzen  verfchont.  Melac  und  Montclar,  die  franzöfifchen  Mord- 
brenner, die  1688  und  1689  in  der  Pfalz,  in  Baden  und  Württemberg  fü  greulich 
gehaust  haben,  kamen  zwar  in  eine  bedenkliche  Nähe,  nach  Schorndorf  und  nach 
Backnang;  doch  haben  bekanntlich  die  tapferen  Schorndorfer  Weiber  rie  ordentlich 
heimgefchickt.  Auch  der  fpanifche  Erbfolgekrieg,  der  1701  zwifchen  Oelt erreich  und 
Frankreich  ausbrach  und  in  dem  bekanntlich  Prinz  Eugen  die  Franzofen  gehörig 
klopfte,  brachte  hie  und  da  Einquartierung  und  1703  fogar  die  erfte  Kekrutirung. 
Es  wurden  50  Mann  im  Limpurger  Land  ausgehoben;  aber  als  fie  unter  ihrem  Haupt- 
mann,  Forftmeifter  Schreiber  von  Sulzbach,  in  Nürnberg  präfentirt  und  Exerzier- 
verfuche  mit  ihnen  gemacht  wurden,  fand  man  für  befler,  fie  wieder  heimzu fchicken 
und  gefchultes  Soldatenvolk  dafür  einzuftellen.  Uebrigens  wurde  aus  den  „  Ausich iifl'crn" 
eine  Landmiliz  als  eine  Art  Landjägerkorps  gebildet,  weshalb  wir  je  und  je  in  den 
Büchern  auf  einen  Limpurger  Dragoner  oder  Musketier  ftoßen.  Im  ganzen  aber  liatte 
man  friedliche  Zeiten;  auch  den  fiebenjährigen  Krieg  fpürte  man  in  der  Gegend  kaum, 
Dazu  fcheinen  gute  Jahre  dem  Landmann  ordentlich  aufgeholfen  zu  haben;  befondcrs 
war  die  Einführung  der  Kartoffel  von  hohem  Werth.  Wohl  kamen  auch  harte,  lang- 
andauernde  Winter,  wie  in  den  dreißiger  und  achtziger  Jahren,  daß  die  Bäume  er- 
froren und  das  Futter  auf  einen  fabelhaften  Preis  ftieg.  Ja  1771  trat  eine  fü  fcliwere 
Theurung  ein,  daß  der  Scheffel  Kernen  im  April  zu  Hall  30  fl.  (fage  30  flJ)  koftete 
und  die  armen  Leute  fich  von  mit  Milch  angemachten  Wiefenkräutern  nährten.  Doch 
das  waren  zum  Glück  Ausnahmen;  die  befleren  Jahre  überwogen  doch  bei  weitem. 


68  Sohmid 

Auch  das  Holz,  an  dem  unfere  Gegend  fo  reich  war,  bekam  mit  der  Zeit 
einen  viel  höheren  Werth.  Früher  hatten  die  Holzhauer  gleichfam  zum  Zeitvertreib 
ganze  Stämme  neben  ihrer  Arbeit  zu  Afche  verbrannt.  War  ein  Stamm  etwa  in  eine 
Klinge  gefallen,  fo  ließ  man  ihn  einfach  hegen  und  verfaulen;  warum  foUte  man  fich 
auch  bemühen,  waren  doch  100  tannene  Stämme  nur  7 — 8  fl.  werth?  Das  wurde  jetzt 
anders,  feit  die  Holzflößerei  auf  dem  Kocher  für  die  Saline  Hall  in  Betrieb  kam  und 
vollends  (eit  der  Holzfchlittenweg  vom  Neftelwald  aus  ins  Württembergifche  eröfihet 
wurde.  Auch  die  Verfertigung  der  Holzwaaren,  der  Schachteln,  der  Schaufeln,  der 
Joche,  der  Wannen,  der  Schindeln,  der  Pfähle  und  dergl,  fowie  die  Kohlenbrennerei 
für  die  alten  Hüttenwerke  Abtsgmünd  und  Königsbronn  kam  um  diefe  Zeit,  um  die 
Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts,  befonders  in  Kohlwald,  in  Auffchwung.  Ebenfo  wurde 
in  Sulzbach  eine  Zeitlang  eine  Glasfchmelzerei  betrieben. 

Das  alles  brachte  ziemüch  reichlichen  Verdienft.  Was  Wunder,  wenn  der 
Bauer  anfing,  an  der  Stelle  feines  bisherigen  verbretterten  und  ftrohbedeckten ,  oft 
nur  aus  Blöcken  gebauten  Haufes  fich  eine  bequemere  und  dauerhaftere  Wohnung  aus 
Stein  mit  Ziegelbedachung  zu  bauen,  und  bei  Gelegenheit,  bei  Hochzeiten  und  Kind- 
taufen, an  Kirch  weih  und  in  der  Martinsnacht,  freilich  weder  zu  feinem  noch  der 
Seinigen  Beften,  etwas  drauf  gehen  ließ,  auch  den  Wein  nicht  fparte,  mochte  er  gleich 
etwas  fauer  fchmecken,  weil  er  gewöhnlich  aus  der  nächften,  reichlich  mit  Reben  be- 
pflanzten Gegend  bezogen  wurde.  Kamen  Fefttage  heran,  fo  waren  das  immer  auch 
Erntetage  für  den  Bäder  Simon  Flurer  oder  Albrecht  Stiefel;  denn  da  ließ  der  Bauer 
famt  feiner  Ehehälfte  nach  altem  Herkommen  fich  zur  Ader,  glaubte  dann  aber  auch 
den  Verlufl;  des  edlen  Bluts  durch  eine  um  fo  reichlichere  Mahlzeit  und  guten  Trunk 
möglichft  erfetzen  zu  mülTen.  Auch  in  der  Kleidung  ließ  fich  der  Bauer  nicht  fchlecht 
finden.  Nahmen  fich  fchon  die  Mädchen  mit  ihren  langen,  feidenen,  hochfarbigen 
Bändern  und  die  Burfche  mit  ihren  Degen  an  der  Seite  bei  den  Hochzeiten  nicht  übel 
aus,  fo  war  der  Bauer  in  feinem  fchwarzen,  mit  viel  Falten  verfehenen,  grün  ausge- 
fchlagenen  Rock  und  die  Bäuerin  in  ihrem  fchwarzen,  reichgcfalteten  Staatskleid,  wenn 
es  zur  Kirche  gieng,  geradezu  eine  ftattliche  Erfcheinung. 

Und  in  die  Kirche  gieng  der  Limpurger  Bauer  von  jeher  fleißig,  wenn  gleich 
die  vielen  Klagen  über  das  gottesläfterliche  Fluchen,  Spielen  und  Zechen  einen  be- 
denklichen Schatten  auf  fein  Chriftenthum  werfen  und  das  einreißende  Wirthshausleben 
im  wefentlichen  den  Grund  zu  der  fpäteren  Verarmung  legte.  Freilich  fo  fchlimme  Bei- 
fpiele,  wie  fie  der  Kohlhans  von  Falfchengehren  oder  der  Oberwirth  Hirtt  hier  lieferte, 
waren  zum  Glück  feiten.  Jener  war,  „wie  er  ein  öffentlicher  Epicurer  gewefen,  der 
in  kein  Kirchen  und  Predigt  kommen,  in  viel  Jahren  zu  des  Herrn  Tifch  gar  nicht 
gangen,  auch  fonft  gelebet  hat  wie  ein  Hund  und  Sau,  alfo  auch  wie  ein  Hund  und 
Sau  begraben"  worden.  Diefer  (fcheints  ein  vorübergehend  Hereingezogener)  hatte 
„wegen  greulicher  Gottesläfterung  nach  eingeholtem  Univerfitätsgutachten  auf  lang- 
wierige harte  Gefängnuß  öffentlich  Kirchenbuß  thun  müflen".  Doch  hatte  man  Grund, 
faft  jedes  Jahr  bei  Brautleuten  die  Kirchenbuße  anzuwenden,  einzelne  fogar  wegen 
doppelter  Schandthat  des  Landes  zu  verweifen.     So  ftreng  war  die  Herrfchaft. 

Die  Herren,  die  in  den  nächften  hundert  Jahren  nach  Aufhebung  der  Refidenz  mit 
der  Aufficht  über  die  Sittenzucht  und  mit  der  Führung  des  Pfarramts  betraut  waren, 
find  Johann  Friedrich  Schupparth  von  Hall,  vorher  Pfarrer  in  Obergröningen, 
der  nach  acht  Jahren  1696  ftarb,  nach  ihm  Johann  Georg  Köhler,  gleichfalls 
von  Hall,  der  fchon  ein  halb  Jahr  zuvor  als  verheiratheter  Subftitut  oder  Vikar  des 
alten  Pfarrers  hier  Dienfte  leiftete  und  nach  47  jähriger  Wirkfamkeit  78  Jahre  alt 
hier  verfchied.    Er  hat  bei  einer  Renovirung  der  hiefigen  Kirche  im  Jahr  1711  eine 


Gefohichte  Sulzbachs  a./K.  und  Schmidelfelds  bis  1781.  69 

hölzerne  Ehrentafel  für  den  zweiten  evangelifchen  Pfarrer  Kagius  hiÄr,  die  aber  jetzt 
völlig  zerfallen  ift,  wiederherftellen  und  darauf  folgende  Reime  fetzen  lalTen ; 

Vergiß,  0  Sulzbach,  nicht  der  alten  Lehrer  dein, 

Die  Säur  und  Seufferlin  und  Kag  gewefen  fein. 

Sie  haben  alle  drei  bei  90  Jahr  dich  gMehrt 

Und  hat  durch  Kagen  dir  Gott  reines  Wort  befohert. 

Der  30 jährig  Krieg,  der  dich  fehler  aufrieb  gar, 

Zeigt  dir  von  Seufferlin,  was  für  ein  Jammer  war. 

Drum  als  man  diefe  Kirch  und  Tafel  renovirt, 

Schrieb  dies  den  drei  zu  Ehr'n  dein  damals  treuer  Hirt. 

Sein  Adjunkt  und  Nachfolger  1743  war  Theodor  Andreas  Heinrich 
Marius,  Pfarrersfohn  von  Münfter.  Da  allem  nach  die  Kirchenrenovation  nur  unvoll- 
ftändig  gewefen  und  die  Kirche  namentlich  zu  engräuraig  war,  fieng  er  1754  an,  das 
Schiff  der  Kirche  aus  freiwilligen  Beiträgen  neu  aufbauen  zu  laffen ;  da  aber  Striiitig- 
keiten  darüber  in  der  Gemeinde  entftanden,  zog  er  fich  davon  zurück  und  di& 
Kanzlei  in  Oberfontheim  übernahm  die  Vollendung  des  Werke,  wobei  die  von  Wengen 
fich  am  längften  gegen  die  deshalb  umgelegte  Kirchenfteuer  wehrten.  Als  Marius 
1768  nach  Efchach  befördert  wurde,  folgte  ihm  der  letzte  Hofprediger,  der  den  Ueber- 
gang  Sulzbachs  an  Württemberg  erlebte,  Johann  Heinrich  Neidhardt,  welcher 
bis  1792  hier  verblieb. 

Wenn  irgend  etwas,  fo  zeigt  die  Vergrößerung  der  Kirche,  wie  die  Bevöl- 
kerungszahl der  Pfarrei  in  Folge  des  fich  verbreitenden  Wohlftands  gewaclifen  ift. 
Es  ift  die  Zeit,  wo  unter  Lichtung  der  Wälder  ringsum  die  kleinen  Höfe  vom 
Neftelberg  und  Bayerhöfle  bis  hinüber  nach  der  Engelsburg  und  Neiihorlachen  er- 
ftehen  und  Sulzbach  durch  Verleihung  dreier  Jahrmärkte  1761  und  1775  zum  Markt- 
flecken erhoben  wird.  So  tauchen  denn  feit  dem  Anfang  des  Jahrhunderts  auch  neue 
Namen  auf,  in  Sulzbach  Müller  Schäfer,  Wagner  Hinderer,  Hofbeck  Neuftel,  Krämer 
Gfcheidle  und  nachdem  feit  den  vierziger  Jahren  das  obere  und  untere  Wirthshaus 
in  einen  „Bären"  und  eine  „Krone"  fich  verwandelt  hat,  Bärenwirth  Schwarz,  dann 
Ammon  und  Kronenwirth  Frank,  vor  allem  aber  der  erfte  fo  genannte  Schult- 
heiß Wolfgang  Heinrich  Heunifch  und  fein  Sohn  und  Nachfolger  Georg  Philipp, 
Sodann  treffen  wir  noch  in  Altfchmidelfeld  die  Kunz  und  Engel,  in  Hafol  und  Ilohcn- 
berg  die  Horlacher,  in  Kohlwald  die  Wagner,  die  Wizmann,  die  Bohn,  im  Neftelberg 
die  Wahl,  im  Bayerhöfle  die  Bayer.  Vor  allem  aber  darf  Ein  Name  nicht  vergeffcn 
werden:  der  Schulmeifter  Albrecht  Grüninger  und  fein  Sohn  Johann 
Philipp.  Sie  haben  mit  einander  etwa  von  1600  an  die  Schule  ungefähr  90  Jahre 
lang  als  „treu-arbeitfame  Lehrer"  und  zwar  nicht  blos  Winters  wie  in  den  nieiften  Orte«, 
fondem  unter  gnädiger  Beifteuer  der  Herrfchaft  auch  Sommers  wenigfteiis  an  2  Tagen 
in  der  Woche  gehalten,  nachdem  ihnen  ein  Co  11  mann,  ein  Moll  und  Eifenmann 
im  Amt  vorangegangen  waren. 

Amtmänner  waren  es  unter  der  Limpurg-Sontheimfchen  Herrfchaft  noch 
drei:  VoUrath  Friedrich  Rubel,  der  25  Jahre  bis  zu  feinem  Ende  zu  Sdimidelfeld 
im  Amt  blieb  und  deffen  Grabftein  am  Eingang  in  die  Sakriftei-Kirchcnthüre  in  die 
Kirche  eingemauert  ift,  Georg  Friedrich  Lodter,  ein  Mann,  der  nach  der  Religion 
nicht  viel  fragte  und,  wie  das  in  den  Zeiten  des  Rationalismus  bei  den  Gebildeten  je 
und  je  vorkam,  feine  Kinder  ohne  Sang  und  Klang  Nachts  bei  Fackelfchein  beerdigen 
Heß,  und  Johann  Vollrath  Müller,  der  bald  nach  der  Uebergabe  an  Württemberg 
in  melancholifcher  Seelenitimmung  feinem  Leben  durch  einen  Schuß  ein  Ende  machte. 


70'  Solimid,  Geföblchte  SiilÄhaclifi  aV^^-  iind  ScBmidolfelds  bia  1781, 

Im  alten  Forfthaäs  dagegen  finden  wir  in  dem  letzten  Schmidelfelder  Forftm elfter 
zu  Sulzbach  noch  eine  ehrwürdige  Geftalt,  ähnlich  wie  der  alte  Horkheiraer;  es  ift 
der  edle  Georg  Friedrich  Hörneri  zugleich  Kriegskiiiller  und  Reiclisleheninfpektor, 
Er  hat  als  ein  Zeichen  feines  kirchlichen  Sinns  fchon  in  jungen  Jahren  eine  Abend- 
mahlskaune  in  die  Kirche  gefliftet,  hat  unter  anderem  im  Jahr  1739  eine  feiner 
Töchter,  Johanne  Helene  Juliane,  an  den  Kantor  Schubart  in  Oberfontheim  verheiratet, 
welche  die  Mutter  des  bekannten  Dichters  Chriftian  Daniel  Schubart  geworden, 
und  ift,  nachdem  er  50  Jahre  im  Amt  geftanden,  als  ein  achtzigjähriger  Greis 
1765  zu  feiner  Ruhe  eingegangen.  Auf  ihn  folgte  unter  Verlegung  des  Wohnfitzes 
auf  das  Schloß  Jakob  Friedrich  Georgii  und  Johannes  Schott,  Obcrförfter  zu 
Schmidelfeld, 

Mit  der  Herrfchaft  relbft  gieng  es  in  der  nächften  Zeit  durch  manche  Wand- 
lungen hindurch.  Da  Schenk  Vollrath  ohne  männliche  Leibeserben  ftarh  und  nur 
fünf  Töchter  hinterließ,  fo  entftand  über  die  Erbfchaft  ein  Streit  Manche,  unter 
anderen  auch  der  König  Friedrich  Wilhelm  I,  von  Preußen,  glaubten  Anfprüche 
zu  haben  und  der  letztere,  thatkräftig  wie  er  war,  ließ  fchon  4  Tage  nach  Vollraths 
Tod  am  23.  Aug*  1713  an  allen  Orten,  auch  auf  Schmidelfeld,  die  preußifchen  Adler 
anheften ,  im  Dezember  ein  Bataillon  Preußen  in  Gaildorf  einrücken  und  im  Januar 
1714  Stadt  und  Acmter  fich  huldigen.  Doch  kam  ein  gütlicher  Vergleich  zu  ftande, 
die  Preußen  zogen  y-ieder  ab  und  die  Limpurgifchen  Erbtöchter  wurden  in  ihre  Rechte 
eingefetzt  Diefe  felbft  aber  konnten  auch  nicht  fo  bald  unter  fich  einig  werden. 
Einftweilen  brach  man^  cla  man  voraus  annahm,  Schmidelfeld  werde  bei  dem  Vorhanden- 
fein  fo  vieler  Erben  wieder  Refidenz  eines  Landestheils  werden  ^  das  veraltete  Schloß 
mit  dem  feften  Thurme  bis  auf  eine  gewille  Höhe  ab  und  baute  1739  und  40  ein 
anfehnliches  modernes  Schloß,  von  dem  wir  leider  jetzt  nur  noch  die  dürftigen  Ueber- 
refte  vor  uns  haben,  Erft  1774  kam  die  Landestlieihmg  zu  ftande.  Die  Hen'fchaft 
Limpurg-Sontheim- Schmidelfeld  mit  Sulzbach  (ausgenommen  Haslach,  Oechfenhöfle, 
Grauhöfle,  Gutfchenhof  und  Bayerhöfle,  die  zu  Sontheim  -  Groningen  gehörten), 
Laufen  und  Geifertshofen  fiel  durchs  Loos  der  freilich  langft  verftorbeuen  älteften 
Erbtochter  Vollraths,  Wilhelmine  Sofie  Eva,  verehelichter  Gräfin  von  PrÖ- 
fing,  und  ihren  Nachkommen  zu,  von  denen  übrigens  auch  nur  noch  die  ver- 
witwete Wild-  und  Rheingräfin  zu  Salm-Grumbach,  Juliane  Franziska 
Leopoldine  Therefie,  lebte.  Sie  hat  im  Sommer  1775  einige  Monate  auf  dem 
Schloß  zugebracht  und  unter  anderem  in  mehreren  die  Kirchenbuße  betreffenden 
Verordnungen  ihre  Regentenfürforge  bethätigt,  ift  aber  fchon  im  November  des- 
felben  Jahrs  geftorben.  Ihre  fechs  Sülme  und  flehen  Töchter,  die  fenie  von  der  Herr- 
fchaft aufgewachfen  waren  und  daher  kein  InterefTe  an  ihr  hatten,  verkauften  fie  im 
Jahr  1781  an  Württemberg,  das  damals  unter  dem  bekannten  Herzog  Karl  Eugen 
ftanJ,  um  die  Summe  von  375000  fl.  Der  Kauf  kam  am  ü5.  Oktober  zu  ftande  und 
Württemberg  ergriff  am  2.  November  Befitz  davon.  Die  Herzoge  von  Württemberg 
führten  fortan  den  Nebentitel  „Graf  und  Herr  zu  Limpurg-Sontheim-Scbmidelfeld."  Das 
erfte  Kind,  das  in  Sukhach  nach  der  Uebergabe  des  Amtes  Schmidelfeld  an  die  Her- 
zoglich-Württembergirche  Deputation  den  6,  Nov.  1781  dem  Wannenmacher  Johann 
Sturm  geboren  wurde,  ward  ^zum  devoten  Andenken*'  und  zu  Ehren  des  Herzogs 
Karl  Karolina  getauft  und  die  Wöchnerin  bekam  6  fl.  Gratial  in  die  Wochen, 

Wie  es  nachmals  mit  dem  Schloß  und  der  Schloßkirche  gieng,  daß  man  es 
aus  Abneigung  gegen  den  Pietismus  nicht  dem  Bürgermeifter  HofFniann  von  Kornthal, 
fondern  fpäter  dem  Oberft  von  Pleffen  überheß  und  aus  deffen  Gautmaffe  an  die  Ge- 


i 


^mmf^ 


SchmidolfeldifcheB.  7 1 

meinde  verkaufte,  diefe  felbft  aber  es  in  die  Hände  der  Juden  brachte,  die  das  Schloß 
bis  auf  den  derzeitigen  geringen  Hedt  abtrugen,  die  Kirche  demolirten  und  in  eine 
Brauerei  verwandelten,  die  Gruft  plünderten  und  nach  der  Volksfage  den  Fluch  einer 
alten  Gräfin  erfüllend  fogar  die  Gebeine  den  Berg  hinabwarfen :  das  alles  iPt  Ihnen 
wohlbekannt.    Wen  möchte  das  nicht  an  das  Wort  des  Dichters  erinnern ; 

Ach  wie  nichtig'j  ach  wie  flüchtig 

Sind  <lor  Menfehen  Sachen ! 
Alles,  allea,  was  wir  fehen, 

DaB  muß  faUen  und  vergehen  l  — 
Wer  Gott  hat,  bleibt  ewig  Stehen. 


Eine  unbekannte  Sehmidelfelder  Urkunde. 

Mitgetheilt  von  Archivrath  Dr.  Kaufmann  in  Wertheira. 

1242.  14.  Januar.  Hall.  Konrad  von  Schmidelfeld  verzichtet  gegen  feinen  Verwandten, 
Bifchof  Heinrich  von  Bamberg,  auf  die  Vogtei  m  TherinTe* 

Ego  Conradus  de  Smideluelt  Tenoie  prefeatium  notura  facio  vniuerfis,  quod  de  bona  ü 
et  gratuita  mea  uoluntate  ob  reuerentiain  venerabili^  dotninj  mej  Beinripi  Babin  ||  ber^enils^) 
Electi  et  Confanguinei  mei  omni  jnfeodationj  obligationj  fiiic  iurj^  qnod  habiii  in  ]|  Adaoratia  de  TUl- 
rifle')  et  eins  attinentiis,  que  Eccleriß  Babinbergenri  nofcitur  attinereJi  reniintiauj  omiiino^  pnir 
prefentes  me  ad  hoc  obligans,  quod  deeetero  ipfam  non  inpetam,  nee  me  da  ca  uel  eins  per- 
tinentiis  aliquatenus  intromittam.  Ad  cuius  rei  certitudi  [[  nem  et  eautelaiu  habnndantem  prefen.s 
iufll  fcriptnm  fierj  et  figilli  mei  robore  com  [[  miinirj.  Actum  apud  Ilallia  Anno  dominj  m^cc.xlii. 
Menfe  Januario  in  Oetaua  Epiphanie. 

Die  Urkunde,  bisher  im  hodifiirftlichen  Archiv  zu  Werthcim^  iTt  durch  die  Gnade  Seiner 
Durchlaucht  des  Fürften  von  Löweiiftcin-Rofeniierg  dein  Verein  fiir  W.  V.  als  Gefehenk  über- 
lalTen  worden.  An  der  Urkunde  hängt  noch  ein  kleines  ßrncbruick  vom  fliege!  Konrads  von 
Schmidelfeld,  auf  dem  ein  Stück  eioes  Schrägbalken,  darauf  3  Lilien,  zu  fehen  ilY.  (Siehe 
die  nächftfolgende  Einfendung.)  G.  B, 


Zum  Siegel  Konrads  von  Selimidelfeld  v.  J.  1343. 

0.  T.  V.  Hefner  definirt  die  Heroldsftücke  als  „Zerlegung  eines  Schildes  oder 
Plazes  in  verfchiedene  Farben,  niittelft  Abgrenzung  dertelben  durch  gerade  oder  ge- 
bogene Linien'^',  und  fügt  bei,  „nach  diefer  Definition  können  Kugeln,  Tiinge,  Schindeln, 
Kreuze  und  derartige  Figuren  nicht  hieher,  fondern  raüflen  zu  den  künft liehen 
Figuren  gerechnet  werden. 

Nicht  feiten  kommen  aber  auf  mittelalterlidien  Siegeln  Wappen  mit  Herolds- 
ftücken  vor,  welche  mit  künftlichen  Figuren,  wie  die  obigen  (auch  mit  Blumen,  Blättern, 
Arabesken,  heraldifchen  Lilien  und  Sternen)  belegt  find. 

Bei  Blafonirung  derartiger  Wajjpen  ift  es  oft  fchwer,  bei  vcreiniselten  Exem- 
plaren von  Siegeln  ausgeftorbener  Familien  fogar  unmöglich,  Tic  her  m  beftimmen, 
was  integrirender  Theil  des  betreffenden  Wappens  und  was  nur  willkürliche  Iphragiftifehe 
Verzierung  oder  Damascirung  war. 


1)  Bifchof  Heinrich  von  Bamberg^  zuvor  Propft  von  Aachcii,  ftamnit  von  Bitvcrskoitn, 
d.  h.  Pfllfringen  bad.  Amts  Tauberbifchofshcim,  und  ftihrt  aut'li  den  Namen  tic  Catlianj  CnintaniA, 
Ueber  feine  Verwandtfcliaft  mit  Konrad  von  f^chmidclfeld  fpätcr. 

•)  Theriffe,  Theres,  Benediktinerkloüer  zwifchco  Haßfiirt  und  t^chweinfuit,  UfTerniann 
Episc.  Wirceb,  302  flf. 


n 


Sohmidelfeld.     Weinsberg. 


Im  Zweifel  möchte  ich  in  den  meiften  Fällen  belegter  Heroldsftücke  diefe 
Figuren  fiir  willkürlicbc  Verzierungen  halten,  oder  für  fphragiftifche  Beizeichen,  wie 
es  in  manchen  Fällen  nachgewiefen  werden  kann.  So  z.  B.  find  die  glatten  3  Felder 
(oben  weiß  und  roth  und  unten  blau)  des  im  Schaumberg'fchen  Wappen  auf  einem 
Sig.  IV.  A  1.  Eberhard's  v.  J.  1300  ^  mit  1  Stern,  5  Rofen  und  3  Lilien  damas- 
cirt;  auf  einem  Sig.  IV»  A  1  Graf  Friedrich's  von  Beichlingen,  v.  J.  1260  find  die 
weiß  und  rothen  Streifen  des  Wappens  mit  Arabesken  verziert;  auf  dem  Sig.  IV.  A  1 
des  Grafen  Rupert  von  Kaftel  v.  J.  1224  find  die  weißen  und  die  rothen  Felder  des 
quadrirten  Schildes  mit  Kugeln  (Rofen?)  und  mit  fchrägen  Kreuzen  ausgefüllt^. 

Auf  einem  domekfchildförmigen  Sig.  IV.  A  1  führt  Gerlach  von  Linne'),  i.  J. 
1321  ein  Wappen  mit  3  Fruchtgarben  (2.  1)  mit  einem  mit  3  fechsblättrigen  Rofen 

belegten  Schildhaupt,  wogegen  auf  einem  Siegel  aus  dem  Ende 
des  14.  Jahrhunderts  das  Schildhaupt  ledig  erfcheint;  auf 
einem  gleichartigen  mittelalterlichen  Sig.  IV.  A  2  der  von 
Beße  ift  der  Schrägbalken  im  geftreiften  Schilde,  der  auf 
fpäteren  Siegeln  ledig  erfcheint,  mit  einer  Rofen-Guirlande 
belegt. 

Die  3  Lilien  auf  dem  Schrägbalken  im  Wappen  auf  dem 
neben  abgebildeten  Siegel  1\*.  A  2.  Konrad's  von  Schmidel- 
feld,  V.  J.  1242,  könnten  daher  wohl  auch  nur  eine  fphrag- 
iftifche Verzierung,  Damascirung,  fein*). 

F.-K. 


Vrkundenforfchung  und  Münzkunde. 

Die  Arbeit  BolTerts  in  der  Archivalifchen  Zeitfcbrift  von  Löher  Band  VII  „Ans  dem 
Weinsbeiger  Arcliiv  fiir  die  Zeit  von  1415—1448"  handelt  hauptfiichlich  von  Eonrad  von  Weins- 
berg, dem  Erbfcäuimerer  unter  den  Kaiforn  Sigmund,  Albrecht  II.  und  Friedrich  IIL  Diefer 
K  V,  Weinsberg:,  hei  Dt  C3  dort,  habe  in  feiner  Eigenfchaft  als  Erbkämnierer  nicht  nur  die  Rech- 
nunicen  tühr«n,  Ueiclisftcuern  eintreiben  muffen  u.  dgl.,  fondern  habe  befondcrs  dem  bediirfnis- 
reiülien  Kai  Ter  Sigmund  liüers  auch  mit  feinen  eigenen  Mitteln  ausgeholfen.  Dafür  habe  er  außer 
der  Pfamlfchaft  auf  Zölle  u.  a.  auch  feit  1431  die  ganze  Verwaltung  der  Münzen  von  Bafel, 
Frankfurt  und  Nördlingeu  bekommen.  „Fortan  trugen,  fahrt  B.  fort,  die  Münzen  jener  drei 
Münzftätten  wahrscheinlich  das  Wappen  von  Weinsberg". 

Daß  diefer  letzte  Satz  vollftändig  richtig  und  nur  das  Wort  „wahrfcheinlich"  zu  ftreichen 
ift^  daUlr  haben  wir^  wenigftens  für  die  Frankfurter  Münzftätte,  den  vollftändigen  Beweis  in 
einer  Frankfurter  Diiknte,  die,  im  Frühling  1882  in  Mainhardt  gefunden,  jetzt  in  unferer  Münz- 
faramlutig  ift. 


')  Abgebildet  unter  Nr.  171  m.  neuen  Sphragiftifchen  Aphorismen,  1882. 

*)  Abgebildet  I.  c.  Nr.  298. 

')  Ein  im  15,  Jahrhundert  erlofchenes  Gefchlecht. 

*)  Bei  diefer  Gelegenheit  theilt  die  Redaktion  gerne  nachftehende  ihr  zugegangene 
Empfehlung  mit: 

Abbildungen  mittelalterlicher  Siegel  nach  diplomatifch  getreuen  Zeichnungen  find  wohl 
in  jetler  xylo^raphifchen  Anftalt  zu  erhalten.  Hingegen  find  Holzfchnitte  nach  Original-Siegeln, 
wie  nat'h  guten  Abg-iiffen  und  Photographien  nur  da  zu  bekommen,  wo  in  diefer  eigenthüm* 
liehen,  fehwiengen  Bratitlie  fchon  viel  und  muftergiltig  gearbeitet  worden  ift.  Allen  Freunden 
der  Sphragiftik  kann  ich  in  diefer  Beziehung,  fowohl  was  akkurate  und  ftylvolle  Arbeit,  als 
was  piompte  Ausführung  und  billige  Preife  betrifft,  die  xylographifche  Anftalt  des  Herrn 
Eduard  Ade  in  Stuttgart,  Sennefelderftraße  63,  aus  langjähriger  Erfahrung  beftens  empfehlen. 

Dr.  Fürft  Hohenlohe. 


Hohenlohirchea  DoBkmal. 


73 


Der  Avers  zeigt  das  Bild  des  guten  Hirten  und  die  ümfchiift;  MONE(ta)  *  NO(vft) . 
FRÄKCFD  (francofordenfis). 

Zwilclien  den  Füßen  des  guten  Hirten  aber  ift  dae  Wcinsberger  Wappen  mit  den 
B  Schilden  angebracht. 

Der  Rovers  hat  den  Reichsapfel  in  einem  von  einem  Drcieclt  durchfchnittenen  Drei  paß 
und  die  Umrchrin:  FfUDHlCVS  .  ROMAN(Druro)  .  IMP(crator)  t' 

So  ftiramt  das  Ergebnis  von  Boiterts  Urkondenforfchung  in  crfrcnlichfter  Weife  mit 
dem  Zengtiis  unferer  Münze  überein.  Haßler. 


Deiikmftl  des  Grafen  Johann  TOn  Holienlohet  t  1412. 
Am   24  Oktober    1412 


kam  esam  Kremmcr-  Damme, 
io  der  Mark  Brandenburg, 
zuüi  Kampfe  zwifchen  dem 
Burggrafen  Frietlrich  VL 
von  Nürnberg  (Zollern)  und 
den  Pommern j  infolge  d eilen 
die  Letzteren  fi ch  zurück- 
zogen. 

An  diefem  Kampfe  hatte 
der  Burggraf  perfimlicli 
theil genommen.  Von  den 
fränkifcben  Rittern  in  fei- 
nem Gefolge  wurde  unter 
Anderen  auch  Graf  Johann 
von  Hohenlohe  (der  Letzte 
der  Linie  in  Uflenheim  und 
Entfee,  zu  Speckfcld)  in 
der  Schlaeht  gctödtet. 

Friedrieh^  welelier  ihren 
Verhift  tief  betranerte^  lieii 
fie  zu  Berlin  in  der  Kirche 
des  grauen  Klofteröj  ganz 
in  der  Nähe  feines  Hefidenz- 
fchloßes,  beftalten  und  ehrte 
ihr  Andenken  durch  from- 
me Denkmäler,  von  welchen 
wir  das  des  Grafen  Johann 
hier  in  Abbildung  mittheilen. 

Es  ift  eine  hölzerne,  5Va  Fuß  hohe  und  4  Fuß  breite  gemalte  Tafelj  welelre 
bei  der  in  den  Jahren  1842/45  erfolgten  Renovation  der  Klofterkirehe  ausgebeflert 
worden  ift  und  an  dem  Vorbaue,  durch  welchen  mauy  von  der  Klofterftraßc  aus, 
die  Kirche  betritt,  ihren  Platz  erhalten  hat. 

Aus  E.  Fidicin'B  Berlinifcher  Chronik  mitgetheilt  von  F.-K, 


jjöjTuäöSj^^ 


L 


14  Weber 


Wiirttenib erger  auf  der  Baiuborger  Akademie  nnd  UiÜTCrlltM  von  1618—1803, 

Von  LyzcalprofeDTor  Heinrich  Wober  id  Bamberg, 

Der  Wunfcb  des  kgh  wttrttembergifcljeii  ftatiftifeh-topograpLifchen  Burean'fl, 
„es  möchten  im  Intereffe  der  vaterländifchen  Gcfchicbte  alle  Württemberger,  welche 
auf  fremden  Univerfi  täten  ftiidirt  haben,  aus  deren  Matrikeln  ztifainmeiigef teilt  wer- 
den"^ gab  die  Veranlaflung  zu  der  nachfolgenden  Arbeit,  welche  mögliche  genau 
nach  dem  Vorbild  der  glcicliartigen  Arbeit  Baraek*s  über  die  Univerfität  Straßburg 
angelegt  ift. 

An  die  Stelle  der  alten  berühmten  Baniberger  Domfcbule  |)^  die  im  Lanf  der 
Zeit  ihren  Lehrplan  bedeutend  reduzirt  hatte,  war  im  Jahr  1586  die  nach  der  Norm 
des  Konzils  von  Trient  eingcriebtete  Seniinarfchule  getreten,  gegründet  von  Fürft- 
bifchüf  Ernft  von  Mengersdorf ,  welche  die  Lehrgegenftande  des  Gymnafiums  nebft 
Philofophie  und  Theologie  umfaßte.  Im  Jahr  1611  wurde  diefe  Schule  den  Jefuiten  über- 
gebenj  und  im  Jahr  1G48  erhielt  die  Anftalt  durch  die  Bemühungen  des  Fürftbifchofs 
Melchior  Otto  Voit  von  Salzburg  die  zu  einer  Akademie,  einer  öffentlichen  Ilochfchulej 
nutlnvfndi^^en  kaiferlichcn  und  papftlicheii  Privilegien.  Die  Acadeniia  Ottonania^  welche 
am  L  Sept.  1648  feierlich  eriiffnet  wurde,  umfaßte  wie  alle  von  den  Jefuiten  geleitete 
Schnlen  die  fünf  Jahreskurfe  Jnfima,  nedia,  snprenia,  Grammatica,  Poetica  oder 
Humanitas  und  Rhetoricaj  dann  drei  Jahre  fiir  Philofophie,  Logica,  Phyfica,  Meta- 
phyfica,  nnd  vier  Jahre  für  Theologie  nebft  dera  kanonifchen  Recht,  In  diefer 
Formation  dauerte  die  Akademie  fort  bis  zum  J.  1735,  wo  die  Aeademia  Ottonania 
durch  die  Munificenz  dez  Fürftbifchofs  Friedrieh  Karl  von  Schöaborn  fich  anmahlich 
zur  Univerfitas  Ottoniana-Fridcrieiana  entfaltete j  indem  zunächft  einige  Profeflbren 
der  Rech tswiffen feil aft  angeftellt  wurden,  welchen  von  1770  an  fich  eine  medi^inifche 
Fakultät  aufchloß.  Bei  der  Aufhebung  der  Univerfität  im  Jahr  1803  zählte  die 
theologifche  Fakultät  vier  ProfelToren,  die  juriftifcbe  fünf  ordentliche  und  zwei  auJJer- 
or deutliche,  die  medizinifchc  fechs  ordentliche  und  zwei  außerordentliche,  die  philo- 
fophifche  fünf  ordentliche  und  einen  außerordentlichen  Profeffon 

So  lauge  die  Auftalt  innerhalb  der  Grenzen  der  Akademie  fich  befand, 
gehörte  auch  die  Mittel fchnle  vollkommen  zum  Organismus  derfelbcu,  welche  Zuge- 
hörigkeit dadurch  ihren  Ausdruck  fand,  daß  fchon  die  Schüler  der  Poetik  und  der 
Rhetorik  Heb  in  die  Matrikel  einzeichneten.  Vom  Jahr  1749  an  find  die  Poetea 
meiftens  von  der  Fland  ihres  Profeflbrs  oder  des  Syndicus  ei  «getragen, 

Unordnungen  in  der  Immatrikulation  ergaben  fich  bei  der  Erweiterung  der 
Akademie  zur  Univerfität.  Die  Profefforeu  der  Jurisprudenz  weigerten  fich,  den 
Rektor  des  JcfuitenkollegSj  der  nach  der  Htiftungsurkunde  auch  Rector  Academiae 
war,  als  ihren  Vorftand  anzuerkennen  und  ftcllteu  im  Jahr  1746  bei  dem  Fürftbifehof 
den  Antrag,  für  ihre  Zuhörer  eine  eigene  Matrikel  errichten  zu  dürfen,  welcher 
freilieh  abgewiefen  wurde.  Auch  in  der  Folgezeit,  als  die  Univerfität  im  Jahr  1773 
einen  eigenen  Rector  Magiiificus  in  der  Perfon  eines  Domkapitulars  erhalten,  wieder- 
holen fich  die  Aufforderungen  an  die  Profeflbren  der  Medizin  und  der  Jurisprudenz, 
ihre  Zuhörer  zur  Immatrikulation  anzuhalten,  aber  nicht  immer  mit  Erfolg« 


*)  Ueber  diele  nnd  die  folgenden  Formatlonea  der  liambergcr  Schulen  flehe  meine 
Schrift.:  „Gcfchicbte  der  gel  ehrten  Schul  en  im  Ilochftift  Bamberg  von  1007-1803**  im  42.  lu  43, 
Jabreabe  rieht  des  Bamberg  er  hiftorircbeD  Vcrcina,  J8T9  und  1880. 


"^»p 


Württemborger  auf  der  Bamberger  XJni?erfität.  75 

Die  Matrikeln^)  liegcD  vor  in  zwei  Bänden: 

1.  Matncala  Akademiae  Ottonianae  a  R'"*'  et  1\\^^  Imperialis  Ecclefiac  Bam- 
berg^eöfis  EpiTcopo  S.  R.  Imperii  Principe  Melcliiore  Ottoiie  ex  antiquißima 
ramilia  Voit  a  Sahburg  Bambergae  fundatae  et  ereetae  Kai.  Sept  Ao 
MDCXLVlIIj  fub  R.  R  Riqaino  Goltgens  S.  J.  Rectore  Magnifico  et  R.  R 
Joanne  Streinio  S.  J,  Cancellario.  Diefer  Band  gebt  bis  zxLm  J.  1753/54 
incL  und  enthalt  auf  219  Blättern  gegen  11000  NameUj  alle  eigenliandig 
eingezeichnet,  mit  der  oben  erwähnten  Ausnahme,  die  Poeten  Fom  J.  1749 
an  betreffend, 

2.  Matricula  Univerfitatis  Bsmbergenfis  contintiata  Aimo  MDCOLIVj  qui  fuit 
a  fundata  Anno  1648  Academia  centefimus  fcxttis,  Diefer  Band  enthält 
auf  Seite  1—61  über  2000  Namen,  dann  den  Bericht  über  die  Neugeftaltung 
der  Univerfität  im  Jahr  1773  nach  der  Aufhebung  des  JefuitenordenS;  von 
Seite  93-^172  wieder  über  2000  Namen.  In  diefcm  Band  lind  die  Eiu- 
zeichnungcn  der  einsselneii  Jahre  alle,  auch  der  höheren  Fakultäten,  von 
je  einer  Hand;  erft  mit  dem  Jahr  1801  beginnen  wieder  die  eigenhändigen 
EtnzeichnuDgen. 

Aus  diefen  beiden  Bänden  find  die  folgenden  Auszüge  gemacht  —  Außer- 
dem exiftiren  noch  die  Infcriptionsliften  der  thcologifchen  Fakultät  ron  1683— 177ii, 
der  philöfophifchen  von  1648— 1803 j  und  des  Gymnafiums  von  1726—1803,  Von 
den  Akten  der  jnriftifchen  und  medizinifchen  Fakultät  fand  ficb  weder  hier,  noch 
in  Würzburg j  wohin  1803  mehrere  Profe obren  der  betroffenden  Fakultäten  verfet/t 
wurden,  noch  in  München  die  geringfte  Spnr.  Aus  diefen  und  den  oben  angefülmcn 
Gründen  ift  das  Verzeichnis  der  Jurisprudenz  und  Medizin  ftudircnden  Württcmber;!;*"r 
wohl  nicht  komplet. 

Was  die  Auszüge  felbft  betrifft,  fo  bemerke  ich,  daß  ich  nur  folche  Namen 
aufgenommen,  deren  Zugehörigkeit  za  dem  jetzigen  Württemberg  zweifellos  feftftehl. 
Einige  zweifelhafte  Namen  find  am  Schluß  angeführt. 

Einer  befondcren  Begründung  bedarf  es,  daß  ich  die  vielen  Mariaevallenres 
für  Württemberg  in  Anfprueh  nehme  und  fie  mit  Mergentheim enfes  identifizire.  Das 
geographifch  -  ftatiltifche  Lexikon  von  Ritter  führt  ^Marienthal'^  auf  in  der  Rheinpfalz, 
in  Braun fchwcig,  6  in  Preußen  und  zwar  in  den  Regierungsbezirken  Stettin,  Königs- 
berg, Pofen,  Breslau,  Frankfurt,  Potsdam,  2  in  Sachfen  (Kreis  Zwickau  und  ein 
Cifterzien  Ter  innen  klofter).  Auf  keinen  diefer  Orte  können  die  Mariaevallenfes  unferer 
Matrikel  bezogen  werden,  weil  fich  nirgends  eine  darauf  hindeutende  geographifebe 
Beftimmung  findet^  und  weil  die  meiften  jener  Orte  proteftantifch  find,  wahrend  die 
Akademie  und  Univerfität  Bamberg  ftreng  den  kathofifchen  Charakter  wahrte»  Da- 
gegen ift  zu  beräekfiebtigeUj  daß  Mergentheim  Jieute  noch  in  dem  ganzen  an- 
ftoßenden  Oehfenfurter  Gau  „Mergenthai"  heißt.  Ein  Bamberg  benachbartes  Dorf 
Merkendorf  wird  in  den  Aufzeichnungen  des  Jefuitenkollegs  nMariendorff^  genannt. 
Das  Würzburgifche  Dorf  Marienbronn  hieß  ehemals  amtlich  uud  jetzt  noch  im  Volks- 
mund „Mergerbrunn".  Mehrere  ans  Markt-Seheinfeld  gebürtige  Kandidaten  nennen 
fieh  in  der  Matrikel  Mariae-Seheinfeldenses;  das  ehemalige  Klofter  bei  Haßfiirl,  welches 
nach  der  Karte  des  Herzogthums  Oftfranken  von  Bpruner  im  Jahr  820  Marcbnrg- 
hufen  hieß,  heißt  jetzt  Marienburghaufen.  Das  alles  wird  die  Umgcftaltung  von 
Mergcnthal  in  Maricnthat^  Mariaevallis,  erklären.     Diefe   Konjektur  wird  aber  zur 


^)   Der  Inhalt  der  Matrikdu  ift  eiugobcnd  besprochen  in  mdoer  oben  ettirten  Bchilllt 
pag.  Ali  ff. 


76  Weber 

vollen  Gewißheit  durch  nähere  Bezeichnung  von  Mariaevallenfis  Franco  bei  Nr.  46 
und  ad  Tuberam  Franco  bei  Nr.  70  und  72  und  durch  die  Notiz  vom  Jahr 
1727;  daß  ein  Kandidat  der  Akademie  in  das  Seminarium  ordinis  Teutonici  Mariae- 
vallenfe  eingetreten  fei.  Auch  die  verhältnismäßig  große  Zahl  der  Mariaevallenfes, 
26,  mit  den  23  Mergentheimenfes  im  Ganzen  49,  ftimmt  zu  der  Bevölkerungsziffer 
der  Stadt.  Daß  die  Einen  den  Namen  überfetzen,  Andere  nur  die  lateinifche  Endung 
anhängen^),  hat  in  den  hiefigen  Matrikeln  zahllofe  Analogien. 

Die  dem  Namen  gewöhnlich  eigenhändig  beigefetzte  Bezeichnung  dives, 
mediocris  etc.  bezieht  fich  auf  die  Zahlungsfähigkeit,  bezüglich  welcher  die  Statuten 
von  1648  beftimmen:  Nobilis,  cum  infcribitur,  dat  1  fl.  Dives  10  Pfd.  Mediocres 
5  Pfd.  Pauperes  gratis  infcribuntur.  Haec  pecunia  diftribuatur  in  Univerfitatis 
pauperum  et  pios  usus. 

Die  mciften  Kandidaten  lieferten  Gmünd,  nemlich  52,  Mergentheim,  wie 
bemerkt,  49,  Ellwangeu  40.  Diefe  Zahlen,  die  faft  ausfchließlich  auf  die  Zeit  vor 
1773  kommen,  alfo  auf  die  Zeit,  da  Jefuiten  an  der  Akademie  lehrten,  fprechen  um 
fo  ehrenvoller  für  den  wiflenfchaftlichen  Ruf  der  hiefigen  Hochfchule,  als  die  Mergent- 
heimer  Würzburg,  die  Ellwauger  und  Gmünder  Dillingen  und  Ingolftadt  viel  näher 
hatten,  wo  Lehrkräfte  deffelbcn  Ordens  wirkten,  liefern  alfo  mit  den  ungemein  vielen 
Weftphalen,  Eichsfeldern,  Egerländern  und  Elfäßern  (Hagenau),  die  in  Bamberg  ihre 
Studien  gemacht,  den  Beweis,  daß  der  Ruf  der  Bamberger  Schule  fich  weit  über 
die  Grenzen  hinaus  erftrekte. 

Abkürzungen:  D.  dives,  Med.  mediocris  P.  pauper. 

1649,  1.  Benignus  Mofer,  Elvac.  Log.  Med.  6.  Dec.  2.  F.  Angelas  Heben ft reit, 
ord.  Ciftcrc.  ProfelTus  in  Schönthal.  SS.  Theol.  Stud.  1651,  3.  Joannes  Euftachius  Poth 
Mariaevall.  Log.  14.  Xbris.  D.  1658.  4.  Joannes  Gorgius  Bufch,  Mariaevall.  Log.  Med. 
1668.  5.  Laurentius  Ulrich,  Mariaevall.  Log.  P.  1664.  6.  Andreas  Simon  Elvac,  Med. 
Log.  7.  M.  Joannes  Sebaftianus  Schwartz,  Mariaevall.  SS.  Theol.  Stud.  Med.  1665.  8. 
Joannes  Cafparus  Stumpff,  Mariaevall.  Log.  Bamb.  F.  1667.  9.  Joannes  Rieck,  Mariae- 
vall. P.  10.  Georgius  Baur,  Mariaevall.  Log.  P.  11.  Joannes  Georgius  Meyrer,  Mariae- 
vall. Log.  P.  12.  Joannes  Burckhardus  König,  Gamund.  fuev.  Log.  Med.  13.  Leonardus 
CerVus,  Amrighaus.  lA)g.  P.  1669.  14.  Cafparus  Zorn  Igersheim.,  Poeta.  P.  1670.  15. 
Joannes  Euftachius  Reichart,  Log.  Mariaevall.  P.  1678.  16.  Joes  Martinns  Frank, 
Biering.  Phys.  Med.  1684.  17.  Joes  Michael  Ramminger,  Log.  Suev.  Deggingen.  Med. 
18.  Sebaftianus  Henrieus  Ilandel,  Nicrofulm.  Rhetor,  Med.  1685.  19.  Joannes  Georgius 
Knaupp,  Deggingen.  Rhetor.  Med.  20.  Joannes  Petrus  Handel,  Nicrofulm.  Poeta,  Med. 
1688.  21.  Joannes  Chriftophorus  Buckh,  Gamundianus  Suev.  Theolog.  fub  titulo  Med. 
1692.  22.  Joannes  Hartmann,  Gamund.  Suev.  Log.  Med.  4.  Julii.  23.  Friedericus  Bletzger, 
Gamund.  Suev.  Log.  Med.  19.  Julii.  1693.  24.  Guilielmus  K rafft,  Elvac.  Suev.  Med.  Phys. 
1694.  25.  jJacobus  Jgnatius  Stör,  Elvac.  Log.  D.  1698.  26.  Philippus  Wingort,  Gamund. 
Suev.  Log.  Med.  1699.  27.  Joannes  Miller,  Ehingan.  Suev.  Phys. P.  28.  Jacobus  Wacht- 
bauer,  Amtzeil.  Algoius.  Log.  P.  29.  Matthias  Koching,  Ehinganns.  Phys.  P.  1701. 
30.  Joannes  Josephus  Pfeffer,  Mergentheim.  Log.  Med.  1703.  31.  Joannes  Chriftophorus 
Stahl,  Gamund.  Suev.  Phys,  Med.  32.  Joannes  Bapt.  Schlecht,  Gamund.  Suev.  Phys.  Med. 
1705.  33.  Georgius  Adamus  Melkel,  Mariaevall.  Log.  Med.  34.  Joannes  Ant  Wandel,  Gamund. 
Suev.  Log.  Med.  35.  Joannes  Mich.  Fi f eher,  Gamund.  Suev.  Log.  Med.  36.  Joannes 
Hörn,  Buchau.  Sevus,  (!)  Poeta.  P.  1706.  37.  Joannes  Jacobus  Pfifter,  Gamund.  Suev. 
Phys.  Med.      38.    Philipus   Jofcphus   Mayer,   Neohus.   Suev.   Phys.  Med.      1707.   39.   Joannes 


*)  Wie  z.  B.  die  beiden  Margeth  Nr.  79  und  151.  Nachdem  alle  diefe  Konjekturen 
niedergefchrieben  waren,  finde  ich  eine  neue  Betätigung  in  Hönn,  Lex.  topogr.  des  fränk.  Kreifes, 
Frankfurt  und  Leipzig  1747,  wo  pag.  211  Mergentheim  identifch  mit  Mergenthai,  Mergethe, 
Marienthal,  Marienheira,  gefetzt  ift.  Vrgl.  auch  Bundfchuh  geogr.  Lex.  von  Franken,  Ulm  1801, 
IIL  564.    (S.  OA.Befchr.  Mergentheim  S.  361.    Red.) 


p^ljff^iP'  -     4PM   .    mwi^  ,        •  Äüv      i..ij 


Württemberger  auf  der  Bamberger  UuiverfitäL  77 

Petras   Zell  er,    Suer,   OamuntU   Log,  Med.      40,  Joanuea   Ainireas  Kolben  fehl  agj    Mariae- 
vall.   Log.   Med.      41.   Georgius  Ptjtrna    Brendel,    MariaovalL   Log*   Mvd.       1708.   4ä.  Jüaunea 
GodefHdua   St  eil  wag,    Mergeatbcira,    Log*  Med.      43.    Antonius    Debler,    Gamund.   Hhetar. 
Med,      44.   Joannes   Ferflinandua  Gaab,   Gamand.  Snev.  Med.  Ell».      45.   Jganuei   SebatUantt* 
Kolb,    Gamund.    Suev,  Rhetor.  Med,      40.   Anguilinufl    Maximilianns    Lindtner,    MariaevalL 
Praaeo,   Log,  D,      1700,   47.  Jofephui*  Antonius  Geiger-   Elvae.  Simv.   M«iaphyfices  auditor. 
Med.      1710-  48,  Joannes   Mcndlc,   Gamund.  Suev,  Log*  Med.      49.  Antonius   Molitor,   Sncv. 
ElFge«    Med.    Log.     50.  Joannes    Georgias   Nehcrj    Gamnnd,    ^\icv.    Log,    Med,    5L   Joiuplius 
Wezel,  Siievns  Gamund.  Log,  MetL    1711-  ö2,  Joannea  Gcorgius  Madalon,  Elvac.  Sueir,  Theof, 
Med.     53,    Joannes    Jofephus  Stieklj   Elvac,    Suev.    Theol.  P.     51    Chriltophorus    Pfeiffer, 
Elvaa.   Siiev.   Phy9.    Stiidiofus.    Med.      I7lä.    55.    Jofepbus  MoHtor,   Elvac,  önov*  Theol.  Mtd. 
56,  Leonardüs  Wochcr,  Snovuä  Gamund.    Med.  Log,     57,  Damianns  Michael  Suelmann,  Mer- 
gentheim.  Log,  P,    ;jö.  Jofcphns  Cliviftophorus  Ssirtorina,    Mcrgcnttieim.  Log.  P.     59*  Joannes 
Jacübiis  Jdporer,  Gamund*  Suev.  The(d.  Med.     1713t  60.  Franciscua  Antonius  MayLöfer,  Suev, 
Gamund.  inter  Med.^Poeta,    1714-  61*   Joannes   Cooradus  Stadler,  Mergentheira.  Thcol.   Med, 
62,  Joannee  Tobias  fcJ  c h  e d el ^  Gamund.  Suev.    G3.  Beatns  Joaune,s  Baptifta  S  e h  w e i  t  z  e r ^  Hotten- 
bürg.  Suev*  Med,  Log.    1715*  64,  Gii^orgus  Adamua  Po  Hak,  Lngieus  Mer^entbeim,  Med.    65.  Jo- 
annea  Franeiscua  Petrus  Haupt,  i^peeiosavall.  Med.    G6.  Joannes  ChriTtophorus  Jofcphus  Roth, 
Muriaevall.  Pocta.  Med.    I71Ö,  67,  Quintus  Bartholomaeus  Leiche nftengel,  SS.  Theol  Stud. 
Elvac.  Suev,  P.    68,  Jofephas  Melchior  Kinder  er,  Elvac.  Suev.  Log.  Med.     1717.  69,  Antonius 
Abele»   Elvac,  8uev,   Med.     70.   Goor^uEj    Eartholomacua    Würner^    Mariaevall.   ad  Tuberam 
Pranco.  Med.     1718,  71.   Joannes   Mitdiacl   SteUwaagj   Mariaevall,   Log.     1710-   72.    Joannes 
Jacobua  Kugler,  Mariaevall.  Fi anco  ad  Tuberam.  SS,  Theolog*  Stud.  Med.  tbrtunae.    73,  Joannt?s 
Cafparus  llnber,  Bottwil,  Suev.  Med.    74.  Joannes  Kicolaua  Huberioh^  Igerfcbeim.  Hhetor. 
P.    1720.  7ö.  Georgins  Jofephus  ChrifiianuB  Jäger^  Mariaevall*  Log,  Med.    1721.  76,  Georgias 
Sebaftianus  Stranbenmiller,  Elvac,  Suev.  Phys-  Med.    77,  Joannea  Philippus  Soll  er,  Nicro- 
fnlm.  Phys.  Med.     78.  Philipp ua  Petrus  Fifchcfj  Gamund.   Suev.  Med,  Log.    79.  Joannes  Jo- 
fephua   M  a  r  q  II  e  t  h ,   Marias v^i  11 ,   Log.   M  ed .      1 723*   BO.   Andreas  M  i  h  I  m  a  i  e  r ,   G  anjund.   Sn  i.' v. 
Philofopb.  Mag.  Med,  SS.  Theol.  Audit*    81*  Joannes  Antonius  Doli,  Gamand.  Suev.  SS*  Theol. 
Audit.  82,  Joannes  Frideneua  K  {> n i g,  Elvac. Suev.  Log.  P.  1724-  83,  Franeiscus  Balthafarus  !1  e r r  1  i- 
kofer,  Suevo-Ga mu n d -  M e d .    1 725.  ö 4.  Fran ei scns  J o fei d his  B a u m h a u e r ,  S ue vo - G amund,  Lo g^ 
Med.    85.  Joannea  GeüTgina  Wagner,  Suevo-Gamund,  Log.  Med,    BG*  Joannes  Jacobus  Hirfeh- 
miller»  Suev.  Gamund.    Log.    Med,    87,  Joannes   Muntarbf,  Suev.   Gamand.  P*    88,  Georgius 
Dominicas  Jäger,   Mergentheim.    Log.   Med.    89.  Joannes   Jacobus  Geudle,  Suevo- Gamund, 
Log.  Med.    90*  Joamies  Ferdinandus  Weikhmann,  Snev.  Gamund.  Log.  Med,    172Ö,  91.  Fran- 
eiscua Aegidius  Em  er,  Gamund.   Suev.    Metaphys.    Stud*    Med*    92.  Joannes  Wagner,  Suev. 
Gamund.  Log.  Stud.  Med.     93.   L*inrentfu3   Gaendle,    Gamnud,   Soev.  Log.  Stud.  Med,     1727. 
94.  Joannes  Hennen s  Moli  tor,  Elvac.  Phys.  Med.  94-  Joannes  Chriftophoius  VYinckler,  Elvac, 
Phys.  P    1729-  96.  Jofephus  Antonitis  Kayfer,  Gamund.  Suev,  SS,  Theolog.  primi  Anni  Audit, 
Med.    97.  Jofephus  Ignatiua  Kloekher,  Elvae,  Suev.  *SS.  Theo!,  primi  anni  And,  Med,   98*  Jo- 
annes BaUhafar  Ximmerle,  Elvac.  Suev*  SS.  TheoL  primi  aunt  Aud.  Med.  99,  Antonius  Schlecht, 
Gamund.   Suev,   SS,   Thcol.   primi   anni   Aud.   Med.     lOo.    Wulfgangus    Sebaftianus   Jegcr   do 
Jegersberg,    Log,  Gamund,  Suev.  Praenobilis,   lOL  Dominicas  Baumbauer,  Log.  Suev.  Ga- 
mund, Med.     17S0.  102*  Joannes  Steinheil'er,   J.   U.  Studios,  Gamand.   Suev.     103.  Jacobus 
Mihlmayr,   Gamund,   Snov,  J.   P.  Stud.  Med*    104,  Joannes  Evangelifta   Hörnner,   Gamund. 
Suev.    Log.   Med.     105.    Joannes    Gcorgius   Chriftiauua    Falckner,    Mcrgenlheim.    Med*    übet, 
Jf>6.    Aruoldas    Jofephus    Wilhelmus    Falckner,    Mergentheim*    Med.     1781.    107,   Fridericus 
Jofcjihus  K  olb,   Gamund.  Sncv.  Theol.   Med.     106.   Petrus   Bomiuas,    Gamund*   Suev.   Theol* 
17S2.  109,  Joannes  Debler,  Snev.  Gamand,  Log.  Med*    HO.  Joannes  Sebaftianus  Eichinger, 
Mergentheim.   Log,  Med*    1738-    lil.   Franeiseus  Xaverius  Jofephaa  Stranbenmiller,    Elvac* 
Mctaphys*  Med.     112,  Hoehns  Vetter,  Gamand,  Suev*  P.  Log,  113.  Conradua  Jofepluis  Antonius 
Springer,  Mergenlhcim*  Log.     17JJ4.   114.  Jofephus   Lidalneus  Benedietus  Stadler,   Mergent 
SS*   Theol.   Aud,   P.     115,   L,   Joannes   Petrus    Mi  netto,    Log,    Mergentheim.   P*     116.    Joannes 
Franciscu.'»  Mezel,  MariaevalL  Log.  P.     1735*   117.  Philippus  Ädamus  Antonius  Veit,  Mergent- 
heim.  Log*  P.     1737*  118.  Balthafarus  Xaverius  Cord  an,   Elvac.  Suev,  Theol.  P.    119,  Joannes 
Salver,   Elvae.  Suev.  Theol,  Med.    1738.    120,    Franc.  Ant.  Herzog,  Theol,   primi  anni,  Wil. 
Suev.  Med.     121*  Joannes  Jacobus  H  irfeb  mül  ler,  Suevogamund.  TheoL  S,  P.     1730.  122.  An- 
t^JuiuB  S oller,  Nieros-ulra.  Med,  PoeLa.   1740-  123.   Franeiscus  Jofephus  Geif  1er,  Elvac.  Suev. 
TheoL  P*    174L  124*  Franciscus  Leonardas  Sutor,   Elvac  Suev.  Theol.  [\    1742.  125*  Joannes 


mm 


TS  Weber 

Tliomaa  Heiio,  Marino valU  P,  126,  Liulovicua  Vitiia  Dioterieus  Pfau,  Mariaev^all.  Log.  P. 
1748.  127.  TraDciacus  Antonius  SUimpfle  Elvae,  Suev,  Thcol.  Smd,  P,  128.  Joannes  Chri- 
ftophorus  Kicnhüffcr,  Lcinzell.  Suev*  Log*  12^*  Antonius  Georgius  Streblßj  Nicrofuliu. 
Med.  Lüg,?  1744-  130.  Franciscus  Carulus  GaöeDveit»  Mctaphys.  Mergentheim,  Paup.  1744. 
131.  Franciacus  Xa%'eriu3  Wagner,  iSuevogaiimüJ,  öS.  Theul  Stud.  Med.  1745*  132,  Juanntia 
Adamuä  Diez,  Mariaevall.  Lügicu».  Med«  174S,  133«  Antonius  AluyJlns  Btatiislaaa  Zenshofer, 
Elvae.  Sucvua,  Med.  134-  Joannes  Michael  Mettmanni  Neuler.  Suev.  Med.  13ö.  Franeiecus 
Jüfephus  Villinger,  Kotwil.  Suev.  3  tiae  conJit.  1049-  ISt),  Joannes  Ant.  Patr.  Steinbacher, 
Elvac.  8a ev.  Med.  S,  137.  Joanueä  Jakobus  Eochlelchter,  Hochenberg.  Suev,  Mad.  S* 
1750«  138.  Joannes  Antonius  Wanner,  Med.  S.  Theologiae  Aud.  Elvae-  Suev,  139.  Joannea 
Cafpar US E m m e r  t ,  Mari ae vaü.  Log»  Med .  140.  Jacobua  Petrua  Wilibaldua  Kirch mayer,  Metgent- 
heiin.  Log,  Mi^d.  141.  Joannes  Dehler,  Log.  Suevogamund.  P,  1751.  142,  Joannes  Ign. 
Melchior  Brechenmacher,  pro  2  do  anno  ThtoK  Elvac,  Suev.  Med,  143,  Joaunes  Leonardua 
Weidmann,  Suevogamund.  Poeta.  Med.  1752-  144.  Georgius  Jacobus  Brich,  Mergentheiro, 
Log.  ?  145.  Ferdinand  na  Mariette,  KnpfercelL  Poeta.  17593*  146.  Joannes  Andreas  Neset, 
üaniund.  Suev.  Jur.  auditor.  1754#  147,  Joannes  Jacobns  Mon  tarbii,  tSuevo-Gemünd,  Log. 
148.  Cafparus  Weil  mann,  Suevo-Gemünd.  Log.  IJoS-  149.  Jofopliua  Kühler,  Nicrorulm.  Poeta 
1759.  150.  Joiephua  Benedictua  Herr  mann,  Mergenthelm,  in  annum  Stiuni  Audit,  Tneoh  151. 
Franciscus  Ludovions  Margeth,  Mergentheim,  in  ann,  ätium  And.  Thool.  152.  Petrus  Antoniua 
Heck  er  ^  Mergentheim.  Thcol.  1.  anni.  153,  Joannes  Oawaldus  König,  Murgentheim.  Theo!* 
1.  anni*  154.  Franciscus  Baumann^  Elbang,  Piieta,  1760,  155.  Eufebius  Matthaeua  Handel, 
üariaevalh  1769.  156,  Tliaddaeus  Veofcr,  Elvac.  Suev.  Sacerdos,  Jnris  Cand*  15T.  Jacob  na 
Ignatius  Richardua  Stehle,  Elvac,  Suev.  Juris  Cand,  168*  Jgnatius  Antonius  Frueb^  Elvac, 
Suev*  Jur,  Cand.  159.  Franciscus  Ignatiua  Kilber,  Schoentbal.  Log.  1760,  160.  Franciacue 
Lavenagf  Mergentheim.  Jur.  Cand.  16L  Joannes  Vitalis  Chi d ins,  Martenthal.  Jnr.  Cand. 
177L  162,  Aloyfius  Emer,  Elvac.  Suev.  TheoL  1772.  1C2  BaUhafar  Einmert,  Elvac.  Theol. 
1778.  104,  Joannes  Bapt,  Dobler^  WaiTeralfing.  Suevns,  Juris  publ,  et  cau,  nat.  et  feud.  Audit* 
lö5.  JofephuB  Sprof  Her,  Uothenbac.  Suev,  inftitntionuin  Cand.  P.  177&.  166.  Georg-ina  Bracm, 
KUwang.  Jnftit,,  jur.  nat.  et  can.  Cand.  1792#  167.  Frauciscna  Michael  Dietz,  Mergentheim^ 
Audit,  Institut.  1785.  368,  Ignatiua  St  rech  er,  Kapfenbnrg.  Snev.,  in  Imum  annum  InJ'tit., 
Jiia.  nat.  et  Jus.  cau  frequcntans.  169*  Joannes  Nep.  Schroff,  Göttingenils  Hegojua,  Inftit., 
Pandeet,  et  Jan  can.  Stad,  1789,  170.  Fridericus  Bechdolff,  Elvac.  Suev.  Theol.  Audit,  1789. 
171,  Franciscus  Bodenfehatz,  Komburg.  Poeta,  172,  Franciscus  Xavcrius  Mefferfchmitt, 
ELvac.  Suev.  Jur.  Cand.  17U2*  173.  Jofephua  Seibold,  Reichenbacenlla  ^aus  dem  Gemündifchen 
Gebiete",  Jur.  Cand.  174.  Antonius  Angele,  Comburg,  Log,  1793.  J75,  Xaverina  Wöhr,  Elvac 
Suevusi.  Jur.  Cand.  1795.  176.  Baltbafar  Steinhard,  Comhurg.  Phya,  Cand,  1797-  177*  Jo- 
fephua AloyfiuB  Dicmer,  Ellvac.  Jur,  Cand,  178,  Jofephus  Antonius  Eggerthi  Dondorf, 
(Douidorf?)  Snev*  Jnr.  Cand.    1801.  179.  Jofephns  Woigand,  Marckelsheim. 

Einige  lind  nicht  mit  Sicherheit  ala  Württemberger  zu  beftimroen,    da   gleichlautende 
Orte  fich  auch  in  Bayern,  bez i eh ungs weife  Baden  finden.    So: 

1684  Leonhardus  Pendl  Oirfchav.,  poeta.  —  1685  Joannes  Phiüppus  Lipp  Kottenburg,  ftud. 
mor.  Med.  —  1714  Franciacna  Antonius  Sper!  Erfing.  Log,  Med.  —  171  i  Franciacua  Maximi- 
lianua  Sperl  Erilng.  Med,  —  1721  Vincentius  Nicolaus  Evonc  Beiir,  Theol.  Med,  —  1743 
Joannes  Franeiscus  Xavcrius  Bez  Waldftoettenns.  J,  U.  stud.  Med.  —  1752  Fridericus 
Reinhard  Wohfigenfis  (WölTingen)  Poeta. 
So  vielleicht  noch  mehrere,  *) 

Mit  dem  allgemeinen  Ausdruck  Suevus  und  dgl.  Und  bezeichnet  und  deshalb   ebenfalls 
nicht  beftimmbar: 

1707  Jofephus  Dominicus  Hummel  fuev.  Log.  Med. 

1710  Joannes  Marti nus  Trucken  milier   fuev.  Log.  Med.    —   1740  Antonie  Schedcl   fuev,  Hura.? 

—  1801  Aloys  Kicuinger,  Mediziner  aus  Schwaben.    10*  Dez, 


Abele,  A,  69. 
Angele,  A.  174. 


Alphabellfalies  Regifler, 

Banmaun,  F.  154. 
Baumhauer,  D,  101, 


Baumhauer,  F.  J*  84. 
Baur,  G,  10, 


')  Antonius  Dehler  Gamund,  Nr*  43   ftammt  nach  Vergleichung  mit  feinen  Namena- 
vettern  fub,  Nr.  109  und  141  aus  Schwab,  Gmünd, 


•^^ 


Wlrttembörger  auf  der  Bamberger  TJniverfitlt, 


79 


Bech<1olif,  F.  17a 

BJetzgur,  l\  S3. 

Bndenfclialz,  F.  171, 

Boiiimas^  G.  108. 

ßorrmann,  J,  B,  löO. 

Braem,  G.  166. 

Brechen  tu  acher^  J.  Jg.  M.  142» 

Btende!,  0,  P.  4L 

Brich,  G,  J.  Ui. 

Buckh,  J.  Chr.  21. 

Bulch,  J.  a  4. 

Cervna,  L.  13, 
Cludius,  J.  V.  161. 
Cordan,  B.  Ä.  118, 

Bebler,  A,  43. 

^       J.  109. 

.       J,  141. 
Diemer,  J.  A.  177. 
Diez  (Uietz),  F.  M,  167. 

„      J.  Ä.  132. 
Döbler,  J>  B.  164, 
Doli,  J.  A.  81. 

:Eggerth,  J-  A.  178, 
Eichinger,  J.  Ö.  110. 
Emer,  A.  1Ö2. 

,      F.  A.  91, 
Emmert,  B.  163. 

J.  C.  139, 

Faickner,  A.  J.  W.  lOG. 
J.  G.  Oh.  105. 
Filcher,  J.  M.  3j. 

Fh.  F.  78. 
Frank,  J.  M.  16. 
Frueb,  J.  A.  158. 

Oaab,  J.  F.  44. 
GaJTcnveit,  i\  C.  130. 
Geiger,  J.  A.  47. 
Geister,  F.  J,  123. 
Gendle  (Gaendle),  J.  J.  89. 

Uandd,  E,  M.  155. 
„        J.  P.  20. 
S,  H,  18. 
Hartmani],  J.  22. 
Haupt,  J.  F.  P.  63. 
Hebenftreit^  A.  2, 
Hecker,  P.  Ä.  152. 
Heiiu,  J.  Th.  125. 
Herrlikofer,  F.  B,  83. 
Herzog,  F.  Ä.  120. 
Hirfchmitler,  J.  J.  86. 
J.  J.  121. 
Hochleichter,  J.  J,  137« 


Boro,  J.  86. 

Hoenmer,  J,  E,  104. 
Huber,  J.  C.  73. 
Huborich,  J.  N.  74. 

Jaeger,  G.  D.  88. 

G.  J.  Chr.  75, 
Jeger  fle  Jegersberg,  W.  S.  100. 


Kayfcrj  J,  A    96. 
Kienhöffer,  .T,  Ch,  128. 
Kilber,  F.  J.  153, 
Kirchmayer,  ,J.  G.  W.  140. 
Klockher,  J.  J.  97, 
Knaupp,  J.  G.  19. 
Kttching,  M.  29. 
Kolb,  F.  J.  107. 

,      J,  S.  45. 
Kolben  fehl  Ag,  J.  A.  40. 
Köhler,  J.  149. 
König,  J.  B.  12, 

„       J.  F,  82. 

,       J.  0.  153, 
Kraift,  G.  ^4. 
Kugler,  J.  J.  72. 

Lavenag,  F.  160. 
Leichenitongel,  Q.  B.  67, 
Ljniltiier,  A.  M.  46. 

Madalon,  J,  G.  52, 
Mariettt;,  F.  145. 
MarqucUuMargetb),  F.  L,  151. 

J.  J.  79. 
Mayer,  Ph,  J.  38. 
Mayhüfer,  F.  A.  60, 
Mclkel,  G,  A,  33, 
Mcndle,  J.  48. 
Mefferlchmitt,  F.  X.  172, 
MettmanQ,  J.  M,  134. 
Meyrer,  J.  G.  U. 
Mt^zel,  J,  F.  L.  116. 
Mihlmayer  [*mair),  A,  80. 

J.  103. 
Miller,  J.  27. 
Minetto,  L.  J.  P,  115. 
Molitor  A.  49. 

„       J.  55, 

„       J.  A.  91, 
Mofer,  B.  1. 

Muntarbi  (Moiitarbii),  J.  87. 
J.  J.  147. 

Hcher,  J.  G,  50, 
Nezel,  J.  A.  146, 

Pfau,  C,  V,  D,  126. 
Pfeffer,  J.  J.  30. 
Pfeiffer,  Cli.  Ö4. 


Pfifter,  J.  J.  37. 
Püllak,  G.  A.  64. 
Potli,  J.  E.  3, 

BaiDminger,  J.  M,  17. 
Reichart,  J.  E.  15. 
Riech,  J.  9. 
Riiiderer,  J,  M.  68. 
Roth,  J.  Gh.  J,  GG. 

Salier,  J.  119. 
Sartorius,  J.  Ch.  58, 
öchedet,  J.  T.  62, 
Schlecht,  Ä,  99. 

J.  B.  32, 
Schroff,  J,  N,  169. 
Schwartz,  J.  S,  7. 
Schweitzer,  B,  J.  B.  63, 
Seelmann,  D,  M,  57. 
Seibüld,  J.  173. 
Simon,  A.  6, 
Soller,  A.  122. 

«       J.  Ph,  77. 
Sporer,  J.  J.  59, 
Spreßlerj  J.  165. 
Springer,  C.  J.  A.  113. 
Stadler,  J.  C.  61, 

J.  U.  B.  114. 
Stahl,  J.  Ch,  31. 
Stehle,  J.  J.  R.  157, 
Steinbacher,  J,  Ä.  P.  136, 
Steinhard,  B.  176. 
Steinhcifer,  J.  102, 
Stellwag,  J.  G.  42, 
J.  M.  71. 
Stkkl,  J.  J.  53. 
Stör,  J.  J.  25, 
Straubenrainer,  F.  X.  J.  111. 

G,  S,  76, 
Streble,  A.  G.  129. 
Strecker,  J.  168. 
StmnpIT,  J.  K.  8. 
Shiinpflc,  F.  A.  127, 
Sator,  F.  L.  124, 

Ulrich,  L.  5. 

Yeefer,  Tb,  15Ö. 
Veit,  Ph.  A.  A,  117. 
Vetter,  R.  112. 
Villinger,  F.  J,  135. 

Waehtbauer,  J,  28. 
Wagner,  F,  X,  131, 
.        J.  92. 
J.  G.  85, 
Wandel,  J,  A,  34, 
Wanner,  J.  A.  138, 
Weickhraann,  J,  F,  90. 


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80 


Boffert,  Zur  Gefcbiehte  der  Knnft  in  Franken. 


Weiland,  J.  179* 

WetdiDaQti  (Wcittmami),  C.  148. 

J.  L,  143, 
Wezel,  J.  51. 
Wingert,  Pb.  26. 


AmiiclishanleTi  13. 
Anitzefl  28. 

Eieringen  10« 
Euchau  86, 

Dcggingen  17,  19. 

DonzdQTf  na 

l.Uwaogen  1.  6.  24.  25,  4L  49, 
52,  53,  54.  55.  67.  68.  69. 
76.  82.  94.  95.  97.  98,  111. 
1J8.  lia  123.  124.  127.  133. 
136,  138.  142.  154,  156,  157. 
15a  162.  163.  166.  17a  172. 
175.  177. 

Omütid  12  2L  22,  23.  26.  31, 
32-    34,    B5,   37.    39,  43,  44, 

45.   48.    m.    5h   56.   59,  GO, 


Wineklcr,  J,  Ch,  95. 
Wacber,  L,  56. 
Withi\  X.  175, 
Wörncir,  G,  B,  70, 


RegKUr  nach  den  Heimatsorten* 

62.   78,    60.    81.   83.   M,  85,   i 
86.    87.    89,    90,   91,   92,  93,   ! 
96,    99,   100.   102.    103.    104.   ' 
107.  108.  109.  112.  121,  13L 
141.  143,  146,  147,  148, 
GQttiDgon  169, 

Hohen  berg  137. 

Igeraheim  14,  74p 

Kap  fen  bürg  168, 
Komburg  171.  174,  176. 
Knpferzell  1^5. 

LeiDzell  12B. 

I  Markelsbeim  179, 
Meigcnfhcim   ( Mari aev alba)  3, 
4,  5.  7.  8.  9,   10,  11.  15.  30. 
I       33,    40.    4U   42.    46,  57,  58. 


Zeller,  J,  P.  39. 
Zensbofcr,  A,  A,  St,  133. 
Zlmmcrle^  J^  B«  98. 
Zorn,  C,  14. 


61.  64.  66.  70,  71.  72.  75. 
79.  88,  105.  106,  110.  113. 
114.  115.  na  117.  125,  126. 
130,  132—139.  140,  144,  150, 
15L  152.  153,  15Ö.  160.  161. 
167, 

Neckarfiiln]  18.  20.  77,  122. 129. 

149. 
Neubanacn  38, 
Keuler  134, 

Reicbeabach  173. 
Uötbeiibanb  165, 
Rotten  bürg  63. 
Eottwcil  73.  135. 

ScbüDtbal  2.  65.  159, 

Wafferal  fingen  164. 
Weil  120, 


Zur  Oercli teilte  der  Kuoft  in  Franken. 

1.  Im  Jahr  1497  beftellte  Graf  Kraft  von  Uobenlohe  Mathes  Zimmermann  von  Hcrren- 
thierbach  zu  feinem  Werkmeilter.  Sein  Gi^balt  betrug  jährlich:  4  Malter  Kern,  Tucb  äu  einem 
zweifaeiien  Winterrock  und  eine  Kappe  iu  der  SoniicnfarbCj  von  Kathedra  Petri  22.  Februar  bis 
St.  GalH  16.  Okt.  tagl.  24  Pf„  von  St  Galli  bis  wieder  Kathedra  Petri  16  Pf,  Von  den  Werken 
Mathca  Zimmcrmanna  ift  bis  jetzt  nicbts  bekannt.  Aber,  daß  er  bei  Graf  Kraft  viel  galt,  und 
daß  Kraft  darauf  bedacht  war,  mit  Eilfe  von  Zimmermann  das  Baugewerke  in  der  Graffchaflt 
KU  hüben  und  eine  fefterc  Verbindung  deJTelben  zu  fchaflTen,  feheint  eine  weitere  Notiz  zu  bc* 
weifen.  Im  Jaiir  1499  ftiftete  Graf  Kraft  eine  Bmderfcliaft  der  Zinmjerloute  In  der  ganzen  Graf- 
fchaft^  welche  auf  St,  Margaretentag  ilireu  Jahrestag  in  der  Pfarrkirche  zu  llerrcnthierbaeb 
feierp  follte.  (Diefe  Notizen,  welche  ich  fchen  vor  mehreren  Jahren  gefammeU,  leider  ohne  Queifeu- 
beleg  j  habe  ich  wahrfcbeinlich  aus  dem  Befcboidbucb  Uerrn  Kräftig  fn  dem  gem.  HauBarchiv 
zu  Oehringen).  Die  Gründung  der  Brnderfchaft  hatte  ficher  nicht  nur  kirchliche  Bedeutung. 
AIä  Haupt  der  Bruderfcbaft  dürfen  wir  ohne  Zweifel  Mathes  Zimmermann  anfehen.  Denn  nur 
fo  erklärt  fich  die  Wahl  von  Herrentbierbach,  eines  kleinen  Pfarrdörflcins  ebne  Verkehr.  Aller- 
dings lag  Herrentbierbacb  ziemUeb  im  Mittelpunkt  der  alten  Grafi'ebaft  zwifchen  Oebringen, 
Jni^ellTn^'en,  W^eikersbeim,  Kirehberg  (damals  verpfändet),  Langenburg,  Waidenburg,  aber  die 
Pfarrkirrhe  war  ziemlich  jungen  FJatums^,  die  von  Billingsbach  oder  Ettenhaufen  waren  jeden- 
falls älter  und  bedeutender  und  hatten  die  Grafen  ebenfo  zu  Patronen^  wie  ITerrentbiorbach, 
während  die  Kirchfätze  der  benachbarten  ÜHe  in  andern  Händen  waren.  Aber  Herrenthierbach 
war  die  Heimat  des  gräflichen  Werkm elftere,  G.  Böfrert» 


i.   m     f  I  II  ii^  u 


81 


Die  urfprUngliche  Verfafrung  des  SchwäbifcKen  Bundes. 

VoD  Dr.  F«  W agner f  Oborkbror  am  K,  Fnedr.-Wilh.'Gymnariutii  m  Berlin. 


Nachdem  vielfach  Tchon  über  die  Gründung  des  Schwäbircliei]  Bundes^)  gehandelt  worden 
iftf  dHrffo  die  Hoffnung,  dicfo  Frage  endgittig  lüfen  zu  können,  ohne  Auffindung  neuen  Materials 
(neileicht  über  den  Reichstag  von  1487)  aufzugeben  fein.  Aber  am  Ende  ift  es^  da  jcdenfuDe 
der  AbfchluÜ  des  Bundes  nur  nl^  letztes  Glied  einer  langen  Entwicklungsreihe  zu  betrachten  ift, 
wenn  auch  nicht  gleichglltigj  fo  doch  nicht  ausrchlteßlich  wichtig,  ob  der  Graf  Haug  von  Wor^ 
denberg,  Bcrthold  von  Mainz  oder  der  römifche  KCiuig  MaKimillan  den  Auftoß  dazu  gegeben 
habe.  Es  ift  mindL^ftuuB  ebenfo  nothwendig,  an  der  Hand  des  urkundlichen  Materials  die  inneren 
Verbal tniffe  des  Bundes  klar  zu  legen^  um  über  die  Bedeutung  desfelben  für  die  Entwick- 
lung der  ßeichsverfafTung  dn  Urtlieil  zu  gewinuen.  In  der  nachfolgenden  Studie  wird  nicht  nur 
das  bei  Datt  und  Klitpfel  vorliegende  gedruckte  Material  vcrwertbet^  Jondem  es  werden  auch 
noeh  die  umfangreichen  Sammlungen  des  Bamberger  Ärehivs  heraugezogeu 'j. 


Die  Grundlage,  auf  der  Graf  Hang  von  Werdenberg  mit  vieler  Noth  und  Milhc  den 
Bund  zu  Stande  brachte,  war  weder  neu  noch  ungewöhnlich.  Es  gibt  unter  den  34  Artikeln 
des  erftcn  Bundesbriefes  wohl  fch  wer  lieh  einen,  der  Tieh  nicht  in  diefer  oder  jener  der  früher  ori 
Ritter-  oder  Städte  ei  nungen  meift  würtUch  nach  weifen  ließe.  Aber  wenn  auch  die  einzelnen  Bu- 
Stimmungen  durchaus  dem  Herkomuieu  entfprachen  und  Hch  in  den  SondeTbüniinilTeu  allmähliclj 
normativ  ausgebildet  hatten,  fo  verHith  doch  die  Zufammenfairung  einen  fchöpferifchen  Geift. 
Zunächft  war  es  neu  und  hochwichtig,  dafi  Adel  und  Borger,  die  Och  fonft  fchvoff  genug  gegen- 
überftanden,  für  Iftngere  Zeit  Och  nieht  zur  Durchführung  einer  Fehde  gegen  einen  gemeinlamcn 
Bundj  fondern  zum  Schutz  des  Landfriedens  verbanden.  Sodann  machten  die  Ritter  denjenigen 
Reichs ftädten^  mit  denen  fre  in  Einung  traten,  das  Zngeftändnis  der  Gleichberechtigung  in  Bezug 
auf  Orgaujfation ,  Aufnahme  neuer  Mitglieder,  Austrägalgerichte  und  Benterecbt.  Fem  er  wurdts 
das  Recht  der  Selbfthilfe,  das  fogar  Im  Frankfurter  Landfrieden  (wenn  auch  befehrankt)  noeh 
anerkannt  worden  war,  hier  durchaus  aufgehoben*  Und  wenn  fonft  bei  derartigen  Einnngen  nichts 
üblicher  war  als  eine  Anzahl  von  Ausnahmen  zu  ftatntrcn,  fo  fehlen  fie  hier  anfange  voilfüindig. 
Bei  den  früheren  einfeitigen  StMtebünduinren  \yar  es  nach  und  nach  üblich  geworden^  den  mitch- 
tigeren  und  größeren  Bundeegliedevn  mehr  Stimmen  einzuräumen  als  den  minder  beduutenden; 
hier  ftehen  dagegen  alte  einander  gleich.  Dail  eine  fo  ftarkc  Vereinigung  im  Slande  fein  mußte, 
ein  ganz  anderes  Heer  aufzubringen  als  die  früheren  Rit (erblinde  oder  Stfidteeinungen^  liegt  auf 
der  Hand.  Daher  bezeichnet  diefer  Schwäbifehe  Bund,  fo  wenig  er  in  Bezug  auf  einzelne  Ver* 
faDTungsbeftimmungen  aus  dem  damals  üblichen  Rahmen  heraustritt,  doch  gleich  bei  feiner  Ent^ 
ftehung  einen  wefentlieheu  Fortfchritt  Alan  könnte  ihn  als  den  Verfuch  bezeichnen,  der  zer- 
riilTeneu  Landfchaft  Schwaben  auf  föderativem  Wege  eine  den  Landfrieden  durch  aufehnliche 
Machtmittel  fichernde  Organifation  zu  fehaffen,  wie  r^Q  benachbarte  Gebiete  auf  dem  Wege  tcrri- 
tonaier  ZufammcnfafTuug  bereits  gefunden  hatten.  Damit  ift  eine  Anlehnung  an  das  Vorbild  der 
Schweiz  angedeutet,  und  wenn  keine  Fürften  Aufnahme  gefunden  bJitteu,  möchte  die  Entwieklung 
4eB  föderativen  Elements  eine  den  dortigen  VerhaltniH'en  cntfprechende  geworden  fein.  Freilich 
konnte  man,  da  gerade  die  Stildtc  durch  den  Antrieb  der  Ritterfchaft  gewonnen  werden  folUeu 
und  diefe  befonderen  Werth  auf  den  Anfehl nß  aller  fehwSbIfchen  Rcichsftände  legten^),  die 
Fflrften  nicht  ganz  bei  Seite  drängen.    Aber  urfprünglich   war  es  nur  ein  DefenllvbÜndnia  der 


*)  VgL  darüber  Vierteljahrsh.  11,  226  ff,,  —  hinzu  kommt  meine  Abhandlung;  Die  Auf- 
nahme der  Fräukifchen  Hohenzollcrn  in  den  Schwäbifchen  Bund,  Progr,  d.  K*  Friedr-WiMu- 
Gymn.  zu  Berlin  1880. 

*)  Ausfuhr  lieber  habe  ich  darüber  Rechenfchaft  abgelegt  in  den  Forfeh.  zur  deutfchen 
Gefch.  Jahrg.  1882  Heft  2. 

^]  Datt  de  paee  imperli  publica  p.  280. 


82  Wagner 

Rittergefellfcbaft  vom  Georgenfchilde  und  einer  Anzahl  fchwäbifcher  Städte  zu  gegen feitiger 
Hilfeleiftung  bei  Vergewaltigung  und  Angriffen.  Und  fo  felbftändig  traten  die  beiden  vertrag- 
fcbließenden  Faktoren  neben  einander,  daß  die  Bittergefelirchaft  neben  den  allgemeinen  Ein- 
richtungen, die  He  mit  den  Städten  zugleich  annahm,  noch  ihre  von  früher  her  beftehenden  be- 
fonderen  aufrecht  erhielt  Sie  fühlte  wohl,  daß  fie,  um  nicht  zu  viel  von  ihrem  EinflulTe  zu 
verlieren,  erft  recht  einig  fein  muffe.  Daher  behielt  Re  auch  ihre  Eintheilung  in  4  Kantone  mit 
je  einem  Hauptmann  und  einigen  Käthen  an  der  Spitze  bei')  und  fo  weit  überwunden  war  die 
Abneigung  der  StUnde  gegeneinander  doch  noch  nicht,  daß  jeder  einzelne  Ritter  ßch  im  Bunde 
mit  den  Städten  ftehend  gefühlt  hätte ;  nur  als  Korporation  waren  He  mit  jenen  in  eine  Einnng 
getreten,  welche,  von  wenigen  Beftimmungen  abgefehen,  eher  einer  Fortfetzung  und  Erweiterung 
ihres  alten  Bündniffes  als  einer  Neubildung  ähnlich  fab.  In  Folge  deffen  wurden  auch  alle  Prä- 
laten, Grafen  und  Ritter,  die  dem  Schwäblfchen  Bunde  iich  anfchloffen,  einem  diefer  Kantone 
zugetheilt,  ja  felbft  die  Städte  in  derfelben  Weife  gegliedert  *).  Früher  hatte  die  Georgenfchild- 
gefellfchaft  neben  den  Hauptleut^n  der  einzelnen  Kantone  7  Räthe  und  einen  gemeinen  Haupt- 
mann gehabt;  ftatt  deren  wurden  nun  9  beftimmt,  trotzdem  bei  der  Viertheilung  gerade  die 
Wahl  von  9  Räthen  einige  Schwierigkeit  verurfachte.  Außerdem  mußten  die  Räthe  nunmehr 
fchwören,  nicht  das  einfeitige  Intereffe  ihres  eigenen  Standes,  fondern  das  Gemeinwohl  beider 
Stände  zu  fördern.  Darauf  befchränkten  fich  im  wefentlichen  die  Neuerungen.  —  Diefer  feft 
gefugten  und  feit  Jahrzehnten  wirkfamen  und  bewährten  Organifation  gegenüber  mußten  auch 
die  Städte  daran  denken,  zufammenzuhalten  und  als  Korporation  aufzutreten.  Man  findet  nicht, 
daß  bei  ihnen  eine  ähnliche  Sonderverbindung  zu  Stande  gekommen  wäre,  wenigftens  fehlen 
außer  dem  Hanptbriefe,  den  He  ebenfo  wie  die  Ritter  ausftellten,  anderweitige  Urkunden,  durch 
welche  Re  fich  unter  einander  verpflichtet  hätten.  Deren  bedurfte  es  auch  wohl  weniger,  da  fie 
in  der  That  von  ihren  gemeinfamen  Kämpfen  auf  den  Reichstagen  her  an  ein  leidlich  feftes  Zu- 
fammenhalten  gewöhnt  waren.  Die  zahlreichen  befonderen  Städtotage,  welche  während  der 
Dauer  des  Bundes  abgehalten  worden  find,  zeugen  auch  ohnedies  von  dem  lebhaften  Gefühl 
eines  gemeinfamen  Intereffes. 

Es  ift  alfo  nicht  eigentlich  ein  Bund  vieler  kleiner  Einzel exi ftenzen ,  die  ohne  ihn  ihr 
Dafein  nicht  zu  friften  vermocht  hätten,  nicht  eine  dem  Staatsgedanken  verwandte  Idee,  die 
hier  verwirklicht  worden  wäre;  fondern  der  Schwäbifche  Bund  ift  anfänglich  nur  die  nicht  einmal 
fehr  enge  und  fefte  Verbindung  zweier  an  und  für  fich  lebensiähiger  Faktoren,  welche  durch  einen 
augenblicklichen  Nothftand  veranlaßt  fich  an  einander  anlehnen,  um  Front  und  Flanken  gemeinfam 
zu  vertheidigen.  Dabei  ift  gleich  von  vorn  herein  eine  zeitliche  Befchränkung  ins  Auge  gefaßt 
worden :  nur  fo  lange  die  Grundlage,  auf  der  man  den  Bund  errichtete,  der  Frankfurter  10jährige 
Landfrieden,  dauerte,  fchien  man  zufammenhalten  zu  wollen.  Als  nun  diefer  Landfrieden  in 
einen  ewigen  verwandelt  wurde,  war  man  weit  entfernt,  dem  entfprechend  nun  auch  den  Bund 
fUr  immer  abzufchließen ;  im  Gegentheil,  man  verkürzte  bei  der  erften  Erneuerung  die  Dauer  der 
Verpflichtung  auf  3  Jahre.  Dies  alles  beweist ,  wie  die  Bundesmitglieder  felbft  nicht  ficher  dar- 
über waren,  ob  ihre  Intereffen  fehr  lange  gemeinfam  fein  und  ob  der  Bund  ihren  Bedürfhiffcn 
entfprechen  würde.  Alfo  war  auch  der  Abfchluß  diefer  Verbindung,  wie  alle  Staatshandlungen 
der  damaligen  Zeit,  mehr  eine  Befriedigung  lokaler  Intereffen  und  zeitweiliger  Verhältniffe  als 
ein  Aufgeben  kleiner  Gefichtspunkte  zu  Gunften  eines  größeren  Ganzen,  der  Landfchaft  oder 
des  Vaterlandes;  daher  ift  auch  das  Markten  und  Feilfchen  um  die  Rechte  und  Pflichten  in  dem 
neuen  Bündnis  fehr  begreiflich.  Es  bedurfte  der  ganzen  Klugheit  des  Grafen  Hang  von  Werden- 
berg, um  nach  längeren  Verhandlungen  eine  Verftändigung  darüber  herbeizuführen.  Das  endlich 
zu  Stande  gebrachte  Bundesftatut  trägt  den  Stempel  diefer  feiner  Entftehung  an  fich:  es 
ift  ein  Kompromiß,  deffen  Beftimmungen  nicht  durchweg  klar  und  deutlich  waren,  fo  daß 
fpäter  mehrfache  Interpretationen  nothwendig  wurden;  auch  find  die  Abmachungen  keineswegs 
fo  voUftändig,  daß  nicht  nach  und  nach  noch  mannigfache  Ergänzungen  hätten  hinzugefügt 
werden  muffen.  Seinem  Hauptinhalte  nach  zerfällt  dicfes  Inftrument  in  Artikel  über  Bundes- 
behörden, deren  Unterhalt,  Abftimmung,  Verpflichtung  zum  Amtsgeheimnis;  über  Austrägal- 


*)  Während  früher  nur  3  Kantone  erwähnt  werden,  fcheint  1482  eine  Erweiterung  der 
Gefellfchaft,  welche  eine  neue  Eintheilung  in  4  Kantone  nothwendig  machte,  erfolgt  zu  fein. 
Pfifter  Gefch.  Schwabens  V,  281.    Würdinger  II,  124. 

*)  Ueberlingen,  Lindau,  Ravensburg,  Pfullendorf,  Wangen,  Isny  gehörten  zum  Kanton 
Hegau  und  Bodenfee ;  Ulm,  Biberach,  Memmingen,  Kempten,  Leutkirch,  Kauf beuren,  Giengen  zum 
Kanton  an  der  Donau;  Nördlingen,  Dinkelsbühl,  Gmünd,  Hall,  Aalen,  Bopfingen  zum  Kanton 
an  dem  Kocher;  Reutlingen,  Weil  und  Eßlingen  zum  Kanton  am  Neckar.  —  K.  Hansarchiv 
zu  Berlin. 


Die  urfpr angliche  YerfafTung  des  Schwäbifchen  Bandes.  Sit 

gerichte  bei  Streitigkeiten  der  Bandesmitglieder  nnter  ciminder;  über  gegenfeltfgo  Hilfe 
bei  Gerichtsverbandiungen,  Streitigkeiten,  Fehden  mit  Nichtraitgliedern ;  über  die  Dauer  de» 
Bundes;  über  Aufnahme  neuer  Mitglieder.  Im  Folgenden  foU  nach  dief^n  GelTchls- 
punkten  ein  Abriß  der  Bundesverfaffung  verfucht  werden*). 

Dem  Grundcharakter  des  Bundes  gemäß  war  die  Leitung  desfelben  eine  dunliftirche^). 
Die  4  Kantone  der  Rittergefellfchaft  wählten  einen  gemeinen  Hauptmann,  dem  f^^ldclibe  recht  igt 
ein  von  den  Städten  gewählter  zur  Seite  ftand.  Für  den  Fall,  daß  Cie  uneins  warun,  entfchied 
das  Loos.  Sie  hatten  eine  adminiftrativo  und  exekutive  Gewalt,  aber  nicht  ohne  betondere  Er- 
mächtigung eine  militärifche.  Demzufolge  beriefen  Cie  die  Bundesverfammlungen,  nahmen  die 
Klagen  über  Befchädigung  der  Bundesmitglieder  entgegen  und  forderten  Genugthuung  von  den 
Feinden,  ehe  gegen  diefelbou  eingefch ritten  wurde;  auch  den  Cenfus  bereiteten  fie  vor.  Somit 
wohnte  ihnen  nicht  die  höchfte  Gewalt  im  Bunde  bei;  fie  waren  nur  die  Vorfitzenden  der  ent- 
fcheidenden  Behörde,  des  Bundesrathes.  Zu  diefem  wählte  der  Adel  9  Mit^litder,  ebenfo 
viele  die  Städte.  Zum  Hauptmann  oder  Mitgliede  des  Bundesrathes  konnte  derjenige,  welcher 
früher  verfchworen  hatte  als  Schiedsrichter  aufzutreten,  nicht  gewählt  werden;  die  einzige  Be- 
fchränkung  des  paffiven  Wahlrechtes.  Die  Zahl  der  Bundesräthe  follte  ftets  auf  der  feftgereUten 
Höhe  erhalten  werden;  wenn  durch  Tod,  Krankheit  oder  aus  anderen  Urfachen  eine  LItcke  ent- 
ftand,  war  r\Q  binnen  Monatsfrift  auszufüllen.  Da  aber  diefe  Aemter  blos  gelegentlich  verwaltete 
Nebenftellungen  waren,  durften  die  Ritter  wie  die  Bürger  an  Stelle  eines  verhinderten  Mitgliedea 
einen  andern  Abgefandten  mit  gleichen  Rechten  abordnen.  Hauptleute  und  Räthe  hatten  eidlich 
zu  geloben,  das  Wohl  des  Ganzen  zu  berückfichtigen,  und  mußten  für  die  Bundesgefchäfte  ihrer 
fonftigen  Verpflichtungen  enthoben  werden.  Entziehen  follte  fich  diefen  Ehrenamtern  kein  Ge- 
wählter. Die  Kompetenz  des  Bundesrathes  war  eine  theils  befchließende,  theils  richterliche.  Er 
hatte  über  fchleunige  Bundeshilfe,  Verhandlungen  mit  anderen  Mächten,  Vertheilung  der  Bundes- 
laften,  Aufnahme  neuer  Mitglieder  aus  dem  Adel  oder  den  Städten  (mit  Ausnahme  der  ^Fürfteii^ 
fürftmäßigen  herren  oder  mächtigen  communen")  zu  befinden  und  aus  ihm  wurden  die  Scbiedä- 
gerichte  zur  Beilegung  der  inneren  Streitigkeiten  von  den  Parteien  beftellt;  aus  ihm  wurden 
auch  die  Gefandten  entnommen.  Wenn  Stimmengleichheit  herrfchte,  entfchieden  die  Hanptletito 
und,  wenn  auch  diefe  fich  nicht  einigen  konnten,  das  Loos.  üebrigens  trat  fehr  häufig  Jlitter- 
fchaftsrath  und  Städterath  kurienweife  geiondert  zu  Berathungen  zufammenj  ja  vielleicht  war 
es  Regel,  daß  fie  getrennt  verhandelten  und  fich  über  ihre  BefchlüITe  nur  Mitthei hingen  machten* 
—  Wenn  dies  fchon  fehr  an  die  deutfche  Reichs verfaffung  anklingt,  fo  wird  man  fich  den 
dritten  Faktor,  die  Bundesverfammlung  (Manung  oder  Mannung)  durchaus  nach  dem  Mufter 
eines  Reichstages,  wie  er  fich  damals  eben  ausbildete,  vorzuftellen  haben.  Da  traten  die  Haupt- 
leute  (oder  auch  kaiferliche  KommilTarien)  mit  Propofitionen  auf;  man  befprach  diefelben  inner- 
halb der  Kurien  (Bänke),  verfaßte  darauf  eine  Antwort,  aus  der  dann  ein  Abfchied  Lervorgieng, 
Die  Einzelheiten  der  Verhandlungen  und  Abftimmungen  entziehen  fich  der  Keimtoia;  auch  die 
Berechtigung  zur  Theilnahme  läßt  ficb  des  Näheren  nicht  feftftellen.  Nur  die  eine  Bemerkung 
ift  erlaubt,  daß  die  Städte  bei  diefer  allgemeinen  Verfammlung  fämmtlich  durch  ilive  Hotfchat^en, 
die  aus  mehreren  Mitgliedern  beftehen  konnten,  vertreten  waren.  Zur  Kompetenz  diefer  Ver- 
fammlung gehörte  die  Aufnahme  der  oben  ausgenommenen  Fürften,  fürftmäßigen  Herren  und 
mächtigen  Kommunen,  die  BefchlußfafTung  über  die  eigentliche  Kriegserklärung,  Stell ur^g  der 
Bundeskontingente  und  Geldbewilligungen.  —  Wenn  die  beiden  Bänke  einer  Bundt^sveriammlung 
fich  nicht  verftändigen  konnten,  fo  wurden  Ausfchüfle  gebildet  (z.  B.  ein  Obmann,  der  im  Nolh- 
fall  durch  das  Loos  beftimmt  wurde,  nebft  fechs  Beifitzern),  denen  die  Entfcheiduni^  übertragen 
wurde.  Wie  für  den  Bundesrath  galt  auch  für  diefe  Verfammlung  das  Gebot  ftrengfier  Ver- 
fchwiegenheit.  —  Oefters  wurden  auch  befondere  Ritter-  oder  Städtetage  abgehalten.  —  Die 
Koften,  welche  durch  das  Zufammcntreten  diefer  Körperfc haften  verurfacht  wurden,  hatte  jeder 
Stand  für  fich  zu  tragen. 

Außer  diefen  gemeinfamen  Bnndesbehörden  gab  es  für  Ritterfchaft  wie  für  Stlidte  noch 
befondere  ftändifche  Organe. 

Während  das  Bundesftatut  in  Bezug  auf  die  leitenden  Behörden  fich  auf  die  allernotL- 
wendigften  Beftimmungen  befchränkte,  fo  daß  manche  fich  aufdrängende  Frage  unerledigt  bleiben 
muß,  regelte  es  dagegen  das  Verfahren  bei  Schlichtung  der  Streitigkeiten  zwifchen  den  Bundes- 
mitgliedern  bis  in  alle  Einzelheiten  hinein.    Kein  Wunder:  jene  Beftimmungen   hatten  nur  ein 


*)  Dabei  ifi;  der  Text  bei  Datt  S.  281  ff.  benützt  worden. 

')  Freilich  „foUen  foUich  unfer  hauptleut  von  uns  baidfeits   geordnet  als   ain  Manu 
haißen  und  fein*".    Datt  S.  288. 


84  Wagner 

fchwaohes  Vorbild  in  der  Organifation  der  Georgenfchildgefellfchaft;  diefe  finden  Hch  in  allen 
Farften-,  Adels-,  StädtebttndnilTen  der  damaligen  Zeit;  jene  konnten  fich  erft  aus  Erfahrung  und 
Bedürfnis  entwickeln;  diefe  lagen  bereits  reich  entwickelt  vor.  Von  größter  Wichtigkeit  waren 
beide  Funkte;  auf  zweckmäßige  Organilation  wie  auf  kräftige  Handhabung  des  Friedens  im 
iQnern  mußte  die  Stärke  des  Bundes  gegründet  werden. 

Im  Rechtsverfahren  galt  der  Grundfatz :  actor  rei  forum  sequitur  d.  h.  der  Kläger  geht 
vor  die  Gerichtsftätte  des  Beklagten.  Hatte  aifo  ein  Mitglied  der  Ritterfchaft  Klage  gegen  eine 
Stadt  zu  erheben,  fo  bildete  Hch  das  Schiedsgericht  derart,  daß  der  Obmann  von  dem  Kläger 
aus  dQu  Bundesrathsmitgliedem  der  Städte  (einfchl.  des  Hauptmanns)  gewählt  und  dann  von 
beiden  Parteien  gleich  viel  Beifitzer  gegeben  wurden.  Beim  umgekehrten  Falle  wurde  der  Ob- 
uiaiiu  aus  den  Ritterfchaftsräthen  entnommen.  Der  Obmann  fetzte  binnen  Monatsftrift  einen 
Termin  zur  Verhandlung  an.  Gegen  den  erfolgten  Rechtsfpruch  wurde  nur  dann  die  Berufung 
zugtdaJTcn,  wenn  die  damit  unzufriedene  Partei  vor  dem  Obmann  einen  Eid  ablegte,  daß  He, 
nif-ht  nm  die  Sache  zu  verfchleppen,  fondern  aus  GewilTensnoth  die  Appellation  ergriffe  und  daß 
Jlü  im  Falle  abermaliger  Zurück  weifung  der  Gegenpartei  die  durch  die  Berufung  verurfachten 
K ölten  erftatten  würde.  Bei  den  Städten  mußte  die  Majorität  des  Rathes  diefen  Eid  fchwören. 
Leider  verräth  keine  Andeutung,  wohin  die  Appellation  zu  richten  war.  —  Von  diefem  doch 
iinnR^rhin  außerordentlichen  Gerichtsverfahren  waren  ausgefchloITen :  die  Klagen  gegen  die  Hinter- 
fiißet],  die  Klagen  auf  Grund  von  Schuldfcheinen,  ferner  Erbftreitigkeiten,  Leben-  und  geiiltliche 
Sachen;  diefe  alle  blieben  dem  gemeinen  Recht  unterworfen.  Wenn  das  Loos  fchon  bei  dem 
Zwieipalt  der  Behörden  zu  entfcheiden  hatte,  fo  findet  es  auch  hier  eine  natürlich  fehr  befcbränkte 
Anwendung.  Bei  den  Beftimmungen  über  die  Beftellung  eines  Obmanns  konnte  es  leicht  zum 
Streit  darüber  kommen,  wer  Inhaber  eines  Gutes  oder  wer  Kläger  bezw.  Beklagter  fei.  Die 
Entieheldung  diefer  allerdings  wichtigen  Vorfrage  wurde  einem  neuen  Schiedsgericht,  beftehend 
aus  einem  Obmann  und  gleich  viel  Beifltzem  von  beiden  Parteien,  übertragen.  Diefer  Obmann 
nun  l'oUte  dadurch  befbimmt  werden,  daß  jede  Partei  drei  Männer  vorfchlug;.  konnte  man  Heb 
Über  keinen  Obmann  aus  diefer  Lifte  vereinigen,  fo  beftimmte  das  Loos,  welche  Partei  aus  den 
von  der  Gegenpartei  vorgefchiagenen  drei  Männern  den  Obmann  zu  wählen  hätte.  Diefe  Bei- 
fpiele  werden  genügen,  um  zu  zeigen,  theils  da/i  die  Gerich tsverfaffung  des  Bundes  doch  ähnlich 
unbeläilflich  ift,  wie  die  politifche,  theils  daß  man  fich  dabei  noch  ganz  auf  dem  Boden  des 
deiitjVbea  Rechtes  bewegte.  Ein  Artikel  war  ausdrücklich  gegen  die  Anwendung  „frömbder 
üder  ;ini51endifcher  geiftlicher  oder  weltlicher"  Rechte  gerichtet;  es  wird  dabei  fowohl  an  die 
Vdiiiif^orichte  wie  an  römifches  Recht,  vielleicht  auch  an  die  Anfprüche  der  kaiferlichen  Land- 
gerichte, welche  die  Neigung  hatten  ihren  Sprengel  möglichft  weit  auszudehnen,  zu  denken  fein. 
Aber  Dicht  blos  die  rechtlichen  Beziehungen  der  Mitglieder  unter  einander,  fondern  auch  die- 
jeni^^en  zu  Nichtmitgliedern  fuchte  man  wenigftens  in  einigen  Punkten  zu  regeln*).  Hierher  ge- 
hiirteri  die  Beftimmungen,  daß  auch  Fremden  „an  billigen  Enden"  nach  dem  Gutbefinden  der 
HiLU]rtleute  und  Bundesräthe  Ehr  und  Recht  gewährt  werden,  ferner  daß  bei  fremden  Schieds- 
gerieliten  kein  Bundesmitglied  gegen  das  andere  ftehen,  endlich  daß  Niemand  im  Bunde  die  An- 
fpriU'he  eines  Fremden  gegen  Bundesverwandte  aufnehmen  oder  an  fich  bringen  follte.  Geleit 
durfte  nur  mit  Bewilligung  der  Hauptleute  zu  gütlichen  Verhandlungen  den  Bundesfeinden  be- 
willigt werden. 

Ein  freundliches  Einvernehmen  unter  den  Mitgliedern  des  Bundes  follte  fich  dadurch 
bekunden,  daß  fie  einander  gegen  Feinde  beiftünden,  als  wenn  es  ihre  eigene  Sache  wäre;  zn- 
näebit  bei  plötzlichen  Ueberßlilen  und  Befchädigungen,  auf  frifcher  That  mit  ganzer  Macht,  wie 
der  I.andfriede  bereits  vorfchrieb.  War  dadurch  die  Verhinderung  eines  Unrechtes  nicht  ge- 
lungeTif  fo  hatte  der  Hauptmann,  deffen  StandesgenolTe  befchädigt  worden  war,  Genugthnung  zu 
verlangen;  wenn  diefe  verweigert  wurde,  fo  befchloß  der  Bundesrath  über  die  zu  ergreifenden 
Maürogeln,  erließ  eine  Abfage,  ordnete  vergeltende  Beutezüge  an,  belagerte  den  Feind,  ftellte 
für  die  gefchädigten  oder  bedrohten  Bundes  verwandten  Schutzmannfchaften  auf  oder  befahl  den 
fürtdiitiernden  „täglichen  Krieg".  Erft  wenn  aus  folcher  Fehde  fich  ein  größerer  Krieg  zu  ent- 
witkelu  drohte,  mußte  die  Bundesverfammlung  zur  Befchlußfaffung  darüber  einberufen  werden. 
Felkde  wie  KriegsfÜhrung  gefchah  auf  Bundeskoften,  bis  der  Bundesrath  die  Genugthnung  f&r 
LTfroiclit  erachtete.  Die  eroberten  Schlöffer  wie  die  gemachten  Gefangenen  ftanden  dem  Bunde 
^u.    Während  auf  diefe  Weife  ausreichend  für  den  Schutz  und  die  Sicherheit  der  einzelnen  Mit- 


^)  Der  betreffende  Artikel  bei  Datt  ift  nur  zu  verftehen,  wenn  man  auf  Klüpfel  Urkunden 
£.  Gefi^b.  d.  fchwäb.  Bundes  (Vergriff  der  Aynung)  l.  1.  zurückgeht. 


/ 


HF 


""^^■T'^W^      :    II     <    .    .  I  m 


Die  urrprungliclic  VerfaiTung  des  Bchwäbifchen  Bundee,  §&, 

glieder  geforgt  zu  fein  fchteu,  lag  es  fdbftredend  nlclit  in  der  Äbiicht  dor  Begründer,  denfelben 
bei  ADgriffskriegen  Hilfe  zu  1  elften f  diefe  unternahm  man  vielmehr  auf  eigene  Gefahr. 

Zu  den  befonderen  Verpflichtungen,  welche  der  Bund  auferlegte,  gehürtc  mm  noch, 
daß  kein  Mitglied  Leute  mit  Eigengiltem  In  Schutz  und  Schirm  nehmen  durfte,  ohne  daß  Och 
diefclben  dem  Bunde  verpflichteten,  da  fon ft  dnfeitige  Laften  fiir  den  letzteren  entftaDden  wÄren. 

Die  Dauer  des  Bundes verhältnifros  wurde  znnächft,  dem  Frankfurter  Landfrieden  out- 
fprechend,  auf  8  Jahre  (1488—^6)  feftgefetat  Starb  ein  Mitglied  vor  Ablauf  diefer  Zeit,  fo 
blieben  feine  Erben  und  RcchlSDaehfolger  mit  der  ganzen  lebenden  und  todten  HintcrlalTenfchaft 
dem  Bunde  für  die  Ableiftnng  der  Bundespflichten  haftbar;  infolge  deJTen  dnrfte  auch  wührend 
der  Bundeadauer  keine  Verfchlechterung  der  ErbmaiTe  vorgenommen  werden,  um  etwa  auf  diefe 
Weife  den  Anforderungen  des  Bundes  in  Bezug  auf  Kriegs-  oder  Gcldhilfe  zn  entgehen.  —  Selbft 
narh  Ablauf  der  Vertragszeit  verfprachen  lieh  die  Mitglieder  in  allen  den  Sachen,  die  bereits 
während  des  Beftehons  des  Biindoa  anhängig  gewefen  waren,  gegenfeitige  Hilfe  t\x  gewähren, 
während  von  vornherein  in  allen  vor  dem  Beitritt  zum  Bunde  aufgenommenen  Händeln  Anfpruch 
auf  Bundeßhilfe  nicht  erhoben  werden  durfte, 

Ken  aufgeuamLnese  AJitglieder  hatten  fich  auf  alle  diefe  Beftimmungeu  feierlich  zu 
verpflichten* 

n. 

Diefe  Grundzüge  einer  Bundes verfaJTung  bedurften  befondera  deswegen  fehr  bald  einer 
Erweiterung,  weil  ein  drittes  Element  den  im  Bunde  Itehenden  Kittern  und  Bürgern  beitrat,  die 
Fürften,  welche  an  der  Wahl  der  Bundesbehördeo  keinen  Antheil  hatten,  und  auf  die  fich  die 
Beftimmungcn  über  die  Schiedsgenchte  nicht  ohne  weiteres  anwenden  ließen.  Aber  auch  Er- 
klärung unklarer  und  Abänderung  unleidlicher  Artikel  ftellten  fich  rafch  als  nothwendig  heraua, 
da  bei  dem  mühfamen  Kompromiß  zwifchen  Adel  und  8tadten  manche  Yerftandigung  der  Zukunft  und 
Erfahrung  hatte  vorbehalten  bleiben  müITen^  eben  deshalb  fehlte  auch  anßLnglich  eine  Reihe  von 
AusfÜhrungsbeftimmungen  gänzlich^  namentlich  fiber  die  Art  und  Weife,  wie  Kriegs*  und  Geld- 
koften  aufzubringen  und  zu  vert heilen  wären,  — ^ 

Jeder  beitretende  Filrft  fc hl oß  feinen  befon deren  Vertrag  mit  dem  Bunde  ab;  er  gab 
eine  Verfchreibung  und  erhielt  einen  Revers,  die  durchaus  einander  entfprechen  bis  auf  einen 
gleich  näher  zu  erwähnenden  Punkt.  Eine  Vergleichung  diefer  Dokumente  mit  dem  oben  er- 
wähnten Bnndesftatut  ergibt  eine  große  Aehnliehkeit  zwifchen  beiden.  Nur  bestellten  die  Filrfteu 
im  erften  Anfang  nicht  eine  den  Bundeshauptleuten  und  ihren  Käthen  gleichgeordnete  Behörde; 
diefe  Noth wendigkeit  machte  lieh  erft  nach  einiger  Zeit  fiihlbar.  Dagegen  fehcint  der  Umftand 
zu  fprechcn,  daß  Wirteniberg,  Oefterreieb,  Brandenburg  fogleieh  bei  ihrem  Eintritt  ihren  Hofmeifter 
bezw,  Landvogt  oder  Hauptmann  nebft  9  edlen  Käthen  dem  Bunde  nominirten,  gcwjITerraaßen  als 
ihre  Vertreter  in  Bnndesfaehen.  Eine  genauere  Betrachtung  ergibt  aber,  daß  diefe  filrftlichen  Ver- 
trau ensperfo  neu  znnächft  nur  zur  Befetzung  der  Äustragagerichtei  deren  früher  erwühnte  Be- 
ftimmungcn auch  auf  die  Fürftcn  Anwendung  fanden,  beftimmt  waren.  Erft  am  15,  Januar  1489 
ftellte  der  Bund  einen  Rovers  aus,  der  auch  den  fflrfrlichen  Hofmeiftem  die  Befugnis  gab,  den 
Bundcsrath  znfammenznberufcn  und  an  dem  BcfchlufTe  über  die  zu  leiftendc  Hilfe  thcilzunehmeu,  — 
Auch  in  Bezug  auf  den  täglichen  Krieg  herrfchte  eine  gewilTe  Ungleichheit,  während  die  Beftiinm* 
nngen  über  das  Nacheilen  bei  fiifeber  That  den  allgemeinen  entfprachen.  Es  ftand  ncmlich  den 
Bundesbehörden  nicht  zu,  die  BcftellKug  einer  beliebig  großen  Kriegsmacht  von  den  Fürfteu  äu 
fordern;  fondern  es  wurde  vertragsmiifiig  feftgefetzt,  daß  Wirtemberg,  Oefter reich,  Brandenburg 
je  100  Reifige  auf  eigene  Koften  und  eigenen  Schaden  in  diefcm  Falle  zu  fchickcn  hätten-  Be- 
merkenswcrth  ift  nun,  daß  dur  Bund  in  feinem  Rcverfc  fich  zwar  auch  zur  Äbfendnng  von 
100  Reifigen  verpflichtete;  aber  es  feilte  dies  auf  Koften  desjenigen  Fürilten  gcfchehen,  dem  die 
Hilfe  geleiftet  wurde.  Demgemäß  nehmen  nun  aber  auch  die  Fürften  in  ihren  Verfchreibuugen 
ein  größeres  Benterecht  für  fich  in  Anfpruch.  —  Beim  großen  Kriege  wurde  die  Hilfsleiftung 
Ocfterreichä  und  Wirtembcrgs  zunächft  auf  300  Mann  zu  Roß  und  SOüO  au  Fuß  beftimmt;  follto 
dies  erfte  Gebot  nicht  ausreichen,  lo  verpflichteten  fich  die  Fllrften  mit  ganzer  Macht  zuzuziehen 
und  zwar  immer  auf  e^gene  Koften.  Brandenburg  vermied  eine  ausdrückliche  Beftimmung  über 
die  Höhe  der  Hilfe  (vielleicht  des  Fußvolks  wegen,  das  die  Markgrafen  ftets  gern  durch  ReiHge 
erfetzt  haben)  und  befchränkte  fich  auf  die  Zitfichernng,  mit  feiner  ganzen  Macht  helfen  zn  wollen,  — 
Auödrücklich  bedangen  fich  die  Fürftcn  auch  aus,  daß,  wenn  „Häthe»  Diener  oder  Zugewandte'* 
bei  einem  Bundeikriege  ihre  Lehen  auffagen  mülfen,  nicht  eher  Friede  gefchloITen  würde,  als  bis 
diefe  alle  ihre  Lehen  zurückerhalten  hätten.  —  Der  Hauptnnterfchied  zwifchen  dem  Bundesftatut 
und  den  Verträgen  ntit  den  Fürften  beruhte  aber  darauf,  da^  beiden  vertrag fchli elenden  Parteien 


mm  I 


86  Wagner 

daa  Recht  vorbehalten  btieb^  BÜndniH'e  mit  anderen  Heich^rtilnden  zu  rchlteßen;  dabei  waren  He 
nur  gehalten,  dem  anderen  Thene  den  Zutritt  offen  zu  erhalten;  beliebte  e3  diefera  nicht ^  der 
Aufnahme  des  neuen  Bundeamitgliedes  zuzuftimmeuT  ^o  füllte  in  dem  neuen  Verhältnis  eine  Klaufel 
ansdriicklicb  belag-en,  daß  Hilfe  gegen  das  liltere  Buütlesmkglied  nicht  geleiftet  würde.  Auf  diefc 
Weife  wurde  allerdings  eine  fefte  Schranke  zwifchcn  dem  Adel  und  den  SUidten  einer fcHs  und 
den  Fürften  audererreita  aufgerichtet.  Jene  bildeten  gewiffermaflcn  einen  engeren  Bund,  zu  dem 
die  letzteren  nur  in  ein  lofes  Bundeaverhältnii  traten.  Zunäehft  bildeten  nun  auch  die  Ftirften 
zufammen  keine  Korporation  j  die  fich  den  beiden  anderen  BundeBftSndeu  gcgeuüber  zulammen- 
gefchloJTen  hätte;  fandem  wie  jeder  Ftlrft  durch  eine  befondere  Verfchroibung  die  Einung  mit 
dem  Bunde  abgerchlolTen  hatte,  fo  blieben  He  auch  einander  fremd  gegetiilbcr  iltehen.  Es  war 
das  Verdieufi;  Brandenburgs,  auf  das  Mißliche  dfefer  Lage  aufmerk fani  gemacht  und  allmählich  uoch 
befondere  Bundes vertrilgc  unter  den  Filrften  felbft  zum  Abfchluß  gebracht  zu  haben.  Gleich 
bei  dem  Eintritt  iu  den  Bund  hatten  die  brandenburgirchen  Ritthc  ihre  Anficht  dahin  geäußert, 
daß  es  gut  fein  würde,  wenn  der  Kai  Ter  den  dem  Bunde  beitretenden  Ffirften  befehle  nicht?*  Feind- 
feliges  gegen  einander  Vorzunehmen,  auch  die  Feinde  der  andern  Filrften  nicht  zu  unterftützen f 
denn  „wiewol  ewr  yeder^  fehrieben  fic,  ^mit  den  prelaten^  grafen,  freyen,  Ritterfchaft  und  Steten 
jm  pund  werntj  fo  werdt  docli  ir  furften  und  hern  einander  nichts  verpflicht**.  Znnächft  wurde 
ein  folchos  Schutzbündnis  zwifchen  Tyrol,  Wirtemberg  und  Brandenburg  aufgerichtet^  auch  der 
Bund  gab  eine  Erklärung  darüber  ab,  daß  jeder  der  aufgenommenen  Filrften  den  andern  aus- 
drdcklieh  ausgenommen  habe.  Diefes  VerhÜltnjs  mehr  des  Süfltrauens  als  Vertrauens  änderte 
fich  etwas,  als  die  wachfende  Gefahr  von  Baiorn  her  auf  dem  Bundestage  z\i  Gmünd  ku  näherer 
Vereinigung  zwang.  —  Aber  auch  dann  behielt  fich  jeder  Fßrfl  neu  eintretenden  StandesgcnolTen 
gegenüber  die  Freiheit  feiner  Politik  vor.  Sehr  bezeichnend  dafür  ift  die  Haltung  Brandenburgs 
bei  der  Aufnahme  dca  Erzbifcbofs  von  Trier,  Man  nahm  Aniloß  an  den  Worten  des  BundeS' 
inftrumenta;  „daran  (an  der  bundeemfißigen  Haltnng)  uns  auch  nit  hin 'lern  noch  jrren  füll  kain 
andere  puntnuß  noch  verfchreibung**,  und  wollte  blos  auf  Grund  des  Landfriedens  den  Vertrag 
abfch ließen;  denn  man  fürchtete  bei  Verwicklungen  Triers  mit  Kfiln  und  Berg  zu  frfdieren 
Verbündeten  in  eine  fclnefo  Lage  zu  kommen,  —  Die  Vcrfuche,  eine  allgemeine  Verftändigung 
zwifehen  den  Bundc^fflrften  herbeizuführen,  dauerten  im  Jahre  1489  fort,  ohne  das  erfehnte  Ziel 
ZM  erreichen» 

Waa  nun  die  Vertretung  der  Fürften  auf  den  Bundestagen  anbetriffr,  fo  crfehienen  fio 
entweder  perfönlich  oder  fchickten  mcift  mehrere  bevollmächtigte  Käthe,  welche  die  Bundeabo- 
fchlülTe  oft  nur  auf  Tlinterfichbringen  annahmen.  Ein  ziemlieh  anfehauliches  Bild  der  Ver- 
bandlungen bietet  ein  Beriebt  des  brandenbnrgifchen  Landhofmeifters  Hana  Fncha  vom  Tage  zu 
Ulm  im  September  1490  (Bamberger  Archiv)*  Er  meldet,  die  übrigen  fürftlichen  Bäthe  (2  von 
Mainz,  1  von  Baden»  3  vom  Bifchof  zu  Augsburg,  2  von  Wirtemberg)  und  er  feien  von  Bundes- 
hauptleutcn  und  -räthen  auf  das  Kathhaus  eingeladen  worden  ■  zuerft  fei  ein  Sehreiben  des 
Grafen  Hang  —  bei  feiner  öfteren  Abwefenheit  vertrat  ihn  gowOlmlich  fein  Bruder  —  verlefen 
worden,  dann  feien  als  königliche  Kommiffarien  Ulrich  von  Freundsberg  und  Hans  Jakob  von 
Bodman  mit  einer  verficgelten  Inftruktion  aufgetreten,  welche  zwar  verlefen  worden  fei,  von 
welcher  man  aber  ausdrücklich  keine  Ahfchrift  gegeben  habe.  Darauf  fei  Umfrage  gehaltea 
worden j  die  mainzifchen  Rftthe  hütten  tim  Bedenkzeit  gebeten,  um  fich  mit  den  andern  Abge- 
ordneten der  Filrften  berathcn  zu  können;  dies  fei  gefehehen;  er  felbft  fei  zum  Sprecher  der 
fürftlichen  Rüthe  erkoren  worden  und  habe  den  Bundeshauplleuten  und  -räthen  den  gefaßten  Be- 
fchluß  nebft  den  Gründen  mitgetheiit.  Darauf  hin  hätten  diefe  eine  Deputation  von  3  Mitgliedern 
in  die  Rathsflube  der  fürftlichen  Kurie  gefchickt,  um  weiter  über  die  Sachen  zu  verhandeln^  £r 
habe  ihnen  aber  jede  weitere  Befprechung  als  unnöthig  abgefchnitten  und  die  Hoffnung  ausge- 
fproehen,  die  andern  Stände  würden  die  Sache  als  eine  allgemeine  anerkennen  und  die  Gehäiligkeit 
eines  ablehnenden  ßefcheides  dem  König  gegenüber  nicht  auf  die  eine  oder  die  andere  Kurie 
wälzen«  Nach  einigem  Bin-  und  Herreden  habe  er  das  auch  durchgefeilt.  —  Die  Befehl üfle, 
welche  in  denAbfehied  aufgenommen  wurden,  waren  alfo  ftets  Koroproroilfo  der  drei  Stände. 

Die  Weiterentwicklung  der  Bundes verfafTung,  welche  in  den  Akten  zum  Unterfchiede 
von  den  mit  den  einzelnen  Fürften  abgefchl offenen  Verträgen  ^^dre  groß  Verainung"  heißt,  ge- 
fchab  in  folgenden  Punkten.  Der  Artikel,  daß  kein  Eundesmitglied  bei  fremden  Schiedsgerichten 
gegen  ein  anderem  ftehen  foUte,  erregte  bei  dem  Adel  Unzufriedenheit,  da  er  feine  Freunde  auüer- 
halb  des  Bundes  nicht  bei  Rechtstagen  verlaüen  wollte.  Auf  fein  Andringen  ließen  die  Städte 
diefe  Beftimmung  fallen»  Sodann  verurfachte  der  Artikel,  welcher  die  Entfcheidung  über  die 
Vorfrage,  wer  Kläger  und  wer  Beklagter  fei,  regeln  follte,  Befeh werden,  fo  daß  eine  Äenderung 
durchaus  noth wendig  wurde.    Es  war  darüber  zu  Gewaltthatigkeiten  gekommen  j  deßhalb  wurde 


Die  nrfprüngliche  Yerfaffung  des  SchwEbifclieii  Bandes.  87 

ausdrücklich  von  neuem  verboten,  Gewalt  mit  Gewalt  zu  vergelten;  vielmehr  follte  der  Befchädigte 
Klage  darüber  bei  feinem  Hauptmann  erheben;  diefer  wurde  verpflichtet,  die  Gowaltthat  ohne 
Säumen  rückgängig  zu  machen  und  binnen  9  Tagen  einen  Termin  zu  rechtlicher  Entfchcidung 
anzufetzen.  Wer  fich  dem  Befehle  des  Hauptmanns  etwa  nicht  fügen  wollte,  war  mit  Hiffe  aller 
BnndesgenoiTen  dazu  zu  zwingen.  .  Wenn  der  Wahrfpruch  zu  Uogunilen  der  gewaltthätigen  Partei 
ausfiel,  hatte  diefe  nicht  nur  dem  Bunde  eine  Strafe  zu  zabten,  fondem  auch  die  ZehrnngskofteTj 
für  den  Hauptmann  und  die  Beifitzer  zu  tragen.  Sollten  die  R.^the  der  Fürilten  oder  die  Baupt- 
leute  der  Adelskantone  fich  iu  Verfolgung  einer  folchen  Strei  (fache  IKumig  beweifen,  fö  hatten 
die  Bundeshauptleute  fie  in  Strafe  zu  nehmen  und  felber  dem  klagenden  Theile  zu  feinem  Rechte 
zu  verhelfen.  —  Daß  die  Schiedsgerichte  ihren  Zweck  fchleebt  edüllten,  erfleht  man  daraus^ 
daß  Klagen  über  zunehmende  Unficherheit  im  Bundesgebiete  laut  wurden.  Zur  BefchtounigLing 
des  Rechtfprechens  entfchloß  man  fich  endlich,  ftatt  der  etft  zu  beftimmenden  Schiedsrichter  ein 
für  alle  mal  9  Bundesrichter,  3  aus  jeder  Kurie,  einzufetzen.  Aber  die  Klagen  über  Gewalttbaten 
wiederholten  fich  nach  wie  vor;  man  erließ  deshalb  1493  eine  neue  laftruktion,  die  übrigens 
wenig  Neues  enthielt.  Wenn  nemlich  die  gewaltthätige  Partei  ihr  Unrecht  nicht  anerkannte,  fo 
wurde  wieder  ein  Schiedsgericht  aus  8  Mitgliedern,  je  vier  von  den  ftreitenden  Parteien,  ebge- 
fetzt,  welches  endgiltig  den  Handel  entfchied,  von  deflen  Erkenntnis  eine  Appellation  nicht  ftatt- 
fand.  Konnten  fleh  die  8  Schiedsrichter  über  eine  Sentenz  nicht  einigen,  fo  durfte  jede  Partei  wieder 
3  vorfchlagen,  ans  denen  ein  Obmann,  eventuell  durch  das  Loos,  zu  bcftimmen  war;  deJTen  Aus- 
fpruch  war  entfcheidend.  Verlor  die  Partei,  welche  zur  Gewalt  gefchrittcn  war^  den  Prozeß^  fo 
verfiel  fie  in  die  oben  erwähnten  Koften.  —  Als  Deklaration  einer  früheren  Beftimmung  wurde 
feftgefetzt,  daß  kein  Mitglied  ein  anderes  weltlicher  Sachen  wegen  vor  einem  geiftlichen 
Gerichte  belangen  follte. 

Ferner  wurde  die  Befugnis  der  Hauptleute,  Bundestage  eiuberufon  zu  dürfen,  dahin 
befchränkt,  daß  fie  mit  Ausnahme  dringender  Fälle  dabei  an  die  Zuftimmung  des  Hundesrathea 
gebunden  fein  foUten. 

Als  eine  fehr  auffallende  Beftimmung  muß  noch  erwähnt  werden^  daß  der  Bund  gegen 
eine  Qeldentfchädigung  mächtige  Kommunen  oder  Städte,  ohne  iie  förmlich  als  BimdesTnitgliedcr 
anzuerkennen,  in  Rechtsgemein fchaft  aufzunehmen  gewillt  war. 

Kräftiger  als  die  Maßregeln  zum  Schutz  des  Landfriedens  waren  dte  Beftimmungen, 
welche  gegen  die  äußeren  Feinde  gerichtet  waren.  Betrachten  wir  alfo  das  Kricgawofen  des 
Bundes.  —  Gleich  anfangs  war  eine  Matrikel  anfgeftellt  worden  und  dfefe  hatte  der  Vereinigung 
neue  Freunde  zugeführt  und  den  Feinden  Refpekt  eingeflößt.  Als  1.  Aufgebot  folltcn  12  000  M:iTm 
zu  Fuß  und  1200  Reifige  geftellt  werden;  das  2.  Aufgebot  bildeten  6  000  Mann  Infanterie  und 
700  Pferde;  das  3.  Aufgebot  beitand  aus  der  gefammten  Macht  aller  Bundestnjtglieder.  Dae 
Bundesheer  hatte  der  Bundesrath  (je  nach  Befund  der  Sachen  gans  oder  tbeil weife)  auf  Antrag 
des  Befchädigten  aufzubieten.  Gefchah  dies,  fo  hatten  die  Bundeamitglieder  auch  das  nöthige 
Kriegsgeräth,  als  Wagen  mit  Ketten  und  Haken büchfen  zu  einer  Wagenburg,  fowie  das  erforder- 
liche Gefchütz  zu  ftellen.  £s  war  dies  die  fogenannte  große  Hil  fe,  die  immer  nur  zu  Feldzügen 
verwendet  wuide  und  natürlich  auch  nur  für  kürzere  Zeit  zu  fam  menge  halten  werden  konnte. 
Uebrigens  erachtete  man  diefe  Macht,  als  ein  Krieg  mit  Baiem  drohte,  noch  nicht  für  ausreichend  und 
da  fich  mittlerweile  der  Bund  durch  Aufnahme  neuer  Mit^Heder  verftarkt  hatte ^  fo  wurde  eine 
zweite  Matrikel  auf  14  000  (oder  19  500)  Mann  Fußvolk,  2  340  Pferde  mit  einer  entfp  rech  enden 
Anzahl  Wagen  (750)  zu  einer  Wagenburg  geftellt.  Als  Hauptbanner  wurde  die  St.  Georgsfahno 
gewählt.  lieber  Ausrüftung  der  Streitwagen,  fowie  über  die  zu  ftellendc  Artillerie  wurden  be* 
fondere  Beftimraungen  erlaffen.  Ein  zweites  Aufgebot  wird  hierbei  nicht  erwähnt,  wohl  aber 
von  neuem  eingefchärft,  daß  im  Nothfalle  mit  der  ganzen  Macht  Hilfe  zu  leiften  fei  ^).  —  Mit  diefen 
ftattlichen  Zahlen  ftimmt  freilich  die  Effektivftärke  des  Bundeaheere^,  als  es  wirklich  einmal  ins 
Feld  rückte,  nicht  ganz.  Da  waren  nur  8  794  Mann  zu  Yuü^  1  561  Pferde  und  687  Wagen  geftellt 
worden.  Allerdings  ift  dabei  nicht  feftzuftellen,  ob  nicht  die  Kontingente,  welche  Maximiüan  als 
Erzherzog  von  Oefterreich  und  Bundesmitglied,  fowie  Markgraf  Friedrich  von  Brandenburg,  zu- 
fällig  damals  Reichsfeldherr,  zu  ftellen  hatten,  bei  den  lieichstruppen  (die  in  der  Stärke  von 
ca.  10000  Mann  Infanterie,  2  200  Pferden  nebft  ca.  700  Wagen  zum  Bundeaheore  Hießen)  mit- 
gerechnet find.    Immerhin  war  diefe  Kriegsmacht,  wenn  auch  an  Yolkäbligkeit  bei  den  damaligen 


*)  Siehe  die  Angaben  darüber  bei  Würdinger  Kriegsgefch*  von  Baiern  n.  f,  w.  II,  160.  — 
Auch  die  Anmerkung  a.  a.  0.  ift  zu  vergleichen,  aus  der  fich  z.  B.  ergibt,  daß  der  Bifchof 
von  Augsburg  ftatt  300  Mann  zu  Fuß  und  50  Pferden  (diefe  feine  Veranlagung  bei  Klüpfel  I^  81} 
nur  270  bezw.  40  geftellt  hatte. 


^^^^mm§ 


88  Wagner 

fcblecht  geordaetDD  VerhältmiTen  niemals  au  denken  war,  eine  numerifdi  bedeutende,  Ueber 
den  inneren  Wertb  wird  mao  frei  lieh  nicht  zu  hoch  urtheilen  dUrfen*  —  Eine  dritte  Matrikel 
wordc  vereinbart^  als  der  Bund  mit  der  Pfalz  in  Streit  gerieth.  Da  follten  mir  9  000  Mann  zu 
Fuß  mit  1840  Pferden  aufgebracht  werden*).  Es  konnte  aber  wegen  gütlichen  Austrags  der 
Saebe  unterbleiben.  Eine  vierte  Kriegamatrikel,  welche  am  IG,  Juli  1401  zn  Uothenbnrg  a,  d* 
Taubor  zu  Stande  kam,  forderte  14  000  Mann  zu  Fnß,  3  500—4  000  Reifige,  971  Wagen,  24  Stefn- 
büchfen  und  59  Fei dfch langen*).  —  Wie  von  vornherein  in  Anaficbt  genoraraen  war,  nicht  immer 
die  große  Hilfe  zu  bewilligen,  fo  wurden  auch  siuweüen  kleinere  Truppenkörper,  mehr  in  der  Ab- 
ficht den  Gvguer  au  fchrecken  als  anzugreifen,  aufgeftellt;  ea  wurden  z.  B.  einmal  200  Reiilge, 
von  denen  die  BnudesfiJrfteo  (Tjrol,  Wirtemberg,  Brandenburg)  je  32,  Ritterfchaft  und  Städte 
die  übrigen  zu  fteJlen  hatten,  in  UJra  portirt').  Eine  folchc  Hilfe  nsinnte  man  eine  eilende  oder 
streifende  Rotte.  Derart  wird  auch  der  Zuzug  gcwefen  fein,  den  der  St^dtehauptntann  dem  Adel 
in  der  Fehde  mit  den  armen  Leuten  von  Kempten  ichickte')-  —  Dagegen  hält  die  Mitte  swifchen 
der  großen  HiUe  und  einer  ftreifcnden  Rotte  diejenige  ITeereeanffEellang^  welche  dem  Erzbiichof 
von  Mainz   bei   feiner  Fehde  mit  der  Pfalz  in  der  Stärke  von  2  0(X)  Mann  zugofagt  wurde  ^), 

Anfänglich  befchränkten  fich  diele  Beftimmnngen  auf  die  Geftellnng  von  1^ eiligen  und 
FuJQvolk  fowie  der  Wagen  zum  Anffchtagen  einer  Wagenburg,  die  feit  den  Hu  Alten  kriegen  be* 
iiebf^)  und  durch  Albreeht  Ächülei  als  beinahe  unentbehrlicher  taktifcher  Beftandtbeü  in  die 
damalige  Kncgfnhmng  aufgenommen  worden  war*  Die  Reifigen  ftellte  meift  der  Aden)t  fpÄler 
nach  der  Aufnahme  der  Fürfton  im  Verein  mit  diefen.  Noch  wurde  dicfe  Waffe  fo  entfehieden 
vorgezogen,  daß  z,  B.  dem  Markgrafen  Friedrich  von  Brandenburg  freigeftellt  wurde,  an  «Stelle 
von  je  500  Mann  zu  Fuß  100  Pferde  zu  fchicken*").  Die  Ausrüftung  und  Kriegstiicbtigkeit  de* 
Fußvolks  wnr  häufig  fo  mangelhaft^  daß  laute  Klagen  ficii  erhoben.  Den  Städten,  die  neben 
den  Fürlten  den  größten  Theil  ftellten^  mußte  fogar  einmal  angedroht  werden  **),  wenn  fie  nicht, 
wie  der  Adel  es  «loch  thue,  kriegsgetlbte  Leute  ins  Feld  ftellton,  werde  man  auf  ihre  Koften  -* 
denn  Spariamkeitsrücknchten  veranlaßten  Tie  eben  das  bilügfte  und  natürlich  alfo  untauglichfte 
Material  anzuwerben  —  andere  Truppen  anwerben  und  die  untüchtigen  Mannfehaften  in  die 
Heimat  enÜaJTen.  Und  Graf  Eberhard  der  Aeltere  von  Wirtemberg  machte  ea  geradezu  zur 
Bedingung  fitr  die  Uebernahme  der  Oberfeldherrnwürde^  daJ3  man  „gut  genietet  und  wol  erzeugt 
leut"  fehicke  ^^),  Man  fah  Hch  deshalb  genütbigt,  auch  nähere  Beftimmnngcn  Hber  die  Ansrtiftung 
zu  treffen»  Ziierft  wurde  nur  ganz  allgemein  verfügt,  da£l  die  Fnt^knccbte  mit  Golier  und  Kreba 
zu  verfehen  feien  ^*)5  fpäter  wmde  ergänzend  befchlolTen  "),  dafl  die  Handbuch fenfchütaen  außer- 
dem ein  gutes  Schwert  und  eine  ei  ferne  Haube,  die  LanzentrJIger  und  nelJeb^rdircr'^)  wenigfte&i 
eine  eiferne  Haube  haben  follten.  Auch  wird  auadrücklich  hinzugefügt,  daß  die  Schützen  ent- 
weder mit  einer  Btichfe  fammt  dem  nöthigen  Pulver  und  Blei  oder  mil^  einer  Armbrnft  nebft 
i^feilen  au^gerüftet  fein  follten.  —  Die  Auarüftung  und  Tauglichkeit  derReiCigen  wird  nirgends 
bemängelt  —  Dagegen  machte  dfe  immer  wichtiger  werdende  Artillerie  befondere  Beftimm* 
nngen  nothwendfg.  Die  erfte  Matrikel  hatte  fie  ganz  außer  Anfatz  gelanfen;  aber  fehon  die 
zweite  füllte  diefc  Lücke  aus.  Wie  die  Städte  zur  Geftellnng  von  Reifigen  wenig  herangezogen 
wurden,  fo  trat  hierbei  der  Adel  ganz  in  den  Hintergrund.  Die  ganze  Lalt  der  Befchaffung  der 
Oefchtltzftücke  (nicht  aber  der  Munition)  Hei  auf  die  Filrften  uud  dfe  Städte.  Je  eine  Uaupt- 
büchfe  (Wühl  den  Scharpfmetzen ,  die  Kugeln  von  70  Pfd.  fchofien,  gleichznftellen),  folicn  Tyrol, 
Brandenburg^   Wirtemberg,   Ulm,  Augsburg^  Memmingen  und  Nürdlingen  ftellen;  die  Zahl  der 


')  KlÜpfel  !,  92.  —  Stalin  Wirt  Gefth.  111,  633,  wo  freilich  nur  1  690  Pferde  angegeben 
werden.  —  Würdinger  a*  a*  0.  11,  154  ftUtzt  lieh  wohl  auf  Klflpfel,  wenn  er  1  &0Ü  Pferde  angiebt, 

*)  Sie  fehlt  bei  Klüpfel  I,  114.  Doch  findet  Jie  fich  bei  Baader  Kriegs^  und  Marfch- 
Ordnungen  des  Markgrafen  Friedrich  von  Brandenburg  (35.  Jahresbericht  dea  hift  Ver.  f.  Mittel 
franken  S.  16).  —  Auch  meldet  Markgraf  Friedrich  feinem  Bruder,  daß  er  lOOOReifige  zu  Hellen 
verfprochen  hätte,    Arch,  f.  ölltern  Gefeb»  VIL  117. 

')  Khlpfel  I,  54 

*)  Kltipfel  I,  128. 

*)  Kllipfel  I,  166. 

«)  Würdinger  2,  ä78  ff. 

^)  Doch  ^^rd  auch  ein  reifigcr  Zug  der  Städte  1402  bei  den  Rüftungeo  gegen  Frank- 
reich erwiihnt.     KlÜpJei  I,  134.    Vgl  auch  L  129- 

')  Klüpfel  I,  82. 

»)  Kiüpfel  I,  122. 
^^\  Klüpfel  I,  114, 
'«)  Klüpfel  1,  92. 
1")  Klüpfel  1,  115. 

'*)  lieber  den  Unterfcbied  der  „Spieiler  und  tlellebardirer'*  vgl.  Wflrdin^er  II,  375, 


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W^m^^mmmmm 


Die  urfprÜBglioho  VerfafTung  des  Schwabifehen  Butidc^s.  R9 

Ge/chÖtze  (Quartoua  oder  Karthrtuucn  und  Schlaogeu)  wird  nicht  QÄher  beftimmt.  Die  Koften 
der  Bedienung  durch  die  Büchfenin elfter  r<iwie  die  Herbei fchaflTuug  des  Pulvers  waren  gemoin- 
fame  Laften«  Der  Ädet  Tah  Jlch  dann  genöthigt  deti  SUIdteii  das  auf  fülnen  Thcit  entfallende 
Pulver  abzukaufen*).  —  Für  den  Proviant  (Korn,  Vieh,  Wein)  fowio  für  die  uötliigen  Ge- 
fpanne  haue  jedes  BiiDdosmitglied  felbft  zu  furgen^),  —  Das  AbzeicheUi  daa  die  Butides- 
truppen  kenntlich  machte,  war  ein  rothes  Kreuz  in  weißem  Felde*),  während  daa  Eaupt- 
banner  die  Georgefahne  war.  —  HotteniDeifter  und  Hanptleute  bcflellten  die  einzelnen 
Bundeamitglieder  felbftj  während  der  obcrfte  Feldhau ptmatin  fowie  die  ihm  augeordneten 
Räthe  von  der  Bundes verfammlung:  gewählt  wurdca  Jenem  hatten  aueh  die  einiolnen  Haupt- 
leute fUr  die  Dauer  des  Feldzuges  den  Eid  des  Gehorfams  abzulegen*). 

Die  Verthoriune:  der  gemeinfamen  Koften  war  von  vornherein  eine  fehr  fchwäerige 
Aufgabe,  und  kaum  fprieht  irgend  ein  anderer  Umftand  fo  fehr  für  die  allgemein  anerkannte 
Noth wendigkeit  eines  folchen  Bundes  als  der,  daß  derfelbc  Adel,  der  in  den  Keiehsangelegen- 
heiten  einer  Befteucrung  auf  das  Sußerrte  widerftrebte,  und  diefelben  Stildte,  welche  trotz  aUer 
Wohlhabenheit  nur  mit  greller  Mühe  znt  Zahlung  geringer  Steuern  an  den  Kail'er  zu  bewegen 
waren,  Heb  endlich  doch  auch  in  diefem  Punkte  verftänd igten.  Freilich  machten  die  Städto, 
nachdem  der  Adel  mit  der  Ordnung  feiner  inneren  Getdverhäitnlfle  ihnen  vorangegangen  war 
und  auch  dabei  Heh  wieder  an  die  Em  rieh  tan  gen  der  Georgenfchildgefellfehaft  fleh  angelehnt 
hatte  ^J,  anfangs  den  Anfpruch,  daß  die  andere  Partei  '/a  der  gcmeinfamen  Koften  tragen  follte^); 
eine  Forder iing,  welche  natürlich  mit  Hinweis  auf  die  befferc  Vermögenslage  der  Städte  nicht 
nur  zurüekgewiefeUf  fondern  aueh  mit  ebenderfelben  feitens  des  Adels  beantwortet  wurde.  Als 
man  fleh  auf  dlefer  Grundlage  nicht  vergleichen  konntCf  verlangte  die  Ritterfehaft,  daß  die  Stiidtc 
als  Haßftab  für  ihre  Veranlagung,  ebcnfo  gut  wie  He  felblt  es  gethftn,  den  Durchfchnitt  ihrer 
jährlichen  Einnahme,  aus  welchen  Titeln  fie  immer  fließe^  berechnen  laffen  und  angeben.  Es  mag 
diefes  Verfahren  von  Anfang  an  den  Städten  wenig  gefallen  habeUf  einmal  weil  fich  dabei  ohne 
Zweifel  ihre  größere  LdiTtungef^higkeit  herausftellen  mußte ^  fodaua  aber,  weil  keine  Stadt  fich 
gern  weder  von  ihren  Stand  csgenoITen  noch  gar  vom  Adel  in  ihren  Haushalt  blicken  ließ,  Oeä- 
halb  wurde  diefer  Vorfchlag  auch  nur  auf  das  beliebte  Hinterilchbringen  angenommen,  das  fonft 
bei  Bundeaberathungen,  wo  die  Städte  vollen  Antheil  an  Sitz  und  Stimme  hatten,  naturgemäß 
viel  feUener  vorkommt^),  als  bei  den  Reichstagen,  Auch  wurden  allerlei  Schwierigkeiten  vor- 
gefchiitztj  wie  z.  ß.  daß  das  Berteucrungifyftem  in  den  einzelnen  Mildteo  verfchieden  fei,  infofem 
in  einigen  die  liegende  Habe  nur  halb  fo  hoch  befteuert  werde  wie  das  fahrende  Eigenthum; 
dennoch  aber  trat  man  der  Sache  dadnrch  fofort  einen  Schritt  näher  ^  daß  man  einen  Weg  an^- 
initteltCf  wie  die  Gefammteinnahme  aller  Städte  zufaromen  feftgeftellt  werden  könne,  ohne  die 
VerhültnilTe  der  einzelnen  preiszugeben.  Es  follten  3  Urnen  oder  Gefchirre  aufgeftellt  werden; 
die  eine  für  die  Taufende,  die  zweite  Hlr  die  Hunder te,  die  dritte  U\y  die  Fünfzige,  und  die  6e- 
fandten  der  Städte  follten  dann  vor  zwei  Mitgliedern  der  zur  Einfchätzung  der  Htädte  gewählten 
Fünferbehörde  in  jede  Urne  fo  viele  Erbfen  einlegen  als  die  Summe  ihrer  jährlichen  EinkÜnftt' 
nach  Abzug  der  Leibgedinge*)  und  Zinfen  (d.  h.   der  zur  Verzinfung  der  ftädtifcheu  Schulden 

')  Klüpfel  I,  129,  82, 

»)  Klüpfel  I,  87. 

^)  Kinpfcl  I|  92.  115,  —  Die  Stüdte  fiengen  anch  fcbon  an  ihre  Truppen  zu  nniformiren^ 
Klßpfel  I,  69-     VgL  Wllrdinger  11,  309. 

*)  Klflpfel  1,  115.  —  Während  der  erften  Bundesperiode  waren  Graf  Baug  v.  Werden- 
berg (Klüpfel  I,  83)  und  Graf  Eberhard  v.  Wirteroberg  (Klüpfel  I,  U4)  oberfte  FeldhanpÜente 
för  die  große  Hilfe.  —  Für  kleinere  Unternehmungen  werden  genannt  Bernhard  v.  Wefteruaih 
(Klüpfel  1,  ^29)  und  Wilhelm  Maricbalk  v.  Augsburg  (Klüpfel  l,  13i>),  wenn  diefer  nicht  etwa 
bloB  Hauptmann  dea  ftädtifcheu  Kontingents  war.  Hauptlente  der  ftüdlifcbeu  Truppen  werden 
mehrfach  (Klüpfel  I,  69.  71.  134j  erwähnt^  während  der  Hitter  Egloff  v.  Uietheim  (Klllpfel  I,  125) 
wohl  Feldhauptmann  der  Adelskontingente  war. 

*)  Klüpfel  I,  2L  22, 

*)  Klüpfel  I,  27. 

^)  Klljpfet  U  20  wird  ausdrücltlich  beftimmt:  Item  würde  den  ftettboten  in  handlnng 
der  fach  ichüs  begegnen ^  darauff  (y  nit  weren  gefertiget,  düfTi  dann  darjnn  auch  ungevarlieh 
gewalt  haben  und  nicht  auf  hinter fichbringen  lenden  n,  £  w. 

^)  Daß  die  Städte  zuweilen  Anleihen  machten^  hei  denen  He  an  Stelle  der  Zinfen  ein 
Leibgedinge  zahlten,  beweist  folgender  (im  Archiv  des  Germ.  Muf.  in  Nürnberg  beruhender)  ße- 
riebt.  Der  Hauptmann  auf  dem  Gebirge  Konrad  von  Wirsperg  fchreibt  d,  d.  Diuftag  n.  Jakobt 
(29.  Juli)  1505  au  deu  Markgrafen  Kaftmir  v.  Brandenburg:  Ea  haben  Btlrgermeifter  und  Ketbe 
zum  Hofe  zwen  irer  llatsfreundt  mit  Werbung  zu  mir  g^jlchiekt  und  zu  verften  geben,  daü  Oe 
in  diefen  Kriegslaufften  eine  große  fchwere  Schuld  angefallen  und  nit  in  Vermögen  fein,  die  fo 
eylend  wider  zu  bezalen  ....  Ein  alter  burger  ,  .  * ,  wolte  ine  310  guldea  leyhen  z\l  leybgediag, 
jerlich  31  gülden  davon  zu  geben  u,  f.  w. 


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90  Boffert 

Dßthigßn  Gelder)  betrflge,  „damit  das  jeglichor  ftatt  ir  vermVigen  luiä  armnt  alib  verhalten 
blJb"^  Bie  alib  criDittoltG  Summe  follio  ab^r  fü  Isingc  als  Amt^gcbLtirnntB  betvachtüt  w^erdcu^  bis 
entweder  ein  Vergleich  mit  dorn  Adel  mi  Stande  gekommen  würe  odei-j  wenn  das  nicht  zu  erroög- 
liclien  fei,  bia  der  andere  .Stand  auch  feine  Veinißgena verhält riinc  dargelegt  habCp  —  Nachdom 
man  fich  über  diefes  Verfahren  geeinigt  hatte,  trat  eine  neue  Meimingsvovffhiedenheit  darüber 
bervor,  ob  die  Stiftungen  (Spitiiler,  KRiftcr  \u  L  w.)  anch  beftenert  werden  folUen  oder  nicht. 
Die  StMte  fträiibten  fleh  fuhr  dagegen  und  befcblolTen  erft  jede  für  Hch  zu  überlegen,  ob  man 
fieh  nöthigcnfalls  auf  eine  Helaftuug  des  dritten  oder  vierten  Theils  der  Einkünfte  jener  Kor- 
porationen einl äffen  oder  lieber  eine  Paufehfummc  dafür  bieten  foUe.  Schließlich  ftaod  man  aber 
doch  davon  ab  und  befolgte  das  Beifpiel  des  Adels:  man  befteuerte  den  vollen  Ertrag.  Die 
Vcrgleichung  des  Vermögens  der  beiden  vortragfchließcnden  Stande  ftlhrte  zu  dem  Befcblufle, 
daC  die  gemein famen  Kollen  von  jedem  zur  TTSlfte  getragen  werden  follten.  Dabei  mußten  fich 
übrigens  die  Stlidte  noch  ganz  anders  anftrcngen,  als  es  bei  den  Anfehlägtu  im  Reiebe  zu  ge- 
fchehen  pflegte*  Während  dort  4  pro  mille  fehon  unleidHch  gefunden  wurde,  war  hier  der  Adel 
mit  der  angebf>tenen  Befteueniug  von  V^  pro  centuni  nicht  zufrieden  ^  foudern  es  mußten  fich 
die  Städte  zu  einem  ganzen  Prozent  verftehen.  Doch  wird  diefo  Veranlagung  wohl  nur  ein  Maximum 
bedeutet  haben;  es  finden  fleh  weaigftcna  keine  Belege  danir^  daß  im  Bunde  regehnitfl  ige  St  euer- 
betrage  von  den  Städten  gezahlt  worden  wären ^  aus  denen  fich  eine  fteta  bereite  KafTc  gebildet 
hätte.  Sondern  es  wurde  vielmehr  die  Einrichtung  getroffen,  daß  auflaufende  Kofteu  von  einer 
Ötadt  (raeift  Ulm)  vorfchuß weife  gedeckt  und  dann  pro  rata  vcrtheilt  wurden.  Dagegen  fcheint 
der  Adel  allerdings  ein  Aeraiium  befelTen  zu  haben.  Wenigftens  deuten  die  Beffcimmungen  über 
die  Strafgelder*),  welche  die  bei  den  allgetncinen  Rittertagen  ohne  Entfchuldigung  fehlenden 
Mitglieder  zu  zahlen  hatten,  fowie  die  Sehnolligkeit,  mit  der  die  Summe  für  daa  von  den  Stiidten 
zu  liefernde  Pulver  deponirt  wurdc^),  auf  ftets  bereite  Geldmittel  hin.  Bei  der  Verthcitung  gc- 
meinfamer  Koften  kam  es  wohl  vor,  daß  der  eine  von  betdeu  Ständen  mehr  vorgefchofTeu  hatte, 
als  auf  ihn  entfiel').  Aber  da^  wird,  da  die  ZurückerftattuDg  fcbwer  zu  erlangen  war,  nur 
ausnahmsweife  gefchehen  fein.  —  üeber  die  H^he  der  jährlichen  Ausgaben  findet  fich  in  diefem 
Zeitabfchnitt  (H88/95]  nur  die  eine  Kotiz,  daß  die  Städte  im  Keehnungsjahr  1489/90  3  60i  Gulden 
ausgegeben  haben.  Den  riaupttheil  diefer  Summe  mochten  die  Koften  des  niederländifohcn  Feld- 
zngs^  zu  welchem  die  Bundesftädte  50  Reifige  und  200  Fnfikneehte  gefchickt  hatten^  bilden. 

So  erwuchs  allmählich   aus  innerer  Nothwendigkeit  eine  vollftSndige  Organifati^n  des 
Bundes^  welche  freilich  noch  keinen  Abfchluß  zeigte,  denfelben  aber  immer  leiftungsfähiger  machte. 


Zur  Reutlinger  Todtenlirte. 

Jacob fen  hat  in  feiner  Schrift  über  die  Reutlinger  Schlacht  am  U.  Mai  1377,  Leipzig, 
Veit  u,  Cie»  1882,  auch  die  Todtcnlifte  aus  dem  Reutlinger  Privilegienbueh  unter  Vergleichung 
der  Chronifteu  fürgfTÜlig  herzu  fiel  leu  verfncht  und  derfelbou  einen  erklärenden  Kommentar  bei* 
gegeben*  Im  Falgeuden  gebe  ich  einige  Berichtigungen  von  Jacobfea^s  Angabcti,  fowie  einige 
neue  Daten^  wo  Jacobfen  mit  einem  non  lifiuct  abfchlicßcn  mußte. 

Der  dritte  unter  den  Gefallenen,  Graf  Hans  von  Sehwartzcnberg  ift  jedenfalls  nicht 
von  Sch^vavzenbcrg  ÜA.  Freudenftadt,  wie  Jacuhfen  will,  dort  gab  es  nie  Edle.  Die  Grafen 
von  Schwarzenberg  in  Franken,  Vorfahren  der  jetzigen  Füri'ten,  treten  evft  im  15.  Jahrhundert 
unter  diclem  Namen  auf.  Da  die  Lesarten  zwifchen  Schwarze nberg  und  Schwurzenburg  variircn, 
fo  wird  Stalin  Recht  haben,  wenn  er  Graf  Hans  fiir  einen  Gralcu  von  Schwarzburg  anficht 
Graf  Ilans  von  Schwarzburg  erfcheint  urkundlich  z,  B.  1369  ö.  Februar. 

Ift  der  ftarke  Frozen  tfatz  der  Franken  in  der  Todtenlifte  aus  den  Beziehungen  Eber- 
hards  des  Greiners  zu  Franken  durch  feine  Gemahlin  Elif.  von  Uenneberg  zu  erklären,  fo  nehmen  wir 
noch  hinzu,  daß  die  Schwarzburger  Ende  des  14.  Jahrhunderts  iu  Franken  Erwerbungen  zu  machen 
fuchten.  Gerhard  von  Schwarzburg  war  1172 -1400  Bifchof  von  Wrtrz bürg.  Um  J394  erwarben 
Johann  von  Schwarzburg  und  fein  Sohn  Günther  Neubaus  und  Braimeck  OÄ,  Mergentheim, 


»)  Klilpfoi  I,  23. 

")  Kiüpfel  I,  129. 

*)  Kiüpfel  I,  140,  152, 


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Zur  Reutlinger  Todtenlifte. 


91 


Nr.  B.  Götz  Schoder  von  WiTidsheim^  der  ah  Götz  Wdßenheirn  durch  Uliland  fich 
im  Yolksmund  eingebürgert  hat,  gehörte  der  FaTOÜie  der  Schoder  an  welche  zu  Erkenbrechta- 
hofen  Tind  Oberntief  nördlich  von  Windshdra  faflen»  In  der  Tadtenlifte  gibt  die  Bezeichnung 
von  VViDdaheino  nur  die  Gegend  äd,  aus  welcher  er  ftammtej  nichi  den  BurgHtE, 

Nr,  11.  Der  Vonde  ein  Frank,  Uittcr,  efr.  Nr.  4  unter  den  Knechten;  d^a  Fenden  deB 
Klttera  Knecht  von  Franken,  ift  eine  fchwer  feftznf teilende  Perfon.  In  dem  fonft  für  fr^nkifche 
Gefchlechtergefchichte  auagiebigen  Lehenbueh  Bifchofs  Andreas  von  WiSrzburg,  Archiv  f,  ünterfr. 
Band  24  findet  er  Jlch  nicht,  ancli  nicht  in  den  Kcgefta  biiiea,   noch  in  W,  F. 

Dagegen  läßt  fich  das  in  Wiinsburg  an^ißigo  Minirteriaiongefchlecht  in  den  Mon.  bolca 
ep.  Wirceburg.  Band  37  ff.  nachweifen,  1259  erfcheint  Herold  Phendc  l  c.  37,  387.  Engelhard^ 
Vende  ift  1336  Bifchof  Ottos  Schuitheiß  in  Würzburg,  Er  wohnte  ^unter  den  Brittern";  1346 
ift  er  Ritter,  Eine  A,  Vendin  erfcheint  als  Könne  im  Klofter  GcrlaeliBheim  1361,  Zeitfchr,  für 
den  Oberrhein  26,  ^^5.  Kaiini  anzunehmen  ift,  daß  ihr  Sit^  Vendebach  Kirehfembaeb  bei  Markterl- 
bach  ift,  wo  wirklich  rjtterlichfs  Herren  faßen,  cfr.  das  Regifter  zn  den  Monumenta  Zollerana, 
fowie  Muck,   Klofter  Heii^bronn  2,  323  f. 

Nr,  15,  Bena  Kowb  von  Hohenftein  ift  natürlich  ein  Kayb»  Benz  Kayb  findet  lieh 
auch  z,  B*  genannt  OA. Belehr.  Nilrtrngcn  138,  183.  Sein  Sitz  Kt  weder  Hohen ftein  bei  Befi^^- 
heim,  noch  bei  Uim,  noch  bei  Rottweil,  fondern  Hohenftcin  bei  Obcrftetten  OA,  Münfingeni  worüber 
die  OA*Bcfchr.  Münilngen  S.  201  genügfani  Auskunft  gibt, 

Nr.  16.  Hans  von  Rudenberg  weist  Jacobfen  nach  Rüdenbcrg  in  der  Nahe  von  Alten- 
fteig  oder  deutlicher:  Gemeinde  Crcsbach  ÜA,  Freudenftadt,  allein  ficher  hat  die  OA.Befchn 
Stuttgart  Recht,  wenn  fio  nn^  Tagt:  Hana  von  Bern  hau  Ten,  genannt  von  Rildenborg,  d,  h,  Bieden- 
berg,  Amt  Stuttgart,  fiel  1377  in  der  Schlacht  bei  Reutlingen  S,  125. 

Nr*  18.  Öeifried  von  Vellingberg  ficher  der  in  der  OA.Befchr.  Hall  1358  ala  Seifried 
von  Vellberg,  genannt  von  Pfahlheim,  aufgeführte, 

Nr,  20*  Konrad  der  Kyfer  nnd  88  Konrad  der  Kifer  von  Schloßberg.  Hier  begegnet 
Jacobfen  das  eigen thüm liehe  Verfeheo,  daß  er  den  Scbloßberg  bei  Dettingen  im  Ermsthal  OÄp 
Urach  focht,  das  ihm  von  dem  Gang  der  ErcignilTe  ^^or  der  Reutlinger  Schlacht  her  bekannt  w;it, 
während  er  ganz  richtig  die  OA,Befchr.  Kirehbeim  S,  182  zitirt.  Es  ift  feibftverMndlich  dur 
Scbloßberg  bei  Dettingen  im  Lauterthal  OA,  Kirchheim  gemeint.  Zu  den  Kifern  von  Tiefonbach 
ift  zu  vergleichen  OA.Befchn  Kirchheini  S.  1B3  ^f, 

Nr.  21.  Walter  von  Hohen fels,  delTen  Heimat  Jacobfen  am  Ueberlinger  See  fucht,  ift 
woh!  eher  ein  Oberpfälzer  von  Hohenfels  Landgericht  Paraberg  in  der  Oberpfalz,  Bedenkt  man, 
daß  die  Herzoge  von  Baiern  neben  Eberhard  den  Stfiütekrieg  eifrig  betrieben ,  dann  Hch  aua 
dem  Kampf  zurilekzogen,  L  Jacobfen  S.  3,  fo  wird  es  wahrfeheinlich,  daß  ftreitluftige  Ritter 
aus  dem  bainfchen  Heer  ilch  an  Eberhard  anfehloßen.    S*  Nr*  24  und  25. 

Nr,  23.  Scharbe  von  Bernhanfen.  Die  Scharben,  Scharren  flammen  nrfpHtnglich  von 
Scharnhaufen  OA.  Stuttgart,  OA.Befchr,  Stuttgart  S.  247, 

Nr.  24  und  25.  Seifried  und  Heintz  Walcr,  Jacobfen  fagt:  „Beide  Waler  habe  ich 
nirgendi  hinbringen  können"*  Dem  Mann  kann  geholfen  werden.  Albert  der  Waller  erfcheint 
1350,  Reg.  boic.  8,  224*  Kraft  der  Waler  zu  Harburg  veri>fHndet  1383  die  Burg  Schwabegg  bei 
MindclheJm  an  Ulrich  den  Waler,  Reichere  Notizen  über  die  Waler  bieten  die  Oettingifchen 
Materialien,  f,  da^  Regifter  dort,  Sie  Jind  offenbar  auch  aus  dem  bairifchen  Heere  au  Eberhard 
übergetreten. 

Nr*  26*  Zilttelmann  oder  Zittelmann  faßen  zn  Zitziahaufen  OA.  Nürtingen,  f,  die  OA,- 
Befchr.  Nürt.  S,  227. 

Nr.  28*  Albert  v*  Killen  Jacobfen:  Diefer  war  nirgends  hinzubringen*  Killer,  alt 
Kilchwiler  und  Kilwiler,  füdlich  vtm  Heehingen  unweit  Jungingen.  Albert  ift  vielleicht  der  Vater 
neinrichs  von  Killer  gen.  Affen fchmalz,  OA*Bcfchr.  Balingen  S.  324,  delTen  Sohn  Melchior  Probft 
in  Denke tidorf  war  1431  ff, 

Nr,  33,  Endres  von  Geislingen  wird  wohl  nach  G,  OA.  Balingen,  oder  in  die  Oberamts- 
ftadt  Geislingen,  jedenfalls  nicht  nach  Geielingen  OA*  Hall  gehören.  Klemm  denkt  an  einen  Vor- 
fahren des  Andreas  Weckherlin,  Pflegers  in  Geislingen.   Weckherlin  gabs  dort  urkundlich  fchon  1412. 

Nr,  39,  Wolfflen  von  Jungtngen,  Herrn  Wolffen  Sohn  von  J,,  Heber  nicht  von  J,  OA* 
Ulm,  wie  Jacobfen  meint ^  fondern  von  J.  prenÜ.  OA.  Hechingen,  wo  auch  die  beiden  Hoeh- 
mcifter  des  Deutfehordens  Konrad  von  Jnngingen  1393—1407  und  Ulrich  1407—10  herstammen, 

Nr*  41.  Heinrich  der  Mager.  Jacobfen:  Diefen  Namen  habe  ich  nirgends  finden  können* 
Die  OA.Befchr,  Kirchheira  S,  151  belehrt  uns,  daß  die  Mager  ein  Zweig  der  Spiühen  find,  was 
snr  Todtenlifte  trefflich  paiSt,  wo  dem  Heinrieh  Mager  unmittelbar  Walter  Späth  von  Eheftetten 


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Öf  .  Botfert,  Zur  Rcutlinger  TodtOölirtG. 

voraogebt  Dio  Mafger  von  Ncckarhanfen  waren  ein  Zweig  der  Eittclraa.nn,  OA.BeJ'chr.  Nürtingeti 
S.  119.  228. 

Nr.  43.  Den  MUnch  von  Hainftadt  fucht  Jacobfen  in  Krecoheinftetteii,  der  ITdinat 
Abrahams  a  St*  Clara  ^  bad.  Amt  Meßkireh,  das  aber  im  Über  dccinjationie  IToenftottcn  beißt. 
Es  ift  entweder  HainXtudt  bei  Buchen  auf  dem  Odenwald  oder  ITninftadt  an  der  Müniling  helTifch; 
der  Münch  wird  an  den  München  von  Rofenberg  gebOrenj  was  für  II.  bei  B neben  fpricbt 

Nn  41  Seifried  Kafe,  nanli  anderer  Lesart  Bpife  oder  Paff^  ein  Franke  von  Erba£*h, 
Diofen  fucbt  Jaeobfen  in  Erdbacb  OA«  Mergentheini}  was  jedenfalls  falfcb  i\\  Es  wird  wob] 
ein  Dienltmann  der  Scbenken  von  Erbaeb  mit  dem  Zunamen  Pfaff  fein,  welchem  z.  B.  auch  ein 
2weig  der  Herren  von  Seekendorf  führte. 

Nr.  45,  Hermann  von  ßaithbacb  lies  Kaibacb,  Die  von  Haibacb  (Reibach)  waren 
Lehensleute  der  Grafen  von  Wertheira  cf.  Afelibacb,  Grafen  von  Werthi^im  1,  380,  Haibach  liegt 
im  Großhersogthnm  HelTen  wefliich  von  Ilöchn;  im  MümlingthaL 

Nt.  47.  Kun£  von  Hedekaim  von  dem  Odenwald,  delTen  Heimat  Jacobfen  nirgends 
fand^  il't  von  üottingen  bei  Buchen  (bad-),  cfn  W.  F.  7^  170* 

Nr*  49  ift  wohl  IJrnhüfen  richtitfer  als  Fronhofen;  die  v.  Uronhofen  faßcn  in  Auem- 
bofen  bei  Uffenheim,  Doch  fehlt:  ein  Frank,  wie  fonft  gewöhnlich,  Fronhofen  dagegen  ift 
fchwäbirch. 

Nr.  50.  V(Jlklen  von  Krntheim  bat  mit  den  alten  Edclherren  von  Krautheim  nichts 
£n  thun.  Er  gehört  zur  Dienftmannenfamilie  der  Seumen,  worüber  die  QA.Befcbr.  Künzelsau 
zu  vergleichen  ift  S.  348. 

Nr.  52.  Elana  Lutiboltz  von  WinDheim  ein  Franko.  Hier  muß  irgend  ein  Fehler  ftecken- 
Lntibülta  ift  eine  Uuform.     Ift  etwa  zu  kfen  Külhofjs  W.  F.  6»  'H,  87? 

Nr.  65,  Knnz  Billgiin  von  Limpach  ein  Franke  nach  Jacobfen  von  Limbach  OA.  Gera- 
bronn, das  aber  dem  Zweig  der  Herren  von  Crailsheim  mit  dem  Zunamen  Dürre  gehörte.  Nach 
W.  F.  7,  237  waren  die  Pilgrimc  bei  Buchen  auf  dem  Odonirald  zn  Haufe,  Es  ift  alfo  lieber 
an  Limbach  swifchen  Mosbach  und  Buchen  ^u  dünken^  wo  die  Reymannfche  Karte  auch  die 
Ruine  eines  ScblolTea  aufweist 

Nr.  56  Hermann  von  Boenftein  wird  ein  Herr  von  Vohenftcin  OA*  Enll  fein.  VVIlre 
die  Lesart  Baenftein,  Pafcheira  belTer  bezeugt,  fo  müüte  man  an  Bacbenftein  OA,  Könidsau  denken^ 

Nr.  57,    Stcinfeld  jedenfalls  Kochcrftcinsfeld.    Lehrenfteinsfeld  hatte  keinen  Ortsadel. 

Nr.  60.  Hans  Efel  von  i^or  ufi  dem  Kucntzinger  tal  deutet  Jacobfen  auf  Lahr  etwa« 
itLdUoh  von  der  Einzig,  daher  im  Kuentüjnger  tal*  Die  weitere  Umgegend  der  Heimat  Hans  Efels 
dürfte  damit  richtig  getroifen  fein.  Aber  von  Lahr,  der  badifchcn  Amtsftadt,  kann  Efel  nicht 
IlammcD,  denn  das  dortige  Bürgerbneb  kennt  keine  Efel  als  Bürger.  Mouc  Zeitfchrift  für  den 
Oberrhein  Band  S  S.  47,  Auch  ift  Labr  immerhin  22  km  von  der  Kinaig  entfernt.  Ebenfo  ift 
mir  die  Form  Knentalnger  tal  für  Kinstigtal  verdächtig.  Mau  fagt  nie;  Jagfter,  Neckarer, 
Rheiner,  Murger  etc.  Thal,  aber  das  Ijenninger,  das  Uracher  Tbal  nach  einem  Ort,  alfo  wird 
das  Kuentztnger  Thal  das  Tbal  von  Kenz^ingen  fein,  das  Thal  der  Elze,  14  km  füdlich  von 
Lahr,  In  der  Nähe  von  Kenziogen  kann  ich  einen  Konrad  Eiel  nacli weifen.  Derfelbe  befaß 
1453  einen  badifchen  Lehenshof  zu  Mundingen  Amt  Emmendingen*  Zeitfebr.  für  den  Oberrh*  8, 
S.  478*  Leider  reichen  meine  Quellen  nicht  hin,  um  dort  in  der  Gegend  noch  ein  Lor  nach- 
anweifen,  cd  dilrfte  ficb  aber  dort  wobl  noch  die  Spur  eines  folcben  Edelfifzcs  auffinden  lauen. 

Bei  den  Knechten  wird  Nr*  5  zu  lefen  fein  Girutz  =  Hyrutz  und  Nr,  C  mit  der  Augs* 
burger  Chronik  und  Crnfius:  Vrbach  Itatt  Erbaeb.  Wäre  an  Erbaeb  zu  denken  wie  Nr,  44,  fo 
würde  bei  Hänfen  der  Zufatz  „eines  Franken**  nicht  fehlen.  Zn  den  Herrn  von  Urbach  cfr,  OÄ.- 
Befchr,  Schorndorf  S.  1G9, 

Die  obige  Befpreehnng  der  Totitenlifte  zeigt,  wie  viel  gutes  Bfaterial  nnfere  Oberamta* 
befchr  ei  bunten  bieten  ^  die  in  ihrer  Gefammtbeit  noch  viel  zu  wenig  bekannt  und  benützt  find. 
Auch  fcbeint  es  rieb  zu  empfehlen,  wenn  die  Fachgelehrten  in  folch  gediegener  Weife,  wie 
Jacobfen 3  Schrift  es  thut,  (ich  mit  EreiguilTcn  und  Urkunden  bcicbäftigcn,  die  tief  in  topo- 
grapbifchca  und  lokalbiltorifchcs  Detail  hineinführen,  daß  fie  dann  zur  flchercn  Feftftellnng  des 
Details  die  Hilfe  der  hiftorifchen  Vereine  in  Anfpru^'h  nehmen,  um  weiter  zu  kommen.  Wobl 
mhlTcn  die  hiftorifchen  Vereine  vielfach  ficb  mit  minuiiöfen  Fragen  abgeben,  welche  in  den  Augen 
der  hoben  Wilfenfchaft  keine  weitere  Beachtung  beanfp rochen  hönncn,  aber  „wenn  die  Könige  baii^n^ 
haben  die  Kftrrner  zu  thun"^,  G.  Boffort. 


03 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg. 

Von  Pfarrer  G*  Boffert 


Im  Fülg<?nden  bedeutet  OA.B,  die  BefcbreiUung  der  Oberamtsbezirke,  herausgegeben  vom  ftat- 

topographifchen  Bureau  fn  Stuttgart*    W,  U*  Württemberg,  ürkiindenbucli  Band  1—3. 

Wp  F,  Zeitrchrift  des  biftor,  Vereins  für  wfirtterab.  Franken  Band  1-10. 

Die  flerkuDft  Bifcbof  Ottos  von  Bamberg  (1103—1139),  des  Apoftels  der 
Pomniem,  ift  immer  noch  ein  RätbfeL  Trotz  der  trefllichen  DilTertatton  Volkmanns 
de  Oltone  I  episc.  Bamberg.  Königsberg  1860  und  der  umfaffenden  Hiograpbic 
Ottos  von  Fr,  Xav.  Suhleck  Regsb.  1865  hat  Muek  in  feiner  Gefchichte  des  KL 
Heilsbronn,  einer  überaus  fleißigen  Stofffammlnng,  der  es  aber  an  kritifcher  Durch- 
arbeitung fehlt,  die  Behauptung  aufgeteilt  (Band  I,  9):  ee  unterliegt  keinem 
Zweifel,  daß  Otto  weder  ein  bairifcher  Herzogs-  oder  Grafenfohn  noch 
ein  fehwäbifcher  Edelmanns-  oder  Bürgers fohn,  fondern  ein  frankifcher 
Edelmanns fohn  ift.  Diefc  kecke  Behauptung  fordert  eine  neue  Prüfung  auf  Grund 
defi'en,  was  wir  über  Ottos  Familie  uud  ihre  BcfUzungcn  wiffen.  Allerdings  hat 
neuerdings  Seefried  in  der  Augsburger  Poftzeituug  Nn  83  ff  (Separatabdruck  im 
Verlag  der  literar  Auftalt  v.  Huttler  Augsburg  1880)  unferc  Frage  auch  unterfucht^ 
indem  er  von  der  Befilznng  Miftelbach,  nach  der  fich  Ottos  Bruder  Friedrieh  nannte, 
ausgieng  und  darzuthun  fuchte^  es  fei  damit  Mifchelhacb,  Pfarrei  Pleinfeld,  im  ur- 
fpriinglieh  fchwübifchen  Gau  Öualafeld  (an  der  fchwäbifchen  Rezat)  gemeint,  ift 
dabei  aber  auf  irrige  Bahnen  gerathen.  Die  nachftehendc  Unterfuchung  geht  darauf 
ans,  als  die  Heimat  Ottos  das  Iieutige  Württemberg  feftznftellen;  wenn  es 
ÄUch  fchwer  gelingen  will,  den  Ort  ganz  zweifellos  nachzu weifen,  dürfte  fie  doch 
Über  einzelne  Thatfaehen  neues  Licht  verbreiten. 

Die  vita  Ottoni«  von  Ebbo,  der  vielleicht  zur  Familie  der  Ebbonen  von 
Mergentheim-Wermutshaufen  zu  zählen  ift  W,  F.  6,  339.  10,  100  f.,  berichtet:  Ex 
provincia  Älamannornm  beatus  Otto  generofa  ftirpe  et  parenlibus  fecund  um  carncm 
liberis  oriundus  fuit  patre  Ottone  et  matrc  Adelheida  nuneupata.  Jaffe  bibl. 
ren  Germ.  5,  590.  Der  Rivale  Ebbos,  Her  bor  d,  berichtet  in  feinem  dialogus:  Otto 
beatilTimus  ex  Suevia  duxit  originem.  Pareutes  oquidem  ejus,  patrem  dico  ae 
matrem,  uobilitate  roagis  quam  divitits  clarueruut.  Nam  ingenui  conditione 
fummis  principibus  pares  eraut,  fcd  opibus  impares  Jaffe  1.  c.  5,  824.  Der 
Prieflinger  Biograph  Ottos  fagt  nur  ganz  knrii  Otto  ex  rcligiofa  et  nobili  Suevorum 
profapia  oriundus.     Mon*  Germ.  12,  1,  1. 

Es  fleht  alfo  unbedingt  feft,  daß  die  Heimat  Ottos  in  Sehwaben  zu  fuchen 
ilL  Seine  Eltern  Otto  und  Adelheid  gehörten  zum  Stand  der  ingenui  und  zwar  zu 
einer  Familie,  die  zwar  keinen  weit  ausgedehnten  HausbeHtz  hatte,  aber  zu  den 
hervorragendften  Familien  Beziehungen  haben  und  wohl  gar  mit  ihnen  in  Bluts- 
verwandtfchaft  fteben  muüte.  Es  ift  fonft  fchlechterdings  undenkbar,  daß  flerbord 
bei  aller  Ueberfchwänglichkeit  in  der  Schilderung  feines  Helden  von  delTen  Eltern 
hätte  Tagen  können:    „ingenui  conditione  fummis  principibus  pares  erant". 


Diefe  Worte  muffen  um  fo  mehr  ins  Oewiclit  fallen^  als  der  mäßige  Bcfitz  der 
Familie  fcharf  hcryorgehoben  wird.  Dazu  ftimmen  vollftäiidig  die  Worte,  womit 
der  Pommernherzog  Wratislaus  Otto  feiuen  Edeln  vorftellt:  alta^  ut  fida  relatione 
didicimuB,  avorum  et  proavortim  ejus  linea  nativifatia.  Mo«.  Germ.  12^  80 L 
Das  weist  darauf ^  daß  die  Ähiien  OUos  eine  bohe  Stellung  einj^enommcn  hatUni, 
Dem  Vater  war  wo!il  die  vornehme  Abkiiüft  und  Verwaiidtfchnft,  aber  nur  ein  ge- 
ringer Befitz  geblieben.  Zur  Erklärung  des  letztern  Umftands  mag  die  berühmte 
benefieentia  et  liberalitas  dienen  j  ut,  quam  vis  tcnui  utcrontur  rc  familiari,  alios  malrs 
preffoa  homincs  adjuvare  fenvper  Ttudcrent,     Herbord  1,  L 

Was  der  Kubm  der  Wohlthätigkeit  und  Freigebigkeit  für  den  Grund  befitz 
eiuefl  edeln  Hanfes  zu  bedeuten  hatte ^  zumal  wenn  diefelbe  Hand  in  Hand  gieng 
mit  Fehden^  in  die  Ottos  Vater  verwickelt  gcwefen  fein  dürfte  („alios  malis  preffos 
homines  adjuvare")^  läßt  fich  leicht  denken.  Fielen  doch  die  letzten  Lebensjahre 
von  Ottos  Eltern  in  die  unruhige  Zeit  K»  Heinrielis  IV.  und  feiner  Kämpfe  mit 
Rudolf  von  Sehwaben  1077  ff*  Denn  Otto  zog  um  1080  nadi  Polen,  wie  Köpke 
und  Volkmann  mit  Keelit  annehmen-  Damals  aber  waren  feine  Eltern  todL  Otto 
und  feine  Brüder  Friedrich  und  Liutfried,  Cod.  Hirfaug.  pag,  55,  muffen  damals 
noeh  fehr  jung,  Otto  ca.  18 — 20  Jahre  alt  gewefcn  fein.  Wenn  Berengar  v,  Sulz- 
bach K,  Heinrich  IV.  bei  der  Ernennung  Ottos  zum  Bifchof  in  Bamberg  im  Zorn 
über  die  Zurüekfetzung  von  Kandidaten  aus  edeln,  hl  übenden  Hä ufern  zuruft,  Herb,  1,  7, 
Ebbo  1,  8;  Quisnam  eft  ille  liomoj  quem  nobis  episcopum  deftinas;  ncseimus^  neque 
quis  neque  unde  ortus  fit,  fo  können  diefe  zornigen  Worte  Herbords  Ansfage  nicht 
widerlegen.  Sie  find  vollftändig  begreiflich  aus  der  Lage,  in  der  fich  die  drei 
Bräder  nach  der  Eltern  frühem  Tod  befanden.  Die  Verhäftniffe,  welche  Otto  nötlngtcn^ 
als  Sehulraeifter  nach  Polen  zu  ziehen,  weil  fein  Bruder  Friedrich  ihn  nur  wenig 
zur  Vollendung  feiner  Studien  unterftützen  konnte,  mußten  auch  die  beiden  andern 
Brüder  beftimmen,  Heb  dem  öffentlichen  Leben  ferne  zu  halten,  imd  dies  um  fo 
mehr,  wenn  der  Vater  an  den  Kämpfen  der  damaligen  Zeit  zum  Schaden  feines 
Haufes  betheiligt  war. 

Ja,  wenn  Ottoa  Bruder  Friedrich  damals  fehon  in  Miftelhach  bei  BajTeuth 
faßt  fo  liegt  es  noch  näher,  anzunehmen,  daß  Berengar  von  Sulzbach  zwar  mit  der 
Familie  nicht  ganz  unbekannt  warj  aber  durch  perrdnliches  Mißverhältnis  zu  dem 
Miftelbacher  fich  zu  jenen  Worten  des  Unmutha  hinreißen  ließ.  Die  Nähe  von  Sulz- 
bach  und  Miftelbaeh  macht  derartige  Beziehungen  nicht  unwahrfcheinlicb.    Doch  f.  n. 

Um  nun  Ottos  Heimat  und  Herkunft  aus  Seliwaben  näher  beftimmen  zu 
können^  muffen  wir  feine  und  feiner  Bruder  Befitzungen  Kufammenftellen  und  die 
fich  daraus  ergebenden  Anknüpfungspunkte  für  etwaige  Familien  verbin  düngen  prüfen* 

In  erdter  Linie  kommt  hier  in  Betraclit 

1.   AI  buch. 

Ebbo  berichtet  von  Otto;  Ecclefiam  juxta  Albuch  licreditario  fibi  jure  pro- 
priam  eidem  raonafterio  (St,  Michael  in  Bamberg)  cum  duabus  ccciefiis  aliis  donavit 
ob  memoriam  videlicct  fni  parentumque  fuorum  inihi  corpore  quicscentium,  Jaffe 
L  c,  5,  604,  Der  Wortlaut  Ebbos  läßt  es  nicht  ganz  unzweifelhaft,  ob  das  Klofter 
St-  Michael  oder  die  gefchenkte  Kirche  die  Grabftätte  der  Eltern  Bifchof  Ottos  ill 
Gegen  jenes  fpricht  der  Umftand,  daß  die  Todtenbiicher  von  St,  Michael  Ottos 
Eltern  nicht  nennen,  während  feine  Brüder  Friedrich  und  Liutfrled  darin  aufgeführt 
find.  Auch  Sulzbeck  ift  der  Anficht,  daß  Ottos  Eltern  in  der  Kirche  juxta  Albuch 
ihre  Grabftätte  gefunden  haben,    Wahrfcheiulich  übergab  Otto  diefe  Kirche  an  das 


^mm 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg.  96 

K!.  St  Michael^  um  das  Grab  feiner  Elfern  unter  dem  Scbutz  des  Klofters  gefchiitzt 
zu  wilTeii,  Aber  wo  ift  die  Kirche  juxta  AI  buch?  Die  Verfuehe  Oefterreicherg^  den 
Ort  bei  Miftelbaeh  am  Bodenfee  zu  facbeuj  uud  Sutxbeeks,  Albiicli  mit  Albeck 
OA,  Ulm  zü  identifizircn^  find  nur  aüs  UDkenntnis  der  Geograpliie  Württemhergfi  zu 
erklären.  Der  AI  buch  ift  beute  noch  ein  ganz  boftimmt  begrenzter  Bezirk.  Nach 
der  OA.B.  Gmiiud  (unfcrG  wiirtterab.  Oberamtsbefcbreibungeu  find  außerhalb  Württem- 
bergs riel  zn  wenig  bekaont)  S.  306  umfaßt  der  AI  buch  die  Höhe  der  Alb  zwifchen 
Lauter j  Kocher  uud  Brenz ^  dem  Nordabfall  der  Alb  und  der  alten  Straße  von 
Böhmenkireb  und  Steinheim  OA.  Heidenheim,  Auf  diefer  Hochfläche  gibt  es  nur 
2  ältere  Pfarreien:  St.  Barthol omäi  in  dem  alten  Lovbenbart  und  Steinheim  mit  dem 
Beinamen  am  AI  buch.  Wäre  die  von  Ebbo  befebriebcne  Kirche  eiue  von  beiden, 
fo  hätte  er  wobl  nicht  jnxta,  fondern  in  oder  fuper  AI  buch  befdirieben.  Der  Wort- 
laut fcheiut  auch  darauf  hinzuweifen j  daß  die  beiden  anderu  an  St  Michael  ge- 
fehcukten  Kirchen  Filialkirclien  der  erften  waren.  Das  trifft  aber  bei  Bartholomäi 
auf  keinen  Fall  zu.  An  die  Kirche  zu  Steinheim  bat  Cafpart  in  feiner  fchöneu 
Arbeit  über  die  Urheimat  der  Zähringor  W.  Viertcljahrsh,  3,  125  gedacht. 

Die  Klage  Bifchof  Eberbards  von  Batoberg  bei  Konrad  IIL  und  Herzog 
Friedrich  von  Schwai>en  über  Unterdrbckung  feiner  Minifterialen  durch  Beringer 
von  Albeek  fehlen  ihm  auf  Steinbeim,  wo  die  von  Albeck  begütert  waren,  zu  weifen. 
Allein  fchon  das  Urkundenrcgeft  Heg.  boie.  1,  185  weist  auf  das  Ries.  Dort  nennt 
der  Bifchof  von  Bnmberg  Sigfried  von  Ziswingen,  Konrad  von  Balgbeim,  Konrad 
und  Beringer  von  Nördlingen  als  feine  Minifterialen.  Neben  Beringer  von  Albeck 
klagt  B.  Eberhard  über  Konrad  v.  Bietfeld,  Steiehele  hatte  deswegen  die  Urkunde 
auf  Deggingen  im  Ries,  das  K.  Heinrich  IL  an  Bamberg  gefchenkt,  bezogen,  Biath. 
Augsb,  3j  1147.  Durch  die  Urkunde  K,  Konrads  vom  4.  Februar  1147,  welche 
Stumpf  Reichskanzler  3,  137  gibt,  ift  die  Saclic  klar  geftcUt  K*  Konrad  nimmt 
auf  Bitten  B*  Eberhards  die  banibergifchen  Minifterialen  aus  Schwäbifch  Rhätien 
Ignebrand  v.  Guohnarsbovcnj  Alagia  und  ihre  Kinder,  Siegfried  v.  Cifewingen, 
Konrad  v,  Balgbeim,  Konrad  und  Bcringer  v,  Nordelingen  u*  A.  in  feinen  Schutz. 
Kourad  \\  Rietfeld  hatte,  unterftützt  von  Beringer  von  Albeek,  geltend  gemacht,  er 
habe  diefe  Minifterialen  von  Bamberg  zu  Lehen  erhalten.  Allein  fein  eigener  Oheim 
)^,-  (patruus),  Gottfried  v.  Nürnberg,  zeugte  wider  ihn.     K-  Konrad  heftellt  nun  Herzog 

-^^     Friedrich  v.  Staufcn  zum  Schutz  für  diefe  banibergifchen  Minifterialem 
L^^^f^jlj^       '       Gegen  Steinheim  fpricht  weiter  der  Umftand,  daß  es  urfprünglich  2  Kirchen 
hatte  (inferior  W,  U.  3,  424),  die  Pfarrkirche  aber   war  bifchof  lieh   angshurgifches 
Lehen.     W.  U.  2,  379, 

Die  Ortsbeftiramung  juxta  Albuch  bei  Ebbo  weist  eher  auf  den  Nordabhang 
des  Albuchs  als  auf  die  Höhe.  Hier  haben  wir  4  alte  Pfarrkirchen;  Effingen, 
Lautern,  Mogglingen,  Heubach,  An  Effingen  hat  H,  Bauer  iu  der  OA.B,  Aalen 
a  124  gedacht. 

Stillfried  war  ihm  in  diefer  Annahme  gefolgt  (Kl  Heilsbronn  S-  VII). 

Dagegen  fcheint  zu  fprecben,  daß  die  von  Otto  an  Bamberg  gefchenkte 
Kirche  2  Filialkirchen  hatte,  was  ebenfo  die  Kirchen  von  Lautern  und  Mogglingen, 
welche  Orte  zum  Befifz  der  Pfalzgrafcn  von  Dillingen  gehörten,  ausfchlieflt.  Da- 
gegen paßt  Ebbos  Wortlaut  „cum  duabus  ecclefiis  aliis"  vortrefflich  zu  Heubach,  das 
Pilialkirchcn  iu  Bargau  und  Oberbobingen  Imtte.  Die  Kirche  in  Heubach  ftammt 
noch  aus  romanifcher  Zeit.  Den  Namen  der  zwifchen  Heubach  und  Bartholomäi  ab* 
gegangenen  Burg  Micbelftein  auf  dem  Albuch  wage  ich  nicht  auf  urfprünglichen 
Befitz  des  Klofters  auf  dem  Michaelsberg  zurückzufiibren^  von  dem  fie  früh  an  die 


mmmF 


96  Boffert 


w 


Grafen  von  Oettingen  übergangen  fein  niäfite.  Gr,  Ludwig  gibt  1343  den  31.  Mai 
Michelftein  an  Würz  bürg  zu  Leben  gegen  einen  halben  Hof  und  den  balbeo  Wein- 
zehnten  zu  Weikersbeim.  Dagegen  ift  zu  bemerken^  daß  der  Patron  der  Kirche  zu 
OberbÖbingen  St.  Micbael  ift. 

Halten  wir  an  Heubacfa  feilt,  fo  dürfte  zu  beaebten  fein^  1.  daß  die  von 
Otto  gefcbeukte  Kircbe  fein  Erbbefitz  war,  2.  daß  feine  Eltern  dort  ibr  Be- 
gräbnis fanden.  Alfo  wird  bier  der  Mittelpunkt  ibrer  allodialen  Güter  zn 
fuehen  fein. 

Sodann  fehen  wir  uns  anter  den  in  der  unmittelbaren  Kaebbarfcbaft  be- 
gtiterten  edeln  Familien  um,  Vielleicbt  gelingt  es  doch  einige  AnhaltBpunkte  für 
die  Feftftellung  des  Gefcblechtes,  dem  Otto  angebörtCj  aufzufinden»  In  näehfter  Nabe 
von  Heubaeh  begegnet  uns  Konrad  v,  Bebingen,  Sobn  der  Hicbinza  von  Spizinberg, 
der  dem  Haufe  Wirteraberg  nicht  ferne  ftand*  H,  Bauer  mit  feinem  feinen  genealogifchen 
SpürHun  zählt  diefen  Konrad  ron  Bebiugen,  der  um  1120  gelebt  haben  muß,  zu 
der  Familie,  die  wir  wenige  Jahrzehnte  nachher  unter  dem  Namen  der  Grafen  von 
Helfenftein  kennen.  OA,B.  Gmünd  S.  442.  Cod.  Uirf.  a  46.  53.  Zeitfchrift  für 
württemb.  Franken  7,  396  ff. 

Zufällig  möehte  es  fein^  daß  im  Cod.  Hirfaug.  Riehtnza  v.  Spizinberg,  die 
Rieder  leb  OA.  Urach  an  Hirfau  verkauft  ^  und  der  nicht  genannte  Bifchof  Otto  von 
Bamberg,  welcher  1 J25  Kimbaeh  OA,  Mergentbeim  von  Hirfau  kaufte,  W,  U.  2,  365^ 
unmittelbar  aufeinander  folgen  S,  46. 

Ein  zweiter  Anknüpfungspunkt  wird  uns  für  Ottos  Familie  durch  die  Notiz 
im  Cod.  Hirfaug.  S.  37  geboten,  wornach  Gnta,  die  Witwe  Mangolds  Ton  Rordorf, 
12  Hüben  zu  Forft  bei  Efllngen  an  Hirfau  fchenkt.  OA,B,  Aalen  S.  320.  Der 
Sohn  diefcß  Mangold,  der  Gatte  Hiltruds  v,  Kirchberg,  begabt  das  Klofter  Zwiefalteo 
in  Ifiningen  (Eialingcn  Gr.  und  KL  OA.  Göppingen)  mit  einem  reichen  Befitz,  Bertold 
Zwif  M.  G.  12,  118,  20  ff.  Ibn  und  feinen  Bruder  treffen  wir  1092  in  der  Schenk- 
ungsurkunde Werners  v.  Kircbbeim  und  feiner  Mutter  Richinza^  W,  U.  1,  297*  Zu 
Eislingen  aber  begabt  Konrad  v,  Wirtemberg  mit  feiner  Gemahlin  Hadwig  c.  1100 
aueh  das  Kh  Blaubeuren.  Stäl.  2,  488,  Sehr  dunkel  ift  die  Nachriebt  bei  Örtlich, 
wornaeb  Liutold  v,  Achalm  dem  Sohn  feiner  Scbwefter  Willibirg,  Graf  Werner  von 
Grüniugenj  Effingen  abtrat,  Mon.  Germ.  12,  75,  10,  welches  diefer  an  Hirfau  gab. 
Cod.  HirC  94.  Ift  das  nicht  eher  Oefchingen  OA.  Rottenburg,  das  zum  Acbalmifeheu 
Befitz  beffer  paßt?  Diefes  beißt  freilieb  Eskiiigen,  Cod.  Hirf.  S.  38,  Wenigftens 
macbt  die  Umgebung,  in  der  Liutfried  v.  Eskingen  in  einer  Verhandlung,  MöDfingen 
betreffend ,  auftritt,  letzteres  wabrfcbelnlioh.  Der  Befitz  der  Grafen  von  Rordorf, 
wie  der  Grafen  von  Achalm  in  Efllngen  und  Forft  OA.  Aalen  würde  fich  leicht  er- 
klären, wenn  Gtita,  die  Gfittin  Mangolds  L  und  die  Großmutter  Liutolds  von  Acbalm, 
dem  Haufe  der  Grafen  von  Dilliugen  entflammten,  welche  in  der  ganzen  Gegend 
reich  begütert  waren,  wie  die  Stiftungsurkunde  des  Kloftcra  Anhäufen  beweist  und 
in  dem  nahen  Lauterburg  eine  Hauptbarg  befußen,  nach  der  ficb  der  Pfalzgraf 
Adalbert  1128  comes  palatinus  de  Luterburcb  nannte.  W.  U.  1,  37G.  Gehörte  doch 
Forft  aueh  zu  den  Orten  ^  welche  die  Dillinger  dem  Klofter  Anhäufen  1143  über- 
gaben,    W,  U.  2,  18, 

Damit  find  wir  auf  die  Frage  geführt,  ob  zwifcben  dem  Haufe  der  Grafen 
von  Dillingen  und  der  Familie  Ottos ,  die,  wenn  auch  Heubacb  ihre  Heimat  nicht 
wäre,  doch  jedenfalls  am  oder  auf  dem  Albuch  die  Grafen  von  Dillingen  zu  Nach- 
barn hatte,  keine  näheren  Beziehungen  beftanden.  Wir  mülTen  antworten:  ja«  wenn 
die  Familie  Dlepolds  von  Giengen  und  Rapotoa  von  Cbam-Vohburg  vom  Haufe  der 


"^y^lx-^ 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg.  D7 

Grafen  von  DilÜDgen  herftamraen.  In  diefem  Fall  würde  fich  erftlirlj  erklären,  wie 
Otto  gerade  feinen  Weg  nach  Polen  genommen,  als  ihm  die  Mittel  zur  FortCetzun^ 
feiner  Studien  fehlten,  um  dort  als  Lehrer  bald  reiche  Mittel  und  VJwen  ym  gewin- 
nen. Auch  Volkmann  findet  es  auffallend,  daß  Otto,  der  18— 20Jälu]ge  Jüngling, 
rein  ins  Blaue  hinein  ohne  Mittel,  ohne  Unterftützung  und  Empfebhni^^  nach  Polen 
gegangen  fein  follte  1.  c.  S.  7.  Er  glaubt,  daß  Otto  im  Gefolge  eines  Iiuiieu  Gcifr- 
lichen  dorthin  gegangen  fei.  Näher  liegt,  an  eine  Unterftützung  duieli  tlen  Pfai?,- 
grafen  Rapoto  von  Vohburg,  den  Sohn  des  Grafen  Rapoto  v.  Cham  (gefallen  bei 
Hohenmölfen  1080),  zu  denken.  Diefer  ftand  in  hohen  Ehren  bei  dviu  Hohmcn- 
fiirften  Bretislaw,  dem  Schwiegervater  des  Polenherzogs  Wladislaw  Ileriiiiino,  und 
bekam  von  ihm  jährlich  150  Ji  Riezler,  Baiern  1,  S.  559.  Weiter  fiat  felion  Stalin 
2,  357  die  Ehebündniffe  zwifchen  dem  Grafenhaufe  von  Berg  und  tkni  [)<>liiiirlien 
Färftenhaufe  auf  Otto's  Einfluß  zurückgeführt;  um  fo  berechtigter  wini  die  Aiinalimc 
erfcheinen,  daß  Otto  die  Ehe  zwifchen  Diepold  von  Vohburg-Chani ,  Mark^^ifiien  in 
dem  Nordgau,  dem  Sohne  des  Markgrafen  Diepold  von  Giengen,  mit  ikr  Poliu 
Adelheid  (f  26.  März  1127)  vermittelt  habe. 

Aus  Beziehungen  von  Ottos  Familie  zu  den  Markgrafen  im  Xorrlgau,  die 
fich  auch  von  Giengen  nennen ,  würde  fich  der  fpäter  zu  befpreeliende  Belitz  der- 
felben  in  Miftelbach  bei  Baireuth  leichter  erklären  laffen.  Ebenfo  wiinlen  die  trüben 
Beziehungen  Ottos  zu  dem  fränkifchen  Kaiferhaufe  —  Otto  muh  Jn<iitbj  die 
Schwefter  Heinrichs  IV.,  doch  wohl  gekannt  haben,  als  er  fie  Wladitsbui«  Heiniann 
zur  Gemahlin  empfahl  —  durch  Verkehr  und  Zufammenhaug  mit  i^ipotn  und  Die- 
pold von  felbft  fich  ergeben.  Diepold  geleitete  Judith  und  Salomo  vort  Uiiij^arn,  ihren 
Verlobten,  über  die  bairifche  Grenze,  als  in  Ungarn  Krieg  ausbracb,  Kiezlei  1^480. 
Die  Stellung  Rapotos,  des  Vaters  und  Sohnes,  bei  Heinrich  IV.  ift  hixh  Giefeb rechts 
deutfcher  Kaifergefchichte  bekannt.  Aber  find  denn  die  Markgrafen  von  Giengen 
und  ihre  Stammesvettern  von  Cham  und  Vohburg  Schwaben  und  nielit  vielmehr 
Baiem,  wie  Riezler  annimmt?  Giengen  follen  fie  nur  als  Fuldaer  Lehen  beleflen 
haben  und  fich  nach  diefem  bloßen  Lehensbefitz  doch  von  Giengen  neniuiiV  Wie 
follte  aber  Fulda  einem  in  weiter  Entfernung  angefeffenen  Haufe  ein  [.eben,  ilnt?  in 
Folge  davon  fchwer  zu  fchirmen  war,  übertragen  haben?  Der  dnrib  tlic  Trad, 
Fuld.  ed.  Dronke  S.  141  c.  63  ficher  geftellte  Fuldaer  Lehensbefitz  der  Mark^^rafeu 
von  Giengen- Vohburg  erklärt  fich,  wie  fchon  Brunner,  Jahresberiibt  tur  .Selnvaben- 
Neuburg  1863—64  S.  21  erkannt,  nur,  wenn  fie  dort  ftarken  AlbiiJisilhefiU  fiattcn, 
Diefer  iß  auch  urkundlich  ganz  ficher.  1189  gibt  Diepold  von  Vitbhnrij  die  Vo^^lel 
von  Günzburg  an  Mangold  von  Wörth  zu  Lehen  gegen  Abtretung  eines  Hnfes  in 
Sontheim  OA.  Heidenheim.  Königsdorfer,  Gefch.  des  Klofters  znni  beil.  Krenz  in 
Donauwörth  1,  56.  Das  von  Diepold  von  Vohburg  geftiftete  KI  oller  Keiebenbarb^ 
Landg.  Nittenau  in  der  Oberpfalz,  begabt  er  1135  mit  reichem  Befitz  in  Hteinbeini 
Landg.  Höchftädt  Mon.  Boic.  27,  12,  Küdlingen  oder  Riedlingen,  wiirtt,  OA.-Stadt, 
Riedhaufen  und  Binswangen  OA.  Saulgau  1.  c.  Giengen  liegt  wie  Stein  beim  niitfcn 
im  Herrfchaftsbezirk  der  Grafen  von  Dillingen,  Warum  foll  auch  DieiHd<i  von  Dil- 
lingen  (f  955)  nur  einen  Sohn  Richwin  gehabt  haben,  oder  wird  diefer  aui*driieklieh 
als  einziger  bezeichnet?  Sind  aber  die  Diepolde  von  Giengen  Xnrfikoniinen  Die- 
polds  von  Dilliugen,  dann  auch  ihre  Stammesvettern  Rapoto  von  (.Innn  und  fein 
gleichnamiger  Sohn,  der  Pfalzgraf  von  Vohburg,  von  denen  dann  iitizunebmeu  iff, 
daß  fie  am  Anfang  des  11.  Jahrhunderts,  fei  es  durch  Erbfchaft,  fei  es  durcb  kaifer- 
liche  Begabung,  jene  Befitzungen  im  Often  Baierns  erhielten.  Naeb  den  Aunales 
Wettenhufani  belehnte  K.  Heinrich  IL  die  Grafen  von  Vohburg  mit  der  iMaikgraf- 

Wflrttemb.  VierteUahnhefle  1883.  ^ 


98  Boffert 

fchaft  Bargau,  eine  kecke  Fiktion,  wie  Branner  Jahresb.  f.  Schwab.  Neub.  1863/64 
S.  18  fagt,  aber  möglicherweife  enthält  diefe  Angabe  doch  einen  hiftorifchen  Kern, 
nemlich  den,  daß  der  Burgau  benachbarte  Zweig  der  Grafen  von  Dillingen,  die 
fpäteren  Vohburger,  durch  K.  Heinrich  II.  begabt  wurden  und  zwar  mit  der  Graf- 
fchaft  Cham,  zu  der  fpäter  durch  Heirat  Vohburg  kam.  Gegen  den  Urfprung  der 
Grafen  von  Giengen-Cham-Vohburg  von  den  Dillingern  ließe  fich  geltend  machen, 
was  die  Annales  Auguftani  Pertz  Mon.  5,  127,  Stalin  1,  495  von  dem  Streit  Bifchof 
Heinrichs  von  Augsburg  mit  einem  Grafen  Dietpald  und  feinem  Sohn  Rapoto  1059 
um  eine  Graffchaft  berichten.  Der  Sohn  des  Grafen  Dietpald,  Rapoto,  griflf  des 
Bifchofs  Burg  Mantichinga  d.  h.  Merching  an,  aber  die  Baiern,  welche  Rapotos 
Gefolgsleute  waren,  wurden  von  den  Augsburgern  gefchlagen.  Daraus  zieht  Riezler 
den  Schluß,  daß  Dietpald  und  Rapoto  Baiern  waren.  Aber  der  Wortlaut  fagt  das 
keineswegs,  fondem  nur  daß  Baiern  Rapotos  fequaces  gewefen.  Im  Gegentheil 
fcheint  der  Annalift  zwifchen  Rapoto  und  den  Baiern,  feinen  Gefolgsleuten,  zu 
unterfcheiden.  Wir  möchten  diefen  Dietpald  als  den  gemeinfchaftlichen  Stammvater 
Dietpalds  von  Giengen  und  Rapotos  von  Cham  und  zugleich  als  Nachkommen  Diet- 
palds  von  Dillingen  anfehen  und  die  Genealogie  folgendermaßen  geftalten: 

Hubald  von  Dillingen 


Dietpald  I.  Manegold.  B.  Ulrich 

t  10.  Aug.  955.  V.  Augsburg. 


Richwin  ?  Dietpald  II. 

ux.  Hildegard 


f.  Steichele  ^^^^P*'^  ^^^  1^^' 

Bisth.  Augsb.  8,  55.  | 


Dietpald  v.  Giengen  1057  Rapoto  v.  Cham 

gefallen  1078  gefallen  1080. 

ux.  Liutgard,  Tochter  ^^  ,       ^     ^       ^  ,,      ^ 

Bertholds   von   Zähringen  Pfalzgr.  Rapoto  v.Vohburg 

t  18.  März  1119.  ^  ^^^• 


Dietpald  v.  Vohburg,  Cham  1091 

t  8.  April  1146 

ux  1.  Adelheid  v.  Polen 

Zum  Gefchlecht  der  Grafen  von  Dillingen  dürfte  auch  Hartmaun,  Graf 
V.  Gerhaufen  bei  Blaubeuren;  gehören.  Auf  delTen  Zufamroenhang  mit  den  Dil- 
lingern weist  das  nahe  Söflingen,  wo  die  Truchfeflen  der  Dillinger  faßen.  Dürfen 
wir  die  Gleichung  Giengen-Nordgau-Gham-Yohburg-Dillingen  als  gefichert  annehmen, 
dann  wird  es  nicht  mehr  als  zu  gewagt  erfcheinen,  wenn  wir  annehmen ,  Herbord 
sei  zu  feiner  überfchwänglich  erfcheinenden  Ausfage,  daß  die  Familie  Ottos  ihrer 
Geburt;  wenn  auch  nicht  dem  Reichthum  nach  den  fummis  principibus  gleichgekom- 
men fei;  denn  doch  etwas  berechtigt  gewefen ,  da  ein  noch  nicht  aufgehellter  Zu- 
fammenbang  von  Ottos  Familie  mit  dem  reichen  Rapoto  von  Cham^  welchen  man 
eben  zu  den  fummis  principibus  rechnete;  uns  wahrfcheinlich  geworden.  Vgl. 
Giefebr.  d.  Kaiferz.;  4.  Aufl.  3,  1155. 

Haben  wir  bei  vorftehender  Unterfuchung  uns  von  Henbach  nach  Südoften 
gewendet  und  find  auf  die  Grafen  von  Dillingen  geftoßen,  fo  wenden  wir  uns  nun- 
mehr nach  Sfidwefteu;  wo  faft  unmittelbar  die  Heimat  des  ftaufifchen  Haufes, 
Wäfchenbeuren ,  angrenzt.  Hier  fällt  fchon  die  Aehnlichkeit  der  Familiennamen 
zwifchen  Ottos  Haufe  und  dem  der  Staufer  ins  Auge:  Otto,  Friedrich  und  Otto. 
Freilich  ift  die  Kette  in  der  Stammreihe  der  Familie  Ottos  zu  knrz;   um  daraus 


Wf^r^^ffif      <,;-^   .:-'^    Jtiiw^-i^»iw     y^ip^ifwp' 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  HciHgon  you  Bamberg.  99 

einen  fichern  Schluß  zu  ziehen.  Weiter  ift  ganz  über  allen  Zweifel  erhaben  die 
Verwaudtfehaft  der  8taufer  mit  den  Grafen  von  Berg,  Bifchof  Diepald  von  PalTau^ 
t  1190,  heißt  beftimmt  de  fanguine  imperialis  pro])aginiB  ortus,  Ansbert  hift.  de 
exped.  Friedr.  8  106,  f.  StäL  2,  361,  und  fein  Nachfolger  nnd  Bruder  Mangold  de 
feminc  regie  Fez  thee,  3  c,  523  j  Stäl.  2,  230.  Knn  hat  Stalin  die  auffallende  Er- 
febeinung,  d«ß  drei  Töchter  Heinrichs  I.  von  Berg  fich  in  den  fernen  Slavenläodern 
mit  dortigen  Herzogen  vereheliehteD,  nemlich  Salome  mit  dem  Polenherzog  Boleslaua 
Krummaulj  Kichinza  um  1110  mit  Wlndislaw  t.  Böhmen,  Sophie  nach  1113  mit 
dem  Herzog  Otto  v,  Mähren,  auf  die  Thätigkeit  nnferes  Otto  und  feine  bedeutende 
Stellnug  am  polnifchen  Hofe,  an  den  er  auch  1124  wieder  gerufen  wurde,  zurück- 
geführt. Daraus  fchließt  Stalin  Ocher  mit  Recht  auf  mancherlei,  wohl  auch  verwandt- 
fchaftliche  Verbal tuiJTe,  in  denen  Otto  mit  den  Grafen  vod  Berg  geftauden  L  c*  2,  357, 

Ift  Otto  wirklich  der  Ehcvermittler  für  Salome,  die  fich  wahrfcheioHch 
zuerfi  verehelichte  (um  1110)^  fo  wäre  fchlechterdiugs  nicht  einzufeheu,  warum  Otto 
gerade  auf  eine  ihm  fern  und  fremd  gegenüberl^ehende  Familie,  deren  Töchter  er 
nicht  genauer  kannte,  aufmerkfam  geworden  fein  follte.  Es  fcheint  nnB  der  Zufam- 
menbang  zwifcbcn  dem  Haufe  vom  Albucb  refp,  Heubach  und  v.  Berg  chcnfo  feft- 
znfteben,  wie  der  von  Berg  und  Slaufen,  Die  beidcrfoitigen  Beziehungen  zu  den 
Grafen  von  Berg  fcheinen  aber  auch  den  Zufammenhang  der  Familie  Ottos  mit  den 
Staufern  zu  verbürgen. 

Vielleicht  läßt  fieli  dafiir  noch  ein  weiteres  Moment  geltend  machen,  Otto 
v,  Bamberg  war  in  feiner  Jugend  vertraut  mit  dem  Klofter  Wilzburg,  denn  fo  liest 
Jaffe  ganz  richtig  ftatt  Wir /.bürg.  Dem  dortigen  Abt  Heinrich,  der  fpäter  Erzbifchof 
von  Polen  (Gnefen)  geworden  fein  Ibll  ^),  wofür  freilich  jeder  urkundliche  Anhalts- 
punkt fehlt,  fo  ungefucht  auch  Ebbos  Nachricht  1,  2,  3  klingt,  war  Otto  lehr  befreun- 
det, fideliffirao  adhaefit  famulatu  cf,  Ebbe  1,3;  Volkmann  l  c.  S.  7.  Znm  Dank 
für  die  gaftliche  Aufnahme,  die  er  dort  gefunden,  gründete  er  dort  einen  Spital 
Und  diefes  Wilzburg  bei  Weißenburg  im  Nordgau  ftand  unter  dem  Schirm  der  Stau- 
ferj  wenn  auch  immerhin  möglich  ift,  daß  fie  den  Schirm  erft  von  Diepold  von 
Vohburg,  dem  Markgrafen  im  Nordgan,  ererbt  hatten. 

Die  beiderfeitigen  Ausfagen  über  Ottos  Familie  und  das  Staufer  Haus:  vor- 
nehme Geburt  und  verhältnismäßig  geringe  Mittel  und  Lebensrtellang^  wie  wir  fie  für 
Ottos  Haus  bei  Ehbo  und  Herbord  und  für  dus  Staufer  Hans  bei  Stalin  2,  229  zu- 
fammengeftellt  iinden,  ftimmen  vortrefflich  überein. 

Offenbar  war  man  fich  zu  Herbords  Zeiten  in  Bamberg  nicht  mehr  klar 
über  die  Art  und  Weife  der  Verwandtfchaft  von  Ottos  Eltern  mit  den  vornehmen 
Grafenhäuferu;  die  wir  der  Reihe  nach  an  uns  vorübergehen  ließen.  Darum  braucht 
Herbord  eben  den  allgemeinen  Ausdruck  „fumniis  principibns  pares  erant^, 
aber  derfelbe  gibt  kein  Recht,  Herbord  anzuklagen,  er  habe  in  der  Weife  der  Pane- 
gyriker  den  Mund  zu  voll  genommen. 

2.    Die  Befitzungen   im   Glemsgau  und   Umgegend,   zunäcbft  in    den 
Oberämtern  Leonherg  nnd  Böblingen  etc. 

Eine  zweite  Gruppe  von  Erbbefitz  der  Familie  Otto  treffen  wir  im  Glems^ 
gau-    Der  Codex  Hirfaug.  berichtet  S,  55:  Friedricns  frater  epifcopi  Babenbergcnris 


*)  llt  das  der  Bifchof  Heinrich,  der  in  GemeiDfchaft  uiit  einem  Bifcbof  Eberhard  dem 
Bifchof  Rupert  vod  Bamberg  zwei  slort  geftohlene  goldene  Kreiuü  wieder  im  Auftrag  Herzog 
Ladi3lau3  vou  Polen  und  femer  Gemahlin  Judith,  welehß  fie  gekauft  hatten^  [iberbraehte?  Lang 
Reg.  boii*.  4,  733. 


wm 


100  Bo  frort 

dedit  nobiä  bubam  et  dimidiatn  in  TÜla  Altbeim  juxU  RadiTigcn  (Dntekfeblcr  für 
Eandipgen)  Tita,  Liotfried  frater  ejus  dcdit  io  Scbafburen  predium.  Daß  hier  an 
keinen  andern  Hifcbof  von  Bamberg  und  feine  Brüder  Fried riclj  und  Liutfried  zu 
denken  1%  als  an  Otto  uud  feine  Briider,  erg:ibt  Heb  1.  daraus^  daß  Ebbo  ausdrück- 
lieh  einen  Friedrieb  als  Brnder  Ottos  nennt,  2»  daß  die  Baniberger  Nekrologien 
uns  gerade  die  Namen  von  2  Brüdern  OttoSj  Friedrieb  und  Liutfried ,  geftorben  als 
Möneh  (zu  St,  Michael  in  Bamberg?)  am  13.  Febr.  Jafie,  biblioth.  rer.  Germ.  5,  569, 
erbalten  haben. 

Der  Befitz  der  beiden  Brüder  in  Altbeim  und  Schafhaufen  wird  wohl  Erb- 
gut fein,  das  urfprünglich  zufammen  gehörte  und  zwifchen  den  Brüdern  Friedrieh 
und  Lintfried  getheilt  wurde^  während  Otto  die  Güter  am  Albueb  bekam. 

Friedrieh,  der  ältefle  unter  den  3  Brüdern  und  nach  dem  Tode  der  Eltern 
das  Farailienbaupt,  wie  aus  Ebbos  Darfteil ung  hervorgebt,  fehenkte,  wie  die  oben 
angeführte  Stelle  Tagt,  1  '/[i  Hüben  in  Altbeim  bei  Henningen  (Kan dingen)  DA.  L^eon- 
berg,  Altheim  ift  heutzutage  abgegangen  und  lag  1^2  km  weftlieh  von  Renningen 
gegen  Malmsheim.  Altheim,  nicht  zu  verwechfeln  mit  Altbeim  OA.  Horb,  das  wahr- 
feheinlieh  Cod.  HirC  34  35  gemeint  ift,  kehrt  noch  mehrmals  wieder:  1,  fcbenkt 
ein  Dietrich,  den  ieh  für  identifcb  mit  Dietrieli  von  Weinsberg  und  Afchbaufen, 
Askehufen  W,  U.  2,  14Ü,  Cod.  Hirf,  S.  78  und  für  den  Bruder  Wolframs  von 
Weineberg -Bebenburg,  den  Stifter  des  Kloftcrs  SchÖuthals  halte,  in  Altheim  ein 
praedium  an  Uirfau  b  c,  S,  68-  Näheres  darüber  in  einer  befon deren  Unterfuchung 
über  diefe  Herren  von  Weinsberg  W.  Vjh.  5,  2?9,  Nur  darauf  fei  noch  bingewiefen, 
daß  aueb  zwifehen  den  Herren  von  Wirtenberg  und  Weinsberg  ein  Zurammenbang 
beftanden  haben  muß.  2.  war  Werner  von  Merklingcn  OA,  Leonberg  dort  begütert 
J,  c.  S.  88.  Merklingen  gehörte  zum  altcalwifcbeu  Hausbefitf^.,  Aueb  bei  der  Ver- 
folgung der  Ahnen  der  Weinsbcrger  wird  man  auf  einen  Zufammenbang  mit  den 
Grafen  von  Calw  geführt,  wovon  wir  hier  Akt  nehmen.  3.  Bertolf  von  Waltorf  und 
fein  Bruder  Erpho  geben  in  Altheim  eine  halbe,  in  dem  nahe  gelegenen  Ihingen 
(Ihinger  Hof  OA.  Lconberg)  3  Hüben,  wo  ihre  Mutter  Liutgart  fehon  1  7 j  Hüben 
früher  gegeben  hatte.  Diefe  Brüder  find  ohne  Zweifel  die  SÖlme  Bertolds  von 
Waltorf,  des  Sehwiegerfohns  Sigebotos  von  Ruxingen  (Riesiogen  Ober-,  Unter- 
OA,  Vaihingen),  deJTen  Schwager  Wolfram  von  Glattbaeh  der  Vater  oder  Großvater 
der  obengenannten  Weinsberger  fein  wird.  Liutgart  ift  die  Tochter  Sigebotos,  Die 
Herren  von  Glattbach  OA.  Vaihingen  Und  dem  Calwer  Haufe  ebenfo  zuzuweifen^ 
wie  die  Herren  von  Roß  wag  OA,  Vaihingen  und  Grötzingen  bei  Pforzheim,  (Vgl- 
Anfelm  Graf  v,  Forchheim  und  Anfelm  von  Glatt bacb.)  Daß  diefe  älteren  Herren 
von  Glattbaeh  Freiherren,  nicht  Mini  Her  ialeu  der  Grafen  von  Calw- Vaihingen  find, 
ergibt  ficb  ans  dem  Cod,  Hirf.  S.  46. 

Aus  der  vor  flehenden  Unterfuchung  über  Altbeim  gewinnen  wir  allerdinge 
keinen  unmittelbaren  weiteren  Auffcbluß  für  Ottos  Familie,  aber  wir  feben  fie  wieder 
in  Beziehung  zu  Familieu,  die  einem  der  vornehmften  Häufer  des  beutigen  Württem- 
bergs, dem  Haufe  der  Grafen  von  Calw,  nahe  ftehen  mußten.  Erinnert  fei  noch 
daran,  daß  die  Staufer  in  dem  nahen  Malmslieim  begütert  waren.    W.  U,  2,  256. 

Wenden  wir  uns  zu  dem  Ort,  wo  der  zweite  Bruder  Bifcbof  Ottos  dem 
Kl,  Hirfau  eine  Schenkung  machte,  lu  Schaf  häufen  OA,  Bohlingen,  Hier  erhielt 
Kl,  Hirfau  L  eine  halhe  Hube  von  einem  ntieh  unbekannten  Burkhard  S.  48,  viel- 
leicht von  Stauflenberg,  alfo  einem  Angehörigen  des  Calwer  Haufes,  2,  eine  halhe 
Hube  von  dem  Presbyter  Rudolf  von  Merklingen   U  oben  Altbeim  L  c  68,  3,  den 


/ 


1""^^"W"^^T^P^^"ü" 


Die  Herkunft  BLTchof  Oit;<>&  des  Heiligen  Ton  Bamberg,  101 

Kirchfatz  von  3  verfchiedenen  Gebern;  und  Her  ill  ein  Punkt,  der  für  unfere  ganze 
Unterfucbung  von  großer  Bedentnng  ift» 

Auf  dem  Weg  des  Taufches  erhielt  Hirfau  von  Conrad  yon  Beutels- 
bach  3  Hüben  in  Döffingen,  eine  in  Schaf haufeE^  IVa  in  Heimerdingen  OA*  Leon- 
berg nnd  Vi  der  Kirche  zu  Schaf  häufen  L  e.  S_  97,  von  Adelwig  von  Nid- 
llngen  (abg.  bei  Stein  und  Gohrichen  bad.  Amts  Pforzheim)  die  halbe  Kirche 
und  eine  MiihJe  ctc,  und  von  Woppelin  von  Plieniugen  OA,  Stuttgart  V4  der 
Kirche  und  eine  Mühle  1.  c.  S.  98,  Damit  find  wir  auf  einen  intcrelTanten  Boden 
geführt.  Beim  Vertrag  der  Gattin  Konrads  von  Beutelsbaeh,  Werndrut,  mit  Hirfau 
erfchcinen  ala  die  crften  unter  den  Zeugen  die  Nidlinger  Adelwig  und  Arnold,  und 
die  Bernbaufen  Adelbert  und  ßirthilo.  Beriihaufen  Liegt  unmittelbar  bei  Plieningen, 
die  beiden  Familien  Bernhaufen  und  Plieningen  find  eine  und  diefelbe.  Man  ver- 
gleiche 1.  c,  S,  61 :  Ädalbertus  de  Bernhufen  dedit  dnas  hubas  ad  Horwe  (abg,  bei 
Ruith  OA.  Stuttgart)  und  S.  66  Birthilo  tilins  Liutfridi  de  Blieningen  dedit  hubam 
unam  ad  Horwa,  fodann  S.  75  Swigger  presbyter  de  Sindelfingen  emit  duas  hubaa 
in  Vticbshnfen  (abg.  bei  Degerloeh),  terciam  in  Horwa  mit  Swigger  frater  Marquardi 
de  Blieningen  dedit  *  -  .  .  in  Töffingen.  S,  66  Wolfram  de  Bernhufen,  S.  68  Ädal- 
bertus presbyter  de  Blieningen  cum  fratre  fuo  Wolframmo.  Wir  lernen  alfo  einen 
Birthilo,  Liutfrieds  von  Plieningen  Sohn,  kennen >  und  einer  diefes  Gefchlechts, 
Woppelin  fKofeform  für  Wolfram,  cfr.  Wolfram  von  Bernhaufen  L  c»  S.  66)  bat  Be- 
fitzungen  eben  in  Schaf  häufen,  wo  wir  Liutfried,  den  Bruder  Ottos,  begütert  finden. 
Was  liegt  naher  als  diefe  beiden  Liutfriede  für  identifeh  zn  halten?  Von  Seiten 
der  ficber  feftftehenden  Befitziingen  der  Familie  Ottos  in  Altheim  und  Schaf  häufen 
fteht  diefer  Annahme  keinerlei  Schwierigkeit  entgegen.  Im  Gegen theil  die  Befitz- 
ungen  der  Bernhaufen  Plieningen  in  Ditzingen  OA*  Leonberg  S,  66  und  Döffingen 
OA.  Böblingen  S.  75  ftimmen  vortrefflich  dazu,  Liutfried,  Ottos  Bruder,  für  einen 
Herrn  von  Plieningen  anzufehen. 

Aber  nun  die  fieh  damit  erhebenden  Schwierigkeiten:  1.  Liutfried,  Ottos 
Bruder,  ift  Möiteh.  Liutfried  von  Plieningen  hat  wohl  nicht  nur  einen  Sohn  Bir- 
thilo, fondern  mehrere,  von  denen  die  zahlreich  im  12.  Jahrhundert  auftretende 
Familie  der  PlieuingenBernhaufen  ftammt.  Diefes  Bedenken  ift  felir  leicht  zu 
heben.  Liutfried^  der  Bruder  Ottos,  war  jedenfalls  bei  feiner  Schenkung  an  Hirfau 
noch  nicht  ins  Kloftcr  getreten,  fonft  hieße  er  ficber  frater  Lintfriedus  in  Cod.  Hirf. 
cfr  Regtnboto  frater  nofler  S,  61,  67  ff*  Es  hat  nicht  daa  mindefte  Bedenken,  an- 
zunehmen, daß  Liutfried  erft  in  feinem  Alter  nach  der  Sitte  der  Zeit  ins  Klofter 
eintrat.  Ob  er  jener  Liutfried  ift  im  Klofter  St.  Paul  zu  Worms,  der  Klofter  Reichen- 
bach  begabte,  das  Tochterklofter  von  Hirfau,  wobei  dann  anzunehmen  wäre,  daß 
er  etwa  fpäter  nach  St.  Michaelsberg  bei  Bamberg  übergefiedelt  ift,  mag  dahin  ge- 
ftellt  fein.  W.  U,  2,  407,  411.  2,  Das  fchwerfte  Bedenken  erweckt  die  Frage, 
ob  die  Herren  von  Plieningen -Bernhaufen  Edelfreie  gewefen  oder  Minifterialen. 
Von  den  im  13.  Jahrhundert  auftretenden  Mitgliedern  der  Familien  von  Bernhaufen- 
Plieningen  ift  letzteres  ficher,  aber  auch  von  den  für  aus  in  Betracht  kommenden 
Herren  aus  dem  IL  und  12.  Jahrhundert?  Die  OA.B.  Stuttgart  S.  116  nimmt  das 
von  den  Herren  vou  Bernliaufen  unbedingt  an,  über  die  Plieningen  fprieht  fic  ficb 
nicht  aus.  Auf  den  erften  Blick  fcheint  Stalin  2,  375  Not.  1  einen  unwiderleglichen 
Beweis  dafür  aus  dem  Chronicon  Sindelfingenfe  ed.  Hang  S.  5  beizubringen.  Nach 
diefer  Chronik  gab  Wilcha  d.  li.  Wiltrud  von  Bouillon,  die  Gattin  Adalberts  von 
Calw,  ihrer  Enkelin  Uta,  Herzogin  von  Schauenburg,  der  Gemahlin  Welfs  IV,,  als  Mit- 
gift verfchiedene  Güter,   darunter  auch  Plieningen,   ultimo  eadem  Wilcha  Hainrieo 


^^MMü  ■       ,^  I  ^  ^^^^^^^^w^yü— ^i^yi^mnpipjH 


106  Boffer  t,  Die  Herkunft  Bifcbof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg. 

imperatori  miaifterialea  in  Bernehufen  et  ceteros  omnes  vendidit.  Damit  fcheint 
nnrere  ÄDnahme  der  Identität  Liutfriede  von  PlieDingen-Bernhauren  mit  dem  Bruder 
Ottoa  einen  tödtlicbcn  Sehlag  zu  empfangen.  Denn  wenn  irgend  etwas  fcftfteht^ 
fo  ift  es  die  freie  Geburt  Ottos  und  feiner  Bröder.  Aber  find  denn  diefe  Angaben 
des  Sindelfinger  Chroniften  glanbbaft?  Daß  Uta  die  dort  genannten  Güter  als 
M  i  tgif  t  er hal  ten  ba  ben  kon  n  te  ^  i  ft;  zeiti  i  eh  f cb  I  e  eh  t  e  r d  i  n  gs  u  n  m  ö  gl  ich  ^  W  i  1  trad  f tar b 
1093j  Uta  1196.  Uta  war  kaum  älter  als  ihr  Gemahl,  der  1115  geboren  war,  denn 
er  ftarb  76  Jahre  alt  119 L  Uta  kann  höchftens  wie  Weinsberg,  fo  auch  andere 
Calwifche  Güter  (in  der  Stuttgarter  Gegend)  von  ihrem  Vater  Gottfried  ererbt  haben- 
Und  doch  finden  fich  neben  Weif  noch  1140  freie  Herren  Wolfram  und  Dietrich 
in  Weiusberg,  die  wir  zu  den  Seitenverwandten  der  Calwer  rechnen.  Geben  wir 
den  fieberen  Weg  und  fragen  die  Urkunden.  Um  1090  erfeheineo  die  erften  Herren 
von  Bernhaufen 7  Volmar  nnd  Rudolf,  in  dem  berühmten  Beinpflinger  Vertrag,  Mon, 
Germ.  S.S.  10,  76,  zwifchen  den  Herren  von  Sleitdorf  (Seblaitdorf  OA.  Titbingen) 
und  Werner  von  Lintorf  (OA,  Kirchbeim).  Von  den  Herren  von  Sleitdorf  nimmt 
die  OA»B-  Tübingen  S.  470  ohne  Weiteres  an,  fie  feien  tübingifche  Vafallen,  und 
fetzt  fich  damit  in  direkten  Widerfpruch  mit  dem  Reich enbacher  Sehenkungsbuch, 
wo  1088  Alberich  von  Sleitdorf  ansdriieklich  als  liberae  conditionis  bezeichnet  wird* 
W,  U.  2,  394.  In  der  Denkendorfer  Stiftungsurkunde  1142  erfcbeinen  Wolfram 
von  Bernbaufen  und  Hugo  von  Plieningen  unter  den  nobiles  und  zwar  vor  Reinald 
von  Cuftordingen,  der  nach  der  wabrfcheinlich  klingenden  Vermuthitng  Pf  Cafparts 
in  Kufterdingen  zur  Familie  der  Herren  von  Urslingen,  der  fpäteren  Herzoge,  ge- 
bort, Über  deren  freien  Stand  nicht  der  leifefte  Zweifel  beftehen  kann.  Gehen  wir 
aber  vollends  zurück  auf  die  oben  angeführte  eigentliche  Theilung  des  Kircbfatzes 
in  Schaf  häufen.  Wir  haheu  gefunden:  die  Hälfte  dcsfelbcu  gehörte  den  Herren 
von  Aidlingen,  V*  Konrad  von  Beutel^bacb,  V*  Wolfram  von  Plieningen.  Diefer 
Befitz  flammte  zweifellos  aus  einer  Hand  nnd  war  urfprünglich  Eigenthum  jener 
Familie^  die  wir  im  Codex  Hirf.  als  Herren  von  Nidlingen  kennen  lernen*  Sie 
hatten  die  Häirte.  Werndrut,  die  Gattin  Konrads  von  Beutelsbacb,  war  wahrfchein- 
lieh  eine  Schwefter  Adelwigs  von  Nidlingen  und  brachte  ihrem  Gatten  V*  des  Kirch- 
fatzes  zu  Schaf  häufen  als  Morgengabe  zu. 

Für  diefes  Verwandtfchaftsverbaltnis  fpricht  L  daß  Adelwig  und  fein  Sohn 
Arnold  von  Nidlingen  als  die  erften  unter  den  Zeugen  im  Vertrag  der  Werndrnt 
von  Beutelsbach  mit  Kl.  Hirfau  erf eheinen.  Cod.  Hirf.  S,  97.  2.  Die  Befitzungen 
der  Beutelsbacher  in  der  Nähe  von  Nidlingen,  Saldingen-SöUingen,  Berghaufen, 
Salzach  (wohl  bei  Maulhronn),  Cod.  HirC  96,  97  finden  durch  diefe  Verwandtfchaft 
ihre  Erklärung,  (Scbtuß  folgt.) 


-■^■^      "^ff.y 


103 


Analekten  zur  Gefchichte  der  Literatur  in  Schwaben. 


2.  Aus  Gräters  NacUafi. 

Nachftehenden  Brief  des  Profeffors  der  Karlsfchule  (fpäter  des  Gymnariums)  Friedrich 
Chriftian  Fraoz  an  Friedrich  David  Gräter  entnehme  ich  dem  aaf  onferer  öffentlichen 
Bibliothek  bewahrten  NaohlalTe  Gräters.  £r  mag  des  Abdrucks  werth  fein  nicht  nnr  wegen 
einzelner  interelTanter  Notizen,  fondem  vor  allem,  weil  er  darch  feinen  Galgenhumor  ein  lebendiges 
Dokument  für  die  Stimmung  der  Gemather  nach  dekretierter  Aufhebung  der  Akademie  iXt  Ich 
gebe  die  nöthigen  erklärenden  Notizen« 

Stuttgart  25.  Febr.  94. 
Euer  Wohlgebornen 

erhalten  hier  die  durch  HE  Ehrmann ')  verlangten  BrnchftUcke  einer  FnldaYchen  Biographie, 
welche  ich  gerne  zu  einem  Ganzen  ausgearbeitet  hätte,  wenn  nicht  die  allgemeinen  und 
befonderen  Troublen  mich  daran  verhinderten.  Der  alte  würdige  Pfarrer  Naft*),  von 
welchem  ich  Bemerkungen  verlangte,  fchickte  mir  die  Beylage  zurück.  Ich  zweifle  nicht, 
daß  HE  Peterfen  auch  einige  Beyträge  darzu  geben  könnte:  allein  da  er  von  den  Ein- 
gebungen feiner  Laune  fehr  abhängt,  und  feine  fämüichen  Freunde  eine  Klage  über  feine 
Unthätigkelt  führen^,  fo  wolte  ich  mir  die  Mühe  nicht  geben,  eine  Fehlbitte  zu  thun,  be- 
fonders  da  Euer  Wohlgeb.  mit  der  Einrückung  diefer  Nachricht  eilen. 

*)  Der  dies  fatalis  der  hoch  berühmten  Hohen-Garls-Schule  rückt  mit  Riefonfchritten 
heran  (d.  9.  Apr.  werden  die  Kamine  der  Akad.  Küche  zum  letztenmale  rauchen),  aber 
was  aus  uns  werden  werde,  ift  noch  nicht  entfchieden.  Daß  wir,  bis  auf  anderwärtige 
Aufteilung,  auf  Peniion  gefezt  werden,  ift  gewiß:  ob  aber  mit  ganzer  Befoldung  oder 
nicht,  darüber  wird  noch  geftritten.  Manche  unfrer  Finanz-Männer  drohen  mit  Herabfezung 
unfrer  bisherigen  Befoldungen;  wenn  wir  nur  nicht  auch  drohten,  laut  zu  werden.  Nur 
zween  von  uns^)  (und  gerade  find  diefe  zu  Tübingen  nicht  beliebt)  haben  Luft,  Hch  nach 
Tübingen  verpflanzen  zu  laßen ;  wir  übrigen  werden  durch  allerley  Convcnienzen  beftimmt, 
zu  Stuttgart  zu  bleiben.  Aber  faft  alle  Aemter,  zu  welchen  wir  afpiriren  könnten,  und 
—  o  traurige  Satisfaction  für  Lehrer!  —  von  unfern  Schülern  befezt.  Die  Verlegenheit 
wächßt  durch  die  Finanz- Verwirrung  und  die  Kriegszeiten.  Nach  Abzug  unfrer  Collegen, 
welche  fchon  anderswo  angeftellt  find,  würden  wir  übrigen  jährlich  15  000  fl.  Befoldungen 
ziehen.  Dieß  ift  nun  freylich  eine  Summe,  mit  welcher  manche  ganze  Hohefchule  beftehen 
muß;  indelTen  ill  fie  geringe  in  Hinficht  auf  den  ehemaligen  Aufwand:  denn  die  Unter- 
haltung der  Akademie  koftete  jährlich  nicht  weniger  als  108  000  fl.,  folglich  mehr  als 
Göttingen.  Wird  man  nicht  fagen,  wir  verftänden  die  Kunft,  mit  recht  großem  Aufwand 
recht  wenig  auszurichten?  Unfere  Druckerey^,  welche,  yornemlich  durch  Bauem-Kalender 
und  den  Nachdruck  des  göttlichen  Worts,  einen  jährlichen  reinen  Gewinn  von  mehr  als 
4000  fl.  abwarf,  wird  nächftens  im  Aufftreich  verkauft  werden.  Schon  haben  einige 
6000  fl.  dafür  angeboten.  Die  Akademifchen  Gebäude  fmd,  fagt  man,  wegen  ihrer  Ver- 
bindung mit  dem  neuen  Schloß  zur  Hof-Küche,  Hof-Canditorey,  Wohnungen  der  Hof- 
bedienten, Keitfchulen  etc.  beftimmt.  In  den  Sälen,  welche  von  Erklärung  der  Pandekten 
wiederhallen,  werden  binnen  2  Monathen  Pferde  wiehern.  Dieß  thut  wehe  —  felbft  mir, 
der  ich  doch  nie  ein  Freund  des  Inftituts  war,  feit  dem  ich  das  Innre  deffelben  kennen 


')  Ift  lieber  kein  anderer  als  der  geographifche  Schriftfteller  Theophil  Friedrich  E..  der 
1788—1803  in  Stuttgart  lebte.  Von  feiner  Frau  Marianne,  geb.  Brentano,  der  bekannten  Scnrift- 
ftellerin,  finden  fich  mehrere  Briefe  an  Gräter  in  deffen  Papieren. 

*)  Fulda's  Mitarbeiter  am  deutfchen  Sprachforfcher.  lieber  die  fragliche  „Beylage*  fo- 
wie  über  aie  Bruchftücke  der  Fuldaifchen  Biographie  fehlt  mir  jeder  weitere  Anhalt 

")  Recht  draftifch  J.  F.  Cotta:  f.  Schillers  Briefwechfel  mit  Cotta,  Seite  485. 

*)  Wegen  des  allgemeinen  Inhalts  der  folgenden  Zeilen  darf  ich  wohl  kurzweg  auf 
Wagners  Gefch.  d.  h.  Carls-Schule  verweifen;  wegen  der  pecuniäron  Angaben  insbefondere  f.  daf. 
Erg.-Bd.,  S.  81  flf. 

')  Wer  das  fein  kann,  wird  fchwer  zu  ermitteln  fein. 

•)  üeber  diefe  f.  Wagner  U  885  und  890. 


T^'^üP^ipi 


104  Fi  f  oh  er.  Analekten  zur  GercMcbte  der  Literatur  in  Sehwaben» 

gelernt  habe.  —  Zn'een  unfrer  Col logen,  welche  Ansl ander  find,  Baz')  und  Daoz^i  haben 
Wink  erhalten^  auswärts  ihre  Verforgung  baldmöglicbft  au  fucheu  ^  fw  verliebren  dardiirch 
ihre  nahen  Ana  flehten  auf  HefieraDga-ßaths-StelleD,  die  üe  unter  dem  v^erftorbenen  Berzug 
hatten. 

Rledmüllor^  der  Ihnen  durch  die  Gefchichte  der  Wunderhoftio  aus  den  Frei- 
burger Beyträ^en  und  dem  Journal  von  tind  ftir  Teutfcbland  bekandt  ift,  wird  alB  Eath, 
Hof-Caplau  zurükbernfen,  und  die  bißherigen  Kath.  Hof-Prediger  gehen  in  ihre  Klöfter 
zurük.  Wir  bedauern  befonders  den  vortreflichen  Werkraeifter,  welcher  %n  Nerosheim 
keine  Freunde  zurükgelafTen  faat^. 

Mitten  unter  diefen  unangenehmen  Revolutionen  b^r^  ich  nicht  auf,  mit  der  gewohnten 
Verehrung  zu  Teyn 

Euer  Wohlgebomen  geborramfter  Dr  Franz. 

Ana  einem  weitem  Brief  von  Franz   an  Gräter ^  d.  d»  13,  Nov.  1795,   der  abfchriftHch 
lieh  am  felben  Orte  befindet,  fonft  aber  nichts  intereffantes  bietet,  entnehme  ich  folgende  Stelle: 
„  Peter fena  Peniionajahr  ift  nun  ju  Ende,  er  verlangte  wieder  in  fein  Amt  eingefezt 
zu  werden:  aber  feine  Bitte  wurde  abgcfcblagcn,  und  nur  feine  Penfion  auf  6  Monate  ver- 
längert.   Indeffee  bleibt  ihm  doch,   wegen  dea  gewOhulichen  Wtderrpruehs  zwoer  auf  ein= 
ander  folgenden  Regierungen,  einige  Hoffnung  zur  Wieder-Einfezung."* 

Dtefe  Notiz  ift  infofern  intereJTant,  als  meines  WiiTens  von  einer  zeitweiligen  Penfionierung 
Feterfens  als  Bibliothek ars  bisher  nichts  bekannt  war,  das  Aufhören  feiner  Stellung  als  Lehrer 
der  Carlsfchnle  aber  lieh  von  felbft  verfteht-  nach  dem,  was  Wagner  11  378  ff,  386  ff .  pnbHciert» 
hätte  Pctcrren  in  letzterer  Stellung  gar  keiue  Penlion  bezogen.  —  Salvo  melroril 

Stuttgart.  Hermann  Fifehcr. 


')  Baz  war  aus  Begensburg;  nach  Aufhebung  der  Akademie  follte  er  feinen  Gehalt  von 
1  fKM)  fl.  bis  auf  anderweitige  Verforgung  bebalten,  f.  Wagner  II  381  und  387;  1795  wurde  er 
Legati  onsrath. 

*)  Uanz  war  ans  Gedern  im  Darmftüdtifchen.  Ueber  die  Widerwärtigkeiten,  in  welebe 
ihn  ferne  1792  gehaltene  Rede  über  die  p Gebrechen  und  Vorztige  der  deutfcheu  Keiehsverfaffung'* 
nach  der  Aufblähung  der  Akademie  brachte,  f.  Wagner  H  167—169  und  8B2 — 371,  fowie  eben- 
dort  383  und  3^7.  Er  wurde  179G  HofgerichtaaffelTor,  1797  Regie rnugarath  und  1803  Lehene- 
referent.  —  Franz  felbft,  um  das  hier  anzufügen,  wurde  noch  1794  ProfelTor  am  Stuttgarter 
Ohergymnafium,  1313  Reetor,  f  1828.  Ea  trafen  alfo  bei  keinem  der  drei  die  weitgehenden  Be- 
fürchtungen Frankens  ein* 

*)  S.  Über  den  ganzen  Handel  Werkmcifter  felhilt  in  feiner  ^Gefchichte  der  ehemaligen 
katholifchen  Hofkapdle  in  Stuttgart  von  3733—1797",  Jahreafchrift  für  Theologie  und  Kirehen- 
recht  der  Katholiken,  Bd.  VI,  B.  458—067,  befoudera  S,  551  ff.  —  Job.  Kv.  Riedmiiller,  geb, 
1736,  Pfarrer  in  Altfteußlingen  1784  tt  1817),  zuvor  fehon  flofkaplan  in  Stuttgart,  wurde  wirk- 
lich 1794  Oberhofkaplan,  gieng  aber  bald  auf  feine  Pfarrei  zurück,  Ueber  ihn  f.  Werkmelfter 
&.  a.  0*  S.  553  ff.;  das  8*  und  18.  Heft  von  Cafpar  Ruefs  Freiburger  Beiträgen,  wo  die  Gefchichte 
mit  der  Hoftie  (die  doch  nicht  unbekannt  gewefen  fein  muß)  berichtet  Tein  foll^  ftund  mir  nicht 
zu  Gcbof,  und  in  den  mangelhaften  Regiftcm  des  Journals  von  und  für  Teutfehland  habe  ich 
nichts  gefunden.  —  So  voHftändig,  wie  Franz  Tagt,  war  übrigens  der  Wechfel  nicht.  Im  Wirt, 
Adreßh'ich  auf  1794  find  Hofpiediger:  Job.  Gg.  Möfel,  E.  M.  Werkmcifter,  Ulrich  Mayr  (eu 
Ludwigsburg),  Firmna  Bleibimhaue,  With.  Mercy,  GorjEjonius  Frey,  Ludw.  Albrccht;  eharakteri- 
Urter  Hofkaplan r  Abbä  Baccoff^  in  dem  von  1795  ericheinen:  RiedmüUer  als  Ober-Huf kaplan; 
als  Hüfkaplane:  Möfel  (^herzogL  Beichtvater),  Bleibimhaua,  Frey  (zu  Ludwigsbuvg),  Albreeht; 
als  Hofvicarii:  Anton  Reis,  Ign.  Pfifter,  Peter  Wiehn.  —  Mayr  wurde  von  Lndwig  Eugen  pen- 
fionievtf  von  Friedrich  Eugen  wieder  an  der  kathoL,  Hofkapelle  angefteltt;  ziemlieh  daslelbe 
war  mit  Mercy  und  mit  Werkmeifter  der  Fall;  der  letztere  gieng  wirklieh  1794  als  Penßonär 
naeb  Nereaheim,  bis  zu  feiner  ZurÜckberufiing  im  Juni  1795, 


^K^cITTT^ 


105 


Württenibergifcher  Alterthumsverein  in  Stuttgart 


Die  wfirttembergifchen  SchloiTer  und  Burgen  um  das  Jabr  1600. 

Vortrag  im  Stuttgarter  Alterthumsverein  von  Archivfekretär  Dr.  Schneider. 

So  wichtig  es  für  die  Topographie  und  Gefchichte  eines  Landes  ift,  deffen 
Beftand  an  Scblöffern  und  Burgen  klar  zu  legen  und  deren  EntftehcTi  und  Vergehen 
zu  verfolgen,  fo  fehr  wird  die  Vorftellung,  welche  wir  uns  von  einer  beüimmten 
Zeit  entwerfen,  durch  Vergegenwärtigung  der  Schlöffer  und  Burgen  de^  Landes  an 
Anfchaulichkeit  gewinnen.  Sind  doch  diefelben  nicht  nur  für  das  landfebnftliche 
Bild  Bedingungen  der  Abwechslung  und  Lebendigkeit,  fondem  auch  uls  Hauptpunkte 
für  territorialen  Befitz  bezüglich  der  Organifation  des  Landes  von  ^^oütcr  Bedeutung. 
In  den  furftlichen  Schlöffern  und  Burgen,  foweit  fie  nicht  zur  Benützung  für  die 
Herrfchaft  felbft  aufgefpart  find,  haben  die  höheren  und  niedeieii  Beamteu  für 
Staatsverwaltung,  Finanzwefen  und  Forftkultur  ihren  Sitz. 

Als  befonders  wichtiger  Zeitabfchnitt  für  unferen  Punkt  erfclieiut  die  zweite 
Hälfte  des  16.  und  der  Anfang  des  17.  Jahrhunderts,  fowohl  weil  im  Verlaufe  des 
17.  Jahrhunderts  das  Ausfehen  des  Landes  vielfach  verändert  wurde,  als  auch  weil 
in  der  genannten  Zeit  der  Trieb  nach  genauer  Peftfetzuug  des  Befteheudeu  bei  den 
Regenten  Württembergs  fich  befonders  lebhaft  zeigte.  Auf  die  SchlülTer  und  Burgen 
der  Herrfchaft  Württemberg  befchränkt  fich  denn  auch  unfere  LebertK-ht. 

Den  Herzogen  Chriftoph,  Ludwig  und  Friedrich  lag  daran ^  die  Rechte  dea 
Fiskus  feftzuftellen  und  fo  ordneten  fie  alle  drei  Erhebungen  über  die  Getalle  an.  Da 
nun  diefe  Gefalle  an  beftimmten  Befitz  fich  knüpften,  fo  ift  natürlich,  daß  die  amtliehen 
Berichte  neben  den  Städten  und  Ortfchaften  die  herzoglichen  Schlüfler  und  Burj2:en, 
die  felbftgenoffenen  wie  die  als  Lehen  weggegebenen,  befonderw  beriickfiehtigen 
mußten.  Damit  ift  fchon  die  wichtige  Thatfache  ausgefprochen,  daß  diefe  SehlülVer 
und  Burgen,  gleichviel  ob  noch  bewohnbar  oder  nicht  —  alfo  aueh  die  Burgftälle 
—  faft  noch  mehr  als  Gegenftände,  auf  denen  gewiffe  Gerechtigkeiten  ruhten,  in 
Betracht  kamen,  denn  als  für  fich  nutzbares  Eigenthum.  Und  daraus  wird  fuh  uns 
auch  von  vornherein  die  Vermuthung  ergeben,  daß  das  Schickfal  eines  herrfchaft- 
lichen  Haufes,  wenn  demfelben  nicht  gerade  durch  nothwendige  priiktilVlic  Zweeke 
feine  Erhaltung  gewährleiftet  war,  vielfach  davon  abhieng,  ob  ein  nennenewerthcs 
Einkommen  mit  ihm  verbunden  war  oder  blieb.  Der  Zahn  der  Zeit  konnte  die 
zum  Theil  unverwüftlich  fcheinenden  Mauern  der  Burgen  unferes  Landes  nur  zer- 
malmen, wenn  die  menfchliche  Gleichgiltigkeit  für  diefelben  nicht  durch  die  Gefahr 
des  Entgehens  handgreiflicher  Vortheile  zu  ihrer  Bewahrung  angelitHrut  wurde. 

Wo  Nutznießungen  mit  einem  Schloß  oder  einer  Burg  von  Alters  her  ver- 
bunden waren,  werden  fie  gerne  als  Befoldungstheile  für  die  Beamten  der  Gegend 
ausgefetzt  oder  mit  Zugehör,  namentlich  Gütergenuß  und  Frohnreehten,  ümeu  als 
Wohnung  und  Haupteinkommen  angewiefen. 

Solche  Burgen  dagegen,  von  denen  ausgefagt  wird,  daß  fie  kein  Einkoramen 
haben  oder  daß  ihre  Gerechtfame  unbekannt  feien,  werden  in  der  Regel  als  bau- 
fällig  oder  abgegangen  bezeichnet.     Aehnlich  ift  bei  Lehen   mit   ihrer  alten    Ab- 


106  Schneider 

grenzung  die  Erhaltung  des  Schloffes  durch  die  Verbindung  mit  dem  übrigen  Kom- 
plexe wefentlich  bedingt. 

Wie  lange  fich,  trotzdem  fchon  im  16.  Jahrhundert  herrfchaftliche  Rechte 
auf  beftimmte  Bezüge  nicht  von  der  urfprünglichen  Verbindung  abhängig  waren, 
doch  die  Vorftellung  des  alten  rechtlichen  VerhältnilTes  erhalten  hat,  zeigen  Wend- 
ungen wie  die,  daß  zum  Schloß  Hellenftein  die  Herrfchaft  Heidenheim  fammt  der 
Vogtei  Heubach  und  dem  ßurgftall  Rofenftein  gehöre,  fowie  die  Thatfache,  daß 
bis  zum  Anfang  diefes  Jahrhunderts  in  den  öfterreichifchen  Lehensbriefen  als  wefent- 
liehe  Beftandtheile  der  Herrfchaft  Blaubeuren  die  längft  abgegangenen  Burgen  Ger- 
haufen, Ruck  und  Blauenftein  genannt  werden. 

Auf  der  andern  Seite  haben  Laften,  die  auf  einem  Befltzthum  ruhten,  dem- 
felben  frühzeitigen  Untergang  gebracht:  das  Schlößlein  zu  Ober-Urbach  z.  B.  ließen 
die  Befitzer  im  16.  Jahrhundert,  weil  eine  jährliche  Gült  von  20  fl.  darauf  ftand, 
verfallen;  und  —  wenigftens  nach  den  Berichten  der  herzoglichen  Beamten  gab 
das  Oeflfnungsrecht,  das  Württemberg  in  der  alten  Burg  zu  Neipperg  hatte,  die  Ver- 
anlaiTung,  diefelbe  abgehen  zu  laiTen  und  dahinter  ein  neues  Schloß  zu  bauen.  Für 
die  Zerftörung  der  Bürgen  ift  darum  der  Mangel  an  zugehörigem  Einkommen  noch 
im  16.  und  17.  Jahrhundert  von  beinahe  ebenfo  großer  Bedeutung,  wie  die  Gewalt- 
thätigkeiten  in  den  Kriegen,  unter  denen  das  Land  zu  leiden  hatte;  und  fo  zeigt 
uns  auch  ein  üeberblick  um  das  Jahr  1600  fchon  eine  Menge  von  Burgftällen  und 
von  baulofen  Burgen,  die  fich  aus  dem  Mittelalter  und  der  wüften  Zerftörnngswuth 
des  Bauernkrieges  glücklich  herübergerettet  hatten.  Der  30jährige  Krieg  war  mehr 
den  SchlöITern  in  den  Städten  und  Ortfchalten  gefährlich. 

Wenden  wir  uns  nun  zur  üeberilchl  der  württembergifchen  SchlöiTer  und  Burgen 
um  1600,  wobei  der  Kürze  wegen  das  fchon  in  den  Oberamtsbefchreibungen  Enthaltene  nur  in- 
foweit angefühi-t  werden  foll,  als  es  zur  Vervollftändigung  des  Bildes  nöthig  ift  Wir  beginnen 
mit  der  Gegend  von  Stuttgart,  und  da  fällt  uns  vor  allem  das  erft  kürzlich  umgebaute  Schloß 
in  die  Augen  mit  Kanzleien,  Thiergarten,  Ballbaus,  Mühle,  Pfifterei,  Luft-  und  Scbießhäufem,  alles 
mit  einer  Mauer  umfangen.    (Bericht  von  1582). 

Auf  den  Höhen  aber,  welche  die  Stadt  umgeben,  leben  die  alten  Burgen  nur  noch 
theilweife  in  der  Erinnerung  fort:  die  Weißonburg  und  das  alt  abgegangen  Gemäuer  oberhalb 
Rohracker  (Roh reck)  werden  neben  dem  Lehenbühel  auf  dem  Rennweg  1604  als  Burg- 
ftälle  im  Stuttgarter  Forftbezii-k  —  übrigens  in  Privatbefitz  —  genannt.  Die  Burgftälle  Franen- 
berg,  Bernhaufen,  Bonlanden,  Plienin  gen,  Rohr,  Ruith,  Seh  am  häufe  n,  Wem  i  z- 
haufen  find  kaum  dem  Namen  nach  bekannt  In  Cannftatt  findet  fich  nur  noch  ein  kleines 
altes  Häuslein  in  der  Vorftadt,  ein  wenig  auf  einem  Bühel  mit  einem  trockenen  kleinen  Gräblein, 
die  Burg  genannt,  fo  vor  vielen  Jahren  mit  einem  Schlößlein  befetzt  gewefen  fein  möchte,  — 
die  letzte  Spur  der  Burg  Brie.  Auf  dem  Rothenberg  fteht  noch,  nach  Herzog  Ulrichs  Rückkehr 
ins  Land  wieder  aufgebaut,  das  Stammfchloß  Württemberg  mit  feiner  dreifachen  Mauer  und 
feinem  tiefen  Graben.  Droben  fitzt  ein  Burgvogt  —  1564  Philipp  von  Gültlingen  —  jährlich 
mit  52  fl.  befoldet  und  im  GenulTe  eines  Weingärtleins,  das  der  vorige  Burgvogt  gemacht  und 
das  1604  zwei  Morgen  beträgt  neben  etlichen  Egarten.  Trotzdem  fchon  1554  die  zwei  Wächter, 
welche  der  Herzog  zu  verbalten  hatte,  abgefchafft  wurden,  waren  die  der  Burg  zudehenden 
Rechte,  voran  die  Befetzung  durch  die  Bürger  von  Rothenberg  in  Eriegsläuften ,  im  Laufe  der 
Zeit  dem  nöthigen  Aufwand  gegenüber  fo  werthlos,  daß  der  materielle  Hintergrund  für  ihre 
Erhaltung  fehlte,  obgleich  fie  von  den  Stürmen  des  30jähngen  Krieges  wenig  berührt  werden 
follte.    Ein  Burgftall  befindet  fich  in  Schanbach. 

Ein  Orthaus  des  Landes  dagegen,  was  damals  noch  eine  gebräuchliche  Bezeichnung 
war,  d.  h.  eines  der  erften  und  bedeutendften,  tritt  uns,  wenn  wir  uns  dem  Gaue  zu- 
wenden, in  Leonberg  entgegen.  Das  Schloß  mit  den  zur  herrfchaftlichen  Verwaltung  nöthigen 
Bauten,  der  Kellereiamtsbehaufung ,  Kelter,  Kornkaften,  Keller,  Bindbaus,  Marftall  ftellt  einen 
abgefchloffenen  Wohnort  innerhalb  der  Stadt  dar,  ähnlich  wie  das  Stuttgarter  und  andere 
SchlöiTer,  eine  Form  die  ebenfo  bequem  als  zweckmäßig  für  Verwaltung  und  etwaige  Vertheidig- 


■  ,^M^  ■ — ^ 


Die  würitembergifchen  SchloiTer  and  Burgen  am  das  Jahr  1600,  107 

nng  errcheint.  Im  Amt  Leonberg  fteht  zu  Heimsheim  das  mächtige  Steinhaus  auf  dem  hOchXten 
Punkt  des  Orts,  ein  rpätromanifches  Schloß  aus  dem  13.  Jahrhundert,  das  nun  der  Unter vügt 
im  Jahr  1604  mit  befonderer  Befriedigung  einen  fchönen  Komkaften  nennen  konnte.  Uürücm- 
bergifcbe  Lehensleute  befitzen  das  Schlößlein  mit  dem  von  einer  alten  Burg  ftammenden  Thurme 
im  Dorfe  Mönsheim,  das  Schloß  zu  Ditzingen  und  das  zu  Hemmingen. 

Gehen  wir  weiter  nach  Böblingen,  fo  läßt  der  ftattlicbe  Bau  des  SchloiTeSf  fiir 
welches  das  Amt  die  Wächter  zu  ftellen  hat,  ahnen,  daß  es  noch  lange  beftehen  wird.  Einft 
ein  Lieblingsaufentbalt  des  Herzogs  Chriftoph,  hat  es  in  feinem  Bezirk  einen  anfebnlicben  Baum- 
und  Grasgarten  und  ums  Jahr  1600  auf  ausgereutetem  Weinberge  eine  Kultur  von  Maulbeer- 
bäumen. Zu  Ehn Ingen  Und  die  beiden  weggeliehonen  Schlößlein  noch  mit  WalTergrätmi]  iinx-- 
geben.  —  Das  Schloß  zu  Herrenberg  ift  fchon  baulos,  follte  aber  noch  1554  in  Dach  und 
Fach  und  Wänden  erhalten  werden,  weil  nicht  zu  rathen,  es  abgehen  zu  laßen.  Das  Amt  ftellt 
einen  Thürmer  und  drei  Wächter  und  liefert  das  Holz  für  diefelben.  Neuerbaut  ift  das  Lchena- 
fchloß  zu  Mötzingen;  der  Hirfauifche  Burgftall  zu  Mönchberg  ift  zu  einem  Komkaitea  ein- 
gerichtet und  zu  Rohrau  zeigt  Gemäuer  die  alte  Burg  an. 

Indem  wir  dem  Schönbuch  zueilen,  fehen  wir  in  Waidenbuch  das  von  Herzog  Chriitoph 
erbaute  Jairdfchloß,  von  einem  Waldvogt  bewohnt,  mit  Hundhaus,  Stall,  Scheuer,  die  alle  auf 
die  Herrfchaft  warten.  Für  den  Fall  ihres  Kommens  ift  Wein  und  Frucht  darein  gekgt  tmd 
auch  im  WalTergraben  ift  ein  Vorrath  von  Fifchen  für  die  Hofhaltung.  Auf  der  Höhe  des 
Schönbuchs  liegt  das  Schlößlein  gleichen  Namens  mit  Marftall  und  Scheuer,  mit  Graben  und 
Zwinger  vcrfehen,  zur  Hofhaltung,  auch  Legung  von  Heu  und  Stroh  gebraucht  und  von  einem 
Burgvogt  bewohnt,  während  in  der  Behaufung  davor  der  Hofmeiiter  ützt  1604  wird  es  p^tim 
blauen  Mönch**  genannt,  fpäter  ift  ihm  der  Name  Einfiedel  geworden.  Der  Burgvogt  nießt  den 
Schloßgraben,  auch  das  Weingärtlein  famt  den  andern  Rebftöcken  wie  auch  den  Zwinger  Tarnt 
den  drei  Fifchweihern.  Nur  wenn  der  Herzog  im  Schloße  oder  in  Tübingen  das  Hoflager  Imt, 
muß  der  Burgvogt  die  Nothdurft  an  Fifchen  zur  Hofhaltung  daraus  liefern.  Das  Obft  der  zu- 
gehörigen Güter  —  1603  261  Simri  ~  wird  fleißig  gedörrt  und  dem  herzoglichen  KeUer  naeh 
Tübingen  abgeliefert 

lu  Tübingen  felbft  ift  das  alte  Pfalzgrafenfchloß  durch  die  Herzoge  UIrkh  und 
Chriftoph  zu  einer  der  ftärkften  Feftungen  des  Landes  geworden,  fo  daß  im  Jahr  ll>24  der 
Oberin fpektor  der  Feftungen  Friedrich  Böcklin  von  Böcklinsau,  weil  die  Stadt  nahe  dabei  Hegt, 
25  Mann  ftändige  Befatzung  mit  Proviant  auf  Vs  Jahr  für  genügend  erachtet  Dazu  louljte 
noch  die  Stadt  zwei  Wächter  erhalten,  was  um  fo  nothwendiger  war,  als  auf  dem  Sclduß 
vom  16.  bis  18.  Jahrhundert  mit  kurzer  Unterbrechung  das  bedentendfte  Pulvermag a7>in  des 
Landes  war.  Der  Bau,  zu  delTen  Weiterfflhrung  gerade  in  unferer  Zeit  Herzog  Fried  rieh 
eine  Menge  von  Steinen  herbeifchaffen  ließ,  hatte  viel  gekoftet  und  trug  nichts  ein;  kaum 
daß  der  Hauptmann  den  Wall  fammt  Graben  hinter  dem  Schloß  und  Löwengärtli^iu  (wo 
Herzog  Chriftoph  feine  Löwen  gehalten),  wie  auch  beide  Kammerzen  bei  dem  Eingang  und 
hinter  dem  Schloß  zur  Befoldung  angewiefen  erhalten  konnte.  Im  ehemaligen  Amte  Tübingen 
liegt  das  bebenhauflfche  Schlößlein  Rofeck,  und  von  Burgftällen  werden  in  unferer  Zeit  ge- 
nannt: der  zu  Jettenburg,  Bodelshaufen,  Andeck  auf  dem  Farrenberg,  wo  IGOi  ugch 
alt  Gemäuer  mit  Holz  verwachfen  zu  fehen,  der  auf  dem  Stoffel berg,  fo  im  Städtekrie^^  zqv- 
rilTen,  die  alte  Burg  zu  Of  er  dingen,  die  laut  Bericht  von  1604  erft  kürzlich  auf  di^n  Boden 
abgebrochen  wurde,  um  aus  deren  Holz  das  Holzhaus  auf  der  Bleiche  zu  Tübingen  herzu  floilen, 
ein  Beweis,  daß  iie  bis  dahin  nicht  im  fchlechteften  Zuftande  war. 

Im  Bezirke  der  Alb  fehen  wir  den  feften  Hohenneuffen,  den  die  von  Grab euftetten 
und  Weiler  aus  den  herrfchaftlichen  Wäldern  beholzen  müITen.  Auf  die  Weide  des  Bargbergs 
läßt  der  Burgvogt  bis  zu  20  Stück  rindhaftes  Vieh  und  14^16  Böcke  und  Gaifen  treibten.  Das 
Schloß  zu  Urach  ift  durch  zwei  Wächter,  welche  die  Stadt  erhält,  befetzt;  in  der  Hübe  ragt 
die  noch  wohl  erbaute  Fefte  Hohenurach.  Zu  Pfu Hingen  fleht  das  Schloß  mit  Bl.irftall, 
Pfifterei,  Scheuer,  Thorhaus,  Graben,  vom  Keller  bewohnt,  der  Herrfchaft  zur  Verfügung.  Auf 
Achalm  fitzt  ein  Burgvogt  mit  30  ß.  jährlichem  Gehalt  und  verfchiedenen  Nutzungen,  worunter, 
wie  bei  vielen  Burgen,  eine  befondere  Weide  für  Efel,  welche  gehalten  werden  mülTen^  um  das 
oben  fehlende  WalTer  hinaufzufchaffen.  Doch  ift  die  Burg  fchon  gar  decklos;  der  Boden  dos 
Burgberges  fehr  fchleoht  und  der  Gedanke  wird  erwogen,  ob  man  nicht  lieber  einem  ordent- 
lichen Bauersmann  das  Anwefen  als  Lehensgut  überlaflen  wolle. 

Auch  das  Schlößlein  Lieh  teuf  tein  mit  Marftall  und  Scheuer  ift,  obwohl  noch  von 
einem  Forftknecht  bewohnt,  mit  dem  Bau  in  ziemlichem  Abgang.  Dagegen  wird  da»  Jagd- 
fchlößlein  Grafeneck  mit  Scheuer  und  Marftall,  gleichfalls  vom  Forftknechte  bewuhut,  Iq 


108  Schneider 

gutem  Stunde  erhalten.  In  Mün fingen  fteht  noch  das  Schloß,  aber  von  niemand  bewohnt, 
mit  Huadäbebaufung  und  Stallung;  daran  ift  ein  neuer  Fruchtkaften.  Auf  Hohen/^Wittlingen 
Iitzt  ein  BuTgvogt,  bereit  im  Nothfalle  Vertheidiger  einznlalTen.  Aber  das  Einkommen  des 
SchlolTes  beftebt  nur  aus  wenigen  Wiefen;  es  hat  Heb  von  dem  Brand  des  Jahres  1576  nicht 
recht  erholt  Vom  Burgftall  Seeburg  wäre  das  1582  noch  allda  ftehende  Steinwerk  zu  Ge- 
hauen zu  gebrauchen;  den  zu  Grabenftetten  verdecken  Hecken  und  Dornen.  In  Genkingen 
i^  ein  nicbta  werthes  Gemäuer,  ein  zerrilTenes,  wiiftes  Werk,  und  der  alte  BurgHtall  auf  Hohen- 
genkingen  ift  mit  Holz  verwacbfen.  —  Auch  drflben  über  der  Alb  zu  Reichenftein  ift  ein 
alter  Bnrgftall  im  Dorf,  und  im  heutigen  Hohenzollem  hat  Steinhülben  1604  noch  ein  altes 
und  ein  neues  SchlöBlein,  Melchingen  einen  abgegangenen  zerrilTenen  Burgftall. 

Indem  wir  uns  dem  Oftrande  der  AJb  zuwenden,  fehen  wir  unten  im  Donauthale  die 
ziemlich  wohl  erbaute  Burg  Rottenacker,  Sitz  eines  Vogtes,  und  ftoßen  in  der  Blaubenrer 
Gegend  auf  mehrere  Burgen.  Da  ift  zuerft  das  ftolze  Hohengerhaufen,  jetzt  Rufenfchloß 
genannt,  fchon  längft  freilich  ziemlich  zerfallen,  aber  doch  noch  1552  vom  Forfbmeifter  bewohnt, 
1554  wcnigftens  durch  Wächter  und  Thorwart  mit  jährlichen  12  fl.  befchtitzt,  dann  einem  Forft- 
knecht  angewielen,  für  den  aber  fchon  1602  gebaut  werden  mußte,  daß  er  fich  in  der  abgehenden 
Burg  nothdürftig  halten  konnte.  Tiefer  liegt,  durch  die  Blau  vom  Rufenfchloß  getrennt,  die  fOr 
die  Gefrhichte  Blaubeurens  wichtigere  Burg  Ruck,  bis  zum  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  Amts- 
wohnung des  Obervogtes,  dazwifchen  hinein,  1580,  des  Forftmeifters.  Auf  Wächter  und  Thor- 
wart worden  van  der  herzoglichen  Rentkammer  aus  28  fl.  verwendet.  Ruck  zeigt  in  unferer 
Periode  mit  feiD*)n  3  Thürmen,  feinem  von  einer  Linde  befchatteten  Schloßho^  mit  Einritt,  Erker, 
DürnitZf  Verließ  and  Stall  für  Pferde  und  WaiTerefel  trotz  der  kleinen  Ausdehnung  ein  hübfches 
Bild  mittelalterlicher  Burganlage.  Die  dritte  fogenannte  Fefte  bei  Blaubeuren,  der  Blauen- 
ftein,  1582  auch  Blauhäuslein  genannt,  lag  ohne  Zweifel  auf  dem  Felfen  über  dem  Blautopf; 
ven  Attera  bt^r  nar  ein  Wachhäuslein,  das  fchon  1553  als  alt  und  abgegangen  bezeichnet  wird. 
Dazu  fcheint  ein  altes  Häuslein  zu  gehören,  das  zwifchen  den  hohen  Felfen  unfern  vom  Blanen- 
Itein  un Zugring] ich  daliegt  und  deshalb  ungebaut  bleibt.  Dem  Spital  Blaubeuren  gehört  als 
Lehen  von  ücrteiTeich  die  gut  erhaltene  Gleißenburg;  dem  Heiligen  zu  Seißen  der  alte  zer- 
fallene Burgrtali  bei  Weiler,  1604  Denzelburg,  gewöhnlich  Günzel bürg  genannt  Der  Lauter- 
ftein  im  Amt  Blaubeuren  ift  fchon  1552  ein  zergangenes  Schlößlein,  längft  nicht  mehr  bewohnt; 
um  1^00  riehen  noch  die  Mauern,  doch  ift  ein  Theil  von  ihnen  eingefallen. 

Weiterhin  in  Heidenheim  fteht  wieder  ein  Orthaus  des  Landes,  Schloß  Hellenftein, 
wohl  erbaut  und  gerade  in  unferer  Zeit  von  Herzog  Friedrich,  der  z.  B.  im  Sommer  1600  hier 
refidirte,  Tehr  verfchönert.  Es  wird  von  einem  Thorwart  und  zwei  Wächtern  bewacht,  von  dem 
Oberpfleger  der  Herrfchaft  Heidenheim  bewohnt.  Sonftige  SchlöITer  des  Bezirks  Und  Falken- 
ftein  und  die  i'chon  baufällige  Efelsburg;  als  Forftbehaufung  fQr  einen  reiOgen  und  fuß- 
gehenden Forftknecht  wird  der  Burgftall  Irrmannsweiler  verwendet,  aus  dem  Burgftall 
Gül'fcnberg  ift  fchon  1582  nichts  zu  erlöfen,  fo  wenig  wie  aus  dem  Mauerwerk  des  Burg- 
ftalls  nürbeUf  in  welchem  derer  von  Hürben  Pfarrkirche  fteht,  oder  aus  dem  zu  Aufhaufen, 
deffen  Graben  mit  Fifchwafl'er  der  Oberpfleger  zu  Heidenheim  genießt  Der  Rofenftein  ift 
fchon  1582  ein  altes  Gemäuer. 

Wir  kehren  in  das  Albvorland  zurück:  das  Schloß  zu  Nürtingen  mit  Fruchtkaften, 
Stallungen  und  aller  Zugehör  fammt  Viehhaus  ift  die  Herrfchaft  mit  Haupt-  und  fchließenden 
Gebätieo  m  erhalten  fchuldig.  Im  Amte  befinden  fich  als  Lehensgüter  das  Schlößlein  zu  Ober- 
en fingen,  mit  Mauer,  Graben,  Zugbrücke  wohl  erbaut,  und  das  alte  Schlößlein  zu  Neuen- 
haus, daa  mit  einem  WalTergraben  umfangen  ift.  Zu  Plochingen  ift  1604  ein  alt  Burgdfcall; 
foll  vor  Jahren  ein  altes  Schloß  allda  geftanden  fein. 

Der  Kirchheimer  Bezirk  ift  reich  an  Burgen  und  SchlöfTern.  Das  Schloß  in  der 
Stadt  ift  von  Herzog  Chriftoph  neuerbaut  und  mit  Knechten  verfehen.  Auf  die  alte  Burg  weist 
noch  1604  der  Burgftall  jenfeits  der  Lauter  mit  einem  Waflergraben  fammt  einem  Viehhaus 
und  Wafchhäu^leln  in  einem  Garten,  fo  ummauert,  der  Schloßgarten  genannt;  und  noch  ilt  die 
Erinnerung  wach,  daß  das  Gebäu,  fo  drauf  geftanden,  jetzt  zu  Bodelshofen  ftehe.  Im  SchloITe 
luWendlJngen  mit  Eaften  und  Keller,  Scheuer,  Backhaus  und  Schweineftall  wohnt  ein  herzog- 
licher Amtmnnn;  desgleichen  in  Weil  heim,  wo  übrigens  ein  Theil  des  Schlofl'es  als  Kornkaften 
benützt  wird.  Zu  Neidlingen  fteht  ein  ftattliches  Schloß,  ringsum  mit  WalTergraben  und  mit 
anderen  Gehauen.  Zu  Sulz  bürg  wird  das  Bergfchlößchen  von  den  Herren  von  Späth  als 
Lehensträgem  bewohnt.  Das  Schloß  Gutenberg  oder  Bai  deck  ift  1583  bis  aufs  Mauerwerk 
ansgcbrantit.  Als  Burgltälle  werden  der  Wielandftein  und  Wuelftein  bei  Oberlenningen,  der 
Hahnenkamm  bei  BiHingen,  dann  Aichelberg  mit  wenigen  rudera,  Lichteneok,  Wind- 


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Die  württembergifchen  Schlöfler  und  Burgen  am  das  Jahr  1600.  109 

eck,  Erkenberg  genannt;  die  Teck  trägt  ein  Gemäuer,  das  nichts  mehr  nutz  ift,  dabei  ein 
Bttrtenhäuslein ,  denn  Re  wird  zur  Viehweide  benützt;  und  zu  RoBwälden  foU  laut  Bericht 
von  1604  vor  Mannsgedenken  auf  dem  Bühel,  den  man  Burgftall  nennt,  ein  SchlöBlein  gc< 
ftanden  fein. 

Zu  Göppingen  ift  das  Schloß  erft  von  dem  bauluftigen  Herzog  Chriftopli  m^ti  her- 
geüellt  Der  Höh enf taufen  hat  1604  noch  ftattlich  Mauerwerk  ringsum,  und  Herzog  Friedlich 
fcheiut,  wie  einft  Herzog  Chriftoph  und  fpäter  mehrere  Fflrften  fich  mit  dem  Gedanken  {3:Ltragen  zu 
haben,  ihn  wieder  aufzubauen;  wenigftens  hat  er  ihn  laut  Bericht  von  1604  befichtfgr.  Um  diefe 
Zeit  ift  das  Gras  im  Zwinger  des  Schloffes  um  1  fl.  an  den  Schultheißen,  die  Weide  di  a  Schloß- 
bergs um  10  fl.  an  die  Gemeinde  Hohenftaufen  verpachtet.  Unfern  von  Heiningen  in  ^inL^m 
Hölzlein,  Zillenhardt  genannt,  hat  es  1604  die  Anzeig  eines  gleichfam  runden  Grabt^n.i;  ift 
alles  mit  Bäumen,  Hecken,  Dornen  verwachfen;  der  Obervogt  von  Göppingen  hat  es  aum  Jagen 
inne.   Bei  BoU  führt  der  Efelspfad  zu  dem  alten  Gemäuer  und  den  Gräben  von  H  o  h  e  n  I  a  n  d  .^  ö  li  r, 

Im  Gebiet  der  Rems  fteht  das  Schloß  zu  Schorndorf  fammt  den  vier  runden  Thünnen 
dabei,  mit  allem  Begriflf  und  Zugehör;  das  zu  Waiblingen,  vom  Amtmann  bewidint:  von 
BurgftäUen  der  zu  Beutelsbach  mit  ftarkem  Thurm,  Rems  eck  mit  altem  hohem  (kicauen 
In  der  Welzheimer  Gegend  fteht  das  Lorchifche  Schlößlein  Leineck,  de/Ten  Baulaft  das  Klafter 
trägt,  während  es  jährlich  nur  um  1  Pfund  8  Schilling  vermiethet  werden  kann,  fo  daG  es  Tuhon 
1583  fehr  in  Abgang  ift.  In  bewohnbarem  Zuftande  ift  das  Lehensfchloß  Waldenftt u  n,  wohl- 
gebaut und  die  zu  Alfdorf. 

Wir  richten  den  Blick  wieder  weftwärts,  wo  zu  Winn enden  das  1604  ScbJofl  genannte 
Amtshaus  der  herzoglichen  Beamten  gleich  am  obern  Thor  und  an  des  Heiligen  Kapulle  guk^^en 
ift;  nicht  weit  davon  der  Burgftall  Bürg  mit  einem  alten  Thurm,  während  alle  Quadi-ilteine 
der  Mauern  zu  dem  Wallbau  gen  Schorndorf  geführt  worden  find. 

Indem  wir  auf  der  rechten  Seite  des  Neckars  bleiben,  trift  uns  in  Marbach  auf  der 
Stelle  des  heutigen  Oberamtsgerichts  das  Schloß  mit  Pfifterei  und  Stallung  entgegen;  la  iit  fchon 
1582  etwas  alt  und  an  etlichen  Orten  baufällig  und  wird,  foweit  es  nicht  der  Obervogt  bvMztf 
zu  der  Herrfchaft  Früchten,  Wein  u.  dergl.  gebraucht.  Zu  Wolffölden  ift  1604  rmeh  etlich 
Gemäuer  von  einer  alten  Burg;  das  Plätzlein  innerhalb  de/Telben  nießt  der  Forftkneclit  zu  einem 
Acker  und  reicht  davon  den  gewöhnlichen  Novahehnten. 

Im  altehrwürdigen  Schloße  zu  Reichenberg  fitzt  fchon  in  unferer  Periode  ein  Forft- 
meifter;  von  den  beiden  andern  ftattlichen  Schlöflern  der  Gegend  ift  Ebersberg  von  lü06  an 
nicht  mehr  württembergifches  Lehen,  während  Oppenweiler,  noch  1552  als  EigeuLhum  der 
Herren  von  Sturmfeder  bezeichnet,  1604  als  Lehen  erfcheint.  —  Bei  Murrhardt  ift  der  lüt  ab- 
gebrochene Burgftall  Hunnenburg,  daraus,  wie  1604  behauptet  wird,  das  Klofter  Marrhardt 
gebaut  fein  foU.  Auch  an  dem  zerriffenen  Burgftalle  zu  Oedendorf  hat  Württemberg  a1^  Be- 
fitzer  des  Klofters  Murrhardt  das  Recht  auf  zwei  Drittheile.  —  Zu  Beilftein  ift  das  Schloß, 
Langhans  genannt,  1604  fchon  ein  alter  Burgftall,  zu  dem  die  Schloßbrücke  Hihrt.  Noch  1582 
wurde  in  dem  abgegangenen  Schloß  der  große  Weinkeller  für  die  Weine  der  KeUert^i  benutzt 
und  in  dem  Gehäns,  mit  dem  er  überbaut  war,  lagerten  deren  leere  FälTer.  Und  weiter  zurilek^ 
1554,  war  das  Schloß  zwar  in  Abgang,  aber  mit  guten  Mauern  verfehen;  droben  waren  gute 
Gefängniffe,  und  Herzog  Chriftoph  billigte  den  Vorfchlag  der  Rentkammerräthe,  Meiittr  Jochiim 
(Joachim  Meyer  von  Kirchheim)  gelegentlich  nach  diefem  Orthaus  des  Landes  fehen  ym  LafTea, 
und  befahl  zu  unterfuchen,  ob  man  nicht  einen  Forftknecht  hinfetzen  könne.  Denn  die  Gefalle 
waren  nicht  unbedeutend,  und  die  Weiler  auf  dem  Wald  waren  pflichtig,  wenn  die  lls^rrichaft 
das  Schloß  bewohnen  ließ,  das  Holz  zu  liefern.  Herzog  Chriftoph  und  vielleicht  aueh  ilorzag 
Ludwig  fcheinen  etwas  für  die  Erhaltung  des  Schloffes  gethan  zu  haben,  und  dadurcii  allein 
wird  die  Behauptung  in  Sattlers  Topographie,  die  in  die  Oberamtsbefchreibung  üüirgegan^t^n 
ift,  veranlaßt  worden  fein,  diefe  Herzoge  haben  in  Beilftein  ein  neues  Schloß  gebaut,  das  in 
den  Kriegszeiten  des  17.  Jahrhunderts  zerftört  worden  fei.  In  den  gleichzeitigen  Berkblen  wiid 
wenigftens  ausdrücklich  nur  von  dem  einen  Schlofle  gefprochen.  —  Zu  Lauffen  ilt  das  alte 
Schloß,  welches  vor  Jahren  die  Obervögte  bewohnt  hatten,  im  Inbau  fchlecht,  fo  daß  fchon 
Herzog  Chriftoph  angefangen  hatte,  ein  neues  zu  bauen.  Doch  kam  es  nur  zum  Neubau  vun 
Kaften  und  Keller,  die  1582  der  urfprünglichen  Beftimmung  gemäß  das  neue  ScbloU  ^'coanDt 
werden.  Bald  nachher  wird  es  nur  als  der  Neubau  bezeichnet  Bedeutender  ift  die  alte  Burg 
im  Neckar,  in  ziemlichem  Bau,  Sitz  des  üntervogts ;  von  den  Alten  wird  berichtet,  da  ij  tu  dicicr 
Burg  Stadt  und  Amt  Lauffen  gehöre.  —  Schloß  Weinsberg  liegt  vom  Bauernknegi^  Ler  wült 
und  wird  1604  als  abgegangen  bezeichnet.  Noch  1&82  wird  der  Keller  genannt,  im  dem  herzog- 
liche Weine  gelagert  werden;  über  dem  Keller  wurde  noch  ein  Dachwerk  erhalten ,  das  ab^r 


} 


) 


110  Schneider 

fortwährend  befchädigt  wurde  durch  Steine,  die  von  dem  verbrannten  Gemäuer  herabfielen. 
Sonft  war  kein  Uolzwerk  mehr  da.  Zwar  hatte  Herzog  Chriftoph  1554  befohlen  zu  erwägen, 
ob  nicht  ein  Bandhaus  errichtet  werden  könne,  damit  allsgemach  das  Schloß  wieder  in  Gebäa 
gebracht  werden  könnte,  aber  der  Plan  blieb  unausgelührt.  —  Im  Amte  Weinaberg  ftefat  das 
ebenfalls  von  Herzog  Chriftoph  erbaute  Jagdhaus  oder  Schlößlein  Böhringsweiler,  während 
das  alte  Schlößlein  dafelblt,  1554  an  Mauern  ganz  baufällig,  1604  ein  wUft  liegender  Burgflall 
ift.  —  Zu  Neuen ftadt  wird  das  von  Herzog  Chriftoph  erbaute  Schloß  für  die  Herrfchaft  auf- 
behalten; noch  1553  hatte  der  Oberamtmann,  der  jetzt  ein  Amtshaus  hat,  das  aXte  Schloß  mit 
Ringmauern  bewohnt  —  Das  Schloß  in  Möckmtthl  id  dem  Untergang  geweiht:  1604  fteht  es 
noch,  aber  fchon  1553  werden  die  Koften  hervorgehoben,  die  auf  die  WalTerfuhr  gehen  und 
1583  ift  diefe  Wohnung  des  Oberamtmanns  ziemlich  baufällig;  auf  Befehl  wird  nichts  gebaut, 
nur  die  Dachung  erhalten;  der  Keller  ift  mit  der  Herrfchaft  Weinen  belegt.  Im  Amt  liegt 
Widdern,  fchon  1552  ein  alter  Burgdtall  genannt;  Schloß  Domen  eck  war  von  3600  an  einige 
Zeit  wflrttembergifch. 

Wir  ttberfchreiten  den  Neckar  und  wenden  uns  dem  Stromberg  zu.  Zu  Bracken- 
heim ift  1604  dem  wohlerbauten  Schloß  die  Kellerei  inkorporirt  mit  einem  fein  ftattlichen  jähr- 
lichen Einkommen;  es  enthält  Fruchtkaften  und  Keller,  während  das  alte  Schloß,  an  deiTen  Stelle 
es  trat,  noch  1552,  kurze  Zeit  vor  feinem  Abbruch,  als  Nebengebände  einen  Marftall  gehabt 
hatte.  Bei  Kleingartach  zeigen  160i  etliche  veftigia,  daß  ein  Schloß  oder  Gebäu,  die  Leinburg 
allda  geftanden.  Blankenhorn  ift  1604  ein  uralt,  verrufen,  aber  feft  Gemäner,  WüTte  und 
Wildnis  und  wird  fammt  einem  verwachfenen  Wiefenfttick  dabei  dem  Forftknecht  von  Eibens- 
bach  zur  Beinutzung  überladen. 

Ijn  jetzigen  Oberamt  Maulbronn  ift  das  Bergfchloß  Sternen fels  fammt  Garten,  Halden, 
Weingarten,  Wäldern  und  Zugehör  wohl  erbaut;  es  ift  einem  reifigen  Knecht,  der  den  Forft 
bereitet,  als  Wohnung  angewiefen.  Als  Burgftälle  werden  1604  Freuden ft ein,  Dttrrmenz 
(Löffelftelz)  und  Lomersheim  genannt  —  Zu  Befigheim  und  Bietigheim  werden  1604 
die  Amtswohnungen  der  Vögte  als  SchlöiTer  aufgeführt  —  Dem  bis  heute  ftehenden  Schlößlein 
zu  Kleiningersheim  drohte  in  unferer  Zeit  Verwahrlofung,  indem  die  Erben  der  1599  ge- 
ftorbenen  Anna  Maria  Nothhaft  Schreinwerk  und  Bettgewand  mitnahmen  und  das  Gebäude  leer 
ftehen  ließen,  bis  es  1607  wieder  einen  Lehensträger  aufnahm.  —  Das  Schloß  zu  Sachfen- 
heim  bewohnt  1582  und  1604  ein  Obervogt;  bei  Sachfenheim-Untermberg  liegt  ein  bis  an  das 
Gemäuer  gar  abgegangenes  Schloß,  1582  die  Eyferburg  genannt  Zu  Sersheim  fteht  in 
demfelben  Jahre  ein  Schloß  unten  im  Dorf  mit  Vorhof,  Scheuer,  Ställen  und  drei  Viertel  Baum- 
garten, im  Ganzen  auf  500  fl.  haar  Geld  gefchätzt  Den  Garten  hat  feither  der  Schultheiß  zum 
Amt  genolTen  gegen  2  Pfund  15  Schillinge.  Auch  im  Schloii  zu  Vaihingen  wohnt  der  Ober- 
vogt; den  Thorwart  und  den  Thürmer  bezahlt  der  Herzog,  die  Wächter  die  Stadt  Im  Amte 
liegen  die  Burgftälle  Efelsburg,  Taufeck,  Roßwaag.  —  Das  Schloß  zu  Groningen, 
das  die  Stadt  mit  2  Wächtern  verficht,  ift  Wohnung  des  Vogts.  Zwei  Schuß  weit  von  der 
Stadt  auf  hohem  Berg  ift  ganz  verfchwunden  die  SohlHffelburg,  aus  deren  Steinen,  wie 
1604  die  Sage  geht,  die  Herren  von  Württemberg  das  Schloß  Groningen  gebaut  haben.  In  der 
Nähe  ragt  der  Asperg  empor,  der  unter  feinen  Gebäuden  auch  ein  Bergfchloß  trägt,  während 
der  zugehörige  Marftall  im  Dorf  Unterasperg  fich  befindet.  Das  Schloß  muß  reich  ausgeftattet 
gewefen  fein;  denn  als  es  im  dreißigjährigen  Kriege  mit  vielen  herrlichen  Mobilien  und  dem 
Fruchtkaften  abbrannte,  wird  der  Schaden  auf  über  50  000  fi.  gefchätzt  ~  1604  fteht  zu  Bif- 
fingen  ein  alt  Schloß,  das  jetzt  Maierhof  ift,  und  zu  Oßweil  ift  das  alte  Gemäuer  der  Hoider- 
bnrg  fo  dick,  daß  auf  der  Zarg  zwei  Mann  neben  einander  herumgehen  können;  vor  wenig 
Jahren  wurde  von  dem  befitzenden  Bauern  eine  neue  Behau! ung  in  die  Burg  hlneingebaut 
Bloße  Frnchtfchütte  ift  1604  der  Burgftall  zu  Hoheneck;  nur  an  einem  Ort  wird  dazu  das 
Dach  werk  erhalten,  während  1582  noch  ein  Kornkaften  darauf  gebaut  war  und  1554  ein  Schloß 
erfcheint,  in  dem  Kornkaften,  Bindhaus  und  Keller  fich  befinden.  —  Ein  Lehensfchloß  ift  bh 
Harteneck. 

Im  nördlichen  Schwarzwald,  den  wir  jetzt  betreten,  ftehen  1604  zu  Neuenbürg  zwei 
Schlöfler  nebeneinander.  Das  neue  bewohnt  der  Obervogt,  das  zweite  Schloß  hinter  dem  neuen 
wird  als  Kornkaften  verwendet  Der  Kirfchengarten  am  Schloßberg  wird  eben  jetzt  auf  Befehl 
des  Herzogs  zu  einem  Thiergai*ten  zugerichtet  Das  alte  Schloß  wurde  in  der  Folgezeit  während 
des  dreißigjährigen  Kriegs  durch  einen  droben  gelegenen  bayerifchen  Fähnrich  abgebrannt,  das 
neue  vor  folchem  Unglück  mit  Leib-  und  Lebensgefahr,  wenn  auch  ziemlich  baulos,  erhalten. 
Als  Burgftälle  bei  Neuenbürg  werden  Straubenhard  und  Wolkenburg  genannt  Das 
Schloß  mit  Speicher  zu  Schwann  wird  1605  der  Landfchaft  inkorporirt     Zu  Rudmersbach 


Die  wärttembergifchen  SchlölTer  und  Bnrgen  um  das  Jahr  1600,  4^11, 

ift  das  Schloß  mit  Nebenhaus,  Scheuer  und  Garten,  feit  1602  württembergifch,  dem  Amtaknecht 
und  Hühnervogt  zur  Wohnung  angewiefen.  —  In  Wildbad  ift  1604  eine  Schloßbehaufang  famt 
Saal,  Keller  und  Schweißbad;  fchon  1554  ift  für  die  Herrfchaft  eine  Behau fung  varbchaltenj 
während  der  Vogt  feine  eigene  bezogen  hat.  —  Ob  der  Stadt  Liebenzeil  fteht  ein  altes  ab- 
gegangenes Schloß;  1604  wird  Mauerwerk  und  hoher  Thurm  deffelben  erwähnt;  ia  der  Nähe  ift 
ein  alt  zerrilTen  Mauerwerk,  Finkenberg  mit  Namen,  das  von  einem  Schloß  oder  einer  Behaufung 
ftammt.  —  Im  Hirfchauer  Bezirk  erfcheint  das  alte  baufällige  Schlößlein  zu  Stamm  hei  in,  dia 
Wohnung  des  Forftknechts,  und  die  verfchleiften  ßurgftälle  Wal  deck,  bei  der  Dicke,  auf 
der  Gaisburg,  die  beiden  letzteren  in  des  Knechts  von  Stammheim  Hut,  —  Bas  Schloß  zu 
Calw  ift  1604  zum  Burgftall  geworden.  1552  ift  fchon  kein  Burgfaß  mehr  droben;  ob  geht  ab 
und  wäre  mit  dem  Einbauen,  fonderlich  Stiegen  zu  machen,  nothwendig  zu  erhaUen;  auch  1554 
wird  geklagt,  daß  an  Stiegen  Mangel  fei;  fonft  fei  es  ein  ziemlich  Haus  mit  einem  guten  Kern; 
Jochum  Werkmeifter  follte  auf  des  Herzogs  Befehl  daniach  fehen.  1583  ift  ea  gar  in  Abgang, 
nur  von  einem  Wächter  befetzt,  während  die  von  Calw  fchuldig  find,  zwei  zu  verhalten;  1590 
werden  drei  Thiirme  erwähnt  und  ein  Gärtchen  innerhalb  des  Schlöffe».  Die  Behobung,  zu 
welcher  die  Stadt  einem  Burgvogt  oder  Burgfäß  verpflichtet  ift,  ift  längft  in  eine  Leiftun^  van 
12  Klaftern  für  den  Vogt  verwandelt.  —  Auch  für  die  Burg  Zavelftein  war  das  Amt  pflichtig, 
das  Holz  zu  liefern  und  zwei  Wächter  zu  ftellen,  was  1604  gegen  75  Pfund  10  Schillinge  ab- 
genommen erfcheint.  Damals  ift  das  Bergfchloß  mit  Gräben,  Gärten,  Halden  um  42  fl.  an  Anftatt 
Weinmann  verliehen,  der  jedoch  nur  das  Thorhäuslein  bewohnt.  Das  Schloß  felbft  ift  1554  an 
Mauerwerk,  Thurm,  Kern  u.  dgl.  gut,  der  Einbau  aber  ift  abgegangen.  Um  diefe  Zeit  wurde 
es  einem  Herrn  von  Breitenbach  verliehen;  1582  ift  der  Jägermeifter  Jordan  von  Breitenbaeh 
Lehensträger;  es  fcheint  aber  kaum,  daß  das  Innere  ausgebeffert  wurde,  obgleich  daa  Seliloß 
wohl  c^rbaut  genannt  wird.  —  Zum  Bergfchloß  Fautsberg  gehörte  einft  das  Neuweiier  Amt, 
deffen  Orte  jetzt  der  Kellerei  Calw  einverleibt  find.  Verfchiedene  Verfuche,  es  als  Lohen  zu 
verwerthen,  fchlugen  fehl.  Denn  fchon  1554  ift  es  nit  hoch  Schatz  werth,  bloa  ein  Qänsloin, 
darin  fich  ein  Maier  behelfen  mag,  und  hat  nur  noch  wenige  Güter.  1583  ift  es  in  Unbau  und 
Abgang;  doch  bewohnt  die  Behaufung  drinn  noch  1604  der  Forftknecht  der  Nouwf^tler  Hut 
Zu  Altenbnrg  und  zu  Hornberg  ift  1552  Gemäuer  von  den  auch  1604  gleich  dem  zu  Mött* 
lingen  bekannten  Burgftällen  zu  fehen.  —  Das  Schloß  in  Wildberg,  das  IG  18  durch  Feuer* 
verwahrlofung  abbrannte,  war  vorher  in  gutem  Zuftande,  mit  Graben  ringsum  und  großem 
Schloßgarten;  Beholzung  und  fonftige  Frohnen  halte  das  Amt  zu  leiften.  —  Schloß  Alteufteig, 

1603  von  Baden  gekauft,  ift  1604  der  Herrfchaft  Württemberg  zu  eigen  mit  deffelben  Frciht^itj 
Herrlichkeit,  Zugehörungen  und  Gerechtigkeit,  wie  folches  mit  Mauern,  Zwinge],  Graben,  auch 
anderem  Gebäu  gcrings  umfangen.  Die  Unter thanen  lind  fchuldig,  aus  ihren  eigenen  Wildern 
das  Schloß  zu  beholzen  und  Steine,  Sand,  Kalk  gegen  ziemlich  Effen  und  Trinken  in  Frohn  zu 
führen.  Nicht  weit  vom  Schloß  über  die  Nagold  hinüber  liegt  ein  Burgftall  oder  fchlecht  Ge- 
mäuer zum  Thurn;  dabei  das  Thurner  Feld,  deffen  Zehnten  vor  Jahren  zu  Egenhaufen  einge- 
zogen wurde.  Bei  Simmersfeld  ift  von  der  Burg  Schiltach  oder  Schilt  eck  1604  noch  ein  wonig 
der  Augenfchein  und  ein  gar  fchlechtes  Gemäuer  erhalten.  —  Das  Schloß  zu  Nagold  bewohnt 
1582  der  Obervogt;  Stadt  und  Amt  muß  es  beholzen  und  zwei  Wächter  ftellen.  1604  wohnt 
aber  fchon  der  Obervogt  in  der  Stadt,  doch  genießt  er  die  Gärten  und  Zwingelhöfe  dea  Schloffes, 
—  Zu  Haiterbach  ift  die  Burg  in  der  Stadt  1604  Komhaus.  —  Im  neuen  Amt  Freudenftadt 
fteht  1604  das  Schloß  zu  Rodt  und  etlich  Gemäuer  der  Hoheburg  bei  Hallwangcn«  Im  Amte 
Doruftetten  ift  von  den  Burgftällen  Tannenberg  und  Pfalzgrafen weiler  Gemäuer  zu  feben- 

Das  Bergfchloß  Albeck  bei  Sulz  bewohnt  1582  der  Obervogt.  Es  ift  ziemlich  erhalten, 
zwei  Wächter  find  in  der  Herrfchaft  Koften  aufgeftellt.  1604  werden  das  reiche  Einkommen 
und  die  vielen  Frohngerechtigkeiten  des  Schloffes  erwähnt,  das  eines  der  fefteften  des  Landes 
war.  Seinen  Todesftoß  erhielt  es,  um  dies,  da  es  unbekannt  fcheint,  gelegentlich  anzuführen, 
im  Jahr  1647.  Damals  brannten  durch  Hochgewitter  und  Einfchlag  Scheuer  und  Stallungen  ab 
und  das  Uebrige  ruinirten  die  während  des  Kriegs  droben  liegenden  Soldaten  dermaßen,  daß 
ein  Schaden  von  8000  fl.  entftand.  —  Das  Schloß  Marfchalkenzimmern  mit  umgebendem 
Waffergraben  wurde  1598  von  Württemberg  gekauft.  Lehen  find  die  Schlöffer  zu  Sterneck, 
Bofenfeld,  Harthaufen  Q'etzt  Lichtenegg).  Der  Burgftall  Irslingen  hat  1604  noch 
Steinmauern. 

Im  Schlöffe  zu  Balingen  wohnt  der  Obervogt;  Wächter  werden  nicht  gehalten;  doch 
wird  im  17.  Jahrhundert  ein  Reiterhaus   als  danebenftehend   erwähnt.    Die  Schalksburg  ift 

1604  ein  alt  abgegangen  Schloß;  die  Frohngerechtfame  find  feit  50  Jahren  in  jährliche  3  Schil- 
lingo Fünferwährung  für  jeden  Pflichtigen  verwandelt,  da  Herzog  Chriftoph  befchloffen  hatte. 


1 12  Peter  Yon  Koblenz«   Zufammenkünfte  der  Mitglieder  und  Freunde. 

dai  baufällige  Schloß  in  Abgang  gehen  zu  laiTen.  1560  erfcheint  der  Bargftall  mit  Hof  und 
Gräben  von  Mauern  umfangen. 

In  der  Stadt  Tuttlingen  ftebt  neben  dem  neuen  Fruchtkaften  ein  gar  altes  Schloß; 
1582  bewohnt  ea  der  Obervogt;  1604  ift  es  baulos,  innerhalb  feiner  Umfaffungsmauem  ift  ein 
Gefänguts,  ein  Pulverthürmlein  und  ein  Reiterhäuslein.  (Jeher  die  Stadt  erhebt  lieh  das  Berg- 
fcbloß  Eonburg.  Es  ift  fehr  alt  und  ungelegen;  1554  wohnt  ein  Einfpänniger,  1582  ein  Ein- 
rpänniger  und  Burgvogt  droben,  wahr fchein lieh  um  1600  wird  es  Sitz  des  Obervogts.  Daß  die 
Honburg  in  der  Folgezeit  während  des  dreißigjährigen  Krieges  als  Feftung  benützt  wurde,  hat 
der  Stadt  Tattlingen,  die  fie  beherrfchen  follte,  eher  gefchadet;  denn  1624  berichtet  Friedrich 
Bdcklin  voQ  Böcklinsau,  fie  fei  alfo  befohaffen,  daß  man  faft  allerorten  hineiniteigen  und  die 
Munition  fehler  Dicht  ficher  verwahrt  werden  könne.  Genannte  Burgftälle  des  Amtes  find:  Lupfen, 
EeifcnboTg,  Wafferburg;  auch  fol!  fleh  1604  altes  Gemäuer  und  Keller  einer  Burg  Schal- 
Ion  auf  Tuttlinger  Blarkung  befinden. 

Berück üchtigen  wir  noch  das  fürftliche  Schloß  Hohentwiel  und  im  heutigen  Baden 
daB  alte  und  oeu^  Schloß  zu  Hornberg,  das  in  nnferer  Penode  die  wUrttembergifchen  Vögte, 
und  daa  zu  Schiltach,  welches  der  Forftmeifter  bewohnt,  fo  find  wir  mit  unferem  Rundgang 
%n  Ende.  Er  ift  zwar  etwas  lang  geworden;  dafür  und  wir  aber  an  mehr  als  60  Schlöflem 
und  Burgeu,  die  für  die  Bedürfnifle  der  Herrfchaft  oder  als  Amtswohnungen  der  herzoglichen 
Beamten  verwcudet  wurden,  an  gegen  20  wUrttembergifchen  LehensfchlölTem,  3  zu  bloßen  Korn- 
käften  umgewandelten  SchlöiTern  und  etwa  100  damals  bekannten  Burgftällen  vorbeigekommen. 

Zum  Schluß  ift  noch  kurz  auf  die  Quellen  hinzuweifen,  welche  diefer  Darfteilung  zu 
Grunde  liegen.  Es  Und,  wie  fchon  im  Anfang  angedeutet,  wef entlich  Berichte  der  herzoglichen 
Untorvögta  und  Forftmeifter,  befonders  die  auf  einen  Erlaß  vom  21.  Juni  1604  eingelaufenen. 
Da  diefe  Berichte  lieh  auf  das  dem  Herzoge  von  Württemberg  Znftändige  befchränken  und 
hierin  offenbar  ausführlicher  find,  als  die  fonft  erftatteten,  fo  ift  es  uns  möglich,  über  den  Be- 
ftand  an  SchlöfTcrn  und  Burgen  um  1600  ein  anfchaulicheres  Bild  zu  erhalten,  als  es  für  die 
unmittelbar  folgende  Zeit  das  Landbuch  von  1624  gewährt,  das  nur  ein  fehr  kurzer  Auszug  von 
im  Jahr  1623  verfertigten  Berichten  zu  fein  fcheint. 


Kleinere  Hittheilnngen. 

Zu  Peter  von  Koblenz« 

(f.  Klemm  Württemb.  Baumeifter  und  Bildhauer  etc.  S.  108,  Nr.  124). 
Die  K.  öflfentl.  Bibliothek  befitzt  im  Cod.  hift.  fol.  Nr.  546  eine  im  Jahre  1776  von 
Karl  Emft  Gottfried  Kuhn,  Modift  zu  Urach,  verfertigte  Zeichnung  der  Ruinen  der  Karthaufe 
GUterAeia  Darauf  findet  fich  ein  Gewölbefchlußftein  abgebildet  mit  einem  von  einem  Engel 
gehaltenen  Schilde,  welcher  das  Zeichen  des  Peter  von  Koblenz  (in  der  Figur  70a)  trägt.  Es 
kann  nicht  überrafchen,  den  uracher  Baumeifter  in  Güterftein  thätig  zu  finden,  die  Baugefchichte 
deB  Kloftcrs  ilt  aber  zu  wenig  bekannt,  um  irgend  eine  nähere  Vermuthung  über  diefe  Thätig- 
keit  zu  erlauben.    Ob  fich  der  Stein  nicht  in  Güterftein  oder  Urach  noch  auffinden  ließe? 

A.  Wintterlin. 


ZüTammeDkuDfte  der  Hitglieder  und  Freunde  des  Wfirtt.  AlterthumsYereins. 

18ö2  November  11.  Vortrag  von  Hrn.  ProfelTor  Dr.  Miller:  Neue  Unterfuchungen 
über  Rüinerftraßen  in  Oberfchwaben. 

Dezember  9.  Vortrag  von  Hrn.  Profeffor  Dr.  Paulus  über  die  alten  Wandmalereien  in 
Württemberg. 

1883  Januar  27.  Vorträge  1.  von  Hrn.  Oberbaurath  von  Egle  über  römifches  Mauer- 
werk; %  von  Hrn.  ProfelTor  Dr.  Paulus  über  das  Römerkaftell  in  Isny  (liehe  oben  S.  46). 

Februar  V4.  Vortrag  von  Hrn.  Archivfekretär  Dr.  Schneider  über  die  württemb. 
SchlölTer  und  Burgen  um  das  Jahr  1600  (fiehe  oben  S.  95  ff.). 

April  28.  Vortrag  von  Hm.  ProfelTor  Dr.  Hermann  Fi f eher  über  Gefchichte  und 
Geographie  des  fchwäbifchen  Dialekts. 


113 


Verein 

für 

Kunft  und  Alterthum  in  Ulm  und  Oberfchwaben. 


Gefehiclite  des. Theaters  in  Biberaeh  Ton  1686  an  bis  auf  die  Gegenwart. 

Von  Dr.  L.  F.  Ofterdinger. 

(Fortfetzung.)  ^ 

IV.  Gefchlchte  der  evangelifchen  Komddiantengefellfchaft  vom  Jahre  1748  an  bis  zu  C.  M.  Wielands 

Abgang  von  Biberach  Im  Jahre  1769. 

Die  Periode  von  1748  bis  1769  ift  für  die  Gefchichte  des  Biberather  Theaters  die  er* 
eignisreicbfte :  das  Direktorinm  wecbfelte  vielfacb,  weil  die  Finanzen  der  üefelirchart  lehr  in 
Unordnung  geriethen,  die  Anzahl  der  Mitglieder  deswegen  fehr  abnahm  und  zuletzt  zti  bettirchlen 
war,  daß  fich  die  Gefellfchaft  ganz  auflöfe.  In  künftlerifcher  Beziehung  Iiob  fich  das  Theater 
gerade  in  diefer  Periode  fehr  bedeutend,  mehrere  Mitglieder  zeigten  bedLut^nd^s  Talent ,  und 
einige  thaten  fich  auf  ausländifchen  Theatern  fehr  hervor.  Dadurch  winde  da^  PiLbliknm  Jü 
herangezogen,  daß  es  Gefchmack  an  guten  Stücken  fich  aneignete.  Die  Mufik  hlkh  nkht  ziuriek^ 
und  die  weiblichen  Rollen  wurden  in  der  Regel  nur  von  Frauen  gegeben. 

Nach  Löwens  Abgang  wurde  1748  der  Kanzleiverwalter  Johanne.s  von  llillern^)  sma 
Direktor  erwählt  und  vom  Magiftrat  bef tätigt.  Derfelbe  nahm  fich  Anfangs  der  Gcfdllchaft  mit 
Eifer  an;  namentlich  fuchte  er  gute  Stücke  zur  Darftellung  zu  bringen  und  besmühte  fich  den 
Rektor  Doli*)  zu  feiner  Unterftützung  zu  gewinnen,  welcher  auch  1750  zum  Vi^e^Hrektor  gewühlt 
wurde.  Aber  trotz  der  neuen  Organifation ,  welche  unter  Löwens  Direktton  ina  Leben  trat^ 
entftanden  Schulden,  deren  Heimzahlung  bei  den  kleinen  Einnahmen  und  bei  den  vermehrten 
Ausgaben  der  Gefellfchaft  fchwer  wurde,  und  welche  dem  Direktor  allerhand  Unanneliinlicb- 
keiten  machten.  Daher  legten  Johannes  von  Hillem  und  Rektor  Doli  iui  Jahr  1752  ihre 
Stellen  nieder. 

Die  Gefellfchaft,  welche  jetzt  nur  noch  8  Mitglieder  hatte,  fpielte  ohne  Direktor  nnter 
Klauüügels^)  Infpektion  weiter.  Derfelbe  hoffte  die  Finanzen  zu  regeln  und  da^  Ganze  wieder 
in  Ordnung  zu  bringen,  was  ihm  aber  nicht  gelang.  „Nachdem  die  .Evangclirclie  CoaiMi.sBten- 
gefellfchaft  wegen  stark  angewachfenen  PalTivis  eine  Zeitlang  ohne  DirektoiLo  bel'tanden,  indetu 
fich  Herr  Kanzleiverwalter  Johannes  von  Hillern  unferer  nicht  mehr  angeanmmen,  lo  haben  die 
acht  Mitglieder  der  Gefellfchaft,  dieweilen  eins  und  die  anderen  Unordnung  einzu reißen  begnüte, 
zu  Vorbeugung  dergleichen  Vorfall enheiten  mit  gnädigem  Confens  Eines  Ibtf-ldÜblirhL'n  Evange- 
lifchen Burgermei/terarats  als  Direktoren  angelegentlichft  erbetten  Herrn  llalpital  ^^jmdikiis 
Wechßler,  welcher  dann  auch,  nachdem  wir  ihm  die  Artikul  ad  perluftrandum  überlchickt,  unierem 
Petito  gratifizirt,  fich  fogleich  (17.  Jan.  1753)  zu  allfeitigem  Vergnügen  mit  Halb  und  That 
angenommen.** 

Doch  auch  unter  diefer  Direktion  belferten  fich  die  Finanzen  nicht  ntid  Wechüler  legte 
feine  Stelle  als  Direktor  nieder.  Deßwegen  wählte  die  Gefellfchaft  einftimrnig  den  lürni  Jnftin 
Heinrich  von  Hillem,  welcher  ein  großer  Freund  des  Theaterwefens  war  und  ein  ]>aarmal  auf  dem 
Biberacher  Theater  gefpielt  hatte  ^),  zum  Direktor.    Als  diefe  Wahl  vom  Sensit  approbirt  werdeu 


')  Johannes  von  Hillern  wurde  1760  Burgermeifter  und  ftarb  fchnell  176 J5.  Ea  ift  dies 
derfelbe,  welcher  mit  Wieland  befreundet  war  und  der  in  zweiter  Ehe  die  iVliöne  Cateau  zur 
Frau  hatte,  wegen  deren  das  Verhältnis  Wielands  mit  Julie  von  Bondeli  fich  an f lügte  und  weleho 
die  jüngere  Schwefter  der  Sophie  von  La  Roche  geb.  Gutermann  von  Gutei holen  war  (vergl. 
Ofterdinger  a.  a.  0.  146,  154,  183). 

*)  Wieland  wurde  als  Knabe  von  diefem  Rektor  Doli  unterrichtet  uml  der  Knabe  machte 
auf  feinen  Lehrer  und  deffen  „Frau  Eheliebfte**  ein  großes  lateinifches  Gedicht  (ver^L  Otterdinger 
a.  a.  0.  20). 

')  In  den  Akten  heißt  es:  „Im  Jahr  1752  hat  Herr  Klauflügel  Mahler  die  Infpektion 
geführt  und  augiae  ftabulum  quafi  purgandum  unternommen**. 

*)  J.  H.  von  Hillern  fpielte  am  12.  Auguft  1745  und  am  2.,  22.,  24.  Februar  I74G.  An 
diefen  Tagen  wurde  „die  unterdrückte  und  wieder  erhöhte  Unfchuld,  oder  der  albanilcho  Prins 
Gefimund"  von  Klauflügel  (vergl.  oben  S.  44)  gegeben.  J.  H.  von  Hillern  war  damals  noch  ein 
junger  Menfch,  der  erft  fpäter  verfchiedene  Aemter  erhielt;  in  feinem  Alter  (I7f»t)  wurde  er  zum 
Burgermeifter  erwählt,  ein  Amt,  das  er  nur  ein  Jahr  begleitete. 

V^Orttemb.  Vierteljahrshefte  1883.  3 


114  Ofterdinger 

follte,  refolvirte  am  19.  Sept  1755  derfelbe:  „wird  die  getroffene  Wahl  approbirt  nnd  werde 
Herrn  Direktaii  von  Hillern,  die  Komödianten  in  boffere  Ordnung  und  Refpektsbezeugung  an- 
zuleiten, rekommandirt." 

Im  Jahr  1760  legte  Hillem  das  Direktorium  nieder.  Das  AktenUtick  vom  7.  Jan.  1763, 
welclicB  diefe  Heiignation  und  eine  neue  Wahl  anzeigt,  heißt:  nHerr  Amtsburgermeillter  Jobann 
von  BiJIern  proponiren  wie  daß  Herr  Stadtamtmann  Juftin  Heinrich  von  Hillern  das  zeither  bis 
löblicher  Evangelifcher  Komödiantengefellfchaft  geführte  Direktorium  refignirt,  einfolglich  an 
defTen  Statt  ein  anderes  hiezu  taugliches  Subjektum  zu  erwählen  und  behöng  zu  inftruiren  fey.** 

^Rdol  Solle  Herrn  Kanzleiverwalter  Wieland  das  Direktorium  der  Evangelifchen 
Komödiantengeiellfchaft  per  Decretum  Magiftratus  Evangelici  aufgetragen,  und  demfelben  reoom- 
mandirt  werden^  Solches  zum  Beften  nnd  Aufnahme  des  hieiigen  evangelifchen  Comödienwefens 
anztmehiDän,  auch  derfelbe  zu  genauefter  Handhabung  guter  Ordnung  und  der  a  Magiftrata 
Evangelien  confirmirten  Gefellfchaftsartikel  allen  benötigten  Obrigkeitlichen  UnterftÜzung  ver- 
Iichert  fojn.'* 

Als  Wieland  zum  Theaterdirektor  gewählt  wurde,  wußte  er,  daß  feine  Landsleute 
etwas  au ßerg^e wohnliches  von  ihm  erwarteten.  Er  hatte  fchon  in  der  Schweiz  zwei  Biihnenftiicke 
herausgegeben,  nemlich  Lady  Johanna  Gray  und  die  Clementine  von  Porretta.  Durch  erfteres 
wurde  er  mit  der  berühmten  AckermannTchen  Schaufpielergefellfchaft  in  Winterthur  und  Zürich 
bekannt,  betheiligte  fich  auch  bei  den  Proben,  welche  damals  für  Johanna  Gray  gehalten  wurden, 
und  fetzte  die  ßekanntfchaft  mit  diefer  Gefellfchaft  in  Bern  fort.  Bald  nach  feiner  Ankunft 
10  Biberach  zeigte  er  für  das  Theater  ein  großes  Intereffe  und  befuchte  fleißig  die  Proben. 

Man  glaubte  in  Biberach,  Wieland  werde  feine  zwei  Tragödien  aufführen  laffen  und 
man  hätte  He  fehr  gerne  unter  feiner  Direktion  gefehen.  Allein  Wieland  war  1761  nicht  mehr  der, 
welcher  er  war^  als  diefe  Stücke  von  ihm  bearbeitet  wurden,  und  dann  war  er  viel  zu  befcheiden, 
als  daß  er  diefe  Werke  als  etwas  Außerordentliches  anfah.  Und  doch  wollte  er  etwas  Außer- 
ordentliches darftellen  und  fo  verfiel  er  auf  ein  Stück  von  Shakefpeare«  Für  das  Perfonal  des 
Biberacher  Theaters  glaubte  er,  daß  unter  allen  Shakefpeare'fchen  theatralifchen  Werken  der 
Sturm  am  beften  paße.  Deßwegen  wurde  derfelbe  von  ihm  ins  Deutfche  überfetzt,  worauf  die 
Bollen  auBgetheilt  und  viele  Proben  veranftaltet  wurden.  Endlich  wurde  der  Sturm  im  Biberacher 
Theater  mit  großem  Beifall  aufgeführt*). 

