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7
WÜETTEMBEKGISCHE
ÜCHEH
FÜR
STAmm m LAIESKOIE.
HERAUSOEOEBEN
VON DBH
K STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 1883.
•■■^ ♦ *
STünfiART.
W. KOHLHAMMES.
1884.
A
• * + « • .
* •
* * *
IpüßUCUBt^ARY
/^TCW, LeNOX AND
XILOEN F0UNDATI0N8.
1897.
Druck von W. Eohlbammer in Stattgart
t
Inhalts-Üeberficht.
L Bani
Ärfte Hälfte. Seite
Statißik des Unterrichts^ und Erziehungswefens im Königreich Württemberg auf das Schul'
jähr 1880—61. Veröffentlicht von dem K. Minifteriuro des Kirchen- und Schal wefens 1
Württemhergifche Literatur vom Jähr 1881, Von Oberbibliothekar Oberftudienrath Dr. v. H e y d 57
ünterfuchungen Ober den Einfluß des Schreibens auf Auge und Körperhaltung des Schul-
kindes. Bericht an die zur Begutachtung diefes Gegenftandes niedergefetzte Eom-
mifllon, erftattet am 23. September 1882 von Dr. R. Berlin, ProfelTor, und Dr. Rem-
bold, Medizinalrath , nebft den von der Kommifllon vereinbarten hygienifchen Vor-
fchlägen. Veröffentlicht mit Genehmigung der K. MiniÄerien des Innern fowie des
Kirchen- und Schulwefens 65
üeberficht über die Verwaltung der Bechtspflege im Königreich Württemberg während des
Zeitraums vom 1. Januar bis 31. Dezenter 1881. Herausgegeben von dem K. Jultiz-
Minifterium 123
Die Sterblichheit im Zuchthaufe Ludwigsburg während der Jähre 1872 — 1882/83. Mit einem
Anhange: Wägungen des Körpergewichtes der Gefangenen. Aus den Jahresberichten
des Zuchthauadirektors Sichart an das K. Strafanftalten-Kollegium pro 1880/81,
1881/82 und 1882/83 178
Beiträge zur Statiflik der Vermögensverwaltung der Amtskörperfchaften^ Gemeinden und
Stiftungen in Württemberg und der Befteuerung für Amtskörperfchafts- und Gemeinde-
zwecke. Mit 7 Tabellen. Veröffentlicht vom K. Minifterium des Innern 187
Zweite Hälfte.
Bewegung der Bevölkerung im Jahr 1882 . ^ 233
Statiflik der Erwerbung und des Verlufts der Beichs- und Staatsangehörigkeit in den Jahren
ISSO, 1881 und 1882 252
Die landwirthfchaftliche Bodenbenützung und die Ernteerträge im Jahr 1882 253
Die Ergebnijfe der Fruchtmärkte im Jahr 1882 272
Die Ergebnijfe dtr WoUmärkte von 1883 274
LHe Ausfuhr von Früchten und Mühlfabrikaten über den Bodenfee im Jahr 1882 .... 275
Ber Schiffs- und Waaren -Verkehr im Jahr 1882 276
Die Hauptergebniffe der Berufszählung vom 5. Juni 1882 für Württemberg 281
LHe Ergebniffe der Viehzählung vom 10. Januar 1883 für Württemberg 338
n. Bani
Württembergifche Vierteljahrshefte für Landesgefchichte. Jahrgang VI. 1883.
Supplement - Band. seite
Hof- und Staatskalender für 1884 I
Wafferflandsbeobachtungen an den württembergifchen Pegelflationen im Jahr 1880. Mit 2 Tafeln.
Mitgetheilt von der K. Minifterial-Abtheilung für den StraBen- und Wafferbau ... 1
Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs. Ein Beitrag zur Hydrographie des Landes
von C. Regelmann, Trigonometer des K. ftat-top. Bureau. Mit einer Karte . . 3
Wafferflandsbeobachtungen an den württembergifchen Pegelflationen im Jahr 1881. Mit 2 Tafeln.
Mitgetheilt von der K. Minifterial-Abtheilung für den Straßen- und Wafferbau ... 49
WÜETTEMBEEGISCHE
H'O "R TT nUf ¥^ O
FÜR
STAmm ™ LÄIESKOIE.
HESAUSOEGEBEN
VOM DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 18 8 3.
I. BAND. 1. HÄLFTE.
Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens 1880—81. — Württembcr^ifche Literatnr 189L —
Unterfuchnngen über den Einfluß des Schreibens auf Auge und Körperhaltung des Schulktndei. —
Die Verwaltung der Rechtspflege 1881. — Die Sterblichkeit im Zuchthaufe Ludwigaburg 1872—1882/83. —
Beiträge zur Statiftik der Vermögensverwaltung der Amtskörperfchaften , Gememden und Stiftungen
in Württemberg und der Befteuernng für Amtskörperfchafts- nud GemeindcKwecke.
STlinoART.
W. KOHLHAMMER.
1888.
Druck von W. Eohlhaminer in Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis
der 1. Hälfte des I. Bandes 1883.
Seite
Statifiik des Unterrichts' und Erziehungswefens im Königreich Württemberg auf das Schul-
jahr 1860—61. Veröffentlicht von dem K. Minifterium des Kirchen- und Seimlwefena 1
Württembergi/che Literatur vom Jahr 1661. Von Oberbibliothekar Oberftiidienrafch Dr. v. H e y d 57
ünterfuehungen über den Einfluß des Schreibens auf Äuge und Korperhaltung des Schul-
kindes, Bericht an die znr Begutachtang diefes Gegenftandea tiiedergeiVtzte Koni-
milTion, erftattet am 23. September 1882 von Dr. R. Berlin, PiofeJForT und Dr. Rem*
bold, Medizinal- AffeiTor , nebft den von der Eommifllon veLelnbarten hygienifchen
Vorfchlägen. Veröffentlicht mit Genehmigung der K. Minifterien des Innern fowfe
des Kirchen- und Schulwefens 65
Ueber ficht Ober die Verwaltung der Eechtspflege im Königreich Württemberg wahrenä des
Zeitraums vom 1. Januar bis 31, Dezember 1861. Herausgegeben von dem E, Juftiz-
Minifterium , . . 123
Die Sterblichkeit im Zuchthaufe Ludwigsburg während der Jahre 1HT2 — 1882183. Mit einem
Anhange: Wägungen des Körpergewichtes der Gefangenen, Ans den .Jahrt^ahurichten
des Zuchthausdirektors Sichart an das E. Strafanftalten Küllegium pro 1880/81,
1831/82 und 1882/83 ./......, 178
Beiträge zur Statifiik der Vermögensverwaltung der Ämtskörperfchaßen , Gemein den und
Stiftungen in Württemberg und der Befieuerung für AmtskörperßhafU- und Gemeinde-
Zwecke. Mit 7 Tabellen. Veröffentlicht vom K. Minifterium des Innern 187
L
Statiftik
des
Unterrichts- und Erziehungswefens
im
Königreich Württemberg
auf das
Sehnljahr 1880-81.
I. Die K. UniTerfltät Tübingen.
Diefelbe zählte im Studienjahr vom Herbtl 1880/81 in Heben Fakultäten
L an Lehrftellen und Lehrern
A. etatmäßige Lehrftellen
51 ordentliche; 9 außerordentliche; 8 für neuere Sprachen; Kaufte und
LeibeBfibungeU; zufammen 68.
B. Lehrer; und zwar in der
evftngr.
theol.
Fftk.
kath.
thool.
Fftk.
Jur.
Fftk.
ordentliche Profefforen
außerordentl. ^
Hilfslehrer
Privatdozenten, einfchl.
der Repetenten und
Aüiftenzärzte . . .
1 ~
med.
Fak.
8
1
1
phiior.
Fsk.
11
2
1
lUatow. nstarw.
Fak. Fak.
7
2
2
10
1
13
15 14 8 19 19 10
biezn Lehrer fdr neuere Sprachen, Kfinfte nnd Leibesäbnngen
zur.
II. Vorlefangen wurden in den genannten Fakultäten gebalten
im Winterfemefter 1880/81 16 13 14 28 57 12
„ Sommerfemefter 1881 16 10 16 29 54 21
zufammen 32 23 30 57 111 33 55
WOittanb. Jahrbfleher 1883. 1
25
30
zuf.
51
5
7
35
98
8_
106.
165
176
341.
2 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
III. Studirende A. im Winterfemefter 1880/81 B. im Sommerfemefter 1881
Württem- Nicht znfammcn WOrttem- Nicht znf.
bergor WOrttem- bergcr Wtlrttem-
bcrger borger
1. Evangelifche Theologen . . 222 59 281 213 110 323
2. Katholifche „ . . 147 3 150 142 3 145
3. Juriften 132 69 201 102 156 258
4. Mediziner 98 47 145 96 68 164
5. Studirende der phil. Fakultät
nach Abzug der Theologen 49 30 79 49 67 116
6. Regiminaliftcn 53 1 54 49 — 49
7. Kameraliften 51 3 54 56 3 59
8. Forftwirthe 13 2 15 35 3 38
9. Studirende der Naturwiffen-
fchaften, nach Abzug der
Mediziner 59 36 95 41 37 78
824 250 1074 783 447 1230.
Hiezu kommen nicht im-
matrikulirte, zum ßefuch von
Vorlefungen ermächt. Perf. H 7
fo daß die Gefammtzahl der
Theilnehmeram Univerfitäts-
Unterrichte ...... 1 082 1 237
beträgt.
Von den 250 Nichtwürttembergern des Winterfemcfters gehörten
a) anderen deutfchen Staaten an 214
nemlich Preußen 145, Baden 24, Bayern 10, Oldenburg 7, Ham-
burg 6, Bremen 4, Sachfen und Braunfchweig je 3, Mecklenburg-
Schwerin, Schwarzburg-Rudolftadt je 2, Sachfen-Weimar, Sacbfen-
Meiningen, Sachfen-Coburg-Gotha, Anhalt, Lippe-Detmold, Elfaß-
Lothringen je 1; *
b) außerdeutfchen Staaten 36
250.
Von den 447 Nichtwürttembergern des Sommerfemcfteis gehörten
a) anderen deutfchen Staaten an 412
nemlich Preußen 285, Baden 23, Sachfen 12, Oldenburg, Braun-
fchweig, Anhalt je 11, Hamburg 10, Bayern 9, Mecklenburg-
Schwerin und Bremen je 7, Heffen und Lübeck je 6, Saclifen-
Coburg-Gotha 5, Schwarzburg-Rudolftadt 2, Sachfen-Weimar,
Mecklenburg - Strelitz , Sachfen -Mein ingen , Sachfen - Altenburg,
Reuß, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold je 1;
b) außerdeutfchen Staaten 35
447!
IV. Ergebniffe der akademifchen Preisbewerbung
cv. theol. Fak. liath. theol. Fak. jnr. med. phUof. ftaatsw. naturw. Fniflbirch. v.Palm- ziif.
wifl*. homil. kat. wiff. hoin. kath. Fak. Fak.* Fak. Fak. Fak. Si»c.verfchc fcho
eingelaufene stittunff mfixmg
Arbeiten .313—33—11 2 1 1 2' 21
zuerkannte
Pfeife . . 2 — 3 1 _ 1 1 1 1 1 2 13
Belobungen 11— — — — — — — — — — — 2.
Die Uniyerfitat tübiDgen. 3
V. Üniverfitäts-Inftitute
A. Beftand im allgemeinen
mllgem. bei der ev. jor.Fak. med. Fak. phll.Fak. ftaatsw. Fak. natnrw. Fak. fOrKOiirteo. znf.
theol. Fmk. Lcibcsabnngon
1 1 1 10 4 7 9 6 39.
B. Im befonderen ift hervorzuheben
1. die Bibliothek. Bei derfelben betrug
a) der Z u wach s im Etatsjahr 1. April 1880/81 3867 Werke in 5663 Bänden.
b) die Benützung im Kalenderjahr 1881, und zwar die Zahl
der BenOtsnogstage der abgregebenen der nar anf das Lereziromer verlangten
Werke ISAnde Werke Bünde
279 14241 22 515 1768 2 870
2. An den Uebungen des evangelifchen Prediger-Inftituts haben fich
betheiligt
im cigentl. im Vor- zurammen worunter Nicht-
Seminar Teminar WOrttemberger
im Winterfemefter 1880/81 .31 8 39 1
„ Sommerfemefter 1881 . . 33 6 39 —
3. Im juriftifchen Seminar haben Theil genommen
im Winterfemefter 1880/81 an den Uebungen aus dem Handels- und
Weehfelreeht 24
„ „ ftrafrechtlichen Uebungen . 30
„ Sommerfemefter 1881 an dem Pandekten Praktikum ... 36
j. den ftrafrechtlichen Uebungen . . 26
Studirende.
4. Die anatomifche Anftalt hat im Kalenderjahr 1881 im Ganzen 189
Leichen zugeliefert erhalten, worunter 148 männliche und 41 weibliche.
Von den 189 Leichen rühren 121 (85 männliche und 36 weibliche)
von Individuen her, welche eines natürlichen Todes geftorben find, 68
(63 männliche und 5 weibliche) von folchen, welche ihrem Leben ge-
waltfam ein Ende gemacht haben oder durch Unglücksfall umgekommen
find, und zwar haben von den 63 Männern das Leben verloren durch
Erhängen 44, Erfäufen 6, Erfchießen 9, Erfrieren 3, Legen unter Eifen-
bahnzUge 1; von den 5 Frauensperfonen durch Erhängen 3, Erfäufen 1,
Vergiften 1.
Von den 189 Leichen find 82 fecirt und 107 nicht fecirt eingeliefert
worden.
5. Im phyfiologifchen Inftitut haben im Jahr 1881 23 Studirende ge-
arbeitet, von welchen 3 fich mit fpeziellen wiffenfchaftlichen Fragen be-
fchäftigt haben.
0. Die medizinifchc Klinik hatte im Jahre 1881 im ganzen 2470 Per-
fonen, von welchen
738 (422 männl. und 316 weibl.) in die ftationäre Klinik aufgenommen,
1 732 (903 „ „ 829 „ ) ambulatorifch behandelt wurden.
Von den in die ftationäre Klinik aufgenommenen Perfouen find 51
(28 männliche und 23 weibliche) geftorben.
7. Die Chirurg ifcheKlinik hatte im Jahre 1881 im ganzen 2181 Per-
fonen (gegen 2165 des Vorjahrs), von welchen
655 (410 männl. und 245 weibl.) in die ftationäre Klinik aufgenommen,
1 526 (883 „ «643 „ ) ambulatorifch behandelt wurden.
Von den in die ftationäre Klinik aufgenommenen Perfonen find 15
• • (13 männliche und 2 weibliche) geftorben.
Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
8. Die Augenklinik hatte im Jahre 1881 im ganzen 1 679 Perfonen (gegen
1471 des Vorjahrs), von welchen
517 (301 männl. und 216 weibl.) in die ftationäre Klinik aufgenommen,
1 162 (644 „ „ 518 „ ) ambulatorifch behandelt wurden.
9. Bei dem geburtshilflich-gynäkologifchen Inftitut haben im
Jahre 1881
a) in der geburtshilflichen Klinik 215 Frauen (gegen 195 des
Vorjahrs) geboren, und find
b) in der gynäkologifchen Klinik 311 Frauen behandelt worden.
10. In der Poliklinik find im Jahre 1881 2372 Fälle behandelt worden,
mit 66 Todesfällen.
11. In dem pathologifch-anatomifchen Inftitut find im Jahre 1881
98 Sektionen (gegen 97 des Vorjahrs) vorgenommen worden.
12. Das philologifche Seminar zählte
im Winterfemefter 1880/81
ordentliche Mitglieder . . 48, nemlich vom Stift 20, Wilhelmsftift 5,
Stadtftudirende 23 (wor. 3 Nichtwürtt)
außerordentl. Mitglieder . 30, wor. 21 Württemberger und 9 Nichtwürtt.
zuf. 78.
Von diefen betheiligten fich an den Lehrfibungen im Gymnafium 2,
„ dem Kurs für Vorgerücktere . 29.
Im Sommerfemefter 1881
ordentliche Mitglieder . . 38, nemlich vom Stift 11, Wilhelmsftift 8,
Stadtftudirende 19 (wor. 1 Nichtwürtt.)
außerordentl. Mitglieder . 35, wor. 25 Württemberger und 10 Nichtwürtt.
zuf. 73.
Von diefen betheiligten fich an den Lehrübungen im Gymnafium 5,
„ dem Kurs für Vorgerücktere . 19.
13. Das Seminar für neuere Sprachen zählte
im Winterfemefter 1880/81 47, nemlich vom Stift 15, Wilhelmsftift 2,
Stadtftudirende 30, (worunter 3 Nicht-
württemberger), Lehramtskandidaten 38
(15 humaniftifche und 23 realiftifche)
und 9 andere Studirende.
Im einzelnen betheiligten fich am neudeutfchen Kurs .... 13
„ altdeutfchen „ .... 7
„ romanifchen „ .... 5
„ niederen franzöfifchen Kurs . 10
„ höheren „ „ . 17
„ niederen englifchen „ •.12
„ höheren „ „ . 15;
im Sommerfemefter 1881 35, nemlich vom Stift 8, Wilhelmsftift 3,
Stadtftudirende 36 (worunter 11 Nicht-
württemberger), Lehramtskandidaten 25
(10 humaniftifche und 15 realiftifche)
und 10 andere Studirende.
Im einzelnen betheiligten fich am neudeutfchen Kurs .... 8
n altdeutfchen „ .... 6
^1
Die UnWerfität TübingeD. 6
am romanifchen Kurs .... 6
„ niederen franzöfifchen Kurs . 6
„ höheren „ „ . 11
„ niederen englifchen „ . 6
„ höheren „ „ . 5.
14. Im hiftorifchen Seminar haben fich an den Uebungen betheiligt
im Winterfemefter 1880/81 11 Studirende
„ Sommerfemefter 1881 16 „
15. Im ftaatswiffenfchaftliehen Seminar
im Winterfemefter 1880/81 an den nationalökonomifehen Uebungen 27
„ „ verwaltungsrechtlichen „ 13
^ Sommerfemefter 1881 „ „ nationalökonomifehen „ 40
(bei 2 Profeflbren)
„ „ verwaltungsrechtlichen ^ 27.
16. Im mathematifch-phylikalifchen Seminar find
im Winterfemefter 1880/8 1 Kurfe über Ergänzungen zur Algebra mit 7
„ „ Eonftruktionsübungen ^ 8
„ jj Uebungen zur Integral-
Rechnung mit . . . . 10;
im Sommerfemefter 1881 „ „ Konftruktionsubungen mit 5
„ ^ analytifch-mech. Uebungen . 10
Theilnehmern gehalten worden.
17. Im phyfikalifchen Inftitute haben
im Winterfemefter 1880/81 5,
^ Sommerfemefter 1881 4 Studirende Theil genommen.
18. Im Laboratorium für reine Chemie
im Winterfemefter 1880/81 ... 46,
„ Sommerfemefter 1881 .... 33 Praktikanten;
19.' im Laboratorium für angewandte Chemie
im Winterfemefter 1880/81 .... 16,
„ Sommerfemefter 1881 .... 26 Praktikanten;
20. im botanifchen Inftitut
im Winterfemefter 1880/81 .... 12,
„ Sommerfemefter 1881 .... 14 Praktikanten;
21. im zoologifch-zootomifchen Inftitut
im Winterfemefter 1880/81 .... 9,
^ Sommerfemefter 1881 .... 30 Praktikanten.
22. Die Reitfchule wurde
im Winterfemefter 1880/81 von 170
^ Sommerfemefter 1881 „ 124 Studirenden befucht;
23. die Fechtanftalt
im Winterfemefter 1880/81 von 300,
„ Sommerfemefter 1881 „ 350 Studirenden;
24. die Turnanftalt
im Winterfemefter 1880/81 von 110,
„ Sommerfemefter 1881 „ 97 Studirenden;
25. das Zeicheninftitut
im Winterfemefter 1880/81 von 7,
„ Sommerfemefter 1881 „ 10 Studirenden.
6 Statiftik des Uoterrichts- und Erziehunf^wefens.
VI. Aafwand auf die Univerfität.
J. Nach dem pro 1. April 1880/81 vcrabfchiedeten Etat betragen
A. die Ausgaben
a) Befoldungen 2USS0Ji
Dispofltionsfonds zu Gehaltszulagen etc. 108000 ^
b) InftitutC; Sammlungen; Fakultäten etc.
316 956 Ji
davon auf d* Dispof -Fonds 896 „
Reft 316060 c^
c) befondere Koften 180 ^
d) allgemeine Verwaltungskoften . . . 20 800 „
e) Außerordentliches, für einige Inftitute 2000 „
^ ,' . , "" ~ 691920 c.«;
B. die Einnahmen
a) ans dem Vermögen
aa) der Univerfität im Ganzen
54 200^«;
bb) einzelner Fakultäten u.
I""'*"'« ^JilLjl- 62019 .«;
b) aus dem Betrieb der Inftitute . . . 8 200 „
c) „ Gebühren der Studirenden ... 7 704 „
d) „ Beiträgen 493 ^ 78 416 Ji
C. Der Staatszufchuß . . 613504 oü
2. Der wirkliche Aufwand aus Staatsmitteln betrug . 593029 Ji 77 Pf.
3. Anhangsweife find hier noch zu erwähnen
A. die Staats ftipendien für Studirende d. Landcsuniverfität mit 9 514c/«[
B. die Stipendien für wiffenfchaftliche Reifen mit . . 4286 „
VII. Stiftungen, nach dem Stande des Kalenderjahrs 1881
1. Zahl der an der Univerfität verwalteten Stiftungen
53, worunter die bedeutendfte mit einem Vermögcns-
ftand von 537 734 c/^ 55 Pf.
2. Betrag des Vermögens fämmtlicher Stiftungen . . 2 591599 „ 02 „
gegen das Vorjahr mit 2 573 909 ^ 71 ^
mehr . . . 17 689 J6 31 Pf.
wovon durch Kursgewinn . . . 750 cti 85 Pf.
„ Heimfall von Heften 85 „ 71 „
„ Ertragsüberfchüffe . 16 552 „ 75 „
„ Grundftocksbciträge 300 ^ — „
17 689 X 31 Pf.
3. Betrag des Erträgniffes 115463 Ji 56 Pf.
wovon auf Stiftungszwecke. . . 79178 Jt 22 Pf.
dem Grundftock zugewief. 16 552 „ 75 „
Steuern und Verwaltungs-
koften 19 732 „ 59 r,
115463 ^ 56 Pf.
VIII. Doktor-Promotionen haben im Kalenderjahr 1881 ftattgefunden
bei der evang.-theologifchen Fak. —
„ „ kathol.-theologifchen „ —
Landwirthfohaftliche Anftalten.
bei der juridifchcn Fak.
^ ^ medizinifeben ^
^ „ pbilofopbifcben „
„ „ ftaatswirtbfcbaftl. „
„ „ naturwiffenfcbaftl. „
7 (worunter
8
21 ( „
6( „
18
3 bon. causa)
1 . « )
3 . . )
zuf.
60 ( ,
7 „ n ).
II. Landwirtlifchaftliclie Anftalten.
I. Die Anhalt in Hohenheim.
A. l^Ie laBdwlrthrchaftliche (im Winterreioell^r ISSO^Sl nocb land- und forrtwirthrchafliicho) Akadouiie.
I. Etatsmäßige Lebrftellen:
10 ordentlicbe Profefforen einfcbließlicb des Direktors;
9 Hilfslebrer (einfcbließlicb 1 Repetenten);
I Affiftent für die Uebungen im cbemifcben Laboratorium;
1 Affiftent für das technifcbe Laboratorium.
IL Studirende:
1. Im Winterferaefter 1880/81
a) Landwirtbe und zwar Württemberger 19
Nicbtwürttemberger 34
zuf. 53
b) Forftwirtbe und zwar Württemberger 17
Nicbtwürttemberger 2
zuf. 19
Gefammtfumme 72.
Nacb der Heimat fcbeiden fich
a) die nicbtwürttembergifcben Landwirtbe
in ßeicbsangebörige 18
und zwar Angehörige von Preußen 10, Bayern 2, Sachfen 2,
Ileffen 3, Mecklenburg-Schwerin 1;
Ausländer 16
und zwar Angehörige von Oefterreich-Ungarn 4, Rußland 6,
Schweiz 2, Frankreich, Schweden, Serbien, Chile je 1 ;
b) die nicbtwürttembergifcben Forftwirtbe find
Angehörige von Oefterreich-Ungarn 2
2. Im Sommerfemefter 1881
Landwirtbe, und zwar Württemberger 12
Nicbtwürttemberger 30
zuf. 42.
Nacb der Heimat fcbeiden fleh die nicbtwürttembergifcben Landwirtbe
in Reichsangehörige 16
und zwar Angehörige von Preußen 9, Bayern 1, Sachfen 1,
Baden 1, Heffen 3, Mecklenburg-Schwerin 1;
Ausländer 14
und zwar Angehörige von Oefterreich-Ungarn 4, Rußland 6,
Schweiz 2, Frankreich, Schweden je 1.
8 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
III. Exkarfionen.
Zur Unterftützung der Lehrvorträge wurden, außer verfchiedenen in die
Umgegend unternommenen, namentlich folgende größere Exkurflonen ausgeführt:
1. eine technologifche in die Zuckerfabrik Böblingen;
2. eine geologifche nach Friedrichsball, Wilhelmsglfick und Wafleralfingen;
3. eine geologifch-botanifche in die Alb;
4. eine geologifch-landwirthfchaftlich-botanifche durch das Allgäu nach Vorarl-
berg;
5. eine landwirthfchaftliche zum Zwecke einer Taxationsübung auf den Ammer-
hof bei Tübingen.
IV. Prüfungen.
1. Der landwirthfchaftlichen Diplomprüfung haben ßch mit Erfolg
unterzogen
am Ende des Sommerfemefters 1881 2 Studirende (1 Nichtwürttemberger).
2. An den Semeftralprfifungen haben fich
am Schluß des Winterfemefters Landwirthe 24, Forftwirthe 7,
„ „ „ Sommerfemefters „ 14 mit Erfolg betheiligt.
V. Sammlungen, Apparate und Inftitute der Akademie.
1. Bibliothek, 2. chemifches Hauptlaboratorium, 3. der botanifche Garten und
die botanifchen Sammlungen, 4. die mineralogifch-geognoftifche Sammlung,
5. die zoologifche Sammlung, 6. die landwirthfchaftliche Modellfammlung,
7. die Bodenfammlung, 8. die Düngerfammlnng^ 9. die Sammlung land-
wirthfchaftlicher Produkte, 10. die WoUfammlung, 11. die technologifche
Modellfammlung, 12. das chemifch-technifche Laboratorium, 13. der Kranken-
ftall und die Sammlungen für Veterinär- und Hufbefchlagkunde, 14. das
mathematifch-phylikalifche Eabinet, 15. die forftlichen Sammlungen, 16. der
Schießplatz.
B. Von den Mit den (torinntiiillltat Terlmdeiei Aiftalteii ill FolgeidM xb benerfcei:
1. Ueberficht über die Thätigkeit der landwirthfchaftlich-chemifchen
Verfuchsftation.
I. Verkehr mit der Praxis.
1. In ' Ausübung der Eontrole des Düngerhandels in Württemberg wurden
34 Sorten von konzentrirten Düngemitteln nnterfucht, nemlich 26 auf
Verlangen von Landwirthen und 8 zur Orientirung von Fabrikanten oder
Händlern.
2. Die Zahl der auf Güte und Reinheit geprüften konzentrirten Futtermittel
betrug 16, von denen 9 von Landwirthen und 7 von Fabrikanten oder
Händlern eingefchickt waren.
3. Briefe find im Verkehr mit der Praxis von dem Vorftand der Verfuchsftation
125 gefchrieben und abgefchickt worden, großentheils gutachtliche Aeußer-
ungen über die unterfuchten Dünge- und Futtermittel, nebft Beantwortungen
der verfchiedenften agrikulturchemifchen Anfragen von Landwirthen des In-
und Auslandes.
IL Vegetationsvcrfuche.
1. Vegetationsvcrfuche in Wafferkultur über die Bedeutung der Kiefelfäure für
das Wachsthum der Haberpflanze, bei verfchiedener Konzentration der
Löfung und mit wechfelndem Gehalt der letzteren an KiefeKaure und Stick-
ftoflf. Dritte Verfuchsreihe, mit 60 Einzelverfuchen.
Landwirihfchaftliche Anftalteo. 9
2. Fortgefetzte Verfuche in 8 gemauerten Erdkäften und in 4 verfchiedenen
Bodenarten (Thon-, Lehm-, Sand- und Humusboden) über den Einfluß der
cbemircben und pbyfikalircben Befebaflfenbeit des Bodens auf die Qualität
und Quantität der Ernten. Im Sommer 1881: Kultur von Haber, mit 16
vollftändigen Afcbenanalyfeu der geernteten Pflanzen (Stroh und Körner).
3. Vergleichende Verfuche in 24 Holzkäften mit der in Waffer löslichen und
der präzipitirten Phosphorfäure.
HL Felddüngungsverfuche.
1. Fortfetzung der Verfuche, welche auf 65 einzelnen Parzellen feit 16 Jahren
ausgeführt werden, um Beiträge zu fammeln zu der Lehre von der Er-
fchöpfung und Bereicherung des Bodens, unter Beobachtung der Erfcheinungen,
welche bei völligem oder nur tbeilweifem jährlichem Erfatz der dem Boden
entzogenen Pflanzennährftoffe fich bemerkbar machen. 1881: Runkelrüben.
2. Fortgefetzte Verfuche über das Wachsthum von Rothklee und Lein bei
häufigem Anbau diefer Pflanzen auf demfelben Felde und unter verfchiedenen
Dfingungsverhältniffen.
3. Verfuche mit in Waffer löslicher und mit präzipitirter Phosphorlaure, bei dem
Anbau von Haber, Gerfte und Sommerweizen auf den Feldern der Verfuchs-
ftation, fowie der Heidfeld- und Chauffeefeldrotation.
IV. Fütterungsverfuche.
1. Vergleichende Verfuche mit Pferd und Hammel über die Verdaulichkeit von
Wurzelgewächfen (.Kartoffeln und Mohrrüben neben Wiefenheu und Haber).
2. Vergleichende Verfuche mit Pferd und Hammel über die Verdaulichkeit
zweier Schnitte von Luzerne und des Rothklees.
3. Beginn neuer Verfuche mit dem Pferd über das Futteräquivalent für die
geleiftete oder zu leiftende Arbeit; das Futter wird dabei gleichzeitig mit
Pferd und Hammel auf die Verdaulichkeit geprüft.
4. Verfuche mit Hammeln über die Erhaltung derfelben im Maftzuftande durch
mäßiges Heufutter.
5. Vergleichende Verfuche über den Einfluß der Fütterung von entbitterten
Lupinen und von Ackerbohnen auf die Quantität und Qualität der Milch
bei Kühen.
6. Verfuche über die Verdauung entbitterter Lupinenkörner durch das Pferd
und Beobachtungen über die Leiflungsfähigkeit des Pferdes bei Lupinen-
und bei Haberfütterung.
V. Referate, welche im Verlaufe des Jahres 1881 über die Ergeb-
niffe der in Hohenheim ausgeführten Verfuche und Unterfuch-
nngen veröffentlicht wurden.
1. Pferde-Fütterungsverfuche; 8. Bericht (Ref. E. Wolff): Die Verdauung des
Futters unter dem Einfluß ungleicher Arbeitsleiftung des Pferdes, mit Bei-
gabe von Stärkmehl und mit einfeitig erhöhter -Menge des Futterfettes.
^Landw.' Jahrbücher" Bd. X S. 559—584. 1881.
2. Pferde-Fütterungsverfuche; 9. Bericht (Ref. E. Wolff): Vergleichende Ver-
fuche mit Pferd und Hammel über die Verdauung von zweierlei Arten
Kleeheu. Ebendaf. S. 585—593.
3. Pferde-Fütterungsverfuche; 10. Bericht (Ref. E. Wolff): Vergleichende Ver-
fuche mit Pferd und Hammel über die Verdaulichkeit der Erbfen. Ebendaf.
S. 594—601.
10 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
4. Verlache und Unterfuchungen über die Verwendung der Lupinenkörncr als
Futtermittel (Ref. 0. Kellner) „Landw. Jahrbücher" Bd. X S. 849—892. 1881.
a) Ueber die Entbitterung der Lupinen (Nachträge).
b) Vergleichende Vcrfuche über die Verfdtterung von entbitterten Lupinen
und von Ackerbohnen an Milchkühe.
c) Verfuche über die Verdauung entbitterter Lupinenkörner durch das Pferd
und Beobachtungen über die Leiftungsfähigkeit des Pferdes bei Lupinen-
und Haberfütterung.
5. Fütterungsverfuche mit Hammeln über die Verdaulichkeit einiger Arten von
ausländifchen Oelkuchen. (Ausführliches Referat von E. Wolff) „Landw.
Verfuchsftationen" Bd. XXVII S. 215—245. 1881.
6. Beobachtungen über die Erhaltung gemäfteter Thierc auf ihrem Körper-
gewicht (Ref. 0. Kellner) „Württ. Wochenblatt für die Landwirthfchaft"
1881, Nr. 20 (15. Mai) und Nachtrag Nr. 29 (17. Juli) 1881.
7. Verfuche über die Erhaltung gemäfteter Schafe im Maftzuftande (Referent
0. Kellner) „Deutfche landw. Preffe" 1881, Nr. 72 (7. Septbr.).
8. Zur Beftimmung der Eiweißftoflfe und der nicht eiweißartigen Stickftoff-
verbindungen in den Pflanzen (Ref. 0. Kellner) „Landw. Verfuchs-Stationen"
Bd. XXVII, S. 101-105. 1881.
2. Die Samenprüfungsanftalt.
In der Anftalt find im Jahre 1881 folgende Arbeiten ausgeführt worden:
1. Von den 336 unterfuchten Proben verfchiedener Land-, Forft- und Garten-
lamereien wurden 313 von Händlern und Landwirtheu eingefandte auf
Echtheit, Reinheit, Keimfähigkeit und Gebrauchswerth geprüft. Die in
diefer Hinficht vorgenommeneu Unterfuchungen bezogen fich außer auf
die an Zahl überwiegenden Proben von Rothklee- und Luzernefamen noch
auf folgende Gattungen und Arten: Weißklee, Baftardklee, Hopfenklee,
Bokharaklee, Efparfette, Pferdezahnmais, Wiefenrifpengras, wolliges Honig-
gras, Fioringras, gemeines Straußgras, italienifches, englifches und fran-
zöfifches Raygras, Ruchgras, Goldhaber, Wiefenfchwingel, Schaffcliwingel,
harter Schwingel, Rafeufchmielc, Knaulgras, grannenlofe Trefpe, Wiefen-
liefchgras, Spitzwegerich, Lein, Hanf, Runkelrüben, Möhren, Zwiebeln, ge-
meine Kiefer, Weymouthskiefer, Schwarzkiefer, Weißtanne, Fichte, Lärche,
Birke.
2. Im Intereffe der Laudwirthe und Händler wurden vielfache Anfragen be-
antwortet und drei verfchiedenc Syfterae Kleefamenreinigungs- rcfp. Sortir-
Mafchinen in Augenfchein geuommen, wovon eine geprüft wurde, um
fiebere Auskunft geben zu können.
3. Die im Vorjahre feitens der Händler mit der Anftalt abgefchloffenen
40 Verträge, wonach fich die erfteren verpflichtet hatten, ihreu Abnehmern
echte, thuulichft gereinigte und in einem jedesmal namhaft zu machenden
Prozentfatze keimfähige Saatwaaren unter Erfatzpflicht zu garantiren, find
für das Jahr 1881 wieder erneuert worden.
4. Auf Erfuchen mehrerer Laudwirthe von Altenfteig und Umgegend find
über eine Probe unreifer Weizenpflanzen gutachtliche Berichte ausgearbeitet
worden, dahin gehend, daß das von den l)etreff*enden Ijandwirthen ver-
wendete Saatgut nicht Sommer-, fondern Wiuterweizen gewefen, daß alfo
Landwirthfchaftliche Anftalten. 11
der Händler, welcher Sommerfaat zu verkaufen vorgab, fich einen Betrug
hat zu Schulden kommen laflen.
5. Für Vermehrung der Samenhandlung ift geforgt worden, wobei namentlich
die einheimifchen Unkräuter berückßchtigt wurden, fo da£ die Zahl der
in der Anftalt vorhandenen Mufter auf ca, 800 geftiegen ift,
6. 19 Proben eines Gemenges von Wicken und Hafer wurden auf Quantität
und Qualität der einzelnen Beftandtheile unter Angabe der Menge und
Art von fremdartigen und für die Landwirthfchaft theils unbrauchbaren,
theils fchädlichen Beimifchungen geprüft; außerdem wurde bei jeder Probe
die Zahl der Wicken, re(p. Haberkörner pro 100 gr. ermittelt.
7. Eine Unterfuchungsreihe mit Saaterbfen und Schminkbohnen hatte den
Zweck, das Wachsthum des Keimwürzelchens nach Wegnahme der Samen-
fchale einerfeits, und im natürlichen Zuftande andererfeits zu vergleichen.
8. Eine größere Anzahl von Verfuchen mit Keimlingen von Erbfen und Pferde-
bohnen wurde zu dem Zwecke angeftellt, um die verringerte Fähigkeit
zur Abwärtskrümmung der Keimwurzel bei Verletzung der Wurzelfpitze
feftzuftellen. Ueber die Ergebniffe diefer noch fortgefetzten Verfuche wird
in einer befonderen Publikation berichtet werden.
9. Zur Zeit der Abnahme des äußeren Gefchäftsvcrkehrs find außer der oben
erwähnten Vervollftändigung der Samcnfammlung mikrofkopifche Studien
über die Embryogenie und Entwicklungsgefchichte der Samen einiger
Rauunculaceengattungen angeftellt und die Ergebniffe vorläufig in mikro-
fkopifchen Präparaten niedergelegt worden, um nach Erweiterung und Ab-
fchluß der Unterfuchung veröffentlicht zu werden.
Ferner befaßte man fich mit der Prüfung der Keimkraft älterer und frifcher
Samen einiger Cuscuta- Arten, wobei die Art und Weife, in der die jungen parafi-
tifchen Keimpflänzchen an verfchiedene Kulturpflanzen fich anheften, ftudirt wurde,
um dadurch den Schädlichkeitsgrad einzelner der erfteren fiir einzelne Kulturgewächfe
zu konftatiren.
3. Die Ackerbaufchule.
Der Kurs ift ein dreijähriger. Die Zahl der Schüler betrug am 1. Ok-
tober 1880 27.
Am 30. September 1881 traten 12 Zöglinge (l. Klaffe) zur gefetzmäßigen
Zeit aus.
Der Unterricht umfaßte, neben ungefähr 80 Zeichen-, 20 Feldmeß- und
Nivcllir-, 40 Singftunden, die an Sonn- und Feiertagen gegeben wurden, zufammcn
543 Stunden.
Es kommen hievon auf
Landwirthfchaft 289 Stunden
Geometrie und Stereometrie ....... 57 „
Deutfche Sprache und Auffatz 104 „
Rechnen 68 „
Phyfik 21
Thierheilkunde 4 „
Mit den 12 Zöglingen der I. Klaffe wurde im Laufe des Sommers eine 4tägige
Exkurfion gemacht.
4. Die Gartenbaufchule,
Aufgenommen wurden fiir das Lehrjahr 1880 bis 1881 6 Zöglinge, von
welchen nach Vollendung des Lehrjahrs (27. September 1881) einer als Gärtner zu
12 Statiftik des Untorrichts- und Erziehungswefens.
einer Herrfchaft kani; 2 als Gehilfen in fiirftliche Gärtnereien, 2 als Gehilfen zu
Handelsgärtnern kamen und einer als Einjähriger zum Militär.
Der Unterricht des Vorftandes (das Zeichnen nicht mitgerechnet) umfaßte
264 Stunden, wovon auf Botanik 56, allgemeinen Gartenbau 38, Obftbau und Obft-
kunde 73, Gemüfebau 45, Handels- und Landfchaftsgärtnerei 45 und 7 Stunden auf
Repetitionen kommen. Den übrigen Unterricht hatten die Zöglinge gemeinfchaftlich
mit den Ackerbaufchülern.
5. Unternehmungen im Tntereffe der Landeskultur.
1. Verkauf von Sämereien:
258,98 Ctr. Sommer- und Winterweizen, 291,91 Ctr. Dinkel, 242,25 Ctr.
Gerfte, 98,24 Ctr. Haber, 49,56 Ctr. Ackerbohnen, 1,25 Ctr. Reps und
Rübfen, 37,88 Ctr. Kartoflfeln, 0,53 Ctr. Grasfamenmifchung, 12,05 Ctr.
Runkeinfamen, 254,39 Clr. Rigaer Leinfamen, 33,54 Ctr. Orig. Rhein-
ländifcher Hanffamen.
2. Verkauf aus der Baumfchule:
3 533 Stück Apfelhochftämme, 85 Stück Apfelpyramiden und -Spaliere,
416 Stück Bimhochftämme, 5 Stück Bimpyramiden, 5 Stück Wallnußhoch-
ftämme, 64 Stück Pflaumenhochftämme, 10 Pflaumenpyramiden, 192 Stück
Eirfchenhochftämme, 84 Stück Zwetfchgenhochftämme, 5 Aprikofen- und
Pfirsichspaliere, 1100 Sorten Edelreifer.
6. Befondere landwirtfchaftliche Lehrkurfe.
Im Frühjahr und Sommer 1881 fand auf Veranlaffung der K. Centralftelle
für die Landwirthfchaft ein im ganzen 10 wöchiger Lehrkurs in der Obftbaum-
zucht ftatt, an welchem fich zufammen 25 junge Leute betheiligten, und zwar aus den
Oberämtem des Neckarkreifes: Cannftatt 1, Eßlingen 2, Stuttgart 3; des Schwarz-
wald kreifes: Balingen 2, Calw 1, Herrenberg 2, Horb 1, Nagold 2, Nürtingen 1,
Oberndorf 1, Rottweil 4; des Donaukreifes: Göppingen 1, Leutkirch 1, Münfingen 1,
Riedlingen 1, Wangen 1.
7. Gutachten über landwirthfchaftliche Gegenftände.
Abgefehen von den zahlreichen bei der landwirthfchaftlich-chemifchen Ver-
fuchsftation und der Samenprüfungsanftalt eingeholten Gutachten (f. o. Z. 1 u. 2),
wurden folche feitens der Direktion der Anftalt über die verfchiedenften landwirth-
fchaftlichen Gegenftände an Behörden und Private abgegeben.
2. Die Thierarzneifchule in Stuttgart.
Diefelbe zählte im Studienjahre 1880/81:
L Lehrer: 5 Hauptlehrer, 5 Hilfslehrer, 2 thierärztliche Afliftenten und 1 AlTiftenten
für Chemie, Phyfik und Pharmazie.
IL Studirende:
A. im Winterfemefter 1880/81 60, worunter 2 Hofpitanten.
Von diefen gehörten an:
a) Württemberg: 16;
b) anderen deutfchen Staaten: 42, nemlich: Preußen 11, Bayern 11,
Baden 8, Elfaß 10, Oldenburg 1, Detmold 1;
c) dem Auslande: 2, nemlich: der Schweiz 1, Amerika 1.
Landwirthfchaftliche Anftalten. 13
B. im Sommerfemefter 1881: 46, worunter 1 Hofpitant.
Von diefen gehörten an:
a) Württemberg: 10.
b) anderen deutfchen Staaten: 34, nemlich: Preußen 5, Bayern 11,
Baden 6, Elfafl 9, Oldenburg 2, Detmold 1 ;
e) dem Auslande: 2, nemlich der Schweiz 1, Amerika 1.
IIL Die tbierärztliche Approbationsprüfung.
a) Die naturwiffenfchaftliche Prüfung habön 19 Kandidaten mitge-
macht und find hievon 14 beftanden.
b) Die Fachprüfung haben 15 Kandidaten mitgemacht und find hievon
2 beftanden.
IV. P reife wurden zuerkannt:
für das 3. Studienjahr (5. und G. Semefter) 2, und zwar ein I. und
II. Preis; außerdem 2 Belobungsdiplome;
für das 2. Studienjahr (3. und 4. Semefter) 3, und zwar zwei I. und
ein II. Preis;
für das 1. Studienjahr (1. und 2. Semefter) 2, und zwar zwei I. Preise.
Außerdem wurde, laut teftamentarifcher Beftimmung des verdorbenen Ober-
medizinalraths Dr. v. Hering, ein vollftändiges Inftrumentarium einem der
vorjKÜglicheren Studirenden vom 3. Studienjahre als Preis zuerkannt.
V. Inftitute:
A. Die Kliniken der Schule:
AA. Die interne Klinik hat angenommen
a) Pferde im ganzen 678, wovon
275 vorgeführt und konfultatorifch behandelt,
403 in die Ställe der Anftalt aufgenommen und verpflegt worden
find. Von letzteren wurden 94 zur Unterfuchung auf gefetz-
liche Hauptmängel und bedungene Mängel eingebracht, 309
zur ärztlichen Behandlung übergeben, und zwar
194 wegen innerlicher
115 wegen äußerlicher Krankheiten.
Von den zur ärztlichen Behandlung eingebrachten Pferden wurden,
einfchließlich von 13 zur Kaftration übergebenen Hengften, 191 ge-
heilt, 55 gebeflert, 12 nicht geheilt, 11 getödtet, 33 find krepirt,
7 blieben im Beiland.
b) Rindvieh wurde 1 Stück zur Verpflegung und Behandlung auf-
genommen.
c) Ziegen im ganzen 17, und zwar:
12 nur vorgeführt und konfultatorifch behandelt,
5 in den Ställen der Anftalt verpflegt und behandelt.
d) Schweine im ganzen 7, und zwar:
6 nur vorgeführt und konfultatorifch behandelt,
1 in dem Stalle verpflegt und behandelt.
e) Katzen im ganzen 55, und zwar:
28 nur vorgeführt und konfultatorifch behandelt,
27 in den Ställen verpflegt und behandelt.
f) Hunde im ganzen 537, und zwar:
252 nur vorgeführt und konfultatorifch behandelt,
14 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
259 in den Ställen der Anftalt verpflegt und bebandelt,
26 zur Unterfuebung auf Wutbverdacht und Billigkeit von der
Polizei übergeben.
Die in die Ställe der Anftalt aufgenommenen Hunde ver-
tbeilen fieh binfiebtlich der Krankheiten etc. wie folgt:
110 innerliche,
28 Hautkrankheiten,
94 äußerliche Krankheiten,
2 Operationen,
10 Geburten,
15 zur privaten Unterfuebung und Beobachtung.
Von den 259 Hunden wurden (die zur Unterfuebung und
Beobachtung privatim übergebenen 15 Hunde abgerechnet)
146 geheilt, 29 gebeffert, 16 nicht geheilt, 13 getödtet, 36
find krepirt, 4 blieben im Beftand.
g) Kaninchen: 1.
h) Federvieh im ganzen 8 Stück, worunter: 4 Hühner, 1 Taube,
1 Ente, 1 Schwan, 1 Rcisvogel
Im ganzen wurden in die Ställe der Anftalt (einfchließlich von
22 Anatomiepferden) 753 Thiere aufgenommen. Die Gefammt-
fumme der in den ftationären Kliniken behandelten Thiere
beträgt 1 326 Stück (gegen 1 221 des Vorjahrs).
BB. Die ambulatorifche Rindviehklinik behandelte in der Stadt
Stuttgart und in 16 benachbarten Ortfchaften im ganzen 907 Stück,
nemlich
817 Stück Rindvieh, worunter 760 Kühe, 18 Kälber, 7 Rinder, 32 Ochfen,
56 Stück Ziegen,
34 Stück Schweine.
Die Gefammtfumme der in fämmtlichcn Kliniken behandelten
Thiere beträgt 2 233.
Die Zahl der Verpflegungstage bei den Pferden beläuft fich
auf 3 331 Tage, auf jedes Pferd inklufive der Anatomiepferde durch-
fchnittlich 7Vio Verpflegungstagc; bei den Hunden auf 2 907 Tage,
durchfchnittlich auf jeden Hund 10 Vs Tage.
B. Anatomie.
Für die Vorlcfungen über Anatomie und zum Zwecke der Präparir-
übungen wurden 19 Pferde und einzelne Pferdeköpfe, für die anatomifche
Approbationsprüfung 3 Pferde und mehrere befonders wichtige Organe von
Wiederkäuern und Schweinen angekauft; außerdem wurden noch eine größere
Anzahl von den in den Kliniken der Schule geftorbenen oder getödteten
Pferden, fowie viele Kadaver von Hunden und Katzen verwendet. Hiezu
kommen noch verfchiedene aus Nills Thiergarten erworbene Kadaver.
Zum Tödten wurden übergeben: 103 Hunde und 67 Katzen, zuf. 170 Stück.
C. Pathologifche Anatomie.
Sektionen wurden gemacht im ganzen 125, und zwar
44 Pferde, 53 Hunde, 11 Katzen, 2 Ziegen, 1 Schwein, 1 Kaninchen,
3 Hühner, 3 Gänfe, 2 Tauben, 4 Fafanen, 1 Rindsfchädel. — Von diefen
find in den Kliniken gefallen 90; von auswärts wurden todt eingebracht 35.
Landwirthfchaftliche Anftalten. 15
D. Cheraifches Laboratorium.
In demfelben haben im Winterfcmefter 16 Studirende in 3 Abtheilungen,
im Sommerfemefter 5 „ „1 Abtheilung
an den Uebungen thcilgenommen.
K. Anftaltsapotheke.
In derfelbcn erhielten: im Winterfemefier 13 Studirende in 3 Abtheilungen
im Sommerfemefter 13 „ „2 ,,
praktifchen Unterricht in der Rezeptirkunde und wurden im ganzen 3 075
llezepte angefertigt: und zwar 1 912 für die Pferdeklinik, 617 für die Hunde-
klinik und 546 für die arabulatorilche Kindviehklinik.
F. Schmiede.
In derfclben wurden im Laufe des Jahres
a) 1 737 Hufeifen angefertigt
b) 700 Thiere befchlagen, nemlich
699 Pferde, 1 Stück Rindvieh.
e) 2 801 Hufeifen aufgefchlagen, worunter 1864 neue und 937 alte.
Zu dem alljährlich ftattfindendcn fechswöchigen Kurfus für Huf-
fch miede hatten fich 27 Schmiede (in der Mehrzahl Gefeilen) gemeldet
und wurden von dcnfelben 12 zugelaffen.
Bei der mit den 12 Zngelaffenen am Schluffe des Kurfes vorgenommenen
Prüfung erhielten 1 die Note: fehr gut, 5 die Note: gut, 4 die Note:
ziemlich gut, und 2 die Note: zureichend*
VI. Sammlungen:
1. Die Bibliothek erhielt einen Zuwachs von 78 größeren oder kleineren
Werken, ungerechnet die Fortfetzungen der laufenden Zeitfchriften und die
Anfehaffnng neuer Auflagen von fchon vorhandenen Werken.
Außerdem wurde ihr durch Vermächtnis des vcrftorbenen Obermedizinal-
raths Dr. von Hering deffen fachärziliche Bibliothek einverleibt. Diefelbe
bcfteht einfchließlich der früher von Dr. von Hering geftifteten Bücher aus
556 größeren oder kleineren Werken und zählt zufammen 1 124 Bände.
2. Die anatomifch-phyfiologifche Sammlung wurde durch 19 Prä-
parate vermehrt; ebenfo wurde für den praktifchen Unterricht in der Hiftologie
eine Sammlung von mikrofkopifchcn (Injektions) Präparaten angefertigt,
desgleichen für den embryologifcheu Unterricht eine Serie von 9 Wachs-
präparaten, betreffend die Entwicklung des Eies vom Hühnchen, käuflich
erworben.
3 Die pathologifch-anatomifche Sammlung wurde durch 27 Präparate
vermehrt;
4. die Inftrumentenfammlung durch 4 Inftrumente,
5. die Hufeifenfammlung um 8 Stücke vermehrt.
6. Die pharmakognoftifche Sammlung vermehrte fich um 45 Numern
und zählt nunmehr im ganzen 545 Numern.
7. Die pharmazeutifch-chemifche Sammlung hat einen Zuwachs von
100 Numern erhalten und zählt jetzt 1 000 Numern.
8. Für den phyfikalifchen und chemifchen Unterricht wurden 19
neue Gegenftände angefchafft und find im ganzen jetzt 265 Numern vor-
handen.
VII. Gutachten (Superarbitrien) wurden auf Grund von Akten an die Gerichte
des Landes abgegeben 10.
16
Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
Außerdem erftreckte fleh die foreDfifche Thätigkeit des technifchen Kolle-
giums noch auf die Begutachtung von 78 Streitfällen.
VIII. Ein Kurfus über die Anwendung des Augenfpiegels bei unferen
Hausthieren und ein folcher über theoretifche und praktifche und mi-
krofkopifche Fleifchbefchau wurde auch in diefem Jahre abgehalten.
An demfelben nahmen 13 Thierärzte des Landes und ein Ausländer (aus
Luxemburg) in 2 Abtheilungen von je 14 Tagen Antheil.
3. Die Ackerbaufchulen in Ellwangen, Ochfenhaufen und Kirchberg.
In fämmtlichen Schulen befand fich die normalmäßige Anzahl von je 12 Zög-
lingen, und zwar gehörten diefelben an:
in EUwADgen OchfonhanTen
dem Neckarkreis 1 . . 2 .
„ Schwarzwaldkreis ... 1
„ Jagftkreis 8
„ Donaukreis 2
zufammen
12
2
8
12
Kirchbergr
2
7
2
1
12.
Unterrichtsftanden wurden ertheilt:
in EUwangen Ochrenhanfen
vom Vorftand 258 . . 284 .
„ Wirthfchaftsauffeher . 5
„ Lehrer ..... 601
„ Thierarzt . . . 35
zufammen
899
594
40
918
Klrchberg
406
720
40
1166.
Außerdem wurden in Ellwangen 22 Stunden für den Turnunterricht ver-
wendet.
Der Kurs ift in Ellwangen und Ochfenhaufen dreijährig, in Kirchberg ver-
fuchsweife zweijährig.
Exkurfionen fanden ftatt in
Ellwangen Oclirenhanfen Kirchberg
mehrtägige unter der Leitung des Vorftehers
oder des Lehrers l...l.,.l
kleinere (1 oder V2 tägige) unter Leitung theils
des Vorftehers, theils des Lehrers, theils
des Wirthfchaftsauffehers und Thierarztes 7 . . . 1 . > . 8
zufammen 8 ... 2 ... 9.
Prüfungen incl. der Hauptprüfung wurden abgehalten in
Ellwangen Ochrenhanren Kirchberg
8 6 6.
Den öffentlichen Hauptprüfnngen am Schluß des Lehrjahrs haben
die PrüfungskommiDare der Centralftellc, Delcgirte der benachbarten landwirthfchaft-
lichen Bezirks- und Gauvereine, Beiräthe der Centralftellc und Angehörige der Zög-
linge angewohnt.
Guts- und Lehrbetriebe.
Die Staatsdomänen, mit welchen die Ackerbaufchulen verbunden find, um-
falTen in
Ellwangcn
124,33 ha
Ochrenhanfen
133,8G ha
Kirchberg
174,48 ha.
Landwirthfcbaftliclie Anftalten. 17
Die Schulvorftände find Pächter diefer Güter und ihre Gutsbetriebe foUen
Mufterwirthfchaften je für die betreffende Gegend fein.
Der Vorfteher in Ellwangen bewirthfehaftet außer obigem Areal 14,21 ha,
welche fieh in delTen Privatbefitz befinden und die Staatsdomäne arrondiren. Mit
der Gutswirthfchaft ift eine Brauerei verbunden, in welcher pro 1880/81, in der
Zeit vom 21. September 1880 bis 20. September 1881, 1 052 Centner 47 Pfd. Gerften-
malz verfotten worden find.
In Ochfenhaufen wird neben der Gutswirthfchaft rationelle Schweinezucht
im Großen betrieben.
4. Die Weinbaufchule in Weinsberg.
Diefelbe ift für mindeftens 12 Zöglinge mit zweijähriger Lehrzeit eingerichtet,
fo daß alljährlich mindeftens 6 Zöglinge je mit Anfang des Kalenderjahrs aufgenommen
werden. Im Jahre 1880 wurden 15 Zöglinge, fämmtlich aus dem Neckarkreis, auf-
genommen.
Unterrichtsftunden wurden gegeben
vom Vorfteher 306 7»
„ Lehrer 783
zufammen ... 1 089 Va.
Exkurfionen zum Zweck der Befichtigung fremder Weinberganlagen und
Gutsbetriebe, fowie überhaupt zur weitereu Ausbildung der Zöglinge wurden aus-
geführt 4, und zwar
1 größere 3tägige,
3 kleinere unter Leitung des Vorftehers.
Prüfungen fanden ftatt: je eine am Schluffe des Winter- und des Sommer-
halbjahrs durch den Vorfteher, und die Hauptprüfung am Schluffe des Lehrjahrs,
bei welcher Prüfungskommiöäre der K. Centralftelle anwefend waren.
Guts- und Lehrbetrieb.
Mit der Weinbaufchule ift ein im Eigenthum des Staats ftehender, von dem
Vorftand in Staatsregie bewirthfchafteter Gutskomplex von 33,62 ha (worunter 6,69 ha
Weinberg) verbunden. Ein Theil des Areals dient zu Mufterbetrieben und Verfuchen
für Wein-, Obft- und Gemüfebau, für Samenzucht und Handelsgewächsbau, der
andere zu allgemeinen wirthfchaftlichen Zwecken, namentlich zu Futter- und Dünger-
erzeugung. Die Er/eugniffe der Baum- und der Rebfchule werden, foweit fie nicht
für den eigenen Bedarf erforderlich, verkauft.
Die Nachfrage erreicht in der Regel einen Umfang, daß fie nicht völlig
befriedigt werden kann.
Von dem Weinerzeugnis wird aus wirthfchaftlichen Gründen der größere
Theil im Herbß verkauft, der kleinere Theil zu Beobachtungen und behufs Unter-
weifung der Zöglinge in den Kellergefchäften eingekellert.
Der Viehftand beftand aus 4 Arbeitspferden und 30—40 Stück Rindvieh.
5. Die landwirthrchaftlichen Winterfchulen.
Die 5 landwirthfchaftlichen Winterfchulen in Hall, Heilbronn, Ravensburg,
Reutlingen und Ulm, von welchen an den Schulen in Heilbronn und Ravensburg
zweijährige Kurfe, an den übrigen zweijährige Parallelkurfe mit alljährlichem Ein-
tritt eingeführt find, hatten die nacbftehende Frequenz:
Warttemb. Jabrbflcher 1883. 2
18
Statiftik des Unterriclits- und Erziehungswefens.
aus dem Neckarkreis . .
„ „ Schwarzwaldkreis
„ „ Jagftkreis . . .
„ „ Donaukreis . .
„ „ Groflherz. Baden
zufammen
Hall
13
Heilbronn
13
1
1
1
1
Rayensburff
20
ßeutlingen
3
13
l
4
Ulm
2
16
13 17 20 21
Unterricbtsftnnden wurden ertheilt
Hall Heflbronn Ravensburg Rentlingen
von dem Vorfteher und Land-
wirthfchaftslehrer . , . ,
von den übrigen Lehrern . . .
zufammen
494
610
317
314
327
472
393
531
18.
Ulm
272
547
1104- 631 799 924 819.
Exkurfionen auf benachbarte Güter, beziehnngsweifc auswärtige Demon-
rtrationcn fanden unter der Leitung des Landwirtbfcbaftslehrers oder eines der
übrigen Lehrer ftatt mit den Zöglingen in
Hall Heilbronn Ravonsbarg Rentlingen Ulm
4 14 6 2.
Am Schluß des Kurfes wurde an jeder Schule eine Hauptprüfung abgehalten,
zu welcher die Centralftelle für die Landwirthfchaft einen PrüfungskommiflSr abordnete.
6. Die landwirthrchaftllchen Fortbildungsfchulen und fonftigen Einrichtungen
für das landwirthrchaftliche Fortbildungswefen.
Es beftanden:
Kreis
Fi:eiwillige
landwirth-
rchaftliche
Fortbild-
ungsfchulcn
Obligatorifche
Winterabend-
fchulen mitJand-
wirthfchaftl.
Unterricht
Verlängerte
Sonntagsfchnlen
mit landwirtb-
fchaftlichem
Unterricht
Land-
wirth-
fchaftl.
Abend-
verfamm-
lungen
Lefe-
vereine
An-
ftalten
im
ganzen
Neckarkreis . .
37
132
1
6
19
195
Schwarzwald kr.
31
160
19
6
10
226
Jagftkreis . .
16
113
17
10
17
173
Donaukreis . .
13
214
45
6
11
289
97
619
82
28
57
883
Befucht
waren diefe
An ftalten von
folgender Zah
1 von Pe
rfonen:
Neckarkreis . .
936
3 467
65
182
1013
Schwarzwaldkr.
753
3 666
427
204
302
Jagftkreis . .
297
2395
361
293
511
Donaukreis . .
215
3 591
830
245
347
2 201
13119
1683
924
2173
Hiezu kommen Ortsbibliotheken, und zwar:
im Neckarkreis .... 233 mit 43504 Schriften
„ Schwarzwaldkreis . . 243 „ 42308 „
„ Jagftkreis 153 „ 27 445 „
., Donaukreis .... 275 „ 46002
904 mit 159 259 Schriften.
Technifche Lehranftalten. 19
Zur Förderung des landwirtbfchaftlicben Fortbild ungswefens, zur Belebung
der Benützung der Ortsbibliotbeken , fowie als Beihilfe zur Gründung von Orts-
bibliotheken wurden von der Centralftellc für die Landwirthfehaft 1548 Schriften
unentgeltlich abgegeben, woneben 793 Freiexemplare des württembergifchen Wochen-
blatts für Landwirthfehaft an landwirthfchaftliche Fortbildungsfchulen und Lefevereine
verabreicht wurden.
Lehrkurfe für Obftbaumwärter wurden auf Veranlaffung der Central-
fteile am K. landwirthfchaftlichen Inftitut in Hohenheim und an der Weinbaufchule
in Weinsberg, für Huffchmiede an der Thierarzneifchulo in -Stuttgart abgehalten
und zahlreich befucht.
Die Wanderlehrer der Centralftellc für die Landwirthfehaft wurden von
Gemeinden und landwirthfchaftlichen Vereinen fehr häufig in Anfpruch genommen.
Die Vorträge derfelben erftreckten fich auf Obft- und Weinbau, Pferdezucht, Vieh-
zucht, Feldbau, Wicfenbau, Weidenkultur, Drainage, künftliche Düngmittel, Feldweg-
und Gewandregulirnng, ländliche Kreditanftalten etc.
III. Technifche LehranTtalten.
I. Das Polytechnikum in Stuttgart.
' Dasfelbe zählte im Studienjahre 1880/81 in fechs Fachfchulen
L an Lehrern:
26 Hauptlehrer, 14 Fach- und Hilfslehrer, 4 Repetenten, 5 Affiftenten, 16
Privatdozenten, zufammen 65.
U. Studirende:
A. im Winterfemefter 1880/81 410, und zwar an der Fachfchule für
Architektur Infircnicurweron Mafcbinenbau ehem. Technik Mnthcmatik u. allgem. bildende
Katarwiflenfchaften FAcher
183 34 36 57 85 15
B. im Sommerfemefter 1881: 326, und zwar an der Fachfchule für
Architektur Ing^enieurwcrcn Mafchinenbau ehem. Technik Mathematik ^u. allffcm. bi
Naturwiffenrchaften FAche
139 29 26 48 69 15
Die Jahresfrequenz,
in der üblichen Weife berechnet (Gefammtzahl der Studirenden, welche während
des Studienjahrs die Anftalt befucht haben, d. h. die Frequenz des Winterfemefters
mit Hinzurechnung der im Sommer Neueingetretenen) betrug im ganzen 458, wor-
unter 258 Württemberger und 200 Nichtwürttemberger.
im einzelnen kamen auf die Fachfchule für
A*»i.u^i,*.... Ingenlenr- Mafcbinen- chemifche Mathematik nnd allfircmein ^„^
Architektur ^^^^^ ^^^ Technik Naturwiffenfch. blld.Fücher *•"*
Württemberger 71 23 24 40 90 10^ 258
Nichtwürttembergerl25 18 14 25 10 8 200
Zufammen 196 41 38 65 100 18 458.
Von den 200 Nichtwürttembergern gehörten HO Staaten des Deutfchen
Reichs, 82 anderen europäifchen Staaten, 8 außereuropäifchen Ländern an; im
einzelnen kamen auf: Preußen 55, die Schweiz 51, Hamburg 18, Baden 15, Sachfen,
Oefterreich-Uiigarn, England und Nordamerika je 7, Rayern 5, Rußland 4, Mecklen-
burg und Italien je 3, Ileffen, Schweden, Rumänien und Türkei je 2, Oldenburg,
20 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
Sachfen-Koburg, Keuß ä. L., Lippe-Detuiold, Elf aß, Frankreich, Holland, Griechen-
land, Portugal und Brafilien je 1.
Von den 458 Studirenden waren infcribirt:
als ordontliclie: als auficrordentliclio:
Nicht- Nlcht-
Württemli. Württemb. WOrttemb. WOrttemb.
in der Fachfchule für Architektur ... 52 49 19 76
„ „ „ „ Ingenieurwefen . . 22 14 1 4
n r) n n Mafchinenbau . . 18 7 6 7
„ „ r, n chemifche Technik 22 10 18 15
jy n „ ^ Mathematik und
Naturwiffenfchaften 82 6 8 4
„ „ „ „ allgem. bild. Fächer 7 — 3 8
203 86 55 114
289 169.
Von den 458 Polytechnikern waren nach der
Berufftellung des Vaters
Söhne von
Staatsdienern 96
anderen öffentlichen Dienern 61
Angehörigen des Handels- und Gewerbeftandes 232
„ „ landwirthfchaftlichen Standes 21
„ fonftiger Stände (Aerzte, Künftler, Advokaten, etc.) 48
Das durchfchnittliche
Alter der Studirenden
betrug am 1. Oktober 1880
21 Jahre 10 Monate.
Nach Alterskiaffen geordnet, befanden fich am Polytechnikum
Studirende unter 18 Jahren .... 11
„ zwifchen 18 und 20 Jahren 112
. 20 „ 25 „ 287
„ über 25 Jahre 48.
Betreffend die
Vorbildung
find von 458 Studirenden eingetreten:
aus der früheren mathematifchen Abtheilung des Polytechnikums 35
aus zehnklaffigen württembergifchen Kealanftalten .... 139
aus dem Realgymnafium Stuttgart 36
aus württembergifchen Gymnafien 9
aus nichtwürttembergifchen Vorfchulen (Gymnafien [17], Keal-
gymnafien, ßealfchulen erfter Ordnung, höheren Btirger-
fchulen, bayrifchen Induftriefchulen , Schweizer Kantons-
fchulen etc.) 70
aus anderen technifchen Hochfchulen und von Univerfitäten 61
aus niederen technifchen Lehranftalten (Baugewerkefchule Stutt-
gart, fremde Gewerbefchulen) 80
aus fonftigen BUdungs- und Privatlehranftalten 14
aus praktifchen Wirkungskreifen (Architekten, Mechaniker,
Pharmazeuten, Offiziere etc.) 14.
Technifche Lehranftalten. 21
Die Zahl der Hofpitir enden (Perfonen, welche, ohne dem Polytechnikum
anzugehören, einzelne Vorlefungen befuchten) betrug
im Winterfemefter 223
im Sommerfemefter 91
III. Vorlefungen wurden gehalten:
im Winterfemefter 128 mit wöchentlich 286 Vortrags- und 220 Uebungsftunden
im Sommerfemefter 128 „ „ 242 „ „ 242 „
Hiebei find nicht eingerechnet die üebungen in den Laboratorien; in
diefen arbeiteten, und zwar:
am chemifchen Laboratorium: im Winterfemefter 25,
im Sommerfemefter 26 Praktikanten;
am chemifch-technologifchen Laboratorium : im Winterfemefter 24,
im Sommerfemefter 27 Praktikanten ;
am phyfikalifchen Laboratorium im Winterfemefter 18,
im Sommerfemefter 15 Praktikanten.
Im Durchfchnitt befuchte jeder Studirende
im Winterfemefter 27,
im Sommerfemefter 26 wöchentliche Uuterrichtsftunden.
IV. Exkurfionen. Zur Unterftützung der Vorträge wurden neben den regelmäßigen
kleineren Exkurfionen in der Umgebung der Stadt folgende größere Exkurfionen
mit Studirenden ausgeführt:
2 architektonifche: nach Hirfau, Zavelftein und Weil der Stadt, nach
Wimpfen ;
9 ingenieurwiffenfchaftliche: große geodätifcheExkurfion in der Um-
gebung von Münfingen; Bahnhofaufnahme in Zuflfenhaufen; Befichtigung
des Enzviadukts bei Bietigheim; Befuch der intereflanteften Bauftrecken
der Gotthardbahn zwifchen Brunnen und dem Tunnel durch den Monte
Cenere; Befichtigung der Bauten für die neue Stuttgarter Wafferverforgungs-
anlage; des Bahnhofs Heilbronn, des eifernen Oberbaus auf der Strecke
Heilbronn-Eppingen und der Wafferbauten am Neckar zwifchen Heilbronn
und Befigheim; der Illerkorrektionsarbeiten und der Bahnhof bauten in
Ulm; des Hüttenwerks Wafferalfingen; der Mafchinenfabrik in Eßlingen;
8 mafchinen-technifche: in die Fabriken zu Eßlingen, Unterboihingen
Nürtingen, Geislingen, Eybach, Kuchen und Süßen ; Befuch der Mafchinen-
fabriken in Augsburg, Ravensburg, Schaffhaufen, Winterthur, Zürich und
Befichtigung der Rigibahn; der Mafchinenfabrik und der Eifenbahnwerk-
ftätte in Eßlingen;
3 mechanifch-technologifche: nach Wafferalfingen, Reutlingen und
Urach:
7 geognoftifche: in die Gegend von Untertürkheim; Freudenftadt und
Oberthal; Stammheim, Schwieberdingen und Korn thal; Göppingen; Schön-
münzach, Gemsbach, Baden-Baden und Steinbach; Gingen und Geislingen;
Wildbad und Enzklöfterle;
4 botanifche: in die Gegend von Cannftatt, Höfen, Oeffmgen und Fell-
bach; nach Leonberg, das Glemsthal entlang zum Schatten und nach
Vaihingen a/F.; in die Gegend von Freudenftadt, Alpirsbach, Schramberg,
Homberg, Triberg, Villingen und Donauefchingen ; auf die Adelegg und
den fchwarzen Grat;
22 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
1 zoologifcbe: nach Plochingen, über den Schurwald nach Schorndorf,
dann nach Welzheim, Murrhardt, Mainhardt, Löwenftein, Willsbach, Beil-
ftein, Bottwar und Ludwigsburg.
V. Prüfungen:
1. An den fakultativen Semeftral- beziehungsweife Jahresprüfungen
haben 114 Studirende Theil genommen;
2. an der mathematifch-naturwiffenfchaftlichen Vorprüfung für
Ingenieure betheiligten fich 3 Kandidaten, fammtlich mit Erfolg;
3. die Diplomprüfung haben mitgemacht:
an der Architekturfachfchule: 5 Kandidaten, davon 2 mit Erfolg;
an der Ingen ieurfachfchule: 2 Kandidaten, ohne Erfolg;
an der Mafchinenbaufachfchule : 4 Kandidaten, davon 2 mit Erfolg.
4. An den Staatsprüfungen haben fich betheiligt:
a) an der erften Staatsprüfung im Baufache: 14 Kandidaten des
Hochbau- und 5 Kandidaten des Ingenieurfachs, zufammen 19, welche der
Anftalt noch in den letzten Jahren als Studirende angehört hatten, davon 14
mit Erfolg;
b) an der erften Staatsprüfung im Berg-, Hütten- und Salinen-
wefen: 7 Studirende des Polytechnikums, davon 6 mit Erfolg;
c) an der pharmazeutifchen Approbationsprüfung des Poly-
technikums im Sommerfemefter 1881: 3 Studirende der Anftalt,
fammtlich mit Erfolg;
d) an den Prüfungen für das realiftifche Lehramt: 31 Studirende
des Polytechnikums.
VI. Ergebniffe der Preisbewerbung.
In den Fachfchulen für:
Arcbitektnr
geftellte Aufgaben . 1
eingelaufene Arbeiten 7
zuerkannte Preife . —-
Ingonieur-
wcfen
1
1
1
Marcbinen-
bau
1
chemirche
Technilt
1
1
1
Mathematili und
Katlirwilrenrchaft
1
1
alli^onieiD tat.
biid. Fieber
1 6
— 10
— 2
„ Belobungen 4
—
—
—
1
- 5.
w
VII. Stipendien.
Aus den Erträgniffen der Jubiläumsftiftuug haben bezogen:
im Winterfemefter 6 Stud. je 200 Ji, 9 Stud. je 100 e^, 1 Stud. 50 Ji
im Sommerfemefter 6 „ ^ 200 Ji, d ^ „ 100 Ji, l „ 50 Ji^
Aus der Studienftiftung Ihrer Majeftät der Königin erhielten:
im Winterfemefter 4 Studirende je 150 ofi,
im Sommerfemefter 4 „ „ 150 Ji
Aus der technifchen Stipendienftiftung hat empfangen: 1 früherer
Studirender ein Reifeftipendium von 1000 oü.
Aus dem Fonds der K. Kultminifterialabtheilung für Gelehrten- und Kealfchulen
zur Heranbildung von Reallehrern erhielten im Winterfemefter 10,
im Sommerfemefter 4 Studirende Beiträge im Belauf von 100—225 Ji
pro Semefter.
Unterrichtsgeldbefreiung haben genolTen:
im Winterfemefter 50 Studirende mit einer Gefammtfchuldigkeit von 2703 Ji
im Sommerfemefter 43 « « « n « 2053 «
TecLnifche Lchranftalten. 23
VIII. Sammlungen, Apparate und Inftitute der Anftalt:
im ganzen 32, nemlicfa: 1. Bibliothek, 2. Apparat für praktifche Geometrie'
3. Apparat für darftellende Geometrie, 4. Sammlung von Lehrmitteln für höhere
Analyfis und reine Mechanik, 5. phyfikalifcher Apparat, 6. aftronomifche Samm-
lung, 7. chemifches Laboratorium, 8. chemifch-technologifches Laboratorium,
9. chemifch-technologifche Sammlung, 10. Sammlung für mechanifche Technologie,
11. mineralogifche Sammlung, 12. zoologifche und antbropologifche Sammlung,
13. botanifche und pharmakognoftifche Sammlung, 14. botanifcher Garten,
15. Sammlung von Modellen und Vorlagen für den Unterricht im Freihandzeichnen,
16. desgleichen fdrOrnamentenzeicbnen und Modelliren, 17. desgleichen fürKunft-
gefchichte, 18. desgleichen für Baugefchichte, 19. desgleichen für Baukonftruktions-
lehre, 20. desgleichen für Hochbaukunde, 21. desgleichen für Bauentwürfe,
22. desgleichen für Perfpektive, 23. desgleichen für mittelalterliche Baukunft,
24. desgleichen für den Brückenbau, 25. desgleichen für den Eifenbahn-, Straßen-
und Wafferbau, 26. desgleichen für Bauformenlehre und Baukonftruktionslehre
der Ingenieure und für Eifenbahnhochbau, 27. desgleichen für technifche
Mechanik, 28. desgleichen für Ingenieurmechanik, 29. desgleichen für Waffer-
motoren, Fabrikanlagen und Wafferförderungsanlagen , 30. desgleichen für
Mafchinenelemente, Dampfmafchinen, Dampfkeflel und Elafticitätslehre, 31. des-
gleichen für Bewegungsmechanifmen , Hebevorrichtungen, Eifenbahnfahrzeuge,
Werkzeugmafchinen und für Mafchinenbau für Ingenieure und Architekten,
32. die Holzmodellirwerkftätte.
IX. Oekonomie der Anftalt.
In dem Verwaltungsjahre 1. April 1880/81 betrugen:
a) die eigenen Einnahmen der Anftalt an Aufnahmegebühren, Unterrichts-
und Laboranten-Erfatzgeldern etc 40 009 c/^ 08 Pf.
b) der erforderliche Staatszufchuß 257 226 „ — „
c) der gefammte Aufwand einfchließlich einiger
Reftvorbehalte und des Aufwands für die Kunft-
gewerbefchule (26 358 c/fg) 297 235 Ji 08 Pf.
In Verbindung mit dem Polytechnikum ift zu erwähnen
die Kunftgewerbefchule,
welche neben einem Vorftand 7 Lehrer, worunter 3 Profefforen des Polytechnikums,
zählte und im Winterfemefter von 39, im Sommerfemefter von 20 Zöglingen be-
fucht war.
2. Die Baugewericefchule in Stuttgart
Diefelbe zählte im Schuljahr 1880/81 in einer Vorklaffe, zwei mathematifch-
naturwiffenfchaftlichen Klaffen und drei Fachfchulen — a) für Bauhandwerker und
niedere Hoch- und Wafferbautechniker, b) für Geometer und Kulturtechniker, c) für
Mafchinenbautechniker — im Winterkurs 22 und im Sommerkurs 10 Schulabtheilungen
(darunter eine zur Vorbereitung auf die Prüfung für den einjährigfreiwilligen
Militärdienft).
An ihr befanden Hch
I. Lehrer: Hauptlehrer 28, Fach- und Hilfslehrer 13, zufammen 41.
24 Statiftik des Unterriclits- und Erziehungswefens.
IL Schüler:
A. im Winterkurs 1880/81
im ganzen 448, wovon 424 ordentliche und 24 außerordentliche Schüler.
Hierunter waren
1. ihrer Heimat nach: aus Württemberg 345, aus anderen Staaten 103.
Von den 345 Württembergern waren aus Stuttgart 55, aus dem übrigen
Neckarkreis 80, aus dem Schwarzwaldkreis 67, aus dem Jagftkreis 58
und aus dem Donaukreis 85.
Von den 103 Nichtwnrttembergern waren aus anderen Staaten des
Deutfchen Reichs 77 (aus Preußen 32, Baden 22, Bayern 9, den Sächfifchen
Fürftenthümern 3, dem Elfaß 3, dem Königreich Sachfen 2, Heffen 2,
Schaumburg-Lippe, Reuß j. L., Hamburg und Lübeck je 1) und aus dem
Ausland 26 (aus der Schweiz 18, Oefterreich-Ungarn 3, England, Rußland,
Amerika, Afrika und Afien je 1);
2. ihrem Berufe nach: Bautechniker 295 (geprüfte Werkmeifter und
höhere Techniker 15, Maurer und Steinhauer 205, Zimmerleute 72,
folche die kein Handwerk erlernt haben 3); Geometer und Kultur-
techniker 79, Mafchinenbauer, Mechaniker, fonftige Metallarbeiter und
Müller 37; Angehörige fonftiger Gewerbe und Berufsarten 23 (darunter
Schreiner 4, Lehrgehilfen 8, Handlungsbefliffene und Fabrikations-
techniker 5, Zimmermaler, Schieferdecker, Gipfer, Pfläfterer, Landwirth-
fchaftszögling, Schreibereibefliffene je 1); ohne beftimmte Berufsart 14;
3. ihrer gewerblichen Ausbildung nach: geprüfte Techniker und Werk-
meifter 23, Bauführer, Poliere, Zeichner und Auffeher 157; Gehilfen 176;
Jährlinge 78; folche die kein Handwerk erlernt haben und theils wegen
ihrer Berufsarten, theils wegen ihres Alters auch keiner der vorgenannten
gewerblichen Ausbildungsftufen beigezählt werden können, 14;
4. ihrer Vorbildung nach: aus Volksfchulen 115, Bürgerfchulen, niederen
Realfchulen und den unteren Abtheilurigen von Realgymnafien etc. 213,
Lateinfchulen und Gymnafien 30, höheren Bürgerfchulen und Oberreal-
fchulen 70, höheren Gewerbefchulen und auswärtigen Baugewerkefchulen 15,
polytechnifchen Schulen 5;
5. ihrem Alter nach, nach dem Stande vom 1. Januar 1881: zwifchen
14 und 16 Jahren 33; zwifchen 16 und 18 Jahren 79; zwifchen 18 und
20 Jahren 115; zwifchen 20 und 25 Jahren 146; zwifchen 25 und 30
Jahren 53; über 30 Jahre 22.
Niederftes Alter 14V2, höchftes Alter 34V2 Jahre; das durchfchnittliche
Alter belief fich auf 21,00 Jahre.
i
Dauer des Schulbi
3fuchs.
Von obigen 48 Schülern haben die Schule befucht zum
1. mal 2. mal 3. mal 4. mal
5. mal 1
S. mal
7. mal
8. mal
znr.
Bautechniker ... 61 45 60 45
46
26
11
1
295
Geometer etc. ... 15 25 17 15
3
3
1
79
Mafchinenbauer etc. .18 8 5 4
2
37
Angehörige fonftiger
Berufsarten ... 17 4 1 1
23
ohne beftimmten Beruf 12 1 1 —
—
—
—
—
14
123 83 84 65 51 29 12 1 448.
Technifche Lehranftalten. 25
Frequenz der einzelnen Schulklaffen.
Vor kl äffe mit 2 Abtheilungen gemeinfchaftlich für Bautechniker,
Qeometer, Mafchinenbauer und fonftige Berufsarten .... 28 Schüler
Erfte Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 40 „
1 Abtheilung für Geometer 12 „
und 1 Abtheilung für Mafchinentechniker 9 „
Zweite Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 55 „
1 Abtheilung für Geometer 28 „
und 1 Abtheilung für Mafchinentechniker 19 ^
Dritte Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 49 ;,
Vierte Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 26 ^
1 Abtheilung für Geometer 23 „
und 1 Abtheilung für Mafchinentechniker 8 „
Fünfte Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 69 ^
Sechste Klaffe mit 2 Abtheilungen für Bautechniker 39 „
1 Abtheilung für Wafferbautechniker 30 „
und 1 Abtheilung für Kulturtechniker ... 9 „
Bios fakultative Fächer haben befucht, ohne einer beftimmten Schul-
klaffe zugetheilt zu fein 4 ^
448 Schüler.
B. Im Sommerkurs 1881 hat die Gefammtzahl der Schüler 133 betragen,
darunter 120 ordentliche und 13 außerordentliche.
Von den 133 Schülern waren
1. ihrer Heimat nach: aus Württemberg 95, aus anderen Staaten 38.
Von den 95 Württembergern waren aus Stuttgart 17, dem übrigen
Neckarkreis 24, dem Schwarzwaldkreis 21, dem Jagftkreis 18, dem
Donaukreis 15.
Von den 38 Nichtwürttembergern waren aus anderen Staaten des
Deutfchen Reichs 24 (aus Preußen 8, Baden 7, Bayern 3, Sachfen-Alten-
burg 2, Königreich Sachfen, Heffen, Schaumburg-Lippe und Elfaß je 1);
ans dem Ausland 14 (der Schweiz 7, Griechenland 2, Oefterreich 1,
Italien 1, Rußland 1, Amerika 1, Afrika 1);
2. ihrem Berufe nach: Bautechniker 30 (geprüfte Werkmeifter und
Techniker 2, Maurer und Steinhauer 19, Zimmerleute 9); Geometer und
Kulturtechniker 54; Mafchinenbauer, Mechaniker, Schloffer etc. 25; An-
gehörige fonftiger Gewerbe und Berufsarten 17 (darunter Schreiner 5,
Lehrgehilfen 4, Kaufmanns Commis 3, Chemiker 3, Bildhauer 1, Land-
wirthfchaftszögling 1); ohne beftimmten Beruf 7;
3. ihrer gewerblichen Ausbildung nach: geprüfte Werkmeifter und
Techniker 2, Bauführer, Poliere und Zeichner etc. 23, Gehilfen 90, Lehr-
linge 11, folche die ein Handwerk nicht erlernt haben und keiner der
vorgenannten gewerblichen Ausbildungsflnfen beigezählt werden können, 7 ;
4. ihrerVorbildung nach: aus Volksfchulen 31, Bürgerfchulen, niederen
Realfchulen und den unteren Abtheilungen von Realgymnafien 62, Lateiu-
fchulen und Gymnafien 7, höheren Bürgerfchulen und Oberrealfeh ulen 22,
höheren Gewerbefchulen und auswärtigen Baugewerkefchulen 6, Poly-
techniken 5;
5. ihrem Alter nach, nach dem Stand vom 1. Juli 1881: zwifchen 14
und 16 Jahren 6; zwifchen 16 und 18 Jahren 12; zwifchen 18 und 20
26 Statiftik des UDterrichts- und Erziehungswefens.
Jahren 40; zwifchen 20 und 25 Jahren 61 ; zwifchen 25 und 30 Jahren 14,
über 30 Jahre 0.
Niederftes Alter 15 Jahre, höchftes Alter 297» Jahre, durchfchnittliches
Alter 20,89 Jahre.
Dauer des Sehulbefuehs.
Von den obigen 133 Schülern haben die Schule befucht zum
l.mal 2. mal 3.inai 4. mal 5. mal 6. mal 7. mal zof.
ßautechniker 1 14 3 5 3 4 — 30
Geometer etc 2 3 21 16 9 2 1 54
Mafchinenbaoer etc 5 9 4 3 4 — — 25
Angehörige anderer Berufsarten .5 8 3 1 — — — 17
Solche ohne beftiramten Beruf 5 2 — — — — — 7
18 36 31 25 16 6 1 133.
C. Beide Kurfe zufammen.
Qefammtzahl der Schüler 581 , darunter ordentliche 544 und außerordent-
liche 37; ferner Württemberger 440 und Nichtwüritemberger 141 ; Bautechniker 325,
Geometer etc. 133; Mafchinenbauer etc. 62, von anderen Berufsarten etc. 61; fodann
Lehrlinge 89, Gehilfen 266, Auffeher etc. 205; folche die ein Handwerk nicht
erlernt haben und keiner der vorgenannten Ausbildnngsftufen beigezählt werden
können 21; endlich folche welche ihre Vorbildung erhalten haben in Volksfchulen 146,
in Mittelfchulen, Bealfchulen, Lateinfchulen und Gymnafien 312, höheren Bürger-
fchulen, Oberrealfeh ulen und höheren Gewerbefchulen etc. 123.
Von diefen 581 Schülern haben die Schule befucht zum
l.mal 2. mal. 3. mal 4. mal 5. mal 6. mal 7. mal 8, mal suf.
Bautechniker ... 62 59 63 50 49 80 11 1 325
Geometer etc. ... 17 28 38 31 12 5 2 — 133
Mafchinenbauer . . 23 17 9 7 6 ~- — — 62
Angehörige anderer
Berufsarten . . 39 15 5 2 -- — — — 61
141 119 115 90 67 35 13 1 581.
Durchfchnittliches Alter eines Schülers 20,98 Jahre.
III. Unterricht.
Die Zahl der Unterrichtsftunden betrug allwöchentlich
Winter- Pommer- Beide Kiirre
Kurs Kurs zurammen
allgemeine bildende Fächer 132 77 209
Mathematik, Phyfik, allgemeine Chemie und Statik 226 98 324
Freihand- und Ornamentenzeichnen etc 91 26 117
Geometrifches Zeichnen 12 0 12
Baufacher (Vorträge, Zeichnen und Entwerfen) . 282 129 411
Geodätifche und Kulturingenieur-Fächer (Vorträge,
Zeichnen und Feldübungen) 86 63 149
Mafchinenbaufächer (Vorträge, Zeichnen und Ent-
werfen) 54 50 104
Fachzeichnen für Schreiner 18 10 28
Turnen . » 4 0 4
zufammen . . 905 453 1358,
Tccbnifche Lehranftalten. 27
IV. Exkurfioncn.
Neben einer größereu Zabl von, in der ordentlichen Unterrichtszeit ab-
gehaltenen zwei- bis funfftündigen Exkurfioncn zur Befichtigung von hiefigen
Werkftätten, Fabriken, Werkplatzen und Bauten, fowie zu Situations- und
Nivellements-Aufnahmen in der nächften Umgebung, wurden, zur weiteren
Förderung der Unterrichtszwecke, theils an Vakanztagen, theils nach dem
Schluß der Kurfe, folgende größere Exkurfioncn gemacht:
a) mit Baufchülern: 4 eintägige, nemlich 2 zur Befichtigung von landwirth-
fchaftlichen und fouftigcu Bauten und 2 nach Maulbronn;
b) mitBefuchern des Wafferbaukurfes: 1 zweitägige, ins obere Neckar-
thal, zur Befichtigung von Wafferverforgungsanlagen und Wafferbautcn, fo-
wie zu Waffermeffungen;
c) mit Mafchinenbaufchülern 5, nemlich 4 eintägige und 1 dreitägige,
zur Befichtigung auswärtiger Fabriken, verbunden mit Kraft- und Waffer-
meßnngcn etc.;
d) mit Zöglingen der Geometerfchule: 24 eintägige, theils auf die
Markung Feuerbach, theils auf die Markung Zuffenhaufen zu größeren
geodätifchen Uebungen;
e) mit Befuchcrn des Kulturtechnikerkurfes: 2, nemlich 1 zweitägige
nach Ochfenhaufen und 1 fiinftägige in die unteren Neckargegenden und
die badifche Pfalz, zur Befichtigung von Be- und Entwäffcrungsanlageu,
Markungsbereinigungen etc.
V. Konkurrenzen.
Um die Schiller an rafches und felbftändiges Arbeiten zu gewöhnen, find,
wie in früheren Jahren, während der Weihnachtsvakanz Konkurrenzen im Ent-
werfen von Gebäuden abgehalten worden; eingelaufen find 44 Entwürfe; zu-
erkannt wurden: 3 erfte Preife, 9 zweite Preife und eine Belobung.
VI. Stipendien haben von Seiner Majeftät dem König erhalten: 8 Schüler
je 86 Jl
Unterrichtsgeldnachlaß haben genoffen: im Winterkurs 62 Schüler
im Gefammtbetrag von 1 607 M.\ im Sommerkurs 19 Schüler im Gefammt-
betrag von 424 Ji
VII. Prüfungen haben von der Baugewerkefchule aus mitgemacht:
a) die ftaatliche „Werkmeifterprüfung" 45 Kandidaten, davon 43 mit
Erfolg; von diefen erhielten als Zeugnisftufen : 3 Klaffe IIa; 5 Klaffe IIb;
26 Klaffe lila; 9 Klaffe Illb;
b) die ftaatliche „befondere Prüfung im Waffer bauf ach" 34 Kandidaten,
davon 31 mit Erfolg; von diefen erhielten als Zeugnisftufen: 1 Klaffe IIa;
5 Klaffe IIb; 20 Klaffe Illa, 5 Klaffe Illb;
c) die ftaatliche „Feldmefferprüfung" 23 Kandidaten, davon 21 mit Er-
folg; von diefen erhielten als Zeugnisftufen: 16 Klaffe II und 5 Klaffe III;
d) die Diplomprüfung als Kulturtechniker 7 Kandidaten, fämmtliche
mit Erfolg; es erhielten als Zeugnisftufen: 1 Kl. Ib; 2 Kl. IIa; 2 Kl. IIb
und 2 Kl. Illrf;
e) die Diplomprüfung als Bautechniker, welche im wefentlichen der
ftaatlichen Werkmeifierprüfung parallel ift, 3 Kandidaten mit Erfolg; es
erhielten als Zeugnisftufen: 1 Klaffe IIb und 2 Klaffe III a.
i
28 Statiftik des IlDterrichts- und ErziehungswefoDS.
VIII. Oekonomie der Auftalt.
Im Verwaltangsjahr 1. April 1880/81 betrugen:
a) die eigenen Einnahmen 19457 iM.
b) der Staatszufchufl 128112 ^
c) der Gefammtaufwand 147 569 Ji
IX. Außerordentliche Ausftellung.
Aus Anlaß der Württembergifchen Landesgewerbeausftellung von 1881
hat die K. Baugewerkefchule in der Zeit vom 25. Auguft bis 5. Oktober 1881
in 11 Sälen ihres Hanfes eine Ausftellung veranftaltet, welche ein Bild geben
follte von ihrem Werden, ihrer Organifation, ihrem Lehrplan, ihrer Einrichtung
und Ausftattung, ihrer Leiftungsfahigkeit und von der würenfchaftlichen und
künftlerifchen Thätigkeit ihrer Lehrer.
Es waren ausgeftellt:
a) Schülerarbeiten: 312 Hefte, 7Q plaftifche Arbeiten, 3 103 Blatt Zeichnungen
und eine Anzahl chemifche Präparate;
b) Lehrmittel: 183 Wandtafel vorlagen und 200 Modelle-,
c) Zeichnungen, Tabellen, Pläne und Schriftftücke zur Darfteilung der Ge-
fchichte, Organifation, Einrichtung und Leiftung der Anft;alt 50;
d) literarifche und künftlerifche Publikationen, fowie fonflige Arbeiten der
Lehrer 735.
3. Die gewerblichen Fortbildungsfchulen.
Solche beftanden im Schuljahr 1880/81 in Württemberg an 153 Orten mit
einer Gefammteinwohnerzahl von 667 905 Seelen.
Diefe 153 Fortbildungsfchulen theilen fich hinfichtlich ihrer inneren Ein-
richtung in folgende Gruppen:
I. Fortbildungsfchulen, in welchen Sonntags- und Abendunterricht in gewerblichen
und kaufmännifchen Fächern ertheilt wird und offene Zeichenfälc beftehen 7
(Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Reutlingen, Ravensburg, Göppingen und Hall).
II. Fortbildungsfchulen mit gewerblichem Sonntags- und Abendunterricht
nebft offenen Zeichenfälen 19
(Ludwigsburg, Gmünd, Tübingen, Tuttlingen, Biberach, Rottenburg,
Kirchheim u./T., Heidenheim, Rottweil, Ehingen, Ellwangen, Calw,
Schramberg, Mergentheim, Ehingen, Saulgau, Sindelfingeu, Geislingen
und Blaubeuren).
IIL Fortbildungsfchulen mit gewerbl. Abendunterricht ohne offene Zeichenräle 93
(70 Städte und 23 Dörfer).
IV. Fortbildungsfchulen mit gewerblichem Abendunterricht ohne Sonntags-
unterricht . . . . • 5
(3 Städte und 2 Dörfer).
V. Gewerbliche Zeichenfchulen ohne weiteren Unterricht 29
zufammen 153.
Außer diefen gewerblichen Fortbildungsfchulen beftanden in 14 Städten zu-
gleich weibliche Fortbildungsfchulen, nemlich in: Stuttgart, Reutlingen,
Ravensburg, Biberach, Ehingen, Ehingen, Sindelfiugen, Geislingen, Blaubeuren,
Balingen, Freudenftadt, Leutkirch, Nürtingen und Weingarten
und in 13 Städten auch Frauenarbeitsfchulen, nemlich in: Stuttgart (2),
Ulm, Heilbronn, Ravensburg, Hall, Ludwigsburg, Tübingen, Tuttlingen, Biberach,
Calw, Crailsheim, Spaichingen und Urach.
Technifche Lehranftalten.
29
Die Schfilerzahl, welche 1879/80 in 157 gewerblichen, 14 weiblichen
und 14 Frauenarbeitsfchulen 12197 betragen hatte, belief fich 1880/81 in 153 ge-
werblichen, 14 weiblichen und 14 Frauenarbeitsfchulen auf 12782 (nemlich 9600 Fort-
bildungsfchüler, 634 Schülerinnen weiblicher Fortbildungsfchulen und 2548 Frauen-
arbeitßfchSlerinnen) wovon 9989 unter und 2793 über 17 Jahre zählten.
Die Zahl der Lehrer betrug 735 gegen 746 im Jahre 1879/80, fo daß im
Durchfchnitt auf je 17—18 Schüler 1 Lehrer kommt.
Die Gefammtfumme des Staatsbeitrags belief fich auf 125 172 Jik 90 Pf.
Von den Unterrichtsfächern waren die befuchteften :
Freihandzeichnen mit 6583 Schülern und Schülerinnen
Rechnen „ 5316 „ „ „
Deutfche Sprache „ 5234 n ;, n
Fachzeichnen „ 3 844 „ „ „
Geometrifches Zeichnen .... „3 122 jj jj ji
Buchführung „ 1 902 „ „ „
Die befuchteften gewerblichen Fortbildungsfchulen (einfchließ-
lich der weiblichen Fortbildungsfchulen) waren:
Stuttgart .
Ulm. . .
Heilbronn .
Eülingen .
Beutlingen
Oannftatt .
Biberach .
Ravensburg
Göppingen
Ludwigsburg
Gmünd . .
Freudenftadt
Aalen . .
Geislingen
Hall . .
Ehingen .
Heidenheim
Rottweil .
Rottenburg
Böblingen .
Schramberg
Backnang .
Tuttlingen .
Nürtingen .
Weingarten
Ehingen .
Kirchheim .
Tübingen .
Schwenningen
Crailsheim
Blaubeuren
mit 87 Lehrern und 1446 Schülern und Schülerinnen
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349
77
306
77
290
77
234
77
232
77
195
77
193
77
192
77
180
77
163
77
150
77
147
7?
145
77
141
77
129
77
114
77
113
77
107
77
102
77
101
77
100
77
97
71
94
77
87
77
85
77
85
77
84
77
83
7»
81
n
30
Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
Die gewerblichen Fortbildungsanftalten in Stuttgart umfafiten:
1. eine Abendfchule .... mit 33 Lehrern und 626 Schülern,
2. „ Sonntagsfchule . . . . „ 22 „ «372 „
3. „ weibl. Fortbildungsfchule . „ 15 ;, „ 215 Schülerinnen,
4. „ kaufm. Fortbildangsfchule «17 „ „ 233 Schülern,
zufammen 87 Lehrer und 1446 Schüler u. Schülerinnen.
lY. Die Eunmehranftalten.
I. Die Kunftfchule in Stuttgart (für die bildenden Künfte).
Diefelbe zählte im Schuljahr 1880/81
L Lehrftellen: 6 Hauptlehrer und 5 Fach- und Hilfslehrer, zufammen 11. Außer
dem Unterricht an der Kunflfchule erhielten die Zöglinge noch den Unterricht
in der Literaturgefchichte und in der Aefthetik am Polytechnikum.
IL Schüler:
1. im Winterfemefter 1880/81 69, worunter
a) ordentliche Schüler ... 43, Hofpitanten 26,
b) Schüler 46, Schülerinnen . . . .23,
c) Württemberger .... 48, Nichtwürttemberger . . 21,
und zwar: aus Preußen 3, Baden 2, Bremen 1, Braunfchweig 1, Olden-
burg 2, Sachfen-Koburg 1, England 2, Oefterreich-Ungarn 3, Rußland 2,
Nordamerika 4.
d) ihreh Berufsart nach waren es (mit Einfchluß der Zöglinge in den vor-
bereitenden Klaffen und der Kunftgewerbcfchülcr) 5 Bildhauer, 47 Maler,
10 Zeichner, 4 Zeichenlehrer, 1 Kupferftecher, 2 Dekorationsmaler.
An den einzelnen Unterrichtsfächern nahmen Theil
A. in den praktifchen Fächern:
an dem Unterricht in der Vorbereitungskiaffe
„ „ „ 71 77 Antikenklaffe .
«77 77 77 77 AktklaffO
j, yj „im Landfchaftzeichnen
n r 77 ^n ^^r Bildhauerfchule
„ „ „im Landfchaftmalen
„ „ „ „ figürlichen Oelmalen
„ „ „ „ Kupferftechen und Radiren
B. in den theoretifchen Fächern:
an den Vorträgen über die Anatomie des Menfchen .
„ „ j, p Perfpektive und Schattenlehrc
„ „ „ 77 <^ie antike Kunft ....
„ „ „ „ ital. Malerei der Renaiffance
V ^^ 77 77 Gefchichted. neueren deutfchen
Poefie
„ „ „ „ Shakefpeares Dramen . . .
2. im Sommerfemefter 1881 59, worunter
a) ordentliche Schüler ... 38, Hofpitanten 21,
b) Schüler 36, Schülerinnen .... 23,
25
29
16
4
5
25
1
23
14
37
17
13
20.
EuBfilehranftalten. 31
c) Württemberger .... 37, Nichtwürttemberger . . 22,
und zwar: aus Preußen 6, Baden, Bayern, Braunfehweig, Hamburg,
Sachfen je 1, Oefterreieb -Ungarn und Rußland je 3, Schweiz 1, Nord-
amerika 4.
d) ihrer Berufsart nach waren es (einfchließlich der Zöglinge in den Vor-
bereitungsklaffen) 5 Bildbauer, 47 Maler, 1 Kupferftecher, 5 Zeichenlehrer,
1 Dekorationsmaler.
An den einzelnen Unterrichtsfächern nahmen Theil
A. in den praktifchen Fächern:
an dem Unterricht in der Vorbereitungskiaffe
„ „ „ „ ^ Antikenklaffe .
Aktklaffe . .
21
25
25
6
6
28
4
V 7) ?7 n 71
„ „ „im Landfchaftzcichnen
„ „ „ „ Landfchaftmalen .
„ „ „in der Bildhauerfchule
„ „ „im figürlichen Oelmalen
„ „ „ „ Kupferftechen und Kadiren
B. in den theoretifchen Fächern:
an dem Unterricht über Perfpektive und Schattenlehre 7
^ den Vorträgen über Kunftgefchichte • .... 17
„ „ „ „ Literatnrgefchichte u. Aefthetik 10.
III. Stipendien aus Staatsmitteln erhielten zur weiteren Ausbildung an der
Kunftfchule 13 Zöglinge, nemlich 2 Bildhauer, 10 Maler und 1 Kupferftecher.
Außerdem erhielt aus der von GegenbaurTchen Stiftung 1 Malcrzögling
ein Stipendium zu einer Reife nach Italien, und ferner wurden aus der von
DanneckerTchen Stiftung und dem Legate der Frau Anna Schweitzer an 1 Bild-
hauer und 3 Maler Unterftützungen verwilligt.
IV. Zur Jahresprüfung und zur Ausftellung von Schülerarbeiten am SchluDe
des Winterfemefters 1880/81 lieferten die Zöglinge der Anftalt:
29 Zeichnungen nach Abgüflen von antiken Figuren und Köpfen,
239 Zeichnungen von Kopf- und Figurenmodellen nach der Natur,
15 gezeichnete und modellirte Aktfiguren,
10 Kopien und nach der Natur modellirte Büften und Reliefportraits,
34 nach der Natur gezeichnete und gemalte Landfcbaftftudien,
10 in Oel gemalte Stillleben,
56 in Oel gemalte Kopfmodelle,
21 gezeichnete oder als Skizzen gemalte figürliche Kompofitionen,
43 gezeichnete Landfchaftskompofitionen,
6 plaftifche Arbeiten eigener Erfindung,
13 Portraits und Oelgemälde,
11 Aquarellen.
V. In Folge der Jahresprüfung wurden an 9 Zöglinge Preife, beftehend in
2 goldenen und 7 filbernen Medaillen vertheilt; ferner erhielten 14 Zöglinge
öffentliche Belobungen.
Außerdem kamen aus Anlaß der im Winterhalbjahr geftellten Konkur-
renzaufgaben an 3 Zöglinge Geldprämien zur Vertheilung für modellirte
oder als Skizzen gezeichnete und gemalte Kompofitionen eigener Erfindung.
32 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
VI. Verkauft oder auf Beftellung ausgeführt wurden von Schülern ver-
fchiedene Arbeiten, aus welchen, fowie aus ertheiltem Unterricht, ein Gefammt-
erlös von 14175 Jik erzielt wurde.
2. Das Konfervatorium für Mufik in Stuttgart.
Diefe unter dem Höchften Protektorat Seiner Majeftät des Königs ftehende,
aus Staatsmitteln unterfiützte Anftalt zählte im Winter 1880/81
a) 610 Zöglinge, von welchen 185 (63 Schüler und 122 Schülerinnen) fich der
Mufik berufsmäßig widmeten, 425 als Dilettanten, 408 aus Württemberg (366
aus Stuttgart und 42 aus dem übrigen Württemberg), 202 Nichtwürttemberger
waren.
Von letzteren gehörten an: Nordamerika 54, Großbritannien 41, Preußen 21,
der Schweiz 20, Baden 19, Rußland 13, Bayern 11, Oftindien 8, Helfen und
Oefterreich je 2, Oldenburg, Braunfchweig, Sachfen-Altenburg, Waldeck, Bremen,
den Niederlanden, Frankreich, Spanien, Rumänien, Griechenland, Südamerika je 1.
b) Zahl der Lehrer 42, nemlich 39 Lehrer und 3 Lehrerinnen.
c) Zahl der in der Anftalt gegebenen Wochenftunden: 765.
y. Gelehrten- nnd Realfchnlen.
A. Oeffentliche Gelehrtenfchulen.
L Am 1. Januar 1882 beftanden in Württemberg 92 öffentliche Gelehrten-
fchulen.
Diefelben zerfallen in
4 niedere evangelifch-theologifche Seminarien,
12 Gymnafien, darunter 2 Realgymnafien (in Stuttgart und Ulm),
8 Lyzeen, darunter 3 Reallyzeen (Calw, Gmünd, Nürtingen),
68 niedere Lateinfchulen, (einfchließlich einer proviforifch errichteten),
darunter 4 Reallateinfchulen (Geislingen, Riedlingen, Sindelfingen, Urach).
Von den Gymnafien find 2 (Ehingen und Rottweil) je mit einem
niedern katholifchen Konvikt, 1 (Heilbronn) mit einem Penfionat verbunden.
IL Die öffentlichen Gelehrtenfchulen zählten am 1. Januar 1882 im ganzen 348
im Unterricht getrennte Schülerklaffen, darunter 23 proviforifch errichtete.
Von denfelben kamen
auf die Seminarien und die obern Abtheilungen der Gymnafien und Lyzeen
(einfchließlich 9 proviforifcher Klaffen) 72 Klaffen,
darunter an Realgymnafien und Reallyzeen 13,
auf die mittlem und untern Abtheilungen der Gymnafien und
Lyzeen, (einfchließlich 7 provifoiifcher Klaffen) .... 148 „
darunter an Realgymnafien und Reallyzeen 42,
auf die 68 niedern Lateinfchulen (einfchl. 7 proviforifcher Klaffen) 1 28 „
darunter an Reallateinfchulen 16.
Unter den niedern Lateinfchulen befanden fich 26 einklaffige, darunter
eine proviforifch errichtete (Hohenheim), 31 zweiklaffige, 5 dreiklaffige
(Aalen [eine proviforifche Klaffe], Biberach, Göppingen, Heidenheim [eine
proviforifche Klaffe], Sindelfingen), 5 vierklafllge (Kirchheim [eine proviforifche
Klaffe], Mergentheim [eine proviforifche Klaffe], Rottenburg [eine proviforifche
Klaffe], Riedlingen, Urach), 1 fünfklaffige (Geislingen).
Gelehrten- und Realfchulen. 33
KoIlaboratarklalTeD im Sinne der (Itudienräthlicheu Bekanntmach ang
vom 1. Oktober 1859 (Reg.-Bl. S. 147 flf.) befanden fich an den Gymnafien
und Lyzeen 52 (3 provif.), an den niedem Lateinfchulen 42 (1 provif.),
zofammen 94.
III. An den öffentlichen Gelehrtenfchulen beftanden am 1. Januar 1882 im ganzen
406 Hauptlehr ft eilen, darunter 34 proviforifch errichtete.
Von denfelben kamen auf die Seminarien und die obern Gymnafial-
und Lyzealabtheilungen (einfchl. 18 proviforifcher Stellen) 119 Lehrftellen,
darunter an ßealgymnafien und Reallyzeen (einfchl.
1 provif. Stelle) 19;
auf die mittlem und untern Abtheilungen der Gymnafien
und Lyzeen (einfchliefllich 52 KoUaboratorsftellen im Sinne
der ftudienräthlichen Bekanntmachung vom 1. Oktober
1859 und 11 proviforifcher Stellen) 159 „
darunter an Realgymnafien und Keallyzeen (einfchl.
einer proviforifchen Stelle) 46;
auf die niedem Lateinfchulen (einfchl. 42 KoUaboratorsftellen
und 5 proviforifcher Stellen) 128 „
darunter an ßeallateinfchulen 16 Lehrftellen.
IV. Die Gefammtzahl der Schüler an den öffentlichen Gelehrtenfchulen belief fich
am 1. Januar 1882 auf 9 257,
Von denfelben kamen auf die Seminarien und die obern Gymnafial-
und Lyzealklaffen 1 900,
darunter an Realgymnafien und Reallyzeen 310,
auf die mittlem und untern Gymnafial- und Lyzealklaffen ... 4 756,
darunter an Realgymnafien und Reallyzeen 1 460,
auf die 68 niedern Lateinfchulen 2601,
darunter an ßeallateinfchulen 331.
Werden einerfeits die Zöglinge der niedern evangelifchen Seminarien
und die Schüler der obern Klaffen der Gymnafien und Lyceen unter dem
Namen Gymuafialfchüler, andererfeits die Schüler der mittlem und untern
Gymnafial- und Lyzealklaffen fowie der niedern Lateinfchulen unter dem
Namen Lateinfchüler zufammengefaßt, fo ergeben fich folgende Zahlen:
1. Gymnafial- 2. Latein- 3. Zu-
fchfller : fchfller : fammen :
A. Im Ganzen waren es am 1. Januar 1882 . 1900 7 357 9257
darunter fol che, welche das Griechifche erlernen 1 553 2 168 3 721.
B. Nach den 4 Kreifen des Landes vertheilen
fich die Gelehrtenfchfiler folgendermaßen:
es kommen auf den Neckarkreis . . . 843 3402 4245
r, r, „ „ Schwarzwaldkreis . 380 1337 1717
^ „ „ „ Jagftkreis .... 250 1086 1336
„ „ ^ „ Donaukreis ... 427 1532 1959.
C. Nach dem Religionsbekenntnis befanden fich
darunter:
Evangelifche 1295 5421 6 716
Katholiken 540 1594 2134
Ifraeliten 64 332 396
Sonft einer Konfeflion 1 10 11.
WOrttemb. Jahrbfloher 1883. ^
34 Statiftik des Unterrichts- und Erziehuugswcfens.
1. Oymnafial- 2. Lat^fn- 3. Zn-
rchOler: fchfller: CMDmen:
D. Auf die Kreife des Landes vertheilen fich
die Angehörigen der verfchiedenen Religions-
bekcuntniffe folgendermaßen :
a) Neckarkreis:
Evangelifche 737 2928 3 660
Katholiken 65 272 337
Ifraeliten 40 199 239
Sonft einer Konfeffion 1 8 9.
b) Schwarzwaldkreis:
Evangelifche 229 1030 1259
Katholiken 146 296 442
Ifraeliten 5 11 16
Sonft einer Konfeffion — — —
c) Jagftkreis:
Evangelifche 162 631 793
Katholiken 84 416 500
Ifraeliten 4 39 43
Sonft einer Konfeffion — — —
d) Donaukreis:
Evangelifche 167 837 1004
Katholiken 245 610 855
Ifraeliten 15 83 98
Sonft einer Konfeffion — 2 2.
E. Der Heimat nach befanden ficb darunter:
a) Söhne von am Ort der Schule wohnhaften
Eltern 753 5512 6265
b) Söhne auswärtiger Eltern 1147 1845 2992
darunter Nichtwürttemberger 146 183 329.
P. Die 4 niedern evangelifch-theologifchen Se-
minarien zählten 189 — 189.
G. Von den 12 Gymnafien zählte
das Realgyranafium in Stuttgart .... 183
„ Eberhard-Ludwigs-Gymnafium .... 160
n Karlsgymnafium 167
„ Gymnafium in Ileilbronn ... . 156
„ Realgymnafinm in Ulm 60
„ Gymnafium in Ulm 93
„ „ „ Tübingen 103
„ „ „ Ravensburg 92
. Hall 89
„ „ „ Ehingen 135
„ „ ^ Rottweil 129
„ „ „ Ellwangen 74
H. Von den 8 Lyzeen zählte
das Lyzeum in Ludwigsburg 56
„ „ „ Eßlingen 40
;, „ „ Cannftatt 34
705
888
584
744
392
559
382
538
251
311
212
305
172
275
160
252
159
248
111
246
104
233
112
186.
233
289
219
259
221
255
Gelehrten" und Realfcbulen.
35
das Reallyzeum in Gmünd .
^ Lyzeum in Reutlingen
„ Reallyzeum in Nürtingen
7) 7» V Calw . .
„ Lyzeum in Oehringen
1. Oymnaflal-
fchfller:
31
66
20
16
7
2. Latein-
fchfller :
219
149
151
134
80
S. Zn-
fitmmen :
250
215
171
150
93
L Unter den mehrklaffigen Lateinfetulen zählten mehr als 50 Schüler folgende 12:
Kirchheim mit 4 Klaffen . « 151
Mergentheim „4 „ . . 137
Rottenbarg „4 „ . . 136
Göppingen „ 3 „ • . 135
Geislingen „ 5 „ . . 99
Aalen „ 3 „ . . 93
Biberach
Urach
Riedlingen
Sindelfingen
Brackenheim
Schorndorf
mit 3
n 4
r, 4
. 3
. 2
« 2
Klaffen
92
79
78
75
58
58
Schüler,
K. Unter den 26 einklaffigen Lateinfchulen zählten mehr als 15 Schüler folgende 1 1 :
Buchau 20 Schüler,
Waldfee 20 „
Saulgau 19 „
Güglingen 16 ;,
Neckarfulm 16 »
Wangen 41
Pfullingen 34 „
Rofenfeld 28 ^
Weikersheim 26 „
Beilftein 24 „
Murrhardt 22 „
Am wenigften befucht waren die
Scheer mit ... 3 Schülern,
Sulz .... 8 „
WÜdberg ^ . . . 9
Lateinfchulen in
Groübottwar mit
Tettnang ^
1. Oymnaflal-
(chfller:
10 Schülern,
10
L. Am 1. Januar 1881 hatte die Schülerzahl
betragen 1 762
Der Stand am 1. Januar 1882 mit ... 1 900
ergibt fonach gegen das Vorjahr eine Zu-
nahme von 138
V. Was den Wechfel der Schüler vom 1. Januar 1881
betrifft, fo find
A. in die Gelehrtenfchulen neu eingetreten und zwar
1. in die unteren Klaffen
aus Elementarklaffen 641
„ Vorbereitungskiaffen 24
„ Volksfchulen 715
„ niedern Realfchulen 39
„ dem Privatunterricht 264
„ „ Ausland 53
(hiebei find nicht gerechnet 489 aus einer Latein-
fchule in eine andere übergegangene Schüler);
2. in die obern Klaffen
aus Oberrealklaffen
jj niedern Realfchulen
„ dem Privatunterricht
n „ Ausland
2. Latein-
rchfller :
7 302
7 357
3. Zu-
fiiininen :
9064
9 257
55 193.
bis 1. Janaar 1882
1736
20
1
27
55
103
zafammen
1839.
3G Staiiftik des Unterrichts- und Erziohungswefcns.
B.Aas uutern KlaiTen an obere äbergetreten find im ganzen 743 Schaler^
darunter 534 an derfelben Anftalt.
G. Aus Gelehrtenfcbulen ganz ausgetreten find
1. aus unteren Klaffen
in eine Schullehrerbildangsanfiialt 11
^ „ militärifehe Bildnngsanftalt .... 8
„ „ Oberrealfchule 13
„ „ fonfiige höhere öffentliche Schule . . 4
zum Gewerbe und Handel 326
zur Landwirthrchaft 35
zu einem fonftigen Beruf 94
in eine niedere Realfchulc 203
(darunter aus KoUaboraturklaffen 88)
in eine Elementarfchule 7
,, „ Volkßfchule 135
„ den Privatunterricht 37
^ das Ausland 83
geftorben find 21
2. aus oberu Klaffen
zur Univerfität 299
in das Polytechnikum 11
auf die Akademie Hohenheim 1
in eine Schnllehrerbildungsanftalt 1
„ „ militärifehe Bilduugsanftalt .... 22
„ die Baugewerkefchule 2
„ eine Oberrealfchule 6
„ ^ fonftige höhere öffentliche Schule . . 11
zum Gewerbe und Handel 178
zur Landwirthfchaft 6
zu einem fonftigen Beruf 68
in eine niedere Realfchule 2
„ den Privatunterricht 13
„ das Ausland 42
geftorben find 7 ^^^
— oby
Gefammtzahl der Ausgetretenen 1 646 Schüler.
VI. In der Zeit vom 1. Januar 1881 bis 1. J.inuar 1882 kamen in Erledigung:
2 Gymnafialrektorate,
1 Lyzealrektorat,
10 Gymnafialprofefforsftellen,
2 Lyzealprofefforsfl;eIlen,
25 Präzeptorsftellen,
12 Kollaboratorsftellen.
Neu errichtet wurden:
l Gymnafialrektorat;
5 Gymnafialprofefforsftellen,
3 Präzeptorsftellen,
3 Kollaboratorsftellen.
Gelehrten- und Realfchulen. 37
Be fetzt wurden:
3 Gymnafialrektorate;
1 Lyzealrektorat,
12 GymnafialprofefforsflellcD,
1 Lyzealprofefforßftelle,
34 Präzeptorsftellen,
17 Kollaboratorsftellen,
wodurch 21 unftändige Lehrer, darunter 1 Reallehramtskandidat und 1 realiftifcher
Profefforatskandidat, auf definitive Stellen kamen und 1 realiftifcher Profeffor,
zwei Reallehrer und ein Geiftlicher in den Dienft an Gelehrtenfchulen übertraten.
Penfionirt wurden 3 Lehrer; geftorben find 5.
VII. Die Prüfung auf Profefforate an Obergyranafien haben im Kalenderjahr
1881 erftanden 5 Kandidaten, 2 evangelifcher, 3 katholifcher Konfeflion; die
Prüfung auf Präzeptorate 12 Kandidaten, 10 evangelifcher, 2 katho-
lifcher Konfeflion; die Prüfung auf Latein koUaboraturen 9 Kandi-
daten, 7 evangelifcher, 2 katholifcher Konfeflion; von denfelben find zugleich
auf RealkoUaboraturen geprüft 2.
VIIL Der Stand des Kandidatenwefens im humaniftifchen Lehramt war am
1. Januar 1882 folgender:
A. Profefforatskandidaten:
1. Geprüfte humaniftifche Profefforatskandidaten, welche noch nicht definitiv
im Lehrfach angeftellt find, waren vorhanden 12, von welchen 6 in un-
ftändiger Weife verwendet find, 5 im Urlaub, einer im Privatdienft fich
befindet
2. Geprüfte humaniftifche Profeflbratskandidaten, welche an unteren Klaflen
definitiv angeftellt find, waren es 21.
3. Den erften Theil der Profeflbratsprüfung haben erftanden 13 Kandidaten,
von denen 3 an Unterklaflfen definitiv angeftellt, 10 in unftändiger Weife
verwendet find.
B. Präzeptoratskandidaten:
1. Die Zahl der geprüften Präzeptoratskandidaten, welche noch nicht definitiv
im Lehrfach angeftellt find, betrug 24, von denen 20 unftändig verwendet,
2 beurlaubt find und je einer im Kirchendienft und im Privatdienft fich
befindet.
2. Geprüfte Präzeptoratskandidaten, welche an Kollaboraturklaflen definitiv
angeftellt find, waren es 3.
3. Den erften Theil der Präzeptoratsprüfung haben erftanden 11 Kandidaten;
von denfelben find 6 in unftändiger Weife verwendet, 2 auf Kollaboratur-
klaffen definitiv angeftellt, einer beurlaubt, zwei nicht verwendet.
4. Außerdem find auf Präzeptorsftellen unftändig verwendet, ohne bis jetzt
eine Prüfung erftanden zu haben, 3 Kandidaten.
C. KoUaboraturkandidaten.
Für Lateinkollaboraturen find geprüft 24 Kandidaten, darunter 9 zugleich
fiir RealkoUaboraturen. Von diefen find unftändig verwendet 11, auf der
Univerfität 4, im Volksfchuldienft 2, ohne Verwendung 6, krank 1.
IX. Am Turnunterricht haben theilgenommen:
auf den 1. Juli 1881 6 183 Schüler,
„ „ 1. Januar 1882 .... 5939 „
38 Staiiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
Von denfelben kamen
auf die Seminarien und die OberklafTen der Gymnaßen und Lyzeen
auf den 1. Juli 1881 1 483
„ „ 1. Januar 1882 .... 1 650
auf die Unterklaffen der Gymnafien und Lyzeen
auf den 1. Juli 1881 2 861
„ p 1. Januar 1882 .... 2 875
auf die 68 Lateinfcbnlen des Landes
auf den 1. Juli 1881 1839
„ „1. Januar 1882 .... 1 414.
An allen Seminarien^ Gymnafien und Lyzeen findet der Turnunterricht
Sommers und Winters ftatt. Von den 68 Lateinfchulen wird an 45 im Sommer
und Winter y an 19 nur im Sommer geturnt; an 4 Lateinfchulen (BeilfteiU;
Hohenheim, Langenburg, Laupheim) findet kein Turnunterricht ftatt.
X. Was die Berechtigungen der Gymnafien und Lyzeen betrifft, fo haben
1. fiimmtliche Gymnafien und Lyzeen, Kealgymnafien und Reallyzeen die Be-
rechtigung zur Ausftellung von Zeugniffen über die wiffenfchaftliche Be-
fähigung fiir den einjährig freiwilligen Militärdienft, und zwar
a) die 4 niedern evangelifch-theologifchen Seminarien, ferner die 8 Gymnafien
in Ehingen, Ellwangcn, Hall, Heilbronn, Rottweil, Stuttgart, Tübingen,
Ulm (vergl. Reg.-Bl. 1880 S. 96), fowie die 2 Realgymnafien in Stutt-
gart und Ulm (a. a. 0. S. 99) nach §. 90, 2 a der Wehrordnung von
1875, in der Art, daß der einjährige erfolgreiche Befuch der „zweiten
Klaffe" d. h. der Klaffe VII (und VIII) jener Gymnafien und Realgymnafien
zur Darlegung der wiffenfchaftlichen Befähigung genügt;
b) das Gymnafium (feither Lyzeum) in Ravensburg; ferner die 5 Lyzeen in
Cannftatt, Efllingen, Ludwigsburg, Oehringen, Reutlingen (a. a. 0. S. 100),
fowie die 3 Reallyzeen in Calw, Gmünd, Nürtingen (a. a. 0. S. 101),
nach §. 90, 2,b der Wehrordnung, in der Art, daß bei ihnen der ein-
jährige erfolgreiche Befuch der ;,erften" Klaffe, d. h. der Klaffe IV des
Lyzeums in Oehringen, der Klaffe VII (und VIII) der andern Lyzeen
und Reallyzeen erforderlich ifl;.
2. Hinfichtlich der Portepee fähnrichsprüfung find laut Verordnung über
die Ergänzung der Offiziere des Friedensftandes vom j^' ^*^" 1880
a) die oben unter l,a aufgeführten Anhalten berechtigt, fowohl vollgiltige
Abiturientenzeugniffe, welche von der Ablegung der Portepeefähnrichs-
prüfung befreien, als auch Reifezeugniffe fiir die Prima, welche zur Zu-
laffung zu der Portepeefähnrichsprfifung berechtigen, auszuftellen;
b) die oben unter l,b genannten Anftalten dagegen find zur Ausfiiellung
von Entlaffungszeugniffen berechtigt, welche zur Zulaffung zu der Portepee-
fähnrichsprüfung berechtigen.
3. Das Maturitätszeugnis der humaniftifehen Gymnafien gewährt außer-
dem laut Minifterialverfiignng vom 19. Juni 1873 (Reg.-Bl. S. 280) das
Recht, bei jeder Fakultät der Univerfität, bei den theologifchen Fakultäten
aber nur, wenn es auch ein Zeugnis über Kenntniffe im Hebräifchen ent-
hält, infkribirt zu werden; es berechtigt femer zum Eintritt in die land-
wirthfchaftliche Akademie zu Hohenheim mit dem Recht eines ordentlichen
Studirenden, und gehört bei der Mehrzahl der fpäteren Staatsdienfiprüfungen
zu den Erforderniffen der Prüfung.
Oelohrtcn- und Rcälfchulon. 39
Die Abiturienten der Realgymnaflen berecLtigt das Maturitätszeugnis
anüer dem unter 2,a Bemerkten zur Infkription bei der philofophifchen
Fakultät für das Studium der Gefehiehte, der neueren Sprachen und ihrer
Literatur, ferner bei der ftaatswirthfchaftlichen, fowie bei der naturwiffen-
fchaftliehen Fakultät; fodann zum Eintritt in eine der Fachfchulen des
K. Polytechnikums und in die landwirthfchaftliche Akademie zu Hohenheim
mit den Rechten eines ordentlichen Studirenden.
Abiturienten der Realgymnafien , welche fpäter zu einem Fakultäts-
ftudium übergefaen wollen, für welches das Maturitätszeugnis eines Gym-
nafinrns erforderlich ift, werden von der K. Kultminifterial-Abtheilung für
Gelehrten- und Realfchulen, an welche fic fich diesfalls zu wenden haben,
einem Gymnafium zur Prüfung im Griechifchen und im Uebcrfetzen aus
dem Deutfchen ins Lateiuifche zugewiefen.
4. Das Reifezeugnis für die Prima der humaniftifchen Gymnafien (und
evangelifch-theologifchen Seminarien), fowie der Realgymnafien in Stuttgart
und Ulm berechtigt zur Aufnahme unter die ordentlichen Studirenden der
Thierarzneifchule (Reg.-Bl. 1880 S. 58).
B. Oeffentliche Realfchulen.
•
I. Die Zahl der öffentlichen Realfchulen belief fich am 1. Januar 1882
einfchliefllich der Bürgerfchule in Stuttgart auf 74, worunter die 13 Real-
anftalten (mit Oberklaffen verfehene Realfchulen) in Biberach, Cannftatt, Eß-
lingen, Göppingen, Hall, Heilbronu, Ludwigsburg, Ravensburg, Reutlingen,
Rottweil, Stuttgart, Tübingen, Ulm.
Bezüglich der Berechtigung und Einrichtung der 13 Realanftalten ift
Nachftehendes zu bemerken:
1. Die 13 Realanftalten haben die Berechtigung zur Ausftellung von Zeugniffen
über die wiffenfchaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militär-
dienft und zwar:
a) Die drei zehnklaffigen Realanftalten in Reutlingen, Stuttgart und Ulm
(laut Verzeichniffes im Regierungsblatt von Württemberg von 1880,
Seite 100, A, c, II, 1-3) nach §. 90, 2a der Wehrordnung von 1875,
fo daß der einjährige erfolgreiche Befuch der in diefem §. fogenaunten
„zweiten Klaffe" (f. unten Ziffer 2) zur Darlegung diefer Befähigung
genfigt;
b) die übrigen 10 Realanftalten (Reg.-Bl. von 1880, Seite 101, B, b, III,
1. 3. 4. 6—9. 11—13) nach §. 90, 2b der Wehrorduung, fo daß hier
der einjährige erfolgreiche Befuch der „erften Klaffe" erforderlich ift.
2, Die im Sinne der Wehrordnung „erfte Klaffe" befteht an den Anftalten mit
10 Jahrcsklaffen in Reutlingen, Stuttgart und Ulm aus Klaffe X (Oberprima)
und IX (Unterprima), an den Anftalten mit 8 Jahresklaffen in Cannftatt,
Efllingen, Göppingen, Hall, Heilbronn, Ludwigsburg und Tübingen aus
Klaffe VIII (Oberprima) und VII (Unterprima), an den Anftalten mit 7 Jahres-
klaffen in Biberach, Ravensburg und Rottweil aus Klaffe VII (Oberprima)
und VI (Unterprima).
Die unterfte für die Berechtigung entfcheidende Klaffe ift alfo bei den
3 letztgenannten Anftalten die Klaffe VI, bei allen übrigen die Klaffe VII.
40 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
3. Weitere Berechtigungen knüpfen fich an die Reifeprüfungen der zehnklafligen
Anftalten und betreffen den Erfatz für die Portepeefähnrichsprüfung, be-
ziehungsweife die ZulalTung zu derfelben nach erftandener Ergänzungsprüfung
im Lateinifchen (vergl. ßeg.-Bl. von 1879, Nr. 15, Seite 124), fowie
4. die ZulalTung zur Univerfität und zum Polytechnikum (Reg.-Bl. von 1876,
Nr. 7, Seite 64) und
5. zu der realiftifchen Profefforatsprüfung (ebendafelbft Seite 65).
6. Die Reifeprüfung am Schluß des zehnjährigen Realfchulkurfes und der Lehr-
plan der letzteren find überhaupt geregelt durch die Minifterialverfügung
vom 14. Februar 1876, Reg.-Bl. von 1876, Seite 61, und die Inftruktion
vom 26. Februar 1876 und 5. Juni 1879 (Correfpondenzblatt für die Ge-
lehrten- und Realfchulen von Württemberg von 1879, S. 248 flF.).
7. Auf Grund der beftehenden Berechtigungen find im Jahr 1881
a) an den 3 zehnklalligen Realanftalten 52 Zeugniffe der Reife, '
b) an fammtlichen 13 Realanftalten 354 Zeugniflc der wiffenfchaftlichen Be-
fähigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienft ausgeftellt worden.
II. Die 74 Realfchulen zählten am 1. Januar 1882, ungerechnet die 6 Elementar-
klalTen der Bürgerfchule in Stuttgart, 250 im Unterricht getrennte Schüler-
klaffen, darunter 12 proviforifche. Unter den 250 Klaffen waren 36 Ober-
real- und 55 Kollaboraturklaffen.
In diefe 250 Klaffen theilten fich die einzelnen Schulen in folgendem Ver-
hältnis.
Es zählten:
39 Schulen je 1 Klaffe,
16 j, „2 Klaffen (Alpirsbach, Backnang, Crailsheim, Ehingen,
Ehingen, Ellwangen, Eningen, Künzelsau, Leutkirch,
Mergentheim, Möckmühl, Münfingen, Rottenburg, Schorn-
dorf, Tuttlingen, Wildbad),
4 Schulen je 3 Klaffen (Freudenftadt, Heidenheim, Kirchheim, Metz-
ingen),
1 Schule 4 „ (Aalen),
3 Schulen ,,7 „ (Biberach, Ravensburg, Rottweil),
4 „ „ 8 „ (Cannftatt, Göppingen, Ludwigsburg, Tübingen),
1 Schule 9 „ (Hall),
1 „ 10 „ (Ulm),
2 Schulen „12 p (Eßlingen, Reutlingen),
1 Schule 15 „ (Heilbronn),
1 „ n ^ (Stuttgarter Bürgerfchule, ungerechnet ihre 6
Elementarklaffen),
1 „ 35 „ (Realanftalt Stuttgart).
IIL Lehrftellen zählten die 74 Realfchulen am I.Januar 1882 im ganzen 268,
und zwar 256 definitive Hauptlehrftellen, einfchliefllich 7 mit penfionsberech-
tigteu Lehrern befetzter Fachlehrftellen. Unter den 268 Stellen befanden fich
48 an Oberrealklaffen , 165 an niederen Realklaffen, 55 an Realkollaboratur-
klaffen. Im vorigen Jahr waren es 253 definitive Hauptlehrftellen, neben
welchen im Jahr 1881 weitere 2 errichtet worden find und eine aus dem
Gelehrtenfchulwefen übergetragen worden ift.
Gelehrten- und Rcalfchulen.
41
Von den 256 definitiven Hanptlehrftellen waren am 1. Januar 1882 11 er-
ledigt.
IV. Die Gefammtzahl der Realfchüler belicf Reh am 1. Januar 1882 (ungerechnet
die Elementarklaffen der Bürgerfchule in Stuttgart) auf 6629, worunter 508
Oberrealfchüler. Am 1. Januar 1881 hatte diefelbe 6 763 betragen (worunter
611 Oberrealfchüler), wonach fich eine Abnahme von 134 Schülern im ganzen
ergibt.
Nach den 4 Kreifen des Landes und dem Religionsbekenntniffe fetzt fich
obige Gefammtzahl auf folgende Weife zufammen:
Neckar-
Evangelifche 2 918
Katholiken
Ifraeliten
Angehörige eig. Konfeffion
zufammen . . 3 386 1 270 783 1 190 6 629.
Unter den 608 Oberrealfchülern waren 270, alfo 53 Prozent, Auswärtige.
Die befachteften Realanftalten und niederen Realfchülen bis zu 50 Schülern
herab waren am 1. Januar 1882 die folgenden 25:
Keehar-
Schwarswald-
Jagft-
Donaukreis
zur.
2 918
1041
610
714
5 283
289
201
91
428
1009
168
26
81
46
321
11
2
1
2
16
Getrennte
Klaffen
Zahl der Schttler
im Ganzen
1084 .
Obereal-
fchOIer
130
Q1 a (Kl. I-VIII
Stuttgart (Realanftalt) 35 .
„ (Bürgerfchule Kl. III— VIH) 17 .
Heilbroun 15 .
Efllingen 12 .
Beutlingen 12 .
Gannftatt . 8 .
Ulm 10 .
Göppingen 8 ,
Tübingen 8 .
Hall 9 -
Lndwigsbnrg . . . ; 8 .
Bavensbarg '. 7 .
Eirchbeim 3 .
Aalen 4 .
Biberacb 7 .
Bottweil , 7 .
Wildbad . 2 .
Frendenftadt 3 .
Heidenheim 3 .
Metzingen 3 .
Ebingen 2 .
Schorndorf 2 .
Ehingen 2 .
Backnang 2 .
Crailsheim . . - 2 .
Diefe 25 Schulen zählten fonach 191 Klaffen (dnrfchnittlich zu 22 Schülern)
und 5445 Schüler, fomit 76 Prozent fämmtlioher Realfeh ulklaffen nnd 82 Pro-
zent lammtlicher Realfchüler. Die übrigen 49 Schulen zählten in 59 Klaffen
(durchfchnittlich zu 20 Schülern) zufammen 1184 Schüler.
368
324
307
267
261
239
219
200
178
178
115
114
100
95
77
74
70
66
63
62
60
58
53
32
43
53
17
54
46
31
17
18
35
23
9
42 Statiftik des Unterrichts- und Erzichungswefons.
V. Was den Wechfel der Schüler im Laufe des Jahres 1881 bctriflft, fo find:
A. in die Realfchulen neu eingetreten, und zwar:
1. in die unteren KlaiTen:
aus fogenannten Vorbereitungsklaffen 28 Schüler,
„ Elementarfchulen (nach Abzug von 8 dahin zurück-
getretenen) 647 „
^ lateinifchen Kollaboraturklaffen 88 „
„ Präzeptoratsklaffen 115 „
„ Obergymnafialklaffen 2 „
„ Volksfchulen (nach Abrechnung von 192 dahin zurück-
getretenen) , 446 „
„ dem Privatunterricht (prakt. Beruf, elterlichen Haufe) 51 „
„ dem Ausland 55 ^
zofammen . . 1432 Schüler.
2. in obere Realklaflen:
aus einem Obergymnafiuni 6 Schüler.
„ Präzeptoratsklaffen 13 „
„ dem Privatunterrichte (prakt Beruf) 14 „
„ „ Ausland 5 ,
zufamroen . . 38 Schüler.
Somit ift die Gefammtzahl der im Jahre 1881 neu eingetretenen
Schuler 1470.
B. Aus unteren Klaffen in obere fibergetreten find im ganzen 277 Schüler,
worunter 242 je an derfelben Anftalt.
C. Aus Realfchulen ganz ausgetreten find, und zwar:
1. aus unteren Klaffen:
durch den Tod 8 Schüler,
in die K. Baugewerkefchule 2 „
„ eine VolksfchuUehrerbildungsanftalt 23 ;,
„ „ militärifche Bildungsanrtatt I ,,
„ andere höhere Schulen (flandels-, KunlV, Aekerbau-
fchule etc.) 5 „
in eine Lateinfchule . 37 „
„ „ Elementar- oder eine V'olksrchulc (vergL Ä, IJ —
zur Marine .,*..,*,. 3 ^
zu Gewerbe und Handel ,*.,.. 926 „
zur Landwirthfchaft ,......, 53 ^
zu einem andern Beruf (meiftens znm Sclireibcreifäch) , 49 „
in den Privatunterricht ..,....,.,.-. 17 «
ins Ausland .*..,. G2 ^
zuraiiimcD - . 118C öchUIcr,
2. aus Oberrealklaffen:
durch den Tod , .,,,,. a ädjÜltiTr
auf die Univerfität ^
in das K. Polytechnikum .♦*,,,
„ die K. Baugewerkefchule ......
„ eine Obergymnafialklaffe * .
Gelehrten- und Realfcbulen.
in eine militärifche Bildangsanftalt ^
„ „ andere höhere Schule -
zu Gewerbe und Handel ^
zur Landwirthfchaft -^
zu einem anderen Beruf (Schreiberei; Poftfach und der^ ^
in Privatinititute und ins Ausland - ^^
zurammea . . ^^
Gefamnitzahl der ausgetretenen Schüler 1604.
Eue Vergleichung der Gelkmmtzahl der neu eingetretescs ^'Amtr '
mit derjenigi» der ausgetretenen von
ergibt wiederum die unter Ziffer IV erwähnte Abnakae t-m. Z-^ -^-ns.
VL Was das Lehrerperfonal betrifit, To waren an p»*^»^*'"»** ^füiüruiüäb« ?
der Bürgerfchule in Stuttgart ohne deren ElenientaTUaflor mä . -«■■r ^^
245 (vergl. Ziff. III. Abf. 2) Lehrer definitiv mit P«i:i.»*>rsCT=!iE: me-
ftellt, worunter 7 auf Fachlehrfcellen, die übrigen aif Bhbbl-sc:»-^*» '"•«
diefen 245 definitiv angeftellten Lehrern waren an dbi IisJ'inifes xf ^«m»
35 weitere Lehrer in unftändiger Weife verwenie. wbt wujg J .t*
Hilfslehrer an proviforifchen oder an überfüllten r-ifr^
oder Hilfslehrer für kranke oder beurlaubte Lefev. i: j
erledigten Stellen (f. unten) und 6 als Vikaie. Zier ^ mz
definitiven Lehrern beigezählt ergeben ein PaftnoL t« ^
diefen 280 Lehrern find jedoch nicht eingeredBe. fr ^IwI^mmp' ^ tantz^t
Lektionen in Religion, Zeichnen, Schreiben^ >;Mp« ^ ^*^mm iav9Htn«^.j*r
die zum Theil penHonsberechtigten Inhaber iviae iaam- ^ I:r:a#firp-i
ftellen, welche für mehrere Anftalten, t R «k Joa^aoM- ^ ^of- ^.r'^
bildungsfchule, eine Kealanftalt und ein OrBBaTiiB 4k.,^kmb Tr^.-dBK T ut
Im Jahre 1881 kamen in Erlediganr:
1 Rektorat,
3 ProfelTorate,
18 ReallehrftelleD,
5 KoUaboratorsnellen.
Außerdctn waren zu hefetzea aa iti
2 Rcallehrftencii;
ferner an vom vorigen Jabr Ict
1 Rektoralj
8 Reallehrftellcn,
2 Kollaboratoi^lUlk«.
Üefetzt wurden:
2t) Hait|iÜphrO
2 Rektitr
2 Vmf
/
44 Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswcfcns.
Aus obigen Zahlen ergibt fleh zugleich, daü am 1. Januar 1882 noch
11 Stellen erledigt waren, welche durch Amtsverwefer (f. o.) verfehen werden
mußten.
Abgegangen find im Jahre 1881 im ganzen 7 Hauptlehrer, wovon 3
durch Tod, 1 durch Penfionirung, 3 in das Gebiet der Gelehrtenfchulen über-
gegangen.
Da fich hienach die Zahl der lebenslänglich Angeftellten , nachdem auch
eine Reallehrftelle aus dem Gebiet der Gelehrten in das der Realfchulen über-
getragen worden ift, um 3 vermehrt hatte, war die Zahl derfelben am 1. Januar
1882 (f. oben) 245 ftatt 242 im vorigen Jahr.
VII. Im Jahre 1881 haben die Reallehrerprüfung 10 Kandidaten abfolvirt, die
realiftifche Profefforatsprüfung, und zwar in mathematifch- naturwiffen-
fchaftlicher Richtung, 3.
Die Realkollaboraturprüfnng haben im Jahr 1881 5 Kandidaten er-
ftanden, davon 2 mit Latein.
An der realiftifchen Profefforatsprüfung haben fich im Jahre 1881 in
einzelnen Fächern, beziehungsweife im Theoretifchen, 14 Kandidaten mit
Erfolg betheiligt.
Die Vorprüfung (Reg.-Bl. von 1876, S. 64-68) hat im Jahr 1881
1 Kandidat erftanden.
VIII. Die Zahl der überhaupt vorhandenen geprüften 145 Kandidaten des realiftifchen
Lehramts, welche am 1. Januar 1882 noch nicht auf Lebenszeit angeltellt
waren, berechnet fich folgendermaßen:
A. Realiftifche Profefforats-Kandidaten:
1. der fprachlich-hiftorifchen Richtung l (noch ohne Lehrprobe).
2. der mathematifch-naturwiffenfchaftlichen Richtung 18 (von denen 12
noch ohne Lehrprobe).
Diefe 19 haben die Prüfung in den Jahren 1871—1881 erftanden,
16 derfelben waren am 1. Januar 1882 an höheren Lehranftalten des
Landes (5 an Real-, 7 an Gelehrten-, 2 an Hoch-, 2 an Prlvatfchulen)
verwendet, 2 in weiterem Studium begriflfen, 1 beim Militär,
ß. Reallehramts-Kandidaten:
1. Auf Reallehrftellen vollftändig geprüft, ungerechnet die unter A auf-
geführten Profeflbratskandidaten , waren 25, von denen 1 auch die
theoretifche Profefforatsprüfung erftanden hat. Von diefen 25 Kandidaten
waren 14 im Realfchulfach, 6 an Gelehrtenfchulen verwendet, 3 noch
im Studium begriffen, 1 im Einjährigendienft, 1 in fonftigem Beruf
ftehend.
2. Kandidaten, welche nur die Vorprüfung (vergl. VII) oder den theore-
tifchen Theil der Reallehrerprüfung ganz oder theilweife erftanden
hatten, waren es 72, wovon 15 an Realfchulen und 5 an Gelehrten-
fchulen des Landes verwendet, 12 im Privatdienft, die übrigen in
weiterem Studium oder im Einjährigendienft begriffen. Nicht einbe-
griffen ift bei diefer Aufzählung eine Anzahl geprüfter Kandidaten,
welche auf weitere Verfolgung der Laufbahn im württembergifchen
Realfchuldienft verzichtet zu haben fcheinen.
C. Auf Realkollaboratorsftellen waren am 1. Januar 1882 21 Kandidaten
geprüft, worunter 1 auch im Lateinifchen. Von denfelben waren 2 an
Ooffcntlichc Elomentarfchulen. 4^
Realfchnlei); 1 an einer Latein rchule, 3 an Elemeutarfehalen; 14 an Volks-
fcbalen oder au Privatinftitaten verwendet oder in weiterem Studiam
begriffen. Bei diefer Bereebnang ift aaßer Betracbt geblieben eine große
Zahl geprüfter Kollaboraturkandidaten; fär welcbe eine Verwendung an
Gelehrten- und Realfcbulen weder bis fetzt eingetreten, noch durch eine
entfcbieden gute Prüfungsnote als wahrfcheinlich angezeigt ift, oder
welche bereits dauernd zu anderem Beruf übergetreten Hnd.
D. Unter ähnlicher Befchränkung können noch etwa 8 in einzelnen Fächern
geprüfte Kandidaten erwähnt^ werden, welche meift an Privatinftituteu
thätig find.
E. Neben den in A bis D aufgezählten 145 geprüften Kandidaten, von
welchen 56 an öffentlichen höheren Schulen in Verwendung liehen, find
hier noch etwa 45 weitere Kandidaten zu erwähnen, welche theils zum
Dienft an Realfcbulen bei Empfang von Staatsunterftützungen Heb ver-
bindlich gemacht haben, theils ohne realiftifche Lehrerprüfung zur Probe
an Realfcbulen verwendet worden oder fonft angemeldet lind.
IX. Bei dem Turnunterricht waren am 1. Juli 1881 4132 Real- und Oberreal-
fchüler betheiligt, am 1. Januar 1882 3 889, Unter den letzteren waren 415
Oberrealfchüler. Das Sommerturnen erftreckte fich auf alle Realanftalten und
mit Ausnahme von zwei einklaffigen und einer zweiklailigen auch auf fämmt-
liche niedere Realfcbulen. Das Winterturnen fehlte an 13 einklafligen und an
5 zweiklailigen Realfcbulen.
C. Oeffentliche Elementarfchuleii.
In 17 Städten (Cannftatt, Eülingen, Freudenftadt, Gmünd, Göppingen, Heiden-
heim, Heilbronn, Eirchheim, Ludwigsburg, Metzingen, Nürtingen, Oehringen, Reut-
lingen, Stuttgart, Tübingen, Ulm, Urach) beftehen fogenannte Elomentarfchulen,
welche Knaben vom 6. Lebensjahre (in Freudenftadt und Gmünd vom 7. Lebens-
jahre) an zum Eintritt in die Gelehrten- und Realfcbulen vorbereiten. Auüerdem
befteht in Stuttgart eine eigens zur Vorbereitung auf die Bürgerfchule beftimmte
Elementarfchule.
Diefe 18 Elomentarfchulen zählen zufammen 59 (darunter 11 proviforifche)
Schülerklaffen, mit 58 Lehrftellen (darunter 10 proviforifche) und zwar: Stutt-
gart, ftädtifche Elementarfchule 16, Elementarfchule der Bürgerfchule 6, Ulm 6,
Heilbronn 5, Cannftatt, Eßlingen und Ludwigsburg je 4, Göppingen, Reutlingen und
Tübingen je 2, Freudenftadt, Gmünd, Heidenheim, Kirchheim, Metzingen, Nürtingen,
Oehringen, Urach je 1 Klaffe.
Die Schülerzahl der Elomentarfchulen hatte fich am 1. Januar 1881 be-
laufen auf 2 482.
Von diefen find ausgetreten 1450, und zwar
in eine Lateinfchule 606
„ „ Realfchule 656
„ „ Volksfchule 104
„ den Privatunterricht 29
^ das Ausland 47
durch den Tod 8.
In die Elomentarfchulen eingetreten find in dem gleichen Zeitraum
1390 Schüler, und zwar:
46 Statiftik des Unterrichts- und Erziehaogswefens.
aus dem Privatnntemcht od. Elterohanre 1 132
^ der Volksfchule 217
^ einer LateinkoUaboraturklafle . i 8
;, „ niedern Realfchnle .... 10
vom Aasland 23.
Es betrag daher die Zahl der Schüler auf den I.Januar 1882 2422, und
es ergibt ficl| gegen das Vorjahr eine Abnahme von 60 Schülern.
Unter den 2422 Schilem ßnd
Evangelifche 2 089
Katholiken 221
Ifraeliten 110
Sonft einer KonfelTion 2.
Auf die 4 Kreife vertheilen fie fich folgendermaßen:
Neckarkreis 1 581
Schwarzwaldkreis 323
Jagftkreis 112
Donaukreis 406.
Der Heimat nach find es:
Einheimifche 2 336
Auswärtige 86
darunter Nichtwürttemberger ... 21.
Tl. Höheres Mädchenfchnlwefen.
I. Höheres Lehrerinnen-Seminar in Stuttgart.
I. Zahl der Abtheilungen 2
IL Zahl der Seminariftinnen :
1. im älteren Kurs 12
2. im jüngeren Kurs 12
III. Zahl der außerordentlichen Schülerinnen:
1. im älteren Kurs 9
2. im jüngeren Kurs 8
IV. Zahl der Geprüften:
1. Seminariftinnen 12
2. außerordentliche Schülerinnen:
a) als Lehrerinnen 6
b) als außerordentliche Schülerinnen .... 0
3. nicht im Seminar Gebildeter 2
V. Zahl der Lehrkräfte:
männliche 12
weibliche 2.
Höheres Mädchenfchulwefen.
47
2. Höhere Mädchenrchulen.
Auf den 31. Dezember 1881 beftanden in Württemberg:
- N
Nl
,^
Zahl der Schülerinnen |
fpeziell: 1. nach dem
2. nach dem religiöfen
3. nach
2:
CL
9
^
B*
Wohnort der Eltern
Bekenntnis
dem Alter
a) Kinder v.
b) Kinder
von nicht
ortsanw.
Eltern
M
^
»,
Schulen
=: W
d
(5
sr
i.
s
f
s
ortsanwef.
Eltern
0
1
1
it
i
i
1
S
ar
1
II
ff
•
I. Höhere ISdeheifehDlei im
Siue TOB Art l des «e-
Teties Ten 80. Dexenler
,
1877
■
(öiDitliehe Schulen):
Cannftatt ....
9
5
8
171
137
17
14
3
147
10
—
14
—
26
145
Hall
6
3
4
140
129
4
7
—
122
6
—
12
—
24
116
Heilbronn ....
9
6
5
254
221
21
9
3
196
14
—
44
—
40
214
Komthal ....
8
4
12
106
22
3
46
85
102
2
2
—
75
31
Reutlingen. . . ,
9
10
3
246
232
8
8
3
237
4
—
3
2
24
222
Ulm
10
9
6
289
256
5
10
18
205
20
—
64
—
56
233
51
37
38
1206
997
53
94
62
1009
56
2
137
2
245
961
IL Miere lUchenTeliDleH Im
Siiae ies Art 2 des ge-
■autea fiefeties
(Prifit-Anftalten):
Eßlingen ....
8
6
4
160
151
2
7
—
151
4
—
5
—
30
130
Lndwigsburg . . .
' 8
9
5
201
196
—
5
—
169
9
1
22
—
29
172
Stuttgart ....
9inl7PM.
15
12
599
520
51
24
4
572
13
—
8
6
74
525
25
30
21
960
867
53
36
4
893
26
1
35
6
133
827
Gefamratzahl beider
Kategorien . . .
76
67
59
2166
1864
106
130
66
1901
82
3
172
8
378
1788
Ailuuigsweire
find zu erwähnen:
die beiden auf König-
licher Privatitiftung
beruhenden höheren
Töchterbildung8-An-
ftalten:
das K. Katharinenftift
in Stuttgart . . .
9ln20P»r.
26
26
719
630
53
14
22
562
70
2
84
1
191
528
das K. Olgaftift in
Stuttgart ....
Summe in beiden
9„11«
13
13
414
334
57
10
13
306
32
1
74
1
74
340
AnTtalten . . .
Bei dmmtlichen höheren
18
39
39
1133
964
110
24
85
868
102
3
158
2
265
868
Töchterfchulen . . .
94
106
98
3299
2828
216
154
101
2 769
184
6
330
10
648
2656
48
Statiftik des UntbrriohtB- und Erziehungswefens.
Vn. YoUufcliulwereii.
I. Die ZaU der Lehrftellen betrug am
A. der Schullehrerftellen
1. Januar 1882, und zwar:
a) OerohAftgkreis
der eTRni;.
OberfchulbehOrde
b) Oefchaftskreis c) tat.
der katbol.
OberrchulbehSrde
1. tnit Gehalten von 900 tM. und weniger
nebft freier Wohnung oder MiethzinS'
entfchädigang
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
mit Gehalten von
901-1000 Ji
1001—1100 „
1101-1200 „
1201-1300 „
1301—1400 „
1401-1500 „
1501-1600 „
1601—1700 „
1701—1800 „
1801-1900 „
1 901—2 000
» •
2 001 '^ und darüber
1
970
728
130
86
82
51
64
10
5
2
1
1
539»)
303^
62
25")
23
11
12
2
3
zufammen .
B. der (tändigen Schulamtsverweferrtellen
C. „ Unterlehrerftellen
D.
Lehrgehilfenftellen
Gefammtzahl der Lehrftellen . .
II. Von den vorhandenen Schullehrern waren
am 1. Januar 1882 in den Genufi von pen-
fionsberechtigten Alterszulagen (Art. 3
und 4 des Gefetzes vom 18. April 1872,
Art. 2 des Gefetzes vom 22. Januar 1874
und Art. 4 des Gefetzes vom 30. Dezember
1877) eingefetzt
2 130»)
17»)
309»)
434«),
971
10
75')
212
2 890 1 268
2
1509
1031
182
111
105
62
76
12
8
2
3101
27
384
646
4158.
■) Darunter 6 ifraelitifche Schnllehrerftetlen.
*) n 3 ,
») « 1 n
') Unter diefen 2130 Stellen Hnd 24 neuerrichtete; ferner 17 irraelitifche Schnldellen,
welche zur Zeit mit 11 Schullehrern und 6 Schnlamtsverwefem verfehen werden.
Von den 2113 erangelifchen Schnllehrerltellen waren am 1. Januar 1882 definitiv be-
fetzt 1988, erledigt 125, von letzteren 31 proviforifch befetzt unter Gewährung des vollen Ge-
halts, 91 mit Schulamtsverwefeni, 3 mit Lehrerinnen befetzt
') Darunter 2 neuerrichtete, ferner 16 am 1. Januar 1882 mit Lehrern, 1 mit einer
Lehrerin befetzt.
') Darunter 274 mit Lehrern, 35 mit Lehrerinnen befetzt
Ö , 2 ifraelitifche Unteriehrerftellen.
*) rt 331 mit Lehrern, 85 mit Lehrerinnen befetzt; 18 mußten vorerlt unbefetzt
bleiben wegen mangelnder Lokalitäten.
rit,jH7«:~
Yolksfchulwefen* 49
a) Gerohäftskreis b) GefchAftskreis c) znf.
1. im Betrag von je 100 e/Ä nach ZUrÜck-oberfchurbclförde OberfchulbehOrde
gelegtem 40. Lebensjahr 216 78 294
2. im Betrag von je 140 «^ nach zurück-
gelegtem 45. Lebensjahr 332 131 463
3. im Betrag von je 200 M, nach zurück-
gelegtem 50. Lebensjahr 899 455 1 354
zufammen . . 1447 664 2 111.
was einen Jahresaufwand der Staatskafle
erfordert zu 1. von 21600^^ 7 800^^ 29 400*^
„ 2. „ 46480 „ 18340 „ 64 820 „
„ 3. „ 179 800 ^ 91000 „ 270800 „
zufammen . . 247 880 c^ 117 140 J6 365 020 c^
Von den vorhandenen Lehrerinnen an
Volksfchulen waren am 1. Januar 1882 in
den Genuß von Alterszulagen (Art. 47 des
Gefetzes vom 30. Dezember 1877) eingefetzt
1. im Betrag von je 100 (Mk nach zurück-
gelegtem 30. Lebensjahr ...... 17 3 20
2. im Betrag von je 125 Ji nach zurück-
gelegtem 35. Lebensjahr 10 — 10
3. im Betrag von je 150 J6 nach zurück-
gelegtem 40. Lebensjahr 7 — 7
zufammen . . 34 3 37
was eineii Jahresaufwand der Staatskafle
erfordert zu 1. von 1 700 M. 300 c^6 2 000 M,
„ 2. , 1 250 , - 1 250 „
, 3. , 1 050 , - 1 050 ,
zufammen . . 4 000J^ 300 cM 4 300 6^
Von den Oberlehrern an den Schullehrer-
feminarien waren am 1. Januar 1882 in den
Genufi von pendonsberechtigten Alterszulagen
auf Grund der Verabfchiedung des Haupt-
finanzetats eingefetzt, und zwar:
1. im Betrag von je 200 M. nach zurück-
gelegtem 40. Lebensjahr — 1 1
2. im Betrag von je 280 fMx nach zurück-
gelegtem 45. Lebensjahr 6 1 7
3. im Betrag von je 400 JlL nach zurück-
gelegtem 50. Lebensjahr 4 1 5
4. im Betrag von je 600 v\k nach zurück-
gelegtem 60. Lebensjahr — 2 2
zufammen , . 10 5 15.
was einen Jabresaufwand der Staatskafle
erfordert zu 1. — vSi 200 oSk 200 ^
„ 2. 1680 „ 280 „ 1960 „
„ 3. 1600 „ 400 „ 2000 „
„ 4. — 1 200 ^ 1 200 ^
zufammen . . 3 280-^ 2 080.^ 5360c/^
Warttemb. JahrbOcher 1883. ^
■ ^
50 Statifiik des Unterrichts- und Erziehungswefons.
a) GefchJlft«krel8 b) C^rchilftskrcis c) zaf.
der oy&ng» der k&tliol.
OberrchnlbehCrdo OberrchnlbehGrde
Der jährliche Gefammtaufwand der Staats-
kaffe an Alterszulagen für Schullehrer, Lehrer-
innen und Oberlehrer an Schullehrerfeminarien
beträgt hienach 2b51G0otiU9b20 Ji 37 4GS0Ji
III. Was den Perfonalwechfel auf Schul-
lehrer ft eilen betriflft, fo kamen im Kalen-
derjahr 1881 von Schullehrerftellen in Erle-
digung
1. durch Tod 16 9 25
2. durch Penfionirung 21 14 35
3. durch freiwilligen Austritt aus dem Volks-
fchuldienft 4 — 4
4. durch Dienftentlaffung im Disziplinarweg
oder in Folge gerichtlichen Urtheils . . 5 2 7
5. durch Uebertritt auf andere Volksfchul-
ftellen 153 41 194
6. als neu errichtet wurden ausgefchrieben 24 5 29
zufammen . . 223 71 294
Definitiv befetzt wurden an Schullehrer-
ftellen
1. mit bereits angeftellten Schullehrern . . 155 40 195
2. mit Leliramtskandidaten 66 40 106
zufammen . . 221 80 301
IV. Zahl der Lehramtskandidaten.
A. Männliche Angehörige des Volksfchul-
lehrerftands, welche eine Lehramtsprüfung
bereits erftanden, aber eine definitive Au-
fteilung im Lehramt noch nicht erlangt
haben, waren
1. am 1. Januar 1882 vorhanden . . . 1011^) 290 1301
2. Davon hatten erftanden
a) nur die erfte Volksfchuldienftprüfung
(Kandidatenprüfung) 898 191 1089
b) auch die zweite (Anftellungsprüfung) 113 99 212
3. und zwar im Laufe des Jahrs 1881
a) die Kandidatenprüfung 288 46 334
b) die Anftellungsprüfung 74 31 105
4. Von den vorhandenen Lehramtskandi-
daten waren am 1. Januar 1882
a) im öffentlichen Lehrdienft des Inlan-
des verwendet 781^«) 281 1062
^) Unter diefen 1011 find die in der Note *) erwähnten 31 proviforifchen Schullehrer
nicht begriffen.
*°) Von diefen 781 Kandidaten find bedienftet als Unterlehrcr 274, als ftändige Schul-
amtsverwefer und Verwefer erledigter Schullehrersftellen 107, als Lehrgehilfen 381, als Hilf$-
l«hrcr und Stellvertreter 69.
7-F-,^.
Yolksfchulwefen. 51
a) Gefchftftskreis b'> Gefchilftskreis o) zuf.
der bvRnff. der kathol.
OborfohnlbebOrde OberfchulbehOrde
b) beurlaubt wegen Krankheit, oder zur
Ausbildung für ein höheres Lehramt,
zur Annahme von Privatftellen, aus-
ländifchen Lehrdienften etc. . . . 146 9 155
c) außerdem verfügbar aber unverwendet 84 — 84
5. Außerdem waren verwendet Kandidaten
des III. Seminarkurfes ; die noch keine
Prüfungen erftanden haben — 11 11
B. Geprüfte Lehramts - Kandidatinnen
waren
1. am 1. Januar 1882 vorhanden ... 175 118 293
2. davon haben die vorgefehriebene Prü-
fung im Jahre 1881 erftanden ... 20 10 80
3. Von denfelben waren am 1. Januar 1882
a) im öffentlichen Lehrdienft des In-
landes verwendet ....... 123 63 186
b) beurlaubt zu Annahme von anderen
Dienften etc 27 45 72
c) verfugbar aber unverwendet ... 25 10 35
V. In der Heranbildung für den Volks-
fchuldienft waren am 1. Januar 1882 be-
griffen
A. Schulpräparanden vom erften und zweiten
Bildungsjahr, (fämmtlich Privatfchulamts-
zöglinge) 262 100 362
B. Schulamtszöglinge vom dritten, vierten und
fünften Bildungsjahr, und zwar
1. Zöglinge d. Staatsfchullehrerfeminarien 381 150 531
2. „ d. Privatfchullehrerfeminarien 136 — 136
3. „ einzelner Lehrer .... 2 — 2
C. weibliche Schulamtszöglinge 36 27 63
zufammen . . 817 277 1094.
VI. Stand des Lehrperfonals in den Lehrerbildungsanftalten am 1. Ja-
nuar 1882*
A. Staatsfchullehrerfeminarien:
1. Evangelifche. An den Seminärien zu Eßlingen, Nürtingen,
Künzelsau und Nagold waren angellellt 4 Bektoren, 4 wiOenfchaft-
lich gebildete Hauptlehrer (Profefforen), 12 Oberlehrer, worunter 1 Titu-
larprofeffor, 7 Unterlehrer, 5 Hilfslehrer; an den mit diefen Seminärien
verbundenen Uebungsfchulen 3 Oberlehrer, 3 Lehrgehilfen; an den
mit den Seminärien verbundenen Präparandenanft alten 1 Haupt-
lehrer, 5 Lehrgehilfen.
2. Katholifche. Am Seminar in Gmünd find angeftellt 1 Rektor, 1 wif-
fenfchaftlicher Hauptlehrer, 2 Oberlehrer, 1 Zeichenoberlehrer, 2 Unter-
lehrer, 1 Hilfslehrer"; an der feit 1873 damit verbundenen Seminar-
übungsfchule 1 Oberlehrer, 1 ünterlehrer.
52
Statiftik des Unterrichts- und Erziehungswefens.
Am Seminar inSaulgau find angeftellt 1 Rektor, 1 wifrenfchaftlicher
Hauptlehrer, 2 Oberlehrer, 2 Unterlehrer; an der damit verbundenen
Uebungsfchule 1 Oberlehrer, 2 ünterlehrer.
B. An den (evangelifchen) Privatfchullehrerfeminarien find an-
geftellt, und zwar
in Reutlingen 2 Lehrer neben dem Vorftand und einem Theologen,
in Tempelhof 4 Lehrer neben dem Infpektor und dem Vikar,
in Lichten ftern 2 Lehrer neben dem Infpektor,
in Metzingen 2 Lehrer neben dem Vorftand,
C. an dem evangelifchen Staatslehrerinnenfcminar in Markgröningen
1 Rektor, 1 Oberlehrer, 1 weiterer ftändiger Lehrer, ein unftändiger I^hrer
und 2 Lehrerinnen.
Till. Induftriefchulen.
1. Aeuflerer Beftand derfelben
a) in ganz oder vorzugsweife evangelifchen Gemeinden:
Neckarkreis . . 317 mit 19 627 Mädchen; dar. 5 Schulen zugl. mit 99 Knaben,
Schwarzwaldkreis 320 „14232 „ „ 20 „ „ „ 155 „
Jagftkreis ... 205 „ 8 987 „ „ 7 „ „ „ 49 „
Donaukreis .. 141 „ 7 548 „ „ 7 ^ ^ „ 59 „
Zufaromen 983 mit 50 394 Mädchen; dar. 39 Schulen zugl. mit 362 Knaben
b) in ganz oder vorzugsweifc katholifchen Gemeinden:
Neckarkreis . . 34 mit 2465 Mädchen; dar. 1 Schule zugl
Schwarzwaldkreis 149 „7 391 „ „4 „ „
Jagftkreis ... 117 „ 5638 „ „2 „ „
Donaukreis :. 343 „ 14961 „ „7
mit 24 Knaben,
r^ 269 „
. 276 „
n 706 „
14 Schulen zugl. mit 1275 Knaben.
53
75
1637
1534
zufammen 643 mit 30455 Mädchen; dar.
c) zufammen 1626 „ 80 849 „
gegen 1875/76 1546 „ 69 641 „ „
mehr 80 „ 11208 Mädchen; dar. — Schulen zugl. mit 103 Knaben,
weniger - „ - „ „ 22 „ „ „ — „
2. die Gcfammtzahl der Unterrichtsftunden während des Jahrs beziffert fich
zu a) auf 211228, wonach auf 1 Schule per Jahr 215 Stunden und
per Woche 4 Stunden kommen,
zu b) auf 106 588, wonach auf eine Schule per Jahr 165 Stunden und
per Woche ca. 3 Stunden kommen.
3. Lehrkräfte
a) auf evangelifcher Seite 1251 Lehrerinnen.
mit einer Gefammtbelohnung von 66 977 J(f fiir 1 durchfchnittl. 53 Ji 54 Pf.
b) auf katholifcher Seite 687 Lehrerinnen
und 3 Lehrer
zuf. 690
mit einer Gefammtbelohnung von 30 862 cJti 6 Pf. für 1 durchfchnittl. 44 oü 72 Pf.
4. Der Gefammtaufwand auf diefen Unterrichtszweig für Gehalte, Arbeitsmaterial,
Heizungskoftcn etc. berechnet fich
a) auf e van ge 1 i f ch er Seite auf 90 186 ci^ — Pf. für 1 Schule durchfchn. zu 91 e^ 75 Pf.
b) „ katholifcher „ , 42783eyi44Pf. „ ^ « ^ 66c;«;53Pf.
/
Erziehnngsanf talten • 53
5. Hieza Staatsbeiträge ans den betreffenden Etatsmitteln
a) an 689 evangelifche Gemeinden 15922 Jt
b) „ 527 katbolifche „ 9951 „
zaf. an 1216 Gemeinden . . . . . 25873 c/«;
IX. Erziehnngsanftalten.
A. Waifenhäurer.
I. An dem Waifenbans in Stuttgart; in welches nur evangelifche Knaben, und
zwar fowobl verwaiste als verwahrloste Kinder aufgenommen werden, find
angeftellt: 1 Oberinfpektor, 1 Oekonomieverwalter, 1 Oberlehrer, 3 Unterlehrer,
3 Auffeher und 1 Lehrfrau, beziehungsweife Auffeherin.
An dem Waifenhaus in Markgröningen, ausfchliefilich für evangelifche
Mädchen (verwaiste und verwahrloste Kinder) beftimmt, find angeftellt: 1 Ober-
infpektor, zugleich Kektor des Lehrerinnenfeminars, 1 Kaffier, 1 Oberlehrer,
1 Unterlehrer, 1 Lehrfrau und 1 Auffeherin.
An dem Waifenhaus in Ochfen häufen, welchem die katholifchen Kinder
zugetheilt werden, wirken: 1 Oberinfpektor, 1 Kaftler, 1 Oberlehrer, 2 Unter-
lehrer, 2 Auffeher für Knaben und 1 Lehrfrau für Mädchen.
IL Die Zahl der im Genufle der Anftaltsbenefizien ftehenden Perionen berechnet
fich beim Beginn des Schuljahrs 1880/81 bei den genannten 3 Anftalten in
der aus der Tabelle auf nächftcr Seite erfichtlichen Weife.
IIL Das eigene Grundftocksvermögen betrug am 31. März 1881
bei dem Waifenhaus in Stuttgart 452286 «^. 68 Pf.
worunter Stiftungen für befondereZwecke20710c>^93 Pf.
bei dem Waifenhaus Markgröningen 44 656 M 16 Pf.
worunter Stiftungen für befondere Zwecke 5 914 c^ 29 Pf.
bei dem Waifenhaus in Ochfen häufen 140 466 ci^ 71 Pf.
worunter Stiftungen für befondere Zwecke 4599 JH 98 Pf,
IV. Die laufenden Ausgaben betrugen pro 1. April 1880 bis 31. März 1881
bei dem Waifenhaus in Stuttgart 109118 cit 34 Pf.
Markgröningen 31 264 c/^ 27 Pf.
Ochfenhaufen 75384 oü 92 Pf.
7i 1) n T)
B. TaubrtummenanRalten.
L Die Hanptanftalt in Gmünd mit 1 Vorftand, 2 Oberlehrern, 2 Unterlehrcrn
und 1 Hilfslehrer ift ein Internat. Diefelbe zählte beim Beginn des Schuljahrs
1881/82 56 Staatszöglinge, 29 Knaben und 27 Mädchen. Hievon gehören an:
der evangelifchen KonfelTion 56, der katholifchen 0, dem Neckarkreis 18, dem
Schwarzwaldkreis 9, dem Jagftkreis 25 und dem Donaukreis 4.
In der Filial-Taubftummenanftalt dafelbft, gleichfalls Internat, befanden fich
beim Beginn des Schuljahrs 1881/82 36 Staatszöglinge und 5 Privatzöglinge,
zufammen 41 Zöglinge, worunter 17 Knaben und 24 Mädchen, fämmtlich ka-
tholifch. Von diefen 41 Zöglingen gehören an: dem Neckarkreis 4, dem
Schwarzwaldkreis 11, dem Jagftkreis 12, dem Donaukreis 12, Hohenzollern
und der Schweiz je 1.
(Fortfetzung S. 55.)
54
Statiftik des Unterrichts- und ErziehungswcrenB.
Tabelle zu IX A II.
Waifenhaus
Stuttgart
Waisenhaus
Markgröningen
Waifenhaus
Ochfenhaufon
5
1
Knaben
Mädchen
Waifen-
haus
Rettungs-
anftalt
II
rt
4
3s.
4
p5
III
9
1
r
0
B
i
0
S
a
O
0
S
5
§
0
1. Hauszöglinge ....
2. Landköftlinge ....
zufamnoen . .
Zu diefen im fchulpflich-
tigen Alter f tehenden Zög-
lingen im oigentl. Sinne
kommen:
3. der Yolksrchuleent wach-
fene Gewerbe-Lehrlinge,
für welche das Lehrgeld
aus der Waifenhauskaffe
beftritten wird u. welche
noch unter der Aufficht
des Haufes ftehen . .
4. Schulamtszöglinge
a) in d. Anftalt felbft ver-
pflegt
b) auf Koften der Anftalt
in einem Lehrer- be-
ziehungsweife Lehrer-
innen - Seminar unter-
gebracht
5. Zöglinge an höheren Bild-
ungsanftalten ....
zufammen . .
Von den 662 Zöglingen
(Ziff. 1 u. 2) gehören an:
der evangelifchen Kon-
feflion
der katholifchen Konfef-
fion
der ifraelit. Religion . .
zufammen . .
dem Neckarkreis . . .
„ Schwarzwaldkreis .
„ Jagftkreis ....
„ Donaukreis ....
zufammen . .
Neu aufgenommen unter den-
felbcn find
169
138
307
187
22
2
6
5
11
175
143
318
187
22
2
47
86
133
12
2
2
6
8
8
49
92
73
32
27
29
100
61
29
7
5
1
34
8
134
69
358
304
141
12
2
155
105
50
5
3
56
5
161
55
5
3
36
8
2
6
1
42
9
2
203
64
7
3
662
263
7
27
2
518
11
529
147
163
61
224
46
7
53
277
961
305
2
11
316
2
133
8
141
105
56
161
36
36
4
11
3
18
6
6
1
1
4
42
203
457
203
2
307
11
318
133
8
141
105
56
161
42
4
12
4
22
203
662
127
73
67
40
4
3
2
2
131
76
69
42
48
35
27
23
2
3
1
2
,50
38
28
25
13
27
13
52
8
16
8
24
21
43
21
76
25
55
25
98
206
169
122
165
307
11
318
133
8
141
105
56
161
36
6
42
203
662
56
1
57
25
25
23
8
31
3
1
4
35
117
^^
Erziehungsanftalten. 55
(Fortfetzung von S. 53.)
Das GrnndftocksveriDÖgen der Hauptanftalt betrug am 31. März 1881
36 267 M. 14 Pf., worunter Stiftungen zu befonderen Zwecken 3G00 «^
Die laufenden Ausgaben pro 1880/81 betrugen 40 888 JUk 41 Pf.
II. Die mit den SchuUebrerfeminarien verbundenen Tanbftummenanllalten in Eß-
lingen und Nürtingen find Externate (Taubftummenfchulen).
Angeftellt find an der Taubftummenfchule in Efllingen 2 Oberlehrer und
1 Lebrgebilfe, an der Anftalt in Nürtingen 1 Oberlehrer, 1 Unterlehrer und
' 1 Lehrgehilfe.
Die Anftalt in Eülingen zählte beim Beginn des Schuljahrs 1881/82
36 Staatszoglinge und 6 Privatzöglinge, worunter 19 Knaben und 23 Mädchen,
diejenige in Nürtingen 34 Staatszöglinge und 2 Privatzöglinge, und zwar
19 Knaben und 17 Mädchen. Sämmtliche Zöglinge, mit Ausnahme eines Zöglings
ifraelitifcher Religion, gehören der evangelifchen Konfeffion an. Von diefen
78 Zöglingen kommen auf den Neckarkreis 37, den Schwarzwaldkreis 27, den
Jagftkreis 8 und auf den Donaukreis 6.
Die laufenden Ausgaben im Etatsjahr 1880/81 betrugen bei der Anftalt in
Eßlingen 11561 zA 47 Pf. und bei derjenigen in Nürtingen 13090 Jlk
III. Außer diefen befinden fich Privat-Taubftummenanftalten in Winneuden, Ober-
amts Waiblingen, mit 23 Zöglingen, 10 Knaben und 13 Mädchen, ßimmtlich
evangelifeh; in Wilhelmsdorf, Oberamts Ravensburg, mit 54 Kindern,
29 Knaben und 25 Mädchen, von welchen 49 der evangelifchen und 5 der
katholifchen Konfeffion angehören; in Heilig enbronu, Oberamts Obemdorf,
mit 23 Zöglingen, 9 Knaben und 14 Mädchen, mit Ausnahme eines Knaben
und eines Mädchens, fämmtlich katholifch.
In den vaterländifchen Taubftummenanftalten find zur Zeit untergebracht
275 Kinder, und zwar in Staatsanftalten 175, und in Privatanftalten 100, wo-
runter einige Ausländer. Nach den im verfloffenen Jahre eingekommenen
Berichten der gcmeinfchaftlichen Oberäiiitcr blieben noch 64 Kinder aufzunehmen.
C. Blindenanftalten.
I. Die unter der Protektion Ihrer Majeftät der Königin Olga ftehende Nikolaus-
pflege für blinde Kinder in Stuttgart ift zwar eine Privatanftalt, wird jedoch
gleich der Taubftummenanftalt in Winnenden aus Staatsmitteln unterftützt und
hat eine beftimmte Anzahl von Staatszöglingen, deren es gegenwärtig 6 find,
gegen angemeflene Entfchädigung aufzunehmen.
Die Anftatt zählte beim Beginn des Schuljahrs 1881/82 35 Zöglinge 22 männ-
liche und 13 weibliche, von welchen 31 der evangelifchen und 4 der katho-
lifchen Konfeffion angehören.
Mit der Sophien pflege in Luftnau, Oberamts Tübingen, und mit der Er-
ziehungsanftalt in Heiligenbronn (f. oben B III) find Privatanftalten fiir
Blinde verbunden. In erfterer Anftalt befinden fich zur Zeit 6 blinde Kinder,
2 Knaben und 4 Mädchen, evangelifeh, in letzterer 9 Knaben fämmtlich katholifch.
Nach den eingegangenen Berichten beträgt die Zahl der nicht in Anftalten
untergebrachten blinden Kinder 38.