So  groß  der  Beifall  war,  welchen  Wieland  in  feiner  Vaterftadt  fand,  lo  waren  in  der 
Gefellfchaft  durch  die  Schulden  gar  vielerlei  Unannehmlichkeiten ,  da  niemand  diefelben  bezahlen 
woUte;  OS  nahm  die  Anzahl  der  eigentlichen  Mitglieder  der  Gefellfchaft  (Zunft)  immer  mehr  ab: 
zwar  waren  genug  Spielende  da,  allein  von  diefen  wollte  Niemand  als  wirkliches  Mitglied  ein- 
treten, weil  kein  Theilnehmer  an  den  Schulden  betheiligt  fein  wollte,  deßwegen  ftand  die  Auf- 
löfung  der  Gefellfchaft  in  AusHcht,  weßhalb  Wieland  den  evangelifchen  Magiftrat  bat,  „man 
möchte  ihm  das  Comödiendirektorium  großgünftig  wieder  abnehmen",  worauf  der  Magiftrat  am 
15.  Dec.  1761  folgendes  Refolutum  faßte:  „folle  Herr  Stadtammann  von  Hillern  diefes  Direk- 
torium anzunehmen  erfucht  werden,  und  demfelben  zugleich  Vollmacht  ertheilt  feyn,  eine  beffere 
Einrichtung  uad  durchgängige  Reform  des  dießfeitigen  Comödienwefens,  allenfalls  nach  dem 
Eitempel  nnd  Mtifter  derjenigen,  welche  die  Herrn  Catholifchen  bei  dem  Ihrigen  vorgenommen, 
zu  machen-'* 

Herr  J.  H.  von  Hillern  übernahm  aber  das  Direktorium  nicht  fogleich,  und  fo  wurde 
au  Weihnachten  1761  und  an  Faf macht  1762  ohne  Direktorium  gefpielt.  Im  Mai  1762  brachten 
zwei  Bürger  beim  Magiftrat  vor:  „daß  die  Bürgerkomödiantengefejlfchaft  zeither  in  ziemliche 
Scbuhlen  anf  07  Gulden  und  15  Kreuzer  gefallen.  Und  da  Ihnen  der  Rößlewirth  Handmann  die 
Gefellfchaft  ncbft  gedachtem  ihme  fchuldigen  Kapital  aufgekündigt  und  binnen  einem  Vierteljahr 
bezahlt  werden  wolle,  Sie  aber  foviel  Geld  nirgends  aufzutreiben  willen,  als  weiten  Sie  ge- 
horfamft  fiipplicirt  haben,  Ihnen  mit  einem  Darleihen  ex  Cafla  an  die  Hand  zu  gehen.** 

^Als  nun  ein  HochlOblich  -  Evangelifcher  Magiftrat  über  diefes  Anbringen  keine 
Refolution  abzugeben  gcruhete,  der  Weiß-Roßwirth  aber  auf  feiner  Bezahlung  ohnabweichlich 
beliarrete,  fri  zortronnete  fich  die  ganze  Gefel  Ifchaft  und  ließe,  nach  BehSndigung  derer 
Laden,  SchKiß^O,  Kleider  und  famtlicher  Paramenten  dem  Creditori  über,  wie  er  zu  feiner  Be- 
zahl itng  gelangen  möchte  und  könnte.**    Diefer  wandte  Heb  hierauf  an  Löbliches  Stadt- Ammann 


^)  In  Biberach  war  das  Publikum  fehr  gefpannt  auf  ein  Stück  von  Shakefpeare  und 
OS  war,  Rh  der  „Sturm**  gegeben  wurde,  das  Theater  vollftändig  befetzt,  daher  die  Theater- 
Kalte  eine  für  Biberach  und  die  damalige  Zeit  gute  Einnahme  hatte.  Bei  anderen  Stücken  war 
die  Einnahme  im  Durchfchnitt  34  Gulden,  als  aber  der  „Sturm**  gegeben  wurde,  betrug  die  Ein- 
nahme 60  Gulden  *20  Kreuzer. 


imr'nmvw^lfr'vmmmp'^ß^mmmf^^f^^ 


GeMnchte  des  Theatort  in  Biberacb.  IIB* 

Amt  und  fülirki  dlioflfalls  förmliehe  K^tago,  endlich  ab(^r  kam  er  an  Löblich  «EvangctifchB 
Burg^nneifLer-Anjt  mit  der  wintern  Afizeig^e:  „daß  dna  kathoHfchG  Komoedien-Direktoriiim  diefo 
Schuld  aa^lölun  WDlle,  iti  Ib  fern  man  die  Laden,  ScldilÜel  etc.  an  daarelbe  hiergegen  zuftellon 
werde."*  Darauf  wurde  der  KrctJitor  an  den  vom  EvatigelllVhen  ilagiftrat  am  15.  Dezember  17t>l 
Ah  Direktor  erwählten  Stadt- Aiumann  von  Jlilfern  gowicftin*  Piefer  entfchlufi  fich  jet^t  errt 
(am  G,  Mai  17*52}  daa  ^beCcbwerlichu  Direktorium  wieder  zn  Übernehmen  und  eiuftvveilen  dem 
Roßwirth  Hand  mann  die  eingeklagte  Schuld  „ex  pruprli*'*  baar  'la  bezahlen''.  Damit  war  zwar 
eine  Verlegenheit  vor  der  Hand  beroitigt;  allein  eine  ordentliche  Gefellfehaft  w^'ir  nicht  mebr  vor- 
handen und  es  hatte  das  Änfehen^  ^daß  das  Komödien-Spielen  Evangelifcher  Sei ts  gar  eingeftellt 
werdtjn  müßte"*  Unttr  diefen  Verhältniden  veieinigteu  /ich  vier  Bürger,  welche  fich  beütrebten 
mit  iinernmdetein  Fleiß,  Eifer  und  Öorgfak  unter  Anfübnurg  ihres  Direktoria  diefem  beynahe 
ganz  zerfallotien  Komödia  Wefen  wiederum  aufzuhelfen,  die  vorhandenen  Schulden  zn  tilgen  und 
in  guten  Stand  berzui'tollen.  ^Cileiehwie  aher  die  von  Heiligen  Wey nachten  1762  bis  Faftnacbt 
J7B7  bey  gewöhnlicher  Spielzeit  Taft  jedesmal  vorgefallene  fehr  kalte  Witterung  vernrfaehet,  daß 
kaum  die  aufgewendete  Koften  erhoben  und  fomit  von  der  vorhandenen  Schuld  nur  ivenig  z\i- 
rUckbeaablt  werden  knnnte  und  diefelbe  1767  noch  72  Gulden  betrug,  deren  Abführung  ihnen 
{diiii  vier  Bürgern)  um  l'o  fehwerer  lallen  w^ollte,  als  fio  diefe  Schuld  nicht  verurfaclieu  hatten 
und  dannenhero  ihnen  in  die  Länge  nicht  ziigemnthet  werden  könne,  iunner  forthin  unentgeltlich 
mltznfpielen  und  neben  vieler  Zeitverlauranüs  auch  noch  ihr  eigen  Geld  zuznrezen,  gicichwolen 
aber  das  gewöhnliclie  Spielen  gar  einztiftellen  nicht  wohl  räth liehen,  vielmehr  dem  Evangeliichem 
Wefen  fchimpflich  wäre;  alfo  bat  man  dann  bey  foleb  vorgewaltcter  der  Sache  Bewandfaroer 
kein  anderes  Mittel  mehr  Übrig  gefehen  als  fleh  an  einen  allhleHgen  IJonhlöbliehen  Evangelifcheii 
Magiftrat  ^ii  wenden  und  Dochdemfelben  all  folcbeä  fubmÜTefL  vorifutragen  und  zu  Überlad'un 
wie  und  was  Art  die&falls  geholfen  werden  könnte  und  möchte''  ? 

Als  die  Eingabe  der  vier  Bürger,  welche  allein  noch  das  Tbeaterwefen  vertraten»  an  den 
Magiftrat  gclangtCj  hatte  diefelbe  an  Wiuland  einen  bedeutenden  Fürfpreeher,  welcher  endlicli  am 
7.  Dezember  1707  falgendes  Kefolutnm  Inclyti  Magiftratns  Evangebci  durchfetzte: 

tfl*  Werde  dem  zeitigen  Herrn  Direetori  des  Comödien  Wefen b,  Evangelifehen  Antheils, 
Herrn  Senatori  von  Hinern,  für  die,  auf  deßen  Aufieebterhaltung  und  möglicbfte  Aufnahme  bis- 
her rühmliehft  verwendete  befondcre  Müh  waltung  und  Sorgfalt  die  magiftratlicbe  Danknebmigkeit 
hiemit  zugeficherE  und  demfelben  folehes  fernera  de  meliori  recommandirt.  Und  Inclytua  Magiftratiia 
Evangelicus  consideratis  confidorandis  Sieb  bewogen  finden,  dem  be wandten  dcrmaligen  Umftandi  n 
nach  imminirendcn  gän^Jicben  Zerfall  des  dlßfeitigen  Komödien  Wefens  zuvorzukommen  ^  fo  folle 

2.  Der  dem  Herrn  Direktori  von  Hdlern,  laut  der  ad  acta  genommenen  Berechnung 
dei  Status  aetivi  des  Evangelifehen  Kumödien-Wefens,  anouch  gebührende  KapitabKeft  ad  zwey 
und  Siebenzig  Gulden  demfelbeu  von  Löblich- Evangelifcher  K allen  ausbezahlt j  forait  hicdurch 
diefe  bisher  auf  der  Evangelifehen  Schau fpieler-Gefellfchaft  alhior  gehaftete  Schuld  abgelilgt, 
hingegen  den  Zinß  davon,  wie  auch  den  zn  Löblichen  Stadtrcchneroy  fcbuldigen  Hanazinß  abzu- 
führen, Selbiger  Belbft  überTaiTen;  übrigens  aber 

3.  gedachter  ICvangelifcber  Scbaufpieler-Gefellfchaft  ein  Estpectanz  -  Decret^  vermöge 
deßen  Selbige  für  künftig  Heilige  Weynachten  anno  176d  und  fürohin  zu  ewigen  Zeiten  als 
Keicbsltadt  Biber  achifehen  Meifter  -  Süngern  Evaugelifehen  Antheils  erkljtrt 
und  angenommen  werden,  zngeftellt  werden.** 

Die  erfte  Sorge  des  ernannten  Direktors  w^ar,  die  alten  ordentlichen  Mitglieder,  und  da 
von  diefen  nur  wenige  noch  übrig  waren,  neue  zu  gewinnen.  Die  Ansl'icht  Meifterllnger  zu  werden, 
wirkte  fehr  vortheilhaft^  fo  daß  bald  mehr  ordentliche  Mitglieder  da  waren,  als  stu  irgend  einer 
früheren  Zeit,  J,  H*  von  Hillern  war  ein  großer  Freund  der  Mufik,  gab  lieb  daher  viele  Mühe 
diefelbe  zu  heben,  was  ihm  auch  vorKÜglich  gelang,  fo  daß  aus  diefer  Schule  fogar  ein  großer 
Meifter  hervorgieng.  Singfpiele  wurden  von  da  an  vielfach  gegeben  und  ^um  Theil  von  Biberacbem 
gedichtet  und  komponirt. 

Wenn  Hillern  manchmal  MnOk  anbrachte,  wo  r]e  nach  tlem  jetzigen  Gefchmack  nicht 
hinpaßte,  fo  läßt  f;eb  diea  durch  die  damalige  Zeit  und  die  Vorliebe  des  Fubüknms  für  Mufik 
entfcbuldigen.  Das  größte  Vcrdienft  crwuib  fich  aber  J,  fl.  von  Hillern  um  das  Biberaeher 
Theater  dadurch,  daß  er  den  ßath  Wielands  vielfach  befolgle  und  denfelben  vcranlaßte  den 
Proben  beizuwohnen;  ein  Auftrag,  den  Wieland  recht  gerne  annahm,  den  Spielenden  vielfach 
Unterricht  ertheilte  und  das  Publikum  wie  die  Scbaurpieler  fo  fehr  emporbrachie,  daß  noch  lange 
nach  feinem  Abgang  von  Biberach  große  Schau fpiele  gegeben  werden  konnten,  an  welche  ileb 
größere  Theater  erlt  viel  fpäter  wagten. 

Zum  Glück   war  Wieland   mit  der  Ueberfetaung  des  Shakefpeare  fertig,  fo  daß  es  an 


116  Ofterdinger 

Auswahl  Dicht  fehlen  konnte  und  die  Werke  Shakefpeares  ^)  neben  verrchiedenen  franzößfchen 
Stücken  von  nun  an  häufig  gegeben  wurden. 

V.  Ueber  einige  Mitglieder  des  Biberaoher  Theaters  aus  den  Jaliren  1749—1769.    Nebft  einem 
Verzeichnis  der  in  diefer  Zelt  gegebenen  Stocke. 

Als  die  Sttlrme,  welche  die  bürgerliche  evangelifche  Komödiantengefelirchat't  fall  bis 
zur  Auflöfung  gebracht  haben,  glücklich  vorüber  waren,  erreichte  diefelbe  bald  eine  bedeutende 
Höhe:  die  Zahl  der  ordentlichen  Mitglieder  war  bald  größer,  als  in  früheren  Zeiten  und  unter 
der  Gefellfchaft  entwickelten  Hch  Talente,  welche  es  möglich  machten,  daß  cla/Tifche,  namentlich  — 
was  damals  in  Deutfchland  recht  feiten  war  — >  Shakefpeare'fche  Stücke  aufgeführt  werden  konn- 
ten und  das  Publikum  an  denfelben  Gefcbmack  hatte. 

Die  große  Liebe ,  welche  Direktor  von  Hillern  fQr  die  Mufik  hatte ,  war  die  Veran- 
laffung  zu  einer  VerbelTeiung  und  Vergrößerung  des  Orchefters.  Die  Meifterfänger-Gefellfchaft 
wollte  ihren  neuen  Titel  würdig  führen  und  die  Mitglieder  übten  üch  fleißig  im  Gefang:  man 
hörte  daher  in  diefer  Zeit  auf  dem  Theater  in  Biberach  Sänger  und  Sängerinnen,  welche  aut 
großen  Bühnen  fleh  hätten  zeigen  können.  Um  das  Schaufpiel  erwarb  Wieland  fich  große 
Verdienfte,  er  erfchien  regelmäßig  bei  den  Proben,  gab  Unterricht  im  Deklamiren,  gab  Anleitung 
zur  Kenntnis  der  Literatur  und  unterrichtete  einzelne  Mitglieder  in  den  Sprachen.  Es  lag  ihm 
viel  daran,  junge  Angehörige  der  ordentlichen  Mitglieder  bei  den  Vorftellungen  zu  verwenden, 
wodurch  frühzeitig  eine  Liebe  für  das  Schaufpiel  entftand,  und  wenn  ein  junger  Biberacher  aut 
die  Wanderfchaft  zog,  um  (ich  in  feinem  Bandwerk  auszubilden,  verfäumte  er  keine  Gelegenheit 
auswärtige  Theater  zu  befuchen  und  dabei  zu  lernen.  Dadurch  entftanden  eigentliche  Schau- 
fpielerfamilien ,  wie  die  Familien  Dollinger,  Goll,  Handmann,  Herrlinger,  Knecht,  Lieb,  Rudhart, 
Schelle,  Werner  u.  f.  w.,  deren  Mitglieder  es  zum  Theil  zu  einer  Meifterfchaft  brachten  und  von 
denen  noch  viele  bis  auf  die  neueften  Zeiten  mit  £rfolg  fpielten. 

Den  großen  Einfluß,  welchen  Wieland  bleibend  auf  das  Biberacher  Theater  ausübte, 
erfleht  man  ans  der  Wahl  der  aufgefQhrten  Stücke :  claüifche  Stücke,  namentlich  von  Shakefpeare 
wurden  von  den  Mitgliedern  gerne  gefpielt  und  vom  Publikum  mit  Beifall  aufgenommen.  Das 
fteife  Spiel,  welches  bisher  Mode  war,  wurde  durch  das  wahre  lebendige  Leben,  durch  ein 
blühendes  Gefühl  er  fetzt  und  Rollen  wie  Pickelhäring,  Columbine,  Harlekin  u.  f.  w.  verfch  wanden 
nach  und  nach  ganz  von  der  Bühne. 

Unter  diefen  Umftänden  ift  es  natürlich,  daß  einzelne  Mitglieder  der  Gefellfchaft  fich  einen 
Namen  auch  außerhalb  Biberachs  erworben  haben.  Unter  diefen  ift  zuerft  zu  bemerken  Johann 
Daniel  Dettenrieder,  welcher  lieh  als  Schaufpieler  unter  dem  angenommenen  Namen  Karl 
Friedrich  Abt  eine  Berühmtheit  erwarb.  Derfelbe  war  in  Ulm  am  29.  Sept.  1733  geboren, 
befuchte  als  junger  Mann  das  Gymnafium  feiner  Vaterftadt,  wo  er  fich  auszeichnete.  Später 
erlernte  er  bei  feinem  Vater  das  Büchfenmacherhandwerk  und  wanderte  auf  demfelben.  Im 
Jahr  1758  ftarb  in  Biberach  der  evangelifche  Büchfenmacher  Johann  Chriftian  Jung  und  der 
junge  Dettenrieder  kam,  nachdem  er  die  Witwe  Jungs  geheiratet  hatte,  an  delTen  Stelle').  Er 
zeigte  in  Biberach  Talent  als  Schaufpieler  und  benutzte  mit  großem  Eifer  die  Unterweifungen 
Wieland's.  Jm  Jahr  1762  gieng  er  von  Biberach  fort,  weil  feine  Ehe  nicht  glücklich  war,  kam 
zum  Schaufpieldirektor  Lepper  und  fpielte  unter  dem  angenommenen  Namen  Abt  in  Bafel,  Straß- 
burg, Aachen  u.  f.  w.  namentlich  feine  Lieblingsrolle  den  „Tartüflfe".  In  diefer  Stellung  gefiel  es  ihm 
aber  nicht  lange,  und  er  kehrte  deshalb  wieder  zu  feiner  Frau  und  zu  feinem  Handwerk  zurück. 

Zur  damaligen  Zeit  machten  unter  den  Biberacher  Schaufpielern  zwei  Familien  Knecht 
befonders  Auffehen.  Das  Haupt  der  einen  Familie  war  Sebaftian  Knecht  (geb.  den  IL  Febr. 
1710,  t  am  15.  Juni  1775),  der  Chirurg  war  und  zwei  Söhne  und  ebenfoviel  Töchter  hatte, 
welche  alle  auf  dem  Biberacher  Theater  mit  Eifer  fpielten.  Die  zwei  Söhne  traten  fchon  als 
Knaben  auf;  der  ältere  (geb.  31.  Okt.  1745)  bildete  fich  zu  einem  guten  Schaufpieler  aus  und  da 
er  —  wie  fein  jüngerer  Bruder  —  Liebe  zur  Mulik  und  eine  fchöne  Stimme  hatte,  fo  wurde 
er  vielfach  bei  Singfpielen  verwendet.  Der  jüngere  Bruder  fpielte  nur  als  Knabe.  Die  zwei 
Schweflern  entwickelten  bald  großes  Talent  für  das  Theater:  die  eine  war  Elifabeth  Felicitas 


*)  Vergl.  Zur  Gefchichte  der  deutfchen  Shakefpeare- Bearbeitung  von  G.  Frhr.  Vincke 
im  Jahrbuch  der  Shakefpeare-Gefellfchaft  XVIL  Bd.  S.  83, 

^  Es  ift  daran  zu  erinnern,  dsiß  nach  dem  weftphälifchen  Frieden  Biberach  als  eine 
paritätifche  Reichsftadt  erklärt  wurde,  in  Folge  delTen  dfe  Aemter  möglichft  gleich  nach  den 
beiden  Konfelllonen  vertheilt  wurden,  und  ebenfo  mußten  gewilTe  Gewerbe  gleichviele  Meiiler 
haben,  fo  daß  z.  B.  nur  ein  proteftantifcher  und  ein  katholifcher  Büchfenmacher  in  der  Stadt 
fleh  nicdcrlalTen  durfte  (vergl.  Ofterdinger  a.  a.  0.  S.  142). 


p/f^^^'  ■.- 


Oefohichte  des  Theaters  in  Biberach.  117 

(geb.  18.  Dez.  1741),  die  andere  Anna  Chriftina,  welche  wohl  ebenfo  bedeutend,  wie  ihre 
Schwerter  war,  deren  Gaben  aber  nur  in  Biberach  bekannt  blieben. 

Elifabeth  Felicitas  Knecht  und  Dettenrieder  ernteten  auf  dem  Biberacher 
Theater  am  meiften  Beifall  und  beide  bewunderten  gegenfeitig  ihre  Talente,  fo  daß  He  bald  in 
einander  verliebt  wurden.  Plötzlich  verfchwand  (1765)  Felicitas  und  nach  einiger  Zeit  auch 
Dettenrieder.  Beide  giengen  zum  Pfarrer  Brechter  in  Schwaigern,  um  Hch  nach  gerichtlicher 
Scheidung  trauen  zu  lalTen.  Da  aber  der  Scheidungsprozeß  iich  hinauszog  und  Felicitas  febwer- 
mfithig  wurde,  fo  giengen  beide  mit  einander  nach  Hamburg,  wo  er  unter  dem  Namen  Karl 
Friedrich  Abt  und  He  als  delTen  Braut  unter  dem  Namen  Felicitas  Dingerling  bei  der  Acker- 
mannfchen  Gefellfchaft  Aufnahme  fuchten,  was  auch  gelang,  da  He  von  C,  H.  Wieland^), 
welcher  fchon  von  der  Schweiz  her  mit  diefer  Gefellfchaft  in  Verbindung  blieb ^  beiundcrs  em- 
pfohlen waren.  Sie  blieben  aber  hier  nicht  lange  und  giengen  wahrfcheiDlicb  wieder  nach 
Schwaigern,  um  lieh,  da  der  Scheidungsprozeß  jetzt  gerichtlich  beendigt  war,  trauen  tu  LiiTcn^ 
Von  da  kamen  fie  zu  Anton  Berger,  der  damals  als  „Springer  und  Balletmeifter*'  bekannt  war. 
Im  Jahr  1767  trennte  lieh  das  Ehepaar,  ile  gieng  nach  Göttingen,  wo  fie  untrr  dem  Namen 
Felicitas  Abt  vielen  Beifall  fand  und  wo  es  ihr  nicht  an  Bewunderem  fehlte ").  Jm  folgenden 
Jahr  waren  beide  Ehegatten  wieder  beifammen  und  fpielten  bei  der  Gefellfchaft  von  Starke  in 
Jena;  als  fleh  diefe  Gefellfchaft  aber  bald  wieder  auflöste,  errichtete  Abt  noch  im  felben  Jahr 
eine  eigene  neue  Gefellfchaft.  Die  bedeutendften  Mitglieder  derfelben  waren  neben  ft^iner  Frau 
die  Schumann,  Sepp  und  Freiwald.  Frau  Abt  war  durch  ihre  gefällige  Bildung,  tlurch  ihre  An- 
lage zu  tragifchen  Rollen,  durch  ihr  Feuer  und  durch  ihre  Deklamation  die  StilUe  diefer  Gefell- 
fchaft, welche  üch  aber  1769  auflöste. 

Abt  wollte  nun  mit  feiner  Frau  zu  der  Koch'fchen  Gefellfchaft  nach  Berlin,  wurde  aber 
dort  nicht  angenommen.  Deßwegen  giengen  fie  nach  Wien,  erhielten  aber  dort  nur  un  bedeutende 
Rollen  und  bald  ihren  Abfchied.  Sie  errichteten  nun  wieder  eine  neue  Gefellfchaft,  mit  der  fie 
im  Jahr  1770  in  Anfpach,  Bayreuth,  Erlangen,  Erfurt,  Eifenach  und  Coburg  fijielterh  Im  Jahr 
1774  alTocirten  fie  iich  mit  Madame  Schröder  und  errichteten  im  Haag  die  erfti^  tleutfcbe  Schau- 
fpielergefellfchaft.  Als  auch  diefe  iich  auflöste,  fpielte  Frau  Abt  wieder  in  Güttingen;  er  trat 
im  Jahr  1778  eine  Reife  an,   welche  er  mit  vielem  Humor  in  einer  eigenen  Schrift  berehrieb*). 

Damals  hatte  Abt  als  Theater- Unternehm  er  und  Schaufpieler  einen  fu  bedeutenden  Huf, 
daß  Dalberg  mit  ihm  im  Herbft  1778  in  Unterhandlungen  trat,  um  Abt  und  deJTen  GefeLZfebaft 
für  das  Mannheimer  Theater  zu  gewinnen.    Doch  führten  diefe  zu  keinem  Rcfultat. 

In  der  Folge  lebten  beide  Eheleute  wieder  beifammen,  waren  im  März  1779  in  Münfter 
und  im  Mai  in  Gotha,  wo  Frau  Abt  am  10.  Mai  den  Hamlet  und  am  12.  Mai  die  itrafin  VValtron 
mit  großem  Beifall  fpielte^). 

Im  Jahr  1780  kam  Abt  mit  feiner  Frau  und  den  Mufikem  Romberg  nach  Bremen,  Mit  der 
mufikalifchen  Kunft  der  Letztern  feilte  die  Frau  Abt  Schaufpielgefang  und  recit^itivo  Deklamation 
verbinden.   Die  unfchuldige  Benennung  „Concert"  befeitigte  alle  Schwierigkeiten.    Einige  fpnnifche 


*)  Wieland  wurde  in  der  Schweiz  mit  der  Ackermannfchen  Gefellfchaft  bekannt,  welche 
deflen  Trauerfpiel :  Lady  Gray  oder  der  Triumph  der  Religion  am  20.  Juli  1756  .^ufflüirte  (vergl. 
Wielands  Werke  IV,  Supplemeptband  S.  314  Ofterdinger  a.  0.  S.  114  und  124  iNftte  12). 

•)  Die  Gedichte,  in  welchen  Frau  Abt  von  ihren  Bewunderern  —  befonders  in  iiöttingen 
und  Bremen  —  gefeiert  wurde,  find  fehr  zahlreich.  Ein  folches  ift  in  neuerer  Zeit  wieder  ge- 
druckt worden,  das  zum  VerfalTer  einen  JugendgenolTen  Goethes  hat,  und  deffen  Schluß  hier 
folgen  mag:  q  Zauberin!  Du  herrfch't  in  unfern  Herzen 

Wir  bringen  gern  Dir  Opfer  dar. 

Mit  Deinem  Klageton,  mit  Deinen  feinen  Scherzen 

Bezwängft  Du  den  Barbar. 

Und  fchildert  Dich  mit  wehmuthvollem  Ton 

Der  alte  Vater  einft  dem  wißbegierigen  Sohn, 

So  fagt  er  ihm:  Sie  war  das  Wunder  ihrer  Zeit 

Und  fpielte  flir  die  Ewigkeit! 

(Heinrich  Leopold  Wagner,  Goethes  Jugendfreund.  Herausgegeben  von  Erich  ScbmidL 
2  Aufl.  Jena  1879  S.  153-154). 

')  Der  Titel  diefer  Schrift  heißt:  Abfs  unempfindfame ,  doch  fehr  empfindliche  Reife 
durch  die  Vorpoften  von  Kroatien. 

*)  In  der  Schrift:  Unparteifche  Gefchichte  des  Gothaifchen  Theater.^,  Mannheim  1780. 
heißt  es  S.  64:  Noch  eine  Seltenheit  muß  ich  anführen:  im  May  1779  kamen  Herr  und  Madame 
Abt  zum  Befnche  hieher  und  Madame  Abt  —  ftaunt  ihr  kritifchen  Korfaren  —  fpieltia  den  Hamlet 
am  10.  Mai  und  am  12.  die  Gräfin  Waltron.  Wenn  der  Gefchmack  des  hicHg^m  l'iiblikuius  ge- 
Ifiutert  genug  ift,  fo  hat  Madame  Abt  die  Rolle  des  Hamlet  göttlich  ffefpielt,  denu  ein  fo  Itarkee 
ApplaudilTement  habe  ich  von  keinem  Parterre  in  meinem  Loben  genOrt. 


118  Ofterdinger 

Wände  auf  dem  Börfenfaal  künftlich  geordnet  und  ein  fchmucklofer  Vorhang,  der  von  einem 
Jugendtheater  entlehnt  war,  bildeten  bald  die  BUhne,  auf  welcher  Abts  Gattin  erfchien  und  in 
wenigen  Melodramen  als  Phonisbe ,  Ariadne,  Medea  u.  f.  w.  diefelbe  allgemeine  Bewunderung 
fand,  die  diefe  feltene  Künftlerin  befondera  in  dielen  ihren  Talenten  fo  angemeffenen  Rollen  bis- 
her allenthalben  eingeeintet  hatte.  Gleich  einem  elektrifchen  Strom  fetzte  ihr  Spiel  die  ftill- 
glimmende  Neigung  für  Schaufpiele  in  Flammen.  Vergnügen  diefer  Art  lieh  öfters  zu  verfchafTen 
wurde  allgemeiner  Wunfeh.  Abts  biederes  Wefen  gefiel  den  bieder  denkenden  Bremern,  feine 
muntere  Unterhaltungsgabe,  feine  Artigkeit  verfchafftein  ihm  bald  Zutritt  bei  Gönnern  und  Freunden. 
Er  begriff  fchnell  die  Vortheile,  die  für  ihn  aus  einem  folchen  Dürft  nach  Schaufpielgenuß  auf- 
blühten, ebenfo  fchnell  fetzten  die  Verehrer  der  Kunft  fleh  nunmehr  über  die  bisherigen  Be- 
denklichkeiten hinweg,  und  Abt  erhielt  die  Erlaubnis  des  Senats,  eine  Schaubühne  zu  errichten. 
Die  Reitbahn  wurde  dazu  eingerichtet.  Abt,  der  felbft  keine  Gefellfchaft  hatte,  verband  fich 
nun  mit  dem  zweiten  Wäfer,  der  mit  den  Seinigen  in  Emden  fpielte,  und  im  Herbft  (10.  Okt.  1780) 
eröffnete  Abt  feine  Bühne  in  Bremen.  Frau  Abt  nahm  damals  wenig  Antheil  an  diefen  Vor- 
ftellungen,  um  fo  mehr  aber  im  folgenden  Jahr,  wo  fie  zweimal  die  Rolle  des  Hamlet  übernahm. 
Die  Gefellfchaft  befta,nd  aus  20  Perfonen  und  durfte  während  der  Herbftmonate  wöchentlich 
drei  Vorftellungen  geben. 

Der  Aufenthalt  in  Bremen  war  fo  einträglich,  daß  Abt  mit  feiner  Frau  im  Winter 
(1781 — 1782)  eine  Reife  nach  Schwaben  machen  konnte;  Re  gieng  nach  Biberach,  wo  Re  —  ihr 
Vater  (1775)  und  der  ältere  Bruder  waren  einftweilen  geftorben  —  bei  ihrem  jüngeren  Bruder, 
welcher  ein  gefchickter  Chirurg  war,  in  der  giößten  Stille  lebte.  Da  die  erfte  Frau  Abts,  wie 
deHen  Stieftochter  noch  in  Biberach  lebte,  fo  hielt  er  fich  in  der  Gegend  von  Ulm  auf.  Dort 
lebte  als  Büchfenmacher  fein  Bruder,  welcher  nach  der  Flucht  Abts  von  Biberach  deffen  Sohn 
zu  fich  nahm  und  ihm  fein  Handwerk  lehrte.  Einmal  gieng  Abt  nach  Ulm,  um  feinen  Bruder 
zu  befnchen,  traf  ihn  aber  nicht  an,  wohl  aber  feinen  eigenen  Sohn.  Mit  diefem  unterhielt  er 
fich  längere  Zeit,  ohne  fich  zu  erkennen  zu  geben  ^). 

Nach  diefem  Befuch  in  Schwaben  giengen  fie  mit  ihrer  Gefellfchaft  nach  Pyrmont,  wo 
fie  den  Sommer  über  fpielten.  Hier  machten  fie  fchlechte  Gefchäfte.  In  einem  Gedicht  aas 
dem  Stegreif  an  den  gutherzigen  Fürften  von  Waldeck  fagte  er,  nur  hundert  Füchfe  könnten  ihn 
aus  Pyrmont  ziehen  und  er  erhielt  wirklich  fünfzig  Dukaten. 

Nun  gieng  das  Paar  nach  Göttingen,  die  Frau  trat  noch  einigemal,  fchon  fchwer  krank, 
auf,  mußte  aber  bald  abtreten.  £)ie  Erlaubnis  zu  fpielen  war  zu  Ende  und  der  Prorektor  Koppe 
verftattete  dem  Abt  nicht  zwei  Tage  mehr,  um  feiner  Frau  die  Augen  zu  fchließen.  Er  mußte 
mit  feinen  Kindern  von  feiner  fterbenden  Gattin  Abfchied  nehmen  und  fie  fi-emden  Händen  über- 
lauen.  Sie  wollte  die  Schaufpieler  noch  einmal  fämmtlich  um  fich  fehen:  „denn**  fagte  He  „es 
könne  nützlich  für  £\e  fein,  wenn  fie  fehen,  was  wahres  Sterben  fei".  Und  in  der  That  benützte 
fie  diefe  Gelegenheit,  die  feierliche  letzte  Lebensfcene  ihnen  rührend,  eindrucksvoll  und  unver- 
geßlich zu  machen.  Sie  war  von  der  Schwindfuoht  zum  wahren  Gerippe  abgezehrt  und  ftarb 
fchon  zwei  Tage  nach  ihres  Mannes  Abreife,  am  17.  September  1783  und  fand  ihre  Ruheffcätte 
in  des  berühmten  Käftners  Familiengruft. 

Zum  letzten  mal,  aber  nicht  mehr  mit  der  alten  Freude,  grüßte  Abt  fein  liebes  Bremen, 
das  nun  keinen  Reiz  mehr  fiir  ihn  hatte.  Er  begann  feine  Vorftellungen  am  1.  Oktober  mit  Meißners 
„Johann  von  Schwaben".  Seine  Gefellfchaft  war  zwar  recht  gut  und  das  Theater  war  befler 
befucht  als  im  vorigen  Jahre,  aber  er  hatte  feine  Felicitas  verloren  und  ftihlte,  daß  nun  feine 
ganze  Glück feligkeit  dahin  fei.  Nichts  konnte  ihn  über  diefen  Verluft  tröften,  und  der  Gram 
fchwächte  ihn  bald  fo  fehr,  daß  er  weder  EHen  noch  Trinken  bei  fich  behalten  konnte.  Manchmal 
fpielte  er  zwar  noch,  aber  nicht  mehr  wie  fonft.  Endlich  blieb  er  ganz  zu  Haufe.  Als  Paftor 
Vogt  ihm  das  Abendmahl  reichte,  das  er  von  diefem  verlangt  hatte,  gefchah  dieß  in  Gegenwart 
faft  aller  Schaufpieler,  die  fich  um  das  Lager  des  Sterbenden  verfammelt  hatten.  Nachmittags 
um  2  Uhr  am  20.  November  1783  ftarb  er,  hatte  ein  fehr  feierliches  Leichenbegängnis  und  fand  in 
der  Klofterkirche  feine  letzte  Ruheftätte.  Es  geht  die  Sage,  fein  Sarg  fei  auf  den  des  Prinzen 
von  Conti  oder  des  jungen  Richelieu  zu  ftehen  gekommen.  Uebrigens  möchte  diefe  Sage  eben- 
fowenig  hiftorifchen  Werth  haben,  als  die,  daß  er  wegen  eines  Mordes  oder  eines  Duelles  habe 
aus  Jena  flüchten  müHen. 

Nach  Abts  Tod  übernahm  Syndikus  von  Eelking,  welcher  von  Anfang  an  eine  Haupt- 
ftütze  des  Bremer   Theaters  war,  die  Leitung  des  Ganzen.    Der  Buchhändler  Förfter  und  der 


M  Diefer  Sohn  Johann  Jakob  Dettenrieder  wurde  ein  fehr  gefchickter  Büchfenmacher, 
fetzte  das  Gefchäft   feines  Onkels   in  Ulm  fort  und  lebte  noch  im  Anfang  der  dreißiger  Jahre. 


Gefchiohte  des  Theaters  in  Biberaoh.  1 1 9 

Kaufmann  Dörrbedior  boten  Heb  freiwillig  zu  Vormündern  der  drei  Kinder  an.  Als  Abts  Leichnam 
ans  dem  Bette  gehoben  wurde,  entdeckte  man  in  einer  ünterwefte,  die  er  picht  abgelegt  hatte^ 
hundert  Louisdor  eingenäht,  und  hernach  fand  fich  noch  in  feinem  Koffer  ein  Beutel  mit  200  Thalem, 
Den  Tag  nach  feiner  Beerdigung  wurde  Emilia  Galloti  gegeben  und  damit  Ltnc  Tüdtenfcjtjr  für 
Abt  und  feine  Frau  verbunden;  der  Ertrag  fiel  leinen  Kindern  zu. 

Abt  und  feine  Frau  werden  immer  als  bedeutende  Schauspieler  gelten^  wekl^e  durch 
Talent  und  gute  Schulung  in  Verbindung  mit  ZcitgenoITen  das  Theaterwef^D  in  DcutJchlaDd  zu 
einer  bedeutenden  Höhe  empor  gebracht  haben  ^). 


^)  Wieland  fprach  fich  über  Frau  Abt  immer  anerkennend  aus,  über  ihn  li.it  frch  aber 
mit  der  Zeit  feine  Anlicht  geändert.  So  fchrieb  er  von  Biberach  am  26.  Oktül^r  17Gb  an  Rie<!c]: 
^A  propos  von  Herrn  Abt,  den  ich  vor  einigen  Jahren  wohl  gekannt,  feiner  in  tkr  Thnt  .■lus- 
nehroenden  Gaben  für's  Theater  wegen  hochgefchätzt,  und  feines  warTtivn  cilehnütlLi^en 

bis  zum  Enthufiasmns  freundfchaftlichen  Herzens  wegen  geliebt  habe! Kernten  äie  gewilTe 

freie  Beurtheilungen  über  die  Starkifche  Schaufpieler-Gefe  1 1  iVbaft?  —  —  ich 
habe  fie  gelefen,  und  der  VerfalTer,  obgleich  ein  etwas  warmer  Kopf,  fein  int  mir  Gvnlo,  Gc- 
fchmack,  Witz  und  die  Gabe,  lebhaft  zu  fchreiben,  zu  haben.  Ich  fehe  darnn^,  daC  Abt  ."tnOc^r- 
ordentlich  zu  Jena  bewundert  worden.  In  der  That  erwartete  ich  von  ihm,  daii  vr  ein  vortreff- 
licher Schaufpieler  werden  würde.  Aber  wie  ging  es  denn  zu,  daß  er  jetKt  in  ua^Hticklich  ift? 
Was  ift  aus  der  Starkifchen  Schaufpieler-Gefellfchaft  geworden?  Recht  naltr  ^iht  ob  niii\  iliefeD 
Mann,  der  nnfer  Gärrik  zu  werden  fähig  ift,  in  fo  niederfchlagenden  ItnriinMien  zu  wiiTcn. 
Und  doch  wollte  ich  um  feines  decidirten  Talents  für's  Theater  willen  (ob  ir  ilrh  cfleich  erft 
durch  eine  Reihe  von  Unglücksfällen  dazu  determinirt  hat,  cujus  rei  ego  ipse  eiiasui  fui)  nicht  gernt:, 
daß  er  davon  wegkäme.  Aber  daß  er  Chef  einer  guten  Gefellfchaft  würde  nnd  tlabtii  lein  Glück 
fo  gut  wiß  Ackermann  machen  möchte,  das  wollte  ich.  Ich  empfehle  ihn  Itincn,  mviu  Kieund 
aufs  Befte.  Thun  Sie  für  ihn,  was  Sie  können;  ich  hoffe  für  fein  Herz,  w^lcln's  ich  iinuiür  ^nt 
gekannt  habe,  gut  fagen  zu  können.  Ein  allzu  enthufiaftifches  Hirn  war  dav  t^UvAv^e  ^viikfuhe 
Fehler,  den  ich  an  ihm  gekannt  habe,  und  diefen  Fehler  hat  er  vonnöthen,  uin  uin  t-^ntr  r  iScli:iu- 
fpieler  zu  lein.  Sein  Sie  fo  gütig,  ihm  gelegenheitlich  ein  Kompliment  vun  n.u-  zu  tuLkKn^  und 
ihm  zu  fagen,  daß  ich,  fobald  er  Zeit  dazu  hat,  eine  umftändliche,  fchrirtliclir  Naclirielit  von 
feinen  neueften  Abenteuern  erwarte.**  (Auswahl  denkwürdiger  Briefe  v<mi  (\  M.  Wieland. 
Herausgegeben  von  L.  Wieland.     Wien  1815.  I.  223—224.) 

C.  A.  Böttiger  theilt  nach  Erzählungen  Wielands  über  Abt  und  di  üimi  Fran  ffpl^^cndca 
mit:  Ein  gewiffer  Dettenrieder  aus  Ulm,  ein  Büchfenfpanner,  der  eine  BQf hiinfitinintr^  Wittwe 
in  Biberach  geheirathet  hatte,  ein  Frauenzimmer  Schufter  (Namens  Rudliarti^  (kr  in  Paria  g\t- 
wefen  war  und  Carlin  fpielcn  gefehen  hatte  —  er  machte  in  der  ganzen  G<.k"-^>'1  *^ii^  aicdlichttcn 
Frauenfchuhe  und  Pantoffel  —  waren  die  Hauptacteurs  beim  Bürgerfchauliiiil  in  Bibeiacli,  als 
Wieland  ans  der  Schweiz  dahin  zurük  kam  und  als  Stadtfekretär  und  unteviri  r  ^"^t^nittiir  die  Auf- 
licht  über  diefes  Schaufpiel  bekam.  Es  waren  nemlich  fonft  in  denmeiften  lVljvv;ibiirfLeu  Keicb^- 
Aädten  eigene  Korporationen  von  Schaufpielem,  die  aus  Bürgern  und  Bür^triniiilcbi^nt  beftandcn 
und  jährlich  bei  gewiffen  Gelegenheiten  ungefähr  in  der  Manier  fpielten,  wit*  r^hiduriJkMri.^  Pyui- 
mus  und  Thisbe  aufführen  läßt.  Die  Sache  ftand  unter  Autficht  des  Ma^iitiMts  nw]  batti-  alle 
mögliche  Rechtmäßigkeit.  Wieland  wollte  nichts  Gewöhnliches  aufführen  lallen  nnd  io  vcrlrcl 
er  darauf  den  Sturm  von  Shakefpeare  zu  bearbeiten.  Dies  gab  ihm  die  crlte  Idee  zur 
üeberfetzung  des  ganzen  Shakefpeare." 

„Die  Tochter  des  Chirurgen  Knecht  in  Biberach  fpielte  in  diefera  Stück  eine  Nymphe  j 
zur  Miranda  aber  hatte  fie  nicht  Stimme  genug.  Von  diefer  Zeit  bekam  Jnn^^fi^r  Kncrht  einen 
unwiderftehlichen  Hang  zum  Theater  (Diefe  Erzählung  enthält  einige  ünrichti^U^  itcn.  welche  hier 
verbeflert  wurden.  Vorftehende  Stelle  aber  konnte  nicht  verbeflert  werdc-n  nnd  ch  muü  deü- 
wegen  —  um  MißverMndniJTen  vorzubauen  —  bemerkt  werden ^  daß  Felicita;?  Kncfbt  ;iuf  dem 
Biberacher  Theater  fchon  auftrat,  als  Wieland  noch  in  der  Schweiz  war.  Er  kam  erft  Cndc  \rai 
1760  nach  Biberach  zurück  und  der  „Sturm"  wurde  erft  im  September  ili'A  anf^^diilirt.  Die 
Knecht  aber  trat  zuerft  im  Dezbr.  1759  allerdings  im  Antonius  in  einer  Nobcti rolle  aufj  da^'Cf^cn 
fchon  im  Februar  1760  fpielte  fie  in  der  verliebten  Marginis  die  Hauptrolk"  Die  Zairt^  i'piiltü 
Cie  auf  der  Biberacher  Bühne  im  Februar  1763.  Im  Dezember  1763  und  .hini  ITiU  bat  lie 
wieder  in  der  Alzira  die  Hauptrolle.),  den  der  oben  erwähnte  Dettenrieder,  "br  niit  Jiincni  Elitr- 
teufel  zu  Hanfe  recht  fchlecht  lebte  (fie  hat  ihn  eigentlich  als  einen  jungen  Ibirfcbca  gekajjLrt) 
und  in  Jungfer  Knecht  verliebt  war,  zu  unterhalten  wußte.  Bald  fpielte  fie  in  eiinni  Privattbenter 
die  Alzira  von  Voltaire  und  träumte  wachend  und  fchlafend  nur  von  den  buln-a  GeiiOn'en 
theatralifcher  Darftellungen.  —  Endlich  entfpann  fich  ein  förmliches  Liebe jivcrbäUid Li  zwircbi-n 
Dettenrieder  und  der  Jungfer  Knecht,  um  welches  Wieland  wohl  wußte,  da  ilo  ilm  zu  ibrem 
Vertrauten  gemacht  hatten.  Es  wurde  verabredet,  daß  die  Knecht  davonjjrhmi,  ilir  Liebhaber 
mehrere  Monate  fpäter  nachfolgen  follte,  uns  allen  Verdacht  eines  Ein verftän(Jniireä  äh  vermynk^Ti. 
So  gefchah'd.  Ihre  Flucht  machte  kein  Aüffehen.  Die  Matronen  hatten  einen  jolcbcn  Schritt 
von  dem  fchaufpielthörichtea  Mädchen  längft  erwartet  Aber  des  Herrn  Bürbrcntjnmnt^rd  Ent- 
weichung,  der  feine  Frau  mit  zwei  Kindern  fitzen  ließ,  erregte  allgemeinen  ÜtwiMeu,  JclbU  g^c^^^en 
Wieland,  der  fich  nur  dadurch  zu  helfen  wußte,  daß  er  felbft  auf  diefe  Handlnnj;,^  ivackcr  reliiuipfte 
und  feine  völlige  Ünwi/Tenheit  verficherte. 

Diefe  war  zum  Theil  begründet,  und  Wieland  wußte  wirklich  cinl^^e  Jalirc  nicbt 
was  ans  Beiden  geworden  war.  Endlich  erhielt  er  einen  Brief  von  Herrn  Abt^  worin  ditifer 
ziemlich  räthfelhaft  feine  Gefohichte  errathen  ließ  und  feinen  Kindern  in  BibciMch  darch  VYlelaad 


120  Ofterdinger 

Znr  Zeit,  als  noch  Dettenrieder  und  Felidtas  Knecht  auf  dem  Biberacher  Theater  fpielten, 
war  ein  naher  Verwandter  der  letzeren  namentlich  bei  dem  Orchefter  fehr  thätig.  Es  war  dieß 
der  Kantor  und  Kollaborator  Johann  Georg  Knecht,  welcher  Hch  als  eifriger  Meifterfönger 
auszeichnete  und  gerne  Gefangsrollen  übernahm  (geb.  15.  Mai  1722,  geft.  18.  März  1783).  Derfelbe 
hatte  zwei  Söhne,  welche  fchon  als  Knaben  im  Theater  auftraten.  Der  ältere  Sohn,  geboren 
30.  September  1752,  wurde  vom  Theater-Direktor  von  Hillem  aus  der  Taufe  gehoben  und  hatte 
nach  diefem  den  Namen  Juffcin  Heinrich.  Seine  Mutter  und  Großmutter  waren  in  ihrer  Jugend 
eifrige  Mitfpieler  und  es  war  daher  kein  Wunder,  daß  Juftin  Heinrich  fchon  als  Knabe  auf  dem 
Theater  auftrat.  Schon  in  feinem  11.  Jahre  komponirte  er  das  Singfpiel  zur  Feier  des 
Hubertsburger  Friedens  und  fang  in  demfelben  am  7.  und  9.  Juni  1763.  Frfiher  fchon  komponirte 
er  Arien  und  kleine  Inftrumentalftücke,  fo  daß  er  die  Aufmerkfamkeit  Wielands  erregte.  Zu 
weiterer  Ausbildung  gab  Letzterer  dem  jungen  Mann  Unterricht,  namentlich  in  italienifcher  Sprache, 
that  überhaupt  viel  für  ihn  und  blieb  ihm  bis  zu  Ende  feines  Lebens  ein  wohlwollender  Freund. 

J.  H.  Knecht  wurde  in  feiner  Vaterftadt  fchon  in  feinem  19.  Lebensjahr  als  Präzeptor 
und  Organift  angeftellt,  fpäter  wurde  er  Musikdirektor  und  behielt  diefe  Stelle  bis  zu  feinem 
Tod,  mit  Ausnahme  der  kurzen  Zeit  von  1807—1809,  in  der  er  Direktor  der  königlichen  Hof- 
muHk  in  Stuttgart  war.  Er  komponirte  und  dichtete  für  das  Biberacher  Theater,  namentlich  zu 
Feftvorftellungen,  Prologe,  dann  eine  Reihe  von  Singfpielen  und  Opern,  die  freilich  kaum  außer 
Biberach  bekannt  wurden.  Seine  Hauptverdienfte  beftehen  in  feinen  theoretifchen  Werken  über 
Mufik  und  in  der  Bearbeitung  von  Choralbüchern.  Um  feine  Vaterftadt  machte  er  fleh  bei  der 
Herausgabe  des  Biberacher  Gefangbnches  fehr  verdient.  Zu  bemerken  ift  noch,  daß  Knecht 
durch  Wielands  Oberon  fo  entzückt  wurde,  daß  er  die  fünf  erflen  Gelange  in  Mufik  fetzte, 
was  Wieland  fo  fehr  freute,  daß  er  ihm  dafür  ein  Faß  Rheinwein  zum  Gefchenk  machte  ^). 

Die  gioßen  Fortfehritte,  welche  das  Biberacher  Theater  in  diefer  Periode  machte,  er- 
fleht man  am  deutlichften,  wenn  man  die  aufgeführten  Stücke  betrachtet.    Diefe  And: 

1.  Am  24.  Oktober  1748  hat  man  dem  Hochadeligen,  Strengen  Herrn  Georg  von  Hillem 
zu  Ehren  den  weftfälifchen  Fürften  Eberhard  aufgeführt  und  ift  folches  am  28.  d.  M. 
nochmals  agirt  worden.  Das  Stück  erforderte  20  Perfonen;  beim  Prolog  wirkten  vier  Perfonen  mit 

2.  Am  26.  und  28.  Dezember  1748,  und  am  6.  Januar  1749  ift  der  ficilianifche 
Alexander  von  45  Perfonen  aufgeführt  worden. 

In  diefem  Stück  erfcheint  ein  Henker,  der  Tod,  das  Echo,  Amor  (welchen  der  jüngere 
Bruder  Wielands  fpielte),  die  Graufamkeit,  die  Zufriedenheit,  die  Gerechtigkeit  und  Unfchuld. 

8.  Am  13.,  18.  und  24.  Februar  1749  ift  Malvata  von  26  Perfonen  agirt  und  bei 
den  zwei  letzten  Aufführungen  ift  das  Nachfpiel  von  den  8  Lumpen  von  13  Perfonen  ge- 
fpielt  worden. 


Unterftützung  zu  fchicken  verfprach.  Jungfer  Knecht  hatte  fich  wirklich  mit  ihm  kopuliren  laflen 
und  war  die  bedaurungswürdige  Sklavin  ihres  Unholdes  geworden,  der  He  aufs  Abfcheulichfte 
tyrannifirte,  den  Re  aber  aus  Großmuth  nie  verlaüen  wollte.  Sie  hatte  zwei  Kinder  von  ihm.  Er 
gleite  nur  eine  Rolle  gut,  den  TartufTe  von  Moliöre,  fonft  war  er  ein  Wirrkopf  nnd  ein  fehr 
^hlechtes  Subjekt.  Sie  felTelte  Alles  durch  ihre  Kunft  und  Natur,  durch  ihr  feelenvolles  Auge 
und  ihre  Silberftimme.  Sie  war  nicht  fchön,  ab^r  unbefchreiblich  anmuthig.  —  Als  Wieland  nach 
Erfurt  verfetzt  wurde,  war  Frau  Abt  die  Göttin  des  Tages.  Sie  hatte  in  Weimar  gefpielt  und 
der  Herzogin  außerordentlich  gefallen.  Man  glaubte  allgemein,  iie  fei  ein  entführtes  Fräulein 
aus  dem  Reich.  Ihr  edles  Wefen  rechtfertigte  diefen  Verdacht  und  Wieland  ließ  Jedermann  gern 
in  diefem  Irrthum,  Er  fah  fie  hier  in  Weimar  nur  8  Tage  lang,  als  Re  mit  der  Verzweiflung 
rang,  in  die  He  die  abfcheuliche  Lage  mit  ihrem  Henker  von  Mann  geftUrzt  hatte.  Am  letzten 
Abend,  wo  He  bei  Wieland  zu  Tifch  war,  fchilderte  He  ihr  Elend  fo  herzergreifend,  daß  Wielands 
Frau  felbft  mit  Überwallendem  Gefühl  znerft  den  Vorfchlag  that,  iie  im  Haufe  zu  behalten  und 
als  Schwefter  zu  behandeln.  Aber  die  Abt  wollte  doch  ihren  Mann,  den  He  übrigens  wie  die 
Holle  haßte,  nicht  im  Elend  verfchmachten  laflen.  Sie  hielt  es  filr  eine  Strafe  ihres  Vergehens, 
an  diefen  lebendigen  Leichnam  gefefl*elt  zu  fein.    Sie  fchlug  Wielands  Anerbieten  großmüthig  aus.'' 

Ueber  Abt  und  feine  Frau  finden  fich  Nachrichten  in  folgenden  Werken:  Beitr%e  zur 
Lebensgefchichte  des  Schaufpielers  Abt  1784.  —  Erfch  und  Grubers  Encyklopädie  L  Theil 
S.  1.  —  Allgemeiner  Anzeiger  der  Deutfchen.  1819  Nr.  27.  —  Chronologie  des  Deutfchen  Theaters 
von  Schmid.  1775.  —  A.  Weyermanns  Nachrichten  von  Gelehrten  und  Künftlem  aus  Ulm, 
IL  Theil  S.  1.  —  Hausleutners  Schwab.  Archiv  I,  425  ff. 

Das  Bildnis  der  Frau  Abt  befindet  fich  im  Gothaer  Theaterkalender  für  das  Jahr  1780. 
In  Bremen  wurde  am  18.  Oktober  1880  der  Hamlet  gegeben,  zur  Erinnerung  an  die  Zeit,  wo  vor 
100  Jahren  Abt  dort  das  Theater  einrichtete.  Zu  diefer  Feier  hat  Herr  W.  Friecke,  welcher 
fich  um  Erforfchun^  der  Gefchiohte  des  Bremer  Theaters  fo  viele  Verdienfte  erworbep  hat,  obiges 
Bildnis  der  Frau  Abt  neu  photographiren  laflen. 

*)  Ueber  Juftus  Heinrich  Knecht  vergl.  Effigs  Gefchichte  von  Württemberg  Anhang 
S.  37  und  G.  Luz  Beiträge  zur  Gefchichte  der  Reichsftadt  Biberach.    Biberach  1878  S.  394. 


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Gefohlcbte  des  Theaters  in  Biberaoh.  121 

4.  Am  12.  und  27.  Mai  1749  ift  von  23  fpielenden  und  von  9  lingetiden  Perfonen 
gegeben  worden :  der  verwirrte  Zuftand  des  römifchen  Iteiches  und  die  Betruckung 
der  Kirche.  Die  Zeit  diefes  Stückes  ift  die  Konftantins.  Außer  dem  Eaifcr  Konftantm  und 
feiner  Familie,  feinen  Feldherrn,  Miniftem  und  Ruthen  kommt  in  diefem  Stück  ein  Scbulmeifter, 
fchwäbifche  Bauern  und  Bauemmädchen,  Lucifer,  Belial  und  Beelzebub  u.  f.  w.  vor.  Die  fingenden 
Perfonen  find:  der  gemeine  Mann,  Theologus,  Tod,  Politicus,  Philofophus,  Aairaa  Coßftantina, 
Hercules,  Fama  und  Engel. 

5.  An  Weihnachten  1749  ift  die  erbärmliche  Zerftörung  Jerufalem  aufge- 
führt worden. 

6.  An  Faftnacht  1750  ift  die  Braut  Chrifti  gefpielt  worden. 

7.  An  Weihnachten  1750  ift  der  römifche  Kaifer  Otto  agirt  worden. 

8.  An  Faftnacht  1751  ift  aufgeführt  worden  des  Glücks  Probirftein  oder  der 
verwirrte  Liebesfoldat. 

9.  Am 27.,  28.  Dezember  1751  und  am  1.,  6.  Januar  1752  ift  der  verkaufte,  keufchej 
regirende  und  wieder  gefundene  Jofeph  aufgeführt  worden. 

10.  Am  2.,  10.  und  15.  Februar  1752  ift  von  18  Perfonen  aufgeführt  worden i  der 
reiche,  hochmüthige  und  geftürzte  Kröfus  oder  der  verliebte,  rtumme  Prinz. 
Ein  Prolog  wobei  drei  Perfonen ,  Fortuna,  Neid  und  Kupido  auftraten,  und  ein  NacbfpieT:  Herr 
von  Sottenwill. 

1 1.  Am  26.,  27.und  28.  Dezember  1752  und  am  1.  und  6.  Januar  1753  ift  von  3G  Tplclenden 
und  von  5  ffngenden  Perfonen  gegeben  worden:  der  durch  feine  Gemahlin  Ifiiben  zur 
Abgötterei  verführte  ifraelitifche  König  Ahab. 

12.  Am  2.,  12.  und  19.  Januar,  24.  Februar,  endlich  am  1.  und  6.  März  175B  wurde  einem 
Hochlöblichen  Evangelifchen  Magiftrat  zu  Ehre  gegeben  der  gänzliche  Untergang  dea 
Ahabitifchen  Stammes.  Diefes  Stück  erforderte  33  Perfonen,  worunter  13  Knaben  waren. 
Am  24.  Februar,  am  1.  und  6.  März  wurde  noch  ein  Naehfpiel:  „der  Fleckenfchreiber"  gegeben. 

13.  Am  26.,  27.  und  28.  Dezember  1753  wurde  die  neu  verfertige  Tragödie:  Theodof  i  us 
von  23  Perfonen  gegeben.    Außerdem  fpielten  im  Prolog  noch  9  Perfonen. 

14.  Am  2.,  12.,  21.  und  28.  Februar  1754  ift  von  34  Perfonen  aufgeführt  worden,  das 
blutige,  doch  muthige  Pegu.  Bei  den  beiden  letzten  Aufführungen  wurde  ein  Naehfpiel 
das  gedemüthigte  Weiberregiment  gegeben* 

15.  Am  26.,  27.  und  28.  Dezember  1754  und  am  6.  und  13.  Januar  1755  wurde  der 
fromme  jüdifche  König  Hifkias  von  25  Perfonen  gegeben. 

16.  Am  6.,  11. 12. und  13.  Februar  1755  ift  gegeben  worden :  der  tyrannifche  Kaifer 
Nero.  Diefes  Stück  wurde  von  39  Perfonen  aufgeführt;  außer  Nero  und  feinen  Verwandten 
kommen  Juden,  Ghriften,  Heiden,  ein  Scharfrichter,  die  höllifche  Phantafie,  das  GewilTen,  die 
Rache,  Megära,  Syrenen  etc.  vor.  An  den  letzten  3  Tagen,  an  denen  das  Stück  gegeben  wurde, 
kam  ein  Naehfpiel:  der  Frofch  mit  8  Perfonen  dazu. 

17.  Am  26.,  27.  und  29.  Dezember  1755  und  am  1.  und  6.  Januar  wurde  gegeben:  die 
Bekehrung  der  Sachfen  zum  Chriftenthum.  In  diefem  Stück  fpielten  31  Perfonen; 
neben  Karl  dem  Großen  trat  auch  die  Circe  auf;  im  Prolog  fpielten  5  Perfonen. 

18.  Am  2.  und  25.  Februar  und  am  2.  und  11.  März  1756  wurde  das  widerliche  Stllck 
Titus  Andronikus  mit  einem  Prolog  aufgeführt,  in  welchem  vorkommt:  Pluto,  Credutitas, 
Suspicio,  Lascivia,  Charon,  Silvia,  Notarins,  Minos,  Radaman,  Aftaroth,  Göttem.icht,  Hollenbothi 
Diefem  Stück  folgte  ein  Naehfpiel:  der  galante  Arzt. 

19.  Am  27.  und  28.  Dezember  1756  und  am  1.  und  3.  Januar  1757  wurde  mit  einem 
Prolog  und  Interludium  von  29  Perfonen  aufgeführt :  Kaifer  Heinrieh  Auceps, 

20.  Am  2.,  7.,  21.,  22.  und  24.  Februar  1757  wurde  das  von  Klauflügel  bearbeitete 
Stück:  der  durch  fchlechte  Mutterzucbt  zur  Hölle  verdammte  Graf  Antipas 
wieder  aufgeführt. 

21.  Am  26.,  27.,  28.  Dezember  1757  und  am  6.  Januar  1758  wurde  mit  einem  Prolog 
von  4  Perfonen,  einem  Interludium  von  13  Perfonen,  unter  denen  7  Knaben  waren,  und  einem 
Epilog  von2Perfouen  das  Stück  der  verkehrte  und  wieder  bekehrte  jüdifch  e  König 
Man  äffe  von  22  Perfonen  aufgeführt. 

22.  Am  2,  6.,  7.  und  9.  Februar  1758  wurde  gegeben  die  fpanifche  Zigeunerin, 
Das  Stück  fpielt  in  Spanien,  doch  waren  unter  den  26  Mitfpielenden  auch  Mars  und  Cupido. 

23.  Am  26.,  27.,  28.  Dezember  1758  und  am  1.  und  6.  Januar  1759  ift  gegeben  worden : 
die  Märtyrer  Polyenktes   und  Vanochus.     Unter   den  fpielenden  Perfonen   trat  zuerft 


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122  Ofterdinger 

Pettenrieder  ala  Polyeuktea  und  nutet  den  fi ogenfleD  derfelbe  ati  Kttpldo   auf.    Iva  Ganzen 
wirkten  in  diefem  Stück  31  Perfonco, 

24.  Am  2.,  2i,^  26.  Februar  und  am  1.  M^r^  1759  wurde  gugeben:  König  Karl  XIL 
E ön i g  V 0 n  S € b w e d e n ,  mit  oinem  Nachfpid ;  Harlequins  nocbzcit  Inj  HauptMck  fpieltö 
Dettenrieder  alB  Karl  XIL 

25.  Am  2ti.,  27.,  28.  Dezember  1759  und  am  i,  nud  6,  Januar  1760  wurde  gegeben  die 
unglückreelige  Liebe  zwirchün  der  Königin  Cltiopatra  und  dem  Triumvir 
AntoDiuB.  In  diefem  Stück  fplelten  anm  erftunmal  Felicltas  Kuecht  nud  D et ten rieder 
zufammen^  jene  g'ab  die  Afteria  imd  dicrer  den  Auguftus  und  Yentidius. 

26.  Am  2,,  11. j  la,  19.,  2L  und  25.  Februar  1760  wurde  die  verliebte  Marginla 
gegeben.  Die  „Marginia"  fpielte  F.  Knecht  und  „Irenian^  Dettenrieder,  fo  daß  beide  fohun  fich 
in  den  erlten  Bollen  zeigten.  Da  dicres  Stiiek  ^ wider  Belieben  und  Willen  des  Direkturis  £um 
fpielen  erwählt  und  von  der  Ge/elUchaft  aufgeführt"  wurde,  fo  refigtiirte  Herr  J.  H,  von  Hitlern 
auf  das  Direktorium. 

27.  Ära  15.  Juli  1760  ift  „bd  höclift  erfreuten  Bürgerra  elfter  wähl  Ihro  Hoch*  und 
Wohlgeboren  Heim  Johann  von  Hill  ein  von  einen  gefammten  Evangelifchen  Bürgerlichen  Ko- 
mödianten-Gefellfcbaft  olino  Direktorium  aufgcfilhrt"  und  am  17.  d,  M.  Tvnederholt  worden:  die 
unterdrückte  und  wieder  erhöhte  Unfchuld  oder  die  triumphirende  getreue 
Liebe,  von  Klauflügel. 

2b.  Im  Dezember  1760  wurde  ohne  Direktorium  daa  Stück  von  Klauflügel:  der  ver- 
kehrte und  wicd  er  bekehrte  Lybcrtin  u  3; 

29.  im  September  1761  unter  der  Direktion  des  Kanzlei vcrwaltcra  Wieland  der 
Sturm  oder  der  erftaunliche  Schiffbruch  von  ähakefpoare  mehrmalen  gegeben. 

Den  Prinzen  Ferdinand  gab  Dettenrieder,  die  Mirand  hlitte  E.  Felicitaa  Knecht  geben 
füllen,  da  aber  Wieland  ihre  Stimme  fili'  diefe  Eulle  zu  fchwach  hielt,  fo  übernahm  Jle  die  der 
Iris,  Neben  Dettenrieder  zeichnete  fieh  ala  Schaufpielcr  der  Schuhmacher  J.  Werner  ganz  befon* 
ders  aus;  auf  feinen  Wanderungen  besuchte  er  verfehl edene  Theater,  namentlich  die  in  Paria, 
derfelbe  übernahm  die  Rolle  des  Antonio.  Ein  anderer  Schuhmacher  Jakob  Kudhart  übernahni 
die  Rollo  des  Königs  Alonfo,  Wieland  fuchto  denfelben  deßwegen  heraus,  weil  er  ftlr  diefe 
Rolle  einen  ungelenkigen  Menfchen  haben  wollte,  der  das  Zwerchfell  des  Publikums  aufs  ange- 
nehmfto  erfchiUtertC|  wae  ihm  durch  fein  Talent  fohr  hOrhar  und  pathetifch  zu  gsthnen  voll- 
kommen gelang. 

30.  Am  26,  Dezember  1761  und  am  6*  Januar  1762  wurde  der  Tochter- Mord 
Jephta  ohne  Direktorium  gegeben. 

31.  An  Faftnacbt  1762  ift  d  e  r  v  er  1  i  e  b  t  o  AI  e  x  a  n  d  e  r  ohne  Direktorium  gegeben  worden, 

32.  Am  27.  und  2K  Dezember  1762  und  wieder  am  6.  und  10.  Januar  1763  wurde  unter 
der  Direktion  J,  H,  von  Ilillern  gegeben:  Timantca  und  Dircea,  oder  die  Stärke  der 
e h  1  i c  h e n  Li e  b  e.  Im  Stück  wirkten  8  fpielende  und  11  fingende  Perfonen.  Außerdem  erforderte 
daa  Interludtum  it  Perfonen. 

33.  Am  2.,  8.,  14.,  15*  und  17,  Fcbniar  17G3  wurde  die  VoltaireYcho  Tragfldia  Zaire 
mit  einem  Interludium  und  einem  Nachfpiel:  der  verwandelte  Bauer  aufgcAlhrt 

34.  Am  6.  Juni  1768  wurde  in  Biberach  wegen  tles  Hubertsbnrgcr  Friedens  ein  Freuden- 
und  Dankfcft  gefeiert.  In  allen  Kirchen  war  GotteBdieuft,  am  Abend  wurde  viel  gefchoiTen, 
bankettirt  und  einige  lläufer  waren  illunriniit.  Am  7.  und  9.  Juni  war  Theater:  es  wurde  ein 
Singfpiel  und  nachher  die  Tragi- Komildic  daa  durch  die  göttliche  Vor  ficht  zu  Schanden 
gemachte  Vertrauen  auf  die  St crnkunft  gegeben.  Den  Text  des  Singfpieles  foll  Wieland 
eigens  zu  diefem  Feft  gedichtet  haben.  Die  ^lufik  war  vom  11  jährigen  J,  H.  Knecht,  welcher 
die  Holle  der  Germania  halte.  Äußer  diefem  fangen  noch  vier  Knaben  die  Uollen  des  Gupido, 
der  Concordia,  Providentia  und  Irene. 

35.  Am  26,,  27,,  28.  Dezember  J7G3  und  am  6.  Januar  1764  wurde  aufgcRlbrt  Alzire, 
mit  einem  Interludium:  die  Aufnahme  der  Juden  in  Me^tico, 

36.  Am  2,^  13,  Fel^ruar  und  am  5,  und  6.  März  1764  wurde  Polyeuktea  und 
Neanhus,  oder  die  ft and  haften  Chriften  von  24  Perfonen  gegeben.  Diefem  wurde 
eine  Pantomime  angehängt,  was  beim  Publik  am  großen  Beifall  fand^  fo  daß  derartige  Spiele 
in  der  Folge  noch  oft  aufgeführt  wurden. 

37.  Am  26,,  27.  und  28.  Dezember  1764  nnd  wieder  am  6,  Januar  1765  wurde  von 
fieben  Perfonen  Daniel  in  der  L^iwengrube  aufgeführt. 

38.  Am  2.,  7.,  18*^  19.  und  21.  Februar  1765  wurde  mit  einer  Pantomime  aufgeltllirt: 
Arminius  oder  die  wahre  Abbildung  dea  Haffes  und  der  Liebe. 


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GefchichtG  des  Theatem  in  ßiberaeh>  1 23 

39.  Am  15.  Augaft  1765  wurde  zu  Bezeugung  ihrer  wahren  Freude  und  Devotion 
über  die  unter  dem  30.. Juli  auf  Herrn  von  Zell  einmUthig  atisgefallenc  Hürgormeifterwah)  ^oxk 
einer  allhieiig  Evangelifchen  Kotiiüdianten-Gerellfchaft  aufgeführt  eine  Komödie r  Heinrich  der 
Vogler.    Mit  einem  Singfpiel  njit  3  Perfonen. 

40.  Am  26.,  27.,  28.  Dezember  1765  und  7.  Januar  1766  wurdü  die  Tragödie:  Vladii- 
laus  König  von  Ungarn  gegeben; 

41.  am  6.,  10.,  11.  und  12.  Februar  1766  das  i-ufirpiel;  Der  bald  luftige,  bald 
traurige  Auftritt  des  Burlins  und  Hanswurfts,  mit  einem  Nachfpiel  pdie  Bauern- 
Kirchweyh"  aufgeführt. 

42.  Am  26.,  27.  und  29.  Dezember  176fi  und  am  6.  Januar  1767  wurde  mit  einem 
Interludium  gegeben:  Barnwell  und  Mil^voud.  Das  lutertudium  hatte  folgende  Perfonen : 
Nickel,  Stephe,  Marktfehreier,  Amtmann,  Kamin teger  und  Mohr, 

43.  Am  2.  und  24.  Februar  und^am  2  ,  3.,  5.  März  1767  wurde  mit  einer  Panlomime 
und  einem  Singfpiel  gegeben:  Die  Bekehrung  der  Sachfen  zum  Chriftenthum. 

44.  Am  26.,  28.  Dezember  1767  und  ara  7.  Januar  1768  wurde  gegeben:  Der  ftrenge 
Herzog  Ludwig. 

45.  Am  2.,  11.,  16.  und  18.  Februar  1768  wurde  aufgeführt  Attiliue  Hegulus» 
Burgermeifter  zu  Rom  und  ein  Naehfpiel:  Das  arabifche  Pulver  oder  alle  Qoid- 
macher  find  Betrüger. 

46.  Am  26.,  27.,  28.  Dezember  1768  und  am  6.  Januar  1769  wurde  aufgeführt: 
Sophonisbe,  oder  der  unglUekliehe  Ausgang  einer  thartchteu  Liebe.  Saphouisbe 
war  Königin  von  Weft-Numidien,  Geinnhlln  des  Sjphajc,  Asdrubals  von  Karthago  Tochter.  In 
der  Handlung  traten  auf  Seipio  und  Läliua,  Ma/TtnilTa,  König  von  Oft-Kumidien ,  früher  mit 
Sophonisbe  verlobt,  Juba,  Hamilkar,  Kupido,  Theojjhraftus,  JörgTe  und  Jokele,  im  Ganzen  31  Per^ 
fönen.  Vier  Rollen  wurden  von  Knaben  gefpielt.  Das  Stilek  hatte  vier  Akte,  Akt  I  %  II  8,  IIl  6 
und  IV  8  Scenen. 

47.  An  Faftnacbt  1769  ift  gegeben  worden  Antonius  und  Cleopatra,  Der  Theater- 
zettel heißt:  „Mit  gnädiger  BewilügLing  einer  hohen  Obrigkeit  wird  die  allhier  zu  Biberach  verbürgte 
Komödianten-  und  Meifterfänger-Ge^elirchaft  evangelifchen  Authoila  den  2.  Februar  Abends  5  Uljr, 
den  6.  und  7,  Februar  Naehmittags  1  Uhr  und  0.  Ft^bruar  1769  Nach  mittags  3  Uhr  in  ihrem  ge- 
wöhnlichen Schauplatz  eröffnen  und  auf  faicbem  in  gebundener  Redensart  ein  Trauer fpiel, 
betitelt:  die  von  dem  fchmeichelnden  Gincke  anfangt  begOnTtigte,  durch  crwäblten  Selbftmord 
aber  graufam  geendigte  Liebe  des  Rom.  Triumviri  Marc!  Antonii  und  der  Sgypt.  Königin 
Cleopatra  aufführen.''  Das  Stück  hatte  S  Akte,  Akt  1  15,  II  IG  und  Akt  lII  21  Scenen,  Dem  Stück 
folgte  das  Luft  fpiel  ßrabas,  das  von  Knaben  aufgeführt  wurde  ^]. 

VI.   GefchlGhte  der  evangelifchen  KomadiantenQerelirchaft  vom  Jahr  1769  bis  zum  lahr  I7B3. 

Im  Februar  1769  erhielt  Wielaod  die  Vokation  als  erfter  Profeflfor  der  Philofophie  an 
der  üniverfität  Erfurt  mit  dem  Titel  eines  kurraain  seife  he  n  Regie  rungsraths.  Dies  war  für  Bibt^rach 
ein  noch  nicht  dagewefenes  Ereiguis:  die  roeiften  Einwohner  fahen  jeUt  erft  eio,  welch  ein  be- 
rühmter Mann  der  Stadtfchreiber  geworden  war  und  bildeten  ficb  auf  ihren  Landsmann  nicht 
wenig  ein*).  Kein  Wunder,  daß  jeder  Biberaf^her,  der  auf  Bildung  Anfpnieh  machte,  die  Werke 
Wielands  und  delTen  Ueberfetzung  des  ShakeTpeare  ftudirte.  Letztere  fand  bei  den  Mitgliedern 
des  Theaters  fowohl,  als  auch  beim  Publikum  beroDdem  Beifall,  und  man  wird  keine  andere  Stadt 
in  Deutfchland  finden,  in  der  verhÄltnismäßig  die  drAmatifchen  Werke  dca  großen  Briden  fo 
bekannt  waren,  als  damals  in  Biberach.  Der  Wunfeh  war  daher  allgemeiD,  diefe  Schau fpiele  auf 
der  Bühne  zu  fehen,  nur  fah  man  die  vielen  Schwierigkeiten  recht  wohl  ein,  namentlich  fehlte 
es  an  einem  Mann,  der  fich  getraute  ein  Stück  von  Shakcfpeare  filr  das  Biberacber  Theater  ein- 
zurichten. Doch  war  das  Verlangen  Ib  groß,  daß  zuletzt  doch  diefe  Schwierigkeiten  überwunden 
wurden.  Der  „Sturm"  war  fchon  früher  (1761)  von  Wieland  Hir  die  Biberacher  Bühne  bearbeitet 
und  auf  derfelben  gegeben.  Man  verfuchte  (1771)  alfo  dteies  StUck  Shakefpeares  ohne  Wielands 
Leitung  aufzuführen;  ein  Verfuch,  der  beim  Publikum  groGcn  Beifall  fand^  fo  daß  noch  in  dem> 
felben  und  dem  folgenden  Jahr  „Macbeth"'  viermal  gegeben  wurde.    Im  Jahr  1773— 1774  wurde 


*)  Es  war  dies  das  let^temal,  wo  Wieland  fich  am  Biberaeher  Theater  botbeiligte, 
denn  am  16.  Mai  1769  verließ  er  feine  Vater ftadt,  um  (ig  nie  mehr  zu  fehen. 

*)  Ofterdinger  a.  a.  0.  S.  234.  f.  u,  S.245  vergl.  C.  M.  Wieliinda  EntlafTung  aus  den  Dienften 
feiner  Vaterftadt,  in  den  Vierteljahresheften  für  Württembergifchc  Gefchicbte  und  Altertbuma- 
künde  Jahrgang  1878  IV.  Heft  B.  238  t 


124  Ofterdinger 

wieder  viermal  ^Hamlet"  von  evangelifchen  Schulknaben  aufgeführt*)  Bald  darauf  (1774) 
wurde  von  der  evangelifchen  Komödiengefellfchaft  „Othello"  dreimal  gegeben.  Demfelben  folgte 
noch  in  demfelben  und  folgenden  Jahr  „Romeo  und  Julia",  und  wurde  auch  diefes  Stück  vier- 
mal gegeben.  Im  Jahr  1775  wurde  dreimal  gefpielt  „Wie  es  euch  gefällt.**  Von  da  an  ruhte 
Shakefpeare  bis  zum  Jahr  1782,  wo  dreimal  „die  beiden  Veronefer"  aufgeführt  wurden.  Im 
folgenden  wurde  wieder  „Macbeth"  viermal  gegeben. 

Daneben  wurde  die  dentfche  Literatur  nicht  vemachläßigt,  man  fuehte  gute  Stücke  für 
das  Theater  und  fand  mehr  als  man  anfangs  glaubte.  Unter  denfelben  fand  Höh  bald  Emilia 
Galotti,  welche  mit  großem  Beifall  (1781)  dreimal  gegeben  wurde. 

Faft  zehn  Jahre  nach  Wielands  Abgang  führte  J.  H.  von  Hillern  noch  die  Direktion 
des  Biberacher  Theaters.  Am  15.  Januar  1779  legte  er  die  Direktion  nieder,  nachdem  er  faft 
20  Jahre  diefes  Amt  mit  Aufopferung  durch  viele  Schwierigkeiten  hindurchgeftthrt  und  die  Ge- 
fellfchaft  fehr  gehoben  hatte.  An  feine  Stelle  wurde  von  der  Gefellfchaft  Senator  Röhrborn 
gewählt  und  vom  Senat  „mit  Vergnügen  beftätigt  und  demfelben  alle  Alllftenz  und  ünterftütznng 
zugefagt".  Röhrborn  hatte  im  Umgang  mit  Wieland  ein  großes  Intereße  an  der  deutfchen  Literatur 
gewonnen,  war  verwandt  mit  Sophie  von  La  Roche*)  und  kam  durch  diefe  in  die  Warthaufer  Ge- 
fellfchaft, wodurch  er  fich  immer  mehr  ausbildete  und  zu  dem  Eomödiendirektor  voUftändig  paßte. 
Leider  legte  er  bald  fein  Amt  nieder,  weil  er  wegen  der  Wahl  eines  Stückes  iich  nicht  mit  der 
Gefellfchaft  vertragen  konnte.  In  den  Akten  heißt  es:  „nachdem  an  Oftern  1782  löbliche  Evangelifche 
Komödiantengefellfchaft  fich  refolvirt  hatte,  auf  bevorftehende  Heilige  Weyhnachten  das  bekannte 
gute  Stück  Ag\ies  Bernauerin  aufzuführen,  und  folches  Ihrem  Direktom  T.  Herrn  Senator 
Röhrborn  anzeigten,  fo  wollte  diefer  es  nicht  zugeben,  fondern  verlangte,  daß  Sie  ein  anderes 
von  Ihme  vorgefchlagenes  Stück  aufftihren  feilten;  da  nun  diefe  auf  ihrem  Vorfatz  beharrten 
und  das  vorgefchlagene  Stück  nicht  annehmen  wollten'),  fo  refignirte  Herr  Senator  Röbrbom 
fein  bey  zwey  Jahren  geführtes  Direktorium,  worauf  Löbl.  Gefellfchaft  obbefagtes  Stück,  die 
Agnes  Bernauerin,  doch,  und  zwar  ohne  Direktorio  aufgeführt,  nachhero  aber  auf  den  Herbft 
gedachten  Jahres  von  einem  Hochlöblichen  Magiftrat  den  damaligen  Herrn  Licentiaten,  nach- 
herigen Doct.  Juris  Georg  Ludwig  Stecher  zu  ihrem  Herrn  Direktom  bekommen." 

Stecher  übernahm  das  Direktorium  erft  im  Angaft  1783,  theils  wegen  andrer  Dienll- 
arbeiten,  theils  weil  die  Gefellfchaft  ihm  noch  eine  befondere  Vorftellung  zu  Ehren  veranftalten 
wollte,  und  fo  fpielte  die  Gefellfchaft  noch  einige  Zeit  ohne  Direktor. 

Die  Vorftellungen,  welche  zwifchen  1769  und  1783  gegeben  wurden,  find: 

1.  Am  26.,  27.,  28.  Dez.  1769  wurde  aufgeführt:  Die  Jagdluft  Heinrichs  des 
Vierten,  Königs  von  Frankreich. 

2.  Am  24.,  26.  und  27.  Febr.  und  6.  Mai  1770  wurde  gegeben:  Das  graufame  Ver- 
fahren des  Eaifer  Neronis  gegen  feine  Gemahlin  Octaviam,  famt  einem  Nachfpiel, 
betitelt  die  Faftnachtsluft. 

Wegen  nahrungslofer  und  theurer  Zeit  wurde  das  Eomödiefpielen  vor  H.  Weihnachten 
1770  und  Faßnacht  1771  von  dem  Direktorio  eingeftellt,  obgleich  dasfelbe  von  hoher  Obrigkeit 
nicht  verboten  worden  war. 

3.  Am  15.  Aug.  1771  wurde  „zu  Ehren  Herrn  Burgermeifter  von  Zell  und  deßen  Frau 
Gemahlin,  wegen  der  unterm  25.  Juli  a.  c.  zu  Brakeuheim  feyerlich  vollzogenen  Hohen  Vermählung* 
aufgeführt:  Der  Schiff  bruch  oder  die  verzauberte  Inf ul  mit  einem  Prolog,  in  welchem 
drei  Mitglieder  der  Gefellfchaft  und  einem  Epilogo,  in  welchem  die  Juno  die  Jungfer  von  Schmids- 
felden,  die  Iris,  Ceres,  Amor,  und  8  Schäfer  junge  Knaben  fpielten. 

4.  Am  26.,  27.,  28.  Dez.  1771  und  am  6.  Jan.  1772  wurde  gegeben:  Macbeth  von 
Shakefpeare. 

5.  Am  25.  Februar  1772  und  am  2.,  8.  und  6.  März  ift  aufgeführt  worden:  Die  türkifche 
Treulofigkeit  oder  Mahomed  II  und  Irene:  mit  einem  Nachfpiel:  Don  Ranudo  de 
Colibrados  oder  Armuth  und  Hoffarth. 


>)  Der  nachherige  Komödiendirektor  und  fpätere  Burgermeifter  der  Reichsftadt  Georg 
Ludwig  Stecher  fpielte  in  diefera  Stück  als  König  Claudius. 

*)  Sophie  von  La  Roche  ließ  fich  im  Jahr  1762  von  dem  Maler  Langenbeck  malen 
und  fchenkte  diefes  Bild  bei  ihrem  Abgang  von  Warthaufen  dem  Senator  Röhrbom.  Diefes 
Bild  ift  jetzt  in  meinem  Befitz. 

")  Die  Gründe,  welche  Röhrbom  veranlafTen  gegen  die  Aufführung  diefes  Stückes  zu 
fein,  finden  fich  nicht  in  den  Acten;  dagegen  exiftirte  in  Biberacb  die  Sage,  es  fei  Agnes  Bern- 
auerin die  Tochter  eines  Biberacher  Barbierers  gewefen;  Röhrborn  habe  in  diefem  Stück 
Anfpielungen  auf  Felicitas  Knecht,  verehlichte  Abt  gefunden.  Uebrigens  wurde  diefes  Trauer- 
fpiel  auch  noch  fpäter  mit  vielem  Beifall  aufgeführt. 


Gefchiohte  des  Theaters  in  Biberaoh.  125 

6.  Am  26, und  28.  Dez.  1772  und  am  1.  und  6.  Jan.  1773  wurde  aufgeführt:  Don  Juan, 
oder  das  klägliche  Ende  eines  verftockten  Atheiften.  Die  Perfonen  in  diefem  Stück 
find:  1.  Don  Juan,  Sohn  des  Don  Louis.  2.  Donna  Elvira,  des  Don  Juan  Gemahlin.  3.  Don 
Garlos  und  4.  Don  Alvonfo,   zwei  Brüder  der  Elvira.     5.  Don  Louis,   Vater  des  Don  Juan. 

6.  Charlotte  und  7.  Mathurine,  zwei  Bauernmädchen,  8.  Peter,  ein  Bauernburfch.  9.  Gufmannn 
und  10.  Skanarell,  beide  im  Dienft  der  Elvira.  11.  ein  Bettler.  12.  Violett,  Page  und  13.  Ragotin, 
Bedienter  des  Don  Juan.  14.  Sonntag,  ein  Kaufmann.  15.  Raufdegen,  ein  Spion.  IG.  Ein  Gefpenit. 
17.  Die  Bildläule  des  Kommenthurs.  Dazu  fpielen  noch  12  „fingende  Perfotien**,  welche  imtl: 
1,  Chriftus,  2.  ein  Priefter,  3.  ein  Phariiaer,  4.  ein  Schriftgelehrter,  5.  ein  Jud^  C.  ein  Gärtner, 

7.  die  Gerechtigkeit,  8.  der  Tod,  9.,  10.,  11.,  12.  Arbeiter*). 

7.  Am  22.,  23.  und  24.  Febr.  1773  wurde  aufgeführt:  Der  wahrfagcnde  Ehemann 
oder  dasGefpenft  mitder  Trommel,  nebft  einem  mufikalifchen  Zwifclieu  fpiel :  D  i  e  L  i  e  b  e 
auf  dem  Land.  Bei  letzterem  fpielten  vier  Perfonen,  nemlich  eine  Schau Ipitilcrin  und  drei 
Knaben '). 

8.  Am  1.,  3.,  8.  und  17.  Juni  1773  wurde  von  evangelifchen  Schulk  nahen  aufgeführt; 
Carolus,  König  von  Schweden.  Di ef es  Stück  fcheint  eine  Ueberarbeitung  eines  bokannten 
Schaufpiels  zu  fein;  es  erforderte  45  Perfonen,  worunter  außer  dem  Genius  von  liibeiaeh  noch 
vier  Genien,  die  Thalia,  Providentia  und  Juftitia  vorkommen. 

9.  Am  27./28.  Dez.  1773  und  am  6.  Januar  1774  wurde  von  evangeUl'cbcn  Schnlknaben 
gefpielt  und  aufgeführt:  „Hamlet,  Prinz  von  Dänemark,  ein  Stück  von  :Sljakefpearc.** 

10.  Am  2.,  15.  und  17.  Febr.  1774  i£t  von  der  evangelifchen  Komüdje-Gcfdifchaft  auf* 
geführt  worden:  Othello,  der  Mohr  von  Venedig,  mit  einem  Nachfpiel  der  blinde  Bock, 
letzteres  fpielten  6  Knaben. 

11.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1774  und  am  6.  Jan.  1775  ^vurde  aufgeführt  ßomeo 
und  Julie,  nebft  einem  Nachfpiel  die  Inful  der  Buckligen. 

12.  Am  24.  und  28.  Febr.  und  2.  März  1775  wurde  das  Shakefpeaiifche  Stück  ,Wie 
es  euch  gefällt**  aufgeführt. 

13.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1775  und  am  1.  und  6.  Jan.  1776  wurde  aufg^nihrtr  Der 
fächfifche  Prinzenraub  oder  Kunz  von  Kauffungen*)  mit  dnem  Nachfpiel  die 
Herrfchaft  der  Weiber. 

14.  Am  12.  und  19.  Febr.  1776  wurde  gegeben:  Die  verwegen  unter nommenQ 
und  glücklich  durchgefezte  Betrügerei  des  Scarpius. 

15.  Am  20.  und  22.  Febr  1776  wurde  noch  gegeben:  Der  unbefonnene  Ballgeber 
olim  Burlin  genannt 

16.  Am  26.  und  28.  Dez.  1776  und  am  1.  Jan.  1777  wurde  aufgefülirt;  Graf  JVIunlo 
oder  die  Belohnung  der  Tugend  und  Freundfchaft. 

17.  Am  27.  und  30.  Dez.  1776  und  am  6.  Jan.  1777  wurde  weiter  auf^^eführt:  Dariua 
oder  das  Ende  der  perfifchen  Monarchie,  und  nach  demfelben  das  Luftfpiet  ^dei* 
dankbare  Sohn." 

18.  Am  6.  und  11.  Febr.  1777  ift  aufgeführt  worden:  Die  Treulofigkeit  oder 
Jackle  und  Jarico,  und  ein  Luftfpiel:  Der  Bettler  oder  es  ift  immer  beffer,  wann 
man  gut  ift 

19.  Am  10.  und  13.  Februar  1777  wurde  aufgeführt:  Der  adelige  Bürger  von 
82  Perfonen. 

20.  Am  26.,  27.  und  29.  Dez.  1777  wurde  gegeben  Faufta,  oder  die  treulofe 
Gemahlin  und  lieblofe  Stiefmutter,  ein  Trauerfpiel  in  Verfcn. 

21.  Am  30.  Dez.  1777  und  ferner  am  1.,  6.  und  8.  Jan.  1778  wurde  von  32  Schul- 
kindern aufgeführt:  Graf  von  Walbron,  oder  die  Subordination. 

22.  Am  2.  und  26.  Febr.  1778  und  wieder  am  3.  März  desfelben  Jahrea  wurde  von  13 
Perfonen  gegeben:  Richard  der  Dritte,  Protektor  von  England.  IHcbüi  ift  zu  bemer- 
ken, daU  diefes  Stück  mit  dem  von  Shakefpeare  nicht  zu  verwechfeln  ift 

23.  Am  24.  Febr.  und  5.  März  1778  wurde  von  12  Perfonen  aufgeführt:  Der  dank- 
bare Kaufmann. 

24.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1778  ift  aufgeführt  worden :  Muftapha  und  Zeangier^ 


*)  Die  Mufik  foll  von  J.  H.  Knecht  herftammen. 

*]  Das  Zwifchenfpiel  „die  Liebe  auf  dem  Lande**  ift  von  J.  H.  Kneelit. 
")  Kunz  von  Kauffungen  war  viele  Jahre  in  Biberaoh  ein  fehr  bultebtea  StUek  und  er- 
hielt Üch  bis  1826  auf  der  Bühne. 


i 


ItÖ  Boffert 

25.  Ära  2,,  11.,  16,  und  24.  Febr.  1779  wurde  gegeben:  Sopliic  oder  der  gerechte 
Fürft. 

26.  Am  26,j  27.  und  28.  Dez.  1779  und  am  6.  Jan.  1780  ^vurdc  .nifgcführt:  Wikeufon 
und  Wan  drop, 

27.  Am  23.  Mai  und  L  Jtini  1780  ift  aufgefölirt  worden:  Der  verfühnte  Frieda 

28.  Am  28    Dez.  1780  Ift  gügeben  worden:  Die  Riimer  in  DcMitfehland. 

29.  Am  h,  3.^  6,  tind  8.  Mftrz  1781  wurde  gegeben:  Eduard  lll.  Sohn  Eduards 
II.  j  nacb  minderjährig,  Prinz  und  erklärter  Thronfol^jcr  von  England,  mit  einem 
Nachfpielr  die  Juden. 

30.  Am  26  ,  27,  und  28,  Dez,  1781  ift  aufgeführt  worden:  ein  Trauerfpiel  Emilia 
Galotti  Yoa  Leffing. 

31.  Ära  2.,  12.  und  14,  Fcbr-  17S2  ift  das  filnfakttge  Lufefpiel:  Durimetz  oder  die 
Einquatir ung  der  Franzofen  aufgeführt  wovdfu. 

32.  Am  23.  und  25*  April  und  am  erften  Mai  1732  ift  ohne  Direktor!  Äguea  Bern- 
auerin  gegeben  worder. 

33.  Am  26,,  27,  und  2a.  Des.  1782  ift  von  einer  evangelifehen  8chaufpielcr-  Cefell- 
fchaft  aufgeführt  worden;  Die  beiden  Veroncfcr  von  Shakefpcare. 

31*  Am  24.  Febr.  nnd  am  3.,  4.  und  G.  Mitrz  1783  ift  aufgcfülirt  worden:  das  Trau er- 
fpiel  Macbeth  von  Shakefpeare, 

3ö.  Ära  14.  und  15.  Aug.  1783  iilt  dem  Wohlgeborenen  und  HocTi gelehrten  Herra  Dr* 
Georg  Ludwig  iStecher  ala  neu  erwählter  Stadtamann  und  KomOtiie-Direktor  zu  Ehren  anfgeftlhrt 
worden:  Der  Freund  des  Könige  Guftav  Adolf  Walwais  und  Adelhaide,  mit  einem 
Prolog,  in  welchem  Jupiter,  Merkur,  nanymed  und  5  Jünglinge  vorkommen ,  ncbft  eiuem  Epilug, 
in  welchem  alle  Acteurä  ale  l^jberarher  Bürger  auftreten  und  in  dem  eine  Stimme  und  der 
GenJufl  von  Biberach  crfcheinon.  Prolog  und  Epilog  wurden  befondera  für  diefe  Aufführung, 
wahrrcheinlieh  von  J.  H*  Kneeht,  gedichtet.  (Schluß  folgt.) 


Regelten  zur  Gerehirhte  Oberreh wabens 

aus  dem  Arehiv  des  germanifcben  Mufenma  in  Nürnberg, 

Von  G.  Boffert 

Trotz  feiner  verhaltDisniäßigeu  Jugend  befitzt  das  germ,  Mnfeum  eine  reiche 
Anzahl  von  Urkundeu,  welche  forgfaltig  rcgeftirt  find.  Nürnberg  mit  feiüeu  Gold- 
fchlägern  war  für  das  Pergament  der  alten  UrkuiidoB  befondere  geföbrlieh  und  für 
Arcbivdicbe  berondere  ioekend.  Kein  Wander,  daß  ee  in  Nürnberg  gelang ^  noch 
eine  große  Anzahl  Urkunden,  wenn  auch  raeift  der  Siegel  beraubt^  vor  dem  Unter- 
gang  zu  retten,  wie  es  denn  auch  für  4  HeggbacLer  Urkunden  aus  dem  13*  Jabr- 
huudert  möglieh  war.  Die  Württemberg  betreffenden  Regeften  der  Urkunden  dea 
germanirehen  Mufeums  habe  icli  bis  zum  Jahre  1373  fämmtlieh  ausgezogen.  Während 
für  die  nördliche  Hälfte  dea  Königreichs  nur  wenige  Urkunden  fich  fanden,  war 
Oberfchwaben  ziemlieh  rcieh  vertreten*  Ja  das  Urkuwdcnarehiv  dey  Klüfters  Hielten 
fcheint  ziemlich  vollftiindig  im  gernmnifehen  Mtifeüm  Heb  ku  beiladen.  Nur  Maugel 
an  Zeit  notbigte  mich,  mit  dem  Jahr  1373  abzubrechen.  Sicher  finden  fich  dort 
noch  weitere  Urkundeu  von  1374  an.  Für  die  kurzen  Nach  weifungen  der  Orte 
muß  ich  um  Nach  ficht  bitten,  da  mir  für  Oberfchwaben  uur  dns  Wirt*  Urkundeu- 
buch,  die  Oberamtsbefchreibungeu  und  die  Zeitfeh rift  für  den  Oberrhein  Band  1  —  31 
(O.Kh,  Z.)  %\xr  Verfügung  ftanden*). 


*)  Die  0,  o,  V,  welche  in  den  Originalen  über  den  Vokalen  fteben,  muBten  dieamal  noch 
nach  denfelben  gefetzt  werden. 


Begeften  zur  Oefchiohte  Oberfchwabens.  127 

1. 

1271  Februar  9 Propft  zu  Schnfinrlet')  und  Dekan  zu  Bnehowe*)  als  vom  Bifchof 

von  Conftanz  beftellte  Richter  vertragen  die  Priorin  und  Convent  zn  Siefun  mit  dem  Pleban  zu 
Boirtir/)  welcher  einige  Rodungen  bei  „dem  heiligen  Brunnen"  beanfpruchte  und  darum  das 
Klofter  bedrängte,  und  fprechen  die  Rodungen  der  Priorin  zu.  Zeugen:  H.  plebanus  inSnlgin^). 
Ludv.  plebanus  in  Mofihain ').  H.  mlnifter  in  Sulgin.  A.  dictus  Vundin  ^)  Ovo.  frater  fuus.  frater 
£b.  de  SchulTinriet  Cvono  de  Lichtenftein.^  Diomo.  B.  dictus  Homman.  B.  antiquus  minifter. 
Vol.  dictus  Grave»').  C.  dictus  Bvok").  R.  Piftor*»)  de  Buohowe.  H.  cuprifaber.  Vol.  dictus 
Nvob.*»)    Vol.  dictus  Latiran**).    H.  dictus  Lochiler"). 

Die  Urkunde  ift  nur  ein  Entwurf.  Die  Namen  der  beiden  Vermittler  find  nur  mit 
Punkten  angedeutet.    Siegel  hatte  die  Urkunde  nicht. 

^)  Eberhard  Muet  ORh.  Z.  23,  59.  «)  Buchau,  OA.  Riedlingen.  *)  Dominikaner- 
Frauenklolter  OA.  Saulgau.  Lies  Suczun.    *)  Bolftern,  OA.  Saulgau.  *)  Saulgau.   «)  OA.  Saulgau 

?  minifter  Ammann.  ^)  Conrad  Vunden  1267  in  den  Acta  Salemitana,  O.Rh.  Zeitfchr.  31,  125. 
r.  u.  Bur.  fratres  filii  dicti  Wnden  1257,  O.Rh.  Z.  12,  57.  Eine  Fundenfchmiede  OA.Befchr. 
Saulgau  S.  177.  •)  Lichtenftein  bei  Neufra^  Amt  Gamertingen.  *^)  Ulrich  Comes  Sohn  Alberts 
von  Sulgen,  W.  ü.  4,  244.  ")  Der  ältefte  der  heute  noch  blühenden  Familie  Bück.  »*)  Piftor 
f.  W.  U.  4,  292.  '')  Nvob.  lies  Nuober,  W.  U.  4,  2i4.  >*)  lies  Lutiran  von  der  Familie  der 
Leutrum-Ertingen.  **)  wohl  zur  Familie  v.  Loche,  de  Foramine  gehörig.  O.Rh.  Z.  31,  87.  Stamm- 
fitz  Lochau  bei  Bregenz,  W.  U.  4,  417. 

2. 

1299.  Adelheid,  Aebtiflln  in  Buchauge,  und  der  Convent  des  Klofters  beurkunden,  daß 
die  Priorin  und  der  Convent  des  Klofters  Hufen  ^)  (?  das  Wort  ift  radirt)  einen  Hof  gen  Hufen 
bei  der  Stadt  Sulgen,  welchen  He  von  Klofter  Buchau  als  Zinslehen  gehabt,  zurückgegeben  mit 
der  Bitte,  ihn  dem  Klofter  in  Svecfen  zu  verleihen,  was  gefchieht  gegen  V«  Pfd.  Wachs  jährlich. 
Zeugen:  Sigbotus  prefati  monafterii  canonicus  nee  non  B.  frater  fuus. 

Siegel  fehlen,  doch  Hnd  2  Incilionen  vorhanden. 

>)  Es  fcheint  daß  die  Annahme,  daß  das  bei  Saulgau  beftandene  Klofter  1259  ganz 
nach  Sießen  verlegt  worden  fei,  eine  irrige  ift.  Das  Mutterklofter  Hufen  fcheint  1299  noch 
beftanden  zu  haben.  Nachträglich  will  mir  fcheinen,  als  ob  an  der  radirten  Stelle  Slufen  ftand. 
Diefer  noch  nicht  ficher  nachweisbare  und  fonft  Sluffen  gefchriebene  Ort  lag  im  Landkapitel 
Buchau  und  hatte  1275  ein  Frauenklofter,  wie  der  über  decim.  Freib.  Diöz.- Archiv  1, 109  beweist. 
Auch  W.  U.  3,  458  ift  ficher  Sluffen  zu  lefen. 

3. 
1318  April  10.  Frau  Jndende,  Hern  Wernhers  fei.  Wirthin  von  Denkingen')  und  ihre 
Söhne  Johans,  Emfte,  Anfhaln  und  Wernher  beurkunden,  daß  de  ihr  Gut  zu  Ruttelingen ')  und 
die  Leute  außer-  und  innerhalb  des  Dorfs  mit  allen  Gütern,  wie  fle  es  von  dem  Vogt  von  Meringen^ 
hergebracht  haben,  um  435  h.  an  Ludwig  von  Stadegun^),  Herrn  Walters  Sohn,  verkauft  haben. 
Bürgen:  Her  C.  vom  Bache*)  Diet'ch  der  Dapher^)  und  der  Vogt,  fein  Bruder,  Gozze  von  Burle- 
dingen ^,  Benze  von  Stein ^),  Eberhart  von  Tachufen^.  Zeugen:  Her  Ludewig  von  Stadegun. 
Ul.  V.  Em'ichingen  **^,  H.  fein  Bruder.  H.  der  Scholer,  Peter  fein  Bruder.  Eb.  von  Lovpheim'*;. 
Ui.  von  Grundshain  '*)  und  ander  lut  vil.    Die  Siegel  der  4  Brüder  Xind  abgenommen. 

1)  Bad.  Amt  Pfullendorf.  *)  Riedlingen.  ^  Möhringen  OA.  Riedlingen.  Conradns  Ad- 
vocatns  de  Meringen  1289^  OA.Befchr.  Riedlingen  206.  «)  Stadion.  Lud.  u.  Walter,  O.Rh.  Z.  23,  66. 
*)  Unbekannt.  •]  lies  Dietrich.  Dapfen,  OA.  Münfingen.  ')  In  Hohenzollem.  ®)  Rechtenftein 
OA«  Ehingen.  ')  wohl  zu  lefen  Tathufen  OA.  Ehingen.  ^^)  lies  Emerichingen  d.  h.  Emerkingen. 
**)  Laupheim.  Nach  der  OA.Befchr.  Laupheim  ftarb  der  letzte  H.  v.  Laupheim  1280.  S.  111. 
^)  H.  V.  Grundsheim,  OA.  Ehingen  kennt  die  OA.Befchr.  nicht. 

4. 

1332  April  11.  Cunrat  genannt  Egghat  von  Muetrichingen  <),  Kueneli,  Cunratund  Heinz, 
feines  Bruders  Söhne,  Bürger  zu  Mengen,  verkaufen  an  Brunen  von  Hertenftein')  und  delTen 
Gattin  Katharina  ihr  Gut  zu  Mnetrichingen  für  50  Mark.  Sie  leiften  Gewähr  an  den  Träger 
des  Gutes,  Ritter  Cunrad  v.  Lovbenberg^),  den  Vater  der  Katharina,  und  Hans,  feinen  Sohn. 

Siegel  der  Stadt  Mengen.  Zeugen:  Cunrad  v.  Lovbenberg  und  fein  Sohn  Hans. 
Siegel  fehlt. 

*)  Ein  Eckhard  von  Mueterkingen  ift  1313  Pfandinhaber  von  Gütern  in  Bolftern.  Mieter- 
kingen  OA.  Saulgau.  OA.Befchr.  Saulgau  S.  217.  Eckhart  v.  Berkach  O.Rh.  Z.  23,  62.  ^)  In 
Hohenzollern-Sigmaringen,  f.  OA.Berchr.  Riedlingen  S.  177.    ^)  Laubenberg  wo? 


128  Bofrert 

1334.  Dezember  6,  Bruder  Heinrich  vnn  Mindelberg")  Konnneiitliur  und  die  Brüder 
deBDeutfchordenebaiifes  ku  Alcibufcu  verkaufen  mit  Zuftinimunfi  Bruder  neinnehs  von  Tettingen*), 
Ijandkommenthurä  in  £1  faß' und  Burgund^  ihr  Gut  zu  MueLrlcbingen  an  das  Frauenkiofter  cn 
Unferiü  Herrn  Jofu  Christ  zu  Suzfiin  um  40  Pfd. 

Sig.  Hein*  v*  Mtndolberg  und  IloiuHcb  v,  Tettiugeo,  Zeugen:  Her  Ludwig^  v,  Straßburgj 
Leutpriefter  zu  Alczbufen,  Her  Nikolaue  von  Ueberlingen^  Priefter,  Bruder  Ulrich  von  Heidelberg, 
Bruder  Heinrich  von  öchelleubcrg,  Bruder  Uiricb  von  Klingen herg.    Siegel  fehlen, 

»)  Miodelberg,  Laudg.  Mindelhcini.  O.Kh,  Z.  24,  266,  '')  Tettingen  Kt  Thurgau,  Land- 
kotnraentlmr  Heinncb  und  Sifrid  v.  Mindoiberg  1331  f.  Z.  f.  0.  Rb.  24,  2ö8. 

G. 

1336  Juni  %  Abt  Ciinrad  und  Convent  des  EloÜterB  Weingarten  beurkunden,  daß  fio 
an  die  durch  Klofter  Buzfnn  vQn  Ruefen  Kraelen  ^)  erkaufte  Wiefe  bei  Sulgen  keine  Anfprilcbe 
außer  Va  Pfd.  Wachs  jährlich  haben, 

*)  Zu  deu  Eroel,  Krüwel  cfr.  OA.Befchr,  Saulgaa  S.  143,  173. 

7. 
1338  M:lrz  3L     Hartnit  v.  Bartclftein ')  und  Hütze  feine  Wirthin  verkaufen  ihr  Gut  tu 

Bogeuwiler,  genannt  das  Fundengut'),  au  das  Gotteshaus  zu  8uezfun  um  oun  zwei  fecbzig  Pfd.  h.*) 
Zeugen:   Hein.   Kroel,   Ammann  zu   Sulgen.     Cunrat  der   OATenburger '^j,   Ulrich    KroeT, 

Wemher  der  Bilovinger*^)  Ulrich  Günther'),  Cunrat  der  Bilovinger.  Sig*  Hartait  v»  Bartelftein. 
Siegel  fehlt. 

*)  bei  Schcer  OA.  Saulgau  0Ä3efehr.  B.  190.  ^)  OA,  Saulgau,  «)  f.  Nr.  i  Aum.  8, 
cfr,  W.  V.  J.  3,  207.  •)  GÜ  -  2  ^  58  Pfd.  ^)  Patricier  in  Y  Illingen  O.Hh,  Z.  8,  117  ■)  B.  Amt 
UeberllDgen.     ^)  O.Ek  Z.  6,  411. 

a 

1342  Auguft  8,  Bertolt,  Hermann,  Bnfli  und  Elifabeth,  GefehTvifter,  dea  Bertold  Pfiftera 
Kinder  verzichten  auf  alle  Anfprüche  an  ein  Gut  des  Klofters  Suzfun,  das  ihr  Yater  zu  Bogen- 
wüer  baitte^  außer  den  3  nachten  Nutzen, 

1343  Juni.  Eberhart  v.  Kunfcg^)  verkauft  an  Klofter  Suzzeu  nah  bei  Sulgen  der  Stadt 
da&  Gut  Swarzenbach '),   das  er   und   fi^in  Bruder  umb  die  Brüchen')  erkauft,  um  78  Pfd, 

Bürgen  feine  Brüder  Uhich  und  Bertold  von  Kunfi^g.  Zeugen:  Heinrich  v.  Burrou'*), 
Ritter,  Heinrich  Eroel,  Hartnit  Kroel,  Rudolf  Kroel^  Burkbart  Kroel^  GeUrUder,    Ulrich  und  Johann 

Kroel,  auch  Gebrüder, wiler,  Aibreeht  der  Blafer,  Hau»  Fulmaige,  Heinrich  der  Eneeht, 

Wer  ah  er  der  GeilTer,  Bürger  zu  Sulgen.    Siegel  abgerifTen, 

')  Köuigfiegg,  Eberlj.  Ulrich  Bertold  efn  W.  V.  J.  3,  212,  cfr.  OA.Befchr,  Waldfee  217, 
')  Sehwarzenbach  bei  8auJgau.  ')  Brach  unbekannt,  *)  Burron  bei  Heiligenberg  cfr,  OA.  iUed- 
liö^en  116.  ORh,  Z.  6,  411. 

10, 

1345  MJins  9.  Hana  der  Steiger,  Bürger  zu  Ravensburg,  und  Elsbeth  feine  Hausfrau 
verkaufen  ihr  Gut  zu  Furt^)  uf  dem  Buhel  das  weiknd  Staichc  Sou  war,  um  20  Pfd.  weniger 
10  Schilling  Conft.  an  Hans  den  Gutenmann.  Bürge  fein  Schwager  Benz  der  MeiTerfchmid, 

Siegler  Fritz  Holbctu  Stadtammann ;  Zeugen;  Heinrich  der  'Wolfcgger *),  Wühelm 
Humpis,  Rudolf  von  Mekenpurren '),  Hans  Werner  und  Bern  im  Höfen.    Siegel  tehlt. 

')  woh(  OA,  Ravensburg,    '')  wohl  ein  Raveneburgcr  Bürger,     *)  OA.  Tettnaug. 

11. 

1345  Juni  15.  Vor  Fiiedrich  Holbain,  Stadtamuiann  zu  Ravensburg,  klagt  Hans  Batott- 
ruti')  gegen  Bruder  Heinrich  v.  Suzzen  als  Vertreter  der  geiftlichen  Frawen  zu  Suzzen,  welche 
ihm  eine  Wiefe  zu  Wulgcnftadt"),  die  er  und  feine  Frau  von  Cunrat  Kroel  fei.  ererbt,  ftreiti^ 
machen.  Bruder  Heinrich  beweift  durch  Eid  und  Eideshelfer,  daß  die  Wiefe  dem  KloHer  Suzzen 
ali  Zinslehen  vom  Klofter  Weingarten  gehurt. 

Zeugen:  Heinrich  der  Wolfegger,  Wilhelm  Humpis,  Ulrich  im  Hof,  Chunrat  Hypfeli, 
Chnnrat  und  Jakob  die  Meifter.     Das  Siegel  Holbaina  fehlt 

*)  Bettenreut«  OA,  Ravensburg  OA.Befchr,  Bav.  S.  200,     ^)  i^ilgenftadt  OA.  Saulgati, 


; 


Regeften  zur  Gefchichte  Oberfchwabens.  120 

12. 

1348  Februar  6.  Bifchof  Ulrich  von  ConTtanz  incorporirt  dem  Klofter  Sießen  fr  praedic. 
ord.  S.  Aug.  die  Pfarrkirche  zu  Sießen,  welche  blos  Klofteruntertbanen  die  SeeKorge  lüiftct^ 
und  deren  Patronatsrecht  das  Klofter  hat,  für  des  Klofters  Tifch. 

13. 
1329  April  22.  Johann  von  Ryfchach,  zu  Muettrichingen*)  gefelTen,  verkauft  an  das 
Klofter  Süßen  um  1  Pfd.  h.  und  1  Malter  Roggen  „die  Wäfferi  in  der  breiten  Wis  und  all  diö 
Swellina,"  die  zu  den  14  Mansmad  gehören,  desgleichen  „die  Wäfferi  in  der  tueffen  Wis**  zu  Muett* 
richingen.  Zeugen:  Heinz  Slaihwegg,  Bürger  zu  Sulgen,  Ital  Schiltknecht  v.  Muettrichingen, 
Heinrich  der  Gegginger*)» 

^)  Be/itz  der  Reifchach  in  Mieterkingeu  OA.  Saulgau  kennt  die  OA.Bcfchr.  Sanlgau 
S.  919  nicht.    «)  v.  G.  bad.  Amt  Meßkirch. 

14. 

1349  Juni  19.  Johann  v.  Ryfchach,  gefeffen  zu  Mnettrichingen,  Judenta,  feine  ehcticho 
Wirthin,  und  Katharina,  feine  Tochter,  vertaufchen  dem  Gotteshaus  zu  Suezzen,  oahe  bei  Sulgen, 
eine  Wiefe  zu  Mnettrichingen  in  der  Tuffenwies  eine  Mannsmad  groß  gegen  eine  andere  unter 
Schwarzach  bei  des  Kckart  bruelli  2  Mannsmad  groß. 

Zeugen :  Herr  Heinrich  von  Bueron,  Ritter,  Herr  Nicolaus  Degan  zu  Sulgen,  Rus,  Heinz, 
Cunz  die  Schildknecht,  Uele  der  Maier,  der  Wolmadinger  von  Muettrichen  (fic).  Das  Siegel 
Johanns  von  Ryfchach  fehlt 

15. 

ca,  1350.  (Datum  fehlt).  Mark.  v.  Schellenberg  von  Kiffelegg*)  der  Aekere  gibt  feine 
Tochter  Grete  zu  Ravensburg  in  Humppis  Haus  dem  ehrfamen  Hainz  Vogt  von  Sumerowc^),  ge- 
feffen zu  Luepolz»),  zum  ehelichen  Weib  und  als  Hausfteuer  400  Pfd.,  nemlirh  20U  Pfd.  auf 
St.  Gallen  nächftes  Jahr,  200  Pfd.  ein  Jahr  fpäter.  Siegler  und  Bürgen  Doellenzer  von  ächellen- 
berg*),  Johann  den  Truchfaezze  von  Walpurg*),  ütz  von  Kunfegg,  der  Aeltere*),  Diepolt  von 
Lut'ch')  (Lutrach?),  Ulrich  von  Ebersberg ^,  üeli  von  Kunfegg,  Walter  von  Kunfegg,  rians 
v.  Schellenberg  von  Lut'ch.    Mark.  v.  Schellenberg. 

Siegel  fehlen. 

*)  OA.Befchr.  Waldfee  S.  123.  137.  OA.Befchr.  Wangen  S.  264.  *)  OA,  Tettnang  S, 
OA.Befchr.  151.  «)  OA.  Wangen  OA.Befchr.  S.  270.  *)  Tölzer  v.  Seh.  OA.Befchr.  Wangtio  8.  2t>4. 
*)  Johann  der  Gatte  der  Gräfin  Katharine  Tellg.  OA.Befchr.  Rav.  S.  252.  ")  OA.  Saulgau. 
Ö  Lauterach  OA.  Ehingen?    »)  Ebersberg  O.Rh.  Z.  8,  319. 

16. 
1356  Juli  24,  Hans  der  Offenburger*)  Conrads  fei.  Sohn,  verkauft  an  Bruder  Biirkarfe 
Negillin,  Converfen  zu  Suezfun,  und  deffen  Sohn  Peter  2*/«  Jauchert  Acker  am  Weg  von  8ulgcn 
gen  Suzfun  um  16  Pfd.  Stirbt  der  Vater  vor  dem  Sohn  und  hinterläßt  der  letztere  kehie  Erben» 
fo  fallen  die  2Vs  Jauchert  an  Kl.  Suzfun.  Zeugen:  Wernher  der  Gaißer,  Bertold  Luelli,  Cunrat 
Guttinger,  Hainz  Wiler.  Sig.  Hans  Offenburger.  Das  Siegel  fehlt. 
')  f.  Nr.  7. 

17. 

1350  Juli  26.  Hugo  v.  Kunfegge,  Wille  und  G6fe,  feine  Schweftem  im  Kloßer  Bah stal, 
beurkunden,  daß  Johann  von  Ryfchache  die  tüffe  wis,  welche  er  ihnen  um  16  Pfd.  L  verletzt 
hatte,  wieder  ausgelöst  habe. 

')  Habsthal  Kl.  im  OA.  Sigmaringen. 

18. 

1356  Juli  24.  Johann  von  Ryfchach  vergleicht  fleh  mit  Klofter  Suezfun  Über  alle  ge- 
habten Streitigkeiten,  insbefondere  über  6  Maden  Wiefen  unter  Swarzach^],  die  zu  dem  Hof  ge- 
hören, welchen  die  geiftlichen  Frauen  von  dem  von  Homftein^)  erkauft,  über  einen  Garten  zu 
Muettrichingen  in  der  „byzuni"  •)  hinter  der  Frauen  von  Suzfun  Scheuer  und  2  Jauchert  Ar-ker 
gelegen  zu  Muettrichingen  an  dem  mittein  Steig.  Johann  v.  Ryfchach  erhält  1  Pfd.  h.j  die  ,Gl- 
fellen**  5  Schilling  Winkof  vom  Klofter,  Zeugen:  Hilprant  der  Furderer*),  Amman  za  öulgen, 
Rudolf  Kroel,  Ital  Kroel,  Rudolf  der  Eckoler*),  Bertolt  der  Frank«),  Wernher  der  Gailler,  Sig, 
Joh.  V.  Ryfchach,  Her  Johann  v.  Homftein,  Her  Hertnit  v.  Bartelftein.    Die  Siegel  fehlen. 

^)  bei  SauI^au.  *)  pr.  Amt  Sigmaringen,  W.  U.  4,  282.  ')  f.  Bück,  ritirnamenbuch 
S.  29.  *)  Ift  das  ein  Förderer  von  Waldeck?  Ein  Furter  begütert  in  Hitzkofen,  W.  Ü.  4,  XXXVllI* 
')  Unbekannt    ^)  Frank  alter  Ravensburger  Name. 

W^artt«mb.  VierteUahrthefte  1889.  3 


^p^|p-^  V  IL-  ^^^p^  ^^^^^^-— ^—  ---'  •  ^^r^  •7/z«w»ti-« " -r  "F,- 


130  Boffert,  Eegeften  zur  Gerchichte  Oberfchwabena. 

19. 

1358  April  3.  Maengeu.  Claus  Wild,  Bilrgev  zn  Matngen  verkauft  an  Klofter  Sueffen 
fein  Gut  zu  Tlerbrechtitigen  *),  welches  feiDes  Schwagers  fei.  Hainz  OMen  war,  und  das  Cunz 
Hertenftdn  baut^  um  100  Pfd.  und  5  Pfd. 

Zeugen:  Frikk  von  Magenbuch^),  Cunz  Rall,  TJentz  Rentz,  Bentz  Bates,  Albrecht  Bentzer, 
Cunrad  der  Ebinger^),  der  Münch,  Hans  der  Ebinger^  Gunrad  Alwig*),  Cuorat  HagmaDO,  Hainz 
der  Aiaigcr  uff  dem  II us^  alle  zu  Maengen.    Sig.  Stadt  Mengen. 

Siegel  fehlt. 

^)  Herbertingen,  OA.  Saulgau,  ')  Magenbuch  in  Hohenzollem,  cfr.  OA.Befchr.  Saulgau 
S.  192.    ^J  V.  Ebingen  OÄ.  Balingen.    *)  C.  W.  V.  J*  4,  95. 

20. 

1358  November  2d*  Rues  der  Roffterer ')  verkauft  an  die  Priorin  und  den  Convent  zu 
Sueffen  20  Jauchcrt  Acker  auf  dem  I.angeuK'i  zu  Wolferswiler*)  im  Diengoew  um  6*/j  Pfd. 
Bürgen;  Hi*na  Geng  von  Fulgunftat *),  Iltunrieb  Frocwin,  Cunz  Hagnow,  Zeugen:  Rues  der 
Ekcler*),  Werober  der  üaiffer,  Hermann  Scblairbweg '^j,  Gueting. 

Sig.  Ital  Kroflwel,  Ammann  ;su  Sulgen* 

')  OÄ.  Saalgaii,    -)  Wolfer tsiveiler  OA,  Saulgau,  »)  OA.  Saulgau.   *)  f.  Nr.  18.  ^)  f.  Nr.  13. 

21. 

13Ö6  April  17,  Clawes  der  Croewoel  von  Biberach  verkauft  feinem  gnädigen  Herrn 
Graf  Heinrich  vou  Montfort,  Herrn  zn  Tettnang,  feinen  Hof  im  Dorf  zu  Bolfter,  den  man  nennt 
Rentzon  des  DjnKeleis  Hof,  um  70  Pfd.  Zeugen:  die  veften  Mannen  Jakob  von  Rain*),  Rud. 
Kifc  (undeutlicti)  Bürger  von  Sulgen,  Wembtr  der  GailTer,  Chunrat  GUttinger,  Hans  Lullin. 
Sigt  Ciawes  Crüewel,  Eytal  Croewel,  den  man  nennt  d(SD  Ammann,  Hainz  Guder^).    Siegel  fehlen. 

')  unbeflimmt,    ^)  O.Rb.Z.  3t,  21. 

32. 

1366  Atiguft  28,  Tettnang.  Graf  neiiirich  von  Montfort,  Herr  zu  Tettnang,  verkauft 
an  daa  Klolter  Suefzen  den  Hol"  ku  BoUter,  den  er  von  Katharine  von  Kiczkoven*),  Bürgerin  zu 
Biberacb^  gekauft  um  70  Pfd.     Das  JSiegel  des  Grafen  fehlt. 

')  wohi  Hitzkofen  OA»  Sigmaringen. 

23. 

1370  Oktober  20.  Vor  Graf  Rudolf  von  Sulz,  Hofrichter  zu  Rotweil  bekennen  Benz 
von  Balgerhain*)  zu  Dirbehain^')  und  fein  Sohn  Peter ^  daß  fie  gegen  25  Pfd.  h.  1  Malter  Kernen 
Rotweiler  Maß  jäläri.  an  Ueinrieh  Al^css  von  Frulingon^)  jun.  Bürger  zu  Rotweil  zu  liefern  haben. 

Die  LeiJ'tung  haftet  auf  des  Scbnltbeißen  Gnt  zu  Dirbehain  als  Vorzins. 
Sig.  das  Hofgerieht  zu  Rot  weil, 
-)  ^J  OA.  Spaichingen,     ^)  wo? 

24. 

1371  April  18,  Cuorat  Turwalt,  Chorherr  und  Sänger  der  St.  Johanniskirche  zu  Konftanz, 
Richter  von  Seiten  des  Papftea  und  dcij  Abts  zu  St.  Heinrich  und  St.  Peter,  Schaflfner  und  Pro- 
kurator des  genannten  Abts,  verzichtet  auf  das  Gütlein  zu  Sulgen  an  der  obeni  Schwarzbaeb, 
das  Johann  Hohenberg*),  Bürger  zu  Sulgen^  Heinrich  Uebelherr  zu  kaufen  gegeben  und  das  ver- 
mein Uich  Lehen  des  Klofters  von  St.  Gallen  fein  follte^  wogegen  die  Frau  des  Hohenberg  Zeugnis 
abgelegt. 

Das  Siegel  fehlt* 

^)  Homberg,  Amt  Heiligenberg  O.Rh.  Z.  31,  13. 

25. 

1373  Oktober  31.  Ulrich  von  Knngfeg,  Herrn  Ulrichs  Sohn  von  Kungfeg,  gefelTen  zo 
Bettel rnti'),  und  Walter  v.  Kungfegge,  Benzen  Sohn,  verkaufen  an  Kl.  Suffen  alle  Güter  zu  HerskiP) 
und  den  Kilchfiitz,  ausgenommen  Jublm-^gut,  eine  HofJ'tatt,  welche  der  Herren  von  Salmannsweil 
Zin&lehen  ift,  um  600  Pfd.  Die  Kirche  foU  bis  su  feinem  Tod  Herr  Cunrad  v.  Bieboz?  genießen. 
Bürgen:  Ebert  v.  Kungfeg,  Lutold  v.  Knngfeg,  Mu  Bruder  gen.  Hatzenturn ^) ,  Erhard  v.  Knng- 
feg, Hainz  Hnnibiß,  B.  zu  Ravensburg,  Benz  Grämlich,  Bürger  zu  Zusdorf^),  Herman  Rantze, 
Utz  V.  Staiahulen '),  Bentze  Muttenhnfer^J  zu  Winterftetten  ^).  Siegel  der  Verkäufer  und 
Zeugen  fehlen. 

')  Bettenreute  f.  Nr.  11.  -)  l  Heratslkileb ,  TTeratskirch  OA.  Saulgau,  S.  OA.Befchr. 
S,  194,  ^)  OA.Befchr.  Ravensburg  S,  237.  *)  OA.Befchr.  Ravensburg  S.  245.  *)  OA.  Waldfee, 
OA.Befchr.  8.  199.  ^)  Mittenhaufen  OA.  Ehingen,  OA.Befchr.  S.  181.  ')  OA.  Waldfee.  Winter- 
ftetten  Stadt,  Dicht  W.  Dorf. 


/ 


Klemm,  Münfterftudien.  1 3 1 

26. 

1373  November  8.  Katharina  Grufittin,  Hans  Grufits  Witwe,  Bürgerin  zu  ücberlingen, 
verkauft  an  Kl,  Süßen  ihr  Gut  zu  ürfendorf  *)  im  Diengow  für  50  fl.  Sig.  ülin  Schütliü'),  Cunz 
Zan'),  Andreas  Koben').    Siegel  fehlen. 

0  OA.  Saulgau.    ^)  O.Rh.  Z.  23,  2.    »)  O.Rh.  Z.  23,  2.    *)  O.Rh,  Z.  23,  2. 


Mfinfterrtudien. 

Vortrag  von  Diak.  Klemm,  gehalten  in  der  Vereins verfammlung  vom  2.  Febr.  1883, 

I.    Das  Denkmal  der  Grandfteinlegung. 

Eine  der  erften  Studien,  mit  denen  ich  mich  einft  noch  von  weiterer  Ferne  her 
in  die  Reihen  der  an  der  Erforfchung  unferes  Mfinfters  Tbätigen  zu  Itellea  wagte^ 
war  eine  folche  über  das  Denkmal  der  Grundfteinlegung  (Ulm  Oberfcliwaben  Korr.- 
Blatt  1,  21  ff,).  Ich  habe  damals  hinfichtlich  der  ftreitigen  Figur,  welche  hinter 
dem  knieenden  Bürgermeifter  Ludwig  Kraft  fteht  und  ihn  hält,  auszuführen  verrucht, 
daü  eben  kraft  diefer  ihrer  Haltung  niemand  anders  als  der  Schutzpatron  des  ßiirger- 
meifters  in  der  Figur  zu  erkennen  fein  könne.  Ich  habe  dann  weiter  dort  a,us 
Analogien  gefchloffen,  diefer  Schutzpatron  werde  der  dem  Vornamen  des  Bürger- 
meifters  entfprechende  heil.  Ludwig  fein,  deffen  königliche  Eigenfchaft  mir  in  feinem 
goldgeftirnten  grünen  Mantel  zum  Ausdruck  gebracht  fehlen  *).  Der  Aniialimc  PreJTcl» 
in  feiner  Feftfchrift  (Ulm  und  fein  Münfter  S.  18—21),  daß  vielmehr  der  erfte 
Pfleger  des  Münfters  dargeftellt  fein  werde,  habe  ich  nie  Raum  geben  könoen^  weil 
die  Stellung  der  Figur  zu  der  des  Bürgermeifters  hiezu  durchaus  nicht  paiVen  will. 
Wohl  aber  habe  ich  geglaubt,  in  dem  der  Figur  beigefügten  runden  Schild^  iu  dem 
von  einer  Art  Stock  auffliegenden  Adler,  das  Wappen  des  Gefchlechtes  Stocker  (mit 
Mauch)  erblicken  zu  dürfen  und  habe  mir  fpäter  die  Sache  fo  zurecht  gelegt:  diefes 
offizielle  Denkmal  der  Grundfteinlegung  fei,  weil  der  Brautthüre  einverleibt,  nicht 
etwa  fchon  im  Jahr  1377  felbft  entftanden,  fondern  ums  Jahr  1404,  wo  ein  Kirchen- 
pfleger Claus  Stocker,  Goldfchmid  1388,  urkundlich  erwicfen  ift,  unter  dell'en  Anifs- 
führung   gefertigt  und  habe  zum  Hinweis  darauf  dcQ'en  Wappen  mit  aufgenommen. 

Heute  bin  ich  nun  in  der  Lage,  eine  andere  Deutung  mitzutheilen,  nicht 
als  von  mir  gefunden,  aber  als  von  mir  nach  wohl  entlchuldbarem  anfangüchem 
Widerftreben  fehr  wahrfcheinlich  gefunden.  Der  eigentliche  Urheber  und  Entdecker 
ift  Herr  Oberpfarrer  Ernft  Wernicke  in  Loburg  (Provinz  Sachfen),  deüen  große 
Sachkenntnis  in  einer  folchen  Frage  genugfam  erwiefen  fein  wird,  wenn  iel»  anftihre, 
daß  er  von  Otte  zum  Bearbeiter  einer  neuen  Auflage  feiner  Kunftarchäologie  des 
Mittelalters  gewählt  worden  ift. 

Wernicke  geht  mit  meiner  einftigen  Ausführung  vollkomiften  einig  dariu,  daß 
der  Dargeftellte  der  Schutzpatron  des  Bürgermeifters  fei.  Aber  nun  vermißt  er  an 
ihm  das  nothwendige  Attribut  des  heil.  Ludwig,  die  Krone,  und  findet  er  an  der 
Figur  ein  Kennzeichen,  das  keinem  einfachen  Heiligen  zukomme,  fondern  Jcdlglich 
den  göttlichen  Perfonen,  dann  den  Engeln  und  den  Apofteln.  Das  find  die  bloßen 
Füße.     Und  wenn  wir  nun   einmal    an  diefen  Kreis  zufolge  der  Regeln  niittelaltcr- 


')  Bei  dem  zweiten,  privaten  Denkmal  der  Grundfteinlegung  (am  (IriTttMi  riidlich(;ii 
Arkadenpfeiler)  ftand  der  von  Lutz  Kraft  geftiftete  Kraftfche  Altar.  Diefer  war  naeh  Weyer- 
mann,  Neue  Nachr.  S.  240,  in  der  Tliat  unter  andern  Heiligen  dem  heil.  Ludwig  gcwdbt,  aber, 
wie  es  fcheint,  nicht  dem  K^nig,  fondern  dem  Bifchof. 


132  Klemm 

lieber  Ikonographie  gebunden  find,  wen  anders  könnten  wir  aus  ihm  herausgreifen, 
wenn  wir  daneben  den  Adler  auffliegen  fehen,  als  --  den  Apcftel  und  Evangeliften 
Johannes!  Auf  ihn  paßt  beftens  auch  die  Kleidung  der  Figur.  Sie  hat,  nach  älteren 
Zeichnungen,  über  rothem  Untergewand  einen  grünen  mit  goldenen  Sternen  befetzten 
Mantel.  Müller-Mothes  (Uluftr.  Arch.  Wörterbuch  1,  77)  aber  fagt  über  Johannes: 
Seine  Kleidung  ift  roth,  mit  einer  blauen  oder  grünen  Tunica.  Feröer  paßt  zu 
Johannes,  daß  die  Geftalt  unbärtig  ift.  Was  für  mich  ein  befonders  durchfchlagender 
Grund  ift,  diefer  Deutung  beizufallen,  ift  das,  daß  fie  auch  alle  Schwierigkeiten 
bezüglich  des  vermeintlichen  Wappens  daneben  beftens  löst.  Jetzt  erft  ift,  was  wir 
feither  alle  zu  bemerken  vergaßen,  klar,  weshalb  der  Schild  rund  gebildet  ift.  Es 
ift  gar  nicht  eine  Wappenfchildform ,  es  ift  die  Medaillonsform,  wie  fie  gerade  bei 
den  Attributen  der  Evangeliften  fo  häufig  ift.  Wahrfcheinlich  erklärt  fich  auch  ans 
der  Beigabe  diefes  Attributs,  welches  zur  unzweideutigen  Charakterifirung  der  Figur 
nothwendig  war,  daß  dann  dafür  von  dem  Beifügen  des  Nimbus  um  das  Haupt  des 
Heiligen  abgefehen  worden  ift.  Ob  der  etwas  befchädigte  mehr  rundliche  Gegen- 
ftand,  von  dem  der  Adler  auffliegt,  wirklich,  wie  Wernicke  vermuthet,  ein  Buch 
vorftellen  follte  und  könnte,  das  allein  ift  mir  noch  nicht  ganz  ficher.  Es  könnte 
eine  Schriftrolle  fein,  doch  fcheint  mir  das  überhaupt  ein  Nebenpunkt,  der  keinen- 
falls  das  üebrige  wieder  in  Frage  ftellen  kann.  Gerne  möchte  ich  nun  das  ürtheil 
berufener  Forfcher  darüber  vernehmen,  was  fie  von  der  neuen  Aufftellung  halten. 
Eine  fehr  fchwer,  eher  nie  mehr  zu  cnträthfelnde  Frage  wird  die  werden  oder  bleiben, 
wie  dann  ein  Ludwig  Kraft  dazu  kam,  mit  einem  heil.  Johannes  als  Schutzpatron 
dargeftellt  zu  werden,  ob  diefer  Johannes  fein  privater  Schutzheiliger  gewefen  ift, 
oder  ob  derfelbe  etwa  auch  zum  Münfter  und  delTen  Bau  in  einer  befondem  Be- 
ziehung noch  ftand^). 

IL   Spuren  eines  älteren  Baues  am  Münfter. 

Mit  dem  Denkmal  der  Grundfteinlegung  find  wir  eigentlich,  wie  erwähnt, 
an  die  Brautthüre  des  Münfters  geftellt,  wo  das  Denkmal  in  erneuerter  Geftalt  foU 
bald  wieder  aufgeftellt  zu  fehen  fein.  So  mag  denn  wohl  im  nächften  Zufammen- 
hang  mit  ihm  eine  andere  Frage  vor  unfern  Geift  treten,  welche  befonders  die 
Portale  unferes  Münfters  betrifft,  die:  Ift  etwas  an  der  alten  Ueberlieferung,  daß 
die  Bildwerke  diefer  Portale  von  der  alten  Pfarrkirche  vor  dem  Frauenthor  draußen 
an  die  neue  übertragen  und  ihr  einverleibt  worden  fein  follen,  oder  nicht?  Es  ift 
auch  hierüber  fchon  viel  verhandelt,  die  Frage  aber  noch  keineswegs  zur  Ruhe  und 
zum  Abfchluß  darum  gekommen.  Es  ift  auch  meinerfeits,  wenn  ich  heute  diefe 
Frage  neu  anrege,  nicht  fo  gemeint,  als  ob  ich  felbft  viel  zur  Entfcheidung  beitragen 
könnte.  Hier  mülTen  eigentliche  Fachleute  angreifen,  Künftler  hinfichtlich  der  Frage 
des  Stils  und  der  Gewänder,  Architekten  hinfichtlich  der  Frage  der  architektonifchen 
Gliederung  und  Geftaltung,  die,  wie  wir  gleich  fehen  werden,  ebenfo  fehr  in  Be- 
tracht kommt.  Aber  vielleicht  darf  ich  mir  doch  erlauben,  gerade  den  Fachleuten 
einen  Anftoß  zu  eingehenderer  ünterfuchung  durch  diefe  Anregung  mit  zu  geben.  Ja 
es  wäre  mein  Wunfeh  und  Gedanke,  daß  doch  in  einem  der  nächften  Münfterblätter 
von  feiten  unferer  Bauhütte  eine  Aufnahme  der  Portale,  ihrer  Profile,  Maßwerke  u.  f.  w. 


0  Die  Familie  Kraft  hatte  ihr  Erbbegräbnis  in  einer  an  der  Dominikanerkirche  angebauten 
Kapelle,  die  geweiht  war  in  der  Ehre  des  heil.  Johannes.  So  konnte  in  der  Sitzung  Hr.  Kauf- 
mann Kombeck  mittheilen  (nach  Fabri,  f.  Ulm  Oberfchw.  1870  S.  40,  1869  S.  44).  Es  dürfte 
hiemit  die  Frage  definitiv  entfehieden  fein. 


i 


Münfterftudicn.  133 

und  eine  Vergleichung  derfelben  mit  ähnlichen  Gliederungen  an  den  übrigen  Bau- 
theilen  möchte  mitgetheilt  werden  und  damit  der  Anfang  gemacht  zu  einer  folchen 
Behandlung  des  ganzen  Gebäudes,  indem  bei  fo  vielem,  was  über  das  Mtinfter  fchon 
veröflfentlicht  ift,  doch,  wie  mir  z.  B.  Prof.  Ltibke  klagte,  gerade  in  diefer  Hinficht 
bis  jetzt  noch  fo  wenig  gefchehen  ift. 

Ich  Tage,  gerade  das  architektonifche  Detail  Tollte  an  den  Portalen  näher 
erforfcht  werden.  Denn  das  Neue,  was  ich  heute  über  die  obige  alte  Streitfrage 
geben  kann,  ift  nicht  nur  das,  daß  jetzt  die  Uebertragung  der  Portale  auch  noch 
durch  einen  andern  Bericht  als  den  Fabri's  und  zwar  durch  einen  von  ihm  unab- 
hängigen bezeugt  wird,  nemlich  durch  die  Chronik  eines  ungenannten,  am  Anfang 
des  16.  Jahrhunderts  fchreibenden  Verfaffers,  welche  Pfarrer  Seuflfer  in  den  Verhand- 
lungen unferes  Vereins  1871,  S.  31  veröflfentlicht  hat,  und  worin  die  betreffende 
Stelle  alfo  lautet:  „item  in  1376  jar  wardt  die  schone  kirch  zu  alen  heiigen  vor 
der  mauer  Ulm  zerftert  und  die  fteinen  bild  ausgehauen,  in  dz  ftettlin  Ulm  gefnrt, 
alda  ein  neue  knrch  gehauen  wordenn  in  der  ehr  unfer  lieben  frauen  willen  •  urfach 
difer  zerfterung  und  verenderung  der  kurchen  was  der  neyd  zwifchen  zwayen  furnemen 
bürgern.**  Es  ift  viel  mehr  noch  wichtig,  daß  an  mehreren  der  Portale,  worauf  Herr 
Münfterarchitekt  Bofch  zuerft  aufmerkfam  gemacht  hat,  Profilbildungen  vorkommen, 
wie  fie  fonft  am  ganzen  Münlter  nicht  zu  finden  feien,  das  eben  und  vorzugsweife 
an  der  Brautthüre;  fodann  daß  namentlich  an  der  ihr  gerade  entgegengefetzten 
Thüre  an  der  Nordfeite  das  Portal  felbft  an  die  gegliederten  Theile  der  Vorhalle, 
namentlich  am  Sockel  und  Gefims,  keinen  recht  entfprechenden  Anfchluß  hat,  auch 
die  Bildung  des  Maßwerks  an  dem  Mittelpfeiler  diefes  Portals  eine  andere,  etwas 
früheren  Stil,  als  fonft  das  Münfter  bietet,  verrathende  ift.  Vielleicht  finden  fich 
bei  näherer  Unterfuchung  durch  die  Sachverftändigen  auch  fonft  noch  an  den  Portalen 
Spuren,  die  weiter  fuhren^). 

Ich  für  meinen  Theil  geftehe,  daß  ich  die  nicht  ganz  erhaltene  Zahl  an 
dem  weftlichen  Portal  der  Nordfeite  nie  anders  als  1356  habe  lefen  können  nach 
der  Form  ihrer  Ziffern  und  in  ihr  ftets  ein  Zeugnis  von  der  Herfibernahme  älterer 
Bautheile  gerade  an  den  Portalen  erblickt  habe,  und  daß  mir  der  Einwurf  von 
Herrn  Oberlieutenant  v.  Arlt  (Viertel).  1878,  S.  108  ff.),  es  paffe  der  Stil  der  Ge- 
wänder an  den  Bildern  erft  auf  die  Zeit  gegen  1400,  wohl  einer  frühern  Annahme 
gegenüber  ganz  giltig  erfcheint,  welche  die  alte  Pfarrkirche  ins  13.  Jahrhundert 
hinaufrücken  wollte  (Heideloff,  Kunft  des  Mittelalters  S.  91),  weniger  aber  gefähr- 
lich einer  folchen  fchon  von  Preffel  nahe  gelegten  Auffaffung,  wonach  eben  an  der 
alten  Pfarrkirche  um  1356  verfchönernde  und  fchmückende  Aenderungen  wären  vor- 
genommen worden,  deren  Hauptwerke  man  nun  bei  der  neuen  wieder  benützt  habe.  Daß 
an  der  alten  Kirche  in  der  Zeit  zwifchen  1362  und  1380  Veränderungen  vorgekommen 
find,  welche  nicht  etwa  nur  ihre  Stellung  als  Pfarrkirche  betrafen,  fondern  auch 
ihre  bauliche  Befchaffenheit,  daß  nemlich  nur  Theile  ihres  alten  Beftandes  um  1380 
noch  ftanden,  recht  wohl  alfo  anläßlich  der  Belagerung  Ulms  durch  Kaifer  Karl 
1376  ihr  übel  mitgefpielt  worden  fein  möchte,  das  fcheint  mir  aus  Folgendem  auch 
zu  erhellen:  1362  hatte  Adelheid,  Betzen  Rufchen  Witwe,  Bürgerin  zu  Ulm,  mit  Zu- 
ftimmung  ihres  Tochtermanns  Peter  Huntfuzz  und  ihrer  Tochter  Margaret  eine  ewige 


»)  Die  Steinmetzzeichen  geben  bis  jetzt  keine  ganz  beftimmte  Löfung  diefer  Fragen. 
Immerhin  ift  zu  beachten,  daß  an  den  Seitenportalen  folche  vorkommen,  welche  fonft  nicht 
nacbgewiefen  find  am  Münfter  und  theilweife  fich  als  älteren  Datums  charakterifiren ,  vergl. 
Münfterblätter  2,  S.  43,  Nr.  76—86.  Ich  habe  £ie  dort  in  die  Zeit  von  1390—1480  eingereiht 
-wegen  der  Entftehnngszeit  der  Portale  des  Münfters. 


134  Klemm 

Meß  in  Unfer  Frauen  Pfarrkirche  zu  Ulm  zu  dem  Altar  bei  der  erften  Nebenthüre 
(d.  h.  doch  wohl  SeitenfchiflFsthüre),  der  in  Ehre  der  h.  Dreifaltigkeit  und  S.  Peters 
upd  S.  Pauls  geweiht  ift,  geftiftet.  1380  aber,  wo  diefe  Meffe  auf  andere  Güter  verwiefen 
wird,  heißt  es  von  ihr  zugleich,  fie  folle  fürbaß  mit  Willen  des  Bifchofs  Heinrich 
zu  Conftanz,  des  Abts  Eberhard  in  der  Reichenau  und  des  Pfarrers  Ulrich  Geßler 
„uflf  der  Hofftatt  des  Kirchhofs  ennot  {=  jenfeits  des)  Feldes  zu  der  alten  Pfarr 
entweder  in  der  Kapelle  aller  Heiligen  oder  auf  dem  Kärnder  (=  Beinhaus)  be- 
gangen werden".  (Ulm  Oberfchw.  1871,  S.  46.  57).  Alfo  fichtlich  ift  der  alte 
Altar  mit  der  Nebenthüre,  bei  der  er  ftand,  nicht  mehr  in  früherer  Weife  zu  be- 
nützen, wohl  aber  ftehen  Theile,  wie  die  Allerheiligenkapelle,  die  fchon  früher  un- 
trennbar mit  der  Kirche  werden  verbunden  gewefeu  fein,  noch  aufrecht  und  wird 
der  Gottesdienft  jetzt  in  ihnen  gehalten.  So  erklärt  fleh  zugleich  am  bellen,  daß 
man  fpäter  die  alte  Frauenkirche  geradezu  auch  als  Allerheiligenkirche  anfehen 
konnte,  wie  auch,  daß  ße  neben  dem  Münfter  noch  bis  1546  fortbeHtand,  wo  nach 
LöflFlers  Gelchichte  der  Feftung  Ulm  S.  80  am  14.  Okt.  bei  Anrücken  des  Heers  von 
Kaifer  Karl  V.  u.  a.  auch  „unfrer  Frauen  Kirche"  zerftört  wurde. 

Die  Uebertragung  der  Bildwerke  und  der  ganzen  Portale,  welche  alfo  den 
feit  1376  nicht  mehr  unverfehrt  flehenden  Theilen  der  alten  Pfarrkirche  entnommen 
worden  wären,  ans  Münfter  erfolgte  natürlich  erft,  als  der  Bau  desfelben  zu  den 
Portalen  des  Langhaufes  vorgerückt  war,  alfo  etwa  um  1400—1420.  Von  Einem 
Portal  aber  möchte  ich  allerdings  eine  folche  Uebertragung  nicht  glauben,  wie  auch 
Felix  Fabri  fie  bei  ihm  ausfchließt,  ich  meine  das  Hauptportal  unter  dem  Thurm. 
Das  fcheint  mir  doch  Dimenfionen  zu  haben,  welche  ich  bei  der  alten  Pfarrkirche, 
auch  wenn  fie  eine  fchöne  und  große  Kirche  mit  der  Zeit  geworden  war,  nicht  vor- 
ausfetzen möchte.  Ob  etwa  auch  der  Stil  feiner  Figuren  einen  Anhalt  gibt,  dasfelbe 
von  den  Seitenportalen  zeitlich  um  etwa  40 — 60  Jahre  zu  fcheiden,  muß  ich  wieder- 
um ganz  den  eigentlichen  Kunftforfchern  zu  beurtheilen  überlaffen  ^). 

Vielleicht  aber  darf  ich  hier  etwas  noch  anfügen  über  die  Deutung  der 
Bilder  des  Hauptportals,  ich  meine  natürlich  die  im  Bogenfeld.  Sie  ftellen  bekannt- 
lich den  Engelfturz,  die  Schöpfung  und  den  Sündenfall  mit  feinen  Folgen  dar, 
ftempeln  alfo  die  Thurmhalle  zu  dem  Paradies,  das  anderwärts,  z.  B.  in  Geislingen, 
als  befonderer  Anbau  erfcheint.  Nun  aber  hat  Preffel  in  der  Feftfchrift  (S.  50  f.) 
hervorgehoben,  daß  einige  Unregelmäßigkeiten,  Abweichungen  vom  biblifchen  Gang, 
in  der  Reihenfolge  der  Bilder  vorliegen.  Ueber  die  Abweichungen  bezüglich  der 
Tagewerke  der  Schöpfung  habe  ich  nichts  zu  bemerken.  Preffel  hat  aber  als  Un- 
regelmäßigkeit auch  das  hervorgehoben,  daß  in  der  Gefchichte  des  Sündenfalls  und 
feiner  Folgen  zwifchen  dem  Bild,  das  die  That  des  Brudermordes,  und  dem,  das 
die  Verfluchung  des  Mörders  durch  Gott  darftellt,  eines,  wie  er  hinzufetzt,  zweifel- 
haften Sinnes  eingefchoben  fei,  das  „Kain  in  emfiger  Feldarbeit  begriflFen"  darfteile. 
Als  vergangenen  Sommer  das  Portal  bis  oben  eingerüftet  war,  war  es  möglich  und 
mir  vergönnt,  diefe  Bilder  ganz  nah  zu  betrachten.  Hiebei  hat  fich  nun  eine  voll- 
ftändig  befriedigende  Löfung  des  Räthfels  ergeben.  Es  ift  nicht  Kain  in  Feldarbeit 
begriflFen  dargeftellt,  fondem  er  ift  begrifl'en  in  der  Arbeit,  feines  Bruders  Leichnam 
möglichft  fchnell  In  der  Erde  zu  vergraben.  Dazu  holt  er  fo  aus  mit  der  Hacke, 
und  er  ift  bereits  fo  weit  fertig,  daß  nur  der  Kopf  und   ein  Fuß  noch  zum  Theil 


*)  Es  finden  fich  wohl  noch  fonft  am  Münfter  hin  und  her  einzelne  Steine,  die  als  Bau- 
theile  eines  früheren  Baues  erfcheinen.  Diefe  aber  find  wohl  nur  als  willkommenes  Baumaterial 
verwendet  und  nicht  von  der  Bedeutung,  wie  die  Portale  und  ihre  Bildwerke. 


/ 

1 


Münfterftudien.  135 

unter  dem  Boden  herausfieht.  Das  konnte  und  kann  man  von  initcn  aus  nicht  be- 
merken^ weil  das  die  Bilderreihen  feheidende,  weit  ausladende  Gefims  den  untern 
Theil  des  Bildes  verdeckt. 

III.  Wer  entwarf  den  Grundplan  zum  Hauptthurm? 

Wir  ftehen  vor  der  Vorhalle  und  betrachten  die  Bildwerke  des  Hfiupfpartals, 
Unwillkürlich  aber  zieht  es  unfern  Blick  höher  und  höher  hiDuuf,  Der  giuixe^  groß- 
artige Thurmbau  tritt  uns  vor  Augen  und  damit  wohl  auch  vor  die  Seele  die  Frage: 
Wer  ift  der  Meifter,  der  diefen  gewaltigen  kühnen  Gedanken  znerft  ^^ida<dit  hat, 
der  den  Grundplan  diefes  in  feiner  Art  einzigen  Thurmes  felnd'  und  daiiu,  mit  der 
Ausführung  der  untern  Theile  fich  felbft  zu  begnügen  gezwim^^en,  cf^  rpiitcren 
Meiftern,  den  folgenden  Jahrzehnten  und  Jahrhunderten  ül>erlMlTeii  mußte,  feine 
Grundanlage  dem  Ziel  entgegen  und  zum  Ziele  zu  fähren? 

Schon  Preffel  hat  in  der  Feftfchrift  nahe  gelegt,  Ulrich  von  Eiifiiigen,  der 
von  1392 — 1419  als  der  Meifters  nnferes  Mtinfters  erfcheint,  als  den  Bcf^ründer  des 
Hauptthurms  zu  erkennen.  Ich  habe  das  durch  VergleichuTiir  der  Steiitnietxzeielicn 
im  2.  Heft  der  Münfterblätter  näher  zu  belegen  verfucht  und  dauaeli  die  Darftellung 
in  meiner  Gefchichte  des  Münfterbaus  in  den  VierteljahrslieiKu  1 1KB2^  I— III)  be- 
arbeitet. Gleichwohl  dürfte  diefe  Anfchauung  noch  nicht  als  eiue  To  zweif^dloie  und 
fo  allgemein  acceptirte  gelten,  daß  es  nur  Eulen  nach  Athen  trn^^en  Ideße,  weuu  man 
noch  einen  neuen  Beweisgrund  für  die  Richtigkeit  derfelben  atitlindet  und  vortragt  'J. 

Diefer  neue  Beweisgrund  befteht  darin,  daß  die  Frauenkirche  in  Kßliiigen 
ganz  die  gleiche  Grundanlage  ihres  Thurmbaues  zeigt,  vrie  das  Miinfter.  Rrft  l)ei 
meinem  letztmaligen  Befuch  dort  hat  fich  mir  das  wie  übena fr beud  auf^^^ed rängt, 
daß  ja  hier  völlig  gleich,  wie  es  urfprünglich  beim  Münfter  Itaiid,  die  2  oitliehcii 
Grundpfeiler  des  Thurmes  ganz  frei  ins  Langhaus  hineingeftelU  (nid,  lo  daß  man 
verfucht  ift,  fie  als  Arkadenpfeiler  mitzuzählen,  während  die  :!  audeiii  Tliurmiifeilcr 
in  der  Achfe  und  im  Zug  der  weftlichen  Wand  des  Langtiaures  frehen  uiul  daher 
auch  mit  diefer  in  ein  Ganzes  verbunden  erfcbeinen.  In  El^liii^^m  Üi  mafj  lieute 
der  untere  Theil  des  Thurmes  in  Folge  diefer  Anordnung  fiiu^  natdi  ?>  Seiten  inAi 
in  hohen  Spitzbögen  ins  Langhaus  öflFnende  Halle,  die  eia/i^  in  der  wertliehen 
Rückwand  abgefchloffen  ift  durch  das  Portal.  Hier  am  Münfter  erwies  i\A\  in  nicht 
zu  ferner  Zeit  diefer  Grundgedanke  des  grundlegenden  Meifh  r?^  als  all/ukühii  ge- 
dacht. Es  mußten  fchon  1494  die  2  feitlichen  OeflFnungen  dunh  Ausmaucrtni^  (l-iitcr- 
fahrung)  in  fefte  tragende  Wände  verwandelt  werden.  Hier  ^^al>  elien  auelj  die 
Rückwand  nicht  fo  viel  Halt  und  Tragkraft  wie  in  Eßlingeii,  wo  iih«  i'  dem  Vi\tia\ 
eine  gute  Strecke  hinauf  feftc  Wandungen  find,  während  aai  Miiidttr  das  hohe 
Martinsfenfter  hier  nochmals  weit  hinauf  alle  tragende  und  zufaiiiaKailjaltende  Arljeit 
den  Pfeilern  zuweist. 

Es  kann  nun  doch  wohl  kein  Zweifel  fein:  wenn  in  deti  Kinheti  zweier 
Städte,  die  fo  verbündet  und  befreundet  gewefen  find  wie  Ulm  nad  Khliiip^n,  lieh 
die  gleiche  und  doch  nach  den  Umftänden  genial  variirte  Gntadaida^^e  findet,  und 
wenn  man  weiß,  daß  in  beiden  Städten  ein  und  derfelbe  Meirrernaine  um  die  Zeit 
der  beiden  Thurmanlagen  genannt  ift,  fo  ift  auch  diefer  Meiiter  der  l^eiderfeits  als 
der  Begründer  der  Anlage  anzufehende.  In  Eßlingen  aber  ift  l'lrieh  von  Jvunnpen 
als  der  Anfänger  des  Thurmbaues  fo   gut   wie   urkundlich   kmd'tatirr.     Denn   er   ift 


*)  Preffel  hat  fich  z.  B.  auch  in  der  trefflichen  Münfternummer  dui  LLi]>z.  Ühiltr.  Zeitung' 
(Jan.  1883)  nicht  rund  über  die  Frage  ausgefprochen. 


136  Klemm,  Warum  erwarb  Ulm  die  Herrfchaft  Helfenftein? 

1406—1408  als  dort  mehrfach  anwefend  genannt,  1408  kommen  die  Verhandlungen 
zum  Abfchluli;  wodurch  das  Ueberbanen  einer  noch  heute  unter  der  nordweftlichen 
Ecke  der  Frauenkirche  vorhandenen  Quelle,  damit  auch  der  Tburmbau  auf  der 
Weftfeite  ermöglicht  wird,  und  1412  ift  dann  das  weftliche  Hauptportal  unter  dem 
Thurm  bereits  genannt  als  die  neue  groüe  Thüre.  Hienach  ift  dann  eben  fo  ficher 
derfelbe  Ulrich  von  Enfingen  der  Meifter  der  um  die  gleiche  Zeit  begonnenen  Thurm- 
anlage  des  Ulmer  Münfters.  Haüler  hat  alfo  auch  ganz  recbt  gefehen,  wenn  er 
den  von  ihm  mit  A  bezeichneten,  erften  und  älteften  der  vier  vorhandenen  Original- 
aufrifle  des  Mtiofterthurmes  eben  auf  Ulrich  den  Kirchenmeifter  zurückgeführt  hat 
(Heideloflf  a.  a.  0.  S.  97,  Anm.). 


Warum  erwarb  Ulm  die  Herrfeliaft  Helfenlteln? 

Es  ift  bekannt,  daÜ  die  Reichsftadt  Ulm  im  Jahr  1382  den  Grafen  Eonrad 
und  Friedrich  v.  Helfenftein,  Söhnen  des  Grafen  Ulrich  (X.)  und  der  Maria,  geb. 
Herzogin  v.  Bosnien,  37  000  ungarifche  Goldgulden  vorgeftreckt  und  fich  dafür  den 
ihnen  gehörigen  Theil  der  Graffchaft,  Geislingen  mit  Burg  Helfenftein  und  Um- 
gegend, hat  verpfänden  lalTen;  daß  ferner,  nachdem  die  Summe  fich  auf  120000  Gold- 
gulden gefteigert  hatte,  die  Grafen  genöthigt  waren,  im  Jahr  1396  diefen  Herr- 
fchaftstheil  käuflich  an  Ulm  zu  nberlalTen.  Man  ift  feither  geneigt,  das  Verfahren 
Ulms  in  diefer  Frage,  zumal  in  finanzieller  Hinficht,  mit  mehr  oder  weniger  un- 
günftigen  Augen  anzufehen.  Man  höre,  wie  z.  B.  Gieß  (II,  1,  152)  Heb  äußert: 
„Der  Kontrakt  von  1382  ift  ein  folches  Meifterftnck  eines  wuchernden  Handelsftaats 
und  die  Schlag  auf  Schlag  folgenden  Handlungen  diefer  Stadt  fo  fichtbar  darauf 
angelegt,  nicht  ihr  Kapital  wieder  zu  bekommen,  fondem  den  einmal  augebilTenen 
Apfel  ganz  zu  verfchlingen,  daß  keine  Species  facti  (die  bekannte  Streitfchrift  Ulms 
von  1716  gegen  die  Anfprfiche  von  Churbaiem  auf  die  Graffchaft  Helfenftein)  den- 
felben  ganz  zu  entfchuldigen  vermag." 

Das  folgende  Aktenftück,  wenn  auch  vom  finanziellen  Vorgehen  gegen 
Helfenftein  nichts  fagend,  dürfte  doch  immerhin  in  dem  Sinn  gnnftig  wirken,  daß 
wir  fehen,  es  war  das  Abfehen  auf  eine  Erwerbung  von  Helfenftein  von  feiten  Ulms 
nicht  nur  das  Thun  eines  Handelsftaats,  auch  nicht  etwa  rein  nur  geleitet  von  dem 
Interefle  einer  Ausdehnung  der  Machtfphäre;  es  waren  politifch-militärifche  Gelichts- 
punkte  für  Ulm  dabei  mit  im  Spiel.  Ja  es  mfilTen  fchließlich  nach  demfelben,  wenn 
eine  Schuld  auf  Ulm  liegen  bleibt,  die  ihm  verbündeten  Reichsftädte  einen  Theil 
derfelben  tragen  helfen. 

Das  Aktenftück,  bisher,  foviel  ich  weiß,  ganz  unbekannt  geblieben,  ift  einem 
inzwifchen  verbrannten  Codex  der  Straßburger  Bibliothek  entnommen  und  verdankt 
feine  Erhaltung  einzig  der  Hand  von  Herrn  Oberbibliothekar  Profeflbr  Dr.  Kerler 
in  Würzburg,  der  feiner  Zeit  gelegentlich  eine  Abfchrift  davon  genommen  und  folche 
dem  Unterzeichneten  zur  Veröflfentlichung  gütigft  überlaffen  hat. 
Dasfelbe  lautet: 

[Ulm  an  Straßbarg]. 
„FOrlichtigen  wifen  befander  gnten  frund  nnd  eitgenoßen  .  unfer  [befunder]  willig 
dienft  and  grueß  zue  aller  zit  von  uns  berait  voran  .  lieben  frund  .  wir  haben  vemomen, 
wie  das  ir  willen  habent,  villicht  tuefend  guelden  Zins  ze  koufent  (—  d.  h.  Kapitalien 
ausznleihen,  die  zufammen  ihnen  1000  Gulden  Zins  dann  trügen;  bei  5^^  Zins  alfo 
20  000  Gulden  — ) .  nuen  haut  ir  vor  ziten  villicht  wol  gehört,  wie  wir  uns  der  herrfobafi 


( 


rj  ▼■ 


Schilling,  Drei  Hexenverbrennungen  zu  Ulm,  137 

Helfenftein  durch  nnfer  und  gemainer  ftette  nutz  und  ere  willen  undurs^ogen  und  in  tiorern 
gewalt  bracht  haben,  wan  (=  weil)  diefelb  herrfchaft  ein  fölch  fliüi  ift  in  Suabcn  tlem 
land,  das  beid  alle  ftette  underhalb  und  oberhalb  der  Albe  dnrc)i  das  iMoii  atkwc-^^i'n 
zefamen  koroen  milgen  .  darumb  bitten  wir  ueh  gar  früntlich  mit  iirnft  und  vlifTI^,  daa  ir 
uns  zue  dem  gelt  fürdernt  und  uns  das  fnerbas  denne  andern  Inetin  ^nunnpn  wellnit  , 
dHcht  uch  dönne,  daß  ir  die  ftett  zue  uns  ze  ficherheit  bedörfend  odtrr  h*in  wülleitd,  welich 
ftat  unfers  bunds  ir  denne  wollend  und  die  uch  allerbeffc  gelegen  weT(%  t^n  weiv  ERün^cn^ 
Rütlingen,  Roetwile,  Wile  oder  ander,  die  trüwent  wir  üch  wol  zc  iVti^int  (—  nendieli  zam 
Bürgen  — )  .  und  was  iuwers  willen  oder  iuwer  mainung  darinnen  fic^  dtis  lafRint  unfl 
üwer  früntlich  antwürt  wider  wilTen  bi  unlem  mitbürger  Beringern,  ^Irm  r^v^ch  wir  gcwald 
geben  haben  mit  iuwer  fürfichtikait  darumb  ze  redent  .  und  tund  oucli  imiä  iUium  roiich 
uwer  liebe  und  dienft,  die  wir  mit  willen  in  allen  fachen  gern  umlj  iurh  gedienen  wellen , 
geben  an  dem  funnentag  fo  man  finget  oculi  anno  domini  1384." 

Geislingen.  Diak.  Klüuim, 


Drei  Uexenverbrennnngen  zu  Ulm. 

Von  A.  Schilling. 

In  Aldenbergers  „Fewer  Spiegel"  vom  Jahr  1610,  einem  fehr  feltCTi  L^i-word^Ticn  Fincldt'in, 
fteht  wörtlich:  Anno  Chrifti  1580  im  Februar  vom  7.  biß  auff  20.  Julij  üikI  lun  Nttkt'r  vnnd 
Rheinftrom  hundert  vnd  vierzehn  Zauberin  vnd  Hexen  verbrand  worden,  als  zn  Würzten  (Wn rzach)  l\ 
zu  Biberach  5,  zu  Kirch  (Leutkirch)  4,  zu  Wangen  9,  zu  Ißne  3,  zu  Mfiarli  (rnCicJM  vnnd 
Wolfa  (Wolfach)  11,  zu  Horb  vnd  Rotenburg  am  necker  9,  zu  Treibur^'  {1  reibur^V)  vnd  Rot- 
weil 30,  zu  Coftnitz  (Konftanz)  11.  Den  6.  May,  zu  Überlingen  3,  z\i  Ku\\]n^u]n\m  \^^  in  der 
Wantzenaw  3.  Zu  Burga  (Burgau?)  6  Hexen,  fampt  einem  Hexenmeiftei-  imIüi'  iJriHk'iikLinig^^  ^u 
Radtrtadt  (Raftatt)  4,  vnd  zu  Baden  5,  welche  den  Menfchen,  Viehe  vnnd  ULtnd<l  ;uilT  dem  Fidde 
mit  ihrem  Teuifelifchen  Zauberwerk,  groITen  fchaden  zugefügt." 

Hundert  Jahre  fpäter  hätte  der  Verfafler  diefer  Zufammenftellun;;,^  dinfo  durrli  i^nen 
Nachtrag  wefentlich  bereichern  können,  denn  das  17.  Jahrhundert  hat  die  IftxcnproKelTc  mit 
blutigem  Griffel  in  die  Gefchichte  mancher  Städte  und  reichsftändifchen  Gcblere  überiViiw;ibenä 
eingetragen.  Die  kleine  Stadt  Saulgau  z.  B.  ließ  von  1650—1670  eine  llimit  litung  der  andern 
folgen  und  erwarb  sich  dadurch  den  Beinamen  ^Hexenftädtle.'*  Auch  11  in  machte  ciqü  Aus- 
nahme nicht. 

Der  Rath  diefer  Stadt  hatte  (vergl.  Württb.  Jahrb.  1822  Seite  3:»!M  VV,m  einer  Perfon 
wegen,  die  man  Hexerei  halber  gefänglich  eingezogen,  bei  Nürnberg  um  ^okdäiten  h'ath  g:elVsjrt 
und  von  letztgenannter  Stadt  zur  Antwort  erhalten:  „weil  auch  fle  fchttn  der/^Unchen  Trutten- 
werk  gehabt,  aber  nichts  davon  gehalten,  auch  bei  ihren  Theologen  niu]  JinilU^n  allcin.il  im 
Rath  gefunden,  daß  es  keinen  Grund  habe,  fondem  ein  lauterer  Wahn  i'vl  (b  linl>en  de  imd^^rs 
und  befchwerlicheres  gegen  folche  Perfonen,  wiewohl  ihnen  die  Handliin»^^  nncli  feliwer  imter 
Augen  gewefen  und  bei  ihnen  für  hochfträflich  geachtet  worden  fei,  niehl  ^aliiindelr,  denn  (hiü 
fie  Re  ihres  Gebietes  und  Obrigkeit  verweifen  laffen.**  Diefes  Beifpiel  fand  in  Ulm  kdne  Nnch- 
ahmung.  Ja  es  konnte  100  Jahre  fpäter  noch  nicht  durchgreifen,  weil  —  n;iehdem  dü^  Aerzte 
zu  Ulm  Verzauberungen  und  teufliche  Eingebungen  durch  Arzneimittel  und  t^rnLkprü^^i  I  za  li eilen 
fuchten  — ,  die  Geiftlichen  gegen  Re  auftraten  und  behaupteten,  diefe»  l  ehel  kdum^  nur  dnreh 
Gebet  gehoben  werden.  Ein  einziger  Mann,  Hans  Kraft,  fpäterer  Bürgernndfter,  der  lii  }i  über- 
haupt durch  eine  belfere  wiiTenfchaftliche  Bildung  vor  Seinesgleichen  anHücielmete,  hatte  Eui- 
ficht  und  Muth  genug,  eine  Weibsperfon,  die  als  Hexe  angeklagt  und  zutd  TmU'  verurtheilt  wurde, 
vom  Scheiterhaufen  retten  zu  wollen,  aber  feine  Bemühungen  waren  ver^^ehltc-h. 

In  der  Bibliothek  des  Vereins  für  Kunft  und  Alterthum  in  LI  in  nnd  ülierreinvabcii 
befindet  fleh  ein  „Urgichtbuch^  vom  Jahre  1594,  das  bis  1636,  alfo  in  einen;  Zeitmun]  von  43 
Jahren,  nicht  weniger  als  149  Verurtheilungen  zu  Feuer,  Rad,  Schwert,  8tranju%  Hnthenanshauen 
mit  Landesver weifung,  „Ohrenftimblen"  u.  dergl.  enthält.  Diefe  Verurtheilnn^^cn  finden  tleh  in 
das  Ürgichtbuch  vpn  verfchiedener  Hand  unter  dem  Namen  „Verkünd-Zedel^  hi  tler  Weile  ein- 
getragen, wie  ein  hohes  Gericht  feine  zu  Recht  erkannten  BefchlüITe  mit  den  fii-isvillfnri'n  rider 
erpreliten  GeftändnilTen  der  Delinquenten,  bevor  letztere  dem  Meifter  oder  Seliarfriehter  üuni 
Strafvollzug  tibergeben  wurden,  dem  verfammelten  Volke  vom  Rathhanfe  aun  v^irleien  lieO, 


138  Schilling 

Wir  finden  nemlich  die  oft  wiederkehrende  Formel:  alfo  Tolle  der  Meifter  den  N.  N. 
nach  verlenttnng  des  gewonlichen  glöcklins  in  dem  thurn  binden,  berfür  an  den  Markh  zu  difer 
Verkündigung,  und  volgents  hinaus  für  das  Glöckhlerthor  uf  die  Hanptftatt  füeren,  und  dafelbften 
mit  dem  Schwerdt  in  zwey  Stukh  bawen,  das  der  Kopf  oder  das  Haubt  der  kleiner  und  der 
Leib  der  gröfer  theil  feie  und  bleibe  und  fo  lang  zu  ime  Richten  foll ,  bis  er  kombt  vom  Leben 
zum  todt.  Da  auch  dem  Meifter  Mislingen  folte  oder  wurde,  fo  wil  ain  Erfamer  Rathe,  das  an 
ime  dem  Meifter  niemand ^  wer  der  auch  feie,  band  anlegen,  fondern  das  er  in  aleweg  one 
belaidigt  gelafen  und  gehalten  werde  bei  ftraff  Leib  und  Lebens. 

t  Gnad  Gott  der  feelen.  f 

Unter  fämtlichen  149  Urgichten  »)  intereillrten  mich  am  meiften  die  dreier  Hexen,  welche 
in  den  Jahren  1613,  1616  und  1621  zum  Tode  durch  Schwert  und  Feuer  verurtheilt  worden  find. 
Das  hiebei  angewandte  Gerichtsverfahren,  fowie  die  Bekenntniffe  diefer  3  Hexen  erfehen  wir 
aus  nachftehenden  3  Verkündzetteln,  die  ich  aus  dem  ürgichtbuch  in  treuer  Abfchrift  hier 
wiedergebe. 

Verktindt   Zedul 
Chatharina  Rtteflin  von  Groß  Sueifen  zuem  Schwerdt  vnnd  Feür. 

Diefe  hieunden  ftehend  Arme  gebundne  weibs  Perfonn  mit  Namen  Catharina  RüeHin 
von  Großen  Süeffen,  welche  Michel  Rueffen  den  Beckhen  ettlich  Jar  zuer  Ehe  gehabt  vnnd 
dafelbft  gewohnt,  vnnd  im  Monat  Junio  negfthin  der  Urfach  halb  in  hafft  kommen,  daß  Sie  in 
ermeltem  SielTen  eim  jungen  Hürdtenbuoben  ein  Weckhen  zu  cITen  gegeben,  darüber  er  erkrankht, 
inmafen  hieunden  widerumb  vermeldt  wttrdt.  Die  hat  auch  in  folcher  ihrer  Gefengnus,  fowol 
in  der  güete  alls  in  der  Strengen  frag  rundt  vnnd  guetwillig  bekandt,  das  alls  Rq  vor  8  Jaren 
wegen  begangnen  Ehebruchs  in  Thurn  zu  Geyßlingen  gelegen»  der  laidige  Teuffei  zu  ihr  gefängnus 
kommen,  ihr  zuegemuetet  vnnd  begert,  das  fie  die  obergebenedeite  Drey  Einigkeit,  auch  der 
gantzen  Chriftlichen  Kirchen  vnnd  deren  von  Gott  eingeleiteten  glieder  abfagen  vnnd  des  Chrift- 
lichen  Glaubens,  auch  Ihres  Tauff  verläugnen  folle,  das  He  dann  darauff  gethan,  wie  auch  mit 
dem  Laidigeri  Sathan  gemeinfamet  vnnd  über  dies  Alles  fich  mit  dem  in  die  band  gethanen  Ver- 
fprechen  ihme  zu  Leib  vnnd  Seel,  jedoch  nach  Außgang  Acht  Jarn,  dergeftallt  gentzlich  ergeben 
vnnd  zugefagt  habe,  das  fie  fich  zu  Allerley  Schäden  vnnd  verderbung  ihres  nägften  Menfchens 
mit  Zauberey  vnnd  vergifftungen  gebrauchen  laffen  wolle,  zu  welchem  Ende  dann  er  der  laidige 
Sathan  ihr  nicht  allein  ein  vergüfftes  Pül verlin  zugeftellt,  damit  Sie  Menfchen  vnnd  Vieh  folle 
Schaden  thuen.  Sondern  es  fey  auch  kurtz  vor  Ihrem  gefänglichen  einziehen  im  Laubhölzlin 
der  Böfe  Feündt  zu  ihr  kommen,  vnnd  fie  befragt,  ob  Re  kein  Wöckhlin  bey  Ihr  habe,  de  ihme 
ein  Laiblin  fürgezaigt,  Ihme  dasfelbig  gegeben,  welches  Er  ein  mahl  drey  in  der  handt  umge- 
wahlt  vnnd  drei  fchwartze  Körnlin  darein  gethan  vnnd  Ihr  widerumb  zugeftellt,  welches  Re 
hernach  obgemellten  Roßbueben  der  in  gedachtem  Laubhöltzlin  gewefen  zu  Effcn  gegeben,  der 
auch  alsbald  erkrankht  in  gefahr  feines  Icbens  kommen,  vnnd  darin  Er  noch  ift.  Dieweil  dann 
Cie  Malefikantin,  wegen  folch  Ihrer  verübten  und  oftermals  freywillig  bekandter  Malefitz  vnnd 
abfcheülich  auch  erfchröckhiichen  Miß-  vnnd  übelthaten  wider  all  Göttlich- Gayft-  vnnd  Kayl. 
Rechten  gehandelt  vnnd  gethon.  So  haben  meine  g.  g.  herrn,  die  Eltern,  Burgermeifter  vnnd 
Rhat  vnnd  Gericht  mit  ürthel  zurecht  erkant  unnd  gefprochen  das  nach  verleütung  des  ge- 
wöhnlichen Glöckhlins  der  Mayfter  die  Maleficantin  im  Thurn  binden,  herfUr  uff  den  Marckt 
fUehren  vnder  oder  flir  die  Cantzel  zu  offner  Verkündigung  Ihrer  greulichen  Miffentbat  ftellen 
vnnd  volgendts  hinaus  für  das  Glöckhlers  Thor  vnnd  auff  die  haubtftatt  füchren,  vnnd  dafelbs 
mit  dem  Schwerdt,  fo  lang  zu  Ir  richten  folle,  das  der  Leib  der  größer  unnd  der  Kopff  kleiner 
thail  ift,  auch  bis  riQ  kombt  vom  Todt,  hernach  aber  foll  beedes  der  Kopf  vnnd  der  Leib  zue 
Afchen  verbrandt,  vnnd  in  ein  flieffend  waffer  geworfen  werden.  Da  auch  dem  Maifter  mit  der 
Malotikanlin  follte  Mislingen,  das  Niemandt  handt  anlegen  folle. 

t  Gnadt  Gott  der  Seel.  t 

Actum  Montags  den  11.  October  A.  1613. 


»)  Anm.  d.  Red.  Unter  den  149  Verurtheilten  find  111  Männer  und  38  Weiber,  69  von 
Ulm  und  aus  dem  ülmer  Gebiet  und  80  Auswärtige,  und  zwar  wurden  verurtheilt  wegen  Mords 
7,  Todtfchlags  11,  Kindsmords  9,  Münzverbrechen  3,  Raubs  7,  wegen  Diebftahls,  Unterfchlagung 
und  Betrugs  78,  Blutfchande  7,  Nothzucht  3,  Polygamie  1,  Ehebruchs  6,  Unzucht  3,  wider- 
natürlicher Unzucht  6,  Kuppelei  2,  Hexerei  3,  ürfehdebruch  1  und  wegen  Sammeins  auf  falfche 
Brandbriefe  2. 


Drei  Hexenverbrennungen  zu  Ulm.  139 

Verkttndt  Zettel 
der  Anna  üebelhierin  oder  Millerin  widtib  von  Aufhaufen. 

Dife  hieunden  ftehende  Arme  gebundne  Weibs  Perfohn,  Namens  Anna  UtibülhitTinj  Jörgen 
Millers  von  Aufhaufen  hinderlalTene  widtib  ift  verdechtigen  hexen werkhs  vnnd  Zjuiberey  Kalben 
alher  in  Thurn  geftiertt  worden,  die  hat  nun  in  güett-  vnnd  peinlicher  frag  Naclivolgende  er- 
fchrockhenliche  Ubelthatten  bekant  vnnd  usgefagt  alls  Namblichen. 

Das  fie  zu  zweyen  underfchidlichen  mahlen  mit  einer  ledigen  Manns  IVrlon  in  (inebren 
zuthun  gehabt  vnd  ir  Ehe  mit  ime  gebrochen. 

Item  das  Cie  vngevahr  vor  18  oder  19  Jarn  laider  nß  blodigkheit  hinder  \\m  bOTen  feiod 
gerathen,  dergeftalt,  das  er  das  erftemal  zu  Nachts  in  geftalt  ires  Manns  mtü  ir  an  ir  bOtt 
kommen,  vnd  geraeinfambe  mit  ir  gehabt,  nach  Re  gleich  hinus  uff  ein  wifen  gtlikTtl,  di>  Cie  Quii 
vnd  feinen  werkhen  abfagen,  dagegen  fich  gegen  ime  Schreiben  mtiefen  vnnd  frtlchea  mit  irem 
aignen  bluott,  fo  er  ir  uf  der  Rechten  Achfel  genommen,  vnd  hab  er  ir  die  band  selber  ^^pfnertt, 
alda  feye  der  Groß  Teüffel  in  einem  Seffel  gefeffen,  vor  welchem  üe,  nach  verrichten  lachen^ 
Niederfallen  vnnd  ine  anbetten  müelTen. 

Nach  fülchem  hab  der  ir  ein  Salb,  ein  wurtz,  auch  ein  Pulverlin  gcbei>,  mit  Oem  bc- 
felch,  das  Sie  Leuth  vnd  Vieh  damit  verderben  foll. 

So  habe  Re  Eines  gar  Armen  gefellen  zu  Uffhaufen  jungen  kind  den  ti^dt  zu  oUVn  gebon. 
Solchen  armen  Mann,  Cie  noch  ein  anders  kind,  fo  ein  döchterlin,  auch  fchadhaOf  ^^rui;icljt  vinid 
verderbt,  dem  Rq  obangedeütte  falb,  an  den  fuos  geftrichen,  allfo  das  es  noch  nit  lirnli  koiumt^n 
könde,  deme  Sy  gern  wider  geholffcn  hcttfe,  dann  es  fy  hertzlich  erbarmet,  E-^  liabi^  ;iber  weil 
es  fo  lang  angeftandon,  nit  mehr  fein  könden  vnnd  der  böfe  feind  nit  haben  wipIIle. 

Item,  Syhabe  irem  aignen  Mann  Schnitten  gebachen,  vnnd  obangedeütte  rüircrlin  darnnder 
gethon,  allfo  das  er  bald  geftorben  feye. 

Zum  Anfang  difer  fachen  hab  Sy  zur  Prob  ir  felber  mit  der  falb  i^ucy  kuUlin  vnd 
ein  Gaiß  verderbt,  vnnd  fonften  einem  Mann  zu  Aufhaufen  auch  ein  kützlln  <li  [in  h  band 
mit  der  falb  gefchmirbt,  nacher  dem  kützlin  darmit  über  den  ruckh  gefabri^n  vnnd  aiiu  ihme 
fchaden  zugefüegt,  welches  darumben  gefchehen,  das  delTelben  weib  ir  einnialii  iinlmfücb  f^o- 
thon,  allfo  das  fie  ir  nit  hold  gewefen  feye,  der  wegen  Sic  auch  im  Synn  gehabt  imu  vnd  feinem 
weib  was  Arges  ond  fchedlichs  mit  der  falb  zuzefuegen ,  Sie  habe  aber  nit  k(iaden  Kuküiiimerj, 
darfur  haltend  das  es  vnnfer  herr  vnnd  Gott  gewis  nicht  hab  haben  wollen. 

Item  einem  Bauren  zu  Auf  häufen  hab  fie  einen  schönen  goul  fo  ein  falch  gewelcrj  ver- 
krümbt,  deme  fy  ebenmeffig  mit  der  falb  geftrichen  habe. 

Itzt  angeregtem  Bauren  habe  [y  einmal  oder  zwey  Erdbeer  gebracht,  vnnd  Ihme  ein 
Pttlferlin  darunter  geftröet,  alfo  das  er  Immerz ue  Krankh  gewefen  vnnd  feiner  nitdila  cITcii  könden. 

Desgleichen  habe  fie  auch  einem  Gaul,  ein  fchus,  us  einem  fteckhen»  wie  fit'  Pflegen, 
geben  wollen,  fo  Ir  aber  nicht  angangen,  welches  auch  der  Allmechtige  werde  vorUindint  liabvn. 

So  habe  fie  auch  in  zweyen  fleckhen,  nit  weit  von  Aufhaufen  gclugen,  dorn  Vicb 
etlichmahl  fchaden  zugefüegt,  hab  all  wegen  den  weifen  Steckhen,  daran  fie  ^i^^uigin  vnd  ir  der 
böfe  feind  geben,  mit  Irer  Salb  gefchmiert,  vnd  was  Re  dann  darmit  angerikrrt,  da^  ("de  ver- 
derbt geweft. 

Item  CiQ  hab  etlichmahl  ein  Salb  vnd  Pülferlin  an  ein  Ander  gerüertt,  in  ein  hückhtluni 
gefchUtt,  vermeint,  folches  uffgehn  einen  hagel  geben,  vnd  die  fruchten  verdeHn^n  loU^  fiiie  aber 
nie  angangen,  allein  Ainmal  feie  ein  nebel  ufgangen,  alfo  das  es  Kützelftein  giAu^n  hab. 

So  habe  Cie  einmal  oder  zwey  zu  Aufhaufen,  auch  im  thal  gegen  ^vifl.nltaig,  vi  die 
waiden  das  Pülferlin  das  Vieh  zu  verderben  geftröht,  darzu  Ir  Andere  weibcr  geholfen^  fo  lle 
nit  kenne. 

Item  Sy  habe  Einem  zu  Aufhaufen  zwey  kinder  verdörbt,  alfo  das  Ir-  noch  uff  dife 
ftundt,  weder  hinder  fich  noch  für  fich  könden. 

Einem  Andern  zu  Aufhaufen  hab  fie  Auch  ein  kind  verderben  wollen,  Öiye  Ir  aber  nit 
angangen,  welch  kind  gleichwol  feidthero  geftorben.  Irer  hoffrawen  kind  hab  ^le  auch  mit  der 
Salb  angeftrichen,  alllb  das  es  fchadhefft  worden. 

Im  herbft  fey  es  ein  Jar  gewefen,  das  fie  in  das  Veld  gangen,  am  Reitterweg  hinder 
ein  höckh  gefefen,  vnd  ein  hagel  gemacht,  darüber  [\e  dan  etliche  buoben  bofelirven  haben, 

Vnnd  dan  hat  Sy  auch  bekannt,  das  fie  die  Zeithero  fie  fich  dem  beii^n  leind  l>i;^eben 

•  gehabt,  mit  dem  hayligen  Abendtmahl  fo  offt  fichs  von  dem  Pfarrer  empfangen,  vs  anweif un^  des 

leidigen  Teüffels,   fo  gröwlich   vnnd  erfchröckheulich  umbgegangen,  das  Sy  woi  tm  viel  hiJhL»re 

vnd  gröfere  Straff  verdient  hette.    Aber  damit  Ire  Arme  Seel  noch  möge  erbauen  werden^  fo 


140  Schilling,  Drei  Hexenverbrennungen  zu  Ulm, 

haben  die  herrn  ditern,  Bargenneifter  Rhat  vnd  Gericht,  Sie  Anna  Uebelhierin^  Unib  oberzelter 
erfchrockhlichen  vnd  Grewlichen  üebelthatten  wegen,  weil  r^e  mit  derfelbigen  wider  Alle  Gott 
Gaift.  vnd  Kayferliche  Recht  gehandtelt,  Mit  ürthel  vnnd  Recht  erkandt  vnd  gefprochen,  das  der 
Maifter  nach  erlaitung  des  gewonlichen  Glöclthlins  fich  im  thum  verfliegen,  Sy  üebelhörin  darin- 
nen binden,  volgendts  herftir  vnder  die  Cantzel  zu  difer  Verknndung  Irer  veruebten  Üebelthatten 
ond  nach  derfelbigen  hinus  zur  haubtftatt  füeren,  lie  lebendig  uff  einen  Scheitterbaufen  fetzen, 
Ir  ein  Sack  mit  bulver  an  den  halls  henckhen,  damit  fie  defto  beider  hingericht  werde,  da- 
felbften  Cie  zu  Afchen  verbrennt,  vnd  hemacher  in  ein  fliefendt  waffer  geworfen  werden  foll. 
Actum  Freytags  den  14.  Juny  Anno  1616. 

t  Gnad  Ir  Gott,  f 

Verkündt  Zettel 
Anna  Ilg  Judems  zu  Nöllingen  wittib,  Sonften  Ilgen  Anna  genant 

Diefe  hievnden  ftehende  Arme,  gefangne  vnd  gebundne  Weibs  Perfon,  Namens  Anna 
Ilg,  Judens  von  Nöllingen  feelig  wittib,  fonften  Ilgen  Anna  genant,  Ift  beztichtigter  Hexerey  vnd 
Zauberey  halben  Alher  zur  gefenckhnus  gebracht  worden,  die  dan  hemacher  in  gHeth  vnd 
Peinlicher  frag,  nachfolgende  erfchrockhenliche  Uebelthaten  bekant  vnd  vsgefagt,  das  vor  vielen 
Jahm  der  befe  feind  in  geftalt  eines  jungen  Mans  mit  Schwarzer  lothofend  Klaidung  vnd  zweyen 
Gaiiniefen,  Bockhenbeltz  genannt,  Ihr  im  feld  begegnet,  und  Sie  damahlen  beredt,  das  Sie  fleh 
Ibmc  ergeben,  Gott  vnd  feinem  heyligen  wortt  Abgefagt,  darauf  (le  auch  der  Teufel  getauft^ 
hab  Ihr  etwas  Aber  das  haubt  gegoffen,  das  in  die  Augen  geronnen,  darzu  gefprochen.  Ich  taufe 
dich  in  Meinem  des  Teufels  Namen,  hab  offt  Unzucht  mit  Ihr  getrüeben,  dargegen  aber  Sie  von 
Ihme,  an  3  vnd  4  Bätzner  bey  12  fl,  Item  ein  gelb  felblin  zu  Verderbung  Mentfchen  vnd  Vieh 
empfangen,  wie  Cie  dan  volgendts  hernach  benannte  Perfonen  vaft  alle  darmit,  eintweders  an 
Ihrer  gefondheit  verderbt,  oder  gar  umb  das  leben  gebracht  habe. 

Zu  Nöllingen  hab  Sie  einem  jungen  döchterlin  von  '/*  Jahren  allfo  verkrembt  vnd  zn- 
gericht,  das  es  bald  daruf  eines  Elenden  jämerlichen  Todts  fchmerzlich  geftorben. 

Zweyen  Kindern  zu  Nöllingen,  einem  döchterlin  vnd  Söbnlin,  habe  Sie  durch  ange- 
fchmirte  Aepfel  vergeben  wollen,  dahero  das  Mediin  ein  folcher  Anblickh  worden,  das  Mentfchen 
Augen  nit  bald  ein  folchen  Anblickh  an  einem  lebendigen  Mentfchen  gefehen  haben,  das  aber 
feidhero  Sie  dife  gebundne  arme  Weibs  Perfohn  in  gefenckhnus  gelegen,  Todts  verfchiden. 

Zu  befagtem  Nöllingen  hab  Sie  einem  Baursmann  ein  Knepflin  geben,  daran  He  die 
Gelbin  falb  geftrichen,  darumb  er  erkrümbt  worden.  So  lie  der  vrfachen  gethan,  das  He  demfelben 
nit  hold  gewefen  feye. 

Item  Sie  habe  Ihrer  felbft  Aigen  Kind  nit  verfchont,  fondem  diefelbige  mit  einem 
jämmerlichen  Todt  hingerichtet,  dan  Sie  Ihrem  Eltern  Sohn,  fo  13  Jahr  alt  worden,  auch  mit 
derfelben  Salb  getödt,  Item  Ihrem  andeiTi  vnd  jungem  Sohn,  als  Er  ein  Jahr  alt  geweft,  mit 
dem  Betlin  in  der  wiegen  erftöckht,  wie  dann  hievon  die  deswegen  verhörte  Zeugen  etlichermalTen 
auch  Kundfchaft  geben  haben.  Und  ob  fie  gleichwol  Auch  bekant,  das  Sie  andere  Perfohnen 
mehr  jemmerlichen  erwürgt,  So  hat  doch  aber  dalTelbige  weilen  diejenigen  Perfohnen,  fo  darumben 
gewuft  nit  mehr  in  Loben,  nit  erfahrn,  noch  erweislich  beygebracht  werden  mögen. 

Sonften  hat  iie  auch  bekant,  das  Sie  usgefahm,  bey  Ihm  zufamenkunften ,  fo  He 
vnd  Ihresgleichen  gehalten,  auch  erfchienen,  dafelbften  folche  Sodomitterey  vnd  andere  Zauberey 
verüebt  vnd  begangen,  wie  dergleichen  im  gebrauch,  vnd  fünften  mehr  vertiebt  worden,  dafelbften 
Ihnen  Ihr  oberfter  Teufel  gebotten,  Sie  follen  Alles  verderben,  was  Sie  könden  vnd  mögen,  haben 
auch  volluf  zu  elTen  vnd  zu  trinckhen,  allein  kein  broth  vnd  Saltz  gehabt,  daruf  er  Ihnen  auch 
ein  Schwartz  Pulver  geben,  welches  wan  fie  es  in  des  Teufels  Namen,  in  die  luft  geftrewet,  fo 
feye  am  morgen  darnach  ein  grofer  reif,  fehler  eines  Schuo  dickhs  gelegen,  dardurch  die  walden 
verderbt  worden,  darvon  das  Vieh  geftorben,  oder  fonften  durch  hagel  vnd  vngewitter  fchaden 
gefchehen  feye. 

Und  dan  habe  Sie,  welches  vaft  das  allerfchreckhlichfte  zu  hören,  zu  Nöllingen  die 
Hoftiam  bey  empfahung  des  Nachtmals,  allzeit  wider  nß  dem  Maul,  wa%  Sie  umb  den  Altar 
gangen,  vnd  den  Kelch  empfahen  wollen,  genommen,  Mit  demfelben  fo  g^euelich  vnd  erfchrockhen- 
lieh,  das  es  nit  zu  erzehlen  gehandelt,  felbige  hemacher  dem  Sathan  gegeben,  der  fie  zerrilTen 
hab,  derwegen  Re  dan  wol  ein  höhere  vnd  gröfere  ftraf  verdient  hette.  Damit  aber  dannoch 
Ihr  arme  Seel  erhalten  werden  möchte,  So  haben  die  herrn  Eltern,  Burgermeifter ,  Rath  und 
Gericht  Allhie,  Sie  Illgen  Anna,  umb  oberzehlter  erfchrockhlichen  vnd  grewlichen  Uebelthaten 
willen,  vnd  weil  Sie  mit  denfelben  wider  Göttliche  Geiftliche  vnd  Keyferlichen  Rechten  gehandelt, 


Sitzungsberichte. 


141 


mit  ürthel  vnd  Recht  erkant,  vnd  gefprochen,  das  nach  Verleitung  des  gewonlichen  GlfJckhÜns, 
der  Meil'ter  fich  in  den  Thum  verfliegen,  Sie  Ilgen  Anna  in  dem  Thurn  binden,  volgendtg  horfilr 
vnder  die  Cantzel,  zu  difer  Verkündigung  vnd  nach  derfelben  hinaus  fiir  das  Glöckhlers  Thor 
uf  die  haubtftatt  füeren,  dafelbften  fo  lang,  bis  das  der  Kopf  der  Kleiner  vnd  der  Leib  der 
gröfer  theil  feye  vnd  Sie  Kombt  von  Leben  zum  Todt,  mit  dem  Schwerdt  zu  Ihr  Richten,  vol- 
gendts  der  Kopf  vnd  Leib  uf  ein  Scheidterhaufen  gelegt  vnd  zu  Afchen  verbrennt  werden  foUe* 

t  Gnad  Ihr  Gott,  f 
Actum  Frey  tags  26.  January  A.    1621. 


Anfrage« 

In  der  alten  Rechtsfprache  kommt  im  Erbrecht  der  Ausdruck  vor:  eichelweis  theilen. 
So  ift  noch  1683  in  „der  Statt  Ulm  Gefatz  und  Ordnungen**  S.  8—9  gefagt,  wenn  der  Mann  mit 
HinterlalTung  von  Frau  und  Kindern  ftirbt,  fo  follen  diefe  Hinterbliebenen,  ^in  Eicheln  weife 
gleich  erben  und  theilen'',  und  es  kehrt  diefe  Formel  noch  öfters  wieder.  Daß  nun  dleres  eichel* 
weis  nicht,  wie  vielfach  angenommen  worden  war,  ganz,  völlig  (herea  es  aaae)  bedeutet, 
fondern  zu  gleichen  Theilen  (erben  nach  Köpfen),  das  wurde  fchon  von  Schmiü,  Schwab,  Wörter* 
buch  S.  158  und  von  Grimm,  Rechtsalterth.  S.  480  erkannt,  und  es  lalTen  auch  „der  Statt  Ulm 
Gefatz  und  Ordnungen**  darüber  keinen  Zweifel,  weil  zu  dem  Ausdruck  theilr.n  in  Eicheln  fteta 
noch  das  Sprichwort  beigefügt  ift:  „als  manig  Mund  als  manig  Pfund**,  aher  unerklärt  ift  noch, 
auf  welche  AnTchauung,  welchen  Brauch  es  zurückzuführen  ift,  daß  ein  Theilen  nach  Ekheln 
ein  gleichheitliches  Theilen  war.  Galt  etwa  die  Eichel,  die  auch  zum  Kartenbild  geworden^  als 
Zähleinheit,  oder  hat  man  dahinter  urfprünglich  ein  ganz  anderes  Wort  zu  fucLen? 


Sitzungsberichte. 

Sitzung  vom  6.  April  1883.  Als  ordentliches  Mitglied  wird  aufgenommen  KameraN 
Verwalter  Lanfchmann  in  Ulm.  An  Gefchenken  werden  vorgelegt:  vom  K  Staatsarchiv  Band  4 
des  Wirt.  Urkundenbuchs ,  vom  K.  Statiftifch  -  topographifchen  Bureau  die  B4.'ft'Iirdbung  des 
Oberamts  Künzelsau,  von  Oberbibliothekar  Dr.  Kerler  in  Würzburg  MittheilungeQ  über  italienfrclie 
Archive.  Konfervator  Bach  zeigt  die  nun  in  einem  dafür  angefcha£ften  Kärtchen  neu  geordnete 
Münzfammlung  des  Vereins.    Der  Bibliothekar  berichtet  über  literarifche  Einlänre. 

Sitzung  vom  5.  Mai  1883.  Die  Mitglieder  des  am  6.  Mai  hier  Ulkenden  RcdaktioDB- 
ausfchulTes  beehrten  den  Verein  durch  ihre  Anwefenheit.  An  Stelle  des  von  hier  wegziehenden 
Malers  Bach  wird  Münfterbaumeifter  Profeffor  Beyer  zum  Konfervator  gewählt.  Pfarrer  Boffert 
von  Bächlingen  leitet  die  Befprechung  feiner  Flugfchrift  „Drei  pia  desideria"  ein,  nnd  es  werden 
nach  eingehender  Erörterung  feine  Thefen  gutgeheißen. 

Sitzung  vom  1.  Juni  1883.  Als  Gefchenk  wird  vorgelegt  von  Mufeuraadicner  Staib 
ein  auf  Teck  gelundener  alter  SchlüITel.  Kaufmann  Kornbeck  ift  von  der  Stelle  des  KaJUers 
zurückgetreten,  an  feiner  Stelle  hat  mit  Genehmigung  der  Verfammlung  der  bisherige  S<?brift- 
führer  Dr.  Leube  das  Kaffieramt  übernommen,  und  zum  Schriftführer  wurde  nun  Profeffor  Knapp 
gewählt.  Profeffor  Beyer  gibt  unter  Vorzeigung  von  Plänen  ausführliche  Mittbeälungen  Über  den 
Fortbau  des  Münfterthurms. 


142 


Hiftorifcher  Verein  für  das  Württembergifche  Frauken. 


Birchof  Heinrich  yon  Bamberg  und  Teine  Verwandtrchaft 
mit  Konrad  von  Schmidelfeld. 

Von  G.  Boffort. 

In  Potthafts  Bifchofsverzeichnis  i(t  Bifchof  Heinrich  von  Bamberg  (reg.  1242/57) 
als  ein  Herr  von  Schmidelfeld  aufgeführt.  Diefe  Angabe  beruht  offenbar  auf  üffermann 
ep.  Bamberg  S.  151  und  ift  ficher  auf  die  S.  71  mitgetheilte  Urkunde  zurückzuführen, 
welche  üffermann  mit  falfcher  Datirung  zitirt.  Die  Blutsverwandtfchaft  Bifchof  Heinrichs 
mit  Konrad  von  Schmidelfeld  fteht  nun  unbedingt  feft.  Aber  der  Zufammenhang 
beider  Familien,  der  Bifchof  Heinrichs  und  Konrads  von  Schmidelfeld,  ift  dunkel.  Ueber 
Heinrich  handelt  Böhmer  Regeften  1198—1254  S.  VI.  Er  war  Propft  in  Aachen 
und  erfcheint  1242  als  protonotarius  imperialis  aule  zu  Capua.  1240  fchenkt  er  Güter 
zu  Schlierftadt  (nicht  Schlierbach)  auf  dem  Odenwald  an  das  Klofter  Seligenthal. 
Sehr  auffallend  ift  der  Beiname,  den  er  in  den  Kroniken  führt.  Hermann  von  Altaich 
berichtet:  Heinricus  de  Camtania  notarius  imperatoris  eligitur  in  episcopum  Baben- 
bergenfem.  Albertus  Bohemus  nennt  ihn:  H.  de  Cathan.  Böhmer  denkt  an  die 
Möglichkeit,  daß  er  der  1232  zum  Bifcbof  von  Catania  erwählte  Heinrich  wäre. 
Reg.  734.  Näher  läge  es  in  der  fränkifchen  Heimat  einen  Ort  zu  fuchen,  nach  dem 
er  fich  genannt  haben  könnte.  An  die  Ketterburg  bei  Mergentheim,  fowie  an  einen 
Zufammenhang  mit  dem  Hermann  I.  und  II.  de  Catena,  der  als  kaiferlicher  Minifteriale 
erfcheint,  1191  zu  Sieua  zwifchen  Rupert  v.  Dürne,  Arnold  v.  Homberg  und  Walter 
V.  Rinderbach,  Stumpf,  Reichskanzler  3,  S.  703,  1195  Juli  3.  Perugia  als  Senefchall 
Herzog  Philipps  von  Tuscien,  Ficker,  Forfchungen  4,  S.  231,  1196  Jan.  Gonzaga, 
Ficker  4,  232,  1 196  Mai  Arrezzo  ebenfo  Böhmer  Reg.  Phil.,  1220  Dez.  28.,  Ficker  4, 325. 
1221  Jan.  4.,  Pifa,  Dapifer  1.  c.  4,  326,  wage  ich  nicht  zudenken.  Cfr.  Guilielmus  de 
Cathena  1197  Dez.  4.,  Ficker  4,  249  oder  follte  Wilhelm  de  Cathena  noch  identifch 
fein  mit  dem  angefehenen  Vogt  Wilhelm  von  Wimpfen,  dem  Amtsvorfahren  Conrad 
Mönchs,  Vogts  in  Wimpfen  (f.  unten)  W.  U.  3,  289—422  f.  Regifter  W.  F.  9,  307,  und 
nun  auch  W.  U.  4,  73,  74,  229,  489,  was  verfchiedene  Umft^nde  nahezu  unmöglich 
erfcheinen  laffen  ?  Doch  wird  es  nicht  unwahrfcheinlich  erfcheinen  können,  daß  Philipp^ 
durch  feine  Würzburger  Vergangenheit  veranlaßt,  gerade  einen  Franken  in  feine  nächfte 
Umgebung  gezogen  hätte.  Hermann  war  auch  Graf  v.  Arrezzo,  cfr.  Ficker  Forfch- 
ungen 2,  §.313. 

Eher  noch  fcheint  es  mii*  möglich,  den  Namen  Camtania  mit  Candebona  zu- 
fammenzuftellen.  Bei  Afchbach,  Grafen  v.  Wertheim  2,  2:')  erfcheint  1212  ein  Heinrich 
de  Candebona  neben  Konrad  v.  Uffinkeira  und  andern  Herren  aus  der  Gegend  der 
untern  Tauber.  Allein  erftlich  find  die  Namen  in  den  altern  Urkunden  bei  Afchbach 
höchft  unzuverläfllg  gedruckt,  zweitens  will  es  mir  nicht  gelingen,  einen  ähnlichen 
Namen  (Kentebach?)  auf  der  Karte  aufzufinden.  Muß  alfo  der  Beiname  Camtania, 
Cathan  noch  als  offene  Frage  betrachtet  werden,  fo  find  wir  dagegen  in  der  glück- 
lichen Lage,  die  Heimat  Bifcbof  Heinrichs  ganz  ficher  nachweifen  zu  können,  fobald 
wir  die  von  Böhmer  ungenau  zitirte  Urkunde  bei  Gudenus  cod.  diplom.  3,  673  nach- 


y 


Bofferfc,  Bifchof  Heinrich  von  Bamberg.  143 

fchlagen.  1240  fchenkt  Heinrich  v.  Bilversheim,  Propft  zu  Aachen,  zum  Andenken 
feiner  Mutter  Berthrad  dem  Klofter  Seligenthal  alle  feine  Güter  zu  ScliÜerftadt.  Die 
Urkunde  fiegelt  fein  Bruder  Konrad  Mönch  von  Bilversheim.  Das  Siegel  trägt  die 
Umfchrift  S.  Cunradi  Monachi  advocati  Winpine.  Bilversheim  ift  Pülfiiu^^en  Amt 
Tauberbifchofsheim. 

Konrad,  dem  Vogt  von  Wimpfen,  begegnen  wir  öfters  iü  den  Urkunden. 
1240  W.  U.  3,  452.  1241  zeugt  Konrad  monachus  de  Bilversheim  advocatas  Wiin- 
pinenfis  und  fein  Schwiegerfohn  Eberhard,  wahrfcheinlich  der  Bruder  Arnolds  von 
UiTenkeim  und  Stammvater  der  Herren  von  Rofenberg,  nicht  der  Jtünclie  von  Kofen- 
berg.  Zeitfchr.  für  den  Oberrhein  4,  421  cf.  423.  W.  F.  9,  179  liii-  Wasniod  railes 
de  Bilverckeim.  1241  fiegelt  er  die  Urkunde  Belreins  von  Efelsber^  W.  U-  4,  28  ff, 
1243  finden  wir  ihn  mit  feinem  Bruder  Bifchof  Heinrich  in  Nürnberg,  Reg.  boic,  ä,  339. 
1245  als  Vogt  von  Wimpfen,  Zeitfchr.  f.  d.  Oberrh.  11,  56  und  1245  Konrad.  genannt 
Cholbnet  de  Bilverkam,  Bruder  eines  Reinhard,  Wib.  2,  52,  was  wahrftlieiniieh  auf  un- 
richtiger Lefung  beruht  und  zu  lefen  ift  Colbner,  cfr.  Zeitfchr.  f.  d.  Oberrh*  4,  421,  wie 
auch  W.  U.  4,  97  liest,  cfr.  W.  U.  4,  50. 

Weiteres  Material  über  die  Herren  von  Pülfringen  ift  bis  jetzt  nicht  zu  ge- 
winnen. Wahrfcheinlich  dürfte  die  Urkunde,  Zeitfchr.  f.  d.  Oberrh.  in,  ^iO,  üher  den 
Verkauf  von  2  Hüben  in  Pülfringen  an  das  Kl.  Bronnbach  1242  ein i;^  es  Weitere  er- 
geben. Es  war  mir  jedoch  nicht  möglich,  eine  Abfchrift  derfelben  zn  erlüngen.  Knum 
hieher  gehört  Heinrich  Steheier,  Lehensmann  Konrads  von  Bocksberg,  der  einen  nninfus 
zu  Pülfringen  an  das  Klofter  Bronnbach  verkaufte.    S.  a.  Zeitfchr.  f,  d.  Oberrh    9,  319. 

An  die  Stelle  der  Herren  von  Bilversheim  treten  wenige  Jalue  Ipäter  die 
Mönche  von  Rofenberg.  Offenbar  hat  Konrad  feinen  Sitz  wenige  Kilometer  niitlj  Süd- 
weften,  nach  Rofenberg  bad.  Amt  Ofterburken  verlegt.  1251  erfcheint  im  Teftüment 
Konrads  von  Düren  Monachus  de  Rofenberg  W^.  F.  1847,  22.  1253  Kunnid  Monachus 
de  Rofenberg  Wib.  2,  60  1255  Dez.  23.  vermachte  er  dem  Kl.  (.ierladisbeini  ü  M* 
Weinberg  in  monte  apud  Kifelinc,  Zeitfchr.  f.  d.  Oberrh.  24,  302  nnd  bei  tatigte  die 
Schenkung  1269  Dez.  19.,  1.  c.  S.  297.  Im  Jahr  1270  ift  er  todt.  Denn  in  dielem 
Jahr  1.  Mai  ftiftete  feine  Witwe  Elifabeth  einen  Hof  zu  Seckach  an  da*^  KK  Sehgen- 
thal.  Gud.  3,  686.  Ludwig  Mönch  von  Rofenberg,  der  1302  mit  feiner  Gritrin  Agnes, 
feinen  Söhnen  Konrad  und  Ludwig  einen  Hof  in  Seckach  fchenkt,  ift  wahrfcheinlich 
der  Sohn  Konrads  und  der  Elifabeth.  Gud.  3,  731.  Auf  die  weitere  Gelchichte  diefes 
Gefchlechts  ift  hier  nicht  näher  einzugehen.  Man  vergleiche  Dambachei-s  Arbeit, 
Zeitfchr  f.  d.  Oberrh.  9,  123,  wo  aber  die  älteren  Data  fehlen. 

Zur  felben  Familie  gehörten  ohne  Zweifel  auch  die  StruzzeliTie.  124H  hatte 
Konrad  Struzzelin  die  Vogtei  zu  Schlierftadt,  Lehen  der  von  Düren,  an  leinen  Schwager 
Konrad  von  Wagenhofen  verkauft  und  diefer  an  das  Kl.  Seligenthal.  im  Teftament 
Konrads  von  Düren  1251  erfcheint  Struzzelin  von  Wilvenberg  W.  F.  IH47,  22,  ebenfo 
in  der  Urkunde  desfelben,  als  er  aus  Amorbach  eine  Stadt  machtcN  Zeitfchr.  f.  d* 
Oberrh.  16,  26.  1289.  1292  findet  fich  noch  ein  Struzzelin  in  Steün^feld  d.  h.  Kodier- 
fteinsfeld.    OAB.  Neckarfulm  S.  483. 

An  der  Identität  Konrad  Mönchs  v.  Bilversheim  und  Konrad  Mönclii^  von  Rofen- 
berg, alfo  an  der  Herkunft  Bifchof  Heinrichs  von  Bamberg  aus  der  Gei^'end  v(in  lauber 
und  Bauland  wird  nicht  mehr  zu  zweifeln  fein,  wenn  man  die  Befitzun^en  der  Familie, 
die  wir  oben  von  der  Gegend  von  Gerlachsheim  bis  Seckach  und  Sclilierbach  fanden, 
zufammenhält.  Aber  damit  haben  wü*  für  unfere  Hauptfrage  noch  ni«  ht  viel  gewonnen: 
Wie  ift  Konrad  von  Schmidelfeld  mit  B.  Heinrich  verwandt?  Vielkieht  gelingt  es, 
durch  diefe  Frage  wenigftens  einiges  neue  Licht  für  die  Frage  nach  dem  Uifpruug 


144  Boffert 

der  Beichsminifterialen  Yon  Schmidelfeld  zu  gewinnen.  Allerdings  kann  ich  hier  nur 
einen  Verfuch  geben,  denn  das  Material  an  Urkunden  ift  befchränkt.  Sicher  wird 
Band  IV  und  V  des 'Urkundenbuchs  und  die  OA.B.  Ellwangen  vollkommene  Klarheit 
fchafifen.  Doch  habe  ich  den  Muth,  diefen  Verfuch  als  eine  Anregung  für  Andere  aus 
den  Händen  zu  geben ,  da  ich  nach  Abfchluü  meiner  Forfchungen  fah,  da£  H.  Bauer 
wenigftens  in  einem  Punkt,  in  der  Annahme  der  Identität  der  Herren  von  Kranches- 
berg,  Kransberg  OA.  Gaildorf,  und  der  Reichsminifterialien  von  Schmidelfeld,  mit  mit 
übereinftimmt,  cf.  W.  F.  1853,  114.  6,  91.  Ich  bin  auf  diefe  Identität  nicht  durch 
den  Schluß  von  der  unmittelbaren  Nähe  Kransbergs  und  der  Gleichheit  des  Namens 
Konrad  gekommen,  wie  Bauer,  fondern  auf  einem  Umweg.  Ich  gehe  aus  von  der 
auffallenden  Thatfache,  daü  von  1212  an  Herren  von  Wagenhofen  mitten  unter  fränkifchen 
Herren,  ganz  befonders  in  Beziehung  zum  Gebiet  der  Herren  von  Düren  auftreten. 
Zuerft  erfcheinen  1212  Wolfram  und  Konrad  v.  Wagenhofen  in  der  Urkunde  Engel- 
hards  von  Weinsberg  über  ein  Bocksbergifches  Lehen  in  Schönthaler  Urkunden,  W.  U. 
3,  170.  267,  ebenfo  1234  Konrad  v.  Wagenhofen,  W.  U.  3,  339.  1248  verkauft 
Konrad  v.  Wagenhofen,  der  fororius  (Schweftermann)  des  Konrad  Struzzelin,  die  Vogtei 
zu  Schlierftadt  an  Kl.  Seligenthal.  1251  ift  er  wie  Konrad  Mönch  von  Rofenberg 
und  Struzzelin  von  Wilvenberg  Zeuge  beim  Teftament  Konrads  von  Düren.  W.  F. 
1847,  22.  1253  in  der  Urkunde  Boppos  von  Dilsberg-Düren  wieder  mit  K.  Mönch 
von  Rofenberg.  Wib.  2,  60.  Die  Heimat  diefer  Herren  kann  Wanshoven,  heutzutage 
ein  Theil  von  Boxberg,  nicht  fein,  ebenfowenig  Wagenhofen  OA.  Neresheim,  wie  das 
W.  U.  will  2,  387,  fondern  wie  Band  3,  170  richtig  geftellt  ift,  Wagenhofen  bei 
Wefthaufen  OA.  Ellwangen.  Die  unmittelbare  Nähe  von  Wefthaufen  und  Wagenhofen 
legt  die  Annahme  nahe,  daß  beide  Gefchlechter,  die  von  Wefthaufen  und  Wagenhofen, 
identifch  find.  Die  älteften  Herren  von  Wefthaufen  nennt  das  Ellwanger  Nekrologium 
W.  V.  H.  1,  208,  210:  Heinrich  genannt  von  Baiershofen  und  Diemar.  Dem  12.  Jahr- 
hundert gehört  Bertold  an,  der  dem  Klofter  Berchtesgaden,  wo  er  Mönch  wurde, 
Appertshofen  fchenkte.  Steichele,  Bisthum  Augsburg  3,  1136,  1147  lernen  wh:  einen 
Wolfram,  1150  zwei  Sifried,  wohl  Vater  und  Sohn,  und  einen  Siboto  v.  Wefthaufen 
kennen.  W,  U.  2,  41.  3,  472.  Die  Reihe  der  Herren  von  Schmidelfeld  beginnt 
1172  mit  Sigfried,  der  mit  Sifried  dem  jüngeren  v.  Wagenhofen  identifch  fein  dürfte. 
Ebenfo  dürften  Wolfram  und  Konrad  von  Wagenhofen  1212  mit  Wolfram  von  Weft- 
haufen zufammenhängen,  beide  aber  identifch  fein  mit  Wolfram  und  Konrad  v.  Kranches- 
perch  1215,  cf.  W.  F.  6,  91,  die  ohne  Zweifel  zu  den  Schmidelfedern  gehören.  Einen 
Gottfried  von  Schmidelfeld  bei  Friedrich  H.  konnte  ich  nirgends  finden.  P.  Stalin, 
Gefch.  Württb.  I  S.  443,  cf.  W.  F.  6,  92  Nota.  Dagegen  erfcheint  1231  Walter  von 
Schmidelfeld  1231  bei  Bifchof  Hermann  von  Würzburg.    Mon.  boic.  37,  241. 

Sind  die  Herren  von  Schmidelfeld  ficher  ftaufifche  Hofbeamte  (dapifernofter  1242) 
W.  F.  6,  93,  fo  auch  die  Herren  von  Wefthaufen  vgl.  die  Urkunde  von  1151  bei 
Stumpf,  Reichskanzler  3,  S.  143.  (Stumpf  verfetzt  fie  nach  Wefthaufen  bei  Hildburg- 
haufen.) Der  Zufammenhang  der  Herren  von  Wagenhofen  und  Kranchesberg  mit  den 
Schmidelfeldem  würde  nun  die  verwand tfchaftliche  Verbindung  Konrads  von  Schmidel- 
feld mit  Bifchof  Heinrich  von  Bamberg  annähernd  erklären.  Vielleicht  gelingt  es 
aber,  fle  noch  ficherer  aufzuhellen.  Konrad  von  Schmidelfeld,  welcher  den  gewefenen 
Propft  von  Aachen,  nunmehrigen  Bifchof  von  Bamberg,  feinen  confanguineus  nennt,  ift 
ohne  Zweifel  der  Sohn  Konrads  von  Schmidelfeld,  der  ein  Schwager  Botos  von  Rabens- 
burg  und  Konrads  von  Richenberg  war,  wie  fich  aus  der  Urkunde  K,.  Friedrichs 
vom  Februar  1224  ergibt  cfr.  W.  F.  6,  92.  Boto  hatte  aber  nicht  nur  2  Schweftern, 
deren  Gatten  feine  Burg  beanfpruchten,  fondem  auch  einen  Bruder  Heinrich  cfr.  M.  b: 


-^j  ^#i — ^  ^w. 


^^f^m^mmmmmm 


Bifchof  Heinrich  von  Bamberg,  145 

37,  185  Urk.  v.  1211,  nach  dein  etwa  ein  Neffe  genannt  Tein  könnte.  Es  dürfte  die 
Annahme  nicht  unwahrfcheinlich  fein,  daß  die  Mutter  Heinrichs  v.  Bilvecsheim,  Berth- 
rad,  auch  eine  Frau  aus  dem  Haus  der  von  Rabensburg  (bei  Veits-Höcliheira)  gewefen. 
Konrad  von  Schmidelfeld  und  B,  Heinrich  wären  alfo  wh'klich  confanguinei  im  vollften 
Sinn  des  coufin,  Schweflierlbline.  Koiirad  von  Richenberg  für  den  Vater  Konrada 
und  Heinrichs  von  Bilversheim  zu  halten,  wage  ich  nicht,  obgleich  Reichenberg  nur 
wenige  Stunden  von  Pülfringen  gelegen  ift,  da  der  Beiname  de  Camtania  eher  auf 
einen  de  Candebona  als  Vater  weifen  dürfte^ 

N-  T.  Hab^nsburK* 

Heinrich.  Boto.  Bcrthrad  N.  h.  N.  b. 

h.  Hein,  v*  Candebona         C*  v.  SehraidelfeJd.      Konr.  v.  Richenberg^ 

'        B.  Heinricli,  Konrad 
V.  Bilversheim, 

Zu  Pülfringen  faß  aber  noch  ein  anderes  Gefchlecht-  1241  erfcheint  ein 
Wasmod  miles  de  Bilverninckeim*  Z.  f.  d.  Oberrh.  4,  42L  Waamod  ift  Hausname  bei 
den  Herren  v.  Speckfeld.  Da  nun  Schmidelfeld-Sulzbach,  als  es  an  Limpurg  gekommen, 
immer  mit  dem  Speckfelder  Erbe  Hand  in  Hand  gieng,  fo  dürfte  das  auf  einen  älteren 
Zufanmienhang  hinweifen.  War  doch  auch  Sulzbach-Schmidelfeld  in  den  Händen  der 
Linie  Hohenlohe-Uffenheim-Speckfeld  vereinigt.  Obgleich  es  bis  jetzt  nicht  möglich 
ilt,  die  Entftehung  diefer  Vereinigung  zu  erklären,  fo  dürfte  doch  bei  Wasmod  von 
Bilvernkeim  die  Unterfuchung  einfetzen* 

Hier  mag  noch  eine  kurze  Zufammenftellung  des  die  Herrn  von  Speck feld 
betreffenden  Materials  folgen.  Von  denfelben  hat  H,  Bauer  in  feiner  uraiichtigen 
Weife  im  22.  Jahresbericht  für  Mittelfranken  1853  S.  95  ff.  gehandelt,  aber  das  ihm 
für  die  ältere  Zeit  zu  Gebot  ftehende  Material  läßt  fich  aus  den  neueren  Quellen- 
werken wefentlich  ergänzen.  Der  Stammvater  des  Gefchlechts  ift  wohl  Konrad  v.  Niufaze 
1132  Muck,  Gefchichte  des  Klofters  Heilsbronn,  feine  Söhne  Wasmut  und  Adelbero 
(Albero)  v.  Niufaze  1169,  Mon.  boic.  37,  93.  Wasmut  (Wasmund)  hatte  wahrfcheinlich 
feinen  Namen  von  dem  mütterlichen  Großvater  Wasmund  v,  Uffenheim  1161  f.  Bauer, 
1.  c.  101.  Oder  foUte  Wasmut  v.  Niufaze  und  Uffenheim  eine  Perfon  fein?  Nach  llGiJ 
muß  Speckfeld  in  den  Befitz  diefer  Brüder  gekommen  fein,  denn  fpater  nennen  fie 
fich  nach  diefem  Sitz.  1153  hatte  das  Klofter  Tuckelhaufen  das  ganze  Dorf  Speckfeld 
von  einem  Freien  Gernod  erworben,  Reg.  boic.  1,  211.  1189  erfcheinen  die  Brüder 
Wasmut  und  Adelbero  als  Herren  v-  Speekfeld  Mon.  boic.  37,  135,  Von  120G  er- 
fcheint ein  zweiter  Wasmut  von  Speckfeld.  120G  verzichtet  er  auf  Brahbach  (Breit* 
bach  bair.  Amt  Gerolzhofen),  womit  er  von  Herzog  Berthold  v.  Meran  belehnt  war. 
Reg.  boic.  2,  23.  1213  Id.  Jul.  erfcheint  er  als  Zeuge  Heinrichs  von  Bocksberg, 
Mon.  boic.  37,  191  und  1215  mit  feinem  Sohne  Konrad,  W,  F.  6,  173,  1217  wollte 
er  ins  heiUge  Land  ziehen  und  fchenkte  17,  Kah  Febr.  dem  Deutfehorden  für  fich 
und  feine  Gattin  Gertrud  und  feinen  Sohn  Konrad  einen  Hof  in  Nenzenheim  und  alle 
feine  Güter  in  Uffenheim  mit  Ausnahme  von  2  Höfen  und  einer  Wiefe,  Bauer  1.  c.  96- 
1222  22  Juli  ift  er  wieder  in  der  Heimat.  Er  zeugt  mit  feinem  Sohne  Konrad  beim 
Vertrag  Gottfrieds  und  Konrads  v.  Hohenlohe  mit  dem  Deutfehorden,  W.  U.  3,  137. 
1226  vor  dem  27.  Februar  allein  in  dem  Vertrag  Kourads  von  Trimberg  mit  Würz- 
burg, Mon.  boic.  37,  219  am  5,  April  für  Klofter  Heilsbronn,  Reg,  boic.  2^  157, 
1226.  7.  September  treffen  wir  bei  K,  Heinrich  in  Würzburg  Wasmut  und  feinen 
Sohn  Konrad  als  Zeugen  für  Klofter  Schönthal,  W,  U,  3,  199,  1227  Wasmut  allein 
in  einer   Urkunde   Bifchof  Hermanns   für    das   Klofter  Borach,    Reg.  boic.  2,  169. 

Wflrttemb.  Vierteljahrshefte  1883.  ^^ 


146  Boffort 

1229  fchuldet  Erzbifchof  Siegfried  von  Mainz  Wasmut  300  oii.  Albert  von  Allfeld  und 
dem  Schenken  Konrad  y.  Klingenberg  100  c/^  Böhmer,  Acta  felecta  830.  Diefe  Schuld 
ftammt  ficher  aus  einer  gemeinfamen  Quelle  und  deutet  auf  Befitz  Wasmuds  in  der 
Gegend  zwifchen  Allfeld  und  Klingenberg,  alfo  der  Gegend  zwifchen  Jagft,  Tauber 
und  Main.  Wir  verliehen,  warum  1241  ein  Wasmud  von  Pülfringen  auftritt.  Er  ift 
ohne  Zweifel  Konrads  Sohn.  Wie  die  Speckfelder  zu  Befitz  auf  dem  Odenwald  ge- 
kommen fein  mögen,  verräth  vielleicht  der  Name  Adelberos  v.  Niufaze  1169,  der  ein 
Urenkel  Adelberos  von  Schlierftadt  1103  fein  dürfte.  Cod.  hirf.  fol.  340.  Auf  den 
Zufammenhang  einer  anderen  Familie  mit  diefera  Schlierftadt  führen  auch  die  Urkunden, 
W.  U.  3,  300,  305.  4,  409.  1231  und  1232,  wo  Albero  von  Roffewag  und  feine  Brüder 
als  Herren  von  Schlierftadt,  Albero  auch  fchlechtweg  als  Herr  von  Schlierftadt,  er- 
fcheinen,  eine  Bezeichnung  welche  nur  eine  neue  Bellätigung  für  die  alte  Verbindung 
der  Herren  im  Enzgebiet  (Glattbach-Roßwag)  mit  dem  Odenwald  (Hirfchlanden)  zu 
geben  fcheint,  f.  Württ.  Vierteljahrsh.  1882  S.  301.  1231  ift  Wasmut  todt,  fein 
Sohn  Konrad  und  deffen  Gattin  Kunigunde  verkaufen  würzburgifche  und  hennebergifche 
Lehen  an  die  Kirche  in  Heidenfeld  und  geben  dafür  andere  Lehen  auf.  Reg.  boic. 
2,  205,  1242  und  45  tritt  Konrad  mit  2  Söhnen  Wasmut  und  Gottfried  auf, 
Wib.  3,  87.  Hanf.  2,  305.  Muck,  Klofter  Heilsbronn  2,  488.  1258  30,  Juni  er- 
fcheint  Konrad  v.  Speckfeld  zum  letzten  mal ,  Reg,  boic.  3,  105.  Seine  Söhne  Was- 
mut und  Gottfried  finden  Hch  1258  am  13.  Jan.  Reg.  boic.  3,  105,  ein  dritter  ift 
wahrfcheinlich  ükich,  Kanonikus  in  Würzburg  1263  und  1271,  Mon.  boic.  37,  406, 
442.  Wasmut  konamt  noch  einmal  1263  vor,  Gud.  cod.  dipl.  5,  708.  Gottfried  1280. 
Hanf.  1,  336  und  mit  feinem  gleichnamigen  Sohn  1289,  Wib.  3,  73.  Hanf.  2,  279. 
Auf  die  letzten  Herren  von  Speckfeld,  Kraft,  Kanom'kus  in  Würzburg  1339,  1340,  Reg. 
boic.  7,  257,  275.  Götz,  Krafts  Neffen  und  feine  Gattin  Margareta.  1339,  1340, 
1354  f.  Bauer  1.  c,  Heinrich  und  Peter,  Kanonikus  in  Würzburg  M.  b.  44,  513,  514 
weiter  einzugehen  ift  keine  VeranlalTung,  da  für  uns  hauptfächlich  die  Herren  von  Speck- 
feld im  12.  und  13.  Jahrhundert  in  Betracht  kommen. 

Für  weitere  Unterfuchungen  dürfte  vielleicht  das  Siegel  Konrads  von 
Schmidelfeld  das  fich  voUftändig  an  der  Urkunde  von  1240,  Mon.  boic.  37,  290  er- 
halten hat  und  offenbar  mit  dem  Siegel  an  der  oben  S.  71  f.  abgedruckten  Urkunde 
identifch  ift,  von  dem  fich  nur  ein  Reft  erhalten  hat,   in  Betracht  kommen. 

Es  fei  darauf  hingewiefen,  daß  das  Siegel  der  Herren  von  Wefthaufen  im 
14.  Jahrhundert  eine  Lilie  mitten  im  Schild  zeigt.,  wie  mir  ArchivalTeflbr  v.  Alberti 
gütigft  mitgetheilt  hat.  Im  W.  U.  4,  29  ift  das  Siegel  Konrads  von  Pülfringen-Rofen- 
berg,  Vogts  von  Wimpfen,  befchrieben.  Eine  genauere  Vergleichung  des  Siegels  mit 
dem  oben  S.  72  mitgetheilten  Konrads  von  Schmidelfeld  möchte  vielleicht  eine  ur- 
fprüngliche  Aehnlichkeit  des  Siegelbildes  nur  in  anderer  Anordnung  vermuthen  lalTen. 


Die  Beiherhalde  bei  Horfteln  1570—93. 

Nordweftlich  vom  Schloß  Morftein,  einem  der  älteften  Sitze  der  Herren  von 
Crailsheim,  zieht  fich  ein  kleines,  ftilles,  enges  Thälchen  von  dem  Weiler  Kleinforft 
an  der  Jagft  gegen  Dünsbach  und  Oberfteinach  hin.  Steil  erheben  fich  die  Berg- 
halden zu  beiden  Seiten,  mit  prächtigen  alten  Buchen  beftanden.  Auf  dem  weftlichen 
Berghang,  gerade  dem  Schloß  Morftein  gegenüber,  niftet  feit  alten  Zeiten  eine  Kolonie  von 
Fifchreihem  (Ardea  cinerea).  Der  fchöngezeichnete  Vogel,  der  eine  Höhe  von  0,86  m 
erreicht,  ift  auf  dem  Rücken  afchgrau,  einzelne  filberweiße  Federn  fallen  von  der  Mitte 


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Die  Reiherhalde  bei  Morftein  1570—93.  147 

des  Rückens  über  die  Flügel  herunter,  während  vom  Hinlerkopf  ein  fchwarzer  Feder- 
fchopf  den  langen  Hals  herabwallt.  Die  Kolonie  fteht,  wie  es  fcheint,  in  Württemberg 
nahezu  einzigartig  da.  Zwar  redet  die  Befchreibung  des  Königreichs  Württemberg 
1.  Aufl.  S.  288  auch  von  Reiherkolonien  bei  Nürtingen,  nach  der  OA.B.  Nürtingen 
aber  S.  37  erfcheinen  fie  dort  zwar  alljährlich,  aber  nur  vorübergehend.  Eine  Kolonie, 
die  wahrfcheinlich  von  Morftein  ftanimt,  ill  unterhalb  Bölgenthal  OA.  Crailsheim.  Die 
neue  Bearbeitung  des  „Königreichs  Württemberg"  nennt  auch  Erfingen  an  der  Donau 
und  den  untern  Neckar  als  Standort  des  Vogels.  Meines  Wiffens  ift  der  Reiherhorft 
am  Neckar  auf  badifchem  Gebiet  bei  Dauchftein. 

Von  dem  Horft  bei  Morftein  ziehen  die  Reiher  Kocher  und  Jagft  auf-  und 
abwärts,  oft  10  Stunden  weit  von  ihrem  Neft  und  find  überall  in  den  Thälem  als 
gefährliche  Fifchdiebe  bekannt,  aber  doch  wegen  ihrer  Eigenartigkeit  gefchont.  Da- 
gegen findet  fich  in  der  ganzen  Gegend  kein  Storch,  dem  gegenüber  der  Reiher  fieg- 
reich  fein  Gebiet  behauptet.  Eine  Befchreibung  der  Reiherhalde  zu  Morft;ein  hat 
Fr.  Weber  in  den  Württemb.  Jahrbüchern  1833,  2,  S.  318  gegeben. 

Zur  Gefchichte  diefer  alten  Kolonie  bietet  das  Lagerbuch  der  Herren  von 
Crailsheim  auf  Homberg  einen  manchfach  intereflauten  Beitrag  in  einer  Reibe  von 
Korrefpondenzen  der  Herren  von  Crailsheim  mit  dem  Markgrafen  Georg  Friedrich  von 
Brandenburg- Ansbach  (1543  —  1603),  einem  gewaltigen  Jäger,  der  in  den  Forften  des 
Amtes  Crailsheim  große  Hirfchjagden  und  Schweinehatzen  abzuhalten  pflegte,  fowie 
mit  dem  Grafen  Wolfgang  von  Hohenlohe  (f  1610)  aus  den  Jahren  1570 — 93.  Wir 
geben  im  Folgenden  den  kurzen  Inhalt  diefes  Briefwechfels  wieder  und  bemerken  nur 
voraus,  daß  Schloß  Morftein  mit  aller  Zugehör,  auch  mit  der  Reiberhalde,  Lehen  war, 
das  die  Herren  von  Crailsheim  von  Hohenlohe  empfiengen,  während  die  Grafen  von 
Hohenlohe  Morftein  und  Thierberg  den  Kurfürften  von  Trier  zu  Lehen  aufgetragen 
hatten.  (Seit  wann?  Der  erfte  vorhandene  Trierifche  Lehensbrief  ift  von  Erzbifchof 
Jakob  aus  dem  Jahr  1442,  der  erfte  über  ITiierberg  von  Erzbifchof  Balduin  v.  1336). 
Am  11.  Mai  1570  fchreibt  Markgraf  Georg  Friedrich  an  Albrecht  und  Sebaftian  von 
Crailsheim  um  etliche  Reiger,  da  während  feiner  Reife  nach  „Böheini''  die  letztes 
Jahr  überfandten  Reiger  durch  zugeftandenen  Unrath  mehrentheils  umgekommen  und 
verdorben  feien.  Er  habe  aber  an  diefem  Weidwerk  eine  befondere  Freude,  und 
jetzt  fei  die  Zeit,  da  man  die  Reiger  „abzufteigen"  pflege.  Am  15,  Mai  antwortet 
Sebaftian  v.  Crailsheim,  Amtmann  zu  Jagftberg,  das  Reigergeftände  fei  durch  Ver- 
fchickung  und  Verfchenkung  ftark  gefchwächt.  Das  Geftände  gehöre  ihm  nicht  allein, 
fondern  auch  feinem  Bruder  Hans.  Uebrigens  wolle  er  für  feine  Perfon,  fo  viel  ohne 
Zerftörung  des  Geftänds  möglich  fei,  etliche  zufchicken. 

Im  nächften  Jahr  fchrieb  Markgraf  Georg  Friedrich  wiederum  an  Sebaftian 
und  Albrecht,  aber  fein  Schreiben  fchlug  einen  andern  Ton  an.  Er  meldet  am  6.  Mai 
von  Stuttgart  aus,  er  wolle  ein  eigenes  Geftände  oder  Reigerhaus  bei  feinem  Hof  lager 
zu  Onolzbach  anlegen.  Es  fei  fein  gnädiges  Gefinnen  und  Begehren,  daß  ße 
dem  Briefzeiger,  Falkner  Albrecht  Northaufer,  etliche  5  oder  6  junge  Reiger,  fo  noch 
allerdings  blos,  doch  fo,  daß  man  fie  fortbringen  könne,  zu  einem  Reigergeftänd 
unterthänigft  und  gutwillig  zukommen  laflbn,  fie  werden  fich  gutwillig  und  willfährig 
beweifen,  damit  des  Markgrafen  Reigerhaus  in  ein  gutes  Wefen  komme. 

Am  12.  Mai  1571  antworten  Sebaftian  und  Hans  von  Crailsheim  dem  Mark- 
grafen, es  fei  wegen  des  guten  und  fteten  Wetters  eine  gute  Brut,  wie  viele  Jahre 
nicht,  aber  die  Jungen  feien  faft  zumal  und  fchnell  flügge  geworden.  Daher  fei  zu 
beforgen,  fie  werden  keine  folche  Junge  mehr  bekommen  können.  Sie  wollen  diefelben 
fpäter  erfteigen  laflen  und  felbft  überfchicken.    Sollte  man  folche  Bluttreiger  für  das 


148  Boffert 

heurige  Jahr  nicht  mehr  bekommen,  fo  woUen  fie  das  nächfte  Jahr  flügge  fchicken. 
Denn  fie  haben  fchon  zuvor  dem  Grafen  Albrecht  von  Hohenlohe  etliche  flügge  Beiger 
verfprochen,  welche  Graf  Philipp  von  Hanau  zukommen  (ollen.  Diefe  wollen  fie  in 
den  nächften  Tagen  auslleigen  laflen  und  nach  Neuenftein  fchicken. 

Im  Juli  jagte  der  Markgraf  bei  Gerabronn.  Am  24.  Juli  hatte  der  Mark- 
graf einen  Hirfch  gefangen  und  fchickte  ihn  den  Herren  von  Crailsheim  zu.  Er  hätte 
fie  felber  zur  Jagd  an  der  Jagfl;  eingeladen,  aber  in  der  Eile  fei  es  unterblieben.  Er 
fchicke  ihnen  hiemit  ein  Wildbret,  weil  fie  je  und  allwegen  guten  Willen  haben  fpüren 
lallen  und  dem  Markgrafen  Öftermals  mit  etlichen  Reigern  willfahrt. 

1572  30.  April  Onolzbach.  Markgraf  Georg  Friedrich  drückt  feine  Dankbar- 
keit gegen  Hans  und  Sebaftian  von  Crailsheim  aus,  weil  fie  feinem  gnädigen  Gefinnen 
etliche  Jahre  her  mit  jungen  Beigem  unterthänig  willfahrt  haben.  Weil  nun  die 
Zeit  fei,  die  jungen  Reiger  von  den  Geftänden  zu  nehmen  und  abzufteigen,  fo  gelange 
fein  Gefinnen  an  fie,  diefelben  wollen  ihm  zu  „dem  Luft,",  den  er  dm-chs  Jahr  damit 
habe,  mit  etlichen,  foviel  die  Gelegenheit  gebe,  wenn  diefelben  flügge  und  reif  werden, 
wiederum  beholfen  fein. 

Die  beiden  Brüder  antworten  unterm  7.  Mai,  fie  feien  „erbietig"  und  ent- 
fchloffen,  wenn  die  Zeit  beffer  herbeikomme,  etliche  junge  Reiger  in  Unterthänigkeit 
zu  überfchicken. 

Der  6.  Juli  1573  brachte  aufs  neue  ein  gnädiges  Gefinnen  des  Markgrafen, 
die  genannten  Brüder  von  Crailsheim  wollen  ihm  für  feine  Falknerei  zu  einigen  jungen 
Vögeto,  die  ihm  allererft  zugekommen,  etliche  junge  Reiger  wie  die  letzten  Jahre  her 
zufchicken. 

Am  26.  April  1575  ftellt  der  Markgraf  von  Stuttgart  aus  wieder  das  gnädige 
Gefinnen  und  Begehren  an  die  Herren  von  Crailsheim,  feinem  Falkenmeifter  zu  dem 
vorhabenden  Weidwerk  einige  Reiger  (fc.  keine  jungen,  ungeübten,  fondem  ältere) 
zu  fchicken. 

Am  3.  Mai  1Ö76  war  der  Markgraf  zu  Neuß;adt  an  der  Aifch  und  hatte  Luft 
mit  Reigern  zu  „beiüen**,  hatte  aber  augenblicklich  Mangel  an  jungen  Reigern.  Die 
Herren  von  Crailsheim  mögen,  da  folche  jetziger  Zeit  bei  Morftein  zu  bekommen 
(eien,  dem  Zeiger  des  Briefes  etliche  mitgeben.  Der  Ueberbringer  muüte  aber  leer 
abziehen.  Erfb  am  24.  Mai  dankt  der  Markgraf  Sebaftian  v.  Crailsheim  für  die  jüngft 
nach  Onolzbach  überfandten  Vögel,  womit  er  ihm  ein  „fonder  angenehm  Gefallen"  er- 
wiefen.  Im  folgenden  Jahre  befchloß  der  Markgraf,  feine  Reiherhäufer  verändern  und  von 
Onolzbach  anders  wohin  verlegen  zu  laflen  und  hätte  zu  diefem  Zweck  gerne  20  bis 
24  junge  Reiher  auf  einmal  gehabt.  Er  fchreibt  darum  am  11.  Mai  an  Sebaftian 
und  Hans  von  Crailsheim,  legt  ihnen  noch  befonders  ans  Herz,  dafür  zu  forgen,  daü 
unterwegs  keiner  verloren  oder  umgebracht  werde.  Am  13.  Mai  antwortet  Sebaftian, 
die  Reiher  feien  längft  flügge  und  mehrftentheils  fchon  ausgeflogen,  aber  er  wolle 
nach  Möglichkeit  dienen.  Nun  bricht  die  Korrefpondenz  in  unferer  Quelle  mit  einem 
male  für  9  Jahre  ab.  Der  Markgraf  war  1678  nach  Preußen  gezogen,  um  die  Ver- 
waltung des  Herzogthums  Preußen  zu  übernehmen,  und  kehrte  erft  nach  7  Jahren 
wieder  zurück  und  war  nun  an  autokratifchere  Formen  gewöhnt.  Die  Reiher  waren 
eine  begehrte  Waare  geworden,  die  verfchiedenften  hohen  Herren  fuchten  folche  aus 
Morftein  zu  bekommen,  in  der  Nachbarfchaft  fieng  man  fie  ab.  Was  bisher  die  Herren 
von  Crailsheim  geleiftet,  um  den  Markgrafen  und  Andere  zu  ehren,  es  wurde  faft  als 
Recht  und  Gerechtigkeit,  auf  die  man  einen  Anfpruch  habe,  betrachtet.  Ja  als  die 
Herren  von  Crailsheim  nun  dagegen  fich  wehrten,  ließ  fich  der  Markgraf  von  feiner 
Leidenfchaft  für  die  Reiherjagd  zu  einer  offenbaren  Rechtsverletzung  und  Gewaltthat 


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Die  Reiherhalde  bei  Morftein  1570—93.  149 

hinreiflen.  Die  Herren  von  Crailsheim,  Ende  der  80er  Jahre  in  fchwierige  Verhält- 
nilTe  gekommen,  fahen  fich  durch  widrige  ümftände  genöthigt,  —  die  Herrfchaft 
Braunsbach  war  ihnen  fequeftrirt,  die  Bürgerfchaft  dort  hatte  fich  gegen  die  Grund- 
herren aufgelehnt  —  Macht  vor  Recht  über  fich  ergehen  zu  laffen  und  fich  mit  Be- 
rufung auf  ein  kaiferliches  Mandat  zu  befriedigen,  das  der  Markgraf  als  ein  blofes 
Blatt  Papier  betrachtete.    Dies  der  Inhalt  der  folgenden  Eorrefpondenz. 

Am  17.  Juni  1586  fchreiben  die  Kammerräthe  zu  Onolzbach  an  die  beiden 
Brüder  Hans  und  Sebaftian,  Markgraf  Georg  Friedrich  habe  von  der  PlalTenburg  aus 
(bei  Kulmbach)  befohlen,  feinen  Falk^ier  nebft  dem  Wildmeifter  von  Gerabronn  nach 
Morftein  zu  fchicken.  Die  Brüder  mögen  dem  Markgrafen  zu  unterthänigften  Ehren 
den  beiden  Beamten  geftatten,  die  Reiger  abzufteigen.  Darauf  konnten  die  Herren 
von  Crailsheim  gutwillig  nicht  eingehen.  Nimmermehr  konnten  fie  fremden  Beamten 
den  Zutritt  in  den  Reiherftand  und  Abnahme  einer  beliebigen  Anzahl  von  Vögeln  ge- 
ftatten.   Sie  hätten  damit  ihr  freies  Verfügungsrecht  aus  den  Händen  gegeben. 

Am  20.  Juni  antworten  beide  Herren  dem  Markgrafen,  nicht  den  Kammer- 
räthen,  die  Vögel  feien  fchon  flügge,  fie  fliegen  aus,  es  fei  unmöglich,  fie  aus  dem 
Nefte  zu  nehmen.  Sodann  fei  der  Reiherftand  feit  etlichen  Jahren  ftark  gefchädigt. 
Die  benachbarten  Herrfchaften,  fonderlich  Hohenlohe-Langenburg  und  die  Herren  von 
Vellberg,  haben  an  Seen  und  GewälTern  Hütten  angelegt,  um  die  Reiher  beim  Fifch- 
fang  abzufangen  und  wegzufchießen,  fogar  in  der  Brütezeit.  Wenn  aber  die  Alten 
ausbleiben,  fo  gehe  allemal  ein  ganzes  Neft  zu  Grunde.  Auch  fchaden  Buchmarder, 
Eulen,  Raben  und  andere  Raubvögel  den  Eiern  und  den  Jungen.  So  fei  der  Reiher- 
ftand dermaßen  gefchwächt,  daß  fie  Niemand  geftatten  können,  weder  für  fie  noch 
für  Benachbarte,  die  Reiher  abzufteigen.  Denn  es  fei  zu  befürchten,  daß  die  Reiher 
„aufftehen"  und  plötzlich  das  Geftänd  ganz  verlaflen  oder  die  viele  hundert  Jahre  alte 
Kolonie  allmählich  in  Abgang  komme,  und  fo  der  Markgraf  wie  der  Herzog  von 
Württemberg  der  Luft,  fo  fie  bisher  mit  „Beißern"  gehabt,  verhindert  und  gefchmälert 
werden.  Doch  haben  fie  dem  Markgrafen,  der  jetzund  aus  Preußen  in  fein  Fürften- 
thum  zurückgekehrt  fei,  zu  fonderbaren  unterthänigften  Ehren  und  Gefallen  einen 
Verfuch  machen  nnd  noch  abfteipen  laflen,  was  man  an  jungen  Vögeln  noch  habe  er- 
halten können,  und  fchicken  hiemit  zwölf. 

Die  Anlegung  von  Vogelhütten  durch  Graf  Wolfgang  von  Hohenlohe  fcheint 
die  Herren  von  Crailsheim  verftimmt  zu  haben.  Sie  unterließen  einige  Jahre,  nach 
alter  Gewohnheit  ihm  Reiher  zu  fchicken,  was  die  durch  religiöfe  Differenzen  ein- 
getretene Spannung  noch  vermehrte.  Die  Herren  von  Crailsheim  waren  nemlich 
Freunde  und  Befchützer  der  Flacianer,  der  eifrigften  Bekämpfer  der  Konkordienformel, 
während  Graf  Wolfgang  mit  Jak.  Andrea,  dem  Urheber  jener  Formel,  aufs  innigfte 
befreundet  war.  Nun  glaubte  Graf  Wolfgang,  von  dem  die  Herren  von  Crailsheim 
Morftein  mit  der  Reiherhalde  als  Lehen  empfangen  hatten,  einen  Rechtsanfpruch  er- 
heben zu  können.  Er  fchrieb  am  9.  Juni  1587  an  die  beiden  Brüder  Sebaftian  und 
Hans,  in  dem  Lehenbuch  des  uralten  Grafen  Albrecht  (f  1490)  und  des  andern  Grafen 
Albrecht  (f  1557)  ftehe  bei  Morftein  bemerkt:  geben  jährlich  6  Raigel.  Auch  haben 
die  Herren  von  Crailsheim  feinem  Vater,  Graf  Ludwig  Kafimir,  fowie  dem  Grafen 
Eberhard  zu  Waidenburg,  dann  Wolfgangs  Bruder  Albrecht  (f  1576)  nach  Neuenftein 
und  endlich  ihm  lelbft  mehrere  Jahre  diefe  6  Reiger  liefern  laffen.  Die  Entfchuldigung, 
daß  durch  das  tägliche  Schießen  und  Jagen  des  Markgrafen  G.  Friedrich  und  anderer 
dem  Reigergeftänd  großer  Abbruch  gefchehe  und  alfo  die  Lieferung  unmöglich  fei, 
könne  er  nicht  gelten  laffen,  denn  erftlich  feien  fie  es  als  Lehensleute  fchuldig, 
zweitens  feien  6  Reiher  eine  fo  geringe  Zahl,  daß  man  die  immer  noch  bekommen 


) 


150  Boffert 

könne.  Am  14.  Juni  wurde  diefes  Schreiben  in  Morftein  präfentirt,  worüber  die 
Brüder  ein  RecepiOe  ausftellten.  Am  3.  Juli  fandten  die  Brüder  eine  ausführliche 
Antwort.  Sie  machten  geltend,  in  allen  Lehensbriefen,  die  fie  nachgefucht,  ftehe  von 
den  6  Reigern  (als  einer  Abgabe)  kein  Buchftabe.  Auch  fei  eine  folche  Abgabe  bei 
Rittermannlehen  nirgends  gebräuchlich.  Bauernlehen  dagegen  geben  Gült-,  Herbft- 
und  Faftnachthühner.  Daß  Graf  Wolfgang  und  feine  Voreltern  Reiger  erhalten  haben, 
fei  aus  freier  Gutwilligkeit  gefchehen.  So  haben  die  Herren  von  Crailsheim  ihren 
Blutsfreunden,  den  Herren  von  Stetten,  denen  v.  Vellberg  zu  Leofels  und  VeUberg, 
denen  v.  Wolmershaufen  zu  Amlishagen  und  Burlefchwagen,  den  Fuchfen  von  Dom- 
heim zu  Neidenfels,  den  von  Crailsheim  zu  Hornberg  und  Erckenbrechtshaufen  und 
andern  von  Adel  Reiger  zugefchickt,  wofür  diefe  als  Gegengabe  Hirfche,  Schweine, 
„Reher",  Wildbret,  wie  es  das  Glück  gegeben,  verehrt  haben.  So  feien  auch  S.  Gnaden 
Voreltern  mit  Mittheilung  des  Wildbrets  gegen  die  Herren  von  Crailsheim  ganz  mild 
gewefen  und  haben  fie  auch  auf  ihre  Jagden  eingeladen;  zum  Dank  dafür  habe  man 
dann  zu  einer  Zeit,  da  die  Gellände  noch  ftärker  gewelen,  den  Grafen  die  Reiher 
gefchickt.  Jetzt  aber  werde  den  Vögeln  mit  Schießen  und  Beißen  von  Gerabronn, 
Langenburg  und  Vellberg  aus,  auch  an  der  Jagft  und  Bühler  durch  Hütten  und  andere 
Vortheile,  heftig  zugefetzt,  fo  daß  es  unmöglich  fei,  jetzt  noch  wie  früher  in  die 
hundert  Junge  zu  Gefchenken  auslleigen  zu  laflen. 

Die  Reiger  feien  in  alter  und  neuer  Zeit  nach  Ansbach,  Stuttgart,  Würzburg 
gefchickt  worden.  Sebaftian  und  Hans  haben  den  Grafen  von  Hobberg  (?)  und  Hanau 
folche  überfendet,  und  der  Graf  von  Hanau  habe  nun  ein  eigenes  Reihergeltänd  er- 
halten. Aber  bei  all  diefen  Herren  fei  von  keiner  Schuldigkeit  die  Rode.  Auch  habe 
Graf  Wolfgang  früher  um  Federn  junger  Reiher,  auch  um  junge  Dallen,  fo  in  der 
Reigerhalde  auch  ausziehen,  gebeten.  Die  Briefe  beweifen,  daß  Graf  Wolfgang  das 
nicht  als  jährliche  Schuldigkeit  und  Gült  angefehen  habe. 

Daß  die  Ueberfendung  von  Reihern  jetzt  unterlagen  werde,  hänge  mit  der 
Schwächung  des  Geftänds  durch  das  unaufhörliche  Schießen,  Beißen  und  Nachftellen 
zufammen.  Graf  Wolfgang  habe  felbft,  folange  er  feine  Hofhaltung  zu  Langenburg 
gehabt,  etliche  hölzerne  und  fteineme  Hütten  an  die  Seen  zwifchen  Michelbach  und 
Rapoltshaufen  zu  diefem  Zweck  machen  laßen.  Die  beiden  Brüder  haben  nun  etliche 
Jahre  her  die  Reiger  an  ihrem  eigenen  Tifch  und  Mund  gefpart.  Doch  wollen  fie 
aus  unterthäniger  Gutwilligkeit,  wo  es  möglich  fei,  einige  junge  Reiher  fchicken. 

Hans  fügt  noch  die  Bitte  um  feinen  Lehensbrief  bei,  der  ihm  vorenthalten 
werde,  obgleich  er  längft  die  Lehenspflicht  geleiftet.  —  Die  Differenz  mit  Hohenlohe 
war  nur  vorübergehend,  am  29.  Mai  1588  danken  die  gräflichen  Räthe  zu  Neuenftein 
für  12  Reiher,  welche  die  Herren  von  Crailsheim  Graf  Philipp  von  Hohenlohe  ver- 
ehrt haben. 

ünfere  Quelle  fpringt  nun  plötzlich  über  zum  Jahr  1592.  Markgraf  Georg 
Friedrich  war  am  20.  März  1592  auf  der  Jagd  in  Gerabronn,  es  fehlte  ihm  an  Reihern 
zum  „Bericht"  feiner  Falken.  Daher  begehrt  er  von  Sebaftian  von  Crailsheim  die 
Erlaubnis,  durch  feine  Leute  etliche  (2  oder  3)  Reiher  vom  Geftänd  nehmen  zu  lauen. 
Was  der  Markgraf  wollte,  war  deutlich,  aber  Sebaftian  machte  Gebrauch  von  dem 
Recht,  welches  Mißverftändniffe  auf  diefer  unvollkommenen  Erde  haben,  um  Auffchub 
zu  gewinnen.  Er  fchreibt  an  den  Markgrafen  am  gleichen  Tag,  es  gebe  noch  keine 
Junge;  fobald  folche  zu  bekommen  feien,  wolle  er  und  fein  Bruder  fie  felbft  abnehmen 
laßen  und  folche  überfchicken.  Tags  darauf  am  21.  März  war  der  Markgraf  in 
Feuchtwangen,  er  klärte  das  Mißverftändnis  auf,  nicht  junge,  fondem  ein  paar  alte 
Reiger  wünfche  er  zum  „Vorlaß  und  Anbringen",  die  er  zum  Bericht  feiner  Falken 


\w.^ 


Die  Reiherhalde  bei  Morftein  1570—93.  151 

bedürfe.  Sebaftian  foll  dem  markgräflichen  Falkner  geftatten,  ein  paar  alte  abzu- 
fteigen  und  zu  fangen.  Die  Antwort  fehlt.  Aber  wenige  Monate  darauf  verlangte 
der  Markgraf  auch  junge  Thiere.  Der  Ton  des  Markgrafen  ift  kurz  angebunden: 
„Unfern  Gruü  zuvor  Lieber,  Getreuer.  Nachdem  wir  gern  etliche  Reiger  haben  wollten, 
alfo  begeren  wir  in  Gnaden  hiemit  an  dich,  du  wolleß;  etliche  in  deinem  Gelländ  ab- 
nehmen lalTen  und  uns  diefelben  zufchicken.  Das  find  wir  in  Gnaden  hinwieder  zu 
erkennen  geneigt"  Dat  Onolzbach  4.  Juli  1592.  Am  5.  antwortet  Sebaftian,  die 
jungen  Reiger  feien  fchon  abgeflogen.  Doch  wolle  er  fuchen  lafTeu,  ob  noch  ein  Neft 
oder  zwei  Spätlinge  vorhanden  feien,  denen  die  Alten  weggefchoffen  worden  oder  fonft 
umkommen,  oder  die  von  einer  zweiten  Brut  ftammen.  Ob  fich  aber  derfelben  Gattung 
etwas  befinde,  fo  werde  es  doch  nicht  über  ein  oder  zwei  Nefter  fein. 

Fortan  fchreibt  nicht  mehr  der  Markgraf  felbft;  1593  im  Frühjahr  meldet  der 
Kaftner  von  Werdeck,  Hein.  Seyfried,  auf  Befehl  des  Markgrafen,  Sebaftian  foUe  dem 
Falkner  S.  f.  Gnaden  ein  paar  junger  Reiger  aus  dem  Geftänd  zur  Abrichtung  der 
Vögel  günftig  folgen  lalTen.  Am  29.  März  antwortet  Sebaftian,  was  das  Anfachen 
von  zwei  jungen  Reigern  betreflfe,  fo  fei  noch  keiner  „ausgefchloffen''  und  in  der  Halde 
zu  bekommen.  Am  gleichen  Tag  hat  der  Kaftner  wiederum  ein  MiiSverllanduis  zu 
berichten,  der  Markgraf  begehre  nicht  2  ganz  junge,  fondern  2  ferndigen  Jahrs  aus- 
geflogene oder  in  Ermanglung  diefer  2  alte. 

Alsbald  griff  Sebaftian  zur  Feder  und  fchrieb  an  den  Kfiftncr,  die  Reiher 
feien  mitten  in  der  Brut.  Es  fei  von  Alters  Herkommen,  daß  in  folcher  Zeit  niemand 
von  feinen  eigenen  Leuten  geftattet  werde,  in  die  Halde  zu  geben,  die  Reiher  zu 
verjagen  und  von  den  Eiern  zu  verftöbern,  wodurch  ein  ganzer  Haufe  Jungen  ver- 
derbt werde.  Denn  fobald  die  Eier  erkalten,  fterben  fie  in  den  Eiern  oder  Schalen, 
daß  fie  nit  „ausfchliflfen".  Noch  viel  weniger  könne  in  der  Brutzeit  Fremden  Zutritt 
geftattet  werden,  üebrigens  habe  der  Markgraf  ein  eigenes  Geftänd  nicht  weit  von 
Neuenhaus  (Neuftadt)  im  Aifchgrund,  wo  man  folches  vornehmen  könne.  Diefes 
Schreiben,  dem  fich  einige  Berechtigung  nicht  abfprechen  läßt,  wirkte  in  Ansbach 
nicht  fehr  angenehm.  Der  Ritterhauptmann  auf  dem  Odenwald,  deiTen  Familie  von 
verfchiedenen  Seiten  in  Bedrängnis  gebracht  war,  hatte  gewagt,  dem  Markgrafen,  der 
aus  dem  Herzogthum  Preußen,  dem  Gebiet  des  gewaltig  gebietenden  Hochmeifters, 
dem  Nachbarland  der  Sarmaten,  einen  ziemlich  höher  gefchraubten  Kommandoton  mit- 
gebracht hatte,  etwas  abzufchlagen.  Das  konnte  fich  der  Markgraf  niclit  bieten  lalTen, 
Am  20.  Mai  Abends  fpät  traf  ein  Befehl  des  Markgrafen  in  Gerabronn  ein,  dem  zu- 
folge fich  der  Kaftner  mit  Wolf  Plümlein,  dem  Wildmeifter,  einem  Kaftenfchreiber 
und  dem  Falkner  Barthel  am  21.  nach  Morftein  begaben  und  dem  Vogt  Peter  Hoff- 
mann eröfiheten,  der  Kaftner  foll  etliche  junge  Reiger  zur  Abrichtung  der  niarkgraf- 
lichen  Falken  auf  dem  Geftänd  zu  Morftein  abnehmen  lauen,  könne  er  keine  junge 
Reiher  bekommen,  fo  foUe  man  ein  „Gericht"  über  ein  Neft  ma(liun  und  einen  oder 
zwei  alte  fangen,  wozu  der  Falkner  Vogellein *)  und  Anderes  in  feinem  Waidwefker') 
mitbrächte.  Im  Nothfall  folle  man  Gewalt  brauchen.  Hans  v*  Crailsheim  machte 
die  Rechte  feines  abwefenden  Bruders  Sebaftian  an  das  Reihergeltänd  geltend.  Sie 
follen  nach  defifen  Rückkehr  wieder  kommen.  Gegen  gewaltfames  Vorgehen  berief  er 
fich  auf  das  Kammergerichtsmandat  de  non  offendendo  von  7.  März  1593,  das  die 
Herren  von  Crailsheim  zum  Schutz  ihres  Jagdrechts  erlangt  hatten,  drohte  mit  Klage 
beim  Kaifer  und   beim   Kammergericht.     An  Himmelfahrt  den   24.   Mai  kam  Wolf 

^)  Schnüre. 
*)  Jagdtafohe. 


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152  Boffert,  Die  Reiberhalde  bei  Morßeiu  1570—93. 

Plümleiü,  der  Wildmeifter,  auf  Geheiß  des  Kaftners  wieder  vor  das  Thor  von  Morllein. 
Die  beiden  Brüder  waren  beifammen.  Hans  fühlte  fich  aber  unwohl.  Deswegen 
fchickten  die  Herren  von  Crailsheim  ihren  oftgebrauchten  Sachwalter,  Pf.  Joh.  Wemler 
von  Orlach,  ihrer  Patronatspfarrei,  und  Bernhard  Ripperger,  den  reifigen  Knecht,  vor 
das  Thor.  Plümlein  legte  ihnen  den  von  Onolzbach  gekommenen  Brief  vor,  derfelbe 
lautete: 

Wilhelm  Graf  zu  Mannsfeld  und  Edelherr  zu  Heldrungen.  Unfern  Gruß 
zuvor.  Erbarer,  Lieber  befonder.  Briefzeiger  Barthel  I.  F.  D  *)  Falkner  hat  Be- 
fehl, Reiger,  foviel  er  bekommen  kann,  zu  Gerabronn  abzufteigen,  dazu  Thr 
ihm  denn  Leute  und  Gehilfen  verordnen  follt.  Und  im  Fall  fich  der  Edelmann 
zue  Morftein  ihm,  Barthel,  folches  zu  verwehren  geftehen  follt,  follt  Ihr  eine 
ftarke  genugfame  Schaar  mit  Leuten  bewehren  und  felbft  mit  hinausziehen  und 
ftark  genug,  daß  ers  ohne  Verhinderung  des  zu  Morftein  verrichten  könne,  und 
da  er  fich  je  etwas  unterftehen  wollte,  follt  Ihr  folches  alsbald  F.  D.  unferem 
gnädigften  Herrn  berichten  und  nichts  defto  weniger  mit  dein  Reiger  abfteigen 
fortfahren.  Darin  vollbringt  Ihr  F.  D.  unferes  gnädigften  Herrn  gnädiglle 
Meinung^  welches  wir  Euch,  dem  wir  mit  Gnaden  wohlgewogen,  nit  verhalten 
wollen. 

Dat  Onolzbach,  19.  Mai  1593.  Wilh.  Graf  zu  Mannsfeld. 

Hier  tritt  die  force  majeure  fo  nackt  als  möglich  hervor,  fie  verbindet  fich 
aber  mit  der  Lift.  Der  Markgraf  bleibt  im  Hintergrund.  Es  ift  nicht  einmal  ficher, 
ob  wirklich  das  Schreiben  der  Ausdruck  feines  Willens  war,  und  nicht  fein  übereifriger 
Diener  zu  weit  gieng.  Man  will  in  Morftein  Gewalt  üben  und  thut  doch,  als  gefchehe 
es  auf  brandenburgifchem  Gebiet  zu  Gerabronn.  Die  Junker  ließen  antworten, 
fie  glauben  nicht,  daß  der  Markgraf  einen  folchen  Befehl  gegeben,  beriefen  fich  auf 
das  kaiferliche  Mandat  vom  7.  März,  fie  bei  Strafe  der  Acht  bei  ihrer  Jagdgerechtig- 
keit ungeftört  zu  laffen;  der  Markgraf  möge,  wie  früher  allewegen,  darum  fchreiben, 
dann  wollten  Re  ihm  etliche  junge  Reiher  abnehmen  lalTen.  Darauf  erklärte  der 
Wildmeifter:  Was  darfs  viel  Mühe?  Wann  der  Falkner  keine  Reger  (fie)  bringt,  fo 
muß  er  ins  Loch.    Was  fragt  der  Markgraf  nach  den  Mandaten? 

Was  der  Wildmeifter  in  Ausficht  geftellt,  gefchah  am  Samftag  den  26.  Mai. 
Morgens  zwifchen  5—6  Uhr  wurde  es  im  Jagftthal  lebendig.  Der  Kaftner,  der  Wild- 
meifter, der  Falkner  mit  ungefähr  90  Mann,  mit  Büchfen,  Spießen  und  Wehren  be- 
waffnet, zogen  in  die  Reiherhalde.  Die  Herren  von  Crailsheim  mußten  vom  Fenfter 
ihrer  Burg  aus  zufehen,  wie  auf  der  jenfeitigen  Berghalde  die  Nefter  abgefucht  und 
etliche  30  junge  Reiher  geholt  wurden.  Die  Junker  fchickten  einen  Proteft,  gegründet 
auf  das  Eammergerichtsmandat  Der  Kaftner  antwortete,  was  er  thue,  thue  er  nicht 
für  fich,  fondern  auf  Befehl  des  Markgrafen.  Niemand  könne  es  ihm  als  einem  armen 
Diener  verdenken,  daß  er  folchem  Befehl  nachgefolgt. 

Jetzt  fuchte  man  den  Herren  von  Crailsheim  ihr  Jagdrecht  zu  beftreiten. 
Als  Sebaftian  mit  feinen  2  Söhnen  und  Dienern  an  der  Jagft  jagte,  kamen  etliche 
80  Mann  mit  Seitengewehr,  Büchfe,  Sturmhut,  Hellebarde,  welche,  geführt  von  2  Streifern 
(Förftem),  die  Straße  bei  Sandelsbronn  verlegten  imd  gegen  das  fchon  vollendete 
Jagen  proteftirten.  —  Am  30.  Juli  kamen  die  Markgräflichen  wieder  an  die  Reiger- 
halde  mit  13  Pferden  und  mit  Bauern,  bliefen,  fchrieen,  fchoßen  und  jagten  dafelbft. 
Damit  fchließt  unfere  Quelle,  ohne  uns  einen  Auffchluß  über  das  Ende  des  Streites 
um  die  Reiherhalde  und  die  Erledigung  der  Rechtsfragen  zu  geben. 


^}  Ihrer  fürftlichen  Durchlaucht 


'.  Jg»^t    »*■ 


M.  YomHoltz,  Das  Thierbad  bei  Welzheim.  153 

Im  Jahr  1603  war  der  leidenfchaftliche  Jäger  Markgraf  Georg  Friedrich  ge- 
ftorben.  Die  Regierung  der  Markgraffchaft  Brandenburg-Ansbach  kam  an  die  branden- 
burgifche  Linie.  Joachim  Ernft,  der  neue  Markgraf,  hatte  nicht  die  Paflionen  feines 
Vorgängers.  Ohne  Zweifel  kam  es  zu  einer  gütlichen  Feftftellung  der  Jagdgrenze 
der  Herrn  von  Crailsheim.  Und  das  kaiferliche  Reichskammergericht,  deflTen  Hilfe 
die  Herren  von  Crailsheim  angerufen?  Wenn  es  je  aus  feiner  Lethargie  fich  empor- 
gerafift  und  zu  einem  Spruch  gekommen  war,  fo  kam  derfelbe  zu  fpät.  Es  wird  nicht 
gegen  die  damaligen  Zeitverhältnifle  verIlo£en,  wenn  wir  annehmen,  daü  eines  Tages 
im  erften  Jahrzehnt  des  17.  Jahrhunderts  ein  Bote  des  Kammergerichts  dem  Burg- 
herrn auf  Morftein  ein  großgefiegeltes,  gewichtiges  Schreiben  übergab.  Groß  war  der 
Botenlohn,  fchwer  die  Kanzleitaxe.  Begierig  arbeitete  fich  der  Burgherr  durch  all 
die  langathmigen  Deduktionen  mit  ihren  Wenn  imd  Aber.  Wohl  empfand  er  ein  ge- 
wüTes  Behagen,  wie  er  liest,  daß  das  Kammergericht  das  angeflammte  Recht  anerkennt, 
wie  es  dem  todten  Markgrafen  den  Pelz  wafcht,  aber  mit  keinem  Tropfen  Wallers, 
viel  weniger  KaiTerzomes  macht  es  denfelben  naß.  Und  der  neue  Markgraf  kümmert 
fich  um  die  ganze  Sache  nichts.  —  Ja,  ja,  die  gute  alte  Zeit!        G.  Boffert 


Das  Thierbad  bei  Welzheim. 

Von  Freiherrn  M.  vom  Holtz  in  Alfdorf. 

In  der  Nähe  der  jetzigen  Oberamtsftadt  Welzheim,  im  Leinthal,  öftlich  des 
römifchen  Grenzwalls,  der  jenfeits  der  Lein  auf  der  Höhe  vorüberzieht,  befindet  fich 
ein  Weiler,  das  Thierbad  genannt,  in  früheren  Zeiten  ein  *  bekannter  und  befuchter 
Badeort,  der  in  der  erften  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  in  feiner  größten  Blüthezeit 
geftanden  zu  haben  fcheint,  denn  aus  diefer.Zeit  ftammen  2  Schriftchen  0,  welche  beide 
die  Befchreibung  desfelben  zum  Gegenftänd  haben  und  aus  denen  zu  erfehen,  von  welcher 
Bedeutung  das  Bad  damals  gewefen  ift. 

Das  erfte  der  beiden  Schriftchen  ift  betitelt  Ferinae  Welzheimenfes ,  d.  i. 
gründliche  Erforfchung  von  Natur,  Eigenfchaften  und  Gebrauch  des  heilfamen  Wild- 
brunnens zu  Weltzen,  das  Thier-  oder  Wildbad  genannt,  zu  menniglichs  nachrichtung 
befchrieben  durch  Johannes  Remmelin  Phyfikus  und  Med.  Dr.  1619.  Das  andere, 
Obfervationes  Ferinarum  Welzheimenfium,  d.  i.  fleißige  Aufmerkung  verbrachter  Tugend 
und  Wirkung  des  heilfamen  Wildbrunnens  zu  Welzheim  das  Thierbad  genannt,  durch  den- 
felben, Augsburg  1628.  Der  Verfaffer  Johannes  Remmelin,  Doktor  zu  Schorndorf  gefeffen, 
hat  es,  wie  er  fagt,  auf  fich  genommen  diefe  Schriften  zu  fchreiben,  weil  nunmehr 


')  Das  uns  vorliegende  Exemplar  diefer  Schriften,  beide  Büchlein  zafammengebunden, 
Eigenthnm  der  E.  Univerfitätsbibliothek  Tübingen,  gehörte  feiner  Zeit  dem  Namenseintrag 
nach  einem  Dr.  Peter  Weißenfee  1629  nnd  trägt  anf  dem'  Titelblatt  des  erften  Büchleins  die 
Notiz  „IIl  mir  von  meinem  gnädigen  Herrn,  Herrn  Schenk  Carl  verehrt  Anno  1629'*  auf  dem 
zweiten  „Iflt  mir  von  meiner  gnädigen  Gräfin  nnd  Frauen  zu  Schmidelfeld  verehrt*".  Diefer 
Dr.  Weißenfee  war  bei  dem  Prinzen  Julius  Friedrich  von  Württemberg  und  delTen  Gemahlin  Anna 
Sabina  einer  geb.  Prinzeflin  von  Holftein-Sonderbul-g  wahrfcheinlich  als  Leibmedikus  in  Dienften 
geftanden,  fein  Sohn  war  Johann  Jakob  Weißenfee,  Pfarrer  in  Yiechberg,  welcher  1650  zu  Straß- 
burg Theologie  ftudirte,  gebürtig  von  Heidenheim,  fein  Enkel  Philipp  Heinrich  Weißenfee  war 
Prälat  in  Denkendorf.  (Georgii,  Biograph.  Genealog.  Blätter  Seite  992  und  Prefcher  234  u.  flf.) 
Ueber  die  Familie  des  Verfaflers  der  Schriften  konnte  nichts  Näheres  in  Erfahrung  gebracht 
werden,  ein  Johann  AnaftaHus  Remmelin  von  Ulm  ftudirte  zu  Straßburg  1644  Philofophie,  viel- 
leicht war  Georg  Ehrenreich  Remmelin,  bis  1738  Prälat  des  Klofters  Murrhardt,  ein  Sohn 
des  letzteren: 


154 


M.  YomHoltz 


2  Jahre  daß  er  in  diefe  Gegend  gekommen,  in  welcher  er  folehem  heilfamen  Wild- 
brunnen nicht  weit  entfeffen  allbereits  viele  feiner  Patienten  dahin  verwiefen,  auch 
künftighin  fo  Gott  Gnad  und  Leben  verleihet,  zu  verweifen  gedenkt,  allda  ihre  Ge- 
fundheit  zu  erlangen,  darum  fie  auch  nothwendig  ausführlichen  Bericht  bedürfen.  Das 
erfte  Büchlein  ift  dem  Reichserbfchenken  Carl  Herrn  zu  Limpurg  gewidmet,  theüs  in 
feiner  Eigenfchaft  als  Patron  und  Schutzherr,  als  welchem  gedachter  Wildbrunnen 
eigenthümlich  zufteht,  theils  auch  weil  der  Verfaffer  den  Reichserbfchenken  als  einen 
großen  Freund  der  Wiffenfchaften ,  insbefondere  der  Natur  kennt,  indem  er  erwähnt, 
in  welch'  überaus  fchönem  Stand  deffen  mit  fchönen  und  ungewöhnlichen  Pflanzen 
gefchmückter  Schloßgarten  zu  SchmidelfeldO  fich  befinde,  den  er  nebft  allerlei  Waid- 
und  Jagwerk  mit  vielen  ünkoften  erhalten  lafle. 

Das  zweite  Büchlein,  eine  Art  zweiter  Auflage  des  erften. nebft  50  Kranken- 
gefchichten,  deren  der  Verfaffer  mehrere  Hundert  hätte  liefern  können,  ift  der  Gemahlin 
des  Schenken  Carl,  der  Frauen  Maria  zu  Limpurg  geborenen  Gräfin  von  Caftell,  ge- 
gewidmet, 11  Jahre  fpäter  1628  gefchrieben  und  foll  das  erfte  ergänzen,  da  dasfelbe 
vielfach  begehrt  werde,  indem  in  diefen  Jahren  fowohl  die  Gräfin  und  viele  Standes- 
und Adelsperfonen ,  als  auch  viele  andere  Leute  das  Bad  mit  Erfolg  befucht  haben. 

Das  Bad  befchreibt  Remmelin  folgendermaßen: 

„Diefer  heilfame  Wildbrunnen  liegt  in  dem  löblichen  Herzogthum  Wirtemberg, 
einen  ganz  geringen  Weg  beifeits  Welzheim,  zwifchen  der  Stadt  Schorndorf  und 
Schwäbifch  Gmünd,  als  von  Wein,  Getraide  und  allen  anderen  Viktualien  recht  frucht- 
baren Orten,  in  einem  fchönen,  doch  nicht  gar  großen  Thal,  durch  welches  das  fifch- 
reiche  Waffer  die  Lein  fo  ftark,  daß  es  etliche  daran  liegende  Sägmühlen  zu  treiben 
vermag,  fließet,  welches  auch  nächft  herum  mit  gar  fchönem  ftarken  Tannenholz,  doch 
nicht  zu  dick  befetzt,  fondern  bequem  fich  darin  zu  erfpazieren  umgeben  ift,  welches 
theils  das  Reinhartzer,  theils  das  mittlere  Thann  den  Namen  hat. 

Das  Bad  ift  vor  undenklichen  Zeiten  in  Gebrauch  gekommen^  und  berichtet 
der  gemeine  Mann,  daß  folch*  Waffer,  als  felbiger  Orten  noch  lauter  Wildnis  war,  von 
einem  Thier  gefunden  worden  fei^).  Die  Quelle  fei  mit  einem  fchönen  Gefäß  und 
Brunnengefchwell  eingefaffet  und  mit  einer  gar  hübfchen  Hauben  bedecket,  das 
Badhaus  von  neuem  erbaut,  das  Gafthaus  erweitert  mit  Badknechten  auch  andern 
Gehilfen  wohl  verfehen,  desgleichen  der  Wirth  wohl  beftallet.  Dabei  ift  auch  das 
Gafthaus  nicht  nur  fein  groß  und  luftig,  fondem  auch  fchön  luftig  und  hell,  mit  einer 
Schlaguhr  verfehen,  damit  die  Badgäfte  fich  die  Zeit  verkürzen  und  in  ihrer  Badzeit 
fich  darnach  verhalten  können.  Auch  ift  es  mit  feinen  verfchiedenen  Gemächern  fo 
ordentlich  erbaut,  daß  jeder  Badgalt  fein  Zimmer  mit  ausgerüfteten  Bettftatten  finde. 
Die  Küche  fei  weit  und  licht,  in  welcher  jeder  was  ihm  beliebe,  kochen  laffen  könne, 
da  die  Gäfte  fowohl  von  dem  Wirth  als  von  andern  Leuten,  welche  Viktualien  zu 
verkaufen  dahin  bringen,  allerley  auch  guten  Wein  die  Fülle*  um  ein  billiges  Geld 
bekommen  könnten.  Auch  habe  der  Wirth  in  feiner  eigenen  Behaufung  eine  Anzahl 
von  fchönen],  luftigen  und  faubern  Gemächern,  die  zur  Verfügung  der  Gäfte  bereit 
feyen,  und  bis  dato  habe  noch  Niemand  mit  Fug  und  Billigkeit  eine  Befchwerde  geführt." 

»)^Siehe:;auch  OA.Befchreibung  von  Gaildorf  und  Prefchers  Gefchichte  der  Graffchaft 
Limpurg  II,  252,  der  Näheres  über  das  Schloß  und  Schloßkirche  mit  fchönen  Gemälden  und  Grab- 
mälern  bringt;  auch  Schenk  Carl  und  deffen  Gemahlin  waren  dort  beigefetzt. 

»)  Prefcher  fagt,  es  fei  1487  und  1489  von  einer  Meyerifchen  und  Maurerifchen  Familie 
von  Umpurg^erkauft,^,  damals  fei  fchon  ein  Gefundbad  dort  gewefen,  die  2  Abhandlungen  des 
Dr.  Remmelin  feien  zu  feiner  Zeit  fehr  feiten  geworden*  Auch  erwähnt  er,  daß  nach  dem 
Glauben  der  Leute  die  Quelle  bei  vorgeblichen  Fafcinationen  gute  Hülfe  geschafft  haben  foll. 

')  Siehe  auch  OA.Befchreibung  von  Welzheim. 


Das  Thierbad  bei  Welzheim.  155 

In  neun  Kapiteln  befpricht  nun  der  Verfaffer  in  umftändlicher  Weife  die  Natur 
und  Eigenfchaften  des  Wildbrunnens  und  erzählt  von  dem  Urfprung  des  Waflers,  von 
dem  Unterfchied  desfelben  gegen  anderes  Wafler,  von  desfelben  mintTifrhen  Schlichen, 
die  es  mit  fieh  führt,  was  der  Mineren  natürliche  Wirki^ng  fei,  deren  Schlich  diefea 
Waffer  hat;  die  drei  letzten  Kapitel  handeln  von  dem  Gebrauch  des  Bades  mit  den 
nöthigen  Verhaltungsmaßregeln  vor,  während  und  nach  dem  Badgebraiuli,  untermircht 
mit  allerlei  draftifchen  Arzneimitteln  und  Rezepten,  meiftens  yPurgirtränklein'',  fo  daß 
man  wahrlich  nicht  in  Verfuchung  geräth  einen  damaligen  Kurgaft  zw  Immi^m,  denn 
da  kommen  Rezepte  vor,  wie  Nafenfälblin,  davon  in  beede  Naflöcher  wie  einer  Linftin 
groß  zu  brauchen,  Wachstäfelin,  davon  je  eines  zwifchen  den  Kiefer  und  Backen  zu 
legen,  Schlafapfel,  daran  vor  dem  Schlafengehen,  auch  im  Bett  viel  zu  riechen, 
Rauchpulver,  Pulver  auf  das  Haupt  zu  ftreuen,  ja  fogar  ein  Oel  in  den  Nabel  zu 
tropfen  zur  Eröffnung  des  Leibs  In  einem  Punkt  harmonirt  jedoch  der  Doktor  mit 
der  Jetztzeit,  daß  er  dem  Befucher  des  Bades  den  jedenfalls  gutgemeinten  Rath  er- 
theilt,  er  möge  lieh  neben  guter  Kleidung,  allerlei  Leinwand,  einem  Sit/fchwamm,  einer 
Sanduhr  und  anderen  Requifiten  mit  einem  fonderlich  guten  Seckel  nnt  Geld  ver- 
forgen,  damit  er  ja  an  Nichts  Mangel  leide.  Am  Schluffe  folgt  eine  von  dem  Schenken 
Carl  von  Limpurg  zu  Schmidelfeld  auf  Georgii  1627  erlaffene  detail  11  rte  Badordnung 
in  10  Artikeln. 

Wann  das  Bad  in  Abgang  gerathen,  ift  unbekannt,  Matthaens  Merian  thut 
desfelben  1643  in  feiner  Topographia  Sueviae  Seite  80  gelegentlich  dei^  Bcfcli  reihung 
der  limpurg'fchen  Stadt  Gaildorf  Erwähnung,  und  im  Jahre  1655  beruchte  es  noch 
der  herzoglich  wirtemberg.  Generalfeldzeugmeifter  Georg  Friedrich  vom  Holtz,  deOtn 
Vater  Georg  Friedrich  im  September  1597  an  der  Peft  dafelbft  gertoibcn  war. 

Gegenwärtig  unterfcheidet  fich  der  Ort,  auf  dem  einige  Bauern  hiiufeij,  in 
nichts  mehr  von  einem  andern  Bauernhofe,  und  nach  Ausfage  eines  alten  Mannes 
dafelbft  foll  das  Hauptgebäude,  vielleicht  das  fogenannte  Herrenhaus,  vor  vielen  Jahren 
abgebrochen  und  die  Quaderfteine  davon  zu  anderen  Zwecken  verwendet  worden  fein; 
die  Quelle,  die  jedoch  in  fchlechter  Faffung  noch  exiftirt,  wird  bisweilen  von  Landleuten 
benutzt.  Nichts  erinnert  mehr  an  das  wohl  in  kleinem  Maßftab  aTi^j(Oogt  gewefene 
Bad,  von  dem  wir  uns  ein  annäherndes  Bild  machen  können,  wenn  wir  in  Merlans 
Topographie  Schwabens  (zwifchen  Seite  82  u.  83)  die  Abbildunjs^  des  früher  fo 
berühmten  Sauerbrunnens  zu  Göppingen  betrachten,  welcher  auf  uns  Irhon  den  Ein- 
druck großer  Einfachheit  und  Gentigfamkelt  macht,  um  wie  viel  befcheidener  muß 
erft  das  weniger  bedeutende  Thierbad  gewefen  fein. 

Bad- Ordnung 

deren  man  in  nnferem  Thierbad  bei  Welzbeim  nach  zti   ^eleben. 

Wir  Carl  Herr  zu  Limpnrg,  des  Heiligen  röroifchen  Reichs  Erb fc henk  uud  Somper- 
frey  etc.  wollen  und  befehlen  aus  feiner  Urfachen  emPtlich  folgende  Punkt*^  dicfes  in  irnft^re 
Herrfchaft  gelegenen   Orts   und  Bades,   bei  Vermeidung  Ungnad,  unvU   angedcfuter  und 
anderer  Strafen,  hohen  und  niederen  Standesperfonen,  woher  die  auch  ielcn^  lu  obferviren 
und  in  Obacht  zu  haben. 

Erftlich,  weU  Gott  ein  Gott  des  Friedens,  ift  es  billig,  daß  Fried un  ja  Burgfriedtin 
nicht  allein  in  dem  Herrn-  oder  Gafthaus,  Bad-  und  Wirths-  und  andern  Hiinftirn,  luTuU^n]  iiuch 
dem  Hof  und  ganzen  Bezirk  herum  gehalten  werde,  damit  keiner  dem  aDflini  mutliwiing  odar 
yorlützlich  in  dem  Bad,  Lofament,  Spazieren,  auch  bei  Schielten,  Tänzen,  Stechen  mit  Wort  oder 
Werken  Überdrilf2ig  fey  weniger  mit  Injurien,  Ausfordern,  Wehrzucken,  entblößeoj  oder  was  dergl, 
im  Burgfrieden  hochverbotene  ThätHchkeiten  mehr,  Unfug  anhebe,  bei  Straf  10  Gulden  oder 
nach  Qeftalt  des  Verbrechens,  Hab  und  Güter,  Leibes  und  Lebens. 


1-1 


1 56  M.  T  o  m  H  0 1 1  z ,  Das  Thierbad  bei  Wekheim. 

AmAndern,  weil  in  dem  Frieden  das  liebe  nothwendige  Gebet  defto  eifriger  verfehen 
wir  uns,  daß  alle  Badgäi'te  an  Sonn-  und  Feiertagen,  Gott  zu  Ebr  und  Dank  und  ihnen  zu  f^ntz, 
felbften  die  gewöhnliche  Predigten  befuchen  werden.  Verbieten  aber  ernftlich  alles  Gottesläftem, 
Fluchen,  Schwören,  fchandbare  Liederfingen,  unnöthig  vexiren,  auch  ftark,  fonderlich  Glaubens- 
fachen  betreflfend  difputiren,  bei  fchärfftem  Einfehen. 

Zum  Dritten  folle  Hch  keiner  unterltehen,  Jemanden  aus  feinem  Gemach  oder  Bad- 
ftell  auszutreiben,  weil  jedem  Badgaft  feines  Lofaments  eines  auf  beftelltem  Termin,  wenn  das 
Bad  einzubrennen  ausgerufen  wird,  angehet  und  ihm  felbes  richtig  zu  machen,  zultehet,  allein 
wenn  folches  Gemach  inner  14  Tagen  nicht  bezogen  würde,  mag  es  dem  nächften,  der  es  bedürftig 
oder  begehrt,  eingeräumt  werden,  jedoch  foll  der  Erfte  die  14  Tage  Zins  zu  bezahlen  fchuldig  feyn. 
Zum  Vierten  gebieten  wir  auch,  daß  /ich  alle  abfcheuliche  kranke  Leut  befonderen 
Orten  fetzen  und  wann  ihre  Schäden  im  Antlitz  lieh  wohl  verhüllen,  ihre  Zuber  nach  ihnen  nicht 
mehr  zu  gebrauchen  und  was  aus  inficierten  Orten  kommt,  gänzlich  abzufchaffen  and  in  dem 
Bad  nicht  zu  dulden. 

Zum  Fünften  ift  den  Badgäften  zu  willen,  daß  He  ihr  Bad  Morgens  um  6  Uhr  bis 
10  Uhr  fertig  haben  follen,  wie  auch  Nachmittags  von  1  Uhr  bis  5  Uhr  fich  darnach  zu  richten 
haben.  Erzeigt  ßch  der  Badknecht,  der  das  Feuer  zu  rechter  Zeit  eintrechen^)  und  das  Bad- 
haus befchließen  foll,  faumfelig,  fo  wird  er  auf  Anzeig  der  Badgäft«  mit  ernftlicher  Straf  von 
unferem  Vogt,  der  ein  wachend  Aug  darauf  haben  foll,  angefehen  werden.  An  Feiertagen  aber 
ift  erft  nach  der  Morgenpredigt  anzubrennen  und  Sonntags  gar  nicht,  allein  was  fehr  ausgefchlagene 
Leute,  die  mögen  Morgens  vor  der  Kirche,  doch  mit  bemeldem  unferes  Vogts  dafelbft  VorwilTeui 
Befehlen  der  feiner  Diskretion  und  der  Perfonen  Befchaffenheit  nach  als  der  die  Erlaubnis  zu 
ertheilen  willen  wird,  von  dem  warmen  Walfer,  das  Samftag  Abends  aufgehalten  wird,  baden, 
deß wegen  die  unnützen  Wafchbäder,  fonderlich  Samftags  bei  unnachläßiger  Strafe  ganz  eingeftelU 
verbleiben  follen. 

Zum  Sechften  folle  Jedermänniglich  in  Küche,  Keller,  ja  aller  Orten  und  Gelegenheit, 
fonderlich  die  Ehehalten  recht  handeln,  mit  dem  Feuer  gewahrfam  umgehen,  zu  rechter  Zeit  die 
Thüren  befchließen,  vor  dem  KelTel  und  Badbrunnen,  weil  bei  dem  Perlinsbmnnen  auch  gleich 
dabei  vorüberflielJender  Lein  erwünfchte  Gelegenheit  nicht  wafchen,  oder  mit  unfaubern  Gefchlrren 
darein  greifen,  alles  bei  unnachlälJiger  Strafe. 

Am  Siebenten  ift  Heb  Nachtzeit  des  unnöthigen  Schießens  zu  enthalten  damit  Un- 
gelegenheit  verhütet  und  was  Lofungfchüffe  in  Feuer-  und  Kriegsnöthen  feyen,  eilends  Hilfe  zu 
fchaffen  erkannt  werden. 

Fürs  Achte  und  wofern,  welches  doch  Gott  gnädig  verhüten  wolle,  Feuersnoth  oder 
ander  weiter  Zufall  von  Kriegsnoth  oder  nächtlichem  Einbrechen  gefchehen  follte,  follen  Badgäfte, 
Badknechte,  Wirth  und  fein  Gelinde  und  wer  zugegen,  einander  treulich  beifpringen  und  Bettung 
thun  helfen,  auch  in  dergleichen  Nothl^llen  2  oder  3  Lofungfchüße  geben  und  unfern  Vogt  um 
weitere  Hilfe  eilends  avifieren. 

Es  follen  fleh  auch  zum  Neunten  die  Badgäfte  fo  gut  He  können  felbft  behölzen 
und  der  Herrfchaft  Holtz  zum  KelTel  unterbrennen  enthalten,  darob  dann  unfcre  Badknechto  ein 
fleißig  AufTehen  haben  und  die  fich  deffen  gebrauchen  anzuzeigen  wiflen  werden. 

Letzlich  und  zum  Zehnten  folle  jeder  Badgaft,  was  ihm  von  Bettleinwand  und  allem 
Andern  übergeben  worden,  vor  feinem  Hinwegreifen  unfcrm  Vogt  wieder  liefern,  famt  gebührendem 
Stubenzins  und  Brodgeld,  wofern  folches  nicht  wöchentlich  dem  Badknecht  zugeffellt  worden, 
geftaltfam  diejenige,  welche  außerhalb  dem  Herrn-  oder  Gafthaus  wohnen  thun  follen,  das  Bad- 
geld tugendlich  richten. 

Andere  der  Gäft  Befchwerlichkeiten  wird  auf  Anbringen  unfer  Vogt  abzufchaffen  willen, 
mit  dem  Vorbehalt  folche  Punkte  nach  der  Zeit  und  andern  Umftänden  zu  ändern  und  mehren, 
wie  es  uns  dann  nutz  und  gut  anfehen  wird. 

Daß  nun  dieß  Obgefchriebene  alles  unfer  gnädiger  Will  und  Meinung  wie  auch  ernftlich 
darob  gehalten  haben  wollen,  haben  wir  zu  mehrers  Bekräftigung  unfer  Secret-Infiegel  zu  End 
Vordrucken  lalTen. 

Signatum  Schmidelfeld,  auf  Georgi  Anno  1627. 


')  eintrechen,  mittelhochdeutfch  =  einfchieben. 


157 
Noch  einmal  Weinsberg. 

Vergl.  Wiirtt.  Vierteljahfshefte  1881,  S.  287. 

1.  Der  VerfalTer  des  Schriftchens  „Gefchichte  der  Stadt  Weinsberg  und  der  Burg  Weiber- 
treu**,  Herr  Prof.  Dr.  Merk  in  Ehingen,  verweist  gegen  Herrn  Günthners  Behauptung  Viertelj.  IV, 
286:  jener  habe  Weinsberg  lautlich  von  Wodansberg  ableiten  wollen,  auf  die  Schrift  felber  und 
möchte  der  dort  verfuchten  Etymologie  auf  Grund  neuerer  Forfchungen  noch  folgendes  beifügen :  Das 
Wort  wine  findet  üch  heute  noch  in  dem  Frauennamen  Alwine.  Als  Masculinum  hat  es  die  Bedeutung 
Freund,  Gatte,  Mann.  Der  Gefchlechtsname  Trautwein,  der  auch  in  Weinsberg  vorkommt,  muß 
vormals  Trautwine  gelautet  haben,  woftlr  im  Oberland  der  gleichbedeutende  Trautmann  vorkommt 
Lautlich  angefehen  verhielte  fich  demnach  Trautwine  zu  Trautwein  wie  Winesberg  zu  Weinsberg. 
Dagegen  ift  die  Ableitung  von  Winne  =  Wonne,  wie  Günthner  will,  fchon  deshalb  durchaus  nnftatt- 
haft,  weil  urkundlich  Winesberc  überall  mit  einfachen  ry  gefchrieben  wurde  und  die  Verdopplung 
desfelben  nirgends  lieh  findet. 

Nichts  defto  weniger  halte  ich,  fährt  Herr  Merk  fort,  den  Weinsberger  Berg  für  einen 
Wodansberg  und  erkenne  in  dem  urkundlichen  Winesberc  ,,eme  abüchtliche  Verketzerung  von 
Wodansberg"  wie  ich  auf  S.  18  meines  Schriftchens  des  Näheren  auseinandergefetzt  habe,  nicht 
aber  „eine  Herleitung  des  Namens  Weinsberg  von  Wodansberg**,  was  A.  Günthner  W.  Viertel- 
jahrsh.  1881  S.  286  mit  Lautgefetzen  glaubt  bekämpfen  zu  follen,  was  aber  deshalb  nicht  zutrifft, 
weil  nirgends  behauptet  wurde,  daß  zwifchen  beiden  ein  lautlicher  Zufammenhang  fei  *).  Die  Gründe, 
welche  mich  zu  diefer  Annahme  bewegen,  diefich  natürlich  keinen  weiteren  Werth  vindiciren  möchte 
und  kann  als  den  einer  Hypothefe,  finden  Hch  gleichfalls  in  meinem  Schriftchen,  während  ich  die  laut- 
liche Ableitung  des  Namens  Weinsberg  von  Winesberg  =  Frauenberg,  Weiberberg,  Weibertreu,  wie 
diefe  oben  ausgeführt  wurde,  als  zwar  durchaus  neu,  aber  deshalb  gleichwohl  als  uuwiderlegt  und, 
wie  ich  meine,  auch  als  unwiderleglich  fefthalte. 

Dagegen  ift  es  gleichfalls  unrichtig,  daß  ich  jene  Hypothefe  blos  damit  zu  ftUtzen  ver- 
mochte, daf2  der  dem  Weinsberger  Burgberg  gegenüber  gelegene  Berg  der  Schimmelsberg  *)  heißt, 
wie  man  aus  dem  gleichen  Artikel  Herrn  Günthners  fchließen  könnte,  vielmehr  habe  ich  S.  19  ff. 
meines  mehrfach  genannten  Schriftchens  eine  Reihe  von  Gründen  aufgezählt,  welche  mich  zu 
der  Annahme  führten,  daß  der  Weinsberger  Berg  einftens  ein  Wodansberg  gewefen,  ebenfo 
wie  ich  in  Wunnenftein  den  Wodansftein  und  in  Wunfidel  im  Fichtelgebirge  Wodansfedel  = 
Wodansfitz  erkenne.  Weiter  führt  Scherer  im  Archiv  für  Gelchichte  und  Alterthum  Buch  VII. 
S.  68 — 69  außerdem  noch  folgende  Ortsnamen  im  Fichtelgebirge  an,  welche  für  den  Wodansdienft 
zeugen:  Wonfaß  =  Wodanfitz.  Wonsgehaig  =  Wodansgehege.  Wunau  =  Wodansau.  Ingleichen 
Wuftuben  und  Wunder  bach.  Merkwürdiger  weife  find  um  den  Wunnenftein  herum  viele  fremd- 
artig lautende  Flurnamen,  welche  uns  auch  um  den  Weinsberger  Berg  begegnen,  und  welche  ich 
in  gleicher  Weife  auch  km  Michelsberg  gefunden  habe,  wie  Lindach,  Hitberg  und  Schnarrenberg 
u.  a.  Was  nun  insbefondere  den  Schimmelsberg  bei  Weinsberg  betrifft,  fo  fucht  Herr  Günthner 
meine  Erklärung  damit  zu  entkräften,  daß  er  behauptet,  das  weiße  Roß  habe  im  Althochdeutfchen 
nicht  Schimmel,  fondem  blancros,  im  Angeli^chf.  der  blanca  =  blankes  Roß  geheißen.  Aber 
die  Bezeichnung  Wodans  als  Schimmelreiter  ift  jedenfalls  uralt  und  nicht  erft  in  chriftlicher  Zeit 
aufgekommen,  und  gewiß  haben  die  Deutfchen  fchon  in  einer  Zeit,  aus  der  wir  keine  fchrift- 
lichen  Aufzeichnungen  haben,  in  der  Vulgärfprache  ihre  weißen  Pferde  nach  dem  „Schimmer** 
ihrer  Farbe  Schimmel  geheißen. 

Wie  ich  nun  im  Weinsberger  Berg,  ebenfo  im  Wunnenftein,  einen  Wodansberg  erkenne, 
fo  erfcheint  mir  auch  der  Michelsberg  bei  Brackenheim  als  Wodansberg  und  wurde,  was  noch 
deutlich  an  den  Säulen  des  heutigen  chriftlichen  Heiligthums  erkennbar  ift,  zur  Zeit  der  Römer- 
herrfchaft auf  den  Trümmern  des  Wodansheiligthums  —  ein  römifcher  Lunatempel  aufgepfropft. 
In  gleicher  Weife  bin  ich  mit  Freiherrn  von  Ow  auf  Wachendorf  ganz  einverftanden ,  wenn  er 
den  Wurmlingerberg  (Vierteljahrshefte  IV,  S.  300)  für  einen  Wodansberg,  den  Oefterberg  bei 
Tübingen  für  einen  Oftaraberg,  Swertisloch  für  einen  lucus  des  Schwertgenoffen  des  Ziu,  er- 
klärt und  Tübingen  fUr  Ziubingen,  als  den  Ort  bezeichnet,  wo  die  Anhänger  des  Ziu  faßen, 
der  bekanntlich  der  Sohn  Wodans  ift.  Der  BuiTen,  an  dem  fich,  wie  an  dem  Wnrmlinger  Berg, 
die  Sage  vom  Schimmelreiter  bis  auf  den  heutigen  Tag  erhalten  hat,  war  gewiß  den  Alemannen 


Anmerkungen  der  Redaktion. 
*)  Es  wird  weiterer  Erläuterung  bedürfen,  wie  Winesberg,  ex  hvpothefi  =  Frauenberg 
eine   „abfichtliche   Verketzerung  von   Wodansberg  ohne  lautlichen  Zufammenhang**  fein  kann. 
*)  Der  Berg  heißt  1B50  urkundlich  Schemelsberg  cfr.  OA^Befchr.  NeckarL  S.  8^. 


158  Noch  eiBmal  Weinsberg. 

auch  fo  ein  weithinfichtbares  Heiligthum  des  Wodan,  worüber  zu  vergleichen  Dr.  M.  R.  Bück 
^Der  BuiTen"*  S.  37  ff.  Das  aber  haben  alle  diele  oben  angeführten  heiligen  Berge  Schwabens  mit 
einander  gemeinfam,  daß  fie  wie  natürliche  Riefenaltäre  untei  ihrer  Umgebung  durch  ihren  impo- 
fanten  Aufbau  hervorragen  und  in  weite  Fernen  fichtbar  find.  Doch  hierüber  und  namentlich 
über  den  Drachentödter  und  Wurmringer  ausführlicher  ein  andermal. 

2.   Aus  einem  Brief  von  Dr.  Bück  in  Ehingen. 

Daß  Weinsberg  nichts  mit  Wodan  zu  fchaffen  habe,  ift  zuzugeben.  Die  Deutung  des 
Herrn  Günthner  in  den  Yierteljahrsheften  1881  S.  287  aus  winne,  das  die  Gloflen  mit  cauma,  paltum 
wiedergeben,  ift  aber  gleichfalls  nicht  haltbar.  Denn  1.  hat  nicht  eine  einzige  Lefimg  Winnes- 
berg  mit  zwei  n;  2.  ift  der  S-(xenitiv  in  Zufammenfetzangen  zweier  Grundwörter  ganz  an- 
gewöhnlich, zumal  in  der  alten  Zeit,  und  wo  diefer  Genitiv  an  weiblichen  Subftantiven  je 
vorkommt,  ift  er  auf  zwei  Grundwörterklaffen  befchränkt,  nemlich  auf  Baum-  und  Bachnamen, 
an  einem  anderen  Grund  werte  habe  ich  ihn,  trotzdem  ich  Taufende  von  Namen  mufterte,  nie 
gefunden.  Aber  auch  da,  wo  er  vorkommt,  ift  er  eine  nicht  berechtigte  Ausnahme.  3.  Ift  es 
mir  bis  jetzt  nach  30 jährigem  Suchen  noch  n  i  e  gelungen,  das  Wort  winne ,  fo  wenig  als  das 
gleichbedeutende  wunne,  in  irgend  einem  Orts-  oder  Flurnamen  zu  entdecken,  obwohl  das  zweite 
formelhaft  in  der  Phrafe  „wunn  und  waid**  unzähligemal  gebraucht  ift.  Der  Ortsname  Himmel- 
wunne  zählt  nicht  daher,  weil  er  a)  ein  künftlich  gemachter  Name  ift  und  b)  hier  wunne  im 
jetzigen  Sinne  des  Wortes  gemeint  ift  Es  ift  ein  (Frauen-)  Kloltername  wie  Himmelspforte, 
Ghriltgarten  u.  dgl.  mehr. 

Da  faft  alle  Ortsnamen,  deren  erfter  Theil  (das  Beftimmungswort)  auf  ein  s  endet, 
d.  h.  im  ftarken  Genitiv  fteht,  durch  Perfonennamen  beftimmt  find,  fo  ifi;  es  nur  fachgerecht, 
bei  Weinsberg  zuerft  an  einen  beftimmenden  Perfonennamen  zu  denken,  d.  h.  die  Regel  gelten 
zu  laffen  und  dann  zuzufehen,  was  dabei  Vernünftiges  herauskomme.  Die  älteften  Belege  fagen 
Winsberg.  Das  gleicht  in  der  Form  den  Bergnamen  Ahtisberga,  Egisbergun,  Affesberg,  Boches- 
berg, Brahsberg,  Deinesberg,  Ebelsberg,  Eburesberg,  Hugesberg  etc.  Das  Beftimmungswort  er- 
fcheint  in  drei  fehr  alten  fränkifchen  Ortsnamen,  im  ON.  Weinsheim  (Pfalz),  alt  Winsheim, 
Winesheim  (Förftems^nn  ONB^  pag.  1615),  ebenfo  in  Wineswilere  (Pfalz),  fchwach  dekünirt  in 
Weinheim  (b.  Lorl'ch),  alt  Winenheim,  in  den  uralten  Flurnamen  Winesfol  und  Winestal  bei  Hamel- 
bnrg  (Müllenhoff  und  Scherer,  Denkmäler  deutfcher  P.  S.  174  a.  777).  Aber  auch  in  Bayern  findet 
fich  ein  Wfnesprunnin,  jetzt  Weisbrunn  (LG.  Trosberg),  ferner  bei  Detmold  ein  Winesbiki  (=  bach), 
ein  Wineswalde  in  Weftfalen.  Dasfelbe  Beftimmungswort  findet  fich  fchwach  deklinirt  im  ge- 
dachten Winenheim ;  denn  die  gekürzten  Schmeichelformen  gehen  bald  nach  der  S-,  bald  nach  der 
N-deklination ,  je  nach  der  Laune  und  der  Gepflogenheit  der  einzelnen  Gegend;  diefes  Wines-, 
Winen-  ift  aber  nichts  anderes  denn  der  Genitiv  des  Perfonennamens  Wino,  welcher  als  Win 
(8.  Jahrh.)  im  Codex  Lauresheim.  Nr.  2420,  als  Wino  bei  Pardellus,  Diplomata  etc.  Nr.  492,  als 
Guuine  ebenfalls  im  Cod.  Lauresheim.  Nr.  1304,  als  Wini  in  Goldaits  Cenfualen Verzeichnis  von 
St.  Gallen  u.  f.  w.  vorkommt.  Gerade  auf  fränkifchem  Boden  kommt  er  alfo  früh  und  mehrfach 
urkundlich  vor.  Warum  foll  denn  alfo  Winsberg  nicht  =  Winesberg,  Berg  des  Wino,  fein,  genau 
wie  Wines-tal,  Wines-sol,  Wines-prunnin  etc.  das  Thal,  das  Sol,  der  Brunnen  eines  Wino  find? 
Es  ift  nicht  nöthig,  daß  man  diefen  Wino  gerade  für  Weinsberg  dokumentarifch  nachweist 
Gälte  nur  das  als  einziges  Erkennungszeichen  oder  als  vollgiltiger  Beweis  für  einen  Perfonen- 
namen, daß  er  jedesmal  auch  für  den  zutreffenden  Ort  nachgewiefen  werden  kann,  dann  wäre 
es  nm  die  Namenauslegung  übel  beftellt 


Zur  Gerchichte  der  Burg  Bebenburg. 

Ueber  die  Gefchicke  der  Burg  Bebenburg  berichtet  die  OA.Befchr.  Gerabronn  S.  198 
Einiges,  was  bei  genauerer  Nachforfchung  nicht  l'tichhaltig  fich  erweist.  Der  alte  Bergfried, 
der  zwifchen  den  Eifenbahnftationen  Roth  am  See  und  Blaufelden  dem  Keifenden  feinen  Gmfi 
zuwinkt,  reizt  immer  aufs  neue  die  Wißbegier.  Stammt  er  doch  ficher  noch  aus  der  Zeit  der 
Staufer.  Ueber  die  älteften  Herren  von  Bebenbnrg  und  ihre  Identität  mit  den  Herren  v.  Weins- 
berg f.  Württ  Vierteljahrsh.  V,  302.  Die  fpäteren  Herren  von  Bebenburg  verdienten  einmal 
eine  genauere  Unterfuchung,  doch  wird  erft  abzuwarten  fein,  ob  das  Wirt.  Urkundenbuch  nicht 
einiges  neue  Licht  über  die  Frage  nach  dem  (Jrfprung  und  dem  Verhältnis  diefer  Beichsdienft- 
mannen  zu  den  alten  Herren  von  Bebenburg,  welche  ficher  Edelherren  waren,  verbreitet 


Boffert,  Zar  Qefchichie  der  Burg  Bebenburg.  15U 

Hier  foll  das  Gefchick  der  Stammburg  des  Gefchlechts  von  1380  -  1534  auf  Grund  von 
neuem  Material,  das   eine  Forfchungsreife  im  Kreisarchiv  Nürnberg  ergab,   beleuchtet  werden. 

Ich  greife  hier  ein  wenig  weiter  ans,  um  eine  bis  jetzt  unbeachtete  Epifode  aus  der 
Zeit  des  14.  Jahrhunderts  in  ein  helleres  Licht  zn  ftellen.  Wir  fehen  die  Burggrafen  von  Nürn- 
berg in  glücküchfter  Weife  ihr  Gebiet  durch  Käufe  ebenfo  nach  Norden  wie  nach  Often  ausdehnen. 
Das  reiche  Erbe  der  Grafen  von  Truhendingen  kam  fo  in  ihre  Hände.  Ganz  befonders  waren 
es  die  Grafen  von  Hohenlohe,  von  deren  Gebiet  ein  StUck  um  das  andere  an  die  Burggrafen 
Qbergieng.  •  Der  Gatte  der  bairifchen  Herzogstochter  aus  dem  Haufe  Ludwigs  des  Baiern  war 
an  bedeutende  Bedürfnifle  gewöhnt.    Es  war  dies  Graf  Gerlach. 

Er  brauchte  Geld.  Hatte  er  1371  Waffer trüdingen  und  Anderes  um  33  000  Pfd.  an  die 
Burggrafen  verkauft,  fo  folgte  1378  Uffenheim  mit  Umgegend,  das  er  für  24  000  fl.  ungarifch 
hingab.  Als  nun  1376  die  Reichsftadt  Feuchtwangen  durch  Karl  IV.  an  den  Burggrafen  Friedrich  ver- 
fetzt wurde,  war  Friedrich  der  unmittelbare  Grenznachbar  der  Grafen  v.  Hohenlohe  geworden,  denen 
damals  Crailsheim  noch  gehörte.  War  früher  und  fpäter  das  Haus  Hohenlohe  in  innigen  Beziehungen 
zu  den  Burggrafen  von  Nürnberg  geftanden,  fo  beltand  nun  eine  heftige  Spannung  zwifchen  Burggraf 
Friedrich  und  den  Grafen  Kraft  und  Gottfried  v.  Hohenlohe,  die  ohne  Zweifel  mehrere  Jahre  dauerte. 
Alle  Feinde  des  Burggrafen  unter  den  ritterlichen  Herren  fchloßen  fich  [an  die  beiden  Hohen- 
loher  an,  während  umgekehrt  alles,  was  mit  den  Hohenlohern  zerfallen  war,  auf  des  Burggrafen 
Seite  trat.  Ungewöhnlich  zahlreich  find  die  Kichtigungen  und  Urfehden  von  gefangenen  ritter- 
lichen "Herren  aus  jener  Zeit,  welche  Hanfelmann  veröffentlicht  hat.  1371  waren  Walter  Caplan 
und  Balkheimer  bei  Crailsheim  gefangen  und  in  Neuenftein  ins  Gefängnis  gelegt  worden, 
Hanf.  2,  100.  1372  gelobt  Cunz  v.  Wiefenbach,  nicht  mehr  wider  die  Grafen  Kraft  und  Gott- 
fried zu  feio,  ebenfo  Hans  Ramsauer,  Diemar  v.  Schopfloch,  Hanf.  2,  98.  1,  465,  1373  Werner 
von  Ippesheim,  Hanf.  1,  467,  1375  3  Gebrüder  von  Hürlbaoh  und  Raz  Cropf,  Oehr.  Arch. 
1375  oder  Anfang  1376  hatte  der  Burggraf  und  feine  Mannen  eine  Niederlage  mit  großem  Schaden 
vor  Feuchtwangen  durch  hohenlohifche  Vafallen,  Dietrich  und  Rüdiger  Lefch,  erlitten,  Mon. 
Zoll.  4  S.  854,  355.  Darauf  war  der  Burggraf  vor  Arolishagen  gezogen  und  hatte  diefe  Feilte  der 
Lefchen  eingenommen.  Ja  er  muß  noch  weiter  ins  Hohenlohifche  gezogen  fein  und  Nagelsberg 
nach  fchwerem  Kampf  eingenommen  haben.  Denn  als  beim  Friedensvertrag  der  Grafen  v.  Hohen- 
lohe mit  dem  Burggrafen  verlangt  wurde,  daß  die  Grafen  allen  Raub,  der  durch  des  Burggrafen 
Feinde  in  hohenlohifche  Schlöffer  gebracht  und  dort  verkauft  fei ,  zurückgeben  müßten ,  wurde 
Nagelsberg  ausgenommen,  Mon.  Zoll.  4,  389.  Das  hat  nur  einen  Sinn,  wenn  dort  der  Barggraf 
felbft  Erfatz  geholt  hatte.  Die  Annahme,  daß  es  vor  Nagelsberg  zu  heftigem  Kampf  zwifchen 
beiden^arteien  gekommen,  beweist  jioch  eine  andere  Stelle  aus  den  Mon.  Zoll.  5,  145,  wonach 
1384  Apel  V.  Schaumberg  Schadenerfatz  erhält  für  den  Yerluft  eines  Hengftes,  den  er  in  des 
Burggrafen  Dienft  vor  Nagelsberg  erlitten;  daß  diefer  Yerluft  nicht  ins  Jahr  1384,  fondern  in 
frühere  Jahre  füllt,  beweist  der  Gegenfatz  zum  Yerluft  vor  Nagelsberg:  „und  bis  auf  den  heutigen 
Tag".  Das  zeigt  deutlich,  daß  wir  das  Recht  haben,  die  beiden  Data  der  Urk.  1377,  1384  in 
eine  Zeit  zu  fetzen.  Aus  der  Sühne  mit  den  Herrn  von  Kirchberg  von  1377  ergibt  fich  weiter,  daß 
Raban  von  Kirchberg  und  Konrad  von  Kirchberg,  burggräflicher  Amtmann  in  Fenchtwangen, 
die  Grafen  von  Hohenlohe  in  Blaufelden  gefchädigt  und  Yieh  und  ahdere  Habe  weggetrieben 
hatten.  Die  ganze  Fehde  ift  noch  nicht  genügend  aufgehellt,  weder  Stalin  noch  Fifcher  (Gefchichte 
des  Haufes  Hohenlohe)  berühren  He.  Sicher  werden  die  Richtigungen  der  Grafen  von  Hohenlohe 
mit  Lupoid  Kuchenmeifter  und  Cunz  v.  Ellrichshaufen  und  Hans  von  Seokendorf,  fowie  Burkhard 
und  Fritz  von  Geichfendorf  aus  dem  Jahr  1377  (Oehr.  Aroh.)  noch  größere  Klarheit  geben.  Aus 
den  Sühneverträgen  mit  den  Lefchen  und  Grafen  von  Hohenlohe,  Mon.  Zoll.  4,  854  f.  389  f. 
ergibt  üch,  daß  [neben  den  hohenlohifchen  Yafallen  v.  Bachenftein  und  Stetten  die  Herren 
V.  Bernheim  und  Eckelin  v.  Gailingen  als  heftigfte  Widerfacher  des  Burggrafen  mit  den  Hohen- 
lohem,  dagegen  Raban  von  Wiefenbach^mit  dem  Burggrafen  gemeinfchaftliche  Sache  gemacht 
Amlishagen  follte  nun  des  Burggrafen  offenes  Haus  fein.  Wie  Überaus  willkommen  mußte  nun 
dem  Burggrafen  die  Gelegenheit  fein,  zwifchen  Feuchtwangen  und  Amlishagen  zwei  alte  Burgen 
erwerben  zu  können,  die  es  ihm  ermöglichten  in  diefer  Gegend  immer  fefteren  Fuß  zu  faffen! 
Am  6.  Dezember  1380  kaufte  Burggraf  Friedrich  von  Wilhelm  v.  Bebenburg  die  Feften  Beben- 
burg und  Gammesfeld  fowie  Eibelftadt  Landg.  Ochfenfurt  (Unterfranken).  Aber  noch  hatten  die 
Herren  von  Hirfchhorn  alte  Anrechte  an  Bebenburg.  Engelhard  von  Hirfchhorn  hatte  fchon 
1357  von  feinem  Schwager  Engelhard  von  Bebenburg,  Wilhelms  Stiefbruder,  deffen  Theil  erkauft 
f.  OA.Befchr.  Gerabronn  198.  Der  Burggraf  fand  rie  1387  ab  mit  5000  fl.,  Mon.  Zoll.  6,  199. 
Ein  Drittel  an  Bebenburg  war  aber  als  Leibgeding  noch  1405  an  Katharine  von  Klingenftein, 
Gattin  Konrads  von  Bebenburg  und  Witwe  N.  v.  Gebfedel,  verfchrieben,  deren  Sohn  erlter  Ehe 


Tf/W: 


rrwtri 


160 


Dringende  Bitte. 


Rapot  1398  zn  Bebenbarg  faß.  Burggraf  Friedrich  verfcbrieb  ihr  dafdr  ein  Leibgeding,  Mon. 
Zoll.  6,  268.  Unklar  ift,  mit  welchem  Recht  Hochbrand  v.  Homburg  vor  1381  zu  Bebenburg 
faß,  MoD.  Zoll.  5,  143.  Da  der  Burggraf  auch  die  etwa  auf  Bebenburg  haftenden  Verbindlich- 
keiten Hochbrands  übernehmen  mußte,  fo  fcheint  es,  daß  er  von  Wilhelm  y.  Bebenburg  ein 
Pfandrecht  erhalten  hatte. 

Kaum  hatte  der  Burggraf  das  letzte  Drittel  erworben,  da  meldeten  lieh  neue  Glieder 
der  Bebenburger  Familie,  um  die  alte  Stammburg  zurückzukaufen.  Es  war  die  Witwe  Rudolfs 
von  Bebenburg,  Katharina,  und  ihre  Söhne  Rudolf  und  Engelhard ,  denen  der  Burggraf  500D  fl. 
fchuldig  war;  Re  erboten  fich  die  Burg  für  3000  fl.  zu  ÜDemehmen  15.  Nov.  I4ü5,  Mon  Zoll.  6,  306. 
Der  Kauf  wurde  am  23.  März  1406  perfekt.  Die  beiden  Brüder  Tollten  in  Bebenburg  150  fl. 
verbauen,  Mon.  Zoll.  6,  324  ff.  und  dem  Burggrafen,  der  die  Burg  auch  fürder  vom  Reich  zu 
Lehen  tragen  foll,  allezeit  Wiederlöfung  geftatten.  Wann  diefer  Fall  eingetreten,  iTt  nicht  ßcher 
zu  beftimmen.  Jedenfalls  war  der  Burggraf  1440  wieder  im  Befitz  der  Fefte.  Denn  1440  Dienftag 
nach  Trinit.  verkauft  er  das  Schloß  an  Kraft  von  Enslingen,  der  1000  fl.  daran  verbaute.  Kraft 
fnchte  feinen  Bedtz  in  der  Gegend  zu  vermehren.  1442  S.  Yalent.  kaufte  er  von  Konrad 
von  Prettach,  Pf.  in  Michelbach  a.  d.  H.,  einen  Hof  zu  Brettach,  1444  Mont.  nach  Invoc.  das  Schlößchen 
zu  Brettach  und  einen  Hof  dafelbft,  der  Friz  v.  ürhaufen  gewefen,  von  Eucharius  v.  Wolmers- 
haufen,  ebenfo  24  fl.  Zoll  zu  Wiefenbach  und  Heimberg  von  Kath.  v.  Yeinau,  Gattin  Thomas 
Aufheimers.  Von  Kraft  gieng  fein  BeHtz  über  auf  feinen  Sohn  Walter,  feine  Töchter  Margareta, 
Gattin  Rabans  von  Helmftadt,  und  Brigitta.  Raban  v.  Helmftadt  verkaufte  feinen  Theil  an  Beben- 
burg 1465  an  Karl  Truchfeß  um  2000  fl.  und  250  Pfd.  1468  find  Ebert  und  Nicolas  v.  Venningen, 
wahrfcheinlich  Söhne  der  Brigitta  v.  Enslingen,  im  Mitbefitz  von  Bebenburg.  Sie  erwarben 
1471  auch  den  Theil  Walters  von  Enslingen.  Wann  nun  die  v.  Venningen  ihren  Befitz  an  den 
Markgrafen  veräußerten,  läßt  fich  nicht  feftltellen.  Jedenfalls  hatten  Anfangs  des  16.  Jahr- 
hunderts die  Herren  von  Wolmershaufen  das  Amt  Bemberg  inne.  Den  Schloßban  zu  Bebenburg 
verkaufte  Markgraf  Georg  1534  an  den  Schultheißen  Jakob  Biquelin  von  Wiefenbach  für  1500  fl. 
Kr.  Arch.  Nürnberg.  Daß  die  Burg  1449  von  den  Rothenburgern  zerftört  worden,  wie  die 
OA.Befchr.  behauptet,  dafür  fehlt  jeder  Anhaltspunkt.  Nicht  der  Krieg,  fondem  der  Zahn  der 
Zeit  hat  die  alte  Burg  gebrochen*).  G.  Boffert 


riegeln  aus  dem  XII.  Jahrhundert 
1190. 
1191. 


Dringende  Bitte. 

Sollten,  aufler  den  nachftehend  verzeichneten,  noch  weitere  Wappen fiegel  (oder 
ähnliche  Bildfiegel,  aber  keine  Portraitsfiegel)  vor  dem  Jahre  1200  bekannt  üein, 
fo  bitte  ich,  im  Interefle  nnferer  deutfchen  Siegelkunde,  um  gütige  Bezeichnung  derfelben. 

Kupferzeil,  März  1883.  Dr.  Fürft  Hohenlohe. 

Verzeichnis  von  Wappen 
1157.  Herzog  Berthold  IV.  von  Zäringen. 
1159.  Graf  Arnold  von  Lenzburg. 
1163.  Graf  Rudolf  von  Ramsberg»). 
1165.  Graf  Emich  von  Leiningen. 
1167.  Graf  Chuno  von  Lenzburg. 
1177.  Graf  Bertold  von  Lechsgemünd. 
1180.  Heinrich  von  Liebenftein. 
1185.  Graf  Ludwig  von  Saarwerde. 

1185.  Eberhard  von  Eberftein. 

1186.  Otto  von  Lohdeburg»). 

1187.  Graf  Albert  von  Klettenberg. 
1190.  Graf  Moritz  von  Oldenburg. 


Herzog  Adelbert  von  Teck. 
Herzog  Heinrich  der  Löwe  von  Baiern 
und  Sachfen. 
1197.     Herzog  Matheus  von  Lothringen. 

1197.  Marfchall  Herrand  von  Wilden. 

1198.  Graf  Walram  von  Lurenburg. 

1199.  Graf  Boppo  von  Wertheim. 
1199.     Caftelan  Egidius  von  Cons'). 
1174  ff.  Graf  Hartmann  von  Dillingen. 
1179  ff.  Graf  Ludwig  von  Oettingen. 
11  .  .     Graf  Friedrich  von  Leiningen. 
11  .  .     Graf  Poppo  von  Henneberg. 


«)  Bebenburg,  wo  ein  Heinrich  Schenk  1393  faß  Reg.  boic.  10,  340,  ift  ohne  Zweifel 
in  der  Oberpfalz. 

*)  Ob  Wappen-  oder  Siegelbild? 
»)  Wohl  Siegelbild. 

Berichtigang.    Seite  72  Z.  10  lies:  dreieckfchildförmigen. 


Das 

Untheilbarkeitsgefetz 


im 


württembergifchen  Fürftenhaufe 

nach  feiner  gefchiehtlichen  Entwicklung, 


Von 

Dr.  jur.   Albert  Eugen  Adam. 

(Inangnral-DilTeTtation.) 


Quellen  und.  Literatur. 

Mofer,  Johann  Jakob.    Teutfches  Staatsrecht  (insbefondere  XÜI.  Theil.    Leipzig,  1744). 

Hot'fmann,  Friedrich  David  (praefide  Gottfr.  Dan.  Hoffmann)  Hiftoria  et  jus  Unionis  terri- 
torii  Wurtembergici.  Tubiugae  1754,  abgedruckt  in  Wegelin  Thefaurus  rer.  Suev.  Tom.  III. 
p.  456—459. 

Sattler,  Chr.  Friedr.  Gefchichte  Württembergs  unter  der  Regierung  der  Grafen  und  der 
Herzoge.    Tübingen  1757—1783. 

(Cotta,   Chr.  Fr.).    Dem  Andenken  der  Vereinigung  Wirtenbergs  und  meinen  Mitbürgern  ge- 
widmet am  dreihundertjährigen  Gedächtnißtage  des  Eberhardifchen  Vertrags  von  M an- 
fingen 1782. 
—    —     Gefchichte  des  Erftgeburtsrechts  im  Haus  Wirtenberg.    Frankfurt   und  Leipzig  1786. 

Breyer,  Joh.  Gottlieb.    Elementa  juris  publici  Wirtembergici.  Ed.  IL    Tübingen  1787. 

Spittler,  Ludwig  Timotheus.  Sämmtliche  Werke  herausgegeben  von  Wächter;  insbefondere 
XIL  Band.    Stuttgart  und  Tübingen  1837. 

(Naft).  Hiftorifche  Ausführung  über  das  Gefetz  der  Untheilbarkeit  und  des  Erftgebui-tsrechts 
in  dem  Wirtembergifchen  Fürftenhaufe.    Frankfurt  und  Leipzig  1789. 

Reyfcher,  A.  L.  Sammlung  der  württembergifchen  Gefetze.  Stuttgart  und  Tübingen  1828  flf. 
Band  1—3.  Staatsgrundgefetze. 

V.  Pfifter,  J.  C.  Gefchichte  der  Verfaflung  des  Wirtembergifchen  Haufes  und  Landes.  Heil- 
bronn 1838. 

V,  Stalin,  Chr.  Fr.    Wirtembergifche  Gefchichte.    Theii  I— IV.    Stuttgart  1841—1873. 

Schulze,  Hermann.  Die  Hausgefetze  der  regierenden  deutfchen  Fürftenhäufer.  3.  Band. 
Jena  1883. 

Fricker,  C.  V.  und  v.  Geßler,  Th.  Gefchichte  der  Verfaffung  Württembergs.  Stuttgart  1869. 
(Mit  einem  überiichtlichen  Stammbaum  des  württembergifchen  Haufes,  zu  welchem 
jedoch  bei  Tabelle  IL  zu  bemerken  ift,  daß  der  letzte  Sproffe  der  Schlefifchen  Linie, 
Karl  Chriftian  Erdmann,  nicht  der  Sohn  des  Adminiftrators  Karl  Friedrich,  fondern  der 
des  Herzogs  Chriftian  Ulrich  gewefen.) 

Stalin,  Paul  Friedrich.    Gefchichte  Württembergs.    1.  Band,  1.  Hälfte.    Gotha  1882. 

Akten  des  Ständifchen  Archivs  zu  Stuttgart. 


Am  14.  Dezember  1882  waren  es  400  Jahre,  daß  die  beiden  Grafen  Eberhard  der  Aeltere 
uBd  Eberhard  der  Jüngere  von  Württemberg  unter  Mitwirkung  ihrer  Prälaten  und  Landfchaft 
den  bekannten  Vertrag   zu  Münfingen  gefchlolTen,  wodurch  fie  ihre  beiden  getrennten  Landes- 
hälften  wieder  vereinigt   und  die  Untheilbarkeit  des  Landes  für  alle  Zeiten  feftgeftellt  haben. 
Warttemb.  Vierteljahrahefte  1883.  11 


162  Adam 

Eine  eingehendere  Befchäftigung  mit  diefem  Hausgefetz,  welche  diefer  äußere  Anlaß  nahe  gelegt, 
hat  den  VerfalTer  überzeugt,  daß  es  abgefehen  von  Hoffmanns  jetzt  veralteter  DilTertation  nicht  bloß 
an  einer  zufammenhängenden  Darftellung  der  gefchichtlichen  Entwicklang  des  Untheilbarkeits- 
gmndfatzes  in  Württemberg  fehle,  fondem  daß  auch  die  Hch  da  und  dort  hierüber  findenden 
Anfchauungen  nicht  immer  die  richtigen  fein  dürften.  Diefe  Anficht,  verbanden  mit  der  Er- 
wägung, daß  gerade  die  frühere  oder  fpätere  Einführung  des  Untheilbarkeitsgrundfatzes  und 
fein  mehr  oder  minder  ftrenges  Fefthalten  für  die  Entwicklung  des  Staatsgedankens  in  Deutfeh- 
land  überhaupt  wie  für  die  Staatsgefchichte  der  einzelnen  Territorien  von  größter  Wichtigkeit 
iind  und  darum  ein  bleibendes  InterelTe  einflößen,  hat  die  hier  vorliegende  Unterfuchung  veranlaßt 


^^8  ift  bekanot;  auf  welchem  Wege  der  TheilangsgrnDdfatz  in  den  deutfchen 
Fürftenhäurern  eingedrungen.  Der  Grundfatz  der  Erblichkeit  der  Reichswürden  war, 
bei  den  Graffchaften  früher,  bei  den  höheren  Reichsämtern  jedenfalls  am  Anfange 
des  zwölften  Jahrhunderts  anerkannt;  die  Theilbarkeit  war  damit  zwar  noch  nicht 
gegeben,  fle  fand  indefi  auch  bald  Eingang,  und  zwar  wieder  in  den  Graffchaften 
zuerft  —  zumal  in  denjenigen,  welche  nicht  aus  alten  Grafenbezirken  bellanden^ 
fondern  aus  einer  unzufammenhängenden  Reihe  theils  allodialer,  theils  feudaler  Herr- 
fchaften, über  welche  dem  Eigenthümer  mit  der  Zeit  Grafenrechte  verliehen  worden 
waren.  Zu  den  rein  privatrechtlichen  Beziehungen  des  Grundherrn  waren  hier  gewilTe 
üflFentlich-rechtliche  Befugniffe  getreten;  allein  diefe  Befitzungen  wurden  dadurch  nicht 
zu  einem  Amtsbezirk,  fie  blieben  vielmehr,  was  fie  vorher  waren,  ein  Aggregat  von 
patrimonialen  Grundherrfchaften,  deren  Gemeinfamkeit  und  Einheit  lediglich  in  der 
Perfon  ihres  Befitzers  beftand,  einem  zufälligen  ümftande,  keiner  rechtlichen  Noth- 
wendigkeit.  Gegen  die  Theilbarkeit  folcher  Herrfchaften  ließ  fich  daher  vom  recht- 
lichen Standpunkte  aus  mit  Grund  nichts  einwenden.  Das  Beifpiel  diefer  neueren  Graf- 
fchaften mit  ihrem  privatrechtlichen  Ausgangspunkte  wirkte  aber  auf  die  alten  Grafen- 
besirke,  trotz  deren  rein  öffentlich-rechtlichen  Beziehungen  zum  Grafen  als  dem 
kaiferlichen  Beamten,  mächtig  ein;  man  vergaß  die  ftaatsrechtliche  Befchaffenheit 
der  Grafengewalt  (und  wollte  fie  vergeffen),  man  warf  das  Dienftgut,  deffen  Er- 
trägniffe  in  erfter  Linie  zur  Beftreitung  der  Verwaltungskoften  des  Grafenamtes 
beftimmt  waren,  ja  man  warf  die  Graffchaft  felbft,  d.  h.  den  Bezirk,  über  den  der 
Graf  nur  die  Befugniffe  feines  Amtes  und  keine  Privatrechte  auszuüben  hatte, 
mit  des  Grafen  Privatvermögen  zufammen,  das  —  gleichviel  ob  Lehen  oder  Allod  — 
privatrechtlichen  Charakters  war,  und  kam  fo  dazu,  die  ganze  Maffe  als  Patrimonium 
des  Grafen  nach  den  gleichen  privatrechtlichen  Grundfätzen  zu  behandeln.  Zwar 
wäre  auch  mit  diefer  privatrechtlichen  Auffaffung  ein  Vorzug  der  Erftgeburt  und 
Ungetheiltheit  des  Befitzthums  wohl  vereinbar  gewefen  und  das  deutfehe  Lehenrecht 
zeigte  anfänglich  auch  entfchieden  Neigung  hiezu.  Allein  die  neuen  gelehrten  Räthe 
der  Fürften,  die  in  Bologna  ihre  Weisheit  geholt,  verachteten  das  altehrwürdige 
heimifche  Recht  als  barbarifch  und  verhalfen  lieber  dem  von  ihnen  als  Weltrecht 
verehrten  römifchen  Recht  und  dem  von  diefem  beeinflußten  longobardifchen  Lehen- 
rechte an  den  deutfchen  Höfen  zur  Anwendung  und  Geltung.  Da  aber  Corpus  juris 
und  Libri  feudorum  keine  Untheilbarkeit  der  hereditas  und  keinen  Vorzug  der  Erft- 
geburt kennen  —  wie  denn  auch  der  Italiener  Albericus  de  Rofciate  (an  der  von 
Seeger  in  feinen  Abhandlungen  aus  dem  Strafrechte  S.  381  angeführten  Stelle) 
das  Recht  der  Erftgeburt  ausdrücklich  als  eine  ultramontana  confuetudo  be- 
zeichnet —  fo  erklärten  die  römifch  gebildeten  Rechtsgelehrten  auch  die  deutfchen 
Fürftenthümer  für  theilbar.  So  kam  es,  daß  der  Theilungsgrundfatz,  früher  fchon 
in  den  Graffchaften  eingedrungen,  feit  der  Mitte  des  dreizehnten  Jahrhunderts  auch 


i 


Das  Untbeilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenbaufe.  163 

in  den  großen  Reichsfürrtenthämern  herrfchend  wird.  Welch  unlagliches  Elend 
diefes  Theilnngsnnwefen  über  die  deutfcben  Fürftenhäufer  wie  über  ihre  Unter- 
thanen  gebracht,  ift  bekannt,  und  ebenfo  bekannt,  wie  eine  bewußte  Reaktion  da- 
gegen endlich  eingetreten  und  fchließlich  zu  der  allgemeinen  Anerkennung  des 
Untheilbarkeitsgrundfatzes  geführt  hat.  (Vergl.  Hermann  Schulze,  Das  Recht  der 
Erftgeburt  in  den  deutfchen  Fürftenhäufern.  Leipzig  1851  und  delTelben  Erb*  und 
Farailienrecht  der  deutfchen  Dynaftieen  des  Mittelalters.    Halle  1871). 

In  Württemberg  giengen  die  Verhältniffe  im  Allgemeinen  denfelben  Ent- 
wicklungsgang. Doch  ift  das  Bild,  das  ßch  uns  hier  darbietet,  im  Ganzen  ge- 
nommen ein  viel  erfreulicheres  als  wohl  bei  allen  übrigen  deutfchen  Fürftenhäufern. 

Der  Urfprung  des  württembergifchen  Haufes  ift  in  ein  unaufhellbares  Dunkel 
gehüllt.  Ungewiß  bleibt  es,  ob  ihr  Graffchaftsbezirk  im  Remsthalgau  gelegen  (vgl. 
C.  F.  Hang,  Die  ältefte  Graffchaft  Württemberg  als  Gaugraffchaft.  Tübingen,  1831) 
oder  im  Neckargau  (vgl.  Paul  Stalin  a.  a.  0.  S.  378),  oder  in  Oberfchwaben  im 
Eritgau  oder  benachbarten  Gauen  (vgl.  C.  F.  Stalin  II.  S.  478  f.,  Paul  Stalin  S.  321  f.), 
oder  ob  nicht  vielmehr  die  Ahnen  des  württembergifchen  Haufes  zur  Zeit  der  alten 
CrauverfalTung  noch  einfache  edelfreie  Herren  waren  (Paul  Stalin  S.  370  f.),  die 
erft,  nachdem  die  Auflöfnng  der  alten  Grafenbezirke  bereits  begonnen,  durch  Heirat, 
Kauf,  Kriegsglück  und  kluge  Benützung  der  politifche'n  Verhältniffe  in  den  Befitz 
von  folchen  Graffchaften  und  Graffchaftstheilen,  auch  anderen  Herrfchaften,  Gefallen 
und  Rechten  gelangt  find.  Es  ift  jedoch  diefe  Frage  hier  darum  müßig,  weil  die 
Befltzungen  der  Grafen  von  Württemberg  im  dreizehnten  Jahrhundert,  da  endlich 
die  fortlaufende  Gefchichte  des  Haufes  anhebt,  jedenfalls  nicht  aus  einem  alten  zu- 
fammenhängenden  Reichsbezirk  beftanden,  fondem  fich  aus  den  mannigfaltigften  nicht 
blos  rechtlich  und  fuzial,  fondern  theilweife  auch  räumlich  getrennten  Herrfchaften 
und  Herrfchaftstheilen  zufammenfetzten ;  ununterbrochen  wurden  neue  Stücke  dazu 
erworben,  von  Anfang  an,  wenn  auch  feiten,  einzelnes  davon  wieder  weggegeben 
odiet  verpfändet;  das  fie  Verbindende  war  lediglich  die  Perfon  des  Herrn.  Diefes 
rechtliche  Verhältnis  findet  fich  auch  äußerlich  in  der  Bezeichnung,  im  Namen  aus- 
gedrückt: niemals  werden  die  württembergifchen  Befltzungen  fchlechthin  als  Graf- 
fchaft Württemberg  bezeichnet,  vielmehr  bis  zum  Ende  des  15.  Jahrhunderts,  d.  h. 
während  der  ganzen  Grafenzeit,  von  der  Graffchaft  Württemberg  der  Grafen  von  W. 
andere  Graffchaften,  Herrfchaften  und  Zugehörungen  unterfchieden.  (VgLReyfcher 
Ä.  a.  0.  I.  Bd.  S.  467.  C.  F.  Stalin  III.  417.  Wächter,  Württ.  Privatrecht  I.  Bd.  S.  30. 
Sattler,  Grafen  IV.  Fortf.  Beil.  54.  u.  a.) 

So  war  es  nicht  anders  zu  erwarten,  als  dass  in  diefem  Haufe  die  Theil- 
barkeit  des  Territoriums  von  Anfang  an  geübt  worden.  Und  wirklich  maß  fchou 
am  Ende  des  zw.ölften  Jahrhunderts  eine  folche  Theilung  eingeleitet  worden  fein 
(Paul  Stalin  S.  372  ff.),  worüber  indeß  genauere  Nachrichten  fehlen;  nur  die  Ab- 
zweigung einer  oberfchwäbifchen  Linie  fcheint  ficher.  Während  aber  diefe  ober- 
fchwäbifche,  Grieninger  Linie  rafch  herabfank  (C.  F.  Stalin  III.  226.  717),  hob  fich 
die  niederfchwäbifche,  nunmehr  die  einzige  Trägerin  des  Namens  Württemberg,  unter 
kräftigen  Fürften  immer  mehr.  Frühe  Erkenntnis  der  wahren  Intereffen  des  Haufes, 
unterftützt  von  dem  meift  kleinen  Perfonalftande  der  Familie,  hatte  diefe  Linie  lange 
Zeit  vor  weiteren  Theilungen  bewahrt.  —  Graf  Ulrich  mit  dem  Daumen,  mit  dem 
erft  die  zufammenhängende  Gefchichte  der  Grafen  von  Württemberg  beginnt,  war 
i.  J.  1265  unerwartet  geftorben  mit  Hinterlaffung  zweier  unmündiger  Söhne,  Ulrich  II. 
und  Eberhard.  Letzterer,  von  fpäteren  Gefchichtsfchreibem  ^lUuftris,  der  Erlauchte**, 
von  den  Zeitgenoffen  weniger  fchmeichelhaft  ;,der  Koch"  beigenannt  —  TjKog"  oder 


164  AdaiQ 

„Gog"  bedeutet  mundartlich  noch  heute  einen  groben,  ungefchlachten  Gefellen 
(vergl.  J.  C.  Schmid,  Schwab.  Wörterbuch)  —  war  erft  wenige  Monate  über  14  Jahre 
alt,  da  fein  älterer  Bruder  Ulrich  im  September  1279  noch  im  Jünglingsalter  ftarb;  die 
Frage  wegen  einer  Theiluug  des  Landes  hatte  bis  dahin  noch  nicht  aufgeworfen 
werden  können.  Ebenfo  wenig  aber  wurde  fie  praktifch  bei  Eberhards  drei  Söhnen, 
da  zur  Zeit  feines  Todes  im  Jahre  1325  der  ältefte  derfelben  und  delTen  Sohn  bereits 
geftorben  waren,  der  jüngfte  aber  als  Chorherr  in  Speier  lebte,  fo  daß  allein 
der  zweite  Sohn,  Ulrich  III.  als  Regierungsnachfolger  übrig  war.  Daß  hier  nicht 
blos  der  Zufall  Württemberg  vor  Theilung  bewahrt  hat,  diefelbe  vielmehr  bewußt 
vermieden  wurde,  —  eben  durch  den  Eintritt  des  entbehrlichen  Nachgeborenen  in 
den  geiftlichen  Stand,  —  geht  aus  der  bekannten  Aeußerung  Eberhards  des  Er- 
lauchten in  der  Urkunde  vom  25.  Januar  1321  hervor:  „war  aber,  da  vor  got 
fy,  das  die  herfchafft  getailet  wurde  u.  f.  w."  (abgedruckt  in  Befoldi  Documenta 
concernentia  ecclefiam  coUeg.  Stuttgardienfem  1636  Pol.  9). 

Aus  diefer  Stelle  fcheint  zugleich  hervorzugehen,  daß  Eberhard  eine  Landestheilnng 
fiir  ein  trauriges,  aber  gleichwohl  unter  Umftänden  unabwendbares  Schiokfal  muß  gehalten  haben; 
denn  fonft  hätte  er  bei  feinem  energifchen  Wefen  die  Abwendung  diefes  Mißgefchickes  nicht  dem 
lieben  Gott  altein  überlalTen,  fondern  felber  fein  Haus  vor  folchem  Unglück  ücher  geftellt,  gerade 
fo  wie  dies  wenige  Jahre  zuvor  Graf  Berthold  von  Henneberg  in  feinem  Haufe  gethan.  (Schulze, 
Recht  der  Erftgeburt  S.  319).  Allein  man  muß  iich  hier  wieder  daran  erinnern,  daß  die 
wUrttembergifchen  Herrfchaften  von  vorn  herein  kein  organifch  zufammenhängendes  Ganzes 
bildeten,  daß  fich  die  damalige  Rechtsanfchaunng  überhaupt  für  die  Theilbarkeit  aller  Graffchaiten 
ausfprach,  und  daß  endlich  Eberhard  der  Erlauchte,  felbft  wenn  er  es  für  rechtlich  möglich  ge- 
halten, fich  der  allgemeinen  Rechtsüberzeugung  durch  Erlaflung  eines  Untheilbarkeitsgefetzes 
entgegen  zu  fetzen,  doch  jedenfalls  nicht  hoffen  durfte,  eine  folche  hausgefetzliche  Verfügung 
werde  in  der  Folgezeit  beachtet  werden,  zu  einer  Zeit,  da  felbft  die  feierlichften  Reichsgefetze 
nur  dazu  gegeben  fchienen,  um  Übertreten  zu  werden. 

Erft  unter  Eberhards  des  Erlauchten  Enkeln  trat  die  Gefahr  der  Theilung 
an  Württemberg  eruftlich  heran.  Ulrich  III.  nemlich,  Eberhards  des  Erlauchten 
Sohn,  hinterließ  bei  feinem  Tode  im  Jahre  1344  zwei  Söhne,  Eberhard  den  Greiner 
und  Ulrich  IV.  Diefe  beiden  führten  die  Regierung  anfangs  gemeinfchaftlich.  Allein 
Ulrich  fühlte  fich  bei  dem  wenig  verträglichen  Charakter  feines  eigenmächtigen,  ihm 
wohl  auch  geiftig  überlegenen  Bruders  in  diefem  Verhältniffe  nie  recht  glücklich 
und  drang  daher  auf  Abthdlung  des  gemeinfchaftlichen  Befitzes.  Sein  Bruder  Eber- 
hard erklärte  fich  aber  damit  keineswegs  einverftanden,  ja  vermochte  jenen  fogar 
dazu,  daü  er  unterm  27.  Oktober  1352  verfprach,  nie  eine  Theilung  des  Landes 
begehren  zu  wollen,  er  verkünde  es  denn  ein  Jahr  zuvor  dem  Grafen  Ulrich  dem 
jüngeren  von  Helfenftein  oder,  falls  dies  nicht  möglich,  dem  Grafen  Ulrich  dem 
älteren  von  Helfenftein,  und  falls  auch  dies  unmöglich,  feinem  Bruder  Eberhard 
felbft.  Der  Umftand,  daß  Eberhard  die  Theilung  nicht  geradezu  abfchlug,  ift 
ein  neuer  Beweis  dafür  (wenn  es  eines  folchen  noch  bedarf),  daU  nach  der  Rechts- 
anfchaunng der  Zeit  der  Anfpruch  der  Nachgeborenen  auf  Theilung  des  Territoriums 
für  gefetzlich  begründet  galt,  ein  Abftehen  hievon  lediglich  auf  ihrem  guten  Willen 
beruhte.  Nun  nahm  im  Jahre  1356  Graf  Ulrichs  von  Württemberg  Schwager, 
der  eben  genannte  Graf  Ulrich  d.  ä.  von  Helfenftein,  mit  feinem  Vetter  gleichen 
Namens  eine  Theilung  ihrer  Befitzungen  vor  (C.  F.  Stalin  III.  661).  Schon  diefes 
Beifpiel  allein  mochte  auf  Ulrich  von  Württemberg  mächtig  wirken.  Dazu  kam 
indeß  noch  ein  weiterer  Umftand,  wodurch  fich  diefer  feinem  Bruder  Eberhard 
befonders  zurückgefetzt  fühlte,  und  der  in  der  That  für  ihn  kränkend  war.  Auf 
dem  Reichstage  zu  Nürnberg  im  Herbft  des  Jahres  1361  wirkte  nemlich  Graf  Eber- 


Das  Untheilbarkeitsgefeiz  im  württ.  FQrftenhaufe.  ^^  165 

hard  von  Württemberg  bei  Kaifer  Karl  IV.  für  fich  und  feine  Nachkommen,  ihre 
Diener  und  ander  ihr  Mann  und  Lente  die  bekannten  Gericbtsprivilegien  aus.  In 
den  beiden  darüber  anterm  6. '  Oktober  ausgeftellten  Urkunden  war  nan  zwar  Eber- 
hards and  feiner  Nachkommen  gedacht,  des  mitregierenden  Qrafen  Ulrich  aber  mit 
keinem  Worte  Erwähnung  gethan  (Sattler,  Grafen  I.  Beilage  122.  123).  Diefe  Rtick- 
fichtslofigkeit  einerfeits,  das  von  den  Helfenfteinern  gegebene  Beifpiel  andererfeits, 
dazu  vielleicht  auch  die  von  Steinhofer  (Wirtembergifche  Chronik  IL  Band  S.  333) 
erwähnte  erkältende  Auseinanderfetzung  zwifchen  beiden  Brüdern  mögen  den  Grafen 
Ulrich  dazu  gebracht  haben,  daß  er  jetzt  entfchieden  auf  eine  Thattheilung  des 
Landes  drang.  Eberhard  antwortete  jedoch  auf  diefes  Anfinnen  noch  viel  ent- 
fchiedener  damit,  daü  er  die  Käthe  feines  Bruders  gefangen  fetzte,  fich  aller  Städte 
und  Burgen  verficherte  und  diefelben  fich  als  dem  Alleinregenten  huldigen  ließ. 
Ulrich  klagte  hierüber  freilich  beim  Kaifer.  Allein  auch  hier  konnte  er  feine  Ab- 
ficht nicht  durchfetzen;  hatte  doch  Karl  IV,  fünf  Jahre  zuvor  die  goldene  Bulle 
erlaflen,  und  war  doch  eine  Hauptbeftimmung  derfelben  die  Einführung  der  Un- 
theilbarkeit  und  des  Primogeniturrechtes  in  den  Kurfurftenthümern.  Trotz  letzterer 
Befchränkung  zeigt  diefelbe  immerhin,  daß  der  Kaifer  den  weitgehenden  Zer- 
fplitterungeu  der  Territorien  abgeneigt  war  (denn  der  Mißftand  wegen  Führung  der 
Knrftimme  bei  getheilten  Kurlanden  hätte  fich  auch  auf  andere  Weife  befeitigeu 
laffen).  Jedenfalls  aber  konnte  fich  Graf  Eberhard,  der  überdies  bei  Karl  IV.  per- 
(bulich  in  Gunft  ftand  (Stalin  III  286),  auf  diefen  Vorgang  nicht  ohne  Schein  be- 
rufen. Und  fo  gefchah  es  denn,  daß  unter  Vermittlung  des  Kaifers  am  3.  Dez.  1361 
ftatt  einer  Landestheiluug  vielmehr  das  erfte  Untheilbarkeitsgefetz  im  württem- 
bergifchen  Fürftenhaufe  zu  Stande  kam,  der  fogenannte  Nürnberger  Vertrag. 
In  diefer  „Richtung",  wie  fich  der  Vertrag  felber  nennt  (abgedruckt  bei 
Reyfcher  I,  467),  verfprechen  fömmtliche  damals  lebende  Herren  von  Württemberg, 
nemlich  Graf  Eberhard  der  Greiner,  fein  Bruder  Ulrich  IV.  und  Eberhards  Sohn 
Ulrich,  mit  einem  feierlichen  Eide,  daß  fie  keine  Theilung  der  Graffchaft  zu  Württem- 
berg und  der  dazu  gehörigen  Graf-  und  Herrfchaften,  ihren  Freiheiten,  Rechten  und 
Gewohnheiten  von  einander  oder  von  ihren  Erben  jemals  mehr  fordern  wollen,  und 
fetzen  wörtlich  weiter  feft:  „Sunder  wir  wollen  vnd  maynen,  das  die  GraffchaflFt  zu 
Wirtemberg  mit  den  vorgenannt  iren  Herfcheflften,  landen  leuten  vnd  zugehorungen  — 
vngefundert  vngeteilet  vnd  vnczirbrochen  bleiben  vnd  heften  follen  firbas  ewiclich". 

Damit  im  Zufammenhange  fetzt  jeder  der  beiden  Brüder  für  den  Fall,  daß  er  ohne 
eheliche  männliche  Leibeserben  ftürbe,  den  anderen  Bruder  und  deiTen  Söhne  als  Alieinerben  in 
der  ganzen  Graffchaft  Württemberg  und  den  anderen  dazu  gehörigen  Herrfchaften  ein  und  ver- 
zichtet zugleich  auf  jede  einfeitige  Veräußerung  von  Herrfchaften  und  Rechten  oder  Uebernahme 
von  Verbindlichkeiten  irgend  welcher  Art  (Lehens-  und  Bundespflichten  nicht  ausgenommen)  auf 
die  gemeinfchaftliche  Henfchaft  unter  Lebenden  oder  von  Todes  wegen;  das  Vorgefallene  foll 
vergeffen  und  verziehen  fein,  die  Regierung  von  beiden  Brüdern  wieder  gemein fchaftl ich  geführt 
werden  und  Friede  und  Freundfchaft  zwifchen  denfelben,  ihren  Räthen  und  Dienern  herrfchen. 
Uebrigens  behält  fleh  jeder  der  beiden  Brüder  einige  Städte  und  Feften  zu  eigener  Verwaltung 
vor,  Eberhard  acht,  Ulrich  nur  zwei;  doch  werden  die  Nutzungen  getheilt,  und  das  Gefetz  der 
üntheilbarkeit  und  Unveräußerlichkeit  foll  auch  für  diefe  vorbehaltenen  Plätze  gelten.  Endlich 
waren  über  Tragung  der  Kriegskoften,  Form  der  gemeinfchaftlichen  Regierung,  Ausfteuerung  der 
Töchter,  Erfüllung  der  gegen  Böhmen  übernommenen  Lehenspflichten  (f.  u.)  nähere  Beftimmungen 
getroffen;  die  Leihung  der  Lehen  foUte  Graf  Eberhard  allein,  aber  in  gemeinfchaftlichem  Namen 
vornehmen,  feinem  Bruder  blieb  nur  für  gewiffe  Fälle  ein  Vorfchlagsrecht.  Karl  IV.  ertheilte 
diefem  Vertrage  unterm  17.  Dezember  die  kaiferliche  Beftätigung. 

Nicht  ohne  Anfwendangen  hatte  diefes  Ziel  erreicht  werden  können:  der 
Maklerlohn  Karls  IV.  für  Vermittlung  der  Nürnberger  Richtung  heftand  in  der  Auf- 


166  Adam 

tragung  einiger  Lehen  .feitens  der  Grafen  von  Württemberg  an  ihn  als  König  von 
Böhmen;  fie  erfolgte  unter  dem  gleichen  Tage,  wie  die  Vermittlung  zwifchen  den 
beiden  Grafen.  Ulrich  von  Württemberg  aber  bekam  Vom  Kaifer  unterm  4.  Dezember 
diefelben  Gerichtsprivilegien  ertheilt,  die  fein  Bruder  Eberhard  unterm  5.  Oktober 
erhalten,  wie  denn  diefer  felbft  in  der  Nürnberger  Richtung  verfprochen  hatte,  (ich 
hiefür  beim  Kaifer  zu  verwenden. 

Diefe  Nürnberger  Richtung  ift  alfo  das  erfte  Gefetz,  welches  die  Untheil- 
barkeit  und  Unveräußerlichkeit  der  württembergifchen  Herrfchaften  ausgefprochen 
hat,  und  zwar  als  ein  dauerndes,  für  alle  Zukunft  giltiges  Gefetz.  Freilich  wird 
von  Reyfcher  (I.  47.)  behauptet,  daß  Ulrich  durch  die  Nürnberger  Richtung  feine 
etwaigen  Nachkommen  zu  binden  nicht  gefonnen  gewefen,  und  daß  diefer  Ver- 
trag noch  weniger  der  Nachkommenfchaft  Eberhards  gegenüber  eine  bindende  Kraft 
befeffen.  Ebenfo  fagt  C.  F.  Stalin  (III.  287),  diefes  Hausgefetz  habe  über  die  Ver- 
pflichtung,  die  darin  feftgefetzten  Grundfätze  der  Untheilbarkeit  und  Unveräußerlich- 
keit des  Landes  auch  auf  fpätere  Gefchlechter  zu  übertragen,  keine  Vorfchriften  ent- 
halten. Allein  ich  finde  diefe  einfchränkende  Auslegung  nicht  begründet.  Zugegeben 
mag  werden,  daß  ein  beftimmter  vorübergehender  Umftand  zur  Schließung  des  Nürn- 
berger Vertrags  gefuhrt  hat,  nemlich  der  von  Ulrich  erhobene  Anfpruch  auf  That- 
theilung  und  die  Beforgnis,  es  möchte  eine  folche  Theilung  nach  des  kinderlofen 
Ulrichs  Tode  eine  Verfchleuderung  feines  Theiles  an  Fremde  zur  Folge  haben.  Wie 
wenig  Gewicht  aber  der  äußeren  Veranlaffung  einer  Willenserklärung,  eines  Gefetzes, 
bei  deren  Auslegung  beizumeflen,  ift  bekannt.  Sehen  wir  uns  dagegen  doch  die 
Worte  des  Vertrags  felber  an!  In  der  ganzen  Urkunde  reden  die  beiden  Grafen 
nicht  blos  in  eigenem  Namen,  fonderu  Graf  Eberhard  verfpricht  für  fich  undfeinen 
Sohn  und  ihrer  beider  Erben,  Graf  Ulrich  für  fich  und  feine  (z.  Z.  noch 
mangelnden)  Erben,  daß  fie  eine  Theilung  von  einander  fordern  wollen  von  ihrem 
vorgenannten  Bruder  Ulrich,  bezieh ungs weife  Eberhard,  und  feinen  Erben  nimmer 
fürbaß  ewiglich.  Das  heißt  doch  nichts  anderes,  als  daß  fowohl  die  beiden  Brüder 
als  auch  deren  Erben,  für  welche,  in  deren  Namen  alfo  das  Verfprechen  abgegeben 
worden,  nicht  bloß  von  den  beiden  Brüdern,  fondern  auch  von  deren  Erben  die 
Theilung  niemals  follen  fordern  können,  jetzt  nicht  und  in  aller  Zukunft  nicht,  oder 
noch  genauer  gefagt:  die  den  Vertrag  fchließenden  Brüder  weder  von  einander  noch 
von  ihren  gegenfeitigen  Erben,  und  letztere  ebenfo  weder  von  einander  noch  von  den 
den  Vertrag  fchließenden  Brüdern.  Vielleicht  wird  man  dagegen  noch  einwenden, 
die  beiden  Brüder  hätten  zwar  je  in  eigenem  und  in  ihrer  eigenen  Erben  Namen 
disponirt,  hätten  fich  aber  gerade  dadurch  nur  der  andern  Partei  und  deren  Erben 
gegenüber  verpflichtet  nie  eine  Theilung  zu  fordern,  nicht  aber  verpflichteten  fie 
hiezu  die  Erben  der  einzelnen  Partei  unter  fich;  fo  lange  alfo  Nachkommen- 
fchaft von  beiden  Parteien  am  Leben  war,  ßand  der  Vertrag  aufrecht,  fobald  aber 
die  eine  Partei  und  deren  Nachkommen  ausgeftorben,  —  und  diefer  Fall  wurde  als 
demnächft  eintretend  gedacht  und  trat  auch  bereits  fünf  Jahre  fpäter  ein,  —  fo  war 
die  andere  Partei  und  deren  Nachkommen  nicht  mehr  gebunden.  Ich  will  die  Mög- 
lichkeit einer  folchen,  freilich  faflt  gar  zu  feinen  Auslegung  des  Wortlautes  an  fich 
nicht  beftreiten.  Allein  ihr  widerfpricht  doch  vor  allem  das  ganz  Unbefriedigende 
ihres  Ergebnifles;  denn  wenn  eine  Landestheilung  als  ein  Uebel  erkannt  ift,  fo  muß 
fie  als  ein  Uebel  erfcheinen,  ob  fie  erfolgt  zwifchen  Perfonen,  die  einen  näheren,  oder 
folchen,  die  den  entfernteren  gemeinfchaftlichen  Stammvater  haben;  und  doch  wäre 
nach  der  eben  vorgetragenen  Auslegung  nur  den  letzteren  die  Theilung  verboten, 
den  erfteren  aber  erlaubt  gewefen.     Diefer  Auslegung  widerfpricht  aber  auch  —  und 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  wQrtt.  Fürrtenhaare.  167 

(liefer  Umftand  ift  entfcheidend  —  die  bereits  angezogene  Stelle  der  Urkunde,  wo 
fortgefahren  wird:  Sunder  wir  wollen  vnd  maynen  das  die  Graffchafft  zu  Wirtem- 
berg  —  vngefundert  vngeteilet  vnd  ynezirbroeben  bleiben  vnd  beften  fulln  firbas 
ewiclich.  Denn  daß  diefe  Worte  „wir  wollen  und  meinen"  eine  Willensdispo- 
fitiou  bilden  und  eine  dauernde  Verpflichtung  für  die  Erklärenden  und  die  durch 
fie  Vertretenen  enthalten  follen  und  nicht  etwa  blos  deshalb  der  Urkunde  eingerückt 
find,  um  die  geläuterten  politifchen  und  rechtlichen  Anfchanungen  der  Vertragfchliefier 
einer  wißbegierigen  Nachwelt  nicht  vorzuenthalten,  dafür  bürgt  der  Umftand^  daß 
diefe  Worte  nicht  in  einer  Abhandlung  über  die  Philofophie  des  Staatsrechtes,  fondern 
in  einer  Vertragsurkunde,  einem  Hausgefetz  deutfcher  Regenten  ftehen,  dafür  bürgt 
weiter  der  Gegenfatz,  in  welchen  fie  zu  den  vorhergehenden  Worten  der  Urkunde 
gebracht  find:  „Wir  Eberbart  u.  f.  w.  Bekennen  vnd  tun  kunt  —  daz  wir  — 
verfprochen  haben  —  daz  wir  deheine  teil  odir  teilunge  der  Graffchafft  W.  — 
nymmer  furbas  ewiclich  gefordern  oder  getun  wollen  odir  füllen  Sunder  wir 
wollen  vnd  maynen  u.  f.  w."  Daß  hier  der  erfte  Satz  nicht  ein  rechtlich  bedeutungs- 
lofes  Herumreden  aber  den  Gegenftand  enthält,  ift  unbeftritten.  Daß  dann  aber 
auch  in  dem  ihm  entgegengeftellten  zweiten  Satz  nur  von  Verpflichtungen  die 
Rede  fein  kann,  nicht  von  theoretifchen  Erörterungen,  ift  nach  logifchen  Orund- 
fatzen  unbeftreitbar,  der  zweite  Satz  drückt  dasjenige  deutlicher  pofitiv  aus,  was 
der  erfte  negativ  gefaßt  hat.  Ift  dies  richtig,  fo  fteht  ja  in  der  Urkunde  felbft 
mit  größter  Klarheit:  wir  wollen  d.  h.  wir  machen  es  uns  und  den  Unfereii  zum 
Gefetz,  daß  die  Graffchaft  u.  f  w.  ungefondert,  ungetheilt  und  unzerbrocheu  bleiben 
und  beliehen  foll  fernerhin  ewiglich. 

Daß  dies  jedenfalls  auch  die  AuffalFung  Eberhards  des  Greiners  und  feines 
beim  Vertragsfehl uffe  mitwirkenden  Sohnes  Ulrich  gewefen,  zeigt  deren  fpäteres  Be- 
nehmen deutlich.  Schon  fechs  Monate  nach  dem  Zuftandekommen  der  Nürnberger 
Richtung  hatte  Ulrich  IV.  in  einem  zu  Stuttgart  am  1.  Mai  1362  gefchloflcDeü  Ver- 
trage feinem  Bruder  Eberhard  die  Alleinregierung  des  Landes  überladen^  ihm 
auch  feine  beiden  im  Nürnberger  Vertrag  noch  vorbehaltenen  Plätze  Übergeben 
und  fich  nur  den  Einzug  feiner  Gefälle  durch  eigene  Beamte  vorbehalten;  in  allen 
nicht  geänderten  Punkten  follte  die  Nürnberger  Richtung  in  Kraft  bleiben.  Und  als 
diefer  Vertrag  ein  Jahr  fpäter,  wohl  in  Folge  neuer  Mißhelligkeiten,  vor  dem  kaifer- 
lichen  Hofgerichte  zu  Rottweil  „auf  off'ener  freier  Königsftraße"  —  das  Gerieht  ward 
felbft  in  der  letzten  Zeit  feines  Beftehens  unter  freiem  Himmel  an  der  ofi'enen  Laud- 
ftraße  gehalten  (vgl.  Ruckgaber  Gefchichte  der  Frei-  und  Reichsftadt  Rottweil  IL  Bd. 
1.  Abth.  S.  114)  —  unterm  30.  Juni  1363  von  beiden  Brüdern  beftätigt  wurde, 
machte  Ulrich  den  ausdrücklichen  Zufatz,  daß  fein  Antheil  an  Land  und  Leuten 
feinem  Bruder  dauernd  verbleiben  folle,  übrigens  nur,  falls  er,  Ulrich,  keine  ehe- 
lichen Leibeserben  hinterließe. 

Es  war  nemlich  —  dies  verdient  hier  noch  einmal  befonders  hervorgehoben  zu  werden  — 
nur  Untbeilbarkeit  und  Unveräußerlichkeit  des  Landes,  nicht  die  Primogenitur  und  Danit^ntlich 
nicht  die  Einheit  der  Regierungsgewalt  in  der  Nürnberger  Richtung  feftgefetzt  worden;  nur 
getheilt  follte  von  jetzt  an  nicht  mehr  werden,  gemein fc ha ft lieh  aber  mochten  die  je 
und  je  vorhandenen  mehreren  Grafen  die  Regierung  auch  fernerhin  führen;  die  Nürnberger 
Richtung  hatte  ja  auch  über  die  Durchführung  diefer  Gemeinfamkeit  nähere  Beftimmungcn  felbft 
getroffen.  In  der  Stuttgarter  und  Rottweiler  Urkunde  verzichtet  nun  Ulrich  IV.  nachtrjiglich 
auch  auf  die  ihm  gebührende  Theilnahme  an  der  gemeinfamen  Regierung.  Aber  dicfen  Vor- 
zieht —  und  foweit  ift  Reyfchern  und  Stalin  allerdings  zuzuftimmen  —  leiftete  er  nur  für 
fich  felbft  (modifizirte  ihn  auch  bereits  wieder  in  der  Uebereinkunft  vom  5.  Juni  1365) ;  für  feiDü 
Leibeserben   dagegen,   die   er  etwa  noch  bekommen  könnte,  follte  diefer  Verzicht  koinciawBgs 


168  Adam 

gelten  und  natürlich  noch  viel  weniger  für  württembergifche  Grafen  aus  feines  Bruders  Stamme. 
Es  bildete  alfo  diefe  zwifchen  den  beiden  Brüdern  getroffene  Einrichtung  (wodurch  übrigens 
nicht  einmal  zwifchen  den  Brüdern  die  Einheit  der  Regierungsgewalt  vollftändig  durchgeführt 
war,  vergl.  C.  F.  Stalin  III.  288  f.),  etwas  Vorübergehendes;  eine  Ausdehnung  auf  fpätere  Regenten 
war  von  vornherein  gar  nicht  ins  Auge  gefaßt  worden. 

Nachdem  fich  Ulrich  noch  unterm  5.  Juni  1365  einige  Befitzungen  wieder 
ausfchließlicb  hatte  zufcheiden  laffen,  ftarb  er  bereits  im  folgenden  Jahre  ohne  Nach- 
kommen. Und  nun  ließ  fein  überlebender  Bruder  Eberhard  in  6e- 
meinfchaft  mit  feinem  Sohne  die  oben  genannte  Urkunde  des  Rott- 
weiler Hofgerichts  durch  das  Hofgericht  zu  Würzburg  unterm  22.  Auguft 
1366  bef tätige n  (C.  F.  Stalin  III.  290).  Die  Rottweiler  Urkunde  aber  enthält  die  Be- 
ftätigung  des  Stuttgarter  Vertrages  von  1362,  worin  von  Ulrich  IV.  auf  die  Regierung 
verzichtet,  im  übrigen  aber  der  Nürnberger  Vertrag  beftätigt  worden  ift  Was  konnte 
nun,  nachdem  Ulrichs  Regierungsverzicht  durch  feinen  Tod  werthlos  geworden,  die 
Beftätigung  der  Rottweiler  Urkunde  anderes  bezwecken ,  als  die  Beftätigung  des 
Nürnberger  Vertrages,  und  was  war  wieder  nach  Ulrichs  IV.  Tode  vom  Nürnberger 
Vertrag  überhaupt  noch  anwendbar,  als  einzig  und  allein  das  darin  ausgefprochene 
Gefetz  der  Untheilbarkeit  und  Unveräußerlichkeit  des  Landes?  Indem  alfo  Eberhard 
und  fein  Sohn  die  Rottweiler  Urkunde  beftätigen  ließen,  erkannten  fie  die  fort- 
dauernde Giltigkeit  des  in  Nürnberg  aufgeftellten  Untheilbarkeitsgefetzes  an,  und 
fo  dient  das  eigene  fpätere  Verhalten  der  beim  Nürnberger  Vertrage  mitwirken- 
den Perfonen  zum  Beweife  dafür,  daß  die  Nürnberger  Richtung  allerdings  erft- 
mals  die  Untheilbarkeit  Württembergs  als  ein  für  alle  Zeiten  giltiges  Grund- 
gefetz  ausgefprochen ,  daß  durch  jene  allerdings  „über  die  Verpflichtung,  diefe 
Grundfätze  auch  auf  fpätere  Gefchlechter  zu  übertragen",  Vorfchriften  enthalten  und 
daß  insbefondere  Graf  Eberhard  felbft  das  Beftehen  diefer  Verpflichtung  für  ihn  und 
feine  Nachfolger  auch  über  den  Tod  feines  Bruders  hinaus  nicht  mißkannt  hat:  es  ift 
alfo  in  der  That  fchon  Eberhard  der  Greiner  gewefen,  der  den  gewaltigen  Schritt 
gethan  und  die  Untheilbarkeit  und  Unveräußerlichkeit  des  Landes  für  alle  Zeiten 
als  unabänderliches  Gefetz  ausgefprochen  hat. 

Der  nächfte  Schritt  wäre  nun  gewefen,  auch  die  gemeinfchaftlichen 
Regierungen  im  Haufe  Württemberg  ein  für  allemal  abzufchafl'en  durch  Feftfetzung 
des  Grundfatzes  der  Einheit  der  Regierungsgewalt.  Allein  fo  glücklich  war  Württem- 
berg nicht;  Eberhards  Weisheit  ruhte  nicht  immer  auf  feinen  Nachfolgern.  Obwohl 
dem  Nürnberger  Vertrag  die  kaiferliche  Beftätigung  zu  Theil  geworden,  obwohl 
fünf  Jahre  früher  die  goldene  Bulle  für  die  Kurfurflen  die  Untheilbarkeit  der 
Kurlande  allgemein  reichsgefetzlich  feftgeftellt  hatte,  obwohl  auch  andere  deutfche 
Fürften  für  ihre  Häufer  bereits  mit  ähnlichen  Gefetzeu  vorangegangen,  ward  die 
Nürnberger  Richtung  doch  wieder  umgeftoßen.  Und  fie  konnte  es  auch  ohne  eine 
Rechtsverletzung  werden:  die  kaiferliche  Konfirmation  hatte  fie  nicht  zum  Reichs- 
gefetz  erhoben,  fondern  ihr  eher  den  Karakter  eines  Privilegiums  gegeben;  fie  war 
auch  kein  Landesgrundgeletz,  und  keine  Stände  waren  da,  die  ihre  Aufrechterhaltung 
hätten  fordern  können  und  dürfen  —  denn  aus  den  an  die  Aemter  verfandten 
Schreiben,  wie  Hoff'mann  a,  a.  0.  p.  24  eines  wiedergibt,  läßt  fich  doch  nicht 
eine  Beftellung  diefer  Aemter  als  Garanten  des  Vertrages  herauslefen,  —  die  Nürn- 
berger Richtung  war  vielmehr  bloß  ein  Hausgefetz,  gegeben  im  luterelFe  der  Familie 
felbft;  und  wie  fie  durch  Uebereinftimmung  aller  Betheiligten  war  aufgerichtet  worden, 
fo  konnte  fie  auch  in  der  Folge  durch  Uebereinftimmung  aller  Betheiligten  wieder  ab- 
gethan  werden.    Dies  bemerkt  Reyfcher  (a.  a.  0.  I.  S.  45)  mit  vollem  Recht    Der 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Ffirftenhaufe.  169 

Nürnberger  Vertrag  war  alfo,  wie  in  feinem  Inhalt  noch  nicht  vollkommen,  fo  auch  be- 
züglich feiner  Form  nicht  unanfechtbar:  er  ift  angefochten,  er  ift  umgeftoßen  worden, 
und  darum  eben  hat  er  für  Württemberg  nicht  die  Bedeutung  erlangt,  die  er  nach 
Eberhards  des  Greiners  ftaatsmännifchen  Abfichten  hätte  erhalten  foUen. 

Nach  Ulrichs  IV.  Tode  hatte  fein  Bruder  Eberhard  die  Regierung  allein 
weiter  geführt,  und  da  er  nur  von  einem  einzigen  Nachkommen,  feinem  Enkel  Eber- 
hard dem  Milden,  und  diefer  wieder  nur  von  einem  einzigen  Sohne,  Eberhard,  über- 
lebt wurde,  fo  war  bis  zu  deffen  Abfterben  im  Jahre  1419  eine  Landestheilung  von 
felbft  ausgefchloffen.  Nach  dem  Tode  des  Letzteren  aber,  den  zwei  Söhne  Ludwig 
und  Ulrich  V.  überlebten,  mußte  es  fich  entfcheiden,  ob  auf  der  von  Eberhard 
dem  Greiner  gefchaffenen  Grundlage  werde  fortgebaut  werden  oder  nicht.  Zunächft 
führte  die  Mutter  Henriette  von  Mömpelgard  als  Vormünderin  die  Regierung;  erft 
im  Jahre  1426  übernahm  Graf  Ludwig,  14  Jahre  alt,  diefe  felbft.  Als  fein  jüngerer 
Bruder  Ulrich  das  20.  Lebensjahr  erreicht  hatte,  unterwand  fich  diefer  ebenfalls 
der  Regierung,  und  beide  Brüder  führten  fie  neun  Jahre  lang  nach  alter  Familien- 
fitte  und  in  üebereinftimmung  mit  dem  Nürnberger  Vertrage  gemein fchaftlich  weiter. 
Erft  nachdem  fich  Ulrich  zu  Anfang  des  Jahres  1441  verheiratet  hatte,  verlangte 
er  nach  einer  eigenen  Regierung  und  trug  darum  bei  feinem  Bruder  auf  Landes- 
theilung an.  Die  Mutter  unterftützte  ihn  darin;  und  leider  fetzte  auch  Ludwig 
diefem  Begehr  keinen  Widerfpruch  entgegen,  fo  fehr  ihn  das  Intereffe  des  Haufes 
und  des  Landes  dazu  hätte  beftimmen  follen,  und  fo  fehr  das  in  Nürnberg  errichtete 
Hausgefetz  feinen  Widerfpruch  gerechtfertigt  hätte.  Doch  von  der  Nürnberger  Richtung 
war  gar  nicht  mehr  die  Rede;  in  den  letzten  achtzig  Jahren  hatte  fich  keine  Gelegen- 
heit zu  ihrer  Anwendung  geboten,  und  darüber  war  fie  felbft  in  Vergeffenheit  gerathen. 
Dagegen  hatten  im  markgräflicb  badifchen  Haufe  durch  das  ganze  vierzehnte  Jahr- 
hundert Theilungen  ftattgefunden,  ähnlich  in  Heffen  und  in  dem  den  Württembergern 
naheftehenden  werdenbergifchen  Haufe  (vgl.  C.  F.  Stalin  III.  687,  433).  Anhalt  war 
erft  noch  im  Jahre  1413  in  vier  Theile  gefchnitten  worden,  und  in  der  feit  1356 
bereits  abgetheilten  Blaubeurer  Linie  der  Grafen  von  Helfenftein  (f  o.)  bereitete 
fich  eine  abermalige  im  Jahre  1445  wirklich  durchgefiihrte  Theilurig  vor;  auch  in 
dem  gräflich  öttingifchen  Haufe  war  kurz  zuvor  eine  Theilung  vorgenommen  worden. 
Diefe  in  benachbarten  Fürftenhäufern  ebenfo,  wie  in  entfernteren,  fort  und  fort  ftatt- 
findenden  Theilungen  fchienen  nunmehr  einen  unumftößlichen  Rechtsfatz  zu  beweifen, 
vor  dem  fich  auch  Graf  Ludwig  von  Württemberg  beugte. 

So  fah  denn  der  23.  April  1441  den  erften  Theilungsvertrag;  Graf  Ludwig 
erhielt  den  Landestheil  zur  Linken  des  Neckars,  Ulrich  den  zur  Rechten.  Doch 
wurde  das  Band  der  Zufammengehörigkeit  nicht  ganz  zerriffen.  Zwar  follte  jeder 
Graf  feine  gefonderte  Kanzlei  haben,  aber  einige  Befitzungen  und  Rechte,  die  Herr- 
fchaft Reichenweiher  im  Elfaß  und  insbefondere  die  Stadt  Stuttgart  blieben  ungetheilt 
im  gemeinfchaftlichen  Befitz,  Schlöffer  und  Städte  follten  jedem  Bruder  auch  in  des 
anderen  Landestheil  oifen  fein,  Kriege  gemeinfchaftlich  befchloffen  und  geführt  werden; 
keiner  follte  fich  ohne  des  andern  Willen  in  ein  Bündnis  einlaffen,  nichts  ohne  deffen 
Zuftimmung  vom  Lande  veräußern  oder  verpfänden,  auch  feinen  Unterthanen  keine 
höhere  Schätzung  auflegen.  Ueberdies  hatte  das  gräfliche  Brüderpaar  fchon  unterm 
13.  März  1441  in  Rückficht  auf  die  bevorftehende  Thattheilung  ein  Freundfchafts- 
bündnis  unter  fich  gefchloffen  und  darin  die  Austragung  von  Irrungen  durch  die 
beiderfeitigen  Räthe  verabredet.  Ein  Vorzug  des  älteren  Bruders  beftand  endlich 
darin,  daß  er  allein  die  weltlichen  Lehen,  freilich  in  gemeinfchaftlichem  Namen  und 
nicht  gegen  feines  Bruders  Willen,  leihen  follte.     (C.  F.  Stalin  III.  456.) 


170  Adam 

Diefer  TheiluDgsvertrag  war  zunächft  auf  vier  Jahre  gefchloffen;  nach  Ver- 
fluß  der  erften  Hälfte  follte  jeder  Graf  eine  gegenfeitige  Au8taufchung  beider  Hälften 
verlangen  können.  Allein  nach  Vollzug  der  Trennung  zeigte  fich  fofort,  daß  die 
Theilungslinie  mit  gar  zu  wenig  Rückficht  auf  die  Befchaffenheit  der  fich  ergebenden 
Hälften  gezogen  war.  Daher  folgte  eine  neue,  zugleich  durchgreifendere  Theilung 
bereits  unterm  25.  Januar  1442  zu  Nürtingen.  Hier  blieben  unvertheilt  nur  einige 
—  verpfändete  Befitzungen  und  der  auf  Trochtelfingen  erhobene  Anfpruch  (vgl. 
C.  F.  Stalin  III.  688  f.j;  fonft  erinnerte  nur  der  den  beiderfeitigen  Uuterthanen  wechfel- 
feitig  geftattete  freie  Zug  an  die  alte  Zufammengehörigkeit;  der  frühere  Vorzug 
Ludwigs  in  Verleihung  der  Lehen  wurde  jetzt  auf  die  elfäßifchen  Mann-  und  Lehen- 
fchaften  befchränkt.  Diefer  zweite  Vertrag  war  bleibend;  er  entfchied  endgiltig 
über  die  Theilung  Württembergs.  Beide  Grafen  fuchten  auf  Grund  deffelben  noch 
im  gleichen  Jahre  um  Belehuung  je  mit  dem  halben  Lande  und  dem  ßlutbanne  nach, 
und  Kaifer  Friedrich  willfahrte  anftandslos  ihrer  Bitte.  —  Von  jetzt  an  zerfiel 
Württemberg  in  eine  Uracher  und  in  eine  NeuflFener  oder  Stuttgarter  Linie.  — 

Daß  aber  auch  diesmal  in  aller  Freundfchaft  die  Theilung  vorgenommen 
worden,  und  daß  auch  nach  derfelben  das  brüderliche  Verhältnis  fortgefetzt  wurde, 
ergibt  fich  unter  anderem  aus  der,  wenige  Monate  darauf,  unterm  12.  April,  zwifchen 
den  Grafen  genommenen  Abrede,  daß  keiner  von  ihnen  in  Sachen,  worin  fie  mit 
ihrer  Mutter  Henriette  zu  fchaffen  haben  möchten  (deren  letztwillige  Verfugungen 
die  Söhne  fich  nicht  gefallen  lallen  konnten),  ohne  den  anderen  etwas  zufagen  oder 
thun,  und  wofern  auch  die  Mutter  dem  einen  mehr  zuwenden  wollte  als  dem  andern, 
doch  keiner  mehr  als  der  andere  haben  follte.  Gleichwohl  war  die  Theilung  beklagens- 
werth  genug.  Zwei  Hälften,  wenn  fie  auch  noch  fo  fehr  fympathifiren,  find  eben 
nicht  mehr  das  Ganze.  Wer  aber  konnte  dafür  bürgen,  daß  wirklich  auch  nur  die 
Theilenden  felbft  in  der  alten  Freundfchaft  gegen  einander  ftets  verharren,  und 
daß  fich  diefelben  Gefinnungen  auf  ihre  Nachfolger  von  Gefchlecht  zu  Gefchlecht 
übertragen  würden?  War  dagegen  nicht  mit  Sicherheit  zu  befürchten,  daß  nunmehr 
jedesmal  neue  Theilungen  würden  vorgenommen  werden,  fobald  ein  äußerer  AnlaÜ 
dazu  vorhanden  ?  —  Diefer  zeigte  fich  in  der  That  fchon  in  der  nächften  Generation, 
da  jeder  Bruder,  Ludwig  und  Ulrich,  wieder  von  zwei  Söhnen  überlebt  wurde. 

üebrigens  waren  wegen  Veräußerung  von  Land  und  Leuten  oft  weniger  die  mehreren 
Söhne,  als  die  Töchter  und  Schwiegerföhne  zu  fürchten.  Erftere  waren  es  freilich,  welche  die 
Landestheilungen  veranlaßten  und  befondere  regierende  Linien  anlegten;  allein  meiftens  blieb 
doch  das  Bewußtfein  der  Zufammengehörigkeit  in  den  abgetheilten  Linien  rege,  und  durch  Aus- 
fterben  von  Linien  kam  häufig  der  alte  Familienbelitz  wieder  in  Einer  Hand  zufammcn.  Sobald 
aber  Herrfchaften  zur  Ausfteuerung  der  Töchter  verwandt  wurden,  war  der  Verluft  an  Land 
und  Leuten  ein  dauernder.  So  wurde]  der  Haupttheil  der  gräflich  aichelbergifchen  Befitzungen 
durch  Luitgart,  Grafen  Branos  von  Kirchberg  Gemahlin,  an  diefen  gebracht,  der  ihn  dann  an 
Württemberg  weiter  veräußerte  (Gieß,  Verfuch  einer  kirchlich-politifchen  Landes-  und  Kultur- 
gefchichte  von  W.  IL  Theil  1.  Abth.  S.  180  f.).  So  entfremdete  die  Gräfin  Urfula  von  Hohenberg- 
Haigerloch  die  Stadt  Ehingen  und  Burg  und  Stadt  Haigerloch  dem  Hohenberger  Familiengut 
durch  ihre  Heirat  mit  Grafen  Wilhelm  von  Montfort,  deiTen  Haus  unter  feinen  Nachkommen  auf 
gleiche  Weife  Einbußen  erlitt  (C.  F.  Stalin  IlL  686).  Aehnlich  ging  es  mit  Burg  und  Herrfchaft 
Kirchberg  (daf.  S.  678  f.),  namentlich  aber  wurden  die  Entfremdungen  durch  Töchter  den  ver- 
fchiedenen  Linien  der  Pfalzgrafen  von  Tübingen  verderblich  (dafelbft  S.  700  f.).  Auch  andere 
Häufer  erlitten  auf  diefem  Wege  empfindliche  Einbußen  an  ihrem  Famllienbefitz,  z.  B.  die  Mark- 
grafen von  ßurgau.  Doch  mögen  die  angeführten  Beifpiele  aus  dem  württembergifchen  Schwaben 
genügen.  Im  Württemberger  Haufe  felbft  kenne  ich  nur  einen  einzigen  Fall  diefer  Art : 
Eberhard  der  Erlauchte  hatte  feine  Tochter  Agnes  an  den  Grafen  Heinrich  von  Werdenberg- 
Sargans,  den  Sohn  feines  Waffenbruders  im  Zug  gegen  die  rheinifchen  Fürften  vom  Jahre  1301, 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  wQrtt.  Farftenhaufe.  17t 

verheiratet  und  für  ihre  Ausfteuer  die  Stadt  Trochtelfingen  verfchrieben ,  ein  Pfand,  das  in  dei* 
Folge  als  nicht  eingelöft  verfiel.    (Vergl.  C.  F.  Stalin  III.  S.  103,  688  f.) 

Graf  Ludwig  von  Württemberg-Uracb  war  im  Jahre  1450  rafcli  gcrtorben  mit 
Hinterlaffung  zweier  minderjähriger  Söhne,  Ludwig  ifnd  Eberhard.  Der  ältere, 
Ludwig,  der  im  Jahre  1453,  nach  erreichtem  14.  Lebensjahre,  die  Kegierung  an- 
getreten hatte,  ftarb  fchon  am  3.  November  1457  ebenfalls.  Der  einzig  Ueber- 
lebende  in  der  Uracher  Linie  war  jetzt  fein  Bruder  Eberhard,  fpäter  /uben;jntit 
„im  Bart",  der,  14  Jahre  alt,  im  Jahre  1459  nach  zweijähriger  Vürnnindfcbaft 
felbft  die  Regierung  ergriff.  In  der  Stuttgarter  Linie  regierte  noch  Graf  ririch  V,, 
der  einft  die  Landestheilung  im  Jahre  1442  vorgenommen,  der  Oheim  Eberhards 
im  Barte.  Seine  Söhne  waren  Eberhard  und  Heinrich;  Eberhard,  am  1.  Februar 
1447  geboren,  nur  15  Monate  nach  feinem  Vetter  Eberhard  im  Bartj  nnnntc  fich 
im  Unterfchied  zu  diefem  „den  Jüngeren",  diefer  fich  „Eberhard  den  Aelteren". 
—  Unter  Ulrichs  Söhnen  ftand  alfo  nach  dem  von  Ulrich  felbft  gegebenen  Bei- 
fpiele  wieder  eine  Theilung  in  Ausficht.  Allein  Ulrich  hatte  bereits  praktifelie 
Erfahrungen  gemacht  über  die  Nachtheile  folcher  Landestheilungen.  Hätte  er  init 
feinem  Bruder  die  Regierung  gemeinfchaftlich,  wie  anfangs,  weitergeführt*  er  wäre 
nach  delTen  Tode  während  feiner  Neffen  Minderjährigkeit  im  ganzen  Land  .Alleiu- 
regent  gewefen;  als  ihr  nächfler  Schwertmage  und  geborener  Vormund  hatte  er 
nicht  nöthig  gehabt,  lieh  erft  lange  mit  deren  Mutterbruder,  dem  böfen  Pßilzer  Fritz, 
und  den  Württemberg-Uracher  Käthen  wegen  Führung  der  Vormundfchaft  herum- 
zuzanken, und  die  ftete  Sorge,  in  der  er  fchwebte,  fein  Neffe  Eberhard  werde  fiL-h 
in  jugendlichem  Leichtfinn  eben  durch  feinen  Obeim,  den  Kurfürften  Friedrieb  vüu 
der  Pfalz,  zu  einem  Verkauf  feines  Landes  an  diefen  oder  zu  ähnlichen  iiachtheiligcn 
Schritten  verleiten  laffen  (Sattler,  Grafen  IL  §.  127;  Pfifter,  Eberhard  im  Bart  S.  (j5J, 
wäre  ihm  erfpart  geblieben:  welchen  Werth  es  vollends  im  Kriege  mit  dem  Kur- 
fürften Friedrich  für  den  Grafen  Ulrich  gehabt  hätte,  die  Kräfte  des  ganzen  Landes 
zur  Verfügung  zu  haben,  braucht  nicht  weiter  auseinander  gefetzt  zu  werden. 

Durch  folche  Erfahrungen  belehrt  bemühte  fich  nun  Ulrith  V.,  einer 
Landestheilung  bei  feinen  Söhnen  vorzubeugen.  Das  bequemfte,  in  allen  hohen 
Häufern  angewandte  und  auch  in  Württemberg  nicht  neue  Mittel  hiezu  war,  die 
nachgeborenen  Söhne  geiftlich  werden  zu  laffen.  Im  hohen  Klerus  fanden  fie  eine 
würdige,  ja  glänzende  Verforgung;  und  gelang  es  nicht  den  Bifchofyftab  oder  gar 
den  Kurhut  zu  erringen,  fo  verfprachen  ihnen  doch  die  reichen  Pfründen  in 
Stiftern  und  Abteien  ein  behagliches  und  forgenfreies  Leben.  Darum  ward  auch 
Graf  Heinrich  von  Württemberg -Stuttgart  zum  geiftlichcn  Stande  beftimmt.  Die 
Sache  ließ  fich  anfangs  recht  gut  an;  mit  13  Jahren  war  Heinrich  bereits  Domherr  der 
Stifter  Mainz  und  Eichftädt,  im  Jahre  1465,  noch  nicht  17  Jahre  ;ilt,  wurde  er 
Koadjutor  des  Erzbifchofs  von  Mainz  cum  jure  fuccedendi  und  ward  fofort  mit  dem 
weltlichen  Regiment  von  diefem  betraut.  Dagegen  verzichtete  jetzt  Heinrich  auf 
das  väterliche  und  mütterliche  Erbe,  wofern  er  feiner  Zeit  das  Erzbistlmra  nder  ein 
anderes  Bisthum  nebft  päbftlicher  Betätigung  wirklich  erlangen  würde,  aucli  fein 
Vater  und  Bruder  nicht  vor  ihm  ohne  männliche  Nachkommen  ftürben  (C,  F.  Stalin 
III.  557).  Allein  obgleich  er  fich  in  feiner  hohen  Stellung  anfangs  gut  gehalten  zu 
haben  fcheint,  fo  traten  doch  Pabft  Paul  II.  und  Pfalzgraf  Friedrich,  letzterer  aus 
alter  Feindfchaft  mit  Heinrichs  Vater,  gegen  ihn  auf,  und  in  Folge  deffen  wurde 
der  Erzbifchof  von  Mainz  plötzlich  gefund  und  übernahm  felbft  wieder  die  Regierung, 
während  er  feinen  Koadjutor  gegen  andere  Entfchädigung  endlich  zum  Rüt^ktritt 
zu   bewegen   vermochte.     Obwohl   Heinrich   noch   als   Koadjutor  fich   nicht   immer 


) 


172  Adam 

der  Würde  feines  Standes  angemeffen  betragen,  gab  Ulrich  feine  Pläne  mit  ihm 
noch  nicht  auf.  Doch  Heinrich  fühlte  felbft  am  heften,  daß  er  zum  Geiftlichen 
nicht  tauge.  Als  daher  die  Ansficht  auf  Verwirklichung  feiner  Anfprüche  an  das 
Erzftift  Mainz,  die  er  bei  feinem  Rücktritt  als  Koadjutor  nicht  ganz  aufgegeben 
hatte,  immer  ungewiffer  wurde,  verlangte  er,  da  er  nun  einmal  die  Süßigkeit  des 
Herrfchens  bereits  gekoftet,  von  feinem  Vater  einen  Antheil  an  der  Regierung  noch 
bei  deffen  Lebzeiten.  Ja  es  fcheint  faft,  als  habe  er  gegen  ihn  konfpirirt;  wenigftens 
fah  fich  Ulrich  im  Jahre  1472  veranlaßt,  fich  von  feinem  Sohne  Heinrich  fchrift- 
lieh  und  eidlich  verfprechen  zu  laffen:  feinem  Vater  vor  männiglich  treu  und  hold 
zu  fein,  fein  Frommen  zu  werben,  feinen  Schaden  zu  wenden,  ihm  das  Befte  und 
Ehrlichfte  zu  rathen,  ihn  fein  Lebtag  bei  feinem  Regiment  und  Obrigkeit  ruhig  ver- 
bleiben zu  lallen,  auch  nicht  bei  oder  in  dem  Rath  oder  Gefpräch  zu  fein,  da  man 
wider  feines  Vaters  Perfon,  Leib  oder  I^ben  oder  wider  feine  Obrigkeit  freventlich 
handelt,  redet  oder  fucht,  dadurch  ihm  folches  entzogen  oder  ohne  feinen  guten 
Willen  entfetzt  werden  möchte  (Sattler,  Grafen  IIL  Beil.  56).  Gleichwohl  ftrebte 
Heinrich  immer  wieder  eine  eigene  Regierung  an  und,  als  Mittel  dazu,  eine  aber- 
malige Landestheilung.  Diefe  aber  wollte  Graf  Ulrich  durchaus  nicht  zugeben,  während 
dagegen  fein  Sohn  fich  auf  das  von  Ulrich  felber  gegebene  Beifpiel  berief. 

In  diefer  Noth  zog  denn  Ulrich  feinen  Neffen  Eberhard  den  Aelteren  zu  Rathe, 
an  dem  er  überhaupt  eine  fefte  Stütze  und  einen  treuen  und  klugen  Rathgeber 
gewonnen.  Mit  feiner  Hilfe  ward  auch  ein  Auskunftsmittel  gefunden:  Unter  dem 
12.  Juli  1473  kam  in  Urach  zwifchen  fämmtlichen  Grafen  von  Württemberg,  alfo 
Ulrich  und  feinen  Söhnen  Eberhard  d.  J.  und  Heinrich  von  der  Stuttgarter  und 
Eberhard  dem  Aelteren  von  der  Uracher  Linie  ein  Vertrag  zu  Stande,  worin  fie  fich 
auf  folgende  Punkte  vereinigten:  1.  Zu  Lebzeiten  der  regierenden  Grafen  Ulrich  und 
Eberhards  des  Ae.  follen  deren  Landeshälften  nicht  weiter  getheilt  werden.  2.  Stirbt 
Eberhard  d.  Ae.  einerfeits  oder  Ulrich  und  fein  Sohn  Eberhard  d.  J.  andererfeits 
ohne  eheliche  männliche  Nachkommen,  oder' —  und  diefe  Beftimmung  wurde  früher 
meift  nicht  hervorgehoben  (vgl.  jedoch  Fricker  a.  a.  0.  S.  23)  —  haben  fie  zwar 
folche  Nachkommenfchaft,  ftirbt  aber  diefelbe  im  Mannsftamme  fpäter  einmal  aus, 
fo  foll  der  überlebende  Graf  bezieh ungs weife  deffen  dann  lebende  eheliche  männ- 
liche Nachkommen  die  Alleinerben  der  ausgeftorbenen  Linie  werden  und  fo  das 
ganze  Land  wieder  vereinigen  (Reyfcher  I.  S.  480).  3.  Graf  Heinrich  dagegen  ver- 
zichtet für  fich  und  feine  Nachkommenfchaft  —  übrigens  nur  zu  Gunften  der  beiden 
Eberhardifchen  Linien  —  auf  alle  Anfprache  an  die  rechtsrheinifchen  Befitzungen, 
„damit  das  baide  lannd  wider  zufamenkomen  ouch  fiiro  deft  bas  vngetrent  by  ain- 
ander  bcliben  mügen**.  Dafür  wurden  ihm  und  feinen  Erben  fämmtliche  württem- 
bergifche  Befitzungen  auf  dem  linken  Rheinufer,  nemlich  Mömpelgard,  die  hurgun- 
difchen  Lehen  und  die  Herrfchaften  im  Elfai},  und  zwar  fofort  zu  ausfchlieülicher 
eigener  Regierung  angcwiefen.  (Wenn  Hoffmann  1.  c.  p.  27  vom  Uracher  Vertrag 
fagt:  „fancivere,  ut  —  fi  Ulricus  decederet,  Henricus  acciperet  ab  Eberharde  Montis- 
beligardenfem  Comitatum  cum  Dynaftiis,  dictis  Seigneuries,  Grans,  Clereval,  Paffavant, 
Blamont,  Dynaftiam  Horburg  cum  Reychenweiler  et  Beilftein  atque  a  patre  fuo 
Ulrico  Wilperg,  Bulach  urbes  cum  advocatia  Monafterii  Rüti  atque  Wilperg**,  fo 
begeht  er  einen  vierfachen  Irrthum;  denn  1.  Heinrich  erhielt  feine  eigene  Regierung' 
fofort,  nicht  erft  nach  feines  Vaters  Tode,  2.  dazu  gehörte  aber  nicht  Blamont, 
welches  erft  im  Jahre  1505  von  Herzog  Ulrich  erworben  wurde,  und  3.  ebenfowenig 
Beilftein  im  Bottwarthale,  wohl  aber  Etobon  in  Burgund  und  Schloß  Bilftein  im 
Elfaß,  endlich  4.  war  es  nicht  Heinrich,  der  Wildberg  u.  (.  w.  bekam,  fondern  Graf 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürrtenhaafe.  173 

Eberhard  d.  Ae.).  Erft  nach  Ausfterben  der  Linie  Heinrichs  follten  diefe  Herr- 
fchaften  an  feinen  Vater  beziebangsweife  feinen  Bruder  Eberhard  den  J.  und  delTen 
Nachkommen,  bei  »einem  Mangel  folcher  an  des  Grafen  Eberhards  des  Ae.  Linie 
und  nach  deren  Ausfterben  endlich  an  die  Erbtochter  ans  Heinrichs  Stamme  fallen. 
Diefe  zum  größten  Theil  erft  durch  Ulrichs  V.  Mutter  Henriette  von  Mömpel- 
gard  an  Württemberg  gekommenen;  ziemlich  weit  abgelegenen ,  durch  Sprache  und 
Sitte  fleh  unterfcheidenden  Herrfchaften  waren  alfo  der  ficherlich  nicht  allzu  hohe 
Preis  für  die  Abwendung  weiterer  Theilungen  der  Stammlande. 

Außer  dicfen  Herrfchaften  follte  Graf  HeiDrieb  eine  einmalige  Abfindung  von  6000  Gulden 
bekommen  beim  Anfall  des  Stuttgarter  Landestheiles  an  feinen  Bruder  Eberhard  d.  J.  und 
delfen  Nachkommen  bei  Ulrichs  V.  Tode,  eine  jährliche  Rente  von  6000  Gulden  dagegen  beim 
Anfalle  des  Uracher  Theiles  an  Eberhards  des  Jüngeren  Linie  und  endlich  eine  jährliche  Rente 
von  3000  Gulden  beim  Anfall  des  Stuttgarter  Theiles  an  Eberhards  des  Aelteren  Linie;  beim 
Anfall  des  Landes  des  Letzteren  an  die  Stuttgarter  Linie  follten  außerdem  Eberhards  des  Ae. 
Schwerter  Elifabeth,  der  Witwe  des  Grafen  Johannes  von  Na/Tau-Saarbrücken ,  20000  Gulden 
ausbezahlt  werden.  Weitere  Beftimmungen  des  Uracher  Vertrages  betrafen  die  Verpflichtung 
der  überlebenden  Linie  zur  Unterhaltung  und  Ausfteuerung  der  aus  der  ausgeftorbenen  Linie 
vorhandenen  Töchter,  die  Annahme  eines  geroeinfchaftlichen  Titels  und  Wappens  and  die 
Schließung  einer  ewigen  Freundfchaft  und  Einung,  femer  ein  Veräußerungsverbot  bezüglich  der 
Heinrichifchen  Lande  bezw.  ein  Vorkaufs-  und  Lofungsrecht  für  die  Eberhardifchen  Linien, 
üebemahme  von  Heinrichs  Schulden  bei  den  Stuttgarter  Handwerksleuten  und  dergleichen  mehr. 

Befondere  Beftimmungen  machte  der  Umftand  nöthig^  daß  die  Herrfchaften, 
womit  Heinrich  ausgeftattet  wurde,  nicht  feinem  Vater  Ulrich,  fondern  feinem  Vetter 
Eberhard  d.  Ae.  gehörten.  Die  elfäßifchen  ßefitzungen  waren  an  deffen  Vater 
Ludwig  fchon  durch  die  Theilung  von  1442  gekommen,  die  burgundifchen  waren 
ihm  nach  feiner  Mutter  Henriette  Tod  durch  den  Vertrag  vom  12.  Auguft  1446 
zugefallen  (C.  F.  Stalin  HL  461).  Eberhard  der  Ae.  erhielt  daher  jetzt  die  Schuld- 
yerfchreibung  über  40000  Gulden  zurück,  welche  fein  Vater  im  Jahr  1446  dem 
Grafen  Ulrich  V.  für  deflen  Antheil  an  Mömpelgard  ausgeftellt  hatte;  für  die  elfäßifchen 
Herrfchaften  bekam  er  vom  Grafen  Ulrich  die  bei  einer  nachträglichen  Theilung  im 
Jahr  1442  diefem  zugefallenen  Städte  Wildberg  und  Bulach  nebft  Zugehörden,  delTen 
Rechte  an  Burg  und  Stadt  Sulz  und  den  Schirm  über  das  Elofter  Reuthin.  Da 
die  Graffchaft  Mömpelgard  bei  der  Theilung  im  Jahr  1446  zu  80000  Gulden  an- 
gefchlagen  worden  war,  fo  hatte  alfo  Eberhard  der  Ae.  nur  deren  halben  Werth 
erfetzt  erhalten.  Allein  einmal  war  er  gerne  bereit,  zur  Vermeidung  weiterer  Theil- 
ungen im  InterelTe  des  Gefammthaufes  ein  Opfer  zu  bringen,  dann  aber  ftellte  ihm 
ja  diefer  Vertrag  bei  der  Kinderlofigkeit  feines  von  der  Gattin  getrennt  lebenden 
gleichnamigen  Vetters  den  Anfall  des  Stuttgarter  Landestheils  an  ihn  oder  feine  Nach- 
kommen in  nicht  allzuferne  Ausficht,  endlich  aber  follte  Eberhard  d.  J.  wenigftens  in 
einem  Fall,  nemlich  wenn  feine  Linie  in  Heinrichs  Landen  fuccediren  würde,  die 
fehlenden  40000  Gulden  dem  Grafen  Eberhard  dem  Ae.  zu  bezahlen  fchuldig  fein 
(vgl.  Naft  a.  a.  0.  S.  31  f.). 

Diefer  umfaffende  noch  mancherlei  Einzelbeftimmungen  enthaltende  Vertrag 
wurde  nicht  blos  von  den  vier  Grafen  befchworen  und  befiegelt,  fondern  auch  von 
den  Vertretern  des  Landes,  und  damit  von  der  Landfchaft  die  Gewährleiftung  des 
Vertrags  übernommen.  Paß  fich  letztere  nicht  blos  bezog  auf  die  eintretenden 
Falles  von  den  Grafen  einander  zu  zahlen  verfprochenen,  von  der  Landfchaft  ver- 
bürgten Summen  (f.  o.) ,  geht  abgefehen  von  dem  Wortlaute  der  Urkunde  daraus 
hervor,  daß  wegen  diefer  Verbürgung  noch  unterm  gleichen  Tage  eine  befondere 
Urkunde  ausgeftellt   worden  war  (wie  denn  auch  wegen  der  auf  Schloß  und  Stadt 


174  Adam 

Wildberg  and  Bulach  rahenden  Schalden  noch  einzelne  Städte  befonders  um 
Verbürgung  angegangen  warden;  vgl.  der  Grafen  Ulrich  and  Eberhards  d.  J. 
Schreiben  an  die  Stadt  Nürtingen  d.  d.  Stuttgart  Div.  Apoft.  [15.  Juli]  1473  im  ftän- 
difchen  Archiv  in  Stuttgart).  Die  kaiferliche  Beftätigung  des  Uracher  Vertrages 
erfolgte  von  Baden-Baden  aus  unterm  31.  Juli,  und  nachdem  wenige  Tage  zavor 
auch  Graf  Heinrich  feinen  Verzicht,  dem  Vertrag  gemäß,  vor  dem  Hofgeriohte  in 
Rottweil  geleiftet,  warden  ihm  fofort  die  ihm  zugelchiedenen  Graf-  und  Herrfchafken 
überantwortet;  die  im  Uracher  Vertrag  verabredete  freundlchaftliche  Einung  zwifchen 
den  Grafen  kam  am  24.  Auguft  zu  Stande,  and  endlich  gab  auch  Herzog  Karl  der 
Kühne  von  Burgund  als  Lehensherr  bezüglich  der  burgundifchen  Lehen  unterm  4.  Okto- 
ber feine  Einwilligung  in  die  Lehensfolge  Heinrichs,  fo  daß  nunmehr  der  Uracher 
Vertrag  vollftändig  in  Vollzug  und  Geltung  gekommen  war.    (C.  F.  Stalin  III.  S.  602  ff.) 

Fragt  man  nun,  wieviel  denn  eigentlich  im  Uracher  Vertrag  für  die  ün- 
theilbarkeit  des  Landes  gethan  ift,  fo  laatet  die  Antwort:  wenig  und  viel.  Wenig, 
wenn  man  die  darin  gegebenen  Vorfchriften  —  viel,  wenn  man  die  darin  aas- 
gefprochenen  Grundfätze  betrachtet.  Das  Getrennte  ift  durch  ihn  nicht  vereinigt,  das 
Vereinigte  nicht  für  dauernd  untrennbar  erklärt  worden;  aber  die  Fruchtbarkeit 
und  Nothwendigkeit  beider  Maßregeln  ift  darin  anerkannt  und  mehrmals  deutlich 
ausgefprochen ;  als  Zweck  des  ganzen  Vertrages  wird  an  deflen  Spitze  die  Verhütung 
von  Zertrennungen  der  Herrfchaft  Württemberg  genannt.  Allein  die  Grafen,  durch 
einen  konkreten  Fall  zu  Schließung  des  Vertrages  veranlaßt,  blieben  bei  diefem 
konkreten  Falle  ftehen,  ohne  das,  was  fie  als  allgemein  nützlich  und  noth wendig 
erkannt,  auch  als  allgemein  giltig  auszufprechen ;  und  fo  beftimmten  fle  ftatt: 
es  foll  nie  getheilt  werden,  nur:  es  foll  diesmal  nicht  getheilt  werden.  Möglich, 
daß  fie  den  erfteren  Satz  ebenfalls  im  Vertrage  ausfprcchen  wollten,  daß  er  nar 
aus  Verfehen  in  die  Urkunde  nicht  aufgenommen  worden;  wahrfcheinlicher  aber 
ift,  daß  die  Grafen  zunächft  allein  erreichen  wollten,  was  zunächft  allein  noth  that, 
das  minder  Dringende  auf  fpätere  Zeit  verfchiebend.  Denn  außer  dem  vorliegenden 
Falle  ftand  bei  dem  kleinen  Perfonalftand  der  Familie  und  der  ungewilTen  Ansdcbt 
auf  deffen  Vermehrung  ftatt  einer  erneuten  Theilung  das  Ausfterben  einer  der 
Linien  viel  eher  zu  erwarten,  and  für  diefen  letzteren  Fall  war  zu  befürchten,  daß 
das  Befitzthum  einer  folchen  Linie  durch  einen  weniger  gewiflenhaften  Regenten 
veräußert  oder  durch  eine  Erbtochter  an  ein  fremdes  Haus  gebracht,  mindeftens 
aber  über  das  Erbe  Streitigkeiten  entßeben  würden.  Damm  hatte  auch  der  Ver- 
trag gerade  für  diefen  Fall  des  Erlöfchens  einer  Linie  die  forgfamften  BeftiaunuDgen 
und  in  allgemein  giltiger  Weife  getroffen;  denn  mochte  er  bei  einem  der  jetzt- 
lebenden Grafen,  mochte  er  in  noch  fo  femer  Zeit  bei  einem  ihrer  Nachkommen 
eintreten,  immer  follte  das  Land  unzertrennt  an  die  überlebende  Linie  fallen.  Die 
Vereinigung  des  Getrennten  war  alfo  ebenfalls  durch  den  Vertrag  nicht  fofort  voll- 
zogen, aber  doch  bei  Eintritt  beftimmter  Ereigniffe  unabänderlich  im  Voraus  an* 
geordnet.  Endlich  hat  auch  der  Uracher  Vertrag  das  neue  Öyftem  der  Geldabfindungen 
als  nothwendige  Ergänzung  der  zu  Vermeidung  der  Landestheilung  und  Wieder- 
vereinigung des  Getheilten  getroffenen  Beftimmungen  und  als  unentbehrliche  Aus- 
gleichung der  damit  für  den  nachgeborenen  Sohn  und  die  Töchter  verbundenen 
Härten  zum  erften  male  in  Anwendung  gebracht. 

Indeß  war  der  Uracher  Vertrag  nicht  lange  genug  in  Geltung,  um  alle 
feine  Beftimmungen  oder  auch  nur  die  meiften  derfelben  praktifch  werden  zu 
laffen.  Sein  Werth  für  die  Entwicklung  des  Untheilbarkeitsgmndfatzes  beftand 
daher   thatfachlich    neben    der   Verhütung   der   augenblicklich  drohenden   weiteren 


Das  UntheilbarkeitsgeTetz  im  wfirtt.  Färrtenbanfe.  175 

Theilnng  der  Stammlande  nur  in  den  darin  za  Tage  tretenden  Gmndiätzen;  daß 
Landestheilnngen  fchädlich  und  zu  vermeiden  feien,  daü  das  bereits  Getheilte  wieder 
zufaramengebracht  werden  müITe  und  daß  aus  diefen  RQckricbten  die  Nachgeboreuen 
von  der  Landesregierung  auszufchließen  und  auf  andere  Weife,  insbefondere  durch 
Geldabfindungen,  zu  verforgen  feien,  üiefe  Grundfatze  waren  bei  allen  folgenden 
Hausverträgen  die  leitenden ,  bis  es  nach  zweiundzwanzigjährigen  Bemühungen 
fchlieülich  gelang,  ihnen  in  ihrem  ganzen  Umfange  die  Form  und  die  Kraft  eines 
Reichs-  und  Landesgrundgefetzes  zu  verfchaffen. 

Trotzdem  zur  Befeftiguug  des  Uracher  Vertrages  die  forgfamften  Maßregeln 
getroffen  waren,  blieb  er  doch  von  Heinrich  nach  feines  Vaters  Ulrich  Tode  (1.  Sep- 
tember 1480)  nicht  unangefochten.  Heinrich  hatte  inzwifchen  Unglück  gehabt 
Eine  dreijährige  Gefangenfchaft;  in  welche  er  durch  einen  treulofen  Ueberfall  Karls  des 
Kühnen  gerathen  war  und  während  deren  er  einmal  bereits  unterm  Richtfehwert  zitterte, 
mag  den  Grund  zu  feiner  mit  den  Jahren  wachfenden  Geifteszerrüttung  gelegt  haben. 
Zunächft  zeigte  fleh  diefelbe  in  einer  auffallenden  Unruhe  und  Unbeftändigkeif 
Statt  nach  feiner  Befreiung  aus  der  burgundifchen  Haft  fein  Land  in  Ruhe  zu  re- 
gieren, hatte  er  bei  Erzherzog  Maximilian  Dienfte  genommen  und  kämpfte  in  den 
Niederlanden.  Nun  nach  feines  Vaters  Tode  verlangte  er  auf  einmal  Antheil  an 
dem  väterlichen  Erbe.  Freilich  befaß  fein  Bruder  Eberhard  d.  J.  jetzt  mehr,  als 
Heinrich  durch  den  Uracher  Vertrag  bekommen,  allein  als  nachgeborener  Sohn 
konnte  diefer  überhaupt  kaum  einen  ganz  gleich  großen  Theil  beanfprnchen,  hatte 
zudem  bereits  vor  Eberhard  d.  J.  eine  eigene  Regierung  erhalten  und  jedenfalls  in 
jenem  Vertrage  aus  freien  Stücken  auf  Weiteres  verzichtet.  Hierauf  berief  fleh 
natürlich  Eberhard  d.  J.  und  wies  ihn  ab.  Im  Zorn  darüber  verhandelte  Heinrich 
fein  Land  für  den  Fall  feines  föhnelofen  Abfterbens  —  obwohl  ja  für  diefen  Fall 
der  Uracher  Vertrag  bereits  disponirt  und  eine  Landesveräußerung  überhaupt  ver- 
boten hatte  —  an  einen  Fremden,  den  Herzog  Sigismund  von  Oefterreich,  der  ihm 
dafür  verfprach,  ihm  gegen  feinen  Bruder  zu  feinem  , gleichen "  Erbtheil  an  Württem- 
berg zu  verhelfen.  Aber  unbekümmert  auch  um  diefe  Beredung  unterhandelte  Hein- 
rich aufs  neue  wieder  mit  feinem  Bruder,  und  nach  langwierigem  Hin-  und  Her- 
fchreiben  kam  endlich  eine  für  das  Intereffe  des  Gefammthaufes  unerwartet  günftige 
Vereinbarung  zu  Stande:  Unterm  26.  April  1482  —  flehen  Monate  vor  dem  Münflnger 
Vertrage  —  trat  Heinrich  zu  Reichenweiher  im  Elfaß  das  ihm  feit  feiner  burgundifchen 
Haft  entleidete  Mömpelgard  fammt  den  burgundifchen  Herrfchaften  gegen  ein  Jahr- 
geld von  5000  Gulden  an  feinen  Bruder  ab  und  behielt  nur  die  elfaßifchen  Herr- 
fchaften für  fich;  im  übrigen  wurde  der  Uracher  Vertrag  ausdrücklich  beftätigt. 
(Abdruck  des  Reichenweiher  Vertrags  in  Lünigs  Reichsarchiv  part.  fpec.  contin.  IL 
pag.  700.)  Statt  der  aufs  neue  drohenden  Spaltung  des  Württemberg -Stuttgarter 
Landes  war  alfo  die  Vereinigung  des  größten  Theiles  des  linksrheinifchen  Befitz- 
thumes  mit  diefem  das  erfreuliche  Ergebnis. 

Diefer  Umftand  ift  für  die  folgende  Entwicklung  von  Wichtigkeit  In- 
zwifchen war  nemlich  Graf  Eberhard  d.  J.  felbft  der  Regierung  überdrüfllg  ge- 
worden. Er  war  ein  gar  luftiger  Herr,  der  fich  aufs  Waidwerk  und  andere  Luft- 
barkeiten  ausnehmend  verftand,  weniger  Neigung  aber  zu  den  trockenen  Regierungs- 
gefchäften  entwickelte.  Dazu  hatte  er  fchon  von  feinem  Vater  her  viele  Schulden 
angetroffen;  die  wurden  nun  unter  ihm,  ftatt  weniger,  nur  immer  mehr.  Darüber 
ward  die  Landichaft  fchwierig;  mit  feinen  Räthen  hatte  er  fich  überworfen.  Schließ- 
lich ftand  Verkauf  oder  Verpfändung  einzelner  Landestheile  zur  Tilgung  der  Schulden 
zu  befürchten,   und  dadurch   erhielt  Eberhard  d.  Ae.  begründeten  Anlaß,  fleh  um 


176  Adam 

die  Wirthfcbaft  feines  Vetters  zu  bekümmern  und  hier  zum  Rechten  zu  fehen. 
Knn  kam  man  auf  die  alten  üntheilbarkeitsplane  zurück  und  erinnerte  fich  daran, 
welche  Beftimmungen  in  diefer  Beziehung  auch  anderwärts,  z.  B.  in  Bayern  im 
Jahre  1460,  vor  allem  aber  in  dem  verfchwägerten  brandenburgifchen  Haufe  — 
Albrecht  Achilles  hatte  die  Heirat  feiner  Brudersenkelin  Barbara  Gonzaga  mit  Eber- 
hard d.  Ae.  vermittelt  —  in  den  letzten  Jahren  feftgefelzt  worden  waren. 

So  kam  es  denn  zwifchen  den  beiden  Vettern  Eberhard  d.  Ae.  und  Eber- 
hard d.  J.  zu  Verhandlungen,  welche  unter  Zuziehung  der  Prälaten,  der  Ritter- 
fchaft  und  der  Landfchaft  in  Münfingen  geführt  wurden  und  am  14.  Dezember  1482 
in  der  Verabfchiedung  eines  feierlichen  Landesgrundgefetzes  ihren  Abfchlufl  fanden, 
dem  bekannten  Münfinger  Vertrag.  Er  ift  für  Württemberg  ebenfo  wichtig 
durch  die  Betheiligung  der  Landftände  bei  demfelben  und  die  darin  diefen  über- 
tragenen Befugniffe  als  durch  die  hier  feftgefetzte  fofortige  und  ewige  Wieder- 
vereinigung der  beiden  Landeshälften.  Derfelbe  beftimmt  nemlich  (Reyfcher  I. 
S.  489):  Erftlich  follen  der  beiden  Grafen  Eberhard  Land  und  Leute,  Hab  und  Gut, 
Forderungen  und  Schulden,  fowohl  was  fie  jetzt  befitzen,  als  was  ihnen  künftig 
zufaUen  wird,  gar  nichts  ausgenommen,  zufammen  in  Eine  Gemeinfchaft  geworfen 
und  gethan  fein,  alfo  daü  es  auf  ewige  Zeiten  Ein  Wefen  und  Ein  Land  beider 
Grafen  heißen  und  fein  folle.  Es  wurde  alfo  alles,  was  die  beiden  Grafen  befaßen, 
und  zwar  gemäß  der  damaligen  Anfchauung  ohne  Unterfchied  zwifchen  Hoheits- 
rechten, Staatsgut  und  Privateigenthum  der  Grafen,  zu  einem  unlöslichen  Gemeingut 
vereinigt.  Nothwendig  war  dadurch  fofort  auch  geworden  eine  Beftimmung  darüber, 
wer  in  dem  nunmehr  untheilbaren  Lande  die  Regierung  führen  follte.  In  diefer 
Beziehung  wurden  vor  allem  die  früher  je  und  je  beliebten  gemeinfchaftlichen 
Regierungen  bei  Seite  gelegt,  es  follte  immer  nur  Einer  regierender  Herzog  fein 
(zunächft  freilich  mit  einigen  Modifikationen,  worüber  unten).  Untheilbarkeit  des 
Landes  und  Einheit  der  Regierungsgewalt  find  alfo  die  beiden  erften  Errungen- 
fchaften  des  Münfinger  Vertrages. 

Soweit  ift  im  Vertrage  /lUes  klar  und  unbeftritten.  Schwierigkeiten  dagegen 
macht  die  Beantwortung  der  Frage,  wer  nun  allemal  der  Eine  Regent  fein,  in 
welcher  Weife  die  Regierungsfolge  beftimmt  werden  wollte.  Hierüber  fpricht  fich 
die  Urkunde  an  folgenden  drei  Stellen  aus: 

I.  „Als  auch  alle  Bürger  Inwohner  vnnd  Vnnderthon  Vnnfer  Baider  Lannd  -   —  ge- 

fworen  haben Vnns  Graue  Eberharten  dem  Elter  als  Regierennden  herrn  —  gehorfam  vnnd 

gewerttig  zu  fein  Vnnfer  Lebenlang  vnnd  nach  Vnferm  tode  Vnns  Graue  Eberharten  dem 
Jungern  ob  Wir  den  erleben  vnnd  darnach  furauß  dem  Elteftenn  Herren  von  Wirttemberg  von 
Vnfer  ainem  geboren  vnnd  allfo  füruß  abftygennder  Lynien  nach." 

II.  „Es  fol  auch  hinfur  zu  ewigen  Zeitten  allfo  gehallten  werden  das  allwegen  der 
Elteft  Herr  von  Wirttemberg  inn  der  wyfe  wie  vorfteet  regier  vngeirrt  feiner  Brüder  oder  annder 
finer  Frund  Herren  zu  Wirttemberg  Vnnd  ob  wir  baid  oder  Vnfer  ainer  eelich  föne  überkemen 
das  Gott  zum  heften  füg  So  follten  die  nach  Vnnfer  baider  tod  Vnnfer  Lannd  vnnd  Ltit  Erben 
vnnd  doch  aber  der  Eltteft  vnnder  denfelben  Regieren  vnnd  die  andern  fuft  nach  Raut  vnnd 
Billichkait  verfenhen  gaiftlichs  oder  welttlichs  Stands  oder  bcy  Ihm  behallten." 

III.  „Doch  ob  wir  graue  Eberhart  der  Eltter  eelich  Sön  überkemen  vnnd  vor  vnferm 
lieben  Vetter  Graue  Eberhart  dem  Jüngern  todes  abgiengen  Sollten  Wir  Graue  Eberhart  der 
Jünger  dannocht  Lannd  vnnd  Lute  vor  delTelben  Vnnfers  vettern  Einden  Innhaben  vnnd  Regieren 
Vnnfer  Leben  lanng  Inn  der  Maß  vnnd  mit  der  Ordnung  wie  Wir  Graue  Eberhart  der  Elter 
yetzo  zu  Regieren  verfchrieben  fint  Vnd  nach  Vnnfer  baider  tode  fol  es  dann  an  Vnnfer  erben 
fallen  vnnd  gehalten  werden  wie  vorfteet  vngeuerlich."  — 

„Wer  zweifelt  noch  bei  diefen  klaren  Beftimmungen",  ruft  Reyfcher  aus, 
„daß  ein  Seniorat  und  keine  Primogenitur  von  den   Grafen  bezweckt   worden! •* 


Das^Untheilbarkeitsgeretz  im  württ.  Fürftenhaufe.  177 

Und  ebenfo  wie  Reyfcher  erklären  fehon  feit  Mitte  des  vorigen  Jahrljunderts  alle 
maßgebenden  Schriftfteller  das  Seniorat  im  Münfinger  Vertrage  angeordnet  Chriftof 
Friedrich  Cotta  ift,  fo  viel  ich  fehe,  der  letzte,  der  in  den  beiden  oben  erwähnten 
Schriftchen  die  Feftfetzung  der  Primogeniturordnung  durch  den  Münfinger  Vertrag 
za  behaupten  wagte.  Gleichwohl  muß  ich  mich  aus  allgemeinen  und  bcfondcren 
Gründen  auf  Cottas  Seite  ftellen.  Vorausgefchickt  mag  der  Begründung  diefer  An- 
ficht werden,  um  hierüber  keinen  Zweifel  übrig  zu  lallen,  daß  hier  unter  Primo- 
genitur diejenige  Erbordnung  gemeint  ift,  wobei  die  Linie  des  Erftgeborenen  und  in 
diefer  wieder  der  Erftgeborene  den  Vorzug  hat,  fo  daß  erft  nach  Ausfterben  aller 
Agnaten  der  erftgeborenen  Linie  die  Erbfolge  an  die  Linie  des  Zweitgeborenen  kommt, 
worin  fich  dann  diefelben  Beftimmungen  wiederholen,  und  fo  fort;  beim  Senior ate 
dagegen  wird  immer  der  Aeltefte  aller  Agnaten  der  Nachfolger,  ohne  alle  Riickfieht 
auf  Linien  oder  Grade. 

Was  zunächft  die  im  allgemeinen  gegen  das  Seniorat  fprechenden  Gründe 
anlangt,  fo  find  die  Nachtheile  diefer  Erbfolgeordnung  auf  der  Hand  liegend  und 
allbekannt.  Spittler  (a.  a.  0.  Bd.  V.  S.  252)  macht  fich  in  diefer  fiinricht  felbft 
den  Einwurf:  „Keiner  von  allen,  die  diefen  wichtigen  Vertrag  fchloßen,  fcheint  fein 
Herz  gefragt  zu  haben,  ob  wohl  auch  gute  Regierungen  zu  hoffen  feien ^  wenn  der 
Kegent,  der  etwa  Söhne  hat,  für  einen  näher  oder  entfernter  verwandten  Vetter 
fein  Land  in  Aufnahme  bringen  foU,  blos  mit  der  ungewiffen  Ausficht,  daß  vielleicht 
auch  einmal  feine  Söhne  die  Reihe  treffe  und  daß  alsdann  das  Land  mw]i  auf  fie 
blühend  kommen  werde.^  Die  gewaltthätigen  Konfequenzen,  zu  welchen  ein  Tokaier 
Zuftand  verleitet,  hat  Spittler  dabei  nicht  einmal  berührt.  Und  gleichwohl  trägt 
man  kein  Bedenken,  Eberhard  den  Ae.,  der  doch  wegen  feiner  politifeljen  Weißlieit 
allenthalben  gerühmt  wird,  fich  für  diefes  verwerfliche  Senioratsfyftem  eotlcheidcn 
zu  laffen?  Eberhard  foU  diefes  Syftem  in  feinem  Haufe  eingefiihrt  haben,  obwohl 
das  Seniorat,  und  damit  komme  ich  auf  ein  zweites  Bedenken,  in  feinem  Haufe  wie 
in  den  benachbarten  und  den  ihm  verwandten  Fürftenhäufern  bis  daher  fo  gut  wie 
ganz  unbekannt  geblieben?  (Der  im  eigenen  Haufe  bald  genug  wieder  vergeffene 
Vertrag  der  zollerifchen  Grafen  vom  27.  Juli  1342  —  Monumenta  Zollcrnnäi  L 
Nr.  29^;  Schulze,  Hausgefetze  IIL  548  f.  —  bietet  das  einzige  Beifpiel  einer  SenioratB- 
erbfolge  in  jenen  Gegenden).  Daß  Eberhard  d.  Ae.  durch  Freundfchaft  und  Öchwiiger- 
fchaft  dem  Kurfiirften  Albrecht  Achilles  von  Brandenburg  befonders  nahe  ftaiid,  ift 
fchon  oben  erwähnt,  und  des  letzteren  Beifpiel,  das  er  mit  feinem  bekannten  Haus- 
gefetze von  1473  gegeben,  hat  auf  Eberhard  ohne  Zweifel  aneifernd  und  ermuthigend 
gewirkt.  Nun  wird  zwar,  neuerdings  bezweifelt,  daß  in  der  von  der  I^>bfolge 
fprechenden,  etwas  unklar  gefaßten  Stelle  der  Conftitutio  Achillea  die  Feftfet/.ung 
der  Primogenitur  ausgef prochen  fei,  aber  foviel  ift  doch  klar  und  unbeHritten,  daß 
darin  jedenfalls  nicht  das  Seniorat,  fondern  eine  Linealerbenfolge  angeordnet  ill  — 
Und  gleichwohl  follte  Eberhard  zum  Seniorat  gegriffen  haben? 

Schon  diefe  allgemeineren  Erwägungen  muffen  gegen  die  Richtigkeit  der 
jetzt  herrfchenden  Anficht  Zweifel  erregen,  Zweifel,  die  beftärkt  werden,  wenn  wir 
bemerken,  daß  vor  der  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  kein  Menfch  in  den  Be- 
ftimmungen des  Münfinger  Vertrages  ein  Seniorat  gefehen  hat.  So  führt  z.  B. 
J.  J.  Mofer  noch  im  Jahre  1744  in  feinem  teutfchen  Staatsrecht  XIIL  Band  Württein- 
berg  unter  den  Häufern  an,  in  welchen  das  Erftgeburtsrecht  gelte;  zum  Beweis  bringt 
er  den  Wortlaut  des  Münfinger  Vertrages  und  des  Herzogsbriefes,  ift  aber  weit  davon 
entfernt  zu  bemerken,  daß  die  Succelfionsordnung  diefer  beiden  Hausgefetze  unter  fieli 
verfchieden  fei;  in   feinem  Familienftaatsrecht  von    1775  dagegen  behauptet  Mofer 

Warttemb.  Vierteljahrshefte  1883.  1^ 


178  Adam 

ohne  Angabe  der  Gründe  auf  eiumal,  erft  der  Herzogsbrief  babe  die  Primogenitar- 
ordnnng  eingeführt.  Ebenfo  hatte  auch  Brejer  —  im  l/nterfchied  von  feinen  im 
Jahre  1781  erfchienenen  „Elementa"  —  noch  in  feinem  im  Jahr  1758  gefcbriebenen 
Staatsrecht  („Würtemberg  nach  feiner  fo  äußeren  als  inneren  Verhältnis  betrachtet" 
Sect.  II.  cap.  1  §.  1)  und  nicht  weniger  der  nachmalige  Geheime  Rath  Gfinther  Albrecht 
Renz  (über  ihn  Spittler  VIII  S.  429,  442)  in  feinem  Abriß  einer  württembergifchen 
Gefchichte  (in  ufum  Delphini  Carolin  §.  230)  übereinftimmend  bemerkt ,  das  darch 
den  Münfinger  Vertrag  feftgefetzte  Primogeniturrecht  fei  bei  der  Erectione  dacatas 
beftätigt  worden.  Und  daß  Renz  hier  die  Anßcht  der  Regierung  und  des  Hofes 
wiedergab,  zeigt  die  von  Cotta  (Erftgeburtsrecht  S.  31)  erwähnte  Wärttemberg-Stutt- 
gardifche  Streitfchrift.  Auch  Hoffmann  (1.  c.  pag.  29  nota  c.)  fagt  vom  Münfinger 
Vertrage:  „Stabilitur  Primogenitura,  ut  in  pofter um  Imperium  folum  ßt  penes  Primo- 
genitum."  Selbft  im  Jahre  1779  noch  ftützt  Höffelein  (in  feinem  Compendium  Juris 
publ.  Wirtemb.  manufcr.  §.  116)  die  Primogenitur  auf  den  Münfinger  Vertrag,  wie  es 
auch  fchon  die  Schriftfteller  des  17.  Jahrhunderts,  z.  B.  Johann  Ulrich  Pregizer  d.  ä. 
und  der  Landfchaftskonfulent  Schmidlin  d.  ä.,  gethan  hatten.  Man  kann  nun  freilich 
einwenden,  daß  ehedem  eben  die  Ausdrucksweife  eine  ungenaue  und  fchwankende  ge- 
wefen,  ein  Mangel,  auf  den  fchon  Mofer  hinweist  (Staatsrecht  XIII  S.  422)  und  wo- 
für er  (a.  a.  0.  S.  240)  ein  auffallendes  Beifpiel  aus  Württemberg  felbft  beibringt; 
(das  Gutachten  der  herzoglichen  Räthe  vom  31.  Juli  1616  fchließt  mit  den  Worten: 
„fo  folgt  aus  diefem  allem  endlich  die  Refolution  auf  die  erft  Frag,  daß  nämlich 
in  diefem  Herzogthum  W.  das  Jus  primogeniturae  oder  Majoratus  herkommen, 
auch  hinfüro  ungehindert  zu  halten").  Und  diefe  Ungenauigkeit  des  Ausdrucks 
findet  fleh  auch  bei  verfchiedenen  der  oben  genannten  Schriftfteller,  wenn  fie  daneben 
bemerken,  nach  dem  Münfinger  Vertrage  loUe  die  Regierung  jederzeit  „von  dem 
Aelteften"  geführt  werden.  Allein  diefe  ungenaue  Ausdrucksweife  bildet  gerade 
einen  Beweisgrund  zu  meinen  Gunften,  indem  ich  behaupte:  felbfk  wenn  der  Mün- 
finger Vertrag  fchlechthin  fagen  würde,  daß  in  allweg  der  ältefte  Herr  regieren 
folle,  fo  wäre  damit  noch  keineswegs  ausgemacht,  daß  die  vertragenden  Theile  das 
Seniorat  einführen  wollten,  der  Ausdruck  an  fich  ftünde  der  Anficht  nicht  entgegen, 
dass  nach  der  Abficht  der  Vertragfehl ießer  nicht  der  ältefte  Herr  fchlechthin,  fondern 
der  ältefle  Herr  der  Linie  nach,  (oder  vielleicht  auch  der  ältefte  Herr  dem  Grade 
nach)  der  Nachfolger  werden  foUtc.  Für  diefe  Auffaffung  fpricht,  daß  fie  mit  den 
in  den  benachbarten  Fürftenhäufern  giltigen  Satzungen  und  Herkommen  übereinftimmt 
(foweit  hier  nicht  getheilt  wurde),  daß  fie  allein  zu  einem  befriedigenden  Refultate 
führt  und  daß  fie  von  jeher  bis  in  die  Mitte  des  vorigen  Jahrhunderts  den  Praktikern 
und  Theoretikern  als  einzig  richtig,  ja  als  einzig  möglich  und  daher  felbftverlländlich 
und  einer  weiteren  Rechtfertigung  gar  nicht  bedürftig  erfchienen  ift. 

Ich  erkenne  indeß  gerne  an,  daß  fo  gewichtig  das  bisher  Vorgetragene  gegen 
die  Annahme  einer  Senioratserbfolgeordnung  in  die  Wagfchale  ffillt,  ein  zwingender 
Beweis  fiir  eine  andere  Erbfolgeordnung,  im  Befonderen  für  die  Primogenitur,  da- 
durch doch  nicht  erbracht  ift.  Einen  folchen  erhalten  wir  erft,  wenn  wir  uns  endlich 
den  Vertrag  felbft  and  die  oben  ausgehobenen  Stellen  delTelben  genauer  anfehen. 
Sowohl  die  grammatifche  als  die  logifche  Auslegung  fuhren  uns  hier  mit  Noth- 
wendigkeit  auf  die  Primogenitur.  Wir  finden  dabei,  daß  fich  unfer  Vertrag  viel 
deutlicher  ausdrückt,  als  andere  derartige  Urkunden  jener  Zeit,  fo  daß  es  auffallend 
erfcheint,  wie  die  hier  bekämpfte  AuffalTung  in  der  neueren  Zeit  zu  allgemeiner 
Anerkennung  hat  gelangen  können.  —  Nirgends  nemlich  fagt  der  Vertrag  allgemein 
und  fchlechthin:   immer  der  Aeltefte  foll  Regent  fein,  fondern  immer  macht  er  be- 


L 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  179 

fchränkende  Zufätze.  So  fagt  die  erftausgehobene  Stelle  ausdrücklich,  die  Unter- 
tbanen  follen  gewärtig  fein,  nach  Ableben  der  beiden  Vertragfchließeudeu ,  dem 
äl teilen  Herrn  von  ihrer  einem  geboren,  und  beftimmt  dann  des  weiteren 
nicht  fchlechthin  „vnnd  allfo  föruss",  fondern  fie  fetzt  die  Befchränkung  bei  „ab- 
ftygendcr  Lynien  nach."  Wenn  aber  immer  der  Aeltefte  abftcigciidei' 
Linie  nach  zur  Regierung  berufen  wird,  fo  ift  dies  eben  nichts  anderes  nls  eine 
„Linealerbfolge  nach  dem  Erftgeburtsrecht",  wie  fich  die  württembergifche  Verfnllüiigs- 
urkunde  von  1819  in  §.  7  ausdrückt,  oder  kurz  gefagt  die  Primogeniturerbfolge, 
ganz  gewiß  nicht  ein  Seniorat. 

Hätten  wir  nur  diefe  einzige  Stelle  des  Münfinger  Vertrages,  Fie  wurde 
genügen,  die  Unhaltbarkeit  der  herrfchenden  Anficht  darzuthnn.  Allein  ee  folgt 
noch  eine  zweite,  die  oben  ebenfalls  wörtlich  angeführt  ift.  Auch  in  diefer  wird  iiiclit 
fchlechthin  beftimmt,  „das  allwegen  der  Elteft  Herr  von  Wirttemberg"  regieren  foHe, 
fondern  „allwegen  der  Elteft  Herr  inn  der  wyfe  wie  vorfteet."  Ausdrücklich 
alfo  wird  bezüglich  der  Art,  wie  die  Worte  „der  ältefte  Herr**  zu  verftehen  feieu^  auf 
eine  vorhergehende  Stelle  der  Urkunde  zurückgewiefen.  Diefe  vorhergehende  Htetle 
kann  aber  keine  andere  fein,  als  die  hier  zuerft  befprochene;  denn  in  dem  vorher- 
gehenden Texte  ift,  abgefehen  von  der  Subftitution  des  Grafen  Heinrich,  von  Erb- 
folge nur  an  der  eben  befprochenen  Stelle  die  Rede.  Das  Ergebnis  ift  alfo  wieder 
diefes:  der  ältefte  Herr  abfteigender  Linie  nach  foll  regieren,  die  PrimogentCtir- 
erbfolge  foll  Anwendung  finden. 

Wie  mag  es  nur  gekommen  fein,  daß  im  Widerfpruch  mit  dielen  klnren 
Beftimmungen  feit  etwa  hundert  Jahren  die  Einführung  der  Senioratserbfolge  durch 
den  Münfinger  Vertrag  allgemein  behauptet  werden  konnte?  Unfere  Schriftfteller 
fprechen  fich  hierüber  nicht  aus.  Vielleicht  daß  man  die  erftangeführte  Stelle,  welche 
in  erfter  Linie  von  der  Huldigung  der  Unterthanen  handelt  und  nur  nebenher  auf 
die  Erbfolge  zu  reden  kommt  (wie  ja  in  Urkunden  der  früheren  Zeit  die  einzelnen 
Punkte  feiten  ftreng  auseinander  gehalten  find),  überfah  oder  ihr  doch  keinen  Werth 
beilegte  gegenüber  der  zweiten  Stelle,  deren  eigentliche  Aufgabe  es  allerdings  ift, 
über  die  Erbfolge  die  erforderlichen  Beftimmungen  zu  geben.  Die  Verweifung  „wie 
vorfteht"  in  der  zweiten  Stelle  wurde  dann  vielleicht  —  denn  Andeutungen  linden 
fich  auch  hierüber  nirgends  —  auf  die  in  dem  Text  der  Urkunde  unmittelbar  voran- 
gehenden Beftimmungen  über  das  Zuftimmungsrecht  des  jüngeren  Eberhard  in 
wichtigen  Staatsfachen  und  drgl.  bezogen,  was  freilich  keinen  rechten  Sinn  gibt^  da 
fich  diefe  Beftimmungen  bezüglich  der  Regierung  ausdrücklich  nur  auf  Eber- 
hard d.  J.  beziehen,  nicht  aber  auf  die  nicht  regierenden  Agnaten  überhaupt 

Indem  man  fich  alfo  lediglich  an  die  Worte  „der  ältefte  Herr  von  Württem- 
berg*' hielt,  lag  es  vom  Standpunkt  der  Modernen,  die  mit  ihren  Augen,  nicht  mit 
denen  des  15.  Jahrhunderts  zu  fehen  gewohnt  waren,  freilich  fehr  nahe,  im  Münfinger 
Vertrage  die  Feftfetzung  eines  Seniorates  zu  erblicken,  um  fo  näher,  als  in  einem 
einzigen  Falle  allerdings  der  ältefte  aller  Deszendenten  der  beiden  Eberharde  zur 
Regierung  berufen  wird,  nemlich  eben  nach  Abfterben  Eberhards  d.  Ae.  und  Eber- 
hards d.  J.  Die  erftangeführte  Stelle  fagt  hier  fchlechtweg:  „dem  ältcften  Herrn 
von  W.  von  unfer  einem  geboren."  Diefe  Ausnahmebeftimmung  \jrurde  von  den  Aus- 
legern zur  Regel  verallgemeinert,  und  in  heller  Freude  über  diefe  ftaatsrechtliche  Harität 
hat  man  fich  auch  leicht  darüber  getröftet  —  vgl.  Reyfcher  I.  S.  54  Note  125  —  daß 
eine  folche  Auffaffung  nicht  blos  mit  dem  Wortlaute  der  beiden  erftangeftihrtcu  Htelleu 
nicht  vereinbar  ift,  fondern  überdies  gegen  die  Logik  der  drittangezogenen  Stelle  der 


180  Adam 

Urkunde  verftößt.  Es  ift  Cottas  Verdienft,  auf  diefen  Widerfpruch  zuerft  öffent- 
lich hingewiefen  zu  haben.  Nur  wenn  die  bisher  befprochenen  Stellen  die  Feftfetzung 
der  Primogenitur  enthalten ,  hat  es  einen  Sinn ,  die  Beftimmuug  Eberhards  d.  J. 
zum  Nachfolger  des  Aelteren  unter  Uebergehung  der  Nachkommen  des  letzteren  als 
eine  Ausnahme  von  der  Regel  darznftellen ,  wie  dies  in  diefer  dritten  Stelle  ge- 
fchieht  mit  dem  Worte  Dan  noch  und  durch  den  Schluß  „und  nach  unfer  beider 
Tode  foll  es  dann  an  unfere  Erben  fallen  und  gehalten  werden  wie  vorfteht". 
Der  Gedankengang  ift  nemlich  folgender:  Der  Regel  nach  wird  immer  der  Aeltefte 
abfteigender  Linie  zur  Regierung  berufen;  dies  ift,  da  Eberhard  d.  Ae.  zunächft 
Regent  wird,  deflen  ältefter  Sohn.  Allein,  fagt  nun  die  Urkunde,  trotz  diefer  Regel 
und  trotz  diefes  ümftandes  foll  „dennoch*  der  Seitenverwandte  Eberhard  d.  J. 
die  Nachkommen  Eberhards  d.  Ae.  zunächft  ausfchließen  und  felbft  die  Regierung 
erlangen;  nach  ihm  aber  foll  es  „dann"  gehalten  werden,  wie  vorn  in  der  Urkunde 
angegeben  ift,  d,  h.  immer  der  Aeltefte  abfteigender  Linie  nach  die  Regierung  er- 
langen. Würden  dagegen  die  beiden  erftbefproehenen  Stellen  beftimmen:  immer 
der  fchlechthin  ältefte  Herr  von  Württemberg  foll  Nachfolger  werden,  fo  wäre  es 
folgewidrig,  die  dem  jüngeren  Eberhard  nach  feines  Vetters  Tode  zugefprochene 
Regierungsnachfolge  als  Ausnahme  von  der  Regel  im  Vertrage  einzuführen;  fie  wäre 
vielmehr  der  Regel  gerade  vollkommen  gemäß,  da  Eberhard  d.  J.  nächft  feinem 
Vetter  der  ältefte  Herr  von  Württemberg  allerdings  war. 

So  führt  alfo  auch  die  Logik  zu  demfelben  Ergebnis  wie  die  Grammatik:  die 
Primogeniturerbfolge  ift  durch  den  Münfinger  Vertrag  als  die  Regel  eingeführt,  kein 
Seniorat,  und  mit  Berückfichtigung  der  bereits  erwähnten  Ausnahmen  geftdltet  fich  die 
Regierungsfolge  in  diefer  Weife:  Erfter  Regent  ift  Eberhard  d.  Ae.,  zweiter  Regent 
wird  Eberhard  d.  J.,  dritter  der  Aeltefte  aus  ihrer  beider  Nachkommen,  vierter 
der  ältefte  Nachkomme  des  dritten  abfteigender  Linie  nach,  und  nach  diefem  immer 
der  Aeltefte  nach  den  Grundfätzen  der  Linealerbfolge. 

Diefe  Beftimmung  der  Regierungsfolge  ftimmt  nun  auch  überrafchend  gut 
zu  den  Erwägungen,  welche  auf  Grund  der  thatfächlichen  Verhältniffe  bei  den  Ver- 
tragfchließenden  wirkfam  fein  mußten.  Eberhard  d.  Ae.,  feit  dem  Jahre  1474,  alfo 
feit  acht  Jahren  verheirathet,  war  kinderlos  (vgl.  C.  F.  Stalin  IIL  606);  Eberhard  d.  J. 
feit  1467  vermählt,  aber  von  feiner  Gattin  getrennt  lebend,  war  ebenfalls  kinderlos. 
So  konnte  bei  der  geringen  Ausficht  auf  Nachkommenfchaft  einerfeits  der  ältere 
Eberhard,  dem  überdies  das  Wohl  des  Gefammthaufes  und  des  Landes  feinem  eigenen 
Intereffe  vorgieng,  feinem  Vetter  die  Nachfolge  in  ihrer  beider  Landeshälften  zu- 
ficheru;  andererfeits  konnte  diefer  um  fo  leichter  auf  die  Regierung  feines  Landes 
zeitweilig  verzichten,  als  er  neben  dem  gewiffen  Anfall  des  ganzen  Landes  an  feine 
Perfon  auch  noch  die  Ausficht  erhielt  auf  dauernde  Erhaltung  deffelben  Air  feine 
Nachkommen,  faUs  ihm  nur  früher  als  feinem  Vetter  noch  ein  Sohn  geboren  würde. 
Indem  aber  eben  noch  ungewiß  war,  welcher  der  beiden  Vettern  überhaupt,  beziohungs- 
weife  früher  als  der  andere,  einen  Sohn  bekommen  würde,  ward  die  Entfcheidung, 
welcher  der  beiden  Grafen  durch  diefes  Ereignis  die  Regierung  dauernd  an  feine 
Linie  bringen  werde,  der  himmlifchen  Vorfehung  anheimgeflellt. 

Vielleicht  wird  noch  der  Einwurf  gemacht,  wenn  der  Münfinger  Vertrag 
nicht  das  Seniorat  eingeführt  habe,  fo  fehle  ja  eine  Beftimmung  für  den  Fall,  daß 
ein  Regent  keine  Söhne  und  Enkel,  wohl  aber  Seitenverwandte  hinterlafle.  Hierauf 
ift  zu  erwidern,  einmal  daß  im  Münfinger  Vertrag  und  in  dem  von  ihm  beftätigten 
Uracher  Vertrag  die  beiden  Eberhardifchen  Linien  einander,  diefen  beiden  aber 
im  zweiten  Grade  die  Heinrichifche  Linie  fubftituirt  ift,  dann  aber,  daß  der  Ausdruck 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  181 

„allweg  der  ältefte  abfteigender  Linie  nach"  ungezwungen  die  Auslegung  zuläßt 
und  nahe  legt,  daß  die  hiernach  bei  der  Deszendentenerbfolge  zur  Anwendung  ge- 
brachten Grundfätze  der  Linealerbfolge  nicht  blos  bei  den  Deszendenten,  fondern 
auch  bei  den  Seiten  verwandten  Anwendung  finden  foUen.  Hält  man  aber  je  diefe 
Auslegung  für  zu  gewagt,  fo  führt  uns  der  Einwurf  nur  zu  dem  Ergebnis,  daß  der 
Vertrag  nicht  für  alle  möglicherweife  eintretenden  Fälle  Vorforge  getroffen,  ein 
Mangel,  den  er  mit  unzähligen  alten  und  neuen  Gefetzen  und  Verträgen  gemeiufam 
hätte;  nicht  aber  würde  diefer  Einwurf  eine  andere  Auslegung  an  fich  klarer  Be- 
ftimmungen  rechtfertigen,  eine  Auslegung,  für  welche  die  Urkunde  meines  Erachtens 
nicht  den  mindeften  Anhalt  bietet.  Im  übrigen  ftand  es  ja  den  Vertragenden 
oder  ihren  Nachkommen  immer  frei,  für  folche,  nach  den  gegenwärtigen  Verhältniffen 
kaum  jemals  zu  erwartende  Fälle  die  geeigneten  Beftimmungen  nachträglich  zu 
treffen;  hatten  ja  auch  die  beiden  Eberharde  fich  felbft  jede  Art  von  Aenderung  und 
Erweiterung  des  Münfinger  Vertrages  ausdrücklich  vorbehalten. 

Auf  die  übrigen  in  anderen  Beziehungen  interelTanten  und  wichtigen  Be- 
ftimmungen des  Münfinger  Vertrages  einzugehen,  ift  hier  nicht  der  Ort.  Erwähnt 
ift  fchon  oben,  daß  bei  demfelben  Prälaten,  Ritterfchaft  und  Landfchaft  mitgerathen, 
die  Landfchaft  auch  mitgefiegelt  und  gelchworen  hat.  Die  kaiferliche  Beftätigung 
des  Vertrages  erfolgte  unterm  17.  Februar  1484.  Dagegen  ift  hier  noch  zu  be- 
merken, daß  der  Münfinger  Vertrag  die  Vereinigung  der  Landestheile  und  die  Ein- 
herrfchaft  zwar  im  Grundfatz  ausgefprochen ,  keineswegs  aber  gleich  voUftändig 
durchgeführt  hat.  Vielmehr  hatte  fich  jeder  der  beiden  Grafen  die  Leihung  feiner 
geiftlichen  und  weltlichen  Lehen  auf  Lebenszeit  allein  vorbehalten,  ebenfo  Eberhard 
d.  Ae.  einige  ihm  von  feiner  jüngftverftorbenen  Mutter  angefallene  Befitzungen, 
Eberhard  d.  J.  dagegen  die  letztwillige  Verfügung  über  den  Betrag  von  6000  Gulden. 
Dann  aber  und  insbefondcre  war  Eberhard  d.  Ae.  im  Vertrage  zwar  als  der  regierende 
Graf  bezeichnet,  allein  fein  Vetter  hatte  fich  doch  daneben  noch  einige  Rechte  vor- 
behalten. So  follten  z.  B.  die  Beamten,  welche  im  übrigen  von  Graf  Eberhard  dem 
Ae.  allein  angeftellt  und  entlaffen  wurden,  ihren  Eid  beiden  Grafen  leiften,  alle 
Briefe  und  Schriften  unter  beider  Grafen  Namen  und  Siegel  angefertigt,  Gebietstheile 
ohne  Eberhards  d.  J.  Zuftimmung  nicht  veräußert  und  diefe  Zuftimmung  auch 
in  anderen  großen  Händeln  und  Sachen,  wenn  er  hiebei  erfcheinen  wollte,  ein- 
geholt werden;  können  fich  hiebei  die  Grafen  nicht  vereinigen,  fo  foU  dasjenige 
gefchehen,  wozu  Prälaten,  Räthe  und  Landfchaft  rathen.  Doch  galten  diefe  Beftim- 
mungen nur  in  dem  Verhältnis  zwifchen  den  beiden  Grafen  Eberhard  d.  Ae.  und 
d.  J.;  dafür  daß  auch  fpätere  Regenten  in  folcher  Weife  befchränkt  werden 
follten,  findet  fich  in  der  Urkunde  kein  Anhalt.  —  Daß  aber  Eberhard  d.  Ae., 
denn  fein  Werk  wefentlich  ift  diefer  Vertrag,  wenn  fchon  der  erfte  Anftoß  dazu  von 
feinem  Vetter  ausgegangen,  in  diefer  Weife  den  Gefühlen  des  Jüngern  möglichft 
Rechnung  trug,  diefem  zwar  die  Bürde  der  Regierung  abnahm,  aber  ihn  der  Form 
nach  am  Regiment  doch  noch  Theil  nehmen  ließ  und  ihm  fo  den  Uebergang  zu  einem 
im  Grunde  wefentlich  veränderten  Zuftande  weniger  fühlbar  machte,  ift  ein  weiterer 
Beweis  feiner  politifchen  Klugheit. 

Trotzdem  blieb  der  Münfinger  Vertrag  nicht  unangefochten.  Eberhard  d.  J. 
war  zu  unbeftändig,  um  bei  dem,  was  er  felbft  beantragt,  reiflich  berathfchlagt, 
feierlich  befchloffen,  befiegelt  und  befchworen  hatte,  in  der  Folge  auch  zu  beharren. 
Vor  allem  war  es  der  leidige  Geldpunkt,  der  ihn  unzufrieden  machte.  Die  Hofhaltung 
foUte  nach  dem  Münfinger  Vertrag  gemeinfchaftlich  zu  Stuttgart  geführt  werden. 
Außerdem  war  dem  älteren  regierenden  Eberhard  für  feine  perfönlichen  Bedürfniffe 


L 


182  Adam 

an  Kleidern,  Sehmuck,  Pferden  und  dergleichen,  neben  dem  ihm  von  feinen  Prälaten 
gereichten  f.  g.  Opfergeld,  die  jährliche  Summe  von  2000  Gulden  als  eine  Art  von 
Zivillifte  aus  den  Kammereinkünften  ausgeworfen  worden,  dem  jüngeren  Eberhard 
aber,  neben  dem  Opfergeld  fein  er  Prälaten,  eine  folche  von  3000  Gulden;  auch  war 
letzterem  das  Recht  eingeräumt,  wenn  er  fich  bei  Jagden  und  anderem  Kurzweil 
außerhalb  des  gemeinfamen  Hofes  aufhalte,  von  den  Kammerbcamten  feines  Aufent- 
haltsortes den  Unterhalt  zu  verlangen.  Für  die  Gemahlinnen  der  beiden  Grafen 
waren  je  500  Gulden  jährlich  ausgeworfen  zu  ihrer  Luft  und  Nothdurft  zu  gebrauchen, 
auch  fich  felbft  und  ihre  Jungfrauen  und  Edelknaben  davon  zu  bekleiden  und  alles 
das  zu  verfehen,  das  von  ihretwegen  auszugeben  ift.  Diefe  Summen,  freilich  dem 
verfchuldeten  Zuftand  der  gräflichen  Kammer  recht  gut,  weniger  aber,  felbft  bei 
Berückfichtigung  des  damaligen  höheren  Geldwerthes,  dem  an  den  furftlichen  Höfen 
gebräuchlichen  Aufwände  angemeflen,  konnten  wohl  dem  anfprqchslofen,  haushäl- 
terifchen  Eberhard  im  "Bart  genügen,  nicht  aber  feinem  üppigen  verfchwenderilchen 
Vetter.  So  machte  diefer  denn  Schulden,  quartierte  fich  in  den  Klöftern  ein  und  ließ 
fich  fammt  feinem  Tröffe  von  ihnen  verhalten,  verkaufte,  um  Geld  zu  machen,  aus  den 
gräflichen  Käften  und  Kellern  Früchte  und  Wein,  wozu  er  gar  kein  Recht  mehr 
hatte  und  wodurch  er  große  Verwirrung  in  den  Rechnungen  verurfachte.  Dazu 
kam  ferner,  daß  er  zwar  früher  die  Regierung  nur  als  eine  Laß  empfunden,  jetzt 
aber  fich  fchwer  enttäufcht  fah,  da  er  nicht  mehr  frei  nach  eigenem  Gefallen  fchalten 
konnte,  da  auch  Beamte  und  Unterthanen  fich  wenig  mehr  um  ihn  kümmerten 
und  feinen  Befehlen  keinen  Gehorfam  leifteten,  vielmehr  nur  auf  Eberhard  d.  Ae. 
als  den  regierenden  Herrn  fahen.  Zugleich  ftachelten  ihn  üble  Gefeilen  und  Rath- 
geber,  ftatt  ihn  zu  Haltung  des  Vertrages  aufzufordern,  in  felbftfüchtigen  Abfichten 
zu  deffen  Befeitigung  an.  —  Ein  Vorwand  war  auch  bald  gefunden,  um  den  älteren 
Eberhard  des  Vertragsbruches  zu  zeihen  und  fich  in  einem  neuen  Vertrage  günftigere 
Bedingungen  zu  ertrotzen.  Eberhard  d.  Ae.  freilich  hätte  mit  der  Münfinger  Urkunde 
in  der  Hand  unbekümmert  feinen  Vetter  poltern  laffen  können.  Allein  er  war  zu 
billig  denkend,  um  diefem  nicht,  foweit  nur  möglich,  entgegenzukommen ;  er  mochte 
wohl  auch  bedenken ,  daß  Brief  und  Siegel  allein  fchlechte  Bürgen  geben,  wenn  der 
Widerwillige  die  Macht  hat,  fich  an  fie  nicht  zu  kehren.  Er  erbot  fich  alfo,  die 
entftandene  Irrung  einem  Austrag  zu  unterwerfen,  wie  dies  in  der  Einung  vom 
24.  April  1473  vorgefeheu  war.  Da  aber  ein  folcher,  trotz  mehrfacher  Verfuche, 
durch  des  Jüngeren  Schuld  nicht  zu  Stande  kam,  diefer  dagegen  fremde  Fürften  in 
den  Streit  zu  ziehen  fuchte,  fo  erregte  dies  bei  dem  älteren  Eberhard  gerechte  Be- 
forgnis  vor  weiteren  Verwicklungen.  Er  verfammelte  daher  feine  Räthe  und  die 
Abgeordneten  der  Städte,  als  Gewährsmänner  des  Münfinger  Vertrages,  trug  ihnen 
den  Fall  vor,  erklärte  ihnen:  wäre  das  Zufammenwerfen  von  Land  und  Leuten 
noch  nicht  gefchehen,  fo  würde  er  folches  nimmermehr  eingehen,  weil  es  aber  ein- 
mal, der  Herrfchaft  und  dem  Lande  zu  Gutem,  gefchehen,  fo  gedenke  er  auch,  trotz 
feines  Vetters  Widerwillen,  dabei  zu  bleiben,  zeigte  ferner,  was  er  demnach  zu 
thun  gedenke,  und  verlangte  endlich  das  Gutachten  der  Verfammlung  hierüber.  Es 
fiel  am  18.  Dezember  1483  einmüthig  dahin  aus,  Eberhard  d.  Ae.  möge  bei  dem 
Regiment  fo,  wie  bisher,  bleiben  und  nach  feiner  ihr  foeben  dargelegten  Meinung 
handeln  (Sattler  Grafen  IlL  §.  122). 

Wußte  Eberhard  d.  Ae.  fich  fo  mit  feinen  Räthen  und  feiner  Landfchaft 
einig,  fo  gelang  es  ihm  nun  auch  den  Kaifer  für  fich  zu  gewinnen.  Diefer  hatte 
nemlich  nach  Grafen  Ulrichs  Regierungsniederlegung  deffen  Sohn  Eberhard  dem  J. 
wegen  der  Lehensempfängnis  Indult  auf  zwei  Jahre  ertheilt.     Eberhard  d.  J.  ließ 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  würfet.  Füfstenhaufe.  183 

diefe  Frift  ungenützt  verftreichen  und  wäre  daher  von  Rechte  wegen  der  Lehen 
verluftig  gegangen.  Die  Praxis  war  freilich  milder-,  als  daher  Eberhard  d.  J.  im 
Jahre  1484  nachträglich  um  die  Belehnung  anfuchte^  war  der  Kaifer  hiezu  ohne 
Anftand  bereit,  jedoch  fugte  er,  in  Berückfichtigung  des  von  ihm  im  Februar  gleichen 
Jahres  beftätigten  Münfinger  Vertrags,  im  Lehenbriefe  die  Bedingung  ein,  daß  die 
Belehnung  gefchehe  unnachtheilig  dem  Münfinger  Vertrage.  Doch  einen  folchen 
Lehenseid  zu  leiftcn  weigerte  lieh  Eberhard  d.  J.  trotz  zweimaliger  Aufforderung-  Auf 
diefes  hin  erklärte  ihn  der  Kaifer  förmlich  der  Reichslehen  für  verluftig  und  übertrug 
diefelben  unterm  25.  Juli  1484  dem  älteren  Eberhard  allein.  Bald  darauf,  unterm 
4  Oktober  gl.  J.,  machte  letzterer  den  Kaifer  fleh  verpflichtet  durch  Leiftung  einea 
Reiterdienftes  von  400  Mann  während  zweier  Monate.  So  hörte  denn  auch  Kaifer 
Friedrich  auf  des  jüngeren  Eberhard  Einreden  nicht,  fondern  wies  unterm  10.  Dezember 
gl.  J.  deflen  Lehensleute,  unter  Entbindung  von  ihren  dem  Jüngeren  gethauen  Ge- 
lübden, an  den  älteren  Eberhard.  Letzterer  hatte  fchon  vorher,  durch  feines  Vetters 
Benehmen  gereizt  und  zugleich  beforgt  gemacht,  deflen  Aufnahme  in  den  ScblöO'ern 
und  Klöftern  des  Landes  verboten,  auch  den  Amtleuten  die  Abgabe  von  Fracht 
oder  Wein  an  ihn  ausdrücklich  unterfagt. 

Gleichwohl  hatte  der  Jüngere  fein  Spiel  nicht  fogleich  verloren  gegeben. 
Er  hatte  den  Pfalzgrafen  Philipp,  durch  deflfen  Vermittlung  in  dem  Streit  zwifehen 
Herzog  Albrecht  und  Chriftof  von  München-Straubing  für  eine  gemeinfchaftliehe 
Regierung  entfchieden  worden  war  (vgl.  Rudhart,  Gefchichte  der  Landftände  in  Bayern 
Bd.  L  S.  246),  fowie  den  Herzog  Georg  von  Bayern  zu  Vermittlern  gewonnen;  und 
diefe  beantragten  wirklich  zunächft  auf  einem  Tage  zu  Heilbronn  die  Auftiebung 
des  Münfinger  Vertrages;  Eberhard  d.  Ae.  fchlug  diefe  ab.  Nun  trugen  fic  auf 
eine  gemeinfchaftliehe  Regierung  an;  auch  hiezu  konnte  fich  der  ältere  Eberhard 
nicht  verftehen.  Der  Heilbronner  Tag  ffihrte  zu  keinem  Vergleich.  Aber  auch  bei 
der  Zufammenknnft  zu  Göppingen  im  Januar  1485  und  bei  der  zu  Ellwangen  wurde 
nichts  ausgerichtet.  Allein  Eberhard  d.  J.  hatte  (Ich  jetzt  überzeugt,  daß  fein  Vetter  den 
Münfinger  Vertrag  freiwillig  nie  preisgeben  werde  und  daß  diefer  hiebei  den 
Wunfch  des  Landes  und  die  Zuftimmung  des  Kaifers  für  fich  habe.  Letzterer  hatte 
jfingft  erft,  unterm  13.  Dezember  1484,  in  der  bayerifchen  Streitfache  dem  jüngeren 
Herzog  Chriftof  den  Befehl  ertheilt,  abzuftehen  von  der  beanfpruchten  Theilutig, 
weil  fie  des  Reiches  gemeinem  Recht  und  Wohl  zuwider  laufe  (Rudhart  a.  a.  0, 
S.  252  f.),  und  Eberhard  d.  J.  felbft  war  feiner  Lehen  verluftig  erklärt  und  Teine 
Lehensleute  ihm  entfremdet  worden.  So  gab  er  denn  nach  und  nahm  endlich  unterm 
22.  April  1485  einen  von  den  beiderfeitigen  Räthen  zu  Stuttgart  entworfenen  Ver- 
gleich an,  den  fog.  Stuttgarter  Vertrag,  worin  er  feinen  Antheil  an  der 
Regierung  gegen  Erhöhung  feines  Deputates  von  3  000  auf  8000  Gulden  (ftatt  der 
von  ihm  urfprünglich  verlangten  20  000  Gulden)  feinem  Vetter  ganz  überließ, 
fo  daß  diefer  Alleinregent  wurde,  und  nur  die  drei  Städte  Rirchheim  unter  Teck, 
Weilheim  (bei  Kirchheim)  und  Owen,  dann  Winuenden  Schloß  und  Stadt,  Tammt 
den  dazu  gehörigen  Dörfern,  Weilern,  Höfen,  Leuten,  Gülten,  Steuren  u.  a.  Ge- 
rechtigkeiten, Feldern  und  Wäldern,  Won  (=.  Wünne  d.  i.  Wiefen)  und  Waiden, 
Herrlichkeiten  und  Obrigkeiten,  kurzum  mit  allen  Rechten  und  Gerechtigkeiten  zu 
freier  Verwaltung  und  Benützung,  ferner  den  Sitz  im  Schloß  zu  Nürtingen,  die 
Jagdhäufer  zu  Melchingen  und  Steinhfllben,  endlich  das  Jagdrecht  in  den  meiften 
Forften  feiner  urfprünglichen  Landeshälfte  zugetheilt  erhielt,  das  alles  jedoch  nur 
auf  Lebenszeit  und  ohne  Veräußerungsbefugnis,  auch  mit  der  Ver- 
pflichtung,   feine   Unterthanen    bei    ihren    hergebrachten   Freiheiten,   gewöhnlichen 


184  Adam 

Steuern  und  Dienften  zu  belaffen.  Die  Erträgniffe  diefer  Güter  und  Rechte  follten 
fein  Deputat  in  der  Weife  bilden,  daß  deren  Minder-  oder  Mehrertrag  bis  zur  Höhe 
von  8  000  Gulden  in  Geld,  oder  rechnerifeh  durch  Uebertragung  aafs  nächfte  Jahr 
ausgeglichen  würde.  Die  gemeinfchaftliche  Hofhaltung  hörte  nunmehr  auf;  zum 
Unterhalt  von  Eberhards  d.  J.  Gemahlin,  die  damals  noch  an  des  Aelteren  Hofe 
lebte,  wurden  belonders  1  OOO'Gulden  ausgeworfen,  außerdem  ihr  Nadelgeld  von  500 
auf  1  000  Gulden  erhöht.  Nach  völliger  Abzahlung  der  pfälzifchen  Banzionsgelder 
Ulrichs  (C.  F.  Stalin  IIL  S.  537.  543)  follte  Eberhards  d.  J.  Deputat  um  2  000  Gulden 
erhöht  werden,  und  weiter  follte  ihm  nach  Grafen  Heinrichs  Vorabfterben  von  deffen 
hinterlaffenen  Zinfen  und  Gülten  ein  Drittel  auf  Lebenszeit  verabfolgt  werden. 
Dagegen  follte  Eberhard  d.  Ae,  bei  Vorabfterben  Eberhards  d.  J.  deffen  Schulden 
nur  bis  zu  dem  Betrage  voa4— 5000  Gulden  zu  bezahlen  verbunden  fein.  Bezüglich 
der  Lehen  wurde  ausgemacht,  daß  Eberhard  d.  Ae.  die  Aktidehen  von  nun  an 
ausfchließlich  leihen  follte,  die  Pfründen  in  des  Jüngeren  vorbehaltenen  Herrfchaften 
ausgenommen;  was  die  Paffivlehen  anbelangt,  fo  follte  es  bei  der  dem  jüngeren  Grafen 
ertheilten  Belehnung  fein  Verbleiben  haben,  fofeme  diefe  bereits  erfolgt  war  —  dies 
war  indeß  nur  bei  den  böhmifchen  Lehen  der  Fall  (Sattler  Grafen  III.  §.  110)  — 
die  übrigen  d.  h.  die  burgundifchen  und  insbefondere  die  von  dem  Jüngeren  ver- 
wirkten ßeichslehen  follte  der  Aeltere  allein  und  auf  feine  eigenen  Koften  empfangen. 
In  allen  übrigen  Beziehungen,  insbefondere  alfo  in  Hinficht  auf  die  Un- 
theilbarkeit  des  Landes  und  die  Erbfolge,  wurde  der  Münfinger  Vertrag  ausdrück- 
lich beftätigt,  auch  die  in  der  Einung  von  1473  feftgefetzte  Beilegung  von  Irrungen 
durch  Austräge  wiederholt  verabredet.  Befiegelt  wurde  der  Stuttgarter  Vertrag  von 
den  beiden  Grafen  und  ihren  Thädingsleuten ;  der  Kaifer  beftätigte  ihn  unterm 
11.  Auguft  von  Konftanz  aus.  Die  Landfchaft  hatte  bei  demfelben  nicht  mitgewirkt; 
es  war  dies  aber  auch  deshalb  nicht  erforderlich,  weil  die  grundlegende  Beftiramung 
des  Münfinger  Vertrages,  die  Untheilbarkeit  des  Landes,  in  Uebereinftimmung  mit 
dem  von  der  Landfchaft  im  Dezember  1483  ertheilten  Gutachten,  im  Wefentlichen 
unangetaftet  blieb.  Was  namentlich  die  Zuweifung  einiger  Aemter  an  Eberhard 
d.  J.  zu  eigener  Regierung  betrifft,  fo  war  ja  dies  fchon  an  fich  keine  fchwer- 
wiegende  Ausnahme,  jedenfalls  aber  ganz  vorübergehend.  Denn  fie,  wie  über- 
haupt der  ganze  Vertrag,  galt  nur,  lo  lange  beide  Grafen  lebten,  nach  dem  Abfterben 
des  einen  follte  gemäß  der  ausdrücklichen  Beftiramung  des  Stuttgarter  Vertrages 
letzterer  ab  fein  und  der  Münfinger  Vertrag  allein  wieder  Anwendung  finden  (Reyfcher 
I.  S.  503).  Diefe  Bemerkung  ift  übrigens  in  ihrem  erften  Theile  felbftverftändlich, 
weil  der  Stuttgarter  Vertrag  nicht,  wie  der  Münfinger,  allgemein  giltige  Grundfätze 
aufftellt,  fondern  nur  das  Verhältnis  zwifchen  den  beiden  Vertragsfchließern  regelt, 
mit  dem  Tode  des  einen  derfelben  alfo  überhaupt  gegenftandslos  wird;  die  Abficht 
konnte  alfo  dabei  nicht  die  fein,  dem  Stuttgarter  Vertrage  eine  befchränktere 
Dauer  zu  gewähren,  als  er  nach  feinem  Inhalte  überhaupt  haben  konnte,  der 
Nachdruck  ift  vielmehr  auf  den  zweiten  Theil  diefer  Beftiramung  zu  legen,  daß 
nemlich  nach  dem  Zufammenfall  des  Stuttgarter  Vertrages  der  Münfinger  wieder 
vollkommen  in  Kraft  treten  d.  h.  die  Untheilbarkeit  des  Landes  von  da  an  wieder 
eine  dauernde,  ausnahmslofe  fein  und  bleiben  folle  (anderer  Meinung  ift,  wie 
es  fcheint,  C.  F.  Stalin  Bd.  IIL  S.  610).  Noch  beftand  zwar  ein  Unterfchied 
zwifchen  dem  Münfinger  und  dem  Stuttgarter  Vertrag  darin,  daß  erfterer  dem  älteren 
Eberhard  nur  eine  durch  des  Jüngeren  Rechte  befchränkte  Rcgierungsgewalt  ein- 
räumt, letzterer  aber  ihm  die  Alleinregierung  ausfchließlich  übertrug.  Allein  diefe 
Beftimmungen  des  Münfinger  Vertrages  beziehen  fich  ja,  wie  fchon  bemerkt,  ebenfalls 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  FQrfteDhaufe.  185 

nur  auf  das  Verhältnis  zwifchen  diefen  beiden  Grafen;  nie  ift  beigefetzt,  daß  der- 
felbe  Einfluß  auf  die  Regierung,  wie  Eberhard  dem  Jüngeren,  nach  ihm  auch  anderen 
nicht  regierenden  Grafen  zuftehen  folle,  ja  der  Vorbehalt,  den  jeder  Graf  hier 
wegen  eigener  Leihung  feiner  Lehen  macht,  wird  ausdrücklich  auf  die  Lebenszeit 
eines  jeden  befchränkt.  Mit  dem  Tode  des  einen  diefer  beiden  Grafen  alfo  fiel  fchon 
nach  dem  Munfinger  Vertrage  jedes  Mitwirkungsrecht  Nachgeborener  bei  der 
Regierung  weg,  der  regierende  Graf  war,  wie  nach  dem  Stuttgarter  Vertrag,  jetzt 
unbefchränkt.  —  Nur  in  einem  einzigen  Falle,  bei  der  Veräußerung  von  Landes- 
theilen,  ließ  der  Munfinger  Vertrag  auch  Eberhards  d.  Ae.  Nachfolgern  nicht  freie 
Hand;  aber  diefe  ßefchränkung  hat  auch  der  Stuttgarter  Vertrag  (vgl.  Reyfcher  L 
S.  491,  497),  fie  ift  überhaupt  nicht  zu  Gunften  der  nicht  regierenden  Herren,  fondem 
zu  Gunften  des  Landes  hinzugefügt.  Die  Bedeutung  zu  erörtern,  welche  dadurch 
diefen  Verträgen  für  die  Gefchichte  der  Landftaude  zukommt,  ift  indeß  hier  nicht 
der  Ort 

Trotzdem  der  Stuttgarter  Vertrag  fo  feine  Befchränkang  in  fich  felber  trug, 
hat  er  eine  dauernde  Bedeutung  für  die  Entwicklung  des  Untheilbarkeitsgefetzes: 
der  Grundfatz  der  Untheilbarkeit  und  Erftgeburtserbfolge  wird  trotz  manchfacher 
heftiger  Anfechtungen  fiegreich  feftgehalten  und  auch  von  deffen  Gegner  wieder 
anerkannt  und  beftätigt;  ein  Fortfehritt  gegen  den  Munfinger  Vertrag  befteht  außer- 
dem darin,  daß  die  nach  dem  letzteren  erft  mit  dem  Tode  eines  der  beiden  Eber- 
harde eintretende  vollkommene  Alleinherrfchaft  des  Einen  Regenten  auf  Grund 
des  Stuttgarter  Vertrages  fofort  ihren  Anfang  nahm;  fchon  von  jetzt  an  galt  der 
Grundfatz,  daß  der  regierende  Graf  immer  auch  der  alleinregierende  fein  lolle. 
Als  ein  wenn  auch  unerheblicher  und  vorübergehender  Rückfchritt  dagegen  muß 
es  bezeichnet  werden,  daß  außer  Böblingen,  Sindelfingen  u.  f.  w.,  was  fich  Eberhard 
d.  Ae.  im  Munfinger  Vertrage  vorbehalten  hatte,  nun  der  Gemeinfchaft  vorübergehend 
noch  weiter  die  Stücke  entzogen  wurden,  welche  durch  den  Stuttgarter  Vertrag 
dem  jüngeren  Eberhard  zu  lebenslänglicher  Benützung  und  Regierung  angewiefen 
worden  find. 

Bald  nach  dem  Stuttgarter  Vertrage  verglichen  fich  noch  die  beiden  Grafen 
wegen  einiger  Aenderungen  in  des  Jüngeren  Deputate  (vergl.  Sattler  HL  §.  125  und 
die  Note  bei  Reyfcher  L  S.  499).  Ebenfo  verabredeten  fie  in  der  brüderlichftcn 
Weife  im  März  1486  aus  Anlaß  der  immer  mehr  zu  Tage  tretenden  Geiftesftorung 
des  Grafen  Heinrich  die  bei  deffen  etwaiger  Regierungsnachfolge  erforderlichen  Vor- 
kehrungen. Und  fo  fchienen  alle  Mißhelligkeiten  auf  immer  ausgeglichen,  der  Hausfriede 
ein  dauernder.  Allein  bald  verfiel  der  jüngere  Eberhard  in  die  alte  ausfchweifende 
und  verfchwenderifche  Lebensweife.  In  feiner  daher  rührenden  Geldnoth  unternahm  er 
es  fogar,  feine  Anwartfchaft  auf  die  württembergifchen  Lande  an  den  Herzog  Georg 
von  Bayern-Landshut  zu  verkaufen,  an  deffen  Hofe  er  fich  viel  aufhielt.  Allein 
diefem  waren  die  neuen  württembergifchen  Hausverträge  und  die  Bedeutung  der 
Landfchaft  nicht  unbekannt  geblieben,  und  er  war  klug  genug,  fich  in  den  unficheren 
Handel  nicht  einzulaffen.  So  forderte  denn  der  jüngere  Eberhard  um  fo  unnach- 
fichtlicher  bei  den  ünterthanen  und  Klöftern.  Von  dem  Dominikaner-Nonnenklofter 
zu  Kirchheim  u.  T.  vor  allen  verlangte  er,  gegen  den  Stuttgarter  Vertrag,  neue  und 
unerfchwingliche  Leiftungen.  Er  hatte  dort  in  jüngeren  Jahren  fo  manche  vergnügte 
Nacht  in  ausgelaffener  Fröhlichkeit  mit  feinen  Gefellen  durchjubelt;  feitdem  aber 
mit  den  Schlettftadter  Reformirfch wertem  ein  anderer  Geift  und  eine  beffere  Ordnung 
eingezogen,  konnte  es  vor  feinen  Augen  nimmer  Gnade  finden.  Als  daher  die  an- 
gefonnenen  Fuhren   und  Lieferungen   vom  Klofter   wegen   Unvermögens  verweigert 


186  Adam 

worden;  forderte  er  die  KIofterrecbnuDgen  zar  Einfleht  nnd  die  EDtfernang  der  feiner 
Anlicht  nach  höchft  überflfilTigen  Reformirfcbweftern.  Beides  ward  ihm  abgefchlagen. 
Nun  verbot  er,  die  fcbuidigen  Gefälle  dem  Klofter  abzuliefern  und  ließ  diefes  behufs 
Abfehneidnng  aller  Lebensmittel  umzingeln.  Eberhard  d.  Ae.  fah  Heb  endlich  genötbigt 
einznfchreiten.  Dadurch  kam  er  jedoch  mit  feinem  Vetter  in  Streit  wegen  des  Schirmes 
über  das  Klofter,  und  deffen  DrangCale  dauerten  fort.  Auch  durch  andere  Vorfalle 
wurde  das  gute  Einvernehmen  der  beiden  Vettern  getrübt;  Eberhard  d.  J.  machte 
nemlich  auch  fonft,  insbefondere  wieder  an  Klofter^  allerhand  übermäßige  oder  unbefugte 
Forderungen  auf  Grund  von  Vogteirechten,  welche  Eberhard  d.  Ae.  für  fich  bean- 
fpruchte,  verweigerte  dagegen  die  ihm  obliegenden  Leiftungen,  befchwerte  fich  über 
Kränkung  feiner  Jagdbefugfame^  wegen  der  Kärglichkeit  feines  Deputats  (obwohl 
es  ihm  nachträglich  um  2000  Gulden  erhöht  und  dazu  die  Stadt  Nürtingen  fammt 
Zugehörungen  übergeben  worden  war);  Untertbanen  feines  Vetters  nahm  er  ohne 
Grund  gefangen,  den  Abt  zu  Salmannsweil  entfetzte  er  feines  Hofes  zu  Nürtingen 
und  verlangte  feines  Vetfers  Einwilligung  zur  Verpfändung  feiner  Deputatsilädte. 
Seine  Verkaufsprojekte  mit  Herzog  Georg  von  Bayern  find  oben  erwähnt.  Dabei 
verfiel  er  gegen  feinen  Vetter  in  einen  immer  gereizteren  Ton,  weil  er  fich 
durch  Eberhard  d.  Ae.  benachtheiligt  wähnte.  So  fchreibt  er  z.  B.  unterm  13.  Ok- 
tober (Samftag  vor  Galli)  1487  an  ihn:  ^wir  mullent  allfo  vermerckhen,  das  Ir 
vnns  aber[mals]  gern  plintzling  [blindlings]  Ingefiert  bettend,  was  niemand  wolt, 
das  follten  Wir  uff  kluben  u.  f.  w.^.  Die  von  dem  älteren  Eberhard  gemäß  der 
Einung  von  1473  angebotenen  Austräge  kamen  durch  des  Jüngeren  Schuld  nicht 
zu  Stande,  und  ein  endlich  im  Auguft  1487  wegen  des  Kirchheimer  Klofters  ge- 
fchloflener  Vergleich  wurde  von  dem  jüngeren  Eberhard  aus  nichtigen  Gründen 
nicht  gehalten,  vielmehr,  jetzt  bereits  das  dritte  mal,  das  Klofter  felbfk  belagert. 
Da  entfchloß  fich  endlich  Eberhard  d.  Ae.  dem  Unfug  ein  Ende  zu  machen.  Mit 
gewappneter  Hand  entfetzte  er  nicht  nur  das  aufs  höchfte  bedrängte  Klofter  (10.  Fe- 
bruar 1488),  fondern  brachte  gleichzeitig  auch  feines  Vetters  Deputat-Städte  und 
Schlöflcr  in  feine  Gewalt.  Hiezu  hielt  er  fich  theils  nach  dem  Rechte  der  Nothwehr 
für  befugt,  da  fein  Vetter  nicht  blos  Land  und  Leute  an  Fremde  zu  bringen  trachtete, 
fondem  auch,  wie  wenigftens  behauptet  wurde,  dem  älteren  Eberhard  nach  dem 
Leben  ftand,  theils  leitete  er  die  Berechtigung  hiezu  aus  dem  Frankfurter  Landfrieden 
von  1486  her,  da  diefem  zufolge  Eberhard  d.  J.  durch  fein  bisheriges  Verhalten, 
insbefondere  durch  die  famofe  Klofterbelagerung,  in  die  Reichsacht  gefallen  war. 
Hauptfächlich  aber  fand  Eberhard  d.  Ae.  feinen  Rückhalt  am  Kaifer,  der  kurz  darauf, 
Anfang  Aprils  1488,  felbft  nach  Stuttgart  kam  und  fich  Eberhard  dem  Ae.  na- 
mentlich wegen  feines  damals  gerade  erfolgten  Beitrittes  zu  dem  neugegründeten 
Schwäbifchen  Bunde  zu  Dank  verpflichtet  fühlte.  Dagegen  konnte  es  den  jüngeren 
Eberhard  wenig  empfehlen,  daß  er  fich  die  dem  Kaifer  und  noch  mehr  dem  Schwä- 
bifchen Bunde  widerwärtigen  Bayernherzoge  zu  Beiftänden  erwählt  hatte.  Die  in 
einem  öffentlich  im  Druck  ausgegangenen  Schreiben  feines  Vetters  enthaltenen  Vor- 
würfe wies  Eberhard  d.  Ae.  ebenfalls  öffentlich  in  einem  gedruckten  Schreiben  zurück  und 
rechtfertigte  feines  Vetters  Entfetzung  (abgedruckt  bei  Sattler  Grafen  HL  Beil.  115). 
Hierauf  entgegnete  letzterer  mit  einem  neuen  Schreiben  aus  Landshut,  worin  er  alle 
ihm  zum  Vorwurfe  gemachten  Handlungen  ableugnet,  bezw.  fich  wegen  derfelben 
zu  rechtfertigen  fucht,  indem  er  zugleich  den  Aelteren  des  Landfriedensbrucbes  zeiht 
und  mit  bitteren  Vorwürfen  überfchüttet ;  am  Schluffe  verlangt  er  abermals  fofortige 
Ueberantwortung  des  ihm  entzogenen  Hab  und  Guts  und  fchlägt  zur  Beilegung  der 
übrigen  Streitpunkte  ein  Schiedsgericht  vor,  von  jedem  der  beiden  Grafen  3  Prälaten, 


Das  Untheilbarkeitggefetz  im  württ.  Ffirftenhaufe.  187 

„die  Infein  und  Stab  haben",  3  aus  der  Ritterfebaft  and  3  aus  der  Landfchaft  zu 
ernennen,  alfo  zufammen  aus  18  Perfonen.  Allein  der  jüngere  Eberhard  erreichte 
mit  diefeni  Schreiben  nichts;  es  blieb  unbeantwortet.  So  verfuchte  er  es  denn  auf 
andere  Weife.  Auf  feine  Bitte  wandte  fich  Herzog  Albrecht  von  Bayern  an  die 
Württeraberger  Landfchaft  wegen  eines  Vergleichs;  auch  Erzherzog  Sigmund  von 
Oefterreich  fuchte  zu  vermitteln  und  fchlug  zu  folchem  Zwecke  eine  Zu(\immeiikunft 
in  Memmingen  vor,  und  Eberhard  d.  J.  felbft  forderte  von  Landshut  aus,  wo  er  fich 
an  Herzog  Georgs  von  Bayern  Hofe  aufhielt,  die  eben  zu  Stuttgart  verfammelten 
württembergifchen  Prälaten,  Ritterfebaft  und  Landfchaft  auf,  Eberhard  d.  Ae,  zur 
Befchickung  diefes  Tages  zu  bewegen.  Letzterer  fchickte  auch  in  der  Thflt  feine 
Bäthe  nach  Memmingen,  allein  erfolglos,  weil  —  Eberhard  d.  J.  nicht  kam.  Da- 
gegen erließen  unterm  10.  Oktober  gl.  J.  König  Maximilian  und  am  23»  November 
auch  Kaifer  Friedrich  III.  an  Eberhard  d.  Ae.  Belobungsfch reiben  für  die  durch  Ein- 
nahme Kirchheims  und  der  anderen  Deputatsftädte  bewiefene  Handhabung  des  Land- 
friedens. Eberhards  d.  J.  Sache  fehlen  verloren,  nachdem  fich  auch  Herzog  Georg  von 
Bayern,  mit  feinen  eigenen  Angelegenheiten  vollauf  befchäftigt,  von  ihm  zurück- 
gezogen hatte.  Da  wandte  er  fich  endlich  an  König  Maximilian  felbCt  und  bat  um 
Vermittlung,  und  diefer  wies  die  Sache  nicht  von  fich.  Auf  einen  Vergleich  ließ  fich 
zwar  Eberhard  d.  Ae.  nun  nicht  mehr  ein;  dagegen  erklärte  er  fich  mit  feinem 
Vetter  bereit,  ihren  Span  einem  rechtlichen  Austrag  zu  unterftellen,  Maximilian  fcIbft 
und  Bifchof  Wilhelm  von  Eichftätt  foUten  das  Gericht  bilden,  und  jede  Partei  einen 
weiteren  Schiedsmann  als  Zufatz  beftimmen.  So  gefchah  es  auch^  und  unterm 
30.  Juli  1489  ergieng  zu  Frankfurt  a.  M.  der  Spruch. 

Den  Schiedsfpruch  einem  Vergleiche  vorzuziehen,  dazu  mftg  theils  die  Er* 
fahrung  bewogen  haben,  wie  langwierig  die  Vergleicbsverhandlungen  und  von  welch 
geringem  Beftand  ihr  Ergebnis  bisher  gewefen.  Daneben  war  aber  auch  die  da- 
malige Doktrin  zu  berückfichtigen ,  welche  die  privatrechtlicheu  Beftimniungen  des 
römifchen  Rechtes  ohne  Bedenken  auf  die  öflFentlichrechtlichen  VerhuUiiiffe  der 
deutfchen  Fürftenhäufer  und  ihrer  Territorien  anwandte.  Es  liegen  mir  aus  jener 
Zeit  zwei  Confilien  vor,  das  eine  mit  der  Jahreszahl  1489  bezeichnet  von  unbekannter 
Herkunft,  aber  nach  feiner  eigenen  Angabe  auf  Erfordern  Eberhards  d.  Ae.  geftellt, 
das  andere  von  Dr.  Gisbert  von  Stolzenburg  (auch  Gisbert  von  Utrecht  genannt, 
von  1483 — 1487  Lehrer  des  Zivilrechts  an  der  Univerfität  zu  Ingolftadt;  vergj.  Prantl 
Gefchichte  der  Ludwig-MaximiliansUniverfität,  München  1872)  und  Dn  Grado  Mair, 
rector  parochialis  ecclefiae  St.  Mauritii  in  Ingolftadt.  Diefe  beiden  Gutachten  kommen 
zu  dem  ErgebniffC;  daß  der  (Münfinger  und  Stuttgarter)  Vertrag  jedenfalls  quoad 
fucceffionem  ungiltig  feie  wegen  feiner,  nach  gefchriebenem  Rechte  fowohl  wie  nach 
Natur-  und  Völkerrecht  (!)  unzuläfllgen  Befchränkung  der  Teftirfreiheit.  Mit  der 
Succeffionsbeftimmung  fteht  und  fällt  aber  das  ganze  Intereffe  am  Vertrag;  und 
fo  fpricht  fich  auch  das  eine  Gutachten  für  Ungiltigkeit  des  ganzen  Vertrages  aus, 
da  die  Parteien  das  Ganze,  nicht  einen  bloßen  Theil  gewollt  hätten.  Nun  konnte 
es  Eberhard  dem  Ae.  wahrhaftig  nicht  gleichgiltig  fein,  daß  nach  Anficht  der 
Rechtsgelehrten  die  Untheilbarkeit  des  Landes  durch  Vertrag  nicht  über  die  Perfon 
der  Vertragenden  hinaus  auch  fiir  fpätere  Regenten  bindend  feftgefetzt  werden  könne, 
ja  —  als  dem  Natur-  und  Völkerrecht  zuwider  —  nicht  einmal  durch  Gefetz^  (was  der 
Münfinger  Vertrag  zugleich  war).  Was  lag  da  näher  als  die  Feftfetzuug  durch  einen 
Schiedsrichter  zu  verfuchen?  Jedenfalls  war  fo  viel  klar,  daß  ein  schiedsTichterlicher 
Entfeheid,  von  dem  oberften  Richter  im  Reiche  felbft  getroffen,  unter  allen  Um- 
ftänden  die  größtmögliche  Gewähr  für  feine  Vollziehung  und  Aufrechtcrhaltung  in 


188  Adain 

fich  trage,  eine  größere  namentlich,  als  ein  Vertrag  der  Parteien  unter  fich,  und 
fei  er  auch  von  diefen  befchworen  und  von  Landftänden  garantirt  und  befiegelt. 
Gleichwohl  wurde  aber  auch  fonft  nichts  vcrfäurat,  was  zu  Aufrechterhaltung  des 
Frankfurter  Entfeheides  beitragen  konnte:  nicht  bloß  von  den  Grafen  felbft,  fondern 
auch  von  ihrer  Landfchaft,  ja  von  deni  ganzen  Schwäbifchen  Bund  als  Garanten 
ward  er  befchworen  (vergl.  C.  F.  Stalin  IIL  S.  613). 

Die  Beftimmungen  des  Frankfurter  Entfeheides  (auch  ^Königlicher  Vertrag" 
genannt,  —  abgedruckt  bei  Reyfcher  I.  S.  505  flF.)  gehen  dahin,  daß  Eberhard  d.  J. 
der  ihm  durch  den  Stuttgarter  Vertrag  iibergebenen  Städte  und  Schlöffer  dauernd 
entfetzt  bleibt;  Eberhard  d.  Ae.  nimmt  das  ganze  Land  allein  in  Befitz,  die  ganze 
Regierungsgewalt  übt  er  allein;  Eberhard  d.  J.  dagegen  wird  mit  einem  Jahrgeld 
von  8000  Gulden  und  einer  weiteren  einmaligen  Abfindungsfumme  von  12000  Gulden 
bezüglich  aller  feiner  übrigen  Anfprüche  und  Forderungen  entfchädigt.  Durch  diefe 
Beftimmungen  ward  die  Vereinigung  des  Landes  und  die  Einheit  der  Regierungs- 
gewalt eine  vollkommenere,  als  durch  alle  bisherigen  Verträge.  Um  fo  auffallender 
erfcheinen  darum  auf  den  erften  Blick  die  Beftimmungen  bezüglich  der  Regierungs- 
folge. Statt  einer  Wiederholung  der  alten  Untheilbarkeitsgefetze  fchreibt  nemlich 
der  Entfeheid  für  gewiffe  Fälle  vielmehr  eine  Theilung  des  Landes  vor,  indem 
er  beftimnit,  daß  bei  Abfterben  Eberhards  d.  Ae.  ohne  HinterlaiTung  ehelicher  männ- 
licher Leibeserben  dem  jüngeren  Eberhard  nur  fein  urfprünglicher  Landestheil,  d.  h. 
alfo  der  Ulrichifche  nach  der  Landestheilung  von  1442,  zugeftellt  werden  folle,  (mit 
Ausnahme  von  Stuttgart,  wofür  ihm  Stadt,  Amt  und  Kloftervogtei  Blaubeuren  als 
Erfatz  zugewiefen  wurde);  Eberhards  d.  Ae.  urfprünglicher  Landestheil  dagegen  follte 
dem  älteften  Sohne  Eberhards  d.  J.  zufallen,  und  falls  ein  folcher  bei  Eberhards 
d.  Ae.  Tode  nicht  vorhanden,  dem  von  diefem  aus  dem  Haufe  Württemberg  frei 
zu  beftimmendcn  Erben;  hinterläßt  aber  Eberhard  d.  Ae.  eheliche  männliche  Leibes- 
erben, fo  bekommen  diefe  den  urfprünglich  Ludwigifchen  Landestheil.  Aus  diefen 
Beftimmungen  laffen  fich  unter  Berückfichtigung  des  Inhaltes  der  früheren  Verträge, 
welche  in  Kraft  bleiben  follten,  foweit  fie  nicht  dem  Frankfurter  Entfeheid  wider- 
fprächen,  folgende  Sätze  entwickeln: 

1.  Stirbt  Eberhard  d.  Ae.  vor  Eberhard  d.  J.,  fo  bekommt  letzterer  feineu  urfprüng- 
liehen  Landestheil,  nicht  mehr  und  nicht  weniger;  den  Ludwigifchen  Landes- 
theil Eberhards  d.  Ae.  bekommt  dagegen  in  erfter  Linie 

a)  der  ältefte  agnatifche  Deszendent  Eberhards  d.  Ae.,  —  in  deflen  Ermanglung 

b)  der  ältefte  agnatifche  Deszendent  Eberhards  d.  J.  —  in  deflen  Ermanglung 

c)  ein  anderer  von  Eberhard  dem  Ae.  frei  zu  beftimmender  Angehöriger  des 
Württemberger  Haufes. 

2.  Stirbt  Eberhard  d.  Ae.  nach  Eberhard  d.  J.,  fo  erbt 

a)  bei  beiderfeitiger  agnatifcher  Nacbkommenfchaft,  jede  derfelben  die  alte 
Landeshälfte.  —  Dies  ergibt  fich  deutlich  aus  dem  Vertrage  §.  Item  ob 
aber  Graff  Eberhart  u.  f.  w.  (Reyfcher  L  S.  508), 

b)  bei  agnatifcher  Nacbkommenfchaft  eines  der  beiden  Grafen  allein,  der 
ältefte  Sohn  desfelben  beide  Landeshälften,  endlich 

c)  beim  Fehlen  agnatifcher  Nacbkommenfchaft  in  beiden  Eberhardifchen  Linien, 
die  Heinrichifche  Linie  das  ganze  Land  —  beides  gemäß  den  früheren 
Verträgen. 

Daß  eine  letztwillige  Verfügung  Eberhards  d.  Ae.  tlber  feine  Landeshälfte  zu  Gunften 
eines  Sprößlings  aus  der  Heinrichifchen  Linie  durch  die  nachträgliche  Geburt  eines  Sohnes 
Eberhards   d.  J.  hinfällig  würde,   ift  eine  noth wendige  Folge  der  oben   unter  Ziffer  Ib  auf- 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  wfirtt.  Fürfceohaufe.  189 

geführten  Vertragsbertimmung,  wenn  diefer  Deszendent  des  jüngeren  Eberhards  zwar  nach 
der  Teftamentserrichtung,  aber  vor  dem  Tode  des  älteren  Eberhard  zar  Welt  käme;  durch  die 
erlt  nach  Eberhards  d.  Ae.  Tode  erfolgende  Geburt  eines  Sohnes  Eberhards  d.  J.  aber  eben- 
falls diele  letztwillige  Verfügung  zufammenfallen  zu  lalTen,  wie  Fricker  a.  a.  0.  S.  27  will,  wider- 
fpricht  der  ausdrücklichen  und  wohl  zu  rechtfertigenden  Beftimmung  des  Entfeheides. 

Aus  Vorftehendem  ergibt  ficb,  daß  in  den  Fällen  der  Ziflfer  la  und  c 
und  2  a  das  Untheilbarkeitsgefetz  wieder  befeitigt  werden  und  eine  neue  Landes- 
theilung, vielleicht  für  unabfehbare  Zeiten,  im  Falle  der  Ziffer  1  b  aber  wenigftens 
auf  die  Lebenszeit  Eberhards  d.  J.  eintreten  follte.  Diefe  Abweichung  von  dem 
mtihfam  zu  Stande  gebrachten  Untheilbarkeitsgefetz  muß  anerkannt  werden.  Bei 
Erklärung  der  Gründe  hiefür  wird  man  davon  ausgehen  dürfen,  daß  eine  entfchiedene 
Weigerung  Eberhards  d.  Ae.,  von  dem  Untheilbarkeitsgrnndfatze  abzulaflen,  von  den 
Schiedsrichtern  bei  ihrem  Ausfpruch  Heber  beriickfichtigt  worden  wäre,  daß  demnach 
Eberhard  d.  Ae.  mit  diefer  Abweichung  einverftanden  -gewefen  ift.  Hiefür  fpricht 
auch  ein  noch  vorhandenes  Verzeichnis  der  „Punkte,  auf  welche  fich  mit  Eber- 
hard d.  J.  zu  vergleichen  wäre.**  Diefe  Punkte  ftimmen  mit  dem  Inhalt  des  Ent- 
fcheides  überein;  nur  find  die  dem  jüngeren  Eberhard  zugedachten  Geldfummen 
niedriger  angefetzt  als  im  Entfeheid,  und  außer  Stuttgart  feilten  auch  Kirchheim 
und  Nürtingen  der  £egierung  des  jüngeren  Eberhard  ftets  entzogen  bleiben  und 
ihm  nur  die  Einkünfte  daraus  gereicht  werden.  —  Zu  jener  Einwilligung  mochte  Eber- 
hard den  Ae.  eine  doppelte  Erwägung  veranlaffen:  Nach  feines  Vetters  bisherigem 
Betragen  ftand  für  Land  und  Leute  das  Schlimmfte  zu  befürchten,  wenn  diefer  einmal 
zur  Regierung  käme-,  aber  nicht  blos  die  Unterthanen  und  Zugewandten  wären  ge- 
druckt und  entfremdet,  verfetzt  und  verkauft  worden;  mit  dem  Verlufte  von  Land  und 
Leuten  wäre  auch  das  Herabfinken  des  Regentenhaufes  Hand  in  Hand  gegangen. 
Um  diefer  Gefahr  vorzubeugen,  bot  die  gänzliche  Ausfchließung  Eberhards  d.  J.  von 
der  Regierung,  auch  für  die  Zukunft,  natürlich  das  wirkfamfte  Mittel.  Allein  dem 
widerfprach  nicht  blos  die  Billigkeit,  dem  widerfprach  noch  mehr  das  vertragsmäßige 
Recht  des  Letzteren,  widerfprachen  endlich  die  oben  erwähnten  römifchrechtlichen 
Doktrinen.  —  Nun  gab  es  freilich  einen  deutfchen  König,  welcher  Recht  zu  fprechen 
und  feinen  richterlichen  und  fchiedsrichterlichen  Ausfprüchen  Anerkennung  und  Ge- 
horfam  zu  verfcbaffen  hatte.  Allein  das  war  ein  fchwacher  Troft;  trafen  doch  die 
Könige  ihre  Entfcheidungen  oft  mehr  nach  politifchen  als  nach  rechtlichen  Erwägungen, 
und  fehlte  ihnen  doch  namentlich,  auch  beim  heften  Willen,  oft  genug  die  Macht, 
ihren  Entfcheidungen  Anerkennung  zu  verfcbaffen  und  die  unzufriedenen  Parteien 
zum  Gehorfam  zu  zwingen.  Wollte  man  alfo  einen  dauernden  Zuftand  fchaffen, 
fo  war  der  ficherlte  Weg,  eine  folche  Verfügung  zu  treffen,  mit  der  alle  Parteien 
zufrieden  waren,  deren  Beachtung  und  Durchführung  alfo  allen  angelegen  fein  mußte. 
Unter  folchen  Verhältniffen  ließ  fich  aber  der  Untheilbarkeitsgrundfatz  mit  der 
Rückficht  auf  das  Wohl  des  Haufes  und  des  Landes  nicht  vereinigen:  letzteres 
verbot,  dem  jüngeren  Eberhard  das  ganze  Land  nach  des  älteren  Tode  anzuvertrauen, 
und  ganz  von  der  Regierung  ausfchließen  ließ  er  fich  gutwillig  nicht.  So  war  alfo 
ein  Mittelweg  nothwendig,  und  er  ward  darin  gefunden,  daß  man  dem  jüngeren 
Eberhard  gerade  foviel  in  Ausficht  ftellte,  als  er  ohne  die  dazwifchen  liegenden 
Verträge  ungefähr  bekommen  hätte;  aber  nicht  mehr.  Die  Gefahr  einer  abermaligen 
Theilung  war  damit  allerdings  vorhanden;  daß  diefe  Gefahr  aber  keine  dringende 
war,  lehrt  ein  Blick  auf  den  Perfonalftand  im  Haufe  Württemberg  f  die  beiden 
Eberharde  hatten  immer  noch  keine  Kinder  und  auf  folche  jetzt  weniger  Ausficht 
als  je;   Hoffnung  auf  Fortpflanzung  des   württembergifchen  Namens   und  Stammes 


190  Adam 

gab  nur  Graf  Heiurich,  deffen  damals  zweijährigem  Sohne  Eberhard  der  Ae.  feinen 
Landestheil  zuzuwenden  gedachte;  und  alle  Anzeichen  fprachen  dafiir,  daß  diefer 
fchon  nach  Eberhards  d.  J.  Abfterben  das  ganze  Land  in  feiner  Hand  wieder  ver- 
einigen werde.  —  Daß  eine  Art  von  Ermüdung,  wie  Reyfcher  (S.  59)  glaubt,  den 
äjteren  Eberhard  zum  Preisgeben  des  Untheilbarkeitsgrundfatzes  veranlaßt  habe, 
fcheint  wenig  wahrfcheinlich  für  einen  Zeitpunkt,  in  dem  er  fich  im  Alleinbefitz  des 
Landes,  der  Zuneigung  der  Unterthanen  und  Zugewandten,  der  Gunft  des  Kaifers 
und  Königs  und  der  Hülfe  des  Schwäbifchen  Bundes  wußte,  während  fein  Vetter 
gerade  jetzt  von  allen  Freunden  verladen  war  (anders  freilich  Pfifter,  Eberhard 
im  Bart,  S.  141  f.,  indem  er  auf  die  bisherige  Parteinahme  des  Bifchofs  von  Eich- 
ftädt  für  den  jüngeren  Eberhard  hinweist);  es  würde  auch  diefe  Erklärung  wenig 
paflen  zu  der  erheblichen  Verkürzung,  welche  des  Jüngeren  Hechte  durch  den  Frank- 
furter Entfeheid  erfahren  haben  (vergl.  Fricker  a.  a.  0.  S.  27  f.). 

Auf  die  übrigen  Beftimmungen  des  Frankfurter  Entfeheides,  fo  wichtig  fie 
auch  namentlich  wieder  für  die  Entwicklung  der  landftändifchen  VerfalTung  find, 
kann  hier  nicht  eingegangen  werden.  Dagegen  fei  hier  noch  einmal  betont,  daß 
die  früheren  Verträge  durch  den  Frankfurter  Entfeheid  nur  foweit  aufgehoben  wurden, 
als  fie  diefem  widerfprachen ;  aufrecht  blieb  alfo  insbefondere  die  im  Münfinger 
Vertrage  beftimmte  Regierungsfolge  und  das  Verbot  von  Landesveräußerungen  und 
Vertheilungen  außer  den  durch  den  Entfeheid  felbft  beftimmten  Fällen. 

Glücklicherweife  gab  indeß  Eberhard  d.  J.  felbft  bald  den  Anlaß  zur 
Wiederbefeitigung  des  im  Frankfurter  Entfeheide  enthaltenen  bedenklichen  Punktes. 
Eine  fchwere  Krankheit  Eberhards  d.  Ae.  im  Jahre  1492  und  die  damit  näher 
gerückte  Ausficht  auf  eine  ßegierungsänderung  mochte  ihm  zu  lebendigem  Bewußt- 
fein gebracht  haben,  wie  viel  er  durch  den  Frankfurter  Entfeheid  verloren,  wie  be- 
deutend feine  Succeflionsrechte  befchränkt  worden  waren.  So  trat  er  denn  abermals 
bei  feinem  Vetter  mit  der  Bitte  um  eine  Abänderung  hervor,  indem  er  fich  hiebei 
gefchickt  darauf  berief,  daß  der  Frankfurter  Entfeheid  den  alten  üntheilbarkeits- 
verträgen  zuwider  laufe.  Und  Eberhard  d.  Ae.  ließ  fich  wiederum  bereit  finden:  am 
2.  September  1492  wurde  zu  Eßlingen  ein  neuer  Vergleich  zwifchen  beiden  Grafen 
vermittelt,  der  fog.  Eßlinger  Vertrag  (abgedr.  bei  Reyfcher  I.  S.  513  ff.). 

Diesmal  hatte  man  einen  Ausweg  gefunden,  auf  dem  die  Untheilbarkeit  des 
Landes  gefiebert  und  diefes  doch  vor  den  Gefahren  bewahrt  werden  konnte,  die  ihm 
aus  des  jüngeren  Eberhard  verkehrtem  Treiben  drohten.  Auf  Eberhards  d.  Ae. 
fohnelofes  Ableben  follte  nunmehr  allerdings  die  ganze  Herrfchaft  ungefondert 
und  ungetrennt  bleiben  und  auf  Eberhard  d.  J.  allein  und  mit  Ausfchluß  von  Seiten- 
verwandten übergehen;  es  wurde  ihm  jedoch  ein  aus  dem  Landhofmeifter  und  je 
vier  Mitgliedern  der  drei  Stände  des  Landes  gebildeter  Regimentsrath  beigefeilt  oder 
vielmehr  vorgefetzt,  der  nur  in  den  wichtigeren  Angelegenheiten  Eberhards  Willens- 
meinung einzuholen,  im  übrigen  die  Regierung  ohne  ihn  felbftändig  zu  führen  hatte. 
Dabei  hatte  der  jüngere  El^erhard  auf  die  Befetzung  diefes  Regimentsrathes  keinen 
Einfluß,  fie  follte  vielmehr  durch  den  älteren  Eberhard  bzw.  durch  Selbftergänzung, 
äußerften  Falles  durch  die  Landfchaft,  erfolgen.  Daß  auf  Eberhards  d.  J.  Tod 
das  Land  ungetheilt  an  feine  agnatifche  Nachkommen fchaft  fallen  folle  unter 
Ausfchluß  der  Heinrichifchen  Linie,  ift  im  Eßlinger  Vertrag  zwar  nicht  ausdrück- 
lich gefagt,  aber  offenbar  ftillfchweigend  angenommen  und  folgt  auch  aus  dem 
Münfinger  Vertrag,  der  im  Frankfurter  Entfeheid,  wie  diefer  wieder  im  Eßlinger 
Vertrag,  beftätigt  worden  ift.  Dagegen  fällt  nach  dem  föhnelofen  Abfterben  beider 
Eberharde  das  Land  ungetrennt  an  den  geifteskranken  Grafen  Heinrich,  aber  unter 


Das  UntheilbarkeitBgefets  im  württ.  Fürftenhauie.  191 

Vormnndrchaft  des  erwähnten  Regimentsraths,  nach  ihm  an  feinen  älteften  Sohn  Eitel 
Heinrich  (fpäter  in  der  Firmung  Ulrich  genannt)^  ebenfalls  und  zwar  bis  nach  Zurfick- 
legnng  des  20.  XicbensjahrS;  unter  Vormundfchaft  des  Regimentsrathes.  Immer  aber; 
auch  unter  der  Heinrichifchen  Linie^  foll  die  Herrfchaft  ungetrennt  bleiben. 
Diefer  Satz,  der  feit  20  Jahren  der  treibende  Gedanke  gewefen,  der  unverkennbar 
fchon  dem  Uracher  Vertrag  zu  Grunde  liegt,  war  mit  diefer  Deutlichkeit  felbft  im 
Münßnger  Vertrage  noch  nicht  ausgefprochen.  —  Würde  dagegen  Eberhard  d.  Ae. 
einen  Sohn  hinterlaflen ,  fo  follte  diefer  nach  feines  Vaters  Tode  deflen  urfprfing- 
liehen  Landestheil  erben  und  daher  auch  Eberhard  der  J.,  wenn  er  noch  lebt,  nur 
seine  urfprüngliche  Landeshälfte  bekommen.  In  diefem  einzigen  Falle  alfo  trat  eine 
vorübergehende,  wenn  aber  beide  Eberharde  Söhne  hinterließen,  eine  dauernde 
Theilung  ein.  An  beides  konnte  aber  im  Ernfte  kaum  mehr  gedacht  werden. 
Außerdem  erhöhte  der  Eßlinger  Vertrag  das  Deputat  Eberhards  d.  J.,  bewilligte  ihm 
eine  weitere  Abfindungsfumme  und  räumte  ihm  einige  Schlöfler  und  Jagdbezirke 
ein.  Der  Vertrag  wurde  von  den  beiden  Grafen  und  ihren  Thädingsleuten  befiegelt, 
von  der  Landfcbaft  befchworen  und  vom  Kaifer  beftätipt  (C.  F.  Stalin  IIL  615),  ein 
Vidimus  desfelben  ward  von  Eberhard  d.  Ae.  der  Landfcbaft  übergeben ,  wie  er  dies 
beim  Münfinger  Vertrag  und  Frankfurter  Entfeheid  vormals  auch  gethan  hatte. 

Der  Gewinn  des  Eßlinger  Vertrages  befteht  in  der  Wiederherftellung  des 
Untheilbarkeitsgefetzes  —  abgefehen  von  einer  einzigen  nicht  als  wahrfcheinlich  ge- 
dachten und  nicht  wirklich  gewordenen  Ausnahme  —  und  in  der  ausdrücklichen 
Ausdehnung  des  Untheilbarkeitsgefetzes  und  der  Erbfolgeordnung  des  Münfinger 
Vertrages  auf  den  Heinrichifchen  Stamm.  Die  Worte  der  Urkunde  lauten  aller- 
dings fchlechtweg:  „So  fol  alwegen  die  herfchafft  W.  vngetrent  alfo  für  vnd  für  au  ff 
den  Eltften  erblich  gefallen,^  daß  aber  hier  nur  die  Erbfolgeordnung  des  Mününger 
Vertrages  auf  die  Heinrichifche  Linie  ausgedehnt  und  nicht  eine  neue  eingeführt 
werden  foll,  wird  nicht  bezweifelt  werden  dürfen;  es  ift  alfo  hier  der  Wortlaut  zu 
ergänzen  in  „auf  den  Eltften  abfteigender  Linie  nach.^  Es  wäre  darum  nicht 
gerechtfertigt,  im  Eßlinger  Vertrage  die  Feftfetzung  eines  Seniorats  zu  erblicken; 
umgekehrt  freilich  glaubt  Pfifter  (a.  a.  0.  S.  145),  der  durch  den  Münfinger  Ver- 
trag das  Seniorat  eingeführt  erachtet,  im  Eßlinger  Vertrag  die  Spuren  einer  Primo- 
geniturordnung  zu  erkennen. 

Was  die  Bedenken  gegen  die  Verbindlichkeit  des  Eßlinger  Vertrages  für 
die  Linie  Heinrichs  betrifft,  weil  er  diefem  Vertrag  nicht  zugeftimmt  hat,  fo  mußte  von 
einer  Mitwirkung  desfelben  hiebei  überhaupt  Umgang  genommen  werden,  weil  er 
als  unzurechnungsfähig  doch  nicht  wirkfam  hätte  disponiren  können.  Freilich  ift 
dann  auffallend,  daß  die  beiden  Eberharde,  denen  als  nächften  Freunden  von  Natur, 
Schild  und  Helm  die  Vormundfchaft  über  Heinrich  und  delTen  unmündigen  Sohn 
zukam,  und  die  fich  diefes  Amt  vom  Kaifer  im  gleichen  Jahre  noch  ausdrücklich 
beftätigen  ließen,  in  der  Eßlinger  Urkunde  nicht  befonders  bemerkt  haben,  daß  fie 
diefen  Vertrag  zugleich  in  ihrer  Eigenfchaft  als  Vormünder  jener  Agnaten,  namens 
diefer  gefchlofleu  haben  wollten.  Doch  jeden  Zweifel  bezüglich  diefes  Punktes  be- 
feitigte  bald  eine  neue  Verfügung,  ein  Reichsgefetz ,  das  die  ganze  bisherige  Ent- 
wicklung zu  einem  glücklichen  Abfchlufle  gebracht  hat,  der  Herzogsbrief  vom 
21.  Juli  1495  (abgedruckt  bei  Reyfcher  IL  S.  1  ff.). 

Der  Herzogsbrief  ordnet  nemlich,  um  das  zunächft  zu  berühren,  die  Erbfolge 
im  allgemeinen  cbenfo,  wie  der  Münfinger  Vertrag,  jedoch  mit  dem  Unterfchied,  daß 
nunmehr  auf  Eberhard  d.  Ae.  zunächft  zwar  ebenfalls  Eberhard  d.  J.  als  Allein- 
regent des  ganzen  Landes  folgen  follte,  auf  diefen   aber    nicht  der  Aeltefte   aus 


192  Adam 

ihrer  beider  einem  geboren,  wie  nach  dem  Münfinger  Vertrage,  fondern  Eberhards 
d.  J.  ältefter  Sohn;  es  foHte  alfo  fchon  mit  dem  jüngeren  Eberhard  die  Linealerben- 
folge eintreten  und  feine  Deszendenz  die  Eberhards  d.  Ae.  zunächft  ausfchlieflen ; 
erft  nach  Ausfterben  der  Linie  Eberhards  d.  J.  folite  die  dann  etwa  vorhandene  Nach- 
kommenfchaft  Eberhards  d.  Ae.,  nach   diefer  aber  die  Linie  Heinrichs  berufen  fein. 

Daß  in  diefer  Weife  fuccedirt  und  daß  im  übrigen  die  Linealerbenfolge  mit  Altersvorzug 
durchaus  maßgebend  fein  folite,  ift  im  Herzogsbriefe  io  klar  gefagt,  daß  ein  Zweifel  hierüber 
nicht  befteht.  Nur  bezüglich  der  Worte  des  Vertrages  (Reyfcher  a.  a.  0.  S.  3  unten) :  „So  folite 
doch  desfelben  Hertzog  Eberharts  des  Jüngern  Elltefter  Eelichcr  manlicher  leybserbe  vor  hertzog 
Eberharts  des  Elltern  —  leybserben  an  das  herzogthum  —  fteen  —  damit  obbeftimptem 
Vertrag  zu  Eßlingen  gemacht  hertzog  Eberharts  des  Elitern  halb  nit  Abbruch 
gefchehe,"  ift  zur  Verhütung  eines  naheliegenden  MißverftändnilTes  zu  bemerken,  daß  die 
Stelle  nicht  fo  zu  lefen  und  zu  verftehen  ift:  damit  obbeftimmtem,  Herzog  Eberhards  d. 
Ae.  halb  gemachtem  Eßlinger  Vertrag  d.  h.  der  Ausnahmebeftimmung  derfelben,  daß 
Eberharts  d.  Ae.  Deszendenz  mit  der  des  Jüngeren  theilen  folle,  nicht  Abbruch  gefchehe  — 
wie  Naft  a.  a.  0.  S.  68  f.  fie  auffaßt,  was  freilich  zu  einem  Widerfpruch  führt  (vgl.  Breyer 
Einige  intereffante  Staatsprobleme  ufw.  Stuttgart  1789  S.  10  und  Reyfcher  I.  S.  132),  fondem: 
damit  dem  Eßlinger  Vertrage,  d.  h.  dem  dadurch  wieder  eingeführten  Untheilbarkeitsgrundfatze, 
nicht  aus  Rückficht  auf  Herzog  Eberhard  d.  Ae.  und  deflen  Nachkommen  ein  Ab- 
bruch gefchehe. 

Doch  diefe  Bemerkung  führt  uns  bereits  zu  dem  Untheilbarkeitsgefetz  des 
Herzogsbriefs  und  zu  der  Frage,  auf  welche  württembergifche  Befitzungen  die  Er- 
höhung zum  Herzogthum.  fich  überhaupt  erftreckt  habe.  Hier  ift  nun  die  wörtliche 
Anführung  der  einfchlägigen  Stellen  nicht  zu  umgehen.     Sie  lauten: 

I.  „So  haben  Wir  —  die  vorgemelt  Wirtem'bergifch  Landtfchafft  zu  Swabeu  gelegen 
mit  allen  herrfcbeften  Stetten  Schloüen  lewten  vnnd  guetem,  fo  von  dem  heiligen  Reich  zu  Lehen 
herrüren  Es  feyen  herzogthumb,  Graffchaiften  oder  herrfchafiten  ganntz  nichts  außgenommen  — 
dem  hertzog  Eberharten  von  Wirteraberg  dem  Elitern  zu  lehen  verfamelt,  verainigt  vnd  alfo 
famentlich  zu  einem  herzogthumb  geordnet  —  Auch  dem  hertzog  Eberharten  —  den  Eltern  mit 
ffllchem  hertzogthumb  zu  rechtem  manlehen  belebet." 

II,  „Vnnd  auf  das  fölch  vnnfer  vnd  des  Reichs  hertzogthumb  nit  zertrent  noch  getailt 
werd  fonder  bey  einander  beleih,  als  auch  vormals  im  hauss  von  Wirtemberge  durch  Veitreg  das 
diefelbig  herrfchafft  Wirtemberg  bey  einander  beleyben  vnd  nit  getrennt  werden  folle  im  heften 
auch  angefehen  vnd  von  —  keyfer  Friderichen  —  beftett  ift,  als  wir  dann  diefelben  vertreg 
hiemit  aus  künigklicher  oberkeit  vnnd  rechter  wilTen  auch  confirmiren  vnnd  beftettigen  in  aller- 
maßen, als  ob  fy  von  wortt  zu  wort  hierinne  begriffen  weren  vnd  gefchrieben  ftünden." 

Daß  die  im  Herzogsbriefe  durchgeführte  Feudifizirung  auch  alles  Allod  an 
Land  und  Leuten  mitbegriflfen,  diefes  alfo  ebenfalls  in  Lehen  umgewandelt  habe,  ilt  von 
Breyer  (Elementa  §.  102  und  in  den  ^jintereffanteö  Staatsproblemen")  fo  überzeugend 
nachgewiefen  worden,  daß  es  einer  weiteren  Ausführung  hierüber  nicht  mehr  bedarf. 
Der  einzig  hiegegen  fprechende  Ausdruck:  die  Herrfchaften,  fo  von  dem  heiligen 
Reich  zu  Lehen  rühren ,  ift  lediglich  ein  Beweis  dafür ,  daß  man  am  Schluffe  des 
15.  Jahrhunderts  alle  Herrfchaften  als  im  Zweifelsfalle  reichslehenbar  fich  zu  denken 
gewöhnt  hatte,  eine  Neigung,  die  fchon  in  dem  württembergifchen  Lehensverzeichnis 
von  1420  nicht  zu  verkennen  ift  (abgedruckt  in  Steinhofers  wirt.  Chronik  Theil  11. 
S.  704—708,  vergl.  Fricker  a.  a.  0.  S.  34).  Dagegen  find  felbftverftändlich  die- 
jenigen Befitzungen,  welche  die  württembergifchen  Grafen  nicht  eigenthümlich  befaßen 
und  nicht  vom  Reiche,  fondern  von  Dritten  zu  Lehen  trugen,  nemlich  von  der  Krone 
Böhmen  (C.  F.  Stalin  IIL  280),  von  Oefterreich  (genauer  gefagt  Tyrol,  Stalin  IIL  492; 
denn  die  ebenfalls  öfterreichifchen  Hohenberg-Kirchentellinsfurther  Lehenftücke  find 
erft  1593  erworben  worden ,  kommen  alfo  ebcnfo  wie  das  erft  1598  erworbene  Für- 
ftenbergifche  Lehen  Marfchalkenzimmern  hier  überhaupt  nicht  in  Betracht)  und  von 


Das  üntheilbarkeitsgefetz  im  wflrtt.  Fürftenbaufe.  193 

Kürpfalz  (Marbach  von  1463  bis  1504),  durch  den  Herzogsbrief  nicht  in  Reichslehen 
verwandelt  worden;  fie  find  auch  fortan  ftets  vom  Reichslehen  unterfchieden,  die 
Belehnung  mit  denfelben  befonders  naehgefncht  und  befonders  ertheilt  worden. 
Dies  fchließt  aber  nicht  aus,  daß  diefe  Lehenfliücke  nicht  auch  zu  der  untheilbaren 
Maffe  gefchlagen  und  für  dauernd  von  dem  neugefchaffenen  Herzogthume  unlöslich 
erklärt  werden  konnten.  Und  wirklich  find  durch  die  zweite  oben  ausgehobene 
Stelle  außer  dem  einen  großen  Reichslehen  auch  diefe  weiteren  Lehenftücke  dem 
Untheilbarkeitsgefetze  unterworfen,  mit  der  übrigen  Ländermaflc  untrennbar  vereinigt 
worden,  untrennbar  nemlich  fo  lange,  als  fie  überhaupt  ungetrennt  bleiben  können. 
Denn  daß  eine  Trennung  diefer  Stücke  von  der  HauptmalTe  eintreten  muffe,  wenn 
fie  in  Folge  Beendigung  des  Lehensverhältniffes  vom  württembergifchen  Haufe  ab- 
kommen, war  fo  felbftverftändlich,  daß  es  einer  befonderen  Hervorhebung  diefes 
Falles  im  Herzogsbriefe  nicht  bedurfte.  Diefe  Zugehörigkeit  zur  untheilbaren  Maffe 
wird  auch  bezüglich  der  mehrgenanuten  öfterreich ifchen  und  böhmifchen  Lehen  von 
Fricker,  dem  Einzigen,  der  ihrer  überhaupt  Erwähnung  thut,  foweit  ich  (ehe,  nicht 
beftritten. 

Dagegen  hält  auch  er  mit  der  herrfchenden  Meinung  (ammtliche  links- 
rheinifche  Befitzungen  auf  Grund  des  Herzogsbriefes  für  ausgefchloffen  vom  Untheil- 
barkeitsgefetz  und  von  der  verfangenen  Maffe.  Dies  gefchieht  mit  vollem  Recht 
bezüglich  der  elßlßifchen  Befitzungen,  fie  find  weder  durch  den  Münfinger  Ver- 
trag noch  durch  den  Herzogsbrief  berührt  worden,  da  fie  fich  zu  jener  Zeit  in 
der  Hand  eines  Dritten,  des  Grafen  Heinrich,  befanden,  diefe  beiden  Urkunden 
aber  nur  die  Herrfchaften  der  beiden  Eberharde  vereinigt  haben.  Dagegen  wird 
bezüglich  Mömpelgards  und  der  übrigen  burgundifchen  Herrfchaften  (welch  letztere 
im  Folgenden  neben  Mömpelgard  nicht  befonders  hervorgehoben  werden,  infofern 
bei  ihnen  die  Verhältniffe  liegen  wie  bei  Mömpelgard),  zwar  zugegeben,  daß  fie 
durch  den  Reichenweiher  Vertrag  in  den  Befitz  des  jüngeren  Eberhard  gekommen 
und  darum  auch  durch  den  Münfinger  Vertrag  in  die  untheilbare  Maffe  gezogen 
worden  feien,  fowie  ferner,  daß  der  Herzogsbrief  die  früheren  Untheilbarkeitsver- 
träge,  alfo  auch  den  Münfinger  Vertrag,  von  Wort  zu  Wort  beftätigt  habe;  allein 
es  wird  eingewandt,  diefe  Beftätigung  verftehe  fich  natürlich  nur  foweit,  als  der 
Herzogsbrief  nicht  felbst  Abweichungen  von  diefen  früheren  Verträgen  eingeführt 
habe,  dies  fei  nun  aber  hier  eben  der  Fall  und  Mömpelgard  gehöre  nicht  zum  un- 
theilbaren Gebiet,  weil  laut  der  oben  angeführten  Stellen 

1.  zu  einem  Herzogthum  und  Reichsmannlehen  nur  erhöhet  worden  die 
württembergifche  Landfchaft  zu  Schwaben  gelegen,  —  Mömpelgard  gehöre  aber 
nicht  zu  Schwaben; 

2.  die  vorhergehenden  Untheilbarkeitsverträge  nur  in  Bezug  auf  das  eben 
erft  gefchaffene  neue  Herzogthum  beftätigt  worden  feien,  alfo  nicht  bezüglich  Mömpel- 
gards, das  nach  dem  eben  Gefagten  nicht  zu  diefem  Herzogthum  gehöre; 

3.  ganz  abgefehen  von  diefen  Beftimmungen,  das  Untheilbarkeitsgefetz  fchon 
rechtlich  Mömpelgard  nicht  mitumfaffen  könne,  weil  letzteres  Kunkellehen,  das  neue 
Herzogthum  aber  Mannlehen  fei  (was  indeffen  nur  bezüglich  der  Graffchaft  Mömpel- 
gard felbft,  nicht  auch  bezüglich  der  übrigen  burgundifchen  Herrfchaften  richtig  ift, 
vgl.  Breyer  Elementa  §§.  48  u.  53). 

Diefer  dritte  Beweisgrund  aber,  um  mit  ihm  anzufangen,  beweist  zu  viel; 
denn  vor  der  Erectio  Ducatus  war  ja  die  rechtliche  Verfchiedenheit  unter  den  württem- 
bergifchen Gebietstheilen  noch  viel  größer:  nicht  blos  Mann-  und  Kunkellehen,  fondem 
auch  Reichs-  und  andere  Lehen,  Lehen   und  AUod  waren  trotz  ihrer  rechtlich  ver- 

WQittemb.  Vlerteljahrtheft«  1883.  18 


194  Adam 

fchiedenen  Befchaffe.Dheit  im  Miiofinger  Vertrage  zu  einer  UDtheilbaren  Maffe  vereioigt 
worden,  insbefondere  auch  Mömpelgard.  Wenn  dies  im  Herzogsbriefe,  einem  Keicbs- 
gefetz,  nicht  hätte  gefehehen  können,  fo  hätte  es  noch  weniger  gefchehen  können 
darch  den  Münfinger  Vertrag  und  durch  die  Teftamente  fpäterer  Regenten  (f.  u.),  und 
doch  wird  die  durch  letztere  feftgefetzte  Union  allgemein  als  giltig  und  wirkfam 
angefehen.  Daß  und  wie  weit  diefe  Union  in  der  That  möglich  war,  geht  aus  dem 
oben  bezüglich  der  böhmifchen  und  anderen  Lehen  Gefagten  hervor  und  wird  in 
Karl  Alexanders  Teftament  klar  mit  den  Worten  bezeichnet  (Reyfcher  11.481):  ^daß 
die  Verfaffung  und  dermahlige  Qualität  fothaner  Güttern  jedoch  anfonften  und  in 
andern  Fällen  nicht  geändert  —  fondern  alles  und  allein  auf  die  Unzertrenn- 
und  Untheilbarkeit  derenfelben  von  dem  Herzogthum  fo  lang  der  Mannßftammen 
derer  Hertzogen  von  W. —  nach  Gottes  Willen  vordauren  würde,  verftan- 
den  feyn  folle." 

Die  zweite  Behauptung,  das  Untheilbarkeitsgefetz  fei  im  Herzogsbriefe  nur 
bezüglich  des  Herzogthumes  wiederholt  worden,  enthält  eine  Befchränkung,  die  weder 
durch  den  Wortlaut  noch  durch  den  gefetzgeberifchen  Gedanken  gerechtfertigt  ift. 
Man  betrachte  nur  den  Wortlaut  der  oben  angeführten  zweiten  Stelle  mit  unbefangenem 
Auge,  fo  findet  man  mit  deutlichen  Worten  ganz  allgemein  gefagt,  der  Kaifer  be- 
ftätige  die  alten  Hausverträge  über  die  Untheilbarkeit  gerade  fo,  als  ob  fie  von 
Wort  zu  Wort  im  Herzogsbrief  gefchriebcn  ftünden,  d.  h.  alles  Land,  welches  die 
alten  Hausverträge  unirt  haben,  alfo  das  ganze  Befilzthum  der  beiden  Eberharde, 
foU  auch  in  Zukunft  unirt  bleiben.  Nun  führt  freilich  der  Herzogsbrief  als  Zweck 
diefer  Betätigung  an:  damit  das  neugefchafi'ene  Her  zogthum  nicht  zertrennt  oder 
getheilt  werde.  Was  berechtigt  uns  aber,  deshalb  den  Worten  Gewalt  anzuthnn 
und  zu  fagen:  weil  der  Kaifer  die  alten  Untheilbarkeitsverträge  beitätigt  hat,  um  die 
Untheilbarkeit  des  neugefchafifenen  Herzogthums  zu  fiebern,  und  weil  zur  Erreichung 
des  letzteren  Zweckes  die  Wiederholung  des  Untheilbarkeitsgrundfatzes  in  Befchränk- 
ung auf  diefes  Herzogthum  genügt  hätte,  fo  hat  auch  der  Kaifer  in  der  That  nur 
in  diefer  Befchränkung  den  Untheilbarkeitsgrundfatz  wiederholt?  Nein,  der  Gedanken- 
gang ift  umgekehrt  folgender:  Von  dem  ganzen  untheilbaren  Befitzthum  der  beiden 
Eberharde  wird. nur  ein  Th eil  zu  dem  neuen  Herzogthum  vereinigt;  das  Herzogthum 
foU  unzweifelhaft  untrennbar  fein;  gerade  aber  damit  man  nicht  wähne,  die 
alten  Verträge  feien  nun  gefallen  und  die  nicht  zum  Herzogthum  gefehlagenen  Be- 
fitzungen  frei  veräuflerlich,  und  um  mit  dem  allgemeinen  Untheilbarkeitsgefetz  den 
einzelnen  Theil  des  Landes  um  fo  fi  eh  er  er  zu  faffen,  Hebt  fich  der  Kaifer  bemüßigt, 
die  alten  allumfalTenden  Untheilbarkeitsgefetze  ausdrücklich  und  in  ihrem  ganzen 
Umfange  zu  beftätigen.  Die  Bezugnahme  auf  diefelben,  weit  entfernt  die  nicht  zum 
Herzogthum  gefehlagenen  Stücke  auszufchließen,  hat  alfo  vielmehr  eben  den  Zweck 
und  die  Wirkung,  das  Untheilbarkeitsband  gerade  auch  um  diefe  aufs  neue  zu 
fchlingen  und  zu  befeftigen. 

Eben  darum  wird  aber  auch  durch  den  erfterwähnten  Einwand,  fchon  die 
Worte  „die  württembergifche  Landfchaft  zu  Schwaben  gelegen"  fehlößen  Mömpelgard 
aus,  da  diefes  nicht  zu  diefer  Landfchaft  gehöre,  nichts  bewiefen,  denn  daraus  folgt 
nur,  daß  Mömpelgard  nicht  unter  die  zum  Herzogthum  vereinigten  Gebiete,  nicht 
aber,  daß  es  nicht  zur  untheilbaren  Maffe  gehörte. 

So  ergibt  fich  uns  als  Inhalt  des  Herzogsbriefes  die  vollkommene  Wieder- 
herftellung  des  Untheilbarkeitsgefetzes  bezüglich  aller  damals  in  Eberhards  d.  Ae. 
Hand  vereinigten  Herrfchaften  ohne  Ausnahme  und  die  Beftätigung  der  Linealerh- 
folge   nach  dem  Erftgeburtsrecht.    Der  Fortfehritt  aber  gegen  alle  bisherigen  Haus- 


Das  Untbeilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenbaufe.  195 

gefetze  beftebt  darin ^  daß  inhaltlich  nunmehr  auch  die  letzte;  noch  vom  Eßlinger 
Vertrage  gelaffene  Möglichkeit  einer  Theilung  befeitigt  und,  was  die  Form  betrifft, 
die  bisher  in  mehreren  Hausgefetzen  zerftreuten  Beftimmungen  in  einem  einzigen 
Diplom  und  zwar  in  einem  feierlichen  Reichsgefetz  vereinigt  und  beftätigt 
worden  find.  Es  war  die  reife  Frucht  eines  zielbewußten,  aber  mühevollen  und 
mit  vielen  Widerwärtigkeiten,  ja  Kränkungen  verbundenen  zweiundzwanzigjährigen 
Strebens,  ein  Beweis  für  Eberhards  d.  Ae.  hohe  ftaatsmännifche  Einficht  nicht 
nur,  fondern  auch  für  feine  politifche  Klugheit  und  ausdauernde  Beharrlichkeit, 
mit  der  er  das  als  nützlich  und  nothwendig  Erkannte  trotz  widriger  VerhältnilTe 
erfolgreich  durchgeführt  hat.  Es  ift  und  bleibt  ein  hohes  Verdienft  des  Kurfurften 
Albrecht  von  Brandenburg,  das  er  fich  durch  feine  Konftitution  von  1473  um  die 
preußifche  Monarchie  und  mittelbar  um  ganz  Deutfchland  erworben;  aber  er  brauchte 
nur  auszufprechen ,  daß  die  Lande  feines  Haufes,  die  ohne  fein  Zuthun  durch  den 
Lauf  der  Natur  fchließlich  alle  in  feiner  Hand  zufammengekommen  waren,  von  nun 
an  nicht  mehr  getrennt  werden  foUten,  —  und  doch  hat  er  es  nicht  gewagt,  diefen 
Grundfatz  ausnahmslos  für  das  ganze  Gebiet  aufzußellen,  hat  vielmehr  felbft  die 
fränkifchen  Lande  für  eine  Sekundo-  und  Tertiogenitur  beftimmt.  Eberhard  d.  Ae. 
dagegen  hatte  zuerft  die  fchwierigere  Aufgabe  zu  löfen,  in  Urach  den  bereits 
drohenden  weiteren  Theilungen  vorzubeugen,  in  Münfingen  fodann  die  bisher 
fchon  getrennte  Landeshälfte  feines  Vetters  und  zwar  noch  zu  deffen  Lebzeiten 
mit  feinem  Lande  wieder  zu  vereinigen,  in  Stuttgart  hierauf  trotz  feines  Vetters  Wider- 
ftreben  nicht  hlos  das  Erreichte  feftzuhalten ,  fondern  auch  das  im  Münfinger  Ver- 
trage befchrittene  Durchgangsftadium  einer  Art  von  gemeinfamer  Regierung  zu  über- 
winden und  fo  neben  der  Einheit  des  Landes  die  Einheit  der  Regieruugsgewalt 
zu  begründen,  in  Frankfurt  die  dafür  feinem  Vetter  überlaffenen  Aemter  wieder 
beizubringen,  das  jedoch  gleichzeitig  durch  den  Frankfurter  Entfeheid  gefährdete 
Untbeilbarkeitsgefetz  in  Eßlingen  nahezu  ganz  wieder  herzuftellen  und  endlich  im 
Herzogsbrief  das  feit  dem  Münfinger  Vertrag  für  das  jeweilig  Vereinte  ftets  aus- 
gefprochene  Untbeilbarkeitsgefetz  für  alle  feine  Befitzungen  ohne  Ausnahme  reichs- 
gefetzlich  ausfprechen  und  beftätigen  zu  laffen.  Nachgeborenc  Söhne  mit  Land  und 
Leuten  auszuftatten  follte  in  Zukunft  ein  Regent  nur  dann  das  Recht  haben,  wenn 
neuerworbene  oder  heimgefallene  Herrfchaften  (z.  B.  die  elfäßifchen  Heinrichs  von  W.) 
hiefür  zur  Verfügung  ftünden.  Darum  erfcheint  aber  auch  Eberhard  im  Barte  als 
einer  der  größten  Fürllen  feiner  Zeit  und  als  Wohlthäter  feines  Landes  wie  feines 
Haufes,  er  hat  den  Grundftein  gelegt  für  deren  Wachsthum  und  Gedeihen  als  Wieder- 
herfteller  der  Staatsidee  und  einer  höheren  politifchen  Ordnung,  denen  im  Strudel 
eines  fortgefetzten  Theilungsfyftems  der  Untergang  gedroht  hatte.  —  Wie  wohlthätig 
Untheilbarkeit,  wie  verderblich  das  privatrechtliche  Vererbungsfyftem  fei,  das  zeigte 
wenige  Jahre  darauf  der  bayerifche  Erbfolgekrieg,  worin  Bayern  und  die  Pfalz  auf 
das  wildefte  verheert  und  um  die  fehönften  Gebietstheile  und  Rechte  gebracht  worden 
find.  Württemberg  felbft  erhielt  durch  jenen  Krieg  einen  Zuwachs,  bedeutender  als 
jeder  andere,  den  feine  Grafen  und  Herzoge  in  Kriegszügen  gemacht  haben. 

Nun  blieb  Eberhards  Nachfolgern  nur  noch  übrig,  das  von  ihm  Erreichte 
feftzuhalten  und  außerdem  mit  der  untheilbaren  Maffe  auch  die  fpäteren  etwaigen 
Erwerbungen  unlöslich  zu  verbinden.  Indeß  Eberhard  im  Bart  war  feiner  Zeit 
vorausgeeilt.  Der  Staatsgedanke  und  das  damit  zufammenhängende  Untheilbarkcits- 
prinzip  war  noch  keineswegs  allerwärts  zum  Durchbruch  gekommen,  faft  alle  deutfche 
Fürftenhäufer  waren  vielmehr  im  16.  Jahrhundert  getheilt  oder  wurden  neue  Theil- 
ungen darin  vorgenommen  (vergl.  Schulze,  Erftgeburt  S.  251  flf.),  und  fo  blieb  auch 


196  Adam 

das  württembergifche  Untheilbarkeitsgefetz  von  Anfechtungen  nicht  verfchont.  Zu- 
nächüt  freilich  wurde  es  bei  einem  einzigen  Vorgang  noch  uneingefchränkt  beobachtet. 
Eberhard  d.  Ae.,  der  erfte  Herzog,  war  fchon  im  Jahre  1496  kinderlos  geftorben, 
und  als  fein  Nachfolger  Eberhard  d.  J.  nach  kurzer  Mißregierung  im  Jahr  1498 
hatte  abdanken  muffen,  war  mit  Uebergehung  des  wahnfinnigen  Grafen  Heinrich 
deffen  ältefter  Sohn  Ulrich  zur  Regierung  berufen  worden.  Eberhard  d.  J.  ftarb 
kinderlos  im  Jahr  1504,  dagegen  war  dem  Grafen  Heinrich  noch  im  Jahre  1498 
ein  zweiter  Sohn,  Georg,  geboren  worden  (der  Stammvater  des  jetzigen  Königs- 
haufes). Mit  diefem  Halbbruder  nun  fchloß  Herzog  Ulrich  am  22.  Juni  1513  einen 
Vergleich  vollftändig  im  Geifte  und  innerhalb  der  Schranken  der  Eberhardifchen 
Gefetzgebung  dahin  ab,  daß  das  ganze  durch  den  Herzogsbrief  für  unzertrennlich 
erklärte  Gebiet,  alfo  Mömpelgard  mit  inbegriffen,  allein  bei  Ulrich  und  feiner  Linie 
bleiben  follte,  der  nachgeborene  Georg  aber  fich  mit  der  Ueberweifung  der  nicht 
unirten  elfaßifcben  Herrfchaften  ihres  Vaters,  auf  Ableben  feiner  Eltern,  und  einer 
Apanage  von  3  000  Gulden  jährlich,  letztere  von  feiner  Verheiratung  an  zu  reichen, 
für  vollkommen  abgefunden  erklärte  und  auf  alle  weitere  Anfprache  bei  fich  er- 
eignenden Erbfallen  verzichtete.  (C.  F.  Stalin  Bd.  IV,  S.  90).  Die  im  bayerifcben 
Erbfolgekrieg  gemachten  Erwerbungen  behielt  alfo  Ulrich  hier  für  fich,  das  Erbe 
feines  Vaters  dagegen,  Horburg,  Bilftein  und  Reichenweiher  überließ  er  vollftändig 
feinem  Bruder,  und  was  an  diefer  Verforgung  zu  mangeln  fchien,  wurde  in  Geld 
angewiefen. 

Allein  noch  ehe  diefer  Vertrag  ganz  vollzogen  werden  konnte,  verlor  Ulrich 
fein  Herzogthum  an  den  Schwäbifchen  Bund,  und  es  blieb  ihm  felbft  nichts  mehr 
als  Mömpelgard  (vergl.  C.  F.  Stalin  IV.  S.  212,  Note  4).  Ich  übergehe  hier  die  nach 
Ulrichs  Vertreibung  eingetretenen  Abtrennungen  von  Theilen  des  Herzogthums,  die 
trotz  der  in  der  Erläuterung  des  Tübinger  Vertrages  vom  11.  März  1520  der 
wurttembergifchen  Landfchaft  gegebenen  Zuficherung  keineswegs  vollftändig  von 
der  öfterreichifchen  Regierung  wieder  beigebracht  worden  find.  Während  feiner 
Verbannung  verkaufte  zwar  Ulrich  Mömpelgard  an  feinen  Bruder  Georg,  allein 
diefer  Verkauf  (der  als  Verftoß  gegen  das  Untheilbarkeitsgefetz  in  der  außerordent- 
lichen Lage  Ulrichs  feine  Rechtfertigung  fände)  war  in  Wirklichkeit  nur  ein  Schein- 
'  gefchäft,  wie  denn  auch  Ulrich  bald  darauf  Mömpelgard  an  Frankreich  verpfändete 
(vergl  C.  F.  Stalin  IV.  S.  204.  314.  334.  358.)  Nach  Wiedereroberung  des  Landes  war 
es  daher  eine  der  nächften  Sorgen  Ulrichs,  Mömpelgard  und  die  vom  Herzogthum 
abgetrennten  Stücke  wieder  beizubringen,  was  ihm  auch  bei  allen  glücklich  gelang. 

Dagegen  trug  fich  nun  Herzog  Ulrich,  über  feinen  Sohn  Chriftof,  wiewohl 
grundlos,  erzürnt,  eine  Zeit  lang  mit  dem  Gedanken,  fein  Land  zwifchen  diefem 
und  dem  Grafen  Georg  zu  theilen.  Allein  das  hierüber  bei  Dr.  Frofch  in  Straßburg 
eingeholte  Gutachten  erklärte  es  für  unmöglich,  wider  den  Herzogsbrief  zu  handeln, 
auch  Landgraf  Philipp  von  Heffen  hielt  die  Zuftimmung  Chriftofs  und  des  Königs 
Ferdinand  für  erforderlich,  und  ebenfo  könne  auch  die  Landfchaft  nicht  fibergangen 
werden.  Bei  allen  dreien  aber  war  keine  Zuftimmung  zu  erwarten  (vergl.  Sattler 
Herzoge  III  §.  54).  Gleichwohl  gab  Ulrich  in  einem  Schreiben  an  den  Landgrafen 
Philipp  vom  3.  Juni  1539  das  Verfprechen,  dem  Grafen  Georg  und  deflen  Mannsftamme 
eine  jährliche  Rente  von  8  000  Gulden  auf  die  Einkünfte  der  linksrheinifchen  Herr- 
fchaften zu  verfichem  —  eine  Summe,  welche  diefe  dazumal  nur  knapp  abwerfen 
konnten,  vergl.  C.  F.  Stalin  IV.  S.  491,  Note  1;  —  ihm  einen  Theil  der  burgnndifchen 
Herrfchaften  zu  den  ihm  bereits  feit  feiner  Mutter  Tod  im  Jahr  1524  angefallenen 
elfäßifchen  Befitzungen  (f.  o.)  fofort  eigenthümlich  zu  übergeben  und  außerdem 


DaB  üntheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  197 

noch  einiges  von  den  Eroberungen  im  bayerifchen  Erbfolgekriege.  Allein  die  Vor- 
aasfetzung  des  ganzen  Planes,  Georgs  Verheiratung,  kam  damals  nicht  zu  Stande, 
und  fo  blieb  auch  der  äbrige  Plan  liegen  (vergl.  J.  J.  Mofers  Staatsrecht  Th.  XIIL 
§.  227  f.)  Darüber  fiShnte  fich  Ulrich;  Jhzwifchen  über  feinen  Bruder  Georg  erbost, 
mit  feinem  Sohne  Chriftof  aus  und  lieü  ihm  am  17.  Mai  1542  zu  Reichenweiher, 
unter  Verpflichtung  deflelben  zur  Aufrechterhaltung  der  evangelifchen  Lehre,  die 
AUeinnaehfolge  im  Lande  zafichern;  Georg  dagegen  follte  in  Anfehung  von  Land 
und  Leuten  mit  dem  zufrieden  fein,  was  ihm  Ulrich  an  neugewonnenen  flerrfchaften 
etwa  letztwillig  zuwenden  werde;  zugleich  wurden  die  gegenfeitigen  ausfchließlichen 
SuccelTionsrechte  diefer  beiden  Prinzen  für  den  Fall  des  föhnelofen  Abfterbens  des 
einen  anerkannt  Dies  alles  gelobte  Chriftof  eidlich  (vergl.  Sattler  Herzoge  III. 
§.  93  ff.  C.  F.  Stalin  IV.  S.  486):  Chriftof  übernahm  die  bisher  von  Georg  ver- 
waltete Statthalterfchaft  in  Mömpelgard,  wogegen  diefer  fich  mit  einem  Jahrgeld  in 
feine  elfaüifchen  BeHtzungen  zurückzog,  wiewohl  nur  ungern. 

Darum  hielt  es  Chriftof,  zumal  im  Hinblick  auf  feines  Vaters  unbeftändige 
Gefinnungen,  für  augezeigt,  durch  einen  Privatvertrag  mit  Georg  einem  künftigen 
Erbfchaftsftreit  fo  gut  wie  möglich  vorzubeugen,  und  kam  auch  wirklich  mit  Georg 
unterm  17.  April  1547  in  Bafel  über  Folgendes  überein:  1.  verfpricht  Chriftof  alles, 
was  fein  Vater  dem  Grafen  Georg  letztwillig  oder  auf  andere  Weife  werde  zu- 
wenden, diefem  zuzuftellen,  foweit  diefe  Zuwendungen  dem  Herzogs- 
briefe und  den  alten  Verträgen  nicht  zuwiderlaufen;  2.  für  den  Fall, 
daß  Ulrich  ohne  derartige  Verfügung  ftürbe,  wiederholt  Chriftof  die  von  ihm  i.  J. 
1542  gemachten  Verfprechen  und  Ulrichs  im  Jahr  1539  dem  Landgrafen  von  Hoffen 
wegen  Georgs  gegebene  Zuficherung;  über  die  in  letzterer  enthaltenen  Punkte 
wollten  ße  fich  erft  eintretenden  Falles,  wenn  nöthig  unter  Beihilfe  eines  Schieds- 
gerichtes, vergleichen;  3.  mit  diefen  Zuwendungen,  welche  fich  auf  die  männliche 
Nachkommenfchaft  vererben,  erklärt  fich  Graf  Georg  zufrieden  und  verzichtet  gegen 
Herzog  Chriftof  und  deffen  männliche  Nachkommen  auf  alle  weiteren  Anfprüche; 
4.  bei  föhnelofem  Abfterben  beider  Vertragenden  follen  ihrer  beider  hinterlaffene 
Töchter  Mömpelgard  und  die  dazu  gehörigen  Herrfchaften  miteinander  nach  Köpfen 
erben  (Mofer  a.  a.  0.  S.  228—230). 

Diefer  Bafeler  Vertrag  enthält  einen  inneren  Widerfpruch,  der  fich  nur 
durch  eine  irrthümliche  Auffaffang  der  alten  Verträge  feitens  der  Vertragfchlieüer 
erklären  läßt.  Obwohl  nemlich  hier  in  Bafel  Verfügungen  Ulrichs,  welche  gegen 
die  alten  Untheilbarkeitsgefetze  verftoßen  würden,  fiir  unkräftig  erklärt  werden, 
verfpricht  gleichwohl  Herzog  Chriftof  feinem  Oheim  Georg  die  diefem  von  Ulrich 
im  Jahre  1539  zugedachten  burgundifchen  Befitzungen,  die  doch  durch  den  Mün- 
finger  Vertrag  und  den  Herzogsbrief  mit  dem  übrigen  Land  unlöslich  verbunden 
worden  waren,  erklärt  fich  alfo  zu  einem  Schritt  bereit,  welcher  eine  Verletzung 
diefer  Untheilbarkeitsgefetze  in  fich  fchließt.  Allein  fchon  hier  fteht  Herzog  Chriftof 
offenbar  in  dem  Irrtham,  daß  alle  linksrheinifchen  Befitzungen,  nicht  bloß  die 
elfaßifchen,  nicht  zu  dem  verfangenen  Gebiet  gehören,  fei  es  weil  Chriftof  das 
Untheilbarkeitsgefetz  nur  fiir  den  Umfang  des  Herzogthums  giltig  wähnte,  wie  dies 
die  Neueren  thun,  fei  es,  —  was  wahrfcheinlicher  ift  und  was  jedenfalls  fechzig  Jahre 
fpäter  zu  dem  gleichen  Irrthum  Anlaß  gab,  —  weil  er  den  Reichenweiher 
Vertrag  von  1482  nicht  kannte,  was  zu  der  Meinung  fiihren  mußte,  das  ganze 
linksrheinifche  Gebiet  fei  feit  1473  ununterbrochen,  insbefondere  alfo  noch  im  Jahr  1495 
bei  der  Ertheilung  des  Herzogbriefes,  in  Grafen  Heinrichs  Hand  gewefen  und  darum  als 
nicht  Eberhardifches  Befitzthum  auch  vom  Untheilbarkeitsgefetze  nicht  getroffen  worden. 


198  Adam 

Gleich  auf  dem  erften  Landtag  uach  feinem  Regierungsantritt  verabfchiedetc 
Herzog  Chriftof  mit  feiner  Landfchaft,  daß  in  keinerlei  Geftalt  von  dem  Fürftentbum 
irgend  etwas  hingegeben  und  veräußert  werden,  vielmehr  dasfelbe  als  ein  einig 
Corpus  unzertrennt  und  unzertheilt  fämmtlieh  bei  einander  bleiben  foUe,  wie  die 
altväterlichen  Verträge  und  der  Herzogsbrief  folches  verordnen,  auch  die  offenbaren 
gefchriebenen  Rechte  beftimmen,  daß  die  Fürftenthümer  nicht  follen  zertrennt  werden, 
und  wie  auch  Kaifer  Karl  V.  in  der  Erläuterung  des  Tübinger  Vertrages  von  1520 
felbft  verfprochen,  das  „Land  Württemberg"  bei  einander  bleiben  zu  laffen  (Reyfcher  11. 
S.  59  u.  91).  Es  ift  zu  bemerken,  daß  der  Herzogsbrief  nur  den  Beftand  des  Herzog- 
thums  zur  Zeit  feiner  Errichtung  für  unzertrennbar  erklärt  hatte.  Die  Wiederholung 
des  Untheilbarkeitsgefetzes  im  Landtagsabfehied  von  1551  war  nun  nicht  blos  eine 
Beftätigung  des  alten  (wie  Spittler  Bd.  XII.  S.  161  annimmt),  fondern  eine 
Ausdehnung  desfelben,  indem  es,  nach  feinem  Wortlaut  und  gemäß  feinem  Zwecke, 
nicht  blos  den  Beftand  von  1495,  fondern  den  umfangreicheren  von  1551  für  unzer- 
trennlich erklärte.  Den  Anlaß  zu  diefer  feierlichen  Verabfchiedung  des  Untheilbar- 
keitsgefetzes gab  die  damals  fchwebende  fogenannte  königliche  Rechtfertigung,  der 
Felonieprozeß,  den  König  Ferdinand  wegen  Herzog  Ulrichs  Betheiligung  am  fchmal- 
kaldifchen  Kriege  angeftrengt  hatte,  und  in  Folge  deflfen  mancherlei  Schmälernng, 
ja  gänzliche  Zertrennung  dem  Herzogthum  zugedacht  war,  die  aber  Chriftof,  eben 
mit  Berufung  auf  deffen  reichs-  und  landesgefetzlich  feftgeftellte  Untheilbarkeit,  ab- 
wehrte und  auch  glücklich  zu  verhüten  gewußt  hat  (zu  vergl.  die  Verhandlungen 
auf  dem  Landtag  zu  Herrenberg  in  IL  Tom.  Actorum  Provinc). 

Da  Herzog  Ulrich  vor  feinem  Tode  keine  Verfügung  mehr  bezüglich  feines 
Bruders  getroffen,  fo  bildete  nun  deffen  Abfindung  eine  von  den  vielen  Aufgaben, 
die  ihre  Löfung  von  Chriftof  erwarteten.  Chriftof  zögerte  auch  nicht.  Zunächft 
verfchaffte  er  feinem  Ohm  Georg  die  Verzeihung  des  Kaifers  für  Georgs  perfönliche 
Theilnahme  am  fchmalkaldifchen  Kriege  (27.  März  1552,  Sattler  Herzoge  IV.  S.  52) 
und  ermöglichte  ihm  dadurch  die  Rückkehr  in  feine  elfaßifchen  Herrfchaften.  Hier- 
auf übergab  er  ihm  in  dem  Vergleich  vom  4.  Mai  1553  die  Graffchaft  Mömpelgard 
fammt  allen  übrigen  burgundifchen  Befitzungen  zu  vollkommen  eigener  Verwaltung, 
Nießung  und  Regierung  für  ihn  und  feine  männlichen  Nachkommen,  machte  ihm 
ferner  eine  Reihe  von  Zuwendungen  theils  durch  Nachlaß  von  Forderungen,  theils 
durch  Verfpruch  einmaliger  und  wiederkehrender  Zahlungen;  außerdem  übergab  er 
ihm  auf  feine  befondere  Bitte  zu  einem  Anfitz  im  Herzogthum  Schloß,  Stadt  und  Amt 
Neuenbürg,  jedoch  diefes  nicht  als  Eigenthum  und  ohne  Landeshoheit,  fondem  nur  zur 
Wohnung  und  Benützung  auf  Lebenszeit,  da  die  altväterlichen  Verträge,  wie  der 
Vergleich  ausdrücklich  hervorhebt,  eine  Abtrennung  von  Theilen  diefes  Fürftenthums 
verbieten  (cfr.  Hoffmann  1.  c.  pag.  61;  übrigens  trat  fchon  i.  J.  1554  an  Stelle  diefer 
Naturalausftattung  mit  Neuenbürg  ein  Jahrgeld  von  3000  Gulden).  Mit  diefer  Ab- 
fertigung erklärte  fich  Graf  Georg  für  zufrieden  gcftellt.  Von  den  übrigen  Bc- 
ftimmungen  berühren  hier  nur  noch  die  ausdrückliche  Beftätigung  des  Familienher- 
kommens und  der  altväterlichen  Verträge,  insbefondere  der  darin  enthaltenen  Erb- 
folgeordnung, und  der  ausdrückliche  Vorbehalt  der  Anfprüche  Chriftofs  auf  die 
burgundifchen  Befitzungen  im  Falle  feines  Unterliegens  in  der  königlichen  Recht- 
fertigungsfache, fowic  die  Anerkennung  der  Rechte  der  Erbtöchter.  Der  Vertrag 
felbft  wurde  vom  Kaifer  genehmigt,  und  Graf  Georg  von  ihm  mit  den  burgundifchen 
Lehen  belehnt  (Reyfcher  IL  S.  104;  C.  F.  Stalin  IV.  S.  597). 

Durch  diefen  Vergleich  von  1553  ift  Mömpelgard  feit  dem  Mfinfinger  Vertrag 
zum  erften  male  der  regierenden  Linie  entfremdet  worden  und  blieb  es  vierzig  Jahre 


Das  Untheilbarkeitsgefelz  im  würtf.  Fürftenhaufe.  199 

lang,  bis  mit  dem  Ausfterben  des  Ulrichifchen  Stammes  der  des  Grafen  Georg  auch 
in  dem  Haaptlande  zur  Regierung  kam  und  dadurch  beide  Theile  in  einer  Hand 
wieder  vereinigte.  Spittler  hat  es  zuerft  auszufprechen  gewagt,  daß  diefe  Verfugung 
Cbriftofs  einen  Abfall  enthalte  nicht  blos  von  der  ungefchriebeneu  Hauspolitik, 
fondern  von  dem  klaren  Wortlaut  der  durch  Eaifer  und  Reich  gegebenen,  von  den 
Landesfurften  und  der  Landfchaft  befchworenen  Haus-  und  Landesgefetze.  Spittler 
ift  darob  herb  getadelt  worden,  und  felbft  die  neueren  Schriftftelier  glauben  ihm 
widerfprechen  zu  muffen.  Die  Gründe,  worauf  man  fich  hiebei  ftützt,  find  oben 
vorgetragen  und,  wie  ich  glaube,  widerlegt  worden.  Hier  mag  es  daher  genügen 
auf  den  oben  auch  fchon  berührten  Einwurf  zu  antworten ,  der  gerade  zu 
Chriftofs  Gunften  gemacht  wird,  es  fei  nemlich  der  Münfinger  Vertrag  ftets  ohne 
Anerkennung  feitens  des  Grafen  Heinrich  von  Württemberg  geblieben,  alfo  für  ihn 
und  feine  Nachkommen,  und  zu  ihnen  gehörte  ja  Herzog  Chriftof  und  Graf  Georg, 
auch  nicht  verbindlich  gewefen  (vergl.  Reyfcher  I.  S.  153).  Allein  fehe  ich  auch 
davon  ganz  ab,  daß  Heinrich  bei  Abfchluß  des  Eßlinger  Vertrages,  der  das  Un- 
theilbarkeitsgefetz  und  die  Erbfolgeordnung  des  Münfinger  Vertrages  auch  für 
Heinrichs  Stamm  ausgef prochen,  notorifch  geifteskrank  und,  ebenfo  wie  fein  un- 
mündiger Sohn,  durch  die  beiden  Grafen  Eberhard  als  Vormünder  unter  kaiferlicher 
Gutheißung  vertreten  war,  fo  darf  doch  jedenfalls  nicht  überfehen  werden,  daß 
der  Herzogsbrief  die  alten  Hausverträge  beftätigt  hat  und  zwar  nicht  blos  fnir 
das  zum  Herzogthum  vereinigte  Gebiet,  fondern  fiir  alle  Befitzungen  der  beiden 
Eberharde.  Unter  diefen  Verträgen  befand  fich  vor  allem  der  jüngfle  derfelben, 
der  Eßlinger  Vertrag,  und  deffen  Vorausfetzung  und  Grundlage,  der  Münfinger  Ver- 
trag. Daß  aber  der  Herzogsbrief  als  Reichsgefetz  auch  ohne  Heinrichs  ausdrück- 
liche Zuftimmung  für  ihn  und  feinen  Stamm  Giltigkeit  hat,  bezüglich  des  Untheil- 
barkeitsgeletzes  fo  gut  als  bezüglich  der  übrigen  Heftimmungen,  ift  doch  nnbeftreitbar. 
Niemals  hat  auch  weder  Herzog  Ulrich  noch  Herzog  Chriftof  behauptet,  fo  oft 
auch  der  Erectio  Ducatus  in  ihrem  Streit  mit  dem  Schwäbifchen  Bund,  mit  Kaifer 
Karl  und  mit  König  Ferdinand  Erwähnung  gefchah,  die  Beftimmungen  deffelben  oder 
die  der  älteren  Hausgefetze  fänden  auf  fie  als  Heinrichs  Nachkommen  keine  An- 
wendung. Daß  fie  fich  im  Gegentheil  durch  die  alten  Untheilbarkeitsgefetze  gebunden 
fühlten,  das  zeigt  ihr  fortgefetztes  Berufen  auf  diefe  alten  Gefetze  gegenüber  vom 
Schwäbifchen  Bund  und  von  Kaifer  und  König,  das  zeigen  insbefondere  auch  alle 
ihre  Verhandlungen  mit  dem  Grafen  Georg.  Sonft  hätten  fie  doch  in  den  darauf 
bezüglichen  Beredungen  und  Vergleichen  mit  letzterem  ficher  gefagt:  zwar  beftimmt 
der  Münfinger  und  der  Eßlinger  Vertrag  fchlechthin  die  Untheilbarkeit  des  Landes, 
aber  wir,  als  des  Grafen  Heinrich  Nachkommen,  find  daran  nicht  gebunden  und 
darum  überlaffen  wir  Mömpelgard  unferem  Bruder  und  Ohm;  ftalt  deffen  erkennen 
fie  in  den  Urkunden,  in  welchen  fie  Mömpelgard  diefem  zu  überlaffen  verfprechen, 
ausdrücklich  die  alten  Untheilbarkeitsverträge  als  für  fie  verbindlich  und  für  unver- 
letzlich an.  Daraus  geht  doch  deutlich  hervor,  daß  Herzog  Chriftof  die  alten 
Untheilbarkeitsgefetze  für  fortdauernd  giltig  und  verbindlich  gehalten,  aber  geglaubt 
hat,  fie  bezögen  fich  nicht  auf  linksrheinifches  Gebiet.  Welche  Rückfichten  follten 
uns  aber  heute  noch  abhalten,  diefen  Glauben  ehrlich  als  einen  Irrthum  einzugeftehen? 
Unferem  Vaterlande  droht  aus  diefem  Bekenntnis  kein  Nachtheil  und  Herzog 
Chriftof  verliert  dadurch  nichts  an  feinem  Ruhm  und  unferer  Verehrung,  daß 
er  da,  wo  alles  irrte,  wo  felbft  feine  erprobten  Räthe  irrten,  diefen  Irrthum  für  die 
Wahrheit  gehalten. 


200  Adam 

Man  hat  Spittlern  gegenüber  ferner  erwidert,  Herzog  Chril'tofs  Handlungs- 
weife  verdiene  fogar  das  höchfte  Lob,  weil  dadurch  Graf  Georgs  Vermählung  ver- 
anlaßt bezw.  ermöglicht  und  auf  diefe  Weife  der  württembergifche  Stamm,  trotz 
des  Erlöfchens  von  Chriftofs  Linie  mit  deffen  Sohn,  durch  Georg  fo  glücklich  fort- 
gepflanzt worden  fei.  Es  mag  dahin  geftellt  bleiben,  wie  weit  der  Grundfatz:  der 
Zweck  heiligt  die  Mittel,  in  der  Politik  Anwendung  finden  dürfe;  ich  habe  diefem 
patriotifch  klingenden  Einwurf  gegenüber  nur  zu  bemerken,  daß  er  die  ganze  Frage 
verfchiebt.  Es  ift  ja  nicht  davon  die  Rede,  was  politifch  klug,  fondern  was  ge- 
fetzlich  erlaubt  gewefen;  die  ganze  bisherige  Ausführung  geht  nicht  dahin:  die  Los- 
trennung Mömpelgards  war  politifch  nicht  klug,  fondern  dahin:  fie  war  gefetzlich 
nicht  erlaubt.  Im  übrigen  aber  kann  ich,  jenem  Einwurf  gegenüber,  in  der  Sache 
felbft  folgende  Bemerkung  nicht  unterdrücken.  Erftens:  um  dem  Grafen  Georg  das 
Heiraten  zu  ermöglichen,  hätte  es  noch  andere  Mittel  gegeben;  Herzog  Chriftot 
hätte  ihn  immerhin  mit  Jahrgeldem  und  Schlöffern  und  Jagdgründen  und  dergl.  lo 
reichlich  ausftatten  mögen,  als  ihn  Georgs  Wünfche  und  die  eigenen  Gefühle  der 
Dankbarkeit  und  der  Blutsverwandtfchaft  trieben,  er  hätte  ihm  die  Statthalterfchaft 
in  Mömpelgaijd  anweifen  und  ihm  alle  Kevenuen  des  linksrheinifchen  Gebietes  über- 
laffen  können,  aber  eine  vollftändige  Lostrennung  von  Landestheilen  und  die  erb- 
liche Uebertragung  aller  Hoheitsrechte  in  denfelben  an  Georg  war  dadurch  immer 
noch  nicht  gerechtfertigt.  Dann  aber  wenn  je  die  Umftände  fo  dringend  gewelen, 
daß  ohne  eine  regierende  Sekundogenitur  der  Zweck  nicht  konnte  erreicht  werden, 
fo  hätte  man  wenigftens  deren  Schaffung  als  einen  unerhörten  und  nie  wieder  zu 
geftattenden  Ausnahmefall  in  der  Trennungsurkunde  felbft  bezeichnen  follen.  F^r 
Württemberg  hätte  letzteres  Verfahren  die  gute  Folge  gehabt,  daß  die  Erbftreitereien 
nach  Herzog  Friedrichs  und  Johann  Friedrichs  Tode  unterblieben  oder  doch  nie 
fo  hartnäckig  geworden  wären,  und  daß  die  im  Jahr  1617  wiederholte  Abtrennung 
Mömpelgards  vom  Hauptlande,  die  weder  für  das  württembergifche  Haus  noch  für 
das  Land  irgend  welche  Vortheile  gebracht  hat  oder  auch  nur  bringen  follte,  gewiß 
vermieden  worden  wäre.  Statt  deffen  gefchah  die  Abtrennung  unter  ausdrücklieber 
Berufung  auf  die  Untheilbarkeitsgefetze! 

Doch  nicht  genug,  daß  nunmehr  fämmtliche  linksrheinifche  Belitzungen 
dem  regierenden  Herrn  entzogen  waren,  Herzog  Chriflof  ließ  fich  durch  feine  Güte 
und  fein  Wohlwollen,  das  er  gegen  die  gegenwärtigen  Mitglieder  feines  Haufes 
hegte,  zu  noch  weiter  gehenden  Theilungsprojekten  beftimmen.  Chriftof  hatte 
zwei  Söhne,  und  die  Hoffnung  auf  weitere  war  nicht  ausgefchloffen.  Von  diefen 
Söhnen  follte  jeder  eine  eigene  Herrfchaft  bekommen.  Obwohl  Herzog  Chriftof  felbft 
erft  im  Jahre  1551  nicht  blos  die  alten  Untheilbarkeitsgefetze  anerkannt,  fondern 
auch  noch  weiter  mit  Prälaten  und  Landfchaft  die  Unzertrennlichkeit  des  jetzigen 
Beftandes,  alfo  mit  Einfchluß  der  feit  dem  Herzogsbriefe  gemachten  Erwerbungen,  ver- 
abfchiedet  hatte,  fo  legte  er  doch  einem  im  Jahre  1566  eigens  hiezu  berufenen  Land- 
tage einen  Theilungsplan  vor,  wornach  der  erftgeborene  Sohn  das  Herzogthum  erben, 
die  nachgeborenen  mit  den  feit  dem  Herzogsbrief  gemachten  Erwerbungen  ausge- 
ftattet  werden  feilten;  oder  vielmehr  follte,  da  letztere  zerltreut  lagen,  ein  Austaufeh 
zwifchen  alten  und  neuen  Herrfchaften  in  der  Weife  ftattfinden,  daß  die  Abfindung 
der  Nachgeborenen  ebenfalls  ein  abgerundetes  Belitzthum  darftellten.  Letzteres 
hatte  ihnen  Chriftof  mit  allen  hohen  und  niederen  Ober-  und  Herrlichkeiten  zuge- 
dacht; die  Zufammengehörigkeit  follte  nur  durch  die  Gleichheit  des  Glaubensbe- 
kenntniffes  und  die  gemeinfame  Pflanzfchule  der  GeilUichkeit,  Gemeinfamkeit  der 
Landtage,  des  Hof-  und  des  Ehegerichtes,  des  fürftlichen  Archives,  Zufammenwirken 


Das  Untbeilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  201 

in  Militär-  und  Kriegsfachen  n.  dergl.  aufrecht  erhalten  werden,  wie  denn  auch 
mehrmals  wiederholt  wird^  daß  eine  Zertrennung  des  Färftenthums  damit  nicht 
beabfichtigt  fei.  Allein  der  Landtag  verhehlte  feine  Bedenken  gegen  eine  folche  Ver- 
ordnung nicht.  Erftlich,  erklärte  er,  verbiete  der  Herzogsbrief  eine  Zertrennung 
des  Färftenthums  auf  ewige  Zeit,  und  in  noch  nmfaflenderer  Weife  feien  auf  dem 
Landtag  von  1551  alle,  auch  die  neuerworbenen  Herrfchaften  für  ein  unzertrenn- 
liches Corpus  erklärt  und  verbrieft  worden ;  obwohl  nun  der  Herzog  feine  beabfichtigte 
Verordnung  nicht  zu  einer  Trennung  angefehen,  fo  fehe  fie  doch  in  Wirklichkeit 
ganz  fo  aus  (in  diefer  Beziehung  wird  eine  Beihe  von  Beftimmungen  namhaft 
gemacht,  welche  entweder  eine  ßealtheilung  oder  doch  die  Anordnung  einer  den 
altväterlichen  Verträgen  und  Gefetzen  ebenfalls  zuwider  laufenden  Gemeinfchafts- 
regierung  in  fich  fchlieüen);  die  Räthe  mögen  bedenken,  welche  Mühe  es  gekoftet, 
in  der  königlichen  Bechtfertigung  und  auch  vorher  (zu  Zeiten  Ulrichs  und  der 
öfterreichifchen  Begierung),  die  Abreißungs-  und  Theilungsgefahren  vom  Lande  ab- 
zuwenden, und  ferner  daß  die  Landfchaft  in  die  öfterreichifche  Afterlehenfchaft  nie- 
malen konfentiret  habe,  weil  diefe  gegen  die  Erectio  Ducatus  laufe  (wornach  das 
Herzogthum  nach  Ausiterben  des  wurttembergifchen  Mannsftammes  an  das  Beich 
fallen  follte,  während  es  als  öfterreichifches  Afterlehen  in  diefem  Falle  an  das  Haus 
Oefterreich  gekommen  wäre);  wenn  nun  aber  Prälaten  und  Landfchaft  felbft  durch 
Vertheilung  des  Färftenthums  den  Herzogsbrief  überfchreiten ,  fo  müfle  dies  dem 
Haus  und  Land  zu  unwiederbringlichem  Präjudiz  gereichen,  indem,  wenn  (ich  wieder 
ein  Unfall  zutragen  und  andere  ihren  Fuß  in  das  Fnrftenthum  fetzen  wollten, 
Prälaten  und  Landfchaft  dann  keine  fo  ftattliche  Defenflon  mehr  hätten,  dardurch 
He  das  Fnrftenthum  beifammen  und  dem  angeftammten  Fürftenhaufe  zu  erhalten 
vermöchten.  Es  wurde  dem  Landtag  aber  hierauf  eine  froftige  Antwort  ertheilt 
mit  der  Drohung,  wenn  der  Landtag  alfo  des  Herzogs  Abfichten  in  weitläufige  Be- 
denken und  Disputation  ziehe,  fo  könnte  diefer  fleh  veranlaßt  fehen,  die  beabfichtigte 
wohlmeinende  Verfügung  abzuthun  und  eine  andere  zu  machen;  ob  aber  das  dann 
nützlicher  für  Prälaten  und  Landfchaft  fein  werde,  das  würden  fie  mit  der  Zeit  wohl 
inne  werden.  Einer  vor  den  Herzog  felbft  erforderten  landfchaftlichen  Deputation 
wurde  fodann  erklärt,  die  beabfichtigte  Dispofition,  bei  welcher  auf  das  Wohl  mehr  der 
Landfchaft  als  des  nachgeborenen  Sohnes  Bedacht  genommen,  laute  den  alten  Verträgen 
nicht  zuwider,  denn  der  Herzogsbrief  gebe  die  Vornahme  einer  „Vergleichung"  zwifchen 
des  Herzogs  Söhnen  zu  (gewiß !  aber  doch  nur  unter  Beobachtung  der  vom  Herzogs- 
brief felbft  aufgeftellten  Normen);  bezüglich  der  Afterlehenfchaft  aber  befremde  es 
den  Herzog,  daß  die  Landfchaft  mehr  auf  die  Zukunft,  da  der  württembergifche 
Mannsftamm  ausfterben  follte,  fehe,  „dagegen  diefer  gegenwärtigen  väterlichen  Dis- 
pofition, dero  Fall  fich  täglich  zuetragen  und  ftundlich  vor  der  Thür  fein  mög,  wenig 
achten  wollen.  Derohalb  fo  geben  Sie  (der  Herzog)  ihnen  zu  erwägen,  ob  mehr 
auf  ein  gewiß,  dann  auf  ein  ungewiß  und  künftigs  zue  fehen  feye."  Mit  diefen 
Worten  macht  der  Herzog  feinen  Landftänden  eine  Gefinnung  zum  Vorwurf,  die 
wir  gerade  an  ihm  fo  ungerne  vermiffen:  er  vernachläßigt  über  der  Sorge  für  das 
augenblickliche  Wohlergehen  der  nächften  Angehörigen  das  Wohl  der  kommenden 
Gefchlechter,  das  höhere  bleibende  Interefle  der  Gefammtheit.  Aus  den  weiteren 
Aeußerungen  der  herzoglichen  Bäthe  geht  auch  klar  hervor,  daß  ihnen  die  großartige 
Eberhardifche  Auffaffung  der  Verhältniffe  ganz  abhanden  gekommen;  fie  ftaken 
vielmehr  tief  in  der  privatrechtlichen  Anfchauungsweife ,  betrachteten  das  Untbeil- 
barkeitsgefetz als  eine  Anomalie  und  legten  es  fo  enge  wie  möglich  aus.  So  be- 
haupten  fie,  abgefehen  von  der  für  Mömpelgard  beanfpruchten  Verfügungsfreiheit, 


202  Adam 

noch  weiter  ganz  unbefangen ,  daß  das  Allod  durch  die  Erectio  Dacatus  nicht 
fendifizirt  fei;  ja  fle  behaupten  auch,  daß  die  böhmifchen  und  öfterreicbifchen  Lehen 
und  das  ehemals  pfölzifche  Lehen  Marbach  gar  nicht  zur  untheilbaren  Mafle  ge- 
hören; dabei  leben  fie  der  Meinung,  als  ob  das  untheilbare  Gebiet  und  das  Herzog- 
thum,  was  ihnen  identifclie  Begriflfe  find,  dem  Regierungsnachfoiger  als  eine  Art 
Voraus  gebühre,  daß  derfelbe  alfo  außerdem  an  dem  nichtverfangenen  Land  des 
verftorbenen  Regenten  —  von  der  Privatverlaffenfchaft  ift  hier  nicht  die  Rede  — 
einen  vollen  Kindstheil  zu  beanfpruchen  habe,  eine  Auffaflfung,  welche  auch  neuere 
Schriftfteller  zu  theilen  fcheinen  (vergl.  Spittler  Band  XIL  S.  146),  obwohl  der 
Herzogsbrief  und  die  älteren  Verträge  hiefür  keinen  Anhalt  geben.  Diefe  be- 
ftimmen  nur,  daß  das  für  unzertrennlich  erklärte  Gebiet  jedenfalls  der  Aeltefte 
allein  bekommen,  die  Nachgeborenen  dagegen  in  anderer  Weife  verforgt  werden 
follen;  ob  nun  aber  zu  diefer  Verforgnng  die  übrigen  Herrfchaften  ganz  oder  nur 
theilweife  verwandt  werden,  ob  von  diefen  der  Regierungsnachfolger  unter  allen 
Umftänden  auch  noch  einen  Theil  bekommen  müfle  und  wieviel,  darüber  beftimmen 
diere  Gefetze  lediglich  nichts,  geben  es  vielmehr  anheim,  die  Entfcheiduug  nach 
den  Verhältniflen  des  einzelnen  Falles  und  nach  den  etwa  vorliegenden  Anordnungen 
des  Erblaffers  zu  treffen.  —  Im  weiteren  wiefen  die  herzoglichen  Rätbe  den  land- 
fchaftlichen'  Abgeordneten  nach,  inwieferne  fich  durch  die  beabfichtigte  Theilung 
keiner  der  Söhne  Chriftofs  befchwert  fühlen  könne,  und  fuchten  hierauf  in  Verbindung 
mit  dem  Herzog  die  einzelnen  Punkte  des  landfchaftlichen  Bedenkens  zu  widerlegen 
und  zu  zeigen,  daß  durch  diefe  Dispofition  das  Herzogthum  nicht  zertrennt  werde, 
wie  ja  auch  die  beigefügte  Proteftation  beweife.  Um  die  Art  diefer  ganzen  Beweis- 
führung zu  kennzeichnen,  genügt  die  Anführung  des  einzigen  fchöneu  Satzes:  ^fo 
hätt  das  Wörtlein  teyl  oder  teilen,  ob  es  fchon  an  etlichen  Orten  gebraucht  worden, 
den  Verftand  nit,  daß  darumb  das  Land  geteilt  fein  follt!^  Zum  Schlnffe  erklärte 
der  Herzog  felbft:  „ich  bezeug  mich  mit  Gott,  daß  ich  in  folcher  Verordnung  mehr 
vf  prälaten  und  Landfchafft,  dann  auf  mein  Sohn  Ludwigen  gefehen  hab^  und 
fetzte  bei:  „wo  nach  feinem  Abfterben  die  tailnng  dem  Recht  nach  befchehen  follt, 
daß  Herzog  Ludwigen  10  000  fl.  mehr  Einkommen  gebühren  würd,  und  ob  er  gleich 
noch  jung  war,  fo  hätt  er  doch,  als  er  nach  jüngfter  propofition  hinauf  zu  feinen 
Schweftem  gekommen  war,  gefagt:  ich  fihe  wol,  ich  muß  knecht  fein,"  auch  fei, 
wenn  Prälaten  und  Landfchaft  auf  ihrer  Meinung  beharren ,  zu  befürchten ,  daß 
Herzog  Ludwig  nach  feines  Vaters  Tode  „fich  alsdann  aus  dem  Land  thun,  ain  ge- 
findlin  an  fich  hennckhen  vnnd  in  das  landt  fallen  möcht,  welches  alles  Inen  woi 
zue  bedennckhen  wer.**  Nun  —  Herzog  Chriftof  mußte  freilich  wiffen,  was  feinen 
Söhnen  zuzutrauen  fei.  Es  foU  auch  nicht  geleugnet  werden,  daß  die  damals 
vorliegenden  VerbältnilTe  der  beabfichtigten  Dispofition  einigermaßen  das  Wort 
redeten.  Aber  das  ift  ja  eben  die  alte  Klage,  daß  nicht  große,  bleibende  Gefichts- 
punkte  maßgebend  waren,  die  zugleich  in  Uebereinftimmnng  mit  den  wichtigften 
Staatsgrundgefetzen  ftanden,  fondem  eine  Politik  von  Fall  zu  Fall  vorgezogen 
wurde,  wobei  es  dann  nicht  ohne  einige  Gewaltfamkeit  gegen  die  beftehenden  Ge- 
fetze abgieng,  ein  Verfahren,  dem  die  beigefiigte  proteftatio  facto  contraria  nichts 
an  Bedenklichkeit  nahm.  Nein,  lalTen  fich  gewilTe  Grundfätze  unter  außerordentlichen 
Verhältniffen  nicht  befolgen,  fo  ift  es  immer  beffer  ausdrücklich  zuzugeftehen :  wir 
machen  wegen  unferer  Nothlage  diesmal  eine  Ausnahme,  als  zu  behaupten,  das 
Ausnahmeverfahren  fei  der  Ordnung  gemäß.  Letzteres  hat  die  fchlimme  Folge,  daB 
durch  Berufung  auf  den  Ausnahmefall  die  Ausnahme  mit  der  Zeit  zur  Regel  wird. 
Die  württembergifche  Gefchichte  der  Folgezeit  liefert  auch  hiefiir  den  Beweis. 


Das  Untheilbarkcitsgefetz  im  württ.  Fürftenbaufe.  203 

Der  Landtag,  welcher  fchon  anfänglieh  fein  Bedenken  nnr  fchüchtern  und 
erft  auf  befoudere  Auflforderang  vorgetragen,  wagte  auf  die  ihm  ertheilte  Antwort 
des  allbeliebten  und  verehrten  Herzogs  weitere  Einwendungen  nicht;  er  dankte  viel- 
mehr dem  Herzog  für  feine  wohlmeinende  Fürforge,  bat,  fein  bisheriges  Vorbringen 
nicht  zu  Ungnaden  zu  vermerken,  und  knüpfte  daran  nur  die  Erwartung,  daß  diefe 
Dispofition  der  Erection  des  Fürftenthums  zu  keinem  Abbruch,  Minderung  oder 
Schmälerung  zu  verftchen  fei  und  felbiges  dadurch  nicht  zertheilt  werde,  fowie 
ferner  die  Bitte,  daß  feine  Zuftimmung  zu  diefer  väterlichen  Dispofition  nicht  als 
eine  Einwilligung  in  die  Afterbelehnung  geachtet  werden  möchte.  Erfteres  wurde  ihm 
vom  Herzog  beftätigt  und  die  landfchaftliche  Verwahrung  in  den  Landtagsabfchied 
aufgenommen,  letzterer  Punkt  dagegen  mit  Stillfchweigen  fibergangen,  wobei  fich 
der  Landtag  beruhigte.  Nachdem  lo  die  Landfchaft  leider  vollftändig  nachgegeben, 
wurden  die  oben  angeführten  Beftimmungen  wörtlich  aus  der  Landtagspropofition  in 
den  Landtagsabfchied  aufgenommen  (abgedruckt  bei  Reyfcher  IL  S.  137)  und  haben 
fo  die  Kraft  eines  Landesgefetzes  erhalten.  Der  Landtagsabfchied  felbft  wurde 
nicht  blos,  der  Uebung  gemäß,  der  Landfchaft  im  Original  übergeben,  fondern  auch, 
der  Pofterität  zu  ewigem  Gedächtnis,  den  vornehmften  Aemtern  des  Landes  infinuirt 
(vergl.  Schreiben  Herzog  Friedrichs  von  W.  an  den  landfchaftlichen  Kleinen  Aus- 
fchuß  vom  5.  Juni  1652). 

Glücklicherweife  blieb  aber  diefer  Landtagsabfchied  ohne  unmittelbare 
praktifche  Bedeutung,  da  Herzog  Chriftofs  ältefter  Sohn  bereits  im  Jahr  1568  ftarb. 
Freilich  wiederholte  nun  der  Herzog  in  einem  Teftamente  vom  18.  Oktober  1568 
(abgedr.  bei  Reyfcher  H.  S.  144)  im  wefentlichen  die  oben  erwähnten  Beftimmungen 
des  Landtagsabfchiedes  von  1566,  nur  daß  jetzt  an  des  vorverftorbenen  Sohnes 
Stelle  der  zweitgeborene,  Ludwig,  trat  upd  an  deflen  Stelle  ein  etwa  noch  zu  er- 
zielender weiterer  Sohn;  ein  dritter  Sohn,  der  ihm  etwa  noch  geboren  würde,  follte 
keine  Herrfchaften  zu  eigener  Regierung  bekommen,  fondem  (außer  einem  Theil 
der  Fahrnis  und  einem  Anfitz  im  Lande)  nur  ein  Deputat  von  15000  Gulden 
jährlich,  fo  daß  alfo  das  zwifchen  dem  erften  und  zweiten  Sohn  ängftlich  beobachtete 
Prinzip  der  Gleichftellung  im  Verhältnis  zwilchen  dem  zweiten  und  dritten  Sohne 
doch  wieder  fallen  gelaffen  worden  war.  Dagegen  ift  hervorzuheben,  daß  wenigftens 
am  Vorzug  des  Mannsftammes  feftgehalten  und  in  diefer  Beziehung  befiimmt  wurde, 
es  folle  bei  Herzog  Chriftofs  oder  feines  Sohnes  föhnelofem  Tode  an  die  Mömpel- 
garder  Linie  nicht  blos  das  Herzogthum  wieder  ungetheilt  fallen,  fondern  auch  alle 
eigenthümlichen  liegenden  Güter,  während  den  Töchtern  nur  das  vorhandene 
Silbergefchirr,  Kleinodien  und  baar  Geld  als  Erbtheil  überlaflen  blieb.  Für  einen 
Rückfall  der  linksrheinifchen  Befitzungen  wurde  dagegen  eine  gleiche  Theilung  der- 
felben  zwifchen  Chriftofs  beiden  Söhnen,  beziehungsweife  die  Verwendung  derfelben 
zu  einer  Tertiogenitur  in  vorforglicher  Weife  angeordnet.  —  Allein  auch  diefe 
Dispofition  ift  zunächft  nicht  praktifch  geworden,  da  Herzog  Chriftof  nur  den  einzigen 
Sohn  Ludwig  hinterließ.  Daffelbe  gilt  aber  auch  von  dem  Teftament  des  kinderlos 
verftorbenen  Herzogs  Ludwig  vom  6.  März  1587  (abgedruckt  bei  Reyfcher  H.  S.  190), 
welches  bezüglich  der  Ausftattung  der  nachgeborenen  Söhne  das  Teftament  Chriltofs 
faft  wörtlich  wiederholt  hatte. 

So  waren  denn  alle  diefe  geplanten  Theilungen  nur  Projekt  geblieben.  Ja 
ein  gfinftiges  Gefchick  fügte  es,  daß  ftatt  weiterer  Theilung  eine  Wiedervereinigung 
des  bisher  Getrennten  erfolgte,  als  nach  Herzog  Ludwigs  Tode  im  Jahre  1593 
Graf  Friedrich  von  Württemberg-Mömpelgard,  Georgs  Sohn,  auch  in  dem  rechts- 
rheinifchen  Gebiete  zur  Regierung  kam.   Allein  unter  feinen  Söhnen  trugen  nun  gleich- 


204  Adam 

wohl  Cbriftofs  und  Ludwigs  Verfügungen  höchft  unerfreuliche  Früchte.  Herzog 
Friedrich  felbft;  ein  thatkräftiger  Fürft  von  hohem  Geifte  und  voll  großer  weitaus- 
fchauender  Entwürfe,  deflen  Beftreben,  die  Regierungsgewalt  zn  zentralifiren  und  die 
Gränzen  feines  Regiments  gegen  innen  und  auüen  weiter  hinauszurücken,  mehr  als 
einmal  den  begründeten  Widerfpruch  feiner  Landftände  hervorrief,  verkannte  auch 
nicht,  daß  eine  möglichft  innige  dauernde  Verbindung  aller  Theile  feines  Territoriums 
die  nothwendige  Grundlage  feiner  Plane  bilde,  und  hätte  darum  von  einer  Theilung  des 
Landes  unter  feine  Söhne  wohl  wenig  hören  mögen,  wie  fein  Proteft  und  Refervation 
gegen  das  Ludwigifche  Teftament  und  deflen  Theilnngsbeftimmungen  beweist,  daß 
„mehrbemelte  Teftamente  anderer  geftalten  niemalen  als  (ofern  He  der  Erection  und 
altväterlichen  Verträgen  nicht  präjudiciren ,  acceptirt  und  verftanden  fein  foUen** 
(Reyfcher  IL  S.  372).  Allein  im  Eifer  des  Erwerbens  verfäumte  Herzog  Friedrich,  auf 
die  Erhaltung  des  Erworbenen  zu  denken.  Wer  hätte  aber  auch  gedacht,  daß  der 
kräftige  lebensluftige  Fürft  fo  rafch  werde  fterben  mülTen !  So  fehlte  denn  bei  feinem 
Tode  (29.  Januar  1608)  jede  Verfügung  Friedrichs  bezüglich  der  Erbfolge,  und 
es  war  kein  Wunder,  daß  nun  unter  feinen  fünf  Söhnen  der  Bruderzwift  losbrach. 

Unter  den  in  Friedrichs  Hand  vereinigten  Herrfchaften  war  zu  unterfcheiden 
das  untheilbare  und  jedenfalls  auf  feinen  erftgeborenen  Sohn  Johann  Friedrich 
vererbende  Gebiet  und  die  frei  verfugbaren  Befitzungen.  Zu  den  letzteren  gehörten 
gemäß  dem  Hünfinger  Vertrag,  dem  Herzogsbrief  und  dem  Landtagsabfchied  von  1551 
nur  die  eliäßifchen  Herrfchaften  und  die  feit  dem  Jahr  1551  gemachten  Neuerwerbungen 
(über  fie  vergl.  Breyer  §•  33—35;  C.  F.  Stalin  IV.  S.  775.  828;  Naft  a.  a.  0. 
S.  153  f.,  wo  insbefondere  noch  die  Pfandherrfchaft  Oberkirch  beizufügen);  alles 
übrige  war  untbeilbar.  Allein  nach  der  herrfchenden ,  in  dem  Vertrage  von  1553, 
den  Landtags  Verhandlungen  von  1566  ui\d  den  auf  letzteren  ruhenden  Teftamenten 
zum  Ausdruck  gelangten  Anfchauung  gehörte  zur  untheilbaren  Mafle  nur  dasjenige 
rechtsrheinifche  Gebiet,  welches  im  Jahr  1495  als  Reichsmannlehen  zum  Herzogthum 
erhoben  worden,  von  dem  linksrheinifchen  Befitz  alfo  vornhinweg  gar  nichts,  femer 
aber  von  dem  rechtsrheinifchen  nicht  die  von  Böjimen,  Oefterreich  und  Fürftenberg  zu 
Lehen  rührenden  Befitzungen  und  endlich  nicht  die  feit  dem  Jahr  1495  gemachten 
Neuerwerbungen  (und  diefe  find  nicht  gering;  vergl.  bezügl.  der  Erwerbungen  von 
1495-1551  C.  F.  Stalin  IV.  S.  70,  96,  213,  476.  Breyer  §.  32)  mit  Einfchlüß  von 
Schloß,  Stadt  und  Amt  Marbach,  welche  inzwifchen  von  der  pfalzifchen  Oberlehens- 
herrlichkeit befreit  worden  waren.  Ja  auf  Grund  des  Landtagsabfchiedes  von  1566 
mochten  Friedrichs  nachgeborene  Söhne  nicht  ohne  Schein  behaupten,  auf  die 
Unterfcheidung  von  theilbarem  und  untheilbarem  Gebiet  komme  es  überhaupt  gar 
nicht  an,  da  auch  bei  Hinausgabe  der  einzelnen  Stücke  an  verfchiedeue  Söhne  zu 
befonderen  Regierungen  die  alten  Haus-  und  Landesgefetze  fo  lange  immer  noch 
beobachtet  feien,  als  einzelnes,  wie  z.  B.  die  Landtage  und  die  Landesfchulden,  die 
oberfte  Rechtsfprechung  und   dergl.  für  die  getrennten  Gebiete  gemeinfam  bleibe. 

Allein  fo  weit  gieng  man  doch,  nicht.  Als  es  fchließlich  zur  Auseinander- 
fetzung  kam,  wurden  die  alten  Untheilbarkeitsgefetze  wieder  mit  anderen  Augen 
betrachtet,  als  zu  Herzog  Chriftofs  Zeiten.  Freilich  brauchte  es  zu  diefer  Aus- 
einanderfetzung  lange.  Zwar  hatte  Melchior  Jäger  (über  ihn  vergl.  Spittler  XUL 
S.  308 — 328)  fchon  unterm  13.  September  1610  dem  landfchaftlichen  Kleinen  Aus- 
fchuß  nahe  gelegt,  er  foUe  den  regierenden  Herzog  Johann  Friedrich  an  baldige 
Vergleichung  mit  feinen  vier  Brüdern  erinnern.  Es  wurde  auch  noch  im  gleichen 
Jahre  durch  den  Herzog  ein  landfchaftliches  Bedenken  verlangt,  wie  Sie  fich  mit  dero 
Gebrüdern  einlaffen  und  vergleichen  möchten  (Landtagspropofition  vom  23.  Novbr.  1610 


i 


Das  üntheilbarkeitsgefeiz  im  württ.  FUrftenhaufe.  206 

und  Tom.  Act.  Prov.  21.  fol.  624  b.),  worauf  ficb  der  Landtag  iu  feiner  Erklärung 
vom  3.  Dezember  auf  die  Bitte  um  Fefthaltung  am  Münfinger  Vertrag  und  am 
Herzogsbrief  befobränkte;  was  dann  auch  im  Landtagsabfebied  zugefagt  wurde; 
(Württemb.  Landesgrundverfaffung  S.  374).  Allein  das  Vergleichswerk  felbft 
rubte,  tbeils  weil  die  Prinzen  noeb  minderjäbrig;  tbeils  weil  man  den  Ausgang  des 
Streites  abwarten  wollte,  welcben  Oefterreich  als  Herr  von  Burgund  wegen  der 
wfirttembergifcben  Herrfcbaften  in  Burgund  erhoben.  Docb  Heß  ficb  Herzog  Johann 
Friedrich  inzwifchen  von  Heinrieb  Bocer  (über  ihn  vergl.  Wächter  Wfirtt.  Privat- 
recht Bd.  I,  S.  337)  unterm  16.  April  1612  ein  Bedenken  ftellen,  deffen  Vorfchläge 
fpäter  im  wefentlicben  angenommen  worden  find.  Aber  auch  nachdem  die  fürftlicben 
Bruder  herangewachfen  und  obwohl  das  Parlament  zu  Qrenoble  am  15.  Juli  1614 
dem  Haufe  Württemberg  die  vier  burgnndifchen  Herrfcbaften  zugefprochen  und  das 
Sequefter  aufgehoben  hatte  (vergl.  hierüber  auch  Scheffers  Gefch.  von  Mömpelgard 
S.  208  Manafcript  der  K.  öffentl.  Bibliothek  zu  Stuttgart),  und  trotzdem  daß  der 
landfchaftliche  Kleine  Ausfchuß  den  Herzog  mehrmals  und  fchließlich  ^^flehentlich 
und  um  Gottes  willen^  bat,  die  längft  vorhabende  Vergleichung  endlich  ins  Werk 
zu  ftellen,  wurde  doch  erft  im  Jahr  1616  emftlich  das  heikle  G^chäft  in  Angriff 
genommen.  Als  ficb  im  März  diefes  Jahres  aas  Anlaß  der  Taufe  des  zweiten 
Sohnes  Herzog  Johann  Friedrichs  mehrere  proteltantifcbe  Ffirften  zu  Stuttgart  in 
Unionsangelegenheiten  zufammengefunden ,  mögen  diefe  mit  ihrem  Rath  und  Zu- 
fpruch  auch  in  diefer  württembergifchen  Hausfache  nicht  zurückgehalten  haben.  Sie 
war  auch  nachgerade  brennend  geworden  und  jeder  Verzug  unleidlich.  Nachdem 
bisher  fchon  mehrere  Gutachten  erfordert  worden  waren,  wurde  endlich  eine  gemein- 
fame  KommifTion  niedergefetzt,  beftehend  aus  dem  Landhofmeifter  Grafen  von  Limpurg, 
dem  Kanzler  v.  Engelshofen,  dem  Hofrichter  Wilhelm  v.  Remchingen,  dem  Vicekanzler 
Dr.  Faber,  dem  Tübinger  Profeffor  Dr.  Bocer  und  den  drei  weiteren  Doktoren  und 
Oberrätben  Broll  (zugleich  Landfcbaftskonfulenten),  Kielmann  und  Vitus  Breitfchwerd. 
Sie  wurden  zu  diefem  Gefchäft  fammtlicben  fünf  Briidern  miteinander  vergelübdet, 
nachdem  fie  ihres  befonderen  Eides  gegen  Herzog  Jobann  Friedrich  entbunden 
worden  waren  (vergl.  hiezu  Breyer  bei  Spittler  XÜ.  Bd.  S.  178  f.,  im  übrigen  nach 
Akten  des  ftändifchen  Archivs  zu  Stuttgart). 

Diefe  Kommiffion  begann  am  16.  Juli  1616  ihre  Arbeiten  damit,  daß  fie 
ficb  alle  alten  Verträge,  den  Herzogsbrief,  Teftamente,  Landtagsabfchiede,  foweit 
hierher  gehörig,  vorlefen  ließ  und  jedes  Mitglied  ficb  diefelben  excerpirte.  Leider 
bekam  aber  die  Kommiffion  nicht  alle  einfchlägigen  Urkunden  in  die  Hände;  fo 
wurde  z.  B.  der  Vergleich  von  1547  erft  nachträglich  aus  dem  Mömpelgarder  Archiv 
herbeigefchafft,  und  was  namentlich  fehlte,  war  der  Reichen weiher  Vertrag  von  1482, 
wodurch  Mömpelgard  mit  Eberhards  d.  J.  Land  vereinigt  worden,  während  dagegen  den 
herzogliehen  Käthen  wohl  bekannt  war,  daß  der  Uracher  Vertrag  von  1473  diefes 
dem  Grafen  Heinrich  zagel heilt  hatte.  So  erklären  denn  diefelben  in  ihrem  Gutachten 
vom  12.  Auguft  1616,  daß  nach  dem  Herzogsbrief  all  dasjenige  Land  Eberhards  im 
Barte,  fo  im  Land  zu  Schwaben  gelegen,  zum  Herzogthum  gehöre,  was  aber  nach 
dem  Herzogsbrief  erlangt,  für  eigen  zu  halten  und  das  Uebrige,  ^fo  Eberbardns 
Barbatns  in  der  Zeit  der  Erection  nicht  inngehabt,  als  da  feind  die  Graffchaft 
Momppelgard  fammt  dero  anhaingenden  Herrfcbaften  wie  auch  die  Graf- 
und  Herrfchaft  Horburg  und  Reichenweiher,  von  dem  Herzogthum  abgefondert  u.  f.  w," 
Diefer  verhängnisvolle  Irrthum  (in  dem  übrigens  noch  im  Jahr  1754  Hoffmann  1.  cit. 
])ag.  42  not.  f.  befangen  war)  verleitete  fie  zu  der  Annahme,  daß  in  der  Union 
des  Münfinger  Vertrags  und  des  Herzogsbriefes  vom  linksrheinifchen  Gebiete  nichts 


206  Adam 

mit  einbegriffen  fei.  Im  übrigen  entwickeln  fie  über  den  Herzogsbrief  ganz  zu- 
treffende Anfiebten:  daß  fie  durch  ihn  auch  das  bisherige  Ailod  für  feudifizirt  anfahen, 
zeigt  obige  Stelle;  fie  erklären  aber  auch,  ebenfalls  im  Gegenfatz  zu  Herzog  Chriflofs 
Käthen,  das  Herzogthum  und  das  nntheilbare  Gebiet  für  verfchiedene,  fich  nicht 
•deckende  Begriffe,  und  rechnen  auch  die  böhmifchen  und  öfterreichifchen  Lehen 
zum  großen  untheilbaren  Corpus.  Sie  behaupten  noch  weiter,  der  Prager  Vertrag 
vom  24.  Januar  1599  enthalte  eine  ünirung  und  Feudifizirung  aller  bis  1552 
gemachten  Neuerwerbungen,  indem  er  die  öfterreichifche  Anwartfchaft  (an  Stelle 
der  bisherigen  Afterlehenfchaft)  auf  das  Herzogthum  Württemberg  in  derjenigen 
Geftalt  fortfetzte,  welche  diefes  bei  Aufrichtung  des  Paffauer  Vertrages  von  1552 
hatte  (Reyfcher  II.  Sr  261,  vergl.  auch  Fricker  S.  72  f.),  fo  daß  nur  die  nach  dem 
Jahr  1552  gemachten  Erwerbungen  frei  verfügbares  Eigenthum  feien.  Sie  finden 
aber  auch  in  den  feit  dem  Herzogsbriefe  vorgenommenen  Thattheilungen  und  in 
den  Dispofitionen  der  Herzoge  Chriftof  und  Ludwig  den  Grundfatz  ausgefprochen, 
daß  nächft  dem  Primogenito  nur  noch  Einer  jedesmal  mit  Land  und  Leuten  verfehen 
werden  folle.  Auf  Grund  alles  deffen  gelangen  fie  zu  dem  Antrage,  dem  zweit- 
geborenen Sohn  Herzog  Friedrichs  von  den  linksrheinifchen  ßefitzungen  blos 
Mömpelgard  und  die  burgundifchen  Herrfchaften  zu  einer  Sekundogenitur  zu  über- 
laflfen,  alle  übrigen  Söhne  aber  auf  Gelddeputate  zu  fetzen;  Refidenzen  follten  den- 
felben  zwar  angewiefen  werden,  jedoch  ohne  Ueberlaffung  des  Regiments  und  der 
Obrigkeit. 

Es  waren  indeß  nicht  blos  richtigere  fkaatsrechtliche  Anfchauungen,  welche 
die  herzoglichen  Räthe  zu  möglichfter  Beifammenhaltung  des  Landes  rathen  ließen, 
fondern  es  fpielte  wefentlich  auch  der  leidige  Geldpunkt  mit.  Zwar  trennten  damals 
noch  zwei  Jahre  vom  formlichen  Ausbruch  des  dreißigjährigen  Krieges,  aber  fchon 
jahrelange  Rüftungen  waren  vorausgegangen,  Deutfchland  war  mit  Truppen  über- 
fchwemmt,  ihr  Unterhalt  koftete  viel,  auf  Unionstage  und  Gefandtfchaften  gieng 
auch  nicht  wenig,  die  vielen  jungen  Prinzen  mußten  ftandesgemäß  erzogen  werden 
und  wurden  auf  große  koftbare  Reifen  gelchickt,  dazu  kam  eine  erfchöpfte  Rent- 
kammer, die  oft  zu  den  dringendften  Bedürfniffen  kein  Geld  hatte,  wohl  aber 
unzählige  erfchreckend  anwachfende  Schulden.  Auf  dem  Lande  felbft  lagen  fchwere 
Laften  und  noch  größere  konnten  ihm  billig  nicht  zugcmuthet  werden.  Unter 
folchen  Uraftänden  mußten  die  Kräfte  forgfältig  gefchont,  durften  nicht  durch  Zer- 
theilung  und  Zerfplitterung  gefchwächt  werden.  So  gab  man  denn  jedem  der  Nach- 
geborenen gerade  nur  fo  viel  zu,   als  nach  den  Hausgefetzen  unvermeidlich  fchien. 

Allein  die  Nachgeborenen  waren  damit  gar  nicht  einverftanden;  fie  ver- 
langten mehr.  Herzog  Johann  Friedrich  zeigte  fich  zwar  aus  brüderlicher  Liebe 
geneigt  zu  weiterem  Nachgeben,  feine  Räthe  dagegen  forderten  ihn  im  Intereffe 
des  Landes  und  des  Haufes  zu  feftem  Beharren  dringend  auf;  den  Brüdern  felbft 
aber  fchienen  des  Erftgeborenen  Anerbieten  noch  zu  gering.  So  zogen  fich  die  Ver- 
handlungen noch  drei  Vierteljahre  hin,  bis  endlich  Johann  Friedrich  insgeheim  mit 
feinen  Brüdern  fich  perfonlich  ins  Benehmen  fetzte  und  fo  fchließlich,  über  die  Köpfe 
feiner  Räthe  hinweg,  den  fürftbrüderlichen  Vergleich  vom  28.  Mai  1617  zu 
Stande  brachte  (abgedruckt  bei  Reyfcher  II.  S.  313,  vergl.  Sattler  Herzoge  Bd.  IX.  S.  61). 
I  Hier  werden   vor   allem    die    alten  jGrundgefetze  des  Landes  und   Haufes 

Württemberg  feierlich  anerkannt  und  beftätigt,  des  weiteren  aber  in  Beziehung  auf 
Land  und  Leute  feftgefetzt,  —  die  Beftimmungen  über  Vertheilung  der  Fahrnis,  Fräu- 
leinausfteuem,  Religionswefen  u.  f.  w.  übergehe  ich  auch  hier,  —  daß  dem  zweit- 
geborenen Ludwig  Friedrich  fämmtliche  linksrheinifche  Befltzungen  zu  einer  Sekunde- 


Das  üntheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  207 

genitur  vollftändig  abgetreten,  der  drittgeborene  Julias  Friedrich  dagegen  die  erlt 
in  den  Jahren  1612  und  1616  erworbenen  Güter  Weiltingen  und  Brenz  „fambt 
hoher  Ober-  und  aller  Gerechtfame^,  die  Episcopai-Rechte  ausgenommen,  ebenfalls 
erblich  und  zu  eigener  Regierung  erhalten  (anders  Reyfcher  L  S.  165),  die  beiden 
jüngften  Prinzen  aber,  Friedrich  Achilles  und  Magnus  (der  bald  darauf  bei  Wimpfen 
den  Heldentod  geftorben),  nur  einen  Anfilz  im  Lande  mit  Ausfchluß  obrigkeitlicher 
Rechte  bekommen,  dagegen  Jahrgelder,  Apanagen,  von  den  beiden  älteften  Brüdern 
beziehen  follten.  Die  dem  Drittgeborenen  eingeräumte  eigene  Regierung  wird  im 
Vergleich  ausdrücklich  als  eine  Ausnahme  bezeichnet;  fie  Tollte  daher  auch  nach 
Ausfterben  feines  Mannsftammes  an  die  Linie  des  Erftgeborenen  bezw.  Aelteften 
zurückfallen.  Im  übrigen  waren  die  jüngeren  den  älteren  Brüdern  in  der  Weife  fub- 
ftituirt,  daß  jene  bei  Ausfterben  des  Mannsftammes  eines  älteren  Bruders  in  den 
Erbtheil  je  des  nächftälteften  vorrücken  follten,  während  das  dadurch  frei  werdende 
Deputat  des  jüngften  der  Linie  des  Erftgeborenen  heimfiel.  Die  von  einem  Bruder 
in  der  Folge  etwa  zu  feinem  Landestheil  hinzu  erworbenen  Güter  follten,  foweit 
nicht  durch  Verträge  oder  Teltamente  anders  verfugt  würde,  nur  auf  deffen  männ- 
liche Nachkommenfchaft  vererbt  werden,  bei  deren  Mangel  aber,  unter  üebergehung 
der  Töchter,  an  den  nächften  männlichen  Seiten  verwandten  fallen.  Veräußerung 
von  Land  und  Leuten  war  mit  Ausnahme  echter  Noth  verboten,  und  auch  in  diefem 
Falle  blieb  den  Brüdern  das  Vorkaufsrecht  —  Es  läßt  fich  nicht  verkennen,  daß 
der  Gedanke  der  ftaatlichen  Einheit  und  Zufammengehörigkeit  in  diefem  Vergleiche 
viel  lebendiger  zum  Ausdruck  gekommen,  als  noch  in  Chriftofs  und  Ludwigs  Tefta- 
menten.  Nach  dem  Herzogsbrief  war  nur  das  für  untrennbar  erklärt  worden,  was 
Eberhard  damals  befaß,  fpätere  Erwerbungen  nicht  (f.  o.).  Nun  blieb  aber  nach 
diefem  Vergleich  nicht  blos  diefer  Eberhardifche  Befitz,  fo  wie  man  deffen  Umfang 
nach  dem  von  Herzog  Ghriftof  gegebenen  Beifpiel  und  in  Unkenntnis  des  Reichen- 
weiher Vertrages  annehmen  mußte,  dem  Erftgeborenen  ungefchmälert,  fondern  auch 
der  größte  Theil  der  fpäteren  Erwerbungen. 

Groß  war  die  Freude  über  das  Zuftandekommen  diefes  Vergleiches,  und 
mit  Kirchgang  und  Bankettiren  ward  er  gefeiert.  Allein  fofort  erhob  der  zweite 
der  Brüder,  Ludwig  Friedrich  von  Württemberg- Mömpelgard,  Befch werden  wegen 
Berechnung  feiner  Revenuen ;  und  als  diefe  durch  den  Nebenrezeß  vom  8.  Okt.  1617 
gehoben  waren  (abgedruckt  bei  Spittler  Sammlung  einiger  Urkunden  u.  f.  w.  S.  228), 
lag  er  feinem  älteren  Bruder  mit  immer  neuen  Anliegen  und  Wünfchen  im  Ohr,  fo  daß 
fich  der  landfchaftliche  Kleine  Ausfeh uß  veranlaßt  fah,  in  einem  unterm  20.  Januar  1618 
erftatteten  Gutachten  an  den  allzu  mildherzigen  Herzog  Johann  Friedrich  die  Bitte 
zu  richten,  er  möge  nunmehr  an  dem  Vergleich  feft  und  unabbrfichig  halten  und 
fich  in  Anbetracht  der  Befchwerlichkeiten  des  zum  höchften  angegriffenen  Kammer- 
guts zu  keiner  weiteren  Verwilligung  durch  feine  Herrn  Gebrüder  bewegen  laffen. 
Gleichwohl  fagte  Johann  Friedrich  dem  älteften  feiner  Brüder  in  einem  zweiten 
Nachtragsvergleiche  vom  11.  Dezember  1618  die  gänzliche  Uebemahme  der  den 
jüngeren  Brüdern  zu  reichenden  Deputate  auf  die  Zeit  von  acht  Jahren  zu.  Aber 
felbft  jetzt  gab  fich  Ludwig  Friedrich  nicht  zufrieden,  und  nur  der  Tod  Johann 
Friedrichs  machte  den  Verhandlungen  ein  Ende.  Eben  fo  wenig  wollte  fich  der 
drittgeborene  Bruder  Julius  Friedrich  von  Württemberg-Weiltingen  bei  dem  Ver- 
gleiche beruhigen.  Und  obwohl  ihm  noch  im  Jahr  1617  in  zwei  befonderen  Neben- 
rezeffen  ein  Theil  feiner  Forderungen  erfüllt  worden  war,  erhob  er  doch  immer  neue 
Anfprüche,  felbft  nach  Johann  Friedrichs  Tode,  bis  ihm  endlich  im  Jahr  1630  neue 
pekuniäre  Vortheile  eingeräumt  wurden. 


208  Adam 

Bei  allen  diefen  Anfprüchen  der  Nachgeborenen  find  es  immer  die  Tefta- 
mente  der  Herzoge  Chriftof  und  Ludwig,  von  denen  fie  ausgehen  und  die 
fie  bei  ihren  Forderungen  zur  Richtfchnur  nehmen.  Den  Räthen,  welche  bei  dem 
Vergleichswerk  gebraucht  worden,  machte  Julius  Friedrich  dabei  die  fchnödeften 
Vorwürfe.  „Summa,"  fchreibt  er  unterm  30.  März  1630  an  feinen  Bruder,  den  Landes- 
adminiftrator  Ludwig  Friedrich,  „fo  nur  den  Brüdern  was  abzuziehen,  fonderlich 
Mir,  fo  fuchen  die  Räth  ihr  Müthlein  an  mir  zu  erkühlen,  dahero  kommt  es,  wann 
man  das  Geblüt  fo  gar  unterdrückt,  daß  weilen  wir  zu  fchwach  zu  mittein,  daß 
andere  frembde  Völker  kommen  muffen"  —  der  graufige  Emft  des  dreißigjährigen 
Krieges  hatte  fich  inzwifchen  längft  über  Deutfchlands  Gaue  gelagert  —  „die  zur 
Straf  die  Einkommen  wegraffen,"  und  weiter:  „es  wäre  aber  beffer  gewefen,  es  hätten 
diejenigen  Räth,  welche  um  der  Brüder  insgefammt  Wohlfahrt  Willen  beifammen 
gewest,  nicht  allein  die  Wohlfahrt  des  Aelteren  und  feiner  Linie,  fondern  felbiges 
Mal  —  der  Meinigen  Wohlfahrt  auch  bedacht,  halte  derowegen  vor  Crocodili 
lachrymas,  wann  dato  der  Meinigen  gedacht  wird  u.  f.  w.;"  ja  er  droht  fogar  mit 
einer  Klage  beim  Kaifer  und  will  fii^h  hiebei  insbefondere  beklagen  über  diejenigen, 
die  dies  unchriftlich  Procedere  gegen  die  jüngeren  Brüder  geführt  haben.  Alfo 
überall  derfelbe  kurzfichtige  Egoismus  der  Nachgeborenen!  Und  doch,  die  Vermuth- 
ung  ift  gerechtfertigt:  wäre  im  Jahr  1617  nach  Herrn  Julius  Wünfchen  und  nach 
Anleitung  jener  Teftamente  das  rechtsrheinifche  Württemberg  zerfchnitten  worden, 
fo  hätte  das  Herzogthum  Württemberg  den  dreißigjährigen  Krieg  nicht  überlebt  So 
aber  ermöglichte  Johann  Konrad  Varnbülern,  dem  württembergifchen  Gefandten  bei 
den  Friedensverhandlungen  zu  Osnabrück,  das  von  den  Württembergern  felbft  be- 
obachtete Untheilbarkeitsgefetz  des  Herzogsbriefes,  die  Anerkennung  diefes  Reichs- 
gefetzes  auch  von  Kaifer  und  Reich  zu  verlangen  und  auf  Grund  deffelben  die  völlige 
Wiederherftellung  des  durch  Waffengewalt  und  politifche  Ränke  ganz  zerfplitterten 
Herzogthums  durchzufetzen  (vergl.  J.  R  0.  in  der  Neuen  Sammlung  IIL  S.  578). 

Der  Mangel  einer  väterlichen  Dispofltion  hatte  dem  guten  rechtliebenden 
Herzog  Johann  Friedrich  viele  bittere  Stunden  bereitet;  gleichwohl  kam  er  im  Drange 
der  Zeit  ebenfalls  nicht  dazu  eine  folche  zu  treffen.  Unvermuthet  hatte  den  kaum 
46jährigen  Herzog  der  Tod  überrafcht  (18.  Juli  1628).  Was  nun  beginnen?  So 
lange  freilich  feine  drei  Söhne  noch  minderjährig  waren,  ruhte  der  Streit.  Später 
gieng  das  Herzogthum  eine  Zeit  lang  überhaupt  verloren ;  und  auch  nach  Wiederer- 
langung deffelben  durch  Herzog  Eberhard  IH.,  Johann  Friedrichs  älteften  Sohn, 
konnte  während  der  Kriegswirren,  in  denen  die  jüngeren  Brüder  zudem  meift  im 
Felde  lagen,  von  einer  brüderlichen  Vergleichung  nicht  die  Rede  fein.  Bis  es  dann 
endlich  zur  Auseinanderfetzung  kam,  hatten  Hch  die  Zeiten  gewaltig  verändert.  Was 
man  im  Jahr  1617  noch  thun  konnte,  und  was  man  glaubte  thun  zu  muffen,  die 
Ausftattung  des  Zweitgeborenen  mit  Mömpelgard,  war  unmöglich,  weil  es  bereits 
weggegeben-,  Weiltingen  und  Brenz  waren  ebenfalls  noch  im  Befitz  der  Julianifchen 
Linie,  ein  nennenswerther  Neuerwerb  war  feitdem  nicht  gemacht  worden  (vgl.  Breyer 
EleuK  §.  36.  37).  Von  dem  aber,  was  Johann  Friedrich  an  Land  und  Leuten  hinter- 
laffen,  abermals  Stücke  für  deffen  jüngere  Söhne  herunter  zu  fchneiden,  verbot  fich 
von  felbft,  weil  das  verödete,  ausgefogene  und  ausgebrannte  Land,  das  zudem 
von  riefengroß  aufgefchwoUenen  Schulden  gedrückt  wurde,  kaum  die  Koften  der 
Einen  Verwaltung  und  Einer  Hofhaltung  aufzubringen  vermochte.  Aber  auch  in  den 
Köpfen  hatte  fich  inzwifchen  der  völlige  Umfchwung  vollzogen.  Man  erkannte, 
daß  zwifehen  einem  Ackerfeld  und  einem  Staatswefen  doch  ein  Unterfchied  fei,  daß 
der  Staat  nicht  ein  bloßes  Vermögensobjekt  darfteile,  fondern  ein  Subjekt  des  öffent- 


Da8  Untheilbarkeitsgefetz  Im  württ.  Fürftenbaafe.  209 

liehen  Rechts ;  eine  Perfon,  ein  „Jndividuum".  Von  dem  Augenblick  aber,  wo 
man  im  Territorium  nicht  mehr  ein  Konglomerat  von  Grundftücken  und  Rechten  fah, 
—  und  daß  diefe  Auffaffung  für  die  frühere  Zeit  hin  und  wieder  zutreffend  ge- 
wefen,  foU  ja  nicht  geleugnet  werden,  —  fondern  einen  Organismus,  feitdem  war  es 
ganz  felbftverftändlich,  daß  jede  Abreißung  von  demfelben  nicht  blos  quantitativ 
eine  Verringerung,  fondern  auch  qualitativ  eine  Verftümmelung  enthalte,  daher  mit 
allen  Mitteln  zu  vermeiden  fei. 

Was  nun  aber  für  andere  Länder  richtig  fein  mag,  daß  lediglich  von  den 
Fürften  die  Reftauration  der  Staatsidee  ausgegangen,  wie  Schulze  (a.  a.  0.  S.  345) 
fich  ausdrückt,  das  ift  jedenfalls  für  Württemberg  nicht  zutreffend.  Wie  fich  hier 
durch  die  ZufammenfalTung  der  einzelnen  Gebietstheile  in  Amtskorporationen  und  die 
Theilnahme  diefer  an  der  ftändifchen  Verfaffung  die  Affimilirung  und  Verfchmelzung 
der  anfangs  aggregatformig  an  das  kleine  Stammgut  nach  und  nach  anfchließenden 
Städte,  Dörfer,  Weiler  und  Höfe  rafcher  und  vollftändiger  vollzog  als  anderwärts,  fo 
bildete  auch  die  Landfchaft  von  Anfang  an  einen  Faktor,  der,  wie  wir  oben  gefehen 
und  auch  in  der  Folge  beftätigt  finden,  ftets  auf  Untheilbarkeit  des  einmal  Vereinigten 
gedrungen.  Ihr  war  es  freilich  dabei  nicht  allein  um  Verwirklichung  der  Staatsidee, 
fondern  zugleich  um  rein  praktifche  Zwecke  zu  thun,  insbefondere  um  leichtere 
Tragung  der  Reichs-,  Kreis-  und  Landesanlagen  und  um  leichtere  Aufbringung  der 
Zinfen  und  Tilgungsmittel  für  die  Landesfchuldeu  und  Erhaltung  des  Landeskredits. 
Und  hatte  fie  im  Jahre  1566  nur  zögernd  und  unter  Verwahrungen  den  bedenk- 
lichen, wenn  auch  gut  gemeinten  Ablichten  Herzog  Chriftofs  zugeftimmt,  fo  war 
fie  es  wieder,  die  nach  Herzog  Friedrichs  Tode  auf  Fefthaltung  an  der  Untheil- 
barkeit gedrungen  und  die  auch  jetzt,  als  die  Abfertigung  des  Prinzen  Friedrich,  des 
zweiten  Sohnes  des  Herzogs  Johann  Friedrich,  endlich  in  Angriff  genommen  wurde 
(29.  Juli  1649),  rundweg  es  ausfprach,  was  anno  1566  gefchehen,  feien  ^lauter 
Nullitäten."  Prinz  Friedrich  aber  nahm  bei  (einen  Anfprüchen  gerade  Chriftofs  und 
Ludwigs  Teftamente  wieder  zur  Richtfchnur  und  verlangte  demgemäß  ein  jährliches 
Einkommen  von  28000  Gulden,  fowie  die  in  jenen  Teftamenten  dem  zweitgeborenen 
Sohn  beftimmten  zehn  Aemter  zu  eigener  Regierung.  Auf  die  Vorftellungen  feiner 
Beiftänder  v.  Menzingen,  Forftner  und  Thomas  Lanfius  (vergl.  Spittler  Bd.  XHL  S.  168), 
daß  er  fich  auf  jene  Vorgänge  nicht  ftützen  könne,  ermäßigte  Prinz  Friedrich  feine 
Forderung  auf  die  Uebergabe  von  fechs  Aemtern  fammt  all  deren  Einkünften, 
imperium  mixtum  et  merum  cum  fimplici  jurisdictione,  auch  dem  jus  nominandi 
miniftros,  einer  Refidenz  in  Neuenftadt  und  einer  in  Stuttgart-,  außerdem  verlangte 
er  aber  noch  ein  Jahrgeld  von  18  000  Gulden  in  den  nächften  5  Jahren  und  von 
28  000  Gulden  in  den  darauf  folgenden.  Allein  Eberhard  HI.  wollte  von  einer 
folchen  „gleichfam  Mitregierung  und  Abtheilung"  nichts  hören  und  bewilligte  nur 
die  Einkünfte  der  zwei  Aemter  Möckmühl  und  Neuenftadt  fammt  der  niederen 
Gerichtsbarkeit,  auch  Jagdrechten  (alfo  mit  Ausnahme  der  ^hohen  Forft-  auch  landes- 
fürftlichen  hohen  Obrigkeit)"  und  ferner  bewilligte  er  die  Hälfte  der  Einkünfte  der 
Kellerei  Weinsberg,  eine  Refidenz  zu  Neuenftadt  und  eine  zu  Stuttgart. 

Herzog  Friedrich,  erbittert  über  diefes  gegen  feine  Forderungen  fo  arm- 
felige  Anerbieten,  dachte  fchon  daran  die  Verhandlungen  ganz  abzubrechen,  ließ 
aber  zuvor,  unter  Hinweis  auf  die  mehrerwähnten  Teftamente,  den  landfchaftlicheu 
Kleinen  Ausfchuß  erfuchen,  „das  Befte  dabei  zu  thun."  Allein  der  Ausfchuß  (deffen 
Konfulent  Dr.  Rümelin,  Profeffor  zu  Tübingen,  den  Vergleichsverhandlungen  anwohnte) 
ließ  fich  darauf  nicht  ein,  erklärte  vielmehr,  als  ihm  Herzog  Eberhards  Anträge 
zur  Begutachtung   mitgethetlt   wurden,   in  Uebereinftimmung  mit  den   herzoglichen 

WOrttemb.  VierteljAhrthefte  1883.  U 


210  Adam 

RSthen,  daß  den  Forderungen  Friedrichs  der  Herzogsbrief  entgegenftehe  und  deffen 
Verletzung  auch  beim  Kaifer  Mißfallen  erregen,  überdies  zu  unerträglichen  Konfe- 
quenzen  führen  würde;  die  von  Herzog  Friedrich  angezogenen  Teftamente  liefen 
wider  die  kaiferliche  Erektion  und  hätten  überhaupt  nie  eine  rechtliche  Wirkfamkeit 
bekommen,  weshalb  ihre  Anerkennung  auf  dem  freien  Willen  des  Primogenitus 
beruht  habe,  die  auch  von  Herzog  Chriftof  feiner  Zeit  beigebracht  worden  fei,  diefe 
Teftamente  könnten  aber  die  jetzt  regierenden  Herren  als  nicht  von  Chriftof  abftammend 
jedenfalls  nicht  obligiren.  Da  nun  von  dem  verftorbenen  Herzog  Johann  Friedrieh 
keine  dispofitio  paterna  vorhanden,  fo  richte  f ich  Herzog  Friedrichs  Deputat  lediglich 
nach  den  Kräften  der  herzoglichen  Kammer,  diefe  feien  aber  zu  Herzog  Chriftofs 
Zeit  zehn  ja  mehr  mal  ftärker  gewefen,  als  eben  jetzt.  Der  Ausfchuß  hält  daher 
die  vom  regierenden  Herzog  angebotene  Apanage  für  eine  ftarke  und  gnugfame 
Provifion  und  bittet  diefen  dabei  zu  verbleiben  (vergl.  auch  Sattler  Herzoge  IX.  S.  62). 
Als  fich  aber  Herzog  Friedrich,  der  freilich  an  fich  wegen  feiner  Verdienfte  um 
das  Württemberger  Land  und  Haus  alle  Berückfichtigung  verdiente,  damit  durchaus 
nicht  zufrieden  geben  wollte,  rieth  der  Kleine  Ausfeh uß  felbft,  dem  Prinzen  außer 
dem  bisher  Bewilligten  noch  weiter  die  andere  Hälfte  der  Einkünfte  der  Kellerei 
Weinsberg  zu  überlaffen;  in  weiteres  aber,  insbefondere  in  die  Ueberlaffung  von 
Hoheitsrechten,  erklärte  er  weder  einrathen  noch  einwilligen  zu  können.  Und  als 
in  dem  fchließlich  vereinbarten  Vertragsentwurf  gleichwohl  lurisdiktionsbefugniffe  an 
Herzog  Friedrich  eingeräumt  waren,  machte  der  Ausfchuß  abermals  auf  die  höchft 
befchwerlichen  Konfequenzen  aufmerkfam  und  erklärte  fich  zu  einer  Einwilligung 
hierein  außer  Stande.  Gleichwohl  ward  diefer  Entwurf  zum  Hausgefetze  erhoben.  Der 
unterm  27.  Sept.  1649  unterzeichnete  fürftbrüderliche  Vertragsabfchied  (abgedruckt 
bei  Reyfcher  II.  Si  557)  räumt  dem  Herzog  Friedrich  den  Befitz  und  alle  Einkünfte 
der  Städte  und  Aemter  Neuenftadt  am  Kocher  (a.  d.  Linde)  und  Möckmühl,  in  gleichem 
die  niedere  Gerichtsbarkeit  in  denfelben  ein,  in  Stadt  und  Amt  Weinsberg  hin- 
gegen nur  die  fämmtlichen  Einkünfte,  ferner  Refidenzen  zu  Stuttgart  und  Neuenftadt 
und  gewiffe  Jagdrechte  außerhalb  der  Deputatsämter.  Im  Nebenrezeß  vom  gleichen 
Tage  überließ  ihm  Herzog  Eberhard  außsrdem  den  hälftigen  Antheil  an  der  nieder- 
gerichtlichen Obrigkeit  in  Weinsberg.  Doch  (ollte  nach  Ausfterben  des  Manns- 
ftammes  dies  alles  an  die  regierende  Linie  zurückfallen,  alfo  nicht  wie  nach  dem 
Vergleich  von  1617  an  die  Linie  des  nächftjüngeren  Bruders.  Im  Uebrigen  werden  die 
alten  Hauß-  und  Landesgrundgefetze,  insbefondere  auch  der  Vergleich  von  1617  beftätigt 
Endlich  bewilligte  der  landfchaftliche  Kleine  Ausfchuß,  gemäß  der  im  Vertragsabfchied 
ausgefprochenen  Erwartung,  dem  Herzog  Friedrich  ein  Gefchenk  von  4000  Gulden. 
Im  Jahr  1651  fand  hierauf  die  Auseinanderfetzung  mit  dem  anderen 
Bruder,  Ulrich,  ftatt.  Diefer  beanfpruchte,  ebenfalls  auf  Grund  der  roehrerwähnteo 
Teftamente,  ein  Deputat  von  15000  Gulden.  Allein  er  mußte  fich  mit  einer  anf 
den  Mannsftamm  vererbenden  Apanage  von  8000  Gulden,  die  mit  den  Jahren  bis 
auf  12000  Gulden  fteigen  follte,  zufrieden  geben.  Außerdem  wurde  ihm  noch  eine 
Refidenz  in  Hirfau,  Backnang  oder  Neuenbürg,  fowie  Beholzungs-  und  Jagdrechte, 
Mobiliar  zur  erften  Einrichtung  und  endlich  vom  Kleinen  Ausfchuß  auf  befonderes 
Erfuchen  eine  Verehrung  von  3000  Gulden  bewilligt.  Die  in  diefem  Hauptrezeß 
vom  7.  April  1651  (abgedruckt  bei  Reyfcher  II.  S.  370)  abweichend  vom  Vertrags- 
abfchied von  1649  wiederholte  Beftimmung  des  Vergleichs  von  1617,  bezüglich  der 
Nachfolge  der  jüngeren  Linie  in  das  Deputat  der  ausgeftorbenen  älteren  Linie,  ift 
durch  den  Nebenrezeß  vom  gleichen  Tage  dahin  eingefchränkt,  daß  auf  Herzog 
Friedrichs   föhnelofes  Abfterben  Herzog  Ulrich   und  feine  Deszendenz  neben  ihrem 


Das  UntheilbarkeitAgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  211 

bisherigen  Gelddeputat  lediglich  Schloü,  Stadt  und  Amt  Nenenftadt  mit  allen  Juribus 
und  Intraden  erhalten,  das  Uebrige  von  Friedrichs  Deputat  an  die  regierende  Linie 
fallen  foUe.  Ulrichs  Apanage  follte  beim  Erlöfchen  (einer  Linie  ganz  der  regierenden 
Hauptlinie  heimfallen.  Diefer  Vergleich  wurde  von  den  beiden  furftlichen  Brüdern 
iü  Anwefenheit  der  Landfchaftlichen  Deputirten  feierlich  befchworen,  unterzeichnet 
und  befiegelt,  hierauf  auch  von  den  letzteren,  ebenfo  wie  feiner  Zeit  der  Vertrags- 
abfchied  von  1649,  unterfiegelt  —  freilich  auch  nicht  ohne  Bedenken  und  Proteftationen, 
da  die  eventuell  zagefagten  Schlöffer  zu  Hirfau  und  Backnang  dem  geiftlichen  Gute 
gehörten.  (Es  hatte  auch  die  Proteftation  die  Wirkung,  daß  in  der  Folge  nicht 
diefe,  fondern  das  zu  Neuenbürg  als  Apanagefchloß  angewiefen  worden). 

Der  im  Mai  1652  zufammengetretene  Landtag  ertheilte  zwar,  um  nicht  das 
ganze  Vergleichswerk  wieder  in  Frage  zu  ftellen,  unterm  27.  Juni  feine  Zuftimmung 
zu  fämmtlichen  mit  den  Herzogen  Friedrich  und  Ulrich  gefchloffenen  Rezeffen,  aber 
nicht  ohne  die  darin  wahrgenommenen  Verftöüe  gegen  die  Landeskompaktaten  zu 
rügen  und  f ich  gegen  alles  Präjudiz  zu  verwahren,  eine  Verwahrung,  welche  von 
Herzog  Eberhard  IlL  als  berechtigt  anerkannt  und  gebilligt  wurde.  Ja  in  Wieder- 
aufnahme eines  von  dem  iiizwifchen  (25.  Juni  1651)  verftorbenen  Kanzler  Dr.  Andreas 
Burkhardt  geäußerten  Gedankens  ftellte  der  Ausfchuß  an  Herzog  Eberhard  die  Bitte, 
förderlichft  eine  Dispofition  und  Verordnung  aufzurichten,  wodurch  für  künftige 
Erbtheilnngen  fefte  Grundfätze  aufgeteilt  und  insbefondere  alle  künftig  befahrende 
Trennung  im  Regiment  und  Jurisdictionalibus  gänzlich  abgefchnitten  und  diefes 
Herzogthumbs  Unterthanen  allein  dem  regierenden  Landesfürften  zu  gehorfamen  unter- 
würfig verbleiben. 

Doch  dazu  kam  es  vorderhand  noch  nicht.  Vielmehr  ward  der  mühfam 
hergeftellte  Friede  im  Haufe  bald  wieder  getrübt.  Herzog  Friedrich,  der  fchon  im 
Jahr  1649  die  Verhandlungen  durch  allerhand  „Raptus"  geftört  hatte,  war  über 
den  endlich  gefchloffenen  Vergleich  fchwer  erbost,  als  er  die  ihm  zugewiefenen 
Aemter  ganz  ausgefogen  fand,  fo  daß  er  trotz  aller  Sparfamkeit  nicht  ohne  neue 
Schulden  durchkam,  auch  in  der  fchließlichen  Faffung  der  Vertragsurkunde  gewiffe 
Beftimmungeu  zu  entdecken  glaubte,  die  mit  den  mündlichen  Abmachungen  nicht 
übereinfdmmten.  Dabei  brachte  er  den  Gedanken  nicht  aus  dem  Kopf,  daß  er  auf 
Grund  von  Chriftofs  väterlichen  Dispofitionen  die  Regierung  von  zehn  Aemtern  an- 
zufprechen  gehabt  habe  und  nur  durch  allerhand  Praktiken  und  Spiegelfechtereien 
heillofer  Leute  —  fo  titulirte  er  nun  die  von  ihm  beim  Vergleich  benützten  Räthe  — 
fo  erfchrecklich  hinterführt  worden  fei.  Aber  nicht  blos  das  Recht  glaubte  er  auf 
feiner  Seite,  fchon  die  natürlichen  Gefühle  der  Billigkeit  und  Dankbarkeit  mußten 
für  ihn  fprechen:  war  er  nicht  für  feinen  älteren  Bruder  Eberhard  zu  Felde  gelegen, 
hatte  er  nicht  darauf  in  Kopenhagen  und  Wien  für  diefeu  negoziirt,  während  Eber- 
hard in  feinem  Straßburger  Exil  nichts  dringenderes  zu  thun  wußte  als  zu  heiraten; 
und  wie  generös  hatte  Friedrich  zu  Wien  das  Herzogthum  felbft,  das  ihm  Graf 
Trautmannsdorf  angeboten,  zu  Gunften  feines  älteren  Bruders  rotunde  abgefchlagen! 
Allein  fo  wohlwollend  Herzog-  Eberhard  und  die  Landfchaft  ihm  gefinnt  waren,  fo 
wenig  konnten  fie  feinen  Wünfchen  willfahren;  nicht  blos  die  alten  Verträge  und 
die  neue  Politik,  auch  die  eigene  Armuth  hinderten  fie  daran.  Die  Räthe  aber 
fchickten  dem  Herzog  Friedrich  eine  fchöne  Deduktiousfchrift  (1652),  worin  fie 
nach  einfacher  Ablehnung  der  ihnen  beigelegten  widrigen  Prädikate  —  „in  Ermeffung, 
daß  ja  ihr  Leben  und  Wandel  nicht  nur  in  der  Viechwaide,  fondern  etwas  weiters 
wohl  bekannt,"  —  dem  nachgeborenen  Herrn  klar  zu  machen  fuchten,  daß  nach 
Beichsrecht  und  Landesrecht  das  Herzogthum  unzertheilt  bleiben  muffe  und  zwar 


212  Adam 

mit  EiDfchlui}  der  neu  erworbenen  AUodialherrfchaften  und  Güter,  „wann  diefe  nur 
der  Kammer  oder  Landfchaft  einverleibt"  worden  feien.  Letztere  Behauptung  wird 
allerdings  mit  keiner  beftimmten  Gefetzesftelle  belegt,  was  auch  fchwer  fein  dürfte; 
fle  ift  aber  ein  um  fo  befleres  Zeugnis  für  die  nun  im  Erei(e  der  Gefchäftsmänner 
in  der  fürftlichen  Kanzlei  und  am  Hof  bereits  herrfchend  gewordene  Anfchauungs- 
weife.  Herzog  Friedrich  ließ  fich  auch  in  der  That  durch  diefe  und  ähnliche  Vor- 
ftellungen  fchließlich  von  feinen  alten  Forderungen  abbringen. 

Herzog  Eberhard  feinerfeits,  durch  die  verdrießlichen  Streitigkeiten  mit 
feinen  Brüdern  gewitzigt  und  ebenfo  aufgefordert  durch  das  Vorhandenfein  dreier 
eigener  Söhne  (wozu  bald  noch  mehr  kamen),  ließ  den  oben  erwähnten  Rath  feiner 
Landfchaft  nicht  ungenützt.  Auf  dem  Reichstage  zu  Regensburg  im  Jahr  1653,  bei 
dem  Eberhard  III.  perfönlich  erfchien  und  auf  dem  er  unter  anderem,  freilich  ohne 
Erfolg,  für  die  reichsgefetzliche  Anerkennung  des  Vorzuges  der  Erftgeburt  in  den 
deutfchen  Fürftenthümern  durch  Aufnahme  in  die  kaiferliche  Wahlkapitulation  wirkte, 
(Struve  Corpus  juris  publ.  cap.  31  §.  4  fol.  1160.  Sattler  IX.  S.  120)  —  auf  diefem 
Reichstag  war  es  auch,  wo  er  zur  Sicherftellung  feines  eigenen  Haufes  und  Landes 
unterm  27.  Juni  1653  ein  feierliches  Teftament  errichtete,  das  zwar  am  16.  März 
1664,  ebenfalls  auf  dem  Reichstag  zu  Regensburg,  durch  ein  zweites  Teftament 
wieder  aufgehoben  wurde,  aber  nur  formell,  da  es  in  diefem  zweiten  Teftament 
bezüglich  der  hieher  gehörigen  Beftimmungen  einfach  wiederholt  und  beftätigt  ift 
(abgedr.  bei  Reyfcher  IL  S.  403). 

Eberhard  III.  bezeichnet  in  diefem  Teftament  das  Untheilbarkeitsgefetz  und  Primogenitur' 
recht  als  das  koftbarfte  unerfchätzliche  Kleinod  des  Herzogthums  und  Haufes  und  verbietet  des- 
halb jede  Art  von  Zuwiderhandlungen  gegen  diefe  GrundHitze,  insbefondere  auch  die  Ab- 
findung Nachgeborener  mit  Herrfchaften,  indem  er  feftfetzt,  daß  füroaus  feine  Fürftenthümer 
und  Lande  fammt  allen  Juribus  et  Bonis  domanialibus,  ^fo  beraits  UnlTerer  Fürftlichen  Kammer, 
Geift-  und  Weltlichen  Güttern  vnd  Getrewer  Gehorfambfter  Landtfchaift  einverleibt,  oder  ins 
Küniftig  von  Vnff  vnd  Vnffero  Nachkommen  acqnirirt  oder  fonften  wieder  auf  Vnff  und  Vnflere 
Succeffores,  Regierende  Herzogen  zue  W.  zurückfallen  und  der  Landfchafft  inkorporirt  werden 
mochten,  alß  ein  einig  wolgeftaltes  Corpus  in  feinen  Vollkommenen  Würden  gäntzlich  vnd  gar 
ohnzerbrochen  bei  einander  ftehen  vnd  wohl  verpfleglich  verbleiben  (foll) :  Allfo  daß  darvon  nicht 
ein  eintziges  Glid  oder  Stuckh,  welches  gefetzter  maßen  der  Landfchafft  incorporirt  ift,  es  feye 
wenig  oder  Vihl,  Klein  oder  Groß,  weder  denn  Fürftlichen  Nachgebornen  nicht  Regierenden  Herzogen 
zu  Ihrem  Ynderhalt  vnd  Järlichen  Deputat  befchaiden  vnd  übergeben,  noch  auch  anderwärts 
in  einicherlay  Geftalt  —  nicht  verändert  werden"  foll,  Beftimmungen,  welche  nicht  blos  von  des 
Erblaffers  Deszendenten,  fondem  von  allen  Agnaten  und  nachkommenden  Landesfür ften  allezeit 
gehandhabt  und  in  Obfervanz  erhalten  werden  foUen. 

Aaf  den  erften  Blick  fcheint  es^  als  ob  hier  das  Untheilbarkeitsgefetz  in 
feinem  weiteften  Umfange  ausgefprochen  wäre,  und  in  der  That  faßte  man  Eberhards 
Teftament  früher  fo  auf.  Demnach  hätte  alfo  der  Herzogsbrief  von  1495  und  der 
Landtagsabfchied  von  1551  zwar  für  den  damaligen  Beftand  der  württembergifchen 
Belitzungen  die  üntheilbarkeit  feftgefetzt,  Herzog  Eberhards  III.  Teftament  dagegen 
für  alles  dasjenige,  was  jetzt  und  künftig  dazu  gehören  werde.  Und  da  fich  in- 
zwifchen  auch  Gebiete  in  der  Hand  der  württembergifchen  Regenten  gefammelt  hatten, 
die  nicht  der  Landfchaft  des  Herzogthums  inkorporirt  waren,  fondem  nur  zur  herzog- 
lichen Kammer  gehörten;  fo  habe  nun  Eberhard  III.  erftmals  auch  diefe,  fowohl 
die  bereits  erworbenen,  wie  die  künftig  zu  erwerbenden,  mit  dem  Zertrennungs-  und 
Veräußerungsverbote  belegt.  Nachdem  aber  Spittler  (XII.  Bd.  S.  169)  darauf  auf- 
nierkfam  gemacht,  daß  nach  dem  Wortlaute  des  Teftaments  die  neuerworbenen 
Gebiete  nur,  foweit  fie  dem  Land  inkorporirt,  zur  unmittelbaren  Maffe  gehören,  zählt 
Reyfcher  (I.  S.  180)  zu  der  letzteren,  wieder  angeblich  auf  Grund  des  Teftaments, 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Ffirrtenhaafe.  /         213 

das  Fürftenthum  famrat  allen  Graffchaften  u.  f.  w.,  welche  jetzt  oder  in  Zukunft 
der  „fürftlichen  Kammer''  oder  „der  Landfchaft**  einverleibt  werden  möchten.  Aliein 
die  oben  ausgehobene  Stelle  des  Tefliaments  zeigt,  daß  diefer  Satz  in  Wirklichkeit 
eben  nicht  darin  fteht;  daß  vielmehr  zur  untheilbaren  Mafle  nur  gehören  (oll 

1.  alles,  was  bereits  der  Kammer  oder  dem  Lande  einverleibt  ift, 

2.  alles,  was  künftig  neu  acquirirt  wird  (bezw.  an  Lehen  oder  von  den 
Nebenlinien  heimfallt)  und  der  Landfchaft  inkorporirt  wird.  (Ueber  den  Begriff 
der  Inkorporation  vergl.  Fricker  a.  a.  0.  S.  67—70  und  nun  auch  Sarwey,  Staats- 
recht des  Königr.  Württemberg  Bd.  L  S.  109.) 

Daß  demnach  jeder  Neuerwerb  oder  Heimfall,  der  nicht  dem  Lande,  fondern 
der  Kammer  inkorporirt  wird,  zur  untheilbaren  Mafle  nicht  gehören  follte,  ift  frei- 
lich fonderbar  genug,  zumal  da  gerade  das  ganze  linksrheinifche  Belitzthum,  femer 
Weiltingen  und  Brenz  vor  ihrer  Weggabe  an  Nebenlinien  dem  Lande  nicht  inkorporirt 
gewefen  waren.  Und  wenn  man  erwägt,  welche  Vermaledeiungen  Eberhard  an 
die  Uebertretung  des  Untheilbarkeitsgefetzes  in  feinem  erften  Teftament  geknüpft 
hatte,  wie  er  auch  im  zweiten  Teftament  jede  Ausftattung  von  Nachgeborenen 
mit  Land  und  Leuten,  Grund  und  Boden  verwirft,  wenn  man  ferner  bemerkt,  daß 
fo  manche  Gedanken,  ja  einzelne  Wendungen  und  Ausdrücke  der  oben  angezogenen 
Deduktionsfchrift  von  1652  in  diefem  Teftamente  wiederkehren  und  erftere  (f.  o.) 
alle  jetzt  oder  künftig  neuerworbenen  der  Kammer  oder  Landfchaft  inkorporirten 
allodialen  Güter  der  Legitima  des  Erftgeborenen  attribuirt  und  die  üntheilbarkeit 
diefer  fog.  Legitima  des  weiteren  nachweist,  wenn  dann  femer  fchon  die  fürft- 
liche  Refolntion  vom  24.  Januar  1652  dem  Landtage  erklärt,  der  fürftbrüderliche 
Vergleich  von  1649  folle  den  Landeskompaktaten  „foviel  die  jedesmal  inkorporirte 
Ort"  —  und  dies  heißt  doch  fowohl  die  der  Kammer  als  die  der  Landfchaft  in- 
korporirten Orte  —  betrifft",  nicht  abbrüchig  fein,  wenn  man  endlich  erwägt,  daß 
im  Teftamente  felbft  nur  wenige  Linien  zuvor  die  der  Kammer  inkorporirten  Stücke 
den  der  Landfchaft  inkorporirten  gleichgeftellt  find,  und  kein  Grund  zu  der  nun 
hier  auf  einmal  hervortretenden  Unterfcheidung  vorliegt,  fo  wird  man  die  Ver- 
muthung  nicht  los,  daß  in  der  That  Herzog  Eberhard  hier  auch  nicht  fcbeiden, 
fondern  die  der  Kammer  künftig  anfallenden  und  inkorporirten  Gebiete  ebenfalls 
habe  uniren  wollen,  daß  alfo  nur  durch  ein  Verfehen  bei  AbfalTung  des  Teftamentes 
diefe  Lücke  entftanden  ift.  (Der  Beftimmung  aber,  daß  nur,  was  der  Kammer  und 
der  Landfchaft  inkorporirt  worden,  unirt  bleiben  loUe,  läge  der  berechtigte  Ge- 
danke zu  Grunde,  daß  die  ausnabmslofe  Unveräußerlichkeit  eines  jeden,  auch  des 
von  vornherein  nur  zu  vorübergehenden  Zwecken  gemachten  Erwerbes  die  Hand- 
lungsfreiheit des  Regenten  gar  zu  fehr  hemmen  und  zu  Konfeqnenzen  führen  könnte, 
welche  dem  Staatsinterefle  und  der  Abficht  des  Gefetzgebers  felbft  zuwiderlaufen 
würden).  So  ift  es  gekommen,  daß  Eberhards  Teftament  noch  nicht  dem  ganzen 
Gebäude  den  Schlußftein  eingefügt  hat  und  daher  nicht  diejenige  hervorragende 
Bedeutung  beanfpruchen  darf,  welche  man  ihm  beizulegen  geneigt  ift.  Wahr  ift 
allerdings,  daß  feit  Eberhards  Teftament  keine  Ausftattung  Nachgeborener  mit 
Land  und  Leuten  mehr  ftattgefunden  hat;  es  ift  aber  nicht  wahr,  was  neuerdings 
Schulze  (Hausgefetze  HI.  Bd.  S.  461)  wieder  behauptet,  daß  Eberhards  Teftament 
ße  fchlechthin  verboten :  wahr  ift  nur,  daß  Eberhards  Teftament  die  Ausftattung  mit 
den  der  Kammer  oder  der  Landfchaft  inkorporirten  und  mit  den  der  Land- 
fchaft künftig  inkorporirt  werdenden  Gebieten  verboten  hat.  —  Noch  ift  zu  be- 
merken, daß  diefes  zweite  von  Herzog  Eberhard  errichtete  Teftament  nicht  nur 
vom  Kaifer  konfirmirt,  fondern  auch  von  der  Landfchaft  all?  Landesgrundgefetz  aq- 


214  Adam 

erkannt  und  ftets  beobachtet  worden  ift,  wie  denn  auch  das  eine  der  drei  ausge- 
fertigten Originalien  des  Teftaments  der  Landfcbaft  übergeben  und  von  diefer  in 
die  „Württembergifche  Landesgrundverfaffung"  (S.  791  ff.)  aufgenommen  worden  ift. 