II. Das Blindenafyl in Gmünd, ein unter der Aufficht der K. Kommiffion für
die Erziehungshäufer ftehendes, aus der Staatskaffc unterftütztes Privatinftitut,
ift eine Befchäftigungsanftalt fiir erwachfene Blinde jeden Alters, welche gegen
ji6 Statlftik des Uiiterrichts- und Erziehungswefons. Erzicbungsanftalten.
einen jährliclien Koftcnlicitrag theils im Anftaltsgebäude verpflegt und befchäf-
tigt werdeu, theils in der Stadt bei Familien untergebracht find und nur zur
Arbeit in die Anftalt koramen, theils ganz außerhalb der Anftalt leben, jedoch
deren Fiirfürge genießen*
Im Jahre 1881/82 ftanden im Verband der Anftalt 71 Blinde, 48 männlichen
und 23 weiblichen Gelchlechts. Von diefen wohnten im Afyl 42 (23 männ-
liche und 19 weibliche), waren in der Stadt untergebracht 7 (5 männliche und
2 weibliche) und erhielten von der Anftalt Arbeitsmaterial und theil weife
UntcrftütKUngen 22 (20 männliche und 2 weibliche). Von den 71 Pfleglingen
gehören an der evangelifehen Konfefllon 59, der katholifchen 12, dem Neckar-
kreiB 20, dem Schwarz waldkreis 10, dem Jagftkreis 22, dem Donaukreis 18,
Hohenzolleni 1.
Das G rund ftoeksvermögen berechnete fich am 31. März 1881 auf 83933 Ji
m Pf, ; die laufenden Ausgaben betrugen im Etatjahr 1879/80 16990 JL 27 Pf.
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Württembergifohe Literatur vom Jahr 1881.
Von Oberbibliothekar Oberl'tudienrath Dr. v. Heyd»
Gefchichte Schwabens im Munde der Dichter, für Schale and Hans zufammengeftellt von Prof,
Dr. Jal. Hartmann. Stattgart, Knapp (1881). 8.
B. Kaiser, Seminar-Oberlehrer, Gefchichte Württembergs in Charakterbildern. Gmünd,
Schmid 1881. 8.
Zimmerifche Chronik, heraasg. v. Karl Aag. Barack. Zweite verbeJT. Aufl. Bd. 1. 2. 3. Frei-
burg i.Br. und Tüb. 1881. 8.
Georg von der Au, Zur Kritik Königshofens. (Tübinger Inaug. Diff.) Effen, Geck (1881). a
(Betr. die Gefchichtsquellen zur Reutlinger und Döffinger Schlacht)
Württembergifche Jahrbücher fBr Statiftik und Landeskunde, herausg. von dem k. ftatil'tifch-
topographifchen Bureau. Jahrg. 1880. Supplementband. Stuttgart, Kohlhamraer 1881. 8.
Diefelben. Jahrg. 1881. Bd. 1. Hälfte 1. 2. Bd. 2 auch mit dem Titel:
Württembergifche Vierteljahrshefte für Landesgefchichte, herausg. von demfelbcn. Jahrg. IV. 1881.
Ebenda 1881. 8.
Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Württemberg, herausg. von dem k. ftatift-topogr.
Bureau 1881. Stuttgart, Kohlhammer. 8.
Bilder aus Schwaben. Land und Leute gefchildert von Dr. Engelbert Hofele. Wtirzburg,
Woerl (1881). 8. (Bildet einen Theil von WoerPs Reifebibliothek.)
Beck, Reglftrator, Adreß- und Gefchäftshandbuch der k. Haupt- und Refidenzftadt Stuttgart
für das Jahr 1881. Thl. 1. Stuttgart, Lemppenau. Thl. 2. Stuttgart, A. Müller. 8.
Führer durch Stuttgart und Umgebung. 11. Aufl. Stuttgart, Hochdanz (1881). 8.
Panorama von Stuttgart vom Stiftskirchenthurm aus gefehen. Nach der Natur aufgenommen
und chromolithographirt von G. Rüdiger. Stuttgart, Neff 1881. 4.
Zur Zeitgefchichte Ellwangens. Ein Hymnus zum 67. Geburtstag des Fürften Franz Georg
anno 1749. Mitgetheilt von Stadtpfleger Richter. Ellwangen, Weil 1881. 8.
Adreßbuch und Wohnungs- Anzeiger von Eßlingen, herausg. von Karl Tb. Schweizer, Stadt-
fchultheißenamts- Aktuar. Eßlingen, Bechtle 1881. 8.
Die alten Herren der Fll der. Vortrag von Pfarrer Goez in Plieningen. Plieningen, Find (1881). 4.
Führer durch Freuden ftadt und Umgebung, herausg. von Poftverwalter E. Luz in Freuden-
ftadt Stuttgart 1881. 8.
Die Münzen der ehemaligen Reichsftadt Buchhom, jetzt Friedrichshafen am Bodenfee,
befchrieben von C. F. Trachfel. Laufanne, Selbftverlag 1881. 8.
B. Kaißer, Seminar-Oberlehrer, Führer durch Gmünd und feine Umgebung, für das fcbwäbifche
Liederfeft bearbeitet. Gmünd, Schmid 1881. 8.
Die Oberhofenkirche in Göppingen, befchrieben von Diakonus Stochdorph. Göppingen,
Bück 1881. 8. Zwei Auflagen.
J. Haußfer, Oberlehrer a, D., Schwäbifch-Hall und feine Umgebung, ein Führer für Fremde
und EinheimiTche. Zweite verm. Aufl. Hall (1881). 8.
'Vt .-.
58 Württemberg if che Literatur vom Jahr 1881.
A. Schilling, die Rcichsherrfchaft Juftingen, ein Beitrag zur Gcrchichte von Alb und Ober-
fehwaben. Selbftverlag des Verf. (Stuttgart, Sailer und MollenkopO 1881. 8.
W, Kirn, Schullehrer, Führer durchs Klofter Lorch. Gmünd, Löchner (1881). 8.
Haffner, Polizeikomm liTär, Adreßbuch der Stadt Ludwigsburg. Ludwigsburg, Greiner und
Ungeheuer 1881. 8.
Zimmerle, Karl, Stadtpfarrer, Gefchichte der Marienkirche in Mergentheim. Freiburg
i.Br. 1881. 8.
Bcfchreibung des Oberamts Neckar fu Im, hcrausg. von dem k. ftatiltifch-topographifchen Bureau«
Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
T. Hafner, Adreßbuch der Stadt Ravensburg mit einem Anhang, enthaltend die Gemeinden,
Geiftlichen, Lehrer und Schultheißen des Oberamtsbezirks. Ravensburg, Selbftverlag des
Verf. 1881. 8.
Einige Züge aus der Gefchichte des Bruderhaufes [in Reutlingen], gefchildert aus der Erinnerung
von N. M. [Nane Merkh]. Reutlingen, Verlag des Bruderhaufes 1881. 8.
Bcfchreibung des Marktfleckens und Pfarrdorfes Schnaitb im Remsthal mit einem Lebensabriß
des in Schnaith geborenen Dr. Sucher, f Univeriitäts-Mufikdirektors in Tübingen von Schul-
lehrer Ried er. Waiblingen, Bück (1881). 8.
Tübingen vor 50 Jahren. Spaziergang durch Tübingen im Sommer 1831. Von Dr. Cafpar
jun. (t W. Daniel). Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
D. A. Schultes, Pfarrer, Kronik von Ulm von den Zeiten Karls des Großen bis auf die Gegen-
wart (1880). Ulm, Nübling 1881. 8.
L. Gocz, Pfarrer, Katharina, Königin von Württemberg, ein Lebensbild. Plieningen, Find (1881). 4.
Chr. Moriz Fittbogen, Oberlehrer a.D., Jakob Andrea, der Verfaffer des Concordienbuches,
Sein Leben und feine theologifche Bedeutung. Hagen i. W. und Leipz., Rifel 1881. 8.
Dr. E. Bloefch, Valerius Anfhelm und feine Kronik. Bafel 1881. 8. (Ooffentliche Vorträge
gehalten in der Schweiz. Bd. VI. H. 6.)
Friedr. Zündel, Pfarrer, Pfarrer Johann Chriftoph Blumhardt, ein Lebensbild. Zweite verb.
und verm. Aufl. Zürich, S. Höhr, und Heilbvonn, Gebr. Henninger 1881. 8.
Heinr. Degenkolb, Prof., Karl Georg Bruns. Freiburg i.Br. und Tüb. 1881. 8.
A. Graf Thürheim, Chriftof Martin Freiherr von Degenfeld, General der Venezianer, General-
gouverneur von Dalmaticn und Albanien, und deffen Söhne (1600—1733). Wien, Brau-
müller 1881. 8.
C. W. F. L. Stock er, Kronik der Familie von Gemmingen und ihrer Belitzungen. Bd. IL
Die Linie von Gemmingen-Hornberg. Heft 3. Beihingen. Homberg. Jttlingen. Die rheinifchen
Güter. Fränkifch Krumbach. Heilbronn, Schell 1881. 8.
Kronik der Familie des [Job. Trang. Konr.] Friedr. Goes, weil. Stadtpfarrers in Mezingen,
aufgezeichnet für deffen Nachkommen von G. Goes, Pfarrer in Adolzhaufen. Mergent-
heim (1881). 8.
G. Hang, Aus meinem Tagebuch als franzöfifcher Legionär in Algerien und Mexiko 1865 — 67.
Stuttgart, Selbftveriag des Verf 1881. 8.
Chriftoph Hoff mann. Mein Weg nach Jerufalem. Erinnerungen aus meinem Leben. Tbl. 1.
Erinnerungen aus meiner Jugend. Verlag von Chriftoph Hoffmann in Jerufalem (Stuttgart,
Greiner) 1881. 8.
Kari Kapff, Dekan in Balingen, Lebensbild von Sixt Karl v. Kap ff, Dr. tb., Prälat und Stifts-
prediger in Stuttgart. Zweite Hälfte. Stuttgart, Belfer 1881. 8.
Lebensbilder fchwäbifcher Dichter: Albert Knapp von Karl Gerok. Wilhelm Hauff von Jul.
Klaiber. Eduard Mörike von Herm. Fifcher. Guftav Schwab von Karl Klüpfel. Stuttgart,
Knapp 1881. 8.
Jofephine Lang. Lebensfkizze von H. A. Köftlin. Leipzig, Breitkopf und Härtel 1881. 8.
(Sammlung mufikalifcher Vorträge, hcrausg. von Paul Graf Walderfee Nr. 26—27.
Erinnerungen an Johann Friedrich Mai er, Schulmeifter in Kornthal, geb. 4. März 1802, geft.
26. Nov. 1880. Zuffenhaufen (1881). 8.
Rob. Mofer, Pfarrer, Auch ein fchwäbifchcs Pfarrorsleben. Tbl. IL Heft 1. Vom Hofmeifler
zum Diafporaprediger. Selbftverlag des Verf. (Tübingen, Druck von Riecker) 1881. 8.
Briefe von Dr. J. F. Immanuel Tafel an Fräulein Julie Conring nebft einem Auszug aus den
Aufzeichnungen der letzteren, herausg. von J. G. Mittnacht; Frankfurt 1881. 8.
Württembergifche Literatur vom Jahr 1881. 59
£riDnerangen aus dem Leben des feL Karl Friedr. Werner, Pfarrer in Fellbach (Württemberg).
Bafel, Spittler (1881). 8.
Karl Georg v. Wächter. Leben eines dentfchen Juriften, dargeftellt von Oskar v. Wächter.
Leipzig, Breitkopf und Härtel 1881. 8.
Jahreshefte des Vereins für vaterländifche Naturkunde in Württemberg, herausg. von deffen
Redaktionskoramiffion Prof. Dr. H. v. Fehling, Prof. Dr. 0. Fraas, Prof. Dr. F. v. Kraufl,
Prof. Dr. P. v. Zech in Stuttgart. Jahrg. 37. Stuttgart, Schweizerbart 1881. 8.
Geognoftifche Spezialkarte von Württemberg, herausg. von dem ftatiftifch-topographifchen Bureau.
Lief. 10 1881 enthält Atlasblätter Hohentwiel mit der näheren Umgebung des vulkanifchen
Hegau, geognoftifch aufgenommen von Prof. Dr. 0. Fraa?, nebft Begleitworten dazu von dem-
reiben (1879), Hall, geognoftifch aufgenommen von J. Hildenbrand (1865), nebft Begleitworten
dazu von Prof. Dr. v. Quenftedt (1880), Schwenningen und Tuttlingen, geognoftifch auf-
genommen von J. Hildenbrand (1875, 1879), nebft Begleitworten dazu von Prof. Dr. v, Quen-
ftedt (1881). Stuttgart, Kohlhammer, Fol. und Quart
J. Daiber , Prof., Tafchenbuoh der Flora von Württemberg. 3. Aufl. Heilbronn, Scheurlen 1881. 8.
Prof. Dr. Kurtz, Flora des Bezirks Fllwangen (Gymnafialprogramm vom Schuljahre 1880—81).
Ellwangen, Weil 1881. 4.
Medizinifches Korrefpondenzblatt des wtirtt. ärztlichen Vereins, herausg. von den DD. B. Arnold,
0. Köftlin, J. Teuffei in Stuttgart. Bd. 51. Stuttgart, Schweizerbart 1881. 4.
Medizinalbericht von Württemberg für die Jahre 1877 und 1878, bearb. von Dr. Pfeilfticker,
Medizinalrath. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
Medizinifch-ftatiftifcher Jahresbericht über die Stadt Stuttgart vom Jahr 1880. Jahrgang. 8.
Herausg. vom Stuttgarter ärztlichen Verein, redigirt von Dr. C. Köftlin. Stuttgart,
Metzler 1881. 8.
Dr. B. Knapp, Befuch von Idioten- Anftalten und der Konferenz für Idioten-Heilpflege in Stutt-
gart 1880. Graz, Leufchner und Lubensky 1881. 8.
E. Bentter, Badinfpektor, Der Kurort Herrenalb. Herrenalb, Brofius 1881. 8.
Dr. Wilh. Theod. v. Renz, Geh. Hofrath und Badearzt, Literaturgefchichte von Wildbad in
Textproben und Biographien nebft einer Beigabc: die Lage, das Klima, die heutigen Kur-
mittel, der Krankheitskreis und die Frequenzftatiftik Wildbad's. Stuttgail, Greiner 1881. 4.
Die Cifterzienfer- Abtei Maulbronu, bearb. von Prof. Dr. Ed. Paulus, herausg. vom württ.
Alterthumsverein. Zweite Aufl. Stuttgait, A. Bonz und Co. 1882 (vielmehr 1881). 8.
Proviforilchcr Katalog der plaftifchen und der Gemälde -Sammlung im k. Mufeum der bildenden
Kttnfte zu Stuttgart Stuttgart, Alfr. Müller 1881. 8.
Adolf Palm, Briefe aus der Bretterwelt. Ernftes und Heiteres aus der Gcfchichte des Stutt-
garter Hoftheaters. 1. und 2. Aufl. Stuttgart, A. Bonz u. Co. 1881. 8.
Offizieller Katalog zur württ. Landes-Gowerboausftellung 1881 unter dem Protektorat
Sr. Majeftät des Königs. Stuttgart, Verlag von R. Mo/Te, Druck von Mctzler 1881. 8.
Dasfelbe Aufl. 2. 3. Ebenda. Supplement hiezu mit dem Titel:
Offizieller Katalog der Ausftellungsgruppe 16 für kuiiftgewerbliche Alterthümcr. Ebenda.
Ausftellungszeitung des Schwäbifchen Merkurs. Sammlung der Berichte des Schwäbifchcn Merkurs
über die württ. Landcs-Gewerbeausftellung zu Stuttgart 1881 von einer Anzahl Faclimänner.
Stuttgart 1881, Verlag und Buchdruckerei des Schwäbifchen Merkurs. 8.
Jahresberichte der Handels- und Gewerbekammern in Württemberg für das Jahr 1880, herausg.
von der k. Centralftelle für Gewerbe und Handel. Stuttgart, Grüninger 1881 4.
Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer zu Stuttgart für das Jahr 1880. Stuttgart,
Grüninger 1881. Fol.
Jahresbericht des Stuttgarter Gewerbevereins für das Vereinsjahr 1880/81. Stuttgart, Sailer und
Mollenkopf 1881. 8.
Guido Schnitzer, Der Gewerb vorein Hall 1831 bis 1881. Erinnerungsfchrift zur 50 jährigen
Jubelfeier. Hall, Schwend 1881. 8.
Feilfchrift zur XXIL Hauptverfammlung des Vereins deutfcher Ingenieure in Stuttgart,
22. bis 24. Aug. 1881. Stuttgart, Metzler. 8.
60 Württembergifche Literatur vom Jahr 1881.
Karl Steiff, Bibliothekar, Der erfte Buchdruck in Tübingen (1498—1636). Ein Beitrag «ur
Gefchichte der Univerfität. Tübingen, Laupp 1881. 8.
Maftvieh-Ausftellung in Stuttgart vom 21. bis 24. Mai 1881. Näherer Nachweis über die von
der Hohenheiroer Gntswirtbfchaft mit Rindern und Schafen erzielten Maftungsrefnltate.
Plieningen. Find 1881. 8.
Katalog der Ausftellnng von gärtnerifchen und landwirthfchaftlichen Produkten im September 1881.
Stuttgart, Metzler 8.
Bericht über die IX. Verfammlung deutfcher Forftmänner zu Wildbad vom 13. bis 17. Sept. 1880.
Berlin, Springer 1881. 8.
Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahre 1881. Stuttgart, HalTelbrink 4.
Amtsblatt der k. württ. Verkehrsanftalten. Jahrg. 1881. Stuttgart, Buchdruckereigefellfchaft. 4.
Amtsblatt des k. württ. Minifterium des Innern. Jahrg. 11. 1881. Stuttgart, Buchdruckerei-
gefellfchaft. 8.
Königlich Württemberg! fches Militär -Verordnungsblatt herausg. vom Kriegsrainifterium. 1881.
Stuttgart, Druckerei des k. Kriegsminifteriums. 4.
Amtsblatt der k. württ. Oberfinanzkammer, Pomänendirektion und Forftdirektion. Jahrg. 1881.
Stuttgart, Buchdruckereigefellfchaft. 4.
Amtsblatt des k. württ. Steuerkollegiums vom 1. Jan. bis 31.Dez.l88i. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 4.
Verfaffungs - Urkunde für das Königreich Württemberg vom 25. Sept. 1819 mit den durch die
Verfaffungsgefetze vom 26. März 1868, 23. Juni 1874 und 1. Juli 1876 eingetretenen Aender-
ungen. Textausgabe mit Anmerkungen von R. Gaupp, Regierungsrath. Stuttgart, Kohl-
hammer 1881. 8.
Die Verfaffungs- Urkunde für das Königreich Württemberg nebft den Verfaffüngsgefetzen vom
26. März 1868, 23. Juni 1874 und 1. Juli 1876, dem Landtagswahlgefetze vom 26. März 1868
und den das letztere betreffenden Vollzugsverfügungen. Mit erläuternden Anmerkungen von
A.Müller. 2. Aufl. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
Verhandlungen der württembergischen Kammer der Standesherrn vom 6. Dez. 1880 bis 17. März 1881.
Protokollband. Heft 2. Beilagenband. Heft 2. Stuttgart, Hallberger. 4.
Verhandlungen der württembergifchcn Kammer der Abgeordneten in den Jahren 1880 und 1881
Protokollheft 2-6. Beilagenband 1, Heft 1. 2, Heft 4. Stuttgart, Grüninger 1880—81. 4.
Württembergifches Gerichtsblatt unter Mitwirkung des k. Juftizminifteriums, herausg. von Dr. F.
Ph. F. V. Kübel. Bd. 19. Stuttgart, Nitzfchke 1881. 8.
Württembergifches Archiv für Recht und Rechtsverwaltung mit Einfchluß der Adminiftrativ-
Juftiz, heraußg. von Dr. F. Ph. F. v. Kübel in Berlin und Dr. E. 0. C. v. Sarwey in Stutt-
gart. Bd. 22. Hvft 1. Tübingen, Fucs 1881. 8.
Zeitfchrift für die freiwillige Gerichtsbarkeit und Gemeindeverwaltung, herausg. von J. S. Ant.
Bofcher, Landesgerichtspräfident in Tübingen. Jahrg. 23. 1881. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
Das württembergifche Privatrecht Allgemeine Lehren und Sachenrecht. Für den Unterrichts-
kurs der Notariatskandidaten, bearb. von A. Hegler, Landgerichtsrath. Stuttgart, Kohl-
hammer 1881. 8.
H. Lang, Landgerichtsrath, Handbuch des im Königreich Württemberg geltenden Perfonen-,
Familien- und Vormundfchaftsrechts. Zweite umgearb. Aufl. Tübingen, Laupp 1881. 8.
A. H. Stein und F. v. Kübel, Handbuch des württ. Erbrechtes. Fünfte Auflage, neu bearbeitet
und mit Zufätzen verfehen von C. Hohl, Direktor am k. Landgericht zu Stuttgart, Stuttgart,
Steinkopf 1881. 8.
D. Siegle, die Gefchäfte der nicht ftreitigen Gerichtsbarkeit in Württemberg mit Ausnahme
des Inventur- und Thcilungswcfens und der Führung der Handels- und Standesregifter.
Stuttgart, Kohlhemmer 1881. 8.
Herm. Bier er, Rechtsanwalt in Tübingen, und Fricdr. Frifch, Amtmann und Amtsanwalt in
Waiblingen, gründliche und leichtfaßliche Anleitung zur Behandlung der Kauf- und Taufch-
verträge über Liegenfeh aften durch die Rathsfchreiber und Gemeinderäthe. Waiblingen^
Günther 1881. 8.
«ry
Württembergifche Literatur vom Jahr 1881. 61
Die Zwangsvollftreckiing nebft dem Mahnverfahren in Erläuterungen zur Civilprozeßordnung mit
befonderer Berück fleh tigung des wUrtt Rechts dargeltellt von L. Gaupp, Landgerichtsrath.
(Sep. Abdr. aus dem Kommentar desfelbcn Verfaffers f. vor. Lit Bericht) Freiburg i. Br.
und Tübingen, Mohr (Siebeck) 1881. 8.
O. Weinheim er, Regierungsrath , Das Mahn- und das Schnldklagverfahren fowie die Zwangs-
vollftreckung wegen privatrechtlicher und wegen öflfentlich-rechtlicher Anfprttche, für
Württemberg nach den reichs- und landesgefetzlichen Beftimmungen dargeftellt. Waiblingen,
Bück 1881. 8.
Das württ. Forftpolizeigefetz vom 8. Sept. 1879. Handausgabe mit Anmerkungen von Staatsanwalt
Eiben und Revierförfter L. Jäger. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
Das württ. ForAftrafgefetz vom 2. Sept. 1879. Handausgabe mit Anmerkungen von Staatsanwalt
Eiben. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
Schefold, Rechte und Pflichten des Privatwaldbelltzers zufolge des neuen Forftpolizeigefetzes
vom 8. Sept. 1871 und des neuen Forffftrafgefetzes vom 2. Sept. 1879. Biberach und Schw.
Hall, Germann. 8.
Verwaltungsbericht der k. württ. Verkehrsanftalten im Rechnungsjahre 1879—80. Herausg. vom
k. Minifterium der auswärtigen Angelegenheiten, Abtheilung flir die Verkehrsanftalten. Stutt-
gart, Kohlhammer 1881. 4.
Poftbuch zum Gebrauch für das Publikum in Württemberg für das Jahr 1882. Ausgegeben im
November 1881. Stuttgart, Goltz und Rühling. 8.
Heinr. Nagel, Werkmeifter und Wafferbautechniker, Die Straßenbau-Gefetzgebung in Württem-
berg. Sammlung der auf den Straßenbau bezüglichen Gefetze, Verordnungen und Verfügungen
mit einem Anhang, enthaltend die wichtigften ftraßenbaulichen Beftimmungen anderer Staaten.
Stuttgart, Kohlhammer 1882. 8.
Neue allgemeine Bauordnung nebft den zu dcrfelben gehörigen Gefetzen und Verordnungen
und dem Ortsbauftatut Stuttgart mit den feit 1872 eingetretenen Veränderungen. Mit aus-
führlichem alphabetifchem Sachregifter verfehen von Dr. Friedrich Bitzer, Staatsrath.
Zweite Aufl. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
Das württ. Gefetz über Gebäude-Brandverficherung vom 14. März 1853 mit der Vollzugsverordnung
und fömmtlichen Normalvorfchriften bis zur neueften Zeit. Dritte bedeutend vermehrte Hand-
auegabe von G. A, Klumpp, Oberregierungsrath. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
Die öffentliche Wafferverforgung im Königreich Württemberg unter der Regierung S. Majeftät
des Königs Karl. Denkfchrift des k. Minifteriums des Innern, herausg. aus Anlaß der württ.
Landes-Gewerbeausftellung. Stuttgart 1881. 4. (Verf. Oberbaurath Dr. v. Ehmann.)
Die Verforgung der wafferarmen Alb mit fließenden Trink- und NutzwaiTem und das öffentliche
Waffer verforgungswefen im Königreich Württemberg, verfaßt von Oberbaurath Dr. v. Ehmann.
Stuttgart, Greiner (1881). Fol.
Die auf Thicre und Thierfeuchen bezüglichen Polizeigefetze für das Königreich Württemberg
zufammengeftellt von Dr. Ed. Vogel. Stuttgai*t, Schickhardt und Ebner 1882 (Ende 1881). 8.
Die Gefetze und amtlichen Belehrungen über die Krankheiten der Hausthiere einfchließlich der
Vorfchriften über die Gewährleiftung. Von C. Wein heim er, Regierungsrath. Stuttgart,
Ullrich (1881). 8.
Die Abwehr und Unterdrückung von Viehfeuchen. Von einem württ. Verwaltungsbeamten.
Zweite Aufl. Stuttgart, Fink 1881. 8.
W. Wick, Amtmann, Der Fifchereifchutz in Württemberg. Ulm, Wohler 1881. 8.
Das Wirthfchaftsgewerbe in Württemberg für die Staats- und Gemeindebehörden wie auch für
Wirthe bearb. von Herm. Bierer, Rechtsanwalt in Tübingen, und Friedr. Frifch, Amtmann
und Amtsanwalt in Waiblingen. Eßlingen, Lung 1881. 8.
Blätter für Gemeinde- und Korporationsverwaltung. Organ des Vereins der württ. Gemeinde-
und Korporationsbeamten (redig. von W. Weith) Jahrg. 1881. Eßlingen, Bechtle. 4.
Stadtgemeinde Stuttgart. Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegen-
heiten von 1878—1880. Stuttgart, Goltz und Rühling 1881. Fol.
W.Müller, Sammlung der Ordnungen und Statuten der k. Haupt- und Refidenzftadt Stuttgart.
Stuttgart, Selbftverlag 1881. 8.
62 Württembergifche Literatur vom Jahr 1881.
Das allgemeine Sportelgefetz vom 24. März 1881 famt den ergangenen Vollzugsvorfchriften,
herausg. und erläutert von K. Zeyer, Finanzrath, und K. Sehioker, Regierungsrath. Stutt-
gart, Kohlhammer 1881. 8.
Allgemeines Sportelgefetz für das Königreich Württemberg vom 24. März 1881 mit dem Sporte!-
tarif, Erläuterungen, Inhaltsverzeichniß, den verfchiedenen Vollziehungsinftruktionen u. f. w,
Handausgabe von F. W. Keller. Selbftverlag. Wiefenfteig, Schmid 1881. 8.
Sporteltarif der k. Oberämter nach dem Allgemeinen Sportelgefetz vom 24. März 1881. Waiblingen,
Günther. Fol.
Das württ. Erbfehafts- und Schenknngsftener-Gefetz vom 24. März 1881. Textansgabe nebft den
Vollzugsverfügnngen mit Anmerkungen von Herrn. Wintterlin, Oberfinanzrath. Stuttgart,
A. Liefching u. Cie. 1881. 8.
Gefetz vom 24. März 1881 über die Erbfchafts- und Schenkungsfteuer nebft der Vollziehungs-
Inftruktion vom 26. März 1881. Handausgabe mit Erläuterungen und 3 Hilfstabellen von
F. W. Keller. Selbftverlag. Wiefenfteig, Schmid 1881. 8.
Die Strafgefetze in Zoll- und Steuerfachen und das Verfahren der Verwaltungsbehörden bei Zu-
widerhandlungen gegen die Zoll- und Stenergefetze. Von C. Wein heim er, Regierungsrath.
Ulm, Wohler 1881. 8.
Moriz Mo hl. Ein Beitrag zur Beurtheilung des Ertrags der württ. Staatseifenbahnen. Stuttgart,
Grüninger 1881. 4.
Evangelifches Kirchen- und Schulblatt für Württemberg, redigirt und herausg. von Otto Herr-
mann, Rektor in Stuttgart Bd. 42. Jahrg. 1881. Stuttgart, Greiner 4.
Theologifche Studien aus Württemberg, herausg. von Theod. Herrmann, Diak., und Paul
Zell er, Diak. Jahrg. II. 1881. Ludwigsburg, Neubert 1881. 8.
Magifterbuch. Vierundzwanzigfte Folge. Herausg. von K. Helfferioh 1881. Tübingen,
Ofiander. 8.
Fr. Seh u r er, Pfarrer, das heilige Blut in Weingarten und feine Verehrung. Waldfee, Liebel 1880. 8,
(Nachgetragen).
* Iepe{ifeu ToO B! xal twv Sia[AapTupo(Aiv(i)v ^eoXoywv Tn; BuprejAß^pVYi; toc ypajxfxaTa Tcepi ttj;
AuYoixrraCa; b^Lokoyixq (1576 — 1581). AiaTpißyi bA iKpTiyeolc}: uro 'Icixxv. E. MeaoXcopa,
A. *. xal xa^/)YY)TOu. 'AOtiv^cti 1881.
Tübinger Univerntätsfohriften aus dem Jahre 1881. Tübingen, Laupp 1881. 4.
G. A. Euler, Die hohe Karlsfchule. Eine hiftorifch-pädagogifche Studie. Stuttgart, Metzler 1882
(vielmehr 1881). 8.
Korrefpondenzblatt für die Gelehrten- und Realfchulen Württembergs, herausg. unter der provi-
forifchen Redaktion von Rektor Dr. Ramsler in Tübingen. Jahrg. 28. Tübingen, Fues 1881. 8.
Strebe], Pfarrer, Erinnerung an die Erziehungsanftalt Stetten im Remsthal zu ihrem 50jährigen
Jubelfefte. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
K. Baugewerkfohule Stuttgart. Offizieller Führer durch die vom 25. Auguft bis Anfang Oktober 1881
währende Ausftellung von Schülerarbeiten und Lehrmitteln. Stuttgart, Metzler 1881. 8.
Die Frauenarbeitsfchule in Reutlingen, deren Gefchichte, Programm und Lehrpläne dargeftellt
von Rektor Reiniger. Mit einem Fürwort von Dr. F. v. Steinbeis. Reutlingen, Kocher 1881. 8.
Denkfchrift zur Eröffnung des evangelifchen Schullehrerfeminars in Nagold. Stuttgart, Stein-
kopf 1881. 8.
Württembergifches Schulwochenblatt. Jahrg. 32. 1881. Herausg. von Oberkon/iftorialrath Dr.
Burk. Stuttgart, Belfer. 4.
Neue Blätter aus Süddeutfchland für Erziehung und Unterricht. (Zugleich Ergänzungshede zum
württ. Schulwochenblatt) Herausg. von C. Burk, Oberkonfiftorialrath, und G. Pfifterer,
Seminarrektor. Jahrg. 10. Stuttgart, Belfer 1881. 8.
Schul- und Lehrerkalender für das Jahr 1882. Stuttgart, Aue 1881. 8.
Die gefetzlichen Beftimmungen über die Einrichtung der Schulhäufer in Württemberg (zufammon*
geftellt von A. Willich). Stuttgart, Grüninger 1881. 8.
Rang- und Quartierlifte des 18. (k. württ) Armeekorps für 1881. Stuttgart, Metzler. 8.
Manöverbeftimmungen der 27. Divifion (2. k. württ) für 1881. Ulm, Nübling. 8.
Württembergifcho Literatur vom Jahr 1881. 63
Dien rtunterri cht des wiirtt. Infanteriegemeinen. Nach der Weißhun'fchen Schrift zufammengertcllt.
Als Manufkript gedruckt Ulm, Nübling 1881. 8.
Emil V. Lö ff 1er, k. württ. Generalmajor a. D., Gelchichte der Feftung Ulm. Ulm, Wohler 1881. 8.
Alb. Pfifter, Major, Das Infanterieregiment Kaifer Wilhelm, König von Preußen (2. württ.)
Nr. 120. Eine Soldatengefchichte ans drei Jahrhunderten. Stuttgart, Melzlcr 1881. 8.
Georg von Niethammer, Hauptmann, Die Schlacht bei Villiers am 30, November 1870 mit
befonderer Rückficht auf die 1. k. württ. Feldbrigade Generalmajor Freiherr von Kcitzen-
ftein. Stuttgart, Kohlhammer 1881. 8.
£. von S c h m i d, Hauptmann, Die zweite Schlacht bei Villiers am 2. Dezember läTO. Stuttgart,
Metzler 1881. 8.
'^ ^ X
I
Unterruchungen
über den
Einfluß des Schreibens auf Auge und Körperhaltung
des Schulkindes.
Berieht an die zur Begataehtang diefes fiegenftandes niedergefetzte Kommillion,
erftattet am 23. September 1882 von
Dr. R. Berlin, ProfelTor, und Dr. Rembold, Medizinal- Affeffor.
Veröffentlicht mit Genehmigung der K. Minifterien des Innern fowie des Kirchen- und Schul wefens.
J^8 find erdrückende Zahlen — und feit den erften, nunmehr über anderthalb
Jahrzehnte alten Berichten der Art wachfen fie von Jahr zu Jahr — durch welche
der Beweis erbracht wird, daß die Entftehung der Kurzfichtigkeit und der feitlichen
Rückgi'atsverkrümmung in der überwiegend großen Mehrzahl der Fälle mit der Zeit
des Schulbefuches zafammenfallt.
Aber nicht bloß dieses zeitliche Zufammenfallen erfcheint erwiefen, auch
der ur fächliche Zufammenhang zwifchen Schulbefuch und Entftehung jener Leiden
kann wohl nicht mehr geleugnet werden. Zwar fpielt ohne allen Zweifel die indi-
viduelle körperliche Befchaffenheit des einzelnen Kindes und namentlich auch eine
Reihe ungünftiger Einflüfie, die das Elternhaus ausübt, dabei eine nicht zu unter-
fchätzende Rolle; angefichts unwiderleglicher ärztlicher Beobachtungen aber hat
die Schule felbft ihre Mitfchuld anerkannt und in zahlreichen Beflerungen ihrem
Beftreben nach Abhilfe Ausdruck gegeben. So fehr man fich jedoch bemüht hat,
jene Dinge zu befeitigen, welche als Urfachen des fchlimmen Einfluffes der Schule
auf Auge und Körperhaltung bezeichnet wurden, es ift bis heute nicht gelungen, die
Klagen zu verringern, gefchweige denn fie verdummen zu machen. Speziell in
Württemberg und in der Stadt Stuttgart find Maßregeln getroffen worden, die von
vielen Seiten als muftergiltig nicht bloß bezeichnet, fondern auch nachgeahmt wurden,
und doch werden wir im Verlaufe diefes Berichtes in der unangenehmen Lage fein, ge-
rade aus Mufteranftalten hiefiger Stadt betrübende Thatfachen mittheilen zu muffen.
Gewiß darf man fich dem gegenüber fragen, ob denn alle die koftfpieligen Verbeffer-
nngen, die Erbauung palaftähnlicher lichtreicher Schulgebäude, die Einführung beft-
konftruirter Schulbänke, die fonftige reichliche hygienifche Ausftattung der Schullokale,
die Ertheilung von Turnunterricht, die fortwährende Kontrole der Lehrer durch
tcchnifcbe und ärztliche Infpektoren binfichtlich der Körperhaltung ihrer Schüler
und Aehnliches wirklich den hohen, angepriefenen Werth befitzen, ob die darauf
verwendeten Mittel und die aufgewendete Mühe im Verhältnis ftehe zu dem that-
fachlich dadurch Erreichten. Jedenfalls ift foviel gewiß, daß mit dicfen Maßregeln
Warttemb. Jftbrbflchcr 1883. ^
66 Einfluß des Schreibens auf Auge und
noch nicht alle die fchädlichen Einflüffe befeitigt find, welche die Schule auf Auge
und Körperhaltung zur Geltung bringt, d. h. daü die Schüler trotz der lichtreichften
Schulzimmer, trotz der beftkonftruirten Subfellien, trotz Kräftigung ihres Körpers
durch Turnen, trotz Sorgfalt des Lehrers in der Schule beim Sitzen vielfach eine
fchlechte Körperhaltung haben und dadurch zu einem großen Prozentfatz fkoliotifcb
oder kurzfichtig werden. Woher kommt das und gibt es kein Mittel zu endlicher,
gründlicher Abhilfe?
Zweifelsohne hat auf dankende, Anerkennung feitens aller derjenigen, denen
das leibliche Wohlergehen der Schuljugend am Herzen liegt, in erfter Linie alfo
feitens der Schule felbft, Jeder Anfpruch, der es fich angelegen fein läßt, neue Mittel
zur Hilfe und Befferung aufzufinden, fogar wenn er dabei auf falfche Wege geräth
oder in einen Ton verfällt, der zur Sache nicht paßt und nicht gehört. Unmöglich
aber kann die Behörde jede neue Meinung, die im Streite des Tages auftaucht und
wieder verfinkt, fogleich zum Gegenftand fefter Normen macheu. Erft wenn die
Dinge gereift und eingehend geprüft find, kann man das Belle wählen und be-
halten. Wenn irgendwo, fo war eine folch zuwartende Stellung geboten bei der
Frage über den Einfluß der rechtsfchiefen deutfchen Kurrentfcbrift auf
Auge und Körperhaltung der Schüler und der damit unzertrennlich ver-
bundeneu Frage von der zweckmäßigften Lage des Heftes. Nachdem aber nunmehr
im Verlauf weniger Jahre die Literatur über diefen Gegenftand in rafchem Gange
angewachfen ift, nachdem derfelbe bereits da und dort in von Regierungen ange-
ftellten ünterfuchungen Berückfichtigung, freilich nirgends endgiltige Erledigung
gefunden hat, allenthalben aber die Gegner des Alten auf Aenderungen drängen,
erfcheint gerade der jetzige Zeitpunkt, den man in Württemberg zu einem eingehen-
den Studium der Sache gewählt hat, als der richtige. —
Es hat, um auf die Entwickln ngsgefchfehte der uns befchäftigCDden Frage zukommen,
nun zwar fchon Fahrner^) den Ausfpruch gethan: „man läßt das Kind fchief fitzen, damit nur
die Schrift hübfch fchief liegt**, eine nähere Ausführung und Verfolgung diefes Gedankens von
feiner Seite aber fehlt. Auch können wir Co hn*) nicht beiftimmen, wenn er Hermann Meyers^)
Aenßerung, daß das Kind den Kopf ftaik nach links neige, um die Fcderfpitze fehen zu können,
hierher bezieht. Es ift dort ausdrücklich von der durch zu großen horizontalen Abftand zwifchen
Tifch und Bank (zu große Differenz) verurfachten fchlechten Körperhaltung die Rede. Unbe-
ftreitbar war E Hing er*) der Erfte, der in eingehender Weife fchlechte Körperhaltung und Art
des Schreibens, fpeziell falfche Heftlage als in urlächlichem Zufammenhang mit einander fteheud
zu fchildern verfuchte. Nachdem derfelbe konftatirt, daß trotz Einführung der neuen Subfellien
und der fie einleitenden Vorfchrift fUr die Schreibftellung (§. 2 der Verf. des k. württ. Min. d.
Kirchen- und Schulwefecs vom 29. März 1868) allenthalben an den fchreibenden Schülern verkr0mmt6
Haltung der Wirbelßiule zu beobachten fei, fährt er fort: „Das ift nicht Unart, böfe Angewöhnung,
nicht paülve durch allgemeine Ermüdung bedingte Deviation, diefe Verkrümmung ift nothwendige
Folge der gegebenen optifchen Bedingungen.** Dann führt er aus, daß das Kind in Folge
der gebräuchlichen Rechtslage des Papiers, wenn es die im obigen §. 2 vorgefchriebene Stellung —
Querachfe des Körpers oder Verbindungslinie der Schultern parallel zu dem Längsrande des
Tifches — einhalte, den Kopf unbedingt nach rechts wenden muffe. Thäte es das nicht, fo
'müßte es die Augen ftark nach rechts und unten rollen, was aber fehr rafch zu einer Ermüdung
der betreffenden Augenmuskeln führen und ihm durch in Folge diefer Ermüdung unausbleibliches
Doppeltfehen das Weiterfchreiben unmöglich machen würde. Noch ein zweiter Grund zwinge
») Das Kind und der Schultifch. Zürich 1865.
') Ueber Schrift, Druck und Kurzfichtigkeit. Nach einem bei der 53. Verfammlung
deutfcher Naturforfcher und Aerzte in Danzig gehaltenen Vortrage. Wiener mediz. Wochenfchr.
1880 S. 1103.
») Die richtige Geftalt des menfchl. Körpers. Stuttgart 1874 S. 47.
•) Der ärztliche Landesfchulinfpektor etc. etc. Stuttgart 1877 S. 16 ff. Vergl. auch
Wiener mediz. Wochenfchr. 1870 S. 753—756.
"■■UM I.
Körperhaltung des Schulkindes. 67
xur Rechtsdrehang des Kopfes: bei Pofition des Papieres zur Rechten und gleichzeitiger normaler
Körperhaltung wären die Buchütaben 1—2 Zoll weiter vom linken Auge entfernt als vom rechten,
Niemand könne aber mit beiden gefunden Augen in ungleicher Entfernung deutlich fehen. Alfo
müITe der Kopf fo gedreht werden, daß die Entfernung der Buchftaben von beiden Augen
gleich groß werde. Immerhin habe es mit diefer Drehung des Kopfes wenig Noth, infofern er
auf der geraden Wirbelßiule balancire. „Nun aber kann, heißt es weiter, Niemand längere
Zeit lefen oder fohreiben, wenn nicht die Zeilen in Parallelismus mit einer durch die beiden
Augen gezogenen Linie (Grundlinie) lieh befinden. Bei der Kopfhaltung, zu der wir oben gelangt
find, wird die Grundlinie mit den Zeilen fich kreuzen. Deshalb dreht der Schreibende den Kopf
fo, daß das linke Auge nach rückwärts und tiefer, das rechte vorwärts und höher zu ftehen
kommt — mit der Balance hat es ein Ende. Die kompenfatorifcfae Deviation von Schulter, Rücken-
wirbel und Sitzknorren vermag keine Macht der Welt, aber auch keinerlei Konftruktfon der
Schulbänke hintanzuhalten. " Aber auch die Entftehnng der KurzHchtigkeit bezieht Ellinger auf
diefe falfche Lage des Heftes : „Beim lange dauernden Blick nach außen und unten befinden (ich
immerhin die Augen in einer Zwangsftellung und entfteht durch Ermüdung derfelben undeutliches
Sehen. Nun erfcheinen alle Gegenftände bei Annäherung ans Auge größer, deutlicher. Das Kind
fucht durch Niederbeugen des Kopfes die Undeutlichkeit zu überwinden und wird bleibend kurz-
fichtig'*. Sein Mittel zur Abhilfe ift : PoHtion des Papiers gerade vor der Bruft, oben etwas nach
links geneigt Freilich, meint er, muffe dann der Kopf fo geneigt werden, daß die Grundlinie
parallel den Zeilen ftehe, aber es fei dem erften und wichtigften Gefetz, gleich große Entfernung
von beiden Augen, Genüge geleiftet, die beiden Augen haben nur geradeaus, bei geneigten Schreib-
tifchen kaum abwärts zu fehen, die ermüdende Radbewegung, wie beim Blick nach außen und
unten falle weg, keine Gruppe der Augenmuskeln befinde ßch in forcirter Thätigkeit. Durch
fefte fiebere Auflage! der Vorderarme finde die Wirbell^ule in der Höhe der Schulterblätter
eine Stütze, die fehlerhafte Steuerung werde hier unterbrochen, der Körper ruhe auf beiden
Sitzknorren und Oberfchenkeln gleichmäßig. Jedes halbwegs kräftige Kind vermöge ohne befon-
deren Nachtheil diefe Stellung die Stunde hindurch auszuhalten. Uebrigens fcheint Ellinger felbft
von diefer Neuerung nicht alles zu hoffen, indem er als Korrektiv der auch bei ihr, wie er meint,
nothwendigen Neigung des Kopfes nach links abwechslungsweifes Benützen auch der linken Hand
zum Schreiben bei nach rechts geneigtem Schreibobjekte und Lefen in oben nach rechts geneigtem
Buche empfiehlt. —
In feinem Referat über den Einfluß der heutigen UnterrichtsgrundHitze in den Schulen
auf die Gefnndheit des heran wachfenden Gefchlechts auf der 5. Verfammlung des „deutfchen
Vereins für öffentliche Gefundheitspflege *) berück/ichtigt Finkeinburg auch den Einfluß des
Schreibens. Auch er glaubt die ausfchließliche Rechtshändigkeit beim Schreiben als Haupturfache
der Skoliofe befchuldigen zu muffen und fordert eine regelmäßige und forgföltige ärztliche
Kontroleunterfuchung aller Kinder und für alle Schüler mit beginnender Hebung der rechten
Schnlterblattfpitze einen fofortigen Wechfel der Gebranchshand. —
Den übrigen Argumentationen Ellingers fchloß fich Groß^ an: auch er verlangt, daß das
Heft vor die Mitte des GeOchts fchief gelegt wird, die rechte obere Ecke etwas höher als die linke.
Nur führt er noch als weiteren Grund dafür an, daß die gerade Seitenlage für die Bewegungen
des Handgelenks und, foweit auch diefe in Betracht kommen, des Ellbogen- und Schultergelenks
unbequem und unnatürlich fei. Bereits aber geht er einen Schritt weiter, indem er, wenn vor-
erft auch nur fchüchtern, aufrechte der lateinifchen oder franzöfifchen Kurrentfchrift ähnliche
Rundfchrift empfiehlt — aufrecht, weil ein Verfuch beweife, daß das Heft bei aufrechter Schrift
weniger fchief gelegt werden muffe und die Erfahrung von Lehrern zeige, daß die Kinder zuerft
wenn Re zur Schule kommen, gewöhnlich von felbft aufrecht fitzen und aufrecht fchreiben, wenn
Re aber zum vorfchriitsmäßigen Schieffchreiben — Winkel der Grundftriche 45* — angehalten
werden, auch fchief fitzen — lateinifche Rundfchrift, weil die deutfche Kurrentfchrift, die er mit
einem Hopfengarten ohne Ranken, aber mit windfchiefen Stangen vergleicht und „Steckenfchrift**
betitelt, eine unnöthige Anlltrengung und Ermüdung der Augen mit fich bringe.
Schon energifcher plaidirt Groß in feiner zweiten fchulhygienifchen Publikation*) für
die allgemeine Einführung der aufrechten Rundfchrift. „Man mache nur einmal den Verfuch —
fchreibt er — und laffe ein gerade gewachfenes Schulkind fchreiben mit rechts feitwärts dt*m
*) Deutfche Vierteljahrsfchrift für öffentl. Gefundheitspflege. 1878 S. 42.
*) Grundzüge der Gefundheitspflege. Nördlingen 1878 S. 11 ff.
•) Zur Schulgefundheitspflege. Deutfche Vierteljahrsfchrift für öffentliche Gefundheits-
pflege. 1879 S. 485 tL
68 Einfluß des Schreibens auf Auge und
Tifchrand parallel gelegtem Heft und fchiefen Buchftaben, fofort hat man genau die Rflckgrats-
Verkrümmung der habituellen Skoliofe: Sitz auf dem linken Sitzbein, Lendenwirbel nach links,
Rückenwirbel nach rechts u. f. w. Aber nicht allein die Rückgratsverkrümmuog hängt mit der
Lage des Schreibheftes und der fchiefen Schrift zufammen. In feiner fkoliotifchen Haltung bleibt
das Schulkind nicht lange aufrecht, es finkt zufammen, der linke Arm legt fich weit hinein auf
den Tifch, der Kopf auf den linken Arm, Augen und Nafen fo nahe als möglich am Schreibheft
So ift unfere fchiefe deutfche Kurren tfchrift eine Hanpturfache der Myopie.** —
Rafch gewann der neu ausgefprochene Gedanke Anhänger. In der Sitzung der Aerzte-
kammer von Mittelfranken am 31. Oktober 1879*) ftellte der Bezirksverein Ansbach den Antrag,
an die k. bayr. Staats regier ung das Anfuchen zu ftellen:
^Diefelbe möge Erhebungen durch ihre amtlichen ärztlichen Organe darüber veranlalTen,
inwieweit die gegenwärtig in den Schulen eingeführte deutfche Kurrentfchrift fchädigeud
auf die Gefundheit und Körperhaltung der Schulkinder wirke, namentlich die Entwicklung
der KurzHchtigkeit derfelben begünftige und eventuell ihrerfeits die Befeitigung der
deutfchen Kurrentfchrift und die Erfetzung derfelben durch die englifche aufrechte Schrift
veranlaflen."
Es wurde jedoch nach eingehender DiskulTion diefer Antrag abgelehnt, dagegen zwei
andere angenommen, wonach Mitglieder der ärztlichen Bezirks vereine, namentlich Okuliften, unter
Mitwirkung der Lokalfchulbehörden in den Schulen fachgemäße Erhebungen über die Sache machen
feilten. Von Intereffe find die Gutachten dreier praktifcher Schulmänner, welche in diefer Sitzung
zur Vorlegung gelangten. Der Kreisfchulinfpektor für Ansbach, Methfieder, weist darauf hin,
daiS, was Groß in feinem Auffatze über Schreibhaltung, Kurrentfchrift etc. fage, gewiß richtig
fei, wenn auch nicht neu. Es fei fchon vor Jahren in pädagogifchen Fachzeitfchriften') hervor-
gehoben worden, daß die fchlechte Körperhaltung der Schüler beim Schreiben ihren Grund weniger
in der Konftruktion der Subfellien etc. als in der rechtsfchiefen Richtung unferer deutfchen
Buchftaben habe, die den Schüler zu einer unnatürlichen Verfchiebung feines Oberkörpers geradezu
zwinge. Es hätten fich deshalb in der Schulwelt ganz namhafte Stimmen dafür ausgefprochen,
die deutfche Kurrentfchrift zu befeitigen und an deren Stelle die auch viel gefälligere und mehr
fenkrecht ftehende englifche Schrift zu fetzen.
Anders äußerte fich ein Schulreferent der Stadt Nürnberg, K. Knab. Er gibt zwar zu,
daß, wenn das Heft parallel mit dem Tifchrande und gerade vor dem fchreibenden Kinde zu liegen
habe, bei der rechtsfchiefen Richtung der Buchftaben das Kind allerdings zu einer unnatürlichen
und deshalb auch unbequemen Körper- und Handhaltung gezwungen fei, die auf die Dauer nicht
eingehalten werden könne und einer falfchen Körper ftellung Platz mache. „In richtiger Würdig-
* nng deflen , fährt er aber fort, ift man daher fchon feit geraumer Zeit davon abgekommen, diefe
Lage des Schreibheftes noch zu fordern. Das Heft hat nicht gerade vor dem Schüler und
parallel mit dem Tifchrande, fondem etwas nach der rechten Seite zu liegen und mit dem
Tifchrande einen nach rechts offenen Winkel von etwa 25 — 30^ zu bilden. Durch diefe etwas
feitliche Lage des Heftes wird das in der GroiS^fchen Abhandlung als naturwidrig bezeichnete
Rechtsdrehen der Hand vermieden und die linksfchiefe Lage des Heftes entfpricht der rechts-
fchiefen Richtung der Buchftaben, fo daß der Schreibende eigentlich aufrechte d. h. zum Tifch-
rand fenkrecht ffehende Grundftriche macht. Der Oberarm behält beim Schreiben feinen Abftand
vom Leib in einem Winkel von 30® unverändert bei und die von der beim Schreiben fich nach
rechts fortfchiebenden Hand befchriebene fchräg auffteigende Linie entfpricht vollftändig der
oben angedeuteten fchiefen Lage des Heftes." Schließlich warnt er vor der trügerifchen Hoffnung,
als ob mit Aenderung der Bnchftabenform und Heftlage das Uebel der falfchen Körperhaltung
zur Unmöglichkeit gemacht würde; denn das ftehe feft, möge deutfche Kurrentfchrift feftgehalten
oder englifche Schrift eingeführt werden, mögen die Buchftaben rechts- oder linksfchiefe Richtung
haben: die Kinder werden immer zu der beliebten Stellung „Kopf auf dem linken Vorderarm*
kommen, wofern nicht die Schulbank der Größe des Kindes entfpreche, und das Auge des Lehrers
nicht nur, fondem auch das des Vaters, der Mutter das fchreibende Kind forgfältig überwache.
Zwei andere Nürnberger Schulreferenten Dr. Glaunlng und Schaff er fchließen fich diefer
Anficht in allen ihren Theilen an.
In der nächften Sitzung der Aerztekammer von Mi ttel franken ^) wurde über die dem
vorjährigen Befchluffe gemäß gepflogenen Erhebungen Bericht erftattet Ein endgiltiges Refultat
<) Bayrifches ärztliches Intelligenzblatt. 1880 S. 30 ff.
') Es ift uns leider nicht gelungen, diefe Quellen für uns zugänglich zu machen.
8) Bayr. ärztl. Intell.Blatt 1881 S. 39 ff.
Körperhaltung des Schulkindes. 69
war nicht erreicht worden, dagegen lagen zwei die Frage eingehend behandelnde Gutachten vor.
Das eine, von Dr. Merkel in Nürnberg für den dortigen Bezirksverein verfaßt, enthält an
wichtigeren Beobachtungen nnd Folgerungen das Nachftehende : „Thatfache ift, daß die Lehrer
feibft in der Behandlung der Schrift nicht einig find, daß im Allgemeinen ein rechtsfchiefer
Ductus verlangt wird, daß aber die Hefthaltung nicht kontrolirt wird, daß femer der unterfte
Jahrgang entfchieden Neigung zur aufrechten Schrift hat, daß die fchiefe Schrift erft mühfam in
den Schönfchreibftunden erzogen wird und daß die Mehrzahl der Schüler fchlecht fitzt." Als
ein unleugbares Beobachtungsrefultat führt Merkel an, daß in einer Schule, in welcher der Lehrer
die nahezu aufrechte Schrift fordert, die Schülerinnen auflfallend viel befl*er fitzen, als in 35 andern
unter fonft ganz gleichen YerhältniiTen ftehenden. Es fei höchft inftruktiv gewefen, zu beobachten,
wie die Schülerinnen, welche erft kurz eingetreten waren und noch die fchiefe Schiift von ihrem
früheren Lehrer her in Uebung hatten, viel fchlechter faßen, als diejenigen, welche fchon an die
mehr aufrechte Schrift gewöhnt waren. Bei Schülern, welche fchief zu fchreiben gewohnt waren
und die Merkel nun aufrecht fchreiben ließ, war der Unterfchied in der Haltung wohl gering, doch
war entfchieden zu konfiiatiren, daß, wenn fie erft einige Zeilen wieder fchief gefchrieben hatten,
auch die Haltung wieder fchiefer wurde, was bedeutend weniger bei aufrechter Schrift der Fall
war. Schließlich fpricht Merkel feine Anficht dahin aus, daß vor allem durch eine richtige Bank*
dem Kinde die Möglichkeit zu geben fei, gut zu fitzen. Diefe Möglichkeit aber werde theil-
weife wieder dadurch vernichtet, daß die fchiefe Schrift das Kind zwingt, um belTer zu fehen,
feinen Kopf, feine Halswirbelfilule und fchließlich die ganze Wirbelfäule zu drehen. Würde dem
Kind die fenkrechte Schrift, die es von Anfang an inftinktiv einhalte, fortzuführen geftattet, fo
falle eine VeranlaiTung zum Krummfitzen und Krummwerden unftreitig weg und daß damit ein
großer Vortheil verknüpft fei, werde Jedermann einfehen. Alles fei aber damit nicht gethan,
fondem es gehöre auch Achtfamkeit feitens des Lehrers dazu, der nicht nur die Haltung der
Schüler ftets zu beachten die Pflicht habe, fondern auch darauf fehen müITe, daß da, wo (Gelegen-
heit geboten ift, die richtigen Kinder auf die richtigen Bänke gefetzt werden. Gerade in diefer
Beziehung aber habe er in Nürnberg die haarftiäubendften Dinge gefehen, was aber nur davon
herkomme, daß die Lehrer in den Seminarien in diefen Fragen nicht genügend inftruirt werden.
Ohne einen ordentlichen Unterricht in der Schulhygiene fei abfolut nichts zu erreichen.
Das zweite Gutachten, von dem Augenarzt Dr. Schubert in Nürnberg i), beruht zu-
geftandenermaßen nicht auf Beobachtungen und Unterfuchungen , fondern ift rein theoretifcher
Natur. Daffelbe deduzirt folgendermaßen:
Die Anfprüche, welche die rechtsfchiefe Schrift an das Auge macht, werden wefentlich
von der Lage des Schreibheftes abhängen.
L Gerade Medianlage.
In diefem Falle ift die Aufgabe, mit den Augen den rechtsfchiefen Schriftzügen zu folgen,
eine nicht allzu fchwere. Aber bei diefer Lage des Schreibheftes ift eine rechtsfchiefe Schrift
technifch unausführbar, da hiezn eine fo ftarke Abduction der Hand erforderlich wäre, wie Rq
nicht dauernd ertragen werden kann.
IL Gerade Rechtslage.
Hier ift die rechtsfchiefe Schrift ausführbar, bei gerader Körperhaltung aber nur mittelft
einer maximalen zum Theil unmöglichen Arbeitsleiftung feitens der die Augen nach rechts drehen-
den Muskeln, Liegt nemlich das Heft gerade vor der Mitte dös Körpers, fo muffen beide Augen,
um die Zeile zu verfolgen, abwechfelnd nach links und rechts gedreht werden, wobei jedesmal
das betreffende Auge eine Mehrdrehung von 1 * 36' 31"^) auszuführen habe. Da aber diefe Mehr-
drehung abwechfelnd beide Augen betrifft und eine geringe ift, fo ift r\Q ohne nacbtheiligen Einfluß.
Anders wenn das Heft rechts feitwärts liegt: hier müßte die gerade Körperhaltung beim Ver-
*) üeber den Einfluß der rechtsfchiefen Schrift auf das Auge der Schulkinder. Bayr.
ärztl. Intell.-BIatt. 1881 S. 59 ff.
*) Wir glauben hier fchon bemerken zu follen, daß alle diefe Zahlen der Wirklichkeit
nicht ganz entfprechcn. Schubert legt nemlich feinen Berechnungen einen Abftand der Augen-
drehpunkte vom Fixationspunkt von 25 cm und eine Verbindungslinie der Augendrehpunkte
von 6 cm zu Grunde. Beides aber ift für den vorliegenden Fall falfch. Bei den in Betracht
kommenden Kindern (6—12 Jahren) beträgt letztere nach den von uns an 77 Kindern vorge-
nommenen Meffungen durchfchnittlich nur 5,6 cm, ja feibft bei 14— 15 jährigen nur 5,7 (60 Meff-
ungen). Die Entfernung des Augendrehpunktes vom Fixationspunkt aber follte zwar 25 cm
betragen, bleibt aber bei der überwiegenden Mehrzahl der Kinder in Wirklichkeit weit unter
diefem Maße. Hiemach würden die SchubertTchen Zahlen, wenn Rq der Wirklichkeit entfprechcn
follen, wefentlich zu korrigiren fein.
70 Einfluß des Schreibens auf Auge und
rücken des Fixirpunktes vom Anfangspunkt der Zeile zu deren Endpunkt eine Mehrdrehung
von 4^ 56' 23" befchreibeu, hätte alfo fortwährend eine viel größere Arbeit zu leiften, als das
linke. Abgelehen aber davon ftellt die feitliche Lage des Heftes an beide Augen die Forderung
einer ftetigen und maximalen Rechtswendung. Da nun dicfe beiden Forderungen nicht erfüllt
werden können, muß das Kind die gerade Körperhaltung aufgeben und (ich mit einer afymmetrifchen
helfen durch Drehung des Kopfes um feine vertikale Axe. Da aber auch diefe Kopfdrehung,
welche um 34^ 59' 31" erfolgen müßte, wenn die Nafe direkt nach der Schrift fehen foll, auf die
Dauer nicht ausgeführt werden kann, fo muß das Kind eine Rechtswendnng des Rumpfes zu
Hilfe nehmen oder es wird den Kopf nicht genügend wenden, fo daß die Mißftände für das Auge
beftehen bleiben.
Aber noch in anderer Weife ift die Rechtslage des Heftes eine Quelle von Nachtheilen
für das Auge. Bei gerader Medianlage des Heftes nemlich ift zu Anfang der Zeile das linke, zum
Schluß derfelben das rechte Auge um 1,6 cm näher am Fixationspunkt, als das entgegengefetzte.
Die Folge wäre eine abwechfelnde ungleiche Akkommodation, wenn nicht wahrfcheinlich meift
durch eine leichte Drehung des Kopfes diefe Entfemungsunterfchiede ausgeglichen würden. Liegt
aber das Heft rechts feitwärts, fo ift bei gerader Kopfhaltung ftets das rechte Auge der Schrift
näher und zwar am Anfang der Zeile um 2,3, in der Mitte um 3,6 cm, am Ende um 4,2 cm.
Nun fchwinden zwar diefe Unterfchiede durch die eben gefchilderte Kopfdrehung zum Theil, aber
nicht ganz, und fo muß das rechte Auge ftets mit fbärkerer Akkommodation arbeiten als das linke.
Da nun eine ungleichgradige Akkommodation bei den Augen unter gewöhnlichen VerhältnilTen
kaum vorkommt, fo wird das Kind iich damit begnügen, nur mit einem Auge deutlich zu fehen
und die Zerftreuungskreife im andern zu ignoriren, d. h. monoculär fixiren. Es muß alfo der
Yerluft des binoculären Sehakts in fehr vielen Fällen die Folge fein von der Rechtslage des
Hefts beim Schreiben.
IIL Schiefe Rechtslage des Heftes.
Für diefe gilt, was unter II gefagt ift, in gleicher Weife; dazu kommt aber noch die
fchiefe Zeilenführung. Die hierzu nothwendige Augenbewegung ftellt nun zwar an den Mufkel-
apparat des Auges und an feine Innervationscentra keine Forderung, die fich wef entlich von
derfub II befprochenen Yerfchiebung des Hxationspunktes in horizontaler Richtung unterfchiede.
Dagegen muß nach dem Lifting — DondersTchen Gefetz, womach das Auge bei jeder nicht genau
horizontal oder vertikal verlaufenden Bewegung zugleich eine beftimmte Raddrehung um eine
von vorn nach hinten gehende Axe vollführt, im Verfolg der fchräg anfteigenden Zeilen die von
den beiden Augen auszuführende Raddrehung auf dem einen größer fein als auf dem andern. Mit
andern Worten: die beiden Augen werden nicht bloß in verfchiedenem Grade nach rechts oben
gekehrt, fondern auch ihre vertikalen Meridiane d. h. die imaginäre Linie, welche bei Primär-
ftellung des Auges den Hornhautmittelpunkt fenkrecht fchneidet, in verfchiedenem Grade nach
rechts geneigt. Da nun die Axe für die Raddrehung durch den gelben Fleck der Netzhaut geht,
diefer alfo an der Stellung keinen Antheil nimmt, fo wird das direkte Sehen hiedurch zwar nicht
beeinträchtigt. Wohl aber muß letzteres beim peripheren Sehen der Fall fein. Da nemlich beide
Netzhäute nicht mehr fymmetrifch liegen, fo müflen ebenfo auch die peripheren Gefichtsfelder bei-
der Augen an einander verfchoben fein, fo daß die Bilder aller feitwärts vom Fixationspunkt
gelegenen Gegenftände Hch nur theilweis decken. So entstehen Zerftreuungskreife im ganzen
peripheren Geilchtsfeld. Unter diefen ungttnftigen ümftänden wird der Schüler den bergauf teigen-
den Zeilen nicht lange folgen : er wird den Kopf nach der linken Schulter neigen , bis die Ver-
bindungslinie der Drehpunkte beider Augen (Grundlinie) parallel zur Zeilenrichtung zu liegen
kommt Dadurch find zwar die gefchilderten Nachtheile für die Augen gehoben, die Kopfneigung
aber legt den Grund zur fchlechten Haltung und Krümmung der Wirbelßlule. Wird aber das
Kind vom Lehrer an diefer Neigung gehindert, fo wird es dem unbehaglichen Gefühl jener Zer-
ftreuungskreife durch Aufgeben der binoculären Fixation zu entgehen fuchen.
IV. Schiefe Medianlage des Heftes.
Von diefer gilt das Gute von I, das Schlechte von IIL Sie ift daher ein kleineres üebel,
aber immerhin ein Uebel, da auch hiebe! eine leichte Neigung des Kopfes erforderlich ift, um
die naturgemäße Stellung und Bewegung beider Augen zu Stand zu bringen. Diefe Neigung
aber führt zur Krümmung der Wirbell^ule. Demnach ift nur die gerade Medianlage zuläfilg und
diejenige Schrift einzuführen, welche bei diefer Heftlage ausgeführt werden kann.
Hiernach faßt Schubert fein Endurtheil dahin znfammen:
I. daß die rechtsfchiefe Schrift, wenn ße bei medialer und gerader Heftlage möglich
wäre, das Auge nicht gefährden würde;
Körperhaltung des SchulkindcB. 71
IL daß die gerade Kechtslage, die fchiefe Rechtslage und die fchiefo Medianlage, deren
eine znr Herftellnng rechtsTchiefer Schrift erforderlich erfcheint,
1. dem Auge des Kindes Nachtheil bringt, indem lie:
a) in mehrfacher Weife dazu VeranlalTung gibt, das binoculäre Sehen aufzugeben,
b) unter Umftänden die Entftehung verfchiedener Refraktion auf beiden Augen
(Anisometropie) verfchulden kann:
2. zu gefundheitswidriger Körperhaltung VeranlaHung gibt, indem fie das ßeftreben
des Kindes hervorruft, Auge und Kopf der unbequemen Schriftlage anzupaffen.
Vom atigenärztlichen Standpunkt aus fei daher zu verlangen, daß die rechtsfchiefe
Schrift aus der Schule verbannt und eine folche mit fenkrecht ftehenden Grundftrichen eingeführt
werde, weil nur letztere bei gerader Medianlage des Heftes ausführbar fei. Ob man dann
aber die deutfchen Buchftaben beizubehalten habe oder nicht, das zu erörtern erachte er ilch
nicht für berufen. —
Um diefelbe Zeit, da die mittel fränkifchen Aerzte fleh der Sache in fo reger Weife
annahmen, fprach lieh auch der durch feine ftatiftifchen Unterfuchungen über KurzHchtigkeit
bekannte ProfelFor Hermann Cohn^ zu Gunften der aufrechten Schrift aus. £r will in einer
Schule zu AulTce beobachtet haben, daß die Kinder kerzengerade faßcn, wenn man ihnen befahl,
ein Diktat fenkrecht nachzufchrciben. Wie mit einem Zauberfchlag aber fttirzte die ganze Klafle
nach vorn, fobald wieder fchrilg gefchrieben werden foUte. Daraus möchte er vorerft nur den
Schluß ziehen, daß die Frage der fenkrechten Schrift wohl erwogen zu werden verdiene, und
es fcheine ihm empfehlenswerth, daß die fenkrechte Rundfchrift auch in Deutfchland eingeführt
werde. Dagegen ift ihm nicht ganz klar, warnm Heb der Zorn des Med.Rath Groß und des
Franzofen Javal gegen die deutfchen Buchftaben wende. Mindeftens fei der letztere den Beweis
für feine Behauptung fchuldig geblieben, daß nach der Annexion die Zahl der Myopen in den
Reichslanden zugenommen habe und daß kein anderer Grund dafür zu finden fei, als die Ein-
führung der deutfchen Schrift. —
Nachdem nunmehr in diefer Weife namhafte ärztliche Antoritäten der Frage
näher getreten waren und fich zu Gunften der fenkrechten Schrift ausgefprochen
hatteu; reichte unterm 28. März 1881 Kreismedizinalrath Dr. Groß in Eilwangen
als Nachtrag zum Bericht über die Medizinal- Vi fitation im OA.Bezirk Ellwangen
im Jahre 1880 eine Abhandlung über „die rechtsfchiefe Schreibweife als Hauptur-
fache der Skoliofc und Myopie"^) beim Kgl. Medizinalkollegium ein.
Im wefentlichen ift diefelbe eine Zufammenfaffung des von Ellinger, von
ihm felbft; von Cohn und von Schubert in der Sache Vorgebrachten und jm Vor-
ftehenden eingehend Mitgetheilten, doch wird noch einiges Neue hinzugefügt. Gegen
die Schieflage der Schrift führt Groß an, daß eine fchiefe Figur fchwieriger zu er-
kennen fei, als eine gleich große aufrechte. Daraus folge: um eine fchiefe Schrift
zu fchreiben und zu lefen, muffe man näher hinfehen, als eine fonft gleiche aufrechte
Schrift erfordern würde, und im Verein mit der gleichfalls durch die liegende Schrift
erzeugten vorn übergebeugten Haltung werde dadurch ein Myopie erzeugendes an-
haltendes Nahefehen veranlaßt. Gegen die Beibehaltung der deutfchen Buchftaben,
felbft wenn fie aufrecht gefchrieben würden, führt er weiter an, daß fie ebenfalls zum
Nahefehen und zur Myopie Veranlaffung geben, da durchfchnittlich gefchriebene
deutfche Schrift fchwerer zu lefen fei, als gefchriebene lateinifche und daß es fchwerer
fei, leferlich deutfch als leferlich lateinifch zu fchreiben. Endlich wird darauf hin-
gewiefen, daß die vorgebeugte Lage des Kopfes, die anhaltende Richtung des Blicks
auf kleinfte Entfernung mit übermäßig angeftrengter Akkommodation der Augen und
Konvergenz der Sehaxen, mit der nothwendig erfolgten Hemmung des Blutlaufs in den
Venen des Gehirns und des Halfes ganz geeignet fei, außer Kurzfichtigkeit und Rück-
gratverkrümmung auch noch weitere bedenkliche Folgen nach fich zu ziehen. Was Groß
') 1. c. Seite 1124.
•) Von Groß veröffentlicht im Württ. raediz. Korrefp.-Blatt. 1881 Seite 225.
72 Einfluß des Schreibens auf Auge uud
dabei im Auge hat; ift nur angedeutet, wenn er fagt: „unter ähnlichen Umftänden
— anhaltende Fixirung eines nahen Gegenftandes — entfteht der HypnotismuB; und
wenn unfere Scliulkinder in einem Zuftand halber Betäubung fehreiben, fo darf man
darüber auch nicht allzu fehr fich wundem." Hervorzuheben ift noch, daß Groß
trotz aufrechter Schrift und Medianlage eine leichte Schieflage, etwa um 15 °, fordert,
weil es nicht wohl möglich fei, eine ganz gerade Zeile fertig zu bringen. Das fei
der Einrichtung der Gelenke zuwider und die kleine Neigung des Kopfes, um
die richtige Stellung der Augen zur Zeile herzuftellen , bedinge bloß eine leichte
Biegung der Halswirbel, Schultern und Wirbelfäule aber bleiben gleich, es entftehe
keine Verdrehung.
Obwohl fich das K. Medizinalkollegium nicht verhehlen konnte, daß der
ganze Gegenftand noch sehr im Unklaren liege und der weiteren wiffenfchaftlichen
Erörterung in größeren Kreifen dringend bedürftig fei, erfchien ihm doch feine
hygienifche Bedeutung zu groß, als daß es nicht von derafelben hätte Notiz nehmen
follen. Es beantragte daher auf Anregung des Obermedizinalraths Dr. v. Koch
unterm 9. Mai 1881 bei dem Kgl. Minifterium des Innern, beziehungsweifc dem des
Kirchen- und Schulwefens eine Enqußte, welche in verfchiedenen Schulen des Landes
durch Kommiffionen, beftehend aus erprobten Schulmännern, Augenärzten und Medi-
zinalbeamten behufs Unterfuchung der angeregten Frage angeftellt werden feilte.
Nach Einforderung, Abgabe und Genehmigung eines detaillirten Planes für diefe
ünterfuchungen wurde fodann. durch Dekret des K. Minifteriums für das Kirchen-
und Schulwefen vom 29. November und des K. Minifteriums des Innern vom
8. Dez. 1881 eine KommifTion ernannt, welche die Sache vorerft in den Schulen Stutt-
garts unterfuchen und dabei auch die Verfchiedenheit der in denfelben zur Ver-
wendung kommenden Subfellien berückfichtigen follte.
Als Mitglieder wurden berufen:
Oberftudienrath von Dill mann, Rektor des K. Realgymnafiums,
Medizinalrath Dr. Pfeilfticker, ordentl. Mitglied des Kgl. Medizinal-
kollegiums,
Dr. Berlin, Profeffor und Augenarzt,
Dr. Rembold, Medizinalaffeffor, ordentl. Mitglied des Kgl. Medizinal-
kollegiums,
Oberlehrer Kä Iberer an der ev. Mädchenmittelfchule und Oberlehrer
Dreher an der katb. Volksfchule.
Noch ehe diefe Kommiffion aber ernannt war und ihre Arbeiten beginnen konnte, er-
fchienen neue Publikationen, die fich mit der vorliegenden Frage befchäftigten. Zuerft die des
Profeffor Daiber*), höchft erfreulich fchon dadurch, daß fie von einem Schulmanne ftammt
Beweist dies doch , daß, fchulhygienifche Fragen auch in den znnächft in Betracht kommenden
Kreifen Vcrftändnis und Intcreffe finden, und hat doch eine von folcher Seite ftammende Arbeit
Ausficht, in Schulkreifen weitere Verbreitung zu finden, als folche von Aerzten. In diefem
Schriftchen ift unter Anderem auch der Frage über den Einfluß der rechtsfchiefen Lage der Buch-
ftaben bezw. der Lage des Heftes eingehende Würdigung zu Theil geworden. *) Zuerft befpricht
Daiber die Lage und Richtung des Schreib- und Zeichenheftes. Sehr eingehend befchäftigt er fich
dabei mit den von Ellinger gemachten Vorfchlägen. In erfter Linie gibt er unbedingt zu, daß
die Rechtslage des Heftes abfolut verwerflich fei; foll nicht fchlechte Körperhaltung veranlaßt
werden, fo ift nur die Lage vor dem Körper zuläffig. Dagegen leugnet er, daß die optifchen
') Körperhaltung und Schule oder Schreiben und Zeichnen als körperliche Thätigkeit.
Stuttgart 1881.
«) S. 134 ff.
Körperhaltung des Schulkindes. 73
YerhältnilTü in dem Grad die Körperhaltung beeinträchtigen und regeln, als E Hinge r annehme.
Wären delTen Ausführungen in allen Theilen richtig, fo müßte iich zeigen, daß der Schüler bei
irgend einer Haltung, die er einnehme, den optifchen VerhältnilTen gerecht werde. Das fei aber
thatßichlich nicht der Fall; denn man finde, wie in der Körperhaltung überhaupt, fo auch in
Betreff der Augenftellung oft das WiderHnnigfte, faft unmöglich Scheinende. Das erkläre fich
in erfter Linie dadurch, daß die Möglichkeit unrichtiger Augenftellung durch die Einrichtung
des Sehapparats felbft gegeben fei, denn die Augen feien ja nach allen Seiten hin beweglich
und es könne fomit gefchrieben und gezeichnet werden bei völliger Ruheffcellung des Kopfes,
woraus ßch von felbft ergebe, daß die Augen auch ungleiche Entfernungen von dem jeweilig
fixirten Punkte haben können. So lange aber diefe Abweichung der Augen nicht gewilTe Grenzen
überfchreite und nicht eine ungleichmäßige, zu lange andauernde Thätigkeit der Augenmuskeln
beanfpruche, fei jene unfchädlich und vollftändig berechtigt. Auch die dadurch bedingte
Ungleichheit der Netzhautbilder und die ungleiche Akkommodation werde ohne Bedeutung
fein, wenn das Sehen nur kurze Zeit anzudauern und nicht mit voller Schärfe zu gefchehen
habe. Was femer die Behauptung Ellingers betreffe, daß zwifchen der Querachfe der
Augen (die Grundlinie ift gemeint) und den Schriftlinien (Zeilenrichtung) beim Schreiben
ftets Parallelismus vorhanden fei, fo zeige die Beobachtung, daß das nicht unbedingt nöthig fei.
Auch eine Winkelftellung von 90** fei normal und fchiefe Richtung der Formen zuläflig. Beim
Zeichnen und Schreiben gefchehe die Bewegung der Augen langfam und fie hätten Zeit,
den Gegenftand auch bei ungünftiger Lage zu fixiren ; zudem fei die Arbeit mit Stift und Feder
zum guten Theil Sache der taftenden Hand, fo daß es möglich fei, felbft bei gefchloffenen Augen
eine Leiftung zu vollbringen. Nun aber fei ungeeignete Augenftellung nicht bloß möglich, fondern
nothw endige Folge einerfeits der gegebenen mechanifchen Verhältniffe d. h. unpaffender Kon-
Itruktion der Schultifche, andererfeits der Ermüdung. Namentlich entftehen durch letztere, wenn
durch die Laft des Rumpfes der fchreibendc Arm von dem Körper abgedrückt werde, was auf
viererlei Weife gefchehen könne, die an den Schulkindern zu beobachtenden hauptf^chlichen
Formen der fchlechten Körperhaltung: nemlich
a) Rechte Oberarm weicht nach rechts aus — rechte Vorderarm läuft parallel der feitlichen
Tifchkante — Rechtsdrehung,
b) Rechte Oberarm weicht nach rechts aus — rechte Vorderarm parallel der Läugskante
des Tifches — Linksdrehung,
c) Rechte Oberarm weicht nach hinten aus — beide Ellbogen gleichmäßig rückwärts
geftellt — gerade Körperhaltung aber Kauerftellung,
d) Rechte Oberarm weicht nach hinten aus — linke Arm liegt in toto auf dem Tifch —
Rechtsdrehung.
Werde diefe Bedeutung des rechten Oberarms überfehen, fo komme keine Klarheit in
die ürfachen der fchlechten Körperhaltung; es fehle ebenfo an Einficht, die richtigen Heilmittel
aufzufinden.
Die Ellinger'fchen Vorfchläge halten demgemäß der Prüfung Daiber's nicht Stand.
Das Verlangen nach Pofition des Heftes vor der Bruft theilt er zwar, nicht einverftanden aber
ilt er mit der leichten Neigung nach links. Nach feiner Anficht muß das Heft auch „gerade"*
d. h. nach vom gerichtet fein. Die von vielen Schülern vorgezogene fchiefe Mittellage fei einfach
eine Folge fchlechter Tifche, welche bei der normalen geraden Mittellage den Oberarm in feiner
Thätigkeit hemmen, ihn zum Ausweichen zwingen und fo die fchiefe Stellung des Schreibheftes
veranlaffen. Auch der GroßTche Satz : ,.Alfo entweder gerade liegendes Schreibheft und fchief
fitzende Schülerin oder fchiefes Schreibheft und gerade Schülerin" wird als falfch bezeichnet,
da man bei unausgefetzter Beobachtung einer Schreibklafle fich überzeugen muffe, daß auch
bei fchief gelegtem Papier die verfohiedcnften Krümmungen des Oberköi-pers ftatthaben. Das
linkshändige Schreiben, beziehungsweife die von Ellinger und Finkeinburg verlangte Ambidex-
terität verwirft Daiber ganz entfchieden.
Dagegen findet er fich mit Groß in der Forderung nach Aufrechtftellung der Buchftabcn
zufammen. Die Mittelfteilung der Schrift fei diejenige, die mit der Richtung det Schriftlinien
einen rechten Winkel bildet, alfo fei die aufrechte Schrift — Normal fchrift. Sie werde möglichft
geringe Anforderungen an das Auge ftellcn und am leichteften zu lefen fein. Sie allein fei aber
bei normaler Heftlage ausfiihrbar, wenn der Schüler normal am Normaltifche fitze; die übliche
Neigung wäre nur möglich, wenn das Handgelenk eine Itarke Biegung nach rechts ausfiihre. Diofe
Seitwärtsbiegung fei zwar ausführbar, aber fehr ermüdend und daher kaum zuläffig. Je mehr
aber die Richtung der Schriftzeichen fich der fenkrechten nähere, defto mehr werde das Hand-
gelenk in feine Mittelftellung einrücken und das Schreiben auch links von der Körpermitte möglich
74 Einfluß des Schreibens auf Auge und
fein. Wenn man alfo, um eine aufrechte Körperftelluug zu ermöglichen, die Forderung ftelle,
daß das Schreibheft genau vor die Körpermitte zu liegen komme, fo fei damit auch geboten, von
der üblichen Schriftrichtung abznfehen.
Die Abfchaffung der deutfchen Kurrentfchrift aber, die Groß verlangt, kann Daiber
nicht befürworten, da es fich nicht werde nachweifen laffen, daß die Darftellung der lateinifchen
Schrift weniger Anftrengung für Auge oder Hand erfordere als deutfehe Schrift.
Alle Verbefferungen in Heftlage und Grundftrichrichtung werden nach Daiber dem Kinde
die normale &chreibfitzftellong nur dann ermöglichen, wenn die Hanptnrfachen der fchlechten
Haltung befeitigt find: d. h. der Arbeitstifch muß vollftändig mit dem Körpermaß übereinftimmen.
Fehlt es hierin, fo werden auch die genaueften Verhaltungsregeln fich als unzureichend erweifen,
eine richtige Körperftelluug herbeizuführen. Deshalb fei auch die in der wttrttemb. Verfügung
von 1868 gcfchilderte Körperhaltung in den Normalfubfellien auf die Dauer nicht einzuhalten.
Denn das Kind könne fich darin nicht durch Anlehnen vor Ermüdung fchützen, weil die Bank
zu weit fei, und der fchreibende Oberarm habe nicht den gehörigen Spielraum, weil die Diflferenz
zu groß fei. Würden aber die Tifche richtig konftruirt fein, fo würde fich auch eine Körperhaltung
ergeben, die weder die Gefundheit gefährden noch die Arbeit hemmen könnte. —
Mit einem ziemlich einfachen Mittel glaubte Lochner*) die Frage: fchräge oder auf-
rechte Schrift? aus der Welt fchaifen zu können. Es fei allerdings unmöglich, meint er, wenn
das Heft gerade vor der Mitte des Leibes liege, in daffelbe die übliche Schrägfchrift einzufchreiben,
folange man unfere gewöhnlichen geraden Federhalter benutze. Sehr gut gehe das aber, wenn
man den Federhalter vomen, wo die Stahlfeder eingefteckt fei, oder die Stahlfeder felbft nach
rechts in einem Winkel von ungefähr 10—12° von der geraden Linie abbiege. Dadurch fei
die Abduktion, die dem Handgelenk nicht möglich fei, in den Federhalter verlegt und die fchräge
Schrift könne bei gerader Körper- und Kopfhaltung ausgeführt werden.
Auch Schubert*) begrüßt in feiner Bemerkung zu dem Lochner'fchen Auffatz diefes
finnreiche Auskunftsmitte], obwohl er angefichts des neuen Vorfchlags noch nicht ohne weiteres
auf die Forderung fenkrechter Schrift verzichten will : die gerade und mediane Heilblage aber ift
ihm von prinzipieller Wichtigkeit.
Soweit war die Literatur über die unferer Koramiffion zur Unterfuchung
zugewiefene Frage gediehen, als diefelbe am 27. Januar 1882 fich konftituiren
und ihre erfte Sitzung abhalten konnte, in welcher die beiden Verfaffer mit Aus-
führung der fpeziell nothwendigcn Verfuche etc. beauftragt wurden. Wir begannen
damit, fofort eine Reihe verfchieden ausgeftat teter Schulen zu befuchen, die Kinder
beim Schreiben zu beobachten und dabei bauptfächlich auf Lage des Heftes, Richtung
der Buchftabeu, Art des Sitzens, Haltung des Körpers, Gebrauch der Augen unfere
Aufmerkfamkeit zu richten, um beurtheilen zu können, ob in der That zwifchen allen
diefen Dingen ein urfächlicher Zufammenhang beftebe und welcher. Es war ein
Material von Beobachtungen an etwas über 300 Kindern jeden Alters und einer
Reihe Erwachfener, auf Grund deffen wir fchon in der zweiten Sitzung der Kom-
miffion am 8. Februar das Wefentliche von dem vorzutragen hatten, was wir nun-
mehr unter Vorführung unferer zahlreichen eingehenden Verfuche und Meffungen
darthun zu können glauben.
Wenn wir in Folgendem diefelben in extenfo vorlegen, fo glauben wir von
vornherein bemerken zu muffen, daß fie fämmtlich gemeinfam von uns vorbereitet und
ausgeführt worden find, und daß wir in diefer Gemeinfamkeit, fowie in der gegen-
feitig geübten Kontrole eine um fo größere Garantie für die Exaktheit unferer Be-
obachtungen erblicken, daher auch für das Auszuführende die Verantwortung ge-
meinfam übernehmen.
Während der Zeit, in die unfere Unterfuchungen fielen (25. Januar bis Ende
*) Der Schwabacher Federhalter zur Befeitigung der krummen Haltung beim Schreiben.
Bayr. ärztl. lotell.-Bl. 1881 S. 356.
*) Ein Wort zur Schulbankfrage, ebend. S 395.
Körperhaltung des Schulkindes. 75
Auguft 82), kam uns noch eine Reihe von Publikationen^) zu, die fich mehr oder
weniger eingehend und fpeziell mit der Sache befchäftigen. Wir freuen uns, kon-
ftatiren zu können, daß aus der einen und andern derfelben zu erfehen ift, wie
auch andere Beobachter diefelben oder ähnliche Dinge haben konftaliren können, wie wir,
und glauben, darin, daß verfchiedene Beobachter diefelben Thatfachen unabhängig
von einander gefehen haben, einen feften Beweis ihrer Richtigkeit erblicken zu
dürfen. Vielfach aber differiren unfere Anflehten von den andern und gerade in
der Hauptfache — der Frage: aufrechte oder fchräge Schrift? — von allen andern.
Wir haben diefe Differenzen bei unferen ünterfuchungen wohl vor Augen gehabt und
werden daher bei Befprechung der letztern im Einzelnen auf diefelben und damit
auf diefe neu^ften Publikationen zurückzukommen haben.
I.
Erfte Bedingung nun, um in die Sache Klarheit bringen zu können, feinen
uns eine Aufklärung darüber, wie denn überhaupt gefchrieben werde, welche Or-
gane unferes Körpers fich dabei betheiligen und in welcher Weife. Ein Blick in
die Literatur überzeugte uns ja fofort, daß die Autoren hierüber thcils verfchiedene,
theils unklare, theils ganz ficher falfche^) Anfichten hatten, und daß erfchöpfende
exakte Beobachtungen über die Phyriologie der Schrift zur Zeit noch fehlen. Wenn
wir abfehen vom Centralorgan und den von ihm zur Peripherie gehenden Bahnen —
was uns ja hier nicht intereflirt — fo kommen in Betracht die Augen und die
rechte obere Extremität.
Wir begannen unfere Ünterfuchungen zunächft damit, daß wir die Kinder
während des Schreibens in der Schule felbft bei den verfchiedenen Alterskiaffen be-
obachteten.
Der Zufall führte uns gleich zu Anfang in ein ftark überfdlltes Schulzimmer,
in welchem die Raumbefchränkung der vorfchriftsmäßigen Haltung und Heftlage
wefentliche Hinderniffe entgegenfetzte, und hier fahen wir fofort die mannigfaltigften
Schreibftellungen unmittelbar neben einander. Es war im Beginne in der That
fchwierig, fich in diefen zahlreichen Kombinationen der verfchiedenftgradigen Vor-
beugungen, Seitwärtsbiegungen, Axendrehungen des Kopfes und der Wirbelfäule
zurechtzufinden, aber bald lernten wir doch drei mehr oder weniger fcharf aus-
gefprochene Typen der Körperhaltung untcrfcheiden, welche bei der rechtsfchiefen
Schrift vorkommen, nemlich
*) lieber die Augenuntcrfuchungen in den höheren Schulen zu Darmftadt. Kcferat und
Memorial von Dr. A. Weber. Erftattet an die großh. Minifterial-Abtheilung für öffentliche
Gefundheitspflege. Darmftadt 1881.
Miniftere de rinftruetion publique et des beaux-arts. Commiffion de l^hygiene de
la vue. Rapport 1881.
Schu bert, lieber den Einfluß der Schieffchrift auf die Augen der Kinder. Bayer, ärztl.
InteDbl. 1882 S. 234 if.
Mayer, ünterfuchungen über die Anfänge der feitlichen Wirbelfäulenverkrümmungen
der Kinder, fowie über den Einfluß der Schreibweife auf diefelben. Bayer, ärztl. Intellbl. 1882.
S. 306 flf.
BertinSans, Die Frage der Schulmyopie. Referat in Eulenbergs Vierteljahrsschrift
für gerichtl. Medizin und öffentl. Sanitätswefen.
Sonn ecken, Das deutfche Schriftwefen und die Nothwendigkeit feiner Reform.
Bonn und Leipzig 1881.
*) Eine detaillirte Kritik der eingehend mitgetheilten Literatur würde zu weit führen.
Uebrigens liegt eine folche großentheils in den im Folgenden mitgetheilten Thatfachen und werden
wir auf einzelne Differenzpunkte geeigneten Orts fpezieller zu fprechen kommen.
76 Einfluß des Schreibens auf Auge und
1. eine relativ aufrechte Haltung mit größerer Entfernung des Gefichtes
vom Hefte nnd annähernd paralleler Stellung des Beckens zum Tifchrande^
2. eine Linksbiegung des Kopfes refp. der Wirbelfäule mit durchfchnittlich
geringerer Entfernung des Gefichts vom Hefte und zv^ar
a) mit fchräg nach links geftelltem,
h) mit annähernd gerade geftelltem Becken,
3. eine Rechtsbieguug des Kopfes mit ftärkerer Annäherung des Gefichtes
an den Tifch und das Heft and fchräg nach rechts geftelltem Becken.
Die letztere Haitang war die weitaus überwiegende, während die erftere
fchon weniger zahlreich vertreten war und die fub Nr. 2 befchriebene nur bei
wenigen Individuen beobachtet wurde.
Diefe drei verfchiedenen Typen boten natürlich mancherlei Nuancen und
Uebcrgänge, aber bei einiger üebung waren fie doch gut von einander zu unter-
fcheiden, namentlich traten fie bei Betrachtung der Kinder von hinten und oben
deutlich hervor. Bei feitl icher Anfchauung war die Vorbeugung mehr in die
Augen fpringend. Diefelbe war in höherem oder geringerem Grade bei jedem Kinde
vorhanden, aber wir gewannen doch den Eindruck, daß fie bei Haltung 1 am ge-
ringften, bei Haltung 3 am ftärkften war. Die Betrachtung der Kinder von vorn
zeigte außerdem, daß der Kopf durchfchnittlich ein wenig um die vertikale Axe
nach rechts gedreht war*), woraus bei der erwähnten Vorwärtsbeugung eine ftärkere
Annäherung der linken Stirnhälfte, refp. des linken Auges an die Tifchplatte refal-
tirte. Diefe Drehung war am regelmäßigften und ftärkften bei Haltung Nr. 3.
Bei fortgefetzter Beobachtung ftellten fich nun ganz konftante Beziehungen
zwifchen Körperhaltung und Heftlage heraus.
Wenn wir nemlich, während des Schreibens, von hinten und oben neben
dem Kopfe vorbei auf das Schreibheft vifirten und durch ein Lineal oder dergleichen
die Richtung der Verbindungslinie beider Augen-Mittelpunkte, die Grundlinie,
markirten, fo fahen wir, daß die letztere, auf das Heft projicirt, ftets einen
beträchtlichen Winkel mit derZeile bildete, fo zwar daß die Grund-
linie die Zeile an derjenigen Stelle, an welcher fichgerade dieFeder-
fpitze befand, in der Richtung von links oben nach rechts unten
kreuzte. Von diefer Regel gab es nur ganz vereinzelte Ausnahmen, in welchen
die Grundlinie die Zeile umgekehrt von links unten nach rechts oben fchnitt. Einen
eigentlichen Parallelismus zwifchen Grundlinie und Zeile fanden wir bei
fchräger Schrift niemals.
Abftrahirtcn wir nun vorläufig von jener untergeordneten Zahl von Aus-
nahmsfällen, welche, wie wir fehen werden, nicht ganz 2 Prozent der Fälle aus-
machen, und faßten allein diejenige große Gruppe ins Auge, in welcher die Grund-
linie die Zeile von links oben nach rechts unten kreuzt, fo lehrte uns die fort-
gefetzte Beobachtung, daß diefes Verhältnis der Grundlinie zur Zeile bei der fchrägen
Schrift ein ganz konftantes war und daß es einfach die Heftlage refp. die Rich-
tung der Zeile ift, welche die Richtung der Grundlinie und damit die gefammte
Haltung des Körpers beftimmt.
Bei Haltung 3 fanden wir nemlich durchgängig das Heft nach rechts ge-
legt, die Zeilen annähernd parallel dem Tifchrande — gerade Rechtslage — .
Bei diefer Heftlage war es noth wendig, wenn anders die Grundlinie in der, wenn
*) Auf diefe von den verfchledenften Beobachtern konftatirte aber verfchieden ge-
deutete Tbatfache kommen wir ausführlich zurUck.
Körperhaltung des Schulkindes. 77
wir antieipando fo fagen dürfen, gefetzmäüigen Weife die Zeile in der Richtung von
links oben nach rechts unten kreuzen follte^ daß das linke Auge dem vorderen
Tifohrande mehr genähert werden mußte, und dies gefchah theils durch die Neigung
des Kopfes nach rechts, theils durch die Schrägftellung des Beckens nach der-
felben Seite.
Bei Haltung Nr. 1 fanden wir die Richtung der Zeilen ausgefprochen fchräge
von links unten nach rechts oben auffteigend und dabei das Heft entweder etwas
nach rechts — fchiefe Rechtslage — oder mitten vor den Schreibenden gelegt
— fchiefe Mittel läge. Bei diefen Heftlagen war zur Erzielung der fpezififchen
Kreuzung: der Grundlinie und Zeile eine dem Tifchrande mehr parallele Richtung der
erfteren noth wendig und diefe wurde, wie der Augenfchein lehrte, durch relativ auf-
rechte Körperhaltung erreicht.
Bei Haltung 2 a fanden wir eine außerordentlich ftarke Schräg- refp. Auf-
richtung der Zeile, fo zwar daß der Winkel, welchen diefelbe mit dem unteren Tifch-
rande bildete, die Größe von 45 Grad wefentlich überfchritt. Bei diefer Lage des
Heftes mußte die Grundlinie, am die charakteriftifehe Richtung zur Zeile einzuhalten,
eine Neigung nach links erfahren; daher die Biegung der Halswirbel nach links
und die unterftützende Schrägftellung des Beckens ebenfalls nach links.
Diefe Konftanz in dem Verhältniffe der Grundlinie zur Zeile ift eine fo frap-
pirende, daß fich uns unwillkürlich die Frage aufdrängt: was für ein Gefetz
ift es, welches der Grundlinie ihre Richtung vorfchreibt?
Wir glauben, daß wir diefe Frage in befriedigender Weife beantworten können.
Wenn wir nemlich, wie wir oben gefchildert haben, während des Schreibens
von hinten und oben, neben dem Kopfe des Kindes vorbei vifirten und dabei mit
einem Lineal wieder die Richtung der Grundlinie, mit einem anderen die Richtung
der Grundftriche markirten, fo fahen wir, daß diefe letzteren mit geringen Ausnahmen
fo gezogen wurden, daß fie mit der bis zur Federfpitze vorgerückt ge-
dachten Grundlinie einen Winkel von etwa 90 Grad bildeten.
Da die Grundftriche bei der fchrägen Schrift mit der Zeile vorfchriftsmäßig
einen Winkel von etwa 45 Grad bilden, fo follte die in der gedachten Weife projicirte
Grundlinie ebenfalls die Zeile unter einem Winkel von ca. 45 Grad fchneiden und
zwar nothwendigerweife in der Richtung von links oben nach rechts unten. Dies
ift nun auch in der That innerhalb einer gewiffen Einfchränkung der Fall
Dabei kommen aber, wenn auch in ganz untergeordneten Quoten, nach zwei
Seiten hin Abweichungen vor. Einmal in der Art, daß der Grundftrich-Grundlinien-
Winkel bedeutend größer wird als 90 Grad, bis zu 120 und mehr, und dann, daß
er viel kleiner wird, bis zu 50 Grad.
Bei der erfteren Gruppe diefer Ausnahmefalle zeigt Hch nun, daß ftatt der
Grundftriche die Haarftriche der Buchftaben einen rechten Winkel mit der
Grundlinie bildeten; bei der letztern Gruppe hingegen waren die Haarftriche mit
der Grundlinie parallel. Diefe letzteren Fälle find identifch mit den oben be-
fchriebencn, in welchen die Grundlinie die Zeile ausnahmsweife in der Richtung von
links unten nach rechts oben kreuzt (Haltung 2 b).
Dies waren die ErgebniOe unferer vorläufigen an etwas über 300 Schul-
kindern verfchiedener, meift der jüngften Altersklalle angeftellten Unterfuchungen,
welche wir in der 2., am 8. Februar 1882 abgehaltenen Sitzung der Kommiflion
unterbreiteten ^).
^) Es gereicht uns zur Genugthnung, daß auch von anderer und zwar hervorragender
Seite die ienkrechte Richtung der Grund- refp. Haarftriche zur Grundlinie beobachtet worden
78 Einfluß des Schreibens auf Auge und
Nunraehr handelte es fich darum , die gefundenen Thatfachen in niöglichrt
exakter Foim feftzuftellen und ihnen eine beweiskräftige ftatirtifebe Unterlage zu
geben. Zu diefera Zwecke ftellten wir, abgefehen von den gebräuchlichen auf
die Körperhaltung, die Subfellien, die Sehfchärfe und die ßefraction bezüglichen Maßen,
noch weitere Meflungen an und zwar:
1. über den Winkel, welchen die Zeilen mit dem Tifchrande bilden. Wir be-
zeichnen denfelben mit Rand-Zeilen- Winkel (RZ^i^).
2. über den Winkel, welchen die auf das Heft projicirte Grundlinie mit den
Zeilen bildet (GZ^);
3. den Winkel, welchen die bis zur Federfpitze vorgerückt gedachte Grund-
linie mit den Grundftrichen bildet (GG^i^);
4. den Winkel, welchen die Vifirebene mit der Horizontalen bildet (Vtt^);
5. die Didtanz der Pupillenmitten;
6. die Differenz in der Entfernung des rechten und des linken Auges von der
Tifchplatte. Diefe nennen wir zum Unterfchiede von der Differenz in der
Höhe der Tifchplatte und der Bank „die kleine Differenz". Aus ihr und
der Diftanz der Pupillenmitten berechnet fich der Winkel, welchen die
Grundlinie mit der Ebene des Tifches bildet (GE^);
7. die Differenz in der Entfernung beider Augen von der Federfpitze;
8. den Grad der Vorbeugung, d. h. die Entfernung des Mittelpunktes der
Grundlinie von einer auf den hinteren Tifchrand fenkrecht errichteten
Ebene (V);
9. die Entfernung des Mittelpunktes der Grundlinie von der fchreibenden
Federfpitze. Diefe Linie ftellt für gewöhnlich das Perpendikel eines gleich-
fchenkligen Dreiecks dar, welches durch die Mittelpunkte beider Augen
und den Ort der Federfpitze gebildet wird. Wir nennen fie deshalb P, und
zwar maßen wir diefelbe:
a) bei gerader Rechtslage des Heftes (P^-
b) bei fchräger Mittellage (P^).
c) bei fteiler Schrift (P^).
d) beim Lefen (P*).
Außerdem maßen wir P noch bei lateinifcher Schrift, deutfch und lateinifch
Vergleichsweife, beim Schreiben innerhalb und außerhalb der Hilfslinien, fowie beim
Schreiben auf die Schiefertafel.
Alle diefe Meffnngen wurden in der Schule felbft vorgenommen und er-
ftreckten fich auf 562 Schüler, die früher nnterfuchte Zahl von ca. 400 Kindern nicht
eingerechnet
Dabei ift zu bemerken , daß wir nicht alle einzelnen Maße bei jedem In-
dividuum durchgeführt haben, fondern daß wir die Meffungen eines Winkels oder
einer Entfernung fiftirten, fobald wir glaubten, in der betreffenden Frage zu einem
beftimmten Refultate gekommen zu fein. Wir werden fpäter eingehend darüber be-
richten. Vorerft feien nur diejenigen Daten hervorgehoben, welche geeignet find.
irt. A. Weber befpricht diefelbe auf Seite 29 u. f. feines Referates und Memorials über die
Augenunterfachungen in den höheren Schulen zu Darmftadt. Diefe inhaltreiche Arbeit erhielten
wir durch die Güte des Herrn VerfaiTers am 18. Februar 1882. Wir erwähnen diefes Datum, um
die Unabhängigkeit unferer Beobachtungen, welche wir, wie gefagt, in der am 8. Februar 1882
ftattgehabten Kommiflionsfitzung mittheilten, von den unzweifelhaft älteren Weber*fchen dar-
zuthun. Uebrigens weichen diefelben in vielfacher Beziehung von denen Weber's ab, wie auch
unfere Deutung eine andere ift.
Körperhaltung des Schulkindes. 79
den dictatorifcben Einfluß der phyfialogifchen Augenbewegungsge-
fetze auf den Schreibakt klar zu legen.
Vor allem handelte es fieh darum, den G6- Winkel zu beftimmen. Nach
verfchiedenen Verfuchen kamen wir zu folgender Methode. Wir ließen ein Winkel-
maß anfertigen, deffen je 12 cm lange Branchen durch ein Charniergelenk verbunden
waren, während ein Arm zugleich um feine Längsaxe rotirt werden konnte. Zur
Ausführung der Meffung find 2 Perfonen nöthig. Der Eine ftellt fich vor den
Schreibenden auf, legt den um feine Axe drehbaren Arm des geöffneten Inftrumentes
in der Richtung der zuletzt gezogenen Grundftriche auf das Heft und hält ihn in diefer
Stellung feft ; dann richtet er den zweiten Arm des Inftrumentes durch Rotation um
den feftliegenden Arm fo, daß er. von vorn gefehen, mit der Richtung der Grund-
linie parallel fteht. Die Richtung diefer letzteren ift bei vorfchriftmäfliger Heftlage
eine von vorn links und unten nach hinten rechts und oben verlaufende, und zwar
beträgt der Winkel, welchen fie bei horizontaler Tifchplatte mit der Ebene des
Tifches bildet (der GEzT), nach unferem, auf 304 Einzelmeffungen begründeten Durch-
fchnittsraaße etwa 1 1 Grad ^).
Ift nun der Parallelismus des aufgerichteten Armes des Winkelmaßes mit
der Grundlinie beim Vifircn von vorn fo genau erreicht als das Augenmaß er-
laubt, fo wird derfelbe durch den zweiten Beobachter, welcher fich mit feinem
Kopfe hinter und über dem Schreibenden befindet, auch fiir feinen Vifirftand-
punkt feftgeftellt. Zu diefem Zwecke markirt er fich die Richtung der Grund-
linie in der Art, daß er ein Lineal über dem Kopfe des Schreibenden parallel
mit deffen oberen Ohrmufchelrändern hält, dann vifirt er an dem Lineal vor-
bei auf die aufgerichtete Branche des Winkelmaßes und läßt diefelbe von dem
erften Beobachter in ihrem Charniergelenk fo weit auf fich zu oder von fich weg-
beugen, bis fie die Parallelftellung mit dem Lineal erreicht hat Der Winkel, in
welchem jetzt die Arme des Inftrumentes mit einander ftehen, ift der GG- Winkel.
Zur größeren Sicherheit der Manipulation ift es nöthig, daß die Bewegungen inner-
halb des Chamiergelenkes etwas fchwer gehen, damit der Winkel fich nicht durch
das Gewicht der einen Branche verrückt, wenn man das Inftrument an der anderen
emporhält. Die Größe des Winkels lafen wir dann einfach an einem Gradbogen
ab, welcher an dem rotirbaren Arm angebracht ift und der durch Drehung desfelben
auf den anderen Arm gelegt wird.
Wer fich praktifch mit diefen Meffungen, namentlich mit der Beftimmung
des GG- Winkels abgibt, wird fofort inne werden, daß die Ausführung auf empfind-
liche Schwierigkeiten ftößt und daß diefelbe deshalb mancherlei Fehlerquellen in
fich fchließt. Vor allem ift der Umftand erfchwerend, daß wir fie an einem in
Bewegung begriffenen Menfchen vorzunehmen haben, welcher fich noch dazu, abge-
fehen vom Schreibakte felbft, in dem beweglichften Abfchnitte feines Lebensalters,
in der Kindheit befindet Ferner ift die manuelle Ausführung der Handfchrift fo-
gar bei fehr Geübten weit davon entfernt, eine abfolut gleichmäßige zu fein, fo daß
die Grundftriche in ein und demfelben Worte oft um mehrere Grade vom Parallel-
^) Bei fchräg auffteigender Tifchplatte nimmt diefer Winkel um eine beftimmte Größe
(x) zu, welche abhängig ift von dem Neigungswinkel der Tifchplatte (a) und der Größe des
Winkels, unter welchem die vertikal auf den Tiich projicirte Grundlinie den Tifchrand fchneidet (ß).
Aus einer einfachen i'tereometrifchen Konitruktion ergibt fich fttr x die Formel
tang X = tang a, sin ß
woraus zugleich hervorgeht, daß ^ x bei /ö = o ebenfalls = o, bei ^ = 90° dagegen =
^ a wird.
80
EiDfluß des Schreibens auf Auge und
ismos abweichen. Dazu kommt; daß die Methode felbft keineswegs frei von Fehler-
quellen ift. * Einmal ift unfer Inftrument im Vergleich mit anderen mathematifch-
phyiikalifchen Inftrumenten plump zu nenneU; und dann müflen wir uns bei jeder
Einzelmeffung auf das bloße Augenmaß zweier Beobachter verlaffen.
Es ift nicht undenkbar, daß man eine exaktere Unterfuchangsmethode aus-
findig machen kann, und wir haben ans wiederholt mit derartigen Problemen be-
fchäftigt; inzwifchen gibt die unfrige, wenn man Geduld hat und fie an einer großen
Zahl von Individuen ausführt, ein fo konftantes Refultat hinlichtlich der Größe des
GG- Winkels, daß wir uns berechtigt glauben, in derofelben den Angelpunkt für
die Phyfiologie des Schreib-Aktes, foweit das Auge dabei betheiligt
ilt, zu erblicken.
Wir geben in Nachftehendem die Werthe der GG-Winkel, wie wir fie bei
335 Individuen in 371 EinzelmelTangen gefunden haben. Die Doppelmaße beziehen
fich auf 46 Perfonen, bei welchen wir den Winkel fowohl für deutfche als fSr
lateinifche Schrift eruirten, und es ift fogleich zu bemerken, daß wir eine nennens-
werthe Differenz in der Richtung der Grundftriche zur Grundlinie bei fchräger deutfcher
und fchräger lateinifcher Schrift nicht konftatiren konnten.
Von jenen 371 Meffungen müITen wir vor der Hand 25 außer Acht laffen.
Diefe kleine Summe von Ausnahmsfallen ftellt die oben kurz erwähnten beiden
Gruppen dar, in welchen nicht auf die Grundftriche, fondem auf die Haarf triebe
viiirt wurde.
Bei den übrig bleibenden 346 Fällen fanden wir nun folgende Maße für
den GG-Winkel:
58» . .
1
mal
60» .
3 mal
62» .
1 mal
68 .
3
»
69 .
1
»
70 . .
8 „
72 .
2
n
73 .
1
n
74 .
4 „
75 .
6
n
76 ,
1
n
77 . ,
4 „
78 ,
12
t>
79 .
. 6
n
80 .
8 „
81 ,
7
»
82 .
. 24
n
83 .
. 5 .
84 .
. 12
»
85 .
. 26
17
86 .
■ 20 „
87 .
. 16
»
88 .
. 32
n
89 .
. 12 „
90 .
. 80
n
91 .
. 7
77
92 .
. 10 n
93 .
. 9
•
94 .
. 6
77
95 .
■ 2 „
96 .
. 3
77
97 .
1
n
98 .
1 „
99 .
1
1)
100 .
2
n
110 . .
1 „
112 .
1
17
Aus diefer Tabelle ergibt fich, daß fich die Größe des GG- Winkels zwifcben
einem Minimum von 58® and einem Maximum von 112® bewegt. Zugleich fehen
wir, daß nicht blos diefe Grenzwerthe, fondern auch die näcWtgelegenen Winkel-
größen nur in vereinzelten Zahlen vorkommen. Erft in den Achtzigern finden wir
größere Zahlen, z. B. bei 82 Grad 24, bei 85 Grad 26, bei 88 Grad 32 und bei
90 Grad die größte Summe von 80 Fällen. In den Neunzigern nimmt die Zahl
wieder fchnell ab, bei 92 Grad finden wir nur noch 10, bei 94 Grad 6, bei 96 Grad 3
und von da ab nur noch einzelne Fälle mit Ausnahme von 100 Grad, welches Maß
zweimal gefunden wurde.
Als Dnrchfchnittsgröße fiir fämmtliche 346 GG-Winkel-Meffungen erhalten
wir 85,5 Grad.
Befonders überfichtlich gruppiren fich die Thatfachen, wenn wir die Winkel
mit der Zahl von Individuen, refp. Fällen, in denen fie gemelTen wurden, in einen
Körperhaltung des SclialkiiideB.
81
graduirten Halbkreis einzeichnen, wie dies in der beigegebenen Figur dargeftellt ift.
G6 bedeutet die Bichtung der Grundlinie. Jeder einzelne Punkt — von den Strichen
fehen wir vor der Hand ab — bezeichnet ein individuelles Maß des GG- Winkels.
Wir haben die Zwifchenräume zu je 10 Grad gewählt und fo fehen wir denn, daß
zwifchen 115® und 105«^ .. . 2 Punkte oder ca. 0,5 % fallen.
105«
95«
85«
75«
65«
95«
85«
75«
65«
55«
10
218
91
20
5
3
64
26
5
1.5
i; IM
Aus dem Schema geht zugleich klar hervor, daß die Hauptfumme der Fälle
um 90 Grad herum liegt. Nur eine kleine Zahl weicht davon ab und zwar zeigt
die Mehrzahl von diefen eine geringe Neigung nach rechts.
Wenn wir dagegen die eigentliche diagonale Richtung von 45 Grad ins
Auge faffen, in welcher thatfächlich die Grundftriche zur Zeile gezogen werden,
fo ftellt (ich heraus, daß diefe Richtung der Grundftriche zur Grundlinie
überhaupt nicht vorkommt, fondern daß erftere durchfchnittlich fämmtlich um
40 Grad, alfo um faft einen halben Rechten nach links gedreht find.
Diefe durch unfer Schema in befonderer Deutlichkeit markirte Thatfache
illnftrirt zugleich den fundamentalen Irrthum, in welchen Ellinger, Groß, Schubert,
die Parifer hygienifche Kommiffion und Andere verfallen find, indem fie,
wie es fcheint als felbftverftändlich, annahmen, daß ein Parallelismus *) zwifchen
Grundlinie und Zeile beftehe. Die Beobachtung ergibt im Gegentheil, wie wir
wiederholt und mit Nachdruck betonen , daß ein folcher Parallelismus bei fchräger
Handfchrift abfolut nicht exiftirt, fondern daß die Grundlinie die Zeile unter einem
durchfchnittlichen Winkel von ca. 45 Grad kreuzt. Der Winkel erfcheint uns frei-
') Der Ansdrack Parallelismus wäre anch in dem Sinne, in welchem er gemeint, nicht
einmal ganz korrekt, fondem wir müßten Tagen ftatt „die Grundlinie ift mit der Zeile parallel",
„die Zeile liegt in der Vifirebene". Allerdings könnte fie, wie das z. B. bei fteiler Schrift der
Fall ift, innerhalb diefer mit der Grundlinie parallel fein. In diefem Sinne behalten wir den
fchon nfuellen Ausdruck bei.
WOrttemb. Jahrbaoher 1883. 6
82 Einfluß des Schreibens auf Auge und
lieh in der Regel bedeutend kleiner, dies kommt aber daher, weil wir beim Vifiren
die Grundlinie, refp. das fie imitirende Lineal auf das Heft felbft projieiren und dabei
den Winkel, welchen die Grundlinie mit der Tifchebene bildet, zu vernachläüigen pflegen.
Wenn wir den vorftehenden Satz allgemein ausdrücken wollen, d. h. wenn
wir ihn nicht bloß auf die fchräge Schrift mit einer Neigung des Grundftriches von
45® beziehen, fondern auf jede Schrift mit geringerem oder größerem Neigungs- Winkel
inclufive der aufrechten Schrift, fo mSflen wir ihn folgendermaßen formuliren:
Der Winkel, welchen die projicirte Grundlinie mit derZeile
bildet, ift gleich dem Winkel zwifchen dem Grundftrich und dem
auf der Zeile errichteten Perpendikel.
Wenden wir uns nun zu den vorhin erwähnten Ausnahmen, fo fehen wir,
daß in 18 Fällen die Grundftriche mit der Grundlinie einen viel beträchtlicheren
Winkel als 90 Grad bilden und zwar in
1 Fall .
. . 104»
1 Fall . .
. 105»
3 „ .
. HO
2 „ . .
114
5 » .
. . 115
1 « . •
. 116
1 . .
. . 118
1 n • .
. 120
2 „ .
. 125
1 » . .
.128.
Diefe Maße mit ihren Schwankungen find indeflen von untergeordneterer
Bedeutung, das Hauptinterefle bietet die (chon berührte Thatfache, daß in fämmt-
lichen Fällen die Haarftriche fenkrecht zur Grundlinie gezogen wurden.
Wir fchließen daraus, daß der Schreibende der Bewegung der Federfpitze nur bei
der Ausführung der Haarftriche folgte, daß er, wenn wir fo fagen wollen, fenkrecht
zur Grundlinie auf die Haarftriche vifirte und die Grundftriche dabei gewiflermaßeu
mit dem Auge vernachläßigte.
In den reftirenden 7 Fällen fanden wir den GG-Winkel zwifchen 50 und
70 Grad liegen und zwar betrug er in
1 Fall ... 50« 1 Fall ... 55«
1 „ ... 60 1 „ ... 64
1 , ... 65 2 „ ... 70.
Auch in diefen Fällen ift nicht die Richtung der Grundftriche, fondern die-
jenige der Haarftriche von Bedeutung, und zwar ftellt fieh der wichtige Umftand
heraus, daß die letzteren mit der Richtung der Grundlinie, für unferen Vifirftand-
punkt von hinten oben, paralleP) waren.
Die Deutung diefer Thatfache gewannen wir durch einen Befuch in der
Zeichenftunde. Hier fanden wir nemlich, daß die Schüler wagrechte Linien folgender-
maßen zogen: fie brachten das Papier vor ficb in eine folcbe Lage, daß fie mit
einfacher Abduktionsbewegung der Hand (alfo von links nach rechts) einen der
Grundlinie parallelen Strich zogen. Dabei folgten fie der fortfchreitenden Bewegung
der Hand mit den Augen durch Rotation des Kopfes nach rechts, während fie den
Parallelismus der Grundlinie mit dem Striche in dem oben angeführten Sinne inne-
hielten. Sie vifirten alfo mit horizontaler Grundlinie auf den Strich. Denfelben Modus
des Vifirens nahmen wir, und fo viel wir glauben mit vollem Recht, für die Aus-
führung der Haarftriche in unferer letzten Gruppe von Fällen an.
Fallen wir nun das Refultat unferer Meffungen hinfichtlich der Richtung
der Grundftriche, refp. Haarftriche zur Grundlinie zufammen, fo ift dasfelbe folgendes :
*) S. oben Anmerkung.
■^^
!ir
KörperhaltuDg dee SchultindeB, 83
In 34G Fällen unter 371 , alfo ca. in 93*^/0^ ftanden die Grün dTtricbe
zur Grundlinie aunäbernd fenkrecht, in 18 Fällen oder ca» 5 Vo ftanden die
Haarftriclie fenkrecht x«r Grundlinie und in 7 Fallen oder 2 Vo waren
die Haarftriche xur Grundlinie parallel. Wir gUinben anneljtnen zu dürfen,
daß die Augeubewegnngen der in der Ausführuiif^ der Bucliftaben begriffenen
Hand innerhalb der angeführten Babnen gefolgt find und fagcn darum: in
93 Vo unlerer Fälle vifirteu die Seb reibenden auf die Grundft riebe und zwar
fenkrecht zur Grundlinie j in 7% vifirten fie auf die Haarftriche und zwar in
S^/ö fenkrecht zur Grundlinie, in. 2 /ö parallel zur Grundlinie.
Dies find die drei von uns beobachteten Typen in der Auäfnhrung der
Handfchrift; wir muffen aber hinzufügen, daß wir den letzten nur bei Kindern mit
ganz unfertiger Handfeh rift angetroffen hahen.
Wir niöcbten aber noch eines Faktums Erwähnujjg thun, neiulich daß wir
bei einigen Individuen, welche gleichzeitig einen fehr kleinen GG- Winkel von 72^68
ja G2^ zeigten, auf eine eigentbiimnehc Bogen form langer Gniudftriche, z* B, bei
f und bei f ftießen, fo zwar, daß der oberhalb der Linie gelegene Theil des Grund-
ftriebcs eine ausgefprochene Konkavität nach links zeigte. Bei einzelnen war der
unter der Linie gelegene Theil ein wenig konkav nach rechts gebogen, fo daß
der ganze Grundftrich eine Andeutung von S förmiger Krümmung erhielt-
KichtcQ wir nun unfere Aufmerkfarakeit auf die Bahnen , welche die Ge-
Hchtslinicn bei der Ausführung der Handfchrift befehrciben, und werfen wir einen
Blick auf unfer Schema, in welches auch diejenigen Fälle, in welchen die Schreibenden
auf die Haarftriche vifirten, mit vertikalen und horizontalen Strichen eingezeichnet
find, fo fehen wir, daß fich diefe Babnen weCentlicb nur in zwei Richtungen bewegen,
in der vertikalen und in der horizontalen.
Wir erblicken hierin den Ausfluß des von Wundt') ermittelten und von
Lamansky''') unter Uelmhaltz' Leitung beftatigten Gefetzes über die Form
der Blickbahnen, Sie fanden bekanntlich, daß die Gefichtsliuic auf einer der
Frontalebene parallelen Vertikalebene beim Blick nach oben und nach unten, fowio
nach rechts und nach links, geradlinige Bahnen, bei allen fchrägen Bewegungen
aber krummlinige Bahnen befchrieb, Diefelben waren beim Blicke
fchräg nach innen und oben: konvex nach innen und unten
„ „ außen „ oben: „ „ außen „ unten
n n ^^ ?5 «^3ten: ., „ „ ^ oben.
Dabei war die Krümmung am ftärkficn, wenn bei aufrechtem Kopfe die
Blickbahn um 45^ zum Horizont geneigt war- Glcichgiltig war dabei, ob die Ge-
fichtslinie aus der ungeföhren Primärftellung oder aus einer beliebigen anderen
Stellung ihre Bewegung begann^}.
Diefes Gefet» kommt bei der Ausführung der Buchftabeu wahrend des
Sehreibeaktee in einer Weife zur Geltung, welche uns einen tiefen Einblick in den
nbermäebligcn Einfluß thun läßt, welchen die angeborenen refp, anatomifch präformirten
Augenbewegungen auf unfer Allgemeingefühl ausüben* Wir begegnen demfelben
') Zeitfclmft für rationelle Medizin 3. Heil». Vit. S. 355, S. 355, 1859 und Beiträge
zur Theorie der Sinnes walirnehmimg. S. 202. 1BG2,
*) Archiv mr Phyfiologio H. pag, 422, 15G9,
') Vergl, auch Hering^ H ermanne's Ilandbucli der Phyfiologie IIT, 1. pag, 451.
Bezflgllch der Rtchtiing der Krümtuiing hat übrigena W u n d t bei einigen Individuen abweichende
Kel'ultate erhalten (l c, Nr. 2),
84 Einfloil des Schreibens auf Auge und
auch fonft auf dem verwandten äfthetifchen Gebiete des Formenfinnes, fowie auf
dem pathologifchen des Schwindels und des Hypnotismus. In unferem Falle zwingt
er die ungeübte Hand des Kindes mit dem darfteilenden Stifte den unfichtbar durch
fie vorgezeichneten Bahnen zu folgen. Es kann die geraden Haar- oder Grund-
ftriche nur in vertikaler oder ausnahmsweife in horizontaler Richtung ausfuhren 5
fucht es demnach ausnahmsweife die Striche in annähernd diagonaler Bahn zu feiner
Grundlinie zu ziehen, fo nehmen diefelben nicht feiten unwillkürlich eine den diagonalen
Blickbahnen folgende, gebogene Form an. Aber das ift die glücklichere Ausnahme.
Zwingen wir das Kind, wie bei gerader Rechtslage des Heftes, zu der unphyfiologifchen
Ausführung der Grundftriche in diagonaler Richtung, fo ringt eine fortgefetzte un-
zweckmäßige Uebung dem Augenbewegungsgefetze vielleicht eine minimale Konzeffion
ab, — wenn es fich nicht um eine gewiffe Indolenz gegen geringe Abweichungen der
Strichführung von der Sagittalebene, oder gar um einen Meflungsfehler bandelt —
die Hauptkoften muß aber der übrige Körper des Kindes tragen. Um die annähernd
vertikale Richtung der Grundftriche zur Grundlinie einzuhalten, muß fich dasfelbe
mit Rumpf und Kopf nach rechts drehen, es wird durch diefe erzwungene Haltung
fkoliotifch, es wird in Folge der Rumpfmuskel Ermüdung kurzfichtig — aber das
Augenbewegungsgefetz bleibt in feinem ftarren Recht.
Anmerk ung. Aus den erwähnten Wiindt'fchen Ermittlungen geht, wie gcfagt, hervor,
daß die fogenannten diagonalen Blickbahnen den ftärkften Grad von Krümmung etwa bei der
urfprünglichen Richtung derfelben von 45 Grad zeigen, während diejenigen fchrägen Blickbahnen,
welche nur um wenige Grade von der Sagittalebene oder von der Vifirebene abweichen, einen
fo geringen Grad von Krümmung befitzen, daß fie Heb kaum von wirklich geraden Bahnen
unterfcheiden. Daraus ift nicht nur erklärlich, fondern folgt fogar mit Nothwendigkeit, daß der
Schreibende, welcher in der Ausführung der geraden Strichelementc der fenkrechten geraden
Blickbahn zu folgen beftrebt ift, mit denfelben in gewiiTen — allerdings befchränkten — Grenzen
von diefer Richtung abweichen kann , ohne daß darum die Form der Striche in nachweisbarer
Weife von derjenigen der geraden Linie abzuweichen braucht; das heißt daß Schwankungen
des GG- Winkels nach beiden Seiten natürlich find, fo zwar, daß derfelbe die Größe von 90 Grad
etwas überfchreiten und ebenfo, daß er auch etwas unter ihr zurückbleiben kann, ohne daß
dadurch das Prinzip der fenkrechten Richtung des Grundftriches zur Grund-
linie verletzt würde.
Der durchfchnittliche Breitegrad diefes Spielraums, welchen wir Sagittal-Zone nennen
möchten, fcheint, wenn wir von der geringen Zahl der extiemen Maße abfehen, ein ziemlich
enger zu fein. Dies geht namentlich in recht anfchaulicher Weife aus der dem Texte einge-
fügten fchematifchen Figur hervor. Zugleich zeigt diefelbe aber auch, worauf fchon oben hin-
gewiefen wurde, daß die von uns gemelTenen GG- Winkel bei einer größeren Anzahl von In-
dividuen unter einem Rechten zurückblieben und diefes Maß nur bei einer Minderzahl tiber-
fchritten. Diefe Thatfache findet ihren Ausdruck in befonderer Deutlichkeit in dem Umftande,
daß wir die Dnrchfchnittsgröße des GG-Winkels aus der Gefammtfumme unferer Beobachtungen
nur zu 85,5 Grad, alfo durchfchnittlich 4,5 Grad kleiner als 90 Grad, gefunden haben.
Wenn diefes Maß auch ein kleines zu nennen ift, fo würde ihm doch eine befondere
Bedeutung zukommen, falls fortgefetzte Unterfuchungen dasfelbe beftätigen. Sollte das der Fall
fein, fo wäre die Erklärung vielleicht in der urfprünglichen geraden Rechtslage des Heftes zu
fuchen, welche dem Anfänger aufgenöthigt wird. Derfelbe dreht feinen Rumpf und feinen Kopf
foweit nach rechts, bis er feine Grundftriche in die Sagittalzone bringen kann. Da diefe
aber eine gewiffe Breitenausdehnung befitzt, fo genügt es vielleicht einer großen Anzahl von
Individuen, wenn fie ihre Grundftriche nur in die rechte Hälfte derfelben, ftatt in ihre Mitte
bringen, und fo kann es kommen, daß eine große Anzahl der GG-Winkel kleiner als 90 Grad
ausfällt.
Nach dem Gefagten glauben wir behaupten zu dürfen, daß der Schreibeakt
in einem wefentlichen Theile von dem Auge und zwar von den Augenbewegungs-
gefetzen beherrfcht wird.
i^
KorperliaUung den Sebulkindt^s. $$
Als Jill^^emcinc Ueg^el (Hirfen wir abdtraliirtD^ wenn wir von den 7 Proa,
Au^ualimen Jibfeherij daß der Grund ftricli feakreelit zur Griiüdliuie geführt wird.
Deshalb muß bei der reell tsfchicftu Handfehrift die projicirte Grundlinie die Zeile ftets
von linke oben nach recbte unten kreuzen. Die Folge, davon ift, daß das Kind bei
gerader Rccbtslage des Heftes rechtsfcbief fitzen muß, bei febräger Mittellage
gerade fitzen kann und bei Uebertreibung diefer Lage linksfcbief fitzen muß.
Die Axe, um welche fich bei diefen verfehiedenen Heftlagen der Kopf des
KindeSj das Kind felbft und die ganze hygicnifche Frage der Schrei bftellung dreht,
ift das Perpendikel in dem dureh die beiden Augendrehpunkte und die Pederfpitze
gebildeten Dreieck, Diefes Perpendikel liegt in der ViHrebene und die letztere
bildet beim Schreiben nach unferem auf 193 Einzelmeffnngen gegründeten Dureh-
fchuittsmaß einen Winkel von 20,3 Grad unterhalb der Hoiizontalen.
Der Einzige, welcher den dominirenden Einfluß des Augea und fpeziell der
Augenbewegungsgefetze ftir die Schreibftellung des Kindes^ wenn auch nur inftinktiv
erkannt zu haben fcheint, ift Ellinger^). Ueber das Wie und Warum weiß er
uns freilich keinerlei AuffchlüDe zu geben, weil er fich, wie gefagt, nicht von dem
fundamentalen Irrthum losmachen kann, daß auch beim Schreiben, wie heim Lefen
ein Paralielismus zwifchen Grundlinie und Zeile beftehe. Diefe Vorausfetzung fuhrt
ihn zu SchlüITen, welche mit den Thatfachen in Widerfpruch ftehen. Außerdem
enthält leine Arbeit manche irr thüni liehe Vorftellnugen in Bezug auf die Phyfiolügie
der Augenbewegungen, deren Widerlegung im Einzelnen die Zwecke der vorliegen-
den Arbeit nicht fordern konnte^ auch ift feine Auffaflung fehon anderweitig von fach-
verftandiger Seite in demfelben Sinne wie von uns kritifirt worden^),
Weber^) bat indeffen die lenkreehte Richtung der „Strichclcmente" zur
Grundlinie erkannt, allein er zieht keine Konfequenzen daraas für Haltung des
Kindes und die Abhängigkeit derfelben von der Heftlage. Er fprieht nur einmal
von einer „gezwungenen Kopfhaltung, welche durch die Richtung der Strichelemeute
gefordert wird." Diefe gezwungene Kopfhaltung befchreibt er folgendermaßen*):
^fie neigen den Kopf nicht, wie man fagt, zur linken Seite, fondern, um die fenk-
rechte Vifircbcnc mit der Richtung der Striche coincidiren zu laffen, neigen fie die
Stirne nach rechts abwärts und fehauen mit einer Blickerhebung von
ca, 30 Grad . . , in der Richtung des Federzugs/
Weber hat hier einen oder einige fpezielle Fülle naturgetreu belchrieben,
allein der Zufall hat ihm augenfcheinlicb Ausnabmsfalle in die Hände gefpielt.
Auch wir haben Blickerhebungen beobachtet, aber diefelben betrafen nur G Fälle
unter 193 und machen alfo nicht mehr als 3 ^jo aller Fälle aus. Das Maximum
betrug 15 Grad über die Horizontale. In der übrigen Summe von 187 Fällen
fanden wir Blicklenkungen, deren Maximum fich auf 48 Grad belief, während die
durcbfchnittliche Blickrichtung, die Erhebungen mit eingerechnet^ wie gelagt eine
Blickfenkung von 20,3 Grad ergak
Auch die Neigung, refp. die Drehung des Kopfes gegen die Tifchplatte
haben wir gemelTen und zwar in 460 Fällen, Wir eruirten den Grad der Mehr-
annäherung der rechten oder linken Stirnbälfte au den Tifch dadurch, daß wir die
DBlerGnz in der Entfernung beider Augen von der Platte heftimmtcn (die kleine
^) Der ärztliche Landi^Blchulinfpektor, ein Sacbwaltor uaferer mißb an (leiten Sdiuyu^endi.
1877 |, 23 und 3ä
*) Vergl Nagelj Jahresbericht der Augenheilkunde L S. 24ü-
*} 1. c. %. 29 und 30,
*) h c, §• 17 und 18.
86 Eiafluß des Schroibons auf Auge und
Differenz). 19 mal fanden wir das rechte Auge näher ftehen, alfo in ca 4% und
zwar mit einem Maximum von 15 mm. In 110 Fällen, alfo in 23% war die Ent-
fernung beiderfeits gleich oder betrug die Differenz höchftens V* cm. In den
übrigen 331, alfo in ca. 73 Prozent, ftand das linke dem Tifche näher mit einem
Maximum von 35 mm. . Das Durchfchnittsmaß für fämmtliche 460 Beobachtungen er-
gibt eine Mehrannäherung des linken Auges an den Tifch von 9,07 mm.
Was das Vorkommen der fenkrechten Richtung der Strichelemente zur
Grundlinie angeht, fo fcheint Weber, wenn wir ihn recht verftehen, diefelbe nur
„bei forgfältigem Schreiben der Kinder" anzunehmen. Wir möchten dem gegenüber
darauf hinweifen, daß wir fie beim forgfältigen und beim nicht forgfaltigen Schreiben
konftatirten und daß wir fie nicht allein bei Kindern, fondern ebenfowohl bei Er-
wachfenen fanden. Die oben erwähnten Doppelmeffangen des GG-Winkels bei 46
Perfonen während des Deutfeh- und des Lateinifch-Schreibens betrafen Schüler aus
der oberften Gymnafialklaffe, alfo Erwachfene mit fertiger Handfchrift. Das
Durchfchnittsmafl ihres GG-Winkels betrug 85,2^, während der Gefammtdurchfchnitt
oben zu 85,5^ berechnet wurde.
Wir muffen aber betonen, daß bei vielen Erwachfenen, vorzüglich bei folchen
mit flüchtiger Handfchrift, ebenfo bei lateinifcher Schrift das Zufammenfallen der
Grundftriche mit der Sagittalzone nicht mit derjenigen durchfchnittlichen Präzifion
nachzuweifen ift, wie bei Kindern, welche das Schreiben erft erlernen. Bei diefen,
befonders, wenn fie fich Mühe geben, wird die fenkrechte Richtung der Grundftriche
zur Grundlinie fowohl bei den großen als bei den kleinen Buchftaben am exakteften
eingehalten. Bei znnehmender Geläufigkeit emanzipirt fich der Schreibende mehr
oder weniger von der Herrfchaft des binokularen Sehaktes und zwar befonders, was
die nunmehr wefentlich kleiner werdenden kleinen Buchftaben angeht. Bei Manchen
behalten auch diefe die anfängliche korrekte Richtung bei, bei Andern ift von einer
folchen wenig oder gar nichts mehr zu erkennen. Dies kommt daher, weil die er-
worbene mechanifche Fertigkeit der Hand uns in den Stand fetzt, die Buchftaben
auszufuhren, ohne ihnen in allen Details mit den Augen zu folgen.
Lenken wir aber bei einem folchen, felbft flüchtig fchreibenden Erwachfenen
unfere Aufmerkfamkeit auf die großen oder langen Buchftaben, fo namentlich
auf das lange f, das f, das t etc., fo finden wir, daß diefelben als die bleibenden
Leitfäden des binokularen Sehaktes die gefetzmäßige Richtung zur Grundlinie bei-
behalten.
Dasfelbe finden wir bei der lateinifchen Schrift.
Manche Handfchriften find freilich fchwierig zu analyfiren. Es würde uns
zu weit führen, wenn wir hier auf alle Einzelheiten eingehen wollten ; wir behalten
uns dies für eine andere Gelegenheit vor. Nur eine Form möchten wir hier kurz
berühren, das ift die überfchräge Schrift. Diefelbe fcheint nemlich dem Haarftrich-
Vifirtypus anzugehören oder aus ihm hervorzugehen, und nach unterer Anficht be-
fteht für die fog. aufrechte Schrift, ganz abgefehen von anderen Nachtheilen, eine
gewiffe Gefahr in jene Form auszuarten.
Wir muffen noch einen anderen Punkt erwähnen, in welchem wir zu
Refultaten gelangt find, welche von Webers Anfchauungen abweichen. Er fagt 1. c.
§. 29: ^da nun die Strichelemente unferer jetzt gebräuchlichen deutfchen Schreib-
fchrift mit fehr wenigen Ausnahmen diagonal von links unten nach rechts oben ver-
laufen, fo wird die Aufgabe, diefe herzuftellen , ficher am heften gelöst, wenn die
fagittale Durchfchnittsebene des Kopfes, als fenkrecht auf der Verbindungslinie der
beiden Augencentren ftehend, in diefelbe Richtung gebracht wird und fo beide
EorperhaltuDg des Schulkindes. 87
Augen beim Aufttrich die fchreibende Spitze nach dem Zielpunkt, beim Nicderftrich
den Zielpunkt nach der Spitze vifiren können." Daraus feheint Imrvoi'ZQgchcn, daß
nach Webers Anficht das fchreibende Kind bei jedem Buchftaben fowolil auf den
Haar- als auf den Grundftrich, oder, wie er meint, in diefen Richtungen auf die
Interftitien zwifchen der Federfpitze und den vorgezeichneten Hilfslinien vifirt.
Wenn wir bei Jemand, welcher fenkrecht auf die Grundrtnchc oder die
Haarftriche vifirt, den Winkel meffen, welchen diefe beide Strirfjelemente mit ein-
ander bilden, fo erhalten wir ein Durchfchnittsmaß von 25 bis .35 Grad. Um mm
richtig auf den Grundftrich und dann wieder auf den Haarftrich vifiren zu können,
müßte der Schreibende bei jedem Uebergang eines Strichelemenfee za dem andern
eine jenem Winkel entfprechende Richtungsveränderung feiner Grundlinie vornehmen,
welche fich wiederum als eine rhythmifche Bewegung des Kopfes dnrfteJlen müßte.
Wir haben wohl in einigen Ausnahmsfiillen beobachtet, daß Kinder im Ver-
laufe des Schreibens einer einzigen Zeile die verfchiedenften Kopfhaltungen annahmen
und überzeugten uns, daß dies daher rührte, weil fie während des Schreibens mit
allen drei Vifir-Typen wechfelten, aber eine rhythmifche Bewegung des Kopfes, wcIcIjc
auf einen regelmäßigen Wechfel des Vifirens beim Wechfel der Strichclemente fchlicßen
ließe, haben wir niemals gefehen. Wir wollen allerdings bemerken, daß die jiingften
Kinder, welche wir unterfuchten, immerhin fchon 3 Monate Schreibunterricht gen offen
hatten, und muffen es dahin geftellt fein laffen, ob ein regelmäßiger Wechfel des
Vifirens bei jüngeren Kindern vorkommt oder nicht.
Bei ganz langfamer Ausführung des Schreibeaktes würde ein folcher Wechfel
der Kopfhaltung allenfalls ertragen werden; bei einigermaßen fchnellereni Schreiben
dürfte aber die rafch auf einander folgende und fortgefetzte rhythmifche Aenderung
der Kopfhaltung nicht ohne intenfive Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, in
Form von Schwindel etc. ausfiihrbar fein. Dies ift vielleicht auch der Grund, wes^
halb die Kinder fich inftinctiv gewöhnen, nur einem der Stricheiemeute wirklich
mit den Augen zu folgen. Wie dem auch fei, jedenfalls finden wir bei fehon etwas ge-
übteren Kindern, daß fie ftets nur auf ein e Strich rieh tu ng vifiren und zwar, wie unfere
Unterfuchungen ergeben, in der überwiegenden Mehrzahl von 93% auf die Grund-
ftriche.
Wir denken uns den Vorgang bei diefem Typus des Schreibens folgender-
maßen: wenn das Kind die Federfpitze zur Ausfiihrung eines Bnchftabens nngc-
fetzt hat, fo markirt es fich mit einer vorauseilenden Augenbewegung den Punkt,
bis zu welchem es den Haarftrich führen will und legt diefen Weg, ohne ihm im
Detail mit dem Blick zu folgen, mit der Feder zurück; von hier aus zieht
es den Grundftrich, ftändig den ganzen Weg vifirend bis zu feinem Endpunkt,
der Zeile. Die Verfehiedenheit in der Ausführung des Haar- und des Grundftrichca
ift auch gewiffermaßen in dem fchnelleren Tempo gekennzeichnet ^ mit welchem
der Haarftrich, und dem langfameren, mit welchem der Grundftrich gezogen zu
werden pflegt.
Bei der Bedeutung des Gegenftandes haben wir den Unterfchied zwifchen
den Weber'fchen Ünterfuehungs-Refultaten und den unfrigen hervorheben zu follcn
geglaubt, um dadurch wiederum zu einer kritifchcn Kontrole unferer Meffungcn an-
zuregen. In dem wichtigften Punkte, der fenkrechten Richtung der Strichelemente
zur Grundlinie, ftimmen wir überein. Wenn diefer Thatfache der Werth zukommt,
welchen wir uns berechtigt glauben ihr beizumeffen, fo haben wir mit der Grund-
lage fiir die Phyfiologie der Handfchrift zugleich einen Wegweifer fiir unfer hygl-
enifches Handeln gewonnen. —
I
88 Einfluß des Schreibens auf Auge und
Auf den erften Blick nun könnte es fcheiuen, als ob wir in Beräckfichtignng
des bisher Vorgetragenen uns unbedingt für Einführung der aufrechten Schrift bei
geradier Medianlage des Heftes entfcheiden müßten, und es kann für uns in der
That keinem Zweifel unterliegen, daß eine gute Körperhaltung d. h. Querachfe des
Körpers und Kopfes parallel mit dem Tifchrand, fymmetrifche Haltung beider Körper-
hälften beim Schreiben nur dann möglich ift, wenn die Buchftaben vor der Mitte
des Körpers fo gemacht werden, daß ihre Grundftriche fenkrecht auf den Tifchrand
d. h. die Grundlinie zu ftehen kommen. Denn das fordern nicht blos gebieterifch
die Gefetze der Augenbewegung, fondern es ift diefe Strichrichtung auch tür die
Hand die natürlichfte und bequemfte. Wenn man irgend Jemanden, fei
es Kind oder Erwachfenes, in guter fymmetrifcher Haltung vor den Schreibtifch fetzt
und die Vorderarme fymmetrifch auf die Tifchplatte legen läßt, mit dem Verlangen
dies fo zu thnn, daß keinerlei Außrengung dabei ftatthat und keinerlei Ermüdung
eintritt, fo ift die Art, wie die Vorderarme aufliegen, ftets die der gewöhnlichen
Ruhelage, wie man fle auch beim ruhigen HängenlalTen des Arms findet, nemlich eine
mittlere Pronation. Jede ftärkere Auswärts- oder Einwärtsdrehung (Supination oder
Pronation) erfordert eine fühlbare Anftrengung und wirkt auf die Dauer ermüdend.
Läßt man nun in diefer Stellung die Verfuchsperfon mit Griffel oder Feder gerade
Striche von der GröUe der beim Schreiben üblichen Grundftriche machen, mit der
Aufforderung, fie in der Richtung zu ziehen, welche die bequemfte fei, fo werden
diefe Striche ftets fenkrecht oder beinahe fenkrecht zum Tifchrand zu ftehen kommen.
Denn mag man aus dem Handgelenke oder nur mittelft Bewegung der
Fingergelenke ^) fchreiben, fo ift zwar ganz richtig, wie Mayer ^) deducirt, daß die
Aktion der in Frage kommenden Gelenke die Bewegungen der Federfpitze auf dem
Papier beherrfcht, falfch aber ift, wie er meint, daß in Folge deffen die Grundlinien
der Schrift fenkrecht zur Axe der fchreibenden Gelenke geführt werden mülTen d. h.
eigentlich linksfchief. Das wäre nur der Fall, wenn die Hand (o ftark pronirt wäre,
daß die Queraxe jener Gelenke parallel mit der zu befchreibenden Fläche ftände;
dann würde die Zeigefingerfpitze bezw. deren Verlängerung, die Federfpitze, bei der
Beugung fowohl in Finger- als Handgelenken einen Strich in der Richtung des
Unterarms auf dem Papiere zurücklaflen. Da die Hand aber in der Ruheftellung
nicht völlig pronirt ift, fo bilden die Gelenkaxen mit der Tifchfläche einen Winkel
und die Fingerfpitze befchreibt folgerichtig auf diefer nicht einen geraden Strich iu
der Längsrichtung des Fingers, fondern einen äuflerft flachen nach rechts offenen
fenkrecht ftehenden Bogen. Dabei ift ferner die Ab- und Adduktionsfahigkeit der
Fingergelenke durch das enge Zufammenliegen am Halter keineswegs aufgehoben,
wie Mayer meint, fondern es können in deufelben kleine Rotationsbewegungen ge-
macht werden, fo daß es keine Schwierigkeit bietet, ohne Aenderung der Ruhelage
der Hand nicht bloß fenkrecht ftehende flache Bogenlinien, und zwar mit der Konvexität
nach rechts oder links, fondern auch fenkrechte gerade Linien mit Leichtigkeit zu
befchreiben. Will man aber diefelben fchief ftellen, fo gehört dazu eine verftärkte
Pronation der Hand, wenn es nach links gefchehen foU, oder eine fehr ftarke Ab-
duktion derfelben, wenn nach rechts; d. h. Beides verlangt ein Verlaflen der Ruhe-
ftellung der Hand und damit eine Ermüdung nach Hch ziehende Muskelanftrengung.
Daraus ergibt fich, daß fenkrecht ftehende gerade und leicht gekrümmte Bogen-
*) VergJ. hierüber Erlenmeyer, Die Schrift, Grundzüge ihrer Phyfiologie und Pathologie.
Stuttgart 1879. S. 11 ff.
«) Bayr. ärzti. Intellbl. 1882 S. 315.
^n^^mm, wm^^m^^^mma^w^^^m^m
KorperhaUung dee Schulkindes. 89
linicn die pby(iolagirehcQ Gruiuleleoitiiitc der ä<;hrit't d. L. die pliyfiölo^njcheu Gruud-
ftriche find.
Allem dem zufolge kann e« nicht verwundern, weun auch wir, wie nun Ibhon
viele Beobachter fanden, daß die Kinder, wenn He in die 8chnle kommen j ihre
Sehriftzeiehen lenkrecht zu machen beginnen. Auch hnt es bei nnJeren zahlreichen
Verfuchen mit der aufrecbten Schrift keinem einzigen der Kinder irgend welclic
Schwierigkeit verurfachtj einen einzelnen Bnchrtaben aufrecht zu fchreiben.
Ein ganzes Stück aber in aufrechter Scbrift fertig m Hellen , das koftete
viele derfclben außerordentliche Miihe und manchen gelang es überhaupt nicht.
Warum?
Auf die Antwort führte uns das Verhalten der Kinder felbft. Den Anfang
der Zeile fchreiben fie guten Muthes in der neuen St^hrift, bald aber beginnt ihuen
nchttich bange zu werden. Schreiben fie zwifchen zwei LinicUj fo fchaut bald da und
dort ein Bucliftaben mit feinem Kopf über die ftreng gezogene obere Grenze binanS;
während er feinen untern Standpunkt verladen hat; fchreiben fie auf einer Linie,
fo hängt fchon der 5. oder 6. Buchftabe in der Luft und die Kinder, diefes bemerkend,
ändern die Stellung ihrer Iland^ um wieder ins rechte Geleife zurückzukommen,
Cmfonft! 5—6 Buchftaben lang geht die Saclie gut, dann neue Fehler, neue Ver-
belTernng der Armlialtung, wieder Fehler und fo fori bis zum Schluß der Zeile,
deren Prüfung ein recht wunderliches? wenig zufricdenftellendes Refultat gibt, ein
Fagetormigee Auf- und Abrteigen der Buchftabeureilic, Schreiben die Schüler aber
ohne HilfBlinien auf dem leeren Blatt, fo merken fie diefe» unwillkürliche iu die
Höhe drängen ihrer Buchfiaben gewöhnlich erft am ScbluÜ der Zeile und fehen mit
Erftauuen, daß üe ganz auffallend ftark „bergan" gefchrieben haben. Ea muß ein
unbefiegharer Zwang feinj der ihre Federn in die Höhe fuhrt. Die Erklärung ill ein-
fach. Wird in der vorhin gefchildertcu Ruhehaltung der Hand, fei es nun mit den
Fingern oder aus dem Handgelenk, aufrecht gefchrieben, fo ift, weun die Linie weiter-
geführt werden foU, die näehftliegendc und einiiicbfte Bewegung eiue zwifcbcn Ab-
duktion und Rückwärtebeugung ftehende Drehung der Hand nach außen, bei der
ein Kreisbogen befchrieben wirdj deflcu Sekante einen je nach der Stellung der Flaud
etwas verfchieden großen Winkel von 30—45^ mit dem Tifchrand bildet, alfo ftark
bergan gebt, Diefe Bewegung ift aber eine lehr befch rankte und innerhalb des von
ihr befcbriebeneu Raumes finden kaum 4—5 Buchftaben Platz. Zur Weiterbildung
der Zeile muß daher noch eine zweite Bewegung hinzutreten, die mit dem ganzen
Unterarm gemacht wird, und ift hier das LeichtcOe und Nächftliegende, daß der
Unterarm durch eine Rotation im Schul tergelenke nach außen geführt wird. Der
Ellbogen oder derjenige etwas weiter nach vorn gelegene Punkt des Vorderarms,
welcher auf dem Tifchrand aufliegt, bildet dabei den Miltelpnnkt eines von der Hand*
fpitze bcfehriebenen Segmentes eines K reifes, das nach mehrfachen von mm vor-
genommenen MelTungen diefelben Eigen Tchaften hat, wie das oben befch rieben e,
durch die Aliduktion des Handgelenke bewirkte, nur daß der Radius diefes Kreifes
um vieles größer ift* Wenn mau nemlich in der bcfehriebenen KÖrperhalfnng und
Armftellung auf dem Tifche den Vorderarm hin und herbewegt, die Bewegung auf-
zeichnet; auf dem hierbei entdandenen Bogen an der Stelle, wo ihn die Medianebenc
der Unterfüchungsperfon fch neidet, eine Tangente errichtet, fo bildet diefe Tangente
znui Tifchrand einen Winkel von 30 — 40^, d, h. der von der Hand bei der einfachen
Auswärtsbewegung des Arms befchriebene Bogen ift an der der Medianebene des
Körpers entfprechenden Stelle zur Qucracbfe des Körpers fo geftelltj daß er mit ihr
90 Einfluß des Scbreibens auf Auge und
einen Winkel von 30—40^ bildet, und zwar ift diefer Winkel um fo kleiner, je weiter
der Ellbogen nach hinten über die Bank hinausfteht.
Wer aber, wie es bei aufrechter Schrift der Fall fein muß, die Zeile quer
vor fich weg, parallel mit der Querachfe feines Körpers, ziehen will, muß eine viel
komplizirtere, mehr Kraft in Anfpruch nehmende, daher rafeher Ermüdung erzengende
Bewegung ausfuhren. Bei ruhig liegendem Arm ift es nur möglich in diefer Weife
weiterzukommen, wenn bei gleichzeitiger Abduktion der ganzen Hand fiimmtliche
Fingergelenke in zunehmender Stärke fich einbeugen fo, daß gewiffermaßen die
Hand fich in fich felbft zufammendrüekt. Natürlich, denn während bei fchräg
anfteigender Zeile jeder Theil derfelben ziemlich gleich weit vom fixirten Punkt
des Vorderarms entfernt ift, nähert fich die gerade Zeile dem letztern immer
mehr und Hand und Arm muffen fich dementfprechend zu verkürzen Tuchen.
Das geht aber nur mittelft einer äußerft ermüdenden Bewegung^) und nur in
einem fehr geringen Grade. Sehr bald muß daher der Ellbogen nach hinten und
rechts ausweichen, um die nothwendige Verkürzung herzuftellen, und zwar muß diefe
Ausweichung in ihrer Größe fchliefllich genau der Zeilenlänge entfprechen. Wer
einem aufrecht fchreibenden Menfchen die Hand an den Ellbogen hält, wird jeden
Augenblick diefen Ruck verfpüren, während der Ellbogen des fchräg fchreibenden
an derfelben Stelle verbleibt oder eine leichte Kreisbewegung im entgegengefetzten
Sinne wie die Hand ausführt. Zu diefem Ausweichen des Ellbogens aber wird nicht
blos die Muskulatur, welche den Oberarm nach rückwärts zieht und hebt (die MuskeJn
am Schulterblatt und der deltoideus) in Anfpruch genommen, fondern es kommt auch
die Beugemuskulatur am Oberarm (biceps) in Kontraktion, da fich mit der fort-
fchreitenden Bewegung auch der Winkel zwifchen Oberarm und Vorderarm verkleinern
muß. Zur Fertigung der anfteigenden Zeile dagegen ift nur eine fehr geringe Anftreng-
ung der Auswärtsrotirer des Oberarms nöthig, da eine kleine Drehung des letztern
an der Spitze des von ihm in rechtem Winkel, wie ein langer Hebel abgehenden
Unterarms bereits einen fehr großen Ausfchlag gibt. Dabei ift allerdings voraus-
gefetzt, daß auf einer geneigten Ebene gefchrieben wird. Denn da der Oberarm
beim Schreiben nicht fenkrecht herabhängt, fondem in einem Winkel von ca. 40 Grad
von der Senkrechten abgehoben ift, fo kann der vermittelft feiner Drehung durch
den Unterarm befchriebene Kreis nicht in der Horizontalebene liegen, fondem muß
unter einem Winkel von ihr abgehen. Schreibt man auf einer horizontalen Platte,
fo muß dies durch eine gleichzeitige Streckung des Unterarms im Ellbogengelenk
ausgeglichen werden. Da dies eine neue unnöthige Kraftanftrengung wäre, begreift
man, warum uns das Schreiben auf geneigter Fläche leichter fällt und weniger er-
müdet, als das auf horizontaler.
Es ift alfo einleuchtend, daß die naturgemäßefte Richtung der Zeile die von
links unten nach rechts oben in einem Winkel von 30—40 Grad anfteigende und,
da die Zeilen dem Heftrand parallel verlaufen muffen, die naturgemäße Heftlage
die ftarkfchräge Medianlage ift. Macht man aber bei diefer Heftlage die Buchftaben
fenkrecht auf die Querachfe des Körpers, fo ergibt fich von felbft, daß, wenn das
*) Weshalb diefc Art des Schreibens viel eher zu Schreibekrampf Veranlaffung geben
dürfte, wie Prof. Bäumler in einem zu Freiburg gehaltenen Vortrag fehr richtig hervorgehoben
hat. Aus dem gleichen Grunde muffen wir den SchwabacJier Federhalter und die nach deflen
Prinzip gebaute neuerdings von Sönnecken in den Handel gebrachte, knieförmig gebogene
Feder für unzweckmäßig erklären; denn Cie wollen die fchräge Schrift bei quer vor dem Körper
verlaufender Zeile ermöglichen.
Kurpcrhahung dps Schulkindes, 91
Heft wieder znm Lcfen in die gerade Mittellago gedreht wird, man die gcwülmlidic,
recbtBrcliiefe Scbrift vor ficli hat
Dabei ilt zum Verftilg der Zeile keinerlei Raddrelmng der Angcn erforderliehj
wie SelmUcrt^) meint, fondern man kann fieli bei jedem 8clireibendon iihcrzeugen,
daß er der Zeile mittel ft Bewegungen des Kopfef^ folgt. Diefc find <iber hei der
fchrUgen Medianlage zufa mm engefetzt ans wegen der Verkleinerung des in fdtliclier
Richtung zurückzulegenden Raumes fchr geringen Drehungen im Atlas-Epiftropheus-
gelenk und ebenfo leichten Beugungen ^ bczieljungsweife Streckungen im Oeeipito-Atlas-
gelenk, welche in keinerlei Weife irgend einen Einfluß auf die Haltung der Wirbel-
fütile ausüben können; denn die Queraxe des Ko])fcs bleibt^ da ja die Grundftriebc
der einzelnen Bucbftahen ftets fenkreeht auf den Tifehrand gezogen werden, ftcts
mit diefera parallel nnd eine Kopfneigung zur Seite findet nicht ftatt. Es Hegt hier
alfo die von Schubert gefurchtetc Gefahr weder für Auge noch Körperhaltung vor.
Wir ftehen demnach nicht an, mit Beftimmtbeit zu behaupten^ daß die recht (s -
fchiefe Schrift, a-lfo die heutzutage übliehci bei fc hrliger Median läge
des Heftes und leicht geneigter Tilehplatte die den auatomifchen
Vcrhältniffcn der Hand und des Artns wie den Beweg ungsgefetzcn
der An gen am Meiften cntfprcchcnde und daljcr die phy fiologif che
Schrift ift*).
Bei näherer Betrachtung wird man finden, daß auch bei gerader Seiten läge
des Heftcß die Sehreibweife eigentlich dicfelbc il>. Im Verhältnis zur Qucracbfe
des Körpers liegt auch hier das Heft fchräg und fteigt die Zeile in einem Winkel
von 30 — 40 Graden bergan» nur daß hierbei nicht das Heft fondern der Körper
die entfprechcndc Drehung gemacht Iml, Alfa entweder gerade Heftlage und verdrehter
Körper oder gerade Körperhaltung und fehrüge Heftlage, Inftinktiv handelt die
weitaus überwiegende Mehrzahl der Erwaehfenen naeh die fem Gefetze und wir haben
feiten nnter Leuten, die viel fchreiben (Scribentenj Kaufleuten, Beamten ete,), einen
gefunden, der das Papier anders als in Üarker Neigung vor die Mitte feines Leibes
gelegt hätte. Auch in denjenigen Schulklaflen, welche derSchreibftunde entwachTen
find, verlafTen die Schüler rafch die ihnen aufgedrungene^ widernatürliche Methode:
in der X. KlalTe des Gymnafiums z. B. faßcn die jungen Leute alle ziemlieh gerade,
fic hatten aber auch alle, zwei ausgenommen, welche fich aufrechte Schrift bei
gerader Mittellagc des Heftes angewöhnt hatten, ihr Heft ftark fchrag vor fieh liegen;
nur ein Einziger hatte die alte Gewohnheit — gerade Keehtslage — beibebnltcn^
war dafür aber auch der Einzige, der auffallend verdreht faß.
H.
Wir hatten nun weiterhin im Einzelnen nacljzu weifen, daß durch Einführung
der fehrägen Mittellage des Heftes unter Beibehaltung der fchrügen Schrift in der
Tliat im praktifcben 8cb tili eben nun auch eine Yerliefreriiiig in der Körperhaltung
der Kinder herbeigeführt wird, und zu eruiren, ob diefe Verbefferung eine erheb-
liche oder gar eine folche fei, daß dadurch andere EinflülTe, x. B. Ichlechter
Subfellien etc., paralyfirt würden. Wir hatten zwar ohne Weiteres in allen Schulen,
in verfchiedenen Arten von Subfellien, bei Kindern jeglichen Alters und jeglicher
*) Darauf, ob, wie Eül^ (BeHin. knn. Wüchfehr. l^töO S. 650) zu bedenken gibfc, nicht
die AdduktiüTi „zweckmäßiger** wäre als die Abdnktion d. h. das Schrtnbcn von rechts nach
Ihiks (wie die Semiten)^ oder fenkrechte ZeilcnfübniDg (wie die OfUHaten)^ glauben wir an
dtefer Stolle nicht eingeben zu follen.
92 Einfluß des ßchreibens auf Auge und
Größe konftatiren können, daß das Hernberrückeu des Heftes, vor die Mitte des
Körpers und Drehung desfelben, bis die Grundftriche fenkrecht zum Tifcbrand ftanden,
ftets mit einer entgegengefetzten Drehung des Kindes beantwortet wurde: während
vorhin das Heft parallel mit dem Tifcbrand geftanden, die Querachfe des Kindes
einen Winkel mit demfelben gebildet hatte, ftand jetzt jenes im Winkel, diefe parallel.
Wie die Enden einer Speiche hatten fich Heft und Kind um eine zwifchcn ihnen
ftehende Axe gedreht. Es war evident, daß die Haltung des Oberkörpers durch
die Aenderung faft durchweg eine entfchieden beffere geworden war. Allein wir
glaubten uns mit der bloßen Feftftellung diefer Thatfache um fo weniger begnügen
zu dürfen, als fie noch keinerlei Maßftab lieferte, mittelft deffen wir die Größe des
Nutzens auch nur annähernd hätten fchätzen können und weil uns daran lag, durch
genaue Einzeldaten unfere Beobachtung zu einer unbeftreitbaren zu machen.
Es war nun aber keineswegs leicht, diefe Einzeldaten in exakter Weife
feftzuftellen. Die Grundbedingungen freilich ftanden uns nach wenigen Verfuchen
in kurzer Frift zu Gebote: wir hatten Schüler verfchiedenen Alters und verfchiedener
Größe, verfchiedene Subfellien, verfchiedene Beleuchtung, verfchiedenes Schreibmaterial.
Die allenthalben gleiche Schreibart - rechtsfchiefe Schrift im Winkel von 40—50 '*
bei ganz leichtgeneigter Rechtslage des Heftes — konnte faft in allen Klaffen ohne
Weiteres oder doch nach vorheriger Uebung von einigen Tagen variirt werden in
die zwei andern, welche in Betracht kamen, aufrechte Schrift bei gerader Mittellage,
liegende Schrift bei ftarker Schräglage des Heftes. Es konnten alfo bei unferen
Meffungen auUer dem Einfluß der Schrift auch noch andere Bedingungen berück-
fichtigt werden, denen man bei der Erklärung der fchlechten Körperhaltung Wichtig-
keit beizumeffen pflegt. Auch hielt es nicht fchwer, zu entfcheiden, welches MaU
wir behufs Feftftellung des Einfluffes des Schreibens auf das Auge zu nehmen hatten.
Die Entfernung der Augen beziehungsweife des Mittelpunkts der Grundlinie von der
Federfpitze mußte uns ein Bild geben, fowohl von der Akkommodationsanftrengung
als von der Vorbeugung*) des betrefl*enden Kindes: je größer jene, um fo geringer
mußten diefe beiden letztem für die Entftehung. der Myopie wichtigen Momente fein.
Diefeg Maß aber exakt zu gewinnen koftete keine geringe Mühe: denn ab-
gefehen davon, daß wir auf Schulen ftießen, in denen die uns fonft überall mit der
größten Zuvorkommenheit empfangenden Lehrer, unfere Abficht mißkennend, vor
unferem Befuche die Schüler darauf vorbereitet und zu ihnen fonft nicht gewöhnlicher
Aufrechthaltung ermahnt hatten, lag noch eine Reihe anderer Fehlerquellen in der
Natur der Sache. Jede Schule fitzt zu Anfang der Schreibftundc beffer als zum
Schluffe: maßen wir alfo zu früh, fo waren unfere Werthe zu groß, maßen wir zu
fpät, fo waren fie zu klein. Durch Vornahme anderer Meffungen zu Beginn der
Stunde, durch zeitweiliges Ausruhenlaffen der Kinder, najnentlich aber durch rafche
Arbeit giengen wir diefer Gefahr aus dem Wege und glauben fo Werthe gefunden
zu haben, wie fie dem thatfächlichen Verhalten einer Klaffe entfprechen, welche fchon
einige Zeit fchreibt, alfo nicht mehr ganz frifch, aber auch noch nicht total ermüdet
ift. Jenes Vorgehen aber hatte noch den zweiten Vortheil, daß die Kinder ficb erft
an unfere Anwefenheit und unfer Thun, von deffen Zweck fie übrigens offenbar
allermeift keine Ahnung hatten, gewöhnten und unbefangener wurden. Wenn je zu
Anfang einzelne Schüler gezwungener fitzen mochten, als fonft, nach kurzer Zeit
^) Wir haben die Vorbeugung an einer größern Anzahl von Kindern auch noch auf
andere Weife zu melTen verfucht, die Methode aber bald wieder verlalTen, da Re zu viele Fehler-
quellen in üch fchloß.
W ^' "J
Körperhaltung ä^s Schulkindes, 93
milchte fidi die Gevvobnheit geltend tiod die dnrcliweg geringen Wcrfhe^ die unfere
Tabelleu für das in Rede fteheude Maß aufweirenj tbun zar Genüge dar, daß von
einer befondereu Anftrcn^tiiig der Kindci-j vor uns belTer ale fonCt zu fitzen (^ Parade'^),
keine üedc fein kaiiiL Es kam ;i]lerdings vor, daü manclimal ein Kind in dem
Augenbliek, da der Maßftab angefetzt wurde ^ mit dem Kopfe zurüekfuhr und fo
feine Entfernung vom Heft vergrößerte; eine fpätcre Wiedcrliolung des Maßes kor-
rigirte folchc Fehler, Scliließlicli ift klar^ daß jedes einzelne Kind nicht fortwährend
die gleiche Haltung beibehält, fondern fie von Zeit zu Zeit wcchfelt. Doch be-
wegt fich diefer Wechfelj wie die Erfahrung lehrt, in engen Grenzen; immerhin wenn
wir ein Maß für die Annäherung jedes einzelnen Kindes hatten haben wollen, fo
hätten wir an jedem zu verfehl edenen Zeiten dasfelhe Maß nehmen und ans einer
großem Zahl von Werthen den Durehfehnitt berechne Ji m Ulfen. Da ea uns aber
darauf ankam, das Verhalten ganzer Klalleu zu demonftriren, fo that je eine Mellung
an vielen Kindern die gleichen Dienüe. Die große Zaid der gemellcnen Kinder ift
hier das Korrektiv für den diefer Quelle eutfpriugenden Heobaelitungsfchler und die
ans den gewonnenen Zahlen konftruirte graphifchc Darftellung bez i eh nnga weife der
Durch fi^hn itt diefer Zahlen gibt das richtige Bild des durchfehniülichen Ver-
haltens der betreffenden KlalVe,
War es uns alfo gelnngenj für die Wirkung verfchiedencr Seh reib weife auf
die Arbeit des Auges einen Ausdrnek zu tinden, fo zeigten fieh faft unüber wind liehe
Schwierigkeiten, als es fieh darum handelte, die durehfehnittliche Körperhaltung he-
zieliungs weife Icitlidie Verdrehung einzelner K lallen in Ziffern zu geben. Ganze
Klaflen entkleidet fehreiben zu lallen, was allein zum Ziele geftihrt hätte, geht nicht
an. Der Verfnch aber, durch die Kleider hindurch den Stand der Schulterblätter,
die Kiehtung der Wirbciräule, die Haltung des Beckens raittelft Gcfichts und Ge-
fühls zugleich feftzuftenen, mußte als undurchführbar bald aufgegeben werden! Es
blieb nur Ein Moment übrig, von dem Kückfchlüffe auch auf die Körperhaltung ge-
macht werden können, welches der direkten Meffung an allen Kindern zngänglich
war, die Haltung des Kopfes, Wie bereits entwickelt muffen bei der Rechtslage
des Heftes die Kinder den Kopf fo drehen, daß das linke Auge der Tifchplatte
näher fleht als das rechte, und man wird mit einiger Wabrfcheinlidikeit beltaupten
können, daß je ftarker diefe Drehung des Kopfes , die ja an fieh fchon etwas
Normwidriges ift, defto fchleehter-auch die Haltung des übrigen Körpers fei* Für
diefe Kopfdreimng aber belitzen wir ein Maß in der Differenz zwifchen der Ent-
fernung des rechten und der des linken Auges vom Tifche. Ift fie gleich Null
d, h, flehen beide Augen gleich weit vom Tifche ab [felbftverftändlich in feuk rechter
Kiehtung), fo fteht der Kopf gerade^ ift der Kopf aber gedreht, fo muß fie zu Un-
gunften des einen oder andern Auges in einem Grade vorhanden fein, der xum
Grade der Kopfdrehung in einem gewiffen Verhältniffe Acht. Im Uebrigen gilt für
diefes Maß das über die Feftfiellung der Annäherung Gcfagte.
Unter Bcrüekfichtigung der gefehilderten Verhaltniffe ift die technifche Aus-
fuhrung des MelTens zwar anftrengendj aber doch verhältnismäßig einfach. Ein in
cm eingetheilter Maßftab wird an der Stelle auf das Heft gefetzt, wo das Kind
eben fchreibt, fein anderes Ende geht auf der linken Seite hart an der Schläfe vor-
bei. Der Beobachter markirt nun, indem er fenkrecht auf die Schläfe vifirt, die-
jenige Stelle des Maßfltabes^ hinter welchem der äußere Hornhautrand liegt und er-
hält fo, direkt ablefend, die Entfernung der fchreibenden Federfpitze vom äußern
Hornhautrande des linken Auges. Diefes Maß ift allerdings einige Millimeter kürzer
als die Entfernung von der Federfpitze bis zum Drehpunkt des Auges, aber es ent-
94 Einfluß des Schreibens auf Auge and
fpricht mit liinlänglicher Genauigkeit unferem P, d. h. der Entfernung des Mittel-
punktes der Grundlinie von dem fixirten Punkte. Der kleine Fehler, welcher in
diefer Annahme liegt, korrigirt fich dadurch, daß wir alle P-Meffungen auf diefelbe
Weife vornehmen. Denn da die Größe des Fehlers hiebei durchfchnittlich die gleiche
bleibt, fo dürfen wir die Diflferenzen, welche die Meffungen diefer Entfernung bei
den verfchiedenen Heftlagen ergeben, in der That als die wirklichen Diflferenzen
der P*8 anfehen. Eine kontrolirende Meffung auf der rechten Seite erwies fich als
unnöthig, da die Entfernung beider Augen von der Federfpitze bei der überwiegenden
Mehrzahl der fchreibenden Kinder gleich groß war. Der ünterfchied in den Aus-
nahmsfällen war fo minimal, daß er eine Berückfichtigung nicht erheifchte.
Die DiflFerenz in der Entfernung beider Augen von der Tifchplatte wurde
in folgender Weife gemeffen. Wir hatten ein Lineal konftruiren laflen, an deffen einem
Ende rechtwinklig ein kurzer in V* cm eingetheilter Maßftab augebracht war. Diefes
Inftrument wurde folgendermaßen gehandhabt: der fenkrechte Arm wurde fenkrecht
vor die Mitte des höherftehenden Auges gebracht, während der Beobachter, vor
dem Schreibenden hockend, die andere Branche wagrecht und in einer durch die
Grundlinie lothrecht gedachten Ebene fo hielt, daß ihr oberer Rand in gleicher
Höhe mit der tiefftgelegenen Stelle des oberen Augenlids des tieferftehenden Auges
ftand. Die Augen des Schreibenden fleht man nemlich an diefer Stelle felber nicht
Dann vifirt man am Rande des Lineals vorbei auf die bezeichnete Stelle und liest
an der vertikalen Branche ab, um wie viel diefelbe Stelle das andern Augen-
lides höher fteht.
In diefer Weife haben wir 540 Kinder gemeffen und legen als Refultat
unfere Tabellen vor, deren Inhalt wir in den gleichfalls beigegebenen Kurven an-
fchaulicher zu machen gefucht haben *). Zur Erläuterung der letzteren find folgende
Bemerkungen vorauszufchicken:
Von den zweierlei in den Tafeln zur Anwendung gekommenen Netzen dient
das eine zur Darfteilung der Entfernung des Mittelpunkts der Grundlinie P von
der Spitze der Feder, das andere zur Darfteilung der Differenz zwifchen der Ent-
fernung beider Augen von der Tifchplatte in fenkrechter Richtung, D genannt. Das
erftere ift dasjenige, deffen unterfte Ordinate mit 0 bezeichnet ift, während jede
folgende fünfte wieder die ihr zufallende Ziffer erhalten hat. Sie wird am Beften
verftändlich, wenn man fich vorftellt, man ftehe vor einer mit Schreiben befchäftigten
Schülerklaffe, worin fämmtliche Kinder in einer einzigen langen Bank neben ein-
ander fitzen. Jede einzelne Absciffe bedeutet ein Kind, die unterfte Ordinate 0 die
Tifchplatte und zwar bei jeder Absciffe gerade an der Stelle, wo fich die Feder-
fpitze des betreffenden Kindes befindet, jede Ordinate einen cm, der auf der Absciffe
eingezeichnete Punkt den Ort, wo der Mittelpunkt der Grundlinie des betreffenden
Kindes fich befindet. Es gibt alfo die Zahl der Ordinate, auf der der betreffende
Punkt fteht, die Annäherung des Kindes an das Schreibobjekt d. h. P in Centi-
metern an und die die Punkte verbindende Linie, d. h. eine durch die Mittelpunkte
der Grundlinien fämtntlicher Kinder gezogene Linie, gibt ein einheitliches Bild der
durchfchnittlichen Annäherung der ganzen Klaffe. In jedem diefer Netze ift die
Ordinate 25 hervorgehoben, um diejenige Entfernung, welche ungefähr der mittleren
*) Die Tabellen in extenfo zu veröffentlichen würde zu weit geführt und auch nicht
den entlprechenden Nutzen gehabt haben. Auch von den Kurven find nur einige ausgewählte
und namentlich diejenigen in den beigegebenen Tafeln mitgetheilt, auf welche im Text fpeziell
Bezug genommen wird. Im Uebrigen ift das Refultat aus den im Text befindlichen Zufammen-
itellungen vollkommen eriichtlicb.
^^^^^•^^-•-»■^^^^w^p^pp
Körperhaltung des Schulkindes, 95^
Hehweitc cntfiJi'iclit und welche daher iliö Nornuülinic ihirficllcn wörde^ hervorzulicbcii,
Wir fchlieiien uns diefeni Maße, wdcties von Vicrordt (Hanilb. d. Ph. S. 370: 8")
als das Nonnjilanuahcruögsmaii aufgefaßt wird, an. M''enn ein Kind unter zehn
Jahren mit normalen Au^en in dieiVr Eütfernuug ficht, Ib benutzt es -h feiner
Akkommodatiünsbreitej alfo ein nach Donders {v. Gräfe's Archiv \W I, S 316)
zuläfllgcs Maß,
Die zweite Art von Netz, welohc verwendet wurde, zeigt als Ausgangslinie
eine naarkirte Ordinate, welche mit 0 bezeichnet ift. Die iiher und unter ihr liegenden
Ordinateu fiud fo gezeichnet, daß je die vierte markirt und mit einer Zahl verfehen
ift und zwar die obere mit einem Minuszeichen, Auch hier bedeutet jede Ahseiffe
ein Kindj die eingetragenen Punkte aber die Difterenz D und zwar die mit Minus
bezeichneten über 0 hei Tieferftchen des rechten, die unter 0 bei Tieferfteheu des
Unken Auges, wobei je eine Ordinate eine Differenz von ^■4 em^ alfo die markirten
eine folehe von 1,2 etc* em bezeielinen. Bei den Kindern, dcrcu Punkte auf die
Ordinate 0 fallen, war alfo Parallcintelluug der Augen mit der Horizontiilen vor-
banden, d. h. CS ift in dicfem Netze die 0 Linie die Normallinie.
Betrachtet man nun der Reihe nach diefe Kurven, fo fällt vor allem in's
Auge, wie bei der jetzt üblichen Heb reib weite in fn ft allen Klaffen die Annäherung
der Kinder zum Selireibobjekt größer und zwar vielfatlj ganz enorm größer ift, al»
fie fein foUte.
Es erreicht ncmlich in der Waifenhausklafle la Mildeben unter OP nur
eines die Nornialgrüße von 2,5 cm, das geringfte ift 10 cm.
Klaffe la . , IB Knaben, 18 P, darunter 1 normal *
oder dariiber, das geringfte 12,
#
ib . .
7 Mädchen,
1
P
norma
I, geringftes
13,
ff
ih . .
42 Knaben,
G
n
TT
10,
¥
11 . .
l(j Mädchen,
14
n
kleinftes
10,
7t
H . ,
G3 Knaben,
48
n
n
15,
n
in , •
19 Mädchen,
8
?i
n
14,
n
iii . ,
47 Knaben,
22
n
n
10,
7)
IV , .
11 Mädchen,
3
i\
D
ib,
n
IV - .
50 Knaben,
3G
j.
n
ir>.
In i!Li>v ft
ädtifchen
Mild che nni
ittelf
chule
waren
tS.Mcffiuig) K lulle
la . .
43 Mädrhen,
0
P
norum
1, klcinftcö
%
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Ic , .
43 ,
0
7»
n
"h
T1
IV , .
41
Ü
m
n
Ul,
fl
VII . .
50 ,
18
^
rt
8.
In der Elementarfebule
Klaffe
IIa - -
3G Knaben
7
normale
P, kleinftes
9,
m
IIc , .
36 „
7
Vi
n
11.
Eft waren forait unter 539 P's nur 181, alfo Va normal, zwei Drittheile der
Kinder aber näherten dem Heft den Kopf in gef und beits widriger AVeife* Leider
find nun aber diefe Ueberfchrcituugcn der Norni nicht bios fo häufig, fondern alli.r-
ineift zugleich auch fchr hochgradig und da die Anftrengung des Auges in ungleich
höherem Grade wächst, als die Annäherung, fo liegt gerade darin ihre eminente
Gefahr. Ein Kind z, B., das beim Schreiben fein Auge auf 20 cm annähert, ftatt
auf 25 em, leiftet eine unnüthige Auflrengung feiner Akkommodation, deren Größe
durch eine Linfe von ca. 40'' (eine Meter] in fe) nusgcd rückt wird und wobei es '/;i feiner
^96 Einfluß des Schreibens auf Auge und
Akkommodationsfähigkeit in Anfpruch nimmt. Nähert es fich aber auf 15 cm, fo
fteigt der Werth feiner Akkommodations-Überanftrengung fchon auf eine Linfe von
etwa 13" (3 Meterlinfen), bei einer Annäherung auf 10 cm auf eine folche von
ca. 7" (G Meterlinfen), bei einer Annäherung auf 7 cm, wie unfere kleinfte Zahl
lautet, gar auf ca. 2V2" (14 Meterlinfen) mit Einfetzung der vollen Akkommodations-
kraft. Nun betrachte man aber einmal Kurve 7 auf Tafel I. Hier bleibt die ganze
Kurve unter der mittleren Sehweite und zwar beinahe in ihrer ganzen Länge um
mindeftene 10 cm, mit andern Worten ausgedrückt, diefe Klaffe 6jähriger Mädchen
legt fleh faß in ihrer ganzen Maffe beim Schreiben fo tief über den Tifch herein,
daß mit Ausnahme von zweien alle übrigen, 43 an der Zahl, ihrem Auge eine un-
nöthige Akkommodationsanftrengung von mindeftens 3 Meterlinfen (13") aufbürdete.