Tbatlachlich  ift  eine  Landestheilung  oder  auch  nur  eine  Hingabe  kleinerer 
Stücke,  fei  es  mit  mehr  oder  weniger  Hoheitsrechten,  fei  es  ohne  folche  (von  einer 
kaum  nennenswerthen  Ausnahme  im  Jahr  1726  abgefehen)  feit  Eberhards  HI. 
Teftament  nicht  mehr  vorgekommen.  Eberhards  nachgeborene  Söhne  erhielten 
diefem  Teftamente  gemäß  nur  Apanagen  in  Geld  und  eventuell  ein  Apanagenfchloß 
zum  Bewohnen.  Infoferne  bildet  diefes  Teftament  allerdings  den  Abfchluss  der 
zweiten  mit  der  Erhebung  zur  Herzogswürde  beginnenden  Entwicklungsftufe.  Auf- 
gabe der  Folgezeit  war  es  jetzt  nur  noch,  die  Erwerbungen,  welche  nicht  fchon  nach 
dem  Eberhardifchen  Teftamente  der  untheilbaren  Maffe  anwuchfen,  ausdrücklich 
für  untheilbar  zu  erklären  und  die  von  diefem  Teftament  gelaffeue  Lücke  durch 
eine  allgemeine  Verordnung  auszufüllen,  dann  das  nunmehr  vom  Staatsgebiet  ge- 
nauer unterfchiedene  Staatsgut,  endlich  auch  das  furftliche  Privatfamiliengut  dem 
Untheilbarkeitsgefetze  zu  unterwerfen. 

Unter  Herzog  Eberhards  III.  Enkel  Eberhard  Ludwig  eröffnete  fich  die 
Ausficht  auf  WiederbeibringuBg  der,  durch  die  Vergleiche  von  1617  entfremdeten 
Gebietstheile.  Die  Julianifche  Linie,  welche  Herzog  Julius  Friedrich  auf  Grund 
des  Vertrages  von  1617  begründet,  hatte  fich  fchon  in  der  nächften  Generation 
wieder  in  eine  Schlefifche  und  eine  Äeiltinger  Unterlinie  getheilt,  und  auf  Grund 
eines  furftbrüderlichen  Vergleiches  vom  4.  Juli  1650  (abgedruckt  in  Lünigs  Reichs- 
archiv part.  spec.  cont.  IL  pag.  763)  waren  die  im  Jahr  1617  überkommenen 
württembergifchen  Befitzungen,  Weiltingen  und  Brenz,  der  letzteren  Unterlinie 
allein  zugefallen.  Diefe  war  nun  im  Jahre  1705  mit  Herzog  Friedrich  Ferdinand 
im  Mannsftamme  erlofchen.  Dasfelbe  war  der  Fall  im  Jahr  1723  mit  der  Mömpel- 
garder  Linie,  wo  Herzog  Leopold  Eberhard  ohne  fucceflionsföhige  Nachkommen 
geftorben  war.  Nun  hätten  zwar  in  beiden  Fällen  die  Nachkommen  der  fchlefifchen 
Unterlinie  die  nächften  Succeffionsanfprüche  gehabt  gemäß  den  furftbrüderlichen 
Vergleichen  von  1617  und  1650  (4.  Juli),  allein  fie  überließen  diefelben  nach 
langjährigen  Streitigkeiten  an  Herzog  Eberhard  Ludwig  und  deffen  Nachfolger 
an  der  Regierung  gegen  Bezahlung  lebenslänglicher,  nicht  unbeträchtlicher  Jahr- 
gelder (vergl.  Reyfcher  L  S.  198.  Mofer  Staatsrecht  XIIL  S.  248  f.),  wozu  die 
Landfcbaft  im  Jahr  1736  endlich  einen  Zufchuß  von  16  000  Gulden  aus  der  Land- 
fchaftskaffe  verwilligte.  Größere  Schwierigkeiten  hatte  es,  mit  den  unehelichen  Nach- 
kommen Leopold  Eberhards  fertig  zu  werden  (welche  auf  Mömpelgard  und  die 
übrigen  linksrheinifchen  Befitzungen  Anfpruch  erhoben),  da  das  franzöfifche 
Minifteriuro  fich  ihrer  anzunehmen  für  vortheilhaft  fand.  Die  Graffchaft  Mömpel- 
gard felbft  hatte  zwar  Herzog  Eberhard  Ludwig  gleich  nach  Leopold  Eberhards 
Tode  in  Befitz  genommen,  und  er  hatte  fich  auch,  vom  Reichshofrath  in  Wien  unter- 
ftützt,  darin  behauptet.  Allein  in  den  Befitz  der  neun  burgundifchen  Herrfchaften, 
welche  von  Frankreich  fequeftirt  waren,  konnte  erft  Herzog  Karl  gegen  Aner- 
kennung der  franzöfifchen  Souveränität  über  diefelben  durch  den  Vertrag  vom 
10.  Mai  1748  gelangen,  und  außerdem  mußte  er  fich  in  dem  Vertrag  vom 
21.  Dezember  1758  zu  einem  Jahrgeld  von  14000  Gulden  an  Leopold  Eberhards 
natürliche  Kinder  bequemen  (vgl.  J,  J.  Mofer  Familienstaatsrecht  Theil  IL  S.  68  ff. 
Breyer   Elementa   §.  50.  51.    Spittler  Bd.   XIL  S.  312  ff.    Reyfcher   I.   S.   196  f.). 

Dagegen  erlaubte  fich  Herzog  Eberhard  Ludwig  wieder  eine  wenn  auch  nicht 
erhebliche  und  ganz  vorübergehende  Abweichung  von  Eberhards  III.  Teftament,  indem 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  y^ürtt.  Furftenhaufe.  215 

er  in  dem  Vertrage  vom  ^^sT^ä^r  ^'^^6  an  Herzog  Karl  Kudolf,  Sohn  des  oben 
erwähnten  Herzogs  Friedrich  von  Württemberg-Neuenftadt,  (neben  Erhöhung  der 
Apanage  um  5000  Gulden  und  zwar,  ebenfalls  verfaffungs widrig,  theilweife  aus 
Mitteln  des  Kirchengutes),  auch  die  andere  Hälfte  der  niederen  Gerichtsbarkeit  im 
Weinsberger  Amte  überließ.  Und  die  Landfchaft,  welche  nach  anfänglichem  Weigern 
den  ihr  bei  der  Apanage  angefonnenen  Beitrag  von  2500  Gulden  jährlich  auf  fich 
nahm,  unterließ  hiebei,  abweichend  von  ihrem  früheren  Benehmen,  aber  in  Ueber- 
einftimmung  mit  der  von  ihr  dazumal  auch  fonft  bewiefenen  Schwäche,  gegen  diefe 
Verfaffungswidrigkeiten  auch  nur  Verwahrung  einzulegen. 

Endlich  erlofch  auch  die  von  Herzog  Friedrich  im  Jahr  1649  angelegte 
Neuenftadter  Linie  mit  dem  kinderlofen  Tode  des  ebengenaunten  Herzogs  Karl 
Rudolf  (17.  Novbr.  1742),  und  es  fielen  damit  deffen  Deputatsämter  Neuenftadt, 
Möckraühl  und  Weinsberg  an  die  Hauptlinie  wieder  zurück,  da  der  in  Neuenftadt 
eventuell  fucceffionsberechtigte  Herzog  Ulrich  im  Jahr  1671  ohne  Kinder  geftorben  war. 

Damit  war  endlich  alles,  was  im  Jahre  1617  aus  Irrthum,  im  Jahr  1649 
aus  Noth  von  dem  Land  abgetrennt  worden,  glücklich  wieder  beigebracht,  und 
das  in  der  Hand  des  regierenden  Herzogs  vereinigte  Gebiet  war  jetzt  größer  als 
jemals.  Was  in  anderen  fürftlichen  Häufern  zu  dauernden  Entfremdungen  geführt 
hatte,  der  Uebergang  der  abgetheilten  Herrfchaften  auf  Erbtöchter  trotz  Vorhanden- 
feins  von  Agnaten  in  den  anderen  Linien,  war  in  Württemberg  fchon  feit  dem 
Uracher  Vertrage  von  1473  ftets  verboten  gewefen,  und  an  diefem  Verbot  hatten 
glücklicher^veife  auch  die  Vergleiche  von  1617  und  1649  feftgehalten. 

In  Berückfichtigung  diefer  theils  bereits  eingetretenen  theils  in  naher  Zukunft 
bevorftehenden  Zurückfalle  und  in  Befolgung  der  von  Herzog  Eberhard  IIL  theils 
ausgefprochenen  theils  doch  feinem  Teftameute  zu  Grunde  liegenden  Prinzipien  ver- 
ordnete Herzog  Eberhard  Ludwig  in  feinem  letzten  Teftamente  vom  11.  Februar  1732: 

„daß  der  regierende  Herzog  feiue  nachgebohrne  Brüder  nicht  mit  Herrfchaften  — 
odeor  anderen  unbeweglichen  Güthern,  Juribus  et  bonis  domanialibus,  welche  Unferem 
Herzogthum  inkorporirt  feyn,  oder  künfftighin  wieder  zu  demfelben  zurückfallen,  acquirirt 
und  demfelben  einverleibet  werden,  apenagiren  und  abfertigen,  fondern  vielmehr  folcho  — 
ewiglich  ungetreont  lalTen  —  feine  nachfolgende  Brüder  aber  nach  obgemelter  Eberhardi- 
nifcher  Difpofition  mit  Geld,  guthen  Capitalien  oder  Gefällen  —  apenagiren  folle,**  (Reyfcher  II. 
S.  440.)  —  Er  beftimrate  aber  auch  ausdrücklich  noch  weiter,  daß,  nachdem  die  Graffchaft 
Mömpelgard,  Weiltingen  und  Brenz  an  das  regierende  Haus  wieder  gebracht  worden,  auch 
die  Apanage  Neuenftadt  wieder  zurückfallen  dürfte,  „weder  diefe  noch  andere  Stücke  des 
Landes  künfftighin  wieder  zu  Appenages  ertheilet  noch  auf  andere  weife  veraeußert  — 
werden  möge(n) ;  Inmaßen  Wir  dann  die  gefürftete  Graffchaflft  Mömpelgard  fowohl  als  Neu- 
ftadt  und  alles  was  Unferm  Fürftln.  Haufe  etwa  noch  anheimfallen  oder  dazu  acquiriret 
werden  möchte,  Unferm  Herzogthum  hiemiet  nochmahlen  in  befter  Form  Rechtens  unzertrenn- 
lich incorporiren  und  alles  was  hiewieder  gefchähe,  vor  null,  nichtig  und  unkräfftig  er- 
klären und  declariren,  wegen  Weiltingen  und  Brenz  aber,  ingleichen  wann  die  HerrfchaiFten 
Harbuifg  und  Reichenweyher  wieder  zu  Mömpelgard  gezogen  werden  folten,  und  von  allen 
andern  Allodialftücken  die  facultatem  teftandi   et  difponendi   feyerlich/t  Uns  referviren." 

Die  Faffung  diefer  Stelle  ift  zu  ungenau,  um  eine  fiebere  Auslegung  zu- 
zulaffen.  So  wollte  Herzog  Eberhard  Ludwig  ficher  nicht  Mömpelgard  dem  Herzog- 
thum inkorporiren ,  fondern  nur  unzertrennlich  verbinden;  des  weiteren  fcheint  er 
fagen  zu  wollen,  daß  überhaupt  alle  künftigen  Heimfalle  und  Neuerwerbungen  zur 
untheilbaren  Maffe  gefchlagen  werden  follen,  foweit  fie  nicht  allodiale  Stücke  find. 
Unzweifelhaft  im  Tellament  ift  jedoch  die  eine  Beftimmung,  daß  nicht  nur  Neuenftadt, 
das  der  Landfchaft  inkorporirt  war,  fondern  auch  Mömpelgard,  das  bisher  dem 
Lande  nicht  inkorporirt  war  und  darum  dem  Untheilbarkeitsgefetze  des  Eberhardif^hen 


i 


216  Adam 

Teftamentes  nicht  unterlag,  nunmehr  zum  untheilbaren^  in  der  Hand  des  regierenden 
Herzogs  vereinigten  Befitzthum  gehören  follte. 

Wenige  Jahre  darauf  fugte  Herzog  Eberhard  Ludwigs  unmittelbarer  Re- 
gierungsnachfolger Karl  Alexander  dem  ganzen  Gebäude  endlich  den  Schluflftein  bei 
durch  fein  Teftament  vom  7.  März  1737,  eine  Akte,  die  wegen  anderer  Beftimmungen 
die  heftigften  Proteftationen  feitens  der  Agnaten,  des  Geheimen  Raths  und  namentlich 
der  Landfchaft  hervorgerufen  hat  und  nie  zu  völliger  Anerkennung  gekommen  ift,  — 

vergl.  die  von  dem  Landrchaftskonfulenten  Hofgerich tsafTelTor  und  Vogt  zu  Tübingen 
Friedrich  Heinrich  Georgii  im  Auftrag  der  Landfchaft  verfaßten  „In  facto  et  jure  beftge- 
gründete  Anmerkungen"  zu  des  Hofraths  und  Würzburger  Profeffors  Dr.  Job.  Adam  Ickftatts 
„Wtirttembergifcher  Grund vefte"  1740  und  Reyfcher  I.  S.  213—217,  welch  letzterem  gegen- 
über zu  bemerken,  daß  nicht  blos  die  Beftimmungen  des  Teftaments  über  die  Vormundfchaft, 
fondem  auch  die  wegen  des  geiftlichen  Guts  die  LandesverfaflTung  verletzten  — 

in  den  hier  berührenden  Beftimmungen  aber  nnbeftrittene  Geltung  erlangt  hat 
Aber  es  hat  diefe  Geltung  und  Wirkfamkeit  nicht,  wie  Eberhards  III.  Teftament,  als 
Landesgrundgefetz  erhalten  —  denn  als  folchem  blieb  ihm  wie  dem  Teftamente 
Eberhard  Ludwigs  die  Anerkennung  aus  guten  Gründen  ftets  verfagt  (vergl.  Reyfcher  I. 
S.  395)  —  fondem  lediglich  als  Familienftatut. 

In  diefem  Teftament  (abgedruckt  bei  Reyfcher  II.  S.  480  ff.)  beftätigte  Herzog 
Karl  Alexander  zunächft  das  alte  vom  Herzogsbrief  aufgeftellte  Untheilbarkeitsgefetz, 
wornach  „alle  damaligen  Lande"  in  ein  einig  unzertrennt  und  untheilbares  Corpus  ver- 
einigt worden  waren  (§.  2).  Er  beftimmte  aber  auch,  unter  ausdrücklicher  Bezugnahme 
auf  Herzog  Eberhards  IIL  Teftament  noch  weiter  (§.  3),  daü  auch  fämmtliche  von  feinen 
Regierungsvorfahren  neuerworbenen  oder  ihnen  heimgefallenen  und  dem  Lande,  den 
beiden  fürftlichen  Kammern  (d.  h.  Geiftlichem  Gut  und  Rentkammer)  oder  der  Kammer- 
fchreiberei  einverleibten  oder  dafelbft  adminiftrirten  Acquifitionen  an  unbeweglichen 
Gütern  in  keinerlei  Weife,  weder  durch  Erbtheilungen ,  noch  durch  Verkaufung, 
Verpfändung  u.  f.  w.  dem  Lande  entzogen  werden  follen.  Dasfelbe  gilt  von  den 
durch  den  Teftator  felbft  mit  feinen  eigenthümlichen  Einkünften  gemachten  und  zuge- 
brachten unbeweglichen  Gütern  (Breyer  §.  41),  fofern  er  darüber  nicht  felbft  noch 
anderweitig  verfügen  follte.  Es  follen  aber  noch  weiter  alle  auf  das  Land  ge- 
wandten Meliorationen  bei  diefem,  ohne  jede  Entfchädigung,  als  Acceffion  ver- 
bleiben. Endlich  follen  auch  die  von  den  Nachkommen  am  Regiment  mit  eigenen 
Geldern  und  Gefällen  —  denn  in  diefem  Falle  allein  kann  die  Frage  noch  auf- 
tauchen —  gemachten  Erwerbungen  an  Immobilibus,  „welche  zu  dem  Land  gefchlagen 
oder  auch  bey  Unferen  beyden  Cammern  oder  Cammerfchreiberey  auch  nur  eine 
geringe  Zeit  hindurch  adminiftriret  worden,  gleichfalls  bey  dem  land  verbleiben  — 
es  feye  denn  daß  der  primus  acquirens  derenfelben  deßwegen  befondere  Difpofitionen 
gemachet  und  folche  mit  auüdrücklichen  Worten  —  alß  ein  Aigenthum  beybehalten," 
was  natürlich  blos  bezüglich  der  bei  einer  der  Kammern  oder  bei  der  Kammer- 
fchreiberei  nur  thatfächlich  adminiftrirten  Stücke,  nicht  aber  bezüglich  der  förmlich 
inkorporirten  denkbar  ift,  (anders  Fricker  a.  a.  0.  S.  71)  „auch  darüber  inter  vivos 
oder  durch  Eine  leztere  willens  Verordnung  anderft  difponiret  hätte."  Doch  gelten 
diefe  Beftimmungen  nur,  folange  der  Mannsftamm  blüht;  für  den  Fall  feines  Erlöfchens 
bleiben  den  Töchtern  ihre  Rechte  vorbehalten  (§.  4  und  10). 

Nach  diefen  fo  gewonnenen  Grundßltzen  werden  dann  noch  einzelne  Fragen  befonders 
entfchieden,  insbefondere  bemerkt,  daß  auch  die  Wiederverleihung  heirogefallener  Aktivlehen  ver- 
boten und  nichtig  fein  foUe  (§.  5) ;  Verpföndungen  von  Land  und  Leuten  iind  nur  in  echter  Noth 
nach  Einholung  eines  fchriftlichen  Gutachtens  der  türftlichon  Kollegien  erlaubt,  außerdem  nichtig, 
und  die  von  einem  Regenten  hinterlaflfenen  Schulden  follen  nur  unter  beftimmten  Vorausfetzungen 


Das  TJntheilbarkeiisgefetz  im  würdt.  Farftenbaufe.  217 

anerkannt  (§.  6),  Landestaufch vertrage  nur  mit  Rath  der  Kollegien  gefchloffen  werden  (§.  7,  bei 
den  der  Landfehaft  inkorporirten  Stücken  mußte  natürlich  auch  die  Landfchaft  zuftimmcn);  den 
fürftlichen  Wittwen  foll  zwar  ein  Witturashof  und  die  niedergerichtliche  Obrigkeit  über  ihre  Be- 
diente und  Hofgelind  ad  dies  vitae  überlalTen,  weiter  aber  nichts  an  SchlölTern,  Dörfern,  Jurisdik- 
tionalien zugelegt  werden  (jj.  25.  26);  ebenfo  foll  „kein  regierender  Hertzog  feine  Söhn  oder  Brü- 
dere  oder  fonftige  Stammverwandte  mit  Herrfchafften ,  Stätten,  Aembtern,  Fleken,  Dörfern  und 
SchlölTern  oder  anderen  unbeweglichen  Güttem  Juribus  et  Bonis  Domanialibus  et  Cameralibus, 
welche  Unferem  Hertzogthnm,  beeden  Cammem  und  Cammerfchreiberey  inkorporirt  oder  auch 
künfftighin  unter  ünß  oder  Vnfern  nachtolgern  am  Regiment  zu  denenfelben  zurukfallen,  acqui- 
riret  oder  bey  einem  diefer  Corporum  ohne  exprefle  refervation  auch  nur  auf  ein  oder  zwey 
Jahr  lang  adminiftriret,  folglich  damit,  diefer  ünferer  difpofition  gemäa,  denenfelben  tinverlcibüt 
würden,  appanagiren  und  abfertigen**,  auch  keine  befondere  Jagen ^diftriktc  nnd  drgl.  auäfetzen, 
fondem  lediglich  mit  Geld,  guten  Kapitalien  oder  Gefällen  abtheil^n-  (§.  27,  28). 

Endlich  werden  aber  nicht  blos  Land  und  Leute,  nicht  bloB  alle  zu  den 
beiden  Kammern  und  der  Kammerfchreiberei  gehörigen  Grundftiicke  dem  Gefetze 
der  Untheilbarkeit  und  Unveräußerlichkeit  unterworfen,  foiidern  es  werden  fclbft 
gewiffe  Fahrnisftücke,  die  Stammkleinodien,  Bibliotheken  n,  H  w»  zu  einem  Fidei- 
eommiffum  Familiae  perpetuum  in  nexu  juris  et  ordinis  primtjgenitijrae  erklärt  (§.  9j, 
wie  denn  der  Primogenitus  nicht  blos  hier,  sondern  auch  in  allen  anderen  vorge- 
dachten Stücken  in  gleicher  Weife  wie  in  dem  Reichslehen  als  t>be  eintrete  folUe  (§,  10). 

Da  aber  Herzog  Karl  Alexander  nicht  mißkannte ,  diiß  feiner  Diapofition 
die  Kraft  eines  Landesgrundgefetzes  fehle,  fo  verordnete  er,  um  fie  gleichwohl  vor 
Zuwiderhandlungen  zu  fiebern,  daß  alle  feine  Erben  und  Naclikommen  vor  Antritt 
der  Regierung  einen  eidlichen  Revers  wegen  Beobachtung  diefes  Tcftamentes  aus- 
ftellen  und  diefer  im  fürftlichen  Archiv  verwahrt,  auch  der  jeweiligen  Konfirmation 
der  Landesprivilegien  durch  den  neuen  Regenten,  (welche  der  Huldigung  des  Landes 
voranzugehen  hatte)  nach  feinem  wefentlichen  Inhalte  einverleibt  werden  follc 
(§.  35).  Letzteres  ift  freilich  niemals  gefchehen.  Gleichwohl  bilden  die  hier  auf- 
geführten Beftimmungen  des  Teftamentes  fortan  einen  unverrückten  und  nie  mehr 
angefochtenen,  wenn  auch  freilich  von  Herzog  Karl  be/iigli(^h  der  Integrität  des 
Privatfamilienfideikommiffes  thatfächlich  nicht  immer  befolgten  Grundfatz  der  württem- 
bergifchen  Haus-  und  Staats verfaffung. 

Hatte  der  Fortfchritt  des  Teftamentes  Eberhards  HI.  darin  heftandeii,  daß 
das  alte  Unionsgefetz  auf  den  feither  erfolgten  Zuwachs  an  Land  überljaupt  ausgedehnt 
worden,  ja  auch  auf  den  künftigen  Zuwachs,  wenn  diefer  der  Landfehaft  inkorporirt 
würde,  und  hatte  dann  Eberhard  Ludwig  in  weiterer  Entwicklung  des  Eberhardirchen 
Gedankens  die  inzwifchen  der  herzoglichen  Kammer  beimgofallene  und  darum 
von  dem  Eberhardifchen  Teftamente  nicht  getroffene  Graffcbaft  Mömpelgard  dem 
unzertrennlichen  Corpus  eingefügt:  fo  befteht  nun  das  Verdienft  des  Alexaudrifcben 
Teftamentes  darin,  daß  es  nicht  nur  den  jetzigen  Beftand  den  Lnndes  und  der  her- 
zoglichen Kammern  einfchließlich  des  Kammerfchreibereigutes,  fondern  auch  allen 
künftigen  Zuwachs  des  einen  und  der  andern  für  untheilliar,  unveräußerlich  und 
nach  Primogeniturrecht  vererblich  erklärt  und  zugleich  die  Frage,  was  als  ein  folcher 
Zuwachs,  was  als  inkorporirt  anzufehen,  im  weiteften  und  die  freie  Verfügungsgewalt 
de»  einzelnen  Regenten  auf  das  unumgänglich  Nothwendige  befchränkenden  Sinne 
beantwortet. 

Wie  fchon  in  der  Beftimmung  des  nach  Karl  Alexanders  Tode  zwifehen  dem 
Adminiftrator  Karl  Rudolf  von  Württemberg-Neuftadt  (f.  o.)  und  der  Herzogiu-Wittwe 
abgefchloffenen  Vergleiche  vom  5.  November  1737,  „Es  tolle  auch  das  fiirrtliehe 
Teftameni  gegen  des  fürftlichen  Haufes  und  gefammten  Landes  Verträge,  auch 
deflen   ältere  und  neue  Verfaffung  niemalen  allegirt  werden*',  ftillfchweigeud   das 


4 


218  Adam 

Anerkenntnis  lag,  daß  das  Teftaiuent  allerdings  in  Kräften  und  zu  allegiren  feie,  foweit 
es  nicht  gegen  die  Verfaffung  verftoße,  fo  wurde  auch  in  derThat  gleich  bei  Aus- 
Itattung  der  beiden  nachgeborenen  Söhne  Karl  Alexanders,  Ludwig  Friedrich  und 
Eugen  Friedrich,  dem  Teftamente  Karl  Alexanders  genau  nachgegangen;  fie  erhielten 
lediglich  Geldapanagen.  Letztere  find  zwar  in  der  Folge  manchfach  erhöht  worden 
(vergl.  Reyfcher  L  221,  der  freilich  hier  nicht  vollftändig  ift),  beftanden  aber  doch 
immer  nur  in  baarem  Geld,  i>ie  in  liegenden  Gütern  oder  gar  in  Hoheitsrechten; 
(olche  wurden  auch  von  den  beiden  Prinzen  gar  nicht  beanfprucht.  Allerdings  ver- 
fprach  Herzog  Karl  unterm  12.  September  1763  feinem  Bruder  Ludwig  Eugen,  wo 
möglich  liegende  Gründe  ausfindig  zu  machen,  worauf  die  für  Ludwig  Eugens  De- 
fzendenz  verfproehene  Abfindung  radizirt  werden  könnte  (Reyfcher  L  S.  244),  allein 
fchon  die  Faffung  der  Worte  beweist,  daß  folche  liegende  Gründe  dem  regierenden 
Herzog  zur  Zeit  nicht  zur  Verfügung  ftanden,  er  fie  alfo  erft  erwerben  mußte;  neu- 
erworbene Güter  aber  zu  diefem  Zwecke  zu  verwenden,  war  ja  durch  Karl  Alexan- 
ders Tefkament  nicht  ausgefchloffen. 

Als  aber  unter  Herzog  Karl  das  Kameralwefen  in  die  größte  Zerrüttung  und 
völligen  Zerfall  gerathen  und  das  Fideikommiß  des  Haufes  durch  Einbußen  imd 
Veräußerungen  aller  Art  empfindlich  gefchwächt  worden  war,  da  führten  die  fort- 
gefetzten Vorftelluugen  der  Landfchaft,  denen  fich  feit  1775  auch  die  nachdrück- 
lichen Befchwerden  und  Drohungen  der  beiden  Agnaten  Ludwig  Eugen  und  Fried- 
rich Eugen  zugefeilten,  endlich  zu  dem  fürft brüderlichen  Vergleiche  vom 
11.  Februar  1780  (ßeyfcher  IL  S.  613),  welcher  von  der  Landfchaft  mitberathen, 
mitbefchloffen  und  befiegelt  und  ausdrücklich  zu  einem  Landeskompactatum  ange- 
nommen worden  ift.  Diefes  Haus-  und  Landesgrundgefetz  ift  hier  darum  zu  er- 
wähnen, weil  es  alle  der  württembergifchen  Haus-  und  Landesverfaffung  zu  Grunde 
liegenden  Privilegien,  Verträge,  Rezeffe,  Teftamente,  Re verfallen,  Affekurationen  und 
was  fonft  dahin  zu  rechnen  ift,  fowohl  überhaupt,  als  insbefondere  auch  die  herzog- 
lichen Teftamente  beftätigt  und  als  unabweichliche  Norm  bei  Verwaltung  des  Her- 
zoglichen Kammergutes  und  Kammerfchreibereigutes  zu  Grunde  legt  (§.  1.  4.  9.). 
Hiefür  werden  außerdem  ins  Einzelne  gehende  Vorfchriften  getroffen  und,  in  Be- 
ftätigung  und  Ergänzung  des  Alexandrifchen  Teftamentes,  das  übrigens  nicht 
namentlich  genannt  wird,  beftimmt,  daß  das  Fideikommiß  des  herzoglichen  Haufes 
unzertrennt  und  unverringert  beifammen  bleiben  und  unter  keinerlei  Vorwand,  ins- 
befondere nicht  zur  Beftreitung  der  Onera  Territorii  et  Regiminis,  angegriflfen  werden 
dürfe  (§.  21).  Zu  Ausnahmen  hievon  in  fchwerer  Landesnothdurft  ift  das  fchriftliche 
Gutachten  der  herzoglichen  Kollegien,  Kommunikation  mit  den  Agnaten  und  ver- 
faffungsmäßige  Miteinwilligung  der  Landfchaft  erforderlich  (§.  22).  Hervorzuheben 
aus  den  übrigen  Beftimmungen  des  Vergleichs  ift  außerdem,  daß  durch  ihn  eine 
Kompenfation  zwifchen  Alienationen  oder  Deteriorationen  und  den  auf  einer  anderen 
Seite  gemachten  Acquifitionen  oder  Meliorationen  diefes  Fideikommiffes  ausge- 
fchloffen  (§.  1)  und  demgemäß  nicht  nur  die  Wiederbeibringung  der  von  Herzog  Karl 
veräußerten  Fideikommißftücke  verfprochen,  fondern  auch  alle  und  jede  von  diefem 
an  Immobilien  bisher  gemachten  Acquifitionen  ohne  Unteifchied  dem  „FideicommüTo  et 
Domanio  Familiae**  einverleibt  und   unlöslich  damit  verbunden  worden  find  (§.  25). 

Die  übrigen  für  die  Verwaltung  des  Kammergutes  und  des  Familienfidei- 
kommiffes  wie  für  die  Rechte  der  Agnaten  fo  wichtigen  Beftimmungen  diefes  Grund- 
gefetzes  können  hier  nicht  weiter  verfolgt  werden.  Von  Wichtigkeit  für  den  Gegen- 
ftand  der  vorliegenden  Unterfuchung  ift  der  Vergleich  von  1780,  kurz  gefagt,  einmal 
formell  durch  Erfetzung  eines  bloßen,  dazu  niemals  ganz  anerkannten,  Hausgefetzes, 


Das  üntheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  219 

des  Alexandrifchen  Teftamentes,  durch  ein  Landesgrundgefetz,  zweitens  aber  in- 
haltlich dareh  Beftätigung  und  folgerichtige  Entwicklung  im  Einzelnen  der  durch 
jenes  Teftament  gegebenen  Beftimmungen. 

So  war  nicht  blos  die  Untheilbarkeit  und  ünzertrennlichkeit  des  Staates, 
fondern  auch  die  des  Staatsgutes  (Kammergutes  und  bezw.  Geiftlichen  Guts)  und 
des  fdrftlichen  Hausgutes  (Privatfamilienfideikommiffes)  im  weiteften  Umfange  aus- 
gefprochen  und  mit  fchützenden  Garantieen  umgeben.  Von  jetzt  an  waren  keine 
gefetzgeberifchen  Neufchöpfungen  mehr  noth wendig.  Es  genügte,  daß  die  nach- 
folgenden Regenten  in  ihrer  jeweiligen  Beftätigung  der  Landes verfaffun^  vom  27,  Okt 
4793,  27.  Mai  1795  und  24.  Dezember  1797  (verg).  Reyfcher  II.  S.  ZiM)  neben 
den  früheren  Grundgefetzen  ausdrücklich  auch  den  Vergleich  von  1780  mitbeftätigtcn. 
—  Und  als  nach  Herzog  Friedrich  Eugens  Tode  im  Jahr  1797  wieder  naebgeborene 
Prinzen  abzufinden  waren,  gefchah  dies  unter  Hinweis  auf  das  großväterliche  Teftameut 
(Karl  Alexanders)  lediglich  in  Geldapanagen  (und  einem  „Angedenken"  im  Werth 
von  5000  fl.,  Reyfcher  I.  S.  236). 

Die  Erhöhung  Herzog  Friedrichs  II.  zur  Kurwürde  in  Folge  des  Reicbs- 
deputationshauptfchluffes  vom  25.  Februar  1803  hatte  zur  Folge,  daß  nunmehr  auf 
das  neue  Kurland  auch  die  Beftimmungen  der  goldenen  Bulle  über  Untlieilbarkeit 
und  Erftgeburtsrecht  Anwendung  fanden,  diefe  Grundfätze  alfo  durch  xwei  ReichB- 
gefetze,  ein  befonderes,  den  Herzogsbrief,  und  ein  allgemeines,  die  goldene  Bulle, 
gefiebert  waren.  Als  Kurland  aber  bezeichnete  der  Kurfürftenbrief  vom  24.  Aaguft 
1803  (abgedruckt  bei  Reyfcher  II  S.  646)  „das  bisherige  Herzogthum  als  folches** 
d.  h.  alfo  das  im  Jahr  1495  zum  Herzogthum  vereinigte  Land  einfcbließlich  des 
feitdem  durch  Inkorporationen  gewonnenen  Zuwachfes  deffelben. 

Die  erften  Jahrzehnte  unferes  Jahrhunderts  haben  zwar  die  nltehrwürfÜge 
Verfaffung  Württembergs  nach  einem  fchmerzlichen  Todeskampfe  zu  Grunde  geben 
und  fpäter  auf  den  Trümmern  der  alten  Zeit  eine  neue  Verfaffung  jugendkräftig 
erftehen  fehen;  und  auch  die  Hausverfaffung  ift  formell  auf  neue  Grund liigeii  geftellt 
worden.  Aber  da  die  bis  zum  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  allmählidi  gewonnenen 
und  zu  gefetzlicher  Geltung  gebrachten  Anfchauungen  über  Staat,  Htnatsgut  und 
Hausgut  und  über  das  wahre  Intereffe  des  Landes  und  des  Haufes  hochrt  moderne 
waren  und  in  entfchiedenem  Gegenfatze  zu  denen  des  Mittelalters  fit*h  befanden, 
fo  hat  natürlich  auch  die  neue  Zeit  diefen  Gewinn  nicht  preisgegeben,  fondern  in 
den  neuen  Gefetzen  das  bereits  beftehende  Recht  anerkannt  und  beftätigt. 

Allerdings  enthält  gleich  das  erfte  hierher  einfchlagende  GefetK,  das  Fried- 
rich IL  als  König  und  unumfchränkter  Herrfcher  erlaffen,  das  Hausgefetz  vom 
1.  Januar  1808,  fcheinbar  einen  Rückfehritt,  wenn  es  in  §.  6  beftimmt: 

„Bei  den  fehr  bedeutenden  Erweiterungen,  welche  Wir  den  Uns  angeftainmten 
Staaten  gegeben  haben,  und  welche  während  Unferer  Regierung  etwa  noi^h  ItattfindüD 
könnten,  bedienen  wir  Uns  andnreh  des  jedem  erften  Erwerber  zuftehenden  Ecchta,  die 
Gefammtheit  Unferer  Königl.  Staaten  zu  einem  ewigen  und  unveräußerlichen  Fldeikommli^ 
Unferes  Königl.  Haufes  zu  konftituiren ,  welches  in  feiner  Subftanz  wefentlich  vqu  einem 
Könige  auf  den  andern  übergeht". 

Allein  der  unmittelbar  folgende  Satz: 

„Es  kann  daher  kein  künftiger  König  auf  keinerlei  Art  eine  Verfügung:  trttTen,  wo- 
durch das  Königreich  in  feinen  wefentlichen  Beftandtheilen  oder  in  demjenigen,  was  £u 
den  Staatsinventarien  gehört,  vermindert  würde". 

geftattet  doch  den  Schluß,  daß  auch  die  Neuerwerbungen  fpäterer  Regenten,  wenn 
fle  zum  Königreich  oder  zu  den  Staatsinventarien  (d.  h.  dem  Staatsgut^  den  Staats- 
domänen) gefchlagen  würden  —  und  etwas  anderes  war  nunmehr  kaum  «tenkbar^^ 


220  Adam 

damit  Beftandtheile  des  Königreichs  bezw.  diefer  Staatsinventarien  wurden,  diefe 
daher  in  der  Folge  um  jene  Beftandtheile  nicht  mehr  vermindert  werden  durften. 
Freilich  fcheint  König  Friedrich  bei  diefer  Beftimmung  nicht  bedacht  zu  haben,  daß 
er  für  die  Befolgung  derfelben  durch  fpätere  Regenten  keine  Gewähr  hatte;  hat 
doch  Dahlmann  vollkommen  Recht,  wenn  er  in  feiner  Politik  (IL  Aufl.  S.  16)  be- 
merkt, daü  gerade  der  unumfchränkte  Herrfcher  minder  mächtig  ift,  als  der  befchränkte, 
weil  er  nicht  über  feinen  Tod  hinaus  verfügen  kann.  •  Daß  in  König  Friedrich  der 
moderne  Staatsgedanke  fo  lebendig  war,  wie  nur  in  irgend  einem  feiner  Zeitgenoffen, 
zeigen  feine  Vorfchriften  über  die  Abfindung  der  Nachgeborenen.  Hierüber  beftimmt 
§.  38  des  Hausgefetzes  von  1808: 

„Die  Appanageo  der  Himtlichen  Prinzen  und  Prinzeflinen  des  König].  Haufes  können 
zu  keiner  Zeit  and  nie,  auch  unter  keiner  Y orausfetzung ,  in  liegenden  Gründen  ertheilt 
oder  auf  denfelben  radicirt  werden,  fondem  He  Tollen  ftetshin  und  immer  auf  die  Köni^l. 
Generalftaatskafle  angewiefen  —  werden;  wodurch  jedoch  der  König  dem  Rechte  nicht 
entfagt ,  durch  Schenkung  von  Gütern ,  jedoch  unter  Vorbehalt  der  Königl.  Souverainität, 
ein  oder  das  andere  Mitglied  des  Königl.  Haufes  zu  erfreuen.** 

Die  Höhe  diefer  Apanagen  ift  unter  Aufhebung  der  Normen  des  Alexan- 
drifchen  Teftamentes  durch  die  Königl.  Verordnung  vom  7.  Februar  1808  geregelt 
worden  (Reyfcher  HL  S.  278—279). 

Während  fodann  die  von  König  Friedrich  dem  Lande  gegebene,  von  deffen 
Repräfentanten  aber  eimüthig  zurückgewiefene  Verfaffungsurkunde  vom  15.  März  1815 
in  §.  49  nur  den  kurzen  Satz  enthalten  hatte  (Reyfcher  IH.  S.  311): 
„Das  Staatsgut  foll  in  feiner  Subftanz  nicht  vermindert  werden" 
war  dagegen  in  den  Verfaffungsentwurf  der  Ständeverfammlung  felbft  vom  Sommer 
1816  folgende  ausführliche  Beftimmung  aufgenommen: 

„Sämmtliche  Beftandtheile  des  Königreichs  bleiben  als  ein  unzertrennliches  Ganzes 
und  zur  Theilnahme  an  einer  und  derl'elben  Verfaflung  vereinigt 

„Mit  gleicher  Wirkung  wird  demfelben  jede  künftige  Erwerbung  einverleibt  werden, 
welche  von   dem  Staatsoberhaupt  als  folchem,   fei  es  durch  einen  völkerrechtlichen  oder 
andern  Titel,  gemacht  werden  follte." 
(Verhandlungen  in  der  Verfammlung  der  Landftände  XXX.  Abth.  2.  Stück  S.  63). 

Und  endlich  find  in  die  zwifchen  König  und  Volk  fchließlich  vereinbarte  Ver- 
faffung  vom  25.  September  1819,  die  Grundfeite  unferes  heutigen  Staatslebens, 
folgende  Sätze  aufgenommen,  die  fich,  nur  in  etwas  anderer  Form,  bereits  in  dem 
königl.  Entwürfe  vom  3.  März  1817  gefunden  hatten,  (abgedruckt  bei  Reyfcher  III 
345,  378,  379,  380): 

§.  1.  Sämmtliche  Beftandtheile  des  Königreichs  Und  und  bleiben  zu  Einem  unzer- 
trennlichen Ganzen  und  zur  Theilnahme  an  einer  und  derfelben  Verfaflung  vereinigt. 

§.  2.  Würde  in  der  Folgezeit  das  Königreich  einen  neuen  Landeszuwachs  durch 
Kauf,  Taufch  oder  auf  andere  Weife  erhalten,  fo  wird  derfelbe  in  die  Gemeinfchaft  der 
Verfaflung  des  Staates  aufgenommen. 

Als  Landeszuwachs  ift  alles  anzufehen,  was  der  König  nicht  blos  für  Seine  Perfon, 
fondern  durch  Anwendung  der  Staatskräfte  oder  mit  der  ausdrücklichen  Beftimmung,  daß 
es  einen  Beftandtheil  des  Königreichs  ausmachen  foll,  erwirbt." 

Aber  nicht  blos  die  Untrennbarkeit  des  gegenwärtigen  und  des  zukünftigen 
Umfanges  des  Staatsgebietes  ift  hier  ausgefprochen ,  fondern  auch  von  dem  Staats- 
gebiet das  Staatsgut  und  von  diefem  wieder  das  Hausgut  der  Königl.  Familie  klar 
unterfchieden  und  auch  den  beiden  letzteren  ihr  ungeminderter  Beftand  in  den 
§§.  102,  107,  108  verfaffungsmäflig  gewährleiftet. 

lieber  die  Abfindung  der  Nachgeborenen  enthält  die  Verfaffungsurkunde 
keine  Beftimmungen.     Dagegen   fchreibt  das  ebenfalls  mit  den  Landftänden  verab- 


i 


Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  württ.  Fürftenhaufe.  221 

fchiedete   Hausgefetz  vom  8.  Juni  1828  in  Artikel  23.  vor  (Reyfcher  III.  S.  602. 
Schulze  Hausgef.  III.  S.  515): 

„Apanageo,  Sustentationsgelder ,  Mitgabeo  und  Wittum  können  nie  in  liegenden 
Gründen  ertheilt  werden,  fondern  werden  immer  nur  von  der  Staatskafle  —  in  Geld  aus- 
bezahlt.'^ 

Die  feitdem  ergangenen  Landesgefetze,  insbefondere  die  Verfaffungsgefetze 
haben  den  hier  behandelten  Gegenftand  nicht  berührt.  Dagegen  folgt  aus  Art  1. 
der  Reichsverfaffung  vom  16.  April  1871,  daß  es  nunmehr  zu  einer  Abtrennung 
einzelner  Theile  des  Staatsgebietes^  foweit  fie  mit  einer  Loslöfung  aus  dem  Reichs* 
verbände  verbunden  wäre,  jedenfalls  der  Zuftimmung  des  Reiches  bedürfte  (vergl. 
Laband  Staatsrecht  des  Dentfchen  Reichs  Band  I.  S.  186  f.). 

Ueberblicken  wir  am  Ziele  unferer  Wanderung  durch  die  Jahrliuuderte  noch 
einmal  die  Hauptpunkte  in  der  Entwicklungsgefchichte  des  Untheilbarkeitsgedankens 
in  Württemberg,  fo  finden  wir  zu  der  Zeit,  da  der  Stern  der  Hohenftaufeu  bereits 
erbleichte,  die  württembergifchen  Grafen  im  Befitze  eines  nur  kleinen  Gebietes,  das 
aber  in  diefer  Geftalt  wohl  nie  den  Amtsbezirk  eines  Gaugrafen  gebildet  Doch 
rafch  willen  fie  auf  Grund  der  verfchiedenften  Titel  ihren  Befitz  zu  mehren.  Ob- 
wohl  nun  diefer  fo  kein  organifches  Ganzes  bildete,  obwohl  hier  Land  und  Leute 
als  Eigenthum,  als  Ökonomiich  nutzbare  Privatgüter  betrachtet  werden,  fo  wird  doch 
diefer  Befitz  im  bewußten  Intereffe  des  Haufes  von  Anfang  an  ztifammengebalten. 
Ja  bereits  fünf  Jahre  nach  dem  Erlaß  der  goldenen  Bulle  wird  den  von  einer 
Seite  auftretenden  Theilungsgeltiften  gegenüber  der  üntheilbarkeitsgrundfatz  baus- 
gefetzlich  feftgeftellt.  Die  nächften  Jahrzehnte  geben  zu  Theilungen  keinen  Anlaß, 
das  Untheilbarkeitsgefetz  wird  darüber  vergeffen,  und  fo  führt  die  anderwärts  all- 
gemein gewordene  Theilungsunfitte  im  Jahre  1441  auch  im  WSrttembergcr  Haufe 
zu  einer  Landestheilung.  ,  Doch  fchon  32  Jahre  fpäter  wird  zu  Urach  durch  einen 
neuen  Vertrag  abermaliger  Theilung  vorgebeugt,  ja  neun  Jahre  darauf  im  Miinfinger 
Vertrage  die  Wiedervereinigung  und  Unzertrennlichkeit  des  bereits  Getheiltcn  ans- 
gefprochen,  auch  die  Erbfolgeordnung  demgemäß  geregelt.  Die  Entwicklung  der 
folgenden  Jahre,  welche  nicht  ohne  einiges  Schwanken  den  Untheübarkeitsgrundfatz 
fchließlich  fiir  alle  Fälle  doch  aufrecht  erhält  und  daneben  an  Stelle  der  Gemein- 
fchaftsregierung  die  Einheit  der  Regierungsgewalt  vollkommen  durclkfübrt,  wird  durch 
den  Herzogsbrief  abgefchlofleu.  Aller  Land-  nnd  Grundbefitz  der  beiden  Grafen 
Eberhard,  gleichviel,  was  fonft  deffen  rechtliche  Natur,  ift  damit  dauernd  fiir  untfaeil- 
bar  erklärt;  Graf  Heinrichs  elfäßifche  Herrfchaften  find  das  einzige  württembergifcbe 
Befitzthum,  das  von  der  Union  ausgefchloffen  ift.  Nun  geht  aber  in  Folge  der  Er- 
eigniffe  in  der  erften  Hälfte  des  fechzehnten  Jahrhunderts  die  Kontinuität  der  Ent- 
wicklung verloren,  und  theils  in  Folge  mangelnder  Kenntnis  der  alten  Hausgefetze, 
theils  ans  politifchen,  theils  aus  perfönlichen  Rückfichten  macht  fich,  zugleich  unter 
dem  Druck  der  immer  noch  mächtigen  privatrechtlichen  Anfchauungs weife,  in  Herzog 
Chriftofs  und  Ludwigs  Teftamenten  eine  rückläufige  Bewegung  geltend.  Jhre  prak- 
tifche  Wirkung  üben  diefe  indeß  erft  in  den  fiirftbrüderlichen  Vergleichen  des  fieb- 
zehnten  Jahrhunderts.  Doch  macht  fich,  theilweife  fchon  vor,  ganz  entfobieden  aber 
nach  dem  dreißigjährigen  Kriege,  eine  bedeutende  Klärung  in  den  Anrcbaiuingen 
bemerkbar  und  findet  bald  auch  gefetzlichen  Ausdruck:  einmal  beginnt  man  den 
Befitz  des  Regenten  nach  feiner  rechtlichen  Natur  zu  fcheiden  in  Land  und  Leute, 
worüber  Hoheitsrechte,  und  in  das  Kammergut,  worüber  Vermögensrechte  auszuüben 
waren,  dann  aber  wird  zugleich  bezüglich  beider  und  zwar  nicht  blos  für  den  alten 


222  Adam,  Das  Untheilbarkeitsgefetz  im  würdt.  Fürftenhaufe. 

Beftand  von  1495,  fondern  für  ihren  jetzigen,  ja  theilweife  felbft  für  den  künftigen 
Zuwachs  die  dauernde  Untheilbarkeit  ausgefprochen.  Dies  das  Verdienft  Eber- 
hards in.  Unter  ihm  hatte  fich  auch,  nachdem  das  Kammergut  allmählich  den 
Karakter  des  Staatsgutes  erhalten,  wieder  ein  befonderes  Hausgut  der  fürftlichen 
Familie  durch  Gründung  des  Kammerfchreibereigutes  zu  bilden  angefangen.  Nach- 
dem hierauf  Eberhard  Ludwig  die  unter  leiner  Regierung  durch  Rückfall  Mömpel 
gards  gemachte  bedeutende  Vermehrung  des  Kammergutes  ebenfalls  mit  dem  Theilungs- 
und  Veräußerungsverbote  belegt  hatte,  erklärte  Karl  Alexanders  Teftament  allgemein 
und  überhaupt  jeden  inzwifchen  erfolgten  oder  künftig  erft  eintretenden  Zuwachs 
zu  einer  der  drei  oben  genannten  Maffen  für  nicht  wieder  trennbar,  und  endlich 
fiebert  der  Vergleich  von  1780  die  Befolgung  diefer  Vorfchriften  durch  verfchiedene 
Maßregeln,  insbefondere  durch  Erhebung  derfelben  zum  Staatsgrundgefetze.  Damit 
ift  die  Entwicklung  vollftändig  zum  Abfchluß  gediehen;  wohl  neue  Gefetze  find  feit- 
dem  aufgeftellt  worden,  aber  keine  neuen  Grundfätze. 

So  ift  das  Bild,  das  ficb  uns  dargeboten,  im  Vergleich  zu  dem  Gang,  den 
die  Entwicklung  der  anderen  deutfchen  Staaten  gegangen,  im  ganzen  genommen  ein 
höchft  erfreuliches.  Wirklich  getheilt  war  das  rechtsrheinifche  Hauptland  überhaupt 
nur  einundvierzig  Jahre.  Und  fragen  wir,  wie  es  gekommen,  daß  Württemberg  aus 
einem  im  Grunde  wenig  bedeutenden  Befitzthum  eines  edlen  fchwäbifchen  Gefchlechts 
zu  einem  der  größten  Staaten  des  deutfchen  Reiches  emporgewachfen,  daß  die  Nach- 
kommen der  alten  Grafen,  alle  ihre  Nachbarn  überflügelnd,  die  Herzogs-,  die  Kur- 
fiirfcen-  und  Königswürde  gewonnen,  fo  lautet  die  Antwort:  Nicht  durch  Waffenglück 
—  denn  die  bedeutendfte  Eroberung  der  Grafen-  und  Herzogszeit  im  Feldzuge  von  1504 
hatte  doch  nur  wenige  Städte  und  Dörfer  und  die  Vogtei  über  ein  paar  Klöfter 
eingetragen,  —  auch  nicht  durch  Heiraten  —  der  einzige  erheiratete  Landerwerb 
von  Bedeutung  war  Mömpelgard,  —  fondern  neben  einer  glücklichen  Verfaffung, 
welche  weifen  Regenten  einen  Rückhalt  gewährte,  hin  und  wieder  auftretende 
Extravaganzen  aber  meift  erfolgreich  zu  zügeln  wußte,  vor  allem  durch  die  Weis- 
heit und  echt  ftaatsmännifche  Politik  erleuchteter  Regenten.  Und  wie  fich  jene  darin 
zeigte,  daß  diefe  Fürften,  ein  dazu  nur  fcheinbares  Familienintereffe  den  höheren 
Rückfichten  des  Staats wohles  opfernd,  das  Wohlergehen  ihres  Landes  und  ihres 
Haufes  begründeten  durch  Einfiihrung  der  neu  erkannten  Wahrheit  und  Erhebung 
derfelben  zum  Gefetz  in  einer  Zeit,  da  andere  deutfche  Fürftenhäufer,  in  kleinlichen 
verkehrten  Anfchauungeu  befangen,  durch  Landestheilungen  Haus  und  Land  ins  Elend 
brachten,  fo  hat  auch  die*  württembergifche  Landfchaft  nicht  gezaudert,  nach  Kräften 
ihre  Aufgabe  zu  erfüllen,  die  darin  beftand,  das  Gewonnene  zu  fiebern,  den  befteh- 
enden  Rechtszuftand  zu  bewahren  und  gegen  die,  wenn  auch  aus  wohlmeinender 
Abficht  gemachten,  Angriffe  zu  behaupten. 

Darum  wird  auch  von  jeher  die  Weisheit  diefer  Regeuten  Württembergs, 
voran  der  drei  Träger  des  glückverheißenden  Namens  Eberhard,  des  Grafen  Eber- 
hard des  Greiners,  Eberhards  im  Bart  und  Herzog  Eberhards  III.,  mit  Recht  laut 
gepriefen.  Ueber  das  Benehmen  der  Landfchaft  aber  hat  einer  aus  diefen  Regeuten, 
Herzog  Eberhard  IlL,  felber  das  ehrendfte  Urtheil  gefprochen,  als  er  bei  Eröffnung 
des  Landtages  am  1.  Mai  1651  an  die  verfammelte  Landfchaft  die  anerkennenden 
Worte  richtete: 

Haud  minor  eft  virtus,  quam  quaerere,  parta  tueri. 


223 


Verein 

für 

Kunft  und  Alterthum  in  Ulm  und  Oberfchwaben. 


Bemerkungen  zu  den  Orts-  und  Perronennamen  der  Codices 
Tradltionum  Weingartenflum  im  lY.  Bande  des  Wirt,  ürkandenbachs. 

Von  Dr.  Bück. 

Die  von  Stalin  nach  unzähligen  kleinen  Mühen,  welche  man  der  Ausgabe 
freilich  nicht  anficht,  in  vollendeter  Sauberkeit  edirten  Codices  enthalten  im  Wefent- 
lichen  faft  nur  Orts-  und  Perfonennamen  ehemals  welfifcher  Befitzungen  im  badi- 
fchen,  wirtembergifchen ,  baierifchen  und  öfterreichifchen  Oberfchwaben.  Sodann  noch 
deutfche  und  welfche  aus  den  weingartenfchen  Befitzungen  an  der  Etfch,  im  Vinfch- 
gau,  namentlich  im  Ultenthal  und  in  Vorarlberg. 

Diefe  Befprechung  berückfichtigt  zunächft,  wenige  Namen  ausgenommen,  nur 
das  wirtembergifche  Gebiet.  Als  Anhang  ift  ein  Verfuch,  die  fchwerverftändlichen 
weifchen  Namen  zu  entziffern,  beigegeben,  fowie  ein  Excurfus  über  die  Abftammung 
der  heutigen  Schwaben.  Wer  die  Karte  Oberfchwabens  aufmerkfam  betrachtet  und 
dabei  zu  befferem  Verftändnis  einen  Blick  in  den  Theil  des  württ.  Staatshandbuches 
wirft,  der  von  der  Bezirks-  und  Ortsverwaltung  nach  Kreifen  und  Oberämtern  handelt, 
und  dann  hier  im  Donaukreife  die  eigentlichen  oberfchwäbifchen  Bezirke,  nemlich  die 
halbälbifchen :  Ulm,  Blaubeuren,  Ehingen,  Biedlingen,  hernach  die  von  der  Alb  fern 
abliegenden  weiteren  Oberämter  der  Wefthälfte  des  Oberlandes  näher  anfleht,  nemlich 
die  Oberämter  Saulgau,  Ravensburg,  Tettnang,  fodann  über  den  Bezirk  Wangen  wieder 
nordwärts  ftreift  durch  die  Oberämter  Leutkirch,  Waldfee,  Biberach,  Laupheim  (welch 
letzteres  fich  wieder  an  Ulm  anfchlieflt) ,  der  wird  in  Bezug  auf  die  Vertheilung  der 
Wohnplätze  Oberfchwabens  zwifchen  den  nördlichen  und  Hidlichen  Oberämtem  einen 
bedeutenden  Unterfchied  wahrnehmen.  Es  wird  ihm  nicht  entgehen,  wie  fich  durch 
die  Oberämter  Saulgau  und  Biberach  eine  von  PfuUendorf  herkommende,  bei  Biberach 
nach  Norden  geknickte  Linie  gegen  die  Hier  nach  Eellmünz  hinüberzieht;  nordhalben 
welcher  im  Allgemeinen  nur  mehr  oder  weniger  große  und  gefchloffene  Ortfchaften 
vorkommen,  während  füdhalben  die  Gemeinden,  je  weiter  fie  gen  Süden  liegen,  mehr 
und  mehr  in  zahlreiche  Parzellen  zerfallen. 

Der  Ulmer  Bezirk  hat  keine  einzige  Gemeinde  mit  mehr  als  5  Parzellen. 
Unter  feinen  37  Gemeinden  finden  fich  fogar  22  ohne  eine  Parzelle.  Im  Blaubeurer, 
Ehinger,  Biedlinger  und  Laupbeimer  Bezirk  herrfcht  daflelbe  Verhältnis  vor.  Im 
Laupheimer  macht  nur  die  einzige  Gemeinde  Wain  mit  ihren  11  Parzellen  eine  Aus- 
nahme von  der  Regel. 

Die  öftlichen  und  füdlichen  Gemeinden  des  Bezirks  Saulgau  zählen  fchon  je 
6  bis  13  Parzellen.  Die  weftlichen  Gemeinden  verhalten  fich  dagegen  wie  der  an- 
rtoüende  Bezirk  Riedlingen.  Sie  haben  mehrfach  gar  keine  Parzellen  und  wo  fie 
welche  haben,  höchftens  vier.  Genau  fo  verhält  es  fich  im  Oberamt  Biberach.  Die 
weftlichen  Gemeinden  find  arm  an  Parzellen,  die  öftlichen  reich.  Da  finden  fich  z.  B. 
Mittelbuch  mit  24,  Rottum  mit  22,  Steinhaufen  mit  24  Parzellen.  Das  nächftfolgende 
Oberamt  Waldfee  ift  fchon  durchweg  ftark  parzellirt.  Arnach  z.  B.  zählt  26,  Bergat- 
reute  19,  Dietmans  27,  Eberhardzeil  28,  Einthürnen  14,  Unterfchwarzach  30,  Haid- 


224  Bück 

gau  40  und  Wolfegg  fogar  54  Parzellen.  Aehnliche  Verhältnifle  walten  im  Bezirk 
Leutkirch  ob,  nur  fteigt  hier  die  höchfte  Ziffer  der  Parzellen  nicht  über  33.  Im 
Tettnanger  Bezirk  find  20  Parzellen  nahezu  die  Mittelzahl.  All  das  will  aber  nichts 
heißen  gegenüber  der  Parzellirung  in  den  Oberämtern  Ravensburg  und  Wangen.  Die 
Gemeinde  Ravensburg  z.  B.  zählt  37,  Berg  53,  Grünkraut  43,  Vogt  81  und  Bodnegg 
98  Parzellen.  Im  Wangener  Bezirk  ift  zwar  der  mittlere  Durchfchnitt  der  Parzellen 
einer  Gemeinde  auch  ungefähr  20,  aber  hier  findet  fich  das  Monftrum  einer  Land- 
gemeinde von  108  Wohnorten  mit  nur  1373  Einwohnern. 

Im  Großen  und  Ganzen  hat  diefer  landfchaftliche  Unterfchied,  feitdem  das 
Oberland  deutfcher  Boden  ift,  von  jeher  beftanden.  Die  größere  Hälfte  des  ftark- 
parzellirten  Oberfchwabens  liegt  im  Flußgebiet  des  Rheins,  die  wenig  kleinere  in  dem 
der  Donau  beziehungsweife  Iller.  Die  Dialektgrenze  zwifchen  der  im  Mittelhochdeut- 
fchen  rteckengebliebenen  Togen,  alamannifchen  Mundart  und  dem  um  eine  LautAufe 
weiter  vorgefchrittenen  Schwäbifch  läuft  jetzt  fo  ziemlich  der  Wafferfcheide  beider 
Flußgebiete  entlang  mitten  durch  Oberfchwaben.  Es  ift  nicht  meine  Aufgabe,  hier 
den  Urfachen  diefer  Dialektunterfchiede  nachzugehen,  aber  ich  kann  es  nicht  unter- 
laffen,  darauf  aufinerkfam  zu  machen,  daß  die  früheren  Territorialverhältniffe  hie- 
bei  eine  entfcheidende  Rolle  fpielen.  Uranfängliche,  auf  Stammesverfchiedenheit  be- 
ftehende  Dialektunterfchiede,  glaube  ich,  gibt  es  hier  nicht.  Es  find  politifche  Ge- 
fchehniffe,  welche  dort  ein  altes  Idiom  fefthielten,  hier  die  Laute  im  Anfang  des  16. 
Jahrhunderts  innerhalb  zweier  oder  höchftens  dreier  Decennien  in  ihre  jetzige  Form 
verfchoben  haben. 

Die  in  Hunderten  von  Parzellen  wohnenden  ^Alamannen"  find,  nach  ihren 
Wohnortsnamen  zu  fchließen,  im  Großen  und  Ganzen  jüngere  Anfiedler,  als  die  in 
gefchloffenen  Dörfern  wohnenden  „Schwaben",  was  auch  mit  den  Angaben  der  fehr 
alten  Vitae  Sanctorum  Magni,  Columbani,  Galli  ftimmt,  nach  denen  Oberfchwaben  eine 
große  Wildnis  war  und  felbft  die  römifchen  Plätze  Arbon,  Bregenz,  Kempten  verödet  und 
vergeffen  im  Walde  lagen.  Die  „Alamannen"  fitzen  vielfach  in  verhältnismäßig  fpät 
gerodeten  Reichsforften,  eben  darum  großentheils  auf  kleinen  Parzellen,  welche  die 
Loostheilung  der  Roder  als  natürliche  Folge  hinter  fich  hatte.  Die  „Schwaben"  find,  wie 
fchon  die  zahlreichen  patronymifchen  Ortsnamen  auf  -ingen  andeuten,  gefchlechter-,  ftamm- 
oder  hordenweife  niedergefeffen.  Gerade  diefe  charakteriftif  jhe  Endung  auf  -ingen  ift  im 
„alamannifchen"  Theil  Oberfchwabens  nur  ganz  unbedeutend  vertreten.  Während  die  fünf 
Oberämter  Ulm  (19),  Blaubeuren  (13),  Ehingen  (18),  Riedlingen  (18),  Laupheim  (9), 
zufammen  77  Orte  mit  der  Endung  -ingen  aufweifen,  welche  alle  gefchloffene  Dörfer 
find,  haben  die  fieben  Oberämter:  Saulgau  (3),  Ravensburg  (4),  Tettnang  (3),  Wangen  (1), 
Leutkirch  (2),  Waldfee  (2),  Biberach  (5)  zufammen  nur  20  Orte  mit  der  Endung 
-ingen.  Die  3  des  Saulgauer  Oberamts,  wie  die  5  des  Biberacher  und  die  3  Tett- 
nangs  liegen  überdies  im  Gebiet  der  gefchloffenen  Dörfer,  nicht  im  parzellirten  Land. 
Das  Verhältnis  ift  alfo  88  zu  9  und  damit  ift  es  noch  nicht  einmal  richtig,  denn 
unter  den  9  befinden  fich  einige,  deren  Endung  hybrider  Herkunft  fein  wird.  Für 
das  „alamannifche"  Oberfchwaben  find  die  drei  Grundwörter  Weiler,  Höfen  und 
Reute  charakteriftifch.  Sie  deuten  allein  fchon  an,  daß  hier  das  Gebiet  urfprüng- 
licher  Hofanlagen  fei,  während  das  nördliche  Oberfchwaben  das  Gebiet  urfprünglicher 
großer  Dorfanlagen  mit  gemeinfamer  Markung  darfteilt. 

Nun  zu  den  Namen. 

An  der  Spitze  fteht  der  fchwiengrte  deutfche  Name  unferer  Codices,  nemlich  Alchiagin. 
Wiederholte  Unterfachungen,  am  die  ich  den  Herausgeber  gebeten,  beftätigen  nar  die  feltfame 
Lefang.    Auch  eine  alte  Ck)pie  bat  nicht  anders.    Die  £ndang  -iagin  kann  nicht  für  -ingen  Itehen. 


1 


Orts-  nnd  Personennamen  in  den  Codices  Tradit  Weingart.  225 

Das  können  nur  -igen,  -iggen  thnn.  Damit  iffc  auch  die  Deutung  auf  Elch  in  gen  (b.  Ulm)  ab- 
gewiefen,  welche  indeß  anch  der  Herausgeber  Stalin  bezweifelt  hat,  fchon  aus  dem  Grunde, 
weil  alle  mit  dem  Orte  Alchiagin  genannten  Wobnplätze  im  Allgäu  liegen.  Eine  Zeit  lang,  bevor 
ich  das  Refultat  der  wiederholten  üuterfuchung  des  Namens  im  Original  kannte,  dachte  ich  an 
die  Möglichkeit,  es  möchte  über  dem  a  ein  feiner  Strich  überfehen  und  ein  fchlechtgefchriebenes 
V  ftlr  i  genommen  worden  fein,  man  könne  am  Ende  Alchvangin  lefen,  was  zu  Ellwangen 
OA.  Lentkirch  gepaßt  hätte.  Oder  iagin  fei  a*gin  gefchrieben  und  in  —  aigen  aufzulöfen.  Jetzt 
rteht  das  Räthfel  da  nach  wie  vor.  Soll  man  Alobjagin  lefen?  Dafi  j  oft  mit  i  gegeben 
wird,  weiß  jeder  Ürkundenkenner.  Ein  Elch-jagen  klänge  im  erften  Theile  alterthümlich  und  er- 
innerte an  die  Zeit,  da  man  noch  den  Elch  und  den  Scheich  jagte.  Aber  diefer  einfachen  Aus- 
hilfe fteht  ein  wefentliches  Bedenken  entgegen.  Der  Jägerterminus  „das  Jagen"  kann  erfl  ganz 
f^ät,  in  den  letzten  paarhundert  Jahren  nachgewiefen  werden.  In  Hadamars  von  Laber  Jagd- 
gedicht kommt  zwar  ein  Subftantiv  jagen  vor,  aber  noch  nicht  in  dem  Sinne,  wie  in  unferen 
Forftortnamen:  Grubenjagen,  Stungertjagen  u.  dgl.  Es  ift  wohl  £11  egg  bayr.  BA.  Sonthofen  gemeint. 

Kultnrgefchichtlich  Und  die  Hof namen  Becherlehen  und  Schuffellehen  bemerkens- 
werth.  Erfteres  Lehen  gab  jährlich  300  picaria  (Becher),  letzteres  jährlich  200  fcutellas  (SchüiTeln) 
.und  40  MuosfchuiTelan  (MusfchülTeln),  natürlich  alle  von  Holz  gedreht  Daher  kommen  Becher- 
nnd  Drechfellehen  häufig  zufammen  genannt  vor.  So  z.  B.  in  Grimms  Weisthümern  II  S.  126 
und  VI  S.  192.  Eine  Urkunde  von  1365  fagt:  der  treger  (Dreher,  Drechsler)  ns  dem  Trechfel- 
bach  git  100  fchüffelen.  Fürftenberg.  Urkb.  II  S.  262.  Vgl.  auch  ebendort  S.  165.  Damit  ver- 
liehen wir  auch  den  Waldnamen  Schüffeidreher  im  Revier  Oberurbach,  und  folche  Muos- 
fchuHelan,  wie  üe  unfer  Text  nennt,  mußte  jener  biedere  Tiroler  fpülen,  welcher  der  Nachwelt 
als  Ropprechtus  Schufell^ularius  überliefert  ift 

Daß  Becilinisrüti  das  jetzige  Wetzisreute  fei,  ift  lautlich  nicht  zu beanftanden ;  aber 
bedenklich  bleibt  doch,  warum  Wetzisreute  im  Codex  wieder  als  Wacelinisrüti  vorkommt.  Was 
den  Anlaut  allein  anbetrifft,  fo  verweife  ich  auf  Banzen reute  (Ueberlingen),  im  12.  Jahnndert 
Wanzenriuti.  Zeitfchr.  für  G.  Oberrheins  XXXI.  S.  82;  aufBerwiß  (üntermofel)  neben  Wer wiß. 
Grimm,  Weisth.  VL  S.  537.  Wegen  Wetzisreute  aus  Wacilinisrüti  vergleiche  im  Codex  Eris- 
k  i  r  c  h :  Erinskilh ;  Ettishofen:  Etinishoven  :Mehlishofen:  Manlinishoven  etc.  Diefe  Kürzung 
ift  auch  an  weifchen  Namen  vorgenommen  worden,  z.  B.  Götzis  (VABg)  alt  Chcizines,  Schän- 
nis  alt  Skeninnes;  Küblis,  alt  Küblins  u.  f.  w. 

Birhtenweiler  als  Bietenweiler  ift  aus  der  Oberländer  Mundart,  die  kneat  für 
Knecht,  reat  für  recht  fpricht,  zu  verftehen. 

Bl anriet  Blönried  ift  ze  dem  bläen  —  blauen  Riede,  nach  der  Farbe  irgend  eines 
augenfälligen  Natürgegenftandes,  des  Erdbodens  oder  blanblühender  Riedgewächfe  etc.  Das  Volk 
fpricht  „Bläried^.  Vgl.  1258  rivulus  Blaewang  ZOR  IIL  p.  91;  a.  1176  ripaBlaewac  (ein  Bach 
b.  Frickingen,  Bad.  Seekreis)  Zeitfchr.  f.  Gefch.  d.  Ob.-Rheins  L  S.  320.  Der  Ton  des  Wortes 
Blönried  liegt  wie  in  allen  auf  >ried  endenden  Namen  des  Oberlandes  auf  dem  Grundworte  -ried. 

Blonhofen,  im  C.  Bluwenhofen,  Blnwinhofen,  ift  ein  Seitenftück  zu  Mulinhova  (Förfte- 
mann,  altd.  ONB.  S.  24)  von  mhd.  bluwe,  bliuwe  StampfmUhle.  Einen  Perfonennamen  Bin  wo  gibt 
es  meines  Willens  nicht. 

Buhraft,  Buohraft  bei  Lana  (Tirol)  ift  einer  der  vielen  bajuwarifchen  ON.  auf  -raft 
Bei  uns  kommt  diefes  Grundwort  nur  feiten  vor.  Ich  nenne  da  Rafte  (Raft)  b.  Meßkirch  a.  1275 
Freib.  Diöc.-Arch.  I.  S.  23.  Als  baierifch-tirolifche  Beifpiele  nenne  ich:  (a.  1465)  Waldraft  bei 
Matrei  (Sinnacher,  Bei tr.  z.  Gefch.  v.  Brixen  V.  S.  164);  Waldraft  bei  Nieders  (Zingerie,  tirol. 
Weisth.  I.  S.  275);  das  Raftört  bei  Nafferein  (Zingerie  a.  a.  0.  II.  S.  259);  Raftpan  bei  Kropfs- 
berg (Zingerie  a.  a.  0.  II.  S.  366) ;  Sayraft,  Seyraft  (=  Sau-raft)  bei  Nieders  (Zingerie  a.  a.  0. 
I.  S.  271);  Viherafte  bei  Mühlwald  (Zingerie,  Sonnenburger  Urbar  S.  60).  Nach  Peetz  (volks- 
wirthfch.  Studien  S.  265)  ift  Raftach  die  Ruheftätte  der  Sennerinnen.  Raft,  Röft  bedeutet 
im Baierifchen  ^Raftort**  (Schmeller,  bair.  Wb.  f.  v.);  z.  B.  in  Reftveicht,  Röftveichthorn 
(Apiani,  Topographia  Bavariae,  Feftausgabe  S.  114);  Templum  auf  Unfer  Frawen  Reft  (Apian, 
1.  c.  S.  130). 

Broion,  Brf  ion,  Brfiion,  jetzt  Briach,  ift  ein  alter  Dativ  Plural  von  ahd.  brog, 
bmog,  broch,  bruoch  (palus),  oberfchwäb.  die  brua,  alfo  =  ze  dien  bruogin,  bruowin,  bruojon. 
Man  müßte  heute  „Brühen**  fchreiben.  Die  Form  Briach  ift  faifch,  fo  falfch  wie  Hau  fach  aus 
altem  Hufen  (Baumann  in  den  Schriften  des  Donauefchinger  Gefchichtsvereins  IV.  S.  12);  wie 
in  Kickach  (Ravensburg),  das  noch  im  vorigen  Jahrhundert  richtig  Kicken  hieß,  d.  i.  zum 
Hofe  des  Mannes  Kick,  welcher  Familienname  z.  B.  noch  in  Biberach  zu  finden  ift;  fo  falfch 
wie  Neufrach  aus  Ninfron,  oder  wie  Friedach  ftatt  Frieden,  Hof  zum  Frieden,  vom  ahd.  PN. 
Wflrttemb.  VleHeUahrthefto  1883.  15 


2^26  Buok 

Frido,  in  nnferem  Falle  Abkürzung  aus  Fridehart,  denn  Friedach  ift,  wie  Stalin  richtig  vermuthet, 
das  alte  Frideharteswilare.  Das  Grundwort  ift  in  der  heutigen  Form  abgefallen,  wie  im  ON. 
Sederlitz,  a.  1684  noch  Sederlins  (Landwaibelamts-Rechnung  der  Landvogtei  Oberfchwaben  im 
Archiv  Aulendorf),  denn  im  13.  Jhd.  hieß  es  Sadirlinswilare  (Ztfchr.  f.  G.  O.Rheins  XXIX  S.  37); 
oder  wie  im  ON.  Güllen,  das  in  unferem  Codex  noch  voll  Gulenwilare  heißt. 

Buorai,  j.  Burach  (Rvbg.)  hat  diefelbe  Endung  wie  Raderai,  Raderay,  Raderaye, 
jetzt  Raderach  (Tettn.).  Vgl.  zum  letztern  Wirt  ükb.  IV,  206.  228.  Die  Endung  -ai,  ay  ift 
diefelbe  wie  in  Wattay  bei  Watt  (Saulgau)  im  Königaegger  Urbar  von  1576  (Archiv  Aulen- 
dorf), wie  in  Rattenai,  Flur  bei  Aulendorf,  in  Ellmeney  (Leutkirch)  u.  f.  w.,  es  ift  Au,  ahd. 
awa,  ouwa.  Burach  müßte  richtiger  Buran  heißen.  Was  Bur-  anbetrifft,  fo  kann  es  ahd.  bür 
(domus)  fein,  es  kann  aber  auch  Kürzung  aus  bürg  fein;  doch  ift  erfteres  das  wahrfcheinlichere 
trotz  des  nicht  in  eu  umgelauteten  ü,  da  uro  Burach  noch  mittelhochdeatfch  gefprochen  wird.  —  Das 
Büterichlehen  (zu  Völlan,  Tirol)  erinnert  an  den  Mann  Butrich  (de  fundo  juxta  Buzt)  auf 
p.  XLIII  nnferes  Anhangs  und  an  den  alten  MUnchener  Familiennamen  Püttrich,  der  fchon  a.  1291 
im  Rechnungsbuch  des  Herzogs  Ludwig  des  Ernften  als  B^tricus  vorkommt.  (Oberbaierifches 
Archiv  XXVI.  S.  300  ff.) 

Kerlenmoos,  im  Codex  Cernelunmos,  Keruellunmos  ==  Kerwelnnmos,  von  dem  mhd. 
kervele  (Kerbel,  cerefolium), 

Knellensberg,  alt  Chenulunberch,  mit  dem  Ton  auf  dem  erften  u,  von  einem  Fami- 
liennamen Knülle,  Knülle,  was  identifeh  mit  dem  im  Codex  vorkommenden  Knollo  ift  und  im 
Mittelhochdeutfchen  einen  kurzen,  dicken  Menfchen,  einen  Klotz  oder  Grobian  bedeutet.  Chenulle, 
Knülle  ift  wahrfcheinlich  aus  ge-nuUe  entftanden  und  ein  zufammengefetztes  Wort,  wie  der  ge- 
tiuge,  gezinge  (Zeuge),  da  der  Stamm  null,  noll,  im  mundartlichen  nolle  kurzer,  dicker  Menfch 
jetzt  noch  vorkommt  (Schmeller,  b.  Wb.  L  1737);  Wörter,  die  mit  unferem  oberfchwäbifchen 
nuolen  (wühlen),  mit  ahd.  nnwil,  nugil  Fughobel  und  mit  nuot  Nuth,  nieten,  Nudel,  notteln  (hin- 
und  herftoßen)  wurzelverwandt  find.  Knullo  ift  alfo  eine  zufammengeftoßene,  gedrungene  Geftalt 
und  demzufolge  kein  eigentlicher  Vorname,  fondern  ein  Beiname.  Die  richtige  Schreibung  wäre 
Knöllenberg,  denn  das  ftarke  Genetivzeichen  neben  dem  fchwachen  (n)  ift  ein  feit  dem  13.  Jahr- 
hundert auftretender  Sprachunfug.    So  fagt  man  ebendort  Brunnenstrog. 

Baien  fürt,  alt  Beierfurt,  Bagirfurt,  ein  Seitenftück  zu  Frankfurt  (alt  Frankenfnrt, 
Franconofurt).  Kamen  etwa  die  baierifchen  Dienftmannen  der  Weifen  durch  diefe  Furt  der  Ach 
gen  Ravensburg  geritten? 

Crapah  paßt  zum  Hof-  beziehungs weife  Familiennamen  Krebs  nicht.  Eher  zu  Kre- 
ben  (Immenftadt) ,  vorausgefetzt  1)  daß  diefes  heute  Kreba  mit  deutlichem  -a  ansgefprochen 
wird  und  2)  daß  in  jener  Gegend  auslautendes  ch  abfallen  kann,  wie  in  einigen  andern  fchwäbi- 
fchen  Landftrichen,  wo  bou  für  Bauch,  rau  für  Rauch,  Wefterflä  ftatt  Wefterflach,  hä  für  Bach 
etc.  gefprochen  wird.    Es  bedeutet  Krähbaeh. 

Dietmannsweiler  aus  Dietmundcswilare  ift  eines  der  zahlreichen  Beifpiele  dafür, 
daß  die  meiften  heutzutage  auf  -mann  auslautenden  Beftimmungsnamen  anderer  Herkunft  lind. 
Aehnlich  Mutmannshofen  a.  1275  Muetwigeshofen  (Freib.  Diöc.Arch,  I.  S,124);  Wehrmanns- 
bühl (Flur  b.  St.  Blafien)  im  10.  Jhdt.  Werenbrechtesvilla  (Förftemann  altd.  ONB.  f.  v.);  Hör- 
mannsberg  b.  Möring,  im  13.  Jhdt.  Hergoltesberge  (Steichele,  Bisth.  Augsburg  III);  Filmanns- 
bach  am  Inn,  alt  Filungestorf  (Förftemann  a.  a.  0.)  Pleimannswang  im  8.  Jhdt.  Plidmotes- 
wanc  (Förftem.  a,  a.  0.)  etc. 

Echt  oberfchwäbifch  klingen  Emmelweiler,  Emilin wilare  und  Emmelhofen  Emelen- 
hoven,  wozu  der  heutige  Familiennamen  Emele  gehört,  wie  der  FN.  Lott  zu  Lotten  weiter, 
Flock  zu  Flockenbach  u.  f.  f. 

M  e  n  f  c  h  e  n  m  0  0  8 ,  alt  Efchinmos,  Efchimos,  woher  der  FN.  Mefchenmofer,  ift  zu  feinem 
anlautenden  m  durch  die  alte  Konftruktion  zi  dem  Efchinmos  gekommen,  wie  Muderpolz  ans 
ze  dem  Udalbolts,  wie  Mefchach  (Vorarlberg)  a.  1427  im  Aefchach  (Arch.  f.  öftr.  Gefch.  QuelL 
IV,  S.  372);  wie  der  Wald  Mechich  (a.  1516)  ==  zum  Eichach  (Zeitfeh.  f.  G.  d.  O.Rheins  XIX 
S.  144)  etc»  Andere  ON.,  welche  diefes  m  fchon  befaßen,  haben  es  wieder  verloren.  So  Mifin- 
harts  j^.  Eifenharz  (a.  1149,  Baumann,  Urk.  des  Kl.  Allerheiligen,  Separatabdruck  aus  den  Quell, 
z,  fchw.  Gefch.  IIL  S.  119),  fo  Eglofs,  alt  Megelolfes,  aber  im  Volksmunde  heute  noch  Meglitz. 
Völlkofen  im  Cod.  Faelkoven,  dazu  der  FN.  Felkovar  (p.  XXXVII),  im  12.  Jhdt  Vollinchoven 
(Hohenz.  Mjttheilg.  II.  S.  42);  unweit  finden  Hch  die  ON.:  Oelkofen,  im  12.  Jhdt.  EUinchoven 
(Zeitfeh.  f.  G.  d.  O.Rh.  I.  S.  338);  Beizkofen,  im  12.  Jhdt.  Biuzichoven  (Hohenz.  Mitth.  IL 
S.  36);  Günzkofen,  im  13.  Jhdt.  Guntzikoven  (ebend.  III.  S.  59):  Enzkofen,  im  15.  Jhdt, 
IJnzekoven,  etwas  weiter  entfernt  Jettkofen,  a.  1290  Utinkoven.  Cod.  Salem.  2,  818;  und  end- 


i 


Orts-  und  Perfonennamen  in  den  Codices  Tradit.  Weingart.  227 

lieh  Hitzkofen  (b.  Sigmaringen)  in  unferem  Codex  Hicekoven.  Das  fpricht  für  gleichzeitige 
Entftehnng  und  zwar  für  eine  ziemlich  fpäte,  denn  alle  diefe  Orte,  die  zwei  letztgenannten  aus- 
genommen, bildeten  einen  gemeinfamen  Gerichtsbezirk,  den  Diengowe,  fpäter  die  Gege,  das  Ge- 
richt Hohentengen  und  heißen  jetzt,  als  letzter  Keft  alter  Znrammengehörigkeitj  bezeiehnender- 
weife:  ^  Ortsarmen  verband  der  Pfarrei  Hohentengen*'. 

Valletor,  bei  Berg,  OA.  Ravensburg,  zu  fuchen.  Jetzt  würde  das  Valter,  Velter  heißen* 
Der  Felterbach  bei  Leutkirch  ift  ein  valletor-bach.  Valletor  aber  ift  das  Dorfthor.  Vgl  quatuor 
valvas  ipfius  ville  H. ,  que  valledor  dicuntur  Maurer,  Gefch.  der  deutfchen  Fronhöfe  IL  S»  420. 
Wahrfcheinlich  gehört  Vallerey  (Wangen)  daher,  als  älteres  Valterai,  valletor- ai.  Diefes  ai 
ift  aber  nach  einer  in  den  Aulendorfer  Landvogteiakten  befindlichen  älteren  Schreibung  unlercs 
Ortsnamens  „Valier  aich**   möglicherweife  f.  v.  a.  Eiche. 

Aus  dem  Codex  ift  zu  erfehen,  daß  Vorfee  nicht  in  diefelbe  Klaife  von  OK.  gehört 
mit:  Vormoos,  Vorholz  u.  dg!.,  denn  es  heißt  hier  Forhfe  d.  i.  Forchenfee,  von  Forah,  F^hre, 
Kiefer,  nicht  von  forche  =  Forelle.  Aber  zur  erwähnten  Namenfippe  gehört  Fu^rimos  (teuren- 
moos,  Tettn.),  das  ift  Vormoos.  Die  älteren  Aulendorfer  Prozeßakten  über  Jagdbezirksgrenzen, 
auch  die  Landvogteiakten  fprechen  öfter  vom  Jagen  „in  denen  vorhölzeren  und  voruiOßeren'*. 

Das  tiroler  Giggelhirn  (b.  Ulten)  alt  Gugulgehume  ift  ein  Wortgebilde  wie  Alngehurne, 
wovon  der  Familien-  und  auch  Waldname  Einkorn  rührt,  denn  im  J.  1388  heißt  dicfor  Familien- 
Käme  noch  AingehUrn,  allerdings  auch  fchon  a.  1152  (wohl  vom  Chronlften  modernifirt)  Aiokürn. 
Bacmeifter,  Germanift^  Kleinigkeiten  S.  20.  Das  bei  Ulten  zu  fuchende  Gulguitnurre  un- 
feres  Codex  hat  ein  1  zu  viel,  wie  z.  B.  calpellania  für  capellania  in  einer  fchweizer  Urk.  (Mü- 
moires  et  Documents  in  den  Schrift  des  hift.  Ver.  für  die  welfche  Schweiz  VI.  p.  209);  es  mnÜ 
gelefen  werden  Gugulmurre.  Das  Grundwort  murre  ift  das  jetzige  tirolifcbe  mnr,  Erdmuhre, 
Erdbruch.  Gugul  iilt  nhd.  gugel  (Zipfel,  Kaputze,  aber  auch,  in  der  Schweiz  jetzt  noch,  „Hiigol")« 
Vgl.  auch  Apian  top.  Bav.  S.  308  collis  G u g  1.  ünfer  oberfchw.  Guglunberc,  Guguluoberc 
(j.  Feiben)  p.  XXXIII  und  XU  enthält  daHelbe  Etymon.  Die  Firftfpitze  am  Giebel  heißt  in 
Oberfchwaben  heute  noch  das  gügeli,  kügeli.  Gugelloch  bei  Neuravensburg  müchte  ich  wegen 
des  benachbarten  Hofes  Gugelis  eher  zum  FN.  Gugeli,  Gügeli  ziehen,  wie  diefer  z.  B.  im  Ge- 
fchiohtsfreund  der  fünf  Orte  Luzem  etc.  XXa  im  Regifter  und  XXIII  S.  310  vorkommt 

Hanunneft,  Hahnenneft  bei  Pfullendorf.  Vgl.  dazu  Mone,  Zeitfchr.  f.  Qefch.  d,  OH* 
IIL  S.  92.  Ein  anderes  Hahnenneft  bei  Kißlegg,  dabei  die  Hahnenltaig.  Namen  auf -neft 
gibt  es  ziemlich  viele.  Ich  nenne  nach  einer  brieflichen  Mittheilung  Karl  Chrifta  das  Affen- 
neft,  eine  Schwedenfchanze  bei  Heidelberg;  nach  eigener  Sammlung  Arneft  bei  Fetdbach  (Bl- 
faß)  im  18.  Jhdt.  Arrenneft  (Stoffel,  topogr.  Wb.  des  Oberelfaßes  S.  16);  Eierncft,  Markung 
Stuttgart;  Girsneft  a.  1375,  Geierneft,  bad.  Amt  Staufen  (Mon.  a.  a.  0,  XVil,  S.  70),  Gei~ 
gersneft  (Oberelfaß)  a.  1345  in  Girsnefte  (Stoffel  a.  a.  0.  S.  187),  hiezu  gehört  der  Obcr- 
riexinger  Familienname  Geigerneft  Habichtneft  Revier  Herrenalb;  Hühnern  oft  Kevier 
Hohengehren;  Krägenneft,  15.  Jhdt  b.  Tuggen  (Gefchichtsfr.  a.  a.  0.  XXV.  S.  125);  Hap- 
penneft  Mark.  Geradftetten ;  1481  Rappenneft  b.  Thiengen  (Mone  a.  a.  0.  XIII  S.  428); 
Schwalbenneft  bei  Metzeral  (Stoffel  a.  a.  0.  S.  505);  Storchsneft  auf  dorn  Storcbberg 
bei  Oehringen;  Vogelneft  bei  Boll  (Hohenzollem)  und  bei  WoUerau  (Schweiz)  (Gefchichtsfr. 
a.  a.  0.  XXIX.  S.  93).  Nach  Vierfüßlern  außer  dem  obigen  Affenneft  noch  Hengflnerc  hei 
Oberfpeltach,  wohl  von  einem  Befitzer  des  Namens  Hengft^  wie  wahrfcheinlich  die  OK  Doris- 
näft  (Tuggen,  15.  Jhdt,  Gefchichtsfr.  XXV.  S.  125)  und  Ramfenneft  bei  StraCdürf  (Gmiind} 
auch  von  PN.  kommen.  Mausneft  b.  Bufchweiler  (Stoffel  a.  a.  0.  S.  381);  SanneTt  b.  K6IV 
lach  (Stoffel  S.  485).  Ein  Ebnetneft  a.  1467  bei  Sarnen,  Gefchichtsfr.  XXI.  S,  223.  Ebnet  = 
Ebene.  -Dagegen  ift  das  elßlßifche  Welfchenneft  eine  Umdentung,  denn  im  14.  Jhdt.  hieß  os 
einfach  E fchon,  im  16.  Efchie  neben  Welfchnefch  (Stoffel  S.  455),  doch  heißt  ea  in  Grimnis 
Weisth.  IV.  S.  81  bereits  Welfchenneft.  Gramfehatz  bei  Würzburg  hieß  im  8.  Jlidt.  Craro- 
fesnefta  (Förftem.  ONB.  f.  o.).  Unficher  ift  die  Deutung  in  Namen  wie  Neftbaum  (Leutkirch), 
Neftbühl  (Ravensburg),  da  hier  die  Mundart  auch  „nächfL**  mit  neft  gibt.  Nah,  näher,  nächl't  kom- 
men als  Beftimmungswort  oft  vor.  Ich  nenne  die  Nahmtthle  zu  Ertingen  a.  1437  die  neg^t  müll, 
und  aus  derfelben  Urkunde  (Ertinger  Kopialbuch  I)  eine  Donauinfel  unter  der  Bur^  (Jetzt  Striata- 
domäne  Landau)  die  neher  ow.  VgL  Nähermemmingen.  Näehftenaue,  Nächitcnbühl  im 
Dberelfaß  (Stoffel  S.  381). 

Einhalden  a.  1109  Hunhaldun  pag.  XL  ift  =  Hohenhalden,  dagegen  Einharz  alt 
Anhartes  =  Aginhartes.  Zum  erfteren  vgl.  Einthürnen  (Waldfee)  a.  1275  Hun-düntou  (Frei- 
bnrger  DiOc.Arch.  L  S.  149). 


228  Bück 

Seltfam  ift  die  Form  Ingummenruti  (neben  Ingen rüti  j.  Engenreute).  Ift  das  richtig 
gefchrieben,  dann  böte  Xich  uns  ein  feltener  und  uralter  PN,  welcher  gebildet  fein  kann  aus 
Inquoma  (advena)  von  quemen  (kommen)  oder  aus  adh.  gumo,  gomo  (vir),  alfo  ingomo  (Ein-man, 
gebildet  wie  Ein-,  In- wohner,  wie  unfer  oberfchwäb:  inlüt  Miethsleute  im  Haufe}. 

Mehlishofen  aus  Manlinishofea  entfpricht  ganz  dem  „alamannifchen''  Dialekt,  der 
Nafenlaute  überall  entfernt,  wo  es  möglich  ift.  Der  Oberländer  „Alamanne"  fagt  mä  (Mann), 
mäli  (Männlein),  kd  (kann),  spä  (Spahn)  u.  f.  w.  ohne  jede  Spur  der  Nafalierung.  Das  a  klingt 
fo  rein  wie  in  Latinus.  Auch  die  Diphthonge  in  gan  (gehen),  ftau  (ftehen)  haben  dort  nicht  die 
Spur  eines  Nafentons. 

Ruffenried,  alt  Rudolfesriet  (Tettn.)  gibt  den  Fingei-zeig  für  die  Herkunft  des  Fa^ 
miliennamens  Ruß,  der  mit  dem  Volksnamen  in  der  alten  Zeit  nichts  zu  fchafifen  hat  Nur 
eine  Familie  Ruß  in  Anhäufen  (MQnfingen)  hat  ihren  Namen  von  einem  wirklichen  RulTen,  denn 
der  Stammvater  blieb  in  den  Befreiungskriegen  zurück  und  erhielt  den  Familiennamen  von  Amts- 
wegen, da  er  felbft  nur  den  Vornamen  Peter  mitbrachte. 

Da  Rugolteswiller  p.  XLIII  mit  Zollenreute,  Spiegier  und  Steinenbach  genannt 
ift,  lauter  Orten  des  Kirchfpiels  Aulendorf,  fo  muß  es  Rugetsweiler  bei  Aulendorf  fein. 

Vbelherishufen,  unweit  Felz  (Ravbg.)  zu  fachen,  enthält  den  PN.  übilher,  der  als 
FN.  Uebelhör  (davon  der  Weiler  üebelhör  OA.  Waldfee)  noch  fortlebt,  aber  mit  „Übel  hören« 
nichts  zu  fchaflfen  hat.  Als  Fam.-  und  ON.  findet  er  fich  auch  im  Elfaß  (Stoffel  a.  a.  0.  S.  560). 
Vgl.  den  ahd.  PN.  Bozhar. 

Wanboldeswillare  ift  fchwerlich  Watten weiler,  denn  die  Konfonantengruppe  nb, 
mb  fällt  in  den  oberfchwäbifchen  Mundarten,  denen  fie  lympathifch  ift,  nicht  ans.  Es  hätte 
Wammets-  oder  Wommetsweiler  gegeben.  VgL  Wanbrehteswate,  neben  Wambrehteswate  a.  1219 
Wirt.  ürkb.  III.  S.  78;  Zeitfeh.  f.  G.  d.  0.  Rh.  XXIX.  S.  34,  jetzt  Wammeratswatt;  Wam- 
brechtis  a.  1275  (Freibg.  Diöz.Arch.  I.  S.  116),  jetzt  Wombrechts.  Wattenweiler  wird  eher 
direkt  vom  PN.  Watto  herkommen.  Ein  folcher  kommt  z.  B.  in  W.  ürk.  IV.  S.  41  u.  323  vor. 
Auf  der  Dorfmarkung  von  Wattenweiler  noch  ein  Wattenfee  und  Wattenwiefen,  aber  fchwerlich 
von  watt  (Sumpf)  n.  f.  Plural  watten,  obfchon  die  oberdeutfchen  Fifcher  bruotwatten,  fteinwatten 
etc.  als  Aufenthalts-  beziehungsweife  Züchtungs-  und  Fangorte  der  Fifche  kannten. 

Veits,  mit  Uelen,  jetzt  allein  noch  Felz.  Erfteres  in  den  Lehenbriefen  auch  zu 
Felden,  letzteres  Uehlenhof.  Bacmeifter  (A.  W.  S.  117)  hat  diefe  Namen  undeutfch  finden  wollen, 
allein  f!e  find  deutfch.  Ob  beide  zu  Perfonennamen  gehören,  ift  zweifelhaft.  Jedenfalls  der  zweite. 
Es  ift  Uolin  von  Uolo,  „alamannifch**  Ueli  und  Jehli  aus  Uodal-  (rieh  oder  dgl.)  letztere  Form 
wie  Jettkofen  aus  Uetechoven,  Jettenburg  aus  Vetenburg  etc.  Daß  ein  PN.  Veit  möglich,  ja 
höchft  wahrfcheinlich  ift,  erhellt  aus  dem  WeiiTenauer  Rodel  S.  416  wo  ein  Ravensbnrger 
dictus  Veldli  genannt  ift  Gefetzt  aber  Veits  käme  direkt  aus  Veit  (campus),  fo  wäre  auch  die 
genetivifche  Form  eines  Grundwortes  in  Oberfchwaben  nichts  unerhörtes.  Es  wäre  eben  nur  die 
regierende  Präpofition  weggefallen.  Wir  fagen  noch  jetzt :  Überecks  =  in  der  Diagonale.  Auf 
der  Markung  Ertingen  ift  ein  Gewand  Ueberrieds,  a.  1420  ebendortfelbft  eine  Flur  Ennen ts- 
riets  (Habsthaler  ürb.  v.  1420  S.  16  in  der  fdrftl.  Hofkammerregiftratur  Sigmaringen).  Wo 
alfo  ein  Grundwort  im  Genetiv  und  ohne  Präpofition  fteht,  müßte  über,  enet  oder  dgl.  ergänzt 
werden.  Veits  könnte  fohin  nach  feiner  von  einem  anderen  Orte  aus  betrachteten  Lage :  (enets) 
Velds,  (über)  Velds  fein. 

Hofnamen  aus  Vor-  and  Zunamen. 
Am  verbreitetften  find  dieferlei  Namen  im  „alamannifchen"  Oberfchwaben  oder,  wenn 
man  den  Begriff  Allgäu  etwas  ausdehnt,  in  letzterem.  Sie  find  genau  gebildet  wie  die  Namen  der 
einzelnen  Höfe  innerhalb  der  Dörfer,  wo  fich  einzelne  Hausnamen  (nach  Vor-  oder  Zunamen) 
trotz  der  wechfelnden  Namen  der  Befitzer  oft  Menfchenalter  hindurch  erhalten,  fo  daß  längft 
ausgegangene  Familiennamen  durch  üe  im  Volksmunde  •  erhalten  bleiben.  Die  Familiennamen 
find  in  Oberfchwaben  um  die  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  faft  überall  eingeführt,  doch  laffen  fich 
die  Uebergänge  von  den  Perfonennamen  zu  den  Familiennamen  noch  vielfach  herausfinden,  ja 
fie  beftehen  theilweifo  in  folchen  Namen,  die  fpäter  nie  mehr  als  Vornamen  vorkommen,  neben 
einander  fort  Die  Familiennamen  des  oberfchwäbifchen  Landvolks  beftehen  zu  etwa  50  %  aus 
ehemaligen  deutfchen  Vornamen,  ungefähr  20%  machen  die  Namen  aus,  welche  von  Wohnorten 
hergenommen  fmd,  24  7o  die  nach  gewöhnlichen  Handwerken,  6%  Namen  aus  Bei-  oder  Spitz- 
namen. Unter  den  Familiennamen  aus  Wohnortsnamen  findet  Tich  ein  kleiner  Bruchtheil  welfcher 
Ortsnamen,  wie  Ganal,  Nafal,  Kapeder  etc.,  unter  den  aus  Vornamen  gebildeten  auch  ein  Bruch- 
theil welfcher  Namen,  beide  erft  feit  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  durch  Einwanderer 


Orts-  und  Perfonennamen  in  den  Codices  Tradit.  Weingart.  229 

aus  den  AJpen').  Daher  z.  B.  die  Höfe  Barabaifch  =  Ghurwelfch  barbaifeh  (mit  berMcera^ 
vervicem,  Widder),  Barabain  =  romanifcb  Baraban.  Barabaifch  lebt  noch  a1^  Fam.N.  fort; 
Baraban  kenne  ich  nur  ans  älteren  Akten  und  Urkunden.  So  einen  Gnnrat  Barraban  a,  1306 
zu  Rheinfelden.  Zeitfeh.  f.  Gefch.  d.  O.Rheins  XXIX.  S.  167.  Die  erften  Spuren  folcherlei  Hof- 
namen finden  Heb  in  Urkunden  des  11.  Jhdts.  So  z.  B.  anno  1094  im  Nibelgan  ze  dcmo  Wille* 
heris,  ze  demo  Ilinhartis,  ze  demo  Siggun,  ja  felbft  von  der  Art  Hofnamen  wo  der  Bauer  nach 
dem  Hofe,  der  einen  förmlichen  Ortsnamen  bildet,  zubenannt  wird,  in  der  gleichet!  Urkiindc, 
nemlich  ze  demo  Egilsvendi  (Allefchwende) ,  Hlmmtliche  im  OA.  Wangen ,  Banmann ,  Urk.  dca 
Kl.  Allerheiligen  a.  a.  0.  S.  47;  wo  wir  jetzt  fagen  würden  „zum  Allefchwender**.  Den  Bauer 
von  Bärenweiler  nennt  man  denn  auch  in  diefer  Weife  fchlechthin  „den  Bären  weil  er*"« 

(Schluß  folgt) 


Oefehlchte  des  Theaters  in  Biberach  Ton  1686  an  bis  auf  die  tiegenwart 

Von  Dr.  L.  F.  Ofterdinger. 
(Schluß.) 

VII.   Gefchiclite  der  EvangelKchen  Meifter-Sänger-GefelHchaft  in  Biberach 
während  der  Jahre  1783—1804. 

Der  neu  ernannte  Direktor  G.  L.  Stecher  übernahm  fein  Amt  erft,  nachdem  dte  Gefell- 
fchaft  ihm  zu  Ehren  am  14.  Aug.  1783  das  Schaufpiel  Wallwais  und  Adelaide  ^  zu  wtslchem 
J.  G.  Knecht  einen  Prolog  und  Epilog  gedichtet  und  komponirt  hatte,  auffQhrte. 

Stecher  war  während  feines  ganzen  Lebens  ein  ungemein  fleißiger  Mann,  welcher  tiüben 
feinen  Aemtern  immer  viel  ftndirte,  namentlich  das,  was  auf  Politik,  deutfche  Uteratar  und 
Aftronomie  Bezug  hatte.  Für  das  Theater  hatte  er  eine  große  Vorliebe,  fchon  als  Knabe  fpieltc 
er  auf  dem  Biberacher  Theater  mit  vielem  Beifall  im  Hamlet  den  König  Claudius. 

Nachdem  er  in  Tübingen  feine  juridifchen  Studien  beendet  hatte,  bereifte  er  Nord- 
deutfchland  und  befuchte  die  auswärtigen  Theater:  in  Göttingen  Iah  er  auf  dem  dortigen  Theatur 
feine  berühmte  Landsmännin,  die  Schaufpielerin  Abt,  in  mehreren  Rollen.  In  Wdmur  befHcbto 
er  feinen  Landsmann  G.  M.  Wieland,  mit  dem  er  lange  Zeit  in  Korrefpondenz  blieb. 

Als  Stecher  die  Direktion  des  Biberacher  Theaters  übernahm,  war  er  filr  dicfo  Stolle 
trefflich  vorbereitet,  nnd  es  kam  deswegen  das  Theater  fehr  empor:  neue  Mitglieder  wurden 
gewonnen'),  die  Proben  mit  vieler  Sorgfalt  gehalten,  das  Verhältnis  zum  Herbergsvater  nou 
geordnet')  und  in  allem  eine  ftrenge  Ordnung  eingeführt,  wodurch  auch  die  Finanzen  der  GefeH* 


')  So  wurden,  um  aktenmäßige  Belege  für  die  Einwanderung  aus  dem  AUgau^  Tirol, 
Vorarlberg  und  Schweiz  zu  geben,  laut  Aulendorfer  Amtsprotokolle  zwifchen  16G8  und  1G90  mit 
Höfen  im  Aulendorfer  Herrushaftsgebiet  belehnt:  Matthias  Fiel  v.  St  Gallenkiich^  Bludenzer 
Hen-fchaft.  Martin  Walfer  v.  Hohenemps.  Hans  Falati  aus  Bündten.  Baldue  Lehn  er  von 
Aroeraß.  Hans  Ruef  von  Tiefenhofen.  Hans  Kellenberger  von  Battenberg  in  Tj^rol.  Peter 
Bühler  von  da.  Portfcher  (jetzt  Butfcher)  aus  Tyrol.  Buzereiner  aus  Nuziclerrt*h,  Sonnen- 
berger  Herrfchail.  Michel  Schneller  von  Ehrenber^  im  Lechthal.  Baldus  Anwandfar  von 
Bregentz.  Jakob  Sa  In  er  von  Schiira  in  Montafun.  Johann  Widin  von  Fraftiz  im  Oberland, 
Simon  Naudefcher  aus  dem  Tolauß  im  Oberland  und  fein  Weib  von  Efchlimatz  in  der  Schweyz. 
Der  Low  von  Bauwers  bei  Bluditz  im  Oberlandt.  Martin  Nöfchler  von  Brats  im  Oberlandt 
Simon  Denfer  von  Latems.  Peter  Schiefi  von  Saffoi.  Cafper  Engftler  von  Itziderß, 
Sonnenberger  Herrfchaft.  Adam  Mack  von  Feldkirch.  Hans  Brunner  von  Schdritenwittnow, 
Andres  Hansmartin  von  Jümbft.  Hans  Graß  von  Zimbts  in  Tyrol.  Johann  Walfer  von 
Zizers.  Asmus  Bertle  von  Zaggo  im  Oberlandt.  Jörg  Küechli  vom  Allgöw  bliiti^.  Nigg 
von  Keuntzig  Sonnenberger  Herrfchaft.  Michel  Frei  von  Oberhofen  im  Bregentzer  Waldt, 
Martin  Waldner  aus  Bregentzer  Herrfchaft.  Hans  Merk  von  Sützelberg  im  Lechthal. 
Cafper  Leherr  von  Fraftitz.  Adam  Ammann  von  Wiefenbach  in  der  Schweytz.  Uana  Zer- 
laut von  Abro^al,  Blumenegger  Herrfchaft.  Sebaftian  Geiger  von  Toggcnbiirg  in  der 
Schweytz.  Der  Hitz  aus  Bündten.  Blattner  von  Imbft.  Franz  Jolica  aug  TyrüL  Der 
Laupacher  aus  dem  Schweytzerland.  Auguftin  Straub  von  Steingaden.  Jakob  Scheuch  von 
Feldkirch.  Der  Holzmann  von  Utznach  im  Schweyzerlandt.  Berthle  Chrifta  aus  Latems, 
Binder  von  Feldkirch.  Michel  Schueler  aus  dem  Lechthal.  Umgekehrt  zogen  zwifchen  l6yy 
und  1690  20  Familien  nach  Oefterreich  und  Ungarn  „weil  lle  auf  iehren  guethcrn  nit  mehi 
forthaufen  künden."  Wer  ohne  Erlaubnis  auswanderte,  ließ  „den  dritten  Pfennig  hinder  ilim'', 
wer  mit  Erlaubnis  auswanderte,  „den  zehenden  Pfennig." 

*)  Um  recht  viele  neue  Mitglieder  herbeizuziehen,  veranlaßte  Stecher,  um  ein  Beifpiel 
zu  geben,  feine  zwei  Brüder  und  feine  Schwefter  auf  dem  Theater  zu  fpielen. 

^)  Es  wurde  von  den  Mitgliedern  bei  diefer  Gelegenheit  eine  neue  Tafel  gcrtitUit,  welche 
in  der  Herberge  (Wirthfchaft  zur  Stadt)  aufgehängt  wurde,  und  ein  befonderes  Feft  vtranftaltet 
Die  Befchreibung  diefer  Tafel,  fowie  des  Feltes  folgt  in  der  Beilage  IL 


230  Ofterdinger 

fchaft  (befonders  nachdem  der  Eintrittspreis,  der  bisher  gar  zu  nieder  gewefen,  erhöht  worden 
war>)  fehr  in  die  Höhe  kamen.  Dadurch  wurde  es  möglich  außerordentliche  Ausgaben  zu  machen: 
die  Garderobe  wurde  ergänzt,  neue  Vorhänge  und  Couliffen  angefchafft  und  die  Mafchinerie 
verbeffert. 

Der  Auffchwung,  welchen  damals  die  deutTche  Literatur  nahm,  mußte  auch  auf  das 
Biberacher  Theater  einwirken.  Man  fah  jetzt  eine  Reihe  neuer  Theaterftücke,  welche  mit  großem 
Beifall  aufgeführt  wurden.  Um  neue  StUcke  noch  mehr  in  Aufnahme  zu  bringen,  begünftigte 
Stecher  fremde  Theatergefellfchaften ,  welche  neue  Stücke  mitbrachten,  zugleich  aber  auch  zur 
weitem  Ausbildung  der  einheimifchen  Schaufpieler  dienten.  Unter  diefen  fremden  Gefellfchaften 
ift  befonders  zu  bemerken  die  des  Hochfürftlich  Salzburgifchen  Hoffchaufpielers  Hofmann, 
welche  in  Biberach  zweimal,  nemlich  1792  und  1793,  längere  Zeit  fpielte.  Da  aber  Stecher  das 
war,  was  man  jetzt  einen  Partikulariften  nennen  würde,  fo  forgte  er  dafür,  daß  das  Theater 
feinen  fpezififchen  Charakter  beibehielt.  Auf  Shakefpeare  hielt  er  fehr  viel,  befonders  weil  ein 
Biberacher  denfelben  in  Biberach  überfetzt  hatte  und  weil  in  Biberach  zuerft  in  Deutfchland  ein 
Stück  des  großen  Briten  zur  Aufführung  gebracht  worden  war.  Er  war  daher  jedesmal  fehr 
erfreut,  wenn  feine  Gefellfchaft  im  Stande  war,  ein  Shakefpeare'fches  Stück  zur  Aufführung  zu 
bringen.  Am  roeiften  aber  freute  es  ihn,  wenn  ein  Stück  aufgeführt  werden  konnte,  das  ein 
Biberacher  verfaßt  hatte.  Diefe  Freude  wurde  ihm  auch  recht  oft  zu  Theil,  denn  damals  war 
J.  H.  Knecht  in  dem  Alter,  wo  man  am  meiften  Neues  hervorbringen  kann.  Knecht  war  nicht 
allein  Mufiker,  fondern  auch  Dichter  und  lieferte  für  das  Biberacher  Theater  Prologe,  Epiloge, 
Operetten  und  Opern. 

Das  Hauptereignis  unter  Stechers  Direktion  war  „die  Feier  des  hundertjährigen  Jubels 
von  der  löblichen  Gefellfchaft  im  Dez.  1786**.  Zu  diefem  Feft  dichtete  und  komponirte  Knecht 
das  kleine  Singfpiel  «der  Tempel  der  Mufen".  Dasfelbe  wurde  dreimal  mit  einer  Umarbeitung 
des  Shakefpeare'fchen  Trauerfpiels  „Othello**  aufgeführt  und  zwar  zum  erilenmal  am  26.  Dez.  1786 
Mittags  2  Uhr  und  zum  zweiten  und  drittenmal  an  den  folgenden  zwei  Tagen  Abends  um  5  Uhr. 
Zu  diefem  Feft  wurde  ein  kleines  Quartheft  ausgegeben,  welches  die  Perfonen  und  den  Text  des 
Singfpieles,  die  Perfonen  des  Trauerfpieles  und  eine  gefchichtliche  Einleitung  desfelben  enthielt 
Diefe  Einrichtung  blieb  bei  allen  fpäteren  Feftvorftellungen  und  die  hiftorifcben  Einleitungen 
wurden  gemeinfchaftlich  von  Stecher  und  Knecht  verfaßt*). 

Am  1.  Auguft  1791  wurde  der  langjährige  fVühere  Koroödiendirektor  J.  H.  von  Hillem 
Bürgerraeifter.  Es  war  natürlich,  daß  demfelben  zu  Ehren  eine  Feftvorütellung  gegeben  wurde, 
wogegen  Hillern  beim  Magiftrat  evangelifchen  Antheils  die  Erlaubnis  auswirkte,  daß  die  Komödien- 
gefellfchaft  auch  an  Sonntagen  hinfüro  fpielen  durfte. 

Im  Jahr  1792  wurde  Dr.  von  Romig  evangelifcher  Bürgermeifter,  welcher  damals  fchon 
in  einem  Alter  ftand,  bei  dem  vorauszufehen  war,  daß  bald  wieder  eine  neue  Bürgermeifterwahl 
bevorftehen  werde.  Stecher  hatte  fchon  damals  alle  Ausfichten,  bei  der  nächften  Wahl  die  höchfte 
Würde  in  der  Biberacher  Republik  zu  erhalten.  Deswegen  legte  er  1793  die  Stelle  als  Komödien- 
direktor nieder,  angeblich,  weil  die  Gefellfchaft  fich  ohne  fein  WilTen  verfammelte  und  Bc- 
fchlüITe  faßte. 

Nachdem  Stecher  feine  Stelle  als  Theaterdirektor  niedergelegt  hatte,  wurde  am  17.  Okt 
1792  der  Senator  und  Kriegskafller  von  Hillern  von  den  Mitgliedern  der  Gefellfchaft  erwählt 
und  vom  Magiftrat  evangelifchen  Antheils  beftätigt.  Derfelbe  bekleidete  aber  diefe  Stelle  nur 
bis  zum  9.  Juli  1795,  worauf  Senator  von  Zell  zum  neuen  Direktor  gewählt  wurde.  Derfelbe 
war  ein  großer  Theaterfreund  und  nahm  fich  der  Gefellfchaft  fehr  an,  war  häufig  bei  den  Proben 
und  fuchte  den  Schaufpielern  eine  gute  Schulung  beizubringen.  Da  gerade  damals  Mitglieder  in 
der  Gefellfchaft  waren,  denen  es  an  Talent  und  Eifer  nicht  mangelte,  fo  hob  fich  die  Gefellfchaft 
Er  veranlaßte  Knecht  mit  feinen  Bemühungen  beim  Theater  fortzufahren,  was  ihm  auch  gelang. 

Die  Liebe  des  Publikums  für  neue  dramatifche  Werke  verdrängte  die  Werke  von 
Shakefpeare,  welche  io  lange  Zeit  die  Zierde  des  Biberacher  Theaters  gewefen  waren.  Im 
Jahr  1797  wurde  zum  letztenmal  ein  Stück  von  Shakefpeare  gegeben,  nemlich  ^König  Lea^^ 

Am  22.  März  1798  legte  Senator  und  Kriegskafller  von  Zell  die  Direktion  des  Theaters 
nieder,  und  es  wurde  an  defl'en  Stelle  Stadtammann  von  Heider  gewählt,  welcher  mit  Eifer  diefes 
Amt  bis  1804  verwaltete.  Heider  verfuchte  folche  Stücke  zur  Aufführung  zu  bringen,  welche 
nach  dem  Gefchmack  des  Publikums  waren,  weswegen  das  Haus  immer  gefüllt  war  und  in  der 

*)  Auf  den  erften  Platz,  der  ganz  allein  für  Magiftrats-  und  andere  Standesperfonen 
beftimmt  wurde,  zahlte  man  nach  gnädigem  Belieben ;  auf  den  zweiten  Platz  18  Kreuzer,  auf  den 
diitten  12  und  auf  den  vierten  6  Kreuzer. 

^  Eine  folche  Bekanntmachung  findet  fich  in  Beilage  III. 


Gcfchichte  des  Theaters  in  Biberach.  231 

Kafle  auch  zu  befondern  Ausgaben  Geld  (Ich  vorfand.  Im  Sept.  1800  lagen  in  und  um  Biberach 
franzöfifche  Regimenter;  die  Offiziere  derfelben  führten  auf  dem  Theater  das  franzöfifche  Stück 
Robert  le  brigand  auf  und  überließen  den  Gefellfchaften  die  Einnahmen,  welche  zum  großen  Theil 
zur  Reparatur  des  Theaters  beftimmt  wurden.  Da  man  aber  einfah,  daß  das  ganze  Theater  „ nach 
neuerem  Gefchmack**  verbelTert  werden  mülTe,  fo  veranftaltete  die  evangelifche  und  katholifche 
Theatergefellfchaft  unter  der  Einwohnerfchaft  eine  allgemeine  Kollekte,  und  es  wurden  von  beiden 
Gefellfchaften  gemeinfchaftlich  im  Oktober  und  November  1800  Vorftellungen  gegeben.  Doch 
gieng  keine  fo  große  Summe  ein,  daß  man  ohne  Schulden  die  projektirten  Bauten  ausführen 
konnte.  Indeß  war  das  InterelTe  des  Publikums  fUr  das  Theater  damals  fo  groß,  und  deswegen 
die  Einnahmen  fo  geftiegen,  daß  alle  Schulden  fchon  1802  getilgt  wurden. 

Aber  bald  erhielt  das  Theater  eine  ganz  neue  Organifation :  die  freie  Rekhilltadt  Biber- 
ach  hörte  als  folche  auf,  Stadt  und  Gebiet  kam  an  das  Eurfürftenthum  Baden  nad  durch  Tau  ft^h 
1805  an  das  Königreich  Württemberg.  Damit  konnten  beide  Gefellfchaften  niebt  mehr  in  ihren 
Eigenthümlichkeiten  bleiben  und  wurden  neu  organifirt. 

Schon  am  13.  Sept.  1801  wurde  auf  Antrag  des  Direktors  von  Heidur  bcfehloJTtin ,  auf 
Weihnachten  das  romantifche  Gemälde  „Johann  von  Montfaucon "  unter  Ziizichnag  einiger 
katholifchen  Acteurs  bei  gegenwärtiger  Einigkeit  beider  Gefellfchafts- Antbi'Hu  auf^ufllhren. 
Ebenfo  wurden  evangelifche  Acteurs  von  den  katholifchen  eingeladen  zwei  Sttielte  gemiinlchaft- 
lieh  aufzuführen,  nemlich  das  Singfpiel  die  Wilden,  gedichtet  von  Schneider  und  komponirt 
von  dem  katholifchen  Lehrer  Magifter  Bredel  in  in  Biberach,  und  als  zweites  Stück  ^die  Ge- 
fangenen** von  Kotzebu e. 

Diefe  beiden  Fälle  veranlaßten  die  badifche  Regierung,  beide  bürger lichte  Schaiifpider- 
Gefellfchaften  im  Jahr  1804  zu  vereinigen  und  vom  3.  Sept.  d.  J.  an  fpielte  in  Biberach  nur 
noch  Eine  Gefellfchaft.  Zu  diefer  Vereinigung  wurden  neue  Statuten  entworfen  und  von  der  ba- 
difchen  Regierung  beftätigt.  Damit  wurden  das  Zunftmäßige  und  die  Eigen th um Itehkeitcn  des 
Biberacher  Theaters  immer  mehr  verwifcht,  fo  daß  man  von  nun  an  eine  neue  Gefellfchaft  er- 
hielt, in  welcher  bald  die  alte  Tradition  ausftarb. 

Von  befonderem  Intereffe  möchte  gerade  aus  der  Zeit  zwifchen  1783—1804  die  Angabe 
der  Stücke  fein.  Da  aber  der  Einfluß  der  Direktoren  Heb  aus  einem  folchen  Verzeichma  be- 
merkbar  macht,  fo  folgen  hier  die  Stücke  mit  Angabe  der  Direktoren. 

I.  Unter  der  Direktion  des  Dr.  G.  L.  Stecher  (1783—1793) 
wurde  aufgeführt: 

1.  Am  26.,  27.  und  29.  Dez.  1783:  Guftav  Wafa. 

2.  Am  23.,  24.  und  25.  Febr.,  und  wieder  am  4.  März  1784  wurde  aufgeführt:  Otto 
von  Witteisbach,  ein  Trauerfpiel  in  5  Aufzügen  von  J.  M.  Babo. 

3.  Am  27.  und  28.  Dez.  1784  wurde  das  Schaufpiel  Hermann  gegeben,  dem  eine 
Pantomime  folgte:  Der  durch  Zauberei  geängftigte,  aber  wieder  glüeklieh  ge- 
wordene Arlequin. 

4.  Am  2.,  8.  und  10.  Febr.  1785  wurde  das  Trauerfpiel  Sophoniabe  in  vier  Auf- 
zügen aufgeführt. 

5.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez-  1785  wurde  das  Schaufpiel:  Cafpar  der  Thüringer 
jedesmal  mit  Beifall  gegeben.  * 

6.  Am  2.  Febr.  1786  wurde  gegeben:  Der  fach fif che  Prinzenraub^  oder  Kunz 
von  Kauffungen  und  als  Kontinuation  die  Operette  von  J.  H.  Knecht:  Der  treue  Kühler. 

7.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1786  ift  das  „hundertjährige  Jubel"  von  eJner  löb- 
lichen Gefellfchaft  celebrirt  worden,  mit  einem  kleinen  Singfpiel:  Der  Tempel  der  Mufon^ 
gedichtet  und  komponirt  von  J.  H.  Knecht.  Demfelben  folgte  die  Tragödie:  OlbellOi  der 
Mohr  von  Venedig. 

8.  Am  2.,  15.,  20.,  22.  und  25.  Febr.  1787  wurde  aufgeführt  die  Oper:  Die  Ent- 
führung aus  dem  Serail,  in  Mufik  gefetzt  von  J.  H.  Knecht. 

9.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1787  wurde  das  Trauerfpiel:  Oronocko,  Prinz  von 
Candien  gegeben. 

10.  Am  28.  Jan.  und  am  2.  und  5.  Febr.  1788  ift  die  von  J.  H.  Knecht  komponlrtc 
komifche  Oper  der  Ernte-Kranz  mit  vielem  Beifall  aufgeführt  worden. 

11.  Am  21.  Jan.  und  7.  Febr.  1788  wurde  auf  Verlangen  die  Entfühiutig  aus 
dem  Serail  wiederholt. 

12.  Am  28.  Okt.,  am  11.  und  13  Nov.  1788  wurde  die  von  Knecht  komponlrtc  kumi- 
fche  Oper  der  lahme  Hufar  aufgeführt.  "  *  '"  ~ 


232  Ofterdinger 

13.  Am  26.  und  27.  Dezember  1788  ift  aufgeführt  worden:  Dagobert,  König  der 
Franken. 

14.  Am  26.  Jan.  und  am  2. ,  23.  und  24.  Febr.  1789  kam  die  von  Knecht  komponirte 
komlTche  Oper:  Der  Schulz  im  Dorf  zur  Aufführung. 

15.  Am  26.  Dez.  1789  und  am  6.  Jan.  1790  ift  das  Trauerfpiel:  Richard  der  Dritte 
gegeben  worden. 

16.  Am  28.  Dez.  1789  und  am  1.  Jan.  1790  ift  aufgeführt  worden  das  von  Knecht  in 
Mufik  gefetzte  Luftfpiel  der  Kohlenbrenner. 

17.  Am  1.,  4.  und  6.  Mai  1790  ift  gegeben  worden:  ßaynaldo  oder  das  Kind 
der  Natur. 

18.  Am  26.,  27.  Dez.  1790  und  am  t  Jan.  1791  ift  das  Trauerfpiel :  der  Statthalter 
aufgeführt  worden. 

19.  Am  2.  und  24.  Febr.  und  wieder  am  8.  und  10.  März  1791  wurde  das  National- 
fchaufpiel  Graf  Wiprecht  von  Groizfch  aufgeführt. 

20.  Am  22.  Aug.  1791  wurde  zur  Bezeugung  ihrer  wahren  Freude  und  Devotion  über 
die  unterem  1.  Aug.  auf  Herrn  Juftinus  Heinrich  de  Hillem  einmüthig  ausgefallene  Bürger- 
Meifter  Wahl  von  einer  allhießgen  evangelifchen  Komödiantengefellfchaft  aufgeführt  das  Schau- 
fpiel  die  Sonnenjungfrau  von  Kotzebue  mit  einem  mufikalifchen  Vorfpiel  „der  Mufenchor** 
von  J.  H.  Knecht. 

21.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1791  wurde  gegeben:  Klara  von  Hoheneichen. 
Ein  Ritterfchaufpiel  in  4  Aufzügen  von  C.  H.  Spies. 

22.  Am  29.  April,  am  3.,  6.  und  13.  Mai  1792  wurde  aufgeführt :  die  Verfchwörung 
des  Fiesko  zu  Genua.    Ein  republikanifches  Schaufpiel  von  F.  Schiller. 

23.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1792  wurde  gegeben:  Hans  Dollinger  oder  das 
heimliche  Blutgericht.    Ein  Schaufpiel  in  3  Aufzügen. 

24.  Am  28.  Jan.  1793  wurde  zur  Ehre  des  Wohlgeborenen,  Hochgelehrten  und  ver- 
ehrungswürdigen Herrn  Jofeph  Friedrich  Dr.  von  Romer,  neu  erwählten  evangelifchen  Bürger- 
meifters  allhier,  von  allhießg  evangelifcher  Schaufpieler-  Gefellfchaft  aufgeführt:  Der  Tempel 
des  Verdien ft es.  Ein  mußkalifches  Yorfpiol,  fowohl  der  Poefie  als  der  Mufik  nach  gedichtet 
von  J.  H.  Knecht,  allhiefigem  Mufikdirektor.  Darauf  folgte:  Die  Strelizen,  ein  hiftorifches 
Schaufpiel  in  4  Aufzügen  von  J.  M.  Babo. 

Nach  erhaltener  gnädiger  Erlaubnis  wurde  diefes  Stück  nebft  dem  Vorfpiel  am  2.  und 
3.  Febr.  1793  wiederholt 

25.  Am  7.,  11.  und  21.  April  1798  ift  gegeben  worden:  Otto  von  Witteisbach. 
Ein  Trauerfpiel  in  5  Aufzügen  von  J.  M.  Babo. 

IL  Verzeichnis  der  Stücke,   welche  unter  Direktion   des  Senators 
von  Hillern  gegeben  wurden  (1793—1795). 

1.  Am  26.,  27.  und  28  Dez.  1793  wurde  gegeben:  Rache  für  Weiberraub.  Ein 
Trauerfpiel  von  Ziegler,  welchem  das  Luftfpiel  der  Taubftumme  von  Anton  Humius  folgte. 

2.  Am  23.  und  24.  Febr.  1794  wurde  Abends  5  Uhr ,  am  2.  März  aber  Mittags  2  Uhr 
aufgeftlhrt:  Die  Jecas,  ein  Schaufpiel  in  4  Aufzügen,  mit  Chören,  in  Mufik  gefetzt  von  J.  H. 
Knecht  Darauf  folgte  das  Luilfpiel:  „Jeannot,  oder  wer  den  Schaden  hat,  darf  für  den  Spott 
nicht  forgen"  nach  dem  Franzöfifchen  von  Jünger. 

3.  Am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1794  wurde  aufgeführt:  Agnes  Bernauerin,  ein  vater- 
ländifches  Trauerfpiel  in  5  Aufzügen  verfaßt  von  dem  Grafen  von  Törring — Seefeld. 

4.  Am  1.,  2.  und  17.  Febr.  1795  wurde  gegeben:  Fürftengröße,  ein  vaterländifches 
Schaufpiel  in  5  Aufzügen  von  F.  W.  Ziegler. 

5.  Am  12.  Mai  1795  wurde  „zur  Ehre  des  Wohlgeborenen  Herrn  Dr.  G.  L.  Stecher's, 
neu  erwähltem  evangelifchem  Bürgermeifter  u.  f.  w.**  aufgeführt:  Der  Wunfeh  gutgefi unter 
Bürger,  ein  mufikalifcher  Prolog  und  die  Feier  des  Bundes  der  Liebe,  ein  kleines 
allegorifches  Singfpiel  nach  Shakefpeare,  fodann  Alexander  Mencikoff,  ein  Schaufpiel 
in  5  Aufzügen  von  Kratter. 

Prolog  und  Singfpiel  find  von  Knecht  „fowohl  dem  poetifchen  Texte  als  der  Mufik 
nach  verfaßt  Im  Prolog  erfcheinen  die  Bürger  und  der  Genius  von  Biberach;  in  dem  alle- 
gorifchen  Singfpiel  kommt  vor :  Jris,  die  Göttin  des  Regenbogens  und  Gefandtin  der  Juno,  Ceres, 
Göttin  des  UeberfluiTes,  Juno,  Gemahlin  Jupiters  und  Göttin  des  Eheftandes. 

Nach  erhaltener  gnädiger  Erlaubniß  wurde  diefes  Stück  nebft  dem  Prolog  den  17.  Mai 
nochmals  gegeben.^ 


Gefcbichte  des  Theaters  in  Biberach.  233 

III.   Verzeichnis  der  Schaufpiele,  welche  unter  Direktion  dea  Senators  von 
Zell  (1795  —  1798)  gegeben  wurden. 

1.  Die  Verfchwörung  von  Kamtfohatka,  ein  Schaufpiel  in  5  Akten  von  Ä.  von 
Kotzebue;  gegeben  am  26.,  27.,  und  28  Dez.  1795. 

2.  Eulalie  von  Meinau,  ein  Tranerfpiel  in  4  Akten  von  Ziegler,  dem  die  etDaktigo 
PolTe:  Schildwach,  Tod  und  Teufel  folgte;  gegeben  am  9.  und  U,  Fobr,  1796. 

8.  Die  Spanier  in  Peru,  ein  romantifches  Trauerfpiel  in  5  Akten  von  A,  von  Kotze- 
bue; gegeben  am  26.,  27.,  und  28.  Dez.  1796. 

4.  König  Lear,  ein  Trauerfpiel  von  Shakefpeare;  gegeben  am  24.,  26,  und  28.  Febr.  1797- 

5.  Der  große  Kurfürft  von  Rathenan,  ein  vaterländifches  Schaurpiel  in  2  Akten 
von  Rambach;  gegeben  am  26.,  27.  und  28.  Dez.  1797. 

6.  Die  Entführung  aus  dem  Serail,  eine  Oper  in  3  Akten  von  J.  H.  Knecht; 
aufgeführt  am  11.,  20.  und  24.  Febr.  1798. 

IV.   Verzeichnis  der  Schaufpiele  unter  der  Direktion  des  Stad  taramann 

von  Heider  (1798  —  1804). 

1.  Den  10.  Mai  1798  Nachmittags  2  Uhr  und  Sonntag  den  13.  und  den  20.  Mai  Abends 
5  Uhr  wurde  von  einer  evangelifchen  Schaufpielergefellfchaft,  „um  ihrem  neuen  Herrn  Direktor, 
Herrn  Stadtamman  von  Heider  ihre  Devotion  zu  bezeugen**,  aufgeführt :  AbUtHno^  der  große 
Bandit,  Schaufpiel  in  5  Akten  von  Zfchokke. 

2.  Grafvon  Burgund,  am  28.  Dez.  1798  und  am  6.  Jan.  1799  gefpielL 

3.  Weiber  ehre,  am  27.  und  30.  Dez.  1798  aufgeführt. 

4.  Die  Verwandtfc haften,  ein  Originalluftfpiel  in  5  Akten  von  A,  von  KfjtKebuo^ 
gegeben  am  2.  und  10.  Febr.  Abends  5  Uhr  und  am  5.  Febr.  1799  Mittags  2  Uhr. 

5.  König  Karl  XII.  bei  Bender,  ein  hiftorifches  Schaufpiel  in  5  Akteo  von  Ziegler, 
am  26.  und  28.  Dez.  1799  aufgeführt 

6.  Die  Maske,  ein  Trauerfpiel  in  5  Akten  von  Zfchokke,  am  27.,  29.  Dez.  1790  and 
am  1.  Januar  1800. 

7.  Bruderzwift  oder  die  Verföhnung,  ein  Schaufpiel  in  5  Akten  von  A.  von 
Kotzebue,  am  9.  und  23.  Febr.  1800  Abends  5  Uhr. 

8.  Armut  und  Edelfinn,  Luftfpiel  in  4  Akten  von  A.  von  Kotzebue,  geipielt  am 
2.  und  16.  Febr.  Abends  5  Uhr  und  am  25.  Febr.  1800  Mittags  2  Uhr. 

9.  Am  26.  und  28.  Okt.  und  am  9.  Nov.  1800  Abends  5  Uhr  und  den  Sa  Okt.  Mittags 
2  Uhr  wurde  von  der  katholifchen  und  evangelifchen  Gefellfchaft  zur  VerbelTeruTig  and  Ver- 
fchönerung  des  Theaters  vereint  aufgeführt:  Der  Schulz  im  Dorfe,  komlfdic  Oper  in  3  Auf- 
zügen von  J.  H.  Knecht. 

10.  Das  rächende  Gewiffen,  Trauerfpiel  in  4  Akten  von  A.  von  Kotzebue,  gefpielt 
Abends  4  Uhr  am  26.  und  28.  Dez.  1800. 

11.  Don  Kailos,  Infant  von  Spanien,  ein  Trauerfpiel  in  5  Akten  von  F.  Schiller, 
aufgeführt  Abends  4  Uhr  am  27.  Dez.  1800  und  am  1.  Jan.  1801. 

12.  Ueble  Launen,  ein  Schaufpiel  in  4  Aufzügen  von  A.  von  Kotzebue ^  gegeben 
am  1.,  2.  und  8.  Febr.  1801  Abends  5  Uhr. 

13.  Die  filberne  Hochzeit,  ein  Schaufpiel  in  5  Aufzügen  von  A.  von  Kotzebue, 
aufgeführt  am  2.  Febr.  Abends  5  Uhr  und  am  17.  Febr.  Mittags  2  Uhr. 

14.  Mit  Hochobrigkeitlicher  Erlaubnis  wurde  „zu  lebhafter  Freudesbczcuguug  über  den 
inLüneville  am  9.  Febr.  1801  abgefchlolTenen  Frieden  von  beiden  hiefigen  bürgerlichen 
Schau fpielergefe  11  fc haften,  fowohl  katholifchen  als  evangelifchen  Antliella  unter  der 
Direktion  Sr.  Wohlgeboren,  des  Herrn  Stadtammans  von  Heider,  und  Sr.  Hoehcdelgcboren,  des 
Herrn  Senator  und  Oberbaumeifter  Cloos  an  den  unten  benannten  Tagen  hivr  in  Biberacb  auf 
dem  hiellgen,  ganz  umgefchaffenen,  und  auch  für  den  Zufchauer  bequem  eingerichteten  Theater^ 
gemeinfchaftlich  aufgeführt:  „die  Wiederkehr  des  Friedens  und  der  goldenen  Zeit**, 
ein  mufikalifcher  Prolog,  Text  und  Kompofition  und  Mufik  von  J.  H.  Knecht,  foditnn  dür  Friede 
am  Pruth,  ein  Schaufpiel  in  5  Aufzügen  von  Kratter.  Gefpielt  wurde  am  11.  Mai  Mittags 
2  Uhr  und  den  12.,  14.  und  17.  Mai  Abends  5  Uhr.  Die  Einnahmen  bei  allen  vier  Vorrtellungea 
betrugen  272  fl.  49  kr. 

15.  Am  26.  und  28.  Dez.  wurde  aufgeführt:  Johanna  von  Montfaucon,  ein  roman- 
tifches Gemälde  aus  dem  14.  Jahrhundert  in  5  Akten  von  A.  von  Kotzebue. 

16.  Am  27.  Dez.  1801  und  am  1.  Jan.  1802  wurde  gefpielt:  Guftav  Wafa,  ein  Schau- 
fpiel in  5  Akten  von  Kotzebue. 


234  Ofterdinger 

17.  Die  Verläumder,  Schaufpiel  in  5  Akten  von  Kotzebue,  gefpielt  am  14.  und 
18.  Febr.  1802. 

18.  Lohn  der  Wahrheit,  ein  Schaufpiel  in  5  Akten  von  Kotzebue,  aufgeführt  am 
24.  Febr.  und  2.  März  1802. 

19.  Am  16.  und  23.  Mai  1802  wurden  von  beiden  Gefellfchaften  gemcinfam  zwei  Stücke 
gegeben,  nemlich:  1.  Die  Wilden,  ein  Singfpiel  in  3  Akten  von  Schmieder,  komponirt  von 
Mag.  Bredelin  in  Biberach,  und  2.  Der  Gefangene,  ein  Schaufpiel  in  einem  Akt  von  Kotzebue. 

20.  Am  26.  Dez.  Abends  4  Uhr  und  am  28.  Dez.  1802  Mittags  2  Uhr  wurde  aufgeführt: 
Der  Todtenkopf  oder  die  Vogelbauer,  ein  Schaufpiel  in  5  Akten  von  Hagemann. 

21.  Am  27.  Dez.  1802  und  am  1.  Jan.  1803,  jedesmal  um  4  Uhr,  wurde  aufgeführt: 
B  a  y  a  r  d ,  ein  Schaufpiel  in  5  Akten  von-  A.  von  Kotzebue. 

22i  Das  Schreibpult  oder  die  Gefahren  der  Jugend,  Schaufpiel  in  4  Akten 
von  Kotzebue,  gefpielt  am  30.  Jan.  und  22.  Febr.  1803. 

23.  Der  Befuch  oder  die  Sucht  zu  glänzen,  ein  Luftfpiel  in  4  Akten  von  Kotze- 
bue, aufgeführt  am  6.  und  24.  Febr.  1803. 

24.  Am  3.  Okt  Mittags  2  Uhr  und  wieder  am  16.  Okt.  1803  Abends  5  Uhr  wurde  „zur 
lebhaften  Freudesbezengung  bei  dem  Uebergange  Biberachs  unter  die  huldreiche  Regierung  des 
Durchlauchtigften  Churhanfes  Baden  von  der  hiefigen  evangelifchen  bürgerlichen  Schaufpieler- 
gefellfchaft  unter  der  Direktion  des  Herrn  Stadtrichter  von  Heider**  aufgeführt:  Die  Fürften- 
feior;  ein  diefer  Feierlichkeit  gewidmeter  Prolog  war  verfaßt  von  dem  Herrn  Senator  und 
Kriegskaflier  von  Zell  Wohlgeboren.  Darauf  folgte :  Regulus  oder  die  Bürgerliebe,  ein 
Schaufpiel  in  5  Akten  von  Collin. 

25.  Am  26.  Dez.  1803  Abends  4  Uhr  und  den  28.  Dez.  Mittags  2  Uhr  wurde  gefpielt: 
Kabale  und  Liebe,  ein  bürgerliches  Trauerfpiel  in  5  Akten  von  Friedrich  Schiller. 

26.  Am  27.  Dez.  1803  und  1.  Jan.  1804  beidemal  um  4  Uhr  wurde  aufgeführt:  Wallen- 
ftein,  ein  Trauerfpiel  in  ö  Akten  von  F.  Schiller, 

27.  Am  27.  Jan.  und  am  5.  Febr.  1804  wurde  aufgeführt:  Hippolyt  und  Roswide, 
ein  Schaufpiel  in  4  Akten  von  H.  Zfchokke. 

28.  Am  2.  Febr.  Abends  5  Uhr  und  am  14.  Febr.  1804  Mittags  2  Uhr  wurde  zum 
letztenmal  von  der  evangelifchen  bürgerlichen  Gefellfchaft  unter  Heiders  Direktion  aufgeführt: 
Die  deutfchen  Kleinftädter,  ein  Luftfpiel  in  4  Akten  von  Kotzebue, 

VIII.  Ueber  die  vereinigte  Schaufpielergefellfchaft  in  Biberach,  vom  AufhSren  der  Relchsftadt 

bis  in  die  neueften  Zeiten. 

Nachdem  das  badifche  Oberamt  den  Wunfeh  ausgefprochen ,  oder  —  wie  es  auch  in 
den  Akten  ftcht  —  „den  Befehl  gegeben  hatte",  daß  beide  in  Biberach  fpielenden  Gefellfchaften 
fich  vereinigen  feilten,  fo  legten  die  beiden  bisherigen  Direktoren  ihre  Stellen  nieder  und  es 
wurde  zum  Direktor  der  gemeinfchaftlichen  bürgerlichen  Schaufpielergefellfchaft  der  Senator  und 
KriegskalTier  von  Zell  vom  Oberamt  ernannt,  welcher  als  ein  eifriger  Theaterfreund  galt  und 
bei  der  Feftvorftellung  im  Oktober  1803  fich  als  Dichter  zeigte.  Derfelbe  nahm  lieh  des  Theaters 
anfangs  lebhaft  an,  war  bei  der  AbfalTung  der  neuen  Statuten  fehr  thätig  und  brachte  einen  Ver- 
gleich zwifchen  den  beiden  früheren  Gefellfchaften  zu  Stande,  welcher  deswegen  befondere 
Schwierigkeiten  machte,  weil  die  Vermögens-  und  EigenthumsverhältnilFe  gar  verichieden  waren. 

In  den  neuen  Statuten  blieb  das  alte  Zunftwefen  beftehen;  außer  dem  Direktor  waren 
die  Aemter,  wie  die  Vorfteher,  KaHlere,  nach  den  KonfelHonen  doppelt  bqfetzt  und  es  wechfelten 
die  Aemter  alle  Jahre.  Ebenfo  waren  zwei  Herbergwirthe  und  die  Jahres verfammlungen  wechfelten 
bei  denfelben. 

Die  Statuten  wurden  nach  einigen  Aenderungen  vom  Oberamt  beftätigt,  worauf  dann 
zum  erft«nmal  von  der  auf  hohen  Befehl  uunmehro  vereinigten  Schaufpielergefellfchaft,  bei  Ge- 
legenheit der  Prämienaustheilung  1804  den  2.  Sept.  Abends  5  Uhr  und  den  dritten  Nachmittags 
2  Uhr  aufgeführt  wurde:  Der  Vormund,  ein  Schaufpiel  in  5  Aufzügen  von  Iffland. 

Die  Vereinigung  beider  Gefellfchaften  kam  der  Mufik  fehr  zu  ftatten:  das  Orchefter 
wurde  verftärkt;  Opern,  welche  von  Biberachern  komponirt  waren,  wurden  mehreremale  gegeben, 
denn  nicht  allein  die  fchon  früher  gegebenen  Opern  von  J.  H.  Knecht  kamen  zur  Aufführung, 
fondem  auch  von  zwei  Katholiken,  Magifter  Bredelin  und  Epple  wurden  Opern  komponirt  und 
aufgeführt.  Von  Erfterem  war  früher  (16.  und  23.  Mai  1802)  ein  Singfpiel  gegeben  worden, 
und  in  diefer  Epoche  kam  feine  Oper  „Der  Berggeift"  zur  Aufführung.  Epple  komponirte 
eine  Oper  ^Der  kleine  Gärtner  oder  die  blühende  Aloe",   welche  mit  vielem  Beifall 


Gefchichte  des  Theaters  in  Biberacb.  235 

aufgenommen  wurde.  Dagegen  kamen  Opern,  welche  von  auswärtigen  Komponiften  verfaßt 
waren,  nicht  zur  Aufführung,  angeblich,  weil  es  an  Kräften  und  Einrichtungen  fehlte. 

Das  Schaufpiel  wurde  aber  mit  befonderer  Liebe  gepflegt,  und  da  kamen  nur  aus- 
nahmsweife  kleine  Stückfe  und  Prologe,  welche  von  Biberachem  verfaßt  waren,  vor.  Dagegen 
wurden,  fo  oft  es  die  Kräfte  erlaubten,  die  Tragödien  von  Schiller  aufgeführt,  wodurch  Schiller 
der  Liebling  der  Biberacher  wurde.  Deswegen  wollte  man  am  5.  Nov.  1805  zu  Schillers  Todes- 
feier Maria  Stuart  aufführen,  doch  unterblieb  diefe  Aufführung  wegen  der  „unerwarteten 
Kriegsizenen**,  obgleich  fchon  der  Prolog  gedichtet  und  alles  dazu  vorbereitet  war.  Außer  den 
Schiller'fchen  Stücken  gelangten  viele  Schaufpiele  von  Kotzebue,  Iffland,  Zfchokke,  Weißenthurm, 
Kömer,  Klingemann  u.  a.  zur  Aufführung. 

Die  gute  Schulung  der  meiilten  Schaufpieler  theils  durch  ausgezeichnete  Direktoren, 
theils  durch  das  InterelTe  für  das  Theater,  welches  den  Mitgliedern  von  früher  Jugend  gleichfam 
anerzogen  wurde,  dauerte  fort.  Unter  diefen  Umftänden  war  es  natürlich,  dafi  fleh  Talente 
fchnell  ausbildeten,  an  denen  es  bis  auf  den  heutigen  Tag  nie  fehlte  und  welche  das  Biberacher 
Theater  fo  emporbrachten,  daß  es  auswärtigen  und  größeren  Theatern  an  die  Seite  gefetzt 
werden  konnte.  Dies  zeigte  ßch  unter  der  Direktion  Zells  bei  zwei  Gelegenheiten.  Im  Herbft 
1805  follten  die  gewöhnlichen  Yorftellungen  am  24.  Sept.  ihren  Anfang  nehmen  und  zwar  mit 
dem  Schaufpiel  von  Iffland:  Alte  Zeit  und  neue  Zeit^  und  die  Theaterzettel  waren  fchon 
ausgetragen.  Allein  am  23.  Sept.  rückten  unvermuthet  unter  Fürft  Liechtenftein  öfterreichifche 
Hufaren  ein  und  bezogen  in  der  Stadt  Quartier,  weswegen  die  Vorftellung  abbeftellt  wurde. 
Die  Offiziere  aber  verlangten  die  Aufführung,  fo  daß  doch  noch  obiges  Stück  gegeben  wurde, 
was  folchen  Beifall  fand,  daß  am  26.  Sept.  das  Luftfpiel  von  Kotzebue  Armuth  und  Hoffarth 
zur  Aufführung  kam,  bei  welcher  Fürft  Liechtenftein  erfchien  und  in  die  Kaffe  eine  Banknote 
von  10  fl.  legte. 

Die  glänzendfte  Vorftellung  fand  am  28.  Juni  1808  ftatt.  Am  9.  Juni  wurde  den  württem- 
bergifchen  Offizieren  zu  Ehren,  welche  damals  in  Biberach  in  Gamifon  waren,  aufgeführt:  Die 
Brand fchatzung  und  als  Nachftück  die  Stricknadel.  Am  28.  Juni  übernachtete  der 
König  Friedrich  in  Biberach  mit  feinen  zwei  Brüdern,  den  Herzogen  Louis 
und  Heinrich,  nebft  großem  Gefolge.  Der  König  wünfchte  eine  Vorftellung  mitanzufehen, 
ein  neues  Stück  konnte  in  diefer  kurzen  Zeit  nicht  einftudirt  werden,  es  wurden  deswegen  die 
Stücke  wiederholt,  welche  am  9.  Juni  gegeben  wurden  und  in  der  Eile  noch  ein  Pralog  ge* 
dichtet.  Der  König  äußerte  lieh  über  das  Theater  febr  günftig  und  „war  mit  der  Aufnihrnng 
zur  großen  Ehre  der  Gefellfchaft  fehr  zufrieden". 

Zu  Feftvorftellungen  gab  es  damals  überhaupt  viele  Veranlaffungen ,  für  welche  faft 
jedesmal  ein  Prolog,  fei  es  vom  Direktor  von  Zell,  oder  von  einem  Mitgliede  der  Gefellfcbäft 
gedichtet  wurde.  Solche  Vorftellungen  fanden  ftatt  am  Geburtstag  des  Königs,  bei  der  Amts- 
übernahme eines  neuen  Oberamtmannes,  oder  zu  Ehren  der  Offiziere  der  Garnifon. 

Wenn  unter  diefen  VerhällnilFen  das  Anfehen  der  Gefellfchaft  im  Steigen  begriffen  war, 
fo  brachten  doch  die  Zeiten  große  Veränderungen  im  Innern  derfelben  hervor.  Bald  naclidum 
Zell  die  Stelle  als  Direktor  des  Theaters  angetreten  hatte,  wurden  demfelben  neue  Aeiuter  ilbcr* 
tragen,  fo  daß  ihm  für  das  Theater  faft  gar  keine  Zeit  mehr  übrig  blieb  und  er  fich  nur  bei 
außergewöhnlicher  Gelegenheit  als  Direktor  zeigen  konnte.  Es  wurde  daher  von  der  Ge- 
fellfchaft befchloffen  zwei  Deputirte  aus  der  Gefellfchaft  und  zwar  ein  proteftantifches  und  ein 
katholifches  Mitglied  zu  wählen,  welche  jährlich  abzuwechfeln  hatten.  Diefe  prüften  die  liech- 
nungen,  wählten  die  zu  gebenden  Schaufpiele,  theilten  die  Bollen  ans  und  leiteten  die  Proben. 

Diefe  Einrichtung  blieb,  folange  Zell  in  Biberach  weilte,  und  es  war  denwei^en  diu 
Stelle  eines  Direktors  nur  noch  ein  Ebrenpoften,  welchen  man  für  überflüffig  hielt,  als  Zell  von 
Biberach  verfetzt  wurde.  Erft  nach  Jahren  (im  Febr.  1818)  fand  die  Gefellfchaft,  daß  „der 
Mangel  eines  Direktors  zu  vielen  Verdrüßlichkeiten  Anlaß  gab,  und  es  wurde  dü^halb  per 
majora  befchloffen,  das  Oberamt  und  den  Magiftrat  um  Aufftellung  eines  neuen  Dtrektura  zu 
erfuchen.**  Diefem  Anlinnen  wurde  fogleich  entfprochen,  und  durch  einen  Rathsbefchlnß  vom 
27.  Febr.  1818  wurde  Apotheker  F.Stecher*)  zum  Theaterdirektor  beftellt,  „was  die  GefcllLchaft 
mit  Freuden  vernommen  und  alle  Folgfamkeit  zugefichert  hat". 

F.  Stecher  war  von  Jugend  an  ein  großer  Freund  des  Theaters,  trat  fchon  als  Schüler 
und  junger  Mann  mehrmals  als  Schaufpieler  auf;   er  gab  üch  alle  Mühe,  das  Perfunal  zu  ver- 

*)  F.  Stecher  war  der  letzte  Direktor,  welcher  von  der  Obrigkeit  eingefetzt  wurde.  Er 
verwaltete  diefes  Amt  10  Jahre  (1818—1828)  und  war  im  Befitz  der  alten  evangelifcheu  (Kiunen*) 
Apotheke,  fo  daß  der  erfte  Direktor,  nemlich  G.  L.  Rauch  (der  Großvater  Wielands  von  der 
Mutter  Seite)  diefelbe  Apotheke,  wie  der  letzte  befaß. 


236  OfterdingeP 

größern  oder  wenigftens  auf  gleicher  Höhe  zu  erhalten,  was  ihm  auch  Anfangs  gelang.  Später 
aber  mußte  er  einfehen,  daß  der  zunftmäßige  Verband  ßch  immer  mehr  lockerte,  die  Zahl  der 
alten  Mitglieder  immer  mehr  abnahm,  ohne  daß  ebenfoviel  neue  eintraten,  fo  daß  von  1828 
mehrere  Jahre  von  der  GefelU'chaft  nicht  mehr  gefpielt  werden  konnte. 

Erft  1882  gelang  es  dem  Pofamentier  C.  A.  Lieb  wieder,  die  Gefellfchaft  unter  dem 
Namen  dramatifcher  Verein  neu  zu  beleben,  fo  daß  zuerft  unter  feiner  Leitung,  fpäter 
(1849)  nnter  der  des  Fabrikanten  Schelle  wieder  gefpielt  werden  konnte. 

Das  Theatergebände  wurde  als  zu  alt  befunden,  die  Einrichtungen  entfprachen  nicht 
mehr  den  Anforderungen  der  Zeit  und  man  fieng  daher  an,  an  die  Errichtung  eines  neuen  Theater- 
gebäudes zu  denken.  Zum  Glück  hatte  die  StadtkalTe  damals  einen  jährlichen  Ueberfchuß,  von 
dem  —  nach  einem  Befchluß  der  bürgerlichen  Kollegien  (8.  Oktober  1841)  —  zur  Bildung  eines 
Theaterbanfonds  alljährlich  1000  fl.  zurückgeftellt  und  die  zu  47o  zu  berechnenden  Zinfen  zum 
Kapital  gefchlagen  wurden.  Da  aber  durch  die  Gefetzgebung  vom  Jahr  1848  die  StadtkalTe 
ihre  UeberfchülTe  verlor,  wurden  die  jährlichen  ZufchüITe  zum  Theaterfonds  vom  1.  Juli  1850 
an  ßftirt.  Dennoch  wurde  am  10.  Juli  1856  vom  Stadtrath  befchlolTen,  mit  dem  Bau  des  Theaters 
anzufangen,  und  eine  Aktiengefellfchaft  gebildet,  welche  wenigftens  einen  Theil  des  nöthigen 
Geldes  herbeifchafifte,  der  dramatifche  Verein  gab  freiwillig  feinen  Beitrag,  den  Reft  gab  die 
StadtkalTe,  fo  daß  der  fchöne  Bau  im  Jahr  1858  fertig  wurde*). 

Der  dramatifche  Verein  hatte  fchou  lange  nicht  mehr  fo  regelmäßig  wie  die  alte  Ge- 
fellfchaft,  fondem  nur  noch  bei  befondern  VeranlalTungen  gefpielt,  namentlich,  wenn  es  galt 
zu  einem  öffentlichen  Zweck  einen  Beitrag  zu  liefern.  So  kam  es,  daß  am  13.  März  1858  zum 
letztenmal  im  alten  Theatergebäude  gefpielt  wurde,  ohne  daß  der  dramatifche  Verein  oder  das 
Publikum  eine  Ahnung  gehabt  hätte,  daß  dies  die  letzte  Vorftellung  fein  follte,  die  in  dem  alten, 
hiftorifch  gewordenen  Gebäude  gegeben  werden  follte;  aber  „obwaltende  Differenzen  waren  ver- 
mögend, fowohl  einem  —  dem  Akte  entfprech enden  Schluffe  des  alten,  als  auch  der  Eröffnung 
des  neuen  Theaters  durch  die  dramatifche  Gefellfchaft  hindernd  in  den  Weg  zu  treten.** 

Am  8.  Dez.  1858  wurde  die  neue  Bühne  von  einer  fremden  Schaufpielergefellfchaft  mit 
einem  Prolog  eröffnet;  der  dramatifche  Verein  gab  am  15.  Mai  1859  zum  erftenmal  im  neuen 
Gebäude  eine  Feftvorftellung. 

Beilagen. 

I.  Die  letzten  Ehren  Abts  In  Bremen. 

Bei  Abts  Begräbnis  in  Bremen  hielt  Paftor  Vogt  eine  Rede,  nach  welcher  in  der  größten 
Stille  der  Leichenzug  nach  der  Klofterkirehe  iich  begab,  in  deren  Gruft  der  Sarg  verfenkt  wurde. 
Alle  Straßen,  durch  die  der  Zug  gleng,  waren  mit  Menfchen  angefüllt,  um  den  letzten  Aufzug 
des  Mannes  zu  fehen,  der  in  Bremen  fo  viel  Auffehen  gemacht  hatte.  Der  Sarg  wurde  von 
12  Schaufpielem  getragen;  demfelben  folgten  8  Kutfchen  und  etwa  50  Trauerlatemen. 

Am  Tag  nach  der  Beerdigung  wurde  zum  Beften  der  Kinder  £  m  i  1  i  a  Galotti  gegeben, 
wozu  Magifter  Müller  den  Prolog  verfaßt  und  der  Orchefterdirektor  Wiele  die  Chöre  komponirt 
hatte.  Als  fich  der  Vorhang  erhoben,  fah  man  die  fämmtlichen  Schaufpieler  fchwarz  gekleidet 
auf  der  Bühne,  die  männlichen  zur  Rechten,  die  weiblichen  zur  Linken  ftehen.  Im  Hintergrund 
erhob  iich  ein  Monument  für  Abt  und  feine  Gattin,  auf  dem  eine  kleine  Urne  ftand  mit  der  Auf- 
fchrift:  Carl  Friederich  Abt  und  Felicitas  Abt.  Auf  dem  Fußgeftell:  Diefe,  die  der 
Tod  den  17.  Sept  trennte,  vereinigte  er  wieder  den  20.  Nov.  1788.  Auf  den  Stufen 
des  Monuments  faßen  die  drei  verwaiften  Kinder  weinend  aneinander  gelehnt 

Chor.    Nordens  rauhe  Stürme  haben 

Jedes  Bänmchen  fchon  entlaubt, 

Unfern  Vater  uns  geraubt, 

Ach  er  fchlummert  fchon  begraben! 

Noch  verweilen  klagend  wir 

An  des  Freundes  Urne  hier. 


')  In  der  kurzen  Gefchichte  des  Biberacher  Theaters,  verf.  und  gedruckt  von  J.  B.  Heberle, 
1862,  finden  Hch  ausführliche  Rechnungen  über  den  Bau  des  neuen  Theaters.  Oberbaurath  Leint 
in  Stuttgart  fertigte  die  Pläne  und  Ueberfchläge. 

«)  Heberie  a.  a.  0.  S.  4. 


Qefohichte  des  Theaters  in  Biberaoh.  237 

Mademoifelle  Schulz  trat  langfam  feierlich  vor  und  fprach: 

Ihr  focht  noch,  Gönner!  Freunde!  hier  Thaliens  Spiel? 

Und  für  das  Herz  und  für  die  Augen  edle  Freude? 

Nehmt  ftatt  der  Kunft  nur  Thränen  heute! 

Er,  der  als  deutfcher  Vater  jtingft  noch  Euch  gefiel, 

Ift  uns  —  auf  ewig  uns  genommen. 

Ach  Gönner!  Freunde!  wie  beklommen 

Klopft  jedes  Herz  in  feiner  Bruft! 

Er,  deffen  erfte,  delTen  größte  Luft, 

Die  ihn  mit  ihrer  vollen  Kraft  durchglühte, 

Nur  Breinen  war  —  dem  hier  das  Glück, 

So  hart  es  oft  verfuhr,  ftets  blühte:  — 

Er  ift  dahin  —  dahin  und  kehret  nie  zurück! 

Er  war  des  Kenners,  war  des  Freundes  letzter  Zähre 
Nicht  unwerth,  hatte  für  die  große  Sphäre, 
Worin  er  lebte,  Luft,  Talent  und  Kunft 
Was  fonft  erwarb  ihm  edler  Gönner  Gunft, 
Die  ihn  wohlthätig,  freundlich,  reich  belohnten 
Und  feiner  Fehler  gütig  fchonten? 
Wer  fpielt  mit  feinem  feften  Muth 
Den  Olsbach,  Hofrath,  Eßigmann,  Paul  Werner? 
Wer  trifft  mit  feiner  edlen  Wuth 
Den  Odoardo?  —  Ach,  wir  werden  ferner 
Als  Odoardo  nie  ihn  fehen!  —  Die  Dulderin, 
Sein  treues  Weib,  des  Schaufpiels  Rofe, 
War  kaum  gebrochen,  ach,  da  fank  auch  feine  Hülle  hhal 
Auch  fie  ift  würdig  unferer  Thränen!  fie  die  große. 
Empfindend,  denkend,  ausdrucksvolle  Künftlerin, 
Jedoch  fie  theilten  Herz  und  Kunft  und  Ehre,  — 
Sie  aber  doppelt  ihren  Werth,  als  edle  Bürgerin, 
Als  treues  Weib,  als  gute  Mutter.  —  Fließet,  Thränen 
Des  Biedermannes  noch  auf  ihr  zu  frühes  Grab! 
Wohlthätig  fließet!  auch  euch  armen  Kindern, 
Verlaflen  auch,  und  den  Verluft  zu  mindern. 
Euch,  Waifen,  die  die  Liebe  den  Verklärten  gab! 

Chor.    An  des  Vaters  Urne  weinet 
Der  verwaiften  Kinder  Herz, 
Ihn  hat  feiner  Gattin  Schmerz 
Hingewelkt,  und  nun  vereint 
Ihn  mit  ihr  der  Erde  Schoß. 
Ihre  Kinder,  elternlos, 
Ohne  Habe, 
Suchen  Troft  in  ihren  Thränen  hier  am  Grabe. 

Mamf.  Schulz.    Ja,  könnten  Thränen  euch,  verwaifte,  liebe  Kinder, 
In  eurem  ganzen  Leben  Tröftung  fein, 
Ihr  weintet  ficher  nicht  allein. 
Mit  wahrer  Noth,  mit  wahren  Schmerzen 
Empfinden  mitleidvolle  gute  Herzen, 
Und  wirken  väterlich  —  o  Gott  belohne  fie!  — 
Die  Noth  der  Jammernden  zu  lindern,  heute. 

(Sie  fahrt  die  Kleinen  etwas  vor) 
Seht,  fromme  Greife,  Mütter,  Männer  von  Genie, 
Seht,  edle  Bürger,  Jünglinge  und  Bräute, 
Sie  alle  unterftützen,  Kinder,  euch! 
Bleibt  gut  im  Alter  auch,  wie  in  der  Jugend! 
An  Muth  im  Unglück  werdet  eurem  Vater  gleich! 
Doch  liebt  wie  eure  Mutter  jede  wahre  Tugend 


238  Ofterdinger 

Und  Frömmigkeit,  und  habt  wie  lie,  auf  Gott  Vertrauen, 
So  wird  die  Welt  euch  nicht  yerla/Ten  und  am  Ende 
Der  Lobesbahn,  wie  hier,  des  Nachruhms  Denkmal  bauen, 
Das  Menfchenfreunde  hier  aus  Achtung  euem  Eltern  weihen. 
Die  voll  Gefühl  die  Urne  des  vereinten  Staubes  kränzen, 

(Sie  legt  einen  Lorbecrlcranz  auf  die  Urne) 
Und  Blumen  auf  ihr  Grabmal  ftreuen. 

(Sie  ftrent  Blnmen  und  fQhrt  die  Kinder  ab.) 

Schlußchor.    So  belohnt  die  Nachwelt  auch  hienieden 
Edle  Tugendfreunde. 

Rifht,  ihr  Lieben,  nun  in  fel'gem  Frieden, 
Die  die  Urne  hier  vereinte! 
Der  vereinten  Afche  weihen. 
Und  die  letzten  Blumen  ftreuen. 
(Die  Bohanrpieler  giengen  nun  an  dem  Monument  vorbei  und  ftreuten  Blumen  hin. 

Der  Vorhang  fieL) 
Die  drei  Kinder,  welche  Abt  aus  feiner  zweiten  Ehe  hinteriiefi,  waren  gans  der  Bann- 
herzigkeit fremder  Wohlthäter  anheimgeftellt:  den  jüngften  Sohn,  einen  Knaben  von  3  Jahren, 
nahm  der  Buchhändler  Förfter  in  Bremen  zu  ich.  Der  zweite  zwölQährige  Sohn  fcheint  von 
Münch  in  Amfterdam,  einem  grollen  Wohlthäter  Abts,  aufgenommen  und  zum  Kaufmann  erzogen 
worden  zu  fein.  Ob  die  Hoffnungen,  welche  Abt  bei  feinem  älteften  Sohn,  einem  Knaben  von 
14  Jahren  hegte,  in  Erfüllung  giengen,  möchte  jetzt  fich  kaum  mehr  ermitteln  lalTen.  Abt  felbft 
wünfchte,  daß  keines  feiner  Kinder  Schaufpieler  werden  follte,  denn  das  fei  ein  glänzendes  Elend. 
Die  großen  Feierlichkeiten,  welche  beim  Begräbnis  Abts  und  nachher  auf  der  Bremer 
Bühne  entfaltet  wurden,  erregten  —  namentlich  in  Norddeutfchland  —  großes  Auffehen  und  es 
wurde  vieles  darüber  gefprochen  und  gefchrieben,  wobei  allerlei  Ausfälle  auf  Abts  Perfon  gemacht 
wurden.  Es  erfchien  daher  eine  Schrift:  „Beiträge  zur  Lebensgefchichte  des  Schaufpieldirektors 
Abt  Dem  Herrn  Profeffor  Schlözer  in  Göttingen,  dem  Herrn  Bibliothekar  Reichardt  in  Gotha 
und  den  Verfa/Tern  der  Theaterzeitung  zur  Berichtigung  ihrer  Anzeigen  gewidmet.  Frankfurt 
und  Leipzig  1784.  •* 

II.  Befchrelbung  eines  Feftes  der  BIberacher  evangelifohen  TheatergefellfchaftY  Im  Jahr  1792. 

Im  Monat  Nov.  1792  refolvirte  die  Gefellfchaft  nnanimiter,  eine  neue  allegorifche  Tafel 
in  Form  eines  großen  Spiegels  Verfertigen  und  in  dem  neuen  Gefellfchaftshaus  zur  Stadt  zum 
immerwährenden  Andenken  der  damaligen  Gefellfchafter  und  Stifter  diefer  Tafel  aufheften 
zu  lalFen. 

Es  ftellt  folche  den  Tempel  des  Apollo  auf  dem  Parnaß  vor,  in  deffen  Hintergrund  der 
Pegafus  gefehen  wird.  In  der  Mitte  des  Tempels  ftehet  ein  Opferftein,  worauf  die  Leyer,  der 
Köcher  und  Bogen  des  Apollo  liegen.  Außerhalb  des  Tempels,  zur  Seite,  ftehet  die  Thalia,  als 
Mul'e  des  Luftfpieles,  in  ihrer  Rechten  einen  Lorbeerkranz,  gegen  die  oben  an  der  Kuppel  und 
an  dem  Triumphbogen  des  Tempels,  an  einem  umfchlungenen  Band  angebrachten  Wappen  und 
Namen  des  Herrn  Direktoris  und  der  Mitglieder  der  Gefellfchaft  hinhaltend,  in  ihrer  linken  Hand 
aber  hielt  He  eine  Maske.  An  den  zu  beiden  Seiten  des  Tempels  ftehenden  Säulen  ßnd  noch 
12  leere  Schilder  angebracht,  worein  die  Namen  der  allenfalls  noch  nachkommenden  Gefellfchafter 
gefchrieben  werden  können.    Unten  an  der  Tafel  fteht  folgendes  Chronodiftichon: 

ThaLIa  CVr  IVnXIt?  tibi  rIsV  DICere  VerVM: 
(zu  deutfch:  Warum  verband  Thalia  diefe?    Um  Dir  mit  Lachen  die  Wahrheit  zu  fagen). 

Die  Koften  diefer  Tafel  find  von  fämmtlichen  Gefellfchaftem  zu  gleichen  Theilen  be- 
ftritten  worden,  fodann  den  25.  Oktober  in  Begleitung  des  Buchhalters  und  der  beiden  Vor- 
fteher  in  das  neue  Gefellfchaftshaus  zur  Stadt  getragen  und  allda  in  der  Hochzeitftube  auf- 
geheftet worden,  wo  fodann  am  Abend  diefes  Tages  der  neue  Gefellfchaftswirth ,  Herr  Konrad 
Guter,  allen  Gefellfchaftem  mit  ihren  Frauen  u.  f.  w.  und  andern  gewöhnlich  Mitfpielenden  ein 
förmliches  Nachteilen  nebft  freiem  Trunk  als  Einftand  gratis  gegeben,  bei  welcher  Gelegenheit 
dann  auf  Koften  der  Gefellfchaft  Mufikanten  gehalten  und  tüchtig  getanzt  worden  ift.  Bei  dlefem 
Anlaß  machten  dann  fammtliche  Gefellfchafter  es  fich  und  andern  in  Zukunft  neu  eintretenden 
Gefellfchaftem  zum  Gefetz,  niemalen  zuzugeben,  daß  in  der  Folge  eines  oder  mehrere  Wappen 
oder  Namen  der  Stifter  diefer  Tafel  verändert,  venuckt,  oder  gar  ausgeftrichen  werden  dörffen, 
fondera  folche  unabänderlich  oben  an  der  Kuppel  des  Tempels  und  denen  obern  Verzierungen 
der  Triumphbogen  zum  Denkmal  ihrer  Einigkeit  verbleiben  foUen, 


Gefchiohte  des  Theaters  in  Biberach. 


S}39 


Jll.  Ein  KomQdienzettel,  verfaßt  von  J.  H.  Knecht,  vom  Jahr  1791. 

Der  Komödienzettel,  welcher  die  Aufführung  am  Montag  den  22.  Aug.  1791  anzeigt, 
befteht  aus  fünf  Blättern  in  Quart  und  lautet: 

Der  Mufenchor,  ein  muIikalifcbeB  Vorfpiel,  zu  Ehren  des  Hochwohlgebohrenen,  Hoch- 
weifen und  Hochverehrlichen  Herrn,  Herrn  Juftin  Heinrich  von  Hillern,  neuerwählten 
Evangelifchen  Bürgermeifters,  Stadtrechners,  wie  auch  Vorfteher  des  Konfilloriums  und  Scholar- 
chats in  der  freyen  Reichsftadt  Biberach,  aufgeführt  am  22.  Aug.  1791  Nachmittags  2  Uhr  yon 
einer  hiefigen  bürgerlichen  Schaufpielergerellichaft  Evangelifchen  Antheils,  und  fowohl  dem  Texte 
als  der  Mufik  nach  verfaßt  von  Juftin  Heinrich  Knecht,  Evangel.  Präzeptor  und  Mufikdirektor 
dafelbft    Mit  Wiederifchen  Schriften  gedruckt. 

Perfonen  des  muf ikalifchen  Vorfpiels. 

Apoll,  Gott  der  Dichtkunft.    Merkur,  der  Götterbote  und  Gott  der  Beredfamkeit.    Kal- 

liope,    die  Mufe   des  Heldengedichtes.    EHo,   die  Mufe   der  Gefchicht.    Thalia,   die 

Mufe   des   Luftfpieles.    Melpomene,    die   Mufe   des   Trauerfpiels.    Polyhymnia,   die 

Mufe  des  Gefanges  oder  der  Tonkunft.    Die  Mufen:  Terpfichore,  Euterpe,  Erato, 


Urania. 


Mufikalifches  Vorfpiel. 
(Das  Theater  ftellt  den  Berg  Parnaß  Yor,  worauf  Apoll  mit  den  Mufen  fich  befindet.) 


Chor  der  Mufen. 
Wer  die  Kräfte  feiner  Jugend 
.  Nur  der  Wiffenfchaft  und  Tugend 
Und  den  fchönen  KQnften  weiht: 
Den  befingen  unfere  Chöre, 
1         Der  erlangt  einft  Rang  und  Ehre, 
Wird  mit  Götterwonn  erfreut 

Recitativ. 

(Apoll  zu  den  Mufen.) 
Warum,  ihr  holden  Pierinnen, 
Verweilt  Merkur  fo  lange?  — 
Doch  —  dort  feh'  ich  ihn  kommen  (Merkur  kommt). 
Willkommen,  Götterbote,  fey  willkommen  mir! 
Du  fpannteft  diesmal  meine  Neubegierde 
Durch  deine  Zögerung  hoch.    Sag  an, 
Was  bringft  du  neues  mit? 

(Merkur.)    Sehr  vieles; 
Doch  laß,  Apoll,  mich  etwas  dir  züerft  erzählen, 
Woran  auch  du  mit  deinem  Mufenchor 
Lebhaften  Anthcil  nehmen  wirft  —  Ich  trat 
Auf  meiner  Wanderung  durch  Sueviens  Gefilde 
Auch  unter  andern  einen  Freiftaat  an, 
Der  in  der  Mufenfprache  • 

Kaftropolis  Hch  nennt, 
Zwar  klein  an  Heb;  doch  groß  genug. 
Um  feiner  Bürger  Gluck  zu  fördern. 
Hier  nahm  ich  wahr,  daß  Liebe  zu  ^en  Mufen 
Die  Herzen  Vieler  immer  mehr  erwärmt. 
Auch  ein  in  dem  Senat  feit  wenig  Monden 
Sehr  rafch  erfolgter  Umfchwung 
Macht  ihn  bemerkenswerth; 
Jedoch  die  neufte,  wichtigfte  Veränderung 
In  diefem  Staat  ift  —  die  Archontenwahl: 
Sie  fiel  auf  einen  würd'gen,  hochverdienten  Mann. 

Arie. 

(Ks  prarentirt  fich  über  dem  Haupte  Apolls  der  Name 

des  nenerwählten  Konfuls  in  der  clironologifchen, 

beleuchteten  Schrift: 

vir  nobILIssIMVs  InsIgnIsqVe 
IVstInVs  llenrICVs  De  HiLLern.) 
Schau,  Über  deinem  Haupte  ftrahlet 
Sein  theurer  Nam*  in  Flammenfchrift: 


Sieh,  wie  ihn  felbft  das  Jahr  bemalet^ 
Worin  das  fchönfte  Loos  ihn  trifft! 
Ja,  er  ift  diefes  Standes  werth, 
Werth,  daß  ihn  jedermann  verehrt 

Apoll. 
Wie  bin  ich  Ober  den  entzllcket, 
Deß  Nam'  ob  meinem  Scheitel  blitzt! 
Wie  fehr  ift  diefer  Staat  beglücket. 
Der  einen  folchen  Mann  beßtzt! 

Apoll  und  Merkur. 
Ja  er  ift  diefes  Standes  werth, 
Werth,  daß  man  freudig  ihn  verehrt 

Kalliope. 
Erfahren  in  des  Staates  Kunde, 
Beftrahlet  von  der  Weisheit  Licht, 
Wird  er  mit  Luft  zu  jeder  Stunde 
Erfüllen  feine  hohe  Pflicht 
Ja  er  ift  alles  Ruhmes  werth, 
Werth,  daß  man  freudig  ihn  verehrt 

Thalia. 
Ermüdet  von  den  Amtsgefchäften, 
Die  er  zum  Wohl  des  Staates  übt. 
Belebt  er  fich  mit  neuen  Kräften 
Im  Schooö  der  Mufen  die  er  liebt 
Er  fchützet  auch  Thaliens  Spiel, 
Und  hat  für's  Feine  Hochgefühl. 

Polyhymnia. 
Die  Lieder  wird  er  nicht  verfchmähen. 
Die  unfer  Mund  ihm  heute  fingt, 
Auch  künftig  auf  mich  huldreich  fehen. 
Weil  ihm  mein  Spiel  Vergnügen  bringt. 

Alle  drei  Mufen. 
Ja,  er  ift  diefes  Standes  werth, 
Werth,  daß  man  ihn  ftets  hoch  verehrt 

Recitativ.    Apoll. 
Wie  glücklich  ift  der  Staat, 
In  dem  ein  weifer  Mann 
Das  fchwere  Steuerruder  fllhrt!    . 


240  Ofterdinger 


Deß  Oberhaupt,  mit  Klugheit,  Hnid 

Und  Wiffenfehaft  gefchmücket, 

Das  Befte  feiuer  Bürger  facht! 

Und  diefe  wünfchenswerthen  Eigenfchaften 

Vereinen  üich  in  diefem  Mann. 

Drum  auf!  ihr  Mufen  alle, 

Befinget  ihn  anjetzt  mit  mir! 

Auch  du,  der  Maja  Sohn,  Gott  der  Beredfamkeit, 

Stimm  ein  in  unfer  feierliches  Lied! 


Schlußchor. 
Preißt,  glückliche  Bürger,  das  holde  Gefchick, 
Das  euch  mit  dem  heften  Regenten  befchenkte! 
0  wie  es  die  Wahl  auf  das  herrlichfte  lenkte! 
Erbittet  vom  Himmel  dem  Trefflichften  Glück! 
Gefundheit  umglänz*  ihn  mit  heiterem  Blick, 
Und  bis  in  die  fpätefte,  grauefte  Zeiten 
Soll  Segen  ftets  feine  Begierung  begleiten! 
Er  bringe  die  goldene  Zeiten  zurück! 


Um  ihre  lebhafte  Freude  über  die  am  erften  diefes  glücklich  getroffene  und  den  Wfinfchen 
der  ganzen  Bürgerfchaft  entfprechende  Wahl  eines  neuen  evangelifchen  Bürge  rm ei fters, 
Stadtrechners,  wie  auch  Vorftehers  des  Konfiftoriums  und  Scholarchats  der  freyen  Reichsftadt 
Biberach,  in  der  theuerften  Perfon  des  Hochwohlgebornen,  Hoch  weifen,  Hoch  verehrlichen 
und  um  das  hiefige  gemeine  Wefen  längft  fich  hochverdient  gemachten  Herrn  Juftin  Heinrich 
von  Hillern  mit  innigfter  Theilnehmung  zu  bezeugen,  und  fich  fernerhin  in  Hochdeffelben 
hohe  Gewogenheit  unterthänig  zu  empfehlen,  wird  eine  hiefige,  bürgerliche  Schaufpielergefellfchaft 
evangelifchen  Antheils,  am  22.  Auguft  1791  aufzuführen  die  Ehre  haben:  Den  Mufenchor,  ein 
mufikalifches  Vorfpiel  und  hierauf:  Die  Sonnenjungfrau,  ein  Schaufpiel  in  fünf  Auf- 
zügen von  Auguft  von  Kotzebue. 

Auf  den  erften  Platz,  der  für  Magiftrats-  und  andere  Standesperfonen  beftimmt  il):, 
zahlt  man  nach  gnädigem  Belieben,  auf  den  zweiten  Platz  12  kr.  und  auf  den  dritten  6  kr. 

Vorbericht 

Die  Idee  zu  gegenwärtigem  Schaufpiel  nahm  der  berühmte  Verfaffer  aus  der  Oper  Cora, 
den  Urftoff  davon  aber  findet  man  in  der  Gefchichte  der  Ynka*s,  von  Marmontel.  Die  An- 
betung der  Sonne  als  eine  vermeintliche  Gottheit  fchreibt  fich  von  den  älteften  Zeiten  her.  Mit 
diefem  Aberglauben  waren  auch  die  Peruaner  behaftet.  Manco  Capac,  der  erfte  Ynka, 
ftiftete  in  jenen  rohen  Zeiten,  wo  die  Menfchen  unbekleidet,  gleich  den  Thieren  des  Waldes  unter 
dem  Dach  des  Himmels  wohnten ,  ihre  Weiber  wie  die  Frucht  der  Palme  behandelten,  die  jeder 
brechen  durfte,  und  ohne  Religion,  ohne  Eigenthum  und  Gefetze  in  der  Wildheit  lebten,  den 
Dienft  der  Sonne,  baate  ihr  einen  Tempel  und  weihte  Jungfrauen  ihrem  Dienfte.  Er  fchuf  das 
Gefetz  der  Keufchheit,  denn  damals,  da  nur  noch  Sinnlichkeit  herrfchte,  und  die  Vernunft  ein 
Kind  war,  wäre  ohne  diefes  Gefetz  der  Tempel  an  feftlichen  Tagen  ein  Tummelplatz  der  Wollüfte 
geworden.  So  zwang  ihn  die  Noth,  der  Natur  in  ihr  großes  Rad  zu  greifen.  Aber  eine  lange 
Reihe  von  Jahren  verwandelte  das  Gefetz  des  Schicklichen  in  das  Gefühl  des  Schicklichen. 
Wo  diefes  herrfcht,  ift  jenes  nicht  mehr  nöthig.  Dem  König  Ataliba,  einem  Abkömmling  der 
Ynkas,  gelang  es,  dies  ftrenge,  durch  das  Alterthum  bei  den  Prieftem  und  dem  Volk  ehrwürdig 
und  unverbrüchlich  gewordene  Gefetz  in  dem  Augenblick  zu  vernichten,  als  Cora,  eine  Sonnen- 
jungfrau, welche  aus  der  Familie  der  Ynkas  herftammte  und  das  Gelübde  der  Keufchheit  wegen 
eines  allzuvertrauten  Umgangs  mit  DonAlonzo,  einem  Spanier,  brach,  der  dem  König  von  Quito 
die  nützlichften  Dieni'te  geleiftet  hatte  und  deshalb  von  demfelben  fehr  gefchätzt  wurde,  mit  ihrem 
alten  unfchuldigen  Vater  und  Bruder  zu  einem  höchft  graufamcn  Tode  verdammt  werden  follte. 

Man  will  dem  Zuhörer  durch  eine  vorläufige  Erzählung  des  planmäßigen  Ganges 
diefes  vortrefflichen  Schaufpieles,  welches  fchon  an  mehreren  Orten  mit  verdientem  Beifall  auf- 
geführt worden  ift,  den  Reiz  der  Neuheit  nicht  entziehen;  nur  fei  es  uns  vergönnt,  das  ein  und 
andere  noch  zu  berühren.  Cora^s  Gemüthsart  iit  ganz  Natur  und  Unfchuld,  und  ihre  edle  Seele 
behält  auch  bei  dem  Anblick  der  unmenfchlichen  Todesart  eine  bewunderungswürdige  Größe  und 
Standhaftigkeit  bei.  Der  Sonnenpriefter  Xaira  ift  als  ein  hartherziger  Menfch  und  blinder  Eiferer, 
der  Oberpriefter,  welcher  auch  aus  den  Ynkas  herkommt,  hingegen  als  ein  edelgefinnter, 
helldenkender  Mann,  und  Rolla,  ehemaliger  tapferer  Feldherr,  als  das  Gepräge  eines  fonder- 
baren  Charakters  meifterhaft  dargeftellt.  Vorzüglich  zeichnet  Heb  der  König  Ataliba  aus. 
Diefes  Mufter  eines  aufgeklärten  und  gegen  fein  Volk  gütig  gefinnten  Regenten  weiß  Klugheit 
und  Anfehen  mit  Milde  zu  verbinden.  Uebrigens  ift  das  ganze  Stück  in  einer  fchönen,  fließenden 
Sehreibart  verfaßt  und  voll  von  fowohl  unterhaltenden,  als  rührenden  Situationen. 

IV.  Prolog  der  erften  Vorftellung  des  dramatifchen  Vereins  im  neuen  Theatergebäude  in  Biberach 

am  15.  Mai  1859. 

Bei  der  erften  Vorftellung  des  dramatifchen  Vereins  im  neuen  Theater  am 
15.  Mai  1859  wurde  ein  Prolog,  verfaßt  von  deffen  Mitglied  Robert  Langer,  von  Fräulein 
Marie  Uhden  gef prochen. 


Gefchichte  des  Theaters  in  Biberach. 


241 


«Der  Vorhang  auf!"     Es  find  zweihundert 

Jahre, 
Daß  diefer  Ruf  einft  unfrer  Stadt  getönt; 
Und  die  ihn  fprachen  —  alle  hat  die  Bahre 
Mit  ihres  Dafeins  Wechfel  ausgeföhnt.  — 
Was  mochte  ahnend  einft  das  Herz  durchbeben, 
Als  bang  der  Fuß  die  Bühne  dort  betrat? 
Wie  fie  entrollten  von  der  Menfchheit  Leben 
Die  lichten  Bilder  und  den  dunklen  Pfad! 
Doch  hoffend  war  das  ernfte  Werk  begonnen, 
Sie  bauten  an  der  Mnfen  Fel'taltar, 
Und  mancher  Stern  ift  jenem  Kreis  entklommen. 
Der  Zeuge  ihres  fchönen  Wirkens  war. 
•  Getragen  von  der  Dichtkunft  heiFger  Weihe 
Umfchlangen  fich  derMeifterfänger  Reihen, 
Denn  Wieland,  Knecht,  fie  flochten  immer 

neue 
Und  fohönere  BlQthen  diefem  Kranze  ein. 
Der  Dichter  Oberons  —  um  jene  Bretter 
Ift  fein  gewalt'ger,  ftarker  Geift  geraufcht. 
Es  haben  oft  dem  Lieblinge  der  Götter 
Die  ZeitgenoiTen  ftill  und  ernft  gelanfcht. 
Und  wie  das  Starke  fchön  fich  eint  mit  Zarten 
Und  Großes  fchafft  im  finnigen  Verein, 
So  wirkte  Knecht,  denn  feine  Lieder  paarten 
Sich  mit  des  Denkens  heil'gem  Feuer  ein. 
Und  was  die  Zeit  auch  barg  in  ihrem  Schöße, 
Von  Völkerjammer  und  von  Bürgerglück, 
Wie  fich  gefiialteten  die  emften  Lofe 
Von  unferer  Stadt:  gleich  einem  Spiegelblick 
Gab  fich  das  Bild  an  jener  Bühne  wieder. 
Bellonen's  Donner,  holder  Eintracht  Schein, 
Sie  fanden  Worte  dort  und  hallten  wieder. 
Und  gruben  fich  in*s  Herz  des  Hörers  ein« 
Der  Vorhang  fiel;  verödet  find  die  Räume, 
Ein  Bild  des  Lebens,  der  Vergänglichkeit. 
Doch  unfer  kühnftes  Hoffen,  unfre  Träume, 
Sie  find  erfüllt,  £ie  wurden  Wirklichkeit: 
Ein  neuer  Tempel  hebt  die  fchlanken  Säulen 
Zum  lichten  Bau  des  Himmels  ftolz  empor. 
Es  darf  die  Kunft  an  würdiger  Stätte  weilen, 
Der  Mufe  Sang  ertönt  im  höhern  Chor. 


Den  Vorhang- auf!  Es  war  ein  Jubelrufen, 
Das  freudiglaut  an  alle  Herzen  drang. 
Ein  Strömen  war's  an  des  Theaters  Stufen, 
Als  Künftlermund  das  Wiegenlied  ihm  fang; 
Und  des  Befchauers  trunkenes  Auge  weilte 
Auf  feinen  Formen.    Innig  und  entzückt 
Die  Menge  gern  die  Freude  derer  theilte, 
Die  freundlich  r\e  durch  diefen  Bau  beglückt. 
Die  Künftler  floh'n  und  ihrer  Spiele  Bilder 
Sind  mit  des  Vorhangs  Sinken  nun  verraufcht. 
Erinnerung  bleibt,  Cie  ftimmt  die  Herzen  milder. 
Wenn  nun  der  Dilettant  die  Rolle  taufcht; 
Denn  Biberachs  Söhne,  feine  Töchter,  alle 
Beginnen  neu  den  einft  gewöhnten  Lauf, 
Und  rufen  fchüchtern  durch  des  Haufes  Halle, 
Doch  hoffend  auch,  ein  lautes:  Vorhang  auf! 
Nehmt,  was  wir  bieten,  freundlich  nun  entgegen 
Und  richtet  ftrenge  das  Gebotene  nicht! 
Des  Dichters  Geift  ift  nicht  auf  unfern  Wegen, 
Wir  borgen  nur  von  feiner  Fülle  -—  Licht, 
Was  vor  zweihundert  Jahren  ernft  begonnen. 
Es  follte  nicht  mit  uns  zu  Grabe  geh'n. 
Zum  neuen  Werke  ift  die  Kraft  gewonnen. 
Die  alte  Kunft  foll  freudig  auferfteh'n! 
Heil  Biberach  Dir!  In  bunten  Reigenfeh wingen 
Sei  von  der  Freude  Fittig  ftets  umraufcht; 
Mög  dir  noch  manches  große  Werk  gelingen 
Daß  Deinem  Hubm  die  weite  Ferne  lH.urcht! 
Sei  einig  ftets  in  Deinem  Bürgerk reife. 
Halt  feft  am  Frieden,   an  dem  hüchftcn  Gut; 
Und  kreuzte  je  auch  üugUlek  Deine  K reife  — 
So  wohnt  fich's  doch  in  Deinen  Mauern  guL 
Heil  Deutfehland  Dir!    Im  fernen  Weften 

thürmeu 
Sich  fchwarze  Wolken  über  Dir  empor; 
Es  will  der  Erbfeind  deine  Grenien  ftüimen, 
Der  Schlachtruf  tont,  es  fehnatibt  der  Feinde 

Chor. 
Laß  frifcb  die  Winde  Deine  Banner  fchwellen, 
Beginn  aufa  neue  Deinen  Siegeslauf, 
Und  ruf,  daß  grell  dem  Feind  die  Ohren  gellen, 
Ein  donnernd  einiges:  «Den  Vor  bang  anf^! 


V.  Befchreibung  der  Akten,  das  Biberacher  Theater  betreffend, 

Herr  Seifenfabrikant  Dollinger  in  Saulgau  ift  im  HeHta  von  ?J  Bänden,  welche  die 
wichtigften  Quellen  zur  Gefchichte  des  Biberacher  Theaters  bilden. 

Der  erfte  Band  in  Folio  hat  85  Uberfchriebene  Blätter,  welche  die  Statuten  der  Gefellfchaft^ 
einige  Auszüge  aus  Rathsprotokollen,  die  Korrefpondenz  mit  dem  Senat  vnrl  BefdilfilTc  desfelben 
enthalten.  Außerdem  befindet  fich  in  demfelben  ein  VerEeicbnis  d*?r  Direktoren  und  der  Mit- 
glieder der  Gefellfchaft,  meiftens  mit  illuminirten  Zeichmitigen  der  Wappen  der  Mitglii^der,  welche 
zum  Theil  von  Maler  Elauflügel  herrühren. 

Die  erfte  Seite  enthält  ein  Titelbild,  welches  das  Wappen  des  alten  deutfchen  Reiches 
darfteilt.  Im  Mittelfchild  des  Doppeladlers  befindet  fich  das  Wappen  der  freien  Keichaftadt 
Biberach:  ein  goldener  Biber  in  einem  blauen  Felde.  Das  gauj&e  ift  mit  einem  blauen  Band 
umgeben,  auf  dem  fich  die  Namen  der  Gefellfchafts-  Mitglieder  vom  Jahr  lt38  befinden. 

Das  zweite  Blatt  enthält  den  Titel,  welcher  heißt:  Ijüblichcr  Bürgerlichen  Komödianten- 

Gefellfchaft  abgefaßte  Ordnung  und  Artikul:    fo   bey  Aufrichtung  iler  Gefelllchaft  a.  e.  I68t3  d. 

20.  Oktbr.  von  Einem  Hoch-Edlen  und  Hoch-Waifen  gefatnmten  Magiltrat  Diefer  des  H.   Bö- 

Wflrttemb.  Vierteljahrshefto  1883.  1^ 


242  Klemm 

mifch.  Reichs  Wollöbl.  Freyen  Stadt  Biberach  großmüthigft,  gnädigft  konfirmirt  und  beftätiget, 
wie  auch  diejenige  fo  von  Bemeldeter  Löbl.  Gefellfchaft  der  Komödianten  in  folgenden  Jahren 
hinzugethan  und  wie  folche  endlich  revidirt,  renovirt,  und  weiter  ausgeführt  worden,  famt  bei- 
gefügten Protokoll  ao.  1729  Mense  Martio. 

Die  Akten  in  diefem  Band  gehen  von  1686  bis  zur  Aufhebung  der  Reichsftadt  und 
fchliefien  mit  den  neuen  Statuten  vom  Jahr  1804. 

Die  zwei  andern  Bände  find  in  Quart  und  enthalten  die  gefchriebenen  Theaterzettel  d.  h. 
die  Perfonen  und  Acteurs  nebft  Angabe  der  Einnahmen,  und  einem  Verzeichnis  der  gedruckten 
und  ungedruckten  Schaufpiele,  Tragödien,  Luftfpiele  und  Mulikalien,  welche  der  Gefellfchaft 
gehörten. 

Der  eine  Band  enthält  77  befchriebene  Blätter  und  hat  den  Titel:  Einfchreibbuch 
der  Komödien,  welche  von  Löblicher  Gefellfchaft  anfänglich  und  nacheinander  agi- 
tirt  worden.  Der  andere  Band  hat  136  befchriebene  Blätter  und  hat  den  Titel:  Das  zweite 
Einfchreib-Buch  der  Komödien,  welche  von  Löblicher  Gefellfchaft  allhier  von  dem  Hundert- 
jährigen Jubel  1786  an  und  dann  nacheinander  agitirt  worden  von  G.  C.  F. 
(Georg  Chriftoph  Flächer  Weißgerber).  Biberach  d.  26.  Dez.  1786.  Der  erfte  Band  enthält 
die  Theaterzettel  von  1731  bis  1786;  der  zweite  aber  die  von  1786  bis  1819. 

Von  Herrn  Konditor  Robert  Langer  fen.  in  Biberach  erhielt  ich  zur  EinHcht  einen 
Band  in  folio  mit  dem  Titel:  „Artikelbuch  der  vereinigten  bürgerlichen  Schau- 
fpieler-Gefellfchaft  zu  Biberach  von  1804-.  Diefer  Band  enthält  auf  28  Seiten  die 
neuen  Statuten  der  Gefellfchaft,  viele  Aktenftücke,  nebft  einer  kurzen  Chronik.  Außerdem  das 
Konto  und  Kaffenbuch  der  dramatifchen  Gefellfchaft  mit  einem  Verzeichnis  der  Mitglieder  der- 
felben,  von  1859  bis  1861.  In  demfelben  Band  liegen  nicht  eingebunden  6  Aktenftücke  aus 
diefem  Jahrhundert. 

Auch  der  feither  verftorbene  Pofamentier  Chriftian  Adolf  Lieb  in  Biberach,  der  wie 
obengenannter  Herr  Dollinger  aus  einer  alten  Biberacher  Schaufpieler-Familie  iltammt,  hatte  die 
Güte  mir  mehrere  Aktenftücke  zur  Einficht  zu  tibergeben. 


Beiträge  zur  Gerchiehte  Ton  Geislingen  und  Umgegend. 

Von  A.  Klemm,  Diakonus  in  Geislingen. 

I.  Spitzenberg  und  Michelsberg. 

Vortrag  in  der  Mufeumsgefellfchaft  zu  Geislingen  gehalten  am  12.  Dezember  1882. 

Wenn  man  von  Göppingen  her  nnfrem  Geislingen  zu  fährt,  fo  bemerkt  man  bald  rechts, 
etwa  zwifchen  Großeislingen  und  Großfüßen,  wie  fich  von  der  maffigen  Wand,  als  welche  die 
Alb  einem  entgegentritt,  zur  rechten  Seite  der  ziemlich  fchmalen  Spalte,  als  welche  das  Filsthal 
diefe  Wand  durchbricht,  eine  einzelne  Spitze  loslößt  und  mehr  und  mehr  oben  ifolirt,  doch  im  Fuße 
mit  der  Maffe  Fühlung  behaltend,  gegen  die  Thalfpalte  heraustritt.  Mehr  und  mehr  nimmt  auch 
diefe  einzelne  Spitze  die  fchöne  rundliche  Form  an,  mit  der  Re  dann,  wenn  man  gegenüber  von 
Kuchen  gelangt  ift,  hinter  und  über  diefem  Ort  fich  dem  Befchauenden  gerade  gegenüber  erhebt, 
und  die  iie,  von  hier  bis  Geislingen  faft  ununterbrochen  fichtbar  bleibend  und  ftets  den  Rückblick 
fchön  abfchließend ,  nicht  mehr  verliert.  Diefer  auf  breiterer,  auch  fchon  gerundeter  Bafis,'  die 
vom  Hauptgebirgsftock  vorfpringt,  frei  und  oben  weniger  fteil  als  unten,  kegelförmig  fich  zu- 
fpitzende  Berg  ift  der  Berg,  der  um  der  Burg  willen,  die  einftens  feine  Spitze  fchmtickte,  uns 
hier  weiter  befchäftigen  foll,  der  Spitzenberg,  fichtlich  fo  genannt,  weil  er  in  feiner  Form  von  den 
gewöhnlichen  Bergen  der  Alb  und  insbefondere  unferer  fonftigen  n.nchften  Umgebung  abweicht 
Ehe  wir  aber  auf  die  Frage,  was  denn  diefer  Berg  gefchichtlich  InterelFantes  uns  biete, 
näher  eingehen,  wollen  wir  auch  den  ganzen  Bergftock,  dem  er  zugehört,  uns  genauer  anfehen. 
Es  ift  das  die  den  Namen  Michelsberg  tragende  merkwürdige,  ziemlich  große  Berginfel.  Auf 
drei  Seiten  ift  Cie  von  der  Fils  umfloffen,  die  hier  von  Haufen  an  fo  feltfame  Windungen  hat 
muffen  aufteilen,  um  diefe  gewaltige,  felfige  Maffe,  die  Iie  nicht  durchbrechen  konnte,  zu  umgehen 
und  fo  endlich  aus  der  Alb  herauszukommen,  und  die  in  Folge  hievon  ihre  anfängliche  Richtung 
von  Südweft  nach  Nordoft  in  die  von  Südoft  nach  Nordweft  umwandelt.  Auf  der  vierten  Seite 
aber  fchneiden  die  Thäler  des  Unterböhringen  und  Haufen  durchfließenden  Rohrbachs  und  des 
vom  Grünenberg  her  bei  Gingen  in  die  Fils  einmündenden  Barblenbachs  ( —  nach  einer  verfchwun- 
dencn  St.  Barbarakapelle  genannt  — )  fo  tief  fich  faft  die  Hand  bietend  ein,  daß  auch  hier  nnfre 


Beiträge  zur  Gefchichte  von  Geislingen  und  Umgegend.  243 

Bergin  fei  nar  noch  durch  einen  ziemlich  langen  und  fchmalen  Grat,  auf  dem  der  nähkilTeoförmige 
Barren  befonders  treffliche  AusHcht  bieten  foll,  an  der  Lage  hinter  dem  Hof  Grünenberg  mit 
der  fonftigen  MalTe  der  Alb  zufammenhängt 

Mir  fcheint  nun  fchon  der  Name  Michelsberg  ein  bedentfamer  Name  za  fein. 

Es  ift  nnfer  Michelsberg  nicht  der  einzige  bei  uns  zu  Land;  es  gibt  noch  gar  manche 
andere,  es  möge  genügen,  wenn  ich  außer  an  den  Ulmer,  der  jetzt  die  Wilhelmsburg  trägt,  an 
den  bekannten  Ausläufer  des  Strombergs,  an  den  Michelsberg  bei  Bönnigheim  *)  erinnere.  Wie 
diefer,  hat  ohne  Zweifel  auch  unfer  Michelsberg  feinen  Namen  von  einer  einft  irgendwo  auf  ihm 
fteh enden  Kapelle  des  Erzengels  Michael.  Diefer  Michael  aber  ift  nach  einem  fehr  interelTanten 
Auffatz  von  Dr.  E.  Gnndert  im  Evang.  Miillonsmagazin  (Jan.  1880,  S.  18  ff.  der  Schwabenapoftel 
Columban)  bei  uns  zu  Land  oft  niemand  anders,  als  der  chriftlich  umgewandelte  alte  Schwaben- 
oder Alemannengott  Tiu  oder  Ziu,  heute  noch  genannt  in  dem  von  ihm  hergeleiteten  Namen  des 
3.  Wochentages  Dienstag  (==  Ziustag).  Diefer  Gott  war  eigentlich  der  leuchtende  Himmelsgott, 
der  feine  Strahlen  auf  die  Erde  fendet  Das  blitzende  Schwert  war  fein  Sinnbild,  daher  er  auch 
der  Schwertgott  hieß;  er  erfchien  den  Schwaben  als  der  ältefte  unter  allen  Göttern,  als  ihr 
Großvater,  ihr  Attila,  wie  iie  fagten.  Es  fragt  fleh  alfo,  hätten  wir  vielleicht  Gründe,  in  unferem 
Michelsberg  eine  fchon  alt  heidnifche,  dem  Dienft  diefes  Schwabengottes  und  anderer  Götter  ge- 
weihte Stätte  zu  erkennen  ?  Ich  erinnere  daran,  daß  wir  auf  der  andern  Seite  des  Filsthales  gleich 
bei  Haufen  der  Wnrmhalde  begegnen,  die  an  den  Lindwurm  und  damit  an  den  andern  Haupt- 
gott, Donar,  erinnert.  Weiter  kommt  hinter  und  über  Haufen  der  Weigoldsberg  (wahrfcheinlich 
der  wigelinsftain  von  1363,  1507  weygelsberg),  in  welchem  nach  der  Sage  ein  Schatz  verborgen 
fein  foll.  Ihm  fchließt  Hch  an  gegen  Unterböhringen  hin  der  Hexenbuckel,  und  endlich  finden 
wir  bei  diefem  Ort  felbft  unmittelbar  am  Fuß  des  Michelsbergs,  wo  ein  kleines  Quellbächlein 
herauskommt,  den  Flurnamen  Heiligenbronner  (ad  fanctum  fontem  1507),  was  wieder  auf  den  alt- 
deutfchen  Quellkultus  zurückdeuten  kann.  Ich  will  das  fchon  etwas  fernere  Drackenftein  mit 
dem  Drachenloch  nicht  mehr  beiziehen  und  verzichte  ablichtlich  auf  die  etwaige  Deutung  unfres 
Oeden  Thurmes  bei  Geislingen  auf  einen  Odins  Thurm,  da  der  Name  diefes  nordifchen  Gottes  bei 
uns  zu  Land  vielmehr  Wodan  lautete  und  fich  fpäter  nach  Gundert  in  ein  Guaton  oder  Guten 
verwandelte,  z.  B.  in  Gutenberg  OA.  Eirchheim  (wenn  hier  nicht  der  Frauenname  Guta  herein- 
fpielt).  Aber  ich  glaube,  alles  zufammen  dürfte  doch  einigermaßen  darauf  hindeuten,  daß  unfer 
Michelsberg  fchon  in  alt  heidnifcher  Zeit  eine  religiöfe  Bedeutung  für  die  Umgegend  gehabt 
haben  wird ,  die  dann  naturgemäß  fpäter  in  der  chriftlichen  Zeit  auf  feine  Michaelskapelle  fich 
übertrug.  Wohin  aber  ift  diefe  gekommen?  Ich  glaube  einfach,  He  ift  mit  der  Zeit,  am  Ende 
geradezu  vom  Spitzenberg  herunter,  ins  Thal  herabgezogen  den  Leuten  nach,  die  doch  nicht  immer 
fo  hoch  hinauffteigen  wollten.  Sie  hat  iich  verwandelt  in  die  Pfarrkirche  „Sanct  Michels  ze 
der  Altenftat",  wie  es  1396  heißt  (Kerler,  Urk.  z.  Gefch.  d.  Gr.  v.  H.  S.  24);  ift  doch  diefe  Kirche 
in  Altenftadt  oder  Altengifelingen  in  der  Zeit,  da  zuerft  volles  Licht  auf  die  kirchlichen  Yer- 
hältnilTe  unferer  Gegend  ßlllt,  um  1275,  die  fichtlich  bedeutendfte  der  ganzen  Umgegend.  Ihr 
war  als  Filialkapelle  die  Kirche  zum  heil.  Jakob  in  Kuchen  bis  zum  Jahr  1430  untergeordnet. 
Von  ihr  aus  wurde  ohne  Zweifel  auch  die  Kapelle  „Sant  Niclaus  zu  Kuchen"  (1396,  a.  a.  0.) 
verfehen,  welche  gleich  über  Kuchen  unmittelbar  am  Fuße  des  Spitzenbergs  ftand,  zu  welcher 
von  Altenftadt  her  noch  heute  ein  befonders  verfteinter  Weg,  der  Kirchenweg,  führt,  und  welche 
einftens  den  Bewohnern  des  Spitzenbergs  als  Schloßkapelle  ^)  dienen  mochte.  In  die  Alten- 
ftadter  Michaelskirche  war  endlich  auch  die  Burgkapelle  auf  dem  Helfenftein  eingepfärrt,  welche 
erft  1355  einen  eigenen  Kaplan  für  den  neu  geftifteten  Altar  der  feiigen  und  glorreichen  Jung- 
frau Maria  erhielt,  von  der  aber  fchon  ein  Eintrag  im  Geislinger  Spitalfalbuch  gelegentlich  der 


1)  Diefer  hieß  alt  Runigenbnrc  793  und  Ruhelberg  1267  (OA.Befchr.  Brackonheim 
S.  217).  Ift  wohl  der  Ruhimbuhil  zu  Ulm,  eine  Malftätte  1255  (Preffel,  Ulm  Urkunden  -  Buch  I, 
93—95),  auch  der  fpätere  Micbelsberg  und  von  ihm  das  nördlich  anfchließende  Ruhethal 
(=  Rügetbal,  Gerichtsthal?)  benannt?  —  Michelsberg  hieß  außer  einem  Berg  weftlich  vom  Blau- 
topf auch  einft  die  Limburg  bei  Weilheim,  der  Eisbühl  bei  Difchingen  OA.  Neresheim  mit  Reften 
einer  Ringburg,  der  Hohenzollern.  Lauter  Andeutungen,  in  diefen  Michelsbereen  etwas  Be- 
deutenderes zu  fuchen.  Dazu  kommt  noch ,  daß  das  deutfche  Reich  in  feiner  Fahne  als  Schutz- 
patron den  heil.  Michael  führte  (der  deutfche  Michel).  Und  nach  P.  Stalin  Gefch.  Württ.  1,99 
waren  die  Gerichtsftätten  befonders  gern  auf  einem  Berg  oder  Hügel.  Es  könnten  alfo  wohl 
befonders  in  diefen  Michelsbergen  noch  mehr  folche  alte  Malftätten  ftecken.  Es  wäre  z.  B.  mit 
Präz.  Nägele  in  Waiblingen  zu  erinnern  an  den  Berg  Micheleskäppele  bei  Urach  und  an  die 
Michelskirche  (Cappelhof?)  bei  Pfullingen,  beide  alfo  bei  Grafenfitzen. 

*)  Aus  fpäterer  Zeit  ift  bekannt,  daß  1360  Graf  Ulrich  von  Helfenftein  mit  feiner 
Mutter  Agnes  eine  MeiTe  auf  den  St  Nikolausaltar  zu  Kuchen  ftiftete  (Kerler,  Gefchichte  von 
Helfenftein  S.  66). 


244  Klemm 

Begehung  des  Jahrstags  für  den  am  Tag  vor  dem  Hiramelfahrtsfeft  1331  verftorbenen  Herrn 
Johannes  von  Helfenfteln  befagt,  man  folle  geben  „2  Stecken  Wachs  fannt  michel  zu  brennen 
gen  Helfenftein**,  fo  daß  wir  einen  richtigen  Abfenker  der  Altenftadter  Michaelskirche  in  ihr  er- 
kennen dürfen. 

Der  Eindruck,  den  wir  bekommen,  daß  in  dem  Michelsberg  ein  alter  religiöfer  Mittel- 
punkt für  unfre  ganze  Gegend  ftecke,  wird  nur  verftärkt  werden,  wenn  wir  finden,  daß  er  auch 
ein  militärifch  bedeutfamer  Punkt  feit  ältefter  Zeit  her  gewefen  fein  wird.  Ich  glaube  wenigftens 
den  ganzen  Michelsberg  als  eine  einzige  große  Feftung,  als  eine  der  von  dem  badifchen  Ingenieur 
J.  Näher  in  Karlsruhe  (Konftanzer  Zeitung  1882,  No.  128-'209  „der  Burgenbau**)  fo  genannten 
Bauernburgen  betrachten  zu  dürfen,  als  den  einftigen  großen  Rückzugsplatz,  auf  den  fich  in 
Zeiten  von  Kriegsgefahr  die  Bevölkerung  der  ganzen  Umgegend  mit  ihren  Herden  und  allem 
Beweglichen,  das  fie  hatte,  flüchten  konnte.  Wir  treffen  allerdings  nicht  an  ihm  eine  ringförmige 
Umwallung,  die  bei  der  wohl  einige  Stunden  betragenden  Umgrenzung  auch  fchwer  herzuftellen 
gewefen  fein  würde.  Wir  erklären  uns  das  aus  der  natürlichen  Steilheit  feiner  Ränder,  die,  in 
Verbindung  zumal  mit  dem  die  Seitenflächen  bedeckenden  Waldgeftrüppe,  dem  Feind  das  An- 
greifen genug  verleiden  konnte.  Aber  gerade  an  den  2  Punkten,  wo  eine  beflere  AngrifiBgelegen- 
heit  fich  bieten  wollte,  finden  wir  auch  thatfächlich  2  entfchieden  alte  Anlagen  von  Befeftigungen. 
Einmal  auf  dem  gegen  Altenftadt  hin  fich  niederfenkenden  Ausläufer  des  Berges,  der  der  Alten- 
ftädter  Berg  heißt,  an  dem  noch  heute  die  einzige  auf  den  Michelsberg,  nach  Oberböhringen 
führende  Fahrftraße  fich  hinaufzieht,  treffen  wir  (über  dem  von  Geislingen  aus  gut  Hchtbaren 
Steinbruch)  etwa  54  Schritte  einwärts  von  der  fcharf  auslaufenden  Spitze,  trefflich  erhalten  einen 
theilweife  noch  5—6  Fuß  hohen,  20—30  Fuß  breiten  Wall,  vollftändig  dem  Zirkel  nach  von  der 
einen  Seite  zur  andern  hinüber  geführt,  86  Schritte  lang;  und  wieder  54  Schritte  weiter  gegen  den 
Berg  hinauf  ift  diefer  erfte  Wall  von  einem  zweiten  ihm  vollkommen  gleichen,  nur  weniger  gut 
erhaltenen,  217  Schritte  langen  begleitet.  Der  Körper  beider  Wälle  befteht  aus  aufgefchütteten, 
ungefügten  Steinen  verfchiedenfter  Größe.  Ich  kann  mir  nicht  anders  denken,  als  daß  diefe  Wälle 
mit  den  vor  ihnen  an  der  Außenfeite  zu  denkenden  nur  in  Spuren  noch  angedeuteten  Gräben  be- 
ftimmt  waren,  einem  den  Aufftieg  zum  Berg  vorn  an  der  Spitze  durch  Hinabrollen  von  Steinen 
u.  dgl.  deckenden  Kontingent  der  Yertheidiger  den  Rücken  gegen  eine  etwaige  Umgehung  zu 
decken.  Und  wieder  an  der  Stelle,  wo  von  der  Einfenkung  hinter  dem  Spitzenberg  aus  ein 
fanfter  anzeigender  Kamm  zu  der  Hochfläche  des  Michelsbergs  führt,  ift  durch  einen  wie  in  der 
Form  eines  eckigen  S  geführten  Graben  \  dem  etwas  weiter  oben  ein  den  Kamm  quer  durch- 
fchneidender  folgt,  das  einftige  Dafein  einer  diefen  Weg  auf  die  Höhe  abfchneidenden  Befeftigung 
erwiefen.  Daß  man  auch  vom  Grünenberg  und  Burren  her  über  den  fogenannten  Tennenberg  die 
Hochfläche  des  Michelsbergs  leicht  hätte  erreichen  können ,  daß  alfo  auch  hier  ein  doch  nicht  vor- 
handener Graben  hätte  fein  muffen,  wenn  der  Michelsberg  eine  Feftung  im  gedachten  Sinn  ge- 
wefen wäre,  ift  ein  fcheinbarer,  aber  in  Wirklichkeit  doch  nicht  treffender  Einwand,  denn  wie 
ich  mich  felbft  überzeugte,  steigt  auch  dort  von  dem  Kamm  aus  der  Berg  in  dem  Wald  Dicke 
fo  fteil  auf,  daß  in  jenen  Zeiten  der  Kriegführung  mit  noch  einfacheren  Hilfsmitteln,an  welche  wir 
ja  hier  überhaupt  denken,  die  Yertheidiger  oben  auch  ohne  künftliche  Beihilfe  auskommen  konnten. 

Haben  wir  am  Michelsberg  zwar  Spuren  von  Befeitigungen  an  einzelnen  gefährdeten 
Punkten ,  aber  keine  eigentliche  Umwallung  gefunden,  fo  fehlt  uns  eine  folche  gleichwohl  nicht. 
Nur  haben  wir  He  nicht  auf  dem  Michelsberg  felbft  zu  fuchen,  fondern  auf  der  dicht  zu  feinen 
Füßen  hart  neben  dem  Spitzenberg  zwifchen  Kuchen  und  Gingen  liegenden  viel  niedrigeren 
Hunnenburg,  auch  Heunenburg  oder  Hennenberg  genannt,  die  mir  eben  die  alte  Vorburg  oder 
Hauptburg  für  den  Michelsberg  gebildet  zu  haben  fcheint.  Ich  kann  hinfichtlich  derfelben  auf 
die  treffliche  Befchreibung  feitens  unferes  Landeskonfervators  (Vierteljh.  1881  S.  220f.)  verweifen. 

Ob  etwa  fchon  in  gleicher  Zeit,  da  alfo  der  Michelsberg  mit  diefer  Wallburg,  der 
Hunnenbnrg,  als  Feftung  diente  —  ich  denke  an  die  mit  der  Vertreibung  der  Römer  beginnende 
alemannische  Zeit  bis  herab  in  die  fränkifche,  alfo  etwa  ans  4.  bis  10.  Jahrhundert  —  ob  damals 
auch  der  Spitzenberg  felbft  fchon  als  eine  Art  Vorburg  angelegt  war,  wird  fich  nicht  leicht  ent- 
fcheiden  laffen,  da  die  fpätere  Befeftigung  die  Spuren  der  älteren  wohl  hätte  vernichten  muffen. 
Ich  denke,  wie  fchon  angedeutet,  eher  daran,  daß  hier  in  chriftlicher  Zeit  die  alte  Michaelskapelle 
als  Nachfolgerin  eines  heidnifchen  Ziuheiligthums  ftand.  (Entfchieden  wäre  das,  wenn  der  1295 
als  helfenfteinifch  fo  unbellimmt  bezeichnete  Kirchenfatz  „zu  dem  Berge"  [Kerler,  ürk.  S.  8,  9] 
auf  den  Spitzenberg  und  nicht,  wie  mir  wahrfcheinlich  ift,  auf  die  uns  fchon  bekannte  Burg- 
kapelle auf  dem  Helfenftein  zu  beziehen  wäre,  der  Spitzenbeig  gehörte  ja  damals  der  anderen  Linie.) 

Daß  der  Michelsberg  mit  der  Hunnenburg  einen  bedeutfauien  Funkt  in  einem  Befeftig- 
ungsfyftem  bildete,  legt  fich  uns  vielleicht  noch  näher,  wenn  wir  vernehmen,  daß  lieh  weftlich 


Beiträge  zur  Gefchichte  tod  Geislingen  und  Umgegend.  245 

wie  öftlich  von  ihm  in  einiger  Entfernung  mehr  oder  weniger  gleichartige  Befefügungen,  gleich 
fam  vorgefchobene  Poften  zu  der  Hauptfeftung,  nachweifen  laflen.  Weftlich  2  Ringwälle  auf 
der  Nordalb,  jener  nördlich  von  Deggingen  am  linken  Filsthalrand  fchrofif  iich  erhebenden  Berg- 
infel,  welche  gleichfalls  Paulus  (a.  a.  0.)  bereits  befchrieben  hat 

Nicht  viel  weiter  öftlich  vom  Michelsberg  als  die  Nordalb  weftlich  liegt,  finden  wir 
wieder  die  in  dem  prächtigen  Himmelsfelfen  über  Eybach  fchroflf  abftürzende,  von  der  Eyb  und 
dem  Stöttener  Längetle  (Längenthal)  unilänmte  über  ^U  Stunde  lange  Berginfel  durch  ein  ganz  ein- 
faches Mittel  in  einen  für  viele  Raum  bietenden  feften  Rückzugsplatz  verwandelt  An  der  engften 
Stelle,  wo  die  Infel  nur  noch  durch  einen  etwa  100  Schritt  breiten  Kamm  mit  dem  Plateau  der 
Stöttener  Alb  zufammenhängt,  ßnd  querdurch  die  2  im  Volksmund  fogenannten  Schweden- 
gräben geführt.  Zuerft  am  weiteften  gegen  außen  ein  tiefer  Graben,  unmittelbar  hinter  ihm  ein 
Wall.  Nach  einer  ebenen  Fläche  von  etwa  25  Schritt  ein  zweiter  Graben,  daran  ein  zweiter 
Wall  und  gleich  auf  der  andern  Seite  wieder  ein  Graben,  diefe  je  etwa  124  Schritt  lang.  Die 
Mittellinien  der  beiden  letzteren  Gräben  find  etwa  15  Schritt  von  einander  entfernt  >).  In  der 
Schwedenzeit  hätten  folche  Gräben  felbftredend  keinerlei  Werth  gehabt. 

Mit  allem  Bisherigen  hoffe  ich  nun  fo  gut,  als  dies  eben  für  jene  für  uns  faft  ganz  noch  vor- 
gefchichtliche  Zeit  möglich  ift,  eine  Grundlage  erreicht  zu  haben,  auf  der  es  nicht  mehr  zu  kühn  er- 
fcheinen  wird,  wenn  ich  fage:  Auf  oder  bei  dem  Michelsberg,  diefem  religiös  wie  militärifch  be- 
deutfamen  Punkt,  muß  auch  der  alte  politifche  Mittelpunkt  für  unfere  Gegend  gefucht  werden, 
auf  ihm  oder  bei  ihm  der  Sitz  der  alten  Gaugrafen  des  Pleonungethals.  Gefchichtlich  wiffen 
wir  Näheres  aus  jenen  alten  Zeiten  fallt  lediglich  aus  dem  vom  Jahr  861  datirenden  Stiftungs- 
brief für  das  Klofter  des  heil.  Cyriakus  in  Wiefenfteig  (Wifontesfteige).  Hienach  und  nach  den 
fich  daran  anfchließenden  für  die  fchwäbifchen  Gaugraffchaften  Epoche  machenden  Unterfuch- 
ungen  von  Dr.  F.  Baumann,  Archivar  in  Donauefchingen ,  gehörte  in  der- fränkifchen  Zeit  unfer 
ganzes  jetziges  Oberamt  Geislingen  mit  Ausnahme  von  Hohenftadt,  Wefterheim  und  Bräunisheim 
in  den  Gau  Pleonungethal,  der  nur  gegen  Norden  über  dasfelbe  hinaus  greifend  auch  noch  Grui- 
bingen  umfaßte,  welches  mit  feiner  Umgebung  eine  eigene  Unterabtheilung  desfelben,  die  Gruibinger 
marca,  bildete,  der  fodann  auch  noch  Schlath,  Holzheim  zum  Theil,  Kleineidlingen ,  Salach  und 
Ottenbach  in  fich  fchloß.  Der  Gaugraf  hieß  damals  Werner  (Warinharius),  während  in  Wiefen- 
fteig und  Umgegend  der  Stifter  des  Klofters,  Rudolf,  mit  feinem  Sohn  Erich  (? Ulrich?)  und 
einem  jüngeren  Rudolf,  einem  Enkel  oder  zweiten  Sohn ,  bedeutenden  Befitz  hatte.  Pleonunge- 
thal heißt  das  Thal  der  Pleouunger  (Plieninger),  d.  i.  der  Nachkommen  oder  Angehörigen  eines 
Mannes  Namens  Pleon,  vermuthlich  des  erften  Anfiedlers  in  der  Gegend.  Aus  dem  Namen 
unferes  Gaus  können  wir  fchlieflen,  daß  jedenfalls  die  damals  unfere  Gegend  beherrfchenden 
Anfiedler  in  dem  rm  durchfchneidenden  Filsthal  und  nicht  auf  den  Höhen  der  Berge  fich 
niedergelalTen  hatten.  So  möchte  ich  denn  auch  den  Sitz  des  Gaugrafen  nicht  auf  der  Höhe, 
nicht  auf  dem  Michelsberg  felbft  fuchen.  Wir  treffen  auf  der  Fläche  desfelben  wohl  auch  frühe 
fchon  Spuren  von  Kultur,  fchon  vor  1292  einen  Hof  des  Klofters  Adelberg,  über  welchen  die 
Grafen  von  Helfenftein  das  Vogtrecht  hatten.  Ebenfo  i(t  in  unfern  Spitalakten  von  einem  Hof 
und  Lehen  dafelbft  1369  u.  1408  die  Rede-  Ein  kleiner  Weiler  muß,  wie  der  Flurname  Bild- 
ftöckle  und  anders  andeutet,  etwa  10  Min.  nördlich  von  dem  jetzigen,  erft  1793  nachdem  Plan 
des  Geislinger  Bürgermeifters ,  Elfenbein drcchslers  und  Geometers  Michael  Knoll  gegründeten 
Oberböhringen  nahe  dem  neuen  Refervoir  für  die  Albwafferverforgung  geftanden  fein.  Aber  von 
einem  größeren  Gut  und  Hoffitz  oben  ift  keine  Spur,  die  Hochfläche  diente  wohl,  wie  wiederholt 
fchon  bemerkt,  in  der  Hauptfache  nur  zum  feften  Rückzugsplatz  in  Kriegszeit  Den  gewöhn- 
lichen Wohnfitz  haben  wir  im  Thal  beim  Michelsberg  zu  fuchen.  Wenn  aber  dies,  wo  eher  als 
da,  wo  diefes  Thal  durch  das  Hereinmünden  der  Eyb  und  der  Rohrach  fich  am  breiteften  er- 
weitert, wo  das  Pleonungethal  fo  recht  feinen  Mittelpunkt  hat,  phyfikalifch  angefehen,  das  id 
bei  Altenftadt?  Bei  Altenftadt  war  als  an  dem  Flußübergang  für  zwei  hier  zufammentreffende 
Straßen  wahrfcheinlich  fchon  in  römifcher  Zeit  eine  Befeftigung  und  der  Kultur  vorgearbeitet 


*)  Neueftens  wurde  von  der  den  Schwedengräben  gegenüber  liegenden  Seite  des 
Eybthales  an  der  Heiligenhalde  (bei  dem  bekannten  Felfenthal)  ein  ausgezeichnet  erhaltenes 
Bronzebeil  gefunden.  Es  ift  im  Befitz  des  Grafen  Kurt  von  Degenfeld  -  Schonburg  in  Eybach. 
Nach  der  Aeußerung  von  Landeskonfervator  Prof.  Paulus  ift  dasfelbe  ein  fogenannter  Kelt,  wie 
folche  nur  in  Grabhügeln,  nie  in  Reihengräbern  gefunden  werden,  alfo  vorrömifchen  oder  alt- 
germanifchen  Urfprungs.  Nach  demfelben  Sachverftändigen  haben  die  erwähnten  Yerfchanzungen, 
in  unferer  Gegend  ähnlich  wie  die  um  den  Rofenftein  und  die  bei  Grabenftetten  und  Neuffen, 
ihren  Ürfprung  fchon  in  der  vorrömifchen  Zeit«  mögen  aber  theil  weife  fchon  von  den  Römern, 
mehr  noch  von  den  fpäteren  Alemannen  wieder  benützt  worden  fein. 


246  Klemm,  Beiträge  zur  Gcfchichte  Yon  Geislingen  und  Umgegend. 

Altenftadt  als  das  AltengiseÜDgen  (1275  a.  1288),  das  alte  GeisÜDgen,  ift  die  ältere  bedeutendere 
Kulturftätte  unferer  Gegend.  In  Altenftadt  haben  wir  eine  ins  Thal  gewanderte  alte  Michaels- 
kapelle wiederfinden  zu  dürfen  geglaubt.  Neben  der  Altenltadter  Pfarrkirche  ftand  noch  1636 
an  der  Kirchhofmauer  die  alte  aedicula  Spitzenbergeri,  Kapelle  des  Spitzenbergers,  in  welcher 
ein  Graf  von  Spitzenberg  mit  feinem  Schilde  abgemalt  zu  fehen  war  (M.  Zeiler,  Chronicon  parvum 
von  1653  S.  240),  vermuthlich  die  alte  Grablege  des  Gefcblechts.  Und  bei  Altenftadt,  nahe  der 
früheren  Siechenkapelle  jenfeits  der  Filsbrücke,  wurden  in  unferem  Jahrhundert  Reihengräber  der 
alemannifch-fränkifchen  Zeit  entdeckt  mit  fehr  reichen  Inlagen,  Eifenwaffen,  GefölTen,  prächtigen 
nibernen  Schmuckgegenftänden,  z.  B.  Pferdegefchirr.  Sichtlich  war  eben  hier  ein  Stammesfürft 
begraben  (f.  E.  v.  Paulus,  Die  Alterth,  in  Württ  1877,  S.  114), 

Wir  dächten  uns  alfo  unfern  Gau  Pleonungethal  um  das  8.— 10.  Jahrhundert  verwaltet 
und  beherrfcht  von  Gangrafen,  die  fo  ziemlich  im  Mittelpunkt  desfelben  bei  Altenftadt  unterhalb 
des  alt  heiligen  Michelsbergs  ihren  Sitz,  auf  der  Hunnenburg  etwa  ihren  eigenen  nächften,  ant 
dem  Michelsberg  für  die  ganze  Umgegend  den  feften  RUckzugsplatz  hatten,  während  für  die  Be- 
wohner des  obern  Filsthals  die  Verfchanzungen  auf  der  Nordalb,  für  die  des  Eybthals  und  der 
Umgegend  die  bei  Hoheneybach  dienten.  Kleinere  oder  größere  folche  Rückzugspankte  werden 
da  und  dort  noch  gewefen  fein,  ein  kleiner  etwa  auf  dem  Geifelftein  (bei  Geislingen  über  Ror- 
genfteig),  der  eine  durch  einen  Graben  abgefchnittene  fchmale  Felfenzunge  bildet. 

In  all  dem  fuchen  wir  nun  zugleich  die  Richtungslinien  für  die  fpätere,  nun  bald  ins 
hellere  Licht  der  Gefchichte  heraustretende  Entwicklung.  Wh:  denken  uns  nämlich  die  Sache 
mit  Ingenieur  Näher  (a.  a.  0.)  alfo,  daß  aus  den  älteren  Bauemburgen  und  Wallburgen  mit  der 
Zeit  die  fpätern  Ritterburgen  fich  heransentwickelten.  Mit  dem  Beginn  des  eigentlichen  Mittel- 
alters, etwa  mit  dem  11.  Jahrhundert,  muß  die  alte  Weife  des  Wohnens  in  großen  Meierhöfen 
mit  Rückzugsplätzen  im  Hintergrund,  als  unter  veränderten  Verhältniffen  nicht  mehr  zweckent- 
fprechend,  verlalFen  worden  fein,  und  die  mehr  und  mehr  zu  Herrfchern  werdenden  Herren  zogen 
fich  jetzt  auf  ftark  befeftigte  Berghöhen  zurück,  die  eigentlichen  Burgen,  welche  dann  vielfach 
geradezu  aus  jenen  älteren  Befeftigun^cen  umgebaut  werden  konnten.  So,  denke  ich,  wurde  die 
Nachfolgerin  der  Verfchanzungen  auf  der  Nordalb  bei  Deggingen  jetzt  auf  der  anderen  Thalfeite 
die  wohl  zu  den  neuen  Zwecken  belTer  fich  eignende  Hiltenburg  bei  Ditzenbach;  an  die  Stelle 
der  Bauernbnrg  über  Eybach  trat  nun  eben  das  caftrum  Iwach,  Burg  Hoheneybach,  auf  der 
Spitze  des  Himmelsfelfens ;  und  ebenfo  erfcheint  mir  jetzt  als  natürliche  Erbin  der  früheren  Be- 
deutung von  Hunnenburg  und  Michelsberg  zufammen  die  Burg  auf  dem  Spitzenberg,  diefe 
darum  als  die  jetzige  eigentliche  Wiege  des  Grafengefchlechts,  das  wir  von  der  fpäteren  Ent- 
wicklung her  gewöhnlich  nach  dem  Helfenftein  bei  Geislingen  zu  benennen  pflegen. 

Halten  wir  uns  zunächft  die  Geftalt  der  Burg  auf  dem  Spitzenberg,  fo  weit  Re  aus  den 
Trümmern  noch  erkennbar  ift,  etwas  vor  Augen.  Wenden  wir  uns  von  der  Einfattlung  hinter  dem 
Spitzenberg,  ftatt  dem  Kamme  links  zu  folgen,  der  auf  dem  Weg  zur  Hochfläche  des  Michelsbergs 
uns  an  die  fchon  erwähnten  Gräben  führt,  nach  rechts  hin  aufwärts,  fo  kommen  wir  bald  an  einen 
tiefen,  den  Bergrücken  quer  abfchneidenden,  etwa  45  Schritt  breiten  Graben.  Es  ift  der  zweite, 
äußere  Graben  der  Burg.  Hinter  ihm  erhebt  fich  ein  ftarker  Wall,  der  von  der  Sohle  des  Grabens 
aus  gemelFen  heute  noch  wenigftens  7  m  hoch  ift  Von  ihm  gehts  fofort  wieder  in  die  Tiefe  in  den 
innern  Graben  hinunter,  den  eigentlichen  Bnrggraben.  Der  fchneidet  nun  nicht  nur  den  Berg- 
rücken quer  durch,  fondem  zieht  fich  in  mehreren,  etwas  im  Winkel  an  einander  ftoßenden  Ab- 
theilungen faft  um  den  ganzen  Berg  herum,  fo  daß  er  nur  auf  der  natürlich  fehr  fteilen  Nord- 
feite einen  Raum  von  70—90  Schritten  nicht  mit  in  feinen  Ring  einfaßt  Eine  Mafle  von  Trümmern, 
von  der  nicht  mehr  vorhandenen  Mauer  über  ihm  hereingeftürzt,  liegen  in  ihm  herum.  Gegen 
820  Schritt  beträgt  feine  Länge,  fo  daß  wir  den  Umfang  der  Burg  auf  das  ziemlich  bedeutende 
Maß  von  400  Schritt  oder  etwa  230  m  beftimmen  dürfen.  Erft  hinter  diefem  Graben  kam  nun 
die  eigentliche  Burg;  Ziegelrefte  liegen  in  Menge  umher,  aber  eigentliche  Mauern  von  behauenen 
Steinen  find  kaum  noch  da,  fo  daß  fich  nur  an  einer  Stelle,  wo  eine  Art  Viereck  erkennbar 
wird,  vermuthen  läßt,  hier  fei  einft  der  Berchfried  geftanden.  Gebaut  war  die  Burg  aus  den  in 
der  Gegend  einheimifchen  Tufffteinen. 

Das  ift  alles,  was  von  der  fichtlich  einft  ftarken,  großen  und  bedeutenden  Burg  noch 
übrig  ift,  von  der  man  einerfeits  bis  zum  Staufen  hinab  und  andererfeits  thalaufwärts  bis  nach 
Geislingen  und  zum  Helfenftein  ficht  (Schluß  folgt) 


247 


Hiftorifcher  Verein  für  das  Württembergifche  Franken. 


HexenprozelTe  ans  dem  Fränkirchen. 

Von  Amtsrichter  P.  Beck  in  Ulm. 

Das  Frankenland  blieb  fo  wenig  wie  feine  Nachbarfchaft  von  der  Geißel  der 
Hexenverfolgung  verfchont;  u.  A.  wurden  im  XVI.  Jahrhundert  zu  Ingelfingen  13  und 
1590  zu  Ellingen  in  Mittelfranken  (im  jetzigen  bayerifchen  Bezirksamte  Weißenburg), 
wo  der  Deutfehorden  eine  Kommende  hatte,  in  8  Monaten  65  meift  dem  weiblichen 
Gefchlechte  angehörige  Perfonen  wegen  Hexerei  zum  Feuertode  verurtheilt.  Am 
furch tbarften  wüthete  die  Verfolgung  in  den  Bisthtimern  Bamberg  und  Würzburg,  in 
welch'  letzterem  von  1622  bis  1629  mehrere  hundert  Perfonen  jeden  Gefchlechtes  und 
Standes,  darunter  Geiftliche,  Adelige,  Rathsherrn  und  Studenten,  Jungfrauen  u.  f.  w. 
hingerichtet  wurden;  ebenfo  blieb  Afchaffenburg  nicht  verfchont.  Auch  über  Mergentheim, 
Markeisheim  und  überhaupt  über  die  ganze  Deutfchordensherrfchaft  Mergentheim  kam 
diefe  Verirrung,  So  wurden  im  XVH.  Jahrhundert,  welches  das  XVI.  an  derartigen 
blutigen  Ausfchreitungen  noch  überbot,  von  1613  bis  1631  vier  Perfonen  von  Apfelbach, 
4  von  Igersheim,  80  von  Markeisheim,  darunter  ein  neunjähriger  Knabe,  4  von  Niedern- 
hall,  wo  fchon  1556  und  lö82  Juftifikationen ,  darunter  gegen  eine  Zauberin,  welche 
es  fogar  dem  Pfarrer  angethan  habe,  ftattgefunden ;  35  von  Mergentheim,  2  von  Neun- 
kirchen etc.  theils  lebendig  verbrannt,  theils  mit  dem  Schwert  oder  Strang  gerichtet  und 
dann  verbrannt,  ihre  Afche  in  die  Tauber  gefchüttet  und  ihr  Vermögen  oder  wenigftens 
ein  Theil  desfelben  eingezogen.  Einige  diefer  Opfer  wurden,  weil  fie  vor  dem  hochnoth- 
peinlichen  Halsgerichte  umfielen  und  erklärten,  nicht  wie  Hexen,  fondern  als  Märtyrer  zu 
fterben,  mit  Ketten  au  einen  Stock  gefchmiedet  und  nach  ihrem  ausdrücklichen  Begehren 
lebendig  verbrannt  (zu  vgl.  die  OA.B.  von  Mergentheim  S.  301  u.  302).  Im  Staatsarchive 
zu  Stuttgart  (aus  dem  ehemaligen  Mergentheimer  Archive),  wie  auch  in  den  fürftlichen 
Archiven  zu  Langenburg  und  Oehringen  liegen  noch  eine  Reihe  Hexenprozeßakten 
aus  dem  Fränkifchen.  Die  auch  hier  fich  aufdrängende  Frage  nach  der  Genefis  des. 
Hexenwahns,  und  wie  es  denn  möglich  war,  daß  Hunderttaufende  unglücklicher  Men- 
fchen  von  den  weltlichen  Gerichten  als  Hexen  und  Zauberer  prozeflirt,  von  Rechts- 
wegen gemartert,  verurtheilt  und  hingerichtet  werden  konnten,  ift  bis  heute,  trotzdem 
es  an  eingehenden  Forfchungen  (allen  voran  das  Meifterwerk  von  Soldan-  Heppe,  Ge- 
fchichte  der  HexenprozelTe)  nicht  fehlt,  noch  nicht  genügend  aufgeklärt,  wird  aber 
durch  die  Sammlung  und  Sichtung  des  Materials  ihrer  Löfung  immer  näher  und  näher 
gebracht  werden,  nanjentlich  durch  die  Veröffentlichung  möglichft  vieler  Hexenprozeffe 
nach  den  Originalakten,  deren  leider  fchon  die  meiden  verfchwunden  find.  Davon 
ausgehend  geben  wir  hier  in  der  Folge  einige  Proben  aus  den  Akten  von  Hexenpro- 
zeffen,  welche  fich  im  Gebiete  der  Deutfchordensherrfchaft  Mergentheim  abfpielten. 

Die  Verhörsprotokolle  liegen  meift  nicht  vor;  und  ift  es  überhaupt  fraglich,  ob  in  die- 
fen  Fällen  nur  folche  geführt  wurden;  vielleicht  wurden  in  den  Verhören  blos  Notizen  gemacht 
und  daraus  die  „Urgicliten"  zufammengeftellt,  welche  an  fich  nichts  anderes  waren,  als  die 
einige  Tage  nach  der  Marter  gefchehene  Wiederholung  des  unter  der  Folter  abgelegten  Geftänd- 
niffes,  welches  dadurch  den  Anfchein  eines  freiwilligen  erhalten  follte.  Die  Akten  beftehen  in 
der  Regel  blos  aus  dem  Protokolle,  welches  nach  dem  Verhöre,  beziehungs weife  nach  der  Folter- 
ung über  die  GeftändniflTe  der  Hexen  aufgenommen  wurde,  und  aus  dem  Urtheilsfpruche.  In 
den  vorliegenden  Akten  ift  letzterer  nicht  mehr  erhalten,  lautete  aber,  wie  beinahe  in  fämmt- 
liehen  „geftandenen  Fällen,"  auf  Todesftrafe  und  zwar  zumeift  auf  Feuertod. 


A 


248  Beck 

Ebenfo  fehlen ,  wie  indes  in  den  allermeiften  Hexenakten,  die  Unterfuchungskoftcnrech- 
nungen,  welche,  foweit  Re  noch  vorhanden,  den  fchrecklichen  Verdacht  aufkommen  lalTen,  als  feien 
die  Hexenprozefle  zu  einer  Einkommensquelle  för  die  Richter  und  das  gefammte  hiebei  fnngirende 
Perfonal  gemacht  worden ;  die  große  Seltenheit  des  Nochvorhandenfeins  derartiger  Aufzeichnungen 
läßt  fogar  an  fchon  längft  erfolgte  abfichtliche  Befeitigung  derfelben  denken.  Der  rtihmlichft  be- 
kannte Hexenprozeßgegner  Jefuitenpater  Graf  von  Spee  weiß  von  der  Habgier  mancher  Hexen- 
richter, welche  zum  Theil  keinen  andern  Gehalt  bezogen,  als  für  jeden  Kopf  einer  Hexe  eine  gewiffe 
Summe  z.  B.  von  4—5  Thalem,  und  welche  fich  alfo  ihren  Lebensunterhalt  eigentlich  „erbrennen* 
mußten,  in  feiner  cautio  criminalis  (Dub.  16,  caut.  3)  draftifche  Beifpiele  zu  berichten.  So  pflegte 
ein  gewilTer  Hexenrichter  durch  feine  Schergen  znerft  die  Gemüther  der  Leute  gegen  die  Hexen 
zu  erhitzen,  ohne  gleich  deren  dringenden  Bitten  um  ein  Einfchreiten  zu  willfahren;  erft  als  diefe 
fleh  wiederholten,  ließ  er  endlich  den  Leuten  melden,  er  werde  kommen  und  diefer  hGllifchen 
Peft  den  Garaus  machen.  Zunächft  fandte  er  aber  einige  Steuereintreiber  voraus,  welche  von 
Haus  zu  Haus  behufs  Vornahme  einer  reichlichen  Sammlung  wanderten  —  als  Handgeld,  wie  He 
lagten.  Erft  nach  Empfang  diefer  Summe  erfchien  der  Richter,  nahm  die  eine  und  die  andere 
Prozeflmaßnahme  vor,  regte  aufs  Neue  die  ohnehin  fchon  genug  erhitzten  Gemüther  durch  Mit- 
theilung der  Grenelthaten  und  Verfchwörungen  auf,  welche  die  Delinquenten  einbekannt  hätten, 
und  fchickte  Heb  dann  anfcheinend  zur  Abreife  an.  Die  inzwifchen  wieder  durch  die  Steuerein- 
treiber bearbeiteten  Gerichtsunterthanen  wußten  dann  nichts  BelTeres  zu  thun,  als  dringend  um 
das  Verbleiben  des  Richters  zu  bitten,  und  ließen  lieh  gerne  zu  weiteren  Geldleiftungen  herbei, 
nur  damit  derfelbe  noch  länger  bleibe  und  auch  das  flbrige  Unkraut  ausrotte.  Erft,  nachdem  er 
den  ganzen  Bezirk  auf  diefe  Ai-t  ausgefogen,  zog  er  in  eine  andere  Gegend,  um  hier  in  der 
gleichen  Weife  zu  wirthfchaften.  Mit  Recht  konnte  alfo  der  holländifche  katholifche  Priefter 
Comel.  Cal.  Loseus  (Loos)  die  HexenprozelFe  eine  neue  Alchemie  nennen,  wobei  man  aus 
Menfchenblut  Gold  und  Silber  mache,  und  ein  anderer  Schriftfteller,  Hontheim,  konnte  in  feiner 
Gefchichte  von  Trier  fchreiben:  „In  der  Afche  der  Verbrannten  fuchte  man  fich  Gold.  Die 
Notare,  Aktuare,  die  Schöffen  und  Richter  bereicherten  fich;  der  Henker  ritt  wie  ein  Hofmann 
auf  ftolzem  Rolfe,  in  Gold  und  Silber  prunkend,  und  fein  Weib  wetteiferte  im  Putze  mit  den 
Adeligen.** 

Der  Gang  eines  HexenprozelTes  war  gewöhnlich  ein  höchft  fummarifchcr ;  hatte  der 
Richter  auf  irgend  eine  Weife  Kunde  von  einem  Verdachte  erhalten,  fo  fammelte  er  im  Geheimen 
d.  h.  ohne  daß  der  Verdächtige  etwas  davon  erfuhr,  alle  Verdachtgründe,  veraahm  fämmtliche 
in  Betracht  kommende  Perfonen  gegen  ftrenge  Verfchwiegenheit  und  ftellte  alle  möglichen  Er- 
hebungen an.  Wurde  der  Verdacht  hiednrch  nur  im  geringften  unterfttitzt,  fo  erhob  man  die  An- 
klage, auf  welche  hin  das  Gericht  die  Einleitung  des  ProzefTes  und  die  Feftnahme  der  ange- 
klagten Perfon  anordnete,  Meiftens  wurde  dann  der  Prozeß  mit  dem  Auffuchen  des  Hexens 
Zeichens,  mit  der  fog.  Nadelprobe  (oder  auch  der  fog.  Waff  er  probe,  dem  fog.  „Hexen- 
bad**) eröffnet.  Die  Nadelprobe  beftand  darin,  daß  man,  in  dem  Glauben,  an  dem  Körper  einer 
wirklichen  Hexe  gebe  es  Stellen,  welche  gefühllos  feien  und  kein  Blut  enthalten,  und  aus  welchen, 
wenn  man  mit  einer  Nadel  hineinfteche ,  kein  Blut  fließe,  —  an  dem  ganzen  Körper  durch  den 
„Peinmann**  nach  einem  folchen  Hexenftigma  fuchen  und  mit  der  Nadel  überall  in  jede  auffallende 
Stelle  (Muttermale,  Leberflecken,  Narben  etc.)  ftechen  ließ  um  zu  fehen,  ob  Blut  fließe  oder  nicht 
Letzternfalls  war  es  dann  ganz  unzweifelhaft,  daß  diefes  Stigma  der  angeklagten  Perfon  vom 
Teufel  zur  Befiegelung  des  mit  ihm  eingegangenen  Hexenbündniffes  mit  der  Kralle  aufgedrückt 
worden  fei.  Damit  war  das  Schickfal  der  Armen  fchon  fo  gut  wie  entfchieden;  geftanden  £ie 
nicht  gleich  ihre  vermeintlichen  Hexenwerke,  fo  verfielen  [ie  der  Folter,  welche,  wenn  Re  ihr 
nicht  zuvor  erlagen,  alle  gewünfchten  Geftändniffe  zu  Stande  brachte.  Nicht  feiten  kam  es  vor, 
daß  der  unterfuchende  Henker  boshafterweife  ftatt  mit  der  Spitze,  mit  dem  Knopfe  der  Nadel 
auf  die  Stelle  drückte  und  nun  diefe  für  verdächtig  gehalten  wurde;  manchmal  ftellte  er  fich 
auch  nur,  als  ob  er  fteche,  und  gab  dann  vor,  eine  unempfindliche  Stelle  bzw.  das  Zeichen  ge- 
funden zu  haben.  Weitaus  die  meiften  Hexenprozeffe  entftanden  aber  aus  der  fog.  „Befagung** 
d.  i.  aus  der  erpreßten  Ausfage  der  Gefolterten  auf  andere  Perfonen  und  Mitfchuldige ;  und  fo 
konnte  es  kommen,  daß  fich  aus  einem  Prozeffe  Hunderte  von  Hexenprozeffen  herausbildeten. 
Manchmal  haben  diefe  Prozeffe  eine  große  Aehnlichkeit  mit  einander,  was  fich  daraus  erklären 
läßt,  daß  diefelben  zumeift  nach  dem  durch  Jakob  Sprenger  und  Henricus  Inftitoris  um  1487 
ausgearbeiteten  „Hexenhammer**  (malleus  maleficarum)  fowie  nach  ähnlichen  im  Laufe  der  Zeiten 
erfchienenen  Werken  inftruirt  und  hienach  faft  immer  diefelben  Fragen  vorgelegt  wurden  imd  daß 
jedes  beliebige  Geftändnis  mit  der  Folter  erpreßt  werden  konnte.  Es  verlohnt  fich  in  der  That, 
die  einfchlägige  Literatur  fich  wenigftens  in  einigen  zumal  weniger  bekannten  Erfcheinungen  etwas 


HexenprozelTe  aus  dem  Fränkifchen.  249 

anzufehen.  Wir  beginnen  die  Ueberficht  mit  einem  höchft  merkwürdigen  Büchlein,  welches  ins- 
befondere  für  SUddeutfchland  von  Intereffe  ift  und  1489  zu  Konftanz  in  lateinifcher  Sprache  unter 
dem  Titel  erfchien:  Tractatus  ad  illuftriffimum  principem  Dominum  Sigismundum  archiducem 
Auftriae,  Stiriae,  Carinthiae  etc.  de  Laraiis  et  phytonicis  mulieribus  per  ülricum  Molitoris 
de  Conftantia,  ftudii  Papienfis  decretorum  doctorem  et  curiae  Conftantiensis  caufarum  patronum 
ad  honorem  (fic!)  ejusdem  principis  ac  fub  fuae  celHtadinis  emendatione  fcriptus.  Die  Dar- 
ftellung  ift  infolge  der  Wahl  des  Trilogs  ziemlich  draftifch:  dem  Erzherzog  Sigismund  find  die 
Fragen,  Bedenken  und  Zweifel  zugewiefen,  welche  der  Dr.  jur,  Konrad  Schatz,  Richter  zu  Kon- 
ftanz, mit  großer  Gelehrfamkeit  unter  dem  Beiftande  Molitors  löst.  Das  Büchlein  ift  in  9  Kapiteln 
eingetheilt,  welche  folgende  Fragen  behandeln:  „Ob  die  Hexen  und  Zauberinnen  mit  Hilfe  der 
Teufel  Wetter  machen  können?  Ob  Re  Menfchen  und  Kindern  fchaden  und  Krankheiten  vernrfachen 
können?  Ob  fie  die  Ehe  vereiteln  können ?  Ob  fie  Menfchen  in  Thiere  etc.  verwandeln  könneii? 
Ob  fie  auf  einem  eingefalbten  Stecken,  oder  auf  einem  Wolf  oder  anderen  Tlitcrc  reiten  und  von 
einem  Ort  zum  andern  geführt  werden  können,  wo  Re  e/Ten  und  trinken  und  auf  andere  Weife 
fich  vergnügen?  Ob  Re  mit  dem  Teufel  fündhaften  Umgang  pflegen  können?  Ob  Kinder  daraus 
entftehen?  Ob  Re  mit  Hilfe  des  Teufels  die  GeheimnilTe  erfahren  und  die  Zukunft  wilTtn? 
Ob  fie  mit  Recht  verbrannt  und  mit  andern  Strafen  belegt  werden  dürfen?"  Betujiha  alle  diefe 
Fragen  werden  bejaht;  und  gibt  Molitor  am  SchlulTe  fein  Refum6  dahin;  ^die  Uexi^n  können 
nicht  Menfchen  und  Thiere  wirklich  verwandeln;  es  werden  nur  die  Augen  der  Menichen 
vom  Teufel  bezaubert,  fo  daß  fie  etwas  fehen,  was  nicht  alfo  ift,  und  glauben,  lie  feien  dorf, 
wo  Re  nicht  find."  Auch  das  Ausfahren  auf  einem  „gefalbten"  Stecken^  fährt  er  fort,  komme 
den  Hexen  nur  im  Schlafe  vor,  oder  aus  Xtarker  Einbildung  des  Teufel3|  der  es  ihnen  fo  in 
die  Phantafie  gebe.  Ebenfowenig  könne  der  Teufel  Kinder  erzeugen,  und  folche  Kinder,  wenn 
fie  gefunden  werden,  feien  nur  unterfchobene  oder  phantaftifche.  Zum  Sc^hhiffii  wird  das  Weiber- 
volk noch  eindringlich  ermahnt,  eingedenk  feines  Taufgelttbdes  dem  Teufel  ilch  nicht  za  ergebtin* 
Im  Jahre  1544  erfchien  von  diefer  Abhandlung  eine  deutfche  Bearbeitung  unter  dem  Titel: 
„Hexen-Meyfterei.  Deß  hochgebornen  Fürften,  Hertzog  Sigmunds  von  Oefterreich  mit  D.  Ulrich 
Molitoris  und  Herr  Cunrad  Schatz,  weiland  Burgermeifter  zu  Coftentz,  ein  fchün  gcfprech 
von  den  Onholden,  ob  diefelben  böfen  weiber  hagel,  reiffen  und  ander  ongefell,  den  menfchen 
•  zu  fchaden,  machen  können.  Auch  fünft  ihrem  gantzen  Hexenhandel,  woher  der  kumpt  und  was 
davon  zu  halten  fey,  und  zum  letften,  das  lie  auß  K.  (kaiferlichen)  Rechten  abziithun  feyen. 
Weitleuffiger  mit  mer  Exempeln  der  Alten,  dann  vor  nie  kains  außgangen.  Nottwendig  und  nutz 
aller  Oberkeyt  zu  wiflen.**  Im  Jahre  1595  wurde  das  Büchlein  nochmals  zu  Köln  (bei  Gerhard 
Grevenbruch)  in  einer  neuen,  übrigens  wefentlich  abgekürzten  Ausgabe  aufgt^leg-t,  —  Im  gleichen 
Geifte  wie  der  Hexenhammer  ift  das  von  dem  P.  Martin  Delrio  a.  1599  herausgegebene  Buch 
Disquifitiones  Magicae*^  gehalten,  welches  lange  Zeit  bedeutendes  Anfelien  genoß;  eine  zweite 
Ausgabe  deffelben  wurde  bei  Johann  Albinus  zu  Mainz  a.  1603  in  Folio  gedruckt  und  umfaßt 
3  Theile  und  6  Bücher,  welche  1.  von  der  Magie  überhaupt,  2.  von  der  dämonifclien  Zauberei 
und  deren  Wirkfamkeit,  3.  von  den  verfchiedenen  Arten  der  Bezauberungen,  4.  von  der  Wahr- 
fagerei,  5.  von  dem  Amte  eines  Hexenrichters  und  vom  gerichtlichen  Vt^rfahren  bei  den  ITexen- 
prozelTen,  6.  von  erlaubten  und  unerlaubten  Mitteln  gegen  die  Zauberei  handeln.  Auf  Delrio 
nimmt  eine  von  dem  erzfürftlichen  Vormundfchaftsrath  und  Kammerprokurator  zu  Innsbruck 
Dr.  Volpert  Mozel  1637  auf  höhere  Anordnung  verfaßte,  in  9  Abfchnitte  eingctheÜtc,  fehr  inter- 
eflante  „Inftruktion  und  Conclufiones,  mit  was  Umbftenden  die  Hexen-Perfahneu  confütuiert 
werden  khinden**  viel  Bezug.  Wir  geben  hier  nach  einer  verdienftlicheu  Studie  L.  Rai^ps  „Die 
HexenprozelTe  und  ihre  Gegner  aus  Tirol  etc."  (Innsbruck  1874  bei  Wagner)  einen  AuöÄUg  aus 
derfelben.  Das  1.  Kapitel  handelt  von  der  Frage,  welche  Perfonen  der  Zauberei  verdächtig 
feien  und  eingezogen  werden  foUen.  Verdächtig  find  beifpielsweife  folche,  welche  fich  erbieten, 
Andern  das  Zaubern  zu  lehren,  oder  mit  der  Verzauberung  Anderer  drohen  oder  mit  Zuubercrn 
verkehren.  Weiter  wenn  z.  B.  Jemand  nach  von  einer  verdächtigen  Perfon  empfangenem  Trunk  einen 
plötzlichen  Schmerz  im  Magen  und  Leib  verfpUrt;  oder  wenn  auf  fchmeichclhaftes  „Tafclielu"  und 
Anrühren  eine  fchwere  unbekannte  Krankheit  zum  Vorfchein  kommt;  oder  wenn  ein  Kind,  welches 
von  einem  Weibe  ^angefchnauft"  oder  berührt  worden,  von  der  Schwindfucht  befallen  wird^ 
oder  wenn  man  nächtlicher  Weile  ein  Weib  in  einem  fremden  verfchluflenen  Keller  bei  einem 
Faß  fitzend  findet;  wenn  man  Nachts  ein  feltfames  Getümmel  vernommen  und  am  kom- 
menden Morgen  eine  Weiberhaube,  einen  Gürtel  oder  fonft  einen  einem  Weibe  gehörigen 
Gegenftand  dafelbft  findet;  oder  wenn  Jemand  nach  einer  Katze,  einem  Raben  ete,  geAhoiTeu 
oder  gefchlagen  und  gleich  darauf  eine  vorher  gefunde  Perfon  in  der  Nähe  au  dem  Orte  lieh 
verletzt  befindet,   wo  das  Thier  getroffen,  —  dies  alles  und  Anderes  find  höehlt  verdäeLüge 


250  Beck 

Indizien.  Im  2.  Kapitel  handelt  es  fich  von  den  Zeugen.  Anzeifi:en  wegen  Zauberei  muffen 
durch  2  „taugliche"  und  beeidigte  Zeugen  erwiefen  fein ,  es  wäre  denn,  daß  Jemand  in  flagranti 
auf  einer  wirklichen  zauberifchen  That  ergriffen  wird,  welchonfalls  Ein  tüchtiger  Zeuge  genügt. 
—  Der  3,  Abfchnitt  handelt  von  der  Frage  der  Verhaftung;  die  Kichter  follen  nicht  leicht  Je- 
manden blos  auf  Grund  der  Denunciation  anderer  wegen  des  Lafters  der  Zauberei  inhaftirten 
Perfonen  ins  Geföngnis  fetzen  laffen,  es  fei  denn,  daß  die  denuncirte  Perfon  ohnehin  wegen 
Zauberei  und  Hexerei  berüchtigt  ift  u.  f.  w.  Das  4.  Kapitel  hat  es  mit  dem  zu  thun,  was  die 
Richter  bezüglich  des  „böfen  Gefchrey's",  d.  i.  des  üblen  Rufes  verdächtiger  Perfonen  zu  be- 
obachten haben;  fie  follen  vor  Allem  die  Ur fache  des  böfen  Gefchrel's  erwägen.  Der  Richter 
foll  den  böfen  Leumund,  der  auf  glaubwürdige  Urfachen  begründet  ift,  wohl  beachten,  dagegen 
aber  den  üblen  Ruf,  der  allein  aus  leerer  Nachrede  oder  auch  von  der  Denunciation  anderer  als 
wegen  gleicher  Miffethat  beftrafter  Perfonen  herrührt,  wenig  in  Obacht  nehmen.  Der  5.  und  die 
folgenden  Punkte  befchäftigen  fich  mit  dem  Verhöre  des  Verdächtigen;  die  wegen  des  Ver- 
brechens der  Hexerei  Verhafteten  follen  nicht  gleich  nach  der  Verhaftung,  fondern  mindeftens 
erft  nach  Einem  Tag  ins  Verhör  genommen  werden;  auch  foll  man  Iie  zuerft  „in  der  Güte" 
befragen,  ihnen  die  Abfcheulichkeit  diefes  Lafters  und  die  Nothwendigkeit  einer  hcilfamen  Buße 
vorftellen.  Dann  hat  der  Richter  mit  der  Tortur  zu  drohen;  nie  jedoch  soll  er  die  Angeklagten 
mit  der  Vertröltung  einer  Begnadigung  zum  Bekenntnis  zu  verlocken  fuchen.  Auch  darf  er  ihnen 
nicht  die  Thaten  undUmftände  der  Verbrechen ,  weswegen  Cie  angeklagt  find,  vorfagen,  fondem 
foll  die  Fragen  mehr  in  genere  (im  Allgemeinen)  an  fie  ftellen,  nemlich:  „von  wem  fie  die  Zau- 
berei erlernt,  ob  und  wie  Cie  den  katholifchen  Glauben  abgeleugnet,  ob  und  was  Cie  für  Ab- 
götterei und  Unzucht  getrieben,  ob  Cie  Menfchen  und  Vieh  gefchadet  hätten?  —  warum?  wann? 
mit  welchen  Worten,  Werken,  Inftrumenten  etc.?"  —  Nach  dem  6.  Punkt  foll  der  Richter,  wenn 
die  gefangene  Perfon  die  Frevelthat  leugnet,  die  „peinliche  Frage"  (Tortur)  gegen  fie  vor- 
nehmen und  diefe  nach  der  Schwere  der  vorgekommenen  Anzeige  fchärfen  oder  mäßigen.  Und 
falls  folche  Perfonen  die  dem  auf  Cie  gefallenen  Verdacht  angemeffene  Marter  überftanden  hätten, 
find  r\e  bis  auf  das  Eintreten  weiterer  Indicien  loszulaffen.  Die  Tortur  foll  nicht  zu  lang 
und  nicht  gerne  auf  Eine  Stunde  sich  erftrecken.  und  Niemand  foll  öfter  als  dreimal  „ge- 
martert" werden ;  die  während  der  Marter  gemachten  Ausfagen  find  nicht  aufzufchreibcn,  fondem 
nur  die  nach  der  Marter  abgelegten.  7.  Kapitel.  Wenn  die  angeklagte  Perfon  die  zauberi- 
fchen Thaten  mit  oder  ohne  Marter  einbekannt  hat,  foll  der  Richter  fleißig  nach  deu  Umftän- 
den  forfchen,  befonders  wenn  die  Perfon  die  Eingrabung  oder  Zurückbehaltung  von  Zauber- 
mitteln zugeftanden  hat.  Der  Richter  hat  dann  nach  folchen  forgfam  fuchen  zu  laffen ;  und  wenn 
die  Umftände  nicht  wahr  erfunden  werden,  foll  er  dies  der  inhaftirten  Perfon  vorhalten  und  Rq 
ermahnen,  die  Wahrheit  zu  fagen  und  nach  Gelegenheit  der  Sache  zum  andern  Male  die  Tortur 
anwenden.  Der  8.  Punkt  handelt  von  dem  Widerrufe  eines  Bekenntniffes  und  weist 
den  Richter  für  den  Fall,  daß  dies  vor  dem  Urtel  gefchieht,  an,  die  inhaftirte  Perfon  wieder  ins 
Geföngnis  zurückführen  und  weiter  foltern  zu  laffen ,  es  wäre  denn ,  daß  die  Perfon  folche 
Gründe  des  Lengnens  vorbringt,  welche  dafür  fprechen,  daß  der  Gefangene  fein  Bekenntnis  ans 
„Kleinmüthigkeit"*  gemacht  und  fich  dadurch  felbft  Unrecht  gethan  habe,  welchenfalls  der  Richter 
diefen  Gefangenen  zum  Beweifo  diefer  Gründe  und  feiner  Entfchuldigung  zulaffen  mag.  —  Item, 
wenn  Jemand  die  während  der  Folter  gemachte  Ausfage  zurücknimmt,  foll  man  die  Marter  noch- 
mals androhen  oder  nach  Befchaffenheit  der  Indicien  wirklich  voraehmen.  Auch  für  den  Fall 
des  Widerrufs  erft  nach  dem  Urtl  foll  das  Urtheil  nicht  wohl  vollzogen,  iondern  der  Gefangene 
wieder  in  fein  Gefängnis  zurückgebracht  und  nach  Vorfchrift  verfahren  werden,  Nur  wenn  die 
Perfon  früher  die  Miffethaten  ganz  genau  und  mit  allen  Umftänden  einbekannt  hat,  foll  der 
Richter  mit  der  Exekution  gleichwohl  vorgehen,  weil  der  Widerruf  offenbar  nur  zur  Verhin- 
derung des  Rechtsganges  gefchehen  ift.  Im  9.  Abfchnirte  wird  endlich  die  wichtige  Frage  von 
den  Komplicen  befprochen  und  wird  empfohlen,  die  Frage  nach  folchen  erft  nach  der  Beicht 
des  Gefangenen  zu  ftellen.  Der  Richter  foll  dann  demfelben  erft  mit  Güte  zufprechen,  daß  er 
feine  Mitfchuldigen  zur  Rettung  ihrer  Seelen  anzeige,  wozu  er  im  Gewiffen  verbunden  fei;  indes 
nach  einer  beftimmten  Perfon  foll  der  Richter  nicht  forfchen,  es  fei  denn,  daß  gegen  eine 
folche  f eh  r  f  tar k  e  Indicien  vorhanden  wären.  Nun  folgt  eine  der  ungeheuerlichften  Beftimmungen, 
nemlich  die,  daß  man  den  Denuncianten  im  Hinblick  auf  feine  nicht  volle  Glaubwürdigkeit  nach 
gemachter  Denunciation  noch  mit  einer  „geringen  Marter  angreifen"  folle,  ihm  bedeutend,  daß  er 
durch  falfche  Angaben  fich  unzweifelhaft  in  die  ewige  Verbannung  ftürzen  würde;  foUte  dann 
hiebei  die  Ausfage  widerrufen  werden,  fo  ift  auf  folche  nicht  mehr  viel  zu  geben.  ~  Noch  zu 
Anfang  des  18.  Jahrhunderts  —  ein  Beleg,  wie  lange  und  wie  zähe  diefe  Anfchauungen  bezüglich 
des  Lafters  der  Zauberei  anhielten  —  vertrat  ein  Rechtsprofeffor  an  der  üniverfität  zu  Innsbruck, 


-I 


HexenprozeflTe  aus  dem  Frankifchen.  251 

Dr.  Joh.  Chriftoph  Fr  öl  ich  von  Frölichsbiirg,  nicht  nur  die  (Irengilten  Anllchten,  fondern  tiber- 
bot fogar  in  feinem  (namentlich  auch  in  Süddeutfchland  viel  benützten)  Commentar  zur  Carolina 
(1714  bei  J.  C.  Wohler  in  Frankfurt  und  Leipzig  erfchienen)  manchmal  feine  Vorgänger.    Die 
Manier,  wie  die  elenden  gottvergeflenen  Zauberer  und  Hexen  den  öffentlichen  Bund  der  Zauberei 
mit  deren  Seelenfeinden   aufzurichten  pflegen,    befcbrcibt   er  gleich   in  ziemlich  draftifcher  Art 
folgendermaßen:  Bei  öffentlicher  Zufammenkunft  des  Hesengefchmeißcs  fitzt  der  Teufel  auf  dem 
Thron  ieiner  Majeftät,   gleich  einem  König;   vor  dem  muß   der  neue  Zauberer  Gott  reinem  Er- 
fchaffer  abfagen,  den  Taufbund  aufkUnden,  Gottea  Sohn  verleugnen,  alle  christlichen  Lehr^efetze 
verlaffen,  die  hl.  Sakramente  der  Kirche  verwerfen,  das  hl.  Kreuz^  diu  Bildni ITe  Maria's  und  aller 
Heiligen  mit  Füßen  treten   und  Gottes  Namen  in  nbfebenlichen  Läfterworten  entheiligen.    Als- 
dann gibt  er  dem  Teufel  einen  Zettel  feines  BündniiTea  mit  eigenem  Blut  gefcbriebcn,  oder  wenn 
er  nicht  fchreiben  kann,  erftattet  er  das  Handgelübde,   wodurch  der  Schwarzkünftlor  fich  dem 
Teufel  verfchreibt  und  angelobt,  ihm  ewig  treu  und  gehürlam  zu  feinj  oder  er  legt  feine  Finger 
auf  ein  großes  und  mit  fchwarzen  Blättern  angefülltea  Buch,  daß  er  ein  ewiger  Varall  und  iles 
Teufels  Diener  fein  und  nimmermehr  zur  chriftlicben  Kirche  üch  zurückbegeben  und  die  Gebote 
ChriUti  halten,  dagegen  die  Befehle  des  Teufels  ungefiiumt  vollziehen,  auf  Berufen  za  den  nächt- 
lichen Tänzen  und  zu  den  Zufammenkünfteu   fich   fleißig  eiuftellen,  den  Fürrten  der  Zufammen- 
kunft mit  den  gewöhnlichen  Ceremonien   anbeten   und  Alles,  was  er  verheißen j  mit  äuflerften 
Kräften  zu  vollziehen  fich  befleißen.  Andere  mehr  z\i   der  Gefellfchaft  zu   vermögen  und  endlich 
nach  diefem  Leben  Seele  und  Leib  dem  Teufel   eigen thümlieh  übergeben   wiille.    Für  dicfe  Ver- 
löbnis redet  der  Teufel  gar  freimdlich  mit  dem  neuen  Zauberer  oder  Hexen,  vorheißt  ihnen  ewige 
Glückfeligkeit,  unermeßliche  Freuden  und  Luftbarkeiten,  die  fie  nur  in  diefem  Leben  verlangen, 
und  nach  diefem  Leben  noch  höhere  Glückfeligkeiten.    Wann  dicä  biifchehen,  verordnet  er  dem 
Zauberer   oder  Hexen   einen  Teufel,   der  niemals    von   ihm  abvveiclie,    fondern   in  allen  Sachen 
dienftbar  fein  und  wann  Zufammenktinfte  angef teilt  ivciden,  Iclbe  anfagcn  und  an  den  gehörigen 
Ort  fiberbringen  muß,**    Im  Verfolge  gibt  F.  folgende  Kladilikationen  von  Zaubereien:   1,  prae- 
ftigiatores,  d.  h.  folche,  welche  durch  teuflifehe  Eunft  die  Augon  verblenden  können;  2,  no- 
cromantici,  welche  die  Teufel  befchwören,  cm  verborgene  Sachen  zu  finden,   3.  arioli  oder 
Wahrfager,  Planetenlefer  und  Zigeuner,  4.  incantatorcs  oder  Segen fpret^h er,  welche  die  Kunft 
verftehen,  giftige  Thiere  zu  bannen  und  den  Leuten  allerhand  Schabernack  anihun  können ,  wo- 
bei er  fogar  auf  verzauberte  Armeen,  Flotten  und  Belagerungen  zu   fjjrechen  koujmt;  5-  vcne- 
fici  oder  Giftmifcher,  Wettermacher  u.  dgl.;  unter  Um Jltünden  auch  gewifle  Kurpfufchen    Ener- 
gifch  wendet  er  fich  gegen  die  „Hexen-Patrone*,  welche  der  Hexen  Auafahrl  und  Buhlfchaft 
bezweifeln  und  fich  erkühnen  zu  behaupten,  es  fei  diea  alles  uur  eine  Einbildung  diefcr  Weiber, 
und  letztere  feien   allb  nicht  zum  Scheiterhaufen  zu  verdammen,   und  behauptet   fteif  und  feA, 
daß  dergleichen  Thaten  in  Wahrheit  begangen  werden,   wie  durclj  andere  gelehrte  Leute,  ob- 
wohl Theologen  als  Juriften,  mit  unwiderfprechlichen  Beifpielen^  Hiftorien,   Hationon  und  Argu- 
menten gründlich   beweislich  gemacht   worden   feie,  —  Bezüglich   des  Beweis  Verfahrens  ftcllt  er 
die  horrible  Behauptung  auf,  daß,  weil  die  Zauberei  „eine  der  erfchrccklichiten  MilTelhatun  ift  und 
billig  unter  die  delicta  excepta  gerechnet  wird,  Tunderlich  unter  diejenige,  fu  einer  fehr  Tchwcren 
Beweifung  feynd'*  —  folglich  hierin  fowohl  zur  Inquifition   als  auch   zur  Tortur   ^geringere 
Anzeigungen**  erfordert  werden.    Im  gleichen  Geifte  ift  der  ganze  übrige  Theil  des  Abfclmittoä 
von  der  Hexenprozedur  gehalten,  auf  welchen  einzugehen  hier  zu  weit  führen   würde.     Bios  das 
von  F.  aufgeftellte  StrafTyftem  foll  hier  noch  einen  Platz  finden,     L  Jene,  welche  einen  ausdrück- 
lichen Bund  mit  dem  Teufel  aufgerichtet  und  fich  denifelben  mit  Leib  und  Seele  ergeben  haben, 
—  es  möge  nun  diefes  Bündnis  folenniter  oder  privatim  ab  ^'e  fehl  offen  worden  fein,  —  find  ohne 
ünterfchied  ob  männlichen  oder  weiblichen  Gefcblechtes  zu  verbrennen,  wenn  auch  Menfehen 
oder  Vieh  kein  Schaden  zugefügt  worden  ift.    2.  Jene,  welclie  ohne  öffentliches  Bündnis  mit  dem 
Teufel  Menfchen  oder  Vieh  durch  fatanifche  ZauberkilnCte  einen  Schaden  zufügen,  find  mit  dem 
Schwerte  hinzurichten.    Gleichermaßen  find   zu  beftrafen  ^dic  Segcnfpreehet ,    Brunnengraber, 
Schatzgräber,  Wahrfager  und  Teufelsbefchwörci".    Diejenigen   aber,   die  ohne  dergleichen  Be- 
fchwörungen  fich  unterfchiedlicher  abergläubifclier  PolTen,  Segen fprecherei  u.  L  w,  bedienen,  find 
nach  Lage  der  Sache  milder  zu  beftrafen,  z.  B.  mit  Gefängnis,  Ruthenftrcichcn,  Landesverwei* 
fung  etc.,  und  „beym  einfältigen  Bauernvolk   mit    einer   hellfamen   Geldbuße,    daran  fie   am 
längften  denken"  u.  f.  w.  —  Was  foll  man  aber  vollends  dazu  fagen,   wenn  noch  in  den  17G0er 
Jahren  in  der  aufgeklärten  Reichsftadt  Augsburg  nicht  etwa  ein  Stubengelehrter,  fondern  ein  mit 
der  Außenwelt  in  fteter  Berührung  fi;ehender  Gereliat'tsmann,  der  dortige   Tabakfabrikant  Ferd, 
Joh.  Schmid,  eine  Vertheidigung  des  Hexenglaubons  fchreiben  konnte! 

Es  Ui  das  unvergängliche  Verdienft  der   Kaiferin   Maria  Thcrefia,  daß   endlieh  dem 


252  Beck,  HexenprozelTe  aus  dem  Fränkifchen. 

Hexenprozeßunwefen  durch  ein  neues  Slrafgefetzbuch,  und  zwar  zunächft  durch  die  Verordnung 
vom  5.  November  1766  in  den  öfterreichifchen  Landen  fo  gut  wie  ein  Ende  gemacht  wurde. 
Von  welchem  Geifte  diefe  Verordnung  befeelt  ift,  dafür  ift  fchon  deren  Eingang  ein  Beleg: 
„  ,  .  .  Wie  weit  der  Wahn  vom  Zauber-  und  Hexenwefen  bei  vorigen  Zeiten  bis  zur  Unge- 
bühr angewachfen  fei,  ift  nunmehr  eine  allbekannte  Sache.  Die  Neigung  des  einfältig  gemeinen 
Pöbels  zu  abergläubifchen  Dingen  hat  hiezu  den  Grund  gelegt,  die  Dumm-  und  UnwlITenheit,  als 
eine  Mutter  der  Verwunderung  und  des  Aberglaubens,  hat  folchen  befördert,  woraus  dann,  ohne 
das  Wahre  von  dem  Falfchen  zu  unterfcheiden,  bei  dem  gemeinen  (?)  Volke  die  Leichtgläubig- 
keit entfprungen,  alle  folche  Begebenheiten,  die  felbes  nicht  begreifen  kann,  und  doch  nur  aus  natür- 
lichem Zufalle,  Kunft  oder  Gefchwindigkeit  herrühren,  ja  fogar  folche  Zufälle,  die  ganz  natürlich 
find,  als  Ungewitter,  Viehumfall,  Leibeskrankheiten  dem  Teu  f  el  und  feinen  Werkzeugen,  nemlichden 
Zauberern  und  Hexen  zuzufchreiben.  Diefe  Begriffe  von  Zauber-  und  zahlreichem  HexengefchmeiBe 
wurden  von  Alter  zu  Alter  fortgepflanzt,  ja  den  Kindern  faft  in  der  Wiege  mit  fürchterlichen  Ge- 
fchichten  und  Mährlein  eingeprägt,  und  dadurch  diefer  Wahn  allgemein  verbreitet  und  immer 
mehr  und  mehr  beftärkt,  und  felbft  in  Führung  von  dergleichen  ProzelTen  ift  von  den  ächten 
Rechtsregeln  großen  Theils  abgewichen  worden."  In  den  folgenden  Paragraphen  wurde  fo- 
dann  die  heilfame  Einrichtung  getroffen,  daß  die  Gerichte  nie  mehr  aus  eigener  Machtvoll- 
kommenheit die  Tortur  verhängen  und  ebenfo wenig  in  erwiefenen  Fällen  das  Urtheil  fchöpfen 
dürfen,  vielmehr  im  einen  wie  im  andern  Falle  zunächft  IKmmtliche  Akten  unter  Beibericht  dem 
Obergericht  vorzulegen  und  deffen  Entfchließung  beziehungsweife  allerhöchften  Entfcheid  abzu- 
warten haben.  —  Haben  wir  fo  eine  Reihe  ftarrer  Hexenmeifter  kennen  gelernt,  fo  dürfen  wir  auf 
der  andern  Seite  dankbarft  auch  einiger  edler  Männer  gedenken,  die  fich  durch  ihr  muthiges 
Auftreten  gegen  das  ünwefen  der  Hexenprozeffe  hochverdient  gemacht  haben  und  deren  Wirken 
zum  Theil  auch  Süddeutfchland  zu  gute  gekommen  ift.  Einer  der  bedeutendften  ift  der  1572  zu 
Innsbruck  geborene  (f  1632)  Jefuite  Adam  Tanner,  lange  Zeit  Profeffor  der  Theologie  an  den 
Hochfchulen  zu  Ingolftadt,  Wien  und  Prag,  welcher  lieh  in  feinem  Hauptwerk  univerfa  theologia 
fcholaftica,  fpeculativa,  practica  (1626  u.  1627  bei  Wilh.  Eder  zu  Ingolftadt  erfchienen)  nachdrück- 
lichft  und  eingehend  gegen  den  flexenwahn  und  Unfug  der  Hexenprozeffe  wendet;  leider  ifl 
diefes  klaffifche  Werk,  welches  zum  Beften  zählt,  was  jemals  gegen  Hexenwefen  gefchrieben 
worden,  fo  fehr  feiten  geworden,  daß  felbft  Soldan  in  feiner  „Gefchichte  der  Hexenprozeffe** 
(1.  Auflage)  fein  Bedauern  ausfpricht,  über  Tanner  nichts  Näheres  fagen  zu  können,  da  es  ihm 
nicht  geglückt  fei,  feiner  Schriften  habhaft  zu  werden;  und  leider  verbietet  uns  auch  hier  der 
Raum  ein  näheres  Eingehen  auf  daffelbe  und  geftattet  uns  blos  die  wichtigften  Auszüge  aus  dem- 
felben  zu  geben.  Im  I.  Bande  bezweifelt  er  allen  Ernftes  die  Möglichkeit  der  Verfetzung  der 
Hexen  nach  ihren  Sammelplätzen  und  der  körperlichen  und  wirklichen  Uebertragung  der  Hexen 
durch  den  böfen  Feind,  hält  dies  vielmehr  meiftens  für  nichts  anderes  als  für  Träume,  Selbft- 
täufchungen,  Ph  an  taftereien  und  leere  Einbildungen  der  Weiber,  wenn  Cie  auch  noch  fo  beftimmt 
ausfagen,  fie  feien  mit  Leib  und  Seele  in  Geftalt  von  Thieren  vom  Teufel  entführt  worden,  denn, 
die  Dämonen  befäßen  gar  nicht  die  Macht,  raenfchlichc  Körper  in  thiorifche  Leiber  zu  verwandeln. 
Der  Schwerpunkt  feiner  Bekämpfung  des  Hexenwefens  liegt  im  III.  Bande,  in  der  Difputation 
von  der  Gerechtigkeit,  wo  er  vor  allem  von  den  Richtern  verlangt,  in  Prozeffen  gegen  die  fog. 
crimina  excepta,  insbefondere  gegen  das  Verbrechen  der  Zauberei,  in  folcher  Ordnung  vorzugehen 
wie  ile  der  Vernunft  und  der  natürlichen  Billigkeit  entfpreche,  und  fie  vor  Verfolgung  Un- 
fchuldiger  und  davor  warnt,  die  wegen  Hexereiverdachts  eingezogenen  Individuen  nicht  gleich,  wie 
beinahe  immer  der  Fall,  für  Schuldige  zu  halten.  Ueberhaupt  beklagt  er  fehr,  daß  [o  Vieles, 
beinahe  das  Meifte  in  derlei  Prozeffen,  dem  Belieben  des  Richters  überlaffen  fei  und  er- 
wartet von  der  Obrigkeit,  daß  für  diefe  Prozeffe  klare  Beftiramungen  gegeben  und  der  Willkür 
des  Richters  fo  viel  als  möglich  Schranken  gezogen  werden.  Insbefondere  verlangt  er  Beigabe 
eines  Vertheidigers  und  Bekanntgabe  der  Ankläger  und  Belaftungszeugen  an  die  angefchuldigten 
Hexen,  fowie  Befchleunigung  der  Prozeffe;  auf  blofe  Denunciation  hin,  wenn  folche  auch  von 
noch  fo  vielen  ausgehe,  ohne  anderweitige  Indicien  follen  fonft  unbefcholtene  Perfoneu  weder 
gefoltert  noch  verurtheilt  werden  können ;  und  foll  ein  fo  erpreßtes  Geftändnis  für  nichts  zu  er- 
achten und  jeder  fich  darauf  ftützende  Urtheilsfpruch  ungiltig  fein ;  überhaupt  foll,  wenn  je  die 
Anwendung  der  Folter  fleh  nicht  umgehen  laffe,  hiebei  das  richtige  Maß  befolgt  und  alles  ver- 
mieden werden,  was  der  natürlichen  Ehrbarkeit  und  Scharohaftigkeit  zuwiderlaufe.  Eindringlich 
empfiehlt  er  die  Anwendung  geiftiger  Mittel  und  Waffen,  u.  A.  gute  Jugenderziehung  und  fleißigen 
Religionsunterricht  oder  geiftiger  Strafen;  fo  follte  denjenigen,  die  fich  vor  einem  Priefter  des 
Lafters  der  Hexerei  reumüthig  anklagen  wollen,  Verzeihung  und  Straflofigkeit  ihres  Verbrechens 
zugefichert  und  feilten  folche  Individuen  nicht  dem  weltlichen  Gerichte  übergeben  werden,   was 


Boffert,  Die  Herkunft  Bifchof  Siegfrieds  von  Speier.  253 

er  fogar  dann  und  wann  auf  fchon  Verurtheilte  ausgedehnt  wiffen  will,  indem  man  He  von  den 
weltlichen  Strafen  befreie  und  ihnen  daftir  geiftliche  Bußen  auferlege,  z.  B.  Abfonderung  von  den 
Gläubigen  auf  einige  Zeit,  öffentliche  Buße  vor  den  Kirchen thüren  im  Büßerge wandte  ^cvvilTe 
Abtödtungen  etc.  Dafür  hatte  Tanner  auch  den  grimmigen  Haß  aller  Hexenfanatiker  auf  fich  ge- 
zogen, von  denen  z.  B.  zwei  nach  dem  Lefen  der  Tanner' fchen  Anflehten  wüthend  aitsricfcn,  fie 
würden  diefen  Menlchen,  fobald  Cie  ihn  in  ihre  Gewalt  bekämen,  fogleich  auf  die  Folter  fpanncn  lalTtn; 
auch  Spee  ift  Zeuge  diefes  unbändigen  Hafles,  wenn  er  in  feiner  cautio  criminalis  u.  A.  Ichreibt: 
„terret  me  exemplum  religiosissimi  theologi  Tanneri,  qui  non  paucos  in  se  concitavit  veriisimo  ac 
prudentissimo  suo  commentario."  Ein  Landsmann  und  Ordensbruder  von  Tanner,  der  Theologi e- 
profelTor  zu  München  und  Dillingen  Paul  Lay  mann  (geb.  1575  zu  Innsbruck,  f  1G35  zu  Konftanz 
an  der  Peft)  wendet  fich  gleichfalls  in  feiner  Moraltheologie  gegen  die  Hexen  pro  ztißepidemie  und 
ftellt  überall  lür  derartige  Prozefle,  wo  fie  fich  nicht  vermeiden  lafTen,  als  Richtfcbnur  den  Funda- 
mentalfatz:  „Ne  infontem  occidas!"  auf.  Wie  theuer  das  Vorgehen  gegen  diefe  unfeKgü  Ueiftes- 
epidemie  einen  zu  ftehen  kommen  konnte,  erfuhr  der  fchon  oben  erwähnte  Lofcus;  er  mußte 
die  VermelTenheit ,  mit  welcher  er  gegen  die  Gefchichten  vom  Hexenfabbat  als  eitlen  Irr- 
wahn und  Träumerei  in  Wort  und  Schrift  eiferte,  fchwer  büßen ;  nicht  genug,  daß  er  nach  iäagorer 
Einkerkerung  und  Verbannung  ans  Trier  feine  Behauptungen  feierlichft  abfchwöriin  mußte,  w  urda 
erfpäter  wegen  Rück  Billigkeit  gefänglich  eingezogen  und  entgieng  der  peinlichen  Strafe  nur  durch 
den  Tod.  (Fortfetzung  folgt) 


Die  Herkunft  Birchof  Siegfrieds  Ton  Speier. 

Von  G.  Boffert. 

Giefebrecht  in  feiner  deutfehen  Kaifergefchichte  Band  4,  2.  S,  45,  3.  Auf- 
lage nennt  Bifchof  Siegfried  von  Speier  1126 — 1146  einen  Herren  von  Leiningen, 
obgleich  Stalin,  ßemling  in  feiner  Gefchichte  der  Bifchöfe  von  Speier  und  Potthaft 
in  feinen  Supplementa  Biblioth.  med.  aev.  auf  Grund  der  unzweideutigen  Auslage  des 
Codex  Hirfaugienfis  ihn  als  Herren  von  Wolffelden  OA.  Marbach  anerkennen.  Ueber 
das  Gefchlecht  der  Herren  von  Wolffelden  hat  H.  Bauer  in  grundlegender  Weife  in 
der  reichhaltigen  Abhandlung  über  die  Grafen  von  Calw,  W.  F.  8,  219,  239  ff.,  ge- 
handelt und  dort  gegenüber  der  OAB.  Marbach  S.  145  die  Behauptung  aufgeftellt, 
die  Herren  von  Wolffelden  feien  freie  Herren,  keine  Minifterialen.  Trotzdem  kehrt 
letztere  Anficht  immer  wieder,  z.  B.  bei  Goez,  Die  alten  Herren  der  Filder  S»  5.  Es 
kann  dies  bei  der  Autorität,  welche  Stalin,  der  Verfaffer  der  hiftorifchen  Abfchnitte 
unferer  fchönen  Oberaratsbefchreibungen,  mit  vollem  Recht  genießt,  keineswegs  be- 
fremden. Allein  wenn  Stalin  je  einmal  bei  feinen  bahnbrechenden  Arbeiten  feljlgegriffen, 
fo  war  es  meines  Erachtens  gerade  die  ausgedehnte  und  an  fich  wohlberechtigte  Be- 
kämpfung jener  kritiklofen  Zeit,  welche  keinen  wefentlichen  Unterfchied  zwifchen  freien 
Herren  und  Minifterialen  kannte.  Es  jft  erklärlich,  wenn  Stalin  dem  gegenüber  das 
Schifflein  energifcb  auf  die  entgegengefetzte  Seite  drückt  und  fo  z.  ß*  die  Herren 
von  Schlaitdorf  zu  tübingifchen  Dienftmännem  machte.  Es  wird  wohl  zu  beachten 
fein,  welchen  Einfluß  die  erften  Kreuzzüge  fowie  die  ftaufifchen  Kriege  in  Italien  auf 
das  Verhältnis  der  Edelfreien  und  Minifterialen  hatten.  In  der  zweiten  Hälfte  des 
12.  und  Anfang  des  13.  Jahrhunderts  fteigen  Minifterialengefchlechter  in  Menge  auf 
den  Sitzen  alter  edelfreier  Gefchlechter  wie  Pilze  im  Wald  üppig  empor.  Bei  den 
Herren  von  Wolffelden  lag  Stalins  Annahme  um  fo  näher,  als  es  neben  den  freien 
Herren  von  W.  wirklich  ritterliche  Dienftleute  von  W.  gegeben  haben  dürfte.  W,  ü. 
1,  382.  Bauers  Anficht  über  den  Stand  diefer  Herren,  zu  denen  B.  Siegfried  von 
Speier  gehörte,  dürfte  jetzt  allgemeiner  Zuftimmung  fich  erfreuen.  Seine  Ausführung 
leidet  nur  an  einem  Mangel,  indem  es  ihm  nicht  gelang,  zwifchen  den  älteren  Herren 


i 


254  Boffert 

V.  W.  und  dem  1182  auftretenden  Grafen  Bertold  von  Wolffelden,  Kaftenvogt  des 
Klofters  Murrhard,  W.  U.  2,  221,  den  richtigen  Zufammenhang  zu  finden.  Es  kommt 
dies  von  einem  Üeberfehen  einer  wichtigen  Notiz  des  Codex  Hirfaugienfis  her,  den 
Bauer  fonft  fo  trefflich  zu  benützen  und  zu  deuten  verftand.  Die  Angabe  S.  61, 
daü  Gerhard  von  Schauenburg  (bei  Schriesheim)  ein  Bruder  unfers  Siegfried  ift,  war 
ihm  entgangen.  Im  Folgenden  gebe  ich  zunächll  das  urkundliche  Material  über  die 
Herren  von  Wolffelden  und  ihren  BefitÄ,  dann  das  über  die  Heffonen  von  Sülchen, 
um,  darauf  fußend,  das  Verhältnis  beider  zu  unterfuchen.  Ergibt  fich  die  Stammes- 
zufammengehörigkeit  beider,  fo  wird  fich  die  Frage  verlohnen,  ob  fich  diefes  Gefchlecht 
nicht  weiter  zurück  in  der  Zeit  und  weiter  hinaus  in  anderen  Gegenden  verfolgen 
läßt.    Zum  Schluß  follen  die  Minifterialen  von  Wolffelden  kurz  befprochen  werden, 

1.  Die  Herren  von  Wolffelden. 
Die  älteften  Herren  von  Wolffelden  finden  fich  im  Codex  Hirfaugienfis  S.  33. 
1.  Effo  und  fein  Sohn  Sigehard  von  Wolfesleden  (1.  Wolfefelden)  geben  an  Kl.  Hirfau 
12  Hüben  in  Degerloch,  5  Hüben  und  einen  Weinberg  in  Wurmlingen  (OA. 
Rottenburg),  3  Hüben  Wald  und  einen  Weinberg  in  Türkheim  (Ober-  und  Unter- 
Türkheim  OA.  Cannftatt).  2.  Sigehard  gibt  2  Hüben  in  Schadweiler  (OA.  Rotten- 
burg), ebenfo  fein  Minifteriale  Heinrich  3  Hüben  dort  und  fpäter  eine  halbe,  die  er 
von  Erkenbert  von  Ambra  (Ammern  OA,  Tüb.)  gekauft  hatte.  Es  liegt  nahe  anzu- 
nehmen, daß  diefe  Herren  bei  ihren  Schenkungen  es  vorzogen,  die  ihrer  jeweiligen 
Herrfchaft  mehr  entlegenen  Güter  zu  vergeben,  als  näher  gelegene,  üeber  die  Zeit 
diefer  Schenkungen  muß  das  folgende  Licht  geben.  3.  Bifchof  Siegfried  von  Speier, 
Sigehards  Sohn,  gibt  für  feinen  Bruder  Gottfried  wahrfcheinlich  als  Seelgeräthe  eine 
Mühle  bei  Sülchen  OA.  Rottenburg.  Diefe  Schenkung  muß  in  die  Zeit  zwifchen 
1138  und  1146  fallen.  Denn  1146  23.  Auguft  ftirbt  Siegfried,  dagegen  war  der 
Bruder  1138  noch  am  Leben.  Das  ergibt  fich  4.  aus  der  Verhandlung  mit  Klofter 
Waldfaffen,  mit  dem  Siegfried  und  Gottfried  1138  wegen  Güter  in  Mitterteich  (Diche 
inferior)  in  der  Oberpfalz  ftritten,  wobeL  es  fich  um  die  Grenzgebiete  gegen  Tirfchen- 
reuth  handelte.  Konrad  IH.  legte  den  Streit  bei.  Siegfried  und  Gottfried  fchenkten 
die  dortigen  Güter  an  das  Klofter  Waldfaffen.  Huhn,  Handbuch  v.  Bayern-Oberpfalz 
S.  123,  cf.  Reg.  boic.  1.  (Leider  find  mir  die  primären  Quellen  nicht  zur  Hand.) 
5.  Siegfried  felbft  gab  für  fich  als  Seelgeräthe,  alfo  wohl  kurz  vor  1146,  all  feinen 
Befitz  in  Sülchen  an  Kl.  Hirfau,  1.  c.  S.  34.  6.  Außer  dem  genannten  Gottfried 
hatte  aber  Siegfried  noch  einen  zweiten  Bruder  Gerhard  von  Schauenburg  bad.  BA. 
Heidelberg,  Cod.  Hirf.  S.  61,  der  in  der  Zeit  des  Hirfauer  Abtes  Volmar  (1120—50) 
lebte,  Cod.  Hirf.  S.  72,  wahrfcheinlich  ein  jüngerer  Bruder,  vielleicht  ein  Stiefbruder* 
Wir  finden  Gerhard  1148  unter  den  Edelfreien  in  einer  Lorfcher  Urkunde,  Cod* 
Lauresh.  ed  Lamey  1,  251  und  noch  einmal  1157  in  einer  Maulbronner  Urkunde  als 
Grafen  genannt.  Er  fchenkte  dem  Klofter  HirTau  in  Gemeinfchaft  mit  feiner  Gattin 
Heilika  und  feinen  Söhnen  ein  praedium  in  Eltingen  OA.  Leonberg,  nemlich  terram 
falicam,  2V«  Hüben  und  V*  der  Kirche.  Diefer  Befitz  war  aber  Gr.  Ludwig  v.  Wirtem- 
berg  verpfändet.  Gerhards  3  Söhne  werden  die  Brüder  Gerhard  1165,  Cod.  Laur.  1, 
264  und  1168  Bertold  und  Gottfried  von  Schauenburg  fein,  1.  c.  1,  267.  Gerhard, 
der  Vater  oder  Sohn,  fchenkte  an  Kl.  Lorfch  Befitz  in  Neheftebach  (wo?),  Cod.  Laur. 
Nr.  3822.  Bertold  erfcheint  als  Graf  1170  in  der  Urkunde  Friedrichs  L  d.  d.  8.  Kai. 
Aug.  Frankfurt,  Gud.  cod.  dipl.  3,  1069  und  mit  feinem  Bruder  bei  K.  Friedrich  L  zu 
Weißenburg  18.  Febr.  1179,  Böhmer  Acta  fei.  Nr.  138,  und  noch  einmal  1191  in 
der  Urkunde  Erzb.  Konrads  von  Mainz,   Gud.  cod.  dipl.  3,  793,  aber  hier  nicht  als 


Die  Herkunft  Bifchof  Siegfrieds  von  Spei  er.  255 

Graf.  Ein  Sohn  Gerhards  ift  wohl  der  gleichnamige  Schwiegerfohn  Poppos  von  Lauffen, 
der  1208  als  Zeuge  auftritt.  W.  F.  7,  472.  Der  dritte  von  den  3  Söhnen  Gerhards 
von  Schauenburg,  Gottfried,  dürfte,  worauf  mich  J.  Cafpart  aufmerkfam  machte,  kein 
anderer  fein  als  Gottfried  von  Winiden  d.  h.  Winnenden  OA.  Waiblingen,  der  1181 
bis  1196  urkundlich  erfcheint.  Derfelbe  hatte  eine  Tochter  Gottfrieds  von  Rordorf 
(ux.  Adelheid),  die  Schwefter  des  letzten  Grafen  Mangold,  zur  Gattin.  Durch  feine 
Erbtochter  kamen  die  ßordorfer  Güter  mit  Winnenden  an  deren  Gatten  Heinrich  von 
Neifen,  cf.  Baumann,  Acta  Salemitana,  Zeitfchr.  f.  d.  Oberrhein  31,  64.  Beachten  wir, 
daß  bei  der  Verhandlung  Abt  Eberhards  von  Salem  mit  Heinrich  von  Neifen  1210 
zu  Winnenden  als  Zeugen  Heinrich  von  Ecke  d.  h.  Eckhof  OA.  Tübingen,  Heinrich 
Phorfaeme  von  Lendingen,  ßudeger  von  Maegerichingen ,  Bertold  von  Grezzingen 
OA.  Nürt.,  1.  c.  S.  65,  erfcheinen. 

Wenden  wir  uns  zu  Bertold,  fo  dürfte  er  kein  anderer  als  jener  Graf  Bertold, 
Kaftenvogt  des  Klofters  Murrhardt,  fein,  der  1182  auftritt.  Die  Kaftenvogtei  dürfte 
ein  altes  Hauserbe  der  Herren  von  Wolffelden  fein.  Zweifelhaft  bleibt  noch,  ob  fich 
fein  Grafentitel  auf  das  Grafenamt  im  Murrgau  gründet.  Es  wird  dazu  noch  eine  be- 
fondere  Unterfuchung  über  das  Verhältnis  zu  Bertold  von  Ingersheim  bedürfen,  welcher 
1134  ein  der  Kirche  zu  Bamberg  gehöriges  Gut  in  Heiningen  genoß.  W.  F.  8,  225. 
Es  will  mir  fcheinen,  daß  die  ganze  Reihe  der  von  Bauer  1.  c.  aufgeführten  Herren 
von  Ingersheim  hieher  zu  ziehen  ift 

Fragen  wir  nach  der  Zeit,  in  welche  wir  die  älteren  Glieder  des  Gefchlechtes 
zu  fetzen  haben,  fo  dürfte,  da  Siegfried  1126—1146,  fein  Bruder  Gottfried  1138, 
Gerhard  aber  1140—1157  erfcheinen,  der  Vater  in  die  Zeit  1090—1120,  der  Groß- 
vater aber  1050—1090  zu  fetzen  fein. 

Betrachten  wir  nun  die  Befitzungen  der  Herren  von  Wolffelden,  wie  wir  fie 
oben  kennen  gelernt  haben,  fo  fehlen  uns  für  Degerloch  weitere  Anhaltspunkte.  In 
Eltingen,  wo  Gerhard  von  Schauenburg  Kl.  Hirfau  begabt,  finden  wir  erftlich  Bertold 
von  Eberftein  begütert.  Derfelbe  fchenkt  an  das  Klofter  den  vierten  Theil  von 
Eltingen.  Als  feine  Gattin  lernen  wir  Adelheid,  als  feine  Söhne  Bertold,  Eberhard 
und  Hugo  kennen.  Cod.  Hirf.  42.  Diefe  Schenkung  muß  in  die  erfte  Zeit  des  12.  Jahr- 
hunderts fallen.  Bedenken  wir,  daß  Gerhard  von  Schauenburg,  der  Befitz  in  Eltingen 
hatte,  auch  einen  Sohn  Bertold  befaß,  fo  fcheint  es  fehr  wahrfcheinlich,  daß  feine 
Gattin  Heilika  dem  Haufe  der  Grafen  von  Eberftein  entftammte.  Reichen  Befitz  in 
Eltingen  (10  Hüben)  und  den  nahegelegenen  Warmbronn  (10  Hüben)  und  Gebersheim 
(Vs  der  Kirche)  hatte  Graf  Ludwig  von  Arnftein.  Cod.  Hirf.  96.  Die  OA.B.  Leon- 
berg nimmt  an,  daß  er  denfelben  durch  Verwandtfchaft  mit  den  Pfalzgrafen  von 
Tübingen  bekommen.  Nun  war  die  dritte  Schwefter  Graf  Ludwigs  v.  Arnftein  c.  1120 
an  Pfalzgraf  Hugo  verehlicht,  vgl.  Schmid,  Pfalzgrafen  v.  Tüb.  S.  57.  Eine  weitere 
nahe  Familienverbindung  war  durch  die  Kirchengefetze  ausgefchloffen. 

Eher  dürfte  an  eine  Verbindung  mit  den  Calwern  zu  denken  fein.  Doch  ift 
zu  beachten,  daß  Herzog  Friedrich  von  Schwaben  confanguineus  Ludwigs  von  Arnftein 
heißt,  cf.  Vita  Ludovici  de  Arnftein,  Böhmer  fontes  3,  327  flf.  Unwillkürlich  ift  man 
verfucht,  den  Namen  des  Pfalzgrafen  Ludwig  f  1103,  Friedrichs  Bruder,  auf  diefe 
Verwandtfchaft  zurückzuführen.  Vielleicht  dürfte  auch  das  für  Ludwigs  Seelenheil  an 
Würzburg  gegebene  Lehen  bei  Witoldshaufen  d.  h.  Weigoldshaufen  bei  Würzburg, 
Schannat  Vind.  coli.  1,  62,  Stalin  2,  228  Anm.  und  der  ftaufifche  Befitz  in  der  Nähe 
von  Eltingen  im  OA.  Leonberg  auf  eine  mit  den  Arnfteinern  gemeinfame  Verwandt- 
fchaft weifen. 


256  Boffert 

In  Türkheim,  Ober-  oder  vUnter-,  fehen  wir  neben  den  Herren  von  Wolffelden 
die  Zähringer  begütert.  Lehensleute  Konrads  von  Zähringen  1122  begaben  dort  das 
Klofter  Zwiefalten,  ebenfo  die  Pfalzgräfin  von  Calw  d.  h.  Luitgard,  die  Tochter  Ber- 
tolds  von  Zähringen.  Mon.  Germ.  10,  109,  20;  113,  1.  Der  beiderfeitige  Befitz 
der  Wolffelder  und  Zähringer  ifb  gleichmäßig  Wald  und  Weinberg.  Nun  finden  wir 
Zähringer  und  Wolffelder  frühe  fchon  neben  einander  bei  Backnang  begütert  Die 
Pancratiuskirche  zu  Backnang  ftellte  1116  der  Zähringer  Markgraf  Hermann  von  Baden 
unter  päbftlichen  Schutz.  W.  ü.  1,  343.  Diefe  Kirche  aber  war  fchon  von  Hermanns 
Voreltern  mit  Gütern  und  Zehnten  reich  begabt,  wie  dies  B.  Bruno  von  Speier  in 
der  Urkunde  über  das  Chorherrenftifb  zu  Backnang  1122  bezeugt.  Hermanns  gleich- 
namiger Sohn  fchenkt  1134  der  Kirche  zu  Backnang  fein  praedium  in  Huningen 
d.  h.  Heiningen  OA.  Backnang.    W.  U.  1,  382. 

Die  Kofeform  für  Hermann  ift  Heffo,  ein  Name  der  noch  im  14.  Jahrhundert 
als  Zuname  im  badifch-zähringifchen  Haufe  erfcheint.  Nun  fehen  wir  einen  Heffo  de 
Baccane  mit  feinem  Sohne  Heffo  1067  bei  einer  Schenkung  Graf  Swiggers  an  St.  Peter 
in  Augsburg  zeugen.  Mon.  bo.  33,  7.  Baccane  kann  fchwerlich  etwas  anderes  fein  als 
Backnang,  obgleich  die  Namensform  von  der  fonll  urkundlich  üblichen  Form  Baggenanc 
ftark  abweicht,  allein  ein  Yerfehen  des  Schreibers  ift  nicht  ausgefchloffen.  Auch  ift 
bei  den  älteren  Bänden  der  Monumenta  boica  auf  eine  diplomatifch  genaue  Wieder- 
gabe der  Vorlagen  nicht  zu  rechnen.  Möglicherweife  ftamipt  die  Urkunde  aus  einem 
Kopialbuch,  das  die  abgekürzte  Form  Baccane  vorfand  und  mit  Baccane  wieder  gab. 
Ganz  ficher  ift,  daß  es  in  ganz  Süddeutfchland  keinen  zweiten  Ort  gibt,  bei  dem 
die  Namensform  zuträfe. 

Beachten  wir  nun,  daß  mit  Hermann  von  Lintburg  f  1074,  dem  Sohn  Ber- 
tolds  des  Gebarteten,  im  Haufe  der  Zähringer  der  Name  Hermann-Heffo  auftritt,  nehmen 
wh*  noch  hinzu,  daß  noch  1456  das  Gültbuch  des  Amts  Böringsweiler  OA.  Weinsberg 
auf  der  Südfeite  des  Mainhardter  Waldes  eine  ganze  Reihe  Aecker  und  Wiefen  Berch- 
toldslehen  nennt,  welche  auf  den  Zufammenhang  mit  den  Zähringern  hinweist,  fo  dürfte 
die  Nachbarfchaft  des  Befitzes  an  der  Murr  und  bei  Türkheim,  der  gemeinfame  Name 
Hermann  in  beiden  Familien  die  Verbindung  der  Zähringer  mit  den  Wolffeldern  in  einem 
andern  als  im  Licht  einer  luftigen  Hypothefe  erfcheinen  laffen.  Das  Wie  und  Wann  diefer 
Verbindung  wird  das  Nachfolgende  etwas  näher  beleuchten.  Will  man  es  unwahr- 
fcheinlich  finden,  daß  eine  Ende  des  11.  Jahrhunderts  fo  hervorragende  Familie  wie 
die  Zähringer  mit  einem  bisher  fo  wenig  beachteten,  ja  gar  zu  den  Minifterialen  ge- 
zählten Haufe  wie  die  Wolffelder  in  Verbindung  getreten  fein  foUte,  fo  bedarf  es 
nur  einer  näheren  Betrachtung  der  Befitzungen  unferer  Wolffelder  im  Sülchgau 
OA.  Rottenburg,  wie  wir  fie  oben  kennen  gelernt :  Sülchen,  Wurmlingen,  Schadweiler. 

2.  Die  Herren  von  Sülchen. 
Bereits  1007  erfcheint  ein  Graf  Heffo  oder  Heflinus  im  Sülchgau,  Mon. 
boic.  28,  385  W.  U.  1,  246,  ein  zweiter  Graf  Heffo  1057,  W.  ü.  1,  273.  Gewinnt  da 
die  von  Bauer  verfuchte  Kombination  des  Sülchgauer  Grafen  Heffo  H.  1057  mit  dem 
Backnanger  Heffo  fenior  nicht  die  höchfte  Wahrfcheinlichkeit?  Ift  es  da  zu  gewagt, 
in  Heffo  jun.  v.  Backnang  und  Effo  de  Wolffelden,  Sigehards  Vater,  und  Ezzo  de  Su- 
lichin  1075,  W.  ü.  1.  280,  Mon.  boic.  29,  128  eine  und  diefelbe  Perfon  zu  fehen? 
Wir  werden  unten  auf  die  Verwandtfchaft  der  Sülcher  mit  den  Huminger  Herren 
(v.  Hirrlingen)  zu  fprechen  kommen  und  dabei  finden,  daß  diefe  Hirrlinger  in  den 
Rheingegenden  bei  Hugshofen-Schlettftadt  begütert  waren.  Wie  find  fie  dorthin  ge- 
kommen? Die  Antwort  könnte  uns  die  Perfönlichkeit  des  Grafen  der  Ortenau  geben. 


Die  Herkunft  Bifchof  Siegfrieds  von  Speier.  257 

1007  erfcheint  als  Graf  der  Mortenouwe,  in  deffen  Gebiet  Kl.  Gengenbach,  Mon. 
boic.  28,  343  und  Nußbach  BA.  Oberkirch,  ib.  28,  383  lagen,  Heffinus,  an  deffen 
Stelle  1016  Graf  Bertold  getreten  war.  Die  Annahme,  daß  Graf  Heffinus  derfelbe  ift 
wie  Helfinus  im  Sülchgau,  wird  keinen  Schwierigkeiten  unterliegen,  ebenfowenig  die 
Identität  des  Grafen  Bertold  in  der  Ortenau  mit  dem  gleichzeitigen  Grafen  Bertold 
im  Breisgau,  der  kein  anderer  ift,  als  der  Zähringer  Bezilin  v-  Villingen.  DalJ 
Bertold  auf  Hello  folgte  im  Befltz  der  Graffchaft  Ortenau,  Tcheint  auf  Familienver- 
bindung zu  beruhen  und  zwar  eher  auf  Heirat  als  auf  Blütsverwandtfchaft.  Die  un- 
zweifelhaft feftftehenden  Befitzungen  der  Zähringer  in  Lintberg^  Weilheim  unweit  des 
Sülchgaus,  ebenfo  in  den  Murrgegenden  dürften  in  Gemeinfchaft  mit  dem  Befilz  der 
Ortenau  deutlich  für  Theilung  des  Hauserbes  in  zwei  Linien  nach  dem  Tode  Graf 
Heffos  (1007)  fprechen. 

Von  hier  aus  dürfte  fich  vielleicht  auch  die  iVage,  wie  die  Zäliringer  in  den 
Befitz  von  Baden  kamen,  etwas  näher  beleuchten  lallen.  Das  Hochllift  Speier  hatte 
1057  ein  praedium  in  Sülchen  von  K.  Heinrich  IV.  erhalten,  ohne  daß  wir  wüßten, 
wie  dasfelbe  an  den  König  gekommen.  An  einen  Zufammcnbang  mit  dem  Erbe  einer 
Großmutter  Adelheid,  der  Mutter  Konrads  U,  und  Bilchof  Gebhards  von  Regeusburg, 
wage  ich  nicht  zu  denken,  obgleich  die  Namen  der  Verwandten  B,  Gebbards,  Sieg- 
fried und  Hermann,  unwillkürlich  an  die  Stammreihe  der  Herren  von  Sillchen-Wolf- 
felden  erinnern.  Aber  es  fehlt  für  den  Zufammenhang  von  Sülchen  und  dem  Orn- 
und  Murrgau  an  weiteren  Mittelgliedern.  Es  mag  allb  diele  Frage  vorerft  ans  dem 
Spiel  bleiben.  Nun  gehörte  auch  Baden  feit  10Ö6  dem  Hochftift  Speier,  Stalin  2,  302, 
Wie  nun,  wenn  Markgraf  Hermann  U.  den  Theil  am  Hauserbe  der  Sülchen  er,  der  bei 
Rottenburg  an  feine  Linie  gekommen,  an  das  Hoch Itift  abgetreten  hätte  gegen  Baden? 
Ein  folcher  Taufch  würde  die  Frage  über  die  Ankunft  Badens  an  die  Markgrafen 
fehr  einfach  löfen. 

Weitere  Mitglieder  des  Haufes  derer  von  Sülchen  lernen  wir  aus  dem  Codex 
Hu'faugienfis  kennen: 

1.  Adelheid  de  Sulch,  Schwefter  eines  Dekans  Rudolf  S,  88,  Da  der  ganze 
Abfchnitt  1.  c.  Schenkungen  der  Herren  von  Merklingen  OA*  Leonberg  enthält  und 
zwar  um  1150 — 60  (cfr.  W.  U.  2,  104  Berwardus  lenior),  fo  werden  wir  nicht  irre 
gehen,  wenn  wir  Rudolf  für  identifch  mit  dem  Pfarrer  Rudolf  v-  Merklingen  anlehen. 
der  1140  Pfarrer,  1150—60  Dekan  des  Kapitels  Weil  war.  Adelheid  dürfte  die 
Witwe  des  frühverftorbenen  Gottfried,  des  Bruders  B.  Siegfrieds,  lein  und  dem  Ge- 
fchlecht  der  Herren  von  Merklingen  angehören.  Allerdings  IcheiDt  hier  die  Frage  nach 
dem  Stand  der  Herren  von  Merklingen  fehr  groiie  Scliwierigkeiten  zu  bereiten. 

Wir  muffen  hier  nothwendig  auf  das  Chronicon  Sindelfingenle  eingehen,  das 
berichtet,  Wielrcha  von  Calw,  die  Gattin  Graf  Adelberts  v.  Calw,  habe  ihrer  Enkelin 
Uta  V.  Schauenburg  als  Mitgift  unter  Anderem  auch  Merklingen  gegeben.  Der  ganze 
Bericht  des  Chronicons  über  Wielicha  eirregt  Ichwerc  Bedenken.  Nehmen  wir  erll  den 
letzten  Satz,  der  befagt:  Wilcha  ultimo  vendidit  Heinrico  imperatori  niinjLteriales  in 
Bemehufen  et  ceteros  omnes,  fo  ift  ein  Verkauf  der  fämmtlichen  Calwer  Minillerialen 
(ceteros  omnes)  an  Heinrich  IV.  geradezu  undenkbar.  Ueber  den  Stand  der 
Herren  von  Bernhaufen-Plieningen  habe  ich  mich  an  einem  andern  Ort  ausgefprochen 
f,  V.  J.  5,  300.  Von  einer  Erwerbung  Heinrichs  IV,  in  jener  Gegend,  ebenfo  von  einer 
Vergabung  des  Erworbenen  durch  Heinrich  IV.  oder  V.  ift  lediglich  keine  Spur 
zu  finden.  Nehmen  wir  noch  dazu  den  ftrengen  Gegenfatz  der  Gelinnung  Heinrichs 
und  Wielichas,  der  eifrigen  Anhängerin  von  Hirfau,  dem  Herd  der  kirch hellen  Op- 
pofition  gegen  Heinrich  IV.,  und  Wielicha  iollte  ultimo,  alfo  vor  ihrem  Tod,  wu  lle 

WOrttemb.  Vierteljahrshefte  1883.  17 


258  Boffort 

doch  ficher  noch  befonders  unter  dem  Einflufi  der  kirchlichen  Oppofition  ftand,  ihre 
Minifterialen  an  den  von  ihr  verabfcheuten,  von  der  Kirche  gebannten  König  ver- 
kauft haben,  während  ße  doch  leibliche  Erben  hinterließ  ?l 

Stalin  hat  offenbar  die  Haltloßgkeit  der  Angabe  des  Sindelfinger  Chronülen 
gefühlt,  wenn  er  in  der  OA.Befchr.  S.  116  die  Erwerbung  in  die  Zeit  Heinrichs  VI. 
fetzt,  was  aber  dem  Text  geradezu  widerfpricht.  Heinrich  VI.  (1190—1197)  konnte  von 
Wielicha  (f  1093)  nichts  erwerben.  Ebenfo  enthält  die  Angabe,  daß  Uta  v,  Schauen- 
burg  Merklingen  etc.  als  Mitgift  von  Wielicha  erhalten  habe,  geradezu  eine  Un- 
möglichkeit. Wielicha  ftarb  1093,  Utta  1196,  ße  kann  alTo  kaum  zur  Zeit  des  Todes 
von  Wielicha  gelebt  haben,  vielweniger  verheiratet  gewefen  fein. 

Will  man  fich  darauf  berufen,  daß  Rudolf,  Adelheids  Bruder,  feine  Schenkung 
per  advocatum  fuum,  nemlich  Adelbert  v.  Calw,  mache,  fo  ift  damit  nicht  gefagt, 
daß  Eudolf  ein  Minifteriale  Adelberts  gewefen  fei,  fondem  als  Geiftlicher  bedurfte  er 
wohl  eines  Vogtes  zu  feiner  Schenkung.  Nach  dem  Ghronicon  Sindelf.  könnten  ja 
die  Merklinger  auch  nicht  Minifterialen  Adelberts  v.  Calw  gewefen  fein,  fondern  Lehens- 
leute Herz.  Welfs.  Für  die  Verwandtfchaft  mit  den  Merklingem  fcheint  mir  auch 
der  Befitz  Gerhards  v.  Schauenburg  in  Eltingen,  wenn  er  nicht  von  den  Eberfteinem 
kommt,  zu  fprechen.  Kt  Adelheid  etwa  die  Witwe  des  ex  hypotheß  kinderlos  ver- 
ftorbenen  Gottfried  von  Sülchen-Wolffelden,  fo  konnte  Gerhard  von  dem  durch  Gott- 
fried erheirateten  Beßtz  Eltingen  geerbt  haben.  —  2.  Richmunt  v.  Sülchen  gibt  um 
1110  eine  Hube  zu  Schadweiler  an  Hirfau  Cod.  Hirf.  Er  dürfte,  wenn  ein  Freiherr, 
zu  den  älteren  Gliedern  des  Haufes  gehören  und  ein  Bruder  Sigehards  fein.  Ift  er 
aber  ein  Minifteriale,  dann  wird  er  zu  dem  obengenannten  Heinrich  zu  ftellen  fein. 

3.  Verwandte  der  Herren  v.  Sülchen-Wolffelden. 

Gehen  wir  nun  zu  den  Stammverwandten  der  Herrn  v.  Sülchen-Wolffelden, 
fo  dürfen  wir  hieher  in  erfter  Linie  die  Herren  v.  Humingen,  Horningen-Hirrlingen 
ziehen.  Dr.  Baumann  hat  voUftandig  Recht,  wenn  er  die  Grafen  von  Horuingen  nach 
Hirrlingen  OA.  Rottenburg  fetzt,  Gaugraffch.  S.  130.  Es  wird  nicht  zufällig  fein, 
wenn  1179  Gottfried  von  Hurningen  hart  neben  den  Schauenburgern  urkundet.  Böhmer 
Acta  fei.  2.  138.  Die  Stammesverwandtfchaft  würde  den  Uebergang  des  Grafenamts 
im  Sülchgau  von  den  Heffonen  an  die  Hurninger  leicht  erklären. 

Nur  gelegentlich  fei  als  Vermuthung  hingeftellt,  daß  Hildegard  v.  Büren, 
die  Stammmutter  des  Stauferhaufes,  möglicherweife  diefem  Grafengefchlecht  angehört, 
Werner  von  Homingen  ftiftet  um  1000  das  Kl.  Hugshofen  bei  Schlettftatt  Die 
elfäßifchen  Befitzungen  der  Staufer  bei  Schlettftatt  wären  fo  einfach  erklärt,  wie  fchon 
Stalin  2,  229  gefehen  hat. 

Halten  wir  nun  in  der  Umgegend  von  Rottenburg  Umfchau,  um  zu  fehen, 
ob  ßch  dort  nicht  weitere  Glieder  des  alten  Gefchlechtes  der  Heflbnen  finden,  fo  nennt 
uns  der  Cod.  Hirf.  S.  40  erft  einen  Burkhard  und  Heffo  v.  Firft,  welche  bei 
Schwalldorf  OA.  Rottenburg  eine  terra  falica,  4  Hüben  und  all  ihren  dortigen  Be- 
ßtz an  Hirfau  geben,  ein  Befitz,  der,  wie  ein  Blick  auf  die  Karte  zeigt,  im  Verein 
mit  dem  Namen  Heffo  auf  Zugehörigkeit  zum  Haufe  der  Grafen  von  Sülchen  weist. 
Aber  die  OA.Befchr.  Rottenburg  S.  195  fagt  uns  ja,  die  Herren  v.  Firft  feien  Glieder 
des  niedern  Adels  gewefen.  Darin  wird  ße  Recht  haben,  daß  diefe  Herren  gerade 
wie  die  von  Stoffeln  und  felbft  die  Pfalzgrafen  von  Tübingen  im  16.  Jahrhundert  tief 
gefunken  waren.  Aber  im  12.  Jahrhundert  ftand  es  anders  mit  ihnen.  Die  Notitia 
fundationis  des  Klofters  St.  Georgen  auf  dem  Schwarzwald,  Zeitfchrift  für  den  Ober- 
rhein Band  9,  S.  193  ff.,  welche  für  unfer  füdliches  Württemberg  die  werthvoUften 


Die  Herkunft  Bifchof  Siegfrieds  Yon  Speier.  259 

Nachrichten  bietet,  nennt  Heffo  v.  Firft  einen  dominus  und  capitaneus,  S.  211.  218, 
was  bei  der  Art  wie  die  Notitia  die  capitanei,  doraini  und  milites  liberales  hervor- 
hebt, cfr.  212,  214,  218,  f icher  einen  Edelfreien  vorausfetzt.  Heffo  v.  Firft  gab  dem 
Klofter  St.  Georgen  1092  fein  Eigen  in  Beroa  (Bärenthal,  Baumann,  Gaugraffchaften 
S.  148)  und  erhielt  dafür  des  Klofters  Bedtz  in  Huchilingen,  Nero  und  Ginningen 
d.  h.  Hauchlingen  (Theil  von  Nehren),  Nehren  und  Gönningen  OA.  Tübingen,  S.  211. 
1095  gab  Heffo  weiter  ein  Va  manfus  in  Enfingenheim  im  Scherragau  d.  h.  Enfis- 
heim  bei  Nufplingen  am  Heuberg  und  feinen  Befitz  in  Obcrenholz  (wo?  Ohernheim 
OA.  Spaich.?)  an  dasfelbe  Klofter  S.  218.  Eine  Tochter  Heffos  war  nach  Mon.  Germ, 
10,  116  Willibirg,  die  Gattin  Landfrieds  von  Ginningen,  welche  dem  Klofter  Zwie- 
falten  4  Manfus  in  Uzilshufen  (wo?)  gab.  Landfried  aber,  welcher  in  Zwicfalten  be- 
graben liegt,  begabte  das  Klofter  mit  einem  Manfus  in  Kirijfindorf  (wo?  Chirphendorf 
=  Küpfendorf  OA.  Heidenheim?  W.U.  2,  2S.  1143).  Freilich  erklärt  die  OÄ.Befchr. 
Tübingen  S.  383  Landfried  gleich  den  fpäteren  Herrn  von  Gonningen  für  Minifterialen 
der  Herrn  von  Stoffeln,  mir  will  es  eher  fcheinen,  daü  Landfried  felbft  zu  den  Herren 
von  Stoffeln  zu  rechnen  ift. 

Eine  weitere  Perfönlichkeit,  welche  Beachtung  verdient,  wenn  wir  über  die 
Verwandten  und  Ahnen  der  Herren  von  Wolffelden-Sükhen  AuffchluiS  erhalten  wollen, 
ift  Hermann  von  Meringen  d.  h.  Mähringen  DA.  Tübingen.  Nach  der  Notitia  fchenkte 
1086  ein  vir  liber  Namens  Hermann  ein  halbes  praedtum  in  Huchilingen,  dem  oben 
genannten  Hauchlingen'),  nicht  Heuchlingen,  wie  Mone  will,  an  St.  Georgen,  die  andere 
Hälfte  hatte  er  feiner  Gattin  Gerhilde  gegeben.  Die  letztere  aber  trat  es  1088  durch 
die  Hand  ihres  Bruders  Udalrich  von  Hufen  (dcßfen  Bruder  Bapoto  ein  miles  überaus 
heißt  S.  209)  an  St.  Georgen  ab.  Ja  1091  fchenkte  Gerhild  auch  ihren  Befitz  in  Gin- 
ningen 1092  ebenfalls  an  St.  Georgen.  Daß  bei  Ginningen  nicht  an  Gunningen 
OA.  Tuttlingen  zu  denken  ift,  das  1095  deutlich  Kuningen  juxta  Calphen  heißt, 
1.  c.  S.  220,  fondern  an  Gönningen,  das  hätte  die  OÄ.Befchr-  Tuttlingen  S.  320 
Mones  Anmerkung  46  S.  211  1.  c.  glauben  dürfen,  obgleich  Mone  oft  gerade  in  der 
Beftimmung  wtirttemb.  Orte  eine  wohl  begreifliche  Unkenntnis  zeigt.  Hermann,  der 
Gatte  Gerhilds,  ift  ficher  identifch  mit  Hermann  von  Meringen,  welcher  mit  feiner 
ungenannten  Gattin  allen  Befitz  in  Nehren  für  Va  manfus  in  Starzeln  und  Altheim 
und  den  Befitz  in  Dormettingen  an  das  Klofter  abtrat,  1,  c.  211.  Beide  Akte  über 
Ginningen  und  Nehren  folgen  unmittelbar  auf  einander  und  fallen  nur  4  Tage  aus- 
einander (30.  März  und  3.  April).  Ift  es  mir  mit  den  befchränkten  Mitteln  hier 
nicht  möglich,  die  Heimat  der  drei  Gefchwifter  von  Haufen  Hcher  nachzu weifen ,  fo 
darf  ich  um  fo  ficherer  Hermann  von  Meringen  zu  den  Verwandten  der  Grafen  von 
Achalm  zählen.  Das  geht  aus  Ortlieb  Chr.  Zw*  ganz  klar  hervor.  Er  erzählt,  ein 
Herr  von  Mähringen  habe  wegen  feines  Gichtleidens  Güter  in  Tarodingen  und  Un- 
dingen (Derendingen  OA.  Tübingen,  Undingen  OA*  Reutlingen)  gegen  ein  Leibgeding 
feinem  Verwandten  Graf  Rudolf  von  Achalm  übergeben,  dell'en  Söhne  jene  Güter 
dem  Klofter  Zwiefalten  zuwandten.  Jener  ungenannte  Mähringer  aber  hatte  eine 
Schwefter,  die  fich  zur  Zeit  Konrads  II.  und  Heinrichs  III.,  alfo  vor  1039,  in  der 
Lombardei  verehelicht  hatte,  aber  fpäter  ihren  Gatten  verliefi,  nach  Deutfchland 
znrtikkehrte  und  nun  das  Erbe  ihres  Bruder;^  zurückforderte.  Rudolf  von  Achalm 
gab  ihr  zur  Entfchädigung  ein  praedium  in  Himminhufen  d.  h.  Iramenhaufen  ÜA.  Tüb- 
ingen und  5  Hüben  in  Undingen.     Trotzdem  aber  machten  Gebrüder  von  Mieringen, 


*)  Die  Kirche  des  Pfarrdorfs  Nehren  ftand  in  Huhelingen  cfr,  Frdbiirger  Diöcef.- 
Arch.  Bd.  1,  S.  58,  wo  irrig  an  Heuchlingen  OA.  Heidcnbeiui,  das  zur  Diözefe  Augsburg  ge- 
hörte, gedacht  ift. 