Ja wenn man aus allen eingezeichneten P's den Durchfchnitt nimmt, fo beträgt der-
felbe nur 11 cm und die durchfchnittliche Akkommodations-Überanftrengung diefer
Klaffe beträgt ca. 5 Meterlinfen (7V2")? wobei Vs der Akkommodationsfähigkeit be-
nutzt werden; laienhaft ausgedrückt würde man fagen: die Kinder diefer Klaffe
fchreiben durchfchnittlich fo, wie wenn fie ihre Augen zwar in der richtigen Ent-
fernung vom Schreibobjekt hätten, dabei aber eine Konkavbrille von 7V2" Brenn-
weite benützen würden. Welche enorme Anftrengung ihrer Augen diefes Verhalten
der Kinder mit fich führt, kann hienach Jedermann an fich felbft erproben. Hiezu
kommt noch die fchädliche Wirkung des hohen Grades von Konvergenz der Seh-
axen, welche eine derartige Annäherung erfordert. Diefelbe äußert fich namentlich in
einer Erhöhung des intraokulären Drucks. Bei den Kindern der erwähnten Klaffe mit
dem durchfchnittlichen P von nur 11 cm betrug die Größe des Konvergenzwinkels etwas
über 27 % da wir die durchfchnittliche Größe der Grundlinien in diefer Klaffe zu
52 mm gefunden hatten. Bedenkt man Angefichts deffen, daß von den 18 Unter-
richtsftunden , welche nach der Verfügung des K. Minifteriums des Kirchen- und
Schulwefens vom 21. Mai 1870, betreffend den Normallehrplan für die Volksfchulen,
diefe im I.Schuljahr ftehenden Kinder in der Schule zubringen muffen, der größte
Theil auf den Schreib- und Schreiblefennterricht entfällt, der Reft faft ganz auf
Lefen und Tafelrechnen verwendet wird, und daß die Kinder, wie ein Blick auf
Taf. I Kurve 7 zeigt, auch beim Lefen und Tafelrechnen ^) nur um ein verhältnismäßig
Weniges ihre Augen vom Sehobjekt entfernen, fo braucht man fich über die Zu-
nahme der Myopie unter der Jugend und über die Thatfache, daß die Zahl der
myopifchen Schüler im Verhältnis fteht zu der Art der Schule d. h. einfach zu der
Zeit, welche je nach der Anforderung der verfchiedcnen Schulen der einzelne Schüler
in der gefchilderten Stellung zubringen muß, keineswegs mehr zu verwundern. Wir
glauben vielmehr durch diefe Unterfuchungen als erwiefen annehmen zu dürfen,
daß die Annäherung der Schüler an das Befchäftigungsobjekt
bei der Naharbeit in überrafchender Häufigkeit und in einem fo
hohen Grade abnorm ift, daß diefelbe als eines der wefent-
lichften Momente für die Entftehung der Kurzfichtigkeit bei der
Jugend gelten muß.
*) Durchfchnitts-P in Klaffe I der Mdtifchen Mädchenmitteifchule
beim Schreiben 10,8 cm
n Lefen 13,4 „
„ Tafelrechnen 13,4 „
in Klaffe la der WaifenhaaBfchule
beim Schreiben 17 cm
„ Lefen 18 «
■w
w^
^
wm
Korperbaltung des Schulkindes.
97^
Gliickliclierweife zeigt fchon die vorhin angefiihrte Zahlenreihe^ daß nicht alle
Klaffen gleich fchwer belaftet find, und fchou dies ifi; ein Beweis dafür, daß es
jedenfalls nicht einzig und allein die übliche Schreibweife \R^ welche die ftarke
Annäherung der Schüler hedin gL Der Urnftand, daß die normalen P'ß in einer
Klaffe verhältniBmiißig zahlreicher find, als in einer andern, oh wohl der Schreib-
modus überall derfelhe ift^ heweistj daü hier noch andere Einäüffe in Betracht
kommen muffen. Lehrreich in diefer Richtung ift ein Blick auf Tafel IL Es ift
hier von jeder einzelnen Klaffe das Durchfchnitts-P berechnet und in der oben
gefchilderten Weife und in natürlicher Größe eingetragen. Die Entfernung von
0 — 25 = 25 cm auf der erflen Absciffe merkirt, ift fomit gleich dem geringften
zuläßigen P, die übrigen markirten Absciffen zeigen die in den einzelnen Klaffen
wirklich gefundenen P'ß an und die zwifchen den obern Endpunkten diefer P's ge-
zogenen Kurven geben ein Bild von dem Verhältnis der einzelnen Klaffen jeder
Anftalt zu einander. Die unter der Ordinate ftchende römifche Ziffer bezeichnet
die Klaffe j die arabifche das Schuljahr. Die verfchiedcnen Anftalten zeigen fehr
verfehl edene Einrichtungen, die einzelnen Klaffen jeder Anftalt aber ganz diefelben^
fo daß ein Vergleich zwifchen den letztern ohne Weiteres zuläffig ift. Sofort fpringt
nun in die Aiigen^ daß in den beiden Anftalten » in welchen verfchiedene Klaffen
gemeflen wurden, bei den unterften Klaffen d. b. den dem erften Schuljahr ent-
fprechendcn die Annäherung die ftUrkfte ift und fich von Klaffe zu Klaffe fteigend (auf
den Sprung bei Klaffe 11 der Waifenhausft^hule werden wir zurückkommen) ver-
beffert. Auch die Zahl der normalen Fs in jeder Klaffe fteigt in diefer Weife.
Reduzirt man l'ie nemlich auf eine Einheit, fo ergibt fich auf
1 Schüler
1 r,
1 V
1 »
1 .
1 .
1 »
1 »
1 „
1 .
in la des Waifenhaures, Mädchenfibth. 0,11 normale P's
la
Ib
Ib
n
II
III
HI
IV
IV
Knaben . . 0,055
MädchcDabtb. 0,14
0,14
r)
0,875
n
0,76
n
0,42
vt
0,47
p
0,27
n
0,73
fr
ule .
. 0
,
. 0
,
. 0,24
.
. 0,36
zuf. 0,075 la
zuf-0,14Ib
zuf. 0,79 II
zuf. 0,455 m
zuf. 0,64 IV
normale P
„ Knaben ,
„ Mädchen .
rt Knaben ,
„ Mädchen *
^ Knaben .
„ Mädchen .
^ Knaben .
1 Schülerin ^ lader Hädtifchen Mädchenmittelfcbule
1 D n ^ß n 7i i-
1 IV
1 . . VII „ „
Daraus ergibt fich der Satz:
Die Annäherung der Schüler an das Sehobjekt bei der Nah-
arbeit ift am größten im erften Schuljahr d. h. hei den jüngften
und kleinften Kindern und wird von Klaffe zu Klaffe geringer,
und unmittelbar daraus:
Die Gefahren, welche die Schule für die Augen der Kinder
mit fich bringt, find am größten im erften Schuljahr.
Vergleicht man die Kurven der einzelnen Anftalten untereinauderj fo fällt
auf, daß die Kinder im Waifenhaus durchweg beffer fitzen, als die gleichaltrigen
in der ftadtifchen Mädchenmittelfcbule und in der Elementarfehule; auch ein Blick
auf die vorftebenden Zahlen beftätigt das. Es ift fchwer zu fagen, woher diefer
W0jttemb. JabrbQetivr 1683. 7
98 EinfloÜ des Schreibens auf Auge und
Unterfchied kommt; denn es find verrchiedene Punkte, welche in Betracht kommen
können. Einmal die Verfchiedenheit der Beleuchtung: die fämmtlichen
Klaffen des Waifenhaufes erhalten von beiden Seiten her reichliches Licht und es
herrfcht in den Schulzimmern eine wohlthuende, keineswegs blendende Helle. Uns
ift diefe in Deutfchland fo fehr verpönte Beleuchtung von zwei Seiten her*) gar
nicht fo unzweckmäßig vorgekommen. Die Zimmer der neuerbauten mit prachtvollen,
großen Fenftern verfehenen Mädchenfchule find einfeitig beleuchtet, genSgend hell,
die Kinder fitzen fo, daß das Licht von links her einfallt. Die Klaflen der Elementar-
fchule dagegen find fchlecht beleuchtet (kleine Fenfter, nahe Nachbarhäufer), Licht
trifft die Schüler von hinten und von beiden Seiten. Vielleicht trägt diefe mangel-
hafte Beleuchtung mit zur größern Annäherung diefer Kinder bei. In den beiden
andern Schulen aber kann der Unterfchied im Sitzen der Kinder nicht auf Ver-
fchiedenheit der Beleuchtung beruhen. Wahrfcheinlich ift die verfchiedene Kon-
ftruktion der Subfellien daran betheiligt, wobei es allerdings auf den erften
Blick überrafcht, daß die Kinder des Waifenhaufes in ihren alten, als unzweckmäßig
geltenden Bänken befler fitzen als die Kinder der andern mit neuen fogenannten
Normalfubfellien ausgerüfteten Schulen. Näheres Zufcheu klärt die Sache auf: ein-
mal find die Sitzbretter in den alten Subfellien viel fchmaler als in den neuen, da-
her die Entfernung des hintern Tifchplatterandes vom vordem Tifchrand der folgenden
Bank kleiner als hier. Die Folge davon ift, daß in den alten Subfellien die Kinder
die folgende Bank beim Schreiben als Lehne benfitzen können, was in den neuen
nicht der Fall ift, da die an fich zweckmäßigere Lehne zu weit entfernt ift. In
der That haben wir auch beobachtet, daß die Kinder der Waifenhausfchule vielfach
die ihnen gebotene Gelegenheit zum Anlehnen benützten, und hat es uns den Ein-
druck gemacht, als ob fie darin ein nicht unwefentliches Unterftützungsmittel für
ihre geftrecktere Haltung gefunden hätten. Auch der Umitand, daß die Klaffe II c
der.Elementarfchule geringere Annäherung hatte, als ihre Parallel klaffe, ift vielleicht
mit auf etwas Aehnliches zurückzufiihren. Der betreffende Lehrer nemlich, von der
Ueberzeugung geleitet, daß durch Anlehnen die geftreckte Haltung der Kinder unter-
ftützt werde, ließ die Kinder ihre dickgefpickten Schulranzen hinter fich auf die
Bank ftellen, fo daß die an fich zu breite Bank der Normalfubfellien verfchmälert
und den Kindern in den Ranzen eine beim Schreiben benutzbare Lehne geboten
wurde. Diefe Beobachtungen fprechen daher für die Richtigkeit des fchon bisher all-
gemein anerkannten Satzes, daß
die Möglichkeit, während des Schreibens den Rücken an-
lehnen zu können, ein wefentliches Mittel für Erzielung einer
geringeren Annäherung ift.
Ein zweiter Unterfchied zwifchen den alten und neuen Subfellien findet fich
in der Differenz, welche dort etwas geringer ift als hier. Es ift bekannt, daß man
zu große Differenz d. h. zu hohen Tifch allgemein als Urfache fchlechter Körper-
haitang anklagt und es dürfte diefer Uebelftand wenigftens in einer Klaffe der
ftädtifchen Mädchenmittelfchule mit für die dortigen fchlechteren Verhältniffe des-
wegen in Rechnung zu nehmen fein, weil wir in einer folchen Subfellien von dreierlei
^) Anders in Frankreich: ..La commifllon ne feft pas arr^töe k 1a discnfflon entre les
m^rites des öclairages nnilatöral et bilateral. Le premier pröfenterait, d'apres certaines perfonnes,
des avantages fous le rapport de Töducation du fens plaftique. Cette fupörioritß, qui eil loia
d'etre admife fans conteftation , ne pouvait pas etre confldöräe comme prödominante pour la
Commiffion, qui devait d'abord et par-deffus tout demander que r6clau-ago fftt fafBrant*" Rapport
de la Commiinon etc. S. 8.
■ . "J I m IJ ^MUl
Korpcrhaltttng des SchiilkindGS. 99
Größe fanden^ in diefen aber die Kinder nicht abgethdlt nach der Grüße, fondern
nach ihren Kenntniffen geordnet fafien^ fo daß der Vortheil verfchieden großer Snb-
fellien yerlorea gieng, ja geradezu in's Gegentheü fich verwandelte. Es ift imum-
gänglicb, daß hiebei eine große Zahl von Kindern zu bohcj eine andere za niedere
Tifcbe erhält und zwar tbeil weile in viel höherem Grade, als es der Fall wäre,
wenn die gaoze Klafle nur SublcUien von einer und derfelben Große hätte* Jeden-
falls aber fprechen nnfere Erfahrungeo nicht gegen den Satz, daß
nnge eignete Differenz (zu hoher oder zu niedriger Tifch) bei der
Annäherung der Kinder eine Rolle fpielt
Einen dritten Unterfchied in den Subfellien zeigt die Diftanz. Diefelbe ilt
in den alten engen Bänken um etwa 2 cm durcbfchnittlich kleiner als in den neuen
und mag auch dicfer Punkt zu dem in Rede ftehenden Unterfchied beigetragen
haben. Jedenfalls fpricht auch er nicht gegen den allgemein angenommenen
Satz, daß
zu große Diftanz zu größerer Annäherung der Kinder mit
beiträgt*).
Als letzten Punkt, der möglicherweife mit zu dem verfchiedenen Verhalten
der Kinder in der Waifenhans- und der in der ftädtift^hen Mädchenmittelfchule bei-
getragen haben mag, ift die Verfchiedcnheit des Gefehlechtes zu nennen.
Dort überwiegend Knaben, hier lauter Mädchen; es ift wohl denkbar, daß die
muskellchwächeren Mädchen rafcher ermüden, als die kräftigeren Knaben.
Faßt man von Tafel II den erften Tbeil — die Klauen des Waifcnlmufcs —
in*s Ange^ fo macht hier in der zu Anfang gefchilderten ftetigen Verriugcrung der
Annäherung der Kinder die IL Klaffe eine ganz eklatante Ausnahme: bei ihr erhebt
fich die Kurve plötzlich zu einer außerordentlichen Höhe und demenlfpreehend zeigt
diefe Klaffe einen Prozentfatz normaler P's wie keine andere. Da alle Klaffen der
Waifenhausfchule äußerlich unter vollftändig gleichen Bedingungen ftehen, böchftens
diefe II. Klaffe durch Ueberfüllung etwas ungünftiger fituirt ift, als die andern, fo
ift diefe Ausnahme auf den erftcn Anblick fehr frappant, fie erklärt fich aber hochft
einfach. Aua rein äußern Gründen war diefe Klaffe die letzte, welche zur Unterfuchuug
kam, nachdem wir bereits 3 — 4 Wochen lang in den übrigen Abtheilungen nnfere
Unterfuchungcn vorgenommen hatten> Es ift nicht unmöglich, daß der betreffende
Klaffenlehrer, welcher während dicfer Zeit genug Gelegenheit hatte, zu hören und
zu fehen, was und wie wir unterfuchtenj feine Schüler in Folge deffen eigens zu
guter Körperhaltung antrieb, wahrfcheiulicher aber, daß er^ wie er felbft Tagte, über-
zeugt von der Wichtigkeit guter Körperhaltung beim Schreiben fiir die Gefundheit
der Sehulkinder, von jeher mit außerfter Strenge daraufgehalten hat, daß diefeUten
fo aufrecht als nur immer möglich fitzen. Da irgend welcher andere Grund nicht
aufzufinden war^ der fdr das Verhalten dicfer Klaffe eine Erkliirung gegeben hätle,
fo dürfte dasfelbe den Beweis liefern, daß
Verftändnis des Lehrers für die Bedeutung der Körper-
haltung feiner Schüler beim Schreiben^ fowie Energie desfelben
im Stande find^ aneh nnter ungünftigen Verhältniffen hochft
*) In den vielfach m den hOhercQ liieHg-cii Schulen verwendetet! Kottinann^rcheTi
Sübfdlien mit beweglichem Tii'di und Sitz ift die Lehne gleichlaUa zu weit vom Tifchraud ent-
fernt, als daß die Kinder beim Schreiben von üir Gebrauch machen könnten. Auch hier fnßen
diö Kinder nicht fo gnt, als Ci^ hei Benützung einer Lehne hätten filzen können, obwohl, was
DifUnz und Differenz anbelangt, eine Auaftelhing an diefen Bänken nicht wohl zu machen 'A
-^7^-
100
Finflufi des Schreibens auf Auge und
bemerkenswerthe Refultate; wenigftens was die Annäherung an-
belangt; zu erzielen.
Alle bisher befprocheneu Refultate beziehen fich nur auf die Unterfuchungen,
welche während des bisher vorgefchriebenen Schreibens angeftellt worden find; es
erhellt aber daraus bereits, daü
es ganz ficher nicht die übliche Schreibweife allein ift,
welche die abnorme Annäherung der Kinder an das Schreib-
objekt bedingt, und dafi deshalb auch nicht in einer Aenderung
derfelben das einzige und radikale Mittel dagegen zu fuchen ift
Trotzdem aber ift durch eine Aenderung der Schreibvorfchriften auf rationeller
Grundlage Einiges zu erreichen und zwar unabhängig von allen andern in Betracht
kommenden Eiuflüffen. Schon wenn wir die Kinder aufrecht bei gerader Median-
lage des Heftes fchreiben ließen, war eine erhebliche durchfchnittliche Verringerung
der Annäherung zu konftatiren. In den Kurven 1 und 3 der Taf. II zeigen die
mit Sternchen bezeichneten Linien die Annäherung der Kinder bei der gefchilderten
Schreibweife.
Der Eintrag ift, um bei beiden Schreibweifen das, wie fchon bemerkt, allein
zum Vergleich brauchbare Verhalten der ganzen Klaffe zu illuftriren, fo gemacht,
daß in beiden Kurven die P nicht je auf dasfelbe Kind, fondern der Reihe nach
beidemal vom kleinften zum größten anzeigend eingezeichnet find. Ein Blick auf
die genannten Kurven zeigt, daß durch das Aufrechtfehreiben eine kleine Verbefferung
in der Annäherung erzielt wurde, wobei noch ausdrücklich bemerkt wird, daß alles
Uebrige fich vollkommen gleich geblieben war, ja in der Neuheit und dem Un-
gewohnten diefer Schreibweife fiir die Kinder vielleicht eher der Anlaß zu ftärkerer
Annäherung vorlag. Diefe Verbefferung erhellt noch näher aus folgenden Zahlen:
Das
2. mal
fehlten
2 O
^t.
er
gÖ
» CD
Prozentfatz
Waifenhaus
Klaffe
Zahl
as 2. mal
rgrößerung
des P
as 2. mal
rkleinerung
des P
^8
S3*
Annahme
normalen P
n das 1. mal
ö 2.
Ü
5 ^
der normalen P
das 1. mal
das 2. mal
Ib. Mädchen . .
7
_
3
3
1
1
___
12/18
0.14 '
0,14 1
0,22
Ib. Knaben . .
42
4
16
17
5
10
4
ll/io
0,26
II. Mädchen . .
II. Knaben . .
16
63
3
10
40
4
15
2
5
14
55
7
13/10
16/16
0,875
0,76
0,29
0,8751
0,95
0,91
III. Mädchen . .
19
—
9
7
3
9
1
17/u
0,42]
0,45
0,47 1
0,66
III. Knaben . .
47
1
31
13
2
35
13
ll/io
0,47
0,76
IV. Mädchen . .
11
1
4
5
1
2
AhihDe 1
15/15
0,27 1
0,64
0,20 1
0,64
IV. Knaben . .
Zufammen
50
3
23
18
6
34
ÄlBlkDC 2
15/14
0,78 1
0,72
255
12
136
82
25
160
22
—
0,!
J4
0,(
56
Sehr viel erheblicher aber wird diefe Verbefferung, wenn man die Kinder
nicht in der ihnen ungewohnten und fchwer auszuführenden aufrechten Schrift mit
wagrecht vor dem Körper weggezogenen Zeilen, fondern fo fchreiben läßt, daß zwar
die Grundftriche der zu machenden Buchftaben fenkrecht zum Tifchrand ftehen, die
Zeilen aber ftark fchräg anziehen, fo daß als Refnltat die gewöhnliche fchiefe deutfche
Kurrentfchrift vorliegt. In den Kurven Taf. I 1, 3, 5, 8 und 9 bedeuten je die mit
Körperhaltung des Sohulkindei.
101
Ringen bezeicbüetcii Kurven die P bei dicfer fcbrä^en Mittel läge Am Heftes und zwar
find Kurve 1, 3^ 5 und 9 in der Torhin gefcbiiderten Anordnung grefertigt^ bei 8 aber
ift jedem einzeln er Kind fein durch die Heftlage vergröUertes P eingezeicbnet
worden, bei 9 endiieb find außerdem nocb die P aueli in diefcr zweiten Anordnung mit-
Sternehen bezeichne*. Die k o n f t a n t e und e r b eb 1 1 c li e Durclirchnittsverbellerung
ift nnverkennbar. In Zahlen zeigt fich daa Verbalten folgendermaßen:
Klaflo
Zähl
Das
Z mal
fehlten
fÜ ^ *
^5s
5' G
tr- sä-
en
1-
gSS-
Prostentiatz
der noimalen P
o* ^^
-^B.
^
das 1 mal
dag 2. mal
Waii^nhnus
Ib. Mädchen . .
7
—
7
—
^
3
2
lÜ/.a
'^'^ 014
0,14 ^*^^
0,43
0,66
Ib, Knaben . ,
42
1
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2
1
29
23
Mio
0,72
n. Mildchen . .
16
—
9
7
—
13
Uubii« 1
15/10
0,875
0,79
0,81
0,85
11, Knabun , .
Ö3
^■
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17
&
55
7
IGn
0,76
0,87
in. Mädchen . <
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17/h
0,42
0,455
0,74
0,77
11 L Knaben , ■,
47
_
31)
7
1
37
15
15/10
0,47
0,79
l\\ Mädchen . .
11
—
7
2
2
5
2
Hl.
0,27
0,64
0,45
0,755,
IV. Knabtill . .
ZtifaTuiuen
m
2
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16 3
39
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15/.4
0,73
0,81
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0,77
Stadt, Mfidchea-
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0,24
0,49
VIL , . . , .
Zuratümen
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14 2
32
14
10/s
0,36
0,64 ,
' 177
—
113
47
17
56
29
—
0,14
0,315
EleitienUrfcbule
Ua
i 36
—
'iü
7
4
17
lÜ
14/11
0,19
0,47
II c
Zufarnnjen
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—
20
13
3
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0,111
0,14
1
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45
20
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J
22
8
-
0,19
1
0,31
Dn^. einzige Aenderung, welehe liier zwifcben der erften und zweiten Meffung
mit den Kindern vorgenommen wurde» war, daß ihnen dae Heft foweit naeli links
gerückt wurde, äßii die Ecke der eben 7Xi befebreibciHlen Seite direkt vor der MiUel-
linio dea Körpers log^ nnd nunmehr fo gedrcbtj daß die ürnndTtriehe fenkreebt zum
Tifcbrand ftanden ^). Diefe einfache Maßregel hatte nlfo zur Folge, daß in allen
Klalfen ohne Ausnahme bei der großen MebrzabI der Kinder P größer d, b. die
Annäbcrnug geriuger wurde, wahrend nur eine kleine JIindcr*/ahl von P« ficb ver-
fehleehterfe oder gleicb blieb, und daß die Zahl der normalen P's mit zwei kleinen
Ausnahmen durebweg fowohl abfolnt als relativ ganz erheblieb zunahm. Diefe
^) Faft alle Kiiidor gcwöhaen fich fehr rafch an diele Heftlage und fcbreiben mit ihr
wie vorher weiter; manche aber fnrhen immer wieder das Papier in die altgewohnte Lagü itii
drcsheii, Mit einiger Aufmerklamkuit und Geduld vermag man das bald auf die Dauer «u
irerbiodent.
"'■«>* "^'■^''^
itj& . Einfluä des Schreibens auf Auge und
Konftanz der VerbelTening durch alle Klaffen hindurch, deren Werth fich
noch fteigertj wenn man berfickfichtigt, daß, wie ein Blick z. B. auf Tafel I.
8 und 9 zeigt^ die VergröÜDrungeu der P's nicht blos zahlreicher, fondern durch-
fcbnittlich auch viel größer find, als die Verkleinerungen, thut unwiderleglich dar,
daß rie nur in diefcr Maßregel, nicht etwa in Zufälligkeiten ihren Grund hat. Sehr
einleuchtend zeigt das auch Tafel II, wo die durchfchnittlichen urfprünglichen und
durch Aufrecbtfchreibeß bezieh ungs weife Schrägfehreiben bei fchiefer Mittellage des
Heftes erzielten P's je für eine ganze Klaffe eingetragen find. In allem dem aber
erachten wir genügendes Beweismaterial für den Satz beigebracht zu haben,
daß die häufige and hochgradige Annäherung der Schul-
kinder an das Schreibobjekt mitbedingt ift durch die übliche
KcchtBlage des Heftes bei rechtsfchiefer Neigung der Schrift
und
daß es ihnen durch Aendernng der Heftlage — entweder
gerade Mittellage und fenkrechte Schrift oder fchräge Mittel-
lage und rcchtarchiefe Schrift — möglich gemacht wird, ihren
Kopf auf die Dauer weiter vom Sehobjekt entfernt zu halten.
Nicht aber gilt ohne Weiteres die Umkehr des Satzes, daß diefe Aendernng
der Sehreibweife eg den Kindern unmöglich mache, die Augen allzu nah an den
Tifch zu bringen. Die Konftanz der Verbefferung durch alle Klaffen thut zwar dar,
daß ihr etwas Unwillkürliches, Natürliches, wenigftens bis zu einer gewiffen Grenze
Zwingende» zu Grunde liegt; auf der andern Seite weist aber die Tbatfache, daß
auch nach der Veränderung immerhin noch einzelne ziemlich kleine P's vorkommen,
darauf bin,
daß die Kinder auch bei diefer veränderten Schreibweife
unter UrnTtänden fich noch abnorm ftark annähern können.
£s rpielen eben, wie fchon ausgeführt, dabei noch andere Momente eine
Bolle und gerade die Tliatfaclie, daß durch die Veränderung der Schreib weife in
faft allen Klaffen eine annähernd gleichmäßige Verbefferung erzielt wird (man be-
trachte Taf II) und in Folge deffen die vorher beftehenden Unterfcbiede zwifchen
den einzelnen Klaffen und Schulen beftehen bleiben, ift ein neues kräftiges Beweis-
moment für die Richtigkeit der von uns hierüber aufgeftellten Sätze. Das Alter be-
ziehnngß weife die Konftitution der Schüler, die Konftruktion der Schulbänke und
die Auf merk famkeit des Lehrers machen fich nach wie vor deutlich fühlbar. Daraus
ergibt fich auch der von einer entfprechenden Aendernng zu erhoffende praktifche
Nutzen:
Die Kinder, kleine wie größere, werden zwar in fchlechten,
wie in guten Subfellien fich durchfchnittlich weniger vorlegen,
als bisher^ es wird aber immer die Annäherung in unpaffenden
Schulbänken eine größere fein als in paffenden, namentlich
aber wird bei den jüngften, kleinern und fchwachen Schülern
diefelbe noch fo groß fein, daß fie für deren Augen eine große
Gefahr in fich birgt.
Man betrachte nur die Kurven und Zahlen, welche die zwei Klaffen 6 jähriger
Kinder der ftadtifchen Mädchenmittelfchule geliefert haben (Taf. I 7 und 9) und
man überzeugt fich von der durchaus noch allzu großen Annäherung diefer Kinder
aach nach der Aenderung des Schreibens. Nimmt man beifpielsweife das Durch-
Eörperhaltang des Schnlkindes. 103
fchnitts-P von Klaffe Ic beim jetzt üblichen Schreiben mit 14 cm nud beim Schreiben
mit fchräger Mittellage des Heftes mit 16 cm, fo wird die hiedurch gewonnene
Entlaftnng der Akkommodationsanftrengung etwa 1 Meterlinfe (Nr, 40 alter Rechnung)
betragen, alfo immerhin wohl zu beachten fein. Trotzdem aber bleibt die Akkom-
modationsanftrengung noch um einen Werth von etwa 2V4 Meterlinfen (Nr. 16)
größer, als fie normaler Weife fein follte. Es wird eben überhaupt
als unmöglich zu bezeichnen fein, durch irgend welche Maß-
regeln bei Kindern des I. Schuljahres die Annäherung beim
Schreiben, aber auch beim Lefen fo zu verringern, daß ihre
Augen dadurch nicht mehr erheblich gefährdet find.
Dabei ift es aber zur Zeit nicht möglich, den Grund hievon mit Sicherheit
anzugeben: vielleicht find 6jährige Kinder überhaupt zu klein und zu fchwacb, um
beim Schreiben den Kopf auf die Dauer gehörig vom Tifch entferat halten zu können,
vielleicht aber bedingt der Umftand ihre große Annäherung, daß fie bis dahin noch
nie mit Naharbeit zu thun gehabt haben und nun auf einmal voThältnismäßig kleine
Objekte zu erkennen und wiederzugeben lernen muffen. Für das Erftere rpriclit
vor allem ein gewiffes mechanifches Moment: es ift ja felbftverftändliüb, daß, je
kleiner das Kind ift, defto näher auch bei der Schreibftellung felbft bei ganz ge-
ftreckter Haltung das Auge der Federfpitze fein und daß bei den kleinften Sciiülern
fchließlich eine Grenze kommen muß, unterhalb welcher P die normale Größe von
25 cm überhaupt nicht mehr erreichen kann. So haben wir 25ä Kinder auf ihre
Körpergröße gemeffen und dabei gefunden, daß keines von ihnen bei 3 und 4maligen
Meffungen unter verfchiedenen Bedingungen das normale P erreichte, wenn es nicht
mindeftens 1,15 cm groß war. Außerdem ift ein gewiffer Parallelisraus zwifchcn
den Kurven, welche die Körpergröße darfteilen, und den durch Veränderiingcu der
Heftlage verbefferten P's und den P's im Lefen nicht zu verkennen (vergl, z» B.
Taf. I 8). Dagegen fpricht die rafche Verbefferung in den höheren Klaffen, ja
felbft während eines Schuljahres^) für die zweite Annahme. Einen fichercn Entfcheid
könnten wir nur geben, wenn wir eine ganze Klaffe zur Beobnchtung bekämen,
deren Angehörige fchon das 7. Lebensjahr erreicht hätten und eben zu fchreiben
begännen. Abgefehen aber vom L Schuljahr ift aus den vorgelegten Kurven und
Zahlen erfichtlich,
daß durch die vorgefchlagene Aenderung in den Schreih-
vorfchriften die durchfchnittliche Annäherung fith fo verringert^
.daß, gleichzeitige verftändnisvoUe und energifclie Nachhilfe des
Lehrers und paffende Subfellien vorausgefetzt, fiir die große
Mehrzahl der Kinder eine ernftliche Gefahr mit fich fiihreudc
Ueberanftrengung der Akkommodation und der Augenkonver-
genz nicht mehr vorhanden ift.
Wir haben bisher nur von der Verbefferung der Annähcrungj alfo van
der heilfamen Wirkung der neuen Maßregel für das Auge der Kinder gefprochon,
noch viel auffälliger aber wird ihr Nutzen, wenn wir ihren Einfluß auf die Schief-
haltung des Kopfes und damit für die Haltung des ganzen Körpers betrachten,
In den Kurven Taf. I 2, 4 und 6 find in der fchon gefchilderten Weife die D'g
eingezeichnet und zwar mit Punkten bei der zur Zeit eingeföhrten Schrift und Heft-
') Wir haben die KlalTe la der ftädtifchen Mädchenmittelfchiile zwclmaTj im Monat
Februar und im Monat Mai, gemeffen. Die Verbefferung ift fehr namhaft und In Taf. II za er-
kennen, wo jene beide Meffungen verzeichnet find.
104
Einfluß des Schreibens auf Auge und
läge, mit Sternen bei aufrechter Schrift und gerader Mittellage des Heftes, mit
Ringelchen bei rechtsfchiefer Schrift und fchräger Mittellage des Papiers: die Normal-
linie 0 ift befonders gekennzeichnet. Da übrigens kleine Bewegungen des Kopfes,
welche Diflferenzen bis zu Vi cm erzeugen, im Verfolg der Zeile unter allen Um-
ftänden gemacht werden müflen und nur mit dem Kopfe gemacht werden, fo müflen
diefe mit unter das Normale hereingezogen werden. Alle andern D's dürfen als
mehr oder weniger abnorm und wenn fie mehr als 1 cm erreichen als erheblich abnorm
und dann immer als mit einer entfprechenden Einwirkung auf die Körperhaltung
verbunden betrachtet werden*). Damach bedürfen die genannten Kurven keines
weiteren Kommentars. Eingehenderes geben folgende Zahlen:
normale D^s
zu große
D's
zu große D's
D's über
Prozent fatz
der
Klaffe
nach links
nach rechts
1 cm
normalen D's
1.
2.
3.
1.
2.
3.
1.
2.
3.
1. 1 2.
3.
1. 2.
3.
W. la. Mädchen
9
4
_
_^
1
___
• 4
_
___
__
___
^_
W. la. Knaben
17
5
—
—
—
—
—
12
—
—
10
—
—
—
—
—
W. Ib. Mädchen
7
3
4
5
—
1
—
4
2
1*
3
—
—
0,43
0,57
0,71
W. Ib. Knaben
43
8
14
21
6
6
6
29
19*
15«
14
3
2
0,19
0,33
0,49
W. IL Mädchen
16
6
8
12
1
1
—
9
7
4
1
—
—
0,38
0,50
0J5
W. II. Knaben
63
22
35
43
2
1
3
39
23*
17
10
3
2
0,35
0,56
0,68
W. IIL Mädchen
19
4
11
11
—
2
—
15
6
8
9
2
—
0,31
0,58
0,58
W. ni. Knaben
47
7
19
23
1
7
5
39
20>
19
17
6
4
0,15
0,43
0,49
W. IV. Mädchen
11
1
4
6
—
2
2
10
4«
3
7
2
1
0,09
0,36
0,54
W. IV. Knaben
Zufammen
50
3
32
127
24
2
1
4
45
13*
20«
29
90
3
19
9
0,06
0,64
0,48
256
54
145
12
21
20
190
94»*
87*
18
0,21
0,49
0,57
exkl. la.
St. M. la. . .
44
7
__
2
___
35
__
__
21
_
0,16
St. M. Ic. . .
43
18
—
26
3
—
5
22
—
12
15
—
2
0,42
—
0,60
St. M. IV. . .
41
15
—
18
1
—
2
25
—
21
16
—
4
0,37
—
0,44
St. M. VII. . .
50
7
—
19
—
—
J_
43
—
29
20
—
7
0,14
—
0,38
Zufammen
134
40
—
63
4
—
9
90
62
51
—
13
0,30
—
0,47
exkl. la.
Summe
390
94
208
16
29
280
149
141
31
0,24
0,53
exkl. la.
beider Schulen
Totalfumme
1
1
460
110
—
—
19
-
—
331
—
—
175
—
0,24
—
—
Anmerkung. In Rubrik 1 ftehen d
ieD's bei der jetzt i
1 ■ 1 1
Iblichen Schrift und Heftlage,
in 2 bei aufrechter Schrift, in 3 bei fchiefer i
Schrift und fchrägei
' Mittellage des Heftes. Die
kleinen Ziffern ' e
tc b
edeut
en d
eZa]
bl de
rKin
der,
welcl
le be
ider
Unte
rfuct
lung
gefel
iltha
ben. 1
Prüft man nun die vorhin auf Grund der P-Meffungen aufgeftellten Sätze
über den Einfluß des Schreibens auf die Annäherung an diefen neuen Ergebniffen,
fo zeigt fich, daß jene nur zum Theil auch auf die Verdrehung des Kopfes be-
Ziehungsweife Körpers d. h. auf die fchiefe Körperhaltung fich übertragen laffen. Vor
allem fehlt die bezüglich der Annäherung gefundene von Schuljahr zu Schuljahr
fteigende Verbefferung: die Kinder fitzen im erften Schuljahr nicht verdrehter als
•) Die Ordinaten V* und 1 find daher leicht markirt.
fimtm^^^^m^^m^. f 1^«— ^*-^^^w
, Körperhaltung des f^chulkindee, lOH
in den folgendeo» Ja eB fcheint fogar, als ob die älteren Schnlcr verdrehter fitzen
als die kleineren. Die Prozentfätze der normalen D's wenigftens nehmen von Schul-
jahr zn Schuljahr ab. Jedenfalls verläuft die D-Kurve der P-Kurve nicht parallel,
mit andern Worten:
die Kinder können abnorm fchief ritzen^ ohne die Augen
abnorm ftark anzunähern, und umgekehrt^ Tic können abnorm
ftark annähern und doch gerade (d. b, nicht feitlich verdreht) fitzen.
Die Urfachen der abnormen Annäherung und die der abnormen
Verdrehung beim Schreiben decken fich daher nicht durchaus.
Berechnet man die Durch fchnittswerthe der D für jede Klaffe und konl^ruirt
aus ihnen eine Kurve (Taf, li) ^)f fo zeigt fie kein regelmäßiges AnfteigeHj fondern
ein unregelmäßiges Schwanken innerhalb verhältnismäßig enger Grenzen. Für die
eine größte Abweichung (KlaCTe II des Wairenhanfes) aber ift offenbar derfelbe Um-
ftand maßgebend gcwefen^ wie fSr die Erzeugung der großen P's diefer Klaffe: die
Energie des Lehrers. Es ift aber bezeich nend, daß es der letztern, fiir deren Wirkungs-
kraft der große Sprung in der P-Kurve ein vollgiltiges Zeugnis ablegt, weitaus
nicht gelungen ift, das Durchfchnitts-D wirklich erheblich herabzudriicken. Ks bleibt
immer noch fehr viel größer als das in allen andern Klaffen durch einfache Aenderung
der Heftlage erreichte. Ebenfowetiig ift ein Unterfcbied zwifcbcn den vcrfchiedenen
Schulen zu finden: die Durchfchnittekurve der Waifenhausfebule verläuft innerhalb
derfelben Grenzen faft genau in der gleichen Form wie die der ffädtifchen Mädchen-
mitteKchule, es find fomit die verfchiedenen Einrichtungen der einzelnen Schulen
ohne Einfluß auf die Geradehaltung der Kinder. Daraus folgt:
die bei der jetzt üblichen Sehreibweire allgemein zu be-
obachtende fchiefe Haltung der Schulkinder ift faft ganz durch
diefe Schreibweife fei bft bedingt; Lebensalter beziehnngsweife
Konftitution des Kindes^ fowie Konftrnktion der Snbfellien
find ohne Einfluß auf diefelbe; auch Energie des Lehrers kann
nur wenig zn ihrer Verbefferung beitragen.
Ganz anders wird die Sache, wenn man die Kinder anders fchreiben laßt:
fowohl bei aufrechter Schrift als bei SchicfTchrift mit fchiefer Mittellagc des Heftes
fallt das Durchfchnitts-D jeder Klaffe auf unter Va cm, alfo bis zur Norm, die
Zahl der normalen D's aber fteigt ebenfo in jeder Klaffe und zwar fehr erheblich^
und endlich finkt die vorher ganz erfchreckend große Zahl derjenigen D's, welche
1 cm und darüber betragen und die ganz ficher nicht blos eine Verdrehung des
Kopfes fondern auch des Oberkörpers anzeigen^ auf ein Minimum herab. Das dürfte
ein entfcheideuder Beweis dafür feinj daß
die fchiefe Haltung bedingt ift durch die Schreibweife be-
ziehungsweife Heftlage und daß das einfache, aber einzige
Mittel, fie zn beffern, in einer Veränderung der Scbreibvor-
fchriften gefunden werden kann.
Wie viel durch diefe Maßregel aber für das Wohl der Kinder geleiftet
würde, lehrt eine kurze Betrachtung. Wenn von 390 Schülern beim gewöhnlichen
Schreiben nur 94, noch nicht ein Viertel, normal, 29G aber verdreht und von diefen
141 auffallend ftark verdreht fitzen, fo kann füglich die Wahrfcheinlichkeit nicht
^) Die utitere kleine Kurve illt diö D-Kurve, welehe die darchfchnittlicbe DifTerenz im
Stande der Augen — liökea tiefer wie recbtea — ilhiftrirt
106
Einfluß des Schreibens auf Auge und
geleugnet werden, daß die habituelle Skoliofe (Rückgratsverkrümmung) der Kinder
durch diefe Haltung hervorgerufen wird, um fo weniger, da die am häufigften vor-
kommende Form diefer Verkrümmung der häufigften Form der beim Schreiben be-
obachteten Verdrehung entfpricht und die Zahl der Kinder, die folche Abnormitäten
zeigen, von Klaffe zu Klaffe fteigt. Von den 296 verdreht fitzenden Kindern waren
280 nach rechts, nur 16 nach links verdreht, die 141 hochgradig verdrehten faft
ausnahmslos nach rechts. Bei diefer Rechtsverdrehung aber ift die Körperhaltung
folgende: allermeift bildet fchon die Verbindungslinie der Sitzknorren (Queraxe des
Beckens) einen Winkel mit dem Bankrand, fo daß der linke weiter nach vorn ftebt
als der rechte. Steht aber je diefe Axe parallel mit dem Bankrand, fo ift jeden-
falls durch eine Drehung der ganzen Wirbelfäule nach rechts eine entfprechende
Schrägftellnng der Querachfe des Körpers in der Scbulterhöhe erzeugt. Immer
alfo bildet die Schulterlinie einen nach rechts offenen Winkel mit dem Tifchrand.
Die unausbleibliche Folge davon ift, daß, wenn ein Kind in diefer Haltung fchreibt,
fein linker Arm vollftändig auf den Tifch zu liegen kommt, während der rechte
mit feinem untern Theil über den Tifchrand heraus- und herabragen muß, und daß
der linke Ellenbogen, namentlich da die Tifche geneigt find, fehr viel höher zu
ftehen kommt als der rechte. Damit ift ohne weiteres das Höherftehen der linken
Schulter gegeben, während der an den Thorax gedrängte rechte Ellbogen den untern
Theil der Wirbelfäule nach links auszubiegen zwingt. Nach den neueften Unter-
fuchungen Mayer's') aber kommen bleibende Veränderungen der Wirbelfäule etc.
gerade zu Ungunften der linken Seite unter den Schülern befonders häufig vor.
Es ift von Intereffe feine wichtigften Zahlen wiederzugeben: er fand bei 336 Mädchen
fehlerlos 147, mit Abweichungen in Haltung oder Bau
ferner
I.
Kurs
. . . . 6— 7V2 Jahre, i
fehlerhaft 43,65 «/o
II.
T)
. ... 7-9
„ 56,75 „
III.
7?
. . . . 8-10 „
r, 56 ,
IV.
7^
. ... bis 12 „
„ 57,11 „
V.
T)
. ... bis 13 „
„ 70,9 „
Minimale Stärkere
Doppel- Unbrauchbare
Aendcrungen
fkoliofen Fälle
I. Kurs . .
. . 22 . . . 6 .
. . 1 . . . 2
n. „
,
. . 28 . . . 9 .
. . 4 . . . 1
[II. „
.
. . 21 . . . 5 .
. . 6 . . . 5
[V. „
, .
. . 23 . . . 7 .
. . 10 . . . —
• 1^ et
!__!?_/»_.
. . 19 . . . 8 .
. 6 ... 6
?_ _-„"nj._ AI ;^i j
wobei minimale Skoliofen folche find, bei denen die größte Abweichung der Kon-
vexität von der geraden Linie unter 1 cm beträgt.
Minimal
Stärker
I. Kurs
II. „
in. „
IV. „
V. „
links
rechts
14 . .
. 4
19 . .
. 6
16 . .
. 3
15 . .
. 3
15 . .
. 3
79 . .
. 19
links
rechts
6 . .
. —
8 . .
. 1
4 . .
1
7 . .
, —
8 . .
. —
33 . .
. 2.
*) ünterfuchungen über die Anfange der feitlichen Wirbelßlulenverkrümmungen der
Kinder, fowie über den Einfluß der Schreibweife auf diefelben. Bayr. ärztl. Corr.-Bl. 1882 S. 305 flf.
^^^^^^^^"t^f^^^mum^^trr^^
Küfperhaltutig dos SehulkiDdes. %ffi
Wenn es nun aber erreicht werden kann, daß Fon 390 Kindern ftatt 296
nur 178 abnoriDj namentlich aber, daß ftatt 141 nur 31 erheblich abnorm fitzen und
beim ScIi reihen den Oberkörper einfeitig belaften, fo dürfte der Nutzen einer ent-
fprecbendeu Maßregel außer Zweifel flehen. Nur auf Eines mulTen wir aufmerkfam .
machen: beim Schreiben mit febräger Medianlage des Heftes zeigt fich eine^ wenn
auch kleine Zunahme der naeh links Verdrehten, Es ift das kein Zufall: eB waren
da und dort Kinder, welche ihr Heft etwas zü fchräg legten und dicfe Ueberdrehung
des Heftes mit einer Drehung des Körpers naeh links beantworten mußten, ein
Fingerzeig, daß die Schräglage des Heftes auch nicht übertrieben werden
darf, fondern fich genau an die gegebenen ph^fiologifchen Verhält-
niffe anfchlieJäen muß* —
Wir haben uns noch über die gleichfalls znr Diskuffion geftelUe Frage zu
äußern^ ob nicht die deutfcheu Buchftaben fchädlich für das Äuge wirken und
daher vom hygienifchen Standpunkt aus die lateinifche Schrift Yorzuziehen fei. Jene
Schädlicbkeit könnte nur darin beftehen^ daß die deutfchen Buchftaben fchwerer zu
erkennen wären und eine größere Annäherung des Auges an das Papier erforderten.
In der That gibt Sönnecken*) an, daß lateinifche Buchftaben auf größere Entfernung
erkannt werden, als deutfcbe von der gleichen Größe» Für die Aunäherung beim
Schreiben der Buchftaben kommt es aber darauf gar nicht an, fondern daranf,
ob fie auf die Entfernung, welche beim Schreiben überhaupt möglich ift (ca. 60 cm)
noch leicht erkennbar find, und dag ift fiir die deutfchen Scbriftzeiehen genau fo
der Fall wie für die lateinifchen. Wir befchloßen übrigens, die Sache nach unferer
Methode näher zu priifen. Das Ergebnis ift ein rein negatives* Wir begnügen uns
daher, ein paar Kurven vorzuführen und im Uebrigen die Durehfchnitts-P der ge-
mefTenen Klaffen fprechen zu lallen. Taf I, 10 zeigt P mit Punkten bei deutfeher,
mit Sternen bei lateinifcher Schrift, Lateinifch ift ganz auffallend viel beffer. Ea
muß aber betont werden, daß in diefer Klaffe die durchfchnittüche Höhe der latei-
nifchen kleinen Buchftaben G mm, die der dentfi^hen nur 2 — 3 mm betrug. Keinen
wefentlichen Unterfchied zeigt Taf* I, 5, wo ebenfalls die P hei lateinifcher und
deutfeher Schrift ei uge tragen find, und auch in den andern darauf unterfuchten KlaHeu
war die Annäherung bei lateinifcher und deutfeher Schrift fo ziemlich gleich (nemlich
in der IV. Klaffe der ftadtifchen Mädchenmittelfchule P lateinifch 20,7, deutfch 20,9
im Dnrchfchnittj VIL Klaffe dafelbft P lateinifch 20,7, deutfch 21,5), in einer fogar
bei lateinifch ganz erheblich geringer (16j6 lateinifch, 18,0 deutfch). Ein konftantea
Verhältnis der Fs zu Gunften der einen oder andern Schrift liegt fomit nicht vor,
und wir haben daher vorcrit keinen Grund, die eine für hygienifeh
weniger zuläffig zu erklären als die andere. Höchftens könnte man die
Befeitigung der einen deswegen verlangen, weit damit ein Lebrgegenlland befeitigr,
fomit eine Verminderung der gefammten Naharbeit der Schulkinder herbeigeführt
werde. Da aber — in den Volksfchulen wenigftens — die Erlernung der lateinifchen
Schrift erft den fpätern Schuljahren zufiillt, wo, wie gezeigt, die Näharbeit an fich
nicht mehr fo gefährlich ift, und da diefclbe für die Kinder, welche fchon geläntig
deutfch fchreiben, unmöglich befondere Schwierigkeiten mit fich bringen kann, fo
dürfte auch von diefem Gefichtspunkt aus kein wirklich nennenswerther Nutzen voq
der Verbannung- einer der beiden Schriften zu erwarten fein.
') l c.
108 Einfluß des Schreibens auf Auge und
In einer der erften Sitzungen unferer Kommiffion*) kam auch zur Sprache,
daß die vielen Linien, zwifcben denen die Kinder fchreiben, die Netze, in welchen
fie ihre Buchftaben einmalen muffen, wefentlich dazu beitragen, fie zu einer größeren
Annäherung zu verleiten, oder vielmehr geradezu zu zwingen. Theoretifch hat diefe
Meinung ganz gewiß etwas für fich, wir find aber nicht in der Lage gewefen, den
Beweis dafür zu erbringen. Wir haben eine Klaffe von 43 Mädchen zuerft in einem
Netz von 4 Querlinien und fchrägen die Strichrichtnng bezeichnenden Linien und
dann auf einer einfachen fchreiben laffen: in jenem Falle war das Durchfchnitts-P
13,3, in diefem 13,0, in einer Knabenklaffe von 36 Schülern jenes 17,6, diefes 18,0;
alfo nichts Konftantes. Hervorheben aber muffen wir, daß es den Kindern, welche
zwifcben den Linien zu fchreiben gewohnt find, fchwer fällt, plötzlich ohne diefelben
zu fchreiben, und daß fie im letztem Falle ohne Ausnahme fehr viel kleinere Buch-
ftaben machen, als fonft. Es fehlt uns alfo hier eine gleichmäßige Grundlage für
den Vergleich. Eins aber kann ohne weiteres behauptet werden , daß nemlich die
fchrägen roth eingeritzten Richtungslinien auf den Schiefertafeln abfolut zu verwerfen
find: die Farbe der Striche verliert fich rafch, die Räuder der Ritze werden an
den Seiten rauh, die ganze Tafel verliert dadurch ihre Glätte, wird holperig und
die auf ihr gemachten Striche muffen dadurch ftückweife unterbrochen und zerriffen
und damit fchwerer erkennbar werden.
An diefer Stelle noch einige Worte über das Schreibmaterial: viele Schrift-
fteller über Schulhygiene wollen die Schiefertafel total verbannt wiffen. Homer
(Deutfche Vierteljahrsfchr. f. öff. Gefundheitspflegc 1878 S. 724 ff.) hat nemlich
experimentell nachgewiefen , daß mit Tinte und Bleiftift auf Papier gefchriebene
Buchftaben auf größere Entfernung erkennbar find, als mit dem Griffel auf die
Tafel gemachte. Es wurden erkannt Buchftaben
mit Griffel Bleiftift Tinte
auf ... 159 ... 183 ... 211 cm
an einem dunklen Tage
auf ... 132 ... 149 .. . 178 cm.
Es erfcheint uns aber nicht gerechtfertigt, daraus den Schluß zu machen,
daß nun auch beim Schreiben Griffel und Tafel größere Annäherung erfordern,
als Tinte oder Bleiftift. Denn man mag fchreiben mit welchem Material man will,
die anatomifchen Verhältniffe fixiren ein Maximum, über welches hinaus die Augen
vom Schreibmaterial nicht entfernt werden können. Die größte Entfernung, die wir
an Schülern beim Schreiben mit Tinte gefunden haben, betrug 48 cm. Nun kann
man fich aber leicht überzeugen, daß Buchftaben von der in den jüngften Schulklaffen
üblichen Größe, auch wenn fie mit dem Griffel auf die Schiefertafel gemacht find,
auf diefe Entfernung noch leicht zu erkennen find d. h. die Maximalentfernung, auf
welche Griffelbuchftaben noch erkannt werden, liegt jeufeits der Entfernung, die
aus anatomifchen Gründen beim Schreiben jedenfalls eingehalten werden muß. Folg-
lich verlangt das Schiefertafelfchreiben keine größere Annäherung, als ohnehin ftatt-
finden muß, d. h. keine größere, als auch beim Schreiben mit Tinte und Bleiftift
erforderlich ift.
Weuigftens fanden wir in einer Schule mit 31 im 1. Schuljahr ftehenden
Mädchen beim Schreiben »mit Tinte auf Papier ein Durchfchnitts-P von 10,5, beim
Schreiben auf die Schiefertafel ein folches von 11,5, in einer Mifchfchule von
*) vergl. auch Weber 1. c. pag. 30.
Körperhaltung dm Bch ulkin des. 109
38 Knaben und 7 Mädcben im 2. Schuljahr unter denrelfaen Bedingungen ein folches
von 20,5 beziehungsweife 19,7 cm; alfo keinen wefentlichen Unterfchied.
F a f fe ü wir die E r g e b n i f f e unferer Unterfuchungen uoehmals kurz z u-
fammen, fo dürften etwa folgende Sätze refnltiren:
1. Bei der Frage vom Einfluß der Schreibweife auf Auge und Körperhaltung
der Schüler kommen zwei Ilauptpiinkte in BetraclJt, nemlich erftenB die
Annäherung beziehuügsweife die Vorwiirtsbcuguug des Rumpfes und zweitens
die Seitwärtsdrefmng desfelben.
2. Beide find foweit unabhängig von einander, daß zwar beide häufig gleich-
zeitig vorkommen y aber auch jedes für fich ohne das andere beobachtet
wird.
3- Die AunUheriing birgt, wenn fie zu groß wird, eine erhebliche Gefahr für
die Augen in ficlj, die Seitwilrtsdrehung kann zur Urfache habitueller
Verkrümmung werden.
4 Die alleinige Urfache der SeitwärtsdreUung ift die gerade oder nur wenig
geneigte Kechtslage des Heftes. Die Vorbeugung aber hat verfchiedene
Urfaehen, Die wichtigften davon dürften fein: Schwäche des kindlichen
Körpers y welche in Verbindung mit unzweckmäßigen Subfellien und zum
Theil durch die in Folge der Keehtglage des Heftes gemachte Verdrehung
des Rumpfes zu baldiger Ermüdung führte das Neue und Ungewohnte der
Näharbeit, fcbleclite Belenchtung, fchlecljtCB Schreibmaterial
b. Die Vorwärtsbeugung wird fich nur zu einem kleineu Theile durch Ab-
änderung der Schreib weife belfern lalfen: ohne gnte Subfcllien und ohne
Aufmerkfarakeit und Energie des Lehrers wird der Nutzen nach diefer
Richtung kein boebgradiger fein; ja es wird bezweifelt werden muffen, ob
ganz junge Kinder im L Schuljahr überhaupt eine Entfernung vom Schreib-
Objekt einhalten können, von der eine Schädigung ihrer Augen nicht zu
fürchten wäre.
6. Dagegen ift durch Abänderung der Schreib weife, fei es nun aufrechte
Schrift bei gerader Heftlage oder liegende bei ftark fchräger Mittellage
die Seitwärtsdrehung des Rumpfes erfolgreich zn bekämpfen, Ohne eine
folche Aenderung aber muffen die Kinder felbft in den heften Snbfellien
verdreht litzen.
7. Die aufrechte Schrift bei querverlaufender Zeile ift^ als den Bewegungs-
gefetzen der Hand zuwider und daher ftark ermüdend, zu verwerfen* Da^
gegen ift die liegende Schrift ^ fo uusgefuhrt, daß die Grundlinien der
einzelneu Buchftaben fenkrecht zum Tifchrand gemacht werden, die Zeile
aber genau vor der Mitte des Körpers in einem Winkel von 30—40*
fchrüg anzieht, diejeuigCj bei welcher der Körper eine fyrametrifche Haltung
bewahren kann und zugleich an Auge und Hand die geringfteu Anforder-
ungen gef teilt werden. Diefc Seh reib weife kann ohne befondere Schwierig-
keiten in den Schulen durchgeführt werden; wobei allerdings vorausgefetzt
werden muß, daij die Lehrer von der Wichtigkeit der Maßregel überzeugt
find und einen Einblick in deren phyfiologifche Gründe befitzen; denn
nur dann werden fie auch die zur Durchführung nothige Aufmerkfamkeit
und Energie an den Tag legen.
1 10 Einfluü des Sclireibens auf Auge und
Anhang.
So lebhaft gerade in Württemberg von ärztlicher Seite für Verbefferung der
Schulhygiene eingetreten wurde, um fo mehr muß es auffallen, daß diefen Erörterungen
faft gar keine im Lande felbft gemachten ftatiftifchen Erhebungen zu Grunde lagen.
Die einzige bis jetzt veröffentlichte Unterfuchungsreihe ftammt von Dr. G. Gärttner*)
in Tübingen und wurde im Laufe der Jahre 1861—1879 an 634 Studirenden der
evangelifchen Theologie vorgenommen. Sie ergab das allerdings betrübende Refultat,
daß ca. 79 ^^0 diefer jungen Theologen kurzf ichtig waren, üeber die Augen der
Schüler in den Württembergifchen Elementarfchulen, Gymnafien etc. wußten wir aber
bis jetzt nichts.
Es wnr deshalb, wenn wir nicht die an anderen Orten gemachten Erfahrungen
ohne weiteres als auch für unfere Schulen maßgebend anfehen wollten, nothwendig,
daß wir felbft eine ausreichende Zahl von Unterfuchungen Vornahmen, um wenigftens
ein annäherndes Urtheil über die thatßichlichen Prozentverhältniffe der normal und
nicht norniRl gebauten Augen der Württembergifchen Jugend zu gewinnen. Wir haben
uns vorläufig auf die Unterfuchung von 3 Anftalten befchränkt, das Waifenhaus,
das Realgymnafium und das Eberhard-Ludwigs-Gymnafium. Die Infallen
des erfteren haben wir fämmtlich gemeffen, von den beiden letzteren fämnitliche
Klaffen j aber da, wo Parallelklaffen vorhanden waren, immer nur eine derfelben.
Die Summe der unterfuchten Schüler beträgt 932.
Um die Unterfuchungen fowohl für uns als auch für die Schüler möglichft
wenig zeitraubend zu machen, nahmen wir fie in den betreffenden Anftalten felbft
vor- In Bezug auf die Schnelligkeit der Ausführung hatte diefer Modus den ge-
wünfehten Erfolg; dagegen brachte er einen Nachtheil mit fich, nemlich den, daß
^] Ver^l. H. C 0 h n Tageblatt der 23. Verrammlung deiitfcher Natarforfcher und Aerzte
in Daozig 1B80 S. 43.
Herr Dr. Gärttner hatte die Güte, uns auf unfere briefliche Anfrage noch Folgendes
mitzutheilen :
^. . . beeile ich mich zu erwidern, daß ich Hr. Prof. H. Gohn in Breslau im Auguft 1880
meine im Jahre 1861 begonnenen und feither auf 634 etwa im 19. Lebensjahr ftehende Zöglinge
doB btefigcn evangel.-theologifchen Seminars Hch erftreckenden Unterfuchungen über die Sehweite
mitgetheilt habe, mit dem Refultat von 78,70 7o Knrzfichti^er. Seither find 2 neue Jahrgänge
mit 43 und % Seminariften hinzugekommen und die Refultatc, die ilch ein klein wenig günitiger
geftaltet haben. Und nun folgende:
Von 718 Seminariften fmd 154, oder 21,59^0 emmetropifch
558, oder 78,26 7o myopifch
1, oder 0,14 7o hypermetropifch
Unter den myopifchen nnterfcheide ich 3 Grade:
leichtgradige (Konkav 15—36) 168 oder 23,56 7o
mittelgradige (Konkav 8—14) 243 oder 34,08 >
hochgradige (Konkav 3—7) 131 oder 18,30 7o
Da£U kommen noch 16 oder 2,247», bei denen ein Auge emmetropifch und das andere
(gewöhnlich mittelgradig) myopifch ift.
KörperhaUung des Schulkindea, tll
wir nicht fofort die koutroliretide iiig:enrpiegeliinterfiichung vornehnie« konnten,
weil es tiuB an dazu verwendbareD Räumlichkeiten gebrach. Nur bei der erßeo
Klafle des Waifenhaufes war dies durchführbar; fpäter mußten wir davon abfehen.
Wir hegten die Ab ficht, die fehlenden Augen fpiegeluuterfuchangen am Schlnfle
der Gläferproben nachzuholen^ indeffen ftellte fich dies fpäter als unthunlieh heraus.
Der leit den erften optomctrifchen Unterfuehangeii vcrfloffene Zeitraum war ein fehr
beträchtlicher j er betrug faft 4 Monate; dann kam die Sommervakanz und wenn
wir nnn nachträglich die ophtalmofkopifche ItefraktioDsbeftimmung hätten vornehmen
woHen, welche bei der großen Zahl von Schülern einen nicht unbeträchtlichen Zeit-
raum in Anfpruch genommen haben würde, fo waren wir keineswegs mehr ficherj
daß bei denfelben Individuen noeli derfelbe Brechznftand der Augen vorhanden war
wie früher.
Unter diefen Umftänden verzichteten wir auf die nachträgliche Unterfucbung
mittelft des AugenfpiegelB und wir durften dies um fu eher olnie die geringfte
Schädigung nnferer RefuUate thun^ ab gerade diejenigen Maße anderer Autoren,
mit welchen die nnfrigen verglichen werden mußten, ebenfalls fafl; ausnahmslos nur
auf optometrifchem Wege, d. b, mittelft Gläferproben gewonnen worden waren.
Es ift ja nicht zu leugnen, daß die Refraktionsbeftimmung mittelft des Augen-
fpiegels manche Vomigc hat, namentlich in fofern fic gewiffc Formen von fog-
Akkommodationskrampf aufdeckt; aber fie bietet auf der andern Seite maueberlei Dicht
2u unterfchätzende Naclitlieile. Einmal kann der Unterfnehende kleine Differenzen
nicht mit derafelben Grade von Geuauigkeit beftimmeti wie mit den Gläferproben
und dann ift die Akkommodations-Entfpannung des ünterfuchten doch zu verfchieden-
gradig, als daß fieh ein il eh eres Diirchfchnittemnß der Fehlerquellen abftrahireu
ließe. Wir glauben nus deshalb dahin ausfprcchen zu dürfen, daß, folange es nicht
möglich iftj alle zu unterfuchendcn Kinder zu atropiuifiren, die Gläferprobe für
komparative Zwecke die ficherftcn Refnltate gibt. Wenn übrigens auch ein
aliquoter Tbeil des bei den einzelnen Individuen gefundenen Gefammt-Brechungs-
wertbes der Augen nicht auf den eigentlichen Itefraktionszuftand, fondern auf eine
krankhaft gefteigertc Akkommodation zurUckgefiibrt werden muß, fo ift das für die
praktifch-hygienifchc Auffallung irrelevant, Diefcr letzte Theil ift eben erft recht
ein Produkt der gefteigcrten Nahearbeit und wahrfcheinlich nur das Vorftadium
wirklicher Kefraktionszunahme* Um Mißverftändnifl'en vorzubeugen, wollen wir be-
tonen ^ daß wir der Rcfraktionsbellimmung mittelft des Augenfpiegels einen großen
wiflenfchaftlichen Werth beimelTen und glauben, daß diefelbe berufen ift, die ätio-
logifchen Beziehungen zwifchen Akkommodationsanftrcngung und Steigerung des
Befraktiongzuftandeä klären zu helfen.
Hin fichtlich der Unterfuchungsmethode felhft geben wir dem Durchprobiren
mit vorgehaltenen Gläfern unter Anwendung der Sucllen'fchen Tafeln deu ent-
fehiedenen Vorzug vor den Optometern.
Wir befchränken uns auf die MittheiUmg derjenigen McffungsrefultatC; welche
fich auf die Kurzfiebtigkeit und auf die ungleiche Brechkraft (Anifome-
tropie) beider Augen beziehen. Dies find ja die heidL^u hauptfächlichfteu Punkte,
welche von den Autoren neuerdings in ätiologifchen Zufammeuhang mit der fchiefeu
Schrift gebracht wurden.
Was zunächft die Myopie angeht, fo gruppiren fich die gefundenen Datea
in leicht überfichtl icher Weife in den auf Seite 112 — 113 wiedergegebenen Kurven*
Die I^nge der Ordinaten ift in Summa ^ 100 Mm. Der fettere Theil der Linie
(FortfetÄim^ S* 111}
112
Einfluß des Schreibens aaf Auge und
ProzentverhältnilTc der Knrzficlitigkeit za den nkht kurzfithtigon Angon.
Eberhard-Ladwlgs- GjmDannm.
Kl. 1.
. 2.
, 3.
n 4.
, B.
, 6.
, 7.
. 8.
, 9.
, 10.
Kl. 1.
, 2.
, 3.
, i.
. 5.
- 6.
. 1.
, 8.
. 9.
. 10.
5
Kl.la. —~
, Ib. —
Real • Gf mnanam.
IVairenhauB.
ä
4.
' 20 "/ü Myopie,
lö„
30„
■37.
45„
67,
41 ,
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25 •/» Myopie.
20 „
2G „
36 „ r
45,
50 „
64 „
78,
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0% Myopie,
7. ,
12,
32 „
Kl. 1.
. 2.
. 3.
. 4.
, B.
. 6.
, 7.
. 8.
. 9.
, 10.
KörperhfthuDg des Sobulkmdu.
ProieiitveriiÄitoiire der Kunfkbtigkeitsgrade unter rieh.
im
Eberhard -Lndwlgs- Qjmpannm.
s. 1). c. d.
53 % 23,5% 23,67i> —
80 „ - 20 „ —
64,5„ 41 „ 4,5 „ -
43,3„ 43,3 „ 18,4 „ —
46 , 55 „ - -
18 , 58,3. 16,6 „ 8,1"/«
12 „ 41 „ 41 , 6 „
39 „ 83,3 „ 27,7, —
7,1„ 47,6, 40,5, 4,8,
2H,3, 41,7 „ 26 , B „
Real-Hymnariiiin.
Kl. 1.
, 2.
, 3.
, 4.
. 5.
. 6.
. 7.
. a
. 10.
58 o/o 42 o/o — —
27 „ 73 , - —
45 , 55 , — -
24,3, 68 , 7,7«/. -
43 , 43 , 14 . —
18.2, 66,6 , 15,2 , -
3,2, 77,4, 13 . G,4«/o
15.3, 56,4, 26,6, 2,7,
13 , 64 , 23 , -
17 , 64 , 29 , -
VairenliaaB.
s
Kl. Ib.
, 2-
, 3.
. 4.
WOrttemb, JahibOchsr tl83.
100»/o — — —
7a,7„ 22,aVo 5,1"/. —
51,4, 43,2, 5,4, -
43,8, 41,2, 19 . 2 «/,
114 Einfluß des Schreibens auf Auge und
(FortfetzuDg von S. 111.)
drückt bei la, IIa und III a in Millimetern das Prozentverliältnis der in den yer-
fchiedenen Klaflen der drei Lehranftalten gefundenen kurzfichtigen Augen aus und
entfpricht fo den an den rechten Seiten der Kurven notirten Prozcntzahlen. Wir
fehen z. B. in Kurve la; welche fich auf die KurzfichtigkeitsverhältniflTe des Eber-
hard-Lud wigs-Gymnafiums bezieht, daß in der erftcn Klaffe fchon 20, in der 3. 30,
in der 5. 45, in der 7. 67, in der 9. 70 und in der 10. fogar 75 7o aller Schüler an
Kurzfichtigkeit leiden. Aehnlich ift es im Real-Gymnafium, deffen Myopieverhältniffe
in IIa wiedergegeben find. Hier finden wir fchon in der erften Klaffe £5, in der
3. 26, in der 5. 45, in der 7. 64, in der 8. fogar 7b*^/o Myopie, während in der
9. und 10. Klaffe die Zahlen wieder auf 40, refp. 48 Vo zurückgehen.
Betrachten wir dagegen Kurve III a, welche die Vcrhältniffe des Stuttgarter
Waifenhaufes repräfentirt, fo fällt auf, daß in Klaffe la gar keine Kurzfichtigkeit
vorkommt, während in Ib nur 7, in 2 12, in 3 29, in 4 32 Vo Myopie gefunden
wurden.
Auf die Zahlen kommen wir fpäter wieder zurück, hier wollen wir nur auf
die Thatfache hin weifen, welche mittelft der fetten Striche der Kurven la, IIa
und Illa in augenfälliger Weife verfinnlicht wird, daß in allen Schulen die
Prozentzahl der Kurzfichtigen mit den höheren Klaffen anfteigt^
Wenn es fleh in unferen Kurven nicht um eine abfolute Regelmäßigkeit
handelt, wie z. B. aus dem Zurückftehen der 8. Klaffe des Gymnafiums, fowie der 9.
und 10. des Realgymnaflums hervorgeht, fo ift eben zu bedenken, daß die relativ
kleinen ftatiftifchen Zahlen, welche uns zu Gebote ftehen, größere Fehlerquellen in
fich fchließen. Im Allgemeinen drückt fich aber jenes Anfteigen der Myopie mit
unverkennbarer Deutlichkeit aus und es fteben sonach unfere Refultate mit denjenigen
Cohns und der fpäteren Beobachter in diefem Punkte völlig im Einklang.
Die Kurven Ib, IIb und III b behandeln, wie die üeberfchrift angibt, die
Prozent vcrhältniffe der verfchiedenen Kurzfichtigkeits-Grade unter fich. Weber
hat in feiner oben citirten verdienftvollen Arbeit die Kurzfichtigkeitsgrade in 4 Gruppen
eingetheilt:
in niedrigfte von 0 — 1 Dioptrie,
yj mittlere „ 1—4 Dioptrien
„ höhere „4—8 Dioptrien und
„ allerhöchfte „ über 8 Dioptrien.
Wir haben uns diefer Eintheilung angefchloffen und die von uns gefun-
denen Werthe folgendermaßen in die Kurven eingetragen. Die Ordinaten find
wieder 100 mm lang und bedeuten die Gefammtzahl, d. li. 100 Prozent der in
einer Klaffe gefundenen Kurzfichtigen. Die verfchiedenen Grade der Kurzfichtigkeit
find rechts neben der Figur, jeder Klaffe entfprechend und je nach ihren gegen-
feitSgen Prozentverhältniffen in Zahlen angegeben. Der linksfeitige feine. Strich
bedeutet die niedrigften Grade (a) von 0 — 1 Dioptrie, der fette Strich die mitt-
leren (b) von 1—4 Dioptrien, der gewellte Strich die höheren (c) von 4—8 und
der rechtsfcitigc feine Strich die höchftcn Grade (d) von über 8 Dioptrien. Die
Länge diefer verfchiedenen Striche entfpricht den Prozentverhältniffen der durch fie
repräfentirten Myopiegrade.
Ein Blick auf die Linien lehrt nun, daß in alhn drei Schulen in den unteren
Klaffen der linksfeitige feine Strich, d. h. die niedrigften Myopiegrade, ein gewiffes
Uebergewicht befitzt. (In der Klaffe Ib des Waifenhaufes kommen z. B. überhaupt
nur die niedrigften Grade vor.) Schon in den mittleren Klaffen ändert fich das Ver-
PliPP!<vv^ipn
Körperhaltung deg Schulkind&s. 115
hiUtnis zu GaiirieD des fetten und des gewellten Striches, d. h. die mittleren und
liöheren Myopie^rade WHcbfen iehnell an» um in den oberen Klaflen das ausge-
fprcxdicnc Ucber^^cwit-ljt zu erlangen, Myopiegrade Über 8 Dioptrien kommen nur
in den oberen KlalTen und nueli in diefen, wie Figura zeigt, nur vereinzelt vor.
Die in den Kurven Ib, IIb und Illb wiedergegebenen Verhältniffe der Myo-
piegrade drUeken alfo die Tliatfacbe aUB^ daß auch die Grade der Kurz ficht ig-
keit mit den böhereii Klaffen progreffiv zunehmen, Diefer Satz wurde
von Cobn fdjon in fetuer crftcu groüeii ftatiftifehen Arbeit ausgefprochen und wird
alfo durch die vorftehendeu Zablen aneb für unfere Schulen beftatigt.
Betraebten wir die durch fchnittiiclien Kurzfichtigkeitsziffcrn
der ganzen Schulen^ fo ftellen Heb diefelben
für das Lbcrhard-LudwigH-Gymnafium auf . 45,7%
^ j, Real-Gymnafiam auf 41^7%-
Das von Cobn ans einer Ziifamincnftellung von 25 Gymnafien gefundene
Durchlchnittismaß der Äiyopie ift: 39%; für die Healgyranafien fand er: 31%, So-
mit würde in unferen beiden Schulen das Durch febnittsmaß nicht unwelentlieh
liberf liegen werden.
Es ift indelTcn 7m bemerken, daß bei den von Cobn zuranimengeftellten
Unterfuehungeii mehrere Umftande mitwirkten, welche das Zahlen Verhältnis herunter-
drückten, fo nanientlicb die Tliatfacbe, welche auch Weber betont, daß bei einzelnen
Schalen die Myo[>icgradc unter 1 Dioptrie nicht mitgezählt wurden. Beriicknchtigen
wir dies, fo ergibt fich, daß die Kurzficbtigkeftsiprozcnte, welche wir in den 2 ge-
nannten Stuttgarter Scliutcn fanden, dem wirklichen Durcbfehnittsmaße febr nahe
ftehen dürften, wie fic denn auch mit den von Weber in Darmftadt gefundenen
Wertben fnft völlig zufammenfallen. Letzterer fand nemlicb
für das Gymnafium 44 Vo
„ jy Realgymnafium 40,9 Vo Myopie,
Auf der anderen Seite verdient hervorgehoben zu werden , daß einzelne
auswärtige Schulen beträchtlich böhere Myopiczalilen zeigen, fo z. B* drei von Dr.
von Reuss unterfucbte Wiener Gymnafien mit 47, 48,3 und 50,7 Vo-
Das Stuttgarter Waifenbaus bietet etwns günftigere Verhältniffe dar.
Wenn wir diefelben aber mit den Gymnafien vergleichen wollen, fo muffen wir uns
vergegenwärtigen, daß wir dem Lebensalter und den Schuljahren nach Klaffe la
auBfcbließeu muffen und nur Ib, 2, 3 und 4 heranziehen diirfen. Die Zufammen-
ftellung der Myopiezahlen diefer 4 Klaffen ergibt:
für dü8 Waifenbaus 20 Vo,
„ p Eberhard -Ludwige -Gymnafium 24,5%,
yj ^ Real-Gymnafium 25,5%.
Ein günftigeres fanitäres Verhältnis des Waifenhaufes in Bezug auf die
Kurzficht] g keit lA; fomit nicht zu verkennen*
Wir haben fchon oben darauf hingewiefen , daß auch in Bezug auf die
Körperhaltung das Waifenbaus trotz der veralteten Subfellien und der Enge des
Schul raumes die heften Verhältniffe aufweist. Vielleicht fpielt hiebei^ wie gefagt, die
reichliche Beleucbtung der Sebulzimmer und die Disziplin eine Rolle; allein wir
muffen uns vor voreiligen Scblüffen in diefer Richtung bewahren, denn ee exiltirt
noch ein anderer wichtiger Umftand, welcher bei der Entftebung und Entwicklung
der Kurzficbtigkeit eine groüe Rolle fpielt, das ift die Erblichkeit. Wir dürfen
deshalb nicht überfeben, daß in diefer Richtung die Infaffcn des Waifenbaufes durch-
TiiiiiiffTiii {fBiid&t« geßdk Gmi ab üe Zi^n^ der Gymafie«, da jene fich mehr
imm Jtptfahgnigifcfinftii rrikntircs, wdcW 4art& G«aenitio«en bindnrch in Bezog
JMf ifnqffwiirigfcqc irai^er bdaßct varem.
Wir kMMKa nn za der Frage, welebea Eiaflai die febiefe Schrift
ancf die Eatwieklaag aagleieber Breehiaftaade des Aages^ der foge-
aammM Aair<»aietr«pie, ku.
die Selbe tm Uaterfaeberc« Tbileoias, HiaeK SchDeller, Koppe,
▼im ftesü»^ Xaatbaer and aamcntiiefc Schobert, der dieie Tbatlaehe neuerdings
irieder eotfeUedea bet^mt^ habea bei der Unterfadias^ Terfehiedener Lehranftalten
getmieMf dai bei des Scfailera derfelben ein relatir b«jb€r Prozentratz ungleicher
K^eehriaftiade der Aagea rorkoamt, fo zwar dai eia Aare nberweitfichtig, das
jaArg aonaal, oder das eine aomal aad das andere korznchtig, oder aber beide
Aafea redelriedeaarti; kaizficfatig find etc. etc. Dabei Aellte Heb heraus, daü in
der Xelirzabl der Falk daa rechte Ange den bt^ber^Tadigen Brecbzufland befitzt.
Dicüea Befaad neaat Scbabert die poTitire Refractionsdifferenz, während er mit
megztirtf Befraetioiiadifferenz das Ueberwiegen des Breehzoftandes des linken
Aagca beaeidtoet. Xaeh Teiner ZoTanuBenAellaDg fremder (mit Aosnabroe der Thi-
leaiaa'ficbeB Falle) aad eigoier Beobacbtangen, welche fich znfammen auf 7416
ladtndaea etftreekea, befinden fidi onta- diefea 17>9 Perfonen mit pofitiyer und
983 ant aegatiTer Befraetionsdifferenz.
Bei aaferea Sebnlen (teilt (ich das Verhältnis folgendermaßen:
Unter 932 Sebolem waren 211 oder 22 • » mit Refractionsdifferenz und zwar
mit ptjdüter 109, arit n^atirer 102; es herrfcht alfo kein ausgefprochener Unter-
febied zwifebeo rechtem and linkem Ange ror.
Bo kleta anfere Zahlen find, fo muffen wir ihnen doch infofern eine ge-
Wffe Bedeataog heilten, als wir uns bei der Ausführung der MelTungen, welche
wir geaieinfefaaftKeb romahmen, gegenfeitig mit peinlicher Genauigkeit kontroiirt
aad fo die Fehlerquellen, welche in der Natur der Sache liegen, auf das möglichfte
Miotaiaai redazirt haben. Wir möchten es demnach für gerathen erachten , die
Fraise der Aoifometropie noch offen zu laffen und abzuwarten, ob fortgefetzte Be-
obaebtaagea das Ueberwiegen der pofitiren Refractionsdifferenz außer Frage ftellen.
la diefer Aaffoffong beftarken uns einige private Mittheilnngen yon Fachgenoffen,
weldie ebeofolls und bei größerem Unterfuchungsmaterial ein fo entfchiedenes Vor-
fefclafea der pofitiiren Refractionsdifferenz vermißten.
Wie dem aber auch fein mag, in jedem Falle muffen wir die Zuläftigkeit
der HcbabertTcben Erklärungsweife beftreiten. Wir wollen vor der Hand davon
aMeben, daß er keinerlei pofitiven Beweis für das Vorhandenfein einer Differenz in den
iotra4M?alären Dmekverhältniffen der beiderfeitigen Augen beizubringen vermag; fchon
die ganze theoretifche Vorausfelzung, daß die feitliche Fixation hiebei eine urfäch-
(Idie Rolle fpiclt, ift irrthümlich. Wer, wie wir, faft ein halbes Jahr täglich die
Kinder in der Hcbule mehrere Stunden lang beobachtet, wird die Ueberzeugung
gewinnen, daß im Oegentheil die Schreibftellung des Kindes im Wefentlichen von
dem Trieb beherrfcbt wird, die Grundftrichc in dio Sagittalcbene des Kopfes zu
bringen, alfo die feitliche Fixation zu umgehen. Dies gefchieht durch die
oben ausführlich gefchilderte Drehung des Kopfes nach rechts. Bei geübteren Kin-
dern finden wir zuweilen eine feitliche Fixation, aber die Abweichung von der
Medianlinie ift nur eine minimale, jedenfalls keine folche, die zu SchlUfleu im Sinne
Bcbnberts berechtigt
!»^''*^^'?«^^ff^^r^''^'P'^^^p
Körperhaltung dm Bfihulkind&fl. 117
HinHclitlich der Berechnung drr Myopie prozente haben wir noch hins^ii-
Äufügeij, daß wir derfelbcn niclit die Zahl der Individuen, fondern die Zahl der ein-
zelnen Augen zu Gruudo gelegt haben und zwar deshalb^ weil wir fonft bei einem
großen Theil der Auifonietropen willkürlich den Brecbzartand eines Augeß hätten
nnberüektichtigt lalTon mlin*en. Wir glaoben^ daß unfer ModuB fich den Thatfachen
enger anfchmiegt und darum den Vorzug verdient
Uebrigens weichen unfere Refultate darum von denjenigen anderer Beob-
acbter nicht nachweislich ab, und wir dürfen annehmen^ daß anfere württemberg-
ifcheo Schulen diefelben Myopie verbal tniffe aufzu weifen haben wie die Schulen
onferer deutfchen Nachbarländer.
Diefe Ziihlen zeigen freilich eine erfehreckende Höhe- Die auch anderwärts
eingeleiteten ofliziellen Enqueten beweifen, wiefehrman Heb allgemein der drohenden
Gefahr bewußt wird. Aber Eines mochten wir zum SehluITe betonen, was eine ent-
f^hiedene morulffcfic Entlaftung der ^schule in fich fchließt: fo fehr wir auch über-
zeugt find, d«ß die Ueberbürdung des jugendlichen Auges mit Nahearbeit an der
progrelTiven Entwicklung der Kurzficlitigkeit der Schiiler Schuld trägt, fo mülTen
wir doch einen zweiten wichtigen und von der Schule mehr oder weniger unab-
hängigen Faktor mit in Kechnuug ziehen^ das ift die Erblichkeit. Es wird
die Aulgabe weiterer augenärztlielier Unterfuchungen fein, den Einfluß diefer beiden
Faktoren gegen einander abzugrenzen, und e^ dürfte fich dabei auch als ficher heraus*
f teilen, daß die jetzige Generation nicht allein verantwortlich gemacht werden kann.
Vor allem wäre es notbwendig, umfalTende Unterfuchungen deutfcher Schulen nach
einheitlich fe(^ge(ltellten Unterfuchungsprincipien vorzunehmen und darnach authen-
tifch feftzuf teilen, welche internationale Differenzen in den Myopiegraden vor-
liegen, eventuell welche padagogifehen Bräuche diefen Differenzen zu Grunde liegen.
Die Erkenntnis diefer Ur fachen würde zweifelsohne auch weitere praktifch nutzbare
Mittel zur wirkfamen Abhülfe aufdecken. —
Anträge*
Auf Grund des vorflehenden Berichts hat die, wie erwähnt zufammenge-
fetzle Konimillion einftimmig folgende Vorfchläge zu machen befchloffen:
L Die reehtsfchiefe den tf che Kurrentfchrift ift beizubehalten,
II. In die darauf bezüglichen Vorfchriftcn für die Schulen find folgende Be-
rti ni m un gen au fz u n eh m en :
1, Die Neigung der Schrift, d. h. der Winkel, welchen der Grandftrich
mit einer zur Zeile fenkrechtcn Linie bildetj foU 30—40* betragen (vergL
S, 82 ff. des vorl. Berichts).
2. Dfis Heft foll nicht rechts feitwärts, fondern möglichfl: genau vor die
Mitte des Körpers gelegt werden und zwar fo gedreht, daß die Zeile,
bezw, der entfp rechen de Heftrand, von links unten nnch rechts oben in
einer Neigung von 30—40" bergan fteigt» Die richtige Lage kennzeichnet
fich dadurch, daß die Richtung der Grundftriche fenkrecht zum Tifch-
' *^Zf
tl8 Einfluß des Schreibens auf Auge und
rand ftebt und die Mitte der eben zu befchreibenden Zeile möglichß
genau vor der Eörpermitte liegt.
3. Die Körperhaltung beim Schreiben ift eine den Vorfehriften des §• 2
der Verfugung vom 29. März 1868 im wefentlichen eutfprechende, und
es find denfelben nur einzelne wenige Ergänzungen hinzuzufügen, fo
daß die lit. diefes §. folgendermaßen lauteten:
a) Der Oberkörper bleibt möglichft aufrecht, fo daß er feine Stütze im
Ruckgrat findet, deflen Ermüdung durch Anlehnen feines untern
Tbeiles an eine Rückwand vermieden wird (vergl. unten ZiflF. VI).
b) Die Querachfe des Körpers oder die Verbindungslinie der Schultern
fteht parallel zu dem Längsrande des Tifches, und es ift daher nicht
gerechtfertigt, wenn einzelne Schreiblehrer dem Schreibenden eine
fchiefe Haltung des Oberleibs zur Erzielung einer gefälligen geneigten
Schrift anempfehlen.
c) Der Körper drückt fich nicht an den Tifchrand, fondern hält fich
etwa 3 cm von demfelben entfernt.
d) Der Kopf, delTen Querachfe ebenfalls parallel zum Längsrand des
Tifches fteht, fenkt fich nur leicht gegen den Tifch und nicht weiter,
als zur Gewinnung eines geeigneten Neigungswinkels der Blickebene
zur Tifchplatte erforderlich ift.
e) Die Ellbogen halten fich etwas tiefer, als der Tifchrand und ftehen
beiderfeits gleichweit vom Körper ab; der Abftand der Ellbogen
vom Körper foll kein zu kleiner und kein zu großer fein, hat aber
einen gewiffen Spielraum, innerhalb deffen er von der Höhe der
Schulter über dem Tifchrand abhängt.
f) Die Vorderarme, nicht aber die Ellbogen, kommen auf die Tifchplatte
und haben auf derfelben, da das Heft vor die Körpermitte zu legen
ift, eine nahezu fymmetrifche Lage einzunehmen.
g) Die Füße (gleichlautend wie in der urfprünglichen Vorfchrift).
4. Diefe Körperhaltung ift während des ganzen Schreibaktes beizubehalten,
indem hiebei der Oberkörper und die beiden fymmetrifch geftellten Ober-
arme bis zu den Stützpunkten der Vorderarme auf dem Tifchrand in
möglichft ruhiger Stellung zu verbleiben und nur die auf der Tifch-
platte befindlichen Körpertheile die eigentlichen Schreibbewegungen
auszufiihren haben. Bezüglich der letzteren ift Folgendes zu beachten:
a) Die zur Herftellung der Buchftaben und einzelnen Wörter noth-
wendigen Bewegungen find in den Fingergelenken, bezw. dem Hand-
gelenk, auszuführen.
b) Bei der zur Weiterfährung der Zeile nothwendigen Bewegung des
rechten Vorderarms hat derfelbe feinen Unterftützungspunkt auf dem
Tifchrand nicht etwa nach außen zu verrücken, fondern fich vielmehr
um den in möglichft unveränderter Lage bleibenden Unterftützungs-
punkt derart zu drehen , daß er auf der Ebene der Tifchplatte einen
Winkelraum durchläuft. Hiebei würde an fich der vordere Theil
der Hand einen flachen Bogen befchreiben, zu dem die von links
unten nach rechts oben anfteigende Zeile die Sehne bildet, und es
ift daher zum Zweck einer geradlinigen Führung der Zeile noth-
wendig, daß der Abftand des vorderen Theils der Hand vom Unter-
ftützungspunkt eine unbedeutende bis zur Mitte der Zeile allmählich
X
Körperhaltung des Schulkindes. 119
zunehmende und von da wieder abnehmende Verkürzung erfahre.
Diefe Verkürzung foll nicht durch ein Zurückweichen des Vorder-
arms, fondern durch eine kleine Einbiegung in dem Hand- und den
Fingergelenken bewerkftelligt werden. Zur leichtern Einhaltung
dlefer Vorfchrift empfiehlt es fich — namentlich bei den kleineren
Kindern — keine zu langen Zeilen befchreiben zu latTen.
c) Um eine neue Zeile zu beginnen, hat der Vorderarm die eben aue-
geführte langfame Drehbewegung in fchnellerem Tempu zHrückzti-
machen. Die zur Befchreibung der fich unter eiuaudcr folgenden
Zeilen nothwendig werdende zunehmende Verkürzun^^ de?? Abftnudes
des vorderen Tbeils der Hand von dem UnterftiJtztnjgfipunkt des
Vorderarms ift ebenfalls nicht durch Zurückweichen des Vorderarms,
fondern durch Einbiegen des Hand- und der Fingergel eiike und wenn
dies nicht mehr weiter in bequemer Weife ausgeführt werden kann,
durch Emporfchiebcn des Heftes mittelft der auf deinfelbcn nilienden
linken Hand zu bewerkftelligen. Auch diefe Bewegan^jj mit der linken
Hand hat immer in der Weife zu gefchehen, daß eine Verriieknrig dca
Unterftützungspunkts des linken Vorderarms auf dem TifeUnmd nicht
ftattfindet, alfo entweder aus dem Handgelenk oder durch leichte
Drehung des linken Vorderarms um feinen Unterftützungwpunkt,
5. Der Kopf hat feine Stellung (vergl. Ziflf. 3d) während des Schreibens
ebenfalls möglichft beizubehalten; die der Befchreibung^ der Zeile fol-
gende leichte Drehung des Kopfes von links nach reeht.s hat auch bei
längeren Zeilen keine hygienifchen Nachtheile.
III. Es ift dafür zu forgen, daß die Schulvorftände und Lehrer einen genüj^enden
Einblick in die Noth wendigkeit und Wichtigkeit diefer Vor Cch ritten erhalteuj
um mit der nöthigen zweckbewuJßten Strenge und Energie au deren Diireh-
führung heranzutreten. Das geeignetfte Mittel hiezu dürfte die Atifnahme
einer kurzen dem Bericht von Berlin und Rembold zu eutnehmenden
Belehrung in die Schreibvorfchriften fein.
IV. Im Hinblick auf die fchlimmen Folgen der Annäherung der Aiigen lieim
Schreiben und auf den Umftand, daß bei den jüngften Kindern diefe An-
näherung eine befonders hochgradige und in ihren Folgen hefonders naeh-
theilige ift, hier aber fchon aus anatomifchen Gründen dure)i die Abände-
rung der Schreibvorfchriften allein Abhilfe nicht erzielt werden kaan (vcrgl,
vorl. Bericht S. 103), wäre weiterhin Folgendes zu empfehlen:
1. Der Schreib- und Lefeunterricht, das Spielen und Arbeiten mit zu kleinen
Gegenftänden, überhaupt die Naharbeit follte in den Kleinkinderfchtilen,
Kindergärten etc. etc., aus welchen die Kinder häufig fehou karKfiehtig
in die Schule kommen, verboten werden.
2. Der Schreibnnterricht in dem erften Schuljahr follte mti^liehft eingc-
fchränkt werden und zu diefem Zweck beim Beginn des Unterriehts zn-
erft nur das Lefen, und zwar das Lefen an entfernten Objekten (Wand-
tafeln etc.) eingeübt, dann zum Lefen im Buch fibergegangen und erft
zuletzt mit dem Schreiben der Buchftaben begonnen werden, wobei der
Schreibunterricht in den erften Schuljahren nicht länger ab je eine halbe
Stunde zu dauern hätte, nebendem daü die Schreibthatigkeit des Kindes
jedesmal nach 5—10 Minuten einige Minuten zu unterbrechen wäre.
120 Binflaß des Schreibens auf Auge und
3. Beim erften Sohreibuntcrricht Tollte auf möglichft große Formen der
Scbreibbncbftaben gefehen werden und weniger auf Gleichheit und
Korrektheit derfelben, felbft wenn die Anforderungen im Schönfebreiben
dadurch ermäßigt werden maßten.
4. Aus dem Liniennetze der Tafeln und Hefte follen die fchrägen Richtungs-
linien entfernt werden (vergl. vorl. Bericht S. 108).
5. Das Schreiben beim Unterricht überhaupt und namentlich die fchriftlichen
Hausaufgaben feilten aufs Thunlicbfte befchränkt und letztere jedenfalls
nur dann geftattet werden, wenn das Elternhaus den zur Ausarbeitung
nöthigen Raum und das nöthige Licht bietet
V. Durch wiederholte Belehrung feitens der Lehrer foU außerdem möglichft
dafür geforgt werden, daß die Kinder, foweit die Schreibarbeiten zu Haufe
fiberhaupt nicht abzudtellen find, auch dort die richtige Stellung und Hal-
tung annehmen. Im Uebrigen wäre eine Belehrung auch der Eltern über
diefen Gegenftand fehr zu wOnfchen.
VL Eines Antrags auf Abänderung der Verfügung des K. Minifteriums des
Kirchen- und Schulwefens, betreffend eine Inftruktion für die Einrichtung
der Subfellien in den Gelehrten-, Real- und Volksfchnlen vom 29. März 1868,
glaubt die KommifTion fich enthalten zu follen. Es find zwar diejenigen
Subfellien, welche nach den in jener Verfügung aufgeftellten, an fich ganz
richtigen Grund(atzen konflruirt lind, nicht für durchaus zweckmäßig zu
erklären, foweit fie nur aus feften Theilen beliehen.
Denn da in ihnen die Breite der Sitzbank =^ Vs der Körperlänge
(§. 6) ift, d. h. 22—33 cm beträgt (§. 24) und ihre vordere Kante außer-
dem noch um 3,4—6,9 cm von der Tifchplatte abftehen foU (§. 17), fo
ift die Lehne vom Tifch 25 — 40 cm weit entfernt, woraus ohne Weiteres
zu erfehen ift, daß beim Schreiben die Kinder von diefer Lehne durch-
aus keinen Gebranch machen können. Um zu ihrem Schreibobjekt zu ge-
langen, m Ulfen ße fiph aus der richtigen Sitzftellung — Kreuz des Sitzen-
den wird von einer aus der hintern Sitzbrettkante fenkrecht auffteigenden
Linie berührt (§. 6) — entweder vorbeugen, wodurch der Nutzen der
Lehne illuforifch wird, oder auf der Bank vorrutfchen, wodurch wiederum
jener, aber auch der Vortheil, den die breite Bank haben foll, verloren geht
Nutzbringend könnte diefe Lehne nur dann gemacht werden, wenn ße
mit fammt dem Sitzbrett weiter nach vom gefchoben würde.
Damit erhielte man aber Minusdiftanz und die Nothwendigkeit, irgend
einen Theil des Subfelliums beweglich zu machen.
Solche Verbefferungen aber find in §. 29 der genannten Verfugung
nicht bloß geftattet, fondem fogar empfohlen. Da aber faktifch von ihnen
nur wenig Gebrauch gemacht wird, felbft da, wo die Mittel nicht fehlen,
zutreffenden Falls nicht feiten auch ein falfcher Gebrauch gemacht wird,
fo kann die Kommifllon Abhilfe weniger von einer Abänderung jener In-
ftruktion hoffen als davon, daß
VIL die Ueberzeugung von der Wichtigkeit und Nothwendigkeit derfelben
in die betreffenden Kreife (Schul-Vorftände und -Infpektoren, Lehrer, be-
amtete Aerzte ete.) eindringe. Namentlich aus diefem Grunde glaubt die Kom-
mißion eine Veröffentlichung des überreichten Berichts befürworten zu follen,
möchte aber weiterhin einem hohen Ermeffen anheimgeben, ob nicht durch
geeigneten fachmännilchen Unterricht in den SchuUehrerfeminarien und da-
ipj ..Kumf^pmg^mmtmmm^ß
Sorperhaltnng des BcliulkiTtdeB, 121
dareb r daß den betreffenden Studirenden, den LefararatBkandidaten der
Univerfität und des PolytecbDikmiis und den Theologieftudirenden als zn-
künftigeQ SehiiKVorftänden und -Infpektoren, an den Hochfchnlen Gelegen-
heit gegeben wiirdej durch Demonftrationcn crlauterie Vorlefüngen über
Schnlhygiene zu befuehenj am heften für die Ausbreitnng fehulbygienireher
Kenntuiffe unter den inferelTivten Kreifen gewirkt werden könnte. Denn
nur, wenn diefe letztem mit dem cntrprechenden VerftändniB die Schule
betreten^ wird eine nutzbringende bygienifche Verwerthung der verfehiedenen
biß jetzt erlafTenen^ fowie der von uns vorgefchlagenen Vorfchriften mög-
lich fein.
VIIL Die ira ärztlichen Berieht anhangsweife aufgeführte Thatfache, daß auch
bei uns in Württemberg der Prozentfatz der Kurzfichtigen in den Schulen
ein fehr hoher und mit den höheren Klaffen progreffiv fteigender ift, gibt
der Kommifi!on fchließlich noch Veranlaffung, als Gegengewicht gegen die
in den Oberklaffen fich mehrende Nabarbeit die Einftihrungen von Ucbungen
der Augen im Sehen in die Ferne fowohl beim Unterricht ^ als auch bei
dem Turnen und den Turnfpielen zu empfehlen.
r. ••*^-*7^ajr«|i
122 Einfluß des Schreibens auf Auge und Korperhaltung des Schulkindes«
Erläaterungen zu Tafel I.
Figur 1. Kl. Ib der Waifenhausfchule, 8 — 10 jährige Knaben im 2. — 3. Schuljahr.
P . bei fchiefer Schrift und gerader Rechtslage des HefteS;
„ •-•-♦ „ aufrechter „ „ „ Mittellage „ „
„ 0-0-0 „ fchiefer „ „ fchräger ^ „ „
^ 2. Diefelbe Klaffe D, unter denfelben Bedingungen wie fub 1.
^ 3. KL III der Waifenhausfchule, 12— 13 jährige Knaben im 5.-7. Schuljahr.
P wie fub 1.
„ 4. Diefelbe Klaffe D, wie fub 2.
„ 5. Städtifche Mädchenmittelfchule, Kl. VII, 13jährige Mädchen im 7. Schuljahr.
P . . . bei fchiefer deutfcher Schrift und gerader Rechtslage des Heftes.
„ 0 0 0 „ „ „ „ „ fchiefer Mittellage „ „
«••-♦n r> lateinifcher „ „ gerader Rechtelage „ „
„ 6. Diefelbe Kl. D, bei fchiefer „ „ „ „ » »
„ 0 0 0 „ „ ri 7) fchräger Mittellage „ „
„ 7. Städtifche Mädchenmittelfchule la (Meffungen vom Februar): 6jährige
Mädchen im 1. Schuljahr.
P bei fchiefer Schrift und gerader Rechtslage des Heftes,
„ 0-0 0 beim Lefen.
^ 8. Klaffe Ib der Waifenhausfchule (vgl. Fig. 1).
P wie fub 1.
„ 0 0-0 ebenfo, die Verbefferung aber auf jedes einzelne Kind eingezeichnet.
„ # ♦ ♦ Körpergröße, wobei die unterfte Ordinate = 1 m zu fetzen ift.
„ 9, Klaffe Ic der ftädtifchen Mädchenmittelfchule (Meffung vom Mai) 6 jährige
Mädchen im 1. Schuljahr.
P ... bei fchiefer Schrift und gerader Rechtslage des Heftes,
^ 0 0 0 bei fchiefer Schrift und fchräger Mittellage des Heftes, fortfchreitend
vom kleinften zum gröüten eingetragen.
^ 9. P # • • bei fchiefer Schrift und fchräger Mittellage des Heftes, die Ver-
befferung bei jedem einzelnen Kind eingetragen.
^ 10. Elementarfchule II c, 7 — 8jährige Knaben, 2. Schuljahr.
P . . . bei deutfcher Schrift.
- ♦ •-♦ „ lateinifcher Schrift.
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Ufk w.flij.i' Jnt*Kt' ^■«^"^^"
i
\
Ueberficlit
über dio
Verwaltung der Rechtspflege
Königreich ^W^ürttemberg'
w^Lbrend des Zoitrautns
vom 1. JauDär hk M. Dezember 1881.
Herausgegeben von dem K5tiiglichi3n JuffcizmiiiirterittM,
*€>i^^i*o«»'
^^^^mm^mfmmmmmmi^
Bericht des Mtizminilteriums
61 dti Eilig
betreffeutl
die YerwaltmiÄ der Rechtspflege
in dem Zeitraum vom i Januar bis 31. Dezember 1881,
Stuttgart, dan 28. Man 1883.
Euer Königlichen Majeftät
habe ich über die ErgebiiilTe der ReehtspHegc in dem Zeitraum vom L Januar
bis 3L Dezember 18B1 untertliäui^rteo VortrL\^ zu erftatten. Nur bezüglich
der Tiniti^kcit der Gerichts- und Amtsnotariate erftrcckt Tush meine ebrerhietigfte
ßericbterrtattung auf die ISmonntiicbe Periode vom L Dezember 1880 bia 3L De-
zember 1881. Künftigbin wird das Gefebäftejabr auch diefer letzteren Behurden mit
dem Kalenderjahr zurutiimenfalleu*
In der Or^anifation der Bebördeu und in dem Verfabren find im
Jabre 1881 keine Aendeniiigen eingetreten*
Der etatsmiiliige PerTonalftaud der Beamten ifi im Ganzen derfelbe
l^eblieben wie im vorigen Jalire. IndelTeii find auf Grand des Etats für die Jahre
1882/83 8 AmtsrichtersrtcUen zti folge dauernder Verminderung der amtsriebterliehen
tiefehhfte eingezogen und liietür in Kückficht auf das bei den Staatsanwaltfebafteu
der Landgerichte ?a\ Tage getretene Bedürfnis bleibender Unterftutzung 8 f tändige
Hilfsftaatsanwiilte als helündere ftaatsauwaltliulie Beamte angeftellt worden. Des-
gleichen wurden entfpreehend dem höheren Gc^fchaftsftand hei einigen Landgerichts-
fehreibereien 5 neue LaadgcrichtBicbreibersftelleu mit Amtsgeriebtefelireibersgehalt
gefehaffen und dagegen 5 Amtstgericbtsfehreibereftellen anfgehobcn.
Betreffend daö Prüfungswefcn, io balien im Jahre 1881 zwei erfte höhere
JuAizdienftprüfungen und eine NotariaispriH'ung ftatt^^efnnden, liiehei haben 23 Kan-
didaten die erftc böbere Jurti^dienftprüfung, 32 Kandidaten die Kotariatiiprüfung mit
Erfolg befranden. In Folge der Kinfiihrung eines zweijährigen Vortereitungsdienftes
für diejenigen Jaftizreferendäre IL KlafiCj welche die crfte hebere DienUprüfung
innerhalb der erften 2 Jahre nach dem Inkrafttreten des ReicbsgenchtBverfaOfungs-
gefetzes, d. h. naeb dem 1 Oktober 1879 ablegen (Königliche Verordnung vom
25. Auguft 1870 §* 2)f fand im Jahre 1881 keine zweite höhere Dieuftprüfnng Hatt-
An dem Unterrichtsknrs für Notariatäkandidaten haben im Winter
1880/81 32 Kandidaten Tbeil genommen.
^^^mmm
iwi.
T^TO lim lifm Oravirfidben gefetdkk crnttriKaxe« Befa^ois, die Udier-
uulmit iiOtif f-ictfiiivitm^ ^i^ i^mCdhem <i«r€fc 4u <?«frct tbeitragenen GeriehtB-
T^i^il'JtJ4i^^*74i i^e^L^^t mx Zattimn^ der hmrg^iAtn Kollegien ahzuIcUlicn, j(l
iw ^tui^ »^ ]ui«& ia veiKfeA V^bmg zh UAtr GtUrmneb gemii€ht worden-
lii *&3L I-iU ^'«»raMiai dm Landes fcaljc« de» GetkiipT>>üziebersdienrt beforgl:
Omr^r&i^er .
riHi 4ftA Q^neuMlebekTrl«« gewählte
Oberlaodaigericlit . .
LafidgeTiebt amtiert .
^ Heilbroon .
• TäbiDgeii .
^ BoUwei] -
„ Eil wanden
H*U . . .
f. Ulm . - -
IU¥eß»biir^ .
AniUgerkbt Calw . . ,
BottenbttT^ .
^ Gm^Dd
Heidenbeim .
Xeresheim
ff ^ n Biberacb . .
im Ganzen
Im Jahre lH>5i wnrden nemlicb
oeci zaifdafFeti 9,
bei eioan andern Gericht zugelalTen . , . , ^ 1,
find f^eflortien *.,..,. 3,
wurde die Zalaffang aufgegebeo von 5.
Hfrmk oabro die Zabl der zngelalTeneu HeeliUanwähe zu um 1.
Üj<! AnwaliBkanimer, welcbe von nimmtllehen bei den wiirtteinbergifcben
Cicricbl^ii xugftbffeneß Keclitßan walten gebildet wird, war im Jabre 188 L zweimal
vcfhmtmMt und zwar zur Prüfung und Abnabmc der feitens des Vorftandes zti
Ic^imden He^^hnun^Qu für das Jahr 1880 und fiir das Jahr 188L Der Vorftand
der AnwaltKkammer trat in diefer Zeit vicmial zufammen. Derfelbe batte 1
GutiM^tjief] zu i^rftattcn, einige Anträge auf ZulaflVing von Rechtsanwälten zu behan-
deln und war in 00 Fällen von Parteien angerufen worden tlieils behufs Ausübung
der Aunif'ljt über die Erfüllung der den Mitgliedern der Krimmer obliegenden Pflieh-
teUf iheil** beliufH Vermittlung von Streitigkeiten aus dem AuftragsverhähnJö zwifchen
einem Mitglied der Kammer und dem Auftniggeber, Von diefen 50 Fällen find
7 unerledigt geblieben. Fenier hatte der Vorftand als Ebrengerieht 3 Sitzungen*
Da» chrengeriehtlielie Verfahren findet ftatt gegenüber von Keehtsan walten , welciae
durch Verletzung ihrer Berufspfliühten disziplinare Beftrafung verwirkt haben. Von
den 5 Anträgen der OberftaatBanwaltrcbaft auf Einleitung des ehreugericbtliehen
V^rfabrenn find 3 bei dem Schluß des Jabra noch anhängig gewefen. Vor dem
Am 3L ttasnüm 1^>.
um 31.
Dezember 1?8I ;
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Dezember 1881:
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Die Verwaltung der Rechtspflege 1861,
127
EhreDgericbt als erkeoDeinieni Gericlit Dinden 2 Hauptverhandlangen ftatt In beiden
Fällen wurde cntfpreeliend dem Antrag der OberftaatsaDwaltfcIiaft anf Verweis,
Leziehuugsweife Warnung erkannt.
Die Zabl der immatrikulirtcn Notare betrag am 3L Dezember 1881
10, vvabrend fie am 3L Dcxember lö80 11 hetrageu batte.
Die Anlage A
enthält die im Gebiete der Juftizgefetzgebung und Juftizverwaltung im Jahre 1881
ergangenen Gefetze, Verordnungen und Verfügungen.
Die Anlage B
gibt eine Ueberficht ober das Kaffen- und Iteclinungsweren des JuAizdepartements
, , _, , . , 1. April 18öO
m dem Etatsjabr ^^ ^^r-^^
1, Jflli 1878 1. April 1879
3L März 18?9*
Bl, Marx 188Ü
Ü 892 ^IJt 85 ?f. 3 761 969 Jk 48 Pf.
Der Etat war beredinet auf
3 757 004 Ji 37 Pf,
ausgegeben wurden . , 4 142 132 M. 77 Pf.
alfo mehr , , 385128 ^ 40 Pf.
Ueberfcb reitungen des Etats haben hauptfachlich ftattgefunden in den Etats-
titeln für Hilfsarbeiter bei den hüheren und niederen Gencbten und bei der St&ats-
anwaltfehaft (einfchlieJilicb der Hilfskräfte für die Kanzleien der höheren Gerichte),
fodann in den Etatstiteln für Kanzleikoften bei rammtlichen Juftizbehärden uud iur
Kriminalkoften. Diefelben ünden ihre Erklärung auch für diefes Etatsjahr, wie für
das vorangegangene Halbjahr, in welchem letzteren die durch die Reiehsjullizgefetze
veranlagten organifchcn und prozeiTualifehen Aenderungen in Wirkfamkeit getreten
waren^ wefentiicb darin, daü die Einwirkung diefer Aenderungen auf den Etat bei
delTen Aufdell ung fich noch nicht auBrcichend hatte iiberfelien laflen.
Die Einnahmen ans der Amtsthätigkeit
der JuftizbebÖrdon betrugen in dena Etatsjahr
l. April 1880/81 an
Sportein, Geldftrafen und
Künfiskationen . . .
Gerichtsgebühren (neuen
Rechts) in Civilfachen, im
Konkursverfahren and in
den Pri vatklagfachen (d. 1l
StraiTachen auf Grund von
Privat klagen) ...»
1, JuU 1878^
3tMärziö79'
1. April 1879
3h März 1880
824 8fi4 ^ 99 Pf. 1 122 689 .ä U VI
1188212 Ji 8 Pf.
L Oktober 1879^
31, März 1880 "
220 \10 .H. i(5 VL
1 342 859 .i 60 rf.
182 749 cÄ 5 ¥l\
1. April 1679
Sl. März 18R0 "
222 991 Ji 41 Pf,
1, Oktober 1879
■31."Mlin! 1880 '
1117 Jft-Pf,
. . , 722998 vfi 49 Pf.
1911210 Ji 57 Pf-
Werden hinzugerechnet
die Kanieralämtern zum
Einzug ü bergebenen:
Unterfucbungskoften im
Betrag von 16342t vü 42 Pf,
und Gerieb tegebiihren in
Straffachen (mit Ausnahme
derjenigen in Privatklag-
fachen) im Betrag von 55526 Jj 30 Pf.
fo ergibt ficb eine Ein-
1 0Ö7604 Jl 4 Pf. 1 566 9^8 Jk 1 Pf nabmefumme von
2130158 Ji 29 Pf.
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Die Verwaltung der Rechtspflege 1881.
L Aprit 1879
31. Mfirz 1880
1885 297.* 81 Pf,
2 428 101 c« 47 Ff,
Wird diefe Samme von den Ausgaben
abgezogen; fo berechnet (ich der Aufwand der
Staatskafle für das Jaftizdepartement auf
2011 974 cÄ 48 Pf.,
welche Summe indeß durch theil weife Unein-
bringlichkeit jener Einnahmen eine Abänderung
erleidet.
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Gefchäftsthätigkeit der Behörden des Juftiz-Departements
im Jahre 1881.
1874: 1878: 1879/80: Bei dem Juftizminifterium fanden,
(af D""r^) ^^^ zahlreichen durchlaufenden Oegenftände
-jQg^- — ~^^jg ^ 12 486 ^'^^^^ gerechnet, 10 756 Akteneinläufe ftatt,
(auflJabrberechnot: welche fämmtlich erledigt worden find.
9 989)
I. Terwaltung der ordentliclien ftreitigen Gerichtsbarkeit
A. Gemeindegerichte.
1874: 1878: 1879/80: Die Gefchäfte der Gemeindegerichte, be-
/h Okt^l8_79\ Ziehungsweife ihrer Vorftände find in
nadi den Amtsgerichtsbezirkeu zufammengeftellt.
Bei den Vorftänden der Geraein degerichte
waren anhängig:
Schuldklagfachen 59 630.
Bei den Gemeindegerichten waren
14 308 15 034 12048 bürgerliche Rcchtsftreitigkeiten anhängig 9548,
(auf IJabr berechnet: , , , .
9 038) wurden beendet:
3 787 3 917 3 276 durch Entfcheidung . . 2 719,
9 937 10 383 8 304 auf andere Weife . . . 6418,
13724 143Ü** 11579 9137,
blieben unbeeudet 411.
B, Amtsanwaltfchaften.
Die Gefchäfte der fiir die gemeinen Straf-
fachen beftellten Amtsanwälte — foweit die
Amtsanwaltfchaft nicht von den Staatsanwalt
fcliafteu der Landgerichte beforgt wurde —
ergeben fich ans der üeberficht
Beilage 2.
Sachen diefer Art waren im Ganzen an-
hängig:
überjährige 644,
15 874 diesjährige ^0340, j^gg^
(auf 1 Jahr bcrecbnet: 12 6^1) '
— - 15 017 wurden beendet 10368,
blieben unbeendet 616.
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•»if^üpiip«
Dio Verwaltung der Rcchtflpflegc 1881.
129
1874:
Ihli^l
1879/Ö0;
1. Okt. 1879 \
31, Des. 18ÖÜ/
69
Die roll den AmtBauwaUea für Forft-
rügefaeheHj für Zolirtraffacbenj für
Steuerftrafracben und fdr Poftftraf-
fach en crfordcrteu Naeliwcirungen befi^hränken
fich fiuf die Angabe der Zabl der Fällej in
weleheu das Hauptverfabren eröffnet, beziehungs-
weife ein Strafbefebl crlafTen worden ift
Für die Amtsiinwälte für Forftrügefa eben
wurde die Zabl von 12 861 Fällen ermittelt.
In Steuerftraf fachen wurde das Hanpt-
verfahreo in 61 Fällen eröffnet.
In Zoll- und Poftftraffacbcn wnrde
kein Hauptverfabren eröffnet.
Ucbcr die Gefcbüftc bei den Amtsgericbten, bei den Land gerieb tcn, bei dem
Oberlandesgericbt, fowie bei den Staatsanwaltridiaften der Landgericbte und bei der
Obei'ftaatsaiiwaltfthaft geben die allgemeine Uebcrliebt
BeiLflffe 3
und die belonderen Darfteliungen
Boilu^eu 4—15
Anskanft.
AüE diefeu Beilagen babe ieb Naebftebendes untertbänigft bervor^ubeben :
C. Amtsgeriehte.
1874: 1878: m%m: i fü vi I f-irh Pn
/ LOkt. 1879\ ^ Uiviiiacüen.
väL Ul^z. 1S8Ö/ Eb find anbängig geworden:
— — 118 8J2 Mabufacben * 82 334,
(aaf 1 Jahr berechnet r 950Ü6)
— — 115031 Zahlungsbefehle wurden erlbeilt . . 80 174,
Gewöhnliche PrD2eire,UrkuudenprozelIe,
EntmündignngBverfabrenj Aufgebotg-
^ verfahren, Arrefte und einftwcilige
Verfügungen 22 987,
Zwangsverfteigerungen von Gegenftan-
den des unbeweglichen Vermögens . 2 752,
Konkurafachcn waren anhangig:
iibcrjährige 431,
,230 <lieBJäImge _G92^ ^ ^^^^
(auf 1 Jahr berechnet: 984) wurden beendet 812,
blieben nnbeendet -,.... 311,
Konkuraverfabrcn find im laufenden Jabr „er-
1518 3üßl öffnet" worden 5G8.
2. Straf fachen.
— — 13 32ü Strafbefehle in Forftrügefacben ergiengen 1 1 895,
(auf 1 JaUr burechnet: 10 65Ü) Eg waren anbängig:
a) PrivatklagfaHien
Uberjährige 398,
diesjährige 4649, ^^.^
-' - 4 61t9 -^ *" L 5047,
(auf 1 Jahr berechnet: 3 700)
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130 Die Verwaltung der Rechtspflege 1881.
Uebertrag 5047,
b) Anträge auf Erlaß von Strafbefeh-
len, mit Ausfehluß der Forftrüge-
fachen, 4 972,
c) Anklagefacfaen wegen Vergehen und
Uebertretungen 11 797,
d) Vorunterfachungen 967,
znfammen a— d ünterfuchungen 22 783.
Einzelne richterliche Anordnungen, insbe-
fondere in Folge von Anträgen der Staats-
anwaltfchaft auf Vornahme richterlicher Unter-
fnchungshandlnngen, waren zu treffen 11 337.
Durch die Amts- und Schöffengerichte
wurden, abgefehen von denjenigen Verurtheil-
ungen, bezüglich deren es bei der Erlaffang
der Straf befehle bewendete, in erßer Inflianz
Perfonen
verurtheilt 11798,
freigefprochen 2 864.
In den bei den Amt«- und Schöffengerich-
ten durch Strafbefehl oder Urtheil in der In-
ftanz erledigten Straffachen haben fich Befckul-
digte in Unterfuchungshaft befunden in der
Dauer von
mehr als 30 Tagen 146,
. n 60 , 15,
n « 90 , 7.
D. Landgerichte.
1. Civil fachen.
Es wurden anhängig:
a) bürgerliche Reehtsftreitigkeiten
in crfter Inrtanz:
vor den Cirilkammern
gewühtilicbe Prozeffe, Urkundenprozeffe Arrefte und einftweilige Ver-
fügungen 2 589,
Ebß- uud EDtmiludigiingsfachen 244,
vor der Kammer für Handelsfacheu in Stuttgart:
gewöhnliclie Prozelle, Urkundenprozeffe, Arrefte und einftweilige Ver-
filguDgen . , 299,
im Ganzen ... 3 132.
b) biirgcrliche Ueetitsrtreitigkeiten
in der Herufungsinftanz:
gewöhnliche Pn^zeffc und Urkundenprozeffe 563.
2. Straffachen.
Antrüge uud Aiizf igen wurden von der Staafsanwaltfchaft ohne wei-
ieren Vurfaliren zuriickgewiefen oder an die zuftändigen Behörden
abgegeben , 3 051
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Die Vcrwftltnng d«r ReclitBpflego 1881, ' 181
■ Vorverffthret]
waren anhängig darunter
Vornnterfuchungeii
nberjährige ..... 2283 697,
diesjälirige ..,,. 19678 2325,
21 961 3022,
wurden beendet 19 764 2 600^
blieben ünbeendet 2 197 416.
HanptverfabreD in erfter Inlltanss
vor den Scbwurgericbten
waren anhängig , . 296,
wurden beendet 285,
blieben ünbeendet * * 11.
vor den Strafkammern
waren anbängig . . , 2 679,
wurden beendet 3 046,
biiebeu ünbeendet 633.
Berufungen
waren anhängig ....,..,. 733,
wurden beendet 670,
blieben nubeendet 63.
Fcrfonen wurden veitirtbeilt: i reigefpraobcn :
von den SeliwurgcricUten 265, 56,
von den Strafkainrnt^rn in erfter Inftanz . 3 439. 338.
,Eß wurden zwei Todes iirth eile gefallt: gegen Jakob Schub von Gündringen,
CA. Horb, und gegen Cbriftian Kricdricb Burger von Maiebingen, OA. Böblingen,
beide wegen Mords. Durcb die Gnade Eurer Königlichen Majeftät wurde
in beiden Fallen die erkannte Todeafmife in lebenslängliches Zuehthaus verwandelt.
In den bei den Landgerichten durch Urtbeil erfter Inftanz erledi|1eu Straf-
fachen befanden ficb Befchuldigte in Unterfucbungshaft in der Dauer von
mehr als 30 Tagen 740,
. . GO „ .,...,,... 214,
. » 90 , , , . . . 179,
. .180 , 39,
j, „ 1 Jahr 6,
von den letzteren 5 bei dem Landgericht Ulm.
E. Oberlandesgerichi
L Ci vilfachen.
In der Berufnngsinftanz wurden gewöhnliche Prozeffe, Urkunden-
prozcOe und Ehe* und Entmündigungsfacben anhängig 233.
Befcbwerden in bürgerlichen Recbtsftreitigkeiten und in Konkursver-
fahren wurden anhängig 34.
2. Straffachen.
ReTifionen
waren anhängig .-.,.... 20^
wurden erledigt. ....... p 19^
blieben unerledigt . 1.
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' 132 Die YerwaltuDg der Rechtspflege 1881.
Urtheile ergiengen
anf Aufhebung des vorinftanzlichen Urtheils 4,
aaf Verwerfung der Rcvifion 10.
JU'^fcliwerfk'ii
ivfiicii anhängig 54,
wurden beendet 48,
ViHcboT] unbeendet . 6.
«
Vrm der Zahl der durch Entfeheidung erledigten Befchwerden wurden
für be^^riindet erklärt 10,
für unbegründet erklärt 36.
Anträge auf Erhebung der öffentlichen Klage (§. 170 der Strafprozcß-
onliHing) wurden verteilt •. 6,
wetclie filmmiUeb Hir nicht begründet erachtet worden find.
II. Verwiiltung der nichtftrcitigcn Gerichtsbarkeit.
A. Die Gerichts- und Amtsnotare
Beilage 16
batteu in iler 13 monatlichen Periode vom 1. Dezember 1880 bis 31. Dezember 1881
Inventaren Vormundfchafts- Gantgefchäfte
nnd Theilungen : Rechnungen : (des frühern Rechts) :
tu erledi-en .... 46083 21735 111
erledigt wurden . . . 44039 21684 111
unerledigt blieben . . 2044 61 —
Der Aufwand auf die Notariate betrag in dem Etatsjahre vom 1. April 1880
bis 31. März 1881:
Beroldiiuj>en 340259 c/^ 74 Pf.
Kandei' und Reifekoften 187 185 „ 45 „
Amrteuzkoften 12305 „ 10 ^
Ndtariarsunterrichtskurs 8 575 „ — „
548 325 Ji 29 Pf.
Dagegen bcliefcn fich die Notariatsfporteln in der Zeit
J'/f '%t ^^^^f '. . , . 527 157 oÄ 44 Pf:
DiefeJbcii Juid fomit hinter dem zur Deckung des Ge-
fnmmtnufwiiuds :i(if Notariate im Etatsjahre 1880/81 erforder-
lielicu lletrag zarii(;kgeblieben um 21 167 ^ 85 „
oder — wenn der Aufwand an Penfionen für Gerichts- und
Amts^notNie, fmvii^ an Gratialien für frühere Notare mit . . . 26 488 „ 15 „
Iiiazugercelmct wird — um 47 656 „ — „
B. Bei den Amtsgerichten
Bellagre 17
waren vom 1. Januar bis 31. Dezember 1881 Vormundfchaftsrechnungen
YM levidiren , . . . 22 726, abzuhören 25922,
wurden revidirt . . . 19 880, wurden abgehört* . . 20 758,
blieben riiLkrtiliidig . . 2 846, blieben rückftändig . , 5164.
m^mtiftßf^^m^m
Die Yerwahuiig der Rechtspflege 188 !• ISS
C, Dia Civilkammern der Landgerichte
BeUage 18
hatten Yom 1, Januar bis 3L Dezember 1881
Inventuren
und Ehe vertrüge:
zu erledigen , . , 10,
erledigt wurden . ,,.... 8,
rtiekftändig bliciieo 2,
Von den xn beauffichtigenden 61 Kuratelen und Adminifirattonen hörten 7 auf.
Kuratelen nnd AdminiHtratinnsrechnungen
waren zu revidiren . , , 56, abzuhören 73,
wurden revidirt . . '. . 46, abgehört ,56,
blieben zu rcvirliren . . , 10, abzuhören 17,
Theilungen :
20,
12,
8,
Zur Ergänzung der oben gegebenen Darfteilung der GcfehSfte der Gerichte
im Gebiete der ftrcitigeii Gerichtsbarkeit im Jahre 1881 lege irh Eurer
Königliclien Jfjijeftät auf S. 134 nnd 135 noch eine vergleichende Ueberficht
über die Gerchäft^thiitigkcit der Gerichte in Bezug auf eigentliche» Prozoürachen
(Civilprozelle ztr^iiglich der Enfniündigungs verfahren, Konkurs und Strafprozeßfachen)
wahrend der letzten zehn Jahre unterthänigft vor»
(Siehe S, 134 \u 135.)
Wie diefe Zufamnicnftellung ergibt, hat im Jahre 1881 bei den Amtsgerichten
nnd bei den Laudgerichten der Gelchäftsanfall im Civil fach und im Straffaeh zu-
genommen ^ dagegen hat die Zahl der angefallenen Konkursverfahren gegenüber
derjenigen des Vorjahrs abermalB namhaft abgenommen. Bei den Htaatsauwalt-
fehaften der Landgerichte, fowie bei dem Oberlandesgericht, und zwar bei diefem
in beiden Hauptfächern, ift der GefchaftsanfaJl kleiner geworden.
Die Erledigungen und die Rückl^ände im Konkursverfahren und im Straf-
verfahren lieben im AiJgemeinon im normalen Verhältnis zu dem Aufall, Im Civil-
faeh ift zufolge der im Keich&jufjizamt für die cinfchlägige Statiflik aufgeftellten
Formulare die Zahl der Erledigungen und der Rückftände nicht erhoben. Es hat
dies feinen Grund zunäcbft darin^ daß, nachdem durch die Reichs-Civilprozcliorduung
der Prozrßhetrieb in die Hiinde der Partien gelegt worden ift, aus der Zjihl der
unerledigten Keehtsfachen ein Maßftab für die fpoutane Tbärigkeit der Gerichte
nicht mehr entnommen werden kann.
Sachen älteren Rechts find in da« Jahr 1881 nur noch in kleiner Zahl über-
gegangen- Diefe Iben geben zu keiner befonderen Bemerkung Au laß.
Auch für das Jahr 1881 habe ich die Thätigkeit der Gerichte und der
St^iatsanwaltfchaft im Atigemeinen mit Anerkennung hervorzuheben. Den hin und
wieder wahrgenommenen Verzögerungen bei Führung von Voruuterfuehnngen wird
mittelft der in diefer Richtung eingeführten weiteren KontroJnmüregeln in Zukunft
wirkfamer begegnet werden könuen.
EbrfurehtsvoU
Eaber.
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DiG Verwaltung der Rechtspflege 1881.
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Anlage A.
Verzeichnis
der
Geletze, Verordnungen imd wichtigeren Normalverfügungen,
welche in der Zeit
vom It Januar bis 31. Dezember 1881
10 BeziebuDg auf die Rechtspflege und iBdere zudi (iercbäfbkrciH deK JuItiEdepartemeDtK
gehörige Gegen ftände erlaffea wordes Find.
Dcutfclic Reiclisgeretzc, Kaiferllclie Veroril innigen
und Bekaniitmacluingeii von Reichsbeliöiden* "Jm j.!ir/i«u
GefctZj Ijetr, die Begründung der Revifion in bürgcrlit.*liiui Kecliü^rtreitiy-
keitoB. Vom 15, März 1881 3Ö
„ betr, die Abänderung von Benimninngen des Gerichti;kof(engeretzeß
und der Gebiiljrctiordnung für Gcriclitsvollzieber. Vom 29. Juni 1881 178
„ betr. die Ucftrafuiig von Zuwiderhandlungen gegen die öfterreicLifch-
ungarirdien Zoligefetze. Vom 17. Juli 1881 247
Vertrag Ewifrljcn dem Dciitfehen l^eich und der Oeftcrreicbifeh Uugarifeben
L Monarchie wegen Beglaubigung der von ötfentlichen Bcbiirden und ße-
I aniten aupgeftellten oder Ijeghiubigton Urkunden, Vom 25. Febr. 1880 4
? Verabredung zwiNien Deut fehl and und der Scljwei^j betr, den gegen-
P feitigen Seliutz der Rechte an literarifehen Erzeugniflen und Werken
' der Kunft, Vom 23. Mai 1881 171
Vertrag zwifchen dem Deutfehen Reich und der Oefterreiehifeh- Ungar ifeben
Monarchie wegen Ausdehnung des Vertrags vom 25. Februar 1880
über die Beglaubigung Öffentlieher Urkunden auf Bosnien und die
Herzegowina. Vom 13. Juni 1881 •.....,... 253
IL
Württembergifclie Gefetze, Verordnungen und Yerfiigungen.
A. GeletZQL von im
GefetZj betr. die Einruiirung von Ordnungeftrafen bei Zuwiderhandlungen
gegen die Vorfehriften des Acciregefetzes vom 18. Juli 1824, des
Wirthrchaftsabgabengcretzes vom 9. Juli 1827, und des Hnudcab-
gabengefetzes vom 8. Sept. 1852. Vom 13. März 1881 , . * , 171
i^^*^«— *^l^^^^^^^fv^
Die Yef Wallung der Recbtßpflege 1881, 137
van 1^1
Gefetz, betr. die Erbfchafta- und Schenk ungsrteuer. Vom 24. März 1881 113
Allgemeine» Hportelgefetz. Vom 24. März 1881 ... , 128
B. Kömgliche Verordnungen.
K. Verordnung in Betreff der Ausfiibrung des Art, 4 Abf. 2 dea Gefetzes
vom 12. Aug» 1879, bctr, Aeudeningen des rjandespolizeirtrafgefets&es
vom 27, Dez. 1871 und das Verfahren bei Kriaffung polizeilieber
Strafverfügöngen. Vom 14 April 1881 339
p betr. die Regifter über die zur Wahrung der Vorrechte im Konkurfe
angemeldeten Fordernnfren. Vom IG. April 1881 299
„ bett- die Vorbereitung für den höheren Jurtizdienft. Vom 20. Dez* 1881 481
Cp Normalverfügungen.
a) Des Jurttzminirteriuma allein.
Verfügung, betr die Gebühren für die bei Führung des Handelsregiftere
vorkommenden Gefehaftc und für darauf bczügliehe Beglaubignngcn,
Vom 25. März 1881 ..,..,., . 275
„ betr. die Führung der Vorrech Jsrcgifter. Vom 17, April 1881 . . 302
Bekanntmachung, hetr, die Feftftellung des Rangs der Hilföftaatsan walte.
Vom 20. April 18^1 330
Verfügung j belr. die Vollzleiiung der sceitigen Zuchthausftrafe. Vom
29. Juli 1881 . . ^. . . . 401
^ betr* die Benützung der Unterpf^ndsakten durch die Verwaltungs-
behörden bei Führung der Unterfuchungen in Finanzftraffachen.
Vom 29. Juli 1881 ...... ; . 402
„ betr, die Einlieferung der zu Geningui^Orafeu vcrurtlicilten Männer
in die LandesgefängnilTe. Vom 11. Aug, 1881 433
WÜrn.Gerlefalft-
„ betr. den Vollzug der wegen Landftreicherei , Betteins u, f. w. er- ^^"s^^e" '®
kannfeu Haftftrale in dem Landesgefängnls. Vom 8. Januar 1881 305
„ betr. den Vertrag zwiftiben der Krone Württemberg und dem König-
reich der Niederlande wegen gcgenfeitigcr Auflieferung der Ver- geite^
brecher uudLciftinig von Rechtshilfe in Straf fachen v.23 30, Aug. 1852,
Vom IG. März 1881 33
Bekanntmachung, betr die neue Dienftanweifung für die K. Forftwächtcr.
Vom 26. März 1881 ,.•... 34
Verfügung, betr. die Behandlung der Geriehtskoften in bürgerlichen Rechts-
ftreitigkeiten und im Konkursverfahren. Vom 2.^. I^Iärz 1881 . , 49
Bekanntmachang. betr. die Behandlung des Peftportowefens in Dtenft-
angelegenheiten. Vom 30. März 188J 72
Verfügung, betr. die Auffieht der Amtsgerichte über die Gerchäftsrührung
der Gerichtsvollzieher. Vom 13. April 1881 81
„ betr. das Kanzlei koftenwefen bei den Gerichten und der Staatsanwalt-
fchaft. Vom 2G. März 1881 .............. 113
Erlafl, betr, die Vollziehung des Art. 10 der Konfularkonvention zwifcben
dem Deutfchen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika
vom 11, Dezember 187L Vom 15, Mai 1881. ..••.-. 145
^i»
■^^^
I8S D i 6 y e r wal tu n g der Ro u h t spÜ ogs 1881,
W Ortt. Gericht*-
ßekaDDtmachuLig^ betr. die Bebaudi ud^ des Portgcbiihrenwercns in Dfcuft- "^^^seito '^
angelegenbeiteu* Vom 31. Mai 1881 161
Verfügung, betr. die Ausfcbciduug älterer Akten bei den Gerieb ten. Vom
18. JuDi 1881 193
ßekanntmaeliuügj betr. die DienftüDftelluugafportel. Vom 21. Jiuii 1881 194
Verfügung j bctn die Vollziebung der gegen FrauensperfoDen erkannten
Gefängnis^ und Haftftrnfeu, Vom 28, Juni E881 ...... 196
Bekanntmachung, betr. die Beliandhmg des Poftportowefenö in Dienft-
angelegenbeiten. Vom 4. Juli 1881 , » , . . 209
Verfugung, betr. die Ablieferung von Unterfuchungsgefangenen an die
Staatsirrenanftalten zum Zweck der Beobachtung ibres Geiftes-
zuftandes. Vom 28. Juli 1881 241
„ betr. die Beftelliing der Poftan weif un gen, Sendungen mit Werthan-
gabe und Einfcbreibfendungen an die Amtsgerichte. Vom 8, Sept 1881 289
Bekanntmachung, betr. die Behandlung des Poftportowefens in Dienft-
angelegenbeiten. Vom 17, Sept 1881 , . 305
Verfügung, betr. die Üefchleunignng der Vorunterfuchungen und die Be-
fchränkung des Aufwands an Unterfnchnngskortcn. Vom 27. Sept. 1881 321
„ betreffend die Anftellungsgefuchc von Xotarijits- und Verwaltungs-
kandidaten. Vom 1. November 1881 338
^ betr. die Entfchädigung der Zufteltung&beamten für die von Amts*
wegen bewirkten Zuftelluiigen. Vom II. November 1881 . . • 369
Erlauf betr. die Beantragung amtsriebterlicher Straf befehle gegen Abwefende.
Vom 2,5. November 1881 401
Verfügung, betr. die-Herftellnng einer Statiftik der rechtskräftig erledigten ^^^^
Straffaeheu wegen Verbrechen und Vergehen gegen Rcichsgefetze.
Vom 19. Dez. 1881 2
„ betr, die Aufftellung von Nach weif uugen über die bei den Amts-
geriehten anhängig gewordeneu Uebcrtrefungen der Landft reicherei
und des Bettels. Vom 20. Dez, 1881 13
b. Des Juftizminiftcriums gemeinfch aftlich mit anderen Minifterien.
Verfügung der Minifterien der Juftiz, des Innern und des Kirchen- «n^l ^'^^*o"^°J|'^^'
Schulwefene, betr. die Beglaubigung der Auszüge aus den Kirchen- ^^^^^
bü ehern und Fannlicnregiftern. Vom 3. März 18bl 15
jj der Minifterien der Juftiz und der Finanzen in Betreff der Voll-
ziehung des Oefctzes vom 24. März 1881 über die Erbfehafts- und
Seil enkungsf teuer. Vom 2G. März 1 «81 . , , . 255
„ derfelben Minifterien, betr< den Vollzug des allgemeinen Sportel-
gefetzes vom 24, März 1881, Tarifiiummer 31; Gefcllfchafts vertrage.
Vom 28, März 1881 278
„ fämmtlicher Minifterien^ betr. den Vollzug des allgemeinen Sportel*
gefetzes vom 24. März 1881. Vom 12. Mai 1881 , 347
yj der Minifterien der Juftiz und der Finanzen, betr. den Einzug,
die Verrechnung und die Ablieferung der Notariatsf portein. Vom
19. Mai 1881 , , , 363
p der Minifterien der Juftiz und des Innern, betr. die Erftattung von
Gutachten der Staatsmedizinal beb orden für die Gerichte und Beamten
der Staatsanwaltfchaft. Vom 21. Mai 1881 . , 364
Die Vorwaltung der Reehispftegt^ 188 L
139
Verfügung der MiDifterien der Jnftiz und der Finauzen, betr. den Voll zag '**'»J^^J*^*^^*
des allgemeinen Sportelgefetzcs vom 24. März 1881, Tarifnnmmer 31: ^^*'°
Gcfelirohaftsvertrlige, Vom 12. Juni 1881 , 395
Bekanntmach Qug der Miuirtericu der Jurnz, des Innern und der Finanzen,
hetr. die Aufhebung der zwifehen Württemberg und Preußen ab-
gefehlolTcßen Uebereinkunll wfgen Beftrafnng der Forft-, Jagd-,
Feld' und Fifchercifrcvel in den beiderfeitigen Grcn /.gebieten- Vom
1, Oktober 188] 441
Verfügung der Minifterien der Jnftiz nnd der FinsinzeUj betr. die An-
bringung von Gefuchen nra Nachlaß von Erbfcbafts nnd Schenknngg-
rtenern im Gnadenwege, Vom 1. Noveml>er 1H81 • . . . . * 462
Anlogt) B.
SummarKche Ueberücht
d*ir
ausgaben für das Jurtizdeparteiiient
in dem Reelmnng^jahre
1, April 1880 bis 31, März 1881.
und Vergk^ichuiig derrelben mit den Etatsfiltzen*
H u b r ] k u n
Etat^nttKii
Ausgaben
gegen d
en Etat
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Maufbrono , .
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174
7
G
31
3
118
165
9
2
Mcigenthcim .
12
ISO
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1
19
38
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\\^
170
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Miinnn^eti . .
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J
157
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Na^.>ki . . .
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Neckar In Im .
19
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8
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Kereabeim . .
11
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11
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71 - 1
Neuenbürg
1]
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20
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13
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Niirtingeü*) .
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Obuniiiorf . ,
14
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(^ehrini^tm . ,
16
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Itavensbnrg*)
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Hottenba rg=) .
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Stiitti^art, St *)
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Stuttgart, A.«)
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VV\*lÄbcim . .
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jinwAltrc^baft b«l
dem l^nndgerlebt
beforet.
^
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10 984
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G595
10 368
GIG
29
^^
^i^^^
I . .■.ifinmu
143
BEIL. 3.
Diö Ycrwaltung der Rechtapflego 1S81*
l'ebernclit der CtTctiäftß der ordentliclicn ftieitigen Gcriflitskrkeit bei km Oberlandcs-
geriehi« zn Stultgart und bei den (ierirhtt^n und Staatsiinwaltii baftcn im (tmrke deKfelbeii
während deis Girtiiällsjaiim 188L
ErTter Abfchnitt
A. CiviiraclieD/
I. Bnr^erllche BüebtHltrcftl^kelteit.
&) Zahl der Sachen.
Es find tn dtitD laurendeti Jaltre anhängig ga worden:
1. Sfibnefadicn
da.nintcr Eliofaehen , .
2. Mahnfachen » . . . ,
3. Gewöhnliche ProzeiTo*) ...,...,.,...,,.,.
4. UrkundenpröEefTü*) . , . . ,
darunter Werhfialprozen'e » * .
5. EntmUndjgunps fachen , ^ , - , . , ,
6. Aufgebotsverfaliren . ,
7. Ärrefte und ein ft weilige Verfügimpfen
8. Anträge außerhalb einei bei dem Gerieb r anhängigen Eeelitsrtreitcs ,
9* Vertheilnnga verfahren . , » ,
10, Zwangsverrteigernngen von Gegen ftänden des unbü wegliehen VcrniügcnH
11 Zwangsverwaltungen
l2* Andere Anträge^ betreffuntl Zwangs valinreckiing .
*) Zu 3 und 4: ProzL'de ilbcr vermögen^rechtikbc Ani'prÜclie, dorcn Gegen-
ftand in Geld oder Geldes wcrth die Suinnae vun (iO t# nicht überfteigt, zu 3: Ö734;
zu 4; 141.
b) Hilndliehe Verhandlungon,
1. Zahl der mündlichen Verhandlungen in Sachen , welch k.' anhängig ge-
worden find;
a) in früheren Jahren .,.*....** •
b] im laufenden Jahre
a und b zufanipen . . >
darunter kontradiktorifebe Verbandlungen
2, Ei'gebmfTe fUr nachAebcnde Kechtsangelcgenheiten :
Zahl
45U
384
82 334
18 437
1 385
1364
291
248
2ß2ß
13Ü
12
Hl
1 m\}
18(il
181Ü4
'I 19 965
„ 13 021
a) Gewöhnlifdie Prozefle . . .
b) Urkunden- und Weehielprazt^lTö
c; Arrefte und einflweiligc Ver-
fügungen . . , ,
d) A ädere Angelegenheiten . . ,
a bis d zufamraen . . .
c) Einzelheiten«
Ktidut-lhcik; Hnf
Verliebt, Aner-
kirntiLiiU untl
EnditrtbfliU
E ^
5 349
974
25
2*2
4 665
59
138
132
G 370 I 4 994
I
80
80
2(t47
*^
20
7
3 0H1
10
5
4
2 683
3 050
^^
3 501
98
499
190
P
19 279
1150
ßS7
355
4 288
31 465
1. Sübnefacben mit Auafehluß der Sühnctermine in Ehefachen ....
Vergleiche find aufgenommen
2. Mahnfachen,
Naeb dem Mahnregifter dea Jahres 188t} (Vorjahres) betrug die Zahl:
der zuriiekgewiefenen Gefuchc , » , ^ , , ,
der Zah!ung3^berehle
der Widerfprliche ...*.,•,*».
der Vollftreekungabefehle , . * ^^ .
der Einfpriiehe
Zahl
227
92
2 392
100703
18284
39 779
174
Die Verwaltung dor Roclitspflege 1881.
143
i
Zahl
Nach Jcm Mahn reg! Jltcr dea Jabres 1881 {Uufenden pTahres) betrug die Zahl :
di^r znh1<^kt,^ewjefenen Gefitcho ,,,,.,. , * . .
2151
der Zalilungabi'fehlc .,,.,*
80174
3. An EntmümJigiiDgsi'acb^D waren anhängig;
übcrj^ihvige 1&, ditiÄJAhrig^^ 291^ aufaDimen 300
■ —
es fiml beendet 274, anhiin^ig geblieben 32.
—
Unter den beentieteo Sachen befinden fieh (olclie, id denen befcbloflen ift:
a) EütmUndignng :
wegen Geiiteskrankheit ,
179
wegen Verfchwendung
52
b) WiedcranthebunK der EtitiDÜndiguiig ;
wegen Geifteskratiklunt ,
8
wegtjn Verfi'hwendung ■ , . .
G 1
!!• KoakurüTerrahreu.
L Es waren anhüngig:
überjähnge
431
dieajährigc
znlamraen . . .
692
1 123
DavoD Hnd beeudut . . . . > ^ , , » . ,
812
Es bleiben unbeend*^f: '
Überjjilirigc *....... 5Ü
—
dieBJäbrrge ,
. , 2G1 1
—
an rammen . . .
311
2, Konkursverfahren find beendet:
a) diucb Zuiückweirung des Antrags auf KonkurserötTnang
113
b) diireb Öeliluliveri-heilnng ...,,.,,.
439 1
e) dnrrh Zwangsvurgb'ieh * . * . .,,*.,,..,».,
51
d) auf andere Art ,
a bis d Kufammen . < «
209
812
Darunter befinden ficli:
F;'ille, in denen das KonkursTerfahren wieder aiifgenotüuien ift . ,
7 '
Fftlle, in denen ein G laubiger aaalcbuil vorbanden war
177
3. KdnkuräveHabren und im taufenden Jahre ertiflnet wonlen . . * »
568
dar Hüter über das Vermögen von :
Aktiengefelbehaften
1
Kommanditgtrellfehaften aut Aktien
—
eingetragenen UcnoflTenrchaften
1
w^area
anhängig
Davon lind beendet
bleiben
unbeendet
in der erften
^
r
In Hau z
s
4
B, litinnacliea.
B
SB
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B
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1
5
» 3J 3
p,
R
j»
£•?
BT
^
?
a) Zahl der Sachenr
2. Strafbefehle in Forir-
1
i-
§J_
a
und Fei driige lachen .
■
—
• —
—
^
-^
^^
-^
—
^_
.
11 895
2. Privatklagef neben
59s!4643
5ü47
-^—
447
1971
IMl
16^
4
4537
12 498I5K1
3. Anträge auf Lrlaß von
1
Strafbefeblen mit Aus-
fehl aß der zu 1 btj- 1
zeichnetet! ...
S2
4890
4972
IG93
.
14(1
45
G
4884
9
78' 87
4. ÄnkJagefachen wegen
Vergehen * , » -
860
8785
mbi
—
.
8131
'282
241
5
8659
121
m\
982
darunter von der
Strafkammer über-
wiefene Saelien
271
3IGI
3432
:
.
2BV6
63
1471 2
302&
34
373 407
5, Anklagefaehen wegen
1
1
Uebertretungen . .
G, Vorunterfuchungen .
ind
2mi
2146
__
1548
375i
28-
1951
25
170 195
4Ü
S)ü7
Bai
.
__
,
899
5
63 68
„^
7* EinÄebe richterliche
Anordnungen , . .
^^
—
—
'
—
—
— 1
^^
—
—
—
^-
11337
1
'^K j^ 7»»?3n!T^
144
Die Verwaltung der Rechtspflege 1881.
Zahl
b) 11 a up t V e r h n n tl 1 n d g- e n.
1 . Ovdeiitliphe SitziinKt*n der Schöffengerichte 2 996
2. AußernrtlenÜi<^ln] Sitzungen der Schöffengerichte 106
3. Hauptvorhan (lluii^üni
ri) vür dL'U SoliüfiVngerichten 12 165
b) Vüi" ikii Amtüriehtern , . . . 1 074
zufammen ... 13 239
4. UrthciTe:
ü) der .ScliiJtTt'nKeiichte 11212
h) der Auitggenclito 1 253
zufamtuen . . . 12 465
Ytm dii'fün IJrtl] eilen ergingen:
in Forrt- und Ftild rüge fachen 988
in Frivatklaj^claL'hen 2101
n. ich de ITT L'in Stnifbefehl beantragt oder erlaffen war, mit Ausfehl uß
der Forjt- uT]d Feldrilgefachen 177
daruntir fidclie, durch welche der Einfpruch ohne Beweisauf-
niilime verworfen ift 23 —
wt^^f t'n niitlerj^r Vergehen 7 735
davuiitt^r in den von der Strafkammer überwielenen Sachen 2 799 —
wfgLti underor Uebertretungen 1464
wie oben zufammen . . . 12 465
5. Durch die ergau^t^riün Urtheile erfter Inftanz find Perfonen:
a) veriirthi^JlT 11798
dnriintii- durch Urtheile der Schöffengerichte 10 483
h) fn-i^-t^Jijiuchin 2 864
darunter durch Urtheile der Schöffengerichte 2 515
c) Einzel lioittin,
Untier den heendelLin JStraffachen — fiehe oben Ba — befinden fich
WiiMiormifnahnie verfahren , . • 17
und ?;vvar :
ti) Verfuhren /.u (lunften des Verurtheilten, beendet durch:
iofurti^e Freifprechung 1
Autliebun^'^ des früheren Urtheils 9
AüfrtichkMlialtung des früheren Urtheils
zufammen ... 10
h) Verfahri'n zu Fngunften des Angeklagten, beendet durch:
Aiinitduing des früheren Urtheils 4
Au frechierh littung des früheren Urtheils 3
zufammen . .
Zweiter Abfchnitt.
X^eizid.g'eric3n.te.
A. Civilfachen..
a) Zah! der Sachen,
E^ null in ilem kiuH'mk^ii Jahre anhängig geworden:
l* linrgerlielie llt'ehtsltreitigkeiten in erfter luftauz,
aa) V ar üon C i v i I k a m m e r n :
1. (leuithnlirhe Frozcffc
2, llrkuntlenpnixelle
durunter Wechfelprozeffe
*1 Arreste und einTtweilige Verfügungen
4, FnizeJle in Fhefachcn
und Äwur we^Ljcn:
n) Niehtigkeit der Ehe
h) Uns^ltigkeit der Ehe
fj FluMVheidung
d) Ilerltellung des ehelichen Lebens . , .
5h PritZi'llV hi Eutmündigungsfachen
und viwar wegen:
a) Anfechtung des Entmündigungsbefchluffes
l>) Wiederaufhebung der Entmündigung . .
2 211
269
203
109
243
2
2
149
90
1
- Die VerwaUung der Reehtspflege 1H8L
145
III
bbj vor den KHimtnern für il andelsfacheti:
Eine Kamnicr ttir Hatuk^h dachen herteilt nur bei flem Land^cndit Stuttf^att^
t. (JciH'tJIinlielie ProzeJTe . . , , '
2. rrkiuidenpnjs^clTe . , . . . , . '
darunter Weclirdpriiien'e , . "
3. Ärrelle inid i'inJtwiiiliiürL* Vej'ni^fuiifTfn , '
I. RJlrgi^rlk'lLf Reell In rirplli^keiicu in der Beriifuni^HliirtHiisE:
1, CJevvf^hnlielit' Piuzi^fle *..,.,*....,
2. rrkiindeiiprozeiTe » ,
darunter WeehJViiiiri>ZflTe * , .
Bf "feil wer den:
a) in lM"ir;:^erliclum Rcobtaftreitif^keiten
h) im Kfmkiirüveri'ahren
h) Mündliche V erliand iu ii ^ en.
K Znlil der iiiUiidlielieM Verbaiidlun^eü In erfter InftAnz;
t . \' ( » r d L! n (T i V i 1 k :l in m e r n
in Hacken, vvelehe nnkün^i^ gewOHlen lind:
a) in tVidu'ren Jahren ,.,.,.,.,*_*..
b) im iani'enden .lakie
zuiaiuiuen
diiniiiter kt>ntradiktoriiche Verh.iirdlnn^en
"2. V ii r d e ti K a in nt e r n i ü r H ;i n d e 1 9 f a c h e n
in Sanhcn, welelir ank.ingig f^^ew^»rden Jind:
ii) in tViiheren Jakretj .*,.., ^ .,..,. .
h) im Innfenden Jain'e ,
^nfamnien
ilaninter knntiadikt-^riftlie Veikaii<llnng:en .
Ili /»hl der iiiikidlitdifn Verhaiidlun^eri in der Beriiiuü^HlnrtauK
in Snchen, welehe ankan^jg geworden lindr
in früheren Jahren
in) lanfenden Jaiire *
Zakl
no
174
171
557
6
2lU
2t>
821
2 27Ü
3m:i7
15G7
228
2JG
32
117
494
xulmtimen
darunter kontradiktorirehe Verhandlungen . ,
111. /fthl dt^r niiiiidlicheu Terliandlun^reu In der Rerelnrerdeltirtanz
IV. Erj^etiuilTo der ni und liehen Verhau d-
langen eritf^r luttnns; vor den t i vil-
li n in nie rn
llir:
a) ^ewühnliehe FrozelVe
b) Urkunden- und WcchfeiiJrozeJTe
e) Arrefte und einftwedige Verfilj^nngen , . *
d) liUe- nnti EDtmündJ^nnf^srachen
a bis d znfainnicn . , .
V- Erp^ebnilTe der mündUcJieu Verhand-
luni^eu erller InH Anx vor den Knmnierii
fClr lliindelüfraeben
für:
a) ^ewdhnliehe rroieiTo '
b) Urkunden- und Weebfeljj roste He
e) Arrefto und einftvvedige Vevfiii^nngen , . ,
a bis e zurauunen . , •
YL Ergebnlffe der m und liehen V erbau d-
langten in der UernruujErsinltau»
für '.
a) fre wohnliche Proy^ede
b) Urkunden- und Weehfelpr<>zelTe . . . . -
a nnd b zutammcn . . .
Gll
49G
B2g
17ä
1 <J01
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927 17
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2 545
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14
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1
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Wartt«mbt JiilirVfioluit 1HI%3.
1 9^
10
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1^
296
610
3
619
146
Die Yerwa-Uung der Eeotitepfloge 1861^-
Ovaren
59
2C
88
£3
140
m
243
3
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1
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B
3
88
1
71
26
1
75
28
4:j
228
m
l(^4
c) KinaeThci ten.
A. Ehe lachen.
[. Kta;^i*n auf:
1. Nichti^krit ilcr Ehe , . -
2. Un^rilii^^keit der Ehe . . .
3. EbeiclimilQTj|^ -.*».»
4. Ht^rfrelhiiig i\vä ehd. Leben a
i^umme . .
JK In den beciideten Ehe fachen
lauten leehtskrSftig gewordene
UnhdlL- mf:
1. Nichti|Tkeit der Ehe , . ,
2. Uiif^nlti^keit clnr Ehe . . .
3. Ehelnheidnnjf
B. Entm nndignngsrachßn.
I. Klagen auf;
1. Anfechtung^ deL-j Entiüilndj-
ffungabefeJilufTea . » . . *
2. Wiederaufliebting der Ent-
mllndignuj^ *...,..
^umtue . .
UL In den beendeten Entmiindi-
gungsfachen lauten rechtskräf-
tige gewordene Urthcile auf:
L Aufhebung des EntmOndi-
dip^ung^ibefehlufl'es . » . »
2. Wiedi^ratifhebung der Kut-
u^iindigung ,.*...*
d) TklftigkoU der S taatsan waltfeh nft in Ehe- tind EntmHndiguTiga^
faeh en.
1, Klagen auf NichligkeU der Ehe (|. 586 G.P.Oo , , . ,
2» ÄutWigii bei Anitsigeriehten;
auf Entniilndigung {%. b^b C.P.O.) ..-.*,,
auf Wiederaufhebung der Entmündigung |§. 61ö C P.O.) ,,».,..
3, K lagen in Eutin iindignngafachen we^eu G e i It e s k r u n k h e i t :
auf Anfeelitung dos EnluiündiguiigsbeichlullVa:
erhoben von der ^5taati^anwidtfeh:l^t (s?. finr* Abf. 2 CJ\0.) . , , . ,
erlioben giigi^n die Staatsanwaltfcbaft (g. ^iU7 Abf, 1 C.F.O.)
auf Wiederaul beim ng der Entudlndignng:
erhoben von der Staatsau waltfebaft {%, iy2i} Ahf. 2 C P.O. r . . . . -
erhaben tcegeii die Hlaatsanwultfehaft i^. (\2o Abf. 1 uml g, 6ii7 Abf, 1
0,R0.) ,
4, Khigen in Entmiludigungafaeheu wegen Verfeh Wendung:
erhiiben gegen die Staatf»anwaltreli:ift:
auf Anfechtung defi EutndiudigangsbefehfuiTe'? [§ 1)24 Abf, i! C.P.O ) , ,
auf Wiederaufhebuug der Entmündigung (§. 02ii Abf. H C.RO,) , . ,
davon find beendet
Ir
in
In^an£
et
bleibet]
unbeeudet
7.iM
1
I
1
31
_j
ßie Yerwaltung dör Rechtspflege 1881,
147
a) Zahl tl n r S a c h e [u
1. (j efthii f tt', welche
ci 4.' m H 11 \i p t V e r f ii h r e n
vo ran g'eli et).
1, Vt>n tier Staatsniuvalt-
fchaft tihnt3 weiteres
Verfahren:
a) ;Eiu"iickge\viefeneÄn*
träjrc imil Anzdg^en .
b) ÄTniieKurtiinfüfJrcBc-
hürtic abg-e^ebene
Antrüge u. AnzcigeD
Ö. Vor vtn fahren , , . *
darn nterV ririinterrach-
tingu»
waren
anhängig
=8
'2283 l%78
mi, 'im')
IL Hau pt vt^ rf ah roti i
in erfter In frani: .
1, vür den Schwur^erich- 1
ten ...... ,ii
2* vor (kn S trafk n ni nmi n : ■ 1
we^un \'orljrecliun , .• 89
wegen Vergehen . . ;; S56
4^. 24H
129 t
2ü4)J
0
27
123
3^5,
111, ß er it ftingen
L F'rivatklah'elaehuii , . | IR' 2lfj
2* Andere Vergehen unil
Uebertretungeu . * , , 5B 440
1 V, 1? c l' c b w e r i] e n ,
welche zur Y^nl't'd n~
d igkeit (L *S t raf käm-
me r n geh (j r e n , .
bj II a II ji t V e r li a n d 1 u n ge n,
h Vor ilf^ri Seil w arg e rieh teil.
1, Hanpt Verhandlungen . *
2, Drtheile ,
3, Ka rind nach diefen Urtheilen r
a} venirtheiJt
b) frei geJ pro eben ....»,...,<
4 Zaiil iler BerchlülTe aus §. mi StP.O. . . . ,
li. Vor den Btrafkamni orn in erfter InftansE.
3
davüo Hnd beendet
in der
errten
InnaJiK
296
lad
2299
234
4911
^7a
1255
1751
in der Bernf-
un^BinrtmLE
nS
d
=■1
i97ßi
2606r
285
1265
1781
204
4m
bleiben
UD beendet
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2.
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30B
55
lö
HD
1894
361
10
99
399
30
31
äI97
41C
11
115
518
m
33
1. Hanptverhandlangcn
2. LVtheile
3. Efl linrl nach diefen Urtheilen in erfter Inftani;
a) vernrtheilt , » , . .
b) freif^efproehen
4. Von den Urtheilen orgiengen in Sachen , In denen das Ilanpt verfahren
erÖtTnct worden \k\
wegen Verbrechen
wegen Vergehen , , , < .
III. Vor den S trafkamniern in der Ber itfiing sin [ tanz.
i. Haupt verhandln ngen
2. Urtheile .....,,.,.
3. Von diefen Urtheilen ergiengen nach der Verbaudbing :
vor fünf Richtern , . ,
vor drei Richtern ..*...*.....,,,,.,,
4. Die nach der Verhandlung vor drei Hichtern ergangenen Urtheile ver-
tlieilen llcli auf folgende Sachen :
n) l'rivatklagefachen . , . , ,
hj Andere tsachen , * . ,
Zahl
2 556
495
131
262
262
m
2BH
3 117
8 439
338
iSoO
1867
5f>5
r>36
33IJ
208
151
57
^ppp
iU
Die YerwaUung der Hecbtspflege 188U
»
5p YoD den ergangenen Urtheilen lauten r
auf Aufhebung des erfti^n Urtheili
auf Verwerfung der Berufung , - , . •
c) Eiuzetheiten,
1. Vorverfahren find beendet: . . , '
durcli Einftellung dea Vorfahrc^nn feitena der Stautaanwaltfehaft . . .
durch Abgahe der Akteu an einen Anitaanwalt
durch Erhebung der Anklage bei i^neui Am tag er achte
Durch Ablehnung des Antrags auf Eröffnung der VorunterAiehung
durch Befchluß der Strafkamraern:
auf Ntchtcrü^mmg dea Hauptverfahreus
auf Eröffnung des Haupt vorfahren»:
vor einem Schöffengericht auf ßrund dea S. 7& fi* V. 0* ♦ . p
vor einem Schöffengericht auf Grund des 4J. 207 St 1*. Ü. , .
vor einem Schwurgericht oder einer Strafkammer , . > « .
2. Einzelheiten aus dem beendeten Verfahren^
a) Anträge auf Eröffnung der VoTunterfuchung find geiltellt:
vom Angefchuld igten *.,..'.»
davon und abgelehnt ,
von der Staataanwaltfchaft .......-.,,.,.
davon find abgelehnt /
b) BefchlüfTe der Strafkammern auf Eröffnung der Vorunterfuchung:
auf Antrag
von Amtawegen , . ,
c) Vorunterfuchungen find geführt;
von den Unterfuehungsricfatern , . * «
von den Atntagerichten . , .
3. Am JahresfchluH anhiingige Str^fTaehen, in denen ein Befchluß axii vor-
läufige Einftellung des Verfahrens ergangen war
4. Fälle j in denen die Erhebung der (iffentliehen Klage von dt^m Straf*
fenat gemäß §, 173 St.P.O, befchioffen ift
5. Unter den beendeten Straffacheu befanden ficli Wiedernuf nähme verfahren
und zwar:
aj Verfahren eu Gunften des Verurtheilten beendet durch:
fofortige Freifprechung , , -
Aufhebung dee früheren Urtheils . . * «
Aufrechterhaltung dea früheren Urthoila . , .
b) Verfahren 2u Ungnnften des Angeklagten beendet durch:
Aufliebung dea früheren Urtheila
Aufrechterhaltnng dea früheren UrtheiEs
Dritter Abfchnitt.
Ofe erl a^n d. e B gferi c Kt.
L CJTÜI&ebeD.
T. Bürgerliche Recbtsftreltlgkeiten iu der Beruftingalnltani.
a) Zahl der Sach en.
Es find im laufenden Jahr anhängig geworden :
1* Gewöhnliche Prozeffe , ,
2, UrknndenproÄeffe , *
darunter Wechfelprozefft; ,8
8» Ehe- nnd Entmilndigungs fachen , ,».,..,.., i . ^ I
Summe . - . «
b) Miindllche Verhandlungen.
J, Gefammtzahl der mündlichen Verhandlungen in Sachen, welche anhängig
geworden find:
a) in den früheren Jahren *
b) im laufenden Jahre ,
zufammen . . *
darunter kontradiktorifche Verhandlungen
Zahl
2(37
269
19 7(H
7ril
am
1 1(>7
28
21
2 470
m
18
1 im
4Ga
DI© V^irwftltufig der Kechtfipflcge 1S8L
149
Ergebniffe für nach rt4ihenilo Re chts ungelegen -
halten:
a) GewÖhnlk'he PraaielTe
b) ürkunüuu- und Wechrelprüzen'e . .
c) Arrei'ti^ und i-inftw eilige Verfü^nnge»
d) Ehe- mv\ Entniiitifligimg»rarheri . /
a biüi r1 KuriiTimiGn , .
tI ■? *i n c a
5" - .=r PC' B =
«: 3 s n c
" 3 S,"^ "^
30
33
^9
140
!=
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S a 3
10 10
I4i 3
10 iU
205
2
1
5
213
IL
/tihl dt«r im hiiirfMidea Jalirc' aiitiHnirl^ gewordenen BerettwcTden In
hQr::erlicliPii Reeht^rtr^itlarkciton und in KonkDrHY er rühren und zwar;
n) in Angiile^^enhejten, in welchen das Amtsgü rieht in t^rfter lortanz ent'
IVbieden hat ..,.».. ,....*♦ ^
b) in Angelegenheiten, in welelien du 8 Laud^'^richt in erfter Inftani cnt-
fchiodeu hnt
ft) und b) xurammen , . .
B. HtralfatliNL
a) Zahl der *S ar'lien,
h HevülonL-n gegen Urtlieile erftev Inftan»
IL Ke vi (Ionen gegen Unheil e der Hurnf-
n ngs in l't a n ü ^ be 1 1 n ffe n d :
1. FriviUklagerMcheii , -
2. analere Vergehen u* i'ebertretiuigen
III. Beleh werden in Stiaffaehen, in erlVer
1 tiitanz gehörend :
1, vor das Audsgeneht oder Schöffen-
gericht
2, vr>r die iStratltammer
3, vor das Schwurgericht
waren Aiitilingig
2*
1 I 12
2 : 4
52
13
6
54
2.C
48
bLeitiea uiiorliiKUgt
Ij) Bauptvcrhandlnngen,
L He vi Honen gegen LIrtheile eri'ter InTtana;.
1, Baupt Verhandlungen , * . .
2. Urtheile *
darunter; anf Änflvebnng des erl'len IJrtheiia , , . .
anl' Verwerfung der ReviJlon
II, Kcvifi(*nen gegen Urtheile der Berufungain ftan?..
1. Hanptverhaniöimgen
2. Urtlieile
darunter: auf Auniebung de« Hern fung nur theile . , .
auf Versverfung der Reviluin
e) Einzelheiten.
L Be feh werden*
1. Von der Gcfamnitzahl der erledigten Befclivverden waren gerichtet gegen
den Befchlnß der Stratkammer über ilie eine Verhaftung betreifende Be-
fchwerde 1^. 8f)2 .SrJMJ.I - j
2. Von derGefi^rnnttzahl der durch Entrcheidung erledigten Befehwerden find
a) für begrflndet erklart ♦ . • . . , .
b) ittr unbegrtnulet erklärt
IL Revifioncn.
Fälle, in welchen der h ^07 St,RO, angewendet w(»rden dt;
a) bei ItevilTouen irr l'rivalklageiachen ,.,»,,
b) bei anileren HevUlonen gegen Hernfnng!?uitheile - -. *
e) bei Kevifionen gegen Urtheile erfter Inftaus
II L Anträge auf Erhebung der öffentlichen Klage (^. 170 St,P.Ü ).
Entfeheid ungen, durnh welche der Antrag:
ji) für begründet erachtet w^urdcn ift , . , . *
b) für nicht begründet erachtet worden ifi i «
Zahl
1
33
34
14
14
4
10
10
3Ö
t50 BBIL. 4.
Amtsgeriehte. (A. Civilfaehen.)
a) Zahl der im laafenden Jahre anhängig gewordenen
Sachen.
Sühne-
?
Urkunden-
k-«
>
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So
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11
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1
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1
2
3
4
5
6
7^
8
9
10
11
12
13
14
Z.4
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1
Aalen . . .
12
11
1009
214
11
11
1
14
33'
11
92
2
2
Backnang . .
15
7
1796
499
33
33
2
1
53
1
85! 54
3
Baline^en . .
Bengheim . .
15
10
1246
230
9
8
1
0
43
1
421-
9
93
__
4
10
9
844
196
7
7
8
2
10
31 1 20
69
5
Biberach . .
3
1
1359
332
27
27
4
3
63
__
51
__
6
___
6
Blaubeuren . .
—
—
712
124
7
7
1
7
48
9
___
24
6
48
2
7
Böblingen . .
2
2
760
180
4
4
1
68
2
1
60
18
43
2
8
Brackenheim .
8
6
1207
180
4
2
5
1
45
1
77
__
25
62
1
9
Calw . . . .
4
3
1227
233
17
17
2
2
32
1
25
__
10
97
2
10
Cannftatt . .
18
12
1621
539
77
77
1
110
111
59
218
13
11
Crailsheim . .
8
2
864
241
4
3
9
42
1
.
22
11
73
12
Ehingen . . .
9
3
1503
233
9
9
4
8
14
5
64
_.
16
77
1
13
Ellwangen . .
9
4
1192
299
4
3
5
6
37
2
33
48
94
14
Eßlingen . .
14
7
1389
278
44
44
1
3
43
1
51
__
22
70
1
15
Preudenftadt .
5
4
1463
327
2
2
1
2
7
2
1
37
23
144
16
Gaildorf . . .
7
1
1252
238
3
3
1
5
21
4
35
29
69
17
Geislingen . .
5
2
1142
252
2
2
3
2
25
2
26
__
78
18
Gmünd . . .
7
4
1119
216
18
18
6
2
65
42
34
68
8
19
Göppingen . .
24
20
1239
838
17
17
11
3
33
1
23
6
108
3
20
Hall . . . .
6
5
803
186
20
20
3
1
15
7
8
12
5
4
21
Heidenheim . .
5
3
1030
192
5
4
2
3
24
__
28
15
79
1
22
Heilbronn . .
16
15
2 268
507
30
29
4
3
66
8
2
41
_^
35
163
5
23
Herrenberg . .
4
4
937
162
5
5
14
1
27
1
26
1
17
80
1
24
Horb . . . .
8
4
1199
216
12
12
5
35
5
31
16
25
Kirchheim . .
5
5
578
186
17
17
1
5
26
2
15
10
75
3
26
Künzelsau . .
5
8
985
220
4
4
—
2
9
1
__
25
2
69
1
27
Langenburg
8
7
984
197
4
4
11
1
14
18
26
64
1
28
Laupheim . .
3
2
1240
278
6
6
7
2
68
1
49
,
4
29
Leonberff . .
Leutkirch . .
11
9
1169
226
9
9
4
1
29
5
__
47
11
"83
30
2
1
566
140
2
2
1
4
25
18
15
___
31
Ludwigsburg .
15
14
1536
386
34
34
6
28
_
43
_
20
135
32
Marbach . .
10
10
1344
208
8
7
13
84
1
77
5
25
147
2
33
Maulbronn . .
7
5
1841
270
6
6
5
2
43
2
118
19
130
2
34
Mergentheim .
14
2
927
285
2
2
1
2
52
1
24
__
32
84
35
Mün (Ingen . .
3
2
1294
220
1
3
2
56
__
35
__
5
_
36
Nagold . . .
14
5
1730
337
12
12
7
40
1
35
_
24
139
1
37
Neckarfulm . .
6
6
1572
280
4
4
4
1
22
1
1
32
16
140
1
38
Neresheim . ,
11
2
759
193
2
2
3
2
10
5
25
19
64
1
39
Neuenbürg . .
6
1
2 095
320
5
5
2
1
25
3
66
__
49
159
3
40
Nürtingen . .
10
6
1116
153
6
5
1
2
23
6
41
19
59
41
Obemdorf . .
1
1
1266
220
6
6
2
2
16
20
__
10
94
1
42
Oehringen . .
18
9
1551
418
2
2
7
1
44
3
46
43
43
Ravensburg .
3
1
1579
585
46
46
3
11
87
45
_
45
246
5
44
Reutlingen . .
19
11
1359
386
19
19
4
2
90
4
__
54
_
19
198
3
45
Riedlingen . .
61 1
1263
253
3
2
—
1
39
50
5
104
46
Rottenburg . .
161 5
1174
224
7
7
2
4
26
1
.^
32
430
76
47
Rottweil . . .
41 4
1975
319
13
13
9
2
33
__
97
31
28
126
1
48
Saulgau . . .
17. 5
2208
477
15
15
3
3
58
1
59
53
209
2
49
Schorndorf . .
6: 2
1042
199
26
25
8
1
19
1
„^
20
__
4
102
8
50
Spaichingen .
— . —
1145
137
3
3
3
1
19
41
_
54
51
Stuttgart, Stadt
51 42
3 394
1770
571
570
11
100
185
20
2
90
_
361
418
62
52
Stuttgart, Amt
18] 13
1868
275
13
13
2
6
38
6
108
32
111
2
58
Sulz ....
41 2
953
154
3
26
__
13
1
___
34
46
54
Tettnang . .
4
1
1043
270
12
11
2
8
49
34
17
119
1
55
Tübingen . .
12
U
1249
256
8
8
3
1
25
__
25
19
70
1
56
Tuttlingen . .
7
4
1464
187
8
7
—
21
32
_
11
57
Ulm ... .
17
12
1537
527
93
91
12
7
159
2
58
60
55
2
58
Urach . . .
10
6
1058
193
19
19
3
3
47
2
1
11
8
42
2
59
Vaihingen , .
6
5
1070
167
2
1
9
2
21
40
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Die Verwaltung der Rechtspfleges 1881.
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Die Verwaltung der Rechtspflege 1881.
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Landgerichte
bezw.
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I. Bürgerliche B«eht8-
d) Thätigkeit der Staatsanwaltfchaft in Ehe-
1. Klagen
auf
Nichtigkeit
der Ehe
(§. 586
C.P.O.)
2. Anträge
bei
Amtsgerichten
auf Ent-
mündigung
(§. 595
C.P.O.)
auf
Wieder-
aufhebung
der Ent-
mündigung
(§. 616
C.P.O.)
3
3. Klagen In Ent-
wegen Geiftes-
auf Anfechtung
des Entratindigungs-
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erhoben
von
der Staats
anwaltfchaft
(§. 605
Abf. 2
CP.O.)
4
erhoben
gegen
die Staats-
anwaltfchaft
(§. 607
Abf. 2
C.P.O.)
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Die Verwaltung der Rechtspflege 1881.
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II. Befehwerden in CivilfaeheD.
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C.P.O.)
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4. Klagen in Ent-
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wegen Verfch Wendung,
erhoben gegen
die StaatsanwaUfchaft
a) Zahl der Im laufenden Jahre
anhängig gewordenen Befehwerden.
auf
Anfechtung
des Ent-
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(§.624 Abf. 3
C.P.O.)
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Wieder-
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der Ent-
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(§. 626 Abf. c
CP.O.)
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BEIL. Ifi.
Die Yerwaltung der Rechtspflege 1881.
üekrficht aber die Oefehäfte
vom 1. Dezember 1880
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Zahl der
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(Jeberfieiit über die Oefchäfte der Civilkammem der Landgerichte in
vom 1. Januar
Landgeriebt
Zubri agcnsin ventare
und
Ehepakten
waren
zu er-
ledigen
wurden
erledigt
blieben
rück-
fründig
Verlaffenfchafts-
theilungen
waren
zu er-
ledigen
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ledigt
Kuratelen
und
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Die Verwaltung der Bechtspflege 1881.
175
der Gerichts- and Amtsnotare.
bis 81. Dezember 1881.
13 Monaten.)
Vormundfchaftsrechnungen
Gefchäfte in
Schuld- und Gantfachen
Privatim
errichtete
ZubriDgenS'
Inventuren und
Th ei langen
waren
zu erledigen
wurden
erledigt
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unerledigt
waren
zu erledigen
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unerledigt
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111
111
—
4 615
Beziehung auf Zabringensinveiitare, TerlafTeiifehaftstheilnngen und Knratclen
bis 31. Dezember 1881.
Kuratel- und Adrainiftrationarechnungen
Gefache
um Vermögenaaufl folge
waren
zu revidiren
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abzuhören
wurden
revidirt
wurden
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blieben zu
revidiren
blieben
abzuhören
wurden
erledigt
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unerledigt
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176 Die Verwaltung üet Kechtspflego 18S1.
^sihJi^ üeberfklit der Cleleliäfte kv liiitsgcrkhte in Vonumnirdiaftsfaclitii
vom 1. Januar bis J^L Dczcmbt-r 1^81,
Am tagen chte
Kuratel- m\d Adinini^tratiouii-
recbniiugen von Kichtexeuiten
Am tage richte
Kuratel' nsid Ad minist rat ions-
rechnungen von Nichtextmti<ra
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11457
•l328lln>oe6
10608
1371 1 2013
112^9
12641 1 9791
10090 1475 2551
12272B
25922
19880
[20758
J2846
|5161
J.-l - Hl l||^l|pmpiiM^||pvmmi
Die Sterblichkeit im Zuclithaufe Ludwigsburg
während der Jahre 1872—1882/83.
Mit einem Anhange: WägiiDgen des Mrpergewiehtes der GefaDgenen.
Ana den Jabresbcrichten des ZnchthauadircktOTa Sichart an das K. StrafaDi^alten-Ivollegiuin
pro 1880/81, 1881/82 und 1882/83.
Die tägliche Durclirclinittsbcvölkcning dos Zuchthaufes Ludwij^^btir^ war:
188ü;81 G47,3 Köpfe,
1881/82 7(16,7
1883/83 ■ ■ 661,7
zufaramen . . 2015,7 Köpfe,
Davon Itarbcn:
1080/81 4 Gefangene,
1«81/S2 13
1882/83 ,*..,,.,, , . 9
zufammen , , 2G Gefangone,
d, i. circa 13 pro Mille,
Auf liitmntUcbü Stritflinge, welche feit 1. Januar 1872 in hieHge Änftalt zur Erftehung
von Zuchthauaftrafea eingeliefert worden firidj treffen
a) bis 31. März 1880 . . . U2 Geftorbene auf 2 888 Eingelieferte oder 43 pro MMIo,
b) bis 3h März 1883 . , . 168 „ „4 068 ,. ^ 41 ^ ^
Die mittlere urt h ei Is mäßige Strafdaucr berechnet fich vom 1. Januar lö72
a) bis 31. März 1880 auf 1 Jahr, 11 Monate, 23 Tage;
b) bis 3L März 1883 ,..,,„ 2 „ — ^ 8 „
Die mittlere Anzahl der TodL-sfillle pro 1000 Gefangene und pro 1 Haftjahr berechnet
lieh demnach ad a) auf 25^ ad b) 20|4.
Tabelle I veranfehaulicht, in welcher Weife llcli die vorgekommenen Sterbfallc anf die
einzelnen AltersklalTen vertheiien.
Tabelle L
Es v\'ürden
tnngcliel'ert
Vun den ulnzk^hiüu Alters-
klad'en ftarben
Es tiutfen anf
1 Geft*(rbc:nen
Im Alter von
Zabl
d. i. \nii Mille
iliT 1-iij^'elJef.
Zahl
d. 1. pro Mille
a. 1 b.
Lebcnflc
a.
b.
fi.
b.
a.
b.
a. b.
78
27
IfWIiKJ
ifiitm
lfi«L&3
iftTS^Hi m<^tf^n
\fii%m
jwiii,N3
16 bis 20 Jabren . . .
24
6
6
77 i
61
13
16
21 , 30 , ...
1052
1 4:in
364
m9
40
U
38
30
26
33
31 . 40 , . , .
973
U8:i
337
340
33
38
34
28
30
36
41 . ÜO „ ...
463
mi
157
163
li)
27
42
41
24
25
51 . 60 „ ...
234
32d
81
81
^1
2b
90
76
11
13
über 60 Jährt: ....
zufammen .
D8
VM
34
34
2.1
2H
234
204
4
5
2888
4 068
142
108
Wlrttamb. JabrliOcher 1883.
18
178
Bio St erblich keii im Ziiehttiaufe Ludwigsburij
Vorftehende Zufamirtonftenuiig liefert den erfreiiüclicn Ee1^*cls, daß fich Mi 1880 diß
Mortalitätsziffer für jede Alteraklaffe tiicbt anwi^fentliclj gebeflert hat»
Die Äniabl derjenigen Gefangenen, welche bei Antritt ihrer Strafe tiii Alter awifchon
lO und 80 Jahren ftantien^ hat im VwhültnilTe zu der Gefammtxahl in den letzten 3 .Tahren etwas
abgenommen; da« Gegen theil trat ein bei den AlteräklalTeD von 31 bis 50 Lebünsjalircn; gleidt
blieb fich das Verhältriia bei den ZngäDgcn im Alter von öl bis GO Jahren nnd darüber.
Die meiftcn Tßdeafülle treffen auf die Altersklaffe im Lebensalter über 60 Jnlire, diö
weiiigften auf die Kategorie zwifchen 31 und 40 Jahren 5 die Sterblichkeit im l(i. bis 20. Li^b^ns-
|ahre ift nahezu eben fo groß, wie vom 51, bii 00. Jahre; KwiicheD dlefen beiden AitersklalTen
einerfeits und der uieiftbegünftigten (31. bis 40* Lebensjahr) andererfei ta hält die AlterskialTü
voiQ 41, bis 50. Lebensjahre nngefähr die Mitte.
Tabelle II foll das Vorbältnia der MortaHlät zu der Strafdan er darf teilen*
Tabelle U*
Von den Eingelieferten waren
vernrtheilt
Von ihnen rtarben
, Von den Geftorbenen hatten znr Zeit
des Todes erftanden
zu einer
Strafe
Zahl
d* !. pro
MiUe
der Ein- .
geliefer:ei3
Zahl
d. i. pro
MiUe
der Ein-
gelieferten ,
Strafe
IM
d. i* Pro».
der Ge- \
dtorbcnen '
IBTSiBO
mim
m%m
1681(83
m%m
\mm
iwa«!
\mm
mi^m mim
amim
imim
bie zu 1 Jahr
B42
472
US
116
10
10
29
21
bis
ZU 1 Jahr
91
102
64
60
^ « 2 Jahren
1721
2 374
596
683
71
89
41
37
1"
. 2 .
38
47
26
28
. . 3 .
479
694
16Ö
170
88
40
79
58
f
. 3 ,
11
14
8
8 '
. . 4 n
190
2S4
65
69
6
10
31
35
n
. 4 n
2
4
2
2
lind datüber
zniamtnen
156
244
54
ÖO
17
19
109
78
fl
r 5 .
1
0,6!
2 888
4 068
142
168
142
168
Die VcrhältniBzahl der zu niederen Strafen von 1 und 2 Jahren VenirtheÜten ilt in den
drei letzten Jahren zurückgegangen, dagegen hat Jlch diejenige der Gefangenen nait längerer
Strafzeit otwaa erhöht.
Die in den drei letzten Jahren eingetretene nicht unbedeutende Bedernng in der Letalität
der Gefangeuonbcvölkernng crft reckt fich nahezu auf fammtliche nach der Strafdauer boftiniiDte
Gefangenenkategorien ^ mit Auanahme der von jeher bL-fonders bcgünftigt gewefenen KtatTe der
zu einer Strafe bis zu 4 Jahren V er nrth eilten, deren MortnlilatsziflFer lieh von IM auf 35 pro
Mille geh üben hat.
Wie oben bereits bemerkt wurde, treffen auf 1000 Gefangene mit einer Strafzeit von
je ehieui Jahre 20,4 Todte, demnach feilen fich auf eben fo viele Gefangene mit einer Strafzeit von
je 1 bis 2 Jahren oder im Mittel von 1 ^^» Jahren 30,6 Todtü,
«2,3, ... " ^'{* " ^^'^ ^
p 3 „ 4 ^ n w n Ti ^ '* P , . , , , 4 , ♦ 71,4 „
^ 4 „ 5 f, . f. n „ 4Vi ,» ,,..,... 91,8
bezifTern.
In Wirklichkeit aber ftarbeu von Strafgefangenen mit einer urthoilsmjllJigen Strafdauet
bifl 2tt 1 Jahre >.,.,..• 21 piu Mille,
„ „ 2 Jahren , . 37 „ ^
. , 3 . 08 . .
. « 4 , 35 ,
WiG erfichtlich, hatten die Ge fangen cnkla/Ten mit längerer StrafÄCifc feither verhaknia-
iuä% woiiger SterbfäUo aufzuweifen, ala die Kategorie kurzzeitiger Gefangonor^
während der Jahre 1872 — 1882/83.
179
Tabelle III beabfichtigt, der Frage, ob und in wie weit die Daner der Strafe die
Dispofition zu Erkrankungen mit todtlichero Ausgange begünftigo, noch näher zu treten, als
dicfes bishör gefchah.
Tabelle III.
Von den Eingelieferten waren
Es
erfolgten Todesfälle nach erftandener |
verurtheilt
S
2
Strafe bis zu
1
O
CO
Oi
CO
S
to
09
»^
cn
CD
5*
a
S
■S
S
s
Ch
Ch
tH
C-4
zu einer Strafe bis zu
0
*->
^
p
S
99
^
3
1
§
P
1
1
o
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s
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P
1 Jahr
472
10
3
4
1
2
—
—
2 Jahren
2 374
89
11
19
28
12
24
—
-^
—
3 «
694
40
3
3
10
4
14
6
—
—
4 „
284
10
1
—
—
1
1
4
3
—
5 .
zufammen . . .
244
19
2
1
1
2
6
5
1
1
4 068
168
20
27
35
21
45
15
4
1
Die große Mehrzahl der Todesfälle in faft fämmtlichen nach der Haftdauer unterfchiedenen
Sträflingskl allen liegt dem Anfange dei* Strafe viel näher als deren urtheilsmäßigem Ende. So
ftarben von 10 Gefangenen mit einer Strafzeit von je einem Jahre nicht weniger als 7 in den
erften 6 Monaten der Gefangenfcliaft, von ihnen wiederum 3 fchon innerhalb des erften Viertel-
jahres nach ibrem Eintritte in die Strafanftalt. Von 89 Gefangenen, welche Strafen in der Dauer
bis zu 2 Jahren zu erftchen hatten, giengen fogar 65 innerhalb des erften StraQahres, davon 53
in den erften 9 Monaten nach Beginn der Strafe mit Tod ab.
Von 40 Todesfällen, welche auf die Klaffe mit dreijähriger Strafzeit treffen, find 20 im
erften, 14 im zweiten und 6 im dritten Haftjahre eingetreten. Die 19 Sterbfölle in der Straf-
klaffe bis zu 5 Jahren vertheilten fich ziemlich gleichmäßig auf die erften 3 Strafjahre, in den
beiden folgenden Jahren ift nur je ein Sterbfall vorgekommen.
Diefe auffallende Erfcheinung legt die Vermuthung nahe, daß die zahlreichen bei Beginn
der Strafe auftretenden Erkrankungen mit tödtlichem Ausgange durch ümftände und Verhältniffe
veranlaßt find, welche außerhalb des Geföngniffes liegen und meift fchon vor der Freiheits-
entziehung der betreffenden Individuen ihre nachtheilige Wirkung auf deren Gefundheit ausgeübt
haben. Eine Beftätigung findet diefe Annahme in der im hausärttlichen Jahresberichte pro 1881/82
enthaltenen Konltatirung, daß unter den im genannten Jahre an Schwindfucht geftorbenen Per-
fonen, 7 an der Zahl, 5 damit bereits bei der EinlJeferung behaftet waren, daß der gleiche Fall
bei einem weiteren Individuum wahrfcheinlich, und nur bei einem einzigen zweifelhaft war; ferner
daß 6 andere Individuen, welche am Jahresfchluffe im Krankenftande verblieben find, fämmtlich
als fchwindfilchtig eingeliefert wurden; endlich daß von allen 20 Gefangenen, welche während
des Berichtjahres an Phthifis behandelt wurden, 16 diefes Leiden unzweifelhaft und 3 wahrfcheinlich
in die Anftalt mitgebracht haben.
Immerhin dürfte die bisher fo vielfach verbreitete Annahme, daß die verhältnismäßig
hohe Sterblichkeit in den Gefangenhäufern nachtheiligen Einflüffen der Gefangen fchaft auf die
Gefundheit zuzufchreiben fei, keinerlei Unterftützung in den hier feit Jahren mit der größten
Genauigkeit nnd Gewiffenhaftigkeit angeftellten Erhebungen finden, wonach die Sterblichkeit unter
den hiefigen Sträflingen mit der Strafdaucr abnimmt, und das Körpergewicht der meiften von
ihnen in den erften 3 Monaten nach der Einlieferung eine geradezu übcrrafchende Zunahme zeigt,
welche bei der Mehrzahl von ihnen bis zur Entlaffung vorhält, bei nicht wenigen fogar bis zu
diefem Zeitpunkte eine ftetige Steigerung erführt.
: - *«
180
Die Sterblichkeit im Zachthaufe Ludwigsburg
NAchrtehend folgt eine rtatiftifche Unterfachnng des V erbältnilTes , in Welchem die
Sterblichkeit bei den verfchiedenen
nach Art der begangenen Verbrechen,
nach der Häufigkeit der vorgekommenen Verfehlungen, endlich
nach Bernfsarten
eingethcilton Kategorien von Sträflingen bisher aufgetreten ift.
Eb ftarben in den Jahren 1872/83 168 Gefangene.
YoB diefen waren letztmals verurtheilt
a) wegen Verbrechen gegen das Eigenthum 137 von 3 812 Eingelieferten oder 41 pro Mille,
756
41
b) wegen anderer Verbrechen 31
Von den Geftorbenen zählten
a) zur rtädtifchen Bevölkerung 97
b) zuT [endlichen Bevölkerung 68
c) zum Gelehrten- oder Beamtenftand . . 3
Ferner ftarben
a) erftmals Beftrafte 39
b) erftmals Rückfällige 18
c) inulirmals Rückfallige 111
Die folgende Tabelle zeigt die Vertheilung der Todesfälle in Folge von Lungen fchwind-
fucht auf die einzelnen Altersklaflen.
Tabelle IV,
2 428
1678
57
1048
565
2 455
40
43
53
37
32
45
Es wurden eingeliefert
Es ftarben davon an
Lungen fehwindfucht
Es treffen
auf einen an
Verhältnis
der Todesfälle
Im Alter von
Zahl
d. i. pro
Mille
der Ein-
gelieferten
Zahl
d. i. pro
Mille
der Ein-
gelieferten
Phthifis Ge-
ftorbenen
Lebende
in Folge von
Phthifis zur Ge-
fammtzahl der
Sterbfölle
1872/80
1881/83
1872/80
1881/83
1872/80
1881/83
1872/80
1881/83
1872/80
1681183
1872/80
1881/83
16 bis 20 Jahren , .
78
98
27
24
3
3
88
31
26
32
1 : 2
1 : 2
2t . 30 ...
1052
1495
364
359
30
34
28
23
35
44
1 : 1,3
1 : 1,3
31 , 40 r ^ .
973
1382
337
340
19
21
19
15
51
66
1 : 1,7
1:1,8
41 , 50 ...
458
663
157
163
9
13
19
20
50
51
1:2,1
1 : 2
51 „ 60 , , .
234
829
81
81
8
8
34
24
29
41
1 : 2,6
1 : 3,1
tiber 60 , . .
Zufammeß . .
98
137
34
34
3
4
30
29
33
34
1:7,7
1 : 7
2^88
4 068
72
83
1 : 1,97
1 : 2,02
Die in den drei letzten Jahren eingetretene Befferung in der Mortalität zeigt fich auch
in diefer Tabelle, und zwar bei ßimmtlichen Alterskiaffen. Das Verhältnis der Anzahl der Sterb-
PdWe. in Folge von Lungen fehwindfucht zu der Gefammtzahl der Todesßllle dagegen hat fich nur
in ganz gerinifcm Maße gegen die Vorjahre zum Beffern geändert
Nach wie vor betragen jene ungefähr die Hälfte von diefen.
Die Häufigkeit des Vorkommens der Phthifis als Todesurfacho in den Strafhäufem
crfcheint als ganz befonders auffällig, wenn in Betracht gezogen wird, daß in den Jahren 1876/78
in nimtinlicheD allgemeinen Krankenhäufern des Landes unter 647 Todesfällen, welche durch-
fchnittlich auf ein Jahr trafen, nur 198 Sterbfölle in Folge von Lungen fehwindfucht und 40 ra
Folge von Tuberkulofe fich ereigneten.
Die Tabelle V enthält eine Darftcllung des Verhältniffes der Todesfälle in Folge von
liungcnfcbwindfucht zu der Dauer der Strafe.
(Siehe Tabelle V S. 181.)
Tabelle VI zeigt, innerhalb welcher Frift nach Beginn der Strafe bei den nach der
Strafdaaer auHgefchiedenen Sträflingskategorien die Todesfälle in Folge von Lungenfchwindfucht
iinife treten find.
(Siehe TabeUe VI S. 181.)
^^.?
vfibrend der Jahre 1872 — 1882/83.
181
Tabelle V.
Von den Eingelieferten waren
verurtheilt
Von ihnen ftarben
an PhthiHs
Von den an PhthiHs Geftorbenen hatten
zur Zeit des Todes erftanden
zu einer
Strafe
bis zu
Zahl
d. i, pro
Mille
der Ein-
gelieferten
;d. i. pro
7oi,i Mil e
2a^l der Ein-
gelieferten
Strafe
bis zu
Zahl der
Gefangenen
d. i. Proz.
der Ge-
ftorbenen
1872j80
1881/83
1872/80
1881/83
1872/80
1881/83J 1872/80 1881/83
1872/80 1881/83
1872/80
1881183
1 Jahr . . .
342
472
118
116
3
3
8
6
1 Jahr . . .
40
45
55
54
2 Jahren . .
1721
2374
596
583
34
43
20
18
2 Jahren . .
22
26
30
31
3 n
479
694
166
170
21
21
43
30
3 . . .
9
10
12
12
* . . .
190
284
65
69
6
7
31
24
4 . . .
1
2
1
2
5 ,
und darüber
Zufammen
156
244
54
60
8
9
51
37
5 , . .
—
—
2 888
4068
72
83
72
83
Tabelle VI.
Von den Eingelieferten
verurtheilt
waren
Von
ihnen
ftarben
an
Phthifis
Es erfolgten
Todesfalle nach erftandener
Strafe bis zu
zu einer Strafe
bis zu
Ge-
fangene
3
Mo-
naten
6
Mo-
naten
9
Mo-
naten
12
Mo-
naten
2
Jah-
ren
3
Jah-
ren
4
Jah-
ren
5
Jah-
ren
1 Jahr
472
3
1
1
1
__
___
__
___
2 Jahren
2 374
43
5
9
10
7
12
—
—
—
3
694
21
1
3
4
2
8
3
—
—
4
284
7
—
—
•—
1
1
3
2
—
5
Zufammen . .
244
9
1
—
—
—
4
4
--
—
4068
83
8
13
14
11
25
10
2
—
Es berechnen fich im Mittel auf 1 000 Gefangene mit je einer Strafzeit von 1 Jahr
10 Todesfälle in Folge von Phthifis, demnach auf die gleiche Gefangenenzahl mit einer Strafzeit
von je 1 bis 2 Jahren oder im Mittel von IVs Jahren 15 Todte
.«2,3« n . « , 2V« n 25 „
« « 3 „ 4 „ n n . n. 3V« „ 35 „
nn4r„5„ „ „ r* n ^V« „ 45 „
Die fo berechnete Mittelzahl wird nach Ausweis von Tabelle V überftiegen in den
beiden GefangenenklalTen mit 2, beziehungs weife 3 jähriger Strafzeit, in den übrigen Klaffen da-
gegen nicht erreicht.
Auch die durch Lungenfchwindfucbt verurfachten Todesfälle vertheilen fich, wie aus
Tabelle VI hervorgeht, nicht in gleichem Verhältniffe über die. den Gefangenen zugemelTenen
Haftjahre, diefelben entfallen vielmehr verhältnismäßig zahlreicher auf die früheren, als auf die
folgenden Jahrgänge. So kommen z, B. auf 43 geftorbene Gefangene mit einer Strafzeit bis
zu 2 Jahren 31, welche im erften, und nur 12, welche im zweiten Jahre ihrer Haft mit Tod
abgegangen find; von 21 Gefangenen mit dreijähriger Strafzeit ftarben 10 im erften, 8 im zweiten,
3 im dritten StraQahre.
An der Sterblichkeit in Folge von Lungenfchwindfucbt betheiligen fich die Verbrecher
wider das Eigenthum in ungleich höherem Maße, als die übrigen Gefetzesbrecher.
Es ftarben in den Jahren 1872/83 an Phthifis
76 Eigenthumsverbrecher von 3 312 Eingelieferten oder 23 pro Mille,
7 wegen anderer Verbrechen Verurtheilte von 756 „ n 9 „ „
Auch der Rückfall, insbefondere der wiederholte Rückfall , fcheint einen entfchiedenen
Einfluß auf die Zahl der Todesfälle, denen Phthifis zu Grunde liegt, auszuüben.
182 WäguDgen im Zuchthaafe Ludwigsburg
Es rtarbcn innerhalb obigen Zeitraums
erfttnalfl Beftrafte . . 12 von 1048 Eingelieferten oder 11 pro Mille
Riifkrällige . 3 „ 565 „ „ 5 „ „
wiederholt Uückfällige 68 „ 2455 „ „ 28 ,. „
Keinen oder doch nur einen fehr unbedeutenden ünterfchied in Bezug auf die Todten-
xahl äußert der Beruf der Gefangenen.
Es üarben an TiUngenfehwindfucht während obiger Zeit Gefangene
mit fUldtifchen Berufsarten . 49 von 2 428 Eingelieferten oder 20 pro Mille,
mit ländlicher Berufsart . . 33 „ 1578 „ „ 21 „
aus dorn Statido der Gelehrten
oder Beamten 1 - 57 . « 18 „ -
Die periodlfcben Wägungen des Körpergewichtes der Gefangenen in den 3 letztver-
flolTunon Jahren fUhrten zu den nachrtehenden ErgebnifTen
Tabelle VII.
Es wurden gewogen in den
Jahren 188^1/03
Von diefen haben an Gewicht
zugenommen
Von diefen haben an Gewicht
abgenommen
nach
Ge-
fangene
Ge-
fangene
kg
das ift
pro Kopf
kg
Ge-
fangene
kg
das ift
pro Kopf
kg
3 Monaten .
15 .
2 Jahren * .
1177
1129
720
336
98
856
770
469
185
57
2 946,5
2 776,5
1640,5
662,5
235,5
3,4
3,6
3,5
3,5
4,1
243
284
212
133
38
585,5
839,0
656,0
409,5
122,0
2,4
2,9
3,0
3,0
3,2
3 ^ . .
Nach Ausweis der vorftehenden Tabelle verhält fich die Zahl der gewogenen Perfonen,
wolcbo an Körpergewicht gewonnen, zu der Zahl derjenigen, welche an Gewicht verloren haben,
nach 3 Monaten wie 856 : 243 = 3,5 : 1,
«9 „ „ 770 ; 284 = 2,7 : 1,
n 15 „ „ 469 : 212 = 2,2 : 1,
„ 2 Jahren „ 185 : 133 = 1,4 : 1,
n 3 , „ 57 : 38 = 1,5 : 1,
ferne? das gewonnene Gcfammtge wicht zum verlorenen:
nach 3 Monaten wie 2946,5 : 585,5 — 5 : 1,
„ 9 „ r, 2 776,5 : 839,0 = 3,3 : 1,
„ 15 „ „1 640,5 ; 656,0 = 2,5 : 1,
„ 2 Jahren „ 662,5 : 409,5 = 1,6 : 1,
« 8 „ „ 235,5 : 122 = 1,9 : 1,
endlich die Gewichtszunahme pro Kopf zur Gewichtsabnahme pro Kopf:
nach 3 Monaten wie 3,4 : 2,4 = 1,4 : 1,
«9 „ „ 3,6 : 2,9 = 1,2 : 1,
«15 „ „ 3,5 : 3,0 = 1,2 : J,
„ 2 Jahren „ 3,5 : 3,0 = 1,2 : 1,
«3 „ „ 4,1 : 3,2 = 1,3 : 1.
Tabelle VIlI uaterfucht die Verfchiedenheit der Gewichtsveränderung mit Rückficht
auf da^ Lebensalter der Gewogenen.
^K^^:
während der Jahre 1880— -83.
183
Tabelle VIII.
An Gewicht haben zugenommen
An Gewicht haben abgenommen
im Alter von
im Alter von
21 30
81-40
41-50
51-60
Über
60
21-80 II 31-40
41-50
51-60
Über
60
nach
1
II
Jahren
Jahren |
2.
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o
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-^3
O
CD
CD
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CD
3 Monaten
314
3,6
294
3,3
147
3,4
72
3,4
28
2,6
83
2,4
82
2,4
46
2,0
20
2,2
8
1,9
9 .
287
3,5
249 3,6
139
3,8
68
3,4
25
3,7
lOö
8,0
97
2.7
51
3,4
19
2,8
7
2,5
15 .
167
3,1
165
8,6
93
3,6
33
4,1
10
3,6
91
2,9
69
3,1
34
3,2
16
3,2
4
4,5
2 Jahren
72
8,1
66
4,1
39
3,6
7
2,6
1
6,0
72
3,0
30
2,4
24
3,1
3
6,8
3
6,2
3 .
1
15
4,0
27
4,2
9
4,5
1
0,5
3
3,1
14
2,9
11
8,0
10
3,8
1
5,0
1
2,0
Die Zahl derjenigen Gefangenen, deren Gewicht am Strafplatze zugenommen hat, ver-
hält fleh zu der Zahl jener, welche an Körpergewicht eingebüßt haben, in der AltersklaiTe von
21—30 Jahren wie 855 : 368 = 2,3 : 1,
31—40 „ „ 801 : 289 = 2,8 : 1,
41—50 „ „ 427 : 165 = 2,6 : 1,
51-60 „ „ 187 : 59 = 3,0 : 1,
mehr als 60 „ „ 67 : 33 = 2,0 : 1.
Das Verhältnis des gewonnenen Gefammtgewichtes zum verlorenen ftellt fich für die
einzelnen AltersklaDTen, wie folgt:
von 21-30 Jahren wie 6001 Pfd.
31-40 „ „ 5 696 „
41-50 „ , 3080 r,
51-60 „ „ 1285 r,
„ mehr als 60 „ „ 442 „
Die nächfte Tabelle ftellt die Gewichts Veränderungen dar, wie Iie ßch bei den nach
Befchäftigungszweigen getrennten GefangenenklalTen ergaben.
(Siehe Tabelle IX S. 184.)
Es ftellt fich demnach das Zahlen Verhältnis derjenigen Arbeiter, deren Körpergewicht
fich gehoben hat, zu denjenigen, deren Gewicht fich verringert hat, wie folgt:
2 179 Pfd. = 2,8
1579 „ = 3,6
974 „ = 3,2
357 „ = 3,6
152 „ = 2,9
bei den Webern wie 230 : 148 oder 1,5
Schreinern .... „ 80
Schuftern .... ^139
Schneidern .... „ 195
Schloffem 42
Rollenmachem . . „ 219
Spulern n 133
Spinnern .... „ 44
Ausrückern ... „ 39
Schreibern .... „ 5 :
Wäfchern . . . . „ 9 ;
Köchen u. Bäckern. „ 6
Maurern „ ^
Gangreinigem etc. . „ 7
Strickern . . . . „ 3
26
21
100
37
12
16
3
2
4
1
3,0
6,6
3,1
1,8
2,2
3,6
3,6
2,4
1,6
9
3
2
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1,
1,
1,
1.
Unter den eigentlichen Handwerkern haben demnach die Suhuhmacher die meifien, die
Weber dagegen die wenigfiien Fälle von Gewichtsmehrung aufzuweifen.
(Fortfetzung S. 185 )
184
Wägungcn im Zuchthanfe Ludwigsbarg
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SchlolTer
Rollenma<
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Ausrücke
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Maurer .
Gangreini
Stricker .
,-^- -^ ^y^f^i.'<^^^-7 -\
\-\r'-^7*:zfrY
während der Jahro 1880—83,
185
(Fortfetzung von S. 183.)
Die Gewichtsmehrung im Ganzen verhält fich zu der Gefammtgewiclitsniindorung bei
den einzelnen Arbeitszweigen wie folgt:
bei den
Webern . . ,
wie
1351
832 oder 1,6 :
1.
n n
Schreinern- . . ,
n
493 .
142
n
3,5:
1,
n rt
Schneidern . .
T»
1297
402
n
3,2.
1,
n rt
Schuftern . . .
«
1012
81
n
12,5 :
1.
« n
SchlolTern . . .
«
291
m
B
3,0:
1,
n »
Rollenmachem . .
r»
1552 :
570
n
2,7:
1,
T» n
Spulern . . .
n
966
: 167
n
5,8 :
1,
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Spinnern , . . .
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320 ;
82
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Köchen u. BKckern
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Strickern . . .
n
5
: 1
n
5
: 1.
Von den in der Anftalt betriebenen ITauptgewerbeu bat demnach die 8chiihiuachcrei
das günftigfte und die Weberei das wenigft gllnftige Verhältnis in Bezug auf Gewichtszunahme
aufzuweifen.
Die ßiniratlichen in den vorftehenden ZufammenftelUmgen entli Riten L^n Ergcbniffe heftä-
tigcn die vom Berichterftatter fchon früher (1879/80) au8geri>i-oehi!mj Andt^htj daG nicht dur
Strafvollzug in feiner heutigen Geftaltung, fondem vielmehr das Verhrechen felbTt udiI dt?iriin
Urfachen die verhältnismäßig hohe Sterblichkeit veranlaffen, unter welcher die Bevölkerung in
den Strafanftalten zu leiden hat.
^
r
f
'ir^'
Beiträge
zur
Statiftik der Vermögensverwaltung
der
AmtskorperfehafteD, Gemeinden und Stiftungen in ttiiiiitftikrg
und der
Befteuerung für Amtskörperfehafts- und Gemeindezwecke.
Mi^getheilt vom K. Minifterium des Inneiij.
Veröffentlichungen, welche fich mit der Vermögensverwnltnng der Amiskür]jer-
fchaften und Gemeinden des Landes befaflen, find in den letiihni Jiihrt n nur fi-lten
erfolgt und eine eingehende Darftcllung darüber exiftirt auüer der in tliMi Württ
Jahrbüchern für Statiftik und Landeskunde Jahrgang 1870 puMi/irten Arbeit von
Camercr „Gemeinde-, Stiftungs- und Amtskörperfehafts verwultunj; in Württemberg
nach dem Durchfchnitt der Jahre 1860—63" nicht. Früher, iienilirb von dem Jahre
1816/17 an, find in Zeiträumen von drei zu drei Jahren vergleiuhnide Ueberficliten
über den Stand des Kapitalvermögens, der Schulden, der Aii^^ftuiHle der Amts-
körperfchaften und Gemeinden und über den Betrag der UiHhif,-en iur Anilskörpcr-
fchafts- und Gemeindezwecke auf Grund der von den Oberfiiutern den Kreii^iegier-
ungen zum Zweck der Auffichtsführung über die Verwalfuif^ errt:ttteten Berichte
gefertigt und veröflFentlicht worden. Die letzte diefer Ueberileliten, iii>er dns Jahr
1843/44, ift im Kegierungsblatt von 1846 S. 575 zum Abdriuk gekommen. Im
Jahre 1848 wurden die periodifchen Berichterftattungen der Oheräniter über die Er-
gebniffe der Verwaltung abgeftellt und es fehlte fortan ä^^ ^L^tcrinl iXir die Auf-
Heilung derartiger Ueberfichten. Zwar wurden im Jahre \bb4 wieder jlUirlicLe
Berichterftattungen der Oberämter über die Gemeindevermögeiia-Verwrjhiing und zu
gleicher Zeit auch über die Verwaltung der Gemeindeftiftun^^ u in etwas befchränk-
terer Ausdehnung als früher angeordnet, allein diefelben wurden nielit regelmäßig
zufammengeftellt, fie konnten daher wohl für die Aufficht^sfiUiruii^ der Hehürden,
nicht aber für ftatiftifche Zwecke verwerthet werden. Erft in neuerer Zeit fiad auf
Grund jener Berichte Zufammenftellungen gefertigt worden bevaiglieli der AtiüBkürper-
fchaften und der Gemeinden von den Rechnungsjahren 1859/6ü^ l^^Oi) 70 und 1^79 80
und bezüglich der Stiftungen vom Rechnungsjahre 1879/80. Die Er^^ehnille dcr-
felben dürften auch für weitere Kreife von Intereffe und darum tkrcii Verüffent*
lichung gerechtfertigt fein.
1 88 VerraogeußverwaltuTig
Ein vollftändiges Bild über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt aus diefcn
Tabellen zu gcwiiintM ui ;*]lerdings nicht möglich, denn es fehlt dazu einmal eine
Nachweifiing über das Iji^gcnfchaftsvermögen der Amtskörperfchaften, Gemeinden
und Stiftmigeiii deficn Woith, foweit es fich um nutzbares Eigenthum handelt, für
die Gemeinden allein Cnmerer in der oben erwähnten Schrift zu 95 199 810 fl.
oder 163 iMillioncii Mark berechnet hat, und dann fehlen Nach weife über die Ein-
nahmen nnd Auftf^abcn tier Gemeinden- unter Scheidung der Quellen, aus welchen
die erfteren nicJieii und der Zwecke, für welche die letzteren gemacht werden.
Vergleifliende Darrtellun^a^ii, welche fich hierauf erftrecken würden, wären, wenn
auch nur in ^^oßciii ZiMlabfchnitten aufgeftellt, zweifelsohne von großem Werth,
find jedoch nicht müglicbj weil in Württemberg keine Liegenfchaftsverzeichniffe mit
WertttsanfcljLni,^ üir d:i5^ kövperfchaftliche Vermögen vorhanden find, die für die Be-
handlunp: der Gciutiiude- und Stiftungsrechnungen durch das Verwaltungsedikt in
Ausfiebt geftcllte Kcelinnugsinftruktion bis jetzt nicht erlaffen und eine überein-
ftimmeudc Hubrikenordnuiig für die Rechnungen nicht wie in andern Staaten vor-
gefch neben iTt,
In Fftlge davon find ftatiftifche Erhebungen, welche für Zwecke irgend
weleber Art, iianiLnitlicb anläßlich von Gefetzgebungsarbeiten, fich als noth wendig
zcij£,^eü nnd den Gemeinde und Körperfchaftsrechnungen entnommen werden muffen,
nicht nur iV-hwierip^er miik/u führen, fondern erfordern auch erheblich größeren Zeit-
Uöd K^irtcnaulwnnd niid büßen in ihren Refultaten fogar an Zuverläßigkeit ein.
Außer dtMj Kin^^angs erwähnten Ueberfichten über daß Kapitalvermögen,
die Schulden und ij'w Im Ingen für Körperfchafts- und Gemeindezwecke aus den
Jalircn 1H5U ilU, 1SL?.> Tünnd 1879/80 und über die Ergebniffe der Verwaltung der
unter g. 120 dva Vcrwalriingsedikts fallenden Stiftungen liegen indeffen noch einige
weitere ans Aiilaü von Oerct/gebungsvorarbeiten im letzten Jahrzehnt erfolgte ftatiftifche
Erliehurii^ci] vor^ fo nas dem Jahre 1875/76 über den Umfang der Bürgernutzungen
in den einzelnen neineiiidcn^ aus dem Jahre 1877/78 über die Höhe der Amts- und
Gcineindcuinlai^^cn in den einzelnen Bezirken und Gemeinden, und das Steuerauf-
konimeii iu den größeren Gemeinden des Landes; aus den Jahren 1877 ff. über
den Ertrug der Ertlichen Verbrauchsabgaben, deren Kenntnis, abgefehen von dem
Zweck für wohhen i'ui fniiier Zeit veranftaltet wurden, auch für weitere Kreife von
IntcreiTc ift und deren Ki;j:ebniffe deshalb ebenfalls zum Abdruck gebracht werden.
Im f;;inzelncn ift zu den Tabellen, welche hienach abgedruckt find. Folgendes
zu bemerken.
Den vergleidienden
Ucbcrficlj tcu ii her dn s Kapitalvermögen, die Schulden und die Amts-
und GcniGindi'Uralagen von 1859/60, 1869/70 und 1879/80
Tabelle A und B
find die Ergebnille der /tilnrnmenftellung aus dem Jahre 1843/44, auf Markwährung
reduKirtj beiget ii^^r, um eine Vergleichung mit der letzten regelmäßigen Publikation
für die einzelticu Bezirke zu ermöglichen. Die Bewegung des Kapitalien- und
Sehuldenftands der Anitj^kürperfchaften und Gemeinden des ganzen Landes in den
genannten Jnlircn und eiuigen früheren Jahren, von welchen Notizen vorliegen, ift
hienach folgende:
der AmtskörperfchafteD, Gemeinden etc. 189
Es hat betragen:
Der Kapitalieoftand: Der Schuldenftand:
am
Schluffe
des Jahres
der Amts-
körper-
fchafteD
der
Gemeinden
zuTammen
der Amts-
körper-
fchaften
der
Gemeinden
zufammen
1817
1 296 785
4873039
6169824
5303 340
20024696
25328036
1829
782 820
6 721 982
7 504 802
2 717 479
13 584540
16 302019
1838
1 031 941
8048 534
9 080475
1 225 190
7 216 395
8441585
1844
1 203 894
9 680456
10884350
1 241 598
9420548
10662146
1860
1 263 385
14051737
15315122
1438471
8158177
9 596 648
1870
1530629
20206363
21736 992
1432461
11741390
13 173 851
1880
1481493
29168274
30 649 767
2373 497
37116809
39490306
Die verzinslicben Kapitalien der Amtskörperfchaften zeigen hienach
im Laufe diefer 63 Jabre keine erbeblichen Veränderungen, ihr Betrag ift aber
überhaupt mit Ausnahme eines einzigen Bezirks (Stuttgart Amt) nicht von Belang.
Die verzinslichen Kapitalien der Gemeinden find während diefer Zeit ftetig ge-
ftiegen, was wohl bauptfäcblich von Liegenfchaftsveräußerungen und Ablöfung von
Grundberechtigungen herrührt, wobei die Erlöfe und Ablöfungskapitalien dem Geld-
grundftock zufließen ; immerbin aber wird ein Theil der Vermehrung auch darin feinen
Grund haben, daß in eipzelnen Jahren Erübrigungen bei der laufenden Verwaltung
dem Geldgrundftock einverleibt worden find.
Im Gajizen ergibt fich bei dem Kapitalienftand der Amtskörperfchaften in
der Zeit von 1817 bis 1880 eine Zunahme von 14 Proz., bei demjenigen der Ge-
meinden beträgt die Zunahme in diefer Zeit 502 Proz. Auf den Kopf der Be-
völkerung kamen in ganz Württemberg 1879/80 an Kapitalien der Amtskörper-
fchaften 0,8 Jif der Gemeinden 14,8 Ji. Der größte Kapitalienbefitz der Gemeinden
findet fich in den Oberamtsbezirken Neuenbürg (47,4), ßottenburg (34,7), Ulm (34,3),
Calw (32,1), der kleinfte in den Oberamtsbezirken; Crailsheim (3,4), Ellwangen (4,9),
Balingen (5,3), Oberndorf (5,4 cM) pro Kopf der Bevölkerung.
Viel bedeutender und in die wirthfchaftlichen Verbältniffe eingreifender find
die Aenderungen in dem Schuldenftand. Im Jahre 1817 betrugen die Schulden
der Amtskörperfchaften und Gemeinden zufammen 25 328 036 J6i, eine Summe
die, wenn man die damalige Einwohnerzahl des Landes, den früheren Geldwerth
und die Steuerkraft der Einwohner in Betracht zieht, wohl drückender war und
höhere Anfprüche an die Steuerpflichtigen nothwendig machte, als die Schulden-
fumme im Jahre 1880 von 39490 306 cM. Indeflen wurde der größte Theil jener
zameift durch Kriegsleiftungen verurfachten Schulden binnen eines verhältnismäßig
kurzen Zeitraums getilgt, fo zwar, daß nach Verfluß von zwei Jahrzehnten (1838)
der Schuldenftand auf den niedrigften Betrag gefunken war, den er feit 1817 ein-
genommen hat. Auch in den folgenden drei Jahrzehnten d. b. bis zum Jahr 1870
ift die Zunahme der Schulden verhältnismäßig unbedeutend, denn fie beträgt von
1838—1870, alfo binnen 32 Jahren, bei den Amtskörperfchaften nicht mehr als
17 Proz., bei den Gemeinden nicht mehr als 62 Proz. Um fo bedeutender ift die
Steigerung in dem zehnjährigen Zeitraum 1870 — 1880, in welchem die Schulden der
Amtskörperfchaften um 66 Proz., die der Gemeinden um 200 Proz. geftiegen find.
Hand in Hand mit der Steigerung der Schulden gieng bei den Gemeinden die Ver-
minderung der für die Schuldeutilgung beftimmten Mittel. Die jährliche Tilgungs-
rate, welche 1869/70 bei den Amtskörperfchaften 3,8 Proz. und bei den Gemeinden
5,3 Proz. betrug, war 1879/80 bei den Amtskörperfchaften 4,5 Proz.; bei den Ge-
190 Vermögensverwaltung
raeinden war fie auf 2,7 Proz. gefunkcn. Bei den Gemeinden ift demnach die
durchfchnittliche Tilgungszeit 1869/70— lb79/80 von 19 Jahren auf 36 Jahre ge-
ftiegen, das heißt die Tilgungsfrift wurde nahezu verdoppelt.
Sehr verfchieden find die Verhältniffc in den einzelnen Kreifen und Bezirken.
Von den Schulden der Amtskorporationen nach dem Stand von 1879/80
kommen volle 63 Proz. auf den Jagftkreis, während auf die übrigen drei Kreife zufam-
men nur 37 Proz. entfallen. Im Jagftkreife find nur 2 Bezirke ohne Schulden, dagegen
im Neckarkreife 9, im Schwarz waldkreife 10 und im Donaukreife 7. Die höchften
Amtskörperfchaftsfchuldeu haben die Bezirke Aalen mit 15,4 M, pro Kopf, Hall
mit 10,4, Welzheim mit 7,7, Gmünd mit 5,5 Jii).
Die Schulden der Gemeinden des Landes berechnen fich auf den Kopf
der Bevölkerung zu 18,9 Jüy und zwar im Neckarkreife zu 25,7, im Schwarzwaldkreife
zu 10,6, im Jagftkreife zu 13,3, im Donaukreife zu 22,8 (M. Rechnet man beim
Neckarkreis die Stadt Stuttgart ab, fo reduzirt fich im übrigen Theil des Kreifes
die SchuldenziflFer auf 13,3 o%. pro Kopf. Am Schluffe des Etatsjahrs 1879/80 hatten
die höchften SchuldenziflFern pro Kopf der Bevölkerung
die Stadt Stuttgart . . . 79,lc/«gegen25,7am30. Juni 1870 u. 5,9am30. Juni 1844
der OA.-Bezirk Ulm . , 68,5 „ „ 15,7 „ „4,8 „
^ ^ Blaubeiiren 55,4 „ „ 5,2 „ „ 5,6 „
^ „ Münfiiigcn 50,9 „ „ 9,7 „ „ 5,0 „
Heilbronn . 44,5 „ „ 14,1 , „ 13,0
^ Hall . . 33,6 „ „ 11,3 „ ,2,2
Ehingen . 31,1 „ „ 13,2 „ „ 10,3
Cannftatt . 20,9 „ , 10,6 , „ 14,7
71 n Mergcnt-
heim . . 25,3 „ „ 5,8 „ „5,2 „
In den Bezirken Ulm, Blaubeuren, Münfingen, Ehingen bildet den Grund
der rtarken Schul den Vermehrung im letzten Jahrzehnt wefentlich die Durchführung
der Wafferverforguiig in den auf der Alb gelegenen Gemeinden diefer Bezirke.
Die geringfteD Schuldenziflfern hatten die Bezirke
Schorndorf
. 1,0 oiL
gegen
0,4 Ji am
30.
Juni
1870 und 0,2 am 30. Ji
Ell Wangen
^ 1.7 .
7?
0,5 „
T)
n
2,4
Horb , .
. 2,0 ,
7)
2,5 „
n
n
6,2
Maulbionn
2,1 .
51
0,3 „
n
n
1,5
Leutkircb .
. 2,5 „
TJ
2,7 „
T)
D
0,9
Marbach >
' 3,3 .
fl
1,3 „
n
7)
3,7
Rottenburg
- 4,0 „
TT
4,8 „
n
7)
3,1
Nürtingen ,
' 4,1 ,
n
2,3 „
T)
n
1,9
Crailsheim
' 4,4 ,
n
2,2 „
D
n
2,2
Häufig ficht einer geringen Schuldenlaft auch ein geringer Kapitalienbefitz
gegenüber, wie z. B, in den Bezirken Ellwangen und Crailsheim, ebenfo häufig
kommt es aber auch vor, daß neben einem fehr mäßigen Schuldenftand ein größerer
Kapitalienbefitz fich findet^ wie z. B. in den Bezirken Schorndorf, Rottenburg, Mar-
bach, Nürtingen,
Die Amtskörperfchafts- und Gemeindefteuern, worüber
die Tabellen C, D und F
Auffcblüffe im Einzelnen geben, nehmen ein befonderes Tntereffe in Anfpruch.
der Amtskörperfchafteii, Gemeinden etc. 191
Außer den Bürger-, Beifitz- und Wohnfteuern, einer nach der Größe der
Gemeinden abgeftuften Kopffteuer (von 2 fl., 1 fl. 30 kr. und 45 kr., fpäter 4 ^j
SeA und 1 Ji 50 Pf.), welche von jedem felbftändigen Einwohner einer Gemeinde
zu erheben find, bevor andere Gemeindefteuern erhoben werden können, und außer
dem etwa anftatt der Naturaldienfte für Gemeindezwecke eingeführten Surrogatgeld
(Wachgelder, F'rohnfurrogatgelder etc.), das jedoch nur von den Gemeindebürgern
erhoben werden darf und von geringer Bedeutung ift, waren die Amtskörperfchaften
und Gemeinden, nachdem den letzteren durch das Abgabengefetz vom 22. Juni 1822
die fernere Erhebung der durch die Kommunordnung von 1758 zugelaffenen Kapital-
fteucr unterfagt worden war, bei den zu Deckung des Amts- und Gemeindeaufwandes
auf die Steuerpflichtigen zu machenden Umlagen lediglich auf die Befteuerung des
Grundeigenthums der Gebäude und Gewerbe und zwar nach dem Maßftabe der von
diefen Objekten erhobenen Staatsfteuer angewiefen.
Dies änderte fich erft durch die Gefetze vom 6. Juli 1849 und vom
29. Juli 1849, an deren Stelle fpäter das Gefetz vom 5. Juni 1853, betreflFend die
Befteuerung des Einkommens von Apanagen, Kapitalien und Renten, fowie des
Dienft- und Berufseinkommens für die Zwecke der Amtskörperfchaften und Gemeinden
trat. Durch das letztere Gefetz wurde die von diefem Einkommen für Amtskörper-
fchaften und Gemeinden zu erhebende (durch die Gcfetze von 1849 in etwas anderer
Weife normirte) Steuer im Höchftbetrag auf ein Prozent des fteuerbaren Jahres-
ertrags aus jenem Einkommen feftgeftellt. Dabei war in Uebereinftimmung mit
den Gefetzen von 1849 weiter beftimmt: Die Amtskörperfchaften dürfen diefe Steuer
nur unter der Vorausfetzung erheben, daß für diefelben Zwecke gleichzeitig eine
Umlage auf das übrige fteuerbare Vermögen (Grund-, Gebäude-, Gewerbe- und Ge-
fällkatafter) ftattfinde und es dürfen jene Einkommensquellen nur in demfelben Ver-
hältniffe befteuert werden, in welchem eben diefe Steuerquellen vom Staat in derfelben
Gemeinde beziehungsweife in demfelben Oberamtsbezirke gegenüber der Staatsfteuer
aus den anderen Steuerquellen (Grund-, Gebäude-, Gewerbe- und Geiallkatafter) in
dem gleichen Rechnungsjahr in Anfpruch genommen werden. Endlich beftimmte
das Gefetz von 1853, den Ertrag der Steuer aus Kapital-, Renten-, Dienft- u^d
Berufseinkomraen habe bis zu einem Drittheil die Amtskörperfchaft anzufprechen,
das Uebrige gehöre der Gemeinde. Wenn und foweit die Amtskörperfchaft jenes
Drittheil nicht in Anfpruch nehme, falle folches gleichfalls der Gemeinde zu.
Hienach wurden in der Zeit bis zum 1. Juli 1849 Umlagen Seitens der
Amtskörperfchaften und Gemeinden nur auf Grundeigenthum, Gebäude und Gewerbe
gemacht, von da ab überall, wo diefe Steuerquellen in Anfpruch zu nehmen waren,
auch auf das Kapital-, Renten-, Dienft- und Berufseinkommen; doch war in Folge
der Befchränkung der Körperfchaftsfteuer aus diefem Einkommen auf den Höchft-
betrag von 1 Proz. des fteuerbaren Jahresertrags desfelben das Aufkommen aus
derfelben im Verhältnis zu dem Aufkommen aus den Umlagen auf Grundeigenthum,
Gebäude und Gewerbe ein verhältnismäßig niedriges; dasfelbe hat nemlich im Jahre
1859/60 nur 7,2 Proz., im Jahre 1869/70 9,0 Proz., im Jahre 1879/80 nur 6,7 Proz.
der für Zwecke der Amtskörperfchaften und Gemeinden auf Grundeigenthum, de-
bände und Gewerbe im ganzen Lande gemachten Umlagen betragen. Außerdem
ift die Steuer aus diefem Einkommen von Bedeutung nur für die größeren Städte
des Landes, wie die Tabelle D zeigt, aus der fich ergibt, daß (bei einem Gefammt-
betrag der Körperfchaftsfteuer aus Kapital-, Renten-, Dienft- und Berufseinkoramen
im Jahre 1877/78 von 786 366 Jb.) auf die Stadt Stuttgart 246 983 Ji oder 31,4 Proz.
und auf die übrigen 9 Städte mit mehr als 10000 Einwohnern weitere 12,7 Proz,
'" ■.
t$% YermögensyerwaltuDg
entfallet]« In manchen Bezirken erreicht der Betrag nicht 3—4 Proz. der Umlagen
für Körpcrfchaftszwecke auf Grundeigenthum, Gebäude und Gewerbe.
Die letzteren zeigen in den letzten 50 Jahren ein ftetiges Steigen. Sie
haben betragen:
im Jahre 1816/17 3 341353 gegenüber einer Staatsfteuerumlage von 4114286 M
1828/29 2142168 n r> » » 4457 143 „
1843/44 2 982 294 „ „ „ „ 3 398 207 „
1859/60 4480440 „ „ „ „ 5090524 „
1869/70 5 964135 „ „ „ „ 5 636 521 „
1879/80 12508 698 „ „ „ „ 8 715160 „
In Prozenten der auf Grundeigenthum, Gebäude und Gewerbe umgelegten
Staatsfteuer haben die Amts- und Gemeindeumlagen auf diefe Steuerobjekte betragen
1816/17 81,2 Proz., 1828/29 48,1 Proz., 1843/44 87,7 Proz., 1859/60 88,0 Proz.,
1869/70 105,8 Proz., 1879/80 143,5 Proz. Sehr verfchieden geftaltet fich die Höhe
diefer Umlagen in den einzelnen Bezirken und Gemeinden, wie die Tabelle C im
Einzelnen ^cigt. Nach den derfelben zu Grunde liegenden Erhebungen wurde im
Jahre 1877/78
kein Gemeindefchaden erhoben
] — 50 Proz. Gemeindefchaden
50-100 „
100^150 „
150-200 „
200—250 „ „
250—300 „ „
300-400 „ „
über 400 « j,
Nicht eingerechnet in den auf die einzelnen Steuerpflichtigen umgelegten
Gemeindefchaden von zufammen 9 777 284 cM. ift hiebei der Gemeindefchaden, welcher
vom Staat und Reich von ihren der Staatsbefteuerung nicht unterworfenen Befitz-
nngen zu entrichten war, und welcher in dem Jahre 1877/78 328343 Ji betragen hat.
Von den 204 Gemeinden, welche keinen Gemeindefchaden umzulegen hatten,
gehören dem Neckarkreis 59, dem Schwarzwaldkreis 107, dagegen dem Jagftkreis
nur 10 und dem Donaukreis 28 an.
Bei mehr als der Hälfte der Zahl der Gemeinden und der Einwohner be-
wegt fich der Gemeindefchaden zwifchen 50 und 150 Proz. der Staatsfteuer und
es triff): auf diefe Gemeinden auch mehr als die Hälfte der Staatsfteuer. Die
Städte mit mehr als 10 000 Einwohnern legten, mit Ausnahme von Ravensburg, mehr
als 100 Proz. der Staatsfteuer an Gemeindefchaden um. Eine weitere Steigerung
der Umlagen auf Grundeigenthum, Gebäude und Gewerbe ift in diefen Städten
hauptfachlich durch die Einführung örtlicher Verbrauchsabgaben vermieden worden,
deren Einführung auf Grund der Gefetze vom 23. Juli 1877 und 8. März 1881 in
allen Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern mit einziger Ausnahme von JLudwigs-
burg erfolgte und deren bisherige Erträgniffe für fämmtliche Gemeinden, in denen
folche Abgaben eingeführt wurden, in der Tabelle E zufammengeftellt find.
Bei Würdigung der Gemeindebefteuerung dürfen nicht außer Betracht bleiben
die alt hergebrachten in einer größern Zahl von Gemeiuden des Landes beftehenden
in
mit
Staats Iteuer-
Gemeinden
Einwohnern
betreff
. . 204 .
173582 .
713425 Ji
. . 232 . ,
198037 .
954 841 „
. . 511 . .
486076 .
. 2343 300 „
. . 465 .
. 509 573 .
. 2408176 ,
. . 268 .
, 368 896 .
. 1919 789 „
. . 130 . .
72 866 .
. 256 032 „
. . 63 .
. 55518 .
. 178723 „
. . 32 .
. 15011 .
43565 „
6 .
1880 .
4180 „
der Amtsk&rperfchaften, Oemehiden ete. 193
B ärgern nt zun gen.
Wenn auch diefe AnsflüiTe des Natzangsrechts der Oemeindebürger an dem
früheren Gefaniinteigenthnm der Gemeinde im Laufe der Zeit manche Aenderangen
erfahren haben, namentlich durch die Befchränkung der Gemeindeweiden, durch den
Uebergang von der in kleineren Gemeinden früher vorwiegenden Naturalwirthfchaft
zur Geldwirtbfchaft, durch die Steigerung der Gemeindebedürfnifle überhaupt, durch
die Vermehrung der Zahl der Gemeindebürger und der nichtbfirgerlichen Einwohner,
wenn in8bef(>ndere da und dort die Aufhebung folcher Nutzungen oder eine Be-
fchränkung derfelben von den Gemeindebehörden befchloflen wurde, fo haben He
«nderfeits mancher Orten auch wieder eine Erweiterung erfahren durch V^rtheilung
der AUmanden unter die Bürger zum Zweck des Anbaus derfelben in Folge Ein-
führung der Stallfntterang und Aufhebung oder Befchränkung der Weide. Vor
allem aber Und in Gemeinden mit größerem Waldbefitz die Holznutzungeo zum
großen Theile in dem früheren Umfang verabreicht worden, oder es trat nur die
Aenderung ein, daß im Intereffe einer belTeren Verwerthung des Holzes (als Nutz-
holz) das früher zur Vertheilung beftimmte Holz zu Gunften der nutzungsberechtigten
Bürger ganz oder theilweife verkauft und der Erlös unter diefelben vertheilt wurde.
Die Gewährung folcher Nutzungen in dem hergebrachten Umfang, die rechtlich
nicht zu beanftanden war, auch wenn fpäter der Ertrag des Gemeindevermögens
und der fonftigen Gemeindeeinnahmen zu Beftreitung der Gemeindeausgaben nicht
zureichend war, vielmehr größere Umlagen zu diefem Zweck nöthig wurden, ließ
es, anläßlich der in Anregung gekommenen Revifion des Bürgerrechtsgefetzes, als
erwüufcht erfcheinen, über den Umfang der zur Zeit beftehenden Bürgernutzungen
Erhebungen zu machen, welche fich auf das Jahr 1875/76 gründen. Diefe ergaben
Folgendes: Die hauptfächlichften Bürgernutzungen find der Allmandgenuß und die
Bürgerholzgaben.
Von, den 1911 Gemeinden des Landes gewähren Bürgernutzungen in All-
mandgenuß oder Bürgerfaolzgaben , oder aber fiatt der letzteren, wenn wegen der
befleren Verwerthung des Holzeö deffen Verkauf durch die Gemeinde vorgezogen
wird,-' Geldentfchädigungen ...:.... 895 Gemeinden.
-Der Pachtwerth der den Bürgern zur Nutznießung über-
laffenen AHmanden beWgt jährlitjh 1504281 Jd
Die Fläche dieferAllmanden beträgt im Ganzen 29022,42 ha
nemlidh: Aecker, Gärten, Lander und Wechfelfelder 25976,32 „
Wiefen und ftändige Weiden . 3 046,10 „
Der Wörth der' bürgerlichen Holzgaben, nach dem Re-
vierpreis berechnet,' und der Betrag der ftatt derfelben gewährten
Geldentfchädigungen für Holzgaben berechnet fich zu . . . . . 2 490456 ^
3 994937 oti
Im Einzelnen kommen vor:
Allmandgenuß neben Naturalholzgaben und Geldentfchädigungen
für einen Theil der Naturalholzgaben in 50 Gemeinden
Allmandgenuß neben Naturalholzgaben in . .' 203 ^
Allmandgenuß neben Geldentfchädigungen für Naturalholzgaben in 88 „
Allmandgenuß allein in 338 ^
Holzgaben allein in 148 ^
Holzgaben neben Geldentfchäd. f. einen Theil d. Naturalholzgaben in 28 „
Geldentfchädigungen für Naturalholzgaben allein in . . . . . 40 „
zufammcu . . . 895 Gemeinden.
Wflrttemb. JfthrbOoher 1883. 13
1 94 YerinögensYeriraltttng
Allmanden Hnd faienach unter die Bärger nutzDieüIich vertheilt in
679 Gemeinden, während in
429 Gemeinden Natnralholzgaben znr Vertheilnng kommen, in
206 Gemeinden aber das nrrprünglich zur Vertheilnng unter die Bürger beftimmte
Holz verkauft und der Gelderlös unter die Aktivbürger vertheilt wird.
Von den 895 Gemeinden, welche Bürgernutzungen in AUmand oder Holz
bezw. Holzgeldern gewähren, haben 180 keinen Gemeindefchaden umzulegen, während
715 zur Beftreitung der Ausgaben der Gemeinde direkte Umlagen zu mächen ge-
nöthigt find.
Aufler den Allmand- und Holznutzungen kommen als Bürgernutzungen
noch vor:
Streunutzungen (und zwar Laub-, Moos-, Heide- etc. Streu) in 322 Gemeinden
wovon jedoch nur 229 „
diefe Nutzung alljährlich gewähren, während in den übrigen 83 „
die Nutzung nur in Jahren, wo es an Stroh fehlt, geftattet wird.
AUmandobft oder der Erlös dafür, wird vertheilt in . . . 4 „
Torf in 6
Weidenutzungen finden ftatt in 36 „
nemlich mit Pferden und Bindvieh in 1, mit Rindvieh und Ziegen
in 10, mit Schweinen in 2, mit Schafen in 23 Gemeinden.
Sehr verfchieden find die Nutzungen in den einzelnen Landestheflen.
Es ift berechnet:
Der Pachtwerth Der Werth
der Allmanden zq: der Holzgaben zu:
im Neckarkreis 130 159 cife 597 232 Ji
„ Schwarzwaldkreis .... 942 708 „ 1 497 930 .„
„ Jagftkreis 116 410 „ 138088 „
„ Donaukreis 315004 „ 257 206^./
zufammen . . 1504281c/«; 2490456;^
Der Werth der Streunutzungen, welche im Ganzen aus den Gcimeii^e-
waldungen abgegeben werden, ift unter Annah^ie eines jährlichen NutzungsqtiantQms
von 30 500 Rm Bodenftreu (Laub, Moos, Heiden) berechnet worden zu 180000 tM.
Der Geldwerth der übrigen Nutzungen ift ein ganz unerheblicher.
Der Gefammtwerth der Bürgernatzungen kann hienach rund zu 4 200 000 JH
angenommen werden.
Die Gegenleiftungen der Nutznieüer an die Gemeinden in Allmandzinfen,
Holzmacherlohnserfatz etc. für die Nutzungen find fehr verfchieden bemeffen, in ein^
Mehrzahl von Gemeinden werden folche überhaupt nicht erhoben.
Sie betragen:
üfSr Allmanden: für Holzgaben :
im Neckarkreis . . 21 966 Jik AI 616 Jd
„ Schwarzwaldkreis . 108109 ^ 110 358 ,
„ Jagftkreis . ..• . 17 505 „ 25 672 „
„ Donaukreis. . . . 33 886 ^ 18 734 ^
zufammen . . 181466 «^ 202 380 Jk.
Während bei den Holzgaben, fei es daß fie in Natur verabreicht oder Qeld-
entfchädigungen dafür gegeben werden, die Regel ift, daß die AktivbOrger zu gleichen
Theilen diefelben genießen, wobei indeflen in einzelnen Gemeinden die Zahl der
Nutznießer fixirt ift, fo daß die jüngeren Bürger eine größere oder kleinere Anzahl
der Amtskörperfchaften, Gemeinden eto. 19Ö
Yon Jahren von dem Genau aosgefchloiTen find ^ find bei dem Allmandgennü die
Yerbältniffe in der mannigfaltigften Weife geartet. Bald find die Allmanden zu
gleichen Theilen an die Bürger aasgegeben ^ wobei entweder alle Aktivbürger im
Genaß ftehen oder nnr eine beftimpate Zahl — entfprechend der Zahl der Allmand-
ftücke — und die Zeit des Eintritts in den Genaß Heb nach der Zeit des Eintritts
in das Aktivbärgerrecht richtet. Sind die Allmanden fehr verfcbiedener Qualität,
fo kommt es auch vor, daß die befferen Stücke für die älteren Bürger vorbehalten
find nnd der in ein folches einrückende Bürger das bisher befeflene, in delTen Nutz*
nieflang fodann ein jüngerer eintritt, abgibt. Häufiger find die Fälle, daß die All-
manden in verfchiedenen Parzellen vergeben find, indem bei jedesmaliger Neuaus-
theilang das Areal in eine beftimmte Zahl von Parzellen zerfchlagen wurde, in
welche die Bürger der Reihenfolge nach einrücken, fo zwar, daß es in einzelnen
Gemeinden 20 and mehr Jahre dauern kann, bis ein Aktivbürger in den höchften
Genuß einruckt, während jeder fofort beim Antritt des Bürgerrechts oder nach
wenigen Jahren von diefem Zeitpunkt an in den Genuß einer oder einiger Parzellen
tritt Die Verleihung der Nutznießung erfolgt meift auf Lebenszeit, in manchen
Gemeinden auf unbeftimmte Zeit, wieder in anderen ausdrücklieh auf Widerruf.
Auch kommen Fälle vor, wo ein Theil des nutznießlich ausgegebenen Areals periodifch
als Weide niedergelegt und zur Gemeindeweide gefchlagen wird, wobei dann an
feine Stelle wieder ein entfprechender Theil der Gemeindeweide zum Umbrach be-
fkimmt wird. In einzelnen Gemeinden findet nach beftimmten Zeiträumen eine neue
Vertheilung und Verloofung aller oder eines Theiles der Allmanden ftatt. Die
Perioden find verfchieden beftimmt zu 9, 15, 18, 24 Jahren. Beifpielsweife find
in 36 Gemeinden des Oberamtsbezirks Münßngen 1 602 ha 71 a Allmanden, (1 542 ha
71 a Aecker und 60 ha Wiefen) nutznießlich an Bürger verliehen, wobei in 12 Ge-
meinden fämmtliche 1316 Aktivbürger gleichen Genuß haben, in 4 Gemeinden
fämmtltche 466 Bürger im Genuß ftehen, jedoch in verfchiedenen Abftufungen, in
12 Gemeinden nur die älteften Bürger, in der Zahl yon 1455, diefe aber gleichen
Genuß haben, in 8 Gemeinden endlich auch nur die älteften Bürger, 856 an der
Zahl, Allmanden zur Nutznießung haben, jedoch in verfchiedenen (bis zu 5) Ab-
ftufungen. —
Die üeberficht über die
Verwaltungsergebniffe der örtlichen Stiftungen
in Tabelle G umfaßt alle Stiftungen, welche gemäß §. 120 des Vcrwaltungsedikts
unter die Aufflcht der geiftlichen und weltlichen Ortsvorfteher geftellt find. Nicht
darunter begriffen find diejenigen Stiftungen, für welche die Stifter eine befondere
Auffichts- oder Verwaltungsbehörde benannt haben. Ueber deren Verwaltungs-
ergebniffe liegen keinerlei Notizen vor.
Das gefammte Aktivvermögen der örtlichen Stiftungen berechnet fich (nach
Abzug der Schulden) auf 68389403 JUk^ worunter 55 561402 ^ verzinsliche Ka-
pitalien begriffen find. Ueber den Werth des unbeweglichen Vermögens diefer
Stiftungen fehlen Erhebungen. Der Grundeigenthumsbefitz der Stiftungen im Jahre 1863
ift in der oben erwähnten Schrift von Camerer angegeben an
Gärten und Ländern zu 682 Morg. = 214,95 ha
Aeckem 11600 „ = 3 656,02 „
Wiefen 6141 „ = 1935,49 „
Waldungen 49134 „ =15 485,78 ,,
fonftigem Grundbefitz . 682 ^ = 214,96 „
im Ganzen . .68 239 Morg. = 21 507,19 ha
196 Vermögensverwaltung
oder 1,1 Proz. der Grundfläche des Landes. Der Werth diefes Grundeigenthums
ift ebendafolbft berechnet zu 10 593 855 fl. = 18160 894 M Mit Zurechnung des
Betrags der Aktivkapitalien von 29 934 504 fl. ~ 51316 293 ^ ift das Gefammt-
vermögen der örtlichen Stiftungen im Jahre 1863 auf 40 528 359 fl. = 69 477 187 JL
berechnet worden.
Es ift mit Grund anzunehmen, daß das Immobiliarvermögen der Stiftungen
im Wefentlichen heute noch vom gleichen Umfange ift wie im Jahre 1863 und daß
fein Werth mindeftens noch der gleiche ift wie damals. Dies angenommen berechnet
fich der Werth des rentirenden Vermögens der örtliclien Stiftungen
an Grundbcfitz auf 18160894 c^
an Aktivkapitalien auf .... 55561402 ^
zufammen auf . . . 73 722296 Jk
In der Zahl der Stiftungen ift von 1860 — 1880 eine erhebliche Aendcrung
nicht eingetreten, fie ift von 3134 auf 3 242, alfo nur um 108 gefticgen. Auch die
Erhöhung des Betrags der verzinslichen Kapitalien in diefer Periode ift eine ver-
hältnismäßig nicht bedeutende, foferne diefelbe Tich blos auf . . . 4245109 JKk
berechnet.
Von den verzinslichen Aktivkapitalien der Stiftungen fallen auf den
Neckarkreis 19,6 Proz., auf den Schwarzwaldkreis 22,8 Proz., auf den Jagftkreis
20,8 Proz., auf den Donaukreis 36,8 Proz.
Sehr verfchieden ifl der Betrag des. Kapitalvermögens in den einzelnen Be-
zirken des Landes:
zwifchen 3 — 4 Millionen hat 1 Bezirk: Biberach,
„ 2 — 3 ' „ haben 4 Bezirke: Stuttgart Stadt, Rottweil, Ellwangen, Ulm,
„ 1—2 „ haben 18 Bezirke: Heilbronn, Balingen, Nürtingen, Reut:
lingen, Spaichingeu, Gmünd, Hall, Heidenheim, Mergent-
heim, Ehingen, Geislingen, Laupheim, Leutkirch, Ravens-
burg, Riedlingen, Saiilgau, Tettnang, Waldfee,
weniger als 300000 Jfe. haben 9 Bezirke: Böblingen, Maulbronn, Stuttgart Amt,
Waiblingen, Freudenftadt, Nagold, Neuenbürg, Gaildorf,
Welzheim.
Der Grundbefitz der Stiftungen ift ein fehr verfchiedener in den einzelnen
Bezirken des Landes; er bewegte fich 1860 zwifchen '/»Morgen (Maulbronn) und
6467V8 Morgen (Hall). An demfelben hat überliaupt nur eine kleinere Anzahl von
Stiftungen Theil, einzelne diefer haben dagegen großen Grundbefitz. Auf die Stiftr
ungen der nachgenannten 10 Städte, faft ausfclilieülich ehemalige Reichsftädte, ent-
fallen allein von dem Gefammtgrundbefitz der Stiftungen des Landes 44,6 Proz.,
ncmlich Hall 6466, Biberach 5133, Ulm 3255, Rottweil 2961, Rottenburg 2919,
Eßlingen 2 821, Gmünd 2 558, Kirchheim u./T. 1990, Ravensburg 1285, Heilbronn
1070 Morgen. Außerdem nehmen die 4 Oberamtsbezirke Blaubeuren, GeisHttgen,
Ehingen, Riedlingen an dem Grundbefitz der Stiftungen mit 19,5 Proz. Theil, fo
daß auf das ganze übrige Land nicht einmal volle 36 Proz. deflelben fallen^
Meift haben diejenigen Bezirke, in welchen der Grundbefitz der Stiftungen
von Bedeutung ift, auch einen größeren Kapitalhefitz, auch ift das Stiftungsvermögen
in den katholifchen Landestheilen meift größer als in den cvangelifchen.
Die Schulden der Stiftungen find nicht bedeutend, von der Gefiimnitfumnie
derfelben mit 1 439 584 e/* kommt mehr als die Hälfte auf einen Bezirk (Heilbronn),
in 11 Bezirken haben überhaupt die Stiftungen keine Schulden, und in 25 weiteren
betragen diefelben unter 5 000 JL
der AmtBkörperfchaften, Gemeinden etc. 197
In welcliem Verhältnis die nach Tabelle G 7 376 655 oH betragenden jähr-
lichen laufenden Ausgaben der Stiftungen für die einzelnen Stiftungszwecke verwendet
werden, läßt Hch auch mit nur annähernder Sicherheit zur Zeit nicht berechnen,
da die Mehrzahl der Stiftungen für vcrfchiedene Zwecke beftimmt find. Camerer
hat in der oben zitirten Schrift berechnet, daß von den Jahresausgaben auf Armen-
zwecke 53,2, auf Kirchenzwecke 27,6, auf Schulzwecke 17,1 und auf Familien-
ftiftungen 2,1 Proz entfallen. Dies trifft heute nicht mehr zu, wefentliche Aenderungeu
find insbefondere in Folge der neuen Armengefetzgebung und der Ausfeheid ung
vieler Armenftiftungcn im letzten Jahrzehnt eingetreten, worüber ziffermäßige Er-
hebungen noch nicht vorliegen.
Ganz unerheblich find die Umlagen der Stiftungen für kirchliche Zwecke.
Sie haben im Rechnungsjahr 1879/80 im Ganzen nur 154 675 oti betragen und, nacl|
Abzug der Umlagen der Ifraeliteu, für beide chriftliclie Konfeffionen blos 130 531 Ji,
wovon auf den
Neckarkreis 7 742 Ji
Schwarz waldkreis 3 657 „
Jagftkreis 56 873 „
Donaukreis 62 259 „
kommen.
Erheblichere Umlagen für kirchliche Zwecke kommen nur in einzelnen neu-
württembergifchen Bezirken vor.
Tabellen.
A. Vergleiclicnde Ueberficht über den Vermögens- und Schnldenftand der Amtskörperfchaften
nach den RcchnungsergcbniiTen der Etatsjahre 1843/44, 1859/60, 1869/70 und 1879/80.
B. Vergleiclicnde Ueberficht über die Umlagen an Staatsfteuern, an Amts- und Gemeinde-
i'ieuern auf Grundcigenthum , Gebäude und Gewerbe (Amts- und Gemeindelchaden), fowie
über den Kapitalien- und Schnldenftand der Gemeinden des Landes, nach den einzelnen
Bezirken zufammengeftellt auf Grund der RechnungsergebnilTe der Etatsjahre 1843/44,
1859/60, 1869.70 und 1879/80.
C. Znfammcnftellung des prozentualen Verhältniflcs der Amts- und Gemeindeumlagen auf
Grundcigenthum, Gebäude und Gewerbe im Etatajahre 1877/78 zu der Staatsfteuernumlage
in fammtlichen Bezirken und Gemeinden des Landes.
D. Ueberficht über die Umlagen an direkten Staatsfteuern, Amts- und Gemeindefchaden,
Körperfchafts- und Gemeinde-Einkommensfteuern, Bürger-, Beifitz- und Wohnfteuem, Frohn-
furrogatgeldern und den Ertrag der örtlichen Verbrauchsabgaben in den Gemeinden von
mehr als 4000 Einwohnern im Etatsjahr 1877/78, im Ganzen und auf den Kopf der Be-
völkerung berechnet.
£. Ueberficht der feit ErlalTung des Gefetzes vom 23. Juli 1877 bis zum Schlufle des Etats-
jahrs 1881/82 in den Gemeinden des Landes zur Erhebung gekommenen örtlichen Verbrauchs-
abgaben.
F. Ueberficht über die Zahl der Gemeinden, welche den Gemeindebürgern Bürgernutzungen,
beftehcnd in Allmandgenuß und Holzgaben, oder an Stelle der letzteren Geldvergütungen
für bürgerliche Holzgaben gewähren und über den Werth diefer Nutzungen nach dem
Stande im Etalsjahre 1875/76.
G. Ueberficht über die Vcrwaltungsergebniffe der örtlichen Stiftungen im RechnungBJahr 1879/80.
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Vermögensverwaltung
C. Zofammenftellong des prozentualen Verhältmles der Amts- und Gemeindeunilagen
auf Grundeigenlhum, Gebäude und Gewerbe im Etatsjahr 1877/78 zu der Staatsfteuerumlage
in rämmtlieken Bezirken und Gemeinden des Landes.
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Grrrab. , . .
Ovoli-Alpaib .
Giijß'Edadi .
llfiningtin . .
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Liiipuldsvvcifer
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Murrhardt . .
Neu-Fürftenhütte
Ober-Brüden .
Obcr-Weiffach .
Oppenweiler .
Reichenberg .
Rietenau . . .
tjechfelberg
Spiegel berg
Steinbach . .
Strümpfelbach .
Sulzbach . . .
Unter-Brüden .
Unter-Weiffach
Waldrems . .
Durch fehnitt
2. Befigheim.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden
Befigheim . .
Bietigheim . .
BOnnigheim . .
Erligheim . .
Freudenthal .
Gemmrigheim .
Grofi-Ingersheim
HefTigheim . .
Höfen. . . .
Hohenftein . .
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3. Bdblingen.
AmtsiVhadeu .
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Altdart .
Broitenftuin
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Da^ersheini
Darmsheim
Deufringcn
Döffingen
Ehningen
Holzgerlingen
Magftadt
Maichingen
Neuweiler
Schafhaufen
Schönaich .
Sindelüngen
Weil im Schönbuch
Durchfchnitt .
4. Brackenheim.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden:
Brackenheim
Botenheim .
Cleebronn .
Dürrenzimmern
Eibenabach
Frauenzimmern
Güglingen .
Haberfch lacht
Häfnerhaslach
Haufen b. M.
Haufen a. Z.
Klein-Gartach
Klingenberg
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MalTenbach .
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23,3
27,0
87,8
26,7
32,2
29,9
7-2,4
80,6
84,3
41,0
21,8
17,2
81,0
176,7
85,5
105,2
119,2
89,2
38,9
179,8
57,9
29,0
208,0
85,3
24,3
der
Ubt^räiuter
und (loradudt'ii
I--
* » >» t
i52£'
MdmaheJm ,
Mioheibach .
Koiliperg ,
Kiudorliofon
Nordhauftin .
Nordhi;im .
Ocbftjnbach .
Ocbfenberg .
rfaffenbofcn
Schwargern ,
^pielln^jg .
Stettcn II. IL
Stockhetin .
Weiler . .
ZnlK^rfeld
DiircKlcbnilt
5. Cannftatt«
Amtsfchaden
Gemeindefchaden :
Cannftatt .
Fellbach . .
Hedelfingen .
Höfen . . .
Mühlhaui'cn .
Mnnfter . .
Ober-Türkheim
Oeffingen
Rohracker .
Rommeishaufen
Rothenberg .
Schanbach .
Schmiden .
Sillenbuch .
Stctten . .
Uhlbach . .
Unter-Türkheim
Wangen . .
Zatzenhaufen
Durchfchnitt
6. Eßlingen.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden
Eßlingen . .
Aichfchieß .
Altbach . .
Berkheim .
Deizisau . .
Denkendorf
6B,0
01,2
145,2
39,1
185,4
103,5
105,4
30,7
117,4
202,3
58,3
282,5
63,8
76,2
11.3
134,0
109,2
157,3
125,2
125,2
226,0
76,7
137,6
351,8
119,1
164,2
166,5
173,7
290,3
140,9
211,4
119,1
266,3
185,5
137,9
25A
179,2
105,0
48,4
131,0
98,7
der Amtskörperfchaften^ Gemeinden eto.
205
Neckarkreis.
Namen
der
VerhAl
fchadc
Staat!
in Pro
Namen
der
Namen
der
Oberämter
S=^S5-2.
Oberämter
ilie-i:
Oberämter
S oa o <» ^7
und Gemeinden
und Gemeinden
II »n
und Gemeinden
3 « • 5.55-
^ ^ •* s
Hegensberg. . . .
182,9
Schöckingen . . .
Schmidhaufen . . .
281,6
Köngen . . .
56,1
Warmbronn . . .
44,0
Steinh^im ....
144,8
Neilingen
150,1
Weil der Stadt . .
—
Weiler z. Stein . .
91,6
Neuhanfen .
143,2
Weil im Dorf . . .
44,7
Winzerhaufen . . .
82,2
Ober-Eßlingen
135,0
Wimsheim ....
Durchfehnitt . .
98J
Pfauhaufen .
—
Durchfehnitt . .
23,9
Plochingen .
60,8
MW,V
Steinbach .
66,6
II. Maulbronn.
Wendungen.
6,3
9 Ludwigsburg.
Amtsfehaden . •
23,2
Zell ...
86,4
Amtsfehaden . .
27,4
Gemeindefchaden :
Durchfehnitt
137,9
Gemeindefchaden :
Maulbronn ....
24,4
Ludwigsburg . . .
127,8
Derdingen .
51,3
7. Heilbronn.
Aldingen ....
127,3
Diefenbach .
Amtsfehaden . .
5,5
Afperg
Beihingen ....
97,4
118,3
Dürrmenz .
Enzberg . .
77,9
63,6
Gemeindefchaden :
Benningen . . . .
89,5
Freudenftein
137,6
HeHbronn . . . .
144,5
Bifllngen. . . . ,
Eglosheim ....
90,2
Gündelbach .
Abftatt . .
170,5
80,2
Illingen . .
—
Biberaeh . .
—
Geifingen ....
137,9
Klein-Villars
180,1
Böckingen . .
140,7
Heutingsheim . . .
104,8
Knittlingen .
57,2
Bonfeld . .
55,3
Hoheneck ....
146,4
Lienzingen .
Flein . . .
113,4
Kornweftheim . . .
101,1
Lomersheim
67,2
Frankenbach
51,8
Markgröningen . .
75,6
Oelbronn . .
Fürfeld . .
136,2
Möglingen ....
90,5
Oetisheim .
Groß-Gartach
—
Neckargröningen . .
95,2
Pinache . .
81,8
Horkheim .
32,0
Neckarweihingen . .
137,7
Schmie . .
—
Kirchhaufen
—
Oßweil
161,8
Schönenberg
141,3
Neckar-Gartach
69,4
Pflugfelden ....
185.8
Schützingen .
Ober-Ei fesheim
—
Poppenweiler . . .
89,7
Serres . .
92,9
Sontheim . .
77,2
Schwieberdingen . .
108,3
Sternenfels .
7,6
Thalheim . .
96,4
Stammheim ....
140,4
Wiernsheim
Ünter-Eifesheim
25,0
Thamm
116,7
Wurmberg .
22,5
Unter-Gruppenbach .
—
Zuffenhaufen . . .
142,6
Zaifersweiher
—
Durchfehnitt . .
115,9
Durchfehnitt . .
115,9
Durchfehnitt . .
36,6
8. Leonberg.
10. Marbach.
12. Neckarrulm.
Amtsfeh ad en . .
45,0
Amtsfehaden . .
45,1
Amtsfehaden . .
19,3
Gemeindefchaden :
Gemeindefchaden :
Gemeindefchaden:
Leonberg . . . ,
17,4
Marbach
157,3
Neckarfnlm. . . .
96,0
Ditzingen .
122,4
Aifalterbach . . .
107,6
Bachenau .
54,4
Eltingen . .
16,3
AHmersbach . . .
—
Binswangen
76,4
Flacht. . .
_ —
Auenftein . . . .
165,3
Bittelbronn .
Friolzheim .
. • —
Beilftein
82,0
Böttingen .
Gebersheim .
33,2
Burgftall ....
44,7
Brettach . .
61,1
Gerungen .
63,7
Erbftetten ....
55,9
Bürg . . .
128,4
Haufen . .
20,6
Erdmannhaufen . .
55,8
Cleverfulzbach
105,5
Heimerdingen
—
Gronau
144,1
Dahenfeld .
66,5
Heimsheim
-^
Groß-Bottwar . . .
31,3
Degmam .
39,7
Hemmingen .
—
Höpfigheim ....
44,0
Dnttenberg .
—
Hirfchlanden
126,6
Hof und Lembach .
167,8
Erlenbach .
86,5
Höfingen . .
42,2
Kirchberg ....
8,2
Gochfen . .
25,8
Komthal . .
29,1
Klein-Afpach . . .
256,5
Gundelsheim
51,9
Malmsheim .
—
Klein-Bottwar . . .
147,4
Hagenbach .
39,0
Merklingen .
—
Mundeisheim . . .
120,3
Höchftberg .
25,4
Mönsheim .
—
Murr
94,6
Jagftfeld. .
97,1
MQnchingen .
14,5
Naffach
332,4
Jagfbhaufen.
108,6
MOnklingen .
—
Oberftenfeld . . .
31,7
Kochendorf .
28,0
Peroufe . .
121,6
Ottmarsheim . . .
68,3
Kocherfteinsfeld . .
22,1
Renningen .
30,2
Pleidelsheim . . .
93.1
Kocherthürn . . .
31,8
Rntesheim .
—
Rielingshaufen . . .
63,7
Lampoldshaufe
n . .
142,8
206
YeniiögeiisYerwaltung
Neckarkreis.
Namen
der
Oberära ter
und Gemeinden
MäckmiUil . .
Neuenftadt . .
Ober-Gneftheim
Ot*dheim . . .
Oflfenaii , . ,
RüJ^beiiB i ,
SfgHngen * .
Tiefenbach , ,
Untcr-Gneabeini
Widdern . . .
ZUttlingen . .
DurcbfchniU
13, Stuttgart.
Stuttgart . . .
14. Stuttgart.
Amtaf^hadun ,
Gämeindefchaden :
Bernhaiifen , .
Birkach . > ,
BüDlandeti . .
Bothnang . .
Begerloch , .
Echterd Ingen .
Feuer baeb . .
Gaiäburg . .
nartbaufcn . .
Heumaden . .
KaStenthal . i
Kemnath . . .
Leinfelden , •
Mühnngen * .
Muiberg . . *
Obür-Sielmingen
Plattonhardt .
Flicningen , .
Rohr . . . ,
Riiith, , * .
Scbarn häufen .
Stein eubronn .
Stetten . *. .
UnteT'iSielmingon
Vatbingen . <
Waidenbuch ,
Durchfchnitt
TE 3 * CT
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45,3
65,8
10,7
53,1
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83,5
121,2
6a,3
191,0
83,3
200,8
5ö,0
251,6
80,8
39,5
104,2
153,4
GI,1
103,4
241,7
138,2
166,4
48.3
147,0
64,1
135,8
82,8
92,9
19U,B
2mp
62,0
tA
32,1
70,2
Namen
der
Oberamter
und Gememden
16. Vaihingen.
ÄmtÄfcbaden
Gcmeindefcbaden:
Vaihingen » ,
Aurich . , ,
Eberdingen . .
EnQngen . , .
Enzwei hingen .
Groß-GIattbach
G ro JJ- Sacb f en heim
Hqchdorf . ,
Hohen-Haslacb
Horrbeim
Iptingen * , .
KleiD-Sachfenheim
Mühl häufen . >
NuMorf . , .
Ober-Riex lögen
Rieth . . , .
Rofiwag . , .
Sershcim . .
Untermberg
Unter- Riexingen
WeilTach. . .
Durchfcbnitt
16. Waiblingen
Ämtsfcbaden
G e mei nd ef eh ad e u
Waiblingen . .
Baaeb . . . r
Beinftein < . .
Birkmannaweiler
Brltenfeld .^ -
Brcuningsweiler
Bretzenaeker .
Buoch . . , .
Bürg . . , •
Emlerabaeh
Groß-Heppach >
Hanweiler , .
Hegnacb , , >
HertmannBweiler
ITöchberg . .
Hocbdorf . ,
Höfen . , . .
Hohenaoker
Klein-Heppacb
Korb ....
Leutenbach , ,
Neckanrems
!=Si^^
S =1 «— ^
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Ö ^ -i ä
34p9
113,0
106,5
107,7
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112,4
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25,8
78,0
80,9
107,1
165,0
162,7
51,0
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112,2
181,8
116,9
157,6
249,0
286,9
145,0
188,5
94,1
95,1
242,2
259,1
141,7
195,4
255,8
262,8
95,6
161,5
201,4
53,0
141,4
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
I * Q.3 r-
: ■ A o :.
Netlraerabach
Neultadt . .
Oedernbardt
Oefcbelbronn
Oppelabobm
Reichenbach
Rettersburg
Sehwaikbeim
Steinach . ,
Strßmpfelbach
Winnenden , .
Durchfcbnitt
17. Weinsberg.
Amtsrchadeu .
Gemcindefebaden :
Wcinsberg .
Affalt räch ,
Amracrtaweiler
Bitzfeld , ,
Bretzfeld
Dimbach , ,
Eberftadt »
Eichelberg ,
EUhofen , *
Efcbenau
FinfterrDth .
Geddetsbach
Gellmerabacb
Graut Ichen .
H^lsern . .
mßiinUilz .
Lrtwenftein »
Maieofels
Main bar dt .
Neubütten .
Neulautem .
Rappacb - .
Scbeppach *
Schwabbacb
Siebeneich .
Steinsfeld *
Sülzbaeh , .
Unter-Heimbach
Unter- Heinricth
Waldbach ,
Weiler . ,
Wimmentbal
WUrtenroth .
Willabach ,
Durch fehnttt
238,4
105,4
140,1
82,8
160,6
212,8
92,0
106,8
185,1
174,3
113,8
126,0
374
86,5
243,4
251,7
149,9
72,4
54,1
60,2
148,4
60,3
157,0
268,6
348,3
192,8
200,9
85,9
198,2
260,4
199,3
269,6
367,1
207,4
33,1
59,2
233,1
184,1
234,9
97,8
172,5
47,2
108,4
114,2
89,6
115,4
183,2
li9,5
der Amtskörperfchaften, Oemeindeo etc.
207
Schwarz vraldkreis.
Namen
der
Ober Ämter
und Gemeinden
Namen
der
Oberamtcr
nnd Gemuindcn
Namen
dtir
OheHimter
lind Gemeinden
o ST E g »
fl 5 „ -**
3 -1 I r. ^
g »
1. Balirrgen.
Ämtsfehaden ,
Gememdefchaden:
Balbgen «
Bitz . ,
Burgfei den
DQrrwangon
Ehingen .
Endingen
Engfclatt
Erlahcim
Erzingen .
Frommem
Gerslingen
HeXel Wangen
Höflingen
Laufen ,
Lautungen
Margrethanfeti
MeBltetten ,
Öber-Digisheim
Onftmettiugen
Ortdorf . .
Pfeffingen .
Stockenhanfen
Streichen
Thailfingen .
Thieringen .
Tnj eh tel fingen
Unter-Digrahuim
Waldftetten .
Weilhetm
Winterlingen
Zillhauren >
Dnrchfchnitt
2« Calvi.
Amtafchaden
Gemeindefchaden
Calw , . .
Agenbacb ,
Aichhalden ,
Alt-Bulnch .
Aithurg . t
Alt-Hengftett
Berg orte . ,
Breitenberg-
Dachtel . .
Deckenpfronn
Dennjäcbt «
Emberg . «
Emftmühl .
Gechingcn .
Hirfiin , .
Hohbronn .
Horaberg ,
Liebeisberg
Lieb enteil ,
15,1
86,2
148,1
171,9
218,9
116,9
129,0
1U9,6
100,0
43,r>
77,4
129,3
170/2
40,4
56,8
33,5
44,4
60,5
68,3
57,2
109,5
49,4
299,6
174,3
121,9
116,6
65,7
40J
196,3
2B4,6
146,6
152,1
li,3
182,6
216,1
99,4
256,0
588,6
104,3
86,7
190^5
Martinamoos .
Monakam . ,
MöttUngen * .
Neu -Bu lach
Nen-Hengftett *
Neuweiler , ,
Ober-Haagftett
Ober-Kollbach .
Ohcr-KoUwangen
Ober-Reichenhath
Oftelaheim « .
Üttenbronn , ,
Röthenbach
Scbraieh . . .
äintmozheim ..
Sommenhardt .
Speßhardt , .
Stammheim . ,
T ei nach , . *
Untere Haugftett
Unter-Reichenbach
Würzbach . .
Zavelfteiu , «
Zwerenberg
Durchfchnitt
3. Freudenftadtp
Amtsfeh ad en .
Geineindüfchaden :
Freudeaftadt .
Aach , , . .
Baiersbronn
Belcnfeld , ,
Büffingon , ,
Creabach , ,
Dieteraweiler ,
üornftetten, ,
Durrwtiiler - ,
Edelwoller , .
Erzgrube * .
Glatten . . .
Götteifingen
Grömbach . .
Grüntlial ^ . .
Hallwaugen. .
Herzogsweiler ,
Hefelbach , *
Hochdorf , .
Hörfchweiler .
Hntzenbach. ,
IgeLoberg , ,
Lombach * .
Loßburg , . ,
Nenneck . , ,
Uber-lflingen ,
Ober-Musbach ,
rfal zgr a tcn w ei I er
Keichcnbach ,
Heiner^u . .
257,9
177,5
308,9
101,7
363,1
225,4
56,7
272,0
159,2
141,3
144,3
199,8
Ö9,5
100,4
89,0
15,6
60,7
3J2,5
27,9
204,1
101,4
72,2
606,3
258,2
434,0
231,3
264,3
248,1
335,3
247,1
826,5
215,8
191,2
221,4
78,9
251,9
71,1
158,9
241,9
Rodt 386,2
Roth 147,6
Schömberg .... 150,3
Schopfloch , ^ * . —
Sehwarzenberg , , 285,5
Thumliugen . . * . —
Unier-Iflingen » * . —
Unter-Mushach . . 58,6
Wittendorf . . , . 97,2
Wittlenaweiler * . —
Wörneraberg - , , 340,3
Durchfchnitt . . 123,^
4. Herrenberg,
Amtafchadeu . . 18,3
Gemeinderchaden :
Herrenberg .... 56,6
AffftMtt / . . . , 61,2
Altingen 134,0
Bondorf 76,3
Breitonhol^ .... 157,5
Entringen .... 97,4
Gärtringen ...» —
Gült(tein 57,9
Haalach 87,2
Hildrizhaufen . , , 67,8
Kayh 138,3
Kuppiugen .... 59,9
Mönchberg , . , • 96,4
Mötzingen , . , . 123,7
Neb ringen , . . , 52,5
Nu f ringen .... 75,4
Ober-lefingen ... 24,7
Ober-lcttingen. . , 55,7
Oberndorf . . ♦ , 159,0
Oefchelbronn . . . 94,2
Präilfingen .... 159,3
Foltringen .... 54,0
Kenften 56,8
Rohrau 103,5
Thailfingen .... 101,1
Untcr-Ie fingen , , 79,3
Unter-Iettingon . . 84,8
Durchfchnitt . . 76,6
5. Horb.
Amtafchadcn . , 36^4
Gemeindefchaden:
Horb 73,4
Ahldorf 157,1
AUheim . . . . • 100,9
Baiüngen , - • , 36,7
Bieringen , . * . 132,0
Bicrliugen .... 212,9
Bifdechingen . , . 105,3
Bittclbronn , . , . 135,7
Börftingen . . , . 233,9
Eutingen, . . . < X3,9
208
YennögenBYenraltiing
chwarzwaldkreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
» r» 3 2.
Namen
der
Oberämter
nnd Gemeinden
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
o • s 9 ;:r
Felldorf . ,
Göttelfingen
GrUnmettftetten
Gündringen
Hochdorf
Ihlingen .
Ifcnburg .
Lützenhardt
Mühlen .
Mühringen
Nordftetten
Rexingen
Rohrdorf
Salzftetten
Sulzan .
Vollmaringen
Wachendorf
Weitingen .
Wiefenftetten
Durchfchnitt
6. Nagold.
Arotsfchaden
Gemeindefchaden :
Nagold . . .
Altenfteig, Stadt
Altenftoig, Dorf
Beihingen .
Berneck . .
Beuren . .
BöHngen . .
Ebershardt .
Ebhanfen .
Effringen .
Egenhaufen .
Emmingcn .
Enzthal . .
Ettmannsweiler
Fünfbronn .
Garrweiler .
Gaugenwald
Gültlingen .
Haiterbach .
Ifelshaufen .
Mindersbach
Ober-Schwandorf
Ober-Thalheim
Pfrondorf .
Rohrdorf .
Rothfelden .
Schietingen .
Schönbronn .
Simmersfeld
Spielberg .
Sulz . . .
üeberberg .
Unter-Schwandorf
Unter-Thalheim
Walddorf . .
Warth . . .
161,6
44,9
32,8
24Ü,2
188,3
251,5
s:L4
53,0
120,1
74,1
lll.ii
01.4
27,0
38,7
112,1
64,5
43^4
109,9
99,7
167,4
lGB,f>
200,6
60,2
122,1
132,7
172,2
32,7
85,7
190,2
216,1
88,3
107,0
55,1
55,1
Wenden ....
Wildberg . . .
Darchfchnitt .
7. Neuenbürg.
Amtsfcha^en .
Gemeindefchaden :
Neuenbürg .
Arnbach . .
ßeinber^. .
Bernbach .
Biefelsberg .
Birkenfeld .
Calmbach; .
Conweiler .
Dennach . .
Dobel . . .
Engelsbrand
Enzklöfterle
Feldrennach
Gräfenhaufen
Grnnbach .
Herrenalb .
Höfen. . .
Igelsloch
Kapfenhardt
Langenbrand
Loffenau . .
Maifenbach .
Neufatz . .
Ober-Lengenhardt
Ober-Niebelsbach
Ottenhaufen
Rothenfol .
Salmbach
Schömberg .
Schwann . .
Schwarzenberg
Unter- Lengenhardt
Unter-Niebelsbach
Waldrennach . .
Wildbad ....
Durchfchnitt .
8. NOrtingen.
Amtsfehaden .
Gemeindefchaden :
Nürtingen . . .
Aich
Altdorf ....
Altenrieth . . .
Balzholz ....
Benren ....
Erkenbrechtsweiler
Frickenhaufen . .
Gratenberg . . .
Groß-Bettlingen .
Grötzingen . . .
Hardt
180,6
112,8
62,7
17,3
188,5
211,8
324,9
82,7
106,8
217,0
172,6
150,7
231,1
116,2
228,3
140,6
178,4
214,3
158,1
39,6
470,6
212,1
180,4
172,3
375,0
231,5
123,3
138,8
178,1
297,2
232,5
96,1
106,7
23,7
17,7
159,9
83,9
56,9
111,9
73,9
156,4
Eappishänfem
Klein-Qettlingen
Kohlbe^g ...
Linfenhofen. .
Neckarhäufen .
Neckai*tehzlingen
Neckarthailfingen
Nenenhaus . . .
Neuffen • . • . .
Ober^Boihingen
Ober-En fingen
Raidwangen .
Rendern . ...
Tifchardl ...
Unter-Boihingen .
Unter-Enfingen
Wolffchlugen •
Zitzishaufen .
Durchfchnitt
9. Oberndorf.
Amtsfehaden .
Gemeindefchaden :
Oberndorf .
Aichhalden .
Alpirsbaoh .
Altoberndorf
Bach-Altenberg
Beffendprf .
Betzweiler .
Bochingen .
Ehlenbogen .
Epfendorf .
Fluorn . .
Hardt . . .
Harthaufen .
Hochmöffingen
Lauterbach .
Mariazell
Peterzell . •
Reuthin . .
Römlinsdorf
Röthenbach .
Röthenberg.
Schramberg
Seedorf . .
Sulgan . •
Sulgen . .
24 Höfe . .
WaldmöIIingen
Winzeln . . .
Durchfchnitt
10. Reutlingen.
Amtsfehaden .
Gemeindefchaden :
Reutlingen . • .
Betzingen . . .
Bronnen ....
101,4
37,4
: 28,3
70,7
56,2
104,1
27,2
128,0
81,5
2^,1
107,1
127,9
32,0
44,7
96,9
132,4
114,4
40,2
297,8
172,9
108,8
30,7
50,7
102,9
92,0
328,5
74,7
71,9
294,0
227,7
112,2
257,8
145,5
58,8
197,7
186,5
B0,5
318,1
222,6
64,1
120,8
4,7
161,2
79,3
109,9
der AmtBkörperfcliaften, Gemeinden etc.
209
Schwarzwaldkreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
2 2*2®-
Namen
der
Oboräniter
und 0 umwinden
O * 'j a «
«^ /* E0 ^ ^
s - &»■
^ ;; Di (5,
2 2 = f &J
Namf^n
der
Obcrilmtcr
und Gt^ineindon
p '^ «^ »
Bronnweiler .
Eningen . . .
Erpfingen . .
Genkingen . •
Gomaringen .
Groß-Engfting^n
Hänfen a'. d: Lanchert
Holzelfingen .
Honau . . '.
Klein-Engftingen
Mägerkingen .
Oberhau fen. .
Ohmenhaufen .
Pfullingen . .
Stockach . .
Undingen . .
Unterhanfen .
Wannweil . .
Willmandingen
Dnrchfchnitt
II. Rottenbarg.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Rottenburg .
BodelshanTen
Bühl . . .
Dettingen .
Eckenweiler
Ergenzingen
Frommenhänfen
Hailfingen .
Heinmendorf
Hirrlingen •
Hirfchan . .
Riebinge'n .
MalHngeii .
Nellingsheim
Niedernau .
Obernan . •
Oefching'en .
Ofterdingen.
Kemmingsheiin
Schwalldorf
Seebronri
Thalheim .
Weiler . .
Wendelsheim
Wolfenhaufen
Wurmlingeü
Durchfchnitt
12. Rottwell.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Rottweil. . . .
Böhringen . . .
83,4:
69,0
86,3
29,3
62,6
35,9
96,8
63,6
24,7
40,0
21,1
93,7
17,7
100,9
19,2
68,3
148,0
190,5
113,3
160,4
26,7
104,0
40,8
64,2
45,9
63,8
36,5
34,3
126,3
150,7
71,:)
7:^,7
78,5
69,0
13,5
50,8
129,0
Böfingen» .
Böhliuj^en .
Dautinergen
DelBlingen .
Dietingen
Dormetttngen
Dottern häufen
Dunningcn .
Feckcnhaufen
Flözlingen ,
Gölladorf .
GöÜüngen .
Haufen a,/Th.
Haufen ü./R,
Herren z i tu mem
Horgen . ,
triilingen , .
Lackündorf .
LaufTcn . .
Locherhüf .
Neufra . ,
Neukirch
Roßwangen«
8cli<)raberg .
Seh wenn ingcn
StetttjD , .
Tübingen
Vi Hingen
Wellendingi^n
Zepfenhao .
Zimmcrti o,/H
Zimmern nJB
Durch fchnitt
13. Spaichingen.
Amtefchadon .
G e m e i n d e f «^ liaden :
Spaichingcn
Aixheim .
Aldingen,
Balgbetm
BOttingen
Hubi^heim
D Illingen
Denkingen
Dürbhcim
Egesbeim
Frittting^en
Gosheim .
K^juigaheim
Mablftetten
Kijfplingen
Obernheim
Hatb 8 häufen
Keichenbacb
SchOrziugen
Wehingen *
Weilen n./B.
Burcbichnitt
39,5
95,6
128,2
21,2
31,4
21,9
44,B
275,1
884
184,3
140,t
7L3
85,1
155,9
2öb,6
83,8
50,9
177,3
28,3
144,4
56.5
109,8
141,1
160,8
252,1
75,8
15,6
78,1
7n,3
67,1
20,7
110,1
98,8
119,1
59,0
263,3
294,3
61,2
120,0
84,6
66,6
59,2
74,3
74,2
14. Sulz,
Amtsfchaden ,
Gemeindefcbaden ;
Sulz - , , . .
Aiftaig . ,, . .
Bergfelden , • ,
Bettenhaufen » i
BiekeLsberg . .
Binsdorf * i * .
BüU
ßrittheim . , .
Bufenweiler . ,
Dornban , , , .
D U rre n mett fte tte n
Fnmfat . , , ,
Hokhatifcn . * .
n o [) f au - Ne iin tb au f e n
Lfingen . . , .
Lei dringen . , .
Lcinftetten
Marlcbalkenairometn
Mfihlhein) , .
Ren friz häuften *
Rofenfeld . .
HntbetizLmTnem
Sigmarswangen
Stern eck ,
Trichtingen
Vöhringcn
Wäkle .
Weiden .
Wittershanfen
Durch fchnitt
15. Tübrngen.
Amtsfchaden >
Gemelndefcbaden
Tübingen
Altenbuig .
Bebenbaufcn
Dej^erfchlacbt
Deren dingen
Dettenbaufen
Dilrnacb . ,
DuÜLingon .
Guiebel . ,
(ii'iuningen .
H^abicb . .
Hagellocb ,
lettenburg .
Immenhaufen
KiLcbbcrg .
Kirchen toUiusfart
Kufterdingcn
Luftnau . .
Mab ringen •
Nehreu * ,
Ofterdingen *
Pfründurf .
19^
44,0
93,1
16,6
70,4
27,3
82,8
414
81,6
m,o
25,0
90,6
4fJJ
169,1
91,5
55,2
116,8
119,7
97,2
188,3
24,9
45,4
167,1
lüö,2
1B3,8
46,8
50,4
58,9
13,5
139,4
31,7
49,6
211,1
20,6
116,1
48,9
55,9
91,8
1U5,7
195,6
61,5
33,3
64,9
33,9
3CJ,0
50,9
Warttemb. Jabrbfloher 1883.
14
210
V ermögenB Verwaltung
Schwarzwaldkreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
2 ff 1*3 £
o » » « S^
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
«2
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
Pliezhanfen .
Rommeisbach
Rübgarten •
Schlaitdorf .
Sickenhaufen
Walddorf. .
Wankheim .
Weilheim
Durchfehnitt
16. Tuttlingen.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Tuttlingen .
Durchhaufen
Fridingen .
Gunningen .
Haufen o./V.
Irrendorf .
Kolbingen .
Mühlhaufen .
Mühlheim
Nendingen .
39,3
142,0
39,7
187,2
29,2
26,0
75,4
15,6
122,2
146,0
149,4
70,7
35,8
15,2
22,7
Neuhaufen o./£ck
Oberflacht . .
Renquishaufen
Rietheim . . .
Schura . . .
Seitingen . .
Stetten . . .
Thalheim . .
Thuningen . •
Trollingen . .
Weigheim . .
Weilheim . .
Wurmlingen .
Durchfehnitt
17. Urach.
Amtsfchaden .
Gcmeindefchaden :
Urach . . .
Bempflingen
Bleich ftetten
Böhringen .
Dettingen
19,9
35,0
36,8
79,3
105,8
26,5
23,9
59,3
48,8
83,4
115,5
67,4
94
61,2
97,4
51,0
Donnftetten .
Gächingen .
Glems . . .
Grabenftetten
Gruom . .
Hengen . .
Bulben . .
Lonilngen .
Metzingen .
Mittelftadt .
Neuhaufen .
Ohnaftetten .
Reicheneck .
Riederich .
Rietheim . .
Seeburg . .
Sirchingen .
Sondelfingen
Trailfingen .
Upflngen . .
Wittlingen .
Wttrtingen .
Zainingen .
Durchfehnitt
36,6
131,1
15,8
121,3
179,9
137,0
228,8
30,7
82,5
51,4
118,6
40,8
66,9
Jagrtkreis.
I. Aalen.
. Amtsfchaden .
Gcmeindefchaden:
Aalen ....
Abtsgmünd . .
Adelmannsfelden
Dewangen . .
Eflingen . . .
Fachfenfeld. .
Heuchlingen
Höfen ....
Hohenftadt . .
Hüttlingen . .
Laubach . . .
Lanterbnrg . .
Neubronn . .
Ober-Kochen .
Pommertsweiler
Schechingen .
Ünter-Kochen .
Unter- Rombach
WalTeralfingen .
Durchfehnitt
2. Crailsheim.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Crailsheim . . .
Ellrichshanfen . .
71^
282,1
230,4
328, i
228,9
202,0
13H,4
m}:2
157,5
231,4
119,4
20fi,l
114,7
187,8
131,1
83,:^
li>rj,S)
iüo,(i
202,3
22,6
192,4
134,8
Goldbach . .
Groningen . .
Grttndelhardt .
Honhardt . .
Jagftheira . .
Ingersheim . .
Lautenbach . .
Leukershaufcn
Mariä-Kappel .
Markt-Luftenau
Matzenbach . .
Ober-Speltach .
Onolzheim . .
Rechenberg
Roßfeld . . .
Satteidort . .
Stiropfach . .
Tiefenbach . .
Triensbach . .
Unter-Deufftetten
Waldthann . .
Weipertshofcn .
Wertgartshaufen
Wiidenftein . .
Durchfehnitt
155,4
90,7
B7,3
G7,5
934
8(JJ
141,0
108,5
101,7
Öl,6
156,2
77,8
78,7
t]4,R
52,8
8G,Ü
76,0
100,8
Ü9,7
HX>.5
H9,9
58,8
156,1
108^
3. Ellwangen.
Amtsfchaden . . 36,8
Gemeindefchaden:
Ellwangen .... 174,6
Benzenzimmem . . 47,3
Bühlerthann . . . 91,4
BUhlerzell .... 85,5
Dalkingen .... 41,9
Ellenberg .... 169,5
Geislingen .... 46,0
Jagftzell 103,7
Lauchheim .... 61,8
Lippach 136,2
Neuler 60,4
Nordhanfen. . . . 62,6
Pfahlheim .... 57,2
Rindelbach .... 138,9
Rohlingen .... 37,6
Rofenberg .... 191,6
Schrezheim .... 180,8
Schwabsberg . , . 49,6
Stödtlen 89,7
Thannhaufen ... 125,9
Unter-Schneidheim . 56,1
Unter-Wilflingen . . 63,0
Walxheim .... 45,4
Wefthaufen. ... 56,8
Wörth 110,6
Zipplingen .... 47,3
Zöbingen .... 21,6
Durchfehnitt . . 89,9
der Amtskörperfehafteiiy Oemeinden etc.
211
Jagftkreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
4. Gflildorf.
Amtsfchaden >
Gemeindofcbaden:
Gaildorf .
Alters berg ,
Efchach , .
Eutondorf
Fichtenberg
Frickenhofen
Geifert» hofen
üfchwond .
Hänfen . ,
Hütten . ,
Laufen . *
Miehclbaeb . ,
Mittel-Fifcbach
Ober-Fifcliacb
Ober-GrUningen
Ober^Roth .
Ober*8otitheiin
Oedendorf .
Rnppertahcifcn
Snlzbach . .
Unter-Gröningen
Untcr-Hotb . .
V or d er-Stein eti b e rg
Durch fehnUt -
5. Gerabronn.
AmUfchaden
Gemeindefchaden^
Gerahronn . ,
Amliahagen , .
Ijächlingen * .
Bartenrteln . -
Beimbach . .
Billingebach
B tau fehlen . .
Brettheim . ^
DUnsbach . ,
Gaggftadt . *
GaraincBfeld
Haufen , » ,
Hengftfeld . .
Herrentbierbach
Hornherg , .
Kirchberg , .
Langen bürg
Lendfiedel . ,
Leuzendorf . ,
Mkholbach a. H.
Hicbelbaeh a. L^
Niedcrftetten
Oher*Stemacb
Oberftettcn
Reubach , .
Riedbach .
Ruth am See
Ruppcrtahrtfen
Schmalfehlen
177,9
1373
112,t
154/2
112,(J
219,U
283,3
240,1
119,4
104,8
7Ö,7
206,3
133,8
87,6
67.3
123,Ü
210,4
165,6
151,6
14f>,3
136,0
27,i
172,0
1Ö6,G
I0ti,2
332J
79,4
79,5
143,8
75,1
160,3
80,1
121,3
131,1
82,3
78,9
216,7
93,5
158,9
G6,5
40,8
130,9
102,2
114,1
110,7
140,8
177,2
14(J,B
63,0
13fJ,8
130,8
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
7 TL ig ^
4 (t * ~ ;*■
a 2 S * p.
Scbrozberg * *
Spiel bach . .
WaUhaitfen , *
Wiefenbach , *
WiJdenthierbaeh
Witten weil er ,
Dnrchfehnitt
6. GmQnd,
Amtafchaden .
Gemoindefcbaden :
Gmünd . , ,
Bargau . . .
Barth olomä
Degenfcld , ,
Üurlangen , ,
Giiggingen , .
Herlikoi'en . .
lieubach . , .
Iggtngen . , ,
Lautern , . .
Leinzel] . , ^
Lindach . . .
Mi^gglingen . ,
Mutlilangen . .
übe r- Be 1 1 ri n gen
Übcr-Büblngen
Hecbberg , ,
Reichen bach «
Spraitbath . .
Strafldürf . ,
Täferroth . ,
Unter 'Bö hingen
Waldftetten .
Weiler , , .
Winzingen . ,
Wißgoldingon *
Durnhfchtiitt
7. Halh
Amtsfchad^n
Gemein<lefchaden :
Hall , . . .
Arnsdorf . .
Btberafetd . .
Buhenorbiü , .
Elters hofen . .
Enslingen , ,
Gailenkirchen ,
Geialingen . .
GelbiD|a;^en , ,
Gr ü ß- A 1 1 m e rfpan n
Groß- Altdorf ,
HefiTenthal , .
tlihofen . * .
Michelfeld
Orlaeh , . .
Rieden < . .
Steinbach , «
95,2
147,1
14a,8
110,5
55,0
42,9
108,7
^0,0
295^0
151,4
159,5
46,2
198,3
82,3
160,9
180,1
87,1
103,9
260,0
127,5
112,6
153J
210,5
61,3
246,0
201t,9
227,2
148,9
121,2
^)4,6
183,9
109,8
200,1
104,0
209,9
32,1
168,0
45(3
94,9
83,3
67,1
49,(>
71,7
54,8
74,1
49,0
122,8
84,7
73,1
73,9
52,2
105,8
171,5
Namen
der
OberSmter
tiud Gemeinden
^ *» — ^*^ -f
S »1 C& ^ „
5 ö S ? ^
3 -1 n S
Sulidorf . . ,
Thtingentlia! .
Uebrigahaufen »
Unter-Afpaeh ,
Ünter-M link heim
Unter-Sontheim
Uttenhofen . .
Vellberg , , .
Wcekrioden
Weftbeim , .
Wolpertshaufen
Durcbfchnitt
8. H«idenheim.
Amtsfehaden ,
Gemeindefchaden r
Fleldenhetm . .
Bergen weil er .
Bolheim . , ,
Brenz ....
Burgborg , ,
l^etUngen « ,
Fleinbeim . ^
Gerftettcn ^ ,
Giengen a. Br*
GulTenftadt . .
Haufen ob Lonthal
Heldenfingcn .
Ilerbrechtingon
Hermaringen .
Heuchlingen
HolLenmemmingt^n
Jlilrben . . ,
Itzelberg. > ,
Konigabronn ,
Mergelftetten ,
Nattheim . .
Ochfenberg . .
Oggen häufen ,
Sachfenhaufen ,
Schnaitbeim
Söhnftetten . .
8ontbeim a. ßr,
Steinheim , *
Zang ....
Durchfehuitt
9. Kanzel sau.
Amt^fehaden .
G emeiti d e f ch ad e n
Kün^elHau «
Ailringen
Alt'Krantheim
Amrich»baufeD
Afchhaufen .
Belfenberg .
Berlicliingen
Bieringen
Braunsbach .
39,3
46,0
49,4
60,6
69.4
70,0
108,9
93,0
49,7
150,7
99,5
93,2
36,6
149,8
313,9
10,9
67^3
2&0,1
102,1
144,6
115,3
245,5
61,4
83,6
40,8
66,1
259,0
61,1
207,6
243,1
73,7
2746
173,8
167,2
2126
57Ö
845
815
20üJ
907
37,9
88j7
66,5
151,5
2fflJ,6
101,5
132,6
70,6
171,3
212
YermOgensyerwaltniig
J a g f t k r e i 8.
Kamen
der
Obeniinter
und GeiaemdcQ
Buchen bach
Crieabach
Crirpenhofeii
Diebach . .
Dc^rrönÄiTtimern
DfuTtbaoh .
Ddttingen .
Eberbacli
Eberstlral
Ettenhaulon
Garnbei'g .
Uennu^hliaurcn
Hohcbacb .
Hollcnbach ,
■Tagflberg .
IngiilfingüD «
JuTijfliolzhanfeu
Kocfierftetten
Laibach , ,
Laßb^ch , .
Marlach , .
Meßhacb , .
Mdrsbacb ^
Mu] fingen
Muthol" - .
Nagel eberg •
Kiedernhall *
Nitzenhaufen
Über-Ginabach
Ober-Keffach
SchöDtbal . .
SiiüpreclitshaufeTi
Slodcldorf .
Steiubacb .
Steinkirchen
Untcr-Ginabach
Weiübach . . .
WeldiDgsfelden
Wefternhaufen
ZaifeDhaafen .
Durchfchnitt
10. Mergentheim.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Mergentheim
Adolzhaufen
Althaufen .
Apfelbach .
Archshofen .
Bernsfelden .
Blumweiler .
Crainthal
Cregliogen .
Deubacb . .
Edeliingen .
Elpersheim .
Finfterlohr .
Franenthal .
Frcudenbach
Haagen . .
^te » 2 -
a o 2 * c
B 1 S ' 4
155J
222,7
I6y,7
101,9
98,2
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U3,0
347,9
216,5
106,0
74,8
3d,7
230,6
U,b
164,9
177,9
93,3
109,7
149,6
158,6
1d6,1
105,5
171,5
217,3
17Ö,Ö
146,3
154,0
144,9
82,3
243,4
im,b
168,5
76,7
60,3
171,8
286,0
133,0
22,6
74,7
121,3
34,6
133,4
201,7
65,9
27,1
172,1
157,2
129,2
15,6
115,9
83,4
94,0
134,1
99,8
Nameu
der
Oberäiütcr
und Gemeinden
HaehteJ . >
Harthnufen ,
Herbfibaufen
HerrenzimtDorn
Honabronu ,
Igcrsheim ,
Laudenbach
Löffel ftel^en
Markelsheim
Münfter . ,
KaJTau , .
Neubronu .
NeunkJrchcn
Ncniefl . .
Nieder- Ritnbaeh
Ober-Rimbach
PfitzingiJD ,
Queekbronn
Keinsbronn .
Kengershaufen
Rinder fekl .
Roth . . :
RülTel häufen
Schäff.ersheini
Sc hm erb ach
Si min ringen .
Stnpparh
Vorbach*^(inniern
Wachbach .
Waldmannshüten
Weikcvftheiin .
Wermntühauiun
Durchfchuitt
IL Neresheim
Aratslchaden
Gemeindefchaden
Neresheim .
Auernhehn •.
Aufhäufen .
Baldern . .
Ballmertshofen
Bopfingen .
Demmingen
Dirgenheim..
Difchingen .
Dorf merk ingen
Dnnftelkingen
Ebnat . . .
Eglingen . .
Elchingen .
Flochberg .
Frickingen .
Goldburghaufen
Groß-Kuchen
Hülen . . .
Kerkingen .
Kirchheim .
Köfingen . .
Neresheim, Dorf
Oberdorf. . .
3 3ß??,^tt
^ ^ » T
n -i 3 9 j
o "-i S * i
181,3
102,8
159,8
242,7
193,9
142,3
39,3
35,7
64,2
la7,0
210,0
118,6
168,5
106,5
172,5
174,6
101,5
90,8
113,5
205,6
277,1
107,0
116,7
129,3
51,2
114,2
166,6
88,9
56,1
102,0
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59^
79,3
177,1
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155,6
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44,7
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161,8
79,2
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
Ohmen heim .
Fflaumloch ,
Rflttiii^en ♦
Schloßborg ,
Schweindorf
T roch te hingen
Trugenhüfen
ünterriffingen
IJtzmcmmingen
Waldhaufen
Durch fchnitt
12. Oehringen
Amtafchaden
Gemeindefchaden
Oehringen
Adolzfurt
Banm-Erlenbach
Battelbronn
Cappcl . .
EckartaweiJer
Ernabach
EfchulbacL ,
Efchenthal .
Teßbach . .
r^orchtenberg
GaJsbach
Gcißelhardt ,
(inadenthal .
Goggcnbach
Hursberg
KeO'elleld .
KtTchenfiiU ,
Klcin-ilirfdkbacb
Kapferzell .
JLangeiibeutingen
Mangojdfall . *
Michelbach .
Möglingen .
Neuenftein .
Neureuth
Ober-Eppach •
Ober Ohm .
Ober-Söllbach
Ober-Steinbach
Ohrnberg .
Orendelfall .
Pfedelbach .
Schwöllbronn
Sindringen .
Unter-Steinbach
Verrenberg .
Waidenburg
Wefternach .
Wefternbach
Windifchenbach
Wohlmuthauf^n
Zweiflingen . .
Durch fchnitt
91,0
47,6
49,3
345,2
151,4
37,8
4a9
110,4
54,0
245,0
91,5
30,9
11)9,1
111,1
258,0
126,8
77,2
122,9
72^
171,3
303,6
64,8
75,9
109,7
192,4
187,8
65,9
135,4
190,6
89,0
100,5
163,8
74,9
88,3
147,1
119,6
125,4
116,8
238,6
110,7
209,1
23,4
224,3
169,0
86,9
56,2
148,2
105,1
121,5
108,4
265,0
198,0
84,2
13j,6
121,0
der Amtskörperfchaften, Qemeinden etc.
213
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Namen
Namen
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der
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Oberätoter
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Überänittir
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Oberämter
und Gomeinden
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und Gemeinden
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und Gemeinden
sls?X
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13. Schorndorf.
Hößlinswarth . . .
83,3
14. Welzhelm.
Amt^rc^iiadtin , ,
40,4
Hohengehrcti . , .
Mledeläbach » . ,
68,7
119,7
AmtaXohaden . ,
63.4
Gemeindefchaden ;
Ober-Berken * . ,
123,7
Gern ei n de fc haden :
Schorndorf * . , ,
49,8
Ober-Ürbach . * .
94,0
Welaheim . . , .
152,5
Adelberg . .
188,5
Robrbronn . u , *
186,2
Alfdorf ,,...,
84,1
Aichelberg . »
106,2
Schlichten , , . .
179,3
Groti-Deinbacb , .
139J
Afperglen . .
99,0
Schnalth
149,4
Kaiferabach * . ,
201,7
Baiertjck . , ,
246,4
Sehornbach . . , ,
148,9
Kirch enkirnberg
270,2
BultmaDDSW^eiler ,
246,3
Steinenberg. , , ,
166,9
Lorch
117,5
Heiitelsbach
177,4
Tbomasbardt , . .
168,3
Pfahlbronn ....
101,8
Eublbroün . ,
203,8
Unter-Urbach . » .
110,7
PlUderbaufen . , .
119,7
Geradftetten . ,
Vorder- Weißbuch .
209,4
Hudersberg ....
161,9
Grunbricb . ,
121,6
Weiler
83,0
Unter-Seblechtbach .
115,0
Hiiuberabronn .
1^6,9
Winterbai'h » , . ,
63,5
Wäfcbenb euren . .
142,7
Eeblack , . .
168,2
Durchfchmtt , .
103,5
Waldhaufen . . .
I 131,2
Hegenlohe . , . .
131,7
Durchfchnitt . .
135,5
'
Dona u bre
IB.
l Blberach.
Ringfebnalt . . ^ ,
109,2
; Nellingen * . ^ ,
19,4
Amtsfchaden . ,
9iB
Rißegg
Rottnni
69,3
Pappelau , .
Radelftetten .
83,2
117,3
Gemeindefcbaden :
ScheminerbQrg. . ,
66,0
Ringingen -. .
114,7
Biberach. . , . .
91,8
Statflaugen . . . ,
77,8
Schar enlltetten
186,4
Aeptingen .
99,9
Steinhanfei] . . . .
92,7
Schelklingen
107,2
Ahlen. . ,
130,1
Ummendorf. . , .
65,5
Schtniechen ,
107,0
Alberweiler , .
130,3
Unter- Dettingen . .
79,7
Seifien . .
176J
Attbeiin . ,
108,4
Unter-SultneHngen ■
136,3
Sonder buch.
► 325,3
AfimaDDBhardt
162,5
Volkerabeim . , ,
145,3
Snppingen .
224,8
Atleuwelkr
65,9
Warthaufen . . .
64,6
ThcmmcTihaufe]
a
74,6
Aüfhofen
164,6
DuTchfchnitt . .
94,8
Tomerdingen .
65,3 ,
BeUamont .
I2ö,8
Weiler > .
113,7
Bergerbau Ten
120,5
Wippingen . .
1 168,7
Birkenhard .
ErlediDoos .
148,0
149,3
2, Blaubeuren.
Durchfchni
tt
121,9
Erolzheira .
Fifchbach ,
FUramooü .
30,4
89,9
129,5
Amtsfcbadcn . .
Ge m ei ndefc baden ;
23,1
3. Ehingen,
Grodt , , ,
Gtitenzell
39,9
68,0
Bla üb euren ....
Arnegg ♦ . , * .
154,0
09,6
Am tsfc baden . >
fll,9
Höfen , . .
47,7
Alch ......
198,4
Gemeindefchaden ;
nurbel . .
95,1
Beiningen . , ■ ,
—
Ehingen
62,7
Ingerkingen
117,2
BerghCilen * * . ,
132,9
Allmendingen .
65,0
Kirchberg: ,
73,9
Bermaringen , . .
156,1
Altbierlingeo
1 126,3
La Bge n f ch e imn et n
113,5
BoOiugcn . . . p
191,8
Altheim , . .
131,5
Lanpcrtälianfen
130,7
Bilhlenhanfen . , «
223,5
AltrteußHngen .
; 183,4
Mafelhciin ...
134,3
Dornftadt . . - ,
117,5
Bach ....
1 147,0
MettcDberg . «
81,2
Eggingen , . , .
32,0
Berg ....
149,0
Mittel-Biberarh
93,8
Ermingen . . . <
50,6
Beikach . , .
32.5
Mittelbuch . .
107,1
Gerhan fen . - . ,
129,6
Dächingen .
242,2
Mtittensweilcr ,
30,5
Haufen ob Urfpring
190,2
Dettingen . .
87,2
Oberdorf . *
133,1
IlerTlingen . * . .
121,1
Donaurieden ,
170,6
0 b er-Su 1 m et in g en
110,9
Klingenftüin . . .
120,8
Emerkingen
148,5
Ochfenhaufen .
132,9
MaülitolBhüim . . .
—
Ennabofen . ,
127,9
Ueinftettcn * *
69,2
Markbronn ....
121,6
Erbach . . .
142,5
Reute . , .
86,9
Merklingen ....
114,0
Erfingen , .
85,7
214
Yermogensyerwaltnug
Donankreis.
Namen
Hhi
Namen
4fd
Namen
1 w ^ O V
der
Oberämter
der
Oberämter
lull
der
Oberämter
und Gemeinden
a S „ S.»
und Gemeinden
n^ji
und Gemeinden
Frankenhofen . . .
115,3
Reichenbach . . .
192,8
Gamerfcbwang .
217,0
Schalkltetten . .
52,2
6. Kirchhelm.
Granheim • . .
298,7
Schnittlingen . .
116,6
Griefmgen . . .
135,3
Steinenkirch • .
117,4
Amtsfehaden . .
14,9
Grötzingen . . .
Grundsheim . . .
94,2
221,6
Stötten ....
Stubersheim . .
78,0
195,0
Gemeindefchaden:
Herbertshofen . .
105,8
Treflfelhaufen . .
97,7
Kirchheim ....
6M
Heufelden . . .
85,6
Ttirkheira . . .
50,6
Aichelberg .
44^
HunderHngen . .
194,6
Ueberkingen . ,
70,6
BUTingen . .
Kirchbierlingen .
102,3
Unter-Böhringen .
88,1
Brücken . . .
118,9
Kirchen ....
109 7
Waldhaufen . .
171,4
Dettingen .
Lauterach . . .
167,7
Weiler . . .
173,4
Gutenberg .
49,7
Moosbeuren . . .
167,0
Weißenftein . .
95,1
HepHsau. . .
—
Mundeldingen . .
182,0
Wefterheim . . ,
138,8
Hochdorf .
7,6
Munderkingen . .
74,0
Wiefenfteig . . .
38,9
Holzmaden .
Mundingen . .
NasgenTtadt .
Niederhofen .
114,2
224,1
Durchfchnitt .
99,9
leflngen . .
Lindorf . . ,
93,6
64,0
69,1
Nabern . .
12,6
Ober-Difchingen
ir»t,8
5. Göppingen.
Neidlingen .
—
Gber-Marchthal .
ri8,5
Notzingen .
17,3
Ober-Stadion .
Oepfingen . .
Oggelsbeuren .
172;>
13hi,S
Amtsfehaden . .
194
Ober Lenningen
Ochfenwang .
93,4
152,2
Gemeindefchaden :
Oethlingen .
—
Rechtenftein .
RißtilTen . . .
Rotteuacker
Göppingen . .
Albershanfen .
Auendorf . .
Bartenbach .
Betzgenrieth
Birenbach . ,
Boll . . .
Börtlingen . ,
Bünzwangen ,
184,2
46,1
40,5
75,4
27,9
99,9
47,0
47,6
Ohmden . .
Owen . . .
Roßwälden .
69,4
45,0
Rupertshofen .
*21fJ,ü
Schlattftall .
^S^'5
Schaiblishaufen
Sondernach . .
Hi7,B
Schopfloch .
Unter-Lenninge
n
95,8
61,8
Unter-Marchthal .
i3,J
Weilheim .
82,4
ünter-Stadion . . .
Weiler-Steußlingen .
229,7
136,6
Zell . . .
Durchfchnit
t
48,1
47,0
Durchfchnitt . .
127,5
Dümau . .
Ebersbach .
Efchenbach .
37,0
101,6
53,3
7. Lauphelm.
4. Geislingen.
Faumdau .
49,8
Gammelshaufen
46,8
Amtsfehaden . .
23,1
Amtsfehaden . .
25,0
Groß-Eislingen
130,9
Gemeindefchaden :
Gemeindefchaden:
Gruibingen .
Hattenhofen
78,9
Laupheim . . . .
115,9
Geislingen ....
89,8
Heiningen .
Hohenitaufen
37,2
Achftetten
—
Altenftadt . .
86,4
89,7
Altheim
109,4
Amftetten . .
41,4
Holzhaufen .
29,7
Baltringen
113.4
Auf häufen . .
95,5
Holzheim . .
144,5
Bauftetten
100,6
Böhmenkirch .
107,5
Jebenhaufen
122,6
Bihlafingen
147,8
Bräiinisheim .
59,0
Klein-Cislingen
114,3
Bronnen .
108,8
Deggingen . .
182,8
Maitis. . .
78,0
Bühl . .
146,1
Ditzenbach . .
287,9
Oberwälden .
125,3
Burgrieden
151,5
Donzdorf . .
80,1
Ottenbach .
100,6
Bußmannshaufen
205,9
Drackenftein .
326,5
Rechberghaufe
n
81,1
Dellmenfingen .
61,4
Eybach . . .
192,0
Reichenbach
66,0
Dietenheim . .
96,3
Gingen . . .
Gosbach . . .
54,2
Salach . .
122,0
Donau ftetten .
83,2
105,6
Schlath . .
54,8
Domdorf. . ,
212,8
Groß-SUßen. .
88,0
«chlierbach .
23,9
Gögglingen . .
91,0
Haufen . . .
151,0
Sparwiefen .
11,6
Groß-Schafhaufen
275,8
Hofftett-Emerbuc
b !
147,5
Uhingen . .
15,8
Hüttisheim . .
156,4
Hohenftadt . .
184,7
Wangen . .
81,4
lllerrieden . .
120,1
Klein-Süßen. .
Kuchen . . .
159,7
52,1
Durchfchnitt
10i,6
Mietingen . .
Ober-Balzheim .
108,2
70,0
Mahlhaufen . .
197,8
Ober-Holzheim .
36,5
Nenningen . .
121,2
Ober-Kirchberg
J5fS
Oppingen . .
66,9
Orfenhaufen
184,8
der Amtskörperfchaften, Gemeinden etc.
215
Donaukreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
(s & e '
3 *i 1
Kamen ImIISS-
der ig^^p-Es
Oberämter ^ |i ||
und Gemeinden s^ftS?^-
Namen
der
OberÜmter
und Gumeindün
Hegglia Weiler
Roth . , ,
SchnHrp Hingen
Schönebarg.
Scbwendi
i^ießcn . .
Sinningen .
Steinberg .
Stetten , .
Sulmingen ,
Unter-BalBheim
Unter- Kirchberg
Unterweiier,
Wain , , .
WalpertBhofen
Wangen , ,
Woinftetten.
Wibltngen .
Durchfchnitt
6. Leytkirch,
Amt^rchaden ,
Gemeindefobailen ;
Leiitkirrh ,
Aichrti^tten .
ALtmannshofen
Berkheim .
DiepoldAhofen
Ellwangcn .
Fricfenhofcn
Gebraihofen
GüfpQldsholen
Haa^ac-h . .
Hauerz , ,
Herlazhöfen
Hofs . . .
Kirchdorf .
Mooshaufen .
Ober-Opfingen
ReicbenböiVn
Rt>tb , . .
äeibranz , ,
Sptndtjlwag .
Tb an n heim .
Waltershofon
Wintorftetten
Wuehzenhofcn
Wurzach . .
Durcbfchnitt
9. MOnfingen.
Aratalcbaden ,
Goroeindefchaden:
Müntlngun , . .
Aichelau , , . .
Aicliftetten , . .
157,0
127,8
im/j
77,9
195,1
242,2
83,0
132,1
106,5
130,3
95,2
196,3
142,6
249,0
241,8
213,9
136,4
127,i
9,0
81,9
67,8
a^,8
89,4
85,7
58,0
1(M,0
81,6
90,9
9ß,8
im,7
56,3
133,5
70,7
79,5
120.2
71,5
94,4
48,4
105,6
118,7
115,4
220,4
e3,2
83,0
121,2
Anbauten
Apfelftetten
Aningen »
Baadi . .
Bemlfich .
Bichisbaiiren
Böülngen
Bremelaa
Bnttonhaufen
Dapfen *
Dottingen
Eglingen ,
Eheftetten
Emeringen
Enn ab euren
Erbftetten
Feldftetten
Gauingen
GeiHngen
Gomadingcn
Goßenangen
Güudelfingen
Guodershofen
Hajingen
Hütten . .
Hnldrtetten ,
TlLindcrllngen
IndelbauTen .
IngTtetten .
JiU'tingen
Koblftetten .
LaichJngen .
Magolaheim .
Mehrftetten ,
Motdeirtetten
Münzdorf .
Oberftotten .
Oedcnwaldftett
Pfronftetten,
Snnderbucb .
Snntheimp ,
Stemgebronn
Tigerftdd ,
Wilfingen .
Zwiefaltcn .
Diirchfchnitt
10. Ravensburg.
Amtsrehadcn .
Gemelndefchaden :
Ravensburg
Baienfurt
Baindt . .
Beig . . .
Blitzenreuto
Bodnegg . .
El'cbaeh . ,
Efenbanfen ,
Fronhofen .
164,7
34.7
46,0
112,0
8G,0
36,9
184,9
101,9
31,3
3G,0
74,1
194,9
113.0
194,1
79,4
147,0
244,2
186,4
345,1
128,2
74,0
127,1
207,5
271,4
170,8
38,3
65,7
63,4
107,6
21,0
41,1
89,0
183,5
36,4
151,0
ao,9
63,3
64,4
69,9
5,8
87,0
105,8
86,9
116,6
111,4
124,1
mß
113,8
75,5
Grflnkraut . ,
flaleuweiler* .
Kappel . . .
Schlier . . .
Schmalegg . .
Thaldürf. . .
Vogt . . , .
Waldburg , .
Weingarten . .
Wilbelmsdorf .
Wolketaweiler.
W o 1 pe r t fc h wende
Zogen weil er
ZiLßdorf , . .
Dnrchfchnitt
II. Riedlingeni
Aintsfrhaden .
Gemeindefchaden :
Riedlingen <
Alleahanfen .
Altheim . .
Andeltingen.
Becbingcn .
B euren - .
Betzen weiter
Bjuzwangeu .
Buchau . ,
Datigendorf.
Dietolbofen .
Dictershaufen
Dicterakirch
Diirmentingen
Dtirnau , .
Dürreawaldftett
E^elüngen
Emerfeld
Erisdorf , .
Ertingen . .
Fricdingen ,
Göffingen .
Grieniugen .
Hailtingen ,
Haufen , .
Heiligkreuühal
Hendorf . »
Hunderlingen
Ittenhaufen .
Kanzach * *
Kappel . ,
Marbach . .
M Öhringen >
MürJingeu .
Moo»burg .
Ncufra . .
Ober- Wachingen
Oflingen , .
Oggclshaufen
rfluniraern .
124,7
97,3
1354
110,4
103,5
118,8
119,2
134,7
136,4
197,4
200,6
107,8
105,7
93,9
108,0
19,0
78,9
143,7
171,5
186,7
175,5
210,5
18Fi,5
299,0
113,0
85,8
300,5
219,3
261,5
120,9
204,0
127,5
172,3
73,0
239,2
77,1
243,0
35,4
145,1
200,4
17f>,4
64,4
223,2
92,0
89,6
187,8
181,7
249,0
427,5
357,8
167,6
308,9
237,1
366,7
173,0
216
YermögensTerwaltung
Donaukreis.
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
■^S * '^ -
° = M ^
» «^ 2 H S-
Kamtin
der
Oberämter
und Geraeinden
der
Oberfimter
und Gemeinden
iSe'
ReutUngendorf
Sa^üggart , . ,
Seekirch , , ,
Tiefenbach . ,
Uigendorf , .
LTnlingeu . . *
Unter- Waehingen
Upflamör , ,
Uttenweiler , ,
Waldhaiifen
Wilflingen . ,
Zell , , . .
Zwiefaltendarf.
Durclircbnitt
I?« SauVgaUi
Ätntsfchaden *
Gcraeandelchaden;
Saulgau , . *
Allin;i.niiaw4^iler
Ättshaufen .
Hd^küfen .
Bierftetten .
Btochingon .
Blünried . .
Bolftcm . ,
Boras . . .
Bondorf . ^
Braunen Weiler
Bremun . .
Ebeawdler ,
Ebcrsbaeh ,
Eichen . .
Eichftegen ,
Etmetach
Enskofen
Fleifch Wangen
Friedberg ,
Fulgenftadt .
Gelgelbacb .
Grofl'TifTen,
GUnzkofen .
Gug^enbaufeu
Haid . , .
Herb er Un gen
Ueudorf , .
Hochburg .
Hoben tengen
Hoßkirch
Hüttenreute .
lettkofen
Königseggwald
Lampertßweiler
Lanbbach .
Mengen . .
Mieterkingen
Moosheim .
Masbach . •
Oelkofen . •
189,8
168,4
177/^
238,5
230,2
15t),9
108,6
229,8
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361,4
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238,3
11H,1
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110,0
256,0
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123,2
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131,2
220,2
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74,4
MOfi
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145,3
231,4
111,6
146,3
182,3
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123,1
272,8
102,4
139,0
179,6
37,2
145,6
83,8
148,9
105,8
46,2
128,1
124,2
182,2
149,4
Pfningen . .
Beichenbach .
Kenha-rdaweller
RUidhaufen . .
Schecr , . .
Unterwaidbaufen
Urfendorf . .
Völlkofen . *
Wülfartü Weiler
Durch fcbnitt
13. Tettatng.
Amtafchaden .
Gemeinde fehaden :
Tettnang .
Ailingen .
Berg . .
Eriskireh
Ettenkircli
Flnnau .
Fried ri dl flUafen
Heniigkofon
Hirfehlatt , .
Laimnaii . . .
Langenargen .
Langnau . . .
Liebenau. . .
Neukirch, , ,
Nonncubach
Oberdorf. . ,
Über-Eifenbaeh
Ober-Theu ringen
SchnetzenhauJ'on
Schomburg . ,
Tannau . . ^
Unter- Meckenbcurcn
Durchi'chnitt < ,
14. Ulm.
Aratsfchaden ,
Ctemeindefchaden :
Ulm . , ,
Alpeck , .
Altheim . .
Allel fingen .
Beiuierltetten
Ballendorf .
Bemftadt .
Bifllngen . .
Börslingen .
Breitingen .
Ehren ftein .
Einiingen .
Ettlenfchieß.
Göttingen .
Grimmelfingen
Halzhanfen .
166,9
208,6
132,1
9t),8
188,5
146,7
229,1
190,7
128,2
8,3
129,0
91,8
125,2
179,5
120,6
133,0
101,0
109,3
69,8
206,1
117,4
130,8
117,3
109.8
114,8
81,7
129,8
88,6
116,7
140,5
107,8
161,9
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75,9
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46,7
147,6
90,1
68,0
51,0
210,1
73,5
Hohkirch .
Hörvel fingen
Jungingen ,
Langenuu
Lehr , , ,
Lonfee . .
Luizhaufen ,
Mähringf^u .
Necnftetten ,
Nerenftetten
Ni ed er* Stotzi ngen
Ober-Slotaingen
OcUingen
Raminingen ,
Reutti . ,
Setzjngen *
Söflingen
Stetten . .
Urfpring . .
Weiden ftetten
Wefterftetteu
Durch fcbnitt
15, Waldfee,
Amtsfehaden .
Gemeindcfchaden:
Waldfee . . .
Arnach . , ,
Aulendorf , .
Bergatreute
Dietraans . .
Eberhardzell *
Einthilrnen , ,
Gaisbeuren » .
Oaidgau . . ,
Haifterkirch ,
llocbdorf . .
Hummertsrled .
IngüZdingcn . .
Michelwinnenden
Mühlhaufen . ,
Obor-EDTeudorf
Otterswang , *
Reute • . , ,
Sehindetbaeh .
Schuirenricd .
Schwdnhaufen
Steinach . . .
Steinhaufen . .
Thannhaufen .
Unter-EITendorf
Unter-Schwarzach
Unter- Urbach . .
Winterftettendorf
Winterftettenftadt
Wolfeffg. . . .
Ziegelbach . . .
Durcbfchnitt
122,2
61,9
126,8
198,8
105,7
56,2
19,3
48,6
47,6
138,4
86,7
124,8
51,0
80,6
56,5
U4,4
184,8
26,1
76,0
77,7
118,0
8.5
54.1
77,9
201,5
114,6
48,0
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97,8
102,4
73,7
97,0
99,5
76,3
74,3
33,5
110,4
94,1
124,5
125,0
92,5
60,7
97,6
102,0
33,3
49,0
63,4
98,3
85,7
128,3
70,0
87,0
der Amtskörperfohaften, Oemeinden etc.
217
Donankreis.
Namen
der
Oberitmter
und Gemeinden
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Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
3 *< t •
Namen
der
Oberämter
und Gemeinden
Hm
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16. Wangen.
Amtsfchaden .
Gemeindefchaden :
Wangen . .
Amtzell . .
Bearen . •
Cbridazbofen
Deuchelried.
6,4
121,7
101,6
91,8
124,6
56,8
Eggenrente .
£glof8 . .
Eifenharz
Emmelhofen
Göttlishofen
Groß-Holzlente
Immenried .
Isny, Stadt .
Isny, Vorftadt
Kißlegg . .
Neu-Ravensburg
40,9
158,2
90,0
59,4
132,4
91,7
80,7
124,7
95,7
156,5
48,2
Neu-Trauchburg
Niederwangen
Praßberg .
Ratzenried .
Rohrdorf .
Siggen . .
Sommersried
Wiggenreute
Durch fchnitt
122,6
62,7
53,7
77,8
55,1
92,3
54,9
44,2
89,8
Tabelle D. auf S. 218 ff.
218
YermSgensTerwahang
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Amtskörperfchaftsfteuer
vom Kapital-, Renten-, Dienft-
und Bernfb-Elnkommen
T)r. 1877/78.
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222
YermögeiiBTerwaltnng
E. Uekrfieht &b«r den Ertrag
feit deren Emführnng im Jahre 1877
Stadt
Ein-
wohner-
zahl
1880
Zeit
der EinfDhruDg
der Abgabe
Die Abgaben
worden erhoben
von im Betrag von
Ertrag der
(nach AbEog der Rück-
1877/78
1878/79
(9Monate)
«4
1879/80
äL
Stuttgart.
Ulm
Heilbronn . .
Eßlingen .
Rentlingen . .
Canaftslt . .
Gmflnd
Tübingen
Ravensburg
Hall
Aalen . .
Weingarten
Ellwangen
Calw
Crailsheim
Langenaa
Friedrichshafen
117 303
32 773
24446
20 758
16609
16205
13 774^
11739
10550
9222
6 659
5 232
4697
4 662
4642
3 798
3053
306122
1. Dezbr. 1877 I
1. Novbr. 1877
1. April 1878 |
1. März 1879 {
31. Mte 1879
20. Min 187»
1. Juni 1878
1. Juni 1878
1. April 1881
1. Juli 1881
16. Juli 1878 I
1. April 1878
16. Mai 1878
1. März 1879
16. April 1878
1. Oktbr. 1881
1. Novbr. 1881{,
4. März 1878
21. März 1879
25. März 1879
Fleifch 6 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 JK;pr. 100 kg
Gas 4 Pf. pr. cbm
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 e^pr. 100 kg
Fleifch 6 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr hl.
Malz 2,50 JK;pr. 100 kg
Gas 4 Pfl pr. cbm
Fleifch 4 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 e4^pr. 100 kg
Gas 2 Pf. pr. cbm
Fleifch 6 PC pc kg^
Bier 6& Pt {ir. B
Malz 2,50 cl(pr. 100 kg
desgl.
Fleifch 6 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 JKtpr. 100 kg
Fleifch 5 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 JK;pr. 100 kg
Gas 3 Pf. pr. cbm
Bier 66 Pf. pr. hl
Malz 2,50 JK;pr. 100 kg
Fleifch 2 Pf. pr. kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 e4^pr. 100 kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 ciKipr. 100 kg
desgl.
desgl.
desgl.
Fleifch 6 Pf. pr. kg
Bier 60 Pf. pr. hl
Malz 2,50 e^pr. 100 kg
Bier 65 Pf. pr. hl
Malz 2,50 e^pr. 100 kg
desgl.
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19445
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557 468
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62869
17 874
44 915
50702
16271
36666
19380
1778
8160
8489
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874063
776456
66326
121080
64366
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69210
16046
37 091
18201
13 663
9675
9069
6 760
5 563
1314190
der AmtskörpiBr&haften, Gemeinden etc.
2;>3
der örUiehen Terbraoehsabgaben
bis zum Schlojß des Etatsjahrs 1881/82.
Abgaben
vergHtungen)
Reinertrag der Abgaben
(nach Abzug der Erbebungskoften)
Im Jahre
1881/82
JH Proz.
Bemerkongen
1880/81
JL
1881/82
cJlk
18'/V/78
cJlk
1878/79
(9MonAte)
JH.
1879/80
Jk
1880/81
Jk
1881/82
Jk
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825 682
469 366
581698
745 993
773 504
793 840
7,04
3,9
83007
96 851
22 727
60980
63396
80 487
94126
2,96
2,8
129830
132094
—
16859
112569
128256
124856
6,40
5,5
59 614
53 626
—
58 381
55 956
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2,69
6,7
Die Erhebnog w«r Tom
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unterbronhen.
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—
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62350
63 542
4 494
37 959
49698
55592
58195
3,92
8,4
61504
62109
5494
46217
53 896
58177
58711
4,61
6,6
18 524
17 052
—
13366
14387
17189
15 792
1,45
7,4
39394
41989
18245
34015
34 691
36 994
39 289
3,98
6,4
19 630
18 698
1659
18133
16 735
18046
17130
2,08
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12 745
12270
—
1546
13219
12190
11718
1,84
4,5
11128
11190
1486
7 828
9416
10898
10862
2,14
2,9
—
10116
—
—
—
—
9 738
2,20
3,7
6 Monate.
—
7866
—
-
—
6 698
1,69
14,8
5 Monnte.
10583
9075
5092
8062
8640
9980
8 613
1,95
6,1
6 919
6 589
—
6
6460
6 599
6 312
1,78
4,2
Die Erhebnnir war vom
1. April bis 29. Juni
1881 nnterbroohen.
5299
5008
—
—
5 310
5 021
4 807
1,64
4,0
1375251
1426 878
528 563
828 219
1242 248
1310417
1 359 579
4,66
4,7
224
YennSgensTerwaltnng
F. Ueberfieht über die Zahl der Gemeinden, welelie den (lemeindebfirgern Bfirgernntinngen,
bUrgerliehe Holigaben gewähren,
nach dem Stande im
Oberämter
f
Backnang • .
Beligheim . .
Böblingen . .
Brackenheim .
Capnftatt . . •
Eßlingen . . .
Heilbronn . .
Leonberg . . .
Lndwigsburg •
Marbach . . .
Maulbronn . .
Neckarfolm .
Stuttgart Stadt
Stuttgart Amt .
Vaihingen . .
Waiblingen . .
Weinsberg . .
Neckarkreis
Balingen . •
Calw . . .
Freudenftadt
Herrenberg .
Horb . . .
Nagold . .
Neuenbürg .
Nürtingen .
Oberndorf .
Reutlingen .
Rottenburg .
Rottweil . .
Spaichingen .
Sulz . . .
Tübingen .
Tuttlingen .
Urach . . .
Schwarzwaldkreis
Ge-
meinde-
zahl
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19
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In Gemeinden beftehen die
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ff
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1
11
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2
8
1
6
6
13
61
der Amtskörpcrfchaftcn, Gemeinden etc.
225
befteheDd in AllinandgeDnß und Holzgaben, oder an Stelle der letzteren Geldvergiltnngen flir
nnd Ober den Werth diefer Satzungen
Etatsjahre 1875/76
Bargernutziinge
n aus:
AUmandnutzung
Jährlicher
Geldwerth
d. Holznutz-
ungen (Re-
vierpreis) u.
Betrag der
Gegenlei rtung der
Nutzungsberechtig-
Gelainmt-
ten au die Gemeinde
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All-
Gefammt-
Jährlicher
Zufammen
-—
werth der
Gegen-
Holz
geld
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ungen für
Holz-
nutzungen
für All-
manden
für Holz-
gaben
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Jk
—
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617
617
—
—
3
48,89
4 856
10 389
15 245
98
499
597
6
—
—
131,01
9 540
142 167
151 707
458
18 321
18 779
9
3
2
26,61
2 350
31289
33 639
558 ' 1565
2123
—
1
10
154,24
28 063
3 855
31918
4 670 j 90
4 760
—
—
6
158,25
13 830
11189
25 019
1426 2 041
3 467
4
—
5
219,57
21722
10152
31874
6 606
48
6 654
13
1
3
82,50
5 210
139 611
144821
320
5 417
5 737
—
-—
7
85,26
8 722
5 245
13 967
2 674
—
2 674
7
4
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51,50
4116
34176
38 292
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4 094
4 694
15
—
—
2,56
40
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50 519
8 090
8 090
5
—
4
131,61
11452
54 974
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1118
5 769
6 887
1
1
5
64,13
6 289
4 546
10 835
1496
401
1897
11
—
1
20,07
1804
43 705
45 509
812
812
1
1
6
47,43
4190
1437
, 5 627
788
375
1163
3
75
1
4
67
64,34
1,393,39
^3 040
16 867
19 907
537
94
631
13
130159
597 232
727 391
21966
47 616
69 582
8
2358,49
100429
157 835
258 264
9 589
20 762
30 351
10
2
5
181,61
11088
69 728
80 816
305
2 992
3 297
2
1
3
489,81
20 555
140 828
161 383
859
846
1705
5
6
1
97,13
10 366
76 281
86 647
813
6 797
7 610
5
1
1
81,33
7 358
60 895
68 253
301
2 921
3 222
7
3
6
130,78
8 548
47 548
56 096
363
625
9as
15
4
98,03
9 269
159 472
168 741
213
13 597
13 810
—
17
674,96
56 649
65 749
122 398
6152
7 033
13185
—
1
7
879,60
27 233
39 790
67 023
5 132
302
5 434
—
3
2 664,58
122 247
116 073
238 320
13 930
774
14 704
6
3
767,18
39 456
92 363
131 819
1877
6 821
8 698
—
1
13
2 795,60
139 572
134 032
273 604
26 588 22 887 |
49 475
—
6
1 771,61
77 523
70 520
148 043
10 563
3 252
13 815
2
1
14
969,33
36 726
32 060
68 786
3 929
3 241
7170
2
1
4
956,56
68 254
56 464
124 718
4 851
5 250
10101
—
4
2 565,87
115 032
94108
209 140
13 180
9171
22 351
54
—
3
1 654,80
92 403
84184
176 587
9 464
3 087
12 551
21
98
191 37,27
942 708
1 497 930
2 440 638
108,109
110 358
218 467
WOrttcmb. Jnhrhncher 1R«:^.
15
226
Vcrmögensyerwaltung
Schluß
Ge-
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In Gemeinden beftehen die
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Aalen . .
19
18
1
1
Crailsheim
Ellwangen
Gaildorf .
26
27
24
26
a
1
—
—
—
—
23
85
23
31
1
—
—
—
1
—
Gerabronn
Gmünd .
26
28
29
49
48
16
28
13
31
82
10
16
18
16
3
2
1
1
1
3
3
5
1
2
Hall 1
Heidenheim
Künzelsau
Mergentheim
Neresheim
34
29
5
1
—
Oehringcn
Schorndorf
43
28
37
3
6
25
1
—
2
—
—
Welzheim
12
6
6
—
—
—
—
—
Jagftkreis ....
427
317
110
8
1
15
1
3
Biberach .
44
32
47
37
44
29
40
20
3
7
17
—
—
1
—
—
Blaubenren
Ehingen .
Geislingen
Göppingen
Kirchheim
Laapheim
Leiitkircb
Münfingen
34
7
27
2
8
25
41
2
37
23
4
8
—
9
1
-r
25
48
24
9
1
39
8
6
1
3
12
—
Raven8t)urg
• • »•
23
22
1
—
—
—
—
—
Riedlingen
53
38
15
1
1
»_
Saiilgau .
Ao
36
14
2
1
1
Tettnang .
22
22
—
Ulm . .
37
31
32
30
5
1
—
—
—
—
—
Waldfee .
Wnngen ,
24
23
1
—
—
1
—
—
Donaukreis ....
573
415
158
19
8
27
15
—
Neckarkreis ....
396
180
216
56
1
43
11
6
Schwarzwaidkreis . .
615
104
411
97
40
118
61
19
Jagftkreis
Wartiemberg . . .
427
317
110
8
1
15
1
3
1911
1016
895
180
50
203
88
28
der Amtskörperfchaften, Gemeinden etc.
227
von Tabelle F.
Bfirgernutzungen ans:
Allmandnatzung
Jährlicher
Geldwerth
Gegenleiftung der
d. Holznil tz-
UDgen (Re-
Nutzungsberechtig-
ten an die Gemeinde
Gefammt-
werth der
Gegen-
leiftungen
üolz-
All-
Gefammt-
Jährlicher
vierpreis) u
Betrag der
Zufammen
Holz
geld
mand
fläche
Pacht-
wcrth
Entfchädig-
ungen für
Holz-
mr All-
manden
für Holz-
gaben
nutziingen
ha
cMl
Jk
Jk
Jk
cMl
JH
—
—
—
14,18
1700
11367
13 067
300
4095
4395
—
—
2
89,76
820
820
122
122
—
—
1
11,86
195
— -
195
97
—
97
3
73,19
3 842
310
4152
351
z
851
—
—
9
226,44
9132
6700
15 832
1534
873
2 407
1
12
715,21
24 212
32 652
56 864
7 935
6046
13 981
6
—
8
66,71
3 894
20185
24079
421
4 701
5122
6
—
2
309,71
29159
34 546
63 705
1442
3 847
5 289
—
—
5
83,15
3 505
—
3 505
243
—
243
2
•1
3
56.24
3 577
10140
13 717
334
788
1122
—
—
23
479,54
26 828
1660
28 488
3 873
626
4499
1
—
5
182,49
9 546
20 528
30074
853
4 696
5 549
15
2
73
2258,48
116 410
138 088
254 498
17 505
25 672
43177
—
8
12,86
1168
~
1168
359
—
359
2
4
180,41
9 494
12 310
21804
1205
3090
4 295
—
—
14
617,41
20 612
—
20 612
1735
1785
—
—
19
989,47
75 923
10 248
86171
7 002
1689
8 691
—
—
13
923,31
62167
23 531
85 698
5 776
1670
7 446
—
—
4
86,68
2 210
—
2 210
130
130
—
—
104,33
4120
8 258
12 378
282
530
812
1
2
15
1 602,71
50 708
100 667
151 375
7 569
893
8 462
—
—
1
6,55
267
—
267
45
—
45
—
—
14
563,40
35 992
1983
37 975
2 464
—
2 464
1
1
8
507,86
31964
87 629
119 593
4 419
8 466
12 885
5
598,89
18 579
18 579
2900
2900
—
1
—
—
8473
8 473
—
—
—
—
—
—
39,40
1800
4107
5907
—
2 396
2 396
4
4
100
6 233,28
315 004
257 206
572 210
33 886
18 734
52 620
75
13
67
1 393,39
130 159
597 232
727 391
21966
47 616
69 582
54
21
98
19 187,27
942 708
1497 930
2 440638
108109
110 358
218 467
15
2
73
2 258,48
116 410
138088
254498
17 505
25 672
43177
148
40
838
29022,42
1504281
2490 456
3 994 737
181466
202 380
383846
228
Vermögensverwal tung
G. Ueberncht ober die VerwaltnngsergebnifTe der «rtlieheo Stiftnngen
im Rechnungsjahre 1879/80.
Zahl
der
Geld-
grund-
Schulden
Betrag
der laufenden
Betrag de
für kir
ZW€
Betrag
des
jähr-
Oberäinter
Ver-
ftocks-
liche
Ein-
Aus-
5-S--
Aktiv-
walt-
Hat
Betrag
Tilg-
ungs-
nahmen
gaben
Urals
liehe
:e
Vermögens
ungen
rate
0^
Jk
Jk
Jk
cM,
Jk
<Ml
c^
Backnang ....
28
308 146
7188
1270
34546
43 923
3 610
323189
Befigheim .
22
381 687
—
—
26 656
27 356
—
381 559
Böblingen .
19
262 037
46171
—
18 733
18 997
—
269 283
Brackenheim
37
831 028
364
—
64 404
59 569
—
879 851
Cannftatt .
44
489 407
—
—
90 472
91570
—
501 137
Efllingen. .
43
767 394
19 420
640
195 871
276 199
—
820 165
Heilbronn .
40
1 086 686
764 801
8 333
447 288
431 976
23 309
1160 053
Leonberg .
48
864 668
8 939
685
74 451
70 201
—
895180
Ludwigsburg
24
787 568
1612
150
68 392
62 764
—
799 435
Marbach . .
28
451 463
3 986
607
31033
28 913
—
463 300
Maulbroun .
27
236 635
3 405
—
16 547
14 869
501
244 329
Neckarfulm .
54
878 604
1260
642
82 933
71 792
2 071
895 492
Stuttgart, Stadt
71
2 176 649
—
—
834 231
1 163 688
—-
2 319 380
Stuttgart, Amt
24
122 267
2 540
100
15 065
16 431
—
144 430
Vaihingen . .
30
666 354
—
—
49 992
46 486
47
677 004
Waiblingen . .
36
254 720
4 246
500
41787
38 880
• —
258212
Weinaberg . .
44
321 324
—
12 927
31413
2 123 814
26 878
686
331667
Neckarkreis . .
619
10 880 637
863 932
2 490 492
30 224
11363 666
Balingen
41
1013 863
11 031
67 289
59 434
1026 027
Calw . . .
58
443 589
2 257
400
67 066
58 490
2 623
456 197
Freuden ftadt
43
231 175
5100
—
21761
26 236
—
229 015
Herrenberg .
36
761 607
590
—
66 841
64 573
354
897 471
Horb . . .
53
689 589
-_
—
75 625
70 597
—
715155
Nagold . .
37
209 787
135
—
15 928
13 633
—
206 466
Neuenbürg .
39
212 107
—
—
24 670
27 236
618
216 507
Nürtingen . .
52
1022 651
—
—
123 046
119 665
—
1 031 584
Oberndorf .
48
761 523
37 000
2000
79 221
78 003
67
739 848
Reutlingen .
24
1 084 176
—
—
211 847
214 764
—
1 125 525
Rottenburg .
50
771 119
126
—
43 006
51277
—
782 054
Rottweil . .
59
2 409 213
5 269
678
235 221
215 435
1662
2 519 694
Spaichingen
27
1 046 466
34 020
3 501
80 397
83 533
—
1020 485
Sulz . . .
33
303 831
1733
—
31562
30 018
—
324 153
Tübingen .
42
713 755
15 241
343
62 996
59168
—
712 610
Tuttlingen .
30
696 328
5 329
957
51418
45 442
—
• 721826
Urach. . .
26
698
314 661
500
—
31316
27 966
' —
322 560
Schwarzwaldkreis
12 685 440
118 331
7 879
1 289 210
1 245 470
5 319
13 047177
der Amtskörperfchaften, Gemeinden etc.
SchluU von Tabelle G.
229
Zahl
der
Geld-
grund-
Schulden
Betrag
der laufenden
Betrag de
für kir
Zwe
Betrag
des
jähr-
Oborämtcr
Ver-
ftocks-
liehe
Ein-
Aus-
o « ►<
Aktiv-
walt-
Hat
Botrag
Tilg,
nngs-
nahmen
gaben
«ig
Vermögens
ungen
rate
oq
a
Jk
cJÜ
Jk
Jk
cA
Jk
cA
Aalen
39
570 357
18 026
768
54 548
41443
5 420
594 718
Crailsheim .
51
524 966
3 702
1213
56 247
52987
1617
533 796
Ellwangen .
105
2 011179
45 351
1371
148 350
131 231
6 305
2 059 301
Gaildorf. .
81
257 277
33 933
1114
33 633
35 672
13 444
268 571
Gerabronn .
52
490 767
471
271
26 789
26 692
278
479 878
Gmünd . .
51
1274 857
30 585
2 074
236 171
190 629
1516
1380028
Hall . . .
37
1 801 895
3 783
—
173 407
189 835
4 408
1 778 439
Heidcnheira .
36
1 045 234
462
171
86 341
80140
156
1062 355
Kftnzelsau .
63
531 615
9 974
827
36 362
32 711
5 446
543 263
Mergentheim
68
1 266 953
14 979
1300
93 847
107 726
8 610
1290 913
Neresheira .
91
831 575
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387 163
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42 402
40 572
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187 501
991
444
18828
19 252
1488
195 544
Jagftkreis . . .
11 522 177
190 507
13484
1 093 123
1 021 436
56 873
11788 829
Biberach
134
3 586 765
77 691
4083
523 070
554 309
6 693
4 053 363
Blaubeuren .
53
853 689
4040
433
98 772
102 826
1340
900 748
Ehingen . .
90
1088 605
9 744
697
160300
160 896
7 437
1 272 786
Geislingen .
56
1 039 570
6 237
565
86 528
84 232
1201
1115 234
Göppingen . .
50
505 585
2 296
210
54 730
49 631
650
564 333
Kirchheim .
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866 806
—
81031
81458
86
913 345
Laupheim .
62
1 022 154
25 216
1665
64 447
55 578
6 731
1 091 796
Leutkirch .
89
1 319 978
2829
—
97 918
99 052
633
1 493 511
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65
587 426
1040
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45 462
39 427
1641
638 431
Ravensburg .
72
1168 745
63 142
1317
137 570
133 591
4 689
1 201 428
Riedlingen . .
109
1678 875
20871
2 631
172 523
175 817
7 322
1 802 268
Saulgau . . .
108
1 210 810
34 269
2 985
103 184
104 515
14827
1 313 647
Tettnang. . .
90
1 085 990
5 708
1300
73 240
62 734
2 350
1 145 064
Ulm ... .
55
2 208 879
741 348
734 323
2 250 541
Waldfee. . .
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1413 123
2 700
600
104 296
110175
3 378
1 537 336
Wangen . . .
52
830118
11031
1714
74 548
70 693
3 281
895 900
Donaukreis . .
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20 467 148
266 814
18 243
2 618 967
2 619 257
62 259
22 189 731
Neckarkreis
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10 886 637
863 932
12 927
2123 814
2 490 492
30224
11 363 666
Schwarzwaldkreis
698
12 685 440
118 331
7 879
1 289 210
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11788829
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55 561 402
1439 584 52 533
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VON DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BÜKEAU.
JAHRGANG 18 8 3.
I. BAND* 3. HAIFTE.
Bewegung der Bevölkerung im Jahr 1882, — Statirtik der Erwerbung und de« VerluftH der Hdcbs-
und Staatsangehörigkeit in den Jahren 1880—10^2, — Die laudmrthfchaft liehe Bndenbenützung und die
Ernteerträge im Jahr 1882. — Die Ergebni ITc der FruchtmSrkte im Jahr 1882. — Die ErgebnilTe der
Wollmärkte von 1883. — Die Ausfuhr von Früchten und Mtihlfabrikaten über den Bodeofee im Jahr
1882. — Der Schiffs- und Waaren-Verkehr fra Jahr 1882. — Die HauptergebniiTe der Berufsaähhmg voci
5. Juni 1882 für Württemberg. — Die ErgebniiTc der Viehzählung vom lü. Januar 1883 für Württemberg.
STlinGÄRT.
W. KOHLHAMMER.
1881.
Drnet von W* Kolilhammer in SttJttgürt
Inhaltsverzeiclinis
der 2. Häme des I. Banden 1883.
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Bewegung der Bevölkerung im Jahr 1882 ...,-* 23/1
^oHftik der Erwerbung und des Verlußs der Eeichs* und Staatsangehörigkeit in den Jahreti
ISSO, 1881 nnd 1S82 . . 252
Die landwirthfthaftliche Bodenhenütsnng und die Emteertrܧ€ im Jahr 1882 253
lik Ergehniffe der Frudilmtirkie im Jahr 1882 , , . . . 272
i>»> Ergebnißß der WoUmärkte vfm 1883 27i
Die Ausfuhr von Früchten und Mühlfabrikaten über den Badenfee im Jahr 1882 . , . . 275
Der ö'chiffS' und Waarett- Verkehr im Jahr 1882 ....... 27 B
Die Hauptergebnijfe der Berufssühlung vom ^j. Juni 1882 für Wiirttemberff .,,*.,, 281
Die Ergebnißh der Viehzählung vom 10* Januar 1883 für Württemberg . « 338
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Bewegung der Bevölkerung im Jahr 1882.
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B. Die im J. 1883 im Alter von mehr als 5 Lebensjahren Geftorbenen. (FortC)
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248 , Bewegung der Bevölkerung.
B. Die im J. 1882 Im Alter von mehr als 5 Lebensjahren Geftorbenen. (Scbluü.)
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jahr
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jahr
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Statirtik der Erwerbong nnd des Terlufts der Reiebs- nnd Staats-Angeborigkeit
in den Jahren 1880, 1881 ond 1882.
Vgl. Württ Jahrbücher 1880, I. 8.51—53 und S. 383.
Es beträgt die Zahl der verliehenen Urkunden an:
in
den Jahren
durch Wieder-
verleihung*) auf-
genommene
ans anderen
Bundesftaaten
aufgenommene
naturalifirte
Ausländer
nach anderen Bun-
desftaaten und in
das Reichsausland
entlaffene
Familien
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Familien
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Familien
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Familien
Einzelne
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1881 . . .
1882 .. .
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32
50
4
11
7
26
27
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241
361
323
1101
1208
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Ferner die Zahl der aufgenommenen und entlaffenen Per fönen:
in
den Jahren
Aufgenommene
Entlaffene
nach
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Ausländer
anderen
BandesTtaaten
dem
Beiobsansland
1880. . .
1881. . .
1882. . .
16
14
146
111
164
40
79
42
125
123
149
2109
2 944
2 727
») Reichsgefetz vom 1. Juni 1870, J. 21, Abf. 4 und 5.
L
Die landwirthfchaftliohe Bodenbenützung
und
die Ernte-Erträge
im Jahr 1882.
Mit den Hanpi-Ueberfichlen a, b, c.
Die Ermittlung der landwirthfchafllichen Boden ben Atzung und der Ernteerträge hat in
Württemberg, wie in den vorhergegangenen 4 Jahren, fo auch im Jahr 1882 zu Folge der Vor-
fchriften und BefchlülTe des Deutfehen Bundesraths vom 15. Febr. 1874 und 8. November 1377
nach Maßgabe der Verfügung der K. Minifterien des Innern und der Finanzen vom 27. März 1878
(Reg.-Bl. S. 57 IT.) ftattgefunden und find die durch den Bundesrath unterm 24. April 1882 be-
fchloITenen Einfchränkungen der obligatorifchen Nachweife in Württemberg im InterelTe der
Landesftatiftik vorläufig noch nicht zur Anwendung gebracht worden.
Was die Abweichungen der 1878 eingeführten Erhebungsbeftimmungen von dem früheren
Verfahren betrilTt, fo vcrweifen wir hier auf die nähere Ausführung im Jahrgang 1880 Bd. I,
Heft 1, S. 18 ff. diefer Jahrbücher.
Hinfichtlich der Aufführung der einzelnen Feldfrüchte bemerken wir, daß hiefür die
gleiche Reihenfolge, wie in den beiden Vorjahren, eingehalten ift
Ferner ift noch befonders hervorzuheben, dafi an Stelle des bisherigen, aus dem Ertrags-
und Gewichtsdurchfchnitt der 15 Jahre 1852/66 berechneten Landesmittelertrags zum Vergleich
mit dem Jahresertrag der Hauptfrüchte ein neuer, aus den Durchfchnittserträgen und -Gewichten
der 15jährigen Periode 1862/76 Landesmittelertrag erftmals für das Jahr 1882 in Anwendung
kommt ; für Luzerne und Efper konnte übrigens das Landesmittel nur aus der 12jährigen Periode
1865/76, für Reps und Rübfen je nur aus der 6jährigen Periode 1871/76 berechnet werden.
A. Die laDdwirthrehaftliehe BodeDbenitzoBg im AllgemeineD ood die fiefammtfläehe des Laideg.
Auch im Jahre 1882 ift in Württemberg keine Zufammenftellung der nicht landwirtb-
Ichaftlich benützten Flächen gefertigt worden, daher für die nachftehend angeführten Flächen
zu Ziff. II und III die auf eine Dezimale abgerundeten Zahlen von 1878 wiederholt ßaä (vergl.
Jahrg. 1880 der Württembergifchen Jahrbücher I. Band 1. Hälfte S. 82, 100 und 883, Jahrg. 1881,
L S. 517 und Jahrgang 1882 I. Band 2. Hälfte S. 164), woraus fich die folgende üeberficht
über den Stand der Bodenbenützung im Allgemeinen ergibt:
I. Landwirthaftlich benützte Flächen nach der Aufnahme
des Jahrs 1882:
Aecker, Gärten und Länder . . , 879 73Q,6 ha
Wiefen . , . . . . 284497,3 « - • ,
Weinberge 23 370,7 „
Weiden . 68083,5 „ .
1 255 682,1 Jia«)/.
M Erwähnenswerth find folgende im Jahr 1882 vorgekommene Areals Veränderungen:
Im Neckarkreis find im OA. Beligheim von den Gemeinden Kirchheim und Walheim
ca. 17 ha der geringen Weiden dem Areal der Oeden zugetheilt worden.
Im Schwarzwaldkreis find
im OA. Calw von der Gemeinde Oftelsheim .ca. 7 ha
„ „ Spaichingen ^ ^ « Böttingen ... 41 „
„ „ Reutlingen ^ ; „ Pfullingen ... 71 „
, „ „ Rottweil « . „ Dunningen . . . 20 „
Zuf. . 139 ha
aufgeforftet worden.
Außerdem hat fich bei der Stadtgemeinde Sulz gleichen Oberamts ein Abgang von
139 ha landwirthfchaftlich benutzter Flächen dadurch ergeben, daß das befonders
254 ' Landwirthfchaft.
Uebertrag . . 1 255 682,1 ha
II. Waldungen nach der Zufammenftftllung von 1878 . . . 599 514,8 n
IIL üebrige landwirthfchaftlich nicht benutzte Flächen nach
der Aufnahme v^on 1678:
a) Gebäude und Hofftätten 11 018,0 ha
b) Oeden, Steinbrüche, Thon-, Sand- und
Mergelgruben 25 080,5 „
c) Gewäffer 12805,3 „
d) Straßen und Wege 44 660,0 93 063,8 ,
Geraromtflächengehalt des Landes 1 948 260,7 ha.
B. Die ErgebDilTe des Aekerbaos.
1« Die Anbanilächen (Tab. a und b).
In den am SchluflTe beigegebenen Tabellen a und b ift die Yertheilung der Ackerflächen
nach den einzelnen KuUurarten dargeftellt, und zwar in Tab. a fllr die 4 Kreife des Landes, in
Tab. b für die einzelnen Fruchtgattungen in Vergleichung mit dem Stand von 1881. Hienach
hat im Jahr 1882 der Flächengehalt der Acker? und Gartenländereien 879 731 ha betragen, und
zwar kamen
auf das angebaute Ackerfeld 792 119 ha = 90,04 Proz.
„ den Gartenbau 9 877 ^ = 1,12 „
„ die Ackerweide 11 571 „ = 1,32 „
„ die Brache 66 164 „ = 7,52 „
Im Ganzen zeigt alfo die Gefammtfläche der Acker- und Gartenländereien, welche im
Jahr 1881 — ]- 879 973 ha umfaßte, eine Ahnahme von 212 ha, wogegen das angeblümte Areal,
welches im Vorjahr 791 134 ha betrug, um 985 ha zugenommen hat. Diefer Zunahme entfprechend
ift die Abnahme der Brache, welche nun einfchließlich der Ackerweide nur 8,84 Proz. des Areals
der Acker- und Gartenländereien ausmacht, denn es betrug
die ganze
Ackerfläche
b) die Brache
1878 . .
879 971 ha
85 702 ha = 9,74 Proz.
1879 . .
880058 „
81 716 , = 9,28 .
1880 . .
880014 „
80012 „ = 9,09 ,.
1881 . .
879 973 „
78 881 „ = 8,97 ,
1882 . .
879 731 „
77 735 , = 8,84 „
Eine erh«%bliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr zeigt befonders das Areal der Winter-
halmfrüchte, hauptfächlich in Folge des Umftands, daß im Vorjahr wegen Auswinterns und be-
deutenden Mäufefraßes viel Wintergetreide umgeackert und durch Sommerhalmfrucht erfetzt
werden mnßte. Hieraus erklärt Hch auch, dafl im Jahr 1882 das Areal von Gerfte und Haber
kleiner ift als im Vorjahr, wogegen der Anbau vpn Sommerweizen auch in diefem Jahr weiter
tugenommen hat.
Bei den Hackfrüchten ift das Areal der Kartoffeln, der weißen Rüben und der Möhren
zurückgegangen, während fich der Anbau der Runkelrüben, insbefondere der Futterrüben, mehr
erweitert hat
Von den Handelsgewächfen zeigt nur das Areal des Hopfens eine beträchtliche Zunahme,
während fowohl das Areal der Oelpflanzen, mit Ausnahme des Mohns und Leindotters, als auch
das der Gefpinnftpflanzen eine namhafte Einbuße und zwar erfteres 10,5, letzteres 6,4 Proz. er-
litten hat
aufgcfühi*te Areal der Parzelle Geroldseck bisher zugleich auch, dem Areal der Stadt-
gemeinde zugerechnet, fomit doppelt aufgenommen, fowie daß das zum Eifenbahnban
erforderliche Areal bisher nicht abgerechnet war.
Im Jagftkreis find an Anfforftungen zu verzeichnen:
im OA. Aalen von der Gemeinde Aalen . . .
fi n n n n n Abtsgmünd .
r, n Neresheim ,. n f, Ballmertshofen .
n n Oehringen n r* « Geißelhardt .
19 ha
30 ,
49 „
24 ,
Zur. . . 122 ha.
Eine genauere Ueberficht über die verfchiedenen Arealsveränderungen wird jedoch
erft die neue im Spütjahr 1883 anzufertigende Hauptzufammenfteilung des Areals der nicht
landwirthrchaftliefa benützten Flächen des Landes möglich machen.
Landwirthfcbaft. S55
Das Areal des Tabaks, welches im Vorjahr eine nnge wohnliche Zunahme zeigte, ift in
diefem Jahre wieder um 26,4 Proz. ziirückgegang'en, Oichorie dagegen nar nni 1,8 Proz.
Bei den Futterpflanzen wurde die Abnahme des Areals der Luzerne, Efparfette, des
Sorgho und des Raygrafes durch die Zunahme des Areals von rothem Klee, Pferd^zahnmais
und den Grasfaaten aller Art nahezu au^ewogen.
Von dem Areal der Hanptfrüchte mit 879 781 ha find im Jahr 1882 3682,0 ha = 0,42 Proz.
zugleich mit Nebenfrucht bebaut gewefen, und das Verhältnis der Nobenfrncht zur Haifptfmcht
berechnet fich bei den Anbauflächen für • >>
A. Getreide und Hülfenfrüchte .... auf 0,17
B. Hackfrüchte und Gemüfe 2,04
C. Handelsgewächfe „ —
D. Futterpflanzen „ 0,39
Das Anbauverhältnis der Nebenfrüchte zu einander ii't folgendes:
Von den 3 682,0 ha waren angebaut mit
Getreide und Hülfenfrüchten . 909,5 ha = 24,70 Proz.
Hackfrüchten 2 350,3 „ = 63,83 ^
Handelsfrüchten 0,6 ^ = 0,02 ^
Futterpflanzen 421,6 „= 11,45 „
Auch in diefem Jahr beftand der überwiegende Theil der Nebenfrüchte ans Hackfrüchten,
namentlich Stoppel- oder weißen Rüben und aus Futterpflanzen, zu welch letzteren auch die
Anfaat von Getreide- und Hülfenfrncht als Vor- oder Nachfrucht gerechnet werden kann, weil
diefelbe größtentheils zu Futter benützt wird.
Von dem ganzen mit Getreide nnd Hülfenfrncht als Haupt- und Nebenfrucht angebauten
Areal von 544 006,2 ha find 5 479,5 ha = 1,01 Proz. zu Grfinfiitter verwendet worden ; im Jahr 1881
waren es 5138,3 ha, fomit 341,2 weniger.
Samen ift gewonnen worden bei
rothem Klee von 2 093,3 ha = 2,79 Proz. der mit diefer Pflanze als Hauptfrncht bebauten Flächen.
Luzerne « 170,5 , - 0,93 •«,,«»». i. n «
Efparfette „ 826,0 , = 6,78 «,„«„„
Serradella „ 1,0 „ = 15,87 n r, r, r, n n n • n
Raygras , 34,3 « = 16,25 »«,»«« n « ,t
Grasfaat aller
Art von 12,3 « = 0,46 »««»«„ r n ,
2. Die Erträge (Tab. c).
Wenn man die auf das Hektar berechneten Erträge des Jahrs 1882 mit denen des Vor-
jahrs vergleicht, fo ergibt fich, daß bei wenigen Früchten die Qaantität vorfchlägt
Unter den Getreidearten und Hülfenfrüchten find es nur der Winterweizen, der Haber,
die Ackerbohnen und die 8 Arten von Wintermengfrüchten, welche in quantitativer Beziehung
ein belTeres Refnitat geliefert haben, indem ile fich zu den Erträgen des Vorjahrs wie beziehnngs-
weife 106, 108, 108, 104, 107 und 102 zu 100 verhalten. Bei Winterroggen und der Mifchfrucht
Wieken und Haber find die Erträge nahezu gleich geblieben, dagegen ftellte fich Wintergerfte
auf 99 Proz., Winterdinkel, Wintereinkom, Winteremer unter Berück fich tignng des Kemenertrags
auf 97 Proz., Somroerdinkel ergab nur 94 Proz., Sommerweizen 95 Proz., Sommergerfte 98 Proz.,
Mais 91 Proz., Erbfen 81 Proz., Linfen 89 Proz., Gartenbohnen 64 Proz. und Wicken 86 Proz.
des Vorjahrs.
Bei den Hackfrüchten weifen die Kartoffeln den geringden Ertrag auf, nämlich gefunde
nur 30 Proz. der gefunden des Vorjahrs, wogegen die Runkelrüben 105 Proz., die Möhren 110 Proz.,
die Kohlrüben 112 Proz. und der Kopfkohl 126 Proz. des Vorjahrs erreichten.
Die Handelsgewächfe blieben größtentheils im Ertrage zurück, Reps und Rübfen gaben
nur 77 Proz., Mohn 95 Proz., Flachs 81 Proz., Hanf 90 Proz., Tabak 79 Proz., Hopfen 80 Proz.,
dagegen Oichorie 113 Proz. des Vorjahrs.
Bei den Futterpflanzen überragen die Kleearten dnrchfchnittlich mit 113 Proz., der
Pferdezahnmais mit 115 Proz. und die Wiefen mit 105 Proz. die Erträge des Vorjahrs.
Gegenüber dem aus den Durch fchnittserträgen der Jahre 1862/76 berechneten neuen
Landesmittelertrag, welcher 1882 erffcmals als Vergleichungsmaßftab für die Ernteerträge
diefes Jahrs znr Anwendung kommt, fteht vom Getreide nur der Mais zurück, während Hch die
anderen Getreidearten auf 100 — 112 Proz. des Landesroittelertrags ftellen.
^
256
Landwirtlirehaft.
Die Hfllfenfrttchte weifen dagegen i^mmtlich, nur Ackerbohnen aasgenommen, einen
Minderertrag anf.
Von den Hackfrüchten erreichen die gefunden Kartoffeln nicht einmal den dritten Thei!
des Landesmittelertrags, auch Kopfkohl bleibt hinter dem Landesmittel zurück, während Heb die
Riefenmöhren auf 122 Proz. und die Runkelrüben auf 109 Proz. desfelben ftellen.
Von den Handelsgewächfen find es nur Mohn, Flachs und Hanf, welche den Landes-
mittelertrag hinter Heb lalTen, wogegen bei Reps und Rübfen, Tabak und Hopfen 7—20 Proz.
fehlen, um den Ertrag eines Mitteljahrs zu erreichen.