260  -^  Boffert 

wie  Ortlieb  fchreibt,  Anfprüche  an  jene  obengenannten  Güter  in  Derendingen  und 
Undingen.  Ortlieb,  Mon.  Germ.  10,  73  flf.  Wir  werden  nicht  irre  gehen,  wenn  wir 
diefe  Mähringer  als  Glieder  jenes  Hanfes  von  Pfulhngen  -  Steufilingen  anfehen,  deffen 
Ahne  ficher  Graf  Hermann  im  Pfullichgau  ift.  Für  die  Zufammengehörigkeit  mit 
PfuUingen  und  Steufllingen  vergl.  den  Befitz  der  Pfullinger  in  Bronnweiler  OA.  Reut- 
lingen und  Bodelshaufen  OA.  Rottenburg  Cod.  Hirf.  101  und  den  der  Steußlinger  in 
DuÜlingen,  Cod.  Hirf.  37,  41.  Konrad  von  PfuUingen  Erzbifchof  von  Trier  (1066) 
ift  der  Neffe  des  Steußlingers  Anno  v.  Köln. 

Sehen  wir  diefe  Familie  hier  in  Beziehungen  zu  Klofter  St  Georgen,  fo  wird  es 
nicht  überrafchen,  wenn  das  Klofter  auch  Befitzungen  in  dem  feinen  Magerbein  im  Ries 
aufzuweifen  hatte,  1139  W.  ü.  2,  10  cfr.  198.  Wie  es  zu  diefem  Befitz  gekommen, 
hilft  vielleicht  der  Cod.  Hirf.  S.  101  erklären,  wonach  Kuno  v.  Magerbein  und  feine 
Gattin  dem  Kl.  Hirfau  2  Hüben  in  PfuUingen  fchenkten.  Wer  diefer  Kuno  v.  Magen- 
bein mit  Befitz  in  PfuUingen  fein  mag?  Ich  halte  ihn  für  den  Neffen  der  Achalmer 
Grafen  Kuno  und  Luitold,  den  Sohn  Graf  Kunos  v.  Lechsgemund  und  der  Mathild  von 
Achalm,  den  wir  fonft  als  Kuno  von  Horburg  (Harburg  im  Ries)  kennen.  Aus  dem 
Obigen  haben  wir  den  nahen  Zufammenhang  der  Mähringer  mit  den  Grafen  von 
Achalm  gefehen;  daß  die  Mähringer  mit  den  Pfullingem  eines  Gefchlechts  find,  wird 
auf  Zuftimmung  rechnen  dürfen.  Dann  wird  es  nicht  auffallen,  wenn  das  von  dem 
Mähringer  Hermann  begabte  Kl.  St.  Georgen  auch  bei  dem  Seitenzweig  der  Achalmer 
Grafen  im  Ries  Gunft  und  Gaben  gewann. 

Näher  auf  die  Familie  der  PfuUingen-Steufllingen  einzugehen,  liegt  für  unfern 
Zweck,  das  Gefchlecht  der  Heffonen  von  Sülchen-Wolffelden  weiter  zu  verfolgen,  ferne, 
es  ift  das  eine  lohnende  Aufgabe  für  Forfcher  jener  Gegend,  aber  wir  dürfen  aus 
den  vorangehenden  Unterfuchungen  den  Schluß  ziehen,  daß  Graf  Hermann  im  Pfullich-^ 
gau  930  auch  der  Ahnherr  Heffos  von  Sülchgau  1007  ift 

Möglicherweife  fteht  auch  Sigehard  v.  Calphen  (Karpfen)  in  Verbindung  mit 
unferem  Wolffelder  Sigehard.  Es  mag  zufallig  fein,  daß  der  Schenkung  Sigehards 
V.  Wolfsfelden  im  Cod.  Hirfaug.  S.  34  faft  unmittelbar  die  Sigehards  von  Calphen 
folgt.  Sigehards  Vater  ift  wohl  jener  Egilward  v.  Calphen,  der  von  Zwiefalten  die 
Güter  kaufte,  welche  Walter  von  Ritinhaldun  bei  Mariaberg  OA.  Reutlingen  dem  KL 
fchenkte  Mon.  Germ.  10,  69.  Seine  Mutter  Ida  ift  die  Schwefter  Walters  v.  Thun- 
ingen,  und  wahrfcheinlich  auch  Berthas,  der  Gattin  Hezilos,  des  Gründers  von 
St  Georgen  Zeitfchrift  für  den  Oberrhein  9,  203.  Es  fcheint  nicht  zu  gewagt,  für 
Sigehard  v.  Wolffelden  und  Sigehard  v.  Calphen  einen  gemeinfamen  namengebenden 
Ahnherrn  anzunehmen.  Was  die  OA.Befchr.  Tuttlingen  bewog,  diefe  Herrn  v.  Calphen 
als  Dienftleute  der  Grafen  von  Nellenburg  anzufehen,  wie  auch  Gerung  von  Rietheim, 
den  Schwiegerfohn  Ottos  v.  Steußlingen,  ift  mir  nicht  klar.  Vielleicht  darf  für  den 
Zufammenhang  diefer  Herren  mit  Wolffelden-Sülchen  darauf  hingewiefen  werden,  daß 
wir  oben  auch  eine  Verbindung  des  Bezelin  v.  Villingen,  des  Zähringer  Ahnherrn,  mit 
HelTinus,  dem  Grafen  im  Sülchgau  und  in  der  Ortenau,  annahmen.  Villingen  und 
Karpfen  liegt  nicht  allzuweit  voneinander. 

Ob  wir  auch  die  Stifter  des  Klofters  St.  Georgen,  Hezilo  und  Heffo,  hieher 
ziehen  dürfen,  ift  mir  zweifelhaft.  Trotz  eingehenden  Studiums  der  Notitia  fundationis 
und  ihrer  Angaben  über  den  älteften  Befitz  wie  die  Ahnen  der  beiden  Stifter  wollte 
es  nicht  gelingen,  fiebere  Anknüpfungspunkte  zu  gewinnen,  obgleich  bei  beiden  der 
Befitz  im  Breisgau  für  eine  Verbindung  mit  Heflinus,  Graf  in  der  Ortenau,  und  feinem 
Nachfolger  Berthold  fich  geltend  machen  ließe.  Auch  die  nahe  Verwandtfchaft  Hezilos 
mit  den  Entringer  Herren,  die  wir  gleich  den  Wolffeldern  in  enger  Verbindung  mit 


Die  HerkaDft  Bifchof  Siegfrieds  von  Speier. 


261 


dem  Hochftift  Speier  fehen,  die  Nachbarfchaft  von  Sülchen  und  Entringen  dürfte  in 
Betracht  kommen.  Allein  das  find  Fragen,  welche  Forfchern  im  Stilchgau  näher  liegen, 
hier  begnügen  wir  uns,  das  Gefchlecht  der  Heffonen  von  Backnang-Wolffelden  in  ein 
neues  Licht  geftellt  und  die  freie  Abkunft  diefer  Herren  wie  ihre  Verwandtfchaft  mit 
den  Zähringem  aufgehellt  zu  haben. 


Stellen  wir  noch  die  Herren  von  Wolffelden-Sülchen  kurz  genealogifch  zufammen: 
Hermann  Graf  im  Plniniclj^aiL 


Heflinus  Graf  im  Sülchgau 


und 


in  dbr  Ortcnau  1007. 


Hefl'o  de  Baccane  und  v.  Sülchen  1057—67. 
Hefl'o  V.  Sülchen-Baccane  1067. 


Sigehard  1090. 


Richmunt. 


N. 

heir.  Bertöld  v.  Villingen  999 

Graf  in  der  Orten  au 

1016. 


Siegfried  Bifchof  Gottfried  Gerhard]  v.  Schauenburg 

V,  Speier.  ux.  Adelheid  v.  Merk-  11.  Nov.  1157 

lingen.  üx.  Heilika  (?  v.  Ebtrftein). 

^^■-  ■■- . 

Gerhard  1165.  1189.     Berthold  v.  Wolffeldeu.  .    Gottfried  v.  Winnenden 

1131—96 
ux,  N.  V.  Kordorf. 


H.  Ulrich  V.  Hur- 
ningcn* 

Gottfried  V,  Our- 
niogen. 


Gerhard  1208 
heir.  N.  v.  Lauffen. 


N.  heir. 
Heinn  v,  Neifen. 


Zur  Andeutung  flir  künftige  Forfcher  mag   hier  auch  noch  ftehen,   was  fich 
atis  dem  Studium  der  Notitia  fund.  monafterii  S.  Georgii  ergibt; 

Landold  I.  Thurgaugraf  970—1000 
ux.  Berchta  v.  Bllren. 


Landolt  II.  1024 
ux.  Gifela. 


Bezelin  v.  Villingen  ¥  999 
f.  oben. 


Landolt     Adalbert 
V.  Entringen. 


Landolt 
1084. 


Adalbert 
1075.  84. 


Landolt    Adalbert 
1112.  1111. 


Ulrich  1030,  f  1050 
ux.  Adela. 

Hezelo  1071 
Vogt  V.  Beichenau 

t  1088 
h.  Hertha  v.  Thu- 

ningen. 

Hermann  f  1094 

h.  Heilika  oder 

Helewida. 

h.  Ulrich  V.  Hurningen 

t  vor  1125. 

Ulrich  V.  Hurningen 
h.  H.  V.  Sulchen  1125. 


Landolt  1.  v.  Winzeln.   Berth.  Hiirziig  v.  Kärothcn 
b,  1.  Richwara  V  v.  Kärn- 
thün, 
2.  Beatrix  v.  MouiToD, 


Lantloit  IL  1084. 


HugiJv.Klie-     N,  hf^ir. 
rtetten.       llartraann 
V.  Thalhaa- 
fen. 


Berthüld  ücrniann         Gcbhnrd       Lintgard. 

h,  Agnes  v.  Lintbnrg.    B.  v.  Con- 

V.  Rhein-  ftanz. 
felden. 


Gottfried. 


4.  Die  Minifterialen  von  Wolffelden. 

Wir  wenden  uns  noch  kurz  zu  den  Minifterialen  von  Wolffelden  Otto  und 
Konrad  1134,  W.  U.  1,  383.  Das  find  ohne  Zweifel  diefelben  Männer,  welche  wir 
als  Konrad  und  Otto  v.  Weiler  (zum  Stein  hart  bei   Wolffelden)   wieder  finden. 


262       Boffert,  Der  Letzte  von  Morftein.    Zur  Gefchichte  der  Eunft  in  Franken. 

Diefelben  fchenken  5  Hüben  zu  Gruppenbach  an  Kl.  Hirfau.  Bei  der  Schenkung  ift 
Bifchof  Siegfried  und  fein  Bruder  Gerhard  v.  Schauenburg  anwefend.  Cod.  Hirf.  6L 
Otto  erfcheint  noch  einmal  in  Cod.  Hirf.  S    71. 

Als  ihr  Vater  wird  Nibelung  zu  betrachten  fein,  von  dem  der  Cod.  Hirf. 
gleichlautend  S.  4t  und  59  berichtet;  Nibelunc  de  Sweicheim  dimidiam  hubam  dedit 
in  Bunningen  und:  Nibelunc  de  Wiler  dimidiam  hubam  ad  Bunningen  (fc.  dedit). 
Ein  Blick  auf  die  Karte  wird  zeigen,  daß  Nibelung  v.  Schwaikheim  OA.  Waiblingen 
und  Nibelung  von  Weiler  z.  Stein  OA.  Marbach  identifch  find.  An  Vorfahren  der 
Herren  von  Weiler  OA.  Weinsberg  ift  hier  nicht  zu  denken. 


Der  Letzte  Ton  Morftein. 

Nach  W.  F.  8,  498  wäre  Ludwig  von  Morftein,  geftorben  zu  Niedernhall  23.  Nov.  1609, 
der  Letzte  feines  Gefchlechts,  während  nach  der  OA.Befchr.  Hall  S.  182  das  Gefchlecbt  bis 
Anfang  vorigen  Jahrhunderts  feinen  Sitz  in  Bibersfeld  gehabt  hätte.  Ein  Aktenftück  der  Pfarr- 
regiftratur  zu  Altenberg  hilft  die  Sache  feftrtellen.  Es  beftätigt  die  Angabe  der  OA.Befchr.  HaU. 
Am  19.  November  1705  verkaufen  die  Töchter  Johann  Ludwigs  von  Morftein  nach  delTeo  Tod 
zu  Bibersfeld  ihren  Befitz  zu  Altenberg  OA.  Gerabronn,  nemlich  ihren  Gültbauem  Endres 
Schürlin,  der  jährl.  15  Schill,  hall. ,  1  Faftnachtshuhn,  2  Herbfthühner,  täglichen  Dienft  mit  der 
ganzen  Mäne,  Hauptrecht,  Handlohn,  Beftehgeld,  Schätzung,  Gebot  und  Verbot  zu  leiften  hat, 
um  600  fl.  rh.  an  Frau  Benedikta  Helena  geb.  und  vermählte  v.  Gemmingen  und  i|ire  Söhne 
Friedrich  Cafimir,  Reinhard  und  Philipp.  Die  Töchter  Joh.  Ludwigs  von  Morftein  find  Roline 
Felicitas,  Gattin  Georg  Adams  von  Berg,  Juliane  Chriftine,  Gattin  Chriftian  Ludwigs  von  Oheimb, 
Dorothee  Marie,  Gattin  des  Friedrich  Cafimir  v.  Wietersheim,  Sophie  Chriftine  (nach  der  ünter- 
fchrift  Sophie  Catharine),  Gattin  des  Wilhelm  Dietrich  TruchfelTen  von  Wetzhaufen  auf  Lunddorf. 

G.  B. 


Zur  Oerehiclite  der  Kunit  in  Franken.    (Vgl.  S.  80.) 

2.  Der  fleißige  Dekan  Mayer  von  Weikersheim  fand  in  einem  Gültbnch  von  1463  folgende 
Notiz :  Anno  dni  millesimo  quadringentesimo  octuagesimo  primo  in  die  Urbani  fo  haben  die 
Heiligonpfleger  S.  Jörgen  zu  Weikersheim  mit  Namen  Kunz  Maurer  und  Hans  Gabeil  verliehen 
ein  Tafeln  uf  den  Koraltar  in  der  Pfarrkirche  S.  Jörgen  umb  62  fl.  an  alle  Koften  und  Zerung, 
und  die  obengemelt  Tafel  ift  gemacht  und  geantwurt  am  Donderstag  vor  der  Kirchweihnng  In 
den  LXXXII  Jar,  und  zu  derfelben  Zeit  feinen  die  Heiligenpfleger  gewest  Cunz  Maurer  und 
Claus  Schneyter,  Bamberger  genannt,  einer  des  Rats,  und  Cunz  Maurer,  einer  aus  der  Gemeinde, 
und  zu  der  Zeit  ift  Herr  Johanns  Grim  Pfarrherr  gewest,  und  zu  derfelben  Zeit  hat  das  Korn 
gemeinlich  1  fl.  gekoft  und  ist  grofler  Judel  (sie)  gewest  unter  dem  gemeinen  Volk  und  11  Eimer 
Weins  haben  1  fl.  koft  und  ift  der  Burger  Anfchlag  im  Herbft  geweft  4V«  Pfd.  und  8  Heller  und 
ift  fer  gutter  Wein  gewest,  und  ift  Bürgermeifter  im  Rat  gewest  ChriftoflTel  Müller  und  in  der  Ge- 
meinde Eberhart  Gehner. 

3.  Nach  gütiger  Mittheilung  von  Diakonus  Klemm  ftammt  der  von  ihm  in  den  Wiirttemb. 
Vierteljahrsheften  1882,  S.  180  und  S.  200  Nr.  7  befprochene  Bildhauer  Georg  Hub  er  aus  Franken. 
Pf.  Seuffer  in  Erfingen  hat  nämlich  aus  Protokollen  der  Schmiedezunft  in  Ulm  feftgeftellt,  daß 
Jerg  Huber  von  Mergethal  (Mergentheim)  von  1595  an  5  Jahre  bei  Steinmetz  Michael  Schaller 
in  Ulm  lernte,  1603  den  14.  März  die  Zunft  annahm  und  1616  Zwelfmeifter  war.  Bekam  aber 
Schaller  Lehrlinge  aus  Mergentheim,  in  deHen  Nähe  Simon  Schlör  geboren  war,  fo  wird  1.  er 
wohl  zu  Schlörs  Werkftätte  in  Beziehungen  zu  fetzen  fein;  2.  wird  es  mir  fehr  wahrfcheinlich, 
daß  M.  S.  an  dem  Grabdenkmal  der  Herzogin  Anna  Urfula  v.  Braunfchweig  auf  Mich.  Schaller  weist 

G.  Boffert 


^, 


268 


Württenibergifcher  Alterthurasverein  iu  Stuttgart 


Fromme  Siftungen  Graf  Ulrichs  des  Yielgeliebten. 

lieber  fromme  Stiftungen  Graf  Ulrichs  des  Vielgeliebten  gibt  ein  undatirter,  jedenfalls 
gleichzeitiger  Zettel  Auffchluß,  defTen  wefentlicher  Inhalt  folgender  ift:  Da  die  Landfchaft  bisher 
getreulich  die  Schätzungen  gegeben,  hat  der  Graf  aus  Furcht  gegen  Gott  bertimnitj  daß  der 
kleine  Zehnte  zu  Stuttgart  der  Kirche  zu  S.  Lienhart,  deren  Anfänger  er  iCt*),  gcibören  foll; 
dafUr  foll  man  noch  fönf  Priefter  verordnen,  welche  an  Feft-  und  Feiertagen  ein  Amt  zi»  fingen 
und  fonft  die  gebräuchlichen  Meflen  zu  lefen  haben.  Den  armen,  befonders  hausarmen  Leuten 
follen  jede  Fronfaften  ansgetheilt  werden:  zu  Ntti-tingen,  Kirchheim,  Göppingen,  Schorndorf, 
Marbach,  Waiblingen,  Cannftatt,  Balingen  je  6  Pfund,  zu  Bottwar,  Beilfit^inj  Laufen  je  4  Pfund, 
zufammen  60  Pfund  Heller.  Diefe  follen  zu  Lebzeiten  und  nach  dem  Tode  des  Grafen  ansbe- 
zahlt  werden,  denu  er  bedenke,  daß,  was  er  nicht  bei  Leben  thue,  fei  nachher  feiner  Seele 
ungefchehen.  Auch  hat  er  fich  eine  Jahrzeit  geftiftet  nach  Inhalt  eines  Zettels  in  dem  Stift,  des 
Jahrs  viermal  zu  jeglicher  Fronfaften,  und  in  dem  Klofter  bei  unferer  lieben  Frauen') ,  zweimal 
im  Jahr  zu  begehen.  Als  weiterer  Grund  für  diefe  Stiftung  wird  angegeben:  nachdem  fin  gnad 
hat  mUflen  kriegen  wider  finen  willen  und  finer  gnaden  land  und  lut  herretten,  und  im  grtißlich 
unrecht  gefcheen  ift,  fo  hat  er  iin  Hb,  guet  und  leben,  auch  Hner  gnad  cren^  ritter  und  knccbt 
gewaget,  und  fint  im  krieg  erlich  und  ritterlich  gerioht  worden;  und  feiner  gnaden  land  und  lüt 
lutzel  verbrendt,  dann  uff  ain  zyt  uff  den  vildern ,  da  nammen  die  find,  die  ftett  und  tr  helffer, 
iren  werd  wol  daran').  —  Ein  zweiter  Zettel  von  gleicher  Hand  enthält  diefelben  Begründungen, 
zählt  aber  nur  die  Armenftiftungen  auf,  wobei  Stuttgart  mit  12  Pfund  vorangefetzt  ift,  während 
die  kirchlichen  Stiftungen  fehlen.  Der  letzte  Zettel  ift  Konzept,  der  erAe  offenbar  nach  diefem 
gefchrieben  und  enthält  daher  fpätere  Beftimmungen^).  Dn  K  Sehn  ei  den 


Georg  Rathgeb. 

Ein  altes  Verzeichnis  von  Malefizfachen,  das  lieh  auf  noch  vorhandene  Aufzeichnungen 
ans  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  ftützt,  enthält  die  Notiz:  ^1526.  Bericht  und  Urgiebt  SchUrbz 
Jörgen,  genannt  Rathgeb,  Malers  von  Stuttgart,  fo  zu  Pforzheim  gefangen  gelegen  ^  de«  Bauern- 
kriegs und  Herzog  Ulrichs  halber."  Es  ift  wohl  zweifellos,  daß  diefer  Maler  Schürtz  Jörg,  ge- 
nannt Rathgeb,  identifch  ift  mit  dem  Georg  Rathgeb,  den  Hr.  O.Donner -von  Richter  als  Maler 
der  Herrenberger  Altartafeln  im  Jahr  1518  nachgewiefen  hat,  nachdem  er  ihm  auch  Gemälde 
im  Kreuzgang  des  Karmeliterklo fters  zu  Frankfurt  zugewiefen.  Als  Georg  Rathgebs  Heimat 
wird  zwar  Schwäbifch-Gmünd  genannt;  aber  feine  Bezeichnung  als  Maler  von  Stuttgart  könnte 
darauf  zurtickzufßhren  fein,  daß  er  hier  Arbeit  gefunden  hatte,  vielleicht  filr  Herzog  Ulrich,  als 
deffen  Anhänger  er  nach  feinem  mißlungenen  Einfall  verhaftet  wurde.  Sind  keine  fonftigen  Spuren 
von  dem  Maler  Jörg  Schürtz-Ratbgeb  vorhanden?  Dr.  E.  Schneiden 


Nachträge  und  Berichtigungen  zum  Necrologium  Etwacenfe. 

Bei  einer  Revifion  des  Originals  des  im  1.  Jahrgang  diefer  Hefte  S,  205  ^g.  in  fo  dan- 
kenswerther  Weife  veröffentlichten  Necrologium  Elwacense  ergaben  fich  folgende  wichtigere  Ab- 
weichungen des  Druckes  vom  Texte,  deren  Berichtigung  mit  Rückficht  auf  etwaige  fpätere  Ver- 
werthung  der  betreffenden  Notizen  angezeigt  fchien,  St. 


*)  Erbaut  1470—74. 

«)  Vergl.  Pfaff,  Gefch.  d.  St.  Stuttgart  I,  331. 

»)  Ohne  Zweifel  die  Fehde  von  1469.    Stalin,  Wirt  Gefch.  3,  585, 

*)  Den  obigen  Daten  nach  gehört  er  etwa  in  das  Jahr  1475. 


364  Nachträge  und  BerichtiguDgen  zum  Neorologium  Elwacenfe. 

Das  öfters  den  Namen  beigefetzte  1  mit  oder  ohne  Abkürzungszeichen  bedeutet  nicht 
Hber,  libera,  ibndem  laicus,  laica.  [So  wird  dasfelbe  auch  in  anderen  Necrologien,  z.  B.  dem  Ne- 
crologium  Augiae  maioris  Brigantinae  in  Denkfchriften  der  kaiferl.  Akademie  der  Wiflenfchaften 
phil.  hift.  KlaHe  V.  Wien  1854.  S.  8,  dem  Necrologiam  von  Reichenau  in  Mittheilungen  der  anti- 
quar.  Gefellfchaft  in  Zürich  VI.  Zürich  1849.  S.  42,  in  den  Necrologia  Ottenburana  in  der  Zeit- 
fchr.  d.  hiftor.  Vereins  f.  Schwaben  u.  Neuburg  5.  Jahrg.  1878  S.  370  (wofelbft  ein  paffendes  Mittel 
gewählt  ift,  das  fo  wichtige  Alter  der  einzelnen  Einträge  bemerklich  zu  machen)  aufgelüft,  indem  im 
Gegenfatz  zu  den  monachi,  den  eigentlichen  Mönchen,  fowie  den  converfi,  converfae,  fonft  auch  in- 
docti ,  barbati  genannt,  den  zu  Hausdienften  und  Handarbeiten,  Handwerken  u.  f.  w.  verwandten, 
nicht  mit  der  Priefterweihe  gefchmückten  Kloftersinfaßen ,  welche  heutzutage  Laienbrüder  und 
-Schweftern  genannt  werden,  die  fratres  laici,  fororcs  laicae  folche  Perfonen  waren,  denen  auf 
ihre  Bitte  oder  als  Wohlthätern  die  communio  bonorum  fpiritualium  mitgetheilt  wurde,  oft  auch 
folche,  die  Hch  Pfründen  im  Klofter  geftiftet  oder  gekauft  hatten.]  —  Sodann  im  Einzelnen:  14.  Jan. 
fUtt  Gazhart  lies  Gaizhart  —  25.  Jan.  ft.:  Sebot  1.:  Gebe  1.  [laicus].  —  1.  Febr.  ft.:  L  converfus 
et  monachus  1.:  1.  [laicus]  et  monachus.  —  14.  Febr.  ft:  Hainricus  über  1.:  Hainricus  dictas 
Enggier  1.  [laicus].  —  12.  März  ft. :  Moritur  —  occifus  fuit  a  dicto  Fritz  haccone  ...  1. :  Obiit 
Hainricus  de  Phalhein,  rector  eccleiie  in  Snaiten,  canonicus  ecclefie  in  F^chwanc,  anno  domini 
M^CCCXXI  eo  die  quo  et  occifus  fuit  [M^CCCXXI,  quo  und  occifus  fuit  find  durch  eine  ziemlich  fpätere 
Hand  wieder  aufgefrifcht  und  können  nicht  als  ganz  ficher  gelten]  et  dedit  fratribus  huius  ecclefie 
XXV  [die  Zahl  V  allerdings  nicht  deutlich]  libras  Hallenfium.  —  80.  März  ft:  Otto  u.  f.  w.  1.:  Obiit 
Otto  miles  de  Phalhein  eodem  anno  in  quo  et  filius  fuus  rector  ecolesie  in  Sneiten  et  iu  trioefiroo  eins- 
dem.  —  5.  April  ft :  Willihalmus  de  Monte  faber  1. :  Willihalmus  faber  de  orto.  —  8.  [nicht  7.]  April  ft : 
Udalricus  —  über  obiit  1. :  Obiit  Livgardis  comitiffa,  que  quoddam  predium  in  Egge  in  anniverfario  f uo 

fratribus  conftituit  Hinter  comitiffa  und  vor  que  fteht,  Hcher  fchon  vorher  eingefchrieben:  Odalricus 
laicus  obiit,  was  fomit  nicht  doppelt  vorkommt  —  25.  April :  Das  Wort  vor  bafilice  ift  ausradirt,  ea 
ift  nur  der  erfte  Strich  des  erften  Buchftaben  ftehen  geblieben,  d.  h.  der  Grundftrich  des  D  von  dedi- 
catio,  was  dem  Räume  nach  ganz  gut  hereinpafit  und,  wie  überhaupt,  fo  auch  zu  den  folgenden  Zeilen 
beffer  ftimmt  als  facratio.  —  26.  April  ft :  altaris  S.  Mariae  1. :  ad  fanctam  Mariam.  —  2.  Mai  ft : 
Heinrich  de  Wefthusen  1.:  Heinrichus  de  Wefthufen  miles.  —  6.  Mai:  nach  obiit  1.:  de  f.  Kiliano. 
—  13.  Juni.  Das  auf  Adelgerus  folgende  Wort  ift  ausradirt;  abbates  fcheint  es  nicht  geheißen 
zu  haben.  —  15.  Juni  ft:  Eeroldus  (wohl  Druckfehler)  1.:  Geroldus.  —  26.  Juni  ft:  Obiit  Bern- 
hartns  L:  Obiit  reverendus  pater  Bernhardus,  nach  tertius:  in  ordine  poft  tranalationem  [d.  b. 
nach  der  Umwandlung  der  Abtei  in  eine  Probftei].  —  15.  Juli  ft :  martyra  1. :  martyr.  —  4.  Au- 
guft  nach  redituum  1.:  fitas  in  Lengenberg  dominis  prefentibus  in  fuo  anniverfario  conftituit  ßn- 
gulis  annis  dari,  abfend  vero  nichil.  —  5.  Auguft  fc. :  praepoHtus  u.  f.  w.  1. :  prespiter  de  Tanne 
obiit  —  Setze  bei:  12.  Auguft:  Hariolfi  episcopi  fundatoris  huius  loci. —  Der  Eintrag  unter  dem 
7.  September  fteht  noch  beim  5.  d.  M.  —  Setze  bei  10.  September:  Vto  abbas  obiit  noftre  con- 
gregationis.  —  2.  Oktober:  ftatt  Meginward  liber  qui  predium  W.  u.  f.  w.  1.:  Obiit Megin ward ns 
1.  [laicus]  qui  predium  in  W.  u.  f.  w.  —  18.-  Oktober  ft:  anno  MCCCCVI  infefto  Lucae  Ev.  oon- 
cremuit  mola  noftra  1. :  anno  milleno  ter  C.  LVI  in  fefto  Luce  te  [?  oder  ce,  vielleicht  auch  =  ? 
tunc,  aber  ücherlich  nicht  Ev.]  contremuit  mola  [die  Buchftaben  o  und  a  Hud  deutlich,  durch 
das  1  fcheint  ein  Abkürzungsf trieb  zu  gehen,  m  könnte  vielleicht  auch  als  vi  gelefen  werden ; 
ob  mola  für  moles?  oder  mota??  zu  lefen,  in  welch*  letzterem  Fall  das  folgende  deutlich  ge- 
fchriebene  Wort  terra  heißen  müßte]  terre  [gemeint  ift  das  auch  im  Chronicon  Elwacenfe  in 
Monum.  Germ.  S.S.  X,  41  erwähnte  Erdbeben  vom  18.  und  19.  Oktober  1856;  der  Beifatz  felbft 
fteht  hier  unterhalb  des  18.,  beim  19.  Oktober],  —  2.  Nov. :  Es  fteht  nur  Wa  ohne  Abkürzungs- 
zeichen, doch  wird  Werda  richtig  gedeutet  fein.  —  16.  Nov.  ft:  Wurzeburg  1.:  Wirzeburg.  — 
21.  Nov.  vor  de  Wefthufen  1.:  miles. 


Druckfehler« 

Seite  218  Zeile  3  und  4  von  oben  lies:  Ludwig  Eugen  und  Friedrich  Eugen. 


265 


Mittheilungen 

der  Anftalten  für  vaterlandifehe  Gefehiehte  and  Alterthnmsknnde. 

Vom  K.  (tatiftifch-topographifchen  Bureau. 

Aus  dem  Protokoll  der  fünften  Berathung  des  Redaktions-Ausfchuffes. 

Ulm,  den  6.  Mai  1883.    Anwefend:  Herren  Direktor  v.  Schneider,  Landgenchtsrath 
Basing,  Pfarrer  Boffert,  Oberamtsarzt  Dr.  Bück,  Dekan  Gößler,   FrofelTor  Dr.  Hart« 
mann,  Oberpräzeptor  Haß  1er,  Archivrath  Dr.  Stalin. 
I.   Anfragen  von  Ulm: 

1,  Wer  wählt  den  Redaktions  -  Ausfchuü  ?  ergänzt  er  fich  felber?  oder  wählen  die  ver- 
bündeten Anftalten  Delegirte? 

Befchlufi:  Die  Vertreter  der  Vereine  werden  von  diefen  bei  tollt,  andere  Mitglieder 
auf  Vorfchlag  des  rtatiftifch-topographlTcben  Bureau  vom  Hedaktions- 
Aosfcbuß  berufen. 

2.  Wie  ftellt  iich  der  Redaktions  •  Ausfchuß  zu  den  Redakteureo?   iteht  er  über  ihnen, 
fo  daß  diefelben  nur  berathende  Stimme  im  Ausfchuß  haben? 

Befchluß:  Die  Redakteure  find  ftimmberechtigte  Mitglieder  des  KcdaktianB-AusrchiiiTes. 
II.   Befchluß  auf  eine  Anfrage  von  Hall:   Heft  I  foll  fortan  regelmäßig  am  1.  April,   JI  am 
1.  Juli,  III  am  1.  Oktober,  IV  am  1.  Februar  des  folgenden  Jahres  erfcheinen. 


WUrttembergifche  Gefchichts-Literatur  vom  Jahr  1882. 

(Nebft  einigen  Nachträgen  aus  1881.) 


1.  Allgemeine  Landesgerehiehte. 

Allerheiligen,  Klofter  in  Schaffbaufen  a.  Rh.  BeHtzungen  in  Wiirttbg.  F.  L.  Baumann, 
Das  KL  Allerheiligen  in  Seh.  Bafel,  Schneider.  (Bef.  Abdr.  aus  Quellen  z.  Schweiz.  Gefeb. 

Alterthümer.  £.  Paulus  und  F.  Hang  in:  Das  Königreich  Württemberg.  Stuttgart,  Kohl- 
hammer. 1, 107  flf.  P.  Stalin,  Gefehiehte  Württembergs.  Gotha,  Pertlies.  I,  1,  1  ff.  Ü,  Fraaa, 
Die  altheidnifche  Opferftätte  auf  dem  Lochenftein.  Schwab.  Krön.  28;  Korr.-Bl  d.  Gefch, 
f.  Anthr.  3.  (Gegen  die  hier  behaupteten  Menfchenopfer:  Löher,  Sit^ungaber.  d.  Münchner 
Akad.  I,  373  ff.)  Paulus,  Neuefte  Funde  germ.  und  röm.  A.  Schwab.  Krön.  98.  K,  Miller, 
Altgermanifche  Ringbnrgen  und  röm.  Niederlaffungen  nördlich  vom  Bodenfee  (Bericht  ilber 
die  1880  und  81  ausgeführten  Unterfuchungen.)  Schriften  des  Ver.  f,  Gefeh,  dea  Boden- 
fees  XI,  33  ff.  Dieterich,  Alterth.  auf  der  Geislinger  Alb.  Schwab.  Krön.  217,  Pfahl- 
bauftation  Olzreuthe  .bei  Schaffenried.  Staatsanz.  176.  246.  265.  Alterth,  an  der  obereu 
Donau  (Mengen,  Baumburg,  Heuneburg,  Hohmichele)  Bertfeh,  Staatsanz.  B.  B.  17. 

Alterthums-Vereine  und  -Sammlungen  in  Wflrtt.    M.  Bach,  Staataanz.  B.  ß.  15. 

Auswanderung.  J.  Hartmann,  Ueberßchtliche  Gefehiehte  der  Württb.  A.  Staatsanz,  B.  B.  B.  10, 
Reiffenberger,  Die  Deutfchen  in  Siebenbürgen.    Ausl.  Nr.  46.    Siebe  auch  3.  Mittelberger, 

Bauernkrieg.  G.  Boffert,  Beiträge  zur  Gefch.  d.  B.  in  Franken  (Frauenthal,  Anbaulen, 
Gnadenthal,  Langenburg,  Kirchberg,  Sulz,  Hipler),  Württ  Franken.  N.  F.  I,  16  ff.  F, 
Eroberung  v.  Weinsberg,  Staatsanz.  B.  B.  8.  Korrefp.  d.  fchwäb.  Bundcahauptmanna 
Ulr.  Artzt    Schwab,  und  Neuburg  IX,  1  ff.    Siehe  auch  2.  Waidenburg. 

Benedict  in  er.  A,  Lindner,  Die  Schriftfteller  0.  S.  B.  im  heutigen  Königreich  Wörtt.  vom 
J.  1750  bis  zu  ihrem  Ausfterben.    Studien  und  Mittheil,   aus  dem  Ben.-Orden  III,  3  f. 

Beuron,  Klofter.  Württembergifches  bei  £.  Schnell,  die  Anniverfalbücher  der  Klöiter  B.  und 
Gorheim.    Freib.  Diöz.-Arch.  XV,  3  ff. 

Boden fee.  A.  Sceudel,  Der  gefrorene  B.  des  Jahres  1880  und  frühere  Jahrgänge  von  See- 
gefrören.   Schriften  d.  V.  f.  G.  d.  Bod.  XI,  22  ff. 

Wnrtteinb.  Vierteljahrshefto  1883.  17* 


266  Württembergirohe  Gefcbiclits-Literatar  1882. 

Bucl/drack.  Buchdrucker  aus  Württ  in  Straßburg.  C.  Schmidt,  Zur  Gefch.  der  älteften 
Bibliotheken  und  der  erften  Buchdrucker  zu  Str.  Straßb.  —  SlaTifcher  Bücherdruck  in 
Württ.  (Nikod.  Frifchlin  MitteUperfon).  E.  Schneider,  Staatsanz.  B.  B.  23.  Vgl.  3  Trüber 
und  Ungnad.    Siehe  auch  2.  Reutlingen. 

Buchhandel   f.    3.   Metzler. 

Dichter.    Lautenbacher  J.,  Der  Antheil  Württ  an  der  fchönen  Literatur  des  18.  Jahrh.   Progr. 

Franken   f.   Bauernkrieg   und   Kunftgefchichte. 

Glasgemälde    f.    2.    Höfen. 

Gor  heim    f.   Beuron. 

Hohenftaufen.  Konrad  III.  1093—1152.  Allg.  D.  Biogr.  XVL  556  ff.  Konrad  IV.  1228  bis 
1254  ebend.  562  ff.    Konradin  1252-1268  ebend.  567  ff. 

Karlsfchule.  Euler,  G.  A.,  Die  hohe  Karlsfchule.  Hift  pädag.  Studien.  Stuttg.,  Metzler. 
Beerdigung  des   Karlsfchülers  Gr.   v.  Grabiz   1784.    Schloßberger,   Staatsanz.  B.  B.  20. 

Kriegswefen  f.  Militärwefen.    Vgl.  anch  2.  Ulm. 

KunTtgefchichte.  W.  Ltibke,  Gefch.  der  Renaiffance  in  Deutfchland  2.  Aufl.  Stuttg.,  Ebner 
und  Seubert  I,  336  ff.    Boffert,  Zur  Kunftgefchichte  in  Franken.    Schw.  Krön.  18.  24.  81. 

Lindau,  Frauenftift.  Befitz  in  den  württ.  OAe.  Ellwangen,  Neresheim,  Spaichingen,  Ulm, 
Wangen,  Münfingen,  Ravensburg,  Tettoang.    Schwab,  und  Neub.  IX,  64  ff.  100. 

Litterarifcher  Verein«  A.  v.  Keller,  Bericht  über  Entftehung  und  Fortgang  des  L.  V. 
Tübingen. 

Militärwefen.  Strack  v.  Weißenbach,  Gefchichte  der  K.  Württ  Artillerie.  Stuttg.,  Kohlhammer. 
E.  V.  Löffler,  Gefchichte  des  K.  Württ  Pionierbataillons  Nr.  13.  Ulm.  Wagner.  Muff,  K., 
das  3.  Württ  Jägerbataillon.  Tüb.  Fues.  Hofimann,  Die  Entwicklung  des  Militär- 
Veterinärwefens  in  Württ 

Mtinfinger  Vertrag  v.  14.  Dez.  1482.   Adam,  Schw.  Krön.  292.   £.  NeAle,  Staatsanz.  B.  B.  26. 

Münzfund  in  Bermaringen,  OA.  Blaub.    Staatsanz.  280. 

Nordamerika  f.  Auswanderung. 

Ortsnamen-Deutung.  Tfcheming,  Aich  und  Schaich  Staatsanz.  B.  B.  9.  Bück,  Betmauer 
und  Isny  Schwab.  Krön.  1881,  Nr.  266. 

Räuber.  Hannikels  Einlieferung  durch  den  Oberamtmann  Schäffer  1786.  Originalbericht  des 
Letzteren  Schwab.  Krön.  95,  101. 

Reformation.  Schneider,  E.  Ein  kirchliches  Verfahren  unter  H.  Chriftoph  und  der  wttrttemb. 
Theologen  Bekenntnis  vom  Nachtmahl.    TheoL  Stud.  aus  Württ.  III,  267  ff. 

Reformirte  Gemeinden  in  Cannftatt und  Stuttgart  Zahn  Schwab.  Krön.  10.  K.  Klaiber  ebend.  19. 
Zahn,  A.    Ein  Kirchenraub.    Beitr.  zur  Gefch.  der  ref.  Kirche  in  Württ 

Reutlinger  Schlacht  14.  Mai  1377  f.  2. 

Rußland.    Hartmann,  Württ  Beziehungen  zu  R.  Schwab.  Krön.  154. 

Salem,  Klofter.  Beiltz  in  Württ  v.  Weech,  Urkundenbuch  der  Cifterzienferabtei  Salem  Zeitfchr. 
f.  d.  Gefch.  d.  Oberrh.  XXXV. 

Sankt  Georgen  (ehem.  württ),  Verzeichnis  der  Aebte.    Freib.  Diöz.-Arch.  XV,  237  ff. 

Sankt  Peter,  Klofter.     Württembcrpifches    Freib.  Diöz.-Arch.  XV,  174  ff. 

Schwaben,  Herzoge  v.  Konrad  I.  983—97  Allg.  D.  Biogr.  XVI,  618.  Konrad  IL  1191—96 
ebend.  619 

Sphragiftik.    Fürft  v.  Hohenlohe- Waidenburg,  Sphragiftifche  Aphorismen.    Heilbr.,  Schell. 

Stände,    W.  Lang,  Auswärtige  Politik  der  württ  Stände.    Preuß.  Jahrbücher  L,  4.  5. 

Wal  de nf  er  f.  2.  Neuhengftett. 

Weifen.    Konrad  L  (der  heil.  Konrad)  Bifchof  v.  Konftanz  f  976.    Allg.  D.  Biogr.  XVI,  576. 

Württemberg.  Gefchichte  überhaupt:  f  Renfchle  und  P.  Stalin  in  der  neuen  Landes- 
befchreibung  L  P.  Stalin,  Gefchichte  Württembergs  I,  1.  Bis  1268.  Gotha,  Perthes. 
G.  Boffert,  Drei  pia  defideria  für  die  württ  Gefchichtsforfchung.  Hcilbr.,  Henninger.  Ge- 
fchichte der  Verfaffung,  Verwaltung  und  des  Staatshanshalts:  K.  Riecke  in  der  Landes- 
befchreibung  II,  2.  (Auch  in  befonderera  Abdruck  Stuttg.  Kohlhammer).  Bie  gut  Württem- 
berg alleweg.  Eine  Frage  von  E.  Neftle  Staatsanz.  B.  B.  26.  Württ  Ftirftenhaus: 
Grabftein  der  Gr.  Adelheid  v.  W.,  Gemahlin  Krafts  II.  v.  Hohenlohe  1342  Württ  Franken 
N.  F,  1,  137  f.  (mit  Abbild).  Herzog  Ulrich:  J.  Wille,  Philipp  der  Großmüthige  von 
Heffen  und  die  Reftitution  Ulrichs  v.  W.  1526—35.  Tüb.  Laupp.  H.  Chriftoph  f.  Reform- 
ation. Herzogin  Marie  v.  W.,  die  Stammmutter  des  Braunfchweigifchen  Herzoghanfes 
1496—1541  Leracke  Staatsanz.  B.  B.  14.  Herzog  Kari  Rudolf  1667—1742  Allg.  D.  Biogr. 
XV,  372  ff.    Herzog  Kari  Alexander  Allg.  D.  Biogr.  XV,  366  ff.    Schloßberger  Staatanz 


Wfirttembergifche  Gefchichts-Literatur  1882. '  267 

B.  ß.  20.  Herzog  Heinrich  Friedrich  1687—1734  ebend.  Erbprinzellin  Henriette  Marie, 
geb.  Pr.  V.  Brandenburg,  1702—82.  Th.  Zahn  Staatsanz.  B.  B.  18,  Herzog  Karl  Allg. 
D.  Biogr.  XV,  376  ff.  L  auch  Kariafchule.  König  Wilhelm:  Schloßberger,  Plan  zu  einer 
Schweizerreife  Sr.  K.  H.  des  Kronprinzen  Wilhelm  1807  vorgelegt  von  K.  F.  Sick,  Staatsanz. 
B.  B.  20.  Württ.  Wappen  in  Beutelsbach  Klemm  Staatsanz.  B.  B.  25.  Württemberg 
befonders  Stuttgart  und  Tübingen  in  den  Jahren  1723—27.  Einleitung  vor  Albr.  v.  Ha  Hers 
Gedichten,  Herausg.  v.  L.  Hirzel.  Frauenfeld,  Huber.  A.  v.  Hallers  Tagebücher  feiner 
Reifen  nach  Dentfchland,  Holland  und  England  1723—27.  Herausg.  v.  L.  Hirzel.  Leipzig, 
Hirzel. 
Zähringen.    Konrad  Herzog  v.  Z.  f  1152.    Allg.  d.  Biogr.  XVI,  634  ff. 

i.  Ortsgerehiehte  (einrehL  GereUeehtergerehiehte). 

Aalen  f.  1.  Alterthümer.    Tfcheming,  J.,  Züge  aus  der  Gefch.  der  Reformation  der  Oberamts- 

ftadt  Aalen. 
Adelmann  f.  Rechenberg. 
Aich  f.  1.  Ortsnamen. 

Alt 8 häufen.    J.  Leopold,  Die  ev.  Kirche  in  A. 

Amrichshaufen.    J.  SchefTold,  Zur  Gefchichte  des  Landkapitels  A.    Heilbr.  Schell. 
Anhäufen,  Klofter  f.  1.  Bauernkrieg. 
Baum  bürg  f.  1.  Alterthümer. 

Beben  häufen.    A.  Klemm,  Zur  Gefchichte  und  Befchreibung  des  Klofters  B.  Staatsanz.  B.  B.  5. 
Bermaringen  f.  1.  Münzfund. 
Betmauer  f.  1.  Ortsnamen. 
Beutelsbach  f.  1.  Württ  Wappen. 

Brenz,  OA.  Heidenheim.    Grabftein  eines  Güffen.    Klemm  Staatsanz.  B.  B.  25. 
Buchhorn.    Moll,   B.  und  Höfen.    Mit  3  Holzfchnitten.    Schriften  des  Vereins  für  Gefch.  des 

Bodenfees  XI,  7  ff.    Siehe  auch  Höfen. 
Gannftatt  f.  1.  Reformirte. 
Crailsheim  f.  1  Bauernkrieg. 
Dürbhelm  von.    N.  Rofenkränzer,  Bifchof  Johann  I.  von  Straßburg  genannt  von  Dürbheim, 

Trier  1881. 
Ellwangen.    F.  J.  Schwarz,  Die  ehemalige  Benediktiner- Abtei-Kirche  zum  h.  Vitus  in  £.    Mit 

Abbild.    Stuttg.,  Bonz.    G.  BolTert,  Drei  nicht  gedruckte  Urkunden  aus  dem  KloilieT  E. 

Württ.  Franken  N.  F.  I.  S.  35  ff.    Siehe  auch  Adelmann. 
Eßlingen.    K.,  Statiftik  über  die  Entwicklung  Eßlingens  zur  Fabrikftadt    Eßl,  BechtleL 
Forchtenberg.    Weidner,  Die  Stadt  F.  und  ihre  Kleinkinderpflege. 
Frauenthal,  Klofter  f.  1.  Bauernkrieg. 
Freud enftadt    Orgel  v.  Schott   (und  Schickhardt  ?)   Bickell  im  Anzeiger  f.   Kunde   dp   d. 

Vorzeit  S.  69  ff. 
Friedrichshafen  £  Buchhorn  und  Höfen. 
Geislingen.    Die  Familie  Knoll  und  die  Drechsler  v.  G.    Schmidt- Weißenfels,  Zwölf  Drechaler 

Berlin  Abenheim.    Geislinger  Alb  f.  1.  Alterthümer. 
Gmünd  f.  3.  Rathgeb. 
Gnadenthal.    Fürft  v.  Hohenlohe-Waldenburg  über  2  Grabfteine  in  der  Kloft*?rkircbc:  Ktmrad 

v.  Krautheim  und  fein  Sohn  Kraft,  Adelheid  von  Württemberg,  Gemahlin  Kmfta  11.  von 

Hohenlohe.    Mit  Abbild.    Württ  Franken  N.  F.  1,  38  f.    Siehe  auch  1  B^iuern krieg. 
Göppingen.    Brand  v.  25.  Auguft  1782  und  Wiederaufbau.    P.  Stark  Staatsanz.  B.  B.  19. 
Grüningen,  OA.  Riedl.    Bucher  K.,  Kurze  Geogr.  und  Gefch.  von  Gr.  Riedlingen. 
Guffen  f.  2  Brenz. 
Hall.    H.  Ehemann,   Kaiferliche   und   fonftige   hohe  Befuche  im   alten  Hall.     Württ,   Franken 

N.  F.  I  1  ff. 
Heilbronn.    E.  Wemicke,  Urkundliches  vom  Rathhausbau  in  H.  1570—82.    Ana,  f.  K.  d.  d. 

Vorz.  10.    G.  Härle,  Die  Kriegsereigniffe  des  Jahres  1693  in  der  Umgegend  v.  H,  Heilbr.^ 

Schell.    Gefchichte  des  Gafthofs  zur  Sonne.    Schwab.  Krön.  67. 
Herrenberg  f.  3.  Rathgeb. 

Hirfau,  Konrad  v.,  Philofoph,  Dichter,  Mufiker  12.  Ih.  Allg.  D.  Biogr.  XVI,  642. 
Höfen,  Kloften    K.  Mayer  v.  Mayerfels,  Die  Glasmalereien  im  ehem.  Kl.  H.  jetzigem  Sommer- 

Refidenz-Schloffe  Sr.  Maj.  des  Königs  Kari  v.  Württ.  Schriften  d.  V.  f.  d.  G.  d.  fiodenL 

XI,  43  ff.    Siehe  auch  Buchhorn. 


268  '  Württembergifche  GofchichtB-Literatur  1882. 

Heuneburg  £.  1.  Alterthümer. 

Hobenafperg.    Todtenfeier  im  Jabr  1825  (Burfchenfcbaftazeit).    Scbwäb.  Krön.  42. 

Hobenlobe.    Grablteine  f.  Gnadentbai.    Fürft  von  Hohenlobe-Waldenbiirg.    Zwei  febr  feltene 

Münzen  des  Haufes  H.  —  Schillingsfürft.    Württ.  Franken  N.  F.  1,  39.    Derfelbe,  Hohen- 

lobifcbe  Motto'ß  und  Devifen  und  Yerfcbiedenes  aber  den  Pbönix.    Heilbr.,  Scbell. 
Hobenneuffen.    K.  Kapff,  H.  N.  gefcbicbtlicb  und  geograpbifcb  gefcbildert.    Reutl.,  Kocber 
Hobentwiel.    H.  von  Fraas,  P.  Hartmann,  Earrer,  Paulus  und  A.    2.  Aufl.  Stuttg.,  Bonz. 
Isny.    F.  L.  Baumann,  Isnyer  Qefcbicbtsquellen  des  12.  Jabrb.    Neues  Arcb.  der  Gefellfcb.  f. 

alt.  D.  Gefcbicbtskunde  VIII.  1.    Siebe  aucb  1.  Ortsnamen. 
Kircbberg,  OA.  Gerabronn,    f.  1.  Bauernkrieg. 
Langenburg  f.  1.  Bauernkrieg. 
Locben  f.  1.  Altertbttmer. 
Ludwigsbnrg  f.  8.  Scbiller. 
Mengen  f.  1.  Altertbümer. 
Münfingen  f.  1. 
Neubengftett    A.  Röfiger,  Neub.  Gefcbicbte  und  Spracbe  einer  Waldenfer-Kolonie.     Inaug.- 

Differt.  Qreifswald. 
Oebringen.    Job.  Rinmann  von  0.   Bucbdmcker  dafelbüt  um  1490,   feit  1498  in  Straßburg. 

K.  Scbmidt,  Zur  Gefch.  der  älteften  Bibliotb.  und  der  erften  Bucbdr.  in  Straßb.    Strafib. 
Olzreutbe  f.  1.  Altertbttmer. 

Pfullingen.    Konrad  (Kuno)  v.  Pf.,  Erzbifcbof  v.  Trier  f  1066.    Allg.  D.  Biogr.  XVI,  627. 
Ravensburg.    Held,  Vorgefcbicbte  des  Gymnafiums.    Programm.    Siebe  aucb  3.  Konrad. 
Recbenberg,  OA.  Crailsb.    Boflert,  Die  Sage  vom  wilden  Recbenberger.    Ein  Stück  Gefcbicbte 

des  Haufes  v.  Adelmann.    Württ  Franken  N.  F.  1,  40. 
Reutlingen.    J.  Jaoobfon,  Die  Scblacbt  bei  R.  14.  Mai  1877.    Leipzig,  Veit    K.  Steiff,  Reutl. 

und  das  erfte  Jahrbundert  des  Bucbdrucks.    Staatsanz.  B.  B.  26.    Die  Färber  von  R.  in 

Scbmidt- Weißenfels,  Zwölf  Färber.   Berlin,  Abenheim.   Die  Gerber  v.  R.  (Bantlin,  Lift  etc.). 

Scbmidt- Weißenfels,  Zwölf  Gerber,  ebend. 
Scbaicb  f.  1.  Ortsnamen. 

Scbwendi,  Lazarus  v.,  Heerfiibrer.    Lufcbka  Staatanz.  B.  B.  23. 
Sindelfingen  f.  Wurmlingen. 
Stuttgart    Reformirte  Gemeinde  f.  1.  Reformirte.    Albr.  Haller  über  St  f.  1.  Haller.    Die 

erijten  25  Jabre  des  Koniervatoriums  für  MuTik,  Feftfcbrift    Karlsfcbule  f.  1. 
Sulz.    Burg  bei  Kircbberg  a.  d.  J.  f.  1.  Bauernkrieg. 
Tübingen«    Albr.  Haller  über  Tüb.  f.  1.  Haller.    Bucbdruck  f.  Reutlingen,  Steiff.    Stiftler,  waa 

ans  ibnen  alles  werden  kann  Scbwäb.  Krön.  178.    Magifterwefen  ebend.  89.    Nicbtwürttem- 

berger  unter  den  Studirenden  ebend.  12.    Erinnerungen  aus  den  1820  er  Jahren  ebend.  6, 

42,  250, 
Ulm.     H.  Leeb,  Die  Einnahme  von  Ulm  1702.    Ulm,  Wobler.     Ulmer  Mamerzunft  Scbmidt- 

Weißenfels,  Zwölf  Färber.    Berlin,  Abenbeim. 
Uracb,  Konr.  v.,  Kardinal-Legat  f  1227,    Allg.  D.  Biogr.  XVI,  605. 
Waldburg,  Georg  Truchf.  v.,  Bauemjörg.    Scbwäb.  Krön.  66. 
Weil  der  Stadt    Kunftgefcbicbte  Lübke  Scbwäb.  Krön.  163. 
Weinsberg.    Konrad  IL,  Erzbifcbof  v.  Mainz  1390-96.    Allg.  D.  Biogr.  XVI,  696.    Boffert, 

Aus  dem  Weinsb.  Archiv  in  Oebringen  für  die  Zeit  von  1415—48.    Löbers  Zeitfobrift  f, 

Archivwefen. 
Winter ftetten.    Lieder  und  Leiche  Ulrichs  v.  W.,  berausg.  v.  Minor.    Wien,  Konegen. 
Wurmlingen,    OA.  Rottenbnrg.    Konr  v.,  Chronift  in  Sindelfingen  f  1294.    Allg.  D.  Biogr. 

XVI,  662. 

S.  Biographifches. 

Aikelin  f.  Oeglin. 

Auerbach,   Bertbold.     Salomon,   L.    Bertbold  Auerbach.    Eine  Biographie.    Letzte  Tage  in 
Cannes:  Tritfchler,  Schwab.  Krön.  45.     (Außerdem  zahlreiche  Nekrologe,  Brofchüren  etc.) 
Bantlin,  f.  2.  Reutlingen. 

Bengel.    Reiff,  Fr.    Job.  Albr.  B.  und  feine  Schule. 
Bauer,  Fid.  v.,    General.    Schwab.  Krön.  83. 

Bilfinger,  G.  B.,  Philoioph  u.  Staatsmann.    Schwab,  Kleine  Schriften  S.  83  ff. 
Buhl,  Jobs.,  der  Turnvater.    Schwab.  Krön.  139. 
Cotta,  Job.  Fr.  v.    Allg.  Zeitung  360  f. 


Württembergifche  Gefchichts-Literatur  1882.  269 

Dannecker.     Gutachten   über  eine   zum  Kauf  angebotene   Gemäldefammlung.     Schloßberger 

Staatsanz.  B.  B.  20. 
Erbardt,  Friedr.,  Maler.    L.  Mezger,  Staatsanz.  B.  B.  16. 
Frifchlin,  Nik.  f.  Buchdruck. 
Füg  er,  H.,  Maler.   Beziehungen  zu  Klopftock.   F.  M.  Richter,  Aus  der  Meflias-  und  Wertherzeit. 

Wien,  Rosmann. 
Greyf  f,  Mich.,  Buchdrucker  3486  flf.  Staatganz.  B.  B.  25. 

Grüninger,  Job.,  Buchdrucker  aus  Württ.  in  BafeJ  1480  ti.  Straßburg  1482,   C.  Schmidt  a,  a.  0, 
Hage,  Georg,  Maler  v.  Hatzenweiler  OA.  Wangen,  1B08— 82.    Altg.  Zeitung  S-  il89. 
Hannikel,  f.  1.  Räuber. 

Hauff,  Medizinalrath.    Schwab.  Krön.  41.    Mediz.  Korr.  Bl.  8. 
Hegelmaier,  F.,  General.    Schwab.  Krön.  51. 
Heinrich  f.  2.  Heilbronn. 

Hering,  Ed.,  Obermedizinalrath.    Rueff  in  der  Leopoldina  XVlll,  11  ff. 
Hipler,  Wendel.    Boffert,  Württ.  Franken.    N.  F.  1,  32  ff. 

Höfer,  Edmund,  Schriftfteller.  Arn.  Wellmer,  Schwab.  Krön,  im  0.  Köftlin,  Allg.  Z,  234. 
Huß,  Mart.  v.  Großbottwar,  der  erfte  Buchdrucker  in  Lyon  1478.  Allg»  D.  Biogr,  XV,  6i>a 
Hoffmann,   K.  H.  L.,   f   Prof-  Tübingen.    Zur   Erinnerung    an   ~  von   K.  H.   L.  Hoffmann, 

Schorndorf. 
Kaltenmofer,  Kafpar,  von  Horb,  Maler,  1806—67,    Allg.  D.  Biogr.  XV,  46, 
Kapff,  Sixt  Jak.,  Jurift,  1735—1821,  ebend.  90. 

Sixt  Karl,  Theol.,  1805—79,  ebend. 
Käuffelin,  Balth.,  Theol.,  c.  1490-1559,  ebend.  462. 

„  Job.  Matth.,  V.  Zainingen,  Literat,  1696—1751,  ebend*  4ö3, 

Kauffmann,  E.  Fr.,  v.  Ludwigsburg,  Komponilt,  ebend.  473. 
Kausler,  Chrift.  Friedr.  in  Tübingen,    1760—1825,    Math,,  ebend.  507.  (Mehrere  Irrthümer  zu 

berichtigen  nach  Camerer,  Beitr.  z.  Gefch.  d.  Stuttg.  Gymn.  1834  S.  44  f.) 
r,         Eduard,  von  Winnenden,  1801—73,  Archivar,  ebend.  508, 
.  „         Franz  G.  Fr.  von  Stuttgart,  1794—1848,  Mil  SchriftfL,  ebend.  509. 
Keim,  Theod.,  v.  Stuttgart,  1825—78,  Theol.,  ebend.  534. 
Keller,  Dan.    (Cellarius,  Kellermeifter)  v.  Wildberg  OÄ.  Nagold  (lo  ift  die  Angabe  der  A.  d.  B, 

zu  berichtigen,  auch  das  dortige  „es  ift  fra^Jich,  ob"  zu  ftreichen^  vorgi.  Hauber  Verfuch 

einer  un^ft.  Hift.  der  Landcharten  1724  S.  23;  Hift.  Nachr.  1774  S.  78.) 
Keller,  Job.  Baptift,  v.  Salem,  1774—1845,  Bifchof  von  Rottenburg,  ebend.  582. 
Keller,  Job.  Jak.,  v.  Eßlingen,  1764—1832,  Gefchlchtsrehr eiber,  ebond.  582« 
Kepler,  Jobs.,  der  Aftronom,  ebend.  603  ff. 
Kern,  Fr.  Heinr.,  v.  Söhnftetten,  1790—1842,  Theo!.,  ebend,  6B2. 

„       GottL  Chr.,  „  1792-1835,  Theol,  ebend. 

Kern,  Bildhauerfamilie  aus  Forchtenberg,  ebend.  638  ü. 
Kerner,  Gebrüder,  v.  Ludwigsburg,  1.  Job.  Georg,   177(^-1812,  Arzt  u.  Politiker,  ebend,  ()40. 

2.  Juftinus  1786—1862,  der  Dichter,  643.  3.  Karl  Fried.  1385—1840,  General  u,  Minifler,  646, 

lieber  Georg:  Wohlwill  in  Mitth.  d.  Ver.  i\  Hamb.  Gefch.  Nr.  12. 
Kesler,  Keßler,  Nikol.,    v.  Gr.-Bottwar,  Buchdrucker  zu  Bafeij  1486— 1509,  A.  D.  B.  XV,  659. 
Kettenbach,  Heinr.  v.,  Reformator  in  Ulm,  ebend.  67ü. 
Kiechel,  Sam.,  v.  Ulm,  1563—1609,  Reifender,  ebend.  711. 
Kielmeyer,  K.  Fr.,  v.  Bebenhaufen,  1765—1844,  Natarforfcher,  ebend.  721. 
Kies,  Job.,  v.  Tübingen,  1713—81,  Aftronom,  ebend.  725. 
Kinzelbach,  Gottl.  Theod.,  v.  Stuttgart,  1822- B8,  Afrika  reifen  der,  ebend.  785, 
Kirchberg,  Gr.  Konr.  v.,  MinnefUnger  um  1250,  ebend.  789. 
Kircher,  Job.,  v.  Tübingen,  1610  ff.,  Konvertit,  ebend.  XVI,  6, 
Klein,  Karl  Chr.,  v.  Stuttgart,  1772—1825,  Arzt,  ebend,  98. 
Klemm,  Job.  Konr.,  v.  Herreubjerg,  1655—1717,  Tlieol.^  ebend.  153* 
Kling,  Chr.  Fr.  v.  Altdorf  OA.  Böbl.,  1800-62,  TheoL,  ebend.  185. 
Klump p.  Fr.  W.,  v.  Reichenbach,  1790—1868,  Pädagog,  ebend.  253. 
Klüpfel,  Imm.  Chr.,  v.  Hattenhofen,  1712—76,  Begründer  dei  Goth.  Hofkalenders,  ebend.  256, 

„  Heinr.  Imm.,  v.  Stuttg.  1758—1823,  Jurift  u.  Politiker,  ebend.  257. 

Knapp,  Alb.,  v.  Tübingen,  (nicht  Alpirsbach  wie  in  der  A.  D.  B.  gefagt  ift),  1798-1864,  Theol., 
Dichter,  ebend.  263. 
Job.  Ge.,  v.  Oehringen,  1705—71,  Theo!.,  ebend.  267, 


270  Württembergifche  Gefchichts-Literatur  1882. 

Knaus,  K.  Chr.,  von  Vaihingen  a.  E.,  1801—44,  Landwirtb,  ebond.  270. 

Knecht,  Juftin  Heinr.,  v.  Biberach,  1752—1817,  Mufiker,  ebend.  278. 

Knoll,  Drechslerfamilie  in  GeisL,  f.  2.  Geislingen. 

Koch,  Ed.  Em.,  v.  Solitude,  1809—71,  Theol.,  ebend.  873. 

Köhler,  Joh.  Gottl.  Fr.,  v.  Stuttgart,  1788—1855,  geiftlicher  Liederdichter,  ebond.  446. 
r,        Reinhold  v.  Lauffen,  1825—73,  Mediziner,  ebend.  446. 

Kohlhaas,  Joh.  Jak.,  v.  Markgröningen  1747—1811,  Botaniker,  ebend.  447. 

Kolb,  Guft.,  von  Stuttgart,  1798-1865,  Publizift,  ebend.  457. 

Kölle,  Chr.  Fr.  K.,  v.  Stuttgart  1781—1848,  Diplomat  u.  Schriftfteller,  ebend.  478. 

Köllin,  Konr.  v.  Ulm,  1480—1536,  kath.  Theolog,  ebend.  479. 

Kölreuter,  Joh.  Gottl.,  v.  Sulz,  1733—1806,  Botaniker,  ebend.  493. 

König,  Joh.  ülr.  v.  Eßlingen,  1688—1744,  Tächf.  Hofpoet,  ebend.  516. 

Königsegg,  Gr.  Loth.  Jof.  Dan.,  1673-1751,  oft.  Feldmarfchall,  ebend.  523. 

Konrad,  Kaif.  Kanzler,  Legat  in  Italien,  Bifchof  v.  Hildesheim  u.  v.  Würzb.,  nicht  v.  Ravens- 
burg, fondern  v.  Querfurt,  v.  Lorch,  Gefchichte  Konrads,  2.  Aufl.,   Innsbr.  Rauch,  S.  3  ffi 

Köftlin,  Auguft,  Staatsrath,  Präfident,  1792—1873,  ebend.  756. 
n         Eraft  Gottlob,  Schulmann,  1780-1824,  ebend.  757. 
K.  W.  Gottlieb,  Ephorus,  1785-1854,  ebend.  757. 
K.  Heinrich,  Obermedizinalratb,  1787—1859,  ebend.  758. 
Nathanael,  Prälat,  1776—1855,  ebend,  759. 
Chr.  Reinhold,  Jur.  Prof.,  1813-1856,  ebend.  759. 

Krapf,  Ludw.,  Millionär   Biogr.  v.  W.  Claus,  Bafel,  Spittler.    Peterm.,  Mitth.  8. 103.    Th.  Schott, 
Daheim  22.    Schwab.  Chron.  178. 

Lift,  f.  2.  Reutlingen. 

Lucas,  Eda.,  Pomolog,  Wochenbl.  f.  Landw.  31.    Aus  meinem  Leben,  Stuttgart,  Ulmer. 

Martens,  Chr.  v.,  Oberftlieutcnant  a.  D.,  Schw.  Krön.  32. 

Mau f er,  Wilh.,  Waffen fabrikant  AJlg.  Z.  35  B. 

Metzler'fche  Buchhandlung  in  Stuttgart,  Schw.  Krön.  118. 

Mittelberger,  Gottlieb,  Schullehrer  in  Enzweihingen ,  über  Nordamerika,  1750  ff.  Staatsanz. 
B.  B.  13. 

Mögling,  Herm.,  Millionär.  Biogr.  v.  H.  Gundert,  Calw  u.  Stuttg.,  Vereinsbnchh. 

Möhler,  Joh.  Adam,  Theo!.,  Realencykl.  für  prot.  Theol.  u.  Kirche,  X,  123  ff. 

Mörike,  Eduard,  Erinnerungen  an  M.  von  Marie  Bauer,  Staatsanz.  B.  B.  7.  8. 

Oberkampf,  Chr.  Ph.,  von  Wiefenbach,  OA.  Gorabr ,  Fabrikant,  in  Frankreich  f  1815.  Schmidt- 
Weißenfels,  Zwölf  Färber,  Berlin,  Abenheim. 

Oeglin,   Ocellus  (nach  Gayler,  Rift.  Denkm.  v.  Reutl.  612    wohl  der  jetzige  Namen  Aikelin), 
Buchdrucker  v.  Reutl.  in  Augsburg  1505  ff.,  Stoatsanz.  B*  B.  390. 

Dehler,  Guft.  Fried.,  Theolog,  Realencykl.  f.  prot  Theol.  u.  Kirche  X,  696  ff. 

Oekolampadius,   Joh.,   Reformator,   Realencykl.  f.  prot.  Theol.  u.  Kirche  X,  708  ff.    Fehl- 
eifen,  Jobs.  Oek.,  Sein  Leben  u.  Wirken.    Weinsberg,  Kohl  er. 

Oppel,  Präfident  a.  D.,  Schwab.  Krön.  228. 

0  f  i  a  n  d  e  r.    Die  württ.  Theologen  dicfes  Namens  Realencykl.  f.  prot  Theol.  u.  Kirche  XI,  128  ff. 

Otmar,  Reutlinger  Buchdruckerfamilie  im  15.  u.  16.  Jahrb.,  Staatsanz.  B.  B.  25. 

Otther,  Jak.,  Reformator  v.  Eßlingen,  Realencykl.  f.  prot  Theol.  u.  Kirche  XI,  137  f. 

Paulus,  H.  E.  G.,  Theolog,  Realencykl.  f.  prot  Theol.  u.  Kirche  XI,  391  ff. 

Prüß,  Joh.,  Wttrtt.  Buchdrucker  in  Straßburg,  1480  ff.    C.  Schmidt  a.  a.  0. 

Rathgeb,  Jörg,  aus  Gmünd,   Maler  in  Herrenberg,   Frankfurt  etc.    0,  Donner  v.  Richter  In 
Seemanns  Deutfchem  Kunftblatt  IL 

Rinmann,  Job.,  Buchdrucker,  f.  2.  Oehringen. 

Sänger,  Max,  aus  Laupheim,  Rabbiner  in  Hamburg,  Schw.  Krön.  114. 

Seh  äff  er,  Oberamtmann  in  Sulz,  f.  1.  Räuber. 

Schickhardt,  Heinrich.  Lübke,  Gefch.  d.  Ronaiff.  in  Deutfchl.,  2.  A.  I,  356  ff. 

Schiller.   Seh.  in  Ludwigsburg,  P.  Weizfäcker,  Staatsanz.  B.  B.  23.   Briefe  von  Seh.  in  Schnorre 
Archiv  XI,  2,  3.    Briefe  feiner  Mutter  u.  feiner  Schwefter  Chriftophine,  Staatsanz.  B.  B.  7. 

Schneider,  Fr.,    Oberftlieutcnant  a.  D.    Ebrard  in  der  Schwab.  Krön.  137.     Auch  in  erweit 
Abdr.,  Straßbnrg,  Heitz. 

Schubart    Vortrag  über  feine  volksthüml.  Bedeutung  v.J.  G.  Fifcher,  Staatsanz.  B.  B.  16  f. 
Vgl.  Staatsanz.  S.  1352. 

Schwab,  Guft  Biogr.  von  G.  Klee  vor  der  Auswahl  von  Schwabs  Gedichten,  Gotha,  Bertelsmana 


l 


WQrttembergifclieGefchiohtB-Literatar  1882/83.  271 

Schweizer,  Garnifonsprediger.    E.  S.,  Blätter  der  Erinnerung  an  den  vollendeten    •    .    . 

Sick,  K.  F.,  r.  1.  Württ.  FOrftenhanB,  E.  Wilhelm. 

Stirnbrand,  Franz,  Maler.    Nekr.  Schw.  Krön.  195. 

Sarlin,  Oeorg,  Vater  n.  Sohn.    Schmidt- Weißenfels,  Zwölf  Tifchler,  Berlin,  Abenheim. 

Swop,  Thom.,  wOrtt  Bachdrucker  in  StraBburg  1504.    C.  Schmidt  a.  a.  0. 

Trüber,  Ungnad  und  GenolTen.  F.  H.  Meyer  im  Archiv  f.  Qefch.  d.  deutfch.  Buchhandels  VII. 
(Siehe  auch  1.  Buchdruck.) 

Vife  her,  Friedrich.  Selbftbiographie  in  Altes  und  Neues  III.,  Stuttgart,  Bonz. 

Waiblinger,  Wilh.,  Briefe  aus  Italien  an  Efer,  Fortietz.  Staatsanz.  B.  B.  7,  16. 

Walcker,  Eberh.  Friedr,  Orgelbauer.    Schmidt- Weißenfels,  Zwölf  Tifchler,  Berlin,  Abenheim. 

Weckherlin,  Georg  Rudolph,  Dichter.    H.  Fifcher  Staatsanz.  B.  B.  12.  f. 

Wehinger,  Joh.,  Wflrtt.  Buchdrucker  in  Straßburg  1502.    C.  Schmidt  a.  a.  0. 

Werner,  Guft.,  Reutlingen.  N.  M.  Des  Vaters  74.  Geburtstag.  Zum  Andenken  an  die 
Mutter  Werner. 

Widmann,  L.  Calw.  Louis  Widmann.    Ein  Lebensbild,  Dagersheim,  Kolb. 

Wieland.  L.  Geiger,  Wielandiana.  Im  Neuen  Reich  1881,  .  .  Vierzehn  Gedichte  von  W., 
mitgeth.  von  P.  v.  Hofmann-Wellenhof,  Herrigs  Arch.  f.  das  Stud.  d.  neueren  Spr.  und 
Lit.  LXVI,  1,  S.  49  flf.  H.  Funck,  Beiträge  zur  W.-Biogi*aphie.  Aus  ungedruckten  Papieren, 
Freiburg  u.  Tübingen,  Mohr.  Hermann  v.  C.  M.  Wieland,  Heilbr.,  Henninger.  Eine  ver- 
geffene  Schrift  v.  C.  M.  W.,  Herausg.  v.  L.  Hirzel  in  Schnorrs  Archiv  XI,  3,  S.  877  flf. 
ß.  Seuffert,  Der  junge  Göthe  uud  Wieland,  Zeitfeh.  f.  deutfch.  Alterthum,  N.  F.  XIV,  8. 
S.  252  ff.    Bodmer,  Klopftock  und  Wieland,  Schwab.  Krön.,  S.  1643. 

Wirth,  Friedrich.  Schmidt-Weißenfels,  Zwölf  Tifchler,  Berlin,  Abenheim. 

Zainer,  Buchdruckerfamilie  aus  Reutlingen.  Steiff,  Staatsanz.  B.  B.  S.  889  f. 


Neue   Literatur. 

Mttnfierbl&tter.     Herausgegeben  von  A.  Beyer  und  Fr.  Preffel.  III.  und  IV,  Heft. 
Ulm,  Ebner  1883. 

Den  Freunden  vaterländifeher  Kundt  ift  durch  diefes  Doppelheft  eine  fchöne  Weihnachts- 
gabe geworden.  War  das  erfte  dem  bewährten  Rathgeber  des  Baues,  v.  Egle,  daq  zweite  der 
Bauhütte  des  vollendeten  Kölner  Doms  gewidmet,  fo  trägt  das  neue  den  Namen  des  feither  (No- 
vembei  1880)  hingegangenen  Meifters  der  OftthOrme,  der  noch  den  Ausbau  des  Hauptthurmes  ge- 
plant, Ludwig  Scheu,  an  der  Stirne,  Nachruf  und  Grabrede  nebft  fehr  anfprechendem  Bruftbild 
in  der  Mitte.  Von  dem  reichen,  zum  Theil  zwar  fchon  anderwärts  veröffentlichten  Inhalt  eine 
kurze  Ueberficht.  Voran  fteht  wieder  1.  die  Geftalt  eines  lebendigen  Baufteins  der  ülmer  Kirche, 
eines  kräftigen  und  hochberedten  Zeugen  von  der  Mtinftcrkanzel  zur  Zeit  des  30jährigen  Kriegs, 
Konr.  Dietrich,  Geiftes verwandten  von  Joh.  Val.  Andrea  und  Balth.  Schupp,  dem  letzteren 
zugleich  durch  Abftammung  und  Familie  befreundet,  mit  jenem  auch  darch  hohe  Kunftliebe  fich 
berührend.  Die  beim  Durchblättern  diirch  ihre  60  Seiten  Raum  zunächft  überrafchende  Skizze 
macht,  wenn  man  fie  gelefen,  Appetit  nach  mehr,  zumal  iie  wefentlich  zugleich  die  damaligen 
Zuftände  der  Stadt  fchildem  will  und  hierin  mit  dem  Tode  Dietrichs  1639  abbricht.  2.  Text 
einer  Meßdotation  von  1431.  Ein  kleines  Regeft  dazu  mit  Berechnung  des  Werths  wäre  dem 
gewiffenhaften  Veröffentlicher  jedenfalls  leichter  geworden,  als  dem  gewöhnlichen  Lefer.  3.  L  üb  k  e 
über  die  Münl'ter  zu  Ulm  und  zu  Straßburg;  intereffant  befonders  durch  die  Nachweifung,  daß 
der  große  Ulmer  Meifter  Ulrich  von  Enfingen,  dem  nach  Vollendung  des  Chors  wahrfcheinlich 
die  gewaltige  Steigerung  des  I^anghaufes  fammt  dem  Thurmgrundriß  zukommt,  auch  der  Er- 
bauer des  Straßburger  Nordthnrmes  von  der  Plattform  an  ift,  „deffen  fchlankes  Hauptgefchoß 
mit  feinen  luftigen  8  Pfeilern  und  der  von  ihnen  umfchloffenen,  ungemein  fchlanken,  gewölbten 
Bogenhalle  von  der  genialen  Kühnheit  des  Architekten  Zeugnis  ablegt **  Während  aber  fein  von 
Matth.  Böblinger  aufgenommener  Ulmer  Plan  heute  nun  der  Vollendung  entgegenfieht ,  als  der  mit 
der  urfprünglichen  Straßburger  Fa^ade  fo  nah  verwandte  herrlichfte  Thurmbau,  fo  wird  einer 
Wiederholung  des  jenleitigen  Thurmes  und  damit  dem  Ausbau  der  neben  Köln  eben  doch  ge- 
waltigften  Domfa^ade  das  Recht  abgefprochen.  Wo  es  doch  fo  leicht  zu  machen  wäre.  Denn 
gerade  die  genannte  geniale  Leichtigkeit  und  Einfachheit  des  Plans  müßte  die  Ausführung  technifch 
und  pekuniär  als  faft  felbftverftändlich  erfcheinen  laffen.  Hiegegen  vermögen  wir  dem  verehrten 


272  Münfterblätter. 

Meifter  nicht  zu  folgen,  für  die  Konfervirung  der  mächtigen  Plattform  uns  nicht  zu  begeiftern, 
fo  wenig  als  die  abfolute  Disharmonie  des  oberen  mit  den  unteren,  namentlich  dem  zweiten 
Tharmitockwerk  zu  begreifen.  Nein;  fo  wenig  Köln,  Regensburg,  Ulm  Ruinen  bleiben  durften, 
fo  wenig  darf  es  Straßburg;  ja  noch  weniger  —  nach  des  weil.  Stabstrompeters  Raßmann  be- 
währtem Grundfatz.  Dies  mit  Vergunft  gefagt  von  einem,  dem  der  Thurm  für  nachbarlich  zu- 
gewandte Liebe  auch  fchon  einiges  geoffenbart  bat.  4.  Ueber  die  beiden  Jörg  SQrlin.  Sie 
werden,  was  bisher  gefehlt,  in  exakter  Weife  aus  einander  gehalten,  der  ältere  zugleich  als  Bild- 
hauer nachgewiefen.  Anhangsweife  erfcheint  u.  a.  Künftlern  auch  der  Maler  Hans  Schülin,  doch 
noch  ohne  nachweisbare  Beziehung  zu  dem  großen  neuhergeftellten  jüngften  Gericht  im  MfluTter, 
von  dem  die  beiden  nächften  Aufd&tze  ^5.)  von  Mera  und  Lflbke  (aus  Chriftl.  Kuniltbl.  1880,  9. 
und  Zeitfchr.  f.  b.  K.  XVIII.  S.  201)  eingehend  und  trefflich  handeln.  Wenn  im  erften  dem  Ge- 
nannten als  dem  bedeutendften  Maler  des  damaligen  Ulm  (1471)  das  Bild  zugefchrieben  wird, 
fo  kann  der  zweite  bei  aller  Wahrfcheinlichkeit  einige  ftyliftifche  Bedenken  dagegen  nicht  zu- 
rückhalten und  will  lieh  einstweilen  damit  begnügen,  daß  das  Bild  als  das  weitaus  bedeutendfte 
deutfche  Wandbild  jener  Epoche  und  überhaupt  als  eine  hervorragende  Schöpfung  der  Malerei 
nachgewiefen  ift.  6.  Urkunden  betr.  Streitigkeiten  wegen  AusbeiTerung  des  Fenfters  der  Schmiede- 
zunft  im  18.  Jahrhundert  7.  Stammbaum  Chrifti  aus  einem  Fenfter  des  Hans  Wild,  mit  dem 
biederen  Bilde  des  Meifters  felbft.  8.  Ueber  den  Baumeidter  Scheu  (f.  o.)  9.  Bericht  über  die 
Arbeiten  von  80—82,  darunter  der  Abbruch  der  großen  Orgel  und  Orgelhalle  und  die  Herftellung 
der  Sakriftei.  10.  Die  Arbeiten,  unter  Leitung  des  neuen  Baumeifters,  zur  Verftärkung  des 
Hauptthurms,  als  Grundlage  feines  Ausbaues,  wie  He  der  im  April  1882  berufenen  Sachver- 
ftändigenkommiffion  vorgelegt  und  von  diefer  mit  einigen  Modifikationen  gut  geheißen  wurden. 
Diefe  wichtigen  Dokumente  find  auch  im  St.-Anz.  v.  1882  Nr.  106  veröffentlicht  In  unferem 
Heft  find  fie  zugleich  aufs  trefflichfte  illuftrirt.  Bei  großer  Nachläßigkeit  in  der  urfprünglichen  An- 
lage der  Fundamente  und  überall  erheblicher  Ueberfchreitung  der  fonft  für  zuläßig  angefehenen  Be- 
laftung  des  Grundes  hat  fleh  letzterer,  da  in  400  Jahren  irgend  eine  merkliche  Bewegung  am  Thurm 
nicht  ftattgefunden,  um  fo  mehr  als  ein  guter  herausgef teilt,  der  bei  theilweifer  Verbeflerung  der 
Fundamente  auch  die  neue  Laft  Hcher  zu  tragen  im  Stande  ift.  Die  nothwendigen  Verllärkungen 
des  Thurmes  felber  führen  unten  zu  einer  günftigeren  Aufftellung  der  Orgel.  Weiter  oben  einigte 
man  Heb  die  Verftärkung  auf  möglichst  einfache  Art,  hauptlächlich  durch  Einbauten  in  die  Fenfter- 
öffnungen,  vorzunehmen,  wodurch  der  Gefammteindruck  zwar  nicht  unwefentlich  verändert  werden 
wird,  aber  wohl  kaum  in  nachtheiliger  Weife.  Für  Oktogon  und  Spitze  bleibt  Böblingers  Plan 
im  Wefentlichen  erhalten.  11.  Münfterchronik  vom  15.  Mai  1880  bis  13.  Juni  1882,  daraus  er- 
hellt, in  welch  energifchem  und  noblem  Sinne  das  Münfterbaukomite  feines  Amtes  waltet. 
12.  Stiftungen,  worunter  200  Mark  Vermächtnis  unferes  f  Freundes  Dr.  Glatz.  Dazu  die  fchönen 
Bilder  zweier  neuen  Feniter,  des  Leube-Dietrichfchen  uud  des  Bürglenfchen.  Sie  ftellen  Abend- 
mahl und  Getfemane,  Himmelfahrt  und  Pfingften  dar.  Unter  den  Apofteln  trägt  nach  alter  Licenz 
einer  die  Bürglenfchen  Züge,  und  auch  das  bekannte  Gemswappen  fehlt  nicht  13.  Nachtrag  zu 
den  Künftlernotizen.  —  Welche  Fülle  wieder  des  anregendi'ten  Stoffs!  ein  neues  Zeugnis,  was 
Ulm  an  feinem  herrlichen  Münfter  hat  und  was  die  feines  Werthes  vollbewußte  Stadt  für  ihr 
unvergleichliches  Kleinod  thut  Kein  Wunder,  wenn  die  Herausgeber,  der  Kunftforfcher  und 
der  Kunftüber,  in  freiidiger  Bewegung  ihrem  Volke  zurufen:  Wer  den  Ausbau  erlebt,  wird  die 
Worte  an  der  Spitze  flammen  fehen:  Zu  Gottes  und  des  Reiches  Ehr! 

H.  im  Dezember  1883.  P.  H. 


WUrttembergifcher  Alterthumsverein. 

Vorträge  bei  den  Zufammenkünften  der  Mitglieder  und  Freunde,  zugleich 
Vereinsabende  der  Anthropologifchen  Gefellfchaft 
27.  Oktober  1883.    Dr.  E.  Adam  über  Mömpelgard  und  Württemberg. 
10.  November.    Prof.  Dr.  Fr  aas  über  die  ältefte  deutfche  Naturgefchichte. 
24.  November.    Rückblick  auf  das  40jährige  Beftehen  des  Vereins  von  Hartmann.  —  Prof. 
Dr.  Paulus  über  die  römifchen  Befeftigungen  am  limes  ra^ticus.  —  Prof.  Dr.  H.  Fi f eher 
Über  das  „Hechinger  Latein". 
8.  Dezember.    Prof.  L.  Mayer  über  die  Pfahlheimer  Funde. 
22.  Dezember.    Prof.  Dr.  Fr  aas  über  die  Ausgrabung  der  Bockfteinböhle  in  Lonthal. 


273 


Verein 

für 

Kunft  und  Aiterthum  in  Ulm  und  Oberfchwaben. 


Beiträge  znr  Gefchichte  Ton  Geislingen  nnd  Umgegend. 

Von  A.  Klemm,  DiakoDus  in  Geislingen. 

I.  Spitzenberg  und  Michelsberg. 

(Schluß.) «) 

Und  nun  was  wiiTen  wir  von  den  Bewohnern  der  Burg?  Wer  ße  zuerft  gebaut  und 
bewohnt,  können  wir  nicht  Tagen.  Aber  ohne  Zweifel  Itand  fie  noch  nicht  fehr  l^xigei^  aU  nma 
Jahr  1083  zum  erftenmal  Herren  und  Frauen  de  Spitzenberg  fich  zu  fchreiben  begannen 
als  auf  ihr  wohnend.  Noch  60—70  Jahre  aber  dauerte ,  bis  das  volle  Licht  der  Gercbiehte  auf 
diefe  Räume  Ülllt.  Und  es  ift  nun  die  fchwierige  Aufgabe  für  mich,  nach  der  dunklen  Zeit  der 
Vorgefchichte  auch  noch  diefe  halbdunkle  Zeit  vor  Ihnen  vorüberzuführen.  Lauen  Sie  mich  aus 
derfelben  zunächft  einfach  alles,  was  mir  erreichbar  geworden  ift,  aufführen. 

Im  Jahr  1083  erfcheinen  in  einer  Urkunde  über  eine  Schenkuog  an  das  KJoIter  St.  Georgen 
unter  den  Zeugen:  Manegold  und  fein  Bruder  Ludwig  von  Sigmaringen  (Z.  f  d.  Überrheln  9,  197). 
(Von  den  erften  Zeugen,  die  gräflichen  Standes  find,  find  Re  fchon  etwas  getrennt)  Diefe  zwei 
Brüder,  vermehrt  durch  einen  dritten,  find  wohl  wieder  zu  erkennen  in  dem  Kleriker  Ulrich, 
Ludwig  und  Manegold,  leiblichen  Brüdern  von  Simeringen,  welche  an  Klofter  Hlrfchau  die  halbe 
Kirche  und  4  Hüben  Ackers  zu  Thailfingen,  OA.  Herrenberg  (Dal vingen,  quodjuxta  Gilften  fitum 
eft)  fchenkten  (Cod.  Hirfaug.  f.  39  b).  Ihre  Schenkung  folgt  im  Hirfchauer  SeheDkungsvcrzeicbms 
unmittelbar  auf  die  einer  Richinfa  von  Simeringen,  welche  in  Walheim,  OA.  Benghcim  (Waleheim) 
ein  Drittel  von  dem  vierten  Theil  des  Dorfes  fchenkte,  wobei  hinzugefügt  ift:  „Von  eben  diefer  Herrin 
Richinfa  haben  wir  ein  Gut  in  Riederich,  OA.  Urach  (Ruderchingen)  um  78  Mark  gekauft.  Ueber- 
dem  wurden  ihrem  Verwandten  Conrad  von  Wirtenberg  zur  Stillung  feiner  Klagen  wegen  dtefeH 
Gutes  30  Mark  gegeben"  (C.  H.  f.  39a).  Näher  erfahren  wir,  daß  die  Mönche  zut  Bezahlung  djefee 
Guts  in  Riederich,  das  als  im  Gau  Swiggersthal  in  der  Graffchaft  des  Grafen  Egmo  (von  Urach) 
gelegen  bezeichnet  wird,  15  Mark  aus  dem  Erlös  eines  Guts  aufbrachten,  das  die  Gräfin  Geha 
von  Ofterfranken  zur  Zeit  des  Abts  Bruno  (von  Beutelsbach,  alfo  zwlfchen  1105  und  1120)  in 
Fmbrechtshufen*)  gefchenkt  hatte  (f.  28  b),  und  daß  Re  die  übrigen  63  Mark  dem  Erlös  aus 
zwei  Gütern  zu  Brunnen')  und  Bennendorf^)  entnahmen,  welche  ein  Diemar^  Sohn  des  Krckin- 
bert  von  Rutingen*)  im  Jahr  1103  gegeben  hatte  (fol.  32a  —  35a).  Hiebe!  nun  wird  obige 
Richinfa  von  Sigmaringen  (f.  35  a)  näher  als  (domina  Richinfa  vidua  de  Spitzenberg)  Herrin 
Richinfa  Witwe  von  Spitzenberg  bezeichnet  Wieder  erfahren  wir  aus  dem  Schenkungsbuch  des 
vom  Klofter  Hirfchau  ausgegangenen  Klofters  Reichenbach  im  Schiyarzwald  (Wirt»  Urk.Buch 
2,  403),  daß  Richenza  von  Spizzenberc  dem  h.  Gregorius  eine  Hube  zu  Biekeeheim  bei  Kaftatt 
(Buggenesheim)  und  eine  in  Rodt  oder  Roth,  OA.  Freudenftadt  (Roide)  gefclienkt  hat» 

Wie  bei  diefer  Richenza  wechfelt  die  Bezeichnung  von  Spitzenberg  oder  Sigmaringen 
bei  einer  Mathilt  (Mechtild),  die  im  Nekrolog  des  Klofters  Zwiefalten  von  Higemaringen  titnlirt 
ift,  in  der  Chronik  des  Bertholt  von  Zwiefalten  aber  als  Mathilt  de  Spizzinberc,  ebenfo  in  Sul* 
gers  Annalen  (I,  p.  80)  als  Mechtildis  comitilFa  (Gräfin)  de   Spitzberg.    Sie  war  nach  Bertholt 


')  Nachträglich  ift  anzuführen,  daß  der  Name  Michelsberg  bei  fernem  erften  urkund- 
lichen Vorkommen  fich  an  einen  Hof  heftet.  13.  April  1292  verzichtet  Graf  Ulrich  v^  Helfenflein 
gegen  Klofter  Adelberg  auf  alle  Anfprüche,  auch  auf  das  Vogtrecht  an  (die  von  feinen  Vorfahren 
derofelben  überlaflene)  curiam  dictam  Michelmberc  fitam  apud  Spizemberc.  Ohne  Zweifel  ift 
dies  der  ganz  verfchwundene  Weiler,  den  die  OA.Befchr.  S.  250  auf  dem  nördlicben  Rande  des 
Berges  oberhalb  Kuchen  anletzt. 

«)  =  (W)ernbrecht8haufen  =  Wermutshaufen  f.  W.  F.  X,  106. 

8)  Brunnen,  bayr.  Bez.A.  Neuftadt  a.  d.  Aifcb. 

*)  Waflerberkdorf,  b.  Bez.A.  Scheinfeld. 

*)  Röttingen  an  der  Tauber,  b.  Bez.A.  Ochfenfurt. 

Warttemb.  Vierteljahrshene  1883.  ^ 


274  Klemm 

(MoiL  Germ.  SS.  X,  111)  eine  Schwefter  des  Grafen  Wernher  von  Frickingren  (de  Frikkin,  bei 
Heiligenberg  in  Baden)  und  hatte  dem  Klolter  6  Manfns  Güter,  ein  ganzes  I>orf  bei  Burkiiao/eo 
gegeben,  wurde  daher  auch  vor  den  Thüren  des  Klofters  in  Zwiefalten  begxabeD.  PanI  Stalin 
in  feiner  neueften  Gefchichte  Württembergs  (I,  415)  nimmt  an,  fie  falle  vielleicht  fchon  in  das 
Ende  des  11.  Jahrhunderts. 

Die  mit  der  Richenza  und  denen  von  Spitzenberg  nach  obigem  irg'endwie  verwandten 
Herren  von  Sigmaringen  haben  wir   in  Thailfingen  begütert  gefunden.    Nehmen    wir  das  «om 
weiteren  Leitfaden,  fo  ftoßen  wir  zunächft  auf  die  Erwähnung,  daß  ein  Werner  von  Thailfingra 
Dalhvingen)  an  diefem  Ort  dem  Klofter  Hirfcbau  (C.  H.  f.  43  b)  ein  Gut  fchenkte  mit  Zuftimmmg 
feines  Herrn  „Ulrich".    Die  Umftände  fcheinen  auf  die  Zeit  von  1126—46  zu  weifen.     Hiebei  fei 
bemerkt,  daß  zwar  auch  fchon  1090  ein  Graf  Ulrich  von  Simeringen  genannt   ift,    aber  nur  in 
einem  unechten  Stifterbrief  des  Klofters  Weingarten  (Wirt  Urk.B.  1,    294).      An   Werner  von 
Thailfingen  reiht  fich  die  weitere  Notiz,  daß  die  2  Brüder  Werner  und  Walto    von  Thailfingen 
(Tagelfingun),  Klienten  des  Ludwig  von  Spizzenberg,  3  Hüben  zu  Rexingen,  OA.  Horb  (Ragge- 
fingun)  an  Klofter  Beichenbach  gaben  (Wirt.  Urk.B.  2,  400). 

Daß  aber  auch  fchon  die  edle  Frau  Trutlint,  die  durch  ihren  Gatten  einen  ihrer  Diener 
(fervientem)  Wernher  zu  Thailfingen  fammt  feinem  Gut  und  Lehen  dem  Klofter  Reichenbach  im 
Jahr  1085  vermachte,  befonders  zum  Seelenheil  ihres  leiblichen  Bruders  Hartnid  (Wirt.  ürLB, 
2,  393),  in  unfre  Familie  hereingehörte,  ift  mir  wenig  wahrfcheinlich.  Es  fcheinen  mehrere  Fa- 
milien dafelbft  begütert  gewefen  zu  fein,  auch  könnte  ein  anderes  Thailfingen  gemeint  fein. 

Dagegen  führt  die  obige  Erwähnung  von  Rexingen  uns  heraus  aus  der  halbdunkeln 
Zeit  in  die  helle.  Ein  Otto  von  Rexingen  nemlich,  der  auch  zweimal  unter  den  Zeugen  hei 
Schenkungen  an  Klofter  Hirfchau  zur  Zeit  des  Abtes  Volmar  (1120—57)  genannt  ifit  (C.  H. 
f.  50  a  und  b),  tritt  in  einer  zur  Zeit  des  Kaifers  Lothar,  alfo  1125—38,  Stalin  nimmt  an 
1135,  Bauer  und  Locher:  zwifchen  1133  und  37,  gemachten  Schenkung  an  Reichenbach  (Wirt 
Urk.B.  2,  409)  als  Zeuge  auf  neben  Rudolf  von  Sigmaringen,  von  dem  wir  nachher  weiter  hören 
werden  als  dem  gellcherten  Stammvater  des  noch  über  100  Jahre  lang  die  Graffchaften  Spitzen- 
berg und  Sigmaringen  gleichzeitig  beherrfchenden  Grafenhaufes. 

Sehen  wir  uns  das  bisher  gewonnene  urkundliche  Material  nfther  an,  fo  merken  wir 
bald,  daß  hier  noch  eine  Riefenarbeit  zu  thun  ift,  um  die  roeift  ohne  fiebere  Daten  gegebenen 
Notizen  in  richtigen  Zeit-  und  Gefchlechtszufammenhang  zu  bringen.    So  hat  man  fchon  die  Mech- 
tild  als  Mutter,  aber  auch  als  Tochter  der  Richenza  gefaßt,  letzteres  z.  B.  Pf.  Cafpart  in  Kufter- 
dingen,  indem  er  weiter  diefe  Richenza  identifizirt  mit  der  Richenza,  welche  von  1092—1107  als 
Gönnerin  des  Klofters  Allerheiligen  in  Schaffhaufen  a.  Rhein  vorkommt,  zugleich  mit  ihrem  Sohn 
Werner  von  Kirchheim,  f  1107,  und  einer  Tochter  Mathilda  1116,  fo  daß  diefer  Werner  von  Kirch- 
heim oder  Kirchen,  den  er  nicht  bei  Ehingen,  fondern  in  Kirchentellinshirt  Htzen  läßt  (£  Tübinger 
Chronik  1882),  mit  dem  oben  genannten  Graf  Werner  von  Frickingen  identifch  fein  müßte.    £r 
Hebt  dann  in  diefer  Richenza^  Mutter  Wemera,  zugleich  eine  Tochter,  Rychente,  des  Eberhard  IIL 
von  Neuenbürg,  f  um  1075 — 79,  welcher  das  Klofter  Allerheiligen  geftiftet  hatte.    Dies  halte 
ich  für  richtig.    Dagegen  ift  für  die  erftere  Kombination  bis  jetzt  kein  fefter  Grund  da,  als  die 
Gleichheit  der  Namen,  auf  die  geftützt  man  diefe  Richenfa  zu  der  1102  fo  genannten  Gemahlifi 
des  Eberhard  von  Metzingen  (W.  U.  1,  333)  machen  möchte,  was  durch  die  Beziehungen  ^nch 
diefes  Eberhard  zum  Klofter  Allerheiligen  fehr  unterftützt  wird.    Befonders  fchwierig  ift  das 
Verhältnis  der  Richenza  von  Sigmaringen  oder  Spitzenberg  zu  den  drei  leiblichen  Brüdern  von 
Sigmaringen  zu  beftimmen.    Sie  fteht  zu  ihnen  offenbar  in  engfter  Beziehung  und  fcheint  doch 
durch  die  Bezeichnung  diefer  für  iich  als  leiblicher  Brüder  ihnen  wieder  ferner  gerückt.  Sie 
kann  etwa  die  Stiefmutter  derfelben  fein,  eine  gebomo  von  Spitzenberg,  oder  etwa  eine  Halb- 
fchwefter  derfelben,  verehlicht  an  einen  von  Spitzenberg,  oder  aber  die  Gemahlin  des  einen  der 
Brüder,  des  Manegold  oder  des  Ludwig,  und  dann  entweder  eine  geborne  von  Spitzenberg  oder 
in  zweiter  Ehe  an  einen  von  Spitzenberg  verheiratet    Einftweilen  fcheint  mir  das  letzte  faft 
noch  das  Wahrfcheinlichfte.    So  wäre,  was  P.  Stalin  nach  Locher  angibt,  möglich,  daß  dieft 
Herren  von  Sigmaringen,  worauf  der  Name  Manegold  hindeutet,  aus  einer  Eheverbindung  zwi-'  ^ 
fchen  den  Häufern  der  Grafen  von  Altshaufen  -  Veringen ,  wo  diefer  Name  vorkommt,  und  der 
Grafen  von  Bregenz   entftanden  wären.     So  wäre  zugleich  die  erwähnte  Verwandtfchaft  der 
Richenza  mit  Konrad  von  Wirtenberg  erklärt^).  Ich  denke  mir  unter  diefem  nemlich  nicht  Konrad  1., 


^)  Die  von  Boffert  Vierteljh.  1883  S.  96  beigebrachten  Notizen,  wonach  fowohl  die 
Grafen  von  Rordorf  als  die  von  Württemberg  um  1100  Befitz  in  Eislingen  bei  Göppingen  haben, 
könnte,  da  eben  bei  den  Rordorfem  auch  der  Name  Manegold  vorkommt  und  Kleineialingen 


Beiträge  zar  Gefchichte  von  Geislingen  und  Umgegend.  275 

der,  als  Herr  von  Bentelsbach  geboren,  um  1083  die  Burg  Wirtemberg  auf  dem  Rothenberg 
baute  und  daun  Heb  danach  zu  fcbreiben  anfieng,  obwohl  wir  feinen  Bruder  Abt  Bruno  in  demfeJben 
Ort  Walheim,  wo  Richenza  eine  Schenkung  machte,  begütert  treffen  (Cod.  hirf.  f.  67a);  fondern 
ich  denke  bei  ihm  an  Konrad  IL,  den  Sohn  der  Liutgard  von  Beutelsbach,  der  Schwefter  Eon- 
rads I.  und  Bruno's,  als  delTen  ungenannter  Vater  neuerdings  wohl  mit  Recht  eben  ein  Graf  von 
Altshanfen-Yeringen  angenommen  wird,  befonders  im  Hinblick  darauf,  daß  das  Württemberg! fche 
Wappen,  3  fchwarze  Hirfchftangen  in  Gold,  mit  dem  Veringen'fchen  nach  alter  Befchreibung 
(Vierteljahrsh.  1881,  S.  123-25)  ganz  dasfelbe  ift.  Zu  diefem  Konrad  IL,  der  den  Hirfchauern 
fchon  die  Schenkungen  feines  Oheims  Bruno,  obwohl  delTen  Bruder  und  Schwefter  (die  Mutter 
Konrads)  ße  billigten,  fo  lang  ftreitig  gemacht  hatte,  nach  30  Jahren  nuch,  bis  ihm  der  Oheim 
ein  paar  andere  Güter  zum  Erfatz  gegeben  hatte,  paßt  voUftändig,  daß  er  ihnen  auch  fiir  das 
von  der  Richenza  in  Riederich  erkaufte  Gut  noch  30  Mark  abjagte,  che  er  He  in  Ruhe  Ueß. 
Eine  (zweite)  Heirat  der  Richenza,  als  irgendwie  Erbin  der  Sigmaringor  geworden,  mit  einem 
von  Spitzenberg  fcheint  mir  endlich  am  heften  zu  erklären,  daß  wenig ftenn  nach  dem  Eindruck, 
den  auf  mich  die  Daten  machen,  die  Herren  von  Spitzenberg  von  nun  an  zugleich  in  Sigmariügon 
Herren  find,  nicht  etwa  umgekehrt  die  Sigmaringer  auch  Herren  auf  Spitzenberg,  So  hätte  denn 
alfo  das  Grafenhaus  des  Pleonungethals ,  jetzt  von  Spitzcnberg  Heb  fchrdbcnd,  weil  auf  ihm 
wohnhaft  geworden,  gegen  Ende  des  11.  Jahrhunderts  die  wichtige  Erwerbung  der  Herrfchaft 
Sigmaringen  gemacht  und  gegen  2  Jahrhunderte  feftgehalten,  kh  fage  Grafenhaus  von  Spitzen- 
berg, obwohl  wir  bis  jetzt  nur  bei  Chroniften  diefen  Titel  angedeutet  finden,  weil  wir  nach  dem 
ganzen  fpäteren  Zufammenhang  hieran  denken  muffen  und  auch  der  bedeutende  Güterbentz  für 
gräfliche  Stellung  der  Familie  fpricht. 

Woher  aber  ftammte  diefes  Grafenhaus  von  Spit£CDberg*S]gmaringen  felbft?  Wir  haben 
die  Wahl,  an  den  Grafen  Werner  des  Pleonungethals  oder  au  den  begüterten  Rudolf  zu  Wiefen- 
fteig,  beide  haben  wir  im  Jahr  861  gefunden,  als  Stammvater  zu  denken.  Die  Familien^Tradition 
der  Helfenfteiner  fcheint  flir  den  letztem  zu  entfcheiden  (vgl.  Kerler,  Gefchichte  d.  Gr,  v,  Helf.) 
und  da  in  älterer  Zeit  die  Grafenwürde  noch  nicht  erblich  war,  alfo  recht  wobl  im  Laufe  der 
Zeit  die  Nachkommen  Rudolfs  ftatt  deren  des  Grafen  Werner  Grafen  des  Gaus  geworden  fein 
können,  fo  werden  wir  am  heften  bei  ihr  uns  beruhigen '). 

Hiemit  ift  nun  auch  der  Name  Helfenftein  auf  die  Zunge  gekommen.  Der  Grund 
warum  ich  ihn  fo  fpät  erft  nenne  ift  der,  daß  ich,  wozu  eben  auch  meine  Ausfuhrung  über  die 
alte  Bedeutung  des  Michelsbergs  den  Grund  legen  feilte,  der  Ueberzeugung  bin :  die  Burg  Helfen- 
ftein ift  nicht  die  eigentliche  Stammburg  des  GefchleehtSf  fie  ift  eine  weitere  Hauptburg,  wie 
auch  die  Hiltenburg  als  folche  diente,  immerhin  vor  dief^r  noch  dadurch  fehr  hervorragend, 
daß  fchon  in  alter  Zeit  eine  Linie  des  Haufes  auf  Helfenftein  abgezweigt  zu  werden  pflegte. 
Hiemit  ftelle  ich  mich  wieder  auf  die  Seite  der  Helfenfteiner  gej^enüber  einer  anderen^  befonders 
wieder  von  Pf.  Cafpart  geltend  gemachten  Anfchauung^  wonach  Helfenftein  und  Spitzcnberg 
nrfprünglich  nichts  mit  einander  zu  thun  gehabt  hätten  und  erft  in  Folge  einer,  aber  nirgends 
beglaubigten  Heirat  einer  Adelheid  von  Helfenftein  mit  dem  uns  fchon  bekannten  Rudolf  von 
Spitzenberg  um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  beide  Familien  und  Bf/itznngea  vereinigt  worden 
wären.  Die  Sachlage  ift  folgende :  Etwas  fpäter  als  wir  die  erwähnte  Uichenza  von  Spitzenberg, 
die  in  den  zeitlich  Heberen  Notizen  zuerft  diefen  Namen  trilgt^  genannt  finden,  nämlich  um  1113 
(C.  F.  Stalin  2,388),  erfcheint,  gleichfalls  im  Hirfchauer  Scheukungäbuch,  ala  Zeuge  Eberhardua 
de  Helfenftein  und  zwar  mitten  inne  zwifchen  Graf  Gottfried  von  Calw  und  Graf  Hugo  von 
Tübingen  (C.  H.  f.  31  b.),  fodann  unter  Abt  Vollmar  (1120-57),  etwa  um  1140  (Stulln  a.  a.  0.) 
wieder  als  Zeuge  (C.  H.  f.  41b)  ein  Eberhard,  Eberhards  von  Helfenftein  Sohn,  diesmal  gleich 
nach  Herzog  Friedrich  und  zwei  Grafen  von  Calw  vor  Albert  von  Waldeck  und  nnderen. 
Es  ift  nicht  zu  leugnen,  ein  direkter  Leitfaden  von  diefen  Herren  von  Helfenftein  zu  den  Namen 
derer  von  Spitzenberg  hinüber  ift  nicht  erhalten.  Gräftichea  Gefchlechts  aber  find  auch  diefe 
Helfenfteiner  offenbar,  obwohl  üe  wieder  nicht  ausdrücklich  fo  tltulirt  Und.  Nun  haben  fchon 
mehrere,  auch  P.  Stalin  (1,415)  fcheint  dazu  geneigt,  ea  verfucht,  diele  Eberharde  an  den  fchon 
oben  genannten  namensgleichen  Eberhard  von  Metzingen  anzuknüpfen^  der  mit  einem  Bruder  Trat- 
win  (c.  1090  OA.Befchr.  Urach  S.  196)  mit  feiner  Frau  Richenza  (1102)  und  feinen  drei  Söhnen 


nach  Baumann  noch  zum  Pleonnngethalgau,  zur  Graffchaft  Spitzenberg,  gch^u-te,  darauf  weifen, 
daß  durch  die  Rordorfer  die  Beziehungen  zwifchen  Sigmaringen,  Spitzenberg  und  Württemberg 
vermittelt  gewefen  wären.  War  etwa  Hedwig,  Gemahlin  Konrads  IL  von  Württemberg,  eine 
von  Rordorf? 

1)  Diefer  Rudolph  ift  nach  Bauer  (Württ  Franken  7,354  ff)  viel! eicht  Identifch  mit  dem 
fo  genannten  Enkel  Unruochs,  des  Ahnherrn  der  Grafen  von  Achalm  und 


274  Klemm 

(Mon.  Germ.  SS.  X,  111)  ehie  Soh weller  des  Grafen  Wernher  von  Frickingen  (de  Frikkin,  bei 
Heiligenberg  in  Baden)  and  hatte  dem  Klofter  6  Manfus  Güter,  ein  ganzes  Dorf  bei  Borkhanfen 
gegeben,  wurde  daher  auch  vor  den  Thüren  des  Elofters  in  Zwiefalten  begraben.  Paul  Stalin 
in  feiner  neueften  Gefcbichte  Württembergs  (I,  415)  nimmt  an,  fie  falle  vielleicht  fchon  in  das 
Ende  des  11.  Jahrhunderts. 

Die  mit  der  Richenza  und  denen  von  Spitzenberg  nach  obigem  irgendwie  verwandten 
Herren  von  Sigmaringen  haben  wir  in  Thailfingen  begütert  gefunden.  Nehmen  wir  das  zum 
weiteren  Leitfaden,  fo  ftoßen  wir  zunächft  auf  die  Erwähnung,  daß  ein  Werner  von  Thailfingen 
Dalhvingen)  an  diefem  Ort  dem  Klofter  Hirfchau  (C.  H.  f.  43  b)  ein  Gut  fchenkte  mit  Zuftimmung 
feines  Herrn  „Ulrich".  Die  Umftände  fcheinen  auf  die  Zeit  von  1126—46  zu  weifen.  Hiebei  fei 
bemerkt,  daß  zwar  auch  fchon  1090  ein  Graf  Ulrich  von  Simeringen  genannt  ift,  aber  nur  in 
einem  unechten  Stifterbrief  des  Klofters  Weingarten  (Wirt.  Urk.B.  1,  294).  An  Werner  von 
Thailfingen  reiht  fich  die  weitere  Notiz,  daß  die  2  Brüder  Werner  und  Walto  von  Thailfingen 
(Tagelfingun),  Klienten  des  Ludwig  von  Spizzenberg,  3  Hüben  zu  Rexingen,  OA.  Horb  (Ragge- 
fingun)  an  Klofter  Beiohenbach  gaben  (Wirt  Urk.B.  2,  400). 

Daß  aber  auch  fchon  die  edle  Frau  Trutlint,  die  durch  ihren  Gatten  einen  ihrer  Diener 
(fervientem)  Wemher  zu  Thailfingen  fammt  feinem  Gut  und  Lehen  dem  Klofter  Reichenbach  im 
Jahr  1085  vermachte,  befonders  zum  Seelenheil  ihres  leiblichen  Bruders  Hartnid  (Wirt.  Urk.B. 
2,  393),  in  unfre  Familie  hereingehörte,  ift  mir  wenig  wahrfcheinlich.  Es  fcheinen  mehrere  Fa- 
milien dafelbft  begütert  gewefen  zu  fein,  auch  könnte  ein  anderes  Thailfingen  gemeint  fein. 

Dagegen  führt  die  obige  Erwähnung  von  Rexingen  uns  heraus  aus  der  halbdunkeln 
Zeit  in  die  helle.  Ein  Otto  von  Rexingen  nemlioh,  der  auch  zweimal  unter  den  Zeugen  bei 
Schenkungen  an  Klofter  Hirfchau  zur  Zeit  des  Abtes  Volmar  (1120—57)  genannt  ift  (C.  H. 
f .  50  a  und  b),  tritt  in  einer  zur  Zeit  des  Kaifers  Lothar,  alfo  1125—38,  Stalin  nimmt  an 
1135,  Bauer  und  Locher:  zwifchen  1133  und  37,  gemachten  Schenkung  an  Reichenbach  (Wirt 
Urk.B.  2,  409)  als  Zeuge  auf  neben  Rudolf  von  Sigmaringen,  von  dem  wir  nachher  weiter  hören 
werden  als  dem  geficherten  Stammvater  des  noch  über  100  Jahre  lang  die  Graffchaften  Spitzen- 
berg und  Sigmaringen  gleichzeitig  beherrfchenden  Grafenhaufes. 

Sehen  wir  uns  das  bisher  gewonnene  urkundliche  Material  näher  an,  fo  merken  wir 
bald,  daß  hier  noch  eine  Riefenarbeit  zu  thun  ift,  um  die  meift  ohne  fichere  Daten  gegebenen 
Notizen  in  richtigen  Zeit-  und  Gefchlechtszufammenhang  zu  bringen.  So  hat  man  fchon  die  Mech- 
tild  als  Mutter,  aber  auch  als  Tochter  der  Richenza  gefaßt,  letzteres  z.  B.  Pf.  Cafpart  in  Kufter- 
dingen,  indem  er  weiter  diefe  Richenza  Identifizirt  mit  der  Richenza,  welche  von  1092—1107  als 
Gönnerin  des  Klofters  Allerheiligen  in  Schaffhaufen  a.  Rhein  vorkommt,  zugleich  mit  ihrem  Sohn 
Werner  von  Kirchheim,  f  1107,  und  einer  Tochter  Mathilda  1116,  fo  daß  diefer  Werner  von  Kirch- 
heim oder  Kirchen,  den  er  nicht  bei  Ehingen,  fondem  in  Kirchentellinsfurt  ßtzen  läßt  (f.  Tübinger 
Chronik  1882),  mit  dem  oben  genannten  Graf  Werner  von  Frickingen  identifch  fein  müßte.  Er 
lieht  dann  in  diefer  Richenza,  Mutter  Wemei*8,  zugleich  eine  Tochter,  Rychente,  des  Eberhard  IIL 
von  Neuenbürg,  f  um  1075—79,  welcher  das  Klofter  Allerheiligen  geftiftet  hatte.  Dies  halte 
ich  für  richtig.  Dagegen  ifih  für  die  erftere  Kombination  bis  jetzt  kern  feffcer  Grund  da,  als  die 
Gleichheit  der  Namen,  auf  die  geftützt  man  diefe  Richenfa  zu  der  1102  fo  genannten  Gemahlin 
des  Eberhard  von  Metzingen  (W.  U.  1,  333)  machen  möchte,  was  durch  die  Beziehungen  auch 
diefes  Eberhard  zum  Klofter  Allerheiligen  fehr  unterftützt  wird.  Befonders  fchwierig  ift  das 
Verhältnis  der  Richenza  von  Sigmaringen  oder  Spitzenberg  zu  den  drei  leiblichen  Brüdern  von 
Sigmaringen  zu  beftimmen.  Sie  fteht  zu  ihnen  offenbar  in  engfter  Beziehung  und  fcheint  doch 
durch  die  Bezeichnung  diefer  für  fich  als  leiblicher  Brüder  ihnen  wieder  femer  gerückt.  Sie 
kann  etwa  die  Stiefmutter  derfelben  fein,  eine  gebomo  von  Spitzenberg,  oder  etwa  eine  Halb- 
fchwefter  derfelben,  verehlicht  an  einen  von  Spitzenberg,  oder  aber  die  Gemahlin  des  einen  der 
Brüder,  des  Manegold  oder  des  Ludwig,  und  dann  entweder  eine  geborne  von  Spitzenberg  oder 
in  zweiter  Ehe  an  einen  von  Spitzenberg  verheiratet  Einftweilen  fcheint  mir  das  letzte  faft 
noch  das  Wahrfcheinlich fte.  So  wäre,  was  P.  Stalin  nach  Locher  angibt,  möglich,  daß  dieff 
Herren  von  Sigmaringen,  worauf  der  Name  Manegold  hindeutet,  aus  einer  Eheverbindung  zwi- 
fchen den  Häufern  der  Grafen  von  Altshaufen  -  Veringen ,  wo  diefer  Name  vorkommt,  und  der 
Grafen  von  Bregenz  entftanden  wären.  So  wäre  zugleich  die  erwähnte  Verwandtfeh aft  der 
Richenza  mit  Konrad  von  Wirtenberg  erklärt  ^).  Ich  denke  mir  unter  diefem  nemlich  nicht  Konrad  L, 


<)  Die  von  Boffert  Vierteljh.  1883  S.  96  beigebrachten  Notizen,  wonach  fowohl  die 
Grafen  von  Rordorf  als  die  von  Württemberg  um  1100  Befitz  in  Eislingen  bei  G<(ppingen  haben, 
könnte,  da  eben  bei  den  Rordorfem  auch  der  Name  Manegold  vorkommt  und  Kleineislingen 


Beiträge  zur  Gefchichte  von  Geislingen  und  Umgegend.  275 

der,  als  Herr  von  Bentelsbach  geboren,  nm  1083  die  Burg  Wirtemberg  auf  dem  Rothenberg 
baute  und  dann  lieh  danach  zu  fcbreiben  anfieng,  obwohl  wir  feinen  Bruder  Abt  Bruno  in  demfelben 
Ort  Walheim,  wo  Richenza  eine  Schenkung  machte,  begütert  treffen  (Cod.  hirf.  f.  67a);  fondem 
ich  denke  bei  ihm  an  Konrad  IL,  den  Sohn  der  Liutgard  von  Beutelsbach,  der  Schwefter  Kon- 
rads I.  und  Bruno's,  als  deffen  ungenannter  Vater  neuerdings  wohl  mit  Recht  eben  ein  Graf  von 
Altshaufen-Veringen  angenommen  wird,  befonders  im  Hinblick  darauf,  daß  das  württembergifche 
Wappen,  3  fchwarze  Hirfchftangen  in  Gold,  mit  dem  Veringen'fchen  nach  alter  Befchreibung 
(Vierteljahrsh.  1881,  S.  123-  25)  ganz  dasfelbe  ift.  Zu  diefem  Konrad  II. ,  der  den  Hirfchauern 
fchon  die  Schenkungen  feines  Oheims  Bruno,  obwohl  deffen  Bruder  und  Schwefter  (die  Mutter 
Konrads)  fie  billigten,  fo  lang  ftreitig  gemacht  hatte,  nach  80  Jahren  noch,  bis  ihm  der  Oheim 
ein  paar  andere  Güter  zum  Erfatz  gegeben  hatte,  paßt  vollftändig,  daß  er  ihnen  auch  für  das 
von  der  Richenza  in  Riederich  erkaufte  Gut  noch  30  Mark  abjagte,  ehe  er  fie  in  Ruhe  ließ. 
Eine  (zweite)  Heirat  der  Richenza,  als  irgendwie  Erbin  der  Sigmaringer  geworden,  mit  einem 
von  Spitzenberg  fcheint  mir  endlich  am  heften  zu  erklären,  daß  weolgftens  nach  dem  Eindruck, 
den  auf  mich  die  Daten  machen,  die  Herren  von  Spitzenberg  von  nun  an  zugleich  in  Sigmaringen 
Herren  find,  nicht  etwa  umgekehrt  die  Sigmaringer  auch  Herren  auf  Spitzenberg.  So  hätte  denn 
alfo  das  Grafenhaus  des  Pleonungethals ,  jetzt  von  Spitzenberg  fleh  fchreibend,  weil  auf  ihm 
wohnhaft  geworden,  gegen  Ende  des  11.  Jahrhunderts  die  wichtige  Erwerbung  der  Herrfchaft 
Sigmaringen  gemacht  und  gegen  2  Jahrhunderte  feftgehalten.  Ich  fage  Grafenhaus  von  Spitzen- 
berg, obwohl  wir  bis  jetzt  nur  bei  Chroniften  diefen  Titel  angedeutet  finden,  weil  wir  nach  dem 
ganzen  fpäteren  Zufammenhang  hieran  denken  muffen  und  auch  der  bedeuteode  Güterbeiltz  für 
gräfliche  Stellung  der  Familie  fpricht. 

Woher  aber  ftammte  diefes  Grafenhaus  von  Spitzenberg-Sigmaringen  felbft?  Wir  haben 
die  Wahl,  an  den  Grafen  Werner  des  Pleonungethals  oder  an  den  begüterten  Rudolf  zu  Wiefen- 
fteig,  beide  haben  wir  im  Jahr  861  gefunden,  als  Stammvater  zu  denken.  Die  Familien-Tradition 
der  Helfenfteiner  fcheint  filr  den  letztern  zu  entfcheiden  (vgl.  Kerler,  Gefchichte  d.  Gr.  v.  Helf.) 
und  da  in  älterer  Zeit  die  Grafenwürde  noch  nicht  erblich  war,  alfo  recht  wohl  im  Laufe  der 
Zeit  die  Nachkommen  Rudolfs  ftatt  deren  des  Grafen  Werner  Grafen  des  Gans  geworden  fein 
können,  fo  werden  wir  am  heften  bei  ihr  uns  beruhigen'). 

Hiemit  ift  nun  auch  der  Name  Helfenftein  auf  die  Zunge  gekommen.  Der  Grund 
warum  ich  ihn  fo  fpät  erft  nenne  ift  der,  daß  ich,  wozu  eben  auch  meine  Ausführung  über  die 
alte  Bedeutung  des  Michelsbergs  den  Grund  legen  follte,  der  Ueberzeugung  bin :  die  Burg  Helfen- 
ftein ift  nicht  die  eigentliche  Stammburg  des  Gefchlechts,  Ho  ift  eine  weitere  Hauptburg,  wie 
auch  die  Hiltenburg  als  folche  diente,  immerhin  vor  diefer  noch  dadurch  fehr  hervorragend, 
daß  fchon  in  alter  Zeit  eine  Linie  des  Haufes  auf  Helfenftein  abgezweigt  zu  werden  pflegte. 
Hiemit  ftelle  ich  mich  wieder  auf  die  Seite  der  Helfenfteiner  gegenüber  einer  anderen,  befonders 
wieder  von  Pf.  Cafpart  geltend  gemachten  Anfchauung,  wonach  Helfen  (lein  und  Spitzenberg 
urfprünglich  nichts  mit  einander  zu  thun  gehabt  hätten  und  erft  in  Folge  einer,  aber  nirgends 
beglaubigten  Heirat  einer  Adelheid  von  Helfenftein  mit  dem  uns  fchon  bekannten  Rudolf  von 
Spitzenberg  um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  beide  Familien  und  BeHtzungen  vereinigt  worden 
wären.  Die  Sachlage  ift  folgende :  Etwas  fpäter  als  wir  die  erwähnte  Richenza  von  Spitzenberg, 
die  in  den  zeitlich  Iicheren  Notizen  zuerft  diefen  Namen  trägt,  genannt  finden,  nämlich  um  1113 
(C.  F.  Stalin  2,388),  erfcheint,  gleichfalls  im  Hirfchauer  Schenkungsbuch,  als  Zeuge  Eberhardus 
de  Helfenftein  und  zwar  mitten  inne  zwifchen  Graf  Gottfried  von  Calw  und  Graf  Hugo  von 
Tübingen  (C.  H.  f.  31  b.),  fodann  unter  Abt  Vollmar  (1120-57),  etwa  um  1140  (Stalin  a.  a.  0.) 
wieder  als  Zeuge  (C.  H.  f.  41b)  ein  Eberhard,  Eberhards  von  Helfenftein  Sohn,  diesmal  gleich 
nach  Herzog  Friedrich  und  zwei  Grafen  von  Calw  vor  Albert  von  Waldeck  und  anderen. 
Es  ift  nicht  zu  leugnen,  ein  direkter  Leitfaden  von  diefen  Herren  von  Helfenftein  zu  den  Namen 
derer  von  Spitzenberg  hinüber  ift  nicht  erhalten.  Gräflichen  Gefchlechts  aber  iind  auch  diefe 
Helfenfteiner  offenbar,  obwohl  fie  wieder  nicht  ausdrücklich  fo  titulirt  find.  Nun  haben  fchon 
mehrere,  auch  P.  Stalin  (1,415)  fcheint  dazu  geneigt,  es  verfucht,  diefe  Eberharde  an  den  fchon 
oben  genannten  namensgleichen  Eberhard  von  Metzingen  anzuknüpfen,  der  mit  einem  Bruder  Trut- 
win  (c.  1090  OA.Befchr.  Urach  S.  196)  mit  feiner  Frau  Richenza  (1102)  und  feinen  drei  S6hnen 


nach  Baumann  noch  zum  Pleonungethalgau,  zur  Graffchaft  Spitzenberg,  gehörte,  darauf  weifen, 
daß  durch  die  Rordorfer  die  Beziehungen  zwifchen  Sigmaringen,  Spitzenberg  und  Württemberg 
vermittelt  gewefen  wären.  War  etwa  Hedwig,  Gemahlin  Konrads  IL  von  Württemberg,  eine 
von  Rordorf? 

1)  Diefer  Rudolph  ift  nach  Bauer  (Württ  Franken  7,384  ff)  vielleicht  identifch  mit  dem 
fo  genannten  Enkel  Unruochs,  des  Ahnherrn  der  Grafen  von  Achalm  und  Urach. 


276  Klemm 

Eberhard  (1102-37),  Bertold  (1102)  und  Adelbert  dem  Abt  von  Klofter  Allerheiligen  (1102-22), 
in  der  Zeit  von  1075—1102  wiederholt,  namentlich  bei  Beziehungen  zu  diefem  Klofter  in  Schaff- 
haufen,  genannt  ift.').  Ich  fehe  nicht  recht  ein,  warum  man  eigentlich  feine  Nachkommen  auf 
dem  Helfenftein  fuchen  will,  ftatt  in  dem  von  1181—1228  vorkommenden,  auch  in  dem  Namen 
feiner  Familie  gleichen  Adelbert  oder  Albert  (1181—91)  und  dann  Eberhard  (1228)  und  Lutfried 
von  Metzingen.  Noch  mehr  hat  Pf.  Cafpart  kombinirt.  Er  iieht  in  diefem  Eberhard  von  Metzingen 
zugleich  den  um  1105—20  in  Neckartenzlingen  (Tuntzlingen  C.  H.  f.  80  a)  eine  Schenkung  machen- 
den Eberhard  von  Stubersheim  (Struberssheim),  erinnert  weiter  an  einen  WoHgang  von  Stubers- 
heim  (Str.)  der  bei  Rüfteßwiler  (?wo?)  begütert  ift  (C.  H.  f.  44  a),  fowie  an  einen  Bemger  von 
Stubersheim  (Str.),  der  Güter  bei  Metzingen  hat  und  als  delTen  Söhne  Adelbert  (de  Stuberßheim 
C.  H.  69b)  und  Bemger  oder  Beringer  (C.  H.  f.  44a)  vorkommen,  diefe  beiden  urkundlich  im 
Jahr  1092  (Wirt.  Urk.B.  1,  296)  gefichert  Daß  diefe  Herren  von  Stubersheim,  die  ich  als  ein 
Gefchlecht  freier  Herren  denke,  die  von  dem  etwas  befeftigten  Stubersheim  aus  die  Gaugrenze 
zu  fchützen  hatten *),  die  Stammväter  der  vom  Anfang  des  12.  Jahrhunderts  bis  1233  vorkommenden 
und  (außer  einem  Steccho)  Eberhard,  Berenger  und  Adelbert  benannten  Herren  von  Ravenftein  waren, 
diefe  Annahme  Cafparts  fcheint  mir  fehr  wahrfcheinlich.  Weniger  paflend  fcheint  mir  fchon,  auch 
die  von  1127 — 1246  genannten  Herren  von  Albeck  von  denen  von  Stubersheim  abzuleiten,  bei 
denen  doch  nur  der  Name  Beringer  öfters  wiederkehrt  und  die  in  einem  andern  Gau  angefeflen 
find,  obwohl  Re  allerdings,  wie  die  Ravenfteiner,  in  der  Gegend  von  Blaubeuren  begütert  er- 
fcheinen.  Es  ift  mir  wahrfcheinlich,  daß  die  von  Stubersheim,  auf  der  mehr  freien  Albfläche 
bei  Stubersheim  fich  nicht  mehr  fo  ficher  fühlend,  am  Rande  der  Alb  nördlich  auf  dem  unzu- 
gänglichen Ravenftein  fich  eine  kühn  hinausragende  Felfenburg  gegründet  hatten.  Aber  das 
gräfliche  Gefchlecht  von  Helfenftein  dürfte  mit  ihnen  nichts  zu  thun  haben.  Eine  fo  bedeutende 
Burg,  wie  der  Helfenftein  gleichfalls  war,  kann  ich  mir  nicht  von  einem  andern  Gefchlecht,  als 
von  dem  der  Gaugrafen,  zumal  in  fo  großer  Nähe  bei  deren  Stammfitz  auf  dem  Spitzenberg 
nicht,  gebaut  denken.  Der  Helfenftein  fcheint  mir  weniger  mit  Stubersheim  zu  thun  zu  haben, 
als  vielmehr  eine  verbefferte  und  vermehrte  Auflage  des  oben  erwähnten,  für  die  Umwohner  des 
mit  Altengifelingen  (Altenftadt)  gleich  alten  Rorgenfteig  wohl  befonders  beftimmten,  früheren 
Rückzngsplatzes  auf  dem  Geifelftein  zu  fein ,  welche  dann  das  Aufkommen  der  neuen  Stadt  Geis- 
lingen ^)  weiter  nach  fich  zog.  An  den  auf  den  Michelsberg  zurückweifenden  Abfenker  der  Burg- 
kapelle auf  Helfenftein  haben  wir  fchon  oben  ohnehin  erinnert  Handelspolitifch  betrachtet  dürfte 
der  Helfenftein  mit  der  unter  ihm  befindlichen  Geislinger  Zollftätte  bezweckt  haben,  auch  den 
nicht  an  der  Zollftätte  zu  Kuchen  unter  dem  Spitzenberg  verzollten  Gütern,  welche  von  Wiefen- 
fteig  herabkamen  und  über  Geislingen  auf  die  Alb  giengen,  den  Zoll  abzufordern.  Mili- 
tärifch  betrachtet  hatte  er  die  auch  für  Truppenbewegungen  wichtige  alte  Straße  auf  die  Alb 
zu  decken.  Alles  Gründe,  damals  eben  hier  einen  Zweig  des  die  Gegend  beherrfchenden  Haufes 
lelbft  feßhaft  zu  machen,  für  uns  ihn  als  hier  feßhaft  zu  denken. 

So  hätten  wir  alfo  in  der  halb  noch  dunkeln  Zeit  als  Glieder  des  Grafengefchlechts 
auf  dem  Spitzenberg  eine  Richenza,  eine  Mechtild,  vielleicht  auch  einen  Ulrich  gefunden,  auf  dem 
Helfenftein  zwei  Eberharde,  Vater  und  Sohn.  Sie  im  einzelnen  beftimmt  in  einen  Stammbaum 
einzureihen,  verzichten  wir  lieber  ganz,  in  der  Hoffnung,  ein  glücklicher  Fund  da  oder  dort 
möchte  wohl  noch  weiter  helfen. 

Und  nun  können  wir  leichter  und  rafcher  fortfchreitend  die  Gefchichte  unfres  Spitzen- 
bergs und  feiner  Bewohner  zu  Ende  führen. 


')  Als  Töchter  Eberhards  find  genannt  eine  Richinfa  mit  ihrem  Sohn  Konrad  v.  Bebingen 
(=  Unterböbingen  OA.  Gmünd)  und  eine  an  Adelbero  v.  Lupfen  verheiratete.  Beiden  fchenkte 
er  die  villa  Hefilibuch  bei  Burkhaufen  (Bauer  in  Württ.  Franken,  VII,  884  ff).  Da  ich  Richinza, 
die  Mutter  Werners,  oben  als  die  Gattin  des  Eberhard  v.  Metzingen  angenommen  habe,  würde 
ich,  da  bei  ihrem  Sohn  Werner  von  Kirchheim  nicht  die  Namen  von  den  Kindern  Eberhards  mit 
vorkommen,  fondern  nur  eine  (an  Arebo  v.  Wertingon  verheiratete)  Schwefter  Mathilde,  an- 
nehmen, Werner  und  Mathilde  feien  Kinder  aus  einer  anderen  (erften)  Ehe  der  Richenza.  Zu  be- 
achten ift,  daß  die  als  Mutter  Konrads  v.  Bö  hingen  aufgeführte,  alfo  an  einen  Herrn  v.  Böbingen 
verheiratete  Tochter  Eberhards  bei  Berthold  Mon.  Germ.  SS.  X,  III  nicht  von  Spitzenberg 
heißt,  wie  Boffert  Vierteljh.  1883  S.  96  nach  Bauer  angibt  Die  Mathild  v.  Spitzenberg  ift  dort 
zwifchen  den  2  Töchtern  Eberhards  nur  deshalb  genannt,  weil  die  Schenkungsorte  zunächft  bei 
einander  liegen. 

«)  Vgl.  Pf.  Herm.  Dietrich  in  Schalkftetten  im  Schwab.  Merkur,  Kronik  1882  Nr.  217: 
Taufen^ähriges  vom  dießjährigen  Manöverfeld. 

•)  Eigenthümlicherweife  fpricht  man  in  Geislingen  G„ai**felftain,  nie  aber  anders  als 
G„ei"slingen. 


Beiträge  zur  Gefchichte  yon  Geislingen  und  Umgegend.  277 

Budolf  von  Sigmaringen,  den  wir  um  1135  fchon  als  Zeugen  gefunden  haben,  begegnet 
uns  wieder  als  Rudolf  de  Spitzemberch  mit  feiner  Frau  Adelheid  und  mit  feinen  Kindern  Ulrich, 
Ludwig  und  Gottfried  in  einer  bifcböflich  Augsburgifchen  Urkunde  von  1147.  Zu  Keimlingen 
im  bairifchen  Ries,  wo  noch  1235  die  Spitzenberg-Helfenfteiner  begütert  find,  fchenkt  er  der 
Kirche,  welche  föine  Voreltern  geftiftet  haben  und  deren  Vogt  er  ift,  einige  Zehnten.  Von  dem 
erftgenannten  Sohn  Ulrich  wilFen  wir  nichts  näheres,  da  ich  den  in  Thailfingen  erwähnten  Herrn 
des  Werner  früher  fetzen  möchte  und  den  eine  Schenkung  in  Witterftall  an  Klofter  Ursberg 
machenden  Grafen  Ulrich  (comes  Udalricus)  eher  als  den  von  1207  an  genannten  betrachte  (f.  Viertel- 
jabrsh.  1881,  S.  204).  Gottfried  von  Spitzenberg  von  1172  an  viel  genannt  als  häufig  verwendeter  und 
fehr  verdienter  Reichskanzler  des  Kaifers  Friedrich  I.  von  Hohenftaufen  und  auch  Heinrichs  des  VI., 
1184  und  85  kaiferlicher  Generallegat  in  Italien,  1186  Bifchof  von  Würzburg  geworden,  ftarb 
1190  auf  dem  Kreuzzug  des  Kaifers,  für  welchen  er  befonderen  Eifer  gezeigt  hatte  und  bei 
welchem  er  eigentlich  die  leitende  Seele  gewefen  war  (P,  Stalin  I,  415),  Der  Stammhaltür  ift 
der  dritte  Bruder  Ludwig.  In  feiner  Perfon  muffen  fich  die  getrennt  gewefenen  Zweige  des 
Haufes  und  feiner  Befitzungen  wieder  vereinigt  haben.  In  ihm  fehe  ich  den  oben  erwähnten 
Ludwig  von  Spitzenberg,  den  Herrn  des  Werner  und  des  Walto  von  Thailfingen.  Er  ift  der 
erfte,  der  auch  ausdrüx^klich  wie  1184  als  Graf  de  Spitzinberch,  fo  als  Graf  von  Helfenftein  ti- 
tulirt  wird  von  1171  an  bis  1200.  Ich  nehme  an,  der  zweite  der  Eberharde  war  ohne  rafinnlicho 
Erben  abgeftorben  und  fo  auch  der  Helfenftein  wieder  an  die  SpitzenbergSfgmannger  Linie 
gekommen.  Er  aber  ift  auch  der  erfte,  der  urkundlich  Graf  von  Sigmaringt^n  in  den  Jahren 
1183 — 85  titulirt  wird.  Als  feine  Schweftern  betrachte  ich  einmal  die  Benhaj  welche  Gräfin  von 
Helfenftein,  domina  Vilzae  et  Brenziae  (Herrin  an  der  Fils  und  an  der  Brenz) ')  genannt  wird, 
und  welche  1188  mit  ihrem  Gatten,  dem  edlen  Witegow  von  Albeck,  das  Tlorpital  auf  dem 
Michelsberg  bei  Ulm,  das  fpätere  Wengenklofter,  ftiftete  (OA.Befchr.  Ulm  S.  151).  Am  Portal 
der  ehemaligen  Kirche  diefes  Klofters,  der  jetzigen  katholifchen  Kirche  in  Ulm,  iit  das  an  ilo 
erinnernde  Elefantenwappen  von  Helfenftein  neben  der  von  Werdenbergifchen  Kirchenfabne, 
welche  wohl  nur  irrig  fpäter  auch  den  älteren  Herren  von  Albeck  zugeschrieben  wurde,  zu 
fehen  (vgl.  Vierteljahrsh.  1882,  S.  194).  Als  eine  zweite  Schwefter  führt  Pfaff  eine  Agnes  von 
Helfenftein  an,  Gattin  des  Grafen  Mangold  des  Jüngern  von  Rordorf,  f  vor  1210.  Wie  fein 
Bruder  Gottfried  war  auch  Graf  Ludwig  ein  treuer  Anhänger  des  Kaifera  Friedrich  L  und  be- 
gleitete ihn  auf  feinem  Kreuzzug,  wo  er  den  Hnkenden  Muth  der  GenoITcn  einmal  mächtig 
ftärkte  durch  die  Verilcherung ,  er  habe  die  von  Gott  und  dem  h.  Georg  vom  Himmel  ihnen 
zu  Hilfe  gegen  die  Türken  gefandte  weiße  Schaar  gefehen. 

Die  in  Ludwig  vereinigten  Beiitzungen  muffen  fofort  wieder  vertheilt  worden  fein  anter 
feine  drei  Söhne.  Gottfried,  1210—41  genannt,  theilweife  auch  von  Helfenftein  titulirt,  gründete 
eine  neue  Sigmaringer  Linie,  die  aber  fchon  mit  feinem  Sohne  wieder  ausltarb  und  in  den  ße- 
ntzungen  an  die  Helfenfteiner  zurückfiel.  Ulrich,  1207—41,  war  Hchtlich  auf  TTelfenftein  felbft 
abgetheilt  worden.  Wir  befchäftigen  uns  weiter,  indem  wir  dahin  geftellt  fein  laiTen,  ob  die  an 
Walter  Schenk  von  Limpurg  um  1280—50  verheiratete  Agnes  eine  Schwefter  oder  aber  Tochter 
eines  der  drei  Brüder  war,  einzig  mit  dem  Stamme  des  dritten  Sohnes  Eberhard,  der  von  1207 
bis  29  genannt  ift.  Diefer  Eberhard  muß  ein  fehr  bewegtes  Leben,  meift  auf  Kriegnzttgen  im 
Gefolge  der  Könige  und  Kaifer,  zuerft  Philipps  von  Schwaben,  dann  Käufer  Fnedrichs  IL  und 
feines  Sohnes,  des  Königs  Heinrich  VIL,  geführt  haben;  bald  ift  er  in  Italien,  bald  wieder 
in  Deutfchland,  bald  in  Nürnberg  und  Hagenau,  bald  in  Bari  oder  Trani  oder  Hrindili,  ja  fagar 
den  Kreuzzug  des  Kaifers  Friedrich  (1228—29)  fcheint  er,  nachdem  er  Heb  xuvor  mit  Stift  Wiefen- 
fteig  wegen  etlicher  Zinfen  und  Rechte,  die  er  mit  Gewalt  an  Heb  gezogen ,  auagefühnt  und  ver- 
tragen hatte,  mitgemacht  zu  haben  und,  wie  einft  der  Vater,  glücklich  davon  zurückgekehrt  zu 
fein.  Ihm  muß  vornehmlich  der  Spitzenberg  zugefallen  fein,  obwohl  er  Heb  nie  davon  rcbreibt, 
fondern,  wie  der  Vater,  gewöhnlich  von  Helfenftein,  mochte  er  doch  auch  feiten  genug  auf  jenem 
zu  finden  fein.  Man  Hebt  jenes  deutlicher  daraus,  daß  feine  Kinder  und  Kachkomtnen  fieh  faft 
ausfchließlich  von  Spitzenberg  nennen.  Von  diefen  tritt  ein  Graf  Heinrich  von  Spitzenberg  1251 
im  Gefolge  Kaifer  Konrads  IV.  in  Italien  auf.  Eine  Tochter  Agnes  wird  gleichrali«  nur  2  mal 
im  Jahr  1270  erwähnt  als  Witwe  eines  Grafen  (Diepold)  von  Aichelberg  bei  Gelegenheit  dcffen, 
daß  von  ihrem  Bruder  Ludwig  ihr  Güter  in  Süßen  und  Kuchen  zur  lebenslänglichen  Nutznießung 
verkauft  werden  und  als  Haftpfand  dafür  ein  Hof  in  Unterböhringen,  der  nach  ihrem  Tod  an 
Klofter  Adelberg  fallen  foll.  Stammhalter  war  eben  diefer  Graf  Ludwig  von  Spitzenberg,  Auch 
er  muß  den  kriegerifchen  Geift  der  Vorfahren  geerbt  haben.    Ift  doch  die  erfte  Kunde,  die  wir 


*)  Diefer  Titel  ift  fichtlich  fpäterer  Zeit  angehörig. 


i 


278  Klemm 

von  ihm  haben,  die,  da£  er  1241  gegen  die  nach  Dfcbingischans  Tode  in  Oefterreich  eingefallenen 
glücklicherweife  aber  bald  iich  zurückziehenden  Tartaren  oder  Mongolen  das  Kreuz  nahm,  was 
zugleich  dem  Klofter  Ursberg  feinen  Hof  in  Witterftall  eintrug  *).  Später  1245  erfcheint  er  in  Italien 
zu  Verona  bei  Kaifer  Friedrich  II.,  hier  das  einzigemal  von  Helfenftein  titulirt,  wie  auch  auf  feinem 
Siegel  von  1267,  während  die  Urkunde  ihn  von  Spitzenberg  fchreibt.  Damals' 1267  war  er  (in 
Kuchen  wie  1270)  in  der  Heimat,  wie  es  feheint,  bereits  an  fein  Ende  denkend,  indem  er  das 
Klofter  Adelberg  — -  daß  hier  auch  feine  Vorfahren  begraben  liegen,  ift  eine  Verwechslung  bei 
Kerler  S.  22  —  mit  dem  Kirchenfatz  in  (Groß-)  Süßen  begabte.  Noch  1277  kann  Ludwig  wegen 
BeHtzungen  in  Owingen  bei  Ueberlingen  mit  Klofter  Salem  verhandeln,  muß  dann  aber  um  1278 
geftorben  fein  und  fand  mit  feiner  Gattin  feine  Rnheftätte  im  Klofter  Adelberg. 

Hatten  bisher  unter  den  Hohen ftaufifchen  Kaifern  die  von  Spitzenberg  treu  zu  Kaifer 
und  Beich  gehalten  und  dadurch  Ehre  und  Ruhm,  (icher  auch  manche  Vermehrung  des  BeHtzes 
zu  erlangen  gewußt,  fo  mußte  ihr  Widerftreben  gegen  die  neue  Ordnung  der  Dinge,  als  mit  der 
Erwählung  Kaifer  Rudolfs  von  Habsburg  1273  das  Interregnum,  die  kaiferlofe  Zeit,  beendet  war, 
ihnen  Schaden  bringen.  Sichtlich  hatten  Re  wie  ihre  Vettern  zu  Helfenftein  die  Zeit  der  Wirren 
in  ihrem  InterelTe  gefunden,  waren  doch  letztere  unter  den  erften  gewefen,  die  (im  Jahr  1268) 
kurzweg  von  ihrer  Graffchaft  als  von  ihrem  territorium  feu  dominium  (oder  Herrfchaftsgebiet) 
zu  reden  wagten.  Und  befonders  wollte  ihnen  und  anderen  fchwäbifchen  Herren  nicht  gefallen 
daß  Kaifer  Rudolf  daran  dachte,  das  Herzogthura  Schwaben  wieder  herzuftellen  und  mit  feinen 
alten  Rechten,  die  Re  zum  Theil  (ich  zugeeignet  hatten,  vielleicht  gar  an  fein  Haus  bringen 
konnte.  So  thaten  Re  Hch  denn  mit  den  meiften  fchwäbifchen  Großen  zufammen  zu  gewaltfamem 
Widerftand.  Aber  wie  anderwärts,  fo  auch  hier  war  Rudolf  glücklich  und  fiegreich.  Wir  haben 
zu  wenig  Nachrichten,  um  fagen  zu  können,  was  fpeziell  denen  von  Spitzenberg  in  Folge  davon 
gefchehen  ift,  den  Helfenfteinem  wurde  z.  B.  1287  ihre  Burg  Herwartftein  weggenommen.  Un- 
begründet aber  feheint  mir,  wie  Stalin  (3,  60.  104),  daß  Rudolf  von  Habsburg  damals  oder  fchon 
früher  die  Burg  Spitzenberg  zerftört  und  filr  das  Reich  eingezogen  hätte.  Wir  fehen  ja  nicht  nur 
den  alten  Grafen  Ludwig  friedlich  abfterben  in  der  Gegend ,  fondem  treffen  hier  auch  noch  feine 
zwei  Söhne  Eberhard  und  Rudolf.  Erfterer  tritt  1267  und  1270  als  fchon  erwachfen  neben  dem 
Vater  auf,  während  Rudolf  1273  noch  als  jung  bezeichnet  ift.  Rudolf  wäre  nach  Pfaff  1292  ge- 
ftorben, im  gleichen  Jahre,  in  welchem  Eberhard  laut  Angabe  der  Sindelfinger  Chronik  im  Kampfe 
ums  Leben  kam.  Zur  Seite  der  Eltern  erhielt  Eberhard  feine  Grablege  im  Klofter  Adelberg, 
gegen  das  er  fich,  wie  früher  1267  und  1270,  fo  fpäter  1286,  88  und  91  wohlgefinnt  erwiefen 
hatte,  indem  er  zu  Schenkungen  feines  Dienftmannen,  des  Ritters  Friedrich  von  Beringen 
(=  ünterböhringen),  f  vor  1288,  und  deifen  Sohnes  Kuno  an  das  Klofter  in  Unterböhringen  •) 
feine  Zuftimmung  ertheilte  durch  Siegeln  der  Urkunden  und  durch  die  zu  Adelberg  in  feiner 
befonderen  Beftätigungsurkunde  von  1291  abgegebene  Erklärung,  er  thue  das  namentlich  darum, 
weil  in  der  dortigen  Kirche  feine  Eltern  im  Frieden  ruhen  und  auch  er,  wenn  es  anders  Gott 
gefalle,  dort  feine  Grabftätte  fich  erlefen  und  bei  diefer  Kirche  des  jflngften  Tages  zu  harren 
befchlolTen  habe;  auch  gefalle  ihm  das  fromme  Verhalten  der  dortigen  Brüder.  Da  auf  feinem 
Grabftein  neben  dem  Spitzenbergfchen  Elefanten  das  Wappen  von  Neuffen  zu  fehen  war,  wenn 
ich  anders  die  Angabe  bei  Kerler  S.  22  Anmerkung  richtig  auf  den  Grabftein  in  Adelberg  deute, 
während  auch  der  des  letzten  Eberhard  im  Elfaß  (S.  24)  gemeint  fein  könnte,  fo  ift  eine  Gräfin 
von  Marftetten  und  Neuffen  als  Eberhards  Gemahlin  anzunehmen.  Auf  eine  folche  Verbindung 
und  einen  dadurch  erlangten  Antheil  an  der  Herrfchaft  Neuffen  feheint  auch  die  fogleich  zu 
nennende  Grabfchriil  des  letzten  Herren  von  Spitzenberg,  eines  von  dem  vorigen  Eberhard 
wohl  als  fein  gleichnamiger  Sohn  zu  unterfcheidenden  zweiten  Eberhard  von  Spitzenberg,  zu 
deuten')  Von  diefem  wiffen  wir  zunächit  aus  2  Urkunden  vom  Jahr  1293  und  95,  in  denen 
er  unter  den  Zeugen  erfcheint,  ausgeftellt  vom  König  Adolf  von  Naffau,  zu  dem  als  einem 
Gegner  des  Haufes  Habsburg  (Stalin  8,80)  die  Herren  von  Spitzenberg  wie  die  von  Helfenftein 


0  Vgl.  Wirt  Urk.Buch  4,  27. 

*)  Nicht  ohne  Intereffe  feheint  die  Beftimmung  1286,  daß  die  Mönche  die  Leiche  Friedrichs 
bis  zu  4  ..leucas**  vom  Klofter  abzuholen  und  den  Ritter  bei  feinen  Vorfahren  zu  begraben 
haben.  Dagegen  1288  beftimmt  Cuno,  fie  muffen  ihn  und  feine  Frau  holen,  „wo  nur  immer 
dieffeits  des  Rheins  oder  der  Donau  der  Tod  erfolgt  fei.** 

*)  1270  ift  in  beiden  Urkunden  des  Grafen  Ludwig  und  feines  Sohnes  Eberhard  [außer 
feinen  2  patrici  (Vettern)  zu  Helfenftein]  als  Mitfiegler  Heinrich  von  Neuffen  genannt;  ein  weiterer 
Fingerzeig  fQr  nähere  Beziehungen  zwifchen  beiden  Familien  um  jene  Zeit.  Der  von  Kerler 
(Urk.  z.  Gefch,  d.  Gr.  v.  Helf.  S.  8)  in  der  einen  Urkunde  unter  den  Zeugen  aufgezählte  Gebe- 
hardus  de  Neriding,  bei  dem  man  nur  an  Nürtingen  denken  könnte,  ift  vielmehr  ein  Herr 
V.  Nenningen  (Nenofing). 


Beiträge  zur  Gefchicbte  von  Geislingen  und  Umgegend.  279 

nunmehr  nach  Rudolfs  Tod  fich  gehalten  haben  miilTen.  Die  zweite  Urkunde  beweift,  daß  er 
den  Einfall  König  Adolfs  in  MeiiTen  im  Jahr  1294  und  95  mitmachte  (Stalin  3,84).  Nicht  ein- 
mal das  Klofter,  wo  er  bald  darauf,  fem  von  der  Heimat,  im  Ellaß,  feine  Ruheftätte  ge- 
funden, ift  uns  mit  Nansen  überliefert  Nur  die  Grabfchrift  hat  uns  Gabelkhover  erhalten, 
und  auch  diefe  in  einer  Form,  die  mir  an  mehreren  Stellen  Bedenken  gegen  richtige  Lefung 
erweckt,  ohne  daß  es  doch  möglich  fchiene,  das  Urfprüngliche  noch  zu  ermitteln,  fo  daß  ich  eben 
auch  die  Ueberfetzung  geben  muß  fo  gut  als  mir  möglich  ift 
Die  Grabfchrift  lautet  (Kerler  S.  24  Anm.): 

Anno  Domini  MCCXCVI.  V.  Kai.  Sept.  Per  vim  famofus  Eberhardt  Comes  de  Spizen- 
berg  et  generofus  Helfenftain  vere  Nyfen  nomenque  dedere*) 
Viel  cum  verbis  multos  armis  et  acerbis. 
Nunc  jaceo  mifere,  praecedens  mei  miferere. 
«Im  Jahr  des  Herrn  1296,   am   28.  Aug.  haben  gewaltfamer  Weife  der  berühmte 
(oder:    der   durch  Gewaltthat   berühmte)  Eberhardt  Graf  von  Spitzenberg  und  der  edle 
Helfenftein  in  Wahrheit  Nyfen  (Neuffen)  und  Namen  von  fich  gegeben. 
Viele  hab  ich  entwaffnet  mit  Worten  und  bitteren  Waffen, 
Nun  lieg  erbärmlich  ich  da,  erbarme  dich  mein,  der  du's  liefeft.** 
Schwierig  ift  dabei  auch  das,   daß   von   einem  im  Jahr  1296  gefallenen  Grafen  von 
Helfenftein  fonft  nichts  zu  finden  ift,   auch  der  Vorname  deffelben  nicht  genannt  ift,   während 
doch  die  Form  des  Zeitworts  nicht  erlaubt  mir  an  Einen,  dem  die  Grabfchrift  gälte,  zu  denken. 
Ebenfo  wenig  ift  klar,  was  das  Hergeben  von  Neuffen  durch  die  beiden  Genannten  bedeuten 
foll.    Wir  muffen  uns  vorerft  begnügen,  wenigftens  das  Ausfterben  der  Grafen  v.  Spitzenberg 
mit  diefem  Eberhard  1296  Hoher  bezeugt  zu  haben. 

Wir  haben  damit  vom  Ende  der  Herren  von  Spitzenberg  gehört,  noch  nicht  aber  von 
dem  Ende  ihrer  namengebenden  Stammburg.  Wir  haben  bereits  oben  die  Sage,  die  Burg  fei 
ums  Jahr  1274  oder  75  (oder  eher  1287)  von  Rudolf  von  Habsburg  zerftört  und  als  Reichslehen 
eingezogen  worden,  als  unbegründet  zurückgewiefen.  Jedenfalls  müßte  man  dann  annehmen, 
König  Adolf  habe  fie  feinen  getreuen  Anhängern  wieder  herausgegeben  und  die  Grafen  haben 
ße  neu  erbaut  Mir  fcheint  Stalin  vollkommen  Recht  zu  haben  (3,104  f.  Anm.),  wenn  er  ohne  auf 
die  Frage  wegen  der  Zerftörung  der  Burg  fleh  beftimmter  einzulaffen  annimmt,  erft  der  Tod  des 
letzten  Eberhard  von  Spitzenberg  habe  den  natürlichen  Anlaß  dazu  geboten,  daß  Burg  Spitzenberg  mit 
Kuchen,  etwa  als  erledigtes  Reichslehen,  an  das  Reich  kam.  Es  fcheint  mir  nemlich,  diefer  1296 
geftorbne  Eberhard  von  Spitzenberg  fei  eben  derfelbe  gewefen,  als  deffen  Gemahlin  eine  Katharina 
von  Toggenburg  genannt  wird,  und  dem  als  Kinder  nur  2  ins  Klofter  gegangene  Töchter  gegeben 
find,  während  die  Mutter  fpäter  einen  Grafen  Volmar  von  Froburg  heiratete  (Stalin  3,  660  Anm). 
Er  muß  wohl  auch  der  feiige  „Oheim  von  Spitzenberg''  gewefen  fein,  welchen  1327  Grat  Konrad 
von  Freiburg  aufführt  (OR.  12,  456),  und  von  dem  derfelbe  geerbt  hat.  Kurz  diefer  Eberhard 
muß  wirklich  1296  den  Mannsftamm  feines  Gefchl.echts  befchloffen  und  das  dem  König  Adolf, 
der  die  Burg  Helfenftein  fchon  1295  durch  Kauf  an  iich  gebracht  hatte,  Gelegenheit  gegeben 
haben,  um  auch  die  Burg  Spitzenberg  mit  Kuchen  für  das  Reich  zu  erwerben. 

So  finden  wir  denn  1304  urkundlich  die  Burg  Spitzenberg,  die  Stat  Kuchen  (wie  es 
da  heißt)  und  die  Vogtei  des  Klofters  Lorch  in  den  Händen  des  Kaifers  Albrecht  von  Oeftreich 
und  von  diefem  dem  Grafen  Eberhard  von  Württemberg  zum  Pfand  gefetzt  für  eine  ihm  ver- 
fprochene  Summe  von  3000  Mark  Silbers.  Em  Pfandobjekt  hätte  die  Burg  wohl  nicht  mit  ge- 
bildet, wenn  fie  in  Trümmern  gelegen  wäre.  11  Jahre  hatte  Württemberg  die  Pfandfchaft  inne, 
ohne  Zweifel  nicht  ohne  daß  die  Grafen  von  Helfenftein,  welche  bald  nach  1295  die  Burg  Helfen- 
ftein, man  weiß  auch  nicht  wie,  wieder  in  die  Hand  bekommen  hatten  und  welche  mit  dem  Klofter 
Adelberg  wegen  des  Kirchenfatzes  in  Süßen  von  1298—1323,  es  bis  zu  einer  Appellation  am 
Metropolitanlltz  treibend,  fortprozefßrten  fortwährend  Verfuche  gemacht  hätten,  ihre  Anfprüche 
darauf  geltend  zu  machen.  Da  fügten  es  die  veränderten  Verhältniffe,  daß  im  Jahr  1315 
durch  Vermittlung  des  Königs  Friedrich  von  Oeftreich  Eberhard  von  Württemberg  fich  ver- 
anlaßt fah,  dem  Grafen  Ulrich  von  Helfenftein   und  deffen  Erben  diefe  Pfandfchaft  zu  über- 


^)  Offenbar  ftecken  auch  im  erften  Theil  der  Grabfchrift  2  Hexameter.  Sie  ließen  lieh 
etwa  folgendermaßen  durch  Verfetzung  einiger  Worte  herftellen,  fo  daß  zugleich  der  Doppel- 
reim in  beiden  Verfen  zur  Erfcheinung  kommt;  Anno  Domini  MCCXCVI.  V.  Kai.  Sept.  Comes 
de  Spitzenberg 

per  vim  famofus  Eberhardus  et  generosus 
Helfenftain  vere  Nyfen  nomenque  dedere. 


280  Klemm,  Beiträge  zur  Gefchichte  von  Geislingen  und  Umgegend. 

laiTen,  fo  daß  die  von  Helfenftein  nun  das  alte  Eigenthnm  der  Familie,  wenn  auch  nur  in 
Form  eines  Reicbslehens ,  wieder  erworben  hatten,  allerdings  nur  um  es  dann  noch  vor  Ende 
des  Jahrhunderts  mit  dem  eigenen  Beiitz  an  Ulm  zu  verlieren.  Bei  der  Rückgabe  1315  fällt 
mir  nun  ins  Auge,  daß  in  der  Urkunde  nicht  mehr  wie  1304  von  der  Burg,  fondem  dem  nBurg- 
rtall*  zu  Spitzenberg  die  Bede  ift  Burgftall  aber  ift  der  Name  für  eine  ehemalige  Burg. 
Und  fo  ftellt  ßch  mir  als  fehr  wahrfcheinlich  dar,  daß  die  Zerftörung  der  alten  Burg  in  die  Zeit 
zwifchen  1304  und  1315  gefallen  ift  In  diefer  Zeit  war  unter  KaiCer  Heinrich  von  Luxemburg 
in  den  Jahren  1311  und  12  ein  erbitterter  Reichskrieg  befonders  feitens  der  Reichsftädte  gegen 
Eberhard  von  Württemberg.  1311  wurde  ihm  fein  eigenes  Stammfchloß  auf  dem  Rothenberg  zer- 
trümmert, Asberg  gefchleift,  felbst  das  Erbbegräbnis  feiner  Ahnen  in  Beutelsbach  zerftört,  mit 
Ausnahme  einiger  Burgen  war  fein  ganzes  Land  ihm  verloren.  (Stalin  3,  128—30).  Wäre  es 
nun  nicht  möglich,  daß  damals  etwa  die  Ulmer  die  Gelegenheit  benützt  hätten,  um  (ich  der  in 
württembergifcher  Hand  gerade  befindlichen  Burg  Spitzenberg,  die  ihnen  ficher  unbequem  lag,  zu 
entledigen,  wie  fie  dann  fpäter  die  Fefte  Helfenftein  auf  gütlichem  Wege  an  fich  brachten,  um 
freie  PalTage  von  der  Alb  herab  zu  ihren  Verbündeten  im  Unterland  zu  haben?  Mehr  als  diefe 
Möglichkeit  kann  ich  und  will  ich  bei  dem  Mangel  gefchichtlicher  Nachrichten,  die  eine  fpe- 
zielle  Theilnahme  der  Ulmer  oder  anderer  Feinde  von  Württemberg  in  uuferer  Gegend  in  dem 
Reichskrieg  gegen  Eberhard  bezeugten,  nicht  aufftellen. ')  Gefchichtlich  ift  aber  ja  auch  die  bis- 
herige Tradition  von  der  Zerftörung  unter  Kaifer  Rudolf  nicht  erwiefen.  Mag  nun  je  das  eine 
oder  das  andere  zutreffen,  dem  kampfesmuthigen  Geift,  welcher  unfere  Spitzenberger  befeelte,  ift 
ganz  entfprechend,  daß  nicht  nur  der  vorletzte  und  der  letzte  des  Stammes  felber  im  blutigen 
Strauße  fallen,  fondern  auch  ihre  Burg  im  Sturme  vom  Feind  genommen  ihr  Ende  findet 

Eine  Frage  haben  wir  wohl  noch  auf  dem  Herzen,  nemlich  die,  wie  fich  denn  die  jetzt 
unter  uns  fo  viel  genannten  Freiherren  von  Spitzemberg  zu  dem  alten  Grafenhaus  verbalten? 
Ich  vermag  darüber  nur  fo  viel  mitzutheilen,  daß  die  jetzigen  Freiherren  ein  lothringifches  Ge- 
fchlecht  find,  das  in  der  älteften  Zeit  Hugo  hieß  und  feinen  fpäter  erlangten  Namen  Montaigu 
in  den  deutchen  erft  verwandelt  zu  haben  fcheint  Ein  Zufammenhang  irgend  einer  Art  wird  da- 
mit, wenn  auch  der  letzte  Spitzenberger  Graf  in  einem  elfäfiifchen  Elofter  begraben  liegt,  von 
felbft  völlig  ausgefchlolTen  fein. 

Ueber  die  Siegel  der  Grafen  von  Spitzenberg  ift  noch  folgendes  zu  bemerken: 
1267  hat  Ludwig  von  Spitzenberg  ganz  wie  fein  Vetter  Ulrich  von  Helfenftein  im  run- 
den Siegelfeld  einen  3  eckigen  Wappenfchild  mit  dem  auf  4  Bergfpitzen  fchreitenden  Elefanten, 
und  die  Umfchrift  lautet  fogar :  S.  comitis  ludwici  de  helfenftein.  Dagegen  an  feinen  2  Urkunden 
von  1270  erfcheint  der  Elephant  auf  3  Bergfpitzen  ohne  Schild  frei  im  runden  Siegelfeld,  die 
Umfchrift  lautet:  S.  comitis  ludewici  de  Spicenb.  Sein  Sohn  Eberhard  hat  an  den  3  Urkunden 
von  1286,  88  u.  91  im  runden  Siegel  einen  rechtsgelehnten  Schild  mit  dem  auf  4  Bergfpitzen 
fchreitenden  Elefanten,  über  dem  die  linke  Schildfpitze  deckenden  Helm  ift  der  Elefant 
fchreitend,  nicht  wachfend)  als  Kleinod  wiederholt.  Von  der  Umfchrift  ift  zu  lefen :  S.  eberhardi 
comitis  de  — rc.    Der  freie  Raum  des  Siegelfelds  ift  durch  2  vierftrahlige  Sterne  verziert 


*)  Wenige  Wochen  nach  dem  Vortrag  hat  fich  meiner  Kenntnis  eine  bis  jetzt  unbe- 
kannte, durch  Archivrath  Stalin  nunmehr  im  Druck  (Vierteljahrsheft  1883,  S.  4)  veröffentlichte 
Quelle  dargeboten,  eine  ausführliche  poetifche  Befchreibung  der  Heldenthaten  von  Graf  Eber- 
hards Feinden  in  den  Jahren  1311  und  1312.    Hier  nun  heißt  es  (übertragen): 

Spitzenberg  legt  nieder 

Graf  Ulrich,  welcher  auch  wieder 

Kuchen  bezwang  und  nahm. 

Er  nennt  fich  von  Helfenfteins  Stamm. 

Meine  Annahme  im  Text  ift  damit  in  der  Hauptfache,  der  Zerftörung  der  Burg  erft 
im  Jahr  1311,  beftätigt.  Nur  find  alfo  nicht  die  Ulmer  die  Zerftörer,  fondem  es  ift  einer  von 
Spitzenbergifchem  Stamme  felbft,  Graf  Ulrich  von  Helfenftein,  der  ohne  Zweifel  dem  fich  Feft- 
fetzen  Württembergs  in  feiner  nächften  Nähe  und  auf  der  alten  Stammburg  feines  Haufes  nicht 
ffleichgiltig  zufehen  mochte  und  die  günftige  Gelegenheit  zur  Abwehr  ergriff.  Nach  den  Worten 
des  Dichters  war  auch  Kuchen  damals  ein  befeftigter  Ort  (der  Platz  um  die  Kirche  z.  B.  macht 
noch  heute  diefen  Eindruck),  es  war  alfo  Stadt,  wie  es  1304  heißt,  zwar  im  Sinn  von  oppidum, 
nicht  aber  in  dem  von  civitas.    Es  gab  auch  Herien  von  Kuchen  1228—92. 


281 

Bemerkungen  zu  den  Orts-  und  Perronennamen  der  Codices 
Tradltionum  Weingartenfium  im  lY.  Bande  des  Wirt.  Urkundenbuchs. 

Von  Dr.  Bück. 
(Schluß.) 

Nun  zu  den  betreffenden  Namen  der  Codices  felbft 

a)  Genitiv! fc he  Formen  mit  dem  ausgefallenen  Grund worte :  Hof  oder  Weller. 

Adelharz  (Immenftadt,  bayr.)  Adilhartis,  Adilhars. 

Einholz  (Immenftadt)  Anhaltes.    Vgl.  unter  Einhalde  (oben), 

Arnholz  (Leutkirch)  cem  Arnolts.  Lintharz  (Immenft)  Lnitbars.  —  Hnmbrechts 
(Wangen)  Hunbrehtes. 

Hummertsried  ift  durch  denfelben  Namen  beftimmt,  denn  es  beißt  Hunbr^htesriiiti. 
Er  lebt  fort  im  allgäner  Familienamen  Umbrecht.  —  Racelinsp,  XLIIL  ift  mit  liückficht  auf 
den  Gebrauch  unferer  Codices  c  vor  e  und  i  als  z  zu  benützen,  rcbwerlioh  Raggen,  wie  der 
Herausgeber  vermuthet.  Man  denke  an  Becilinisrüti,  Bencenhoven,  Tineen wHer,  Djecemansberc, 
Encinriet,  Hacellunwiller,  Haincelin,  Hicekoven,  Rucenwiller  u.  \\  w.  Der  Name  muß  mi^ines 
Erachtens  Razelins  gelefen  werden,  wie  diefer  Name  als  Razili  p.  IX,  wirklich  vorkommt. 

Selb  ranz  ift  wie  die  fchon  befprochenen  O.N.  Sederlitz,  Güllen^  um  i'fcin  Grundwort 
gekommen.  Es  heißt  im  Codex  Sigebrandesberg.  Derlei  kommt  in  allen  Ge^eDden  DeutfchtandB 
vor.  Ich  nenne  als  Beifpiele  Kottes  bei  Molk  (Oefterr.)  alt  Chotanisriiiti  (Fütftem.  ONB.  s.  v.). 
Kloppen,  2^lt  Cloppenheim  (b.  Mannheim)  Förftem.  a.  a.  0.;  Mt^rnerts,  alt  Hemmingeabus 
fpäter  Mingershaufen  (Förftem,  a.  a.  0.);  Ried  er  ich  (Urach)  das  wetiigittns  um  die  patronymifche 
Endung  gekommen  ift,  es  hieß  Ruderchingen  (Baumann,  Gaugrafen  S.  117).  Seeben  (Schweiz), 
alt  Seppinwanc  (Förftem.).    Seh  w  eif el  b.  Metzeral,  alt  Schweifenwnfen  (ötoiFtil  a.  a.  0.  S.  508)  etc. 

b)  Dativifche  Formen,  welche  mit  der  Präpofition  zu  conftruirt  lind.  Zuweilen  fteht 
der  Familienname  im  Plural,  was  andeutet,  daß  Gefchwiftcr  auf  dem  Hofe  häuften,  wie 
das  heute  noch  vorkommt. 

Burfton,  Bürften  (Wangen)  p.  XXXVI  vom  FN.  Burfto.  Ein  Kudolfus  Burft  zu  Ofter- 
ach  a.  1325  (Orig.Urk.  des  K.Archivs  Sigmaringen);  a.  1374  ein  H.  Burft  zu  UebeHingen  (S^tfchrft 
f.  G.  d.  O.Rh.  XXIII  S.  2). 

Venchon,  Fenecho,  Venechon  j.  Fenken.  Das  zweite  e  ift  kurz.  Diefer  Name 
fetzt  älteres  Fancho,  Faincho,  voraus;  mit  Fink  (dem  Vogel)  hat  er  nichts  zu  fchaffen.  Ob  hier 
ein  Beiname  Vancho  aus  vanken  zünden,  oder  was  wahrfcheinlicher  ift^  dte  gekürzte  Schmcicbci- 
form  eines  ahd.  PN.  vorliegt,  will  Ich  nicht  entfcheiden.  Im  letzteren  Falle  wäre  Kürzung  aus 
einem  mit  Fagino-  anhebenden  Namen,  alfo  z.  B.  Faginolf  vorhanden.  Kürzung  —  Fairino,  Fnioo ; 
Schmeichelform  Fainicho,  Faincho,  Fäncho,  Fencho. 

Glaron  j.  Glaren,  ift  zweifellos  ein  FN.  Ob  aber  gleich  heutigem  Klar  (z.  B.  in 
SchuITenried),  bleibt  dahin  dahingeftellt.  Wäre  das  anlautende  G  urfprüngltch,  dann  wäre  der 
Name  wie  die  FN.  Glor  (z.  B,  1153  ürfelGlorin,  Schrift  des  Bodenfecgefchichts-Vcr,  Vll.  Anhang 
S.  90)  und  Glur  (in  Pfeiflfers  öftr.  habsb.  urbar,  lit.  Verein  XIX.  S.  227)  zufammengefet^t^ 
=  Ge-lar,  wie  jene  Ge-lor,  Ge-lür  (von  lüren). 

Grieben,  irgendwo  um  Ravensburg  zu  fuchen.  Diefer  Familienname  (Grieb)  findet 
fich  heute  z.  B.  in  Oberholz  bei  Ebenweiler  (Saulgau). 

Güllen  hat,  wie  fchon  wiederholt  angeführt,  erft  fpäter  fein  Grundwort  verloren,  im 
Codex  Gulenwilare.  Der  PN.  Gul ,  welcher  in  ahd.  Urkunden  nicht  vorkommt ,  auch  mit  dem 
mhd.  gül  männliches  Thier  (Eber,  Hengft)  nichts  zu  fchaffen  hat,  weil  dies  jetzt  ^GauH  lautet^ 
fcheint  entweder  eine  Kofeform  aus  einem  echten  alten  PN.,  oder  aber  ein  Beiname  zu  fein.  Im 
erfteren  Falle  dächte  ich  an  eine  Form  aus  dem  Stamme  Gug-,  alfo  etwa  an  Gugib^  was  als 
Gugeli,  Gügeli  wirklich  vorkommt,  vgl.  oben  unter  Giggelhirn.  Der  Hergang  des  Kntftebens 
wäre,  vom  zweiftämmigen  Urnamen  abgefehen,  Gugilo,  Guglo,  Gullo,  ähnlich  wie  in:  guggeler, 
goggeler  (Hahn),  guller,  goller  (Gockelhahn).     Vgl.  noch  Gugenhufon  j.  Utiggenhaufen  (Saulgau). 

Heizon,;  Haizen  (Leutkirch),  wozu  wenigftens  fprachlich  auch  Hetzzan  p»  XXXVI 
gehört,  vom  FN.  Haiz,  ahd.  Haizzo,  Heizzo  aus  dem  Stamme  Heit-  und  aus  einem  zweiftäm- 
migen Namen  wie  Heidfolc,  Haidulf,  Heidanrich  etc. 

Laton,  Latten  (bei  Zußdorf)  kann  ein  FN.  fein,  ift  aber  mügliefaerweife  doch  ein  Orta- 
appellativum,  von  ahd.  latta  (virga)  im  Sinne  von  Gebüfch.  Die  Sommertriebe  der  Reben  und 
Weiden  nennt  man  ja  noch  Sommerlotten,  Sommerlatten  (v.  liotatt  fproUen).  Einen  ahd,  PN, 
Latto  kann  ich  bis  jetzt  nicht  iicher  nachweifen,  denn  Latendorp  (im  pagus  Ofterwalde)  ka 


1 


282 


Buok 


das  nd.  late  (libertus)  meinen.  Aber  in  Lateresheim  (Förftem.  ONB.  p.  905)  fteckt  wohl  ein  iTQd- 
deutfcher  Latheri,  während  der  im  PNB.  aufgeführte  franzöfifche  Lathomar  in  feiner  Deutfchheit 
zweifelhaft  bleibt,  denn  Lato-mar  ift  auch  ein  gallifcher  Perfonenname.  Das  irifche  lath  ift  nemlich 
s=  älterem  lat  (juvenis,  heros),  märos  aber  wie  ahd.  mar  (inclytns).  Im  Revier  Baindt  findet 
fich  ein  Forftort  Latten,  im  OA.  Freadenftadt  ein  Wohnort  Lattenberg. 

Loizin  (in  der  Memminger  Gegend  zu  fuchen)  klingt  an  den  ON.  Loizermühle  bei 
Kraftisried  an. 

Cenden  Mazon,  j.  Matzen,  ift  ein  alter  Beleg  fQr  den  pluralen  Gebrauch  des  FN. 
in  Hofnamen.  Aehnlich  heifit  Unterrauhen  bei  Aulendorf  in  dortigen  älteren  Akten:  „zu  den 
Rauhen**  neben  zum  oberen,  zum  unteren  Rauhen.  Hier  faß  nemlich  im  17.  Jhdt.  ein  Bruder  auf 
dem  oberen,  der  andere  auf  dem  unteren  Hof. 

Luggeman  kann  recht  wohl  «Luppmanns''  fein,  denn  k,  g,  gg  gehen  öfters  in  pp  über. 
So  hieß  Doppelfchwand  a.  1275  Dogelswande  (Freib.  Diöcef.Arch.  L  S.  170);  Interlaken 
a.  1299  Interlappen,  a.  1287  Hinderlappe  (Gefchichtsfr.  X.  S.  103,  ebend.  IL  S.  76).  Letzteres 
aus  latein.  inter  lacus,  zwifchen  den  Seen,  Bildung  wie  Interamnes.  Luggeman  ift  gebildet  wie 
Hanfelmann,  Petermann,  Vogelmann,  wie  unfere  oberfchwäbifchen  Schmeichelformen  Hannemann 
=  Hänslein,  von  Hanne  (Hans),  Gallemann  von  Gallus,  Vettermann  ftatt  Vetter.  Dieferlei  Wort- 
formen werden  bei  uns  Oberfchwaben  auch  in  ironifchem  Sinne  verwendet  Lugge  ift  =  Lutke 
aus  Liuticho,  Stamm  Hut  (homo).  Das  u  im  heutigen  Luppmanns  blieb  unumgelantet,  wie  in 
Luttolsberg  (Leutk.)  a.  858  Liutolfesperc  (wirt.  Urkb.  L  Nr.  128)  und  in  Lupberg  (Ravb., 
woher  der  FN.  Lupperger  ebendort),  die  Namen  müßten  jetzt  regelrecht  Leupmanns,  Leuttelsberg, 
Leupperg  lauten,  wie  Leupol z  aus  altem  Liutboldes,  Lntboldes,  Lnppols. 

Von  den  in  unferen  Codices  aufgeführten  Familiennamen  leben  noch  viele  fort.  Andere 
ließen  fich  aus  dem  Weiflenauer  Rodel  und  aus  den  Akten  der  Landvogtei  Oberfchwaben  nach- 
weifen; allein  da  dies  nur  für  betheiligte  Kreife  Intereffe  hätte,  unterlaffe  ich  es.  Einige  wenige 
noch  lebende  und  mei/lt  ftark  verbreitete  mögen  als  Probe  kurz  angeführt  fein.  Blafar  Blafer, 
Brucheli  Brauchle,  Michil  Michel,  Wahe  Weh,  Clokar  Klocker,  Knuffelie  Kneisle;  in  diefer  Form 
erfcheint  p.  XXXV  Helmelie  (Heimle)  und  p.  XXXVI  Hairlie  (Härle).  Für  die  Kunfthiftoriker 
ift  der  alte  Nachweis  des  Namens  Holbein  (p.  XXVI)  zu  Ravensburg  merkwürdig,  da  er  mit  dem 
Bafeler  zufammenhängt  Strubo  Straub,  Ruho  Rauh,  Molar,  Malar,  Maler  (noch  fo);  Molaris  ift 
Genitiv  dazu,  nicht  felbftändlger  Name  und  hat  mit  dem  latinifirten,  romanifchen  Familien-  und 
Ortsnamen  Molaris  (Markftein,  Grenzftein)  nichts  zu  fchaffen.  Lambelin,  Lämmle  (häufig  in  Winter- 
ftettenftadt) ;  Mörlin  Möhrle,  Lingge  Lingg,  Funcko  Funk,  zufälligerweife  noch  an  demfelben  Orte, 
wie  vor  600  Jahren;  Vochenzer,  jetzt  auch  Vochetzer  und  Voggetzer,  von  mit.  focatia  Kuchen,  im 
Allgäu  noch  (die)  Vochez,  aber  Semmel  bedeutend.  Vochenzer  ift  gebildet  wie  mutfcheler,  Mutfchler, 
einer  der  Vochezen,  einer  der  Mutfcheln  bäckt.  Aus  Uhlands  Sammlung  alter  deutfcher  Volkslieder 
ift  der  Mutfchelbeck  bekannt.  Vefer,  Troll(o),  Holl,  Knoll(o),  Cuono  (Kuhn),  Marquard(us),  Willar 
(Weiler);  Wielant,  Man(e)goIt,  Stromair,  Buc,  Helt,  Igil  (Igel,  befonders  viele  im  OA.  Ravensburg), 
Sch&ce  Schatz;  Schederlin  (j.  Schätterle  z.  B.  in  Wemsreute,  vielleicht  aus  noch  älterem  Sadirlin, 
fiehe  Sederlitz) ;  Goll(e),  Ratih  (Rettich)  etc.  Den  lateinifch  gegebenen  Namen  Os  möchte  ich  lieber 
mit  Mund,  als  mit  Mauler  geben,  zumal  da  Mauler  =  Moler  Maler,  ift  Vgl.  a.  1208  Albertus 
q.  cogn.  Munt  de  Haigingen  Wirt  ürkb.  II.  S.  866;  a.  1271  Eberhardus  dictus  Munt,  praepo- 
fitus  de  Soreth  (Schuffenried)  Zeitfchr.  f.  Gefch.  d.  O.Rh.  XXIII.  S.  59.  Munt  in  PN.  ift  freilich 
nicht  08,  fondern  tutela,  tutor,  allein  im  13  Jhdt.  hat  man  diefe  Bedeutung  von  munt  fchon  nicht 
mehr  verftanden. 


Anhang,    Die  weKchen  Ortsnamen  der  Codices« 

Meiner  unmaßgeblichen  Meinung  nach  find  auch  die  auffallend  kurzen,  für  vorromanifch, 
rätifch  oder  ^rafenifch**  gehaltenen  Ortsnamen  Rätiens  in  der  Regel  nichts  anderes  als  ftark  abge- 
nützte romanifche  Namen.  In  den  nachfolgenden  Zeilen  wird  das  für  einige  zweifellos  bewiefen 
werden.  Eine  ziemliche  Anzahl  bleibt  eben  nur  darum  dunkel  und  unficher,  weil  bald  belTer  er- 
haltene ältere  Formen,  die  das  Verftändnis  des  Namens  näher  legen  könnten,  fehlen,  bald  lokale, 
wenig  bekannte  Perfonennamen  hinter  den  Wohnortsnamen  ftecken,  bald  auch  darum,  weil  feltene 
oder  zu  alte,  in  die  römifche  Zeit  zurückreichende,  aber  fichtlich  indogermanifche,  Ortsnamen, 
zumal  Flußnamen,  vorliegen,  die  man  nur  aus  analogen  Flußnamen  anderer  romanifcher  Gegenden 
herausrathen  kann.  Von  diefen  Vorausfetzungen  ausgehend,  wage  ich  die  Deutung  nachfolgender 
Namen.  Auf  eine  nähere  Begründung  meiner  allgemeinen  Anfchauung  über  diefe  Namen  und 
auf  die  Darlegung  der  Irrwege,  die  ich  bis  zur  völligen  Ausbildung  diefer  Anfchauung  wandeln 
mußte,  kann  ich  mich  hier  felbftredend  nicht  einlalTen. 


Orfcs-  und  Perfonennamen  in  den  Codices  Tradit.  Weingart.  283 

Ulten,  p.  LIII.  wohl  richtig  mit  Ultima  vallis  gegeben. 

Pawigl  bei  Lana,  im  Codex  Bnwigil,  Baigil,  enthält  dasfelbe  Suffix  wie  Montigel 
(im  Salzborger  Gebiet),  im  8.  Jhdt.  Monticulus  (Indiculus  Arnonis,  ed.  Keinz.  A.  VI.  12).  Zum 
Stammwort  vergleiche  man  churwelfch  bnvö  (Ochfenhirt)  =  lat.  bovarius.  Buwigil  verlangt  diefem 
nach  eine  älter»  Form  bovicalus,  bovucalas.  Vgl.  Gnrtis  de  Bnveclo  b.  Fifa  a.  1120.  Muratori 
1.  c.  III.  p.  1137.  Vgl.  Montedo  ib.  p.  143.  a.  805  Casaleclo  (b.  Bergamo)  Lupi  I.  p.  646  neben 
Gasaliclo  Marini,  Papiri  p.  193  etc. 

Gagers,  im  Godex  Gagirs  (b.  Lana)  fcheint  mir  eine  dnrch  den  dentfchen  Spracbgeift 
beeinflußte  Form.  Das  G  halte  ich  fltr  den  Stellvertreter  eines  älteren  C,  wie  G  in  Gatupen  aus 
älterem  Campo,  das  a  für  deutfche  Umgeftaltung  eine»  älteren  tq manischen  o,  ähnlich  wie  im 
vorigen  Pawigl,  wie  im  tir.  ON.  Natz,  das  urkundlich  Noces  (NuJlbÄnme)  heißt  u.  dg).  Damit 
hätten  wir  einen  Stamm  Goc-  gewonnen.  Vergleiche  ich  zu  Gagera  den  tin  Hofnamen  Gag  reit 
(a.  1377,  jetzt  Gagerer,  Sinnacher,  Beitr.  z.  Gefch.  v.  Brixeti  V,  S.  156),  dann  ftimroen  beide  im 
Stamm.  Aber  letzteres  führt  feinerfeits  auf  die  ähnlich  klingenden  ital  ON»  Cogoreto,  Gogoreto, 
die  nach  Flechia,  di  alcune  forme  dei'  nomi  locali  deintaUa  Snpenore  p.  82)  aus  coccoletum 
(Ort  wo  viele  Lorbeer-  oder  Epheugefträuche  ftehen)  hervor|:egangen  find.  Das  einfache  Gagers 
wäre  hiemach  =  cocoles,  mit  Wandlung  des  1  in  r  cocores,  gogorea,  gogeres  und  in  diefer 
Form  mit  den  ital.  ON.,  die  nur  aus  dem  einfachen  Pflanzennamen  befteheni  zu  vergleichen,  alfo 
mit  Aglio,  Onno,  Gardo  u.  f.  w.    Vgl.  dazu  GoggleH  bei  Landegg. 

Bradil  b.  Lana  ift  =  Pratellum,  da  betotites  lateinifches  e  hfingg  zu  i  wird.  Daß  P 
gern  B  wird,  lehren  die  urkundlichen  Lefungen  Brat,  a.  1156  fllr  Prad  b,  Alvafchein  Mohr  C:  D. 
Raet  I.  p.  185;  Balzol  =  Palatiolo,  Mohr  I.  172;  Bascuas  Ib.  L  224;  Boatade  Mohr  IL  62; 
Baften  (=  Peiften)  Mohr,  fchwz.  Kegeften  etc. 

Lana,  alt  Leunon,  Lounon,  Amtsiitz  der  Amtleute  des  Klo/ters  Weingarten.  Anno  1271 
Leunan  Font  Rer.  Auftr.  V.  p.  401.  Demnach  fteht  od  für  an  d.  i.  lanuro,  wie  In  Eppan  —  Apia- 
num,  mit  Aphärefe  Piano  (fo  z.  B.  im  Wirt.  Ukdb.  IV.  S.  180).  Cburwellches  leun  ift  =  lat. 
leonem,  fomit  haben  wir  Lana,  Leunon,  Leunan^  Leoniännin,  feilieet  praedium. 

Fullon,  Fullum,  Völlan  ift  zunächft  =  Fullan,  Fuiiianiim,  F  =  V  kommt  im  Spät- 
latein öfters  fllr  V  vor.  Diefes  hier  benützend  gewinnen  wir,  da  u  älterem  o  entfprieht,  ein  echt 
lateinifches  Volianum  und  ein  Seitenftück  zum  neapolit.  ON.  Volgana^  was  nach  Flechia,  nomi 
locali  de  Neapolitano  p.  56  =  Voliano  ift.  Ein  zu  F  verhärtetes  lat.  V  finden  wir  z,  B.  auch 
in  den  romanifch-deutfchen  ON.  Frag  Fels  bei  Sähen  am  Eifak ,  Fragftein,  a.  1344  Fragen- 
ffcein  bei  Melans  in  Graubünden,  Fragenftein  bei  Zirl  im  UntennDthal,  welche  mit  den  fehr 
zweifelhaften  Fragfteinen  der  dentfchen  Mythologen  nichts  zu  fchaffen  haben,  fondem  wie  der 
alte  Schlofiname  Ferruge  bei  Trient  (Hormayr,  Beitr.  z.  Gcfch.  w  Tirol  I.  1.  S.  72)  auf  lateinifches 
Verruca  zurückgehen,  womit  die  Römer  nach  Noniua  MareeUus  hochgelegene  Orte,  Burgberge 
bezeichneten.  Vgl.  Muratori  Antiquit.  Ital.  IL  p.  1282,  Das  Cburw.  vricia  (Warze)  zeigt,  wie 
der  Anlaut  Fr  entftand,  altes  vruca,  fruga  fank  zu  fraga,  frag-  herab- 

Las,  de  Lafe  p.  XXIII  jetzt  Leis  in  MttCerlana,  fthumt  zu  oberengad.  lejs  Seen  (Plural). 
Erftere  Form  ift  wohi  aus  lais  verkürzt. 

Nauders,  Nuders  p.  XXIII  muß  an  der  Hand  des  greduerifchen  Nodrei  erklärt 
werden.  Hier  i(t  d  für  g  (c)  eingetreten,  Nudera  ^  Ntigers,  verkürzt  aus  nugeries,  üucarios 
(NuBbäumen),  wie  Phlanters  (a.  1141,  Sinnacher  a,  a.  0.  11 1.  97)  aus  plaotcries  =  plantarias, 
wie  Senders  aus  fenteries  (v.  mit.  fenterium,  it.  fentiero,  Fußweg);  daher  (16  Jhdt,)  eine  albe 
der  Senders  bei  Kematen  (Zingerle,  Tirol.  Weiathümer  T*  S,  2öB);  wie  Schalders,  Sühallers 
aus  lat.  fcalarias  u.  f.  w.  Doch  find  nicht  alle  rät.  ON.  auf  —  ers  bezüglich  der  Endimg  aus  — 
arius,  erius  entftanden.  Die  ON.  Sufers,  Sefürs,  Sudern^  Sauters  z.  &.  gehen  auf  lat. 
fuberes  zurück.  Für  das  erftere  ift  ein  urkundlicher  Beleih  bei  Mohr  Cod.  dial  Rhaet.  zu  finden; 
für  die  zwei  letzteren  gibt  Sudera  in  Toskana  den  SchlüJVel  her,  das  im  9.  Jh.  Suvera  hieß 
(Bmnetti,  Cod.  d.  Tose.  II.  p.  266).  Hier  ift  d  fiir  v  {b}  eingetreten.  Die  angeblich  gleichfalls 
„rafenifchen**  Sur,  Surs,  Sauers  find  nichts  anderes  als  fnbcreüt  ^  wie  die  friauK  Form  ffir 
fuber,  nemlich  für  lehrt,  das  durch  Zufammenzielien  der  Silben  den  Hiatnstilger  unnfithig  machte. 

Tifens,  alt  Tifins,  in  den  Font.  Rer.  Auftn  V,  401  u.  125  Ticinura,  Tizinnra,  Tifenum^ 
plebs  Tefini,  halte  ich  für  einen  urfprünglichen  Bachnamen^  indem  ich  hiezu  den  Ttcinus  (TeÜln), 
den  Pons  Teffenii  der  Peut  Tab.,  den  tir.  Taiftenbaeh,  alt  Telldo,  u.  dgl  FhiBnamen  vergleiche. 

Meran  wird  von  vielen  mit  dem  fchwciz, -franz.  Wort  MurÜne  und  dem  wclfchtir.  marena 
(fumpfiger  Ort)  zu fam mengebracht,  zumal  da  hier  ein  alter  Erdlimch  deutlich  vor  Augen  liegU 
Erlteres  jedenfalls  mit  Unrecht,  da  das  Wort  nicht  rälororaanifch,  fondem  welfcbfchv^'L-i/erif*  lu^s 
moraina  wohl  =   murina ,   von  lat.  murus  ift.    YgL  patoie:  geraina  —  laL  galtiua  (üenne),  put. 


284  Bück 

morallha  =  moralia  (mnraille).  Schneller  bringt  es  mit  dem  Namen  des  benachbarten  Mals,  alt 
Maias,  angeblich  ans  dem  Namen  eines  verfchütteten  Ortes  Mariae  entftanden,  zufammen.  Nach 
Analogie  mit  den  vielen  aus  -iannm  entftandenen  tir.  ON.,  «welche  jetzt  anf -an  auslauten,  liegt  aber, 
trotz  des  auch  anderwärts  vorkommenden  Erdbmchs,  ein  praedium  Marianum  näher.  Vgl.  hiezu 
Asooli  im  Archiv,  glott  ital.  L  p.  510  und  fnndus  Marana  bei  Ferrara  a.  948.  Murat  1.  c.  II.  p.  175. 
Anders  illt  die  Entitehung  des  ON.  Meranfen,  alt  Moranfen,  denn  das  ift  altes  — Maurenciana, 
aus  dem  rät.  PN.  Maurentius.  Vgl.  Bück,  die  weifchen  PN.  des  Liber  Viventinm  et  Defunotoriim 
Fabarienfis,  Alemannia  IX.  p.  183  und  zur  Endung  den  churwelfchen  ON.  Moriffen,  alt  Murei- 
zens,  Moraifens,  MurielTen,  =  Mauritiana(s) ;  vgl.  den  churw.  Namen  von  St.  Moriz :  San  Murezzan, 
Soin  Murezzi;  Cal  frei  Ten,  alt  Cavraifene,  Gavarayßen  d.  i  — Caprafiana,  ein  Gapralia  z.  B. 
in  Ü.Italien,  Zeiller  It.  Ital.  S.  179;  ein  Capraifa  a.  1279  b.  Nonantola  Murat.  V.  p.  381;  vom 
PN.  Caprafius,  gebildet  wie  Ferafius,  Adafius,  NimaHus  u.  f.  w.;  Kalfeufen,  alt:  fontes  Calve- 
fanos  i.  e.  Galvißanos  vom  PN.  Galvifius. 

Platide,  Plateidhof  bei  Völlan,  ift  =  plattetta.  Vgl.  das  Gut  Platitt  (a.  1322  Font. 
Rer.  Auftr.  XXXIV.  p.  231);  Pontiglit  (a.  1140,  Sinnacher  a.  a.  0.  III.  S.  411),  letzteres  = 
pontelletto  (Brücklein). 

Orlie  ift  wohl  ==  Aurelia,  Aureliae.  Vgl.  Erl  in  Tirol,  urkundlich  Oriano,  Orilan, 
Orleano. 

Caftanei  (partem)  jetzt  Käftenholz,  Hebt  für  Caftanedi,  von  Caftanetum,  vgl.  die 
Waldnamen  Patfchai  und  Tremplai  bei  Sent  in  Engadin,  welche  aus  picetum  und  tremuletum 
umgeformt  find,  picea  (patfch)  Fichte,  trembla  Efpe.  Erfterem  entfpricht  das  tir.  Patfeh eid 
b.  Zams,  Zingerle,  tir.  Weisth.  II.  S.  212,  letzterem  das  frz.  lat.  Trimllidum,  Valefius  Not.  Gall.  p.  163* 

Das  in  den  Codices  mehrfach  vorkommende  Aier  ift  churw.  ßer.  lat.  ager,  Acker. 
Aier  Valeiares,  Vaioiars  wäre  ans  aceres  (Ahome)  möglich,  alfo  Val  agares,  ajares, 
ejares,  ojars. 

Tab  lat,  Tabland  von  mit  tabulatum  Heuftadel,  tabula  Brett.  Das  lautet  jetzt  engad. 
talv6,  oberländifch  clavau  mit  verfetztem  1. 

Sub  Ibant  p.  XXXIII  mit  überflttifigem  t  wie  Springunt  p.  XIX  (=  Springen), 
Azeluntwiiare  =  Azelunwilare  p.  VII.  Alfo  fub  Iban.  Letzteres  ift  ein  Perfonenname  =  Ivan; 
vgl.  den  Tiroler  Ivanus  de  Porta  (Font.  R.  A.  V.  p.  390),  den  ON.  Ivano  (Sinnacher  V.  p.  558). 
Ivan*)  fteht  für  Juvan  und  diefes  =  Jubian  (wie  einer  im  Indiculus  Arnonis  vorkommt),  das 
aber  ift  Jovianus.  Ib-,  If-,  aus  Jub-,  Juv-  gleicht  den  Formen  Ifen  für  Jufen  (juvo  =  JQgo, 
Bergjoch) ;  elßSßifch  I r  t  neben  Jurt,  jugeratum,  I  c  h  a  r  t  neben  Juchart,  dem  Stamm  I v-  im  Flufinamen 
Ivarus  (Salzach)  neben  Jnvavum  (Salzburg),  wo  freilich  entweder  das  r  des  einen  Namens  oder 
das  V  des  andern  ein  alter  Schreibfehler  fein  muß,  denn  die  Namen  von  Fluß  und  Stadt  gehören 
handgreiflich  zufammen.  Aus  Jovianus  erklärt  fleh  der  Jufaner  auf  Juvan  (a.  1549)  b.  Söll- 
Kufftein.    Zingerle  a.  a.  0.  II.  S.  60. 

Super  Pudelim.  Das  m  fteht  für  n,  wie>ft  am  Schluß;  Pudelim  ift  alfo  Pudelin. 
Vergleicht  man  zum  Stamm  den  ONamen  Punleit  ob  Mittewald,  ehedem  Pudelit  (Font  Rer. 
Austr.  XXXIV.  p.  117;  Sinnacher  IV.  p.  293),  fo  erhellt,  daß  Pudelin  =  pundelin  =  pontellino 
ift,  wie  erfteres  pontelletto. 

Curia  Bloures  j.  Plarfch  bei  Meran.  Der  Diphthong  ou  ift  nach  Analogie  mit  Noucea 
(Font  Rer.  Auftr.  XXXIV.  p.  5),  jetzt  Natz,  aus  nuces  (Nußbäume),  einem  lat  u,  einem  roman. 
o  entfprolTen.  Bloures  ift  alfo  =  Blores,  Blures.  Der  Anlaut  B  fteht  tUr  P  (vgl.  unter  Bradil  oben), 
wir  erhalten  fo  Plores,  Plures.  Diefe  Formen  ftimmen  zum  ital.  Adjektiv  pioro  (mit  Regenwafler 
bedeckt) ,  das  wie  piorno  (regnerifch)  auf  ital.  plora  (pioggia ,  pluvia)  zurückgeht  Der  Name 
entfpricht  unferem  oberfchwäbifohen  ON.  „Seewadel'*,  womit  man  die  wochenweife  ftehenbleibenden 
RegenwaiTerlachen  bezeichnet    Im  Mitteid.  lautet  diefes  Wadel  nWedel"*,  daher  Salzwedel  u.  dgl. 

Schimon,  Scirnun,  Schima,  jetzt  Tfchirland  (b.  Meran),  weift  durch  feine  deutfche 
Form  den  Weg,  nur  muß  das  unorganifche  d  am  Ende  entfernt  werden  wie  in  Meiland  =  Milano. 
Tfchirlan  deutet  auf  einen  ON.  mit  der  alten  Endung  -iannm  hin.  Der  gezifchte  Anlaut  läßt 
altes  Ce  oder  Ge  erwarten.  Ich  rathe  auf  Gerinianum  vom  lat.  PN.  Gerinius.  VergL  Flechia, 
di  alcune  etc.  p.  29  n.  30. 

Melun  bei  Tirol  dürfte  melone,  großer  alter  Apfelbaum,  fein. 


')  Derfelbe  Name  als  Jubaan  (=  Jubän)  in  einer  Urkunde  zu  Kirchbierlingen  (VergL 
Vierteljahrsh.  II.  S.  134),  wo  ich  ihn  für  keltifch  anzufehen  geneigt  war.  Die  üeberfchrifl  jener 
Arbeit  „über  fchwäbifche  Kelten*^  hätte  beffer  gelautet:  „romanifche  und  keltifche  Perfonennamen 
in  altfchwäbifohen  Urkunden." 


Orts-  und  Perfonennamen  in  den  Codices  Tradit.  Weingart.  286 

Ladnrn  im  Codex  Lidame,  Lindarne.  Letztere  Lesart  wird  ohne  genflgenden  Gmnd 
fUr  eine  fehlerhafte  gehalten,  weil  das  erite  n  nicht  hineingehöre.  AHein,  wenn  es  hineingehört 
und  das  iCt  ja  wohl  möglich,  gibt  es  einen  gnten  Sinn,  denn  das  ift  charw.  lindoma  Schnecke, 
zu  dem  eben,  wie  Co  oft  in  welfchen  Namen  das  Grundwort  mnnt,  plannca  u.  dgl  fehlen  kann. 
Ift  das  n  epenthetifch,  wie  das  in  welfchen  Namen  allerdings  oft  vorkommt,  dann  entftftnde  die 
Frage,  ob  d  in  Lidome  nicht  einen  anderen  Konfonanten  vertrete,  wie  z.  B.  das  v  in  Livomo 
ein  b  vertritt,  oder  wie  oben  unter  Nauders,  Sauters  bemerkt  worden  ift,  wo  d  für  g  (c)  und 
V  (b)  eingetreten  ift.    Aus  Liburnum  kann  Lidumo  und  Ligumo  entftehen. 

Kors  Kortfch,  im  11.  Jhdt.  Chorzis,  Corzes  (Mohr  D.  I.  p.  192  u.  195)  wohl  ans  churw. 
curtfchins  (Baumgärten),  mit  cortinis,  mit  Ausfall  des  n  in  ins  wie  in  Salis  =  Salins. 

Valrain.  Das  zweite  Wort  ftimmt  zu  Raine  (a.  960),  nach  Mohr  L  p.  80  jetzt  Riein 
und  Renium  (a.  766)  j.  Rivin  (Mohr  a.  a.  0.  L  p.  14),  was  auf  ripina  und  ruina  zurückgehen  kann. 

Marafche  ift  vielleicht  das  ital.  marasca  Weichfei,  marasco  Weichfeibaum,  eigentlich 
amarasca,  von  amarus  bitter,  fauer,  daher  deutfch  auch  Sauerkirfche,  vielleicht  aber  maracinm, 
von  mara  Muhre. 

Malles  Mals  fcheint  das  mit.  malia  (Eifenhämmer,  Hammerfchmieden)  zu  fein,  ein 
Wort  welches  in  den  mailänder  Statuten  neben  foUe  (Walken),  piste  (Stampfmühlen),  raseghe 
(Sägmühlen)  vorkommt    (Monti,  kom.  Vocabnl.). 

Peladin  kann  Bludenz  fein,  fofem  letzteres  a.  940  Plutenes,  im  11.  Jhdt  Plutono, 
im  13.  Jhdt  Pludens  heißt  (Bergmann,  Landeskunde  v.  Vorarlberg  S.  66).  Da  der  Ton  auf 
der  letzten  Silbe  lag,  konnte  S  in  paludino  fleh  zu  e  abfchwächen  oder  auch  ganz  ausfallen. 
Ein  Seitenftück  zu  ihm  ift  Bludefch,  alt  Pludadis,  gebildete  wie  Pradaflis  (magnnm  pratum 
q.  d.  Pradaffis  Sinnacher  a.  a.  0.  IL  S.  178;  Hormayr  a.  a.  0.  L  2.  S.  81).  Diefem  Pradaflis 
entfpricht  das  Pradefche  unferes  Codex  (p.  XLV). 

Frasce,  Frascen,  p.  XLV  viell.  Fraftenz,  deSen  z  wie  das  in  Bludenz  aus  s  ent- 
ftanden  ift  Fraftenz  kommt  bei  Mohr  als  Frafteneftum ,  Fraftinas,  Fraftanetas,  Fraftens  vor, 
Formen,  welche  übrigens  nicht  ganz  zufammenftimmen,  denn  Frafteneftum  fteht  für  frascenesco 
(vgl.  zu  diefer  Form  die  benachbarte  via  barbaresca  a.  820,  Wartmann,  St  Galler  Urk.  I.  S.  242) ; 
Fraftanetas  wäre  ein  Deminutiv  =  frascanettas.  Fraftinas,  Fraftens,  Frascen  lalTen  fleh  unter  der 
Form  frascines  zufammenbringen.  Ob  hier  it.  frasca  vorliegt,  oder  ob  es  aus  fraxinns  abzuleitende 
Formen  feien,  will  ich  nicht  entfcheiden,  doch  ift  mir  letzteres  das  wahrfcheinlichere. 

Kafals  ift  cafale  Lehengnt 

Galamatelle  kann  nicht  wohl  Gallmift  fein,  viel  eher  Galamazöle  bei  Nenzing. 
Erfteres  ftünde  den  Formen  Gallmick  (Zingerle,  tir.  Weisth.  II.  S.  203)  und  Hochgallmigg  (ebend. 
II.  S.  218),  fowie  dem  ital.  fylva  Calamicca,  Calamecca  (Muratori  1.  c.  V.  p.  748  und  Brunetti 
1.  c.  I.  p.  601)  näher.  Vergl.  dazu  ital.  cartecca  Rechgras,  Hundsgras,  aus  carto  =  Carduus, 
wohl  nach  dem  rauhen  Stengel  fo  benannt,  daher  deutfch  Rechi.  e.  Rauh  —  gras.  Unfer  Galama- 
telle \Ct  wohl  calamatello,  calametello  von  calamus  Schilfrohr,  eine  Bildung  wie  das  mit  Fras- 
cenedello  (Valefius  Not  gall.  p.  211)  =  Fraxinetello,  das  bergam.  Caftenedello  Lupi  (D  Bergom  IL 
p.  325  etc.).  In  Galamazöle  ift  t  in  z  verfchoben.  In  diefe  Sippe  gehört  das  komaskifche 
Carimate  =  Calamate,  Calamete,  Flechia,  dl  alcune  etc.  p.  81. 

Subtus  Quadralle,  Quadrelle,  in  Quadrat  von  mit  quadrus  (viereckiges  Feld- 
ftück,  unfer  „Breite*").  Schon  in  einer  ital.  Urk.  von  867  heißt  es:  cum  casis,  curtificiis . . .  qua- 
dris,  campis,  perviis  etc.  (Muratori  l  c.  V.  p.  514).  Quadro,  Quadrella  ift  ein  jetzt  häufig  vor- 
kommender roman.  Flurname. 

Gafgair  kann,  wie  der  Herausgeber  felbft  bezweifelt,  nicht  Göfis  fein,  da  dies  alt 
Sagavio,  Secavio,  Sigevis  heißt  Es  ift  viel  eher  ein  aus  Gaf  und  gair  zufammengefetzter  Name. 
Zu  Gaf  vergleiche  den  vorarlberger  Hofnamen  Gafadur,  Gafadnren  (Archiv  für  öfterr.  Gefchichts- 
quellen  XLIIL  S.  311  und  350)  =  mit  cavatnra.  Schwierig  zu  erklären  ift  gair.  Nach  Analogie 
mit  anderen  Wörtern  diefer  Endung,  wie  z.  B.  montanair  (montaner)  =  lat  montanarius,  ergäbe 
es  ein  gari  (-us,  -a)  oder  rom.  gör,  g^ra,  gh^ra.  Letzteres  gibt  mit  Gaf  =  cava  einen  Sinn, 
denn  gh^ra  ift  =  lat.  glarea  (Sand)  alfo  gafgair  „Sandgrube*".  DaB  die  vorarlberger  Romanen  ghöra 
gefagt  haben  können,  fcheint  mir  daraus  hervorzugehen,  daß  Stellen  an  Berghängen,  wo  viel  Sand 
liegt,  heute  noch  Gehra  heißen,  was  nicht  unfer  deutfches  g^re  Zwickel,  Keil  fein  kann.  Gh6ra 
ift  zunächft  eine  lombardifche  Form,  allein  weil  fleh  eine  zweifellos  lombardifche  Namenform 
noch  im  bayerifchen  Allgäu  findet,  dürfte  vorarlberger  welfches  ghöra  für  glöra  um  fo  glaublicher 
erfchelnen,  ich  meine  den  Namen  Enfchen,  auch  Uenfchen  gefchrieben,  der  nach  Dr.  Baumann 
mit  dem  in  einer  Urkunde  v.  1059  (Mon.  Boica  XXIX.  a.  148)  genannten  Eunoschin  identifch  id. 
Bergamaskifch  öunisc,  eunis  (=  alnicius)  bedeutet  Erle.  Eunosc]n(o)  aber  ift  genau  gebildet  wie 


286 


Buok 


die  ital.  Ortsnamen  Bedolino,  Canevino,  Felcino,  Larlino  o.  f.  w.  aus  betula,  cannabis,  filiz,  larix. 
S.  auch  das  folgende  Montaio.  Ehedem  trieben  die  Bergamasker  Schäfer  bis  ins  Vorarlberg 
nicht  nur  wie  jetzt  blos  ins  Engadin.  Gafgair  kann  jedoch  auch  aus  Gafdör  (=  cavatura) 
durch  A(rimiIation  entftanden  fein,  alfo  Gafgör,  -gair.  Oberengad.  gleichfalls  göra  Sand  für 
glera.    Möglich  wäre  auch  ca(fa)  vicarii  (villici). 

Monturf  Tcrftehe  ich  nur,  wenn  ich  Monturs  lei'e,  dann  ift  es  SeitenftUck  zu  dem 
mehrfach  vorkommenden  Vallurs,  Yallors  (vallis  urfi). 

Monthaeni  j.  Montani  entfpricht  churw.  montagna  (Berg).  Montaios  und  Montaiol 
Itehen  (wiederum  den  lombardifchen  Dialekten  conform)  für  Montario  und  Montariolo.  Vgl.  ein 
it  Montarolo  a.  1183,  Murat  I,  p.  339. 

Pradrex  und  Wal  ex  find  zu  lefen  Pradrefch  und  Walefch,  alfo  =  lat  pratericium 
aus  praterium  (prairie)  jetzt  Brederis?  Diefes  hieß  im  IL  Jhdt.  Praedris;  und  valecium  =  aqua- 
licium,  (a)valetfch  (inundatio).    Vgl.  churw.  ual  =  äquale  (Bachj. 

Valpiler  lefe  ich  val  pilör,  ein  Wort,  das  bei  Sebaftian  Münfter  als  Berg  Pyler  an 
dem  lllerurfprung,  bei  Zingerle  (tir.  W.  II.  S.  220)  als  Flurname  „auf  dem  Piler**  wieder  vorkommt 
Pil^r  (mit  dem  urfprünglichen  Ton  auf  er)  halte  ich  für  pilarius  oder  palarius,  woher  churw. 
palaira,  pal^ra  (Stellfalle  an  WälTerungsgräben) ;  fo  daß  das  Ganze  „Stellfallenbachthal"  oder 
Bildftockbach  bedeutete. 

Zursmier  im  erften  Theile  zurs  =  ital.  furfo,  im  zweiten  mier  =  murns  (Mauer). 

Rungalech,  Bungalch  (lies  Kungaleh)  dürfte  Ichwerlich  Kaggal  fein,  da  diefes  alt 
fchlechthin  Rungal  heißt  (Bergmann  a.  a.  0.).  Es  ift  jedenfalls  =  mit.  runcalitium,  große  Rodung, 
aus  runco,  runcale  Rodung.  Ragatz  ift  ein  Seitenftück,  fofern  dies  auf  altes  runcatium  zurück- 
führt.   Vgl.  zu  diefen  den  Bozener  Weinberg  Runcazi  (a.  1070,  Hormayr  a.  a.  0.  I.  1.  S.  136). 

Gurtin  fiehe  unter  Cors. 

Nuzirs  zufammengezogen  aus  Nuzidres,  j.  Nnziders,  das  im  C.  D.  bei  Mohr  Nuzedres, 
Nuzidres,  umgeftellt  Nezudres  und  abgekürzt  Zudres  heißt  Es  ift  =  mit  Nogadera,  umgeftellt 
aus  Nogareda  (flehe  Du  Gange,  glolTar.  f.  v.)  ,, Nußgarten *".  Möglich  wäre  auch  eine  direkte 
Bildung  aus  einem  Deminutiv  nocetto  und  daraus  ein  Collectiv  nofettaro,  nucetario. 

Burs  j.  Bürs,  Vorarlberg,  ift  meines  Dafürhaltens  aus  ahd.  buria,  purias,  jetzt  „Beuren" 
umgewälfcht,  ähnlich  wie  der  rätorom.  ON.  Am  ad  es,  Ems,  Umwälfchung  aus  ahd.  ämät^  uomät 
ift,  wozu  wohl  auch  das  alte  rätifchlatein.  amadere  „wieder  mähen**  gehören  wird.  —  Im  9.  Jhdt 
heißt  es  Puire  (Bergmann  a.  a.  0.  S.  69).  Ift  es  welfcher  Herkunft,  dann  müßte  ein  Wort  ge- 
fucht  werden,  das  auf  -orium  ausgieng  (was  jetzt  churwelfch  -uir  lautet)  und  deinen  Stamm  mit 
einem  p  fchloß,  alfo  ein  Wort  wie  etwa  das  nur  halbpalTende  emporium  (weil  =  em-porium) ,  das 
churwelfch  ampüir  lautete,  wie  denn  das  alte  Emporium  in  Ligurien  heute  in  einer  verwandten 
Mundart  Ampurias  heißt 

Seinna,  Schänna,  am  Bache  Schnuck,  was  offenbar  mit  dem  Ortsnamen  zufammen- 
hängt  Schnuck  klingt  wie  eine  Zufammenziehung  aus  Cinulic(a),  wenn  man  die  churwelfche 
Form  für  Mifocc(o),  nemlioh  Mesulcina,  nach  dem  FluITe  Mefa,  Moefa,  vergleicht  Ich  rathe 
bei  diefem  fchwierigen  Ortsnamen  auf  einen  alten  Bachnamen  Ginna,  Gina,  Gena.  Vgl.  den  Na- 
men des  Baches  Schanän  im  Prättigau,  den  Bach  Genifella  am  Mont  Genis  (alt  Ginifius,  von 
welchem  der  Berg  feinen  Namen  herhat;  vgl.  Ginifellus  (um  Ferarra)  (Murat  1.  c.  L  p.  727);  den 
Bach  Ginixitulus  =  GinifTitulus  (Muratori  1.  c.  VL  p.  401)  und  dgl.  Auch  die  ital.  Bäche  Gena 
(Zena)  und  Generella  (Muratori  1.  c.  II.  p.  151  ff.)  klingen  an  unfern  Namen  an,  ja  felbft  unfere 
Zenn,  alt  Genua  (Förftem.  ONB.  i.  v.).  Schanis  (Schweiz)  als  Skennines  ift  hievon  nur  eine 
Verkleinerungsform,  wie  fluv.  Amina  von  Ama,  Ligerinus  von  Liger  etc.  Viel  femer  liegt  ein 
foanna  Gurgel,  Schlucht,  fcanna  =  fcamna  Kiesbänke,  und  am  unwahrfcheinlichften  ilt  das  mit 
fcana  Wald,  weil  diefes  eine  ganz  zweifelhafte  Gloffe  ift 

Sei  eres  Schiers  ift  zu  vergleichen  mit  den  churw.  ON.  Aülers  (a.  1213,  Mohr  1.  c.  I. 
p.  255);  Schiers  (ib.  II.  p.  98);  Afier  (ib.  U.  p.  198);  Afchier  (ib.  III.  p.  61)  =  oberländifch 
ifohiers,  engad.  afchSrs  =  acereos,  lat  aceres  (Ahorne)  mit  abgefallenem  Anlaut,  wie  das  oft  vor- 
kommt   Vgl  oben  Piano  für  Aplano,  Eppan. 

Melances  Malans  halte  ich  wieder  für  einen  Bachnamen  =  Malantia.  Aehnlich  klingt 
der  Bach  Melanka  bei  Feldkirch,  der  Melangenpach  bei  Thanr  (Zingerle  a.  a.  0.  L  S.  211).  Der 
Bach  Malentein  zur  Lifer  in  Kärnten,  im  10.  Jhdt  Malontina,  Verkleinerungsform  aus  Malontia. 
Der  Stamm  findet  Heb  im  Namen  des  Baches  Mella  bei  Mellau  (Bregenzerwald),  des  Baches 
Mellach  bei  Axams  (Zingerle  a.  a.  0.  I.  S.  256) ;  der  aqua  Melach  bei  Innsbruck  (Hormayr  a,  a. 
0.  I.  2.  S.  280);  der  Millach  bei  Alrans  (Zingerle  a.  a.  0.  L  S.  247),  in  dem  der  Mallach  bei 
Jmft  (Zingerle  a.  a.  0.  II.  S.  152),  in  dem  der  Melach  bei  Lifenz,  von  welcher  der  nahe  Mons 


i, 


Orts-  und  Perfosennames  in  den  Codices  Tradit.  Weingart.  287 

Malußnus  feinen  Namen  herhat.  Es  ift  dasfelbe  Etymon  wie  im  Namen  Malencothal,  in  welchem 
der  Malero  fließt,  im  Malore  bei  Fifa,  in  der  Mella  bei  Cremona  (alt  Malla,  Murat.  1.  c.  V. 
p.  437),  im  fpanifchen  Flufinamen  Malaga,  von  dem  Stadt  und  Wein  den  Namen  herhaben;  in 
der  franz.  Mal^ne,  alt  Malauna  (Revue  celt.  ir.  p.  441),  in  der  weftdeutfchen  Melina  (PardelTus 
Diplom.  II.  p.  328),  in  der  badifchen  Melana  (Förftemann  ad.  ONB.),  in  der  belgifchen  Mella 
(Förftemann  a.  a.  0.  u.  f.  w.  Sie  fcheinen  alle  mit  der  ig.  Wurzel  mal,  „fchmutzig  fein"  zufam- 
menzuhängen,  was  fie  freilich,  wie  alle  derartige  Bäche,  nur  zeitweife  find,  fo  gut  wie  jene  vielen 
romanifchen  Bäche,  die  mit  dem  Worte  merda  zufammenhängen.  Es  gibt  viele  von  Bachnamen 
herzuleitende  romanifche  Ortsnamen.  Ich  nenne  nur  Ravenna  am  Ravius,  Clavenna  und  den 
Bach  Chiavenna  zvifchen  Cremona  und  Piacenza;  Sitten  vom  Bache  Sion  (erfteres  lat.  Sediinumi 
letztere  Seduna,  ähnlich  wie  Sedan  von  der  Sedana);  Sargans  an  der  Sar,  diefe  altSaruna,  gleichram 
villa  Sarunicana;  Sadrun  vom  Bache  Drun,  älter  Dargun  (=  it.  dragone,  wie  drei  Bäche  in  Te^n 
heifien,  churw.  dargun  wilder  Bergbach),  alfo  fa-dargun  „auf  dem  Bergbach"  u.  f.  w. 
Hiemit  will  ich,  um  den  Lefer  nicht  zu  ermüden,  fchliefien. 

Kleiner  Exkurs. 

Was  die  Abftammung  der  heutigen  Bevölkerung  Schwabens,  insbefondere  nnferes  Ober- 
fchwabens  anbetrifft,  fo  möchte  ich  hier  meine  zwar  unmaßgebliche,  doch  vielleicht  anbörbare, 
von  der  Anfcfaauung  einiger  der  hervorragendften  Anthropologen  abweichende  Meinung,  und  zwar 
auf  Grund  einiger  hiftorifchen  Thatfachen,  kurz  darlegen.  Man  hat  daraus,  daß  der  größte  Theil  der 
jetztlebenden  Bevölkerung  Schwabens  bezüglich  feiner  körperlichen  Eigenfchaften  zu  den  lang- 
knochigen und  langfchädeligen  Leuten,  die  in  den  „alamannifcben*'  Reihengräbern  ruhen  und  die  als 
der  allein  maßgebende  Typus  der  alamannifchen  Ralfe  gelten,  nicht  mehr  ftimmt,  den  Schluß  ge- 
zogen, die  jetzt  in  der  Mehrzahl  befindlichen  Kurzköpfe  hätten  mit  den  alten  Alamannen,  die  unfer 
Stammland  eroberten  und  bisher  als  unfere  Ahnen  gegolten,  nichts  zu  fcha£fen,  die  Kurzköpfc  relen 
vielmehr  die  Nachkommen  der  römifchen  Unterthanen,  welche  die  Eroberer  vorgefunden  und  als 
hörige  Arbeiter  auf  dem  Lande  hätten  fitzen  lalTen.  Ohne  letztere  Annahme  fei  nicht  zu  verftehen, 
woher  die  Kurzköpfe  gekommen,  zumal  da  die  Schädel-,  beziebungsweife  Raifetjrpen  fleh  als  koo- 
ftant  erwiefen  hätten.  Für  jene  Annahme,  daß  der  weitaus  größere  Theil  der  heutigen  Schwaben 
nicht  von  den  alten  eroti^rnden  Seh waben  abftammen  könnte,  fpräche  auch  die  verhältnismäßig  kleine 
Zahl  der  Eroberer,  welche  gewiegte  Gefchichtsforfcher  auf  etwa  60(X)0  Mann  berechnet  hätten. 

Diefen  Sätzen  gegenüber  erlaube  ich  mir  nachftehende  Bedenken  zu  äußern. 

Ehe  die  Schwaben  unfer  Land  definitiv  in  Beßtz  nahmen,  ift  diefes  über  100  Jahre  lang 
der  Schauplatz  großer  Verheerungen  durch  einfallende  germanifche  Heerfchaaren  gewefen»  Schon 
vor  dem  Tode  des  Kaifers  Probus  war  das  Land  von  ihnen  wiederholt  genommen  und  verloren 
worden,  und  zwar  in  äußerft  erbitterten  Kämpfen.  Nach  feinem  Tode  nahmen  die  Alamannen 
wieder  alles  Land  diesfeits  des  Rheins  und  weftlich  von  der  Hier,  um  es  endgiltig  im  BeHtz  zu 
behalten.  Da  kann  außerhalb  der  feften  Plätze  nicht  viel  landbanendes  römifches  Volk  übrig 
geblieben  fein.  Später  fahen  fleh  die  römifchen  Gebieter  genöthigt,  die  noch  lange  beim  Reich 
behaltene  Provinz  Noricum  aufzugeben  und  die  römifchen  Unterthanen  der  feften  Plätze,  denn  die 
des  flachen  Landes  waren  den  „Barbaren**  längft  gewichen  —  in  das  noch  römifch  gebliebene  obere 
Italien  (Rätien)  überzuführen.  Die  Folgen  diefes  Abzugs  find  auch  für  die  Beurtheilung  der  Verhält- 
nifle  in  unferem  Lande  von  Wichtigkeit  und  zwar  in  Abficht  auf  die  Nationalität  der  Ortsnamen.  So 
weit  floh  die  Romanen  aus  Noricum  zurückzogen,  fo  weit  finden  fich  nach  der  Eroberung  durch 
deutfche  Stämme,  wenige  gi-ößere  Wohnortsnamen  ausgenommen,  gar  keine  römifche  oder  romanifche 
Orts-  oder  Flurnamen  vor.  Von  da  an  füdwärts,  wo  die  römifchen  Unterthanen  wirklich  und  nachweis- 
lich fitzen  geblieben  find,  finden  fich  heute  noch  zahlreiche,  wenn  auch  umgedeutfchte  romaniiche 
Ortsnamen  vor.  Auch  in  Württemberg  fehlen  romanifche  Wohnortsnamen  faft  ganz,  eigentliche 
Flurnamen  durchaus,  und  von  Fluß-  und  Bergnamen  find  auch  nur  folche  übrig  geblieben,  welche 
ziemlich  weit  herum  bekannt  fein  mußten.  Was  nur  einige  wenige  Leute,  eine  einzelne  Gemeinde  an 
Namen  befaß,  ift  fpurlos  verfchollen,  nicht  etwa  jetzt  erft,  fondem  fchon  zur  Zeit  der  älteften  Urkun- 
den des  7.  und  8.  Jahrhunderts.  Was  innerhalb  unferer  Grenzen  an  Flurnamen  in  jenen  äUeften 
Urkunden  auftaucht,  ift  durchaus  deutfch.  Ja  von  den  Hunderten  von  römifchen  NiederlalTungen, 
für  deren  Vorhandenge wefenf ein  die  unterirdifchen  Refte  fprechen,  hat  fich  nicht  einmal  ein 
halbes  Dutzend  von  Namen  erhalten.  Das  wäre  undenkbar,  wenn  auch  nur  ein  mäßiger  Grund- 
ftock  römifcher  Kolonen  im  Lande  iitzen  geblieben  wäre.  Unverftändlich  bliebe  es  auch,  warum 
die  heutigen  Wohnorte  mit  dem  römifchen  Straßennetz  keinerlei  zwingenden  Zufammenhang  aufzeigen. 
Wären  die  Eroberer  nuf  auf  die  warmen  Nefter  gefe/Ten,  welche  die  Römer  eben  verlalTen  hatten, 
dann   müßte   wcuigftens   die  Mehrzahl   derjenigen   Wohnorte,   welche  fchon  im  8.  Jahrhundert 


288  Buok,  Orts-  und  Perfonennamen  in  den  Codices  Tradit.  Weingart. 

nachzuweifen  find  und  nach  der  Art  ihrer  Namen  viel  älter  feiQ  müTfen,  die  FortfetzuDg  der 
römlfchen  Anliedlungen  fein,  was  nur  in  feltenen  AusnahmsfUlIen  zutrifift  oder,  richtiger  gefagt, 
nnr  zufällig  und  darum  abHchtslos  zutrifft 

Die  zwei  dunkelhaarigen  und  kurzköpfigen  Typen  unter  unfrem  Volk  können  theilweife 
fchon  zur  Zeit  der  BeHtzergreifung  uni'eres  Landes  dagewefen,  d.  h.  einen  Theil  des  fchwäbifchen 
Volkes  ausgemacht  haben.  Die  in  den  Reibengräbern  mit  ihrem  Waffenfchmuck  beftatteten  Lang- 
fchädel  lind  Krieger,  Edle  und  Freie,  keine  Mitglieder  der  nichtkriegerifchen  Stände.  Im  Kriege 
lebten  Re  von  der  Beute,  im  Frieden  nach  altgermanifcher  Gepflogenheit  von  der  Arbeit  ihrer  Hörigen, 
der  Unfreien,  denn  die  Freien  arbeiteten  ja  felbft  nicht.  Diefe  Unfreien  beftanden  aber  aus  Leuten 
verfchiedener  Herkunft,  aus  Germanen  und  Nichtgermanen,  letztere  meift  Kriegsgefangene  oder 
erkaufte  Sklaven.  Wie  hätten  die  germanifchen  Wälder  fortwährend  fo  ungeheure  Menfchenmaffen 
hervorbringen  können,  wenn  nicht  jemand  dagewefen  wäre,  der  den  nichtarbeitenden  VolksklalTen 
das  tägliche  Brot  fchuf,  wer  anders  foll  die  zahlreichen  Viehherden  beforgt,  die  Aecker  beftellt  haben, 
wenn  nicht  die  Unfreien,  die  Hörigen  und  die  Leibeigenen  und  zwar  fchon  auf  altem  unbeftrittenem 
deutfchem  Boden  ?  Man  hatte  alfo  fchon  Arbeitsleute  genug  unter  fich.  Wo  beuteluftige  Kriegs- 
fchaaren  von  jungen  Leuten  ausfchwärmten,  da  mögen  wohl  wenig  Frauen  und  Kinder,  Knechte 
und  Mägde  mit  dabei  gewefen  fein,  aber  wo  ein  ganzes  Volk  aufbrach,  fei  es  durch  den  Druck 
benachbarter  ftärkerer  Stämme  gefchoben,  fei  es,  um  mit  Gewalt  ein  belTeres  Land  zu  erobern, 
da  zogen  nicht  blos  die  Krieger  aus  und  in  unferem  Falle  nicht  blos  die  50000  Streiter,  fondem 
auch  deren  Weiber  und  Kinder  mit  aller  lebendigen  und  todten  Habe,  foweit  fie  fahrfähig  war, 
alfo  Knechte  und  Mägde,  Koß  und  Rind,  Karren  und  Pflug,  denn  ohne  Noth  läßt  kein  befitzendes 
Volk  fein  Vermögen  im  Stich.  Wir  wiffen  z.  B,  von  jenen  Alamannen,  die  in  der  fog.  ZtUpicher 
Schlacht  eine  Niederiage  eriitten,  mit  Sicherheit,  daß  fie  felbft  noch  bei  eiliger  Flucht  auf  römi- 
fches  Gebiet  fehr  vieles  und  großes  Vieh  mit  fich  führten,  und  daß  der  Statthalter  in  Rätien 
den  Auftrag  erhielt,  den  Romanen  anzuempfehlen,  bei  diefer  günftigen  Gelegenheit,  wo  das  deut- 
fche  Vieh,  ermattet  von  der  fchnellen  Fahrt  und  dem  Futtermangel,  billig  zu  haben  fei,  ihr  kleines 
Vieh  gegen  das  großraflige  deutfche  umzutaulchen.  Die  Alamannen  konnten  weitere  Miteßfer 
gar  nicht  einmal  brauchen,  Re  hatten  bereits  deren  genug.  Ich  bin  alfo  der  Meinung,  ein  guter 
Theil  der  jetzigen  Kurzfchädel  muffe  fchon  mit  den  Eroberern  als  Beftandtheil  des  fchwäbi- 
fchen Volkes  ins  Land  gekommen  fein ,  ferner  der  Meinung,  daß  die  unfreien  Schwaben  die  freien 
deshalb  überwucherten,  weil  die  beftändigen  Kriege  die  Freien  fort  und  fort  dezimirten,  daß 
jedoch  die  alten  freien  Langfchädel  erft  feit  den  Kreuzzügen  fo  unverhältnismäßig  abgenommen 
haben,  daß  fie  recht  auffällig  in  die  Minderzahl  kamen  und  Edle  wie  Freie  genöthigt  waren,  ßch 
aus  dem  Stande  der  Unfreien  zu  ergänzen,  während  umgekehrt  allerdings  eine  erhebliche  Zahl 
Freier  durch  den  Kriegsdienft  verarmt  in  den  Stand  der  Hörigen  herabfank,  wo  dann  die  alte 
Ehegenoffame  mit  der  herrfchenden  freien  Langfchädelraffe  und  damit  die  Raffenreinheit  auf- 
hörte, die  Vermifchung  mit  den  fchon  vorhandenen  fremden  Elementen  aber  mehr  und  mehr 
Mifchformen  erzeugte.  Dazu  kommt  noch,  daß  Jahrhunderte  lang  eine  ftete  Zuwanderung  aus 
den  armen  Alpenländem  ftattfand,  was  im  Großen  und  Ganzen  auch  nicht  zur  Erhaltung  der 
reinen  Langfchädelraffe  beitrug.  Wir  entnehmen  des  weiteren  den  Ortsnamen,  daß  unter  uns 
eine  erhebliche  Anzahl  kriegsgefangener  Wenden  auf  Herrenhöfen  angefiedelt  wurden,  die  im 
großen  Haufen  des  gemeinen  Volkes  nicht  fo  fpurlos  verfchwunden  fein  können,  wie  ihre  Per- 
fonennamen. Aus  den  Namen  von  Unfreien,  die  im  8.  und  9.  Jahrhundert  am  oberen  Neckar 
entlang  genannt  werden,  geht  wenigftens  mir  hervor,  daß  fich  dort  eine  nicht  unbedeutende  Ar- 
beiterbevölkerung frankogallifcher  Herkunft  befunden  hat.  Wie  rie  hinkam,  ift  mir  unklar,  aber 
möglich  bleibt,  daß  die  Frankenkönige  nach  der  Unterjochung  der  Schwaben  franzöfifche  Mifch- 
linge  auf  konfiszirte  Güter,  fei  es  auf  Königshöfe,  fei  es  auf  Höfe  neubelehnter  Optimaten  fränki- 
scher Herkunft,  verfetzten. 

Das  alles  reicht  in  der  Endwirkung  völlig  aus,  die  Ueberhandnahme  der  Kurzköpfe  und  der 
zu  diefen  neigenden  Mifchformen  von  heute  zu  erklären,  ohne  daß  es  nöthig  ift,  lediglich  nur  fitzenge- 
bliebene Romanen  als  Ahnen  unferer  Kurzköpfe  anzunehmen.  Ein  vorhandener  camhafter  Romanis- 
mus wäre  nicht  fo  früh  fpurlos  verfchwunden,  wenn  am  Ende  auch  der  Sprache  nach,  fo  doch  nicht 
in  den  geographilchen  Namen,  was  mir  wenigftens  ftets  das  Hauptargument  bleibt,  wenn  ich  die 
thatßichlichen  Verhältniffe  in  Tirol,  der  Schweiz,  in  den  norddeutfchen,  ehemals  flawifchen  Landen  etc. 
betrachte,  wo  die  geographifchen  Namen  der  älteren  Raffe  nicht  nur  fortleben,  fondem  auch  in 
weiteren  Jahrhunderten  nicht  verlöfchen  werden. 

Schließlich  möchte  ich  für  diejenigen,  die  an  einer  fitzengebliebenen  römifchen  Bevölker- 
ung fefthalten  wollen,  bemerken,  daß  diefe  alten  Romanen,  wie  ich  hier  freilich  nicht  näher  aus- 
führen kann,  gemifchtes  Volk  waren,   theils  germanifcher ,   theils  galatifcher,   theils  italii'cher, 


ii 


Giefel,  Ravenfpargirch  Ehrang-Büechlin  von  anno  1474  bis  1604.  289 

theils  keltifcher  Herkunft.  Die  zwei  letzteren  höchft  wahrfcheinlich  in  bedeutender  Minderzahl, 
fchon  deshalb,  weil  die  Kelten  und  Italiker  zu  weit  weg  wohnten ,  und  weil  die  näher  wohnen- 
den Galatier  (gallüchen  Stämme)  und  Germanen  ungleich  leichter  ins  Land  kommen  konnten, 
auch  mit  dem  Klima  fleh  belTer  befreundet  haben  werden  als  die  erfteren,  was  auch  fUr  Vete- 
ranen gilt,  denen  Land  angewiefen  worden.  Die  Galatier  waren  blond  und  langfchädelig  wie 
die  Germanen.  Die  eigentlichen  Kelten,  deren  es  aber  viel  weniger  gab,  als  der  Namenwirrwarr 
der  alten  Schriftfteller,  zumal  der  griechifchen  glauben  machen  könnte,  waren  dunkel  wie  die 
Italiker.  Die  Gallier,  vielleicht  auch  die  Helvetier,  Vindeliker  etc.  find  ethnologifch  Germanen,  keine 
Kelten  gewefen,  denn  fie  hatten  eine  blendend  weiße  Haut,  blaue  Augen,  blonde  Haare,  hohen 
Wuchs.  Diefe  Beftandtheile  könnte  man  alfo  heutzutage  gar  nicht  mehr  ausfchiMdeti,  und  wenn 
rie  in  der  römifchen  Zeit,  wie  ich  vermuthe,  die  Mehrzahl  im  Lande  bildeten,  fo  bliebe  das  Ueber- 
wiegen  der  dunkeln  Typen  unerklärt  ohne  die  Annahme  fpäterer  bedeutender  Zuwanderung 
dunkler  Elemente.  In  fpäterer  Zeit  der  Völkerwanderung  könnte  es  fich  aber  nur  noch  um  ofV 
europäifche  Völker  handeln.  Endlich  möchte  ich  noch  anfttgen,  daß  .das  dunkle  Volkselement 
dem  hellen  gegenüber,  wie  die  tägliche  Erfahrung  in  Mifchehen  von  Hellen  und  Dunkeln  lehrt^ 
eine  gewiffe  üebermacht  zeigt,  indem  es  auf  Koften  des  blonden  Typus  wuchert,  foforn  die  Kinder 
folcher  Ehen  in  der  Mehrzahl  dunkelhaarig  werden.  Das  helle  Element  zeigt  alfo  im  K  sümpfe  mit 
den  Raden  geringere  Widerftandsfähigkeit,  das  aber  fummirt  Tich  im  Laufe  der  Jahrhunderte  1  Ob 
Klima  und  Lebens  weife  nicht  doch  im  Laufe  der  Jahrhunderte  einen  Einfluß  auf  die  A  ender  ung^ 
der  Typen  haben,  ift  meines  Erachtens  keineswegs  endgiltig  entfchieden,  wenigrtens  verdient  die 
neue  Erfcheinung  des  nordamerikanifchen  Typus  nähere  Unterfuchung,  denn  für  abgefchloffen 
kann  man  das  Urtheil  hierüber  nicht  erklären. 


Ra?6nf]purgirch  Ehrang-Büechlin  Ton  anno  1474  bis  1604: 

darinn  auch  beider    defl    heyl.   Rom.    Reichs   löbl.   Gottsheuüerii   Weingarthen   und 
WeifTeuau  höcfaft  rhümlich  gedacht  wirt. 

Mitgetheilt  von  Dr.  Giefel. 

1474.  Württemberg.  Ift  auf  Graff  Eberhardts  von  Württemberg  BochKoit  mit  der 
Herzogin  Ton  Mantua  Bürgermeifter  Wilhelm  von  Nidegg  von  gemeiner  Stadt  wegen  zu  Stuett> 
garten  gewefen  mit  6  Pferden  und  hat  man  dem  Fürften  damals  geweifet  einen  nibernen  Becberf 
fo  gekoftet  23  Pfd.  2  Seh.  6  Pf. 

1479.  CarmeHter  GeneraL  Dem  General  nnfer  1.  Frauen  Brüder  als  er  hier  war  ge- 
fchenkt  10  Eimer  Wein,  koftet  7  Pfd.  1  Seh.  3  Pf.  und  dazu  10  Scheffel  Haber. 

1479.  Pfarrherr  aUhier«  Item  Walther  von  Burgow  Pfarrer  *)  gefchenkt  uff  Sountag 
nach  dem  Pfingfttag  als  er  uffzogen  ift  5  Scheffel  Väfen ,  5  Scheffel  Haber  und  30  Kanten 
mit  Wein. 

1481.  Württemberg«  Ift  Graff  Eberhardt  von  Württemberg  zu  Ravensburg  ^eweft 
und  ift  ihm  gefchenkt  worden  an  Wein,  Fifch  und  Haber  13  Pfd.  15  Seh.  8  Pf.  und  was  deß 
Habers  5  Scheffel 

1481.  Werdenberg.  Item  Graf  Hugen  von  Werdenberg  als  Kaifer  Friedricha  Hatb 
ward  gefchenkt  30  fl. 

1481.  Wernhanfer  Pfarrer*)«  Item  Werner  Wemhaufer  Licentiat  als  er  Pfarrer  hiü 
ward  gefchenkt  1  Faß  Wein  von  9  Eimer  10  Maß  und  thut  an  Geld  5  Pfd.  18  Seh.  9  Pf. 

148L  Conftanz«  Item  dem  neuen  Weihbifchof  uff  Zinßtag  nach  Viti  gefcltenkt  als  er 
vor  nie  hie  gewefen  ift  12  Kanten  Wein. 

1483.  Oeftreich.  Item  auf  Erzherzogen  Sigismund  von  O'eftreich  Hochzeit  mit  der 
Herzogin  von  Sachfen  zu  Innspruckh  ift  Petter  Schnitzer  Bürgermeifter  von  gemeiner  Statt  wegen 
mit  3  Pferden  geweft  und  hat  ihm  einen  Becher  geweifet  fo  vergüldt  gewefen,  hat  koftet 
48  Pfd.  10  Seh.  10  Pf. 

1485.  Kaifer  Friedrich.  Item  es  ift  zu  wiffen,  daß  Kaifer  Friedrich,  der  Kümg  und 
Kaifer  ift  gefin,  gen  Bavenfpurg  kommen  ift,  auf  Mittwoch  zu  Nacht  vor  St.  Oswalds  Tag  um 


1)  In  der  „Series  parochorum  Ravensburgensium**,  Freiburger  Diöcefan  Archiv  XII,  160 
wird  diefer  Pfarrer  in  die  Jahre  1520—1585  gefetzt 

*)  Wird  in  der  oberhalb  citirten  Schrift  in  die  Jahre  1490-1492  gefetzt. 

WQrttemb.  Vierteljahrshefte  1883.  19 


290  Giefel 

die  nenne  mit  300  Pferdt  nnd  hat  ein  Rnth  anj^^efehen,  mit  dem  Sacrament  gegen  ihm  ganzen 
fein  und  mit  der  Proceß  als  an  unfers  Herrn  Fronleichnams  Tag  fo  man  umb  die  Statt  geht, 
als  da  er  nahe  kam,  da  ließ  man  die  Proceß  ani'tehn,  und  empfieng  ihn  fonft  nnd  ftihrt  ihn  in 
Franz  Fabers  Haus.  Da  war  er  zu  Herberg.  Alfo  blieb  er  bis  uflf  den  Freitag  da.  Alfo  hat 
ihm  ein  Rath  gefchenkt  einen  filbernen  Becher  und  darin  250  fl.,  mehr  4  Ochien  und  zwei  Fuder 
Weins,  halb  roth  und  halb  weiß,  30  Scheflfel  Haber,  und  Fifch  und  hat  ihn  von  der  Herberg 
gel  oft.  Das  koft  die  Stadt  700  fl.  Alfo  an  dem  Freitag  fuhr  er  hinweg  gen  Lindau,  darnach 
gen  Buchhorn,  Conftanz  und  Ueberlingen. 

1486.  ScheHenberg«  Herr  Marquard  von  Schellenber^,  als  er  uffzog  die  Landvogtei 
zu  verfehen,  ift  ihm  gefchenkt  worden  an  Wein  fo  belaufen  8  Pfd.  Pf. 

1487.  Moutfort«  Ift  dem  jungen  Graf  Ulrich  von  Montfort  auf  feine  Hochzeit  ge weifet 
worden  ein  filborner  Becher,  koft  10  Pfd.  17  Seh.  1  Pf. 

1489.  Newenmarekh.  Item  war  Herzog  Otto  von  Newenmarckh  hie  und  fchenkt  man 
ihm  5  Säcke  mit  Haber  und  4  Eimer  Wein. 

149L  Weingarten«  Item  Abt  Hartmann  zu  Weingarten  gefchenkt  ein  filbemes 
Becherlein  für  10  fl. 

1492.  König  Maximilian«  Item  ift  es  zu  wiiTen,  daß  der  König  Maximilian  I.  ift 
kommen  gen  Ravensburg  uff  St.  Margarethen  Tag  uff  die  6.  Stunde  Nachmittags  und  ift  man 
ihm  entgegengeritten  4  der  Räthe  und  etliche  Herrn  und  hond  ihn  empfangen  zwifchen  Bayen- 
furt  und  Baindt  im  Feld  nnd  find  mitgeritten  bis  gen  Weingarten.  Da  ift  der  Abt  mit  der 
Proceß  und  mit  dem  hl.  Blut  gen  ihm  gangen  und  ift  auf  dem  Berg  abgeftanden  und  in  das 
Mttnfter  gangen.  Darnach  ift  er  gen  Ravensburg  geritten.  So  ift  man  ihm  entgegengangen  mit 
der  Proceß  und  mit  einem  Himmel  und  hat  man  ihn  in  das  Klofter  gefilhrt.  Darin  ift  er  über 
Nacht  gefin.  Alfo  hat  ihm  ein  Rath  gefchenkt  einen  vergüldeten  Becher  und  darin  100  fl.  und 
ein  Fuder  Weins  und  zwei  Wägen  mit  Haber  und  einen  Ochfen  für  11  fl.,  und  dann  den  3  vor- 
nehmften  Räthen,  fo  er  gehabt,  einem  jeden  10  fl.  und  dem  Bögger  und  Tmmmeter  und 
jeglichem  nach  dem  er  ift  gefin.    Darnach  ift  er  gen  Conftanz  kommen. 

1493.  Prinz  Ton  Oranien«  Item  dem  Princeps  von  Oranien  gefchenkt  Wein  und  Haber, 
fo  beioffen  6  Pfd.  5  Seh.  10  Pf. 

1493.  Herzog  von  Braun fcliweig*  Item  dem  Herzog  von  ßraunfchweig  Wein  ge(cbenkt 
20  Kannen  und  aus  der  Herberg  gelöft. 

1495.  WeilTenaw«  Abt  Hannfen  Mayer  in  der  Ow  ein  gla^t  filbernen  Becher  in  die 
Abtei,  hat  koft  4  Pfd.  17  Seh.  2  Pf. 

Item  Habltttzel  ein  Becherlein  und  10  Kannen  Wein. 

Item  Kafpar  Humpiß  ein  Becherlein,  thut  13  Pfd.  1  Seh. 

1600.  Pfarrer  allhie«  Item  Doctor  Hannfen  Lantman  Pfarrer*)  gefchenkt  10  Eimer 
Wein,  8  Scheffel  Vefen,  4  Scheffel  Haber,  darzu  für  2  Pfd.  8  Seh.  10  Pf.  Fifch. 

1502.  ProTincial  allliie«  Item  dem  Provincial  und  ganzen  Capitel  un/er  1.  Frauen 
Brüder,  als  fio  Capitel  hielten,  gefchenkt  11  Eimer  Wein  weißen  und  9  Eimer  rothen,  auch  einen 
Ochfen  fiir  JO  fl.,  thut  alles  21  Pfd.  16  Seh.  10  Pf. 

1502.  Tmclireß«  Item  Herrn  Hanns  Truchfeßen  zu  Waldfee  gefchenkt,  als  er  fich 
freyen  ließ,  einen  verguldten  Becher  für  21  Pfd.  16  Seh.  10  Pf. 

1502.  Landvogt«  Item  dem  Landvogt  Herrn  Jacoben  von  Landau  gefchenkt  in  die 
Pflegfchaft  Zili  und  derofelben  Grafffchaft  12  Kannen  Wein  und  43  Pfd.  Fifch. 

Item  mehr  dem  Landvogt  Herr  Hanns  Jacoben  von  Landau  als  er  die  Landvogtei  annahm 
10  Kannen  Wein  und  2  Kannen  Mufcateller. 

1506.  Thttrlittter«  Item  Onofrius  Elenbog  Kaifl.  Maj.  Thürhüter  6  Kannen  Wein  ge- 
fchenkt nnd  ihm  gegeben  4  fl.  Jahrgeld. 

Uff  den  Reithungen')  gen  Conftanz  als  der  Reichstag  dafelblten  war. 

1506.  Angsbnrg«  Dem  Herr  Bifchof  von  Augsburg  gefchenkt  30  Kannen  Wein  und 
4  Scheffel  Haber. 

1506.  Brannfehweig«  Item  dem  Herzog  von  Braunfchweig  30  Kannen  Wein  und 
4  Scheffel  Haber. 

1607.  Ayelirtetten.  Item  dem  Bifchof  von  Aychftetten  30  Kannen  Wein  nnd 
4  Scheffel  Haber. 


*)  Wird  in  der  oberhalb  citirten  Schrift  in  die  Jahre  1503—1520  gefetzt. 

9\    ——   XiofUnunfT 


»j  =  Rechnung. 


Rayenfpurgifch  Ehrung-Büechlin  von  anno  1474  bis  1604.  291 

1507.    Sachren«    Item  Herzog  Georgen  von  Sachfen  gefchenkt  40  Kannen  Wein  und 

5  Scheffel  Haber. 

1507.  Freiringen«  Dem  Bifchof  von  Freifingen  gefchenkt  30  Kannen  Wein  und 
4  Scheffel  Haber. 

1507.   Bayern«   Item  Herzog  Albrechten  von  Bayern  40  Kannen  Wein  nnd  6  Säcke  Haber. 

1507.    Magdeburg.    Item  dem  Bifchof  von  Magdeburg  40  Kannen  Wein,  5  Säcke  Haber. 

1507.  Pfalzgraff«  Item  Herzog  Friederichen  Pfalzgraffen  gefchenkt  30  Kannen  Wein 
nnd  4  Säcke  mit  Haber. 

1507.  Trachfefi«  Item  Herr  Wilhelmen  Trnchfeßen  uff  fein  Hochzeit  verehrt  einen 
filbemen  Becher,  hat  gehabt  24  Lot,  koft  überall  15  fl.  3  Grofchen. 

1507.  Brandenburg«  Item  Markgraf  Friedrich  von  Brandenburg  dem  älteren  gefchenkt 
36  Kannen  Wein. 

Item  den  3  jungen  Markgrafen  von  Brandenburg  10  Eimer  Wein. 

1508.  Conftanz«  Item  dem  Herrn  Bifchof  von  Gonftanz  gefchenkt  allhie  40  Kannen 
Wein  und  4  Säcke  Haber. 

1513.  Truelifeß«  Item  Herr  Georgen  Trnchfeßen  einen  vergüldeten  Becher  uff  feine 
Hochzeit  für  28  fl. 

1514.  Landau«  Item  Herr  Hanns  Jacoben  von  Landan  einen  vergüldeten  Becher  auf 
feine  Heimführung,  hat  koft  25  fl.  7  Seh.  4  Pf. 

1514.  Weingarten«  Item  als  Gerwick  Blarer  20  Jahr  nach  Abfterben  Abt  Hartmanns 
Abt  worden  ift  und  er  einen  Rath  zu  feinem  Amt  geladen,  hat  ein  Rath  in  Keller  und  Küche 
gefchenkt  nnd  zur  Letzin^)  gelaffen  2  Pfd.  4  Seh.  nnd  hat  man  ihm  in  feine  Prälatur  gefchenkt 
ein  nibernes  Becherlin,  hat  koft  11  fl. 

1515.  Kaifer  Maximilian«  Als  er  uff  Sonntag  vor  Weihnachten  hie  gewefen,  ift  er 
verehrt  und  über  ihn  in  all  weg  gangen,  wie  hernach  fteht  Und  ihme  gefchenkt  ein  vergnldter 
Becher  bei  45  fl.,  darin  an  Geld  100  fl.  rheinifch,  mehr  ein  Ochfe  umb  10  Pfd.,  mehr  207«  Eimer 
Wein,  die  Maß  zn  6  Pf.,  thut  15  Pfd.  8  Seh.  6  Pf.,  mehr  15  Säcke  Haber  uff  einem  Wagen,  mehr 

6  Gefchirr  Fifch.  Item  feinen  4  Thürhütern  8  fl.  Item  dem  Furier  3  fl.  Item  einem  Trummeter 
1  fl.  Item  dem  Boten  1  fl.  Item  dem  Portner  Thorhüter  1  fl.  Item  umb  6  neue  Brenten*) 
8  Seh.  9  Pf.  Item  die  Säcke  gelölt  umb  1  fl.  Item  dem  Eckholt  umb  ein  Fuhrfaß  7  Seh. 
16  Pf.  Item  Binderlohn  von  3  Faffen  6  Seh.  3  Pf.  Item  dem  Spital  umb  112  Pfd.  Karpfen,  das 
Pfund  zu  10  Pf.,  thut  4  Pfd.  13  Seh.  4  Pf.  Item  umb  18  Pfd.  Hecht  zu  14  Pf.,  thut  1  Pfd. 
1  Seh.  3  Pf. 

152L  Maylandt«  Als  der  Herzog  von  Maylandt  allhier  zn  Imbis  geffen  hat,  hat  man 
hm  verehrt  24  Kannen  Wein. 

1522.  Prior  der  Carmeliter«  Item  Herrn  Doctor  Reutter  in  fein  Priorat  gefchenkt 
6  Scheffel  Väfen  nnd  12  Kannen  Wein. 

1526.  Prorincial«  Item  als  Doctor  Johann  Reutter  Prior  zu  einem  Provincial  erwählt 
worden  ift  uff  dem  Kapitel  zu  Bamberg,  haben  meine  Herrn  ihm  in  feiner  Ehr  würde  Amt  ge- 
fchenkt ein  fehwarzes  Räpplein  aus  dem  Marckhftall,  koft  16  fl.  und  dai*zu  einen  Eimer  Wein. 
Actum  Montags  vor  der  Auffarth. 

1527.  LandTOgt«  Item  Herr  Niclaus  Ziegler  hat  ein  Rath,  als  er  Landvogt  geweft  ift, 
verehrt  mit  einem  verguldten  Becher  für  25  fl.  nngefährlich. 

1527.  Pfarrer  allhier«  Als  Doctor  Johann  Pfrund  *)  allhie  Pfarrer  worden  ift,  hat  ein 
Rath  ihm  verehrt  5  Scheffel  Väfen,  5  Scheffel  Haber  und  30  Kannen  Wein.  Actum  Montags 
nach  Allerheiligen  Tag. 

1527.  Weiffenau«  Herr  Jacoben  in  der  Ow,  Murrer  genannt,  ein  Schälin  in  die  Abtei 
gefchenkt  für  4  Pfd.  11  Seh.  11  Pf.  und  hat  ein  Räth  Letze  gelaffen,  als  ein  Rath  mit  feinen 
Gnaden  in  der  Ow  geßen  hat,  2  Pfd.  Pf. 

1527.  Montfort«  Item  Graf  Hannfen  uff  fein  Hochzeit  verehii;  mit  einem  ülbernen 
Becher  für  16  Pfd.  Pf.  ungefährlich. 

1527.  Montfort«  Item  Grafen  Hugen  von  Montfort  auf  fein  Hochzeit  verehrt  mit  einem 
filbernen  Becher.  9  Pfd.  5  Seh.  6  Pf. 

1530.  Truchfeß«  Item  Herr  Georgen  Trnchfeßen  verehrt,  als  er  Landvogt  worden  ift, 
mit  einem  vergüldeten  Silbergefohirr,  hat  nngefährlich  30  Pfd.  koft 


•)  =  Ergetzung, 
»)  =  Schaff. 


^j  In  der  oberhalb  citirten  Schrift  wird  diefer  Pfarrer  in  die  Jahre  1535-1546  gefetzt. 


292  Giefel 

1530.  Segrgrendorff«  Item  Johan  Jacoben  von  Seggendorif  feinem  Statthalter,  als  er 
anf  das  Schloß  zogen  ift,  auch  ein  iilberin  Schälin  zur  Ehrung  geben,  koft  ungefährlich  6  Pfd.  Pf. 

1533.  WeilTenaw.  Auf  Donnerftag  nach  St.  Johannis  Tag  baptiftae  ift  Magifter  Ulrich 
Sattler  zum  Abt  in  der  Ow  erwählt  worden,  hat  ein  Rath,  als  Abt  Jacob  Murer  geftorben,  aim 
Convent  klagen  und  uff  gemelten  Tag  gedachten  Herrn  durch  etlich  des  Raths  Nachmittags  Glück 
wünfchen  lalTen. 

1540.  Altshanfen«  Auf  Zinstag  nach  Martini  hat  ein  ehrfamer  Rath  allhie  Herrn  Hannfen 
Werner  von  Ryfchech,  neuem  erwähltem  Landcomthur  zu  Altshaufen,  der  Bailei  Burgundi  und 
Elfafi  etc.,  der  allhie  zum  erftenmal  als  Landcomthur  zu  Altshaufen  durch  Bürgermeifter  Hannfen 
Schindelin,  Conrad  Tefchler  und  Zunftmeifter  Jörgen  Stürtzeln  und  Stadtfchreiber  Gabriel  Kröttlin 
laffen  empfangen  und  ihm  auf  diefen  Tag  gefchenkt  2  Brenten  mit  Fifch,  die  eine  mit  großen 
Hechten,  die  andere  mit  grof2en  Karpfen  und  darzu  20  Kannen  Wein. 

15i2.  Württemberg«  Auf  Donnerftag  nach  Cantate  den  11.  Mai  hat  ein  Rath  Chriftoph 
Herzog  zu  Württemberg  5  Säcke  mit  Haber  und  20  Kannen  Wein  gefchenkt,  allhie  in  des  Hä- 
gers  Haus. 

1542.  Conftanz«  Auf  Zinstag  vor  St  Gallen  Tag  den  11.  October  hat  ein  ehrfamer 
Rath  den  Weihbifchof  von  Conftanz  Doctor  Melchern  allhier  im  Kloftcr  lalTen  empfangen  und 
ihme  auf  diefen  Tag  zum  Nachtmahl  gefchenkt  12  Kannen  Wein,  und  als  er  am  Morgen  Mittwochs 
den  Gottesacker  allhie  im  Pfannenftil  geweiht,  hat  ein  Rath  ihme  und  dem  Provincial  mit  einem 
ElTen  Fifch  laflen  verehren  und  dem  Weihbifchof  verehrt  12  fl.,  und  dem  Kaplan,  fo  er  mit- 
gebracht hat,  auch  dem  Knecht  jedem  1  fl.  gefchenkt.     Actum  ut  fnpra. 

1545.  Kefilertag«  Auf  Montag  vor  Johannis  baptiftae  den  22.  Juni  hat  ein  Rath  den 
KeJßlern  und  dem  Herrn  von  Kinßegkh,  als  fie  allhier  einen  Keßlertag  gehalten  habt^n,  gefchenkt 
16  Kannen  Wein  in  des  Hager s  Haus. 

1545.  Marchefe«  Auf  Mitwoch  nach  St.  Lorenztag  den  12.  Auguft  hat  ein  Rath  dem 
Marchefe  de  Guasca,  als  er  hier  über  Nacht  gewefen,  30  Kannen  Wein  und  6  Säcke  mit  Haber 
gefchenkt,  aber  in  der  Schenk  hat  ein  Rath  ihn  nicht  lalTen  empfangen.  So  hat  auch  ein  Rath 
im  Erbieten  keine  Unterthänigkeit  lalTen  anzeigen,  fondem  allein  mit  Erbietung  ihres  guten  und 
dienftlichen  Willens  >). 

1547.  LandTOgt«  Uff  Zinstag  nach  dem  Sonntag  Oculi  in  der  Faften  hat  ein  Rath  all- 
hier Doctor  Georgen  Genger  als  neuen  Landvogt  durch  Bürgermeifter  Bartholome  Henßler,  Peter 
Senner,  Stadtamtmann,  und  Konrad  Geldrichen,  alten  Stadtamtmann,  Zunftmeifter  Bernhard  Karlin 
und  Gabriel  Kröttlin,  Stadtfchreiber,  laffen  empfahen,  ihme  Glück  wünfchen  und  ihme  verehrt  mit 
einem  nibernen  und  verguldten  Trinkgefchirr,  koftet  37  fl.,  2  Batzen,  und  demnach  gedachter  Herr 
gemeiner  Stadt  in  viel  weg  gedient  und  viel  guts  bewiefen  hat,  ihme  derhalb  ein  Rath  auf  diefen 
Tag  auch  laffen  verehren  mit  100  fl.  rheinifch  in  Gold. 

1547.  Weingarten«  Auf  Zinstag  nach  dem  Sonntag  Laetare  Halbfaften  (war  der  22.  März) 
hat  ein  Rath  den  Abt  Gerwick  von  Weingarten  als  kaiferlichen  Commiffarien  zu  der  Huldigung 
und  Schwören  nach  dem  Krieg,  fo  Hch  Sachfen  und  Heffen  famt  allen  andern  ihnen  Bundsver- 
wandten  verfchienenen  Jahrs  wider  Ihr  Kaifl.  Majeftät  empört  haben,  verordnet,  allhie  in  feiner 
Behaufung  durch  Bürgermeifter  Bartholome  Henßler,  Bßrgermeifter  Gwer  Schellang,  Stadtamt- 
mann Peter  Senner  und  Konrad  Geldrich,  Zunftmeifter  Bernhard  Karlin,  und  Zunftmeifter  Peter 
Bofer  empfahen  laffen  und  ihme  verehrt  ein  vergüldtes  Silbergefchirr,  hat  koft  ungefährlich  bei  107  fl. 

1548.  WeilTenaa«  Uff  Sonntag  nach  St.  Niclaus  Tag,  als  Abt  Andreas  Rietmann  in  der 
Weiffenau  zu  einem  Prälaten  erwählt  worden,  feine  Botfchaft  hereingefchickt  und  zu  feinem  Amt 
einen  ganzen  Rath  geladen ,  hat  ein  Rath  hinaus  verordnet  Bürgermeifter  Conrad  Geldrich,  Bür- 
germeifter Petter  Senner,  Stadtamtmann  Hans  Kdllöffel,  Zunftmeifter  Anthoni  Bronnmeiiler, 
Zunftmeifter  Jacob  Hummler  und  Johann  Chriftoph  Tafinger,  Stadtfchreiber,  und  als  fie  anf  den- 
felbigen  Tag  hinauskommen,  haben  He  wiewohl  es  hievor  auch  befchehen,  nach  dem  Amt  vor 
dem  Maal  in  feinem  Geroach  Glück  gewünfcht  und  ihn  mit  einem  Becherlin,  koft  7  Pfd.  3  Seh. 
6  Pf.,  in  die  Prälatur  gefchenkt  und  verehrt 

1548.  Spanier«  Als  die  Spanier  allhie  gelegen,  hat  ein  Rath  Johann  Baptiften  de  Ga- 
ftaldo,  Obriftenleutenant  über  das  hifpanifche  Kriegsvolk,  als  er  He  allhie  wegführen  wollen, 
wie  ers  auch  begehrt  und  ihme  verheißen  worden,  mit  einem  Kredenz  verehrt,  koft  100  Kronen. 

Item  hat  ein  Rath  dem  Obriften  über  das  hifpanifche  Regiment,  fo  allhie  gelegen  unter 
Alphonfo  Vives,  welcher  hernach  im  Conftanzer  Sturm  umgekommen  und  erfchoffen  worden  ift, 


')  Wir  ftehen  im  Jahre  vor  dem  fchmalkaldifchen  Kriege,  daher  die  gegen  fonft  un- 
freundliche Stimmung  gegen  den  Spanier. 


Ravenfpurgifch  Ehrnng-Büechlin  von  anno  1474  bis  1604.  293 

verehrt  ein  großes  Credenz,  ungefährlich  ob  den  100  fl.  werth,  mehr  8  Becherlin  und  ein 
Gefchirrlin,  fo  einen  verborgnen  Trunk  hat,  auch  auf  100  fl.,  mehr  eine  Iilberne  Flafche,  auch 
auf  100  fl. 

1548.  Landau«  Als  Herr  Hans  Jacob  von  Landau  meinen  Herrn  zu  zweimalen  jedes- 
mal 5000  fl.  Münz  um  Verzinfung  geliehen,  ift  er  mit  2  Credenzen  verehrt  worden,  koften  unge- 
föhrlich  200  fl. 

1548.  Freiberg«  Item  als  Herr  Gafpars  von  Freiberg  Kinder  meinen  Herrn  4000  fl. 
geliehen,  ift  ihnen  ein  Trinkgefchirr  verehrt  worden,  ungefährlich  um  20  fl.    . 

1549.  Herr  von  Granvella«  Als  meine  Herrn  nach  dem  Krieg  die  Auaföbniiug  bei 
der  Kaif.  Maj.  erlangt,  find  dem  Herrn  von  Granvella  verehrt  worden  100  Kronen,  ein  fehönes 
Pferd,  hat  oftmalen  100  Goldgulden  gelten  wollen. 

1549.  Herr  de  Naves«  Damals  find  dem  Herrn  von  Navos  auch  100  Goldgulden  ver- 
ehrt worden.    Die  andern  kaif.  und  königl.  Räthe  haben  bis  in  3  oder  400  fl.  erhalten. 

1551.  Lanffen«  Item  haben  meine  Herrn  Herrn  Heinrichen  Hafen  von  Lauffen^  Itöm. 
Kaif.  Majeftät  Hofrath  und  Präfident  zu  Ltttzelburg,  als  er  im  Oktober  aus  Befehl  der  Kail'. 
Majeftät  einen  Rath  und  das  Regiment  befetzte,  verehrt  mit  70  Goldgulden,  auch  zuvor  mit 
Wein  und  Fifch. 

1552.  WeilTenaa«  Uff  Donnerftag  nach  Lichtmeß  hat  Abt  Andreas  in  der  Ow  meinen 
Herrn  einem  ehrfamen  Rath,  als  er  von  der  Kaif.  Majeftät  befetzt  worden.  Glück  wünfdien  und 
ein  Rath  mit  einem  Reh  und  15  StQcken  Fifche  verehrt,  dafür  ihm  ein  Rath  Dank  Tagen  lalTen 
und  die  Diener  mit  2  fl.  verehrt. 

1557.  WeilTenan.  Item  als  Herr  Jacob  Abt  in  der  Ow  zu  einem  Pril!aten  erwiihlt 
worden  und  einen  ganzen  Rath  durch  feine  Botfchaft  zu  feinem  erften  Amt  laden  lanfen,  bn.t  ein 
Rath  hinaus  verordnet  Junker  Joachim  Tefchler,  Dr.  Hanns  Oehlfchlager,  Anthoni  Maj^enberger 
und  Anftett  Sättelin  und  ihm,  wie  wohl  es  hievor  auch  befchehen,  wieder  Glück  wilnfcben  und 
dazu,  ehe  man  zu  Tifch  gefefl*en,  ein  Trinkgefchirr  in  die  Prälatur  gefchenkt  und  verehrt,  koft 
ungeföhrlich  8  Pfd.  7  Seh.  5  Pf. 

Uß  dem  Schreiben  der  Reichsftadt  Schwäbilch-WSrth  Anno  1559  den  7.  AuguU. 

Als  die  Rom.  Kaif.  Maj.  nach  der  frankfurtifchen  Election  den  Weg  auf  unfei-e  8tadt 
genommen,  find  wir  der  Rath  mit  einem  Himmel  Ihrer  Maj.  vor  unfere  Stadt  außer  Porten  ent- 
gegen  gegangen,  haben  allda  Ihre  Maj.  mit  Offerirung  der  SchlüfTel  zu  allen  Porten,  als  Jich 
gebührt  empfangen,  welche  Schlnfl*el  auch  Ihre  Maj.  in  der  Hand  gehalten,  bis  fie  durch  ihren 
Vicecanzler  auch  ausgeredt  uns  folgends  diefelben  wieder  gegeben.  Darauf  ift  Ihre  Maj.  unter 
dem  Himmel,  fo  4  alte  Männer  getragen,  eingeritten,  dero  wir  bcifeits  und  hintcnnach  gefolgt, 
Fürter  haben  wir  Ihre  Kaif.  Maj.  in  der  Herberg  mit  5  Schaflflin  Fifch  und  Kreb»,  einem  Wagen 
Weins  und  2  Wägen  Haber,  auch  ihrer  Maj.  Sohne  unferm  gnädigften  Herrn  Erzherzog  Carlen 
3  Schafflein  Fifch  und  1  Faß  Weins,  nachmalen  dem  Herrn  Vicekanzler  auch  1  Faß  Weins  ver- 
ehren lalTen,  aber  niemand  ans  der  Herberg  gelöst.  Folgends  haben  wir  berührten  Himme]  von 
dem  Reichsmarfchalk  mit  10  Goldgulden  redimiert ;  auch  den  4  Erbämtem  des  Reichs  aus  einer 
Liebung  10  Kronen,  dem  Kämmerlin  3  Kronen,  den  Thürhütern  2  Kronen,  den  Trabanten  4  Kro- 
nen und  den  Trommetern  4  Goldgulden,  Tapezierern  2  Thaler,  beiden  Herolden  2  Kronen  ver- 
ehrt, aber  felbiger  Zeit  aus  Urfacheu  kein  Gefchütz  abgehn,  noch  fonft  mit  unfer  Bürgerfchaft 
einige  Verordnung  thun  laffen. 

Verzeichniß  wie  es  gehalten  worden,    als  KaKer  Ferdinand  I.  den  23.  Januar  1563  zu  Ravensburg 

eingeritten  und  was  Ihrer  Kaif.  Maj.,  auch  derfelben  Räthen  und  andern  verehrt  worden  und  gemeiner 

Stadt  Ober  diele  ganze  Handlung  ergangen  ift. 

In   Zünften    foll   verkündigt   werden: 

Es  foll  niemand  im  Einziehen  weder  Weib  noch  Kind  auf  der  Gaffe  laufen  bei  Straf 
eines  Rathes,  und  ob  jemand  befchädigt,  wird  niemand  gut  dafür  fein,  auch  ein  Kath  diefelben 
darzu  ftrafen,  und  ob  Heb  jemand  rächen  wollt,  die  will  ein  Rath  an  Leib  und  Gut  ftrafen  und 
foll  jeder  Vater  und  Mutter  ihre  Kinder  in  den  Häufern  behalten. 

Item  daß  jeder  in  feinem  Haus  mit  Waffer  verfehen  und  männiglich  mit  Feuer  und 
Licht  behutfam  fein,  darzu  follen  die  Wirth  Knechte  bei  ihren  Stallungen  haben. 

Es  foll  auch  jeder  männiglich  die  Stallungen  mit  baren  Rigeln  und  fonft  zurüften  und 
welchem  Roß  eingelegt  werden  fich  von  den  Orten,  dahin  es  meine  Herrn  ordnen  werden,  mit 
Heu  und  Stroh  auf  die  Roß  gefaßt  machen  und  daffelbige  bezahlen. 


294  Qiefel 

Es  foll  auch  niemand  anf  einen  Thurm  oder  auf  Mauern  laufen,  dann  die  darzu  verordnet 
Und  foll  jeder  männiglich  vor  feinem  Hans  die  GalTe  fttrben,  föubern  und  räumen. 

Wer  die  Kaif.  Maj.  empfangen,  verehren  und  den  Himmel  tragen  foll. 

Es  foll  der  Herr  Bürgermeifter  Joachim  Tefchler  Ihre  Majeftät  empfangen  und  die 
Präfent  tiberantworten  und  zu  dem  Empfange  f ollen  ihm  zugeordnet  werden  Bürgermeifter  Jacob 
Geldrich  und  Herr  Melchior  Adelgaiß. 

Den  Himmel  follen  tragen  Herr  Bürgermeifter  Philipp  Schindelin,  Doctor  Antoni  Anckha- 
reuthi,  Doctor  Hanns  Oehlfchlager  und  Doctor  Hanns  Däfchler. 

Die  Präfent  zu  überantworten  find  zu  dem  Herrn  Bürgermeifter  Täfchler  verordnet: 
Bürgermeifter  Philipp  Schindelin,  Herr  Stadtamtmann  Ludwig  Kollöffel,  Doctor  Anthoni  Anca- 
reuthi,  Doctor  Hanns  Oehlfchlager,  Herr  Melchior  Adelgaiß. 

Hernach  folgende  follen  den  Himmel  halten:  Herr  Bürgermeifter  Petter  Senner,  Stadt- 
amtmann Hanns  Kollöffel,  Chriftoph  Mangold,  Hanns  Meyer  Kannengießer. 

So  find  verordnet,  fo  die  Käthe  verehren  follen :  Jacob  Thoman  und  der  Stadtfchreiber 
Johann  Chriftoph  Tafinger. 

Was  verehrt  ift  worden,  als  Kaifer  Ferdinand  hie  geweft. 
Erftlich  der  Kaif.  Maj.  ein  hoher  vergüldter  Becher,  hat  gekoft  66  fl.  44  kr.,  mehr 
darin  200  Goldgulden,  mehr  auf  2  Wägen  20  Säcke  Haber,  all  mit  dem  Stadtwappen,  mehr 
6  Faß  mit  Wein,  ungefährlich  auf  2  Fuder,  Und  die  Faß  alle  hinten  und  vornen  mit  dem  Stadt- 
wappen gemalt  gewefen  auf  2  Wägen,  darunter  2  Faß  rothen  alten,  2  Faß  weißen  alten  und 
2  Faß  weißen  neuen ,  mehr  8  Brenten  mit  Fifch  Hecht  und  Karpfen ,  in  jeder  8  oder  10  Stück 
ungefährlich,  hingegen  hat  die  Kaif.  Maj.  wieder  gefchenkt  15  Kronen. 

Den  Kaif.  Herrn  Räthen  verehrt. 

Dem  Marfchalk  Trautfam,  \ 

dem  Herrn  Vicecanzler  Doctor  Seiden,  f      Jedem  1  Faß  Wein,  1  Brenten  mit 

dem  Herrn  Doctor  Johann  Baptifta  Weber,         i  Fifch  und  4  Säcke  Haber. 

dem  böhmifchen  Canzler.  / 

Herrn  Lazarus  von  Schwendi  Rittern  20  Kannen  Wein,  4  Säcke  Haber  und  1  Brenten 
mit  Fifch.  Den  3  Secretarien,  dem  Haller,  Kirchfchlager  und  ürogelter,  allen  3  mit  einander, 
find  in  des  Stadtfchreibers  Haus  gelegen,  1  Faß  Wein,  4  Säcke  Haber  und  fonft  20  Kannen  Wein. 

Den  Himmel,  darunter  Ihre  Maj.  eingeführt  worden,  hat  man  von  den  Laggayen  löfen 
muffen  um  36  Thaler. 

Den  2  Thürhütern  verehrt  4  Goldgulden. 

Den  2  Furierern  6  Thaler  und  fie  aus  der  Hciberg  gelöst,  den  2  Herolden  6  Goid- 
gulden,  den  Trompetern  10  Goldgulden. 

Den  Trabanten  10  fl. 

Den  Trummenfchlagern  und  Pfeiffem  2  fl. 

Item  Zöhrung  für  die  Trummenfchlager  bezahlt  1  fl.  44  kr. 

Item  ungefährlich  um  verfchoffen  Pulver  70  fl. 

1575.  Landrogt.  Auf  Montag  den  29.  Auguft,  als  Herr  Georg  Illing  von  Tratzberg 
Ritter,  Landvogt  in  Schwaben,  feine  Tochter  Sufanna  dem  Hanns  Chriftoph  von  Schellenberg 
zu  Kißlegg  ehelich  verheirathete  und  einen  ganzen  Rath  dazu  geladen  hatte,  ift  ein  Rath  erfchie- 
nen  und  ein  filbemes  Gefchirr,  fo  vergoldet  gewefen,  geweifet  und  verehrt,  koftet  36  fl.,  dazu 
hat  ein  Rath  auch  verehrt  40  Kannen  Wein  und  4  Brenten  mit  Fifch. 

1575.  Weiffenan,  Auf  Sonntag  den  18.  September,  als  Abt  Martin  in  der  Weiffenan 
fein  erftes  Amt  gefnngen  und  einen  Rath  dazu  geladen,  da  hat  man  hinausverordnet:  Bürger- 
meifter Philipp  Schindelin,  Bürgermeifter  Hanns  Oehlfchlager,  Stadtamtmann  Conrad  Mockhen  und 
ihm  in  die  Prälatur  verehren  laffen  ein  fllbernes  Gefchirr,  koft  bei  13  fl. 

1576.  Weingarten«  Auf  Sonntag  den  15.  Januar,  als  Johann  Chriftoph  Raittner  Prälat 
zu  Weingarten  fein  erftes  Amt  gefnngen  und  einen  Rath  dazu  geladen,  hat  man  hinaus  verord- 
net: Bürgermeifter  Philipp  Schindelin  und  Stadtamtroann  Conrad  Mockhen  und  ihm  in  die  Prä- 
latur verehren  laffen  einen  filbernen  Becher  mit  einem  Deckel,  koftet  23  fl.  12  kr. 

1577.  Weiffenan.  Auf  Sontag  vor  St.  Martinstag,  als  Abt  Bernhard  zu  einem  Prälaten 
des  Gotteshaufes  Au  erwählt  wurde  und  fein  erftes  Amt  und  Benediction  halten  wollte  und  einen 
Rath  dazu  berief,  hat  man  den  Bürgermeifter  Hanns  Oehlfchlager  und  Stadtamtmann  Conrad 
Mockhen  hinaus  verordnet  und  Ihren  Gnaden  in  die  Prälatur  ein  fllbernes  Krüglin  verehren 
laffen,  fo  14  fl.  koftet 


Ravenfpurgifch  Ehrung-Büeolilin  von  anno  1474  bis  1604.  295 

158L  LandTOgt«  Auf  den  13.  Mai  ift  dem  Herrn  Landvogt  Maximilian  Freiherrn 
von  Iliing  zu  Tratzberg,  als  er  zu  einem  Landvogt  in  Schwaben  erwählt  wurde  und  aufzog,  in 
das  Amt  verehrt  worden  ein  filbernes  und  übergüldtes  Dupplet,  fo  54  fl.  koftet 

1582.  Oremiieh«  Im  November  ift  dem  jungen  Wolfgang  Gremiich  ein  Trinkgefchirr 
zu  feiner  Hochzeit  verehrt  worden,  hat  koftet  19  fl. 

1582.  WeilTenao«  Im  Dezember  ift  Herrn  Mathias  Abt  in  der  WeilTenau  ein  Trink- 
gefchirr in  die  Prälatur  verehrt  worden,  hat  koftet  15  fl.  6  Batzen. 

1583.  Landvogt.  Im  Augult  ift  dem  Herrn  Landvogt  Friedrich  Ilfing  mit  Glück- 
wunfch  in  die  Regierung  ein  Trinkgefchirr  verehrt  worden,  hat  koftet  55  fl. 

1584.  Item  gemeltem  Herrn  Landvogt  Friedrich  Ilfing  zu  leiner  Hochzeit  verehrt  ein 
Trinkgefchirr,  hat  koftet  46  fl.  12  kr. 

1584.  Fttrrtenberg«  Herrn  Graf  Friedrich  von  Fürftenberg  zu  feiner  Hochzeit  ver- 
ehrt ein  Trinkgefchirr,  fo  von  Augsburg  befchickt  worden,  hat  in  allem  koftet  42  fl.  2  kr. 

1586.  Weingarten«  Herrn  Abt  Georg  zu  Weingarten  ift  in  die  Prälatur  verehrt  wor- 
den ein  Trinkgefchirr,  hat  koftet  24  fl.  50  kr. 

1588.  Landvogt,  Ift  dem  Herrn  Landvogt  Lidle  verehrt  worden  ein  vergüldt  Dopplet^), 
hat  in  allem  koftet  69  fl. 

1591.  Conftanz«  Item  im  Dezember  ift  dem  Herrn  Cardinal  Andreas  von  Oeftreich, 
Bifchof  zu  Gonftanz,  ein  Dupplet^)  verehrt  worden,  hat  koftet  115  fl.  33  kr.  und  ein  Pferd. 

1592.  Bayren.  Auf  den  12.  Juli  find  Herzog  Ferdinand  in  Bayren  in  des  Bunckhofers 
Herberg,  als  Ihre  Fürftl.  Durchl.  famt  Dero  Gemahlin  allhie  gewefen,  40  Kannen  Wein  und 
10  Scheflfel  Haber  verehrt  worden  und  ift  der  Empfang  durch  Bürgermeifter  Georg  Sigmund 
Reichlin  von  Meldegg,  Stadtamtmann  Hanns  Kollöflfel  und  Spitalpfleger  Hanns  Wilhelm  Tafinger 
gefchehen.    Hernach  haben  Ihre  Fürftl.  Durchl.  den  Haber  den  armen  Leuten  im  Spital  verehrt. 

1595.  WeilTenaa«  Auf  den  4.  November  ift  Herrn  Chriftian  Abt  in  der  WeilTenau  ein 
^Trinkgefchirr,  fo  von  Junker  Paulus  Defchlcr  genommen  worden,  in  die  Prälatur  verehrt  wor- 
den, hat  koftet  17  Pfd.  11  Seh.  2  Pf. 

1604.  Couftanz«  Auf  den  25.  Juli  hat  Bifchof  Jacob  zu  Conftanz  (fo  von  Gefchlecht 
ein  Fugger)  feine  Benediction  gehalten  und  die  von  Ravensburg  auch  dazu  geladen.  Vom  Rath 
ift  gefchickt  worden:  die  Bürgermeifter  Paul  Defchler  und  Michael  Mockh  und  Doctor  Math. 
Mefer.  Diefe  haben  dem  Bifchof  im  Namen  der  Stadt  Ravensburg  ein  fchönes  Dopplet*)  verehrt, 
fo  bis  in  die  140  fl.  koft. 

Weingarten«  Eben  in  diefeni  Jahr  anno  1604  hat  man  dem  Herrn  Weihbifchof  Doctor 
Mürgel  ein  vergüldtes  Becherlin,  fo  30  fl.  gekoftet,  verehrt,  weil  er  im  verfchienenen  Jahr  einen 
Vertrag  gemacht  zwifchen  Ihr  Hochwürden  Gnaden  dem  Herrn  Abt  von  Weingarten  und  der 
Stadt  Ravensburg  von  wegen  der  Mähler,  fo  ein  Pfarrer  dem  Schulmeifter,  Meßner  und  andern 
geben  foll,  wie  auch  wer  den  Pfarrhof  foll  erhalten  und  bauen  etc.  und  dann  dem  Herrn  Doctor 
Hager,  qui  fuit  adjunctus,  20  fl. 


Kleinere  Mittheilungen. 
I.  Refolution  zur  Feier  des  Siegs  bei  Peterwardein  von  1716  aus  der  (tädtifchen  Regiftratur  in  Riedlingen. 

Mitgetheilt  von  C.  Setz  in  Riedlingen. 
Ihre  Rom.  Kaif.  und  König.  Cath>  Mayeft.  etc.  etc. 
Mögen  laut  dero  Kanzlei  Refolution  auß  Wienn  vom  15.  hujus  Allergnädigft  ohnver- 
halten,  was  Geftalten  dero  Waffen  bei  erfter  Eröffnung  diß-Jührigen  Feldzugs  gegen  dem  Feinde 
Chriftlichen  Nahmens  fo  reichlich  gefeegnet,  dasfelbige  den  5.  dieß  bei  Peterwardein  in  Nieder- 
Hungaru  unter  der  kluegen  Anführung  dero  Hof-Kriegs-Raths-Präfidenten  und  General-Lieutenants 
des  Herrn  Printzens  Eugenji  von  Savoyen  durchl,  wieder  die  angerukte  Allomanifche  große 
Kiiegsmacht  einen  herrlichen  und  allerdings  vollkommenen  Sieg  erhalten,  in  deme  der  befagte 
Feind  nach  einem  faft  fünffftündigem  hartnäckigen  blutigen  Gefecht  und  feiner  Seyts  auff  dem 
Platz  gebliebenen  dreißig  Taufend,  oder  noch  mehr  Todten,  in  die  Flucht  gefchlagen,  und  dero 
Armee  des  Feld  zu  räumen,  auch  151  Metallene  Stuk  fambt  25  Feuer-Mörfern,  zweien  Hanbintzen 
und  1  500  Wägen  mit  Munition  und  Kriegsgezeug,  danebens  fechs  Roßfehweifen,  150  Fahnen  und 
3  Her-Bauken,  endlichen  all  und  alles,  was  immer  im  Lager  fich  befunden,  zur  Beuth  zu  hinter- 
laffen,  genöthigt  worden.  Wohingegen  Kaiferl.  Seyts  der  Verlurft  an  Todten  und  Bleffirten  zufamb 
nur  bei  4  0(K>  Mann  gerechnet  werde,  was  weiteren  Verlurft  aber  der  Feind  in  feiner  genommenen 

M  =  Würfeibret? 


L 


296  Kleinere  Mittheil angeo.    Sitzungsberichte. 

Flncht  durch  die  Kaiferl.  erlitten,  auch  obe  der  Groß-Vezier,  in  wehrenden  Fliehen,  wie  einige 
Nachrichten  geben  von  feinen  eigenen  Völkern  getödtet  worden?  werde  ehiftens  zu  vernehmen  fein. 

Für  folche  durch  den  ftarken  Armb  und  Beiftend  Gottes  erworbene  Victorie  nun  gebühre 
Seiner  Göttlichen  Allmacht  gantz  billich  allfchuldigift,  demütigfter  dank,  welchen  dann  derofelben 
Allerhöchft  gedacht.  Kaiferl.  und  Königl.  Gathol.  Majeflät  etc.  auch  im  gefambten  dero  Erb- 
Königreich  und  Landen  durch  Singung  des  Ambrofianifchen  Hymni  feierlich  erftatten,  und  mittels 
Abfeurung  des  fchwären  Gefchtitzes  dife  Freude  der  Welt  ankünden  werden;  fo  man  in  denen 
herobigen  und  Verlanden  mit  Einverftändnufi  der  Geiftlichkeit-,  und  deiß  Militärs,  wo  dergleichen 
vorhanden,  auf  einen  beftimbten  Tag  gleichfalls  anordnen  folle,  damit  der  gtitigfte  Gott  durch  fo 
verainigtes  inbrünftiges  Gebett  zu  Verleyhung  ferneren  Sigs  defto  mehrer  bewogen  werde. 

Welch  allergnädigftes  Refolutum  und  Verordnung,  gleichwie  folche  von  des  Herrn 
Gnbematoris  and  ChurfürfÜ.  durchl.  Uns  unterm  24.  diß  in  Gnaden  intimiert  worden,  auch  hie- 
mit  euch  ebenfalls  zur  tröftlichen  Nachricht  und  mit  obvermelter  Finverftändnuß  zu  fo  aller- 
gnädigft  anbefolenen  Anordnung,  auch  zu  gleichmälTig  weiteren  gewohnlichen  alfobaldigen  Verfüg- 
und  VerkUndung  kund  machen  wollen,  inmaffen  dann  eben  an  die  betr.  Herren  Ordinarios  fowohl: 
als  von  allhiefigen  Kriegs-directorio  auß,  an  delTen  Gehörde  wegen  Abfchißung  des  groben  und 
kleinen  Gefchützes,  alberait  die  benöthigte  InHnuation  befchehen. 

Und  ihr  mithin  uns  wieder  unverlangt  zu  berichten  habet,  wie  ain-  und  anderes  aller- 
gehorfambft  vollzogen  worden.    Daran  befchieht  unfer  Willen  und  Maynung. 

Ynsprugg,  deu  26.  Auguft  1716. 

Der  Rom.  Kaif.  und  Königl.  Cath.  Majeftät,  Präfidenten, 
Kanzler,  Regenten  und  Hofkammer-Räthe,  0.0.  Landen. 

2.  Zu  der  Anfrage  im  Heft  II  diefes  Jahrgangs  S.  141,  wie  es  zu  erklären  fei,  daß  in  der 
alten  Rechtsfprache  für  gleichheitliches  Theilen  der  Ausdruck  „eichelweis  theilen"  vorkommt, 
möchte  die  richtige  Antwort  die  fein:  die  Eichel  fpaltet  fich  bekanntlich  wie  die  Bohne  in  zwei 
gleiche  Hälften,  wer  alfo  in  der  Eicheln  Weife  theilt,  der  theilt  gleichheitlich. 

3.  In  der  Gegend  von  Waldfee  hört  man  fagen:  's  ift  drohlot  wie  bohlat.  Es 
will  damit  dasfelbe  gefagt  werden  wie  mit  dem  fonft  gebräuchlichen  Sprüchwort  's  ift  g'hopft 
wie  g'fprunge,  denn  trollen  ift  nach  Schmids  fchwäb.  Wörterbuch  fo  viel  als  rollen ,  kugeln  und 
bellen  bedeutet  zufammenrollen. 

Dunkel  dagegen  ift  der  ebenfalls  um  Waldfee  gebräuchliche  Ausdruck  darre  für 
davonfpringen. 

Sitzungsberichte. 

Sitzung  vom  6.  Juli  1883.  Dr.  Friedrich  Lofch,  Vikar  in  Langenau,  wird  als  ordent- 
liches Mitglied  aufgenommen.  An  Gefchenken  werden  vorgelegt  von  Pfarrer  Albrecht:  MatheHns, 
Hiftorien  von  Dr.  Martin  Luther,  gedruckt  in  Nürnberg  1592,  fodann  als  Vermächtnis  der  Frau 
Magdalene  v.  Strauß  fechs  Oelbilder  und  ein  Wappenbrief  von  1545,  Profeffor  Beyer  berichtet 
über  den  Abbruch  des  Dachs  des  Münfterhauptthuinns. 

Sitzung  vom  5.  Oktober  1883.  Als  ordentliche  Mitglieder  werden  aufgenommen 
Anditeur  Abel  in  Ulm  und  Dr.  Hermann  Wunderlich  dafelbft.  Gefchenke  werden  vorgelegt: 
von  Hauptmann  Leeb  ein  in  Neu-Ulm  ausgegrabenes  Fafchinenmefler  und  gefchmolzenes  Kupfer 
vom  Straßburger  Münfter,  von  Buchhändler  Kuthe  das  ülmer  Liederbuch,  von  Theodor  Schuttes 
zwei  Gemälde.  Revierförfter  Bürger  von  Langenau  erftattet  umfallenden  Bericht  über  die  bis- 
herigen ErgebnilTe  der  Grabung  in  der  Bockfteinhöhle. 

Sitzung  vom  2.  November  1883.  Als  ordentliche  Mitglieder  werden  aufgenommen 
Frau  V.  Arand-Ackerfeld  in  Ulm,  Helfer  Dr.  Köftlin  in  Langenau  und  Premierlieutenant  Tanera 
in  Ulm.  Profeffor  Beyer  übergibt  als  Gefchenk  eine  zinkographifche  Abbildung  des  Münfter- 
hauptthurms,  wie  er  bisher  war,  und  wie  er  werden  foll.  Diakonns  Klemm  von  Geislingen  hält 
einen  Vortrag  über  alte  Befeftigungen  am  Nordrande  der  Alb,  zeigt  auch  einen  fogenannten  Kelt  vor. 

Sitzung  vom  7.  Dezember  1883.  Als  ordentliche  Mitglieder  werden  aufgenommen: 
die  Königliche  Bibliothek  in  Berlin,  Profeffor  Llcentiat  der  Theologie  Neftle  in  Ulm,  Profeffor 
Dr.  Sixt  dafelbft,  Regierungsrath  Renz  dafelbft,  Karl  Miller,  Vikar  in  Groß-Süßen,  Jakob  Strobel, 
Gemeinderath  in  Söflingen.  Als  Gefchenk  von  Kaufmann  Honold  in  Ulm  werden  vorgelegt  vier 
Kaufbriefe  vom  16.,  17.  und  18.  Jahrhundert.  Profeffor  Dr.  Knapp  fpricht  unter  Vorzeigung 
von  in  der  Vereinsverfammlung  befindlichen  Kelten  über  die  Bedeutung  diefer  Inftrumente. 
Präzeptor  Müller  trägt  eine  Studie  über  Glocken  vor. 


297 


Hiftorifcher  Verein  für  das  Württembergifche  Franken. 


Die  Herkunft  Birchof  Ottos  des  Heiligen  Ton  Bamberg. 

Von  Pfarrer  G.  Boffert. 

(SchlußO 

Ift  aber  der  Beßtz  in  Schaf  häufen  durch  Heirat  mit  der  Nidlinger  Familie 
an  die  Beutelsbacher  gekommen,  fo  ift  doeb  wohl  das  gleiche  auch  bei  dem  Plie- 
ningen-Bernhaufer  Befitz  anzunehmen.  Und  wie  die  Nidlinger,  fo  fanden  wir  oben 
im  Vertrag  der  Werndrat  von  Beutelsbach  unter  den  erften  Zeugen  Adalbert  und 
Birthilo  von  Bernhaufen  zwifchen  1120—31-  uns  fieht  doch  ganz  aus,  als  hätten 
wir  hier  die  Neffen  der  Nidlingen  und  WerndrutR  von  Beutelebach,  die  Söhne  Liut* 
frieds  und  einer  Nidlingen,  vor  uns.  Nun  aber  ift  eine  unbedingt  fiebere  Thatfache 
der  freie  Stand  Konrads  von  Beutelsbaeb.  Dann  ift  aber  auch  die  edel- 
freie  Geburt  Liutfried 8  von  Plieningen  und  feiner  (ex  hypothefi)  Söhne  Adalbert  und 
Birthilo  über  allen  Zweifel  erhaben.  Nehmen  wir  noch  dazü,  daß  alle  Schenkungen 
der  Plieningen-Bernhaufen  ohne  Vermittlung  eines  Andern,  alfo  aus  freier  Hand  ge- 
fehehen,  während  das  Kl.  Hirfau  bei  MiniCterialen  nie  verfaumte,  den  Konfens  der 
Lehensherren  einzuholen. 

Allerdings  kann  unfere  Unterfuchung  hier  noch  nicht  als  abfchlieiJende 
gelten,  da  erft  noch  die  Familie  der  Nidlinger  einer  weiteren  Nachforfchung  bedarf, 
wozu  vorderhand  fcoch  das  Material  fehlt.  Xur  andeulungsweife  fei  hier  bemerkt, 
daß  der  Name  Adelwig  Hausname  der  Grafen  von  Sulz  ift,  und  dafl  fiebere  An- 
zeichen für  den  Zufammenhang  der  Grafen  von  Sulz  mit  den  Grafen  von  Calw 
vorhanden  find.  Denn  1.  liegen  die  Güter,  welche  B,  Noting  von  V^ercelli  aus  dem 
Hanfe  der  Grafen  von  Calw  an  das  Kl.  Rciehenau  um  780  gab,  theilweife  nahe 
bei  Sulz,  fo  Ifingen  bei  Rofenfeld  OA.  Snh,  Weitingen  und  Nordftetten  OA.  Horb, 
Neugart  Ep.  Conft.  1,  64,  W.  F.  8,  212.  2,  haben  die  Grafen  von  Sulz  und  die  von 
Stauffenberg,  ein  Seitenzweig  der  Calwer,  W.  F,  8,  228,  gemeinfamen  Befitz  in 
Altnuifra  OA.  Nagold.  Cod.  Hirf.  S.  52  werden  die  Stiftungen  der  Sulzer  und 
StauflFenberger  zufammengefaßt:  Alwig  und  fein  Bruder  Herman  (von  Sulz  cf.  S.  35) 
gaben  V4  der  Kirche  zu  Niuveren,  ein  zweites  Viertel  Burkhard  und  fein  Bruder 
Berthold  von  Stauffenberg.  3.  hatten  die  Grafen  von  Sulz  Befitz  in  Steinheim  an 
der  Murr  mitten  in  der  Calwifchen  Graffchaft  Ingersheim,  Stäl.  2,  422. 

Hängen  die  Sulzer  mit  den  Calwerti  zufammen ,  fo  ficher  auch  mit  den 
Nidlingern.  Wir  finden  uns  damit  in  wefentlichfter  Uebereinftimmnng  mit  den 
tüchtigen  älteren  Genealogen  Karl  PfaflF  und  IL  Bauer,  welche  geneigt  waren ,  die 
Aeltermutter  des  württembergifchen  Königshaufes ,  Werudrut  von  Beutelsbach,  dem 
Calwer  Haufe  zuzuweifen.     W.  F.  7,  390  ff. 

Kehren  wir  zu  den  Plieningern  und  Ottos  Haufe  zurück,  fo  find  wir  bei 
unfern  früheren  Unterfuchungen  über  den  AUuuh  auf  eine  wahrfcbeinliche  Beziehung 
Ottos  zu  dem  Haufe  Wirtenberg-Beutelsbaeh,  wie  zu  den  Grafen  von  Berg  gefiihrt 
worden.  Nun  fehlagen  wir  auf  Mon.  Gern».  SS.  10^  117,  22:  Hiwinns  de  Plieningen 
dedit  duo  manfus  Uplumare  an  das  Klofter  Zwiefalten.  Das  ift  Upflamör  OA.  Ried- 
lingen. Damit  kommen  wir  in  unmittelbare  Nähe  der  Grafen  von  Berg,  wie  von 
Veringen,  Grüningen  (Landau-Württemberg?.  Leider  kennen  wir  die  Zeit^  in  welche 
diefe  Schenkung  fällt,  nicht,  aber  da  kurz  zuvor  die  Sehlacht  bei  Jedesheim  10.  Jan. 


298  Boffert 

1109  Stäl.  2;  42  und  Eberbard  v.  Metzingen,  der  bis  1102  in  den  Urkunden  er- 
fcheint,  erwähnt  werden,  fo  dürfte  die  Schenkung  ums  Jahr  1100—1110  fallen. 
Richwin  könnte  noch  ein  Oheim  Ottos  fein.  Unfern  Richwin  finden  wir  noch  ein- 
mal im  Cod.  Hirf.  S.  100—101,  wo  offenbar  Nachträge  aus  früherer  Zeit  flehen. 
Und  wieder  werden  wir  durch  Vergleichung  von  S.  100  und  S.  53  an  die  obere 
Donau  in  Zufammenhänge  mit  Familien  gewiefen,  welche  mit  Wirtenberg  in  Ver- 
bindung ftehen.  Unfer  Richwin  trat  im  Weg  des  Taufches  Befitz  in  Dalvingen 
(Thailfingen  bei  Herrenberg)  ab.  Und  eben  in  diefem  Thailfingen  juxta  Gilften 
hatten  drei  Brüder  Ulrich,  Ludwig,  Mangold  von  Siraeringen  d.  h  Sigmaringen  die 
halbe  Kirche  und  4  Hüben  an  Hirfau  zu  Anfang  des  12.  Jahrhunderts  gefchenkt*). 
Ludwig  aber  von  Simeringen-Spizenberg  war  der  Gatte  der  Richinza  de  Simeringen- 
Spizenberg,  einer  Verwandten  Konrads  v.  Wirtenberg.  Cod.  Hirf.  S.  54  cf.  W.  F. 
7,  395.  Hier  haben  wir  fpätere  Helfenfteiner  vor  uns.  (Vgl.  oben  S.  273  flF.)  Man- 
gold erinnert  an  die  Grafen  von  Rordorf,  und  Guta  von  Rordorf  fchenkte  (f.  oben) 
in   der  Nähe  von  Ottos  Heimat  am  Albuch  Forft  an  Kl.  Hirfau. 

Sind  auch  die  Zufammenhänge  diefer  Gefchlechter  fchwer  feftzuftellen,  fo 
kann  doch  über  die  Wirklichkeit  derfelben  nach  unfern  Untcrfuchungen  kein  Zweifel 
mehr  fein. 

Werfen  wir  noch  einen  kurzen  lehrreichen  Blick  auf  den  Schluß  des  12. 
und  auf  das  13.  Jahrhundert,  fo  ift  die  Thatfache  auffallend,  daß  uns  bis  um  1260 
kein  Herr  von  Plieningeu  mehr  begegnet.  1258  findet  fich  eine  Junta  de  Bleningen, 
deren  Brudersfohn  Marquard  1263  Dienftmaun  Graf  Ulrichs  von  Afperg  ift.  Oberrh.  7, 
91,  199.  Die  OA.B.  Stuttgart-Amt  nennt  einen  Albert  I.  v.  Plieningen,  f  vor  1265, 
deffen  Söhne  Albert  II.  und  III.,  Berthold  und  Konrad  S.  214.  1292  tritt  ein 
Diether  von  Plieningen  mit  feinem  Bruder  Schwigger  auf,  der  den  Beinamen  Melfener 
führt.  Oberrh.  14,  200.  Es  kann  kein  Zweifel  fein,  daß  diefe  Herren  eines  Ge- 
fchlechts  find  mit  Diether  Malfener  von  Scharnhaufen ,  der  1317  2  aufgerichtete 
Flügel  im  Wappen  führt.  Zeitfchrift  für  d.  Oberrhein  15,  450.  Diether  v.  Plieningen 
ift  Dienftmann  Gottfrieds  von  Tübingen.  Schon  die  Namen  diefer  Herren  zeigen, 
daß  wir  es  hier  mit  einem  von  den  früheren  Herren  völlig  verfchiedenen  Gefchlecht 
zu  thun  haben.  Auch  bei  den  Herren  von  Bernhaufen,  welche  im  13.  Jahrhundert 
erft  als  Tübingifche  Minifterialen  auftreten,  z.  B.  Werner  1231  Dienftmann  Wilhelms 
von  Tübingen,  W.  U.  3,  206,  ift  die  eigenthümliche  Erfcheinung  zu  beobachten, 
daß  fie  für  mindeflens  60  Jahre  ganz  verfchwinden.  Der  erfte,  den  wir  im  13.  Jahr- 
hundert kennen  lernen,  ift  Konrad,  Domherr  in  Speier  1226,  W.  U.  3,  195.  Auch 
fie  gehören  zum  Tübinger  Lehenshof,  cfr.  Zeitfchr.  für  d.  Oberrheiu  4,  242. 

Die  Befitz verhältniffe  in  Plieningen  erfcheinen  im  13.  Jahrhundert  überaus 
eigenthümlich.  Ein  großer  Theil  des  Orts  mit  dem  Fronhof,  dem  alten  Herrenhof, 
und  dem  damit  verbundenen  Kirchenpatronat  gehörte  den  Pfalzgrafen  von  Tübingen. 
Pfalzgraf  Rudolf  v  Tübingen,  gen.  der  Böblinger,  hatte  diefen  Fronhof  an  Diether 
von  Plieningen  verpfändet.  Sein  Sohn  Gottfried  verkaufte  den  Fronhof  und  fchenkte 
das  Patronat  an  das  Klofter  Bebenhaufen.  Oberrh.  14,  113.  200.  Der  Laien- 
zehnten mit  dem  Gericht  war  Lehen  des  Markgrafen  Heinrich  von  Burgau.  Ebend. 
4,  208.     Aber  auch   an   den  Fronhof  und   das  Gericht  hatte  Ulrich  v.  Neidlingen 


>)  Liutfried,  Dekan  zu  St.  Paul  in  Worms,  fchenkt  eine  Hube  in  Dagilvingen  an  KL 
Reichenbach.  W.  ü.  2,  411.  Werner  und  Walto  v.  Tagelfingen  Lehensleute  Ludwigs  v.  Spizcn- 
berg,  ib.  S.  400,  cf.  auch  S.  393.  Sollte  am  Ende  die  halbe  Kirche  zu  Tagclvingen,  welche 
Lintold  und  Ciino  v.  Achalm  erft  an  Hirfau  geben  wollten,  auch  in  Thailfingen  OA.  Herrenberg 
und  nicht  in  Neckarthailfingen  zu  fuchen  fein?    Mon.  Germ.  10,  72. 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  yon  Bamberg.  SSd 

von  Markgraf  Heinrich  verbriefte  Rechte,  1.  c.  372  ff.  Weiter  hatten  die  freien 
Herren  von  StöflFeln  OA.  Tübingen  Rechtsanfprüche  an  die  von  Kl.  Bebenbaufbn  er- 
kauften Güter  in  Plieningen,  auf  welche  fie  1300  verzichteten.  Oberrh.  15,  100. 
Das  find  überaus  verwickelte  Verhältniffe.  Wie  kommt  denn  der  Markgraf  aas  dem 
Haufe  der  Grafen  von  Berg  zu  feinem  Befitz?  Es  erklärt  fich  leicht,  wenn  er  zu 
den  Erben  der  alten  Plieninger  Edelherren  als  Verwandter  gehört. 

Nun  aber  der  Tübinger  Befitz?  Schon  Dr.  Baumann  hat  in  feiner  grund- 
legenden Arbeit  „Die  Gaugraffchaften  Schwabens"  S.  111,  115  das  Auftreten  des 
Pfalzgrafen  Hugo  in  der  Glehuntare,  die  Nachricht  der  Hiftoria  WelfoDunij  Mon, 
G.  Script.  21,  460,  wornach  Hugo  diefe  Graffchaft  von  Weif  VI.  erhalten,  auffallend 
gefunden.  Er  fetzt  diefe  Ereigniffe  in  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts,  alfo  um  die 
Zeit,  da  wir  die  letzten  Edelherren  von  Plieningen  auftreten  fehen.  Wie  erklärt 
fich  ihr  Verfchwinden  aus  der  urkundlichen  Gefchichte?  Es  liegt  nahe  genug,  an 
den  zweiten  Kreuzzug  zu  denken.  Vor  ihrem  Abzug  ins  Morgenland  mögen  die 
Herren  von  Plieningen  noch  das  befreundete  Kl.  Hirfau  bedacht  haben ^  das  1275 
Befitz  in  Plieningen  und  Umgebung  verkaufen  konnte.  Wir  denken  uns  die  letzten 
Plieninger  als  Opfer  des  Kreuzzugs.  Bei  dem  nahen  Verhältnis,  das  K.  Konrad  zu 
Weif  erftrebte,  fcheint  es  nicht  unwahrfcheiulich,  daß  er  den  Befitz  der  ausgeftorbenen 
Plieninger  auf  Weif  übertrug,  als  Schwiegerfohn  Gottfrieds  von  Calw,  zu  deflen 
Haufe  wir  die  Plieninger  in  Verwandtfchaft  fehen  zu  dürfen  glaubten.  (Ueber  das 
Verhältnis  Konrads  zu  Weif  f.  Stalin  2,  84.  Weif  hat  Weinsberg  als  Erbe  Gott- 
frieds von  Calw  bis  1140  inne  und  ebendort  war  Hugo  von  Plieningen  begütert, 
Cod.  Hirfaug.  S.  65.)  Nun  aber  hatte  Weif  gegen  das  ftaufifche  Haus  Scblimmes 
geplant.  Im  Februar  J 150  war  er  bei  Flochberg  von  dem  römifchen  König  Heinrich 
gefchlagen  worden.  Bei  alier  Milde,  die  Konrad  auf  feines  NeflFen  Friedrich  In- 
tervention walten  ließ,  wäre  es  doch  fehr  leicht  denkbar,  daß  Weif  nun  genüthigt 
wurde,  den  Befitz  der  Plieninger  an  einen  andern  Verwandten  derfelben,  an  Hugo 
V.  Tübingen  (cfr.  Hugo  v.  Plieningen),  abzutreten.  Der  Ausdruck  der  Hiftoriu  Wel- 
fonum:  comitatus,  quem  Hugo  a  Guelfone  poffederat,  wäre  fo  begreiflich.  Daß  an 
Lehen  des  Pfalzgrafen  Hugo  nicht  zu  denken  ift,  hat  Baumann  unwiderleglich  ge- 
zeigt, Gaugraffch.  S.  115. 

Wenden  wir  uns  zu  einem  weitern  Punkt,  bei  dem  zu  prüfen  ift,  ob  er  zum 
Hausbefitz  der  Familie  Ottos  gehören  mag  oder  nicht. 

3.  H  0  r  w  a. 
Giefebrecht  theilt  in  feiner  Gefchichte  der  d.  Kaifer  4.  Aufl.  3,  1261  ff. 
eine  Urkunde  des  Abts  Hermann  vom  Kl.  Michelsberg  v.  c.  1135  mit,  worin  er 
Gedenkfefte  für  K.  Heinrich  IL  und  unfern  B.  Otto  anordnet.  Hier  zählt  er  die 
Wohlthaten  auf,  welche  Otto  dem  Klofter  erwiefen,  und  fährt  in  diefer  Aufzahlung 
fort:  praedia  quoque  multo  precio  empta  ecclefiae  noftrae  delegavit,  fcilicet  Geflines- 
hufen,  Rintpach,  bis  addens  duo  allodia,  videlicet  Altenholevelt  et  Horwa,  von 
deren  Einkünften  die  Koften  der  Hoftien  des  täglichen  Meßopfers  und  des  Lichts  am 
Grabe  Ottos  beftritten  werden  follen.  Nehmen  wir  dazu  die  von  Haag  in  feiner 
Differtation  über  Ottos  Prieflinger  Biographie  mitgetheilte  Stelle,  betreffend  feine 
Schenkung  an  das  Kl.  St.  Michelsberg:  Coenobio  S.  Michaelis  in  ufum  fratrtira  dedit 
Rintpach,  Geftineshufen,  Roetingen,  Ofthufen,  Weikendorf,  Horwa,  fontem  falis  cum 
area,  Vetus  Holeveit,  Munrichesperch  etc.  Die  Urkunde  Abt  Hermanns  unterfcheidet 
deutlich  1.  folche  Güter,  welche  Otto  erworben  und  alsbald  wieder  weiter  gegeben 
—  Otto  war  es  nemlich   beffer  gegangen,  als  andern  Schulmeiftern  in  der  Welt, 


300  Boffert 

denn  alios  docendo  brevi  tempore  ditatus  atque  honori  habitus  eft  Herbord  1,  1  — 
2.  folche  Güter,  die  er  als  Allod  felbft  befeffen;  ohne  dabei  anzugeben,  ob  er  fie 
gekauft  oder  ererbt. 

Die  Reihe  der  von  Otto  erkauften  und  verfehenkten  Güter  wird  durch  die 
von  Haag  angeführte  Stelle  wefentlich  ergänzt.  Die  Namen  diefer  Güter  können  für 
unfere  jetzige  Unterfuchung  kein  weiteres  Licht  geben,  da  fie  ja  keinenfalls  Erb- 
befitz  find.  Allein  bei  der  Frage,  wie  es  mit  den  allodia  Altenholevelt  und  Horwa 
fteht,  ift  zunächft  zu  fragen,  wo  diefelbe  liegen,  und  hier  ift  die  Aufzählung  der 
Güter,  welche  eine  gewiffe  geographifche  Ordnung  von  Südweft  nach  Nordweft  ein- 
zuhalten fcheint,  entfcheidend.  Darum  feien  hier  die  Namen  fämmtlicher  oben  ge- 
nannter Orte  kurz  nachgewiefen. 

1.  Rintbach  ift  Niederrimbach,  OA.  Mergentheim  Württb.  Diefes  kaufte 
Otto  von  Kl.  Hirfau,  welches  hier  von  Diemar  von  Röttingen  103  M.  Ackerland 
und  mehr  als  100  M.  Wald  erhalten  hatte.     Cod.  Hirf.  44.  46.  76.     W.  U.  1,  365. 

2.  Geftin  eshufen,  vielleicht  verfchrieben  für  Gveftineshufen  und  als  folches 
die  Parallele  (Weft)  zu  Ofthufen,  ift  ohne  Zweifel  das  abgegangene  Gwefen,  welches 
das  Pfarrbuch  von  Münfter  (Archiv  in  Oehringen)  zur  Cent  auf  der  Hardt  (Creg- 
lingen)  rechnet  und  unweit  Münfter  und  Creglingen  OA.  Mergentheim  vielleicht  auf 
der  Flur  Gaffenberg  (oder  alt  Weffenberg)  lag  (füdlich  von  Münfter),  jedenfalls  aber 
nicht  =  Weftenberg,  abgegangen  bei  Haagen  OA.  Mergentheim.     OA.B.  Mergenth. 

5.  315.  561. 

Vielleicht  war  auch  Waldmannshofen  OA.  Mergenth.  durch  Otto  erkauft 
und  an  die  Domkanoniker  in  Bamberg  gefchenkt,  von  denen  es  Friedrich  I.  1163 
um  70  M.  kaufte.     Mon.  boic.  29a,  371.     Stumpf  Reichsk.  3. 

3.  Röttingen,  Landger.  Aub,  einft  Sitz  des  reichen  Diemar,  der  einer  der 
größten  Wohlthäter  von  Hirfau  wurde  und  von  der  Tauber  bis  nach  Trifels  in  der 
Rheiupfalz  die  reichften  ßefitzungen  hatte.  Cod.  Hirf.  34.  36.  43.  45.  Er  ift 
wahrfcheinlich  der  Nachkomme  jenes  Dietmar,  welcher  ein  Schwager  K.  Heinrich  IL 
und  der  Vater  der  Aebtiffin  Uta  von  Kaufungen  war.  S.  Jahrb.  des  Deutfchen 
Reichs  unter  Heinrich  IL  Dazu  ftimmt  vortrefflich  der  Befitz  des  Nefl'en  Dietmars 
und  der  K.  Kunigunde,  des  Luxemburger  Heinrichs,  Herzogs  von  Baiern  (1042 — 47), 
der  1045  feine  Minifterialen  zu  Rintbach  und  Creglingen  OA.  Mergenth.  der  Kirche 
in  Bamberg  überließ.     W.  U.  1,  268.     OA.B.  Mergenth.  S.  508. 

4.  Ofthaufen,  Landgericht  Aub.  5.  Weichendorf,  Landger.  Bamberg, 
über  deren  Gefchichte  Bavaria  3  Nichts  gibt.  6.  Altenhollfeld  wird  in  Hollfeld 
(Oberfranken)  ebenfo  aufgegangen  fein  wie  Altengiengen  in  der  Stadt  Giengen 
OA,  Heidenheim,  vergl.  aber  Altengifelingen  OA.  Geislingen,  heutzutage  Altenftadt. 

6.  Munrichsberg  ift  Münchberg  bei  Hof.  Schwierig  ift  7.  Horwa  zu  beftimmen. 
Aus  der  Aufzählung  der  Orte  ift  zu  fchließen,  daß  Horwa  mit  fons  falls  zwifchen 
Weichendorf  und  Hollfeld  zu  fuchen  ift.  Dann  dürfte  an  Horb  Landger.  Lichtenfels 
zu  denken  fein.  Freilich  gab  in  diefem  Horb  B.  Otto  IL  von  Bamberg  1187  einen 
manfus  an  das  Klofter  Langheim,  dem  Horb  näher  liegt,  als  St.  Michaelsberg,  Reg. 
boic.  1,  339.  lieber  die  Saline  findet  fich  kein  Auffchluß  im  3.  Band  der  Bavaria. 
Es  ift  vielleicht  an  Lindenau  zu  denken,  Uffermann  Ep.  Bamberg,  cod.  dipl.  107. 

Sind  nun  Altenholevelt  und  Horwa  Erbgut  Ottos  oder  erft  von  Otto  er- 
kauftes und  eine  Zeit  lang  befelTenes  Allod?  Wären  fie  fchon  in  den  Händen  feiner 
Eltern  gewefen,  fo  würden  wir  zu  dem  fchwierigen  Räthfel  geführt,  wie  Ottos  Eltern 
zu  dem  weitentlegenen  Befitz  gekommen  fein  möchten.  Glücklicherweife  willen  wir 
wenigftens  von  Althollfeld,  daß  Otto  es  1123  von  Adelold  dem  Waltboten  erkaufte. 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg.  301 

Uffermann  Ep.  Bamb.  cod.  dipl.  S.  72  cf.  Reg.  boic.  1,  140.  Es  ift  anzunehmen, 
daß  Otto  ebenfo  auch  Horb  bei  Lichtenfels  erkaufte.  Wäre  es  aber  Erbgut,  dann 
möchte  viel  eher  noch  au  jenes  Horwa,  abg.  bei  Ruith  OA.  Stuttgart,  zu  denken 
fein,  wo  wir  oben  die  Plieningen- Bernhaufen  begütert  fanden.  Freilich  fehlt  für 
diefes  Horwa  jede  Spur  einftigen  bambergifchen  Befitzes.  Darum  fcheint  die  An- 
nahme viel  plaufibler,  daß  Horwa  ein  von  Otto  wie  Altliollft^ld  erkaufter  Befitz  bei 
Lichtenfels  ift.  Damit  gewinnen  wir  auch  Liebt  für  die  Frage,  wie  wolil  Ottos 
Bruder  Friedrich  nach  Miftelbach  gekommen  fein  mag- 
Wir  gehen  nun  zu  dem  vielbefprocheiien 

4.  Miftelbach. 

In  den  Urkunden  Bifchof  Ottos  aas  den  1120er  Jahren  tritt  wiederholt 
als  Zeuge  ein  Friedrich  von  Miftelbach  auf,  z.  B,  1125  W.  U,  1,  305,  aber  ebenfo 
der  uns  fchon  bekannte  Bruder  des  Bitchtiis,  Friedrich  2.  B,  1124,  März  Reg.  boic, 
1,  121,  123.  Oefterreicher  (Die  geöflfnoten  Archive  ßaierns  1,  10  p.  154-180)  hat 
diejdentität  beider  bis  zum  höchften  Gmdc  der  WahrrcbeiiiUchkeit  iiachgewiefen,  in- 
dem er  zugleich  eine  undatirte  Urkunde  anzieht,  in  der  ein  fpäterer  Friedricli  von  Miftel- 
bach fich  nennt  „gratia  patroni  sui  S.  Oltonis^  de  cujus  arl)ore  coiifanguinitatis 
generis  duxit  lineam".  Sulzbeck  S.  338,  Otto  wurde  1189  kauonifirt.  Es  wird  alfo 
diefer  fpätere  Herr  von  Miftelbach  frUheftem*  jener  in  der  für  diefe  Fra^e,  wie  für 
alle  lokalhiftorifchen  Fragen,  leider  nur  febr  wenig  bietenden  Bavaria  3,  587 
genannte  Fr.  von  Miftelbach  1190  fein  können.  Ebenfo  wird  an  unfer  Miftelbach 
zu  denken  fein,  wenn  die  päpftliche  Bulle  von  1147  unter  den  Bcfitzungen  des 
von  Otto  1132  geftifteten  Klofters  Heilsbronn  Miftelbach  zuletzt  nennt,  wohl  als  die 
jüngfte  und  entlegenfte  Befitzung  des  Klofters.  Das  Klofter  muß  in  Miftelbach  nach 
1141  Befitzungen  erhalten  haben,  da  die  Bulle  Pupft  lunoeenz  IL  von  1141  Miftel- 
bach noch  nicht  nennt,  Hocker  heilsbr,  Anliquit. -Schatz  Suppl.  1,  65,  74.  Muck  in 
feiner  Gefchichte  des  Klofters  Heilsbronn  meint,  Miftelbach  fei  das  heutige  Müucherl- 
bach,  deffen  Name  aus  Mifterlbach  cutftauden  fei,  auch  AJbach  bei  Ebbo  fei  ver- 
fchrieben  für  Erlbach  1,  9,  10.  Wir  brauchen  darüber  kein  Wort  zu  Tagen.  Mncks 
ganzes  Werk  leidet  an  den  auffallendlten  Fehlern  in  der  Ortsbeftimmung,  wie  an 
mangelnder  Kritik.  Oefterreicher  1.  c.  und  nach  ihm  Köpke  Mon.  Germ.  12,  147,  und 
Volkmann  1.  c.  S.  6  fachen  es  in  dem  heutigen  Müffelbach  in  der  Graffehaft  Bre- 
genz  am  Bodenfee.  Sulzbeck  aber  verzweifelt  an  der  Aufgabe,  den  Ort  Miftelbach, 
nach  dem  Ottos  Eltern  (zunächft  nur  der  Bruder)  fich  nannten,  zu  beftimmen.  Es 
finde  fich  in  der  ganzen  mittelalterlichen  Geographie  kein  Ort  Miftelbach  L  c.  339  f. 
Mehr  kühn  als  wahr!  Sulzbeck  fcheint  weder  die  Bavaria  in  der  Darftellung  der 
Gefchichte  von  Oberfranken  Band  3,  587  (im  Regifter  fehlt  Miftelbach),  noch  die 
Monumenta  Zollerana  zu  Rathe  gezogen  zu  haben.  Im  jetzigen  Bayern,  nicht  allzn 
entfernt  von  Bamberg  und  Heilsbronn,  finden  fich  zwei  Orte^  die  urkundlich  den 
Namen  Miftelbach  führen:  Miftelbach  ludlich  von  Bayreuth  und  Mifcbelbach  E^farrei 
Pleinfeld,  Landgericht  Hilpoltftein,  nalie  dem  SchloÜ  Sandfee. 