Bei den Futterpflanzen überragt zwar der Ertrag der Kleearten das Landesmittel, da-
gegen fleht der Ertrag der Wiefen um 12 Proz. hinter demfelben zurück.
Zur Vergleichung des Gewichts der im Jahr 1882 gewonnenen Früchte mit dem Gewicht
der Ernten der letzten 10 Jahre mögen noch folgende UeberHchten dienen.
Von 100 Pfund Dinkel war die Ausbeute an Kernen:
im Jahr 1872 = 65,22 Pfund
, , 1873 = 66,52 .
, „ 1874 = 70,40 .
. „ 1875 = 67,50 .
„ , 1876 = 72,35 ,
„ „ 1877 = 68,16 „
Das Hektoliter Dinkel bat
eine Ansbente an Kernen
ergeben :
im Jahr 1872 — 37,63 Liter
„ , 1873 - 38,00 „
. „ 1874 - 40,25 .
, , 1875 — 38,88 ,
. „ 1876 — 41,88 ,
„ . 1877 - 39,45 „
. . 1878 - 38,20 „
„ - 1879 - 40,50 „
, „ 1830 - 40,76 „
, , 1881 — 41,38 „
, „ 1882 - 39,13 ,
Hienach weifen an Kemenausbeute dem Gewicht nach nur die 2 Jahre 1872 und 1878
ein noch geringeres Ergebnis als 1882 auf, während bezüglich der Ausbeute dem Maße nach die
4 Jahre 1872, 1878, 1875 und 1878 gegen 1882 zufückftehen.
Nach dem Gewicht von einem Hektoliter Kernen fteht aber das heurige Jahr den
fämmtlichen 10 vorangegangenen Jahren nach.
Ferner zeigt die folgende Tabelle das Gewicht der Winter- und Sommerhalmfrftchte,
der Hülfenfrfichte, des Welfchkoms und der Kartoffeln in den letzten 5 Jahren;
im Jahr 1878 =
65,63 Pfnnd
r n J879 =
68,04 .
. , 1880 =
69,75 .
. « 1881 =
71,15 .
« « 1882 =
66,02 .,
Das Hektoliter Kernen
hat ein Gewicht
ergebe
n:
. . . . 140,39 Pfund
. . . . 143,55
m
. . . . 146,93
m
. . . . 142,37
f»
. . . . 148,56
r
. . . . 144,04
T»
. . . . 141,74
«
. . . . 143,14
^
. . . . 143,86
n
. . . . 146,17
n
. . . . 139,26
n
L
Auf das Hektoliter
kommen Pfund
in den
Jahren
1877
1878
1879
1880
1881
1882
Winterdinkel
Winterroggen
Winterweizen.
Wintergerfte
Haber
83
139
145
124
93
128
131
139
155
154
157
153
138
176
82
139
146
125
90
129
132
142
159
158
161
156
141
167
85
140
148
126
92
130
133
143
157
157
160
154
143
176
85
141
148
125
93
131
134
144
158
156
159
155
145
167
86
141
150
127
94
133
135
146
156
157
159
153
144
167
81
135
144
122
90
127
131
140
154
155
156
150
134
158
Sommergerfte
Sommerroggen
Sommerweizen
Erbfen
Linfen
Ackerbohnen . . . . . . .
Wicken
Welfchkoru
Kartoffeln
Aus diefer Tabelle ergibt fich, daß Winterdinkel, Winterroggen, Winterweizen, Winter-
gerfte, Sommergerfte, Erbfen, Ackerbohnen, Wicken, Weifchkom und Kartoffeln in keinem der
Landwirthfchaft. 257
vorangegangeoen 5 Jahre ein fo geringes Gewicht hatten, als im Jahr 1B82, daß 1877 bei Sommer-
roggen, 1878 bei Haber das gleiche, 1877 aber bei Sommerweizen and Linien ein geringeres
Gewicht aufweist, als 1882.
Das Verhältnis der kranken Kartoffeln zu den gefunden war :
im Jahr 1872 == 1 :
: 9,85
im Ji
ihr 1878 = 1 :
:4,34
1873 = 1 :
; 5,84
1879 = 1
: 4,09
1874 = 1 :
; 10,02
1880 = 1
: 6,29
1875 = 1 ;
: 6,67
1881 = 1
: 4,78
1876 = 1 :
: 87,39
1882 = 1
: 3,48
1877 = 1 :
: 5,70
Hienach ift in keinem der vorangegangenen 10 Jahre die Kartoffelkrankheit fo heftig
aufgetreten, wie 1882. In diefem Jahr ift es der Jagftkreis, in welchem fich das Verhältnis
der kranken zu den gefunden Kartoffeln am ungQnftigften ftellte, nemlich wie 1 : 2,62; im Neckar-
kreis berechnet fich dasfelbe auf 1 : 3,17, im Schwarzwaldkreis auf 1 : 3,88 und im Donaukreis
auf 1 : 4,39.
3. Witterangs- and andere EinflfliTe aaf den Ernteertrag.
Während im Vorjahr die Qualität der Früchte eine fehr gute war, fo daß hiedurch
vielfach die Quantität ausgeglichen wurde, ift diefelbe im Jahr 1882 in Folge der ungfinftigen
Witterung des Sommers fo gering ausgefallen, daß von den 10 Vorjahren die meiften eine be-
trächtlich beffere Qualität aufzuweifen haben. Während die erften Frtthlingsmonate März und
April lieh gunftig anließen, ftellte fich das Tempftraturmittel der Monate Mai, Juni, Juli, Auguft
und September durch fchniltl ich um 3— 8Vs^ C. unter dem Normalftand, wogegen der wäfferige
Niederfchlag fich um 50 Proz. erhöhte. Hierin ift wohl die Haupturfache für die unbefriedigende
Qualität der 1882er Ernte zu fuchen.
Die Winterfrüchte, deren Anbau fich in Folge des naffen Herbftes 1881 meift verzögert
hatte, konnten fich gleichwohl bei der günftigen Winter- und Frühlings Witterung gut entwickeln
und beftocken, fo daß Cie viel verfprechend in den Mai kamen. Die Spätfröfte in diefem Monat
dagegen verurfachten namentlich bei Roggen, welcher in der Blüte ftand, vielfachen Schaden;
cbenfo fchadeten die im Juni und Juli eintretenden heftigen Stürme und Regengüffe, in Folge
deren fich die Früchte lagerten, was eine geringe Ausbildung des Kerns bewirkte. Auch ver-
urfachte die anhaltende Näffe häufig Brand und Roft im Getreide. Hiezu kommt noch, daß in
den meiften Gegenden des Landes auch bei der Ernte des Wintergetreides die Witterung ungünftig
war, und die Erträge durch Auswachfen auf dem Felde, namentlich bei Roggen, und durch das
naffe Einbringen derfelben vielfach beeinträchtigt wurden. — Bei dem Sommergetreide war die An-
bauzeit äußerft günftig, dasfelbe lief gleichmäßig auf; die Fröfte im April und Mai dagegen hatten
namentlich auf die Gerfte eine nachtheilige Wirkung, und die Regengüffe der folgenden Monate
bewirkten auch bei diefer häufig Lagerfrucht und dadurch einen mageren Kern. Für die Hülfen-
früchte war die naßkalte Witterung während der Blüte fehr ungünftig, auch lagerten fich
diefelben vielfach und erlitten bei der Ernte, welche fich verzögerte, durch das Auffpringen der
Schoten namhafte Einbuße.
Dem Mais fehlte namentlich im Auguft die nöthige Wärme, weshalb derfelbe auch in
manchen Gegenden gar nicht zur Reife kam. Für die Hackfrüchte dagegen mit Ausnahme der
Kartoffeln war die Witterung gUnftig. Bei den letzteren zeigte fich häufig fchon, ehe die
Knollen ausgebildet waren, die bekannte Krankheit, welche namentlich auf den fchweren Böden
des Landes in diefem Jahr verheerend aufgetreten ift. Auch wurde die Qualität durch die an-
haltende Feuchtigkeit des Bodens durchgängig fehr verringert. Für Reps, welcher fchon vor
Winter keinen befonders günftigen Stand zeigte, waren die Fröfte während der Blüte äußerft
oachtheilig, und die regnerifche Emtewitterung verurfachte vielfachen Ausfall der Kömer. Bei
dem flopfen beeinträchtigte die niedere Temperatur des Juli und Auguft das Wachsthum, durch
die heftigen Stürme im Nachfommer wurden fehr viele Stangen umgeworfen, was den Ertrag
fchmSlerte und zugleich die Ernte ungemein erfchwerte. Auch auf die Futterfelder, namentlich
auf die Luzerne, den rothen Klee und den Graswuchs hatten die Fröfte im April und Mai nach-
theiligen Einfluß; doch wären die Erträge trotzdem noch fehr annehmbare gewefen, wenn fie
nicht vielfach durch Regen beinträchtigt worden wären. Das Oehmd insbefondere , welches in
quantitativer Beziehung einen guten Ertrag gegeben hätte, wurde größtentheils verdorben, auch
gieng in Folge von Ueberfchwemmungen fehr viel Oehmd verloren, wie dies befonders von den
Oberamtsbezirken Böblingen, Eßlingen, Nürtingen, Oberndorf, Rottweil, Tübingen, Tuttlingen,
Biberaoh, Lauphcim, Münfingen, Ravensburg, Riedlingen und Saulgau berichtet wird.
AVQrttcnib. .Inhihflclier 18.S3. ^^
258 LaDdwirtbfohaft.
Ueber Schaden durch Maikäfer wird allein im Oberarotsbezirk Tettnang geklagt; auch
die Zahl der Mäufe, welche im Vorjahr faft in allen Theilen des Landes maflenhat't aufgetreten
waren und große Verheerungen angerichtet hatten, ift durch die nafle Witteruug des Sommers
erheblich verringert worden, doch wird auch heuer über Schaden durch Mäufefraß von den Ober-
amtsbezirken Vaihingen, Freudenftadt, Spaichingen, Tuttlingen, Aalen, Oehringen, Blaubeuren,
Göppingen, Saulgau, Tettnang, Ulm und Waldfee berichtet.
Schaden durch Engerlinge trat ein in den Oberämtern Brackenheim, Eßiingen, Leon-
berg, Marbach, Neckarfulm, Stuttgart Amt, Vaihingen und Neuenbürg.
Den größten Schaden haben in diefem Jahre die Acker fchnecken, welche fich bei
der ihnen zufagenden naffen Witterung ungemein ausbreiten konnten, angerichtet. Es wird über
Schaden durch diefelben geklagt von den Oberämtern Beflgheim, Böblingen, Brackenheim,
Cannftatt, Marbach, Neckarfulm, Waiblingen, Neuenbürg, Reutlingen, Aalen, Ellwangen, Gaildorf,
Hall, Heidenheim, Künzelsau und Göppingen.
Der Schaden durch Erdflöhe und Maulwürfe war mehr nur vereinzelt.
Der Hagelfchaden war in diefem Jahre fehr bedeutend. Es wurde nach den zum
Zweck des Steuemachlaffes gemachten Erhebungen der Ertrag von 30460 ha vollftändig
vernichtet.
Hievon kommen
auf den Neckarkreis 5790 ha = 19,01 Proz.
„ „ Schwarzwaldkreis 12 725 „= 41,78 „
„ „ Jagftkreis 7 796 „ = 25,59 „
„ „ Donaukreis 4149 „ = 13.62 „
Die am meiften betroffenen Oberämter find:
im Neckarkreis: Eßlingen (30. Mai, 16. Juli), Neckarfulm (24. Juli), Marbach (30/31. Mai),
Heiibronn (24. Juli), Brackenheim (24. Juli), Cannftatt (30. Mai, 16. Juli), Böblingen
(30. Mai);
im Schwarzwaldkreis: Nürtingen (16. Juli), Spaichingen (16. Juli), Tübingen (30. Mai, 4. Juni,
16. Juli), Reutlingen (31. Mai, 4. Juni, 16. Juli), Tuttlingen (16. Juli), Urach (31. Mai,
16. Juli, 11. September), Rottenburg (4. Juni, 16. Juli), Sulz (26. Juni), Balingen
(16. Juli, 11. September);
im Jagftkreis: Schorndorf (30. Mai, 16. Juli), Gerabronn (16. Juli), Welzheim (30. Mai,
16. Juli), Ncresheim (16. Juli), Künzelsau (30. Mai, 16. und 24. Juli), Aalen (30. Mai),
Gaildorf (16. Juli);
im Donaukreis: Ulm (30. Mai, 16. Juli), Laupheim (31. Mai, 4. Juni), Leutkirch (31. Mai),
Münfingen (24. Juli), Wangen (31. Mai), Ehingen (31. Mai).
Weniger bedeutend war der Hagelfchaden in den Oberämtern Backnang, Stuttgart Amt;
Calw, Freudenftadt, Nagold, Oberndorf, Rottweil; Crailsheim, Ellwangen, Gmünd, Hall, Heiden-
heim, Mergentheim, Oehringen; Biberach, Göppingen, Kirchheim, Riedlingen, Tettnang und
Waldfee.
4« Die Ernte Ton mehlbaltigen Früchten anf den Kopf der BeTölkerung berechnet«
1. Mefalhaltige Körnerfrüchte.
Winterhalmfrüchte 8032 699 Centner»)
Sommerhalmfrtichte 6947179
Hülfenfrüchte (einfchließlich der Hälfte der Sommermengfrüchte) 490716 „
Welfchkorn 37 855
15 508 449 Centner.
Wird von diefem Betrag in Abzug gebracht
1. der Saatbedarf, welcher pro ha 442 Pfd. be-
trägt») für 543097 ha 2 400 489 Centner
*) Zur Vereinfachung der Rechnung ift nur die Hauptfrucht, der Winterdinkel mit Ein-
korn und Emer, fowio Sommcrdinkel, Einkorn und Emer nach dem Gewichtals »rauhe Frucht"
in Rechnung genommen, die unter den Wintermengfrüchten begriffene Hälfte an Dinkel ift nach
dem Kern engewicht berechnet.
'') Nach der im Jahrgang 1880 S. 90 und 91 angeftollten Berechnung über das Durch-
fchnittsgewicht eines Hektoliters mehlhaltiger Frucht nach Rauhem in den Jahren 1867/78 ftellt
fich dicfes auf 79,23 Pfd. und würde fich fomit der Saatbedarf, wenn die frühere Annahme
von 1 Scheflfcl rauher Frucht pro Morgen zu Grund gelegt wird (vergl. Jahrg. 1871 der Jahrb.
Landwirtbfoliaft^
259
üebertrag . .
2. der Bedarf znr Fütterang und Mäftang des Viehs,
nemlich das ganze Haber- nnd Wickenerzeiignis,
Toweit es nicht fehon unter dem Saatbedarf be-
griffen ift, fowie der zu Haber und Wicken ge-
rechnete Ertrag der Sommermengfrüchte ... 3 239 378
3. das Bedürfnis der Bierbrauereien, welches auf
den Kopf der Bevölkerung berechnet 0,88 Ctr.
beträgt (cfr. S. 91, 92 des Jahrgangs 1880 I, 1)
nnd fomit bei 1 971 118 Perfonen 1 734 584
2400489 Ctr. 15 508449 Centner.
_ 7 374 451 Centner
fo bleiben für die Brot- und weitere Eonfumtion übrig .... 8138998 Centner.
Bei einer Bevölkerung von 1 971 118 Ortsanwef enden gemäß der Zählung vom 1. De^
zember .1880 kommen hienach für das Verbrauchsjahr 1882/83 auf den Kopf 418 Pfund gegen
397 Pfund im Vorjahr und unter der bisherigen Vorausfetzung, daß aus einem Scheffel rauher
Frucht 1 Centuer, alfo aus 1 hl 56,4 Pfund Mehl gewonnen wird, 303 Pftind oder pro Tag
0,83 Pfund Mehl gegen 279 Pfund beziehungs weife 0J6 Pfund Mehl im Vorjahr*).
II. An Kartoffeln wurden im Jahr 1882 gewonnen
4248716 Centner gefnnde
1219 906 „ kranke.
Wird von dem ganzen Ertrag der gefunden Kartoffeln ..... 4248716 Centner
abgerechnet der Saatbedarf, welcher nach Jahrgang 1880 1. 1 der Jahrbücher
S. 89 auf 2 446 Pfund pro ha feftgeftellt ift, fftr 80 363 ha 1 965 679
fo bleiben für den Verbrauch 1882/83 2 283 037 Centner^
Es kommen alfo pro 1882/83 auf den Kopf der Bevölkerung von 1 971 118 Perfonen
1,16 Centner oder pro Tag 0,32 Pfund gegen 6,29 Centner beziehungsweife 1,72 Pfund im Vorjahr;
Zur Vergleichung mit den letzt vorangegangenen 10 Jahren dient folgende Ueberficht,
in welcher das Ernteergebnis in Centner auf den Kopf der Bevölkerung berechnet ift.
Centner mehlhaltiger Frucht
a)
b)
c)
Ortsanwefende Bevölkerung.
in den
zur Brot-
Gerfte für
:*n
Centner
Jahren
und
d. Bedarf
im
Kartoffeln
Mehlkon-
derBraue-
Ganzen
fumtion
reien
*
Ctr.
Ctr.
Ctr.
1872-1873
4,54
0,39
4,93
3,03
1. Dezember 1871 . . . 1 819 539
1873 1874
1874—1875
3,61
5,49
0,40
0,40
4,01-
5,89
4,77
6,51
1
1875-1876
4,47
0,38
4,85
3,14
1876-1877
3,95
0,39
4,34
6,43
1877-1878
3,89
0,38
4,27
4,51
1. Dezember 1875 . . . 1 881 505
1878—1879
4,17
0,38
4,55
1,98
1879-1880
3,97
0,88
4,85
3,23
1880« 1881
4)44
0,88
5,32
3,72 ^
1. Dezember 1880 . . . 1971118 1
1881-1882
1882-1888
3,97
4,13
0,88
0,88
4,85
5,01
6,29
1,16
Hienach fteht das Erntejahr 1882 hinfichtlich der Ergiebigkeit an mehlhaltigen K<5rnem
von den vorangegangenen 10 Jahren nur den Jahren 1874 und 1880 nach; hinfichtlich der Er-
8. 35) pro ha auf 5 623 hl ä 79,23 Pfund oder auf 445,51 Pfund belaufen. Statt deffen ift der
Saatbedarf in Abrundung diefes Gewichts auf den Durchfchnitt von 16 Proz. des Ertrags zu
442 Pfund Körner pro ha anzunehmen.
^) Zur Verwandlung in rauhe Frucht wird die aus dem Durchfchnittsgewicht des hl
der einzelnen Fruchtarten ßch ergebende Erntemenge in hl bei allen Früchten, ausgenommen bei
Dinkel und Haber, doppelt* (1 hl = 2) in Rechnung genommen. Hienach ftellt Hch das
allgemeine Durchfchnittsgewicht eines Hektoliters rauher Frucht pro 1882 auf 76,69 Pfund und
obige 8 133 998 Centner geben fomit 10 606 335 hl, was das hl zu 0.564 Centner gerechnet,
5 981973 Centner Mehl ausmacht; fomit bei einer Bevölkerung von 1971118 Perfonen auf den
Kopf 803 Pfund oder pro Tag und Kopf 0,83 Pfund Mehl. ^
260
Landwirthfcbaft.
giebigkeit an Kartoifeln dagegen gehen ihm lUmmtliche 10 Jahre und zwar größtentheils mit
erheblichen Mehrerträgen vor.
5. FrnchthandeL
Während im Vorjahr die gute Qualität der Frucht bald nach der Ernte einen lebhaften
Verkehr auf den Fruchtfchrannen des Landes zur Folge hatte, ift dagegen in diefem Jahr zu
derfelben Zeit eine gänzliche Stockung im Fruchthandel eingetreten, indem die einheimifche
Frucht durch das Regenwetter in der Frntezeit größtentheils in einer Weife befchädigt wurde,
daß diefelbe nicht mehr marktfähig war. Insbefondere gilt dies auch von der Gerlte, welche
feitens der größeren Bierbrauereien keine Abnahme fand. Dagegen wurden aus dem Ausland,
befonders Amerika, Rußland und Ungarn, große Quantitäten Weizen, Roggen und Gerde von
den Mühlebefitzem und Bierbrauereien bezogen, und nur der Haber war es, welcher theil weife
wenigftens auf den früheren Abfatzwegen in das Elfaß, nach Baden und in die Schweiz Ab-
nahme fand.
Die Fruchtpreife für einheimifche Waare find gegenüber dem Vorjahre durchgängig
erheblich gefunken. Dagegen giengen in diefem Jahre die Preife für Hopfen in Folge der Mißernte
in anderen Ländern außerordentlich in die Höhe, fo daß derfelbe, trotz der geringeren Quantität
und Qualität des Produktes, doch zu den lohnendften Kulturen zählte.
C. Sie ErgebDilTe des WiefenbaDS.
Nach der diesjährigen Znfammenftellung beträgt das Wiefenareal 284 497 ha, worunter
238689 ha zweimähdige und 45 808 ha einmähdige, fo daß auf je 100 ha zweimähdige Wiefen
19,19 ha einmähdige kommen. Bei diefem Verhältnis der zweimähdigen zu den einmähdigen
Wiefen und bei der Annahme, daß der Heuertrag fleh zu dem Oehmdertrag wie 100 : 50 verhält
(vergl. Jahrgang 1855 der Jahrbücher, Heft I, S. 193), ergibt der durchfchnittliche Gefammt-
ertrag von 81,95 Centner vom ha im Jahr 1882 einen Heuertrag von 57,73 Centner
und im Ganzen von 16 424 321 Ctr.
einen Oehmdertrag von 28,865 Centner und im Ganzen von 6 889 887 „
Der Wiefenertrag im ganzen beläuft ßch \uf 23 314208 Ctr.
während derfelbe im Jahr 1881 betragen hat 22 220872 „
Der durchfchnittliche Heu- und Oehmdertrag des Jahres 1882 bleibt hinter dem eines
Mitteljahrs mit 93,12 Ctr., diefes letztere = 100 gerechnet, um 12 Proz. zurück, überragt aber
den Ertrag des Vorjahrs um 4,73 Proz. Die Qualität des Heus kann durchrchnittlich als eine
mittlere bezeichnet werden, es gelang wenigftens in mehreren Bezirken, das Heu gut einzuheimfen,
während die Qualität des Oehmds überall durch das anhaltende Regenwetter gefchädigt wurde.
V. Die ErgebmlTe des Obltbaos.
Auch im Jahr 1882 hat ßch als Nachwirkung der ungewöhnlichen Kälte des Winters
1879/80 ein weiterer Abgang voü Obftbäumen herausgeftellt , welcher zwar nicht mehr fo be-
trächtlich ift, wie im Vorjahr, ßch aber doch noch auf 171 808 Stück beziffert, was gegenüber
dem Vorjahr 2,61 Proz. ausmacht
Gegenüber dem Jahr 1879 ftellt ßch nun der Abgang in den einzelnen Obftgattungen
wie folgt:
Obftgattung
1 Anzahl der Bäume
Prozent Verhält-
nis der Abnahme
1879
1882
1. Apfelbäume
2. Birnbäume
3. Pflaumen- und Zwetfchgenbäume
4. Aprikofen- und Pfirßchbäume
5 Kirfchenbänme
6. Edle Kaftanienbäume ....
7. Wallnußbäume
3 342 852
j 1 626 785
2491227
16 329
352 512
1 643
■ 69 293
2 921180
1488 569
1652 884
11028
285965
570
53 780
12,61
8,50
33,65
32,46
18,^8
11,35
22,39
7 899 641
1
6 413 976
18,81
Der ganze Abgang gegenüber dem Jahre 1879 Aellt ßch fomit auf 1 485 665 Stück
Obftbäume oder 18,81 Proz.
Landwirthfohaft. 261
Es fteht nun wohl zu hoffen, daß in gleicher Weife, wie es in diefem Jahre fchon bei
den Aprikofen- nnd Pfirrichbänmen der Fall ift, in den nächlted Jahren auch bei den anderen
Obltgattungen wieder eine Zunahme der Stückzahl (ich ergeben werde, da allfeitig eine Er-
gänzung des Ausfalls angeftrebt wird.
Der in diefem Jahre erftmals in Anwendung kommende Landesmittelertrag, welcher den
Durchfchnittserträgen der Jahre 1862/76 entfpricht, berechnet fich auf 1100 644 Ctr. Kemobft
und 202 779 Ctr. Steinobft.
Der Ertrag von 1882 war 1084888 Ctr. Kemobft und zwar:
567814 Ctr. Aepfel mit einem Werth von 8 550547 cA
467074 „ Birnen ^ „ , „ 2802325 ^
zufammen 6 852 872 JL
femer 82795 Ctr. Steinobft und zwar:
23 256 Ctr. Pflaumen u. Zwetfchgen mit einem Werth von 129 013 Ji
66 rt Aprikofen u. Pfirliohe » » n r, 1^65 „
9473 y, Kirfchen « « » 186 736 n
zufammen 267214 JC
endlich 135 Ctr. Schalenobft und zwar:
135 Centner WallnülTe mit einem Werth von . . . 1826 JC
Der heurige Ertrag beträgt fomit beim Kemobft (ohne Hinzurechnung des Schalenobftes)
94,03 Proz., beim Steinobft dagegen nur 16,17 Proz. des bezeichneten Durchfchnittsertrags von
1862/76, während fich der vorjährige Ertrag mit 1712161 Ctr. Kemobft inr Vergleich mit dem
oben angegebenen neuen Landesmittelertrag auf 155,56 Proz. des letztem, nnd derjenige des
Steinobftes mit 73 893 Ctr. auf 36,44 Proz. des Mittelertrags berechnet
Auf einen Einwohner kommen:
1881 . . 86,86 Pfund Kem-, 3,75 Pfund Stein-, 0,37 Pfund Schalenobft
1882 . . 52,50 „ „ 1,66 „ „ 0,01 ,
Vergleicht man die Anzahl der Bäume mit dem Ertrag von 1882, fo ergibt fich
folgendes Refultat:
1 Apfelbaum gab durchfchnittlich 19,44 Pfund — 1,22 Ji
1 Birnbaum „ „
1 Pflaumen- und Zwetfchgenbaum gab dnrchfchnittl.
1 Aprikofcnbaum „ ^
1 Kirfchenbaum „ „
1 Wallnußbaum „ „
Der Centner Aepfel berechnet lieh auf
Birnen .
„ „ Pflaumen
„ „ Zwetfchgen
„ „ Aprikofen
„ ^ Pfirfiche
n n Kirfchen .
WallnülTe
Der Gefammtertrag an Obft ftellt fich im Jahr 1882 auf 1067818 Ctr. und auf
6 621912 JC, während derfelbe im Jahr 1881 1793251 Ctr. und 8 942408 ^ betragen hat.
Die diesjährige Obftemte erreicht daher
hinfichtlich des Quantums nur 59,55 Proz. und
„ Erlöfes n 74,05 « der Obftemte von 1881.
31,38 , -
1,88 ,
1,41 , -
0,08 ,
0,60 , -
0,13 ,
3,31 , -
0,48 ,
0,26 , -
0,03 ,
1881
1882
inf 4,68 Ji
6,25 J^
n 6,05 ,
6,00 ,
, 6,81 ,
5,55 ,
, 16,51 „
22,20 ,
. 11,98 ,
14,48 „
, 10,88 ,
13,68 ,
882 auf 1067818 Ctr. un
262
Land^rirthrohaft.
Tab. a. Tertheilnng der Aeker- nnd fiartenländereien anf die 4 Kreife im Jahr 1882.
Kreife
A. Getreide und
Httlfenfrüchte
B. Hack-
frQchte und
Gemüfe
c.
o <
D.
l
g
s
A.-D.
OB
E,
O
1
F.
>
2.
G.
w
Acker- und
Gartenländereien
zufammen
I.
ff-
er CD
IL
UV)
5*
U.
St
§:&
0
ha
ha
ha
ha
ha
ha
ha
ha 1 ha
ha
ha ha
1. Neckarkreis . .
47203
44970
5467
20928
11557
6130
21606
157861 'i094
343
1883162181
in Prozenten . .
18
17
27
26
33
25
20
20
21
3
3
18
2. Sohwarzwaldkr.
52175
55715
4388
22287
5856
6712
23297
170430
1652
4393
13833
190808
in Prozenten . .
20
22
22
28
17
27
21
22
17
38
21
22
3. Jagftkrels . . .
68656
62886
4480
15633
6808
3970
22182
184615
2851
2075
26465 216006
in Prozenten . .
26
24
22
19
20
. 16
20
23
29
18
40 25
4. Donaukreis . .
94405
96849
5903
21515
10371
7963
42207
279213
3280
4760
23983 311236
in Prozenten . .
zufammen .
36
37
29
27
30
32
39
35
33
41
36 1 35
262439
260420|20238
80363
34592
24775
109292
792119
9877'll571
66164 879731
in Prozenten .
29,83
29,60 2,30
9,14
3,93
2,82
12,42
90,04
1.12
1.32
7,52 1 100,00
>) incl. Bu
ichweiz(
Bn, HirJ
fe und
Mais.
1
Tab. b. Angeblfimte Aekeriläehe im Jahr 1S82.
Fruchtgattungen
1
Angeblümtes Areal
im Jahr
In Prozenten
der Gefammt-
fläche der
Acker- und
Garten-
ländereien
Zunahme
Abnahme
1881
1882
gegenüber von 1881
Hektar
1. Weizen . a) Winter-
b) Sommer-
2. Dinkel m. a) Winter-
Emer . . b) Sommer-
3. Einkorn . a) Winter-
b) Sommer-
4. Roggen . a) Winter-
b) Soromer-
5. Gerfte . a) Winter-
b) Sommer-
6. Haber
7. Buchweizen ....
ß. Hirfe
9. Mala
10. Erbfen
11. Linfen
12. Bohnen . a) Garten-
b) Acker-
13. Wicken
14. Lupinen
15. Meng- a) Winter-
früchte . a) Somroer-
A. Getreide- u. HQKenfrQchte
15010
14 984
184119
449
3 911
581
32 022
6 531
2 081
91217
133521
16
128
1613
2 256
2 781
831
3 614
9 566
9
21208
14 611
15 791
15 692 .
186 956
428
3 966
509
32 416
6 378
2 000
90110
132204
18
114
1576
2191
2703
804
3 623
9198
11
21310
15 099
1,79
1,78
21,25
0,05
0,45
0,06
3,68
0,73
0,23
10,24
15,03
0,01
0,18
0,25
0,31
0,09
0,41
1,05
2,42
1,72
781
708
2 837
55
394
2
""9
2
102
488
21
72
153
81
1107
1317
14
37
65
78
27
368
541059
543 097
61,73
5 378
3840
Landwirthfchaft.
263
Fortfetznog von Tab. b.
Frachtgattnngen
Angeblümtes Areal
im Jahr
In Prozenten
derGefammt-
fläche der
Acker- und
Zunahme
Abnahme
1881
1882
Garten-
ländereien
gegenüber
von 1881
HekUr
1. Kartoffeln
80637
80363
9,14
274
2. Topinambur ....
4
2
—
2
3. Runkelrüben a)Zucker-
4071
4162
0>
91
—
b) Futter-
16 288
16 595
1,89
307
—
4. Möhren
303
268
0,03
—
35
5. Weiße Rüben . . .
1084
969
0,11
—
115
6. Kohlrüben
6487
6 619
0,75
132
—
7. Kopfkohl
5602
5 650
0,64
48
—
8. Sonfcige Hackfrüchte
—
und Gemüfe . . .
B. Hackfrüchte und GemOfe
363
327
0,04
—
36
114839
114955
13,07
578
462
1. Reps
4 347
3895
0,44
452
u. Rübfen
2508
2240
0,26
—
268
2. Leindotter
39
41
(iiel. 10,01
Seif) /0,18
2
--
3. Mohn
1463
1530
67
—
4. Senf
21
20
—
—
1
5. Flachs
4 651
4 325
0,49
—
326
6. Hanf
4 699
4430
0,50
—
269
7. Tabak
349
257
0,03
—
92
8. Hopfen
6 317
6 529
0,74
212
~
9. Cichorie . . . . ,
1436
1410
0,16
—
26
10. Weberdifteln ....
49
55
0,01
6
—
11. Farbpflanzen a) Wau
I 2
2
b) Waid
o
12. a) Samenrunkeln . .
1
2
—
1
^ —
b) Andere Handelsge-
wÄchfe. ....
C. Handelsgewacbfe . . .
36
39
—
3
—
25 918
24 775
2,82
291
1434
1. Rother Klee ....
74816
75041
8,53
225
_
2. Luzerne
18 475
18 245
2,07
—
230
3. Efparfette
12 359
12183
1,38
-—
176
4. Serradella
7
6
—
—
1
5. a) Sorgho
11
3
—
—
8
b) Pferdezahnmais . .
814
911
0,10
97
—
6. Grasfaat befond. Art
tl 5?y^*®
1 252
214
0,03
_
38
b) Timotheusgras
7. Andere Grasiaat aller
^>
Art
D. Futterpflanzen ....
2 584
2 689
0.31
105
—
109 318
109 292
12,42
427
453
iigelllBtM AckerfeM \m fiiiiei
791134
792119
90,04
6 674
5689
Zunah
me 985
Hiezu :
E. Gartenbau
9 958
9 877
1,12
—
81
F. Ackerweide
11225
11571
1,32
346
G. Brache
Acker-oni (lartei-LMerelei .
67 656
66164
7,52
—
1492
879 973
879 731
110,00
7020
7 262
264
Landwirthfchaft.
e. Erträge der Hanpt- nnd Meofroehte des Aekerfeldes pro 1882.
I.
n
III.
IV.
^ WP»
Verhältnis des
FruchtgattuDgen
Ertrag des Hektars
im Jahr 1882
Ertrags der Kömer
zu demLandesmittel
diefes zu 100 ge-
Gefammt-Ertrag
im Jahr 1882
rechnet im Jahr
Ctr."^
Centner
Centner
1881
1882
Centner Centner
!• Ertrag der Acker- und Garten-
Lftndereien.
A. Getreide und Hülfen-
Körn.
Körner
Stroh
Körner
Stroh
früchte
1. Weizen . . . a) Winter-
25,50
28,65
64,01
106
112
452 469
1010 713
b) Sommer-
22,27
24,32
Rauhe
Frucht
57,60
115
109
381 489
Rauhe
Frucht
903 823
2. Dinkel mit Emer a) Winter-
—
32,49
63,64
—
—
6074 736
11897 877
b) Sommer-
—
22,10
48,89
—
—
9 473
20955
8. Einkorn . . . a) Winter-
—
25,77
52,62
—
—
102 192
203 690
b) Sommer-
Rauhe Frucht a) Winter-
30,04
20,58
47,41
103
108
10 467
24117
32,35
63,41
6 176 928
12106067
2 u. 3 zufammen b) Sommer*
20,43
21,27
Glatte
48,09
104
104
19940
Glatte
45 072
in Kernen verwandelt
Frucht
Frucht
Dinkel mit Emer a) Winter-
21,44
4 008 812
—
b) Sommer-
14,54
—
6 230
—
Einkorn . . . a) Winter-
17,38
—
—
68 938
—
b) Sommer-
2 u. 8 zufammen a) Winter-
20,32
13,79
—
-
7 016
—
21,36
—
108
105
4 077 750
—
b) Sommer-
14,13
—
13 246
—
4. Roggen . . . a) Winter-
23,70
26,19
72,67
110
111
848 875
2 362 700
b) Sommer-
19.38
19,45
54,78
103
100
123 974
349 939
5. Gerfte. . . . a) Winter-
26,39
29,55
43,29
113
112
59102
86 732
b) Sommer-
29,15
30,94
43,97
109
106
2 786 759
3 962472
6. Haber
24,55
26,20
16,66
51,65
31,63
98
107
3 461 377
6 828598
7. Buchweizen. ......
297
573
8. Hirle
16,83
27,91
17,79
30,16
48,82
1915
3432
9. Mais
30,31
21,68
101
92
37 855
79 818
10. Erbfen
33,73
102
82
38 605
75 299
11. Linfen .
19,45
27,66
16,08
13,36
26,35
16,55
93
83
42 097
71207
12. Bohnen . . . a) Garten-
76
48
10 644
13519
b) Acker-
27,73
27,82
37,34
93
100
100885
135 867
13. Wicken
24,85
20,11
41,96
95
81
126 880
406 957
14. Lupinen
24,06
33,99
—
178
384
15. Mengfrüchte a) Winter
aa) Dinkel (Kernen mit Rog-
gen
23,31
57,39
—
—
462 701
1 139 824
bb) weitere Halmfrüchte mit
Halmfrüchten ....
22,28
51,48
30 948
71494
cc) Weitere Halmfrüchte mit
Hülfenfrüchten . . .
24,25
38,48
—
1676
2 659
Mengfrtichte b) Sommer-
aa) Haber mit Wicken . .
23,84
48,47
— —
179 511
429 364
bb) Weitere Halmfrüchte mit
Halmfrüchten ....
25,24
44,10
11081
19 859
cc) Weitere Halmfrüchte mit
Hülfenfrüchten . . .
—
25,58
i Landesm
44,88
ittelertrag
—
■~~
152 263
267 783
*) Der in Spalte I ang
egebenc
ift aus den durchfchnittlichen Frucht-
Erträgen und -Gewichten der Jahre 1^
^62/76 ber
echnet, w
ährend der bisher und auch im letzten
Jahr noch aufgeführte Landesmittelertra
g dem Du
rchfchnitt
der Jahre 1852/66 entfprochen hat
In Spalte III ift nun auch zun
\ Zweck ei
nes richtig
en Vergleichs das Verhältnis der Frucht«
ertrage des Jahres 1881 zu dem
neu ai
ifgeftellten
Landesmi
ttelertrag
angegeben
1
Land wir thfchaft.
265
Fortfetzung von Tab. c.
Fruchtgattangen
I.
ffl Ji o.
S-3 2
OB <t
Ctr.
II.
Ertrag des Hektars
im Jahr 1882
Centner Centoer
IIL
Verhältnis des
Ertrags der Körner
ZQ demLandesmittel
diefes zu 100 ge-
rechnet im Jahr
1881
1882
IV.
Gefammt-Ertrag
im Jahr 1882
Centner Centner
B. Hackfrfichte und GemUfe.
1. Kartoffeln
a) gefande
b) kranke
2. Topinambur ,
3. Runkelrüben
und zwar a) Zucker- . . .
b) Futter- . . .
L Möhren
und zwar a) gelbe ...
b) Riefenmöhren .
5. Weiße Rübeu
6. Kohlrüben
7. Kopfkohl
8. Sonftige Hackfrüchte und Ge-
müfe
C. Handelsgewächfe.
1. Reps . . .
und Rttbfen
zuTammen
2. Leindotter
3. Mohn . .
4. Senf . .
5. Flachs
6. Hanf
7. Tabak . .
8. Hopfen . .
9. Cichorie . .
10. Weberkarden
11. Farbpflanzen . . »> ^^^\
12. Andere Handelsgewächfe
177,88
165,89
11,99
503,82
273,88
636,19
21,92«)
12,77»)
18,42*)
16,17
geh.
Waare
2,98
4,20
Blfttter
27,18
Dolden
12,37
68,05
52,87
15,18
126,52
550,46
513,12
559,79
248,80
208,10
334,38
127,83
452,80
449,28
19,15
10,18
15,87
12,50
16,77
12,79
Samen
6,07
6,98
Dolden
10,28
Wurzeln
334,47
Köpfe
14,29
a.gehech.
Waare
b.gebrech.
Waare
a. 3,24
b. 7,20
a.gehech.
Waare
b.gebrech.
Waare
a. 5,00
b. 9,09
Blätter
25,17
getrockn.
Pflanzen
61,03
121
107
311
104
103
56
107
124
112
110
32
127
109
122
71
87
80
86
104
5 468622
4 248 716
1219906
215
11458512
2135722
9 822 790
67 849
38 457
29 392
413 676
3 003914
2540507
74581
22 822
gehechelt.
Waare
135
gehechelt.
Waare
132
Blätter
118
Dolden
104
gehechelt
Waare
109
gehechelt
Waare
119
Blätter
98
Dolden
83
97 403
609
25674
251
Samen
26248
30928
Dolden
67134
Wurzeln
471735
Köpfe
783
a.gehech.
Waare
b.gebrech«
Waare
a. 13994
b. 31094
a. gehech.
Waare
b.gebrech.
Waare
a. 22 166
b. 40297
Blätter
6461
getrockn.
Pflanzen
98
^) Der Landesmitte] ertrag von Reps und Rflbfen ift nach dem Durchfchnitt von 1871/76,
*) der beider zufammen nach dem von 1862/76 berechnet
266
Landwirthfchaft.
Fortfetzung von Tab. c.
Fruchtgattungen
I.
Wp
CO O
Ctr.'
n.
Ertrag des Hektars
im Jahr 1882
Centner i Centner
III.
Verhältnis des Er-
trags der Körner etc.
zu dem Landes-
mittel, diefes zn 100
gerechnet im Jahr
1881
1882
IV.
Gefammt-Ertrag
im Jahr 1881
Centner Centner
D. Futterpflanzen.
1. Rother Klee
2. Luzerne
3. Efparfette
Klee im Ganzen ....
4. Serradella
5. a) Sorgho
b) Pferdezahnmais . . .
6. Grasfaat befonderer Art:
a) Raygras
b) Timotheusgras ....
7. Grasfaat aller Art . . .
IL Ertrag der Wiefen . . .
III. Ertrag der reichen Weiden
Heu
98,95
118,15^
78,02^
100,12
Samen
2,45
2,68
5,70
3,33
2,85
9,45
6,69
Heu
105,57
112,52
72,72
93,12
102,99
59,47
119,78
163,96
95,41
79,06
83,95
37,02
Heu
95
83
84
91
Heu
107
95
93
103
Samen
5121
456
4 709
10286
3
324
82
84
88
Heu
7 958 637
2057 514
886 017
10 902168
375
347
154633
20379
212 605
23 314208
213422
Die ErgebniiTe des Weinbans.
Die ErgebniiTe des Weinhans im Jahr 1882 find im Anfchluß an den Vorgang von 1881
dargeftellt, indem zunächft eine Vergleichung des Umfangs der Weinbaufläche gegeben wird, an
welche fich fodann üeberfichten anreihen:
1. über den Ertrag nach natürlichen Weinbaubezirken im Jahr 1882,
2. «ber die WeinerträgnilTe und deren Geldwerth von 1827/82,
3. über die zum Weinbau beftimmten Flächen von 1827/82,
4. über den Durchfchnitt der Weinerträge von 1827/82 in den 8 natürlichen Weinbau-
bezirken.
Die
Weinbaufläche
beträgt im Jahr
im
Ganzen
Hektar
Im Ertrag ftehende |' Nicht im Ertrag ftehende
1
Fläche
Prozente
Hektar 1 der Gefamt-
1 fläche
Hektar
Prozente
der Gef amt-
fläche
1881
1882
23427,10
23370,69
18423,09 78,64
i
18418,44 78,81
i 1
5004,01
4952,25
21,86
21,19
*) Der Landesmittelertrag konnte blos von 1865/76 erhoben werden.
Die Ergebniffe des Weinbaus. 267
Die ganze Welnbauflllche hat dem Vorjahr gegenüber
xogenomnien | abgenommeii
Hin Hektar
13,56
23,40
7.55
im oberen Neckatthal mit Albtranf —
„ unteren Neckarthal —
„ Remsthal 2,33
„ Enzthal —
„ Zabergäu 5,80
„ Kocher- und Jagftthal —
„ Taubergrund —
in der Bodenfeegegend —
8,13
fomit Abnahme 56,41 Hektar.
Diefe Abnahme evftreckt fich, abgefehen vom Remsthal und Zabergäa, auf die Hlmmt-
lichen übrigen Weinbanbezirke und hat ihren Grnnd in der durch die letzten ungttpftigen
Weinjahre veranlaßten Ausftockung von Weinbergen und Verwendung derfelben zu anderen
Kultnrarten.
Die im Semsthal und Zabergäu zu verzeichnende unbedeutende Zunahme rflhrt von
einzelnen Neuanlagen und neuen Plächenaufnahmen her.
Der Herbft von 1882 mit einem Gefammterträgnis von 218969 hl erreicht nur 50,92 Proz.
des Durch fchnittsertrags der 55jäh*rigen Periode von 1827/81 mit 420 202 hl und bleibt um
46,37 Proz. hinter dem Ertrage des Vorjahrs mit 398 975 hl zurück. Mit 11,62 hl Ertrag vom ha
der tragbaren Fläche erreicht er ebenfalls nur 51,28 Proz. des Dnrchfchnitts von 1827/81 mit
22,68 hl, und ftellt fich diefer Ertrag um 46,35 Proz. niederer als das Ergebnis des Vorjahrs
mit 21,66 hl vom ha.
Der günitige Stand des Rebholzes im Winter 1881/82, deflen trockener Charakter den
Arbeiten in den Weinbergen fehr förderlich war, berechtigte zu der Hoffnung auf einen reichen
1882er Herbft. Das früh eingetretene Frühjahr vermehrte noch die günftigen Ausfichteu, und
an das fpätere Erfcheinen von Kometen knüpfte fich fogar die Erwartung eines fogenannteo
„Kometenweins". Diefe gicng jedoch nicht in Erfüllung. Znnächft brachte der am 9./12. April
eingetretene Froft hauptfächlich dem Frühgewächs in den belferen Lagen empfindlichen Schaden,
wiederholte Spätfröfte um Mitte Mai trafen, wenn auch nur leicht, befonders die niederen Lagen.
Nach diefen beiden Froftzeiten waren es die mittleren Berglagen und die geringerwerthigen
Weinbergslagen, welche noch die heften Ausrichten auf einen reichlichen Ertrag gewährten. Die
frühzeitig, fchon Anfang Juni eingetretene Rebeublüte wurde durch die vielen von ftarken
Abkühlungen gefolgten Gewitterregen in ihrer Entwicklung verzögert und nahm einen fehr
ungleichmäßigen Verlauf. Gleichwohl waren die Ausfichten noch Anfangs Juli günftig; allein
der bis zum Herbft fortdauernde Mangel an Wärme (1882 wurden nur 25 Sommertage gezählt)
und Trockenheit gefährdete das Wachsthum der Trauben bedenklich und ließ bezüglich ihres
Ausreifens das Schlimmfte befürchten, doch wurde noch ein folcher Reifegrad erreicht, dafi ein
brauchbarer Wein, wenn auch im Ganzen von unbefriedigender Qualität, erzeugt werden konnte.
Außer durch Froft wurde der Ertrag auch durch die eine Folge der enormen Nieder-
Tchläge bildenden Pflanzenkrankheiten des fchwarzen Brenners und Mehlthans, fowie durch
ungewöhnliche Hageifchläge , befonders am 30. und 31. Mai und 16. Juli, ftark beeinträchtigt.
Vom Hagelfcblag wurden heimgefucht die Markungen der Gemeinden:
Schwaigern OA. Brackenheim; Hedelfingen, Obertürkbeim , Rohracker, Wangen
OA. Cannftatt; Plochingen OA. Eßlingen; Biberach, Obereifesheim OA. Heilbronn; Groß-
bottwar, AUmersbacb, Hof u. Lembacb, Kleinafpacb, Mundeisheim OA. Marbach; Bachenau,
Duttenberg, Höchftberg, Ober- und Unter-Griesheim OA. Neckarfulm; Bonlanden Amts-
OA. Stuttgart; Reutlingen; Tübingen; Neuhaufen OA. Urach; Winterbach, Buhlbronn,
Geradftetten, Hebfack, Miedeisbach, Rohrbronn, Sehornbach, Aichelberg OA. Schorndorf;
Waldbaufen OA. Welzheim.
Wie im Vorjahr fo weifen auch heuer die einzelnen natürlichen Weinbaubezirke eine
erhebliche Verfchiedenheit in den Erträgen auf. Es bewegt fich nemlich der Naturalertrag vom
ha der tragbaren Fläche zwifchen 3,02 bezw. 5,22 hl im oberen Neckarthal bezw. Taubergrund
und 18,28 hl im Zabergäu. Derfelbe bleibt in f^mmtlichen Wein baubezirken hinter dem Ergebnis
des Vorjahrs zurück, am bedeutendften im oberen Neckarthal, nämlich um 89,4 Proz., im Zaber-
(Fortfeteung S. 270.)
268
Die ErgebnilTe des Weinbaus.
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Die ErgebnilTe des Weinbaus,
2. Ueberfleht aber die WeinerträgnilTe ind deren Geldwerth von 1827—82.
269
1
Geldwerth des NatnrAl. 1
Natural -Ertrag
Verkauf unter der Kelter
Ertrags
von 1 Hektar der
J^
w si
von 1 Hektar der
Jahre
im
Ganzen
trag-
baren
ganzen
Betrag
ttelpreife
per
Bktoliter
Erlö«
im
Ganzen
trag-
baren
ganzen
Weinbaufläche
Weinbaufläche |
Hektoi.
Liter
Liter
Hektoi.
JC
JC
JL
JC
JC
1827
575 730
2 966
2213
390 447
62
11,30
4412 631
6506 613
335,20
250,06
1828
960 867
4 826
3633
581075
60
6,54
3 799 493
6365 501
319,71
240,71
1829
276 482
1410
1052
160179
58
6,10
976 644
1664647
84,89
63,33
1830
174 273
886
661
109 207
62
17,64
1926 237
3024600
153,70
114,78
1831
261330
1317
984
171046
65
19,68
3 366 573
5105112
257,18
192,18
1882
303105
1539
1150
214 487
71
16,76
3 593 943
5018 659
254,78
190,49
1833
498 476
2555
1894
321552
64
10,98
3 530122
5406024
277,07
205,43
1834
922069
4 626
3 451
624599
67
18,04
11 269 171
16 601 520
832,83
621,32
1835
1 013 773
5 070
3806
611 793
60
9,04
5 533 646
9047179
462,47
339,62
1836
353433
1765
1325
221254
63
14,16
3132811
4 918798
246,63
184,37
1837
615 653
3056
2305
299 267
9
8,01
2 396873
4725 207
234,64
176,94
1838
164434
832
620
87 492
53
13,38
1170 403
2135 698
108,01
80,67
1839
403983
2 013
1521
246193
61
14,32
3528 099
5687 525
283,36
214,16
1840
620482
3084
2 323
370666
60
8,17
3 029 762
4 899 811
243,64
183,42
1841
207 293
1050
775
186 913
66
17,14
2 347178
3 688539
186,80
137,90
1842
462 938
2 379
1723
345 285
75
17,95
6197 774
8 263647
424,74
307,68
1848
222340
1J58
833
129 574
58
11,99
1553679
2 577 605
134,24
96,57
1844
166 726
881
624
121144
77
22,03
2 668795
3 615 466
190,96
136,23
1845
258329
1372
976
177 473
69
21,98
3900041
5 602471
297,47
211,77
1846
450581
2404
1702
347 959
77
27,80
9 674 750
12 424 723
662,97
469,31
1847
650 783
3 472
2 457
448 691
69
11,22
5 036127
7 219 795
386,14
272,64
1848
755 517
4037
2885
477 789
63
11,38
5 437 558
8630568
461,18
329,66
1849
524421
2 822
2 031
256 799
49
8,51
218579<
4748 335
266,66
183,89
1850
331796
1762
1281
106 756
32
6,79
725 335
2328 691
123,64
89,87
1851
126071
697
500
46 616
37
8,40
391 658
1058472
68,52
42,00
1852
274795
1502
1071
172083
63
14,69
2527 858
4048 819
221,32
167,76
1853
294 800
1611
1141
177188
60
12,83
2274075
3 782155
206,70
146,44
1854
77108
451
311
55 384
72
26,48
1466 667
1937 275
113,38
78,24
1855
211 655
1224
824
149 764
71
26,16
3 918483
5 522 409
319,31
216,06
1856
244923
1422
959
187 962
77
25,82
4853 784
6 316113
366,81
247,38
1857
657677
3856
2 581
483 275
74
23,84
11520 823
15 762 312
924,26
618,64
1858
877 415
5 097
3396
555 937
63
16,67
9 266 503
14577 689
846,75
664,17
1859
516331
2 957
2034
322 614
63
26,74
8 626 694
13 646 246
781,52
637,63
1860
268184
1532
1053
146104
54
13,07
1909 690
3 534441
201,89
138,72
1861
213 149
1236
847
148368
70
33,61
4 986 813
7145 633
414,50
283,85
1862
524 654
2 977
2070
349 571
67
28,36
9 912 734
14897834
846,27
587,87
1863
623 700
3 573
2485
377 642
61
24,39
9 210571
14955 386
856,80
696,90
1864
169 343
972
682
94870
56
21,42
2031801
3530 295
202,71
142,13
1865
217 696
1253
876
161 369
74
45,75
7 382 037
9 887 362
669,09
398,07
1866
227 761
1308
920
143 997
63
31,41
4 522 824
7094962
407,36
286,68
1867
562490
3 214
2 271
321 592
57
18,58
5 975 256
10432845
696,16
421,16
1868
1004 750
5 674
4058
624750
62
24,84
15 521523
25114 644
1 418,19
1014,37
1869
308017
1734
1283
172 285
56
26,43
4 553 609
8023 706
461,79
334,31
1870
668666
3 712
2 815
340 015
51
16,92
5 752529
11290263
626,78
476,30
1871
226 817
1264
957
106123
47
24,45
2 595 041
5442 429
303,26
229,63
1872
290 960
1623
1233
182 196
63
40,38
7356230
11705604
652,89
495v87
1873
277 667
1544
1175
172 269
62
49,83
8584 641
13779 790
766,01
683,22
1874
438418
2433
1858
302 870
69
44,42
13 454 753
19 367 881
1074,80
820,84
1875
909 491
4 986
3 835
583 563
64
26,13
15249 929
23 760877
1302,59
1 001,91
1876
383572
2102
1625
257 256
66
39,27
9 983852
16036 372
823,89
636,86
1877
326949
1787
1346
180 974
55
30,05
5 437 702
9 609 568
626,11
408,13
1878
351 r,88
1906
1505
201402
57
34,57
6 963 324
11875 333
643,72
608,24
1879
165 973
898
712
76 648
46
21,49
1647 446
3 521205
190,58
150,97
1880
96 623
525
414
65 318
68
50,67
3 309 437
4839 724
263,02
207,26
1881
398 975
2166
1703
286 630
72
35,85
10 274 365
14158 662
768,53
604,87
1882
213 969
1162
916
111 497
52
24,53
2 734 981
5 242837
284,65
224,33
56Jtbr.
Dnrch-
fchnitt
416520
2 248
1643
259157
62
20,37
5 278412
8234(^1
444,48
324,80
270
Die ErgebnilTe des Weinbaus.
üelerfieht über die zin Weinbao beftinrnten Fläohen feit 1827.
Jahre
Areal
Jahre
Areal
Jahre
Areal
im
im
im
im
im
im
Ertrag
Ganzen
Ertrag
Ganzen
Ertrag
Ganzen
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Hektar
Hektar
Hektar
Hektar
Hektar
1827
19 411
26030
1846
18 741
26 475
1865
17374
24 838
1828
19 910
26 445
1847
18 746
26 491
1866
17 417
24 757
1829
19 609
26 284
1848
18714
26188
1867
17 500
24 772
1830
19 679
26 350
1849
18581
25 822
1868
17 709
24759
1831
19 850
26 564
1850
18835
25912
1869
17 760
24001
1832
19 698
26346
1851
18087
25 205
1870
18 013
23 754
1833
19 511
26 316
1852
18 294
25 665
1871
17 947
23 701
1834
19 934
26 720
1853
18298
25 827
1872
17 929
23 606
1835
19 995
26 639
1854
17 087
24 762
1873
17 989
23 627
1836
20025
26 679
1855
17 295
25 678
1874
18 020
23 595
1837
20147
26 705
1856
17 219
25532
1875
18 241
23 716
1838
19 774
26 506
1857
17 054
25 479
1876
18 250
23 610
1839
20072
26 557
1858
17 216
25 839
1877
18 300
23 545
1840
20119
26 714
1859
17461
25382
1878
18448
23366
1841
19 746
26 748
1860
17507
25479
1879
18476
23 324
1842
19 456
26867
1861
17 239
25174
1880
18401
23 351
1843
19202
26693
1862
17 625
25 342
1881
18 428
23 427
1844
1845
18 934
18 834
26 735
26 456
1863
1864
17 455
17 416
25 097
24 839
1882
18 419
25371
56Jthriffer
Dnrchrchnitt
18 525
25 351
(Fortfetzung von S. 267.)
gäu dagegen nur am 1,5 Proz.; dagegen ftellt er fich im Verhältnis zum Jahr 1880 mit alleiniger
Ausnahme des oberen Neckarthaies durchgängig höher. Geringere Erträge lieferten feit 1827
die 10 Jahre 1830, 1838, 1841, 1843, 1844, 1851, 1854, 1864, 1879 und 1880. Was den Verkauf
unter der Kelter betriflft, fo beträgt derfelbe 52,11 Proz. des ganzen Naturalertrags gegen
71,84 Proz. des Vorjahrs und 62,31 Proz. des Durchfchnitts von 1827/81.
Der Durchfchnittspreis pro hl mit 24 «/^ 53 Pf. erreichte zwar nur 68,42 Proz. des
vorjährigen mit 35 vÄl 85 Pf.; doch flberfteigt er den Durchfchnitt von 1827/81 mit 20 Ji 34 Pf.
um 20,60 Proz. und war feit 1827 nur in den 20 Jahren 1846, 1854/56, 1859, 1861, 1862, 1865,
1866, 1868, 1869, 1872/78, 1880 und 1881 höher.
Der Gefammterlös des verkauften Quantums belauft lieh auf 2 734 981 «X gleich
26,62 Proz. des vorjährigen Betrags mit 10274 365 JC und erreichte nur 51,36 Proz. des 55jährigen
Durchfchnittserlöfes mit 5324 656 *^; noch niederer ftellte fich der Gefammterlös nur in den
17 Jahren 1829, 1830, 1837, 1838, 1841, 1843, 1844, 1849/54, 1860, 1864, 1871 und 1879.
Was den Geldwerth des Naturalertrags im Ganzen mit 5 242 837 o4L betrifft, fo ift das
Verhältnis zum Vorjahr mit 14 158 662 JL gleich 37 zu 100 und erreicht erfterer nur 63,25 Proz.
des Durchfchnitts von 1827/81, mit 8288 417 Ji Es ftehen ihm aber in der vorgenannten
Periode nur die 21 Jahre 1829/32, 1836/38, 1840, 1841, 1843, 1844, 1849/54, 1860, 1864, 1879
und 1880 nach.
Der Geldwerth des Naturalertrags von 1 ha der txagbaren Fläche mit 284 Ji 65 Pf.
Hebt zu demjenigen von 1881 mit 768 JC 53 Pf. ebenfalls im Verhältnis von 37 zu 100 und
beträgt 63,68 Proz. des Durchfchnitts der Periode von 1827/81 mit 447 cjfi 37 Pf.
Die ErgebnilTe des Weinbaus.
271
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272
Die ErgebniiTe der Frachtmärkte im Jahr 1882.
Von den 65 Orten, welche in Württemberg noch zar Abhaltung von Frachtmärkten
berechtigt Und, wurden auch in diefem Jahre Heilbronn, Gaildorf, Hall, Schorndorf, Alpirsbach
und Kißlegg nicht befahren.
Auf den 59 befahrenen Schrannen fand ein Gefammtumfatz von 1 492 242 Ctr. mit einem
Erlös von 13 331834*4 ftatt, während fich im Jahr 1881 der Umfatz auf 1790570 Ctr. mit einem
Erlös von 17 249 452 -A belief. Es hat fleh fomit der Naturalumfatz um 298328 Ctr. und der
Geldumfatz um 3 917 618 «4 verringert
Der Gefammtnatural- und Geldumfatz vertheilt fleh auf die 4 Kreife folgendermaßen:
K r e i f e
Naturalumfatz
in
Geldumfatz
in
Ctr.
Proz.
Jk
Proz.
Neckarkreis
79760,70
5,35
596 764,60
4,48
Schwarzwaldkreis ....
259 071,07
17,35
2 204978,75
16,54
Jagftkreis
194231,61
13,02
1637499,52
12,28
Donaukreis
Württemberg . . .
959 179,04
64,28
8 892591,11
66,70
1492242,42
13 331833,98
Auf den bedeutendften Fruchtmärkten des Landes mit einem Geldumfatz von 300 000«^
und darüber war der Verkehr folgender:
Schrannen
Umgefetzte Menge
Erlös
1881
1882
1881
1882
Ulm
Biberach . . . , .
Ravensburg ....
Geislingen
Riedlingen
Giengen
Waldfee
Langenau
Saulgau
Heidenheim ....
Mengen
Urach
Bopfingen
Munderkingen. . . .
Ctr.
279104
133286
109 429
64283
81971
81074
59 605
58 497
60998
41669
58690
45 619
43 675
43 749
Ctr.
255 793
107076
78588
57138
65105
63 532
49 787
48655
46484
41433
39 942
44128
40 258
32 424
2815 555
1357 843
1064 491
768074
771010
788 401
601 907
611250
625 711
438 492
571 720
351 175
404201
447 859
Jk
2 242518
1007 874
743 706
664523
569 950
546 493
488 765
463 628
435 189
393423
365 330
343 884
318269
306 600
1 161 649
970 343
11 617 689
8890142
L
Der Natural- und Geldumfatz hat fleh nur auf den Fruchtmärkten in Stuttgart, Lud-
wigsburg und Oberndorf gegenüber dem Vorjahre erhöht; der Naturalumfatz allein zeigt eine
Zunahme auf den Fmchtmärkten in Winnenden und Aalen, der Geldumfatz allein eine folche in
Bnchau und Wangen, während in allen anderen Marktorten fowohl der Natural- als der Geld-
umfatz theilweife beträchtlich gegen das Vorjahr zurttckfteht
Bei allen FrQchten mit Ausnahme der MifchlingsfrÜchte und des Einkorns fand ein ge-
ringerer Naturalumfatz als im Vorjahr ftatt, ebenfo ftellten fleh die Durchfchnittspreife bei ßlmmt-
liehen Fruchtgattungen niedrer, ausgenommen die Hülfenfrflchte und Mifchlingsfrüchte, welche etwas
be/Tere Preife hatten.
Die ErgebniiTe der Frachtmärkte im Jahr 1882.
273
Auf die vcrfchiedenen Frucbtgattungen vertheilt Höh der Natural- und Geldumfatz
folgendermaßen:
Fruchtgattnng
Jahrgang
Natural- Geld-
Durchfchn."
Preis
pro Ctr.
umfatz
Kernen
Gerfte
Haber
Dinkel
Weizen
Roggen
HttlfenfrOchte. . . .
Mifchlingsfrüchte . .
Einkorn
Gefammtamfatz . .
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
1882
1881
Ctr.
490421
6C6116
346 379
457 448
430596
460 410
115958
136877
61209
74 591
24 303
27 728
9 938
16162
11037
9029
2401
2209
cA
5644961
7 232750
2749060
4131894
2 924 772
3300537
950040
1147 485
614655
903790
233599
287 879
93180
142372
100264
78061
21303
24684
cA
11,51
11,93
7,94
9,03
6,79
7,17
8,19
8,38
10,04
12,12
9,61
10,38
9,38
8,81
9,08
8,65
8,87
11,18
1882
1881
1492 242
1790570
13 331834
17 249 452
V ergl eichun
g mit dem
Um f a tz
der frühere n J
ahre.
Getreide-
Geld-
Unter 100 Centner verkaufter Frflchte
waren :
Jahre
Umfatz
Kernen
Dinkel
Roggen
Gerfte
Haber
Ctr.
cA
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
Ctr.
1873 ....
1 967 397
23 851 793
46,1
8,3
2,4
19,3
20,8
1874 .
2 009128
22 209 423
40,4
8,0
1,9
22,3
24,1
1875 .
2156 541
20 355 262
45,0
8,5
1,8
19,4
22,7
1876 .
1789 385
18 618 992
45,1
7,9
2,0
17,9
23,8
1877 .
1764 050
18426 004
43,2
7,6
1,7
18,0
25,3
1878 .
1728 741
15 978 878
44,8
6,6
2,1
15,9
26,7
1879 .
1715141
15568 953
42,0
6,8
1,6
20,6
24,2
1880 .
1696255
16257 680
41,3
7,9
1,5
20,0
24,5
1881 .
1790 570
17249 452
33,9
76
1,5
25,5
25,7
1882 .
1492242
13 331834
32,9
7;8
1,6
23,2
28,8
lOjÄhr. D«i
von 1873-
ohf
-18
chn.
82
1810945
18184827
41,5
7,7
1,8
20,2
24,7
Bemerkens werth ift, daß der Verkauf des Habers im Jahre 1882 gegenüber den neun
Vorjahren den höchften, der Verkauf des Kernens den niedrigften Prozentfatz erreichte.
Bewegung der Fruchtpreife in den letzten 10 Jahren.
. Jahrgang
Durchfchnittlicher Preis per Centner und zwar bei
Kernen
Dinkel
Roggen
Gerfte
Haber
1873
1874
1875
1876
1877
1878
1879
1880
1881
1882
10 jähr. Drehfch. v. 1873/82
cA
14,74
13,37
10,55
-12,00
12,71
11,25
10,86
11,88
11,93
11,51
12,08
cA
10,43
8,97
7,46
8,92
9,21
7,89
7,44
8,14
8,38
8,19
8,50
cA
11,11
11,69
8,54
9,65
10,15
8,69
8,53
1»,41
10,38
9,61
9,88
«4
11,46
9,86
9,27
9,63
9,40
8,57
8,73
8,75
9,03
7,94
9,26
cA
7,71
8,86
8,05
8,43
7,62
6,62
6,58
6,68
7,17
6,79
7,45
Wllrtt«mb. Jahrbflcher 1883.
18
^
274
Handel.
Die ErgebnilTe der Wollmärkte von 1883.
Hauptwollmärkte
und
Markttage
I.
Umfatz
11. Preife
III. Verkehrs-
verhältniffe
A.
Zufuhr
B.
Verkauft
C.
Unver-
kauft
1.
Hdolifte
Prelle
2.
Dnroli-
fohnitts.
Preife
3.
Gerammt-
Erlös
Kirehheim,
21.-25. Juni
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Spanifche Wolle .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Heilbronn,
3.-6. Juli.
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Ulm, 14.— 16. Juni.
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Spanifche Wolle .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Tattlingen,
i 16.— 18. Juni.
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Stuttgart,
20.-23. Auguft.
Deutfche Wolle .
Ellwangen,
13.— 15. Juni.
Baftardwolle . .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Snlz, 1. Juni.
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Gemifchte Wolle .
im Ganzen . .
Göppingen ....
Zufammen:
Deutfche Wolle .
Baftardwolle . .
Spanifche Wolle .
Gemifchte Wolle .
Ctr.
25,25
8 906,00
49,00
1 655,25
Ctr.
25,25
8 906,00
49,00
1 630,75
Ctr.
24,50
145
200
215
150
130
160
128
138
186
152
140
168
150
145
160
120
148
160
155
148
20t)
215
155
122,75
161.05
212,15
125
116
141
117
130
158
149
136
155
148
125,5
145
119,5
146,5
154
151,5
122,23
155,17
212,15
129,28
3 100
1 434 311
10 395
203 844
1651650
32 016
539 325
_ ±2 471
613 812
6 370
539 728
2 086
QuÄlltflt: fahr gnt.
WAfche: ansicczeichne^
Frequenz: flÄrk, befonders
Produzenten.
LoknlltÄt: Wollhalle.
QiialitÄt und WAfche: Im
Allgemeinen recht gnt.
Frequenz: Produzenten ftark,
HAndlerwolle weniger ftnrk
vertreten.
LokalitAt: Wollhalle am
Flelner Thor.
QualitAt: gut.
WUTche: fchOn und gut ge-
trocknet.
Frequenz: am 2. Markttag
lebhafr.
LokalitAt: die vier großen
Markthallen.
QualitAt nnd WAfche: gut
geordnet, rein und trocken.
Frequenz: erft flau, dann
recht gut.
LokalitAt: in einem frei
ftelienden, maffiv erbauten
UebAude, trockene Laarer-
rAunie, verbeflerte WAg-
einrichtung.
QualitAt: miUeh
WAfche: gut.
Frequenz: fchwach, wegen
der gedrückten Preife auf
der Tuchmefle.
LokalitAt: ftAdtifches Ma-
gazin.
QualitAt u. WAfche: liefien
nichts zu wflnfclien fibrU*
Frequenz: erft flau , dann gnt.
LokalitAt: der frühere Herr-
fchaftskaften.
QualitAt und WAfche: gut
Frequenz: lebhaft.
LokalitAt: ftAdtifche Well-
und Uaterhallc.
Es wurde keine Wolle zuge-
führt.
1 10 635,50
306
3 885
363
10 611,00
276
3 825
363
24,50
30
60
4 554
49
8 430
3 493
30
374
570
4 464
49
3 416
14
90
14
3 479
30
374
570
14
548 184
4080
57 970
84 360
974
1
81,20
873,89
39,09
974
77
1
t
793,49
j ^39,09^
~~832,58
27,50
3,50
40,00
4,20
80,40
80,40
4,00
10,00
146 410
9 657
115 420
4 671
'121k)9T
4 029
539
6 060
10 628
59 252
2 687 293
10 395
343 492
912,98
31,50
3,50
50,00
85,00
522,95
17 472,39
49,00
2 691,34
71,00
484,75
17 317,99
49,00
2 656,84
14,00
38,20
154,00
34,50
20 735,68
20508,58
227,10
3100 432
Handel.
275
Die Aosrahr von Frochteo nod NahlfabrikateD ober den Bodenfee
im Jahre 1882.
Vergl. Württ Jahrbücher 1868 S. 46 ff; 1872 1 S. 53; 1873 I S. 228; 1874 II S. 123; 1878 I S. 199 ff.
1880 1 S. 162 f.; 1882 I S. 192.
Im Jahre 1882 wurden über
Friedrichshafen und Langenargen
ausgeführt
Ausfuhren nach
Durch-
fchnitts-
preis pro
100 kg
Baden
und
Bayern
Oefter-
reich
der
Schweiz
im
Ganzen
Geldwerth
A. Früchte:
Weizen
Kernen
kg
1500
133 725
2125
52 975
54 325
381750
7175
150
550
634275
kg
275
152 350
2 525
7650
375
658525
1575
50
200
50
20O
50
kg
6 275
159 500
500
203175
1025
743 600
3537 875
50
126550
3125
7 0U0
2800
7 925
kg
8050
445 575
5150
263 800
1025
798 300
4 578150
50
135 300
3325
7 750
2 850
8125
50
1857
109140
957
1 47 263
236 276
1 661523
55 473
1921
1 4028
1 1002
Pf.
11
24
42
48
50
45
85
50
23
24
18
17
29
14
41
Pf.
07
49
59
85
60
45
Roggen
Gerfte
und über Langenargen . . .
Malz
Haber
und über Langenargen . . .
Erbfen
Linien
57 !8ol
Bohnen
38
12
26
und über Langenargen . . .
Wicken
und über Langenargen . . .
Zufammen A. Früchte:
über Friedrichshafen ....
über Langenargen
B. Mahlfabrikate.
Mehl
823 725
100
4 795 525
3 875
6 253 525
3 975
}l 119443
55
—
—
251700
. 199 225
75550
29 425
139 750
22 550
450
149075
14925
246 700
48 050
144775
476 325
44850
585 675
70600
156125
1 227251
1 29 378
61087
75
47
50
43
4
39
65
48
13
und über Langenargen . . .
Kleie
und übet Langenargen . . .
gerollte Gerfte
Zufammen B. Mühlfabrikate :
über Friedrichshafen ....
über Langenargen
Zufammen A und B:
über Friedrichshafen ....
über Langenargen
Hauptfnmme
10 900
461 825
215750
51975
540550
62 975
1218125
114950
1 317 717
1
72
—
—
1096100
1039475
52075
5336 075
66850
7 471 650
118 925
|l 437 161
27
—
-
1 096 100
1091550
5 402 925
7 590 575
1 437 161
27
—^
'~~
276
Verkehr.
Der Sehiffs- ood Waaren- Verkehr im Jahre 1882.
Verkehr auf dem Bodenfee.
Württemb. Jahrbücher 1872 IS. 66, 1873 IS. 233, 1874 IIS. 122, 18781 S. 198, 1880 IS. 161, 1882 IS. 194.
Hafen-
und
Landungsplätze
Angekommene Schiffe
Abgegangene »Schiffe |
s
§
Bohleppboote
Begelfohiffe
B
1
Bolileppboote
SsgelTobiffe |
2-
§
g
t
CD
a
i:
1?
1
CD
D
CS
1
CD
1
c
C
CD
%
Trag,
fähigkeit
%
c
CD
1
kg
kg
Friedrichshafen . .
5 398
599
99
153
5 700 500
80
73
5398
661
37
153
5 700500
96
57
Langenargen . . .
2816
36
72
221
5093 500
24
197
2 816
—
108
221
5093 500
118
103
Kreßbronn . . .
1818
—
22
108
1672500
7
101
1818
16
. 6
108
1672 500
20
88
Schloß Friedrichs-
hafen ....
—
—
—
54
1508500
46
8
—
—
—
54
1508 500
6
48
Flfchb.ich. . . .
—
-
—
45
1112000
11
34
—
—
45
1112000
35
10
Eriskirch ....
Zufanimen 1882
—
—
—
40
1164000
15
25
—
—
—
40
1164 000
27
13
10 032
635
193
621
16 251000
183
438
10 032
677
151
621
16 261 000
302
319
1872
8 677
1
50
540
—
—
—
8 677
1
51
540
—
—
—
1873
9 972
185
144
752
18 339 500
284
468
9 972
181
148
752
18339 500
540
212
1874
9 630
177
167
628
15 787 000
226
402
9 630
179
165
627
15762 000
385
242
1875
9 852
232
226
525
13 878250
171
354
9 852
270
188
524
13843 250
300 224]
1876
10142
132
202
579
13 994250
181
398
10142
198
136
581
14 054250
368
213
1877
10168
368
183
606
14580 500
208
398
10168
429
122
605
14653000
336
26?
1878
10292
413
161
618
15 692 750
15b
460
10 292
496
78
617
15 652 750 383
284
1879
10 442
242
224
664
16 513 500
129
535
10442
352
114
664
16 513 50o'343
321
1880
9 788
373
216
584
16 066 650
152
432
9 788
490
99
584
16066650
386
198
1881
9 997
t)56
162
562
15470 260
159
403
9 997
669
149
662
15 470250
349
213
Unter den Fahrten der Dampfboote il't bei Friedrichshafen begriffen das Trajektfchiff
1872 mit je 427 Fahrten 1877 mit je 234 Fahrten
1873
. n 334
1874
. . 404
1875
. . 418
1876
. n 405
1878
, , 210
1879
. . 312
1880
, , 217
1881
, . 46
1882 mit je 75 Fahrten.
Von den Fahrten der Übrigen Dampfboote von Friedrichshafen aus fielen auf
1876 1876 1877 1878 1879 1880 1881
wilrttembergifche Schiffe .3111 3 031 8 048 3 196 2 980 2 863 2 292
bayerifche Schiffe ... 1 085 1 096 1 080 1 089 1 094 1 040 759
badifche Schiffe . ... 1 087 1110 1004 879 886 852 1156
fchweizerifche Schiffe . . 727 723 729 665 656 662 1 854
öfterrcichifche Schiffe , . — — — — — — —
1882
2 705
1077
833
708
Verkehr.
277
Angekommene Güter
Abgegangene Güter
Hafen- und Landungsplätze
kg
Stück Vieh
kg
Stück Vieh
Friedrichshafen
9 680792
579
41477145
17 464 Hate
8945
5 EqnljpAgen
n. ijjg Tonnen
Herinfre
Langenargen
• •
2 357 705
—
2 230346
Ereßbronn
193958
235000
—
635 658
50000
722
Schloß Friedrichshafen ....
Fifchbach
17 900
238350
__
Eriskirch
, ,
335 000
—
337 400
—
Znfammen
1882
12820 355
579
44968 899
17 4B4 Hate,
5 Equipaf^en
n; 4^/8 Tonnen
Heringe.
9 667
1872
48 567 550
1279
58053 850
17 686
1873
41448 400
868
57 307 650
10830
1874
38 364 900
527
50860700
7 013
1875
23794200
709
62828 450
11785
1876
17 919450
834
63 609 160
14 754
1877
20880050
1553
57 992100
19 552
1878
16091350
2148
68116 250
10983
1879
13040750
815
61 457 150
10046
1880
11232527
750
58156305
10 934
1881
11595 055
678
49659147
9372
Dabei /lud die fogenannten Paflirgüter, der Verkehr zwifchen den deutfchen Häfen und
Anlandeftellen nicht inbegriffen.
Verkehr auf dem Neckar.
(Württemb. Jahrbücher 1872 I S. 68 ff., 1873 I S. 230 ff., 1874 II S. 119, 1878 I S. 202 ff., 1880 I
S. 165 f., 1882 I S. 196 f.)
Nach den Berichten der Hauptzollämter:
Durchgangsftelle in Berg.
Angekommene Flöße
Durchgegangene Flöße
Jahrgang
Zahl
Stämme
weiches Holz
Zahl
Stämme
Schnitt-
waaren
zufammen
weiches Holz
kg
kg
kg
kg
1875 . . .
12
1 281 000 *)
170
25 776000
384 750
26 160 750
1876 .
15
1470 000
120
18 760000
188 000
18 948000
1877 .
12
1134000
72
10 682000
194 250
10 876 250
1878 .
11
690000
100
12230 000
115000
12 345 000
1879 .
5
576 000
94
13 698 000
176400
13 874 400
1880
13
1426800
97
14 703 000
141600
14 844 600
1881 .
12
1434000
106
15 516000
106 800
15622 800
1882 .
10
1032000
91
12 732000
28 800
12 760800
In Cannftatt
Schiffsverkehr. Zu Berg angekommene unbeladene Schiffe 1876: 18, 1877: 12, 1878: 2,
1879, 1880, 1881 und 1882: 0; davon abgegangen zu Thal 1876: 18, 1877: 12 mit Brück enbeftand-
theilen beladene, nach Heidelberg beftimmte Schiffe, 1878: 2 mit Mafchinentheilen (Turbinen) nach
Gemmrigheim heftimmte Schiffe, 1879, 1880, 1881 und 1882: 0.
Bei der Einbind ftelle Gannltatt abgegangene Flöße 1875: 35 mit 5 674 900 kg, 1876:
23 mit 4 312000 kg, 1877: 12 mit 2105 000 kg nach Mannheim beftimmten Stämmen weiches
Holz, einfchließlich 7 000 kg Schnittwaaren im Jahr 1876; feit 1878 ift kein Floß mehr von
Gannftatt abgegangen.
*) Daneben 9000 kg Schnittwaaren.
278
Verkehr.
In Heilbronn.
Durchgegangen 1875 550 Flöße mit 142 450 StQck von 1 924 094 m Länge n. 1 790 150 kg Sehnittw.
f)
1876 443
n ff
116 919
, , 1546488 . ,
, 1387100 ,
1»
1877 398
ff ff
102 610
, , 1325582 „ ,
, 1266 700 ,
n
1878 409
ff ff
101567
. , 1324728 „ .
„ 1030250 ,
w
1879 371
ff ff
94 093
„ „ 1217891 . ,
, 1160900 ,
1»
1880 407
ff ff
99 933
« „ 1329105 . ,
, 1248227 ,
f»
1881 403
ff ff
105238
„ , 1387 467 „ ,
. 1038384 ,
1»
1882 301
ff ff
79158
„ „ 1000792 . ,
, 1395080 ,
weg weiches Holz ans dem Schwarzwald auf der Enz und dem Neckar verflößt nach Mann
Femer nach Mannheim von der Einbindilelle Heilbronn abgegangen:
Hartes Holz
Weiches Holz
Schnittwaaren
Flöße Stämme
m
Stämme
m
in kg
1875
269
241
964
96 437
1442 336
1159350
1876
279
193
965
103 208
1590628
966450
1877
168
274
1370
61333
911809
898 200
1878
258
342
1710
95 532
1449219
410050
1879
274
195
975
98 514
1467 553
673 800
1880
258
134
3082
98 235
1450100
568895
1881
359
211
4853
139 140
2 269 636
482016
1882
283
165
1320
99 573
1704 842
454 270
Schiffahrtsverkehr von Heilbronn abwärts.
Monate
Bergfahrt (angekommen)
Thalfahrt (abgegangen)
Dampffchiffe
1 Kettcn-
fchleppfchiffe
mit
Segelfchiffe
Dampffchiffe
Segelfchiffe
Zahl
Trag,
fähigkeit
Ketten-
fchleppfchiffe
ohne
Zahl
Trag,
fähigkeit
Anhang
kg
Anhang
kg
Januar ....
. 1882
7
25
2308 600
7
10
754550
Februar ....
...
2
■ 14
796050
2
24
1790850
März
...
22
95
5 386100
22
109
7 611000
April
• • •
30
147
8 772 350
30
68
4538950
Mai ....
45
43
44
35
230
181
197
148
14 825 850
12168 950
13239450
10 409 220
45
43
44
35
75
48
42
66
4607 750
3 287 550
3247 350
5 296 750
Juni
Juli
Auguft ....
September . . .
30
104
7 700 050
30
37
3 063 000
Oktober ....
30
138
9 604 900
30
86
6076 670
November . . .
13
75
4 922 270
13
60
4 275 050
Dezember . . .
1882
21
95
6 727 910
21
35
2 398050
322
1449
96 861700
322
660
46 947 520
1872
__
2081
100047 600
1549
61673950
1873
—
1683
96 884100
—
1388
68 387 900
1874
—
1727
98 843 650
—
1419
71 003 950
1875
1505
87 295 100
1496
69 187 100
1876
1417
85 619050
—
1040
53 200300
1877
—
1148
73 456500
—
797
42 832300
1878
123
1248
71064 950
124
766
42 810000
1879
235
1431
86155 200
235
754
44221200
1880
317
1863
112 218433
319
878
51300 710
1881
325
1731
109 292 280
325
733
46 680408
Von den in Heilbronn gelöfchtcn Fahrzeugen wird ein Theil erlt in Friedrichshall thaU
abwärts befrachtet
Verkehr.
279
Von den angekommenen und abgegangenen beladenen Segelfchiffen gehörten den bei-
ge fetzten Staaten an:
Jahrgang
Bergfahrt (angekommen)
Thalfahrt (abgegangen)
Baden
Heffen
Württem-
berg
Baden
Heffen
Württem-
berg
1879 . . .
1880 . . .
1881 . . .
1882 .. .
1370
1831
1651
1374
41
15
61
46
20
27
19
29
745
862
711
574
1
5
11
48
8
11
11
38
B
e r g i
fahrt
T h a 1 f a h r t 1
flerkunft^orl
Schiffe
t der
Zahl der
Segel-
fchiffe
Gewicht der
eingeladenen
Güter
Beftlmmungsort der
Schiffe
Zahl der
Segel-
fchiffe
Gewicht der
eingeladenen
Güter
kg
kg
Mannheim .
1188
59 972 381
Mannheim .
.
584
23 967 403
Heidelberg. ,
, ,
42
1040500
Eberbach .
• • «
22
116100
Eberbach . .
. .
136
4 680378
Heinsheim .
54
2 520 450
Heinsheim . .
1882
83
10 981080
1882
1449
76 674 339
660
26 603 953
1872
2 081
63689 650
1872
1549
49 822 750
1873
1683
59118 250
1873
1388
44504 200
1874
1727
50 667 850
1874
1419
40648 700
1875
1505
47 269 300
1875
1496
41876 750
1876
1417
47 986 400
1876
1040
33 651 900
1877
1148
37 900 200
1877
797
23 277 650
1878
1248
46 995300
1878
766
25 584550
1879 .
1431
60552 450
1879
754
28 473 800
1880 '
1863
78 234184
1880
878
9 591037
1881 ,
1
1731
72897 324
1881
733
28000170
Die Kettonfchleppfchiffe verkehren (tets zwifchon Heilbronn und Mannheim.
Von den Gütern des Jahrs 1882 fallen hauptfächlich in's Gewicht bei der
Bergfahrt
Bergfahrt 1
Bezeichnung der Güter
Gewicht
Bezeichnung der Güter
Gewicht
Steinkohlen
Brennholz
kg
41187 204
3 797 900
3 497 196
2306 327
2238 209
1 877 540
1374459
1 178 182
754 893
647 676
Reis
Chemik., Drog. u. Apothekerw.
Nutzholz (außereuropäifches) . .
Weizen und Spelz
Leinöl
Heringe . ,
kg
638 999
565 292
544 856
477 850
442878
291289
246 867
246 739
243 421
220075
Mineralöl, Petroleum
Eifenbahnfchienen
Kaffee
Harze aller Art, Pech ....
Samen und Saat
Steine
Zucker raffinirt
Talg
Eifen verarbeitet
Schwefel
Wein
Fette u. a. Oel
T h a 1 f a h r t
T h a 1 f a h r t
Schnittw. u. Eifenbahnfch wellen
Kartoffeln
Erig
Gerfte
Haber *
r -kg -
^ 27 058 223
1062 700
690 888
1 504 125
477550
Steine .
kg
424 945
400 000
247 398
236 700
Eifenbahnfchienen
Cichorien und Kaffeefurrogate .
Weizen und Spelz
280
Verkehr.
Verkehr aaf der Donau.
(Württemb. Jahrbücher 1872 I S. 65, 1873 I S.238, 1874 II S. 122, 1878 I S. 204,
1880 I S. 167, 1882 I S. 199.)
Nach den Berichten des Hauptzollamts Ulm:
Die Schiffe, Zillen genannt, Und je nnr für eine Fahrt gebant
Thalfahrt
(abgegangen)
Jahrgang
Zahl der
Schiffe
Trag-
fähigkeit
Gefammt-
ge wicht der ein-
eines Schiffes
geladenen Gfiter
kg
kg
1875 ....
17
120000
403250
1876 .
15
125000
574900
1877 .
14
140000
609 600
1878 .
11
135 000
545 250
1879 .
1879 .
10
3
140000
70000
1 725100
1880 .
8
160000
1880 .
4
135000
1610488
1880 .
8
70000
1881 .
1881 .
9
5
165000
175 000
1 1941000
1882 .
6
175 000
1882 .
5
165000
1622900
1882.
2
60000
Die Haaptbeftimmnngsorte fQr die Güter Und Wien, Bndapeft, außerdem Donauwörth,
Regensburg, Paffau, Linz.
Von der Ulmer Fracht fällt 1882 insbefondere in's Gewicht Asphalt (1 140000 kg).
Der Floßverkehr auf der Hier und Donau wird angegeben wie folgt:
Auf der Hier
Durch Ulm durch-
angekommene Flöße
gegangene Flöße
Jahrgang
(fogenannte
Schollen]
Zahl
Gefammt-
gewicht
Zahl
Gefammt-
gewicht
kg
kg
1875 . . .
4000
21750000
420
6 600000
1876 .
3000
20 680000
460
6 925 000
1877 .
2802
20805500
403
5516000
1878 .
2 303
20277000
420
5 927 500
1879 .
2400
19 435 000
410
4 920000
1880 .
2100
13 236000
306
3 825000
1881 .
2172
16115 500
400
4000000
1882 .
1912
14 512 700
300
3005 500
\
Die Hauptergebniffe der Berufszählung
vom 5. Juni 1882
für Württemberg.
(Vgl. SUtifUk des Deutfchen Reichs fUr 1883, Band LIX, Heft 3 S. 25 ff.; Heft 4 S. 1 ff.;
Heft 5 S. 1 ff.; Heft 6 S. 1 ff.; Heft 7 S. 82 ff.)
Id den Dacbftebenden Tabellen bringen wir die Haoptergebniffe der
auf Grund des Reichsgefetzeß vom 13. Februar 1882 (Reg.-Bl. S. 9) und in Gemäli*
heit des Bundesratbsbefcbluffes vom 20. Februar 1882 (§. 96 der Prot.) am 5. Juni
desfelben Jahres im Deutfcben Reich veranftalteten Berufs Zählung für Württem-
berg zur Veröffentlichung.
Den Uebcrfichten felbft fchickeu wir voraus, daß die Berufszählnng an dem
gedachten Termine für Württemberg eine Gefammtbevölkerung von 1 957 469 Köpfen
nachgewiefen hat, während das Ergebnis der letzten, am 1. Dezbr. 1880 vorge-
nommenen Volkszählung eine ortsanwefende Bevölkerung von 1 971 118 Köpfen
gewefen ift, fo dafi fich bei diefem Vergleich für die Berufszählung eine Minus-
Differenz von 13 649 Köpfen oder 0,69 Proz. ergibt. Hiebei ift übrig:en6 zu be-
achten, daß die Berufs- Bevölkerung nach den ihrer Erhebung zu Grunde gelegten
Beftimmungen fich weder mit der bei den eigentlichen Volkszählangen ermittelten
ortsanwefenden, noch auch mit der Wohn -Bevölkerung genau deckt ^), welcher
Umftand noch dadurch an Bedeutung gewinnt, daß die Berufsaufnahme und die
Volkszählung zu entgegengefetzten Jahreszeiten vorgenommen wurden. Wenn aber
auch die theilweife Inkongruenz im Erhebnngsprinzip beider Zählungen einen fcharfen
Vergleich der beiderfeitigen Ergebnifle im Grunde nicht zuläßt, fo muß doch zuge-
geben werden, dafi mit ihr jenes nicht unbeträchtliche Minus fich keineswegs ge-
nügend erklärt, und wir werden daher bei einer künftigen fpezielleren Darfteilung
der berufsftatiftifchen Ergebnifle uns noch des Näheren mit dem Differenzpunkte zu
befaffen haben.
Wir ftellen nun die Hauptdaten der Berufszählung in den folgenden 5
Haupttabellen zufammen, welche (ich, mit Ausnahme von Tabelle II, je auf das
Königreich im Ganzen beziehen, nemlich:
Tab. I, enthaltend die Bevölkerung nach dem Beruf oder Erwerb;
„ II, „ ^ „ nach dem Hauptberuf, geordnet nach Ober-
ämtern und Kreifen;
„ III, „ ^ „ nach dem Hauptberuf, Gefchlecht, Alter und
Familienftand ;
„ IV, enthaltend die wegen hohen Alters, in Folge von Verletzung oder Krank-
heit dauernd erwerbsunfähig gewordenen Perfonen
nach ihrem vormaligen Beruf; und
„ V, ^ „ Witwen nach dem Beruf ihrer (letzt-) verftorbenen
Ehemänner.
*) Die zufüllig in der Nacht vor dem Zählungstage aus ihrer Wohnung abwefenden, fowie
die auf Reifen etc. befindlich gewefenen Perfonen waren nicht an ihrem Aufenthaltsorte, fondem
an ihrem Wohnorte, folche Perfonen dagegen, die zum Zweck der Ausflbung ihres gewöhn-
lichen Berufs für längere Zeit einen Aufenthalt außerhalb ihres Wohnorts genommen hatten, nicht
an diefem, fondem an ihrem Aufenthaltsort (Arbeitsort) zu zählen.
282
Die HauptergebnilTe der Berufszählung
Tab. I. Summarirehe Ueberrieht der Bevölkerung Wärttcmbergg
A. Die Bevölkerung nach
£
Berufsbezeichnung und -Benennung*).
Hauptberuf der
mit
Berufsart.
Berufsftellung.
Im
Ganzen
Erwerbe-
thätige
im Haupt-
beruf')
bezw.
Selbftän-
Von d. Erwerbs-
a 1
(Se.)
und für
jedes
Ge-
frhlecht
(M.W.)
be-
fonders.
thätig.etc.(Sp.6)
er
a
g
Benennung.
cr
Benennung.
dige*)
(ohne die
Dienen-
den,
Sp. 15).
find
ohne
Neben-
erwerb.
haben
Neben-
erwerb.
"^
1.
2.
3.
4.
1 5.
6.
7. 1 8.
A.
I. Landwirthfehaft,
1-3 a.
Selbftändige^), mit Ausnahme
t
1 Se.
158554
124917
88687
Thierzucht und
von 1 a T.
1 M.
137 007
104 817
32190
Gärtnerei.
W.
21547
20100
1447
laT.
Selbftändige Landwirthe, zu-
Se.
28571
27250
1821
■
gleich landwirthfchaftl. Tag-
M.
21 230
20077
1153
löhner %
W.
7 341
7173
168
1— 3 b.
Verwaltungs- etc. Perfonal®).
Se.
352
255
97
M.
350
254
96
W.
2
1
1
1-Bc.
Sonftige Gehilfen, mit Ausnahme
Se.
176170
170756
5414
von 1 c 3.
M.
101 755
97 291
4 464
W.
74 415
73 465
950
Ic3.
Taglöhner, ohne die bei 1 a T.
se.
25468
24027
1486
M.
14 543
13 601
942
W.
10 920
10426
847205
494
Zufammen A. I.
Se.
389110
41905
M.
274 885
236 040
38845
W.
114 225
111 165
3060
II. Forftwirthfchaft,
4 -6 a.
Selbftlindige^).
Se.
361
119
242
Jagdu.Fifcherei.
M.
360
119
241
W.
1
1
. b.
Verwaltungs- etc. PerfonaP).
Se.
209
136
78
M.
209
136
73
W.
—
—
« c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
3 778
1050
2728
M.
3 728
1020
2 708
W.
Se.
50
30
20
Zufammen A. IL
4348
1305
8048
M.
4 297
1275
3022
Summe von I und II.
W.
51
187486
30
21
1-6 a.
Selbftändige^).
Se.
152286
8520O
M.
158 597
125 013
33 584
W.
28 889
27 273
1616
n b.
Verwaltungs- etc. Perfonal*).
Se.
561
891
170
M.
559
390
169
W.
2
1
1
« c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
205411
195888
9578
M.
120026
111 912
8114
W.
85 385
83 921
1464
Zufammen A.
Se.
398458
848510
44948
M.
279 182
237 315
41867
,
(
i
W.
114 276
111 195
3081
Tom 5. Juni 1882 für Wfirttemberg.
283
am 5. Juni 1882 naeh dem ßerof oder Erwerb.
dem Hauptberuf (Haupterwerb).
Erwerbsthätigen bezw. Selbftändigci
\ in Kombination |
Angehörige ohne Erwerbs-
dem Nebenberuf»)
•
Dienende
thätigkeit im Hauptberuf.
6e.
fammtzahl
Von den Perfonen in Sp.
8 find mit ihrer(n) Neben-
befchäft
igung(en)
Br~
Bergbau
u. HUtten-
wefen,
Induftrie
und
Bauwefen.
erwerbsthätig in*)
für
häusliche
Dienfte,
im Haus-
halt ihrer
Herr-
fchaft
lebend '%
Ge-
fammt-
zahl
diefer
Ange-
hörigen.
Davon find
der Er-
werbsthä-
tigen etc.,
Dienen-
den und
Ange-
hörigen
(Sp.
6, 15 u. 16).
A.
Land- u. Forft-
wirthfch., Jagd u.
Fifcherei, u. zwar
C.
Handel
und
Verkehr.
D.
Lohnar-
beit wech-
felnder
Art u. per-
fönlichen
Dienft-
K.
Staats-,
Ge-
meinde-,
Kirchen-
etc.Dienft,
od. in fog.
freien Be-
14
Jahre
und
darüber
alt.
noch
nicht
14
Jahre
alt.
felbftänd. .
Land- ,l"l
wirthfch. ^±
treibend. | "^®"-
leiftungen
rufsarten.
9. ' 10. 1
11.
21731
12.
13.
14. J
15.
16. 1 17.
18. J
264284
19.
606338
380
2191
8227
77
3157
14557
433227 1 168943
369
2172
21006
7 5f)l
49
3073
159
136 649
6 294
130 355
273 815
11
19
725
676
28
84
14 398
296 578
162 649
133 929
332 528
—
274
670
289
15
145
193
63121
21889
41232
91885
—
265
574
232
11
137
—
20 610
471
20139
41840
9
96
57
4
8
193
42 511
21418
21093
50045
74
6
12
8
—
4
38
417
163
254
807
73
6
12
8
4
1
137
3
134
488
1
—
—
—
37
280
160
120
319
345 : 625
3623
868
15
65
32
2001
662
1339
178203
333 : 519
3118
537
8
45
6
674
11
663
102 435
12 ; 106
505
331
7
20
'26
1327
651
676
75 768
^
679
511
239
22
94
43
24543
8030
16513
50049
—
470
340
141
7
82
2
8177
125
8 052
22 722
—
209
171
26 M7
98
9631
15
12
41
16 366
7 905
199687
8 461
323622
27 327
799
3 775
129
3465
14863
523309
927282
775
3 432
25 050
8 469
75
3 341
168
166 247
6 904
159 343
441300
24
343
1497
1162
54
124
14 695
357 062
192 783
164 279
485 982
232
1
3
9
3
238
970
473
497
1569
231
1
3
9
3
11
255
21
234
626
1
—
—
—
227
715
452
263
943
72
1
—
1
—
38
354
157
197
601
72
1
—
1
—
—
—
112
5
107
321
—
38
242
152
90
280
2396
307
96
50
1
14
77
9617
3591
6026
13472
2 387
297
94
50
~~~
14
—
3 088
81
3 007
6 816
9
10
2
—
1
—
77
6 529
3 510
3019
6 656
2700
309
99
60
1
17
353
10941
4221
6720
15642
2 690
299
97
60
—
17
11
8 455
107
3 348
7 763
10
10
2
1
-~-
342
7486
4114
3 372
7 879
612
2466
22404
8525
92
3305
14988
497318
191305
306013
699 792
600 ,2438
21583
7 792
60
3 213
170
157 514
6 786
150 728
316 281
12
28
821
733
32
92
14818
339 804
184 519
155285
383 511
146
7
12
9
—
4
76
771
320
451
1408
145
7
12
9
4
1
249
8
241
809
1
75
522
312
210
599
2 741
1611
4230
1157
38
173
152
36161
12283
23878
241724
2 720 ; 1 286
3 552
728
15
141
8
11939
217
11722
131 973
21
325
678
429
23
32
144
24 222
12066
12156
109 751
3499
4084
26646
9691
130
3482
15216
534250
203908
330342
942924
8465
3 731
25147
8 529
75
3 358
179
169 702
7 011
162 691
449 063
34
353
1499
1162
55
124
15 037
864548
196 897
167 651
493 861
284
•
Schluß von
Berufsbezeichnun^ und -Benennung ^).
Im
Erwerbe-
ih&tige
Im Haupt-
beruf*)
bezw.
SelbrtSn-
Hauptberuf der
Borufsart
Berufsftellung.
mit
Ganzen
(Se.)
und.fiir
jedes
Ge-
fchlecht
(MW.)
be-
fonders.
Von d. Erwerbs-
thätig.etc.(Sp.6)
CD
a
Benennung.
a
r
Benennung.
dlge*)
(ohne die
Dienen-
den,
Sp. 15).
find
ohne
Neben-
erwerb.
haben
Neben-
erwerb.
*5^
1.
2.
3.
4.
5. J
6.
7.
1^8.
B.
Bergbau und Hütten-
a.
Selbftändige^.
Se«
118262
43797
74465
wefen, Induftrie und
M.
93540
23659
69 881
Bauwefen.
W.
24722
20138
4584
b.
Verwaltungs- etc. Perfonal").
Se.
3646
3189
457
M.
3 620
3164
456
W.
26
25
1
c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
141150
111 752
29398
M.
121007
92 296
28 711
W.
20143
19 456
687
Zufammen ß.
Se.
263058
158 738
104320
M.
218 167
119119
99048
C.
W.
44 891
39 619
5272
Handel und Verkehr.
a.
Selbftändige^).
Se.
26 707
12 769
13938
M.
18 587
7 272
11315
W.
8120
5 497
2 623
b.
Verwaltungs- etc. Perfonal®).
90.
5101
4785
316
M.
4 994
4680
814
W.
107
105
2
c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
17875
13 709
4166
M.
12 758
9 023
3 735
W.
5117
4 686
431
Zufammen C.
Se.
49683
31263
18420
M.
36339
20 975
15 364
W.
13 344
10 288
3 056
Summe von A, BundC*
a.
Selbftündige').
se.
332455
208852
123608
M.
270724
155 944
114 780
W.
61731
52 908
8 823
b.
Verwaltungs- etc. PerfonaP).
se.
9308
8365
943
M.
9173
8 234
939
W.
135
131
4
c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
364436
321294
43142
M.
253 791
213 231
40 560
W.
110 645
108063
2 582
Zufammen A bis 0.
So.
706199
538511
167688
M.
533 688
377 409
156 279
W.
172 511
161 102
11409
D.
Lohnarbeit wech feinde
jr Art ui
id perfönliche Dienftleiftungen*®).
Se.
5892
5061
881
M.
2376
1911
465
W.
3 516
3150
366
E.
Staats-, Gemeinde- u
nd Kircl
lendienft, auch fogenannte freie
Se.
42 798
34285
8518
Berufsarten.
M.
38417
30486
7931
W.
4 381
3799
582
Summe von A bis £.
Se.
754889
577857
177082
M.
574481
409 806
164675
W.
180408
168 051
12357
Hiezu :
Selbftändige und Anftalts-
F.
Ohne Beruf und Beru
Fsangabe
Se.
M.
W.
60320 49533
26 643 21756
33 677 27 777
10787
4887
5900
Die Bevölker-
General-Summe von A bis F.
Se.
815209
627390
187819
M.
601124
431 562
169 562
W.
214085
195828
18257
TabeUe I
. Theil A.
285
Erwerbsthätigen bezw. Selbftjindigen
in Kombination |
Angehörige ohneErwerbs-
dem Nebenberuf)
.
Dieneqde
thätigkeit im Hauptberuf.
6e.
(ammtzahi
Von den Perfonen in Sp.
8 find mit ihrer(n)
Neben-
befchäftigung(en) erwerbsthätig in*^)
ftir
häusliche
Dienfte,
Ge-
Davon find
der Er-
werbsthä-
tigen etc.,
A.
ß.
C.
D.
E.
Land- u. Forft-
Lohnar-
beit wech-
felnder
Staats-,
im Haus-
fammt-
Dienen-
wirthfch., Jagd u.
Fifcherei, u. zwar
Bergbau
Ge-
halt ihrer
zahl
14
noch
den
u.Hütten-
wefen.
Handel
meinde-,
Kirchen-
Herr-
fchaft
diefer
Ange-
Jahre
und
nicht
14
und An-
hörigen
und
Verkehr.
felbftänd. 1 .
Indufirie
und
Artu.per-
fönlichen
etc.Dienft
od. in log.
lebend »<»).
hörigen.
darüber
alt.
Jahre
alt
(Sp.6, 15
u. 16).
wirthfeb. !^^"
Bauwefen.
Dienft-
freien Be
treibend. ; "^®"-
leiftungen.
rnfsartcn.
9.
10.
11. 1
12.
13. J
14.
15.
16. 17. , 18. 1
19.
68&34
2424
3486
7374
69
830
14146
275872
106242
169630
408280
65470
1403
3048
7 025
27
798
154
85 886
2 569
83317
179580
3064
1021
438
349
42
32
13992
189 986
103 673
86 313
228700
296
45
32
97
—
17
545
4442
1848
2594
8633
295
45
32
97
17
3
1319
50
1269
4 942
1
—
—
542
3123
1798
1325
3 691
17801
10603
809
767
23
173
676
115341
40377
74964
257167
17 550
10216
763
755
23
171
3
37 439
560
36 879
158 449
251
387
46
12
—
2
673
77 902
39 817
38085
98 718
86631
13072
4327
8238
92
1020
15367
395655
148467
247188
674080
83 315
11664
3 843
7 877
50
986
160
124644
3179
121 465
342 971
3 316
1408
484
361
42
34
15207
271011
145 288
12,7 723
331 109
12219
335
1716
1652
18
207
8950
57261
23171
34090
92918
9 939
153
1562
1541
10
205
190
17 414
839
16 575
36 191
2 280
182
154
111
8
2
8 760
39847
22 332
17 515
56727
199
27
13
90
—
12
682
4760
2110
2650
10543
197
27
13
90
—
12
—
1387
98
1289
6 381
2
—
—
—
—
—
682
3 373
2 012
1361
4162
8019
982
105
118
4
22
390
21532
7643
13889
39797
2988
612
90
102
3
22
_
6 770
172
6 598
19 529
31
370
15
16
1
~
390
14 762
7 471
7 291
20268
15437
1344
1834
1860
22
241
10022
83553
32924
50629
143258
13124
792
1665
1733
13
239
190
25 571
1109
24462
b2100
2313
552
169
127
9
2
9 832
57 982
31815
26167
81158
81365
5225
27606
17551
179
4342
38084
830451
320718
509733
1200990
76009
3 994
26193
16 35Ö
97
4216
514
260 814
10194
250 620
532052
5 356
1231
1413
1193
82
126
37 570
569 637
310 524
259 113
668 938
641
79
57
196
—
33
1303
9973
4278
5695
20584
637
79
57
196
33
4
2 955
156
2 799
12132
4
—
—
1299
7 018
4122
2 896
8 452
23561
13196
5144
2042
65
368
1218
173034
60303
112 731
538688
23258
12114
4 405
1585
41
334
11
56148
949
55199
309 950
303
1082
739
457
24
34
1207
116 886
59354
57 532
228 738
105567
18500
32807
19789
244
4743
40605
1013458
385299
628159
1760262
99 904
16187
30 655
18139
138
4 583
529
319 917
11 299
308 618
854134
5 663
2 313
2152
1650
106
160
40076
693541
374 000
319 541
906128
686
59
52
46
8
16
5346
1791
3555
11254
406
24
18
29
8
—
1768
29
1739
4144
280
35
34
17
16
3578
1762
1816
7110
7364
283
463
726
9
805
7212
45704
19962
26742
95714
6 988
150
395
716
7
794
125
13 686
859
12827
52228
376
133
68
10
2
11
7 087
32 018
19103
12 915
43 486
113617
18842
33322
20561
253
5556
47833
1064508
407052
657456
1867230
107 298
16 361
31068
18884
145
5 385
654
335 371
12187
323 184
910 506
6 319
2 481
2 254
1677
108
171
47179
7291371394865
334272
956 724
infalTen, welche ü
berhaupt i
licht ode
r nur neb(
^nfäcblich
erwerbsth^
itig find.
1 9174 1 649
579
333
79
292
5917
24002
15268
8 734
90239
4 077 319
243
210
13
247
239
4 706
602
4104
31588
1 5 097 330
336
123
66
45
5 678
19 296
14 666
4 630
58 651
ang überhaupt.
.
122 791 119491
33901
20894
332
5848
53 750
10885101422320
666190
1957469")
111375 116 680
31311
19094
158
5 632
893
3400771 12789
327 288
942 094
11416
2 811
2 590
1800
174
216
52 857
748 433
409 531
338 902
1015 375
286
Die UauptcrgcbnilTe der Berufszählung
Noeh Tab. 1. Summarifehe Veberrieht der ßevölkernng Württembergs
B. Die Nebenberufe (nebenräcblich
Berufsbezeichnnn^ und -Benennung^).
Im
Gauzen
(Se.)
und für
jedes
Ge-
fchlecht
Gefammt-
zahl
der au8-
geObten
Neben-
berufe»)«)
Dar
Berufsart.
Bernfsftellung.
Er- 1
werbe- '
thätigeni
im '
Haupt-
beruf
Cd
o*
1
er
felb-
ftän-
digen
9
0
0P9
Benennung.
s
a
Benennung.
(MW.)
be-
(Sp.
21 u. 27
bis 29).
(A-E)
über-
Land-
wir-
/— o
^
fonders.
haupt
then,
c
(Sp. 22
Abth.
v^
bis 26).
A.la.
1.
2.
3.
4.
5.
20.
21. 1
22.
A.
I. Landwirthfchaft,
1-3 a.
Selbftändige^), mit Ausnahme
Se.
122662
113238
168
Thierzucht und
von 1 a T.
M.
111 089
106 963
161
Gärtnerei.
W.
11623
6 270
2
laT.
Selbftändige Landwirthe, zu-
Se.
638
574
—
gleich landwirthfchaftl. Tag-
M.
589
519
—
löhncr»).
W.
94
55
—
1-3 b.
Verwaltungs- etc. PerfonaP).
Se.
127
123
94
M.
125
122
94
W.
2
1
1— 3 c.
Sonftige Gehilfen, mit Ausnahme
Se.
55398
14656
128
von 1 c 3.
M.
13 339
12 539
117
W.
42 059
2117
6
Ic3.
Taglöhner, ohne die bei 1 a T.
Se.
2076
1894
—
M.
1177
1038
~"~
W.
899
356
Zufammen A. I.
Se.
180896
129960
880
M.
126 219
121 181
372
W.
54 677
8 799
8
II. Forftwirthfchaft,
4-6 a.
Selbftändige ^.
Se.
119
119
90
Jagdu Fifcherei.
M.
119
119
90
W.
—
—
—
. b.
Verwaltungs- etc. Perfonal^).
Se.
21
16
12
M.
21
16
12
W.
—
f. c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
2525
2481
1720
M.
2459
2 431
17U9
»
W.
66
50
11
Zufammen A. II.
Se.
2665
2616
1822
M.
2 599
2 566
1811
—
W.
66
50
11
Summe von I. und II.
l-6a.
Selbftändige').
Se.
123414
118926
258
M.
111697
107 601
251
W.
11717
6 325
2
. b.
Verwaltungs- etc. PerfonaP).
Se.
148
189
106
M.
146
138
106
W.
2
1
—
« c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
öif «fyw
18581
1848
M.
16 975
16 008
1826
W.
43 024
2 523
17
Zufammen A.
Se.
183561
182596
2202
M.
128 818
123 747
2183
W.
54743
8849
19
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
287
am k hm 1882 nach dem Bernf oder Erwerb.
ausgeübten Erwerbsthätigkeiteo).
C. Haupt- und
Nebenberufe zut
nnter werden
ausgeübt
von
und zwar
Dienenden
von
Hau8halt8.
für häus-
Angehö-
vorftehern,
SelbftSn-
digen undAn-
(taltsinfaffen
ohne Beruf
und Berufs-
augabe,
Abth. F.
liche
Dienfte,im
Haushalt
der Herr-
fchaft
lebend«'^).
rigen ohne
Erwerbs-
thätigkeit
Im Haupt-
beruf.
landwirth-
fchaftl. Tag-
löhnern mit
felbftän-
digem Land-
wirtbfchafts-
Betrieb.
fonftigen
SelbMn-
digen der
Berufs-
abtheil-
ungen
Gehilfen, Arbei-
tern und (nicht
in Sp. 23 geführ-
ten) Taglöhnern
d. Bernfsabtheil-
ungen A. B. C,
fowie von Er-
Erwerbs-
thätigen
der Be-
rufsab-
theilung
E.
(Ohne Unterfchied des
Abth.A.laT.
A. B. C.
werbsthätigen d.
Berufsabth. D.
Hauptberufs d. Dlenlt-
herrn bezw. Ernährers).
23.
24.
25.
26.
27.
9128
28.
3
29.
7
81017
24679
7367
298
7
75 703
24098
6 994
4 062
3
11
5 314
581
373
5 066
287
—
379
172
23
52
—
7
334
J66
19
20
—
45
6
4
32
—
7
4
7
15
3
3 <
—
1
4
7
15
2
1
196
3
—
1
28083
11
2056
12270
339
12320
10
1070
11263
79
175
193
432
1
986
1007
117
164
12127
27 651
—
589
757
48
278
—
404
—
376
628
34
115
—
24
—
213
129
14
163
—
380
22
84048
37893
7637
9800
12323
28793
21
77 490
36170
7 128
4 375
196
467
1
6 558
1723
509
5425
12127
28 326
14
10
5
—
14
10
5
—
—
—
__
3
1
4
1
—
3
■—
1
4
—
1
252
91
414
4
21
23
244
90
384
4
19
—
9
8
1
30
—
2
—
14
252
108
424
10
25
24
244
107
394
10
23
10
8
1
30
—
2
—
14
7
81410
24861
7395
9180
3
305
7
76 051
24 274
7 018
4 082
3
11
5 359
587
377
5 098
—
294
4
10
15
4
7
—
2
4
10
15
3
1
248
7
—
1
1
28510
263
2 736
13441
688
12320
254
1536
12275
117
309
193 1
465
9
274
1200
84156
1166
131
329
12127 1
28045
38317
IUI
9825
12 323
28817
265
77 597
36 564
7 138
4 398
196
477
9
6 559
1 753
509
5 427
1
12127
28 340
Qefamnt-
zahl der Be-
rufe (ver-
fchiedenen
bezw. von
verfchiede-
nen Perfonen
ausgeübten
Erwerbs-
thätigkeiten)
nach Sp. 6
(Tab. A.) und
Sp. 20
(Tab. B.).
30.
281216
248 046
33170
29204
21769
7 435
479
475
4
231568
115 094
116 474
27539
15 720
11819
570006
401104
168902
479
1
230
230
6187
116
7013
6 896
117
310900
270 294
40 606
709
705
4
265410
137 001
128409
577019
408000
169 019
^
288
Die Hauptergebnifle der Bemfszahlung
Schlnfi von Tabelle I.
L
Berufsbezeichnung und -Benennung*).
Tk
i/ar-
Berufsart
Berufsftellung.
Im
Ganzen
undfQr
jedes
Ge-
fchlecht
(M.W.)
be-
fonders.
Gerammt-
zahl
der aus-
geObten
Neben-
berufe«)«)
(Sp.
21 u. 27
bis 29).
Er-
werbs-
4klS4lnAn
1
ET.
Benennung.
2.
o
0
Benennung.
inaiigeD
im
Haupt-
beruf
(A-E)
über-
haupt
felb-
ftän-
digen
Land-
wir-
theo,
r;
?-
(Sp.22
bis 26).
Abth.
A.la.
22.
1.
2.
3.
4.
5.
20.
21.
B.
Bergbau und Hütten-
a.
Selbftändige').
Se.
28590
26431
18801
wefen, Induftrie u.
M.
24 6Ö7
24442
18098
Bauwefen.
W.
3 873
1989
703
b.
Verwaltungs- etc. Perfonal*).
Se.
108
102
13
M.
106
102
13
W.
2
c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
7746
7044
8039
M.
6 912
6 767
3015
W.
834
277
24
ZuTammen B.
Se.
36384
33577
21853
M.
31 67.^
31311
21 126
W.
4 709
2 266
727
C.
Handel und Verkehr.
a.
Selbftändige').
Se.
18 715
17545
7618
M.
16 386
16 219
6 951
W.
2 329
1326
662
b.
Verwaltungs- etc. Perfonal").
Se.
1521
1458
171
M.
1496
1443
169
W.
25
15
2
c.
Sonfdge Gehilfen und Arbeiter.
Se.
3124
1721
476
M.
1421
1384
467
W.
1703
337
20724
9
Zufammen C.
Se.
23360
8260
M.
19 303
19046
7 587
W.
4057
1678
673
Summe von A, B u. C. i a.
Selbftündige^).
Se.
170659
157902
26667
1
M.
152 740
148 262
25 300
W.
17 919
9640
1367
b.
Verwaltungs- etc. Perfonal').
Se.
1777
1699
290
M.
1748
1683
288
W.
29
16
2
c.
Sonftige Gehilfen und Arbeiter.
Se.
70869
27296
5358
M.
25 308
24159
5308
W.
45 561
3137
50
Zufammen A— C.
Se«
243305
186897
32315
M.
179 796
174104
30896
W.
68 509
12 793
1419
D.
Lohnarbeit wechfelnder Art u
nd perfönliche Dienftleiftungen.
Se.
431
259
76
M.
166
151
49
W.
265
108
27
E.
Staats-, Gemeinde- und Kirch
endienll, auch fogenannte freie
Se.
6293
5597
3180
Berufsarten.
M.
5 696
5 425
3096
W.
597
172
84
Summe von A bis E.
Rre.
250029
192 753
35571
M.
185 658
179 680
34041
W.
64 371
13 073
1530
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
289
Theil B und C.
unter werden ansgeübt von
und zwar von
Haushalts-
vorftehern,
Selbftän-
digen und An-
(taltsinfaffenl
ohne Beruf ,
und B^rufs-
angabe,
Abth. F.
Dienenden
für häus-
h'che
Dienfte,im
Haushalt
der Herr-
1 fehaft
1 lebend '%
Angehö-
rigen ohne
Erwerbs-
thätigkeit
im Haupt-
beruf.
landwirth-
schaftl. Tag-
löhnern mit
selbftün-
digem Land-
wirthfchafts-
Betrieb,
Abth.A.laT.
fonXtigen
SelbftJin-
digen der
Benifs-
abtheil-
ungen
A. B. C.
Gehilfen, Arbei-
tern und (nicht
in Sp. 23 geführ-
ten) Taglöhnern
d. Berufsabtheil-
ungen A. B. C,
fowie von Er-
werbsthätigen d.
Berufsabth. D.
Erwerbs-
thätigen
der Be-
rufsab-
theilung
E.
1 lOhne Unterfchied des
1 Haoptberiifs d. Dienft-
^ herrnbozw.EmUhrers.)
23.
24.
25.
26.
27.
28.
1 29.
467
378
89
2Ö7
199
8
4917
4 346
571
52
52
855
327
28
1828
1259
564
30
30
8404
3195
209
428
361
62
7
7
39
31
8
489
168
321
5
4
1
99
73
26
9
9
64
14
50
1601
47
1554
1
1
539
58
481
674
577
97
5324
4 725
599
5257
4 484
773
469 1
399 1
70
593
245
348
73
14
59
2141
105
2036
264
210
54
2
2
"28
19
4
8103
7 666
437
808
800
8
228
210
18
1206
1042
164
139
134
5
957
652
305
859
350
9
338
338
1,'
36
1
254
146
108
55
53
2
28 ,
15
13 1
4
1
3
254
7
247
912
20
892
8
8
1121
15
1106
289
231
58
9139
8 676
463
2302
1828
474
734
724
10
~ 337
214
123
258
8
250
2041
35
2 006
738
595
143
6
6
498
472
21
94430
88 063
6 367
870
862
8
3319
2073
1246
27890
26 575
1315
184
179
5
17802
16 122
1680
8177
7 729
448
349
348
1
824
184
140
9928
4 396
5 527
67
64
3
765
397
368
1 16
4
12
12*^
214
12 424
2818
78
2 740
11
1
10
30170
538
29 632
1287
1073
164
16
11
5
144
136
8
98619
90 998
7 621
90
40
50
1054
1020
34
45876
42 876
3 000
65
41
24
410
375
35
8850
8261
589
12
10
2
809
798
11
10755
4 857
5 898
81
15
63
292
247
45
12654
218
12 436
2
2
2
"2
82999
617
32 382
89
89
402
24
378
1397
1220
177
99768
92 058
7 705
46351
43 2H2
3 059
9671
9 069
602
11128
5119
6009
12658
218
: 12 440
1
; 83490
1 641
32 849
1
Gefammt-
zahl der Be-
rufe (ver-
fchiedenen
bezw. von
verfchiede-
nenPerfonen
ausgeübten
Erwerbs-
thätigkeiten)
nach Sp. 6
(Tab. A.) und
Sp. 20
(Tab. B.).
30.
146 792
118197
28 595
8754
3 726
28
148896
127 919
20 977
299442
249 842
49 600
45422
34 973
10 449
6622
6 490
132
20999
14179
6 820
73043
55 642
17 401
508114
423 464
79 650
11085
10 921
164
485305
279 099
156 206
949504
713 484
236 020
2 542
3 781
49091
44113
4 978
1004918
760 139
244 779
Warttemb. JabrbOcber 1 33.
19
290 Die Hauptergebnifle der Berafszählang
AnmerkiiDgeii zur Tab. I.
*) Die unter die Rubrik Berufsbezeichnung und -Benennung fallenden einzelnen
Berufsarten der Berufsabtheilungen A bis E bezw. F beftimmen fich nach der vom Bundesrath des
Deutfchen Reichs vorgefchriebenen „Kla/Tifikation der Berutsarten" ; an Stelle eines vollftändigen
Abdrucks der letzteren mag für den Zweck der vorliegenden fummarifchen Darftellung bezüglich
der Abtheilungen B und C ein Hinweis auf den Kopfinhalt der nächftfolgenden Tab. II (S. 300 ff.),
worin die verfchiedenen Berufsarten innerhalb der betreffenden Berufsabtheilungen klaffenweife zu-
fammengefaßt Hnd, genügen; der Inhalt der Abtheilungen A und D ergibt fich ohne Weiteres
aus Spalte 2 u. 4 der Tab. I; dagegen erfcheint es geboten, die Abtheilungen £ und F mit ihrem
zum Theil heterogenen Inhalte, wie folgt, zu fpezifiziren:
E 1. Armee und Kriegsflotte, auch Armee- und Marineverwaltung (einfchl. Militärärzte);
2. Hofrtaat^ Diplomatie, Staats-, Bezirks-, Gemeinde-, ftandesherrliche und grundherrliche
Verwaltung, fowie Rechtspflege, einfchl. AufHchts- und Dienftperfonal in Gefängniffen»
Straf- und Befferungs-, in Armen- und Wohlthätigkeitsanftalten ;
(Beim Forft- und Jagdwefen, beim Bergbau, Hütten- und Salinenwefen,
beim Hoch-, Weg- und Wafferbau, beimPoft-, Telegraphen- und Eifenbahn-
wefen, fowie bei anderen Gewerben augeftellte Beamte find den betref-
fenden Gewerben hinzuzuzählen.)
3. Kirche, Gottesdienft, auch Perfonal in Anftalten für religiöfe Zwecke;
4. Bildung, Erziehung und Unterricht, Bibliotheken, wiffenfchaftliche und Kunftfammlungen ;
5. Gefundheitspflege und Krankendienft (Aerzte, ausgenommen die Militärärzte, Hebammen,
Thieräizte, Perfonal in Heil- und Pfleganftalten und Heilbädern, Krankenwärter, Schwe-
ftern für Krankenpflege);
6. Schriftfteller, Zeitungsredakteure und -Korrefpondenteo, Privalgelehrte, Schreiber etc.;
7. Mnfik, Theater, Schauftellungen aller Art.
F 1. Von eigenem Vermögen, von Renten und Peniionen Lebende;
2. von Unterftützung Lebende;
8. nicht in ihrer Familie lebende Studirende, Seminariften und Schüler (über 14 Jahren), Zög-
linge in Bildungs-, Erziehungs- und Unterrichtsanftalten , in Kadetten hau fern, Waifen-
häufern u. f. w. ;
4. Infaffen von Invaliden-, Verforgungs- und Wohlthätigkeitsanftalten;
5. Infaffen von Armenhäufern ;
6. Infaffen von Siechen- und Irrenanftalten;
7. Infaffen von Straf- und Befferungsanftalten ;
8. Ohne Berufsangabe.
(Alle diefe Perfonen nur, fofern Iie nicht als „Angehörige** bei andern Berufskiaffen zu
zählen rind.)
*) Unter Hauptberuf (Haupterwerb) ift zu verftehen die hauptßlchlich oder ausfchließ-
lich, in letzterem Falle jedoch nicht blos nebenfächlich ausgeübte Berufs- oder Erwerbsthätigkeit.
') Als Nebenberufe (Nebenerwerbe) find angefehen die neben einem Hauptberuf oder
von Perfonen ohne eigentlichen Beruf nur neben/schlich, aber regelmäiiig ausgeübten Erwerbs-
thätigkeiten, auf denen der V erdien ft oder der Unterhalt des Einzelnen oder der Familie wefent-
lich mit beruht.
*) Unter den Selbftändigen in Spalte 6 find die Selbftändigen der Abtheilung F
mit Einfchluß der Anftaltsinfaffen (f. unter *) oben) vcrftanden.
^) Uebt eine Perfon mehrere Erwerbsarten nebenfächlich aus, und fallen diefe
iSmmtlich in eine der Berufsabtheilungen A, B, C, D oder E, fo ift die Perfon nur einmal
unter diefer Berufsabtheilung nachgewiefen ; fallen aber die Nebenbefchäftigungen in verfchiedene
Berufsabtheilungen, fo ift die Perfon unter jeder der letzteren einmal aufgeführt. Bienach kann
eine Perfon in jeder einzelnen der Spalten 9 — 14 nur einmal, in mehreren von diefen Spalten
aber mehrmals aufgeführt fein. Soweit letzteres der Fall, ttberfteigt die Summe der Zahlen in
den Spalten 9—14 die entfprechende Zahl in Spalte 8.
®) Perfonen, welche verfchiedene Erwerbsarten nebenfächlich aus»
üben, find mit jeder derfelben einmal in Spalte 20 — 29, und zwar bei derjenigen Berufsbezeich-
nung (-Benennung) in Spalte 1—4, zu welcher die betreffende Nebenerwerbsart gehört, aufge-
führt. Die Zahlen in den Spalten 20—29 bezeichnen daher nicht die Perfonen, welche
nebenfächlich erwerbstbätig find, fondern die von ihnen zufammen ausgeübten Nebenberufe
(nebenfächlichen Erwerbsthätigkeiten) der in Spalte 1—4 bezeichneten Art.
yom 5. Juni 1882 für Württemberg. 291
^) Zu den Selbftändigen (a) Und auch Gefchäftsleiter nnd leitende Beamte gezählt
®) Unter der Bezeichnung A 1 a T find bcgriflfen fowohl felbftändige Landwirthe
mit nebenfächlicher landwirthfchaftlicher Taglöhnerei, als auch landwirthfchaftliche Taglöhner,
welche nebenher felbftändig Landwirthfchaft treiben.
^ Zum Verwaltungs- etc. Perlon al gehören die Beamten, welche zwar nicht das
Gefchäft leiten, aber doch die Aufiicht führen, fowie das ibnftige wilTenfchaftlieh^ technifch
oder kaufmännifch gebildete Verwaltungs- und Auffichts-, auch das Rechnungs- und Bureau-
perfonal.
^) Als erwerbsthätig im Sinne diefer Beruf sftatiftik gelten nicht die im Haushalt ihrer
Herrfchaft lebenden Dienenden für häusliche /nicht landwirthfchaftliche oder gewerbliche)
Dienfte oder perfönliche Bedienung. Sie find deshalb nicht der Berufsabtheilung D zugerechnet,
fondern nach dem Beruf ihrer Dienftherrfchaft auf die verfchiedenen Abtheilungeu vertheilt
'') Die Schlußfumme in Spalte 19 repräfentirt die gefammte (Berufs-) Bevölker-
ung; vgl. hierüber das in der Einleitung Gefagte.
Außer diefen Anmerkungen mögen folgende weitere Erläuterungen zum
befleren Verftändnis des Tabellen Inhaltes dienen:
I. Die in drei Theile: A die Bevölkerung nach dem Hauptberuf, Spalte 1 — 19,
B die Nebenberufe, Spalte 20 — 29, C die Haupt- und Nebenberufe
zufammen, Sp. 30, zerfallende Tabelle faßt die verfchiedenen Berufsarten in
den 5 Abtheilungen A bis E zufammen, welchen fich noch die Abtbeilung F
der Bernflofen anfchließt. In den Abtheilun^en A, B und C wird auch die
Berufsftellung (a, b, c) berückfichtigt ; vgl. Anm. Ziff. 7 u. 9.
Für die nach diefen Berufsabtbeilungen und bzw. -Stellungen fich grup-
pirenden Theile der Bevölkerung werden, überall mit Berückfichtigung des
Gefchlechts, unterfchieden: die Erwerbsthätigen bzw. Selbftändigen, die
Dienenden für häusliche Dienfte einfchließlich perrdnlicher Bedienung und die-
jenigen Angehörigen, welche nicht oder nur nebenfächlich erwerbsthätig find.
II. Die Gefaramtzahl der Erwerbsthätigen im Hauptberuf (Sp. 6) beträgt in den
5 Berafsabtheilungen A bis E 574481 männliche und 180408 weibliche, zu-
fammen 754889 Perfonen überhaupt = 38,6 Proz. der Gefammtbevölkerung;
die Zahl der bernflofen Selbftändigen und Anftaltsinfaffen, Abtheilung F, Sp. 6,
beträgt 26 643 m. und 33677 w., im Ganzen 60 320 Perfonen = 3,1 Proz.
der Bevölkerung; die Dienenden für häusliche Dienfte etc. (Sp. 15) beziffern
fich auf 893 m. und 52 857 w., zufammen auf 53 750 Perfonen = 2,7 Proz.
der Bevölkerung; Angehörige ohne Haupterwerb '(Sp. 16) endlich wurden ge-
zählt 340077 m. und 748 433 w., zufammen 1088510 = 55,6 Proz. der Be-
völkerung; von den Angehörigen find 14 Jahre und darüber alt (Sp. 17)
12 789 m. und 409 531 w., zuf. 422 320, noch nicht 14 Jahre alt 327 288 m.
und 338 902 w., zufammen 666 190.
UL Mit den vorhin genannten 754889 Erwerbsthätigen im Hauptberuf (A— E) ift
nun die Zahl der überhaupt erwerbend tbätigen Perfonen nicht erfchöpft; es
kommen noch mit ihrem nebenfäcblichen (im Nebenberuf in den Abtheilungen
A — E ausgeübten) Erwerb hinzu : die Bernflofen etc., Sp. 8 Linie F, mit 10 787
Perfonen, ferner die Dienenden für häusliche Dienfte, Sp. 28 Linie A— E, mit
12 658 Perfonen, endlich die Angehörigen, Sp. 29 ebendafelbft, in der Zahl
von 33 490 Perfonen. Dies ergibt für die genannten vier Kategorien von
Erwerbsthätigen überhaupt eine Summe von 811 824 Perfonen oder 41,5 Proz.
der ganzen Bevölkerung, wobei jedoch zu beachten ift, daß die fo berechnete
Perfonenzahl in Wirklichkeit fich etwas niederer ftellt, weil aus Sp. 28 u. 29
der Tab. I nur die Zahl der von Dienenden und Angehörigen ausgeübten
^2 Die Hauptergebniffe der Berufszlhlnng
öebenräcblicben Erwerbsthätigkeiten, deren da und dort zwei oder mcbr
in einer Perfon fich yereinigen, erfehen werden kann. (Vgl. Weiteres hier-
über ZiflF. XIV unten.)
IV. Werden die häuslicben Dienftboten anftatt mit ihrer blos nebenrächlich aus-
geübten Thätigkeit in den Berufsabtheilungen A — E mit ihrer Hanpttbätigkeit,
d. h. mit ihrer häuslichen und perfonliehen Dienftleiftung, in den Kreis der
Erwerbsthätigen einbezogen, fo erweitert fich diefer in der Weife, daß zu den
unter Ziflf. III fpezifizirten Perfonen mit Haupterwerb, fowie Beruf lofen und
Angehörigen mit Nebenerwerb, welclje fich zufammen auf 799166 beziflFern,
noch 53 750 Gefindeperfonen (Sp. 15 Linie A~F) hinzukommen, fo daß nun-
mehr die Zahl aller erwerbend thätigen Theile der Bevölkerung auf 852 916
Perfonen = 43,4 Proz. der Bevölkerung fich beläuft. Bezüglich der in diefer
Zahl mit enthaltenen Angehörigen mit Nebenerwerb ift auf das oben unter
Ziflf. III f. fin. Bemerkte zu verweifen.
V. Von den eigentlichen Erwerbsthätigen im Hauptberuf mit zufammen 754889
Perfonen (Sp. 6) entfallen auf die Berufsabtheilung:
A. Land- u. Forftwirth-
fchaft etc 279 182 m. 114 276 w., zuf. 393 458 = 52,1 Proz.
und zwar:
A. I. Landwirth-
fchaft etc. . 274 885 „ 114225 „ „ 389110 = 51,5 „
II. Forftwirth-
fchaft etc. . 4 297 „ 51 ^ ^ 4 348= 0,6 „
B. Bergbau u.Induftrie 2L8 167 „ 44 891 „ „ 263 058 = 34,9 „
C. Handel und Verkehr 36 339 „ 13 344 „ ^/ 49 683= 6,6 ^
D. Lohnarbeit wechfeln-
der Art etc. . . . 2376 „ 3 516 „ „ 5 892= 0,8 „
E. OeflFentlicher Dienft
u. fogen. freie Be-
rufe 38 417 „ 4 381 „ „ 42 798= 5,6 „
VL Die ebengenannten Erwerbsthätigen i. e. S. nebft den Beruflofen (F) find je unter
. Zuziehung ihrer häuslichen Dienftboten und Angehörigen in der Gefammtbe-
völkerung (Sp. 19) folgendermaßen vertreten:
A. Land- u. Forftwirth-
zuf. 942 924 = 48,2 Proz.
927 282 = 47,4
fchaft etc. . . .
449 063
m.
493 861
und zwar:
A. I. Landwirth-
fchaft etc. .
441300
?j
485 982
IL Forftwirth-
fchaft etc. .
7 763
w
7 879
B.
Bergbau u. Induftrie
342 971
T)
331 109
C.
Handel u. Verkehr
62 100
n
81158
D.
Lohnarbeit wech-
felnder Art etc. .
4144
fy
7 110
E.
Oeflfentlicher Dienft
und freie Berufe .
62 228
«
43 486
hiezu :
F.
Beruflofe etc. . .
31588
ft
58 651
15 642= 0,8
674 080 = 34,4
143258= 7,3
11254= 0,6
95 714= 4,9
90 239= 4,6
vom 5. Juni 1882 für Württemberg. 293
VII. Werden die häuslichen Dienftboten als ebenfalls erwerbsthätig der Berufsab-
theilung D zugewiefen (vgl. ZiflF. 10 der Anm. zur Tab. I), fo gruppiren fich
die Erwerbsthätigen bezw. Selbftändigen etc. mit ihren Angehörigen (Sp* 6
und 16) in der Gefammtbevölkerung wie folgt:
A. Land- u. Forftwirth-
fchaft etc. ... 448 884 m. 478 824 w., zuf. 927,703 i^ 47,4 Pro».
und zwar:
A. I. Landwirth-
fchaft etc. . 441132 „ 471287 ^ „ 912419 = 46,6 „
IL Forftwirth-
fchaft etc. . 7 752 „ 7 537 „ „ 15 289 ^ 0,8 ^
B. Bergbau u.Induftrie 342 811 „ 315 902 „ „ 658 713 = 33,7 „
C. Handel u. Verkehr 61910 „ 71326 „ „ 133 236 ^ 6,8 ^
D. Lohnarbeit wech-
felnder Art n. häus-
liche Dienfte . . 5 037 „ 59 951 „ „ 64 988 = 3,3 „
E. Oeffentlicher Dienft
und freie Berufe . 52 103 „ 36 399 „ „ 88 502 = 4,5 „
hiezu:
F. Beruf lofe etc. . . 31 349 „ 52 973 „ „ 84 322 = 4,3 „
VIII. Die drei wirthfchaftlichen Hauptkategorien: Urproduktion, ludurtrie und Handel
(A, B, C) vereinigen in fich nach Sp. 6 der Tab. L 706 199 (533 688 in. und
172 511 w.) im Hauptberuf erwerbsthätige Perfonen oder 93,6 Proz. aller im
Hauptberuf Erwerbsthätigen (ohne die Dienenden). Sie machen mit ihren Er-
werbsthätigen allein 36,1 Proz. und unter Einrecbnung der hrmslichen Dienft-
boten fowie der Angehörigen 89,9 Proz. der ganzen Berufsbe Völker ung aus,
IX. Die Erwerbsthätigen der vorgedachten drei Kategorien gruppiren ficti nacli der
Stellung im Beruf, unter ZufammenfalTung der männlichen und weiblichen Per-
fonen, in abfoluten Zahlen und in Prozenten der Erwerbsthätigen der einzelnen
Berufsabtheilungen wie folgt:
a. Selbftändige etc. b. Verwaltungs- etc. c. Scutnige Gehilfen
Perfonal. und Arbeiter.
A. Land- u. Forft-
wirthfchaft etc. 187486 = 47,7 Proz. 561 = 0,1 Proz. 2054 U = 52,2 Proz,
und zwar:
A. L Landwirth-
fchaft etc.. 187125 = 48,1 „ 352 = 0,1 „ 201633=51,8 „
II. Forftwirth-
fchaft etc. 361 = 8,3 „ 209 - 4,8 „ 3778 = 86,9 „
B. Bergbau u. In-
duftrie . . . 118262 = 45,0 „ 3646 = 1,4 „ 141150=53,6 „
C. Handel u. Ver-
kehr . . . . 26707 = 53,7 „ 5101=10,3 „ 17875^36,0 ^
Summe v. A— C 332455 = 47,1 Proz. 9308 = 1,3 Proz. 364436 = 51,6 Proz.
X. Mit Beräckfichtigung der häuslichen Dienftboten und Angehörigen beim Beruf
und der Berufsftellnng ihres Dienftherrn bez. Ernährers geftaltet rielj die Ver-
theilnng der eben erwähnten Erwerbsthätigen nach der Berufsftellang in nach-
ftehender Weife:
294
Die HaupiorgebDifTe der Bcrufszählong
a. Selbftändige etc. b. Verwaltungs- etc. c. Sonftige Gehilfen
Perfonal. und Arbeiter.
A. Land-a.Forft-
wirtbfch. etc. 699792 = 74,2 Proz. 1408 = 0,2Proz. 241724 = 25,6 Proz.
and zwar:
A. I. Landwirth-
fchaft etc. 698223 = 75,3 „ 807 = 0,1
II. Forftwirth-
fchaft etc. 1569 = 10,0 „ 601 = 3,9
B. Bergbau und
Induftrie . . 408280 = 60,6 „ 8633 = 1,3
G. Handel und
Verkehr . . 92918 = 64,8 „ 10543 = 7,4
228252 = 24,6
13472 = 86,1
257167 = 38,1
39797 = 27,8
Summe v. A— C 1200990 = 68,2 Proz. 20584 = 1,2 Proz. 538688 = 30,6 Proz.
XL Wenn man ferner die häuslichen Dienftboten als Erwerbsthätige der Berufs-
abtheilung D unterftelJt (vergl. ob. Ziff. VII), und fämmtliche Erwerbsthätige
diefer Abtheilung zum Hilfsperfonal (c) rechnet, fo heben fich die Erwerbs-
thätigen der Berufsabtheilungen A~D mit Einfchluß der Angehörigen der
Berufsftellung nach in folgender Gruppirung Ton einander ab:
a. Selbftändige etc. b. Verwaltungs- etc.
Perfonal.
c. Sonftige Gehilfen
und Arbeiter.
A. Land- u. Forft-
wirthfch. etc. . 684804 = 73,8 Proz. 1332 -0,2 Proz. 241572= 26,0 Proz.
und zwar:
A. I. Landwirth-
fchaft etc. . 683473 = 74,9 „ 769 = 0,1
IL Forftwirth-
fchaftetc. . 1331= 8,7 , 563 = 3,7
B. Bergbau u. In-
duftrie . . . 394134 = 59,8 „ 8088 = 1,2
C. Handel u. Ver-
kehr . . . . 83968 = 63,0 „ 9861 = 7,4
D. Lohnarbeit wech-
felnder Art und
häusliche Dienfte — — — —
228177 = 25,0
13395 --- 87,6
256491 = 39,0
39407 = 29,6
64988 = 100
Summe von A— D 1162906 -- 65,2 Proz. 19281 -- 1,1 Proz. 602458 = 37,7 Proz.
XII. Wie viele der einen Hauptberuf ausübenden Perfonen außerdem Nebenerwerb
treiben, desgleichen wie viele der beruflofen Selbftändigen etc. (vergl. ob.
Ziff. III.) nebenföchlich erwerbsthätig find, ergibt fich aus Sp. 8 der Tab. I.
Hienach haben von
393458 Erwerbsthätigen der Abtheil. A Nebenerwerb 44948 = 11,4 Proz.
263058 „ „ B „ 104320 = 39,7
49683 „ „ C „ 18420 = 37,1
5892 „ „ D ^ 831 = 14,1
42798 ^ „ E „ 8513-19,9
754889 eigentl. Erwerbsthätigen überh. Nebenerwerb 177032 = 23,5 Proz.;
femer find unter 60320 beruflofen Selbftändigen etc. der Abtheilung F 10 787
= 17,7 Proz. nebenfächlich erwerbsthätig.
vom 5. Juni 1882 für Württemberg. ^95
In welche Bernfsabtheilang nun der Nebenerwerb der eben bezeichneten
Perfonen fällt, zeigen die Spalten 9 — 14 der Tab. 1. Dabei erfcheint eine
einzelne Perfon in mehreren Spalten zugleich, wenn fie gleichzeitig mehrere
in verfchiedene Abtheilungen fallende Nebenerwerbe treibt; bei den eigent-
lichen Erwerbsthätigen kann auch die gleiche Abtheilung, zu welcher ihr Haupt-
beruf gehört, für den Nebenerwerb in Frage kommen. So iallt beifpielsweife
bei den 44 948 Nebenerwerbs -Perfonen der Berufsabtheilung A (Sp. 8) der
Nebenerwerb in 7583 Fällen in die gleiche Berufsabtheilung A (Sp. 9 — 10), in
26 646 Fällen in Abtheilnng B (Sp. 11), in 9691 Fällen in Abtheilung C
(Sp. 12), in 130 Fällen in Abtheilung D (Sp. 13) und in 3482 Fällen in Ab-
theilung £ (Sp. 14). Daß die Summe der eben genannten Zahlen in den
Sp. 9 — 14 mit 47 532 die Zahl der Perfonen mit Nebenerwerb in Sp* 8 um
2 584 überfteigt, erklärt fich, wie angedeutet, daraus, daß ein gewiffer Theil
diefer Perforen bei verfchiedenen Bernfsabtheilungen zugleich als nebenerwerbs-
thätig zu fähren war, wobei weiter zu beachten ift, daß mehrere in eine
und diefelbe Berufsabtheilung fallende Erwerbsarten nur einmal in Anfatz
gebracht find (cfr. Ziff. 5 der Anm. zur Tab. I).
XIII. Mittels diefer Kombination von Haupt- und Nebenberuf (Sp. 8- 14) läßt fich
fodann berechnen, wie viele Hauptberufsperfonen in den einzelnen Berufs-
abtheilangen eine Erwerbsthätigkeit haupt- oder bloß nebenfachlich ausüben.
Z. B. in der Berufsabtheilung A find es folcher Perfonen 393 458 +
(132 459 — 7583) 124 876 = 518 334, d. h. es find 393 458 Perfonen mit
Hauptberuf in Abtheilung A (Sp. 6 bei A), hiezu kommen 132459 Haupt-
berufsperfonen mit Nebenerwerb in diefer Abtheilung (Sp. 9— 10 bei Summe A
bis E), wovon jedoch diejenigen 7 583 (Sp. 9 — 10 bei A) abzurechnen find, welche
innerhalb der Abtheilung A, in den verfchiedenen dazu gehörigen Berufsarten
bezw. -Stellungen, zugleich Haupt- und Nebenberuf ausüben, wie z. B. Land-
wirthe und Waldarbeiter, Bienenzüchter und landwirthfchaftlicheTaglöhneru. f. w.
Hiebei ift bezüglich der Verbindung von felbftändiger Landwirthfchaft mit
landwirthfchaftlicher Taglöhnerei und umgekehrt (Bezeichnung A 1 a T) auf
Ziff. 8 der Anm. zur Tab. I zu verweifen.
Auf vorftehende Weife findet man nun, daß von den fämmtlichen Per-
fonen mit erwerbendem Hauptberuf (ohne Dienende) haupt- oder
bloß nebenfächlich thätig find
in
den Bernfsabtheilnngen:
hauptföchlich bloß nebenßlchlicb
erwerbsthätig
zufammen
A.
Laud- Q. Forftwirtbrcb. etc.
393 4.58 (132 459 — 7 583) 124 876
518 334
B.
Bergbao and Indoftrie . .
263 058 ( 33 322 — 4 327) 28 995
292 053
C.
Handel und Verkehr . .
49 683 (20561— 1860) 18 701
68 384
D.
Lohnarbeit wechf. Art etc.
5 892 ( 253— 0 ) 253
6145
E.
Oeffentlicher Dienft u. freie
Berufe
42 798 ( 5 556— 805) 4 751
47 549
Summe 754 889 (192 151 — 14 575)177 576 932 465.
Da bei der einzelnen Bernfsabtheilung ein einzelner Erwerbsthätiger
immer nur einmal gerechnet ift, auch wenn er innerhalb diefer Abtheilnng
mehrere verfchiedene Erwerbsarten ausübt (vgl. ZiflF. XII f. fin.), fo bezeichnen
die Einzel-ZiflTem in der zweiten Zahlenfpalte vorftehender Ueberficht genau
die Anzahl der in den bezüglichen einzelnen Bernfsabtheilungen bloß neben-
fäcblich thätigen (alfo ihren Hauptberuf jeweils in einer andern Berufsabtheil-
296
Die Hauptergebniffc der Berufszählung
ung ausübenden) Per fönen, und es zeigen entfprechend die EinzelziflFcrn in
der Scblußfpalte die Zahl der in jenen Berufsabtheilungen überhaupt, nemlich
baupt- oder bloß nebenrächlicb, thätigen Perfonen der Kategorie der Erwerbs-
thätigen (A— E) an.
Dagegen deckt fich die Summe der Einzelziflfern in der zweiten Zahlen-
fpalte mit 177 576 und ebenfo auch die Summe in der Scblußfpalte mit 932465
nicht mit der Gefammtzahl der betreffenden Perfonen, weil eben Diejenigen
welche fich bei mehreren Berufsabtheilungen zugleich als nebenfächlich thätig
verzeichnet finden, in der Summe mehrfach enthalten find; es bringt vielmehr
jene Summe von 932465 die Zahl der von den einzelnen 754889 eigentlichen
Hauptberufsperfonen in den verfcbiedenen Berufsabtheilungen zufammen aus-
geübten Haupt- und Nebenerwerbe — diejenigen der letzteren, weichein
eine und diefelbe Berufsabtheilung fallen, zufammen nur als ein Erwerb
betrachtet — zur Anfchauung. (Vgl. Ziff. XII.)
XIV. Außer den eben behandelten Hauptberufsperfonen find zur Ermittlung der
fämmtlichen in den einzelnen Berufsabtheilungen haupt- oder nur neben-
fächlich thätigen Perfonen welter noch in Betracht zu ziehen : einmal die neben-
föchlich Erwerbsthätigen der Abtheilung F, welche fchon oben unter Ziff. III
und XII in der Gefammtzahl von 10 787 Perfonen (Sp. 8 der Tab. I) erwähnt
sind, fodann die ebenfalls unter Ziff. III oben berührten nebenfächlich thätigen
Dienftboten und Angehörigen, welche dem zweiten Theil der Tab. I B, die
Nebenberufe, zu entnehmen find.
In diefem Theil der Tabelle ift nemlich nachgewiefen, wie oft die ein-
zelnen Berufsarten der Berufsabtheilungen A— E als Nebenberuf aus-
geübt werden, und zwar im eigentlichen Sinne als Nebenberuf der Erwerbs-
thätigen (Hauptberufsperfonen, Sp. 21), der Selbftändigen der Abtheilung F
(Sp. 27), der Dienenden (Sp. 28) und der Angehörigen (Sp. 29).
Hieraus erhält man von den in den einzelnen Berufsabtheilungen aus-
geübten Nebenerwerben folgendes Bild:
Es bilden Nebenerwerb
die Berufs- für Erwerbs- für Selb- fttr Dienende für Ange-
abth eilungen : thätigei. e. S. ftändige d. hörige
Abth.F
überhaupt
A. Land-u. Forft-
wirthfchaft . in 132596 in 9825 in 12323 in 28817 in 183561 Fällen
B. Bergbau und
Induftrie . . „ 33577 „ 593 „ 73 „ 2141 „ 36 384 „
C. Handel und
Verkehr . . „ 20724 „ 337 „ 258 „ 2041 „ 23360 „
D. Wechfelnde
Lohnarbeit „ 259 „ 81 „ 2 ;, 89 „ 431
E. OeflTentl.Dienft
u. freie Berufe 5 597 „ 292 „ 2 „ 402 ^ 6293 „
A— E zuf. . . in 192753 in 11128 in 12658 in 33490 in 250029 Fällen.
Diefe Zahlen, welche, wie bemerkt, die Anzahl der Fälle bezeichnen,
in denen Perfonen bei irgend einer Berufsart als nebenfächlich thätig zu ver-
zeichnen waren, lalTen nicht auch zugleich die wirkliche Anzahl der neben-
fachlich befchäftigten Perfonen erkennen; denn die gleichzeitig in mehreren
Berufsarten — mögen diefe zu einer und derfelben oder aber zu verfcbiedenen
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
297
XV.
Berufsabtheilungen gehören — Nebenerwerb fuchenden Perfoneu find mit
jeder diefer Berufsarten einmal in derjenigen der Spalten 22—29 der
Tab. I nacbgewiefen, wohin fie nach ihrem Hauptberuf (Sp. 22—26), bzw. als
Selbftändige etc., Dienende oder Angehörige (Sp. 27—29) der Spaltenüber-
fohrift gemäfi gehören, fo dafi alfo in den obigen Einzelzahlen fowohl, als
noch mehr in den Schlußfummen eine gewiffe Anzahl Perfonen mehrfach an-
gefetzt erfcheint^). — Vgl. hiezu Anm. 6 zur Tab. I, auch ZiflF. III oben,
Dementfprechend kann aus Spalte 30 der vorliegenden fumroarirehen
Tabelle (Theil C) die Zahl der überhaupt (im Haupt- und Nebenberuf zu-
fammen) erwerbend thätigen Perfonen nicht erfehen werden, da diefelbe
nur angibt, wie oft Perfonen bei irgend einer Berufsart als haupt- oder neben-
fächlich thätig aufzuführen waren ^).
Wenn man nun annimmt, daß mehrfache Nebenerwerbe bei den Ange-
hörigen und vollends beim Hausgefinde im allgemeinen weniger häuüg vor-
kommen , fo dürften die in den Sp 28 und 29 der Tab. I verzeichneten
Schlulsfummen von der Anzahl der nebenfächlich erwerbend thätigen Perfonen
der beiden in Rede ftehenden Kategorien nicht allzuviel abweichen, d, h. es
werden die dort aufgeführten 12 658 und bezw. 33 490 Nebenerwerbsthätigkeiten
von annähernd ebenfovielen verfchiedenen Perfonen der Dienftboten- und An-
gehörigen-Kategorie ausgeübt werden. Die nicht erhebliche Differenz wird fieh
aber noch weiter verringern, wenn man ftatt der Schlußfumme nur die Ab-
theilungsfummen der Sp. 28 und 29 in's Auge faßt; denn hier wird eine Ab-
weichung nur in fo weit noch erübrigen, als ein Dienftbote oder Angehöriger
mehrere indiefelbeBerufsabtheilung fallende Nebenerwerbe zugleich ausübt.
Wird nun die unter Ziff. XIII oben bezüglich der Hauptberufsperfotien ange-
ftellte Rechnung weiter «uf die Bcruflofen, fowie auf die Dienftboten und
Angehörigen ausgedehnt, fo ergeben fich fchließlich für die in den einzel-
nen Berufsabtheilungen überhaupt (haupt- oder nur nebenfäclj lieh) er-
werbsthätigen Perfonen die folgenden Ziffern:
Berufsabtbcilungen.
Erwertbsthätige
im Hauptberuf,
A— E.
(vgl. oben
Ziff. XIII.)
Nur nebenfächlich erwerbs-
thätige
SiiTDine
der
haupt' und
neben-
fäelilkh
Erwerbs- '
thätigen.
Beruf-
lofe
der Abth.
F.
häusliche
Dienft-
boten,
G.
Ange-
hörige,
H.
(vgl. ob. Ziff. XIV.)
A. Land- u. Forftwirthfchaft etc.
B. Bergbau und Induftrie . . .
C. Handel und Verkehr . . .
D. Wechfelnde Lohnarbeit und
perfönliche Dienfte ....
(einfchließlicb der häuslichen
Dienftboten)
£. OeffentlicherDienft und freie
Berufe
518 334
292053
68 384
6145
(+ 53 750)
47 549
9 823
579
333
79
292
12 323
73
258
2
2
28817
2141
2041
89
402
569 297
:^94 B46
71016
Ü3J5
(+ 53 750)
48245
*) In dem Falle dagegen, wenn für die Nach weifung der Nebenberufe nicht, wie in
der vorliegenden fummarifchen Tab. I, nur die Berufsabtheilungen bezw. -Klaffen im Uanzeiij
298 Die Hauptorgeboide der Borufszählung
Die EiDzelfummen der Schlußfpnlte in vorftehender Ueberficht flellen
für jede einzelne Berufsabtheilung die Gefammtzahl der darin überhaupt thä-
tigen Perfonen (hinfichtlich der Dienenden und Angehörigen allerdings nur
mit annähernder Genauigkeit, vgl. Ziif. XIV, letzt. Abf.) dar. Die durch Addition
jener Einzelfummen der Schlußfpalte dagegen fich ergebende Gefammtzahl von
989 719 bzw. 1043 469 zeigt an, wie oft bei irgend einer Berufsabtheilung
Perfonen als haupt- oder blos nebenfächlich erwerbsthätig zu verzeichnen
waren. Diefelbe ergibt gegen die unter Ziff. III und IV. oben mit 811 824
bzw. 852916 berechnete Zahl aller erwerbend thätigen Glieder der Bevölkerung
ein Mehr von 177 895 bzw. 190 553, was fich daraus erklärt, daß eine Reihe
von Perfonen, und zwar vorwiegend aus der Kategorie der Erwerbsthätigen
im Hauptberuf (vgl. Ziff. XIII oben), in mehreren Berufsabtheilungen zugleich
dem Erwerbe nachgeht.
(Hier folgt Tabelle II. S. 300—311.)
Zu diefer Tabelle ift Folgendes zu bemerken:
I. Diefelbe bringt die Bevölkerung unter dem Gefichtspunkt des Hauptberufs und
zwar nach Berufskiaffen, innerhalb jeder diefer nach Erwerbsthätigen (bzw.
Selbftändigen), Dienenden und Angehörigen gegliedert, für die einzelnen Ober-
ämter, mit Ausfeheidung und befonderer Aufführung der Städte von 20000
oder mehr Einwohnern, fowie für die Kreife zur Darfteilung. Die 153 ver-
fchiedenen Berufsnummern, welche die vom Bundesrath vorgefchriebene „Klaffi-
fikation der Berufsarten ** (cfr. Anm. 1 zur Tab. I) aufweist, find hier in der
Berufsabtheilung A zu 3, in B zu 17, in C zu 5, in D, E und F je zu 1,
im ganzen zu 28 Klaffen zufammengefaßt. Für die unter die Berufsabthei-
lungen A — E fallenden 27 Klaffen find die zu den letzteren gehörigen Theile
der Bevölkerung jeweils unterfchieden in Erwerbsthätige, d. h. mit ihrer Haupt-
befchäftigung erwerbend Thätige (cfr. Anm. 2 zur Tab. I). in Dienende für
häusliche Dienfte, im Haushalt ihrer Herrfchaft lebend (cfr. Anm. 10 dafelbft),
und in Haushaltungs- bezw. Familienangehörige, welche nicht oder nur neben-
fächlich erwerbend thätig find. Für die Berufsabtheilung F, zugleich Klaffe
28, treten bei jener Untcrfcheidung an Stelle der Erwerbsthätigen die Selb-
ftändigen (Haushaltungsvorfteher) und Anftaltsinfaffen.
II. In welcher Reihenfolge die einzelnen Berufskiaffen nach der Zahl der Erwerbs-
thätigen geordnet fich darftellen, in welchem Prozentverhältnis die Erwerbs-
thätigen der einzelnen Klaffen zu den Erwerbsthätigen überhaupt ftehen, ferner
wie viele Haushaltungsmitglieder — Dienende für häusliche Dienfte und An-
gehörige ohne Erwerbsthätigkeit im Hauptberuf ~ auf je 100 Erwerbsthätige
(bzw. Selbftändige) entfallen, endlich welchen Prozenttheil der Bevölkerung
die zu den einzelnen Berufskiaffen gehörigen Perfonen überhaupt — Erwerbs-
thätige etc.. Dienende und Angehörige zufammen — darftellen, hierüber mag
die nachftehende Ueberficht (S. 299) Auffchluß geben :
fondern vielmehr beftimmte Berufe, z.B. felbftändiger Landwirth, Steinhauermeifter, 8chuh-
raachergehilfe etc., in Frage kommen, muß die Zahl der in jedem einzelnen Beruf als folchem
ausgeübten Nebenbefchäftigungen mit der Zahl der die letzteren ausübenden Perfonen genau zu-
fammenfallen , da eine und diefelbe Perfon bei einem beftimmten Beruf felbftredend nur einmal
nachgewiefen werden kann. Für den einzelnen konkreten Beruf läßt fich alfo die Gefammtzahl
aller darin befchäftigten Perfonen durch Zufammenrechnung Derjenigen, welche in demfelben
ihren Haupterwerb und Derjenigen, welche in ihm nur einen Nebenerwerb fuchen, ermitteln.
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
299
(cfr. 8. 298 Ziff. II.)
9
0
B
§^
BerufskUrfen.
Zahl der Erwerbs-
thätigen (bezw.
Selbftändigen)
abfolut
in Proz.
der
Erwerbs-
thätigen
Ober-
haupt
Zahl der
Hans-
haltnngs-
mitglieder
auf je 100
Erwerbs-
thätige
(bezw. Selb-
Mndige)
Zahl
der Perfonen
überhaupt
abfolut
in Proz.
der
ganzen
Bevölke-
rung
Landwirthfehaft, Thierzucht und Gärt-
nerei
Bekleidung und Reinigung ....
3. Oeffentl. Dienft und fog. freie Berufe
^* Baugewerbe
5- Induftrie der Nahrungs- und Genuß-
mittel
6. Textil-Indultrie
7. Handel
8. Induftrie der Holz- und Schnitzftoffe
9. Eifenverarbeitnng
10. Verfertigung von Mafchinen, Werk-
zeugen, Inftrumcnten etc
11* Papier- und Leder-Induftrie . . .
12. Land verkehr
Id. Induftrie der Steine und Erden . .
14. Beherbergung und Erquickung . .
15. Verarbeitung von Metall (excl. Eifen)
16. Perfönliche Dienfte und Lohnarbeit
wechfelnder Art
17. Forftwirthfchaft und Jagd ....
18. Polygraphifche Gewerbe
19. Bergbau, Hütten- und Salinenwefen .
20. Gewinnung bezw. Verarbeitung von
forftwirthfchaftl. Nebenprodukten,
Lenchtftoffen , Fetten, Oelen, Fir-
nilTen
21. Chemifche Induftrie
22. Kanftlerifche Gewerbe (expl. Mufik,
Theater, Schauftellung) . . . .
WalTerverkehr
2L Verficherung
25. Torfgräberei und Torfbereitung . .
26. Fifcherei
27. Fabrikanten,' Fabrikarbeiter und Ge-
hilfen in der Induftrie, deren nähere
Erwerbsthätigkeit zweifelhaft blieb
Summe . .
aus der Klaffe F beruflofe Selb-
f tändige und AnftaltsinfalTen,
bezw. Perfonen überhaupt . .
Hauptfumme . .
389110
62 173
42798
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312
Die HauptergeboilTe der Berufszählung
(cfr. 8. 313 Ziff. III.)
Berafsklaffen.
Neoktrkreis.
Schwarzwtid-
kreis.
Jtg(tkrei8.
Donaukreis.
K3nig-
reich.
Zahl der £ r werb s thätigen
ab.
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im
Ganzen
Landwirthfehaft , Thier-
zncht und Gärtnerei .
Bekleidung u. Reinigung
OeflFentl. Dienft und freie
Berufe
Baugewerbe .....
Indudrie der Nahrungs-
und Genußmittel
Textil-Induftrie . . .
Handel
Induftrie der Holz- und
Schnitzftoffe ....
Eifenverarbeitung . . .
Verfertigung von Mafchin.,
Werkzeugen etc. . .
Papier- u. Lederinduftrie
Land verkehr
Induftrie der Steine und
Erden
Beherbergung u. Erquick-
ung
Verarbeitung von Metall
(excl. Eifen) ....
Perfönl. Dienfte und I^hn-
arbeit wechfelnder Art
Forftwirthfcbaft u. Jagd
Polygraphifche Gewerbe
Bergbau , Hütten - und
Salinenwefen . . . .
Gewinnung bezw. Verar-
beitung von forftwirth-
fchaftl. Nebenproduk-
ten, Leuchtftoffen, Fet-
ten, Oelen und FirnilTen
Chemifche Induftrie . .
Ktinftlerifche Gewerbe
(excl. Mufik, Theater,
Schauftellung) . . .
Waflerverkehr . . . .
Verficherunj?
Torfgräberei und Torf-
bereitung
Fifcherei
Fabrikanten, Fabrikarbei-
ter und Gehilfen in der
Induftrie, deren nähere
Erwerbsthätigkeit zwei-
felhaft blieb . . .
Sonne itt Erwerbsthätlgen
Hiezu :
SelblUnilge ier AbtJU. F .
Souue ier Erweri^sthitlgen
ui Selbfliniigei . . .
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21241
18012
11 163
10 672
6 623
11548
9167
6111
6 263
4876
4857
3 948
4012
1896
2068
437
2530
292
791
952
25,9 43,9
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60
257
34
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20 917
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4,7
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4,0
2.7
2,7
2,1
2,1
1,7
1,8
0,8
0,9
0,2
1,1
0,1
0,4
0,4
0,2
0,2
100
97 283
15 551
5 683
8210
6 948
11464
4850
6 488
4077
4667
2 614
2 297
2587
2 371
1047
1212
2222
334
277
238
304
61
170
5
2
16
19
180997
12780
193 777
25,0
25,0
13,3
22,4
21,2
36,4
17,9
24,4
22,4
29,5
22,1
20,1
23,2
22,6
17,7
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52,5
9,8
11,3
53,7
8,6
3,1
4,5
3,8
6,3
2,7
3,6
2,3
2,6
1.4
1,3
1,4
1,3
0,6
0,7
1,2
0,2
0,2
12,6
18,1
6,9
50,6
1,8
1,6
13,9
20,4
24,0
21,2
23,8
0,1
0,2
0,2
100
89 595
10375
5 394
7 640
6 524
4437
4 866
4 423
3206
1738
1397
1713
1861
1535
2 463
912
831
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1784
23,0
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9 666| 26,4
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12273
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8 591126,3 4,4
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32 735
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18209
15 806
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11410
11129
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5 915
5 892
4233
3 421
2450
1 894
1678
887
336
282
123
115
93
754 889
60 820
815209
vom 5. Juni 1882 für Württemberg. 313
III. Die Vertheilung der Erwerbsthätigen der verfchiedenen Berufskiaffen (bzw. der
Selbßändigen etc.) auf die einzelnen K reife des Landes^ desgl. die Vertheiinng
der Erwerbsthätigen der einzelnen Kreife auf die verfchiedenen Berufskiaffen
macht die tabellarifche Znfammenftellung 8. 312 in abfoluten und in Prozent-
zahlen erfichtlich.
IV. In Folgendem geben wir eine» Ueberblick darüber, in welchen einzelnen
Oberäratern die verfchiedenen Berufskiaffen, foweit darin je mehr als 1000
Erwerbsthätige im ganzen Königreich ihren Haupterwerb fuchen, nach der
Zahl der Erwerbsthätigen (ohne deren Haushaltungsmitglieder) abfolut am
ftärkften bezw. am fchwächften vertreten find:
Landwirthfchaft, Thierzucht und Gärtnerei: Diefe Berufskiaffe
fteht in allen Bezirken des Landes, mit Ausnahme v6n Stuttgart Stadt und
Ulm, nach der Zahl der Erwerbsthätigen obenan. Die Oberämter Gerabronn
und Biberach weifen die höchften abfoluten Ziffern mit 8256 und 8061 auf,
die Oberämter Ellwangen, Rottenburg, Künzelsau, Oehringen, Rottweil, Mer-
gentheimj Ravensburg, Herrenberg, Neckarfulm, Marbach, Stuttgart Amt, Leon-
berg bewegen fich in der angegebenen Reihenfolge zwifchen 7 und 8000, die
Oberämter Leutkirch, Waldfee, Tcttuang, Schorndorf, Riedlingen, Hall, Bracken-
heim, Saulgau, Göppingen, Ludwigsburg, Befigheim, Caunftatt, Tübingen, Kirch-
heim, Waiblingen, Wangen, Ulm, Laupheim, Weinsberg, Gaildorf, Balingen
und Ehingen fallen in den Rahmen von 6—7000, die übrigen Oberämter, aus-
genommen Neuenbürg und Stuttgart Stadt, zählen zwifchen 4500 und 6000,
die beiden letztgenannten Bezirke dagegen nur 3506 bzw. 1987 Erwerbsthätige.
Die Klaffe: Bekleidung und Reinigung ift vorwiegend vertreten
in Stuttgart Stadt mit 6476, Balingen mit 2207, Ulm 2206, Tuttlingen 2014,
Göppingen 1780, Stuttgart Amt 1753, Reutlingen 1557, Ravensburg 1437,
Heilbronn 1388, Eßlingen 1331 Erwerbsthätigen. Die geringften Ziffern haben
Horb mit 448 und Blaubeuren mit 418 Erwerbsthätigen.
Die Klaffe der öffentlichen Diener (Militär-, Staats-, Gemeinde-,
Kirchen- und Schuldienft) etc. — vergl. Anmerkung 1 zur Tabelle I — weist
die ftärkften Zahlen auf in den Bezirken: Stuttgart Stadt mit 7652, Ulm 6622,
Ludwigsburg 5403, Ravensburg 2157, Tübingen 1171, Gmünd 1062, Mergent-
heim 869, Heilbronn 738, Reutlingen 605, Cannftatt 546; am geringfteu find
vertreten Herrenberg mit 183, Welzbeim 170, Sulz 166, Spaichingen 162 Er-
werbsthätigen.
Die weiteren Klaffen find wie folgt vertreten, nemlich:
Baugewerbe: Stuttgart Stadt 2578, Ulm 1623, Geislingen 1236, Eß-
lingen 1012, Heilbronn 975, Stuttgart Amt 952, Tübingen 948, Heidenheim 900,
Ravensburg 831, Freudenftadt 773, Ludwigsburg 731, Göppingen 716; dagegen
Schorndorf nur 257 und Sulz 253.
luduftrie der Nahrungs- und Gen ußmittel: Stuttgart Stadt 2608,
Ulm 1391, Heidenheim 1240, Heilbronn 1205, Ludwigsburg 1134, Biberach
689, Saulgau 682, Reutlingen 660, Göppingen 659; dagegen Herrenberg 246,
Brackenheim 243, Sulz 241, Weinsberg 239 und Spaichingen 232.
Textil-Induftrie: Reutlingen 2673, Heidenheim 2551, Göppingen
2286, Balingen 2204, Urach 1710, Böblingen 1068, Geislingen 1027, Nür-
tingen 998, Ravensburg 973, Kirchheim 966, Eßlingen 946; dagegen Neckar-
fulm 95, Mergentheim 86, Sulz 85, Crailsheim 84, Maulbronn 83, Neresheim 74.
Handel: Stuttgart Stadt 5372, Ulm 1552, Heilbronn 1452, Crailsheim
314 Die HauptergebnilTe der JBerufdzählung
976, Tübingen 882, Reutlingen 829, Cannftatt 633, Ludwigsburg 590, Eßlingen
583, Gmünd 535; dagegen Vaihingen und Blaubenren je 139, Spaicbingen 125,
Herrenberg und Welzheim je 123, Sulz 86.
Induftrie der Holz- und Schnitzftoffe: Stuttgart Stadt 2961,
Oberndorf 877, Eßlingen 759, Ulm 741, Ravensburg 733, Heilbronn 667;
dagegen Blaubeuren 197, Sulz 175, Neresbeim 174, Spaicbingen 161.
Eifenverarbeitung: Stuttgart Stadt 1376, Ludwigsburg 719, Geislingen
709, Göppingen 675, Cnnnftatt 646, Tuttlingen 583, Ulm 561, Heilbronn 542,
Eßlingen 537, Aalen 495, Freudenftadt 493; dagegen Horb 93, Spaicbingen 88.
Verfertigung von Mafchinen, Werkzeugen, Apparaten etc.:
Stuttgart Stadt 1583, Oberndorf 1289, Eßlingen 1241, Cannftatt 1121, Rott-
weil 661, Tuttlingen 640; dagegen Horb 47.
Papier- und Lederinduftrie: Stuttgart Stadt 1511, Heilbronn 931,
Reutlingen 743, Backnang 635, Göppingen 586; dagegen Spaicbingen 36,
Horb 34, Weinsberg 30, Sulz 28.
Landverkehr: Stuttgart Stadt 2203, Ulm 910, Heilbronn 601, Eß-
lingen 394, Ludwigsburg 334, Tübingen 304; dagegen Brackenheim und
Künzelsau je 44, Sulz und Münfingen je 39, Spaicbingen 35.
Induftrie der Steine und Erden: Stuttgart Stadt 543, Stuttgart
Amt 485, Oberndorf 401, Maulbronn 378, Ulm 363, Blaubeuren 362, Leon-
berg 357, Heilbronn 349, Heidenheim 327, Cannftatt 311, Freudenftadt 308;
dagegen Herrenberg 72, Schorndorf 63.
Beherbergung und Erquick uug: Stuttgart Stadt 1730, Ulm 592,
Neuenbürg 375, Heilbronn 343, Cannftatt 327, Ludwigsburg 307, Tübingen
281, Reutlingen 238; dagegen Herrenberg und Spaicbingen je 51, Bracken-
heim 49 und Sulz 43.
Verarbeitung von Metall (exel. Eifen): Gmünd 2202, Stuttgart
Stadt und Neuenbürg 667, Maulbronn 379, Heilbronn 337, Efliingen 208; da-
gegen Sulz .% Brackenheim 4, Marbacb und Gaildorf je 3.
Perfönliche Dienfte und Lohnarbeit wechfelnder Art: Stuttgart
Stadt 929, Ravensburg 522, Ulm 266, Heilbronn 260 ; dagegen Herrenberg 14,
Schorndorf 13, Spaicbingen 10.
Forftwirthfchaft und Jagd: Freudenftadt 859, Neuenbürg 605,
Gaildorf 163, Nagold 153, Ellwangen 136, Oberndorf 120, Calw 110; dagegen
Vaihingen und Waiblingen je 7, Ludwigsburg 4, Cannftatt 3.
Polygraphifche Gewerbe: Stuttgart Stadt 1753, Stuttgart Amt 224,
Eßlingen 185, Ulm 125, Heilbronn 100; dagegen Backnang, Mergentheim,
Neckarfulm und Oehringen je 5, Maulbronn und Gaildorf je 4, Welzheim 3.
Bergbau, Hütten- und Salinen- Wefen: Für diefe Berufskiaffe
kommt überhaupt nur Vs fammtlicher Oberämter in Betracht; hievon (ind zu
nennen : Aalen mit 1475, Neckarfulm 258, Heidenheim 193, Freudenftadt 174,
Hall 78, Waldfee 52, Rottweil 37, Tuttlingen 29, Sulz 28 Erwerbstbätigen,
Gewinnung bezw. Verarbeitung von forftwirthfchaftlichen
Neben-Produkten, Leuchtftoffen, Fetten, Oelen etc.: Aalen 252,
Stuttgart Stadt 168, Heilbronn 155, Neresheim 109, Eßlingen und Stutt-
gart Amt je 94; dagegen Spaicbingen und Blaubeuren je 3.
Chemifche Induftrie: Stuttgart Stadt 397, Heilbronn 170, Stuttgart
Amt 152, Rottweil 102, Heidenheim 52, Oberndorf und Ulm je 51; dagegen
Urach 4 und Spaicbingen 3.
vom 5. Juni 1882 für Württemberg. 315
Der Bezirk Stuttgart Stadt, welcher mit 43 804 Erwerbsthätigen den
Durebfchnitt der erwerbsthätigen Bevölkerung eines Oberamts um das SV* fache
überfteigt, fteht naturgemäß in der größeren Mehrzahl der Berufsklaflen mit
den höchften abfoluten Ziffern voran; als diejenigen Riaflen, in welchen dies
nicht der Fall i(t, find neben der Land- und Forftwirthfchaft, fowie dem Berg-
bau und Hüttenwefen aus der Induftrie hanpträchlich zu nennen die Textil-
Induftric, die Verarbeitung von Metall (excl. Eifen) und die Gewinnung und
Verarbeitung von forftlichen Nebenprodukten.
Die weiter angefchloffene Ueberficht zeigt, wie die Berufsbevölkerung über-
haupt (die Erwerbsthätigen und Selbftändigen etc. mit ihren Angehörigen und
Dienftboten) in den einzelneu Oberämtern undKreifen, je auf 1000 Köpfe
reduzirt, fich über die fechs verfchiedenen Berufsabtheilungen vertheilt; dabei
ift jedem Oberamt bezw. Kreis die Ordnuugsziffer beigegeben, welche ihm je
nach der zutreffenden Kopfzahl im Königreich zukommt. Außer den Zahlen
für die Berufsabtheilung A im Ganzen enthält die Ueberficht noch die befon-
deren Zahlen fär die beiden Gruppen diefer Abtheilung: I. Landwirthfchaft etc.,
IL Forftwirthfchaft etc.
(Siehe die Ueberficht S. 316 f.)
Hienach fteht in der Berufsabtheilung A. Land- und Forftwirth-
fchaft etc. das Oberamt Herrenberg mit 710,4 Pcrfonen an erfter Stelle,
ihm folgen zunächft Brackenheim und Marbach mit 675,5 bezw. 664,5 u. f. w. ;
in letzter Reihe ftehen Ulm mit 263,6 und Stuttgart Stadt mit 47 Perfonen.
In der Gruppe AI. Landwirthfchaft find die ebengenannten Bezirke
wieder in gleicher Reihenfolge zu nennen, und zwar mit den Perfonenzahlen
706,5, 673, 661,9 bezw. 259,5 und 46,5.
In der Gruppe A II. Forftwirthfchaft haben die höchften Ziffern die
Schwarzwald-Oberämtcr Freudenftadt mit 96,5 und Neuenbürg mit 86,1 Per-
fonen, bei dem nächftfolgenden Oberamt Gaildorf geht die Zahl auf 26,7 zu-
rück u. f. w. ; die niedrigften Ziffern kommen auf Ludwigsburg mit 0,6 und
Stuttgart Stadt mit 0,5 Perfonen.
In der Berufsabtheilung B. Induftrie etc. ftehen obenan Heidenheim
mit 513,5, Eßlingen mit 506,9 und Göppingen mit 501,3 Perfonen, Stuttgart
Stadt folgt erft an achter Stelle mit 458,5; den Schluß bilden Horb und Herren-
berg mit 214,1 bezw. 208,3 Perfonen.
Die Abtheilung C. Handel und Verkehr zeigt an der Spitze Stuttgart
Stadt mit 228,3, hieran reihen fich Ulm mit 165,9, Heilbronn mit 145 und
Crailsheim mit 117,5 n. f. w.; zuletzt kommen Spaichingen, Marbach, Herren-
berg, Sulz und Brackenheim mit 34,4 bis 28,4 Perfonen.
In der Abtheilung D. Lohnarbeit wechfelnder Art etc. ftehen im
Vordergrund die Bezirke Ravensburg mit 24,8, Neuenbürg mit 16,6 und
Stuttgart Stadt mit 15,5, weiter folgen Tettnang mit 12,1, Heilbronn mit 11,2
und Tuttlingen mit 10,7 u. f. f. ; die geringften Ziffern haben Herrenberg mit 1,
Leonberg mit 0,9, Schorndorf und Spaichingen mit 0,6 Perfonen.
In der Abtheilung E. öffentlicher Dienft (incl. Militär) und
fog. freie Berufe kommen in erfter Linie Ludwigsburg und Ulm mit 177,9
bezw. 165,9, Stuttgart Stadt folgt mit 136,8, weiter find zu nennen Ravensburg
mit 89,5 und Tübingen mit 75,5 u, f. f.; Aalen und Welzheim haben nur je
25,9, Herrenberg und Balingen nur 25,2 bezw. 24,6 Perfonen diefer Abtheilung
aufzuweifen. (FortfetzuDg S. 319.)
316
Die llauptergebiiiffo der Berufszahlung
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318
Die HauptergebnilTe der BerufszähluDg
(cfr. 8. 319 Ziff. VI.)
Berafs-Klaffen
und
>Abtheilungen.
Land wir thlchaft, Thierzncht u.
Gärtnerei
Forftwirthfchaft und Jagd. .
Fifcherei
A. Land* nnd Forftwlrtkrehaft ete. .
Bergbau, Hütten- u. Salinenwef.
Torfgräberei u. Torfbereitung
Induftrie der Steine u. Erden .
Verarbeitung von Metall (excl.
Eifen)
£ii'en Verarbeitung
Verfertigung von Mafchinen,
Werkzeugen, Inftrumenten u.
Apparaten
Chemifche Induftrie ....
Gewinnung bzw. Verarbeitung
von forftwirthfchaftl. Neben-
produkten, Leuchtftoffen,Fet-
ten, Oelen
Textilindudtrie
Papier- und Lederinduftrie. .
Induftrie der Holz- u. Schnitz-
ftoffe
Induftrie der Nahrungs- und
Genufimittel
Bekleidung und Reinigung . .
Baugewerbe
Polygraph! fche Gewerbe . .
Künftl. Gewerbe (excl. Mufik,
Theater und Schaufteilung)
Fabrikanten, Fabrikarbeiter u.
Gehilfen in der Induftrie,
deren nähere Erwerbsthätig-
keit zweifelhaft blieb . . .
B. Indoftrle ud Baowefon ete. . .
Handel
Verficherung
Landverkehr
Waffer verkehr
Beherbergung nnd Erquickung
G. Handel nnd Yerkehr ....
A-C. UrprUikUM, ladiftrie nd
laidel
I. Perßiillele lieilte ond weehfeliide
Lohnarl^it
E. OelleBtIieber Dienfl oid hg, freie
Bernfe
Sonne der Benbabikeiloig^ei A— K
Erwerbsthätige im Haupt-
beruf (bezw. Selbftändige etc.)
in den Städten
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667
1376
1588
397
168
637
1511
2961
2608
6476
2578
1758
400
_1
123681
5372
231
2203
1
1730
9537
35223
929
7652
43804
562
37
5
604
170
135
418
269
44
38
107
236
531
994
1608
722
118
19
5431
1350
8
768
21
_499
^646
8681
224
6422
15327
10071501
4j 3
31
101411504
111
238
361
841
79
90
74
684
488
810
947
591
82
56
10
4962
1218
11
424
10
298
1961
7937
24
183
378
895
27
81
646
204
529
322
836
242
171
17
2
4557
831
291
1
1151
740
6801
248 109
569 330
8754
7240
5057
62
8^
5127
23
848
1223
2528
547
377
1464
2635
4509
4734
9867
4133
2124
499
8271
252
3686
3^
2642
14884
58642
1510
14978
75125
£213
5*BPN
1,3
1,5
7,0
1,3
0,9
7,6
20,7
13,9
19,5
32,6
19,9
4,6
22,3
17,0
14,5
15,9
11,3
62,1
56,3
34,4
14^
30,5
89,4
32,8
9,8
25,2
30,0
8,3
25,6
35,0
10,0
Per fönen überhaupt (Er-
werbsthätigo etc.. Dienende u.
Angehörige) in den Städten
SP
c
9»
5458
58
5516
82
1447
1615
3360
4554
1093
1519
118
20
1657
332
358
939
722
89
830
531; 122
1398, 238
3268 556
7748' 1373
558ll 2288
12017 3015
6408 1986
3867 213
47
_48
123^
15244 3661
692 29
6736' 2824
1' 60
_41J3JJ412
26786! 7986
CO
c
0
0
W
0
»
0
2514 3768
26; lö|
6i -
2546 3783
345 80
581 1 412
1021
I
86103 21978
1820
412
16049 8617
801
928
197
341
153
1402
1143
2001
1863
1593
212
130
2814
84
323
1294
591
13721
871
1947
69ä
335
42
478| 241
1777 971
103972,3100712190919036
^3
5
6
5^
So
I
13259:
217,1
26
1,4
7J
13502
9l'
2204
2966
6121
9018.
146:
13171
30831
5817
11636
1,4
7,0
20,8
12,3
20,1
30.0
22,3
4,4
19,5
16,0
10741 12,0
1884214,2
10685, 9,2
4627 63,5
1049J52,8
7G;|33,2
89736 13,3
2300o'32,2
765 88,4
11947 30,2
95 7,4
6514121,7
42321
145559
2951
27414
Hiezn: Selbftändige und Anftaltsinfaffen, welche überhaupt nicht oder nur
nebenfächlich eiwerbsthätig Und.
F. ekle Berof . . .
Haoptronne tob A— F
6521
1201
13141 924
9960
50325
16528
10068:8164
85085
16,5
10,4
133711 2155' 2()49 1420
117343,331622395820456
175924
18995
29,5
8,3
26,2
28,6
194919
9,4
21,0
10,0
Yom 5. Juni 1882 für Württemberg, 319
(Fortfetzung von S. 815.)
Id der Abtheiluog F. der Beruflofen (SelbftäudigeD und Anftalts-
infaffen) endlich tritt Stuttgart Stadt mit 113,9 ftark hervor, hienach kommen
Hall mit 76,6, Tübingen mit 74,3, Ludwigsburg mit 68,4, Reutlingen mit
66,1 u. f. w. ; am fchwächUten find vertreten Spaichingen, Sulz und Stuttgart
Amt mit 18,9, 18,8 und 18,4 Perfonen diefer Kategorie.
Die einzelnen Kreife folgen fich nach der Perfonenzahl in den verfchie-
denen Berufsabtheilungen in nachftehender Ordnung:
Abtheilung A.: Jagftkreis 547, Schwarzwaldkr. 506,6, Donaukr. 495,2,
Neckarkreis 409,8; Landesdurchfchnitt 481,7.
, Gruppe I diefer Abtheilung: Jagftkr. 539,1, Donaukr. 489,7, Schwarz-
waldkr. 489,2, Neckarkr. 407; L.-D. 473,7.
„ II derfelben: Schwarzwaldkr. 17,4, Jagftkr. 7,9, Donaukr. 5,5,
Neckarkreis 2,8; L.-D. 8.
Abtheilung B.: Neckarkr. 368,4, Schwarzwaldkr. 355,3, Donaukr. 331,6,
Jagftkr. 309,7; L.-D. 344,4.
„ C: Neckarkr. 96,4, Donaukr. 67,2, Schwarzwaldkr. 61,2,
Jagftkr. 58,5; L.-D. 73,2.
„ D.: Neckarkr. 6,7, Donaukr. 6,5, Schwarzwaldkr. 5, Jngft-
kreis 4,2; L.-D. 5,7.
„ * E.: Neckarkr. 63,5, Donaukr. 55,2, Jagftkr. 35,4, Schwarz-
waldkr. 35,1; L.-D. 48,9.
„ F.: Neckarkr. 55,2, Jagftkr. 45,2, Donaukr. 44,3, Schwarz-
waldkr. 36,8; L.-D, 46,1.
VI. Endlich ift noch S. 318 tiberfichtlich gezeigt, wie fich in den vier Städten
mit über 20 000 Einwohnern : Stuttgart, Ulm, Heilbronn und Eßlingen, im ein-
zelnen und insgefammt, die Vertheilung der Erwerbsthätigen im Hauptberuf
(bezw. der Selbftändigen etc.), fowie der Perfonen (Bevölkerung) überhaupt auf
die verfchiedenen Berufskiaffen und -Abtheilungen geftaltet, wobei außerdem
zu erfehen ift, welchen Prozenttheil Himmtlicher Erwerbsthätigen etc. bezw.
fämmtlicher Perfonen überhaupt in der betreffenden Klaffe und Abtheilung die
in den fraglichen vier Städten zufammen gezählten Erwerbsthätigen etc. bezw.
Perfonen überhaupt ausmachen.
(Hier folgt Tabelle III. S. 320—327.)
Diefe Tabelle bringt die erwerbsthätige Bevölkerung des Königreichs nach
ihrem Hauptberuf, unter der gleichen Berufsbezeichnung und -Benennung wie in
Tab. I, fowie nach Gefchlecht, Alterskiaffen und Familieuftand, ferner im An-
fchluffe hieran die übrige Bevölkerung, unterfchieden in Selbftändige und Anftalts-
infaffen, in Dienende für häusliche Dienfte und in Haushaltungsangehörige ohne
Haupterwerb, ebenfalls nach Gefchlecht, Alter und Familieuftand, fummarifch zur Dar-
fteilung. Wir heben aus derfelben einige Hauptzahlen hervor, denen wir jeweils
das entfprechende Prozentverhältnis beifügen.
a) Die Bevölkerung nachdem Gefchlecht.
Die gefammte Berufsbevölkerung des Königreichs ift mit 1957469 Perfonen
ans Spalte 38 der Tabelle zu erfehen; hievon fallen 942094 =- 48,1% auf das männ-
liche und 1 015 375 -= 51,9% auf das weibliche Gefchlecht. In der Kategorie der
(Fortfetzung S. 328.)
320
Die HauptergebniiTe der Berufszfihlung
Tab. III. Sammarifehe (leberfiekt der ßevolkernng Württembergs
am 5. Joni 1882
Berufsbezeichnung und -Benennung.
Im
Ganzen
Die Bevölkerung
Berufsart.
Berufsftellung
(Sc)
undfUr
15 bis (noch nicht)
20. ;
S
t9
jedes
Ge-
Unter
Ledige
r- er
Benennung.
Benennung.
Ichlecht
(M. W.)
bü-
15.
und
Gefchie-
Verhei-
ratete.
Verwit-
wete.
Zu-
fammen.
P
^
a<3
fonders.
6.
dene.
1. 2. 1 3. 1 4.
5.
7.
8.
9.
10.
A.
I. Landwirth-
l-3a.
SelhrtändigC) mit Aus-i
Se.
29
1
so'
fchaft,Thier-
nähme von 1 a T. '
M.
—
19
1
—
20
zucht und
i
W.
—
10
10
Gärtnerei.
laT.
Selbftändige Landwirthe,
Se.
—
84
1
—
85
zugleich landwirth-
M.
—
74
—
—
74
Ichaftliche Taglöhner.
W.
—
10
1
—
11
1— 3 b.
Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
—
46
—
—
46
M.
W.
Se.
—
46
—
—
46
1— 3 c.
Sonftigc Gehilfen, mit Aus-
13524
64304 1 9
64313
nahme von 1 c 3.
M.
8 708
86 838 , 1
—
86 839
W.
4 816
27 466 8
27 474
Ic3.
Taglöhner, ohne die bei
Se.
438
1814
1
—
1815
laT.
M.
297
1189
1189
W.
136
13957
625
1
— .
626
Zufammen A. ]•
Se.
66277
12
66289
M.
9 005
38 166 2
38168
W.
4 952
28111 10
—
28121
II. Forlt-
4-6 a.
Selbftändige.
Se.
—
—
—
wirthfehaft,
M.
—
—
—
—
Jagd und
W.
—
—
—
—
Fifcherei.
« b.
Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
—
6
—
—
6
M.
W.
Se.
—
6
—
—
6
« c.
Sonftige Gehilfen und
19
254
254
Arbeiter.
M.
19
247
—
—
247
W.
—
7
—
—
7
Zufammen A. II.
Se.
19
260
260
M.
19
253
—
—
253
W.
—
7
—
—
7
Summe
1-6 a.
Selbftändige.
Se.
—
113
2
—
115
von
M.
—
93
1
—
94
I. und II.
W.
—
20
1
—
21
n b.
Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
—
52
—
—
52
M.
W.
Se.
—
52
—
—
52
n C-
Sonftige Gehilfen und
13976
66372
10
66882
Arbeiter.
M.
9024
38 274
1
—
38 275
W.
4 952
28 098
9
—
28107
Zufammen A.
se.
13976
66537
12
66549
M.
9 024
38 419
2
—
88421
W.
4 952
28118
10
—
28128
B.
Bergbau und
a.
Selbftändige.
Se.
166
2995
17
—
3012
Hüttenwefen,
M.
—
469
8
—
477
[nduftrie und
W.
166
2 526
9
—
2 535
Bauwefen.
b.
Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
—
269
—
—
269
M.
—
266
—
—
266
W.
3
3
c.
Sonftige Gehilfen und
^e.
6818
43391
16
—
48407
Arbeiter.
M.
5597
35 422
10
—
35 432
W.
1221
7 969
6
—
7 975
Zufammen B.
Se.
6984
46655
33
46688
M.
5 597
36 157
18
36175
w.
1387
10 498
15
■""*
10513
1
vom 5. Juni 1882 ffir Warttemberg.
Daeb dem Haaptbernf, fowie naeh G«rebleeht, Alter and Familienftand.
321
Im Alter
von . .
. . . . Jahren.
20 bis 30.
30 bis 40.
40 bis 50.
Ledige
Ledige
Ledige
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
Zu;
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
Gefchie-
ratete.
wete.
lammen.
Gefchie-
ratete.
wete.
famroen.
Gelchie-
ratete.
wete.
rammen.
deoe.
dene.
dene.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
1 20.
21.
22.
870
7494
156
8520
1158
32498
1145
84801
1886
87061
8881
42278
741
7 320
44
8105
806
31 932
244
32 982
760
36 499
611
37 870
129
174
112
415
352
566
901
1819
626
562
3 220
4 408
220
1135
35
1390
406
5301
810
6017
795
6418
988
8191
153
1046
4
1 203
166
4 956
88
5160
198
6117
140 i 6 455 1
67
89
31
187
240
345
272
857
597
296
848
ir36
95
10
—
105
32
53
2
87
7
45
2
54
95
10
105
32
53
2
87
7
45
2
54
62801
748
19
63568
14957
1908
117
16977
6221
1861
208
8285
36506
214
5
36 725
9 283
741
41
10065
3 507
705
97
4309
26295
534
14
26 843
5 674
1162
76
6 912
2 714
1156
106
3 976
2490
599
30
3119
1904
2688
241
4888
2103
2924
658
5680
1485
418
3
1906
807
2162
44
3 013
692
2 403
106
3 201
1005
181
27
1213
1097
526
197
1820
1411
521
547
2 479
66476
9986
240
76702
18457
42443
1815
62 715
10512
48304
5672
64488
38 980
9 0<)8
56
48 044
11094
39 844
369
51307
5 164
45 769
956
51 889
27 496
978
184
28 658
7 .S63
2 599
1446
11408
5 348
2 535
4 716
12 599
5
5
—
10
11
78
89
7
91
4
102
5
5
—
10
11
78
—
89
7
91
3
1
1
101
1
55
~7
62
20
87
___
57
8
26
30
55
7
—
62
20
37
—
57
8
26
1
30
292
192
484
80
758
5
848
82
884
21
987
286
192
—
478
75
758
4
837
26
883
17
926
6
—
—
6
5
—
1
6
6
1
4
11
352
204
556
111
873
5
989
42
1001
26
1069
346
204
—
550
106
873
4
983
36
1000
21
1057
6
—
-
6
5
"
1
6
6
1
5
;»2
50571
1095
8634
191
9920
1575
87877
1455
40907
2188
48565
4818
899
8 371
48
9 318
983
36 966
282
38 231
965
42 707
754
44 426
196
263
143
602
592
911
1173
2676
• 1223
858
4 064 6 145 1
150
17
—
167
52
90
2
144
10
71
8
84
150
17
167
52
90
2
144
10
71
3
84
65583
1539
49
67171
16941
5349
868
22658
8356
5669
877
14902
38277
824
8
39109
10165
3 661
89
13 915
4225
3 991
220
8 436
27806
715
41
28 062
6 776
1688
274
8 738
4131
1678
657
6 466
66828
10190
240
77258
18568
48816
T820
63 704
10554
49305
5698
65557
39 326
9212
56
48 594
11200
40 717
873
52 290
5 200
46 769
977
52 946
27 602
978
184
28 664
7 368
2 599
1447
11414
5 354
2 536
4 721
12611
8546
8330
141
17017
4993
29724
978
85690
3120
22803
1792
27 715
3695
7823
43
11561
1929
28 545
294
30 768
754
21873
501
23 128
4851
507
98
5 456
3U64
1179
679
4 922
2 366
930
1291
4.^87
1341
180
1521
837
656
7
1000
87
405
14 506
1335
179
1514
333
652
6
991
85
404
13 502
6
1
7
4
4
1
9
2
1
1 4
35286
5762
75
41123
7 412
16259
488
24104
2468
11494
548 ,14 505
29 854
5 304
32
35 190
5 974
15 448
203
21 625
1733
11074
270 ll.i 077
5 432
458
43
5 933
1488
811
230
2 479
780
5670
420
34W2~
278
1 428
45173
14272
216
59661
12 742
46639
1413
60 794
2354
42 726
34 884
13 306
75
48 265
8 236
44 645
503
53 384
2 572
33 351
784 136 707 1
10289
966
141
11396
4 506
1994
910
7 410
3 098
1351
1570
, 6019
!
Wflrttemb. JahrbQcber 1883.
21
322
Die HauptergebDifle der BerafssähluDg
FortfetzuDg 7on
Berufsbezeichnung und -Benennung.
Im
Ganzen
(Se.)
und für
jedes
Die Bevölkerung
Berufsart
Berufsftellung.
50 bis 60.
w
ta
»
.— ^ N
Ge-
Ledige
Benennung.
Benennung.
fchlecht
(M.W.)
be-
und
Gefchie-
Verhei-
ratete.
Verwit-
wete.
Zu-
rammen.
(g
(g
fonders.
dene.
1.
2.
3. 4.
5.
23.
24.
25.
26.
A.
I. Landwirthfchaft,
1 -3 a.lselbf tändige, mit Aus-
Se.
1459
28286
7881
87576
Thierzucht und
' nähme von laT.
M.
679
27 841
1841
30361
Gärtnerei.
W.
780
395
6040
7 215
1 a T. 1 Selbftändige Landwirthe,
Se.
800
3863
1472
6185
zugleich landwirthfchaft-
1 liehe TaglOhner.
M.
171
3 737
235
4143
W.
629
126
1237
1992
1— 8 b. 1 Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
6
27
2
85
M.
W.
He.
6
27
2
35
1-3 c
Sonftige Gehilfen, mit Aus-
3289
1261
T2O
4970
nahme von 1 c 3.
M.
1880
461
164
2 505
W.
1409
800
256
2465
lc3.
Taglöhner, ohne die bei
Se.
1944
1774
952
4670
laT.
M.
523
1515
234
2 272
W.
1421
259
718
2 398
Zufammen A. I.
Se.
7498
35161
10727
58886
M.
3 259
33 581
2 476
89 316
w.
4239
1580
8 251
14070
IL Forftwirthfchaft,
4-6 a.
Selbftändige.
Se.
5
78
4
87
Jagd u. Fifcherei.
M.
5
78
4
87
W.
—
—
—
« b.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Se.
—
81
1
32
M.
W.
Se.
—
31
1
32
«. c.
Sonftige Gehilfen und
"26
619
"43
687
Arbeiter.
M.
14
619
40
673
W.
11
—
3
14
Zufammen A. II. |
Se.
30
728
48
806
M.
19
728
45
792
W.
11
—
3
9857
14
43798
Summe von I. u. II.
1-6 a.
Selbftändige.
Se.
2264
'32T77
M.
855
31656
2080
34591
W.
1409
521
7 277
9207
n b.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Eye.
6
58
3
67
M.
W.
Se.
6
58
3
67
«. c.
Sonftige Gebilfftn und
5258
3654
1415
10^
Arbeiter.
M.
2417
2 595
438
5 450
W.
2 841
1059
977
4877
Zufammen A.
Se.
7528
35889
10775
54192
M.
3 278
34809
2 521
40108
W.
4 250
1580
8254
14084
"b"
Bergbau u. Hütten-
a.
Selbftändige.
Se.
2209
14041
238B
18633
wefen, Induftrie
M.
472
13 567
929
14968
und Bauwefen.
W.
1737
474
1454
3665
b.
Verwaltungs-etcPerfonal.
Se.
22
188
15
225
M.
22
187
14
223
W.
1
1
2
c.
Sonftige Gehilfen und
Se.
1050
5227
567
6844
Arbeiter.
M.
721
5078
333
6132
Zufammen B.
W.
Se.
329
3281
149
234
712
19456
2965
25702
M.
1215
18 832
1276
21S23
,
W.
2 066
624
1689
4879
Tom 5. Juni 1882 fQr Württemberg.
323
Tabelle III.
im Alter
von . .
. . . . Jahren.
Summe.
60 bis 70.
70 und darüber.
Ledige
1
Ledige
Ledige
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
and
Verhei-
Verwit-
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
Oefohie-
ratete.
wete.
Cammen.
Gelchie-
ratete.
wete.
fammen.
Gefchie-
ratete.
wete.
fammen.
dene.
deoe.
dene.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
909
16634
8227
25770
350
4 757
4472
9579
6161
126681
25712
158554
477
16 440
3230
20147
204
4 699
2 619
7522
3 686
124732
8 589
137 007
432
194
4997
5623
146
58
1853
2057
2 475
1949
17123
21547
519
2234
1874
4627
156
828
1147
2126
2980
19770
5821
28571
145
21b2
486
2 793
44
803
555
1402
951
18 821
1458
21230
374
72
1388
1834
112
20
592
724
2029
949
4363
7 341
1
14
7
22
1
—
2
8
188
149
15
852
1
14
974
20
2
3263
1
—
2
8
188
149
13
2
2412
350
2
176170
1478
811
827
264
679
1270
166901
6857
865
416
496
1777
194
174
459
827
97 781
2 712
1262
101 755
613
395
478
1486
133
90
220
443
69120
4145
1150
74 415
1145
1124
1224
8493
858
879
688
1420
12191
9489
8788
25468
354
996
431
1781
142
357
385
884
5 489
7 851
1203
14 543
791
128
793
1712
216
22
298
536
6 702
1638
2 580
10 920
4052
20817
12306
37175
1192
6223
6988
14398
188421
162946
37 743
389110
1842
20028
4 648
26 518
585
6 033
4020
10 638
108095
154 265
12 525
274 885
2210
789
7 658
10 657
607
190
2 963
3760
80 326
8681
25 218
114225
6
43
6
55
1
7
10
18
35
802
24
361
6
43
6
55
1
7
10
18
35
302
23
1
9
360
1
209
11
3
14
1
8
4
8
85
115
—
11
3
14
1
3
4
8
85
115
9
209
10
320
88
418
5
70
61
186
717
2848
218
8778
10
320
84
414
5
70
59
134
682
2842
204
3 728
—
—
4
4
—
—
2
2
35
1
14
50
16
374
100
490
7
80
75
162
887
8260
251
4848
16
374
96
486
7
80
78
160
802
3 259
236
4297
—
—
4
4
—
—
2
2
35
1
15
51
1434
18911
10107
30452
507
5587
5629
11723
9176
146 753
81557
187486
628
18645
3 722
22 995
249
5509
8184
8 942
4 672
143 855
10070
158 597
806
266
6 385
7 457
258
78
2445
2 781
4504
2 898
21487
28 889
1
25
10
36
2
8
6
11
273
264
24
561
1
25
8
2
2286
34
2
7174
2
3
6
11
273
264
22
2
6413
559
2
205411
2633
2255
690
718
1428
2826
179809
19189
1229
1732
1011
3 972
341
601
903
1845
103 952
13 405
2 669
120 026
1404
523
1275
3202
349
112
520
981
75 857
5 784
3 744
87994
85 385
4068
21191
12403
37662
1199
6303
7058
14560
189258
166206
393458
1858
20402
4 741
27 001
592
6113
4093
10 798
108 897
157 524
12 761
279 182
2 210
789
7 662
10661
607
190
2 965
3 762
80 361
8 682
25 233
114 276
1860
7783
3000
12183
871
1834
1691
8896
28 750
84532
9980
118262
339
7 618
1654
9 611
74
1797
1156
3027
7 732
öl 231
4 577
93 540
1011
165
1346
2522
297
37
535
869
16018
3 301
5 403
24722
6
86
15
107
—
10
8
18
2062
1525
59
8646
6
86
15
107
• 10
7
17
2 047
1518
55
3 620
—
—
—
1
1
15
7
4
26
457
2290
709
8456
85
437
871
898
96962
41485
2703
141150
319
2 255
567
3141
64
435
314
813
79 684
39 604
1719
121007
138
35
142
315
21
2
57
80
17 278
1881
984
20143
1813
10159
3724
15696
456
2281
2070
4807
122 774
127542
12 742
263058
664
9 959
2236
I2aö9
138
2 242
1477
3 857
89463
122 353
6 351
218 167
1149
200
1488
2837
818
39
593
950
33311
5189
6 391
44 891
324
Die HauptergcbniiTe der Bcruf:«zählun^
Fortfetzung von
BeriifabezeichDung und -Benennung.
Beruf^art.
I
Berufsi'tellung.
Ö3
Benennung.
w
a
Benennung.
Im
Ganzen
(Se.)
und für
jedes
Ge-
fchlecht
(M. W.)
be-
sonders.
Die Bevölkerung
15 bis (noch nicht)
20.
Unter
15.
Ledige
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
Gefchie-
ratete.
wete.
fammen.
dene.
6.
7.
8.
9.
10.
1. I
2.
3.
5.
C.
Handel und
Verkehr.
I Summe
von
JA, B. und C.
Selbftändige.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Sonftige Gehilfen und
Arbeiter.
Znfammen C
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
15
15
553
411
142
Selbftändige.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Sonftige Gehilfen und
Arbeiter.
Zufammen A bis C.
D. i Lohnarbeit wechfcinder Art und perfönliche
I Dienftleiftungen.
E. Staats-, Gemeinde- und Kirchendienft , auch
I fogen. freie Berufsarten.
F.
G.
H.
Summe der Erwerbsthätigen (A bis £).
Hiczu:
Selbftändige und Anftaltsin faffen,
weiche überhaupt nicht oder nur neben-
ßichlich erwerbsthätig find.
Inder Haushaltung ihrer Herrfchaftlebende Die-
nende für perfönliche Bedienung und andere
häusliche (nicht gewerbliche) Dienftleiftungen
Haushaltungs- A n g e h ör i g e , welche überhaupt
nicht oder nur nebenfächlich erwerbsthäti*?
find.
M.
W.
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
568
411
157
181
181
21347
15 032
6 315
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
Se.
M.
W.
21528
15 032
6496
73
11
62
139
129
10
I Se.
M.
I W.
I
I Se.
M.
I w.
\ Se.
I M.
I W.
, Se.
I M.
I W.
226
103
123
747
736
11
4177
2 583
1594
5150
3 422
1728
3334
665
2 669
1068
1054
14
113940
76 279
37 661
118342
77 998
40344
333
118
215
2070
1864
206
21740
15172
6£
1805
1152
653
3878
63
3 815
673164
328 339
344 825
120745
79 980
40 765
4248
3 178
1070
20435
195
20240
36326
2 641
33685
20
9
11
11
17
48
20
28
48
20
28
5
6
373
2
371
227
103
124
747
736
11
4179
2583
1596
51531
3 4221
1731'
— I
3354
674
2680
1068
1054
14
113968
76 290
37 678
118390
78 018
40 372
833
118
216
2070
1864
206
120793
80000
40793
4249
3 178
1071
20441
195
20246
36700
2 643
34057
A bh GefAmmtbeTlilkerung.
H.
Se.
M.
W.
700587
344 726
355 861
181754
85 994
95 760
426
22
404
3
3
182183!
860161
96 167
vom 5. Juni 1882 für "Württemberg.
325
Tabelle III.
Im Alter
von . .
. . . . Jahren.
20 bis 30.
SO bis 40.
40 bis 50.
Ledige
Lcdige
Ledige
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
Za-
Gefchie-
ratete.
wete.
fammcn.
Gefchie-
ratete.
wete.
famnien.
Gefchie-
ratete.
wete.
fammen.
dene.
dene.
dene.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
778
1453
54
2285
675
5743
436
6854
777
5389
919
7085
527
1276
11
1814
343
5186
51
5 580
192
4 819
99
5110
251
177
43
471
332
557
385
1274
585
570
820
1975
2000
305
—
2305
317
719
19
1055
108
446
19
573
1952
305
_
2257
301
717
14
1032
104
438
16
558
48
—
48
16
2
5
23
4
8
3
15
4031
772
10
4813
1112
2584
38
3734
338
2370
76
2 784
1956
713
6
2 675
606
2 414
19
3 039
192
2 268
89
2 499
2075
59
4
2138
9403
506
2104
170
19
695
146
102
37
2ö5
10442
6809
2530
64
9046
493
11643
1223
8205
1014
4435
2294
17
6 746
1250
8 317
84
9 651
488
7 525
154
8167
2374
236
18417
47
2 657
854
729
409
1992
735
680
860
2275
85371
10419
386
29222
7243
73344
2864
83451
6085
71757
7529
5 121
17 470
102
22 693
3 255
70 697
627
74 579
1911
69 399
1354
72 664
5 298
947
284
6.529
3 988
2 647
2 237
8 872
4 174
2 358
6 175 ! 12 7071
3491
502
—
3993
706
1465
28
2199
195
922
36
1153
3 437
501
—
3 938
686
1459
22
2167
189
913
32
1134
54
1
55
20
6
6
32
6
9
4
19
104900
8073
134
113007
25465
24192
834
50491
11157
19533
1501
32191
70087
6 841
46
76 974
16 745
21523
311
38 579
6 150
17 333
529
24012
34813
1232
88
3r> 133
146322
8 720
2 669
523
11912
5 007
2200
972
8179
118810
26992
520
33414
99001
3726
136141
17437
92212
9066
118715
78 645
24 812
148
103 605
20 686
93 679
960
115 825
8 250
87 645
1915
97 810
40165
2180
372
42 717
12 728
5 322
2 766
20 816
9187
4567
7151
20905
535
141
9
685
416
613
148
1177
385
700
289
1874
183
95
278
81
453
15
549
57
548
16
621
352
46
9
407
335
160
133
628
328
152
273
753
20610
1403
23
22036
1971
3913
115
5999
1018
3 721
238
4977
19 585
1344
11
20940
1108
3 676
57
4 841
468
3 541
96
4105
1025
59
12
1096
863
35801
237
58
1158
143317
550
180
142
872
139955
28536
552
169043
103527
3989
18850
96633
9593
125076
98 413
26 251
159
124 823
21 875
97 808
1082
120715
8 785
91734
2027
102 546
41542
2 285
393
44 220
13 926
5 719
2 957
22 602
10065
4 899
7 566
22 530
3403
151
103
3657
2308
864
615
3 787
2879
1043
1645
5567
2 508
88
2
2 596
1102
609
28
1739
1031
757
88
3 876
897
63
101
1061
1206
255
587
2 048
1848
286
1557
3 691
19567
106
17
19690
4442
154
99
4695
2254
126
129
2509
325
10
—
335
114
33
1
148
60
27
5
92
19 242
96
17
19 355
4 328
121
98
4 547
2194
99
124
2417
25379
48218
53
73650
7393
100099
234
107 726
4010
82148
470
86628
649
27
2
678
252
60
6
318
173
69
5
247
24 730
48191
51
72 972
7141
100 039
228
107 408
3 837
82 079
465
83 381
188304
77011
725
266040
49M4
204644
4937
259525
27 993
179950
11837
219780
101 893
26 376
163
128 432
23 343
98 510
1067
122 920
10 049
92 587
2125
104761
86411
50635
1
1 562
137 608
1
26 601
106 134
3 870
136 605
17 944
87 363
9 712
115 019
326
Die Hai^ptergebniiTe der Berafszäblang
Scblafi Ton
Berufsbezeichnung und -Benennung.
Im
Ganzen
(Se.)
und für
jedes
Die Bevölkerung
Berufsart
Berufsftellung.
50 bis 60.
w
00
,.s
Ge-
Ledige
Benennung.
Eni-
^1
Benennung.
fchlecht
(MW.)
be-
und
Gefchie-
Verhei-
ratete.
Verwit-
wete.
Zu-
fammen.
0
a
0^
fonders.
dene.
1.
2.
3.
4.
5.
23.
24.
25.
26.
C.
Handel u. Verkehr.
a.
Selbftjlndige.
Se.
716
3315
1299
5330
M.
129
2 990
185
3304
W.
587
325
1114
2026
b.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Se.
47
204
21
272
M.
44
203
19
266
w.
3
1
2
6
c.
Sonftige Gehilfen und
Se.
134
1017
91
1242
Arbeiter.
M.
76
970
51
1097
W.
58
47
40
145
Zufammen C.
Se.
897
4536
1411
6844
M.
249
4163
255
4 667
W.
648
373
1156
2177
Summe von A, B
a.
Selbftändige.
se.
5189
49533
13039
67761
und C.
M.
1456
48213
3194
52863
w.
3 733
1320
9 845
14898
b.
Verwaltungs- etc.Perfonal.
Se.
75
450
39
564
M.
72
448
36
556
W.
3
2
3
8
c.
Sonftige Gehilfen und
Se.
6442
9898
2673
18413
Arbeiter.
M.
3 214
8 643
822
12679
W.
3228
1255
1251
5734
Zufammen A bis C.
Se.
11706
59881
15151
86788
M.
4 742
57 304
4052
66 098
W.
6964
2 577
11099
20 640
D.
Lohnarbeit wechfelnder Art und perfOnlicbe Dienft-
ise.
346
440
338
1124
leiftungen.
M.
49
361
25
435
W.
297
79
313
689
E.
Staats-, Gemeinde- und Kircbendienft, auch fogen.
Se.
641
3224
364
4229
freie Berufsarten.
M.
380
3096
188
3 664
W.
261
128
176
565
Summe der Erwerbstbätigen (A bis E).
Se.
12693
63545
15853
92091
M.
5171
60761
4265
70197
W.
7 522
2 784
11588
21894
Hiezu:
F.
Seibftändige und Anftaitsinfaffen, welche
Se.
3541
1631
3862
9034
überhaupt nicht oder nur nebenHichlich erwerbs-
M.
1108
1344
337
2 789
thätig find.
W.
2433
287
3 525
6 245
G.
In der Haushaltung ihrer Herrfchaft lebende Die-
Se.
1250
73
207
1530
nende für perfönliche Bedienung und andere häus-
M.
20
15
2
37
liche (nicht gewerbliche) Dienftleiftungen.
W.
1230
58
205
1493
H.
Haushaltungs-Angehörige, welche überhaupt nicht
Se.
2577
50181
2583
55341
oder nur nebenßichlich erwerbsthätig find.
M.
104
291
158
553
W.
2473
49890
2425
54788
Abis
GefammtbeTÖlkerang.
Se.
20061
115430
22505
157996
H.
M.
6403
62411
4 762
73576
W.
13658
53019
17 743
84420
Tom 5. Juni 1882 für Württemberg.
327
Tabelle III.
im Alter
von . .
. . . . Jahren.
Summe.
60 bis 70.
70 und darfiber.
•
Ledige
Ledige
Ledige
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
Zu-
nnd
Verhei-
Verwit.
Zu-
und
Verhei-
Verwit-
sam-
Gefchie-
ratete.
wete.
fammen.
Gefchie-
ratete.
wete.
fammen.
Gefchie-
ratete.
wete.
men.
dene.
dene.
dene.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
523
1752
1299
2574
167
477
693
1337
8877
18130
4700
26767
90
1585
272
1947
35
445
249
729
1419
16 301
867
18587
433
167
1027
1627
132
32
444
608
2 458
1829
3 833
8120
18
88
20
126
—
18
5
23
8237
1780
84
5101
17
88
17
122
18
5
23
3154
1769
71
4 994
1
—
3
4
—
—
—
—
83
11
13
107
53
318
79
450
12
54
54
120
16410
7117
348
17875
25
300
41
366
2
50
36
88
5 851
6 715
192
12 758
28
18
38
84
10
4
18
32
4559
402
156
5117
594
2158
1398
4150
179
549
752
1480
17524
27027
5132
49683
132
1973
330
2 435
37
513
290
840
10424
24785
1130
36 339
462
185
1068
1715
142
36
462
640
7100
2 242
4002
13 344
8307
28446
14451
46204
1045
7898
8013
16956
36803
249475
46237
332455
1057
27 848
5 648
34 553
358
7 751
4589
12 698
13 823
241387
15 514
270 724
2250
598
8803
11651
687
147
3 424
4 258
22 980
8028
30 723
61781
25
199
45
269
2
81
19
52
5572
3569
167
9306
24
199
40
263
2
31
18
51
5 474
3 551
148
9173
1
—
5
6
—
—
1
1
98
18
19
135
8143
4863
3074
11080
787
1204
1848
8839
287181
67 791
9464
364436
1573
4 287
1619
7 479
407
1086
1253
2 746
189 487
59 724
4 580
253791
1570
576
1455
3 601
380
118
595
1093
97 694
8 067
4 884
110 645
6475
33508
17570
57553
1834
9133
9880
20847
329556
320775
55868
706199
2 654
32 334
7307
42 295
767
8868
5 860
15 495
208 784
304662
20242
533 688
3 821
1174
10263
15 258
1067
265
4020
5 352
120 772
16113
35 626
172 511
254
212
367
833
67
64
162
293
2409
2170
1313
5892
27
183
43
253
11
59
41
111
537
1699
140
2376
227
29
324
580
56
5
121
182
1872
471
1173
3 516
2^
1657
532
2483
102
425
338
865
26845
14343
1610
42798
206
1593
346
2145
74
413
242
729
23 814
13 663
940
38 417
88
64
186
338
28
12
96
136
3 031
680
670
4381
754889
7023
35877
18424
60824
2003
9622
10380
22005
358810
337288
58791
2887
34110
7 696
44 693
852
9340
6143
16335
233135
320024
21322
574 481
4136
1267
10 728
16131
1151
282
4237
5 670
125 675
17 264
37469
180408
8415
3136
8007
14558
3030
3225
11208
17663
24629
10050
25641
60320
1172
2800
1488
5460
943
3 007
3 903
7853
12192
8 605
5 846
26 643
2243
336
6 519
9 098
2087
218
7505
9810
12 437
1445
19 795
33 677
544
25
217
786
120
4
97
221
52490
493
767
53 750
13
2
2
17
2
—
4
6
792
87
14
893
531
23
215
769
118
4
93
215
51698
406
753
52 857
1934
25000
7947
34881
1174
6705
12541
20420
751957
812724
23829
1088510
141
989
1137
2 267
136
1057
3 839
5032
332 435
2 495
5147
340077
1793
24011
6810
32 614
1038
5648
8 702
15 388
419 522
310229
18 682
748 433
12916
63538
84595
111049
6327
19556
34426
60309
1187886
660555
109028
1957469
4213
37 901
10323
52 437
1933
13 404
13 889
29 226
578 554
331 211
32 329
942 094
8 703
25637
24272
58 612
4394
6152
20587
31083
609332
329344
76 699
1015 375
328
Die Hauptergebniffe der Berufszählung
(Fortfetzung von S. 319.)
eigentlichen Erwerbsthätigen (im Hauptberuf A—E) mit 754889 Pcrfonen find 574481
-= 76,1 ®/o männlichen und 180408 -^ 23,9^/o weiblichen Gefchlechts; in der Kategorie
der beruf lofen Selbftändigen etc. (F) mit 60320 Perfonen find 26643 -- 44,2^^/0
männlichen und 33677 = 55,8% weiblichen Gefchlechts; in der Kategorie des Haus-
gefindes (G) mit 53750 gehören 893 = 1,7 ®/o dem männlichen und 52857 -- 98,3%
dem weiblichen Gefchlechte en; in der Kategorie der Haushaltungsangehörigen (H)
endlich mit 1088 510 Perfonen kommen 340077 = 31,2% auf das männliche und
748433 ^ 68,8*^/0 auf das weibliche Gefchlecht.
Werden die Dienenden fiir häusliche Dienfte ebenfalls zu den eigentlichen
Erwerbsthätigen gerechnet (vgl, Erläuterungen zur Tabelle I oben, ZiflF. IV), fo ver-
theilt fich die GefammtziflFer diefer Perfonen von 808639 mit 375374 = 71,1%
auf das männliche und mit 233265 ^ 28,9% auf das weibliche Gefchlecht.
In den einzelnen Berufsabtheilungen geftaltet fich die Vcrtheilung der Ge-
fchlechter folgendermaßen :
Berufsabtheil nagen.
Erwerbs-
thätige
im Ganzen
Davon
männlich
weiblich
A. Land- und Forftwirthfchaft etc. . .
darunter A. I. Landwirthfchaft etc.
II. Forftwirthfchaft etc.
B. Bergbau und Induftrie
C. Handel und Verkehr
D. Lohnarbeit wechfelnder Art . . .
E. Oeffentl. Dienft und freie Berufsarten
393 458
389 110
4 348
263 058
49 683
5 892
42 798
279182 = 71,0 7o
274 885 = 70,6 „
4297 = 98,8 „
218167 = 82.9 „
36 339 = 73,2«
2 376 = 40,3«
38 417 = 89,8.
114 276 = 29,0 Vo
114225 = 29,4 „
51 - 1,2 .
44 891 = 17,1 „
13 344 = 26,8 „
3 516 = 59,7,.
4 381 = 10,2 .
Wird in den drei Berufsabtheilungen A, B und G die Stellung im Beruf
berückfichtigt, fo ergibt fich folgendes Verhältnis für beide Gefchlechter:
Berufsabtheilungen.
a) Selbftändige und Leiter
b) und c) Gehilfen aller Art
männlich
weiblich
zuf.
männlich
weiblich
zuf.
205 972
'201 985
3 987
144 796
22 976
1
A. Land- und Forft-
wirthfchaft etc. .
darunter
A. I. Landwirthfch.etc.
IL Forftwirthfch.etc.
B. Bergbau u.Induftrie
C. Handel u. Verkehr
158597 = 84,6 °/o
158237 = 84,6«
360 = 99,7 ,
93540 = 79,1 „
18587 = 69,6«
28889 = 15,4^0
28888 = 15,4 „
1= 0,3.
24722 = 20,9.
8 120= 30,4 „
187 486
187 125
361
118 262
26 707
120585 = 58,5Vo
116648 = 57,8 „
3937 = 98,7 „
124627 = 86,1 „
17 752 = 77,3 „
85 387 = 41,5%
85 337 = 42,2 „
50= 1,3«
20 169 = 13,9 „
5224 = 22,7«
b) Die Bevölkerung nach Alterskiaffen:
Die Bernfsbevölkerung im Ganzen vertheilt fich auf die verfchiedenen Alters-
kiaffen, wie folgt:
Es ftehen im Alter von
unter 15 Jahren 700587 Perfonen
Tom Tunrend
der Bemfsbo-
vClkerung
15 bis
20 „
30 „
40 „
50 „
60 „
70 und
20
30
40
50
60
70
mehr
n
182183
266040
259525
219780
157 996
111049
60309
vom T«arend der
ortMDwefenden
BeTOIkerung von
1880
357,9 gegen 361,1
n
»
ti
= 93,1
= 135,9
= 132,6
= 112,3
- 80,7
= 56,7
= 30,8
85,7
137,8
136,3
109,0
82,6
57,2
30,3
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
329
Für die einzelnen Hauptkategorien der Bevölkerung geftalten ficli die
Altersverhältniffe in nachftehender Weife, wobei die Prozentzahlen das? Verhältnis
der betreffenden Altcrsklaffe zu den der Kategorie überhaupt zugehörigen Perfonen
andeuten.
Es haben ein Alter
Selbftändige und
Dienende fiir
Haii^iinltungs-
von .
. Jahren
Erwerbsthätige
Anftaltsinfaffen
häusliche Dienfte
atigehörige
nnter 15
21740= 2,9 «/o
1805 r= 8,0 >
3 878 = 7,2 7o
673 164 ^ 61,8 ^/ü
15 bis
. 20
120 793 = 16,0,
4 249 = 7,0,
20 441 =r 38,0,
36 700 = 3,4 ,
20 „
. 30
169 043 = 22,4 ,
3 657 = 6.1 ,
19 690 = 36,6 ,
73 6dO = 6,8 ,
30 .
n 40
143 317 = 19,0 „
3 787 = 6,3 ,
4 695 = 8,7 „
107 726 = 0,9 ,
40 .
r 50
125 076 = 16,6 ,
5 567 = 9,2 „
2 509 =-. 4,7,
86 6i>H ^ 7,9 .
50 „
n 60
92 091 = 12,2 „
9 034 = 15,0 „
1 530 = 2,9 „
55 341 ^ M ,
60 „
. 70
60824 = 8,0,
14558 = 24,1 ,
786 = 1,5 ,
34 881 = Sß ,
70 und darüber
22 005 ==-- 2,9 „
17 663 =: 29,3 „
221 = 0,4 ,
20 420=:^ 1,9,
Zieht man bei den Erwerbsthätigen weiter die einzelnen Berufrabthcilüngeu
in Betracht, fo ergibt fieh folgendes Bild:
1
Alter
von . . . Jahren
Land- und
Forft-
wirthfchaftetc.
Bergbau und
Induftrie
Handel i
Verkel
und
ir
in Vo
Lohnarbeit
wechfelnder
Art etc.
Oefr«nth Dien dt
und freie
Berufsarten
abfohlt
in 7o
abfolnt |in %
ahfolut
abfohlt in V"
Ähfoliit in 7fl
nnter 15
13 976
3,5
6 984
2,7
568
1,2
73 1,2
139
0,5
15 bis
, 20
66 549
16,9
46 688
17,7
5 153
10,4
333
5,7
2070
4,9
20 „
, 30
77 258
19,6
59 661
22,7
9 403
18,9
685
11,6
22 036
51,5
30 ,
„ 40
63 704
16,2
60 794
23,1
11643
23,4
1177
20,0
5 909
14,0
40 „
. 50
65 557
16,7
42 726
16,2
10 442
21,0
1374 23,3
4 977
11,6
50 .
, 60
54 192
13,8
25 702
9,8
6 844
13,8
1124 19,1
4S29
9,9
60 ,
. 70
37 662
9,6
15 696
6,0
4150
8,4
833 1 14,1
2 483
5,8
70 und darüber
14 560
3,7
4 807
1,8
1480
2,9
293
5,0
865
^,ü
Unter den 21740 Erwerbsthätigen (ohne Dienende) unter 15 Jahren find
15172 Knaben und 6568 Mädchen; unter den 650320 Erwerbsthätigen im Alter
von 15 bis unter 60 Jahren befinden fich 498281 Männer und 152 039 Weiberj urrd
unter den 82829 Erwerbsthätigen im Alter von CO Jahren und darüber find 0102»
Männer und 21 801 Weiber.
Von den 3876 noch nicht 15 Jahre alten Dienenden für häusliche Dienfte
gehören 63 dem männlichen und 3815 dem weiblichen Gefchlecht an; iu der Altcrs-
klaffe von 15—60 Jahren mit 48 865 Dienenden find 807 männlichen imd 4805iS
weiblichen Gefchlechts; von den 60 Jahre alten und älteren Dienenden in der Zahl
von 1 007 kommen 23 auf das männliche und 984 auf das weibliche Gcfehleclit,
c) Die Bevölkerung nach Familienftänden.
Die Berufsbevölkerung fetzt fich dem Familienftande nach aus 1 187S8i3
oder 60,7% Ledigen und Gefchiedenen, 660555 oder 33,7% Verheirateten und
109 028 oder 5,6 ®/o Verwitweten zufammen.
330
Die HauptergebniiTe der Benifszählung
ledig oder gefchieden verheiratet verwitwet
Von den Erwerbsthätigen find 358 810 - 47,5 Vo 337 288 = 44,7 */o 58 791 = 7,8 ^/o
„ „ Selbftändigen etc. „ 24 629 - 40,8 „ 10 050 =- 16,7 „ 25 641 =- 42,5 ^
„ „ Dienenden etc. , 52490 — 97,7 „ 493=- 0,9 „ 767= 1,4 „
„ „ Angehörigen „ 751957 = 69,1 „ 312724 = 28,7 „ 23829 = 2,2 „
Die Vertheilung der Erwerbsthätigen nach dem Faroilienftand innerhalb der
verfchiedenen Berafsabtheilangen ift aus folgender Zufammenftellung erfichtlich:
Berufsabtheilungen.
Ledige
(incl. Gefchiedene)
Verheiratete
Verwitwete
abfolut
in %
abfolut
in Vo
abfolut
in 7o
Land- und Forftwirthfchaft ....
Bergbau und Induftrie
Handel und Verkehr
Lohnarbeit wechfelnder Art ...
Oeffentl. Dienft; und freie Berufsarten
189 258
122 774
17 524
2 409
26 845
48,1
46,7
35,3
40,9
62,7
166206
127 542
27 027
2170
14 843
42,2
48,5
54,4
36,8
33,5
87 994
12 742
5182
1813
1610
9,7
4,8
10,3
22,8
3,8
Der Familienftand der felbftändigen Erwerbsthätigen, fowie der Gehilfen
und Arbeiter in den drei erften der vorgenannten Berufsabtheilungen ftellt fich in
nachftefaender Weife dar:
Benifs-
Abtheilungen. |
1
Selbftändige und Gefchäftsleiter.
Gehilfen und Arbeiter. 1
Ledige incl.
Gefchiedene
Ver-
heiratete
Verwitwete
Ledige incl. Ver-
Gefchiedene j| heiratete
Verwitwete
abfolut
in7o
abfolut
inVo
abfolut
16,8
abfolut
inVo
abfolut
inVf
9,5
abfolut
in»/«
Land- und Forft-
wirthfchaft .
9176
4,9
146 758
78,3
31557
180082
87,4
19 458
1
1 6 487
3,1
Bergbau u. In-
duftrie . . .
23 750
20,1
84 532
71,5
9 980
8,4
99 024
68,4
43 010
29,7
; 2 762
1,9
Handel u. Ver- |
kehr • • •
1
3 877
14,5
18130
67,9
4 700
17,6
18 647
59,4
1
8897
88,7
432
1,9
Die Vertheilung der Familien ftände auf die verfchiedenen AltersklalTen der
Bevölkerung ift folgende:
Ledige
Verheiratete
Verwitwete 1
Alter
von . . . Jahren
(incl.
Gefchiedene)
abfolut
abfolut
abfolut
in Proz. der
in Proz. der
in Proz. der
Alters-
klaffe
Ledigen
etc.
Alters-
klafTe
Verhei-
rateten
Alters-
klalTe
Verwit-
weten
überhaupt
überhaupt
überhaupt
unter 15
700 587
100
59,0
^
_
__
15 bis „ 20
181754
99,8
15,3
426
0,2
0,1
8
—
-^
20 „ „80
188 304
70,8
15,8
77 011
28,9
11,5
725
0,8
0,7
30 „ , 40
49 944
19,2
4,2
204 644
78,9
31,0
4937
1,9
4,6
40 , ,50
27 998
12,7
2,4
179950
81,9
27,8
11837
5,4
10,9
50 „ „60
20 061
12,7
1,7
115430
78,1
17,5
22 505
14,2
20,6
60 „ „70
12 916
11,6
1,1
63 538
57,2
9,6
84 595
81,2
31,7
70 und mehr
6 327
10,5
0,5
19556
32,4
3,0
34426
57,1
81,6
Yom 5. Jan! 1882 für Württemberg.
331
Von den gehören dem männlichen dem weibl. Gefchlecht an
ledigen u. gefch. Perfonen überhaupt . . 578554 oder 48,7 ®/o 609332 oder 51,3 Vo
verheirateten „ „ . . 331211 „ 50,1 „ 329344 ^ 49,9 „
32329
29,7
76699
70,3
verwitweten „ „
Von der
männl. Bevölkerung überh. find ledig etc. 61,4 ®/o ; verheiratet 35,2 ^/o \ verwitwet 3,4 ^/o
weibl. , „ . . ^ 60,0 „ , 32,4 „ . 7,6 „
In den Alterskiaffen von 15— 40 Jahren ftehen 124908 verheirateten Männern
157 173 verheiratete Frauen gegenüber, während in den höheren Alterskiaffen auf
206 303 verheiratete Männer nur 172171 verheiratete Frauen kommen.
Zwifchen Witwern und Witwen, welche in der Gefammtzahl fich wie
1 zu 2^/8 verhalten, findet die größte Zahlcnverfchiedenheit in der Alterskiaffe
von 40—50 Jahren ftatt, in welcher 2125 Witwern 9 712, alfo 4V2 mal fo viel
Witwen gegen über ftehen; in den Alterskiaffen von 20—40 und 50 — 60 Jahrenge-
hören 3*/8 mal fo viel Frauen als Männer dem Verwitweten-Stande an; in der Alters-
kiaffe von 60 — 70 Jahren gibt es 2V3 mal, in der höchften Alterskiaffe dagegen
nur IV2 mal fo viel Witwen als Witwer.
(Hier folgt Tabelle IV. S. 382 f.)
Die Tabelle IV ftellt die durch hohes Alter, Verletzung oder
Krankheit dauernd erwerbsunfähig gewordenen, überhaupt nicht
mehr oder nur noch nebenfächlich erwerbsthätigen Perfonen, unter-
fchieden nach dem Gefchlecht, unter ihrem vormaligen Beruf (Hauptberuf) und mit
Angabe der Alters verhältniffe in 10jährigen Klaffen nach dem Stande vom 5. Juni 1882
fummarifch dar. Für den vormaligen Beruf kommen hiebei die Berufsabtheilungen
A— E, fowie der Gefindedienft (G) in Betracht.
Für Württemberg wurden im Ganzen 20800 dauernd erwerbsunfähig ge-
wordene Perfonen ermittelt, worunter fich 17 865 Männer und 2 935 Frauen befinden;
hievon gehörten vormals zu den Erwerbsthätigen im engeren Sinne 20715 und zum
Hausgefinde 85 Perfonen. Auf 1 000 Erwerbsthätige i. e. S. kommen 27,4, auf ICOO
Dienende für häusliche Dienfte 1,6 dauernd erwerbsunfähig gewordene Individuen;
werden die Dienenden den eigentlichen Erwerbsthätigen zugezählt, fo ift das Ver-
hältnis der Erwerbsunfähigen überhaupt zu den Erwerbsthätigen gleich 25,7 zu 1000,
und zwar beträgt der Antheil der Männer hieran 22,1, der Antheil der Frauen 3,6.
Die Gefammtzahl der Erwerbsunfähigen vertheilt fich wie folgt auf die ein-
zelnen Berufsabtheilungen :
Vormaliger Männer
Beruf in:
Land- und Forft-
In 7o der er-
werbsunfähigen
Männer über-
haupt
Frauen
In Vo der er-
werbsunfähigen
Frauen über-
haupt
Zulammen
In "/o der
Erwerbs-
unfähigen
fiberhaapt
wirthfchaftetc. . 9 343
52,3
1198
40,8
10541
50,7
Bergbau u. Indu*
ftrie . . . .5990
33,5
849
29,0
6 839
32,9
Handeln. Verkehr 1176
6,6
129
4,4
1305
6,3
wechfelnderLohn-
arbeit ... 169
1,0
606
20,6
775
3,7
öffentl. Dienftund
freien Berufsarten 1 181
6,6
74
2,5
1255
6,0
hiezu: Gefindedienft 6
—
79
2,7
85
0;4
(Fortfetzung S. 336.)
332
Die HauptergebnilTü der Bcrufezählung
Tab. IV. Suiumarirche üeberficlit der wcgeu hohen Altere, iu Folge von Verletzung oder
Bernfsbezeichnung nnd -Benennung.
Wegen hohen Alters, in Folge von Verletzung |
C'-St' Zs
oder KrankhAit dauprnri
ArMfArhftiinfUliifl tra. 1
Vormalige
H-
^^>i«^/* ■«■ l^i«V««*~"~ ——.— -.- --H
wordene PerConen
•"■""•"•» &^
Bernfsart.
Berufsftellung.
im Alter von . . .
. . . Jahren
3 1
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1
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Benennung.
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3.
4. 5 1
6.
7. 1 8.
1 9. 10.
11.
12. 1 13. 1
A. r.Landwirth-
1-3 a.> Selbftändige, mit Aus- 1' Se.
2
14
49
93
510
2245
5085
7998
l>hart,Thier-
nähme von laT. 1 M
2
12
4f»
83
487
2149
4 913
7 691
j ziicht und
!] w.
2
4
10
23
96
172
307
Gärtnerei.
1 a T. ' Selbftändifire Land- , Se.
2
3
8
30
97
140
wirthe, zugleich land-'| M.
1
1
7
25
90
124
1
wirthfch.Taglöhner. W.
Verwaltungs- etc. Per- Se.
1
2
1
5
7
16
l-8b.
1
1
2
fonal. 1 M.
_
__
1
1
2
1
1 ^^'•
___
_
1-3 c.
Sonftige Gehilfen, mit ! Se.
1
15
19
54
64
153
176 482
1
Ausnahme von 1 c 3. | M.
—
9
12
23
31
89
107 271
w.
1
ß 7
31
33
64
69 ; 211
Ic3.
Taglöhner, ohne die bei
Se.
3
13
43
86
200
437
908 ' 1690
laT.
M.
7
28
44
104
248
598 1029
W.
Se.
3.
6
6
42
15
Tiä
42
96
189
2866
310 1 661
Zufammen A I.'
236 782
6267 10312
' i, M.
2
28
86
lol 629
2 512
5 709 ' 9117
W.
4
14
27
85 15B
354
558 1 195
U. Forft-
4-6 a.i Selbftändige. 1] Se.
3
11
28 i 42
uirtlifchaft,
1 l! M.
3
11
28 ' 42
Jagd und
1 W.
_—
__
Fifcherei.
. b.
Verwaltungs- etc. Per- jl Se.
—
—
—
1
6 1
fonal. Ii M.
1 117-
—
—
—
—
1
—
6 7
1
1 j. »T.
„ c Sonftige Gehilfen und | Se.
z
1
1
I2
"51
115 i Tso
Arbeiter. 1 M.
—
—
1
12
50
114 1 177
1 w.
_n^.
- 1 1
_ —
—
1
.__1J 3
Zusammen All.i| Se.
—
- 1 1
1
~16~
~62
149 1 229
1 ll M.
—
— —
1
16
61
148 226
1
Selbftändige. .] Se.
~2 1 14 51
—
—
1 • 1 ' 8
2286 i5210 , 8180
Summe
l-6a.
^961521
von
M.
2
12
46
84
497
2185
5031 , 7857
I. und 11
VV-
—
2
5
12
24
101
179 3231
. b.
Verwaltungs- etc. Per-
Se.
—
—
1
1
7
9
fonal.
M.
W.
Se.
—
—
1
1
7
9
1
n C.
Sonftige Gehilfen und
4
ä
63
141
276
641
1199
2352
1 Arbeiter. '
M.
—
16 1 40
68
147
387
819
1477
1 1
i W.
4
6
12 1 23
42 1 114
23
237
129
254
2928
380
6416^
_875
10541
Zufammen A.
Se.
798
M.
2
28 1 86
152
645
2 573
5 857
9343
W.
4
14 1 28
85
153
355
559
1198
B. 1 Bergbau nnd
a. I Selbftändige. '
Se.
2
21 119
217
423
1479
3546
5807
' Hüttcnwefen,
M.
1
17 97
160
304
1245
3 202
5026
Induftrie und
1
1
W.
1
4 22
57
119
234
344
781
Banwcfen.
b. 1 Verwaltungs etc. Per-
Se.
—
- 1 ^
—
3
6
9
26
1 fonal.
M.
—
- 1 8
—
3
6
9
26
c. 1 Sonftige Gehilfen und
Se.
4
34 i "82
85
97
254
450
1006
Arbeiter
M.
3
33 ' 73
75
84
231
439
938
W.
1
1 1
9
209
10 ] 13
302, 523
_23
1 739
11
4005
68
6839
Zufammen B.
Se.
6 1 55
1
M.
4
50
178
2351 391
1482
3 650
5 990
W.
2
5
31
67
132
257
355
849
vom 5. Juni 1882 für Württemberg.
3»3
Krankheit dauernd erwerbsonßhig gewordenen Perfonen naeli ihrem voruialigtii Beruf.
BerufsbezeichnuDg und -Benennung.
^?=
Wegen hohen Alters, in F
oJge vou Verloliung 1
'ii-'g^
oder Krankheit dauernd erwertisunfähig ^u-
wordene. Perfonen
Vormalige
Bernfsart. | Berufs ftellung.
nzen (Se.j
BsGelchle
) befonde
im Alter von . . .
. . . Jahren \
1?
Benennung.
3 O
Benennung.
30 bis
20 bis
unter
5'
o
l?l
3 M
5:»*
g§-
5.
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§
3
ES^I
1.
2.
3. 1 4. 1
6. 1
7.
8. 1 9. la
11. ,
12 . 13.
c.
1 1
Handel und a. | Selbftündige.
Se.
_
6
29 51
105
29S
548' 1037
Verkehr.
M.
—
5 27 42
93
264
486 , 917
W.
—
1 2 9
12
34
62 1 120
b. Verwaltungs- etc. Per-
Se.
—
5
16 14
12
13;
161' 76
1 1 fonal.
M.
—
5
16' 13
12
13 1
141 73
W.
—
—
-, 1
—
2' B
c. 1 Sonftige Gehilfen und
Se.
—
2
8 11
33
60
78 192
1 Arbeiter.
M.
—
2
Yi 11
31
57
78,, 186
W.
—
—
1' -
1
2
3-1 6
Zufammen C.
Se.
13 53 1 76
150
371 642 130&
1
M.
—
12 1 50. 66
136
334
57Ö 1 176 1
W.
—
1 3 10
14
37
64
129
Summe
a.
Selbftändige.
! Se.
1
4 41 1 199
364
1049
40^
9304 15024
von
1 1
M.
3 34 170
286
894
:i füM
8 719 |13 8tK>
A, B u. C.
W.
1 7
29 78
155
3S3
585 1 224
b. i Verwaltungs- etc. Per-
' Se.
- 5
24 14
16
20
32 ni
1 1 fonal.
M.
- i 5
241 13
16
2«
3U 108
W.
1 _
-1 1
—
2l 3
c Sonftige Gehilfen und
Se.
8 : 04
153 237
406
955
17271 3550
Arbeiter.
M.
3 51 120 ! 154
262
()75
ia% 1 2601
1
1
W.
5
13 1 33
1
83
144
28U
3yi 949
Zufaramen A bis C.
Se.
12 1 110 376
615
1471
5038
U06;i 18685
M.
6 1 90
314
453
1172
4 3.^9 lün8rrl6 5Ul»
W.
6
20
62
162
299
G49 978 2 ITC
D.
Lohnarbeit wechfelnder Art und pcrfön-
se«
2
19
56
97
142
197 262 775
liche Dienltleiftungen.
M.
1
2
7
19
25
■ 48
671 lil9
W.
1
17
49
78
117
149
lafj, 606
E.
Staats-, Gemeinde- und Kirchendienft, auch
Se.
- ' 10
34
82
162
'^1 j 646, 1255
fogen. freie Berufsarten.
M.
7
28
74
150
riiu 1 6iil , 1 181
W.
- 3
6
«
12
20
251
74
Summe von A bis E.
1
Se.
14 1 139
466
794
1775
5556
11971
30715
M.
7
99
349
546
1347
473Ö
1Ü773
17 859
w-
7
40
117
248
428
818
1135
2 856
Hiezu :
G.
Vormals (in der Haushaltung ihrer Herr-
Se.
—
1
2' 8
18
m
31
85
fchaft lebende) D i e n e n d e f ür perfönliche
M.
— 1 —
— I —
1
3
2
4J
Bedienung und andere häusliche (nicht
W.
—
1
2 8
17
1 22
29
79
gewerbl.) Dienftleiftungen.
I ' '
1
i
General ramme A bis G.
1 Se.
14 ; 140 1 468 802 i 1 793
15581
12002 30 NX»
1 M.
7 1 99 1 349 1 546
1348
"4 741
10 77s>||17ä6J
1
W.
7
1 41
1
'119
1256
1
445
1
H4Ü
1
)
1
1227
i
; 2 935
1
334
Die Hauptergebniffe der Berufszählnng
Tab. T. Summarirehe Geberrieht der am 5. Juni 1882 in ^
fffirttemberg
Bernfsbezeichnung und -Benennung.
Die Witwen nach dem Beruf ihrer (letzt-)
verftorbenen Ehemänner, und zwar:
Der (]et2
Bernfsart.
st-) t Ehemänner
Berursftellung.
Witwen, welche mit ihrer Hauptbefchäftigung
erwerbsthätig find,
3
Benennung.
w
S
0
Benennung.
im Alter von . . . Jahren
r
B
9
0
0
0
S
2!
2!
S*
S
§
2!
S'
§
§
2!
OB*
1. 1 2.
3.
4.
IL 5. 1 6. 1 7.
1 8..
\_9. 1 10.
1 IL
A.
B.
C.
D.
E.
F.
G.
I. Landwirthfchaft,
Thierzucht und
Gärtnerei.
ILForftwirthfchaft,
Jagdu.Fifcherei.
1-3 a.
laT.
1-3 b.
1— 3 c.
Ic3.
Selbftändige , mit Aus-
nahme von laT. . .
Selbftändige Landwirthe,
zugl. landw. Taglöhner
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen, mit Aus-
nahme von 1 c 3 . .
Taglöhner, ohne die bei
laT
111
4
2
23
140
779
73
1
10
177
1040
1
2
14
2 629
273
4
22
483
4 741
417
1
32
661
4093
41
835
1704
174
1
27
363
14057
1388
10
134
2 542
4—6 a.
. b.
,. c.
Zufammen A. I.
Selbftändige
Verwaltungs- etc. Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
3411
5
3
65
5 852
4
1
93
5 419
2
1
102
2 269
1
1
46
18131
13
8
321
Zufammen A. IL
1
17
73
98
105
48
342
Summe von I. u. II.
Bergbau u. Hütten-
wefen, Induftrie
und Bauwefen.
Handel u. Verkehr.
1— 6 a.
« b.
n C.
Selbftändige
Verwaltungs- etc. Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
115
26
853
3
201
2 907
7
570
5162
2
786
4 542
4
978
1879
2
436
15458
18
2 997
a.
b.
c.
Zufammen A.
Selbftändige
Verwaltungs- etc. Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
141
122
2
78
1057
1047
9
476
3484
2 398
16
944
5 950
3 809
17
953
5 524
3 613
12
844
2 317
1368
4
221
18 473
12357
60
3 516
a.
b.
c.
Zufammen B.
Selbftändige
Verwaltungs- etc. Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
202
40
3
6
1532
258
21
60
3 358
429
21
122
4 779
569
21
102
4 469
520
15
54
1593
216
11
23
15 933
2 032
92
367
Zufammen C.
49
339
572
692
589
250
2 491
Summe
von A, B und C.
Lohnarbeit wechfel
leiftungen . . .
a.
b.
c.
Selbftändige
Verwaltungs- etc. Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
277
5
110
2158
33
737
5734
44
1636
~954Ö
40
1841
8 675
31
1876
3 463
17
680
29 847
170
6880
i Zufammen A bis C.
nder Art und perfönliche Dienft-
392
5
14
2 928
43
84
7 414
79
194
11421
97
270
10 582
114
240
4160
55
108
36 897
393
910
Staats-, Gemeinde-
freie Berufsarten
und Kirchendienft, auch fogen.
Hiezu:
Selbftändige u
haupt nicht oder
In der Haushaltung
nende für perfö
(nicht gewerblich
Summe von A bis E.
nd Anftaltsinfaffen, über-
nnr nebenföchlich erwerbsthätig
^ ihrer Herrfchaft lebende Die-
nliche Bedienung und häusliche
le) Dienftleiftungen
411
3055
7 687
2
1
11788
3
2
10 936
7
4 323
7
38 200
19
3
^
k bis G. Oeneralfnmine
411
3 055
7 690
11793
10 943
4 330
38 222
Tom 5. Juni 1882 ffir Warttemberg.
gezählten Witwen nach dem Beruf ihrer (letzt-)Terrtorbenen Ehemänner..
335
Berufsbezeichnung und -Benennung.
Die Witwen nach dum Beruf ihrer (letzt-)
verftorbenef} Ehemänner, und sswar:
Der (letzt-) f Ehemänner
Berufsart. Bern fsf teil ung.
Witwen, welche überhaupt nicht oder nur
nebenrichllch erwerbsthätig Jlnd,
J
Benennung.
0
Benennung.
im Alter von » , . Jahren
H
B
a
2!
S'
c
S
s
g
er
1?
1.
2. . 3. 1 4.
1 12.
13.
14. \ 15.
16.
17. i| 18. 1
A.
B.
C.
D.
E.
F.
G.
I. Landwirthfchaft,
Thierzucht und
Gärtnerei.
II.Forftwirthfchaft,
Jagd- U.Fi feherei.
1— 3 a.
laT.
1-Sb.
1-3 c.
Ic3.
Selbftändige, mit Aus-
nahme von laT. . .
Selbftändige Landwirthe,
zugl. landw. Taglöhner
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen, mit Aus-
nahme von 1 c 8 . . .
Taglöhner, ohne die bei
laT
27
1
4
153
10
1
1
25
371
ö
1
4
67
1937
50
1
17
202
5 065
129
5
88
696
5 928
40
4
124
6 46n
156
6
S6
1159
^7826
50
9
144
14 022
350
14
92
2153
16 63J
100
18
333
4— 6 a.
. b.
n C.
Zufammen A. I.
Selbftändige
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
32
2
2
190
2
1
3
448
12
1
n
2 207
16
S
49
Zufammen A. II.
6
24 1 68
168
18a
451
Summe von I. u. II.
Bergbau u. Hatten-
wefen, Induftrie
und Bauwefen.
Handel u. Verkehr.
a.
b.
c.
Selbftändige
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
27
7
165
2
29
388
2
82
2 003
4
268
5 234
9
853
6 605^
15
1339
14 472
39
J^578
17 082
12133
90
2 341
11467
2 676
164
288
a.
b.
c.
Zufammen A.
Selbftändige
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
34
44
1
10
55
24
2
1
196
276
10
60
346
93
10
24
472
669
9
846
229
37
r>i
2 27Ö
1842
24
¥23^
538
39
63
640
6 096
4 210
26
774
5 010
859
40
84
983
~8m>H
5 092
20
864
5 976
93:^
36
__65
1034
a.
b.
c.
Zufammen B.
Selbftändige
Verwaltungs • etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
Zufammen C.
27
127
ai7
312H
Summe
von A, B und C.
a.
b.
c.
Selbftändige
Verwaltungs- etc.Perfonal
Sonftige Gehilfen und Ar-
beiter
95
3
18
116
6
32
534
22
113
1286
46
301
4 383
67
699
10303
75
1711
12 6801
71
^268
15019
119
1019
29281
286
5110
34 677
294
3 4CM)
Lohnarbeit wechfel
leiftungen . . .
nder A
Zufammen A bis C.
rt und perfönliche Dienft-
669
6
139
1035
17
365
2017
5
5149
35
754
5 938
11
1
12 069
111
; 13 291
38
Staats-, Gemeinde-
freie Berufsarten
Hiezu:
Selbftändige u
haupt nicht oder
In der Haushaltung
nende für perft
(nicht gewerblich
und Kirchendienft, auch fogen.
Summe von A bis E.
nd An ftaltsinfaffen, über-
nur nebenfächlich erwerbsthätig
' ihrer Herrfchaft lebende Die-
inliche Bedienung und häusliche
e) Dienftleiftungen
154
814
1
16157
50
mm
106
1
A bis G. Generalfamme
154
815
2 022
5 950
13 329
16 207
38 4TT
w
336
Die HauptergebnilTe der Berufszählung
(Fortfetzung von S. 331.)
Die drei Berufsabtheilungen: Land- und Forftwirthfehaft, Bergbau und Induftrie,
Handel und Verkehr weifen zufaninjen 18 685 Erwerbsunfähige oder 89,9 ®/o aller
Erwerbsunfähigen auf. Nimmt man hiebei auf die vSt eilung im vormaligen Beruf
Rückficht, fo ergibt fieh, daß in den Berufsabtheilungen :
Selbftändige u. Gefchäftsleiter : Gehilfen u. Arbeiter
Land- u. Forftwirthfehaft ... 8 180 2 361
Bergbau und Induftrie .... 5 807 1 032
Handel und Verkehr .... 1 037 268
dauernd erwerbsunfähig geworden find.
Was die Altersverhältnifle der Erwerbsunfähigen betrifft , fo kommen auf
die Altersklaflen von
unter 20 Jahren 7 männliche, 7 weibK, ziif. 14 Perf. = 0,1% aller Erwerbsunfähigen
20 bis „ 30
„
99
n
41
n
«
140 „
-= 0,7,
30 „ „40
„
849
n
119
r>
n
468 „
= 2,3,
40 „ „50
r»
546
n
256
«
n
802 ,
= 3,9,
50 „ „60
•n
1348
T»
445
t»
ft
1793 ,
= 8,6,
60 „ „70
n
4 741
f*
840
n
M
5581 ,
= 26,7 „
70 u. darüber
10775
„
1227
„
«
12002 „
= 57,7 „
Hienach entfallen bei den erwerbsunfähigen Männern 86,9 ^/o, bei den er-
werbsunfähigen Frauen 70,4 ^/o auf die Altersklaflen von 60 Jahren und darüber.
Die Altersverhältnifle der Erwerbsunfähigen ftellen fich innerhalb der ver-
fcliiedcnen Berufsabtheilungen wje folgt dar:
Erwerbs-
unfähige
im Alter von
. . . Jahren
'l Land- und
Forft-
wirthfehaft
er
unter 20
20 bis
30 „
40 „
50 „
60 „
30
40
50
60
70
70 und mehr
6
42
114
237
798
2 928
6 416
?r « ? N
42,9
30,0
24,4
29,5
44,5
52,3
53,6
Bergbau
und
Induftrie
»3
ST I i? « ^ .,-
C 1 • »5 » 2
-^ I K a *% f
6
55
209
302
523
42,9
39,3
44,6
37,7
29,2
1739, 31,2
4005. 33,3
Handel
und
Verkehr
C , »s er-
I 5*« 2
13
53
76
150
371
642
9,3
11,8
9,5
8,4
6,7
5,3
Wechfelnde
Lohnarbeit
>.3
Oeffentl.
Dienft und
freie Berufe
er
2
14,2
—
19
13,6
10
56
12,0
34
97
12,1
82
142
7,9
162
197 3,5
321
262
2,2
646
5 2:2?
ca« CD a.
7,1
7,8
10,2
9,0
5,8
5,4
Gefindedienft
PTa •% et
5*D er
1
2
8
18
25
31
0,7
0,4
1,0
1,0
0,5
0,2
(Hier folgt Tabelle V. S. 334 f.)
Die Tabelle V gibt Naehweifung über die am 5. Juni 1882 in Württemberg
gezählten Witwen nach dem Beruf ihrer (letzt-) verftorbenen Ehemänner,
mit Unterfcheidung der Witwen in folche, welche mit ihrer Hauptbefchäftigung er-
werbsthätig find, und in folche, welche überhaupt keinen oder nur einen nebenfäch-
lichen Erwerb treiben, fowie je unter Angabe der Altersverhältnifle nach Klaffen.
Hienach beträgt die Zahl aller Witwen des Königreichs 76699 (vergl. auch
Tabelle III Sp. 37, Schlußzeile), wovon je ungefähr die Hälfte einem Haupterwerbe
nachgeht, bezw. überhaupt nicht oder nur nebeufächlich thätig ift; genau kommen
auf die erftere Kategorie von Witwen 38222 oder 49,8®/o, auf die letztere 38477
oder 50,2 <>/o.
TOTO &, Juni 1882 für Württemberg.
337
Nach den Berufsabtheiluiigenj welchen die vormaJigeD Ehemänner ÄUgebörten^
grnppiren fieh Jene beiden Kategorien von Witwen, die noch erwerbathatigen zu-
gleich nach ihrem eigenen Erwerbberuf dargefteUt (vergl, Tab. III Sp. 37), in ab-
foluteu und in ProzeDtzahlen folgendermaßen :
Zahl der nicht ]
Zahl der
enverbs-
Zahl der Witwen
oder nui
neben- '
thütigen
Witwen
Bernfsabtheilungen, welchen die
mit Haupterwerb
fachlich
Erwerbs-
nach i
hreui
(letzt-) t Ehemänner angehörten,
thätigen
Witwen
eigenen Beruf |
heiw, (für die Schliißfpalte) in
welchen die erwerbsthätigen
in Proz,
in Proz.
iu Proz.
Witwen ihren Hauptberuf
der
der nicht
der
ausüben.
abfolut
erwerbs-
thätigen
Witwen
überhaupt
abfolut
erw^erbs*
thätigen
Witwen
überhaupt
abfolut
erwerbfl-
thättgtjn
Witwen 1
überhaupt
Land- und Forftwirthfehaft . .
18 473
48,3
17 082
44,4
25 233
ec,o
Bergbau und Indul'trie . . .
15 933
41,7
14467
37,6
6 391
lß,6
Handel und Verkehr ....
2 4dl
6,5
3 128
8.1
4 002
10,5
Weeh feinde Lohnarbeit , . ,
393
1,0
294
0,8
1173
34
Oeflfenth Dienft und treie Berufe
h j e z n ;
Eeniflofe 8ulbftändige und An-
910
2,4
3 4ÜO
9,0
670
1,8
rtalts-lnfaiTen ......
19
0,1
105
0,1
—
—
Dienende für hÄualiche Dieufte
Summe * .
3
—
1
1 753
2,0
38 222
100
38 477
100
3ä222
100
Hieraus ergibt fich ^ daß bei den von Erwerbsthätigen in Land- und Forft-
wirthfchaft etc., Bergbau und Induftrie, fowie in wechfelnder Ijohnarbeit hinter-
laffenen Witwen die größere Hälfte ihrerfeits erwerbend thätig ift, wahrend dagegen
die Witwen, deren (letzt-) f Ehemfinuer den Handels- und Verkehrsgewerben angehört
hatten, zum größeren Theile nicht oder nnr neben (lichl ich erwerbsthätig find. Von
den Witwen ehemaliger öffentlicher Diener (einfchließlich Militärs), Aerzte, Künltler
u. f. w- Üben nur 2l^h, von den Witwen ehemaliger Selbfländiger ohne Beruf etc,
nur Ib^lo einen eigenen Erwerbberuf aus.
Die Vertheilung der Witwen nach Altergklaflen zeigt noch die folgende
Ueberficht:
Älter von . , . Jahren
Erwerbathätige Witwen
Nicht erwerbsthätige ,
Witwen
abfolut
1
in Proz. der
erwerbs-
thätigen
Witwen
überhaupt
abfolut
in Proz. der
nicht
erwerbs*
thätrgen
Witwen
überhaupt
unter 30 .**.,,,,
30 bis „ 40
1 40 „ „ 50
50 . , 60
60 . „ 70 , 1
70 und darüber . ,
411
3 055
7 690
11793
10 943
4330
1,1
8,0
90,1
30,9
28,e
11,3
154
815
2 022
5 950
13 329
16207
0,4
2,1
15,5
3i,6
42,1
Von den erwerbsthätigen Witwen ftehen 22949 oder 60 ''/a, von den nicht
erwerbsthätigen Witwen 8 941 oder 2d^h im Alter von weniger als 60 Jahren,
WDHtemb. JnbfbacLer less.
22
Die Ergebiiiflb der Viehzählung
vom 10. Januar 1883
für Württemberg,
(Vgl WOrtt J<alirbücher von 1 872 I S. 21 ff. und 8. 223, von 1873 l S 205 m» von 1877 L S. 123
und S. 143 ff., füwie von 18S0 S. 106 ff.^ ferner die Verfngiini? der Minifterftin dca Innern und der
Finanxen vom 26. November 1ÖS2, RegJll. S. 161 ff.)
Nachdem erftTnals am 10. Jnnuar IST 3 eine allgemeine Aufnahme des Vieh-
ftauds im Üeatfchcii Heich ftattgefimden liat^ deren cleHnitive ETgelmiflo für Württem-
berg im Jahrgang 1873 Theil 1 diefer Jahrbücher auf Seite 205 ff. veroftentlieht
find^ ift vom Bundeerath des Deutfchen Beidm durch Befehl «ß vom 16. Oktober 1882
{Prot. §. 348) die Wiederholung einer allgemeiDeo VichzahluDg im Reich für den
10, Jaunar 1883 , alfo genau naeh Ablauf eines lOjährfgcn Zeitraums , angeordnet
worden.
Von einer gleichzeitigen hmdwirthfthaftlicben Gewerhezählung, wie folche
im Jahre 1873 ftattfand, wurde hiebei im Hinblick auf die berufsrtatirtifchen Aufnaliraen
vom 5, Jnni 1882 abgefeheu. Dagegen hat eine Erweiterung der l%rhebnngen da-
durch Platz gegriffen, daß bei den Pferd en^ Mauithieren tuid Maulefeln , Efelflj beim
Rindvieh, bei den Sehafen^ Hchweinen und Zielen auch die Summen des Verkaufs-
wert hB und beim Rindvieh, fowie den 1 Jahr alten und älteren Schweinen außerdem
die Summen des Lebendgewichts erniittcU wurden. In Württemberg erftreckten
fich die Erhehungen, wie bei der letzten Aufnahme, weiter noch auf die Stückzahl
des Geflügels j diesmal jedoch unter Befchränkung auf die wirthfcbaftiich nützlichen
Geflügelarten — Ganfej Enten und ITübncr,
Die Erhebung der Stückzahl der Thiere gcfehab nicht, wie 1873,
haushaltungsweife, fondern fummarifch nach Hänfern cinlchlieölich der zugehörigen
Nebengebäude und fonfiigen Räumlichkeiten (gefamten Anwcfen) mittels Hausliftenj
welche von den bctrefteudeu Hansbentzern oder -Verwaltern ohne Rück ficht auf das
Eigenthum an dem im Haul^ etc. in Fütterung ftehenden Vieh auszufüllen waren.
Die werentliehften Bcftimniungen hierüber — zu vergl, Verfügung der
Mini Herten des Innern und der Finanzen vom 26. November 1882, Heg, EL S. 461 ff, —
lauten wie folgt:
„Vorübergehend (anf Reifenj Fiibren etc) abwclendc Viehftückc und auch folche, welche
im Laufe des 10, Januar verkuuft werden, lind mit anfzuzeiclinen, liit;geg'en ift nicht mitzu-
zählen Vieh, welchrs im Laufe dea 10. Janufir ciTt gekauft wird, fowie nnr znfri1[lg und
«■
Die ErgebnilTe der Viöbzählung vom 10, Januar 1883 für Württemberg. 339
vorübergehend im Haufe anweitiiides. Miit^ger und Händler haben auch das bei ihnen
lltühentie zum Schhichtea oder Verkauf bertimrate Vieh^ foferu es nicKt etwa erft am 10. Januar
gekauft ift, aut'zn führen. Daa an diefem Tage anf dem Transport befindliche Vieh von
Händlern ift je am Wohnort derfelben aufzunehmen; die am 10. Jannar zu Markt geftihrten
Thiere find noch bei dem bisherigen Belltzer nt zählen; dagegen Hnd Schafherden unter
allen üniMnden in der Gemeinde uu zählen, wo He ßch anf Weide oder In Fütternng, wenn
auch nur vorübergehend, befinden. "*
Zu der letzteren Beftinimutig betreffs der Sf^baflierden ift noch befondcrs za
bemerkenj daß bei der Änfuabmc von 1873 die 8cbafe nicbt am Ort der Ueber-
winterung^ fordern um Wohnort des Eigentbümers gezählt wurden. Von der allgemeinen
Zählung mittels Hansüften waren fodauu In Württemberg ausgenonimeii die Mi lita r-
pferdcj d. i. alle zu militärifchen Zwecken gebaHeiien Pferde, für welche Rationen in
Natur oder in Geftalt von Geld Vergütung oder gegen Bezahlung uus Magazinen der
Militärverwaltung abgegeben werden; deren Aufnahme wurde, wie 18715^ von den
Militärbehörden felbft beforgt,
Waß die Ermittlung der Rum nie n deß Verka ufswerths und des
Lebendgewichts der Thiere betrifft, fo wurden zu diefem Zweck in jedem Ober-
arat als Scbä tznngßbezirk (das OA. Leutkircb wurde in zwei Schatzungsbezirke
getheilt] durch fachkundige Mitglieder des landwirtbfchaftüchen Bezirke Vereins^
znm Theil auch durch fonftige Saehverftändige Erhebungen über den durchfchnitt-
Hehen Verkauföwertb.bezw, über das durcbrebnittliche Lebendgewicht eines Tbiers
mittlerer Qualität um die Zeit der Zäldung veranftTiltet, und die ErgebnilTe derfetben
in einer Sitzung des landwirthfehaftHchen Vereinsaußfehuflee geprüft und urkund-
lich feftgeftellt. Mittels der fo gefchätzten DurchfchnittSKalilcn wurden fodann für
jedes Oberamt die Summen des Verkanfswer[bs und Lebendgewichte der Thiere
berechnet, und aus diefen Summen weiterhin diejenigen Tur die einzelnen Kreife,
fowic für das Königreich im Ganzen hergeftellt
Bei den Schätzungen wurde für die vcrfehiedenen Altersftufen der Thiere
als mittleres, d. h. für die Mehrzahl der Thiere am Zählungstagc in Betracht
konrniendes Alter in weitaus den meiften Bezirken folgendes zu Grund gelegt:
Bei den Pferden, und zwar Fohlen unter 1 Jahr mittleres Alter 8 MonatCj
1 bis 2 jährige Pferde m, A, 20 Monate, 2 bis 3jährige Pferde m. A. 32 Monate;
bei den Rindern, und zwar Kälber unter 6 Wochen m, A* 14 Tage, Kälber von
6 Wochen bis zu V:r Jahr m, A. 4 Monate, Jungvieh von '/s hiß zu 2 Jahren
m. A. lo Monate; bei den Schafen unter 1 Jahr (Lämmern) m, A. 9 Monate; bei
den Schweinen unter 1 Jahr (einfcbl. Ferkel) m. A* 3 Monate. Bei den Militär-
pferden, deren Werthsabfchatzung ebenfo wie die Aufnahme der Stückzahl von den
Militärbehörden beforgt wurde, berechnet ficb das mittlere Älter auf rund 10 */» Jahre.
Wir ftellen nun die Ergebniffe der Viehzählung in einer Folge
von acht Tabellen zufammen, von welchen diejenigen zu Ziffer I — V die Stück-
zahlen^ diejeuigCD zu Ziff, Vt — VIII die Werths- und Gewichtsziffern zum Inhalt
haben worden. An die Tabellen felbft werden Hch fodann noch auf S. 372 ff- einige
Erläuterungen über ihre Einrichtung bezw. einige nähere Ausführungen zu
ihrem Zahleninhalte anfchlieäen.
340
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3 303 620
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V,
VI.
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1
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2853 050
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5 8^8 425
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437 620
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6 927 944
Gmnnd . .
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150
2 261823
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3 024 867
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3 933 955
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4 159 281
KünÄnUftu.
339 350
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3 083120
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Mergentheim
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3 500 145
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342 320
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4 878 518
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559160
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3 463 582
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4 018 518
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5 50S 205
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2 361418 !
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79 860
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58 H73 093
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■
1664 080
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5045 300
95 730
388 220
15 860
7 209190
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670155
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142 584
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4 275
3 086 994
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H08 6r)0
100
3 472 922
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9 045
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Geislingen.
696 9-25
60
2084 270
396 522
108110
13 680 ,
3 299 5B7
Göppingen
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644 600
140
2 753 995
1265 825
111445
6 880
4 782 8^
222 400
80
2 749 395
735 940
74025
4 740
3 786 580
Laephutui ,
983 700
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2 895140
47 450
245 200
8 070
4179 631
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1442 060
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4 360 448
77 565
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5 972 233
Münfingen
1312 050
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2 979 839
161106
229 685
11000
4 693 680
Ravensburg .
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3 216 935
103 658
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4 739 101
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4 238 445
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1010640
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482040
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2 257 472
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WaWlee , .
1097 045
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3 965 590
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205 620
8 9S0 1
4 446 870
Wangen . . .
Württemberg
611483
—
2 868 370
28 728
100 430
7202
3 616 213
16 257 960
1791
50293186
3 941212
3 577 417
172 937
74 244 508
39 649 913
10 400
169 425 318
■
12 90*1619
12396 426
■
839919
235230595
338
Diß ErgebntOTc der YiebzSblung
(cfr. Erltuteninifen S. 3TT0
Uffteb Tab. VI. Terkaufswertb kzw* LebeudgMkbt der bei
B. Lebend^
Rindvieh.
Sohwelni,
Lebend-
gewicht
Lebend
gewicht 11
Eilogratnm
zurammen.
Namen
der
KUber
Jungvieh
Rindvieh 2 Jahre alt
und älter.
der
1 Jahr
OberimUr,
bise
[noch
nicht 6)
von 6
Wochen
bi8
Vi bis 2
Jahre
Stiere
und
Knhe.
Im
Q&nzen,
alten u.
Älteren
in Kilo-
Wochen
Vi Jahr
alt.
Ocbfen.
1
gramm
zur.
a
L
Backnang * , .
19 755
84 360
467 680
1339 000
2405 600
4 316 395
67 950
Bengheim. . .
131^95
48 660
872 200
367 600
1998 850
2 801305
63 420
Böblingen. . ,
13 8410
61000
367 600
851500
2 200OIH)
3 493 900
70 660
Brackcnbeim
iGsao
71005
222 120
292 250
1 666 280
2 268 535
106 100
Cannftatt . , .
4 650
18 700
114 750
451550
2016^XJO
f 2 605 650
28 975 '
Eaiingen . . .
9 350
52100
244 475
548 50t>
1 681 200
2 538625
38 71)0
Heilbronn • , ,
17400
91200
462600
315 000
1970(;O^>
2 846 2<J0
55 200
Leonberg . . .
22 650
102 080
691 920
841500
2 638 650
4 296 HOO
135 90f)
Ludwigaburg .
17 2U0
74 7&)
339 l.ii)
665100
2 »26 000
3 922 210
60 970
Marbacb . , .
18 800
122 6U0
568 200
1012500
31O14O0
1 4 823500
60 610
Mafilbroi]ü . .
9&0Ü
68 460
218 320
444 800
712000
^ 1473 380'
45 0<K3 ,
NeckarfuJtn . .
22 440
134 6W(J
544 62n
508 950
2 288 650
i 3 499 345
70 490
Stuttgart, Stadt
800
420
4 320
48 600
364 950
419 01)0
12&)0
Stuttgart, Amt .
17 450
75520
520 650
869 280
2 276 000
3 758 900
57 510
Vai hingen ► * .
15705
75 0()0
553 050
1158H00
1751400
3 55(U55 ;
52 200
Waiblingen , ,
11350
51 675
337 680
667 000
2 285 230
3 352 955
19 200
Weinaberg . .
17 415
a890(J
478 260
371200
1696 500
2 652 275
37 440
249 440
1221120
6,517 600
10 752 630
53 881730
52 622 520
984 915 1
Balingen . , ,
29975
137 520
794 640
723 250
2 474 000
4 159 385
60170
Calw . .
15 750
51760
266 050
784 000
2 227 7:»0
3 345 310
89 980
Freudenftadt
1 22000
114 560
267 930
550200
1 977 525
2 932 215
105 Ö2t}
Herrenberg
! 21450
84 780
489 475
617 500
2 453 500
3 666 706
65 880
Horb - *
18 500
91400
672 925
393 600
2 558 700
, 3 735125
54 400
Nagold, .
16 650
63 835
384 300
579 500
1 970 4O0
3 014 685
89 875
Neuenbürg
10105
36 777
260004
233000
2 041655
2 581541
76 798
Nürtingen .
20 400
107 800
6180ÜÜ
758 700
1 882 750
3 387 650
60840
Oberndorf.
1B360
92160
521 775
590 000
2 467 600
3 689 895
37 500
EeutUngea
13 680
74 7Ö)
450 750
920 825
2 202 400
3 6-52 355
6l76t>
Hottenbnrg
29 580
151680
615 710
629 750
2 914800
4 341520
92 100
Hottweil .
28 440
143 625
667 400
712 350
2 687 650
4 239 465
124 600
Spaichingen
16155
80 750
235 520
284 000
2 036 400
2 652 825
82 080
Suh. . , .
23 300
1*9 820
331760
406 800
1 551 300
2 412 9S0
58 2:^
Tübingen .
20 580
111800
512 800
1 269 bm
2 598 300
4 502 980
57 840
Tuttlingen
18100
101000
312 320
449 600
1701000
2 582 020
156100
Urach . .
18 400
94140
513 200
617 050
1965 300
3 208 090
46000
MirftntfaldkreiH^; .
341 425
163S107
1
7 914 559
10509 625
37 711030
58 114 746
1320173
vom 10. Januar 1883 ftlr Waritemberg.
339
der Viehzähluug am 10. Janaar 188B ermiUelten Thiere.
gewicht.
Rindvieh* 1
Schweine.
Lebend-
gewicht
Lebend]
gewicht in
Eilogramtn züfammen.
1
II
Namen
Kälber
Rindvieh 2 Jahre alt
und alten
der
der 1
Jungvieh
1 Jahr
Oberämter.
bis 6
(noch
nicht 6J
von 6
Wochen
biB
Vi bie 2
Jahre
alt
Stiere
und
Kühe.
Im
Ganzen*
aüen u.
älteren
in Kilo^
Wochen
al
V« Jahr
Oehfen.
gramm
Aal«Ti . - . .
1B165
133910
829 000
888 250
2 233125
4 102 450
31500
Crüihheim . .
18090
109 080
556 920
1 083 875
1738 000
3 505 9G5
129 570
Ellvangcn , .
39 645
297 500
1619 660
3 613 680
4 204 eoo
9 777 2:^5
112 400
Gaildorf . . .
2163Ü
121 6Ö0
610 500 1
1420 500
2 744 400
4 924 710
105 900
GerabroTiD . .
59 040
8-U310
1 mi 970
1820500
4031 100
8157 920
633 825
Oniüiid. . . .'
20 960
l:)6 08O
1021275
1594 001)
2 562tJO(.>
4 45*315
25 7kiO
Hall
26 12ü
104 1/50
1 d99 020
1 482 160
2 732 000
5 944 250
336 512
1 IleideTihdm . ,
29 025
148980
2» 510
911520
666 720
3 264 000
5 040 245
43 200
Kün^elsau. . ,
26 010
1 160550
713 475
2 864 050
4 937 595
139 370
Mergeniheim * .
2S 505
166 480
8G1300
1035 600
3142 400
5 232 285
142 500
Nerusheim - .
25200
142 42.1
813 200
903 925
2 683 625
4 571375
31 320
Uehrin^fen. , .
36 lÖO
2Ü0 830
1839 300
997 150
3 358350
6 481810
150 640
Hc hörn darf . <
13 200
49 6J0
272 600
364 400
2177 000
2 876 850
15 750
Wekheim . . .
Ji«HkfeIi . .
16840
116 Ö20
317 520
666 225
2 051250
3168 655
19121
376 610
2 406 205
14 305 335
16 362 460
39788100
73 238 710
1 917 372
Blberac-h , . .
52100
277 650
1152 450
634 500
5 238750
7 355 450
257 320
Blaubeuren , .
25 600
113 760
480 600
103950
2109 520
2 833 430
23 940
EhingeD . , .
45100
207 280
1 275 750
332 750
4 037 850
5 898730
119175 '
Geislingen, . *
23 360
82 320
437 600
334000
2 531900
3 409180
15 5O0
Göppingen , .
Kirchheini . .
27 650
154700
667 750
G49 500
3034 800
4 534 400
18 225
23 900
108 960
308 850
387 900
1 923 000
2 752 610
24 375
Laupheim * . ♦
33 615
182 000
953 820
321750
3 361980
4 856165
190 260
Lentkirch. , -
48 915
143 820
1143 522
532 500
5 705 200
7 573 957
49 100
Münfingen . .
43 260
219 450
1026 000
674 500
3 509 225
5 472 435
40LiO
RavenBbarg . »
86 760
225 360
859 680
1 646 350
2 574000
5 312150
^ 304 920
Hiedlingen . *
51500
283 500
1140 200
510000
3 679 900
5 665 100
194100
Saulgau . . .
43500
227 300
1315 000
1125000
3 874 800
6585600
108 400
Tettnang . . .
35 200
119 790
467 425
1302 54)0
3 016 060
4940 975
189 125
Ulm
34 250
250 900
971200
351 OOO
3 743 600
5 350 950
50 375
Waidfee , . .
37 520
210 560
1 lfJ64 7O0
754 000
3 786 250
5 853 030
126 750
Wangen . » ,
l4iaQkr«]i « . .
WOrtteniberg
50 800
613080
140 640
409 970
300 OÜO
3 804 600
4 706 010
34 700
2 947 990
13 674 517
9 960 200
55 934 435
j 63130172
1746 415
1530505
8 213 422
42 412 011
47 584 915
167315295
267 106 148
5 968 875
1 :'
Wüfttoml*. JflhfbüeliiT IK(i3.
$n
Die ErgebniiTe der Viebzähluiig
Tab, VII, Bereehnung des Vcrkaofsw^rths beiw. Lebeedgewichts pr« Tfieh-Stfick
nach dem Kreis^ und Lande^durebretiiLitt,
(cfr Krlflntorntigen 9* 3T7 f.).
A. Verkaufswertb.
Käme
K r e i f e s-
Neckarkreia . . .
Schwar5GWfildkrej9
Jagftkreia , , . .
Donaiikreia
Württemberg . . •
L Pferde.
,Noch nicht
3 Jabre alt
c
ET
£=
P
l^ferde
» I
er
ZPO
Jahre alt.
144,2 238,0
ItiOjB 270,6
124,9 2Ö(>,4
15 J, 4 257,8
146,3
343,8
381,1
414,2
352,2
366,1
3 Jahre alt
IS
er
01^
— |529,0
1035,4|418,4
704,6:385,4
970,6 409,0
975,64^10,5
IL
9 2
III.
Thiere
jed* Altera.
200,0
238,5
60,0
224,0 64,6
58,2
74,0
14,8
69,2
IV, Rindvieh.
Kälber
alt.
31,3
32,0
31,6
29,1
30.7
59,0
63,1
64,8
59,1
615
Rindvieh 2 Jahre
alt uod ättur.
122,8
143,0 1
131,S>|
122,9
129,7'
322,7
365,6
298,5
263,4
298,2
318,7
308,4
285,1
257,9
29S,7
er
234,6
253,9
222,2
^14,2
229,a
Name
dca
K r ti 1 f ü a«
Neckarkreia . . .
Seh warzwaldkieif
Jagrtkreia , » , ,
Donaiikrcis . ,
TTÜrtteaiberg * .
V, Schafe.
Unter 1 Jahr alt
(LäTntner).
1 Jabr alt und
alten
i^^
18,7
19,4
14,1
18,0
18,4
20,1
2J3,1
18,0
16,3|15,6
17,820,0
16,5 29,4
16,7 15,7
JK
24,0'
36,9
21,4
34,0
cm
U,^ 24,7 25,4
22,2,16,61^,3,32,4
34,7
23,0
28,3 29,2
24,1
2d,Ü
31,0 25.5
26,0
23,9
25,0
VI. Schweine.
^1
30,0
36,5
32,5
31,Ü
32,8
1 Jabr alt und
alten
W
c
77,0
88,9
94,2 1 94,2
69,0
81,3
80,1
81,1
85,9
86,6
o
^
86,8
88,3
89,4
92,7
VtL
TS
13,8
15,8
16,2
15,7
15,3
234,4
239,8
214,2
207,6
221,3
i
Tom 10, Januar 1883 für Wörttenrberg.
371
Tab« Vll. ßereehniing des Verkaufswertk hm. lebeudgewiehts pro Ti«h*Stnek
nach dem Kreis- und Lajidesdurrliretinitt
B* Lebendgewicht»
des
Kreises.
Rindvieh.
Kälber
bis 6
(noch
Dicht ti)
Wochen
alt
kg
voa 6
Wochen
bis Va
Jahr alt
kg
Jungvieh
Vx bis 2
Jabre
aU.
kg
KlnJvieh 2 Jahre
alt tmd alten
Stiere
und
Ocbfen,
Kühe.
kg
Schweine
1 Jahr
alt und
ülter,
kg
Neokarkreis . »
Öcbwarzwaldkreia
Jagftkreis . . ,
Oonau kreis . , »
WQrttemberg , .
45,8
48,3
43,6
46,3
46,2
75,0
88,4
82,5
8t},2
83.6
175,4
208,0
225,3
183,8
2003
479,1
473,4
467,9
4G8,9
4723
357,6
359,6
3834
358,0
363,9
110,9
116,4
120.5
119,9
117,7
iKift. ErUuterimjjpu S. 378.)
Tab. Vill. ßemtmimg des Verkauf swertliB von 1 kg LebendgeHirht
naeli dem Htm- miA LandesdnrdircbJiiU.
Kanie
des
K T e i f e
R i n d V I e b.
Olber
biB 6
{nöch
nicht 6)
Wochen
alt.
von 6
Wochen
bis Ht
Jahr alt
Jungvieh
^i bis 2
Jahre
alt.
Ji.
Rindvieh 2 Jahre
alt und älter
] Stiere
imd
Ochfcn.
mwU
Kühe,
Schweine
1 Jahr
alt nnd
älter
Neckark reis . . «
Schwarz waldkreiE
Jagftkreis . , ,
Donau kreis . , .
Württomberg . ,
0,58
0,66
0,73
0,62
0,79
0,71
0,79
0,69
0,74
0,70
0,70
0,59
0,65
0,K
0,67
0,66
0,61
0,55
0,66
0,71
0,58
0,60
0,75
0,78
0,71
0,74
0,75
l
älfS Bio ErgobnilTB der ViehzShlun^
Erläuterungen und Ausführungen zu den vorgehenden Tabellen l-VIII.
Tab. I.
Diefclbe enthält die Ergebniffe über die Stnckzabl der verfchie-
denen TbiergattUDgen nnch Oberämtern, Krcifen und für das König-
reich im Ganzen^ je mit Beifügung der beziiglichen Zahlen der Aaf-
nähme von 1 873.
Hiezu ift Folgendes zu bemerken:
1, Ton der Zahl der Häufer bezw. der Haushaltungen mit Viehhaltung
(2p Spalte) find diejenigen an^genommen^ in welchen neben Geflügel oder Bienen
nicht zugleich auch anderes Vieh gehalten wird,
2, In die Rabrik Zuchtbengfte wurden bei der Zufammenftelluug der
18t*3er ZähhingficrgebniiTe in Württemberg nur die Zuchthengfte des Landgeftüts
nnd die patentirten Zuchtbengfte von Privaten eingereiht , während 1873 unter
diefer Rubrik fich auch fonftige zur Zucht verwendete Hengfte verzeichnet
finden; diefer Umftand idt bei der Beurtheilung der 1883 erfchienenen Minns-
differenz, welche fich übrigens nnch Bericbtigung mehrerer Uebertragsfebler vom
Jahr 1873 (ira Neckarkreis wurden beim Amtaoberamt Stuttgart 59 nnd beim
OA, Neckarfulm 84, zuf. 143 Pferde irrthündich als Zuchthengfte rubrizirt) für daa
Königreich ira Ganzen auf 108 vermindert, wefentlich zu berück fichtigen,
3, Die Zahl der im Jahre 1872 im Haufe etc. geborenen Fohlen
wurde bei der Aufnahme vom 10. Januar 1873 nicht erhoben- Ebenfo fand
4- bei diefer Aufnahme eine Ausfchcidung der unter 6 Wochen alten
Kälber von den überhaupt noch nicht V^jährigen Kalbern nicht ftatt.
5, Bei den ächafen wurden die Lämmer (unter 1 Jabr alt) 1873 nicht
befonderä ermittelt; dagegen erftreckten fich in den beiden Zähliingsjabren die Er-
hebungen auf die 4 Hauptra0en; feine Wollfcbafe (fpanifche), veredelte Fleifchfchafe
(englifche), Baftard- und Landfehafe. Bezüglich diefer Raffen unter fcheidung find nun
aber in der Tab. I, Rubrik V, für 1883 je doppelte Zäblungsergebniffe (Spalten a
u, b) aufgenommen* Es bes^eichnen nemlich die in den Spalten a enthaltenen Ziffern
die nach den Gutachten der mit den Werths- und Gewichtserhebungen betrauten
Schätzungskommiffionen fich ergebenden Stuckzahlen, welche von den in den
Spalten b verzeichneten, die Angaben in den Hausliften darftellenden Zahlen im
Punkt der Raffen unter fchcidung meift: erhebliche Abweichungen zeigen. Diefe letz-
teren finden ihre Erklärung in dem UrnftandCj daß viele Schaf halter feine Woll-
fchafe, veredelte Fleifchfchafe, Baftard- und Landfchafe nicht genau zu unterfcheiden
wiffen, zumal da auch bei einzelnen Gattungen, z, B. zwifchen Feinbaftarden und
feinen (fpanifchen) Wollfchafeu, oder zwifchen Landfchafen und Rauhbaftarden nur
unbedeutende, nicht befonders hervortretende Unterfchiede beftehen. Es dürfen da-
her diejenigen Zahlen, welche fich auf die Angaben der mit den örtlichen und Bezirks-
verhältniffen näher vertrauten Sachverftändigen gründen, unbedenklich fiir weit rich-
tiger angenommen werden ^ als diejenigen, vvelcbe lediglich den Angaben in den
Hausliften entfprechen.
^om 10. Januar 1883 fftr Württemberg. 373
Diefe Erwägung war aber weiter für die Fra^e, welche von beiderlei An-
gaben als Grundlage für die Wertlisberechtiuugen (Tab, VI) zu dienen hatten ^ von
entfchcidender Bedeutung; aucli lag fiir die Wahl der von den Schätzungskommifnonen
gemachten Angaben gewillermaßen ein Zwang vor, weil die Sachverftändigcn in
denjenigen Fällen , wo fie nach ihrer Kenntnis der VerhältnifTe das Vorkommen der
einen oder anderen HchafrafiTe im Schätz ungebe^irk überhanpt nieht oder nur in ver-
einzelten Exemplaren anzunehmen hatten, in Abficht auf die fehlende RalTe zur Ab-
gabe einer Schätzung überhaupt nicht veranlaßt waren.
Was nun die im Jahre 1873 gleiebfalls durch Umfrage von Haus zu Haus
über die verfchiedcnen Schafraffen erhobenen Zahlen^ welche Mangela glcirh-
zeitiger Werthsabfehätznngcn der Kontrnle von Sachverftändigen nicht unterftellt
waren, anbetrifft, fo muß deren Richtigkeit angenehts der bei der Ziiblung von 1883
gemachten Erfahrnngen nachträgHch ftark bezweifelt werden; denn es erfeheint die
Annahme begründet, daß die Angaben der Viehbefitzer vom Jahr 1873 in Bezug arif
die Unterfebeidung der einzelnen SchafralTeo wolil chenfOj wie es fich hei der
rencften Zählung erwiefeii hat, vielfach auf UnkenntniB oder Irrthuni beruht haben
werden.
Da fomit eine vergleichende Gegenüberftellnng der Stückzahlen der ein-
zelnen Schaf raffen aus den beiden Aufnnhnie jähren von deren gegenfeitigem
Verhältnis ein der Wirklichkeit mehr oder weniger widerrprechendcs Bild gewähren
müßtej fo wurde die Zahknvergletelinng bei der Rubrik Schafe auf die Gefamt-
zahl der Thierc ohne Rück ficht auf die RalTe befchränkt.
6p Hinficbtlich der 8 eh weine ift zu beachten, daß bei der Zählung von
1883 alle unter 1 Jahr alten Thiere überhnupt zu einer befondern Kategorie zu-
famTneugeiaßt, und nur die einjährigen bezw, älteren Thiere in Eber, Mutterfch weine
und fonftige Schweine nnterfchieden find, während hei der Aufnnhme von 1873 die
Schweine ohne Kückficht auf das Alter in Eber, Malterfch weine, Mnftfchweinc und
Läufer nebft Milchfchweincn cingetheilt wurden. Da die beiderfeitigen Rubrizirnngcn
fich nicht vollftändig decken^ fo kann nur stwifehen den Gefamtziftcrn der beiden
Erhebnngsjahre ein genauer Vergleicii gezogen werden.
7. Beim Gefl iigel wurde 1873 ein Unterfehied zwifchen Landhühnern und
fremden Raflen nicht gemacht, dagegen erffrecktc fieh die damalige Aufnahme nach
auf Tauben, Truthühner und fonftiges Geflügel
Tab. 1).
Diefe Tabelle enthält eine fummarifche Vergleich ung der Htuck-
zahlen aus den beiden Erhehungsja hren 18 83 und 1873 nach K rei-
fen et c, mit Angabe der Zu- und Abnahme in ahfo.luten und in Prozent-
znhlen.
An diefelbe mögen fich nachnehcndc Auöfiih rangen und Erläuterungen
knüpfen :
L Einen Zuwachs für das Königreiclj im Ganzen weifen von fiimtlichen
Viehgattungen nur die Sehweine und Ziegen^ fowie das Geflügel in der Gefamt-
zabl auf; derfelbe berechnet fich bei den Hchweinen zu 9,3 Proz. (24 856 St.); bei
den Ziegen zu 43,3 Troz, {16 571 St.) und hei dem Geflügel überhaupt zu 12,4 Proz.
(216818 StX
2, Alle übrigen Vichg.nttungen dagegen find in der Stückzahl, zum Theil
erheblich^ zurückgegangen. Am günftigfien f teilen fich hiebei die Pferde, bei welchen
PF»"
874 Bio Ergobel fl'o der Viehzählung
die Almalime oicbt gauz Vjo Proz* erreicht {85 8t.); dagegen haben die Rinder um
4A Pros;- (42089 St.), die Sdiafc um 4,7 Proz, (27IBB St.), die Biouenflöeke über-
haupt um 24,7 Prox. (26 261 St.) und die AlanlthierD, Mftulefel und Efel um 37,7 Proz.
(75 St) abgeuommen.
3. Unter den einzelnen AUerskl äffen und Arten der vcrfchiedenen Viehgat-
tungen ift eine Zunuhnie zu konftatircn bei den unter 3 Jahre alten Pferden von faft
41 Proz. (3476 St.), bei den unter 'h Jahr alten Kälbern von 8 Pröz, (9841 St),
bei den 2 Jahre alten und älteren Ballen (Zuchtftieren) von 30,6 Proz. {1764 SL),
ferner bei den Enten von 8^5 Proz. (0520 St,) und bei den Hübnern von 17,1 Proz.
{241990 St.). Bemerkenöwerth ift noch, daß die Zahl der Bicnenftöcke mit be-
weglichen Waben um 53 l'roz. (8847 St.) ficb vermebrt hat 5 die Stöcke diefer Art
betrugen im Jahr 1873 nur löJProz. der Stocke überhaupt, wogegen im Jahr 1883
diefe Zahl anf 31,9, alfo auf das Doppelte, gelliegen ift.
Dagegen ergibt ficii eine Abnahme bei den 3 Jahre alten und älteren Pfer-
den von 4 Proz, (3561 St.), bei den ^lt—2 Jahre alten Rindern (Jungvieh) von
11,8 Proz. (28 363 St.), bei den Stieren (excb Zuchttieren) und Ochfen von 21,1 Proz.
(24976 St.); bei den Kühen erreicht die Abnahme nicht ganz Vio Proz. (355 St.),
nnd unter dem Geflügel beträgt He bei den Gänfen 16 Proz. (34692 St).
4. In der Schlußfpalte der Tab. II find die verfchiedenen Viehgattungeu
(ZiflF. I— VII) auf Hanpt-Grofivieh reduzirt, wobei 1 Stück Rindvieh =^ Va Pferden,
17^^ Mault hieren oder Efehi, 10 Kälbern unter 's Jahr, 10 Schafen, 4 Schweinen oder
12 Ziegen gerechnet ift (cfr. auch Jahrb. v, 1877 I. S, 145 und von 1880 t S. 106).
Hienacli ergibt fieh 1883 ein gefamter Großviehftand von 1063048 St gegen
1109302 St, im Jahre 1873, fomit eine Abnahme von 46254 St. Haupt -Großvieh
gleich 4,4 Proz.
5. Der Rückgang an Haupt-Großvieh ift relativ am ftärkften im Schwarz-
waldkreis mit 6,3 Proz., am fcbwächften im JagftkreiB mit 3,1 Proz, ; nach der ab-
foluteu Zahl dagegen zeigt der Donaukreis mit 14(irjUSt. die größte, der Jagftkreis
mit 8419 wieder die geringfic Abnahme.
6. Im Uebrigen ver weifen wir insbefandere beziiglicb des Verhältniffes der
einzelnen K reife zu einander anf die Tabelle felbft,
7. Anfihließend an vorttehende Vergleichungszalden mag zu dem wirthfchaft-
lieh am meiften ius Gewicht fallenden Rückgang der Stückzahl des Rindviehs und
der Schafe Folgendes bemerkt werden.
Die Abnahme der Rinderzahl muß wohl zunächft einer bedeutenden Er-
höhung des durchfchnittlic[»en Lebendgewichts der Thiere, theilweife aber auch dem
Umftande zugelchriebe« werden , daß manche Viehhalter mit der Zeit zu der Ein-
fieht gelangt (nid, daß es rationeller und nutzbringender ift, weniger Vieh gut, als
viel Vieh kümmerlich zu halten, ThatfächliLdi wird unfer Rindviehfchlag durch
die fortgefetzte Kreuzung mit Simmenthaler Parren immer fehwercr, und die natür*
liehe Folge ift, daß von den größeren, fchwereren Thieren nicht mehr die frühere
Stückzahl bei gleichem oder nicht entfpreehend vermehrtem Fntterquantum gehalten
werden kann.
Was fodann die Schafz ncht betrifft, fo ift diefetbe im allgemeinen zufolge
der gefnnkenen Wollp reife und der daraus fi ch ergebenden geringeren Rentabilität,
fowie deshalb im Rückgang begriffen, weil mehr und mehr AVeideland unter den Pflug
genommen wird, und auch fonft dem Weiden mohrfache Befcbränkungen auferlegt
worden find. Im Befonderen ift die Zucht der feinen WoUfchafe (fpanifehen oder
Merinos) wegen der relativ niedrigeren Preifc für feine Wolle in fteter Abnahme bc-
wmßi'^^f^^'^T
Tom tO. Januar 1883 für Württemberg. 375
griffcD, die Zucht der en^liichen Fieffclifclmfe aber hat Hell im Lnude nie zu grüficrer
Bedeutung erhoben , das gümeine Laadfehaf endlich lieht fiuh mehr und mehr
durch die verfchiedeoen Artec von Daftardfchaten verdrängt.
Tab. III.
Die folgende Tabelle ftellt das Haupt-Großvieh in den einzelnen
Oberämtern etc, im Verhiiltnis zur gefamten Bodenfläche, zum
land wirtLfchaftlichen Areal, fowie znr Bevölkerung dar.
Die Reduktion der verfcbiedencn Yieh|,^^ttnngen aufCTroßvieh ift darin nach
der zu Tab. II näher bezeichneten Norm vorgenommen, jedoch find hiehei die Mi-
litärpferde, n)s nicht zum eigentlichen wirthfchaftlichen Nutzvieh gehörig, außer Be
riickfichtigung gelaflen worden.
Wir entnehmen dem reichen Zahlen ftoff der Tabelle nachftehend einige
Hauptdaten:
1. Äof einen Dkm Gefamlfläche kommen im Königreich r)4j2 St. Groß-
vieh ■ der Neckarkreis ftelit hiebei in erfter Linie mit 61,9 St, der Sehwarzwaldkrcis
kommt /.aletzt mit 46,^ St.
Von den einzelnen Oberämtern des Königreichs hat Stuttgart Stadt mit
125,7 St* die höcbftc, Prcudenftadt mit 2t>,2 St die nieder fte Ziffer.
2. Pro nkm (100 Hektar) den landwirthfchaftlich benutzten Areale nach
der Aufnahme von 1882 wurden in VVürtteiuberg 84,2 Ht Großvieh berechnet; bic*
bei kommt dem Neekarkreis mit 92,2 St. die Ordnungsziffer 1 , dem Schwarzwald-
kreis mit 81 j2 die Ziffer 4 zu.
Weitaus die größte Stiiekzahl weist unter den Bezirken Stuttgart Stadt
mit 268,3 auf, wogegen Münfingen mit o2,3 die niederfte Ziffer zeigt.
3. Auf 100 Ortganvvefende nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1880
entfallen im ganzen Lande 53,6 St Großvieh, wobei der Danaukreiä mit 76,4 voran-
fteht, der Neekarkreis mit 33 St. zuletzt kommt
Unter den Oberämtern tritt Leutkireh mit tl4,GSt an die Spitze, während
Stuttgart Stadt mit 3,2 St weitaus den letzten Platz einnimmt
Tab, IV.
Aus dem Inhalt diefer Tabelle j in welcher die V wichtig ften Vieh-
gattungcn im Verhältnis zur gefamteu Boden fl äch e, fowie zum
landwirthfchaftlichen Areal und zur Bevölkerung nach Kreifen etc.
dargeftellt find, rnag Folgcudea hervorgehoben werden:
L Im Verhältnis zur gefamten Boden fläehe hat die m ei ften Pferde, fowohl
mit als ohne Einrechnung der MiHlärpferde, der Donaukreis aufsiuweifen, nenilich
6,7 bezw. 6,5 St pro Qkm. gegen den Landesdurcbfehnitt von 5 bezw* 4,8 St pro
Qkm. Die höcbftc Rinderzahl findet fielt im Xockarkreis mit 52,9 St, gegen den
Landesdurcbtchnitt von 46,4 St. Die meiften Schafe enthält der Jagltkreis mit 39,7 St*,
Landesdurcbfehnitt 28,2 St, die meiften Schweine der Neekarkreis mit 18 St, L.D*
16 St , die meiften Ziegen derfelbe Kreis mit 4,4 St, L.D. 2,8 St
2. Im Verhältnis zur landwirtbfchaftlieh benützten Fläche fteht mit der Höchft-
zahl der Pferde wieder der Donaukreis voran, nemlicli mit 9,7 bezw. 9,4 St. pro
Dkm, LD, 7,7 bezw, 7,4 pro Dkm. Bezüglich des Üindviehö und der Schafe ver-
bleiben ebenfo der Neckar- und der Jagftkreiß je an erfter Stelle mit 78,9 St, L.D,
^^K^^^^f^^^^^^am^^^mmm^mam^^^r^ mhi. ii
376 Die ErgcbnilTe (3er Viehzählung , ^
72 St.j UDtl bezw, mit ö2,6 St-, L.Ü. 43,8 8t. Kacb der Zahl der Schweine und
Ziege» aber ftellt fieh der Seh warzwald kreis über den Neckarkreia (cfr, zu Ziff. 1)
mit 21 ß St., L D. 23,3 St, und bezw. mit 7,2 St., L,D. 4,4 St.
3. In Beziehung zur orlsanwefendeD Bevölkerung ftebt wieder der Donau-
kreis mit der beehrten Pferdezahl au der Spitze, fo zwar^ daß dcrfelbe mit 9 bezw.
8j8 St. auf 100 Ortsauwefende faft das Doppelte des Lnadesdurcbfehnitts vou 4,9
bezw. 4J St, erreicht Beitu Rindvieh kommt derfelbe Kreis mit 63,5 St, L.D. 45,9 St.,
an erftcr Stelle, wogegen der Neekarkreis (cir. zu Ziff, 1 u. 2} mit 28,3 St. bedeutend
zurück ftebt. Bei den Schafen weist wieder der Jagftkreiiä mit 50,3 St, L.D» 27,9 St,
die weitaus größte Ziffer auf; bezügliL'b der Schweine tritt der Donau kreis mit
18,4 St, L.Ü. 14,8 St, in den Vordergrund (cfr* zu Ziff. 1 u. 2}, und bezüglich der
Ziegen verbleibt der Schwarzwaldkreis mit 4^1 St.^ L.D. 2,8 St, an erfter Stelle,
Tab. V.
Hier ift das gefamte Nutzvieh — in gleicher Weife, wie in Tabelle III, auf
H a u p t - G r ü ß V i e b reduzirt — nach feiner V e r t b e i I u n g über die XI n fi t ü r -
liehen Bezirksgruppen Württembergs dargcftellt, und weiterhin das auf
jede diefer Gruppen entfallende Großvieh zur Gefamtflücbe, zum
liind wirthfchaftlicbcn Areal und lur Bevölkerung derfelben in Be-
ziehung gefetzt
Die Zufamnienfetzung der natürlichen Bezirk ßgruppen ift folgende (cfr. auch
Jubrb. von 1876 IV S, 36 t) :
L Gruppe j,Gäu*^ umfaßt die G Oberamtsbezirke Horb, Kottenburg, Herrenberg
(S.) ^); Böblingen, Leonberg, Ludwigshurg (N.).
IL „ yjMittlerer Neckar^ umfaßt die 7 Oberamtsbezirke Tübingen, Rent-
lingen, Nürtingen (S.); Kircbbeim, Göppingen (D.)^ Eßlingen, Stuttgart
Amt (N.).
in. p „Unterer Neckar" umfaßt 12 Oberamtsbezirke: Stuttgart Stadt,
Cannftatt (NOi Schorndorf (J,); WaiblingeUj Marbacb, Befigheim, Vaihin-
gen, Maulbronn, Brackenlieim, lleilbronn, Weinsberg, Neckarfulm tN.).
IV. „ „Scb w arzwald*^ umfaßt die 6 Oberanitsbezirke Neuenbürg, Calw,
Nagold, Freudcnftadt, Oberndorf, Sulz (H.).
V. ri „Oberer Neckar" umfaßt die 4 Oberamtshezirke Hottweil, Spaichia-
geu, Tuttlingen, Balingen (S.),
VL „ ^Murrbardter und Wclzheimer Wald" umfaßt die 2 Oberamts*
bezirke Backnang ^N.) und Welzheim (J.).
VII. „ „Südliches Oberfch waben'* umfaßt die 5 Oberamtabezirkc Tett-
naug, Ravensburg, Wangen, Leutkirch, Waldfce (D.).
VIIL „ „Nördliches Obcrfchwaben" umfaßt die 6 Oberamtshezirke Saul-
gau, Riedlingen, Ebiugeu, Biberach, Laupheim, Ulm (D.).
IX. „ „Alb" umfaßt die 6 Oberamtsbezirke Mün fingen (D*); Uraeb (S.); ßlau-
beuren, Geislingen (D,); Heidenheim, Neresbeim (J.),
X< „ „Oberes Kerns-, Kocher- und Jagftgebiet" umfaßt die 4 Ober-
amtshezirke Gmünd, Aalen, Gaildorf, Ellwangen (J.).
XL „ „Hohenlohifchc Ebene" umfaßt die 6 Oberamtshezirke Crailsheim,
Hall, Oehringcuj Künzelsau, Gerabronn, Mcrgentbeim (J.).
*) Die emgüfchaheten Buchftabeu N., S., D, oder J. bedeuten die be^ÜgUchea Krdfe,
Wg/sr^fr'. "^ . ■ V ^•'•■i"'^."* ii: ■ «s^« JTW" V ^ ^m^ v*»»^'y" s-n. ».fi' "ni^^«-
vom 10. Januar 1883 für Württemberg. 377
Die Tabelle ergibt, daß
1. im Verhältnis zur Gefamtfläche das meifte Großvieh in die Gruppen III
und II „Unterer und mittlerer Neckar" fällt mit 65,3 bezw. 65,0 St. pro Qkm; die
geringfte Zahl kommt auf Gruppe IV „Schwarzwald" mit 37,3 St.
2. Im Verhältnis zur landwirthfchaftlichen Fläche kommt das meifte Groß
vieh der Gruppe II „mittlerer Neckar" zu mit 97,2 St. pro Qkm; hieran reiht fich
Gruppe VI „Murrhardter und Welzheimer Wald" mit 95,8 St ; Gruppe IQ „unterer
Neckar" kommt erft an dritter Stelle mit 90,9 St; den Schluß bildet Gruppe IX „Alb"
mit 66,1 St.
3. Nach der Zahl der ortsanwefenden Bevölkerung findet fich pro Dkm
weitaus das meifte Großvieh in Gruppe VII „fSdl. Oberfchwaben" mit 93,8 St.; diefeni
folgen Gruppe VIII „nördl. Oberfchwaben" mit 74,7 St. und IX „Hohenlohifche Ebene"
mit 73,6 St.; Gruppe II und III „mittlerer und unterer Neckar" kommen mit 38,2 und
30,4 St. an letzter Stelle.
Tab. Yl.
Zu diefer die Ergebniffe der Werths- und Gewichtsfehätzungen
in den einzelnen Oberämtern und Kreifen enthaltenden Tabelle mag Fol-
gendes bemerkt werden:
1. Der Verkaufswerth der Militärpferde ift unter den für die „fonftigen
3 Jahre alten und älteren Pferde" verzeichneten Summen inbegriffen mit folgenden
Beträgen: im Neckarkreis (Garnifonen Stuttgart und Ludwigsburg) 2254955 oüj
im Schwarzwaldkreis (Tübingen) 7000 M, im Jagftkreis (Gmünd und Mergentheim)
14700 oti, im Donaukreis (Ulm, Wiblingen und Weingarten) 1023172 J^, im
Königreich 3299827 Ji
2. Den Werthsziflfem bei den einzelnen Schafraffen liegen die in der Ta-
belle I unter der Rubrik* V in den Unterfpalten a enthaltenen Stückzahlen zu Grund
(vrgl. hierwegen das unter Ziflf 5 der Erläuterungen zur Tab. I Bemerkte).
3. Von dem gefamten Viehkapital Württembergs mit 235230595c^^.
entfallen nach dem Landesdurchfchnitt auf den Kopf der Bevölkerung 119,3 Jf.-^ im
Neckarkreis berechnet fich der Kopfbgtrag zu 79,0 cHy im Schwarzwaldkreis zu
111,8 Ji, im Jagftkreis zu 144,4 My im Donaukreis zu 158,7 Ji
Tab. Vir.
Tabelle VII gibt eine Berechnung des Verkaufswerths und Lebend-
gewichts pro Stück der verfchiedenen Viehgattungen für die ein-
zelnen Kreife und für das Land im Ganzen.
Hiebei ift
1. zu beachten, da£ die in Tab. I bei Stuttgart Stadt bezw. beim Neckar-
kreis aufgeführten 6 St. Zuchthengfte, welche den abnorm hohen Wertli von
zufammen 40000 Ji repräfentiren , für die Durchfchnittsberechnung ganz außer Be-
tracht gelaflen wurden.
2. In der Tabelle find für den Werthsdurchfchnitt der „fonftigen 3 Jahre
alten und älteren Pferde" auch die von den Militärbehörden befonders taxirten Mi-
litärpferde in Rechnung genommen; für diefe Pferde allein Hellen fich die durch-
fchnittlichen Werthsbeträge wie folgt: im Neckarkreis 793,7 c^, im Schwarzwald -
kreis 1000 Ji, im Jagftkreis 1050 M, im Donaukreis 840,7 Ji, im Königreich 809 oti
Werden die Militärpferde außer Betracht gelaflen, fo ermäßigen fich die Durchfclinitts-
L
^^mtm
378 Die Ergebniffc der Yiehzäblung Tom 10. Januar 1883 für Württemberg,
werthe für die dreijährigen eto- Pferde (exci. Zuchthengfte) im Neckarkreis von
529 JL auf 476,6 M und im Donau kreis von 409,5 auf 394,1 Jii während in den
beiden andern Kreifen keiuc nennenswerthe Hediiktitm einlritt; für das Königreich
im Ganzen fiukt fodann der Durclifchnitt von 430,5 M^ auf 411,3 J(^ herab.
3, Der Dttrchfchnittswerth pro Stück Groß vi eh ftellt fich für Württemberg
überhaupt auf 221,3 M\ über diefem Satze bewegen fich der Durcbfchnitt des
St^hwarzwaldkrcifes mit 239^8 Ji utid derjenige des Ncekarkreifee mit 234j4 Ji;
unter denfelbeu ftellt fich der Durch fchuitt des Jagftkreifea mit 214,2 Ji^ und noch
mehr derjenige des Donaukreifes mit 207,6 M
Was das Lebendgewiclit beim Kindvieh und den {I Jahr alten und
älteren) Schweinen betrifft, fo haben die veranftfiltcteu Schätzungen das höchrte durch-
fcbnittlichc Gewicht ergeben bei den Kälbern ; im Schwarz waldkreis mit 48,3 kg für
das Stück im Alter von unter 6 Wochen (Landesdurcbfchnitt 46,2 kg) und mit
88,4 kg für das Stück im Alter von 6 Wucben bis Vs Jahr {L.D. 83,6 kg), beim
Jungvieh: im Jagftkreis mit 225,3 kg (L.D. 200,8 kg}, bei den Stieren und Ochfen:
im NeckarkreiB mit 479,1 kg (L.D. 472,3 kg), bei den Kühen: im Jagftkreis mit
383,1 kg (L.D, 363,9 kg), endlich bei den Schweinen: ebenfalls im Jagftkreis mit
120,5 kg (L.a 117,7 kg),
Tab. Vlll
In der Schluß tabelle ift von den verfehl edenen Arten von Rindvieh und von
den 1 Jahr alten und älteren Schweinen der Verkaufs wert h eiues Kilogramms
Lebendgewicht nach dem Kreis- und Landesdurchfehnitt berechnet.
Hienaeb hat bei den Kälbern unter 6 Wochen der Jagftkreis den höcliften
Durchfeh nittsfatz mit 0,73 Jfe pro kg Lebe udge wicht (L.D. 0,66 l^^); bei den älteren
Kälbern findet fich der Höchftbetrag mit 0,79 Ji im Neckar- und im Jagff kreis
(L,D 0J4 cifi); beim Jungvieh mit OJOcA im Neckar- und Schwarzwaldkreis (L.D-
0,65 JL}\ bei den Stieren und Ochfen mit 0,67 Ji im Neckarkreis (L.D, 0,62 Ji);
endlich bei den Kühen mit 0,71 Ji im Schwarzwald kreis (L.D. 0,63 Ji). Bei den
Schweinen berechnet fich der durch fchnittliche Werth pro kg für das ganze Land
zu 0,75 Ji\ der Schwarz waldkreis zeigt mit 0,78 Ji die höchfte, der Jagftkreis
mit 0,71 Ji die uiederfte Werthsyiffer.
I
WÜRTTEMBEKGISCHE
VIIBTILJÄIBS
Tl
FÜR
LÄeES6ESCHICHTE.
IN VERBINDUNG MIT
IBI VEEEU FÜR UIIST UIB ALTEETIUI II ULI Uli OBERSCUWABEI, lEl WÜtnFJB. ALTERTHUISVEEEU II
STUnClABT, BEI IISTOBISCBEI VEREII FÜR BAS WÜRnEIB. FRAIREI HIB BEI SÜL€I«AUER ALTERTUUISVEREIII
HERAUBOEOEBEN
VOM DKM
E. BTATISTISOH-TOPOGBAFHISOHEH BÜBEAÜ
JAHI^GANG VI.
1883.
STUTTGART.
W. EOHLHAMMER.
1883.
i -Wf*
Druck von W« Rohthaminer in Stuttgart
Inhalt,
Belts
Chronik des Jahrs 1883 , V
Nekrolog des Jahrs ItiSS , VII
Zwei Gedichte des 74, Jahrhunderts ^r Gefchichte der Grafmi ^on Wiriemherg. Mitgetheilt
von Archivrath Dr. Slälin 1
Graf Wilhelm von Afperg dts Krüger und Eofmann in Neapel* Von Oberftudienrath
Dr. V. Hey d in Stuttgart . . . , 6
Eigenhändiges Schreiben des Herzogs Ulrich mon Württemberg an Kaifer Maximilian L
Mitgetheilt von Archiv^ekretär Dr. Schneider • . . 10
Aus den Lehenserinnerungen von Augujt Ludwig Beyfcher, Mitgeth. v. Direktor Dr. v. Riecke 11
Neue Wirtenibergica {\\ Stalin, Gefchichte Württetnberga L L BoN'ert, Die hiftorifchen
Vereine vor dem Tribunal der WlffenfcLaft) 21
Bie urfprüngliche Verf ajung des Schwäbifchm Bundes. Von Dr, F, Wagner, Oberlehrer
am K. Friedr.-Wiih.-Gyninafium in BeHin » - * * fil
Zur Beutlinger Todtenhße. Von Pfarrer Boffcrt in B^Hchlingen * . . . 90
Bie Herkunft Bifchof ÖUos des Heiligen von Bamberg. Von Derafelben 93» 297
Analekten zur Gefchit^hte der Literatur in Schtüaben, 2. Aus Gräten Nachlaß, Von
Profeffor Dr. H. Fi rch er in Stuttgart - . , . , 103
Bas üntheübarkeitsgefetz im württembergifchen Fürßenhaufe nach fetner gefchichtlichen Ent-
wicklung, Von Dr. jur. AlbertEugenAdam * , 161
Mütheüungen der Anfialtm für vtäerländifche Gefchi^Me und AUeHhumskunde.
Vom K. f tat! ftirch-topographif eben Bureau,
Aus dem Protokoll der fünften Beralhung dea RedaktbnB-AusrcbulTea .... 265
Württemberg! fche Gerehichta-Literatur vom Jahr 1882. (Ncbft einigen Nachträgen
aus 1881) ....,.....*, 265
Neue Literatur. (MÜnfterblätter 111. u. IV.) , 271
Vmln ßr Inoll and Alt«rtbi]iii in Ulm nnd Oberrchwabtn.
Bie Lage der Binge sieifchen Bodenfee und Hier in der kÖnigslofer$ Zeü vor IIST^* Von
Dr. G.Meyer von Knonau, ProfelTor au der Univerfität Zflnch ^
Schloß Bück bei Blaubeuretu Von Arcbivfekretar Dr. Schneider . . 23
Bas Landgericht im Stadelhof Von C, A, K o r n b e c k m Ulm 27
Eine Reimchronik von Leipheim. Von Amtsrichter P. B e c k in Haveuaburg 29
Gefchichte des Theaters in Biherach von 1&^ an bis auf die Gegenwart* Von Dn L» F.
Ofterdinger 36. 113. 229
SüzungshericUe 45. 141. 296
Bitte, betreffend die Ortsgefchichte der Bezirke des Donaukreifes . 45
Begeflen zur Gefchichte Öherfchwahens aus dem Archiv des Germanifchen Mufeuma in Nürn-
berg. Von Pfarrer Boffert 126
Münßerfludien. Vortrag von Dlakonua Klemm, gehalten in der Vercinavcrfammlung vom
2. Februar 1883 , . . 131
Warum erwarb Ulm die Herrfch^jft HelfenfieinY Von Diakonus Klemm in Geislingen * * 1B6
Brei Hexenverbrennungen ^u Ulm. Von A. Scli ilMng , 137
Anfrage (eichelweis theilen) 141. 296
Bemerkungen zu den Orts- und Berf&nennnmen der Codices Tradüionu^m Weingartenfium im
IV, Bande des Wirt. Urkundenbuchs, Von Obcramtaarait Dr< Btick in Ehingen 223. 281
IV Inhalt.
Beite
Beiträge zur Ge/chichte van Geislingen und Umgegend, I. Spitzenberg und Michelsberg. Von
Diakonus Klemm in Geislingen 242, 273
Bavenfpurgi/ch Ehrung- Büechlin von anno 1474—1604. Mitgetheilt von Dr. Giefel . . . 289
Befolution zur Feier des Siegs bei Petertcardein von 1716 aus der fiädti/chen Begißratur in
Biedlingen, Mitgetheilt von C. Setz t 295
WilritembergiAJier Altertiummreii ii Stittgut.
Ausgrabung des Bömerkaßells bei Isny, Von Profeflbr Dr. P a u 1 u s 46
Die Wandgemälde der Kirche zu Kentheim bei Calw, Von Pfarrer E. Hochftetter in
Frickenhaufen 47
Freiherr Berchtold von Falkenßein, Abt von St. Gallen 1244—1272, und die nachweislichen
Verwandtfchaftsbeziehungen desfelben. Von ProfelTor Dr. G. Meyer von Knonau. 50
Die Namen unferer „welfihen Dörfer^. Von Oberamtsarzt Dr. Bück in Ehingen .... 64
Wirtembergifches Urkundenbuch, Herausgegeben von dem K. Staatsarchiv in Stuttgart
Vierter Band. Stuttgart 1883 ' 57
Die württembergifchen Schlößer und Burgen um das Jahr 1600. Vortrag im Stuttgarter
Alterthumsverein von Archivfekretär Dr. Schneider 105
Kleinere Mittheüungen. Zu Peter von Koblenz. Von Prof. Dr. A.Wintterlin in Stuttgart 112
Zußimmenkünfte der Mitglieder und Freunde des Württ. Alterthumsvereins 112. 272
Fromme Stiftungen Graf Ulrichs des Vielgeliebten, Von Archivfekretär Dr. Schneider 263
Georg Bathgeb. Von Demfelben 268
Nachträge und Berichtigungen zum Necrologium Elvacense 263
lUtoriMer VerelB fir iu WlrttenlergiRie Fnaken.
Die Ge/chichte Sülzbachs a,IK, und Schmidelfelds bis zum Jahr 1781, zur hundertjährigen
Feier der Vereinigung der Herrfchaft Limpurg-Schmidelfeld mit Württemberg, vor-
getragen auf dem Schloß Schmidelfeld den 28. Oktober 1881 von Pfarrer Schmid
in Sulzbach a./K 58
Eine unbekannte Schmidelfelder Urkunde. Mitgetheilt von Archivrath Dr. Kaufmann in
Wertheim 71
Zum Siegel Konrads von Schmidelfeld v, J. 1242, Von Dr. Fürft Friedrich Karl von
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürft 71
Urkundenforfchung und Münzkunde. Von Oberpräzeptor Haßler in Hall 72
Denkmal des Grafen Johann von Hohenlohe, f 141Z Aus E. Fidicin^s Berlinifchcr Chronik
mitgetheilt von Dr. Fürft Hohenlohe 73
Württemberger auf der Bamberger Akademie und Univerfität von 1648 — 1603. Von Lyzeal-
profelTor Heinrich Weber in Bamberg 74
Zur Gefchichte der Kunß in Franken. Von Pfarrer Bo ff er t in Bächlingen 80.262
Bifchof Heinrich von Bamberg und feine Verwandtfchaft mit Konrad von Schmidelfeld. Von
Pfarrer Bo ff er t 142
Die Beiherhalde bei Morflein 1570—93. Von Demfelben 146
Das Thierbad bei Welzheim. Von Freiherrn M. vom Holtz in Alfdorf 153
Noch einmal Weinsberg 157
Zur Gefchichte der Burg Bebenburg. Von Pfarrer Boffert 158
Dringende Bitte • 160
Hexenprozeffe aus dem Fränkifchen. Von Amtsrichter P.Beck in Ravensburg . . 247. 304
Die Herkunft Bifchof Siegfrieds von Speier. Von Pfarrer Boffert in Bächlingen ... 253
Der Letzte von Morßein. Von Demfelben 262
Bericht über das Vereinsjahr 1862—83. Von Häßler 310
Begifier 818
CHEONIK DES JAHUS 1883.
Januar 9. Seine Majeftüt der König eröffnet die Ständeverfainmlung mit nachftehender Thronrede:
Liebe Getreue!
Ich trete in Ihre Mitte, um Sie zum Beginn des Landtags fteundlich willkommen zu
heißen.
Die in der erften Hälfte des abgelaufenen Jahres gehegten Hoffnungen auf ein reiches
Errtejahr find leider nur in vermindertem Maße in ErHlllnng gegangen. Rcgncrifche Wit-
terung, Hagelfchaden und Ueberfchwemmungen haben die Landwirthfchaft fchwer betroffen.
Befonders empfindlich war der geringe Weinertrag und der an völligen Mißwachs gren-
zende Ausfall bei einem Hauptnahrungsmittel des Landes. Zur Unterftfltzung der Noth-
leidenden, welchen Ich Meine lebhafte Theilnahme zuwende, wird von Meiner Regierung
auch fernerhin gefchehen, was die VerhältnilTe geftatten.
Wichtige und umfallende Vorlagen werden im Laufe der Wahlperiode Ihrer Be-
rathung und BefchlußfalTung unterftellt werden.
Der Entwurf des Hauptfinanzetats für die nächften zwei Jahre wird Ihnen alsbald
zugehen. Ein Zufchuß aus dem Reftvermögen, der auf Grund der Erfahrungen höher be-
rechnete Ertrag einiger Landesfteuern und die vermehrte Zuweifung an Reichsfteuern
machen es möglich, den Staatsbedarf ohne Erhöhung der beftehenden und ohne Einführung
neuer Steuern zu decken. Nur bei den Notariatsfporteln werden, im Zufammenhang mit
einer ohnedies vorzunehmenden Revifion des betreffenden Gefetzes, Aenderangen in Antrag
kommen, welche einen mäßigen Mehrertrag in Ausficht ftellen.
Ihrer Prüfung follen ferner unterf teilt werden: ein Entwurf, welcher bezweckt,
einige Strafbeftimmungen des Gefetzes über die Steuer aus Kapital- und Berufseinkommen
zu Gunften derjenigen zu ändern, welche unterlaffene oder unrichtige Angaben des Ein-
kommens aus freien Stücken nachholen oder ergänzen; der Entwurf einer neuen Feuer-
löfchordnung , eine Gefetzesvorlage wegen der Koftcn der Stellvertretung von Beamten,
welche Mitglieder der Ständeverfammlung find, und die bei Eröffnung des letzten Land-
tags angekündigten Gefetzesent würfe zur Durchführung einer vollftändigen Organifation
der evangelifchcn Kirchengemeinden und zur Regelung der betreffenden Fragen für die
katholifche Kirche des Landes.
Durch Errichtung einer mit der Poftverwaltung zu verbindenden Sparkaffe foll die
Anfammlnng von Erfpamiffen auch in kleineren Einlagen unter Gewährleiftung des Staats
ermöglicht werden.
Gefetzesentwürfe über die Zwangsenteignung, über landwirthfchaftliches Nachbar-
recht, über Felderbereinigung und — anfchließend hieran — über Bewäfferungs- und Ent<
wäfferungsanlagen, fowie das Wafferrecht im Ganzen find in Vorbereitung begriffen.
Auf dem Gebiete der Gemeinde- und Bezirksverwaltung find Vorlagen beabfichtigt,
deren Ausarbeitung unter Benützung der vorhandenen werthvollen Vorarbeiten begonnen hat.
Hiebei werden die für diefe Gefetzgebung von Mir fchon früher bezeichneten Grund-
gedanken einer felbftändigeren Entwicklung des Gemeindelebens und einer erweiterten
Theilnahme der Angehörigen des Oberamtsbezirks an deffen Verwaltung zum Ausdruck
gelangen.
Neben diefer neuen Ordnung der Verwaltung wird die Weiterführung der Reform
der Verfaffung, insbefondere hinfichtlich der Zufammenfetzung der Ständeverfammlung, eine
der wichtigften Aufgaben Meiner Regierung bilden.
Große und bedeutungsvolle Arbeiten find es, welche an Sie herantreten.
VI Chronik des Jahrs 1883.
Groß und bleibend wird auch das Verdienft fein, das Sie fich um das Wohl unferes
geliebten Württembergs durch eine den Bedürfniffen und Wünfchen des Landes ent-
fprechende Erfüllung Ihrer Aufgaben erwerben werden. Daß dies Ihrem patriotifchen Sinn
und Ihrer Hingebung im Zufammenwirken mit Meiner Regierung unter Gottes gnädigem
Beiftand gelingen wird, ift Mein zuverilchtliches Vertrauen.
Ich erkläre den Landtag für eröffnet.
Die gewählten Mitglieder der Kammer der Abgeordneten beftehen — einfchließlich
des am 27. Februar in zweiter Stichwahl gewählten Abgeordneten für Herrenberg, Schult-
heiß Schurer — aus
21 Angehörigen der Landespartei ... mit 50330 abgegebenen Stimmen,
23 ^ „ Deutfchen Partei ..„ 56697
14 „ „ Linken „31454
11 n „ Volkspartei ....„ 21755
1 Wilden „ 1917
(Staatsanzeiger S. 151 f.)
Die Ständeverfammlung wird am 18. Januar bis zum 28. März vertagt.
Januar. Erfolgreiche Sammlungen im ganzen Land, wie überall im Reich und bei den Deutfchen
im Ausland, für die üeberfchwemmten am Rhein.
März 28. — April 3. Seine Majeftät der König verweilt in Bebenhaufen.
März 31. • Heilbronn wird wieder Gamifonsftadt durch den Einzug eines Bataillons des 4. Infan-
terieregiments in die neuerbaute Kafenie.
April '21. f. Das 1. Ulanenregiment König Kari feiert fein 200jähriges Beftehen.
Mai 14. In Münfingen wird die vom 14. Dezember 1882 auf diefen Tag verfchobene vierte Jubel-
feier des Münfinger Vertrags in Anwefenheit von Vertretern des Staatsminifteriums , der
Ständeverfammlung etc. feftlich begangen.
Mal 17. — Juni I. Seine Majeftät der König verweilt zur Rekonvalescenz von einem feit 3. April
andauernden Lungenkatarrh in Bebenhaufen.
Mai 26. Die Beckh'fche Papierfabrik in Faumdau wird vom Feuer zerftört.
Juni 9. Seine Majeftät der König begibt Sich zum Sommeraufenthalt nach Friedrichshafen, wo-
hin Ihre Majeftät die Königin am 3. Juli reist. Ihre Majefcäten erhalten dort am 12. Juli
den Befuch des Kaifers.
Juli 5. 10. Verheerende Hagelwetter fehädigen zahlreiche Gemeinden im Neckarthal, Remsthal,
Kocherthal, auf dem Schurwald, der Alb.
Juli 28. An Stelle des am 22. in Tarafp verftorbenen Kriegsminifters v. Wundt wird General-
major V, Steinheil zum Departementschef des Kriegs wefens ernannt
Auguft 6.-22. Seine Majeftät der König weilt in Bebenhaufen.
Auguft 13.— 15. Die dentfche geologifche Gefellfchaft tagt in Stuttgart.
Auguft 21. In Rottenburg wird, wie am Sonntag zuvor in allen katholifchen Gemeinden dos
Landes mit folennem Gottesdienft, das 50jährige Priefterjubiläum des Landesbifchofs
Dr. V. Hefele feftlich begangen.
In den Volksfchulen des Landes wird das Turnen als regelmäßiger Unterrichts-
gegenftand eingeführt
September 28. In Vertretung Seiner Majeftät des Königs wohnt Seine Königliche Hoheit Prinz
Wilhelm der in großartigfter Weife in Anwefenheit des Kaifers, des Kronprinzen und
vieler deutfcher Fürften und Heerführer vorgenommenen Einweihung des Niederwalddenk-
mals bei Rüdesheim an.
September 28. f. Das Cannftatter Volksfeft wird erftmals nicht als landwirthfchaftliches Haupt-
feft, dafür nach dem Vorgang feiner älteften Vorgänger von 1818 ff. mit Schifferftechen,
Beleuchtung des Neckars etc. begangen.
Oktober 23. Ihre Majeftäten der König und die Königin treffen von Friedrichshafen in Stuttgart ein.
November 7. In Gmünd wird an Stelle des verftorbenen Oberamtspflegers Miller der Rektor des
Reallyzeums Klaus mit 2121 von 2692 abgegebenen Stimmen zum Landtagsabgeordneten
gewählt.
November 9. Seine Majeftät der König begibt Sich zum Winteraufenthalt nach San Remo.
November 10. Die 400jährige Gedächtnisfeier der Geburt Martin Luthers wird, wie im ganzen
Reich, in allen evangelifchen Gemeinden des Landes, voran der HauptAadt, der Univerfltäts-
ftadt und den alten Reichsftädten, aufs feltlichfte begangen.
Nekrolog des Jah» 1883. VII
November 16. Das Hoftheater in Stuttgart wird, nachdem es während der Sommer- und HerbH-
monate, hauptfächlich zum Zweck größerer Feneriicherheit, mit einem Aufwand von ca.
440000 «A umgebaut worden, wieder eröffnet.
November 21. In Heidenheim wird eine von Morlok erbaute katholifche Kirche eingeweiht, ebenfo
am 30. in Wafleralfingen die von Berner erbaute.
November 30. Die von Seiner Majeftät dem König den Infanterieregimentem Nr. 119, 120, 124
für 200jährige8, Nr. 121 und 126 für lOOjähriges Beftehen verliehenen Säkularfahnenbänder
werden den Truppen unter militärifchen Feierlichkeiten übergeben.
Wiederholte Mord- und RaubanHille in verfchiedenen Theilen des Landes, auch in
der Landeshauptftadt, verbreiten weithin ein Gefühl der ünficherheit Unter den Gegen-
mitteln gegen die Gefahren, welche haupti^chlich von dem arbeitslos umherziehenden Volk
drohen , ift die eben jetzt vollzogene Eröffnung einer „Arbeiterkolonie** auf dem zu diefem
Zweck von einer Gefellfchaft angekauften Dornahof OA. Saulgau zu erwähnen.
Im laufenden Winterhalbjahr find an der LandesuniverHtät 1217 Studirende imma-
triculirt: die höchfte bis jetzt in einem Winterfemefter erreichte Frequenz der Hochfchule.
Dezember 9. In Schöneberg bei Maulbronn wird eine, an Stelle des alten Waldenferkirchleins,
von Leins erbaute romanifche Kirche eingeweiht.
Dezember 16. Zu Arco in Sfldtirol ftirbt L K. H. die Herzogin Maria Amalia, die am 24. Dezbr.
1865 gebome Tochter des Herzogs Philipp von Württemberg K. H.
Ein von Ihrer Majeftät der Königin geftiftetes Ehrenzeichen für weibliche Dienft-
boteu, welche bei gutem Leumund mehr als 25 Jahre in Einer Familie treu gedient haben,
kann erftmals an 406 Bewerberinnen aus dem Lande ertheilt werden.
NEKROLOG DES JAHRS 1883.
Januar 8. Eßlingen. Dr. GuTt. Ad. Riecke, ehem. Schullehrerfeminar-Rektor, Landtagsabge-
ordneter etc.
„ 19. Bei ßorkum in der Nordfee durch den Untergang des auf der Fahrt von Hamburg
nach Neu-York begrifTencn Dampfers Cimbria die Gefchwifter Augufte, Kathinka
und Georg Rommer von Biberach, erftere bekannt als „die fchwäbifchenSingvögel"*.
„ 24. Stuttgart, v. Hub er, Oberlandesgerichtsrath.
„ 24. Ulm. Eduard Leube, Kommerzienrath, vorm. Vorftand der Handelskammer in Ulm.
Februar 3. Ludwigsbnrg. Chriftian Schwenk, vorm. Rektor der Realanftalt dafelbft
„ 10. Heidelberg. Adolf Levi, Oberkirchen vorfteher, Gemeinderath , Vorrtand der ifr.
Kirchengemeinde in Stuttgart.
„ 11. Kirchheim u. T. Wilh. Gaupp, vorm. Gymnafial- und Seminar-ProfelTor.
„ 15. Lauffen a. N. Otto v. Seeger, Generalmajor im Ehreninvalidenkorps.
„ 20. Stuttgart. Jul. v. Klett, Oberlandesgerichtsrath.
März 1. Reutlingen. G. Rupp, Baurath, Erbauer des SchlolTes Lichtenftein etc.
4. Eßlingen. Frhr. Fr. W. v. Wangen heim, Oberft a. D.
„ 12. Stuttgart. Georg Gntbrod, Kaufmann und Gemeinderath etc.
„ 13. Tübingen. Dr. Adelbert v. Keller, Profeffor der germanifchen und romanifchen
Litteratur, PräHdent des Litterarifchen Vereins etc.
„ 18. Tübingen. Dr. Viktor v. Bruns, vorm. Profeffor der Chirurgie.
27. Grünhof-Stettin. Philipp Chr. Zell er, Prof., Entomolog. (Geb. zu Steinheim a. d. M.
10. April 1808.)
April 3. Stuttgart. Karl Wilh. Friedr. v. Necker, Direktor bei der K. Domänendirektion.
^ 7. Stuttgart Dr. Moriz Rapp, vorm. Profeffor der neueren Philologie in Tübingen.
IJ \ IIF(.J^PPII,
VIII
Nekrolog des Jahrs 1883.
April
Mai
Juni
Juli
7.
17.
18.
23.
10.
24.
8.
5.
17.
3.
10.
n
28.
Auguft
13.
»»
19
a
27.
Septbr.
14.
f)
19.
n
26.
Oktbr.
14.
n
17.
Novbr.
2.
Dezbr.
8.
f»
15.
n
n
»
16.
»
21.
n
21.
»
22.
1»
23.
n
29.
Akra an der GoldkOfte in Weftafrika, Herrn. Prätorius aas Stuttgart, lofpektor
der Basler Mirrionsgefelirchaffc.
Ulm. Frhr. Moriz y. Gemmingen, Landgerichts-Prändent, Mitglied der Kammer
der Standesberren.
Tübingen. Dr. Job. Georg v. Schäfer, vorm. Landgerichts-Präfident
Stuttgart. Guft. v. Hahn, Oberforftrath a. D.
Roßwag. Val. Strebel, Pfarrer und Bezirks-Schulinfpektor.
Wien. Hugo v. Schlayer, Oberftlieutenant im K. K. Generalftab (Württemberger),
im Zweikampf erfchoÄbn.
Ludwigsburg. Obermedizinalrath Dr. G. v. Seeger, vorm. Kreismedizinalrath.
Stuttgart. Friedr. Federer, vorm. Bankier, Landts^s- und Parlaments- Abgeordn. etc.
Stuttgart. Wilh. Krüger, ProfelTor am Koniervatorium für Mufik, Hofpiani/t.
Stuttgart Dr. Emil Kuli, Finanzrath, ord. Mitgl. des K. ftatiftifch-topograph. Bureau.
(Kuli war in Crailsheim als Sohn eines SchuUehrers 20. April 1824 geboren, (tudirte
in Tübingen die Kameralwi/Tenfchaft 1843—47, war 1851-55 Kameralamtsbnch-
halter in Schu/Tenried , hierauf Revil'or bei der K. Oberreohnungskammer, wurde
1864 Sekretär, 1868 Affeffor, 1873 Rath am K. ftatift-topogr. Bureau.)
Stuttgart. Julius v. Abel, Oberbaurath.
Tarafp. Theodor v. Wundt, Generallieutenant, Kriegsmini fter.
Ulm. Karl d'Ambly, Rittmeifter a. D., Fabrikant.
Oberndorf. Marcell v. Binder, Stadtpfarrer, Senior der kath. Dekane des Landes.
Ulm. Friedr. v. Hopfengärtner, Oberftabsarzt.
Stuttgart Albert v. Effich, Hofdomänenrath a. D.
Ludwigsburg. Prälat Dr. th. Albert v. Hauber, General fuperinten den t.
Stuttgart Georg Ad. v. Straub, Obermedizinalrath, Profeffor und Obertbier-
arzt a. D.
Stuttgart Wilh. Wagner, Rechtsanwalt, Direktor des Württ Kreditvereins.
Berg-Stuttgart Friedr. Neuner, ehem. Hofgärtner, BadbeHtzer.
Stuttgart Dr. Chriftoph Schwab, vorm. Profeffor am Katbarinenftift
Stuttgart Dr. Julius Hai dien, Medizinalrath , Apotheker, Vorftand des Stutt-
garter Verfchönerungsvereins etc.
Stuttgart Friedr. v. Schmidt, K. Bau- und Gartendirektor.
Stuttgart Heinr. v. Maur, Oberft a. D.
Hall. Frhr. Karl Heinr. v. Stetten-Buchenbach, Oberft a. D.
Weilheim bei Tübingen. Emil Feuer lein, Pfarrer, Schriftllteller.
Ludwigsburg. Dr. Ludw. Aug. v. Waafer, vorm. Regierungsvizedirektor, Landtags-
abgeordneter etc.
Stuttgart Dr. Karl Haas, Pfarrer a. D., Schriftfteller.
Stuttgart Friedr. Wirth, ehem. Hofebenift
Ulm. Guftav Binder, Rektor des Realgyranaliums und der Realanftalt
Stuttgart Karl Hoffmann, Verlagsbuchhändler.
' '.'^fVJ^*?^
Zwei Gedichte des 14. Jahrhunderts zur Gefchichte der Grafen ^
von Württemberg 0.
Mitgetheilt von Archivrath Stalin.
)ie im Folgenden gedruckten, unferes Wiffens bislier noch nicht veröffent-
lichten beiden Gedichte ftehen in einem, heutzutage der Stadtbibliothek zu Lindau
gehörigen, nrfprünglich ftift-kemptifchen Papiercodex aus der zweiten PläHte des
15. Jahrhunderts (1476), deffen Zufendung nach Stuttgart der großen Gefälligkeit
der Lindauer Stadtverwaltung, fowie des dortigen Herrn Stadtbibliothekars, penf.
Pfarrers Rheinwald, verdankt wird. Der ganze Codex ift, insbefondere aucli feinem
Inhalte nach, genau befchrieben im 22. Jahresbericht des hiftorifchen Krcisvereins
von Schwaben und Neiiburg für 1866, Augsburg 1867 S. 7 ff., ferner im Anzeiger
ftir Kunde der deutfchen Vorzeit Bd. 19, 1872, Sp. 302, fowie kürzer in AVürtt.
Jahrb. 1864 S. 251 ff. Auch find Partieen deffelben am erfteu und dritten Orte,
insbefondere für die Gefchichte Württembergs werthvolle von Chr. Friedrich v. Stülin
an letzterem Orte, veröffentlicht worden.
Beide Gedichte find in der, im Mittelalter fo beliebten fog. leoninitchen
Versart abgefaßt, und daß dies gleichzeitig mit den Begebenheiten, über welche
fie berichten, gefchehen fei, dürfte wohl nicht zweifelhaft fein. Wer hiitte wobl
auch insbefondere das weit bedeutendere erfte Gedicht fpäter noch gefertigt, da
Graf Eberhard der Erkuchte bereits nach einigen Jahren alles, was ihm feine
Feinde abgenommen, wieder zurückerwarb!
Das erfte Gedicht, auf Blatt 125, 126 der Handfchrift verzeichnet i hefteht
aus 84 metrifch zum Theil wenig gelungenen Verfen und bezieht fich, wie fchon
angedeutet, auf den Reichskrieg gegen Graf Eberhard den Erlauchten von Würt-
temberg vom Jahr 1310 ff., über welchen insbefondere Chr. Friedrich von Stalin
Wirtembergifche Gefchichte 3, 121 ff., fowie die oben angeführten, in den Württ-
Jahrbüchern zum Abdruck gebrachten Nachrichten zu vergleichen find. Unfere
Kenntniffe über diefen Krieg find im Allgemeinen fehr dürftig und fo find diefe
Verfe, welche uns freilich durch keine korrekt gefchriebene Handfchrift überliefert
worden find, Ichon als weitere Beftätigung bisher bekannter, nur von wenigen alten
Quellen berichteter Thatfachen nicht ohne Werth. Allein fie enthalten auch manche
Züge zur Gefchichte des Krieges, die bisher nicht bekannt waren, fo namentlich
über die Mitwirkung der Reutlinger, deren Thätigkeit im Einzelnen jedoch, wie die
folgenden Anmerkungen zeigen, bisweilen, was die Oertlichkeilen betrifft, iiidit
*) Vergl.: Denkvprfe bei mittelalterlichen Gefchichtsfcbreibern, gefamioelt von 11. Oefter-
ley, in Forfchntigen zur Deutfchen Gefchichte XVIII, 19 — 45, und dazu: üeber Denkvorfe im
Mittelalter von Dietrich König. Ebenda 559-576.
WOrtt«mb. Vlerteljahrthelte 1883. t
2 Stftlin
genügend gedeutet werden kann^ fodann über diejenige Graf Ulricbs von Helfen-
ftein, Graf Gotfrieds von Tübingen-Böblingen, Gmünds. Auch über Befitz, ins-
befondere wohl auch Lehenßbefitz und fonßige Verbindungen des württembergifchen
Grafenhaufes in diefer Zeit wird unfere Kenntnis etwas erweitert Abweichungen
von den fonftigen Ueberlieferungen finden fich faft keine vor, auf eine unbedeu-
tende Verfchiedenheit hinfichtlich einer Tagesbezeichnung wird in Anmerkung 30
hingewiefen.
Der Verfaffer des Gedichts nennt fich felbft in Strophe 76 und 77 Trüt-
wein; allem nach war er ein Reichsffcädter und zwar ohne Zweifel ein Efilinger,
indem er diefe Stadt befonders verherrlicht. Noch im Beginn des 16. Jahrhunderts
erfcheint ein Dionyfius Treytwein als Eßlinger Thorfchreiber und Chronift. Wie es
fcheint, fchloß das Gedicht urfprnnglich eben mit Strophe 76 und 77; und wurden
die folgenden Strophen erft fpäter hinzugefügt, fei es nun von demfelben oder einem
andern Dichter (vergl. auch Anm. 37). Gerade diefe letzten Verfe enthalten nur Be-
gebenheiten, welche fonft für das Jahr 1312 bezeugt find, während die Begeben-
heiten der erften größeren Hälfte des Gedichts fonft, foweit fie fich überhaupt
erwähnt finden, für 1311 berichtet werden. Die Vertragsurkunden allerdings, gemäß
denen fich eine Reihe württembergifcher Städte, wie Stuttgart, Leonberg u. C w,,
die auch in dem erften Theile des Gedichts genannt werden, an das Reich und
meift auch an Eßlingen ergaben, find erft vom Mai bis Auguft 1312 datirt, allein
es läßt fich denken, das urkundliche Datum fei eben das der folennen Ausfertigung
des Dokuments und das Verhältnis fei fchon früher begründet worden«
Bei der Richtigftellung des Textes, welche nicht nur wegen der bereits
hervorgehobenen Mangelhaftigkeit der Handfchrift, fondern auch in Folge der dich-
terifchen Schwülftigkeit de^ Stils nicht ganz leicht war und manchem Zweifel Raum
läßt, hat Herr Profeffor Dr. Wintterlin freundlichft Beihilfe geleiftet, wie auch Herrn
Diakonus Klemm in Geislingen fiir einige Mittheilungen gedankt wird.
Das zweite Gedicht, auf Blatt 128 verzeichnet und durch anderweitige
Mittheilungen zur württembergifchen Gefchichte, fowie zur Schlacht bei Sempach
vom erllteren getrennt, befteht aus 15 Verfen. Es bezieht fich auf die Schlacht bei
Döflfingen vom Jahr 1388 (vergl. Chr. Friedrich von Stalin, Wirtembergifche Ge-
fchichte 3, 344 flf.; P. F. Stalin in der Befonderen Beilage des Württ. Staatsan-
zeigers 1879 Nr. 18) und beanfprucht keine befondere gefchichtliche Bedeutung, doch
kann bemerkt werden, daß auch hier, wie nach den befferen Quellen, der 23. [nicht
der 24.] Auguft als der Schlachttag angegeben wird und daß die, freilich in ande-
ren Quellen noch höher angegebene Verluftlifte der Städter wohl übertrieben ift.
1 Jus fuerat tale , cedit ad jus imperiale
Cam caftri muris fractis nmnl a rege daris
Actenus invicta Sta^tkgarten nomine dieta,
Eßlingen iuneta nunc eft per fecula cnncta.
6 Wayblingen dura bellis fuit rnitura
Et forfan muri bellis fuerant rnituri.
Firmius [sie!] est facta, qnia fecit regia pacta
Lewenberg villa populus quique vivit in illa,
Eßlingen cunctns fertur sine crimine iunctns.
10 Eßlingen novit, pactum Nyflfen quia novit
Cives, quid dicat fers et conmittere pedetricat').
*) Bei diefer, ficherlioh verdorbenen Stelle feilte das zweite ,»novit** vielleicht „vovit"
heißen, zumal da auch fonft das gleiche Wort vom Dichter in diefer Weife faft nie wieder-
Zwei Gedichte des 14. Jahrhunderts,
' Rottenberg*) villa, degentes actenus (in) illa,
Hos EßliDgenfes vicernnt priiuitus enfes.
Per Ru'tlingenfes •) quia frangunt viribus eufes,
15 Grieningen *) prima per eos tendebftt ad yina.
Rüstungen fortcs oives virtute choortes
Ad Roram^) duxerunt, intus plures perierunt.
Jungingen ^) fracta ruit in vallumque coacta
Actenus invictos per cives nunc benedictos.
20 Nürtingen^) fracta ruit in cineremque redacta
Civibus invictis Ru*tlingen nomine dictis.
Heydeck ^ everfa manet in cineremque reverfa
Per cives pneros Rüstungen robore dnros.
Caftrum fublime Lu*chtenftein ') nunc ruit yme
25 Per cives, duros fregerunt agmine miiros.
GryfFonftain ***) muri, quamvis fuerant bene duri,
Iftis fubducti funt civibus undique rupti.
Eßlingen iuncta Bütelspach ^') eft fane cuncta.
Civibus invictis a rege poli benedictis
30 Rofenberg^') eft fracta quia fregit fortia pacta,
Cunctis vicinis hinc fubjacet ipfa ruinis.
Novit latrones Bufek^') et vifpiliones
holt wird; der Sinn der Stelle wäre dann etwa: weil die Stadt Neuflten (? cives Fyften) den
Unter werf ungs vertrag gelobt hat, fo weiß Eßlingen, was das Gefchick fagt und — ?
*) Rothenberg OA. Cannftatt. Vergl Anm. 12.
') Es fcheint „TuHlingeufes" zu fteben, was jedoch dem Sinne nach eine unmögliche
Lesart ist.
*) Daß die Reutlinger fich auf Markgröningen geworfen hätten; ift fehr unwahrfcheiri-
lieh, auch kommt diefes im fpäteren Verlaufe des Gedichts nochficher erwähnt vor. Sie könnten
einen Streifzug in die Gegend jenfeits der Alb gemacht haben, wo ja die Grafen von Berg Sclielk-
liugen Verbündete Graf Eberhards waren und die alt württemberg-grüningifche Burg Grieniiigen
(OA. Riedlingen), deren Gefchichte um diefe Zeit ziemlich dunkel ift, damals zu Graf Ebt^^rbard
in Beziehung geftanden haben mag.
*) Rohr O.A. Stuttgart, delTen Gefchichte gleichfalls um diefe Zeit nicht feftfteht, dm
. aber erft ipäter in eigentlich wlhttembergifchen Befitz kam, könnte bei einem Zug der Ht^titlinger
gegen die Stuttgarter Gegend immerhin Gegenftand eines Angriffs gewefen fein, allein ^wifdien
Grieningen (OA. Riedlingen) und das alsbald folgende Jungingen paßt es nicht gut hinein, es muß
wohl ein abgegangener oberfchwäbifcher Ort diefes Namens gemeint fein.
•) Jungingen, hohenzoller. OA. Hechingen, nur einige Stunden von Reutlingen entfernt,
könnte gleichfalls von diefer Stadt aus überzogen worden fein; an Jangingen OA. Ulm il'e
weniger zu denken.
^) Die Verbrennung Nürtingens in diefem Kriege ift ein wichtigeres, durch fonftlge
Quellen nicht bezengtes Ereignis.
®) Nach Wirt ürkundenbuch 2, 138 wird in der Gegend von Pfullingen, Überftettcn,
Groß- Klein- Engftingen, Oedenwaldftetten, Orten der Oberämter Reutlingen und Mllnfingcn, ein
im 12. Jahrhundert erwähnter, jetzt nicht mehr zu ermittelnder Burgfitz Haidek venmithet.
i •' ■. *) Jm Jahr 1389, nach dem Städtekrieg, wurde Lichtenftein (OA. Reutlingen), in d^ßen
; Befitz Heb Reutlingen gefetzt hatte, von Württemberg als ein oflfenes Haus und lachen unge-
ifprochen, dürfte fomit fchon älterer Lehensbefitz des gräflichen Haufes gewefen fein.
^°) Im Jahr 1331 war Albreeht von GreifTenftein (abgeg. Burg bei Holzelfingen OA. Reut-
lingen) württembergifcher Landrichter zu Cannftatt, und fo mag fein Gefchlecht itu Jahr 1311
bereits zum württembergifchen Lehensadel gehört haben.
i>) Die auch fonft, aber ohne genauere Zeitangabe, berichtete Zerftörung des württem-
bergifchen ErbbegräbnüTes zu Beutelsbach (OA. Schorndorf j dürfte auch nach den vorliegenden
Verfen, welche hier wohl nur von Begebenheiten des Jahrs 1311 fprechen (f. Vorbemerkung),
. in diefes Jahr zu fetzen fein und wie die genannten Städte, auch Beutelsbach fleh an daa Heicb
und Eßlingen ergeben haben.
'*) Da eine pafleüde Oertlichkeit dieses Namens nicht auffindbar ilt und unmittelbar vor-
her Beutelsbach genannt wurde, ift die Annahme vielleicht nicht ganz unzuläüig, es iei Koteuberg
ftatt Rofenberg zu lefen, der Name des unmittelbar unter der Burg Wirtemberg gelegenc^n bereits
* Anm. 2 genannten Ortes : die beiden Stellen wären dann fo zu deuten : die RotheiibergL*r I tvien
* zuerft von den Feinden Eberhards nur befiegt, als fie dann aber den mit ihnen güfchlofrcnen
' Vertrag nicht gehalten, fei ihr Ort auch noch zerftört worden, und zwar fei beides im Jahr vor
der Einnahme der über dem Ort thronenden Stammburg gefchehen. Vergl. auch db bei 8t;llin
a. a. 0. S. 130 Anm. 1 gedruckte Quellenftelle : civitates imperii deftruxerunt oppidum in Mi>nte
' rubro prope arcem Wirtemberg anno 1310 [irrig ftatt 1311].
'') und ^*) Einen fieberen Anhaltspunkt Hir die Deutung Vaihingens, ob die jetzige
OA.Stadt oder das Pfarrdorf AO.Amts Stuttgart gemeint fei, gibt die fonitige bekannte Ue-
Stalin
Vahfngen'^) inncta oomiti per fecula cuncU.
Spitzenberg") ftravit comea Vlricus, fuperavit
35 Kfichen^") predictus Helfenftain nomine dictns.
Za/felftain '') muri facti funt muri**) ruituri
Per comitis fortem Gotfridi*^ robore fortem.
Et comes intendit Richtenberg '^) furomam''), pependit
Hec ex terrore magno fimul atque timore.
40 Si Gamundenfes in maribns'*) ordine cenfes,
Schorndorf pacta tnlit ipfius enfe coacta.
Walthufen*") capta fo/Toribus undique fracta
Est per fo/Tores, Gamnndia colit honores.
Backnanc*^) dicata fertnr nunc fnbpeditata
45 Winfperg invicto Oonrado nomine dicto.
Richenberg"*) capta nunc eft, [? iam] fecerat acta [? apta]
Viribus invictus de Winfperg nomine dictus.
Marckpach'") preclara comiti fine nnmine cara
Civibus eft capta, comiti Hne nomine capta [? rapta].
50 Afperg'') aftralis mons altior imperialie
Gru'ningen '*) innctns nunc eft per tempora cunctus.
£[n] jacet in cella qui fuxit duicia mella
Favi fcutella, victus per fortia bella
Eft in viscella claufns per belia novella.
55 Omnia caftella fregerunt dura duella,
Murantur mella comitis fervente patella,
£n fua limella (?) fufcantnr per mala bella.
fchichte diefer Orte nicht; Graf Konrad von Vaihingen erfcheint allerdings als Thcilnehmer des
Kampfes gegen Graf Eberhard, doch ift nicht Heber, daß er die Stadt Vaihingen im Jahr 1311
noch befeflTen, da fie 1339 aus öttingifchem BeOtz an WOrttemberg kam. Bufek ift nicht zu er-
mitteln, allein nicht weit von der OA.Stadt Vaihingen bei Oberriexingen befand (Ich einft eine
Burg Tufeck oder Taufeck (OA.Befchr. Vaihingen S. 212). So ließe fich vielleicht annehmen,
es liege hier ein Schreibfehler der Handfchriit vor: Bufek ftatt Tufek, und der Sinn der
Stelle fei: Tufek habe Räuber und Leichengräber kennen gelernt und bleibe dem Grafen von
Vaihingen — der ähnlich wie einige andere der genannten Theilnehmer am Kampfe gegen Eber-
hard zuzugreifen verftanden — ftir alle Zeiten verbunden.
^') und '") S^itzenberg und Kuchen (OA. Geislingen) früher helfenfteinifche Burgen
bezw. befeftigte Orte, waren feit dem Jahr 1304 wfirtterabergifch ; die Theilnahme eines Uelfen-
fteiner Grafen am Kriege gegen Graf Eberhard ift im Allgemeinen auch fonft bezeugt
<^ Die damaligen Herren Zavelfteins (OA. Calw) lind nicht ilcher bekannt; im Jahr
1342 foU es von Paul von Gttitlingen an Götz von Tübingen verkauft worden fein.
**) Dem Versmaß zufolge follte ftatt des zweiten „muri** ein einfilbiges Wort, wie
„nunc**, ftehen.
'*) Dies ift der auch fonft als Theilnehmer am Kriege und zwar in der Eigenfchaft
eines Hauptmanns der Eßlinger bekannte Graf Gotfried von Tübingen-Böblingen.
*^) Burg Richtenberg, dereinft auf dem öftlichen Ausläufer des Afpergs gelegen, war im
Jahr 1808 mit Afperg von Graf Ulrich von Tübingen- Afperg, einem Gefchwifterkind des eben
genannten Gotfried, an Graf Eberhard verkauft worden; bei der Uebergabe Leonbergs an
Eßlingen und das Reich im Jahr 1312 wurde beftimmt, daß diefe Burg gebrochen und nicht mehr
gebaut werden folle.
*i) Ob nicht „fummo"* zu lefen und zu „terrore" zu beziehen? In diefem Fall wäre nach
„Richtenberg" ein Semikolon am Platze.
*') Hier ift ein Wort nicht zu entzifTem, den Buchf^ben nach wäre etwa „muarinibos*'
zu lefen; ob vielleicht in der Vorlage der Handfchrift „in maribus**, „in acribus**, ftand?
*•) Waldhaufcn OA. Welzheim, am Wege von Gmünd nach Schorndorf, war längft
würtiembergifcher Beßtz.
'*) Backnang ergab fleh laut Urkunde vom 28. Augiift 1312 an Efilingen und das Reich;
nach unferer Quelle liegt die Annahme nahe, Konrad von Weinsberg, der kaiferliche Heerführer
in diefem Kriege, habe vom Kaifer zur Belohnung für feine Leiftnngen die Stadt überlaflen er-
halten, doch wäre dies dann nur ganz vorübergehend gewefen. üebrigens läßt Ach die Stelle
auch von einer einfachen Uebergabe an Konrad (im gewöhnlichen militärifchen Sinne) verliehen.
*') Reichenberg, OA. Backnang, damals feit einiger Zeit württembergifch.
^) Marbach OA.Stadt, auch nach anderen Quellen im Jahr 1311 zerJlört
") und ^) Die Burg Afperg wurde auch anderen Quellen zufolge gleichfalls im Jahr
1311 zerftOrt. das oenachbarte MarkgrOningen ergab fich dem Reiche, welchem auch der Afperg
hätte verbleiben follen.
Zwei Gedichte des 14. Jahrh anderes*
Annis millenis tricentis corpore Chriilj
Bis fex minus**) uno cives tarn fortiter ifti
60 Septenis Junyqu^ calendis tempore May
Wirtemberg caftra pagnabant vicibus ÜXis
Tercentumqne quidem et hoftes fubctibnere "^),
Quidam funt capti plures moriendo fubacti,
Banirie capte volitant trunoo fatis apte.
65 Sors comitem ftravit Eberhardum, qui fiiperavit
Qaatuor inrignes Romano nomine reges,
Rudolfas primns, Adolfus et ecce fecundua
Tercias Alberthas, Hainricns erit quoque quartua ^').
Wirtemberg caftrum fublime nitobat ut a^um,
70 Nunc eft calTatum de oivibus anichilatum,
Tu Julio menfe'*) Wirtemberg frangitur etife.
Eßlingen dicta bona manfio ßt benedicta,
Cives invicti vivant intus benedicti.