Letzteres  findet  fich  z.B.  1302,  Reg.  boic.  5^  31  als  Miftelbach  genannt. 
Damals  verkaufte  es  Gebhard  Graf  v,  Hirfchberg  mit  vielen  anderen  Orten  an 
Bifchof  Konrad  von  Eichftädt.  Auf  diefes  Miftclbacb-Mifchelbach  bat  Seefried  in 
feinem  Auffatz  über  Bifchof  Ottos  Herkunft  in  der  Aug^b.  Foftsseitung  1880  Beilage 
Nr.  83,  84  hingewiefen.  Es  ift  ihm  völlig  zuzugeben,  daß  diefes  Miftelbach  auf 
urfprünglich  fchwäbifchem  Boden  gelegen  ift,  da  das  Sualafeld  jedenfalls  in  der 
Geburtszeit  Ottos,   bis    1053   nach  S])runer  Baierns  Gaue  Bamb,   1^31  »S.  43,    viel- 


302  Boffert 

leicht  nach  Seefried  bis  c.  1096,  zum  Herzogthura  Schwaben  gehörte.  Wäre  diefes 
Miftelbach  die  Heimat  Ottos  and  feiner  Eitern,  fo  könnte  er  am  Ende  ein  Schwabe 
genannt  werden ;  wenngleich  das  ßisthura  Eichftätt.  zn  welchem  das  Saalafeld  ge- 
gehörte, als  bairifches  Bisthum  fchou  777  bezeichnet  wird.  Aach  für  den  nahen 
Verkehr  Ottos  mit  dem  Klofter  Wilzburg  wäre  die  Lage  günfdg.  Ja  wir  möchten 
hier  noch  darauf  hinweifen,  daß  Miftelbach,  unweit  von  dem  im  Nordgau  gelegenen 
Weißenbarg,  zu  dem  oben  wahrfcheinlich  gewordenen  Zufaramenhang  mit  den  Mark- 
grafen von  Nordgaa  paßte.  Allein  zunächft  iß;  nirgends  gefagt,  daß  Ottos  Eltern 
ihren  Stammfitz  in  Miftelbach  gehabt,  daß  alfo,  wie  Seefried  will,  diefes  Miftelbach 
der  Geburtsort  Ottos  gewefen. 

Aus  dem  Ort  des  Begräbnifles  juxta  Albuch  ift  vielmehr  zn  fchließen ,  daß 
der  eigentliche  Sitz  von  Ottos  Eltern  im  eigentlichen  Schwaben,  nicht  in  dem  all- 
mählich bajuwarifirten  Sualafeld  gelegen  gewefen.  Dafür  fpricht  namentlich  auch 
die  von  Sulzbeck  beigebrachte  Notiz,  wo  Otto  Schwaben  feine  Heimat  nennt.  Nach 
dem  Fundationsbuch  des  Kl.  Prlefling  erbittet  Otto  von  Abt  Bruno  von  Hirfau  den 
ehrwürdigen  Mönch  Erminold,  deffen  Ruf  in  feiner  Heimat  (terra  fua)  längft  zu  ihm 
gedrungen,  Mon.  boic.  13,  3.  In  Miftelbach  bei  Pleinfeld  würde  wohl  Otto  fchwer- 
lich  von  einem  Hirfauer  Mönch  gehört  haben,  zumal  zur  Zeit  des  Abt  Bruno,  da 
Hirfau  nicht  mehr  den  Weltruf  hatte,  wie  zu  Abt  Wilhelms  Zeit.  Dagegen  am 
Albuch,  wo  Hirfau  felbft  Befitzungen  erhielt  (f.  o.),  wie  im  Glemsgau,  wo  Ottos 
Brüder  Birfau  bedachten,  mochte  Otto  leicht  von  einem  Hirfauer  Mönch  Kunde 
erhalten. 

Gerade  die  Beziehungen  von  Ottos  beiden  Brüdern  zum  Kl.  Hirfau,  welche 
Seefried  mit  allen  feinen  Vorgängern  außer  Giefebrecht  vollftändig  fiberfah,  machen 
es  vollftändig  unwahrfcheinlich,  daß  Ottos  Eltern  fchon  in  Miftelbach  ihren  Sitz 
gehabt.  Sonft  wäre  es  ja  viel  näher  gelegen,  daß  die  Brüder  Kl.  Wilzburg  mit 
Schenkungen  begabt  hätten.  Feftzuhalten  ift,  daß  nur  Ottos  älterer  Bruder  nach 
Miftelbach  genannt  wird.  Und  hier  fcheint  es  uns  wahrfcheinlicher,  daß  Friedrich 
durch  Familienverbindungen  in  den  Often  gekommen  oder,  von  feinem  Bruder  unter- 
ftützt,  die  Herrfchaft  Miftelbach  kaufte.  Otto  kam  ja  mit  reichen  Mitteln  von  Polen 
und  wurde  durch  die  reichen  Einkünfte  des  Bisthums  noch  mehr  in  den  Stand  ge- 
fetzt, feinem  Bruder  zu  weiterem  Befitz  zu  verhelfen.  Achten  wir  darauf,  daß 
Friedrich  in  keiner  der  früheren  Urkunden  Ottos  erfcheint,  fondern  erft  in  den  20er 
Jahren  als  fein  Zeuge  auftritt,  alfo  auch  erft  in  diefer  Zeit  in  der  Nähe  feines  Bru- 
ders weilte,  fo  erfcheint  es  höchftens  wahrfcheinlich,  daß  er  erft  zu  einer  Zeit  nach 
Miftelbach  kam,  als  Otto,  fchon  länger  im  Befitz  der  reichen  Bamberger  Einkünfte 
und  bekannt  mit  den  Verhältniffen  der  Gegend  von  Bamberg,  in  der  Lage  war,  für 
feinen  Bruder  eine  wohlgelegene  Befitzung  auszumitteln.  Ift  aber  Miftelbach  erft 
zur  Zeit  von  Ottos  Pontifikat  von  oder  für  feinen  Bruder  erworben,  dann  ift  es  wohl 
viel  wahrfcheinlicher,  daß  Otto  dies  in  den  Grenzen  feines  Bisthums,  nicht  in  denen 
des  Bisthums  Eichftädt  that,  und  daß  wir  alfo  unfer  Miftelbach  nicht  mit  Seefried 
in  Mifchelbach  bei  Pleinfeld,  fondern  in  Miftelbach  bei  Bayreuth,  alfo  auf  Bambergi- 
fchem  Boden  zu  fuchen  haben.  Auf  Erwerbungen  Ottos  in  der  Nähe  vom  Miftel- 
gau,  in  dem  die  Burg  Miftelbach  lag  (fiidlich  von  Bayreuth),  find  wir  oben  fchon 
bei  Hollfeld  geführt  worden. 

Der  jüngere  Friedrich  von  Miftelbach,  der  ausdrücklich  feine  Verwandtfchaft 
mit  Otto  konftatirt,  fchenkt  eine  Frau  Adelheid  an  das  Kl.  Michelsberg  bei  Bam- 
berg, Seefried,  Augsb.  Poftz.  Nr.  83  S.  2;  Oefterreicher  1.  c.  S.  180.  Diefe  Schenk- 
ung läßt  fieh  verftehen,   wenn   das  Kl.  Michelsberg   in  der  Gegend  von  Miftelbach 


Die  Herkunft  Bifchof  Ottos  des  Heiligen  von  Bamberg.  303 

oder  dem   in   der  Nähe   gelegenen  Wohnort  der  Adelheid   Befitzungen    hatte.     Das 
trifft  für  Miftelbach  bei  Bayreuth  zu,  aber  nicht  für  Miftelbach,  Pf.  Pleinfeld. 

Seefried  hat  für  letzteres  Miftelbach  am  Sand  in  verdienftlicher  Weife  die 
Exiftenz  eines  alten  und  neuen  Schlofles  nachgewiefen.  Das  letztere,  das  fog.  Pfleg- 
fchloß,  der  Sitz  der  bifchöflich  Eichftädtifchen  Pflege,  ift  jedenfalls  mit  Seefried  als 
ein  moderner  Bau  anzufehen.  Aber  auch  das  ältere  Schloß  fcheint  1302  noch  nicht 
vorhanden  gewefen  zu  fein.  In  diefem  Jahr  verkaufte  Graf  Gebhard  von  Hirfch- 
berg  Sandfee  ac  poffeffiones  et  villas  fubfcriptas  Miftelbach,  Miilftetten^  Pleinfeld, 
Stirn,  Oberalbenstorf  et  Niederalbenstorf,  —  omnia  fupra  dicta  in  utroque  officio  in 
Sandfee  videlicet  et  Eyftett  (Falkenftein  Cod.  diplom.  antiq.  Nordgav.  Theil  Eich- 
ftädt  S.  115)  an  Bifchof  Conrad  v.  Eichftädt.  Diefe  Urkunde  fagt  klar,  dofl  Miftel- 
bach 1302  nur  eine  Villa  war,  die  zum  Amt  Sandfee  gehörte.  Nach  alter  Sitte 
war  der  Amtsfitz  ein  Schloß,  der  Amtsfitz  für  Miftelbach  aber  war  Satdfee.  Wäre 
ein  Biirgfitz  in  Miftelbach  gewefen,  fo  wäre  er  in  der  Verkaufsurkunde  lieber  mit 
genannt  worden.  Dem  fcheint  freilich  eine  von  Seefried  aus  Falkenftein  1,  c.  pag.  52 
angezogene  Urkunde  zu  widerfprechen.  Am  1.  April  1264  geben  die  Brüder  Ulrich 
und  Burkhard  von  Weißenburg  ihr  „praedium  feu  poffeOiones  noftras  in  Miftelbacli 
sitas  et  caftrum  novum,  quod  defuper  aedificavimua",  dem  Bifchof 
Hiltebrand  von  Eichftädt  zu  Lehen  mit  der  Beftimmung,  daß  nach  dem  Tod  der 
Brüder  ihr  Befitz  an  die  Kirche  Eichftätt  fallen  foll.  Seefried  faßt  die  Stelle  fo: 
Im  Unterfchied  von  einer  alten  Burg  gaben  die  Brüder  eine  auf  (defuper)  Miftel- 
bach er  Boden  neugebaute  Burg  an  den  Bifchof.  Richtiger  wird  zu  Tagen  fein, 
daß  die  Brüder  die  von  ihnen  neugebautc  Burg  oberhalb  Miftelbach  an 
Eichftädt  gaben.  Diefe  oberhalb  Miftelbach  gelegene  Burg  ift  das  Schloß  Sandfee. 
Dort  faß  1284  als  eichftädtifcher  Amtmann  Rüdiger  von  Dieten boten.  Mon*  Zoll,  2, 
291,  ebenfo  1286,  Falkenftein  1.  c.  S.  87.  Daß  refidens  in  der  Urkunde  von  1284 
Mon.  Zoll.  2,  291  die  Stellung  als  Burgmaun  und  Amtmann  andeutet,  beweist  ein 
Vergleich  der  Urkunde  von  1295,  wo  Rüdiger  von  Dietenhofen  caftellantiB  in  Wem- 
fels  heißt,  Falkenftein  1.  c.  95,  während  er  in  der  Urkunde  von  1286  L  c.  S.  87 
als  refidens  in  Wernfels  bezeichnet  wird.  Es  ift  anzunehmen,  daß  Sandfee  mit 
Miftelbach  am  Sand  nach  1286  von  Eichftädt  in  die  Hände  der  Grafen  von 
Hirfchberg  kam  und  1302  wieder  zurückgekauft  wurde. 

Daß  ein  Gefchlecht,  das  fich  nach  Miftelbach  am  Sande  nannte,  je  dort 
gefeflen,  dafür  fehlt  jede  Spur,  wenn  auch  fich  nachweifen  ließe,  daß  das  Schloß 
dafelbft  fchon  1302  exiftirte.  Dagegen  ift  fiir  Miftelbach  bei  Bayreuth  die  Exiftenz 
nicht  nur  eines  Schlofles,  fondern  auch  eines  darnach  genannten  Gefchlechts  urkund- 
lich nachweisbar.  1349  war  die  Fefte  Miftelbach  im  Befitz  Conrads  von  AuffeÜ, 
Mon.  Zoll.  3,  235.  1321  aber  finden  fich  noch  zwei  Brüder  von  Miftelbach,  Wolf- 
ram und  Heinrich,  welche  am  6.  Okt.  den  Kirchfatz  zu  Gefezze  (Gefees  c.  2  km 
öftlich  von  Miftelbach)  an  Burggraf  Friedrich  von  Nürnberg  verkaufen  Mon.  Zoll, 
2,  554.  Es  kann  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  diefe  Herren  von  Miftelbach  auf 
der  1349  in  den  Händen  derer  von  Auffeß  befindlichen  Fefte  bei  Gefees  daheim 
waren.  Hier  ift  alfo  ein  Gefchlecht  von  Miftelbach,  zu  dem  Friedrich  der  Bruder 
B.  Ottos  —  wir  fagen  als  Stammvater  —  gehörte,  während  fich  in  Miftelbach  am 
Sand  weder  ein  Gefchlecht  diefes  Namens  noch  eine  alte  Burg  bis  1302  nachweifen 
läßt.  Seefried  facht  zwar  für  feine  Annahme,  daß  Miftelbach  am  Sand  die  Heimat 
Friedrichs  von  Miftelbach  und,  wie  er  ohne  Weiteres  annimmt,  auch  von  Ottos 
Eltern  fei,  den  Arbach  bei  Miftelbach  am  Sand  herbeizuziehen.  Er  meint,  bei  Ebbo 
werde  zu   lefen   fein   ftatt  juxta  Albuch  juxta  Arbach,   oder  die   vermathete  ältere 


304  Beck 

Form  des  Namens,  Albach.  Da  nach  gütiger  Mittheilung  Profeffor  v.  Giefebrechts 
Seefried  die  Unhaltbarkeit  diefer  Vermuthung  felbft  zugeftanden  hat,  fo  bedarf  fie 
keiner  Widerlegung  mehr.  Seefried  hat  trefflich  die  von  Muck  verfuchte  Identifi- 
kation von  Miftelbach  und  Müncherlbach  ad  abfurdum  geführt,  ift  aber  mit  feiner 
Hypothefe  denfelben  Weg  „der  odylTeifchen  Irrfahrten,  auf  welche  man  gerathen 
kann,  wenn  man  die  einfachen ,  klaren  und  wahren  Fixpunkte  aus  den  Augen  ver- 
loren hat,"  (Beil.  zur  Augsb.  Poftzeitung  Nr.  84  S.  2)  gegangen,  da  er  die  Verweifung 
Stillfrieds  Kl.  Heilsbronn  S.  VII  auf  den  Albuch  zwifchen  Aalen,  Heidenheim  und 
Weißenftein  kurzer  Hand  abweist. 

Müßte  auch  als  entfernte  Möglichkeit  zugegeben  werden,  daß  das  caftrum 
novum  defuper  Miftelbach  wirklich  in  Miftelbach  am  Sand  gewefen  und  daß  hier, 
wie  Seefried  will,  Herren  von  Miftelbach  gefeffen  waren,  die  ftammeseins  mit  den 
Herren  von  Miftelbach  bei  Bayreuth  gewelen,  fo  fehlt  doch  jeder  Anhaltspunkt  da- 
für, daß  in  Miftelbach  am  Sand  Ottos  Geburtsftätte  gewefen.  Erft  fein  Bru- 
der Friedrich  nennt  fich  in  den  20r  Jahren  des  12.  Jahrhunderts  von  Miftelbach. 
Die  übrigen  Befitzungen  der  Familie  weifen  auf  das  württembergifche  Schwaben, 
und  es  ift  alle  Wahrfcheinlichkeit  vorhanden,  daß  der  Uifitz  des  Gefchlechts  bei 
Heubach  und  Plieningeu,  im  Herzen  Württembergs,  zu  fuchen  ift,  wo  Otto  auch 
geboren  ift.  Alle  näheren  Verhältniffe  der  Familie  Ottos  weifen  auf  Beziehungen 
zu  den  heften  Grafengefchlechtern  Württembergs,  zu  den  Grafen  von  Dillingen,  von 
Berg,  Calw,  den  Staufern,  dem  Haufe  Wirtemberg-Beutelsbach. 

Otto  gehört  zu  jener  anfehnlichen  Reihe  von  Bifchöfen,  welche  Schwaben 
der  Kirche  Deutfchlands  gab,  vgl.  Staatsanzeiger  f.  Württemberg.  Bef.  Beil.  1875,  13, 
und  jetzt  oben  S.  271  f.  Aber  für  fpätere  Unterfuchungen  wird  es  nothwendig 
fein,  dem  Verhältnis  von  Heubach  am  Albuch  und  Plieningen  noch  genauer  nach- 
zugehen und  zu  fragen,  ob  der  väterliche  Sitz  auf  den  Fildern  oder  am  Albuch 
zu  fuchen  ift  oder  beide  Güter  urfprünglich  fchon  verbunden  waren. 


HexenprozelTe  aus  dem  Fränkifchen. 

Von  Amtsrichter  P.  Beck  in  Ravensburg. 
(Fortfetzung.) 
Auch  aus  dem  XVIII.  Jahrhunderte  haben  wir  einige  fehr  namhafte  Hexenprozeßgegner, 
unter  denen  wir  vor  allen  den  1702  zu  Roveredo  geborenen  Abbate  Girolamo  Tartarotti 
nennen  wollen.  Derfelbe  gab  u.  A.  1749  ein  Werk  gegen  die  Hexenprozeffe :  Del  congreflb 
noturno  delle  lamnie  (Venedig  bei  G.  B.  Pasquali)  heraus,  welches  nicht  verfehlte,  großes  Auf- 
fehen  zu  machen  und  zahlreiche  Gegen fchriften  hervorrief.  Einer  feiner  bedeutendften  Gegner 
war  wohl  der  Franziskanermönch  Benedikt  Bon  eil i  (geb.  1704  zu  Cavalefe,  f  1783  zu  Trient), 
welcher  gegen  T.  mit  der  Scbiift:  Animaverfioni  critiche  fopra  il  notturno  congrelTo  delle  lamnie 
(Venezia  bei  Sim.  Occhi  1751)  auftrat.  Als  dann  T.  1751  ebendaf.  eine  Apologie  feines  Werkes 
del  congrelTo  notturno  delle  lamnie  erfcheinen  ließ,  erwiderte  B,  noch  einmal  mit  feinem  „Senti- 
roento  critico  contro  Tapologia  del  congrelTo  notturno  delle  lamnie''  (Trento  1753).  Es  fehlte 
dem  edlen  Tartarotti  aber  auch  nicht  an  Freunden  und  Gönnern,  unter  welchen  der  1718  zu 
Roveredo  geb.  Weltgeiftliche  und  Theologieprofeffor  Joh.  Bapt.  Graf  er  (t  1786)  und  der  Ab- 
bate Lodovico  Muratori  zu  Modena  hervorgehoben  zu  werden  verdienen.  Tartarotti  und  Grafer 
wurden  auch  in  einen  vielbertichtigteu  fränkifcheu  Hexenhandel  verwickelt;  1749  wurde  nem- 
lich  zu  Würzburg,  wo  der  Hexenfpuk  noch  immer  fein  Unwefen  trieb,  eine  69jährige  Nonne, 
die  Subpriorin  Maria  Renata  Sänger  im  Prämonftratenferinnenklofter  zu  Unterzell,  wegen  Hexerei 
mit  dem  Schwerte  hingerichtet  und  ihr  Leichnam  auf  dem  Scheiterhaufen  verbrannt,  weil 
fie  angeblich  4  Mitfchwefteru  verhext,  krank  und  5  andere  Nonnen  nebft  einer  Laienfchwefter 
vom   böfen    Feinde   befelTen   gemacht   habe;   in    Wirklichkeit   waren   aber   diefe   Nonnen   eben 


Hexenprozefle  aus  dem  Fränkifchen.  305 

hyfterifch.  Schon  als  kleines  Kind  von  6—7  Jahren  foll  fio  vom  Satan  zu  Linz  in  der  Zauberei 
unterrichtet  worden  fein  und  hierin  Iblche  Fortfehritte  gemacht  haben,  daß  fie  bereits  als 
zwölfjähriges  Mädchen  bei  den  Hexenfabbaten  den  Vorfitz  geführt,  wobei  ihr  der  Teufel  den 
Namen  „Emma"  gegeben  habe.  Auf  Veranlaffnng  des  Teufels  fei  fie  dann  fpäter  in  das  Klofter 
getreten  und  habe  hier  alle  durch  einen  falfchen  Schein  der  Tugend  fo  zu  täufchen  gewuißt,  daß 
Cia  die  Würde  einer  Subpriorin  erhielt  Air  dies  mit  noch  vielem  Anderen  war  gedruckt  in 
einer  Rede  zu  lefen,  welche  der  Jefuitenpater  Georg  Gaar,  Dr.  theol.  und  Domprediger  zu 
Würzburg,  unter  dem  Vorfpruch  „Maleficos  non  patieris  vivere"  vor  dem  lodernden  Scheiterhaufen 
diefer  Unglücklichen  gebalten  hatte  und  welche  hernach  Tartarotti,  mit  treffenden  Bemerkungen 
in  feiner  Art  verfehen,  in  das  Italienifche  überfetzte.  Gaar  griff  hiegegen  nochmals,  aber  in 
etwas  unglücklicher  Weife,  zur  Feder,  bekam  es  aber  daän  mit  Graf  er  zu  thun,  welcher 
gegen  ihn  eine  treffliche  Schrift  unter  dem  Titel:  Propugnatio  adnotationum  criticarum  in  fer- 
monem  de  Mana  Renata  Saga  adverfus  refponfa  P.  G.  Gaar  L.  S.  J.  (Venet  1752,  79  S.  4**)  los- 
ließ. Dies  konnte  freilich  nicht  hindern,  daß  im  Frankenlande  immer  noch  Hexenprozeduren 
vorkamen;  fo  wurde  dafeibft  1754  noch  ein  13 jähriges  Mädchen,  und  1754  zu  Landshut  wieder  ein 
junges  Mädchep  von  14  Jahren  als  Hexe  hingerichtet,  weil  diefelben  angeblich  mit  dem  Teufel 
fündhaften  Umgang  gepflogen  hätten.  Zur  £hre  des  Frankenlandes  fei  übrigens  gefagt,  daß 
es  dafeibft  nicht  lauter  Hexenfanatiker,  fondern  dann  und  wann  auch  erleuchtete  freimüthige 
Männer  gab,  welche  dem  Irrwahne  gehörig  auf  den  Leib  giengen.  Vor  allen  dürfen  wir  hierher 
den  1719  zu  Neuftadt  im  Würzburgifchen  geborenen,  1776  zu  Prag  als  Theologiepro felTor 
t  Auguftinerpater  Jordan  Simon  rechnen,  welcher  u.  A.  längere  Zeit  zu  Gonftanz,  Mainz, 
Erfurt  als  beliebter  Prediger  lebte  und  unter  dem  Pfeudonym  Ardoino  Ubbidente  Dell'  Ofa  ein 
umfaffendes  Werk  gegen  das  Hexen-  und  Zauberwefen  unter  dem  Titel:  „Das  große  Weltbe- 
trügende Nichts,  oder  die  heutige  Hexerey  und  Zauberkunff*  (Frankfurt  und  Leipzig  1761) 
herausgab.  Am  allermeiften  machte  aber  der  1721  in  Nordtirol  geb.  Theatinermönch  Ferdinand 
Sterzingor  (f  1786  zu  München)  von  fich  reden,  welcher  fich  durch  eine  von  ihm  1766  als  Mit- 
glied der  baier.  Akademie  gehaltene  und  auch  gedruckte  Rede  von  der  Nichtigkeit  des  Hexenwefens 
vortheilhaft  einführte,  aber  dadurch  auch  in  eine  ganze  Reihe  von  Fehden  verwickelt  wurde. 
Diefer  Rede  folgten  nemlich  gleich  zwei  Gegen fchriften ,  die  eine  unter  dem  Titel:  „Urtheil 
ohne  Vorurtheil  über  die  wirkende  und  thätige  Hexerei,  abgefaßt  von  einem  Liebhaber  der 
Wahrheif"  (d.  i.  dem  Auguftincrmönch  Agnellus  März  zu  München),  die  andere  mit  dem  Titel: 
^Knrze  Vertheidigung  der  thätigen  Hex-  und  Zauberey  wider  eine  dem  hl.  Kreuz  zu  Scheyern 
nachtheilige  akadeinifche  Rede  des  P.  Don  Ferd.  Sterzingcr  (Ingolftadt  1766,  von  dem  Benedik- 
tinerpater Angelus  März  in  Scheyern).*'  St.  blieb  die  Antwort  darauf  nicht  fchuldig  und  gab 
diefelbe  unter  dem  Titel:  „Betrügende  Zauberkunft  und  träumende  Hexerei,  oder  Vertheidigung 
der  akademifchen  Rede  von  dem  gemeinen  Vorurtheile  der  wirkenden  und  thätigen  Hexerey, 
(München,  akad.  Buchhandlung  1767).**  Der  ftreitbare  Auguftiner  ließ  aber  mit  einer  Erwiderung 
nicht  lange  auf  fich  warten  und  ließ  gegen  den  „freigeiftigen**  P.  St,  diefen  „Abgefandten  des 
Teufels",  „Teufelsadvokaten**,  „theol.  Marktfchreier",  „Stiefel theologen"  etc.  eine  weitläufige  Streit- 
fchrift  unter  dem  Ti'tel  vom  Stapel:  „Vertheidigung  wider  die  gefchwulftige  Vertheidigung 
der  betrügenden  Zauberkunft  und  träumenden  Hexerey,  verfalTot  von  einem  Liebhaber  der 
Wahrheit  (1767,  o.  Druckort)."  Ein  Benediktiner  des  Klofters  Niederaltaich ,  P.  Beda  Schall- 
hammer glaubte  auch  nicht  zurückbleiben  zu  follen  und  leiftete  zur  Vertheidigung  der  Zauberei 
einen  Folianten  unter  dem  Titel:  DilTertatio  de  Magia  nigra  critico-hiftorico-fcripturiftico-theo- 
logica  (Straubing  1769);  ebenfo  ein  Servitenmönch  Alexius  M.  PI  auch  von  Innsbruck,  welcher 
fich  mit  einer  dilTertatio  critico-fcripturica  (1767)  verfuchte.  Auch  ein  Rechtsgelehrter  Johann 
Mich.  Model  trat  in  einer  Flugfchrift  «»Die  Ausfahrt  der  Hexen  wider  den  heutigen  Hexen- 
ftfirmer  P.  Ferd.  Sterzingcr**  zu  Gunften  des  Hexenglaubens  auf.  —  Aber  auch  Sterzinger 
fehlte  es  nicht  an  Freunden  und  GefinnungsgenoITen ;  den  Reigen  eröffnet  ein  Anonymus  unter 
dem  ominOfen  Pfeudonym  F.  N.  Blocksberger  mit  einem  fatyrifchen  „Glück wünfchungs- 
fchreiben"  (gedruckt  zu  Straubing  1767).  Das  Befte  in  der  ganzen  literarifchen  Fehde  war  wohl 
die  Schrift:  „Zweifel  eines  Baiers  über  die  wirkende  Zauberkunft  und  Hexerey  (an  dem  Lech- 
ftrome  1768).**  Auch  der  Bruder  des  Angegriffenen  Jof.  Sterzinger  (geb.  1746  zu  Innsbruck, 
t  1821  zu  Palermo  als  kgl.  Oberbibliothekar),  ebenfalls  Theatinermönch,  legte  in  einer  anonym 
erfchiencn  Satire:  „Der  Hexenprozeß,  ein  Traum,  erzählt  von  einer  unparteiifchcn  Feder  im 
Jahre  1767"  eine  Lanze  für  jenen  ein.  —  Für  Süddeutfchland  gewinnt  aber  F.  Sterzinger 
noch  an  Bedeutung  durch  feine  Fehde  mit  dem  hinlänglich  bekannten,  namentlich  auch  von  dem 
Dichter  Schubart  fcharf  angegriffenen  Wunderdoktor  Johann  Jofeph  Gaßner.  Als  nemlich 
die  Gaßner'fchen  Wunderkuren  immer  größere  Dimenfionen  annahmen  und  derfelbe  unter  unge- 
WOrttemb.  Vicrlcljahrshefte  1883.  20 


306  Beck 

heurem  Zulaufe  des  Volkes  zu  Ellwangen  öffentlich  als  Wunderdoktor  auftrat,  hefchlofi  St., 
welcher  diefer  Angelegenheit  fohon  lange  feine  Aufmerkfamkeit  zugewandt,  der  Sache  auf  den 
Grund  zu  gehen  und  begab  fich  zu  diefem  Zwecke,  die  weite  Reife  nicht  fcheuend,  felbft  nach 
Eilwangen.  Nachdem  er  die  Vorgänge  daf.  einige  Zeit  aufmerkfam  beobachtet,  gelangte  er  zu 
der  üeberzeugung ,  daß  die  Gaßner'fchen  Kuren  nur  eingebildete  feien  und  legte  das  Refultat 
feiner  Beobachtungen  in  dem  Schriftchen:  „Die  aufgedeckten  Gaßner'fchen  Wunderkuren  aus 
authentifchen  Urkunden  beleuchtet  und  durch  Augenzeugen  bewiefen*"  (1775)  nieder,  welches  zu 
dem  Beften  gehört,  was  in  diefer  damals  viel  Staub  aufwirbelnden  Angelegenheit  gefchrieben 
worden  und  bald  auch  in  2.  vermehrter  Auflage  unter  dem  Titel:  „Beurtheilung  der  Gaßner- 
fchen  Wunderkuren  von  einem  Seelforger  und  Eiferer  für  die  katholifche  Religion"  herauskam. 
Was  der  Feuerkopf  Schubart  nicht  vermochte,  gelang  dem  nüchternen,  objektiv  zu  Werke 
gehenden  Theatinermönche :  fowohl  die  weltliche  als  die  geiftliche  Obrigkeit  durch  St.' s  Schriften 
auf  das  Treiben  Gaßner's  aufmerkfam  gemacht,  legten  fich  darein  und  unterfagten  fchließlich  G. 
feine  Wunderthätigkeit,  worin  denfelben  fogar  fpäter  Papft  Pius  VI.  Recht  gab.  Sterzinger's 
letzte  Schriften  waren:  „Katechismus  von  der  Geifterlehre  (München  1783  bei  J.  N.  Fritz)"; 
„St's  Bemühung  den  Aberglauben  zu  ftürzen  (München  bei  Jof.  Lendtner,  1785)",  die  umfang- 
reichfte  aller  feiner  Publikationen;  „Die  Gefpenftererfcheinungen  —  eine  Phantafie  oder  Betrug, 
durch  die  Bibel,  Vernunftlehre  und  Erfahrung  bewiefen  von  —  (München  ebendafelbft  1786)." 
Nachdem  wir  fo  einen  hinreichenden  Einblick  in  diefe  reichhaltige  noch  lange  nicht  erfchöpfte 
polemifche  Literatur  gewährt  zu  haben  glauben,  kehren  wir  wieder  zum  eigentlichen  Gegenftande 
diefer  Arbeit  zurück  und  geben  zunächft  einige  ürgichten  aus  jener  graufigen  Zeit  im  XVI. 
und  XVII.  Jahrhundert,  welche  überall  und  hinter  Allem  und  Jedem  gleich  den  Satan  witterte. 

V)  GOtliche  und  peinliche  Ürgichten  Barbara  weiland  Simon  Müllers  Zimmermann's  allhier  fei. 

hinterlaffene  Wittib. 

So  auf  Freitag  den  26.  Januar  1590  wegen  des  Hexenwerks,  fo  die  Altwirthin  allhier 
auf  r\e  ausgcfagt.  auch  fonft  in  gemeinem  Gefchrei  gewefen,  zum  Gefängnis  gebracht  und  her- 
nach auf  Donnerstag  den  8.  Februar  ermeldeten  Jahrs,  in  M.  Hanßen  Volmayers  Nachrichters 
zu  Biberach  Gemach  gefordert ,  und  weshalb  rie  in  Verhaft  gelegt  worden,  vorgehalten,  darauf 

r\e und  fonft  auch  in  allen  Geberden  argwöhnifch  fich  verhalten,  ift  alfo  des  Drutten 

Zeichens  wegen  beHchtigt,  und  folches  unten  auf  dem  linken  Schulterblatt  gefunden    worden. 

1.  Sagt  erftlich,  es  fei  ungefähr  bei  17  Jahren,  da  fei  fie  von  Ellingen  aus  heimwärts 
nach  Haufen  *)  gegangen,  in  dem  Holz  aber,  die  Hagenau  genannt,  da  fei  der  böfe  Geift  in  Ge- 
ftalt  eines  Bauernknechts  zu  ihr  gekommen ,  der  habe  Bände  gehabt  wie  ein  anderer  Menfcb, 
Füße  als  wie  eine  Gais,  einen  fchwarzen  Hut  und  Federbufch  darauf,  auch  einen  fchönen  Goller, 
als  wie  ein  Bauernknecht  angetragen,  fie  bei  der  Hand  genommen  und  gefagt,  er  fei  der  Lucifer, 
fie  folle  fein  fein  und  feines  Willens  pflegen,  habe  aber  folches  nicht  thun  wollen,  fondern  ihn  hin- 
weggehen heißen  und  gegen  ihm  vermeldet,  Cie  habe  Sorge,  weil  Cie  ein  altes  Weib,  er  werde  fie 
nicht  lieb  haben,  oder  gut  thun,  er  folle  hinweggehen;  fei  auch  alsbald  voq  ihr  verfchwunden; 
nicht  unlängft  nach  foichem ,  als  Cie  auf  ihrer  Wiefe  die  „Launerin"  genannt  gegrafet,  da  feie 
der  böfe  Geift  abermals  in  obgedachter  Geftalt  zu  ihr  gekommen,  habe  fie  angefprochen,  feines 
Willens  zu  fein;  ihr  Alter  auch  fei  ihm  gar  nicht  verleidet,  er  wolle  fie  fo  fchön  lieb  halten, 
als  ein  junger  Gefell;  darauf  He  ihm  gefagt,  wenn  er  ihr  wolle  behülflich  fein  und  ihr  gute 
Tage  verfchaffen,  fo  wolle  fie  es  mit  ihm  halten,  auch  „under-  u.  obliegen" ;  auf  folches  Re  als- 
bald mit  ihm  die  Werke  der  Unzucht  fleifchlicher  Begierden  und  Unlauterkeit  vollzogen. 

2.  Nach  Vollziehung  diefes  unkeufchen  Werkes  habe  ile  Gott  dem  Allmächtigen,  Maria 
feiner  lieben  Mutter,  allem  himmlifchen  Heer,  ihrem  Ehewirth  und  Kindern  abfagen,  auch  ihrem 
Buhlteufel  (der  Lucifer  genannt)  verfprechen  muffen,  niemanden  lieber  zu  haben,  als  ihn,  und 
denfelben  anzubeten;  He  habe  auch  dies  gethan,  doch  nicht  mit  Andacht. 

3.  Auf  folches  habe  ernannter  Buhlteufel  ihr  das  Drutten  Zeichen  auf  die  linke  Seite 
gegeben,  daß  fie  das  Blut  hernach  zu  gehen  empfunden;  was  und  wohin  er's  gethan,  fei  ihr 
unbewußt;  er  habe  ihr  auch  damals  in  einem  ziemlich  großen  Blechbüchslein  eine  grüne  Salbe 
und   in  einem  Papier  ein  weißes  Pulver  mit  dem  Befehl  zugeftellt,   daß  He  mit  der  Salben  die 


')  Der  folgende  Ablchnitt,  obwohl  nach  Ellingen  und  Mittelf  ranken  gehörig,  ftammt 
aus  dem  Deutfehorden sarchiv  und  hat  wohl  den  Hexenprozeffen  in  Mergentheim  als  Vorgang 
gedient,  weshalb  er  hier  mit  Genehmigung  des  fränkifchen  Kedaktionsausfchuffes  eine  Steile 
finden  mag. 

*)  Haufen  — -  heutzutage  Warboldshaufen,  früher  Sitz  der  Herren  v.  Haufen,  prot  Pfarr- 
dörfcLcu  4  km  öftl.  v.  Weißenburg. 


HexenprozelTe  aus  dem  FrltikjfcheTi.  007 

Gabel  ichmieren,  darauf  auffahren  nnd  dem  Vieh  Schaden  damit  tbun  folle,    daa  Pulver  aber 
ibll  [\o  auf  die  Früchte  und  Waiden  fäen  und  diL^fdbea  %''t;igiften, 

4.  Bekennt,  wie  daß  Re  vor  17  Jahren  zu  Georif  Zahn  von  Haufen  Foindfchaft  ge- 
tragen; deswegen  habe  ihr  der  Teufel  oino  dreizinkigo  Qabe)  gegebi^Uf  dlefelbe  auch  mit  der 
Salbe  gefchmiert,  feie  darauf  gefeffen  und  alfo  feie  Jle  das  einemal  in  einer  Samatagsnaclit  er- 
meltem  Zahn  in  feinen  Kuhftall  gefahren,  liabc  eine  fchwarzbtäJllg'e  Kuh  mit  der  Salbe  gefchmiert 
und  hernaeh  geritten,  daß  folche  auf^  nächftfolgt^uden  Mittwoch  todt  gelegen  etc. 

5.  Item  feie  fie  und  mit  ihr  Lorenz  Methfieders  Weib  dem  Hans,  Bauern  zu  Haufen, 
fonft  auch  der  Lang  genannt,  in-  feinen  Garten  durch  das  Lichtlüch  in  den  Koßftall  gefahreUt 
habe  allda  ein  rothfuchfiges  Pferd  mit  der  Satbe  gefchmiert,  daß  ea  habe  wenige  Tage  hernach 
fterben  muffen. 

6.  Item  anno  1575  habe  fie  ein  Scbw*!in  gehabt*),  fo  bei  2'/ä  Wochen  krank  gcwefenj 
als  aber  folches  habe  weder  fterben  noch  gelund  werden  wollen^  habe  fie  demfelbcn  ein  Nieswur« 
und  Teufefsfalbe  eingegeben,  daß  feibigea  geftorben, 

7.  Item  dem  jetzigen  Herrn  Pfarrer  xu  Haufen  habe  eine  Kuh  ein  Kalb  getragen^  die- 
feiben  haben  fie  Weberin  und  Georg  Wirths  zu  Haufen  Weib  gefchmiert  und  geritten,  daß 
folche  wenige  Tage  hernach  geftorben. 

8.  Item  vor  6  Jahren,  als  fie  fhre  Schafe  gefchoren^  habe  fie  folche  gelaben,  ehe  man 
Re  auf  die  Waide  getrieben;  nun  habe  lle  aber  in  einem  SchülTeleiQ  ein  Salz  nnd  Tenfelspulver 
unter  einander  gerührt,  dies  einem  Schaf  allein  gegeben:  als  es  aber  auf  die  Waide  gekommen, 
fei  folches  geftorben;  ehe  denn  der  Hirt  eingetrieben  und  diewdlea  von  erftgemeltem  angeriUirtem 
Salz  noch  ein  wenig  überblieben,  habe  fie  dies  einem  Lämmlein  zu  lecken  gegebtm,  welches 
hernach  gleich  den  audern  Morgen  geftorben. 

9.  Item  dem  alten  Wirth  all  hier  habe  fie  nnd  deffen  Hausfrau  felbften ,  fammt  der 
SchloITerin  vor  einem  Jahr  ein  junges  Hengflpferd  umgebracht;  dasfelbe  habe  gedachte  Wirthin 
mit  der  Salben  an  dem  Hälfe  gefchmiert,  daß  es  wenige  Tage  hernach  todt  gelegen  etc. 

10.  Item  habe  Cie  vor  6  Jahren  dem  Hans  Jiirgen  zu  Hänfen  -  fammt  fdnem  jungen 
geftorbenen  Weib  felbften  und  die  Weberin  ein  braunes  Slutenpferd  mit  der  Salben  gefchmiert, 
daß  es  wenige  Tage  hernach  geftorben  ete, 

11.  Item  vor  4  Jahren  habe   fie  und  die  ^'^cbloflerin  dem  Andreas  StUrner  allhte  eine 
^  Kuh  mit  der  Salbe  gefchmiert  und  hernach  äu  Tod  geritten. 

12.  Item  Georg  Stürnern,  feiigem  geweften  neuen  Wirth  allhier  habe  fie  nnd  Heinrich 
Igels  von  Höttingen*)  Weib  ein  Stutenpferd  mit  der  8albe  gefchmiert^  daß  es  über  wenige 
Tage  darnach  todt  gelegen. 

13.  Item  Peter  Stürner  von  Hiittrni^cn  fei  ihr  etliche  Gulden  nach  Frift  auf  feinem  Gut 
fchnldig  gewefen;  und  dieweil  er  Re  mit  der  B<rzahUing  etwas  lang  aufgehalten,  der  wegen  habe 
fie  und  ihr  Buhlteufel  ermeltem  Stürner  vor  7  Jahren  ein  Reiplein  zu  Tod  gelitten  etc* 

14.  Item  vor  2  Jahren  habe  Vm  «nd  die  Alt  wirtbin  ein  Teufelapulver  in  eine  Schün'el 
gethan,  dasfelbe  in  Georg  Fählers  allhier  Kuhftall  getban,  dies  einer  Kuh  zu  locken  gegeben 
und  hernach  mit  ihren  beiden  Buhlteufcln  zu  Tod  geritten  etc. 

15.  Item  vor  6  Jahren  habe  fie  Michael  Märttln  zu  Ottmansfeld ')  2  Kühe  um  14Vi  fl* 
verkauft;  als  Re  aber  vor  2  Jahren  auf  des  Schafmt?ifters  Wiefen  allhier  gegangen,  und  außer 
den  gedachten  Kühen  allda  eine  gegraft,  habe  fie  derlei ben  ein  wenig  Pulver  auf  die  Waide 
geftreut,  feie  davon  gegangen ;  hernach  habe  ihr  ermelter  Mich.  Märttin  gofagt^  wie  die  berührte 
Kuh  in  einer  Stunde  lebendig  und  todt  gewefen;  ob  aber  folche  von  dem  Pulver  oder  fonft 
geftorben,  wifle  Re  nicht 

16.  Jakob  Franckhen  zu  Ottmansfeld  habe  Oe  und  Heinrich  Igels  Weib  vor  8  Jahren 
einen  verfchnittenen  Ochfen  geritten,  daG  er  über  wenige  Tage  tlavnacb  tudt  gelegen;  ob  er 
aber  des  Keitens  halber  geftorben  oder  fonft,  wjJTe  He  nicht. 

17.  Item  vor  5  Jahren  feie  Rg  nnd  ihr  Buhl  teufe!  dem  Hcitu  Jörg  zu  übemdorf ')  in 
den  Kuhftall  gefahren,  allda  Re  eine  rotbe  Kuh,  io  einen  wdßen  Hals  gehabt,  mit  der  Salbe 
zwifchen  dem  Euter  gefchmiert,  daß  diclelbe  geftorben. 


')  Die  Schweine  find  fonft  eine  Spezialität  der  engtifehen  Hexen,  während  die 
deutfchen  es  in  der  Regel  auf  das  Vieh,  be fondern  anf  die  Kühe,  abgefeben  batten. 

*)  Höttingen,  prot.  Pfarrdorf  Lauiigeiichi  Ellingen  3  km  ftfiL  von  dii^fem. 

')  Schwerlich  Ottmannsfeld,  Laudgeriebt  yulzbueh,  fondern  Otmarsfidd  nach  dem  bair, 
Ortfchaftenverzeichniß  nach  der  Reymannicheii  Karte  Ottmannsfelden  4  km  nordüill,  v.  Ellingen 
zur  Gem.  Höttingen  gehörig. 

*)  Gem.  Höttingen,  nördl.  v.  diefcm  kleinen  Weiler. 


308  Beck 

18.  Item  vor  ungefähr  4  Wochen  habe  fie  Wolff  Stadlern  Schneider  allhier  eine  Kuh 
geritten,  daß  diefelbe  ein  todtes  Kalb  von  ihr  geworfen. 

19.  Item  vor  3  oder  4  Jahren  fei  He  gegen  Weißenburg  über  die  Stadtmauer  ohne  alle 
Hinderung  der  hohen  Hänfer  oder  Städel  in  Georg  Paui*8  Metzgers  dafelblt  Kuhftall  gefahren, 
allda  bei  dorn  Laden,  da  man  den  Mift  (reverendo  zu  melden)  auswirft,  eine  Kuh  geftanden, 
welche  Ho  und  ihr  Buhlteufel  geritten,  daß  das  Kalb  von  ihr  geworfen;  diefelben  habe  man 
auch  bei  14  Tagen  aufgehoben  und  an  eine  Säule  henken  millTen,  feien  dann  geftorben. 

20.  Item  nicht  unlängft,  als  Tie  in  diefen  Handel  gekommen  und  nächtlicher  Weile  bei 
ihrem  Ehewirth  in  dem  Bett  gelegen,  habe  der  böfe  Feind  fie  aufgeweckt  (doch  unvermerkt 
ihres  Hauswirths),  gefagt,  er  wolle  He  an  einen  Ort  führen,  da  ihr  kein  Schaden  gefchehen  foll; 
fie  und  Margarctha  Lorenz  MethUeders  und  Dorothea  Hans  Laum  Hausfrau  feien  dann  auf  die 
Burg  bei  dem  dritten  Baum,  allda  ein  Tifch  mit  Steinen  aufgefchlagen  und  gedeckt  geftanden; 
ihre  Buhlen  haben  Fleifch  und  fie  den  Wein  m  einem  ledernen  Sack,  fo  Cie  in  des  Wirths  zu 
Haufen  Keller  genommen,  dahin  gebracht,  das  Fleifch  gegelTen,  den  Wein  aber  ausgetrunken 
und  hernach  getanzt,  nach  Verrichtung  deffen  haben  He  ihre  Buhlteufel  wieder  heimgeführt. 

21.  Item  vor  etlichen  Jahren  und  nicht  lange  nachdem  iie  das  Hexenwerk  gelernt,  fei 
Ci^  in  den  Weijßenburger  Wald*)  auf  eine  Wiesmahd,  das  Leberthal  genannt,  und  von  dannen 
hinauf  auf  einen  Platz,  der  Beychelftein  genannt,  unterfchiedlich  zu  vier  Malen  von  ihren  Buhl- 
teufeln zum  Tanz  geführt  worden,  allda  viele  Weiber,  fo  He  nicht  gekannt,  unter  welchen  auch 
die  Altwirthin  allhier,  Lorenz  Methfieders  von  Haußen  Hausfrau,  des  alten  Webers  Hausfrau  daf.,  die 
Breuningerin  von  Weißenbnrg  und  die  Müllerin  allhier  gewefen,  die  Weiber  einestheils  Fleifch, 
die  Anderen  Wein  und  Jedes  nach  feinem  Vermögen,  Re  aber  nichts  dahin  gebracht;  den  Wein 
haben  fie  ausgetrunken,  das  Fleifch  gegeffen  und  manche  fo  viel,  daß  fie  gerne  mehr  gehabt 
hätten;  nach  folchem  haben  fie  getanzt;  und  als  dies  ein  Ende  genommen,  dem  Teufel  Rcchen- 
fchaft  thun  müflen«  was  fie  von  ihrer  jüngften  Zufammenknnft  an  gefriftet. 

22.  Item  vor  6  Jahren  fei  fie  und  mit  ihr  Heinrich  Igels  von  Höttingen  Hausfrau,  die 
alt  Heüfin,  fo  geftorben,  Sebaftian  Wolffen  Hausfrau  von  Höttingen,  die  Müller  Durel  und  Martin 
Pauren  Hausfrau,  beide  von  Rorbach  *) ,  die  Reichardin  von  Haußen  oder  aber  ihre  Schwefter  zu 
Reppcrsdorf^,  die  Pfarrerin  zu  Haußen  unter  der  Linde  daf.  gewefen,  habe  Wein  aus  des  Schreiners 
zu  Höttingen  Keller  geführt,  folchen  und  dann  ^eingebichts  flaifch'*  (=  Pöckelfleifch)  mit  ihnen 
daf.  hingebracht,  das  Fleifch  gcgeflcn  und  den  Wein  aus  den  Käntlein  und  (ilbernen  Bechern  ge- 
trunken, nach  dem  getanzt  und  ihrer  Buhlen  Willen  gepflegt;  als  aber  folches  voiüber,  habe  fie 
ihr  Buhle  heimgeführt,  bei  ihrem  Keller  und  Backofen  eine  gute  Nacht  gewünfcht  und  vermeldet, 
er  wolle  tie  wohl  eine  Weile  fitzen  lalTen. 

Vom  Wettermaclien. 

23.  Item  vor  10  Jahren  um  die  Ernte,  als  man  zum  Theil  gefchnitten,  habe  Cie  und  die 
Walburg  Maurcrin  von  Bnbenhaim^)  ein  Wetter  bei  der  Lcewiefe  gemacht,  ihr  Pulver  und  Schmiere 
dazu  genommen,  dalTelbe  dem  böfen  Geirt  gegeben;  der  habe  es  in  eine  Dornenhecke  geworfen 
und  fich  dann  in  die  Wolken  hinaufgefchwungen ;  darauf  ein  großes  Wetter  mit  Donner,  Blitz 
und  Steinen  gekommen,  daß  es  von  Weißenburg  aus  bis  auf  Höttingen  das  liebe  Getreide  er- 
fchlagen. 

24.  Item  vor  10  Jahren  habe  fie  und  des  Dorothea  Martin  Pauem  von  Rorbach  Hausfrau 
ein  Wetter  bei  Hochenftatt*)  auf  dem  Berg  bei  der  Linde  gemacht,  ihrem  Buhlteufel  ihre  Salben 
gegeben,  der  Re  genommen  und  in  eine  Ackerfurche  geworfen;  alsbald  fei  die  Salbe  auf  und  in 
die  Linde  gefahren,  daß  es  gleich  gedonnert  und  wetterleuchtet  und  geregnet  habe,  dem  lieben 
Getreide  fchlechten  Schaden  gethan;  Re  habe  folches  Wetter  gemacht,  weil  das  Feld  auf  den 
Bergen  trocken  gewefen,  daß  es  regnen  und  die  Frucht  erquicken  foll. 

25.  Item  vor  10  Jahren  fei  Re  und  Heinrich  Igels  von  Höttingen  Hausfrau  nach  Etten- 
itatt®)  und  von  dannen  die  Wirthin  und  alt  Thome  Urfula  mit  ihnen  nach  Engelreuth')  auf  eine 


*)  Weißenburger  Wald  —  ein  großer,  eine  Stunde  weftlich  von  Eichftädt  entfernter 
Walddiftrikt,  welcher  fich  bis  an  die  ehemalige  Reichsftadt  Weißenburg  hinzieht^  von  der  er  auch 
feinen  Namen  hat. 

^)  7  km  öfti.  V.  Ellingen,  Gem.  Hundsdorf. 

')  lies  Geppersdorf,  Weiler,  Gem.  Ftigenftall,  Landg.  Hilpoltftein. 

*)  prot.  Dorf  fdw.  von  Weißenburg  an  der  Bahn  Treiichtlingen-Gunzenhaufen. 

^)  überhochftadt,  prot.  Pfarrei,  6  km.  öftl.  v.  Weißenburg. 

**)  prot  Pfarrei  Landger.  Ellingcn. 

')  Engelrcut,  Fil   v.  E^tenftatt,  kl.  Weiler  nördl.  v.  Ettcnftatt 


HexenprozeiTe  aus  dem  Fräukifclien.  309 

grilnc  ligerte  oder  riaidc  gefahren,  allda  ihre  Teufelsfalbe  und  Pulver  genommen,  die  Wirthin 
ein  Wetter  gemacht,  daß  es  lehr  gedonnert,  geblitzt,  „geftayndt**  und  geregnet,  und  habe  die 
Wirthin  alfo  gemacht,  daß  es  den  Ettenftättnern  keinen  Schaden  thnn,  aber  beiden  Bauern  zu 
Engelreuth  Alles  verfchlagen  foll;  nach  folchem  fei  fie  und  die  Wirthin  mit  einander  nach  Siburg 
(die  andern  ihre  Gefpielen  heimgefahren)  in  der  Meinung,  der  Frau  Schenkin  *)  oder  anderen  Men- 
fcheti  daf.  Schaden  zu  thnn  und  zu  peinigen ,  als  He  beide  dahin  gekommen ,  fei  die  Wirthin  in 
die  Gemächer  gefahren,  Fie  aber  an  einem  Orte  jjcrtatjdcn,  aufgewartet^  alfo  daß  jle  nicht  wilTcn 
könne,  was  die  Wirthin  fttr  Schaden  gethan;  beroach  feien  fie  boide^  jode  durch  ihren  Buhltenfel 
heimgeführt  worden. 

26.  Item  vor  13  Jahren  habe  fie  und  die  Breuningeiin  von  Weißenburg  und  Wilzburg'') 
bei  der  Höfelau  in  dem  Feld  ein  Wetter  gemacht;  und  alft>  der  böfe  Geift  habe  einen  ötecken 
gefpitzt,  eine  Teufelsfalbe  daran  gefchmiert,  dcnfolben  in  den  Weißenburger  Wald  gcfchlnngenj 
alsbald  habe  Jdch  das  Gewölke  aufgethan,  es  lehr  gedonnert  und  geblitzt;  ob  es  aber  gen  Aicb- 
iltätt")  oder  auf  das  Land  daf.  heruntergegangen  und  Sehaden  getban,  wifle  fie  nicht. 

27.  Item  vor  10  Jahren  habe  Ciq  die  Alt^nrtbin  allhier,  Breuningerin  von  Weißenburg, 
und  fremde  Weiber,  fo  lie  nicht  gekannt,  zu  Paypenheim  iu  der  Stadt ^  und  allernächft  bei  dem 
Schloß  nächtlicher  Weile  ein  Wetter  und  alfo  gemacht,  daß  es  in  das  Schloß  fchlagen  und  Scha- 
den thun  folle;  die  Wirthin  habe  dazu  ein  Bündel  Pii)%^er  genommen^  darin  gcblafen,  folches  als- 
bald in  die  Höhe  gefchwungen;  das  Gewölk  habe  fich  dann  aufgethan  und  habe  es  gleich  er- 
fchrecklich  geblitzt,  gedonnert  und  geregnet;  es  habe  aber  doch  weder  der  Stadt,  dem  Schloß, 
nocl)  dem  Feld  keinen  Schaden  gethan. 

28.  Item  vor  6  Jahren  fei  iie  allein  und  ihr  Eulilteufel  awifchen  Stopfenheina^)  auf  die 
£ulenhofer^)  Brachäcker  gefahren,  allda  habe  der  Teufel  einen  Stecken  gehabt,  denfelbcn  gefpitzt 
und  mit  der  Salbe  gefchmiert  in  die  Luft  geworfen  5  alsbald  habe  fich  das  Gcwülke  aufgethan 
gedonnert,  geblitzt,  „geftayndt"  und  geregnet,  auch  dem  Eulenhofe  Schaden  gethan;  wie  groß 
er  aber  gewefen,  dies  fei  ihr  unbewußt;  denn  wenn  Vi^  gleich  fchon  ein  Wetter  machen,  können 
fie  nicht  allemal  wi/Ten,  was  es  für  Schaden  thue,  bis  iie  ein  folcbei  von  anderen  Leuten  fagen 
hören  etc. 

29.  Item  vor  6  oder  7  Jahren  fei  ein  großes  dürres  Wetter  gewefen  und  das  gemeine 
Gefchrei  gegangen,wann  es  regnet,  daß  der  Wein  um  S  p  a  It")  und  Weingarten')  wohlgerathcn 
und  wohlfeil  würde;  derwegen  fie  und  zwei  von  Spalt»  die  alte  Lei f eure utterin  und  eine,  fo  lie 
ihr  „gefchway"  geheißen,  fammt  andern  fremden  Weibern,  fo  fie  nicht  gekannt,  feien  bei  der 
Linde  von  Weingarten  heraus,  wie  man  gen  Spaft  geht,  auf  Ofengabeb  gefahren,  zufamuien- 
gekommen,  haben  allda  getrunken,  hernach  mit  ihren  Buhltcufeln  ein  Wetter  gemacht,  daß  ea 
geregnet  und  Steine  geworfen,  doch  den  Früchten  fchlechtcn  Schaden  gethan;  und  infonderbeit 
fei  eine  von  Spalt  allda  gewefen,  die  fehr  gebeten,  man  folle  der  Früchte  verfchoaen  und  keinen 
Schaden  zufügen. 

30.  Item  vor  etlichen  Jahren  fei  fie  und  ihr  Buhlteufel  in  einem  Bolz,  die  „Kund''  gc^ 
nannt,  wie  man  von  Pleinfeldt  nach  Reppersdorf  ■)  gehet,  gewefen»  wohl  unten  in  dem  Holz  habe 
der  Teufel  eine  Kluppen  gemacht,  das  Pulver  darein  gefleckt,  folcbe  in  dem  Thal  hinauf  mit 
der  rechten  Hand  auf  einem  Wiesflecken  in  die  Höhe  geworfen;  alsbald  habe  fich  ein  fehr  er- 
fchreckliches  Wetter  mit  Blitzen,  Donnern,  Regnen  und  Steinen  erhoben,  daß  es  von  Röppersdorf 
bis  gen  Pleinfeld  das  Obft  und  Laub  von  den  liäumen  gefchlagen,  das  Gras  und  was  es  ange- 
troffen, ertränkt,  damit  folches  Niemand  gebrauchen  könne,  und  habe  fiob  folches  Wetter  bei 
Reyfach®)  erwunden  etc. 

31.  Item  vor  5  oder  6  Jahren  habe  fie  ihr  Buhltcufel  zu  dem  Weißenburger  Ziegelftadel 
geführt,  allda  zwei  Weiber,  die  Breuningerin  und  Georg  Bauren  von  Weißenburg  Weib,  gewefen ; 

*)  von  Geyern,  f.ö.  von  Ettenftatt.  Die  Schenken  von  Geyern  waren  in  der  Gegend 
angefeffen. 

«)  Das  alte  Klofter,  fpäter  Bergfefte  öftl  v.  Weißenburg. 

^)  Städtchen  an  der  Altmühl  mit  der  Ruine  der  Burg  der  Herreu  von  Pappenheim  zwi- 
fchen  Weißenburg  und  Eichftädt. 

*)  k.  Pfarrei,  6,5  km  weftl.  v.  Ellingen;  Ueutrchordensfcbloß. 

*)  wohl  zu  lefen  Theilenhofer.  Tbeilenbofcn  ^  Landgr.  Gunzenhaufen,  3  km  weftl.  von 
Stopfenheim.  Einen  Eulenhof  kennt  weder  die  Karte  noch  das  bayr.  Ortsverzeichnis  in  der 
Gegend,  außer  dem  Eulenhof  bei  Treuchtlingen,  der  aber  etwas  weiter  abliegt. 

*)  die  bekannte  Hopfenftadt  und  Heimat  Georg  Spalatina. 

')  an  der  fränk.  Rezat,  1  km  öftl.  v.  Spalt. 

*)  1.  Geppersdorf,  5  km  f.ö.  von  Pleinfeld. 

®)  2  km  p.ö.  von  Geppersdorf 


t 


310  Hift.  Vorein  für  das  württ.  Franken.   . 

iie  drei  und  ihre  Buhlteufel  mit  ihnen  feien  in  de8  Aumüllers  Wäldlein  gefahren,  allda  der  böfe 
Geift  eine  Hand  voll  Getreide  abgefchnitten,  ein  Pulver  darein  gethan  und  folches  beides  in  ge- 
meltes  Feld  geftreut;  aUbald  habe  fich  ein  Wetter  erhoben  und  das  „Traydt**  (=  Getreide)  er- 
fchlagen ;  dieweii  es  aber  noch  jung  gewefen,  fei  folches  einestheils  wiederum  aufgeftanden,  doch 
nicht  fo  vollkommen  geworden,  als  anderes  Getreide.  (Fortfetznng  folgt) 


Bericht  über  das  Vereinsjahr  1882—83. 

Die  Mitgliederzahl  unferes  Vereins  ift  immer  noch  im  Steigen,  fie  beträgt  497  gegen 
486  im  vorigen  Jahr;  dazu  kommen  noch  19  Ehrenmitglieder;  als  Gönner  des  Vereins  mit  außer- 
.  ordentlichen  Beiträgen  find  eingetreten  die  Herren  Heinrich  und  Rudolf  Grafen  Adelmann  von 
Adelmannsfelden  In  Hobenftatt.  Leider  wurde  uns  durch  den  Tod  entrilTen  ein  Ehrenmitglied,  der 
als  Germanift  allbekannte  Hr.  ProfelTor  Dr.  A.  von  Keller  in  Tübingen.  —  In  der  Gefchäftsföhrung 
haben  fich  folgende  Aenderuugen  ergeben:  Für  Hrn.  Dekan  Schmid  in  Hall,  deffen  Ueberfiedlung  auf 
das  Ephorat  in  Schönthal  für  den  ganzen  Verein,  bofonders  aber  für  den  Haller  Lokalverein,  fehr  zu 
bedauern  ifi;,  übernahm  Hr.  Gemeinderath  Schnitzer  in  Hall  die  Vizevorftandfchaft;  die  Verwaltung 
der  naturgefchichtlichen  Sammlung  die  Herren  ProfelTor  Bernhard  und  Reallehrer  Weiflfenbach, 
während  fich  Hr.  Ephorus  Schmid  mit  Hm.  Stadtpfarrer  Fauft  in  Ingelfingen  in  die  Anwaltfchaft 
Eünzelsau  theilt.  Die  Anwaltfchaft  Mergentheiro,  die  durch  Beförderung  von  Hrn.  Diak.  Lenckner 
in  Weikersheim  zum  Pfarrer  in  Gerabronn  erledigt  wurde,  übernahm  Hr.  Stadtpfarrer  Huzel  in 
Mergentbeim  und  Hr.  Schullehrer  Abelein  in  Creglingen.  In  den  Ausfchujß  traten  außerdem  neu 
ein  die  Herren  Stadtfchultheiß  Wunderlich  und  Stadtbaumeifter  Kolb  von  Hall.  —  An  der  Sitzung 
des  RedaktionsausfchulTes ,  welche  am  6.  Mai  d.  J.  in  Ulm  ftattfand,  nahmen  als  Vertreter  des 
Vereins  Theil  die  Herren  Pfarrer  Boffert  von  Bächlingen,  Dekan  Gößler  von  Nenenftadt  und  Ober- 
präzeptor  Haßler  von  Hall.  Die  dort  gefaßten  BefchlülTe  wird  das  ftatiltifch-topographifche 
Bureau  veröffentlichen  (f.  oben  S.  265).  —  Generalverfammlungen  wurden  in  dem  abgelaufenen 
Jahre  zwei  gehalten,  eine  kleinere  am  27.  März  in  Hall  und  eine  größere  am  11.  September 
in  Kirohberg  a.  d.  J.  In  der  erfteren,  die  von  3—7  Uhr  Abends  dauerte  und  u.  a.  von 
Sr.  Durchlaucht  Dr.  F.  K.  von  Hohenlohe-Waldenburg  und  von  Graf  Rudolf  von  Adelmann 
befucht  war,  gab  Hr.  Pfarrer  Halm  von  Großaltdorf  ein  böchft  interefl*antes  Charakterbild  aus  dem 
fränkifchen  Volksleben,  Hr.  Pfarrer  BoITert  fprach  mit  Anlehnung  an  feine  neueften  BrofchUren 
,,Drei  pia  defideria**  und  „Die  hiftorifchen  Vereine  vor  dem  Tribunal  der  Wiffenfchaft**  über  die 
Aufgabe  der  hiftorifchen  Vereine.  In  Folge  der  Debatte,  die  fich  daran  anfchloß,  wurde  die  Re- 
folution  angenommen ;  Der  Hiftorifche  Verein  für  das  württembergifche  Franken  behält  fich  für 
alle  Fälle  und  jederzeit  vor,  fich  feine  Aufgabe  felbft  zu  ftellen  und  erkennt  die  bisherige 
Thätigkeit  des  Hrn.  Pfarrer  Boffert  bei  diefer  Gelegenheit  befonders  an.  -•  Die  Herbftverfammlung 
in  Kirchberg,  das  fich  feftlich  mit  Fahnen  gef chmückt  hatte,  zeigt,  daß  die  Entfernung  von  der 
Eifenbahn  den  Befuch  der  Verfammlung  nicht  beeinträchtige;  denn  es  nahmen  an  derfelben  gegen 
100  Perfonen  Theil,  darunter  Se.  Durchlaucht  Fürft  A.  zu  Hohenlohe-Jagftberg,  Graf  von  Soden 
und  die  Freiherren  A.  von  Crailsheim  in  Hornberg  und  von  Ellrichshaufen  in  AßTumftadt.  In  dem 
fchön  gefchmückten  Sa^le  des  fürftlichen  SchlolTes  fprach  Hr.  Pfarrer  Boffert  über  Kirchberg 
und  feine  Umgebung  im  12.— 16.  Jahrhundert,  wies  auf  den  Zufammenhang  der  ftauüfchen 
Minifterialen  von  Sulz  mit  den  Herren  von  Kirchberg,  den  Uebergang  Kirchbergs  an  das  hohen- 
lohifche  Haus  im  14.  Jahrhundert,  den  Verkauf  an  die  Reichsftädte  Dinkelsbnhl,  Hall  und 
Rothenburg,  den  Rückkauf  durch  Ludwig  Cafimir  von  Hohenlohe  1562  und  die  kirchliche  Ab- 
hängigkeit Kirchbergs  von  Lendfiedel  bis  ins  16.  Jahrhundert  hin.  Ebenfo  erwähnt  er  die  ver- 
fchiedenen  Gefchlechter ,  die  auf  Hornberg  faßen.  Hr.  Gemeinderath  Schnitzer  von  Hall  fprach 
über  Inkruftationen  und  wies  gelungene  Proben  derfelben  von  Rappolden  bei  Sulzdorf  vor, 
Hr.  Stadtpfarrer  Göller  von  Waidenburg  legte  über  die  Nutzbarmachung  der  Kirchenbücher  für 
Vereinszwecke  fieben  Thefen  vor,  von  denen  befonders  die  praktifchen  Thefen  4—6  eine  Debatte 
zwifchen  dem  Vorfitzenden  Hrn.  Profeffor  Ehemann,  dem  Referenten,  Hrn.  Pfarrer  Boffert  und  Hrn. 
Dekan  Köhn  von  Weikersheim  hervorriefen  und  den  Befchluß  veranlaßten:  der  Vorltand  und 
die  beiden  Geiftlichen  Boffert  und  Göller  mögen  fich  mit  einem  beftimmten  Schema  hiefür  an 
die  Diözefanvereine  wenden.  Den  Befchluß  machte  Hr.  Pfarrer  Bihl  von  Gaggftadt  mit  feiner 
höchft  anziehenden  und  lebhaften,  durch  die  Erklärung  der  im  Saal  befindlichen  Ahnenbilder 


VerwaltungBbericht  1882/83.  311 

unterftntzten  Schilderung  des  Eirchberger  Hoflebens  in  der  zweiten  Hälfte  des  V4>rigeu  Jahr- 
hunderts, wobei  er  als  Quelle  haui)trächlich  Kalendernotizen  des  Fürften  Chriftian  Friedrkh  Karl  von 
Hohenlohe-Kirchberg  benfltzte.  Der  letzte  Redner  machte  auch  den  kundigen  Führer  Im  Schloß, 
das  trotz  der  Translokation  der  Hauptfammlungen  nach  Neuenftein  doch  noch  manchem  fchüne 
Bild  in  feiner  Gemäldefammlung,  manches  intereflante  Stück  in  der  Naturalienfammlun^  enthält 
Daß  MittagelTen,  das  dem  Pofthalter  alle  Ehre  machte,  brachte  die  üblichen  Toafte;  die  Zeit  hh 
zur  Trennung  nach  allen  Windrichtungen  wurde  durch  gefellige  Unterhaltung  auf  der  TeiraiTe 
des  Schloßgarteus  ausgefüllt.    Der  Ort  der  nächften  Herbftverfammlung  ift  Künzelsau, 

In  den  während  des  Winters  abgehaltenen  Monatsverfammlungen  fprachen  die  Herren 
ProfeiTor  Bernhard  über  das  organifche  Leben  im  Meere,  Pfarrer  BoITert  über  den  Chroniften 
Herold,  ProfeiTor  Ehemann  über  Kaifer  Maximilians  I.  Turm'erbuch  Freydal,  über  die  Schlacht 
bei  Reutlingen  nach  der  Bearbeitung  von  Jakob fen  und  über  P.  Stalins  württembergirche  Ge- 
fchichte,  Oberreallehrer  Fach  über  den  Urfprung  des  franzöfilchen  Volkes  und  dcITen  Sprache^ 
Profeflbr  Haage  über  die  Gefchichte  unferes  Boleuchtungswefens  bis  aufs  Gaslicht^  wobei  er 
auch  einen  Haller  Bürger,  den  Flafchner  Riethmüller,  erwähnte,  der  1808  Verfuebe  mit  der 
Thermolampe  aufteilte;  femer  Lehrer  Hänlein  über  das  jüdifch-deutfche  Idiom,  Obcipr.izoptor 
Haßler  über  Herzog  Ulrichs  Yerfuch  zur  Rückkehr  1525  nach  der  Korrefpondenz  des  fohwäbii'chüD 
Buudeshauptmanns  Ulrich  Arzt  von  Augsburg,  Oberjuftizrath  Jeitter  über  den  Kriminalpro^eß 
gegen  Herrn  von  Pachelbl  von  Gehag  1735,  Poftfekretär  Kienle  über  den  UrfpruDg  und  die 
Entwicklung  des  Poftwefens,  Pfarrer  Möller  von  Untermünkheim  über  die  OrtsgefehidiLe  von 
Münkheim,  Apotheker  Picot  über  Meeralgen,  Konditor  Schauffeie  über  die  Fayencefabrik  in 
Crailsheim,  Gemeinderath  Schnitzer  über  ein  fpanifches  Heldengedicht,  Reallehrer  Weiffenbach 
über  das  Brandjahr  1728. 

Am  17.  Juni  wurde  ein  Ausflug  zur  Befichtigung  der  Inkruftationsftelle  nach  Ilappolden 
im  Bühlerthal  gemacht,  wobei  die  unter  Leitung  der  Herren  Schnitzer  und  SchauiTcle  lYehende 
Verfuchsftation  allgemein  befriedigende  Refultate  ergab. 

Durch  Kauf  haben  wir  erworben  zwei  Majolika-Platten,  einen  Glaskrug  mit  nibernem 
Deckel,  ein  aus  Holz  gefchnitztes  Kruzifix  mit  Reliquienbehälter,  eine  Anzahl  aus  Holz  gefchnitster 
Figuren  von  einem  Oelberg  aus  Münfter  bei  Gaildorf,  zwei  Madonnen  aus  Holz  gefchnitzt,  ein 
gothifches  Käftchen  aus  Holz,  einige  gefchnitzte  Stuhllehnen,  mehrere  Fließe,  eine  römircbe  (?) 
Trenfe  von  der  Saalbnrg  und  eine  Anzahl  Münzen  (hohenlohifche,  wiirttembergifche,  eine  vene- 
zianifche  u.  a.) ;  an  Büchern  Afchbachs  Gefchichte  der  Grafen  von  Wertheim,  ein  Cottafche  Bibel 
von  1729,  Bofferts  Drei  pia  defideria  und  Die  hiftorifchen  Vereine  vor  dem  Tribunal  der  Wiflen- 
fchaft,  Götzingers  Reatlexikon  für  deutfche  Alterthümer,  Jakobfens  Schlacht  bei  Eeuttingen, 
Leifts  Urkundenlehre,  P.  F.  Stalins  Gefchichte  von  Württemberg  I,  1  und  Die  Reiehskanzlcr  von 
Stumpf.  —  Gefchenke  kamen  dem  Verein  wieder  in  großer  Menge  zu.  Den  Hallein  und  nächften 
Nachbarn  von  Hall  ift  hiefür  im  Haller  Tagblatt  fchon  befonders  gedankt  worden.  An  diefer  Stellü 
danken  wir  vor  allem  Seiner  Majeftät  dem  König,  den  fürftlichen,  gräflichen  und  frolherrtichen 
Gönnern  des  Vereins,  den  Amtsverfammlungen  in  unferem  Vereinsgebiet,  welche  nun  fömuitlich 
namhafte  Jahresbeiträge  an  den  Verein  gelangen  lalTen,  für  ihre  Beiträge  und  den  Behörden  und 
Vereinen,  welche  mit  uns  im  Taufch verkehr  ftehen,  für  die  uns  zugefandten  Schriften.  Zu  den 
letzteren  ift  neu  hinzugekommen  der  Naffauifche  Verein  für  Naturkunde.  Außerdem  fprechen 
wir  noch  unfern  Dank  aus  für  folgende  Schenkungen ;  Sr.  Durchlaucht  Dr.  Fürft  Fi iüdiieh  Karl 
zu  Hohenlohe-Waldenburg  für  Kailer  Maximilians  I.  Turnierbuch  Freydal,  für  zwei  Schriften  von 
Borch  über  das  Schloß  der  Karolinger  an  der  Elbe  und  das  Bündnis  mit  Frankreich  nnter  Philipp 
von  Schwaben,  Autographen  von  der  fphragiftifch-genealogifchen  Ausftellung  in  Berlin,  13  Jahr- 
gänge des  numismatifch-fphragiftifchen  Anzeigers,  das  numismatifche  LiteraturblatC  Kr.  1— 15, 
die  numismatifchen  Mittheilungen  Nr.  1 — 11,  Eutings  Tabula  scripturae  hebraicae  und  einen  Brief- 
befchwerer  von  den  Ruinen  der  Tuilerien;  Sr.  Durchlaucht  dem  Fürften  Karl  Egon  von  FUrften- 
berg  für  drei  Schriften  über  Schloßkapelle  und  Schloß  Heiligenberg  von  Lübke,  Martin  und 
Weinbrenner;  Sr.  Durchlaucht  dem  Fürften  von  Löwenftein-Wertheim-Rofenberg  für  eine  Scbinidel' 
felder  Urkunde  von  1242,  den  Herren  Freiherr  L.  von  Borch  in  Innsbruck  für  delTen  Beiträge 
zur  Rechtsgefchichte  des  Mittelalters  und  feine  Gefchichte  des  kaiferlichen  Kanzlerfi  Konrad, 
Pfarrer  Boflert  für  feine  Schriften  „Aus  dem  Weinsberger  Archiv  in  Oehringen"  und  pDrci  pia 
defideria  für  die  württembergifche  Gefchichtsforfchung**,  Verwaltnngsaktuar  Bürner  in  Weikers- 
heim  für  eine  Markungskarte  der  Orte  Schmerbach,  Münfter  etc.  von  1774,  Kaufmann  K.  Chur  in 
Augsburg  für  eine  Urkunde  von  Kaifer  Wenzel  von  1400  und  eine  Schrift  „Zur  Klintnus  des 
Hofpltals  in  Schwäbifch  Hall»*  von  1798,  Pfarrer  Drück  von  Waldbach  für  6  Nummern  der  Weins- 
berger Zeitung  mit  feinem  Vortrag   Über  Weinsberger  Flurnamen,   Freiherm  von  Eberflein   in 


312  Verwaltungsbericht  des  Hift.  Vereins  f.  d.  w.  Franken  1882/83. 

Dresden  für  12  Exemplare  feiner  „Urkundlichen  Nachträge  IV.  Folge**  und  6  Exemplare  feiner 
„Beigabe  zu  den  gefchichtlicben  Nachrichten  von  dem  reichscitterh'chen  Gefchlecht  Eborftein**, 
Rechtsanwalt  Krauß  in  Crailsheim  ftir  Waffen  und  einen  Schädel  aus  den  Reihengräbern  bei 
Crailsheim :  endlich  dem  großherzoglich  badifchen  Konfervatorium  fUr  Photographien  von  antiken 
Bronzen  ans  der  großh.  badifchen  Alterthümer-Sammlung  in  Karlsruhe,  Neue  Folge,  Heft  1,  der 
königl.  württembergifchen  Archivdirektion  für  Band  IV.  des  wirtembergifchen  Urkundenbnchs, 
dem  königl.  württembergifchen  Konfervatorium  für  Mayers  Katalog  der  königl.  Staatsfammlung 
vaterländifcher  Kunft-  und  Alterthumsdenkmale  I.  Abtheilung,  und  dem  königl.  württembergifchen 
ftatiftifch-topographifchen  Bureau  für  Martens,  Gefchichte  von  Hohentwiol,  für  die  Befchreibung 
des  Oberamts  Kttnzelsau,  für  die  Karte  von  Württemberg  in  4  Blättern  und  für  den  Jahrgang 
1882  der  Württembergifchen  Jahrbücher. 

Die  Prüfung  der  Rechnungen  des  Hauptvereins  fowohl  als  des  Lokalvereins  wurde 
durch  Haßler  vorgenommen  und  diefelben  richtig  gefunden.  Die  Einnahmen  des  Lokalvereins 
mit  171  Mark  rühren  von  dem  Extrabeitrag  der  Amtskorporation  Hall  und  den  erhöhten  Beiträgen 
der  Haller  Mitglieder  her,  die  Ausgaben  von  der  Erhaltung  und  Reinigung  des  Lokals  der  Samm- 
lungen, von  der  Vermehrung  der  naturgefchichtlichen  und  von  Beiträgen  zu  der  hi/ltorifchen 
Sammlung  und  zur  Bibliothek  fowie  von  Inferaten.  Auf  befonderen  Wunfeh  kommt  in  Folgendem 
eine  von  unferem  Kafller,  Hrn.  Schullehrer  Fahr,  geftellte  fummarifche  üeberficht  der  Einnahmen 
und  Ausgaben  des  Hauptvereins: 

A.  Einnahmen: 

1.  Saldo  vom  vorigen  Jahr 122  «i^  41  ^ 

2.  Beitrag  Sr.  Majeftät  des  Königs 85    „    71    . 

3.  Beiträge  der  übrigen  Gönner 207    „    85    „ 

4.  „  „    Amtskorporationen 170    „    — 

5.  „  „     einzelnen  Mitglieder 1 140    „   20    „ 

6.  Einnahmen  durch  die  Bibliothek 13    „   20    „ 

7.  Erfatz  von  Portoauslagen 37    „   80    „ 

8.  Erfatz  einer  Rechnung  durch  den  Lokalverein   .  14   „    — 

Suroma    .    .    .    1 790  «A  90  ^ 

B.  Ausgaben: 

1.  Verfammlungen 45  «Ä  56  *J 

2.  Druckkoften 1089  „  10  „ 

3.  Andere  Vereine,  befonders  Lokal  vereine    ....  181  „  — 

4.  Bibliothek 138  „  33  „ 

5.  Porti 101  „  39  „ 

6.  Hiftorifche  Sammlung 27  „  50  „ 

7.  Münzfammlung 20  „  75  „ 

8.  Außerordentliche  Ausgabe 79  „  35  „ 

9.  Allerlei 28  ,  77  , 

Summa    ,    .    .    1111  Jk  7b  ^ 

Ausgleichung: 

Einnahmen 1790  cÄ  90  ^ 

Ausgaben 1 711    .    75    ^ 

Bleibt  als  Aktivreft Id  Jk  ib  ^ 

Haßler. 


R  e  g  i  f  t  e  r.*) 


Aachen  U2.  144. 

Aalen  82.  267. 

Aarborg,  v.  53. 

Abel  15. 

Abt,   C.  F.  37  f.  116   ff.  122. 
236  ff. 
Felic.  117  ff.  229. 

Abtsgmünd  68. 

Ach  23  f.  226. 

Achalm  107. 

Gr.  V.  96.  259  f.  276.  298. 

Ackermann  37.  114.  117. 

Adam  266. 

Adam,  A.  E.  161  ff. 

Adam,  Jerem.  40  ff. 

Adelberg,  Kl.  245.  273.  277. 

Adelharz,  281. 

Adelroann  v.  267.  268. 

Adolf  V.  Naffau,  Kön.  5.  278  f. 

Affenneft  227. 

Ahtisberga  158. 

Aich  266. 

Aichelberg  108.  277. 

Alchenrain  59.  63. 

Aichftätt  309. 

Aier  284. 

Aikelin  268.  270. 

Aingehnme  =  Einkorn. 

Aiftegen  -  Löwenthal  -  Baum- 
garten, V.  54. 

Alamannen  224.  228.  287  f. 

Alb  3.  95.  107.  223.  242  f.  265. 
276.  280. 

Albeck  95.  111.  276  f. 

Alberti,  v.  146. 

Albertus  Bohemns  142. 

Albrecht,  Kaif.  72.  279. 

Albrecht,  L.  104. 

Albuch  94  ff.  301  ff. 

Alchiagin  224  f. 

Alczhufen  128. 

Aldenberger  137. 

Alfdorf  109. 

Allerheiligen,  Kl.  226.  229.  265. 
274.  276. 


Allefchwende  229. 
Allfeld,  V.  146. 
Allgäu  225.  228  f.  282. 
Alpen  229. 

Altaich,  Hcrm.  v.  142. 
Altenberg,  abg.  59.  63. 
Altenberg  (OA.  Gerabronn)  262. 
Altenburg  111. 
Altengiengen  300. 
Altengifelingen   243.   246.  276. 

300. 
Altenholevelt    (Altenhollfeld) 

299  ff. 
Altenftadt  243  ff.  276.  300. 
Altenfteig  111. 
Alterthttmer  265. 
Altheim  100  f.  259. 
Altnuifra  297. 
Altfchmidelfeld  59.  63.  69. 
Altshaufen  267.  292. 

-Veringen,  Gr.  v.  274  f. 
Ahvig  130. 
Amadea  286. 

Ambra  (Ammern),  v.  254. 
Amlishagen  159. 
Ammann  127.  229. 
Amrichshaufen  267. 
Andeck  107. 
Andrea  149. 
Anhartes  =   Einbarz. 
Anhäufen  96.  265.  267. 
Anwander  229. 
Apfelbach  247. 
Apian  225.  257. 
Appertshofen  144. 
Arbon  224. 
Argen  46  f. 
Argengau  22  f. 
Arlapus  27  f. 
Arlt,  V.  133. 
Amach  223. 
Amelt  227. 
Amholz  281. 
Arnim  17. 
Amftein,  Gr.  v.  255. 


Artzt  265. 

Afch  24. 

Afchaffenburg  247. 

Afchbach  142. 

Afporg  4.  6.  11p.  280.  298. 

Affesberg  158. 

Auerbach  268. 

Auernhofen  92. 

Aufhaufen  108.  139. 

Aufheimer  160. 

Auffeß,  V.  303. 

Augsburg  23.   86.   87.   88.  98. 

226.  251.  256.  290. 
Aulendorf  228  f. 

Baader  88. 
Baccantf  256.  261. 
Baccoff  104. 
Bath  2tl5. 
Baclie,  vom  127> 
Bachciiftein  9*i.  153. 
Backnang  4.  Ii7.  210.  f.  256 
BacknaTig-Wülffddcn,  Herren  v. 

261. 
BacuieiJter  227  f. 

Baden  B6.  J37,  257, 
Büienfurt  226. 

Bai  um  86  f.  176.  183.  195.  225. 
Herzoge  v.  DL  ia3,  185  ff. 
226, 
Baiersbofen^  v.  144. 
Baldeck  108. 
Balgerhain,  v.  130. 
Balghoim,  v.  95. 
BaJjtigen  111.  263. 
Balkljeimer  159. 
Bamberg  71,  74  ^  8L  93  ff.  101. 

142  ff.  247.  255,  297  ff. 
Baiitlin  16. 
BaDtlin  268. 
Banken  reute  225. 
BarabaiQ  229. 
Barabairch  229. 
Bar.iban  229. 
Barack  74. 


*)  Bearbeitet  von  A.  Engelbrecht 


314 


Regifter. 


Baral  56. 
Barblenbach  242. 
Barchet  16. 
Bärenthal  259. 
Bärenweiler  229. 
Bartelftein,  v.  128  f. 
Bartholomäi  95. 
Bafel  53  f.  197. 
Bafeler  Vertrag  197. 
BalTermann  11  f. 
Bater  130. 
Bauer,  Fid.  v.  268. 

H.  95 f.  144 f.  253flf.274ff. 

292. 
Marie  270. 
Bauernjörg  f.  Waldburg. 
Bauernkrieg  80.  265. 
Baumann  23.  27.  29.  51  f.  54. 

225  f.  229.  255.  258  f.  265. 

268.  281.  299. 
Baumburg  265.  267. 
Bayerhöfle  69. 
Baz  104. 

Bebenburg  158  ff. 
Bebenhaufen  267.  298  f. 
Be(ö)bingen,  v.  96.  276. 
Becher  16. 
Becherlehen  225. 
Bccilinisrüti  225. 
Beck  29  ff.  247  ff.  304  ff. 
Beichlingen,  Gr.  v.  72. 
Beilftein  6.  109.  172.  263. 
Beizkofen  226. 
Bemberg  160. 
Benediktiner  265. 
Bengel  268. 
Bentzer  130. 
Berchtesgaden  144. 
Berg  (Ravensburg)  224.  262. 
Grafen  v.  97.  99.  297.  299. 
304. 
Bergatreute  223. 
Berghaufen  102. 
Berghülen  24. 
Bergmann  285  f. 
Berg-Schelklingen,  Gr.  v.  3. 
Beringen,  Ri.  v.  278. 
Bermaringen  266  f. 
Bernhaufen  91. 101. 106. 257. 297. 
Bemheim,  Hh.  v.  159. 
Beroa  259. 

Berol dingen,  Gr.  v.  14. 
Berthold  v.  Zwiefalten  273. 
Bertle  229. 
Bertfeh  26$. 
Berwiß  225. 
Befigheim  110. 
Befoldus  164. 
Betmauer  46.  266  f. 


Bettenreutc  128.  130. 

Beuron  265. 

Beutelsbach   3.    101.   109.  267. 
275.  280.  297. 

Biber  30. 

Biberach,  OA.  223  f. 

St   36  ff.  82.   113  ff.   137. 
223.  225.  229  ff. 
I  Bibersfeld  262. 
I  Bieboz,  v.  130. 
I  Bieteuweiler  f.  Birhtenweiler. 
I  Bietigheim  110. 

Bilfinger  268. 

Billgrin  f.  Pilgrime. 

Billingsbach  80. 

Bilovinger  128. 

Bilftein  172.  196. 

Bilversheim    143. 

Binswangen  97. 

Biquelin  160. 

Birhtenweiler  225. 

Biflingen  110. 

Blamont  172. 

Blankenhorn  110. 

Blaf-ar  (-er)  282. 

Blatten  23. 

Blattner  229. 

Blau  23  f. 

Blaubeuren,  Herrfch.  106. 
OA.  223  f. 

KL  u.  St.  23  f.  25  f.    96. 
108.  188.  276. 

Blauenftein  24.  27.  106.  108. 

Blaufelden  159. 

Bleibimhaus  104. 

Blittersdorf,  Frh.  v.  12. 

Blocksberger  305. 

Blonhofen  225. 

Blönried  225. 

Bloures,  Curia  (Plarfch)  284. 

Bludenz  285. 

Blumenhauer  62 

Böblingen,  OA.  99  ff. 
St.  107.  185. 

Bocer  205. 

Bochesberg  158. 

Böcklin  V.  Böcklinsau  107.  112. 

Bocksberg,  v.  143.  145. 

Bodelshaufen  107.  260. 

Bodelshofen  108. 

Bodenfee  22  f.  82.  265. 

Bodman,  v.  86. 

Bodnegg  224. 

Boenftein,  H.  v.  92. 

Bogenwller  128. 

Böhmer  10.  54.  142.  255.  258. 

Böhringsweiler  110.  256. 

Böigenthai  147. 

Bolltem  127.  130. 


Bondeli  v.,  Julie  113. 

Bonelli  304. 

Bonlanden  106. 

ßonnet  56. 

Bopfingen  82. 

Bofch  133. 

Boffert  21.  72  f.  80.  90  ff.  93  ff. 

126  ff.   142  ff.   159  f.  253  ff. 

262.  265  ff  268  f.   274.  276. 

297  ff. 
ßöttiger  119. 
Bottwar  268. 
Brackenheim  110. 
Brahsberg  158. 
Bradil  283. 
Brandenburg  85.  87  ff.   147  ff. 

176  f.  195.  254.  291. 
Brauneck  90. 
Bräunisheim  245. 
Braunsbach  149. 
Bredelin  231.  284. 
Bregenz  224. 

Gr.  V.  274. 
Breisgau  260. 

Gr.  V.  257. 
Breitenbach,  v.  111. 
Breitfchwerd  205. 
Brentano  103. 
Brenz,  Df.  267. 

Hfch.  207  f.  213  ff 
Brenz,  Jobs.  60. 
Brettach  160. 
Breyer  161.  178.   192  f.  204  f. 

208.  214.  216.  271. 
Briach  225. 
Brie  106. 
Brixen  225. 
Bröckingen  60. 
Broll  205. 
Bronnbach  143. 
Bronnweiler  260. 
Brucheli  (Brauchte)  282. 
Brunetti  284  ff. 
Brunner  97  f. 
Brunner,  Hans  229. 
Bubenhaim  808. 
Buc  282. 
Buchau  127. 
Bucher  267 
Buchhorn  267. 
Buchon  8. 
Bück   54  ff.    158.   223  ff.   266, 

281  ff. 
Bueron,  v.  129. 
Buhl  268. 
BUhler,  fl.  150. 
Bühler,  Pet.  229. 
Buhraft  (Buohr-)  225. 
Bulach  172  ff. 


Regifter. 


315 


Bunz  16. 

Baorai,  f.  d.  folg. 
Burach  226. 
Burckhardt  211. 
Büreo,  V.  258.  261. 
Bürg  109. 
Burga  137. 

Burgau  98.  170.  298  f. 
Burgftall  108. 
Burgwang  46. 
Burladingen,  v.  127. 
Burren  248  f. 
Burron,  v.  128. 
Burs  (Bürs)  29.  286. 
Bürft  281. 

Burfton  (Bürften)  281. 
Bürtzenftein,  v.  26. 
Bufeck  4.  vgl.  Tufeck. 
Buffen  151  f. 
Bußuang,  Frh.  v.  53. 
Bütrich  226. 
Bnterichlehen  226. 
Buzereiner  229. 
Bvok  127. 

Calfreifen  284. 
Califius  66. 
Calphcn  =  Karpfen. 
Calw  111. 

Grafen  v.  100  ff.  253.  255  ff. 
275.  297.  299.  304. 
Camerer  269. 
Candebona  de  142.  145. 
Cannftatt  3.  106.  263.  266. 
Caftlan  159. 

Cafpart  95.  102.  255.  274  ff. 
Caftanei  (Käftenholz)  284. 
Cateau  113. 
Catena  de  142. 
Cellarius  f.  Keller,  Dan. 
Cham  98. 

Cham,  Gr.  v.  97  f. 
Cham  =  Voburg,  Gr.  v.  96  ff. 
Chirphendorf  259. 
Chrift  227. 
Claus  270. 
CIeß  136.  170. 
Coli  mann  69. 
Corres  54  ff. 
Cotta,  Chr.  Fr.  161.  177  f.  180. 

J.  F.  103.  268. 
Crailsheim  159. 

Herr.  v.  92.  146  ff. 
Crapah  226. 
Creglingen  300. 
Cropf  159. 
Cuono  282. 

Dahlroann  19.  220. 
Darobacher  143. 


Dannecker  269. 

Danz  104. 

Dapfen,  v.  27. 

Datt  81.  83  f. 

Dauchftein  147. 

Degenfeld,  v.  26. 

Degenfeld-Schonburg,  Gr.  v.  245. 

Degerloch  254  f. 

Deggingen  245. 

Deinesberg  158. 

Delrio  249. 

Denfer  229. 

Derendingen  259. 

Dettenhaufen  15. 

Dettenrieder  f.  Abt. 

Dettingen,  Schlofiberg  bei  91. 

Dettinger  65. 

Deutfehorden  247. 

Devrient  40. 

Dichter  266. 

Dicke  bei  der  111. 

Dietenhofen,  v.  303. 

Dieterich  265. 

Dietmans  223. 

Dietmannsweiler  226. 

Dietrich  28  f.  276. 

Diez  30. 

Dillingen,  Gr.  v.  29.  95  ff.  304. 

Dilsberg  —  Düren  144. 

Dinkelsbühl  82. 

Dirbehain  130. 

Ditzingen  101.  107. 

Döffingen  2.  101. 

Doli  113. 

Dollinger  38.  116.  241  f. 

Domeneck  110. 

Donau   30  f.  82.  223.  265.  298. 

Donner  263. 

Doppelfchwand  282. 

Dorisnäft  227. 

Dormettingen  259. 

Domheim,  v.  150. 

Drachenloch  243. 

Drackeniltein  243. 

Ducange  55  f.  286. 

Dünsbach  146. 

Dürbheim,  v.  267. 

Düren,  Hh.  v.  142  ff. 

Dürrmenz  110. 

Dußlingen  260. 

Duvemoy  14  f. 

Ebbo  93  f.  99  f.  303. 
Ebelsberg  158. 
Eberhardzell  223. 
Ebersberg  109.  129. 
Eberftein,  Gr.  v.  255.  258. 
Ehingen  120.  170. 
Ebnetneft  227. 


Ebrach  145. 
Ebrard  270. 
Eburesberg  158. 
Ecke  d.  i.  Eckhof  255. 
Eckoler  (-eler)  129  f. 
Egenhaufen  111. 
Egilsvendi  =  AI  lefch  wende. 
Egisbergun  158. 
Eglofs  226. 

Graffch.  22. 
Ehemann  267. 
Eheftetten,  v.  261. 
Ehingen  223  f. 
Ehningen  107. 
Ehrmann  103. 
Eibelftadt  159. 
Eichftädt    171.    187.    190.   290. 

301  ff. 
Eierneft  227. 
Einhalden  227. 
Einharz  227. 
Einholz  281. 
Einkorn  227. 
Einthürnen  223.  227. 
Eisbach  61. 
Eisbühl  243. 
Eifenharz  226. 
Eifenmann  69. 
Eislingen  96.  274. 
Elchiugen  34.  225. 
Eilegg  225. 
Ellerhacb,  v,  24. 
Ellingen  217.  3Ü6. 
Ellnieney  226. 
Ellriclishaufen,  v.  159. 
Ellwangun,  (U.  268. 

Kl.    u.    i5t.    58  f    7ti.    183. 
267.  306. 

Pfd,  225. 
El  faß  227  f. 
Eltershofen^  v.  61, 
EltiDgen  254  f.  25B. 
Emele  226. 
EinerkiDgen  127, 
Emmelhofen  226. 
Enderle  3a 
Engelrent  308. 
Engülöhofen,  v.  205. 
Engen  reute  228. 
Engftler  229, 
EnnetitsHets  228. 
Ennsheim  259. 
Ensfmgcn,  v.  160. 
Entringen  261. 
En^knfen  226. 
Epple  2^4. 
Erblich,  V,  92. 
Erhardt  2H9, 
Eriskirch  225. 


316 


Regifter. 


Eritgau  163. 

Erkeoberg  109. 

Erkenbrechtshofen  91. 

Erfingen  147. 

ErtiDgen  227  f. 

Efchie  227. 

Efchi(n)ni08,  j.  Meufchenmoos. 

Efcbon  227. 

Efelsberg,  v.  143. 

Efeißburg  108.  110. 

Eskingen,  v.  96. 

Eflig  21.  120. 

EOlngen  95  f. 

Eßlingen  2  ff  57.  82.  135.  190. 

195.  207. 
Ettenhaufen  80. 
Ettcnftatt  308. 
Ettishofon  225. 
Etobou  172. 
Etilenhof  309. 
Elller  263. 
Eutendorf  60. 
Kyb  245  f. 
Eybacb  245  f. 
Eyferburg  110. 

Faber  205. 

Fabri  132  ff. 

Falati  229. 

FalkeufteiD,  Bg.  51.  108. 

Hb.  V.  22.  51  ff. 
Falkenftein,  P.N.  303. 
Fallati  13  f. 
Farrenberg  107. 
Fautsberg  111. 
Fehleifen  270. 
Feiben  227. 
Fclkovar  226. 
Felterbach  227. 
Fenken  281. 

Ferdinand  I.  196.  198  f.  293  f. 
Fetzer  16.  21. 
Feucbtwangen  150.  159. 
Feurenmoos  227. 
Ficker  142. 
Fiel  229. 
Fildcr  253. 
Fils  242  ff. 
Filmannsbach  226. 
Finkenberg  111. 
Firft,  Hh.  v.  258  f. 
Fifcber  159. 
Fifcher,  H.  103  f.  271. 

J.  G.  270. 
Flechia  55  f. 
Flock  •?26. 
Flockenbach  226. 
Forchtenberg  267. 
Forft  96.  298. 


Förltcmann  225  ff.  281  ff. 

Forftner  209. 

Fraas  265.  268. 

Frag  283. 

Fragenftein  283. 

Fragftcin  283. 

Frank  129. 

Franken  6.  80.  90.  247  ff.  262. 

265  ff.  304  ff. 
Frankfurt  16  ff.  81  f.  85.  187  f 

195.  226. 
Franz  103  f. 
Fra8ce(n)  285. 
Fraftenz  285. 
Frauenberg  106. 
Frauenthal  265. 
Frei  229. 
Freiberg,  v.  293. 
Freiburg  227  f. 
Gr.  V.  279. 
Freudenftadt  267. 
Freudenftein  110. 
Fruundsberg,  v.  86. 
Frey  104 
Fricker  161.  172.  189  f.  192  f. 

206.  216. 
Frickingen,  Gr.  v,  274. 
Friedhartes  wilare  226.(Friedach) 
Frido  226. 
Fiiecke  38. 
Friodach  225  f. 
Friedrich      I.  58.  254.  277. 
11.  22.  58.  277  f. 
111.  72.  170.  183. 187. 
289  f. 
Friedrichshafen  267. 
Frifchlin  266.  269. 
Froburg,  Gr.  v.  279. 
Froewin  130. 
Frölich  251. 
Fronhofen  92. 
Frofch  196. 
Frubrechtshufen  273. 
Fuchs  86. 
FUger  269. 
Fulda  103. 

Fulgenftadt  128.  130. 
Full-on  (-um)  283. 
Funck  271. 
Funcko  (Funk)  282. 
Furderer  129. 

Fürftenberg  192.  204.  225.  295. 
Füßach  137. 

Gaar  305. 
Gabelkovcr  279. 
Gafgair  285  f. 
Gagerer  283. 
Gage(i)rs  283. 


Gaildorf  59  f.  70.  157. 

Gailingen,  v.  159. 

Gaisburg,  auf  der  111. 

Gaißer  129  f. 

Galaroetelle  285. 

Galamazöle  285. 

St.  Gallen  22  f.  51  ff.  130.  158. 

Gamesfeld  159. 

Ganal  228. 

Gantenwald  63. 

Gaßner  305  f. 

Gatfchet  55. 

Gayler  270. 

Gebersheim  255. 

Gebfedel,  v.  159. 

Geggingen,  v.  129. 

Gehringer  15. 

Gcichfendorf,  v.  159. 

Geierneft  227. 

Geifertshofen  70. 

Geiger,  L.  271. 

S.  229. 
Geigerneft  227. 
Geigersneft  227. 
Geifelftein  246.  276. 
Geislingen,  OA.  245. 

St.  134.   136.   138.   242  ff. 
267.  273  ff. 
Geislingen,  v.  91. 
Gemmingen,  v.  27.  262. 
Gcügenbach  257. 
Genger  292. 
Geniringen  108. 
St  Georgen  258  ff.  266.  273. 
Georgii  153. 

F.  H.  216. 

J.  F.  70. 
Gcppersdorf  308  f. 
Gerabronn  148  ff. 
Gerenbrunn  63. 
Geriiaufen  23  ff.  29.  106.  108. 
Geriachsheim  91.  143. 
Geroldseck,  v.  52. 
Gervinuß  11. 
Gelees  303. 
Geßler  161. 
Geftineshufen  299  f. 
Geyern,  v.  309. 
Giefel  289  ff. 
Giengen  82.  97.  30D. 

Mkgr.  V.  96  f. 
Giefebrecht  92  f.  253.  299.  302. 

304. 
Giggelhirn  227. 
Gingen  212.  244. 
Girsneft(e)  227. 
Gisbert  187. 
Glaron  281. 
i  Glattbach,  IIb.  v.  100. 


i 


Regifter. 


317 


Glattbach-Roßwag  146. 

Glehuntare  299. 

Gleißenburg  108. 

Glemsgan  99  ff.  302. 

Glor  281. 

Glur  281. 

Gmünd  2.  4.  59.  76.  82.  86.  154. 

267. 
Gnadenthal  265.  267. 
Gödeke  62. 
Göfis  285. 
Goggles  283. 
Goldaft  158. 
Goll(e)  116.  282. 
Gönningen  259. 
Goppelt  14. 
Göppingen  109.   153.  183.  263. 

267. 
Gorheim  265. 
Göthe  20.  271. 
Götzis  225. 
Göz  252. 

Graben  ftetten  107  f.  245. 
Grabiz,  Gr.  v.  266. 
Grafeneck.  107. 
Gramfcbatz  227. 
Grafer  30^1  f. 
Graß  229. 
Gräter  103  f. 
Grätz  6. 
Gravi  na  7  f. 
Greiffenftein  3. 
Greyff  269. 
Grezzingen,  v.  255. 
Grieben  281. 
Grienfngen  3. 
Grießenberg,  v.  53. 
Grimm  36.  225.  227. 
Groningen  110.  f.  anch  Mark- 

gröningen. 
Groß-Altdorf  60. 
Grofl-Süßen  138. 

-Villars  54  f. 
Grötzingen,  Hb.  v.  100. 
Grubenjagen  225. 
Gruibingen  245. 
Grundsheim  (ain),  v.  127. 
Grtineifen  49. 
Grttnenberg  242  ff. 
Grüningen  267. 
V.  96.  297. 
Grüninger  (Buchdr.)  269. 

(Schulm.)  69. 
Grilnkraut  224. 
Gruppenbach  262. 
Gii(n)geli  227. 
Giigelis  227. 
Gugelloch  227. 
Gnggcnhaufen  281. 


Gng(u)lunberc  227. 
Gulgulmurre  227. 
Güllen  226.  281. 
Gültlingen,  v.  4.  106. 
Gundert,  E.  243. 

H.  270. 
Gnnningen  259. 
Günther  128. 
Günther  157  f. 
Gflnzburg  97. 
Gttnzelbnrg  108. 
Günzkofen  226. 
Gurtin  286 
Güffen  (V.  Güffenftadt)  80.  a 

34.  267. 
Güffenberg  108. 
Gutenberg  108  243. 
Güterftein  112. 
Güttingen,  v.  52  f. 
Guttinger  129  f. 
Gwefen,  abg.  300. 

Haag  299  f. 

Haag,  J.  21. 

Habichtneft  227 

Habsburg,  Gr.  v.  54. 

Habsthal  129. 

Hage  269. 

Hagmann  130. 

Hagnow  180. 

Hahnenkamm  108. 

Hahnenneft  227. 

Hahnenftaig  227. 

Haidek  3. 

Haidgau  223  f. 

Haigerloch  170. 

Hainftadt  92. 

Haiterbach  111. 

Haiz  281. 

Haizen  281. 

Hall  57.  59.  68.  82.  262.  267. 

Haller  267. 

Hanau,  Gr.  v,  148.  150. 

Handmann  116. 

Hannikel  266.  269. 

Hanfemann  11. 

Hanfelmann  159. 

Hansmartin  229. 

Harburg  260. 

Härle  267. 

Harteneck  110. 

Harthaufen  111. 

Hartmann,  J.  265  f. 

P.  268. 
Hafel  6  J.  69. 
Haslach  59. 
Haßler  73.  136. 
Hauber  269. 
Hauchlingen  259. 


Hauff  269. 
Hang  13. 

C.  F.  163. 

F.  265. 
Haufach  225. 
Haufen  (a.  d.  Fils)  242  f. 

V.  259. 
Haufen  (i.  Baiern)  806. 
Haufen,  Hh.  v.  306. 
Hausleutner  120. 
Hebcrle  236. 
Hecker  20. 
Heefe  26. 

Heerberg  59  ff.  63. 
Hefner,  v.  71. 
Hegau  82. 
Hegelmaier  269. 
Heidelberg  16.  127. 
Heideloff  133.  136. 
Heidenfeld  146. 
Heidenheim,  106.  108. 
Heider,  v.  230  f.  233. 
Heilbronn  183.  267. 
Heiligenbronner  243. 
Heilsbronn  93.  145.  301.  304. 
Heimberg  160. 
Heimerdingen  101. 
Heimsheim  107. 
Hoiningen  255  f. 
Heinrich,  Bifchof  v.   Bainbers 

142  ff. 
Heinrich,  Kaifer  II.  95.  97.  299  f. 

IV.  94.  97.  257. 
V.  257. 

VI.  258.  277.  299. 

VII.  5.  58.  277.  280. 
Heinrich  von  Heilbronn  269. 
Heizzan  281. 
Held  268. 

Helfenftein   4.  24  f.   27  ff.  96. 
136  f.  164  f.  169.  243  ff. 
273.  275  ff.  298. 
Hellenftein  106.  106. 
Heimeile  (Hemle)  282. 
Helmftadt,  v.  160. 
Hemmingen  107. 
Hemmingeshus  281. 
Henneberg,  Gr.  v.  90.  164. 
Hennenberg  244.  , 

Hengftneft  227. 
Heppenheim  11. 
Heratskirch  130. 
Herbord  93  f.  98  f. 
Hergoltesberge  226. 
Hering  269. 
Höritier  .56. 
Hermann,  v.  271. 
Herrenberg  107.  198.  263,  267. 
Herrenthierbach  80. 


318 


Regifter. 


Herrlinger  116. 
Hertenftein,  v.  127. 
Herwartftein  278. 
Herzogsbrief,  der  191  flf.   199. 

201  f.  204  flf.  221. 
Heß  38. 

HelTonen,  die  254  ff. 
Hettingen,  v.  »2. 
Heubach  95  f.  106.  304. 
Heuchlingen  259. 
Hennebiirg  265. 
Hennenburg  244. 
Heunifch  69. 
Hexenbuckel  243. 
HexenprozeOe  137  ff.  247  ff.  304  ff. 
Heyd  6  ff. 

Hicekoven  =  Hitzkofen. 
Hillern,  Job.  v.  113. 

Juft  H.  44.  118  ff.  122.  124. 
230.  232.  239  f. 
Hiltenburg  246.  275. 
Himroelsfels  245  f. 
Himmel  wunne  158. 
Hinder  229. 
Hipler  265.  269. 
Hlrrlingen  256.  258.  261. 
Hirfau  96.  100  ff.  210  f.  254  f. 
257   f.  260.  262.  267.  273  f. 
297  ff.  302. 
Hirfchberg,  Grafeu  v.  801.  303. 
Hirfchhorn,  Hb.  v.  159. 
Hirfchlanden  146. 
Hirzel  267.  271. 
Hitberg  157. 
Hitz  229. 
Hitzkofen  227. 
Hochenftatt  308. 
Hochftetter  47  ff. 
Hocker  801. 
Hof,  im  128. 
Höfen  267. 
Höfer  269. 
Höffelein  178. 
Hoffmann  18. 
Hoffmann  266. 

Hoffmann,  Fr.  D.   161  f.   168. 
172.  178.  198.  205. 

G.  D.  161. 

K.  H.  L.  t,  269. 

K.  H.  L.  269. 
Hofmann- Wellenhof,  P.  v.  271. 
Hohebnrg  111. 
Hohenafperg  268. 
Hohenberg  59  f.  63. 
Hohenberg-Haigerloch ,   Gr.   v. 

170. 
Hoheneck  HO. 
Hoheneybach  246. 
HohenfelB  91. 


Hohen-Genkingen  108. 
Hohen-Gerhaufen  23  ff.  27.  98. 

106.  108. 
Hohenlandsöhr  109. 
Hohenlohe  57.  80.  268. 

V.  59.  66.  80.   145.   147  ff. 
150.  159.  267  f. 

•Langenburg,  v.  149. 

-Schillingsfürft,  FUrft  F.  K. 
V.  71  ff.  266  ff. 

-üffenheim  59. 

Gr.  V.  73. 

-Uffenh€im-Speckfeld,v.l45. 
Hohenneaffen  107.  268. 
Hohenftadt  245. 
Hohenftaufen  57.  109. 

f.  auch  Stanfer. 
Hohenftein  91. 
Hohentengen  227. 
Hohe^twiel  112.  268. 
Hohenurach  107. 

-Wittlingen  108. 
Hohenzollern  243. 

die  78.  81.  177. 
Hobmichele  265. 
Holbain  (Holbein)  128.  282. 
Holderburg  HO. 
Holl  282. 
Hollfeld  300. 
Holtz,  vom  M.  153  ff. 
Höltzl-Stemftein  65. 
Holzmann  229. 
Homberg  130. 
Honburg  112.  160. 
Hondümen  227. 
Hontheim  248. 
Horb  16.  137. 
Horb  (i.  Bayern)  300  f. 
Horburg  196.  205.  215.  f.  auch 

Harburg. 
Horkheimer  62.  66.. 
Hörmannsberg  226. 
Hormayr  283  ff. 
Homberg  (Calw)  111. 
Homberg  (i.  Baden)  112. 
Homberg,  v.  142. 
Homburg,  v.  160. 
Hörner  70. 

Horningen,  f.   Hirrlingen. 
Homftein,  v.  129. 
Homung  61  f. 
Horwa  299  ff. 
Horwo,  abg.  101.  301. 
Hotho  48. 
Höttingen  308. 
Huber  10. 
Huber  262. 
Hugesberg  158. 
Hugshofen  256.  258. 


Huhn  254. 
Hühnerneft  227. 
Humbrechts  281. 
Hnmmertsried  281. 
Hundfuß  27  ff.  133. 
Hunhaldun  (Einhalden)  227. 
Hunnenburg  109.  244.  246. 
Hürben  108. 
Hürlbach,  v.  159. 
Hnrningen  f.  Hirrl. 
Hufen  127.  225. 
Hufi  269. 

Jacobfen  90  ff. 
Jakobfon  268. 
Jaff6  93  f.  99  f. 
Jager  28  f. 

Melch.  204. 
Jagft  147.  150.  152. 
Ibant  284. 
Ichart  284. 
Ickftatt  216. 
Jedesheim  297. 
Jettenburg  107.  228. 
Jettkofen  226.  228.  . 
Ifen  284. 
Iffland  235.  239. 
Igersheim  247. 
Igil  282. 

Ihinger  Hof  100. 
Hier  22  f.  30.  223  f. 
Ilfing,  Freih.  v.  294  f. 
Immenhaufen  259. 
Immersberg  63. 
Ingelßngen  247. 
Ingersheim  255.  297. 
Ingummenruti  (Cngenreute)  228. 
Innsbruck  249  f.  252. 
Inftitoris  248. 
Interlaken  282. 
Jolica  229. 
Ippesheim,  v.  159. 
Irrmanns  Weiler  108. 
Irslingen  111. 
Irt  284. 
IHngen  297. 
Ißnhartis  229. 

Isny  46  f.  82.  187.  266.  268. 
Jungingen  (OA.  Hechingen)  3. 91. 

(OA.  Ulm)  3.  91. 
Jürgens  17  f. 
Iwack  246. 

Kagius  62.  69. 
Kalfeufen  284. 
Kalifch  66. 
Kaltenmofer  269. 
Kapeder  228. 
Eapff,  K.  268. 


Regifter. 


319 


Kapff,  S.  J.  269. 

S.  K.  269. 
Karl  IV.  K.  10.  27  f.  159.  165. 
Karl  V.,  K.  135.  198  f. 
Karl  d.  Kühne  175  f. 
Karlsfchule  103  f.  266. 
Kärnthen,  Herr  v.  261. 
Karpfen  260.  Hh.  v.  260. 
Karrer  268. 
Kafals  285. 

Kaftel,  Gr.  v.  59.  72.  154. 
Käftenholz  284. 
Kaftropp  15. 
Kaufbeuren  82. 
Käuffelin,  B.  269. 

J.  N.  269. 
Kauffmann  269. 
Kaufmann  71. 
Kaosler,  Chr.  Fr.  269. 

Ed.  57.  269. 

Fr.  G.  269. 
Kajb  91. 
Keim  269. 
Kellenberger  229. 
Keller,  A.  266. 

D.  269. 

J.  B.  269. 

J.  J.  269. 
Kellmünz  228. 
Kempten  23.  82.  88.  224. 

Graffchaft  22. 
Kentbeim  47  ff. 
Kepler  269. 
Kerlenmoos  226. 
Kerler  24.  136.  243  f.  275.  278. 
Kern,  Bildhaueifam.  269. 

Fr.  H.  269. 

G.  Ch.  269. 
Kemer,  J.  G.  269. 

Juftin.  269. 

K.  F.  269. 
Kesler  (Keßler)  269. 
Kettenbach,  Heinr.  v.  269. 
Ketterburg  142. 
Kick  225. 

Kickach  (Kicken)  225. 
Kiechel  269. 
Kielmann  205. 
Kielmeyer  269. 
Kienlin  25. 
Kies  269. 
Kiefelberg  60. 
Kießegh,  Hr.  v.  292. 
Kifern,  die  91. 
Kilian  29. 
Killer  91. 
Kircbberg  (Gerabr.)  265. 

(Herrfch.)  170. 

Graf  Konrad  v.  269. 


Kirchberg,  Herr  v.  96.  159.  170. 
Kirchbierlingen  284. 
Kirchentellinsfart  274. 
Kircher  269. 
Kirchfembach  91. 
Kirchheim   6.   108.   183.  185  ff. 
189.  268. 

V.  96.  274.  276. 
Kirpfindorf  259. 
Kißlegg  129. 
Klaiber  266. 
Klar  281. 

Klauflügel  37. 43  f.  113. 122. 241. 
Klee  270. 
Klein  269. 
Klein-£islingen  245. 

-Forft  146. 

-Gartach  110. 

-Ingersheim  110. 
-Villars  54  f. 
Klemm,  A.  2.  131  ff.  242  ff.  267. 
273  ff. 

J.  K.  269. 
Kling  269. 
Klingemann  285. 
Klingenberg,  v.  128.  146. 
Klingenftein,  v.  159. 
Kloeker  282. 
Kloppen  281. 
Klumpp  269. 
Klüpfel  81.  84.  87  ftV 
Klüpfel,  H.  J.  269. 

J.  Chr.  269. 
Knapp,  Alb.  269. 

Joh.  Ge.  269. 
Knaus  270. 
Knecht,  Fam.  37.  116  f. 

J.  G.  120  ff.  229. 

J(uft)  H(einr.)  37. 120.  122. 
125  f.  230  ff.  239.  270. 

Seb.  116. 

Anna  Chr.  117. 

Felicitas    38.    116   ff.    122. 
vergl.  Abt 
Kneisle  282. 
Knellensberg  226. 
Knoll  270. 

C.  26. 

M.  245. 
Knoll(o)  282. 
Koch  270. 
Kocher  68.  82.  147. 
Köhler,  E.  G.  Fr.  270. 

G.  68. 

R.  270. 
Kohlhaas  270. 
Kohlwald  68  f. 
Kolb  270. 
Kölle  270. 


KöUfn  270. 
Köln  249.  260. 
Kölreuter  270- 
König,  D.  1. 

Joh.  IJlr.  270. 
Königsbronn  68. 
Königsdorfor  97, 
Königaegg  128  ff.  226.  270. 
Konrad,  deutfcb.  K,,  11.  257. 

III.  95.  254.  299. 

IV.  277. 
Konrad,  v.  Ilirfau  267. 

V.  Qu  er  fürt  270. 
Konftanz  22   f  53.   127.   12f^  f. 

134.  137.  184.  249.  261.  289  ff. 
Köpke  93.  30L 
Kombeck  27  ff.  132, 
Körner  235. 
Km^,  Kortfch  285, 
Knftlin,  Aug.  270 

Chr.  R.  27Ü. 

E.  G,  270. 

K,  H.  270. 

K.  W.  0.  270. 

Nath.  270. 
Kottüft  281. 
Kotzebue  225,  233  ff. 
Kraft,  Fanjjl.   132, 

H.  1^7. 

L,  131  f, 
Kräj^enneft  227. 
Krancheaberg^  d.  h 
Kransberg  59.   144. 
Krapf  210. 

Krantheim,  v,  92.  267. 
Kr«l)ben  226. 
Krcba  226. 
Kroel 
Kröwel 
Küblina,  Küblia  225. 
Kuchen  4.  243  f.  276  ff. 
Kunhenmeifter  1^9. 
Kuchimeirter  22  f.  51  ff, 
Küpchli  229. 
Kuhn  112.  282. 
Knningen  259. 
Küpfendorf  2Ö9. 
Kuppetiheim  1S7, 

Laband  22L 

Lab  er  v.  Hadamar  22  f), 

Ladurn  285, 

Lainiagen,  v.  26. 

Lana  283. 

Lambelin,  Lämmlo  262. 

Landau,  Graf  v.  8.  290.  293. 

297. 
Landshut  186  f.  305, 
Lang  2S6. 


128  ff. 


320 


Regiffcer. 


Lanjcenbiirg  150.  247.  265.  cfr. 

Hohenlohe. 
Langer  38.  240.  242. 
Langheim  300. 
Lanfins  209. 
Lantman  290. 
La  Roche  113.  124. 
Las,  de  Lafe  =  Leis  283. 
Laton  (Lattun)  281. 
Latten  282. 
Lattenberg  282. 
Laubenburg,  v.  127. 
Laufen  60.  70. 
Lanffen  109,  263. 

V.  255.  261    293. 
Lanpacher  229. 
Laupheim,  OA.  223  f. 

V.  127. 
Laatenbacher  266. 
Lauterburg  96. 
Lautem  95. 
Lauteriltein  108. 
Laymann  258. 
Lechsgeround,  v.  260. 
Leeb  268. 
Lebenbtthel  106. 
Leherr  229. 
Lehner  229. 
Lein  153  f. 
Leinbnrg  110. 
Le<neck  109. 
Leiningen,  Herr.  v.  253. 
Leins  286. 
Leipheim  29  if. 
Lemcke  266. 
Lendingen,  v.  255. 
Leonberg,  OA.  99  ff.  107. 

St  2.  4.  106. 
Leopold  267. 
Lefchen,  die  159. 
Leupolz  282. 
Leutkirch,  OA.  223  f. 

St  82.  137.  282. 
Leutkirch-Zeil,  Graffch.  22. 
Leutruro-Ertingen,  Farn.  127. 
Lichteneck  108. 
Lichtenegg  111. 
Lichtenftein  3.  107. 
Lidle  295. 

Lieb  38.  116.  236.  242. 
Liebenzell  111. 
Liechtenftein  235. 
Limbach  92. 
Limburg  243. 
Limpurg  57.  59.  145.  154.  277. 

Gr.  V.  59  f.  67.  154  f.  205. 
277. 
Limpurg-Gaildorf,  v.  60. 

-Gaildorf-Schmidelfeld  66. 


I  Limpurg-Schmidelfeld  58. 
I  -Sonthc'im-Schmidelfeld  70. 

-Speckfeld,  v.  60. 
-Speckfeld-Sontheim,  v.  67. 

Lindach  157. 

Lindau  1.  23.  82.  266. 

Lindenau  800. 

Lindner  265. 

Lingg(e)  282. 

Link  65. 

Linne,  v.  72. 

Lintberg  257. 

Lintburg,  v.  256.  261. 

Lintharz  281. 

Lintorf,  v.  102. 

Lift  270. 

Lochau  127. 

Loche  V.,  Farn.  127. 

Lochenftein  265. 

Locher  274. 

Lochiler  127. 

Lodter  69. 

Löffelftelz  110. 

Löffler  134. 

Löffler,  E.  v.  266. 

Löher  265.  268. 

Loizermühle  282. 

Loizin  282. 

Lomersheim  110. 

Lor,  Efel  v.  92. 

Lorch,  Kl.  109.  279. 

Lorch,  V.  270. 

Lorfch  254. 

Lofeus  (Loos)  248.  258. 

Lothar,  Kaif.  274. 

Lott  226. 

Lottenweiler  226. 

Lotz  49. 

LOW  229. 

Löwen,  V.  42  ff. 

Löwenftein-Rofenfeld,  Fttrft  v. 
71. 

Lübke  49.  133.  266.  268.  270. 

Lucas  270. 

Ludwig,  Kaif.  27.  33. 

Ludwigsburg  15.  104. 

Luelli  129. 

Luepolz  129. 

Luggeman  282. 

LuUln  130. 

Lünig  175.  214. 

Lupberg  282. 

Lupfen  112.  276. 

Lupin,  V.  88  f. 

Lupperger  282. 

Luppmanns  282. 

Lufchka  268. 

Luftnau  15. 

Lutiran  127. 


Lnttolsberg  282. 
Liiz  38.  120. 

Mack  19. 
Mack,  Ad.  229. 
Maegerichingen,  v.  255. 
Magenbuch,  v.  130. 
Mager,  die  91  f. 
Magerbein  260. 

V.  260. 
Mähringen  259  f. 

V.  ebd. 
Maiger  130. 
Mainhardt  47.  72. 
Mainhardter  Wald  256. 
Mainz   81.  86.  88.  146.   171   U 
249.  254.  268. 

Berthold  v.  81. 
Mair  187. 
Malans  286. 
MHla(e)r  282. 
Malles  (Mals)  285. 
Malmsheim  100. 
Malfener  298. 
Man(e)golt  282.    ^ 
Manlinishoven  225.  228. 
Marafche  285. 
Marbach  4.  109.  193.  202.  204. 

263. 
Marchthaler  29. 
Maria  Therefia  251  f 
Marius  69. 
Markeisheim  247. 
Markgröningon  3  ff. 
Marquard(us)  292. 
Marfchalk  89. 

Marfchal  kenzimmern  111.  192. 
Marftaller  66. 
Marftetten,  Gr.  v.  27.  278. 
Martens,  v.  270. 
März  305. 

Mathias  v.  Neuenburg  53  f* 
Matzen  282. 
Manch  2a  131. 
Maurer  227. 
Maufer  270. 
Mausneft  227. 
Maximilian  I.   10.   81.  87.  187. 

290  f. 
Mayer  262. 

Heinr.  27  ff. 
Mayer  v.  Mayerfels  267. 
Mayr  104. 
Mechich  226. 
Meckenpurren,  v.  128. 
Megelolfcs  =  Eglofs. 
Meglitz  226. 
Mehlishofen  225.  228. 
Melances  286  f. 


Regifter. 


321 


MelchiDgen  108.  183. 

Melun  284. 

Memroingen  82.  88.  187.  265. 

Mengen  127.  130.  265. 

Mentlin  62. 

Menzingen,  v.  209. 

Meran  283  f. 

Meranfen  284. 

Mercy  104. 

Mergentheim    75   f.    247.   262. 

300.  306. 
Merian  29.  155. 
Mehringen  =  Mähr. 
Merk  157. 
Merk,  Hs.  229. 
Merklingen  100.  257  f.  261. 
Memerts  281. 
Mefchach  226. 
Mefchenmofer  226. 
Metzingen  274.  298. 
Metzler  270. 
Menfchenmoos  226. 
Meviflen  11. 
Meyer,  F.  H.  271. 

J.  109. 
Meyer  v.  Knonau  22  f.  50  ff. 
Mezger  269. 
Miche'I  282. 
Michelsberg  (b.  Bönnigh.)  243. 

(b.  Brackenh.)  157. 

(b.  Geislingen)  242  ff.  273. 
275  f. 

(b.  Ulm)  243.  277. 

Klofter  299.  302. 
Michelskäppele  243. 
Michelskirche  (b.  Pfullingen)  243. 
Michelftein  95  f. 
Mieterkingen  127  ff. 
Millenberg  =  Mühlenberg. 
Miller  28. 
Miller,  K.  265. 
Miller,  v.  (General)  15. 
Mindelberg,  v.  128. 
Minor  268. 
Mifchelbach  98.  301. 
Mifinharts  226. 
Miftelbach  93  f.  97.  301  ff. 
Mittelberger  270. 
Mittelbuch  223. 
Mittenhaufen  130. 
Möckmflhl  110.  209  f.  215. 
Model  305. 
Mögglingen  95. 
Mögling  270. 
Möhler  270. 
Mohr  283  ff. 
Möhrle  282. 
Möhringen  127. 
Molar  282. 

Warttemb.  Vierteljahrsliofte  1883. 


Molaris  282. 

Molitoris  249. 

Moll  69.  267. 

Mömpelgard  172  f.  175.  193  f. 

196  ff.  200  f.  205  f.  208.  214  f. 

217.  222. 

Gr.  V.,  Friedrich  203. 
Gr.  V.,  Georg  195  ff.  198  ff. 
Gr.  V.,  Henriette,  169  f.  173. 
vgl.  a.  Württemberg. 
Mönchberg  107. 
Mondon  56. 
Mone  227.  259. 
Mönsheim  107. 
Montfort,  Gr.  v.  23.  130.  170. 

290  f. 
Montaiol  286. 
MontaioB  286. 
Montani  (Monthaeni)  286. 
Montarf  286. 
Mörike  270. 
Moriffen  284. 
Mörlin  282. 
Morftein  146  ff.  262. 
Mortenouwe,  Gr.  der  257. 
Möfel  104. 

Mofer  161.  177  f.  197.  214. 
Mollhain  127. 
Möttlingen  111. 
Mötzingen  107. 
Mozei  249. 

Muck  91.  93.  145  f.  301. 
Muderpolz  226. 
Muff  266. 

Mühlenberg  59.  63. 
Mühlhaufen  5. 
Mulinhova  225. 
MUllenhoff  158. 
Müller  69. 
Müller-Mothcs  132. 
Münchberg  300. 
München-Straubing ,   Herze,    v. 

183. 
Münkheim,  H.  v.  59. 
Munrich(e)8berg  300. 
Münfingen,  OA.  266. 
St  108.  176.  195. 
Mttnfinger  Vertrag  161.  176  ff. 

187.  190  f.  193  ff.  198  f.  204  f. 

221.  266. 
MUnfter  60.  300. 
MUnfter,  Seb.  286. 
Munt  282. 

Muratori  55  f.  283  ff. 
Murr  256  f. 
Murrgau  255.  257. 
Murrhardt  59.  109.  254  f. 
Murfchcl  19. 
Mutmannshofen  226. 


Mchftenaue  227. 

Nächftenbühl  227. 

Nägele  243. 

Nagelsberg  159. 

Nagold  111. 

Näher  244.  246. 

Näherroemmingen  227. 

Nahmühle  227. 

Nafal  228. 

Naft  103.  161.  173.  192.  304. 

Natz  283. 

Nauders  283. 

Naudefcher  229. 

Neapel  6  ff. 

Neckar  82.  109.  137.  147.  169, 

Neckargau  163. 

Neckartcnzlitjgen  276, 

Nehren  259. 

Neidhardt  69. 

Neidlingen  106.  298. 

Neifen,  v.  255.  261. 

Neipperg  26.  106. 

Nellenbiirg,  Gr.  v.  260,  274. 

Nenningen  (Nendingen)  278. 

Nenzenheira  145. 

Neresheim,  OA.  266, 

St  104. 
Nero  ==  Nehren, 
Neftbaum  227. 
Neftbübl,  227. 
Neftelberg  69. 
Neftelwald  68. 
Neftle  266. 

Neuenbürg  110.  198.  210. 
Neuenil  aus  108. 
Neuenftiidt  HO.  209  ff  215. 
Neuenftein  143.  150.  159. 
Neuffeii,  Herrfch.  278. 

St  3,  215. 

V.  278.  vgl  Hohen-. 
Neufrach  225 
Neugart  297, 
Neuhaus  90. 
Neuhengftett  53.  268. 
Neunkirchen  247. 
Neu-Ravenaburg  23. 
Nibelgau  229. 
Nidau,  V.  53. 
Nidegg,  V,  289. 
Nidlingen  101  f.  297, 
Niedemhali  247,  262, 
Niederrimbach  300. 
Nigg  229, 
Niufaze,  v.  145  f, 
Nöllingen  140. 
Nordalb  245  f. 
Nordgau,  Margr.  v.  302, 
^ördlingeu  27  f,  65  f.  82.  88. 

V.  95, 

21 


322 


Regifter. 


Nordftetten  297. 

Nöfchler  229. 

Nuober  127. 

Nürnberg  126.  137.  143.  164. 

Burggrafen  v.  78. 159  f.  303. 
Nürnberger  Vertrag  165  ff. 
Nürtingen  3.  108.  147. 170. 174. 

183.  186.  189.  263. 
Nuflbach  257. 
Nuzirs  (-ziders)  286. 

Ober-Böbingen  96. 

-Böhringen  234  f. 
Oberenholz  259. 
Ober-EnfiDgen  108. 

-Holz  281. 
Oberkampf  270. 
Oberkirch  204. 
Oberholz  281. 
Obemdorf,  OA.  51. 
Obemheim  259. 
Obemtief  91. 
Oberfchwaben  30.  126  ff.  137. 

163.  223  ff.  282.  287. 
Ober-Steinach  146. 

-Türkheim  254.  256. 

-Urbach  106. 
Ocker  65. 
Oedendorf  109. 
Oeder  Thurm  243. 
Oferdingen  107. 
Offenburger  128  f. 
Ofterdinger  36  ff.  113  ff.  229  ff. 
Oeglin  270. 
Oheimb,  v.  262. 
Oehler  270. 
Oehringen  247.  268. 
Oekolampadins  270. 
Oelkofen  226. 
Olnhaufen,  v.  67. 
Olzreuthe  265. 
Onolzbach  147  ff. 
Oppel  270. 
Oppenweiler  109. 
Orlie  284. 
Omgan  257. 
Ortenau,  Gr.  i.  der  256  f  260  f. 

Graffch.  257.  260. 
Ortlieb  259  f. 
Ofiander  270. 
Oefterberg  157. 
Oefterley  1. 
Oefterreich  85 ff.  192.  204  f.  229. 

Herzoge  u.  Erzh.  5.  87.  176. 
187.  249.  289. 
Oefterrcicher  95.  301  f. 
Ofthaufen  299  f. 
Oßweil  110. 
Otmar  270. 


Ottcnbach  245. 

Otther  270. 

Oettingen,  Gr.  v.  59.  96.  169. 

Oettinger  26. 

Ottmansfeld  807. 

Otto  d.  H.  von  Bamberg  93  ff. 

297  ff. 
Ow,  V.  52. 
Ow,  Freih.  v.  157. 
Owen  183. 
Owingen  278. 

Pappenheim  309. 

Patfeheid  284. 

Paulus,  E.  46  f.  245  f.  265.  268. 

H.  E.  G.  270. 
Pawigl  288. 
Peetz  225. 
Peladin  285. 
Peroufe  54  f. 
Peter  v.  Koblenz  112. 
St  Peter,  Kl.  266. 
Peterfen  103  f. 
Pfaff  263. 

Pfaff,  K.  277  f.  297. 
Pfahlheim,  v.  91. 
Pfalz  88.  171.  183.  193.  195. 
Pfalzgrafenweiler  111. 
Pfifter  82.  171.  190  f. 
Pfifter,  Ign.  194. 
Pfifter,  V.  161. 
Pfizer  14. 
Pfrund  291. 
Pfullendorf  82.  223. 
Pfullichgau,  Gr.  im  260  f. 
Pfullingen,  107.  160.  260.  268. 
Phalhein,  de  264. 
Philipp  von  Heffen  196.  266. 
Philipp  von  Schwaben  277. 
Pilgrime,  die  92. 
Pinache  54  f. 
Planch  305. 
Plarfch  284. 
Plaffenburg  149. 
Platide  284. 
Pleimannswang  226. 
Pleonungethal  245  f.  275. 
Pleffen,  v.  70. 

Plieningen  101.  106.  298  f.  304. 
Plochingen  108. 
Pontiglit  284. 
Portfcher  229. 
Potthaft  142.  253. 
Pradefche  285. 
Pradrex  286. 
Prantl  lb7. 
Pregizer  178. 
Prefcher  153  f. 
Preffel  131.  133  ff.  243.  271. 


Prettach,  v.  160. 
Preußen,  König  Friedrich  Wil- 
helm I.  70. 

Friedrichwilhelm  IV.  1 1. 17. 

Wilhelm,  Kaifer  20. 
Priefling  302. 
Pröfing,  Gr.  v.  70. 
Prüß  270. 

Pudelim,  super  284. 
Puire  286. 

Pülfringen  143.  145.  146. 
Pyler  286. 

quadra(e)lle  fupra  285. 

Babensburg,  v.  144  f. 

Racelins  281. 

Raderach  226. 

Radowitz  11. 

Rafe  92. 

Ragatz  286. 

Raggen  291. 

Raibach  92. 

Rall  130. 

Ramfauer  159. 

Ramfenneft  227. 

Ramftein  51. 

Rapp  249. 

Rappenneft  227. 

Raftach  225. 

Raftatt  137. 

Raft(e)  125. 

Raftört  225. 

Raftpan  225. 

Rathgeb  268.  270. 

Ratih  (Rettich)  282. 

Rattenai  226. 

Rauch  38  f.  235. 

Rauh  282. 

Raumer  38. 

Raveaux  18. 

Ravensburg  OA.  223  f.  266. 

St.  82.  129  f.  224.  226.  268. 
282.  289  ff. 

v.  23.  54. 
Ravenftein  276. 
Rechberg,  v.  24.  59. 
Rechenberg  268. 
Rechtenftein  108. 
Red  Witz  16. 
Regensberg,  v.  53. 
Regensbnrg  212.  257. 
Reichard  62, 
Reichau,  v.  26. 
Reichenau  52.  134.  261.  297. 
Reichenbach  97.  101.  273  f.  298. 
Reichenberg  4.  109.  145. 
Reichenftein  108. 
Reichenweiher  169.   175.  193  f. 
196.  205.  215. 


Regifter. 


323 


Reifenberg  112. 

Reiff  268. 

Reimlingen  277. 

Reis  104. 

Reifchach,  v.  129.  295. 

ReilTenberger  265. 

Reitz  130. 

RemchiDgen,  v,  205. 

Remiuelin  153  f. 

Remling  253. 

Kemseck  5.  109. 

Remsthalgau  163. 

Renz  178. 

Reftveicht  225. 

Reufchle  266. 

Reuthin  173. 

Reutlingen   1.  3    17.  82.  90  ff. 

268. 
Rexingen  274. 
Reyfach  309. 
Reyfcher  11  ff.  161.  163.  165  ff. 

172.   176.   179.  184  f.  189  ff. 

194.  198  f.  203  f.  206  ff.  210. 

212.  211  ff.  218  ff. 
Rheinfelden  261. 
Rheinwald  1. 
Riccio  8. 

Richenberg,  v.  144  f. 
Richtenberg  4. 
Richter  270. 

F.  M.  269. 
Riecke  11  ff.  266. 
Riedenberg,  v.  91. 
Riederich  96.  273.  275.  281. 
Riedhaufen  97. 
Riedheim  33. 

Riedlingen  97.  127.  223.  295. 
Riedmüller  104. 
Ries  260. 
Rietfeld,  v.  95. 
Rietheim,  v.  89.  260. 
Riezler  21.  97  f. 
Rimbach  96. 
Rinderbach,  v.  142. 
Ringingen  25. 
Rinmann  268.  270. 
Rintbach  299  f. 
Ritinhaldun,  v.  260. 
Rodt  111.  273. 
Rohr  3.  106. 
Rohrau  107. 
Rohrbach  242.  245. 
Röhrborn  124. 
Rohreck  106. 
Roide  273. 
Römer  14.  16.  21. 
Römerkaftell  bei  Isoy  46  f. 

bei  Mainhardt  47. 
Romig  230. 


Rorbach  308.      ' 

Rordorf,  Gr.  v.  96.  255.  261. 

274.  277.  298. 
Ror^enfteig  276. 
Rofeck  107. 
Rofenberg  3.  92.  143. 
Rofenfeld  111. 
Rofenkränzer  267. 
Rofenftein  106.  108.  245. 
Röfiger  55.  268. 
Röftveichthorn  225. 
Roßwaag  100.  110.  146. 
Roßwälden  108. 
Roth,  fl.  30. 
Roth  273. 

Rothenberg  3.  106.  280. 
Rothenburg  88.  160. 
Rothkirch,  v.  27. 
Rötteln,  V.  53  f. 
Rottenacker  108. 
Rottenburg  16.  137.  257  t 
Rötungen  273.  299  f. 
Rottnm  223. 
Rottweil  14.  36.  130.  187.  167. 

174. 
Rubel  69. 
Rabgarten  63. 
Ruck  23  ff.  106.  lUÖ. 
Ruckenberg  23. 
Ruckgaber  167. 
Rndhart  116.  122.  \m. 
Rndmersbach  110. 
Rudolf  1.,  d.  K.  5.  23.  54.  278  ff. 
Rudolfesriet  =  RuJTenriot» 
Ruef  229. 
Rugetsweilcr  228. 
Rugge  f.  Ruck. 
Rugolteswiller  228. 
Ruhelberg  243. 
Ruhethal  243. 
Ruhimbuhil  243. 
Ruith  106. 
Rümelin  209. 
Rungal(e)ch  286. 
Runigenburc  243. 
Rufenfchloß  108. 
Ruffenried  228. 
Ruß  228. 
Ruft  65. 
Ruxingen,  y.  100. 

Sachfenheim  110. 
Sadirlinswilare  =  SederJitK. 
Säghalden  63. 
Salach  245. 

8aldingen  (SöllingeQ)  102. 
Salem  255.  266.  27*^. 
Salmannsweil  130.  186. 
Salm-Grumbach,  Gr»  v.  70. 


Salner  329. 

Salomon  268. 

Salzach  102. 

Sandfee  303. 

Sänger  270. 

Sarwey  213. 

Sattler  109.  161.  163  f.  171  f. 

182.  184:  ff.  196  ff.  206.  210. 

212. 
Sauers  283. 
Saulgau,  O.A.  223  f. 
St.  127  ff.  137. 
Sauneft  227. 
Säur  62.  69. 
Sauters  283. 
Sa(e)yrart  225. 
Scha«ce  (Schatz)  282. 
Schadweiler  254  f.  258. 
Schäffer  266.  270. 
Schafhaufen  100  ff.  297. 
Schaich  266. 
Scbaldera  283. 
Schalksburg  111. 
^cballer  262. 
Seh  all  Kammer  Wb^ 
Schalion  112. 
Schanbach  106. 
Schanis  2S6. 
Scbänna  2S6. 
Scbannat  255. 
ScbäDuis  225, 

Scharben,  Scharren,  die  91. 
Seharnhaufen  91.  lüü.  289.  298. 
Schfitterle  282. 
Schatz  249. 
Schauenhurg,  v.  101.  254  f.  257  f. 

261  f. 
Schaumberg,  v.  72.  159. 
Schederlin  232, 
Scbeffer  205. 
Scheffner  65. 
Scheffüld  267. 
Schelle  116.  236. 
Sehellenberg,  v.  128  l  290.  29^. 
Scbemelsberg  157, 
Scherer  157  f. 
Scherragau  259. 
Scheuch  229. 
Schickhardt  267.  270. 
Schiers  286. 
Schieil  229. 

SchUler  103.  232  ff.  235.  27t 
Schilling  137  ff, 
Schiltach  (i.  Baden)  112. 
Schilteck  111. 
Schimmelsberg  157. 
Schtm-a  (-on,  -un)  284. 
Schlaitdorf  102.  253. 
SchJath  245. 


324 


Begifter. 


Schlettftatt  258. 
Schlierftadt  142  ff. 

V,  146. 
Schlör  262. 

Schloßberger  266  f.  269. 
Schlüffelburg  110. 
Schmeller  225  f. 
Schmid  24.  120.  255. 

F.  J.  251. 

J.  C.  164. 

Pfr.  58  ff. 
Schmidelfeld  58  ff.  71  f.  142  ff. 

153.  154. 
Schmidlin  178. 
Schmidt,  C.  266.  269  ff. 

E.  117. 

K.  268. 

-Weißenfels  267  f.  270  f. 
Schnarrenberg  157. 
Schneider,  E.  10.  23  ff.  105  ff. 
263.  266. 

Fr.  270. 
Schnell  265. 
Schneller  229. 
Schnorr  270. 
Schnuck  286. 
Schüder  91. 
Scholer  127. 
Schönbuch  107. 
Schönenberg  56. 
Schönthal  100.  145. 
Schopfloch,  V.  159. 
Schorndorf  4. 67. 87. 109. 154. 263. 
Schott,  A.  19. 

J.  70. 

K.  61.  267. 

Th.  270. 
Schrader  13. 
Schreiber  67. 
Schubart  70.  270.  305  f. 
Schueler  229. 
Schultheiß  62. 
Schulze  161. 163  f.  177. 195. 209. 

212.  221. 
Schupparth  68. 
Schütz  f.  Rathgeb. 
Schtiffeldreher  225. 
Schuffellehen  225. 
Schufelfpularins  225. 
Schuffenried  127.  281  f. 
Schwab  268. 
Schwab,  G.  270. 
Schwabegg  91. 

Schwaben  (Land)  1.  22.  27.  86. 
81  f.  93  f  103  f.  137.  170. 
192  ff.  205.  265  f.  287  f.  299. 
302.  804. 

Herzoge  y.  51.  94  ff.  255. 
266. 


Schwaben,  Herzogthum  58.  278. 

287.  294  f.  299.  302   304. 
Schwaben  (Volk)  223  f.  243. 287  f. 
Schwäbifcher  Bund  81  ff.  186  f. 

190.  196.  199. 
Schwaikheim,  v.  262. 
Schwalbenneft  227. 
Schwalldorf  258. 
Schwann  110. 
Schwarz  267. 
Schwarzach  129. 
Schwarzburg,  Gr.  v.  90. 
Schwarzenberg  90.,  Gr.  v.  90. 
Schwärzloch  157, 
Schwedengräben  245. 
Schweicker  64. 
Schweighofen  29. 
Schweikhardt  16. 
Schweifel  281. 
Schweiz  228  f.  288. 
Schweizer  271. 
Schwendi,  L.  v.  60.  268. 
Seckach  148. 
Seckendorf,  v.  92.  159. 
Sederlins  226. 
Sederlitz  226. 
Seeben  281. 
Seeburg  108. 
Seefried  93.  301  ff. 
Seeger  162. 
Seewadel  284. 
Sefers  288. 
Seggendorf,  v.  292. 
Seibranz  281. 
Seinna  286. 
Seligenthal  142  ff. 
Senders  283. 
Serres  54  f. 
Sersheim  110. 
Setz  295  f. 
Seuffer  183.  262. 
Seufferlin  64  ff.  69. 
Seuffert  271. 
Seumen,  die  92. 
Seyffer  46. 
Sick  267.  271. 

Siegfried,  Bifch.  v.  Speier  253  ff. 
Siefun,  d.  i.  = 
Sieben  126  ff. 

Sigesbrandesberg  =  Seibranz. 
Siggun  229. 

Sigmaringen  273  ff.  298. 
Sigmund,  Kaifer  72. 
Simon  305. 

Sindelfingen  185.  257  f. 
Sinnacher  225.  283  ff. 
Sluffen  127. 
Söflingen  98. 
Soiron  19. 


Soldan-Heppe  247.  252. 
Sontheim  97. 
Gr.  V.  14. 
•Groningen  70. 
Spaichingen  266. 
Spalt  309. 
Späth,  Hh.  V.  108. 
Speckfeld  59.  145. 
Spee,  Gr.  v.  248.  253. 
Speier  163.  253  ff.  298. 
öpiegler  228. 
Spittler  161.  177.  198  ff.  202. 

204  f.  207.  209.  212.  214. 
Spitzemberg,  Freiherren  v.  280. 
Spitzenberg  4. 242  ff.  273  ff.  298. 
Sprenger  248. 
Springer  20. 
Spruner  301. 
Stadelhof  27  ff. 
Stadion,  v.  127. 
Stainhufen,  v.  130. 
Stalin,   Chr.  Fr.  1  ff  21  f.  28. 

57  f.  96.  99.   159.   161.  163. 

164.  165.   166.  167.  168.  169. 

170.   171.  173.  174.  180.  184. 

188.  191.  192. 196  f.  204.  253. 

255.  258.  263  275.  278.  297  ff. 
Stalin,  P.  1  ff.  21.  57.  144.  161. 

163.  223.  225  f  243.  265  f. 

274  f.  280. 
Stammheim  111. 
Stark  267. 
Starzeln  259. 
Staufer  58.  95.  98  ff.  158.  221. 

258.  266.  276  ff.  278.  299.  304. 
Stauffenberg,  Grafen  v.  100. 297. 
Stecher,  F.  285  f. 

G.  L.  124.  126.  229  ff. 
Steichele  95.  144.  226. 
Steiff  268.  271. 
Steinenbach  228. 
Steinhaufen  223. 
Steinheiro  a.  Albuch  95.  97. 

a.  d.  Murr  297. 
Steinhofer  165.  192. 
Steinhülben  108.  183. 
Steinsfeld  143. 
Stemann  18. 
Sterneck  111. 
Sternenfels  110. 
Sternftein,  v.  65. 
Sterzinger,  F.  305  f. 

J.  305. 
Stetten,  Hh.  v.  150.  159. 
Steudel  265. 
Steußlingen,  v.  260. 
Stillfried  95.  304. 
Stimbrand  271. 
Stocker  131« 


Regifter. 


325 


Stoffel  227  f.  281. 
Stöffelberg  107. 
Stoffeln,  Hh.  v.  258  f.  299. 
Stopfenheim  309. 
Storchberg  227. 
Storchneft  227. 
Strack  v.  Weißenbach  266. 
Straßberg,  v.  53. 
Straßbarg  52.  266. 

V.  128. 
Straub  229.  282. 
Straabenhard  110. 
Strölin  14.  28  f. 
Stromair  282. 
Stromberg  110. 
Strubo  =  Straub. 
Struve,  V.  19.  212. 
Struzzeline,  die  143  f. 
Stnbersheim  276,  Hh.  v.  ebend. 
Stumpf  95.  142.  144. 

Stnngertjagen  225. 

Stnrmfeder,  Hh.  v.  109. 

Stuttgart  2  f.  13. 15. 102  ff.  106. 
147  f.  167  ff.  181  ff.  186  ff. 
189.  195.  205.  209  f.  247.  263. 
266  ff. 

Stuttgarter  Vertrag  183  ff.  187. 

Sualafeld  93.  301  f. 

Suders  283. 

Sueznn  =  Sießen. 

Sufers  283. 

Sülchen  254.  256  f.  261  f. 
Hh.  V.  254.  256  ff.  261. 
-Wolffelden,  Hh.  v.  257  ff. 

Sülchgau  256  f.  260. 
Gr.  im  256  f.  260  f. 

Sulichin  =  Sülchen. 

Sulg-en  (-in)  =  Saulgau. 

Sulz  a.  N.  14.  173.  297. 
bei  Kirchberg  265.  268 

Sulz,  Grafen  v.  130.  297. 

Sulzbach  58  ff.  94. 
V.  94. 
Schroidelfeld  145. 

Sulzbeck  93  ff.  301  f. 

Sulzburg  108. 

Sumerowe,  v.  129. 

Suppingen  24. 

Sur  283. 

Sürlin  271. 

Siirs  283. 

Süßen  277  ff. 

Swertisloch  =  Schwärzloch. 

Swop  271. 

Tablat  284. 
Tagelfingen  298. 

V.  298. 
Tanfani  7  f. 


Tannenberg  111.  244. 
Tanner  252  f. 

Tarodingen  =  Derendingen. 
Tartarotti  304. 
Tathufen,  v.  127. 
Tauber  142.  247. 
Taufeck  4.  110. 
Teck  109. 
Tettingen,  v.  128. 
Tettnang,  OA.  223  f.  266. 

St.  130. 
Thailfingen  273  f.  277.  298. 

V.  274.  277. 
Thalfingen  84. 
Thalhaufen,  v.  261. 
Theilenhofen  309. 
Theres  = 
Theriffe  71. 
Thierbad  153  ff. 
Thierberg  147. 
Thuningen,  v.  260  f. 
Thurgau,  Gr.  v.  261. 
Thurn,  zum  111. 
Tiefenbach,  Kifem  v.  91. 
Tifens  283. 

Toggeuburg,  Grafen  v.  53.  279. 
Tratzberg,  Ritter  v.  294  f. 
Tretfeh  25. 
Treytwein  2  f. 
Trier  6.  86.  147.  248.  260. 
Trimberg,  v.  145. 
Tritfchler  268. 
Trochellingen  170  f. 
TrolHo)  282. 
Trüber  271. 
Truchfeß  160.  290  f. 
Truhendingen,  Gr.  v.  159. 
Trütwein  =  Treytwein. 
Tfcheming  266  f. 
Tfchirland  284. 

Tübingen  13  ff.   49.  103.   107. 
157.  267  f. 

Grafen  (Pfalzgr.)  v.  4. 6. 23  f. 
61.  170.  255.  257.  275. 
298  f. 

-Afperg,  Gr.  v.  4. 

-Böblingen,  Grafen  v.  2.  4. 
Tübinger  Vertrag  196.  198. 
Tückelhaufen  145. 
Tunt^lingen  =  Neckartenzl. 
Türkheim  f.  Ober-,  Unter-. 
Tufeck  =  Tauf-. 
Tuttlingen  112.  260. 
Tyrol  86.  88.  192.  226.  229.  288. 

üebelhör  228. 

Üeberlingen82. 128. 131. 137. 281. 
Ueberrieds  228. 
Uffenheim  145.  159. 


ühden  240. 

ühland  13.  17.  91.  282. 

ühlbach  59.  63. 

üehlenhof  228. 

Uelen  228. 

Ulm,  OA.  223  f.  266. 

St.  24.  27  ff.  32  ff.  38.  53. 
57.  59.  82.  86.  88.  90. 118. 
130  ff.   136  ff  243.  262. 
268.  277.  280. 
Ulrich  V.  Enfingen  135  f. 
ülten  283. 
Umbrecht  281. 
Undingen  259. 
Ungarn  6  ff.  229. 
Ungnad  271. 
Unter-Afperg  110. 

-Böhringen  242  f.  277  f. 

-Rauhen  282. 

-Schwarzach  223. 

-Türkhoim  254.  256. 
Upflamör  297. 
Uplumare  =  dem  vor. 
Urach  107.  112.  172.  195.  221. 
Grafen  v.  273.  275. 
Konrad  v.  268. 
Uracher  Vertrag  172  ff.  180. 191. 

205.  215. 
Urbach,  Hh.  v.  92. 
Urenhofen,  v.  92 
Urhaufen,  v.  160. 
Ursberg  277  f. 
Urfendorf  131. 

Urflingen,  Herzoge  v.  7  ff.  102. 
Uffermann  71.  142.  300  f. 
Uri(e)nkeim,  v.  142  f. 
Utichshufen,  abg.  101. 
Utinkoven  226,  (Jettk.).       • 
Uzilshufen  259. 

Vaihingen,  a,  d.  E.  3  f.  110. 

a.  d.  F.  3. 

Graf  V.  4. 
Valeiares  (Valoiars)  284. 
Valleraich  227. 
Vallerey  227. 
Valletor  227. 
Valpiler  286. 
Valrain  285. 
Varnbüler  208. 
Vbelherishufen  228. 
Veefenmeyer  30. 
Veinau,  v.  160. 
Vellberg  150. 

Hh.  V.  91.  149  f. 
Vellingberg,  v.  91. 
Veits  228. 

Ven(e)chon  =  Fenken. 
Vende  91. 


326 


Rcgifter. 


X 


^ 


Vondebach  91. 
Venningen,  v.  160. 
Veringen,  Grafen  v.  297. 
Vefer  282. 
Viherafte  225. 
Villani  7  f. 

Villars  =  Groß-,  Klein-. 
Villiogen  260. 

V.  857.  260  f. 
Vincke  116. 
ViDQon  56. 
Vifcher  271. 
Vochenzer  282. 
Vochetzer  282. 
Vogelneft  227. 
Voggetzer  282. 
Vogt  18  f.  224. 
Vohbur^,  Gr.  v.  97  ff. 
Vohenftein  92. 
Volkmann  93  f.  99.  301. 
Völlan  283. 
Vollinchofen  = 
Völlkofen  226. 
Volz  13.  15  f. 
Vorarlberg  22?». 
Vorbardsweiler  63. 
Vorholz  227. 
Vormoos  227. 
Vorfoe  227. 
Vand-en  (-in)  127. 
Vundengut  127  f. 

Wacelinisrtiti  (Wetzisreute)  225. 
Wächter  163.  205. 

V.  18  f. 
Wackernagel  62. 
Wagenliofen  144. 

Hb.  V.  143  f. 
Wagner  103  f. 

F.  81  ff. 

H.  L.  117. 
Wahe  (Weh)  282. 
Waiblingen  2.  109.  263. 
Waiblinger  271. 
Wain  223. 
Walcker  271. 
Waldburg,  Truchfeffen  v.  129. 

Georg  268. 
Waldeck  111. 

V.  129.  275. 
Waidenbuch  107. 
Waldenftein  109. 
Waldhaufen  4. 
Waldmannshofen  300. 
Waldner  229. 
Waldraft  225. 
Waldfaffcn  254. 
Waldfee,  OA.  223  f. 

St.  296. 


Waler,  die  91. 
Walex  286. 
Walheim  273.  275. 
Walfer  229. 
Waltorf,  V.  100. 
Wambrechtis  228. 
Wam(n)brehte8wate  =  dem  f. 
Wammeratswatt  228. 
Wanboldeswillare  228. 
Wangen.  OA.  223  f.  266. 

St.  82.  137.  227. 
Wanshofen  144. 
Wantzenau  137. 
Wanzenriiiti  =  Banzenreute. 
Wappen : 

V.  Beichlingen  (S.)  72. 

^   Bcfe  (Siegel)  72. 

„   Falkenftein  51. 

„  Helfenftein  277. 

r,   Hohenlohe  71  f. 

„   Kaftel  (S.)  72. 

Leipheim  30. 

V.  Linno  (S.)  72. 

j,   Ramftem  51. 

r,  Schamhaufen  298. 

r,  Schaumberg  72. 

„  Schmidelfeld  (S.)  72. 
I  „   Spitzenberg  (S.)  280. 

„   Veringen  275. 

Weinsberg  72  f. 

V.  Wefthaulen  (S.)  146. 

„   Württemberg  267.  275. 
Warmbronn  255. 
Wartmann  51.  53.  285. 
Wartenberg,  Freiherren  v.  51  ff. 

255. 
Wäfchenbeuren  98. 
Wäfcherfchloß  47. 
Wafferburg  112. 
Waffertrüdingen  159. 
Wattay  226. 
Wattenfee  228. 
Wattenweiler  228. 
Wattenwiefen  228. 
Watto  228. 
Weber,  Fr.  147. 

Hr.  74  ff. 
Weohßler  113. 
Weckherlin  91. 

G.  271. 
Weech,  v.  266. 
Wegelin  161. 
Wehe  30.  32. 
Wehinger  271. 
I  Wehrmannsbühl  226. 
I  Weibertreu  157. 
I  Weichendorf  299  f. 
I  Weidner  267. 
I  Weigoldsberg  243. 


Weigoldsbaufen  255. 
Wcikendorf  =  Weichendorf. 
Weikersbcim  262. 
Weil  82.  257.     . 

der  Stadt  268. 
Weiler  107. 

Weiler,  OA.  Mergcnthoim,  Hh. 
V.  262. 

zum  Stein,  v.  261  f. 
Weilheira  108.  183.  257. 
Weiltingen  207  f.  213  ff. 
Weingarten  36.  128.  223  ff.  874. 

281  ff  289  ff. 
Weingarten  i.  Bayern  309. 
Weinheim  158. 
Weinhof  28. 

Weinsberg  102.  109.  209  f.  215. 
265.  299. 

V.  4.  72  f.  100.  144.  157  f* 

Konrad  II.  268. 
Weinsberg  Bebenburg,  v.  100. 
Weinsheim  158. 
Weisbrunn  158. 
Weiffenau  289  ff. 
Weißenburg,  die  5.  106. 

in  Bayern  302  f.  307  f. 

V.  303. 
Weißenburger  Wald  308. 
Weißenfee  253. 
Weißenthurm  235. 
Weitingen  297. 
Weizföcker  270. 
Weifen  101  f.  226.  258.  266. 299. 
Wellmer  269. 
Welfchenneft  = 
Welfchnefch  227. 
Weifchneuenburg,  Grafen  v.  53  f. 
Welzheim  60.  153  ff. 
Wendungen  108. 
Wengen  63. 
Wengenklofter  277. 
Werdenberg,  Grafen  v.  81  f.  86. 
89. 169f.289.(Haug81f.86.89). 
Werdenberg-Sargans,   Graf  v. 

170. 
Werenbrehtcsvilla   =   Wehr- 
mannsbühl. 
Werkmeifter  104. 
Werner  116. 
Werner,  Guft.  271. 

Hans  61. 

J.  122. 
Weinhaufer  289. 
Wernicke  131  f.  267. 
Wemizhaufen  106. 
Wernsreute  282. 
Wertheim,  Gr.  v.  92.  142. 
Wertingen,  v.  276. 
Werwiß  225. 


Regifter. 


327 


Wefendonk  18. 
Weftenberg,  abg.  300. 
Wefterheim  245. 
Wefternach,  v.  89. 
Wefthaufen  144. 

Hh.  V.  144.  146.  264. 
Wetzbaufen,  v.  262. 
Wetzisreute  225. 
Weyermann  120. 
Weygelßberg  243. 
Widdern  110. 
Widin  229. 
Widmann  271. 
Wiebn  104. 

Wieland,  Chr.  Mai-t.  37  (t  113  ff. 
116  f.  119  f.  112  ff.  229.  235. 
271. 

L.  119. 
Wielandftein  108. 
Wielant  282 
Wiefenbach  160. 

V.  159. 
Wiefenfteig  245.  276  f. 

V.  275. 
Wiefner  18. 
Wieft  16. 

Wietcrsheim,  v.  262. 
Wigelinsftein  243. 
Wildbad  111. 
Wildberg  111.  172  ff 
Wiler  129. 

Wilhelm,  d.  Kaif.  20. 
Wilhelmsburg  243. 
Willar  282. 
Wille  266. 
WiUeheris  229. 
Wilzburg  99.  302.  309. 
Wimpfen  142  f.  140.  207. 

V.  142. 
Windeck  109. 
Windsheim  91. 
Winenheira  =  Weinheim. 
Winesbiki  158. 
Winesprunnin  =  Weisbrunn. 
Winesfol  158. 
Winesthal  158. 
Wineswalde  158. 
Winiden  =  Winnenden. 
Winnenden  109.  183.  255. 

V.  255.  261. 
Winsheim  =  Weinsheim. 
Winterftetteu  130. 

Ulrich  V.  268. 
Winterftettenftadt  282. 
Winttcrlin  2.  112. 
Winzcln,  v.  261. 
Wirsperg,  v.  89. 
Wirtemberg  (Wirtenberg),  Burg 
3.  5.  57.  106.  275. 


Wirtemberg, 

Herren  v.  96.  100.  110. 

Grafen  29.  298. 

Bruno  275. 

Konrad  96.  273  ff.  298. 

Ludwig  254. 
Wirtenberg-Beutelsbach,  v.  297. 
304. 

f.  weiter:  Württemberg. 
Wirth  271. 

Wifontesfteig  =  Wiefenfteig. 
Witoldhaufen,  j.  Weigoldsh. 
Witterftall  277  f. 
Witzemann  16. 
Wohlwill  269. 
Wolfach  137. 
Wolfegg  224. 

V.  128. 
Wolffelden  109. 

Hh.  V.  253  ff.  261. 

Minifterial.  v.  261  f. 

-Sülchen,  Hh.  v.  259  ff. 
Wolkenburg  110. 
Wolmershaufen,  Hh.  v.  150.  160. 
Wombrechts  228. 
Wonfaß  157. 
Wonsgehaig  157. 
Wörth,  V.  97. 
Wuelftein  108. 
Wulgenftadt  =  Fulgenftadt. 
Wunau  157. 
Wunderbach  157. 
Wunneuftein  157. 
Wunlledel  157. 
Würdinger  82.  87  ff. 
Wurmhalde  243. 
Wurmlingeii  254.  256. 

Konrad  v.  268. 
Wurmlingerberg  157. 
Württemberg,  1.  6.  13.  16  f.  21. 
24.   33.  47.  54.  67.  69.  85  f. 
88.  93.  105.   ff   147.   161  ff 
265  ff.  287. 

Graffchaft  163.  165.  167. 

Herzogthum  36.  178.  192  ff. 
201  ff.  208.  212.  215. 
217. 

Kurfürftenthum  219. 

Königreich   50.  147.  219  f. 
231.  265  ff. 
Württemberg,  Fürftenhaus  von 
6.  24.  96.  161  ff.  266  f. 

Grafen  Iff.  29f.  161.  163  f. 

166  ff  195.  221.  274. 
Eberhard  I.   1.   3.   4  ff. 

163  f.  170.  279  f. 
Eberhard  II.  90  f.  161  ff. 

167  ff  170.  222. 
Eberhard  111.  169. 


Württemberg, 

Grafen,  Eberhard  IV.  169. 
Eberhard  V.  88   f.   161. 

171  ff.  175  ff.   179  ff. 

182  ff.  185  ff.  188  ff. 

191  f.  222.  (f.  Herzoge). 
Eberhard  VI.  161. 171  ff. 

174  ff.  179  ff.   182  ff. 

185  ff.    188  ff    19t   f. 

(f.  Herzoge). 
Georg  196  ff.  199  ff 
Heinrich  171  ff.  174 1 179. 

184  f.  190  ff,  193.  195  ff. 

199.  205.  221. 
Ludwig  I.  169  f. 
Ludwig  11.  171.  173. 
Ulrich  L  163. 
Ulrich  II.  163  f.  166. 
Ulrich  UI.  164. 

Ulrich  IV.  164  ff.  167  f, 
Ulrich  V.  109  ff   172  ff. 

175.  182.  184,  263. 
Gräfinnen, 
Adelheid  266. 
Elifabeth  90.  173. 
Herzoge  70.  78,  149.  161. 

194  f.  212. 
Chriftoph  25.  105.  107  ff. 

110  f.    1913   ff   199  ff. 

202  ff.   206  ff    209  ff. 

221.  266.  292. 
Eberhard  L  192.  194  ff. 

205. 
EberhardII.192.194.29G. 

205. 
EberhardIIL20Sf.  211ff, 

214  ff.  217.  222. 
Eberhard     Ludwig     27. 

214  ff  222. 
Friedrich  203.  210  ff. 
Friedrich  L    105.  Iü7  ff. 

200.  203  f.  206.  209  ff. 
Friedrich  IL  219. 
Friedrich      Elisen     104 

218  f.  267. 

Heinrich  235. 

Heinrich  IiYiedrich  267, 

Johann     Fried ricli    200. 
204  ff.  207  ff. 
!  Kari  Alexander  194. 21 6ff 

I  219.  222.  266. 

I  Kari  Eugen  70, 214.  217  f. 

267. 

Kari  Rudolf  2GG. 
I  Louis  235. 

I  Ludwig  25. 105. 109,  ä02  ff. 

I  206  ff.  209,  22L 

'  Ludwig  Eugen  27.   mi 

I  218. 


328 


Begifter. 


Württemberg, 

Wörttemberg-Neuenftadt,  v. 

Zahn,  Th.  267. 

Herzoge,  Ulrich  10.  106  f. 

Herz.  Friedrich  210  ff. 

Zähringen,  v.  256  f.  260  f.  267. 

172.   191.   196  ff.   199. 

Kari  Rudolf  215  217. 

Zainer  271. 

201.  264.  266. 

-Nenffen   (oder    -Stuttgart) 

Zavelftein  4.  110. 

Ulrich  210  f.  215. 

172  ff 

Hh.  V.  4. 

Herzogin, 

V.  Heinrich  171  f.  (f.  oben 

Zangemeifter  25. 

Marie  266. 

Grafen). 

Zeiler  246. 

Könige  297. 

-Urach  172  ff 

Zeitblom  61. 

Friedrich  219  f  235. 

V.  Ludwig  171  (f.  oben 

Zell  V.  123  f.  230.  233  ff. 

Karl  267. 

Grafen). 

Zeller-Werdmüller  53. 

Wilhelm  267. 

-Weiltingen  v. 

Zenn  286. 

Prinzen, 

Herz.  Friedrich  Ferd.  214. 

Zeriaut  229. 

Friedrich  209  f.  f.  Neuen- 

Jul.  Friedr.  207  f.  210. 

Ziegler  290. 

ftadt. 

Württemberger  auf  der  Univ. 

Zillenhardt  109. 

Friedrich  Achilles  207. 

Bamberg  74  ff. 

Zimmermann  80. 

Julius  Friedrich  153. 

Wurzach  137. 

Zingerie  225.  283  ff. 

Louis  285. 

Würzbach  49. 

Ziswingen,  v.  95. 

Magnus  207. 

Würzburg  90  f.  144  ff.  169.  247. 

Zittelmann  91  f. 

Prinzeüinnen, 

255.  304.  f. 

Zitzishaufen  91. 

Anna  Sabina  153. 

Wuftuben  157. 

Zollenreute  228. 

Henriette  Marie  267. 

Zollem  f.  Hohenz. 

Württemberg- Grieningen  163. 

Xeller,  Juliane  43  f. 

Zfchokke  233  ff. 

-Mömpelgard  v.. 

Regine  43  f. 

Zursmaier  286. 

Herz.  Leopold  Eberhard 

Zttttelmann  f.  Zitt. 

214. 

Zahn  266. 

Zwiefalten  96.  256.  259  f.  273  f. 

LudwigFriedrich206ff. 

A.  266. 

297. 

WÜETTEMBEKGISCHE 


ÜCHEH 


FÜR 


UND 


IE. 


HERAUSGEGEBEN 

VON  DEM 

K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

SUPPLEMENT -BAND. 

Hof-  und  Staatskalender  fUr  1881.  —  WafTerftandsbeobachtungen  an  den  warttembergifchen  Pegel  Nationen 
1880  und  1881.'    (Mit  4  Tafeln.)  —  Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Wflrttembergs.    (Hit  einer  Karte.) 


STÜCT6ART. 

W.  KOHLHAMMER. 

18S4. 


i 


Druck  von  W.  Kohlhammer  in  Stuttgart 


Inhalts -üeberficht. 


Seite 


Hof-  und  Staatskalender  für  1884 l 

Wafferftandsbeohachtungen  an  den  württembergifchen  Pegelßationen  im  Jahr  18S0.   Mit  2  Tafeln. 

Mitgetheilt  von  der  K.  Minifterial- Abtheilung  ftir  den  Straßen-  und  WalTerbau  ...  1 
Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs,     Ein  Beitrag  zur  Hydrographie   dos  Landes 

von  C.  Regelmann,  Trigonometer  des  K.  ftat-top.  Bureau.  Mit  einer  Karte  ...  8 
Wajferftandsbeobachtungen  an  den  württembergifchen  Pegelßationen  im  Jalir  1881,  Mit  2  Tafeln. 

Mitgetheilt  von  der  K.  Minifterial-Abtheilung  für  den  Straßen-  und  WalTerbau     ...    49 


Württembergifcher 


Hof-  und  Staatskalender 


für 


18  8  4. 


Würltoml».  JahrUncher  1883. 


l^' 


E@f»  iid  Stiitikiljii@f  1884. 


Das  Königliche  Haus. 


Seine  Majeftät  der  König  Karl,   geb.  6.  März  1823;   regiert  feit  25.  Juni  1864; 

vermählt  13.  Juli  1846  mit 
Ihrer  Majeftät  der  Königin  Olga,  geb.  IL  September  1822, 


Cjerehwirter  den  Kkigs: 

Ihre  Königliclieii  HoUeiten 

a)  Aus  der  erften  Ehe  des  verewigten  Königs   Wilhelm  mit  der  Königin 
Katharina: 

1.  Die  Königliche  Prinzeflfin  Marie^  geb,  30.  Oktober  1816,  vermählt 
mit  Seiner  Erlaucht  dem  Grafen  Alfred  von  Neipperg  19.  März  1840; 
Witwe  feit  16.  November  1865, 

b)  Aus  der  zweiten  Ehe  des  verewigten  Königs  Wilhelm  mit  der  Königin 
Pauline: 

2.  Die  Königliche  Prinzeffin  Katharina;  geh,  24.  Auguft  1821 ,  ver- 
.mahlt  20.  November  1845  mit  Seiner  Königlichen  Hoheit  dem  König- 
lichen Prinzen  Friedrich  von  Württemberg  (f,  u.);  Witwe  feit 
9.  Mai  1870. 

3.  Die  Königliche  Prinzeffin  Auguftej  geh,  4,  Oktober  1826,  vermählt 
17.  Juni  1851  mit  Seiner  Hoheit  dem  Prinzen  Hermann  von  Sachfen- 
Weimar-Eifenach. 


Hinterbliebene  des  Terewigten  Yaters-Brnder»  dett  König»,  d«s  KSniglithen  Prinzen  Patil : 

Ihre  KÖniglicheTi  Holieiten 

1.  Des  verewigten  Königlichen  Prinzen  Friedrich 

Witwe:  Die  Königliche  Prinzeflin  Katharina  ff.  o.); 
Sohn:     Der  Königliche  Prinz  Wilhelm,   geb.  25.  Februar  1848; 
vermählt  15.  Febr.  1877  mit 

Ihrer  Königlichen   Hoheit   der  Königlichen  Prinzeflin   Marie, 
Prinzeffin  zu  Waldeck  undPyrnjont;  Witwer  feit  30*  April  1882; 
Tochter: 

Die   Königliche  Prinzeffin  Paul  ine,  geb.   19.  Dezbr,  1877. 

2.  Der  Königliche  Prinz  Auguft,  geb.  24.  Januar  1813, 


L 


IV  Königliches  Haus. 

HinterbliebcDe  der  verewigten  GrofiTatersbrider  des  KoDigs: 

Hxre  Königliclien  HolieiterL 
L  Des  verewigten  Herzogs  Ludwig  Sohn: 

Herzog  Alexander  Konftantin,  geb.  9.  Dezember  1804,  vermählt  2.  Mai  1835 

mit  Claudine,  Gräfin  von  Hohenftein,  Witwer  feit  1.  Oktober  1841. 
Kinder:  Ihre  Durchlauchten 

1.  Claudine,  Fürftin  von  Teck,  geb.  11.  Februar  1836; 

2.  Franz,  Herzog  von  Teck,  geb.  27.  Auguft  1837,  vermählt  12.  Jani 
1866  mit  Ihrer  Königlichen  Hoheit  der  Prinzeflln  Marie  von  Cam- 
bridge, Königlichen  Prinzeflln  von  Großbritannien  und  Irland,  geb. 
27.  November  1833. 

Kinder: 

a)  Fürftin  Viktoria,  geb.  26.  Mai  1867; 

b)  Fürft  Adolf,  geb.  13.  Auguft  1868; 

c)  Fürft  Franz,  geb.  9.  Januar  1870; 

d)  Fürft  Alexander,  geb.  14.  April  1874. 

3.  Amalie,  Fürftin  von  Teck,  geb.  12.  November  1838;  vermählt  mit 
dem  Grafen  Paul  von  Hügel. 

II.  Des  verewigten  Herzogs  Eugen  Hinterbliebene: 
und  zwar 

1.  Des  verewigten  Herzogs  Friedrich  Eugen 

Kinder  aus  erfter  Ehe  mit  Karoline,  Prinzeflln  zu  Waldeck  und 
Pyrmont: 

a)  Herzogin  Marie,  geb.  25.  März  1818,  vermählt  9.  Oktober  1846 
mit  dem  Landgrafen  Karl  von  Heffen- Philippsthal,  Witwe 
feit  12.  Februar  1868. 

b)  Des  verewigten  Herzogs  Eugen  Erdmann 

Witwe:  Herzogin  Mathilde,  Prinzeflln  von  Schaumburg-Ltppe, 

geb.  11.  September  1818; 
Kinder: 
aa)  Herzogin  Wilhelmine,  geb.  11.  Juli   1844,   vermählt 
8.  Mai  1868  mit  Seiner  Königlichen  Hoheit  dem  Herzog 
Nikolaus  von  Württemberg  (f.  u.); 
bb)  Des  verewigten  Herzogs  Wilhelm  Eugen  (f  27.  Jan.  1877). 
Witwe:  Ihre  Kaiferliche  Hoheit  die  Herzogin  Wera 
Konftantinowna,  Großfürftin  von  Rußland,  geboren 
16.  Februar  1854; 

Kinder:  Herzogin  Elfa  )  ,  ^  „..  ^^„^ 
TT  .  /M  l  geb.  1.  März  1876. 
Herzogin  Olga    ) 

Des  verewigten  Herzogs  Friedrich  Eugen  (oben  II.  1.)  Kinder  aus  zweiter 
Ehe  mit  der  Herzogin  Helene,  Prinzeflln  von  Hohenlohe-Langenburg : 

c)  Herzog  Wilhelm,  geb.  20.  Juli  1828; 

d)  Herzogin  Alexandrine  Mathilde,  geb.  16.  Dezember  1829; 

e)  Herzog  Nikolaus,  geb.  1.  März  1833,  vermählt  8.  Mai  1868 
mit  Ihrer  Königlichen  Hoheit  der  Herzogin  Wilhelmine  von 
Württemberg  (f.  o.); 


Königliches  Haus.  V 

f)  Herzogin  Luife  Agnes,  geb.  13.  Oktober  1835,  vermählt  6.  Febr. 
1858  mit  Seiner  Durchlaucht  dem  Fürften  Heinrich  XTV.  von 
Reuß  jüngerer  Linie. 

IL  2.  Des  verewigten  Herzogs  Paul  Sohn: 

Herzog  Maximilian,  geb.  3.  September  1828,  vermählt  16.  Februar  1876 
mit  Ihrer  Königlichen  Hoheit  der  Herzogin  Herrn  ine,  PrinzeDRn  von 
Schaumburg-Lippe,  geb.  5.  Oktober  1845. 

III.  Des  verewigten  Herzogs  Wilhelm  Hinterbliebene: 

1.  Des  verewigten  Grafen  Alexander  Kinder  aus  delTen  Ehe  mit  der  Gräfin 
Helene,  geb.  Gräfin  von  FefteticSj  Ihre  Erlauchten; 

a)  Graf  Eberhard,  geb.  25.  Mai  1833; 

b)  Gräfin  Wilhelmine,   geb.  24  Juli  1834; 

c)  Gräfin  Pauline,   geb.  8.  Aagüft  1836,  vermählt  25.  April    1857  mit 
Adam  von  Wuthenau  aus  dem  Hanfe  Glefien. 

2.  Des  verewigten  Herzogs  von  Urach,   Grafen  Wilhelm   von   Württemberg 
Hinterbliebene,  Ihre  Durchlauchten: 

Die  Witwe:   Floreftine,   Herzogin   vou   Uraehj  Gnilln   von  Württem- 
berg, Prinzeffin  von  Monaco,  geb.  22.  Oktober  1833; 
Kinder  erfterEhe  (mit  der  Prinzeffin  Theodolinde  von  Leuchtenberg) ; 

a)  Fürftin  AugufteEugenie^  geb.  27.  Dezember  1842,  feit  16.  Juni 
1877  vermählt  mit  dem  Grafen  Franz  von  Tlmn-Hohenftein^ 

b)  Fürftin  MathildCj  geb.  14.  Januar  1854 j  vermählt  2.  Februar 
1874  mit  Don  Paul  Altieri,  Fürften  von  Viano; 

Kinder  zweiter  Ehe: 

c)  Herzog  Wilhelm  von  Urach,  Graf  von  Württemberg^  geb. 
3.  März  1864; 

d)  Fürft  Karl  von  Urach,  Graf  von  Württemberg,  geb.  15,  Febr. 
1865. 

rV.  Des  verewigten  Herzogs  Alexander  Hinterbliebene: 

Des  verewigten  Herzogs  Friedrich  Wilhelm  Alexander  Sohn  aus  deffen  Ehe 
mit  Ihrer  Königlichen  Hoheit  der  Prinzeflin  Marie  von  Orleans: 

Herzog  Philipp,   geb.   30.  Juli   1838,   vermählt   18.  Januar   1865   mit 
Ihrer  Kaiferlichen  Hoheit  der  Herzogin  Maria  Therefia  Anna,   Erz- 
herzogin von  Oefterreich,   geb.  15.  Juli  1845< 
Kinder : 

1.  Herzog  Albrech tj  geb.  23,  Dezember  1865; 

2.  Herzogin  Maria  Ifabella,  geb.  31.  Auguft  1871  ; 

3.  Herzog  Robert,  geb.  14,  Januar  1873^ 

4.  Herzog  Ulrich  geb.  16.  Juni  1877. 


VI 


Hofrtaat 


I.  Hofrtaat  Seiner  Hajeftät  des  Königs. 


Kron-Erb-Aemter. 

Reichs- Erb -Marfchall:  Hugo,  Ffirft  zu 
Hohenlohe-Oehringen,  Herzog  von  üjeft. 

Reichs-Erb-Oberhofmeifter:  Eberhard, 
Fürft  von  Waldburg-Zeil-Wurzach. 

Reichs-Erb-Oberkammerherr:  .... 

Reichs -Erb -Panner:  Rudolf,  Graf  von 
Zeppelin. 


A.   Oberhofirath. 

Präfident:  Exe.  Graf  v.  Taubenheim,  Oberft- 
Stallmeifter. 

Mitglieder:  Exe.  der  Oberütkammerherr  Freih. 
V.  Spitzemberg,  General  der  Infanterie, 
Generaladjutant;  Exe.  der  Hofkammer-Prä- 
fident  V,  Gunzert;  Exo.  der  Oberfthofmeifter 
Geheimerrath  Freih.  Thumb  v.  Neuburg;  der 
Hofrichter,  Oberftaatsanwalt  v.  KOftlin ;  der 
Oberhof kafller,  Hofdom.  Rath  v.  Schwartz. 

Sekretär:  BolTert,  Hofrath. 

Dem  Oberhofrath  iind   unmittelbar  unter- 
geordnet: 

1.  Die  Hofkirche.  Oberhofprediger:  D. 
V.  Gerok,  Prälat.  Hofkaplan:  Dr.  Braun. 

2.  Das  Hofgericht.  Hofrichter:  v.Köft^ 
lin,  Oberftaatsanwalt 

3.  Das  hofärztlichePerfonal.  Königlicher 
Leibarzt,  Vorft.  des  hofärztl.  Per- 
fonals  u.  techn.  Vorft.  der  Ho'fapo- 
theke:  Dr.  v.  Gärtner,  Ober-Medizinalrath. 
ZweiterHofarzt:  Dr, Fetzer,  Medizinal- 
rath.    Hofchirurg:  Frölich. 


B.   Hofftäbe. 

1.   Oberfthofmeifterftab. 

Oberfthofmeifter:   Exe.  Freih.  Thumb  v. 

Neuburg,  Geheimerrath. 
Stabs fekretär:  Jordan,  Hofrath. 

a)  Hofdepartement. 

aa)  Perfönlicher  Dienft.  8 Kammerdiener, 
9  Kammerlakaien,  2  KammerthUrhüter, 
2  Garderobediener. 

bb)  Hofdienft.  0 b erhoff ourier:  Gärtner; 
.  1  Fourier,  18  Hofbedienftete,  16  Schloßthür- 
fteher,  16  Hofknechte. 

cc)  Oekonomie-Dienft.  Hofökonom:  Win- 
ter, Hofökonomierath  ;Oekonomiefekre- 


tär:  Bechtel;  1  Kflchenmeifter,  1  Küohen- 
verwalter,  5  Köche,  2  Küchendiener,  1  Kon- 
ditor, 1  Konditoreidiener,  1  Kellermeifter, 
1  Kellerdiener,  1  Silberkämmerling,  1  Tafel- 
decker,  2  Silberdiener, ;  1  Leinwand- Verwal- 
terin, 1  Vorfteherin  der  Hof-Wafchanftalt. 

b)  SchloB-  und  Kronmobilien-Verwaltung. 

Schloßverwalter:  Vollmer, 

6  Hausverwalter  in  den  K.  SchlölTern  zu 
Stuttgart,  auf  dem  Rofenftein,  in  der  Wil- 
helma,  in  der  Villa  bei  Berg,  in  Friedrichs- 
hafen ;  1  Auffeher  in  der  Griechifchen  Ka- 
pelle auf  Rothenberg;  1  Bett-  und  Bett- 
weißzeug-Verwalterin; 6  Schloßdiener,  3 
Lampiften,  1  Magazindiener,  1  Schloßknecht. 

c)  Bau-  und  Garten-Direktion. 

Direktor: Sekretär:   Doderer, 

Kanzleirath.     Hofbaumeifter:    v.  Egle, 
Oberbaurath.      Bauinfpektor:     Bayer. 
Baukontroleur:  Rieger. 

5  Hofgärtner,  11  Gartenportiers,  1  Auf- 
feher in  der  Meierei  Rofenftein. 

Perfonal  des  Königsbaus:  1  Hausmeifter, 
1  Portier,  1  Knecht. 

d)  Direktion  der  K.  Handbibliothek  und  der  damit 
verbundenen  Institute. 

Vorft  and  der  Bibliothek:  Dr.  Hemfen, 
Hofrath.  Gemälde-Infpektor:  v.Ruftigpe, 
Profeffor.  Hofmaler:  v.  Bohn.  Hof- 
pianift:  Pr uckner,  Profeffor. 

2.    Oberftkammerherrnftab. 

Oberftkammerherr:  Exe.  Freih.  v.  Spitzem- 
berg, General  der  Infanterie,  Generaladjutant 
des  Königs. 

Stabsfekretär:  Kuhn,  Hofrath. 

Kammerherren. 

Exe.  Graf  v.  Taubenheim,  Oberhofrathspräfi- 

dent  u.  f.  w. 
Graf  V.  Dillen  zu  Dätzingen. 
Exe.  Graf  v.  Linden,  Staatsrath  a.  D. 
Exe.  Freih.  Karl  v.  Varnbüler,  Staat8miniftera.D. 
Exe.  Freih.  Jul.  v.  Hügel,  Vize-Oberftftallmeifter 

a.  D. 
Freih.  I-Vied.  v.  König- Warthaufen. 
Exe.  Freih.  Thumb  v.  Neuburg,  Oberfthofmeifter, 

Geheimerrath. 
Freih.  Fried.  Karl  v.  Sturrafeder. 


Hofftaat. 


vn 


Freih.  Jul.  v.  Palm. 

Freih.  Götz  v.  Berlichingen  in  Helrnftadt 

Exe.  Graf  v.  Taube,  Ordenskaozler,  Geheimer- 

rath  a.  D. 
Freih.  E.  v.  Hayn,  vormal.  Hofmarfchall  I.  K. 

Höh.   der    Frau   Prinzeflin   Friedrich    von 

Württemberg. 
Exe.  Graf  Karl  v.  Üxkull-Gyllenband,  HoQäger- 

meifter,  Forftrath  a.  D, 
Exe.  Graf  v.  Leutrum,  Geheimerrath  a.  D. 
Freih.  Max.  Theod.  v.  Süßkind. 
Freih.  Schott  v.  Schottenftein,  Regierungsrath. 
Freih.  Jul  v.  Röder,  Oberregierungsrath,  Kanzlei- 
direktor des  Geh.  Raths  a.  D. 
Freih.  Osk.  v.  Soden,  Staatsrath,  außerordentl. 

Gefandter  und  bevollm.  Minifter  in  München, 

Dresden  und  Darmftadt. 
Graf  Aug.   v.   Üxkull-Gyllenband,   Staatsrath, 

Minilterialdirektor  und  Direktor  des  Geh. 

Haus-  und  Staatsarchivs. 
Freih.  Rieh.  König  von  u.  zu  Warthaufen. 
Freih.  Hugo  v.  Linden,  Hofmarfchall  a.  D. 
Freih.  Karl  v.  Palm,  Oberlioutenant  a.  D. 
Freih.  v.  Soden,  wirkl.  Staatsrath. 
Freih.  Albr.  v.  TelTin,  K.  K.  Oefter.  Rittm.  i.d.  A. 
Freih.  Franz  v.  Schütz-Pflummem. 
V.  Snkau,  Geh.  Legati onsrath,  Kavalier  S.  K.  H. 

des  Herzogs  Alexander  v.  Württemberg. 
Freih.  Wilh.  v.  Hügel,  Forftmeifter. 
Freih.  Aug.  v.  König-Warthaufen,  Geh.  Legations- 

rath,  Vortrag.  Rath  im  Minifterinm  der  ausw. 

Angelegenheiten. 
Graf  Friedr.  v.  Grävenitz. 
Freih.  Rieh.  v.  Reifchach,  fct.  Oberfthofm.  L  M. 

der  Königin. 
Fidel  V.  Baur-Breitcnfeld,  Geh.  Legationsrath, 

außerordentlicher  Gefandter  und  bevollm. 

Minifter  in  Berlin. 
Hermann  v.  Rom. 
Graf  Edmund  v.  Linden. 
Graf  Eberhard  v.  Zeppelin,  Geh.  Legationsfekre- 

tär  a.  D. 
Graf  Kamill  Reuttner  v.  Weyl. 
Graf  Eberh.   v.  Linden,  Legationsrath,  K.  Ge- 

fchäftsträger  in  St.  Petersburg. 
Freih.  Alfr.  v.Iflflinger-Granegg,  Kaif.Deutfcher 

Konful  in  Tiflis. 
Graf  Kari  v.  Linden,  Hofmarfchall  L  K.  Höh.  der 

Frau  Prinzeflin  Augufte  zu  Sachfen- Weimar. 
Freih.  Benno  v.  Herman. 
Graf  Rud.  v.  Zeppelin-Afchhaufen,  Reichs-Erb- 

Panner. 
Freih.  Aug.  v.  Malchus. 
Freih.  Rud.  v.  Enzberg. 
Freih.  Ferd.  v.  Schütz-Pflummern. 
Karl  V.  Neubronner. 
Freih.  Konftantin  v.  Neurath. 
Freih.  Gerhard  v.  Leutrum-Ertingen. 
Freih.  Karl  v.  Hügel,  Landgericbtsrath. 


Graf  Franz  v.  Beroldingen-Ratzenried,  dienft- 

thuender  Kammerherr  I.  Maj.  der  Königin. 
Freih.  Wilh.  v.  Gültlingen,  Landgericbtsrath. 
Freih.  Karl  v.  Herman,  Legationsrath,  Kabinets- 

Xekretär. 
Freih.  Karl  v.  Speth-Schülzburg,  Landrichter. 
Graf  Heinrich  Adtiltoann  v.  AdelHiauDsfelden. 
V,    Baldinger-Seidenberg^    Oberftiieutenant^   K, 

Flügeladjutant    %,    D.,    HofmarfchaU    Ihrer 

K.  Hoheit  der  Frau   Herzogin    Wora  von 

Württemberg. 
Graf  V,  Gronsfcld,   K.  Flfigeladjutant ,  Oberft- 

lientetiaTit  a.  D.,  Erfter  Stalimeifter. 
Freih.  v,  W^llivarth-Lauterburg,  K.  Stalimeifter. 
Freib,  Th(2ob.  v.  OGr  auf  Egelborg. 
John   Turing   von    Ferrier,    Secondelieutenant 

ä  la  fuite  der  Armee. 
Freih.  Karl  v.  Palm,  K.  K.  Oefterr.  Kämmerer, 

Hauptmann  a.  D. 
Freih.  Erwin  v.  ßühler,  AmtmanD. 
Graf  Albert  V.  Uskult-Gyllenbaud,  Forftmeifter, 

Kammerjunken 
Baron  Eduard  y.  Kutenberg. 
Frdh.    Felix    v,  BrüiTeHe-Schaabek,   Secondo- 

lieutetiant  i,  rt.  Rof. 
Graf  Wilh.    v,   Nürmann-Ehrenfela,  Rittmoifter 

d.  Landw.'Kav. 
Graf  Rud,  Adelmano  v.  Adelmannsfelden, 
Freih.    Hans    v.    Gaisberg,    Secondelieutenaut 

i,  d.  Ref. 
Barrm  v,  Simolin-Batbory  zu  Stuttgart. 
Freih.  v.  Haßler  auf  Weitenbtirg,  Socondelieute- 

nant  i.  d.  Ref. 
Freih.  Hugo  v,  LindcD,  ftellv.  Amtsrichter. 
Graf  Fried  r.  v.  Dillen-Spleri  ng,  Secondelieiit  a.  D. 

3.  Oberftallnieifterftab* 

Oberftftallmcifter:Exe.Grafv.Taubcnhelro, 
Präfident  des  Oberhofraths. 

Stabsfekretäri  Stroh,  Kanzleirath. 

Marftall  Erfter  Stalimeifter:  Graf 
V.  Gronsfeld ,  ztigleieh  mit  der  Beforguug 
der  Gefchäfte  bei  den  K.Pnvatgeftüten  be- 
auftragt, Stalimeifter:  Freih,  v.  WOll- 
wartli-Lautcrburg,  K,  Kammerhurr,  Hof- 
thierarzt:  v.  Wörz,  Obermedizinalrath. 

Stalimeifter:  Weng.StaU  in fpeklor: 
Dürr.  Zweiter  Hofthierarzt:  Henger. 
2  Bereiter, 

1  Wagcnmeifter,  1  Gefcbirrmeil'ter,  4 
i^attelm  elfter,  1  OberkuUcher,  1  Leibkut- 
ffher,  6  Stadtkutfcher .  12  Kutfcberpoftil- 
lona,  7  Vorreiterj  18  Reitknechte,  4  Traia- 
kiitfcher,  2  Theaterkutfcher,  4  Retnifen- 
kncehto,  1  Reithaiiariienür,  1  Gefchirr- 
karamer-Äufwärter,  1  Ileubinder, 


VIII 


ITofftaat. 


Hofjägermeifteramt. 

Hofjägermeifter:  Exe. Graf  v. UxkuU- Gy II en- 
band,  Forftrath  a.  D. 

Hofjagdfekretär:  Kuhn,  Hofratb,  zugleich 
beim  Oberftkammerherrnftab. 
1  Aufwärter,  1  Wildbretmetzger, 

Jagdperfonal.  Wildmeifter:  Schrof.  1 
Btichfenfpanner ,  1  Fafaoenmeifter,  3  Hof- 
jäger, 5  Parkwächter. 


Unter  der  Hofdomänen-Kammer  (f.   u.), 
bezw.  dem  Hofkammer-Präfidmm,  lieht: 

C.  Die  Hoftheater-Intendanz. 

Intendant:  Dr.  v.  Wehl,  Geheimer  Hofrath 
Sekretär  und  Rontroleur:  Riedaifch 
Eanzleirath.    1  Diener. 

1.  Verwaltungsbeamte.  Oekonomiein 
i'pektoru.Bibliothekar:Bohnenberger, 
£intrittsgeld-£innehmer  undMaga 
zin 8 Verwalter:  Koch.  Garderobever 
Walter:  Jäger.  Garderobeverwalte 
rin:  Burkhardt  1  ReqniHtenverwalterj 
1  Mufikalien  Verwalter,  1  Hausverwalter, 
1  KalTen-Gehilfe. 

2.  Schaufpiel.  Regiffeure:  Dr.  Löwe, 
Pauli,  beide  zugleich  Hoffchaufpieler.  1  In 
fpizient,  1  Souffleufe. 

Mit  Einrechnnng  der  RegilTeure  11  Hof- 
fchanfpieler;  12  Hoffchaufpielerinnen. 

3.  Oper.  Regiffeure:  Schütky,  Kammer- 
länger;  Müller,  Hofßnger  und  Hoffchau 
fpieler.  Korrepetitor:  Wintemitz.  1 
Souflfleur. 


Mit  Einfchluß  der  RegilTciire  9  HoffKnger, 
G  Hoffängerinnen. 

4.  Chor.  Chordirektor:  Heurang.  14 Teno- 
riften,  16  Baffiften,  15  Sopraniftinnen, 
11  Altiftinnen.    1  Statiftenanführer. 

5.  Ho fkapelle.Hofkapellmeifter: Dopp- 
ler, Abert  Orchefterdirigenten: Stein- 
hart, Mußkdirektor,  zugleich  Kontrabailift; 
Seifriz,  Mufikdirektor ,  zugleich  Violinift. 
Konzertmeifter:  Singer,  ProfelTor. 

Mit  Einfchluß  der  ebengenannten:  18  Vio- 
linen, 6  Viola,  5  Violoncelle,  5  KontrabälTe, 
1  Harfe,  3  Flöten,  3  Oboen,  3  Klarinetten, 
3  Fagotte,  5  Homer,  3  Trompeten,  8  Po- 
faunen,  1  Pauke,  1  Tuba. 

6.  Orchefterfchule.  Lehrer:  Konzert- 
meifter Singer;  Mufikdirektor  Steinhart. 

7.  Ballet.  Balletmeifter:  Brühl,  zugleich 
erfter  Solotänzer.  Repetitor:  Kurz.  Ein 
zweiter  Solotänzer,  2  Solotänzerinnen,  16 
Korpstänzerinnen. 

8.  Uebriges  Dienftperfonal.  Deko- 
rationsmaler: Plappert  Mafchinen- 
meifter:  Georges.  13  ftändige  Mafchinerie- 
arbeiter;  2  Mafchiniften  und  1  Auffeher  für 
die  elektrifche  Beleuchtung;  1  Heizer  für 
die  Dampfkeffel;  1  Auffeher  für  die  Dampf- 
heizung; 1  Theaterfchneider  u.  Garderobier 
mit  7  ftändigen  Gehilfen;  3  ftändige  Gar- 
derobegehiifinnen ;  2  Frileure ;  2  Dekorations- 
fehneider, 1  Farbenreiber,  2  Theaterdiener, 
1  Kapelldiener,  1  Requi  fiten  diener,  1  Wagen- 
begleiter, 1  Thürhüter,  1  Hausknecht,  2 
Hausmägde. 


Oberfthofmeifter:  (fct)  Freih.  v, Rcifchach,  ; 
erfter  Kammerherr   I.   Maj.   der  Königin. 
Dienftthuender  Kammerherr:  Graf 
Franz  v.  Beroldingen-Ratzenried.  Staats- 
dame: Exe.  Baronin  v.  MalTenbach.  Hof- 


n.  Hoirtaat  Ihrer  Hajeltät  der  Königin. 

dame:  Gräfin  v.  Schöler.  Secrötaire 
des  com  man  dement»:  Baron  v.  Wolif. 
Sekretär:  Lindner,  Hofrath.  Leibarzt: 
Dr.  Rapp,  Profeffor. 


in.  HofTtaat  Seiner  Konigliehen  Hoheit  des  Prinzen  Wilhelm. 

Perfönlicher  Adjutant:  Freih.  v.  Röder,  Rittmeifter. 


lY.  HofTtaat  der  Fran  PrinzeOin  Marie,  Konigliehen  Hoheit 

Hofdame:  Fräulein  Marie  v.  Krufenftiern. 


Y.  Hoirtaat  der  Fran  PrinzelDn  Friedrieh,  lonigliehen  Hoheit. 

Hofdame:  Freifräul.  Göler  V.Ravensburg.  Vorftandd.  Hofhaltung:  v.Erbe,  0berkrieg8ratha.D. 


Hofftaat. 


IX 


VI.  HofTtaat  Ihrer  Kaireriiehen  Hoheit  der  Fraa  Herzogin  Wera. 

Hofmarfchall:  v.  Baldinger-Seidenberg,  Oberftlieutenant,  Flügeladjutant  z.  D. 
Hofdame:  Freifräulein  Clotilde  v.  Röder. 


VU.  HofTtaat  der  Fran  FrinzelGn  Aagafte  zn  Saehren-Weimar,  KoniglieheQ  Hoheit. 


Hofmarfchall:  Graf  Karl  v.  Linden.    Hofdame: 


Hofdomäneukaiiimer. 


Präfident:  Exe.  v.  Gunzert. 

Mitglieder:  V.  Schwartz,  Tfcherning,  Günzler, 

Martz,  Hofdomänenräthe ;  Dopfer,  AITelTor. 
Baumeifter:  .... 
Kanzlei.      Vorftand:    Martz.    Sekretär: 

Boffert,   Hofrath.     Reviforen:   Schäfer. 

....    Rcgiftrator:  Rieger. 


Unter  der  Hoidomänenkammer  ftehen: 

1.  Das  Oberhofkaffenamt. 

Oberhofkaffier:  v  Schwartz,  Hofdoniäncn- 
rath.    Kontroleur:  Schleehauf. 

2.  Die  Hofkameralämter: 

a)  Altshaufen. 

Hofkameral Verwalter:  Haffner.  Buch- 
halter: Hinderer.  Hofkammerf örfter: 
Mittnacht,  Oberf örfter. 

b)  Freudenthal. 

H  ofkameralv  er  Walter :  Huber,  Ilofdomänen- 
rath.  Buchhalter:  GenalHofkammer- 
f örfter:  Maifch  in  Freudenthal,  Balden- 
hofer  in  Liebenftein. 

c)  Stammheim  (Sitz  in  Stuttgart). 
Amtsvorftand:    Günzler,   Hofdomänenrath, 
zugleich   Verwalter    des   hofk ammerlichen 
Reviers  Feuerbach.  Kaffier  und  Buch- 
halter: Mutfchler. 

d)  Stuttgart. 
Hofkameralverwalter:  Kübel.     Kaffier 
und  Buchhalter:  Glafer. 

6)  Waiblingen. 

Hofkameralverwalter:  Gußmann  (beforgt 
zugleich  die  unmittelbare  Verwaltung  der 


hofkammerliohcn     Reviere     Stettin     und 
Winnenden),    Buchhalter;  Schmieg. 

f)  Domäne  Geroldseck, 

Wird    vom    Ilofkaracralauit    Stamnibeim    ver- 
waltet, 

3-  Die  Hofkrankenpflege^ 

und  zwar: 

a)  Die  Hofapotheke, 
b)  Die  Hofkrankenkalte. 

I   Oeköüom  le  verwnkcir:  Büffijrt,  Hofrath. 
Technilc  h  erVorrtand  der  Hofapotbeke; 
Dr.  v.  Gärtner»  K.  Leibarzt   Hofapothe- 
ker: OchfenreUen 


In     Be/ichungen    zu    der    HofdorafiDen- 
kammer  fteheu: 

K  Die  Königl  Hri vatgeftilte. 

Verwaltungsbehörde:  Eic.  Graf v. Taube n- 
heim;  Kxc.  v.  Gunzert;  Graf  v.  Gronsfeld; 
Kübel 

1  Geftiitüverwalter  und  ThierarKt  in  Weil^ 
1  G  ef t  n  tB  a  n  fl  eher  uti  d  T  h  i  e  rar zt  in  S  cha  r n  - 
häufen. 

2,  Die  Königliche  Hofbank. 

Diroktoren;  Leop.  v.  Kauila,  Staib,  Geh, 
Ilofrlithe-  Prokuriftenr  Albert  Kaulla, 
Geh.  Hofrath 

3.  Die  Karl-OlgA  Stiftung. 

Mitglieder  der  StiftungB-Kommiflion; 
Kxc.  V.  Gunzert,  HofkamioeTprändeut ;  Exe, 
Graf  V.  Bcbeler  GeneraUleuteoaDt  a.  D,; 
D.  V,  Minier,  Prälat;  v.  Köftlin,  Übcr- 
AaatBanwalt;  Dr.  I]ofele,Ob.Re^ieruDg5rath. 

Verwalter:  v,  Schwartz,  Hnfdomänenratk 


Staatsminifterium. 


General-Adjutant:  Exe.  General  der  Infan- 
terie Freilt  v.  Spitzemberg. 

General  ä  la  fuite:  £xc.  Generallieutenant 
z.  D.  Freih.  v.  Gaisberg. 

F lüge  1-Adjn tan ten:  Oberftlieutenant  Graf 
V.  Zeppelin,  Oberftlieutenant  Freih.  v.  Falken- 


Adjutantur  Sr.  Majeftät  des  Königs. 

ftein,  Major  v.  Sick,  Rittmeifter  Freih.  Hiller 
V.  Gärtringen,  Hauptmann  v.  Schott,  Haupt- 
mann Freih.  v.  Watter,  Rittmeifter  Freih. 
V.  Reitzenftein. 
Kommandeur  der  Schlofigarde-Kom- 
pagnie:  Sek.-Lieutenant  v.  Pofer. 


Eabinet  des  Königs. 


Kabinetschef:  Dr.  v.  Griefinger,  Staatsrath. 

Kabinetsfekretär:   Freih.  v.   Herman, 

Legationsrath. 
Kabinetsregiftrator:    Rafif,    Kanzleirath. 

Eabinetskanzliften:  Runzier,  Raufer, 

Sekretäre. 


Dem  Kabinet  des  Königs  ift  untergeordnet: 

Das  K.  Karten-  und  Plan-Kabinet. 

Mit  der  Beforgung  beauftragt:  v.  Seltzer,  kar. 
Oberft  a.  D. 


Staatsminifterium. 


Exe.  Dr.  V.  Mittnacht,  Präfident  des  Staats- 
minifteriums,  Staatsminifterder  auswärtigen 
Angelegenheiten,  zugleich  Minifter  der 
Familienangelegenheiten  des  Königlichen 
Haufes;  Exe.  Dr.  v.  Renner,  Staatsminifter 
der  Finanzen;  Exe.  Dr.  v.  Geßler,  Staats- 
minifter des  Kirchen-  und  Schul wefens; 
Exe.  Dr.  V.  Faber,  Staatsminifter  der  Ju- 
ftiz;  Exe.  V.  Holder,  Staatsminifter  des 
Innern:  v.  Steinheil,  Generalmajor,  Depar- 
tementschef des  Kriegswefens. 


Dem  Staatsminifteriam  Und  unterftellt: 

Die  Beyollmächtigten  zum 
Bundesratb. 

Exe.  Dr.  V.  Mittnacht;  von  Baur-Breitenfeld, 
außerordentlicher  Gefandter  und  bevoll- 
mächtigter Minifter  in  Berlin;  Exe.  v.  Faber 
du  Faur,  Generallieutenant,  Militärbevoll- 
mächtigter in  Berlin ;  v.  Schmid,  Direktor. 

In  deren  Abwefenheit:  v.  Horion,  wirkl.  Geh. 
Kriegsrath ;  v.  Heß,  Minifterialrath  ;  v.  Weiz- 
föcker,  Minifterialrath ;  V.  Mofer,  Oberfinanz- 
rath;  Schicker,  Regierungsrath. 

Kompetenzgerichtshof. 

Vor  fitzender:  Dr.  v.  Sarwey,  wirkl.  Staats- 
rath. 

Richterliche  Mitglieder:  v.  Föhr,  v.  Huf- 
nagel, V.  Probft,  V.  Ehrlenfpiel,  Oberlandes- 
gerichtsräthe. 

Deren  Stell  Vertreter:  Freih.  v.  Gemmingen, 
V.  Boflert,  Oberlandesgerichtsräthe. 


Weitere  Mitglieder:  v.Bätzner,Präfident; 
V.  Rümelin,  Oberverwaltungsgerichtsrath. 

Deren  Stellvertreter:  v.  Weizllcker,  Mi- 
nifterialrath; V,  Pifchek,  Oberregierungs- 
rath. 

Verwaltungsgerichtshof. 

Vorftand:  Exe.  v.  Mohl,  Geheimerrath. 

Rät  he:  Exe.  v.  Geßler,  Staatsminifter  a.  D.; 
V.  Rümelin,  Oberverwaltungsgerichtsrath. 

Mitglieder:  Freih.  v.  Soden,  wirkl.  Staate- 
rath ;  v.  Kölle,  wirkl  Staatsrath ;  v.  Wieft, 
V.  Hufnagel,  Oberlandesgerichtsräthe, 

Kanzleidirektor:  Freih.  v.  Wächter,  Regie- 
rungsrath. 

Disziplinarbof. 

Vorftand:  v.  Kern,  Oberlandesgerichts- 
präfident. 

Richterliche  Mitglieder:  v.  Malzacher, 
V.  Heigelin,  v.  Ehrlenfpiel,  Oberlandesge- 
richtsräthe; V.  Firnhaber,  Landgerichts- 
direkior. 

Weitere  Mitglieder:  v.  Pfleiderer,  v.  Kölle, 
wirkl.  Staatsräthe;  v.  Finckh,  Oberregie- 
rungsrath;  v,  Schleicher,  Oberpoftrath. 


Geheimer  Bath. 

Vorlitzender:  Exe.  Dr.  v.  Mittnacht,  Prä- 
Iident  des  Staatsmini fteriums,  Staatsminifter 
der  auswärtigen  Angelegenheiten. 

Mitglieder: 
a)  Die  Mitglieder  des  Staatsminifteriums. 


Landftände. 


XI 


b)  Ordentliche  Mitglieder:  v.  Pfleiderer, 
Dr.  V.  Sarwey,  Freih.  v.  Soden,  v.  KöUe, 
Dr.  V.  Binder,  wirkl.  Staatsräthe. 

c)  Anfierordentliches  Mitglied:  Dr. 
V.  Kohlhaas,  Senatsprälldent  des  Oberlandes- 
gerichts. 


d)  Ehrenmitglied:  Exe.  v.  Mohl,  Geheimer- 

rath. 
Geheime  Kanzlei.  Geh.  Kanzleivorftand: 

Freih.  v.  Sternenfels,  Regierungsrath. 
Geheime  Expeditoren:  Haffner,  Regiernngs- 

afTelTor;  Hayn,  Kanzleirath. 


Landftände. 


I.  Kammer  der  Standesherren. 

Präfident: 
Fürft  V.  Waldburg-Zeil-Trauchburg. 

Vizepräfident: 
Fürft  V.  Hohenlohe-Langenburg. 

Mitglieder: 

A.  Prinzen  des  Königlichen  Hanfes. 

Ihre  Königlichen  Hoheiten: 

1.  Der  Königliche  Prinz  Wilhelm. 

2.  „  «  «      Auguft. 

3.  Der  Herzog  Alexander. 

4.  „  «        Wilhelm. 
b.     „         n        Nikolaus. 

6.  „  „        Maximilian. 

7.  ,  „        Philipp. 

B.  Häupter  der  ftandesherrlichen, 
fürftlichen  und  gräflichen  Häufer. 

1.  Der  Fürft  v.  Fürftenberg. 

2.  „        «       »T    Hohenlohe-Waldenburg-Schil- 

lingsfürft. 

3.  n  y^  V  Hohenlohe-Oehringen. 

4.  n  ti  n  Hohenlohe-Langenburg. 

5.  „  r«  n  Hohenlohe-Bartenftein. 

6.  „  „  „  Hohenlohe-Jagftberg. 

7.  „  „  „  Oettingen-Wallerftein. 

8.  „  «  «  Thum  und  Taxis. 

9.  „  n  «  Löwenftein  -  Wertheim-Rofen- 

berg, 

10.  „        „       „    Waldburg-Zeil-Wurzach. 

11.  „        „       „    Waldburg-Wolfegg-Waldfee. 

12.  ^        „       „    Waldburg-Zeil-Trauchburg. 

13.  „        „       n    Windifchgrätz. 

14.  „        n       n    Bentheim-Bentheim  und  Bent- 

heim-Steinfurt. 

15.  „        n      n  Löwenftein- Wertheim- Freuden- 

berg. 

16.  Der  Graf  v.  Königsegg-Aulendorf. 

17.  „        .,      „  Törring-Gutenzell  (ruht). 

18.  „        „       „  Quadt-Wykradt-Isny. 


19. 
20. 
21. 


„  Plettenberg-Mietingen  (ruht). 
„  Schäsberg-Thannheim. 
„  Waldeck-Limpurg  (ruht). 


C-  Standesherrliche  Gemein- 

fchaften. 

StandesherrfcJiaft   Limpurg-Gaildorf,    vertreten 
durch  den  Grafen  Kurt  v,  Pü ekler- Li mpurg. 

D.  Erblich  ernannte  Mitglieder. 

1.  Der  Graf  r,  Rechberg  und  Hothenlöweii. 

2.  „        „      fl  Keipperg, 

E.  Auf  Lebenszeit  ernannte 
Mitglieder. 

1.  Dr.  Y.  Eenner^  Staat sminifter  der  Finanzen, 

2.  V.  Geßler,  Ötaateminifter  a.  D. 

3.  Frdh,  v.  Linden,  Staatsminifter  a.  D. 

4.  Dr.  V.  Kuhn,  Profeffor  an  der  kath.-theol, 
Fak.  der  Landeauniverfität  a.  D. 

5.  V.  Werner,  Präfident  der  Centralftelle  für 
die  Landwirthfchaft. 

6.  Dr.  V.  Rieckc,  Direktor desSteuerkollegiums. 

7.  Dr.  V.  Sarwey,  wirkl,  Staatsraih. 

II,  Kanimer  der  Abgeordnetan. 

PräHden  t: 
Y.   Hohl ,    Abgeordneter    des   Oberamtabezirka 
Geislingen, 

y  izeprärident: 

Dr.  Lenz,   Abgeordneter  des  Oberamtsbezirks 
Urach. 

Mitglieder.- 

1.  Äbgforilii«t«  iea  ritterf^haflltcben  Adels. 
1,  Neckar-Kreis* 
L  Freih.  v,  Varnbüler,   StaatBrninifter  a,   D. 
ID  Hcromingcn. 

2.  Frei  h .  W » v,  G  ein  mi  ngo  n  ^  0  b  e  r la  n  desge  n  cb ts- 
rath  iu  Stuttgart 

3.  FreiL  JoL  y,  Ellrichahaufen,  Oberftlieute- 
Eant  a»  D.  in  Stuttgart, 

2,  Schwarz wafdkr ei 8. 

4.  Freih.  E,   v,    Ow,  Oborjiiftizrath  a.  D,   in 
Stuttgart. 


XII 


Landftände. 


5.  Freih.  W.  v   Gttitlingenj  Landgcrichtsrath 
in  Ravensburg. 

6.  Freih.  Hans  v.  Ow  in  Wachendorf  OA.  Horb. 

3.  Jagft'Kreis. 

7.  Freih.  v.Stetten,  Oberrta.D.in  Ludwigsburg. 

8.  Frh.  G.  V.  Wöll warth  i.  HohenrodenO A.  Aalen. 

9.  Freih.  Erwin  v.  Seckendorff-Gutend,  Amts- 
richter in  Aalen. 

4.  Donau-Kreis. 

10.  Moriz   Schad    von    Mittel biberach,    Land- 
gerichtsdirektor in  Ulm. 

11.  Freih.  Wilhelm  König  v.  Königshofen,  in 
Königshofen. 

12.  Freih.  Richard  König  v.  und  zu  Warthaufen, 
K.  Kammerherr,  in  Warthaufen. 

13.  Freih.  v.  Herman,  K.  Kammerherr,  in  Wain. 

B.  Y»n  der  eTingelifchen  ClfUUicIikeit 

1.  Prälat  D.  v.  Georgii,  Generalfuperintendont 
von  Tübingen. 

2.  Prälat  v.  Lang,  Generalfuperintendent   v. 
Ludwigsburg. 

3.  Prälat  Dr.  v.  Merz,  Generalfuperintendent 
von  Reutlingen. 

4.  Prälat V.  Beck,  Generalfuperintendent  v.  Hall. 

5.  Prälat  V.  Kaiffeifen,  Generalfuperintendent 
von  Heilbronn. 

6»  Prälat  Dr.  v.  Lechler,  Generalfuperintendent 
von  Ulm. 

€.  Y»B  der  katholifehen  fieimiclikelt 

1.  Eomkapitular  D.  v.  Keiler. 

2.  Dekan 


B.  Kaizler  der  Lafldesnlferlltit 
Staatsrath  Dr.  v.  Rfimelin. 

E.  Abgeordnete  der  StAdte.' 

1.  Stuttgart:  Dr.  v.  Hack,  Oberblirgermeifter 
in  Stuttgart 

2.  Tübingen :  v.  Wolff,  Oberftlieutenant  a.  D. 
in  Stuttgart. 

3.  Ludwigsburg:  Abel,  Oberbürgermeifter  in 
Ludwigsburg. 

4.  Ellwangen:  Landauer,  Landgcrichtsrath  in 
Ellwangen. 

5.  Ulm:  Ebner,  Rechtsanwalt  in  Ulm. 

6.  Heilbronn:    Wüft,    Oberbürgermeifter    in 
Heilbronn. 

7.  Reutlingen:    Benz,    Oberbürgermeifter    in 
Reutlingen. 

.F.  Abgeerdiete  der  Oberentsbezirke. 

1.  Aalen :  Dr.  Moriz  Mohl,  Oberfteuerrath  a.  D. 
in  Stuttgart 

2.  Backnang:  Ellinger,  GutsbeHtzer  in  Mettel- 
berg OA.  Backnang. 

8.  Balingen:  Schwarz,  Privatier  in  Ehingen. 


4.  Bedgheim :  Becher,  Rechtsanwalt  {.Stuttgart 

5.  Biberach :  Probft,  Rechtsanwalt  und  Bank- 
direktor in  Stuttgart. 

6.  Blaubeuren:  Pfetfch,  Schultheiß  in  Seißen 
OB.  Blaubeuren. 

7.  Böblingen :  Dr.  Göz,  Rechtsanwalt  in  Stutt- 
gart 

8.  Brackenheim:  Liomin,  Stadtfchultheiß  in 
Schwaigern. 

9.  Calw :  J.  Stalin,  Kommerzienrath,  Fabrikant 
in  Calw. 

10.  Cannftatt:  Hartenftein,  Bankier  in  Cannftatt 

11.  Crailsheim:  Sachs,  Stadtfchultheiß  in  Crails- 
heim. 

12.  Ehingen:  Dr.  v.  Bagnato,  ProfelTor  am 
GymnaÜium  in  Ehingen. 

13.  Ellwangen:  Rathgeb,  Schultheiß  in  Dalk- 
ingen  OA.  Ellwangen. 

14.  Eßlingen:  E.  v.  Keßler,  Direktor  der  Ma- 
fchinenfabrik  in  Eßlingen. 

15.  Freudenftadt:  Dr.  v.  Bitzer,  Staatsrath, 
Konfiftorialpräfident  in  Stuttgart 

16.  Gaildorf:  Haaf,  Oberamtspfleger  in  Gaildorf! 

17.  Geislingen :  v.  Hohl,  Direktor  am  K.  Land- 
gericht in  Stuttgart. 

18.  Gerabronti:  Egelhaaf,  Oberamtspfleger  in 
Gerabronn. 

19.  Gmünd: 

20.  Göppingen :  Landerer,  Oekonom  i. Göppingen. 
2L  Hall:  Haigold,  ref.  Schultheiß  und  Guts- 

befitzer  in  Thüngenthal  OA.  Hall. 

22.  Heidenheim :  Bantleon,  Gntsbefltzer  in  Wald- 
haufen OA.  Geislingen. 

23.  Heilbronn :  Härle,  Gemeinderathin Heilbronu. 

24.  Herrenberg:  Schurer,  Schultheiß  in  Thail- 
flngen,  OA.  Herrenberg. 

25.  Horb :  Nußbaumer,  Schullehrer  in  Stuttgart. 

26.  Kirchheim:  Ehninger,  Kaufmann  und  Ge- 
meinderath  in  Kirchheim  u.  T. 

27.  Künzelsau:  Spieß,  Oekonomierath ,  Guts- 
pächter in  Sailtheim  OA.  Mergentheim. 

28.  Laupheim :  Unterfee,  Stadtfchult.  in  Gmünd. 

29.  Leonberg:  Ramm, Oekonomierath i.Stuttgart 

30.  Leutkirch:  Eggmann,  Stadtpfarrer  in  Ried- 
lingen. 

31.  Ludwigsburg:  Schnaidt,  Stadt-Oekonomie- 
ver Walter  in  Ludwigsburg. 

32.  Marbach:  Stockmayer,  Domänepächter  in 
Lichtenberg  OA.  Marbach. 

33.  Maulbronn:  Combe,  Oekonom  in  Büfchles- 
hof  OA.  Maulbronn. 

34.  Mergentheim:  Dr.  v.  Mittnacht,  Prälident 
des  Staatsminifterinms  und  Staatsmini fter 
der  auswärtigen  Angelegenheiten i.  Stuttgart 

35.  Münfingen:  Rath,  Wirth  in  Ennabeuren 
OA.  MünOngen. 

36.  Nagold:  v.  Luz,  Direktor  der  Regierung 
für  den  Schwarzwaldkreis  in  Reutlingen. 

37.  Neckarfulm:  Lang,  Holzhändler  in  Jagftfeld. 


Landftände. 


XIII 


38.  Neresheim:    Ruf,    Oberarotsbauraeifter    in 

Neresheim. 
B9.  Neuenbürg:  Beatter,  Schultheiß,   K.  Bad- 

infpektor  und  Poftverwalter  in  Herrenalb. 

40.  Nürtingen: Schinid,Stadtrchulth.inNürtingen. 

41.  Obemdorf :  Leibbrand,  Oberbaurath  in  Stutt 
gart 

42.  Oehringen:  Leemann,  Land  wir  thfchafts- 
infpektor  in  Heilbronn. 

43.  Ravensburg:  Egger,  Schullehrer  in  Baien-  i 
fürt  OA.  Ravensburg.  | 

44.  Reutlingen:  Wendler,  Fabrikant  in  Goma- 
ringen  OA.  Reutlingen. 

45.  Riedlingen:  Hartmann,  Oekonom  in  Ried- 
lingen. 

46.  Rottenburg :  Vogt,  Oberamtspfleger  in  Rot: 
tenbnrg. 

47.  Rottweil:  Ott,  Rektor  d.  Gymn.  in  Rottweil. 

48.  Saulgau :  Rapp,  OA.-Baumeifter  in  Saulgau. 

49.  Schorndorf:  v.  Hofacker,  Präfident  der 
Generaldirektion  der  Polten  und  Telegraphen 
in  Stuttgart. 

50.  Spaichingen:  Bühler,  Eilenbahnhauptkaffe- 
Buchhalter  in  Stuttgart. 

51.  Stuttgart:  Zipperlen,  ProfelTor in  Hohenheim. 

52.  Sulz:  Hopf,  Gutsbef.  in  Schnaithof  b.  Sulz. 

53.  Tettnang:  v.  Schlierholz,  Oberbaurath  in 
Stuttgart. 

54.  Tübingen:  Dr.  v.  Weber,  Prof.  in  Tübingen. 

55.  Tuttlingen:  Ehninger,  Pofthalter  in  Tutt- 
lingen. 

56.  Ulm:  Hang,  Stadtfchnltheiß  in  Langenau. 

57.  Urach:  Dr.  Lenz,  Erfter  Staatsanwalt  bei 
dem  E.  Landgericht  in  Stuttgart. 

58.  Vaihingen:  Maurer,  Gutsbefitzer  in  Hoch- 
dorf OA.  Vaihingen. 

59.  Waiblingen :  Heß,  Pofthalter  a.  D.  in  Waib- 
lingen. 

60.  Waldfee :  Uhl,  Schultheiß  in  Neuhanfen  a.  d.  F. 
OA.  Eßlingen. 

61.  Wangen:  Dentler,  Schultheiß  in  Kißlegg 
(Sommersried)  OA.  Wangen. 

62.  Weinsberg:  Rettich,  Kaufmann  in  Wüften- 
roth  OA.  Weinsberg. 

63.  Welzheim :  Diftel,  immatr.  Notar  in  Stuttgart. 

Ständifcher  Ausfchuß. 

1.  Engerer  Aasrehnfi. 
Der  Präfident  der  Kammer  der  Standesherren: 

Fürft  von  Waldburg-Zeil-Trauchburg. 
Der  Präfident  der  Kammer  der  Abgeordneten: 
V.  Hohl. 
Sodann : 
aus   der  Kammer  der  Standesherren: 
Dr.  V.  Riecke; 
aus  der  Kammer  der  Abgeordneten: 
Der  ritterfchaftliche  Abgeordnete,  Freiherr  Wil- 
helm V.  Gemmingen; 


Der  Abgeordnete  des  Oberarotsbezirks  Schorn- 
dorf, V.  Hofacker. 

Der  Abgeordnete  des  Oberamtsbezirks  Frenden- 
ftadt,  Dr.  y.  Bitzer. 

t.  Weikrtr  la^ffhafi. 
Die  eben  genai^DteD  Mitglieder  des  engeren 
AusfcbuITes  und  fodani)  noch: 
aus  der  Kammer  der  Standeshetr en: 
Staatsmiuiftor  Freih.  v.  Linden; 

aus  der  Kammer  der  Abgeordneten: 
Der  Abgeordnete  des  Oberamtabezirks  Befig- 

heim,  Becher; 
Der  Abgeordnete  des  Oberamtsbezirks  Neuen- 
bürg, Beutter; 
Der  Abgeördnetö  der  Stadt  Heilbronn,  Wilft; 
Der  ritterfchaftliche  Abgeordnete  v»  Schad; 
Der  Abgeordnete  des  Oberamtsbezirks  Urach, 
Dr.  Lenz. 

StäntUrche  Beamte. 

Archivar:  Gauß,  Hegiorungarath. 

Regiftrator  bd  der  Kammer  der  Stand  caherren: 

Widmann^  Kanzleirath. 
Regiftrator  bei  der  Kammer  der  Abgeordneten; 


Staate  rchalden-Zahlangekafre. 

Kaflier:  Dank,  Finanzrath, 
Kontroleur:  Bauer,  Rechnimgaratb, 

Königlicher  Kommirfär 

zur  Ausübung  des  verfaJTnngs mäßigen  Oberauf- 
fichtsrechta  über  die  ftändifche  Verwaltung 
der  StaatsfchuldcnzahlungakalTe :  Zey^er, 
Oberfioatizrath, 

LandTtandircbe  Bnftentationg- 

kaffe. 
Kaflier:  Wfdmann,  Kanzleirath. 

Staatsgerichtshof. 

Präfident: 
v.  Bek,  PräHdcnt  am  K.  Oberlai:idesgeri<;ht  in 
Stuttgart, 

A.  Vom  König  ernannte  Mitglieder: 
V.  Stein,  Landgerichtspräfident  in  HaU. 
V.   Bartholomäi,    Landgerlchtspräfident  in  Ell- 

Wangen» 
V.  Hufnagel,  LandgerichtsprfCfident  in  Rottwcit, 
V.  Weinfchenk^  Landgerichtspräfident  in  Stutt- 
gart. 
V.  Gmelin,  Landgerichtspräfident  in  Ravensburg. 

B.  Ständifche  Mitglieder: 
Dr.  Steudeii  vorro,  Obcilribiitial  Froknratiir  in 
Stuttgart 


i 


XIV 


Juftiz  -Departement. 


V.  Kranß,   SenatspräfideBt  a.  D.  in  Stuttgart. 
V.  PlelTen,  Staatsminilter  a.  D.  in  Stuttgart 
Wetzel,  Rechtsanwalt  in  Tübingen. 
V.  Kern,  Oberlandesgerichis-Präfident. 


Stellvertreter  der  Letzteren: 
V.  Wölffing,  Geheimer  Hofrath  in  Stuttgart. 
Freih.  t.  Wagner,  Staatsmintfler,  Generallieu- 

tenant  a.  D.  in  Stuttgart. 
Fetzer,  Rechtsanwalt  in  Stuttgart 


Die   fechs   Departements. 


A.  Departement  der  JeTtiL 


Minifterium. 

Staatsminifter:  Exe.  Dr.  v.  Faber. 

Vortragende  Räthe:  v.  Heß,  Breitling,  Mi- 
nifterialräthe. 

Kanzlei.  Kanzleidirektor:  Neftle,  Land- 
gerichtsrath ,  Hilfsarbeiter.  Sekretäre: 
Dr.  Weiziäcker,  Landrichter;  Dr.  Rupp, 
Amtsrichter.  Oberrevifor  und  K a f f i e r : 
Gutbrod,  Kanzleirath.    Regiftrator:    .. 


Gerichte  und  Staatsanwaltrchaften. 

I.   Oberlandesgericht 

Prälident:  v.  Kern. 

Senatspräfi deuten:  Dr.  v.  Kttbel,  Vize- 
präüdent;  v.  Bek;  Dr.  v.  Kohlhaas. 

Oberlandesgerichtsräthe:  v.  Wieft ; 
V.  Malzacher;  v.  Föhr;  v.  Heigelin;  v.  Huf- 
nagel; V.  Probft;  v.  Ehrlenfpiel;  Freiherr 
V.  Gemmingen;  v.  BoiTert;  v.  Landerer; 
Knapp;  Feyerabend. 

Kanzlei.  Vor ft and:  Weiß,  Kanzleidirektor. 

Oberlandesgerichtsregiftrator:Mörike. 

OberlandesgerichtBrekretäre:Schmidlin, 
Kohler,  Stökle. 

Oberftaatsanwaltfchaft. 
Oberftaatsanwalt:  v.  Köftlin. 
Kanzle iaffiftent:  Haldenwang. 

II.  Landgerichte. 

1.  Lindgerieht  ii  Siittgtrt 

Präfident:  v.  Weinfchenk. 

Direktoren:    v.    Neidhardt;    v.    Fimhaber; 

V.  Hohl. 
L  and  ge  rieh  tBräthe:Halder;Frank;BucherL; 

Dr.   Stieglitz;    Storr;   Herrmann;   Scholl; 

Beck;  Hopfengärtner;    Süskind;    Weiffer; 

Hauff;  Pezold;  Ege;  Dr.  Stiegele;  (Neftle). 


Landrichter:  Finckh;  Lämmert  II.;  Veiel; 
Probft;  Sieber;  Goldmann;  Dr.  Elfößer. 

Kanzlei.  Vor  ft  and:  Lamparter,  Oberamts- 
richter. 

Expeditoren:  Hochftetter,  Faber,  Landger.- 
Sekretäre ;  Dtirrfchnabel,  Landger  -Revifor ; 
Schöpfer,  Braun,  Merz,  Landger.-Sekretäre ; 

Landgerichtsfchreiber:  Burger,  Koch  IL, 
Wiedmann,  Sauer. 

Staatsanwaltfchafft. 

Erfter  Staatsanwalt:  Dr.  Lenz.  Staats- 
anwälte: Schönhardt ;  Herrf ebner ;  Degen. 
Hilfsftaatsanwalt:  Dr.  CIeß. 

Kanzleiafliftent:  Schmid. 

Handelsrichter 
bei  derKammer  für  Handelsfachen  an 

dem  Landgericht  Stuttgart: 
G.  Dörtenbach,  L.  Drefcher,  K.  Faber  in  Stutt- 
gart. W.Franck  in  Ludwigsburg.  Th.  Geyer, 
K.  Kapff  jun.,  P.  Kurtz,  R.  Leibbrand, 
A.  Schiedmayer  fen.,  A.  Spring,  G.  Stalin, 
F.  A.  Steinkopf  in  Stuttgart. 

2.  Landgeriehi  in  HeiUrtnn. 

Präfident:  v.  Speidel. 

Direktor:  Milz. 

Landgerichtsräthe:    Uhland;    Plieninger; 

Lämmert  I,;  Märklin;  Hiller. 
Landrichter:  Schmidlin ;  Fetzer  I. ;  Fetzer II. ; 

Weigel;  Lempp;  Miller;  v.  Fifcher. 
Kanzlei.    Vor  ft  and:  Heyd,  Kanzleirath. 
Expeditoren:  Tott,  Landgerichtsregiibrator ; 

Haußer,  Landger.- Revifor;  Krimmel,Landg.- 

Sekretär. 
Landgerichtsfchreiber:  Deffelberger  L 

Stegmaier. 

Staatsanwaltfchaft 

ErfterStaatsanwalt:  Haußmann.  Staats- 
anwälte: Friker,  Hegelmaier.  Hilfs- 
ftaatsanwalt: Oechsler. 

Kanzleiaffiftent:  Saz. 


Juf  tiz  -  Departement. 


XV 


8.  Landgericht  in  Tftlingen. 
Präfident:  v.  Bofcher. 
Direktor:  v.  Hacker. 
Landgerichtsräthe:  v.6aar,Cuhorrt,v.Reiiß, 

Zeller,  Bonhöffer,  Bienz,  Freih.  v.  Hügel. 
Landrichter:  Sigel,  Landgerichtsrath ;  Moll. 
Kanzlei.    Vor ft and:  Vogel,  Kanzleirath. 
Expeditoren:   Gerner,  Mauk,  Landgerichts- 

fekretäre;  Strohm,  Landgerichtsrevifor. 
Landgerichtsfehreiber:  Bänrle. 

Staatsanwaitfehaft. 

Erfter  Staatsanwalt:  Malblanc.  Staats- 
anwalt: Schenrlen.  Hilfsftaatsanwalt: 
Dr.  Schanz. 

Kanzleiaffiftent:  Gaifer. 

4.  Landgericht  in  Rottweil. 
Präfident:  v.  Hufnagel. 
Direktor:  Dr.  Lang. 
Landgerichtsräthe:    Autenrieth,    Gleich, 

Stahl,  Sattler,  Lemppenau. 
Landrichter:  Pfizer,  Lutz,  v.  Wider. 
Kanzlei.    Vor  ft  and:  Speidel,  Kanzleirath. 
Expeditoren:     Bek,     Landgerichtsrevifor; 

Trautmann,  Landgerichtsregiftrator. 
Landgerichtsfehreiber:    Wandel,  Jetter. 

Staatsanwaltfchaft. 

Erfter  Staatsanwalt:  Dr.Zimmerle.  Staats- 
anwalt: Ebeihard.  Hilfsftaatsanwalt: 
Gröber. 

Kanzleiaffiftent:  Plocher. 

S.  Landgericht  In  Ellwangen. 
Präfident:  v.  Bartholomäi. 
Direktor:  v.  Glocker. 
Landgerichtsräthe:  Hochftetter,  Dr.  Qaupp, 

Kern,  Kleinmann,  Gerber. 
Landrichter:  Müller ;  Landauer,  Landgerichts- 

rath;  Widenmann,  Scholl,  Pelargus. 
Kanzlei.    Vorftand:  Bauer,  Kanzleirath. 
Expeditoren:  Holzinger,  Landgerichtsrevifor. 
Landgerichtsfehreiber:  Krauß,   Werner, 

KandelHeder. 

Staatsanwaltfchaft. 

Erfter  Staatsanwalt:  Schmoller.  Staats- 
anwalt: Bucher  IIL  Hilfsftaatsan- 
walt: Dr.  Kiene. 

Kanzleiaffiftent:  Oberdorfer. 

e.  Landgericht  in  Hall. 

Präfident:  v.  Stein. 

Direktor:  Jetter. 

Landgerichtsräthe:    Höring;   Fortenbach; 

Renz;  Wörz. 
Landrichter:  Wolf, Bregenzer, Nieder, Freih. 

V.  Speth-Schttlzburg,  Geyer. 


Kanzlei.    Vorftand:  Reufi,  Kanzleirath. 

Expeditoren:  Baumann,  Kanzleirath,  Land- 
gerichtsrevifor; Schiefer,  Landgerichts- 
fekretär. 

Landgerichtsfehreiber:  Koch  I,  Günther, 
Egerer. 

Staatsanwaltfchaft 

Erfter  Staatsanwalt:  Dr.  Bucher  IL  Staats- 
anwalt: Schäfer.  Hilfsftaatsanwalt: 
Hartmann. 

Kanzleiaffiftent:  Enßle. 

7.  Landgericht  in  VIb. 

Präfident:  v.  Hölderlin. 

Direktoren:  v.  Schad,  v.  Köcker,  Wollaib. 

Landgerichtsräthe:  Kflbel,  Föhr,  Ilaufch, 
Krieger,  Kau,  Miller,  Pfizer,  Homer. 

Landrichter:  Göz,  Krauß,  Schumann,  Scliufter, 
Willich,  V.  Heider. 

Kanzlei.    Vorftand:    Frölich,   Kanzteirath. 

Expeditoren:  Pfizer,  Kanzleirath,  Land- 
gerichtsregiftrator; Vetter,  Landgericbts- 
fekretär;  Cluß, Landgerichtsrevifor;  Renner, 
Landgerichtsfekretär. 

Landgerichtsfehreiber:  Hacker^  Kratz. 

Staatsanwaltfchaft 

Erfter  Staatsanwalt:  Pfaff.  Staatsan- 
wälte: Hecker,  Lödel.  Hilfsrtaat3art- 
walt:  Walfer. 

Kanzleiaffiftent:  Gröber. 

8.  Landgericht  in  RsTensharg. 
Präfident:  v.  Gmelin. 
Direktor:  Schoder. 
Landgerichtsräthe:  Fifcher,  Burger,  Laux, 

Freih.  v.  Gültlingen,  Schuon,  Krauß,  Wam- 

merl. 
Landrichter:   Heny,   Kohlhund ,   Äft^   GöZy 

Mayfer. 
Kanzlei.    Vorftand:  Nick,  Kanzleirath. 
Expeditoren:  Schott,  Landgerichtsfekretär; 

Dieterich,  Landgerichtsregiftrator;   Rems- 

hardt,  Landgerichtsfekretär. 
Landgerichtsfehreiber:  Allgayer,  Revifor; 

Zimmermann. 

Staatsanwaltfchaft. 

Erfter  Staatsanwalt:  Eiben.    Staatsan- 
walt: Sengel.  Hilfsftaatsanwalt:  Fein. 
Kanzleiaffiftent:  Heil. 


Rechtsanwälte  und  immatrikulirte 
Notare. 

Rechtsanwälte, 
«ewihlte  YorlUndimitgUeder. 

Becher,  Vorfitzender;  Dr. Kielmeyer,  Leipheimer, 
Levi,  Oefterlen,  Payer  IL,  Schall  I ,  Löwen- 


XVI 


Jafciz  -Departement. 


ftein  I.  in  Stuttgart;  Schloß  in  Heilbronn; 
Lammfromm  in  Tübingen;  Etter  in  Rottweil; 
Wunderlich  in  Ellwangen,  Stellv.  d.  Vorf.; 
Rembold  in  Hall;  Heß  in  Ulm;  Schneider 
in  Ravensburg. 

AnwUt«. 
I.  Bei  den  OlerlBBdesgerieht. 
Bacher,  Leopold.  Becher.  Gauß.  Lauten fchlager. 
Leipheimer,  Max.    Löwen  ftein  L,  Leopold. 
Oelterlen.  Payer  IL  Probft.  Kömer.  Schall  L 

n.  Bei  den  Landgerichten. 

1.  Bei  dem  Landgericht  in  Stuttgart. 

In  Stuttgart:  Adler.  Bacher,  Alex.  Dr.  Daur. 
Feuerbach.  Georgii,  Max.  Göppingen  Dr. 
Göz.  Hänßler.  Haußmann,  Fried.  Hintrager. 
Jordan,  Ifidor,  Reg.R.  Jordan,  Julius.  Kapp. 
KauUa,  Max.  Dr.  Rielmeyer.  Kraut.  Leb- 
recht. Levi.  Löwenftein  IL,  Julius.  Dr. 
Mayer.  Payer  I.,  Guft.  Reich.  Dr.  Schall 
IL  Schall  III.,  Karl.  Schickler.  Dr.  Schmal. 
Schott,  Karl.  Steiner.  Stockmayer.  Stell. 
Tafel,  Herm.  Weckherlin.  Winter.  Wörner. 
Zeller.  Cannftatt:  Baumeifter.  Werner. 
Eßlingen:  Benzinger.  Camerer.  Georgii, 
Theod.  Mutfchler.  Ludwigsburg:  Brüftle. 
Sigerift. 

2.  Bei  dem  Landgericht  in  Heilbronn. 

In  Heilbronn:  Kerler,  Dr.  Kleine,  Klctt  Mainzer. 
Mohr.  Neumaier.  Dr.  Otto.  Schloß.  Strauß. 
Wendler.  Backnang:  Wildt.  Neckarfulm: 
Speidel. 

3.  Bei  dem  Landgericht  in  Tübingen. 

In  Tübingen :  Bierer.  Bohnenberger.  Hofmeii'ter. 
Kiefe.  Lammfromm.  Wetzel  fen.  Wetzel 
jun.  Calw:  Sehenden.  Reutlingen:  Baur. 
Dr.  Hahn.  Reicherter.  Rottenburg:  Klotz. 
Urach:  Weiß. 

4.  Bei  dem  Landgericht  in  Rottwell. 

In  Rottweil:  Etter.  Feyerabend.  Hailer.  Nagel. 
Steinhaufer.  Yillinger.  Balingen:  Ruoflf. 
Freudenütadt:  Fetzer.  Horb:  Bockshammer. 
Obemdorf:  Faber.  Gutheinz.  Spaichingen: 
Saurer. 

5.  Bei  dem  Landgericht  in  Ellwangen. 

In  Ellwangen:  Eggert.  Faul.  Frik.  Mayerhaufen, 
Stadtfchultheiß.  Mofthaf.  Schmid.  Wunder- 
lieh.  Aalen:  Kiene.  Gmünd:  v.  Gruben, 
Obergerichtsrath  a.  D.  Unterfee,  Stadt- 
fchultheiß. Vifel.  Heidenheim:  Freiesleben. 

6.  Bei  dem  Landgericht  in  Hall. 
In  Hall:  Hirichmann.  Rembold.   Tafel,  Theod. 
Waafer.     Crailsheim:    Krauß.      Gaildorf: 
Kausler.    Künzelsau:  Schwarz.     Mergent- 
heim: Groß.  Vogel. 

(Ucdrnckt  am  19 


7.  Bei  dem  Landgericht  in  Ulm. 

In  Ulm:  Ebner.  Haußer.  Heß.  Hetze!.  Leipheimer. 
Levigard.  Mayer.  Mögling.  Oßwald.  Sänger. 
Schall.  Schefold.  Schmucker.  Schott.  Teich- 
mann. Zum  Tobel.  Ehingen:  Mayr.  Ziller. 
Geislingen:  Lamparter.  Göppingen:  Klein- 
knecht. Oßwald.  Kirchheim:  Steck.  Laup- 
heim:  Heumann.  Linder.  Munderkingen : 
Rapp,  Stadtfchultheiß.  Oberftadion :  Stiefen- 
hofcr. 

8.  Bei  dem  Landgericht  in  Raveneburg. 

In  Ravensburg:  Dr.  Golther.  Grafelli.  Jutz. 
Mezler.  Rembold.  Schneider.  Freih.  v.  Stemen- 
fels.  Wirth.  Biberach:  Kutter.  Neher. 
Leutkirch:  Rembold.  Riedlingen:  Dopfer. 
Herdegen.  Saulgau:  Kehle.  Tettnang: 
Eifele.    Wansren:  Stapf. 

9.  AusIchlieBlich  bei  Amtsgerichten. 
In  Biberach:  Glück.  Calw:  Umfrid.  Geislingen: 
Fink.    Gmünd:  Auer.    Heidenheim:  Rofen- 
gart.     Neresheim:    Jordan.      Rottenburg: 
Vögele.    Saulgau:  Grimm. 

Immatrikulirte  Notare. 

In  Stuttgart:  Diftel,  Amtsnotar  a.  D.;  Holland; 
Lilienfein;  Schurr.  Calw:  Haffher,  Raths- 
fchreiber.  Cannftatt:  Kümmerlen.  Ellwangen: 
Wunderlich,  Rechtsanw.  Heilbronn:  Klett, 
Rechtsanwalt.  Kornthal:  Daur,  Vorlteher. 
Langenau:  Haug,  Stadtpfleger.  Söflingen: 
Lehner,  Schultheiß.   Ulm:  Heß,  Rechtsanw. 


Strafanftalten-Eollegium* 

Vorftand:  v.  Köftlin,  Oberftaatsanwalt 
Ordentl.  Mitglieder:  v.  Schickhardt,  Direk- 
tor; V.  Malzacher,  v.  Heigelin,  Oberlandes- 
gerichtsräthe ;  v,  Fimhaber,  Landgerichts- 
direktor; Breitling,  Minifterialrath ;  Boller, 
Reg.Rath.  Außerordeutliche  Mit- 
glied e  r :  D.  v.  Gerok,  Prälat,  Dr.  v.  Holder, 
Obermedizinalrath ;  v.  Landauer,  Oberbau- 
rath ;  v.Neher,Ob.-Regierungsrath ;  Auberlen, 
Kaufmann. 
Kanzlei:  Vayhinger,  Kanzleirath. 

Gerichtliche  Strafanftalten. 

I.  Zellengefängnis  in  Heilbronn^ 
zugl.  Strafanftalt  für  jugendliche  Gefangene 
männl.  Gefchlechts. 
Vorftand:  Köftlin,  Direktor. 
Ev.   Geiftlicher:  Bührlen.     Kath.  Geift- 
licher:  Schübel.  Arzt:  Dr.  Fricker,  Ober- 
amtswundai*zt     I  n  f p  e  k  t  o  r :   Ohngemach. 

Dozcmbor  1883) 


Departement  der  auswärtigen  Angelegenheiten. 


XVII 


n.  Zuchthans  in  Stattgart 

Vorftand:  Weegmann,  Juftizrath. 
£y.  Pfarrer:  Költlin.    Eath.  Geiftlicher: 
Brinzinger,  Kaplan.  Arzt:  Dr.  Karl  Köftlin. 


IIL  Zucbthaus  in  Ludwigsbarg. 

Vorftand:  Sichart,  Direktor. 

Inipektor:  Ungeheuer.  Ev,  Pfarrer: 
Kiefer.  Kath.  Geiftlicher:  Weber, 
Stadtpfarrer.  Arzt:  Dr.  Knapp,  Oberamts- 
wundarzt 


IV.  Landesgefängnis  in  Hall. 

Vorftand:  Jeitter,  Oberjaftizrath. 

Et.  Pfarrer:  Strebet.    Kath.  Geiftlicher: 

Stärk,     Kaplan     in    Steinbach.      Arzt: 

Dr.  Löhrl. 


V.  Landesgefängnis  in  Rotten- 
burg. 

Vorftand:  Rofer,  Juftizrath.  Ev.  Geift- 
licher: Glanner.  Kath.  Geiftlicher: 
Haas,  Pfarrrektor.  Arzt:  Dr.  Baur,  Ober- 
amtsarzt. 

VI.  Strafanftalt  für  weibliche 
Gefangene  in  Gotteszeil. 

Vorftand:  Wallen,  Oberjufkizrath, 

E  V.  G  e  i  f  1 1  i  c  h  e  r :  Wagner,  zugl.  Lehrer.  Kath. 

Geiftlicher:    Saile,    Kaplan   in   Gmünd. 

Arzt:  Dr.  Kiefer,  Oberamtsarzt. 

VII.  Ciyil-Feftungs-Strafanftalt 
zu  Hohenafperg. 

Vorftand:  Vetter,  Hauptmann  a.  D. 


B.  Departement  der  auswärtisen  Anselegenheiten. 


Minlfterinm. 

Staatsminifter:  Exe.  Dr.  v.  Mittnacht,  zu- 
gleich Minifter  der  Familienangelegenheiten 
des  Königlichen  Hanfes,  Präfident  des 
Staatsminifteriums. 

a)  Politifche  Abtheilung. 

Minifterial-Direktor:  Graf  v.  Uxkuil- 
Gyllenband,  Staatsrath. 

Vortragender  Rath:  Freih.  v.  König-Wart- 
hanfen,  Geh.  Legationsrath,  Kanzleidirektor. 

Kanzleidirektor:  Freih.  t.  König-Warthaufen. 

Geh.  Legationsfekretär:  Freih.  v.  Linden. 
Geh.  Regiftrator:  Schaupp,  Legations- 
rath. Minifterialkaffier:  Sieber,  Le- 
gationsrath. Wappen-Cenfor:  Dr.  Stalin, 
Archivrath. 


Diplomatlfclie  Agenten. 

I.  K.  Gefandtfchaften  und  Konfulate 
in  answärtigen  Staaten. 

I.  Gefandtfchaften. 
Bayern.    Aaßerord.  Gefandter  und  bevollm. 

Minifter:  Freih.  v.  Soden,  Staatsrath. 
Heffen.    S.  Bayern. 
Oefterreich-Ungarn.    Aaßerord,  Gef.  und 

bevollm.  Minifter:  Freih.  y.  Maacler,  Geb. 

Legationsrath. 

Warttemb.  Jahrbacher  1883. 


Preußen.  Außerord.  Gef.  und  bevollm.  Minifter  : 

V.    Baur-Breitenfeld ,    Geh.    Legationsrath. 

Militärbevollmächtigter:    v.    Faber 

du  Faur,  Generalmajor. 
Rußland.      Gefchäftsträger  Graf  v.    Linden, 

Legationsrath. 
Sachfen.    S.  Bayern. 

2.  Handels-Konfuln  und  Agenlen. 
Bremen:  G.  F.  Migault,  Konful  Dresden; 
W.  v.  Baenfch,  Geh.  KomiuemenratU^ 
Konful.  Frankfurt  a.  M.:  L.  J,  v.  Gald- 
fchmidt,  Konful;  J.  A.  GoldfeLmidt,  Vice- 
Konful.  Hamburg:  F.  H,  v.  Schmidt- 
Secheran,  Konful.  Karlsruhe;  Jul.  NJigele, 
Konful.  Lübeck:  J.  H.  Haioia,  Konful. 
München:  Freih.  J.  v.  flirfcli,  Konful 

IL  Auswärtige  Gefandtfchaften 
am  E.  Hofe  und  Konfulate. 

Bayern.  Außerord.  Gef.  und  bevollm.  Minifter: 

Graf  V.  Tauffkirchen. 
Belgien.  Außerord.  Gef.  nndbevollui.  Älmifter; 

Graf  van  der  Straten  Ponthoz. 
Brafilien.    Außerord.  Gef.  und  bevoUm«  Mini* 

fter:  Chevalier  C   Sauvan  Vianna  de  Lima 

Baron  v.  Janrü. 
Großbritannien.  Minifterrefide»t;  H. Barron, 

Bar. 

Heffen 

Italien.  Außerord.  Gef.  und  bevollm.  Mio j fter: 

Graf  Ed.  v.  Lannay. 


XVIII 


Departement  der  auswärtigen  Angelegenheiten. 


Niederlande.  Außerord.  6ef.  und  bevollm. 
Minifter:  Jonkheer  van  der  Hoeven. 

Oeft erreich.  AuBerord.  Gef.  und  bevollm. 
Minifter:  Freih*  v.  Pottenburg. 

Preußen.  Außerord.  Gef.  u.  bevollm.  Minifter: 
Graf  V.  Wesdehlen. 

Rußland.  Außerord.  Gef.  und  bevollm.  Mini- 
fter:  V.  Staal,  Kammerherr  u.  Geh.  Rath. 

S  a  c  h  f  e  n.  Außerord.  Gef.  imd  bevollm.  Minifter : 
A,  F.  Oswald  Freih.  v.  Fabrice,  wirkl. 
Geh.  Rath  und  Kammer  her  r. 

Spani  en.  Außerord.  Gef.  und  bevollm.  Minifter: 
Don  Francisco  Merry  y  Colom,  Graf  v.  Be- 
nomar. 

Konfuln. 

Argentinifche  Republik:  Ad.  Federer. 
Bayern:  G.  Dörtenbach.  Belgien:  J. 
Federer.  Brafilien:  Dr.  J.  J.  Fereira 
Valle,  Generalkonful.  Chile:  C.  Krauß. 
Frankreich:  Graf  de  Servins  d*H6ricourt. 
Griechenland:  Dr.  E.  E.  v.  Georgii- 
Georgenau,  Generalkonful.  Italien:  J. 
Federer.  Niederlande:  E.  v.  Georgii- 
Georgenau,  Generalkonful.  Oeft  erreich: 
Bankdirektor A.  v.Mofer.  Peru:G.Molden- 
hauer.  Sachfen,  Königreich:  A.v.  Pflaum, 
Kommerzienrath,  Generalkonful .  Sachfen, 
Großherzogthum:  Freih.  Th.  v.  Dreifus. 
Schweiz:  W.  Kernen.  Vereinigte 
Staaten  vou  Nordamerika:  George 
L.  Catlin.  Vereinigte  Staaten  von 
Venezuela:  Carl  Vetter. 


Direktion  des   Geheimen  Hans-  nnd 
StaatslarchiTS. 

Direktor:  Graf  v.  üxkuU-Gyllenband,  Staats- 
rath.  Räthe:  Dr.  v.  Schloßberger,  Vice- 
Direktor.  Dr.  Stalin,  Archivrath.  Äff effor: 
V.  Alberti. 

Kanzlei.  Sekretäre:  Dr.  Staudenmayer, 
Hofrath;  Dr.  Schneider;  Dr.  Giefel  (prov.). 


b)  Minirterialabtheilung  für  die  Verkehrs- 
anftalten. 

Vor  tragend  er  Rath:  v.Weizföcker,Minifterial- 

rath. 
Kanzleidirektor:  Balz,  Finanzrath.    Expe- 

ditor:  Stierlin,  Sekretär. 

Rath  der  Verkehrsanftalten. 

Vor  fitzender:  Exe.  Dr.  v.  Mittnacht,  Prä- 

fident  des  Staatsminifteriums. 
Mitglieder:  V.  Hofacker,  Präfident;  v.  Böbro, 

Präfident;  v.  Knapp,  v.  Wrede,  Direktoren; 


V.  Morlok,  V.  Schlierholz,  Oberbauräthe ; 
V.  Weizßlcker,  Minifterialrath ;  v.  Schräg, 
Oberpoftrath ;  v.  Brockmann,  Oberbaurath  ; 
V.  Schleicher,  Oberpoftrath;  Rank,  Bärlin, 
Oberfinanzräthe. 

Beirath  der  Verkehrsanftalten. 

a)  Vertreter  des  Handels  und  der  Gewerbe. 

K.  Engel,  Ulm ;  A.  GalTer,  Ratzenried ;  Ad.  Heer- 
mann, Heilbronn;  R.  Hintrager,  Reutlingen; 
Aug.  Honer,  Balgheim;  A.  Obermfiller, 
Königsbronn;  E.  L.  Wagner,  Calw;  H.  Wi- 
denmann,  Kommerzienrath,  Stuttgart 

b)  Vertreter  der  Landwirthfchaft. 

Burkard,  Oekonomierath ,  Rottweil;  Mayer, 
Infpektor,  Heilbronn;  F.  Möhrlin,  Lentkirch; 
Ramm,  Oekonomierath,  Stuttgart;  Erbgraf 
V.  Rechberg  u.  Rothenlöwen,  Weißenftein; 
Retter,  Pofriialter  a.  D.,  Ellwangen;  Ruoff, 
Oekonomierath,  Niederreuthin ;  Freih.  G. 
V.  Wöllwarth,  Hohenroden. 

Ständiger  Ausfchuß  desBeiraths 
der  Verkehrsanftalten. 

Vor  fitzender:  Erbgraf  v.  Rechberg  u.  Rothen- 
löwen. 

a)  Vertreter  des  Handels  und  der  Gewerbe. 

Mitglieder:  K.  Engel,  A.  Heermann,  H.  Widen- 

mann. 
Erfatzmänner:  R.  Hintrager,  A.  ObermttUer, 

E.  L.  Wagner. 

b)  Vertreter  der  Landwirthfohafft. 

Mitglieder:  Ramm,  Freih.  G.  v.  Wöllwarth. 
Erfatzmänner:  Burkard,  Mayer,  Retter. 

I.  Generaldirektion  der   Staatseiren- 
bahnen nnd  der  Bodenreedampf- 
rehiffahrt. 

Erfter  Vorftand:  v.  Böhm,  Präfident 

Zweiter  Vorftand:  v.  Knapp,  Direktor. 

Abtheilungsvorftände.  Betriebsab- 
thoilung:  v.  Böhm,  Präfident.  Ver- 
waltungs-  und  Bauabtheilung: 
V.  Knapp,  Direktor.  Rechnungsab- 
theilung: V.  Wrede,  Direktor. 

Kollegialmitglieder:  v.  Morlok,  v.  Schlier- 
holz, V.  Brockmann,  Dimler,  Oberbauräthe ; 
Rank,  Bärlin,  Oberfinanzräthe ;  Fruetb, 
Dopffel,  Finanzräthe;  Bracher,  Baurath; 
Dr.  Schall,  Schuler,  Majer,  Kaltenmark, 
Schad,  Straßer,  Finanzräthe;  Klett,  Finanz- 
afTelTor,  Juftitiar;  Blank,  Sigel,  Leo,  Finanz- 
affelToren. 


Departement  der  auswärtigen  Angelegenheiten. 


XIX 


Kanzlei.  Kanzlei vorftand:  Straßer,  Fin.- 
Rath.  Sekretäre:  Granitzer,  Kanzleirath; 
Zettler.  Regiftratoren;  Selbft,  Kanzlei- 
rath; Hecht.  Reviforat:  Wiefer,  Finanz- 
affeiTor;  Klenk,  Cafpar,  Kanzleirüthe;  Rath- 
geb,Stehle,  Finck,  Günzler,  DitziDger,  Finckh, 
Störk,  Merckle,  Hafner,  Schall,  Gurr,  Re- 
vil'oren.  Eilenbahnfekretäre:  Barchet, 
Mommendey,  Fifcher,  Wälde,  Schäuflfeleo. 
Ober  bea  inte:      Obermafchinenroeifter: 

Groß,  Baurath. 
Vorftand    der    Eifenbahnhauptkaffe: 

Yelin. 
Betriebsoberinfpektoren:  Homer,  Bnck, 

.  Stadlinger,  Lang. 
VorftandderEifeDbahnhauptmagazins- 

.  Verwaltung:  Kurz,  Oberinfpektor. 
.K>nlturtechniker  fUr  fämmtliche  Bahn- 
linien: Lang,  Oberinfpektor. 
Vorftand  des  Rechnungskontroi  e- 

Burean:  Enßlin,  Rechnungsrath. — 
Technifches  Bureau.  Vorftand:  Schraol- 
1er,  Oberinfpektor.  Zugetheilt:  Schmid,  Bau- 
infpektor.     Reufch,   v.    Alberti,   Bertrand, 
Sektionsingenieure;  Wagner,  Neuffer,  Eber- 
hardt,  Veigele,  Knoll,  Glocker,  Ackermann, 
Laiftner,  Tafel,  Ing.-A(Tiftenten. 
Re.chnungskontrolebureau.  Vorftand: 
Enßlin,   Rechnungsrath.     Bienz,    Revifur; 
Burkhard,  Schauder,  Ehmann,  Sigel,  Hummel, 
.  Kiemlen,  Dölker,  Hubmann,  Zizelmann,  Si^e- 
-     ger,  Schaupp,  Schmidt,  Imhof,  Klein,  Fifch- 
"inger,   Denzel,  Barth,   Faufel,  Oberreutter, 
Merkle,  Steif,  Wenzel,  Mühleifen,  Wargan z, 
Rumiller,Dömer,Weiß,Schairer,Lölile,üebel- 
melTer,  Maier,  Renner,  Eifenb.-Sekretäre, 
Bnreau  für  die  Wagenkontroi e.     Vor- 
.  ftand:    v.    Stockmayer,    Rechnungsmth» 
Allgöwer,   Mtinfter,  Efchenmayer,   Berger, 
Dietrich,  Ancker,  Eifenbahnfekretäre. 
Tarif-  und  Reklamationsbureau.    Vor- 
ftand: Lippoth,  Revifor.  Friz,  Neef,  Zohn- 
der,  Nttbling,  Fränkel,  Greiner,  Heilgemayr, 
Eifenbahnfekretäre. 
Betriebs-  und  Kursbureau.     Vorftand: 

Steiner,  Sekretär;  Rapp,  Eifenbahn- 

fekretär. 
Statiftifches  Bureau.  Vorftand:  Bühlcr, 
Revifor.  Faul,  Mugler,  Eifenbahnfekretäre, 
Grundbuchsbnreau.      Vorftand:    Hjihn^ 

Kanzleirath.    Mohr,  Eifenbahnfekretär. 
Inventarbureau.     Vorftand:  Marquanit, 

Revifor.  Gauß,  Eifenbahnfekretär. 
Eifenbahnhau]!>tkaffe.  Hauptkaffier: 
Yelin.  Buchhalter:  Ehni,  Kontroleur. 
Bühler,  Hauck,  Beßler,  Sedlmayr,  Löffler, 
Liegel,  Braun,  Eifenbahnfekretäre. 
Eifenbahnhauptmagazinsverwaltung 
in  Eßlingen.     Vorftand:    Kurz,  Ober- 


infpektor. Materialverwalter:  Zodel. 
Magazinsbuchhalter:  Schaubeck. 

Montirnngsverwaltung  für  die  Ver- 
kehrsanftalten in  Stuttgart.  Vor- 
ftand: Keppel,  Infpektor.  Schoch,  Mon- 
tirungsverwVlter. 

Eifenbahninventardepot  in  Stuttgart. 
Vorftand:  RubensdOrffer ,  Inventarver- 
walter. 

Obergeometer:  Kubier,  Schule. 

A.  Staatseifenbabnen. 

I.  Eifenbahnbau-  und  Eifenbahnhochbauämter. 

a)  Bahnbanämter. 
Alpirsbach:  Storz,  Bauinfpektor;  Freuden- 
ftadt:  Knoll,  Baurath;  Schiltach:  Völker,  Bau- 
infpektor; Ulm:  (f.  u.), 

b)  Hochbauamt. 
Freudenftadt:  Eulenftein,  Bauinfpektor. 

II.  Eifenbahnbetriebsbauämter. 

Aalen:  Necker,  Baurath;  Aulendorf:  Lam- 
bert; Backnang:  Herrmann,  Betriebsbauinfpek- 
toren;  Balingen:  Harttmann,  Sekt.-Ingenieur ; 
Biberach:  Gmelin,  Betriebsbauinfpektor;  Böb- 
lingen: Hoclicifen;  Calw:  Kranß,  BanrÜthe; 
Crailsheim:  Bock;  Ehingen;  Ca meror,  Betriebs- 

baainfpektoren;    Freudenftadt: ftela- 

iiny:en:  Fifcher;  Göppingen:  Preu;  Hall:  Ruff; 
Htiidenheim:  Zügel;  Ileilbronn:  Fuchs;  ßetrieba- 
baubfpektüren;  JagHtfekl:  Schmidt;  Leutkirch: 
Hiller^  Sekt.-Ingenienro;  Ludwigsburg;  Schnei- 
der; Mühlacker:  Riedinger;  Pfrjrzheira:  Keller, 
Kavensburgr  Freih.  v.  Watter;  RentliDgen: 
Zimmer;  Hottweilt  Zeller;  Schorndorf:  Wundt, 
Betriebabauinfpüktoren;  Slgmarin^en:  Claus- 
nitzer,  Sekt.-higcnieur;  öttittgait:  Kohler,  Bau- 
rath; Sulz:  Haas,  Sekt. -Ingenieur ;  Weikers- 
heim:  GanienmüUer,  Betrlebstiauinfpektor, 
B  a  h  n  h  o  f  b  a  11  ii  in  t  e  r.     Eßl i  ngen :  Sdidll ;  Ül  m : 

V.  Mifanij  Bauinipektoren. 

IIL  Repartturwerkttätten. 

Aalen:  Bürkle,  Mafilnnenmeircer;  Eßlingen; 
Fifcherj  MafcbinenniciJ'ter;  Frieflnehshftfen: 
Beyerlen,  Malchincnmeifter;  Uottw^et):  Bobneo- 
berge r,  M  af e  hl  ne  ö  m  e  i  ft  e  r . 

Central-Wagea-Ueparatiu'-Werkftätte  Cann- 
ftatt:  Fiftmannj  Oberwagenmeifter. 

IV.  Stationsdknlt. 
Vorftftade  der  Hauptftationen. 

Aalen:  Finanzrath  Weiß,  Betriebainfpektor; 
Aulendorf;  Merkt^BahnbotVerwaltor;  Backnang: 
Schneider,  BetrJL^bainfpektor;  Biberach;  Emicb, 
Bahohüfverwalter ;  Bioligheim:  Stand enmaier, 
Bahnbofvei Walter;   Babliogeu:  Kern,  Bahnhof- 


XX 


Departement  der  auswärtigen  Angelegenheiten. 


Verwalter;  Calw:  Hozenlaub, Betriebsinfpektor; 
Cannftatt:  Kable,  Bahnbofverwalter;  Crails- 
heim: Kraufi,  Betriebsinfpekt ;  £hingen:  Ettens- 
perger,  Bahnhofverwalter;  EUwangen:  Imhof, 
Bahnhofverw. ;  Eßlingen:  Lieb,  Bahnhofverw. ; 
Freudenftadt:  Bentter,  Betr.-Infp.;  Friedrichs- 
hafen: Preß,  Betr.-Infp. ;  Geislingen :  Hemminger, 
Bahnhofverw.;  QmQnd:  Roger,  Bahnhofverw.; 
Göppingen:  Bock,  Bahnhofverwalter;  Hall: 
Böckeier,  Bahnhofverwalter ;  Heidenheim:  Krafft, 
Bahnhofverwalter;  Heilbronn:  Held,  Betriebs- 
infpektor (zugleich  Hafenkommiinir) ;  Horb 
Kefiler,  Bahnhofverwalter;  Jagftfeld:  Möft,  Bahn 
hof Verwalter;  Lndwigsburg:  Lörcher,  Bahnhof- 
Verwalter;    Mengen:   Sinz,   Bahnhof  Verwalter 

Mergentheim: Bahnhofverwalter;  Metz 

ingen:  Harter,  Bahnhofverwalter;  Mdhlacker 
Brekle,  Betriebsinfpektor;  Oehringen:  Bazlen, 
Bahnhofverwalter;  Plochingen:  Knapp,  Bahn 
hof  Verwalter;  Ravensburg:  Bauer,  Bahnhofver 
Walter;  Reutlingen:  Hauff,  Bahnhof  Verwalter 
Rottetoburg:  Hehl,  Bahnhof  Verwalter;  Rottweil 
Gräder,  Betriebsinfpektor;  Schorndorf:  Henzler, 
Bahnhof  Verwalter;  Sigmaringen:  Bahmann,  Be- 
triebsinfpektor; Stuttgart:  Bienz,  Betriebsin 
fpektor;  Tübingen:  Puftrath  Jäger,  Betriebs 
infpektor;  Tuttlingen:  Müller,  Bahnhofverwalter 
Ulm:  Brucklacher,  Betriebsinfpektor;  Waib 
lingen :  Baidinger,  Bahnhof  Verwalter ;  Wildbad 
Borel,  Bahnhofverwalter. 

B.  Bodeufeedampffchiffahrt 

Dampffchiffahrts -Verwalter:  Schaible, 
Infpektor.  Buchhalter:  Weber,  zugleich 
Materialverwalter. 


IL  Generaldirektion  der  Poften 
und  Telegraphen. 

Vorftand:  v.  Hofacker,  Präfident 

Abtheilungsvorftände.  Pof  t  abtheil - 
ung:  V.  Hofacker,  Präfident  Tele- 
graphenabtheilang:  v.  Schräg,  Ober- 
poftrath. 

Koll.-Mitglieder:  v.  Schleicher,  v.  Böltz, 
Oberpoilräthe ;  v.  Hoff,  Harfch,  Grüner, 
Schmid,  Pofträthe;  Zluhan,  Schöllhammer, 
Cronmüller,  Poftaffefforen. 

Technifche  Beiräthe:  Dimler, Oberbaurath. 
Wagner,  Telegraphenoberinfpektor. 

Poftinfpektoren:  Bühler,  Eberhardt,  Kopf, 
Bauer,  Pfarr. 

Kanzlei.  Kanzleivorftand:  Schöllhammer, 
Poftaffeffor.  Sekretariat:  Renner,  Sekre- 
tär; Harter,  Veit,  Poftreviforen;  Leo,  Ober- 
poftfekrttär.  Regiftratur:  Bacmeifter, 
Kanzleirath.  Zugetheilt:  Bühl,  Stauden- 
meyer, Poftfekretäre. 


Rechnungsbureau.  Vorftand:  Klingler, 
Rechnungsrath.  Dietrich,  Rimmele,  Geß, 
Kanzleiräthe ;  Zufchnitt,  Kreß,  Wittich,  Hom- 
nng,  Oberreviforen ;  Denzel,  Poftinfpek- 
tor;  Dr.  Schöttle,  Major,  Jehle,  Poftrevi- 
foren; Bayer,  Kriegltötter,  Landauer, 
Jänifch,  Oberpoftfekretäre;  Stroh,  Poil- 
revifor. 

Kontrolebureau  für  Pof  tan  wei  fangen. 
Vorftand:  Burkhardt,  Poftinfpekt  Steud- 
acher,  Poftrevifor;  £.  Keller,  Oberpoft- 
fekretär ;  Schmid,  Krack,  Fein,  Haag,  Franck, 
Poftmeiüter ;  Buchmayer,  Beck,  Joas,  Jeggle, 
Gefiler,  Seitz,  Poftfekretäre.  Zugetheilt: 
Roth,  Ammann,  Dentler,  Oberreutter,  Breit- 
ling, Melchior,  Poftfekretäre. 

Telegraphenrevifionsbureaa.  Vor- 
ftand: Föhr,  Poftrevifor.  Kucher,  Ehren- 
friedt,  Telegraphenfekretäre. 

Dem  Karsbureau  zugetheilt:  Schwenk, 
Weber,  Oberpoftfekretäre. 

DemTaxbureaa  zugetheilt:  Hackh,  Poft- 
revifor; Rothenhöfer,  Poftfekretär. 

Dem  Inventardepot  zugetheilt:  Schäfer, 
Oberpoftfekretär. 

Oberpoftkaffe.Oberpoftkaffier:Breifch, 
Poftrath.  Buchhalter:  Winter. 

Druckfachenverwaltang  für  die  Ver- 
kehrsanftalten. Vorftand:  Kelber, 
Infpektor.    v.  Reinöhl,  Buchhalter. 

Druckerei  der  Verkehr  sanftalten.  Vor- 
ftand: Haag,  Infpektor.  Zugetheilt  für 
das  Werthpapiermagazin :  Keller  (Otto), 
Poftfekretär. 

Telegrapheninfpektion  mit  Tele- 
graphenwerkftätte:  Wagner,  Tele* 
graphenoberinfpektor;  Bofe,  Werkftätte- 
verwalter ;  Denzinger,  Werkftättebuchkalter. 

Poft-  und  Telegraphenanftalten. 

Vorftände  der  größeren  Poftämter. 
Aalen:  Brenner,  Poftmeifter.  Backnang: 
Stern,  Poftm.  Balingen:  Reinhardt,  Poftm.  Bi- 
berach: Emich,  Poftm.  Bietigbeim:  Schaible, 
Poftmeifter.  Böblingen:  Commereil,  Poftm. 
Buohau :  Haag,  Poftm.  Calw :  Lift,  Poftmeifter. 
Cannftatt :  Raufer,  Oberpoltm.  Crailsheim :  Raeff, 
Poftm.  Ehingen:  Haußmann,  Poftm.  Ehingen: 
Ettenfperger,  Poftm.  Ellwangen:  Imhof,  Poftm. 
Eßlingen:  Steinhardt,  Poftm.  Freudenftadt: 
Weizenegger,  Poftm.  Friedrichshafen:  Findt, 
Poftm.  Geislingen:  Pliksburg,  Poftm.  Gmünd: 
Mayer,  Poftm.  Göppingen:  Koch,  Poftmeifter. 
Hall:  Holch,  Poftm.  Heidenheim :  Krafft,  Poftm. 
Hetlbronn:  Megerlin,  Poftrath;  Schufter,  Poft^ 
kaffier;  Auffichtsbeamter :  Rampf,  Oberpoft- 
fekretär. Herrenberg:  Denzinger,  Poftmeifter. 
Horb:  Keßler,  Poftm.  Jagftfeld:  Möft,  Poftm. 
Isny:   Götz,  Poftm.     Kirchheim  u.  T.:  Rupp, 


DopartemaTit  des  Tnirem. 


XXI 


Poftra.  Kttnzelsau :  Glöckler,  Poftm.  Lanplieim:  | 
Walker,  Pofhn.  Leutkirch :  Sauer,  Poftra.  Lud-  I 
wigsbarg:  Körner,  Oberpoftmeifter.     Mergent- 

heim:   Walther,  Poftm.     Metzingen: 

Poftm.  Mühlacker :  Betriebsinfp.  Brecklc,  Podtm, 
Nagold:  Gageler,  Poftm.  Neuenbürg:  Veigele, 
Poftm,  Nürtingen:  Stirm,  Poftm.  Oehringon: 
Bazlen,  Poftm.  Ravensburg:  Gönner,  Poftm. 
Reutlingen :  Enßlin,  Oberpoftmeifter.  Riedlingen : 
Dinkelacker,  Poftm.  Rottenburg:  Hehl,  Poftm, 
Rottweil :  Lauber,  Poftm.  Schorndorf:  Henzler, 
Poftm.  Stuttgart,  Poftamtl.:  Gieß,  Poftrath; 
Briefpoftinfpektor:  Drefcher;  Poftkafller:  Rau, 
Poft-Infp.;  Brändle,  Infp.,  Aufßchtführender  Be- 
amter bei  der  Telegraphenftelle ;  Zeitungskaüler : 
Münz,  Poftmeiftcr.  Auffichtsbeamte :  Klotz, 
Stecher,  Hofmann,  Kieß,  Oberpoftfekretäre.  Poft- 
amt  IL:  Niederhöfer,  Poftanfpektor ;  Auffichts- 


be4imter;  Mittler,  ObcrpoftJ'ekretär.  Poftamt  llh : 
Btichmayer,  Poftm.  Poftamt  IV. :  Rareiß,  Ptjj'tm. 
Poftamt  VI. :  Otlner,  Toftvcrw^*  Eifenbahnpoft- 
iiifpekt]on;Klett,lnrpektor;  Gaifer,  Poftmelfter; 
Veil,  Oberpoftfekretär,  Tübingen;  Jäger,  Poft- 
rath ]  Poftkallier :  Sartor.  Tuttlingen:  Hau ß mann, 
Poftm.  Ulm:  Banr,  Poftrath  j  Platz,  Poftkaffi er; 
Aicliele,  Poftm»  Vaihingen  su  E.  Fink,  Poftra > 
Waiblingen:  Woltz,  Poftm.  Waldfee;  Haußmann, 
Poftroeirter.  Wangen:  Gflnthner,  Poftm.  Wein- 
garten: Rau,  Poftm.     Wildbad;  Kiefer,  Poftm, 

Yorftlnde  der  Stationett  mit  befon- 

derem  Telegraphenpcrfonal. 
Cannftatt:  Oftberg,  StationsverwaUer.  Fried- 
richflhafen:  Findt,  Poftm  elfter.  Heilbronn :  Haute, 
Stat,-Verw.     Tübingen:  Dollhopf,  Stat-Verw. 
Ulm:  Heuber,  StaL-Verw. 


C.  Departement  dea  InnerD. 


Minirteriüm. 

Staats  mini  ft er:  Exe.  v.  Holder. 

Vorftand  der  Oberregierung:  v.  Battner, 
Präfident. 

Vortragende  Käthe:  Dr.  v.  Jäger,  v.  Ril- 
dinger,  Regierungsdirektoren;  v.  Pifchek, 
Bockshammer,  Riekert,  Ober-Reg-Ratbe; 
V.  Oaupp,  Ober-Reg.-Rath ,  Vorftand  der 
Centralfteile  für  Gewerbe  und  Handel, 

Minifterial-Affefforen:  Häberlen,  Reg.- 
Rath,  Kanzleidirektor.  Gefiler,  Schicker, 
Fleifchhauer,  Regierungsräthe. 

Kanzleidirektor:  Häberlen  (f.  o.). 

Regier ungsaffefforen:  Schlehner,  Hitbert^ 
Minifterialfekretäre. 

Kanzlei.  Expeditoren  der  Regiftra- 
tur:  Drück,  Herzog,  Kanzleiräthe;  dei?  fSe- 
kretariat8:Häeker,Sek^etär;deT  Kaffe: 
Pantleon,  Kanzleirath;  Sekretär  Lindner, 
Buchhalter;  des  Reviforats:  Streble, 
Kanzleirath. 


2,  Die  Kommirfion   für  die  Adels- 
matrikel. 

Vorftand:  v,   Bätzner»  Präfident     Häberlen, 
Reg.'Rath.    Kanzlei; Sekr, 

3,  Der  Staatgteehn iker  für  das 
ö f f e D t K  W a f f e rverforgun^ewefen. 
Ehraann^  Baninfpektor. 

4p  Das  Archiv  des  iDnern 
(in  Ltidwigsburg)- 
GrtlKmann,  Reglern  ngsrath  a.  D. 


Mit  dem  Minifterium  ftehen  in  Verbindung:  | 

1.  Die  Minirterialabtheilnng  für 
das  Hochbau wefen. 

Vorftand:  V.  Schüz,  Präfident. 

K  o  1  l.-M  i  t  g  1  i  e  d  e  r :  v,  Brenner,  Ober-Banrath ; 

V.  Schindler,   Ober-Reg.-Rath;  Doli,  Reg.- 

Rath,  Männer,  Baurath. 
Kanzlei:  Ofiander,  Kanzleirath ;  Gubitz,  Sekr. 


Dem  Minifterium  untergeordnete  Behörden 
und  Anftalten: 

I.  Die  Minirierial*Ablheilung  fOr  den  Siraßen- 
und  Walferbau. 

Vorftand:  w  Schüz,  Präfident. 

K 0 1 1.-M  i  tgl  1  es d c r :  V*  Martetis,  Leibbrand,  Ob.- 
Bauräthe;  v,  Lamparter,  Ober-Reg.-Rath; 
Boller,  Reg. -Rath;  Euting,  Baurath.  In- 
genieure: Angele,  Weifert, 

Kanzlei:  ReuG,  Kan/Jeirath.  Simon,  Sekretär. 
Eegiftrator:  Lutz. 

Der  Abtheilung  untergeordnet: 

Straßenbau  in  fpektoren, 
Glintter,   Baurath,  Stuttgart;    Feldweg,  Cann- 
ftatt;    Guide,  LudwigBbnrg^    Schaal,  Heil* 
bronn. 


XXII 


Departement  des  Inneri). 


Leibbrand,  Reutlingen;  Stoppel,  Calw; 

Oberndorf;  Mährien,  Rottweil. 

Stapf,  Ellwangen ;  Naft,  Gmünd ;  Sfiß,  Künzelsau ; 
Hall. 

Koch,  Ulm;  Erhardt,  Ehingen;  Graner,  Bi- 
berach; Hefcheler,  Ravensburg. 

Wafferbauinfpektor 
Güntter,  Baurath,  Stuttgart 

2.  Abldfungs-Kommiffion. 
Vorftand:  v.  Schönlin,  Ober-Reg.-Rath. 
Mitglieder:  Doli,  Reg.-Rath;  Geßler,  Reg.- 

Rath. 
Kanzlei:  Gubitz,  Sekretär. 

Baufchätzungs-Kollegium  in 
Ablöfungsfachen. 

Vorftand: 

Mitglieder:  v.  Landauer,  v.  Brenner,  Ober- 
Bauräthe. 

3.  Oberbergamt. 

Vorftand:  v.  Rüdiofifer,  Regierungadirektor. 

Koll, -Mitglieder:  Bockshammer,  Ob.-Reg.- 
Rath;  Dr.  Baur,  Bergrath;  Fleifchhauer, 
Regierungsrath ;  Dr.  Dom  in  Tübingen.  — 
Expeditor: 

Dem  Oberbergamt  untergeordnet: 
Bergamt. 
Vorftand:  Mayer,  Regierungsrath. 

4.  Fodtdirektion,  Abtheilung  für  die  Körperfchafts- 
Waldungen. 

Vorftand:  v.  Dorrer,  Oberforftrath. 

Koll.-Mitglieder:  Bockshammer,  v. Schindler, 
Ober-Reg.-Räthe ;  Probft ,  Oberforftrath ; 
Fifchbach,  Rapp,  Forfträthe;  Boiler,  Reg.- 
Rath. 

5.  Kreisregierungen. 

I.  Regierung  des  Neckarkreifes. 
Vorftand:  v.  Krauß,  Direktor. 
Reg.-Räthe:   v.  Baumann,   Müller,  Holland, 

Schneider. 
Reg.-Affeffor:  Hofraann. 
Sekretäre:  Arnold, Schweikhardt.  Regiftra- 

tor:   Bilfinger,   Kanzleirath.      Revifor: 

Treudt. 
Der  Regierung  untergeordnet: 
Arbeitshaus    für   Männer  in   Vaihingen   a.   E. 

Vorftand:  Henes. 

II.  Regierung  des  Schwarz  waldk  reifes« 

Vorftand:  v.  Luz,  Direktor. 

Reg.-Räthe:  v. Stammler,  Vizedirektor;  Freih. 

Schott  V.  Schottenftein,  Bellino,  Mahle. 
Reg.-Affeffor:  Daiber. 
Sekretäre:   Lutz,   Maulen.     Regiftrator: 

Kubach.    Revifor:  Roller. 


Der  Regierung  untergeordnet: 
Arbeitshaus  für  Weiber  in  Rottenburg.     Vor- 
ftand: Wittich,  Oberamtmann. 

in.  Regierung  des  Jagftkreifes. 

Vorftand: 

R  e  g.-R  ä  t  h  e :  v.  Wolft,  Heinz,  Schippert,Zengerle. 

Reg.-Affeffor: 

Sekretäre:  Sedelmaier,  Vellnagel.  Regi- 
ftrator: Bauer,  Kanzleirath.  Revifor: 
Braun. 

IV.  Regierung  des  Donaukreifes. 
Vorftand:  v.  Wolff,  Präfident. 
Reg.-Räthe:  v.  Stängel,  Ob. -Reg.-Rath;  Pfeil- 

f  tick  er,  Grözinger,  Renz. 
Reg.-Affeffor:  Schrayvogel. 
Sekretär:  Roth.  Regiftratoren:  Heinrich, 

Regelmann.    Revifor:  Klein,  Sekr. 
Der  Regiei-ung  untergeordnet: 
Hafendirektion   in  Friedrichshafen.     Vorftand: 

Völter,  Ober-Steuerrath. 

6.  Landjäger-Korps. 

Korps-Kommandeur:  v.  Günthert,  Oberft. 
Stabsoffizier: 

Bezirkskommandeure:  Schöttle,  Haupt- 
mann, in  Stuttgart;  v.  Müller,  Major  in 
Reutlingen;  von  der  Often,  Major,  in  Ell- 
wangen. 

7.  Medizinal-Kolleginm. 

Vorftand:  Dr.  v.  Jäger,  Reg.-Direktor. 

Ord.  Mitglieder:  Dr.  v.  Holder,  Dr.  v.Koch,  Dr. 
Landenberger,  Ob.-Med.-Räthe;  Geßler,Reg.- 
Rath ;  Dr.  Pfeilfticker,  Medizinalrath;  Röckl, 
ProfelTor;   Dr.  Rembold,   Medizinalaffeffor. 

Äußerer d.  Mitgl.:  Dr.  v.  Fehling,  Direktor, 
ProfelTor  a.  D.;  Dr.  Sick,  Ober.-Med.-Rath  j 
Zipperlen,  Dr.  Schmidt,  Profeflbren. 

Expeditor:  Gmelin,  Kanzleirath. 

Bei  dem  Medizinal-Kollegium  beftehen: 
8  a.  Die  Abtheilung  für  die  Staatskrankenanftalten. 
Vorftand:   Dr.  v.  Jäger,  Regieruugsdirektor. 
M  itglieder :  Dr.  V.  Holder,  Dr.  v.Koch,  Dr.Lan- 
denberger,  Obermediziualräthe;  Geßler,  Re- 
gierungsrath; Dr.   Pfeilfticker,   Medizinal- 
rath; Dr.  V.  Hack,  Oberbürgermeifter  (für 
die   auf    die   Landeshebammenfchule    iich 
beziehenden  Gefchäfte). 

b.  Die  thierärztliche  Abtheilung. 

Vorftand:  Dr.  v.  Jäger,  Regierungsdirektor. 

Mitglieder:  Geßler,  Regierungsrath;  Röckl, 
Zipperlen,  Profefforen ;  Dr.  Rembold,  Medi- 
zinal aiTclTor. 

Dem  Medizinalkollegium    untergeordnet: 
Gen  trau  mpfarzt  Dr.  Widenmann. 


Departement  des  Innern. 


XXIII 


K.  Irren-Heil-   und    Pfleganftalten. 

SoliuJreiiried. 

Aerztlicher  Vorftand:    Dr.  Aft,  Direktor. 

Oekonomie-Verwalter:  Appenzeller.  ATfi- 

ftenzarzt:  Dr.  Eiben. 

Winnentlial. 
Aerztlicher  Vorftand:  Dr. Zeller, Direktor. 
Oekonomiever  Walter:  Auch.  Affiftenz- 
arzt:  Dr.  Ereufer. 

Irrenpfleganftalt  Zwiefalten. 
Aerztlicher  Vorftand:  Dr.  Koch,  Direktor- 
Oekonomie  Verwalter:      Krämer.      Affi* 

ftenzarzt:  Arnold. 

Landeshebammenfchulc  mit  dem  Matter- 
haufe des  Katharinenhofpitals 
in  Stuttgart. 

Aerztlicher  Vorstand:  Dr.  Fehling,  erfter 
Hauptlehrer. 

Oekonomieverwalter:  Hoffmann.  Affi- 
ftenzarzt  und  zweiter  Haupt  -  Lehrer ; 
Dr.  Haidien. 

9.  Approbirte  Aerzte. 

Neckarkreis. 

Stuttgart,  Stadt,  Andler;  Amet;  Arnold 
Berlin,  Prof. ;  Berlin,  K. ;  v.  Biberftein ;  Bil 
finger ;  Brigel ;  Bückling;  Bullinger;  Burck 
hardt;  Burkart;  Camerer;  Dannecker 
Deahna;  Eiben;  Ellinger;  Epting;  Faber 
Faufer;  Fehling;  Fetzer,  Berth.;  Fetzer 
Herrn.;  Fetzer,  Wilh.;  v.  Fichte;  Franck 
Frueth;  v.  Gärtner;  Gärttner,  H.;  Gerok 
Oötz;  Gräter;  Gußmann,  Stadtdir.  -  Arzt 
Gußmann,  F. ;  Gutbrod;  Hahn ;  Haidien;  Här 
lin;  Harpprecht;  Hauff;  v.  Haußmann;  He 
dinger;  v.  Heimerdinger;  Heller;  Hettich 
Hochftetter;  v.  Holder;  Höring,  C;  Höring, 
F.;  Jäger;  Kammerer;  Katfch;  v.  Klein 
Koch,  Aug.;  v.Koch;  Königshöfer;  v.  Korn 
beck;  Köftlin,  H. ;  Köftlin.  K.;  Köftlin,  Prof. 
Krailsheimer ;  Krieg;  Kurtz;  Landenberger 
Lorenz; Mainzer;  Meinhardt:  y. Minet;  Moos^ 
brugger;  Mofer;  Müller;  Nachtigal;  Neuber 
Neufchler,  Pfeil  fticker;  v.Plieninger ;  Preffel 
Rank;  Rapp;  Rembold;  Renz;  v.  Ren£ 
Reuß,  A.;  Röchling;  Rofenfeld;  Roth;  Satt 
1er;  Scherer;  Schmid;  Schmidt;  Sick;  Siegle 
Sigel ;  Stegmeyer ;  Steiner ;  Steudel ;  Stiegele 
Stell;  Strauß;  v.  Teuffei;  Uhland;  Wegelin 
Weigelin;  Weil ;  Widenmann;  Wirth;  Wolf- 
fing;  Zeller,  A.;  Zeller,  M. 

0 A.  Backnang.  Köiltlin,  Lohrmann  in  Back- 
nang.   Schräg  in  Murrhardt. 

OA.  Befigheim.  Lang,  OA.A. ;  Lang,  OA.Ä. 
a.   D.;    Bertfeh   in   Beligheim.      Martz   in 

Bietigheim.  Gmelin  in  Bönnigheim 

in  Hsfeld.    Neuffer  in  Lauffen. 


0  A.  Böblingen.  Lechler,  Preffel  in  Böblingen, 
Stell  in  Aidlingen.     Haag  in  Sindelfingen. 

OA.  Brackenheim.  Ehmann  in  Brackenheim. 
Hoch  in  Güglingen.  Rapp,  Süskind  in 
Schwaigern. 

OA.  Cannftatt.  Blezinger,  v.  Gieß,  Fifcher, 
Krauß,  Ott,  Pantlen,  Rehien,  Rühle,  Sau- 
berg, V.  Schäffer,  Schöffler,  Veiel  in  Cann- 
ftatt. Wildermuth  in  Stetten.  Vöttiner  in 
UntertOrkheim. 

OA,  Eßlingen.  Kapff,  Ada,  Eyppert,  Sah- 
mann,  V.^  Salzmann,  3,,  Seh  aal,  Spütli, 
Steudel  in  Eßliageo.  Landerer  io  Kenoen- 
burg.  Burck  in  Nculjanfen,  Hopf  in 
Plochingeo. 

OA.  HeitbronD.  Hj^ring,  Betz,  Butterfack, 
Fricker,  Gfrörer,  Helber,  Kiett,  v.  March^ 
taler,  Mayer,  Schliz  in  HeilbronOp  Haber- 
korn in  Kirchhaufun. 

OA.  L e on  b  c  rg.  Wunderlich,  Günzler  in  Leoo- 
berg.  Hiller  in  Kornthal.  Jofenbans  in 
Merklingen.  Ltefching  in  Mönaheira.  Eich- 
1er,  Gagg,  Gall  in  Weil  der  Stadt. 

OA.  L  u d  w i g  ab  u rg,  Chriftmann,  Bannigärtoer, 
Göller,  Haxißler,  Hoebftetter,  v.  Höricg, 
Jäger,  Klein,  Knapp,  K^>ch,  FrelFel,  Schalter, 
Schclling,  Schliephake ,  iSchmidt,  Schroter, 
Heegefj  Steiff  in  Ludwigsburg.  Werner  in 
Markgröningen 

OA.  Marbach.  Schwandner,  Föhr  in  Mar- 
bach,  Kraia,  Reichert  in  Beilftein.  Ehebalt 
in  Großbottivar,  Schazmann  in  Mündels- 
heim, 

OA,  Maulbronn.  Engelhorn,  Haalis  in  Maul- 
bronn»  Eeiehniann  in  Dlirrmenz-Mühlacker, 
Braun  ]□  Knittlingen. 

OA.  Neekarfnlm,  Lieb,  Bürger  in  Neckar- 
fiilm.  Alagcnau  in  Gundelsheim.  Eaichlc 
in  Kochendorf.  Greiß  in  MöckmühL  Ada, 
Jüger  in  Neuenftadt. 

OA.  Stuttgart.  Vöpeüua  in  EcLterdingen. 
Zeller  in  Feuerbaehi  Mögling  in  Müh  ringen, 
Seheuffele  in  Plieningea.  PaiiluB  in  Waiden- 
buch. 

0  A.Vaihingen.  Bubenhof  er,  Fifcher  in  Vaih- 
ingen.   Scheiffele  in  Orourachfenhefm. 

OA.  Waiblingen.  Pfeilfticker,  Zaia  in  Waib- 
lingen. Brann,  Kürner  in  Winnendeo.  Zellor, 
Krcufer  in  Winnenthal. 

OA,  Weinaberg.  Hßriog ,  Fries ,  Kemer  in 
WeJnaberg,  Lutz ,  Schimpf  in  Löwenftein, 
Ziegler  in  Mainhardt. 

Schwarzwaldkreis. 

OA.  Balingen.     Hopf  in  Balingen«     Palm  in 

Ehingen. 
OA.  Calw,   Müller»  Feil,  Schiller  in  Calw»  Kom- 

merell   in   LiebentelL      Wurm,    Schneider 

in  Teinach. 


XXIV 


Departement  des  Innern. 


OA.  Freu  den  rtadt  Kaupp,  Büttner  in  Fren- 
denütadt.  Köftlin  in  BaiersbronD.  Levi  in 
Dornftetten.    Levi  in  Pfalzgrafen  weil  er. 

OA.  Herrenberg.  Hartmann,  Grundler  in 
Herrenberg. 

OA.Horb.  Fifcher,  Mattes,  Rofenfeld  in  Horb. 
Dietrich  in  Eutingen. 

OA.  Nagold.  Irion,  Nuding  in  Nagold.  Appen- 
zeller in  Altenfteig.  Lofch  in  Haiterbach. 
Römer  in  Wildberg. 

OA. Neuenbürg.  Fifcher,  Süskind  in  Neuen- 
bürg. Härlin  in  Calmbach.  Mülberger  in 
Herrenalb.  v.  Burckhardt,  Haußmann,  V., 
HauUmann,  S.,  v.  Renz  in  Wildbad. 

OA.  Nürtingen.  Vötfch,  Eilig,  Romberg  in 
Nürtingen.  Richter  in  Neckarthailfingen. 
Bofch  in  Nenffen. 

OA.Oberndorf.  Wolf,  Goßmann  in  Obern- 
dorf. Sohcmm  in  Alpirsbach.  Lutz,  Vaih- 
inger  in  Schramberg. 

OA. Reutlingen.  Hartmann,  Elwert,  Hähnle, 
Kohl,  Kraiß,  LaQhenmann,  Lamparter,  Lot- 
terer, Vöhringer  in  Reutlingen.  Votteler 
in  Enlngen.  Efchenmayer,  Flamm,  Plien- 
inger,  Steinbrtick,  Werner  in  PfuUingen. 

OA.  Rottenburg.  Baur,  BiHnger,  Rieferle, 
Ritter  in  Rottenburg.  Leins  in  Ergenzingen. 
Eggel  in  Möllingen. 

OA.  R  o  1 1 w  ei  1.  Beitter,  Degen,  Fifcher,  Roth- 
fchild  in  Rottweil.  Ott  in  Schömberg«  Regele 
in  Schwenningen. 

0 A. Spaichingen.  Sigmundt  in  Spaichingen. 
Wezel  in  Wehingen. 

OA. Sulz.  Heller,  Schneckenbnrger  in  Sulz. 
Heimann  in  Dornhan.  Drefcher,  Schweizer 
in  Rofenfeld. 

OA.  Tübingen.  Oefterlen,  Krauß,  Beck,  Bruns, 
Dotter,  Gärttner,  Götz,  Jürgenfen,  Keller, 
Kleinmann,  Krauß  fen.,  Krauß  jun.,  Landerer, 
y.  Lieber meil'ter,  Mögling,  Müller,  Nagel, 
Neuwerk,  v.  Säxinger,  Schlegel,  Schleich, 
Vierordt,  Ziegler  in  Tübingen.  Palme  in 
Gönningen. 

OA. Tuttlingen.  Kapflf,  Kiehl,  Teufel  in 
Tuttlingen.  Bock  in  Mühlheim.  Heimer- 
dinger in  TroITingen. 

OA.  Urach.  Camerer,  Klüpfel  in  Urach.  Höch- 
ftetter,  Münzinger,  Yölter  in  Metzingen. 

Jagftkreis. 

OA.  Aalen.  Linier,  Bofch  in  Aalen.  Cloß  in 
WaiTeralfingen. 

OA.  Crailsheim.  Eichberg,  Häberlein  in  Crails- 
heim.   Rid  in  Unterdeuffftetten. 

OA.  El  Iwan  gen.  Groß,  Drachter,  Schabel, 
Werfer  in  Ellwangen. 

0 A.Gaildorf.  Gmelin,  Findeifen  in  Gaildorf. 
Oetinger  in  Efchach.  Huberich  in  Gfchwend. 
Mutfchler  in  Oberfontheim. 


0 A.  Gerabronn.  Bürger  in  Langenburg.  Kant 

in  Gerabronn.   Stelzer  in  Bartenftein 

in  Brettheim.  Krebfer  in  Kirchberg.  Wols- 
hofer  in  Niederftetten.  Refcherin  Schrozberg. 

OA.  Gmünd.  Kiefer,  Abt,  Köhler,  Schabel, 
Sperling,  Sprinkhardt,  Walter,  Weiß,  Wie- 
denmann  in  Gmünd.    Keller  in  Henbach. 

OA.Hall.  Pfeilfticker,  Dicenta,  Dürr  fen., 
Dürr  jun.,  Haueifen,  Honold,  LöbrI,  Pfeil- 
fticker, 0.  in  Hall.    Stark  in  Ilshofen. 

OA. Heidenheim.  Stockmayer,  Frey,  Mee- 
bold  in  Heidenheim.  Elwert  in  Gerftetten. 
Fuoß  in  Giengen.    Schmid  in  Königsbronn. 

OA. Kunze! sau.  Ludwig,  Frank  inKünzelsan. 
Egenter  in  Braunsbach.  Krauß  in  Dörz- 
bach.  Langfeldt  in  Ingelfingen.  Eberle  in 
Schönthal. 

OA. Mergentheim.  Pflüger,  Höring,  Krauß, 
Lindemann,  Scheuplein,  Stützle  in  Mergent- 
heim. Ludwig  in  Creglingen.  Sontheimer 
in  Weikersheim. 

OA.  Neresheim.  Eilig  in  Neresheim.  Henning, 
Mayer  in  Bopfingen.  Bayr  in  Difchingen. 
Ellinger  in  Oberdorf. 

OA.  Oehringen.  Luithlen,  Lang,  Maifch  in 
Oehringcn.  Götz  in  Forchtenberg.  Kern 
in  Kupferzeil.    Kohler  in  Nenenftein. 

OA.  Schorndorf.  Gaupp,  Gaupp  jun.,  Mayer 
in  Schorndorf.    Bundfchu   in   Bentelsbach. 

OA.Welzheim.  Schmid,  Ruß  in  Welzheim. 
....  in  Lorch.  Hockertz,  Kränzle  in  Ru- 
dersberg. 

Donankreis. 

OA.  B  i b  e r  a ch :  Stang,  Härle,  Palmer,  Schlichte 
in  Biberach.  Cremer  in  Erolzheim.  Mayer 
in  Ochfenhaufen. 

0 A.  Blaubeuren.  Majer,  Baur  in  Blaubenren. 

OA. Ehingen.  Bück,  Strauß,  Uhl  in  Ehingen. 
Balluff,  Frey  in  Munderkingen.  Weibel 
in  Oberdifchingen.  Abele  in  Obermarch- 
thal 

OA.  Geislingen.  Kolb,  Knauß,  Paulas  in 
Geislingen.  Griefer  in  Böhmenkirch.  Braun 
in  Deggingen.  Wenz  in  Donzdorf.  Erlen- 
mayer, Römer  in  Wiefenfteig. 

OA.  Göppingen.  Munk,  Bofch,  Höring,  Lan- 
derer, Lutz,  Paulus,  Schwarzenhölzer  in 
Göppingen.  Bulling  in  Ebersbach.  Maier 
in  Reichenbach. 

OA.  Kirch  heim.  Krauß,  Eberhard,  Eyppert, 
in  Kirchheim.    Meder  in  Weilheim. 

OA.  Laupheim.  Rödelheimer,  Hagel,  Sautter 
in  Laupheim.  Keller  in  Dietenheim.  Lift 
in  Oberkirchberg.    Seifriz  in  Wiblingen. 

0 A. Leutkirch.  Ehrle,  Bach,  Pfeilfticker  in 
Leutkirch.  Huber  in  Aichftetten.  Glotz  in 
Roth.    Ray  in  Wurzach.    Luft  in  Zeil. 

OA.  Münfingen.  Emmert,  Zeller  in  Mttnfingen. 


Departement  des  Innern. 


XXV 


Stehle  in  Bernloch.  Mayer  in  Laichingen. 
Arnold,  Koch,  Müller  in  Z wiefalten. 

OA. Ravensburg.  Müller,  Bumiller,  Merk, 
Nefenfohn,  Stiegele  in  Ravensburg.  Glöck- 
1er,  Hegülroaier,  Müller,  Enderle  in  Wein- 
garten.   Bommer  in  Wilhelmsdorf. 

OA.  Riedlingen.  Aberle,  Stfitzle  in  Riedlingen. 
Einftein,  Stützle  in  Buchau.  Bilfinger  in 
Uttenweiler.    Heimerdinger  in  Ertingen. 

OA.  Sanlgau.  Bofcher,  Karle,  Schabel  in 
Saulgau.  Hartmann  in  Altshaufen.  Failer 
in  Hohentengen.  Beck,  Krämer  in  Mengen. 

OA.  Tettnang.    Moll, in  Tettnang. 

Faber,  Haarer,  Keuifer  in  Friedrichshafen. 
Markhardt,  Schlichting  in  Langenargen. 

0 A.  U 1  m.  Volz,  Albrecht,  Baumgärtner,  Berg, 
Bührlen,  Burk,  Camerer,  Dietlen,  Dürr, 
Einftein,  Fifcher,  Göller,  Göfer,  Götz,  Groß, 
Häberle,  Hell,  Hubbauer,  Hueber,  Katz,  Leb> 
fanft,  Majer,  Palm,  Roman,  Sänger,  Scherer, 
Sehwander,  Seifriz,  Steiner,  Thümling, 
Wächter,  Weinbuch,  Wolbach  in  Ulm. 
Hölzinger,  Leube  in  Langenau.  Eberhardt 
inLonfee.  WeißinNiederftotzingen.  Beyerle, 
Hugger  in  Söflingen. 

OA.  Waldfee.  Breit,  Egenter,  Luib  in  Wald- 
fee. Miller  in  Aulendorf.  Aft,  Eiben,  Koch, 
Ruck  in  SchulTeniied.  Meßner  in  Wolfegg. 

OA.  Wangen.  Braun,  Reubel,  Wallpach  in 
Wangen.  Bauer,  Ehrle  in  Isny.  Moos- 
brugger  in  Kißlegg. 

Ausübende  Wundärzte  der  früheren 
erften  Abtheilung. 

Großmann  in  Stuttgart  Reichert  in  Ulm.  Bandtel 
in  Vaihingen.  Huzel  in  Winnenden.  Fifcher 
in  Hüttisheim.    Baumeifter  in  Zwiefalten. 

Approbirte  Zahnärzte. 
Beck,  Beifert,  Bopp,  Klein,  Knörzer,  Leopold, 
Marmlgnat,  Schaff,  Schmid,  Vögele,  Yonng  in 
Stuttgart  Pfeifer,  Beißwenger  in  Heilbronn. 
Bauer  in  Reutlingen.  Stell  in  Tübingen. 
Lorinfer  in  Ravensburg.  Ehret,  Widmann 
in  Ulm. 

10.  Centralftelle  fDr  Gewerbe  und  Handel. 

Vorftand:  v.  Gaupp,  Oberregierungsrath. 

Minifterial-Kommiffär:  Schicker,  Reg.- 
Rath,  Minirterial-Affeiror. 

Koll.-Mitglieder:  v.  Diefenbach,  Ob.Reg.- 
Bath;  Dr.  v.  Fehling,  Direktor,  Prof.  a.  D.; 
Dr.  v.  Baur,  Prof.;  Gärttner,  Mayer,  Reg.- 
Räthe;  Dr.  Platz,  Reg.-AffelTor. 

Beirät  he.  Chevalier,  Kommerzienrath.  Vor- 
ftände  der  8  Handels-  und  Gewerbekammem : 
Dr.  Julius  V.  Jobft,  Geheimer  Hofrath,  Stutt- 
gart; V.  Rauch,  Heilbronn;  Bantlin,  Kom- 
merzienrath,   Reutlingen;    Magirus,    Ulm; 


Stalin,  Kommerzienrath,  Calw;  Zöppritz, 
Kommerzienrath,  Mergelftetten;  Springer, 
Kommerzienrath,  Isny;  Duttenhofer,  Kom- 
merzienrath, RottweiU  Durch  die  Kammern 
gewählt  (bis  1884):  Sick,  Kommerzienrath, 
Stutlg^art;  Hermann  Franck»  Kommerzien- 
rath, LudwlgBbuTg;  Link,  Koimnerzienrath, 
Heilbronti;  Ad.  Lamparter,  KümmerzienraUi, 
Reutlingen;  Förftler,  Ulm;  Fr.  Schmidt  jr, 
Neuenbürg;  HÄhnle,  Giengen  a./Br,;  Thad* 
Miller,  Riedlmgen ;  H.  R  Junghans,  Schram- 
berg. 

Sekretär  und  Kaffier:  Hartmnnn,  Reg.- 
AffefTor. 

Central -Eichungsamt;  Mayer,  Beg.-Rath, 

Mufterlager:  Senfft,  Ob.-Infp. ; 

Röhrich,  Infpektar;  Cailloud,  Aufflchta- 
beamtet  Bibliothek:  Dolmetfeh,  Bau- 
Infpektor.  Gipamodell-Sainnjlmig:  Der- 
felbe*  Anftalt  fflr  chcmifche  Unter- 
flieh ungen:  Dr.  w  Fehling,  Direktor; 
Abel.  Modellir-Werkltätte:  SigwarL 
Weblehrer:  Winkler,  Weberei-lnfpektor, 
Ecutlmgen;  Leopold,  Heiden  heim, 

Fabrik  in  fpektoren;  v,  Diefenbach,  Ober- 
Reg.-Eath;  Mayer,  Eeg,-Rath, 

11.  Centrsiruile  für  die  Undvrirthfchaft. 

Vorftand:  v.  Werner,  Präfident. 

8  t find  ige  Mitglieder:  Schittenhelm,  Eeg.- 
Rath;  Zeeb,  Reg.-AlTelTor.  v,  Voßlcr,  Pro- 
felTor,  Vertreter  des  Direktors  in  Hohenheim, 

NichtftÄndlge  Mitglieder:  Exe. Dr.  v, Ren- 
ner ^StaÄtsniimf  terdcrFin  an  zen  ;  v^,Pflei derer, 
wirk!.  Staats  rath ;  v.  Fl  ei  fch  bau  er,  Präfident 
a.  D  ;  Dr.  v.  Merz,  Prälat,  Oberkonfiftorial- 
rath;  v,  Mofer,  Oberfinanzrath ;  Freytag, 
Reg.*Rath;  Dr.  v.  Weber,  ProfefTor  der 
Landwirthrchaft  in  Tübingen. 

Ehrenmitglied:  Dr,  v.  Reufch,  üniverfitäts- 
Profeffor  in  Tübingen, 

Beiräthe,  durch  die  12  Gauverbände  gewählt 
(bis  1883):  Spieß,  Oekonomierath,  Sailtheim; 
Freih.  Georg  v,  WOIIwarth,  Hohenroden; 
Bräuninger,Oe  Hingen ;  Winter,  Bracken  beim ; 
Metzger,  Scbulthdß,  Strümpfelbacb;  Kamm, 
Oekoöomieratb,  Stuttgart;  Brau  nni  Uli  er,  Hof 
Waldeck  bei  Göppingen;  Ruoif,  Oekonomie- 
rath,  Kiederreuthtn ;  Schoffer,  Oekonomie- 
rath,  Kirchberg  b,  Sub;  Horlacber,  Calw; 
Moek,  Warthaufen;  Rahmer,  Oekonoraie- 
rath,  Schäferhof  b.  Tettnang. 

Sekretär:  Wiedersheim,  Reg^-AITeiror. 

Redakteur  deslandwirthfch,  Wochen- 
blatts; Stirni,  Landw.-Infp, 

Landwirthrch.  Sachverftändige  und 
Wanderlehrer:  Leemann ,  Beilbronn ; 
Clausnizer,  Reutlingen;  Rindt,  Hall;  Dr, 
Tcichmann,  Ravensburg,  Landw  Jnfpektoren. 


XXVI 


Departement  des  Innern. 


Sachvorftändige  —  för  landw.  Thierzncht, 
Fifch-  und  Seidezucht:  Dr.  v.  Rueff,  Direktor 
a.  D.,  Stuttgart;  für  Weinbau:  Wekler, 
Reutlingen;  fürObftbau:  Fritzgärtner,  Reut- 
lingen; Roll,  Amiishagen;  für  den  Main- 
hardter  Wald:  StoII,  Grab. 

Kulturingenieur:  Ganz. 

12.  Centralfteile  fOr  Landeskulturfaohen. 

Vo  r  f  t  a  n  d :  Dr.  v.  Jäger,  Regierungs-Direktor. 

Mitglieder:  v.  Werner,  Präfident;  v.  Voßler, 
Prof.,  Hohenheim ;  SchittenheIm,Fleirchhauer, 
Reg.-Räthe. 

Technifcher  Kommiffär:  Schimpf,  Ried- 
lingen. 

13.  Yerwaltungsrath  der  Gebflude-Brand- 

verncherungs-Anftalt. 

Vorftand:  v.  Klumpp,  Ober-Reg.-Rath. 
Mitglieder:   v.  Schönlin,   Ober-Reg.-Rath; 

Doli,  Reg.-Rath. 
AußerordentlicheMitglieder:  v.Pifchek, 

Bockshammer,  Ober-Reg.-Räthe. 
Infpektoren:  Glocker,  Baurath;  Ganffer. 
Hauptkaffier:   Römer,  Hofrath;  Revifor: 

Braun,  Kanzleirath;  Sekretär:  Ruifinger. 

Mit  dem  Yerwaltungsrath  verbunden: 

Die  Centralkaffe  zur  Förderung  des 
Feuerlöfchwefens. 

Yorfitzender:  Der  Staatsmini fter  des  Innern. 
Mitglieder:  Der  Yorftand  und  die  ordent- 
lichen    Mitglieder    des    Yerwaltungsraths, 

ferner  Aikelin,  Reutlingen ,  Gmünd. 

IJaller,  Tübingen,  v.  Hochftetter,  Ober-Fin.- 
Rath,  Stuttgart.  Kltippel,  Stuttgart.  v.Mofer, 
Stuttgart  Retter,  Ellwangen,  v.  Tritfchler, 
Oberbaurath,  Stuttgart.  Grosmann,  Landes- 
feuerlöfchinfpektor,  Stuttgart. 

14.  LandgeftOts-Kommiffion« 

Yorftand:  v.  Bätzner,  Präfident  der  Ober- 
regierung. 

Mitglieder:  v.  Werner,  Präfident;  v.  Wörz, 
Ober-Med.-Rath;  Häberlen,  Reg.-Rath; 
Röckl,  ProfeiTor. 

Landoberftallmeifter:  v.  Hofacker  in 
Marbach. 

Landgefttttskaffier:  Leypold  in  Güterftein. 

Oberthierarzt  für  iümmtliche  GeftUtehöfe: 
Defeler  in  Oifenhaufen. 

G  e  f  t ü  1 8  h  ö  f e :  Marbach.  YorfUnd :  der  Land- 
oberftallmeifter. Offenhaufen :  Defeler,  Ober- 


thierarzt.  St.  Johann  u.  Güterftein :  Schiller 
in  St.  Johann. 

15.  Kommlinon  zur  PrOfung  der  Feidmeffer. 

Yorftand:  Dr.  v.  Baur,  Profeffor. 
Mitglieder:  Leibbrand,  Oberbaurath;  Dr.  v. 

Schoder,  Schiebach,  ProfeiToren;  Bauhofer, 

Yermeffungs*  KommifHir. 

16.  Armen-Kommifflon. 

Yorftand:  v.  Köftlin,  Oberftaatsanwalt 

M  i  tg  1  i  e  d  e  r :  V.  Clausnizer,  Reg.-Rath ;  Gärttner, 

Reg.-Rath  a.  D.;  Dr.  Hefele,  Oberreg.-Rath ; 

Hofer,  Ober-Reg.-Rath. 

Ferner  gehören  hieher: 

Centralleitung  des  Wohlthätigkeits- 
Y  e  r  e  i  n  s. 

Yorftand:  v.  Köftlin,  Oberftaatsanwalt. 

Mitglieder:  Dr.  v.  Burk,  Chevalier,  v.  Claus- 
nizer, V.  Drefcher,  v.  Erbe,  Fetzer,  Gärttner, 
Dr.  Hefele,  Hofer,Lauxmann,Oftertag,Riecke, 
Freih.  v.  Soden,  Frau  Paul  Dörtenbach, 
Frau  V.  Glafev,  Frau  v.  Kober,  Frau  v. 
Mayer,  Exe.  Gräfin  v.  Taube,  Gräfin  Marie 
V.  Taubenheim,  Frau  Charlotte  Wahl. 

Ehrenmmitglied:  Frau  v.  Lnck. 

Sekretär:  Kuhn.    Kaffier:  Taxis. 

In  Yerbindung  mit  der  Centralleitung: 

Württembergifche  Sparkaffe. 

K  om  m i  f f är e  der  Centralleitung:  v.  Clausnizer, 
Oftertag,  Fetzer. 

Er  fter  Yorfteher:  v.  Zorn.  Stellvertreter: 
Hartmann. 

Konfulentund  Sekretär:  Schönhardt,  Hof- 
rath. Kaffier:  Klingler.  Kanzleivor- 
ftand:  Ruckgaber. 

Adeliges  Fräuleinftift  zu  Oberftenfeld. 

Aebtiffin:  Herzogin  Alexandrine  Mathilde 
von  Württemberg,  K.  H. 

Stiftsdamen:  v.  Reifchach,  v.  Ellrichshaufen, 
v.  Gtiltlingen,  W.  v.  Eyb,  A.  v.  Eyb,  v. 
Lützow,  V.  Stetten-Buchenbach,  v.  Ziegefar, 
v.  Lang,  V.  Yambüler. 

Präbendirte  Fräulein:  M.  v.  Eyb,  v.  Kech- 
ler,  v.  Wöllwarth,  v.  Thannhaufen,  v.  Wag- 
ner, v.  Breitfehwert,  v.  Stetten-Bodenhof, 
v.  Kechler-Schwandorf,  v.  Befferer,  v.  Stet- 
ten,  v.  Seutter,  v.  Gemmingen-Guttenberg- 
Fürfeld. 


XXVH 


D.  Departement  d6H  Kirchen*  und  Seholfferens. 


Hlnlfterlnni. 

St  aatsminifter:  Exe.  Dr.  v.  Geßler. 
Minifterialdirektor:  Dr.  v.  Sucher,  Prä- 

/ident. 
Minifterialrath:  v.  Finckh,  Ober-Reg.-Ratb. 
Minifterial-Affeffor:  v.  Steinheil,   Ober- 

Reg.-Rath. 
Zu   Referaten   verwendet:   Minifterial-Sekretär 

Kern,  Reg.-Rath. 
Kanzlei.  Kanzleidirektor.v. Finckh, Ober- 

Reg.-Rath.     Sekretär:  Kern,  Reg.-Hatb. 

Regiftrator: Oberrevifor  u. 

Kaffier:  Waibel,  Kanzleirath. 

Abtheilung  für  Gelehrten-  und 
Realfchulen. 

Vorftand:  Dr.  v.  Bockshammer,  Direktor. 

Mitglieder:  v.  Möller,  Ober-Konf.-Rath; 
V.  Finckh,  Ober-Reg.-Rath ;  D.  v.  Witti^h, 
Ober-Konf.-Rath ;  Dr.  v.  Dom,  v.  Henzlcr, 
Ober-Stud.-R,1the ;  Frey  tag,  Reg.-Rath^  Dr, 
Klaiber,  Giinzler,  Ober-Stiid  -Räthe. 

Außerordont!iche8Mitg]ied:v.  Dillmann^ 
Ober-Stud.-Rath,  Rektor. 

E  h  r  e n  m  i  t  g  1  i  e  d :  Dr.  V.  Binder,  Präliden  t  a.  D, 

Sekretär:  Rommel. 

Regiftrator:  v.  Fifcher-Weikerstlial. 

Revifor:  Waibel,  Kanzleirath. 


Dem  Minifteriam  untergeordnete  BehönJen 
und  Anftalten: 

I.  Oberkirchen-  und  Oberfchulbehörden, 

A.  ETUgelirchM  Koinftoriam  oid  ETifigeliTcher  ^thq4qs* 
!•  Evangelifches  Konfiftorium. 

Präfident:  Dr.  v.  Bitzer,  Staatarath. 

Obei^konfiftorialräthe:v.Schickhardt,  Di- 
rektor; V.  Müller;  D.  v.  Gerok,  Prülat, 
Oberhofprediger;  v.  Binder,  Prälat;  Dr, 
V.  Burk,  Stiftsprediger;  D.  v.  Witlich^ 
Krafft,  Bockshammer. 

Konfiftorial-Affeffor:  Römer. 

Außerordentliche  Mitglieder:  D.  v.MöU 
ler,  Prälat;  Dr.  v.  Merz,  Prälat;  Pfirterer, 
Seminar- Rektor;  Dr.  Bücheier,  Rektor- 

Zu  Referaten  verwendet:  Dr.  Braun,  Hofkaiijan- 

Sekretär:  Aigner,  Kanzleirath.  RegiTtra- 
toren:  Buhl,  Kallhardt.  Reviioron: 
Riehro,  Rechnungsrath ;  Wölz,  Gubitz. 

2*.  Der  Evangellfche  Synodus. 

Die  Mitglieder  des  Ev.  Koniiftoriums  und  di^ 
6  General-Superintendenten  (f.  u.). 


1  Evangelische  SohulJehrerreminarien. 

Eßtjngcn.    Rektor:  Pfiftercr.    Profeffor: 

Ehinger.       Oberlehrer:      Fink  j     Prof. ; 

Müller,  ProfcITor;  Bochtcrle,  Scihütimann, 
Nürtingen,  Rektor:  Dr.  Gnndert.  Profef- 

for:    Eifert.      Oberlehrer:    Burfebardt^ 

Bopp^  Frick^  Giith. 
Kilnzolaau.     Rektor:   Beckh.   Profoffor: 

Bonhöffer.   Überlehrer:   Maier^  Wdrich, 

Schmid. 

Nagold.   Rektor:  Dr.   Brilgel.   Profeffor: 

Frohnvneyer.  überlohrer; Schwarz may er, 

Hegel e,  Gnble,  K^lbele. 
Markgröningen  LehrerinnenfcmiDar:   Rek- 
tor: Xeller.  Oberlehrer:  Stolpp.  Mufik- 

lehrer:  Reiner. 


Evangellfche  Bezirks-ScKulinFpektorate. 

Aalen:  Knapp,  Ellwargen.  Backnang; 
Stahlecker.  Balingen:  Gnßtnann,  Hndingcn. 
Befigbeim:  Walcker.  Biber  ach:  Hoch- 
ftütter,  B  l  M  u  b  e  n  Ten  :  Rüdiger,  Bermarmgeii. 
Blau  fehlen:  Löifler.  Bnblingcn:  SchmiJ, 
Sindelfingen.  B  ra c k  e n  h e  i  m  :  Müi  dcf,  Meims- 
heäm.Cal  w: Borg. CaTinftait:Wimder!icb.  Crails- 
heim: Flarre,  TieJenbach.  Efilingen:  Hehler. 
Frcudenftadt:  Herrlinger.  Oaildi>rf:  Ley- 
poldt.     rTüislingcTi:  Kleram.     Göppingen; 

Kullen^  riattcnhüfim.     Hall: Ileiden- 

beim:  Ddntzeler,  Giengen.  Heilbronn:  Weit- 
brecbt,  Herrenberg:  Zeller.  Kirchlieim; 
Knapp^  Knittlingen:  liaug.  Kflnzelaau; 
BiickJjelcr.  Langenburg:  Ucno^.  Leon- 
berg:  Faber,  Merkljngen.  Kiid  wif^ßbn  rgi 
Schniidgali,  Zntrenhaufen,  Marbach:  HadSH. 
Münfingonr  Kietliainraer.  Nagold:  Mezger, 
Akcnfteig,  N e  11  en b fl r g ;  Cranz.  N  e  u e n  f  t a  d  t : 
Güßlcr,  X  ürt lügen;  Werner.  Uebringen: 
Eidenben^.  K  a  v  e  n  «  b  »  r  g :  v.  BiberAein .  R  e  ii  t- 
lingen:  Ströle.  Schorndorf:  IJotfmann, 
Stuttgart  Stadt:  Mofapp;  Amt:  Goez, 
Plieningen.  Sulz:  Demmler.  Tflb  Ingen: 
Sandbergcr,  Tübingen;  Bender,  Uftenlingcn. 
Ttittlingen;  Gaftpar^  Schwcnningen.     Ulm: 

Ultn;   Aiehele,    Bt^rnftadf.     Urach: 

Landenberger,  Vaibingen:  Baur,  Waib- 
litigen:  Faber,  Wlnncnden.  Weikeribeim; 
Kühn.  Weinsberg:  Ämm(>n,  Weinsberg; 
Stähle,  Löwcnfiein.  Weizheim:  Weigelin, 
Loich. 

B.  külliDlirclier  ktrchearaUi. 

Vorftand  intcrlmifL:   Dr.  Hefele,  Uber-Reg.- 

Bath. 
M  i  tglied  er:  Stabl,  v»  Neher,  Ober-Heg.- Käthe; 

Freytagj  Reg.-Hath. 


xxvin 


Departement  des  Kirchen-  und  Sohulwefens. 


ReßT.-Affeffor:  Ebrlenfpiel. 

Außerordentl.  Mitglied: 

Ehrenmitglieder:    v.  Schmidt,   Reg.-Prftf. 

a.  D.;  V.  Bleyer,  Ob.-Reg.-Rath  a.  D. 
Sekretäre:  Götz,  Reg.-Rath;  Cafper.  Regi- 

ftrator:  Ulmer.     Reviforen:  Seibold; 

Stütz. 

Katholifche  Konvilcte. 

Höheres    Konvikt    (Wilhelmsftift)    in 

Tübingen. 
Vor ft and:  Maier,  katb.  S*:adt-  u.  Gam.-Pfr. 

Niedere  Konvikte. 
Ehingen.  Vor  ft  and:  Hof  mann,  ProfeiTor. 
Rottweil.    Vorftand:  Dr.  Hepp,  Prof. 

Katholifcher  Interkalarfonds. 

Verwalter:  Hohnerlein,  Rechnungsrath. 

Katholifche  Sehullehrerfeinlnarien. 

Gmünd:  Rektor:  Licth.Kerker.Profeffor: 
Geiger.  Oberlehrer:  Mayer,  Möhler, 
Mager,  Kaifler. 

Sanlgau.Rektor:Kaifer.Proferror:Banr. 
Oberlehrer:  Birlinger,  Fröhlich,  Domer. 

Katholifche  Bezirksfehuiinfpektorate. 

Amrichshaufen:  Kunbäufer,  Mulfingen. 
B  i  b  e  r  a  c  h :  Stehrer,  Warthaafen.  D  a  n  k  e  t  s- 
weiler:  Strobel.  Deggingen:  Mnnz,  Göp- 
pingen. Ehingen:  Pfifter,  Altheim.  Ell- 
wangen: Vogt,  Crailsheim.  Entingen:  Menz, 
Bierlingen.  Friedrichshafen:  Sambeth,  Ai- 
lingen. Gmünd:  Schaupp,  Wäfchenbeuren. 
Höfen:  Löffler,  Aalen.  Horb:  Ginter,  Nord- 
ftetten.  Isny:  Berger,  Ratzenried.  Lanch- 
heim:  Schneele,  Lippach.  Laupheim:  .  .  .  . 
Leatkirch:  Schneider,  Seibranz.  Mengen: 
Millaner,  Ennetach.  Mergentheim:  EraHmy, 
Harthaufen.  Mnnderkingen:  Storz,  Neu- 
bürg.  Neckar fu Im:  Oßwald,  Obergriesheim. 
N  er  es  heim:  Wittmann.  Oberndorf:  Forderer, 
Hochroöinngen.0chrenhauren:Seif.Rayen8- 
bürg:  Halder,  Schlier.  Riedlingen:  Schirmer, 
Emerfeld.  Roth:  Braun,  Thannheim.  Rotten- 
burg: Staudacher,  Rottenburg-Ehingen.  Rott- 
weil: Stauü.  Sauig  au:  Heilig,  Altshaufen. 
Schömberg:  Wetzer,  Wellendingen.S  c  h  u  ffe  n- 
r i e d : Türk,  Winterftettenftadt.  Spaichingen: 
Bofcher,  Gosheim.  Stuttgart:  Keppler,  Cann- 
ftatt.  Tettnang:  Mufcb,  Krumbach.  Ulm: 
Neher,  Niederftotzingen.  Uttenweiler:  Kling, 
Betzenweiler.  Waldfee:  Schurcr,  Heute. 
Wangen:  Braun,  Niederwangen.  W  i  b  1  i  n  g  e  n : 
Kieninger.  Wurmlingen:  Rief,  Tuttlingen. 
Z  wie  falten:  Büß,  Bichishaufen. 

C.  IlhMliUrehe  IbfrUrcbeibeUrie. 
Reg.-Kommiffär  und  Vorftand:   prov.: 
V.  Flnckh,  Ob.-Reg.-Rath. 


Geiftliches  Mitglied:  Dr.  Waffermann, 
Kirchenrath. 

Weltliche  Mitglieder.  Vortragendes 
Mitglied:  Dr.  Schmal,  KoUegialaireflbr. 
Oberkirchenvorfteher:  Neumann, 
Mof.;  y.  Pflaum,  Alex.;  Elfas,  Louis;  Ben- 
zinger. 

Ehrenmitglied:  v.  Kaulla,  Leopold,  Greh. 
Hofrath. 

Kanzleibeamter:  Stern,  Sekr.,  zugl.  Ver- 
walter des  ifr.  Centralkirchenfonds. 

II.  Univeriität  Tübingen. 

Rektor:  dermalen  Prof.  Dr.  v.  Degenkolb. 
Kanzler:  Dr.  v.  Rümelin,  Staatsrath. 
Amtmann:  Bach.  K  a  f  f  i  e  r :  Pfeildicker,  Kanz- 

leirath.    Aktuar:  Roller,  Kanzleirath. 
Evang.  theol.Fakultät.  Ord.P.DD.v.Weiz- 

ßlcker;,Wei£ ;  Buder,  zugl.  Ephorus;  Kübel; 

Kautzfch. 
Kath.theo].FakultätOrd.P.DD.v.Himpel; 

V.  Kober;  v.  Linfenmann;   Funk;   Schanz; 

Keppler. 
JuridifcheFakultätOrd.P.DDr.v.Mandry; 

V.  Seeger ;  v.  Thudichum ;  v.  Bülo  w ;  v.  Degen- 
kolb; V.  Franklin;  H.  Mayer. 
MedizinifcheFakultät.Ord.P.DDr.v.Vier- 

ordt ;  V.  Säxinger ;  v.  Liebermeifter ;  Jürgen- 

fen;  Nagel;  Henke;  Ziegler;  Bruns. 

A.O.  P.  Dr.  OeCterlen,  OA.Arzt  Pri v.-Doz.: 

Dr.  Froriep,  Profektor;  Dr.  Schleich;  Dr. 

Vierordt;  Dr.  Wagenhäufer. 
Philofophifche  Fakultät  Ord.  P.  DDr. 

V.  Roth ;  V.  Köftlin ;  v.  Sigwart ;  v.  Schwabe ; 

Herzog ;  Kngler ;  Socin ;  Freih.  v.  Gutfchmid ; 

Pfleiderer;  Rohde;  Sievers.   A.o.  P.  DDr. 

Fehr ;  Holland.    P  r  i  v.  -  D  o  z. :  DDr.  Flach, 

a.o.     Prof;    v.    Pflugk-Harttung;    Spitta, 

Geldner,  Strauch,  a.o.  Proff. ;  Dr.  Holtzinger. 

Lektoren:  Pfau,  Schuler. 
Staatswiffenfchaftl.  Fakultät   Ord.  P. 

DDr.    V.   Weber;     v.   Schönberg;     JoUy; 

V.  Martitz ;  Neumann ;  v.  Nördlinger,  Forft- 

rath;  Lorey.     Weiteres  ord.  Mitglied:  Dr. 

V.   Rümelin,  Kanzler.     Hilfslehrer:  Dr. 

Dorn,  Hütten-Direktor  a.  D.;  Graner,  Forft- 

meifter  in  Sulz.     Priv.-Doz.:  Dr.  Milner, 

a.0.  Prof. 
Natur  wiffentfchaftl.FakultätOrd.P.DDr. 

V.  Quenftedt;  v.  Reufch ;  du  Bois  Reymond ; 

Eimer;  Hüfber;  L.  Meyer;  Pfeffer 

Ao.  P.  DDr.  Hohl;  Hegelmaier.     Hilfs- 
lehrer:   Mayer,   Apotheker;    Dr.   Reiff. 

Priv.-Doz.:  DDr.  Meyer;  Seubert;  Reiff; 

Waitz;  Klebs;  Lellmann. 
Lehrer  der  Künfte  und  Leibesübungen. 

M  u  f  i  k :  Kauffmann,  Mnlikdirektor ;  Z  e  i  c  b-. 

neu:  Hofmeifter;  Reiten:  Haffner,  Ritt 


Departemont  des  Kirchen-  und  Schulwefens. 


XXIX 


iDeirtera.D.;  Fechten:DomiDo; Tanzen: 

Turnen   UDd    Schwimmen: 

Wüft. 
Bibliothek.      Oberbibliothekar:     Dr. 
V.  Roth.     Bibliothekare:  Dr.  Lange; 
Dr.  Steiff;  Dr.  Geiger. 

III.  Landwirthrchaftliche  Lehranftalten. 

I.  Landwirthrchaftliche  Anftalt 
Hohenheim. 

Direktor:  

Sekretär:  Stamer,  Reg.-A/T.  Kafrier:  .... 
K  äffen  am  tsbuchhal  ter:Haug.Wirth- 
fchafta-Affiftent:  Theurer. 

Ordentliche  Profefforen:  Dr.  v.  Wolff; 
V.  Voßler ;  Zipperlen ;  Dr.  Nies ;  Dr.  Heitz, 
Dr.  Winkelmann;  Strebel;  Dr.  Kirchner; 
Dr.  Behrend. 

Hilfslehrer:  Dr.  6.  Jäger,  Prof.;  Bareiß, 
Prof.;  Stamer,  Reg.-AITeffor;  Keller,  Ober- 
förfter;  Dr.  Fraas,  Prof.;  Schule,  Garten- 
infp. ;  Schulter,  Wirthfchaftsinfp.;  Mayer. 

IL  Thierarzneifchule  Stuttgart 
Vorftand:  Fricker,  Direktor. 
Kaffier  und  Sekretär:  Regiftrator   Buhl. 

Verwalterund  Unterrechner:  Mayer, 

Oekonomie-Infpektor. 
Hauptlehrer:  Fricker,  Direktor;  Dr.  Vogel, 

Dr.  Schmidt,  Röckl,  Dr.  Sußdorf,  Fröhner, 

Proff. 
Hilfslehrer:  DDr.  v.  Ahles,  Berlin,  Proff.; 

Mayer,  Oekonomie-Infpektor;  Säur,  Stadt- 

dir.-Thierarzt. 

IIL  Ackerbaufchulen. 
£  1 1  w  a  n  g  e  n.  V  o  r  f  t. :  Dr. Walcher,  Oekonomie- 

rath.    Lehrer:  Fifcher. 
Ochfenhaufen.  Vorft:  Köftlin,  Oekonomie- 

rath.    Lehrer:  Störk. 
Kirchberg  OA.  Sulz:  V o rf t :  Schoffer,  Oeko- 

nomierath.    Lehrer:  Rnmpel. 

IV.  Weinbaufchule  Weinsberg. 

Vorft:  Mtthlhäufer,  Oekonomierath.  Lehrer: 
Holl,  Oberlehrer. 

V.  Landwirtfchaftliche  Winter- 

fchulen. 

Hall.     Vorftand:   Rindt,   Landwirthfchafts- 

infpektor. 
Heilbronn.    Vorft:    Leemaun,    Landwirth- 

fchafisinfpektor. 
Ravensburg.  Vorft:  Dr.  Teichmann,  Land- 

wirthf ch  af tsi  n  f pek  tor. 
Reutlingen.  Vorft:  Clausnizer,  Landwirth- 

fchaftsinfpektor. 
U 1  m.  V  o  r  f  t :  Fecht,  Land  wirtlifchaftsinfpek tor. 


IV.  Technifche  Lehranftalten. 

L  Polytechnikum  Stuttgart 
Direktor:  dermalen  Prof.  Dr.  Eck. 
Amtmann:  Sippel. 

Lehrer. 

1.  An  der  Faobfohiae  fflr  Arobitektnr. 

Hauptlehr  er  :Dr.  v.Leins,  v.Tritfchler,Ober- 

bauräthe,  ProfelToren;  v.  Kurtz,  Kopp,  Dr. 

V.  LObke,  Dollinger,  Reinhardt,  Profefforen. 

Hilfslehrer:  Rieß,  Bareiß,  Seubert,  Profefforen. 

3.  An  der  Fftobfolinle  für  Ingeniennrefen. 
Hauptlehrer:  v.  Hänel,  Oberbaurath,  Prof.; 

Dr.  V.  Schoder,  Laißle,  Autenrieth,  Göller, 

Dr.  Weyrauch,  Profefforen. 
Privatdozent:  Lueger,  Ingenieur. 

3.  An  der  Faolifolinle  für  ICafoliinenban. 
Hauptlehrer:    v.    Kankelwitz,    Autenrieth, 

Bach,  Dr.  Weyrauch,  Zeman,  Dr.  Dietrich, 

....  Proff. 
Privat dozent:  Schmidt,  Profeffor. 

4.  An  der  Faolirolinle  für  oliemilbhe  Teohnik. 
Hauptlehrer:  DDr.  v. Marx, v.  Zech,  v.  Ahles, 

£ck,  Hell,  Profefforen. 
Hilfslehrer:  Dr. Schmidt,  Prof. ;  Dr.  Gantter, 

Rep. 
Privatdozenten:  Gießler,  Prof.;  Dr.  Urech; 

Dr.  Häuflermann. 

5.  An  der  Fftobrobnle  fftr  lUtbematik  nnd'Hatnr- 
wUTenfoliaften. 
Hauptlehrer:  DDr.  v.  Baur,  v.  Marx,  v.  Zech, 
v.  Schoder,  v.  Ahles,  Eck,  Jäger,  Weyrauch, 
Dietrich,  Hell,  Profefforen. 
Hilfslehrer:  Dr.  Reufchle,  Prof. 
Privatdozenten:  Dr. Mehmke,  Rep.;  Nebel| 
Rep.;  Hammer. 

6.  An  der  Fftobfolinle  Ar  allgemehi  bildende  Fiolier. 
Haupt  lehr  er:  v.  Kurtz,  Dr.  v.  Lübke,  Dr. 

V.  Vifcher,  Profefforen. 
Fach-  und  Hilfslehrer:  Holder,  Koller,  Proff. ; 

V.   Rüdinger,    Reg.-Direktor ;    Dr.   Schall, 

Finanzrath ,  Dr.  Frauer,  Profeffor ;  Dr.  Straub, 

Profeffor;  Runzier,  Sekr. 
Privatdozenten:      Negele,     Sprachlehrer; 

Dr.  £.  Jäger;  Gonz,  Prof.;  Metzger; Scheck; 

Dr.  Brodbeck;  Stieler. 

IL  Kunftgewerbefchule. 
Vorftand:  Dr.  v.  Leins,  Oberbaurath. 
Lehrer:  Reinhardt,   Seubert,  Proff.;    Kraft, 

Architekt;    Kopp,  Prof.;  Goll,  Bildhauer; 

Mayer,  Prof.;  v.  Kurtz,  Kolb,  Profil;  Groß, 

Dekorationsmaler. 
Mitgl.  des  Lehrerkonvents:    v.  Diefen- 

bach,  OberReg.-Rath. 


XXX 


Pepartement  des  Kirchen*  und  SohalwefenB. 


III.  Bangewerkfchule  Stuttgart 

Vorftand:  v.  Egle,  Oberbaurath. 

Stellvertreter  des  Vorftands:  Hüberle, 
Prof.    Kaffier:  Waibel,  Kanzleirath. 

Hauptlehrcr:  v. Egle,  Oberbaurath ;  Häberle, 
Prof.;  Stahl,  Bauratb;  Plock,  Rieß,  Walter, 
Fifcher,  Dr.  Frauer,  Remmele,  Teichmann, 
Bopp,  Tafel,  Groß,  Bareiß,  Brude,  Fohmann, 
Krug,  Gaifer,  Hummel,  Beutele,  C.  Schmidt, 
Kapff,  Gießler,  Schiebach,  Raufcher,  Sap- 
per, Profefforen. 

Weitere  Lehrer:  v.  Hänel,  Oberbaurath; 
Baldinger,  Prof. ;  Gunzenhaufer,  Baumeifter ; 
Leemann,  Landwirth.-Infp. ;  Zeeb,  Reg.-Afl*.; 
Wacker,  Elementarlehrer ;  C.  Schmidt,  Prof. ; 
Groß,  Maler;  Lochmann,  Sekretär;  Fetzer, 
Elementarlehrer;  Großmann,  Infpektor. 

IV.  GewerbllcheFortbildungsfchulen. 

K.Kommiffion  für  diefelben. Vorftand: 
V.  Gaupp,  Ober-Reg.-Rath. 

Mitglieder:  Dr.  V.  Merz,  Prälat;  Dr.  v.  Leins, 
Oberbaurath ;  v.Diefenbach,  Ober-Reg.-Rath ; 
V.  Henzler,  Ob.-Stud.-Rath ;  Gärttner,  Reg.- 
Rath;  Freytag,  Reg.-Rath ;  Dr.  Platz,  Reg.- 
Afl*.    Expeditor;  Liefching,  Kanzleirath. 

Artift.  Berather:  Kolb,  Prof. 

V.  Die  der  Kult-Mini(terial-Abtheilung 
untergeordneten  Anhalten. 

A.  Evangelifch-theologifche 
Seminarien. 
a)  Pas  höhere  eyang.-theol.  Beminar  in  Ttbingen. 
Infpektorat:  D.   v.  Weizföcker,  D.  v.  Sig- 
wart,  Profefforen ;  D.  Buder,  Prof.,  Ephorus. 
Ephoru8:  D.  Buder,  Prof.  Oekonomie- 
verwaUer:  Frank. 

b)  Die  niedern  (yorbereitenden)  eyang.-tbeol.  Seminarien. 

1.  Blaub euren.  Ephorus:  Kraut.  Profef- 

foren: Dr.  Weidlich,  Dr.  Jetter. 

2.  Urach.     Ephorus:  Dr.  Fuchs.    Profef- 

foren: Adam,  Dr.  Holder. 

3.  Maulbronn.      Ephorus:   Lic.   Dr.   Grill. 

Profefforen:  Paulus  L,  Paulus  IL 

4.  Schönthal.   Ephorus:  Schmid.   Profef- 

foren: Vay hinger,  Dr.  Lang. 

B.  Gymnafien,  Lyzeen  und  Latein- 
fchulen. 
a)  Oymnafien. 

1.  Stuttgart.  A.  Eberhard -Ludwigs -Gym- 
naHum. 

Rektor:  Oefterlen. 

Lehrer.  Ob.Abth.:  Oefterlen,  Rektor;  Jordan, 
Dr.  Majer,  Kraft,  Dr.  Straub,  Dr.  Bilfinger, 
Erbe,  Sauer,  Dr.  Haas,  Schanzenbach,  Pro- 


fefforen; Weitbrecht,  Prof.,  Diak.;  Cranz, 
Prof.;  Brinzinger,  Kpl.;  Runzier,  Sekretär, 
ünt.  Abth.:  Dr.  Scholl,  Zeller,  Märklin,  Dr. 
Barthelmeß,  Wintterlin,  Bräuhäufer,  Proff.; 
Holch,  Dürr,  Dr.  Zarges,  Oberpräzeptoren ; 
Schweizer,  Faufel,  Vogt,  Neumayer,  Weis- 
mann, Eberhard,  Präzeptoren.  Vemier, 
Herdtle,  Proff. 
B.  Karls-Gymnafium. 

Rektor:  Dr.  Planck,  Oberltudienrath. 

Lehrer.  Ob.Abth.:  Dr.  Planck,  Oberftudien- 
rath;  Lamparter,  Dr.  Kayfer,  Dr.  Rapp, 
Lökle,  Hauber,  Ehrhart,  Dr.  Kittel;  Dr. 
Sigel,  Proff. ;  Mangold,  Kaplan ;  Kolb,  Maler. 
UntAbth.:  Fuchs,  Graf.  Dr.  Naft,  Herzog, 
Albrecht,  Schöttle,  Proff;  Grotz,  Mohl, 
Schairer,  Maag,  Beiz,  Schaich,  Präzeptoren. 

2.  Ulm.    Rektor:  Dr.  Bender. 

Lehrer.  Ob.Abth.:  Dr.  Bender,  Rektor;  Dr. 
Knapp,  Dr.  Klett,  Mahler,  Lic.  Dr.  Neftle, 
Dr.  Sixt,  Profefforen. 
ünt.  Abth. :  Kohn,  Werner,  Proff. ;  Bdckmann, 
Kallhardt,  Müller,  Mollenkopf,  Präzeptoren. 
Dieterlen,  Prof. 

3.  Heilbronn.    Rektor:  Dr.  Preffel. 

Lehrer.  Ob.Abth.:  Dr.  Preffel,  Rektor;  Stock- 
mayer, Röfch,  Dr.  Dürr,  Dr.  Egelhaaf, 
Lechler,  Hartmann,  Dr.  Abieiter,  Lang,  Proff. 

Unt.  Abth.:  Rttmelin,  Schauffler,  Reuchlin, 
Dr.  Ruthardt,  Profefforen;  Bökel,  Klemm, 
Oberpräzeptoren;  Kei-n,  Bruder,  Zluhan, 
Effich,     Hofmann,     Roller,    Präzeptoren. 


4.  El  Iwan  gen.    Rektor:  Gaißer. 
Lehrer.  Ob.  Abth. :  Gaißer,  Rektor ;  Dr.  Hirzel, 

Schneider,  Stützle,   Dr.  Belfer,  Profefforen 

Unt.  Abth.:   Dr.   Hg,   Prof.;   Gramling,   Dr. 

Schermann,    Oberpräz.;    Gaifer,    Oftberg, 

Kieninger,  Präz.     Dr.  Kurtz,  Prof.,  Beoi. 

5.  Ehingen.    Rektor:  Dr.  Schneiderhahn. 
Lehrer.  Ob.Abth.:  Dr.  Schneiderhahn,  Rektor; 

Dr.  Bammert,  Dr.  Hehle,  Dr.  v.  Bagnato, 
Hofmann,  Dreher,  Proff. 
UntAbth.:  Dr.  Merk,  Dr.  Landwehr,  Proff.; 
Dr.  Volz,  Mai,  Präz.  Fachlehrer:  JFreiberg, 
Oberreall. 

6.  Rottweil.    Rektor:  Ott. 

Lehrer.    Ob.Abth.:  Ott,  Rektor;  D.  Baltzer, 
Stix,  Dr.  Hepp,  Günthner,  Haag,  Proff.  * 
Unt  Abth.: Kalis, Prof.;  Dr.  Hierlemann,Präz.; 
Rief,  Prof.;  Fifcher,  Präz.    Holder,  Profi 

7.  Tübingen,    Rektor:  Dr.  Baur. 

L  e  h  r  e  r .  Ob.  Abth. :  Dr.  Baur,  Rektor ;  Dr.  Brait- 
maier,   Dr.  Treuber,  Paulus,  Dr.  Knapp, 
Dr.  Teuffei,  Proff. 
UntAbth.:  Maier,  Müller,  Proff. ;  Ramsperger, 
Mögling,  Wieland,  Harrer,  Präz. 


Departement  des  Kirchen-  und  Schulwefene. 


XXXI 


8.  Hall.    Hektor:  Kraut 

Lehrer.  Ob.  Abth.:  Kraut,  Rektor;  Bernhard, 
Held,  Dr.  John,  Gaupp,  Proff. 
ünt.  Abth.:  Lntz,  Prof.;  Haßler,  Oberpräz.; 
Böhm,  Geßler,  Keinatb,  Eifele,  Präz.  Reik. 

9.  Ravensbarg.    Rektor;  Ehemann. 
Lehrer.      Ob.  Abth.:      Ehemann,      Rektor; 

Schweizer,  Dr.  Eble,  Dr.  Pilgrim,  Votteler, 
Proff. 
ünt  Abth.  Seifried,  Mayer,  Präz.Kpl.  Maier, 
Maag,  Präz. 

b)  lyieen, 

1.  Ludwigsburg.    Rektor:  Banz. 
Lehrer:  Banz,   Rektor;    Dopffel,   Prof.;   Dr. 

Weizföcker,  Dieterle,  Proff.;  Gußmann, 
Barner,  Rentfchler,  Belfchner,  Präz. 

2.  0  eh  ringen.    Rektor:  Dr.  Barth. 

L  e  h  r  e  r :  Dr.  Barth,  Rektor ;  Goppelt,  Ob.-Reall. 
Dr.  Büchler,  Prof;  Fifcher,  Präz. 

3.  Reutlingen.    Rektor:  Dr.  Friderich. 
Lehrer:    Dr.  Friderich,    Rektor;   Grüninger, 

Dr.  V.  Soden,  Proff.  Riehm,  Prof.;  Hart- 
mann, ....  Leuze,  Präz. ;  Aickelin,  Dapp, 
Koll. 

4.  Cannftatt    Rektor:  Kapff. 
Lehrer:  Kapff,  Rektor ;  Koch,  Proff. ;  Lörcher 

Prof;  Bienz,  Oberpräzeptor;  Feucht,  Leins, 
Lieb,  Geiger,  Präz. 

5.  Eßlingen.    Rektor:  Dr.  Hermann. 
Lehrer:  Dr.  Hermann,  Rektor;  Blum,  Prof.  — 

Föll,  Prof;  Haug,  Oberpräz.;  Knapp,  Hoch- 
ftetter,  Dipper,  Krehl,  Präz.  Schnizer,  Fachl. 

o)  LateinToliTileii. 
Aalen:  Oefterlen.  Altenfteig:  Gut 
Backnang:  Drück.  Balingen:  Mächtle. 
Beilftein:  Traub.  Befigheim:  Widmann. 
Biberach:  Speidel,  Rektor;  Geifelhard,  Gehr- 
ing, Präz.-Kaple.  Bietigheim:  Schnaidt. 
Blaubeuren:  Reiniger.  Böblingen:  Heintze- 

1er.    Bönnigheim: Brackenheim: 

Kr  ocken  berger,  Oberpräz.  Buch  an:  Kult, 
Präz.-Kpl.  Crailsheim:  Mezger.  Ehingen: 
Eifele.  Freudenftadt:  Pr.';,Weihenmjyer. 
Friedrichshafen:  Müller,  Präz.-Kapl.  Gail- 
dorf: Keck.  Giengen  a«  Br.:  Hähnle.  Göp- 
pingen:     Bauer,    Rektor;      Präz. 

:Großbottwar:  Stingel.  Güglingen:  Koch. 
Heidenhe  im:  Feucht.  Herren  berg:Grun8ky. 
Hohenheim:  prov.  Horb:  ....  Präz.-Kpl. 
Kirchberga.  J.:  ....  Diak.  Kirchheim 
u.  T.:  Strölin,  Rektor;  Faber,  Pi;äz.  Langen- 
burg:  Kretfchmer,  Diak.  Lauffen:  Zech. 
Laupheim:  Bluft  Leonberg:  Schlenker. 
Leutkirch:  Müller.  Marbach:  Kautter. 
Markgröningen:  Müller.  Mengen:  Staiger, 
Präz.-Kapl,  Mergentheim:  Kolb,  Rektor; 
Schmid.     Mnnderkingen:  Bieg,  Präz.-Kapl. 


Murrhardt:  Broit  Nagold:  Dr.  Lindmaier. 
Neckarfulm:  Dreher,  Präz.-Kapl.  Neuen- 
bürg: Wörz.  Neuenftadt:  Weber.  Obern- 
dorf: Schmid.  Pfullingen:  Kapff.  Rofen- 
feld:  Steudel.  Rottenbnrg:  Bück,  Rektor; 
Gentner,  Müller,  Präz.  Saulgau:  Wiedmann, 
Präzept-Kaplan.  Scheer:  Herdrich,  Präz.- 
Kapl.  Schorndorf: Schall.  Spaichingen: 
Kerker.  Sulz:  .  .  .  .  Tettnang:  Stehle,  Präz.- 
Kapl.  Tu  ttlingen:Elsner.  Urach:  Schaumann. 
Vaihingen: Zimmer.  Waiblingen:  Nägele. 
Waldfee: Hof raeifter,  Präz.-Kapl.  Wangen: 
Schmid,  Präz.-Kpl.,  Oberpräz.  Weikersheim: 
....  Diak.    Weil  d.  St  .  .  .  .  Weinsberg: 

Fehleifen.    Wiefenfteig: Präz.-Kpl. 

Wildberg:  Speer.    Winnenden:  Kirfchmer. 

C.  Realgymnafien,   Reallyzeen,   Real- 
lateinfchnlen, 

o)  Sealgymnafien. 

1.  Stuttgart     Rektor:  v.  Dillmann,  Ober- 

Stud.-Rath. 
Lehrer.  Ob.  Abth.:  v.  Dillmann,  Ober-Stud.- 
Rath;  Dr.  Georgii,  Dr.  Wiedmayer,  Faufer, 
Dr.  Baur,  Dr.  A.  Schmidt,  Schumann,  Dr. 
Roth,  Krug,  Dr.  Maier,  Dr.  Veil,  Dr.  Miller, 
Proff.  Straub,  Prof,  am  Olgaftift 
ünt  Abth.:  Herzog  L,  Finck,  Herzog  IL, 
Minner,  Dr.  Wizemann,  Dr.  Planck,  Pflei- 
derer.  Sauer,  Mezger,  Proff.;  Kuhn,  Bubeck, 
Egerer,  Junginger,  Lindmaier,  Murthum, 
Wendel,  Bazlen,  Harr,  Präzeptoren.  Daxer, 
Prof.;  Dölker,  Oberreall. 

2.  Ulm.    Rektor: 

Lehrer: ,   Rektor;    Dr.   Barthelmeß, 

Rieber,  Jäckh,  Proff.;  Schultes,  Ober-Präz., 
Pfeiffer,  Streng,  Leibfarth,  Präz.  (Weitere 
Lehrer  f.  Realanftalt  Ulm.) 

b)  BeaUyieen. 
L  Calw.    Rektor:  Dr.  Müller. 
Lehrer:  Ob. Abth. :  Dr.  Müller,  Rektor;  Rettich, 
Prof 
Unt  Abth.:    Staudenmaier,   Prof.;    Plocher, 
Oberreall.    Ganzenmüller,  Schmidt,  Dölker, 
Präz.    Kollab.:  Bäuchle. 

2.  Nürtingen.    Rektor:  Neuffer, 
Lehrer.  Ob.  Abth.     Neuffer,  Rektor;  .... 

Prof. 
Unt  Abth.:  Mayer,  Ob.-Präz.;  Ramsperger, 
Ober-Reall. ;  Claus,  Reall. ;  Dr.  Kapff,  Präz. ; 
Kollab.:  Wieland,  Aichele. 

3.  Gmünd.  Rektor:  Dr.  Klaus. 
Lehrer.     Ob.    Abth.:    Dr.     Klaus,    Rektor; 

Bürklen,  Prof:  Biermann,  Prof. 
Unth.Abth.:  Dr.  Herter,  Prof.;  Vogel, Kapl., 
Ober-Präz.;  Reutter,  Prof.;  Bücher,  Irion, 
Präz.;  Winker,  Reall 


XXXII 


Departement  des  Eircheii-  und  Schulwefens. 


o)  SeAllateinfolinleii. 

1.  Geislingeii,    Pädagoginm.      Vorftand: 

Dr.  Ludwig,  Prof.;  Dr.  Geib,  Ob.-Präz.; 
Lauer,  Präz.;  Fetfcher,  RealL;  Weitbrecht, 
KolL 

2.  Riedlingen,  Dr.  GafTenmayr,  Präz.-Kapl.; 

Buz,  Reall;  Faul,  KoU. 

3.  Sindelfingen.     Bayer,  PrSz.;  Dr.  Hart- 

ranft,  Reall.;  Albeck,  Koll. 

D.  Realfchulen. 

o)  SeaUnlUlten. 

a)  RealanlUlten  mit  4  oberen  Jahreakarlen. 

1.  Stuttgart    Rektor:  Oelfchläger. 
Lehrer.    Ob.  Abth.:  Oelfchläger,  Rektor;  Dr. 

Fifcher,  Weigle,  AiSfahl,  Dr.  Bronner,  Neeff, 
Bertrand,  Leuze,  Hutzelfieder,  Dr.  Bret- 
fchneider,  ProE  Zeichenlehrer:  Dr.  Vogel, 
Bögg,  Proflf, 
Cnt.Abth. :  Stellner,  Jauß,  Behr,  Zink,  Steeg- 
mayer,  Fach,  Proff.;  Somnier,  Ober-Reall.; 
Mtirdter,  Prof.;  Friz,  Schrägle,  Ob.-Reall; 
Beyttenmiller,  Schöttle,  Epple,  Grasberger, 
Real!.;  Wolpert, Prof.;  Förftler,  Oberreuter, 
Holl,  Gröfller,  Sohnabel,  RauTc^hnabel,  Wal- 
ter, Heiter,  Matthes,  Bäßler,  Reall. 
Infpektor  der  Klaffen  I  und  II:  Eifeninann, 
Prof.  a.  D. 

2.  Reutlingen.    Rektor:  Dr.  Böklen. 
Lehrer.  Ob.  Abth.:  Dr.  Böklen,  Rektor;  .... 

Beißwanger,  Krimmel,  Heintzeler,  Proff. 
Unt   Abth.:    Linder,    Durretfeh,    Schwenk, 
Ober-RealL;  Hezel,  Mutzet,  Baumann,  Lon- 
hardt,  Reall;  Riecker,  Kollab.     Zeichen- 
lehrer: Schmidt,  Prof. 

3.  Ulm«    Rektor: 

Lehrer.  Ob. Abth.:.  .  .  .,  Rektor;  Dr.Veefen- 

meyer,  Höchftetter,  Kauffmanö, ....  Proff. 

Unt  Abth.:   Ziegler,   Rapp,   Proff.;    Sihler, 

....   Ob.-Reall.;    Seuffer,   Reall.;    Dürr, 

Präz. 

ß)  BealantUlten  mit  2  oberen  Jahretkarfen. 

1.  Biberach.    Rektor:  Mayer. 

Lehrer.  Ob.  Abth. :  Mayer,  Rektor ;  Schneider, 
Prof. 
Unt. Abth.:  Eggler,  Prof.;    Birk,   Ob.Reall. 
Kopp,  Braun,  Reall.   Enßlen,  Koll.  Zeichen- 
lehrer: Glöckler,  Prof. 

2.  Gannftatt    Rektor:  Jfiger. 

L  e  h  r  e  r.  Ob.  Abth. :  Jäger,  Rektor ;  HelbM",  Prof. 
Unt  Abth.:  MfiUer,  Ob.-Reall.;  Wetze!,  Mau- 
len, Montigel,  Gorft,  Reall. 

3.  Eßlingen.    Rektor:  Müller. 
Lehrer.    Ob.  Abth.:  Müller,  Rektor;  Haage, 

MüUer,  Proff. 
Unt  Abth.:   Weiler,   Prof.;    Eberhardt,  Ob.- 
Reall.;  Mayer,  Gräter,  Keefer,  Wild,  RealL 
Gaifer,  Koll.  Schnizer,  Fachl. 

(Gedrnckt  ftm 


4.  Göppingen.    Rektor:  Hertter. 
Lehrer.    Ob.  Abth.:  Hertter,  Rektor;  Kelber, 

Dr.  Manch,  Proff. 
Unt  Abth.:  Rommel,  Wagner,  Pfeiffer,  Dflrr- 
fchnabel,  Vöhringer,  Reall.;  Dieterle,  Koll. 

5.  Hall.    Rektor:  Heubach. 

Lehrer.    Ob.  Abth.:   Heubach,  Rektor;    Dr. 
Sengel,  ....  Proff. 
Unth.  Abth. :  Fach,  Eberle,  Ob.-Reall. ;  Weiffen- 
bach.  Maier,  Wetzer,  Reall.;  Staiger,  Koll. 

6.  Heilbronn.    Rektor:  Widmann. 
Lehrer.  Ob.  Abth.:  Widmann,  Rekt;  Krämer, 

Baifch,  Proff. 
Unth.  Abth.:  Kubier,  Necker,  Proff. ;  Mayfer, 
Binder,   Ob.-Reall.;    Böhribger,    Seybold, 
Salzer,    Tbomaß,    Stahl,    Kneile,    Reall.; 
Aberle,  Fritz,  Koll.    Zeichenlehrer:  .... 

7.  Ludwigsburg.    Rektor:  Hörz. 
Lehrer.     Ob.  Abth.:    Hörz,  Rekt;   Krämer, 

Prof. 
Unt  Abth.:  Bück,  Prof. ;  Hadam,  Traub,  Beß- 
1er,  Frank,  Reall. 

8.  Ravensburg.    Rektor:  Pfahl. 
Lehrer.    Ob.  Abth.:  Pfahl,  Rekt;  Wieland, 

Prof. 
Unt  Abth.:  Steudel,  Prof.;  ....  Schönleber, 
Zimmermann,    Vetter,    Schnabel,    Real!.; 
Zeichenlehrer: 

9.  Rottweil.    Rektor:  Schmidt 

L  e  h  r  e  r.  Ob.  Abth  :  Schmidt,  Rekt ;  Weite,  Prof. 
Unt  Abth. :  Oechsner,  Prof. ;  Grundler,  Schäfle, 
Keller,  Reall.;  Stehle,  KoU.  Zeichenlehrer: 
Holder,  Prof. 

10.  Tübingen.    Rektor:  Dr.  Ramsler. 
Lehrer.  Ob.  Abth.:  Dr.  Ramsler,  Rekt;  Fink, 

Prof. 
Unt  Abth.:  Nies,  Ob.-Reall.;  Bonhöffer,  WieA, 
Bernecker,  Naß,  Reall. ;  Keßler,  Koll. 

b)  Hiedere:  Bealfobnleiu 
Aalen:  Hagele,  Ob.-Reall;  Katzmaier,  £h- 
ninger.  Alpirsbach:  Geiger.  Altshaufen: 
Zoller.  Backnang:  Mergenthaler.  B a i e r s- 
bronn:  Kleinfelder.  Balingen:  MOnzen- 
maier.  Bietigheim:  Diez.  Blanbeuren: 
Teufel.  Böblingen:  Bitzer.  Bopfingen: 
Pfifter.  Buch  au:  Stehle.  Crailsheim:  Mers, 
Ober-Reall.;  Schock.  Ehingen:  Montigel. 
Ehingen:  Gaus,  Banr.  Ellwangen: 
Schweizer,  Oftberg.  Eningen:  Schlenker. 
Freuden ftadt:  Henninger,  Ob.-Reall. ;Brflrtle. 
Friedrichshafen:  Abel,  Ob.-RealL  Gail- 
dorf: Bader.  Giengena.Br.: Dieterlen.  G un- 
delsheim:  ....  Heidenheim:  Malter,  Ob.- 
Reall.  ;Gauß.  Heimsheim:  Bruder.  Herren- 
b  e  r  g :  Kautter.  Horb:  Mayer.  I  s  n  y :  Dr.  Greiß. 
Kirchheim  U.T.:  Maurer,  Ob.-Reall. ; Schönig, 
Günthner.Knittlingen;GUrr.  Kochendorf: 
Schöllhammer.  Künzelsau:  Stahl.  Leut- 
3.  Januar  1884) 


Departement  des  Kirchen-  and  Schulwefens. 


XXXIII 


kirch:  Wilhelm.  Mengen:  Nifch.  Mergent- 
heim: Dürft.  Metzingen:  Ober-Reall.:  Hag- 
mayer;  Reall. : .  .  .  .Möckmühl:  .  .  .  .  Mün- 
ringen:Groh.  Neckarfnlm:  Döfer.  Neres- 
heim:  Marfchall  Neuenbürg:  Rivinins. 
Neuffen:  Wandel.  Niederftetten:  Wied. 
Plieningen:  ....  Rottenburg:  Hugger, 
Wild.  Saulgau:  .  .  »  .  .  Schorndorf: 
Lörcher.  S chramb er g:  Schleicher.  Schwen- 
ningen:  Zim.  Spaichingen:  Hang.  Sulz: 
Aner.  Tettnang:  Gnant.  Tuttlingen: 
Hils, Halft.  Untergrö Hingen: Harrer.  Urach: 
Motz.  Vai  hin  gen:  Hofch.  Waiblingen: .... 
Waldfee:  Kley.  Wangen:  Bolter.  Weil  der 
Stadt:  Mauthe.  Welzheim:  Keck.  Wild- 
bad: Kazenwadel.    Winnenden:  Maier. 

£.  Blirgerfchule  in  Stuttgart. 

Rektor:  Dr.  Bücheler. 

Lehrer:  Dr.  Bücheler,  Rekt;  Braun,  Ober- 
Reall.  ;  Schwarz,  Kochendörfer,  Bro£,  Stooß, 
Reall. ;  Rockenbauch,  Breitweg,  GrieHnger, 
Oberlehrer. 

F.  £]ementarfchulen 

in  Stuttgart,  Ulm,  Heilbronn,  Tübingen,  Lud- 
wigsburg, Oehringen,  Reutlingen,  Cannftatt, 
£ß]ingen,  Nürtingen,  Gmünd,  Göppingen, 
Kirchheim,  Urach,  Metzingen,  Freudenftadt, 
Heidenheim. 

G.  Turnlehrerbildnngsanftalt  und 
Mufterturnanftalt  in  Stuttgart. 

Vorftand:  Dr.  0.  Jäger,  Prof. 

Vi.  Das  Höhere  Lehrerinnen-Seminar 
in  Stuttgart. 

Leitung:  Prälat  D.  v.  Müller;  Dr.  Heller, 
Rektor. 

Lehrer:  Conz,  Prof.  Daiber,  Prof.  v.  Dillmann, 
Ober-Studien-Rath.  Gaille,  Prof.  Graf, 
Turnlehrer.  Heintzeler,  Prof.  Dr.  Heller, 
Rektor.  Metzger.  Schumann,  Prof,  Dr. 
med.  Prof.  Sigel.  Stahlecker.  Zimmerle, 
Kirchenrath. 

Lehrerinnen:  Kazmaier,  Steinmayer. 

VII.  Kommirfion  für  die  höheren  Mädchen- 
fchulen. 

Vorftand:  Prälat  D.  v.  Müller. 

Mitglieder:  v.  Neher,  Ob.-Reg.-Rath.  Dr. 
V.  Burk,  Ober-Konf.-Rath  u.  Stiftsprediger. 
V.  Henzler,  Ob.-Stud.-Rath.  Dr.  Heller,  Rekt. 
Auflerordentl.  Mitglied  und  Expe- 
dit or:  Götz,  Reg.-Rath.  | 

WQrttonib.  Jahrbadicr  1883. 


Höhere  Mädchenfchulen. 

(Oeffentliche  im  Sinne  des  Art.  1  des  Gef.  vom 
30.  Dezember  1877.) 

Cannftatt.  Rektor:  Conz.  Eßl Ingen.  Tor- 
ftand: pro  v.:  Müller.  Göppingen.  Vorftand: 
prov.:  Hertter.  Hall.  Rektor:  Mailänder, 
Heilbronn.  Rektor : Deffelberger.  Korn- 
thal. Rektor:  Decker.  Ludwigsburg. 
Rektor:  Stockmayer.  Reutlingen.  Rek- 
tor: Reiniger.    Ulm.  Rektor:  Dr.  Weitzel. 

VIII.  Kommirfion  für  die  Erziehungshäüfer. 

Vorftand:  D.  v.  Gerok,  Prälat. 

Mitglieder:  v.  Bleyer,  Ob.-Reg.-lUth  a.  D.; 
v.Schickhardt, Dir. ;  v.  Neher, Ob.-Reg.-Rath. 
Außerordentl.  Mitglied:  Götz,  Reg.- 
Rath. 

A.  Waifenhäufer. 

1.  Stuttgart:  Ob.-Infp.:  PfäflFIin,     Oekon.- 

Verw.:  Drück. 

2.  Markgröningen.      Vorftand:      Zeller, 

Rektor. 

3.  Ochfenhaufen  (kath.).    Ob.-I  nfpek  tor; 

D.  Weber,  Ober-Schulrath. 

B.  Taubftummen-  und  Blinden* 
Anftalten. 

1.  Tanbltammen-  und  Blindenanftalt  In  GmtLnd, 
Vorftand:  Hirzel.  Ob.-Infp. 

2.  Taabftammenfobiilen  an  den  8ohTiUeliTer-3«iDLüailin 
in  Eßlingen  nnd  Nürtingen  (s.  üben), 

3.  Blinden-Aiyi  in  QmUnd. 
Vorftand:  Hirzel,  Ob.-Infp. 

IX.  Direiction  der  winenfchaftlichen  Samm^ 

lungen  des  Staats, 

Vorftand:  Dr.  v.  Silcher,  Präfident  Estpe- 
ditor:  Decker,  Kanzleirath. 

A.  Oeffentliche  Bibliothek. 
Oberbibliothekar:  Dr.  v.Heyd,Ob.-Stud.'R. 
Bibliothekare:  Dr.  Wintterlin  j  D  r.^chott, 
Dr.  Fifcher,  Proff.  Expe ditor:  Decker, 
Kanzleirath.  Kanzliften:  König,  Lemp- 
penau,  Sekretäre, 

B.  Münz-  und  Medaillen-,  Kiinft' 
und  Alterthümer-Sammlung. 
Infpektor:  Ludwig  Mayer,  Prof. 

C.  Naturalien-Sammlung. 
Konfervatoren:  Dr.v.Krauß,Ob.-Stiid.-Raih; 
Dr.  Fraas,  Prof.  Affiftenten;  Dr.  Klun* 
zinger,  Prof.;  Dr.  Hofmann,  Kui'tos. 

III 


XXXIV 


Departement  des  Kirchen-  und  Schulwefens. 


% 


X.  Inftitute  für  die  Pflege  der  bildenden 
KUnrte. 

Kommiffion    zur   Berathung   des  Mini- 

fteriams. 

Schraudolph,    Direktor;    v.  ^Ruftige,    Dr. 

V.  Lübke,  Donndorf,   Grünenwald,  Käppis, 

Kräutle,  Proff.;  v.  Tri  t  fehl  er,   Ob.-Baurath; 

Dr.  V.  Vifcher,  Prof.;  v.  Bohn,  Hofmaler; 

V.  Kurtz,  Kopp,  Keller,  Proff. ;  Dr.  v.  Leins, 

Ob.-Baurath. 
Ehrenmitglied:  v.  Neher,  Direktor  a.  D. 

I.  Kunftfchule. 

Direktor:  Schraudolph.  Verwaltungs- 
beamter: Schmitt,  Sekretär. 

Hauptlehrer;  Schraudolph,  Direktor;  v.  Ru- 
ftige,  Donndorf,  Grünenwald,  Käppis,  Dr. 
V. Lübke,  Keller,  Proff.  Fach-  und  Hilfs- 
lehrer: Kräutle,  Schmidt,  Proff.;  Dr. 
V.  Biberftein,  Oberftabsarzt  a.  D. 

II.  Kunftfammhingen. 
Gefchäftsführender  Beamter.  Schmitt, 
Sekretär.  Infpektor  der  Gemälde- 
gallerie:  v.  Ruftige,  Prof.;  der  plafti- 
fchen  Sam mlung:  Donndorf,  Prof.;  der 
Kupferftichfammlung:  Kräutle,  Prof. 

XI.  Inftitute  für  die  Pflege  des  vater- 
ländifchen  Alterthums. 

1.  Konfervatoriumdervaterländifchen 
Kunft-  und  Alterthnms-Denkmale. 

Konfervator:  Dr.  Paulus,  Prof. 

Kommiffion  von  Sachver fändigen: 
Berner,  Baurath;  v.  Egie,  Oberbaurath, 
K.  Hofbaumeifter ;  Dr.  Hartmann,  Prof.; 
Freih.  Wilhelm  König  v.  Königshofen;  Kopp, 
Prof.;  V.  Landauer,  Oberbaurath;  Dr. 
V.  Lübke,  Profeffor;  Dr.  v.  Merz,  Prälat; 
Reinhardt,  Prof. ;  Freih.  Richard  v.  Reifch- 
ach,  K.  Kammerherr;  Rieß,  Prof. ;  v.  Schlier- 
holz, Oberbaurath;  Dr.  Seyffer,  Prof.;  Dr. 
Wintterlin,  Prof. 

IL  Staatsfammlung  vaterländifcher 

Kunft-  und  Alterthnms-Denkmale. 

Vorftand  der  Sammlung:  L.  Mayer,  Prof. 

Ehrenvorftand:  Dr.  Seyffer,  Profeffor. 

Kommiffion   zur  Berathung   des  Mini- 

ft  er  in  ms. 
a)   Verwaltungsausfchuß      (pro     1879/84 

gewählt). 
Mitglieder:  L.Mayer,  Prof.,  Vorftand;  Dr. 
Seyffer,  Prof.,  Ehrenvorftand ;  v.  EgIe,  Ob.- 
Baurath,  Stellvertreter  des  Vorftands;  Dr. 
V.  Lübke,  Dr.  Paulus,  Konfervator,  Ober- 
Baurath  Dr.  v.  Leins,  Proff. 
Erfatzmänner:  Freih.  Rieh.  v.  Reifchach, 


K.  Kammerherr.  Dr.  Wintterlin,  Prof.; 
Freih.  v.  Hayn,  K.  Kammerherr,  Hof- 
marfchall  a.  D.;  Dr.  Hartmann,  Prof. 
b)  Weitere  Mitglieder  derKommiffion: 
Dr.  Fraas,  Prof.;  Freiherr  Wilh.  König 
V.  Königshofen;  v.  Neher,  Direktor  a.  D.; 
Peters,  Maler;  Dr.  Stalin,  Archivrath. 

XII.  Jubiläumsftiftung. 

Verwalter:  Riehm,  Rechnungsrath. 


Hier  find,  obwohl  nicht  zum  Departement 
des  Kirchen-  und  Schulwefens  gehörig  die  unter 
dem  hohen  Protektorat  Ihrer  Majeftät  der 
Königin  ftehenden  Anftalten  in  Stuttgart  zu 
erwähnen : 

A.  Das  Katharinenftift 

K.  Kommiffär:  Prälat  D.  v.  Müller. 

Vorftand  der  Lehranftalt:  Dr.  Heller, 
Rektor. 

Vorfteherin  des  Penfionats:  Freifrau 
v.  Soden-IIolzfchuher. 

Lehrer:  Brinzingcr,  Kaplan.  Conz,  Daiber, 
Proff.  V.  Dillmann,  Ob.-Stud.-Rath.  Dr.  Faißt, 
Gaille,  Proff.  Graf,  Turnlehrer.  Heintzeler, 
Profeffor.  Dr.  Heller,  Rektor.  Dr.  Klaiber, 
Ober-Stud.-Rath.  Krockenberger.  Lübimoff, 
Hofdiakonus.  Merkle.  Metzger.  Müller. 
Quayzin.  Reichardt.  Schick,  Turnl.  Dr. 
med.  Sigel,  Prof.  Springer.  Stahlecker. 
Wagner,  Turnl.  Widmann.  Winternitz. 
Zierer,  Zimmerle,  Kirchenrath. 

Gouvernanten  ii.  Arbeitslehrerinnen: 
Aigner.  Bender.  Brenkmann.  Brodbeck,  C. 
Brodbeck,  P.  Camerer.  Fetzer.  Gerftel. 
Holzer.  Hopf.  Huber.  Jeanneret.  Knoll. 
König.  Leclair.  Lotter.  Merkle.  Reihlen. 
Riecke.  Schott.  Seeger.  Weegmann  I. 
Weegmann  IL  Weffinger.  Englifche  Leh- 
rerin: Deighton.     Tanzlehrerin:   Scheerer. 

B.  Das  Olgaftift 

K.  Kommiffär:  Prälat  D.  v.  Müller. 

Vorftand:  Gutekunft,  Rektor. 

Lehrer:  Beffon,  Prof.  Flohr.  Graf,  Turnlenrer. 
Gutekunft,  Rektor.  Hilfenbeck.  Maier.  Mau- 
rer. Metzger.  Offterdinger,  Prof.  Reichardt. 
Dr.  med.  Sigel,  Prof.  Stooss.  Straub,  Prof. 
Ströbele,  Kaplan. 

Gouvernanten  u.  Arbeitslehrerinnen: 
Braun.  Färber.  Frommann.  Härlin.  Heller. 
Hochftetter.  Majer.  Neef.  Schön.  Seitz. 
Steinheil.  Stoppani.  Tafel.  Tanzlehrerin: 
Scheerer. 


Departement  des  Kirchen-  und  Schulwefens. 


XXXV 


Die  Kirchen: 

A.  Evangelifche  Kirche. 

I.  Evang.  Konfiftorium  und  ev.  Synodus  f.  o. 

2.  Evangelifche  Landesfynode. 

Ausfchuß.     Vorftand:   Dr.   v.    DuverBoy, 

Staatsrath  a.  D.,  Präfident  der  Landesfyn. 
Gewählte   Mitglieder:  Mezger,  Dekan   in 

Ludwigsburg.   Preflel,  Dekan  in  Ulm.  Freih. 

V.  Geminingen,  OberJandesgerichtsrath.   L>. 

V.  Riecke,  Direktor  des  Steuerkollegiuins. 
Erfatzraänner:  Kübel,  Dekan  in  Efllingen. 

Teichmann,  Stadtdekan  in  Stuttgart,  v.  Stein, 

Landgerichtspräfident  in  Hall.    Neudörffer, 

Oberamtmann  in  Tübingen. 

I.  Landesherrlich  ernannte  Mitglieder: 
Direktor  Dr.  v.  Riecke  in  Stuttgart.  Rechts- 
anwalt Gaftpar  dafelbft.  Regierungspräfi- 
dent  V.  Wolff  in  Ulm.  Prälat  Dr.  v.  Merz, 
Generalfuperintendent  in  Stuttgart.  Stadt- 
dekan Teichmann  dafelbft. 

IL  Abgeordneter  der  evang. -theologi- 
fchen  Fakultät  der  Landesuniverfität. 
ProfelTor  D.  v.  Weizfacker  in  Tübingen. 
Erfatzmann:  Profeffor  D.  Weiß  dafelbft 

IIL  VondenDiözefanfynoden  gewählte 
Abgeordnete  und  deren  £rfatzmänner. 

1.  Aalen:  Abg.  Dekan  Walcker  in  Befigheim. 

Erfatzra.  Pfarrer  Harpprecht  in  Trochtel- 
fingen. 

2.  Backnang:     Abg.    Kanzleirath    Stroh    in 
Stuttgart. 

Erfatzm.  Hofrath  Riecke  dafelbft. 

3.  Balingen:  Abg.  Gymnalialrektor  a.D. Prälat 
Dr.  V.  Schraid  in  Stuttgart. 

Erfatzm 

4.  Befigheim  :  Abg 

Erfatzm.  Stadtpfarrer  Rieger  in  Lauffen. 

5.  Biberach:  Abg.  Dekan  Majer  in  Biberach. 

Erfatzm.  Dekan  Huber  in   Brackenheim. 

6.  Blanbenren :  Abg.  Koromerzienrath  Lang  in 
Blaubeuren. 

Erfatzm.  Oberamtsrichter  Haldenwang  in 
Rottweil. 

7.  Blaufelden:   Abg.  Regierungsrath  v.  Bau- 
mann in  Ludwigsburg. 

Erfatzm.  Uhrmacher  Berger  in  Nieder- 
ftetten. 

8.  Böblingen:    Abg.   Stadtpfarrer   Rieger  in 
Stuttgart 

Erfatzm.  Stadtpfarrer  Reiff  dafelbft 

9.  Brackenheim:    Abg.   Oberamtmann    Eifen- 
bach  in  Brackenheim. 

Erfatzm.   Kaufmann   Mai'ftaller    in  Güg- 
lingen. 
10.  Calw :  Abg.  Dekan  Mezger  in  Ludwigsburg. 


Erfatzm.   Stadtpfarrer   Günzler  in  Neu- 
bulach. 

11.  Cannftatt:  Abg.  Oberinfpektor  Pföfflin  am 
Waifenhaus  in  Stuttgart. 

Erfatzm.  Oberhelfer  Härle  in  Cannftatt 

12.  Crailsheim:  Abg.  Dekan  Beckh  in  Crails- 
heim. 

Erfatzm.  PfaiTcr  Volz  in  Honhardt. 

13.  Eßlingen :  Abg.  Pfarrer  Leyrer  in  Plochingen. 

Erfatzm.  Oberhelfer  Grüner  in  Eßlingen. 

14.  Freudenftadt:  Abg 

Erfatzm.   Bergrath    Haufer,    Hüttenver- 
walter in  WaiTeralfingen. 

15.  Gaildorf:  Abg.  Kommerzienrath  Fetzer  in 
Stuttgart 

Erfatzm.  ProfelTor  Jauß  dafelbft 

16.  Geislingen:  Abg.  Dekan  Roth  in  Geislingen. 

Erfatzm.  Pfarrer  Waiblinger  in  Kuchen. 

17.  Göppingen:  Abg.  Staatsrath  a.  D.  Dr.  v.  Du- 
vernoy  In  Stuttgart. 

Erfatzm.  Kaufmann  Adolf  Faber  in  Göp- 
pingen. 

18.  Hall:  Abg 

Erfatzm.  Archidiakonus  Gerok  in  Hall. 

19.  Heidenheim:    Abg.    ProfelTor   Dr.  Veefen- 
meyer  in  Ulm. 

Erfatzm.'  Fabrikant  P.  Hartmann  in  Hei- 
denheim. 

20.  Heilbronn :  Abg.  Generalfuperintend.  Prälat 
Dr.  V.  Lechler  in  Ulm. 

Erfatzm.  Pfarrer  Oehler  in  Großgartach. 

21.  Herrenberg!     Abg.     Landgerichtspräfident 
V.  Stein  in  Hall. 

Ersatzm.  Infpektor  Bräuninger  in  Waib- 
lingen. 

22.  Kirchheim :  Abg.  Dekan  Wächter  in  Kirch- 
heim u.  T. 

Erfatzm.  Pfarrer  Völter  in  Nußdorf. 

23.  Knittlingen:  Abg 

Erfatzm 

24.  KUnzelsau:     Abg.    Stadtpfarrer    Abel     in 
Gmünd. 

Erfatzm.  Pfarrer  Weitbrecht  in  Winter- 
bach. 

25.  Langenburg:    Abg.    Generalfuperintendent 
Prälat  V.  Beck  in  Hall. 

Erfatzm.  Dekan  Schwarzkopf  in  Hall. 

26.  Leonberg:   Abg.  Oberamtsrichter  Belfer  in 
Leonberg. 

Erfatzm.  Kaufmann  Hager  dafelbft    * 

27.  Ludwigsburg:  Abg 

Erfatzm.  Seminarrektor  Zeller  in  Mark- 
gröningen. 

28.  Marbach:  Abg.  Oberfinanzrath  v.  Weigand 
in  Stuttgart 

Erfatzm.  Kaufmann  Richter  in  Marbach. 

29.  Münfingen:  Abg 

Erfatzm.  Oberamtsthierarzt  Herrmann  in 
Münfingen. 


XXXVI 


Departement  des  Kirchen-  und  Schulwefcns. 


30.  Nagold:  Abg.  Dekan  Kemmler  in  Nagold. 

ErfatziD.  Pfarrer  Hoffinann  in  Eningen. 

31.  Neuenbürg;  Abg.  Forftraeifter  Graf  v.Uxkull 
in  Neuenbürg. 

Erfatzm.  GerichtsnotarHaußmann  dafelbft. 

32.  Neuenftadt:  Abg.  Oberfinanzrath  v.  Vetter 
in  Stuttgart. 

Erfatzm.  Kaufmann  Payer  in  Neuenftadt. 
38.  Nürtingen:     Abg.    Stadtpfarrer    KapfT    in 
Neuffen. 
Erfatzm.  Dekan  Lic.  Herrlinger  in  Freu- 
denftadt. 

34.  Oehringen:    Abg.  Landgerichtsrath   Weiz- 
Hicker  in  Oehringen. 

Erfatzm.  Schultheiß  Leypoldt  in  Eckarts- 
weiler. 

35.  Ravensburg:   Abg.  Finanzrath  Richter  in 
Cannftatt. 

Erfatzm.    Kaufmann    v.    Ruepprecht   in 
Friedrichshafen. 

36.  Reutlingen:  Abgl  Dekan  Kübel  in  Elilingen. 

Erfatzm.  Dekan  Schnaidt  in  Böblingen. 

37.  Schorndorf:  Abg.  Dekan  Finckh  in  Schorn- 
dorf. 

Erfatzm.   Pfarrer    Wieland    in    Kirchen- 
tellinsfurt. 

38.  Stuttgart,  Stadt:  Abg.  Amtsdekan  Ego  in 
Stuttgart; 

Oberlandesgerichtsrath    Freih.    v.    Gem- 
mingen dafelbft. 

Erfatzm 

Fabrikant  Fifcher,  Kirchenältefter  daf. 

39.  Stuttgart,  Amt:    Abg.   Dekan   Herzog  in 
Langenburg. 

Erfatzm.  Pfarrer  Amthor  in  Bemhaufen. 

40.  Sulz:    Abg.    Pfarrer    Traub    in    Aldingen, 
D.  Tuttl. 

Erfatzm.  Pfarrer  Schneider  in  Röthenberg. 

41.  Tübingen:  Abg.  GeneralfuperintendentPräl. 
D.  V.  Georgii  in  Tübingen. 

Erfatzm.  Oberhelfer  Sandberger  dafelbft. 

42.  Tuttlingen:  Abg 

Erfatzm.  Stadtfchultheifl  Storz  dafelbft. 

43.  Ulm:  Abg.  Dekan  PreiTel  iu  Ulm. 

Erfatzm.  Stadtpfarrer  Rößlen  dafelbft. 

44.  Urach:   Abg.   Landgerichtsdirektor   Jetter 
in  Hall. 

Erfatzm.  ProfelTor  Adam  in  Urach. 

45.  Vaihingen:  Abg 

^    Erfatzm.  Pfarrer  Magenau  in  Sersheim. 

46.  Waiblingen :  Abg.  Kegferungsrath  v.  Glaus- 
nizer  in  Stuttgart. 

Erfatzm.  Stittnngspfleger  Hafner  in  Wln- 
nendcn. 


47.  Weikersheim:  Abg.Kameralverwaltar Weber 
in  Mergentheim. 

Eriatzro.  Oberamtsrichter  Glemens  in  Lud- 
wigsburg. 

48.  Weinsberg :  Abg.  Oekonomierath  Mühlhäufer 
in  Weinsberg. 

Erfatzm.  Partikulier  Schnizer  dafelbft 

49.  Welzheim:  Abg.  Kameralverwalter  Rayhrer 
in  Schorndorf. 

Erfatzm.   Oberin fpektor    Hirzel    an    der 
Taubftummenanftalt  in  Gmünd. 

3.  Evangelifche  General-Superintendenten. 

Von  Ludwigsburg:  v.  Lang,  Prälat, 
n    Hoilbronn:  v.  Raiffeifen,  Prälat 
„     Reutlingen:  Dr.  v.  Merz,  Prälat 
„    Tübingen:  D.  V.  Georgii,  Prälat 
„    Hall:  V.  Beck,  Prälat 
„    Ulm:  Dr.  V.  Lechler,  Prälat 


B.  Katholifche  Kirche. 

I.  Bifchöfliches  Ordinariat 

Bifchof:   D.   Karl    Jofeph   v.  Hcfelc,  päbftl. 

Thronariftent 
Domdekan:  D.  v.  Bendel.    Generalvikar: 


Domkapitularc:  D.  v.  Weite,  D.  v.  Klotz, 
D.  V.  Reifer,  Graf  v.  Waldburg-Wolfegg, 
geh.  apoft  Kämmerer  und  päbftl.  Hausprälat; 
Dr.  Rieß,  WülienbUchcr. 

Weltliches  Mitglied:  Vogt,  Syndikus. 

Kanzlei.  Vorftand:  Vogt,  Syndikus.  Se- 
kretär: Wiech.  Regiftrator:  Jacob. 
Bisthumspfleger:  Stein. 

2.  Kath.  Priefterfeminar  in  Rottenburg. 

Regens: Subregens:  Möhler. 

C.  Ifraelitifche  Kirche. 

1.  OberkirchenbehQrde  f.  o. 

2.  Die  12  Rabbinatsbezirke. 

Braunsbach:  Berlinger.  Buchau:  Wei- 
mann.  Buttenhaufen:.  .  .  .Freudenthal: 
Haas.  Göppingen:  Herz.  Heilbronn:  Dr. 
Engelbert.  Lanpheim:  Kahn.  Mergentheim: 
Gunzenhaufer.  Mühringen:  Dr.  Silberftein. 
Oberdorf;  Oberdorfer.  Stuttgart:  Dr. 
WaiTermann,  Kirchenrath.  Weikersheim: 
Dr.  Heilbronn. 


XXXVII 


E.  Departement  des  KriegsweTeDs. 


Departem.-Chef:  Generalmajor  v.  Steinheil. 
Adjutant:  Hauptmann  Bilfinger. 

Ceotral-Bureau. 
Chef:  Hauptm.  Bilfinger.  Regiftrator:  Unrath. 

Militär- Abtheilung. 

Abtheilungschef:  Oberft  v.  Finckh,  zugleich 

Waffeninfpizient 
Referenten:  Major  Freih.  v.  Einfiedel.  fT;iupt- 

mann  v.  Schott.  Hauptmann  v.  Neidhardt. 

Stabsarzt  Dr.  Strauß. 
Sekretäre:    Reuß,    Rechnungsrath j     Retter, 

Sekretär;  Merz,  Schwarz,  Intend. -Dekret are; 

Regiftrator:  Vefter,   Kanzleirath,  zxigl 

Kanzleivorftand. 

OekoDomie- Abtheilung. 

Abtheilungschef:  v.  Horion,  Wirk!.  Geh. 
Kriegsrath. 

Referenten:  v.  Deufchle,  Oberkriegsrath ; 
Schaefer,  Intend.-Rath. 

Sekretäre:  Geiß,  Rechnungsrath;  Uebeliueirer, 
Schlatterer,  Intendanturfekretäre.  Regi- 
ftrator: Würth. 

J  u  f  t  i  z  -  Ab  t  h  e  i  1  u  Dg(0berkrieg5;gericlitJ. 

Abtheilungschef:  v.  Widenmann^  Gcneral- 

auditeur. 
Mitglieder:  v.   Habermaas,  Oberkriogsrath; 

V.  Landbeck,  v.  Sucher,  Kriegsriithe. 
Sekretariat  u.Regift rat:  Rapp,  Kriegsrath. 

Militär-Medizinal-Abtheiliing. 

Ahtheilungs-Chef:  (fct.)  Generalarzt  I.  Kl. 

Dr.  V.  Fichte. 
Sekretär:  Nuber,  Intend-Sekretär. 
Regiftrator:  Würth  (f.  oben). 

Ober-Bau-Deputatiüa, 
Vorftand:  Oberft  v.  Riedel. 


Dem  Kriegsminifterium  direkt  unter- 
ftehen : 

I.  Artillerie-Depot. 

Vorftand:  Oberftlieutenant  v.  Hopfengärtner. 

2.  Train-Depot. 

Vorftand:  Major  Freih.  v.  Gültlin^en, 

3.  Militär-Intendantur. 

Intendant:  v.  Bartholomäi,Wirkl. Geh- Kriegs- 
rath. 

Intend.-Räthe:  Schradin,  Ganffer,  Blirger, 
Kraiß,  Keitel.    Intend.-  und  Banrath    Bok. 


Intend.-Affefforen:  Thrän,  Reifer. 

Bauinfpektor:  v.  Seeger. 

Sekretäre:  Faißt,  Bifchof,  Seitz,  Rechnimgs- 

rätbe.     Intend. -Sekretäre:      Schummf 

Weckherlln,  Lemcke,  ObermQller,  Gehriog, 

Ött>n,  Sehließmann, 
Regiftratur.      inten  d.-Regiftratoren: 

Bader,  LüffJcr* 

Reffort  tler  Intenilfintur. 
Magaims-Verwaltung. 

L  Pro  viantamt  Stuttgart  Proviant- 
mei  Ctar:  Scbweickhardt^  KriegakomixiillTir. 

2*  Proviantamt  Ludwig&burg-  Provi  ant- 
rn  e  t  f  t  o  r :  Bons,  Beehniingsrath. 

3.  Proviantamt  Ulm.  Pr o viantmeifter: 

Baden 

L  Depotmagazins- Verwaltung  Wein- 
gar tcn*Düpotmagaziüs-Ver  walten 
MoDn. 

5.  Depo  tma^azina- Verwaltung  Wib- 
lingcn.  DcpotmagasiüB -Verwalter; 
Hammel 

GarnlFons-  und  Lazareth-Verwaltung. 

a)  Gamifona- Ver  wal  tung, 
1»  S  t  u  1 1  g  a  r  t.   G  a  r  n,  -  V  e  r  w.  -  D  i  r  e  k  t  ü  r : 

Eyte!,  Kricgskonomifnir. 
2,  Lu d  w i g  B b  u  rg,         G a  r  n.  -  V e r  w.  -  0  b e r- 

I  n  f ]j  e  k  t  o  r :  Lauröj'ch, 
S.  IT  I  m  •  W  i  b  1  i  n  g c n.     Gar n.* V er w.-D i r e  k- 

tor:  ßeich. 

4.  Weingarten.     G  a  r  n,  -  V  e  r  w.  -  0  b  e  r  - 1  n- 

fpektor:  Haller. 

5.  Heilbronn.     Garn. -V erw. -Infpfik tor; 

kommandirt    Laz^-Verw^-Inlpektor    Stender 
vr.tn  Weingarten. 

6.  Gmünd.  Gar n.-Verw,-inrpektor:  Scholl, 

Hauptmann  a.  D« 

7.  T  ü  b  i  n  g  e  n,  G  a  r  n.- V  e  t  w.-l  n  f  p. :  Bödinger. 

8.  Mergcutheira»  Garö.-Verw  -Infpoktor: 

Büft. 

b)  Lasjareth-Verwaltmig. 

1.  Stuttgart  Ober-Laz.-Inrpek  t.;  Steudel, 

Oberk  ricggkommi  (Tilr. 

2.  Ludwigaburg.  Ober-Laz.-Infpektor- 

Schilling. 
H.  Ulm.     Obcr-Laz.-lnfp.:   Wagner,   Haupt- 

mann  a.  IX 
4.  Weäagarten.    Laa.-Ver  w. -Infpektor: 

kommantlirt  Garn,-Verw.-Tnfpckt.   Albrecht 

v^ju  Hcilbronn. 

Montirunga-Oepot. 

Heilbruiut, 
Verwalter:  PfiUcr,  Kuchnungsratlu 


XXXVIII 


Departement  der  Finanzen. 


4.  Garnifons-Auditeure. 

1.  Stuttgart:  v,  Ebenfperger,  Kriegsrath  (zu- 

gleich Referent  beim  Generalkommando), 
Ottmann,  Schwab,  Audiceure. 

2.  Ludwigsburg:  Roll,  Blefllng,  Stark,  Au- 

diteure. 

3.  Ulm:  Herrlinger  (zugl.  Kaiferl.  Gouvcrhem.- 

Auditeur  der  Feftung  Ulm),  Groß,  Abel, 
Auditenre. 

4.  Weingarten:  Jüger,  Auditeur. 

5.  Straßburg  i.  £.:  Naumann,  Auditeur. 

5.  Militär-Kirchen-Wefen. 

Feldprobft:  D.  v.  Müller,  Prälat 

1.  Stuttgart:  Ev.  Garn.-Pfarrer:  D.  von 

Müller,  Prälat  (f.  oben).  Helfer:  Weit- 
brecht, Prof.  Kath.  Garn.-Pfarrer: 
Zimmerle,  Kirchenrath. 

2.  Ludwigsburg:     Ev.      Garn.-Pfarrer: 

Blum.     Kath.   Garn.-Pfarrer:   Weber, 

Stadtpfarrer, 
o.  Ulm.Ev.  Garn.-Pfarrer:  Bilfinger.  Kath. 

Garn.-Pfarrer:  Berger,  Stadtpfarrer. 

In  den  übrigen  Garnifonen  wird  die  Seel- 
forge    von    den   betreffenden  Konfeflionsgeift- 

lichen  verfehen. 


6.  Kriegs-ZahlamL 

Vorftand:  v.  Denzel,  Intend.-Rath. 
Kaffier:   Benneder,   Rechnungsrath.     Buch- 


I 


halter:  Hieber.    Affiftent:  Pfundt,  Se- 
kretär. 

Dem  Kriegsminifterium   und  dem  Minifterium 
des  Innern  gemeinfchaftlich  unterftehen: 

Ober  Rekratirungsrath. 

Vor  fitzender:  Generallieutenant  v.  Triebig. 
D  e  1  e  g  i  r  t  e :  V.  Rüdinger,  Reg.-Direktor ;  v.  Lam- 

partor,  Ober-Reg.-Rath :  Oberft  v.  Finckh; 

Major  Frcih.  v.  Einfiedel. 

Ober-Erfatz-Kommiffion. 

Im  Bezirk  der  51.  Inf.-Brig.  (1.  K.  Württ.)  Vor- 
fizende:  Generalmajor  v.  Linck.  Freih. 
Schott  V.  Schottenftein,  Reg.-Rath. 

Im  Bez.  der  52.  Inf.-Brig.  (2.  K.  Württ.)  Vor- 
fitzende: Generalmajor  v.  Brandenllein. 
V.  Krauß,  Reg.-Direktor. 

Im  Bez.  der  53.  Inf.-Brig.  (3.  K.  Württ.)  Vor- 
fitzende: Generalmajor  Freih.  Pergier 
V.  Perglas.    Schippert,  Reg.-Rath. 

Im  Bez.  der  54.  Inf.-Brig.  (4.  K.  Württ.)  Vor- 
fitzende: Oberft  V.  Wölckern.  Grözinger, 
Reg.-Rath. 

PrüfungB-Kommiffion 
für  Einjährig-Freiwillige. 

V.  Krauß,  Regierungsdirektor,  v  Gaupp,  Ober- 
Reg.-Rath.  Oberftlieutenant  v.  Alberti. 
Major  V.  Hiller. 


K  Departement  der  FioaDzen. 


Hliilp;erlnin. 


Staatsminifter  der  Finanzen:  Exe.  Dr. 

V.  Renner. 
Vortragende  Räthe.     v.  Schroid,  v.  Wint- 

terlin    (Juftitiar),    Direktoren;    v.    Mofer, 

Zcyer,  Oberfinanzräthe;  Dr.  Schwarz,  Zeller, 

Finanzräthe. 
Kanzlei.  Kanzleidirektor:  Zeller,  Finanz- 

rath.    Sekretäre:  Beck,  Fifcher,  Finanz- 

affelToren ;  Jäger,  Sekretär.  Regiftrator: 

Alb,  Kanzleirath. 


Unter  der  Leitung  des  Kanzleidirektors: 
Finanzarchiv  in  Ludwigsburg, 
zugl.  Depot  der  Staatsrechnungen  bis  1873/74. 
Vorftand:    Denk,  Kanzleirath. 


Unter  der  unmittelbaren  Leitung  des  Finanz- 
minifteriums: 
Die  Bleich-  und  Appreturanftalt  in  WeiBenau 
bei  Ravensburg. 
Vorftand:  Maufer,  Finanzrath. 


Dem  Minifterium  untergeordnete  Stellen: 

L  Ober-Finanzkamraer. 
I.  Domänendirektion. 

Direktor:  v.  Ebert. 

Kollegial-Mitglieder:  v.  Landauer,  v. Bok, 
Oberbauräthe;  v.  Weigand,  Schmidt,  Ober- 
finanzräthe; Sauter,  Oberbaurath;  PfaflF, 
Currlin,  Buhl,'Finanzräthc;  Geyer  (Juftitiar), 
Fin.-Affeffor;  zugetbeilt:  Berner,  Baurath. 

Für  befondere  Gefchäftszweige:  Dr. 
V.  Ehmann,  Oberbaurath  a.  D.;  Rheinhard, 
Baurath. 

Ehrenmitglied:  v.  Krauß,  Direktor  a.  D. 

Kanzlei.  Sekretäre.  Ehmann,  Koftenbader, 
Rock.  Regiftratoren:  Reuß,  Winkel- 
mann. Kameralämter  f.  u  Bezirksver- 
waltnng. 

Hochbaubeamte.  Bauinfpektoren:  Zahn, 
Baurath,  in  Eßlingen;  Roth  (provifor.)  in 
Stuttgart;  Rümelin  in  Heilbronn;  Herzog, 

Baurath  in  Ludwigsburg;   — in 

Calw;  Koch,  Baurath,  in  Tübingen;  Weiß  in 


Departement  der  Finanzen, 


XXXIX 


Kottwcil ;  —  Mayer  in  Ellwangen,  Dilleniiis 
in  Gmünd,  Pfeiffer  in  Hall;  —  Banholzer 
in  Biberacb,  Geiger  in  Ravensburg,  Treu 
(prov.)  in  Ulm. 
Badverwaltung  Wildbad.  Badarzt:  Dr. 
V.  Renz,  Geh.  Hofräth.  Badin fpektor: 
Mayer.    Badkaffier:  Holl. 

2.  Forftdirektion. 

Vorftand:  v.  Dorr  er,  Oberforftrath.  Kol- 
legialmitglieder: V.  Vetter,  Oberfinanz- 
rath;  Probft,  Oberforftrath;  Fifchbach, 
Rapp,  Speidel,  Forfträthc ;  Widmann,  Renner 
(Juftitiar),  Finanzrätlie.  Referenten  für 
befondcre  Gefchäftszweige:  Sigel, 
RnanzalTeiror ,  f.  u. ;  Rheinhard,  Baurath. 
Kanzlei.  Sekretäre:  Bilfinger,  Rf.; 
Bilfinger.  Regiftratoren:  Deyringer, 
Forft- (und  Steuer-)  wache.  Kom- 
mandeur: Sigel,  FinanzalTeiror. 

Forftämter  nnd  Forftbeamte  f.  u.  Be- 
zirksverwaltung. 

3.  Bergrath. 

Vorftand:  V. Bilfinger,  Präfident.  Kollegial- 
m  i  tg  1  i  0  d  e  r :  v.  Xeller,  Oberbergrath,  zugl. 
Münzwardein;  v.  Landauer,  Oberbaurath; 
Dr.  Baur,  Bergrath;  Bräuninger,  Dr.  Klflpfel, 
Geyer,  (Juftitiar),  FinanzaffelToren.  Re- 
ferent f.  Weg-  u.  ßrückenbauwefen: 
Rheinhard,  Baurath.  Kanzlei.  Sekretär 
und  Regiftrator:  Aberle.  Reviforen: 
Nennich,  zugl.  Münzkafller;  Zeller,  Förfter, 
Kanzteiräfhe;  Seeger,  Sekretär;  Braumiller, 
Kemmel.     Mttnzmeifter:  Freihofer. 

Hüttenämter.  Abtsgmünd:  Hütten  Verwalter 
undKalTier:  Lerch,  Hütteninfpektor  (prov.) 
Fricdrichsthal:  H.V.:  Steinheil;  Kaffier: 
....  Afllftenten:  Wirth,  Hütteninfpektor 
in  Chriftophsthal ;  Kies.  Königsbronn: 
H.V.:  Wepfer;  Kaffier:  Junginger;  Afll- 
ftent:  Herzog.  Ludwigsthal:  H.V.  und 
Kaffier:  Hochftetter;  Aflllftent:  Reichert. 
W af f er al fingen:  H.V. :  Haufer,  Berg- 
rath; Kaffier:  Schmid;  Affiftent:  v.  Kechler, 
Hütteninfpektor;  H.K. -Buchhalter:  Barth, 
....  Magazinsinfpektor:  ....  Gießerei- 
infpektor:  Sachs;  Mafchineninfpektoren: 
Hahne,Heim ;  Werksreifender :  Koch ;  Hütten- 
fchreiber:  Laun.  Wilhelmshütte,  H.V. 
und  Kaffier:  Sigel;  Affiftent:  Müller. 

Salinenämter:  Friedrich»hall:  Salinen- 
verwalter: Eifenlohr,  Bergrath;  Kaffier: 
Ott;  Bergwerkainfpektor:  Payer;  Kaffen- 
buchhalter:  Mergenthaler;  Salineninfpektor: 
Gottlieb  (zu  Clemenshall).  Hall:  S.V: 
Haller,  Bergrath;  Kaffier:  Müller;  Kaffen- 
buchhalter :     Bopp ;     Bergwe  rksinfpektor : 


Jun^k  (in  Wjlhelm?iglünk),  Sul:^:  S.V.  und 
Kafller :  liebhardi.  W i I h e  1  m s h a  1 1 :  SV. 
und  Kaffier:  Klett;  Kaffenbüchhalter:  Faul- 
haber. 

II.  Oberrechn  ungskammer. 

Direktor;  v.  Raeff,  Kolleg  ialmitgUeder: 
Zeller,  Oberfinanzrath ;  Trieb  ig,  Widenineyur, 
Ob,-Hechn,*R;itbe;  Baur,  Geyer  (Juftitiar), 
Finanzaflefforen.  Kanzlei.  Sekretär: 
Hafpel  Regiftrator: .  .  .  .  Re  viforon: 
Amnion,  Paret,  Krick,  Göhning,  Bürk, 
KanKlcirÜthe;  Schneider,  Maier,  RueB, 
Schwarz,  Oberre  vi  loren;  Bau  mann,  Vögele, 
Halm,  Vogel,  Stumpp,  Tu  fei,  Mager,  Stteful- 
Hioyerj  Schufter,  Stelzle^  Sonutag,  Mattes, 
Feuerfiein,  Schmid,  Huber,  Brudc,  Krespacb, 

Oehler,  Blum,  Henninger,  Roth, , 

Reviforen. 

IIL  StaatskafrenverwaUung, 

Direktor:  v,  Rueff,  Ober  einuehrae  r: 
Stirm ,  FinanzratU.  Oberzabimeifter; 
FrL%  Flnanzrath.  Jultitiav:  Geyer,  Finanz- 
alTeffor,  Kootroleuro:  Dürr ,  v.  Hei* 
der,  Kanzleiräthe.  Hauptbuchhalter; 
Planck,  KanzJeirath;  Rettich,  Koutroleur. 
H II <-hh alter:  R«Jtter^  Ilildebrand^  Hillcr, 
Kanzleirnthe;  ScbUffcr,     Uaaa, 

IV.  8teaerkollegium. 

Direktor:    Dr    v.  Riecke.    Eollegialmit- 

frlieder;  Stumpf  j  Obcrfinanzrath  ^  (Jufti- 
tiar). Schofför,  PfleidereTj  Fifcher,  Schuler, 
Zollur,  Obcrfteiierräthe;  Sfgel,  Sehneider 
(Jnftitiar),  Seyffardt  (Juftitfar),  Felle,  Kraz 
(Juftitar),  FinaozaffefforeQ.  Kanzlei.  Sek- 
retäre: Gunßer,  Harttmaun,  Hänfermann. 
Regiftratoren;  Haffner,  Gamtn,  Kanzlei* 
rrithe;  Conrafii,  Haug.  Reviforen;  Hilbcrtj 
Eberlpäeher,  Scliotr,  Mornhinwegj  Kanzlei* 
riithe;  Kiefer,  Oberrevifor;  Reinhardt,  Stein, 
Hahn,  Raff,  Schwarz,  Eifcnbacher,  Bär, 
Martin,  Dammbacher,  Hole,  Schmieg,  Stelile, 
Schrader,  Stiegele,  Völter,  Rüthmuntl,  üall, 
Irion. 
Katafterburean.  Vorftand:  (provif*) 
Schwarz ■,  R^vifon  Vermeffungakom- 
miffÄre:  Bauhofer,  Bccbtle,  Steiff.  Re- 
giftrator: Summen  Die  64  Oberarats- 
geometer.  T  i;  c h  n.  V  o r  f t  an d  d e r  1  i  t  h o- 
graphifche  0  Änftalt:  Ebner,  Infpektor, 
Katafterkaffe  Eberfpächer,  Kanailcirath  (f.o.) 
Zollämter.  Hpt.-Z.-A.  Friedrichshafen: 
O.-Zull-lnfiL:  Viilter,  Oberfteuerratb,  zagl 
Hat'endirektor;Hpt-ZoU'Verw,:Kirti;  H.-Z.- 
A.'Kontroleur:  Leo;  Niederlage-  Verw.; 
Baur;  il,  Z,'A.-Affjft  iCafpar I., Horch, Küih, 


XL 


Departement  der  Finanzen. 


Bee,  Trnnk.  Grenzkontroleur:  Schlack 
In  Langenargen.  Nebenzollamt  I.  Kl  alle 
Langenargen:  Z.-Verw. :  Hartmann.  Zoll- 
Amt  Ravensburg:  Z.-Verw.:  Egner; 
Affift.:  Hermanutz.  Zoll-A.  Tuttlingen: 
Z.-Verw.:  Teuffei. 

Hpt-Z.-A.  Ulm:  0.-Z.-Infp.:  Haas;  Hpt-Z.-V.: 
Kik;  H.-Z.-A,Kontroleur:  Stieglitz ;  Nieder- 
lage-Verw. :  Sigel ;  H.  Z.-A,-Airiftenten : 
Diem,  Löhle  II,  Ulmerll.  Zoll- A.  B  i  b  e  r  a  c b : 
Z.-Verw.:  Vetter.  Z.-A.  Göppingen:  Z.- 
Verw.  : Vetter. Z.-A,  Heideuheim :Z.-Verw. 
Herzog;  Affiftent:  Schmitt  Z.-A.  Reut- 
lingen: Z.-Verw.:  Valet;  Affift:  Harfch. 
Z.-A. Tübingen:  Z.-Verw.:  Weinmann. 

Hpt-Z.- A.  S  t  u  t  tg  a  r  t  :*  O.Zoll-Infp. :  Fuchs,  Ober- 
fteuerrath;  H.-Z.-Verw.:  Seeger;  H.-Z.-A. 
Kontroleur:  Birkmaier;  Oberkontrol.  fürdie 
RQbenzuckerfabriken  Böblingen  u.Stuttgart: 
Späth;  Niederlage-Verw.:Cafpar;  H.-Z.-A.« 
Affiftenten:  Werner,  Fünfer,  Grimm,  Preß, 
Fifchinger,  Reck,  Elbs,  Lohrmann;  Zoll- 
Verw.:  Bader  (Poftamt).  Zoll-A.  Calw: 
Z.-Verw.:  Strölin.  Zoll-A.  Eßlingen:  Z.- 
Verw.:  Sigel.  Z.-A.  Gmünd:  Z.-Verw.: 
Schaffen  Zoll- Amt  Ludwigsburg:  Z.- 
Verw.  Krauß. 

Hpt-Z.-  H  e  1 1  b  r  0  n  n :  O.-Zoll-Infp. :  Dinkelmann ; 
Hpt-Z.- Verw.:  HMcker ;  H.-Z.-A.-Kontroleur : 
Hole;  Niederlage- Verwalter:  Burger;  H.-Z.- 
A.-Affiftenten :  Reutter,  Fries,  Lang,  Frey. 

Kamera!-  und  Hanptfteuerämter  f.  u. 
Bezirksvei^waltung. 

Salzfteuerämter:  —neben  den  Salinenver- 
waltem  und  Salinenkaffieren  in  Friedrichs- 
hall und  Hall,  bezieh ungs weife  neben  dem 
zugleich  die  Kaffe  beforgenden  Salinenver- 
walter in  Wilhelmshall,  endlich  neben  den 
Salineninfpektoren  in  Clemenshall  und  Wil- 
helmsglück  — 

die  Salzfteuerkontroleure  Bachert  (für 
Friedrichshall  und  Cleroenshall),  Groß  (für 
Hai)  und  Wilhelmsglück),  Faulhaber  (für 
Wilhelmshall)  und  der  jeweilige  Kameral- 
amtsbuchhalter  für  Sulz. 

Umgelds-Kommiffäre:  Locher  (Backnang) 
Riedeffer  (Biberach),  Wieland  (Calw),  Hahn 
(Cannftatt),  Streib  (Ehingen),  König  (Ell- 
wangen),  Stock  (Freudenftadt) ,  Krayl  in 
Göppingen  (Geislingen),  Aichele  (Gmünd), 
Bollacher  (Hall),  Huber(Heidenheim),  Hertter 
(Heilbronn),  Schwenger  (Kirchheim),  Runkel 
(Ludwigsburg),   Kauffmann  (Mergentheim), 


Stetter  (Obemdorf),  Eberle  (Oehringcn), 
Meyder  (Ravensburg),  Hochftetter  (Reut- 
lingen), Hafner  in  Horb  (Rottenburg),  Steidle 
(Rottweil),  Sautter  inStuttgart  (Sindelfingen), 
Hailer  (Tuttlingen),  Schmid  (Ulm),  Sailer 
(Urach),  Roth  (Vaihingen),  Kraus  (Wangen, 
Eitel  (Weinsberg). 

V.  Katafter-Kommiffion. 

Vorftand:  Dr.  v.  Zeller,  Prälident  Kolle- 
gialmitglleder:  v.  Hochftetter,  Ober- 
finanzrath;  v.  Dorrer,  Oberforftrath; 
Camerer,  Finanzrath.  Ferner:  v.  Schneider, 
Direktor  des  ftat-topogr.  Bureau.  Zcyer, 
Oberfinanzrath  (Juftitiar).  Für  die  Ka- 
taftrirung  der  nur  amts-  und  gemeinde- 
fteuerp flichtigen  Grundftücke:  Boller, 
Schicker ,  Regierungsräthe.  Kanzlei: 
V.  Priefer,  Finanzaffeffor ;  Koch,  Goppelt, 
Sekretäre. 

Die  Landesfchätzer:  für  die  Feldgüter-Ein- 
fchätzung:  Dr.  v.  Weber,  Profeffor;  Kübel, 
Hofkameralverwalter,  v.  Hörn,  Rahmer, 
Bnrkardt,  Spieß,  Oekonomieräthe ;  —  für 
die  Einfehätzung  der  Waldungen:  Fifch- 
bach,  Forftrath;  Vötter,  Domänendirektor; 
Graner,  Forftmeilter;  Tritfchler,  Forflver- 
walter. 

VI.  Statiftifch-topographifches 
Bureau. 

Direktor:  v.  Schneider.  Ehrenvorftand: 
Dr.  v.  Rümelin,  Staatsrath  a.  D.,  Kanzler 
der  Land esuniverll tat  Minifterial-De- 
legirte:  v.Heß,  Minifterialrath,  Dr.  v.  Jäger, 
Reg.Dir.,  Dr.  v.  Silcher,  Präfident,  v.  Riedel, 
Oberft,  Dr.  v.  Koch,  Obermedizinalrath. 
Ordentliche  Mitglieder:  Profeffor  Dr. 
v.  Schoder,  Archivrath  Dr.  Stalin,  Profeffor 
Dr.  Paulus,  Profeffor  Dr.  Hartmann,  Med. 
Dr.  Eiben,  Oberftlieutenant  a.  D.  v.  Finck, 
Fin.-Affeffor  Dr.  Binder.  Außerordentl. 
Mitglied:  Regier ungsrath  Gärttner.  Ferner : 
Bergrath  Dr.  Banr;  Geognoft  Hildenbrand. 
Kanzlei:  Sekretär:  Bühler;  Revifor:  Jetter. 

Meteorologifche  Centralftation:  Vor- 
ftand: Profeffor  Dr.  v.  Schoder.  1  Affiftent; 
22  mit  Inftruroenten  ausgerüftete  Beobach- 
tungsftationen ;  3  Regenftationen. 

Topographifche  Abtheilnng:  Vorftand: 
Oberftlieutenant  a.  D.  v.  Finck.  Trigono- 
meter:  Regelmann. 


XLI 


Bezirks-  und  Orts-Verwaltung*). 


A.  leekar-Kreis. 


I.  Stadtdirektionsbezirk  Stuttgart. 

Amtsgericht  Stuttgart,  Stadt  Dienftaufficht- 
fOhrender  Amtsrichter:  Rheinwald,  Land- 
ger.-R.  Amtsrichter:  Köbn,  tit.  OA.R., 
Baur,  Wieftl.,  Wieftll,  Cronmüller,  Grund- 
ler, Graner,  Heigelin,  Landauer.  AG.Schr.: 
Hoifmann,  Schädel,  Renner,  Erbe,  Schlegel, 

Hang,  Bub,  Haid,  Strecker.  StA.  1 ;  2,a. 

Kneor,  H.StVerw.  in   Stuttgart  und  Rau- 

fchenberger,    Steuerinfp.   daf,;    2,b 

H.Z.K.  daf.  GN.:  Ritter,  Wilhelm,  Dann, 
Tranb,  Bauer,  Haber^r.  AN.:  Wagen- 
mann,  G.N. 

Stadtdirektion:  Hofer,  Ober-Reg.-R.,Stadt-Dir.; 
Maginot.,  Reg.-AIT. ;  Völter,  Gugel,  Hilpert, 
Kickel,  AM.  Dr.  Gußmann,  Stadtdir.-Arzt 
Dr.  Steudel,  Stadtdir.-WA,  Stadtdir.-Techn. : 
Glocker,  Brdverf.Infp.,  Baurath.  Bez.Bau- 
KontroL:  Ganßer,  Brdverf.-lnfp. 

Dek.Aemter:  ev.  Stadt  Dck.:  Teichmann  (f.  u.) ; 
k.  Dek.:  Schner.ler  (f.  u.);  ev.  Bez.Sch.- 
Auff.:  MofHpp,  Schnlr. ;  k.  Bez -Sch.-Infp. : 
Keppter,  Cannftatt 


Kam.A.  Raible,  Finanzrath,  KV.    Renz,  EalTier. 
....  Bchh.     HStA:    Burger,    O.St-Rath. 


Zugeth.  f.  Kat-Sachen:  Buzorini,  Kanzlei- 
rath;  Kneer,  HStVerw.  Widmann,  HStA. 
Kontr.  Raufchenberger,  St.-lnfp.  Reifchle- 
Kaff.,  erfter  Äff.  Weitere  Äff.:  Werner, 
Sehädle,  ülmer,  Gras,  Huber,  Walter,  Hu- 
ber, Diebold,  Kehle. 
Ev.  Geiftl.:  b.  d.  Hofkirche:  f.  o.; 

b.  d.  Stiftskirche.  Dr.  v.  Burk,  O.Konfifto- 
rialrath,  Stiftsprediger;   Lauxmann,  2r 
Stadtpfarrer;  Häring,  Helfer; 
b.  d.  Hofpitalkirche:    Teichmann,    Stadt- 
dekan,   Ir.   Stadtpfarrer;    Ege,    Amts- 
dekan, 2r  Stadtpfarrer;    Kopp  IL,   Ir 
Helfer;  Epple,  2r  Helfer  u.  Jugd.Geiftl.; 
b.  d.  St  Leonhardskirche :  Rieger,  Stadt- 
pfarrer; Stadtpfarrer  Reiff,    Ir  Helfer; 
Knapp,  2r  Helfer; 
b.  d.  Johanniskirche :    Fifcher,   Ir   Stadt- 
pfarrer; Fauihaber,  2rStadtpf.;  Gerok, 
Helfer; 
b.  d.  Wanderkirche  im  Stöckach:  Kopp  I; 
b.  d.  Gamifonskirche:  D.  v.  Müller,  Prälat, 
Feldprobft,  O.Konf.R.  Weitbrecht,  Prof., 
Helfer. 
Berg,  Vorftadt:  Kohler,  Pf. 
Gablenberg,  Pfw.:  Schmid,  Pf. 


*)  Abkürzungen:  A.  =  Amt  AA,  =  Amtsanwalt  AG.  ==  Amtsgericht  AG.Schr.  = 
Amtsgerichtsfchreiber.  AM.  =  Amtmann.  AN.  =  Amtsnotar.  AR.  =  Amtsrichter.  Äff.  =  Affiftent 
Bchh.  =  Buchhalter.  D.  =  Dorf.  Dek.  =  Dekan,  Dekanat  ev.  =:; evangelifch.  FA.  =  Forftamts- 
affiftent  FM.  =  Forftmeifter.  GN.  =  Gerichtsnotar.  HStA.  =  Hanptfteueramtsaffiftent  H.StK.  = 
Hauptfceueramtskaffier.  H.Z.K.  =  Hauptzotlamtskontroleur.  H.Z.V.  =  Hauptzoll  Verwalter.  Hlf.  z= 
Helfer.  JRf.  =  Juftizreferendär.  K.  =  Kaffier.  K.B.  =  Kameralamtsbuchhalter.  KV.  = 
Kamcralverwaltcr.  Kpl.  =  Kaplan,  k.  =  katholifch.  OA.  =  Oberamt  OA.A.  =  Oberamtsarzt 
OA.Bautchn.  =  Oberamtsbautechniker.  OA.M.  =  Oberamtmann.  OA.Pfl.  :=  Oberamtspfleger. 
OA.R.  =  Oberamtsrichter.  OA.Th.A.  =  Oberamtsthierarzt  OA.W.A.  —  Oberamtswundarzt 
OF.  =  Oberförfter.  Pf.  =  Pfarrer.  Pfd.  =  Pfarrdorf.  PL  ==  Poftinfpektor.  R.  =  Rath.  Rf.  = 
Revierförfter.  Seh.  =  Schultheiß.  StA.  1.  2,a.  2,b.  3.  4.  =  Beamte,  welche  mit  Wahrnehmung 
der  Amtsverrichtungen  derStaatsanwaltfchaft  bei  den  Amts-  und  Schöffengerichten 
beauftragt  find,  und  zwar:  1.  für  die  Forftrttgfachen ,  2.  für  die  Straffachen  wegen  Zuwider- 
handlung gegen  die  Vorfchriften  über  die  Erhebung  öffentlicher  Abgaben  und  Gefälle  (mit 
Ausnahme  der  Straffachen  in  Betreff  örtlicher,  nicht  als  Zufchläge  zur  Staatsfteuer  aufzubringender 
Verbrauchsabgaben)  a)  Steuerfachen,  b)  Zoll  fachen;  3.  für  die  weiteren  zur  gefetzlichen  Zu- 
ftändigkeit  der  Amts-  und  Schöffengerichte  gehörigen  Straffachen.  (Wo  in  Rubrik  3  ein  Beamter 
nicht  genannt  ift,  werden  die  Amtsverrichtungen  der  Staatsanwaltfchaft  bei  den  Amts-  und  Schöffen- 
gerichten durch  die  Beamten  der  Staatsanwaltfchaft  bei  dem  Landgerichte  verfehen.  Für  die 
Straffachen  wegen  Poft-  und  Portodefraudationen  ilt  der  Poftinfpektor  Bühler  in  Stuttgart  mit 
der  Amtsanwaltfchaft  bei  Hlmmtlichen  Amtsgerichten  beauftragt)  St  =  Stadt  Stpf.  =  Stadt- 
pfarrer. Std.  Pfv.  =  Ständige  Pfarrverweferei.  StK.  =  Steuerkontroleur.  UK.  =  Umgelds- 
kommiffär.    UA.A.  ==  Unteramtsarzt    ZV.  =  Zollverwalter. 


XLII 


OA.  Backnang.     Berigheim. 


Heslach,  Vorftadt:  Gnnthcr,  Pf. 
[Retormirte  Kirche:  D.  Zahn.] 

K.  Gftl. :  1.  b.  d.  Eberhardskirche:  Ziinmerle, 
Kirchenrath,  St.- und  Garn.-Pf.  Brinzinger, 
Mangold,  Kple. 

2.  bei  der  Marienkirche :  Schneider,  Dekan, 
Stpf.  Ströbele,  Kpl. 

Rabbine:  Dr.  Waffermann,  Kircli.-R. 

Stadtfeh.:  Dr.  v  Hack,  O.Bürgermftr.  Stadt- 
polizei-Arat:  Schmidhäufer,  OA.M.  Stadt- 
pfleger: Scholl.  St.Aerzte:  Dr.  Gußmann, 
zugl.  Stadtdir.Arzt;  Steiner.  St.Th.Ae.:  Säur, 
Tiedemann.  Bau-Vorftünde:  WoliT,  Kaifer, 
Stadtbauräthe;  Dobel,  Bau-Infp.  Standes- 
beamter: Wagenmann,  Notar. 


2.  Oberamt  Backnang. 

AG.:  Grathwohl,  OA.R.  Beßler,  AR.  Rom- 
berg, Barth,  AG.Schr.  St.A.  1.  Schefold, 
Rf.  in  29.  2,a.  Staiger,  K.B.  2,b.  Löflund, 
HStK.  in  Cannftatt.  JRf.  Autenrieth,  AA. 
Reinmann,  GN.  Schweizer,  AN.  in  16.  Cas- 
part,  AN.  in  29. 

OA.:  Münft,OA.M.  Rettich,  AM.  Dr.  Köftlin, 
OA.A.  Lohrmann,  OA.WA.  Uäfele,  OA.- 
Th.A.  Gann,  OA.Pfl.  Hämmerle,  OA.Baiw 
techniker. 

Dek.A.  ev. :  Backnang:  Kaichreuter,  Dek.:  k.: 
Gmünd. 

Kam.A.:  Entreß,  KV.    Staiger,  Bchh. 

Forft-A. :  Reichenberg :  Bechtner,  FM.  v.  Falken- 
ftein.  Äff.  Rev.Ae:  Murrhardt:  Mayr,  Of. 
Reichenber^:  Trips,  OF.  ünterweißach: 
Schefold,  Rf. 

1.  Backnang,  OA.St.  Kaichreuter,  Dek.,   ev. 
Stpf.    Stahleckcr,  Hlfr.    Gock,  Stfch. 

2.  Allmersbach,  Pfd.    Hauff,  ev.  Pf.    Acker- 
mann, Seh. 

3.  Althütte,  Pfd.  Silber,  ev.  Pf.  Schindler,  Seh. 

4.  Bruch,  D.    Klotz,  Seh. 

5.  Cottenweiler,  D.     Hifgele,  Seh. 

6.  Ebersberg,  Pfd.   Jaumann,  k.  Pf.  Heyd,  Seh. 

7.  Fomsbach,  D.    Furch,  Seh. 

8.  Grab,  Pfd.     Fritz,  ev.  Pf.    Stoll,  Seh. 

9.  Großafpach,  Pfd.    Oeffinger,  ev.  Pf.    Bär- 
lin.  Seh. 

10.  Großerlach,  Pfd ev.  Pf,  Wenzel,  Seh. 

11.  Heiningen,  D.    Bäuerle,  Seh. 

12.  Heutensbach,  D.    Kurz.  Seh. 

13.  Jux,  D.    Kauffmann,  Seh. 

14.  Lippoldsweiler,  Pfd ev.  Pf.  Heyd,  Seh. 

15.  Maubach,  D.    Schaile,  Seh. 

16.  Murrhardt,  St.  Eifenbach,  ev.  Stpf.  Pflci- 
derer,  Hlfr.     Griefinger,  Sifch. 

17.  Neufürftenhütte,  D Seh. 

18.  Oberbrüden,  Pfd.  Trippel,  ev.  Pf.  Layer, 
Seh. 


19.  Oberweißach,  D.     Schützle,  Seh. 

20.  Oppenwoiler,  Pfd.     Riecke,  ev.  Pf.    Kurz, 
k.  Pf.    Molt,  Seh. 

21.  Reichenberg,  D.    Sachs,  Seh. 

22.  Rietenau,  Pfd.    Oetinger,  ev.  Pf.    Weigel, 
Seh. 

23.  Sechfeiberg,  D.    Eifele,  Seh. 

24.  Spiegelberg,  Pfd.  Lechler,  ev.  Pf.  Leibold, 
Seh. 

25.  Steinbach,  D.     Layer,  Seh. 

26.  Strümpfelbach,  D.     Metzger,  Seh. 

27.  Sulzbach  a.  M. ,  Pfd.    Stoll,  ev.  Pf.     Wen- 
zel.  Seh. 

28.  ünterbrüden,  D.    Beck,  Seh. 

29.  Unterweißach,  Pfd.    Rau,  ev.  Pf.    Kubier, 
Seh. 

30.  Waldrems,  D.    Rieger,  Seh. 


3.  Oberamt  Bengheim. 

AG.:  Steeb,  OA.R.,   Klein,  AK\   Jobft,  Voffeler, 

AG.Schr.    StA.  1.  Fifcher,   FA.  in  3.  2,a. 

Vollmer,  KB.  in  2.    £,b.  Hole,  H.Z.K.   in 

Heilbronn.     3.  Schöttle,  AM.    Lörcher,  GN. 

Gramling,  AN.  in  2.     Perrenou,  AN.  in  15. 
OA.:    ReuO,  OA.M.    Schöttle,  AM.,  AA.    Dr. 

Lang,  OA.A.     Dr.  Neuffer  in  15,  OA.WA. 

Zipperlen  in  3,  OA.Th.A:    Schule,  OA.Pfl. 

Küenzlen,  OA.Bautechn. 
Dek.A.  ev.:  Befigheim:  Walcker,  Dek  ;  kath. : 

Neckarfulm,  Stuttgart. 
Kam.A. :  Bietigheim :  Lehner,  KV.  Vollmer,  Bchh. 
Forft-A.:  Bönnigheim:  Reuß,  F.M.    Fifcher,  Äff. 

Rev.A.:  Bietigheim:  Fribolin,  OF. 

1.  Befigheim,  OA.St.    Walcker,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Kolb,  Hlfr.    Jung,  Stfch. 

2.  Bietigheim,  St.  Schmid ,  ev.  Stpf.  Seybold, 
Hlfr.     Willig,  Stfch. 

3.  Bönnigheim,  St.    Heyd,  ev.  Stpf.    Fifcher, 
Hlfr.    Mayß,  Stfch. 

4.  Erligheim,  Pfd.    Klemm,  ev.  Pf.   Bleil,  Seh. 

5.  Freudenthal,  Pfd.  Barwaffer,  ev.  Pf.    Haas, 
Rabb.    Kubier,  Seh. 

6.  Gemmrigheim,  Pfd.    Link,  ev.  Pf.    Böhrin- 
ger.  Seh. 

7.  Großingersheim,  Pfd.   Völter,  ev.  Pf.   Möf- 
finger.  Seh. 

8.  Heffigheim,  Pf.    Steudel,  ev.  Pf.    Sautter, 
Seh. 

9.  Höfen,  Pfd.    Sileher,  ev.  Pf.    Keller,  Seh. 

10.  Hohenftein,  D.    Feil,  Seh. 

11.  Ilsfeld,  Pfd.    Frauer,  ev.  Pf.    Eberle,  Seh. 

12.  Kaltenweften,  Pfd.  Elfüßer,  ev.  Pf.    Störz- 
baeh.  Seh. 

13.  Kirchheim  a.  N.,   Pfd.    Lämmert,   ev.  Pf. 
Mayer,  Seh. 

14.  Kleiningersheim ,   Pfd.    Baumann,    ev.  Pf. 
Würth,  Seh. 


OA.  Böblingen.     Brackenheim. 


XLIII 


15.  Lauflen  a.  N.,  St.  u.  D.    Rieger,  cv.  Stpl. 
Bürger,  Stpf.,  Hlfr.     Lehner,  Stfch. 

16.  Löchgau,  Pfd.  Breuning,  ev.  Pf,   Loos,  Seh. 

17.  Metterzimmern ,    Pfd.    Rheinwald,   cv.  Pf. 
Sax,  Seh. 

18.  Schotzach,  D.  Mugler,  Seh. 

19.  Walheim,  Pfd.  Roller,  ev.  Pf.  SpröJler,  Sth. 


4.  Oberamt  Böblingen. 

AG.:  Gulden,  OA.R.  Bader,  A.R.  Sommer  IT, 
....  AG.Schr.  St.A.  1.  Eifert,  Rf.  in  Waiden- 
buch.  2,  a.  Sauttcr,  UK.  in  Stuttgart.  2,  b, 
Pleibel,  H.Z.K.  in  Stuttgart.  3.  Schuiom,  AM. 
Hinderer,  GN.  Weißhardt,  AN.  in  17^  Giinpl«, 
AN.  von  18  in  IL 

OA.:  Baur,  OA.M.  Schumm,  AM.  Dr.  Lechler, 
OA.A.  Dr.  PrelTel,  OA.W.A.  Leonhard,  OA.- 
Th.A.  Hartranft,  OA.Pfl.  Koch,  OA.Bautdm. 

Dek.A.  ev.:  Böblingen:  Schnaidt,  Dyk.j  k, : 
Stuttgart. 

Kam.A.:  Sindelfingen:  Pahl,  KV.    Sauttcr,  Bohh. 

(Porft-A.  Leonberg)  Rev.A.  Böblingen:  Schwarz, 
OF.  (Forft-A.  Bebenhaufen)  Rev.A.  Weil 
iui  Seh.:  v.  Biberftein,  RF. 

1.  Böblingen,  OA.St.   Schnaidt,  Dek.,  ev,  Stpf, 
Kern,  Hlfr.     Steiger,  Stfch. 

2.  Aidlingen,  Pfd.    Villinger,  ev.  Pf.    Mauror, 
Seh. 

3.  Altdorf,  Pfd.  Rommel,  ev.Pf.  RuthartU,  ScIl 

4.  Breitenftein,  D.     Wolff,  Seh. 

5.  Dagersheim,  Pfd.  Bolay,  ev.  Pf.  Geiger,  Seh. 

6.  Darrasheira,  Pfd.    Frickcr,  ev.  Pf.    Schftfer, 
Seh. 

7.  Ditzingen,  Pfd.  Mayer,  k.  Pf.  Brommcr,  J^fh, 

8.  Deufringen,  Pfd.   Pfizenmaier,  ev.  Pf,   Kreit- 
ling, Seh. 

9.  Döffingen,  Pfd.    Hartmann,  ev.  Pf.   Schmidf, 
Seh. 

10.  Ehningen,  Pfd.  Schimpf,  ev.  Pf.  Geyer,  Srii. 

11.  Holzgerlingen ,  Pfd.  Harpprecht,  ev.  IT 
Gimple,  Seh. 

12.  MagfUdt,  Pfd.  Herwig,  ev.  Pf.   Kofink,  Sdt. 

13.  Maichingen,  Pfd.   Kraus,  ev.  Pf.   Speer,  ädi. 

14.  Neuweiler,  D.    Schmid,  Seh. 

15.  Schafhaufen,  Pfd.  Beutelfpaeher,  ev.  Fl 
Bück,  Seh. 

16.  Schönaich,  Pfd.  Oftertag,  ev.  Pf.  Wacker, 
Seh. 

17.  Sindelfingen,  St.  Schmid,  ev.  Stpl.  Bräu- 
häufer,  Hlfr.    Frank,  Stfch. 

18.  Weil  i.  Seh,  Pfd.   Roos,  ev.  Pf.    Barets,  bch. 


5.  Oberamt  Brackenheim. 

AG.:  Leypoldt,  OA.R.  Schmid  II,  AGSphn 
St.A.  1.  Haug,  Rf.  in  7.  2,a.  Herttcr,  UK. 
in  Heilbronn.    2,  b.    Hole,  H.Z.K.  in  Heil- 


bronn.     3.     J.R.F.  Gieß,  AA AA. 

Raithelhuber,    GN.    Remppis,   AN.  in  7; 

Weingärtner,  AN.  in  25. 
OA.:  Eifenbach,  OA.M.    Bärtle,  AM.    Dr.  Ehe- 

mann,  OA.A OA.W.A.     ühland, 

OA.Th.A.     Fifcher,    OA.Pfl.    Moosbrugger 

in  1,  Beck  in  7,  OA.BaiJtchn, 
Dek  A.   ev. ;    Brackcaheim :    HuUer,   Dek.;    k. : 

Neckarfiilm. 
Knm.A. :  Güglini^en;  Roller,  KV.  Hacker^  BchL 
(Forft-A.  Bonnitjbt^im);  Hcv.A.  GQgliugen:  Haug, 

Rf.     Schwaigern:  Danner,  C>F. 

1,  Braekenheim,  OA.St,    Haber,  Dek.,  cv,  Stpf, 
Hermann»  Olfr.     Wendel,  Such. 

2.  Bütenfreim,  IH\1    Hochltetter,  ev,  Pf.    Neu* 
fchwaiuler,  8eh. 

S.  Cleebrüun,Pfd,  Hochftetter.ev.  Pf.  Auberer, 
k.  Kur^tt  a.  d.  ^lichebberg.     Haug,  Seh. 

4,  Diin  enzimmert)^  Pfd.  Röulwr,  ev.  Pf,  Mayer, 
Seb, 

5,  Eibensbach,  Ptd ,   ev.  Pf.    Beil- 

harz,  Seb. 

6,  Frauenzimmern,  Pfd.    Theuter,  ev.  Vt   Sei- 
t*jr,  Seil. 

7,  (lügliiigen,  St.    Uumpp,  gv\  Stpf.  Schneider, 
Stn-b. 

a  Hnber!VhTLicbt,  Pl'd,  ....  ev.Pf.  Kern, Scb, 
a,  HafuerhyaUch,  Pfd.    Bühier,  ev.  Pf.    Weiß- 
iVhtibj  äch, 

10.  Haulen  b,  Maflenb.  [Maffenb  ach  häufen),  Pfd. 
Frey,  k.  Pf,     Müller,  Seh. 

11.  Haufen  a.  d.  Z.,  Pfd,  Haat%  ev.  Pf.  Kohler, 
öch, 

12.  Kleiugartacb,  ^t ev.  Stpf,  Bäder,  Heb, 

13.  Klinguuberg,  Pfd.  Zeller,  ev,  Pf.  Kügner, 
Öch. 

U.  l.eonbronn,Pfd.  EvPf.:Pf.inü;j,  Kuller,8eb, 
I  15.  Martenbacb,  Pfd.  Harlin, ev.Pf.  Tbumm.Scb, 
I     IG,  Meim^lieim,  Pfd,  Mürdcl,  ev.Pf.  HerzogjSch* 

IT.  Michelbach,  D.     'Wülhericb,  Seh. 
'     lö.  Keipperg,  Pfd.     Ei  feie,  ev.  Pf.     Alt,  Seh, 
I    19.  Niedirhiifen,  Pfd.    yehreiber,  ev.Pf.    Klem- 
knecbl,  8eh 

*20.  Nordbau  fen^  PlVl cv,  Pf,  Perrot,  8ch, 

21,  Nordheim,  Ptd.  HeltTorich, ev.Pf.  Uieger,SHi, 

22,  Ocbfenbaob,Pfd.  Binder,  c^v.Pf.  MUelitle, Seh, 

23,  Ochienberg,  Pfd.  Keicbert,  ev.  Pf.  Kößler, 
Seh, 

2L  Pfaffenhofen,  Pfd.  Lcukhardt,  ev,  Pf.  Bie- 
dermann, 8e!i. 

25,  Schwafgürn,  6L  StMiU,  ev.  Stpf.  Weit- 
brecht, Hlfr.     Liomin,  Stfch, 

2G.  i?[Helberg,  D.     Ott,  .Seh. 

27.  Stetten  a.  K,,  Pfd,  Jack,  ev.  Pf,  Rücker,  Seh. 

28.  Stoekhöiiß,  Pfd.    Steiner,  k,  Pf.    liofch,  öch, 

29.  Weiler,  Pfd,    tinnder,  ev.  Pf,    Bilger,  Seh, 
m  Zaberfeld^  IHU.    Sehaufllcr^  ev,  Pf,    Somnier, 

Seh. 


XLIV 


OA.  Cannftatt.     Eßlingen.     Heilbronn. 


6.  Oberamt  Cannftatt. 

AG.:  Römer,  OA.R.   Freih.  v.  Wäcbter-Spittler, 

Plieninger,  AR  Brückner,  MÄulen,  AG.Scbr. 

StA.  1 ,   2,a.  b.  Löflund,  HSt.K. 

in  Cannftatt   3.  Walcher,  JRF.  in  Eßlingen, 

AA.   Friz,  GN.   Mauk,  AN.  in  17;  Riempp, 

AN.  in  2. 
OA.:  Rath,  Reg.R.,   OA.M.    Schüz,  AM.    Dr. 

Blezinger,  OA.A.    Dr.   Pantlen,   OA.W.A. 

Reifer,  OA.Th.A.  Lauxmann,  OA.Pfl.  Kepp- 

1er,  OA.Bantchn. 
Dek.A.   ev.:   Cannftatt:   Roofchüz,    Dek.;    k.: 

Stuttgart 
Kam.-  und  HStA.:  Richter,  Finanzrath.  Löflund, 

K.  Lang,  Bchh.     Höldor,  Baiikontr. 

1.  Cannftatt,  OA.St.  Roofchüz,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Härle,  Ohlfr.  Wunderlich,  HIfr.  Keppler,  k. 
Stpf.    Naft,  Stfch. 

2.  Fellbach,  Pfd.    Hönes,  ev.  Pf.    Friz,  Seh. 

3.  Hedelfingen,  Pfd.  Kachel,  ev.  Pf.  Funk,  Soh. 

4.  Höfen,  Pfd.   Faßnacht,  k.  Pf.   Scheef,  Seh. 

5.  Mühlhaufen  a.  N.,  Pfd.  Bunz,  ev.  Pf. 
Schirmer,  Seh. 

6.  Mtinfter,  Pfd.  Eckhardt,  ev.  Pf.  Zimmer- 
mann, Seh. 

7.  Obertürkheim,  Pfd.  Reuß,  ev.  Pf.  Pfeiffer, 
Seh. 

8.  Oeffingen,  Pfd.  Jettinger,  k.Pf.  Stetter,Sch. 

9.  Rohracker,  Pfd.  Pichler,  ev.Pf.  Wendel,Sch. 

10.  Rommelahaufen,  Pfd.  Endriß,  ev.  Pf.  Brigel, 
Seh. 

11.  Rothenberg,  Pfd.   Ev.  Pf.:  St  Pfv.  Bubeck, 
Seh. 

12.  Schanbach,  D.    Hildenbrand,  Seh. 

13.  Schmiden,  Pfd.  Benneder,  ev.Pf.  B«rkle,Sch. 

14.  Sillenbuch,  D.    Hacker,  Seh. 

15.  Stetten  i.   R.,    Pfd ev.   Pf. 

Bäuchle,  Seh. 

16.  ühlbach,  Pfd.    Scholl,  ev.  Pf.    Noz,  Seh. 

17.  üntertttrkheim,  Pfd.    Dr.  Schmidt,  ev.  Pf. 
Fiechtner,  Seh. 

18.  Wangen,  Pfd.   Leopold,  ev.  Pf.  Klein,  Seh. 

19.  Zatzenhaufen,  Pfd.  Pleibel,  ev.Pf.  Benz,  Seh. 


7.  Oberamt  EBlingen. 

AG.:   Rueff,   OA.R.     Dr.  Kapff,   Wider,   AR. 

Müller,  Mayfer,  AG.Schr.    StA.  L  Gaffer, 

Rf.  in  13.    2,  a.  und  2,  b.   Sigel,  Z.V.  in  1. 

3.  Walcher,  JRf.  in   1.,  AA.    Kratz,  GN. 

Schmid,  AN.  von  11  in  1;   Baumann,  AN. 

in  13. 
OA.:  V. Baur,  Reg.R.,  OA.M.  Reiff,  AM.  Dr. Kapff, 

OA.A.    Dr.  Späth,  OA.W.A.    Beißwänger, 

OA.Th.A.     Schiele,    OA.Pfl.      Obermüller, 

OA.Bautchn. 
Dek.A.ev.:  Eßlingen :  Kübel,  Dek.;  k.:  Stuttgart 
Kam.A.:  Heimfeh,  KV.    ...  Bchh.    Sigel,  ZV. 


(Forft-A.  Schorndorf):  Rev.A.  Plochingen:  Gaf- 
fer, Rf.  (Forft-A.Kirchheim) :  Rev. A.Denken- 
dorf :  Straub,  Rf. 

1.  Eßlingen,  OA.St  Kübel,  Dek.  Hesler,  ev. 
Stpf.  Grüner,  Ohlfr.  Planck,  Hlfr.  Kefen- 
heimer,  k.  Stpf.    Nick,  Stfch. 

2.  Aichfchieß,  Pfd.  Eifenhut,  ev.  Pf.  Scbarpf, 
Seh. 

3.  Altbach,  D.    Frik,  Seh. 

4.  Berkheim,  Pfd.  Ev.Pf.:  Std.  Pfv.  Reb- 
ftock,  Seh. 

5.  Deizisau,  Pfd.  Pregizer,  ev.  Pf.  Bienz,  Seh. 

6.  Denkendorf,  Pfd.  Halm,  ev.  Pf.  Rothweiler, 
Seh. 

7.  Hegensberg,  D.    Frick,  Seh. 

8.  Köngen,  Pfd.  Faber,  ev.  Pf.    Wißt,  Seh. 

9.  Neliingen,  Pfd.    Krauß,  ev.  Pf.   Mauz,  Seh. 

10.  Neuhaufen  a.  d.  F.,  Pfd.  Schmid,  k.  Pf. 
Bolz,  Werfer,  Kple.    Uhl,  Seh. 

11.  Obereßlingen,  Pfd.  Krauß,  ev.Pf.  Klein,  Seh. 

12.  Pfauhaufen,  Pfd k.  Pf.    Zink,  Seh. 

13.  Plochingen,  Pfd.  Leyrer,  ev.  Pf.  Reinhardt, 
Seh. 

14.  Steinbach,  Pfd.  Denninger,  k.  Pf.  Ban- 
mann.  Seh. 

15.  Wendungen,  Pfd.  Traub,  ev.  Pf.  Hammel- 
ehle.  Seh. 

16.  Zell,  Pfd.    Mittler,  ev.  Pf.    Barth,  Seh. 


8.  Oberamt  Heilbronn. 

AG.:  Ankelen,  Land^enchtsrath,  dien  f tauf  licht- 
führender  AR.  Haafis,  Mayer,  AR.  Kar- 
lein, Feefer,  AG.Schr.  StA.  1.  Lempp,  Rf. 
in  1.  2,a.  Roller,  KB.  in  1.  2,b.  Hole, 
H.Z.K.  in  1.  Bach,  GN.  Jobft,  AN.  von  14, 
in  1;  Gentner,  AN.  in  11. 

0 A. :  V.  Meurer,  Reg.R.,  OA.M.  Lebküchner,  AM. 
Dr.  Höring,  Med.R.,  OA.A.  Dr.  Fricker, 
OA.W.A.  Landvatter,  OA.Th.A.  Wolf, 
OA.Pfl.    Maute,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Heilbronn: ,  Dek.; 

k. :  Neckarfalm. 

Kam.A.:  Göz,  KV.    Koller,  Sehmidgall,  Bchh. 

(Forft-A.  Neuenftadt) :  Rev.A.  Heilbronn :  Lempp, 
Rf. 

1.  Heilbronn,  OA.St  1.  ev.  Prd.  Präl.  v.  Raiff- 
eifen.  Ev.  Stpf. : Dek.,  Weit- 
brecht, Gramer,  Demmler k.  Stpf. 

Dr.  Engelbert,  Rabb.  Wüft,  O.Brgrm.,  Stfch. 
Kopp,  PolAM. 

2.  Abftatt,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  Auenftein, 
OA.  Marbach.    Miehelfelder,  Seh. 

3.  Biberach,  Pfd ev.  Pf.    Bayler,  Seh. 

4.  Böckingen,  Pfd.  Eyth,  ev.  Pt  Barten- 
bach, Seh. 

5.  Bonfeld,  Pfd.  Schumann,  ev.  Pf.  Steiner,  Seh. 

6.  Flein,  Pfd.    Kämpf,  ev.  Pf.    Foß,  Seh. 


OA.  Leonberg.     Ludwigsbarg« 


XLV 


7.  Frankenbacb,  Pfd.  Schlenker,  ev.  Pf.  Steeg- 
müUer,  Seh, 

8.  Fürfeld,  Pfd.    Rösler,  ev.  Pf.    Berg,  Seh. 

9.  Großgartach,  Pfd.  Oehler,  ev.  Pf.  Schott,  Scb. 

10.  Horkheim,  Pfd.      Krauß,  ev.  Pf.      Leien- 
fetter,  Seh. 

11.  Kirchhaufen,  Pfd.  Hag,  k.  Pf.  Hammer,  Seh. 

12.  Neckargartach,  Pfd.   Kehm,  ev.  Pf.  Frafch, 
Seh. 

13.  Obere! fesheim,  Pfd.   Neoker,  ev.  Pf.  Haag, 
Seh. 

14.  Sontheim,  Pfd.  Göfer,  Dek.,  k  Pf.  Sehwarz, 
Seh. 

15.  Thalheim,  Pfd.    Hartmeyer,  ev.  Pf.    Frey, 
k.  Pf.     Münzing,  Seh. 

16.  üntereifesheim,  Pfd.    Zeller,  ev.  Pf.  Land- 
vatter.  Seh. 

17.  Untergrappenbaeh,  Pfd.  Aueh,  ev.  Pf,  Hoff- 
aeker,  Seh. 


9.  Oberamt  Leonberg. 

AG.:  Belfer,  OA.R.  Kapff,  AR.  Schuler,  AG.- 
Sehr.  StA.  1.  Sehemer,  Rf.  in  1.  2,a. 
Schilling,  KB.  in  1.  2,b.  Pleibel,  H.Z.K. 
in  Stuttgart.  Freih.  v.  Falkenftein,  AM. 
Krack,  GN.  Herrgott,  AN.  in  2;  Hobb- 
hahn,  AN.  in  25. 

OA.:  Krauß,  OA.M.  Freih.  v.  Falkenftein,  AM., 
AA.  Dr.  Wunderlich,  OA.A.  Dr.  Günzler, 
OA.WA.  Jahn,  OA.Th.A.  Belfer,  OA.Pfl. 
Arnold,  OA.Bautchn. 

Dok.A.  ev.:  Leonberg:  Lamparter,  Dek.:  k.: 
Stuttgart. 

Kam.A.:  Heyd,  KV.    Schilling,  Behh. 

Forft-A.  Leonberg:  Herdegen,  FM.  Lendle,  Äff. 
Rev.A.  Heimerdingen :  Stickel,  Rf.  Leon- 
berg: Sehemer,  Rf.     Solitude:  Müller,  OF. 

1.  Leonberg,  OA.St.  Lamparter,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Oehler,  Hlfr.    Hacker,  Stfeh. 

2.  Ditzingen,  Pfd.  Naumann,  ev.  Pf.  Stähle,  Seh. 

3.  Eltingen,  Pfd.  Gttnzler,  ev.  Pf.  Wunfeh,  Seh. 

4.  Flacht,  Pfd.   Bohnenberger,  ev.  Pf.  Knapp, 
Seh. 

5.  Friolzheim,  Pfd.  Weigand,  ev.  Pf,  Sehenkel, 
Seh. 

6.  Geberaheim,  Pfd.  Weiß,  ev.  Pf.   Weeh,  Seh. 

7.  Gerlingen,  Pfd.  Mörike,  ev.  Pf.  Mitfehelen, 
Seh. 

8.  Haufen  a.  d.  W.,  Pfd.    Weinbrenner,  ev.  Pf. 
Wielandt,  Seh. 

9.  Heimerdingen,  Pfd.  Kehl,  ev.  Pf.  Stikel,  Seh. 

10.  Heimsheim,  St.  Boffert,  ev.  Stpf.  Nick,  Stfeh. 

11.  Hemmingen.,  Pfd.  Hoffmann,  ev.  Pf.  Schmid, 
Seh. 

12.  Hirfehlanden,  Pfd ev.Pf.  Müller,  Seh. 

13.  Höfingen,  Pfd.  Elfäßer,  ev.  Pf.  Müller,  Seh. 

14.  Komthal,  Pfd.  Staudt,  ev.  Pf.  Daur,  Vfthr. 


15.  Malmsheim,  Pfd.  Hornberger,  ev,  Pi  Äflin- 
merle,  Seh. 

16.  Merklingen,  Pfd.    Faber,  ev.  PL  OIpp,  Seh. 

17.  Mönsheim,  Pfd.    Mayer,  ev.  Pf.    Schäulfele, 
Seh. 

18.  Münehingen,  Pfd ev.  Pf,   Neth,  Seh. 

19.  Mttnklingen,   Pfd.    Staib,   ev.   ?*,     Klein- 
felder, Seh. 

20.  Peroufe,Pfd.  Dr.  Wetzel,  ev.  Pf  Vingon,  Seh, 

21.  Renningen,  Pfd.  Biermann,  ev,  Pf   Gal'tey- 
ger.  Seh. 

22.  Rutesheim,  Pfd.  Kehl,  ev.  Pf.   Frohnmaier, 
Seh. 

23.  Schöckingen,   Pfd ev.  Pf.   Goramel, 

Seh. 

24.  Warmbronn,  Pfd.  Rau,  ev.  Pf  Rexer,  Seh, 

25.  Weil  d.  St.,  St  Stein,  k.  Stpf.  Beyerle,  Stfeh. 

26.  Weil  i.  D.,  Pfd.   D.  Baur,  ev.  Pf,    «cbäffer, 
Seh. 

27.  Wimsheim,  Pfd.  Ißler,  ev.  Pf.  Boßert,  Seh, 


10.  Oberamt  Ludwigsburg. 

AG.:  Clemens,  OA.R.  Klingler,  Barth,  AR.  Gaß- 
mann,  Weegmann,  AG.Sehr,  St,A.  1.  Fri- 
bolin,  OF.  in  Bietigheim.  2,a.  Krauß,  ZV. 
in  1.  2,b.  Pleibel,  H.Z.K.  in  Stuttgart. 
3.  JRf.  Haidien,  AA.  Fifchhaber,  GN.  Land- 
heck,  AN.  in  12.   Richter,  AN.  v.  16,  in  L 

OA.  Klaiber,  OA.M.  Lang,  AM.  Dr.  Chrift- 
mann,  Med.Rath,  OA.A.  Dr»  Knapp,  OA.- 
WA. Dochtermann,  O.Roß-A.,  OA.Th.A, 
Groß,  OA.Pfl.   Schmohl,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Ludwigsbnrg:  Mezger,  Dek;  k. : 
Stuttgart 

Kam.A.:  v. Grill, Finanzrath, KV.  Bothner, Bchh. 

1.  Ludwigsburg,  OA.St.  1.  ev.  Fr.:  Prälat 
V.  Lang.  Mezger,  Dek.,  ev,  Stpf,  Lang, 
Hlfr.  Blum,  ev.  Garn.Pf.  Weber,  k.  St.* 
und  Gai-n.Pf.    Abel,  O.Brgrm.,  Stfeh. 

2.  Aldingen,  Pfd.    Guoth,  ev.  Pf    Volz,  Soh. 

3.  Afperg,  St.  Schwarzkopf,  ev.  Stpf.  Sprink- 
hardt,  Stfeh. 

4.  Beihingen  a.  N.,  Pfd.  Wieland,  ev.  Pf 
Hang,  Seh. 

5.  Benningen,Pfd.  Honold, ev.Pf  ßertfch,Sch. 

6.  Bifllngen  a.  E.  Pfd.  Mozer,  ev.  Pf  Raußer^Sch. 

7.  Eglosheim, Pfd.  Greiner, ev.Pf  Banzhaf.Sch, 

8.  Geifingen,Pfd.  ev.Pf:  Pf  in  9.  Geiger,  Seh. 

9.  Heutingsheim,  Pfd.  Lempp,  ev.  Pf  EDITg,  8ch. 

10.  Hoheneck,  Pfd.  Mauz,  ev.  Pf  Hacke,  Seh. 

11.  Kornweftheim,  Pfd.  Stotz,  ev.  Pf  Mayer,  Seh. 

12.  Markgröningen,  St  Reinhardt,  ev.  Stpf  Jehle, 
Hlfr.    Gottfehick,  Stfeh. 

13.  Möglingen,  Pfd.  Hummel,  ev.  Pf  Schneider, 
Seh. 


XLVI 


OA.  Marbach.     Maulbronn. 


14.  Neckargröningen ,  Pfd.  Häberlin,  ev.  Pf. 
Dobler,  Seh. 

15.  NeckarweihingeD,Pfd.  Zeller,  ev.  Pf.  Klenk, 
Seh. 

16.  Oßweil,  Pfd.  Veit,  ev.  Pf.  Lemberger,  Seh. 

17.  Pflugfelden,  Pfd.  Lörcher,  ev.  Pf.  Noz,  Seh. 

18.  Poppenweiler,  Pfd.  Müller,  ev.  Pf.  Bauer, 
Seh. 

19.  Schwieberdingen ,  Pfd.  Oftertag,  ev.  Pf, 
Völlm,  Seh. 

20.  Stammheim,  Pfd.  Weitbrecht,  ev.  Pf.  Haug, 
Seh. 

21.  Thamm,Pfd.  Geyer,  ev.  Pf.  Lohrmann,  Seh. 

22.  Zuifenhaufen,  Pfd.  Schmidgall,  ev.  Pf.  Re- 
ger, Seh. 

II.  Oberamt  Marbach. 

AG.:  Fifcher,  OA.R.  Dodel,  AR.  Schmid  I, 
Krauß  II,  AG.Schr.  StA.  1.  Döbele,  OF.  in 
14.  2,  a.  Schmidt,  prov.  KB.  in  10.  2,b.  Plei- 
bel,H.Z.K.inStnttgart.  3.Banr,  A.M.  Belthle, 
GN.  Keller,  AN.  in  10.    Leonhardt,  AN.  in  5. 

OA.;  Schott,  OA.M.  Baur,  AM.,  AA.  Dr. 
Schwandnor,  OA.A.  Büchelen,  OA.WA. 
Ruchto,  in  10,  OA.Th.A.  Singer,  OA.Pfl. 
Dillenius,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Marbach:  Härlin,  Dek.;  k,:  Stutt- 
gart, Neck arf Ulm,  Gmünd. 

Kam.A.:  Großbottwar:  Bilfinger,  KV.  Schmidt, 
Bchh. 

(Forft-A.  Reichenberg):  Rev.A.  Beilftein:  Huber, 
Rf.  Kleinafpach:  Döbele,  OF. 

1.  Marbach,  OA.St.    Härlin,   Dek.,  ev.  Stpf. 
Lökle,  Hlfr.    Haffner,  Stfch. 

2.  Affalterbach, Pfd.  Werner,ev.  Pf.  Rößle,Sch. 

3.  Allmersbach,  D.    Möhle,  Seh. 

4.  Auenftein,  Pfd.  Hochftetter,  ev.  Pf.  Keppler, 
Seh. 

5.  Beilftein,  St.    Rau,  ev.  Stpf.  Härtner,  Stfch. 

6.  Burgftall,  Pfd.  Klumpp,  ev.  Pf.  Schwaderer, 
Seh. 

7.  Erbftetten,  Pfd.     Seffing,  ev.  Pf.    Pfizen- 
maier.  Seh. 

8.  Erdmannhaufen,  Pfd.  Laux,  ev.  Pf.  Pfahler, 
Seh. 

9.  Gronau,  Pfd.   Gös,  ev.  Pf.   Klumpp,  Seh. 

10.  Großbottwar,  St.    Kapff,  ev.  Stpf. 

Hlfr.    Kühler,  Stfch. 

11.  Höpfigheim,  Pfd.  Nefflen,  ev.  Pf.  Klumpp, 
Seh. 

12.  Hof  und  Lembach,  D.    Wäfch,  Seh. 

13.  Kirchberg  a.  M.,  Pfd.  Aichele,  ev.  Pf. 
Henrichfen,  Seh, 

14.  Kleinafpach,  Pfd.  Wagner,  ev.  Pf.  Rueß, 
Seh. 

15.  Kleinbottwar,  Pfd.  BlelTing,  ev.  Pf.  Hailer, 
Seh. 

16.  Mundeisheim,  Pfd.  Vifcher,ev.Pf.  Gock,  Seh. 


17.  Murr,  Pfd.  Friz,  ev.  Pf.  Seidel,  Seh. 

18.  NalTach,  D.    Wieland,  Seh. 

19.  Oberftenfeld,  Pfd.  Hermann,  Stftsprd.,  ev. 
Pf.    Pantie,  Seh. 

20.  Ottmarsheim,  Pfd.  Bruckmann,  ev.  Pf. 
Künlen,  Seh. 

21.  Pleidelsheim,Pfd.  Heim,  ev.  Pf.  Weber,  Seh. 

22.  Rielingshaufen,  Pfd.  Schweizer,  ev.  Pf. 
Wildermuth,  Seh. 

23.  Schmidhaufen   D.    Brudermüller,  Seh. 

24.  Steinheim  a.  M.,  Pfd.  Payer,  ev.  Pf.  Scheu, 
Seh. 

25.  Weilerz. St.,  Pfd.  Schlipf,  ev. Pf.  Rapp,  Seh. 

26.  Winzerhaufen,  Pfd ev.   Pf.    Bnrck- 

hardt.  Seh. 

I2<  Oberamt  Maulbronn. 

AG.  Zeller,  OA.R.  Honold,  AR.  Müller  lU, 
Matthias,  AG.Schr.  StA.  1.  Freih.  v.  Gem- 
raingen,  OF.  in  1.  2,a  Jeffer,  K.B.  in  1, 
2,b.  Pleibel,  H.Z.K.  in  Stuttgart.  3.  JRf. 
Dr.  Bacher  in  Vaihingen,  AA.  Stauden- 
mayer, GN.   Kreeb,  AN.  in  4. 

OA.:  Snpper,  OA.M.  Rau,  AM.  Dr.  Engelhom. 
OA.A.  Dr.  Haafis,  OA.WA.  Rothfritz,  OA.- 
Th.A.  Münz,  OA.Pfl.    Pfäffiin,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev. :  Knittlingen,  Haug,  Dek. ;  k. :  Neckar- 
fulm,  Stuttgart. 

Kam.-A.:  Schmid,  KV.    Jeffer,  Bchh. 

(Forft-A.  ßönnigheim):  Rev.A.  Derdingen: 
Schule,  Of.  Maulbronn:  Freih.  A.  v.  Gem- 
mingen, OF.  Zailersweiher :  A.  Groner,  Rf. 
(Forft-A.  Leonberg):  Rev.A.  Wiernsheim: 
März,  Rf. 

1.  Maulbronn,  OA.Sitz,  Pfd.  Plieninger,  ev.  Pf. 
Jooß,  Seh. 

2.  Derdingen  (Ober-),  Pfd.    Schnaufer,  ev.  Pf. 
Merz,  Seh. 

3.  Diefenbach,  Pfd.     Heß,  ev.  Pf.     Sommen 
Seh. 

4.  Dürrmenz-Mühlacker,   Pfd.    Paret,  ev.  Pf. 
Seh. 

5.  Enzberg,  Pfd.  Dieterich,  ev.  Pf.  Augenftein, 
Seh. 

6.  Freudenftein,  Pfd.    Strebel,  ev.  Pf.  Krauß, 
Seh. 

7.  Gttndelbach,  Pfd ev.  Pf.    Weigel, 

Seh. 

8.  Illingen,  Pfd.  Diftelbarth,  ev.Pf.  Zeiger,  Seh. 

9.  Kleinvillars,  D.    Baral,  Seh. 

10.  Knittlingen,  St.  Haug,  Dek.,  ev.  Stpf.  Dr. 
Kapff,  Hlfr.  Klemm,  ev.Pf.  in  Großvillars. 
Broß,  Stfch. 

11.  Lienzingen,  Pfd.  Reinhardt,  ev.Pf.  Link, Seh. 

12.  Lomersheim,  Pfd.  Fleifchhauer ,  ev.  Pf. 
Boger,  Seh. 

13.  Oelbronn,  Pfd.    Stierlin,  ev.  Pf.  Graf,  Seh 

14.  Oetisheim,Pfd.Weinheimer,ev.  Pf.  Beek,Sch. 


OA.  Neckarfulm*     Stuttgart* 


XLVn 


15.  Pinache,  Pfd     Gmelin,  ev.  Pf.    Berger,  Seh. 

16.  Schraie,  Pfd.    i'^v.Pf.:  Std.  Pfv.   Link,  Seh. 

17.  Schönenberg,  D.    Bonnet,  Seh. 

18.  Schfltzingen,  Pfd.  Deckinger,  ev.  Pf.  Kirfch- 
ler,  Seh. 

19.  Serres,  D.    Mondon,  Seh. 

20.  Sternenfels,  Pfd.  Roller,  ev.  Pf.  Schweitzer, 
Seh. 

21.  Wiemsheim,  Pfd.   Steudel,  ev.  Pf.    Seitter, 
Seh. 

22.  Wurmberg,  Pfd.  Klaiber,  ev.Pf.  Kälber,Sch. 

23.  Zaifersweiher,  Pfd.  Merz,  ev.  Pf.  Häuf,  Seh. 


13.  Oberamt  Neckarfulm. 

AG.:  Gmelin,  OA.R.    Lazi,  AR.    Koch,  Haag, 

AG.Schr.   StA.  1.   Schttttle,  Rf.  in  24.  2,a. 

Rock,   K.B.  in  24.    2,  b.    Hole,  H.Z.K.  in 

Heilbronn.    Collin,  GN.    Seidel,  AN.  in  23. 

Sattelmayer,  AN.  in  24. 
OA.:  Roger,  OA.M.    Maier,  AM.  Dr.  Lieb,  OA.A. 

Dr.  Bürger,  OA.WA.    Mener,  in  23,  OA.- 

Th.A.     Becker,  OA.Pfl.    Lell,  OA.Bantchn. 
Dek.A.  ev.:   Neuenftadt:    Gößler,  Dek.;  kath.r 

Neckarfulm;  Göfer,  Dek.,  Pf.  in  Sontheim, 

OA.  Heilbronn. 
Kam.-A.;  Neuenftadt:  Schickhardt,  KV.    Rock, 

Bchh. 
Forft-A.   Neuenftadt:   Freih.  v.  Killinger,    FM. 

Schmid,  Äff.    Rev.Ae.  Gundelsheim:  Freih. 

H.  V.  Gaisberg,  OF.    Möckmühl:  Munzinger, 

IXf.    Neuenftadt:  Schöttle,  Rf. 

1.  Neckarfulm,  OA.St  Mancher,  k.  Stpf. 
Dreher,  Präz.Kpl.  Ev.  Stpfr.:  Std.  Verw. 
Kirner,  Stfch. 

2.  Bachenau,  D.   k.  Pf.:  Std.  Pfv.    Zuber,  Seh. 

3.  Binswangen,  Pfd.  Dettling,  k.  Pf.  Volz,  Seh. 

4.  Bittelbronn,  D.  Ev.  Pf:  Hlfr.  in  23.  Haus- 
ecker.  Seh. 

5.  Böttingen,  D.    Merkle,  Seh. 

6.  Brettach,  Pfd.  Hohbach,  ev.  Pf.  Schweizer, 
Seh. 

7.  Bürg,  Pfd.    Findeifen,  ev.  Pf.    Kurr,  Seh. 

8.  Cleverfulzbach,  Pfd.  Dr.  Paulus,  ev.  Pf. 
Kuttruff,  Seh. 

9.  Dahenfeld,  Pfd.    Frey,  k.  Pf.    Körner,  Seh. 

10.  Degmarn,  Pfd.    Mantz,  k.  Pf.   Sandel,  Seh. 

11.  Duttenberg,  Pfd.   Höpfei,  k.  Pf.    Strengert, 
Seh. 

12.  Erlenbach,  Pfd.    Hofmann,  k.  Pf.    Gindele, 
Kpl.    Stellwag,  Seh. 

13.  Gochfen,  Pfd.   Kiefer,  ev.  Pf.   Weber,  Seh. 

14.  Gundelsheim,  St.   Frick,  k.  Stpf.    Schiemer, 
Kpl.    Fifcher,  Stfch. 

15.  Hagenbach,  D.     Erlewein,  Seh. 

16.  Höchftberg,  Pfd.   Beßler,  k.  Pf.   Schweitzer, 
Seh. 

17.  Jagftfeld,  Pfd.  Hofmann,  k.  Pf.  Lock,  Seh. 


19. 
20. 
21. 

22. 
23 
24. 
25. 
2Ö. 

27. 

28. 
29. 
3ü. 
31. 
32. 

33. 

34. 


Jagfthanfen,    Pfd.      ZimtneriTiann ,    ev.  Pf. 

Raiirt^nberger,  St-h, 

Kücluitiflorf,  Pfd,    Ofiander,  ev,  Pf.    Wit^ 

mer,  Seh. 

KöcherftemBfdd,     Pfd.      Barger,    ev.   F(. 

Weber»  Seh. 

Kothertbarn,    Pfd.  Rkt.     Dr.  AllKaycr,  k. 

Pf.     Lutz,  Seh 

Lampoldshaufen^  Pfd.    Keller,  ev.  Pf,    Hert- 

Hch,  Sc»k 

Möckiunhl,  8t.  Mayer,  ev.  Stpf.  Mettler,  Hlfr. 

Aeckcrliu,  Stfch. 

Neuenftadt  a.K.,  St  Gößler,  Dek.,  ev.  Stpf. 

Färber,  Hlfr.    Lcitz,  Stfch. 

Obergrieahcim,  Pfd.    Otiwald,  L  Pf*   Klimm, 

Scb. 

Oedbeim,  Pfd.     L!iib,  k.  Pf,     KpU 

Küfer,  Sek 

Oifüiimi,  Pfd.  liemJinger,  k.  Pf.  Brehm,  Seh. 

ülnbaufiMi,  D,  Ev.Pf. :  Pf, in  18.  Fenchel,  Seh. 

Roighoim,  Pfd.   Ilartlieb,  ev.  Pf.   Batz,  Seh. 

SiglingtTiäPff],  ScUettlflr,  ev  Pf  Wittmer,Sch, 

Tiefenbach,  1).     Feil,  Seh. 

Üntergriesbeim,    Pfd.     Voge(mann,    k.  Pf, 

Geifer,  Seh. 

Widdern,  St.    Baiiraeifter,  ev.  Stpf.    .... 

Stfch. 

Tuttlingen,  Pfd.  Fab er,  ev.Pf.  EberJein,Sch, 


14.  Oberamt  Stuttgart. 

AG,:  Stettner,  Landgerichtsratb,  dienf tan  flicht* 

f ü h re n d e r  A R.    Fa her,  A R ,  L eh le ,  8 eb  1  ag er, 

AG.Schr.    StA.     L  Stahl,  Rf.  in  IL    2,.%. 

Renz,  KK.  in  Stuttgart.  2,b.   Pleibel,  H.Z.K. 

in  Stuttgart,    Siegte,  GN,     Dietter  I,  AN. 

in  m,     Vötfcb,  AN.  in  26. 
ÜÄ.;  V.  Ürefcher,  Reg.H.,  Amti'OA.M.    Dieterle, 

AM.    Dr.  Härlin,  OA.A.  Dr.  Eiben,  OA.WA. 

Ei^elcr^   OA.Pfl.     Zimmermann   in   5,   OA.- 

Rautcbn. 
Dek.A.  ev.:  Stuttgart:  Ege»  Dek.;  k.;  Stuttgart 
Kam.A. :  f.  Stadtdir.Bezirk  Stuttgart 
(Forft-A,  Leonberg):  Rev.A.  Hobenheim:  Ketler, 

OF.  (Forft-A.  ßebetibftufen):  Rev.A.  Fiat  tan- 

hardt:  Stahl,  Rf.    Waldeubiich:  Eikrt,  Rf. 

1.  Berubaufen,  Pfd,  Amthor,  e^,Pf.  Müller,  Seh, 

2.  Birkach,  Pfd ev.Pf.    Bientxle,  Seh, 

3.  Boulandeu.  Pfd.     v.  Mofer,  ev,  Pf.     Adam. 
Seh, 

4.  Bathtiang,  Pfd.   Dr.  Camercr,  ev.  Pf  Bautn- 
gärtuer,  Seh, 

5.  Degerb.eh,  Pfd.   Sehlaich,  ev.Pf  Gobi,  Seh. 

6.  Echtcrdingeu,    Pfd.     Wiinderlicli ,    ev.    Pf, 
Eajha,  Scb. 

7.  Feuerbäcb,  Ptd.    Fleifchhauer,  ev.  Pi\  Veit, 
Sek 

8.  Gaiaburg,  Pfd.  Barkhardt,  ev.  Pf.M  aller,  Seh, 


B^^^^HT 


XLVIII 


OA.  Vaihingen.     Waiblingen. 


9. 
10. 

11. 
12. 

13. 
14. 

15. 
16. 
17. 

18. 

19. 
20. 
21. 

22. 
23. 
24. 

25. 

26. 


Harthaufen,  D.    Huß,  Seh. 

Heumaden,   Pfd.     Bockshammer ,    ev.   Pf. 

Kapp,  Seh. 

Kaltenthal,  D.    Bofch,  Scb. 

Kemnatb)  Pfd.   Stammbach,  ev.  Pf.   Faufer, 

Seh. 

Leinfelden,  D.    Renz,  Scb. 

Möhringen  a.  F.,  Pfd.   Grtinenwald,  ev.  Pf. 

Grundler,  Seh. 

Musberg,  Pfd.    Gmelin,  ev.  Pf.    Graf,  Seh. 

Oberfielmingen,  D,    Rueß,  Seh. 

Plattenhardt,  Pfd.    Sebock,  ev.  Pf.     .... 

Seh. 

Plieningen,  Pfd.  Goez,  ev.Pf  Salzmann,  Hlfr. 

Auch,  Seh. 

Rohr,  Pfd.   Ev.Pf.:  ftd.Pfv.   Metzger,  Scb. 

Ruitb,  Pfd.    Romig,  ev.  Pf.    Pfeiffer,  Scb. 

Scharnhaufen,  Pfd.    Heyd,  ev.  Pf.   Kögler, 

Scb. 

Steinenbronn,  Pfd.  Hauff,  ev.  Pf.  Habl,  Scb. 

Stetten,  W.  Stierle,  Scb. 

ünterfielmingen,  Pfd.   Finckb,  ev.  Pf.  Mack, 

Scb. 

Vaihingen  a.  F.,  Pfd.    Weiß,  ev.  Pf.   Krehl, 

Scb. 

Waidenbuch,  St.  Betz,  ev.  Stpf.    Bracher, 

Stfcb. 


15.  Oberamt  Vaihingen. 

AG. :  Frommann, OA.R.  Steinle, AG.Scbr.  StA.  1. 

März,  Rf.  in  Wiernsbeim.    2,  a.   Roth,  UK. 

in   1.    2.b.    Pleibel,   H.Z.K.    in   Stuttgart 

3.  JRf.  Dr.  Bacher,   in  1,  AA.    Schmidt, 

GN.    Rath,  AN.  von  5,  in  1. 
OA.:  Liebherr,  OA.M.  Pommer,  AM.  Dr.  Buben- 

bofer,   OA.A.     Bandtel,   OA.WA.     Koch, 

OA.Tb.A.   Hitt,OA.Pfl.   Linck,  OA.Bautcbn. 
Dek.A.  ev.:  Vaihingen:  Dr.  Fulda,  Dek. ;  kath.: 

Stuttgart,  Neck arf Ulm. 
Kam.A.:  Reifffteck,  KV.    Schmid,  Bebh. 

1.  Vaihingen  a.  E.,  OA.St    Dr.  Fulda,  Dek., 
ev.  Stpf.   Dr.  Baur,  Hlfr.   Dieterich,  Stfcb. 

2.  Aurich,  Pfd.    Seeger;  ev.  Pf.    Kaag,  Scb. 

3.  Eberdingen,  Pfd.   Dr.  Gaab,  ev.  Pf.  König, 
Scb. 

4.  Enfmgen,  Pfd.  Schongar,  ev.Pf.  Baufcb,Sch. 

5.  Enzweihingen,  Pfd.    Beßler,  ev.  Pf.    Hum- 
mel, Scb. 

6.  Großglattbach,   Pfd.    Weitbrecht,   ev.  Pf. 
Größle,  Seh. 

7.  Großfachfenbeim,  St  Bauer,  ev.  Stpf.  Herr- 
mann, Stfcb. 

8.  Hocbdorf,  Pfd.  Stolz,  ov.  Pf.  Reichert,  Scb. 

9.  Hohenhaslacb,  Pfd.  Scbaal,  ev.  Pf.  Befferer, 
Scb. 

10.  Horrheim,  Pfd.    .  .  .  ev.  Pf.    Hömlen,  Scb. 

11.  Iptingen,  Pfd.    Raufeber,  ev.  Pf.  Kercher, 
Scb. 

(Bogen  III  gedrackt 


12.  Kleinfacbfenheim,  Pfd.   Krais,  ev  Pf.  Kim- 

mich,  Scb. 
18.  Müblhaufen  a.  E.,   Pfd.     Gunßer,   ev.  Pf. 

Lutz,  Scb. 

14.  Nußdorf,  Pfd.  Völter,  ev.Pf.  Mübleifen, Seh. 

15.  Oberriexingen,  St  Haller,  ev.  Stpf.  Oßwald, 
Stfcb. 

16.  Rietb,  Pfd,   Strebel,  ev.  Pf.   Schlecht,  Scb. 

17.  Roßwag,  Pfd ev.  Pf.   Fiedler,  Scb. 

18.  Sersbeim,  Pfd.   Magenau,  ev.  Pf.   ...  Scb. 

19.  Untermberg,  D.    Meißner,  Scb. 

20.  Unterriexingen ,   Pfd.     Jofenbans,   ev.  Pf. 
Barth,  8ch. 

21.  Weißacb,  Pfd.    Meuret,  ev.  Pf.   Vogt,  Seh. 


OA. 


16.  Oberamt  Waiblingen. 

AG.:  Herdegen,  OA.R.  Roller I,  AG.Scbr.  StA. 
1.  Weißer,  OF.  in  33.  2,a.  b.  Löflund, 
HSt.K  in  Cannftatt  3.  Hartmann,  JRf.,  in  1, 
A A.  Luik,  GN.  Dinkelacker,  AN.  in  33. ; 
Nuffer,  AN,  von  11,  in  1. 
:  Thym,  OA.M.  Frifcb,  AM.,  AA.  Dr.  Pfeil- 
fticker,  OA.A.   Dr.  Zais,  ÖÄ.WA.   Seybold, 

in  33,  OA.Tb.A.    Simon,  OA.Pfl 

OA.Bautebn. 

Dek.A.  ev.:  Waiblingen:  Präl.  v.  Bohrer,  Dek., 
kath.:  Stuttgart 

Kam.A.:  Zeeb,  KV.    Welfcb,  Bchb. 

(Forft-A.    Reichenberg):    Rev.A.     Winnenden: 
Weyßer,  OF. 

1.  Waiblingen,  OASt  Prälat  v.  Bohrer,  Dek., 
ev.  Stpf.  Lic.  tbeol.  Zeller,  Hlfr.  Etzel, 
Stfcb. 

2.  Baach,  D.    Körner,  Scb. 

3.  Beinftein,  Pfd.  Rippmann,  ev.Pf.  März,  Scb. 

4.  Birkmannsweiler,  Pfd.  Ev.  Pf.:  ft  Pfv. 
Bihlmaier,  Scb. 

5.  Bittenfeld,  Pfd.  Heller,  ev.  Pf.  Läpple,  Seh. 

6.  Bretzenacker,  D.    Strauß,  Scb. 

7.  Brenningsweiler,  D.    Schäfer,  Scb. 

8.  Bttoch,  Pfd.  Müller,  ev.  Pf.  Halbgewacbs, 
Scb. 

9.  Bürg,  D.    Bauer,  Scb. 

10.  Endersbach,  Pfd.   Welfcb,  ev.  Pf.   Fricker, 
Scb. 

11.  Großheppacb.  Pfd.  Geyer,  ev.Pf.  Hoch,  Scb. 

12.  Hanwoiler,  D.    Widmann,  Scb. 

13.  Hegnach,  Pfd.    Raur,  ev.  Pf.   Seibold,  ScK, 

14.  Hertmannsweiler,  Pfd.    Ev.  Pf.:  Itd.  Pfw. 
Hild,  Scb. 

15.  Hochberg,  Pfd.    Neftle,  ev.  Pf.    Wilder- 
muth,  Scb. 

16.  Hocbdorf,  Pfd.  Hochftetter,  ev.  Pf.   Läpple, 
Scb. 

17.  Höfen,  D.  Luckert,  Scb. 

18.  Hohenacker,  Pfd ev.  Pf.  Gnamm, 

Scb. 

am  8.  Jannar  1884.) 


OA.  WeiüBberg.     Balingen. 


XLIX 


19. 
20. 
21. 


24. 


26. 

27. 
28. 
20. 
80. 
81. 
82. 

83. 


Kleinheppacb,  D.    Reinhardt,  Scb. 

Korb,  Pfd.    Elwert,  ev.  Pf.    Daiß,  Scb. 

Leutenbacb,  D.    Manz,  Scb. 

Neckarrems ,  Pfd.     Dr.   Schwarz ,  ev.  Pf. 

Widmann,  Scb. 

Nellmersbaob,  D.    Spingier,  Scb. 

Nenftadt  (NenMdtle),  Pfd.  Wagner,  ev.  Pf. 

Häfher,  Scb. 

Oedembardt,  D.    Oefterle,  Scb. 

Oppelsbobm,  Pfd.  Eberbardt,  ev.  Pf.  Geiges, 

Scb. 

Oefcbelbronn,  D.    Eifenmano,  Scb. 

Reichenbach,  D.    Schftfer,  Scb. 

Rettersberg,  D.    Hahn,  Scb. 

Schwaikheim,Pfd.  6eB,ev.Pf.  Scbmid,Scb. 

ßteinacb,  D.    Schäfer,  Scb. 

Strümpfelbacb,  Pfd.    Hang,  ev.  Pf.    Hart- 

mann,  Scb. 

Winnenden,  St    Faber,  ev.  Stpf.  L  Hlfr.: 

Lang,  2.:  Bnnz.    Jent,  Stfch. 


17.  Oberamt  Weinsberg. 

AG.:Härlin,OA.R,  Dr.Löwenftein,  AR.  Wenzler, 
Löflfler,  AG.Scbr.  StA.  1.  Frbr.  v.  Baum- 
bach, OF.  in  Licbtenftem.  2,a  Eitel,  ÜE. 
in  1. 2,b.  Hole,  H.Z.K.  in  Heilbronn.  3.  JRf. 
Tbolens,  AA.  Schenck,  GN.  Weiß,  AN. 
in  17.    Joos,  AN.  von  10,  in  1. 

OA.:  Fleifcbbauer,  OA.M.  Koffler,  AM.  Dr.  Hö- 
ring,  OA.A.  Dr.  Fries,  OA.WA.  Dieterich, 
OA.Th.A.  Mnrtbum,  OA.Pfl.  Wagner,  OA.- 
Bantech. 

Dek.A.  ev.:  Weinsberg:  Ammon,  Dek.;  kath.: 
Neckarfulm. 

Kam.A.:  Brann,  KV.    Feuchtinger,  Bcbb. 

(Forft-A.  Nenenftadt)  :Rv.  A.  Oehringen :  Magenau, 
OF.  (Forft-A.  Hall):  Rev.A.  Mönchsberg: 
Sträb,  Rf.  (Forft-A.  Reichenberg) :  Rev.A. 
Liobtenftern:  Freih.  v.  Banmbach,  OF. 
1.  Weinsberg,  OA.St  Ammon,  Dek. ,  ev.  Stpf. 
Hönes,  Hlfr.    Senfferheld,  Stfch. 


2.  Affaltrach,Pfä.  Kranfl,  ev.  Pf.  Geiger,  k.  Pf. 
ROder,  Scb. 

3.  Ammertsweiler,  D.    Weidner,  Scb. 

4.  Bitzfeld,Pfd.  Ramsperger,  ev  Pf.  Götz,  Scb. 

5.  Bretzfeld,  D.    Burkhard,  Scb. 

6.  Dimbach,  D.    Soft,  Scb. 

7.  Eberftadt,  Pfd.  M.  Wolfl^  ev.  Pf.  Betz,  Scb. 

8.  Eicbelberg,  D.    Scbilpp,  Scb. 

9.  Ellhofen,  Pfd.    Ev.  Pf.:  Hlfr.  in  1.    Hof- 
mann, Scb. 

10.  Efchenau,  Pfd.  Krauß,  ev.  Pi  Meyder,  Scb. 

11.  Finfterrotb,Pfd.  Ev.  Pf:  Pf.  in  20.  Weller, 
Scb. 

12.  Geddelsbach,  D.    Wolf,  Scb. 

18.  Gellmersbach,  Pfd.  Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv.  Herr- 
mann, Scb. 
14.  Grantfchen,  D.    Weinftock,  Scb. 
16.  Hölzern,  D.    Rank,  Scb. 

16.  HößlinftUz,  D.    Föll,  Scb. 

17.  Löwenftein,St  Volz,  ev.Stpf.  Stähle,  Hlfr. 
Mezger,  Stfch. 

18.  Maienfels,  Pfd.  Hölzle,  ev.  Pf.  Möck,  Scb. 

19.  Mainbardt,  Pfd.  SchmiU,  ev.  Pf.  Engel,  Scb. 

20.  Neubötten,  Pfd ev.  Pf.  Schenk,  Scb. 

21.  Neulautem,  Pfd.    Murtbum,  ev.  Pf.  Weber, 
Seh. 

22.  Rappach,  D.    Frank,  Scb. 
28.  Scheppacb,  D.    Gärtner,  Scb. 

24.  Schwabbach,  Pfd.  Balz,  ev.  Pf.  Weibler,  Scb. 

25.  Siebeneich,  D.    Knorr,  Scb. 

26.  Steinsfeld  mit  Lebren  (Lehrenfteinsf cid),  Pfd. 
Walz,  ev.  Pf.    Fifcher,  Scb. 

27.  Sülzbach,  Pfd.  Luz,  ev.  Pf.  Gebhardt,  Scb. 

28.  ünterheimbach ,   Pfd.     Herrmann,   ev.  Pf. 
Hflbner,  Scb. 

29.  Unterheinrieth,  Pfd.  Dölker,  ev.  Pf.  Kubier, 
Scb.. 

30.  Waldbach,  Pfd.   Drück,  ev.  Pf.   Blank,  Scb. 

31.  Weiler,  Pfd.  Henninger,  ev.Pf.  Mulfinger,Sch. 

32.  Willsbach,  Pfd ev.  Pf.  Strobel,  Scb. 

33.  Wimmenthai,  Pfd.  Hagenmeyer,  k.Pf.  Keim, 
Scb. 

34.  Wüftenroth,  Pfd.  Bellen,  ev.  Pf.  Hoch,  Scb. 


B.  Sehwarzwald-Kreis. 


I.  Oberamt  Balingen. 

AG.:  Schüz,  OA.R.  Dulk,  AR.  Kläger,  Roller  IL, 
AG.Scbr.  StA.  1.  Magenau,  Rf.  in  1.  2,a. 
Pf&fflin,  KB.  in  1.  2,b.  Späth,  UK.  in  Rott- 
weil. 3.  JRf.  Link,  AA.  Elwert,  GN.  Harr, 
AN.  in  5.    Maier,  AN.  in  4. 

OA.:  Ehemann,  OA.M.  Narr,  AM.  Dr.  Hopf, 
OA.A OA.WA.  Deigendefcb,  OA.- 
Th.A. Roller,  OA.Pfl.  Heinz,  OA.-Bantechn. 
WOrttemb.  Jahrbaoher  1883. 


Dek.A.  ev.:  Balingen:  Kapf,  Dek.;  kath.: 
SohOmberg. 

Kam.A.:  Schittenhelm,  K.V.    Pfäfflin,  Bcbb. 

(Forft-A.  Rottweil):  Rev.A.  Balingen:  R.  Ma- 
genau, Rf.    Ehingen:  Stoll,  Rf. 

1.  Balingen,  OA.-St    Kapff,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Eitle,  Hlfr.    Eifele,  Stfch. 

2.  Bltz,  Pfd.    Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv.  Schick,  Scb. 
8.  Burgfelden,  D.    Lang,  Scb. 

IV 


OA.  Balingen.     Calw. 


4. 
5. 
6. 

7. 

8. 

9. 

10. 
11. 

12. 

13. 
14. 

15. 
16. 

17. 

18. 
19. 


21. 
22. 
23. 
24. 
25. 
26. 

27. 


30. 
81. 


Dürrwangen,  Pfd.  Riethmflller,  ev.  Pf.  Ran, 

Seh. 

Ehingen,  St.    Tranh,  ev.  Stpf.  Neftlen,  Hlfr. 

Hartmann,  Stfeh. 

Endingen,  Pfd.    Gnfimann,  ev.  Pf.  Luppold, 

Seh. 

Engftlatt,  Pfd.    Brigel,  ey.  Pf.    Jetter,  Seh. 

Erlaheim,  Pfd.    Schöttle,  k.  Pf.  Holderied, 

Seh. 

Erzingen,  Pfd.  Riethmüller,  ev.  Pf.  Jetter, 

Seh. 

Frommern,  Pfd.  Maier,  ev.  Pf.  Haufer,  Seh. 

Geislingen,  Pfd.    Pixner,  k.  Pf.    Schlaich, 

Seh. 

Hefelwangen,  Pfd.     Ev.   Pf.:   Hlfr.   in    1. 

Sauter,  Seh. 

Höflingen,  D.    Eppler,  Seh 

Laufen  a.  d.  E.,   Pfd.    Ev.  Pf.:    ftd.   Pfv. 

Stotz,  Seh. 

Lautlingen,  Pfd.  Sayle,  k.  Pf.  Müller,  Seh. 

Margrethanfen,  Pfd k.  Pf.  Schairer, 

Seh. 

Meßftetten,  Pfd.  Hochffetter,  ev.  Pf.  Eppler, 

Seh. 

Oberdigisheim,  D.    Stengel,  Seh. 

Onftmettingen,  Pfd.    Jäger,  ev.  Pf.    Alber, 

Seh. 

Oftdorf,  Pfd.   Mofer,  ev.  Pf.    Sämann,  Seh. 

Pfeffingen,Pfd.  Sehairer,ev.Pf.,  Bitzer,Sch. 

Stock enhauien,  D.    Herre,  Seh. 

Streichen,  D.    Jetter,  Seh. 

Thailfingen,  Pfd.  Walz,  ev.  Pf. Seh. 

Thieringen,  Pfd.  Metzger,  ev.  Pf.  Narr,  Seh. 

Truchtelfingen ,  Pfd.    Frohnmeyer,  ev.  Pf. 

Müller,  Seh. 

Unterdigisheim,  Pfd.  Habrick,  k.  Pf.  Karle, 

Seh. 

Waldftetten,  D.    WahrenbcBger,  Seh. 

Weilheim,  D.    Luippold,  Seh. 

Winterlingen,  Pfd.    Feucht,  ev.  Pf.    Single, 

Seh. 

Zillbanfen,  Pfd.  Helferieh,  ev.  Pf.     Göhring, 

Seh. 


2.  Oberamt  Calw. 

AG.:  Perrenon,  OA.R  Deckinger,  AR.  Wid- 
mann L,  AG.Sch.  St.A.  1.  Hepp,.OF.  in 
15.  2,a.  Strölin,  ZV.  in  L  2,b.  Pleibel. 
H.Z.K.  in  Stuttgart  8.  JRf.  Rommel,  AA. 
in  Neuenbürg.  Erhardt,  GN.  Dipper,  AN. 
von  38,  in  1. 

OA.:  Flaxland,  OA.M.  Trück,  AM.  Dr.  Müller, 
OA.A.  Dr.  Schiler,  OA.WA.  Leyze,  OA.- 
Th.A.  Fechter,  OA.Pfl.  Nüßle,  O.A.-Bau- 
techn. 

Dek.A.  ev. ;  Calw:  Berg,  Dek.;  kath.:  Horb, 
Stuttgart. 


Eam.A.:  Hirfau:  Rink,  KV.  Kachel,  Behh. 
Altenfteig,  Reuthin. 

(Forft-A.  Wildberg):  Rev.A.  Hirfau:  Hepp,  OF. 
Stammheim:  Yelin,  OF.  Wildberg:  Mezger, 
OF.  (Forft-A.  Altenfteig):  Rev.A.  Hofftett: 
Kublan,  Rf.  (Forft-A.  Neuenbürg):  Rev.A. 
Liebenzell:  Freih.  E.  v.  Gaisberg,  OF. 

1.  Calw,  OA.St.    Berg,  Dek.,  ev.  Stpf.  Braun, 
Hlfr.    Schuldt,  Stfeh. 

2.  Agenbach,  D.    Frey,  Seh. 

3.  Aichhalden,  D.    Keck,  Seh. 

4.  Altbulach,  D.    Rupps,  Seh. 

5.  Altburg,  Pfd.  Engelbrecht,  ev.Pf.  Roller,  Seh. 

6.  Althengftett,  Pfd.  Braungart,  ev.  Pf.  Weiß, 
Seh. 

7.  Bergorte  (oder  Aiehelberg).    Bäuerle,  Seh. 

8.  Breitenberg,  Pfd ,  ev.  Pf.  Kubier,  Seh. 

9.  Dachtel,  Pfd.  Becker,  ev.  Pf.  Eifenhardt,  Seh. 

10.  Deckenpfronn,  Pfd.  Rieger,  ev.  Pf.  Luz,  Seh. 

11.  Dennjächt,  D.  Rothfuß,  Seh. 

12.  Emberg,  D.    Rentfchler,  Seh. 

13.  Ernftmühl,  D.    Weber,  Seh. 

14.  Gechingen,  Pfd.  Barth,  ev.  Pf.  Ziegler,  Seh. 

15.  Hirfau,  Pfd.    Hahn,  ev.  Pf.    Greiner,  Seh. 

16.  Holzbronn,  D.    Dreher,  Seh. 

17.  Hornberg,  D.    Blaich,  Seh. 

18.  Liebeisberg,  D.    Hanfei  mann,  Seh. 

19.  Liebenzeil,  St.  Weitbrecht,  ev.  Stpf.  Dr.  Salz- 
mann, Hlfr.    Rau,  Stfeh. 

20.  Martinsmoos,  D.    Gabel,  Seh. 

21.  Monakam, Pfd.  Ev.Pf.:  Hlfr. in  19.  Rentfch- 
ler, Seh. 

22.  Möttlingen,  Pfd.  SehauflFler,  ev.  Pf.  Sten- 
ger, Seh. 

23.  Neubulach,  St.  Günzler,  ev.  Stpf.  Hermann, 
Stfeh. 

24.  Neuhengftett,  Pfd ev.  Pf.  Ayaffe, 

Seh. 

25.  Neuweiler,  Pfd.  Dettinger,  ev.  Pf.  Streh- 
1er,  Seh. 

26.  Oberhaugftett,  D.    Clauß,  Seh. 

27.  Oberkollbach  (od.  BruderhoO  n.  Eberfpiel,  D. 
Roller,  Seh. 

28.  Oberkollwangen,  D.    Löreher,  Seh. 

29.  Oberreichenbaeh,  D.    Dittus,  Seh. 

30.  0ftel8heim,Pfd.  Dettinger,  ev.  Pf.  Stehl,Sch. 

31.  Ottenbronn,  D.    Rentfchler,  Seh. 

32.  Röthenbaeh,  D.    Schwämmle,  Seh. 

33.  Schmieh,  D.    Erhard,  Seh. 

34.  Simmozheim,  Pfd.  Elföffer,  ev.  Pf.  Siegel, 
Seh. 

35.  Sommeohardt,  D.    Luz,  Seh. 

36.  Speflhardt  (Alzenberg),  D.     Baier,  Seh. 

37.  Stammheim,  Pfd ev.  Pf.  Emft,  Seh. 

38.  Teinach,  D.    Holzäpfel,  Seh. 

39.  Unterhaugftett,  D.    Bäuerle,  Seh. 

40.  Unterreichenbach,  Pfd,  Klemm,  ev.  Pf. 
Scholl,  Seh. 

41.  Würzbach  und  Naislach,  D.  Pfroromer,  Seh. 


OA.  Freudenftadt.     Herren berg. 


LI 


42.  Zavelftein,  St.     Hiller,   ev.  Stpf.     Widen- 
mayer,  Stfch. 

43.  Zwerenberg,  Pfd.  Scholl,  ev.  Pf.  Wolf,  Seh. 


3.  Oberamt  Freudenftadt 

AG.:  Scboch,  OA.R.  Wiedenmann,  AR.  Hieber, 
Igel,  AG.Schr.  St.A.  1.  Pahl,  Rf.  in  1.  2,a. 
Mattern,  KB.  in  1.    2,  b.  Pleibel,  H.Z.K.in 

Stattgart.  3 Schmidt,  GN.  Seeger  I, 

AN.  in  8. 

OA.:  Bames,  OA.M.     Heine,  AM.     Dr.  Kaupp, 

OA.A OA.WA.   Kober,  OA.- 

Th.A.  Wünfch,  OA.Pfl OA.Bautchn. 

Dek. A.  e V. :  Freudenftadt :  Lic.  Herrlinger,  Dek. ; 
kath. :  Horb. 

Kam.Ae.:  Freudenftadt:  Weidner,  KV.  Mattern, 
Bchh.    Alten  fteig. 

Forft-A.  Freudenftadt:  Neudörffer,  FM.  Greiner, 
Air.  Rev.A.  Baiersbronn:  Riecker,  OF. 
Buhlbach:  A.  Herdegen,  OF.  Freudenftadt. 
Pahl,  Rf.  Reichenbach:  Rom  berg,  Rf. 
Schönmünzach:  Hauber,  Rf.  (Forft-A.  Alten- 
fteig) :  Rev.A.  Pfalzgrafenweiler :  J.  Nagel, 
Rf.  (Forft-A.  Sulz):  Rev.A.  Thumliugen: 
Sauter,  OF. 

1.  Freudenftadt,  OA.St.  Lic.  Herrlinger,  Dek., 
ev.  Stpf.  Kolb,  Hlfr.  Bolz,  k.  Stpf.  Hart- 
ranft, Stfch. 

2.  Aach,  D.    Seeger,  Seh. 

3.  Baiersbronn,  Pfd.  Schwarz,  ev.  Pf.:  Std. 
Pfv.  in  Mittelthal.    Eilber,  Seh. 

4.  Befenfeld,  D.    Klumpp,  Seh. 

5.  Böffingen,  D.    Link,  Seh. 
e.Cresbach,  D.    Mäder,  Seh. 

7.  Dietersweiler,  D.    Klumpp,  Seh. 
.  8.  Dornftetten.  St.    Donner,  ev.  Stpf.   Braun, 

Stfch. 
.  9.  Durrweiler,  D.    Schieb,  Seh. 

10.  Edelweiler,  D.    Kalmbach,  Seh. 

11.  Erzgrube,  D.    Bohnet,  Seh. 

12.  Glatten,  Pfd.  Holzapfel,  ev.  Pf.  Wünfch,  Seh. 

13.  Göttelfingen,  Pfd.  Bentel,  ev.  Pf.  Pfeifle,  Seh. 
.14.  Grömbach,  Pfd.  Römpp,  ev.  Pf.    Roh,  Seh. 

15.  Grünthal,  Pfd.  Mezger,  ev.Pf.  Hartmann,Sch. 

16.  Hall  Wangen,  D.    Dieterle,  Seh. 

17.  Herzogs weiler,  D.    Zuckfchwerdt,  Seh. 

18.  Hefelbach,  D.    Rothfu£,  Seh. 

19.  Hochdorf,  D.    Schaible,  Seh. 

20.  Hörfchweiler,  D.    Kilgus,  Seh. 

21.  Hutzenbach,  D.    Müller,  Seh. 

22.  Igelsberg,  D.    Zifle,  Seh. 

23.  Lombaeh,   Pfd ev.  Pf.    Franz,  Seh. 

24.  Loßburg,  Pfd.  Klemm,  ev.  Pf.  Grünen- 
wald, Seh. 

25.  Neuneck,  Pfd.  Maulen,  ev.  Pf.  Weiffer,  Seh. 

26.  Oberiflingen,  Pfd.  Lempp,  ev.  Pf.  Günther, 
Seh. 


27.  Obermusbaeh,  D.    Braun,  Seh, 

28.  Pfalzgrafenweiler,  Pfd,  Majer,  ev,  Pf.  Wicd- 
meyer,  Seh. 

29.  Reichenbach,  Pfd.  Schnapper,  ev.  Pf.  Elnmppj 
Seh. 

30.  Reinerzau,  Pfd.    Kauffmann,  ev.  Pf.    Arm- 
brufter.  Seh. 

31.  Rodt,  D.    Schaber,  Seh, 

32.  Roth,  D.    Klumpp,  Seh. 

33.  Schömberg,  Pfd.   Bührlen,  ev.  VI  KilIgnSp 
Seh. 

34.  Sehopfloeh,  D.    Braun,  Seh, 

35.  Schwarzenberg,  Pfd,  Bouij  ev,Pf.  Frey,  Seh. 

36.  Thumliugen,  Pfd.   Schmidt,  ev.  Pf.  Schmid, 
Seh. 

37.  Unteriflingen,  D.    Baur,  Seh. 

38.  Untermusbach,  D.  Wurfter,  Soh. 

39.  Wittendorf,  Pfd.  Mann,  cv.Pf.  ßeilhars,Sch. 

40.  Wittlensweiler,  D.    Eifenbeis,  Seh, 

41.  Wömersberg,  D.    Burghard,  Seh. 


4.  Oberamt  Herrenberg. 

AG.:  Völter,  OA.R.  Pftüfer,  AR,  Möller  IL 
AG.Schr.  StA.  1,  Weiifäcker,  FA.  in 
Wildberg.  2,  a.  Köbel,  prov.  KB.  in  Heut_ 
hin.  2,b.  Pleibel,  a.Z,K,  in  Stuttgart,  3, 
....  JRf.  Burger,  AÄ.  in  Nagold.  Bnzen- 
geiger,  GN.  Häberlon,  AN.  v.  4Jn  1.  .  .  .  .  - 
AN.  in  6. 

OA.:  Mayer,  OA.M.  ÜWand»  AM.  Dr.  Fart- 
mann,  OA.A.  Dr.  Grundler,  OA.WA. 
Hanft,  OA.Th.A.  Stöffler,  OA,Pfl<  Braun- 
beck,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev. :  Herrenberg:  Schtlz,  Dek,;  kath,: 
Rottenburg,  Ld.-Dekt. 

Kam.Ae.:  Reuthin,  Tübingen. 

(Forft-A.  Wildberg):  Rev.A.  Bildnzhaufen: 
Laufterer,  Rf.  (Forft-A.  Bebenbaufen):  Bev.- 
A.  Entringen:  Münfr,  Rf. 

1.  Herrenberg,  OA.St.   Schüz,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Zeller,  Hlfr.     Sauter,  Stfeh. 

2.  Affftädt,  D.    Binder,  Seh. 

3.  Altingen,  Pfd.    Ev.  Pf. :  Pf.  in  23.     Bauer, 
k.  Pf.    Wolpert,  Seh, 

4.  Bondorf,  Pfd.  Speidel,  ev.  Pf.  Schäfer,  Scb, 

5.  Breitenholz,  Pfd.  Sc) ück,  ev,  Pf.  Manrer^Sch, 

6.  Entringen,  Pfd.  Kappus,  e%%  Pf.  Taufeb,  Seh. 

7.  Gärtringen, Pfd.  Schub,  ev,Pi  Büttner,  Seh. 

8.  Gültftein,Pfd.  Deck,  ev.Pf.  Banmann,  Seh. 

9.  Haslach,  Pfd.  Ev.  Pf,:  Hlfr-  in  1.  Hinh,  Seh. 

10.  Hildrizhaufen,  Pfd.  Finckb,  ev.  Pf.  Häußler, 
Seh. 

11.  Kayh,  Pfd.  Baumann,  ev.  Prl    Notter,  Seh. 

12.  Kuppingen,  Pfd.  MüU>t,  ev.  Pf.  Welk,  Seh. 

13.  Mönchberg,  D.  Ev.  Pf.;  Pf.  in  11.  Bah- 
linger.  Seh. 

14.  MöUingen,  Pfd.  Grunsky,  ev.  Pf,  MorJük.Sek 


LH 


OA.  Horb.     Nagold. 


15. 

16. 

17. 

18. 
19. 

20. 

21. 

22. 
23. 
24. 
25. 

26. 

27. 


Nebringen,  D.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  25.  Weip- 
pert,  Scb. 

Nufringen,  Pfd.  Hauff,  ev,  Pf.  Marquardt, 
Seh. 

Oberiefingen,  Pfd ev.  Pf.  Mar- 
quardt, Scb. 

Oberiettingen,Pfd.  Werner,  ev.Pf.  Kenz,Sch. 
Oberndorf,  Pfd.  Berberich,  k.  Pf.  Landen- 
berger,  Scb. 

Oefchelbronn,  Pfd.  Stroh,  ev.  Pf.  Schäberle, 
Seh. 

Pfäffingen ,  Pfd.  Gußmann,  ev.  Pf.  Reichert, 
Scb. 

Poltringen,  Pf.  Wolf,  k.  Pf.  Schmid,  Scb. 
Reuften,  Pfd.  Deffecker,  ev.  Pf.  Notter,  Scb. 
Rohrau,  D.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  16.  Graf,  Scb. 
Tbailfingen,  Pfd.  Hartter,  ev.  Pf.  Schurer, 
Scb. 

ünteriefingen,  Pfd.  Hahn,  ev.  Pf.  Arnold, 
Scb. 

ünteriettingen,  Pfd.  Mofer,  ev.  Pf.  Mößner, 
Seh. 


5.  Oberamt  Horb. 

AG.:  Schwarzmann,  OA.R.  Adam,  AR.  Stark, 
AG.Schr.  StA.  1.  Probft,  OF.  in  1.  2,a. 
Bäuerle,  KB.  in  1.  2,b.  Weinmann,  Z.V. 
in  Tübingen.  3.  JRf.  Tfcbemiug,  AA.  in 
Sulz.  Stelirecbt,  GN.  Kim,  AN.  von  10. 
in  1. 

OA.:  Wendelftein,  OA.M.  Biehler,  AM.  Fifcher, 

OAA OAWA     Dettling,   OA- 

Th.A.  Gramer,  OAPfl.  Bihler,  OABantchn. 

Dek.A.  ev.:  Sulz,  Nagold,  Tübingen,  Freuden- 
Hadt;  kath.:  Horb,  Beyerle,  Dek. 

Kam.A.:  Mederie,  KV.    Bänerie,  Bchh. 

(Forft-A.  Sulz):  Rev.A.  Horb:  Tb.  Probft,  OF. 

1.  Horb,  OASt  Beyerie,  Dek.,  k.  Stpf.  .... 
Präz.-Kpl.  Ev.Stpf.:  ftd.Vrw.  Erath,Stfch. 

2.  Ahldorf,  Pfd.   Burr,  k.  Pf.  Vees,  Scb. 

3.  Altbeim,  Pfd.  Schenk,  k.  Pf.  Schemnann,Scb. 

4.  BaiHngen,  Pfd.   Guide,  k.  Pf.  Teufel,  Scb. 

5.  Bieringen,  Pfd.  Landfee,  k.  Pf.  Straub,  Scb. 

6.  Bierlingen,  Pfd.  Dr.  Menz,  k.  Pf.  Noll,  Seh. 

7.  Bildechingen,  Pfd.  Moninger,  k.  Pf.  Merk,Scb. 

8.  Bittelbronn,  D.    Kaupp,  Scb. 

9.  BOritingen,  Pfd.   Platz,  k.  Pf.  Bareis,  Scb. 

10.  Entingen,  Pfd.  Peter,  k.  Pf.  Akermann,  Scb. 

11.  Felldorf,  Pfd.  Schneider,  k.  Pf.  Hetzel,  Scb. 

12.  Göttelfingen,  Pfd.  Zwickel,  k.Pf.  Teufel,  Scb. 
18.  Grünmettftetten,Pfd.  Lefer,k.Pf.  Saier,  Seh. 

14.  Gündringen,  Pfd.   Gnant,  k.  Pf.   Klenk,  Scb. 

15.  Hochdorf,  Pfd.  Rieber,  ev.  Pf.  Walz,  Scb. 

16.  Ihlingen,  D.    Breüjnger,  Scb. 

17.  Ifenburg,  D.    Merkt,  Seh. 

18.  Lützenbardt,  D.    Rnpp,  Seh. 

19.  Mühlen a.N.,  Pfd.  Jeble,  ev.Pf.  Schneider, 
Seh. 


20. 

21. 
22. 
23. 
24. 

25. 
26. 

27. 

28. 


Mühringen,  Pfd.  Maier,  k.  Pf.    Dr.  Sllber- 

ftein,  Rabb.    Schmid,  Scb. 

Nordaetten,  Pfd.  Ginter,  k.  Pf.  Brendle,  Seh. 

Rexingen,  Pfd.  Dehler,  k.  Pf.   Grieb,  Scb. 

Rohrdorf,  Pfd.  Straßer,  k.  Pf.  Faßnacht,  Scb. 

Salzftetten,   Pfd.     Wiedmaier,    Bnthe  (in 

Heiligenbronn)  k.  Pf.    Wollenfack,  Scb. 

Sulzau,  D.    Kotz,  Scb. 

Vollmaringen,  Pfd.    Reiter,  k.  Pf.  Schnell, 

Kpl.    Schach,  Scb. 

Wacbendorf,  Pfd.    Knittel,  k.  Pf.    Wald- 

mann,  Scb. 

Weitingen,  Pfd.    Dambacber,  k.  Pf.  .  .  .  . 

Kpl.    Schweizer,  Scb. 

Wiefenftetten,  Pfd.  Holzfeheiter,  k.  Pf.  Hank, 

Scb. 


6.  Oberamt  Nagold. 

AG.:  Dafer,  OAR.  Heß,  AR.  Lipps,  Brodbeck, 

AG.Schr.     St.A.  1.  Stock,  Rf.  in  2.    2,a. 

Lang,  prov.  KB.  in  2.   2,b.  Pleibel,  H.Z.K. 

in  Stuttgart.     3.  JRf.  Burger,  AA.  in  1. 

Mayer,  GN.    Dengler,  AN.  in  2. 
OA.:  Güntner,  OA.M.     Wiegandt,   AM.    Irion, 

OA.A.    Dr.  Nuding,  OA.WA.    Maulbetfch, 

OA.Pfl.    Schufter,  OA.Bautcbn. 
Dek.A.  ev.:   Nagold:    Kemmler,   Dek.;   kath.: 

Horb. 
Kam.Ae.:    Altenfteig:     Oberer,    KV.      Lang, 

Bchh.  Reuthin:  Bechler,  KV.;  BtthIer,Bcbb. 

Horb. 
Forit-A.  Altenfteig:  Frank,  FM.  Hermann,  AJT. 
Rev.A.  Altenfteig:  Stock,  Rf.  Simmers- 
feld:  Theurer,  Rf.  ForftA  Wildberg: 
Hopfengärtner,  FM. ;  WeizßUjker,  Alf.  Rev.  A. 
Nagold:  Bührlen,  OF. 

1.  Nagold,  OA.St    Kemmler,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Finckh,  Hlfr.    Engel,  Stfcb, 

2.  Altenfteig  Stadt,   St     Mezger,   ev.  Stpf. 
Walther,  Stfch. 

3.  Altenfteig  Dorf,  Pfd.    Hiller,  ev.  Pf.  Mall, 
Seh. 

4.  Beibingen,  D.    Kranß,  Seh. 

5.  Bemeck,  St.  Wurm,  ev.  Stpf.  Girrbach,  Stfch. 

6.  Beuren,  D.    Scbaible,  Scb. 

7.  Böfingen,  Pfd.     Hahn,  ev.  PC    Koch,  Seh. 

8.  Ebersbardt,  D.    Rotbfuß,  Scb. 

9.  Ebbaufen  und  Wöllbaufen,  Pfd.  Mofer,  ev. 
Pf.    Riethmüller,  Scb. 

10.  Effringen,  Pfd.   Zinfer,  ev.  Pf.  Kempf,  Seh. 

11.  Egenhaufen,  D.    Welker,  Scb. 

12.  Emmingen,  Pfd.  Ev.Pf.:  ftd.  Pfv.  Junger, 
Scb. 

18.  Enzthal,  Ev.  Pf.:  Pf.  in  Enzklöfterle,  OA. 
Neuenb.    Klaiber,  Scb. 

14.  Ettmannsweiler,  D.    Roller,  Seh. 

15.  Fünfbronn,  D.    Theurer,  Scb. 

16.  Garweiler,  D.    Keck,  Seh. 


OA.  Neaenbürg.     Nürtingen. 


LIIl 


17. 

18. 
19. 


21. 


24. 
25. 


27. 


30. 
81. 


34. 

85. 
36. 
37. 
88. 


Gangen wald,  D.    Rupps,  Scb. 

Gtiltlingen,  Pfd.  Lenze,  ev.  Pf.  Wurft,  Seh. 

Haiterbach,St.  Stockmayer,  ev.  Stpf.  Kranß, 

Stfch. 

Ifelshaufen^Pfd.  Ev.Pf.  Hlfr.inl.  Kloz,Sch. 

Mindersbach,  D.    Köhler,  Seh. 

Oberfchwandorf,  D.    Bürkle,  Seh. 

Oberthalheim,  D.    Klink,  Seh. 

Pfrondoif,  D.    Renz,  Seh. 

Rohrdorf,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Itd.  Pfv.  Apprich, 

k.  Pf.    Killinger,  Seh. 

Rothfelden,  Pfd.  Werner,  ev.  Pf.  Bühler,  Seh. 

Schietingen,  D.    Lnz,  Seh. 

Schönbronn,  D.    Preß,  Seh. 

Simmersfeld,  Pfd.  Grözinger,  ev.Pf.  Waide- 

lich.  Seh. 

Spielberg,  Pfd.  Walz,  ev.  Pf.  Thenrer,  Seh. 

Snlz,  (Ober-  und  Unter-),  Pfd.  Bellon,  ev. 

Pf.    Gärtner,  Seh. 

Ueberberg,  D.    Rapp,  Seh. 

Unterfehwandorf,  D.    Kehle,  Seh. 

ünterthalheim,  Pfd.  Beyerle,  k.  Pf.  Müller, 

Seh. 

Walddorf,  Pfd.  Binder,  ev.Pf.  Gänßle,Sch. 

Warth,  Pfd.  Naumann,  ev.  Pf.    Dürr,  Seh. 

Wenden,  D.    Großmann,  Seh. 

Wildberg,  St  Schlegel,  ev.  Stpf.  Mutfehler, 

Stfch. 


7.  Oberamt  Neuenbürg. 

AG.:  Lägeier,  OA.R.  Kalimann,  AR.  Wein- 
brenner, Stirn,  AG.Schr.  StA.  1.  Hirzel, 
Rf.  in  80.  2,a.  Sailer,  prov.  KB.  in  1.  2,b. 
Pleibel,  H.Z.K.  in  Stuttgart  8.  JRf.Rommel, 
AA.  in  1.  Haußmann  GN.  Fehleifen,  AN. 
in  35. 

OA.:NeItle,  OA.M.  Häfele,  AM.  Fifcher,  OA.A. 
Süskind,  prov.  OA.WA.  Böpple,  OA.Th.A. 
Weffinger,  Stfch.,  OA.Pfl.  Mayr,  OA.Bantchn. 

Dek.A.  ev. :  Nenenbflrg:  Cranz,  Dek.  Kath.: 
Stuttgart 

Kam.Ae.:  Neuenbürg:  Hang,  KV.  Sailer,  Bchh. 
Hirfan. 

Forft-A.  Neuenbürg :  Graf  v.  Üxknll-Gyllenbandt, 
FM.  Speldel,  Air.  Rev.A.Calmbach:  O.Na- 
gel, OF.  Herrenalb:  Hiller,  Rf.  Langen- 
brand:  Köhler,  Rf  Schwann:  Hirzel,  Rf. 
Wildbad:  Bofch,  OF.  (Forft-A.  Altenfteig): 
Rev.A.  Enzklöfterle:  Eifenbach,  Rf. 

1.  Neuenbürg,  OA.St    Cranz,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Stfch. 

2.  Ambach,  D.    Buchter,  Seh. 

3.  Beinberg,  D.    Hartmann,  Seh. 

4.  Bembach,  D.    Sieb,  Seh. 

5.  Biefelsberg,  D.    Scheerer,  Seh. 

6.  Birkenfeld,  Pfd.    Seeger,  ev.  Pf.    Wagner, 
8ch. 

7.  Calmbach,  Pfd.  Wölffle,  ev.  Pf.  Häberlen,Sch. 


8. 

9. 
10. 
11. 

12. 

18. 

14. 

15. 
16. 

17. 
18. 
19. 
20. 

21. 
22. 
23. 
24. 
25. 


27. 
28. 
29. 

30. 
31. 
32. 
33. 
34. 


Conweiler,  D.    Gann,  Seh. 

Dennaeh,  D.    Aldinger,  Seh. 

Dobel,  Pfd.     Mayer,  ev.  Pf.    Schuon,  Seh. 

Engelsbrand,  Pfd.  Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv,  Schön- 

inger.  Seh. 

Enzklöfterle,  Pfd.    Anfel,  ev.  Pf,  Keppler, 

Seh. 

Feldrennach,  Pfd,  Ziegele,  ev.  Pf.    Schön- 

thaler.  Seh. 

Graf enhaufen,  Pfd.  Klaiber,  ev.  Pf.  Glauner» 

Seh. 

Grumbach,  D.    Rentfchler,  Seh, 

Herrenalb,  Pfd.    Hartter,  ev.Pf,  Bentter^ 

Seh.  und  K.  Badin fpektor. 

Höfen,  D.    Rehfueß,  Seh. 

Igelsloch,  D.    Bertfeh,  Seh. 

Kapfenhardt,  D.    Hauff,  Seh. 

Langenbrand,  Pfd.    Enslin,  ev.Pf.  Fileher, 

Seh. 

Loffenau,  Pfd.  Neudörffer,  ev.  Pf.  Oechale,3eh. 

Maifenbach,  D.    Rentfchler,  Scb. 

Neufatz,  D.  Knöller,  Seh. 

Oberlengenhardt^  D.    Stahl,  Seh. 

Oberniebelsbaoh,  D.    Roth,  Seh. 

Ottenhaufen,  Pfd.  Hetterich,  ev.  Pf.  Keßler, 

Seh. 

Rothenfol,  D.    Kircher,  Seh. 

Salmbach,  D.    Wagner,  Seh. 

Schömberg,Pfd.  Waffer,  ev.Pf.  Bentfehler, 

Soh. 

Sehwann,  D.    Bohlinger,  Seh. 

Schwarzenberg,  D.    Kling,  Seh. 

ünterlengenhardt,  D.    Hartmann ^  Scfa. 

Untemiebelsbaoh,  D.    Glauner,  Seh* 

Waldrennaeh,  D.    Stickel,  Seh. 

Wildbad,  St   Bartholomäi,  ev.  Stpf,    Dr. 

Braig,  k.  Stpf.  Bätzner,  Stfch. 


8.  Oberamt  Nürtingen, 

AG.:  Hoffmann,  OA.R.  Freih.  von  Ow,  AR^ 
Blering,  AG.Schr.  StA.  1.  Muff,  Rf.  in  31. 
2,a.  Schwenger,  UK.  in  Kirchheim.  2^b. 
Sigel,  ZV.  in  Eßlingen.  3.  Sehnit^ler,  AM. 
Wanner,  GN.  Seeger  II.,  AN.  in  21.  Sap« 
per,  AN.  in  19. 

OA.:  Oamerer,  OA.M.  Schnitzler,  AM-  Dr.Vßtfch, 
OA.A.  Dr.  Romberg,  OA.WA.  Haußmann, 
OA.Th.A.  Sprinkhardt,  OA.Pfl.  Koch,  OA.- 
Bantchn. 

Dek.A.  ev.:  Nürtingen:  El  Iwanger,  Dek.  ^  kath.: 
Stuttgart 

Kam.A.  Neuffen:  Sehmid,  KV.    Schnell,  ßchk 

(Forft-A.  Kirchheim):  Rev.A.  Neuffen:  Muff,  Rf, 

1.  Nürtingen,  OA.St  Ellwanger,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Werner,  Hlfr.    Sehmid,  Stfch. 

2.  Aich,  Pfd.     Mörike,  ev.  Pf.     Kißling,  Seh. 
2.  Altdorf,  D.    Reiff,  Seh. 


LIV 


OA.  Oberndorf.     ReutÜDgen. 


4. 
5. 
6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
It 

12. 
13. 
14. 
15. 
16. 

17. 

18. 

19. 

20. 

21. 


23. 
24. 
25. 
26. 
27. 


30. 


Altenrieth,  D.    Armbrufter,  Seh. 
Balzholz,  D.    Feller,  Seh. 
Beuren,  Pfd.    Elfößer,  ev.  Pf.     Klafi,  Seh. 
Erkenbrechts Weiler ,  Pfd.     Römer,  ev.  Pf. 
Laderer,  Seh. 

Friokenhaufen,  Pfd.  Hoehftetter,  ev.  Pf. 
Hahn,  Seh. 

Grafenberg,  Pfd.  Mohl,ev.Pf.  Fifeher,Sch. 
GroCbettlingen,  Pfd.  Gmelin,  ev.  Pf.  Veit,  Seh. 
Grötzingen,  St.  Ridorer,  ev.  Stpf.  Eiehen- 
hofer,  Stfch. 

Hardt,  D.    Weinmann,  Seh. 
Kappishäufem,  D.    Schnitzler,  Seh. 
Eleinbettlingen,  D.    Kühefaß,  Seh. 
Kohlberg,  Pfd.  Gutbrod,  ev.Pf.  Schaieh,  Seh. 
Linfenhofen,  Pfd.    Köftlin,  ev.  Pf.    Eber- 
hardt.  Seh. 

Neckarhaufen,  Pfd.  Sattler,  ev.  Pf.  Feld- 
maier,  Seh. 

Neckartenzlingen,  Pfd.  Hahn,  ev.  Pf.  Hang, 
Seh. 

Neckarthailfingen,  Pfd.  Elfenhans,  ev.  Pf. 
Holl,  Seh. 

Neuenhaus  (Hafner-NeuhauTen) ,  Pfd.    Rei- 
chardt,  ev.  Pf.    Fritz,  Seh. 
Neuffen,  St  Kapff,  ev.  Stpf.  Elwert,  Stfch. 
Oberboihingen ,   Pfd.     Bonzelius,    ev.    Pf. 
Honeker,  Seh. 

Oberenfingen,  Pfd.  Neflflen,  ev,  Pf.  Traub,Seh. 
Raidwangen,  D.     Henzler,  8ch. 
Reudern,  D.    Baifch,  Seh. 
Tifehhardt,  D.    Lutz,  Seh. 
ünterboihingen,  Pfd.   Roth,  k.  Pf.  Schlich- 
ter, Seh. 

ünterenfingen ,  Pfd.  Hartmann,  ev.  Pf, 
Gähr,  Seh. 

Wolffchlugen,  Pfd.  Leuze,  ev.  Pf.  Hofi,  Seh. 
Zitzishaufen,  D.    Müller,  Seh. 


9.  Oberamt  Oberndorf. 

AG.:  Schach,  OA.R.    Sigel,  AR.    Stiefenhofer, 

AG.Schr.     StA.  1.  Moosmayer,  Rf.  in  1. 

2,a.  Stetter,  UK.  in  1.    2,b.  Weinmann,  ZV. 
in  Tübingen.  3.  Kupferfehmid,  AM.  Epple, 

GN.    Bazlen,  AN.  in  22. 
OA. :  Vogt,  OA.M.    Kupferfehmid,  AM.     Wolf, 

OA.A.   Dr.  Goßmann,  prov.  OA.WA.  Hezel, 

OA.Th.A.    Raifer,  OA.Pfl,  Moosmann,  OA.- 

Bautechn. 
Dek.A.  ev.:  Sulz,  Freudenftadt;  k.:  Oberndorf: 

Dek, 

Kam.A.:  Albrecht,  KV.    Bader,  Behh. 
(Forft-A.  Sulz):  Rev.A.  Alpirsbach:    v.  Baur- 

Breitenfeld,  Rf.   Obemdorf :  Moosmayer,  Rf. 

1.  Obemdorf,  OA.St k.  Stpf. 

Roos,  ev.  Stpf.   Günter,  Stfch. 

2.  Aichhalden,  Pfd.   Rief,  k.  Pf.  Kimmieh,Sch. 


5. 
6. 
7. 

8. 

9. 
10. 
11. 
12. 
13. 
14. 

15. 

16. 
17. 
18. 
19. 
20. 
21. 


23. 
24. 
25. 
26. 
27. 


Alpirsbach,  St     ev.  Stpf.     Ganz- 

horn,  Stfch. 

Alt-Oberndorf,  Pfd.    Braig,  k.  Pf.    Buben- 
hofer,  Seh. 

Bach  und  Altenberg,  D.    Heizmann,  Seh. 
Beffendorf,Pfd.  Pecoroni,k.Pf.  Werner,  Seh. 
Betzweiler,  D.   Pfau,  Seh. 
Bochingen,  Pfd.  Baehmor,  k.  Pf.  Wahlheim, 
Seh. 

Ehlenbogen,  D.  Haift,  Seh. 
Epfendorf,  Pfd.  Ama,  k.  Pf.  Bushardt,  Seh. 
Fluorn,  Pfd.  Löffler,  ev.  Pf.  Kaufmann,  Seh. 
Hardt,  D.  Marte,  Seh. 
Harthan fen,  Pfd.  Ruggaber,  k.  Pf.  Majer,  Seh. 
Hochmöffingen,  Pfd.  Forderer,  k.  Pf.  Glatt- 
haar, Seh. 

Lauterbach,  Pfd.    Sieger,  k.  Pf.  Brogham- 
mer,  Seh. 
Mariazeil,  Pfd.  Gnant,  k.  Pf.  Mooeker,  Seh. 

Peterzeil,  Pfd ev.  Pf.    Epting,  Seh. 

Reuthin,  D.    Schmieder,  Seh. 

Römlinsdorf,  D.    Springmann,  Seh. 

Röthenbaeh,  D.    Kilgus,  Seh. 

Röthenberg,  Pfd.  Sehneider,  ev.  Pf.  Schee- 

rer.  Seh. 

Sehramberg,  St    Fuchs,  k.  Stpf.  Ev.  Stpf. : 

Std.  Pfv.    Holzwarth,  Stfch. 

Seedorf,  Pfd.    Zell,  k.  Pf.    Keller,  Seh. 

Saulgau,Pfd.  Matter,  ev.  Pf.  Eberharde,  Seh. 

Sulgen,  Pfd.  Neidhardt,  k.  Pf.  Duffner,  Seh. 

Vierundzwanzig  Höfe.    Trick,  Seh. 

Waldmöflingen,   Pfd.     Blochinger,   k.   Pf, 

Maurer,  Seh. 

Winzeln,Pfd.  Späth,  k.  Pf.  Sehweikert,  Seh. 


10.  Oberamt  Reutlingen. 

AG.:  Gmelin,  OA.R.  Bender,  AR.  Dambach, 
Frank,  AG.Schr.  St.A.  1.  Bofinger,  Rf.  in  1. 
2,a.  b.  Valet,  ZV.  in  1.  3.  JRf.  Schwand- 
ner,  AA,  Maier,  GN.  Natter,  AN.  von  17 
in  15;  Hüfner,  AN.  von  5  in  1. 

OA.:  Strobel,  OA.M.  Seitz,  AM.  Dr.  Hart- 
mann, Medizinalrath,  OA.A.  Dr.  Lamparter, 
OA.WA.  Reieherter,OA.Th. A.Wagner,  OA.- 
Pfl  OA.Bautch. 

DekA.  ev.:  Reutlingen:  Kaiehreuter,  Dek.;  k.: 
Rottenburg,  Zwiefalten. 

Kam.A.:  Volz,  KV.    Barth,  Buchh. 

(Forft-A. Urach):  Rev.A.  Eningen :  Bofinger, Rf., 
in  1.  Gomaringen :  Jäger,  Rf.,  in  Tübingen. 
Liehtenftein :  Seitz,  OF. 

1.  Reutlingen,  OA.St  Ev.Stpf.:  1.  Kaichreuter, 
Dek.;  2.  Stirm;  Ströle,  Ohlfr.;  Dr.  Dopffel, 
Hlfr.    Cherbon,  k.  Stpf.    Benz,  OAB.Mftr. 

2.  Betzingen,  Pfd.  Sülzer,  ev.  Pf.  Leibfile, 
Seh. 

3.  Bronnen,  D.    Mayer,  Seh. 


OA.  Rottenburg.     Rottwoil. 


LV 


4.  Bronnweiler,  Pfd.    Zeller,  ev   Pf.    Brand- 
ftetter,  Seh. 

5.  Eningen,  Pfd.  Hofifmann,  ev.  Pf.  Sautjter,  Seh. 

6.  Erpfingen,  Pfd.  Grttnenwald,  ev.  Pf.  Göbel, 
Seh. 

7.  Genkingen,  Pfd.    Denk,  ev.  Pf.  Volz,  Seh. 

8.  Gomaringen,    Pfd.     Pfeilfticker ,    ev.   Pf. 
Schucker,  Seh. 

9.  Großengftingen,  Pfd.  Sommer,  Dek.,  k.  Pf. 
Stiegele,  Seh. 

10.  Haufen  a.  d.  L.,  Pfd.   Mohr,  ev.  Pf.  Lorch, 
Seh. 

1 1 .  Holzelfingen,  Pfd.  Ehrhart,  ev.Pf.Fromro,Sch. 

12.  Honau,  Pfd.    Klotz,  ev.  Pf.    Blickle,  Seh. 

13.  Kleinengftingen,  D.    Stooß,  Seh. 

14.  Mägerkingen,  Pfd.  Wagner,  ev.  Pf.  Mader, 
Seh. 

15.  Oberhaufen,  D.    Bader,  Seh. 

16.  Ohmenhaufen,  Pfd.   Dr.  Bunz,  ev.  Pf.  Stai- 
ger.  Seh. 

17.  Pfullingen,  St.    Bilhuber,  ev.  Stpf.    Krayl, 
Hlfr.    Scliwille,  Stfch. 

18.  Stockach,  D.    Kemmler,  Seh. 

19.  Undingen,  D.     Walter,  Seh. 

20.  Unterhaufen,  Pfd.  Hermann,  ev.  Pf.  Bader, 
Seh. 

21.  Wannweil,  Pfd.    Schultz,  ev.  Pf.    Bruck- 
lacher.  Seh. 

22.  Willmandingen,    Pfd.     Holzbaur,    ev.  Pf. 
Sautter,  Seh. 


II.  Oberamt  Rottenburg. 

AG.:  Buob,  OA.R.  Kellenbach,  AR.  Bienz,  AG.- 
Schr.  StA.  1.  Graf  v.  Adelmann,  OF.  inl. 
2,a  Knöpf le,  prov.  KB.  in  1.  2,b.  Wein- 
mann, ZV.  in  Tübingen.  3.  Ott,  AM.  Schmid, 
G.N.  Kranth,  AN.  von  19,  in  1;  Schönlen. 
AN.  in  13. 

OA.;  Wittich,  OA.M.  Ott,  AM.  Dr.  Baur, 
OA.A.  Kiferle,  OA.WA.  Mayer,  OA.Th.A. 
Vogt,  OA.Pfl.     Hermann.  OA.Bautchn. 

Dek.A. ev.:  Tübingen ;  k. :  Rottenburg, Stadtdek.- 
A.:  Graf  v.  Waldburg- Wolfegg,  Domkapi- 
tular.  Rottenburg.  Landdek.A.:  Raidt,  Dek., 
in  4. 

Kam.A.:  Haderer,  KV.    Knöpfle,  Bchh. 

(Forft-A.  Bebenhaufen):  Rev.A.  Rottenburg: 
Gf.  V.  Adelmann,  OF.  Bodelshaufen :  P.  Rau, 
OF.,  in  Tübingen. 
1.  Rottenburg,  OA.St.  Grafv.  Waldburg-Wolf- 
egg^  Domkapitular ,  Stadtdekau,  k.  Dom- 
u.  Stpf.,  Dompräbendare:  Haas,  Pfarrrektor ; 
Frick;  Bück,  zugl.  Rektor;  Bitzenauer; 
Dr.  Walter,  Domchordirektor,  Gentner, 
zugl.  Präzeptor;  Staudacher,  k.  Stpf.  Ham- 
mer, Kpl.  Glauner,  ev.  Stpf.  Holzherr, 
Stfch. 


3. 

4. 

5. 
6. 

7. 

S. 
9. 

la 

12. 
13. 

14. 
15. 
16. 
17. 
18. 
19, 

20. 

21. 


23. 
24. 

25. 
26. 


Bodelshaufen,  Pfd.  Braun,  ev.  Pf.  Stein- 
hilber.  Seh. 

Bühl,  Pfd.  Dr.  theol.  Brifchar,  k.  Pf.  Raidt, 
Seh. 

Dettingen,  Pfd.  Raidt,  Dek.,  k.  Pf.  Schramm, 
Seh. 

Eckenweiler,  D.    Müller,  Seh. 
Ergenzingen,  Pfd.  Heitele,  k.  Pf.  Betz,  Kpl. 
Kleindienft,  Seh. 

Froraiüonhaiifen,  Pfd.  8ailei\  k.  Pf.  Strö- 
bele, Seh. 

Hall  fingen,  Pfd.  Stetter,  k.  Pf.  Fifcher,  ScL 
Hemmendorf,  Pfd.  Schmidt,  k.  Pf.Henger,Sch, 
IlirrliDgeD,  Pfd,  Maier,  k.  Pf,  ....  Kpl, 
Hirfchau,  Pfd.  Herold,  k.  Pf.  Binder,  Seh. 
Kiöbingen,  Pfd,  Jacob,  k.  Pf.  Bäurle,  Seh. 
Alöffingen,  Pfd,  Bauer ,  — -  Claus  in  Belfen, 
ev.  Pf.  Mayer,  Seh, 
Xellingaheini,  D.  Lutz,  Seh* 
Niedernau,  Pfd.  Stehle,  k,  Pf.  Ruf,  Seh. 
Obeniau^  Pfd.  Fifcher,  k.  Pf,  Saater,  Seh. 
Ofterdiugen,  Pfd.  Bender, ev.  Pf.  Sohmid,Seh. 
Oefchingen,  Pfd.  Guide,  ev.  Pf.  EiBler,  Seh. 
Remmingaheira ,  Pfd.  Schnaufer ,  ev,  Pf. 
Schimpf,  Scb. 

Schwalldorf,  Pfd.  Fifcher,  k.  Pf.  Kienzlen, 
Seh, 

Seebronn,  Pfd  Dörfner,  k.  Pf.  Weiß,  Seh. 
Thal  heim,  Pfd.  Luppold^  ev.  Ff.  Sohmid, 
Seh. 

Weiler,  Pfd.  Dr,  Vetter,  k.  Pf,  Geiger,  ScL 
Wendelsheim,  Pfd.  Nägele,  k.  Pf.  Baur,  Seh. 
Wülfenhaufcu,  Pfd.  Roth,  ev.  Pf.  Frank,  Scb. 
W  ur ml  i  ngen j  P  fd ,    Ba  uer,  k,  Pf.    H  au  g.  Seh . 


12,  Oberamt  RottweiL 

AG.:  Halden wangj  ÜA.R,  Baumeifter ,  AR» 
Metzger,  Glückher,  Äti.Schr,  SLA.  1,  Vül- 
ter,  FA.  in  1.  2,a  b.  Späth,  UK.  in  1. 
Schall  er,  GN,  Grimm,  AN,  in  26.  Burger, 
AN.  in  27. 

O.A.:  Loiijprand,  OÄX  Erais,  AM.  Beitter, 
ÜA.A,  Dr OÄ.WÄ.  Link,  OA.- 
Th.A. Runs,  OA.Pfl,  Kbuen,  Mathauer, 
OA.Bautchn, 

Üek.A,  ev, :  Tuttlingen^  Balingen,  Sulz ;  k. :  Rott- 
•     weil:  Pf,  Mai  er  in  10,  Dekan,  Schümberg: 
Stpf.  Urnauer  in  Schümberg,  Dek. 

Kam.A,-  Scliiiz,  K,V.    Rück,  Bchb. 

Forft-A,  Rottweih  Tritfebler,  FM.  Vülter,  Afl^, 
Rev.A,  Eottenraünfter:  A.  Junginger,  OF, 
(ForfC-A.  Sulz):  Rev.A,  Dunuingcn:  MUud- 
ler,  Rf. 
1,  Ruttwcil,  OA.St.  D.  Ruckgaber,  Prof.,  k. 
Stpf,  Kplne,:  Stauß,  D.  lialtzer,  Prof,, 
Dr.  Ifcpp,  Prof.,  StisL,  Prof,,  Stahl ;  KräutJe, 
k.  Pf.    eiller,  ev.  Stpf,    Marx,  Stfch* 


LVI 


OA.  Spaichingeii.     Sulz. 


2.  BöhriDgen,  Pfd.  Hetzler,  k.  Pf.   Schneider, 
Seh. 

3.  Böfingen,  Pfd.    Walter,  k.  Pf.  Bantle,  Seh. 

4.  BöhÜDgen,  D.    Meßner,  Seh. 

5.  Dautmergen,  Pfd.  Faffer,  k.  Pf.  Mocker,  Seh. 

6.  Deißlingen,  Pfd.  Wahl,  k.  Pf.  Seifriz,  Seh. 

7.  Dietingen,  Pfd.   Miehler,  k.  Pf.  Maier,  Seh. 

8.  DormettingeD,  Pfd.  Bauer,  k.  Pf.  Pfaff,  Seh. 

9.  Dotternhaufen,  Pfd.   Saupp,   k.   Pf.   Reb- 
ftock.  Seh. 

10.  Dunningen,  Pfd.   Dekan  Maier,  k.  Pf.  Duff- 
ner.  Seh. 

11.  Feekenhanfen,  Pfd.    Wolf,  k.  Pf.    Geifel- 
mann,  Seh. 

12.  Flözlingen,  Pfd.   Dann,  ev.  Pf.   Storz,  Seh. 

13.  Göllsdorf,  D.    Nelter,  Seh. 

14.  Gößlingen,  Pfd.  Moosmayer,  k.  Pf.  Sehwarz, 
Seh. 

15.  Haufen  a.  Th.,  Pfd.  Schurer,k.  Fi  Neher,  Seh. 

16.  Haufen  o.  R. ,  Pfd.   Kieninger,  k.  Pf.    Alf, 
Seh. 

17.  Herrenzimmern,  Pfd.  Schwarz,  k.  Pf.  Müller, 
Seh. 

18.  Horgen,  Pfd.    Miller,  k.  Fl    Hugger,  Seh. 

19.  Irslingen,  Pfd.    Pflug,  k.  Pf.    Müller,  Seh. 

20.  Lackendorf,  D.    Hirt,  Seh. 

21.  Lauffen,  Pfd.    Biggel,  k.  Pf.    Bucher,  Seh. 

22.  Löcherhof,  D.    Linder,  Seh. 

23.  Neufra,  Pfd.    Bleyer,  k.  Pf.    Hafner,  Seh. 

24.  Neukireh,  Pfd.   Reifer,  k.  Pf.    Ziegler,  Seh. 

25.  Rofiwangen,  Pfd.  Hoch,  k.  Pf.  Effinger,  Seh. 

26.  Schömberg,  St.    Dekan  Umauer,  k.  Stpf. 
Kiene,  Stfch. 

27.  Schwenningen,  Pfd.    Eytel,  ev.  Pf.    Gaft- 
par,  Hlfr.    Müller,  Seh. 

28.  Stetten  o.  R.,  Pfd k.  Pf.   Retz,  Seh. 

29.  Täbingen,  Pfd.  Eifele,  ev.  Pf.  Huonker,  Seh. 

30.  Villingen  Dorf,  Pfd k.Pf.  Stortz,Sch. 

31.  Wellendingen,  Pfd.  Wetzer,  k.  Pf.  Hugger, 
Seh. 

32.  Zepfenhan,  Pfd.  Egenter,  k.  Pf.  Rieger,  Seh. 

33.  Zimmern  o.R.,  Pfd.  Haufchel,  k.  Fi  Bihl,  Seh. 

34.  Zimmern  u.  d.  B.,  Pfd.  Schwarz,  k.  Pf.  Gei- 
fer, Seh. 

13.  Oberamt  Spaichingen. 

A.G.:  Hartmann,  OAA  Ii'ind, AG.Schr. St. A.  1. 

Völter,  FA.  in  Rottweil.    2,  a.  Schäfer,  KB. 

in  1.  2,b.  Teufel,  ZV.  in  Tuttlingen.  Baufch, 

GN.,  Senger,  AN.  in  20. 
OA.:  Haller,  OA.M.    Camerer,  AM.    Dr.  Sig- 

mundt,  OA.A OA.WA.  Nagel,  OA.- 

Pfl.    Schweitzer,  OA.Bautchn. 
Dek.A.  ev.:  Tuttlingen,  Balingen;  k.:  Spaich- 
ingen: Kraus,  Dek.,  in  8.   Schömberg. 
Kam.A.:  Aieh,  KV.    Schäfer,  Bchh. 
(Forft-A.  Rottweil):  Rev.A.  Spaichingen:  Geyer, 

Rf.   Wehingen:  Häusler,  Of. 


1. 

2. 
3. 
4. 
5. 
6. 

7. 
8. 

9. 

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11. 

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13. 
14. 

15. 

16. 

17. 

18. 
19. 

20. 
2t 


Spaichingen,   OA.St     Hefcheler,  k.  Stpf. 

Kupferfchmid,  Stfch. 

Aixheim,  Pfd.    Zucker,  k.  Pf.   Efinger,  Seh. 

Aldingen,  Pfd.  Traub,  ev.  Pf.   Fifcher,  Seh. 

Balgheim,  Pfd.  Widmann,  k.  Pf.  Sehäfle,Sch. 

Böttingen,  Pfd.    Buhl,  k.  Pf.    Flad,  8ch. 

Bubsheim,  Pfd.   Stubenvoll,  k.  FL  Meßmer, 

Seh. 

Deilingen,  Pfd.  Leupolz,  k.  Pf.  Wittmer,Sob. 

Denkingen,  Pfd.  Kraus,  Dek.,  k.  Pf. 

Kpl.    Schnee,  Seh. 

Dürbheim,  Pfd.  Kupferfchmid,  k.  Pf.  Mattes, 

Seh. 

Egesheim,  Pfd.  Rothenhäusler,  k.  Pf.  Blikle, 

Seh. 

Frittlingen,  Pfd.  Weinmann,  k.  Pf.  Kolb,  Kpl. 

Burry,  Seh. 

Gosheim,  Pfd.  Bofcher,  k.  Pf.  Hermle,  Scb. 

KGnigsheim,  D.    Mattes,  Seh. 

Mahlftetten,  Pfd.   Münz,  k.  Pf.  Schutzbaoh, 

Seh. 

Nufplingen,  Pfd k.  Pf.    ....  Kpl. 

Kleiner,  Seh. 

Obemheim,  Pfd.   Schiebel,  k.  Pf.   Schnee, 
Seh. 

Rathshaufen,  Pfd.   Scheflfold,  k.  Pf.  Dann- 
ecker, Seh. 

Reichenbach,  Pfd.  Ott,k.Pf.  Marquardt,  Seh. 
Schörzingen,  Pfd.  Sautermeifter,  k.  Pf. 
....  Kpl.  Geiger,  Seh. 
Wehingen,  Pfd.  Hopp,  k.  Pf.  Sauter,  Seh. 
Weilen  u.  d.  R.,  Pfd.  Bucher,  k.  Pf.  Koch, 
Seh. 


14.  Oberamt  Sulz. 

AG.:  Wagenmann,  OA.R.  Rücker,  AG.Schr. 
StA,  1.  v.  Kim,  OF.  in  1.  2,a.  Stumpf» 
prov.  KB.  in  1.  2,b.  Weinmann,  ZV.  in 
Tübingen.  3.  J.Rf.  Tfcherning  in  1.,  AA. 
Müller,  GN.    Stieglitz,  AN.  in  2L 

OA. :  Kinzelbach,  OA.M.  Weigenmaier,  0 A.Akt. 
Dr.  Heller,  OA.A OA.- 
WA. Mozer,  OA.Th.A.  Vogt,  OA.Pfl. 
Steichele,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Sulz:  Dr.  Kern,  Dek.;  k. :  Horb, 
Schömberg. 

Kam.A.:  Dr.  Gmelin,  KV.    Stumpff,  Bchh. 

Forft-A.  Sulz:  Graner,  FM.  Wölffle,  Alf.  Rev.A. 
Sulz:  V.  Kim,  OF.     Rofenfeld:  Gauß,  OF. 

1.  Sulz,  OA.St     Dr.  Kern,  Dek.,   er.  Stpt 
Demmler,  Hlfr.    Walz,  Stfch. 

2.  Aiftaig,  Pfd.   Sigel,  ev.Pf.  Steidinger,  Seh. 

3.  Bergfelden,  Pfd.  Schlager,  ev.  Pf.  Sikeler, 
Seh. 

4.  Bettenhaufen,  D.    Günthner,  Seh. 

5.  Biekelsberg,  Pfd.    Gieß,  ev.Pt  Kipp,  Seh. 

6.  BinsdorfySt    Sohmid,  k.  Pf.    Hipp,  Stfoh. 

7.  Boll,  D.    Höhn,  Seh. 


OA.  TübiDgen,     Tuttlingen. 


Lvn 


8. 

9. 
10. 
11. 
12. 
13. 

14. 

15. 
16. 
17. 
18. 

19. 


21. 


24. 


27. 

28. 


Brittheim,  D.    Stoll,  Seh. 
Bnfenweiler,  D.    Armbrufter,  Seh. 
Dornhan,  St.  Bazlen,  ev.  Stpf.  Enanfi,  Stfcb. 
Dflrrenmettrtetten,  D.    Silber,  Seh. 
Fümlal,  Pfd.     Elwert,  ev.  Pf.    Pfau,  Seh, 
Holzhaufen,  Pfd.      Ev.    Pf.:    Hlfr.    io    1. 
Sehneider,  Seh. 

Hopfau-Neunthaufen,  Pfd.  Gn£mann,  ev.  Pf. 
Link,  Seh. 

Hingen,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Std.  Pfv.  Merkle,  Seh. 
Leidringen,  Pfd.  Sebmid,  ev.  Pf.  Hölle  Seh. 
Leinftetten,  Pfd.  Link,  k.  Pf.  Bronner^  Seh, 
Marfchalkenzimmem,  Pfd.  HOehftetter,  ev. 
Pf.    Bloeher,  Seh. 

Mahlheim  a.  B.,  Pfd.  Raur,  ev.  Pf.  Däuble, 
Seh. 

Renfrizhaufen,  D.    Kimmich,  Seh. 
Rofenfeld,  St.  Kober,  ev.  Stpf.  Kipp,  Stfch. 
Rothenzimmem,  D.    Bilger,  Seh. 
Sigmarswangen,  Pfd.     Ev.  Pf.:   Std.  Pfv, 
Steinwandt,  Seh. 
Stemeck,  W.  Bühner,  Seh. 
Trichtingen,  Pfd.  Merckle,  ev.  Pf.  Stol],Sch. 
Vöhringen,Pfd.  DelTecker,  ev.  Pf.  Hezel,Sch. 
Wälde,  D.    Graf,  Seh. 
Weiden,  D.    Ziegler,  Seh. 
Wittershaufen,  Vid ev.  Pf    Grüb- 
ler, Seh. 


16.  Oberamt  Tübingen. 

AG.:  Feuerlein,  Landgeriehtsrath,  Dienftauf^ch^ 
führender  AR.  Dr.  Korn,  AR.  Wanderer, 
Gaupp,  AG.Schr.  St.A.1.  Mayer,  OF.  in  1. 
2,b.  Weinmann,  ZV.  in  1.  Uhland,  GK 
Weber,  AN.  von  8,  in  1.  Häberle,  AN. 
in  28. 

OA. :  Neudörffer,  OA.M.  Walz,  AM.  Dr. Oefterleo, 
Prof.,  OA.A.  Dr.  Landerer,  OA.WA.  Rau- 
fcher,  OA.Th.A.  Wömer,  OA.Pfl.  Riekert, 
OA.-Bantchn. 

Dek.A.  ev.:  Tübingen:  Franck,  Dek.  k.:  Bot 
tenburg,  Stuttgart 

Kam.A.:  Stumpff,  Fin.R.,  KV.  Vogel,  .  .  .  . 
Bchh.    Weinmann,  ZV. 

Forft-A.  Bebenhaufen:  Dr.  Tfcheming,  ForiltT., 
FM.  Kurz,  Air.  Rev.A.  Bebenhaufen :  Rut- 
hardt,  Rf.    Einliedel:  Mayer,  OF.,  in  1. 

1.  Tübingen,  OA.St.  Ev.  Frühpredifeer:  D, 
V.  Weizföcker,  D.  Weiß,  D.  Kübel,  D. 
Kautzfeh,  ProfelToren.  Franek,  Dek,,  ev* 
Stpfr.  Sandberger,  Ohlfr.  Elf^ßer,  Hlfr. 
Maier,  k.  Stpf  Goes,  Stfch.  Stähle,  Pol.AM. 

2.  Altenburg,  D.    Walz,  Seh. 

3«  Bebenhanfen,  D.    Hahn,  Seh. 

4.  Degerfchlacht,  Pfd.  Dieterich,  ev.  Pf.Riehle, 
Seh. 

5.  Derendingen,  Pfd.  Lic.  theol.  Schmoller, 
Dek.,  ev.  Pf.    Laupp,  Soh. 


6. 
7, 

8. 

9. 
10. 

11. 

32, 
13. 
14. 
15. 
16. 

17. 

18. 
19. 
20. 
2t 

22. 


24. 
25. 

27, 
28. 
29, 
80. 


Dcttenhaufen^Pfd,  Hiller,  ev.Pf.  Braun,  Scb. 

Dörnach,  D.    Mohl,  Seh. 

Dußlingen,  Pfd.   Fi  fcher,  ev.  Pf,  Wucherer, 

Seh. 

Gniobel,  Pfd.    Bengel,  ev.  Pf.     Beck,  Seh. 

Gönniögen,  Pfd.     Zeller,  ev,  Pf.    Rothen- 

höfer,  Seh. 

Hagelloch,  Pfd.    Breitenbach,  ev.  Pf.    Sey- 

boldt,  Scb- 

Hüskch,  D.    Löffler,  Seh. 

lettenburg,  D.    Digel,  Seh. 

Immenhaofen,  D.    Maier,  Seh. 

KilchbergjPfd.  Wielatid,ev.Pf.  Bttrker,ScK 

Eireheotellinafürt,  Pfd.     Wieland,  cv.  Pf. 

Weber,  Seh. 

Kufterd Ingen,  Pfd.   Cafpart,  ev.  Pf.  Mozer, 

Seh. 

Luftnau,  Pfd.    PreiTel,  ev.  Pf.    Riekert,  Seh. 

Mähringen,  Pfd.    Motz,  ev.  Pf.   Eiehle,  Seh. 

Nehren,  Pfd.   Bach,  ev.  Pf.  Schneider,  Sch> 

OfeidlngeQ,  Pfd.   Miller^  ev,  Pf.   Neiifcheler, 

Seh. 

Pfrondorf,  Pfd.    Römer,  ev.  Pf.    Nagel,  Seh, 

PKczhaufeo,  Pfd.    Meyding,  ev.  Pf.  Oswald, 

Seh. 

Eommelabacb ,  Pfd.     Baur,  ev.  Pf.     Neu- 

fcheler,  Seh. 

Eübgartcn,  D.     Ev.  Pf.:  Pf.  in  9.     Mayer, 

Seh. 

Schlaitdorf,  Pfd.  Auer,  ev.  Pf.  Walker,  Seh. 

Siekenhaufen,  D,    Knapp,  Seh. 

Walddorf,  Pfd.   Stein,  ev.  Pf.    Heim,  Seh. 

Wankheim,  Pfd.  Stolz,  ev.  Pf.     Braun,  Seh. 

Weilheim,  Pm ev.  Pf.    Haai,  Seh. 


16.  Oberamt  Tuttlingen. 

AG.:  MQhlieh,  OÄ.H.     Betz,  AR.    KlingenfteiD, 

ÄG.Schr.   St-A.  1.   Sohäffer,  Rf,  in  1,   2,a. 

und  2,b.  Teufel,  ZY.  in  1.    Widmaier,  GN. 

Eberle,  AN.  in  20. 
OA.:  Reis,  OA.M.    Vogt,  AM.  Dr.  Kapflf,  OA.A, 

....  OA.WA.    Reichle,  OA.Th.A.   Sehad, 

OA.Pfl.    Scbad,  OA.Baatchn. 
Dek.A. ev.:  TuttlingeB:  Jäger^  Dek.;  k. :  Wurm- 

lingen:  Pfeiffer,  Defc. 

Kam.A.:  PfeilfÜeker,  KV Bnchh. 

(Forft-A.  Rottweil)  Rev.A.  Mahlheim:    Merz^RF. 

in  1,    Tuttlingen:  Sehäffor,  Rf. 
1»  Tuttlingen,  OA.St.    Jäger,  Dek-    ev.    Stpf. 

Knapp,  eifr.     Rief,  k.  FikrL    Storz,  Stfck 
2.  Durchhaufen,  Pfd.     Hundt,  k.  Pf.     Wenz* 

Jer,  Seh. 
e.  Friedingeo   a.  D.,   St.    Fähndrich,  k.  Stpf. 

Kiften feger,  Kpl.    Hemnatin,  Stfch. 

4.  Gunningen,  Pfd.    Born,  k.  Ff«  Schlecht,  Seh, 

5.  Baufen  o,  V»,  Pfd.   Hartmann,  ev,  Vf.   Hal- 
1er,  Seh. 


LVIII 


OA.  Urach.     Aalen. 


6. 
7. 
8. 
9. 

10. 
11. 

12. 
13. 
14. 
15. 
16. 

17. 
18. 
19. 

20. 

21. 

22. 
23. 


Irrendorf,  Pfd.  Sclilichte,  k.  Pf.  Frick,  Seh. 
Kolbingen,  Pfd.  Frifeh,  k.  Pf.  Deufel  Seh. 
Mühlhaufen,  Pfd.  Eßwein,  k.  Pf.  Gruler,  Seh. 
Mühlheim  a.  D.,  St.  Dörr,  k.  Stpf.  Lei- 
binger,  Stfch. 

NendiDgen,  Pfd.  Walz,  k.  Pf.  Schilling,  Seh. 
Neuhaufen  o.  E.,  Pfd.  Leube,  ev.  Pf.  Schaz, 
Seh. 

überflaeht,  D.  Keller,  Seh 
Renquishaufen,  Pfd.  Sachs,  k.  Pf.  Rack,  Seh. 
Rietheim,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Std.  Pfv.  Storz,  Seh. 
Schura,  Pfd.  Ev.  Pf. :  Std.  Pfv.  Kohler,  Seh. 
Seitingen,  Pfd.  Stehle,  k.  Pf.  Kiemler,  Kpl. 
Weite,  Seh. 

Stetten,  Pfd k.  Pf.    Bufchle,  Seh. 

Thalheim,  Pfd.  Weigle,  ev.  Pf.  Voffeler,  Seh. 

Thuningen,Pfd.  Ströhmfeld,  ev.  Pf.  Schaible, 

Seh. 

Trormgen,  Pfd.    Elwert,  ev.  Pf.    Hohner, 

Seh. 

Weigheim,  Pfd.  Ruckgaber,  k.  Pf.  Schrenk, 

Seh. 

Weilheim,  Pfd.    Weiger,  k.  Pf.    Zapf,  Seh. 

Wurmlingen,  Pfd.     Pfeiffer,   Dek.,  k.  Pf. 

Gfrörer,  Kpl.    Müller,  Seh. 


17.  Oberamt  Urach. 

AG.:  Seeger,  ÜA.R.    Maek,  AG.Sehr.    St.A.  1. 

Gwinner,  OF.  in  1.    2,a.  Sailer,  ÜK.  in  1. 

2,b.   Valet,  ZV.  in  Reutlragen.     3.   Kohn, 

AM.     Braunbek,  GN.    Krauß,   AN.  in  14. 

Seitz,  AN.  von  5,  in  1. 
OA.:  Pichler,  OA.M.  Kohn,  AM.   Dr.  Camerer, 

OA.A.    Dr.  Klüpfel,  OA.WA.    Kohler  in  1, 

....  in  14,  OA.Th.Ae.      Sippel,  OA.Pfl. 

Grafer,  OA.Bautohn. 
Dek.A.  ev. :  Urach :  Kuhn,  Dek.,  k. :  Deggingen, 

Rottenburg. 
Kam. A. :  Schnitzer,  Fin.Rath,KV.  Engler,  Bchh. 
Forft-A.  Urach:  Dietlen,  FM.    Fieih.  v.  TelTin, 

Äff.      Rev.A.   Gächingen:   Wanderer,    Rf. 

Hengon :  Weiger,  Rf.   Metzingen :  Lanfterer, 

OF.    Urach:  Gwinner,  OF. 


1.  Urach,  OA.St.  Kuhn,  Dek.,  ev.  Stpf.  Lan- 
denberger,  Hlfr.  Schäfer,  k.  Pfkrt.  Seubert, 
Stfch. 

2.  Bempflingen,  Pfd.  Ruoff,  ev.  Pf.  Sey- 
bold.  Seh. 

3.  Bleichftetten,  D.    Säur,  Seh, 

4.  Böhringen,  Pfd.  Schmid,  ev.  Pf.  Geeke- 
ier, Seh. 

5.  Dettingen  a.  E.,  Pfd.  Roos,  ev.  Pf.  Schüz, 
Hlfr.    Kleyh,  Seh. 

6..  Donnftetten,  Pfd.  Kemmler,  ev.  Pf.  Mall,  Seh. 

7.  Gächingen,  Pfd.  Schnapper,  ev.  Pf.  Stal- 
der,  Seh. 

8.  Giema,  D.    Sailer,  Seh. 

9.  Grabenftetten,  Pfd.  Werner,  ev.  Pf.  Wein- 
land, Seh. 

10.  Gruorn,  Pfd.   Knapp,  ev.  Pf.   Holder,  Seh. 

11.  Hengen,  Pfd.   Pfäfflin,  ev.  Pf.    Stooß,  Seh. 

12.  Halben,  Pfd ev.  Pf.    Buek,  Seh. 

13.  Lonfingen,  D.    Holder,  Seh. 

14.  Metzingen,  St.   Beck,  ev.  Stpf.  Kirchhofer, 
Hlfr.    Cafpar,  Stfch. 

15.  Mittelftadt,  Pfd.    Ruthardt,  ev.  Pf.    Röhm, 
Seh. 

16.  Neuhaufen  a.  d.  Erms,  Pfd.    Köhler,  ev.  Pf. 
Weiblen,  Seh. 

17.  Ohnaftetten,  Pfd.  Feldweg,  ev.  Pf.  Gekeler, 
Seh. 

18.  Reicheneck,  D.    Kehrer,  Seh. 

19.  Riederich,  Pfd.  Braun,  ev.  Pf.  Neufcheler, 
Seh. 

20.  Rietheim,  D.    John,  Seh. 

21.  Seeburg,  Pfd.    Siedler,  ev.  Pf.    Ehni,  Seh. 

22.  Sirchingen,  D.    Vatter,  Seh. 

23.  Sondelfingen,  Pfd.    Renz,  ev.  Pf.    Schenk, 
Seh. 

24.  Trailfingen,  D.    Walter,  Seh. 

25.  Upfingen,  Pfd.    Hartmann,  ev.  Pf.   Feucht, 
Seh. 

26.  Wittlingen,  Pfd.    Reinhardt,  ev.  Pf.    Lam- 
parter.  Seh. 

27.  Würtingen,  Pfd.   Langbein,  ev.  Pf.  Harter, 
Seh. 

28.  Zainingen,  Pfd.     Kapff,  ev.  Pf.    Werner, 
Seh. 


C.   Jagft- Kreis. 


I.  Oberamt  Aalen. 

AG.:  Kotzel,  OA.R,  Freih.  v.  Seckendorff,  AR. 
Lenfe,  Wezel,  AG.Sehr.  St.A.  1.  Grimm,  OF. 
in  1.  2,a.  Steinbei8,KB.  in  1.  2,b  Pleibel, 
H.ZK.  in  Stuttgart.  3.  JRf.  Gräder,  AA. 
in  Gmünd.  Millauer,  GN.  König,  AN.  von 
2,  in  10. 


OA.:  Stahl,  OA.M.  Schmidt,  AM.  Dr.  Linfer, 
OA.A.  .  .  .  OA.WA.  Eberhardt,  OA.Th.A. 
Franz,  OA.Pfl.    Stein,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Aalen: Dek.;  k.;  Höfen: 

Kollmann,  Dek.,  in  17. 

Kam.A.:  Wider,  KV.    Steinbeis,  Bchh. 

(Forft-A.  Ellwangen):  Rev.A.  Abtsgmünd:  Hof- 


OA.  CraiUheim.     Ellwangen. 


LIX 


1. 

2. 

3. 

i. 

5. 
6. 

7. 
8. 
9. 

10. 

11. 

12. 

13. 

14. 

16. 

16. 
17. 

18. 
19. 


wann,  Of.  Schrezheim :  Ritter,  OF.  (Forft-A. 
Heidenheim)  Rev.A.  Aalen:  F.  Grimm,  OF. 
Oberkochen:  Fröhner,  Rf. 

Aalen,  OA.St Dek.,  ev.  Stpf. 

Dr.  Mezger,  Hlfr.   Löffler,  k.  Stpf.   Baufch, 

Stfch. 

Abtsgmttnd,  Pfd.    Walfer,  k.  Pf.   Rnthgeb, 

Seh. 

Adelmannsfelden,  Pfd cv.  VI 

Förftner,  Seh. 

Dewangen,  Pfd.    Klein,  k.  Pf.    Vogelgfan^, 

Seh. 

ElTingen,  Pfd.  Pregizer,ev.Pf.  Bänerle^Sch. 

Fachfenfeld,  Pfd.  Schweitzer,  ev.Pf.  Brucker, 

Seh. 

Heuchlingen,  Pfd.   Betz,  k.  Pf.    Stüta,  Seh. 

Höfen,  Pfd.    Beck,  k.  Pf.     Wanner,  Seh. 

Hohenftadt,  Pfd.    Dörr,  k.  Pf.   .  .  ,  .  Kpl. 

Lorenz,  Seh. 

Hüttlingen,  Pfd.    Brugger,  k.  Pf.    Iludel- 

maier.  Seh. 

Laubach,  D.    Ev.  Pf.:  Pf.  in  13.    Ulmer, 

Seh. 

Lauterburg,  Pfd.   Schnizler,  ev.  Pf,    Bäurle, 

Seh. 

Neubronn,  Pfd ev.  Pf.     EQwein, 

Seh. 

Oberkochen,  Pfd.  Breitenbach,  k.  Pf.  Brecht, 

ev.  Pf.     Wingert,  Seh. 

Pommertsweiler,  Pfd.     Thoma,    k.   PfkrL 

Mayer,  Seh. 

Schechingen,  Pfd.   Reiß,  k.  Pf.  Seibol^i.Sch. 

Unterkochen,  Pfd.    Kollmann,  Dek.,  k.  Pf. 

Hahn,  Kpl.    Sinz,  Seh. 

ünterrombach,  W.    Bruder,  Seh. 

WalTeralfingen,  Pfd.  Kohler,  k.  Pf.  Sauter, 

Seh. 


2.  Oberamt  Crailsheim. 

AG.:  Rößler,  OA.R.  Miller,  AR.  Dreher,  Kulm- 
bach,  AG.Schr.  StA.  1.  Hähnle,  RL  in  l7. 
2,a  Brick,  K.B.  in  1.  2,b  Groß.  StAL  in 
Hall.  3.  JRf  Bundfchu,  AA.  Riedel,  ÜN. 
Stahl,  AN.  von  7,  in  1. 

OA.:  Gambs,  OA.M.  Müller,  AM.  Dr.  Eich- 
berg, OA.A.  Dr.  Häberlein,  OA.WA.  .Sacha, 
Stfch.,  OA.Pfl.    Häffner,  OA.Bautclm. 

Dek.A.  ev.:  Crailsheim:  Beckh,  Dek.;  k.:  Ell- 
wangen. 

Kam.A.:  Knapp,  KV.    Brick,  Bchh. 

(Forft-A,  Ellwangen) :  Rev.-A.  CraiUheim :  Para- 
deis, Rf.  (Forft-A.  Hall) :  Rev.A,  üriindel- 
hardt:  Riegel,  OF.  Rev.A.  Rofifeld:  Hiihnfe, 
Rf.,  in  1. 

1.  Crailsheim,  OA.St.    Beckh,  Dek.,  ev,  Stpf. 
Oehler,  Hlfr.     Vogt,  k.  Stpf.    Sachs,  8tfch. 

2.  Ellrichshaufen  ^  Pfd.     Schweitzer,   ev.  Ff. 
Schultheiß,  Seh. 


3.  Goldbach,  Pfd cv.  Pf    Grub,  Seh, 

4.  Groningen,  Pfd.   Hang,  ev.  Pf.   Bauer,  Seh. 

5.  Grttndelhardt,  Pfd.   Jüngling,  ev.  Pf.  Köhn- 
lein.  Seh. 

6.  Honhardt,  Pfd.    Volz,  ev.  Pf.   Lober,  Seh. 

7.  Jagftheim,  Pfd.  Henninger,  ev,  Pf.  Rücker, 
Seh. 

8.  Ingeraheim,  D.    Zieglcr,  ev.  Pt    Haf,  Seh. 

9.  Lautenbach,  D.     Hauck,  Seh. 

10.  Leukershaufen,  Pfd.    Zeller,  ev,  Pf.    Brtit^ 
fchwtirt,  Seh. 

11.  Luftenaii  (Markt-L),  P*d.     Sayler,  ev,  Pf, 
Sehiirer,  k,  Pf.    Mtrklein,  Seh, 

12.  Mariäkappei,  Pfd.  Ammon,  ev,  Pf.    Dorfch, 
Scb. 

13.  Mat^enbach,  D*     Lechler,  Seh. 

14.  Oberipcltach^Pfd.  Ev.  Pf.tSt.Pfv.  Schmidt, 
Seh. 

15.  UnoUheim,  Pfd.   .  ,  .  .  ev,  Pf.  StiUhammei-, 
Seh> 

la  Rechenherg,  Pfd.  Härtter,  ev.  Pt  Kehl,  Seh. 
17,  Roßfcld,  Pfd.    Fifcher,  ev.  Pf,    Taxi»,  Seh. 
13.  Sattüldorf,  Pfd.    Zenneck,  ev,  Pf.    Ziegler, 
Beb. 

19.  Stitnpfach,   Pfd-    Bernhard,   k,  Pf.     Mett- 
mann, Scb. 

20.  Tiefenhach,  Pfd.   Harre,  ev,  Pf.   Waldmann, 
Seh, 

21.  Trienabach,  Pfd.  Dcniel,  cv.  Pf.  Riißlcr,  Seh, 
2'1  Unterdeufftetten,  Pfd.    Haaler,  k.  Pf.    Bauer, 

2X  Waldthann,  Pfd.   MUller,  ev.  Pf    Bufcb,Sch, 

24,  Weipeitshofen,  D.    SehloJTer,  Scb, 

25,  Weftgartahaufen,    Pfd.      Denner,    ev,   Pf. 
Weik,  Seh. 

26,  Wildenftcin,  Pfd.     Bdtter,  ev.  Pf,    Haller, 
üch. 


3.  Oberamt  Ellwangen. 

AG.;  Dallinger,  OA.R-  Dauraer,  AU.  Hofmatin, 
Babel,  ÄG.Srhr,  St.A;  L  Polbk,  Ol\  in  L 
2,a.  Künig,  UK.  in  1.  2,b,  Pldbel,  H.Z.K. 
in  Stuttgart   Keppler,  GN.   Ruoff,  AN,  in  27. 

OA.;  Göbel,  OA.M.  Zorer,  AM.  Dr,  Groß, 
Kreismediiinalrath,  OA.A,  Dr.  Werfer,  OÄ.- 
WA.  Sehünweilor,  OA.Th.A,  Sleinhardt, 
OA.Pfl,    Rueß,  Watfner,  OA^Baiitchn, 

Pek.A,  ev. :  Aalen,  Crailsheim ,  Gaildorf;  k,: 
Ell  Wangen:  ächmid,  Dek,^  PI  zu  8chüaea- 
berg  bei  1. 

Kam.A.  EMwangen:  Steckmayer,  KV.  Löfflor, 
Kchb. 

Forft-A.  Ell  Wangen:  Probft,  FM.  Sehnltz,  AÜ. 
Rev.Ae.  DankoltsweJlcr;  W.  Jungiager,  Üf, 
Ellenberg:  Ereih,  v.  Thannba«ifcii,  Kf.  Ell- 
waogün:  W.  Podak,  OF,  Hohenberg;  Zim- 
merlt,  UF.  Schrezheim:  lUtter,  OF, 
1,  EUflraogen,   ÜA.M.     Dn  Sohwiiri,  k»  titpf. 


LX 


OA.  Gaildorf.     Gerabronn. 


2. 

a 

4. 
5. 
6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
11. 
12. 

18, 

14. 
15, 

16. 

17. 
18. 
19. 
20. 

21. 

22. 


2b. 
26. 

27. 


Eble,  Merz,  Kple.  Scbmid,  Dek.,  k.  Pf, 
zn  Scbönenberg.  Knapp,  ev.  Stpf.  Mayer- 
haafen,  Stfch. 

BenzeDzimmem ,  Pfd.  Hartmann,  ev.  Pf. 
Götz,  Seh. 

Btthlerthann,  Pfd.  Hufnagel,  k.  Pf.  Ihle, 
k.  Pfarrkurat  in  Kottfpiel.  Heid,  Seb, 
Bühlerzell,  Pfd.  Köbler,  k.  Pf.  Horlacher,  Scb. 
Dalkingen,Pfd,  Frölicb,  k.  Pf.  Rathgeb,Scb. 
Ellenberg,  Pfd.  Scbmid,  k.  Pf.  Zimmer,  Scb. 
Geislingen,  Pfd.  Kreuzer,  k.  Pf.  Holzinger, 
Seh. 

Jagftzell,  Pfd k.  Pf.  Wunder,  Scb. 

Laucbbeim,  St.  Ziefel,  k.  Stpf.  Kable,  Stfcb. 

Lippacb,  Pfd.  Scbneele,  k.  Pf.   Merkle,  Scb. 

Neuler,  Pfd.   Scbobel,  k.  Pf.   Forfter,  Scb. 

Nordbaufen,  Pfd.    Hummel,  k.  Pf.    Egete- 

meyr,  Scb. 

Pfablbeim,  Pfd.    Nägele;  Scburr  in  Beers- 

baob,  k.  Pf,    Mack,  Scb. 

Rindelbacb,  D.    Seckler,  Scb. 

Böblingen,   Pfd.     Dr.  Scbleweck ,   k.  Pt 

Ruoff,  Scb. 

Rofenberg,  D.  Fncbs,  k.  Pf.  in  Hobenberg. 

Scbnitzer,  Scb. 

Scbrezbeim,  D.    Zeller,  Scb. 

Scbwabsberg,  Pfd.  Scbmitt,  k.  Pf..  Mai,  Scb. 

Stödtlen,  Pfd.    Ebrien,  k.  Pf.   Hauber,  Scb. 

Tbannbaufen,  Pfd.    Scbweinbenz,   k.   Pf. 

Frick,  Scb. 

ünterfcbneidbeim ,   Pfd.    Scbwarz,   k.  Pf. 

Hotter,  Scb. 

Unterwilflingen ,  Pfd.     k.  Pf.:   Pf.   in   26. 

Scbmidt,  Scb. 

Walxbeim,  Pfd.    Eitle,  ev.  Pf.    Volk,  Scb. 

Weftbaufen,  Pfd.  Hug,  k.  Pf.  Frölicb,  KpL 

Sünder,  Scb. 

Wörtb,  Pfd.  Heuberger,  k.  Pf.  Erbardt,  Scb. 

Zipplingen,  Pfd Straub,  Köbericb, 

k.  Pf.    ßaumann,  Scb. 

Zöbingen,  Pfd.    Neber,  k.  Pf.   Dambacber, 

Scb. 


4.  Oberamt  Gaildorf. 

AG. :  Scbmieg,  OA.R.  Siger,  AG.Scbr.   StA.  1. 

Scbmitt,  OF.  in  1.    2,a  Bollacber,  UK.  in 

Hall.    2,b.  Groß,  St.K.   in   Hall.    3.  JRf. 

Glöggler,  AA.   Zimmermann,  GN.  Beck  IL, 

AN.  in  8. 
OA.:  Weidner,  OA.M.    Vogt,  AM.   Dr.  Gmelin, 

OA.A ,  OA.WA.    Noller,  OA.Tb.A. 

Haaf,  OA.Pfl.    Remppis,  OA.Bautcbn. 
Dek.A.  ev.:  Gaildorf:  Leypoldt,  Dek.;  katb.: 

Ellwangen;  Gmünd;  Höfen. 
K4m.A.:  Stampf,  KV.    DelTelberger,  Bcbb. 
(Forft-A   Hall):  Rev.A.  Gaildorf:  Scbmitt,  OF. 

Salzbach  a.  K.:  Werkmann,  Rf«  Gfcbwend: 

Kober,  Rf. 


1.  Gaildorf,  OA.St.    Leypoldt,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Hlfr.  Pf.  in  Münfter  (22),  Kleinknecbt,  Stfcb. 

2.  Altersberg,  W.    Ackermann,  Scb. 

3.  Efcbacb,  Pfd.    Rau,  ev.  Pf.    Treu,  Scb. 

4.  Eatendorf,  Pfd.   .  .     .  ev.  Pf.   K.Pf.:  ftd. 
Pfv.    Statz,  Scb. 

5.  Ficbtenberg,  Pfd.  Keerl,  ev.  Pf.   Hofmann, 
Scb. 

6.  Frickenbofen,  Pfd.  Hafenauer,  ev.  Pf.    Hu- 
berieb,  Scb. 

7.  Geifertsbofen,  Pfd.   Scbufter,  ev.  Pf.  Merk- 
lein, Scb. 

8.  Gfcbwend,  Pfd.     Biblmaier,  ev.  Pf.     Boll- 
ftetter,  k.  Pf.  in  Schlecbtbacb.    Kopp,  Scb. 

9.  Haufen  a.  R.,  Pfd.  Kiene,  k.  Pf.  Scbwenger, 
Scb. 

10.  Hütten,  D.    Bürk,  Scb. 

11.  Laufen  a.  K.,  Pfd ev.  Pf.     Blind, 

Scb. 

12.  Micbelbacb  a.  d.  B.,  Pfd.     Troll,  ev,  Pf. 
Scbmidt,  Scb. 

13.  Mittelfifcbacb,  Pfd.  Scbiler,  ev.  Pf.  Maurer, 
Scb. 

14.  Oberfifcbacb,  Pfd.    Braun,  ev.  Pf.   Stiefel, 
Scb. 

15.  Obergröningen,  Pfd.  Liebermeifter,  ev.  Pf. 
Förftner,  Scb. 

16.  Oberrotb,  Pfd.    Hoffmann,  ev.  Pf.    Weller, 
Scb. 

17.  Oberfontbeim ,  Pfd.    Immendörfer,  ev.  Pt 
Hamann,  Scb. 

18.  Oedendorf,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  Wellbeim, 
OA.  Hall.    Sanwald,  Scb. 

19.  Ruppertsbofen,    Pfd.    Ev.    Pf.:    Ad.   Pfv. 
Müller,  Scb. 

20.  Sulzbacb  a.  K.,  Pfd.  Scbmid,  ev.  Pf.  Pfizen- 
mayer,  Scb. 

2L  Untergröningen,  Pfd ev.  Pf.  Arnold, 

k.  Pf.    Kircbert,  Scb. 

22.  ünterrotb,  D ev.  Pf.  in  Münfter, 

Scbaible,  Scb. 

23.  Vorderfteinenberg,  D.    Rupp,  Scb. 


6.  Oberamt  Gerabronn. 

AG.:  Langenbarg:  Kern,  OA.R.   Scbwartz,  AR. 

Zugmaier,   AG.Scbr.     St.A.   1 2,a. 

Wannen wetfcb,  prov.  KB.  in  27.  2,b.  GroC, 
StK.  in  Hall.  3.  JRf.  Aberle,  AA.  Hagen- 
bucb,  GN.  in  17.  Löckle,  AN.  in  7;  Wol- 
fer, AN.  in  22. 

OA.  Gerabronn:  Maier,  OA.M.  Eggmann,  AM. 
Dr.  Bürger  in  17,  OAA.  Kaut  in  1,  OA,- 
WA.  Model  in  1,  OA.Tb.A.  Egelbaaf  in  1, 
OA.Pfl.    Mack  in  1,  OA.Bautcbn. 

Dek.A.  ev.:  Blaufelden:  Löffler,  Dek.  Langen- 
burg:  Herzog,  Dek.;  k.:  Mergentbeim,  Am- 
ricbsbaufen,  Ellwangen. 


OA.  Qerabronn.     Gmünd. 


LXI 


Kam.A.  Roth  a.  S.:  Nalt,  KV.    Wannenwetfch, 

Bchh. 
(Forlt-A.  Mergentheim) :    Rev.A.   Schrozberg^ 

Roßhirt,  OF. 

1.  Gerabronn,  OA.Sitz,  Pfd.  Lenckner,  ev.  Pf, 
Mögerle,  Seh. 

2.  Amlishagen,  Pfd.  Egelhaaf,  ev.  Pf.  Roll,  Seh, 

3.  Bächlingen,  Pfd.  Bollert,  ev.  Pf.  Stapf,  Seh, 

4.  BartenfteiD,  St k.  Stpf.  Kinzy, 

Stfch. 

5.  Beimbach,  Pfd.  Hauff,  ev.  Pf.   Bayer,  Seh, 

6.  Billingsbach,  Pfd.  Palm,  ev.  Pf.  Vogt,  Scb. 

7.  Blaufelden,  Pfd.  Löffler,  Dek.,  ev.  Pf.  Wol- 
farth,  Seh. 

8.  Brettheim,  Pfd.  Dr.  Hafner,  Lic.  th.,  ev.  Pf. 
Gaekftatter,  Seh. 

9.  Dünsbach,  Pfd.  Meyer,  ev.  Pf.  Kurr,  Seh, 

10.  Gaggftatt,  Pfd.  Bihl,  ev.  Pf.  Hofftetter,  Seh, 

11.  Gammesfeld,  Pfd.  Bezner,  ev.  Pf.  Hahn,  Seh. 

12.  Haufen,  Pfd.    Fraas,  ev.  Pf    Stahl,  Seb. 

13.  Hengftfeld,  Pfd.  Schmidt,  ev.  Pf.  Hofmann, 
Seh. 

14.  Herrenthierbach ,  Pfd.  Mehring,  ev,  Pf. 
Krafft,  Seh. 

15.  Homberg,  D.  Ev.  Pf.  Stpf.  in  16.  Köhler, 
Seh. 

16.  Kirehberga.J.,  St  Weber,  ev.  Stpf,  .  ,  ,  . 
Diak.  und  Präz.    Heim,  Stfch. 

17.  Langenburg,  St  Herzog,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Kretfehmer,  Hlfr.  und  Präz.  Weitbrecht, 
ev.  Pf.  in  Unt-Regenbach.  Mi^er,  Stfch. 

18.  Lendfiedel,  Pfd.  Domfeld,  ev.  Pf.  Schufter, 
Seh. 

19.  Leuzendorf,  Pfd.  Lang,  ev.  Pf.  Herrmann, 
Seh. 

20.  Michelbach  a.  d.  H.,  Pfd.  Ammon,  ev.  Pf, 
Bauer,  Seh. 

21.  Michelbach  a.  d.  L.,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  25, 
Kochendörfer,  Seh. 

22.  Niederftetten,  St  Lebküchner,  ev.  Stpf. 
Zeller,  k.  Stpf.    Müller,  Stfch. 

23.  Oberfteinach,  Pfd Auberlen,  ev.  Pf, 

von  Altenberg  (in  Haßfelden,  Hall).  [Schaft, 
Seh. 

24.  Oberftetten,  Pfd.  EHIg,  ev.  Pf.  Beck,  6ch. 

25.  Reubach,  Pfd.  Fifcher,  ev.  Pf.  Fuchs,  Seh. 

26.  Riedbach,  Pfd.  Paulus,  ev.  Pf.    Ulm,  Seh, 

27.  Roth  a.  S.,  Pfd.  Bürklin,  ev.  Pf.  Cröglinger, 
Seh. 

28.  Ruppertshofen,  Pfd.  Dieterich,  ev.  Pf, 
Schmidt,  Seh. 

29.  Schmalfelden,  Pfd.  Sihler,  ev.  Pf.  Obern- 
dörfer, Seh. 

80.  Schrozberg,  Pfd.  Preuner,  ev.  P£  Dal- 
linger.  Seh. 

31.  Spielbach,  Pfd.  Strebel,  ev.  Pf.  Waldmann, 
Seh.     . 

32.  Wallhaufen,    Pfd.      Schenk; in 

Schainbach,  ev.  Pf.    Bierlein,  Seh. 


33.  Wiefenbach,  Pfd ev.  Pf.  Vogel,  Seh. 

34.  Wildenthierbach,  Pfd.  Eflig,  ev.  Pf.  Obern- 
dörfer, Seh. 

35.  Witten  Weiler,  W.    Hof  mann,  Seh. 


6.  Oberamt  GmUnd. 

AG.;  Römer,  OA.R.  Schwab,  AB,  Eieß, 
Wankmfliler,  ÄG.Scbr.  StA.  1.  Haß,  OF. 
in  1.  2,a.  ZV.  Schäffer  in  1.  2,b.  Pleibel, 
e.Z,IL  In  Stuttgart  3.  JRf,  Gräter  äu  1^ 
AA.  Sautermeifter,  QN.  Hartmann,  AN. 
In  8. 

0 A  r  Freu,  OA.M.  ChriÄmano,  AM.  Dr.  Kiefer, 
OA.Ä,  Dr.  Schabe! ,  OA.WA.  OfterUg, 
OATh.A.  Miüer,  OA,pa.  König,  OA.- 
Bautchn. 

Dek.A.  ev. :  Aalen,  WeUheim,  Gaildorf,  Göpp- 
ingen ;  kath. :  Gmünd :  Chriitlich,  Dek.,  in  14. 

Kan>.A»:  König,  KV.    Bopp,  Bchh. 

(Forft-Ä.  SchomdorO;  Rev.A.  Gmünd:  Huß,  OF, 

1.  Gmünd,  OA.St.  Pfit^r,  k.  Stpt  Kple,: 
Hettenmaier;  Vogel,  Oberpräa. ;  Wieft; 
Saile?  Egler.  Abel,  ev.  Stpf.  Unterfee, 
Stfch. 

2.  Bargau,  Pfd.  Fröhxier,  k.  Pf.  Köhler,  Seh, 

3.  Bartholomä,  Pfd.  Geiger,  k,  Pf.  .  .  .  ,  .  . 
ev,  Pf.    Bauer,  Scb. 

4.  Degenfeld,  Pfd.  Spaich,  ev,  Pf.  Geiger,  Seh. 

5.  DurTangeD,  D.   H&asler,  k.  Pf,   König,  Seh. 

6.  Göggingen,  D.    Sjpple,  Seh. 

7.  Herlikofen,  Pfd.  Schmid,  k.  Pf,  Himer, 
Seh. 

8.  Henbach,  St  Sauberfchwarz,  ev,  Stpf. 
Wiedenhöfer,  Stfch. 

9.  Iggingcn,  Pfd.   Schmid,  k,  Pf.   Spohn,  Seh. 

10.  Lautem,  Pfd.  Euttelmaier,  k.  Pf.  Rohleder, 
Seh. 

11.  Lei nz eil,  Pfd»  Dieckmann,  k,  Pf.  Eeichle,  Seh. 

12.  Lindaeh,  D.    Bahner,  Seh. 

13.  MöggHngen,  Pfd,   Sontheimer,  k.  Pf,    Bieg, 
Seh. 

14.  Muthlangen,  Pfd^  Chriniich,  Dek.,  k,  Pf. 
Faufer,  Seh. 

15.  Oberbettringen,  Pfd.  Ehrenfried,  k,  PC 
Krieg,  Seh. 

16.  ünterböbingen,  Pfd.  Dr.  Föhr,  ev.  Pf.  Wie- 
denhöfer, Seh, 

17.  Rechberg,  D.    Huck,  k.  Pf.    Zeller,  Seh. 

18.  Reichenbach,  Pfd.  Weber,  k.  Pf,  Gmpp, 
Scb. 

19.  Spreitbacb,  Pfd.    Sinz,  k.  Ff,    Abele  Seh, 

20.  Straßdorf,  Pfd.    Krieg,  k,  Pf.     Bader,  Sek 

21.  Täferroth,  Pfd.  Mofer,  ev.  Pf,  Oftertag,  Seh. 

22.  Ünterböbingen,  Pfd.  .  .  .  .  k.  Pf,  Wied- 
mann,  Sch> 

28,  Waldftetten,  Pfd.   Zink^  k,  Pf,  Barth,  Scb. 


r 


Lxn 


OA.  HalL     Heidenheim. 


24.  Weiler  i.  d.  B.,  Pfd.    Heilig,  k.  Pf.   Elfer, 
Seh. 

25.  Winzingcn,  Pfd.  Schmid,  k.  Pf.  Brühl,  Seh. 

26.  Wißgoldingen,  Pfd.     Schwenkreis,  k.  Pf. 
Hofele,  Seh. 

7.  Oberamt  Hall. 

AG.:  Fecht,  Landgerichtsrath ,  Dienftaufficht- 
fahrender   AR.      Höring,    AR.     Dettling, 
Stellrecht,  AG.Schr.     StA.  1.  Jäger,  OF 
in  Comburg.   2,b.  Groß,  St.K.  in  1.  Dinkel 
acker,  GN.    Beck  I.,  AN.  in  17. 

OA.:  Hnzel,  OA.M.     Heberle,  AM.     Dr.  Pfeil 

fticker,   OA.A OA.WA 

Maile  in  1,  Schürg  in  13,  OA.Th.Ae.  Krum 
rey,  OA.Pfl.    Berner,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Hall:  Schwarzkopf,  Dek.;  kath. 
Ellwangen. 

Eam.A.:  Hefelen,  Finanzrath,  KV Bchh 

Forft-A.  Hall:  Freib.  v.  Hügel,  FM.  Prinz,  Äff. 
Rev.A.  Comburg:  Th.  Jäger,  OF.  Sitten 
hardt:  Ruck,  Rf. 

1.  Hall,  OA.St.  V.  Beck,  Prälaf,  1.  ev.  Frühprd 
Schwarzkopf,  Dek.»  ev.Stpf.  Gerok,  l.Hlfr. ; 
Erhard,  2.  Hlfr.  Hochftetter,  ev.  Pf.  zu  St. 
Katharina.    Wunderlich,  Stfch. 

2.  Amsdorf,  W.    Schürrle,  Seh. 

3.  Bibersfeld,  Pfd.    Mieg,  ev.  Pf.   Reuß,  Seh. 

4.  Bubenorbis,  Pfd.  Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv.  Wie- 
land, Seh. 

5.  Eltershofen,  D.  Bühler,  Seh. 

6.  Enslingen,  Pfd.   Köbn,  ev.  Pf.    Roger,  Seh. 

7.  Gailenkirchen ,  Pfd.  Leitz,  ev.  Pf.  Küftner, 
Seh. 

8.  Geislingen,  Pfd.  Zeller,  ev.  Pf.  Schmidt,  Seh. 

9.  Gelbingen,  Pfd.  Schwend,  ev.  Pf.  Mack,  Seh. 

10.  Großallmerfpann,  Pfd.  Zipfehli,  k.  Pf.  Kern, 
Seh. 

11.  Großaltdorf,  Pfd.  Halm;  Hopf,  in  Lo- 
renzenzimmem,  ev.  Pf.    Sommer,  Seh. 

12.  Heffenthal,  D.    Schmieg,  Seh. 

13.  Ilshofen,  St  Stell,  ev.  Stpf.  Schwarz,  Stfeh. 

14.  Michelfeld,  Pfd.    Klein,  ev.  Pf.  Feurer,  Seh. 

15.  Orlach,  Pfd.   Schüz,  ev.  Pf.   Gronbaeh,  Seh. 

16.  Rieden,  Pfd.    Mieg,  ev.  Pf,   Weidner,  Seh. 

17.  Steinbach,  Pfd.  Windholz,  k.  Pf.  Stärk,  Kpl. 
Schäfer,  Seh. 

18.  Sulzdorf,  D.  Liebermeifter,  ev.  Pf.  Laidig, 
Seh. 

19.  Thüngenthal,  Pfd.  Klett,  ev.  Pt.  KOhnlein,Sch. 

20.  üebrigshaufen,  D.    Förftner,  Seh. 

21.  ünterafpach,  D.   Groß,  ev.  Pf.   Popp,  Seh. 

22.  Untermünkheim ,  Pfd.  Baumann,  ev.  Pf. 
Weidner,  Seh. 

23.  Unterfontheim,  Pfd.  Schäfer,  ev.  Pf.  Kern, 
Seh. 

24.  üttenhofen,  D.  Ev.  Pf.:  1.  Hlfr.  in  1.  Kö- 
berer.  Seh. 


25.  Vellberg,  St    Reuß,  ev.  Pf.    Geck,  Stfch. 

26.  Weckrieden,  D.    Hanfei  mann.  Seh. 

•27.  Weftheim,  Pfd.     Hailer,   ev.   Pf.     Eifen- 

menger.  Seh. 
28.  Wolpertshaufen,  D.     Hafpel  in  Heinsberg, 

Auberlen  in  Haßfelden,  ev.  Pf.  Setzer,  Seh. 


8.  Oberamt  Heidenhelm. 

AG.:  Blezinger,  OA.R.  Sulzer,  AR.  Seeger, 
Widmann  IL,  AG.Schr.  StA.  1.  Haag, 
OF.  in  1.  2, a.b.  Huber,  prov.  UK.  in  1. 
3.  Speidel,  AM.  Ludwig,  GN.  Manhard, 
AN.  in  9;  Stolpp,  AN.  von  8,  in  1. 

0 A. :  Schmidlin,  OA.M.  Speidel,  AM.,  A A.  Dr. 
Stockmayer,  0 A.A.  Makh,  OA.Th.A,  Jung- 
inger,  OA.Pfl.    Ziegler,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Heidenheim:  Barth,  Dek.;  k.:  Ulm, 
Höfen,  Neresheim,  Deggingen. 

Kam.A.:   Haux,   KV.     Ladenburger, 

Bchh. 

Forft-A.  Heidenheim:  Prefcher,  FM.  Glück,  Äff. 
Rev.A.  Bolheim:  Litz,  OF.  Giengen: 
Schwendtner,  Rf.  Heidenheim:  Haag,  OF. 
Königsbronn:  Th.  Gottfehick,  OF.  Natt- 
heim :  Huttelmaier,  Rf.  St^inheim :  Rentz,  Rf. 

1.  Heidenheim,  OA.St   Barth,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Fifcher,  Hlfr.    Schlagentweith,  Stfch, 

2.  Bergen weiler,  Pfd.  Müller,  ev.  Pf.  Linden- 
maier.  Seh. 

3.  Bolheim,  Pfd.    Schumacher,  ev.  Pt   Zeiher, 
Seh. 

4.  Brenz,  Pfd.  Steinmayer,  ev.  Pf.  Müller,  Seh. 

5.  Burgberg,  Pfd.   Saier,  k.  Pf.  Danzer,  Seh. 
•6.  Dettingena.  A.,  Pfd.    Miller,  ev.  Pf.  Maier, 

Seh. 

.7.  Fleinheim,  Pfd ev.  Pf.  Häuf,  Seh. 

8.  Gerftetten,Pfd.  Eifenbach,  ev.  Pf.  Fink,  Seh. 
•  9.  Giengen  a.  d.  Brz.,  St.  Heintzeler,  ev.  Stpf. 

Gaifer,  Hlfr.    Wencher,  Stfeh. 
iO.  Guffenftadt,  Pfd.    Clauß,  ev.  Pf.  Fink,  Seh. 

11.  Haufen  o.L.,  Pfd.  Domer,  ev.  Pf.  Bihler,Sch. 

12.  Heldenfingen,  Pfd.  Ritter,  ev.  Pf.  Bofch,  Seh. 
18.  Herbrechtingen,  Pfd.      Benignus,   ev.   Pf. 

Knauß,  Seh. 

14.  Hermaringen,  Pfd.  Röfch,  ev.  Pf.  Brand- 
ftätter,  Seh. 

15.  Heuchlingen,  Pfd.  Eifenbach,  ev.  Pf.  Sei- 
bold, Seh. 

16.  Hohenmemmingen ,  PfJ.  Adlung,  ev.  Pf. 
Renner,  Seh. 

17.  Hürben,  Pfd.    Ev.Pf.:  It.  Pfv.    Koft,  Seh. 

18.  Itzelberg,  D.    Fink,  Seh. 

19.  Königsbronn,  Pfd.  Sandberger,ev.  Pf.  Reuß, 
Seh. 

20.  Mergelfketten,  Pfd.  Hochftetter,  ev.  Pf. 
Bliefemann,  Seh. 

21.  Nattheim,  Pfd ev.  Pf.     Miyer,  Seh. 


S 


OA.  Künzetsau,     MergeTithmm» 


Lxm 


22.  Ochfenberg,  D.    Elfer,  Seh. 

23.  Oggenhaufen,   Pfd.     Ev.    Pf.:  ftänd.  Pfv. 
Rochau,  Seh. 

24.  Sachfenhaufen,  D.    Heugele,  Seh. 

25.  Sehnaithelm,  Pfd.    Bonhöffer,  ev.  Pf.  Riejj- 

hardt,  Seh. 

26.  Söhnftetten,  Pfd.  Knapp,  ev.  Pf.  Gö feie,  Seh. 

27.  Sontheim  a.  d.  Brz.,  Pfd.     Schuh,  ev.  Pf. 
Mayer,  Seh. 

28.  Steinheim  a.  A.,  Pfd.  Mann,  ev.  Pf.  Straub, 
Seh. 

29.  Zang,  Pfd ev.  Pf.    Hager,  Scb. 


9.  Oberamt  KUnzelsau. 

AG.:  Haldenwang,  OA.R.  Kappler,  AR.  Gnä- 
dig, AG.Schr.  StA.  1.  Keller,  Rf.  in  15. 
2,a.  Eberle,  ÜK.  in  Ochringen.  2,b.  Hole, 
H.Z.K.  in  Heilbronn.  3.  JRf.  Lehnemaati, 
AA.  Walther,  GN.  Vogel,  AN.  in  15.  Kug- 
1er,  AN.  von  36,  in  25. 

OA. :  Sehwend,  OA.M.  Widmann,  AM.  Dr.  Lud- 
wig, OA.A.  Dr.  Frank,  OA.WA.  Uebelc, 
OA.Th.A.  Reuß,  OA.Pfl.  Ganzenmüiler, 
OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:Künzel8au:  Böckheler,  Dek.;  katli.: 
Amriehshaufen :  Zierlein,  Dek.,  in  8, 

^am.A.  Sehönthal:  Eifenraenger,  KV.  Jung, 
Bchh. 

(Forft- A.  Mergentheim) :  Rev.  A.  Dörzbach :  Kel  I  «r, 
Rf.  Rev.A.KünzelBau:Laborenz,Rf.  (Forft- 
A.  Neuenftadt):  Rev.A.  Sehönthal:  Freih. 
V.  Speth-Sehülzburg,  Rf. 

1.  Kttnzelsau,  OA.St.  Böckheler,  Dek.,  Ir.  ev, 
Stpf.  Albrecht,  2r.  ev.  Stpf.   Kohler,  St fcb. 

2.  Ailringen,  Pfd.  Baur,  k.  Pf.    Bender,  Scb. 

3.  Altkrautheim,  Pfd.  Schneider,  k.  Pf.  Krug, 
Seh. 

4.  Amriehshaufen,  Pfd.  Joos,  k.  Pf.  Schneider, 
Seh. 

5.  Afehhaufen,  Pfd.   Betz,  k.  Pf.   Specht,  Sdu 

6.  Belfenberg,  Pfd ev.  Pf.     Schwarz, 

Seh. 

7.  Berlichingen,  Pfd.    Hummel,  k.  Pf.    Köhler, 
Seh. 

8.  Bieringen,  Pfd.    Zierlein,  Dek.,  k.  Pf.    Ki- 
lian,  Seh. 

9.  Braunsbach,  Pfd.    Mezger,  ev.  Pf.    Hg,  k. 
Pf.    Berlinger,  Rabb.    Sachs,  Seh. 

10.  Buchenbach,  Pfd ev.  Pf.  Rapp,  Sofi. 

11.  Criesbach,  D.    Schraetzer,  Seh. 

12.  Crifpenhofen,  Pfd.    Eidenbenz,  ev.  Pf.  Got- 
tert.  Seh. 

13.  Diebaeh,  D.    Heußer,  Seh. 

14   Dörrenzimmern,  Pfd.  Hachtel,  ev.  Pf.  Wirth, 

Seh. 
15.  Dörzbach,  Pfd.    Reifehle,  ev.  Pf.    Wägelin, 

Seh. 


16, 

17. 
18. 

19. 
20. 
21. 
22. 

23. 

24. 

25. 

26. 
27. 


29. 
30. 
31, 
32. 
33. 

34, 

35. 
36. 

37, 

38. 

m. 

40, 
41, 

42, 

43. 
44. 

45, 
46. 
47. 
48. 
4H. 


Döttitigtin,  Pfd.  Weber,  ßv.  Pf,  Brück  er.  Seh, 

Eberbadi,  D,    ScbaJfert,  Seh. 

Ebersthal,  Pfd.    Dirlfl wanger,  k.  Pf.    Herr- 

mann,  Seh. 

Ettenhaiifen,  Pfd.   Ünger,  ev,  PL    Jong,  Seh. 

Garnberg,  D,    Sehneidtir^  Seh, 

Herrn  uth  au  Ten,  D,     Haag,  Scb. 

Hohebachj  Pfd.     Harttnanti,  ev.  Pf,     Hor- 

nung,  Seh, 

Hollenbach,  Pfd.    Ebert,  ev.  Pf,    Ehrraann, 

Seh. 

Jagftbcrg,  Pfd.     Graf  v.  Ueifchach,  k,  Pf, 

Metzger,  Sek 

Ingeltiogenj  St.    Fauft,  ev,  Stpf.     

Dlak.  lind  Präa.     Steiger,  Stfcb. 

Jungholzhaufen p   D.     Kämmerer,   Seh. 

Kcfcherftetten,  Pfd.     Walther,  ev.  Pf.  HäfF-^ 

ner,  Seh. 

Laibach,   D,     HeßUnger,  Seh. 

Laßbach,  W,    Bautjr,  Seh. 

Marlach,  Pfd.  Rathgeb,  k.  Pf.  Krempp,  Seh, 

Meßbach,  Pfd.    Rettich,  k,  Pf.    Schmitt,  Seh, 

Morsbacyi,  D.    Mehrer,  Seh. 

MulCngen,  Pfd.    Kunhäufer,  k,  Pf.     Lüllig, 

Scb. 

Muthof,  W,    Link,  Seh. 

Nagelaberg,  Pt'd.  Schwarz,  k.  Pf.  Sturm,  Seh, 

Niciicrnhall,  ISL    Maifch,  ev.  Stpf,    .Schmidt, 

Stich. 

Nitzenhaufen,  D.     Schumacher,  Seb. 

Obergiaabach,  Pfd.    FaiG,  k.  Pf.    Schufter, 

Seh, 

OberkeiTach,  Pfd.  DorHinger,  k.  Pf,  Deufer, 

Seh. 

Schönthal,  Pfd.    Ev.  Pf,:  Ad,  Pfv,    KröU, 

kp  Pf,     Crönlein,  Seh. 

Simprechtshaufen  j   Pfd.     Widmaier,   k.  Pf, 

Throm,  Seh. 

Sindeldorf,  Pfd.    Feuerle,  k.  Pf,    Kau,  Seh, 

Steinbach,  D.    Vogt,  Seh, 

Stemkirchen,  Pfd.     Bilfinger,  ev.  Pf.  Blirk- 

lein,  Üch. 

Unterginibach,  D,     Scherer,  Seh* 

Weißbach,  D.     Bauer,  Sek 

Weidingsfülden,  D,    BilUngerp  Seh. 

Weftemhaafen,  Pfd.  Ernft,  k.  Pf.  Zuck,  Seh, 

Zaifenhaufen,  D,     Zeller,  Seh. 


IC.  Oberamt  Mergentheim. 

AG.:  Dr.  Georgü  ,  OA.R.  Wolf,  AR,  Löbfe, 
Sciiiemer,  Schumann,  AG,Schr.  St.A.  L 
2,a.  Kauffraann,  UK.  in  1,  %b.  Groß,  St,K, 
iu  Hall.  3.  JRf,  Hofmeifter,  AA.  Cunradi, 
GN.  Roller,  AN,  in  9.  Schau  weck  er^  AN. 
in  47. 

OA.r  Sprandi,  Reg.Rath,  OA.M,  Haag,  AM, 
Pflüger,  OA,Ä,    Dr,  Lindemann,   OA.WA, 


LXIV 


OA.  Morg^ntheim.     Neresheim. 


Müller,  OA.Th.A,    Fifcher,  OA.Pfl.    Kauff- 

mann,  OA.Bantch. 
Dek.A.  ey.:  Weikersheim :  Eöhn,  Dek.;  kath.: 

Mergentheim:  Hänle,  Dek.  in  25. 
Kam.A.:  Weber,  KV.  Kern,  Buchh. 
Forft  A.  Mergentheim :  Heigelin,  FM.    Schlette, 

Air.  Rev.A.Creglingen:Nikel,Rf.  Mergent- 

beim:  Grtininger,  OF. 

1.  Mergentbeim,  OA.St.  Zimmerle,  k.  Stpf. 
Hazel,  ev.  Stpf.  Gunzenbanfer,  Rabb.  Merz, 
StTch. 

2.  Adolzhaofen,  PfcL  Blind,  ev.  Pf.  Scheu, 
Seh. 

3.  Altbaufen,  D.    Ruck,  Seh. 

4.  Apfelbacb,  Pfd.  Maier,  k.  Pf.  Hitzfelder,  Scb. 

5.  Archsbofen,  Pfd ,  ev.  Pf.    Fleifch- 

mann,  Seh. 

6.  Bemsfelden,  Pfd.  Ledermann,  k.  Pf.  Mark, 
Scb. 

7.  Blum  Weiler,  W.    Stahl,  Scb. 

8.  Grainthal,  D.    Roft,  Scb. 

9.  Creglingen,  ät  Teicbmann,  Stpf.  Sigel, 
Hlfr.    Wagner,  Stfcb. 

10.  Deubaob,  Pfd.    Münz,  k.  Pf.  Spinner,  Scb. 

11.  Edelfingen,  Pfd.  Feuchter,  ev.  Pf.  Hert^ 
lein,  Scb. 

12.  Elpersheim,  Pfd.  Speier,  ev.  Pf.  Dürr, 
Scb. 

13.  Finfterlobr,  Pfd.  Palmer,  ev.  Pf.  Vor- 
laufer, Scb. 

14.  Frauentbai,  Pfd.  Ev.  Pf.  in  15.  Jakob,  Scb. 

15.  Freudenbach,  Pfd.  Schoder,  ev.  P£  Man- 
gold, Scb. 

16.  Haagen,  D.    Ruck,  Scb. 

17.  Hacbtel,  D.    Rotbenfels,  Scb. 

18.  Hartbaufen,  Pfd.  Erafimy,  k.  Pf.  Land- 
wehr, Scb. 

19.  Herbftbaufen,  D.    Wunderlich,  Scb. 

20.  Herrenzimmern,  D.    Schulz,  Scb. 

21.  Honsbronn,  D.  Wolfartb,  Scb. 

22.  Ingersbeim,  Pfd.  Eränzle,  k.  Pf.  Stier- 
korb, Scb. 

23.  Laudenbach,  Pfd.  Riegel,  k.  Pf.  Geb- 
ring, Scb. 

24.  Löffeirtelzen,  Pfd.    Zürn,  k.  Pf.    Ruf,  Scb. 

25.  Markelsbeim,  Pfd.  Hänle,  Dek.,  k.  Pf.  Hei- 
dinger, Scb. 

26.  Münfter,  Pfd.    Graf,  ev.  P£   Stammler,  Scb. 

27.  NalTau,  Pfd.  G.  Hartmann,  ev.  Pf.  NaTer, 
Scb. 

28.  Neubronn,  Pfd.  Layer,  ev.  Pf.  Scherer,  Scb. 

29.  Neunkirchen,  Pfd.  M.  Hartmann,  ev.  Pf. 
Römer,  Scb. 

80.  Neufeß,  D.    Hetzler,  Scb. 

81.  Niederrimbach,  Pfd.  Ev.  P£:  Helfer  in  9. 
Brummer,  Scb. 

32.  Oberrimbach,  D.    Weich,  ev.  Pf.  in  Licbtel. 

Baßmann,  Scb. 
38.  Pfitzingen,PM.  Krauß,ev.P£  Heilmann,  Scb. 

(Gedruckt  am 


84.  Queckbronn,  D.    A/Tel,  Scb. 

35.  Reinsbronn,  Pfd.  ....  ev.  Pf.  Moder,  Scb. 

36.  Rengersbaufen,  Pfd.  Wengert,  k.  Pf.  Mes- 
ger,  Scb. 

37.  Rinderfeld,  Pfd.  Schule,  ev.  Pf.  Eöbl,  Scb. 

38.  Roth,  Pfd.    Ruf,  k.  FL    Wunderlich,  Scb. 

39.  RülTelbaufen,  D.    Martin,  Scb. 

40.  Schäftersbeim,  Pfd.  Fechter,  ev.  Pf.  Strö- 
bel,  Scb. 

41.  Scbmerbacb,  Pfd.  Gebring,  ev.  Pf.  Meißner, 
Scb. 

42.  Simmringen,  Pfd.  Wäfcher,k.Pf.  Popp,  Scb. 

43.  Stuppach,  Pfd.  Kern,  k.  Pf.  Retzbach,  Scb. 

44.  Yorbacbzimmem,  Pfd.  Eberbaob,  ev.  Pf. 
Heimberger,  Scb. 

45.  Wachbach,  Pfd.  Hönes,  ev.  Pf.  Riegel, 
k.  Pf.    Pflüger,  Scb. 

46.  Waldmannsbofen,  Pfd.  Luwig,  ev.  Pf: 
Heppel,  Scb. 

47.  Weikersheim,  St  Eöhn,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Zürn,  Diak.  und  Präz.  Dr.  Heilbronn,  Rabb. 
Hammel,  Stfcb. 

48.  Wermutsbaufen,  Pfd.  Ehemann,  ev.  Pf. 
Dürr,  Scb. 


II.  Oberamt  Neresheim. 

AG.:  Herrmann,  OA.R.  Gnndlacb,  AR.  Stikel, 
AG.Schr.  St.A.  1.  Koch,  Rf.  in  Kapfen- 
burg.    2,a.  Steuer,  K.B.  daf.     2.b.  Huber, 

prov.  UK.  in  Heidenheim.     8 Lipp, 

GN.    Brecht,  AN.  in  6. 

OA.:  Schickbardt,  OA.M.    Scbeffold,  AM.    Dr. 

Eilig,  OA.A OA.WA,  Heß,  OA.Tb.A. 

Hahn,  OA.Pfl.    Ruf,  Vogler,  OA.Bautcbn. 

Dek.A.  ev.:  Aalen,  Heidenbeim;  kath.:  Neres- 
heim: Birkler,  Dek.,  in  25. 

Kam.A.  Eapfenburg;  Rupp,  KV.  Steuer,  Bchb. 

(Forft-A.  Ell  wangen) :  Rev.A.  Eapfenburg :  Eocb, 
Rf.    Bopfingen:  G.  Nagel,  Rf. 

1.  Neresheim,  OA.St  Wittmann,  k.  Stpf.  Heck- 
mann, Stfcb. 

2.  Auernbeim,Pfd.  Schwenk,  k.  Pf.  Zeyer,  Scb. 

3.  Aufhäufen,  Pfd.   Hamberger,  k.  P£    Mayer, 
Scb. 

4.  Baldem,  Pfd.     Stephan,  k.  Pf.     Franken- 
reiter, Scb. 

5.  Ballmertshofen,  Pfd.    Bück,  k.  Pf^    Schön, 
Scb. 

6.  Bopfingen,  St  Müller,  ev.  Stpf.  ....  Hlfr. 
Dörr,  Stfcb. 

7.  Demmingen,  Pfd.  Leufer,  k.  Pf.  RoßmaDn,Sob. 

8.  Dirgenbeim,  Pfd.  Wengert,  k.  Pf.  Scbneele, 
Scb. 

9.  Difchingen,  Pfd.    Halder,  k.  Pf.   Abt,  Epl. 
Haußmann,  Scb. 

10.  Dorfmerkingen,  Pfd.  Eäßer,k.Pf.  Brenner, 
Scb. 
11.  Januar  1884.) 


OA.  Nercßheim*    Oehringen* 


LXV 


11.  Duuftelkingen,Pfd.  Schneider,  k.Pf.  Schmidt- 
ner,  Seh. 

12.  Ebnat,  Pfd.   Förderer,  k.  Pf.   Beyrie,  Seh 

13.  Egiingen,  Pfd k.  Pf.    Urban,  Seh. 

14.  Elchingen  a.  d.  H.,  Pfd.     Wengert,  k.  Pf, 
Malz,  Seh. 

15.  Flochberg,  Pfd.     Zeller;  ....  in  Herdt- 
feldhaufen,  k.  Pf.    ßau,  Seh. 

16.  Frickingen,  D.  Schmidt,  Seh. 

17.  Goldburghaufen,  Pfd.  Göhner,  ev.  Pf.  Volk^ 
Seh. 

18.  Großkuchen,  Pfd.  Reifer,  k.  Pf.  Beyrle,  Seh. 

19.  Hülen,  D.  Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv.  in  Kapfenburg. 
Berger,  Seh, 

20.  Kerkingen,  Pfd.    Notz,  k.  Pf.    Mttller.Seh. 

21.  Kirchheim   a.   R.,   Pfd.     Knapp,    ev.   Pf. 
Hummel,  k.  Pf.    Bas,  Seh. 

22.  Köfingen,  Pfd.   Rathgeb,  k.  Pf.  Baur,  Seh. 

23.  Neresheim  (Schloß),  Pfd.    Härle,   k.  Pf. 
Schmid,  Seh. 

24.  Oberdorf,  D.   Oberdorfer,  Rabb.  Berg,  Seh. 

25.  Ohmenheim,   Pfd.     Birkler,    Dek.,    k.  Pf. 
Schmid,  Seh. 

26.  Pflaumloch,  Pfd.     Graf,  k.  Pf.    Petfch,  Sek 
27   Röttingen,  Pfd.   Blank,  k.  Pf.   Mielich,  Seh. 

28.  Schloßberg,  D.    Segmiller,  Seh. 

29.  Schweindorf,  Pfd.     Schlotterbeck,  ev.  Pf. 
Schwarz,  Seh. 

30.  Trochtelfiogen,  Pfd.    Harpprecht,   cv,  Pf. 
Stolch,  Seh. 

31.  Trugenhofen,  Pfd k.  Pf.  Mayer,  Seh. 

32.  Unterrififingen,   Pfd.     Odenwalter,   k.   Pf. 
Raunecker,  Seh. 

33.  Utzmemmingen,  Pfd.  Bux,k.  Pf.  Herrling,  Seh, 

34.  Waldhaufen,   Pfd.      Schnieringer,    k.    Pf. 
HNring,  Seh. 


12.  Oberamt  Oehringen. 

AG.:  Weizfäcker,  Landgcrichtsrath ,  dierirtauf- 
fichtfilhrender  AR.  Abel,  AR.  Jnfif^k, 
Traub,  AG.Schr.  StA.  1.  Magenau ,  OF, 
in  1.  2,a.  Eberle,  UK.  in  1.  2,b.  Hole, 
H.ZK.  in  Heilbronn.  3.  JRf.  Fifcher,  AA. 
Bühler,  GN.  Schmidt,  AN.  in  25.  Koch, 
AN.  von  11,  in  1. 

OA  :  Böltz,  Regierungsrath ,  OA.M.  Mezgcr, 
AM.  Dr.  Luithlen,  OA.A.  Dr.  Lang,  UA,- 
WA.  Seibold,  OA.Th.A.  Krauß,  OA.Pfl. 
Lutz,  OA.Bautehn. 

Dek.A.  ev.:  Oehringen:  Eidenbenz,  Dek.V, ; 
kath.:  Amrichshaufen;  Neckarfulm. 

Kam.A.:  Rümelin,  KV.    Pflanz,  Bchh. 

(Forft-A. Neuenftadt) :  Rev.A.:  Oehringen:   Ma- 
genau, OF. 
1.  Oehringen,  OA.St.    Eidenbenz,  Dek.V.,  cv. 
Stftsprd.  Dr.Bacmeifter,  Stpf.  Sllskind,  Dfak. 
Rößle,  Stfch. 

Warttemb.  Jahrbdchcr  18R3. 


2.  Adolzfuit,  Pfd,    Mjiym-,  ev,  Pf.    Fuehß,  Seh. 

3.  BautDedenbacb,  Pfd.  Vifcher^ev.  Pf,  Kühler, 
Seh,  '       * 

4.  BüttelbrOTin,  W,    Briiminer,  Seh, 

5.  Cappel,  D.    Friedrich,  Seh.  * 
(5.  Eckardtaweilerj  W.    Leypoldt,  Seh. 

7.  Ernsbaeh,  Pfd.    Fifcher,  ev.  Pf.   Seheuber, 
Seh. 

8.  Efchelbach,  Pfd.   Hartmapn,  ev.  Pf.   Dietz, 
Seh 

9.  Efchenthal,  Pfd.  Seh  euer  matiti,  ev.  Pf.  Brazeli 
«eh.  '  .    .    - 

10.  Feßbach,  W.    Laidig,  Seh.  "    *  • ';  ^-  * 

11.  Forchtenberg,  St.    Weidner,  ev.  Stpt  *B5h- 
ringer,  Stfch. 

12.  GaiBbach,  D,    Weber,  Seh,      '  '    -*       '• 

13.  Gcißelhardt,   Pfw,    Ströle,  ev,  Pf.    Koch, 
Seh. 

14.  Gnadenthal,  Pfd ev.  Pf,  ROßlcr,  Seh, 

15.  Goggenbachj  D,    Sommer,  Seh, 

16.  Haraberg,  W.    Hilbner,  Scb. 

17.  KelTelfeld,  D.    Betz,  Seh,  " 

18.  KirehenfalJ,  Pfd.     Heuber,  ev.   Pf,     Hart- 
mann,  Seh. 

19.  Kldöhirfchhaeh,  W,    Hammel,  Seh, 

20.  Kupferzell,  Pfd,  Bürger,  cv.  Pf,    Seheffold, 
k.  Pf.    Schaufele,  Seh. 

2L  Langenbeutingen ,    Pfd.       Bühl  er,    ev,   Pfi 

Remmele,  Seh, 
22.  Mangold falt,  W.     Hen^mann,  Seh. 
23-  Micheibach  a,  W.,Pfd,  KaJlce,  ov,  Pf.  Illig, 

Seh, 
2L  MögJingen,  D,    Uerwarth^  Seh. 
25.  Neuenftein,  St.     Balz,  ev.  Stpf.    Raufcher, 

Diak,    Müll,  Stfch. 
2o.  Neiireuth,  W.    Me^ger,  Seh» 

27,  Obereppaeh,  W.    ROßler,  8ch, 

28,  Oberohrn,  D.    Götz,  Seh. 

29,  Oberfüllbacli,  D.    Breutner,  Seh. 
3ü,  Oberftcinbach,  D.    Bau  mann,  Scb» 

31.  Ohrnherg ev,  Pf.  Adel  heim.  Seh, 

32.  Orendelfall,  Pfd,  Egerer,  ev,  Pf.  Bräunt  Seh, 

33.  Pfedelbaeli,  Pfd.  ....  ev.  Pf. ...  .  Diak* 
Daufe,  k.  Pf.     reffelbevger,  Seh, 

34.  Schwüllbronn,  D.    Mngele,  Seh. 

35.  Sindringcn,  St.    GußmanDj  cv,  Stpf.  Schirm, 
Stfch, 

m.  Unteilteiöbaeh,  Pfd     KraivG,  ev.  Pf.  Berg^ 

mWlhv,  Seh. 
07.  Verrenberg,  D,     Carle,  Seh. 

38.  Waidenburg,  St,    Göller,  ev.  Stpf.  .  .  ,  , 
Diak,    Müller,  k,  Stpf.     Haug,  Stfch. 

39.  Wefternach,  D.    Karle,  Seh. 

40.  Wefternbach,  D.     Habel,  Seh. 

41.  Windifchenbach,  D,     Ktlbler,  Seh. 

42.  Wohlmuthaufen,  D,     Hirfching,  Seh, 

43.  Zwei  Hin  gen,  D.     Metzger,  Seh. 


LXVI 


OA.  Schorndorf.    Welzheim. 


13.  Oberamt  Schorndorf. 

AG.:  Franck,  OA.R.  Ehrlenfpiel,  AR.  Hagen- 
biich,  AG.Schr.  StA.  1.  Knorr,  OF.  in  1. 
2,a.  Naft,  KB.  in  1.  2,b.  Löflund,  H.StK. 
in  Cannftatt.  3.  Rothmund,  AM.  Gaupp, 
GN.  Speidel,  AN.  von  28,  in  1 ;  Weinland, 
AN.  von  7,  in  21. 

OA.:  Baun,  OA.M.  Rothmund,  AM.,  AA.  Dr. 
Gaupp,  OA.A.  Dr.  Mayer,  OA.WA.  Ehr- 
mann, OA.Th.A.  Frafch,  OA.Pfl.  Schmidt, 
OA.Baatchn. 

Dek. A.  ev. :  Schorndorf:  Finckb,  Dek. ;  kath. : 
Stuttgart,  Gmünd,  Deggingen. 

Kam.A.:  Rayhrer,  KV.    Naft,  Bchh. 

Forft-A.  Schorndorf:  Schultheiß,  FM.  Holland, 
A/r.  Rev.Ae.:  Adelberg:  Blcrmg,  Rf. 
Geradftetten:  Rau,  OF.  Hohengehren :  Kel- 
ler, Rf.    Schorndorf:  Knorr,  OF. 

1.  Schorndorf,  OA.St  Finckh,  Dek.,  ev.  Stpf., 
Hoffmann,  Hlfr.    Friz,  Stfch. 

2.  Adelberg,  D.   Jauß,  ev.  Pf.    Jüngling,  Seh. 

3.  Aichelberg,  Pfd.   Egelhaaf,  ev.  Pf.    Sturapp, 
"Sch. 

4.  Afperglen,  D.    Krautter,  Seh. 

5.  Baierock,  Pfd.   Knöringer,  ev.  Pf.  Bifchoff, 
Seh. 

6.  Baltmannsweiler,  Pfd.  Straub,  ev.  Pf  Bühl, 
Seh. 

7.  BeuteUbach,  Pfd.  Hoffacker,  ev.  Pf.   Scblör, 
Seh. 

8.  Buhlbronn,  D.    Schwarz,  Seh. 

9.  Geradftetten,  Pfd  Drehmann,  ev.  Pf.  Schloz, 
Seh.  , 

10.  Grunbach,  Pfd.  Stcudel,  ev.  Pf.  AVeeg- 
mann.  Seh. 

11.  Haubersbronn,  Pfd.  Keller,  ev.  Pf.  Kolb,Sch. 

12.  Hebfack,  D.    Wieler,  Seh. 

13.  Hegenlohe,  Pfd.    Kapff,ev.Pf.   Berger,  Seh. 

14.  Hohengehren,  Pfd.  Dolde,  ev.  Pf.  Wolf,  Seh. 

15.  Hößlinswarth,  Pfd.  Walz,  ev.  Pf.  Stadel- 
mann,  Seh. 

16.  Miedeisbach,  D.    Bühner,  Seh. 

17.  Oberberken,  D.    Seizer,  Seh. 

18.  Oberurbach,  Pfd.  Dorfch,  ev.  Pf.  Krieger,Sch. 

19.  Rohrbronn,  D.    lllg.  Seh. 

20.  Schlichten,  D.    Maier,  Seh. 


21.  Schnaith,  Pfd.  Ccllariu8,  ev.  Pf.  Fifcher,  Seh. 

22.  Schornbach,  Pfd.  Walker, ev.  Pf.  ßeuttcl,  Seh. 

23.  Steinenberg,  Pfd.  Stockmayer,  ev.  Pf. 
Schömig,  Seh. 

24.  Thomashardt,  D.    Roo9,  Seh. 

25.  ünterurbach,  D.    Preyß,  Seh. 

26.  Vorderweißbuch,  W.    Schniepp,  Seh. 

27.  Weiler,  Pfd.    Effig,  ev.  Pf.  Schnabel,  Seh. 

28.  Winterbach,  Pfd.  Weitbrecht,  ev.  Pf.  Fifcher, 
Seh. 

14.  Oberamt  Welzheim. 

AG.:  Kauffmann,   OA.R.     Mangold,   AG.Schr. 

StA.  1.  Froft,  Rf.  in  1.    2,a  Fink,  KB.  in 

6.    2,b.  Pleibel,   H.Z.K.   in  Stuttgart.    3. 

JRf.  Schneider,  AA.  Jeitter,  GN.  Knödel  I., 

AN.  in  6. 
OA.:   Kirchgraber,   OA.M.     Schönmann,    AM. 

Schmid,  OA.A.    Dr.  Pfilfflin  in  6,  OA.WA. 

Dieterich,  OA.Th.A.    Stähle,  OA.Pfl 

OA.-Bautchn. 
Dek.A.ev.:  Welzheim:  Hole,  Dek.;  k.:  Gmfind, 

Höfen. 
Kam.A.  Lorch:  Grunsky,  KV.    Fink,  Bchh. 
(Forft-A.  Schorndorf;:  Rev.Ae.  Lorch:  L.  Gott- 

fchick,  OF.     Welzheim:  Froft,  Rf. 

1.  Welzheim,  OA.St.  Hole,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Rommel,  Hlfr.    Wenzel,  Stfch. 

2.  Altdorf,  Pfd.    Göller,  ev.  Pf.    Kinkel,  Scb. 

3.  Gioßdeinbach,  D.  Ev.  Pf.:  Par.Vik.  in  6. 
Bacher,  k.  Pf.     Lutz,  Seh. 

4.  Kaifersbach,  Pfd,  Dierlamm,  ev.  Pf.  Traken- 
müller,  Seh. 

5.  Kirchenkirnberg,  Pfd.  Ludwig,  cv.  Pf, 
Bohn,  Seh. 

6.  Lorch,  St.  Wurm,  ev.  Stpf.  Weigclin,  Hlfr. 
Sigel,  Stfch. 

7.  Pfahlbronn,  D.    Mößner,  Seh. 

8.  Plüderhaufen,  Pfd.  Hauffe,  ev.  Pf  Sigel,  Seh. 

9.  Rudersberg,  Pfd.  Efenwein,  ev.  Pf.  Müller, 
Seh. 

10.  Unlerfchlechtbach,  D.     B.iuerle,  Seh. 

IL  Wahihaufen,  D,  Ev.  Pf:  Hlfr.  iu  6.  Schön- 
leber, Seh. 

12.  Wäfchenbeuren,  Pfd.  Schaupp,  k.Pf.  Schwei- 
zer, Seh. 


D.   DoBan-Kreis. 


I.  Oberamt  Biberach. 

A.G.:  Pfeilfticker,OA.R.  v.  Heider,  AR.  Kuli, 
Deffelberger,  AG.Schr.  StA.  1.  Frank,  OF. 
in  Schuffenried.  2,a.  Homanner,  ZV.  in  L 
2,b.  Kick,  H.Z.V.  in  Ulm.  8.  JRf.  Neuer, 
AA.    Stromenger,  GN.    Hauber,  AN.  in  31. 


I  OA,:  Bailer,  Reg.R.,  OA.M.    Entreß,  AM.    Dr. 
!  Stang,  OA.A.  Mayer,  ÜA.A.  in  31.  Dr.  Hftrle, 

j  OA.WA.    Wetzel,  OA.Th.A.    Hang,  OA.Pfl. 

I  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Biberach:  Majer,  Dek.;  k.:  Bibe- 
rach: Müller,  Dek,  Pf.  in  25. 


OA.  Biberacb*    Blrvuljeurcu. 


LXVIl 


Kani.A. :  Ochfenhaufen:   Schwab,  KV.   Mederle, 

Bchh. 
Forft-A.  Ochfenhaiiren :  Bnrkardt,  FR.    Schraid, 

Air.    Rev.A.  Biberach:  Kuttler,  OF.    Hür- 

bel:  Sihler,  Rf.    Ochfenhaufen:  K.     Schel- 

ling,  OF. 
•  1.  Biberach,   OA.St.     Majer,  Dek.  1.,    Hoch- 

ftetter  2.,  Mayer  3.  ev.   Stpf.    Müller,  k. 

Stp'f.  Gehring,  Geifelhart,  Präz.-Kple 

Schilling,  Kpl.    Nicolai,  Stfch. 

2.  Ahlen,  Pfd.    Göfer,  k.  Pf.    Paul,  Seh. 

3.  Alberweiler,  Pfd.   Müller,  k.  Pf.   Fifchbaoh, 
Seh. 

4.  Altheira,  Pfd.   Unger,  k.  Pf.  Braunger,  Seh. 

5.  Aepfingen,Pfd.  Dr.Fricker,  k.  Pf.  Hagel,  Seh. 

6.  Aßmannshardt ,   Pfd.     Dr.  Sautter,  k.  Vt 
Winter,  Seh. 

7.  Attenweiler,  Pfd.     Dölker,  ev.  Pf.    Greffer, 
k.  Pf.    Beck,  Seh. 

8.  Aiifhofen,  D.    Lutz,  Seh, 
9.  Bellamont,  Pfd.   Jard^,  k.  Pf.    Pfaus,  Seh. 
10.  Bergerhaufen,  D.     Grözinger,  Seh. 
n.  Birkenhard,  D.    Imhof,  Seh. 

12.  Erlenmoos,  D.    Imhof,  Seh. 

13.  Erolzheim,  Pfd.    PfahJer,  k.  Pf.    Bär,  Sc\u 

14.  Fifchbach,  Pfd.   Schad,  k.  Pf.   Holzer,  ScL 

15.  Füramoos,  D.     Weber,  Seh. 

16.  Grodt,  D.    Werner,  Seh. 

17.  Gutenzeil,  Pfd.   Staiger,  k.  Pf.   Münz,  Seh. 

18.  Höfen,  D.    Häderer,  Seh. 

19.  Hürbel,  Pfd.    Hammer,  k.  Pf.    Sax,  Seh. 

20.  Ingerkingen,  Pfd.  Pfluger,  k.  Pf.    Zell,  Seh, 

21.  Kirchberg  a.  d.  J.,  Pfd.    Harrer,  kath.  Pf. 
Kramer,  Seh. 

22.  Langenfchemmern,  Pfd.  Funk,  k.  Pf.    Kahle, 
Seh. 

23.  Lanpertshaufen,  Pfd.  Pecoroni,  k.  Pf.  Krng, 
Seh. 

24.  Mafelheim,Pfd.  Mühling,k.Pf.  Bogenrieder, 
Seh. 

25.  Mettenberg,  Pfd.   Müller,  Dek.,  k,  Pf.   Wohn- 
has,  Seh. 

26.  Mittelbiberach,  Pfd.  Rupf,  k.  Pf.  Dr.  Keraptor, 
Kpl.    Schwörer,  Seh. 

27.  Mittelbnch,  Pfd.  Strobel,  k.  Pf.  Befenfelder, 
Seh. 

28.  Muttensweiler,  D.    Schmid,  Seh. 

29.  Oberdorf,  D.    Sprißler,  Seh. 

30.  Oberfulmetingen,  Pfd.    Waggershaufer,  k. 
Pf.    Schneider,  Seh. 

31.  Ochfenhaufen,  Pfd.    Seif,  k.  Pf.     Ev.  Vf. 
ftd.  Pfv.    Föhr,  Seh. 

32.  Reinftetten,  Pfd.   Mattes,  k.  Pf.  Cafper,  Seh. 

33.  Reute,  Pfd.    Kurz,  k.  Pf.  Egger,  Seh. 

34.  Ringfehnait,  Pfd.  Bezler,  k.  Pf.  Brachs,  Seh. 

35.  Rißegg,  D.  Näher,  Seh. 

36.  Rottum,  Pfd.    Geifelmann,  k.  Pf.   Freifinger, 
Seh. 

37.  Schemmerborg,  Pfd.  floyer,k.Pf.  Hecht, 8cb. 


I    33.  Stamangeii,  I'fd-  Bopp,  k.  Pf.  AfifaFg^Sch. 
39.  Steinhaufen  a.  d.  R,,  Pfd.     Mattes,  k,  Vt\ 

Cafpar,  Seh. 
m  Ummendorf,  Pfd.  Dr.  Hofele,  k.  Pf.  Dobler, 

Seh. 
4L  Unterdettingen,  D,  Schlichtig,  k.  Pf,  Rock, 

Seh. 
42.  UnterfülmctiDgen, Pfd.  Gerank. Pf,  Pfender, 

Seh. 
^3.  Volkerihclm,  D.    Pfeifer,  Seh. 
44.  Wartbanlen,  Pfd.  Stehrer,  k.  Pf.  Rieg,  Kpl; 

Weiß,  Seh. 


2.  Oberamt  Blaubeuren. 

AG.r  Metzger,  OÄ.U.  Sommer,  AG.Sohr.  St.A, 
1,  Seharir}',  F.A.  in  1.  2,  a,  Kränzle,  KB. 
in  I,  2,b.  Kik,  E.Z^\  in  Ulm.  JRf.  Sie- 
gor, AA.     Röhin,  GX. 

OÄ.:  Kuhn,  OA.M.   Arcbenaacr,  AM.    Dr.  Major, 
OA.A.  .....  OA,WA.  Stohrer,  OÄ.Th.A, 

Kneer,  OA.Pfl.    Feil,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev, :  Blaubeuren:  Wurm,  Dek.;  kath.: 
Ulm,  Ehingen^  Dt^ggingen. 

Kjim.A  :  Zahn,  KV.     Krilnzle,  Bchh, 

Tor  f t-  A .  B I  au  b  c  ure  n :  Pfize  n  m  ay  e  r,  FM.  S  cti  ari  ry , 
Air  Kev..Ae. :  Blaubeuron:  HartmaaUjOF, 
BermaringcQ:  Geyer,  Rf,  Jiifdngen:  Ley- 
dig,  Hf.  Nellingen:  Sehabel,  Rf.  Ringingen; 
Bai  teil  mann,  Rf, 

1.  Blaubcurcn,  OA.St,     Wurm,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Wild,  Hlir.    Keller,  Stfeh, 

2.  Amegg,  Pfd.  k.  Pf, :  Pf,  iu  17,  Häußler,  Seh. 

3.  Afch,  Pfd.    Mohr,  cv,  Pf.    Haueife,  Seh. 
i.  Beiningen,  D,     Ilerrmann,  Seh, 

5,  Bergbiilen,  Pld.     Naft,  cv.  Pf.    Dick,  Seh. 

6,  Bermaringen,  Pfd,  Rüdifrer,  cv.  Pf,  Trankle, 
Scb. 

7,  Bollmgen,  Pfd.  Schilnweiler,  Dek.,  kath.  PF. 
Knab,  Seh. 

8,  Bfliilenhaufen,  D,    Schwarzenba!?.,  Scb, 

9,  DarnftarU,  Pfd k.  Pf.  GrODür,Seh. 

10.  Eggingen,  Pfd.     Behrle,  k<  Pf     Rueß,  Scb, 

11.  Ermingen,  Ih     Häußlev,  Seh. 

12.  Gt^rbaufen,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Std,  Pfv,  Eckle,Sch, 

13.  Hitufen  o.  U.,  Pfii.  Schray,  k.  Pf.  Glöckler, 
Scb. 

U.  flerrlingen,  Pfd.  Kiene,  k.  Pf.  Sattler,  ,  ,  ,  , 

Kple.    Geiger,  Seh. 
If),  Klingenftein,  D.  Pfübmann,  Seh. 

16,  MachtalsUeim,  Pfd,    Wetzd,  ev,  Pf,    Fink, 
Scb. 

17.  Markbronn,  Pfd.   Ev.  Pf,:  Pf.  in  20,    Muck, 
k.  Pf.    Braitinger,  Seh. 

IB,  Merklingen,  Pfd,  Domer,  ev.  Pf,  Maurer^Seb, 

19.  Nellingon,   Pfd.     Eberbardt,   ev,   Pf,     All- 
göwer,  Seh, 

20.  PappHaii, Pfd.  Kiieeld,  ev.Pf,  Burkhardt^Ht  b. 


Lxvin 


OA.  Ehingen.    Qeislingen. 


21.  Kadelftetten,  D.    Fink,  Scli. 

22.  Ringingen,  Pfd.  v.  Schöninger,  Kirchenrath, 
Prof.,  k.  Pf.    Settele,  Seh. 

28.  Scharenftettcn,  Pfd.  Vötter,  ev.  Pf.  Scheif- 
fele,  Seh. 

24.  SchelklingeD,  St  Hummel,  k.  Stpf.  Fifcher, 
Stfeb. 

25.  Schmiechen,  Pfd.  Reih]Dg,k.Pf.  Kneer,Seh. 

26.  Seißen,  Pfd.    Baur,  ev.  Pf.    Pfetfch,  Seh. 

27.  Sonderbuch,  D.    Mayer,  Seh. 

28.  Suppingen,  Pfd.  Jacober,  ev.  Pf.  Erz,  Seh. 

29.  Themmenhaufen,Pfd.  Ev.Pf.:  Pf.  in  6.  Gey- 
witz.  Seh. 

30.  Tomerdingen,  Pfd.  Utz,  k.  Pf.  Merkle,  Seh. 

31.  Weiler,  Pfd.    Ev.  Pf.:   HJfr.  in  1.    Auten- 
rieth.  Seh. 

32.  Wippingen,  Pfd.  Eipper,  ev.  Pf.  Hagele,  Seh. 


3.  Oberamt  Ehingen. 

A.G.:  Zum  Tobel,  OA.R.  Braun,  A.R.  Strobel, 
Sehnekenbnrger,  AG.Sehr.  St.A.  1,  Menz, 
OF.  in  1.  2,a.  Streib,  UK.  in  1.  2,b.  Kik, 
H.Z.V.  in  Ulm.  3.  JRf.  Härlin  in  1,  AA. 
Reiner,  GN.    Neubrand,  AN.  in  30. 

OA.:  Hölldampf, OA.M.  Jungel,AM.  Dr. Bück, 
OA.A.  Dr.  ühl,  OA.WA.  Müller,  OA.Th.A. 
Tritfehler,  OA.Pfl.    Mayer,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev. :  Biberach,  Blaubeuren,  Münfingen: 
k.:  Ehingen:  Eifenbacher,  Dek.,  Pf.  in  14. 

K.A.:  Eifenbach,  KV.    Walker,  Bchh. 

(Forft-A.  Blaubeuren):  Rev.A.  Ehingen:  Menz, 
OF.    Moehenthal:  Mehl,  Rf. 

1.  Ehingen,  0 A.St  Ziramerle,  k.  Stpf.  Schneider, 
Kpl.    Ev.  Stpf.:  Std.  Verw.   Müller,  Stfeh. 

2.  Allmendingen  (Groß-  u  Klein-),  Pfd.    Weia- 

mann,  k.  Pf.    Kple.: Wolff,  Pf. 

Pfinder,  Seh. 

3.  Altbierlingen,  D.    Braig,  Seh. 

4.  Altheim,  Pfd.    Pfiftcr,  k.  Pf.    Sehmid,  Seh. 

5.  Altfteußlingen,  Pfd.  Vetter,  k.  Pf.  Müller,  Seh. 
G.  Bach,  Pfd.    Götz,  k.  Pf.    Enderic,  Seh. 

7.  Berg,  D.    Braig.  Seh. 

8.  Berkach,  D.    Leicht,  Seh. 

9.  Dächingen,  D.    Stichle,  Seh. 

10.  Dettingen,  D.    Kräutle,  Seh. 

11.  Donauneden,  Pfd.  Lupberger,  k.  Pf.  Maunz, 
Seh. 

12.  Emerkingen,  D.  Bäuerle,  Kpl.  Neubrand, 
Seh. 

13.  Ennahofen,  D.    Simmendinger,  Seh. 

14.  Erbach,  Pfd.  Eifenbacher,  Dek., k.  Pf.  Geiger, 
Kpl.    Knehr,  Seh. 

15.  Erfingen,  Pfd.   Seuffer,  ev.  Pf.  Gruber,  Seh. 

16.  Frankenhofen,  Pfd.  Kopp,  k.  Pf.  Scheible, 
Seh. 

17.  Gamerfehwang,  Pfd.  Huck,  k.  Pf.  Geisel- 
mann, Seh. 


18.  Granheim,  Pfd.  Stützlo,  k.  P.**.  Weber,  Seh. 
I  19.  Griefingen,  (Unter-  und  Ober-),  Pfd.  KnauflT, 
I  k.  Pf.    Ried,  Seh. 

20.  Grötzingen,  D Seh. 

21.  Gruudsheim,  Pfd.  Feil,  k.  Pf.  .  .  .  .  Kpl. 
Neubronn,  Seh. 

22.  Herbertshofen,  D.    Haid,  Seh. 

23.  Heufelden,  D.  .  .  .  .  Kpl.    Renz,  Seh. 

24.  Hunderfingen,  Pfd.  Nagel,  k.  Pf.  Wiker, 
Seh. 

25.  Kirchbierlingen,  Pfd.  Längft,  k.  Pf.  Laur, 
Seh. 

26.  Kirchen,  Pfd.  Steigentefeh,  k.  Pf.  Locher,  Seh. 

27.  Lauterbaeh,  D.  Dr.  Storz,  k.  Pf.  Stöhr,Sch. 

28.  Moosbeuren,  D.    Laur,  Seh. 

29   Mundeldingen,  D.    Geifinger,  Seh. 

30.  Munderkingen ,  St.  Kriegftötter ,  k.  Stpf. 
Bieg,  Präz.-Kapl.  Mangold,  Kpl.  Rapp,  Stfeh. 
Rechtsanwalt. 

31.  Mundingen,  Pfd    .  .  .  .  ev.  Pf.  Haydt,  Seh. 

32.  Nasgenftadt,  Pfd.  Kempter,  k.  Pf.  .... 
Kpl.    Steinle,  Seh. 

33.  Nicderhofen,D.  Lochner,  k.  Pf.  Eberle,  Seh. 

34.  Oberdifehingen,  Pfd.  Herlikofer,  k.  Pf. 
....  Kpl.    Freudenreich,  Seh. 

35.  Obermarchthal,  Pfd.  Schefold,  k.  Pf.  .  .  .  . 
Kpl.    Tröfter,  Seh. 

36.  Oberftadion,  Pfd.  Straub,  k.  Pf.  Nagel,  Kpl. 
Käßer,  Seh. 

37.  Oggelsbeuren,  Pfd.  Lauter,  k.  Pf.  Feile, 
Kpl.    Butz,  Seh. 

38.  Oepfingen,  Pfd.  Hänlo,  k.  Pf.  .  .  .  .  Kpl. 
Eberle,  Seh. 

39.  Rechtenftein,  D.    Bläßle,  Seh. 

40.  RißtilTen,  Pfd.    Münch,  k.  Pf.    Rieber,  Seh. 

41.  Rottenaeker,  Pfd.  Hafenbrak,  ev.  Pf.  Brey- 
maier.  Seh. 

42.  Rupertshofen,  Pfd.  Bendel,  k.  Pf.  Baur,  Seh. 

43.  Schaiblishaufen,  D.    Fuchs,  Seh. 

44.  Sondemach,  D.    Mayer,  Seh. 

45.  Untcrraarchtlial,Pfd.  Strahl,  k.  Pf.  Vogel- 
fang, Seh. 

46.  Untcrfradion,  D Kpl.     Hildcnbr.and, 

Seh 

47.  Weilerftcußlingen ,  Pfd.  Schaircr,  ev.  Pf. 
Stark,  Seh. 


4.  Oberamt  Geislingen. 

AG.:  V.  Martens,  OA.R.  Kern,  AR.  Mayr, 
König,  AG.Sehr.  St.A.  1.  Schlipf,  OF.  in  1. 
2,a.  Kray],  UK.  in  Göppingen.  2,b.  Kik, 
H.Z.V.  in  Ulm.  3.  Vöhringer,  AM.  Kirch- 
graber,  GN.    Beutelspacher,  AN.  in  37. 

OA.:  KauflFmann,  OA.M.  Vöhringer,  AM.,AA. 
Dr.  Kolb,  Hofr.,  OA.A.  Dr.  Paulus",  OA.- 
WA. Zink,  OA.Th.A.  Fahr,  OAPfl.  Vetter, 
Steiff,  OA.BautcIm. 


Oä.  öcIsUngon*    Göppingen. 


LXIX 


Dek.A.  ev.:  GcUliiigen:  Roth,  Dek  ^  katlh:  Dtg- 

gingen:  Riehle,  Dek.  in  9. 
Kam.A.:  Guoth,  KV.    Traber,  Biichh. 
(Forft-A.  Kirchheim):  Rcv.Ae.  Geislingen:  Schlipf, 

OF.    Wiefcnfteig:  Vötter,  OF. 

1.  Geislingen,  OA.St.  Roth,  Dek.,  ev.  Stpf. 
Klemm,  Hlfr.  Fnhrmans,  k.  Stpf,  Wolf, 
Stfcb. 

2.  Altenftadt,  Pfd.  Wagner,  ev,  Pf.  Gunzcn- 
haufer.  Seh. 

3.  Amftetten,  Pfd.  Bentel,  ev.  Pf.  Ströhlc,  Seh. 

4.  Aufhaufen,  Pfd.  Baither,  ev.  Pf.  Härder, 
Seh. 

6.  Böhraenkirch,  Pfd.  Locher,  k.  PL  Knob- 
laueh.  Seh. 

6.  Bräunisheim,  Pfd.  Rößlen,  ev.  Pf.  Frank, 
Seh. 

7.  Deggingeo,Pfd.  Meflfert,k.Pf.Gdger,  .  ,  .  . 
....  Kple.    Hagenmayer,  Seh. 

8.  Ditzenbach,  Pfd k.  Pf.    öclnvüuer, 

Seh. 

9.  Donzdorf,  Pfd.  Riehle,  Dek.  k.  Pf.  Kek^ 
eifen,  Kpl.    Dangelmaier,  Seh. 

10.  Drackenftcin,  Pfd.    Garb,  k.  Pf.     Dauben* 
Ichilz,  Seh. 

11.  Eybach,  Pfd k.  Pf.   Ev.  Pf.:  Srd, 

Pfv.    Neuburger,  Seh. 

12.  Gingen,  Pfd.  Dieterieh,  ev.  Pf.  Scbmid,  Seh. 

13.  Gosbach,  Pfd.    Bürger,  k.  Pf.    Ktehle,  Seh. 

14.  GroßfüBen,  Pfd.   Ritte-,  ev.  Pf.   Bchringer, 
Seh. 

15.  Haufen  a.  d.  F.,  D.    Götz,  Scb. 

16.  Hofftett-Emerbuch,  D.    Lohrinann,  Seh, 

17.  Hohenftadt,  Pfd.   Weiß,  k.  Pf.    Stehle,  8ch. 

18.  Kleinfüßen,  Pfd.  Eiehel,  k.  Pf.    Bundfeh  uh, 
Seh. 

19.  Kuchen,  Pfd.    Waiblinger,  ev.  Pf,    Schall, 
Seh. 

20.  Mühlhaufen,  Pfd.  Walter,  k.  Pf.  ,laküb,Sch. 

21.  Nenningen,   Pfd k.  Pf.      Nagel, 

Seh. 