Per mundi curfum tendant cum nomine") rarAmif
75 Hos fanctum flamen benedicat firmiter, amen,
ünus fecerat iftos verfus nomine Tru*twcin,
TruHwein nomine verfus iftos fecerat udub.
WilTenburg •*) caftrum, quod muris eminet aftruraj
Civibus eft captum fub foleo (?) luce eoactam.
80 In Mayo menfe Ramfe'^ caftrum frangitur enfo
Civibus invictis Eßlingen nomine dictiSf
Muelhufen** capta manet urbs armisque coacta
Civibus invictis nunc et femper benedictts«
Qui fuit in bellis Gröni[n]gen^ tempore rebellia,
IL
1 Ab incarnato milleno centum tripl[ic]ato
Et octoginta cum octo dinumerato
Comes pugnavit, vere duo milia ftravit
Wirtemberg dictus, qui tunc fuerat benedictuSf
5 Florens ut nardus cui nomen est Eberhardus^
Stravit tarn nobiles quam cives imperialoa.
Hanc pugnam magnam factam fcimus prope Wilam,
**) Die Stelle ift verdorben, es fcheint nach nhis** nConuinia'' oder ^cominita'' zu ftehen, was
aber keinen Sinn gibt. Da nun iSll als das Jahr der Begebenheit fellfteht, da ferner wcnigftens
denkbar ift, daß die Ziffer VI der Vorlage der Handfchrift irngerweifc ala ^co" gciofen warde, und da
endlich die Umfchreibung „bis sex minus uno** fiir „undecim*" bei den Vt^rfemachern joner Zeit mchca
Auffälliges hat, fo wurde jene Konjektur oben in den Text gefetzt, obgleich bei derfelben mit der
Länge und Kürze der Silben etwas gewaltfam verfahren werden muß.
^) Nach anderen Quellen begann die Belagerung des Schloffes Württemberg am 5. Mai
1811 und fand am 22. d. M. ein Ausfall aus der Burg ftatt, welcher an 400 Leuten des Grafen
das Leben koftete. Auf letzteren Kampf werden auch diefe Zeilen anfpielen, nur würde fieh
nach ihnen VII kalendis Junii = 26. Mai als Kampftag ergeben.
'^) Die Stelle ift nicht deutlich; K. Heinrich war das vierte Reiehsoberhaupt, mit dem
Graf Eberhard in Kampf gerieth, daü er ihn jedoch früher einmal überwunden habe odcr^ was
wohl allein angenommen werden könnte, feinen Truppen zuvor in diefem Kampf eine Sehlappe
beigebracht habe, ift wenigftens nicht bekannt.
**) Nach anderen Quellen am 23. d. M.
^ Wohl richtiger: „cum numine": mit Gottes Hilfe.
**) und '^) die Feften Weifienburg auf dem Bopfer bei Stuttgart und die Bur^ Rema
(Remseck bei Neckarrems, OA. Waiblingen) wurden auch nach anderen Quellen im Jahr 1312
von den Feinden Graf Eberhards zerftört.
»•) Am 10. Mai 1312 hatten die Eßlinger ihr Feldlager vor Mühl hänfen OA. Cannftatt
(Stalin 3, 129 Anm. 2).
^) Diefer metrifch kaum zu rechtfertigende Hexameter, nach welchem eine Fortfetzung
des Gedichts weggeblieben fein muß, dürfte lieh auf den Dichter beziehen , der vtelkicht im
kaiferlichen Heere vor Markgröningen lag, um welch' letztere Stadt übrigens, foweit lonit be*
kannt, ein eigentlicher Kampf nicht ftattfand.
Bpya
Corruttut ifti rey^^) yigilia Bartholomei,
Sed comitis üliiis cum illo tuno ÜZdalricus
10 AggrelTus hoftea viriliter atque perpe/Tns
Et ex hoc mortem fic tuens utique fortem,
Lud wie i ftorem Bavari relfquens nxorem
Ex eaquQ filium magnaniiiiiiim atque benignum
Nee non nepotem, ut bec et alia notem,
15 In hya non tardus nominans et hos Eberbardus.
Nach diefem Gediebtc kommt ein anderes von gleicher Größe über einen
Brand zn Konrtanz im Jahr 1398, worauf die Notizen folgen:
Anna domini MCCCIP Judei fuerunt oeeifi et combufti am Deckerberg
prope villam Tettingen fobloßberg et magna mortalitas poft in fecnndo anno
circa fefiiim Mathie.
Item anno domini M^CCC^lIö venit terrei motus magnus in Apprili.
Daran reihen fich weitere über Begebenheiten der 60er Jahre des 14. Jahr-
hunderts. Die Nachricht einer Judenverbreimung an der Teck im Jahr 1302, fomit
die erfte Judenverfolgung im heutigen Württemberg, ift unferes Wiffens fonft nirgends
überliefert. Daß da& herzoglich teckifche Kirchheim fchon feit älterer Zeit ein Sitz
von Jtidcn war^ geht übrigens daraus hervor, daß diefelbcn im Jahr 1329 hier eine
Schule hatten (OA.Befchr. Kirchheiiu S* 153), Die fragliche Judenverfolgung fchließt
fich vielleicht an die große an, welche fich im Jahr 1298 von Franken und Bayern
nach Oefterreich wälzte und über 100 000 Juden hingerafft haben foU (H. Grätz,
Gefchichte der Juden, VK, Leipzig 1863, S. 270). Speziell vom Jahr 1302 ift fonft
allerdings keine Judenverfolgung bekannt.
Graf Wilhelm von AFpdrg als Krieger und Hofmann in Neapel.
Von Obcrftiidieiirath Dr. W, Heyd in Stuttgart.
Dag Gefchlecht der Grafen von Afperg, bekanntlich ein Zweig des Tübinger
Pfalzgrafenhaufes, ftarb fchon im vierzehnten Jahrhundert aus. Es hatte weder das
Stammgebier, von welchem es feinen Namen trug, noch die Stadt und Burg Beil-
fteinj auf die gb fich fehl ießl ich zurückgezogen, bis zuletzt behaupten können; beides
war kaufweife an das Haua Württemberg übergegangen. Von 1340 ab verliert fich
jede Spur von Sproflen diefes Gefehl echte in der Heimat. Aber von den drei Brüdern,
welche Beilftein verkauft hatten, taucht der mittlere, Wilhelm, unvermuthet wieder
auf im Königreich Neapel
Dort war Robert von Anjon nach langer friedlicher Regierung 1343
geftorben und der Thron feiner jungen Enkeltochter Johanna anheimgefallen.
Diefe lebte mit einem Vetter aus dem ungarifchen Zweige der Anjou's Namens Andreas
in einer freudlofen Ehe, welcher die nächtliche Erdroffelung des Gemahls am 20. Auguft
1345 ein jähes Ende bereitete. Sein älterer Bruder König Ludwig von Ungarn
*■) Es fcheint „Teg:i" zu ftobon^ allein dies gibt keinen rechten Sinn, während: „es gehen
jene Schuldigen [d. h, die Eberhard fmndliclicn Angreifer, tarn nobiles quam cives] zu Grunde",
ganz im Sinne des den vvürttenbergifcJien Grafen freundlichen Dichters liegt
-r 14
Oraf Wilhelm Ton Afperg in Neapel. 7
klagte Johanna als Anftifterin oder doch Mitfchnldige bei dem Mord an nnd kam
mit einem Heer nach Unteritalien ^ nm den Bruder zu rächen. Der Zwiefpalt der
Adelsparteien machte ihm die Eroberung leicht; und es blieb der jungen Königin
bald nichts anderes mehr fibrig als die Flucht in ihre GrafTchaft Pro?ence (Januar
1348); wohin ihr neuer Gatte Herzog Ludwig von Tarent nachkam. Aber
kaum war der König von Ungarn in fein Land zurückgekehrt; fo regte fich unter
dem Adel und der Bürgerfchaft Neapels die Anhänglichkeit an das angeftammte
FürftenhauS; zumal da die fremden Kriegsvölker übel hausten. Johanna und ihr
Gemahl; der jetzt auch den Königstitel angenommen, landeten wieder bei Neapel
(31. Auguft 1348) unter großem Jubel der Bevölkerung. Durch den Verkauf von
Avignon an den Papft und durch die aufopfernde Beihilfe des reichen Flore ntinerg
Niecola Acciaiuoli waren auch die Mittel befchafift worden, um 18 genueHfebe Kriegs-
fchiffe zu miethen und 128 Fähnlein deutfcher Kelter in Sold zu nehmen '}. Ob
nun Graf Wilhelm von Afperg bei dem jungen Königspaar fchon vor dem
Aufbruch desfelben aus der Provence Dienfte nahm oder erft; in" Italien fich von
ihm anwerben ließ; ift ungewiü; im letztern Falle hätte er wahrfcheinlich zu der
Söldnerkompagnie des Herzogs Werner von Urslingen gehört, welche Acciaiuoli für
Ludwig und Johanna zu gewinnen wußtet, nachdem fie früher auf ungarifcher
Seite geftanden. Ludwig von Tarent befeftigte zuerft feine Herrfchaft in der Stadt
Neapel felbft, dann wandte er Heb nach Apulien, wo viele Städte und Burgen in
Feindeshand waren; lange belagerte er das als ehemalige Saracenenkoloute aus der
Staufenzeit bekannte Lucera ^), aber der Statthalter des Königs von Ungarn, welchen
die Italiener Gorrado Lnpo nannten — er war deutfchen Stammes und hieß wahr-
fcheinlich Wulfort — , fammelte ein Entfatzheer auf feiner Burg Gaglionefi fiidweft-
lich von Termoli. Um nach Lucera zu kommen, hatte diefes Heer ein geljirgigee,
von vielen Gewäffern durchzogenes Terrain zu palfiren. Ludwig von Tarent ver-
fuchte ihm den Weg zu verlegen durch eine Abtheilung deutfcher Söldner. Ale
deren Führer nennt der Chronikfchreiber Domenico von Gravina den Werner von
Urslingen und einen italienifchen Baron, den Palatino von Altamura; der Florentiner
Matteo Villani dagegen ftellt an die Spitze dieferSchaar den Grafen von Mtoorbino
(Minervino) und den „conte di Sprech tedesco"*); worunter ohne Zweifel unfer Graf
Wilhelm von Afperg verftanden werden muß. Der Widerfpruch beider Berichte
mildert lieh infofern um ein Gutes, als der Palatino von Altamura und der Graf
von Minorbino identifch fiod; nur was den deutfchen Führer betriflFt, gehen die
beiderfeitigen Angaben auseinander. Wir werden wohl dem Gravina, welcher initfen
in diefen apulifchen Kriegsbegebenheiten zum Theil als Augenzeuge ftand, Recht
geben und annehmen mfillen, jener Deutfche fei Werner von Urslingen gewefen.
Dem Villani ift wahrfcheinlich eine Verwechslang mit einer andern Paßverle^^ung
begegnet, bei welcher der Graf von Afperg eine Rolle fpielte, wie wir gleicli ielien
werden. Corrado Lupo umgieng die ihm entgegengefchickte Heeresabtheiltiiig^ be-
freite Lucera von dem Belagerungsheer und fetzte fich in Foggia feft Ludwig^ von
^) Tanfanf, Niccola Acciaiuoli (Firenze 1863) p. 215.
*) Matteo Villani, Cronica ed. Drag^omanni 1, 26.
')• Villani I. c. p. 45 ff. Dominici de Gravina chronicon in der Raccolta di varie crr*nfche . < *
di Napoli 3, 262 ff. Die Benennung Nocera de! Saraceni bei dem elfteren darf nidit 7,u der
Meinung verleiten, als fei Nocera dei Pagani zwifchen Neapel und Salerno gemeint. Nach dem
ganzen Zufammenhang hat Villani nichts Anderes im Ange als Lucera und Gravina nennt un-
zweideutig „civitatem Luceriae in Gapitanata** als den belagerten Platz.
*) Gravina p. 272. Villani p. 47 f.
8 Heyd
Tarent aber wagte es nielit länger, fich mit den ftarken Streitkräften der Ungarn
in Apulien zu meOeu und zog Hefa allmählich wieder nach Neapel zurück^).
Ermuthigt durch den Rückzug des neapolitanifchen Heeres, dann durch den
Verrath Werners von Urslingenj mit delTen Uebertritt fich die Zahl der deutfchen
Söldner auf Seiten der Ungarn wefeT^tlicb verftärkte, und endlich durch die Ankunft
des Woiwodcn Stephan von Siebenbürgen mit neuen Hilfstruppen befchloß Corrado
Lupo im Friihjalir 1349 zum Angriff überzugehen und rückte über Benevent gegen
Neapel vor. Ludwig von Tarent fandte ihm über 500 Mann entgegen, um ihm den
Gebirgsübergang in der Gegend der berühmten caudinifchen Päffe ftreitigzu machen.
Zwei Deutfche ftaaden an der Spitze diefer Schaar, welche Gravina „comes de
Afpergo et Bamberlingerius" nennt ^. Vom zweiten derfelben wiffen wir nichts
weiter zu Tagen, als daß er noch im Jahr 1357 mit 200 Söldnern im Dienft Ludwigs
von Tarent 2U Meintia ftand^); der erde ift unfer Graf Wilhelm von Afperg,
Sehr mit Unrecht behauptet Villani, der von diefem Corps gar nichts weiß, die
Ungarn haben auf ihrem Zug keinen Widerftand gefunden*), vielmehr vertheidigten
Ludwigs deutfche Söldner den durch einen Graben und Pfahlwerk befeftigten Eng-
pal] tapfer und gaben ihn nur nach hartnäckigem und blutigem Kampf den Ungarn
preis, welche nun überArpaja (cafale Arpadii), Arienzo (Burgum Argentii), Cancello
und Acerra fengend und brennend in die Terra di Lavoro vordrangen. Zwifchen
Averfa und Neapel bei dem Dorfe Melito, nur vier Miglien von der Hauptftadt,
kam es zu einem Zufammenftoß zwifchen den beiden Heeren (6. Juni 1349). Die
Kriegskunft der großen deutfehen Bandenführer, des Herzogs Werner von Urslingen,
des Grafen Konrad von Landau und Anderer, die dem ungarifchen Heer zur Seite
Aanden, wußte die unbefonneu vorftürmenden neapolitanifchen Barone in ein Netz
zu verwickeln, aus welchem zn entrinnen fchwer war^). Mit den meiften derfelben
gerieth auch der „conte di Sprech tedefco" d. h. Graf Wilhelm von Afperg,
einer der wenigen Deutfchen, welche im neapolitanifchen Heer kommandirten , in
Gefangenfcbaft, wurde aber wieder losgelaflen, freilich ohne Waffen und Pferd ^).
Zum Glück für Ludwig von Tarent verfolgten die Ungarn ihren Sieg nicht.
Den in ihrem Sold ftehcuden deutfchen Banden war Gelderpreffung und Plünderung
das Hauptaugenmerk; nachdem fie das Land ausgefaugt, zogen üe nordwärts ab.
Als die Ungarn Hch von ihnen verlaffcn fahen, wichen fle nach Apulien zurück
und ihre Sache gerieth ios Stocken, bis ihr König Ludwig noch einmal perfönlich
in Unteritalien erfchien (Frühjahr 1350) und das Land von einem Meer zum andern
unter ftets wachfendem Anhang fiegreich durchzog. Endlich gelang es der päpftlichen
Kurie, die fich von Anfnng an in den Streit der Könige einzumifchen gefucht, doch
noch einen Ausgleich herbeizuführen, welcher beiden auferlegte, das Land zu räumen,
bis der Papft dariiber eudgiltig entrchieden hätte, ob Johanna fchuldlos lei oder
nicht; fiele der Spruch zu ihren Gunften aus, fo foUte üe mit ihrem Mann das-
Königreich Neapel wieder an fich nehmen dürfen und blos 300000 Goldgulden
Kricgakoften dem Gegner zahlen, im andern Fall follte das Reich dem Ungarn-
könig gehören. Im Begriff, auch das kleine Littoral um Neapel her, welches ihm
die Fortfchritte des Feindes übrig gelaffcn, zu räumen und vorerft in Gaeta Aufent-
') Gravioa p. 279. 284, ViUani p, 49,
=*) Gravina p. 358.
4 Taüfani J. c. p, 117.
*) Villaoi p. &5,
*} Gravina 3Ö4-8. Villani p. 66—58.
*) VilJani p. 51, 5Ö»
Graf Wilhelm Ton Afperg in Neapel. 9
halt zu nehmen^ verfugte das neapolitanifche Königspaar noch am 1. Oktober zu
Proeida^), daü die Auszahlung aller Gehalte, welche auf die Steuern angewiefen
feien, fuspendirt werden folle. Diefes Dekret führt uns wieder auf unfern Lands-
mann zurück. Denn es befagt, einzig dem Grafen Wilhelm von Afperg (ge-
nerofo Guillelmo comiti de Afperch) folle fein Gehalt (provifio) aus den eingehenden
Steuern fortgezahlt werden. Hatten auch die Kriegsereigniffe, bei welchen wir den
Grafen betheiligt fahen, einen unglücklichen Verlauf genommen, fo fchlug doch
der König die treuen Dienfte desfelben hoch an, um fo höher als er mit Werner
von Urslingen gegentheilige Erfahrungen gemacht, und fo forgte er denn aus befon-
derer Dankbarkeit dafür, daß es dem Fremden, der damals wenigftens noch keine
eigenen Befltzungen hatte, nicht an den Mitteln zum Lebensunterhalt fehle. Ueber-
haupt fcheint der König an ihm Gefallen gefunden zu haben; denn das Prädikat
„focius nofter" in der Urkunde beweist, daß der Graf in die nähere Umgebung des
Hofes gezogen war.
Die Abwefenheit des Königspaars aus Neapel dauerte nur wenige Monale;
durch Vermittlung des Papftes kam ein Friede zu Stande, laut deffen der König
von Ungarn feine Anfprüche auf Neapel aufgab; die fremden Garnifonen zogen nach
und nach ab und es traten verhältnismäßig ruhigere Zeiten ein; Ludwig von
Tarent konnte fogar daran denken, mit Hilfe einer ftarken einheimifchen Partei
die Infel Sizilien wieder den Aragoniern zu entreißen, weshalb er eine Zeit lang
(24. Dez. 1356 bis 30. Aug. 1357) in Meffina Hof hielt. Er ftarb aber, ohne diefes
Ziel erreicht zu haben, im Mai 1362. Noch in diefer friedlicheren Periode war
Graf Wilhelm von Afperg um den König als „focius coUateralis" und folgte dem-
felben auch nach Meffina. Dort zeigt fich die letzte Spur von ihm, indem wir in
einem königlichen Diplom vom 30. März 1357 unter den Zeugen feinen Namen
(Guillermus comes de Afperth) lefen ; auf einem andern, das der König am 8. Sept,
1354 in Neapel ausftellte, hatte er unmittelbar neben dem berühmten Walter von
Brienne, Herzog von Athen, und dem bekannten provengalifchen Baron Baimond
de Baux unterfchrieben: Guilielmus comes de Afperg, theotonicus de Alamania*),
Seine Stellung innerhalb der Ariftokratie des Königreichs wurde gewiß nicht wenig
dadurch befeftigt, daß er fich mit Elifabeth, Tochter des Grafen von Tricarico
aus dem Haufe San feverino, verband, welche in erfter Ehe mit Tommafo d'Aquino,
Grafen von Loreto, verheiratet gewefen war und eine halbe Baronie gemeinfam
mit einem Sohn erfter Ehe befaß ^). Ob er felbft die Graffchaft bekam, welche ihm
der König verfprochen, fleht dahin; unterdeffen bezog er Revenuen aus den Gefällen,
welche in der Handelsftadt Gaeta von Waaren erhoben worden*).
Daß Graf Wilhelm von Afperg je wieder nach Deutfchland zurückkehrte,
ift unwahrfcheinlich; noch weniger wird man annehmen dürfen, daß die im Lichten-
thaler Nekrolog als geftorben aufgeführte Gräfin Elifabeth von Afperg*) identifch
fei mit der Elifabeth von Sanfeverino, die er geheiratet Was aus dem Bruder
Wilhelms, Johann, geworden, der von 1340 an gleichfalls nicht mehr in württem-
^) Regeft bei Minieri Kiccio, Studt ftorici IV fafcicoli Angioini delF archivio della regia
zecca di Napoli (Nap. 1863) p. 33.
') Diefe beiden Urkunden ftehen bei Bnchon, Nouvelles recherches hiftoriques sor la
principantö fraoQaife de Mor6e I, 1. p. 83 not. II, 1. p. 143.
*) Minieri Riccio, Notizie tratte da 62 regiftri Angioini (Nap. 1877) p. 130. Ammirato,
Famiglie nobili Napoletane 1, 157 (diefes letztere Buch ift mir niciit zur Hand, ich verdanke da9
Citat dem Archivvorftand in Neapel, Herrn Bartolommeo Gapallo).
*) Minieri Ricoio, Notizie p. 130 f.
^) Schannat, Yindiciae literariae 1, 171,
10 Schreiben des Herzogs Ulrich yod Württemberg an Kaifer Maximilian I.
bergifchen Urkunden genannt wird; weiß man nicht. Kaum wird er es fein, eher ein
Sohn gleichen Namens, der bei dem zweiten Zug Karls IV. nach Italien (1368—69)
in des Kaifers Umgebung- erfcheint, kaiferliche Urkunden mit unterzeichnet und für
geleiftete Dienfte mit taufend Goldgulden belohnt wird^).
Eigenhändiges Schreiben des Herzogs Ulrich von Württemberg
an Kaifer Maximilian 1.^
Mitgetheilt von Archivfekretär Dr. Schneider.
Aller gnedifter kaifer, mein vnderthenig vnd gantz willig dinft feiend eiwer
kaiferlichen maieftatt alzeitt zuuor berait. Allergnedifter herr, mich langt an, wi
ich gegen eiwer maieftatt dargeben fei, als folt ich auf eiwer mt lalTen halten oder
ftrai£fen vnd eiwer mt an ierm leib vnderften zu befchedigen ; will mich gedfincken,
ich fte deshalb in vngnad gegen eiwer mt. Aller gnedifter herr, ich fag alfo darzu,
mitt ziehten vor eiwer mt zufchreiben, wer das von mier fagt, der leigt mich an
als ain verzweifelter verreterifcher gots boswicht, er fei wer der woll, dan ich bin
all mein tag mitt foUichen bofen ftncken nie vmgangen, vnd wann ich fchon yirwar
wift, das mier eiwer mt ftwerlich vngnedig wer, fo woltt ich doch darfor ffein, fo
weitt mier mein hals raicbt, vnd difelb vngnad nitt anfehen; kint ich nitt mer, fo
wolltt ich doch treilicb warnen. Aber di gots boswicht, di fo gar fchantlich an
mier gefarn haben, di haben all iern anhang an derfelben land artt, kinden das
halten vnd ftraiflFen wol zurichten; dan fy wiffen wol, das kain weg ift, damitt fy
eiwer mt hocher gegen mier bewegen mögen, wan darmitt. Di morderei vnd ver-
reterai ift nitt auszugrinden, darmitt das boswichts volck mitt mier vmget Ich wais
ach wol, das fi gutt firderer bei eiwer mt haben; fy haben fei vnd eer vergeffen,
vnderftends alfo naufi zutrucken. Allergnedifter her, ich wais, das ain große pratick
verbanden, das fich meine widerwerti^en in ainer großen anzal znfamen verbunden
haben vnd mich vnderften wollen zuiberziehen , land fich ach mercken, fi wollen
mich lants vertagen. Allergnedifter herr, nun will ich mich dermas dargegen fchicken,
das menicklich foll fehen, das ich mich nitt gern will veriageu laflcn; allain eiwer
mt las mich nitt verfagen vnd fei mier ain gnediger herr. Wan eiwer mt etwas
von mier gefagt wirtt, eiwer mt zaig daflblbig mier an; kan ich dan nitt gut ant-
wurt darzu geben, fo las dan eiwer rat her ftreichen^) vnd thie mier was mier
laid fey. Mein hantt. Datum Stutgart uf freitag nach der fasnacht [3. Maerz],
Eiwer kaiferlichen maieftatt armer vndertheniger diner
Virich hertzog zu Wirttenberg etc.
Auffchrift (gleichfalls von des Herzogs Hand):
Dem aller durchleichtigiften grosmechtigen hern Maximilion,
romifchen kaifern, meinem allergnediften herren zu aigner hantt.
Bemerkung von gleichzeitiger Hand: enntfchuldigung ftraiffung auf den
kaifer. 1514. Wirten berg.
») Böhmer-Huber, Regeften Kaifer Karls IV. Nr. 4647 (?), 4672 (?), 4693, 4701, 4718,
4721, 4724, 4728, 4730, 4737, 4741.
*) Unter Akten der vorderöfterreichifchen Regierung in das K. Staatsarchiv gekommen.
Die Originalität wird bewiefen durch das noch aufgedrückte Petfchaft des Herzogs, die Eigen-
händigkeit durch die Bemerkung „mein hantt** und durch die Vergleichnng mit echten Unterfchriften.
•) Sich rafch bewegen; vergl. Landftreicher (Schmeller).
fBß^^JtL U\M
'"-■ ■^^J^.lLJ.i^J»«- P^ü
11
Aus den Lebenserinnerungen von Auguft Ludwig Reyfcher.
(Mitgetheilt von E. Riecke.)
Vergl. Vierteljahrshefte IV S. 16 ff.
FrUgahr 1848.
Die nationale Bewegung des Jahres 1848 kam nicht ganz unerwartet
und unvorbereitet. Nicht blos die deutfchen Gelehrten-Verfammlungen unterhielten ge-
wüJermaflen ein Band der Gemeinfamkeit, wenn fchon zunächft auf wiffenfchaftlichen
Gebieten, auch die Landtagsmitglieder benachbarter deutfcher Staaten waren hin und
wieder zufammengetreten , um Geh über eine gleichmäßige Richtung ihrer Thätigkeit
zu verftändigen. Die Vorgänge in Hannover und Schleswig-Holftein weckten den
nationalen Gedanken aufs neue. Auch in Preußen begann es fich zu regen. Der von
Friedrich Wilhelm IV. mittelft des Patents vom 3. Februar 1847 berufene Vereinigte
Landtag, an fich eine fehr ungenügende Schöpfung, führte doch die Bewegung vor-
wärts, als der erfte Schritt zu einer den ganzen preußifchen Staat umfallenden Be-
präfentation *). Mit dem 1. Juli 1847 begann unter der Redaktion von Gervinus
in dem. Baffermann'fchen Verlag, die Deutfche Zeitung zu erfcheinen, welche
dazu beftimmt fein Tollte, das Gefühl der Gemeinfamkeit und Einheit der deutfchen
Nation zu unterhalten und zu ftärken, insbefondere zur Verwirklichung des großen
Gedankens eines allgemeinen nationalen Hechts in Deutfchland beizutragen. Mit
großem Erfolg griff die Zeitung fofort in die deutfche Bewegung ein und es gelang
ihr befonders, die Nothwendigkeit eines Vorangehens der Krone Preußen in der deutfchen
Sache bei vielen zur Ueberzeugung zu bringen.
Am 10. Oktober 1847 verfammelten fich zu Heppenheim wieder einzelne
füddeutfche Abgeordnete, neben ihnen auch Han femann und Meviffen aus Preußen.
Man befchäftigte fleh dort mit der zu erftrebenden Einheit Deutfchlands und mit
der Berufung einer Nationalvertretung. Selbft der Vertraute des Königs
von Preußen, General v. Radowitz, fprach in einer Denkfchrift vom 20. November
1847^ offen von dem „traditionellen Nihilismus des deutfchen Bundes" und fügte bei:
„Durch alle Gemüther zieht die Sehnfucht nach einem an innerer Gemeinfchaft wachfenden
Deutfchland, das nach außen mächtig und geehrt, nach innen erhaben und einig fei;
es ift diefes noch immer der populärfte und gewaltigfte Gedanke, der in unferem
Volke lebt, ja es ift der einzige, der noch außerhalb und über den Parteien fteht,
der einzige, dem die Gegenfatze des Stammesunterfchieds, der kirchlichen Scheidungen
und der politifchen Doktrinen fich noch unterordnen; er ift daher auch der einzige,
auf welchem noch eine feft;e Staats- und Lebensordnung zu finden ift"
Wie thatlos und machtlos aber der Bundestag der deutfchen Bewegung
gegenüberftand , hat wohl niemand befler gefchildert als der badifche Staatsminifter
^) In diefem Sinn begrüßte Reyfcher das Patent in dem XL Band der Zeitfchrift fOr
deutfches Recht S. 146.
«) Radowitz, Deutfchland und Friedrich Wilhelm IV. Hamburg 1848. S. 39 f.
12 Aus den Lebenserinnerungen
und firtihere Bundestagsgefandte Freiherr v. Blittersdorff in dem fpäter veröflFent-
lichten Schreiben vom 18. Dezember 1847^): „Wo man das Auge in Deutfchland hin-
wendet, erblickt man ein reges Leben in guter oder fchlimmer Richtung, ein freilich
meift erfolglofes Streben, Neues zu fchaflen, um den BedQrfniffen der Gegenwart ab-
zuhelfen ; in Privat- und öffentlichen Vereinen, in Kongreffen und Verfammlungen von
Bevollmächtigten der Staaten und fpezieller Adminiftrationen, in Berlin, Leipzig, Dresden,
Hamburg, Lübeck, Kiel und wie die Städte alle heißen, tiberall, überall wird von ge-
meinfamen Angelegenheiten Deutfchlands gehandelt, — nur nicht in Frankfurt, wo
die Bevolhnächtigten der Fürften tagen, um die fpärlich einkonunenden, in düfbem
Kanzleien gefertigten Inftruktionen über aulierordentliche Gegenftände zu deltilUren und
als weißen Dunft zu der Retorte hinausfpazieren zu laffen."
Am 5. Februar 1848 beantragte der Abgeordnete Baffermann in der zweiten
badifchen Kammer eine Bitte an den Groflherzog: dahin wirken zu wollen, daß durch Ver-
tretung der deutfchen Ständekammern am Bundestag ein ficheres Mittel zur Erzielung
gemeinfamer Gefetzgebung und einheitlicher Nationaleinrichtungen gefchaflFen werde.
In der Begründung diefes Antrags am 12. Februar äußerte er unter anderem: „Die
Gefchichte wird es trauernd erzählen, daß, nach deutfcher Einheit zu drehen, dem
Einen für unpraktifch, dem Andern für Verbrechen galt. Aber diefe Zeit ift über-
wunden. Was Allen klar, ift auch dahin gedrungen, wo man leider oft dann erft
fehen will, nachdem man diejenigen verfolgt hat, die es vorher gefehen. Auch die
Kabinette verfchliefien fich dem Ruf nach Einheit nicht mehr, und wer eine Hoffnung
nährt für die deutfche Zukunft, der knüpft fie an die jetzigen Beftrebungen für Ge-
meinfamkeit." — Der Antrag begegnete einem lebhaften Wiederhail in ganz Deutlch-
land. Bevor aber noch in der badifchen Kammer darüber Bericht erftattet war, trat
die franzöfifche Revolution ein (22. — 24. Februar 1848) und gab auch der
deutfchen Bewegung einen wefentlich anderen Charakter ^). Von den gebildeten Kreifen,
welche Re bis dahin faft ausfchließlich getragen hatten, theilte fie fich den Mafien
mit und nichts, auch nicht die Throne, fchienen ihr widerftehen zu können. Die
nächften Gefahren drohten von außen, einmal von dem gehobenen franzöfifchen National-
gefühl, das wie zur Zeit der erften Republik über die Grenzen auszubrechen drohte,
dann aber von Seiten der Großmächte Rußland, Oefterreich und Preußen, welche fo
eben noch Rath gepflogen hatten, wie die fchweizerifchen Eidgenoffen in ihren durch
den Sonderbundskrieg angebahnten glücklichen Reformen zu behindern fein möchten.
Der Zuftand der Unficherheit Deutfchlands bei feiner Bundesverfaffung ließ fich nicht
todtfchweigen. Es galt die Bewegung fortgefetzt auf die nationalen Ziele hinzulenken,
fie, wo möglich, innerhalb der gefetzlichen Schranken zu halten.
„ „Der Sturm, der in die Zeit gefahren ift, hat die politifchen Zuftände Deutfch-
lands in ihrer ganzen unfeligen Geftalt, Allen erkennbar, blos gelegt. Es ift nöthig,
in diefer bewegten Zeit, daß Deutfchland gerüftet da ftehe, nicht um herauszufordern,
*) Einiges aus der Mappe des Freiherrn von Blittersdorff, Mainz 1849. S. 68.
*) Ein Extrablatt des Schwäbifchen Merkur vom 28. Februar 1848 verbreitete in
Wüittemburg zuerft die Nachrichten: Paris den 24. Februar, Palais Royal und dieTuilerien ßnd
vom Volk genommen; der König Ludwig Philipp ift mit feiner Familie geflüchtet Es ift eine
proviforifche Regierung ernannt. — Straßburg den 27. Februar 3 Uhr Nachmittags. Telegraphifche
Botfchaft. Paris den 25. Februar. Der Minifter des Innern an die Herren Präfekten: Die repu-
blikanifche Regierung iil konftituirt. Die Nation wird berufen werden, der Konftitution ihre
Sanktion zu geben. Sie haben die nöthigen Maßregeln zu ergreifen, um der Regierung die Mit-
wirkung der Bevölkerung und die öffentliche Ruhe zu fichern. Geben Sie mir fo fchnell als mög-
lich Nachricht über die Stimmung der Gemüther und theilen Sie mir die von Ihnen gemachten
Verfügungen mit
Ton An^ft Ludwig Reyfoher. 13
gewiiJ aber zu Schutz und Schirm feiner Grenzen. Allein es foll die Rüftung anlegen,
den wunden Fleck auf der Bruft. Jetzt eben fchmerzt er tief und es tliut Noth,
daß er rafch geheilt werde." — So begann eine Adreffe, welche am 2. März 1848
von Ludwig Uhland einer großen Verfammlung von Profefforen, Bürgern und Stu-
direnden im akademifchen Reithaus zu Tübingen vorgelegt und fofort mit 1 102 Unter-
fchriften bedeckt wurde. Zur Gefchichte diefer Adreffe theilt Reyfcher, deflen Auf-
zeichnungen wir nun voUftändig und wörtlich geben, folgendes mit: „Auch in Tübingen
war feit dem Ausbruch der franzöiifchen Revolution die Einwohnerfchaft ohne Unter-
fchied der Stände aufgeregt durch den Gedanken, wie fchutzlos und zerfahren wieder
einmal Deutfchland den äußeren und inneren Feinden gegenüberftehe. Eines Morgens
kam Profeffor Volz zu mir, um zu überlegen, was gefchehen follte. Ich fchlug vor,
zu Uhland zu gehen, der in der Nähe wohnte, um ihn zu veranlaffen, den öffent^
liehen Wünfchen in einer fchriftlichen Form Ausdruck zu geben. Eine Adreffe, blos
von der Univerfität ausgehend, wie fie 1846 in der fchleswig-holfteinifchen Sache auf
dem Weg der Cirkulatinn zu Stand gebracht worden, war jetzt nicht mehr am Platz,
Man mußte anderen Einwohnern gleichfalls Gelegenheit geben, theilzunehmen. Auf
unferen Wunfeh erklärte fich Uhland bereit, die Abfaffung einer Adreffe an den ftän-
difchen Ausfchuß zu übernehmen, welche Tags darauf einer allgemeinen Verfammlung
vorgelegt werden follte. Fallati, der eben am Haus vorübergieng, wurde heraufge-
rufen, andere Kollegen, Schrader, Hang, Ho ff mann, gefeilten fich hinzu und nun
vereinigten wir uns folgende Wünfche in die Adreffe aufzunehmen:
1. Ausbildung der Gefamtverfaffung Deutfchlands im Sinn eines Bundesllaats mit
Volksvertretung durch ein deutfches Parlament am Bundestag;
2. Einführung der Volksbewaffnung zur Sicherftellung gegen einen möglichen
äußeren Feind;
3. Preßfreiheit gemäß §. 28 der württembergifchen Verfaffung;
4. Vereins- und Verlammlungsrecht ;
5. Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Rechtspflege;
6. Selbftändigkeit der Gemeinden . und Bezirkskörperfchaften ;
7. Revifion der Verfallung unter Herftellung einer ungemifcht aus Volkswahlen
hervorgehenden Abgeordnetenkammer.
„Diefe Anträge waren begleitet von der Bitte an den ftändifchen Ausfchuß,
die unverweilte Einberufung des Landtags zu veranlaffen, damit durch das ordentliche
Organ des Landes die Wünfche des Volks berathen und an die Regierung gebracht
würden. ,Auf die Verbefferung der Zuftände hinzuwirken', bemerkte Uhland am
Schluß, ,dazu fpomt jetzt nicht lediglich die gute Gelegenheit, das Eifen zu fchmieden,
fo lange es glüht, es drängt dazu vor allem ein Zwiefpalt des öffentlichen Gewiffens,
das feine Löfung verlangt, eine Forderung der Volksehre, welche Befriedigung heifcht.
Einem Volk, das von der heiligen Pflicht durchdrungen ift, feinem vielgefährdeten
Boden nicht eine Spanne weiter entreißen zu laffen, mangelt die Sicherheit, daß es
nicht als willenlofes Werkzeug diplomatifcher Verwicklungen die Waffen ergreife; ver-
fagt ift ihm das begeifternde Bewußtfein, für eine auch politifch würdige Stelhing unter
den gefitteten Völkern mit Gut und Blut einzutreten'. Die Adreffe, welche von mir
als Vorfitzendem noch an demfelben Tag nach Stuttgart abgefchickt und zugleich als
,erftes Produkt der freien Preffe' in die Welt gefandt wurde, machte großen Ein-
druck nicht blos in Württemberg, fondern auch im übrigen Deutfchland, wozu der
Name^Uhland mächtig beitrug.
„Andere Eingaben folgten nach und nun erfchien unmittelbar aus dem Eabinet
des Königs folgende gedruckte Bekanntmachung: ,Württemberger 1 Die großen Welt-
1
'■ ■■ WJ
14 Ans den LebenserinneruDgen
begebenheiten , deren Wirkungen für unfer Land, fowie für unfer großes gemein-
fchaftliches Vaterland nicht zu überfehen find, haben die größte Aufregung hervor-
gebracht. In diefem entfcheidenden großen Augenblick fpricht euer König zu Seinem
treuen Volk. Bewährt auch jetzt wieder euren echt deutfchen Charakter, feft in dem
Vertrauen in die göttliche Vorfehung, deren Allmacht und Weisheit das Schickfal der
Völker lenkt, treu gegen eure Regierung und Verfaffung, die eure Rechte und Eigen-
thum befchützt. Ruhe, Ordnung und Gehorfam vor dem Gefetz ift die heiligfte und
nothwendigde Pflicht. Reichen wir unferen deutfchen Brüdern die Hand; wo unfrem
deutfchen Vaterland Gefahr droht, werdet ihr Mich an eurer Spitze fehen. Segen
unfrem Vaterland, Heil und Ruhm für ganz Deutfchlandl'
„Diefe Worte befriedigten nicht. Auch als auf eine warme Eingabe des ftän-
difchen Ausfchufles die proviforifche Befeitigung der Cenfur und die Einberufung
der Stande zugefagt wurde, beruhigte fich die öflFentliche Meinung nicht; man fah zu-
nächft der Bildung eines neuen Minifteriums entgegen und wünfchte, daß die Re-
gierung nach dem Vorgang von Baden, Heffen, Naflau und Bayern für ein deutfches
Parlament fich ausfprechen möchte. Dabei gab fich großes Mißtrauen gegen Rußland
und gegen den deutfchen Bundestag kund. Vergebens, daß diefer, durch das An-
wachfen der Bewegung gedrängt, in einer Bekanntmachung vom 1. März 1848 ver-
fprach, allem aufzubieten, um gleich eifrig für die Sicherheit Deutfchlands nach außen,
wie für die Förderung der nationalen Intereflen und des nationalen Lebens im Innern
zu forgen. Niemand glaubte mehr an folche allgemeine, im Widerfpruch mit der
ganzen bisherigen Bundesthätigkeit flehende Zuficherungen. Auch der Bundesbefchluß
vom 3. März 1848, wodurch den Bundesftaaten geftÄttet wurde, die Preßfreiheit unter
Garantien einzuführen, befriedigte nicht. Es wurde verlangt, daß Tämtliche Ausnahme-
befchlüffe von 1819 bis 1834 außer Anwendung gefetzt, daß das Militär auf die Ver-
faflung beeidigt und überall ftaatsbürgerliche Gleichberechtigung, ohne Unterfchied der
Religion und der Stände, eingeführt werde. In diefem Sinne wurde am 9. März eine
neue von Profeffor Fallati verfaßte Eingabe im Tübinger Reithaus befchloffen, welche
an die Kammer der Abgeordneten gerichtet war, und fo fehr fie auch durch ener-
gifchen Ton und Inhalt die erfte überbot, doch von einer großen Anzahl Einwohner,
worunter manche Profefforen und andere Staatsdiener, gutgeheißen wurde."
Nach einem vergeblichen Verfuch, ein Ministerium Varnbüler zu bilden, beauf-
tragte am 9. März der König die bisherigen Oppofitionsmänner Römer, Pfizer,
Duvernoy und Goppelt mit der Leitung der Jufl^iz, des Kirchen- und Schul-
wefens, des Innern und der Finanzen, während die Minifterien des Kriegs und der
auswärtigen Angelegenheiten einftweilen noch den Grafen von Sontheim und von
Beroldingen anvertraut blieben.
Wie im vorigen Jahr in Folge der damaligen Theuerung der Lebensmittel,
fo fieng es aber jetzt in Tübingen in der unteren Stadt wieder zu gähren an. Man hörte
bereits von „Theilen", von „Plündern" fprechen. Daneben verbreitete fich wenige
Tage nach der Aenderung im Minifterium blitzfchnell das Gerücht: Die Franzofen
kommen über den Rhein. Nach amtlichen Depefchen von Sulz foUten diefelben bereits
in Rottweil ftehen. Dem Stadtdirektor Strölin, welcher Reyfcher diefe Nachrichten
auf der Straße mittheilte, gab letzterer den Rath, fich, wie bei dem Krawall im Jahre
vorher, der ünterftützung der Studenten zu verfichern. Diefer erzählt weiter:
„Ich erbot mich ihm dabei an die Hand zu gehen und erfuchte, mit Billigung
des Stadtdirektors, einige vorübergehende mfr bekannte Studenten, in den befuchteren
Wirthfchaften zu verbreiten, daß denfelben Abend, d. h. eine Stunde fpäter, eine Ver-
fammlung vor dem Univerfitätshaufe fein werde. Ich gieng darauf zu Rektor Geh-
von Augnft Ludwig Reyfoher. 15
ringer, Profeffor der katholifchen Theologie, und zu Profeffor Volz, um fie von
dem Vorgang zu unterrichten. Volz *) fagte mir vorläufig zu, daß er im Fall einer
Aufforderung der Studenten bereit fein werde, fieh wieder *) an ihre Spitze zu ft eilen,
Als ich darauf zum UniverAtätshaufe kam, waren bereits die Studenten vor demfelben
in großer Zahl verfammelt. Da der Rektor noch nicht anwefend war, fo hielt ich
eindweilen eine Anfprache an diefelben, worin ich die Wahrheit der Gerüchte in Frage
(teilte, aber den Studierenden doch zu erwägen gab, ob fie nicht für alle Fälle, wie
vergangenes Jahr, der Stadt ihre Dienfte anbieten und den Profeffor Volz, ihren da-
maligen Anführer, erfuchen wollten, diefe Stelle wieder zu übernehmen. Der Vorfchlag
fand allgemeinen Beifall, und ehe noch Volz abgeholt war, begann die akaderaifche
Jugend fchon, fich in Züge zu ordnen. Pechkränze wurden angezündet, die Bürger-
garde rückte auf. Der Rektor kam endlich auch und billigte, wie der Stadtdirektor,
alles was gefchehen war.
„Nun foUte ich aber auf den Wunfeh des Rektors nach Stuttgart reifen und
die Bitte um Verabreichung von Schießwaffen an die Studenten bei dem Minifterium
perfönlich unterftützen. Die gleiche Bitte hatte foeben- der Stadtvorftand für die
Bürgerfchaft geftellt. Ich wollte mich nicht fträuben, bat mir aber aus, daß der Fecht-
meifter Kaftropp und ein Student (Abel) als Vertreter der Studierenden mich begleitenp
Wir machten uns fofort in einer Extrapoftchaife auf den Weg, konnten aber alsbald
gewahr werden, wie lawinenartig die Einbildung das Gerücht von dem Franzofen-Ein-
fall vergrößerte. Auf der erften Station zu Dettenhaufen erkundigte fich der Schult-
heiß während des Wechfelns der Pferde, wie es in Tübingen ftehe? Gut, antwortete
ich, worauf er verfetzte, foeben habe ein Fuhrmann die Nachricht gebracht, daß es
in Tübingen brenne, und in Luftnau läute man Sturm. — Derfelbe hatt^ wohl das
durch die brennenden Pechkränze beleuchtete Univerfitätshaus beim Na( h hau! t fahren
noch gefehen und das Abendgeläute für Sturmglocken gehört. — Als ich mit meinen
beiden Begleitern Nachts 12 Uhr in Stuttgart ankam, meinte einer derfelben, wir
foUten uns fogleich bei dem Minifterium melden. Ich wies jedoch hin auf die all-
gemeine Ruhe in den Straßen Stuttgarts, des andern Morgens werde es Zeit genug
fein, unfere Bitte vorzutragen. Und fo war es auch. Die Minifter hatten zwar die
gleiche Nachricht von dem Rheinübergang der Franzofen durch Depefchen von ver-
fchiedenen Seiten, auch von der Gefandtfchaft in Karlsruhe, erhalten , doch waren die
von dem badifchen Eriegsminifterium bis Kehl ausgefchickten Dragoner zmückgekebit,
ohne einen Feind gefehen zu haben. Auch wir hatten keinen anderen Beweis als die
oberamtlichen Nachrichten; aber zu gleicher Zeit mit uns waren von einer Anzahl
wOrttembergifcher Städte Deputationen in Stuttgart, um gleichfalls Waffen zu erbitten,
und es fehlen unmöglich, alle Gefuche zu befriedigen. Indeffen unterftützte der neue
Departementschef des Innern, Staatsrath Duvernoy, das Gefuch der Univerfität bei
dem Kriegsminifter, und diefer, fowie der ihm ad latus beigegebene General v. Miller
legten uns eine ArfenaUifte über entbehrliche Waffen vor, worunter 500 Karabiner
noch das Befte waren, was man uns anbot. Während meine Begleiter nach Lnd-
wigsburg eilten, um die Ausrüftung in Empfang zu nehmen, kehrte ich zu meinem
Berufe nach Tübingen zurück, unterwegs noch vielen Flüchtenden begegnend.
„In Tübingen felbft war alles m Bewegung und doch vergleichsweife ruhiger
geworden. Studenten und Profefforen, Handwerker und Weingärtner exerzierten, diefe
meift mit Senfen bewaffnet, zum Schutz des Herdes gegen die Eindringünge, welchen
*) Ein früherer Offizier.
') Wie im vorigen Jahr.
16 Aus den Lebensermnerungen
noch in der Nacht ein Trupp Studenten unter der Anführung von Volz entgegen-
marfchirt war. Von Männern und Frauen der Stadt Rottenburg als Retter eingeholt
und bewirthet, verbrachten die jungen Leute die Nacht in dulci jubilo in den Wirths-
häufem und kehrten des andern Morgens, nachdem die bis Horb vorgefchobenen Pollen
wieder eingezogen waren, theilweife mit fchweren Köpfen in die Univerfitatsftadt zu-
rück, Nachmittags veranftaltete ich mit dem Rektor und anderen Kollegen eine Zu-
famroenkunft mit den Studierenden im Univerdtätshaure, um fie zu ermahnen, die
Vorlefungen nicht zu unterbrechen und ihre Schieß- und anderen militärifchen üebungen
auf die Freiftunden zu verlegen**.
Der Franzofenlärmvon 1848 ift unaufgeklärt geblieben; merkwürdig
dabei war jedenfalls die Thatfache, daß gleichzeitig auch auf dem jenfeitigen Rhein-
ufer diefelbe Panik wegen eines Einfalls der Deutfchen entftanden ift ^). „Die gute
Folge hatte die Aufrüttlung der Deutfchen von ihrer vermeintlichen Sicherheit, daß
die nothwendige Einigung Deutfchlands auch vom miUtärifchen Gefichtspunkte aus
Ichärfer in das Auge gefaßt wurde. Die ,Bürgerwehr' freilich, wozu von dem
Märzminifterium fofort Einleitung getroffen ward, zeigte fich bald als ein ungenügendes
Schutzmittel und wurde fpäter, nachdem die Zeiten wieder ruhiger geworden, weil den
Bürgern felbft läftig, unter Zuftimmung der Stände zu Grabe gebracht".
Einftweilen hatten fich am 5. März 1848 51 Männer aus Preußen, Bayern,
Württemberg ^) , Baden, Hellen, Naffau und Frankfurt , meift Mitglieder von Stände-
kammem, in Heidelberg verfammelt und ihre einftimmige üeberzeugung gegen eine
Einmifchung in die VerfalTungsänderungen benachbarter Staaten (Frankreich, Schweiz),-
zugleich aber ihre Anficht dahin ausgefprochen : eine nach der Volkszahl gewählte
Nationalvertretung fei unauffchiebbar, fowohl zur Befeitigung der nächften inneren
und äußeren Gefahren , wie zur Entwicklung der Kraft und Blüthe deutfchen National-
lebens ; die Regierungen wären auf das Dringendfte anzugehen, fobald als möglich das
gefammte deutfche Vaterland und die Throne mit diefem kräftigen Schutzwall zu
umgeben. Endlich wurde einem Auslchuß von fieben Mitgliedern der Auftrag hinter-
laiTen, hinfichtlich der Wahl und der Einrichtung einer angemeffenen Nationalvertretung
Anträge für eine größere Verfammlung deutfcher Männer vorzubereiten und die Ein-
ladung zu diefer Verfammlung zu beforgen.
Diefer Siebener- Ausfchuß *) erließ darauf am 12. März 1848 eine Einladung
auf den 30. März nach Frankfurt zur Berathung der Grundlagen einer nationalen
deutfchen Parlamentsverfaffung , vorbehaltlich der Einberufung einer konftituirenden
Nationalverfammlung durch die mit Vertrauensmännern verftärkten Bundesbehörden.
Die Einladung zu jener Verfammlurg, dem Vorparlament, war gerichtet an alle
gegenwärtigen oder früheren Theilnehmer von Stände- oder fonftigen gefetzgebenden
Verfammlungen ; auch follte eine beftimmte Anzahl von Spezialeinladungen an andere
durch das Vertrauen des deutfchen Volks ausgezeichnete Männer erlaffen werden *).
Auch der Bundestag war jetzt wieder mit einem Schritt entgegengekommen,
indem er am 9. März den alten deutfchen Reichsadler als Wappen und die Farben
des alten Reichspaniers: fchwarz, roth, gold als Farben des deutfchen Bundes
erklärte, beides zur Bekräftigung der „Einheit Deutfchlands". Bedeutfaraer war die
Aufforderung der Bundesverfammlung an fämtliche Bundesregierungen vom 10. März:
*) Vergl. jetzt Bunz, Der Franzofenfeiertag 1848 Samftag den 25. März. Reutlingen 1880.
*) Aus Württemberg insbefondere: Bantlin, Barchet, Becher, Fetzer, Redwit^, Römer,
Schweikhardt, Wieft, Witzemann.
") Darunter Friedrich Römer.
*) Verhandlungen des deutfchen Parlaments. 1. Lieferung. Frankfurt 1848.
^^m
V
von Auguft Ludwig Reyfcher. 17
Männer des allgemeinen Vertrauens, und zwar für jede der 17 Stimmen des engereu
Bundestags einen, alsbald mit dem Auftrag nach Frankfurt abzuordnen, der Bundes-
verfammlung und deren Ausfchüffen zum Behuf der Vorbereitung der Revillon der
BundesverfalTung mit gutachtlichem Beirath an die Hand zu gehen. Von Württemberg
wurde U bland als Vertrauensmann bevollmächtigt und am Vorabend feiner Abreife
von Tübingen noch mit einem Fackelzug begrüßt.
Eine Einladung von Oefterreich und Preußen an ihre Bundesgenoffen z« einem
Kongreß in Dresden auf den 25. März wurde überholt durch die Aufftäiide in Wien
und Berlin vom 13. und. 18. desfelben Monats. Am 21. März erließ der König von
Preußen die vielverfprechende Proklamation: „Deutfchland ift von innerer Gährung
ergriffen und kann durch äußere Gefahren von mehr als einer Seite bedroht werden.
Rettung aus diefer doppelten dringenden Gefahr kann nur aus der innigflen Ver-
einigung der deutfchen Fürften und Völker unter Einer Leitung hervorgehen.
Ich übernehme heute diefe Leitung für die Tage der Gefahr. Mein Volk, das die
Gefahr nicht fcheut, wird mich nicht verlaffen und Deutfchland wird fich mir mit
Vertrauen anfchließen. Ich habe die alten deutfchen Farben angenommen und mich
und mein Volk unter das ehrwürdige Banner des Deutfchen Reichs geftellt; Preußen
geht fortan in Deutfchland auf." „Die rettende That, fchreibt Reyfcher, die hiernach
von dem preußifchen Thron ausgehen follte, ward durch die Thatfachen, welche vorher-
giengen und fie begleiteten, vor allem aber durch den Mangel an Feftigkeit in dem
Charakter des Königs um ihre hohe Bedeutung gebracht; ja es zeigte lieh, daß der
König durch den plötzlichen Umfchwung feiner politifchen Gefinnung und den thea-
tralifchen Umzug, welcher denfelben nach dem Rath des Minifteriums Arnim kund-
geben follte, in den Augen des Volks und des Auslandes eher verloren als gewonnen
hatte. Gleichwohl ließen es fich viele der heften Männer nicht blos in Preußen, fon-
dern auch im übrigen Deutfchland nicht nehmen, daß das preußifche Staatsoberhaupt
an die Spitze des gemeinfamen Vaterlandes zu berufen fei. Zunächft aber war aller-
dings der Augenblick der nationalen Erhebung für die Einheit möglichft zu benützen,
diefe Einheit vorerft in einer konftituirenden Nationalverfanunlung herzaftellen und
diefer die Entfcheidung über die neue Organifation Deutfchlands zu überlaffen. Die
Hauptaufgabe des Vorparlaments follte es eben fein, die Berufung einer folchen kon-
ftituirenden Nationalverfammlung zu erwirken."
An dem Vorparlament nahm auch Reyfcher Theil; er berichtet darüber:
„Ich hatte meine kleme Luife, welche vor wenigen Monaten ihre Mutter
verloren hatte und nun zur Großmutter Dahlmann nach Bonn gebracht werden
follte, bis Mainz begleitet. Dort traf ich Abends bei Tifch zufallig mit Paftor
Jürgens aus Braunfchweig zuiammen, den ich 1846 bei der Germaniften-Verfammlung
in Frankfurt kennen gelernt hatte. Wir wurden eingeladen, an einer in denifelben
Gafthof ftattfindenden Zufammenkunft einer Anzalü von r hei nifchen Notabein t heil-
zunehmen, die auf der Reife zum Vorparlament begriffen waren. Unter dem Vorfitz
von Jürgens wurde die Frage befprochen, was wohl in Frankfurt gefchehen werde und
wofür man fich dort ausfprechen folle? Die Redner aus Rheinpreußen glaubten als
felbftverftändlich annehmen zu dürfen, daß die füddeutfchen Staaten nach dem Vor-
bild des Zollvereins mit den norddeutfchen Staaten in eine engere Verbindung treten
und Preußen ein für allemal an die Spitze ftellen würden. Ich machte aufmerkfam:
fo einfach möchte die Sache doch nicht ablaufen ; die Herren dürften fich darauf ge-
faßt halten, daß die Republik an den Pforten der Paulskirche anklopfen werde. Ich
felbft, fuhr ich fort, glaube zwar nicht, daß man fie hereinlaffen werde; aber gut
möchte es immerhin fein, wenn die rheinifchen Mitglieder mit einem feften Programm
WOrttemb. Viertel jahrshefte 1883. ^
18 Aoi den Labensorinüerangeii
für die konftitutionelle Monarchie eintreten würden. Jürgens lieJß hierüber abftimmen
und mit Ausnahme von Raveaux aus Köhi und Wefendonk aus DülTeldorf, welche
ßch nicht binden wollten, votirten alle AnweTenden (etwa 20) in dierem Sinn.
3»Des andern Tags Tchlod ich mich den Rheinländern auf der Fahrt nadi
Frankfurt an. Ich dachte dort von der Gallerie aus den Verhandlungen zu folgen,
erhielt aber kurz nach meiner Ankunft von zwei Seiten Einladungskarten zur Theil-
nahme und konnte mich daher als Hitglied der Verfammlung betrachten. Mein vor-
maliger Lehrer, nun Tübinger Kollege und Kanzler, v. Wächter, forderte mich auf^
an einer Verfammlung der Schwaben theilzunehmen ; ich hatte mich aber bereits
meinen Reifegefährten fttr eine Zufammenkunft im Gafthof zum Schwanen zu-
gefagt, woran fich auch andere eben angekommene Mitglieder aus den beiden Heflen
betheiligten. Karl Vogt aus Gießen begann mit einer lebhaften Rede, worin er
drei Forderungen an das den folgenden Tag zu eröffnende Vorparkiment (teilte: 1. diefes
Vorparlament Tolle eine proviforifche Regierung für Deutfchland einfetzen, 2. fich
permanent erklären und 3. den Bundestag auflöfen. — So rafch war meine Bemerkung
vom vorigen Abend über republikanifche Verfuche wahr geworden. — Als fich niemand
entgegenfetzte, warnte ich vor zu weit gehenden Anträgen, welche eine Spaltung
in der bevorilehenden Verfammlung herbeiführen und den moralifchen Erfolg derfelben
gefährden könnten. Das Vorparlament, (agte ich, fei nur eine berathende Verfammlung
von Männern, die hauptfächlich aus den nächftgelegenen deutfchen Staaten fich zu-
fammengefunden hätten (aus ganz Oellerreich war nur ein junger Mann, Dr. Wiesner,
erfchienen). Ein Mandat vom Volk habe die Verfammlung nicht und fie könne ihm
daher auch keine provifonfche Regierung auferlegen. Eine folche Regierung würde
vorausfichtlich in dem größten Theil von Deutfchland keine Anerkennung finden. Woher
follte dann die eingefetzte Regentfcbaft die Macht und die Mittel nehmen, um fich
Gehorfam zu verfchaffen? Auch der Antrag auf Permanenz der Verfammlung fei ua-
praktifch; denn wohl nur wenige Mitglieder feien auf längeres Bleiben eingerichtet;
aber auch abgefehen hievon, würde die Verfammlung in ihrer Zufammenfetzung be-
ftändig wechfeln. Denn mit derfelben Berechtigung, wie die gegenwärtig vorhandenen
Mitglieder, könnte noch eine nicht zu berechnende Anzahl weiterer Mitglieder eintreten.
Was endlich den Bundestag betreffe, fo fei diefes zwar kein wünfchenswerthes Inftitui;
aber vorerft; exiftire er noch, und man follte ihn benützen, um eine kondituirende
Verfammlung herbeizuführen, welche geeignet wäre, eine endgiltige Verfaffuug für
Deutfchland zu befchließen ^).
),Kaum hatte ich unter vielfeitiger Zuftimmung geendigt, fo kam Wächter,
um aus Auftrag der Schwaben die Anwefenden zu einer Vorbefprechung fttr den Abend
in den Weidenbufch einzuladen, was angenommen wurde. Gleich darauf eilte auch
Stemann, Mitglied der in Heidelberg gewählten Siebener-Kommillion herbei, um
anzukündigen, daß der Bundestag foeben in feiner Gegenwart zugefagt habe,
die Wahl einer konftituirenden Nationalverfammlung anzuordnen.
Nur fei der öfterreichifche Gefandte dagegen, die Verfammlung fchon auf den 1. Mai
einzuberufen, weil bis dahin die Wahlen wegen der nöthigen Vorbereitungen nicht
überall beendigt fein können; man möge den Zufammentritt auf den 15. Mai feftfeteen. —
Er hatte auch Recht; die Nationalverfanmilung konnte^ obgleich auf den h Mai vom
Bunde berufen, wegen der unvollendeten Wahlen fogar erft am 30. Mai eröffnet werden« —
Soweit hatten alfo fchon die Präludien des Vorparlaments den Bundestag gebracht!
«) An obige Kon troverfe erinnert Jürgens, Gerchichte de« deutfehen Verf«fl\ang«werk8
bis Desember 1848 Abth. 1 S. 40, wo diefelbe in einer Note berührt iüL
T^wfr?— — — • ^'■'^' -^^ — ^m^ '■! — ■^P'U ~
¥on Auguft Ludwig Reyrcher. 19
Die Nachricht erregte natürlich großen Jubel und ohne über die Vogt'fchcn Anträge
weiter zu fprechen, trennte man fich und gieng zum MittageO'en.
„Abends war Vorbefprechung im Weidenbulch. Vogt präfidirte und all-
fogleich überrafchte Guftav v. Struve die VerfÄnimlung mit den ausfchweifendften
Anträgen: 1. Aufhebung des ftehenden Heeres von Soldaten und Verfchnielzung
desfelben mit der Bürgerwehr, 2. Aufhebung des Heeres von Beamten und Erfetzung
derfelben durch eine wohlfeile, aus freigewählten Vulksmännern beliebende Begiening^
3. Abfchaffung des Heeres von Steuern, — Es war kaum möglich, über folcbe An*
träge im Ernft zu reden; doch lieB Heb Struve nicht abhalten, diefelben folgenden
Tags dem in der Paulskirche verfammelten Vorparlament m übergeben. Hier fanden
fle auch von mehreren Seiten Unterftützung. Am Ende aber wurde doch anerkannt,
daü die nächfte Aufgabe des Vorparlaments eine Berathung darüber fei, in welcher
Weife am heften eine deutfche konftituirende Verfammtung zu bilden wäre, und am
3. April auf den Antrag von Soiron aus Mannheim ausgefprochen, daß man die Be-
fchlaünahme über die künftige VerfaflTung einzig und allein der vom Volk zu wählenden
Ver&mmlung zu überlaffen habe. Dem Bundestag wurde zwar in der Debatte übel
mitgefpielt, doch wurde er nicht fofort, wie die republikanifche Partei wollte, gefprengt,
fondem demfelben noch die Berufung des deutfclien Parlaments nach Frankfurt a./M<
überlaffen; — nur Tolle er (ich von den AusnahmebeTchlünen von 1619 u. C w. los-
fagen und die Männer aus feiner Mitte entfernen, welche dabei und bei deren Aus-
führung mitgewirkt hätten. Diefem Verlangen einer Purifikation des Bundes-
tags, wie allen anderen Wünfchen der Verfammlung in Anfehuüg der Wahlen zu
dem Parlament, in Betreff der Aufnahme des Herzogthums Schleswig und der
Provinzen Oft- und Weftpreußen in den Bund, ferner hinrichtlicb der Kommunikation
mit einem Ausfchuffe von 60 Mitgliedern'), welcher bis zum Zurammentritt der
kondtituirenden Verfammlung die Bundesverfammluug bei Wahrung der nationalen
Intereffen berathen foUte, wurde entTproehen/
Eine einheitliche Neubildung Deutfchlands war nicht fo leicht auf friedlichem
Weg herbeizuführen; 38 fouveräne Regierungen, worunter 2 Großmächte, lieäen (Ich
nicht mit Einem Sehlag unter Einen Hut bringen oder gar befeitigen, Ebenfo wenig
war zu erwarten, daü Oefterreich und PreuiJen geneigt fein werden, fleh ein für alle-
■lal gegenfeitig unterzuordnen. Und doch flräubte Hch auch wieder das vaterländifelie
Gefühl dagegen, ein einiges Deutfchland ohne Oefterreich oder ohne Preußen zu
gründen. Als Dahlmann den an fich vortrefflichen und von ihm wühlbegründeten
Entwurf der 17 Vertrauensmänner am Bundestag m Ende April 184S feinem Schwieger-
fohn Reyfcher mittheilte, antwortete diefer: „Alles fchön und gut, aber das Erbkaifer-
thum werdet ihr nicht durchfetzen ^. — Und nun wieder wörtlich nach den „Erin-
nerungen'' :
.Ich fagte dies nicht aus Abneigung gegen den Vorfchlag^ wohl aber im Hinblick
aiif die «Uerorta ent^egenftebeiMlen Schwierigkeiten, im Hinblick auch auf die Erfiahrungen
in Vorpaiiament Ich hätte deshalb damals auch der Wahl des Oberhaupts der
Nation. nur für eine kürzere Periode den Vorzug gegeben, wie auch die Heidelberger
Siebener-Kommillion vorgefchlagen hatte, und zwar dachte ich dabei an eine Wahl durch
den gefammten Reichstag, Staatenhaua und Volkshaus, nicht blos an eine Wahl ^) durch
') Darunter von Württembergerti: Alb«rt Schott, Murfcbcf, M«ckp Wicliter«
*) Das Erbkaiferthttm befürworte to die Mehrheit der 17 Vertrau enamlnncr h&m
Bandestay. In dem Vorwort za dem feiner Zait vielleicht zu wenif bäochtcten VerfaO'ungi-Eikt'
warf der letztem wurde (voo DahLuann) die HoSaung aüfigerproehoa^ daß Dcutfehlftnds einträch-
tiger FOrftenrath dem Parlamenti «der großen Mai verfammlung zu Frankfurt a/M.«" gleich b^i
I
Sft Aus den Lebenserinnerungen von Äuguft Ludwig Reyfcher.
die I^andesregierungen, nach dem Projekt der Siebener Kommiflion. Die periodifch
rtattfiiidcude Wahl hätte allerdings die Zuftände immer noch unfertig gelaflen, fie hatte,
den Kampf um die Oberherrfchaft nicht ein für allemal befeitigt. Aber, — fo fehlen es
mir damals, — Oefterreich und Preußen hätten fich vielleicht bei der nachherigeh
"Wahl des Reichsverwefers eher gefügt, wenn die Krone nur vorübergehend auf das
eine oder das andere Haupt übertragen worden wäre. Die Organifation Deutfchlands
hätte ein ft weilen Fortfehritte machen können, namentlich hätte fich die Kriegsver-
fallung veibeffern laffen und wäre es möglich gewefen, die gemeinfame Vertretung
dem AuslainI gegenüber einzuführen. Wenn auch nur die materiellen Intereffen, durch
Aufhel)ung der Zollfchranken im Innern, durch einheithche Gefetzgebung in Bezug
auf Maß und Gewicht, durch gemeinfchaftliche Ordnung der Schienenwege und anderer
Verkehrsaul talten, bedacht worden wären, fo hätte dies allein fchon einen fchönen
Preis der vorangegangenen Bewegung und einen Kitt zwifchen den bis dahin lofe
verbundenen Staaten gebildet, und es wäre um fo fchwieriger gewefen, zu der alten
bmidestäglichen Ordnung zurückzukehren. Der Partikularismus und die dynaftifchen
Anfprüche wären mehr gefchont, aber rie wären vielleicht überwunden worden 0*"
Als um die Mitte des April 1848 die Wahlen zu der konftituirenden
Nationalverfammlung in Frankfurt herbeikamen, erhielt Reyfcher aus mehreren
Wahlbezirken (Oehringen, Vaihingen, Mergentheim) zugleich Zufchriften mit der Auf-
forderung, dort als Bewerber aufzutreten. Er folgte der Einladung des Wahlkomite
für den Wahlkreis Vaihingen-Maulbronn-Leonberg und fprach in mehreren Verfamm-
lungen offen über die Aufgaben des Parlaments und gegen den fo eben ausgebrochenen
Hecker' fchen Aufftand in Baden. „Außer dem tollen Muth der Einen, fagte Reyfcher
am Schluß einer Rede in der Kirche zu Ditzingen, ift die Entmuthigung der Anderen
m tadeln. Ich weiß wohl, woher die Unruhe und die Beforgnis kommt. Wenn Ge-
fetz und Obrigkeit wanken, an was foll fich der friedliche Bürger halten, welchem Ar-
beit Bedüifnis ift ? Manche wünfchen, es wäre wieder, wie es war vor zwei Monaten. Allein
man vergefl'e nicht, was wir in der letzten Zeit gewonnen haben und was für die
Volksfache noch zu gewinnen ift. ümfonft wird nichts errungen. Ohne Kampf kein
Sieg! Die Freiheit ift in gutem Zug und auch die Ordnung werden wir behaupten,
wenn ydr kräftig zufammenftehen. Es ift eine Zeit der Entwicklung, wie fie niemals
in Deutfeh! and da gewefen. Das Volk felbft trägt die Schuld, wenn der Augenblick
feinem Zufanimentritt einen deutfchen Ftirften feiner Wahl als erbliches Reichsoberhaupt zur
Annalinjc ÄUtiUiren werde. — Dagegen war mehr für die den ahen Gewohnheiten cnifprechende
Wahl eines Oberhaupts auf Lebenszeit der Prinz Albert, Gemahl der Königin von Engllind, in
feiöer Kritik des Entwurfs der Siebenzehncr, fowie anfänglich auch der Prinz von Preußen,
der jetzige Kaifer. Vergl. Springer, Leben Dahlmanns 11 S. 22 ff.
^) Dem Herausgeber ift nicht bekannt, ob Reyfcher, als er obiges fchrieb, vielleicht
der Worte Goethe*s bei Eckermann, Gefpräche 3 Aufl. III S. 185 fich erinnerte: „Mir ift nicht
bange, daß Deutfchland nicht eins werde; unfere guten ChauITeen und künftigen Ei fenbahoen
werden Mum das Ihrige thun. Vor allem aber fei es eins in Liebe untereinander! und immer
Jei es eins gegen den auswärtigen Feind. Es fei eins, daß der deutfche Thaler und Grofchen im
j^anzen ßeiebc gleichen Werth habe ; eins, daß mein Reifekoffer durch alle 36 Staaten ungeöffnet
paffiren kOnne. Es fei eins, daß der ftädtifche Reifepaß eines weimarifchen Bürgers von den
Grcnzbeamten eines großen Nachbarftaats nicht für unzulänglich gehalten werde, als der Paß
eitles Ausländers. Es fei von Inland und Ausland unter deutfchen Staaten überall keine Rede
mehr, Deutfchland fei ferner eins in Maß und Gewicht, in Handel und Wandel, und hundert
sthnllcben Dingen, die ich nicht alle nennen kann und mag. — Wenn man aber denkt, die Einheit
Deutfchlands beftehe darin, daß das fehr große Reich eine einzige große Refidenz habe, und daß
iliefc eine große Refidenz, wie zum Wohl der Entwicklung einzelner großer Talente, fo auch zum
Wohl der großen Maffe des Volks gereiche, fo ift man im Irrthum.**
Neue Wirtembergica. 21
verräumt oder mißbraucht wird. Faffen wir alfo Vertrauen zur Saclit^ die wir wollen.
Selbft die Trauer und Sorge in eigenem Herzen, laffen Sie uns getroft und verjüngt
der Zukunft entgegen gehen!" In dem heißen Wahlkampf unterlag jedoch Reyfcher,
obgleich von mehr als 3 000 Wählern unterftützt, dem demokratift^hen Gegeiikandidattin
Fetzer von Stuttgart, welchen der neue Vorftand des Juftizdepartenionts Friedrich
Römer in einem Schreiben an den Stadtrath Efllg in Leonberg empfohlen hatte*
Dies gab die Veranlaffung zu dem „offenen Sendfehreiben" an Körner, worin diefer
daran erinnert wurde, wie fehr er felbft, folang er noch OppofitionsfülLrer gewefen, jede
Einmifchung der Minifter in die Wahlen getadelt und bekämpft habe. Eine Antwort
darauf ift nicht erfolgt.
Reyfcher hat den Durchfall bei der Wahl nach Frankfurt zuerft fchmerzlich
empfunden. In den Erinnerungen jedoch fchreibt er fpäter: „Ich hatte es purfönlich
nicht zu bedauern, den Frankfurter Kämpfen fern geblieben zu fein, Vielleicht wäre
meine Geduld und meine reizbare Gefundheit den oft unerquicklichen und aufieibenden
Verhandlungen nicht gewachfen gewefen. Alle Parteien fchienen es ja in ihrem In-
tereffe zu finden, das Ende hinauszuziehen. Die Form des Reidis, welche doch dW
Hauptfache war, wurde erft zuletzt berathen, nachdeni das ausfuhr] i die Grundrechty-
gefetz befchloffen und verkündigt war.**
Neue Wirtembergica.
1. P. Fr. Stalin, Gefchichte Württembergs. Erfter Biirni. Erftc Hülfte. (HU
1268.) Gotha, Perthes 1882. Wir fchließen uns dem ürtheil des trefflicben Gefcliicbtrohreibere
von Bayern, Sigm. Riezler ~ Allg. Zeitung 1882, Bell. 358 — an: ^Mit Fleiß und Kritik hat
St. alles gefammelt und geprüft, was die letzten 40 Jahre her an Beiträgen zur württemb. Gl-
fchichte ans Tageslicht trat; auf Grund diefes reichen Materials, auf Grund den vätt^rllchea
Werkes und auf Grund eigenen Quellenftudiums bietet er uns eine Gefchicbtc Württembergs,
welche, dem Andenken feines Vaters gewidmet, diefes aufs würdigfte ehrt; wie verjüngt tritt
uns der alte Stalin entgegen, denn wiewohl der engere Rahmen des neuen Bucbs nicht mehr
diefelbe Ausführlichkeit geftattete, konnten doch viele Grundlagen des alten Werks beibehalten
werden, dazu aber kommt, da£ auch die Darftellung des Sohnes FamilienäbnlieUkeit mit der
des Vaters nicht verkennen läßt Wir können nur wünfchen, daß das Bucli fo vijrtroflnich wie
begonnen auch fortgefetzt werde "".
2. Guftav Boffert, Die hiftorifchen Vereine vor diätn Tribunal der
Wiffenfchaft Heilbronn, Heuninger 1883. Eine würdige Abfertigung der Vorwurfe, welche
das Schriftchen: Die Territorialgefchichte und ihre ^Berechtigung von Dr. G« Haag gegen die
deutichen Gefchichts- und Alterthums vereine gefchleudert hat. Will die Künftii^e WiLTenlxhaft
noch mehr als bisher — £o gar wenig ift es nicht gewefen — von den Vereinen Gewinn wichen,
fo mögen ihre Vertreter mehr als in der Regel gefchieht an derVereinsthätigkeit lieh betheilif^a^n,
das wird Niemand lieber fein, als den „Dilettanten, Mo ttenf ammlern und riUfuchern'', welche
bis jetzt oft allein die Koften der Unterhaltung zu tragen haben.
tt^ ""-^3*"^;^-
^ ', V. "JßT^f
22
Verein
fUr
Kunft und Alterthum in Ulm und Oberfchwaben.
Die Lage der Dinge zwirchen Bodenfee und nier in der konlgslofen Zeit
Yor 1278.
Von G. Meyer von Knonau, Profeffor an der üniverfität Zürich.
Dadurch daß in der St Galler Klofterchronik des Chriftian Kucbimeifter^)
in einem Abfchnitte über die Beziehungen des Abtes Berchtold von Falkenllein zu
den Gegenden am jenfeitigen Bodenfeeufer falfchlich gelefen wurde, Bifchof Eberhart
von Konftanz und Abt Berchtold hätten Geleit gegeben „über fee unz an das waffer,
dem man fprichet die II", während die Handfchriften ganz deutlich fchreiben: „die
Ilr" — , hat fich bisher die Darftellung der Zuftände Südfchwabens einige für jene
fonft ziemlich unerhellte Zeit nicht unwichtige Gefichtspunkte entgehen laffen'O-
Schon ein Blick auf die Karte zeigt, wie gut fich mit den Worten der unten ein-
gerückten Textftelle die Nennung des fiid-uördlich fließenden DIer-Fluffes als Oftgrenze
des Geleitbezirkes, in der Geltung eines Terrainabfchnittes, eignet, während die 111,
der Yorarlberger Nebenfluß des Rheines, gar keinen Platz in der Situation haben
könnte.
Birchof Eberhart und Abt Berchtold, zwei einander höchlt ähnliche gewaltige
Herren kriegerifcher Art, hatten mit einzelnen Unterbrechungen über fehr verfchiedene
Fragen, etwa während eines Jahrzehntes, von Eberhart's Wahl, 1248, an, lieh heftig
befehdet, mit geiftlichen und weltlichen Mitteln fich und ihren gegenreitigen Unter-
thanen verderblichen Krieg gemacht; aber mit 1258 und vollends 1259 tritt nicht
nur ein friedliches Verhältnis, fondem geradezu ein mit der Zeit immer enger werdendes
Einverftändnis, durch die Einficfat in die Gemeinfamkeit der Intereflen, ein, eben Jenes
Verhältnis, von dem Kuchimeifter da redet').
Die Zufiände in Südfchwaben in der königslofen Zeit gewinnen durch Kuchi-
meifter's Notiz eine faöchft bemerkenswerthe Beleuchtung. Die GrafTchaften Kempten,
Egloft, Leutkirch-Zeil , und wohl auch die Grafengewalt im alten Argengau waren
durch Friedrich ü. für das Reich erworben worden; aber nach der Vernichtung der
Reichsgewalt fiichten nun die angrenzenden Territorialgewalten die allgemeine Ver-
wirrung für diefe Gebiete fich zu Nutze zu machen. Einerfeits griffen die beiden an-
gefehenften geiftlichen Fürlten am Bodenfee, von Konftanz und von St. Gallen, ein
*) Vergl meine nene Aasgabe in den „St Galler Gefchichtsquellen" (V. Abtheil., oder
Heft XVllI der Mittheilungen des hift. Vereins zu St. Gallen 1881), c. 27, p. 79, mit n. 185.
Die ganze Stelle heifit: „Nun was ze den ziten aidgenofi bifchof Eberhart von Eonftenz und unfer
herr der apt, und warent die gewaltig umb den Bodenfdw, und warent als gewaltig, das ii ge-
lait gabent über fee unz an das walTer, dem man fprichet die Ilr, won es was dehain kQng bi
den ziten**.
*) So auch Stalin: Wirtemb. Gefch., Bd. III. p. 15.
") Vergl. meinen Excurs I. zu Kuchimeifter ttber die Beziehungen zwifchen Konftans
und St. Gallen in diefer Zeit (die chronologifchen Angaben find theilweife hOchft unHcher) p, 856.
L
Schneider, Schloß Ruck bei BlaubeorcD. 23
und forgten in der von Kuchimeifter charakterifirten Weife für den öff^ent liehen Frieden,
fOr die Sicherheit von Handel und Wandel, bis an die Hier, welche üftlicli das Biä-
thum Konftanz gegen die Augsburger Diözefe begrenzte. Andererfeita aber waren auch
die Orafen von Montfort eifrig darauf aus, fleh die Grafenrechte im Argerigau, wo
fie ohnehin Befitzer des ungleich größeren Theiles von Grund und Üodeo waren, an-
zueignen, thaträchlich fich in den Genuß derfelben zu fetzen^). So jetlorli erj^aben (Ich
nothwendig, fpeziell zwifchen ihnen und dem Gotteshaufe St Gallen, Kouhikte, um
fo mehr, als Abt Berchtold auch fchon ohne das im Rheinthale mit den Müntfortern
Streit hatte, dort die Burg Blatten am linken Ufer, vorzüglich zur Wacht gegen
Feldkirch, erbaute*).
Von Abt Berchtold's Politik jenfeits des Bodenfees fpringen insbofonderc noch
zwei Punkte in die Augen. — Erftlich mußte die Burg des Gotteshaufes am Zufanimen-
laufe der beiden Argen-Flüffe auf den uralten Klofterbefitzungen im Ar^engau, Neu-
Ravensburg, welche in Berchtold's Regierungszeit, durch den Tod des Kt^icUsmiTjirterialeu
Heinrich von Ravensburg, nach 1266, dem Klofter ledig wurde, den Werth einer
wichtigen militärifchen Pofition gewinnen^. Zweitens aber ließ fic^h Alit Berditold
noch in feiner letzten Lebenszeit, 1271, von den Bürgern von Lindau m einem Herrn
nehmen, da kein König da war, und faß da zu Gericht, freilich mit üblem Ausgange,
indem ihn die Lindauer, aufgebracht durch feine Härte, gefangen letzten und ihn
erft nach Verhandlungen ledig ließen ^),
Aber nach Abt Berchtold's Tode, als eine Doppelwahl im Klofter 1212 *St, (ifiileii
fchwächte, als das Reich in Rudolf 1273 einen thatkräftigen und dabei auf den Vor-
theil des eigenen Haufes eifrig bedachten König erhielt, änderte fich die Lage völlig,
und es ift fehr bezeichnend, daß die Montf orter in dem l^äteren Kriege, der von
Mitte 1272 bis Frühling 1274 zwifchen beiden Aebten und ihren Änljäugem waltete*
befonders auch Neu-Ravensburg zum Ziele ihres Angriffes machten^}.
Schloß Ruck bei Blanbeureii.
Von Archi vfekretär Dr. Schneider.
Auf dem Ausläufer des Hochfträß, um welchen fleh die Aeli ntu] d^um mit
ihr die Blau herumwinden muß, auf dem Ruckenberg, ift noch ein kollerarHges Ge-
wölbe erhalten, der letzte Reft des Schloffes Ruck*). Der niedere Hügel, auf dein
es lag, macht gegenüber dem auf der andern Seite der Blau ragenden Kufenrehluffc,
einft Hohen-Gerhaufen genannt, nicht den Eindruck, daß hier die für die (lelVliidjte
Blaubeurens wichtigfte Burg ftand. Die Gründung des Klofters Bliuiljeiiren , an
welches erft der Ort fich anlehnte, durch Tübinger Grafen vor 1100 fallt in die
Zeit, da die alten Gaugraffchaften fich vollends auflösten und die bolieirlielu n Hrt-Iüe
nicht mehr an die Würde, fondern an den Beßtzftand fich knüpften. Der Gaii^raf war
ohne Zweifel auf Gerhaufen gefeflen^), die Gründung des Klofters und das Erllehen
*) Vergl. Baumano : Die GaugraffcbafteD im wirtembergifcben Schwaben, p. in and 4U.
») Kuchimeifter: c. 27 a. E. (p. 81, worzu n. 137).
^ L. c, c. 20 (p. 52—54, wozu n. 92, fowie in n. 135 auf p. 79).
») L. c., c. 32 (p. 106, wozu n. 173).
•) L. e., 34 (p. 132 und 133, wozu n. 211).
^) Die ältefte Form ift Bugge, Bücke, die wahrfcb^inlichfte Ableitung die von rk^r Form
des Berges.
*) Baamann, Zui fehwabifchen Grafengefchlohte in dielen Heften I, 7S ff., wi> ancU tuü
der Tradition Über die in keiner Urkunde vorkommenden Grafen von Bück gebrochen ift
M Schneider
der ätadt Blaubeuren unter tübingifcher Herrfchaft lieüeo den Schwerpunkt nach
dem Scblofle Bück verlegen. Hier^ in unmittelbarer Nähe der Stadt; auf dem Backen
zwifchen Ach- und Blauthal hält fich im Jahr 1181 Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen
auf; bei ihm befinden fich u. a. ein Herzog und acht Grafen und Herren '), ein
Bewf^is^ daß der kleine Hügel nicht unbedeutende Räume trug. Hier fajßeu; urkundlich
von etwa 1175 an, Minifterialen der Grafen von Tübingen, die Herren von Euek
als Vögte von Blaubeuren*); fie bekleideten zugleich das Amt der TruchfelTen.')
Noch in der letzten Urkunde, die ein Tübinger Pfalzgraf für Blaubeuren ausftellt,
der Ulrichö des Scherers von 1267, zeugen A(lbertus) Dapifer in Rugge, H(einricu8)
Welzo (de Rugge), Anshalmus de Rugge milites®).
Um diefe Zeit kam Ruck mit den Burgen Gerhaufen und Blauenftein, der
Stadt Blaubeuren und anderem durch Erbfchaft^) an die Grafen von Helfenftein ®).
Sie mußten diefen Befitz fchon 1303 an Oefterreich verkaufen, erhielten ihn aber
fo^leieh wieder als Lehen aufgetragen. Auch fo konnten fie ihn nicht halten; 1387
ünden wir ihn an Luz von Landau, dann an Heinrich Kayb, 1392—1413 theil-
weife an die Stadt Ulm verpfändet, und nachdem ein Verkauf an Burckhardt von
Ellerbach von 1440') aus unbekannten Gründen nicht rechtskräftig geworden war,
führten 1442 angeknüpfte Verhandlungen zum Verkauf an Graf Ludwig von Württem-
berg (7. Januar 1447), der dann auch am 12. Juli 1447 die öfterreichifche Belehnung
erhielt. Diefes Lehensverhältnis beftand, obgleich Oefterreich 1593—1692 das Lehen
für beimgefallen erklärte und 1630—32 und 1634—48 in Befitz nahm, bis zum Jahr
1806, in welchem Württemberg die Oberhoheit erhielt.
In wnrttembergifcher Zeit war Ruck, wohl von Anfang an, Amtswohnung
der Ober Vögte. Der am 11. Nov. 1497 ^^) von Ritter Jörg von Rechberg bei feiner
Beftalinng zum Oberamtmann von Blaubeuren ausgeftellte Revers nennt als Befold-
ungstbeil „den Sitz zu Ruckh vnd Gerhufen vnd die bynutz, fo vnntzher ain ampt-
mann vngeucrlich zu gemeltem Sloß vnd Ampte genollen hat^. Dajß fchon damals
zu diefer ^bynutz" wegen der häufigen Abwefenheit der Obervögte der Gehalt für
einen eigenen Wächter und wegen der fchwierigen Beifchaflfung des Waffers ein
Efel gehören t ergibt fich aus dem Revers deffelben Oberamtmanns vom 11. Nov.
1498, in dem er, da er von nun an nur auf des Untervogts Begehren etwas zu
fchaffeu liat^ auf Efel und Wächter verzichtet. Das Holz fiir Schloß Ruck, wie auch
Gerhaufen, hatten, wenn die Herrfchaft oder der Obervogt Hof darauf hielt oder
nur Wächter darauf faßen, die Söldner von Afch, Berghülen und Suppingen im herr-
■) Wirt ü. B. n, 209.
*) K c. II, 178. 271.
*) 1. c. III, 477. Schmid, Gefch. der Pfer. von Tübingen S. .179.
«) Schmid 1. c. S. 198, Orig. im St.Archiv.
'} KcrJer, Gefch. der Gr. v. Helfenftein S. 29.
^) Id dun Schmid fchen Kollektaneen des St Archivs findet fich die einer unbekannten
Quelle etttiomiDene, lehr unwahrfcheinliche Notiz, daß Guck von den Tilbingem an das Elofter
Bfaubemen gekommen, von diefem als Ziegenftall benützt und dann an die Helfenfteiner über-
langen worden fei.
") Nach einer aus einem alten Eilerbacher Repertorium gezogenen Notiz vidimiren Bürger-
meifter und Rath von Ulm 1441 einen Helfenfteiner Kaufbrief für Burckhard von Ellerbach um
das St^hloß Gerliaufen, Schloß Rugg, Stadt und Schloß Blaubeuren mit Zugehör von 1440, Donners-
tag nach PäuH Bekehning. — B. von Ellerbach erfcheint 1439 und 1463 als Lehenträger einer
holfcnlteinifchen Hube zu Leipheim. Vergl. über ihn OA.B. Lanpheim S. 112.
^°) Diefes und die folgenden Daten ohne befondere Quellenangabe lind den Akten im
St. Archiv entnommen.
■ p "^W-
Schlofi Ruck bei Blaubeuren. SS
fchaftlichen Wald zu hauen, die dortigen Maier zu fabren-, das nöthige Stroh, wenn
es zu Ringingen oder im Gerhanfer Amte gekauft wurde, mußten die Angehörigen
des letzteren auf Ruck fcbaffen^').
Von dem ungefähren Aeußeren des Sehloffes am Ende des 15. Jahrhunderts
haben wir Kunde dadurch, daß es auf einem der biblifchen Bilder des Hochaltars
im Blaubeurer Klofter im Hintergrund angebracht ift. Das Hauptbauwerk der vier-
eckigen Anlage fcheinen drei Thürme gewefen zu fein, der größte und fefteüe auf
der nordweftlichen, ein kleinerer auf der füdöftlichen — beide rund — und der
viereckige Eingangsthurm auf der nordöftlichen Ecke. Zwifchen den drei Thnrmcn
und der fudweftlichen Ecke befanden fich, einen Hof einfchließend , die übrigen
Räumlichkeiten ^^). EUn anfchauliches Bild feines Innern gewinnen wir auB Herzog
Chriftophs Zeit. 1563 war Graf Sebaftian von Helfenftein Obervogt, derfelbe,
der nach dem Naumburger Konvent die Augsburger KonfelTion mitunterfchrieben.
Er wollte fich auf Ruck ein Badftüblein bauen laffen; den Plan dazu begutachtete
der herzogliche Baumeifter Albrecht Tretfeh. Diefer Plan zeigt den Grundriß des
erften Stocks (Erdgefchoß) des ganzen Sehloffes. Der Eintritt ift an der N. 0, Ecke
(die N. Seite ift gegen die Stadt gekehrt) durch den Wächterthurm. Er führt in
den recht inner HoflF im Schloß, in deffen Mitte eine Linde fteht und der nach
der N., W., und S. Seite durch Bauten abgefchloffen ift; in der Mitte der 0, Seite^
wo der hohe auffteigende Fellen etwas erbrochen werden muß, foll das Badftüblein
mit Vorgemach Platz finden. An der N. Seite befindet fich neben dem Eintritt ein
Bachoff mit ainer Hütten bedeckht, dann die Kuchin im Hoff, das Kuchiuftuble^ das
Zeughauß zu dem Holtz, ain offens Hofflin und an diefem, auf der N. W. Ecke das
ober gwelb im thurn und ain Loch hinab in die vnnder gfengnus. Am Thurm führt
vom Hof aus eine Treppe in das obere Stockwerk. Auf der W. Seite rcblicßen
fich an ain hänr fanghauß, der Roßftall zu 7 Pferchen. Die S. W. Ecke bildet
ain gmach zum hew. Daneben befindet fich nach S. die Speißchamer, dann ain
fchen gros gwelb darin allerlay gerumpel ligt. Auch auf der S. Seite führt vom
Hof aus eine Treppe empor. Betreffs der Größen verhältniffe ift der Umfang des
Mauerwerks fiir die Badftube mit Kammer bei einer Hohe von 12 und einer Dicke
von 2 Schuh auf 108 Schuh angenommen. Im oberen Stockwerk (der Hauptthurm
hatte wohl zwei) befanden fich, wie aus dem 1564 nach des Grafen von Helfenftein
Tod durch den Vizekanzler Hieronymus Gerhardt aufgenommenen Inventar erfichtlich
ift, ein Herrengemach, der Frauen oberes Gemach, eine Erkerftube, je mit einer
Kammer, des Herrn Kammer, der Edelleute, der Knechte, der Mägde Kammer und
eine Kammer auf der Luchen (Wächterthurm); außerdem die Dürnitz.
Herzog Ludwig ließ die Stelle eines Blaubeurer Obervogts längere Zeit un-
befetzt. Daher befahl er 1581 Ruck dem Forftmeifter Zangenmeifter , um deffcu
Miethzins zu erfparen, als Wohnfitz einzuräumen. Zwar beantragte der Untervogt
Kienlin, da er das Vogtamt allein verfehe, ihn felbft zum mindeften die zum Schlöffe
") Lagerbuch v. 1526. Später wird UoheDgerhaufen als Sitz des Forftmeifters bezelclitiot,
1552 wohnt ein folcher dort, bald darauf nur noch ein Forftknecht. Die 3. Fefte, ßlauenlWn,
auf dem Merianfehen Bild von Blaubeuren hoch oben auf dem Blaufelfen, war wohl nte bewolinbar.
*') Das Bild zeigt Einzelheiten von fo eigenthümlichem Charakter, daß es ohne Zweifel
wenigftens den Typus des Baues richtig ausdrückt. In Folge Mangels an Perfpektis^c fclieint es
jedoch die N. u. 0. Seite zufammenhängend als N. Seite darzuftellen, fo daß der Eingnnga thurn]
in der Mitte derfelben fteht, während er nach dem fogleich zu befchreibenden Grundriß die N. U.
Ecke bildete. Aehnlich fcheiut ein kleinerer Bau, der zwifchen Eingangs- und S. 0. Thurm zu
fehen ift, der S. Seite anzugehören.
26 Schneider, Schloß Kuck bei Blaubeuren.
gehörigen Güter genießen zu laffen; denn der Forftmeifter hat „uflf dem Obern-
fchloß G^rhauflen (da hieuor feine Vorfahren gewonth, vnd er auch noch hewtig«-
tagß fein rechte Behauffung, die auch dem vorft gar gelegen, dargegen Ruckh vf
der freyen Bürfcht, vnd demfelben entlegen fein folle) gar guete gelegenbeit, als nämlich
bei den 6 Jaucbardt Apkers mit elzlicbeu gertteln vergebens zu nießen, welche
bißher nur ein fuoßgeender Vorftknecht, weil er Vorftmeifter in der Statt gewonth,
genofleu. So hat er auch dafelbften mit dem Wafler guete Gelegenheit, das er vf
Uuckb mit fchwerem coften bringen müeffe.** Der Herzog entfchied jedoch, der
Forftmeifter folle auf Ruck ziehen , die Güter foUen getbeilt werden. Der Vogt
ließ das Haus repariren alfO; daß feines Erachtens diesmal kein fernerer Mangel
an dem Haus erfcheine. Aber bald klagte der Forftmeifter, daß er Wafferpferde brauche,
wie He den Obervögten gehalten worden feien, um das Wafler in's Haus zu führen,
Efel zum Tragen deflelben und ein kleines Weinwägelein, weil man von der Stein-
riegel und Felfen wegen mit anderen Wägen und Karren nichts auf das Schloß
bringen könne.
1586 zieht wieder ein Obervogt, Cbriftoph von Degenfeld, auf fiuck. Noch
1689 in dem Revers des E. F. von Neipperg findet fich als Berechtigung, das Schloß
Ruck fammt dazu gehörigen Scheuern und Stallungen mit ganzem Begriff zu be-
wohnen und den rauhen Berg mit Garten am Schloß und die Efelswiefe zu nutzen.
Aber fchon der Nachfolger des Ch. von Degenfeld, E. von Lainingen, fcbeint es
nicht mehr bezogen zu haben ^^) und 1614 kaufte der Obervogt Melchior v. Beichan
die fpätere Buwinghaufenfche Behaufung in der Stadt ob dem Ritterbronnen, vom
an der Gafle, hinten an der Stadtmauer gelegen (das jetzige Oberamt?), die 1679
vom Herzog zu einer Amtswohnung erworben wurde. Nach Oettingers Landbuch
wohnt übrigens Reichaus Nachfolger, St. Heele, 1624 wieder auf Ruck.") Durch
das Leerftehen wurde das Schloß vollends verwahrlost und die Noth des 30 jährigen
Krieges richtete es zu Grunde. Auf Belchluß der öfterreichifchen Regierung ließ
es 1636 der Untervogt C. KnoU etwas repariren. Sofort aber brachen durch Armut
und Hunger getriebene Leute wieder ein, Thüren, Fenfter, Oefen, Schlöfler u. a.
wurden derart verderbt und zerfchlagen, daß die Wiederherftellung 1000—1600 fl.
erfordert hätte. Um wenigftens etwas zu retten, wurden die Oefen abgebrochen;
auch der öfterreichifche Obervogt bezog die Buwinghaufenfche Behaufung. Nicht ein-
mal ein Wächter wurde mehr angeftellt; die 26 fl., die der Obervogt für einen
folchen erhalten hatte, wurden geftrichen. Doch erhielt der Unter vogt die Weifung,
da zur Zeit die Mittel zur Reparatur des Schlofles nicht vorhanden, folle er es
wenigftens gegen Wind und Wetter fchützen, damit es nicht ganz irreparabel ge-
macht werde. Als nach dem Frieden Württemberg wieder von Blaubeuren Befitz
nahm, erbot fich 1649 I. A. Schott von Bfirtzenftein , das Amthaus, welches einge-
gangen und ziemlich verwüftet, auf feine Kofteu wieder ausbelTern zu lalTen, daÜ
er darin wohnen könne. Er wurde zwar als Obervogt angenommen, aber ans der
Wiederherftellung von Schloß Ruck fcheint nichts geworden zu fein. Denn 1665
erhielt der Kapitän I. C. Schmid, der wegen des Gerüchtes, daß die Oefterreicher
Blaubeuren bedrohen, dorthin gefchickt worden war, den Befehl, das herzogliche
Berghaus Ruck, auf deflen Erhaltung der Untervogt jährlich 10 fl. zu verwenden
hatte ^^), mit einer Rotte Mosketiren oder mehr zu befetzen, meldete aber, es habe
^^;im Konzept seiner Beftallung (1596) ift eine Behaufang verfproches and Back mit
ZugehOr geftrichen.
'^) Doch ift wohl aar Gtttergenuß gemeint.
") 0A.Befchr. S. 130.
^^^^^^m^m^m^mmu^mm^m
KoTubeckf Das Laudgericiit im Btadelhof, 27
fchlechte Thüren, fei überaus baufällig and nur von einem Forftkneclit bewobnt,
1669 gerieth es fogar in Folge FeuerrerwahrlofnDg durch daa Weib des Forftknechts
in Brand. Trotzdem erfüheint es noch einnial als bewohnt. 1717—^2 lebte dort
Franz IgnatiuB von Gemuiingen, der^ bei Herzog Eberhard Ludwig in Ungnade
gefallen, Ruck ad dies vitae angewiefen bekommen hatte. Er ließ 6 Stuben und
Kammem, ferner Ställe, Keller, ein Bluomen- nnd zwei Wurtzgärtlein oben im Sehloij
und eine neua Scheuer im unteren Hof mit einem Aufwand vou 1500 ü, herftellen,
von denen ihm nach langer Bitte 1732 500 fl. erfetzt worden. 1730 faß wieder
ein Forftknecht darin ^*),
Da aber Ruck feine Bedeutung als Burg längft verloren hatte, und die
zu einem privaten Gebrauch nngUnftige Lage und Befchaffeubeit es nicht wohl ver-
werthen liefi^ wurde es 1751 an den herzogliehen Kirchenrath um 750 fl. verkauft
und abgebrochen. Die Steine wurden zum Kirchenbau in Gerhaufen verwendet ").
Jetzt er(^ verfch windet Ruck ganz aus den Beftallungen and Keverfen der Obervagte;
W, H. vou Rothkirch wird 1754 wegen eutgangeneu GenuITes des Schlößleine Ruck
entfchädigt Aber noch 1792 erfcheinen im Öflerreicfaifcheu Lehensbrief für Herzog
Ludwig Eugen die ^Fefttn^ Gerbe ufen^ Ruck und Blaueoftein.
Das Landgericht Im Stadelhof,
Von C A. Kornbeck.
Das Landgericht im Stadelhof wird mehrfach mit dem Stadelhof felbft in
eine Verbindung gebracht, die der Wirklichkeit nicht cntfpricht und eine kurze Er-
läuterung geilatteu dürfte.
In Baumanns Abhandlung über die Grafen von Ruck ( Viertel jahrsh. 1878
S. 84 f.) licet man, daß Kaifer Ludwig den Stadelhof mit dem Landgericht im Jahr
1331 dem Grafen Berthald v. Marftetten-Graisbaeh gegeben habe, von dem diefe
St&cke auf unbekanntem Wege an die Kinder des Heinrich Mayer von Nördlingen
und an Konrad Hnndfuß von Ulm gekommen feien. Diefe bürgerlichen Befitzer
hätten diefelben 1360 an den Grafen Ulrich von Helfen ftein verkauft, der 1361 von
Kaifer Karl IV. damit belehnt worden fei*
Aoüer Zweifel (Reg. boic. 6, 364) ift die Uebertraguug des LaudgerichtB
im Stadelhof durch Kaifer Ludwig an den Grafen Berthold von Marftetten als Reichs-
vogl nnd Pfleger von Ulm, und daß Letzterer auch im Befitz des Stadelhofs war,
erhellt aus Nachfolgendem. In welcher Beziehung dagegen die Kinder eines Heinrich
Mayer von Nördlingen und ein Konrad Hundfuß von Ulm zu dem Landgericht im
Stadelhof geftanden haben follen, dürfte fchwer zu erklären fein, und beruht diefe
Angabe offenbar auf einer Verwechslung mit dem Stadelhof oder vielmehr mit dem
Meierhof im Stadelhof, anch das Erblehen im Stadelhof genannt, einem Hofgut von
54 Morgen, welches vom Reich zu Lehen gicng. Dasfelbe bildet noch beute ein
abgefcblolTenes Bedtzthum mit einigen Gebäuden und einem Garten am Weftende der
Stadt. Diefer Meierhof im Stadelhof wurde nach den öffentlichen Büchern (alte Kauf-
briefe 355J im Jahr 1354 von Kaifer Karl IV* dem Luitprand Arlapus, Bürger zu Ulm^
») Ebendafelbft.
") Ebetidafelbft. Die Abbildung dea ScbloUes vor dem Abbruch ^ die nach dem geü^
graphifchen LexIkoD von Bcbwabeo (Ulm 1800) auf dem ßlaubeurer Hathfaaua aufbewahrt wurde,
MeA Och nicht auffinden»
98 Kornbeck, Das Landgericht im Stadelhof.
TerfetÄt als Lehen des Reichs. 1359 belehnt Karl IV. die Gebrüder Hans, Luitprand
und Konrad Arlapus und die Kinder des Heinrich Mayer von Nördlingen mit dem
Meierlfcof im 8tadclhof und 1360 verkaufen Konrad Hundfuß von Ulm und Heinrieh
Mayer .-ils Pfleger der genannten Kinder den Meierhof im Stadelhof an Graf Ulrich
von Helfeijftein,
Weiter erwähnen die oflFentlichen Bücher vom Jahr 1348 eine Beftätigung
Karls IV. in Betreff der Verfetzung, „die Graf Berthold von Nyffen dem Peter
ötrülin von Ulm an dem Stadelhof gethan", und von 1356 eine Aufbeflerung der
Pfantifumme auf den Stadelhof um hundert Mark Silber durch Karl IV. zu Gunften
deß Grafen Uiridi von Ilelfenftein (vergl. Böhmer, Acta Imper. S. 577, 853, 862).
Hier ift alfo nirgends von einem Landgericht die Rede. Auch Stalin
(3, 278) fpriclit nur von dem Stadelliof „feit kurzem Reichserblehen des Grafen Ulrich
von Helfenftein au der Stelle des nachherigen Weinhofs". Dagegen beruht letztere
Bezeifluiung auf einem Mißverftändnis, welches auf Dietrich (Befchreibung von Ulm
S. 1 7 yj Zurückzuführen fein dürfte, wo es heißt:
^Der Stadelhof war nach Urkunden von 1348—1354 u. f. w. der jetzige
Wcinliof mit Einfchluß des füdweftlichen Thcils, wo nun die Häufer Lit. A.
87—91 j'telien. Er wurde öfters auch (Urkunden von 1389—1421) fchlechthin
der Hof genannt. In diefem Stadelhof wurde das Landgericht gehalten.**
Diefe Darfteilung fand fehon bei Miller (Gefchichte der Wafferwerke S. 9)
Beaurtandang, weil die Identifizirung des Stadelhofs mit dem Weinhof ebenfo fehr
der Gefchichte wie der Tradition widerftreitet, wornach, wie jeder Ortskundige
weiß, diefer „Hof" nichts anderes war als der die kaiferliche Pfalz einfchließende
Känigshof, Der Stadelhof aber lag bekanntlich am Fuße des Weinhofs, war, wie
envähnt, ein kaiferliches Hofgut und umfaßte in feiner Ausdehnung die Gegend des
Meierliofs und der Fifcher- und Hämpfergafle einfchließlieh des Spielmannsbrunnen
big vor dae Glücklerthor. Wo alfo von dem Landgericht im Stadelhof die Rede ift,
kann der Sitz desfelben nach dem Wortlaut doch wohl nur innerhalb diefes Bezirks
gefacht werden, was felbftverftändlich anderweitige gerichtliche Verhandlungen auf
dem Weinhof nicht ausfchließt. Von landgerichtlichen Verhandlungen aber in den
Jahren 1348 und 1354 kann überhaupt keine Bede fein, weil das Landgericht zu
Jener Zeit ruhte.
Eine andere Darftellung gibt Jäger (Ulm im Mittelalter S. 256):
^Kinc erhöhte Bedeutung gab dem Landvogt von Ulm die Erneuerung
des Landgerichts im Stadelhof durch Karl IV. In den nach Rudolphs Tod
hereinbreclienden Unruhen war dasfelbe gänzlich in Vergeffenheit gerathen.
Viele Fürften und Herren hatten fich von dem Kaifer felbft, wie es feheint, Frei-
briefe gegen dasfelbe zu verfchaffen gewußt, und fo kam es in Zerfall. Indeffen
trugen das zur Abhaltung des Landgerichts dienende, innerhalb des Hofraums,
in welchem der alte Palaft ftand, liegende Gebäude, der Stadelhof genannt,
einzelne Bürger zu Lehen, Karl IV. felbft hatte es an den Gefchlechter Heinrich
Mayer von Nördlingen als erbliches Reichslehen gegeben. Im Jahr 1360 finden
wir den Gefchlechter Konrad Hundfuß von Ulm und die Kinder Heinrich
Mayers von Nördlingen im Beßtz desfelben."
Diefe Aueftihrung ift, wie man ficht, lediglich eine Fortfetzung des angeregten
Mißverftändniffes mit einigen weiteren Zuthaten, wobei nur zu konftatiren bleibt,
daß das Gebäude, wefches den Kaifern bei ihrer Anwefenheit hier zum Wohnfitz
diente, die Pfalz, nach Eduard Mauch und anderen Quellen fehon im Jahr 1314 in
den eigenthümlichen Befitz der Familie Strölin übergegangen war, die im Jahr
Beck, Eine Beimchronik Yon Leipheim. 39
135G eiDen Umbau damit vornahm (Dietrich S. 71). Fortan hieß dasfelbe der 8tröliu-
hof und wurde im Jahr 1506 von den Strölin an die Stadt verkauft; aber zu keiner
Zeit waren die Mayer und Hundfuß damit belehnt.
Die weitern Erwägungen, welche Jäger und Baumann an die vermeiutlicbe
käufliche Erwerbung mit dem Stadelhof verbundener Rechte durch den Grafen Ulrich von
Helfenftein knüpfen, glaube ich nach Vorerwähntem auf fich beruhen lallen zq dürfen.
Nur einen Punkt möchte ich kurz berühren. Nach Baumann war die Orafrchafty
die wir „in der Bürs" nennen, durch die angebliche Belehnung von 13GI wieder
in den Befitz eines Helfenfteiners gelangt, der als Inhaber der Graffchaft Gerhaufen
fomit das ganze Dillinger Erbe wieder in feiner Hand vereinigt habe. Einer lolcbcu
Belehnung dürften aber fchon die altern Anfprüehe der gleichfalls mit dem DilliDger
Haufe verwandten Grafen von Wirtemberg entgegenftehen , die zu keiner Zeit auf
ihre von 1259 datirenden Rechte verzichtet hatten. Dies erhellt aus ihrem Friedens-
vertrag mit der Stadt Ulm vom Jalir 1391 (Korrefp.Bl. 1877 S. 57), in welchem
als ausdrücklicher Befchwerdepunkt der Grafen aufgeführt ift: „daß die von Ulm
Schweighofen abgebrochen und in ihre Stadt geführt, da Wirtemberg die Herberge
mit dem Stab geben folle". Das Herbergerecht der Ulmifchen Reichsvögte in Schweig-
bofen beruhte nemlich auf dem Herkommen, daß der Vogt bei feiner Ainvefenheit
in Ulm feinen Gerichtsfitz außerhalb der Stadt in der jenfeits der Donau gelegciieu
Vorftadt Schweighofen hatte, wofelbft auch feine Herberge war, die mit dem von
Ulm angeordneten Abbruch diefer Vorftadt verfchwand. So erklärt auch Jäger
(99—103) Punkt IX des Friedensvertrags von 1391.
Faßt man das Refultat des Vorftehenden zufammen, fo ergibt fich, daß
weder die Mayer von Nördlingen noch die Hundfuß von Ulm in irgend welchen
Beziehungen zu dem Landgericht im Stadelhof ftanden, und daß auch den Grafen
von Helfenftein aus der käuflichen Erwerbung des Meierhofs und ihrer Belehnung
damit keine laudgerichtlichen oder Graffchaftsrechte erwachfen konnten. Ebenfo
widerftreitet die Identifizirung des Stadelhofs mit dem Weinhof, dem vormaligen
Königshof, der Gefchichte; was aber den Sitz, die Wirkfamkeit und die Zufammen-
fetzung des 1361 erneuerten, und bald darauf für immer verfchwindeiiden Land-
. gerichts im Stadelhof betrifft, fo befchränkt fich unfer Wiffen, foviel mir bekannt,
auf die gelegenheitliche Bemerkung Marchthalcrs, daß die letzten Sitzungen des
„Stadelgerichts" auf der Rathsftube in Ulm ftattgefunden hätten.
Ich geftatte mir vorftehende Notizen mit dem Wunfche, daß fie zu ein-
gehenderer Erwägung und zur Berichtigung einer Darftellung Anlaß geben mogen^
die trotz ihrer zweifelhaften Berechtigung fich in die Gefchichte einführte.
Eine Reimchronik von Leipheim.
Von Amtsrichter P. Beck in Ulm.
Zu den anfehnlicheren Befitzungen der ehemaligen Reichsftadt Ulm gehörte
das 4 Stunden von derfelben entfernte, ebenfalls an der Donau gelegene Stadtchen
Leipheim, von deflen einftigem Ausfehen mit Mauern, Thürmen und Thoreti, fowie
mit dem ftattlichen auf einer Anhöhe ob der Donau gelegenen Schlöffe einige hübfche
durch G. Chr. Kilian und Merian in Kupferftich gefertigte Anflehten uns eine Vor-
ftellung geben. Daffelbe kam aber erft am 7. Februar 1453 durch Kauf an Ulm;
vordem war es eine eigene Herrfchaft mit eigenem aus 3 BUrgermeifteru und
aö Beck
9 Riclitcro begebendem Ratbe, welcben es bernaeb aucb nocb beibebielt^ und geborte
im XIV. Jabrbunderte dem mäcbtigen Gefcblecbte der Gfiffen v. Güffenftadt, welcbe
es dann an die Grafen v. Württemberg verkauften ; Graf Ulricb trat es hierauf
alsbald an Ulm käuflieb ab. Von alten Zeiten ber fnbrte es aucb ein eigenes Wappen^
einen filbernen Scbild mit einem Querbalken, in welcbem 3 goldene Sterne find, —
In die erften Zeiten der Ulmer Herrfcbaft fiel der unfelige Bauernkrieg, in welcbem
h, keine geringe KoUe fpielte, aber fcblimm wegkam. Im November 1524 zogen Scbaren
von bewaffneten Bauern aus dem Hier-, Rotb- und Bibertbal, aus dem Burgauifcben
und weiter aus Oberfchwaben in die Gegend von L., deffen Einwobner, durch die
neue Lehre etwas wirre gemacht, unter Anführung ihres der Reformation zugethanen
Pfarrers Hans Jakob Wehe v, Ulm, eines wilden Starrkopfes, mit den Bauern ge-
meinrame Sache und fogar ihr Weichbild zum Hauptquartier der aufrührerifchen
Bewegung machten. Nur kurze Zeit trieben fie aber ihr Unwefen; der gewaltige
Banernjürg kam ihnen auf den Hals und fchlug fle am 4. April 1525 bei L. aufs
Haupt^ wobei über 2000 Bauern zufammengebauen , gegen 1500 in die Donau ge-
rprengt und viele gefangen -wurden ^). L. felbft mußte ßch bald auf Gnade und
Ungnade ergeben; und Webe wurde mit andern Rädelsfäbrern hingerichtet (zu vgl.
Nachricht von H. J. Webe, 1. ev. Pfarrer in L. zum Beften der durch Wetterfchlag
und Krankheiten verunglückten Leipbeimer, Ulm 1794 von Prof. M. Georg Veefen-
meyer 8.). Im 30jährigen Kriege hatte das Städtchen wiederholt fchwer zu leiden;
und auch in den napoleonfchen Kriegsläufen blieb es vom Kriegsungemach nicht
unberührt; 1802 kam es mit Ulm an Bayern und blieb bei diefem, als Ulm 1810
württembergifch werden mußte ; heute ift es ein an dem großen Verkehrswege Ulm —
München gelegenes einfaches, aber regfames freundliches Landftädtchen , welches
jedenfalls auf eine reichbewegte Vergangenheit zurückfchauen kann. Schon alte
Naebrichten preifen es als eine „feine Landftadt an der Donau^; und fo ift es wohl
erklärlich, daß es aucb einen Sänger gefunden hat ; ein folcber ift fein langjähriger
(von 1695—1727), um das Gemeinwefen hochverdienter Pfarrer M. Job. Wilhelm
Oiez von Ulm (geb. 1662, f 1727), welcher 1725 eine bis jetzt niemals gedruckte,
originelle, mit Unrecht verfchollene Befchreibung von Leipheim in Verfen gegeben
hat und welchem wir nunmehr bezüglich Leipbeims weiterer Schickfale das Wort.
lalTen wollen. Es ift dies eine der fchon feit dem Mittelalter üblichen Orts-
befchreibungen in gebundener Rede, welche, wenn fie auch auf poetifches Verdienft
wenig oder gar keinen Anfpruch haben, doch für die Kulturgefchichte nicht ohne
Werth find.
Lobrede der Stadt Leipheim a./D.
in gebundener Rede wohlmeinend aufgefetzt von Pfarrer Diez im Juli 1725.
Ein treagefinnter Freund, ein nngeheuchelt Lieben
Befiehlet Leipbeims Lob zu etlich Zeilen an,
Worauf die Wahrheit hier in Einfalt hingefchrieben
Was mehr die That bezeugt als Mund und Feder kann.
Der Name Leipheim wird fein Alterthum beweifen
Libhain fchriebs ehmals fich nach alter deutfeher Art,
Da denkft man wird hiemit ein Venus- Wäldiein preifen,
Darin verdammte Brunft und Seband getrieben ward.
^) Noch jetet trägt der Schauplatz des Kampfes den Namen des Todtenfeldes, der Ab-
bangf von welchem aus viele Bauern in die Donau gefpreogt wurden, den der nllordjfohlecht''.
^^^i^^^
Eine Retmchronik tob Leipbeim. 31
Und wie wenn auch: lH denn kein Hefd in dir ^ewcron?
War Defne firenEe ftets von Aberglauben leer?
So wäre Leipheim doch zum Ulenft Gott auHcrJefon.
Ein Lob wenn^s Göteen gleich damals gcfc heben wärM
Jedoch mich treibet nicht, anch diefea zn geftatten
Hier Tollt die Reridcn£ der Bürgerliebe Tein,
Hier Tollte Lieb und Fried, £intr:&cht und Treu Hch gatten
Darum der ötifter fpracb- „Hier ift der Liebea-Hayn"p
Es liegt die liebe Stadt am groJloti Donauftrande
Am Strom der Fürft und Haupt Europa's Strömen heißt,
80 durch das Paradies der höchften Kaiierlaude
G&nz rilberhell und rchuell von Wefi' nach OileTi tteußt
Die fehwangVe Edens-f'luth bringt delikate Fifehe,
Der filrft'plaifirlieh Forft, der Alten -WalTer See
Schickt aller Wildpret Art aufs niedlichilte zu Triebe
Schwein^ Hirfche, Hafen, Huhn, Antvügel, Schnepfen, Reh.
Von Fi f eben fanget man die größten Roth und Lachfen
Forellen, Treufcben^ Hecht, Karpfj Otter, Biber, Aal,
Brcz, Schieben, Grundein, Krebs, im Walde Fuchs und DachüaUj
Wildkatzen und im Feld die Lerchen ohne ZahL —
Der lieblich/te Profpekt auf Wiefen, Bäclie, Wälder^
Auf Oerter deren man mind^il aehtmalzeben zählt,
Auf Gärten fchöner Art, auf heckenlofe Felder
Das machet Leipheims Luft ror andern auaerwählt.
Rings um den Änniuths Plati cnlfpringen frifebe Quellen
Dadurch fich Aug und Mund, ja felbft das Herz erquickt»
Ein Bach aus Benkentbal will fich bfezu gefeilen
Der auf dem Mühlenbau die Rädei wälzt uud drüekt.
Ein wohlgebautes Schloß mit eigner Maur und Graben
Steht als das Haupt empor uud lebwebet auf der Stadt,
Davon wir Oberhandj Befehl und Gnade haben,
Wo Lcjpbeim Kath und Schutz, Hand, Ohr und Auge hat.
Nicht fem von diefer Burg kann man die Freiung fchauen
Wo kail'erlidie Huld auf ganze hundert Jahr
Vor unverfeh'nem Mord den Schutzhof ließ erbauen
Damit unfc huldig Blut entkäme der Gefahr.
Hieiinnen ilt die Pfarr und Forfthaus eingefchloiTen
Wofelbllt man febr bequem und luftig einlogirt.
Und wann ein Flüchtling hat den Schutz genau getroffen
Wird er in's freie Feld beim Einlaß ausgeführt.
Hieran fttißt der Spilal, ein pfalz-ncuburgifcli Lehen^
Wovon hernach Bericht ertheilet werden kann
Nebft dera Getangnisthurm wohl angelegt zu fehen
Üa wird dem armen Volk die Hcrberg anfgethan.
Der Tempel Gottes fteht auf einem ftarken Grunde
Ein hoher fteiuen Tburm fehant in das weite Land,
Ulki Wächter find vcrpflieht' zur Tag und Nachtes Stunde
Mit allem Fleiß tn fehn auf Wetter, Hagel ^ Brand,
Die Kirche felber wird drei Stammgewölbe weifen
Mit Pfeilern wohlgeftützt ; ein hober heller Chor
Ein künftl icher Altar wo Ghriftenfeelen fpeifen
Ein Taufftein wo man trägt Gott neue Bürger vor.
Beck
Em fchönes Orgelwerk, das gegen Abend ftehet
Womit man Gottes Huhm und Ehrenpreis erhebt
Wovon der Christen Herz zur Andacht wird erhöhet
Wodurch der Lobgefang anmuthig wird belebt.
Dies Gotteshaus war erft St, Vito anvertrauet
Kin eifern Ofen wärmt die leichte Sacriftey
Die Epitaphia find zierlich aufgebauet,
^'on Sand und Marmorftein und rarer Schrift dabei.
Zwei Schulen find zunächft bei diefer Gottesftätte
Allwo man pflanzt und gießt die Hoffnung belTrer Zeit
J^fan lehrt Latein und Dentfch, man rechnet in die Wette,
Man treibt das Chriftenthum, den Fleiß und Ehrbarkeit,
Die Helfer- Wohnung liegt am Thor zur Abendfeiten
Mit Gärten und Profpekt bequemlich fituirt
Und die Stadtfehreiberei ift fchon von alten Zeiten
Zu Leipheim an dem Markt gebaut und aufgeführt.
Das Rathhaus ziert den Markt, dafelbft hält man Gerichte
Und vor dem obern Thor ift Kirchhof und Kapell
Die einft St. Diepolds war, die Geld und viele Früchte
Alljährlich richtig zieht als heilige Gefäir.
Am obern Thor und Maur liegt auch der Schützengraben
Nebft einem Schützenhaus von Wind und Kugeln frei.
Da die Erfahrenfte die feinfte Uebung haben
Da man zufchauen kann ohn alle Furcht und Scheu.
Ganz Leipheim ift bequem und ordentlich gebauet
Die Stadt ift recht geviert, die GalTen ziemlich breit
Die Vorftadt fo von Nord nach Süden aufwärts fchauet
Bedeckt das grüne Thal in fchönfter Lieblichkeit
Zu End derfelben liegt der Burgberg wohl erhaben
Ganz rund und frei am Bach befonders aufgeführt,
Darunter fonder Streit ein großer Held begraben
Der in dem Alterthum Hch höchftens meritirt
Jedoch wir müHen nun den höhern Ruhm bewähren
Den Leipheim bei /ich trägt: mein Leipheim ift der Ort
Wo die Religion und alle Glaubenslehren
Sich gründen unvermengtauf Gottes reines Wort
Das Evangelium brach hier mit hellem Lichte
Durch Gottes Gnad herfür, da Ulm die Morgenröth'
Kaum hier und da erblickt, war fchon das Angefichtc
Des Herren hier entdeckt und vor dem Volk erhöht. —
Hier war das Sakrament in beiderlei Geftalteu
Vom Pfarrer Hans Jakob Weh zu allererft ertheilt,
Dahero man von Ulm dalTelbe zu erhalten
Zu Pferde und zu Fuß in Haufen hergeeilt
Dies war der theure Mann der in der Märtrer Orden
Im ganzen Schwabenland fUr's Evangelium (1525)
Den erften Platz erhielt, da er enthauptet worden
Mit fälfchlichem Bezücht — doch bleibt ihm Krön und Ruhm.
Die Kirche, fo vorhin Altäre und Kapellen
Verfchiedentlich enthielt und milde Stift gebracht
Wollt' Gott zu feinem Feur und Herde nun beftellen,
Er hats zum Gnadenfaal und Wahrheits-Platz gemacht
4
Eino Eeimchronik von Leipheim. 33
Durch nßUDzehn Pfarrer hat fein Wort fich ausgebreitet
Und manche Seel geführt aus Satans Tyrannei
Zu Ifraelis Brunn und lautrem Troft geleitet
Von Finfternis zum Licht und Gottes Vatertreu. —
Auch neun und dreißig find Diaconi gewefen,
Die Gottes Ackerwerk behülflich fortgeführt,
Durch deren Dien ft er fich ein Iläuflein auserlefen
So ihme Früchte bringt, wie fich's vor ihm gebührt. —
Die hohe Obrigkeit war erft der edlen Güßen,
Wovon ihr Gruft und Stamm noch in der Kirche haft,
Sie haben Leip heims Ruhm zu größern Heb beflißen
Maur, Thor und Thurm geführt, das Stadt-Recht ange/chaJTt,
Die Privilegien vom Kaifer ausgebeten, ^
Die Jurisdiktion gleich Ulm hieher gebracht j
Und dann an Württemberg verkauft und abgetreten, , '
Worauf fich U 1 m den Ort zum Eigenthum gemacht (1453).
Das Stadt-Recht haben wir vor nun 400 Jahren (1330) 1
Von Kaifer Ludwigs Gnad und auch das Hochgericht (1327) *
Die hohe Herrlichkeit hat Leipheim zu bewahren ^
Dies- und jenfeits des Stroms wie altes Recht ausfpricht.
Der grüne Ulmen-Baum gibt Leipheim Schutz und SchattCD. —
Dies Kleinod Schwabenlands faßt diefe PerF in Heb
Durch deiren hohen Rath kann Fried und Recht fich galten
Daß Treue währt und Gott uns fegnet mildiglich. — ^
Ein edler Ober-Vogt verwest die hohe Stelle,
Er führt Regalien die fonft kein andrer hat,
Er fpricht und gibt Befehl, verwaltet die Gefälle
Er vindicirt genau die Gränze unferm Staat.
Es ift der fchöne Forft demfelben Übergeben
Darinnen er für fich jagt, treibt, klopft, ftellt und fchießt
Er führet die Vogtei zu Riedheim auch daneben,
So als ein hohes Leh'n gar vieles in lieh fchließt
Im Rath und Stadtgericht 3 Bürgermeifter fitzen.
Der Herr Stadtfchreiber wohnt nebft noch 9 Räthen bei,
Da pfleget man das Wohl zu fuchen und zu fchützen.
Da übet man das Recht und hält auf Polizei. —
Von da beftellet man die Pfleger und Verwalter
Der Kirchen, des Spitals, der Armuth und was mehr
Von Stadtbedienten find; wobei Gott felbft Erhalter
Und Oberpfleger ift zu feines Namens Ehr'. —
St Viti Kirchenpfleg belorgt mit allen Kräften
Die heilige Gebäu', ertheilet Sold und Frucht,
Die Almos-Pfleg bedenkt mit treueften Gefchäften
Die Armen, deren Noth iie abzuhelfen fucht
Der Stifter Abficht war, daß zwei von hier ftudiren
Auf Univerlltät; daß niemand betteln foU;
Daß armen Jungfern, die fich ehrbarlich aufführen,
Die Ausfteur werd gereicht zu ihrem Glück und Wohl,
Wozu nebft Diepold's Stift die Opfer angewiefen
Wovon der Burgerfchaft und Fremden Vieles trifft
Hernach wird der Spital nach Würden hochgepriefen
Das milde Gotteshaus, der alten Güßen Stift (1368).
Warttemb. Vierteljahrshene 1883. 9
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8« Bßok
Dann getiießen ftefi die Bürger giite Pfründe,
Da reicht man Dienft Hud Hilf deu Armen in der Stadt,
Da thcik maii jährlich aus ein reiches Brod ücfpcnde
So jeder der nur kommt gleich zu empfangen hat.
Ee ift ein feiner Bau verwahret unil umfchloßen
Wo ehmak eine Kirch und Kirchendiener war,
Denifelben ift vorlitngft manch' Stiftung zngeflußen
Man bringet Zehnt und Gü!t von vielen Dörfern dar.
Sokh Kirchlein ift vor jetat die Ilerberg fremder Armen
Da koch' und wafchon fio; der Kranke wird verpflegt.
Da können Jle nach Wunfeh auf gntera Stroh erwärmen,
Worauf ein eigener Mann genaue Anficht trägt.
Die Stab 3- Gerichtsbarkeit vor ein nnd andern Orten
Gehöret ihmc zit , hat felbftcn IToli und Feld;
Die Zinfe laufen i'in, er zieltet hier und dorteu
Zu feinem Eigenthnm vjüI fehönes baares Geld.
Viel Haufcr fteh'n ihm xn, viel Höfe, Mähder, Mühlen,
Und andere Grtindftilek mehr, hie da und in der Fern';
Die grüße Donaubrilck mit Jochen, Lehn und Dielen
Gehöret unfrer Stadt als Eigen t hu mea Herrn.
Die Stadt bat auch den Xüll, die Sfraßen a:u paJfiren,
Das Klofter Elciiingen mufi auf dem Mark u;? Mahl
Den Pfarrer famht noch mehr vun unferm Ort tractiren,
Weil Leipheim ihme fleh erwicl'eu liberal,
Ala einft ein Herr von Güß den Zehent au Thalfingcn
Dem Gotteshaus vermacht mit diefem Vorbehalt:
Daß man fllr alle G ü ß foll jährlich öeelmeß fingen
Und die dazu gehört, bewirthcn dergeftalt
Die ganze Stadtgemeinde zählt 1500 Seelen,
Wovon man unbeforgt nicht eiuc betteln fiehtj
Es darf der Hunger hier kein Bilrgerkinde quälen,
Weit man mit Rath und That zu helfen ift bemtlbt.
Drei Schulen find in Flor und kann um etlich Grofehen
Ein jeder Chrift fein Kind in Gottesfurcht und Ehr'
Befördern, zu dem Zweck fo ift auek nicht crlofchen
Die Liebe fo dies Geld flir Arme liefert her>
Vor Alters war der Markt St. Viti weit gepriefen,
Die WoU und andre Waar gien^ fuderweiP herein ^
Nachdeme ward auf Ulra der Jahrmarkt angewiefenj
Dagegen zweimal hier alljährlich Markte fein.
Die Nahrung ift bei uns in einem folchen Stande
Daß wer nur fleißig ift, Gott fürchtet und fparen wird,
An diefem Ort fich uährt ala katini in einem Lande^
Denn fpricht man; wen Gott liebt, wird nach Leipheitn geführt
Daa Feld ift alfo gut, daß es in dreien Jahren
Wohl viermal Früchte trägt und wird doch leicht gebaut,
Man wird kaum einen Mann [o arm er ilt erfahren,
Dem nicht zum wenigllcn ein Herrengut vertraut
Die Vieh'-cncbt ill fo Aiuk, daß Jlebenhundert Rinder
Auf unfre Uieder gehn^ wie denn auch Jedermann
Gras, lieu nnd Kraut genug einfammelt und nicht minder
tSaurkraut tiüd Scbweinefleifeh nach Wunfch vei-zehren kann.
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4
Eine Eeimchroulk von Leipheim, 55
Der ftarkc Hopfcnbaa') mit feJTHjn Tchlanken Reben,
Der unT&r Ltilpheim rings urnftecket und beziert,
Rann auf geringe Müh diu reidifte Ausbeut geben,
Wovon man in die Fremd viel hundert Centoer ftlhrt*
Er giebet Geilt und Kraft dorn alten deutfchen Biere,
Wodurch üe groß und ftark und tajjfer worden find,
Der Wein ift nur eiu Gaft ira deutl'chen Lands Reviere,
Dagegen \£t daa Bier ein echtes Landeakind.
Der Flachs wächst mehr ala fonft in unfrer li;ckern Erde^
Er kteid't uni nnd die Welt iu gute Leinwand ein^
Die hier wird zubereitet mit aller Zubehördej
Da[i näufer und Gewerb'' damit befchlagen fein.
Von Herren wilTon wir zwar nicht gar viel Jtu fagen.
Es nähret Jeder ücb von der ProfeflTionj
Die ihme fein Beruf und Ordnung aufgetragen
Und diefer Herrenftand bat vor Gott Ehr' und Ruhm.
Der Leineweber find bei dreißig- über hundert.
Die iammtlith Meifter find und wirken Kaufmanns Strick,
Faft durch das ganze Jahr nnd weDTen man fieh wundert,
Sie ziehen baares Geld allwQcIientlich zurück»
Zwei Wein-j fecha Bicrwirth find das ganze Jahr verfeheo,
Zween Bader kunrtbelobt^ drei Fi f eher wohlgellbt,
Kenn Schuftcr Acta parat und rieben Biicker ftchen
Mit gutem Brod z\i Dienft, drei Schreiner find beliebt
In Xut£ und Kunftbarkelt^ die auch die Fremde kennen.
ZwOif Metzger fohlachten hie was uns am heften fehmeckt.
Der Krämer könnte ich auch etliche dir nennen,
Mit Maurer, Zimmerleut find wir gar wohl bedeckt
Ein Glafer dienet uns, zween Sattler und ein Gerber,
Vom Äekeibaii ernührt fleh mancher w^nhl allein,
Ein Huter und dazu fünf Schneider und ein Färber,
Wie denn awecn Hafner auch nnd zw^een OehniUler fein.
Ein Silber-KOnfUer der mit feiner Kunft und Stücken
Uns weit nnd breit berühmter Juwelier,
Ein Zoller, ein Stadtbot, Spielleut die una erquicken
Mit Geigen und Oautbois^ auch Pfeifen macht man hier.
Ein Groß-Almofcnier, ein Forft- und Holz Verwalter
Und ein gefchworner Mann, ein Kunft-Geometra,
Vier Wächter bei der Nacht, Garnlieder, Weg er h altert
Zween Todtengräber find nebft zwei Hebammen da.
Drei SchlolTer und drei Schmid, zwei'Kagelfchmid, zwei Binder,
Vier Wagner nnd hienebft zween Müller, dann zuletzt
Ein Dreiier und am Feld ein Ziegler und ein Schinder,
So find wir jedenfalls mit Allem wohl befetzt
Die Stadttbor bleiben nicht von Wachen unbeftellct.
Weil man lieh annoch fteta von alten Zeiten her
Erinnert daß man oft den Feind zurückgepr eilet
Indem er wohl erfuhr die tapfre Gegenwehr.
Im dreiüigjiihr'gen Krieg war Lcipheim Furcht und Schrecken
Der Nachbarn, weil es Lieh befonders herzhaft erwies,
Partelen mußten fieh vor diefem Platz verA ecken
Da fich des Kaifera Volk dreimal abwerfen ließ (1632).
^) Durch den Hopfen hatte ilch Lcipheim fchon von Alters her einen Namen erworben.
Ofterdinger
Darüber endlichen der Feind fich fo entrüftet (1634),
DaH er mit aller Macht die Rache unternahm,
Wein Lei p heim jämmerlich verheeret und vorwttftet,
UaB ea durch Raub und Brand um viele Wohlfahrt kam.
Im letzten fchweren Krieg hat Gott felbft durch die Feinde
Uns vor dem Feind gefchützt, daß er vor dem Ruin
Ganz wunderbar bewahrt die ßimmtliche Gemeinde
Und plötzlich feines Wegs ohn Schaden zog dahin (1704).
Wir zweifeln gleichfalls nicht, daß hier vor alten Zeiten
Vtol Wichtiges gefchehen, weil Menfchen, Vieh und Thier
M:inch rare Heidenmünz entdeckt und folche Leuten
Ans Tageslicht dargefteilt zum größeften Pläfir.
Die Leute find allhier gar höflich und befcheiden,
Al^ mau kaum anderwärts an großen Orten weißt,
Gutherzig und bereit zu dienen gern mit Freuden,
80 daß man's wohl mit Recht das liebe Leipheim heißt.
Damit will Leipheims Freund fein, Leipheims Lob befchließen,
Mit Wuui'ch daß Leipheims Gott ihm ftets zugegen fei,
Er lalTe Gnad und Heil auf alle Stände fließen
Und iego leibft fein Lob vor feinem Thron ihm bei!
Gerchichte des Theaters in Biberach Ton 1686 an bis auf die Gegenwart.
Von Dr. L. F. Ofterdinger.
Kein Tlieil des heiligen römifchen deutfcLen Reichs war in fo gar viele,
zum Tlieil fobr kleiue Herrfchaften zerfplittert als der fchwäbifcbe Kreis, Das
Heizogthum Württemberg, die Markgraffchaft Baden, die öfterreichifchen Lande,
die Graffdjafteii, neben einer Menge ritterfchaftlicher Herrfchaften machten mit
den gefürftetcn Bistlniraern, Reichsprälaturen, Stiftern und den ßeichsftädten die
größte Mannigfaltit;;keit aus, welche nothwendigerweile auf die Lebensart und den
Cliarakter der Einwohner den größten Einfluß ausüben mußte.
Württemberg- war der größte Staat im fchwäbifchen Kreife und hatte eine fehr
merkwürdige Gcfchiclitc hinter fich. Das Volk war puritanifch gefiunt, feierte des-
wegen keine Volksfefte und hielt fich von den glänzenden Feften des Hofes fo fern
als möglich: die Hof-Kedouten, die Opern, Schaufpiele und Ballete, welche meiftens
von fremden Kiiü[t]ern ausgeführt wurden, übten auf das württembergifche Volk
keinen Einfluß aus.
Ganz anders war es in den übrigen Theilen Schwabens: die kirchlichen
Feftc waren fehr oft — wie z. B. der Weingarter Blutritt — wahre Volksfefte.
Die Myrterienfpiele (oder nach J. Grimm richtiger Mifterienfpiele d. h. minifteria,
geiniichc, gottesdieiiftliche Handlungen) waren in vielen Orten im Gebrauch und es
eiitwifkelEen fU^h aus ihnen in Städten und Dörfern bald die Volks-Komödien.
FafYnacht wurde nllgcinein durch Maskeraden und Faftnachtsfpiele von allen Kon-
fefiloiien mit befon derer Vorliebe gefeiert.
Bei diefen Vergnügungen waren die Reichsftädte meiftens die Mittelpunkte,
wol»ei aber jede Stadt wieder ihre Spezialität hatte. Denn wenn auch Faftnacht
übenili und unter allen Ständen gefeiert wurde, fo behielt hier doch Rottweil
*"-^^r
Gofchicbte des Theaters in Biherach. ST
vor allen anderen den Vorrang. Wenn ebenfo in den Klöftern, Städfen und Döricrn
Myfterienfpiele und Komödien von Schülern, Bürgern und Bauern aufgcfülirt wur-
den, fo tbat fich hier am meiften die freie Keichsftadt Biberach hervor: denn von
den früheften Zeiten bis zum Jahr 1788 wurden hier Myfterienfpiele aufgeführt*
vom Jahr 1655 an hat man Nachrichten von Schülerfchaufpielen und vom Jahr 1BH(>
an war eine ftändige Komödiantengefellfchaft gebildet von ehrbaren Handwerkern^
mit zunftartigen Einrichtungen, mit einer Lade, flerberg und Schilde. Auf diefe
Art entftand in Biberach ein ftehendes deutfcbes Volkstheater, das (ich febr wefcnt-
lich unterfcheidet von den faft gleichalten Hoftheatern, denen aber das deutCeho
Element fehr abhanden gekommen war.
Die Gefchichte eines ftändigen Theaters bietet in kulturhiftorifcher Hin ficht
viel Interefle, befonders wenn die Leitung — wie hier — meiftens in guten Händen
war und fich an derfelben Männer betheiligten, wie der Dichter C. M. Wieland und
der Mufiker J. H. Knecht. Jener hob das ßiberacher Theater fo fehr, daß es in
der Gefchichte einen Namen fich verfchaflfte; diefer wurde durch das The^iter in
Biberach veranlaßt, fich mit der Oper zu befaffen.
C. M. Wieland war 27 Jahre alt, als er Senator in Biberach umV
ihm dort die Direktion des Theaters übertragen ward. Schon in der SohwetK
intereffirte ihn das Theater, wo er mit der Ackermannfchen Theatergefellfchaft in
nähere Beziehungen trat, welche fich noch fpäter fortfetzten. Im Jahr 1756 fchrieb
er für diefelbe das Drama Johanna Gray, das zuerft in Winterthur am 2(X Juli
1756 aufgefiihrt wurde. Da dies in Biberach bekannt war, fo erwartete nmn von
Wielands Direktion etwas Außergewöhnliches. Um diefem Wunfche zu entfpreehcDj
überfetzte und bearbeitete Wieland fiir das Biberacher Theater „den Sturm" yoü
Shakefpeare, welcher 1760 in Biberach gegeben wurde. Der Beifall, den (Hefcf*
Schaufpiel in Biberach fand, war die Veranlaffung, daß Wieland 22 Stücke Sliake-
fpeares überfetzte und dadurch Deutfchland mit den Werken des großen Briten
bekannt machte. In Biberach aber wurde Shakefpeare fo populär, daß auf den
dortigen Brettern viele Stücke faft voUftändig zur Aufführung kamen, ja daß logar
von Schülern „Hamlet" mit der Todtengräberfcene —- foweit Wieland diefelbe
überfetzt hat — aufgeführt ward. So wurde Biberach der Ort, wo man Stücke von
Shakefpeare zuerft in Deutfchland auf dem Theater vorgeführt, von wo auB der
Sinn fiir Shakefpeare ausgieng, von wo aus ein Mitglied des Biberacher Theaters
unter dem Namen C. F. Abt mit feiner Frau auszog und namentlich in Norddeutfeh'
land das Intereffe fiir Shakefpeare weckte.
Gerade weil Biberach eine kleine Stadt ift, fo zeigte fich die Wirkung des
Theaters viel fchärfer, als in einer großen Stadt, und auch deswegen bietet die
Gefchichte des dortigen Theaters viel Interefle dar. Im vorigen Jahrhundert, wo
das Theater in Biberach in der höchften Blüte ftand, hat es keine Familie wohl
gegeben, von der nicht wenigftens Ein Mitglied auf der Bühne aufgetreten ift.
Daß dadurch ein Reichthum von Kenntniflen unter die Bürgerfchaft gebracht wurde,
wird Jeder natürlich finden. Bekanntfchaft mit der Literatur wurde durch dun
Theater mehr verbreitet, als jetzt durch reifende Vorlefer, und Poefie wurde in
Biberach Gemeingut; hatte Biberach ja fchon vor Wieland an dem Maler Klaii-
flügel einen Theaterdichter, und findet man jetzt noch aus früheren Zeiten Gedichte,
welche durch Form und Inhalt fich auszeichnen. Die vielen mythologifchcn Ter-
fönen, welche auf dem Theater erfchienen, verbreiteten die Kenntnifle der Mytho-
logie, und manche Schmiedsfrau hieß manchmal ihren Ehegemahl Vulkan und
nahm es gar nicht übel, wenn man fie mit der Frau des Vulkans verglich.
I
- -:^^-
38 Ofterdinger
Daß dadurch der Sinn für die Kunft geweckt wurde, ift felbftverftändlich ;
namentlich zeichnete fich Biberach aus durch fein Kunftgewerbe im Allgemeinen
und wieder in Spezialitäten: im Anfang diefes Jahrhunderts blühte dort die Fabri-
kation der Puppen in Volkstrachten, heute noch die der Spielwaaren in Blech, der
fchönen Vögel mit natürlichen Federn, der Tragantfiguren u. f. w. Daß aber die
höhere Kunft nicht zurückblieb, ift bekannt; die vielen Künftler, welche in Biberach
geboren wurden, trugen der Stadt den Namen einer Künftlerftadt ein.
Die Akten des Biberacher Theaters find nach verfchiedenen Gegenden zer-
ftreut worden: die wichtigsten, nemlich drei Bände Manufkripte, befitzt Herr Seifen-
fabrikant Dollinger in Saulgau, welcher aus einer alten Biberacher Schaufpieler-
familie ftammt; zwei Bände Manufkripte hatte ich von Herrn Conditor Robert
Langer d. Aelt. in Biberach erhalten. Einzelne Papiere über das Biberacher Theater
vertraute mir der feither verftorbene Borten wirker Adolf Lieb an, welcher fich große
Verdienfte um das Biberacher Theater erworben hatte und ebenfalls aus einer alten
Biberacher Schau fpielerfamilie ftammte. Herr Kaufmann Enderle in Biberach hatte
die Güte, mir viele Theaterzettel mitzutheilen.
Im Juni 1880 befuchte mich Herr W. Friecke in Bremen, der eifrige
Forfcher der Gefchichte des deutfchen und befonders des Bremer Theaters. Der-
felbe wollte fich nach Herkunft des erften Bremer Theater - Direktors C. F. Abt
(J. D. Dettenrieder) und nach deffen Frau Felicitas geb. Knecht erkundigen. Zum
Glück konnte ich ihm alle Auskunft geben und ihm auch das Haus in Ulm zeigen,
in welchem Abt geboren und das Handwerk feines Vaters lernte, und in welchem
fein Bruder und fpäter fein Sohn — erfter Ehe — das Handwerk ausübte. Dafür
hat Herr W. Friecke von Bremen aus mir viele Notizen über Abt und delTen Frau
mitgetheilt, welche ich im V. Kapitel benützt habe.
Allen diefen Herren fpreche ich für die liberale Weife, mit der fie mir das
reiche Material zur Benützung überließen, hiemit meinen verbindlichen Dank aus.
I. Gefchichte der bQrgerlichen Komödianten-GefelKchaft in Biberach unter der Direktion
von Rauch und Lupin.
Aaf dem Marktplatz in Biberach wurden von den früheften Zeiten an bis zum Jahr 1788
Paffionsfpiele aufgeföhrl, nebenbei aber wurden bald nach dem weftphälifchen Frieden von
Schülern unter Anflicht eines Lehrers Schaufpiele gegeben. So finden lieh in den Raths-
protokollen :
1. „A. 1655 d. 6. Aug. erhielt Hans Ulrich Heß, evangelifcher Rechen-Schulmeifter
allhier, die Magiftratliche Erlaubnüß, die Comödie von der Dorothea etc. an Sonn- und Feier-
tagen aufführen zu dörfen.**
2. „A. 1655 d. 22. Octbr. bekam Herr Magifter Raumer, Evangelifcher Präceptor
allhier, die magiftratliche Licenz, mit feiner Schuljugend eine Comödie auf der Schlachtmezig ')
aufführen zu dörfen.**
3. „A. 1656 bekam Hans Ulrich Heß, Evangelifcher Rechen-Schulmeifter die Erlaubnüß,
ein Schaufpiel aufführen zu dörfen, jedoch zum lezten mahl, weilen folche hinkünftig nur denen
Lateinifchen Präceptoribus zugeftandcn werden follen.** ^)
') Von 1655 bis zum Jahr 1858 wurde in den obem Räumen des Schlachthaufes Theater
gefpielt. In letzterm Jahr wurde das neue Stadttheatcr eröffnet am 8. Dezember und zwar von
einer fremden Theatergefellfchaft, und am 15. Mai 1859 betrat zum erfkenraal die bürgerliche
Theater-Gefellfchaft, welche fich jetzt dramatifcher Verein hieß, das neue und fchöne Stadttheater.
') Nach G. Luz (Beiträge zur Gefchichte der ehemaligen Reichsftadt Biberach 1876
S. 258) follen fchon früher in Biberach Schaufpiele aufgeführt worden fein, es heißt dort; „im
Jahr 1650 erhielt der evangelifche Rechenmeifter Hans Ulrich Heß vom Magiftrat die Erlaubnis,
an Sonn- und Fefttagen eine Komödie zu fpielen. Das erfte Stück, das aufgeführt wurde, hatte
den Titel: Dorothea, eine Tragödie. Das Theater war ein Saal im alten Zuchthaus, dem jetzigen
Schlachthaus; das Eintrittsgeld betrug einen Kreuzer die Perfon. Anno 1652 am 27. September
wurde einem fremden Komödianten erlaubt hier zu fpielen, doch follte er blos 1 Kreuzer nehmen
als Eintrittsgeld*".
Gefchichte des Theaters in Biberach. B9
Mit dem Jahr 1686 vereinigten fleh achtzehn Bürger, welche beiden Konfeffioncn ange-
hörten, zu einer feften Gefellfchaft , um zu gewilTen Zeiten des Jahies Schau fpielo anfzufilhreTi.
Zu diefem Zweck wurden Statuten entworfen, diefelben dem Magidtrat vorgeltig^t und von ibm
gebilligt Der Anfang derfelben lautet:
nZu Wiflfen: demnach üch zur Ausübung guter Sitten und Tugenden, ancli der Ju^^^indT
fowol deren Erlernung, als höflich — Befcheidenheitlicher, Beherzter Retl-Art AT]j;:tMv{i}mung-,
unterfchiedlicher Redlich- und Ehrbarkeit — Liebeuden, Bürger fowol E van gt-H ich — i\U CMlut-
lilchen Theils zu gewilTen Jahres-Zeiten, erliche, auch Beiderfeits Religionen niiht — nju-hrhi ilffre
Ck>moed- und Tragoedien zu fpielen, zufammen Vergefellfchaft; als find zur Hefl'irLr Anfniiluno
derfelben löblichen Verhalten, und damit alles in erbarer Aufrichtigkeit und Bt filuiik^nlidt il.ilier
gehe, nachfolgende Puncten und Lehr-Sätze aufgerichtet,' und beftändig zu hulteTi, inwol mit
Mund und Hand, als deren eigenen ünterfchrift und Pitfchafl; gelobet, verfpioclien inid l><i[ ra-
tigt worden."
Die nun folgenden Statuten find in zehn Artikel abgefaßt undhandiln vom Direkt r>i',
der jedes Jahr neu gewählt werden foll, von deffen Einfluß auf die Gefellfrlmfr. Krirralt Ml
werden jedes Mitglied, welches nicht regelmäßig bei den Proben erfcheint, odi-v lUv iVine ]lt}]W
nicht vollftändig lernt, welcher flucht oder vexirt, wer unnöthige Religion^- und .Strv'itrraiiv'ii
aufbringt oder difputirt. Zuletzt wurden Beftimmungen getroflen über die AofiialiEne iiLMiLt Mit-
glieder und über den Austritt aus der Gefellfchaft.
Diefe Statuten blieben die Grundgefetze der Gefellfchaft biß zur Anftofini;^^ der freien
Reichsftadt Doch wurden von Zeit zu Zeit neue ZuHtze über die VerTs^altun^^ über da^ Dirok-
torium u. f. w. gemacht, wodurch die Gefellfchaft fich immer mehr zu citht Zunft aiasldldt-tc-
Die meiften Aenderungen aber, welche durch die ZeitvcrhältnüFe geboten wurden, Hindin mit
dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts ftatt v
Im Jahr 1686 wurde zum erften einjährigen Direktor „erbeten, tiLnrj^'^ Lndwig^
Rauch') P. L. C, des Innern Raths und Apotheker". Da die Gefellfchafl: uiil sla-Jiiu I>inkti»r
zufrieden war und man einfah, daß in der Verwaltung eine Stetigkeit nöthig (Vi^ wiudi' iiKdjierc
Jahre Rauch jedes Jahr neu erbeten, fo daß die jährliche Wahl nur eine FunnMlIiiit li1i<.1j. N.icti
Rauchs Abgang im Jahr 1700 28. Nov. wurde daher beftimmt, daß der Direkte fr TiitliL mein i\lW
Jahre, fondem auf Lebenszeiten oder bis zu feiner Refignation gewählt ivrrden UiUv. ErJtir
lebenslänglicher Direktor wurde „Herr Eitel Matthäus von Lupin'), Hoch-Mi'dtirttr Herr ytadL-
ammann.** Derfelbe begleitete diefe Stelle bis Anfang des Jahres 1729.
Eine weitere Neuerung fand unter der Direktion Lupin^s ftatt, nemiltli d'w JCrrielitung^
einer zweiten Gefellfchaft: die Katholiken waren in der Gefellfchaft von Anfini^^ in tUr Minder-
zahl und fehlten zuletzt vollftändig; theils weil damals in der Stadt wcnii_'kr Kiitliidikin als
Proteftanten lebten, theils weil jene ihre Paflionsfpiele hatten, vielleicht aueli wkii dir 1 Direkto-
ren nur Proteftanten waren. Da aber unter den katholifchen Bürgern meliiero waren, weUhe
Luft und Talent in fich fühlten, fo vereinigten fich mehrere Katholiken zu ciucv ijigenen kcitlm-
lifchen Gefellfchaft. Im Jahr 1725 kam ein Vergleich zwifchen beiden Gefellli liaften wegen der
Benützung des Lokals und des Inventars zu Stande.
Die alte Gefellfchaft hieß nun nicht mehr die ,»Gemeinfame", fondem du- .e vanj^^-elilchu
bürgerliche" und die neue die „katholifche bürgerliche Komediant en- (t o J eil fcha W^.
Beide lebten bis zur Auflöfung der Reichsftadt in Eintracht neben einander, unterltiit/.ten Jleli ^c^^'crn
feitig, namentlich bei der Mufik, aber auch dadurch, daß Mitglieder der einen tiereiirchairlluilen
bei der andern übernahmen.
Unter Lupins Direktion wurde beftimmt, daß für die Beforgung der K,ii1e - .Lade" —
ein Mitglied und ein Revifor erwählt werde und daß die Abhörung der Rf f linnnt,- nach jtder
Vorftellung erfolgen folle. Ferner wurde ausgemacht, daß die Mitglieder r^'^tlnifil^i^^ in der
„Herberge" fich verfammeln foUen, um fich über Gefellfchafts- und Theater- Aiijjrele;retdK'it*^n ku
unterhalten. Endlich wurde beftimmt, daß in die gemeinfchaftliche Kaffe die IMntvitrs^-tldcr btä
der Aufnahme eines Mitgliedes, die Strafen und die Einnahmen bei einer Aufftihrnn^^ riiefun lolU*n.
Dann wurde noch beftimmt, daß herumziehende Komödianten das Theater benüfxon iliirfin, nmCten
aber für jede Vorftellung vier Gulden in die Kaffe bezahlen. Aus der Kaffe suinlm die (iardc-
*) Diefer Georg Ludwig Rauch war der Urgroßvater des Dichters C. M. Wirl.uid [vw^],
C. M. Wielands Leben und Wirken in Schwaben und der Schweiz von Ofti idini,^ r, HLÜlnnrin
1877 S. 5-6).
«) Als Herr von Lupin das Direktorium übernahm, waren 8 ordentliehe GefelUchafts-
Mitglieder.
40 Oftordinger
robe, die Einriclitang des Theaters und die Gage der fpielenden ordentlichen Mitglieder bezahlt,
welche für jedes Spiel einen Gulden betrug.
II. Gerchichte der evangelifchen borgerlichen KomSdianten-GefelKcbaft in Biberach
unter der Direktion von Rektor Adam.
AJfl NaeJifolger des Herrn von Lupin wurde am 25. März 1729 der Rektor an der
evAngelifchüD lateinifchen Schule, Magifter Jeremias Adam als Direktor der evangelifchen
KomüdiantengcAillfchaft erwählt und von dem Magiftrat beftätigt. Derfelbe verwaltete diefe
Stelle bis zn feinetn Tod (14. Mai 1740) und wurde von der „löblichen Compagnie ohne Ent-
gel d zu Grab getragen."
Adam^) katn 1702 von Ulm aus als Rektor nach Biberach, galt als ein „ausnehmend
gefcbicktcr und büücbter Schulmann, der auch die Stelle als Geiftlicher an der St. Nikolai-
Kapelle verfah und lieh auch fonft im Predigen gebrauchen ließ')." In der damaligen Zeit er-
regte ca m Biberach keinen Anftand, daß Adam, obfchon er Geiftlicher war, der Stelle eines
KoinGdiantendirektnrB mit Eifer vorftand, nicht einmal, als er mehrmalen felbft als Schanfpieler
auftrat. Adam hielt fehr auf Ordnung: die Verfammlungen wurden in der „Herberge" regel-
tn.ißlg gehalten, aNe Mitglieder mußten erfcheinen. Die Komödienzettel wurden zuerft im Manu-
fkript, rpüter im Drurk verth-eilt und voUftändig in ein Buch eingetragen, fo daß von nun an die
Akten der Gefeil fchaft vollftändig vorhanden find. Eine halbe Stunde vor Anfang der Komödie
wurde die BQhnt^ er()ffnet, was durch einen Trommler, der durch die Hauptftraßen der Stadt gieng,
angezeigt wurde.
Da die Scbaufpiele, welche damals aufgeführt wurden, viele Perfonen erforderten, fo
fuchte Adam jüngere Leute zu gewinnen, welche er mit vielem Fleiß zu Schaufpielern heran-
bildete, Diefelben waren nicht Mitglieder der Gefellfchaft , fondern ftanden in der Stufe als
Lehrjungen oder Gefellen, während die ordentlichen Mitglieder Meiftcr vorftellten; daher jene
keine oder nur kleine Honorare aus der KalTe erhielten. Mit kurzeu Unterbrechungen wurde
daafelbe Stark zwei bis viermal gegeben. Die Stücke hatten entweder gar keine Frauenrollen,
oder wenn folche vorkamen, wurden Ciq immer von Männern gefpielt, fo wurde die Rolle der
Lucretia, fegar die der Venus von Männern vorgeftellt.
Die Stücke, welche unter Adams Direktorium aufgeführt wurden, zeigen recht deutlich»
wie fich das Schanfpiel in Biberach aus den Myfterien heraus entwickelte, denn die meiften
Stücke waren aus der Kirchengefchichte , mit einer faft unglaublichen Menge von Perfonen.
Man nahm keinen Anftand, wenn damals auf dem Biberacher Theater Gott Vater, Chriftus, Engel
und Teufel neben lieidnifchen GöUern und allegorifchen Figuren, wie die Tugend, der Neid, die
Hüifart, Barmherzigkeit, Luft, Feuer, Erde u. f. w. von ehrfamen Bürgern und Handwerkern
dargeftelit wurde!
Dm' Einflnßj welcher durch englifche und holländifche Schaufpieler, fowie durch fahrende
Schüler in Deiitfchland ausgeübt wurde, tritt ftark zu Tage, wie man aus den Rollen der Scharf-
richter, PickeiharingOj Studenten, luftige Perfonen, ftinkender Tabak u. f. w., fowie aus den
BtUckeu felbft erfehen kann. Das letzte Stück, welches unter Adams Direktion gegeben wurde,
iftTitus Andronicus, welches dreimal an Faftnacht 1740 und fpäter noch mehrmals ge-
geben wurde, Diefes Stück ift nicht das von Shakefpeare bekannte, vielmehr ift es ein vor-
fhakefpearcifches Trauerfpiel, welches in England fo beliebt war, daß es immer wieder neu
bearbeitet wurde, fogar von Shakefpeare felbft.') Durch englifche Komödianten kam eine frühere
Bearbeitung nach Deutfchland, in der fo viele blutige Greuel und Gräßlichkeiten vorkommen,
daß es uubegreißioh ift, wie ilch eine folche Tragödie fo lange in England und Deutfchland hat
halten können.
Aus dem Biaherigen erficht man, daß unter der Direktion Adams fich das Komödianten-
wefen in Biberach — freilich fehr langlam — weiter bildete und daß hierin ein weiteres Ver-
dienft Adams beftaml. Dies ficht man am heften, wenn die Stücke mitgetheilt werden, welche
unter Adama Direktion aufgeführt worden find:
I. Am 12. Oktober 1731 ift auf Begehren des T. Herrn Pfarrpflegers Wollfens agirt
worden: Der röniifche Feldoberft Placidus, oder der von Gott bekehrte Eu-
ftachiua. Mit einem Nachfpiel.
M Adam unterfchrieb fich: Magifter Jerimias Adam, Ullmenfis, Scholarum Rector,
MtniJU. Canditlatns et h. t. Comoediarum Director.
«) Gefchichte der Reformation in Biberach. Biberach 1817. S. 152.
^) Gefchichto der deutfchen Schaufpielkunft von Eduard Devrient. Leipzig 1848 I.
S, 162 t
Gefchichto des Theafors in Biberach. 41
Im Stück fpieleu 29 Perfonen, unter denen befand fich Chnl^us, die zwei Kaifcr
Trajanns und Adrian, der Pickelharing, ein Falkenier und der Henker. Das Nachfpiel war ein
Schäferftück mit zwei Schäferinnen, Hanswurft, Tranfchel, fein Weib, mit dem Teufel und einem
wilden Mann.
II. Am 26. und 28. Dec. 1731 ift agirt worden der verfolgte und von Gott
befchüzte David, es fpielen in diefem Stflck 37 Perfonen, darunter König Sanlj Jonathan,
königlicher Prinz, Marob und Michal, königliche Prinzeffinnen. Oberft Davtd, Feldherr Abncr,
Stallmeifter Döry, Kriegsoffiziere, Kammerdiener, Oberpriefter und Priefter, deren Frauen und
Kinder, Propheten und Kinder, ein Page des Jonathan und der Freund Davids, Eliel.
III. Am 25. und 26. Febr. 1732 wurden der römifche Feldoberfter Placidns
gegeben. Das Nachfpiel war: Der blinde Veit, wobei 11 Perfonen fpielfen.
IV. An Weihnachten 1733 wurde die Märterin Dorothea dreimal, je von 24
Perfonen gegeben, unter denen (ich der Kaifer Diokletian befand; in diefem ^^tUck k(»mmcn
die verfchiedenen Alter, das Kinds-, Jünglings^, Mannes- und Greifen-Alter, als Perfonen vor.
V. An Faftnacht 1734 ift gegeben worden: Stephani S tenngang und Pauli
Bekehrung. Außer Chriftus, Paulus, Stephanus, Johannes, Petrus kommen auch ?]nge], Geifter
und Furien vor. Im Ganzen traten 41 Perfonen auf.
VI. An Weihnachten 1734 wurde viermal Evina von 39 Perfonen aj^frt.
VII. An Faftnacht 1735 wurde dreimal der König von Schweden (Karl XIL) von
17 Perfonen gegeben. In diefem StUck fpielte der Direktor Adam als Großvezier,
VIII. An Weihnachten 1735 ift die Tragödie von denen im Leben, Leiden und
Tod ftandhaften Chriftenbekenn ern und Märtyrern Polynoctus nnd Narkus
von 28 Perfonen gegeben worden, unter denen vorkommt: Pan, Neptnu, Cupido, ein Engof, die
Ewigkeit und das Verhängnis.
IX. An Lichtmeß und Faftnacht 1736 ift von 27 Perfonen die Coraodie von der
fieg enden Chriftenlieb gegeben worden.
In diefem Stück kommen die zwei Räuber Rips und Raps, die zwei EinfTedler Juftu^
und Fidelis und die zwei Tugenden Spes und Conftantia und der ftinkcnde Tabak als Per-
fönen vor.
X. Am 26. und 28. Dez. 1736, dann wieder am 11. Jan. 17^n wurde agirt von 51
Perfonen der wunderthätige Prophet Elias. Neben dem Propheten kommen vor ein
Skribent, 4 Propheten, Kinder, Momup, Studiofus und Lucifer.
XI. An Lichtmeß und Faftnacht 1737 wurde von 23 Perfonen die Bekehrung der
Saehfen zum Chriftenthum gegeben.
XU. Am 18. Juli 1737 wurde gefpielt zum hochzeitlichen Ehren feft des Herrn Hüfpita]-
pfleger Gottlieb Ganpp: die Komödie von dem keufchen, regierenden und vermühlton
Jofeph und zwar von 25 Perfonen, unter denen ein luftiger Diener und ein luftiges Kammer-
mädchen vorkommen. Dem Stttck gieng ein Prolog voraus, worin zwei Ungende PtTlonon,
nemlich Mamus und Prologus, ein Redner und die zwei Erzengel Gabriel und liaphael fpielten.
XIII. Während der Weihnachtsfeiertage 1737 wurde 4 mal, von 23 Perfonen aufgeführt:
der verkehrte und wieder bekehrte jttdifche König Manaffe. Neben dem König
Manaffe und deffen Gemahlin und dem König von Babel erfchien in buntem Gemifch der Kron-
prinz, Hofmeifter, Kanzler, der Lucifer, Engel, die Gottesfurcht, die Tugend und der Genius
des Manaffe.
XIV. Auf Faftnacht 1738 ift mit 32 Perfonen aufgeführt worden: die heilige Mär-
terin Catharina. Unter den Perfonen kommt vor: der Kaifer Maximiu^ und fein Hof, zwei
Teufel, drei Engel, Kerkermeifter . Henker, die göttliche Rache, der Tod, eine Meerfrau, ein
Meennann und der Perfidus.
XV. Auf Weihnachten 1738 ift 3 mal von 27 Perfonen agirt worden; die b eilige
Märterin Chriftine, wobei auftritt der Kaifer Diocletian mit feinem Hof, zwei Engel, Lucifer,
Hoffart und Neid.
XVI. Auf Lichtmeß und Faftnacht 1739 wurde dreimal gegeben: der fiegreiehe
und verliebte König Alexander von 22 Perfonen. Außer dem König, feiner Geliebten,
zwei Prinzefllnnen, vier Prinzen und seinen Oberften erfchien die Venus, Capldo, Jupiter, Pluto,
Mars und Neptun.
XVII. Am 7. April 1739 ift zu Ehren des Herrn Burgermeiftcr vun Oaupp nnd de»
Herrn Spitalpflegers von Hillem von 14 Perfonen gegeben worden: der König von Pcrfien,
wobei zwei Iingende Perfonen mitfpielten. Dem Stück felbft folgte ein Nachfpiel von den
!p:5PiS
42 Ofterdinger
irrenden Liebesweibern, mit 10 Perfonen. Dasfelbe fclieint eine Lokalpoffe mit Anfpielung
auf BIberacher Gefchichten zu fein.
XVIII. Auf Weilinachten 1739 und Lichtmeß 1740 wurde Laurentius von 23
Perfonen gegeben.
XIX. Auf Faftnacht 1740 wurde das letzte Stück unter Adaras Direktion dreimal
gegeben, nemlich das gräßliche Stück Titus Andronicus. Zur Beruhigung des Publikums
folgte das Nachfpiel der Nafcntanz.
III. Gefchichte der evangelifchen bargerlichen Komödiantengefelffchaft unter der Direktion des Herrn
von LSwen in den Jahren 1740—1748.
Bald nach Adams Hinfeheiden wurde von der «.Compagnie** Leo von Löwen als
Direktor erbeten und vom Senat evangelifchen Antheils beftätigt. Die alten Statuten blieben
beftehen, dagegen waren durch die Zeiten neue Zufätze und zum Theil eine neue Redaktion der-
felben nöthig geworden, welche aber erft am 7. Nov. 1747 endgiltig feftgefetzt wurden. Der
Aufwand war jetzt nemlich, was Dekoration und Garderobe anbelangt, ein ganz anderer ge-
worden, fo daß entweder fchon damals die Gefellfchaft Schulden hatte, oder folche in Ausficht
ftanden; daher mußte ftlr eine belfere Finanzwirthfchaft geforgt werden, welche die Einnahmen
und Ausgaben genau kontrolirte und welche für die Schulden einen Tilgungsplan feftzuftellen
hatte. Man hatte auf diefe Art eine größere Anzahl von Beamten nöthig und fetzte deswegen
einen lebenslänglichen Direktor, einen Kondirektor oder erften Vorfteher, zwei weitere Vorfteher
und einen Buchhalter ein. Der Direktor war der eigentliche Intendant, der erfte Vorfteher deffen
Stellvertreter, zugleich aber der RegilTeur; die jährlich neu gewählten VorAeher hatten das Kaffen-
wefen unter fich, und der Buchhalter mußte alle einzelnen Verhandlungen zu Protokoll bringen
und dem Direktor alle Vorkommnilfe mittheilen.
In diefcr Periode wurden zwar auch noch viele Stücke aus der heiligen Gefchichte
gegeben, doch waren die meiften Stücke der Profangcfchichte entnommen, in denen aber häufig
recht viele Anfpielungcn auf Stellen des alten Teftamentes vorkamen.
Die Mufik fieng an eine größere Rolle zu fpielen, anfangs noch fehr befcheiden, nahm
aber mit jedem Jahr an Bedeutung zu. Zuerft beftand fie in einem Duett, das nach der Mufik
im Orchefter von zwei Männern vor dem Prolog gefungen wurde; fpäter wurden zwifchen den
einzelnen Akten Duette aufgeführt und zuletzt am Anfang oder Ende eine Art Singfpiel gegeben.
Im Prolog traten meiftens allegorifche oder roythologifche Figuren auf. Ein Nachfpiel
folgte jeder Tragödie. Da aber in denfelben häufig Anfpielungen auf Biberacher Perfönlichkeiten
vorkamen und der Humor manchmal etwas zu derb war, fo wurde ein befonderer Zufatz zu den
Statuten gemacht, lautend: „Auch foUen um Chriftlichen Ehrbarkeit willen alle ärgerliche Nach-
fpiel e fo viel möglich unterlaflen werden. Solte es aber der Zeit und Etwan das Stück nicht
zulaflcn, Solche gar auffzuheben und abzuthun, fo Sollen folche fo eingerichtet werden, daß rie
nicht wieder die Ehre Gottes, noch zum Aergernis des Nächften gereichen. Sondern alle grobe
Zotten, Poßen, flindliche und Pafquillantifche Reden, freche oder unerlaubte Aufzug in Kleidern
gänzlich abgefchaffet bleiben; So fich aber Einer diß fahls verfehlen folte, fo folle er nach Be-
finden darum zur gebührenden Straff gezogen werden**.
Eine eigenthümliche Beftimmung, welche damals gegeben wurde, ift folgende: „Weilen
dann nun die Gefellfchaft von vielen Jahren her, mit Höchftem Schaden und noch Theilweiß er-
fahren müßen, daß zwei Wirth welche als Gefellfchafter in der Compagnie ftehen, viellen Ver-
druß, Uneinigkeit und Zwytracht, auch fogar Theilungen und Spaltungen verurfacht haben, dan
fobald fich in der Compagnie nur das Geringfte ayßert oder zeiget, fo hängen fich fogleich an
einen Wirth Einige, welche des Andern Gegentheil und Feinde Außmachen und auff dieße Arth
aus einer friedlichen, zwey feindfeelige Gefellfchaften erwachßen, deßwegen ift vor Gut und
Nützlich angefehen worden, nicht leichtlich zwey Wirthe auffznnehraen, außer Verficherung, daß
Rq fich wohl miteinander würden Betragen können, und wäre Wechßelsweyß der Jahrestag bey
Ihnen zu halten. Außer diefem aber Jedem frey ftehen folle, zu diefem oder jenem auff einen
Trunck zu gehen.**
Die bedeutendfte Neuerung in diefer Periode ift, daß Stücke aufgeführt wurden, in
welchen mehr Frauenrollen als früher vorkamen, welche Anfangs nur zum kleinen Theil, beim
Schluß diefer Periode -aber alle von Frauenzimmern gegeben wurden.
Aber noch in einer andern Beziehung ift die Zeit, in welcher Löwen Direktor des
Theaters war, merkwürdig. Um immer eine gehörige Auswahl von TheaterftOcken zu haben,
wurde fchon von Adam darauf gefehen, daß eine Theaterbibliothek angelegt werde, wozu er
Gefohichte des Theaters in Biberach. 43
felbft mehrere Gefohenke machte. Diefe wnrde unter Löwen fehr vermehrt, theils mit gedruckten
Schaufpieleny theils durch Abfcbriften, wozu noch eine Sammlung von Mnükalten kam. Manelje
Schaufpiele, welche fich aber in der Bibliothek fanden, konnten nicht gegeben wer Jen ^ weil fio
entweder zu altmodifch waren, oder weil iie aus irgend einem Grund für daa Biberficher Theater
nicht als palTend gefunden wurden. Deswegen hatte fchon Adam an manclicn Stficki^n Aender-
nngen gemacht, fo daß fie dann gegeben werden konnten, unter Löwens Direktion fant] fieh aber
ein Mann, welcher filr das Biberacher Theater neue Stücke fchiieb, oder .-vlte Siücke, welche
ihren ürfprung von den englifchen oder holländifchen Komödianten hatten, iiuiarbeitete- Diefer
war Johann Martin Elauflügcl, Maler und Bürger in Biberaeh, Er war in diö
Kompagnie aufgenommen den 11. Jan. 1730. Im Jahr 1743 am 13. Jan. wurrie er von der ge-
fammten Kompagnie zum Buchhalter erwählt. Im Jahr 1753 trat er ans der Coiniiagnie; im
folgenden wieder ein und wurde zum Infpektor erwählt, mit dem Rang nacli dem fUtefteD Vor-
fteher, and mit der Beftiromung, daß er nicht alle Jahre neu gewählt und nieht mit andern
Aemtern belaftet werden dürfe. Im Jahr 1759 verlangte er feine EntlalTung, welche er auch erhielt
Im Jahr 1748 legte Leo von Löwen das Direktorium nieder, was er mit dem BewiiGt-
fein thun konnte, daß die Gefellfchaft und das Theater unter ihm fich fehr ^'eholien hatte ^ wms
am* befteii aus nachfolgendem Verzeichnis der aufgeführten Schaufpiele erilchtliidi IJt.
1. Am 26. und 28. Dez. 1740 und am 2. und 6. Jan. 1741 wurtle g^egeben der von
Gott geliebte und von dem Teufel verführte, endlich aber zu Gott wieder be-
kehrte Lybertinus, mit einem Prolog, welcher von 9 Perfonen aufgeführt wurde, unter dcnon
2 Engel, Charon, Pluto, die Barmherzigkeit, Feuer, WalTer, Luft nnd Enlij eirehcirien. Das
Hauptftück erforderte 27 Perfonen, worunter zwei Sänger. Die wenigen l^Vauenrtilltn wurden
von Männern gegeben.
Der Prolog und das Stück felbft ift von Klaüflügel (wie es in den Akten beifit) kom*
penirt worden, wofür er von der Kompagnie 1 fl. 30 kr. Honorar erhielt.
2. Am 2., 14. und 16. Febr. 1741 ift gefpielt der Königliche Mahler, mit 22 Per-
fonen, unter denen vor dem Aktus zwei Singende auftreten. Diefes Seh;uii']u^d ift von Klau-
flügel nach einem altem Stück bearbeitet und hatte Heben Frauenrollen, wuvun lechs von
Männern gefpielt, die liebte aber, die Prinzeflin Siphra, zum crftenmal von isinem Frauenziujracr
gegeben wurde, nemlich von der Jungfrau Regine Xeller.
3. Am 15. Auguft 1741 ift zum Hochzeitlichen Ehrenfeft des Herru Uirektorjs Leo von
Löwen von 22 Perfonen gegeben worden: der verfolgte David. In diei'em StHek kommen
zwei Prinzeffinnen vor, welche aber von Männern dargeftellt wurden.
4. Am 24. Dezember 1741 wurde aufgeführt : d i e Re i f e z w ei e r B r ü d e r n a e h d c r
ewigen Seligkeit, das Stück hat 25 Perfonen, worunter keine Frauenroi leu, dagegen erfehienen
Lucifer, Satan, Beliall, Voluptas, der Todt, die göttliche Rache, Engel tujd ein Studeut. Als
Verfaffer diefes Stückes wird Klauflügel angegeben, welcher dafiir 3 fl. Honorar von der Kom-
pagnie erhielt.
5. An Weihnachten 1742 wurde von 13 Perfonen Bertulfus und Ansberta mit
einem Nachfpiel von dem alten Kaminfeger aufgeführt. Die Frau i'n rollen wurden alle
von Männern gefpielt.
6. An Lichtmeß und Faftnacht 1743 ift gegeben worden die verliebte Marginia,
mit einem Nachfpiel, bei erfterm fpielten 17 und bei letzterm 11 Perfonin, iJie Frauenrollen
wurden durch Männer dargeftellt.
7. Am 26. nnd 28. Dezember 1743 und am 16. und 20. Januar 1744 ift von 43 Perfonen,
worunter zwei fingende Engel, gegeben worden die Komödie von dem Mann Gottea Mofe. Diu
meiften Frauenrollen wurden von Männern gefpielt, nur Jungfer Regina Xeller ftellte die Sara
und Jungfer Juliana Xeller die Miriam und Providentia vor. Der Verfa/Tor diefL'S Stile kes ift
Klauflügel und erhielt dafür von der Gefellfchaft 3 fl. Honorar.
8. Am 18., 20. und 25. Februar 1744 wurde von 20 Perfonen gegeben: die keufcho
und großmüthige Selbftmörderin Lucretia. In diefem Stück kommen \ ier Frauenrollcn
vor, worunter die Hauptrollen (die der Lucretia, Cornelia und Valeria) Viku Mänuern und nur
eine Nebenrolle von Regina Xeller gegeben wurde.
Bei den beiden letztern Aufführungen diefes Stückes folgte ein Naclifiiiel dvr mufika-
lifche Ulle, wobei fechs Perfonen zu fpielen hatten.
9. Am 26. und 28. Dezember 1744, und am l.und 6. Januar und wieder airi 2, Februar 1740^
alfo im ganzen fünf mal hintereinander, wurde der Bethlehem if che Kindermord gegeben,
Diefes Stück ift von Klauflügel, welcher von der Kompagnie dafür als Honorar d fl. bekam. Es
unterfcheidet üch von feinen früheren Tragödien dadurch, daß die Muiik einen großen Thdl darin
44 Oftordinger, Gefchichte des Theaters in Biberach.
einnimmt: 03 fpieltcn 25 Perfonen, wozu noch 13 iingende Perfoncn kamen. Die meiften Fraiien-
rolfen^ wie die Maria, Sara, Hagar und Rebecca wurden von Männern gegeben. Nur die Salome
gab Regina Xeller Das Kind Jefus wurde von einem vierteljährigen Knaben , Namens Georg
Dollinger, dargcfteilt.
Die Jufiana Xeller hatte unter den Singenden zwei Eol]cn:die göttliche Liebe und die
Gerechtigkeit,
10. Am 2. und 4. März 1745 wurde gegeben der verwirrte Sicilianifche Hof oder
der König Karl, Auch diefcs Stück ift von Klauflügel neu „komponiert"; er erhielt dafür
2 A. Es kommen in diefem Stück drei Frauenrollen vor, wovon eine von der Regina Xeller
gcgebttu wiirdti. Unter den Perfonen waren diesmal nur zwei Singende.
11. Am 12. Auguft 1745 ift auf „das von Hiller- und Gutermann ifches Hochzeitliche
Ehrenfeft agirt" worden: die unterdrückte und wieder erhöhte ünfchuld oder die
tri umpbir ende getreue Liebe". Diefes Stück wurde für diefen Ehrentag von Klanflügel
verfaJlf, wofür er von der Kompagnie 3 fl. Honorar erhielt.