22.  Oppingen,  D.    Wörz,  Seh. 

23.  Reichenbaeh,  Pfd.    Dreher,  k,  Vt     Stirra^ 
linger,  Seh. 

24.  Sehalkftetten,  Pfd.    Dieterieli,  ev.  Pf.  Ikg^ 
1er,  Seh. 

25.  Schnittlingen,  D.    Brühl,  Seh. 

26.  Steinenkireh,  Pfd.  Hang,  ov.  Pf.   Gauslofcr, 
Seh. 

27.  Stötten,  Pfd.    Sehäffler,  ev.  Pf.   Ganalofer, 
Seh. 

28.  Stubersheim,  Pfd.   Keidel,  ev.  Pf.    Soll,  Seh. 

29.  Treffelhaufen,  Pfd.  Schilling,  k.  Pf.  Ritz,  Seh. 

30.  Türkheim,  Pfd.  Marftaller,  ev.  Pf,  Bührle, 
Seh. 

31.  üeberkingen,  Pfd.   Sigel,  ev.  Pf.  Frey,  Seh. 

32.  Unterböhringen,  Pfd.  Romig,  e\\  IM".  Thur- 
ner.  Seh. 

33.  Waldhaufen,  D.    Bühler,  Seh, 


34.  Weiler  ob  H.,  Pfd.  Ev.  Pf,:  Illfr.  in  1. 
Allgöw^er,  Seh. 

35,  Weißenfteiu,  St  Wenger,  k.  Pf.  Baur, 
Stfch. 

36.  Wertorhelm,  Pfd,  Kbtzlücher,  k.  Pf.  Schulz, 
Seh. 

37,  Wiefcnfteig,  St.     Dcttingor,  k.  Pf. 

Pin2.Kpl.     Ev.  Stpf.:  Std.  Verw.    Herzer, 
Stfcb, 

5.  Oberamt  Göppingen. 

AG.:  Pfizer,  OA.R.  Luft,  Schaüel,  AR.  Kub- 
ier, Huber,  AG.Schr.  St.A.  1.  Krauch,  OF, 
in  1.  2,a.  Vetter,  ZV,  in  1.  2,h,  Kick, 
n.Z,V.  in  Ulm.  3.  JHf  Maifeh,  AÄ.  \n  1, 
Stähle,  GN.  Bctz,  AN,  von  7,  in  1 ;  Weis- 
mariD,  AN.  von  II,  in  1. 

OA.:  ,  .  .  .  OA.M.  Oith,  AM,  Dr.  Muuk,  OA.A. 
und  OA.WA.  Seeger,  OA.Th.A.  Magenau, 
OA.Pfl.    Bürk,  OABantclm, 

Dek.A.  ev,;  Göppingen:  Dr.  Klaiber,  Dck,^  k,: 
Dcggingen,  Gmünd. 

Kam.A.:   Luft,  Ü.Rechn.R.,  KV,     Weiß,  Bchh. 

(Forft-Ä,Kirehheim} :  Rev.  A.  Göppingen ;  Krauch, 
OF. 

1.  Göppingen,  OA.St,  Dr.  Khiiber,  Dek,,  ev, 
Stpf.  Binder,  O.lJlfr.  Stochdorph,  1,,  Stock- 
mayer,  2,  Hlfr.  Münz,  k.  Stpf.  Herz^  Rabb. 
AUinger,  Stfch. 

2.  Albershanfen,  Pfd.  Haug,  ev.  Pf.  Lutz,  Seh. 

3.  Anendorf,  Pfd.   Heldbeck,  ev.  Pf.   Frey^Sch, 

4.  Hartenbach,  Pfd,  Ev,  Pf.  1.  Hlfr,  in  1, 
Steiner,  Seh. 

ö.  Belzgenned,  Pfd.  Woialand,  ev.  Pf.  Straub, 
Seh. 

6.  Biretibiieh,  D.     Beck,  Seh. 

7.  Boll,  Pfd,    Blumhardt,  ev,  Pf.    Scimrr,  Seh, 

8.  Börtlingen,  Pfd,  Heldenreieh,  ev,  Pf,  Pis- 
ca!ar,  Seh. 

9.  BiiDzwaagen,  D.     Koo»,  Seh. 

10.  Dümau,  Pfd.   Guk,  ev.  Pf.    Schlenker,  Seh. 

11.  Ebersbachi  Ptd,  Hacke",  ev.  Pf.  Frank,  Seh, 

12.  EA^henbachj  Pfd.    Friz,  ev,  Pf.  Maier^  Seh. 

13.  FaurndaUj  Pfd.     [lopf,  ev.  Pf.    Arnos,  Seh, 

14.  Gammel  Bhaufen,  D,    Böhringer,  Seh. 

lö,  Grüßelalingeti,  Pfd.  Ratte.k.Pf.  Schrag,Sch. 

16.  Grnibingen,Pfd.  Müller,ev.Pf.  Wemer,Sch. 

17.  HattcDhofen,  Pfd.  EulleQ,  ev.Pf.  BleHiDg, 
Seh, 

18.  Heiningen,  Pfd.  Schäffer,  ev.  Pt.  Würner, 
Seh, 

19.  Hühenftaufen,  Pfd,  Dettinger,ev,  Pf,  Kub- 
ier, Seh. 

20.  Holzhanfen,  D.    Höfle,  Seh, 

21.  Holzhdm,  Pfd.  Griefihaber,  ev.  Pf,  Schroter, 
Seh 

22.  lehenhauJen,  Pfd.  Slipper,  ev.  Pf.  Proß,  Seh, 

23.  Klcincislingen,  Pfd,  Kreeb,  ev.  Pf.  Leo,  Seh. 


LXX 


OA.  Kirchhoim.    Laupbeim. 


24.  Maitis,  D.    Schöllhammer,  Seh. 

25.  Oberwälden,Pfd.  Zündel,  ev.  Pf.  Schweizer, 
Seh. 

26.  Ottenbaeh,  Pfd.  Hillenbrand,  k.  Pf.  Dangel- 
mayer, Seh. 

27.  Rechberghaufen,  Pfd.   Balluff,  k.  Pf.  Schäff- 
1er,  Seh. 

28.  Reichenbach,  Pfd.  Kielmayer,  ev.  Pf.  Bader, 
Seh. 

29.  Salach,  Pfd.    Bock,  k.  Pf.  Ev.  Pf.:  Pf.  in 
Großfüßen.    Preßmar,  Seh. 

30.  Schlath,Pfd.  Elwert,  ev.  Pf.  Wittlinger,  Seh. 

31.  Schlierbach,  Pfd.  Gö9,ev.Pf.  Kälberer,  Seh. 

32.  Sparwiefen,  D.    Bleffing,  Seh. 

33.  ühingen,  Pfd ev.  Pf.    Ott,  Seh. 

34.  Wangen, Pfd.  Ev.  Pf.:  Pf. in  25.  Hertier,  Seh. 


6.  Oberamt  Kirchheim. 

AG.:Gmelin,    OA.R.     Pregizer,    AR.     Koch, 

Oelfchläger,  AG.Sehr.    St.A.  1.  Jäger,  OF. 

in  1.     2,a.  Ergenzinger,  prov.   KB.  in   1. 

2.b.  Sigel,  ZV.  in  Eßlingcn.  8.  JRf.  Maifch, 

AA.  in  Göppingen.    Berger,  GN.   Nafzgor. 

AN.  von  24.  in  1.     Seyfried,  AN.  von  19, 

in  1. 
OA.:  Löflund,  OA.M.    Grieb,  AM.    Dr.  Krauß, 

OA.A.  Eyppert,  OA.WA.  Mayer,  OA.Th.A. 

Hirzel,  OA.Pfl.  Diftelbarth,  OA.-Bantchn. 
Dek.A.  ev.:  Kirchheim:   Wächter,  Dek.;  kath.: 

Deggingen,  Stattgart. 
Kam-A.:  Scholl,  Finanzrath,  KV.    Ergenzinger. 

Buehh. 
Forft-A.  Kirchheim:  Holland,  Forftr.,  FM.  Ploeh- 

mann,  AlT.  Rev.-Ae.  Kirchheim:  Jäger,  OF. 

Weilheim:  Prefcher,  Rf. 

1.  Kirchheim  u.  T.,  OA.St.    Wächter,  Dek.  ev. 
Stpf.     Knapp,  Hlfr.    Kröner,  Stfch. 

2.  Aiehelberg,  D.    Bazien,  Seh. 

3.  Biflingen  a.  d.  T.,  Pfd.     Süskind,  ev.  Pf. 
Schmid,  Seh. 

4.  Brücken,  D.    Attinger,  Seh. 

5.  Dettingen   u.   T.,   Pfd.      Wetzel,   ev.   Pf. 
Schraft,  Seh. 

6.  Gutenberg,  Pfd.  Leypold,  ev.  Pf.  Hink,  Seh. 

7.  Hepfisau,  Pfd.   Lechler,  ev.  Pf.  Braun,  Seh. 

8.  Hoehdorf,  Pfd.  Rommel,  ev.  Pf.  Unger,  Seh. 

9.  Holzmaden,  Pfd.  Metzger,  ev.  Pf.  Frank,  Seh. 

10.  lefingen,  Pfd.  Richter,  ev.  Pf.  Gmelin,  Seh. 

11.  Lindorf,  D.    Götz,  Seh. 

12.  Nahem,  Pfd.  Maritaller,  ev.Pf.  Beßmer,Sch. 

13.  Neidlingen,  Pfd.    Eichenhofer,  ev.  Pf.   Kut- 
teruf, Seh. 

14..  Notzingen,  Pf.  Eipper,  ev.  Pf.  Schmid,  Seh. 

15.  Oberlenningen,  Pfd.  Kolb,  ev.Pf.  SJgel,Seh. 

16.  Ochfenwang,  Pfd.  Ev.  Pf. :  Std.  Pfv.  Ganten- 
bein, Seh. 

17.  Ohmden,  Pfd.    Beck,  ev.  Pf.    Mayer,  Seh. 


18.  Oethlingen,Pfd.  Schmid,  ev.  Pf.  Reiter,  Sclu 

19.  Owen,  St.    Roofchüz,  ev.  Stpf.   Lang,  Hlfr. 
Häußlcr,  Stfch. 

20.  Roßwälden,  Pfd.    Lechler,  ev.  Pf.    Flog- 
aus, Seh. 

21.  Schlattftall,  D.    Ranzenbach,  Seh. 

22.  Sehopfloch,  Pfd.  Zerweck,  ev.  Pf.  Reichle, 
Seh. 

23.  Unterlenningen,Pfd.  Steck,  ev.  Pf.  Renz,  Seh. 

24.  Weilheim  a.  d.  T.,  St.  Ergenzinger,  ev.  Stpf. 
Camerer,  Hlfr.    Bengel,  Stfch. 

25.  Zell  u.  A.,  Pfd.  Hornung,  ev.  Pf.  Silier,  Seh. 


7.  Oberamt  Laupheim. 

AG.:  Steinhardt,  OAR.  Mühleifen,  AR.  Riedle, 
AG.Sehr.  St.A.  1.  Sehlette,  Rev.Aff.  in  Söf- 
lingen.   2, a.b.  Kik,  H.Z.V.  in  Ulm.   3.  Waib- 

linger,  AM GN.   Hartmann,  AN. 

in  41. 

OA. :  Höfchele,  OA.M.  Waiblinger,  AM.  Dr.  Rödel- 
heimer,  OA.A.  Dr.Sauttcr,  OA.WA.  Kehm, 
OA.Th.A.  Lerch,  OA.Pfl.  Werkmann,  OA.- 
Bantchn. 

Dek.  ev. :  Biberach,  Ulm ;  k  :  Wiblingen :  Schwei- 
zer, Dek.  in  2*3. 

Kam.A.  Wiblingen:  Müller,  KV.    Haift,  Bchh. 

( Forft-A. Söfliogen):  Rev.A. Wiblingen:  Göttler, 
Rf.  (Forft-A.  Ochfenhaufen):  Rev.A.  Dieten- 
heim:  Karrer,  Rf. 

1.  Laupheim,  OA.St k.  Stpf.    Herzer, 

Kpl.     Ev.  Stpf.:  Std.  Pfv.     Kahn,   Rabb. 
Schick,  Stfch. 

2.  Achftetten,  Pfd.    Schips,  k.   Pf.    Schmid, 
Seh. 

3.  Altheim,  D.    Luigart,  Seh. 

4.  Baltringen,  Pfd.    Nagel,  k.  Pf.    Vorhauer, 
Seh. 

5.  Bauftetten,  Pfd.    Widmer,  k.  Pf.  Härle,  Seh. 

6.  Bihlafingen,  Pfd.    Hafner,  k.  Pf.   Birk,  Seh. 

7.  Bronnen,  Pfd.    Weh,  k.  Pf.    Mayer,  Seh. 

8.  Bühl,  D.    Schiebel,  k.  Pf.    Mayer,  Seh. 

9.  Burgrieden,  Pfd.  Scherib,  k.  Pf.  Weber,Sch. 

10.  Bußmannshaufen,  Pfd.   Ganal,  k.  Pf.   Hart- 
mann, Seh. 

11.  Dellmenringen,Pfd.  Reinhardt,  k.  Pf.  Reftlc, 
Kpl.    Landthaler,  Seh. 

12.  Dietenheim,  Pfd.    Braun,  k.  Pf.    Arnold, 
Kpl.    Godelmann,  Seh. 

13.  Donauftetten,Pfd.  Deiringer,  k.  Pf.  Graf,  Seh. 

14.  DoiTidorf,  Pfd.    Lanz,  k.  Pf.    Hegele,  Seh. 

15.  Gögglingen,  Pfd.   Hieber,  k.  Pf.    Sehufter, 
Seh. 

16.  Großfehaifhaufen ,  Pfd.   Birk,  k.  Pf.    Bezel, 
Seh. 

17.  Hüttisheim,  Pfd.  Bofcher,  k.  Pf.  Eberle,Sch. 

18.  Illorrieden,  Pfd.  Schmidberger,  k.  Pf.  Vogt, 
Seh. 


OA.  Lcutkirch.    Alünfingcn. 


LXXl 


19. 

20. 
21. 

22. 

23. 

24. 
25. 
26. 
27. 

28. 

29. 

30. 
31. 

32. 
33. 
M. 

35. 

86. 
37. 
38. 

39. 
40. 
41. 


Mietingen, Pfd.    Baur,  k.  Pf.    Weiß,   Kpl. 

Ott,  Seh. 

Oberbalzheim,  D.    Seitter,  Seh. 

Oberholzheino,  Pfd.   Herwig,  e7.  Pf.   Dürr, 

Seh. 

Oberkirchberg,  Pf.    Stiegele,  k.  Pf.   Emft, 

Seh. 

Orfenbaufen,  Pfd.  Schweizer,  Dek.,  k.  Pf., 

Eberle,  Seh. 

Regglis  Weiler,  Pfd.  Hagel,  k.Pf.  Fränkel,Sch. 

Roth,  Pfd.    Angele,  k.  Pf.    Demmel,  Seh. 

Schniirpflingen,  Pfd.  Müller,  k.  Vt  Glanz,  Seh. 

Schönebürg,  Pfd.  Schuh,  k.  Pf.  Jäckle,  Seh. 

Schwendi,  Pfd.  Locherer,  k.  Pf.  Burgmaier, 

Kpl.    Zier,  Seh. 

Sießen,  Pfw.  Leimgruber,  k.  Pf,  Thanner, 

Seh. 

Sinningen,  D.    Schuhmacher,  Seh. 

Steinberg,  Pfd k.  Pf.    Amman, 

Seh. 

Stotten,  Pfd.    Kees,  k.  Pf.    Eble,  Seh, 

Sulmingen,  Pfd.  Stiegele,  k.  Pf.  Maier,  Seh. 

Unterbalzheim,  Pfd.  Seuffer,  ev.  Pf.  Schließer, 

Seh. 

ünterkirchberg,  Pfd.   Spohn,  k.  Pf,    Geiger, 

Seh. 

Unterweiler,  D.    Sommer,  Seh. 

Wain,  Pfd.    Erhardt,  ev.  Pf.    Koch,  Seh. 

Walpertshofen,  Pfd.    Brunner,  k.  Pf.   Söll- 

mann,  Seh. 

Wangen,  D.    Müller,  Seh. 

Weinftetten,  D.   Riegel,  k.  Pf.   Fefer,  Seh, 

Wiblingen,  Pfd.    Kieninger,  k.  Pf.    Reute- 

mann.  Seh. 


8.  Oberamt  Leutkirch. 

AG.:  Lobmiller,  OA.R.  Egle,  AG.Schr.  St.A.  1. 
Spreng,  Rf.  iu  I.  2,  a.  Steuerunterfuchungs- 
kommiffär  Revifor  Mattes  in  1.    2,  b.  Egner, 

ZV.  in  Ravensburg.  3 4.  Bofch,  AM. 

in  1.  Berstecher,  GN.  Dietter  IL,  AN.  in  18. 

OA. :  Gaißer,  OA.M.  Bofch,  AM.,  AA.  Dr.  Ehrle, 
OA.A.  Adis,  OA.WA.  Braun,  OA.Th.A. 
Blaich,  OA.Pfl.    Kluftinger,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Ravensburg,  Biberach;  k.:  Leut- 
kirch: Piscalar,  Dek.,  in  12. 

Eam.Ae.:  Ochfenhaufen,  Waldfee,  Wangen. 

Forft-A.  Weingarten) :  Rev. A.Leutkirch :  Spreng, 
Rf. 

1.  Leutkirch,  OA.St.    Dr.   Leube,   ev.   Stpf. 

Hifr.   Stützle,  k.  Stpf.    Gaus,  Präz.- 

Kpl.; Kpl Stfeh. 

2.  Aichftetten,  Pfd.  Fürft,  k.  Pf.   Martin,  Seh. 

3.  Altmannshofen,  Pfd.  Sohler,  k.  Pf.  Stölzle, 
Seh. 

4.  Berkheim,  Pfd,  Brauchte,  k.  Pf.  Braun,  Seh. 

5.  Diepoldshofen,  Pfd.  Rieber,  k.  Pf.  König,  Seh. 

6.  Ellwangen,  Pfd.  Rup,  k.  Pf.   Schwarz,  Seh. 


9. 
10. 
IL 
12. 


13. 
14 
15. 

16. 
17. 


18. 
19. 

20. 
21. 
22. 

23. 

24. 

25. 


Friefenhofen,  Pfd.  Seyz,  k.  Pf.   Laub,  Kpl. 

Hörburger,  Seh. 

Gebrazhofen,  Pfd.    Kraus  in  Gebrazhofen, 

Scharff  in  Engerazhofen,  Thuma  in  Meraz- 

hofen,  k.  Pf.    Sigg,  Seh. 

Gospoldshofen,  D.    Weiß,  Seh. 

Haslach,  Pfd.    Chrift,  k.  Pf.   Zwickle,Sch. 

Hauerz,  Pfd.    Seyz,  k.  Pf.    Mönig,  Seh. 

Herlazhofen,  Pfd.  Jäggle;  Piscalar  in  Urlan, 

Dek.,  Nägele,  in  Willerazhofen ,  kath.  JPf. 

Sinz,  Seh. 

Hofs,Pfd.  Unterecker,  k.  Pf.  Mendler,  Seh. 

Kirchdorf,  Pfd.  Högorle,  k.  Pf.  Simmler,  Seh. 

Mooshaufen,  Pfd.  Stephan ;  Geiger  in  Aitrach, 

Blum  in  Treherz,  k.  Pfl    Butfcher,  Seh. 

Oberopfingen,Pfd.  Bader, k.Pf,  Goppel,  Seh, 

Reichenhofen ,   Pfd.    Rau;  Gaile  in  Schloß 

Zeil,  k.  Pf.    Nörpel  in  Schloß  Zeil,   Kpl, 

Gerfter,  Seh. 

Roth  a.  d,  R.,  Pfd.  Schenz,k.Pf.   Lang,8ch. 

Seibranz,  Pfd.  Schneider,  k.  Pf.  Kellermann, 

Seh. 

Spindelwag,  D.    Widmann,  Seh. 

Thannheim,Pfd.  Braun, k.Pf.  Bernhard, Seh. 

Waltershofen ,   Pfd.      Hofmeifter,    k.    Pf. 

Schlachter,  Seh. 

Winterftetten,  W.   Hertwig,  k.  Pf.  Heokels- 

müller.  Seh. 

Wuchzenhofen,  Pfd.    Müller; in 

Ottmannshofen,  k.  Pf.    Hau,  Seh. 
Wurzach,  St.   Merkle,  k.  Pf.   Zeile,  Moroni, 
Kple.    Völmle,  Stfeh. 


9.  Oberamt  MUnfmgen. 

AG.:  Dorfch,  ÜAJl.  Krayl,  AG.Schr.  StA.  t. 
Gwinncr,  CR  in  Urach  2,a.  Sailer,  Uli. 
in  Urach.  2fb.  Valeti  ZV.  in  Heutlingen^ 
3,  JHf.Dr,  BoITert,  AA,  Haaß,  GN.  Hailer, 
AN.  In  27 

OA.:  Fireher,  OA.M.  Barth,  AM.  Dr.  Emmert, 
OA.A.  Dr.  Zeller,  OA.WA.  Herrmaun, 
JDA.Th.A.  Koaler,  Stfeh.,  OA.Pfl.  Sattler, 
OA,Bautclm. 

Dck.A.  ev.;  Mfln fingen;  Nietbanmier ,  Dek.; 
kath.:  Zwttjf:ilten,  Arnold^  Dek.,  in  43. 

Eam.A. :  MQniIngen:  Dr.  Mai  er,  KY.  Molfenter, 
Bchli.      Blaubeuron. 

(Forft-A.  Elaubeureo):  ReF.Ae.  PfroniTtetten. 
Wotiher,  Rf.  Zwiefalten:  StoiDhäufer,  OF. 
(Forft.Ä.  Urach);  Rcf.ä,  Grafeneck:  Ku- 
gel, Rf. 

1.  MtSnrmgenj  OA.St.    Kiethammer,  Dek.,  ev, 
Stpf.     Kolb,  HIfr.    Bosler,  Stfeh. 

2.  Aiohelau,  Pfd.    Köpf,  k.  Pf.    WUrx,  Scb. 

3.  Aichftetten,  D.    Volk,  Seh. 
I      4.  Anhäufen,  D»     Happ,  Seh. 

I      &,  Äpfi^iftelten,  D.    Brodbeck,  Sch. 


LXXII 


OA.  Münfingcn.    RavoTisburg. 


.6. 
7. 

,  8: 

9. 
10. 
11. 
12. 

13, 

14. 
15. 
16. 

17. 
18, 

19. 

20. 

21. 
22. 
23. 

24. 
25. 
26. 
27, 

28. 


80. 
31. 
32. 
33. 

34. 

85. 
36. 

37. 
38. 
39. 
40. 

41. 

42. 
48. 
44. 
45. 
46. 
47. 
48. 


Aüingen,Pid.  Ev.  Pf. :  Hifr.  in  1.  Haufer,  Seh. 
Baach,  D.    Scliaible,  Seh. 
Bernloch,  Pfd.  Dier}amii),ev.  Pf.  Walter,  Scb. 
Bichi8haufen,Pfd.  Büß,  k.  Pf.  Hammer,  Seh. 

Böttingen,Pfd ev.  Pf.  Bögel,Seh. 

BremelaOjPfd.  Burger,  k.  Pf.  Klocker,Scb. 

Buttenhaufen,  Pfd ev.  Pf.    .... 

Rabb.    Hirrle,  Seh. 

Dapfen,  Pfd.   Weinland,  ev.  Pf.   Raufcher, 

Seh. 

Dottingen,  D.    Brendle,  Seh. 

Egliügen,  Pfd.   Weingart,  k.  Pf.  Wahl,  Seh. 

Eheftetten,  D.  K.Pf.:  ftd.Pfv.  Fifcher,  Seh. 

Emeringcn,  Pfd.    Adis,  k.  Pf.    Schmid,  Seh. 

Ennabeuren,  Pfd.  Schnitzer,  ev.  Pf.  Wunder, 

k.  Pf.    Bofch,  Seh. 

Erbftetten,Pfd.  Hirfchmüller,  k.  Pf.  Rothen- 

bacher,  Seh. 

Feldftetten,  Pfd.    Maag,  ev.  Pf.    Kümmel, 

Seh. 

GauiUgen,  D.    Eifele,  Seh. 

GeiHngen,  D.    Herter,  Seh. 

Gomadingen,  Pfd ev.  Pf.    Mün- 

zing,  Seh. 

GoITenzuged,  D.    Schmid,  Seh. 

Gundelfingen,  D.    Herter,  Seh. 

GunderBhofen,Pfd.  Haufer,  k  Pf.  Rehm,Sch. 

Hayingen,  St.    Volz,  k.  Stpf.    Hipp,  Kpl. 

Jutz,  Stfeh. 

Huldftetten,  Pfd.  Kurfllrft,k.  Pf.  Fifcher,  Seh. 

Hunderfingen,  Pfd.    Leube,  ev.  Pf.    Katz- 

maier.  Seh. 

Hütten,  D.    Koch,  Seh. 

Indelhaufen,  D.    Habe,  Seh. 

Ingftetten,  D.    Gauß,  Seh. 

Juftingen,  Pfd.    Eckert,  k.  Pf.    Weinmann, 

Seh. 

Kohlftetten,  Pfd ev.  Pf.  Gekeler, 

Seh. 

Laiehingen,  Pfd.  Stotz,  ev.Pf.  Wunfch,  Seh« 

Mangolsheim,  Pfd.  Stiegele,  k.Pf.  Ev.Pf.; 

Pf.  in  10.    Heideker,  Seh. 

Mehrftetten,  Pfd.  Halft,  ev.  Pf.  Gaub,  Seh. 

Meidelftetten,  D.    Hemming,  Seh. 

Münzdorf,  Engft,  Seh. 

Oberftetten,  Pfd.  Kehrle,  k.  Pf.  Sontheimer, 

Seh. 

Oedenwaldftetten,  Pfd.    Breuninger,  ev.  Pf. 

Schnizer,  Seh. 

Pfronftetten,  Pfd.   Doli,  k  Pf.   Herter,  Seh. 

Sonderbuch,  D.    Bader,  Seh. 

Sontheim,  Ptd ev.  Pf.   Stähle,  Seh. 

Steingebronn, Pfd.  Kies, ev.Pf.  Fromm, Seh. 
.Tigerfeld,  Pfd.  Nießer,  k.  Pf.  Buek,  Seh. 
Wilfingen,  Pfd.  Steck,  k.  Pf.  Arnold,  Seh. 
Zwiefalten,  Pfd.  Amold,  Dek ,  Pf.  ...  . 
ev.  Pt    Herter,  Seh. 


10.  Oberamt  Ravensburg. 

A.G. :  Herzog,  OA.R.  Vogt  I.,  Setz,  AR.  Wiedca- 
mann,  Feßler,  AG.Schr.  St.A.  1.  Mayer, 
FA,  in  18.  2,a.  und  b.  Egner,  ZV.  in  1. 
Majer,  GN.    Springer,  AN.  in  18. 

OA.:  Mtthlfchlegcl,  OA.M.  Hänle,  AM.  Müller, 
OA.A.  Dr.  Nefenfohn,  OA.WA.  DenUer, 
OA.Th.A.  Knöpfler,  OA.Pfl.  Schirmer,  OA.- 
Bantehn. 

Dek.A.  ev.:  Ravensburg:  v.  Biberftein,  Dek.; 
kath.:  Ravensburg:  Stempfle,  Dek. 

Kam.A.:  Weingarten:  Seholl,  Finanzrath,  KV. 
Bernhard,  Behh. 

Forft-A.Weingarten :  Kuhnle,  FM.  Mayer,  A/T. 
Rev.Ae.  Baindt:  Hoffmann,  Rf.  Betten- 
reute: Schiele,  Rf.  Weingarten:  Erlenmeyer, 
OF.    Weißenau:  A.  Probft,  Of. 

1.  Ravensburg,  OA. St.  Stempfle,  Dek.,  k.  Stpf. 
Kple.:  Münch;  Mayer;  Seyfried,  Präz.Kpl. 
Geis,  zgl.  Prof. ;  Zeller;  Herkommer.  Zeiff, 
k.  Pf.  zu  St.  Chriftian.  v.  Biberftein,  Dek  , 
ev.  Stpf.  Ehemann,  Rekt.,  Hlfr.  Er.  Diafp- 
Pf.:  ftd.  Pfv.    Schule,  Stfeh. 

2.  Baienfurt,  W.    Mehrle,  Seh. 

3.  Baindt,  Pfw.  Stiegele,  k.  Pf.  Sonntag,  Seh. 

4.  Berg,  Pfw.  Blank,  k.  Pf.    Reich,  Seh. 

5.  Blitzenreute,  Pfd.  Klotz,  k.  Pf.  Engftler,  Scb. 

6.  Bodnegg,  Pfw k.  Pf.   Marxer,  Kpl. 

Schlichte;  Seh. 

7.  Efehach,  (Ober-),  Pfw.  Hummel,  Wanner 
in  Weißenau;  Gerber  in  Gomhofen,  k.  Pf. 
Brugger,  Seh. 

8.  Efenhaufen,  Pfd k.  Pf.    Abt,  Seh. 

9.  Fronhofen, Pfw.  Schray, k.Pf. Schwarz, Seh. 

10.  Grünkraut,  Pfw.  Jutz,  k.  Pf.  Bernhard,  Seh. 

11.  Haien weiler,  Pfd.  Zeller;  Strobel in Dankets- 
Weiler,  k.  Pf.    Reis,  Seh. 

12.  Kappel,  Pfw k.  Pf.     Strobel,  Seh. 

13.  Schlier,  Pfd.    Halder,  k.  Pf,    Fticker,  Seh. 

14.  Schmalegg, Pfd.  Koch, k.Pf.  Gebhardt, Seh. 

15.  Thaldorf,  Pfd.  Schänzle;  Busl  in  Baven- 
dorf ;  Maier  in  Eggartskirch ;  Lupberger  in 
Oberzeil,  k.  Pf.    Baukneeht,  Seh. 

16.  Vogt,  Pfw.  Kley  in  Karfee,  Amegger,  k, 
Pf.    Hafner,  Seh. 

17.  Waldburg,  Pfd.  Pfinder,  k.  Pf.  Fugunt,  Seh. 

18.  Weingarten,  St.  Dr.  Mattes,  k.  Stpf.  Rift, 
Kpl ev.  Stpf.    Seifriz,  Stfeh. 

19.  Wilhelmsdorf,  Pfd.  Layer,  ev.  Pf.  Ziegler,Sch. 

20.  Wolketsweiler,  W.  Aieh  in  Wilhelmskirch, 
Lang  in  Horgenzell,  k.Pf.  Katzenmaier,  Seh. 

21.  Wolpertfchwende,  Pfd.  Mühlebach;  Edel- 
mann in  Moehenwangen,  k.  Pf.  Geßler,  Seh. 

22.  Zogenweiler ,  Pfd.  Braun  in  Ringgen  weiler ; 
Hild,  k.  Pf.    Dorner,  Seh. 

23.  Zußdorf,  Pfd.     Köhler,  k.  Pf.    Pfaff,  Seh. 


OA.  Kiedlingon.    Saulgau. 


LXXIII 


II.  Oberamt  Riedlingen. 

AG.:  Straqß,  OAR.     Kopf,  AR.     Weißinger, 

AG.Schr.    StA.  1.  Grafeck,  OF.  in  1.  2,a. 

Streib,  UK.  in  Ehingen.     2,b.  Kik,  H  Z.V. 

in  Ulm.     3.  JRf.  Härlin,  AA.  in  Ehingen. 

Scheich,  GN.    Mayer,  AN.  in  9. 
OA.:   Sehnitzler,   OA.M.    Pecoroni,  AM.     Dr. 

....  OA  A.    Dr.  Stützle,  UA.A.  in  9.  Dr. 

Aberle,  OA.WA.     Jutz,  OA.Th.A.  in  14. 

Mayfer,  OA.Pfl.    Weber,  OA.Bautchn. 
Dek.A.  ev.:  Biberach,  MünHngen;  kath.:  Ried- 
lingen: Bendel,  Dek.,  in  20. 
Kam.A.:  Heiligkrenzthal :    Honold,  KV 

Bchh. 
(Forft-A.  Blaubeuren):  Re7.Ae.  Heiligkreuzthal: 

Spohn,  OF.   Pflummern :  Grafeck,  OF.,  in  1. 

1.  Riedlingen,  OA.St.  Eggmann,  k.  Stpf.  Dr. 
GalTenmayr,  Präz.Kpl.    Mayer,  Stfch. 

2.  Alle8haufen,.D.    Aßfalg,  Seh. 

3.  Altheim,  Pfd.  Höflinger,  k.  Pf.  Bück,  Seh. 

4.  Andelfingen,  Pfd.  Rettenmaier,  k.  Pf.  Schmid, 
Seh. 

5.  Bechingen,  D.    Fifcher,  Seh. 

6.  Betzenweiler,  Pfd.  Kling,  k  Pf.  Minft, 
Seh. 

7.  Beuren,  D.    Hagroann,  Seh. 

8.  Binzwangen,  Pfd.  Thuma,  k.  Pf.  Keffel,  Seh. 

9.  Buchau,  St.  Nuber,  k.  Stpf.  Hofel,  Kpl. 
Knlt,  Präz.Kpl.  Weimann,  Rabb.  Schabet, 
Stfch. 

10.  Daugendorf,  Pfd.   Mangold,  k.  Pf.   Dreher, 
Seh. 

11.  Dietelhofen,  Pfd.   Winkler,  k.  Pf.  Schelkle, 
Seh. 

12.  Dietershaufen,  D.    Abt,  Seh. 

13.  Dieterskirch,  Pfd.  ....  k.  Pf.  Beck,  Seh. 

14.  Dürmentingen,  Pfd.    Beron,  Regens  k.  Pf. 
Rehm,  Seh. 

15.  Dümau,  Pfd.    Oftertag,  k.  Pf.    Laub,  Seh. 

16.  Dürren waldftetten,  Pfd.  Schaller,  k.  Pf.  Ott, 
Seh. 

17.  Egelfingen,  Pfd.  Vogel,  k.  Pf.  Neuburger,Sch. 

18.  Emerfeld,  Pfd.  Schirmer,  k.  Pf.  Bayer,  Seh. 

19.  Erisdorf,  Pfd.    Zeller,  k.  Pf.    Lutz,  Seh. 

20.  Ertingen,  Pfd.    Bendel,  Dek.,  k.  Pf.    Rem- 
linger,  Kpl.    Wohnhas,  Seh. 

21.  Friedingen,  Pfd.   Nefter,  k.  Pf.  Walz,  Seh. 

22.  Göffingen,  Pfd.   Götz,  k.  Pf.   Sprißler,  Seh. 

23.  Grieningen,  Pfd.    Hauber,  k.  Pf.  Ebe,  Seh. 

24.  Hailtingen,  Pfd.  Manz,  k.  Pf.  Hagele,  Seh. 

25.  Haufen  am  BulTen,  Pfd.     Wilhelm,  k.  Pf. 
Kerber,  Seh. 

26.  Heiligkreuzthal,  Pfd.    Reich,  k.  Pf.     Hof- 
mann, Seh. 

27.  Heudorf,  Pfd.    Ils,  k.  Pf.    Hauler,  Seh. 

28.  Hunderfingen,  Pfd.  Dr.  Reftle,  Prof.,  k.  Pf. 
Kugler,  Kpl 8ch. 

29.  Ittenhaufen,  D.    Hflgner,  Seh. 


30.  Kanzach,  Pfd.  Merkle,  k.  Pf.  Hofbaur,  Seh. 

31.  Kappel,  D.    Landthaler,  Seh. 

32.  Marbach,  Pfd.    Hardter,  k.  Pf.   Bück,  Seh. 

33.  Möhringen,  Pfd.  Fricker,  k.  Pf.  Holz- 
mann, Seh. 

34.  Moosburg,  D.    Afifalg,  Seh. 

35.  Mörfmgen,  Pfd.  Urnauer,  k.  Pf.  Reihing, 
Seh. 

36.  Neufra,  Pfd.  Scham,  k,  Pf.    Sohirmer,  Seh. 

37.  Ober-Wachingen,  D.    Baur,  Seh. 

38.  Offingen,  Pfd.  Dr.  Halder,  Prof.,  k.  Pf. 
Jautz,  Seh. 

39.  Oggelshaufen,  Pfd.  Bnck,k.Pf.  Schmucker, 
Seh. 

40.  Pflummern,  Pfd.  Heinrich,  ev.  Pf.  Saiitter, 
Seh. 

41.  Rentlingendorf,  Pfd.  Rauh,  k.  Pf.  Loh- 
ner, Seh. 

42.  Sauggart,  Pfd.    Mofer,  k.  Pf.     Spek,  Seh. 

43.  Seekirch,  Pfd.  Schöttle,  k.  Pf.  Hagel,  Kpl. 
Schönberger,  Seh. 

44.  Tiefenbach,  D.    Katann,  Seh. 

45.  Uigendorf,  Pfd.  Sporer,  k.  Pf.   Hecht,  Seh. 

46.  ünlingen,  Pfd.  Arnold,  Dek.,  k.  Pf.  Setz, 
....  Kple.    Munding,  Seh. 

47.  Unterwachingen,  Pfd.  Wörrle,  k.  Pf. 
Zittereil,  Seh. 

48.  üpflamör,  D.    Schwendete,  Seh. 

49.  Uttenweiler,  Pfd k.  Pf.  Geiger,  Seh. 

50.  Waldhaufen,  D.    Egle,  Seh. 

51.  Wilflingen,  Pfd.  Högg,  k.  Pf.  Käppeler,  Seh. 

52.  Zell,  Pfd.    Metzler,  k.  Pf.    Ott,  Seh. 

53.  Zwiefaltendorf,  Pfd.  Mantz,  k.  Pf.  Schir- 
mer,  Seh. 

12.  Oberamt  Saulgau. 

AG. :  Mack,  OA.R.  BallufT,  AR.  Bames,  Breiten- 
bach, Maurer,  AG.Schr.     StA.  1.  Frank, 

OF.  in  SchulTenried.  2,a 2,b.  Egner, 

ZV.  in  Ravensburg.  3.  JRf.  Dr.  Bertleh, 
AA.    Glükher,  GN.    Knödel  II,  AN.  in  37. 

OA.:  Elwert,  Reg.R.,  OA.M.  Funk,  AM.  Dr. 
Bofeher,  OA.A.  Schabel,  OA.WA.  Nagel, 
OA.Th.A.  Hoch,  OA.Pfl.  Rapp,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Biberach;  kath.:  Saulgau:  Straub, 
Dek. 

Kam.A.:  ....  KV Bchh. 

1.  Saulgau,  OA.St k.  Stpf.  .  .  .  .Kpl.; 

Wiedmanu,  Präz.Kpl.    Mack,  Stfch. 

2.  Allmannsweiler,   Pfd.     K.  Pf.:  Pf.  in  43. 
Brunner,  Seh. 

3.  Altshaufen,  Pfd.     Heilig,  k.  Pf.     Griefer, 
Kpl.    Leopold,  ev.  Pf.    Mesmer,  Seh. 

4.  Beizkofen,  D.    Sommer,  Seh. 

5.  Bierftetten,  D.    Heim,  Seh. 

6.  Blochingen,  Pfd.  Heinzmann,  k.  Pf.  Fetfeher, 
Seh. 

7.  Blönried,  D.     Halder,  Seh. 


LXXIV 


OA.  Saulgau.    Tettnang. 


8. 

9. 
10. 
11. 

12. 
13. 

14. 

15. 
16. 
17. 

18. 
19. 

20. 

21. 
22. 

23. 
24. 
25. 
26. 

27. 

28. 
29. 

30. 

31. 
32. 
33. 
34. 

35. 
36. 
37. 

38. 

39. 
40. 
41. 
42. 
43. 

44. 

45. 
46. 


47. 


l^olftern,  Pfd.    Beriet,  k.  Pf.    Rift,  Seh. 

Borns,  Pfd.    Ege,  k.  Pf.    Michel,  Seh. 

Bündorf,  D.    Gruber,  Seh. 

Braunen  weiter,  Pfd.  Locher,  k.  Pf.  Stützle, 

Seh. 

Bremen,  D.    Low,  Seh. 

Ebenweiler,   Pfd.    Schädel,  k.  Pf.     Maier, 

Kpl.    Baumann,  Seh. 

Ebeisbach,  Pfd.  Fifchinger,  k.  Pf.  Hugger, 

Seh. 

Eichen,  D.    Schmid,  Seh. 

Eichftegen,  W.    Keller,  Seh. 

Ennetach,  Pfd.    Millaaer,  k.  Pf.  .  .  .  .  Kpl. 

Kieferle,  Seh. 

Enzkofen,  D.    Briemle,  Seh. 

Fleifchwangen,  Pfd.   Sporer,  k.  Pf.  Nußang, 

Seh. 

Friedberg,  Pfd.    Hund,  k.  Pf.  Bifenberger, 

Seh. 

Fulgenftadt,  Pfd.  Schnh,  k.  Pf.  Haug,  Seh. 

Geigelbach,    W.  Eifenbach,  k.  Pf.   Stützle, 

Seh. 

GroßtilTen,  D.     Möhrle,  Seh. 

Guggenhaufen,  W.    Guffart,  Seh. 

Günzkofen,  D.    Reck,  Seh. 

Haid,   W.     Remlinger   in    Sießen,    k.   Pf. 

Fetfcher,  Seh. 

Herbertingen,  Pfd k.  Pf.    .... 

Kple.    Walz,  Seh. 

Heudorf,  Pfd.  Maidel,  k.  Pf.  Zimmerer,  Seh. 
Hochberg,  Pfd.  Seh  wegler,  k.  Pf.  Fet- 
fcher, Seh. 

Hohentengen,   Pfd.     Haas,   k.   Pf.     Lutz, 
Hummel,  Kple.    Blerfch,  Seh. 
Hoßkirch,  Pfd.     Götz,  k.  Pf.     Krug,  Seh. 
Hüttenreute,  D.    Kern,  Seh. 
lettkofen,  D.    Scheech,  Seh. 
Königseggwald,  Pfd.   Küchle,  k.  Pf.  .  .  .  . 
Kpl.    Eifenbach,  Seh. 
Lampertsweiler,  D.    Walter,  Seh. 
Laubbach,  W.    Lang,  Seh. 
Mengen,  St.  Klaiber,  k.  Stpf.  Bicheler,  Kpl. 
Steiger,  Präz.Kpl.    Laub,  Stfeh. 
Mieterkingen,  Pfd.   Seckler,  k.  Pf.  Heinzel- 
mann.  Seh. 

Moosheim,  Pfd.    Ruetz,  k.  Pf.    Blafer,  Seh. 
Musbach,  W.    NulTer,  Seh. 
Oelkofen,  D.    König,  Seh. 
Pfrungen,  Pfd.  Mezger,  k.  Pf.   Altherr,  Seh. 
Reichenbach,  Pfd.  Oberdorfer,  k.  Pf.  Laub, 
Seh. 

Renhardsweiler,  Pfd.  Graf,  k.  Pf.  Glaner, 
Seh. 

Riedhaufen,  Pfd.  Ziegler,  k.  Pf.  Waller,  Seh. 
Seheer,  St.  Hakler,  k.  Stpf.  Köppler,  Kpl. 
Herderich,  Präz.Kpl. ;  Schwarz,  Kpl.  Dei'chler, 
Stfeh. 

ünterwaldhaufen,  Pfw.  Kolb,  k.  Pf.  ühl. 
Seh. 


48.  Urfendorf,  D.    Bofch,  Seh. 

49.  Völlkofen,  D.    Schlögel,  Seh. 

50.  Wolfartsweiler,  D.    Müller,  Seh. 


13.  Oberamt  Tettnang. 

AG. :  Heyd,  OA.R.  Frey,  AR.  Schmitt,  Lumpp, 
A.G.Schr.  StA.  1,  Erhardt,  Rf.  in  L  2,a. 
Schneider,  KB.  in  1.  2,b.  Kim,  H.Z.K. 
in  Friedriehshafen.  3.  Freiherr  v.  Bühler, 
AM.    V.  Olnhaufen,  GN.     Maier,  AN.  in  7. 

OA.:Mofthaf,OA.M.  Freih.  E.v.Btihlcr,  AM.,AA. 
Dr.  Moll,  OA.A.    Dr.  Faber,  Hofrath  in  7, 

UA.A OA.WA.     Locher,  OA.Tb.A. 

Munding,  OA.Pfl.    Rapp,  OA.Bautehn. 

Dek.  A.  ev. :  Ravensburg ;  katli. :  Tettnang  :Morent, 
Dek. 

Kam.A.:  Heyd,  KV.    Schneider,  Buchh. 

(Forft-A.  Weingarten):  Rev.A.  Tettnang:  Er- 
hardt, Rf. 

1.  Tettnang,  OA.St.  Morent,  Dek.,  k.  Stpf. 
Lorinfer,  Kpl.  Stehle,  Präz.Kpl.  Ev.  Stpf. : 
ftd,  Verw.    Munding,  Stfeh. 

2.  Ailingen  (Ober-),  D.  Sambeth,  k.  Pf.  Abt, 
Kpl.    Weishaupt,  Seh. 

3.  Berg,  Pfw.    Breitenbach,  k.  Pf.    Wirth,  Seh. 

4.  Eriskirch,  Pfd.    Koch,  k.  Pf.    Vetter,  Seh. 

5.  Ettenkirch,  Pfw.  Steiger,  in  Brochenzell; 
Bommas,  k.  Pf.    Keller,  Seh. 

6.  Flunau,  W.  ...  Pfeffer,  k.  Pf.  Aicher, 
Seh. 

7.  Friedrichshafen,  St.  Ege,  k.  Stpf,  Pezold, 
ev.  Stpf.  MUller,  Präz.Kpl.  Miettinger,  Stfeh. 

8.  Hemigkofen,  D.  Straubenmttller,  k.  Pf.  in 
Gattnau.  Hermanutz,  ....  Kple.  Maier, 
Seh. 

9.  Hirfchlatt,  D.    Engert,  k.  Pf.    Geßler,Sch. 

10.  Laimnau,  Pfd.  Rothenhäusler,  k.  Pf.  Ehrie, 
Seh. 

11.  Langenargen,Pfd.  Wiehl,  k.Pf.  Glä8le,Sch. 

12.  Langnau  (Ober-),  W.  Lutz,  k.  Pf.  Schrei- 
ber, Seh. 

13.  Liebenau,  W.    Wölfle,  Seh. 

14.  Neukirch,  Pfd.  Schübel,  k.  Pf.  Sehelkle, 
Kpl.    Hofer,  Seh. 

15.  Nonnenbaeh,  W Pf.Kpl.  in  Thunau. 

Mayer,  Seh. 

16.  Oberdorf,  Pfd.  Madiener:  Herrmann  in 
Mariabrunn,  k.  Pf.    Kramer,  Seh. 

17.  Obereifenbaeh,  Pfw.  Schlipf;  Mufch  in  Krum- 
bach,  k.  Pf.    Fricker,  Seh. 

18.  Obertheuringen,  Pfw.  Schobinger,  k.  Pf. 
Hagor,  Seh. 

19.  Schnetzenhaufen,  Pfw.  Zembrodt;  Ströbele 
in  Fifehbach,Schättle  in  Jettenhaufen,  k.  Pf. 
Schraff,  Seh. 

20.  Schomburg,  W.  Garns  in  Haslach,  Röfch  in 
Primis Weiler,  k.  Pf.    ....  Kpl.  Knörle,  Seh. 


OA.  Ulm.    Waldfec. 


LXXV 


21.  Tannau,Pfw.  Burkart,  k.  Pf.  Baumann,  Seh.   i 

22.  Unter-Meckenbeuren,  D.     Weißhaupt,  Seh.   \ 


15.  Oberamt  Ulm. 

AG.:  Bazing,  Landgerichts-Rath,  dienftauffieht- 
führender  AR.  Dieterieh,  Muff,  Rlumpp, 
AR.  Schaible,  Goekenbaeh,  Reuß,  Sehick, 
AG.Schr.  8t.A.  1.  Pollak,  OF.  in  33.  2,a. 
Wiedenmann,  KK.  und  (bei  Zuwiderhand- 
lungen gegen  die  Wirthfchaftsabgabengef.) 
Schmid,  UK.  in  1.  2,b.  Kick,  H.Z.V.  in  1. 
Haußer,  GN.  Fehleifen,  AN.  in  20;  Hub- 
baucr,  AN.  von  37,  in  1. 

OA.:  Rampacher,  Reg.R.,  OA.M.  Rau,  Reg.Aff. 
Wick,  Schmidt,  AM.  Dr.  Volz,  Medizinalrath, 
OA.A.  Dr.  Bührlen,  OA.WA.  Schwanz, 
OA.Th.A.  Liudenmeyer,  OA.Pfl.  Knorr, 
Buchwald,  OA.Bautchn. 

Dek.A.  ev.:  Ulm:  Preffel,  Dek.;  kath.:  Ulm: 
Schönweiler,  Dek.  in  Bollingen,  OA.  Blaub. 

Kam.A.:  Laufchmann,  KV.  .  .  ,  Steuerinfpektor. 
Köhler,  Schweinbinz,  Bchh.  Wiedenmann, 
Kaflier. 

Forft-A.  Söflingen:  .  .  .  .  FM.  Schlette,  Äff. 
Rcv.Ae.  Altheim:  Krieger,  Rf.  Langenau: 
Bürger,  Rf.    Söflingen:  Pollak,  OF. 

1.  Ulm,  OA.St.   Dr.  v.  Lechler,  Prälat,  1.  ev. 
Frühpred.    Ev.  Stpf.:  Preffel,  Dek.,  Rößlen, 

Ernft;    Helfer:    Dr.  Pfleiderer, 

Bilfinger,  (zugl.  für  Wiblingen)  ev.  Garn.Pf. 
Berger,  k,  St.  und  Garn.Pf.  Magg,  Kpl. 
v.  Heim,  O.Bgrm Pol.AM. 

2.  Alpeck,  Pfd.  Ev.  Pf.:  Pf.  in  14.   Häge,Sch. 

3.  Altheim,  Pfd.  Römer,  ev.  Pf.    Fetzer,  Seh. 

4.  Affelfingen,  Pfd.  Heintzeler,  ev.  Pf.  Fifcher, 
Seh. 

5.  Ballendorf,  Pfd.  Pfifter,  ev.  Pf.  Schmid,  Seh. 

6.  Beimerftetten,  D.    Boos,  Seh. 

7.  Bernftadt,  Pfd.  Aichele,  ev.  Pf.  Oechslc,  Seh. 

8.  Biffingen  o.  L.,  Pfd.     Baur,  k.  Pf. 

ev.  Pf.     Römer,  Seh. 

9.  Börslingen,  D.     Schmid,  Soh. 

10.  Breitingen,  D.     Frank,  Seh. 

11.  Ehrenftein,  D.    Mäuerle,  Seh. 

12.  Einfingen,  Pfd.  Schloffer,  k.  Pf.  Walfer,  Seh, 

13.  Ettlenfchieß,  Pfd.  Dr.  Engel,  ev,  Pf.  Maier, 
Seh. 

14.  Göttingen,  Pfd.  Pfizenmaier,  ev.  Pf.  Gerft- 
lauer.  Seh. 

15.  Grimmelfingen,  Pfd.  Dr.  Zimmermann,  ev. 
Pf.    Kaft,  Seh. 

16.  Halzhaufen,  D.     Mayer,  Seh. 

17.  Holzkirch,  Pfd.    Weigle,evPf.    Nägele,  Seh. 

18.  Hörvelfingen,  Pfd.    Hof,  ev.  Pf.    Köpf,  Seh. 

19.  Jungingen,  Pfd.   Maier,  ev.  Pf.    Geiger.  Seh, 

20.  Langenau,  St.  Sehwarzmann,  ev.  Stpf, 
Dr.  Köftlin,  HIfr.     Hang,  Stfch. 


21.  Lehr,  D.    Gnann,  Seh. 

22.  Lonfee,  Pfd.  Laiehinger,  ev,  Pf.  Breitinger, 
Seh. 

23.  Luizhaufen,  Pfd.  Merkle,  ev.  Pf.  Tränkle, 
Seh: 

24.  Mähringen,  Pfd.  Dr.  Weitbrecht,  ev.  Pf. 
Hubert,  Seh. 

25.  Neenftelten,  Pfd.  Schreiber,  ev.  Pf.  Fariön, 
Seh. 

26.  Nerenftetten,  D.    Frölich,  Seh. 

27.  Niederftotzingen,  St.  Schelling,  ev.  Stpf. 
Neher,  k.  Stpf.  ....  Kpl.  Ruggaber,  Stfch. 

28.  Oberftotzingen,  Pfd.  Balluff,  k.  Pf.  Mack, 
Seh. 

29.  Oellingen,  Pfd ev.  Pf.    Baur,  Seh. 

30.  Rammingen,  Pfd.  Knab,  k.  Pf.  Schmid,  Seh. 

31.  Reutti,  D.    Claus,  Seh. 

32.  Setzingen,  Pfd.  Glöcklen,  ev.  Pf.  Häbcrle, 
Seh. 

33.  Söflingen,  Pfd.  Schnitzer;  Bolter  in  Hart- 
haufen, k.  Pf.    ....  Seh. 

34.  Stettcn  i.  L.,  Pfd.  Rift;  Richter  in  Lon- 
thal,  k.  Pf.    Schmidt,  Seh. 

35.  Urfpring,  Pfd.   Maier,  ev.  Pf.   Banzhaf,  Seh. 

36.  Weidenftctten,  Pfd.  Lubrecht,  ev.  Pf.  Müller, 
Seh. 

37.  Wefterftetten,  Pfd.  Gauß,  k.  Pf.  Glöggler, 
Seh.  _       „  . 

15.  Oberamt  Waldfee. 

AG. :  Rapp,  OA.R.  Vogt  IL,  AR.  Elbs,  Bau- 
mann,  AG.Schr.  St.A.  1.  Mayer,  FA.  in 
Weingarten.  2,a.  Baur,  prov.  KB.  in  1. 
2,b.  Egner,  ZV.  in  Ravensburg.  3.  Seiz, 
AM.  Fnnkcnwch,  GX.  Drefcher,  AN.  von 
20,  in  a 

CA.:  Mayer,  OA.M.  Stjiz,  AM.  Breit,  OÄ.A, 
Dr.  Egenter,  OA.WA.  Grimm,  OA.TluÄ. 
Stcmhaufer,  UA  Pfl.    Stifel,  OAJiautchB. 

Dek.A,  ev%:B[berüfb,  Kavetisburg;  kutli. :  Wald- 
Tee:  Dornerj  Di'k.  in  B. 

Kam.A.:  v.  Bourüon,  KV,     Baur,  Bchh, 

(^Forft-Ä.    Oi'hfenhaiifen):    Kev.A.  SchufTenricd : 

E.  Frank,  ÜF. 
L  Waldfee,  OA.St  ,  .  .  .  k.  Stpf.    Uofmeiftor, 

PiÜK.Kpl.    Engel,  Stft^h, 
2.  Arnach,  Pfd.     Rnef,  k,  Pf.     Bodenmüller, 
Kpl.     Fijvdurer,  Seh. 

3>  Äulcndorf,  Pfd k.  PL  Langenbacber, 

.  ,  ,  ,  Kple.    Heiittcr,  Seh.    . 

4.  Bergatreutc,    Pfd k.  Pf,  .  .  .  ,  Kpl 

Feucrfteifl,  Seh. 

5.  Dictmans,  Pfd,     Sonntag,  k.  Pf,     Riß,  Seh. 

6.  Eberhard^eil,  Pfd     Hoch,  k,  Pf,     Fi^ieler, 
Kpl,     Cafper,  Seh. 

7.  Einlhürneiij  D,  Schmid,  k,  Pf.   Hlaok,  Seh. 
I      8,  Giii.'ihcurcn,  D.    Denzel,  Seil. 

I      9.  Haidgaii,  P(d,   Mal rliau^ii,  k.  J X    Fiick 


LXXVI 


OA.  Waldfcc.    Wangen. 


10. 

11. 

12. 
13. 

14. 

15. 
16. 
17. 

18. 
19. 
20. 

21. 

22. 
28. 
24. 
25. 

26. 

27, 

28. 

29. 
30. 


31. 


Heifterkirch,  Pfd.   Wächter,  k.  Pf.   Langcn- 

walder,  Seh. 

Hochdorf,  Pfd.    Koring,  k.   Pf.     Schmid- 

berger,  Soh. 

Hummertsried,  W.    Wohnhaas,  Seh. 

Ingoldingen,  Pfd.   Herzor,  k.  Pf.    Lämmle, 

Seh. 

Michelwinnenden,  Pfd.  Bcnier,k.Pf.  8tärk, 

Seh. 

Mühlhaufen,  Pfw k.  Pf.    Ego,  Seh. 

OberelTendorf,  D.    Blödt,  Seh. 

Otterswang,  Pfd k.  Pt.    Heudorfer, 

Seh. 

Reute,  Pfd.  Sehurer,  ev.  Pf.  Oberhofer,  Seh. 
Schindelbach,  H.    Jäck,  Seh. 
SchulTenried,  Pfd.  Biefinger,  k.  Pf.   Nägele, 
Bueß,  Kple.    Ev.  Pf.:  ftd.  Pfv.    Keilbach, 
Seh. 

Schweinhanfen,  Pfd.    Dr.  Vochezer,  k.  Pf. 
Braun,  Seh. 

Steinach,  D.    Vollmer,  Seh. 
Steinhaufen,  Pfd.   Koch,  k.  Pf.  Silier,  Seh. 
Thannhaufen,  D.    Laub,  Seh. 
üntereffendorf,   Pfd.     Dr.  Probft,  k.  Pf. 
.  .  .  .  Kpl.    Kurray,  Seh. 
Unterfeh warzach,  Pfd.     Kiedmüller;  Kolb 
in  Eggmansried,  k    Pf.    Egenter,  Seh. 
ünterurbach,  W.    Oberhofer,  Seh. 
Winterftettendorf,   Pfd.      Strobel,    k.  Pf. 
Gnann,  Seh. 

WinterftettenfUdt,  Pfd.  Türk,k.  Pf.  Schwarz- 
kopf, Seh.   . 

Wolfegg,  Pfd.    Fortunat; in  Alt- 

thann,  Mennel  in  Molpertshaus.     Ziefel  in 

Röthenbaeb,   k.  Pf. Kple. 

Kollros,  Seh. 

Ziegelbaeh,  Pfw.    D.  v.  Mack,  Prof.,  k.  Pf. 

Lemer,  Seh. 


16.  Oberamt  Wangen. 

AG.:  Frankh,  OA.R.  Hftpfel,  AR.  Bender, AG.- 
Schr.  St A.  1.  Fifcher,  Rf.  in  1.  2,a.  Revifor 
Mattes,  Steuernnterfuchnngskommiinir  in 
Leutkirch,  2,b.  Egner,  ZV.  in  Ravensburg, 
3.  Quintenz,  AM.  Troftel,  GN.  Geiflinger, 
AN.  in  13. 


OA.:  Mesmer,  OA.M.    Quintenz,  AM.,  AA.   Dr. 

Braun,    OA.A.       Dr.    Reubel,     OA.WA. 

Dentler,  OA.Th.A.    Trenkle,  Stfch.,  OA.Pfl. 

Seyfried,  0 A.Bau tchn. 
Dek.A. ev.:    Ravensburg;   Wangen:    Stemmer, 

Dek.  in  1. 
Kam.A.:  Braumilier,  KV.    HOfner,  Bchh. 
(Forft-A,  Weingarten) :  Rev.A.  Wangen:  Fifcher, 

Rf. 

1.  Wangen,  OASt.  Stemmer,  Dek.,  k.  Stpf. 
Sebmid,  Präz.Kpl.  Ev.  Stpf.:  ftd.  Verw. 
Trenkle,  Stfch. 

2.  Amtzell,  Pfw.  Alt  in  Pfönich,  Kaifcr,  k. 
Pf. Preftle,  Kple.    König,  Seh. 

8.  Beuren,  Pfw.    Groß,  k.  Pf.  Prinz,  Seh. 

4.  Chriftazhofen ,  Pfw.  Haufohel,  Dr.  MOnft 
in  Enkenhüfen,  k.  Pf.    Köbach,  Seh. 

5.  Deuchelried,  Pfw.  Braun,  k.  Pf.  Häusler,  Seh. 

6.  Eggenreute,  W.    Niedermaier,  Seh. 

7.  Eglofs,  Pfd.  Betz,  k.  Pf.  Lupberger,  Kpl. 
Stiefenhofer,  Seh. 

8.  Eifenharz,  Pfd.  Detzel,k.Pf.  Harlacher,  Seh. 

9.  Emmelhofen,  W.    Blau,  Kpl.  Sonntag,  Seh. 

10.  Göttlishofen,  W.    Bodenmüller,  Seh. 

11.  Großholzleute,  W.   Hau,  k.  Pf.   Rufeh,  Seh. 

12.  Immenried,  Pfd.  Reich,  k.  Pf.  Schwarz,  Seh. 

13.  Isny,  St    Baur,  t;  Ofiander,  2.  ev,  Stpf. 
Knoll,  k.  Stpf.    Steger,  Kpl.    Münz,  Stfch. 

14.  Isny,  Vorftadt,  D.     K.  Pf.:  Stpf.  in  13. 
Kpl.  f.  13.    Halder,  Seh. 

15.  Kiülegg ,  Pfd.     Dr.  Bifchofberger ,   k.  Pf. 
Kramer,  Kpl.    Schöllhorn,  Seh. 

16.  Leupolz,  Pfw.   Sauter,  k.  Pf.   Fricker,  Seh. 

17.  Neuravensburg,  D.    Stauß  in  Roggenzeil; 
Römele  in  Schwarzenbach,  k.  Pf.  Lanz,  Seh. 

18.  Neutrauchburg ,   W.     Baumeifter,    k.    Pf. 
Kpl.    Württemberger,  Seh. 

19.  Niederwangen,  Pfd.   Braun,  k.  Pf.   Schrei- 
ber, Seh. 

20.  Ratzenried,  Pfd.   Berger,  k.  Pf.  Dr.  Manch, 
Kpl.    Prinz,  Seh. 

21.  Rohrdorf,  Pfd.  Zimmer,  k.  Pf.  Bodenmüller, 
Seh. 

22.  Siggen,  Pfw.    Stein,  k.  Pf.    Heim,  Seh. 

23.  Sommersried, W.  Zähringer,  Kpl.  Dentler,Sch. 

24.  Wiggenreute,  W.    Mayer,  Seh. 


(Gefohloffen  und  gedruckt  am  19.  Januar  1884.) 


LXXVIl 


Ergänzungen  während  des  Drucks 

bis  zum  18.  Januar  16B4. 


Scito  VII  reihe  ein  die  Kammerherren :  Freih«  Ed.  v,  d,  Often,  Major  z.  D,  in  Baden-Baden, 
Freih.  Alex.  v.  Gemmingen,  Oberförfter  in  Maiilbronn,  Graf  Gotthard  v»  Satirma- 
Jeltfch  auf  Gnichwitz,  in  Stuttgart;  den  Kammerjunker:  Dn  pblK  Graf  Max 
V.  Zeppelin. 

XIII.  Waiblingen  -  ftreiche:  Heß. 

y,  XIV.  Oberlandesgericht  —  ftreiche:  v.  Kübel;  Landgericht  Heilbronn  —  ftreiche:  Heyd. 

„  XX.  Sigmaringen  —  ftreiche:  Bahmann. 

„        XXV.  Ravensburg  —  ftreiche:  Stiegele. 

„  „  Zahnärzte,  Stuttgart  reihe  ein:  Dr.  Wagner. 

„  „  üniverfitäts-Mufikdirektor  Kauffmann  —  fetze:  Dr. 

„  „  Karlsgymn.  Stuttgart,  Herzog  —  fetze:  Dr. 

XXX.  Ulm  —  ftreiche:  Werner. 

„       XXXI.  Hall,  Geßler  —  fetze:  Dr. 

„     XXXII.  Cannftatt,  Müller  —  fetze:  Prof. 

^     XXXIX.  Friedrichsthal,  KaiTier  —  fetze:  Raufchcnbergcr. 

„  XLI.  H.St.A.  ftreiche:  Raufchenberger. 

„         XLV.  Benningen,  Schultheiß  —  fetze:  Motzer. 

r      XLVII.  OA.  Neckarfulm,  AN.  in  24  —  fetze:  Beck  U. 

r,  LV.  Kiebiugen,  Seh.  —  fetze:  Langheinz, 

LVIL  Tübingen,  Kam.A.  —  ftreiche:  Stumpff. 

^  LX.  OA.  Gaildorf,  AN.  in  8  —  fetze:  Sattelmayer. 

„  LXI.  OA.  Gmünd,  AN.  in  8  —  ftreiche:  Hartmann- 


Wa([er[tandsbeobachtungen 

an  den 

T\^ürtteiiibergifclien  Fegelftationen 

im  Jahr  1880. 


Je  mehr  fich  in  neuerer  Zeit  das  Beftreben  kund  gibt,  die  fließenden  6e- 
wäfler  befler  zu  regnliren  als  feither,  fei  es  zum  Zwecke  ihrer  Nutzbarmachung 
für  die  Induftrie  und  den  Verkehr,  fei  es  zur  Verhütung  von  Hochwaflerfchäden 
mittelft  Herbeiführung  eines  gleichmäßigeren  Waflerabfiufles ,  defto  eindringlicher 
hat  fleh  die  Erkenntnis  Geltung  verfchafft,  daß  hiezu  vor  allem  eine  forgfältigere 
und  ausgedehntere  Beobachtung  der  hydrologifchen  Verhältnifle  der  einzelnen  Fluß- 
gebiete erforderlich  ift.  Namentlich  aber  kann  diefe  gar  nicht  entbehrt  werden, 
wenn  es  fich  um  die  Aufftellung  von  Entwürfen  zu  größeren  Flußkorrektionen  handelt 

Die  Grundlagen  folcher  hydrotechnifchen  Vorarbeiten  bildet  einerfeits  eine 
genaue  Ermittlung  der  jährlichen  Regenmengen  und  der  größten  täglichen 
Niederschlagshöhen,  andererfeits  eine  ununterbrochene  Beobachtung  der  W äffe r- 
ftandshöhen  in  den  bedeutenderen  WalTerläufen ;  werden  fodann  für  diefe  noch 
die  den  verfchiedenen  Waflerftandshöhen  entfprechenden  Waffermengen  durch 
direkte  Meflnngen  oder  durch  Berechnungen  ermittelt,  fo  läßt  fich  beftimmen,  welchen 
Antheil  an  der  auf  das  zugehörige  Niederfchlagsgebiet  gefallenen  Regenmenge  der 
Fluß  direkt  abzuführen  hat,  und  wie  viel  von  derfelben  verdunfiiet  und  in  das  Erd- 
reich zur  Speifung  der  Quellen  verfickert. 

In  beiden  Richtungen  liegen  zwar  für  Württemberg  langjährige  Beobachtungen 
vor,  jedoch  nicht  in  der  erforderlichen  Ausdehnung  und  in  dem  nöthigen  Zufammen- 
hang;  fie  wurden  theils  in  den  natarwiflenfchaftlichen  Jahresheften  (bis  1854),  theils 
in  den  Württembergifchen  Jahrbüchern  veröffentlicht. 

Zur  Zeit  find  22  meteorologifche  Stationen  und  3  Regenftationen 
thätig,  deren  Zahl  jedoch  eine  erhebliche  Vermehrung  bedarf,  wenn  das  ganze  Land 
mit  einem  fyftematifch  vertheilten  Netz  folcher  Beobachtungsllationen  verfehen  fein  foll. 

Aehnlich  verhält  es  fich  mit  den  Pegel ftationen:  folche  befanden  fich 
feither  nur  am  Neckar,  der  Donau  und  dem  Bodenfee,  da  fie  faft  ausfchließlich  den 
Zwecken  der  Schiffahrt  zu  dienen  hatten. 

Um  dem  genannten  Bedürfnis  Rechnung  zu  tragen,  genehmigte  das  E.  Minifte- 
rium  des  Innern  nach  dem  Antrage  der  Abtheilung  für  den  Straßen-  und  Waflerbau, 
daß  an  den  größeren  Flüffen  des  Landes  nach  und  nach  Stationen  für  die  regel- 
mäßige Beobachtung  ihrer  Walferftände  errichtet^  auch  die  Ergebnifle  diefer  Beobacht- 
ungen gefammelt  und  fiberfichtlich  dargeftellt  werden. 

Zur  Herbeiführung  einer  gleichmäßigen  Behandlung  der  Beobachtungen 
und  Darfteilung  der  Ergebniffe  derfelben  wurde  am  21./22.  Auguft  1879  von  der 
Minifterial-Abtheilung  für  den  Straßen-  und  Waflerbau  im  Amtsblatt  des  K.  Minifteriums 
des  Innern  (S.  316)  eine  Inftraktion  erlaffen,  aus  welcher  Folgendes  hervorzuheben  ift. 

WQrttemb.  Jah/bflcher  1883.    Supplom.-Bd.  1 


Pegelbeobachtungen. 


Für  die  Nullpunkte  fämmtlicher  Pegel  ift  die  normale  Flußfohle  maß- 
gebend, welche  zuvor  durch  ein  Nivellement  zu  beftimmen  und  deren  Höhen- 
lage womöglich  auf  den  Horizont  des  Präzifionsnivellements  zu  reduziren  ift 

Die  Beobachtung  der  Pegel  foll  regelmäßig  in  den  Morgenftunden 
zwifchen  6  und  8  Uhr  angeftellt  werden,  bei  fchnellem  Steigen  des  Waffers  aber 
täglich  dreimal  und  bei  Hochwaffer  auch  Nachts. 

Nach  Abfluß  eines  Jahres  ift  eine  graphifche  Darfteilung  der  täglichen 
Wafferftände  anzufertigen,  welche  außerdem  noch  zu  enthalten  hat: 

a)  die  durch  Rechnung  zu  erhebenden  mittleren  Monatswafferftände; 

b)  den  aus  den  Monatsmitteln  berechneten  mittleren  Jahreswafferftand; 

c)  die  Bezeichnung  des  abfolut  höchften  und   niederften  Waffcrftauds 
durch  beigefetzte  Höhenzahlen. 

Eine  zweite  graphifche  Ueberficht  foll  die  Ergebniffe  der  Jährlichen  Be- 
obachtungen darfteilen  und  enthalten: 

a)  den  abfolut  höchften  und  niederften  Waöerftand  eines  Jahres; 

b)  den  mittleren   Hochwafferftand,  d.  h.  das  Mittel  aus  den  höchften 
Wafferftänden  der  einzelnen  Monate; 

c)  den  mittleren  Wafferftand  der  Vegetationsmonate  April  bis  September 
und 

d)  den  mittleren  Niederwafferftand. 

In  nachftehenden  Tafeln  ift  das  Ergebnis  der  im  Jahr  1880  an  den  zur 
Zeit  beobachteten  Pegeln  enthalten;  es  ift  bcabfichtigt,  in  gleicher  Weife  fernerhin 
die  jährlichen  Beobachtungen  in  diefen  Blättern  zu  veröffentlichen. 


Verzeichnis  der  Stationen  für  Pegelbeobachtungen. 

Hanpt- 

Neben- 

Beftehendo 

In  Ausficht  1    Ort  der  Auf- 

fliiß 

fluß' 

Stationen 

genomraene  ,     ftollung  des 
Stationen             Pegels 

Bemerk  11  ngen 

Neckar 

___ 

Obemdort* 

_ 

Neckarbrücke 

tt 

— 

Horb 

— 

deagl. 

n 

— 

Tübingen 

— 

desgl. 

Meereshöhe  des  oP.  315,855  m 

»» 

— 

Plochingen 

— 

desgl. 

.     ,    247,112m 

Tt 

— 

Cannltatt 

— 

desgl. 

^     r,    213,097  m 

» 

-— 

Befigheim 

— 

Schiffsfchleufe 

„     ,    170,089  m 

n 

— 

Heilbronn 

— 

desgl. 

„     „    150,312  m 

1* 

— 

Offenan 

— 

bei  der  Fähre 

znnächft   am  Orte  139,094  m 

n 

Fils 

Göppingen 

— 

Btaatsitraßenbrttoke 

Meereshöhe  desoP.  313,527  m 

r> 

Rems 

— 

Schorndorf 

— 

« 

Enz 

Enzweihingen 

— 

Enzbrücke 

.     „    104,500m 

1» 

Kocher 

— 

Gaildorf 

— 

r» 

r 

"~ 

Ncuenftadt 

— 

T» 

Jagft 

— 

Ellwangen 

— 

1» 

fi 

— 

Möckmtihl 

— 

Donau 

— 

Scheer 

— 

Donaubrticke 

1* 

— 

Ehingen 

-^ 

desgl.  bei  Berg 

.     .    489,500  m 

n 

— 

Wiblingen 

— 

Donaubiücke 

„     „    468,6')7m 

« 

— 

Ulm 

'— 

desgl. 

r     .    4r,3,902m 

« 

liier 

Ferthofen 

— 

bei  der  alten  Brücke 

„     ^    587,789m 

« 

1» 

Dietenheim 

— 

lllerbrücke 

.     „    509,215  ra 

Boden  fee 

— 

Friedrichs- 
hafen 

— 

am  Hafen 

Selbftregiftrirender  Pegel  des 
Hauptzollamts  oP.  391,322  ra 

— 

Argen 

(üeßenbrücke 

" 

an  der  Brücke 

Meereshöhe  desoP.  421,384m 

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§  ^ 


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I 


Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs. 

Ein  Beitrag  zur  Hydrographie  des  Landes 

von 

C.  Begelmann, 

Trigonometer  des  König],  ftatiftifch-topographifchen  Bureau. 


Einleitung. 

Der  internationale  ftatiftifche  Kongreß  hat  im  Jahr  1867  zu  Florenz  den 
Wunfeh  ausgefprochen :  „Es  möge  in  jedem  Staate  die  Hydrographie 
aller  feiner  Flußgebiete  ftudirt  werden  und  man  möge  fodann  die 
ßefultate  diefer  Studien  veröffentlichen."  (cfr.  „Solutions"  ....  S.  6. 
II"™®  Sektion.  Ziffer  1.)  Auf  Grund  einer  ausführlichen  Abhandlung  über  die  Er- 
forderniffe  einer  guten  hydrographifchen  Befchreibung  formulirte  der  Berichterftatter 
der  topographifchen  Sektion  R.  Pareto  eine  Keihe  von  Thefen,  welche  der  Kon- 
greß zum  Befchluß  erhoben  und  damit  die  maßgebenden  Gefichtspunkte  für  die 
Löfung  der  Aufgabe  bezeichnet  hat.  (cfr.  „Rapports  des  sections  sur  les  matiires 
du  Programme".  S.  33—60).  Im  Anfchluß  hieran  möchte  die  vorliegende  Arbeit 
die  topographifche  Grundla.L^^e  liefern  für  eine  württembergifche  Hydrographie,  welche 
nicht  nur  wifleufchaftliehen  Intereflen  dient,  fonderu  auch  den  praktifchen  Bedürfniflen 
der  Wafferbautechnik  entgegenkommt. 

Die  Kenntnis  dt  s  Flächeninhaltes  der  Flußgebiete  gehört  ,wohl  unftreitig  zu 
den  grundlegenden  Elementen  der  hydrographifchen  Erforfchung  eines  Landes.  Be- 
fteht  doch  eine  Hauptaufgabe  der  Hydrographie  darin,  zu  unterfuchen,  welches 
Quantum  der  atmofphärifchen  Niederfchläge  durch  die  Bäche  und  FlülTe  eines  Ge- 
bietes zum  Abfluß  kommt  und  wie  viel  anderweitig  aufgebraucht  wird.  Das 
Quantum  der  Niederfchläge  wird  aber  abgeleitet  aus  Gebietsfläche  und  Regenhöhe. 
Außerdem  muß  der  Hydrotekt  bei  der  Berechnung  der  an  einem  beftimmten  Punkte 
eines  Flußlaufs  zu  erwartenden  Hochwaflermenge  das  Areal  des  zugehörigen  Ein- 
zugsgebietes kennen. 

Trigonometer  Kohl  er  hat  fchon  ums  Jahr  1838  den  Verfuch  gemacht,  den 
Flächeninhalt  der  größeren  württembergifchen  Flußgebiete  auszumitteln.  Die  Methode 
feiner  Flächenbeftimmung  ift  unbekannt  geblieben;  doch  ift  zu  vermuthen,  er  habe 
die  Gebiete  auf  einer  Ueberfichtskarte  mit  Hilfe  von  transparenten  Quadratnetzen 
abgefchätzt.  Seine  ErgebnilTe  find  in  den  Württemb.  Jahrbüchern  1838  I.  S.  155  ff. 
und  1852  I.  S.  204  ff.  veröffentlicht  worden. 

Seit  jener  Zeit  find  aber  die  Anforderungen  der  Hydrographie  andere  ge- 
worden. Es  genügt  nicht  mehr,  das  Totalgebiet  eines  größeren  Fluffes  fummarifch 
annähernd  zu  kennen,  weil  man  erkannt  hat,  daß  daffelbe  aus  Zuflußgebieten  von 
lehr  verfchiedenartigem  Charakter  befteht.    Die  Rückfichtnahme  auf  die  Höhenlage, 


4  Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs. 

die  geognoftifchen  Verhältniffe,  die  Bewachfung,  die  Form  des  Bodenreliefs  und 
dergleichen,  verlangt  heute  die  gefonderte  Betrachtung  aller  der  einzelnen  Gebiets- 
theile,  welche  auf  das  Ganze  in  eigenthümlichcr  Weife  einwirken.  Es  war  daher 
geboten,  unfere  Flußgebiete  fyftematifch  foweit  in  ihre  organifchen  Unterabtheilungen 
zu  zerlegen,  daß  diefe  letzteren  als  hydrographifche  Einheiten  betrachtet  werden 
können  d.  h.  als  Gebiete  von  einheitlichem  Charakter.  Durch  Zufammenfaffung 
diefer  Einheiten  im  überficbtlichen  Fluflgcbietstableau  ergibt  fich  fodann  ein 
lehrreicher  Einblick  in  den  organifchen  Aufbau  eines  Flußfyftemes.  Durch  diefe 
Anordnung  wurde  es  auch  möglich,  gleichzeitig  den  praktifehen  Bedfirfniffen  des 
Wafferbaues  zu  genügen  und  für  eine  größere  Anzahl  hydrographifch  wichtiger 
Punkte  das  Areal  der  Einzugsgebiete  feftzuftellen. 

Die  Höhenaufnahmen  für  die  geognoftifche  Spezialkarte  fährten  den  Ver- 
fafler  hinaus  auf  die  Wafferfcheiden  und  an  die  Wafferläufe  des  Landes,  wo  er 
Gelegenheit  hatte,  die  hydrographifchen  Verhältniffe  zu  beobachten.  Gkftützt  auf 
die  Anfchauung  der  Natur  fuchte  er  das  ihm  zu  Gebot  Hebende  reiche  Material  an 
topographifchen  und  geognoftifchen  Spezialkarten  für  die  Hydrographie  des  Landes 
nutzbar  zu  machen.  Er  begann  mit  der  Bearbeitung  kleiner  freiwilliger  Beiträge 
zu  einigen  „Begleit werten**  der  geognoftifchen  Atlasblätter  (Calw,  Gmünd,  Waib- 
lingen, Ellwangen  und  Kirchheim)  und  zu  einzelnen  Oberamtsbefchreibungen  (Neres- 
heim,  Tuttlingen  und  Mergentheim).  Die  Ergänzung  diefer  hydrographifchen  Bruch- 
ftücke  zu  einer  einheitlichen  das  ganze  Land  umfaffenden  Darfteilung  ift  indeffen 
nur  möglich  geworden  durch  einen  amtlichen  Auftrag  des  Königlich  ftatiftifch- 
topographifchen  Bureau. 

An  den  planimetrifchen  Meffungen  haben  fich  die  Ingenieurkandidaten 
L.  Bcyhl,  F.  Engel,  C.  Stahl,  und  ganz  befonders  L.  Seckler  betbeiligt,  und 
es  hat  namentlich  der  Letztere  auch  viele  Zufammenftellungen  bearbeitet. 

Für  freundliche  Aufmunterung  und  guten  Rath  fchuldet  der  Verfaffer  be- 
fondern  Dank  dem  Herrn  Ingenieur  R.  Lauterburg  in  Bern,  welcher  feiner  Zeit 
als  thätigftes  Mitglied  der  fchweizerifchen  hydrometrifchen  Kommiffion  das  Areal  der 
fchweizerifchen  Flußgebiete  ermittelt  hat.  Auch  die  Großherzoglich  badifche 
Oberdirektion  des  Waffer-  und  Straßenbaues  hat  die  Arbeit  gefördert 
durch  gefällige  Mittheilung  ihrer  Denkfchrift  vom  Jahre  1863  über  den  Binnen- 
flußbau  in  Baden. 

Methode  der  FlSclienbeftimmnng. 

Zur  befriedigenden  Löfung  der  vorliegenden  Aufgabe  gehören  nothwendig 
zwei  Hilfsmittel:  gute  Terrainkarten  und  ein  Inftrument  zu  genauer  Flächenbeftimmung. 
Gute  Terrainkarten  im  Maßftab  1  :  50000  fanden  wir  in  den  topographifchen 
Atlaffen  von  Württemberg,  Baden  und  Bayern,  und  ein  vorzügliches  Meßinftrument 
lieferte  Profeffor  Amsler  in  Schaffhaufen  mit  feinem  Polarplanimeter. 

Unfere  Arbeit  begann  mit  der  Konftrnktion  der  Wafferfcheidelinien 
auf  den  topographifchen  Atlasblättern.  Es  wurden  gleichzeitig  die  Haupt-Waffer- 
fcheiden und  die  Wafferfcheiden  der  untergeordneten  Gebiete  ermittelt,  worauf  fo- 
fort  die  Kolorirung  der  Einzelgebiete  mit  verfchiedenen  kräftigen  Farbentönen 
erfolgte,  welche  das  zufiimmengeliörige  Terrain  überfichtlich  zufammeufaßt.  Die 
Konftruktion  der  Wafferfcheidelinien  ift  nicht  immer  ganz  leicht,  obgleich  im  All- 
gemeinen die  Situation  der  Wafferfclieidelinien  der  Terrainoberfläche  durch 
die  Schraffirftrichc  der  Bergzeichnung  angedeutet  ift.  Diefe  Schraffirftriche,  auch 
Wafferabflußlinien  deshalb  genannt,  weil  fie  die  Richtung  der  größten  Neigung 


Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs.  5 

des  Bodens  anzeigen,  geftatten  zwar  die  Auffuchung  jener  Pankte,  an  welchen  der 
Abfloi}  der  meteorifchen  Waffer  nach  zwei  verfchiedenen  Richtungen  vor  fich  geht; 
diefe  Punkte  heißen  Waffertheiler  und  liegen  ftets  auf  den  Höhen-  oderRiicken- 
linien  des  Terrains;  die  Verbindungslinie  der  einzelnen  Punkte  bildet,  theoretifch 
wenigßens,  genau  die  Wafferfcheide.  Allein  faktifch  fällt  die  wahre  Waffer- 
fcheide mit  der  oberirdifchen  Umgrenzung  eines  Flußgebietes  nicht  überall  zu- 
fammen,  weil  die  Scbichtenftellung  des  inneren  Gebirgsbaues  mancherlei  Abänder- 
ungen bewirkt.  Außerdem  gibt  es  Bezirke  ohne  oberirdifchen  Abfluß^  wie  z.  B.  in 
den  Kalkgebieten  des  Mufchelkalks  und  des  Weißen  Jura,  wo  die  Begründung  des 
Verlaufes  der  Wafferfcheiden  ernftlichen  Schwierigkeiten  begegnet.  Bei  der  Aus- 
theilung  folch  ftrittigen  Terrains  unterftützten  den  Verfaffer  zwar  mannigfach  die 
Anfchauung  au  Ort  und  Stelle,  fowie  die  Ergebniffe  der  Höhenaufnahme  und  der 
geognoftifchen  Detailunterfuchung;  es  kann  aber  trotz  allem  nicht  behauptet  werden, 
es  fei  der  unterirdifcbe  Wafferlauf  fchou  allenthalben  richtig  in  Rechnung  geftellt 
worden.  Um  nun  die  genaue  Flächenbeftimmung  der  Flußgebiete  nicht  illuforifch  werden 
zu  laffen,  ift  die  Anlage  eines  förmlichen  hydrographifchen  Atlaffes  im  Maßftabl :  50  000 
durchgeführt  worden,  welcher  denjenigen  Verlauf  der  Waßerfcheiden  fixirt,  auf  den 
fich  unfere  MeiTungen  beziehen.  Diefer  Atlas  befteht  aus  90  Blättern,  fo  zwar, 
daß  54  Sektionen  der  württembergifchen,  21  der  badifehen  und  15  der  bayerifchen 
topographifchen  Karte  zu  Grunde  liegen. 

Aus  dem  Atlas  wurde  dann  durch  Reduktion  auf  die  Generalkarte  von 
Württemberg  eine  hydrographifche  Karte  im  Maßftab  1  :  200000  in  4B]ättern 
hergeftellt,  welche  durch  farbige  Lavirung  der  Hauptwafferfcheiden  ein  klares  Bild 
der  württembergifchen  Flußgebiete  gibt.  Für  die  Zwecke  der  Veröffentlichung  wurde 
eine  weitere  Reduktion  diefer  Karte  auf  den  Maßftab  1  :  600  000  nothwendig,  hieraus 
entftand  die  beiliegende  Ueberfichtskarte. 

Die  planimetrifche  Meffung  der  Flußgebiete  erfolgte  durchweg  auf 
den  Atlasblättern  im  Maßftab  1  :  50  000  mit  Hilfe  eines  Amsler'fchen  Polarplanimeters. 
Zur  Sicherung  der  nöthigen  Genauigkeit  und  zum  Zwecke  vollftändiger  Eliminirung 
des  fo  fehr  yariirendeu  Kartenfeh wandes  find  befondere  Vorkehrungen  getroffen 
worden.  Die  Flächenbeftimmung  erfolgte  nemlich  ftets  mit  Bezugnahme  auf  das 
Gefammtareal  der  Atlasblätter,  welches  genau  bekannt  ift,  weil  die  Randlinien  der- 
felben  durch  die  Landestriangulirung  feftgelegt  worden  find.  Die  Einzelfläche  konnte 
daher  aus  der  exakt  feftftehenden  Atlasblattfläche  mit  großer  Sicherheit  abgeleitet . 
werden.  Da  aber  die  ganze  Blattfläche  mit  den  zahlreichen  Gebietsfetzen  der 
eingreifenden  Flußgebiete  nicht  auf  einmal  in  Behandlung  genommen  werden  kann, 
fo  wurden  die  württembergifchen  und  die  badifehen  Atlasblätter  in  je  16  quadratifche 
Sektionen  und  die  bayerifchen  Blätter  fogar  in  40  folche  Unterabtheilungen  zerlegt. 
Jede  diefer  Sektionen  wurde  nun  fiir  fich  bearbeitet,  wobei  als  normaler  Flächen- 
inhalt angenommen  wurde: 

Für  die  Totalfläehe  einer  württembergifchen  Sektion    32,815  qkm 
n      ri  71  rt      badifehen  Sektion     .     .     .     31,64        „ 

„      ri  n  7)      bayerifchen  Sektion      .     .     25,00        „ 

Zunächft  wurde  durch  Umfahrung  der  zu  meffenden  Sektion  ihre  Gefammt- 
fläche  auf  dem  betreffenden  Kartenabdruck  ermittelt,  worauf  fodann  die  Meffung 
der  einzelnen  farbigen  Flächenftücke  innerhalb  diefer  Sektion  folgte.  Die  Summe 
der  einzelnen  Flächenftücke  ergab  ftets  fehr  nahe  wieder  die  Gefammtfläche,  wenn 
kein  Fehler  begangen  wurde.  Die  Vergleich ung  der  fo  erhobenen  Gefammtfläche 
mit  dem  normalen  Werth  derfelben  führte  fofort  zur  Kenntnis  des  Kartenfchwandes 


8  Flächeninhalt  der  Flußgebiete  Württembergs, 

und  erläabte  auch  die  genaue  Reduktion  der  Einzelfläehen  auf  ihren  wahren  Werth. 
In  diefer  Weife  wurden  der  Reihe  nach  alle  Sektionen  eines  Atlasblattes  behandelt^ 
wobei  die  Refultate  fämmtlicher  Einzelmeffungen  ftreng  geordnet  notirt  worden  find, 
fo  daß  fie  jederzeit  nachgefehen  werden  können.  Die  Zufammenftellung  der  Sek- 
tionen lieferte  das  Atlasblatt  d.  h.  eine  Ueberficht  über  die  Flächenantheile  der  ein- 
zelnen Flußgebiete  am  Atlasblatt.  Die  Zufammenftellung  der  Atlasblätter  endlich 
lieferte  die  Arealangaben  für  die  ganzen  Flußgebiete.  Zur  weiteren  Kontrole  der 
Arealangaben  ift  eine  Revifion  derfelben  auf  ganz  anderem  Wege  durchgeführt 
worden.  Die  Flußgebietsflächen  wurden  mit  Hilfe  von  transparenten  Liniennetzen 
auf  den  Atlasblättem  abgefchätzt.  Diefe  Kontrolfchätzungen  (limmten  bei  Gebiets- 
flächen von  3 — 400  qkm  auf  etwa  2  qkra  mit  den  exakten  Meffungen  überein  und 
•bildeten  daher  einen  wirkfamen  Schutz  gegen  etwaige  Fehler  in  den  Zufammen- 
ftellungen. 

Die   Refultate 

der  ganzen  Arbeit  find  gemäß  ZiflFer  8  der  erwähnten  Befchlüffe  des  ftatiftifchen 
Kongrefles  in  Einheiten  des  Quadratkilometer  (qkm)  angegeben  worden.  Zu 
weiterer  Verfinnlichung  in  einem  geläufigen  Flächenmaß  wurde  von  uns  noch 
der  äquivalente  Betrag  in  Einheiten  der  dentfchen  geographifchen  Quadratmeile 
(Q.-Mle.)  beigefügt.     Es  wurde  hiebei  angenommen: 

1  qkm  ....     rrr  100  Hektar  (ba) 
1  qkm  ...     .     -r  0,018  161  Q.-Mle. 
1  Q.-Mle.   .    .     .     ^  55,0629  qkra. 

Die  Arealangaben  finden  fich  in  überfichtlichen  Flußgebietstableaux 
notirt,  welche  den  organifchen  Bau  der  Flußgebiete  darfteilen.  Die  Bezifferung  der 
Gebiete  in  der  Rubrik  „Lauf.  Nro."  erleichtert  die  Auffuchung  derfelben  in  der  Karte, 
welche  diefelben  Ziffern  enthält.  Zur  Befeitigung  etwaiger  Zweifel  über  die  Auf- 
faffung  und  Abgrenzung  der  Waffergebiete,  deren  Areal  in  den  Tableaux  augegeben 
ift,  haben  wir  in  der  Kolumne  „Bemerkungen"  die  nöthigen  Angaben  über  Quell- 
gebiet, Mündungsftelle  und  dergl.  beigefiigt. 

In  der  Rubrik  „Namen  der  Gebiete''  fteht  zwlfchen  den  Angaben  der  be- 
nannten felbftändigen  Nebengebiete  häufig  die  Notiz  „Gebiet  kleiner  Bäche",  welche 
durch  einen  Beifatz  der  „Bemerkungen"  näher  präzifirt  wird.  Wir  verftehen  darunter 
das  direkte  Zuzugsgebiet  der  Flußrinne,  welches  feine  Waffer  ohne  Vermittlung 
der  Nebenflüffe  in  den  Hauptfluß  abliefert,  fei  es  durch  wirklich  ausgebildete  kleine 
Bäche  oder  aber  als  Seihwaffer  durch  unterirdifche  Infiltration. 

Für  die  wichtigeren  Punkte  der  Flußläufe  wurden  die  Einzugsgebiete  er- 
mittelt und  in  den  Tableaux  angegeben.  „Einzugsgebiet"  nennen  wir  nach  dem 
Vorgange  Lauterburg's  dasjenige  Niederfchlagegebiet  (bassin  de  reception),  welches 
feine  Waffer  oberhalb  des  beftimmten  Punktes  am  Flußlauf  in  das  Flußbett 
abliefert. 

Die  Anordnung  unferer  Flußgebietstableaux  im  Ganzen  ergibt  fich  aus  der 
nachftehenden  Ueberficht.  Zur  leichten  Auffindung  der  einzelnen  Waffergebiete 
findet  fich  am  Schluffe  ein  alphabetifches  Regifter  über  fämmtliche  Flüffe,  Bäche 
und  Trockenthäler,  deren  Niederfchlagsgebiet  ermittelt  worden  ifl;. 


U  e  b  e  r  r  i  c  h  t. 


I.   Stromgebiet  des  Rheins.  seite 

a)  Gliederung  des  naiiptfyftema  von  den  Quellen  bis  zur  Neckarmündung  bei 
Mannheim.  Generelle  Darfteilung  mit  fpeziellor  Hervorhebung  derjenigen  Gebiete, 
welche  Württemberg  berühren , 8 

Gliederung  der  württem  beri^i  ichen  Nebcnfy  Ttwme  und  zwar; 

1.  Ncbenfyrtem:  Bodenfeebecken. 

b)  Die  Bodenfeegebiete  Württt^ttiber^a  (Argen,  Scbuffen,  Rotliach,  Fried- 
richshafer Mühlbach  und  Fifclibnrhür  Mühlbach)  mit  Arcalangabon  für  die 
einzelnen  Gebietstheile  und  für  die  Einzugsigobieto  an  den  bemerkenswerthen  Punkten 
der  Bodenfeeflüffe 1» 

c)  Gliederung  einiger  Einzelgcbiete  dc&  Boden feebcckcn»  (obere  und 
untere  Argen)  mit  Arealangaben  für  die  emzelnon  Gebietstheile  uud  ftlr  die  wkb- 
tigeren  Einzugsgebiete 10 

2.  Nebenfyftem:  WaKergebiete  am  Weftrand  des  Schwarzwaldes. 

d)  Gliederung  einiger  Gebiete  am  Wültiand  des  Seh  war  swa  Idee  (K  in  zig, 
Murg,  Alb,  Pfinz,  Saal  und  Kiait^h)  mit  Areabingaben  fUr  die  wichtigeren  Unter- 
gebietc  und  für  die  Einzugsgebiete  diL-Jer  SehwarzwatdAüfiTe  an  den  für  Württemberg 
interelTanten  Punkten  ihres  Laufen .    .     ,    .    , ,    .    .     11 

e)Gliederungde8Schiltachgebiete9      ,    .     . 13 

3.  Nebenfyftem:  Neckargebiet 

f)  Gliederung  des  Neckargebio  t^  von  den  Quellen  bis  zur  Münriung  in  den  lUietn; 
mit  Arealangaben  für  fämmtliehe  direkte  Nebenflüffo  und  fiir  die  Einzugsgebiete 
des  Neckars  an  41  hydrographilVh  wichtigen  Punkten  feines  Laufes   ».,*..     14 

g)  Gliederung  der  Gebiete  einiger  Nebenflilffe  des  Neckars.  (Er ms,  Aieh, 
Lenninger  Lauter,  Fils,  Remit,  Murr,  Enz,  Korlier  und  .Tagft)  mit  Areal- 
angaben für  die  wichtigeren  Untergebiete  und  tllr  die  Einzugagebiete  der  NebenftüITc  an 
zahlreichen  Punkten  ihres  Laufes 19 

h)  Gliederung  einiger  Einzelgc biete  de»  Xeckarfyftems,  (Nagold  und 
Bühler) 27 

4.  Nebenfyftem:  Maingebiet 

i)  Gliederung  des  Taubergebietes  von  den  Quellen  bis  zur  Mündung  in  den  Main^ 
mit  Arealangaben  für  mehrere  direkte  ZuflÜffe  und  für  die  Einzugsgebiete 
der  Tauber  an- 15  hydrographifch  wichtigen  Punkten  Ihres  Laufes  ,....<.    29 

II.   Stromgebiet  der  Doiiau^ 

a)  Gliederung  des  Hauptgebietes  von  den  Quellen  bis  zur  Blaumüiidung  in  Ulm; 
mit  Arealangaben  für  fämmtliehe  direkte  NelienflUffe  und  für  die  Einzugsgebiete 
der  Donau  an  21  hydrographifch  bemerkt nswcrihen  Punkten Sil 

b)  Gliederung  von  Nebengebieten.  Die  Gebiete  dcrElta,  Beera,  SoKmiecha, 
Lauchert,  Ablach,  Riß,  Hier,  llrenz  und  I-Igau  u  it  Areabngabeu  filrdie  Gebiets- 
theile und  für  die  Einzugsgebiete  an  den  wichtig ercn  hydrographifchen  Punkten     .    *    33 

c)  Gliederung  untergeordneter  Zutlußgebiete*  Oio  Gebiete  der  Aitracb  (liier) 
des  trockenen  Stubenthals,  der  Loue,  der  Z  werg- WOrnitz,  der  Roth  ach  und 
derEger,  mit  Arealangaben  für  die  einzelnen  Gebietstheile  und  für  die  Einzugf gebiete 

an  hydrographifch  bemerk cnswerthen  Punkten 37 

III.   Die  Regengebiete  der  wRrtt  PeRelftationen b£) 


I.  Das  Stromgebiet  des  Elieins. 

la.   Gliederung  des  Hauptgebietes 

von  den  Quellen  bis  zur  Neckarmündung  bei  Mannheim. 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 

qkm     I  Q.-M1n. 


Bem  erknngen 


I 

II 
III 
IV 

V 


Das  Gebiet  des  Rheins. 

Gebiet  des  Hinter-Rheins ')  .  . 
Gebiet  des  Vord er- Rhein s  *)  .  . 
Gebiet  kleiner  Bäche  <)  .... 

Einzugsgebiet  des  Rheins 

Gebiet  der  PlelTur*) 

Gebiet  der  Landquart  *)  .   .    .    . 

Gebiet  der  111  und  der  kleinen 

GewälTer*) 

Einzugsgebiet  des  Rheins 

Gebiet  der  Argen 

Gebiet  der  SchuITen 

Gebiet  der  Rothach 

Geb.  d.  Friedrichshafener  Mühlb. 

Gebiet  d.  Fifchbacher  Mühlbachs 

Gebiet  der  übrigen  ZuflülTe  des 

Bodenfees 

Einzugsgeb.  d.Bodenfees*) 
(Mit  Einfchluß  der  Seefläche). 

Gebiet  der  Wutach*)     .    .    .    . 

Gebiet  der  Aare*)) 

Sonnige  ZnflUITe    ...... 

Einzugsgebiet  d.  Rheins^) 

Gebiet  der  Einzig*)  (ca.)  .    .    . 

Gebiet  der  Murg*) 

Gebiet  der  übrigen  Zuflüfle  des 
Rheins  zwifchen  Bafel  u.  Mann- 
heim   

Einzugsgebiet  des  Rheins 

Gebiet  des  Neckars 

Einzugsgebiet  des  Rheins 


1  695,0 

1 520,6 

22,1 


3  237,7 

271,0 
624,7 

2  430,6 


6  564,0 

667,05 

822,76 

133,84 

9,61 

35,27 

3  201,47 


11 434,00 


1 116,0 
17  614,9 
5741,75 


35  906,65 

1 450,00 
563,04 


15302,31 


30,783 

27,615 

0,402 


58,800| 

4,9 
11,345 

44,14^ 


119,209| 

12,114 

14,942 

2,430l 

0,175 

0,641 

58,142| 


207,653 


20,268 
319,905 
104,276 


53  222,00 
13  958,30 


67  180,30 


652,102, 

26,334 
10,225 


277,70^ 


966,568 
253,497 


1220,065 


An  der  fchweiz.  Pegel ftation  Reichenan« 
An  der  fchweiz.  Pegel  ftation  Reichenan. 
Zwifchen  den  Stationen  Reichenau  u.  Ems. 

An  der  fchweiz.  Pegel Aation  Ems  ober- 
halb Chur. 
In  Chur;  an  der  fchweiz.  Pegelftation. 
In  Landquart;  an  d.  fchweiz.  Pegelftation. 

Zwifchen  Ems  und  Au. 

In  Au  (Monftein);  an  d. fchweiz. Pegelftat. 

oberh.  des  Bodenfee' s,  unweit  Rheineck. 
Mündung  in  den  Bodenfee. 
Mündung  in  den  Bodenfee. 
Mündung  bei  Friedrichshafen. 
Mündung  in  Friedrichshafen. 
Mündung  in  Fifchbach. 
Bregenzer -  Ach     (832    qkm),    Leiblach 

(103  qkm),  Stockacher  Ach,  Goldach 

und  viele  Andere. 

Identifch  mit  dem  Einzugsgebiet 
des  Rheins  oberhalb  Stein  a.  Rh. 

Mündung  bei  Waldshut. 

Inkl.  der  Gebiete  von  Reuß  und  Limmat 

Zwifchen  Stein  a.  Rh.  und  Bafel. 

An  der  Brücke  zu  Bafel. 

Mündung  bei  Auenheim. 

Mündung  unterh.  Raftatt  b.  Steinroauren. 

Wiefe,  Dreifam,  Elz,  Rench,  Pfinz,  Saal 
und  viele  andere  NebenflüITe  zwifchen 
Bafel  und  Mannheim.    (Prov.  Beft.) 

Direkt  ob  d.  Einmünd.  d.  Neckars. 

Mündung  bei  Mannheim. 

Direkt  unter  d.  Neckarmündung. 


*)  Diefe  Gebiete  find  von  Robert  Lauterburg,  Ingenieur  in  Bern,  auf  dem  topogr. 
Atlas  der  Schweiz  ermittelt  worden;  cf.  feine  Schrift:  „Verfuch  zur  Aufftellung  einer  all- 
gemeinen Ueberficht  der  fchweizerifchen  Stromabflußmengen^  Bem,  Huber  &  Cie. 
1876.    S.  64. 

*)  Vgl.  Honfell,  Der  Bodenfee  1879  S.  15  ff.  (266,0  qkm  find  mit  Gletfchern  bedeckt). 

')  Das  Einzugsgebiet  der  Einzig  bei  Ortenberg  beträgt  nach  S.  22  der  Denkfchrift 
über  den  badifchen  Binnenflußbau  vom  Jahre  1863:  11350  Millionen  Quadratfuß,  d.  h.  1021,5  qkm. 

*)  cfr.  Der  Binnenflußbau  im  Großherzogthum  Baden.  Denkfchrift.  Bearbeitet  von  Groß- 
herzogl.  Oberdirektion  des  Waffer-  und  Straßenbaues.    1863.    S.  32. 


Ib.   Die  Bodenreegebiete  Württembergs. 

(Vergl.  hiezu  die  Ueberßchtskarte.) 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 


qkm 


Q..Mln. 


Bemerkungen 


n 

1 


5 
6 


7 
8 

9 

10 

11 
12 


13 
14 


Das  Gebiet  der  Argen. 

Gebiet  der  oberen  (füdl.)  Argen 

Gebiet  der  unteren  (nördl.)  Argen 


Einzugsgebiet  der  Argen 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 

Totalgebiet  der  Argen  . 

Das  Gebiet  der  Schuffen. 

Gebiet  der  oberlten  SchulTen. 

Gebiet  der  Boofer  Ach.    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Schuffcn 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .. 
Geb.  d.  Steinach  (Waldfeer  Ach) 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 

Gebiet  d.  Durlesbachs  (Mühlbach 

von  Reute) 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen  . 


Gebiet  kleiner  Bäche 
Gebiet  des  Bampfen  . 


Gebiet  der  Wolfegger  Ach  .  . 
Gebiet  der  Ettishofer  Ach     .    . 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen. 
Gebiet  kleiner  Bäche  .  .  .  . 
Gebiet  der  Scherzach    .    .    .    . 

Gebiet  kleiner  Bäche  .  .  .  . 
Gebiet  des  Flattbachs   .    •    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen« 


216,82 


3,937 


369,78     6,716 


586,60 
80,45 


667,05 

92,86 
117,46 


210,32 

2,73 

43,59 


256,64 

5,45 

17,29 


279,38 

47,08 
28,97 

175,08 

43,65 


574,16 

5,96 

46,12 


15,05 
9,46 


650,75 


10,653 
1,461 


12,114 

1,687 
2,133 


3,820 
0,049 
0,792 


4,661 
0,099 
0,314 


6,074 

0,855 
0,526 

3,179 

0,793 


10,427 
0,108 
0,838 


0,273 
0,172 


11,818 


Von  den  Quellgebieten  bei  Staufen  (729  m) 
bis  zum  Zufammenfluß  beider  Argen 
bei  Primisweiler  (Pflegelberg). 

Von  den  Quellgebieten  an  der  Sindelalp, 
dem  Hauchenberg,  bei  Hellengerft  und 
am  fchwarzen  Grat  bis  zum  Zufammen- 
fluß bei  Primisweiler  (Pflegelberg). 

Am  Zufammenfluß  d.  beid.  Argen. 

Zwifchen  dem  Zufammenfluß  der  beiden 
Argen  und  dem  Einfluß  der  Argen  in 
den  Bodenfee. 

Von  d.  Quellgeb.  bis  zur  Mündung 
in  d.  Bodenfee  bei  Langenargen. 


Von  den  Quellgebieten  um  SchuITenried 
bis  zum  Einfluß  der  Boofer  Aach  bei 
Zollenreute. 

Von  d.  Quellgebieten  b.  Boos,  Schwarzen- 
bach,  Boms,  Milpishaus  und  Köni^seck 
bis  zur  Mündung  bei  Zollenreute. 

Am  Beginn  des  SchuHentobels  b.  Zollen - 
reute. 

Zwifchen  dem  Zufammenfluß  bei  Zollen- 
reute und  der  Steinachmttndung. 

Von  den  Quellen  bei  Gaishaus  bis  zur 
Mündung. 

Bei  Stadel;  direkt  unter  der  Steinach- 
mündung. 
Zwifchen  Steinach-  u.  Durlesbach-Münd. 

Von  den  Quellgebieten  bis  zum  Einfluß. 

Bei  Durlesbach;  an  der  Brücke  bei 

der  Station. 
Zwifchen  Durlesbach-  u.  Bampfen-Münd. 
Von  den  Quellen  im  Altdorfer  Wald  bis 

Mündung  bei  Niederbiegen. 
Von    den   Quellen    bei   Immenried  und 

Gebrazhofen  bis  zur  Mündung. 
Von  den  Quellen  bei  Bettenreute,  Zogen- 

weiler  u.  Wilhelmskirch  bis  zur  Mund. 

Bei  Berg;  an  der  Straßenbrücke. 

Zwifchen  Wolfegger  Ach-  und  Scherzach- 
Mündung. 

Von  d.  Quellengebieten  b.  Grünkraut  und 
Fuchfenloch  bis  zur  Mündung  b.  Wein- 
garten. 

Zwifchen  Scherzach-  u.  Flattbach-Münd. 

Von  den  Quellen  bis  zur  Mündung  in 
Ravensburg. 

In  Ravensburg;  an  der  Straßenbrücke. 


*)  Bei  den  Rheinzuflüfl^en  konnte  das  Syltem  der  Numerirung  nicht  fo  konfequent  durch- 
geführt werden,  wie  bei  der  Donau,  weil  ein  großer  Theil  des  Rheingebietes  in  einer  württembergifchen 
Hydrographie  nur  fummarifch  behandelt  werden  kann.  Es  wird  deshalb  jeder  direkte  Zufluß  des 
Rheins  (Bodenfee's)  in  der  Numerirung  als  felbftändiger  Fluß  behandelt 


10 


Wafforgebiete  des  Bodcnfecs. 


Lauf. 

Namen  der  Gebiete 

Flächeninhalt 
in 

qkm       Q.-Mln. 

B  e  mer kang  e  n 

15 

16 

17 

III 

1 

2 

IV 
V 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  d.Schwarzacli  (Grenzbach) 

Einzugsgebiet  d.  Schuffen. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Totalgebiet  der  Schuffen 

Das  Gebiet  der  Rothach 
(Theuriiiger  Ach). 

Gebiet  der  oberen  Ach.    .    .     . 

Gebiet  der  unteren  Ach     .    .    . 

Totalgebiet  der  Rothach. 

Das    Gebiet    des    Friedrichs - 
hafener  Mahlbachs  .... 

Das    Gebiet    des    Fifehbacher 
Mahlbachs 

650,75 
41,36 
45,32 

737,43 
85,33 

11,8181 
0,751 
0,823 

In  Ravensburg;  an  d.  Straßenbrücke 
Zwilchen  Flattbach  u.  Schwarzachmtind. 
Von  den  Quellen  bei  Grünkraut,  Bodnegg 
und  Ebersberg  bis  zur  Mündung. 

Bei  Guten furth;  an  der  Schwarzach- 
mündung d.  h.  am  Eingang  in  den 
zweiten  Schuffentobel. 

Von  der  Schwarzachmündung  bis  zum 
Einfluß  in  den  Bodenfee. 

Von    den  Quellgebieten  bis  zur 
Mündung  in  den   Boden fee  bei 
Eriskirch, 

Von  den  Quellgebieten  bei  Wilhelmsdorf 
bis  nach  Ober-Theuringen,  direkt  unt, 
der  Mündung  des  Thaldorfer  Baches. 

Zwifchen  Ober-Theuringen  und  dem  Ein- 
fluß in  d.  Bodenfee  bei  Friedrichshafen. 

Von    den  Quellgebieten  bis  zur 

Mündung  in  den  Boden  fee  bei 

Friedrichshafen. 
Von  d.  Quellgebieteu  bei  Ober-Raderach 

bis  zur  Mündung  in  den  Bodenfee  in 

Friedrichshafen. 
Von  den  Quellgebieten  am  Göhrenberg 

bis  zum  Eiufluß  des  Mühlbachs  in  den 

Bodenfee  bei  I^lfchbach. 

13,392 
1,550 

822,76 

109,09 
24,75 

14,942 

1,981 
0,449 

133,84 

9,61 

35,27 

2,430 
0,175 
0,641 

c.    GliederuDg  einiger  Einzelgebiete  des  Bodenfeebeckens.    ; 

(Vergl.  die  Ueberfichtskarte.) 

Ii 

la 

Ib 
Ic 

l2 

2a 
2b 

2c 

Das  Gebiet  der  oberen  Argen. 

Gebiet  d.  oberen  Argen,  Sekt.  1 

Gebiet  d.  oberen  Argen,  Sekt.  2 

Einzugsgebiet  der  oberen 
Argen 

103,31 
77,61 

1,876 
1,409 

Von  den  Quellgebieten  bei  Staufen  und 
Wiederhofen  bis  zum  Marktobel  bei 
Maleichen,  excl.  Marktobel. 

Zwifchen  der  Mündung  des  Marktobeis 
und  der  Straßenbrücke  in  Wangen. 

In  Wangen;  an  der  Straßenbrücke. 

Zwifchen  Wangen  und  Pflegelberg. 
Am  Zufammenfluß  b.Primisweiler. 

Von  den  Quellengebieten  bis  zur  Rothen- 

bacher  Brücke  bei  Isny. 
Zwifchen    Kothenbacher   und   Herfatzer 
.  Brücke. 

An  der  Straßenbrücke  bei  Herfatz. 

Zwifchen  Herfatz  und  dem  Zufammenfluß 
mit  der  oberen  Argen. 

Am  Zufammenflußd. beiden  Argen. 

180,92 
35,90 

3,285 
0,652 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Totalgeb.  d.  oberen  Argen. 

Das  Gebiet  der  unteren  Argen. 

Gebiet  d.  unteren  Argen,  Sekt.  1 

Gebiet  d.  unteren  Argen,  Sekt.  2 

Einzugsgebietderunteren 
A  rgen 

216,82 

123,02 
137,91 

3,937 

2,234 

2,505 

1 

260,93 
108,85 

4,739, 
1,977 

Gebiet  d.  Karbachs,  Eggenbachs 
der  Haslach  u.  anderer  Bäche  \ 

Totalgeb.  d.  unteren  Argen 

369,78 

6,716 

11 


Id.   WalTergebiete  am  Weftrand  des  Schwarzwaldes. 

(Einzig,  Murg,  Alb,  Pfinz,  Saal  und  Kraich.) 


Lauf. 

M 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 

qkm      I  Q.-Mln. 


Beme  rkungen 


a.  Das  Gebiet  der  Einzig. 

Gebiet  d.  oberften  großen  Kinzig 

(Einzugsgebiet  derKinzig 

in  Alpirsbach) 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Einzugsgebiet  der  großen 
Kinzig 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Einzugsgebiet  der  großen 
Kinzig  

Gebiet  der  kleinen  Kinzig.    ,    . 


Einzugsgebiet  der  Kinzig 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Einzugsgebiet  der  Kinzig 
Gebiet  der  Schiltach »).... 

Einzugsgebiet  der  Kinzig 
Sonftiges  Kinziggebiet *)  (ca.).    . 

Totalgebiet  der  Kinzig»)  (ca.) 


44,60 
22,49 


67,09 
9,03 


76,12 
61,95 


138,07 
11,67 


149,74 
116,03 


265,77 
1 184,23 


1450,00 


0,810 
0,409 


1,219 
0.164 


1,383 
1,125 


2,508 
0,212 


2,720 
2,107 


4,827 
21,507 


26,334 


Von  den  Quellengebieten  bei  Loßburg 
und  Vorder-Steinwald  bis  zum  Einfluß 
des  Alpirsbächles  in  die  Kinzig  in 
Alpirsbach. 

Zwifchen  der  Mündung  des  Alpirsbächles 
und  d.  Landesgrenze  unterhalb  Röthen- 
bach. 

Bei  Roth enbach;  an  d.  Landesgrenze. 

Zwifchen  der  Landesgrenze  bei  Röthen- 
bach  und  der  Mündung  der  kleinen 
Kinzig  bei  Schenkcnzell. 

In  Schenkcnzell;  direkt  ob  d, Mündung 

der  kleinen  Kinzig. 
Von  den  Quellengebieten  beiOber-Zwiefel- 

berg.    Hinter  -  Steinwald ,    Schömberg 

und  Kaltbrunnen  bis  zur  Mündung  bei 

Schenkcnzell; 

Das  Einzugsgebiet  der  kleinen  Kinzig 
beträgt  a.  d.  Reinerzauer  Mühle  33,54  qkm, 
an  der  Landesgrenze  oberhalb  Wittichea 
37,46  qkm. 

In  Schenkcnzell;  direkt  unter  der 
Mündunj^  der  kleinen  Kinzig. 

Zwifchen  der  Mündung  d.  kleinen  Kinzig 
und  dem  Einfluß  der  Schiltach. 

In  Schiltach;  direkt  ob  der  Mündung 
der  Schiltach. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Langen- 
Schiltach,  Föhrenbühl  und  Sulgau  bis 
zur  Mündung  in  die  Kinzig  in  Sehiltach. 

In  Schiltach;  direkt  unter  d.  Mündung 

der  Schiltach. 
Zwifchen  der  Schiltachmttndung  und  dem 

Einfluß  der  Kinzig  in  den  Rhein.    (Mit 

Einfchluß  des  Gebietes  der  Schutter, 

welches  378  qkm  umfaßt). 

Von  den  Quellengebieten  biszur 
Mündung  in  den  Rhein  bei  Auen- 
heim, Großh.  badifchen  Bezirks- 
amts Kehl. 


*)  Die  weitere  Gliederung  des  Schiltachgebiet  es  f.  in  der  nachftehenden  Tab.  le  (S.  13). 

*)  Bei  Griesheim  und  Kehl  befinden  fich  zur  Beobachtung  der  Kinzig  feit  llingerer  Zeit 
badifche  Pegel ftationen.  Die  mittleren  und  extremen  WalTerftände  werden  alljährlich  im 
nStatiftifchen  Jahrbuch  für  das  Großherzogthum  Baden"  veröffentlicht. 

*)  cfr.  Denkfchrift  der  Großh.  Oberdirektion  des  WalTer-  und  Straßenbaues  über  den 
Binnenflußbau  in  Baden.  1863.  8.  22.  Die  Ziffer  für  das  Totalgebiet  der  Kinzig  beruht  nur  auf 
Schätzung. 


12 


Waffergebiete  am  Weftrand  des  Schwarzwaldes. 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 

in 

qkm       Q.-MIn. 


Bemerkungen 


b.  Das  Gebiet  der  BEurg. 

Gebiet  des  Ober-  und  Mittelthales 
{Queilengebiet  der  Murg)     .    . 


Gebiet  des  Forbaches    .    . 


Einzugsgebiet  der  Murg 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Thonbachs    .    .    . 


Einzugsgebiet  der  Murg 


Gebiet  kleiner  Bäche. 
Gebiet  der  Schönmünz 


Einzugsgebiet  der  Murg 

Sonftiges  Murggebiet*)  .    .    . 
Totalgebiet  der  Murg*) . 

0.  Das  Gebiet  der  Alb. 

Quellgebiet  der  Alb  .... 


Gebiet  des  Rennbächles     . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    . 
Gebiet  des  Gaisbachs    .    . 

Einzugsgebiet  der  Alb 


70,00 
36,90 


106,90 

1,70 
17,97 


5i,72 

47,60 


228,89 
334,15 


563,04 

9,33 
6,79 

0,51 

8,82 


25,45 


1,271 
0,670 


1,941 

0,031 
0,326 


126,57      2,298 


0,994 
0,865 


4,157 
6,068 


10,225 

0,170 

0,123 

0,009 
0,160 


0,462 


Von  den  Quellengebieten  der  Rothmurg 
und  Rechtmurg,  fowie  des  Ilgenbachs 
und  Ellbachs,  am  Ruhftein,  Gaiskopf, 
Rofibühl  und  Kniebis  bis  zum  Einfluß 
des  Forbachs  bei  Baiersbronn. 

Von  den  Quellengebieten  am  Kniebis  bis 
zur  Mündung  in  die  Murg  bei  Baiers- 
bronn; das  Einzugsgebiet  des  For- 
bachs am  Hüttenwerk  in  Fried- 
rich sthal  beträgt  23,98  qkm,  direkt 
unter  dem  Einfluß  des  Reichenbächles. 

Bei  Baiersbronn  unterhalb  d.  Murg- 
brücke;  direkt  unt  d.  Forbachmündung. 

Zwifchen  Forbach-  u.  Thonbachmündung. 

Von  den  Quellengeb.  im  Walde  „Thon- 
bach"  bis  zur  Mündung  in  die  Murg 
beim  Weiler  Thonbach. 

Bei  Thonbach;  direkt  unter  der  Thon- 
bachmündung. Am  Ablchhiß  d.  erften 
nach  Oft  gerichteten  Hanptfektion  der 
Murg. 

Zwifchen  Thonbach-  und  Schönmünz- 
mündnng. 

Von  den  Quellengebieten  beim  „wilden 
See"  und  an  der  Homisgrindc  bis 
zur  Mündung  in  die  Murg  bei  Schön- 
münzach, alfo  mit  Einfchluß  d.  Langen- 
bachgebietes. 

In  Schönmünzach  unweit  d.  Landes- 
grenze: direkt  unter  der  Einmündung 
der  Scnönmünz. 

Zwilchen  der  Schönmünzmündung  und 
dem  Einfluß  der  Murg  in  den  Rhein. 

Von  den  Quellengebieten  biszur 
Mündung  in  den  Rhein  bei  Stoin- 
mauren,  unterhalb  Raftatt') 


Von  den  Quellen  am  Langmartskopf  u. 
an  d.  Teufelsmühle  bis  zur  Einmündung 
des  Rennbächles  oberhalb  Herrenalb. 

Von  den  QueUengebieten  am  M.iuzenberg, 
Heukopf  und  am  Aizenberg  bis  zum 
Einfluß  in  die  Alb. 

Zwifchen  der  Rennbächles-  u.  der  Gais- 
bachmündung. 

Von  den  Qucllengebieten  am  Schweizer- 
kopf, Roßberg,  Lerchenkopf  u.  Stier- 
kopf bis  zur  Mündung  in  die  Alb  in 
Herrenalb. 

In  Herrenalb;  direkt  unter  der  Ein- 
mündung des  Gaisbachs. 


*)  Zur  Beobachtung  der  Murg  befindet  Hch  bei  Raftatt  feit  längerer  Zeit  eine  badifche 
Pegelftation.  Die  mittleren  und  extremen  WalTerftändo  werden  alljährlich  veröffentlicht  in  dem 
„Statiftifchen  Jahrbuch  für  das  Großherzogthum  Baden". 

')  cf.  Der  Binnenflnßbau  im  Großherzogthum  Baden.  Denkfchrift.  Bearbeitet  von  Großh. 
Oberdirektion  des  Wafl*er-  und  Straßenbaues.    1863.  S.  32. 

')  Nach  Angabe  der  Großh.  Wafler-  und  Straßenbauin fpektion  Raftattj  führt  die  Murg 
beim  Austritt  in  die  Rheinebene  bei  mittlerem  Wafferftande  94,5  cbm,  welche  Waffermengc  bei 
anhaltender  Trockenheit  auf  8,1  cbm  herabfinkt,  bei  Hochwaffcr  aber  auf  540  cbm  per  Stunde 
ilteigt    (cf.  Beiträge  zur  Statiftik  Badens  Heft  XXXIII.  S.  4.) 


Waffergebiete  am  Weftrand  des  Schwarzwaldes. 


13 


Lauf. 


c 
d 


Namen  der  Gebiete 


Einzugsgebiet  der  Alb. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Dobelbachs  .    .    . 

Einzugsgebiet  der  Alb  . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Bernbachs    .    .    . 


Einzugsgebiet  der  Alb 


Flächeninhalt 
in 


qkm 


25,45 

1,70 
8,10 


35,25 

0,84 
4,65 


40,74 


Q.-Mln. 


0,462 

0,031 
0,147 


0,640 

0,015 

0,085 


OJ40 


Bemerkungen 


In  H er renalb:  direkt  unter  der  Ein- 

mtindung  des  Gaisbachs. 
ZwifchenGaisbach-u:DobelbachmUndung. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Dobel  und 

Neufatz  bis  zur  Mündung  in  die  Alb. 

Bei  der  Kullenmühle;  direkt  unter 

der  Dobelbachmündnng. 
Zwifchen  Dobelbach-  und  BernbachmOnd. 

Von  den  Quell  urigebieten  boi  Hertibach 
und  im  Pfahlwald  bis  zur  Mündiitig 
in  die  Alb. 

An  der  LandeagreDssc;  unmittelbar 
unter  dem  Einöuß  dea  Bernbachs. 


d.  Das  Gebiet  der  Pflnz. 

Die  Pfinz  entfpringt  bei  Ittersbacb  auf  badifchem  Gebiet  und  ge]i()rt  auch  fonflt 
größtentheils  zu  Baden.  Die  Großh.  badifehc  Oberdirektion  des  Walter-  und  Straßenbaues 
beablichtigt  denn  auch  diefes  Gebiet  hydrographifch  ganz  £U  bearbeiten. 

e.  Das  Gebiet  der  Saal. 

Die  Saal  (Saalbach)  entfpringt  unter  dem  Namen  Salzacb  bd  Maulbronn,  tritt  aber 
bald  über  die  Landesgrenze  in  das  Gebiet  Badens,  In  die  Saiza  fließt  auch  die  Weißach, 
welche  bei  Freudenftein  beginnt,  an  Enittlin^cn  rorbeißleßt  und  fodann  in  das  Groß- 
herzogthum  Baden  eingeht    Beide  Gewäüer  werden  von  Seite  Badens  ganz  bearbeitet  werden. 

f.  Das  Gebiet  der  Kraioh. 

Die  Kraich  entfpringt  auf  württ.  Gebiet  bei  Sternenfela  und  fließt  durch  Unter- 
Derdingen.  Unterhalb  diefes  Ortes  beti'itt  He  das  Grüühurzogthiiin  Baden,  dem  He  fomit 
größtentheils  angehört.  Die  neue  badifche  Hydrographie  wird  daher  das  ganze  Kraichgebict 
behandeln. 


le.   Gliederung  des  Schütachgebietes* 


Gebiet  der  Sohiltaeh. 

Gebiet  der  oberen  Schiltach 


Gebiet  des  Lauterbaches   .    .    . 


Einzugsgebiet  d.  Schiltach 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  des  Göttelbachs  .... 

Einzugsgebiet  d.  Schiltach 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 


Totalgebiet  der  Schiltach 


56,14 


23,24 


79,38 

0,30 
6,73 


86,41 
29,62 


116,03 


1,020 


0,422 


1,442 

0,005 
0,122 


1,569 
0,538 


2,107 


Von  den  Quelleugebieten  bei  Föhren- 
b^ehle,  Laugenfehiltach,  Schochenbr., 
Ober  -  Sc  h  warz  eu  b  ach ,  G  er  aba  ch  und 
Eicbbach  bia  zur  Mündung  des  Lauter- 
baehes  in  Schramberg. 

Von  den  Qüellengcbieten  am  Föhren- 
bühl, Mooswaldhof  und  Rothwafferhof 
bis  zur  Mündung  iu  die  Sehiltacb  in 
Sehraraberg, 

In   Schramberg;    direkt   uuter   dem 

Einfluß  des  Lanterbachs. 
Zwifchen  Lauterbach-  u.  Göttelbachmtind. 
Von  den  Quellengebieten  bei  8u]gau  bis 

z.  Mund,  in  die  Schiltacb  in  Schramberg. 

In    SehTaiuberg;    direkt    unter    der 

Mündung  des  Guttelbacha, 
Zw^ifcheu    der    Göttelba chmüudung   und 

dem  Einfluß  d.  Schiltacb  in  die  Kinzig 

bei  der  Stadt  Sebiltach. 

Von  d  e  n  Q  n  e  n  enge 
MÜ  ndu  n 


14 


Das  Gebiet  des  Neckars. 
If.    Gliedernng  des  Neckargebietes 

von  den  Quellen  bis  zur  Mündung  in  den  Rhein. 
(Vergl.  hiezu  die  üeberfichtskarte.) 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 

qkm     I  Q.-Mln. 


Bemerkungen 


10 
11 


12 
13 


14 


Das  Gebiet  des  Neckars. 

Quellengebiet  des  Neckars 
Gebiet  der  Efchach   ... 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  der  Prim 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  der  Schlichem     .    .    .    . 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Mühlbachs    .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars, 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    w    . 
Gebiet  der  Glatt 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  des  Dießenbaches    .    .    . 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 


69,14 
218,27 


287,41 

12,78 
144,13 


444,32 

76,88 
109,03 


630,23 
109,12 


739,35 

10,81 
43,89 


794,05 

8,61 

229,65 


1 032,31 

14,29 
27,85 


1,256 
3,964 


5,220 

0,232 
2,618 


8,070 

1,396 
1,980 


11,446 
1,982 


13,428 

0,196 
0,797 


14,421 

0,156 
4,171 


18,748 

0,260 
0,505 


1  074,45 
28.33 


1  102,78 


19,513 
0,515 


20,028 


Von  den  QneHengebieten  bei  Schwennin- 
gen  bis  zum  Einfluß  der  Efchach. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Aichhalden, 
Buchenberg,  Königsfeld  u.  Ob.-Efchach 
bis  zur  Mündung  bei  Bühlingen. 

BeiBühlingen;  direkt  unt.  d.  Efchach- 
Mündung. 

Zwifchen  Efchach-  und  Prim-Mündnng. 

Von  den  Quellengebieten  am  Dreifaltig- 
keitsberg und  Ober-Uohenberg,  fowie 
bei  Trofllngen  bis  z.  Mund.  b.  Göllsdorf. 

Bei  Rottweil;  direkt  unter  der  Prim- 

Mündung. 
Zwifchen  Prim-  und  Schlichem-Münd. 
Von  den  Quellengebieten  an  den  Lochen 

und  am  Plettenberg  bis  zur  Mündung 

bei  Epfendorf. 

Bei    Epfendorf;   direkt   unter   der 

Schlichem-Mündung. 
Zwifchen  der  Schlichem-Mündung  u.  der 

hölzernen  Brücke  in  Sulz. 

In  Sulz;  an  der  hölzernen  Brücke. 

Zwifchen  Sulz  und  der  Mühlbach-Münd. 

Von   den  Quellengebieten   bei   Witters- 

haul'en  bis  zur  Mündung  b.  Mühlheim. 

Bei  Fi fc hingen;  direkt  unt.  d.  Mühl- 
bach-Mündung. 

Zwifchen  Mühlbach-  u.  Glatt-Mündung. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Ober-Mus- 
bach, Fieudenitadt ,  Loßburg,  Wald- 
möffingen  und  Dornhan  bis  zur  Mün- 
dung bei  der  Stadt  Glatt. 

Bei  Dettingen;  direkt  unt  d.  Glatt-M. 

Zwifchen  Glatt-  und  Dießenbach-Münd. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Schopfloch, 
Öber-Iflingen  u.  Dürren mettftetten  bis 
zur  Mündung  an  der  Dettinger- Mühle. 

Bei  IhlingenO;  direkt  unter  der  Mün- 
dung des  Dießenbaches. 

Zwifchen  der  Mündung  des  Dießenbac^bs 
und  der  Mündung  des  Grabenbachs. 

In  Horb;  direkt  unter  d.  Mündung  des 
Grabenbachs. 


»)  Mit  diefein  Gebiet  fchließt  die  erfte  Haupt-Sektion  des  Neckars  ab,  in  welcher  er 
eine  wefentlich  nördliche  Richtung  verfolgt.  Von  hier  abwärts  fließt  er  bis  Plochingen  in  der  Rich- 
tung der  Albtraufe,  d.  i.  von  Südweft  nach  Nordoft. 


Waffergebiete  des  Neckars. 


15 


Lauf, 


Kamen  der  Gebiete 


Fl;tchcüinhalt 
in 


Bemerkungen 


In 
J6 


17 
18 


19 
20 


21 
2^ 


2i 


31) 


Einzugsgebiet  d.  Neeknrs. 

Gebiet  kloincr  näcliu      »     ,     .     . 
Gebiet  dur  FJyanh  ....*. 


Einzugsgebiet  d    Neckuri, 

Gcbii^t  kk'inui-  Häelie      *    .     .     . 
(.iubii't  der  Starke  1     ♦         .    .    . 


Einzngffgcbiot  d.  Neckfirs, 

Gt*bipt  kleiner  Häobe      ,         .     . 

Gebiet  tlej?  Aüchbiicliä  .     -     .     , 

(Hommetf'tliab  Selterdiacli) 

E i  ti  z  II  g s  if  i' lii  e t  d,  N  i; e k  a r a . 

Gebiet  kleiner  BiieLu     .    .    ,    . 
Gt:ljiet  des  Katzeribaehs     ,     ,    - 


K i  UÄ  II 1^ -^ ^ u  1 1 f  V  t  d.  N  t! n  k H^i  r  9 ♦ 
Gebiet  kleirier  Hiielie     ►    .    ♦    . 

Einzugsgebiet  d.  Xeckari^, 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    ,    .    , 


1 102,78 
Br>2,02 


181  Jl 


1  711,40 

^,71 


20,028 

0.029 
6,401 


0,420 


äl,ÜBl 
n,771 


1757, 07     ;il^920 


2,m 

51,lü 


25     I  Getnet  iler  8tuiuJiicli » 


Einzu^Bgebittt  d.  Nt^rkars. 


g6     >  (icbitit  kleini'v  Bacliu 
27        Ut'bkit  der  Aiuniui 


bl i  n  la  N  g: *g  li  li ie  f  d.  N  t  r k  ri  r  s  , 

üv^biet  kleiner  Brielie     .     .    .     , 
Gi*bu't  ihr  Ei'iiiiK 


1  yn;^s) 

74,31 
U7J6 


0/m 

o,02n 


[  ä  064,06 

2,87 
9:i8,ä2 


Gebitt  dir  KriTif* ')     , 


K  j  n  w II g s ge bi  e t  <h  I?  c o k a r  «i . 


'  2  5oriJ5 

DÜ/J7 
lü531 


180,115 


31a  I  Gebitl   kirbnv  Bäehi' 
rrL'hit't  <le^  Autluimt 

Gebii't  i]vr  Steitiach   .     ,     .     . 
Ehizii^^si;ebiet  d.  Nec^iavs 


32     I  Gt'hit't  «leii  AutluimtldiuoJiea 


33,453 
J,3jO 

2,683 


37,48fi 

0,052 
4,332 


41,870 

l,8lfi 
2,821 


3,395 


2  747,b8 

irv25 

15,55 


4y,9Ui 

0,.H;)ü 
0,'iri5 

0,827 


In  Rorb;  direkt  unter  d.  Mtlndnng  des 

Grabenbacbs. 

Xwifeben  ( Traben baeii-  und  Ej^aeh-Miintl 

ViHi  den  QMrlk!n;^ebiet.eu  bei  Pfeftin^on, 

Meßftetteu,  Hri(Tin)^en,  am  netteuliiTi^ 

und   bei  K^renfeld    bis   zur  Mfiudnug. 

Bei  E  y  a  e  h  ■  direkt  unter  der  Eyaeh-M« 

Zwifchen  Ey acb-  und  ätarzLd-Mttnduug. 

Von  den  Quellen»^!.' bieten  bei  Bita^  am 
Tlidien^olleru  und  am  Dreih'irClenrtciii 
bis  zur  Mdudirnjc  bei  Bieriiigen- 

In  Bieririg-eu^  direkt  uiit.  d.  Starzel-M, 

Zwiieheii  8tarzcb  luul  Aifclibaeh  Miinil, 
V<m   den  QiieH^ebieten   b.  Vflllmaringcn 
bis  znr  MiitHliing  bei  Obernaiu 

Bei  über  riau;  direkt  nur,  ikAilehbaeh-AIp 

!  Zwifcbeu  Aifelibacb-  uixl  Katzenbaeh-H, 
Von  den  Qaellengebietei)  bei  tlfHlelahan- 
ien  und  im  Hanmivrt  h\^  zur  Mündung 
bei  Kiedernau, 

Bei  Nieilcrnan:  diiekt  unt,  d,  Kj^tzen- 

bAeh'Müinlnng- 
Zw  lieben   iler  Katzenbacb- Mündung  und 

(Jein  EintluÜ   des  We^gt'nlbaler  Brteli- 

lein 3  in  Rottenljurg'. 

In  R f> 1 1 en b u r g  an  der  Porta  Sneviae 

ilirekt  nnt  d.  Mündnn^  fl.  We^gentbalea, 
Zu i feilen  Rotten Ijtng  und  iler  Hteiobicb- 

Mnndmij^^r    inel.   <ier  Gebiete    von  Ar- 

baeh  und  Tbalbaeb, 
Von  den  QueHengeb.  b.  Genkingen,  Tlial- 

keim  u.  Bellen  bia  x.  Mündung  b.  Tüb* 

BiM  Tübingen^  direkt  unter  der  Stein- 
laeb  Mündnn*;, 

Zui leben  Steinlacb-  und  Ammer  Mund. 

Vim  den  Qntdlentjebteten  bei  Herrenberg, 
Ober  Jettinge  u,  Mötssingen  n.  Bondorf, 
i\Mvie  ineL  des  71,82  qkm  meirenden 
Gebietes  d.  Goldersbäehe,  bi^^  znr  Mund. 

Bei  L u  f  t n }%  u ;    direkt  nnt*  d.  Animer-M. 

Zw if eben  Ammer-  und  Erm^?-Mündung- 
Von  rleij  (ine  11  gebieten  am  Liebten Ttein 
und  jnit  EiniV'hinß  der  24,02  ijkm  nieJ- 
lendi-n  IVockentb^der  (WaÜerliieke) 
btii  GroßengiYingen  biB  zur  Mündung 
bei  KiielienU'llinsfnrt. 
Von  den  (^lelige bieten  b,  Seebiirg,  Zaf* 
ningen  niid  Grabenftetten  bh  zur  Mün- 
dung bef  Keckartenzlinf^eu. 

Bei  N  e c  k  a  r  t  e  n  z  1  i  n g  e  n  ;  direkt  un- 
ter <ier  [■IrtiiKnaindtinH:. 

ZwilVhen  Enn^-  und  Sreina<di- Mündung, 

Vi^n  den  Quellen  am  Jnllberg  bis  zur 
MiitidiMit?  I»ei  Neekarbanlen. 

Von  den  Quellengebieten  um  den  Iloben- 
ncnlTon  hh  zur  Mündung. 

en;  dir.  unt.  d.  Steinaeli-M. 


')  Die  weitere  GIii?derung 


16 


WaiTergebiete  des  Neckars. 


Laa£ 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt    f 

in 

qkm 

Q.-MIn 

2832,01 

51,433 

1,18 
23,55 

0,021 
0,428 

179,56 

3,261 

3  036,30 

55,143 

60,41 

1,097 

197,58 

3,588 

3294,29 

59,828 

706,42 

12,829 

4000,71 

72,657 

41,30 

0,750 

127,42 

2,314 

4169,43 

75,721 

56,25 

1,022 

85,26 

0,640 

4260,94 

77,383 

62,07 
43,25 

1,127 

0,786 

580,17 

10,536 

4946,43 

89,832 

60,85 
43,30 

0,924 
0,786 

506,88 

9,206 

5547,46 

100,748 

Bemerkungen 


31b 
34 

35 


36 


37 


39 
40 


41 
42 


43 

44 

45 


46 
47 

48 


Einzngsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bftche     .    .    .    • 
Gebiet  des  Tiefenbachs      .    .    . 

Gebiet  der  Aich*)  (Aiha)  .     .    . 


Einzugsgebiet  d«  Neckars. 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    • 


Gebiet  der  Lenninger  Lauter*)  . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 
Gebiet  der  Fils*) 


Einzugsgebiet  d.  Neckars 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Gebiet  der  Kerfch  (Körfch)    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

(Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Gebiet  des  Nefenbachs  .... 
Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  des  Feuerbachs  (Mühlb.) . 


Gebiet  der  Rems  *) 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  des  Zipfelbachs  .    .    .    . 


Gebiet  der  Murr  *) 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 


In  Nürtingen;  direkt  unter  der  Stein- 
ach-Mündung. 

Zwifchen  Steinach-  und  Aich-Mündung. 

Von  den  Quellengebieten  am  Beurerfels 
bis  zur  Mündung  unterhalb  Nürtingen. 

Von  den  Quellengebieten  am  Schaichhof 
bei  Holz«:erlingen  u.  bei  Musberg  bis 
zur  Mündung  bei  Ober-EuHngen. 

Bei  Ober-Enfingen;  direkt  unter  der 
Aich-Mündung. 

Zwifchen  Aich-  und  Fils-Mflndung ,  mit 
Einfchluß  des  b.  Ober-Boihingen  mün- 
denden Thalbachs  (11,42  qkm)  und  d. 
bei  Pfauhaufen  mündenden  Boden- 
bachs (10,64  qkm). 

Von  den  <iuellengebieten  auf  der  Alb  bei 
Grabenftetten,  BOhringen  u.  Neidlin- 
gen  bis  zur  Mündung  bei  Wendungen. 

Bei  Plochingen;  direkt  ob  der  Fils- 
Mündnng. 

Von  den  Qnellengebieten  auf  der  Alb  b. 
Wiefenfteig,  flohenfutt,  Neilingen,  Am- 
ftetten,  Steinenkirch  und  Weißenftein, 
fowie  am  Hohenftaufen  und  mit  Ein- 
fchluß der  Wafferföcke  in  den  „Fän- 
lenen"  bei  Deggin^en  und  im  „Lengen- 
thal*"  bei  Stubersheim,  bis  zur  Mün- 
dung in  Plochingen. 

In  Plochingen');  direkt  unter  der 
Fils-Mündung. 

Zwifchen  der  Filsmündung  und  dem  Waf- 
ferhaufe  zu  Eßlingen,  mit  Einfchluß 
des  Hainbachgebietes. 

Von  den  Quellen  bei  Möhringen,  De^er- 
loch  und  Ober-Sielmingen  bis  zur  Mün- 
dung bei  Zell,  OA.  Eßlingen. 

In  Eßlingen;  am  WaiTerhaus. 

Zwifchen  dem  Eßlinger  Wafferhaus  und 

der  Mündung  des  Nefenbaches. 
Mündung  bei  Berg. 

In  Cannftatt;  direkt  unt.  d.  Mündung 

des  Nefenbachs. 
Zwifchen  Nefenbach-  und  Rems-Münd. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Bothnang 

bis  zur  Mündung  bei  Mühlhausen. 
Von   den   Qnellengebieten   bei  Eflingen 

bis  zur  Mündung  bei  Neckarrems. 

Bei  Neckarrems;  direkt  unt  d.  Rems- 

Mündung. 
Zwifchen  Kems-  und  Murr-Mündung. 
Von  dem  Quellgebiete  bei  Buoch  bis  zur 

Mündung  bei  Poppenweiler. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Murrhardt, 

I^wendein  und  Oppelsbohm  bis  zur 

Mündung  unterhalb  Marbach. 

Bei  Benningen;  direkt  unt  d.  Mnrr- 
Mündung. 


^)  Die  weitere  Gliederung  diefes  Gebietes  findet  fleh  in  der  nachftehenden  Tabelle  Ig 
S.  19-22). 

*)  Hier  fchließt  die  zweite  Haupt-Sektion  des  Neckars  ab,  und  die  Richtung  wird  bis  nach 
Eberbach  im  Odenwald  eine  wefentHch  nOrdliche. 


WaflTergebiete  des  Neckars. 


17 


Lauf. 


49 


fVO 


51 
&2 


53 
54 


56 


cn 


61 


62 


Namen  iler  Gebiete 


Einzug'sgebiet  d.  Neckars, 
Gebiet  kleiner  Bäche      .     *     *     . 


Einzugsgebiet  d.  Neckurs. 
Gebiet  der  Enz  ^)  .    .    ,    .    .    . 


Einzugagöbiet  d.  Neckars*. 

Gebiet  kleiner  Bärhe     .    .    • 
Gebiet  der  Zaber  .    ,    ,    ,    , 


Fläeljeniuhalt 
in 


f[km 


b  5474(> 


5  *>18,6Ü 
2  223,40 


7  842,Ub 

71 /J8 
1 13,42 


Einzugsgebiet  d»  N  e  c  k  a  r  s 
Gebiet  kleiner  Biiclie     ,     ,    , 
Gebiet  iltiT  Schützach     *,    .    ♦ 

Einziigsgübiet  d.  Neckars 
Gebiet  kleiiier  Bäche     ,    ,    . 
Gebiet  der  Lein  ^Gartacb)      .     * 

Geb.  tj.  B<iJlingcrbaches(t4iberaeh} 

Einzugsgebiet  d.  Neekars. 
Gebiet  kleiner  B^^cbe  «  ,  ^  ^ 
Gebiet  der  J^uhn    ,    .    .    .    *    .  | 


J^<J27,4G 
44,88 
93,96 


Q.'Mln, 


lUi\74a 
l,29ä 


lÜ2,04üj 
40,380 


14:a,42(J 

1,3Ü7 
2.ü6t^ 


145,787 
1,70G 


Bemerkungen 


B  166,30 

39,64 

11G,97 

50,91 


148,808 
0,720, 
2,124] 

0,9ä;: 


H  373,ßt^ 

Ifjjl 

117,67 


Einzugs^^ebie t  d.  Neckars  , 
Gebiet  des*  Ki>eher!i ')     »    .     ^    , 


Einzugsgebiet  d.  Nerkarsi 

Gebiet  kleiner  Buche      .     .     .     i 
E  i  n  z  u  g  s  j^  t^  b  i  e  t  d.  Neck  a  r  a . 

Gebiet  der  Jaglt  ^)     .    ,    .    ,    , 


152,077 
0,304 
2A^: 


8508,20  1 154,518 


1  *dm,wi 


10  4117^57 
54^ 


36,129 


190,647 


10  :mj2 

1  836,72 


190^74<J 
33,357 


Einzugfigcbict  tl  Neckars.  j|l2339,44:  1  224,09T| 


Bei  Benningen^  direkt  unt.  d.  Murr-M- 
Zwilchen  Murr-  und  Enzniündung. 

Bei  Befigheim;  direkt  ob  der  Enz-M. 

Von  den  Queüengebieten  bei  ürnagold, 
Grilnmettftetten,  Hobgerlingen  n.  Böb- 
liiigt^n  bis  au r  Mündung  b.  Beligbeim; 
ailo  incl.  der  Gebiete  der  Nagoldj 
Wurm  und  Glcms, 

Bei  B  e  f  i  g-h e i  m  ;  direkt  unter  d.  Mün- 
dung der  Efri, 
Zw  lieben  Enz-  und  Zabeimiindunf^* 
Von    den    Quellgebieten   bei   Liionbrunn 
und    am  S^trouv   und  üeuebelberg  bis 
7.nr  Mündung  bei  der  Stadt  Lauften» 

Bei  L  a  u  f  f  e n  ■  direkt  unter  d.  Zaber  >L 

Zwischen    der   Zabermiindnng    und    der 

neuen  istraßenb rücke  zu  Ueiibronn, 
Vun  deri  Quellengebicten  b-  Löweuftein, 
Ober-Ileinrieiii,  Ober-Gruppenbach  und 
am  Wnnnenltein  bis  l  Mündunj^bei  bouth. 

In  II  e i l h r 0 n  n '') ;  an  d  Straßenbrücke. 

Zwifcheu  der  Brücke  in  Heilbronn  und 
der  Fahre  bei  Neckarfulm, 

Von  den  (Quellen  bei  Klein-Gartjich,  Maf- 
fenbaehhaufen  und  Kire)ihaufen  bis  z. 
Mändunj^  in  Neekar-Gartacb, 

Von  den  Quellen^ebieten  bei  Füri'eld  u. 
Trercbkiingrn  bis  zur  Mündung  ober- 
halb Neckarfulm- 

Bei  Neckarfulm;  an  der  Fähre. 

Zwilchen   der   Neckarl'nlnier  Führe    und 

der  Mündung  des  Kochers. 
Von  den  Qnclleugebieten  bei  Löwcnftcin 

Unit  Lichten i'tern  bis  zur  Mündung  bei 

Untei-Eifeaheim. 

Bei  Kachendorf;  dir.  ob  d,  Kocher- 
Mündung. 

Von  ileu  0 II el leugebieten  b.  Oberkocben 
und  mit  t^iulchlulj  des  Walter  fackg  in 
der  Eekftelle  und  iin  Faeheni'oül  hei 
TaucbmiweilerT  l'nwie  des  trockenen 
Tiefe athal«  bei  Oherknchen  u.  der  Krd- 
fallgebiete  vtni  Ebnat  und  Simmiswei- 
lur  h\^  zur  Mfindeug  Vhh  Ivochendorf. 

Bei  Kochendorf;  dir.  unL  d.  Kocher- 
Mündung. 
Zwilchen  Kocher-  und  Jagfi-Mündung. 

Bei  Jagftfeld^  direkt  ob  der  Jagft^M. 

Von  den  ijnellengebietcn  bei  Lauchheim 
und  W,'ilxbeim  bis  kuf  Einmün<iung 
bei  Jagftftdd. 

Bei  Wimpfenj  direkt  unt,  d.  Jagft-M. 


^}  Die  weitere  Gliedernng  diefeä  Gebietes  findet  luh  vn  der  naeliftchcnden  Tab.  1*?  (S.  22—27) 
")  Am  Ende  des  Wilhehnskanalei  zu  lleilbronu  befindet  JMu^^J^eL  au  dem  die  Waffcr- 

ftiinde  de;»  Neckars  ieit  längerer  Zeit  beobnehtet  worilen  dn^fltf^^^^PVUlttAAl  lu^t  die  AuJ'- 

aeicbnungeu  aus  den  Jahieu  lö36— 1875  bearbeitet. 


18 


WalTergebiete  des  Neckars. 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 


qkm 


Q.-Mln. 


Bemerkungen 


63 


64 
65 


66 
67 


68 


69 

70 
71 


72 


73 


74 


75 


76 


77 


Einzngsgebiet  d.  Neckars. 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  der  EIz  (Elzbach)   .    .    . 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  des  Seebachs .    .    .    .    . 


Gebiet  des  Itterbachs     .    .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars. 

Gebiet  des  Gammelsbachs     .    . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 
Gebiet  des  Finkenbachs     .    .    . 


Gebiet  der  Steinach 


Einzugsgebiet  d.  Neckars. 
Gebiet  der  Elfenz 


Einzugsgebiet  d.Neckars 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 

Einzugsgebiet  d.  Neckars 
Geb.  d.  Altenbachs  (Romgrabens) 


Gebiet  kleiner  Bäche  und  trocke- 
ner Kiesflächen  


Totalgebiet  des  Neckars . 


12339,44 
76,50 


224,097 
1,389 


12415,94 

32,37 
160,14 


225,486 

0,588 
2,908 


12  608,45 

86,65 
34,69 


153,45 


228,982 

1,574 
0,630 


2,787 


12^883,24 

34,02 

80,63 
172,16 

69,63 

13  289,68 
541,78 


233,973 

0,618 

1,464 
3,127 

1,264 


240,446 
9,840 


13  781,46 
12,62 


250,286 
0,229 


13  794,08 
22,83 


250,515 
0,414 


13  816,91 
54,79 

86,60 


250,929 
0,995 

1,573 


13  958,30 


263,497 


B  e i  W i m  p  f  en ;  direkt  unter  d.  Jagft-M. 
Zwifchen  Jagftmttndung  u.  Landesgrenze. 

Bei  Böttingen;  an  der  Landesgrenze. 

Zwifchen  der  Landesgrenze  u.  d.  £lz-M. 

Von  den  Quellengebieten  im  Odenwald 
bei  Waldanerbach,  Langeiz  und  Wald- 
haufen  bis  zur  Mündung  b.  Neckarelz. 

Bei  Neckarelz^)  od.  Diedesheim;  dir. 
unter  der  Elzmündung. 

Zwifchen  Elz-  und  Itterbach-Mflndung. 

Von  den  Quellengebieten  im  Odenwald 
bei  Strümpfelbrunn  und  Rohem  bis 
zur  Mündung  bei  Neckargerach. 

Von  den  Quellengebieten  im  Odenwald 
bei  Eutergrund,  Ober-Sensbach  und 
Reifenbach  bis  zur  Mund.  b.  Eberbach. 

In  .Eberbach');  direkt  unter  d.  Mün- 
dung des  Itterbachs. 

Von  den  Quellen  im  Odenwald  bei  Beer- 
fei den  bis  zur  Mündung  unterhalb  Eberb. 

Zwifchen  Itterbach-  und  Elfenz-Mfind. 

Von  den  Quellgebieten  im  Odenwald  bei 
Grasellenbach,  Olfen  u.  Beerfelden  bis  z. 
Mündung  bei  Hirfchhorn,  alfo  incL  der 
Gebiete  des  Ulfenbachs  od.  Laxbachs. 

Von  den  Quellengebieten  von  Oberab- 
fteinach  u.  Siedeisbrunn  im  Odenwald 
tiis  zur  Mündung  bei  Neckarfteinach. 

Bei  Neckargemünd;  direkt  ob  dem 
EinflulTe  der  Elfenz. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Elfenz,  Ep- 
pingen,  Mühlbach  und  Gemmingen  bis 
zur  Mündung  bei  Neckargemünd  incl. 
der  Gebiete  des  Schwarzbachs,  Lob- 
bachs und  Wiefenbachs. 

Bei  Neckargemünd;  direkt  unter  d. 

Elfenzmündung. 
Zwifchen  der  Mündung  der  Elfenz  und 

der  Fähre  bei  Schlierbach. 

Bei  Schlierbach«);  an  der  Fähre. 

Zwifchen  den  Fähren  von  Schlierbach 
und  Heidelberg. 

In  Heidelberg")^  an  der  Fähre  nach 
Neuenhoim. 

Von  den  Quelleugebieten  im  Odenwald 
bei  Altenbach,  Wilhelmsfeld  u.  Hand- 
fchuchsheim  bis  zu  der  natürl.  Mündung 
bei  Ladenburg;  alfo  ohne  Rückficht  auf 
den  bei  Uvesheim  mündenden  Kanal. 

Zwifchen  d.  Heidelberger  Fähre  u.  d.Münd. 
des  Neckars  in  d.  Rhein  bei  MannhciuL 

Von  den  Quellengebieten  bis  nr  XfindTing 
bei  Xannheim^). 


')  Hei  Diedesheim  und  Schlicrbaoh  beltehen  feit  längerer  Zeit  badifche  Pegel ftationen.  Die 
mittleren  und  extremen  Wafferftände  werden  alljährlich  in  dem  „ftatift|fchen  Jahrbuch  für  das  Groß- 
herzogthum  Baden**  veröffentlicht. 

'j  Hier  fchlicßt  die  dritte  Haupt-Sektion  des  Neckars,  und  die  feit  Plochingen  verfolgte 
Nordrichtung  fchlä«^  hier  in  Weft  um,  bis  zur  Mündung  in  den  Rhein  bei  Mannheim. 

')  Mit  diefem  Gebiet  verläßt  der  Neckar  den  Odenwald  und  tritt  hinaus  in  die  Rheinebene. 

*)  Auch  in  Mannheun  befteht  eine  badifche  Pegelftation  am  Neckar,  deren  Beobachtungen 
alljährlich  im  badifchcn  ftatiftifchen  Jahrbuche  veröffentlicht  werden. 


n 


Ig.   Olledernng  der  Gebiete  einiger  NebenflülTe  des  Neckars. 


Lauf. 

J6 

Namen  der  Gebiete 

Flächeninbalt 
m 

qkm       Q-MIn. 

Bern  erkungen 

30a 
30  b 

30o 

35  a 
35  b 

35c 
35d 

85e 

87 

37  a 

37b 
37  c 

37  d 

Das  Gebiet  der  Erms. 

Gebiet  der  oberen  Erms    .    .    . 

Gebiet  der  Elfach 

Einzugsgebiet  der  Erms    . 
Gebiet  der  unteren  Erms  .    .    . 

Totalgebiet  der  Erms    .    . 

Das  Gebiet  der  Aich. 

Gebiet  der  oberen  Aich     .    .    . 

Gebiet  des  Reichenbachs  .    .    . 
Einzugsgebiet  der  Aich    . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  der  Schaich 

Einzugsgebiet  der  Aich    . 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Totalgebiet  der  Aich     .    . 

Das  Gebiet  der  Lauter. 

(Lenninger  Lauter.) 

Gebiet  der  Lenninger  Lauter     . 

Gebiet  der  neutralen  Erdfölle  bei 

Schopfloch 

Gebiet  der  Lindach 

Einzugsgebiet  der  Lauter 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Totalgebiet  der  Lauter     . 

70,27 
29,91 

1,276 
0,543 

Das  Sceburgcrthaf ;  von  den  Quellen- 
Gebieten  der  Trackenthäler  bei  Zain- 
ingen und  Gruorn  bis  zum  Einfluß  der 
Elfach  bei  Urach. 

Von  den  Qiieüen^ebieten  b.  Graben  ftetten 
nnd  Halben  bia  zur  Mündung  bei  Urach. 

In  Urach;  direkt  unter  der  Elfach m Und. 

Zwifcheu   der  ElfachmüuduTig  und  dem 
Einfluß  der  Erms  in  den  Neckar. 

In  NeckarteusHugen;  an  der  Mund. 

Von  den  Quel  leugebieten  b,  Holzgerüngen 
und  Schünaieh  bis  zum  Einfluß  des 
Reicheubachö  b,  der  BurkhardtHmüble, 

Von  den  Qaellengebieten  bei  Muaberg 
bis  zuT  Mündung  in  die  Aich. 

Bei  der  Burkhardtamühle;  direkt 
unter  dem  Zufammenflull  von  Aich  nnd 
ReichcnbacL 

Zwifchen  Reirlienbach-  u.  Schaichmünd, 
1  Von  dem  (Jueilengebiete  beim  Schaichhof 
bis  zur  Müudung  bei  Neuenhaus. 

1  BeiNeuenhauR;  direkt  unter  dem  Ein- 
flufTo  der  Schaieh. 
Zwifcben  der  Schaiehmündung  und  dem 
EinflnJl  der  Aich  in  den  Neckar  bei 
Ober-EnHngcn. 

Von  den  Qu  eil  engebieten  bis  zur 
Mündung  in  den  Neckar. 

Von  den  Quellengebieten  auf  der  Alb  bei 
Donnftetten,Böhnngcnn.  Graben  ftetten 
bia  zum  Einfl.  der  Lindach  bei  Kjrcbh. 

Ringt*    um    die   Torfgrube    Itldltch    von 
Oclifenwang. 
1  Von  den  Qnc  tengebieteu  am  Heißen  fteinj 
an  der  Teck  und  am  Aichelberg   bia 
Eur  Mündung  bei  Kfrchheim, 

In  Kirchheim;  direkt  unter  der  Mund- 
ung  der  Lindach. 

Zwifchcn  der  Lindachmündung  und  dem 
Einfluß  der  Lauter  in  den  Neckar  bei 
Wendlingt;n, 

Am    Ei niAtMliflllMIliiJykr   b c i 

100,18 
8GJ7 

3,819 
1,576 

186,95 

66,82 
26,60 

3,395 

1,214 
0,483 

93,42 

6,54 
38,56 

1,697 

0,119 
0,700 

138,52 
41,04 

2,516   , 
0,745 

78,01 

3,43 
97,85 

3,261 

1,417 

0,062 
1,777 

179,29 
18,29 

3,266 
0,332 

197,58 

3,688 

\ 


s. 


20 


WalTergebiete  yod  NeckarzuflülTeii. 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 


qkm 


Q..Mln. 


Bemerkungen 


38 

38  a 


38  b 
38  c 


38  d 
38  e 


38  £ 


38h 
38i 

38  k 
381 

38  m 
38  n 

38  o 
38  p 

38q 


388 


Das  Gebiet  der  Fils. 

Gebiet  der  oberen  Fils  (des  Gais- 
thales) 

Gebiet  der  Erdf.  in  den  Fäiilenen 
Gebiet  der  Rohrach  ^)  (Rohrbach) 


Gebiet  der  neutralen  Erdfallo  bei 

der  Ziegelhtttte  in  der  Battenau 

Gebiet  der  Eyb  (Eyach)    .    . 


Einzugsgebiet  der  Fils 
Gebiet  kleiner  Bäche  .  .  . 
Gebiet  der  Donzdorfer  Lauter 

Einzugsgebiet  der  Fils*) 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  der  Krumm    .... 


Gebiet  des  Holzheimerbachs  . 
Gebiet  des  Heubachs  (Heinbachs) 

Einzugsgebiet  der  Fils  . 
Gebiet  kleiner  Bäche  .  .  .  . 
Gebiet  des  Marbachs     .    •    .    . 

Gebiet  des  Fulbachs 

Gebiet  des  Butzbaches  .    .    .    . 

Gebiet  der  Naffach 

Gebiet  des  Reichenbachs  (Katzen- 
bacha) 

Gebiet   des  Schlierbachs    (Thal- 
bachs)    

Totalgebiet  der  Fils  .    .    . 


139,77 

7,73 
49,78 


7,67 
57,49 


262,44 
23,30 
70,29 


356,03 
24,69 
29,99 

19,77 
2J,02 


451,50 
71,66 
58,70 

28,80 
28,76 

26,03 

14,46 
26,51 


706,42 


2,539 

0,140 
0,904 


0,139 
1,044 


4,766 
0,423 
1,277 


6,466 
0,448 
0,545 

0,359 
0,382 


8,200 
1,302 
1,065 

0,623 
0,523 

0,472 

0,262 
0,482 


12,829 


Von  den  Quellengebieten  auf  der  Alb  ob 
Wiefenfteig  bis  zur  Rohrachmündung 
bei  Altenftadt. 

Auf  der  Alb,  füdlich  von  Deggingen. 

Von  d.  Quellengebiet,  am  Steighof  bis  zur 
Mi|ndung  in  die  Fils  bei  Altenftadt,  mit 
Einfchl.  der  Gebiete  der  Trockenthäler 
zwifchen  Auf  häufen,  Nellingen  und  Am- 
ftetten,  aber  ohne  das  Gebiet  der  Eyb. 

Oeftlich  von  Weiler  ob  Helfenftein. 

Von  den  Quellengebieten  b.  TreflFelhaufen, 
MelTelhof  und  Schalk  ftetten  bis  zum 
Einfluß  in  die  Rohrach  bei  Altenftadt. 

In  Altenftadt;  direkt  unt^r  d.  Rohrach- 

(Eyb)  Mtlndung. 
Zwifchen  Rohrach-  (Eyb-)  Mündung  und 

dem  Einfluß  der  Lauter  b.  Klein-Süßen. 
Von  den  Qnellengebieten  am  Bernhardus- 

berg,  Stuifen  und  bei  Weißenftein  bis 

zur  Mündung. 

Bei  Süßen;  direkt  unter  d.  LautermQnd. 

Zwifchen  der  LautermQndung  und  dem 
Einflufl'e  des  Heubachs  bei  Göppingen. 

Von  den  Quellengebieten  am  Hohen-Rech- 
berg  und  Hohenftaufen  bis  zur  Münd- 
ung bei  Groß-Eislingen. 

Von  den  Quellengebieten  am  WalTerberg 
bis  zur  Mündung  bei  Holzheim. 

Von  den  Quellengebieten  am  Sielen wang 
bis  zur  Mündung  bei  Göppingen. 

In  Göppingen;  direkt  unter  der  Heu- 
bachmündung. 
ZwfTchen  der  Ileubachmündung  und  dem 

Einfluß  der  Fils  in  den  Neckar. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Wäfchen- 

beuren  und  Adelberg  bis  zur  Mündung 

oberhalb  Faurndau. 
Von  den  Quellengebieten  am  Komberg 
bei  Boll  bis  zur  Mund,  unterh.  Faurndau. 
Von  den  Quellengebieten  am  Bosler  bei 

Eckwälden  (Bad  Boll)  bis  zur  Mündung 

unterhalb  Uihingen. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Schlichten 

und  Oberberken  bis  zur  Mündung,  2  km 

oberhalb  Ebersbach. 
Von  den  Quellengebieten  b.  Hohengehren 

und  Thomashardt  bis  zur  Mündung  bei 

Reichenbach. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Schlierbaeh 

bis  zur  Mündung  unterhalb  Hochdorf. 

Am  Einfluß  in  den  Neckar  bei 
Plochingen. 


*)  Genau  genommen  ift  die  Rohrach  nur  ein  Nebenfluß  der  Eyb.  Bei  der  eigenthOm- 
liehen  Mündungsform  mag  es  indelTen  geftattet  fein,  Rohrach  und  Eyb  neben  einander  zu  Hellen. 
Läßt  man  aber  die  Eyb  bei  Altenftadt  in  die  Fils  münden,  fo  hat  lle  ein  Gefammtgebiet  von 
114,94  qkm.    (Rohrach,  Erdteile  in  der  Battenau  und  direkte  Eyb  zufammengenommcn.) 

^)  In  den  „ Begleitworten "  zum  geognoftifchen  Atlasblatt  Kirchheim  S.  65  ift  diefes  Ge- 
biet zu  379,60  qkm  angegeben  worden,  weil  dort  die  neutralen  Erdfiille  in  der  rauhen  Wicfe  bei 
Böhmenkirch  mit  23,57  qkm  dem  Filsgebiet  zugerechnet  worden  lind.  Es  fehlen  aber  richtiger  zu 
fein  diefes  neutrale  Gebiet  dem  Brenzgcbiet  zuzutheilen. 


WaflTergebiete  von  NeckarzuflfilTen. 


21 


Lauf, 

iiacbeninbalt 

M 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

qkin 

Q.-Mln. 

45 

Ilfis  OeUIet  dor  Hciub. 

ti obiet  der  oberftcn  liema      ,    , 

14,03 

0,255 

Von   den   Quellengebieten  auf  der    Alb 

45ä 

oberEiTmgeu  bis  zum  Einfluß  der  alten 
UciDs  am  i^oHhaua. 

Gcbiut  der  alten  Rem-A  »    .    ,    * 

2,63 

0,048 

Total. 

45  b 

üybiet  kleiner  Bftche     .    ,     .    , 

7,61 

0,138 

Zwilchen   dem  Einfluß  der  alten  Eema 

45  c 

und  MögglingeUp 

Gtdijtit  <k'8  AmmerabiK'Hfa     -    . 

6,54 

0,110 

Total, 

45  d 

Güldtit  der  M^igglinger  J. nuter   , 

7,1)0 

0,143 

Vun  den  Qucllengebieten  auf  der  Alb  bei 

4f)e 

EiiiKui^sgebiut  der  Ucma  , 

Lauterbnrg  bis  ^ur  Mündung  bei  Mögg- 
lingen. 

In  Mtigglingen^  direkt  unter  d.  Lautyr* 

38,71 

0,703 

mbnduDg, 

Gebiet  kleiner  B:lcbü      .    .    .     . 

32,81 

0,596 

Zwilchen  Lauter-   und  Waldftctterbaeh* 

45  f 

Mündung. 

G  übtet  dei  Klotabach  es      .    ,     , 

18,05 

0,328 

Von   den   Queüengebieten    auf  der  Alb 

45  g 

hinter  Ileubach   bis  zur  Mündung  bei 
Unter-B(>bingen. 

Oebii^t  di^H  KrnmTiiliTiiJjs      .     .     . 

7,3f> 

0,132 

Mündung  bei  Zimmern^ 

45  U 

Üebitit  lies  Srhielitliales      ,     .     . 

12,14 

11,220 

Mündung  bei  Gmünd. 

45  i 

Gubiüt  des  WaldlYetrerbficba  .    . 

48,38 

0,879 

Von  (ien  IJueOtjngebieten  auj  Bernhardus- 

45  k 

berg,   Stuil'en    und  Hcehberg   bis   zur 

E  i  11  ü  u  ff  !5  g  0  b  i  e  t  der  K  e  rn  3   . 

Mündung  In  Gmünd. 
In   Gmünd;   direkt  unter  dem  EinHuB 

157,39 

2,H58 

des  Waldltetterbaches. 

Gebiet  kleiner  Bäebe     .    .    ,    , 

31,16 

ü,566 

Zwilehen  Waldftetterbaeh-  u.  ScKweiier- 

4rjj 

baeh-Mündung. 

Oebiüt  des  Beutenba cbs     *     ,    , 

ICWl 

0,18if 

Mündung  beim  Heiehen hof,                          ' 

4'!  111 

,  45  n 

(leblet  des  Sf  hweizcrbacbs    ,     . 
Eitiaugsgebiet  der  Reitui    , 

28,iJ3 

0.509 

Mlißdung  oberiialb  Lorch. 

Bei  Lorch;  direkt  unter  der  Schweizer- 

2t36,59 

4,115 

bachuiündung. 

Gebiet  kleiner  Bädie      .... 

45,20 

0,823 

Zwifebcu  JSchweiKerbach-  und  Wieslauf- 

45 1 1 

MHndnng. 

tSebiet  des  Walkerabachs  -    .    . 

17,17 

0,312 

Mündung  unweit  Weilmara. 

■15  p 

tJebiet  dci^  Bi^renbachs  .... 

16.51 

(^,3(K) 

Mündung  unterhalb  Plüderhauren- 

40  <j 

Gt'biut  des  Urbachs 

10,03 

0,198 

Mündung  bei  Cnter-Urbacb. 

4r^  r 

Gebiet  der  Wuslauf 

77,51 

1,408 

Von  den  Quelleuge bieten  iin  Welzheimer- 

453 

Ei ti n u g R f^e b i  ü t  d er  R  e  in a   , 

Huld  Lei  Kbni  Ihr  zur  Mündung  ober- 
iialb Öchorudurf 

Unmittelbar  unter  der  W  i  e  s  I  a  u  f- 

393,J>7 

7,lü& 

m  ü  n  d  11  n  g. 

Gebiet  kleiner  Bäche      .     .     ,     . 

7,59 

0,138 

Zwifeben  VViesiauf*  u.  Schornbach-Miind. 

4f»t 
^5u 

GubieE  dcB  ^Schornbachs     .     ,     . 
EinsEUgagehiüt  der  Rema  , 

412,84 

0,205 

Mündung  bei  Sehoradorf. 

In  Schorndorf;  direkt  unter  der  Münd- 
ung dea  .Schornbaeha. 

7,498 

Giibiut  kleiner  Bache      ,     .     .     , 

90,16 

1,637 

Zwilchen    der  Schürnbachraündung   und 

45  V 

der  Brücke  am  Beinrteiuertiior  in  Waib-  , 
lingen. 

45  w 

Gebiet  der  Beutel.     ,     .     .     .     . 

32,34 

0.587 

Von  den  Quellen  gebieten  bei  Aiclifchieti 
bis  zur  Mündung  unterh.  BeuteUbaeh. 

45  X 

tJebiut  des  Haldenbatdis     .    .     . 
Einzugsgebiet  der  Re  in  3   , 

25,92 

0,471  1 

1 

Von  den  Quellengebieten  bei  Sehaubach 
bis  zur  Mündung  bei  Endersbach.         ' 

In  Waiblingen;  an  der  Brücke  beim 

561,26 

10,193  1 

Bein  lieineit  hör. 

45  y 

Gebiet  kleiuor  Buche      ...» 
Tütalgebiet  der  KerasM     . 

18,91 

0,343  ' 

i 

1 

Zwifchen    der    BeJnl'teinerthorbrücko    in 
Waiblinf^en  und  dem  I^intlufi  der  Rems 
in  den  Neckar, 

V  0 n  d.  Q u e  1 1  e n ge h i e t e u  b.  k u r  ^I Ü n d. 

&B0,17    1 

io,B36 : 

geognofti 

1 

fcbcn  A 

in   den  Neckar  bei  Neckar  rem  s- 
tlaablatt  Waiblingen  findet  fich   eine  Be- 

*)  In   den   „He^leitv^^orten'*    zum 

^tiliüit 

mg  der  Hydio^Taphie  dus  Kemsgt 

bielea  auf 

H,  28  ff 

j  die  dortigen  Ar ualaii gaben  werden 

(Itircli 

die  bitr  j^^e^^cbunen  definitiv  orfetz 

L 

J 


22 


WalTergebiete  von  NeckarzuflOfTen. 


Lauf. 

' 

Flächeninhalt 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

M 

qkm 

Q.-Mln. 

48 

Das  Gebiet  der  Murr. 

48a 

Gebiet  der  oberften  Murr  (Ein- 

Von   den   Quellengebieten   bei   Vorder- 
weftermurr,  Kailersbach,  Kirchenkim- 
berg  und  Grab  bis  zur  Mündung  des 

zugsgebiet  fOr  Murrhardt)  . 

71,18 

1,292 

Siegelsbachs  bei  Murrhardt. 

48  b 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

52,90 

0,960 

Hörfchbach,  Harbach,  Hafelbach,  Fifch- 
bach  und  andere  kleine  Bäche  zwifchen 
der  Siegelsbachmiindung  und  dem  Ein- 
fluß der  Lauter  bei  Sulzbach. 

48  c 

Gebiet  der  Spiegelberger-Lauter 
Einzugsgebiet  der  Murr    . 

51,48 

0,934 

Von  den  Quellengebieten  bei  Hirrweiler 
am  Stocksberg  und  bei  Wfiftenroth  bis 
zur  Mündung  unterhalb  Sulzbach. 

Bei  Sulzbach;  direkt  unter  d.  Lauter- 

175,46 

3,186 

mündung. 

48  d 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

26,25 

0,477 

Zwifchen  Lauter-  und  Weißach-Mündung. 

48e 

Gebiet  der  Weiflach 

Einzugsgebiet  der  Murr    . 

52,64 

0,956 

Von  d.  Quellengebieten  am  Ebersberg  u.  b. 
Allmersbach  bis  zur  Mund,  oberh.  Backn. 

Bei  Backnang;  direkt  unter  der  Weif- 

254,35 

4,619 

fachmündung. 

48f 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

97,01 

1,762 

Zwifchen  Weißach-  u.  Bottwar-Mündung; 
alfo  inkl.  der  Gebiete  des  Ekertsbachs, 
Kochenbachs,  Klöpferbachs ,  Wüften- 
bachs,  Ottenbachs  u.  f.  w. 

48g 

Gebiet  des  Maubachs     .... 

9,80 

0,178 

Mündung  unweit  Germannsweiler. 

48h 

Gebiet  des  Buchenbachs    .    .    . 
Einzugsgebiet  der  Murr    . 

61,88 

1,124 

Von    den   Quellengebieten    am   Königs- 
bronnhof und  bei  Höslinswarth  bis  zur 
Mündung  unweit  Burgftall. 

Bei  Steinheim;  direkt  ob  dem  Einflufl 

423,04 

7,683 

der  Bottwar. 

48i 

Gebiet  der  Bottwar 

Einzugsgebiet  der  Murr    . 

77,29 

1,404 

Von  den  Quellengebieten  am  Stocksborg, 
Helfenberg  und  Wunnenftein,  fowie  bei 
Prevorft  und  Kurzach  bis  zur  Mündung 
in  die  Murr  bei  Steinheim. 

Bei  Murr;  unmittelbar  unter  der  Bott- 

500,33 

9,087 

warmündung. 

48k 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Totalgebiet  der  Murr    .    . 

6,55 

0,119 

Zwifchen  der  Bottwarmündung  und  dem 
Einfluß  der  Murr  in  den  Neckar. 

Von  denQuellengebieten  bis  zur 

506,88 

9,206 

Mund,  in  den  Neckar  b.  Marbach. 

5i> 

Das  Gebiet  der  Enz. 

50a 

Gebiet  der  großen  Enz  .... 

116,41 

2,114 

Von  den  Quellengebieten  oberh.  Gompel- 
fcheuer,  Enzklöfterle  und  Wildbad  bis 

zur  Einmünd.  der  kl.  Enz  bei  Calmbach. 

50b 

Gebiet  der  kleinen  Enz .... 

87,08 

1,582 

Von  den  Quelleugebieten  bei  Oberweiler, 
Aichelberg  und  Würzbach  bis  zum  Ein- 

Einzugsgebiet der  Enz .    . 

fluß  in  die  große  Enz. 
In  Calmbach;  direkt  unter  dem  Zu- 

208,49 

3,696 

' 

fammenflnß. 

60c 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

68,40 

1,242 

Zwifchen  Calmbach  und  Pforzheim. 

50d 

Gebiet  der  Eyach 

Einzugsgebiet  der  Enz.    . 

54,17 

0,984 

Von  den  Quellengebieten  am  wilden  See 
(Hornfee)    bei    Kaltenbronn    bis    zur 
Mündung  in  die  Enz  unterhalb  Höfen. 

In  Pforzheim;  direkt  ob  der  Nagold- 

326,06 

5,922 

raündung. 

50e 

Gebiet  der  Nagold  *)      .... 

1145,48 

20,802 

Von  den  Quellengebieten  bei  Umagold^ 
Pfalzgrafenweiler,  Grünmettftetten  una 

Hildrizhaufen  bis  zur  Mündung  in  die 

Enz  bei  Pforzheim;  alfo  inkl.  der  Ge- 

Einzugsgebiet der  Enz  .    . 

biete  der  Waldach  und  der  Wurm. 
In  Pforzheim;  direkt  unt  d.  Nagold-M. 

1471,54 
Nagoldget 

26,724 

*)  Die  weitere  Gliederung  des 

detes  findet  fich  in  Tab.  Ih  (S.  27).                       1 

WalTergobiete  von  NeokarznflOffen. 


23 


Lauf, 

Flächeninhalt 

Kamen  der  Gebiet  o 

in 

Bemerkungen 

qkiB 

Q.-Mh. 

Einzuffsg^ebiet  dßr  Eni  ,     , 

1 471,S4 

26J24 

In  Pforzheim;  direkt  unt.  d,  Nagobl^M. 

50  f 

Gebiet  kle  ncr  Bliche      ,     ,     .     , 

134,46 

2,442 

Z^ifehen  Nagold-  und  8ehnuu-Mlindung. 

50  g 

Gübiüt  der  Schmvc 

47,29 

0,859 

Von  den  Queibagebitten  bei  Schmie  b  s 

Einzugsgebiet  der  E uz,     , 

zur  Mdnd.  in  die  Eoz  oberh.  Vaihingen, 
In  Vaihingen;  direkt  unter  der  Schmie-  ; 

1  653,29 

30,025 

mÜndung. 

50  h 

Gebiet  kleiner  Bäclie      .    ,     .     . 

Gi,(j7 

1,174 

Zwifebiin  Sebmie-  und  Metter-Mflndimg, 

5Üi 

Gebiet  des  Htnidelbachs    .    .    . 

122,89 

2,232 

Von    den    Qaellongebieten     bei    Flaelit, 

'      Peruufe,  VViinshcim  n.  Pinaohe  bis  zur 

Miitid.  in  die  Enz  h.  EnKweihiugen;  allb 

mit  EißfcblnG  des  68,38  qkm  raelTyiiden 

Gebietes  den  Kreuzbacba  (Grenzbacba), 

50k 

Gebiet  der  Gfeins  .,.,,. 

mßs 

3,585 

Von  den  Queliiingebit^ten   beim  Schatten 
unweit  Stuttgart  und  bei  der  Solitude 
fowie  bei  Hutesheim  bis  zur  Mündung 
m  die  Enz  bei  Uuter-Hiex Ingen. 

501 

Gebiet  des  Leutelabaeha    ,    *    . 

24,02 

0,436 

Von  den  Quellengebieten  bei  Pflugfeiden 
und  Asperg   bis   'luv  Mün<lung   in    die 
Enz  unterhalb  Unter- Ri ex ingen. 

50m 

Gebiet  dur  Metter      .    .    *    .    . 

134,73 

2,447 

Von    den    Quellengebicten    bei    Zaiferg- 
wciber,  Dierenbach  u.  Räfnerbaslachbia 
Äur  Mündung  in  die  Enz  bei  Bietigheim. 

I  n  B  i  c  t  i  g  h  e  1  m ;  direkt  unter  der  Metter- 

2U»6,9Ö 

39^8J>9 

mdndung. 

ÖOn 

Gebiet  kleiner  BücIjü     ,     .     .     . 
Total  gebiet  dor  Kn/  ^)    *     .  , 

26,48 

0,481 

Zwilchen    der  Mettermtindung  und  dem 
Eiuänß  der  Enz  in  den  Neekar;   inkl. 
des  von  Freuden thal  herabkomroenden 
Steinbacba. 

Von  den  QueUengebioten    bis  zur 

2  22346 

40,330  , 

Mündung  in  den  Neekar  bei  Be- 

figheim.                                                , 

m 

J)ns  Gebiet  äv%  Koehers. 

Ja 

Gubis't  du3  obersten  Kucbcrs 

• 

lö,2ü 

0,332 

OberHuchlit'hL^s    Einzugsgebiet    zwifcben 
dem  Kiichi^r-Urfprung  bei  Oberkoelion 
und  dem  Einfluß  dea  weißen  Kochers 
bei  Unterkochen, 

Ih 

Gtdjietdt^aWairerrackftimFaelien- 

Nach  den' Volksfage  unterirdlfeber  Abfluß 

fiK>l  bei  Tautdien Weiler   .     ,     * 

645 

0,112 

zur  Quelle  des  Ich  würzen  Koeliera. 

Ic 

Gebit.-t  des  Tii^feüthaL^  .... 

7,82 

0,133 

Trockenthal  bei  Oberkochen,                       | 

Id 

1 

Gubtut  des  VVolfert^^lbales  .     .     , 
Quellengebiet  d.  fchwarzen 

12,61 

0,22tl 

Mündung  bei  Oberkocben. 

Von  den  Urfpnmgsge bieten  bis  zum  Ein- 

1 

Knchi^ra 

44,37 

0,8UÜ 

fluß  des  weißen koehers  b.  IJnterkochen. 

2 

Gebiet  des  weißen  Koelieri}    .    . 
E 1  tJ  a  ti  g  »  g  e  ii  i « t  d.  K  y  e  Ij  c  r  m 

:in,51 

0,554 

Diefea  Gebiet   letzt  fieh  zuiamnien   aus 
drei    Unterabtheilutigon:    aj    aua    dem 
direkten  oberfliiehliehen  Einzugsgebiet 
deä  weißen  Kocbera  m-  ^,88  qkm,  b)  dem 
Gebiet  der  Erdf,  b.  Ebnat  mit  7,38  qkm 
nnd  c)  dum  Gebiet  der  WalTerlaeke  bei 
Siminiäweiler  mit  14,25  qkm. 

Bei  Unterkoeben;  direkt  unter  dem 

74,88 

1,3ÖÜ 

Einrinß  des  weißen  Kochers. 

3 

Gebiet  kküner  Bricbe     .     ,     .     , 

14,GÖ 

0,267 

Zwilchen  <lem  Zufanimentlüß   bei  Unter* 
kochen  und  der  Mündung  der  Aal  nörd- 
lich von  Aalen, 

4 

Gebiet  der  Aal , 

E  i  n  K  u  g  s  g  e  b  i  e  t  d.  IC  tM"  Ii  e  r  b 

'2%1Q 

0,539 

Von    den    Qu  eil  enge  bieten    bei    Efllngen 
und  [Jammer rtadt  bis  zur  Mümlung, 

In  Aalen^  direkt  unter  der  Aalmündung. 

1I0,2(J      2,16ü 

')  Die  Fluügemilü  der  Exva  find< 

}n  fich  in  den  „Be^ 

ficitworten-  tu  den  geognoiltifchen  Atlai- 

blättür 

n  ÄlfcenrEeig^  Überthal  und  Kidübij 

i  S,  12  un 

d  13. 

24 


WalTergebiete  von  Neckarzuflüffen. 


Lauf. 

Flächeninhalt 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

M 

qkm       Q.-Mln. 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

119,26 

2,166 

In  A al  en;  direkt  unter  der  Aalmündung. 

5 

Gebiet  kle  ner  Bäche     .... 
Einzugsgebiet  d.  Kochers 

4,64 

0,084 

Zwifchen  Aalen  und  Wafferalfingen. 
In  Wafferalfingen')  am  Einlauf  in 

123,90 

2,250 

das  K.  Hüttenwerk. 

6 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

41,53 

0,754 

Zwifchen  Wafferalfingen  und  der  Lein- 
mündung bei  Abtsgmünd. 

7 

Gebiet  des  Schlierbaches   .    .    . 

13,65 

0,248 

Mündung  bei  Niederalfingen. 

8 

Gebiet  der  Lein 

250,07 

4,542 

Von  den  Quellengebieten  bei  Welzheim, 
Kaifersbach.    Altersberg,    Gfchwend 
und  Frickennofen  bis  zur  Mündung  in 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

den  Kocher  bei  Abtsgmünd. 
In  Abtsgmünd;  direkt  unter  der  Münd- 

429,15 

7,794 

ung  der  Lein. 

9 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

2,85 

0,052 

Zwifchen  Lein-  und  Roth-Mündung. 

10 

Gebiet  der  Adelmannsfelder  Roth 
(blinden  Roth.) 

60,48 

1,098 

Von  den  Quellengebieten  bei  Vorder-  und 
Hinter-Ühlberg  bis  zur  Mündung  in  den 
Kocher  bei  der  Schäufeles-Mühle. 

11 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

66,02 

1,199 

Zwifchen  Roth-  und  Eisbach-Mündung. 

12 

Gebiet  des  Röthenbachs     .    .    . 

11,% 

0,217 

Auch  Hollenbach  gen. ;  Mund.  b.  Aglishofen. 

13 

Gebiet  des  Eisbaches     .... 
Einzugsgebiet  d.  Kochers 

18,58 

0,338 

Von  den  Quellengebieten  b.  Winzenweiler 
bis  zur  Mund,  in  den  Kocherb.  Sulzbach. 

In  Sulzbach;  direkt  unter  der  Eisbach- 

589,04 

10,698 

mündung. 

14 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

26,37 

0,479 

Zwifchen  Eisbach-  und  Roth-Mündung. 

15 

Gebiet  der  Fichtenberger  Roth  . 

137,71 

2,501 

Von  den  Quellengebieten  bei  Wüftenroth 
und  Neuhütten  bis  zur  Mündung  bei 
Ünter-Roth;  das  Gebiet  der  „oberen 
Roth"    von    den   Quellengebieten   bis 
direkt  unter  den  Einfluß  des  Röthen 
bachs    bei    Wielandsweiler   hat    eine 
Fläche  von  59,75  qkm. 

16 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

9,09 

0,165 

Zwifchen    der    Rothmündung   und    der 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

« 

fteinernen  Kocherbrücke  in  Gaildorf. 
In  Gaildorf;  an  der  Kocherbrücke. 

762,21 

13,843 

17 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

33,44 

0,607 

Zwifchen  der  Kocherbrücke  in  Gaildorf 
und  der  Bibermündung. 

18 

Gebiet  der  Biber 

62,94 

1,143 

Von  den  Quellengebieten  bei  Waidenburg 
und  Laurach  bis  zur  Mündung  iu  den 
Kocher  bei  Weftheim. 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

858,59 

15,593 

In  Weftheim;  direkt  unter  der  Biber- 
mündung, 

19 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Einzugsgebiet  d.  Kochers 

39,02 

0,709 

Zwifchen    der    Biberrattndung    und    der 
Johannisbrücke  in  Hall. 

In  Hall;  an  der  Johannisbrücke. 

897,61 

16,302 

20 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

50,58 

0,918 

Zwifchen  der  Johannisbrücke  in  Hall  und 

dem  Einfluß  der  Bühler  bei  Geislingen. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Lutftruth  u. 

21 

Gebiet  der  Bühler«) 

276,07 

5,014 

Vorder -Büchelberg  bis  zur  Mündung 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

in  den  Kocher  bei  Geislingen. 

In  Geislingen;  direkt  unter  der  Bflhler- 

mündung. 
Zwifchen   der  Bühlermündung  und  der 

1224,26 

22,234 

22 

Gebiet  kleiner  Bäche     •    .    •    . 

97,37 

1,768 

„Kocherecke"   im  Setz  bei  Kocher- 

ftetten,  an  der  Mündung  des  Baches 

Einzugsgebiet  d.  Kochers 

L 

der  vom  Kügelhof  herabkommt. 

In  Kocherftetten:  an  der  Kocherecke 
d.  h.  am  Beginn  d.  Weftricht.  d.  Kochers. 

;  1 321,63 

24,002 

1 

^)  Für   diefen  Punkt  hat  Her 

r   Mafcbineninfpektor  Heim   in   Wafleralfingen   die   durch- 

ftröiE 

ende  WalTermenge  während  des  Ja 

hres  1870  täglich  gemeffen.    Er  fand  im  Jahresdurchfchnitt 

1806 

Liter  per  Sekunde  cf.  Begleitwort 
*)  Die  weitere  Gliederung  des 

e.    Bl.  Aalen  S.  27. 

Bühierg 

ebiete 

8  findet  lieh  in  Tab.  Ih  (S.  28).                 1 

WalTergebiete  von  NeckarzaflfilTeii. 


25 


Lauf. 

Flächeninhalt     ' 

M 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

qkm 

Q.-Mln, 

Einssngsgebiet  (h  Kocbers 

1  321,^3 

24,002 

In  Kocherltetten;  an  dt^r  Knchererke 
d.  Il  am  Beginn  d.  Weft rieht,  d  Korhcrs. 

23 

OäbieL  kloinor  Bäche     .    *    .    . 

"22,&1 

0,409 

^vrileheii  iler  Kuchorceko  und  der  KOns- 

Einzugsgebiet  d.  Korhera 

24,411 

baehndnidung  in  Künzelsau, 
In  KiinKclsau;  direkt  unter  der  KU  na- 

1  344,U 

bachmündiing. 

24 

VtMet  kleiner  Buche*     .     .     .    < 

68,11 

1.242 

Zwifchen  der  Knniiba<^h-  n.  Kupfcr-Mllnd. 

25 

Gebiet  der  Kupier 

Einaugagebiet  iL  KocLcra 

77,67 

1,411 

Vtjn    den    Qti eilen jL^^ebieten    bei    llelirii?^- 
hanlen  und  WiiUlenburg  bis  zur  Munvl-  ; 
ung  in  den  Kneher  bei  Forehtenberg.   ' 

In    1^' n  r  e  h  t  e n  b  e  r  g ;    direkt    unter  der 

1490,22 

27,064 

KupfeTmiindung, 

2C 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

23,88 

0,438 

ZwilVhen  Ku  jfer-  und  Sallmündnng. 

21 

Gebiet  der  Siill 

Einzugsgebiet   tl,  Koehcra 

51,53 

0,936 

Von  den  Que  leugebieten  bei  Belzh^ig  bis 
jsur  Mtind.  in  den  Koeher  b.  Bindrin^-en. 

In  Sin  dringen;   direkt  unter  der  8all- 

1  565,63 

28,433 

mundung. 

Sjä 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    ,     .    .  | 

29,47 

0,535 

Zwifeheu  i*?all-  und  Ohrn-MHudung. 

29 

Gebiet  der  Öhrn 

Einzugsgebiet  d,   Kochers 

148,21 

2,6!)2 

Von  d<^n  Qdcllengebieti'n  hei  Biihenorbis 
bis  zur  Mund,  in  den  Kocher  h.  Ührnberg. 

[  In  Ühniberg;    direkt    unter  der  Ühra- 

1  748,31 

35,660 

müntlung. 

34> 

Gebiet  kidner  RIkhe     .... 

4i3,*MJ 

0,852 

Zwifeben  (Jhm-  und  Brettacb-Mtmduug. 

31 

Gobi  et  der  Hrcttaeh 

EinKugBgehiet  d  Kochers 

151,(JÖ 

2,754 

'  Von  den  Qnellengehieten  bei  Mainhardt 
und  GeillOhardr   hi:^  xur  Mündung  iu 
den  Kocher  he!  Neuen ftadt.  Daa  Gebiet 
der  ob.  Brettneh  vun  d.  tjuellen  bis  zum 
Zn  fani  uj  e  n  H  u  ß  1 1  e  r  B  ä  ch  e  b.  Seh  e  pb  aeh  u. 
AdfOzfnrt  hat  eine  Flilehe  v.  70,45  qkm. 

In  NüueniHadtj  direkt  unter  der  Bret- 
ta  eh  in  und  ung. 

1911,y7 

ao,26t> 

3-2 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
T  tt  t  a  1  g  e  b  i  e  t  des  K  o  c  li  e  r  i^ , 

47,50 

0,S63 

;  Zwifcheu  der  Brett.irbm lind,  und  dem  Ein d, 
'      des  Kochers  in  d.  Neekar  b.  Küehendori.  i 

V  o  n  d  e  n  Q  u  e  i  l  e  n  ic  c  b  i  e  t  e  n  bis  ss  u  r 

1983,37 

36,129 

1      .^l  i\  u  d.  i  11  d.  N  e  e  k  ii  r  b.  Ko  e  h  c  u  d  u  r  i\ 

i\'2 

l>as  Gebiet  dt*r  Jftgrt, 

1 

Ci'biet  der  iibcrlten  Jagft .     ,    , 

7I,Ü1 

],28ö 

Von  den  Quellengcbicten  bei  Walxheim 
und  Lanchheiui  bis  zur  Mündnng  der 
Heehta  oberhalb  St  hwabaherg. 

3 

Gebiet  dea  Ay bjiebs 

iR,dd 

0,248 

Mnnilnng  unterhalb  Bueh. 

3 

Gebiet  dt^r  Rüldingcr  Seehta.    . 
Einzugsgebiet  der  .Jagft  . 

90,39 

1,642 

Vim   den  Qucilenf^ebieten   bei  Ellenberg, 
Birkenzell  n.Praldbeini  bir^zur  Mund.  In 
die  Jagjt  unterli.  de?  DorfL-s  Dalkingen, 

In   Schwahäberg;    direkt    unter  der 

17rj,ÜG 

3,178 

Sechtaudlndung, 

4 

Gebiet  kleiner  Bäche     ,     ,     .     . 

17,B2 

o;:i27 

ZwilVhen  fc^echta-  u,  Rotcnbaeh-M  lind  ung. 

5 

Geblüt   des   Sizenbaehs  (Erpaeli) 

12,ori 

0,219 

Mündung  oberhalb  Schrezheim. 

B 

Gebiet  des  Utjtenbm  hs  .     ,     .     . 
Einzugsgebiet  der  Jagft  ^ 

17,4H 

0,317 

Von  den  Quellengehieten  am  Hohenberg 
bis  zur  Münd.  in  die  Jagl't  b.  Rotenbaeh. 

I n  E 1  hv a n gen  j  direkt  unter  der  Roten- 

222,36 

4,U41 

!>achni[lniluog. 

7 

Gdiiet  kicioer  J;:iche     .... 

2Ü,^1| 

o,:i8o 

Zwifehen  Rot^-nbaeb-  u,  Ghiabach-Mnnd» 

8 

Gebiet  des  Kreübacha    .... 

8,2j 

U,1.5Ü 

Mündnnj;  bei   Rindelbaeh. 

0 

(kbit't  des  Filehbaeha   .... 

17,12 

o,.^ll 

Mündung  miwtdt  Die  tri  fhs  weil  er. 

10 

Gehift   des   Rt-cfienberger   Ruth- 

Von    iien   Quellengebieten    bei   Wä!d<*rs- 

baclis 

35,42 

0,64S 

hub,  Wiltienfteiu  u.  MatKenbach  bi.^  zur 
Einndind.  iu  die  Jagft  b,  8eb\veighaufen. 

11 

Gebiet  des  Glaabaches  .... 

2l,Ü8 

0,383 

Vüu  den  Quellengohieten  bei  iier  Spitzen* 
Sägniiilde   uni'  bei  Rofenberg  bis  zur 

Einzugsgebiet  der  Jagft  , 

Mllnd,  in  die  Jagft  bei  Scbvveighaid'en, 
Bei  8chweighanfen;  Qb»"'h:i!b  d.TiH>* 

32fi,17 

5,y08 

aielh  direkt  unter  tJepOIaib.til inu^ 

26 


WalTergebiete  von  NeokarzuflQITei]. 


Lauf. 

je 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 


qkm 


Q.-Mln. 


Bemerkungen 


12 

18 
14 

15 
16 
17 


18 
19 
20 


21 


24 
25 


26 


27 

28 


29 
80 


31 


Einzugsgebiet  der  Jagft 

Gebiet  kleiner  Bäche 

Gebiet  des  Sulzbaches 
Gebiet  des  Reiglersbaches 

Gebiet  des  Steinbachs 
Gebiet  des  Degenbachs 
Gebiet  der  Speltach  . 


Gebiet  der  Man  lach  . 
Gebiet  des  Dempfelbaches     . 
Gebiet  des  Truidenbaches .    . 

Einzugsgebiet  der  Jagft 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 


Gebiet  der  Brettach 


Einzugsgebiet  der  Jagft 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 

Einzugsgebiet  der  Jagft 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 


Gebiet  der  Ette 


Einzugsgebiet  der  Jagft 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Einzugsgebiet  der  Jagft 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Ginsbaches  .    .    . 

Einzugsgebiet  der  J.agft 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Sindelbaches     .    . 

Einzugsgebiet  der  Jagft 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  des  Erlenbachs  .    .    . 


Einzugsgebiet  der  Jagft 


325,17 

38,40 

13,21 
25,90 

7,84 

9,87 

37,08 


26,05 

5,35 

12,94 


501,81 
134,72 

182,68 


819,21 
22,54 


841,76 
98,25 

43,43 


983,43 


62,89 


1046,32 

21,74 
19,00 


1  087,06 

9,41 
26,79 


5,908 

0,697 

0,240 
0,470 

0,142 
0,179 
0,673 


0,473 
0,097 
0,235 


9,114 
2,446 

3,318 


14,878 
0,409 


15,287 
1,784 

0,789 


17,860 


1,142 


19,002 

0,395 
0,346 


19,742 

0,171 
0,487 


1 123,26 

27,57 
102,98 


20,400 
0,501 
1,870 


1 253,81 


22,771 


Bei  Schweighaufen;  oberhalb  Jagft- 
zell,  direkt  unter  der  Glasbachmttndung. 

Zwifchen  der  Glasbach-  und  der  Loh- 
bach-Mündung bei  Crailsheim. 

Mündung  2  km  unterhalb  Jagftzell. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Bergbronn 
bis  zur  Mund,  in  die  Jagft  bei  Stiropfach. 

Mündung  bei  Steinbacb. 

Mündung  unterhalb  Steinbach. 

Von  den  Quellengebieten  am  Burgberg 
bei  Steinehaig  und  Gründelhardt  bis 
zur  Mündung  bei  Jagftheim. 

Mündung  unterhalb  Jagftheim. 

Mündung  bei  Ingersheim. 

Mündung  bei  Crailsheim. 

In  Crailsheim;  direkt  unter  der  Ein- 
mündung des  Lohbaches. 

Zwifchen  Lohbach-  u.  Brettach-Mündung, 
alfo  mit  Einfchluß  des  Kreuzbachs, 
des  Entenbachs,  der  Gronach  und  des 
Steinbachs. 

Von  den  Quellengebieten  oberhalb  Brett- 
heim, Wiefenbach,  Blaufelden  und 
Michelbach  a.  d.  Lücke  bis  zur  Mund, 
in  die  Jagft  b.  Elpershofen  u.  mit  Einfchl. 
der  Trockenthäler  bei  Schmalielden. 

In  Elpershofen;  direkt  unter  der 
Brettachmündung. 

Zwifchen  der  Brettachmündung  und  dem 
Einfluß  des  von  Atzenroth  herabfließen- 
den Baches  (Scheinbachs). 

Bei  Langenburg;  direkt  unter  der 
Scheinbachmündung. 

Zwifchen  der  Scheinbachmündung  bei 
Langenburg  u.  der  Ettemündung  unter- 
halb Mnlfingen. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Lenters- 
weiler  und  Kälberbach  bis  zur  Münd- 
ung in  die  Jagft  unterhalb  Mulfingen« 

Unterhalb  Mulfingen;  direkt  unter 
der  Mündung  der  Ette.  (Hier  ift  die 
„Jagftecke",  von  welcher  an  der  Fluß 
nach  Weften  zieht.) 

Zwifchen  Ette-  und  Dörzbach-Mündung. 

In  D Orzbach;  direkt  unter  der  Dörz- 

bachmündnng. 
Zwifchen  Dörzbach-  und  Ginsbach-Münd. 
Mündung  in  Alt-Krautheim. 

In  Alt-Krautheim;  direkt  unter  der 

Ginsbachmündung. 
Zwifchen  Ginsbach-  u.  Sindelbach-Mttnd. 
Von   den  Quellengebieten   bei  Stacben- 

haufen  bis  zur  Mündung  in  die  Jagft 

bei  Marlach. 

InMarlach;  direkt  unter  der  Mündung 

des  Sindelbacbes. 
Zwifchen    der  Sindelbachmündung   und 

der  Jagftbrücke  bei  Schönthal. 
Von  den  Quellengebieten  im  „Bauland" 

oberhalb  AlTumftadt,  Schwabhaufen  u. 

Schillingftadt  bis  zur  Mündung  in  die 

Jagft  bei  Bieringen. 

In  Schönthal;  an  der  Brücke. 


WalTergebiete  von  NeckarzuflQlTeD. 


27 


Lanf. 


Namen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 

in 

qkm 

Q.-Mln. 

1253,81 
32,24 

22,771 
0,586 

73,95 

1,312 

1  360,00 

24,699 

10,52 

0,191 

34,05 

0,619 

259,08 

4,705 

1 663,65 

30,214 

18,94 

0,344 

13,36 

0,242 

1 695,95 

30,800 

19,20 

0,349 

95,28 

1,730 

1  810,43 

32,879 

16,32 
9,97 

0,297  1 
0,181 

1836,72 

33,357 

Bemerkungen 


33 
34 


35 
36 


37 


38 
39 


40 
41 


42 
43 


Einzugsgebiet  der  Jagft  . 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Gebiet  der  Keflach 

Einzugsgebiet  der  Jagft  . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Gebiet  des  Ruchfenerbachs  (der 

Dippach)    

Gebiet  der  Seckach 


Einzugsgebiet  der  Jagft  . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 

Gebiet  des  Klingenbachs  (Bittel- 

bronnerbachs) 

Einzugsgebiet  der  Jagft  . 


Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
Gebiet  der  Schefflenz    .    .    . 

Einzugsgebiet  der  Jagft 

Gebiet  des  Tiefenbachs.    .    . 
Gebiet  kleiner  Bäche     •    .    . 

Totalgebiet  der  Jagft   . 


In  SchOnthal:  an  der  Brücke. 
Zwifchen  der  Jagftbrücke  in  Schönthal 

und  der  KelTachmündung  in  Widdern. 
Von  den  Quellengebieten  im  „Bauland** 

bei  Berolsheim  bis  zur  Mündung  in  die 

Jagft  bei  Widdern. 

In  Widdern;  direkt  unter  der  Keflach- 
mflndung. 

Zwifchen  Keflach-  und  Seckach-Mündnng. 

Von  den  Quellengebieten  im  „Bauland'' 
beim  Dörnishof  und  der  Marienhöhe  bis 
zur  Mündung  in  die  Jagft  bei  Ruchfen. 

Von  den  Queilengebieten  im  „Bauland** 
bei  Seckach,  Bödigheim,  Eberftadt, 
Rinfchheim,  Altheim  und  Oberrubig- 
heim  bis  zur  Mündung  in  die  Jagft  bei 
Möckmühl. 

InMöckmühl;  direkt  unter  d.  Seckach- 

mündung. 
Zwifchen  Seckach-  u.  Klingenbach-Münd. 

Mündung  bei  Siglingen. 

In  Siglingen;  direkt  unter  der  Klingen- 

bachmUndung. 
Zwifchen  der  Klingen bach-  u,  der  Scheff- 

lenz-MÜndnng. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Großeicholz- 

heim  und  Ober-Schefflenz  bis  zur  Mund. 

in  die  Jagft  oberhalb  Unter- Griesheim. 

Bei  Unter-Griesheim;  direkt  unter 
der  Schefflenzmündung. 

Mündung  bei  [Jnter-Gricshuim. 
Zwifchen  der  Mnridung  der  ScheffJenK  und 
dem  EJntiuß  der  Ja^ft  in  den  Neckar. 

Von  den  Quellengebititen  bis  zur 
MHod.  in  dtsn Neckar  b.  Jägftfäld. 


Ih.   Gliederung  einiger  Einzelgebiete  des  Neckarl^^rtems. 


50  e 

50ei 


50e3 

öOes 

50e4 
ÖOes 


Das  Gebiet  der  Nagold. 

Gebiet  der  oberen  Nagold 


Gebiet  der  Waldach 


Gebiet  des  Kreuzerthaies  .    .    . 
Einzugsgebiet  derNagold 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    .    . 

Gebiet  der  Teinach 

Einzugsgebiet  derNagold 


216,23 

3,927 

152,63 

2,772 

6,88 

0,125 

375,74 

6,yy4 

144,83 

2,G30 

61,47 

1,116 

582,04 

10,570 

Von  den  Qu  eil  engebieten  bei  Uroagold^ 
Jgclaberg,  Pfalzgrafonweiler,  Simmurs- 
feld  und  Zwerenberg  bis  zur  Mündung 
der  Wal  dach  bei  Kagold, 

Von  den  QueUengcbieten  bei  Herzogs* 
Weiler,  TljuuiliDgen  u.  Gdlnmc^ttftetten 
bis  zur  Einmündung  in  die  Nagold  bei 
der  Oberamtsi'tadt  Nagold. 

Mündung  In  Nagold. 

tn  Nagold,  direkt  unter  der  Waldach- 

mündun^. 
Zwilchen  d*  Waldachraündiing  in  Nagold 

nnd  der  oberen  Brücke  in  Cali^. 
Von  den  Queilengebieten  bei  Ntniweilcr, 

Obcr-Koll Wangen  und  Rütbenbach  bis 

zcr  Mdndutii;?  in  die  Nagold   bei  der 

EiTenbahuftatian  Teinach, 

In  Calw-  an  der  oberen  Steinbröcke, 
welche  die  St.  Nikolauskapellft  tragt. 


28 


WalTergebiete  von  NeckarzuflOITeii. 


Lauf. 

Namen  der  Gebiete 

Flächet 
in 

qkm 

linhalt 
Q.-Mln. 

Bemerkungen 

5066 

5067 

5068 
60 

<J!1) 

a 

b 

c 
d 

e 

Einzugsgebiet  der  Nagold 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Einzugsgebiet  derNagold 
Gebiet  der  Wurm 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Totalgebiet  der  Nagold»)    . 

Das  Gebiet  der  Bahler. 

Gebiet  der  oberen  Bühler .    .    . 

Gebiet  der  Fifchach 

Einzugsgebiet  der  Bühler 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  des  Ahlbachs 

Einzugsgebiet  der  Bühler 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Totalgebiet  der  Bühler     . 

582,04 
142,76 

10,570 
2,592 

In  Calw;  an  der  oberen  Steinbrücke, 
welche  die  St  Nikolauskapelle  trägt 

Zwifchen  der  oberen  Brücke  in  Calw 
und  dem  Einfluß  der  Wurm  oberhalb 
Pforzheim. 

Direkt  ob  der  Würmmttndung. 

Von  den  Qnellengebieten  im  „Gäu**  bei 
Hildrizhauren,Nufringen,Ober-Jeringen, 
Deckenpfronn ,  Gechingen,  Böblingen, 
Sindelfingen  und  Warmbronn  bis  zur 
Mund,  in  die  Nagold  oberh.  Pforzheim. 

Zwifchen  der  Würmmündung  und  dem 
Einfluß  der  Nagold  in  die  Enz. 

Von  den  Quellengebieten  bis  zur 
Mund,  in  die  Enz  bei  Pforzheim. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Lutftruth 

und  Pommertsweiler  bis  zur  Fifchach- 

mundung  bei  Kottfpiel. 
Von  den  Quellengebieten  ob  Herrlebach 

und  Ober-Fifchach  bis  zur  Mündung 

in  die  Bühler  bei  Kottfpiel. 

In  Kottfpiel;  direkt  unter  der  Fifch- 

achmündnng. 
Zwifchen  Fifchach-  u.  Ahlbachmündung. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Lorenzen- 

zimmern  bis  zur  Mündung  in  die  Bühler 

bei  Vellberg. 

Bei  Vellberg;  direkt  unter  der  Ahl- 
bachmündung. 

Zwifchen  der  Ahlbachmündung  und  dem 
Einfluß  der  Bühler  in  den  Kocher:  alfo 
mit  Einfchluß  des  Gebietes  des  Otter- 
bachs und  der  von  Ilshofen  u.  Ober- 
Schmerach  herabk.  Schmerach. 

Von  den  Quellengebieten  bis  zur 
Mündung  in  den  Kocher  bei  Geis- 
lingen OA.  Hall. 

724,80 
419,05 

1,63 

13,162 

7,610 

0,030 

1145,48 

71,05 
43,38 

20,802 

1,290 
0,788 

114,43 

52.51 
20,04 

2,078 

0,954 
0,364 

186,98 
89,09 

3,396 
1,618 

■      1 

276,07 

beitung  de 
nberg**  Atl 

5,014 

geogn 

*)  Eine    hydrographifche  Bear 
oftifchen  Spezialkarte  von  Württer 

^s  Nagold gebietes  findet  fleh:  „Begleitworte  zur 
asblatt  Calw  S.  23  ff. 

29 


11.  Das  Gebiet  der  Tauber  (Maingebiet  0- 

T.aiif 

Flächeninhalt 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemer  kungen 

qkm 

Q..MIn. 

1 

Gebiet  der  oberen  Tauber*)  .    . 

186,36 

3,384 

Von  den  Quellengebieten  bei  Michelbach 
a.  d.  Lficke  (Weikersholz),  Wettringen, 
Ünter-Gailnan  und  Schillingsfürfc,  und 
mit    Einlchluß    der    unterirdifch    zur 
„Schandtauber"  abfließenden  Trocken- 
thäler  und  Wafferfäcke  bei  Gammes- 
feld  und  Leuzendorf  bis  zur  Mündung 
d.  Vorbachs  bei  d.  Brunnenmühle 
unter  Rothenburg  a./T. 

2 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

106,64 

1,937 

Zwifchen  Vorbach-  und  Herrgottsbach- 
Mündung 
Von  den  Quellengebieten  bei  Spielbach 

3 

Geb.  d.Herrgott8bache8(Lichteler- 

Thalbachs) 

43,73 

0,794 

und  Blumweiler  bis  zur  Mündung  in 

Einzugsgebiet  der  Tauber 

die  Tauber  in  Creglingen. 
In  Creglingen;  direkt  unter  d.  Mund. 

336,73 

6,115 

des  Herrgottsbaches. 

4 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

3,78 

0,069 

Zwifchen  Herrgottsbach-  und  Rimbach- 

5 

Gebiet    des   Rimbachs    (Dangel- 

Mündnng. 

brunnenbachs)    

28,97 

0,526 

Von  den  Quellengebieten  bei  Rinderfeld 
und    Streichenthal    bis    zur  Mündung 

Einzugsgebiet  der  Tauber 

in  die  Tauber  oberhalb  Klingen. 
B  e  i  K 1  i  n  g  en ;  direkt  unter  der  Rimbach- 

369,48 

6,710 

Mündung. 

6 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

11,25 

0,204 

Zwifchen  Rimbach-  und  Steinach-Münd. 

7 

Gebiet  der  Steinach 

Einzugsgebiet  derTauber 

85,65 

1,556 

Von    den   Quellengebieten   bei   Vorder- 
und  Hinter-Pfeinach  bis  zur  Mündung 
in  die  Tauber  oberhalb  Bieberehren. 

Bei   Bieberehren;   direkt  unter  der 

466,38 

8,470 

Steinachmündung. 

8 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

2,39 

0,043 

Zwifchen  Steinach-  und  Gollachmündung. 

9 

Gebiet  der  Gollach 

Einzugsgebiet  derTauber 

159,77 

2,902 

Von  den  Quellengebieten  oberhalb  Uffen- 
heim  bei  Weigenheim,  Ulfenheim  und 
Cuftenlohr   bis   zur   Mündung  in   die 
Tauber  bei  Bieberehren. 

In    Bieberehren;    direkt   unter   der 

628,54 

11,415 

Gollachmündung. 

10 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    •    . 

7,29 

0,132 

Zwifchen  Gollach-  und  Rippach-Mündung. 

11 

Gebiet  der  Rippach 

Einzugsgebiet  derTauber 

34,17 

0,621 

Von  den  Quellengebieten  bei  Gleichsheim 
bis  zur  Mündung  in   die  Tauber  bei 
Röttingen. 

In  Röttingen;  direkt  unt.  d.  Rippach- 
Mündung. 
Zwifchen  Uippach-u.  Naflauerbach-Münd. 

670,00 

12,168 

12 

Gebiet  kleiner  Bäche 

21,22 

0,385 

13 

Gebiet  des  NalTauerbachs  .    .    . 
Einzugsgebiet  derTauber 

44,08 

0,801 

Von  den  Quellengebieten  bei  Simmringen 
bis  zur  Mündung  in  die  Tauber   bei 
Schäftersheim. 

In  Schäftersheim,  direkt  unter  der 

735,30 

13,354 

Mündung  des  Naffauerbaches. 

14 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

2,20 

0,040 

Zwilchen  NalTauerbach  u.  Vorbachmünd. 

15 

Gebiet  des  Vorbachs  ^)  .    .    .    . 
Einzugsgebiet  derTauber 

116,03 

2,107 

Von  den  Quellengebieten  b.  Schrotzberg 
bis  zur  Mündung  in  die  Tauber  bei 
Weikersheim. 

In   Weikersheim;   direkt   unter  der 

853,53 

15,501 

vom  Jah 

Vorbachmündung. 

>)  Nach  S.  47  der  Denkfchrift 

re  1863  der  Großherzogl.  bad.  Oberdirektion  des 

Waff 

er-  und  Straßenbaues  hat  das  ^anz 

e  Maingeb 

let  eine  Fläche  von  18  993  qkm. 

«)  Die  Flußgcfälle  der  Tauber 

finden  lieh 

in  der  Oberamtsbefchreibung  Mergentheim  S.  37. 

"*)  Das  Einzugsgebiet  des  Vorl 

3achs  in  N 

iederftetten  am  Wehr  der  Ziegelmühle  ergibt 

fich  : 

tu  71,11  qkm. 

1 

30 


Waflergebiete  der  Tauber. 


Lauf. 


Nameo  der  Gebiete 


FlächeDinhalt 
m 

qkm     I  Q.-Mln. 


Bemerkangen 


16 
17 


18 
19 


20 


21 


24 


26 
27 


28 
29 


30 
81 


32 


Einzugsgebiet  derTaaber 

Gebiet  kleiner  l^äche     .... 
Gebiet  der  Afpach 


Gebiet  kleiner  Bäcbe     .    .    .    . 
Gebiet  d.  Lochbachs  (Apfelbachs) 


Einzugsgebiet  derTauber 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    •    . 

Gebiet  des  Wachbachs  .... 


Einzugsgebiet  derTauber 

Gebiet  kleiner  Bäche  .... 
Einzugsgebiet  derTauber 
Gebiet  des  Ballbaohs     .... 


Gebiet  kleiner  Bäche     . 
Gebiet  des  Umpferbaches  , 


Einzugsgebiet  derTauber 
Gebiet  kleiner  Bäche  .... 
Gebiet  des  Grtinbachs  .    .    .    . 


Gebiet  kleiner  Bäche     . 
Gebiet  des  Brehmbachs 


Einzugsgebiet  derTauber 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
Gebiet  des  Welzbaches .... 


Einzugsgebiet  derTauber 
Gebiet  kleiner  Bäche     .... 

Totalgebiet  der  Tauber    . 


853,63 

17,00 
26,27 


2,05 
18,76 


917,61 
37,61 

57,33 


1012,55 
14,78 


1 027,33 
32,25 


5,80 
120,21 


1 185,59 

25,87 

247,27 


19,92 
88,73 


1567,38 

33,15 
56,95 


1 657,48 
143,30 


15,501 

0,309 
0,477 


0,037 
0,341 


16,665 
0,683 

1,041 


18,389 
0,269 


18,658 
0,586 


0,105 
2,183 


21,532 

'0,470 

4,491 


1,611 
0,362 


28,466 

0,602 
1,034 


30,102 
2,602 


1800,78     32,704 


In   Weikersheim;   direkt  unter  der 

Vorbachmtindung. 
Zwifchen  Vorbach-  und  Aspachmündung. 
Von  d.  Quellengebieten  bei  Adolzhaufen 

und  Pfitzingen  bis  zur  Mflndung  in  die 

Tauber  unterhalb  Elpersheim. 
Zwifchen  Afpach-  u.  LochbachmOndung. 
Von  d.  Quellengebieten  bei  Herbfthaufen 

bis   zur  Mündung  in   die  Tauber  in 

Markeisheim. 

In  Mark  eis  heim;  an  der  Brücke. 

Zwifchen  Lochbach-  und  Wachbachmün- 
dung; alfo  mit  Einfchluß  der  Bäche 
im  NeufalTer-  und  Harthaufer  Thal  und 
mit  dem  Erlenbachgebiet 

Von  den  Quellengebieten  bei  Roth  und 
Herbfthaufen,  fo  wie  bei  Hachtel,  Stupp- 
ach  und  Luftbronn  bis  zur  Mündung 
in  die  Tauber  bei  Mergentheim. 

In   Mergentheim;   direkt  unter  der 

Wachbachmündung. 
Zwifchen  Wachbach-  und  Ballbachmünd. 

An  d.  Landesgrenze  b.  Edelfingen. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Oesfeld  bis 
zur  Mündung  in  die  Tauber  bei  ünter- 
Ballbach. 

Zwifchen  Ballbach-  u.  Umpferbachmünd. 

Von  den  Qu  eil  engebieten  bei  Bobftatt, 
Angelthüm,  Uiffingen  und  beim  Ahorn- 
hof bis  zur  Mündung  in  die  Tauber 
bei  Königshofen. 

In  Königshofen;  direkt  unter  der 
Umpferbachmündung. 

Zwifchen  Umpferbach-  und  Grünbach- 
mündung unterhalb  Lauda. 

Von  d.  Quellengebieten  bei  Groß-Rinder- 
feld,  Gerchsheim,  Limbachshof,Gerold8- 
haufen,  Giebelftadt  und  Euerhaufen 
bis  zur  Mündung  in  die  Tauber  unter- 
halb von  Gerlachsheim. 

Zwifchen  Grünbach-  u.  Brehmbachmünd. 

Von  den  Quellengebieten  bei  Brehmen, 
Heckfeld  u.  Königsheim  bis  zur  Mund, 
in  die  Tauber  in  Tauber-Bifchofsheim. 

In  Tauber-Bifchofsheim;  an  der 

Brücke. 
Zwifchen  Brehmbach-  u.  Welzbachmünd. 
Von  den  Quellengebieten  bei  Ober-  und 

Unter- Altertheim  bis  zur  Mündung  in 

die  Tauber  bei  Hochhaufen. 

In  Hochhaufen;  direkt  unt.  der  Welz- 
bachmündnpg.  (Eintritt  der  Tauber  in 
das  Gebiet  des  Buntfandfteins.) 

Zwifchen  der  Welzbachmündung  und  dem 
Einfluß  der  Tauber  in  den  Main  bei 
Wertheim. 

Von  den  Quellengebieten  bis  zur 
Mund,  in  d.  Main  bei  Wertheim. 


31 


II.  Das  Stromgebiet  der  Donau. 

IIa.  Gliederung  des  Hanptgebietes 

von  den   Quellen  bis  zur  Blaumündang  in   Ulm. 
(Vergl.  hiezu  die  Ueberfichtskarte.) 


Lauf. 


Namen  der  Gebiete. 


Flächeniniialt 
in 

qkm     I  Q.*M]|i« 


Bemerknngett 


1 

2 
3 


4 
5 


6 
7 


8 
9 

10 
11 
12 


13 

14 
15 
IG 


17 

18 


19 
,80 

21 
22 


Daii  Gebiet  der  Donau. 


Gebiet  der  Brege 

„     Brigach  -     -     -     ^ 

j,         ^     ftllien  Mufel     .    . 

Einzugigebiet  der  Donau 

Gobiet  kleiner  BUclic     ,    <    . 
„      der  Kt^tiach    ,    ,    ,    * 


Einzugsgebiet  d.  Donan^) 

Gebiet  kleiner  B»cbc     .    .    . 
.       der  Äitracb    .    ,    ^    . 


Einztigsgebiet  der  Donau 

Gebiet  dea  Mühlbaches  »    .    . 

„         ^   BachziinmernerbaeheB 

T,         „     Kraienbach»     .    * 

„       kleiner  Bäche     .    ,    . 

der  Elta-*)      .... 

Etnztigagebiet  d.  Donau*) 

Gebiet  des  Scltenbachs  ,  .  . 

„         p     Urfentbals    ,  .  , 

„         „     Ältenthals    ,  ,  . 

p       kleiner  Bäche     .  .  . 

Einzugsgebiet  der  Donau 


Gebiet  der  Lippach   .... 
p       dea  Feii'enthales      .    . 

Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche      .    .    , 
„       der  Beera*)    ,    .    ,    . 

Einzugsgebiet  der  Donan 
Gebiet  kleiner  Bäche     ,    .    . 

„       d  er  S  ch  m  ieclia*)  {S  chiu  eie) 
Einzugsgebiet  der  Donau. 


292,23 

196,14 

37,a7 


526,24 

71,17 

57,15 


(i54,56 

8,32 
110,58 


773,46 

18,19 
21,21 

29,74 
52,5G 
Btfii 


976,20 

32,04 
28,06 
13,39 
28,57 


1  078,26 

^6,98 
27,58 


1  142,82 

12,1,^ 
141,00 


1  295,97 
210,21 

3ty,54 


1  654,72 


5,307 
3,ci62 
0,688 


9,557 

1,993 
1,0,38 


11,888 

0,151 
2,(m 


14,047 

0,330 
0,385 
0,540 
0,955 
1,472 


17,729 

0,582 
0,50^^ 
0,243 
0,519 


19,582 

0,672 
O.fJOl 


20,755 

0,220 
2,561 


23,5a6 
3,817 

2,698 


30,051 


Mündung  unterhalb  Donauefchingeu, 


Unterhalb  Donauelchingen. 

Zwifehin  Miifel-  und  Kettachmimdung, 
EinBuß  oberlialb  Goiringeu. 

Direkt  unter  d,  KettaehmUndung 

bei  Geifingen. 
Zwifcheu  Kettach-  und  Aitrachmündung. 
Mündung  bei  Haufen, 

Uuniittelbar  unt.  d.  Aitrachmünd. 

Mündung  bei  Zimmern. 

„        bei  Immendingen, 

„        büi  Mührmgen. 
Zw  Heben  Aitrach-  und  E  Itamündung. 
Müudang  oberhalb  Tuttlingen. 

Bei  Tuttlingen.  Direkt  unter  d.  El  ta-^ 

mündung, 
Mündung  bei  Tuttlingen, 

„         oberhalb  Nendiugen. 

yf         bei  Nendingen« 
Zwilchen  Elta-  und  Lippachmündung, 

Unmittelbar  ob  d.  Lippachmünd. 
Mündung  unterhalb  Mühlheim. 

n  Tf  n 

Unmittelbat:  unter  d,  Lippachm, 

Zwifchen  Lippacb-  und  Beeramündung, 
Mündung  oherbalb  Friedingen. 

Bei  Friedingen.  Direkt  unter  der 
Bceramtludung. 

Zwifchen  Bccra-  u.  Schmieehamündung, 
incL  der  WaJTerfftcke  des  Meßftetter 
Hardts. 

MitEinlcbl.  des  bei  Bitz  gelegenen  Degen- 
felder Wafferfacks.  Mund,  bei  Dietfart, 

Oberhalb  Sigmar  ingen,  direkt  unt 
der  SchmicchamUndung. 


^)  Oberftes  Stufenbecken  der  Donau  an  der  Schwelle  des  Jura-D urcbbniehs. 
^S  Die  wichtigeren  Unterabtheilungen  diefes  Gebietes  finden  Hch  in  Tab.  II  b,  (S.  33). 
*)  Diefes  Gebiet  fließt  theilweife   unterirdifcb   der  „Aachqaelle''    im  Boden  feegebiet  äu^ 
cfr.  Oberamtsbefchr.  Tuttlingen  S.  243. 


i 


32 


WalTergebiete  der  Donau. 


Lauf. 


23 
24 


25 
26 


27 
28 


29 
30 


31 
32 
33 
34 

35 


37 


38 
39 


40 
41 


42 
43 
44 
45 

46 
47 


48 


Namen  der  Gebiete 


Einzugsgebiet  der  Donau 
Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
„      Gebiet  der  Lauchert*) 

Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Räche     .    .    . 
Einzugsgebiet  d.  Donau*) 

Gebiet  der  Ablach  *).... 


Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
-      der  Oftrach    .... 


Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
„      der  Biber    


Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .  .  . 

„      der  Schwarzach  .  .  . 

„      der  Kanzach ')    .  .  . 

„      kleiner  Bäche     .  .  . 

„      der  Zwiefalter-Aach    . 
Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
„      der  Offen  hau  Cer-Lauter 

Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    ,    . 
n      des  Stehenbachs     .    . 

Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    .    . 
„      der  Schmiechen  .    .    . 

Einzugsgebiet  der  Donau 


Gebiet  der  Riß  ») 

„  kleiner  Bäche  .  .  . 
„  kleiner  Bäche  .  .  . 
„      der  Wefternach  (incl.  Rot 

tum  und  Dirnach)  .  . 
„  kleiner  Bäche  .  .  . 
„      der  Baierzer  Roth  .    . 

Einzugsgebiet  der  Donau 

Gebiet  kleiner  Bäche     ... 
Einzugsgebiet  der  Donau 


Flächeninhalt 
in 

qkm      I  Q.-Mln.  l| 


Bemerkungen 


1  654,72 

46,03 

441,21 


2 157,78 
429,93 


2  587,71 

24,95 
201,27 


2813,93 

17,99 
82,64 


2  914,56 

13,32 
139,86 
164,70 

26,65 

243,97 


3  503,06 

30,76 
298,61 


3  832,43 

51,56 

80,28 


3  964,27 

38,49 
257,86 


4  260,62 

442,09 

31,31 

7,36 

247,00 

0,34 

295,00 

5  283,72 

94,43 


5  378,15 


30,051 
0,836 
8,013 


38,900 
0,287 


39,187 

7,808 


46,995 

0,453 
3,656 


51,104 

0,326 
1,501 

52,931 

0,242 

2,540 
2,991 
0,484 

4,431 


63,619 

0,559 
5,423 


69,601 

0,936 

1,458 


71,995 

0,699 
4,683 


77,377 

8,029 
0,569 
0,133 

4,486 
0,006 
5,358 

95,958 
1,715 


97,673 


Oberhalb  Sigmaringen. 

Zwifchen  Schmiecha-  und  Lauchertmund. 

Mündung  bei  Sigmaringendorf. 

Bei  Sigmaringendorf,  direkt  unter 

der  Lauchertmündung. 
Zwifchen  Lauchert-  u.  Ablachroandung. 

Unmittelbar  ob  der  Ablachmünd. 

Mündung  bei  Mengen.    Incl.  Oedenftetter 
Wafferfack. 

Bei  Mengen,  direkt  unter  der  Abiach- 
mündung. 
Zwifchen  Ablach-  und  Oftrachmündung. 
Mündung  bei  Hunderfingen. 

Bei  Hunderfingen;  direkt  unter  der 

Oftrachmündung. 
Zwifchen  Oftrach-  und  Bibermündung. 
Mündung  oberhalb  Riedlingen. 

Oberhalb  Riedlingen;  direkt  unter 

der  Bibermündimg. 
Zwifchen  Biber-  u.  Schwarzachmündung. 
Mündung  unterhalb  Riedlingen. 

„         bei  Daugendorf  (incl.  Federfee). 
Zwifchen  Schwarzach-  und  Zwiefalter- 

Aachmündung. 
Mündung  bei  Zwiefaltendorf. 

Bei    Zwiefaltendorf;    direkt    unter 

der  Aachmündung. 
Zwifchen  Aach-  und  Lautermündung. 
Mündung  bei  Ober-Marchthal. 

Bei  Obermarchthal;  direkt  unter  d. 

Lautermündung. 
Zwifchen  Lauter-  und  Stehenbachmünd. 
Mündung  bei  Rottenacker. 

Bei  Rottenacker;  direkt  anter  der 

Stehenbachmündung. 
Zwifchen  Stehenbach-  und  Schmiechenm. 
Mündung  bei  Ehingen. 

Bei    Ehingen;    direkt    unter    der 

Schmiechenmündung. 
Sammt  dem  Haifterkircher  Riedthal. 
Zwifchen  Schmiechen-  und  Rißmündung. 
Zwifchen  Riß-  und  Weftemachmündung. 

Mündung  bei  Erbach. 

Zwifchen  Wefternach-  und  Rothmünd. 

Mündung  bei  Erbach. 

Bei  Erbach;  direkt  unter  der  Rothm. 

Zwifchen  Roth-  und  Illermündung. 
Unmittelbar  ob  dem  Illereinfluß. 


*)  Die  wichtigeren  Unterabtheilungen  diefes  Gebietes  finden  lieh  in  der  Tab.  IIb  (S.  84). 

^  Mit  diefem   Gebiete  verläßt  die  Donau  den  Jura-Durchbruch  und   tritt  hinaus  in  ihr 
weitgedehntes  zweites  Stufenbecken,  das  bis  an  die  Felsklippen  des  Böhmerwaldes  hinabreicht 

')  Das  Einzugsgebiet  des  künftlich  zur  Kanzach  abgeleiteten  Federfees  beträgt  derzeit 
mit  Einfchluß  der  Seefläche  nur  38,77  qkm,   während  das  Einzugsgebiet  der  Kanzach  bei  Volloch 
69,67  qkm  umfaßt.    Das  Totalgebiet  des  Federfees  zur  Zeit  feiner  größten  Ausdehnung  betrug  einft 
I  incl.  See  86,27  qkm  mit  Einfchluß  des  Steinhauferrieds. 


'^r^-«rr 


Wafferg^ebiete  der  Donau, 


33 


Lauf. 
M 


49 


50 
51 


Namen  der  Gebiete 


Fhfciuminhalt 
in 

qkm      j  Q.-M1TI 


E 1  n zu  ^ a  g ü  b  i  0 1  d  e r  D  o n a ii 
Gebaut  Her  [Her  M 


£inEiig:»gebitit  der  üünau 

Gebiet  kli^iner  Bücbe     .     ,    . 
der  BIäii 

Einzugsgebiet  der  Donau 


5  37ö4rj 
2  226,30 


7  604,45 

7,27 

472,47 


ZQH,ld 


97,673 
40,43a 


138,  lOö 

0,132 

8,580 


Me,817 


Bemerkungen 


Unmittelbar  ob  dem  IllereinffttS. 
Mtindung  oberhalb  Uim* 

Unnjirtelbar    unter    dem    Iller- 

einHuß. 
Zwifchen  Hier-  iin<l  Blanmündung. 
Milnduni;  in  Uhn. 

An  der  StraßeobrQcke  zu  UItUp 


ZnAÜlTe: 


Außerhalb  Wtlittembergs  tnüoden    noeh    folgeude   größten theila   Württemberg] Tc he  Donaa- 


02    [  Gebiet  der  Nau  (Acb) 


53 

54 
55 


der  Brenz  ')      .    ,    . 

der  Egan  (Egge)  *) 
der  Wörnitz»)     ,    . 


101,50 

850,88 
425,64 


i 


1,843  II  Mrtndung  untorbalb  Biedhoim  bei  Leip- 
II      heim,  K.  Bayern.   Eotfp ringt  bei  Lari- 
|,      genau. 
15,4o3|i  Mündung  bi  i  Faimingen  oberhalb  Lauin- 
]•      gen,  K.  Bayern.     Urfprnng  in  Könlgs- 
j       bronn. 
IflW)    Mündung    bei   Steinheim    unweit   H5cb- 
rtltdt  im  Kfinigreich  Bayern.   IJrfpning 
auf  dem  BürdtafL^ld  bei  Ncreshcira. 
Mündung   bei    DananwOrtb,    K.  Bayern, 
Urfprung  auf  der  FiankenhÖhe  unweit 
Frankenheim,  K.  Bayern* 


I, 


IIb,  Oliederniig  von  Nebengebieten, 

(cfr»  lieber fich takarte.) 


12 

12  a 
12  b 


12  c 


30 

20  a 
20  b 


20  c 


22a 

22  b 
22  c 


22d 


Das  Qebtet  der  Ella« 

Gebiet  der  oberen  Elta 
„      des  Fanleubaebs 

KInjsugsgebiet  der  Elt.i  ,     . 
Gebiet  der  unteren  Eita     * 

Totalgebiet  der  EUa  , 

Das  Gebiet  der  Beera. 

Gebiet  der  Wohinger  ßeera 

fl      der  Thicringer  Beera 

Einzugsgebiet  der  Bccra    , 
Gebiet  der  unteren  Beora  » 

Total  gebiet  der  Beera 

Bas  Gebiet  der  Schmiccha. 

Gebiet  der  oberen  Scbmiecba 


„      des  Riedbacfis     .... 
„     d ,  D  egen  fe  1  d  e  r  W  a  ITer  J  ack  a 

Einzugsgebiet  der  SehmieeEia 
Gebiet  der  unteren  Sebmiecha    * 

Totalgebiet  d.  Sehmiecha 


49,]2 


77,28 
3,76 


81,04 


57,87 
50,73 


0,892 
0,512 


l,i04 
0,068 


1,4T2 


1,051 
0,921 


ioa,6a 

B2,40 


1,972 
0,589 


141,00      2,561 


37,46 

7,55 

5,84 


0,681 

0,137 

0,106 


50,85      0,924 


97,69 


148,54 


1,774 


2,6&8 


Vou  der  Quelle  bfs  zitr  Faulenbacb-.M. 
„       „         ^        ^    zum  Einfl.  in  d.  Eltu, 

Bei  der  Wurmllnger  Mühle. 

Zwilchen  Faulenbachmöndnng  u.  Donau. 

Von   den  Quellen   bis   zur  Möndung   bei 
Tuttliagon. 


Von  d,  Quellen  hi^  z,  Mund*  d.Thiennger-Jk 
n  T.  f,        VVebinger-B. 

Am  Zufarameaflufi  oberlialb  Biirenthal. 
Zwilfh.  Zufaminenrtiiß  u.  Mund,  in  d,  üonuti 

Von   den  Quellen   bis  zur  Mruidiing  bei 
Fricdingcn, 


Vom   Ürrprungsgebiet  bis   Rtedbacbeiu- 

fiuß  bei  Ehingen. 
Mtindung  unterhalb  Ebingen. 
Unterirdi  nbflieli.  Trockenthäler  bei  Bitz. 

Unterhalb  Ebingen;  am  Hieilbachebfluß. 
Zwifchen  Kiedbach  u.  Mund,  in  die  Donan. 

Von  den  Qnetlgebieten  bis  zum  Einfhiß  in 
die  Donan, 


")  Die  wichtigeren  Unter- Abtheibrn gen  diefeH  Gebiets  Hnden  fich  in  den  Tabellen  IIb  nn*l 
Hc,     (liier  S.  34,  35  und  37),  (Brenz  S.  35,  36  und  37),  (Egau  S,  36.) 

*)  Die  Gebiete  der  NebenflüiTe  der  Wörnita:  Z werg-Wörnitz,  Rothaeh  und  Eg^'r 
(Tnd,  foweit  fie  Wlrtterabcrg  berühren,  in  der  Tabelle  II  e  S,  38  angegeben. 


im 


34 


WalTergebiete  von  DonauzuflüfTen. 


Lauf. 

Flächeninhalt 

M 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

qkm 

Q.-Mln. 

24 

Das  Gebiet  der  Lanchert. 

24  a 

Gebiet  der  oberen  Lauchert  .    . 

147,25 

2,674 

Von  den  Quellgebieten  bis  zur  Seckach- 
einmündung  unterhalb  Mägerkingen 
(incl.  Seckachgebiet). 

Zwifchen  Seckacheinfluß  und  Mündung 

24  b 

„      der  unteren  Lfiuchert .    . 

293,96 

5,339 

Totalgebiet  der  Lauchert 

in  die  Donau. 
Von  den  Quellbezirken  bis  zur  Mündung 

441,21 

8,013 

in  die  Donau  bei  Sigmaringendorf. 

26 

Das  Gebiet  der  Ablach. 

26a 

Oedenftetter  Wafferfack     .    .    . 

16,28 

0,296 

Unterirdifch  abfließende  Trockenthäler 
bei  Neuhaufen  ob  Eck. 

26  b 

Gebiet  der  Ablach 

Totalgebiet  der  Ablach     . 

413,65 

7,512 

Mündung  bei  Mengen. 

Von  den  Quellbezirken  bis  zur  Donau. 

429,93 

7,808 

42 

Das  Gebiet  der  Biß. 

42  a 

Gebiet  der  oberen  Riß  *)  (mit  dem 

Haifterkircher  Riedthal) .    .    . 

276,90 

5,029 

Einzugsgebiet  in  Biberach;  am  Einfluß 
der  Biberach  bei  Birkendorf,  incl.  Bi- 
berachgebiet. (Hierunter  das  Einzugs- 
gebiet der  Federach  in  Steinhaufen 
mit  16,60  qkm.) 

42  b 

Gebiet  der  unteren  Riß      .    .    . 
Tötalgebiet  der  Riß    ,    ,    . 

165,19 

3,000 

Zwifchen  Biberacheinfluß  und  der  Mün- 
dung in  die  Donau  unterhalb  RißtilTen. 

Von  den  Qnellbezirken  bis  zur  Donau. 

442,09 

8,029 

49 

Das  Gebiet  der  Illen 

49  a 

Gebiet  der  Trettach 

76,81 

1,395 

Von  den  Quellgebieten  an  der  Mädele- 
Gabel  (2  650  m.),  Oefner- Spitz  und 
Großen  Wilde  (2  363  m)  bis  zum  Zu- 
fammenfluß  mit  Stillaoh  und  Breitach. 

49  b 

„      der  Stillach 

80,79 

1,467 

Von  den  Quellgebieten  am  Geishorn 
(2  372  m),  Biberkopf  (2  603  m)  und 
Wilden  Mann  bis  zum  Zufammenfluß 
mit  Trettach  und  Breitach. 

49  c 

„      der  Breitach 

Einzugsgebiet  der  Hier.    . 

149,84 

2,721 

Von  den  Quellgebieten  am  Widderftein 
(2  531  m)  und  Hohen  Ifen  (2  234  m)  bis 
zum  Zufammenfluß  mit  Stillach  und 
Trettach  bei  Oberstdorf. 

Unterhalb  Oberftdorf;  an  d.  Ver- 

307,44 

5,583 

einigung  der  drei  Quellflüire  (794  m). 

49  d 

Gebiet  kleiner  Bäche     .    ,    .    • 

98,68 

1,792 

Zwifchen  dem  Zufammenfluß  bei  Oberft- 
dorf und  der  Mündung  der  Ofterach 
bei  Sonthofen. 

49  e 

n      der  Ofterach 

168,37 

3,058 

Von  den  Quellgebieten  am  Hochvogel 
(2  593  m),  Daumen  (2  281  m)  u.  Grün- 
ten (1  741  m)  bis  zur  Mündung  in  die 
Hier  bei  Sonthofen. 

49  f 

„      kleiner  Bäche      •    .    .    . 

0,77 

0,014 

Zwifchen  Ofterach-  u.  Aubachmündung. 

49  g 

n      des  Aubachs 

Einzugsgebiet  der  Hier     .  ' 

52,14 

0,947 

Von  den  Quellbczirkcn  am  Rindalphorn 
(1851  m)  u.  Ricdbergerhorn  (1784  m) 
bis  zur  Mündung  in  die  Hier  bei 
Blaichach. 

Bei  Blaichach  unweit  Sonthofen, 

627,40 

lT^3'9r 

0  aus  den 

direkt  unter  der  Mündung  d.  Aubachs. 

*)   Die  obere  Riß  hat  durch  di 

\  Steinhauferried  kommende  Federach  eine  in- 

terelTante  Bifluenz  mit  der  Schuflcnque 

lle,   welcl 

le  den  grüßten  Theil   ihres  Wa/Ters  unterirdifch 

aus  de 

;m  Feder feericd  bezieht. 

1 

WafTergebieto  von  DonaazuflUlTQn. 


35 


Lauf, 


Kamen  der  Gebiete 


Flächeninhalt 
in 

qkm      1  Q-Mk, 


B  e  m  ß  r  k  u  Q  g  e  Q 


41*  h 
41)  i 


41)  k 


491 
49  m 


49  n 


4!)o : 

49p  I 
49  q 


5S 

53b 
53c 

6aa 


5Be 

5a  f 

53  h 


Einzugsgebiet  der  Itler 
Gebiet  Ic  leiner  Bäclie     ,    .     , 
-      (kr  Konftan7.er  Ach    ♦ 


Einzugsgebiet  der  liier     . 
Gebiet  kleiner  Bäche     ,    .    .    . 

Einz^ig3gebiL>t  der  liier 
Gebiet  kleiner  BSclic     ,    .    ,    * 
jj      der  Äitraeh^)      ,    .    .    • 

Einzugsgebiet  der  XUer     . 

Gcbitt   kleiner   Bäche    uod   der 
trockeueu  Thalfohle »    .    ,    , 

EiQKiigsgcblot  der  111(?r 

Gebiet   kleiner   Bache    und    der 

trockenen  Tluitfoble  .     .     .     ♦ 

Üebiet  der  W^ihung 

Einzugsgebiet  der  liier 
Gebiet  kleiner  Buche      .    .    .    . 

Tütalgebiet  der  i  1 1  er  .     ,     . 

hütk  Gebiet  der  llrenz. 

Gebiet  üb  der  Breuzquelle     ,    , 

„     d.  troek.  großen  Brenztbals 
„     d.  troek.  kleinen  Bren^tlmls 

Quellgebiet*)  der  Brenz     , 
Qnellgebiet  der  Pfeffer  ,    ,    *    . 


627,40 

31,40 


259,35 


EliiEUgsgobiet  der  Brenx  . 

Gebiet  der  Hng^aite  (TrockentlK) 
^  dt*9  Scbniidsteiehs  *  .  . 
„      des  Kampferthalea  .    .    . 

^      kl.  Biielic  u-  kl,  Trockentli. 
Einzugsgebiet  der  Brenz  . 


986,38 
355,17 
363,33 


1  704,88 
288,91 


1  993,79 


143,91 
72,7*j 


H,694 

0,571 
i;239 


13,204 
4,710 


17,014 
0,450 
6,598 


30,96t2 


5,247 


36,209 


2,C14 
1,321 


2  210,46 
15,84 


2  22e,30 


2,54 

8,47 
0,26 


17,27 

20,56 


43,83 

6.75 

8,47 
22,61 

29,12 


110,81 


40,144 
0,283 


40,133 


0,046 

0,154 
0,114 


0,314 

0,482 


0,796 

0,123 
0,154 
0,411 

0,529  I 


2,013 


BeiBUiehaeh  an  weit  Sonthafen, 
Zwifchen  Aubacli-  u,  Konftanzer  Adi4K 
Von  den  Queilbezirktn  b.  Staufen  (72^1  m) 

bis  zur  iMUnduug  in  die  liier  nnterhulb 

Iramenftadt- 

Bei  Immeuftadt  ^};  direkt  unter  dem 
EinHiiC  der  Konftanzer  Ach. 

Zwifchen  Konftanzer  Aeh-  und  Rottacb- 
tnütid.  bei  Kempten;  incl.  das  Gebiet 
der  Kemptener  Rottacb  u.  der  Durach. 

Bei  Kempten;  direkt  unter  der  Bot* 

tachmllndiing, 
Zwifchen  Hnttach-   u.  Äitracbmündung; 

i  n  cL  B  t  ns  w  a  nge  r- Aeh , 
Von   den  Quell  bezirken   oberhalb   Leiit* 

kircb   nnd   von  denen  im  Wurxaoher 

Ried  bis  zur  liier* 

Bei  Aitraeh*);  direkt  unter  d.  neuen 
Aitrachmündung. 

Zwifcheu  der  neuen  Aitracbmüadung  u. 
der  Kellmünzer  Brüeke* 

Bei  Keilmünz;  an  der  Brocke. 

Zwifchen    der    Kcllmiinzer    Brücke   nnd 

üeiu  Eindijß  der  Wcihung. 
M Bindung  unterhalb  Unter^iurchbergp 

j  Bei  Un  ter-Kir  ehberg;  direkt  unter 
!      der  Mnnflung  der  Weihnng. 
Zwifchen  dem  EmtiuÜ  der  VVeihung  und 
der  Mündung  der  Iller  in  die  Donau. 

Von  den  Quell  gebieten  bis  zur 
Donau. 


Oberfläelilicbea    Zuzugägebiet    bei    der 

^t^elhütte, 
QbcrC  Zu^ug!3geb.  ;im  (tnannenkijpf  etc, 
Oberfiächlichea  Zuztigsgebiet  von  Zang. 

!  u  K  0  n  i  g  8  b  r  o  n  n- 

Gegend  um  Zahnbcig  und  E  fei  buch,  fa- 
wie  das  unterirdifch  abfließende  Ge- 
biet d*  Erdfälie  im  Falchen  bei  Och  Ten* 
berg,  bei  Niefitz  nnd  bei  Nietheim, 
(Es  würde  vielleicht  auch  ein  Thcil 
des  GebieteB  des  Ebnater  Thaies  in  &4  u 
hieher  gehören?) 

In  K5nigibronn* 

Mündung  bei  Aufhavifen, 

TrockentUa).    Mündung  bei  8cbnaitheim. 

Tnickenthal.    Drainirt   die  Gegend  um 

Nattheim^ 
Zwilchen  Königsbronn  und  Stubenthal-M, 

In  neiden  beim;  direkt  eb  der  Stuben* 
tbalmlJndung« 


1)  Mit  dicfem  Gebiet  verläßt  die  Iller  die  AI Igfiuer- Alpen, 
'i  Die  Untcr-Abtbeilungcn  diefes  Gebiets  finden  Tich  in  Tabelle  11  e  (S.  37). 
^)  Ei  tilge  Kilometer  weiter  thal  aufwärts  betritt  die  Hier  die  wllrttemb.  Landesgrenze, 
*i  Diefes  Quellgebiet  der  Brenz  ift  nur  das  Zuzugsgebiet  der  Ober Jlflche,  flÄ»<  uuteHrdlfeHei 
Einzugsgebiet  U\  weit  großer  und  befteht  aus  Gcbiets^theilen]  welche  unter  b'M  au fge fuhrt  find. 


36 


WalTergebiete  von  DoDauzuflOffen. 


!  auf 

Flächeninhalt 

Namen  der  Gebiete 

in 

Bemerkungen 

qkm     1  Q.-Mln. 

KlnzngBgebiet  der  Brenz . 

110,81 

2,013 

In  Heidenheim:  direkt  ob  d. Stuben- 
thalmiindung. 

53  i 

Gebiet  des  StubentbalÄ  ')   .    .    . 
Einzugsgebiet  der  Brenz  . 

212,61 

3,861 

Großes     weitverzweigtes    Trockenthal; 
/iihrt  zu  Zeiten  die  Oberflächen waffer 
der  Gegend  um  Steinheim,  Gerf retten, 
1      Söhnftettcn,   Böhmenkirch  und  Biber- 
fohl nach  Heidenheim;   incl.  des  Ge- 
bietes des  Ugenthals  und  der  Erdßille 
auf  der  „rauhen  Wiefe**  nördlich  von 
Böhmenkirch. 

In  Heiden  heim;  direkt  unter  d.  Stu- 

323,42 

5,874 

benthalraündung. 

53  k 

Gebiet  des  Ileintbala      ,    .    .    . 

11,01 

0,201 

Trockenthal.    Mündung  bei  der  Heiden- 
heimer  Bleiche. 

1331 

d,  Anhaufer  Trocken thals 

13,95 

0,253 

Mündung  bei  Anhäufen. 

53  m 

des  Secbaelis 

7,22 

0,131 

„           „    Gü/Tenburg. 

53  n 

kleiner  Bäche  iL  Trockcn- 

thäler 

Einsstigagcbiet  der  Brenz  . 

80,29 

1,458 

Zwifchen  Stubenthal  und  Hürbeeinfluß. 
Bei   Hermaringen;    direkt    ob    der 

435,92 

7,917 

Hürbemündung 

58  0 

Gebiet  der  Hürbe  ')  (Lone)     .    . 
Einzugsgebiet  der  Brenz. 

;^25,21 

5,906 

Incl.  des  Gebietes  der  weitverzweigten 
theilweifc  trockenen  Thäler  der  Lonc 
und    des    trockenen    Hung.erbrunnen- 
thales. 

Bei  Bergen  weile  r;  direkt  unter  der 

761,13 

13,823 

Hürbemündung. 

53  p 

Gebiet  kleiner  Bäebe     .... 
Totalgebiet  der  Brenz   .    . 

89,75 

1,630 

Zwifchen  Hürbemündung  und  Einfluß  der 
Brenz  in  die  Donau;  incl.  des  Gebietes 
des  Siechenbachs. 

Von    den  Quellgebieten   bis   zur 

850.88 

15,453 

Mündung  in  die  Donau  bei  Fai- 

mingen. 

54 

Das  Gebiet  der  Egaii  (Egge). 

54  a 

Gebiet  des  Knehenerthales     .    . 

103,45 

1,879 

Trockenthal;    von  Hülen  bis  zur  Mün- 
dung des  Dorfmerkingerthales.  (Liefert 
feine  Wafler   vielleicht  theil weife  in 

5ib 

^      des  Dorfmerkingerthales. 

die  Pfefferquelle). 

1                 {Trockenthal)    .... 
Oberflächliches    Einzugs- 

35,44 

0,644 

Von  Ober-Riflingen  bis  zur  Mündung  des 
Kuchenerthals. 

gebiet  der  Egaii  .... 

138,89 

2,523 

Bei  Neresheim;  direkt  unter  dem  Zu- 
fammenfluß  der  beiden  Trockentbäler. 

Mc 

Gebiet  des  Tiefentbals  famt  Gaf- 

fentbal 

52,77 

0,958 

Von  Ünter-Riffingen,   Schweindorf  und 
Köfingen  bis  zur  Mündung  bei  Igen- 
haufen  (Trockenthäler). 

54  d 

Gebiet  des  Fleinlieimerthales  mit 

dem  Querthal 

18,31 

0,333 

Trockenthäler ;  Mündung  bei  Difchingen. 

5ie 

Gebiet  kidner  Bäche  u,  Trocken- 

tlifiler 

36,39 

0,661 

Zwifchen   der  Mündung  des  Kuchener- 
thales  und  der  Landesgrenze. 

An  der  Landesgrenze. 

Einzugsgebiet  der  Egau    . 

246,36 

4,475 

54  f 

Gebiet  kleiner  Buche     .... 

179,28 

3,255 

Zwifchen  der  Landesgrenze  und  der  Ein- 

Totalgebiet der  Egau     .    . 

1 

mündung  der  Egau  in  die  Donau. 
Von    den   Quellgebieten    bis    zur 

425,64 

7,730 

Donau. 

*)  Die  Unterabtheilungen  diefef 

i  Gebietes 

finden  i 

ich  in  Tabelle  11  c  (S.  37). 

WaiTer gebiete  von  DonauztiflÜffoii.                                            37 
II t\   (tliedenjiif?  von  nnfer^eordneten  Zuf]u%eUIeteti. 

j 

Lauf, 

Natocn  der  Gebi^tö 

Fkichenluhalt 
in 

(jkm       a-Mim 

Bemerk nngen 

19  ins 

5Si] 

501,1 
59  0 

5:1  Ol 

Bas  ^^hM  der  Altrncli« 

(Nebenfluß  der  Hier) 

CTebtet  der  «bt^ren  Efcbach    ,    , 

„      der  Ulli.  Hfchacb  (Niebel) 

Ein/U|^sgL^bii<t  der  Niebd   .    .    > 
Gebiet  der  Wiiraadier-Ach    .    , 

Ein^Mgpgcbiet  der  Aitr^ieh      *    . 
Hebiet  kleiner  Bäcfie     .     .     ,     , 

Tütalgebiet  iler  Aitrach   . 

Um  Oeblet  de^  »tubouthaU. 

Gebii^t  der  Erdf::ille  (WafTermcke) 
auf  der  pfauben  Wiel'e'* ,    ,    , 

Gebiet  des  cigontb  StubenthnleB 

Gebiet  des  Ugentbfilea   «... 
Totalgebiet  dos  ^Citbentb. 

(Gebiet  dtr  Hnrbe  (Loao). 

Gebiet  der  TroekenthiUcr  tiberh. 
des  Lotic-Urfprungfl  im   Porte 
UrfprJug     ..*.,... 

,  Uehiet  der  Lune  ^)     ,     .    ,     ,     . 

p      ilm  Huni^erhi'Ufinenjj    ,    , 

62,43 

ljl34 
1,480 

Von  den  Qu  eil  gebieten  am  „fcbwarsien 
Grat"  bis  zur  Straßenbrücke  bei  Frje- 
feabofen. 

Zwirchen  der  Fnefenhofor  BrUcke  und 
dem  Eiufliifl  der  Wuraaclier<Acb. 

Direkt  ob  der  M und.  der  Wur^acher-Ärlu 

Vom   Gebiet   des  Wurssaebcr  Rieds   bis 
sfnm  Einfluß  in  die  NjebeL 

Am  ZufammenHuß  von  NIcbcl  und  Aeb. 

Zvvifeben  NiebebnOndiinj^  und  EinfluH  d« 
Aitrach  in  die  Uler. 

Von   den   Quell gebi eleu    bin   t^hv 
IMer, 

Trocken tlifiler  KwifcUeri  Bartholoraii  und 

m^Iiracukirfb- 
Mit  Einfclilulj  des  von  Lauterburg  ^e|;en 

Steinheini    hiaabaiehenden    Wentbakji 

und  der  Höbnftetter  Trockentliäler 
Trofkentliiil    awi leben    Gerftetten    und 

Hei  den  keim* 

Mtlndunf  bei  Held  et  heim. 

Trockentbiiler  st wi leben  ötiibersheijn  und 
ITrfiirtns,  l'owie  jcwi leben  Oppbgen  u* 
i      Urrpriug. 

Zwifchcn  dem  Uriprung  d*  Lone  (Londel) 
und  der  Einmündung  des  Hunger- 
brunnen», 

Mündung  unweit  SeUingen. 

Direkt  unter  der  Mündung  ilea  Hunger- 
brunnens. 

1 

Zwifchen    Bunge rbrunnenmündung    und 
Einfluß  der  Laue  in  die  Httrbe, 

An  ihrem  Einflufl  In  die  HiSrbe* 

Bis  ULr  LonemÜndung. 
Z wichen  Lonemllndung  und  KinHuß  dtir 
Htirbe  in  die  Brenz. 

^  Mündung  untorbalb  Hcrmaringem 

148,95 

170,U 

2,614 
a,095 

314,B9 

fjJU9 

0,R89 

363^33 

23,56 
150,09 

mßs 

8,598 

0,428 
2,724 

0,709 

212,61 

41,21 

140,48 

ft7,90 

3^861 

0,748 
2,715 

1,597 

53  ti  1 

Eituuf,'Hgebk't  der  Li>ne     , 

Gebb't  kleiner  BAcbe  ir*  Trocken 
thaler    . 

278,59 
84,76 

5,0Ü0 

o,6ai 

53  0» 
59  0« 

Ein xu^A^O biet  dur  Lotie    . 

Gebiet  der  oberen  Hiirbe  .    .    , 
^      dt^r  ntiteren  Hilrbe .    .    . 

Tutalgebtui  der  Htlrbe  .    , 

313,35 

5,95 

• 

5,691 

0,107 
0,108 

325,21 

fQ  viel  \Xi 

Lüne"  {Fi 
b  im  Beck 

5,906 

*)  Bt^j  Hrtiiifi^en  verliert  ficli 
dlefea  Uarf't*»  ein   Rhrnücher  «Porte   du 
faDkctien  Wafl'er  trötou  in  Laugen  au  all 

iflfcr  in  t 

raas)  ein 
OD  der 

len  Kalkf eilen,  daÜ  20  Minuten  nnterbalb 
tritt     Es  wird   angenomuien,  diele  ver* 
,Naii"  wieder  zu  Tagö. 

■•■.  .  .' 


38 


Waflergebiete  von  DonauzuflülTen. 


Lauf. 

1 
Namen  der  Gebiete 

Flächen 
in 

qkm 

Inhalt 
Q.-M1n. 

Bemerkungen 

55  a 

55  ai 

55  as 

55  b 
55  bi 
55  b> 

55  c 

55  ci 
55  Ca 

55  Ca 
55  C4 

Gebiet  der  Zwerg-Wörnitz. 

(Schwarzenbach  und  Schönbach.) 

Gebiet  des  Schwarzenbachs  (As- 
bach)     

23,25 
15,71 

0,423 
0,285 

Von  den  Qiiellgebieten  bei  Mariä-Kappel, 
Schwarzenhorb  u.  Waldthann  bis  zum 
Einfluß  des  Schönbachs  b.  d.  Rothmühle. 

Von  den  Queilengebieten  bei  Lenkers- 
häufen  bis  zum  Einfluß  des  Schwarzen- 
bachs bei  der  Rothmflhie. 

Bei  Riegclbach;  unweit  der  Landes- 
grenze, am  Zufammenfluß  des  Schwar- 
zenbachs mit  dem  Schönbach. 

Von  den  Quollgebieten  bei  Bemhards- 
weiler  und  Matzenbach  bis  zur  Mün- 
dung des  Gaxhardterbaches  bei  Regels- 
weiler. 

Von  der  Mündung  des  Gaxhardterbachs 
bis  zum  Einfluß  der  Rothach  in  die 
Wörnitz. 

Von   den   Quellgebieten    bis    zur 
Mündung    in    die    Wörnitz   bei 
Willburgftetten. 

Von  den   Quellgebieten   bei   Aufhäufen 

und  Röttingen  bis  zur  Mündung  der 

Sechta  bei  Oberdorf. 
Von  den  Quellgebieten  bei  Thannhaufen 

und  Stillau   bis   zur  Mündung  in  die 

Eger  bei  Oberdorf. 

Bei  Bopfingen;   direkt  unter  der 
Sechtaroündung. 

Zwifchen  Sechta-  u.  Rohrbachmündnng. 

Von  den  Quellgebieten  bei  Hertsfeld- 
haufen  und  Altenbürg  bis  zur  Mün- 
dung in  die  Eger  bei  ützmemmingen. 

Bei  Ützmemmingen;  unweit  der  Lan- 
desgrenze an  der  Mündung  des  Robr- 
bachs. 

Gebiet  des  Schönbachs  .... 

Einzugsgebiet  der  Zwerg- 
Wörnitz 

Gebiet  der  Bothaeh  (Roth.) 

(Nebenfluß  der  Wömitz.    Deuf- 
ftetter-Roth.) 

Gebiet  der  oberen  Rothach    .    . 

„      der  unteren  Rothach  .    . 

Totalgebiet  dex  Rothach  . 

Gebiet  der  Eger. 

(Nebenfluß  der  Wömitz.) 

Gebiet  der  oberen  Eger     .    .    . 

„      der  Sechta 

(Schneidheimer-Sechta.) 

Einzugsgebiet  der  Eger     . 

Gebiet  kleiner  Bäche     .... 
„      des  Rohrbachs    .... 

Einzugsgebiet  der  Eger     . 

38,96 

65,14 
22,05 

0,708 

1,183 
0,400 

87,19 

19,11 
87,62 

1,583 

0,347 
1,592 

106,73 

20,51 
19,09 

1,939 

0,372 
0,347 

146,33 

2,658 

39 


in.  Die  Kegengebiete  der  württembergirclien  Fegelltationen. 


Nanien    der 

Flficbeninhalt 

der  lEpgongebiete 

in 

Bemerk  uTigon 

1,       Pegel  rfaUonen 

GewäfTer 

1  ^  ... 

qkm    ^  y.-Min. 

a.   Im  B  he  In  gab!  et. 

Friedriclisliafon        Bijdtmfuu 

j 

11  4a4,(K) 

207,653 

Selbftregiftnrcnder  Peficl  des  K.  TlaTipt- 
zollatijts  am  HafeTi,  KnIIiJunkt  391,548  m 
über  dem  Nullpunkt  des  Amfterdamer 
Pegels  (d.  h.  flber  N.  K. .') 

Gießenbri'f^kc        i       Argm 

6i6,12 

11,734 

Pegel  an  der  Brücku.    Nul  pTinkt  421,384  m 

über  N.  N. 

Oberndü    l    ,    .    , 

Neckar 

608,18 

12,680 

Pegel  au  der  Neckarbrücke. 

Horb      ..... 

Neckür 

1  ons^f.H 

19,868 

desgl. 

Tübingi^T)')  ,     .     . 

Kuckar 

1  91)8,28 

34,657 

Pe^el    bei    der   Kockarbrilcke.      Nullpunkt 

1 

i 

315,650  m  über  N.  N, 

Plochini^en,     .     ,          Nt'f^knr 

j  4{m\id 

72,658 

Pegel  an  der  Neckarbritcke.  Nullpunkt 
247,112  m  Über  N.  N. 

Cannftatt     .     .     .         Neckur 

4  265, ti4 

77,4f)8 

Pt*gel  an  der  NeckarbvUeke.  Nullpunkt 
213,097  m  über  N.  K. 

Befigheiiu    .     .    .  i       N\'e.^kai* 

7  8J2,33 

142,425 

Pegel  an  der  SehiiFi^ichleüfe.  Nullpunkt 
170,089  m  über  N.  N, 

n  e  i  1  b  r  LI  n  n    .     ,    . 

Neckar 

[   8179,Ö6 

148,549 

Pegel  an  dcT^  SchiiTt fehlen fe.  Nullpunkt 
150,312  m  nber  N.  N. 

Offenau    .     ,     .     , 

Neckar 

:  12  350,52 

224,298 

Pegel    hei    der    Fähre,    zunüchft    am    Ort. 

i 

Nullpunkt  139,091  Tn  über  N.  N. 

Göppingüfi")     .     ,            Flls 

43048 

7,818 

Pegel  an  der  8taaL«*ltraGeubn1cke.  Null- 
punkt 313,527  m  über  N.  N. 

Schormlnrf.     .     .           Heiiii* 

412,84 

7,498 

Die  Aufteilung  eines  Pegcla  ift  hier  in 
Aus  ficht  genommen. 

E  n  z  w  e  i  li  i  n  ^^  e  TT     . 

Km 

1  B6l,12 

30,168 

Pegel   an  der  rteinernen  Enzbrücke.     Null- 
punkt 11I4,5WJ  m  über  N.  N. 

Gaildorf  .    .    ,    . 

K  lieh  LT 

762,2 1 

13,843 

Dfc  AufftelJung  eines  Pegelä  il't  hier  in 
Au&rieht  genommen. 

Neuenl'tjidt*)   ,    , 

Kocher 

1  790,21 

a2,5l2 

desgl. 

Ellwangen    *    .    . 

Jagft 

233,76 

4,063 

desgU 

MöckmUhl    ,    .    . 

Jagft 

1  404,57 

25,509 

dc3gl.  {Event,  -j-  259,08  qkm  Scckach?) 

b.   Im  Doimagebiet. 

* 

Scheer,    .    »    ,       '      Donau 

1 

2  148,94 

39,027 

Pegel  an  der  Donaubrllcke. 

EhingeTi    ....         Donau 

4  001,50 

72,671 

Pegel  .in  der  Donanbrüeke  bei  Berg.  Null- 
punkt 489,r)tX)  m  über  N.  N, 

Wiblingci)    .     .    .  i       Dünan      i 

5  354,59 

97,215 

Pegel  an  der  Donaubrüeke.  NTjllpnnkt, 
468,697  m. 

Ulm    .     ,     .     ,    ,     »          Donau 

ö  084,19 

146,817 

Pegel  an  der  Donaubrüeke,  Nullpunkt 
463,902  ni  über  N.  N, 

Ferthofüti    .    ,    .            liier 

.                       1 

1  333,83 

24,224 

Pc^el  hei  der  alten  Brücke.  Nullpunkt 
587,729  m  »ber  N.  N. 

Dietenlioim.    ,    . 

lllcr 

2062,21 

37,452 

Pegel  an  d.  lllerbrückc.  Nullpunkt  509,215  m 
llbor  N.  N. 

^)   Diu   genaue  Riduklion 

der  Höhe 

1 
nangaben 

auf  .Normal-Null^  bleibt  vorbehalten. 

^)  Dii}  GeUiulc  vuTi  Stt-inl 

ich  und  Mf 

ihlhach  find  nicht  einbezogen. 

")  Hier  ift  tn'cTituoU  noch 

dae  Gehjel 

t  des  Heubaclis  (21,02  qkm)  hinzuzuzählen* 

*)  Je  nacli  der  Lage  des 

aTirzuitellei 

tden  Pegela  ift  daa  151,66  qkm   UTnfaiTeude  BretUcli- 

gebiet  noch  zn  addive 

a. 

i 

^V'ilf^^./yC^^  '.e.i,5?  '.^".^f  .^'  i^ 


Begleitworte 

zu  der  beiliegenden 

hydrographifchen  Ueberfichtskarte 

des 

Königreichs  Württemberg 

in  1:600000. 


I.   Grundlagen. 

Dem  Entwarf  der  Karte  liegt  das  worttembergische  Flurkartenfyftem  zu 
Grande,  fo  zwar,  daß  von  der  Sternwarte  Tübingen  aas  gegen  Norden  130,  gegen 
Süden  122,  gegen  Weften  61  and  gegen  Osten  99  Flarkartenbreiten  zu  je  4000  wfirtt. 
Faß  abgegrenzt  wurden.  Der  Flächenraum  der  Karte  umfaßt  hienaeh  40320  Flur- 
karten oder  52924,3  qkm. 

Die  fphärifclien  Koordinaten  der  Eckpunkte,  bezogen  auf  den  Meridian  von 
Tübingen,  ergaben  sich  wie  folgt: 

Eckpunkt  Nord-Weft:  x  =  +  148  945  m;  y  =  —     69  876  m 
Eckpunkt  Nord-Oft:     x  =  +  148  931  m;  y  =  +  113435  ra 
Eckpunkt  Sfid-Oft:       x  =  —  139  783  m;  y  =  +  113  413  m 
Eckpunkt  Süd-Weft:    x  =  —  139  769  m;  y  =  —     69  898  m 
Die  Dimenfionen  der  östlichen  und  der  weftlichen  Rancilinie  berechnen  sich 
auf  je  288,7 14  km,  während  die  nördliche  und  die  füdliche  Randlinie  je  183,311  km  mißt. 
Die  innerhalb  der  Karte  eingezogenen  Quadrate  umfaffeu  je  400  Flarkarten 
und  entfprechen  genau  dem  Syftem  der  topographifchen   Atlasblätter;  fo- 
weit  diefe  Qaadrate  württembergifches  Gebiet  enthalten,  ftellen  fie  die  entfprechen- 
den  Blätter  des  topographifchen  Atlaffes  von  Württemberg  (1  :  50000)  dar.    Theilt 
man  die  Seiten  eines  Quadrats  in  je  20  gleiche  Theile  ein  und  zieht  die  parallelen 
Verbindungslinien,   fo  hat  man   fofort  die  Flurkarten  des  betreffenden  Atlasblattes. 
Die  Randlinie   eines  Atlasblattes  ift  80000  württ.  Fuß  oder  22,914  km   lang  und 
der  Flächeninhalt  desfelben  beträgt  525,04  qkm.     Durch  das  Netz  der  Atlasblätter 
und  der   Flurkarten  wird  künftighin  der   genaue  Nachtrag    irgend  welcher   Pro- 
jekte u.  f.  w.  auf  der  hydrographifchen  Karte  erleichtert  fein. 

Die  geographifchen  Koordinaten  der  Eckpunkte  unferer  Karte  find  geodätifch 
berechnet  worden  aus  der  Pofition  von  Tübingen.    Hiebei  ist  in  Uebereinftimmung 
mit  der  in  Ausführung  begriffenen  Karte  des  Deutfchen  Reichs  (1  :  100000) 
angenommen  worden:  Tübingen,  geographifche  Breite  <p  =  48®  31'  14,18"  und  Länge 
von  Ferro  1  =  26®  43'  7,38".     Die  Rechnung  lieferte  für  den : 
Eckpunkt  Nord-Weß:  9  =  49°  51'  21,66" 
Eckpunkt  Nord-Oft:     9  =  49®  50'  57,30' 
Eckpunkt  Süd-Ofi:       9  =  47®  15'  12,51' 
Eckpunkt  Süd-Weft:     9  =  47®  15'  34,80" 
Auf  Grund  diefer  Ziffern    wurde  die  Gradeintheilung  der  Randlinien  auf- 
gezeichnet.    Mit  Rückficht  auf   die    künftige  Entwicklung    der    württembergifchen 
Kartographie  find  durch  die  Graduirung   der  Randlinien  fowohl   die  Sektionen 


"; 

y. 

= 

25» 

44' 

48,09"' 

1"; 

1 

= 

28« 

17' 

47,50" 

//. 

■k 

= 

28» 

13' 

3,06" 

1"; 

> 

= 

25«  47' 

41,73" 

JjIIiijihI  Farbpndnick  von  G.  Hopphan. 


■1 


ä 


Begleitworte  zur  hydrographifchen  üeberfichtskarte,  41 

der  neuen  einheitlichen  Gradabtheilungskarte  des  Deutfchen  Heicfaes 
(1  :  100  000),  als  auch  die  künftigen  „Meßtifchblätter"  (1  !  25000)  angedeutet 
worden.  Die  Sektionen  der  Gradabtheilungskarte  theilen  den  gcogr^phifchen  Quadrat- 
Grad  in  8  Trapeze  von  je  15  Minuten  Breite  und  30  Minuten  Länge;  während  die 
Meßtifchblätter  denfelben  Raum  in  GOfphäroidifche  Trapeze  abgrenzen,  von  je  6  Minuten 
Breite  und  10  Minuten  geographifcher  Länge. 

IL   Inhalt  der  Karte. 

Die  Situationszeichnung  der  Ueberfichtskarte  erfolgte  mit  Hilfe  einer  Netz- 
eintheilung,  welche  mit  dem  württembergifchen  Flurkartenfyftem  identifch  ifr,  durch 
Reduktion  aus  der  hydrographifchen  Originalk'arte  in  1:200000* 

Bei  der  Reinzeichnung  der  Wafferfcheiden  wurden  5  KlalTen  unter» 
fchieden : 

I.  Ordnung   (europäifche  Wafferfcheide).     W.  zwifchen  den  Strömen  Rhein 

und  Donau,  alfo  zwifchen  Nordfee  und  fchwarzem  Meere, 
II.  Ordnung.     Wafferfcheide   zwifchen    denjenigen    BiünenflUffen,    wclehe 
direkte  Nebenflüffe    eines   Hauptftroms    find;   alfo   z.   B.   WalTerfehcide 
zwifchen  Neckar  und  Murg  oder  zwifchen  SchulTen  und  Argen. 

III.  Ordnung.     Wafferfcheide    zwifchen     den   Nebenflüffen    der    genannten 

Binnenflüffe;  alfo  z.  B.  zwifchen  Kocher  und  Jagft  oder  zwilehen  oberer 
and  unterer  Argen. 

IV.  Ordnung.    Wafferfcheide   zwifchen   den    Zuflüffen    der   eben   genannten 

Nebenflüffe;  alfo  z.  B.  zwifchen  Brettach  -und  Ohrn  oder  zwifchen  Nngold 
und  Glems. 
V.  Ordnung.     Wafferfcheidc  zwifchen  den   Unterabt h eilungen  der  eben 
genannten  Zuflüffe;  alfo  z.  B.  zwifchen  Waldach  und  Öteinach. 

In  ähnlicher  Weife  wurde  eine  Klaffifikation  der  Wafferläufe  in  der 
Reinzeichnung  angeftrebt.  Die  Stärke  der  Thalrinnen  entfprieht  annähernd  den  ab- 
fließenden Waffermengen  an  den  einzelnen  Stellen  des  Laufes,  Die  wichtigeren 
Trockenthäler  find  durch  unterbrochene  Linienzüge  angedeutet  worden,  weil  hier 
nur  zeitweilig,  namentlich  bei  rafchen  Schneeabgängen,  Wafferläufe  beftelien.  In 
Verbindung  mit  den  unterirdifchen  Wafferläufeu  ftehen  die  walVerreichen  Quell- 
topfe  der  Alb,  aus  ihrem  Felfenfchoß  brechen  plötzlich  fertige  Flüflc,  welclie  fofort 
die  Räder  von  Mahlwerken  oder  Pumpftationeii  in  Bewegung  fetzen;  die  Karte 
bezeichnet  fie  durch  kleine  Ringe. 

Die  Bezifferung  der  einzelnen  Gebiete  weist  hin  auf  die  Laufnummern 
der  vorftehenden  Arealtabellen  und  erleichtert  wefentlich  die  AufTuehung  der  be- 
treffenden Flächenbefchreibung. 

Zum  Zwecke  überfichtlicher  Kennzeichnung  der  Höben  verbal  tniffe  find  an 
einzelnen  befonders  wichtigen  Orten  Höhen  Ziffern  (395  m)  eiiigefch  Heben,  Diefe 
Angaben  beziehen  fich  annähernd  auf  Normal-Null. 

Das  Flächenkolorit  wird  fich  wohl  felbft  erklären,  es  mag  dalier  die 
Bemerkung  genügen,  daß  die  bedeutenderen  Nebeuflüffe,  mit  über  400  qkm  Regen- 
gebiet, durch  fchmale  Farbenbänder  ausgezeichnet  wurden. 

Die  Nomenklatur  der  hydrographifchen  Ueberfichtskarte  wurde  möglichCt 
befchränkt  und  außer  den  Namen  der  meteorologifchen  und  Pegclftationen  haben 
deßhalb  nur  wenige  orientirende  Ortsnamen  Aufnahme  gefunden. 

In  Betreff  der  württembergifchen  Pegel ftationen  finden  fieh  nähere  An- 
gaben auf  Seite  39  und  43  der  vorliegenden  Blätter.    Die  Wallerrtandsbcobachtungen 


4$  Begleitworte  zur  hydrograpliifchen  Ueberfichtskarte. 

werden  vom  Jahrgang  1880  an  in  den  „Württerab.  Jahrbüchern  für  Statiftik  und 
Landeskunde"  veröffentlicht  werden.  Ein  Blick  auf  die  Karte  zeigt,  daß  diefes 
Pegelnetz  in  fehr  erwünfchter  Weife  ergänzt  wird  durch  die  Pegelftationen  der 
Kacbbarftaaten,  Die  in  Baden  beobachteten  Wafferftände  werden  regelmäßig  ver- 
öffentlicht in  den  Jahresberichten  der  meteorologifchen  Centralftation  Karlsruhe  und 
im  StatiUifcben  Jahrbuch  für  das  Großherzogthum  Baden.  Die  Befultate  der 
zahlreichen  b ayerifc he n  Pegelftationen  werden  nicht  gedruckt.  Die  fchweizer- 
ifchen  Pegelbeobachtungen  werden  dagegen  von  dem  eidg.  Baubureau  regelmäßig 
in  der  muftcrgiltigen  graphifchen  Darftellung  mifgetheilt,  welche  R.  Lauterburg  ein- 
geführt hat.  Die  Wafferftände  der  oberen  Donau  werden  am  Brückenpegel  zu 
Sigmar!  tigeti  feit  vielen  Jahren  notirt  und  find  nach  gefälliger  Mittheilung  des 
Holienzoller Tchen  Landesbaumeifters  Leibbrand  in  Sigmaringen  jederzeit  in 
Abfchrift  erhältlich.  Für  eine  größere  Anzahl  der  in  der  Karte  verzeichneten 
Pegelftiitionen  {mit  Einfchluß  der  bayerifchen)  finden  fich  die  Angaben  über  die 
beobachteten  Wafferftände  auch  in  dem  Sammelwerke:  „Statiftik  des  Deutfchen 
Reichs",  herausgegeben  vom  Kaiferlichen  ftatiftifchen  Amt.  cfr.  Band  XV.  Die 
Deutfchen  Waffer ftr aßen.  Bcfchreibendes  Verzeichnis  nach  dem  Stande  des 
Jahres  1873. 

Die  meteorologifchen  Stationen  Württembergs  find  auf  der  Karte 
nach  dem  Stand  von  1882  verzeichnet.  Die  Stationen  Aichelberg,  Oberamts  Calw, 
und  Aichelberg,  Oberamts  Schorndorf  fowie  Schwenningen  find  nur  Regenftationen. 
Die  Bericlite  werden  von  Prof.  Dr.  v.  Seh  oder  periodifch  in  den  Württemb.  Jahr- 
büchern für  Statiftik  und  Landeskunde  veröffentlicht.  Zehnjährige  Mittel  der  Regen- 
höhen finden  fich  Württemb.  Jahrb.  1880  S.  20.  Die  größten  innerhalb  24  Stunden 
beobachteten  Niederfchlagshöhen  für  die  zehnjährige  Periode  1866/75  fiehe  in  dem 
Werk:  „Das  Königreich  Württemberg**.  Bd.  I.  S.  225.  Zur  Ergänzung  des  Netzes 
wurden  auch  mehrere  der  früheren  meteorologifchen  Stationen  auf  der  Karte  an- 
gegeben,  nach  Plieninger,  Beitrag  zur  meteorologifch-klimatifchen  Statiftik  und 
Topographie  Württembergs.  Stuttgart  1856,  S.  394 — 403  und  Plieninger,  Die 
Rcfultate  aus  vierzigjährigen  Beob.  Stuttgart.  Aue.  1868,  befonders  S.  99  AT.  Die  Nieder- 
fchlagshöhen der  badifchen  meteorologifchen  Stationen  werden  alljährlich  in  dem 
Jahresbericht  der  meteorologifchen  Centralftation  Karlsruhe  und  der  Zeitfchrift 
„Statiftifehcs  Jahrbuch  für  das  Großherzogthum. Baden"  bekannt  gegeben.  Die  Er- 
gehnilTc  der  meteorologifchen  Beobachtungen  auf  den  preußifchen  Stationen 
Hechingen  und  Hohenzollern  werden  fortlaufend  veröfFentlicht  vom  K.  meteorologifchen 
Inftitut  KU  Berlin,  in  dem  amtlichen  Quellenwerk  „Preußifche  Statiftik".  Für  die 
bayerifchen  Stationen  findet  man  das  nöthige  Material  in  den  „Beobachtungen 
der  meteorologifchen  Stationen  im  Königreich  Bayern"  herausgegeben  von  der 
K.  bayr.  Centralftation  München.     1879  flF. 

Angaben  über  die  abfoluten  und  relativen  Gefällsverhältniffe  der 
wichtigeren  württembergifchen  Flüffe  finden  fich  in  dem  Werke  „Das  Königreich 
Württemberg'*.  Eine  Befchreibung  von  Land,  Volk  und  Staat.  Stuttgart.  1882. 
Bd.  I.  S.  298—304.  Ebendort  finden  fich  auch  die  Notizen  über  die  abfolute  Höhen- 
lage der  wichtigften  Punkte  der  Flußrinnen,  über  die  Länge  der  Wafferbahnen  und 
über  die  mittlere  Breite  der  Flußbetten. 

Die  Herausgabe  der  vorliegenden  Ueberfichtskarte  erfolgt  auf  Veranlafliing 
und  in  Gemeinfchaft  mit  der  K.  Minifterialabtheilung  für  den  Straßen-  und  Waffer- 
bau,  deren  Referent,  Herr  Oberbaurath  von  Martens,  den  Bearbeiter  in  dankens- 
werther  Weife  berathen  hat. 


43 


IIL  Notizen  Ober   die  Pegel Ttatio neu 

im  Gebiet  der  Karte. 


Kam«   der 


Pegelftatiünen         GüwäflTür 


fernimg') 
von  der  ' 
Münihin^ 

km 


n^beacotü') 

des  Niiil- 
punkts  N.  N 


Mittel-       ««liencote 
des  Mittel- 

am  Pegel  ,       jf.  ^, 
m         I         in 


Sbiatsgebiet 

wn 


1.  An*)     .    .    . 

2.  Bedglieira,     . 

3.  Bregen  a     ♦    . 
L  Cannftatt  .     , 

5.  Diedesliojin*) 

6.  Dietetiheim    , 

7.  Dillingen*)     * 

8.  Ehingen  (Berg) 
9»  (EUwangen)   . 

10.  Ensweihingen 
li.  Fcrthofen  ,    , 

12.  Friedrichshafen 

13.  (Gaildorf]  ,  , 
U.  Gicßenbrücke 

15.  Göppingen     . 

16.  GÜDzburg^)    . 

17.  Heidelberg*)  , 

18.  Hetlbrunn  (unter. 

19.  nirfebhorn     . 

20.  Horb  .  .  . 
2t  KadeJbiirg^)  . 

22.  Kelltnün^*)     . 

23.  Kempten*)     . 

24.  Konftani*}     , 

25.  Lindau*)    ♦    . 

26.  Mannheim*)    . 

27.  Mannheim*}  . 
2a  Miltenberg*)  , 
29.  (Möetmühl)  . 
m  (Neuen  lladt)  . 
3t,  Neti-Ulm*)     . 

32.  Über-Rirchberg 

33.  Oberndorf.    . 

34.  OchfenfiirtM  . 

35.  OflFenau      .    . 

36.  Plochingen     , 


Rbetn 

Neckar 

Bodeufee 

Neckar 

Neekar 

Hier 
Donan 
Donau 
Jagft 

Enz 

Hier 

Boden  fcc 

Kocher 

Argen 

Fil5 
Donnu 
Neck  Ar 
Neckar 
Neckar 
Neckar 
Rhein 

liier 

Hier 
Bodenfeo 
Boden  fce 

Rhein 
Neckar 

Hain 

Jagft 
Kocher 
Donau 

liier 
Neckar 

Main 
Neckar 
Neckar 


139 

74 

188 
81 
22 

337 

423 

170 
23 
55 
51 

112 

6 

20 

360 
2ti 

113 
47 

29Ö 

914 
36 

105 
28 
68 

585 
S 

125 
26 
15 

384 
9 

aiö 

270 

97 

212 


393,71 

170,089 

392,5  ? 

213,097 

130,730 

mm,215 

418,522 

489,500 

194,500 
5BT,729 
391,548 

421,381 
313,5^27 
439,434 

150,312 

382,48 

536,509 
657,493 
391,798 
394,098 
85,256 
84,94<) 
122,097 


464,732 

480,471 
457,658 
174,021 
139,094 
247,112 


+ 
+ 

+ 


7,82 

1,40 

2,5 

1,23 

1,85 


-h  0,29 
+  1,40 

+  1,24 
+  1,09 
+  3,49 

+  0,73 
H-  0,62 
+  0,79 
+  2,00 
+  1,11 


+  2,10 
-  0,49 
+  0,28 
+  3,40 
+  0,78? 
+  4,51 

+  4J3 
+  0,80 


+  0,80 

+  0,52 

+  1,00 

+  1,53 

+  141 


401,53 
171,49 
305,0? 
211,33 

132,08 

418,81 
490,9^* 

195,74 

588,82 
395,04 

4-32,11 

314,05 
440,16 

151,42 


536,02 
657,77 
395,20 

394,88? 
89,77 
89,67 

122,90 


465,53 
480,99 

175,02 
140,62 
248p22 


Schweiz 

Wflrtteinberg 

Uefterreieh 

Württemberg 

Baden 
Württemberg 

Bayern 
Württemberg 


Bayern 
Baden 

Württemberg 
IlefTen 

Württemberg 
Baden 
Bayern 

n 

Baden 
Bayern 
Baden 

Bayern 

Württemberg 

Bayern 

ti 
Württemberg 

Bayern 
Württemberg 


*)  Bei  den  Donaupegeln  tritt  die  Entfernung  von  der  ^dentfehen  Grenze**  bei  PalTan 
an  Stelle  der  Mündungsdiftanz.  Bei  den  Boden feepegeln  gilt  liiefür  die  Länge  der  WalTer- 
bahn  bis  zum  Pegel  bei  Stein  a.  Rhein. 

')  Die  „Höhencoten**  find  noch  nicht  definitiv  feft,  weil  die  Präcifionsnivellcmenta  der 
verfchiedenen  Länder  unter  fich  noch  nicht  ausgeglichen  find. 

')  Die  Stände  des  „Mittelwaffers**,  d.  h.  die  Mittel  der  mittleren  JahreawaiVerrt^nde 
find  meift  nur  erüte  Näherungswerthe. 

*)  Gefällige  briefliche  Mittheilungen,  welche  der  Bearbeiter  verdankt  für  Baden:  Herrn 
Oberbaurath  M.  Hon  feil  in  Karlsruhe;  für  die  Schweiz:  Herrn  Ingenieur  H.  LatUerburg  in  Bern; 
ftir  Bayern:  Herrn  Bauamts- AITeflbr  F.Beutel  in  München. 


'•>^- ••>':?? -5P?»= 


44 


Kotis€n  über  dio  Pcgelftationen.   Fortfetzung. 


Namou  der 

Ent- 
fernung 

Höhencote 

Mittel- 

Höhencote 
des  Mittel- 

' 

von  der 

des  Null- 

waffer 

waffers 

Staatsgebiet 

Pegel  rtatiotien         Qewäffer 

Mttndung 

punkts  N.  N. 

am  Pegel 

N.  N. 

km 

m 

m 

m 

37.  Radolfzell*)  .    .     . 

Büdenfee 

20 

391,8 

+  8,4 

395,2 

Baden 

33.  Raftatt^  ,     .    . 

Murg 

8 

112,364 

+  0,60 

112,96 

ft 

39.  Roraannahorn  *) 

Büdenfee 

47 

394,09 

— 

— 

Schweiz 

4Ü.  Rorfchach*)  . 

Büdünfee 

m 

393,71 

+  1,64 

395,35 

n 

4L  Öcliaffhaufen*) 

libdn 

970 

381,6? 

+  7,48 

389,1? 

r 

42.  Scbeer  .    .     . 

Dotiau 

482 

556,37 

— 

Württemberg 

43.  (SchorndorO  . 

Rema 

35 

— 

— 

— 

n 

44.  Sigmar ingen  . 

Donau 

494 

566,408 

+  1>29 

567,70 

Preußen 

45.  Stein*).     .     . 

Rhein 

990 

391,13 

+  3,47 

394,60 

Schweiz 

46,  Tübiu^-ün  .     . 

Ncobar 

253 

315,650 

+  0,95 

316,60 

Württemberg 

47.  Ui^bcTl ingen*) 

Boden  fco 

47 

391,8 

+  3,4 

395,2 

Baden 

48.  Ulm  .... 

Donau 

385 

463,902 

+  1,89 

465,79 

Württemberg 

40.  Walclslmt.     . 

Rhrin 

9üG 

305,679 

+  2,70 

308,38 

Baden 

5Ü.  Wertbeira.    . 

1         Main 

140 

133,275 

+  1,65 

134,92 

« 

51.  Wiblingeu,    . 

I       Donau 

390 

468,697 

+  1,69 

470,39 

Württemberg 

52.  WibliugL*ü.    . 

liier 

1          3 

471,040 

+  0,94 

471,98 

Bayern 

53.  Wimpfen   .     . 

Necltar 

1        99 

— 

— 

— 

Heffen 

54.  WHrsburg.    . 

Main 

^51 

166,310 

+  0,90 

167,21 

Bayern 

lY*  Notizen  ilbor  tlie  meteorologirchen  Stationen 

im  Ciebiet  der  Karte. 


Metuorologirdie 
Station 


1.  Äiebelberg,  OA,  Calw  .    , 

2.  Aichelborg|OA  SehürndöTf 

3.  Ansbach 

4.  Biberach     ...... 

ö.  (Blaubeuren) 

6*  Br*?gi!n2 ,     , 

7.  Brütten 

a  (Bnichial)  Württ.  Bcob.  . 
9,  Buchen   _ 

10,  üi\]w 

11.  Cannftatt 

1:2,  Dillingen ,  . 

13.  DinkeUbtVhl     ....'. 

14.  Donanefehingcn  .     .     ,     , 

15.  (Knnabeuren)  .     .     .     .     , 

16.  (Eppingen)*) 

17.  Freud enftadt 


Höbe 

ab*^r 

dem 
Meere 

m 


776 
472 

414 
537 
ÖI5 
4]0 
188 
1:21 
332 
34S 
221 
45'^ 
43ü 
602 
776 
202 
733 


Niederfchlagshöhe 


mittlere    innerh. 


I  größte 


jährliche 
mm 

1  115 

911 
712 

722 
841 

1541 
n21 
682 

1111 
76Ö 
651 
753 

f)D4 

821 

700 

1661 


21 

Stunden 

mm 

87 
40 
49 
66 

90 

84 

61 

44 


106 


in  den 
Jahren 


1878-79 
1878-79 
1879-80 
1866—75 
1831—33 
1870-82 
1872-80 
1866-75 
1872—80 
1866-75 
1845—70 
1879-80 

1872-80 
1846—62 
1843-68 
1866—75 


Beob- 
achtungen 
exiftiren 
aus  den 

Jahren 


1877—83 
1878—83 
1879-83 
1866-83 
1831  -  33 
1871—83 
1872—83 
1853-78 
1868—83 
1843—83 
1843—83 
1879-83 
1881-83 
1872-83 
1846-62 
1843-68 
1856-83 


Staatsgebiet 


Württemberg 

Bayern 
Württemberg 

Oefterreich 
Baden 


Württemberg 

n 

Bayern 

r 

Baden 
Württemberg 

Baden 
Württemberg 


«)   W.  Koppen.    Regenverhältniffe  von  Südweft  -  Dentfchland. 
Gei'elUdiaft  für  Meteorologie  Band  Y  1870  S.  6. 


Zeitfchrift  der  öfterreich. 


Notizen  über  die  meteorologifchen  Stationen.   Fortfetzung. 


45 


Meteorologifche 
Station 


i  Höhe 
über 
dem 
Meere 


Niederfchlagshöhe 


mittlere 


größte 
innerh. 


jährliche  I      ^4 

Stunden 


in  den 
Jahren 


Beob- 
achtungen 
exiftiren 
ans  den 

Jahren 


Staatsgebiet 


18.  Friedrichshafen  .... 

19.  Gaildorf 

20.  (Giengen  a.  d.  Brenz)  .    . 

21.  Groß-Altdorf 

22.  Haufen  ob  Verena .    .    . 

23.  Hechingen 

24.  Heidelberg 

25.  Heidenheim 

26.  Heilbronn 

27.  Hirfchlanden 

28.  Höchenfchwand  .... 

29.  Hohenheim 

30.  Hohenzollern 

31.  Isny 

32.  Karlsruhe«) 

33.  Kempten     ...... 

34.  Kirchheim  u.  Teck  .    .    . 

35.  Kocherfteinsfeld  .... 

36.  Kreuzungen 

87.  Lindau 

38.  Lohn*)    ....... 

39.  Mannheim 

40.  Meersburg 

41.  Memmingen 

42.  Mergentheim 

43.  Munderkingen 

44.  MflnHngen 

45.  (Ochfenhaufen)     ..... 

46.  Oehringen 

47.  Romanshom*)     .    .    .    , 

48.  Rorfchach«) 

49.  Schaffhaufen*)     .    .    .    . 

50.  Schopfloch 

51.  Schwenningen 

52.  (Sigmaringen)')   .... 

53.  Stuttgart 

54.  Sulz 

55.  Tübingen 

56.  Ulm 

57.  Villingen 

58.  Wertheim 

59.  Würzburg 

60.  Zeil,  Schloß 


407 

836 

462 

413 

803 

513 

123 

493 

166 

300 
1012 

400 

859 

721 

123 

696 

322 

197 

428 

399 

645 

112 

408 

599 

221 

510 

716 

612 

240 

410  ?| 

455 

464 

770 

702 

580 
.268 

439 

325 

478 

717 

144 

179 

754 


826 

625 
698 
863 
675 
935 
712 
648 

1612 

582 

732 

1443 

851 

1400 

915 

Dielt  beil. 

1000 

1232 

785 

577 

1041 

1017 

645 

886 

708 

796 

668 

942 

1088 

1240 

1115 

896 

374 

622 

743 

630 

702 

1006 

991 

579 

1338 


103 


93 
39 


75 
61 


91 

62 

113 

lieltleil 

97 
67 
53 


71 
66 
61 

86 

67 

114 

98 
32 

82 
61 
77 
58 


25 
81 


1866-75 

1825-45 
1866—75 
1875-79 
1861-77 
1872-80 
1866—75 
1866-75 

1871—80 

1838-70? 

1861—77 

1866—75 

1840—81 

1879—80 

1866—75 

1864—  ? 
1879—80 
1864—73 
1781-1870 
1871-80 
1879—80 
1866—75 
1878-79 
1875-79 
1860-64 
1866-75 
1880—81 

1881 
1875—80 
1866—75 
1878—79 
1836-42 
1825-81 
1866-75 
1866—75 
1866-75 
1871-80 
1872—80 

1880 
1879—82 


1826—83 
1882—83 
1825—45 
1866—83 
1875-83 
1860-83 
1817  83 
1847—83 
1839-83 
1880-83 
1868-83 
1838—83? 
1860—83 
1832-83 
1833-83 
1879—83 
1864-83 
1868-83 
1864-83 
1879-83 
1864-83 
1781—1883 
1868—83 
1879-83 
1866-83 
1876—83 
1874-83 
1860-64 
1836-83 
1880—83 
1870-83? 
1863—83 
1841-83 
1878-83 
1836-60 
1825-83 
1861-88 
1861—83 
1853-83 
1868-83 
1868—83 
1880-83 
1878-83 


Württemberg 


Preußen 

Baden 

Württemberg 

n 

Baden 

Württemberg 
Preußen 

Württemberg 
Baden 
Bayern 

Württemberg 

n 

Schweiz 

Bayern 

Schweiz 

Baden 

n 

Bayern 
Württemberg 


Schweiz 


Württemberg 

n 

Preußen 
Württemberg 


Baden 

Bayern 
Württemberg 


*)  Vcrgl.  M.  Honfell.    Die  Hochwaffer-Kataftrophen  am  Rhein.    Berlin  1883.    S.  14. 

*)  Näheres  fiehe;  Zeitfchrift  für  fchweizerifche  Statiftik  1874  S.  13  und  fortlaufend  in: 
„Schweiz,  met.  Beobachtungen",  herausgegeben  von  der  Schweiz,  met.  Centralanflalt  Zürich; 
Direktor  R.  Billwiller  gibt  hier  alljährlich  eme  überfichtliche  Regenkarte  der  Nordoft-Schweiz. 

»)  Cfr.  Statiftik  des  Deutfchen  Reichs  Band  XV  S.  319. 


Alphaktikhes  Verxciebnis 


der 


Flüffe,  Bäche  und  Trockentliäler, 

deren  HegcD gebiet  im  Vorfteli enden  ztffermäßig  angegeben  ift. 


Seite 

Aal 

.    23 

A^re    ,    ,    ■ 

8 

Ablach    .    . 

» 

.    34 

Adi  [Nau)   ,    . 

» 

.    33 

^      Bnofer     . 

ä 

.      9 

„      Bregenzcr 

y    w 

,      8 

^      Ettlshofer 

^ 

.      9 

^      Konftanier 

.    .    35 

,      WaldfecT 

, 

.    .      9 

„     Wolfegger 

p 

.     .       9 

^      WurzÄCher 

p 

.    37 

„      Zwiefalter 

, 

.    .    B2 

Adelmannsfelder 

Roth 

,    24 

Ahlbach  .    ,    . 

•    28 

Aich  {Aiha).    , 

^ 

.     .     19 

Arrchbach  {auch  Komm 

els- 

tbal  oder  Selteobach 

)    ,    15 

Aitrach  (Donau-Zufliiß) 

.    31 

Aitrach  tmer-Zi(fluß) 

.    .    37 

Alb 

,    .    J2 

Altenbach  (Romgrabeii 

)    ,    18 

Altenthal 

.    .    31 

Alt©  Eeins   .    -    .    , 

.    ,    21 

Ammer 

.    .     15 

Ammerabach    .    ,    . 

,    .    21 

Anbau  fcr  Trockcnthal 

.    ,    3G 

Apretbach  (Lochbach) 

,    30 

Argen  ....*, 

.     .       9 

Argen,  obere  .     .    , 

,    10 

Argen,  untere .    .     . 

.     10 

Asbach    (SchwarKenba 

eh)    38 

Afpach 

.    .    30 

Aubach   ..... 

.     .    34 

Authmnthbach ,    ,    . 

,    ,    15 

Aybach   ,    -    .    .    . 

.    ,    25 

Bachzimmemerbach . 

,    .    31 

naierzet  Roth      .     . 

.     .    32 

Ballbach.    , 

* 

1    t 

,     .    30 

fielte 

Bampfen , 9 

Bärenbach 21 

Bccra .  33 

Thieringer     ,     .     .  33 

„       untere  ♦     ....  33 

Welitnger.     ,     .     .  33 

Bcrnbaeh J3 

Beutel 21 

Bentenbach  ....*.  21 
Biber  (Kocher-Zufluß)  ,  .  24 
Biber  (Donau-ZutliEß)  .  ,  32 
Biberach  (Neckar- Zufluß) .  17 
Bittelbronnerb.ieh  (Klin- 
genbach)    27 

Blau .33 

Blinde  Roth     .....  24 

Bodenbach  (f.  Bern.)     .    ,  16 

Bödenfee 8 

Böllingerbach  (Biberach)  ,  17 

Boofer  Ach 9 

Bottwar  . 22 

Bregenzer  Ach     .    ,     .    .  8 

Bregc 31 

Brchrabach *  SO 

Breitach 54 

Brenz 35 

Brenz thal,  großes     .     ,     .  35 

f^          kleines     ...  35 

Brcttacli    (Kocher- Zufluß)  25 

Brettach  (Jagft  Zntlnß)     .  2C 

Brigaeh 31 

Buchenbach 22 

BQhler 28 

Butzbach.     ..,,..  20 

Dangolbruunenbach   (Rim^ 

bach) 29 

Dogenbach  ..»,..  26 

Degenfelder  Wafferfack   .  33 


Butte 

Dempfelbach 26 

Dießenbach ......  14 

D  i  ppaeh    ( Rn  c  h  fener bae  h )  27 

Pübelbach   ......  13 

Donau      .......  31 

Donzdorfer  Lauter  .     .     ,  20 

Dorfmcrkingcrtbal    ...  3b 
Durleabach    (Mfltdbach    v. 

Reute) 9 

Echa2 15 

Egau  (Egge) 36 

Egcr  (Warnitz-Zufluß)  .     .     38 

Eiäbach 24 

Elfaeh      .......     19 

Elfenz 18 

Elta 33 

„     obere 33 

^     untere 33 

Elz  (E)zbach)  .....    18 
Enggaffe  (Trockenthai)     .    35 

Enz t2 

n     große 22 

„     kleine 22 

Erdföllc  bei  Ebnat  .    .    ,    23 

^        bei  Schopfloeh    .    19 

p        in  den  Fäulenen  ,    20 

in  der  Battenau  ,    20 

Erlcnbach 20 

Ems .    19 

14 
37 
37 
25 
26 
9 
15 
22 
20 


Efcharh  (Neckar-Zufluß)   . 

Efchach,  obere  (Illcr-Zufl.) 

^         untere         ^ 

Efpach 

Ette 

Kttiahofer  Ach     .    . 
Eyach  (Neckar-Zufluß) 
Eyach  (Enz-Zuflnß)  . 
Eyb  (Eybach)  .    .    . 


Alphabetifches  Verzeichnis  der  Flüffe,  Bäche  und  Trockenthäler, 


47 


Seite 

Faulenbach 33 

Federach 34 

Federfee  (f.  Anm.)   ...  32 

Felfenthal  bei  Mühlheim   .  31 

Feuerbach  (Milhlbach)  .    .  16 

Fichtenberger  Roth  ...  24 

Fils 20 

Fiakenbach 18 

Fifchach 28 

Fifchbach 25 

Fifchbacher  Mühlbach  .    .  10 

Flattbach 9 

Fleinhcimerthal     ....  36 

Forbach  (Murg-Zuflnß) .    .  12 

Friedrichshafener     Mühlb.  10 

Fulbach 20 

Oaisbach 12 

Gaisthal  (Fils) 20 

Gammelsbach 18 

Gartach 17 

Ginsbach 26 

Glasbach 25 

Glatt 14 

Glems 23 

Golderabach 15 

Gollach 29 

Göttelbach 13 

Grenzbach  (f.  Bern.)    .    .  23 

Grenzbach  (Schwarzach)  .  10 
GroU  -  Engftinger    Waffer- 

fack 15 

Grünbach 30 

Haldenbach 21 

Heinbach  (Heubach)     .    .  20 

Heinthal 36 

Herrgottsbach    (Lichteier 

Thalbach) 29 

Hinter-Rhein    .....  8 

Hollenbach  ......  24 

Holzheimerbach    ....  20 

Hungerbrunnen  (Trocken- 
thal)       37 

Hürbe  (Lone) 37 

„      obere 37 

„       untere 37 

liier 34 

Itterbach 18 

Jagft 25 

Karapferthal 35 

Kanzach 32 

Katzenbach  (Neckar-Zufl.)  15 
Katzenbach  (Rcichenbach) 

(Filszufluß) 20 

Kerfch  (Körfch)  ....  36 


Seite 

Keffach 27 

Kettach 31 

Kinzig 11 

große 11 

„       kleine 11 

Klingenbach    (Bitteibron- 

nerbach) 27 

Klotzbach 21 

Kocher 23 

r,       fchwarzer    ...  23 

„        weißer     ....  23 

Konitanzer  Ach   ....  35 

Kraich 13 

Kraienbach 31 

Kreßbach 25 

Kreuzbach  (f.  Bem.)     .    .  23 

Kreuzerthal 27 

Krumm 20 

Krümmung 21 

Kuchenerthal 36 

Kupfer 25 

Landquart 8 

Lauchert 34 

„        obere     ....  34 

„        untere     ....  34 

Lauter,  Donzdorfer ...  20 

„        Lenninger    ...  19 

Mögglinger  ...  21 

Offenhaufer  (Große)  32 

„        Spiegelberger  .    .  22 

Lauterbach 13 

Leiblach 8 

Lein  (Kocher-Zufluß)    .    .  24 

Lein  (Gartach)      ....  17 

Lenninger  Lauter     ...  19 

Leutelsbach 23 

Lichteier  Thalbach  (Herr- 
gottsbach)      29 

Lindach 19 

Lippach 31 

Lochbach  (Apfelbach)  .    .  30 

Lone 37 

Maiu  (f.  Anm.)      ....  29 

Marbach 20 

Maubach 22 

Maulach 26 

Motter 23 

M{)gg]inger  Lauter  ...  21 

Mühlbach    (Donau -Zufluß)  31 

(Neckar-Znfluß)  14 

Fifchbacher.    .  10 

„        Friedrichshafener  10 

(Feuerbach)     .    .  16 

„       V.  Reute  (Dnrles- 

bach)   ....  9 

Murg 12 


Seite 

Murr 22 

Mufel,  ftille 31 

Nagold .  27 

NalTach 20 

Nafl*auerbach    .    .    .    .    ,  29 

Nau  (Ach) 33 

Neckar 14 

Nefenbach 16 

Niebel  (Efchach)  ....  37 

Obere  Argen 10 

Oedenftetter  WalTerfack   .  34 

Offenhaufer  Lauter  (Große)  82 

Ohrn 25 

Ofterach  (Iller-Zufluß)  .    .  34 

Ofü-ach  (Donau-Zufluß)     .  32 

Pfeffer 85 

Pfinz 13 

Plelfur 8 

Prim 14 

Beichenbach  (Aich-Zufluß)  19 
Reichenbach  (Katzenbach) 

(Fils-Zuflnß) *  20 

Reiglersbach 26 

Rems 21 

n      alte 21 

Rennbächle 12 

Rhein 8 

Riedbach 33 

Rimbach  (Dangelbrunnen- 
bach)      29 

Rippach 29 

Riß 34 

Röhlinger  Sechta.    ...  25 

Rohrach  (Rohrbach)     •    .  20 

Rohrbach  (Eger-Zufluß)    .  38 

Romgraben  (Altenbach)    .  18 

Rommelsthal    (Aifchbach)  15 

Rotenbach  (Jagft -Zufluß)  25 

Roth,  Adelmannsfelder     .  24 

„      Baierzer  .    .        .    .  32 

„      Fichtenberger.    .    .  24 
Rothach  (Roth)  (Wörnitz- 

Zuflufl) 38 

Rothach  (Theuringer  Ach)  10 

Rothbach,  Rcchenberger  .  25 

Röthenbach  (Hollenbach)  .  24 

Ruchfenerbach     ....  27 

Saal  (Saalbach  u.  Salzach)  18 

Sali 25 

Schaich 19 

Schefflenz 27 

Scherzach 9 

Schießthal 21 

Schiltach IB 

Schlichem 14 


r.«  .r.v^;^.i-; 


^T^r 


4ä 


Älpliabctifches  YerzeichniB  der  FIölTe,  Bäche  und  Trockenthäler. 


8L4t6 

Schlierbach  {Kocher- Zufl.)  24 

SchUerbach  (Thalbach)     .  20 

S  c  hmid  st  eioh  (T  ro  c  k  e  nth  al )  3  5 

Schraie 23 

Scfaniiecha 33 

„          obere  ,     ...  33 

„          untere.     .     ,     .  33 

Scbmieciion  ......  32 

Schoeidhciün^r  Seehta  .     ,  38 

Schöiibach 38 

8c1iÖnmrins^ 12 

Schopöorher  Erdfalle  .     ,  19 

Scbornbach 21 

SchotiÄch    .,.,.,  17 

Schufen 9 

Schtitter  ,....,,  11 

Schwariach   (Donau-ZnflO  32 

Schwarzacb  (Grenzbach)  .  10 

Seh  warben  baeh  (Asbacb)  .  3b 

Schweizerbach.    .    .    .    *  21 

SechtOj  Röhiinger     .    ,     .  2ii 

Sechta,  Scbneiühcinjer .    .  38 

Seckach 27 

Seebach  (Neckar-Zufluß)  ,  18 

Scebach  (Stubenthal-Zufl.)  36 

Seitenbach  (Dün/iu-Zuäuß)  31 

Seiteubach  (Aircbbach)     *  15 

S  i  ni  IUI  ä  w  ei  l  et    Wb  Her fack  28 

Sindclbacli  ......  2G 

Sizenbach  (Efpacb)  .    ,    ,  *25 

Speltacb 26 

Spiegel  berger  Lauter  *     .  22 

Starzel 15 

Stell  enbaeh 32 


'  Seito 
Steiiiach     (Neckar- Zufluß  ' 

bei  Nürtingen) ....  15 
Stiijuach    (Neckar  -  Zufluß 

bei  Neckarftehacli )  .     .  18 

Stcinacli  (Tauber -Zufluß)  29 

I  Steinach  {Waltllcor  Ach) .  9 

Steinbach  (Jagft-Znfluß)    .  26 

Stöhlaeh 15 

Stillach    .......  34 

Stiuilclbach 23 

Sfubcntbal 37 

Sultn 17 

Sulzbach.    ......  26 

Tauber 29 

Teinach    . 27 

Thalbaeh    (Ncekar-Zufluß)  16 

Thalbach  (FHa-Zufluß).     .  20 

Theurin^er  Aeh  (Kotliach)  10 

Thieringer  Becra.     ...  33 

Thonbach .  12 

Tiefenbach    (Neckar-Zufl.)  16 

Tieienbach    (Jagrft- Zufluß)  27 

Ticfcnrbal   (Kocher- Zufluß)  23 

I   Ticfenthal     nw\     GalTen- 

;       thal  (E^^au-Zuflnß)     .    .  36 

Trettach 34 

Truldenbach 26 

Cgcnthal 37 

IJnipferbach      ,     .     .     •     .  30 

Untere  Argen  .    *     »    .     .  10 

Urbach 21 

Ürreothal 31 


Seito 

Vorbach  (Tauber-Zufluß)  .  29 

Vorder-Rhein 8 

Wachbach 30 

Waldach 27 

Waldfeer    Ach    (Steinach)  9 

Waldftetterbach  ....  21 

Walkersbach 21 

WalTerlack  auf  der  „rauhen 

Wiefe"  b.  Böhmenkirch  37 

„  bei  Groß-Engftingen    .  15 

„  bei  Simmisweiler     .    .  23 

„  Degenfelder  (bei  Bitz)  33 
„  im    Fachenfool    bei 

Tauchenweiler.    .    .  23 
„  Oedenftetter   bei   Neu- 
haufen ob  Eck     .    .  34 
Wehinger  Beera  ....  33 

Weihung 35 

WeilTach 22 

Welzbach 30 

Wefternach 32 

Wieslauf 21 

Wolfeggcr  Ach     ....  9 

Wollcrtsthal 23 

Wörnitz,  Zwerg-  ....  38 

Wurm 28 

Wurzacher  Ach    ....  37 

Wutach 8 

Zaber 17 

Zipfelbach 16 

Zwerg -Wörnitz    ....  38 

Zwicfalter  Ach     ....  32 


ße  richtig  LI  ngen. 

S,  8  Zeile  13  (4)  von  unten  ift  ku  fetzen:  277,907  ftatt  277,707. 
8.  12  Zelle  2  von  unten  lies:  .^Bckutide^  ftatt  Stunde. 
S,  20  Zeile  8  von  oben  fetze:  „Eybach"  ftatt  Eyach. 

S,  2L    Die  Laiifnummern  find  fo  bin  aufzurücken,  daß  No.  45  a  =  Gebiet  der  oberllten 
He  ms  und  Ih^o.  45u  ^^  Gebiet  des  Schornbaebs  wird. 


Wa((er(tandsbeobachtungen 

an  den 

Tv^ürttembergifolien  Fegelftationen 

im  Jahr  188L 

Mitgetheilt  von  der  Minifterial-Abtheilung  fQr  den  Straßen-  und  WalTerbau. 


In  den  nachftehenden  graphifcben  Darftellungcn  der  Bewegung  der  Waffer- 
ftandshöben  an  den  wHrttemb.  Pegelfiationen  im  Jahr  1881  ift  eine  Periode  wieder- 
holter und  größerer  Anfchwellangen  der  Flüffe,  noch  im  Dezember  1880  beginnend 
und  biß  Anfang  Mai  reichend,  und  eine  Periode  mittleren  und  niedern  Wafferftands 
zu  unterfcbeiden,  welche  den  übrigen  Theil  des  Jahrs  vorherrfchte  und  nur  durch 
eine  Anfchwellung  im  Anfang  des  Monats  September  unterbrochen  wurde;  in  den 
zum  Neckargebiet  gehörenden  Flüflen  erreichte  diefe  Anfchwellung  eine  nur  mäßige 
Höhe,  dagegen  übertraf  fle  die  Frühjahrshochwafler  in  der  Donau  und  Hier.  Außer- 
dem trat  in  der  Hier  in  Folge  der  Schneefchmelze  im  Gebirge  am  Ende  des  Monats 
Mai  ein  nicht  unbeträchtliches  Steigen  des  FluiTes  ein,  das  noch  am  Donaupegel  in 
Ulm  fich  zur  Geltung  brachte;  die  Donau  felbft  hatte  an  diefer  Anfchwellung  bei 
Ulm  keinen  Autheil,  denn  an  dem  nahe  gelegenen  Donaupegel  bei  Wiblingen  ftand 
fie  um  diefe  Zeit  nur^  auf  Mittelwafferhöhe. 

Die  höchften  Wafferftände  erreichte  der  Neckar  in  Offenau  und  Beflg- 
heim  am  6.  März,  in  Heilbronn  am  29.  Januar,  an  den  übrigen  Neckarpegeln  arm 
11.  Februar. 

Im  Donaugebiet  war  das  September-Hochwaffer  bedeutender  als  die 
Frühjahrsanfchwellungen ;  es  erreichte  fein  Maximum  in  Ulm  am  5.,  an  den  übrigen 
Pegeln  am  4.  September. 

Die  niederften  Wafferftände  traten  an  fämmtlichen  FlfilTen,  mit  Aus- 
nahme der  Hier,  in  den  Monaten  Juli  und  Anguß  ein,  in  letzterer  dagegen  im  Monat 
Dezember;  aus  diefem  Grund  wurde  auch  am  Pegel  in  Ulm,  abweichend  von  den 
übrigen  Donaupegeln,  im  Dezember  der  niederfte  Wafferftand  beobachtet. 

Der  mittlere  Jahreswafferftand  entfernt  fich  nur  wenig  vom  durch- 
fchnittlichen  Jahresmittel;  diefes  ift  in  Heilbronn  1,125  m,  das  Jahresmittel  von 
1881  —  1,16  m,  fomit  +  0,035  m.  In  Ulm  ift  erfterer  1,62  m,  das  Mittel  von 
1881  —  1,82,  daher  +  0,2  m. 

In  nachgehender  Tabelle  find  die  Maximal-  und  Minimalwaflerftände,  fowie 
die  Jahresmittel  der  beobachteten  Pegel  überfichtlich  zufammengeftellt : 

Wflrtteinb.  Jahrbflcher  1883.    8npplem.-Bd.  4 


50 


l'egelüeoLiaeLtungon   1881, 


I              ! 

Moeres^ 

i|-^' 

Höchlltür 

Kiederfter 

,     Höcbrter 

Niederfler 

i 

höhe 
deslVgela 

Uli 

UJ 

- 

.   - 

\ 
t 

.R 

r- 

Wafferft:aiid 

U1                                                111 

;       KonatpwiJtoAmd       1 

UJ 

1 

m           ' 

Neekarl     Offünau 

139,004 

1,27 

4,57 

6.  März 

0,52^    a  Ang, 

i  2,12;  Mfirz 

0,77;  Ang. 

^           Heilbronn 

150,cJ12 

1  1.1Ö    1 

3,15; 

29.  Jan, 

0,64;  13,      . 

i  1,72;  Febr. 

0,79;      „ 

^           Bellghcim 

170,089 

l,iei 

2,60 

6.  M^rz 

0,72;    .        . 

1,63;      , 

0,86;  Juli 

^      1     Cannftatt 

213,097 

1  1,04 

2,07; 

IL  Febr. 

0,80;  h—'d.. 

1,17;  Jan. 

0,90;  Okt. 

^      *  Plochingen 

247,112 

!  0.90 

M4; 

n                *< 

0,50;     8.      ^ 

1,32:  Febr, 

0,02;  Juli 

Tübingen 

315,650 

O.BÖ 

1,04; 

wt                   rr 

0,52;     .       . 

,  1,^3;      . 

0,59;  Aug. 

Enx      Enzweihing. 

11^4,500 

109 

2,08; 

12,       „ 

0,72;  Jull-Aug 

.    1,54;       . 

0,81;  Juli 

Fiis       üöppingen 

31S,527 

,  0,50 

J,^0, 

D,  März 

0,15;  22,  Jan. 

0,78;  MJCrz 

0,33;  Ang. 

Donau          Ulm 

4e3,9ti2 

.   1,82 

4,39 

5.  Sept. 

1,27;  14,  Aug. 

2,25;  Sept. 

1,48;  Dez. 

Wiblingen 

409,697 

1,58 

3,18^ 

4,      „ 

M7;    .        . 

1.89;      , 

1,38:  Au^. 

„       Berg  (Ehing.) 

489,500 

1  1.^1    i 

2,26 

;     L  Jan, 

0,94;    . 

1,67;  MJirz 

1,01;      , 

illür       Kellmiäui 

536,306 

'—0,04  4-1,75 

.    4.  Sepi 

-l,0e;27.  Dez. 

-0,31;  Sept. 

1—0,96;  Dez. 

„           Ft?rthüffc;n 

587,729 

0,73 

2,93, 

1*        fl 

0,12;  3L       , 

0,97;        , 

0,29;        - 

Argen  Gießen  brücke 

421,304 

0,51 

2,Ü8 

;    y.      n 

0,32;  14  Juli 

0,91;        . 

'  0,43;  Juli 

L 

l 

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WÜETTEMBERGISCHE 


FCR 


UND 


E. 


HERAUSGEGEBEN 


VOK  DEM 


K.  STATI8TISCIT-T0P0G1UPH18CHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    1883, 

I.  BAND*    I.  HÄIFTE. 

StaÜilük  des  Untcrvichts-  und  Er^lclmiigswelens  1880— 8L  —  WtirttcQibergifch©  Literatur  1881.  — 
UoterfuchiiTigcn  i^ber  tlen  Einfluß  dea  Sdireiben»  auf  Atigc  und  KürperbaUiing  dca  Schulkindes.  — 
Die  Verwaltung  tlor  Rccbtspfiege  1881.  —  Die  Sterblicbkeit  im  ZuchtbanfL^  ljidwjj;aburg  1872— 1Ö82/83.  — 
Beiträge  zur  Statirtik  der  Vermngena Verwaltung;  der  Amtskürperfcliafteri ,  Gemeinden  und  SUftiingen 
in  Württemberg  und  der  Berteuernng  fiir  AmtBkörperlcbaftS'  und  Gcmeindezwecke. 


STinCART. 

W.     K  0  H  L  H  A  M  M  E  B. 

1883. 


Druck  von  W.  Kohlhamioer  in  Stuttgart. 


i 


WÜKTTEMBEKGISCHE 


ÜCHEl 


FÜR 


STATISm  UND  LAIESKOIE. 

HERAUSGEGEBEN 

VON  DEM 

K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    1883. 

I.  BAND.    2.  HÄLFTE. 

Bewegung  der  Bevölkerung  ira  Jahr  1882.  —  Statiftik  der  Erwerbung  und  des  Verlufts  der  Reichs- 
und  Staatsangehörigkeit  in  den  Jahren  1880—1882.  —  Die  landwirthfchaftliche  BodenbenOtzung  und  die 
£rnteertr<1ge  im  Jahr  1882.  —  Die  Ergebniffe  d«r  Fmelitmärkte  Im  Jahr  1882.  —  Die  ErgebnilTe  der 
Wollmärkte  von  1883.  —  Die  Ausfuhr  von  Früchten  und  MClhl Fabrikaten  über  den  Bodenfee  im  Jahr 
1882.  —  Der  Schiffs-  und  Waarcn- Verkehr  ira  Jahr  1882.  —  Die  HauptergebnifTe  der  Berufszählung  vom 
5.  Juni  1882  für  Württemberg.  —  Die  Ergebniffe  der  Viehzählung  vom  10.  Januar  1888  für  Württemberg, 


STÜTOART. 

W.  EOHLHAMMEB. 

.1884. 


f 


WÜETTEMBERGISCHE 


IIBÜCHEE 


FÜE 


STATTSm  ™  LÄIESKOIE. 

HERAUSGEGEBEN 

VOK  DEM 

K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

II.  BAND.     1.  HÄLFTE. 

VVtlrttcmbcrgirclie  Viertel jahrshefte  fllr  Landesgefchifthte  1883  I.  IL 


STÜHGART. 

V.     K  O  H  L  H  A  M  M  E  R. 
1883. 


Druck  von  W.  Kohlhammer  in  Stuttgart 


WÜETTEMBEKGISCHE 


«ft 


CHEH 


FÜR 


STATism  m  mwmi 

HERAUSGEGEBEN 

VON  DKH 

K.  STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

II.  BAND.    2.  HÄLFTE. 

Wnrttembergifcho  Vicrteljahrshefte  itir  Landesgcfchichte  1883.  III.  IV. 


STUTTGART. 

W.    KOHLHAMMER. 
1884. 


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WÜETTEMBEKGISCHE 

HEBÜCHEE 


FÜR 


mm  m  mmmi 


HERAUSGEGEBEN 


VON  DEM 


K.  STATISTISCH-TOPOGRAPfflSCHEN  BUREAU. 


JAHRGANG    18  8  3. 

SUPPLEMENT-BANlI. 

Hof-  und  Staatskalender  fUr  1881.  —  Wafferftandsbeobachtungon  an  den  wdrttembergirchen  Pegelftatlonen 
1880  und  1881.    (Hit  4  Tafeln.)  —  FMcheninhalt  der  Flußgebiete  WOrttembergs.    (Hit  einer  Karte.) 


STDTTfiAftT. 

W.  KOHLHAMMER. 
1884. 


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