Das Stück begann mit einer Art Singfpiel (^mufikalifcher Spart"), in welchem folgende
Perfonen vorkommen, Jupiter, Pluto, ünfchuld, Neid, Miflgunft, Gerechtigkeit, Vergnügung, Ehre.
Dann folgte das eigentliche Schaufpiel, das Perfonen aus gar verfchiedenen Zeiten und' fehr ver-
fchiedenen Nationalitäten bringt, fo daß diefelben aufgeführt werden feilen: Policarpns, König in
Albanien; (jefimund und Hircan, zwei Königliche Prinzen, Hillibel, Herzog von Sufiane.
Polixena, Gefimunda Gemahlin. Selimor ein Prinz, Agabia; eine Prinzeflin; Ifmenie, Gefimunds
Tochter; Ginan und Amet, zwei albanifche Räthe; Kamille; Achmet ein Edelknab, Tankredo
Sarrontifcher PrinK. Don Quichotte, ein närrifcher Ritter. Sanchopanza, fein Diener; 2 Priefter;
Brungafte» ein Bauer, Theophraftus, ein Doktor; Kupido; Ziegenbein, ein Kaminfeger; Treumle,
ein Baaren'Mfldle^
Die Frauenrollen wurden von Frauenzimmern gegeben, mit Ausnahme der Bäurin Kadmura,
welche ein Mann gab* Dann fpielten dabei zwei Liebhaber, welche nicht zu der Gefellfchaft gehörten,
nomltch Friedrich Mayer, der bei der Kanzlei angeftellt war, und ein Patricier, Herr Juftinus
Heinrich von Hilfeni, welcher fpäter lieh um die Gefellfchaft als ihr Direktor Verdienfte erwarb.
Derfelbe trat als der Prinz Salimor und als Kupido auf.
12. Am 27. und 28. Dezember 1745 und am 6. Januar 1746 wurde der Fall des
Menfchen gegeben, welches ftark an die Myfterien erinnert. Die Perfonen find: der Menfch,
Gott} Gehorfam, %wci Engel, Chriftus, Barmherzigkeit, Mofes, die Sünde, das GewilTen, der Zorn
Gottes, der Ungehorfam, die Vernunft, Lucifer, Satan, Belial, die Gottfeligkeit, der Tod.
13. Am 2-, 22. und 24. Februar 1746 wurde wieder das Stück von Klauflügel: die
unterdrückte und wieder erhöhte Ünfchuld gegeben. Der muHkalifche Theil war der-
felbe wie früher, das eigentliche Schanfpiel aber wurde verändert, namentlich wurde Don Quich-
otte, Sanehopanfa, der Kaminfeger Ziegenbein weggelaffen. Dagegen wurde ein Nachfplel nem-
lich Jean Heim vom 7 Perfonen beigefügt.
14. Am 26. und 28. Dezember 1746 und am 2. und 6. Januar 1747 ift gegeben worden:
der dnreh die fchlechte Mutterzucht zur Hölle verdammte Graf Antipas. Das
8tflck ifl wieder von Klauflügel verfaßt, wofür er von der Gefellfchaft vier Gulden und fünfzehn
Kreuzer Honorar erhielt. Eine Art Singfpiel von 8 Perfonen gieng dem Schaufpiel voraus, in
welchem Chriftim, ein Pharifaer und Schriftgelehrter vorkommen. Im Schaufpiel fpielten 18 Per-
fonen, Alle weiblitbe Rollen wurden von Frauenzimmern gegeben.
15. Am 2., 9., 14. und 15. Februar 1747 ift von 20 Perfonen die aegyptifche
Olympia gegeben worden, der ein Singfpiel Andromeda vorausgieng. Ein Nachfpiel von
9 Perfonen folgte, nemlich von des Harlequins fingendem Kind. Die weiblichen Rollen
wurdei alle von Frauenzimmern gegeben.
16. Am 2ik und 28. Dezember 1747 und am 1. und 6. Januar 1748 wurde die afiatifche
Banifa von *29 Perfonen aufgeführt. Diefem Schaufpiel gieng bei zwei Aufführungen das Sing-
fpiel Androinetia voran.
17. Am 2,, 5., 22. und 27. Februar 1748 wurde gegeben der Erzzauberer D. Johann
Faaftns in einer Bearbeitung von Klauflügel, für die er von der Gefellfchaft 4 Gulden Honorar
erhielt Das Trauerfpiel Johannes Fauft ift wohl ein urdeutfehes, kam aber während des
30 jährigen Krieges auf das englil che Theater und wurde durch englifche und holländifche Komö-
dianten wieder nach Deutfchland gebracht. Der Bearbeitung diefes Stückes von Klauflügel mag
allo ein englifches oder holländifches Schaufpiel zu Grunde gelegt fein, wie man aus manchen
Perfonen^ wie der Pickelhäring und der ftinkende Tabak, erfehen kann. Die Perfonen, welche
hier anftroLüD, find : Dr. Johannes Fauft us; Wagner, defl'en Famulus ; Theophilus ; Johannes ;
^■T
Sitzungsberichte. Bitte. 45
drei Baronen; Reinliardus ; Heribertus; Maximilianus; Sebaftian; Florius; ein SchwarzkÜnXtler;
zwei Diener; ein Nachbar; ein Wirth; der Pickelhäring; Fritz; Fratz; zwei Engel; Helena
(von. Jungfrau Regina Xeller gegeben); Veitel; Lucifer; Mephiftopliole; Vizlebuzle; ftink-
ender Tabak. (FortfctÄung folgt)
Sitzungsberichte. «
Sitzung vom 5, Januar 1883. Nachdem Dr. Leube einige Goldmflnzen^ die in Ber-
maringen gefunden worden, vorgezeigt hatte, fprachen der Vorftand Bazing über flen Ortauameu
Stein , Kaüier Kornbeck über das Landgericht im Stadelhof in Ulm und Konfervator Bach über
Oefen und ihre Bedeutung im Mittelalter.
Sitzung vom 2. Februar 1888. Als ordentliches Mitglied wird aufgenommen Ober-
ftabsarzt Dr. Keifenegger in Neu-Ulm. Ein Steinbeil, Gefchenk des Garnifonspfarrers ßilfinger
wird vorgezeigt. Der KaiTier Kornbeck trügt hierauf die Jahresrechnung vor, Hg ergibt einen
günftigen Stand der KalTe und es wird dem KaiTier unter Worten des Danks DL*charge ertheilt.
Sodann hielt Diakonus Klemm von Geislingen einen Vortrag: Münfterftudien.
Sitzung vom 2. März 1883. An eingegangenen Gefchenken werden vorgelegt: von
J. G. Goldfchmid ein Kriegsflegel, aus dem Nachlaß des Rechtsanwaltes Vogel ein Kaufbrief
von 1732, und von Pfarrer Seuffer in Erfingen Abfchriften von 3 Urkunden von J384, 1387 u* 1412,
Bibliothekar Müller erftattet umfalTendeu Bericht über die literariichen Einlaufe, darauf Tprieht
Konfervator Bach über Ulmifche Bauwerke, und A. Wechsler berichtet über eine zur Sage vom
Rattenfänger von Hameln aufgeftellte neuere Anficht.
Bitte^ betreffend die Ortsgerchiehte der Bezirke des Donaxtkreires.
Mein Aufruf zur Mitwirkung bei dem gemeinnützigen Werk der neuen Bezirks- und
Ortsbefchreibung in dem vom K. ftatift.-topogr. Bureau herausgegebenen Buch ; „Das Königreich
Württemberg" ift auch in Oberfchwaben nicht wirkungslos verhallt. Ich habe vielmehr gerade
von dorther ganz befonders zahlreiche und werthvolle Ergänzungen und Nachträge zu den bis-
herigen Oberamtsbefchreibungen erhalten, wofür ich vorläufig auch an diefer Stelle herzlieben
Dank ausfpreche. Aber noch zeigen meine Sammlungen für die Oberämter des Donaukreifes,
deren Befchreibung durch Memminger und Genoflen grölitentheils 40 bis faft 60 Jahre alt Ift,
bedauerliche Lücken. So wende ich mich auch auf diefem Wege nochmals an alle Oerehiehto-
freunde in den erwähnten Bezirken, insbefondere die Herren Geiftlichen, mit der ergebcnUten
Bitte, was fie an Berichtigungen und Ergänzungen zu den betr. Oberamtsbefchreibungen geram-
melt haben oder jetzt beim Durchgehen derfelben notiren mögen, mir im Laufe der nächften
Monate zur Verwerthung für die neue Landesbefchreibung gefälligft zugehen laiTcn zu wollen.
Da indeß, wie fich immer wieder herausftellt, unfere Oberamtsbefchreibungen leider weit nicht
in allen Gemeinde-, Pfarr- und Schul-Bibliotheken fich finden, erlaube ich mir für diejenigen
Herren, welche, von diefer Quelle abfehend, bemerkenswerthe neuere Data aus ihren Orten
(Kirchenbau, Kirchenreftauration, Schloßbau, Denkmäler etc.) einzufenden die Güte haben wollen,
das Jahr des Erfcheinens der betr. OA.Befchreibungen als den terminus a quo für folcho Ein-
fendungen aui neuerer Zeit hier beizufetzen. Münfingen 1825. Ehingen 1826. Riedl Ingen 1827.
Saulgau 1829. Blaubeuren 1830. Waldfee 1834. Ulm 1836. Ravensburg 1830. BiUeracb 1837.
Tettnang 1838. Wangen 1841. Kirchheim 1842. Geislingen 1842. Leutkireh 1843. Gc&ppingen
1844. Laupheim 1856.
K. ftatift.-topogr. Bureau, 20. März 1883.
J. Hart mann, Prof.
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WürtteBibergifclier Älterthumsvereiri iu Stuttgart
Ausgrabung des Bomertaftells bei Isny.
Diefelbe fand auf Staat^koften ftatt in der erften Hälfte des Monats September
1882 unter Leitung des Laiideskonfervators und des Kuftos der K» StaalsfamTnlung
vaterländifcher Älterthümer, Diefes Kaftell, eines von den kleineren, liegt eine fchwachc
halbe Stunde öftlich der Stadt Isny bei dem Weiler Burgwang auf der füg. Betmauer ^X
einem den Blick in etwa fieben Thäler eröffnenden, fchon von Natur leicht zu ver-
theidigenden Moränenhügel. Nur an der Sudfeite muiSte derfelbe durch einen küuft-
lichen Graben vom übrigen Erdreich losgetrennt werden, fonft zeigt er überall natür-
liche Steilränder, denen hJos an einigen Stellen noch kündlich nachgeholfen werden
mußte. Gegen Often fällt der Hügel gar hoch und fchroff in das Argenthai ab, und
der Fluß fließt unweit des Hügels raufchend dabin, während die Nord- und Wellfeite
urfprünglich mit Leichtigkeit unter Waller gefetzt werden konnte. Die Höhe des
Hügels über der Oftfeite, d, i. der Argenfeite, beträgt 12—14 m, Über den anderen
Seiten 5—6 m. Auf diefem fchon durch feine HöhenverhältnilTe beherrfchenden Hügel
wurde das Kartell, der natürlichen Form des Hügels fich anpalTend, in länglichem Fünfeck
errichtet. Die längfte Seite gegen Often, gegen die Argen bin, inifit 83 m, die gegen
Süden 51 m, gegen Weften 47,70 m, gegen Nordweft 33, und gegen Norden 23 m,
alfo betrug der Umfang der Kaftellmauer gegen 238 m. An der am nieiften gefährdeten
Südweftecke trat dann ein viereckiger Thurm von etwa 4 V^ m Seitenlange fchinnend
hinaus. Die ringsum laufende Mauer hatte die bedeutende Dicke von 2 m, Vor der
Mauer zeigten fich Refte eines gemörtelten Umganges, der ohne Zweifel an der Kante
des Hügels durch Pallifaden gefchützt und umgeben war. Innerhalb der Ringmauer
fanden fich keinerlei Spuren von Mauerwerk, dagegen unweit der Mitte der Südfeite
ein 5,70 m tiefer, oben runder, unten quadratifcher und mit Holzdielen ausgefütterter
Brunnenfehacht, in den fich von Often her durch einen hölzernen Deuchel Wafler er-
goß. Die Ringmauer felbft beftand aus Findlings- oder Tufffteinen mit viel Mörtelj
war aber nirgends mehr gut erhalten, au verfchiedenen Stellen fogar ganz ausgebrochen.
Am höchlten ftand noch der Thurm an der Südweftecke, nämlich noch einige Fuß hoch.
Im Kaftell fanden wir kaum ein paar Siegelerdefcherben und unbedeutende Eilenrefte,
aber ziemlich viele römifche Kupfermünzen, freilich oftmals bis zur Unkenntlichkeit
verrofi:et.
Nach Beftimmung derfelben durch den Vorftand der k. Staatsfammlung, Herrn
ProL Dr- Seyffer, gehen die Typen der Reverfe der Münzen nicht über 250—260 n,
Chr. zurück nud lallen vermuthen, daß die Grundlage des Baues aus fpäter Zeit, aus
der Mitte des dritten Jahrhunderts, ftammt. Befetzt war derfelbe bis Ende des 4. Jahr-
hunderts- Die L kennthche Münze datirt 260—270, die letzte 364—378. Die be-
ftimmbaren Stücke find: Claudius IL (268—270), Frobus (276—282), Theodora,
zweite Frau des Conftantius Chlorus (305—306), Conftans L (337—350), Valens
') Z ab I relebe Betbau« r = Bethaus, woraus die VolkBetymologie Bctmauer gemaeht
hat, in der Yorderfchweiz.
Hochfteti^er, Dia Wandgemälde der Kirche zu Eeotfaeim bei Calw. 47
(364 — 378), Neben dieren Auffchluß gebenden Münzfunden Ift das Isnyer Kaftell
höchft Tvichtig wegen feiner von den bisher bei uns in Württemberg aufgedeckten rani,
KafteJlen ftark abweichendeu Anlage. Nehmen wir die Limcskaftelle, z. B* das bei
Mainbardt, das vor einigen Jahren bekanntlich gleichfalls auf Staatskoften auf-
gedeckt und vernieflen wurde, fo fpringt der Unterfchied fofort in die Angen. Das
Mainhardter Kaftell ift bedeutend größer, hatte 193 m äußere Länge bei 142 ra
Breite und war ganz regelmäßig angelegt^ mit Eckthürmen und doppeltbürmigen
Thoren verfehen, aber leine UmfalTungsniauer 1,20—1,25 m breit, wogegen das viel
kleinere bei Isny eine Eingmaner in der Dicke von 2 m befaß. Im Mainhardter
Kaftell lehote lieh die ümfaflimgsmauer als Fntterniauer an einen hinter ihr rings
umlaufenden Erdwall; hier am Isnyer Kaftell ftand die Mauer frei und hatte vor (Ich
einen gern ort elten Wandelgang. Die Mauer am Mainhardter Kaftell hatte jedenfalls
eine befcheidene Höhe, die am Isnyer kann dagegen ihrer unteren Dicke nach etwa
auf 30 Fuß angenommen werden. Die Anlage nähert fich fchon ganz merklich dem
mittelalterlichen ßurgenfyftem, wofelbft eine gewaltige Bingmauer alles hoch und
drohend umfchlofl, wie wir z, B. an dem alten Wafcherfcliloß bei Wäfchenbeuren noch
wohl erhalten fehen. Innerhalb des Mainhardter Kaftells lagen ferner fteinerne Bauten,
be fonders das Prätorium, in Isny nichts dergleichen. Die Mainhardter Münzen gehen
nur bis Alesander Severus (222—234), die Isnyer bis Kaifer Valens (364-378); letz-
teres muß alfo etwa 150 Jahre länger von den Eömern befetzt gewefen fein. Es war
gewiß, als es noch wehrhaft war, außerordentlich feft In feinem Innern wohnten die
Soldaten wohl unter Zelten oder leichten Bolzbaracken. An der Südfeite find noch
fcbwache Spuren eines zweiten Grabens*
Das fog. Fi f eher bauschen, V^ Stunde nordwefllich der Stadt Isny, ein
dem Isnyer Kaftell ähnUcher verfchanzter Moränenhügel , auch auf dem linken Ufer
der Argen und in einer Lage, die unter Waffer gefetzt werden konnte, war vielleicht
auch eine römifehe Anlage. Ueberhanpt ift anzunehmen, daß die Römer, nachdem fie
fich ans dem eigentlichen Württemberg zurückgezogen und den Rhein zur Grenze
gemacht hatten, die Argenlinie als die letzte und ftärkftc Verbindungs- und Vertheidig-
ungslinie zwifchen Bodenfee und Allgäuer Alpen noch am längften fedliielten.
£. Paulus.
Die W^andgemillde der Eireli» zu Keotheim tjei Calw*
Die kleine Kirche ad 8. Candiduin im NagQldtlml^ an der Straße von Calw nach Nagold
gelegen und zum Weiler Kentlicira, Parochie Zavcirtem gthörig, birgt einen Hdebtliuin von aUen
Wandgeuiälden. Urrprünglicb roraanifch^ hat He in der frühgothifchen Zeit VerSadernngen erlitten,
natnentlieh uurde das Schiff gegaii Wefteii beinahe um daa Doppelte verlängert uad im Often iltatt
des urrprUngUchen Thurms ein Thurm angebaut, welcher breiter ifi, als das Schiff. Die Länge
de» nrfprünglichen Schiffs beträgt 7,80 m, die Verlängerung 7,16 m, alfo die ganze Länge nahezu
15 m, Die Breite des *Sdiiffe8 beträgt 5,73 m. Dagegen ift der Thurnä 7,4Ü m breit.
I. Wandgemllde im Schiff»
Wir treten von der Stldfeite durch den kleinen romanifchen Eingang mit horizontalem
Thürlturz in das Schiff ein und erbhcken auf der uördlichen Wand 2 Hoihen von Wandgemälden
Über einander- Sie reichen in der Höhe vom Boden nicht ganz bis zn '/a der Wandhöhe und
in der Länge vom Chor etwas über Va der WandflUche, Von der Uebertünchung, welche Iie
früher bedeckte, wurden He 1S40 he frei L Die Bilder der oberen Reihe ftellen die Leid ensgefchi cht o
bis zur Kreuztragung dar, in der nntern Reihe ift die Kreuztragung, Grablegung und Äufer-
48 Hoohftetter
ftehung gemalt. Die Felder, durch fchwarze Linien getrennt, find 1,50 m hoch und 1,20 m
breit, in der untern. Reihe etwas breiter. Die ganze Ausdehnung beträgt etwa 10 m.
Obere Reihe: Bild 1 ift nicht zu erkennen.
2. Jefus in Gethfemane mit den 3 Jüngern, Jefus in dunklem Kleid und grünem Oberkleid
kniet und hält die Hände betend empor. Er ift, wie auch auf den folgenden Bildern, ohne Bart.
Vor ihm fchlafen rechts die 3 Jünger, zwei mit frauenartigem Geficht fitzen, der dritte legt feinen
Kopf in den Schooß des erften. Von oben reicht eine Hand einen Gegenftand herab, der aber
nicht zu erkennen ift.
3. Der VeiTath. Vom Befchauer aus links fteht ein Jünger neben Jefus, rechts zunächft
Judas, deHen Geficht gut erhalten ift, dann noch ein Kriegsknecht. Jefus felbft legt feine linke
Hand auf die Bruft.
4. Jefus vor Pilatus. Jefus, beide Hände auf der Bruft, mit dem Oberleib etwas zurück-
gebogen, fteht zwifchen zwei Kriegsknechten. Rechts fitzt Pilatus mit fchuppigem Panzer auf
einem Stuhl.
5. Die Verfpottung. Jefus, ein wahres Jammerbild, beide Hände mit der flachen Seite
gegen einander haltend, die Vorderfüße nach Innen gedreht, flieht zwifchen zwei Kriegsknechten.
Der eine derfelben gibt ihm einen Fußtritt Der Fuß ift am Knie nach unten gebogen.
6. Die Geißelung. Links fteht ein Kriegsknecht mit erhobener Ruthe. Der Kriegsknecht
rechts ift nicht fo deutlich. Auffallend find bei beiden Kriegsknechten die fchlanken Füße.
7. Die Kreuztragung. Jefus hat den längeren Kreuzbalken vor fich, den kürzeren
hinter dem Rücken. Hinter ihm geht ein Mann.
8. Zwei Frauen. Das Uebrige ift nicht zu erkennen.
Untere Reihe: Bild 9 ift nicht zu erkennen.
10. Nur der Kopf von Jefus und eine Perfon vor ihm, welche etwas niederer fteht oder
kniet, ift fichtbar.
11. Jefus am Kreuz. Eine Frau umfaßt das Kreuz, rechts fteht Johannes.
12. Kreuzabnahme. Das Kreuz ift frei. Zwei Perfonen mit Heiligenfeh einen halten
Jefum in den Armen.
13. Grablegung. Jefus ift fchon im Grabe, das der Länge nach gemalt ift. Der Kopf
von Jefus ift noch außerhalb des Grabes. Hinter dem Grab ftehen 3 Perfonen, von welchen die
gegen unten ftehende ihre beiden Arme jammernd erhebt
14. Auferftehung. Jefus aus dem offenen Grabe auffteigend. Zu beiden Seiten je ein
anbetender Engel. Rechts kommen zwei Frauen zum Grab.
15. Noch übertüncht.
Die untere Reihe ift fehr verblaßt, die obere ift beffer erhalten.
Hotho (Die Malerfchule Huberts van Eyck nebft deutfchen Vorgängern und Zeitgenoffen)
fagt über diefe Wandgemälde : Ihre fchlanken etwas gefchwungenen Figuren, der noch treffliche
Faltenwurf bei harmonifch heller Färbung, hagere Glieder, Zeichnung und Stellung der fchmalen
geradlinigen Hände, die großen Füße und die zum Theil fcharfe Bewegung, überhaupt die Merkmale
eines verderbenden älteren und noch nicht gefundeneu neuen Styls deuten auf die zweite Hälfte
des 13. Jahrhunderts.
üeber der Leidensgefchichte lief noch eine Reihe von Gemälden hin, welche ohne
Zweifel die Geburtsgefchichte Jefu darftellten. Denn das erfte Feld, das allein aufgedeckt ifl,
gerade an der Empore, zeigt uns die Verkündigung der Maria. Der Engel ift noch gut erhalten.
Sein Angeficht ift gegen den Befchauer gerichtet, feine dunkelfarbigen Flügel ftehen vertikal,
wie beim deutfchen Adler. Die rechte Hand ftreckt er gegen Maria aus, die linke hält ein Spruch-
band ohne Schrift Der Kopf der Maria ift verblaßt, das grüne Kleid mit dunklem Oberkleid ifl;
noch deutlich. Zwifchen dem Engel und Maria fteht ein Gefäß. — Zwifchen diefer obem Reihe
von übertünchten Gemälden und zwifchen der Leidensgefchichte läuft ein Band von über Eck
geftellten Vierecken, welche in der Diagonale von oben nach unten getheilt, halb grün, halb
fchwarz find und etwa die Größe eines Quartblattes haben.
2. Wandgemälde im Chor.
Vom Schiff treten wir durch den fpitzbogigen Triumphbogen in den Chor. An der
1,16 m breiten Leibung des Triumphbogens find noch Spuren von Gemälden. Der viereckige
Chor innerhalb des Thurmes hat ein Tonnengewölbe in der Achfe des Schiffes. Er mißt im Innern
6 m im Quadrat und hat gegen Often und Süden je ein länglich viereckiges Fenfter. Der ganze
Chor ift mit Wandgemälden bedeckt Die oberen Gemälde im Tonnengewölbe find übermalt und
daher leicht erkennbar, haben aber durch die üebermalung verloren, fo daß ihr Alter nicht ficher
Die Wandgemälde der Kirche zu Eentheim bei Calw. 49
zu beftimmen ift. Wilhelm Lotz (Eunft-Topograpbie Deutfchlands) fetzt He in die zweite Haltte
des 13. Jahrhunderts. Demnach würden fie aus derlelben Zeit ftammen, wie die Le nie nsge feine lite
im Schiff, — Die unteren Gemcälde an den vier Wänden des Chors find fo verblaßt^ daß mao
beim erften Anblick kaum Gemälde erkennt und erft nach längerem Betrachten «!□ Vcrfr^ndnia
davon bekommt. Diefe werden wohl in das 15. Jahrhundert gehören.
Die Gemälde im Tonnengewölbe des Chors.
Im Halbkreis gegen Often ift das erfte Opfer gemalt. Abel und Kaia bringen knieend
dem Herrn, der in der Mitte zwifcben beiden thront, ihre Opfer dar, Abel ein Lamm, Ki\\n eine
Garbe, Abel als Jüngling ohne Bart, Kain mit zweitheiligem Bart, in weißem Kleid und cait
rothen, langen und fpitzigen Schuhen. Hinter jedem Bruder fteht ein Bäumchen mit 3 Acftca^
Zwifchen beiden ift Chrifius, welcher in der älteren Zeit an der Stelle des Vatera {jeuuilt ^vurde.
Er erhebt die Kechte fegnend gegen Abel, die Linke legt er auf die Bruft. Es ftellt iliea Gcuiuldo
nicht, wie bisher*) angenommen wurde, den Täufer Johannes mit dem agnus Dei unti Mo[{iB mit
den Gefetztafeln vor. Das Opfer von Abel und Kain findet fich auch fonft in iiluüirher Weife,
fo als Skulptur an der Kanzel zu Wechfelburg in Sachfen. Abel in Kentheim iir dem Abel in
Wechfelburg fehr ähnlich. (S. das Bild von Abel in Wechfelburg bei Lübke, Kunrigcfchiehtc)»
Im Halbkreis gegen Weften, alfo über dem Triumphbogen ift die Verkündig iiiif,^ der Maria,
Rechts Maria mit dunklem Oberkleid und gelbem Unterkleid. Der Engel fchwebt von Linka fe't'gen
Maria hin und erhebt den Zeigfinger der rechten Hand. Beide halten ein SprucblMTul, aber ohne
Schrift; diefe fcheint übermalt- Hinter Maria und dem Engel ift je ein Bäumcheü mit 3 Aelten.
In der Wölbung ift das Ende der Weltzeit durch den thronenden Chrirttis auf »loppeltem
Regenbogen (Hefekiel 1, 28) dargeftellt. Er trägt ein weißes Kleid und dunklen Mmittl, ivelehcr
auf den Schultern und auf den Füßen liegt. Vom Mund oder eigentlich vom Krtnznimbiis gehen
zwei blaue Schwerter aus, welche auf dem grünblauen Grund nicht ftark hervortreten. Da^
Schwert gegen die Rechte ift etwas kürzer, als gegen die Linke. Es wäre möglicli^ daK ui fprUng-
lieh ein Lilienftengel nach der Rechten des Herrn ausgieng, wie fonft bei dem UiroiKMidtiii
Chriftus, fo z. B. auf einem Wandgemälde, das früher in der Kapelle zu Wiirzbaeh unweft
Kentheim war und in einer Photographie erhalten ift Aus dem Lilienftengel kfiniite bei der
Uebermalung ein Schwert geworden fein. Die rechte Hand ift zum Segnen erhoben ^ die Hnke
ift unter dem Handgelenk etwas gegen den Leib zurückgebogen, wie abwehrend- Das Geficlit
mit blondem Haar und zweitheiligem Bart ift ziemlich verblaßt. Das ganze Bild wird von einem
großen Medaillon umrahmt. Auf den vier Ecken des Gewölbes find in kleinen Medaillons die
vier Symbole der Evangeliften, je mit einem Spruchband, aber ohne Schrift. Der En^el in der
nidweftlichen Ecke ift fehr fchlank und fcheint zu knieen. Er hat ein weißes Kleid mit farbigen
Querftreifen, zwifchen welchen runde Flecken, wie Augen gemalt find. In der rüdöftiieheu Eeko
ift der Löwe, in der nordöftlichen der Adler, in der nordweftlichen der Stier.
Die Gemälde im Chorquadrat.
Die fehr verblaßten Gemälde find der Kirchengefchichte entnommen. Auf der tiilrd-
lichen Wand find 3 Bilder, welche fich auf den h. Georg beziehen. Im erften Feld über der
fpitzbogigen Sakrifteithüre ift eine Mauer mit einem Eingang, an welchem 2 Säulen Itolien. Vor
dem Eingang fteht eine Perfon mit einer Krone. Das zweite Feld zeigt den Kampf mit dem
Drachen. In der Mitte der h. Georg auf weißem Pferd, links oben ein Engel, welcher etwas in
der Hand hält, wahrfcheinlich den Helm. Rechts oben die Königstochter. Im dritttjn Feld Hebt
man ein großes Rad, auf welches ein Mann geflochten ift, mit dem Rücken auf tiem liodeu. Es
ift der h. Georg, der in ähnlicher Weife an der Georgenkirche zu Tübingen in Stein aufgehauen
ift Rechts fteht ein Mann mit langen fpitzigen Schnabelfchuhen. Ueber diefeni Feld Ift eine
Spur von Minuskelfchrift, davon noch gelefen werden kann: „und mar". . . Es mag alfo ge-
heißen haben: kämpf und marter.
Auf der öftlichen Wand find 2 Felder, zwifchen welchen das Fenfter in der Mitte ift.
Auf dem erften Feld ift ganz verblaßt eine Perfon, welche etwas zu tragen fehr int, oder in ge-
beugter, betender Stellung dafteht. Das zweite Feld zeigt 4 Perfonen: rechts ein Brfchof mit
blauem Unterkleid und gelbem Oberkleid. Er kniet und hält fich mit feiner linken Hand un
feinem Bifchofsftab. Die zweite Perfon fteht neben dem Bifchof und fcheint die 2 wcitereti
Perfonen von dem Bifchof zurückzuhalten. Diefe zwei mit langen fpitzigen Selmhcn fehreiteü
^) Sendfehreiben von Grüneifen an Kugler. Kunftbl. 1840.
WOrttomb. Vierteljahrshefte 1883.
50 Hochftetter, Die Wandgemälde der Kirche zu Eentbeim bei Calw.
gegen den Bifchof heran, der vordere mit einem häßlichen Gefleht, der hintere eine Lanze in
der rechten Hand haltend.
Auf der lüdlichen Wand Hnd ebenfalls zwei Felder und dazwifchen das Feofter. Das
erfte Feld gehört zu dem vorigen Bilde und zeigt die Ermordung des Bifchofs. Diefer liegt am
Boden. Seine mehr In die Breite als in die Höhe gehende Bifchofsmatze, fowie fein Geficht
find leicht zu erkennen. Ein Mann mit einem Hut fteht'ihra gegenüber und fticht mit einer
Lanze gegen den Hals des Bifchofs. Diefer erhebt den Zeigfinger der linken Hand gegen feinen
Mörder. Zwifchcn beiden Und 2 Perfonen, die eine weist mit der linken Hand warnend nach
oben und fucht mit der rechten Hand die Lanze zurfickzuhalten. Die andere Perfon mit häß-
lichem Geücht fcheint Freude an dem Tod des Bifchofs zu haben. Zu den Häupten des Bifchofs
fteht noch eine Perfon. Wer ift wohl diefer Bifchof? Köunte es Bifchof Adalbert von Prag
fein, welcher 997 in Preußen durch einen Lanzenftich den Märtyrertod erlitt? — Das zweite
Feld auf der Südfeite zeigt die Kreuzigung einer Jungfrau. Sie hängt mit ausgefpannten Armen
an einem Galgen und ift von den Lenden herab mit einem Tuch bekleidet Außerhalb des
Galgens, gegen den Triumphbogen, fteht ein Mann mit einer Krone auf dem Haupt und mit
blauem Gewand. Er deutet mit der Rechten nach der Jungfrau; die Linke legt er auf die
Bruft, wie überrafcht von dem Anblick. Innerhalb des Galgens fteht links ein Mann, der feine
Hände wie anbetend gegen die Jungfrau erhebt. Rechts fchreitet ein Mann von der Jungfrau
weg auf den König zu, blickt aber rückwärts nach der Jungfrau. Zu diefem Bild gehört viel-
leicht das weitere Bild, welches auf der einen Fenfterwandung zu fchen ift und die Enthauptung
einer Perfon darzuftellen fcheint. Könnte die Jungfrau vielleicht die h. Margaretha fein, welche
bei der zehnten Chriftenverfolgung unter Diokletian als 15 jährig zuerft an einem Galgen auf-
gehängt, aber wieder abgenommen und i][)liter enthauptet wurde? Vielleicht fteht dies Gemälde,
wenn es die h. Margaretha darftellt, in einem Zufammenhang mit einem Grabftein, welcher außen
an der Südfeite der Kirche lehnt. In der Mitte desfelben ift eine Kunkel mit Spindel eingehauen.
Von der verwitterten Minuskelfchrift ift nur noch lesbar: anno dom. MCCCC .... obiit margret
Es könnte dies eine Burgfrau von Schloß Zavelftein gewcfen fein.
Auch auf der Weftfeite des Chors an den fchmalen Seitenwänden des Triumphbogens
find Wandgemälde, welche aber bis jetzt nicht enträthfelt find.
3. Wandgemälde auf der AuBenfeite der Kirche.
Stellen wir uns vor die Sfldfeite der Kirche, fo fehen wir 5 fchmale Fenfterchen ziem-
lich nahe am Dach. Die 3 erften vom Thurme her mit Rundbogen gehören der urfprünglichen
Kirche an; unter dem mittleren derfelben ift eine eigenthümliche viereckige Oeffnung, welche
außen 0,4 m im Quadrat mißt, fich nach Innen abfchrägt und mit einer Weite von 0,15 m durch
die Wand hindurch geht. Im Innern ift die Oeffnung durch die jetzt dort ftehende Kanzel ver-
deckt Das vierte und fUnfte Fenfterchen. gehört der fpäteren Verlängerug der Kirche an. üeber
diefen 2 Fenfterchen ift der Reft einer Umrißzeichnung mit rother Farbe. Sichtbar ift noch ein
Kopf und der rechte Arm, welcher einen Mantel auszubreiten fcheint
Auf der nördlichen Außenfeite der Kirche, gegen die Straße, ift nahe am Thnrm
eine Kreuzigung Chrifti. Zu jeder Seite des Kreuzes ftehen 2 Perfonen. Rechts fteht zunächft
dem Kreuze eine Perfon, welche fich die Thränen abwifcht, daneben eine andre mit großem
Heiligenfchein, wahrfcheinlich Johannes. Die Perfonen links find nicht mehr fo deutlich. Diefes
Gemälde mag aus dem 15. Jahrhundert ftaramen.
Endlich fehen wir auf der Nordfeite der Kirche an der Sakriftei, welche an den Thurm
angebaut ift, zwei in Stein gehauene Köpfe an den beiden Enden des Dachgefimfes. Diefe, fo-
wie das Kreuz auf dem Giebel des Schiffs bilden den einzigen architektonifchen Schmuck des
Kirchleins.
Frickenhaufen. E. Hochftetter.
Freiherr Berehtold von Falkenftein, Abt von St. Gallen 1244—1272, und die
naehweisllehen Yerwandtrchaftsbeziehungen desfelben.
Von G. Meyer von Knonau, ProfefTor an der üniverfität Zürich.
In der Spezialdarftellung des Königreichs Württemberg vermißt man auf-
falleudcr Weife an der in Frage kommenden Stelle bei der Auffährung des frei-
^-- ^
Meyer von Knonau, Freiherr Berchtold von Falkenftein. 51
herrlichen Haufes Falkenftein im Schwarzwald die Erwähnung des wahrfiilieiülich
zumeift hervorragenden Gliedes diefes Gefchlechtes^, und fo dürfte wohl hier der
Platz fein, auf Berchtold, den Abt von St. Gallen im 13. Jahrhundert, nachdrück-
licher hinzuweifen, und zwar nicht fo fehr auf feine Thätigkeit in St. Gallen —
das gehört in die Geichichte der Gebiete, die nachher zu den nordöftlicheii Tbeilen
der fchweizerifchen Eidgenoffenfchaft zufammenwuchfen — , fondern auf feine Stell-
ung zu anderen — zumeift fchwäbifchen Adelshäufern. Ein ganzes Syftem ?er-
wandtfchaftlicher Beziehungen zu wichtigen Dynaftengefchlechtern lä£t fleh nemlich
um den Abt Berchtold, als Mittelpunkt desfelben, mit urkundlichen Beweifen oder
wenigftens mit nahezu urkundlicher Sicherheit aufftellen.
Die noch in ihren ßeften impofante Burg Falkenftein bei Schramberg, welche^
durch ihre Beftimmung als Zufluchtsort des Herzogs Ernft II. 1030, fchon weit
früher gefchichtlich erkennbar geworden ift, fteht in naher Beziehung zu der un-
weit, nur drei Viertelftunden fudlich, auf nunmehr badifchem Territorium, gleichfalls
in anfehnlichen Trümmern liegenden Burg Ramftein. Die Falkenfteiner fcheineo
ein Aft des Ramfteiner Gefchlechts gewefen zu fein; denn der Widder auf drei Hügeln
im Schilde, das Wappönbild der Falkenfteiner, weist deutlich genug auf das ftreit-
bare Thier hin, an deffen Namensbezeichnung der Name der Burg Ramftein anklingt ^).
Außerdem beweilen eben die hier nachher noch zu beleuchtenden Verwand tfchafts-
verhältniffe des Abtes Berchtold diefe nahen Beziehungen zwifchen beiden Burgen.
Aus einer Jahrzeitftiftung des Abtes, vom 12. Juni 1257, welche wahrfcheinlicli
mit deilen Gefandtfchaftsreife zu König Alfons X. von Kaftilien in Verbindung ftehtj
kennen wir die Namen des Elternpaares, Eigilwart und Junta^), und die Urkmideu
der Wartenberger lehren, daß Berchtold's Mutter höchft wahrfcheinlich diefem am
oberften Laufe der- Donau anfäffigen freiherrlichen Haufe angehörte. Denn Kuchi-
meifter nennt für Berchtold einen „oben von Warten berg"*), und der Abt felbft
erwähnt 1258 in einem an feinen Sachwalter nach Rom gerichteten Briefe den
„avunculus nofter C. de Wartinberc*^). Diefer „C." kann nun aber kein anderer
gewefen fein, als der fchon von 1215 an urkundlich genannte Konrad (der Aeltcrej von
Wartenberg, Bruder Heinrich's (des Aelteren), welchen der Abt, 1248, gleichfalls als
„vir nobilis Heinricus de Wartinberc, avunculus fuus" urkundlich auffuhrt^): Konrad,
Heinrich, Junta waren augenfcheinlich Gefchwifter.-
*) Befclireibuiig des Oberamts Obemdorf, 1868, p. 293, wo bei Schramberg der Burg
Falkenftein gedacht, aber beigefügt ift: „Die Herren von Falkenftein find feit 1273 bekannt", ohne
Erwähnung des Abtes Berchtold.
*) Vergl. meine neue Ausgabe der Cafus fancti Galli, Abtheilung: „Ntiwe Cifus des
Chriftian Kuchimeifter" (St. Gallifche Gefcliichtsquellen, ed. G. Meyer von Knonau, Heft V., oder
Mittheilungen zur vaterländifchen Gefchichte vom hiftorifchen Vereine in St. Gallen, Heft XVHI,
1881), p. 42 und 25: n. 45, p. 40 und 41: n. 72 Die Wichtigkeit des Abtes Berchtnld tiir
St. Gallen und die Gebiete fiidüch vom Rhein und Bodenfee tritt eben in Kuchimeifter's höclil't
verläßlicher Schilderung zu Tage, und fo verweife ich durchaus auf meinen einläßlichen Kumniüii-
tar zu der hier genannten Edition.
*) Wartmann ürkundenbuch der Abtei St. Gallen, Theil III, Nr. 939: „Bcrtholdus,
Dei gratia abbas fancti Galli in anniverfariis parentum fuorum, Egilwarti fcilicet et Jiint^".
Wegen der Reife vergl. bei Kuchi meifter, p. 47 und 48: n. 83.
*) In c. 33 (p. 108 und 109), wozu die Erörterungen in n. 183 und 184, welche an
Baumann^s Urkunden und Regeften der Wartenberger, im Freiburger Diöcefan-Arohiv, Bd. XI
p. 145 ff. anknüpfen.
. *) In Wartmann's Theil lil, Anhang Nr. 31 (vergl. über diefen Brief des Abtes Excura I
zu Kuchimeifter, p. 351: n. 17 und p. 355: n. 30).
^) In Nr. 26 der Baumann^fchen Regeften.
dÄ Meyer von Knonau
Doch diefe Beweife für die Beziehungen zu den Freiherrn von Wartenberg
werden die Brücke zu neuen Theilen des Verwand tfchaftskreifes überhaupt. —
Erftlich erklärt fich eine Bundesgenoffenfchaft des Abtes mit einem elfäßifchen geiftlichen
Fürfteiij dem 1260 zu Straßburg erwählten Bifchof Walther, im fogenannten Bellum
Walthcriunum, wo der Abt 1261 im Juli und Dezember nach urkundlichen Zeugniffen
an (liefeti Straßburger Angelegenheiten fich betheiligte, auch aus verwandtfchaftlichen
Rückfichten; denn Kuchimeifter erzählt von dem Bifchof — „was der hurtig von
GerolUegg" — , daß derfelbe „och an unfern herren den apt warb: won der was
fin mäg*"^ und diefe Magfchaft fcheint durch die Wartenberger Beziehungen be-
dingt gewcfen zu fein, da auch ein „C. de Wartinberc, canonicus ecclefiae (Argen-
tineniis)*^ durch Bifchof Walther 1262 als „confanguineus fuus" bezeichnet wird^.
Zweitens aber wurde 1272, als Abt Berchtold geftorben war, da böfer Zwiefpalt im
Klofter und unter Minifterialen und Bürgern wegen der Nachfolge fich erhob, von
der einen Partei, welche des Verftorbenen politifche Tradition fortzufetzen gedachte,
ein Verwandter desfelben in der Perfon des Heinrich von Wartenberg erwählt,
welchem die Gegner eben aus Haß gegen Abt Berchtold's Andenken in Ulrich von
Güttingen einen Gegenabt fetzten: „Do walten die andren her Hainrichen von Warten-
berg; nun liatt der von Wartenberg die beffren kur under den herren in dem clofter;
do hatt der von Güttingen den größern gunft von dienftmannen und an den burgern
und an allen dingen, und was davon, wen der von Wartenberg mag was Abt
BertlioltZj und fi der als vaft über nött hatt; do vorchtent fi, er tet es in och" —
berichtet Kuchimeifter®). Heinrich aber war ein Sohn des älteren Heinrieh, alfo
ein BrudcrBlbhn der oben genannten Junta, demnach ein Vetter Abt Berchtold's^).
Daß ferner Glieder des Haufes Ramftein hier hereinzuziehen find, kann
nach dem anfangs Bemerkten nicht überrafchen; nur muß gleich von Anfang an
beigefügt werden, daß die Verwandtfchaftsbeziehungen fpeziell für Abt Berchtold
nicht auf der gemeinfamen Abdämmung der Ramfteiner und der Falkenfteiner,
fondern wieder auf Vermittlung, durch die Wartenberger in erfter Linie, zu be-
ruhen fcheinen. Albrecht von Ramftein war nemlich, nach Urkunden — feit 1246 —
zu fehließen, unter Abt Berchtold Propft, vereinzelt auch Portner, zu St. Gallen
und wurde, nachdem er am 3. Oktober 1258 zum letzten male als folcher genannt
wurde j durch Berchtold's thätiges Eingreifen Abt von Reichenau, wie Kuchimeifter
fagt: „Nun was do ain bropft hie der hieß Albrecht, und was hurtig von Ramftain,
und was iinfers herren des aptes mftmen fun, dem warb er do umb die aptie"**^).
Aber diefcr Abt Albrecht von Reichenau hatte eine Wartenbergerin zur Mutter,
wie man iuis Kuchimeifters Worten: „Alfo fflr des von Wartenberg und fin tail
iifler der ftatt .... und abt Albrecht von Ow, der was finer mümen fun, wart
fins tails" — über die Beziehungen Albrecht^s zu Heinrich von Wartenberg, nach
deilen Walil 1272, wohl fchließen darf, ohne daß zwar eine genauere Einfügung in
') Die Stelle in Kuchimeifter in c. 22 (p. 64, wozu n. 106, fowie n. 183 a. E., auf p.
110, wo Kaumann's Regeften, Nr. 44, wegen der ürkundenftelle von 1262 herangezogen ift).
") In c. 34 (p. 116-121).
*) Nach der Erörterung in n. 196 (p. 121) zn Kuchimeifter geftaltet fich das Schema
folgendermaßen:
Heinrich der Aeltere. Junta.
Abt Heinrich. Struz von Wartenberg. Abt Berchtold von Falkenftein.
(^. . . . üz frater ipfins electi**)
*^) In c. 16 a. E. (p. 40, wozu n. 72 mit den urkundlichen Beweifen),
■ '.* - ^A mmjß •- . -j pp^ i- «LHP u "^^Ji
Freiherr Berchtold von Falken ftein. 53
das Gefchlechtsfyftem möglich wäre^^). — Und ebenfo verbietet fich eine Vemmthiing
über die Verwandtfchaftsgrade der beiden Aebte, welche das Haus Ramrtoiii dem
Klofter St. Gallen gab, desRumo von Ram ftein, welcher von 1274 an als Gegen-
abt Ulrich's von Güttingen, 1277 bis 1281 als alleiniger Abt dem Gotteshaufe vorftand,
und des Heinrich von Ramftein, welcher von 1301 — 1318 das Klofter leitete.
Wenn Rumo einmal, 1281, eine genaue Hinweifung auf fein Verhältnis zu dem
Reichenauer Abte Albrecht zu geben fcheint, fo ift wohl darauf kein Gewicht zu
legen, wenn auch andererfeits Rumo wohl vielleicht Albrecht nahe ftand'^). AehnJich
ift von Heinrich und deffen Bruder Diethelm — „der hieß der von Uime^ und was
der ain pfaflFe": fo fpricht Kuchimeifter von diefem „rector pnrrochi<THs ceciefiae in
Ulma'^ — nur das zu fagen, daß fie jedenfalls erft einer nächftfolgcuden Generation
nach Abt Albrecht angehörten ^^). —
Indeffen nicht nur Adelsgefchlechter von dem im engeren Sinne des Wortes
fchwäbifchen Roden, fondern auch folche aus den nunmehr fchweizerifclicn Territorien,
theils aus fchwäbifchem, theils aus burgundifchem Gebiete, ftanden mit dem Falken-
fteiner Abte in Verbindung.
Einmal war Abt Berchtold dem freiherrlichen Gefchlechte der von B u ßnang
im Thurgau, welches von 1226 — 1239 St. Gallen den treflFlichen Abt Konrad ge-
geben hatte, nahe verknüpft. Durch den Bruder diefes Abtes Konrad, Heinrich
von Grießenberg, hatte fich von den Freiherrn von Bußnang die Linie der von Grießen
berg abgezweigt, und der eine Sohn diefes Heinrich, Albrecht, wurde 1269 urkundliüli
durch Berchtold als „confanguineus nofter" hervorgehoben^*); auch noch Aijt Heinrich
von Ramftein nannte 1302 in einer Urkunde Albrecht's Bruder Heinrich uikI
deffen Sohn Liitold, alfo Oheim und Neffe neben einander, feine „liebin öhemin^*^).
Aber auch Kuchimeifter hebt diefe Verwandtfchaft wieder hervor, indem er fagt,
daß Abt Berchtold, als er 1248 oder 1249 gegen den Bifchof von Konftanz , aller-
dings ohne Erfolg, den Grafen Kraft I. von Toggenburg als Bundcsgenoffen ge*
winnen wollte, an Kraft „fin mümen, die was von Bußnang, ze ainem elicheu wib
gab**: eine ganz zutreffende Angabe, da ja der Verwandte des Gricßenbergcrs al^
folcher auch mit den Bußnangern verknüpft war^®).
Im Weiteren aber war das Haus Falkenftein in Berchtold 's Zeit auch mit
dem gräflichen Haufe Welfchneuenburg verfchwägert, ohne daß fich jedoch für
Berchtold felbft unmittelbar die Beziehung zu dem in Frage kommenden Bande
der Verfchwägerungen feftftellen läßt. Matthias von Neuenburg bericlitet ncmlich*
wo er den Bifchof Heinrich III. von Bafel zuerft in feine GefchichtserziUilung ein-
flicht, den „filius Ulrici comitis Novicaftri", daß derfelbe neben drei Brüdern —
von Nidau, von Straßberg, von Aarberg — auch viele Schweftera g:eUabt habe:
„datas dominis de Toggenburg, de Falkinftein, de Rötellein, de Regensberg, de
") In Kuchimeifter's c. 34 (p. 122: wozu n. 199).
") Vergl, wegen des Ausdrucks „brudir" in Wartmanns n. 1028, in n, 217 zu Kuclii-
meifter, p. 136 und 137.
") Vergl. in n. 307 auf p. 181, fowie die citirte Stelle in Kuchimeifter'a c. 71 (p. 302).
**) In Wartmanns n. 982, wozu n. 54 zu p. 29 bei Kuchimeifter.
**) In Wartmanns n. 1138.
*•) In Kuchimeifter's c. 11 (wozu n. 54 zu p. 29). Allerdings liegt e^ mm tjahc, mit
Zeller- WerdmüUer, Gefchichte der Burg und Herrfchaft Grießenberg, im Jahrbuch für fchweiÄeri^
ifche Gefchichte, Bd. VI, p. 8 n. 1 anzunehmen, Abt Berchtold's Mutter Junta fei geradezu
eine Freiin von Bußnang gewefen ; allein die oben erörterten Beziehungen zu den W arten b er gein
find beHer belegt.
54 Back
Grandifono, ex quibus multe progenies procefferuDt"'^). Da wir hier Berchtold's Mutter
fcbon für daa freiherrliche Haus von Wartenberg in Anfpruch genommen haben,
können wir Berchtold felbft nicht in diefe „progenies** miteinrecbnen. Wohl aber
ist davch Kuchimeifter bezeugt, daß auch Berchtold felbft durch jene Heirat einer
Wclfchneuenburgerin nach Falkenftein mit der durch Matthias von Neuenburg be-
zeichneten Verfchwägerungsgruppe in Zufammenhang ftand. Denn als Abt Berch-
told 1270, als Hundesgenoffe des Grafen Rudolf von Habsburg — des fpäteren Königs
— gegen jenen Basler Bifchof Heinrich III., der 1262 - 1274 dem Bisthum vorftand,
zu Felde lag, da hatte „der von Röttelon — des bifchofs mag und unfers herren
des aptes" den Bifch<jf vorher gewarnt, den kriegsmächtigen Abt nicht zu reizen:
der Warner muß einer der Söhne der mit Konrad von Rötteln vermählten Gräfin
von Welfehneucnbnrg gewefen fein, entweder Walther, oder Otto, oder Lütold, welche
drei Brlider fchon 1262 als Ueberlebende ihres Vaters urkundlich genannt werden.
Auch Kuchimeifter kannte alfo den Freiherrn von Rötteln als Verwandten fowohl
des Weife bneuenburgers als des Falkenfteiners*®). —
Neben allen diefen Beziehungen des geiftlichen Freiherrn von Falkenftein,
der auf dem St. Galler Abtftnhle faß, zu gräflichen und freiherrlichen Häufern fteht
endlich auch noch eine zwar nur durch Kuchimeifter bezeugte, aber gewiß glaub-
würdige Verbindung mit einem Reichsmini fterialen. Der Chronift meldet: „Es was
och bi den ziten ennet fews gefeflen ain dienftman; der hieß der von Ravenspurg
her Hainrich, und was unfers herren des aptes mümen fun" ; mit ihm erlofch, nicht
lauge nach 1266, der Ravensburger Zweig des urfprünglich welfifchen, dann flaufifchen
DienTtmannengefchlechtes von Aiftegen-Löwenthal- Baumgarten. Seine verwandt-
fchaftliche Beziehung zu Abt Berchtold war wohl durch feine Mutter, Dieto*8 von
Ravensburg Gemahlin, vermittelt*®).
Abt Berchtold von Falkenftein ift der bedeutendfte Mann unter den Achten,
welche das Gotteshaus des heiligen Gallus von jenfeits des Rheines empfieng, und
in feinen verwandtfchaftlichen Verbindungen treten die engen Beziehungen der
Adelskreife des diesfeitigen und des jenfeitigen Gebietes auf das klarfte zu Tage.
Die Namen unferer ^^welfehen Dörfer*^
Bekanntlich find die im OA. Maulbronn liegenden Dörfer Pinache, Serres,
Groß- und Klein-Villars, Corres, fowie Peroufe im OA. Leonberg von piemon-
tefifehen Waldenfern, die zu Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jahrhunderts in
Wirtemberg einwanderten, gegründet worden. Es ift auch nicht unbekannt, daß
diefe Ortsnamen nichts anderes als die Namen der Heimatdörfer der Eingewanderten
find- So wenig ihrer auch find, deuten fie doch fchon ganz kenntlich die geo-
graphifche llcfchafFenheit der weifchen Heimat an, wie wir gleich fehen werden.
"} In Huber's Ausgabe (Böhmer: Fontes renim Germanicarum , Bd. IV) auf p. 154.
VergU hiezu meinen Artikel im Anzeiger für fehweizerifche Gefchichte, 1881 : Nr. 2 p. 380, fowie
in n. 164 a. E, (bei Kuchimeifter: p. 100), daß vielleicht auch Eberhart I. von Lupfen, welchem
Abt Berchtold 1270 in der Bafler Fehde das St. Galler Panner anvertraut hatte, durch Regens-
berg* fchc Vermittlung dem Abte verfchwägert war.
^^) Euchimeifter's Stelle in c. 30 (p. 97 und 98, wozu n. 155 wegen des von Rötteln).
'") Die Stelle in c. 20 (p. 51, wozu n. 91, zumeift nach gefälligen Mittheilungen von
Dr, BaumaDD),
Die Namen unferer ^welfchen Dörfer". 55
Unfere Namen find franzöfifirt, denn die Heimatdörfer tragen mehr italienifch klin-
gende Namen.
Es find dies ohne Zweifel die Dörfer Perofa, Pinasca, Villarj Serre bei
Pinarolo, wofelbft heute noch Waldenfer wohnen. Wo das Mutterdorf zu Corrfes
liegt und wie es in Wirklichkeit heißt, weiß ich nicht. Es wird aber w^hl in der-
felben Gegend zu fuchen fein, wo die andern liegen und ebenfo wie jene eine mehr
italienifche Form bieten.
1. Peroufe, Perofa iß = Petrofa, Steinach, Felficht^ denn die Endung
ofa hat kollektive Bedeutung. Das t fällt in vielen rom. Mundart od vor t aus, fo-
wohl in franzöfifchen , als italienifchen, daher franz. pierre = petra, iui Patois der
franz. Schweiz pera, welches auch ein Kollektiv Perey = petretiim kennt. Dnnn
piem. p6ra, perra und ladinifch (Gaderathal) pera. Ein franz. I'erouic im pagus
Bituricenfis hieß a. 1260 la Paerofe, der Montpeyroux vor Zeiten Muns petrofns.
Du Gange Gloffar. f. v. „Jollia", Valefius Not. Gall. p. 275. Die Kollcktivcndung
-osa, -usa ift felbft dem Neugriechifchen nicht fremd, wie z. B. die Ortsnamen 8j)artnfa
von fparto (Ginfter = ginesftretum) und Sterüsa v. ftera (filix = tilectnm, Farn ach)
darthun.
2. Pinach e aus italienifchem Pinasca, wie franz. bretcelie aus bertescRj
Anamachy aus Anamascia u. (. w. Es ift nicht die Endung -ache — ap^ wie etwa in
Gamache = Gamapium u. dgl. Der Ortsname Pinasca kommt in Ober Italien mehr-
fach vor. Er ift von pinus (Fichte) abzuleiten, wie Bedolasco von Iietiila (Birke),
Roverasco von rovere (robur, Eiche), Vitizasca von vitex (Keufchlammftraucb) n. f. vv.
Vgl. Flechia, Di alcune forme de* nomi locali delF Italia fuperiore p. iU').
3. Serres, Serre von ferra, meift = fera, was in den romaniTiIien Mundarten
claufura bedeutet, bald im Sinne von Schleufe, bald in dem von Thairiegel und
Klamm. In der That liegt unfer S. „an einem Abhang gegen ein T rot- kejiihä leben "^
OA.Befchr. Maulbr. 287. Schon früh wird in Frankreich eine Ctuba Terra j^enanut
Pardeflus, Diplomata II. p. 423. Im Val d'Aoße ein Sarre, alt 8arro, Jlim, et
Docum. de la Suiffe roraane tom. XXX p.. 552. Unweit Servalle, 8arravalle. ib.
tom. XXXII p. 378. 485. Ein altes Sarra b. Nonantola. Muratmi, Antui ItaL
tom. V. p. 437. Dasfelbe heißt in anderen Urkunden z. B. ibid. 11. p. IST n, 272
Serra. Serra montis und Serra vallis kommen ebenfo oft vor. Erfteres z. h. Mtira-
tori III. p. 1152, letzteres auch bei Mur. IV. p. 289. Schon eine Uvknntle von 994
fagt: ascendit per ipfa via de ipfa ferra usque in ipfae petrac priori finep,
Mur. a. a. 0. IL p. 1035. Ein Hof bei Campil in Welfchtirol beißt ebenfalls
S6res = ferra. Vgl. Alton a. a. 0. p. 62. Eine Serra, Siarra \k IJeverB (Grau-
bünden). Für die franz. Schweiz vgl. Gatfchet, Ortsetym. Forfchungeii L p. 155.
4. Villars, Villar vom lat. villare Weiler. Ein franz, Villicrs^ beiÜE alt
Villar. Guerard, Polyptyque de Tabbi Irminon tom. I. p. 59. Ein Villare Fulcardi bei
Sufa (Piem.) nennt eine Urk. bei Murat. a. a. 0. I. p. 342. Vgl. ih\m Gatfcbct
a. a. 0. p. 97. 211. 274. Im ladinifchen Gebiet fowie im eigentlicbeii itnlien Jen-
feits des Po konnte ich jedoch diefes Wort bis jetzt nicht finden.
5. Corr 6s. Herr Flechia in Turin, die erfte Autorität Italiens in tliefcm Facb,
hat die Güte gehabt, mir brieflich mitzutheilen, daß nach feiner Anndit Iiiiiter Corres
wahrfcheinlich das in Oberitalien mehrfach vorkommende Correggio, (. OiTtgbtj Curreg-
gio, Cureggia, Correzzo, Correfe, und zwar zunächft in der Form Correzz ftefkcn werde.
*) Anders Herr Dr. Rö Tiger, der Verfaffer von „Neu-Hengftett, Gefclilchte uiul Spradie
einer Waldenferkolonie in Württemberg** InauguraldilTertation, Greif s wald 18H2, welcher Pina^o
fchreibt und dies aus Pinaticum herleitet, einer analogen Bildung mit Herbaticutn^ ivz. Uiirbugt^,
56 Bück, Die Namen unferer „weifchen Dörfer".
Leider hat. er bislang nicht Muße gefunden ^ die alten Formen diefes Ortsnamens
zu unterfuchen, um über die Etymologie desfelben fichern Auffchluß geben zu können.
Es bleibt mir daher nichts übrig, als meine eigene unmaßgebliche Meinung vorzu-
tragen. Muratori fagt a. a. 0. IL p. 169: unter corrigio, corrigia, mundartlich cuora ver-
ftehe man Erhöhungen, die aus dem Wafler ragen. Das ftimmt zu der Thatfache, daß
der Name am untern Po, wo feit Jahrhunderten Ueberfchwemmungen zu den alltäglichen
Erich ei niingün gcliörciij gerade diefes Appellativ verhältnismäßig oft vorkommt. Z. B.
anno i)l}H cüi Porto in Corrigia bei Adria Mur. a. a. 0. IIL p. 737, dann eben-
falls in Oheritalien a. 1180 Corrigium Gaminetae, Corrigium Trebatii, Corrigium
de Lagusculo Mur. a. a. 0. IL p. 176. Eine Curtis corrigia um Ferrara Mur. IL
p, 176. Eiij currigiuiii de Launitho Mur. 2, 175 u. f. f. Sollte diefes corrigium nicht
am Eiidc^ trotx des ungleichen Genus, dasfelbe Wort mit correggia, Riemen fein, aus
corium, Leder? Es liegt gewiß nahe, Landftreifen Riemen zu nennen, da wir ja
thattiielilicli „in Riemen, in den Riemenäckern" als Flurnamen haben. Hiervon
der langen, iebnialcu Figur. So können ja jene aus dem Waffer ragenden Er-
liöliungen, die in Italien corrigia heißen, lange, riemenformige Streifen darftellen.^)
In den Ijefprochenen Namen haben wir alfo ein felfiges Gelände, eine Klaufe
und einen Fichtenwald, welche das Bergland andeuten, fodann einen länglichen Ort
(Corres beftelit nur aus einer Straße OA.Befchr. 274.) und einen Weiler, woraus
fich eine artige Berghindfchaft mit Staffage zufammenfetzen läßt.
Nachtrag, In Nr. 247 und 248 der „A. A. Ztg." Sommer 1882 findet fich
eine Erklilnin^^ von Oorres, welche richtig fein wird, nämlich aus Queyras, alfo Patois:
Körrns, Körrcs, Oorres. Queyras felbft ift, was der Artikel nicht anführt, das alte
Quad ratio j regelrecljt gebildet müßte es alfo Carres lauten. Ein franzöfifches Cor-
reze hiiuete silt Curretia (fluvius) Vales 1. c. p. 100. So fchießt man ohne die ur-
kniidiiclien Füroieii ieicht neben die Scheibe! Für andere italienifche Corres mag
meine, refp. Flechia s Erklärung immerhin richtig fein.
Ate A!khan>=c folge noch eine kleine Plauderei über die fünf welfchnamigen Schultheißen
jener Dörfer. (Uaa benaclibarte Schönenberg nehmen wir wohl mit gutem Fug hinzu.)
1. Baral kann dreierlei Herkunft haben. Entweder a) von ftidfranz. baral, Fäßchen,
und dann ift es ein *Sj]it/.name; oder b) von füdfranz. barall, barallha, Speltenzaun, und dann ift
es mm urJiiningliclur Lnkalname, wie wir deren ja auch haben (Amhag, Hager, Zauner); oder
c) es il\ Baral aus Beral entftanden, ein Name, der als ßcrallus in den Urkunden oft vorkommt,
und dann ilt C3 otn uilprünglicher Vorname, aus deutfehem Bervald. Berallus wird Barallus
wie fenienlna HidfranJ^. fanouiUet.
± B a n ü e t ift entweder aus dem in Frankreich bekannten Heiligennamen Bonitus ent-
tltandün ntter noch walirlbheinlicher eine Kofeform des verkürzten Namen Bonifatius. Letzterer
wird in fcliwabücheni Munde Bone, in franzöfifchem Bonne. Wie unfer Bauer aus Bone die
Kolefiirtn Bünde uiaeht, fo der franzöfifche aus Bonne einen Bonnet,
3, H e r i t i u r , Erbe, ift leicht zu verftehen.
4, Moadon fit ein durch Aphärefe aus Raimond gebildeter Name, dem das Kofefuffix
-on angehiinjirt w.ard. Ans Raimond macht der franzöfifche Bauer Mondet, Mondin, Monden etc.,
wie Dr aus NicaUuin (nnon Colet, aus Matthis, Mattis einen Thiflbt (= Matthissotus) macht oder
uTiier Bauer auä Katharina (Kathrein) eine Threin, aus Matthias einen Theiß, aus Raimund einen
Munde und das gtiuze Deutfchland aus Johannes einen Hans.
5, V i n g o n ift eine Kofeform aus Vincentius, die Endung entius wird abgeworfen, die
Kofeendimg' -on angelifingt. Man findet auch Vinson gefchrieben. So find z. B. Mareen aus
Marcti!*^ iliivon ans? JatHibai*^ Jeannon aus Johannes, Pieron aus Petrus gebildet, genau wie ponton
(kluiüü Hiiit ke), au» paiit, musson (:= moncon) aus mons (montio, onis).
Ehingen a./D. Dr. Bück.
*) Yorgl. bei Du Gange corrigia (modus agri).
57
Wirtembergirches ürkundenbnch.
Herausgegeben von dem K. Staatsarchiv in Stuttgart
Vierter Band. Stuttgart 1883,
Das fehnliche, zu Zeiten etwas ungeduldig gewordene Verlangen aller zu
den Quellen gehenden Freunde der vaterländifchen Gefchiclite ift geftillt: der vierte
Theil des Urkundenbuchs, ein ftattlicher Band von XXIV, .550 und wieder LXXVI,
zufammen 650 Seiten groß Quart, liegt vor uns. Die Urkundenreihe felbcr wird
allerdings nur um 12 Jahre, von 1241—1252, durch 287 Urkunden im Haupttext
und 33 im Nachtrag weitergeführt. Dazu kommen aber 140 Nachträge zu den drei
erften Bänden des monumentalen Werks und zahllöfe VerbelTcrungen zu ebendcnfelben,
welche für jeden Urtheilsfahigen keinen Schatten auf den hoch verdienten Eegründer
und erften Herausgeber des Urkundenbuchs, Eduard v. Kauslerj werfen, feinem forg-
famen gelehrten Nachfolger, P. Stalin, aber uns fehr zu Dank verpflichten. Endlich
bringt ein Anhang noch, wie der erfte und zweite Band da« Kombtirger und das
Reichenbacher Schenkungsbuch, fo jetzt zwei Weingarter Codices aus der 2* Hälfte
des 13. Jahrhunderts, wornach uns der zum Tübinger Jubiläum 1877 mitgetheilte
Anfang verlänglich gemacht hat. Das Meifte find natürlich auch in diefem Bande
noch Klofterurkunden ; der Zahl nach verfchwinden dagegen faß die Urkunden aus
und von Eßlingen (4), Hall (2), Hohenlohe (8), Hohenftaufen (2), Limpnrg (2)^ Ulm (4)^
Wirtemberg (5). Aber wie viel Landes-, Orts-, Gefchlechter- und Zeitgefchiehtc ift
in jenen klöfterlichen Dokumenten enthalten! Wie wird das namentlich auch dem
fünften Buch der neuen Landesbefchreibung zu gate kommen I
Was aber die Behandlung des Stoflfs betriflft, fo wiederholen wir am liebften
die Worte, mit welchen Chr. Fr. Stalin vor elf Jahren den dritten Band, feinem
Freund und Mitarbeiter Kausler ein Denkmal fetzend, angezeigt hat (Schwab. Krön.
1872 S. 393): „Die Sammlung hat gegenüber den meiften ähnlichen anderer Lander
den Vorzug, daß fie für den betreffenden Zeitraum den auf die ganze Landfchaft
bezüglichen Urkunden vorrath in fich vereinigt. Wo nur irgend Originale der Ur-
kunden zu erlangen waren, find diefe und keine fpätereii Kopien dem Abdruck zu
Grunde gelegt. Auch find die geographifchen Namen mit einer Genauigkeit erklärt^
wie nicht leicht in ähnlichen Werken. Sollten auch jetzt noch einige Urkunden
fehlen, es können nur wenige fein. Ein fo prächtig ausgeftattetee" — hier erlauben
wir uns nur im Hinblick auf einige neuefte Veröffentlichungen anderer Archive bei-
zufügen: leider der Siegelabdrticke ganz entbehrendes — „Werk übt die hefte An-
ziehungskraft auf das noch fehlende Zerftreute, welches in künftigen Bänden nach-
getragen werden kann, um dann überhaupt unfer betreffendes Willen für alle Zeit
fo gut wie voUftändig abzufchließen." J. H-
4
iffl^^^ll^^^üi^W^
Hiltorifcher Yemii für das Württembemifche Frauken.
Sie Uefchielite Sukbaehs a./E. und Sciliiiidelfelds bis zum Jahr 1781^
znr hundertjährigen Fei &r
der VeroiniguTig dor Herrfchaft Llmpurg-Sdimidolfeld mit Württemberg,
vorff erraffen
auf dem Sebloß Sehmidelfi^id den 28. Oktober 1881 von Pfarrer Scbmid in Sulabach a./K.
Da es immer von Int er elTe ift, iu die Zeit unferer Väter zurückzublicken , fo
erlauben Sie mir zur Feier des heutigen Tages Ihnen die Gefcliichte Sulzbachs
und Schmidelfelds bis in die Zeit vor 100 Jahren vorzuführen^ foweit ich fie
in der Kürze der Zeit aus den liiefigen Kirchenbüchern und einigen andern Quellen
(OA.Befchreibung von (Gaildorf und Prcfcherj Refehrcibung Lirapurgs) zufainmenzurr eilen
vermochti^
Yoii 1024— 1S&7-
Die Gcfchielite Sulzbachs zeigt fich von den ältefteu Zeiten her mit der Ge-
fcbichte der Ilerrfchaft Linipurg-Schmidelfeld aufs englYe verknüpft. Der Name unferes
Ortes Sulzbach (Sulczpach) oder, wie es urrprünglich hieß, Kleinfulzbach wird
zum erftenmal unter dem räclififchen Kaifer Heiuricli IL als Grenzort des Waldes
Virngrund genannt; es lag auf der Greuze des Herzogthums Oftfranken und Schwaben,
gehörte jedoch noch zu dem erftcren. Schmidclfeld, in den alt^n Urkunden Smidel-
feld (Smidilfeld), auch Sniidevelt genannt, fcheint der Sitz eines alten Adelsgelchlechts
gewefen zu fein, defien Glieder unter den kaiferlichen Reichsminifterialen des Hoben-
ftaufifchen Hofs genannt werden. So finden wir einen Sigfrid von Schraidelfeld 1172
im Gefolge des Kaifers Friedrich BarbarolTa, 1194 einen Konrad bei Heinrich VI»,
dem 8ohne des Barbarofla, in Piacenza und außer einer Juta de Smideveld, welche
Güter an das Andreasftift zu Wimpfen abtritt, und einem Walter de Smidelfeld. der
1231 als Zeuge iu einer Urkunde des Bifchofs Hermann von Würzburg auftritt, er-
fcheint vom Jalir 1224— 45 in Urkunden 22 mal abermals ein Konrad von Schmidel-
feld unter Kaifer Friedrich IL und feinen Söhnen, König Heinrich VIL (fpäter abge-
fetzt) und Konrad IV., theils als Urkundenzeuge Uieils als Schiedsrichter, bald als
Rath (confiliarius) bald als Tnichfeß {dapiferj fei's zu Worms oder Speier, zu Nürnberg^
Würzburg oder Hall, einigemal auch im Lager 1238 vor Brescia, 1242 bei WorraSp
Es T^ar djis die Zeit, wo unter den Holienflaufen das Ritterthum in feiner fchöufteu
Blüte ftand und in unterem Franken- und Schwabenland Burg an Burg fich reihte.
Da war alfo auch unfer Sclilofiberg mit einer ftolzen Ritterburg gekrout^ und wie
manchmnl tnögen in jenen .bewegten Zeiten die Herren von Schmidelfeld mit ihren
Knappen zu Ritterfpiel oder ernftem Kampf nusgczogen fein! Mit dem Erlöfchcn des
edlen Staufengefchlechts fcheint jedoch auch der Steru unleres Gefchlechts gefunken,
ja völlig untergegangen zu fein-
Uebrigens waren die Herrfchaftsverhältniffe in diefen alten Zeiten fehr getheilt.
So befaß das Klofter Ellwaugen ums Jahr 1200 Gefälle in Sulzbach, ein Lehen auf
. 1^ »'^isV .- ^ ^ir— ." /- • WTT — *«»«^.^lfc^-«.J|^-I"
Sohmid, Gefchichte Sulzbachs a./K. and Schmidelfelds bis 1781. 59
dem Schloß und außer manchen (Jütern in der Umgegend auch folche in Ä ich cur ein,
Haslach, Hohenberg und Uhlbach; ebenfo hatte das Klofter Murrhardt bis zum
Jahr 1414 drei Güter zu Haslach und Antheil an den Zehnten zu Äichenrein, Haslach,
Mühlenberg und Uhlbach; endlich finden wir in Alt- oder Altenrchmidelfeld,
einem Ort, der feinem Namen nach noch älter ift, als das Schloß, nicht blos die Grafen
von Oettingen bis zum Jahr 1357, fondern auch einen Herrn von Miiiikheini bis 1488
als Befitzer. In deffen Nähe fcheint der Ort Altenberg am Hopfenbach, wo um 1400
ein Gmünder Bürger Konrad ein Gut befaß, fchon frühe abgegangen zu fein.
Nach dem Abtreten des letztgenannten Konrad von Schmidelfeld verfchwindet
Schloß und Dorf faft ein Jahrhundert lang aus der Gefchichte. Erft 1330 finden wir
Sulzbach eine Zeitlang im Belitz der Brüder Lutz und Albrecht von Hohenlohe,
die, da die Hohenlohe fonft in der Gegend keine Befitzungen hatten und ihre Mutter
eine Gräfin von Oettingen war, es als mütterliches Erbe überkommen haben mochten,
fo daß die Vermuthung nahe liegt, die auch fonft in der Gegend befonders in Krans-
berg begüterten Grafen von Oettingen möchten die Erben der ausgeftorbenen Herren
von Schmidelfeld gewefen fein. Im Anfang des folgenden Jahrhunderts aber kommen
die von Hall mehr und mehr heraufrückenden Schenken von Limpurg, die fchon
1357 mit Kransberg fich in Altfchmidelfeld angekauft und 1380 außer vielen andern
Gütern der Gegend von Ellwangen Aichenrain, Haslach, Hohenberg und Uhlbach
erworben, auch 1414 die Rechte von Mun-hardt durch Kauf an fich gebracht hatten,
in den Befitz von Sulzbach. Nach dem Abfterben des letzten männlichen Zweigs der
Hohenlohe-UfFenheim- und Speckfeldifchen Linie, des edlen Johann von Hohenlohe, kam
nemlich der Ort mit der Herrfchaft Speckfeld als freies Eigenthuni an d eilen Schwäger
und Erben, Schenk Friedrich III. und Graf Leonhard von Kaftell, und wurde von
1414 an gemeinfchaftlich von diefen beiden Häufern befellen, bis im Jahr 1445 auch
die Kaftellfche Hälfte durch Kauf an Limpurg übergieng. Das Schloß Schmidelfeld
aber fcheint viel früher in den Befitz der Limpurger gekommen zu fein; denn in
einer alten Urkunde heißt es von der Zeit 1376—86, da der Limpurgifche Befitz unter
der Vormundfchaft zweier Herren von Rechberg ftand: „zu derfclbigen Zeyt ift der
namen der Herrfchaft von Lympurg vergeffen und aus Gedechtnuß kommen unnd die
guter der Herrfchafft verkaufft worden, ohn die Schlöffer Lympurg und Schmydelfeldt".
Sei's nun, daß die Limpurger fich mit den Oettingen in das Erbe der Herren von
Schmidelfeld theilten, oder daß das Schloß, falls die Grafen von Oettingen die alleinigen
Erben waren, unter Schenk Friedrich II. um 1335 als Mitgift feiner Gemahlin Iitiagina,
einer Gräfin von Oettingen, an die Limpurger kam, jedenfalls wurde Schmidelfeld ftels
zu den älteften Befitzungen der Limpurger gerechnet. Im Jahr 1441 wurde das Schloß
famt den oben genannten Höfen und von 1445 an auch das ganze Dorf Sulzhach bei
einer Theilung des Limpurgifchen Befitzes von Limpurg und Speekfeld getrennt und
unter Schenk Konrad IV. mit Gaildorf, wo die Herren zu Limpuig, „des heiligen
Römifchen Reichs Erbfchenken und Semperfreien", wie fie fich nannten, vor kurzem
erft ihren Sitz aufgefchlagen hatten, zu einer Herrfchaft vereinigt, tritt aber auch
jetzt wieder zunächft in den Hintergrund. Hatten fchon die kräftigen Städter, welche
von Hall, von Gmünd, von Ulm her fich gefammelt und im grimmigen Städtekrieg
die Burgen des Adels, darunter auch die nahe Kransburg (eig. Ivransberg) auf dem
Heerberg, von Grund aus zerftört, dem feften Schmidelfelder Schloß nichts anbaben
können, fo hinterläßt nun auch der Bauernkrieg, der über ein Jahrhundert fpäter
in der Gegend in hellen Flammen ausbricht, keine nennenswerthe Spur.
Die Kirche in Sulzbach mit ihrem mafllven Thurm, die unftreitig um dii/fe
Zeit bereits vorhanden ift, hat zwar an dem heiligen Michael einen kräftigen Schutz-
W Schmid
patron> aber fie hat kein fo wunderthätiges Marienbild von feinem Alabafter, wie die
Kapelle auf dem Heerberg; darunw bleibt auch fie zunächft im Dunkel, während die
Scliaren der Wallfahrer, die Freigebigkeit der Lirapurger Grafen und die Kunftfertig-
keit der zeitgenöfllfchen Malerei und Bildfchnitzerei fich ungetheilt der Kirche auf
dem Heerberg zuwenden.
Ton 1557-1633.
Erft mit dem Jahr 1557, d. h. genau zu der Zeit, da die vornemlich durch
Brenz verbreitete evangelifche Lehre von Hall her, begünftigt von den Limpurger
Grafen Cbriflof IH. und Heinrich L, den Ururenkeln des genannten Schenken Konrad
in der Gegend Wurzel faßt, beginnt wieder für Schloß und Dorf ein bedeutfamerer
Zeitabfclmltt. In diefem Jahr nemlich wird Schmid elf eld Refidenz eines Zweigs
d e r L i in p u r g e r H e r r e n. Zwar waren diefelben von jeher darauf bedacht gewefen, ihren
Befitz auf jede Weife zufammenzuhalten und zu vermehren, und es war ihnen dies
auch bisher nicht übel gelungen; befonders war es zur Tradition im Haufe geworden,
durch Verlürgung der jüngeren Brüder mit geiftlichen, namentlich Domherrenftellen
in Ellwangen, Bamberg, Würzburg, Straßburg u. a. 0, den Befitz möglichft ungetheilt
zu erlialten. Gleichwohl war es fchon 1441, wie oben angedeutet, zu einer Theilung
der Herrfeliaft und damit zur Trennung in die Linien Limpurg-Gaildorf und Limpurg-
Speckfeld gekommen, und da nun mit der Einführung der Reformation fo viele Klöfter
und Stifte eiiigiengen und der oben genannte Verforgungsausweg für eine evangelifch
gewordene Familie felbftverftändlich abgefchnitten war, fo darf uns bei einem kinder-
reichen HauSj wie es damals das Limpurgifche war, eine neue Theilung nicht wunder-
nehmen. So theilten denn im befagten Jahr 1557 die zwei Söhne Wilhelms HL von
Limpurg-Gaildorf, Chriftof IH. und Heinrich L, die Herrfchaft derart unter fich,
daß jener die Herrfchaft Gaildorf mit der Hälfte der Stadt, diefer die andere Hälfte
der reiben und die Herrfchaft Schmidelfeld — (o benannt von unferem zur Refidenz
gewühlten Schloß — erhielt. Zu diefer Herrfchaft gehörte außer Sulzbach und Laufen
noch Eröckingen, Kiefelberg, Münfter famt der Mühle, Eutendorf, Großaltdorf, Amt
und Flecken Welzheim famt allen Weilern und Höfen.
Doch ehe wir den gefchichtlichen Faden weiter verfolgen, ftehen wir einen
Augenblick ftill und fehen uns ein wenig um in Sulzbach und Schmidelfeld, wie es
damals war.
Auf dem fchöngeformten Schloßberg fteht ringsum von einem tiefen Graben
umgeben das alte, geräumige Schloß mit zwei Portalen gegen Morgen und Abend,
auf welche Zugbrücken zuführen, vielleicht erweitert durch den Schenken Heinrich,
deffen Wappen und Namenszug mit der Jahreszahl 1581 am abendlichen Thor ange-
bracht ifl. Das Ganze überragt ein uralter hoher Thurm, bis 1719 ein EUwangifches
Leheii^ delTen Gemäuer 10 Fuß dick ift. Da wohnt die gnädige Herrfchaft, der
hochwohlgeborene Herr, Herr Heinrich L, der als evangelifcher Landesherr
die Konkordienformel unterzeichnet hat, und nach deffen Tod im Jahr 1585 fein zuerft
dem geldlichen Stand gewidmeter Bruder Herr Johann IIL, Herr zu Limpurg,
des h. Römifchen Reichs Erb fchenk und Semp erfrei, und die hochwohl-
geborene Frau, Frau Eleonore, Freifrau (oft auch „Gräfin") zu Limpurg,
geborene Gräfin zuZimpern, Witwe des berühmten kaiferlichen Generals Lazarus
von Schwendi, und mit ihr ihr Hofftaat und Hofgefinde, ein edler und ehren-
fefter Junker, Hans Ludwig, Edler von Hall, der hochachtbare Sekretär, der Kammer-
diener, die Kammermagd, der Koch, der Jäger, der Hundsjunge, der die Küchenmagd
heiratet, der Burgmann Jakob Moll, der Hofbeck Stoflfel Fickel, der Hoffchneider Stoffel
Gefcliichte Bnlzbaebs B.JK. unä Bclimideirelds bis 1781, '01
Kraus, die Berchließerin . der Kühliirt und der nobelfte vom Gefinde, der Reitjunge
Heinrich Bart, der in liefonderer Guuft bei der Gräfin zn flehen Tcbeint; denn als
ihm eine Tochter geboren wird, gewinnt er außer der gnädigen Frau uocli deren
Freundin, die Frau Grätin Elifabeth, des Grafen Eberhard zu Tübingen hocbgeborne
Gemahlin, zu Gtjvatter. Nach einiger Zeit erweitert ficb der Hofftaat und wir finden
auüerdein einen wolilbe (teilten Hofmeifter, Euftachius von Eltershofen^ einen ehren-
feften Hausvogt, einen achtbaren Schreiber, einen Ilolgärtner, einen Waidmann, einen
Zwickmeifler, mit der Zeit fogar einen Hauptmann nnd reifige Knechte. Im Zurammen-
hang damit darf man wohl annehmen — die Verbal tnilTe legen es wenigftens nahe,
wenn aucji keine fiebere Kunde darüber vorliegt — daß um diele Zeit nach und nach
die weiteren Häufer auf dem Schloß, die fpäter unter dem Namen eines Amthaufefl,
Jägerhaufes. Pächterhaufes, Bandhaures (nicht „Badhaufes'' cfr. OA-Befebn) aufgeführt
werden, gebaut wurden. Jedenfalls aber fallt in diefe Zeit» uendich in das Jahr 15tl4
und 1595, die Erbauung der iSchlolikirche. Sie wurde aus den eigenen Gefällen
der Gräfin Eleonore gebaut und enthielt fchöne Bildhauer- und Stuccaturarbeiten,
letztere befonders an der KanzeJ, den Emporen und der Decke mit einer Menge gutr
gemachter Wappen. Dazu kam ein prächtiges Grabmal, das (ich Schenk Jobann und
feine Gemaiilin Eleonore noch bei Lebzeiten von dem Bildhauer Hans Werner aus
Nürnberg hatte fetzen laflen. Der Chor, der gegen die Regel nach We/ten Hand,
enthielt einen Altar mit einem Ältargemälde, welches die Einfettung des h. Abend*
mahls vorftellte Eine Eigen thiimlichkeit desfelben war, daß der Maler dreien von
den Apofteln die Phyfiognomie Luthers, Melancbthons und Brenz^s gegeben hatte.
Einen Vergleich mit dem berühmten Ueerberger Altargemälde von Bartholomäus Zeit-
blora konnte es freilich nicht aushalten. Auch die Orgel war ein Kunftwerk für die
damalige Zeit. Eiu Blinder, Konrad Schott von Stuttgart, hatte He 1610 verfertigt und
folgenden Reim darauf gefetzt :
Konradns Schott, der mcbts gencht,
Die» Orgelwerk hat zugerichf I ;
Die Hände mußten die Augen fein^
Gott fei Lob, Preis und Ehr allein 1
Bald wurde denn auch ein eigener Organift für die Kirche angeftellt EUi
vergoldeter Äbendniahlskelch, an deßen Fuß die Wappen und die NameuBzüge vqq
Johann und Eleonore aügebracht find, ift nebft Patene noch vorhanden.
Steigen wir auf dem fteilen, ungeräumten Weg vom Schloß hinab in das
Dorf, das fich in das enge Eisbachthal hiuein ausbreitet, fo finden wir tnns Jahr
IfiOO noch lange nicht fu viele Häufer, wie heutzutage; der EiJibach und feine Neben-
bäche fucben fich ungenirt ihren Weg durch das Dorf^ ohne Zweifel führte fchon
damals ein langer Steg dem Dorf entlang. Je am Ende des Df>rfs erhebea fich zwei
hervorragende Gebäude: dr&uüen im Kocherthal die Mahl- und Sägmühle, welche
die Herrfchaft 1587 um die für die damalige Zeit bedeutende Summe von 3 100 H
von einem Privatmann kauft und dem Müller oder Herrenraüller Mars Emer zum
Betrieb übergibt, nach hinten auf einem Hügel die Kirche mit dem plumpen Thurm,
der gegen das damals noch kleinere Schifl* der Kirche vollends ftArk abfticfat; zur
Seite fteht das Pfarrhaus, worin der ^wohlerwürdige*" Pfairberr voo Sulzbach
und SchraideJfeld, M, Joachim Hornung, vorher Pfarrer in Haßfddea, bis 1558
waltet. Wann er nach 8alzbach gekommen, ift nicht ttcher bekannt, vielleicht 1556«
Als ein Freund und Gefinnangsgenofre von Brenz war er wohl der erfte^ der in StUz-
bach das W*ort Gottes im evangelifchen Sinn verkündigte. Da er erbündeta, gab er
1557 „drej geilt iiche Klaglieder in Gebeiswejü an die beylige ejnige Gottheit Gott
1
63 Schmid
Vatter Sohn und lieyligen Geyft geft eilet luiib Widerbringung feinps Gefichts" zu
Nürnberg heraus, die im folgenden Jahr eine zweite Auüage erlebten und von Wncker-
nagel in der gräti, Bibliothek zu V/ernigerode erft wieder entdeckt, wegen ihres dichter-
ifchen Gehalts in feiner Bibliographie zur Gefchichte des deutfchen Kirchenlieds im
16, Jahrhundert ausfülidich dem Titel nach aufget'lilirt werden (auch in Gödekes
Grundriß der Lit. Gelchichte I, 183 ift Honmng erwähnt).
Nach vorangeftelltem Motto Jel". 35: „Zu der felbigeu Zejt weiden der Blinden
Augen aufgetan", beginnen die Lieder;
L Erbarm dich mein, o Herre Gott u. f. w.
I(. 0 Jefu Chrift, Erlöfer mein u. i\ w.
III, Komm, heyiger Geyft, du höchfler Hort u* f. w.
Unter dem letzten Lied fteht:
Omnia Ct pcrdaa, Chriftum forvare memento|
Auiin'a Chrirtü nemo beatua erlt —
d. h. Wenn Du auch aUcs verlierrt, gedenk nur an Cbrifto tu bleiben;
Niemand wird glücklich fdn, wenn er den Heiland verliert.
Es fcheint, daß der edle Mann fein Geficht nicht wieder erlangt hat. Sein
Nachfolger ift M, Franz Ivagius von Baden, der das von jenem begonnene Werk
evangelifcher Predigt fortfetzte. Er liat über 30 Jahre an der Gemeinde gewirkt,
hat die Koncordienformel unterzeichnet und ift im Jahr 1588 heimgegangen» Auf
ihn folgen in kürzeren Zwifchenräunien die M. M, Johann Reichard, Daniel
Bhiraenhauer und nach Reniovirung des jils exful (Verbannter) bezeichneten, nur
wenige Monate im Amt ilehenden Michael Piftorius Johannes Säur, die nachein-
ander in den Jahren ll^BS, 15t)7 und 1606 das erfte Ehe-, Tauf* und Todtenregifter
anlegen und von denen der letztere der Gemeinde bis in fein hohes Älter 27 Jahre
lang bis 1633 vorfteht. Er wie feine ^ tugendreiche "* Haustrau Efther dürfen noch
im Frieden von hinnen fahren* Unter ihnen allen wirkt oflenhar als ein treuer und
lieber Gehilfe der „erbare" Schulmeifter Johann Konrad Mentlin (Mändlin).
Sein Töchterlein Eleonore ift das erfte Kind, das im Tauf regi der verzeichnet ift^ und
die Frau Gräfin hebt es aus der Taufe. Er unterrichtet die Kinder vun Michaelis
bis Oftern im Katechismus, Lefen, Schreiben und etwas im Rechnen und hält Schule
bis ins hohe Alter, wo er im November 1621J ^gar fanlt entfchläft in dem Herrn ""^
wie fein alter Pfarrherr offenbar bewegt fich ausdrückt. Auf dem freien Platz am
Fuße des Pfarrbergs lieht das ftattliche, kürzlich erft durch Brand zcrftörte Forft-
haus; da wohnt der ^erenhafte'^ Herr Wilhelm Horkheimer, Limpurg-Schmidei-
feldifcher Forftm elften Schon fein Vater gleichen Namens hat das Amt bekleidet
und er felber genießt nicht nur kraft feines Amtes, fondern auch vermöge feiner ehren-
haften Perfönlichkeit fo fehr die Liebe und das \'ertrauen der Gemeinde^ daß er mit
feiner „erbareu und tugendfamen^ Hausfrau — ich fage kaum zu viel — von der
halben Pfarrgemeinde zu Gevatter gebeten wird- 43 Jahre fteht er im Amt, bis er,
gewiß viel betrauert, im Jahr 1642 das Zeitliche fegnet. Gegenüber aber in der
Vogtei wohnt noch eine Hauptperfon des Dorfs, der „erenvöfte" Vogt von
Sulzbach und Amtsvogt von Schmidelfeld, Herr Stefan Schultheiß,
ein Pfarrersfohn von Hirfchhorn, der in hoher Gunft bei der Herrfchaft fteht und
von 1597—1633 den weltlichen Stab über Sulzbach fchwingt Er und der ehrbare
Schülmeiiler beiitzen das Vorrecht, daß im Taulbuch angegeben wird, in welchem
Zeichen des Thierkreifes, ob im Schützen oder im Krebs oder im Steinbock, ihre
Kinder geboren find. Der Amtsknecht ift Veit Vogelmann^ der Heiligenpfleger Michel
Hirfch; als „Gerichtsmann " — ohne Zweifel der primitive Anfang zu dem ehren werthen
T?r
Gefchichte Snlzbachs a./K. und Schmidelfelds bis 1781. 63
Eichter-, fpäter Gemeinderathskollegium — erfcheint der Bauer Georg Schin und
Sebaftian Klein. Nenne ich dazu noch Marceil Emer den Säg- und Walkniülier, Jerg
Schreier den Schmied, Melcher Schreier den Schreiner, Melcher Schneider tkii Weber,
Hans Fahr den Maurer, David Hainer den Zimmermann, Wilhelm Pfifter den Schulter
und vor allem den Bäder, den Sulzbach von jeher gehabt hat, Barthel Wa^^ner, lowie
den einzigen Krämer Jerg Kratzer, der fich die Frau Pfarrer zur Gevatterin jj^ti^yonnen
hat, in deffen Laden man jedoch weder Zucker noch Kaffee noch Tabak daiiuds hatte
finden können: fo find damit fo ziemlich alle Perfonen von Stand, von Würden und
von Titel angegeben. Die andern alle, wie fie auch heüJen mögen, die Schwarz, die
Ziegler, die Otterbach, die Wagner, die Bart, die Börret, die Engel, die Furftner uud,
um auch einige abgegangene Namen zu nennen, die Faufer, die Mangold, tlie Hitlier,
die Fugger, die Bau — fie alle ohne Zweifel Bauern, find ohne Titel angeführt;
auch zeigt noch kein grimmiger „Bär" feine Tatze, kein befchwingter „Adler" ftine
Klaue, keine „Krone" glänzt auf blankem Schild. Zwar gibt es unzweifelhaft im Darf
eine Schenke zu einer Zeit, da Luther und feine Nachfolger fo viel über den deutfchcu
Teufel, Sauf genannt, zu klagen haben; aber fie ift noch nicht von Bedeutung, der
Schankwirth ift noch kein Würden- und Titelträger des Dorfs.
Schauen wir uns nun außerhalb des Fleckens um, fo zeigt ficli von der
Mehrzahl der jetzigen Höfe noch keine Spur; es gibt noch keinen Brünftür-
hof, Baierhof und Neftelberg, kein Freihöfle, keine Frankenreute, kein Nibenltdclc,
kein Oechfen-, kein Hägeles-, kein Grauhöfle, keine Engelsburg und kein Ncuhurlai lau;
auch von Kohlwald findet fich nur in zwei Namen, dem Theyfl Flexir und dem
Wilhelm Schufter, eine Spur; alles andere bedeckt noch der Wald. Dagt?;^^eii haufeu
in Hohenberg die Schwartz, dieGaukel und die Schlipf, in Altenberg die Geutner
— die Burg auf dem Altenberg ift längft in Trümmer gegangen — in llufel oiler
Hafelhof die Grau, die Schwarz und die Eichelin, auf Aichenrain und MiUcnberg
(Mühlenberg), zwei herrfchaftlichen Höfen von 481 Morgen, die Vogt und die Vogel-
mann, die Zeller und die Hof, in ühlbach die Kühnlein und die Scliübt^liu, in
Altenfchmidelfeld die Karg, die Geflwein, die Heberlin uud Ziegelen. Um
noch ein paar bekannte Namen zu nennen, fo finden fich die Jäger damals auf deut
Heerberg, die Wiedmann in Gerenbrunn, die ünfried auf dem Herrenhot in (Janten-
wald; denn die Pfarrei erftreckte fich damals nicht nur über die ganze Laulener
Pfarrei mit Ribgart (Rübgarten) und Wengen, fondern auch über Voratsweiler (Vor-
hardsweiler) Gantenwald, Gerenbrunn, Immersberg (theilweife) und Säghaldi.Ti uufl hatte,
nach der Zahl der Geburten zu fchlieflen, eine Seelenzahl zwifchen 120U iiTid UOO,
wie heutzutage.
Das Regiment, das die Schenken auf dem Schloß ausübten, trug allem Tiaeh
einen patriarchalifchen Charakter an fich; denn nicht nur bei ihren Beanitt*n, auch
fonft finden wir fie gar manchmal als Taufpathen eingetragen und fie fcheiiieii das um
fo eher übernommen zu haben, als fie immer wieder kinderlos waren* Denn nach
dem Tode Johanns den 3. März 1608, dem feine Gemahlin Eleonore am 23. Au-
guft 1606 nach kinderlofer Ehe vorangegangen war, hatte fein Brudersfolin Schenk
Karl IL die Herrfchaft überkommen und fich mit Maria Gräfin zu Kaftel verehelicht,
war aber am 30. April 1631 gleichfalls ohne Leibeserben verftorben und am H. Juni
in der Schloßkirche beigefetzt worden, worauf abermals fein Brudersfohn , Schenk
Chriftian Ludwig, vermählt mit Sufanne Freifrau von Polheim und Waitenberg,
die Regierung antrat.
Und wie ftand es, fragen wir, mit den Unter thanen? So viel fich aua
den Kirchenbüchern errathen läßt: nicht übel Zwar kommen immer auch Ehen vor,
-R^CT
64 Schmid
wo die Braut den bräutlichen Ehrenkranz nicht tragen darf (xuvtxo? yai/xx;) und
in einem befonders fchweren Fall muß die Braut in einer „fchwarzen Hauben" vor
den Altar treten; aber im Ganzen find die Fälle nicht gerade häufig und ein un-
eheliches Kind, das nicht durch die nachfolgende Ehe legitimirt würde, findet fich
gar nicht, und da Sittlichkeit und Wohlftand im großen und ganzen genommen immer
bei einander wohnen, auch noch kein Jude im herrfchaftlichen Gebiet fich blicken
laßen und den Bauer ausfaugen darf, fcheinen die Leute verhältnismäßig in guten
Vermögensumftänden gewefen zu fein. Allein gegen das Ende des Zeitraums mehren
fich die vorehelichen Geburten auffallend und man ficht fich genöthigt, die Kirchen-
buße einzufahren, wobei die Schuldigen an 3 Sonntagen öflFentlich vor den Altar ge-
ftellt und erft nach abgelegter Beichte abfolvirt werden. Doch auch die göttliche
Strafe für die einreißende Unfittlichkeit follte nicht ausbleiben. Schon war das Wetter,
das wie ein vernichtender Gewitterfturm über die Gegend hinfahren follte, drohend
am Himmel aufgezogen; denn wir leben, wie der limpurgifche Hauptmann und feine
reifigen Knechte fchon uns errathen ließen, in Kriegszeiten, in der Zeit des
fchrecklichen dreißigjährigen Kriegs.
Ton 1684-1690.
Zwar hatte derfelbe fchon längft begonnen und fogar bereits 15—16 Jahre
gedauert, hatte fich aber bisher in der Gegend wenig oder kaum fpürbar gemacht.
Aber jetzt war der heldenmüthige Schwedenkönig Guftav Adolf bei Lützen gefallen;
die großen fchwedifchen Generale aus feiner Schule, ein Bauer, ein Torftenfon, ein
Wrangel, waren noch nicht auf dem Plan; die Kaiferlichen waren 1634 bedeutend in
der üebermacht und drängten die Schweden aus Bayern nach Schwaben hinein, und
als die evangelifche Stadt Nördlingen Widerftand leiftete, wurden Streifkorps zum
Fouragiren in die Umgegend, fo auch ins Limpurgifche, gefandt. Wie fchrecklich
diefe Korps, befonders die wilden Kroaten, gehaust haben, davon höre man den Bericht
des treuherzigen Seufferlin, der feit dem Jahr 1633 das Amt eines Pfarrers von
Sulzbach und Hofpredigers von Schmidelfeld bekleidete. Er fchreibt: „Den 9. Au-
guft ift unfer Elend in diefer Herrfchaft recht angegangen ; denn da beede kaiferifche
und fchwedifche Armeen fich genähert und von denfelben ftarke Partheien herein-
gegangen, auch mit Morden, Sengen, Brennen, Stehlen, Rauben und Plündern mehr
als barbarifch gehaufet, hat nicht nur gnädige Herrfchaft und derfelben Officianten,
geiftliche und weltliche, fondem auch die Unterthanen fich mit der Flucht falvirt
Da dann einer da, der andere dort hinaus, wo er vermeint ficher zu fein, gelauflfen,
das Leben zu retten, habe ich vor meine Perfon mich, als kein Menfch mehr im
Dorf war, nacher Schorndorf zu meinem gnädigen Herrn und dann femer nacher
Weinsperg und Heilbronn zu Weib und Kindern nothwendig begeben und neben
andern Predigern der Herrfchaft Limpurg und andern faß; ein Vierteljahr aufgehalten,
bis wir etwas ficher nach Haus haben reifen können."
Manche machten im größten Dickicht der Wälder und in abgelegenen Klingen,
befonders im Komburger Wald, Verbacke und hielten fich mit ihrem Vieh dafelbft
verborgen auf. Mit um fo größerer Wuth fiel das wilde Kriegsvolk über alles her,
was noch anzutreffen war. Das Schloß wurde rein ausgeplündert, die Häufer ent-
weder ausgeraubt oder in Brand gefteckt, die Kirchen muthwillig verderbt, die Un-
glücklichen, die von den Unmenfchen ereilt wurden, vielfach zu Tode gemartet. So
wurde ein vieljähriger Schmidelfeldifcher, damals fchon zur Ruhe gefetzter Sekretär,
Sebaflian Schweicker, der bei feinen 79 Jahren nicht mehr entrinnen konnte, mit
einem Schweinfpieß wie ein Eber erftochen und nachher famt dem blutigen Spieß ge-
Ki9P99«
Gefchichte Sulzbachs a./K. und Schmidelfelds bis 1781. 65
fiinden. Der Burgermeifter von Sulzbach, Hans Ocker 60 Jahre alt, wurde auf der
Flucht von den Kroaten ereilt und vom Pferd' herabgefchoffen. Die alte Schulmeifters-
witwe, 63 Jahre alt, wurde von ihnen zuerft furchtbar gefchlagen, hernach vollends
erftochen. Der Müller von Laufen wurde auf dem Feld erhafcht, jämmerlich geprügelt
und gerüttelt, hernach ihm der Hals halb abgefchnitten, der Kopf in den Kocher ge-
ftoflen, wieder herausgezogen und er endlich vollends todtgefchlagen. Ein 81 jähriger
Greis wurde fo lange gemartert, bis ihm die Augen aus dem Kopf heraushiengen und
er unter den Händen feiner Peiniger verfchied. Ein anderer wurde in einen Back-
ofen gelegt und durch ein vornen angefchürtes Feuer langfam geängftet und gebraten,
auch fo todt im Backofen gefunden. Andere wurden auf andere Weife hingemordet.
So weit der im Original leider verloren gegangene Bericht SeuflFerlins.
Da die Schweden am 29. Auguft infolge der Unbefonnenheit Herzog Bernhards
von Weimar trotz verzweifelter Gegenwehr bei Nördlingen befiegt wurden, dauerte das
Elend um fo länger, bis der Winter etwas mehr Sicherheit brachte. Als die Ein-
wohner, darunter auch der Pfarrer, allmählich zurückkehrten, trafen fie das Land
verwüftet, die Häufer, die Scheunen und die Keller, foweit fie noch vorhanden waren,
leer, die Gewerbe lagen darnieder, der Winter war vor der Thür.
Kein Wunder, daß eine Hungersnoth ausbrach, und auf den Hunger folgte die
Peft, wobei große braune Beulen an den Menfchen auffuhren. Furchtbar war die
Ernte, die der fahle Peftreiter unter den Menfchen hielt. Starben fchon 1634 94 Per-
fönen, mehr als das Dreifache von fonft, fo ftieg 1635 die Zahl gar auf 21 B, das
Siebenfache, darunter 132 über 20 Jahre. Den Höhepunkt erreichte die Seuche im
September, wo faft Tag für Tag bis zu 6 oder 7 Perfonen begraben wurden* Auch
im folgenden Jahr ftarben noch 72 Perfonen, vornehmlich Erwachfene, und felbft im
Jahr 1637 war bei 41 Geftorbenen die Nachwirkung noch fpürbar. Erft in den darauf
folgenden Jahren fank die Zahl der Verftorbenen wieder auf die Durchfcbiiittszahl
herunter; aber fie fowohl wie die Zahl der Geburten weist unverkennbar auf eine
bedeutende Abnahme der Bevölkerung. Bis auf die Hälfte war fie zufammengefclimülxeni
und wenn auch die folgenden Jahre ziemlich ruhig verliefen, erholen konnte fich das
Land doch nicht; die Truppendurchzüge und ficherlich auch die Kontributionen wieder-
holten fich, wie die je und je im Ort geborenen Soldatenkinder beweifen, bis zum
Jahr 1646 immer wieder; ums Jahr 1650 endlich hebt fich wieder die SeeleuzabI
auf V? der früheren, und erft anno 1690 etwa ift die vor dem Krieg vtirliiuHlont^
Ziffer wieder erreicht. Eben daher treten fo ziemlich diefelben Namen wieder aul;
manche allerdings find ganz verfchwunden , der neuen finds wenige. So taucht für
den Krämer Kratzer der Krämer Peter, für den Müller Emer der Herrenmüller Störrle
auf; in Sulzbach ftellen fich um die Mitte des Jahrhunderts die Windmüller, die Hamm,
die Diem, in Altfchmidelfeld die Kronmüller, im Gutfchenhöfle ein Lconhard Hor-
lacher, im Kohlwald, der fich allmählich mehr bevölkert, die Köcher und die Hagele ^
in.Haslach die Köger ein. Jetzt treffen wir in Sulzbach auch den ertten „Würth",
Leonhard Stiefel; er ift zugleich Heiligenpfleger; ohne Zweifel führt er in feiner
Wirthfchaft fchon den Branntwein, das Giftwafler, das der dreißigjährige Krieg uns
gebracht hat und das dem herumziehenden Soldatenvolk fo mundet. Nach ihm tigurirt
der Hofbeck Leonhard Schwarz als Wirth, und tritt bald als der ober Wirth auf, während
Hans Hägelin neben ihm als der unter Wirth erfcheint. — So ftahil aber im Ganzen
das Element der Burgerfchaft ift, fo reich und rafch ift meift der Wechfel unter den
herrfchaftlichen Beamten. In kurzer Zeit folgen fich die Vögte Dettinger,Scheffner,
Ruft und Link, bis ums Jahr 1670 gar ein Herr von Adel, der „wohlcdel vöft
und großgeachte" Herr Gottfried Höltzl von Sternftein den Vogtftuhl ein-
Wflrttemb. VIertoUabrshefle 1883. ^
66 Schmid
nimmt und nunmehr zum Amtmann, zuletzt zum Oberamtmann auffteigt, während
fchon zuvor der hochachtbare Sekretär in einen „wohledelvöften großachtbar und hoch-
gelehrten" Geheimen Rath und Kanzleidirektor fogar mit dem Titel Excellenz fich
verwandelt und nur der „ehrenvöfte" Forftmeifter Karl Horkheimer, der letzte
männliche Sproß feines uralten Gefchlechts und berühmter Wundarzt, und nach ihm
Georg Leonhard Mar f taller feinen Titel „Forftmeifter" beibehält.
Wir leben überhaupt in einer Zeit großer Höflichkeit. Der einfache Burger
ift ftets ehrfam und befcheiden, feine Hausfrau tugendfam, nach Umftänden grund-
tugendfam, ein Gerichtsmann oder ein Heiligenpfleger ehrenhaft und vorgeacht, ein
„Balbyrer" ehrenhaft, achtbar und kunftreich ; von den Beamten ifte vorhin erwähnt;
ihre Frauen oder Eheliebften find edel oder wohledel, viel ehren- und tugendreich.
So fchreibt theil weife der fchon erwähnte „wohlehrwürdige, großachtbare und hoch-
gelehrte" Hofprediger Chriftof Seuflferlin , der über die fch werfte Zeit, 35 Jahre lang,
bis 1668 als ein wohl mit Recht „treueifrigwachfam" bezeichneter Pfarrherr der Ge-
meinde vorfteht, uml nach ihm verftehts noch viel ceremoniöfer fein Nachfolger Jo-
hann Heinrich Galifius, ausWohlau in Schlefien gebürtig, der, von der Herzogin
von Württemberg erbeten, aus Münfter am Neckar hieher berufen wird und von
1669 — 85 das hiefige Pfarramt bekleidet. Wortreich und fchreibfelig erhebt er fich
in feinen Einträgen manchmal bis zu poetifchen Ergüflen. Da er bei der Herrfchaft
in hoher Gunft fteht, wird er von ihr 1685 als Superintendent und Hofprediger nach
Gaildorf berufen. Sein Sohn Philipp Heinrich Galifius, der in öfterreichifchen Dienften
bis zum Oberft ftieg und in den Freiherrnftand unter dem Namen von Kalifch erhoben
wurde, hat zum Andenken an eine ehemalige Lebensrettung aus den Wellen des
Kochers eine Stiftung von 100 fl., die fogenannte Califiusfche, gemacht, wovon der
Zins noch jetzt jährlich an feinem Namenstag, dem 1 . Mai, an die Armen ausgetheilt
wird. Das Andenken des verdienten Seuflferlin ehrte die Herrfchaft damit, daß fie
feinen Sohn JohannGeorg Seuff erlin, früheren Vikar feines alten Vaters, 1685
vom Helferat Gaildorf hieher berief, wo er aber fchon nach dreijähriger Wirkfam-
keit ftarb.
Bei der Herrfchaft war im Laufe des Jahrhunderts gar manche Veränderung
eingetreten. Der oben erwähnte Schenk Chriftian Ludwig, der 1631 die Regierang
angetreten hatte, hatte am 19. Mai 1650 das Zeitliche gefegnet und war famt feiner
4 Jahre zuvor verftorbenen Gemahlin in der Schloßkirche beigefetzt worden. Da
auch er kinderlos war, folgte ihm fein jüngerer Bruder Johann Wilhelm, ür-
fprünglich von feinem Oheim Karl ftatt feines älteren Bruders teftamentarifch zum
Nachfolger eingefetzt, war er feiner Zeit trotzdem auf die Seite gefetzt worden, um
fo mehr, als er damals in kaiferlichen Dienften Gardekommandant bei Wallenftein war.
Als er hierauf bei den Schweden Kriegsdienfte genommen hatte, war er vom Kaifer
zum Reichsfeind erklärt und nach erfolgter Begnadigung 1639 mit der halben Herrfchaft
Schmidelfeld belehnt worden. Jetzt erft 1650 trat er das Ganze an. In feiner Ehe
mit Marie Juliane, Gräfin zu Hohenlohe, wurden ihm 7 Kinder geboren; vier ft^rben
jedoch in zarter Kindheit und wurden in der Schloßkirche beigefetzt. Als er felbft
am 7. Mai 1655 verfchied, hinterließ er feine Witwe mit drei unmündigen Kindern,
einer noch nicht geborenen Tochter Sofie Eleonore und zwei Söhnen Philipp
Albert und Wilhelm Heinrich, von welchen der erftere vermählt mit Dorothea
Marie, Gräfin von Hohenlohe -Langenburg, 1682 ftarb, ohne Kinder zu hinter-
laffen, während der andere durch feine Heirat mit EHfabethe Dorothee, einziger Erb-
tochter des Gaildorfer Schenken Wilhelm Ludwig, nach dem Tode fernes Bruders noch
einmal die ganze Herrfchaft Limpurg-Gaildorf-Schmidelfeld unter fich veremigte. Als
Gefchichte Sulzbachs a./E. und Scbmidelfelds bis 1781. 67
auch er noch jung im Jahr 1690 ftarb und our Töchter hinterließ, fiel durch einen
Erbvergleich das Amt Schmidelfeld dem Schenken Vollrath von Limpurg-
Speckfeld-Sontheim zu, der die oben genannte Schwefter der beiden letzten
Schenken geheiratet hatte und als der letzte Zweig des ganzen Limpurgilclien Manns-
ftamms am 19. Auguft 1713 zu Oberfontheim ftarb. So war Schmidelield feit 1690
keine Refidenz mehr, und nur die zu Welzheim verftorbene verwitwete alte Gräfin
Marie Juliane wurde noch 1695 neben ihrem Gemahl Johann Wilhelm in der Scliloß-
kirche beigefetzt.
Ton 1690-1781.
Der Verluft des Hofs und der meiften Hofbeamten, von denen wir nur
noch den jetzt aufs Schloß gezogenen Amtmann, damals wieder einen adeligen,
Herrn, Friedrich von Olnhaufen, und den Forftmeifter Schreiber, fowie
fortan für die Güter einen Beftänder und einen Schweizer finden, wurde in Sulzbach
unftreitig zunächft als ein Verluft empfunden.
Die Regierung war freilich längft keine patriarchalifche mehr gewePen. Die
Höfe, auch die kleinen, zogen fich, wie das in der Zeit Ludwigs XIV. von Frankreich
kaum anders zu erwarten ift, von ihren Unterthanen in ihre eigene Hofherrliühkeit
zurück und feierten oft genug auf Koften derfelben üppige Hoffefte; die Jagdlieb-
haberei des Hofs war ohnedem für den Landbau nicht förderlich. Aber doch hatte
namentlich der Gewerbsmann von der Hofhaltung manchen Nutzen, und auch die Armen
verloren an der Herrfchaft eine nicht unbedeutende Stütze, vollends wenn ein fo edler
Sinn fie befeelte, wie das bei der fchon erwähnten, von Schmidelfeld rtiimmenden
Gräfin Sofie Eleonora, Gemahlin Vollraths in Oberfontheim, einer frommen Diiliterin,
der Fall war, die dafelbft ein Waifenhaus für die Limpurger Lande nach dem Mufter
des Franckefchen in Haue ftiftete, und von der vielleicht noch manche alte gelliftete
Bibel in den Häufem hier vorhanden ift. Gleichwohl fcheint man fith in Sulzbach
bald über den Verluft des Hofs erhoben zu haben. Von Kriegsnöthen und Kriegs-
laften blieb man im ganzen verfchont. Melac und Montclar, die franzöfifchen Mord-
brenner, die 1688 und 1689 in der Pfalz, in Baden und Württemberg fü greulich
gehaust haben, kamen zwar in eine bedenkliche Nähe, nach Schorndorf und nach
Backnang; doch haben bekanntlich die tapferen Schorndorfer Weiber rie ordentlich
heimgefchickt. Auch der fpanifche Erbfolgekrieg, der 1701 zwifchen Oelt erreich und
Frankreich ausbrach und in dem bekanntlich Prinz Eugen die Franzofen gehörig
klopfte, brachte hie und da Einquartierung und 1703 fogar die erfte Kekrutirung.
Es wurden 50 Mann im Limpurger Land ausgehoben; aber als fie unter ihrem Haupt-
mann, Forftmeifter Schreiber von Sulzbach, in Nürnberg präfentirt und Exerzier-
verfuche mit ihnen gemacht wurden, fand man für befler, fie wieder heimzu fchicken
und gefchultes Soldatenvolk dafür einzuftellen. Uebrigens wurde aus den „ Ausich iifl'crn"
eine Landmiliz als eine Art Landjägerkorps gebildet, weshalb wir je und je in den
Büchern auf einen Limpurger Dragoner oder Musketier ftoßen. Im ganzen aber liatte
man friedliche Zeiten; auch den fiebenjährigen Krieg fpürte man in der Gegend kaum,
Dazu fcheinen gute Jahre dem Landmann ordentlich aufgeholfen zu haben; befondcrs
war die Einführung der Kartoffel von hohem Werth. Wohl kamen auch harte, lang-
andauernde Winter, wie in den dreißiger und achtziger Jahren, daß die Bäume er-
froren und das Futter auf einen fabelhaften Preis ftieg. Ja 1771 trat eine fü fcliwere
Theurung ein, daß der Scheffel Kernen im April zu Hall 30 fl. (fage 30 flJ) koftete
und die armen Leute fich von mit Milch angemachten Wiefenkräutern nährten. Doch
das waren zum Glück Ausnahmen; die befleren Jahre überwogen doch bei weitem.
68 Sohmid
Auch das Holz, an dem unfere Gegend fo reich war, bekam mit der Zeit
einen viel höheren Werth. Früher hatten die Holzhauer gleichfam zum Zeitvertreib
ganze Stämme neben ihrer Arbeit zu Afche verbrannt. War ein Stamm etwa in eine
Klinge gefallen, fo ließ man ihn einfach hegen und verfaulen; warum foUte man fich
auch bemühen, waren doch 100 tannene Stämme nur 7 — 8 fl. werth? Das wurde jetzt
anders, feit die Holzflößerei auf dem Kocher für die Saline Hall in Betrieb kam und
vollends (eit der Holzfchlittenweg vom Neftelwald aus ins Württembergifche eröfihet
wurde. Auch die Verfertigung der Holzwaaren, der Schachteln, der Schaufeln, der
Joche, der Wannen, der Schindeln, der Pfähle und dergl, fowie die Kohlenbrennerei
für die alten Hüttenwerke Abtsgmünd und Königsbronn kam um diefe Zeit, um die
Mitte des vorigen Jahrhunderts, befonders in Kohlwald, in Auffchwung. Ebenfo wurde
in Sulzbach eine Zeitlang eine Glasfchmelzerei betrieben.
Das alles brachte ziemüch reichlichen Verdienft. Was Wunder, wenn der
Bauer anfing, an der Stelle feines bisherigen verbretterten und ftrohbedeckten , oft
nur aus Blöcken gebauten Haufes fich eine bequemere und dauerhaftere Wohnung aus
Stein mit Ziegelbedachung zu bauen, und bei Gelegenheit, bei Hochzeiten und Kind-
taufen, an Kirch weih und in der Martinsnacht, freilich weder zu feinem noch der
Seinigen Beften, etwas drauf gehen ließ, auch den Wein nicht fparte, mochte er gleich
etwas fauer fchmecken, weil er gewöhnlich aus der nächften, reichlich mit Reben be-
pflanzten Gegend bezogen wurde. Kamen Fefttage heran, fo waren das immer auch
Erntetage für den Bäder Simon Flurer oder Albrecht Stiefel; denn da ließ der Bauer
famt feiner Ehehälfte nach altem Herkommen fich zur Ader, glaubte dann aber auch
den Verlufl; des edlen Bluts durch eine um fo reichlichere Mahlzeit und guten Trunk
möglichft erfetzen zu mülTen. Auch in der Kleidung ließ fich der Bauer nicht fchlecht
finden. Nahmen fich fchon die Mädchen mit ihren langen, feidenen, hochfarbigen
Bändern und die Burfche mit ihren Degen an der Seite bei den Hochzeiten nicht übel
aus, fo war der Bauer in feinem fchwarzen, mit viel Falten verfehenen, grün ausge-
fchlagenen Rock und die Bäuerin in ihrem fchwarzen, reichgcfalteten Staatskleid, wenn
es zur Kirche gieng, geradezu eine ftattliche Erfcheinung.
Und in die Kirche gieng der Limpurger Bauer von jeher fleißig, wenn gleich
die vielen Klagen über das gottesläfterliche Fluchen, Spielen und Zechen einen be-
denklichen Schatten auf fein Chriftenthum werfen und das einreißende Wirthshausleben
im wefentlichen den Grund zu der fpäteren Verarmung legte. Freilich fo fchlimme Bei-
fpiele, wie fie der Kohlhans von Falfchengehren oder der Oberwirth Hirtt hier lieferte,
waren zum Glück feiten. Jener war, „wie er ein öffentlicher Epicurer gewefen, der
in kein Kirchen und Predigt kommen, in viel Jahren zu des Herrn Tifch gar nicht
gangen, auch fonft gelebet hat wie ein Hund und Sau, alfo auch wie ein Hund und
Sau begraben" worden. Diefer (fcheints ein vorübergehend Hereingezogener) hatte
„wegen greulicher Gottesläfterung nach eingeholtem Univerfitätsgutachten auf lang-
wierige harte Gefängnuß öffentlich Kirchenbuß thun müflen". Doch hatte man Grund,
faft jedes Jahr bei Brautleuten die Kirchenbuße anzuwenden, einzelne fogar wegen
doppelter Schandthat des Landes zu verweifen. So ftreng war die Herrfchaft.
Die Herren, die in den nächften hundert Jahren nach Aufhebung der Refidenz mit
der Aufficht über die Sittenzucht und mit der Führung des Pfarramts betraut waren,
find Johann Friedrich Schupparth von Hall, vorher Pfarrer in Obergröningen,
der nach acht Jahren 1696 ftarb, nach ihm Johann Georg Köhler, gleichfalls
von Hall, der fchon ein halb Jahr zuvor als verheiratheter Subftitut oder Vikar des
alten Pfarrers hier Dienfte leiftete und nach 47 jähriger Wirkfamkeit 78 Jahre alt
hier verfchied. Er hat bei einer Renovirung der hiefigen Kirche im Jahr 1711 eine
Gefohichte Sulzbachs a./K. und Schmidelfelds bis 1781. 69
hölzerne Ehrentafel für den zweiten evangelifchen Pfarrer Kagius hiÄr, die aber jetzt
völlig zerfallen ift, wiederherftellen und darauf folgende Reime fetzen lalTen ;
Vergiß, 0 Sulzbach, nicht der alten Lehrer dein,
Die Säur und Seufferlin und Kag gewefen fein.
Sie haben alle drei bei 90 Jahr dich gMehrt
Und hat durch Kagen dir Gott reines Wort befohert.
Der 30 jährig Krieg, der dich fehler aufrieb gar,
Zeigt dir von Seufferlin, was für ein Jammer war.
Drum als man diefe Kirch und Tafel renovirt,
Schrieb dies den drei zu Ehr'n dein damals treuer Hirt.
Sein Adjunkt und Nachfolger 1743 war Theodor Andreas Heinrich
Marius, Pfarrersfohn von Münfter. Da allem nach die Kirchenrenovation nur unvoll-
ftändig gewefen und die Kirche namentlich zu engräuraig war, fieng er 1754 an, das
Schiff der Kirche aus freiwilligen Beiträgen neu aufbauen zu laffen ; da aber Striiitig-
keiten darüber in der Gemeinde entftanden, zog er fich davon zurück und di&
Kanzlei in Oberfontheim übernahm die Vollendung des Werke, wobei die von Wengen
fich am längften gegen die deshalb umgelegte Kirchenfteuer wehrten. Als Marius
1768 nach Efchach befördert wurde, folgte ihm der letzte Hofprediger, der den Ueber-
gang Sulzbachs an Württemberg erlebte, Johann Heinrich Neidhardt, welcher
bis 1792 hier verblieb.
Wenn irgend etwas, fo zeigt die Vergrößerung der Kirche, wie die Bevöl-
kerungszahl der Pfarrei in Folge des fich verbreitenden Wohlftands gewaclifen ift.
Es ift die Zeit, wo unter Lichtung der Wälder ringsum die kleinen Höfe vom
Neftelberg und Bayerhöfle bis hinüber nach der Engelsburg und Neiihorlachen er-
ftehen und Sulzbach durch Verleihung dreier Jahrmärkte 1761 und 1775 zum Markt-
flecken erhoben wird. So tauchen denn feit dem Anfang des Jahrhunderts auch neue
Namen auf, in Sulzbach Müller Schäfer, Wagner Hinderer, Hofbeck Neuftel, Krämer
Gfcheidle und nachdem feit den vierziger Jahren das obere und untere Wirthshaus
in einen „Bären" und eine „Krone" fich verwandelt hat, Bärenwirth Schwarz, dann
Ammon und Kronenwirth Frank, vor allem aber der erfte fo genannte Schult-
heiß Wolfgang Heinrich Heunifch und fein Sohn und Nachfolger Georg Philipp,
Sodann treffen wir noch in Altfchmidelfeld die Kunz und Engel, in Hafol und Ilohcn-
berg die Horlacher, in Kohlwald die Wagner, die Wizmann, die Bohn, im Neftelberg
die Wahl, im Bayerhöfle die Bayer. Vor allem aber darf Ein Name nicht vergeffcn
werden: der Schulmeifter Albrecht Grüninger und fein Sohn Johann
Philipp. Sie haben mit einander etwa von 1600 an die Schule ungefähr 90 Jahre
lang als „treu-arbeitfame Lehrer" und zwar nicht blos Winters wie in den nieiften Orte«,
fondem unter gnädiger Beifteuer der Herrfchaft auch Sommers wenigfteiis an 2 Tagen
in der Woche gehalten, nachdem ihnen ein Co 11 mann, ein Moll und Eifenmann
im Amt vorangegangen waren.
Amtmänner waren es unter der Limpurg-Sontheimfchen Herrfchaft noch
drei: VoUrath Friedrich Rubel, der 25 Jahre bis zu feinem Ende zu Sdimidelfeld
im Amt blieb und deffen Grabftein am Eingang in die Sakriftei-Kirchcnthüre in die
Kirche eingemauert ift, Georg Friedrich Lodter, ein Mann, der nach der Religion
nicht viel fragte und, wie das in den Zeiten des Rationalismus bei den Gebildeten je
und je vorkam, feine Kinder ohne Sang und Klang Nachts bei Fackelfchein beerdigen
Heß, und Johann Vollrath Müller, der bald nach der Uebergabe an Württemberg
in melancholifcher Seelenitimmung feinem Leben durch einen Schuß ein Ende machte.
70' Solimid, Geföblchte SiilÄhaclifi aV^^- iind ScBmidolfelds bia 1781,
Im alten Forfthaäs dagegen finden wir in dem letzten Schmidelfelder Forftm elfter
zu Sulzbach noch eine ehrwürdige Geftalt, ähnlich wie der alte Horkheiraer; es ift
der edle Georg Friedrich Hörneri zugleich Kriegskiiiller und Reiclisleheninfpektor,
Er hat als ein Zeichen feines kirchlichen Sinns fchon in jungen Jahren eine Abend-
mahlskaune in die Kirche gefliftet, hat unter anderem im Jahr 1739 eine feiner
Töchter, Johanne Helene Juliane, an den Kantor Schubart in Oberfontheim verheiratet,
welche die Mutter des bekannten Dichters Chriftian Daniel Schubart geworden,
und ift, nachdem er 50 Jahre im Amt geftanden, als ein achtzigjähriger Greis
1765 zu feiner Ruhe eingegangen. Auf ihn folgte unter Verlegung des Wohnfitzes
auf das Schloß Jakob Friedrich Georgii und Johannes Schott, Obcrförfter zu
Schmidelfeld,
Mit der Herrfchaft relbft gieng es in der nächften Zeit durch manche Wand-
lungen hindurch. Da Schenk Vollrath ohne männliche Leibeserben ftarh und nur
fünf Töchter hinterließ, fo entftand über die Erbfchaft ein Streit Manche, unter
anderen auch der König Friedrich Wilhelm I, von Preußen, glaubten Anfprüche
zu haben und der letztere, thatkräftig wie er war, ließ fchon 4 Tage nach Vollraths
Tod am 23. Aug* 1713 an allen Orten, auch auf Schmidelfeld, die preußifchen Adler
anheften , im Dezember ein Bataillon Preußen in Gaildorf einrücken und im Januar
1714 Stadt und Acmter fich huldigen. Doch kam ein gütlicher Vergleich zu ftande,
die Preußen zogen y-ieder ab und die Limpurgifchen Erbtöchter wurden in ihre Rechte
eingefetzt Diefe felbft aber konnten auch nicht fo bald unter fich einig werden.
Einftweilen brach man^ cla man voraus annahm, Schmidelfeld werde bei dem Vorhanden-
fein fo vieler Erben wieder Refidenz eines Landestheils werden ^ das veraltete Schloß
mit dem feften Thurme bis auf eine gewille Höhe ab und baute 1739 und 40 ein
anfehnliches modernes Schloß, von dem wir leider jetzt nur noch die dürftigen Ueber-
refte vor uns haben, Erft 1774 kam die Landestlieihmg zu ftande. Die Hen'fchaft
Limpurg-Sontheim- Schmidelfeld mit Sulzbach (ausgenommen Haslach, Oechfenhöfle,
Grauhöfle, Gutfchenhof und Bayerhöfle, die zu Sontheim - Groningen gehörten),
Laufen und Geifertshofen fiel durchs Loos der freilich langft verftorbeuen älteften
Erbtochter Vollraths, Wilhelmine Sofie Eva, verehelichter Gräfin von PrÖ-
fing, und ihren Nachkommen zu, von denen übrigens auch nur noch die ver-
witwete Wild- und Rheingräfin zu Salm-Grumbach, Juliane Franziska
Leopoldine Therefie, lebte. Sie hat im Sommer 1775 einige Monate auf dem
Schloß zugebracht und unter anderem in mehreren die Kirchenbuße betreffenden
Verordnungen ihre Regentenfürforge bethätigt, ift aber fchon im November des-
felben Jahrs geftorben. Ihre fechs Sülme und flehen Töchter, die fenie von der Herr-
fchaft aufgewachfen waren und daher kein InterefTe an ihr hatten, verkauften fie im
Jahr 1781 an Württemberg, das damals unter dem bekannten Herzog Karl Eugen
ftanJ, um die Summe von 375000 fl. Der Kauf kam am ü5. Oktober zu ftande und
Württemberg ergriff am 2. November Befitz davon. Die Herzoge von Württemberg
führten fortan den Nebentitel „Graf und Herr zu Limpurg-Sontheim-Scbmidelfeld." Das
erfte Kind, das in Sukhach nach der Uebergabe des Amtes Schmidelfeld an die Her-
zoglich-Württembergirche Deputation den 6, Nov. 1781 dem Wannenmacher Johann
Sturm geboren wurde, ward ^zum devoten Andenken*' und zu Ehren des Herzogs
Karl Karolina getauft und die Wöchnerin bekam 6 fl. Gratial in die Wochen,
Wie es nachmals mit dem Schloß und der Schloßkirche gieng, daß man es
aus Abneigung gegen den Pietismus nicht dem Bürgermeifter HofFniann von Kornthal,
fondern fpäter dem Oberft von Pleffen überheß und aus deffen Gautmaffe an die Ge-
i
^mmf^
SchmidolfeldifcheB. 7 1
meinde verkaufte, diefe felbft aber es in die Hände der Juden brachte, die das Schloß
bis auf den derzeitigen geringen Hedt abtrugen, die Kirche demolirten und in eine
Brauerei verwandelten, die Gruft plünderten und nach der Volksfage den Fluch einer
alten Gräfin erfüllend fogar die Gebeine den Berg hinabwarfen : das alles iPt Ihnen
wohlbekannt. Wen möchte das nicht an das Wort des Dichters erinnern ;
Ach wie nichtig'j ach wie flüchtig
Sind <lor Menfehen Sachen !
Alles, allea, was wir fehen,
DaB muß faUen und vergehen l —
Wer Gott hat, bleibt ewig Stehen.
Eine unbekannte Sehmidelfelder Urkunde.
Mitgetheilt von Archivrath Dr. Kaufmann in Wertheira.
1242. 14. Januar. Hall. Konrad von Schmidelfeld verzichtet gegen feinen Verwandten,
Bifchof Heinrich von Bamberg, auf die Vogtei m TherinTe*
Ego Conradus de Smideluelt Tenoie prefeatium notura facio vniuerfis, quod de bona ü
et gratuita mea uoluntate ob reuerentiain venerabili^ dotninj mej Beinripi Babin || ber^enils^)
Electi et Confanguinei mei omni jnfeodationj obligationj fiiic iurj^ qnod habiii in ]| Adaoratia de TUl-
rifle') et eins attinentiis, que Eccleriß Babinbergenri nofcitur attinereJi reniintiauj omiiino^ pnir
prefentes me ad hoc obligans, quod deeetero ipfam non inpetam, nee me da ca uel eins per-
tinentiis aliquatenus intromittam. Ad cuius rei certitudi [[ nem et eautelaiu habnndantem prefen.s
iufll fcriptnm fierj et figilli mei robore com [[ miinirj. Actum apud Ilallia Anno dominj m^cc.xlii.
Menfe Januario in Oetaua Epiphanie.
Die Urkunde, bisher im hodifiirftlichen Archiv zu Werthcim^ iTt durch die Gnade Seiner
Durchlaucht des Fürften von Löweiiftcin-Rofeniierg dein Verein fiir W. V. als Gefehenk über-
lalTen worden. An der Urkunde hängt noch ein kleines ßrncbruick vom fliege! Konrads von
Schmidelfeld, auf dem ein Stück eioes Schrägbalken, darauf 3 Lilien, zu fehen ilY. (Siehe
die nächftfolgende Einfendung.) G. B,
Zum Siegel Konrads von Selimidelfeld v. J. 1343.
0. T. V. Hefner definirt die Heroldsftücke als „Zerlegung eines Schildes oder
Plazes in verfchiedene Farben, niittelft Abgrenzung dertelben durch gerade oder ge-
bogene Linien'^', und fügt bei, „nach diefer Definition können Kugeln, Tiinge, Schindeln,
Kreuze und derartige Figuren nicht hieher, fondern raüflen zu den künft liehen
Figuren gerechnet werden.
Nicht feiten kommen aber auf mittelalterlidien Siegeln Wappen mit Herolds-
ftücken vor, welche mit künftlichen Figuren, wie die obigen (auch mit Blumen, Blättern,
Arabesken, heraldifchen Lilien und Sternen) belegt find.
Bei Blafonirung derartiger Wajjpen ift es oft fchwer, bei vcreiniselten Exem-
plaren von Siegeln ausgeftorbener Familien fogar unmöglich, Tic her m beftimmen,
was integrirender Theil des betreffenden Wappens und was nur willkürliche Iphragiftifehe
Verzierung oder Damascirung war.
1) Bifchof Heinrich von Bamberg^ zuvor Propft von Aachcii, ftamnit von Bitvcrskoitn,
d. h. Pfllfringen bad. Amts Tauberbifchofshcim, und ftihrt aut'li den Namen tic Catlianj CnintaniA,
Ueber feine Verwandtfcliaft mit Konrad von f^chmidclfeld fpätcr.
•) Theriffe, Theres, Benediktinerkloüer zwifchco Haßfiirt und t^chweinfuit, UfTerniann
Episc. Wirceb, 302 flf.
n
Sohmidelfeld. Weinsberg.
Im Zweifel möchte ich in den meiften Fällen belegter Heroldsftücke diefe
Figuren fiir willkürlicbc Verzierungen halten, oder für fphragiftifche Beizeichen, wie
es in manchen Fällen nachgewiefen werden kann. So z. B. find die glatten 3 Felder
(oben weiß und roth und unten blau) des im Schaumberg'fchen Wappen auf einem
Sig. IV. A 1. Eberhard's v. J. 1300 ^ mit 1 Stern, 5 Rofen und 3 Lilien damas-
cirt; auf einem Sig. IV» A 1 Graf Friedrich's von Beichlingen, v. J. 1260 find die
weiß und rothen Streifen des Wappens mit Arabesken verziert; auf dem Sig. IV. A 1
des Grafen Rupert von Kaftel v. J. 1224 find die weißen und die rothen Felder des
quadrirten Schildes mit Kugeln (Rofen?) und mit fchrägen Kreuzen ausgefüllt^.
Auf einem domekfchildförmigen Sig. IV. A 1 führt Gerlach von Linne'), i. J.
1321 ein Wappen mit 3 Fruchtgarben (2. 1) mit einem mit 3 fechsblättrigen Rofen
belegten Schildhaupt, wogegen auf einem Siegel aus dem Ende
des 14. Jahrhunderts das Schildhaupt ledig erfcheint; auf
einem gleichartigen mittelalterlichen Sig. IV. A 2 der von
Beße ift der Schrägbalken im geftreiften Schilde, der auf
fpäteren Siegeln ledig erfcheint, mit einer Rofen-Guirlande
belegt.
Die 3 Lilien auf dem Schrägbalken im Wappen auf dem
neben abgebildeten Siegel 1\*. A 2. Konrad's von Schmidel-
feld, V. J. 1242, könnten daher wohl auch nur eine fphrag-
iftifche Verzierung, Damascirung, fein*).
F.-K.
Vrkundenforfchung und Münzkunde.
Die Arbeit BolTerts in der Archivalifchen Zeitfcbrift von Löher Band VII „Ans dem
Weinsbeiger Arcliiv fiir die Zeit von 1415—1448" handelt hauptfiichlich von Eonrad von Weins-
berg, dem Erbfcäuimerer unter den Kaiforn Sigmund, Albrecht II. und Friedrich IIL Diefer
K V, Weinsberg:, hei Dt C3 dort, habe in feiner Eigenfchaft als Erbkämnierer nicht nur die Rech-
nunicen tühr«n, Ueiclisftcuern eintreiben muffen u. dgl., fondern habe befondcrs dem bediirfnis-
reiülien Kai Ter Sigmund liüers auch mit feinen eigenen Mitteln ausgeholfen. Dafür habe er außer
der Pfamlfchaft auf Zölle u. a. auch feit 1431 die ganze Verwaltung der Münzen von Bafel,
Frankfurt und Nördlingeu bekommen. „Fortan trugen, fahrt B. fort, die Münzen jener drei
Münzftätten wahrscheinlich das Wappen von Weinsberg".
Daß diefer letzte Satz vollftändig richtig und nur das Wort „wahrfcheinlich" zu ftreichen
ift^ daUlr haben wir^ wenigftens für die Frankfurter Münzftätte, den vollftändigen Beweis in
einer Frankfurter Diiknte, die, im Frühling 1882 in Mainhardt gefunden, jetzt in unferer Münz-
faramlutig ift.
') Abgebildet unter Nr. 171 m. neuen Sphragiftifchen Aphorismen, 1882.
*) Abgebildet I. c. Nr. 298.
') Ein im 15, Jahrhundert erlofchenes Gefchlecht.
*) Bei diefer Gelegenheit theilt die Redaktion gerne nachftehende ihr zugegangene
Empfehlung mit:
Abbildungen mittelalterlicher Siegel nach diplomatifch getreuen Zeichnungen find wohl
in jetler xylo^raphifchen Anftalt zu erhalten. Hingegen find Holzfchnitte nach Original-Siegeln,
wie nat'h guten Abg-iiffen und Photographien nur da zu bekommen, wo in diefer eigenthüm*
liehen, fehwiengen Bratitlie fchon viel und muftergiltig gearbeitet worden ift. Allen Freunden
der Sphragiftik kann ich in diefer Beziehung, fowohl was akkurate und ftylvolle Arbeit, als
was piompte Ausführung und billige Preife betrifft, die xylographifche Anftalt des Herrn
Eduard Ade in Stuttgart, Sennefelderftraße 63, aus langjähriger Erfahrung beftens empfehlen.
Dr. Fürft Hohenlohe.
Hohenlohirchea DoBkmal.
73
Der Avers zeigt das Bild des guten Hirten und die ümfchiift; MONE(ta) * NO(vft) .
FRÄKCFD (francofordenfis).
Zwilclien den Füßen des guten Hirten aber ift dae Wcinsberger Wappen mit den
B Schilden angebracht.
Der Rovers hat den Reichsapfel in einem von einem Drcieclt durchfchnittenen Drei paß
und die Umrchrin: FfUDHlCVS . ROMAN(Druro) . IMP(crator) t'
So ftiramt das Ergebnis von Boiterts Urkondenforfchung in crfrcnlichfter Weife mit
dem Zengtiis unferer Münze überein. Haßler.
Deiikmftl des Grafen Johann TOn Holienlohet t 1412.
Am 24 Oktober 1412
kam esam Kremmcr- Damme,
io der Mark Brandenburg,
zuüi Kampfe zwifchen dem
Burggrafen Frietlrich VL
von Nürnberg (Zollern) und
den Pommern j infolge d eilen
die Letzteren fi ch zurück-
zogen.
An diefem Kampfe hatte
der Burggraf perfimlicli
theil genommen. Von den
fränkifcben Rittern in fei-
nem Gefolge wurde unter
Anderen auch Graf Johann
von Hohenlohe (der Letzte
der Linie in Uflenheim und
Entfee, zu Speckfcld) in
der Schlaeht gctödtet.
Friedrieh^ welelier ihren
Verhift tief betranerte^ lieii
fie zu Berlin in der Kirche
des grauen Klofteröj ganz
in der Nähe feines Hefidenz-
fchloßes, beftalten und ehrte
ihr Andenken durch from-
me Denkmäler, von welchen
wir das des Grafen Johann
hier in Abbildung mittheilen.
Es ift eine hölzerne, 5Va Fuß hohe und 4 Fuß breite gemalte Tafelj welelre
bei der in den Jahren 1842/45 erfolgten Renovation der Klofterkirehe ausgebeflert
worden ift und an dem Vorbaue, durch welchen mauy von der Klofterftraßc aus,
die Kirche betritt, ihren Platz erhalten hat.
Aus E. Fidicin'B Berlinifcher Chronik mitgetheilt von F.-K,
jjöjTuäöSj^^
L
14 Weber
Wiirttenib erger auf der Baiuborger Akademie nnd UiÜTCrlltM von 1618—1803,
Von LyzcalprofeDTor Heinrich Wober id Bamberg,
Der Wunfcb des kgh wttrttembergifcljeii ftatiftifeh-topograpLifchen Burean'fl,
„es möchten im Intereffe der vaterländifchen Gcfchicbte alle Württemberger, welche
auf fremden Univerfi täten ftiidirt haben, aus deren Matrikeln ztifainmeiigef teilt wer-
den"^ gab die Veranlaflung zu der nachfolgenden Arbeit, welche mögliche genau
nach dem Vorbild der glcicliartigen Arbeit Baraek*s über die Univerfität Straßburg
angelegt ift.
An die Stelle der alten berühmten Baniberger Domfcbule |)^ die im Lanf der
Zeit ihren Lehrplan bedeutend reduzirt hatte, war im Jahr 1586 die nach der Norm
des Konzils von Trient eingcriebtete Seniinarfchule getreten, gegründet von Fürft-
bifchüf Ernft von Mengersdorf , welche die Lehrgegenftande des Gymnafiums nebft
Philofophie und Theologie umfaßte. Im Jahr 1611 wurde diefe Schule den Jefuiten über-
gebenj und im Jahr 1G48 erhielt die Anftalt durch die Bemühungen des Fürftbifchofs
Melchior Otto Voit von Salzburg die zu einer Akademie, einer öffentlichen Ilochfchulej
nutlnvfndi^^en kaiferlichcn und papftlicheii Privilegien. Die Acadeniia Ottonania^ welche
am L Sept. 1648 feierlich eriiffnet wurde, umfaßte wie alle von den Jefuiten geleitete
Schnlen die fünf Jahreskurfe Jnfima, nedia, snprenia, Grammatica, Poetica oder
Humanitas und Rhetoricaj dann drei Jahre fiir Philofophie, Logica, Phyfica, Meta-
phyfica, nnd vier Jahre für Theologie nebft dera kanonifchen Recht, In diefer
Formation dauerte die Akademie fort bis zum J. 1735, wo die Aeademia Ottonania
durch die Munificenz dez Fürftbifchofs Friedrieh Karl von Schöaborn fich anmahlich
zur Univerfitas Ottoniana-Fridcrieiana entfaltete j indem zunächft einige Profeflbren
der Rech tswiffen feil aft angeftellt wurden, welchen von 1770 an fich eine medi^inifche
Fakultät aufchloß. Bei der Aufhebung der Univerfität im Jahr 1803 zählte die
theologifche Fakultät vier ProfelToren, die juriftifcbe fünf ordentliche und zwei auJJer-
or deutliche, die medizinifchc fechs ordentliche und zwei außerordentliche, die philo-
fophifche fünf ordentliche und einen außerordentlichen Profeffon
So lauge die Auftalt innerhalb der Grenzen der Akademie fich befand,
gehörte auch die Mittel fchnle vollkommen zum Organismus derfelbcu, welche Zuge-
hörigkeit dadurch ihren Ausdruck fand, daß fchon die Schüler der Poetik und der
Rhetorik Heb in die Matrikel einzeichneten. Vom Jahr 1749 an find die Poetea
meiftens von der Fland ihres Profeflbrs oder des Syndicus ei «getragen,
Unordnungen in der Immatrikulation ergaben fich bei der Erweiterung der
Akademie zur Univerfität. Die Profefforeu der Jurisprudenz weigerten fich, den
Rektor des JcfuitenkollegSj der nach der Htiftungsurkunde auch Rector Academiae
war, als ihren Vorftand anzuerkennen und ftcllteu im Jahr 1746 bei dem Fürftbifehof
den Antrag, für ihre Zuhörer eine eigene Matrikel errichten zu dürfen, welcher
freilieh abgewiefen wurde. Auch in der Folgezeit, als die Univerfität im Jahr 1773
einen eigenen Rector Magiiificus in der Perfon eines Domkapitulars erhalten, wieder-
holen fich die Aufforderungen an die Profeflbren der Medizin und der Jurisprudenz,
ihre Zuhörer zur Immatrikulation anzuhalten, aber nicht immer mit Erfolg«
*) Ueber diele nnd die folgenden Formatlonea der liambergcr Schulen flehe meine
Schrift.: „Gcfchicbte der gel ehrten Schul en im Ilochftift Bamberg von 1007-1803** im 42. lu 43,
Jabreabe rieht des Bamberg er hiftorircbeD Vcrcina, J8T9 und 1880.
"^»p
Württemborger auf der Bamberger XJni?erfität. 75
Die Matrikeln^) liegcD vor in zwei Bänden:
1. Matncala Akademiae Ottonianae a R'"*' et 1\\^^ Imperialis Ecclefiac Bam-
berg^eöfis EpiTcopo S. R. Imperii Principe Melcliiore Ottoiie ex antiquißima
ramilia Voit a Sahburg Bambergae fundatae et ereetae Kai. Sept Ao
MDCXLVlIIj fub R. R Riqaino Goltgens S. J. Rectore Magnifico et R. R
Joanne Streinio S. J, Cancellario. Diefer Band gebt bis zxLm J. 1753/54
incL und enthalt auf 219 Blättern gegen 11000 NameUj alle eigenliandig
eingezeichnet, mit der oben erwähnten Ausnahme, die Poeten Fom J. 1749
an betreffend,
2. Matricula Univerfitatis Bsmbergenfis contintiata Aimo MDCOLIVj qui fuit
a fundata Anno 1648 Academia centefimus fcxttis, Diefer Band enthält
auf Seite 1—61 über 2000 Namen, dann den Bericht über die Neugeftaltung
der Univerfität im Jahr 1773 nach der Aufhebung des JefuitenordenS; von
Seite 93-^172 wieder über 2000 Namen. In diefcm Band lind die Eiu-
zeichnungcn der einsselneii Jahre alle, auch der höheren Fakultäten, von
je einer Hand; erft mit dem Jahr 1801 beginnen wieder die eigenhändigen
EtnzeichnuDgen.
Aus diefen beiden Bänden find die folgenden Auszüge gemacht — Außer-
dem exiftiren noch die Infcriptionsliften der thcologifchen Fakultät ron 1683— 177ii,
der philöfophifchen von 1648— 1803 j und des Gymnafiums von 1726—1803, Von
den Akten der jnriftifchen und medizinifchen Fakultät fand ficb weder hier, noch
in Würzburg j wohin 1803 mehrere Profe obren der betroffenden Fakultäten verfet/t
wurden, noch in München die geringfte Spnr. Aus diefen und den oben angefülmcn
Gründen ift das Verzeichnis der Jurisprudenz und Medizin ftudircnden Württcmber;!;*"r
wohl nicht komplet.
Was die Auszüge felbft betrifft, fo bemerke ich, daß ich nur folche Namen
aufgenommen, deren Zugehörigkeit za dem jetzigen Württemberg zweifellos feftftehl.
Einige zweifelhafte Namen find am Schluß angeführt.
Einer befondcren Begründung bedarf es, daß ich die vielen Mariaevallenres
für Württemberg in Anfprueh nehme und fie mit Mergentheim enfes identifizire. Das
geographifch - ftatiltifche Lexikon von Ritter führt ^Marienthal'^ auf in der Rheinpfalz,
in Braun fchwcig, 6 in Preußen und zwar in den Regierungsbezirken Stettin, Königs-
berg, Pofen, Breslau, Frankfurt, Potsdam, 2 in Sachfen (Kreis Zwickau und ein
Cifterzien Ter innen klofter). Auf keinen diefer Orte können die Mariaevallenfes unferer
Matrikel bezogen werden, weil fich nirgends eine darauf hindeutende geographifebe
Beftimmung findet^ und weil die meiften jener Orte proteftantifch find, wahrend die
Akademie und Univerfität Bamberg ftreng den kathofifchen Charakter wahrte» Da-
gegen ift zu beräekfiebtigeUj daß Mergentheim Jieute noch in dem ganzen an-
ftoßenden Oehfenfurter Gau „Mergenthai" heißt. Ein Bamberg benachbartes Dorf
Merkendorf wird in den Aufzeichnungen des Jefuitenkollegs nMariendorff^ genannt.
Das Würzburgifche Dorf Marienbronn hieß ehemals amtlich uud jetzt noch im Volks-
mund „Mergerbrunn". Mehrere ans Markt-Seheinfeld gebürtige Kandidaten nennen
fieh in der Matrikel Mariae-Seheinfeldenses; das ehemalige Klofter bei Haßfiirl, welches
nach der Karte des Herzogthums Oftfranken von Bpruner im Jahr 820 Marcbnrg-
hufen hieß, heißt jetzt Marienburghaufen. Das alles wird die Umgcftaltung von
Mergcnthal in Maricnthat^ Mariaevallis, erklären. Diefe Konjektur wird aber zur
^) Der Inhalt der Matrikdu ift eiugobcnd besprochen in mdoer oben ettirten Bchilllt
pag. Ali ff.
76 Weber
vollen Gewißheit durch nähere Bezeichnung von Mariaevallenfis Franco bei Nr. 46
und ad Tuberam Franco bei Nr. 70 und 72 und durch die Notiz vom Jahr
1727; daß ein Kandidat der Akademie in das Seminarium ordinis Teutonici Mariae-
vallenfe eingetreten fei. Auch die verhältnismäßig große Zahl der Mariaevallenfes,
26, mit den 23 Mergentheimenfes im Ganzen 49, ftimmt zu der Bevölkerungsziffer
der Stadt. Daß die Einen den Namen überfetzen, Andere nur die lateinifche Endung
anhängen^), hat in den hiefigen Matrikeln zahllofe Analogien.
Die dem Namen gewöhnlich eigenhändig beigefetzte Bezeichnung dives,
mediocris etc. bezieht fich auf die Zahlungsfähigkeit, bezüglich welcher die Statuten
von 1648 beftimmen: Nobilis, cum infcribitur, dat 1 fl. Dives 10 Pfd. Mediocres
5 Pfd. Pauperes gratis infcribuntur. Haec pecunia diftribuatur in Univerfitatis
pauperum et pios usus.
Die mciften Kandidaten lieferten Gmünd, nemlich 52, Mergentheim, wie
bemerkt, 49, Ellwangeu 40. Diefe Zahlen, die faft ausfchließlich auf die Zeit vor
1773 kommen, alfo auf die Zeit, da Jefuiten an der Akademie lehrten, fprechen um
fo ehrenvoller für den wiflenfchaftlichen Ruf der hiefigen Hochfchule, als die Mergent-
heimer Würzburg, die Ellwauger und Gmünder Dillingen und Ingolftadt viel näher
hatten, wo Lehrkräfte deffelbcn Ordens wirkten, liefern alfo mit den ungemein vielen
Weftphalen, Eichsfeldern, Egerländern und Elfäßern (Hagenau), die in Bamberg ihre
Studien gemacht, den Beweis, daß der Ruf der Bamberger Schule fich weit über
die Grenzen hinaus erftrekte.
Abkürzungen: D. dives, Med. mediocris P. pauper.
1649, 1. Benignus Mofer, Elvac. Log. Med. 6. Dec. 2. F. Angelas Heben ft reit,
ord. Ciftcrc. ProfelTus in Schönthal. SS. Theol. Stud. 1651, 3. Joannes Euftachius Poth
Mariaevall. Log. 14. Xbris. D. 1658. 4. Joannes Gorgius Bufch, Mariaevall. Log. Med.
1668. 5. Laurentius Ulrich, Mariaevall. Log. P. 1664. 6. Andreas Simon Elvac, Med.
Log. 7. M. Joannes Sebaftianus Schwartz, Mariaevall. SS. Theol. Stud. Med. 1665. 8.
Joannes Cafparus Stumpff, Mariaevall. Log. Bamb. F. 1667. 9. Joannes Rieck, Mariae-
vall. P. 10. Georgius Baur, Mariaevall. Log. P. 11. Joannes Georgius Meyrer, Mariae-
vall. Log. P. 12. Joannes Burckhardus König, Gamund. fuev. Log. Med. 13. Leonardus
CerVus, Amrighaus. lA)g. P. 1669. 14. Cafparus Zorn Igersheim., Poeta. P. 1670. 15.
Joannes Euftachius Reichart, Log. Mariaevall. P. 1678. 16. Joes Martinns Frank,
Biering. Phys. Med. 1684. 17. Joes Michael Ramminger, Log. Suev. Deggingen. Med.
18. Sebaftianus Henrieus Ilandel, Nicrofulm. Rhetor, Med. 1685. 19. Joannes Georgius
Knaupp, Deggingen. Rhetor. Med. 20. Joannes Petrus Handel, Nicrofulm. Poeta, Med.
1688. 21. Joannes Chriftophorus Buckh, Gamundianus Suev. Theolog. fub titulo Med.
1692. 22. Joannes Hartmann, Gamund. Suev. Log. Med. 4. Julii. 23. Friedericus Bletzger,
Gamund. Suev. Log. Med. 19. Julii. 1693. 24. Guilielmus K rafft, Elvac. Suev. Med. Phys.
1694. 25. jJacobus Jgnatius Stör, Elvac. Log. D. 1698. 26. Philippus Wingort, Gamund.
Suev. Log. Med. 1699. 27. Joannes Miller, Ehingan. Suev. Phys. P. 28. Jacobus Wacht-
bauer, Amtzeil. Algoius. Log. P. 29. Matthias Koching, Ehinganns. Phys. P. 1701.
30. Joannes Josephus Pfeffer, Mergentheim. Log. Med. 1703. 31. Joannes Chriftophorus
Stahl, Gamund. Suev. Phys, Med. 32. Joannes Bapt. Schlecht, Gamund. Suev. Phys. Med.
1705. 33. Georgius Adamus Melkel, Mariaevall. Log. Med. 34. Joannes Ant Wandel, Gamund.
Suev. Log. Med. 35. Joannes Mich. Fi f eher, Gamund. Suev. Log. Med. 36. Joannes
Hörn, Buchau. Sevus, (!) Poeta. P. 1706. 37. Joannes Jacobus Pfifter, Gamund. Suev.
Phys. Med. 38. Philipus Jofcphus Mayer, Neohus. Suev. Phys. Med. 1707. 39. Joannes
*) Wie z. B. die beiden Margeth Nr. 79 und 151. Nachdem alle diefe Konjekturen
niedergefchrieben waren, finde ich eine neue Betätigung in Hönn, Lex. topogr. des fränk. Kreifes,
Frankfurt und Leipzig 1747, wo pag. 211 Mergentheim identifch mit Mergenthai, Mergethe,
Marienthal, Marienheira, gefetzt ift. Vrgl. auch Bundfchuh geogr. Lex. von Franken, Ulm 1801,
IIL 564. (S. OA.Befchr. Mergentheim S. 361. Red.)
p^ljff^iP' - 4PM . mwi^ , • Äüv i..ij
Württemberger auf der Bamberger UuiverfitäL 77
Petras Zell er, Suer, OamuntU Log, Med. 40, Joanuea Ainireas Kolben fehl agj Mariae-
vall. Log. Med. 41. Georgius Ptjtrna Brendel, MariaovalL Log* Mvd. 1708. 4ä. Jüaunea
GodefHdua St eil wag, Mergeatbcira, Log* Med. 43. Antonius Debler, Gamund. Hhetar.
Med, 44. Joannes Ferflinandua Gaab, Gamand. Snev. Med. Ell». 45. Jganuei SebatUantt*
Kolb, Gamund. Suev, Rhetor. Med, 40. Anguilinufl Maximilianns Lindtner, MariaevalL
Praaeo, Log, D, 1700, 47. Jofephui* Antonius Geiger- Elvae. Simv. M«iaphyfices auditor.
Med. 1710- 48, Joannes Mcndlc, Gamund. Suev, Log* Med. 49. Antonius Molitor, Sncv.
ElFge« Med. Log. 50. Joannes Georgias Nehcrj Gamnnd, ^\icv. Log, Med, 5L Joiuplius
Wezel, Siievns Gamund. Log, MetL 1711- ö2, Joannea Gcorgius Madalon, Elvac. Sueir, Theof,
Med. 53, Joannes Jofephus Stieklj Elvac, Suev. Theol. P. 51 Chriltophorus Pfeiffer,
Elvaa. Siiev. Phy9. Stiidiofus. Med. I7lä. 55. Jofepbus MoHtor, Elvac, önov* Theol. Mtd.
56, Leonardüs Wochcr, Snovuä Gamund. Med. Log, 57, Damianns Michael Suelmann, Mer-
gentheim. Log, P, ;jö. Jofcphns Cliviftophorus Ssirtorina, Mcrgcnttieim. Log. P. 59* Joannes
Jacübiis Jdporer, Gamund* Suev. The(d. Med. 1713t 60. Franciscua Antonius MayLöfer, Suev,
Gamund. inter Med.^Poeta, 1714- 61* Joannes Cooradus Stadler, Mergentheira. Thcol. Med,
62, Joannee Tobias fcJ c h e d el ^ Gamund. Suev. G3. Beatns Joaune,s Baptifta S e h w e i t z e r ^ Hotten-
bürg. Suev* Med, Log. 1715* 64, Gii^orgus Adamua Po Hak, Lngieus Mer^entbeim, Med. 65. Jo-
annea Franeiscua Petrus Haupt, i^peeiosavall. Med. G6. Joannes ChriTtophorus Jofcphus Roth,
Muriaevall. Pocta. Med. I71Ö, 67, Quintus Bartholomaeus Leiche nftengel, SS. Theol Stud.
Elvac. Suev, P. 68, Jofephas Melchior Kinder er, Elvac. Suev. Log. Med. 1717. 69, Antonius
Abele» Elvac, 8uev, Med. 70. Goor^uEj Eartholomacua Würner^ Mariaevall. ad Tuberam
Pranco. Med. 1718, 71. Joannes Mitdiacl SteUwaagj Mariaevall, Log. 1710- 72. Joannes
Jacobua Kugler, Mariaevall. Fi anco ad Tuberam. SS, Theolog* Stud. Med. tbrtunae. 73, Joannt?s
Cafparus llnber, Bottwil, Suev. Med. 74. Joannes Kicolaua Huberioh^ Igerfcbeim. Hhetor.
P. 1720. 7ö. Georgins Jofephus ChrifiianuB Jäger^ Mariaevall* Log, Med. 1721. 76, Georgias
Sebaftianus Stranbenmiller, Elvac, Suev. Phys- Med. 77, Joannea Philippus Soll er, Nicro-
fnlm. Phys. Med. 78. Philipp ua Petrus Fifchcfj Gamund. Suev. Med, Log. 79. Joannes Jo-
fephua M a r q II e t h , Marias v^i 11 , Log. M ed . 1 723* BO. Andreas M i h I m a i e r , G anjund. Sn i.' v.
Philofopb. Mag. Med, SS. Theol. Audit* 81* Joannes Antonius Doli, Gamand. Suev. SS* Theol.
Audit. 82, Joannes Frideneua K {> n i g, Elvac. Suev. Log. P. 1724- 83, Franeiscus Balthafarus !1 e r r 1 i-
kofer, Suevo-Ga mu n d - M e d . 1 725. ö 4. Fran ei scns J o fei d his B a u m h a u e r , S ue vo - G amund, Lo g^
Med. 85. Joannea GeüTgina Wagner, Suevo-Gamund, Log. Med, BG* Joannes Jacobus Hirfeh-
miller» Suev. Gamund. Log. Med, 87, Joannes Muntarbf, Suev. Gamand. P* 88, Georgius
Dominicas Jäger, Mergentheim. Log. Med. 89. Joannes Jacobus Geudle, Suevo- Gamund,
Log. Med. 90* Joamies Ferdinandus Weikhmann, Snev. Gamund. Log. Med, 172Ö, 91. Fran-
eiscua Aegidius Em er, Gamund. Suev. Metaphys. Stud* Med* 92. Joannes Wagner, Suev.
Gamund. Log. Stud. Med. 93. L*inrentfu3 Gaendle, Gamnud, Soev. Log. Stud. Med, 1727.
94. Joannes Hennen s Moli tor, Elvac. Phys. Med. 94- Joannes Chriftophoius VYinckler, Elvac,
Phys. P 1729- 96. Jofephus Antonitis Kayfer, Gamund. Suev, SS, Theolog. primi Anni Audit,
Med. 97. Jofephus Ignatiua Kloekher, Elvae, Suev. *SS. Theo!, primi anni And, Med, 98* Jo-
annes BaUhafar Ximmerle, Elvac. Suev* SS. TheoL primi aunt Aud. Med. 99, Antonius Schlecht,
Gamund. Suev, SS, Thcol. primi anni Aud. Med. lOo. Wulfgangus Sebaftianus Jegcr do
Jegersberg, Log, Gamund, Suev. Praenobilis, lOL Dominicas Baumbauer, Log. Suev. Ga-
mund, Med. 17S0. 102* Joannes Steinheil'er, J. U. Studios, Gamand. Suev. 103. Jacobus
Mihlmayr, Gamund, Snov, J. P. Stud. Med* 104, Joannes Evangelifta Hörnner, Gamund.
Suev. Log. Med. 105. Joannes Gcorgius Chriftiauua Falckner, Mcrgenlheim. Med* übet,
Jf>6. Aruoldas Jofephus Wilhelmus Falckner, Mergentheim* Med. 1781. 107, Fridericus
Jofcjihus K olb, Gamund. Sncv. Theol. Med. 106. Petrus Bomiuas, Gamund* Suev. Theol*
17S2. 109, Joannes Debler, Snev. Gamand, Log. Med* HO. Joannes Sebaftianus Eichinger,
Mergentheim. Log, Med* 1738- lil. Franeiseus Xaverius Jofephaa Stranbenmiller, Elvac*
Mctaphys* Med. 112, Hoehns Vetter, Gamand, Suev* P. Log, 113. Conradua Jofepluis Antonius
Springer, Mergenlhcim* Log. 17JJ4. 114. Jofephus Lidalneus Benedietus Stadler, Mergent
SS* Theol. Aud, P. 115, L, Joannes Petrus Mi netto, Log, Mergentheim. P* 116. Joannes
Franciscu.'» Mezel, MariaevalL Log. P. 1735* 117. Philippus Ädamus Antonius Veit, Mergent-
heim. Log* P. 1737* 118. Balthafarus Xaverius Cord an, Elvac. Suev, Theol. P. 119, Joannes
Salver, Elvae. Suev. Theol, Med. 1738. 120, Franc. Ant. Herzog, Theol, primi anni, Wil.
Suev. Med. 121* Joannes Jacobus H irfeb mül ler, Suevogamund. TheoL S, P. 1730. 122. An-
t^JuiuB S oller, Nieros-ulra. Med, PoeLa. 1740- 123. Franeiscus Jofephus Geif 1er, Elvac. Suev.
TheoL P* 174L 124* Franciscus Leonardas Sutor, Elvac Suev. Theol. [\ 1742. 125* Joannes
mm
TS Weber
Tliomaa Heiio, Marino valU P, 126, Liulovicua Vitiia Dioterieus Pfau, Mariaev^all. Log. P.
1748. 127. TraDciacus Antonius SUimpfle Elvae, Suev, Thcol. Smd, P, 128. Joannes Chri-
ftophorus Kicnhüffcr, Lcinzell. Suev* Log* 12^* Antonius Georgius Streblßj Nicrofuliu.
Med. Lüg,? 1744- 130. Franciscus Carulus GaöeDveit» Mctaphys. Mergentheim, Paup. 1744.
131. Franciacus Xa%'eriu3 Wagner, iSuevogaiimüJ, öS. Theul Stud. Med. 1745* 132, Juanntia
Adamuä Diez, Mariaevall. Lügicu». Med« 174S, 133« Antonius AluyJlns Btatiislaaa Zenshofer,
Elvae. Sucvua, Med. 134- Joannes Michael Mettmanni Neuler. Suev. Med. 13ö. Franeiecus
Jüfephus Villinger, Kotwil. Suev. 3 tiae conJit. 1049- ISt), Joannes Ant. Patr. Steinbacher,
Elvac. 8a ev. Med. S, 137. Joanueä Jakobus Eochlelchter, Hochenberg. Suev, Mad. S*
1750« 138. Joannes Antonius Wanner, Med. S. Theologiae Aud. Elvae- Suev, 139. Joannea
Cafpar US E m m e r t , Mari ae vaü. Log» Med . 140. Jacobua Petrua Wilibaldua Kirch mayer, Metgent-
heiin. Log, Mi^d. 141. Joannes Dehler, Log. Suevogamund. P, 1751. 142, Joannes Ign.
Melchior Brechenmacher, pro 2 do anno ThtoK Elvac, Suev. Med, 143, Joaunes Leonardua
Weidmann, Suevogamund. Poeta. Med. 1752- 144. Georgius Jacobus Brich, Mergentheiro,
Log. ? 145. Ferdinand na Mariette, KnpfercelL Poeta. 17593* 146. Joannes Andreas Neset,
üaniund. Suev. Jur. auditor. 1754# 147, Joannes Jacobns Mon tarbii, tSuevo-Gemünd, Log.
148. Cafparus Weil mann, Suevo-Gemünd. Log. IJoS- 149. Jofopliua Kühler, Nicrorulm. Poeta
1759. 150. Joiephua Benedictua Herr mann, Mergenthelm, in annum Stiuni Audit, Tneoh 151.
Franciscus Ludovions Margeth, Mergentheim, in ann, ätium And. Thool. 152. Petrus Antoniua
Heck er ^ Mergentheim. Thcol. 1. anni. 153, Joannes Oawaldus König, Murgentheim. Theo!*
1. anni* 154. Franciscus Baumann^ Elbang, Piieta, 1760, 155. Eufebius Matthaeua Handel,
üariaevalh 1769. 156, Tliaddaeus Veofcr, Elvac. Suev. Sacerdos, Jnris Cand* 15T. Jacob na
Ignatius Richardua Stehle, Elvac, Suev. Juris Cand, 168* Jgnatius Antonius Frueb^ Elvac,
Suev* Jur, Cand. 159. Franciscus Ignatiua Kilber, Schoentbal. Log. 1760, 160. Franciacue
Lavenagf Mergentheim. Jur. Cand. 16L Joannes Vitalis Chi d ins, Martenthal. Jnr. Cand.
177L 162, Aloyfius Emer, Elvac. Suev. TheoL 1772. 1C2 BaUhafar Einmert, Elvac. Theol.
1778. 104, Joannes Bapt, Dobler^ WaiTeralfing. Suevns, Juris publ, et cau, nat. et feud. Audit*
lö5. JofephuB Sprof Her, Uothenbac. Suev, inftitntionuin Cand. P. 177&. 166. Georg-ina Bracm,
KUwang. Jnftit,, jur. nat. et can. Cand. 1792# 167. Frauciscna Michael Dietz, Mergentheim^
Audit, Institut. 1785. 368, Ignatiua St rech er, Kapfenbnrg. Snev., in Imum annum InJ'tit.,
Jiia. nat. et Jus. cau frequcntans. 169* Joannes Nep. Schroff, Göttingenils Hegojua, Inftit.,
Pandeet, et Jan can. Stad, 1789, 170. Fridericus Bechdolff, Elvac. Suev. Theol. Audit, 1789.
171, Franciscus Bodenfehatz, Komburg. Poeta, 172, Franciscus Xavcrius Mefferfchmitt,
ELvac. Suev. Jur. Cand. 17U2* 173. Jofephua Seibold, Reichenbacenlla ^aus dem Gemündifchen
Gebiete", Jur. Cand. 174. Antonius Angele, Comburg, Log, 1793. J75, Xaverina Wöhr, Elvac
Suevusi. Jur. Cand. 1795. 176. Baltbafar Steinhard, Comhurg. Phya, Cand, 1797- 177* Jo-
fephua AloyfiuB Dicmer, Ellvac. Jur, Cand, 178, Jofephus Antonius Eggerthi Dondorf,
(Douidorf?) Snev* Jnr. Cand. 1801. 179. Jofephns Woigand, Marckelsheim.
Einige lind nicht mit Sicherheit ala Württemberger zu beftimroen, da gleichlautende
Orte fich auch in Bayern, bez i eh ungs weife Baden finden. So:
1684 Leonhardus Pendl Oirfchav., poeta. — 1685 Joannes Phiüppus Lipp Kottenburg, ftud.
mor. Med. — 1714 Franciacna Antonius Sper! Erfing. Log, Med. — 171 i Franciacua Maximi-
lianua Sperl Erilng. Med, — 1721 Vincentius Nicolaus Evonc Beiir, Theol. Med, — 1743
Joannes Franeiscus Xavcrius Bez Waldftoettenns. J, U. stud. Med. — 1752 Fridericus
Reinhard Wohfigenfis (WölTingen) Poeta.
So vielleicht noch mehrere, *)
Mit dem allgemeinen Ausdruck Suevus und dgl. Und bezeichnet und deshalb ebenfalls
nicht beftimmbar:
1707 Jofephus Dominicus Hummel fuev. Log. Med.
1710 Joannes Marti nus Trucken milier fuev. Log. Med. — 1740 Antonie Schedcl fuev, Hura.?
— 1801 Aloys Kicuinger, Mediziner aus Schwaben. 10* Dez,
Abele, A, 69.
Angele, A. 174.
Alphabellfalies Regifler,
Banmaun, F. 154.
Baumhauer, D, 101,
Baumhauer, F. J* 84.
Baur, G, 10,
') Antonius Dehler Gamund, Nr* 43 ftammt nach Vergleichung mit feinen Namena-
vettern fub, Nr. 109 und 141 aus Schwab, Gmünd,
•^^
Wlrttembörger auf der Bamberger TJniverfitlt,
79
Bech<1olif, F. 17a
BJetzgur, l\ S3.
Bndenfclialz, F. 171,
Boiiimas^ G. 108.
ßorrmann, J, B, löO.
Braem, G. 166.
Brechen tu acher^ J. Jg. M. 142»
Btende!, 0, P. 4L
Brich, G, J. Ui.
Buckh, J. Chr. 21.
Bulch, J. a 4.
Cervna, L. 13,
Cludius, J. V. 161.
Cordan, B. Ä. 118,
Bebler, A, 43.
^ J. 109.
. J, 141.
Diemer, J. A. 177.
Diez (Uietz), F. M, 167.
„ J. Ä. 132.
Döbler, J> B. 164,
Doli, J. A. 81.
:Eggerth, J- A. 178,
Eichinger, J. Ö. 110.
Emer, A. 1Ö2.
, F. A. 91,
Emmert, B. 163.
J. C. 139,
Faickner, A. J. W. lOG.
J. G. Oh. 105.
Filcher, J. M. 3j.
Fh. F. 78.
Frank, J. M. 16.
Frueb, J. A. 158.
Oaab, J. F. 44.
GaJTcnveit, i\ C. 130.
Geiger, J. A. 47.
Geister, F. J, 123.
Gendle (Gaendle), J. J. 89.
Uandd, E, M. 155.
„ J. P. 20.
S, H, 18.
Hartmani], J. 22.
Haupt, J. F. P. 63.
Hebenftreit^ A. 2,
Hecker, P. Ä. 152.
Heiiu, J. Th. 125.
Herrlikofer, F. B, 83.
Herzog, F. Ä. 120.
Hirfchmitler, J. J. 86.
J. J. 121.
Hochleichter, J. J, 137«
Boro, J. 86.
Hoenmer, J, E, 104.
Huber, J. C. 73.
Huborich, J. N. 74.
Jaeger, G. D. 88.
G. J. Chr. 75,
Jeger fle Jegersberg, W. S. 100.
Kayfcrj J, A 96.
Kienhöffer, .T, Ch, 128.
Kilber, F. J. 153,
Kirchmayer, ,J. G. W. 140.
Klockher, J. J. 97,
Knaupp, J. G. 19.
Kttching, M. 29.
Kolb, F. J. 107.
, J, S. 45.
Kolben fehl Ag, J. A. 40.
Köhler, J. 149.
König, J. B. 12,
„ J. F, 82.
, J. 0. 153,
Kraift, G. ^4.
Kugler, J. J. 72.
Lavenag, F. 160.
Leichenitongel, Q. B. 67,
Ljniltiier, A. M. 46.
Madalon, J, G. 52,
Mariettt;, F. 145.
MarqucUuMargetb), F. L, 151.
J. J. 79.
Mayer, Ph, J. 38.
Mayhüfer, F. A. 60,
Mclkel, G, A, 33,
Mcndle, J. 48.
Mefferlchmitt, F. X. 172,
MettmanQ, J. M, 134.
Meyrer, J. G. U.
Mt^zel, J, F. L. 116.
Mihlmayer [*mair), A, 80.
J. 103.
Miller, J. 27.
Minetto, L. J. P, 115.
Molitor A. 49.
„ J. 55,
„ J. A. 91,
Mofer, B. 1.
Muntarbi (Moiitarbii), J. 87.
J. J. 147.
Hcher, J. G, 50,
Nezel, J. A. 146,
Pfau, C, V, D, 126.
Pfeffer, J. J. 30.
Pfeiffer, Cli. Ö4.
Pfifter, J. J. 37.
Püllak, G. A. 64.
Potli, J. E. 3,
BaiDminger, J. M, 17.
Reichart, J. E. 15.
Riech, J. 9.
Riiiderer, J, M. 68.
Roth, J. Gh. J, GG.
Salier, J. 119.
Sartorius, J. Ch. 58,
öchedet, J. T. 62,
Schlecht, Ä, 99.
J. B. 32,
Schroff, J, N, 169.
Schwartz, J. S, 7.
Schweitzer, B, J. B. 63,
Seelmann, D, M, 57.
Seibüld, J. 173.
Simon, A. 6,
Soller, A. 122.
« J. Ph, 77.
Sporer, J. J. 59,
Spreßlerj J. 165.
Springer, C. J. A. 113.
Stadler, J. C. 61,
J. U. B. 114.
Stahl, J. Ch, 31.
Stehle, J. J. R. 157,
Steinbacher, J, Ä. P. 136,
Steinhard, B. 176.
Steinhcifer, J. 102,
Stellwag, J. G. 42,
J. M. 71.
Stkkl, J. J. 53.
Stör, J. J. 25,
Straubenrainer, F. X. J. 111.
G, S, 76,
Streble, A. G. 129.
Strecker, J. 168.
StmnpIT, J. K. 8.
Shiinpflc, F. A. 127,
Sator, F. L. 124,
Ulrich, L. 5.
Yeefer, Tb, 15Ö.
Veit, Ph. A. A, 117.
Vetter, R. 112.
Villinger, F. J, 135.
Waehtbauer, J, 28.
Wagner, F, X, 131,
. J. 92.
J. G. 85,
Wandel, J, A, 34,
Wanner, J. A. 138,
Weickhraann, J, F, 90.
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»^p«^
80
Boffert, Zur Gefcbiehte der Knnft in Franken.
Weiland, J. 179*
WetdiDaQti (Wcittmami), C. 148.
J. L, 143,
Wezel, J. 51.
Wingert, Pb. 26.
AmiiclishanleTi 13.
Anitzefl 28.
Eieringen 10«
Euchau 86,
Dcggingen 17, 19.
DonzdQTf na
l.Uwaogen 1. 6. 24. 25, 4L 49,
52, 53, 54. 55. 67. 68. 69.
76. 82. 94. 95. 97. 98, 111.
1J8. lia 123. 124. 127. 133.
136, 138. 142. 154, 156, 157.
15a 162. 163. 166. 17a 172.
175. 177.
Omütid 12 2L 22, 23. 26. 31,
32- 34, B5, 37. 39, 43, 44,
45. 48. m. 5h 56. 59, GO,
Wineklcr, J, Ch, 95.
Wacber, L, 56.
Withi\ X. 175,
Wörncir, G, B, 70,
RegKUr nach den Heimatsorten*
62. 78, 60. 81. 83. M, 85, i
86. 87. 89, 90, 91, 92, 93, !
96, 99, 100. 102. 103. 104. '
107. 108. 109. 112. 121, 13L
141. 143, 146, 147, 148,
GQttiDgon 169,
Hohen berg 137.
Igeraheim 14, 74p
Kap fen bürg 168,
Komburg 171. 174, 176.
Knpferzell 1^5.
LeiDzell 12B.
I Markelsbeim 179,
Meigcnfhcim ( Mari aev alba) 3,
4, 5. 7. 8. 9, 10, 11. 15. 30.
I 33, 40. 4U 42. 46, 57, 58.
Zeller, J, P. 39.
Zensbofcr, A, A, St, 133.
Zlmmcrle^ J^ B« 98.
Zorn, C, 14.
61. 64. 66. 70, 71. 72. 75.
79. 88, 105. 106, 110. 113.
114. 115. na 117. 125, 126.
130, 132—139. 140, 144, 150,
15L 152. 153, 15Ö. 160. 161.
167,
Neckarfiiln] 18. 20. 77, 122. 129.
149.
Neubanacn 38,
Keuler 134,
Reicbeabach 173.
Uötbeiibanb 165,
Rotten bürg 63.
Eottwcil 73. 135.
ScbüDtbal 2. 65. 159,
Wafferal fingen 164.
Weil 120,
Zur Oercli teilte der Kuoft in Franken.
1. Im Jahr 1497 beftellte Graf Kraft von Uobenlohe Mathes Zimmermann von Hcrren-
thierbach zu feinem Werkmeilter. Sein Gi^balt betrug jährlich: 4 Malter Kern, Tucb äu einem
zweifaeiien Winterrock und eine Kappe iu der SoniicnfarbCj von Kathedra Petri 22. Februar bis
St. GalH 16. Okt. tagl. 24 Pf„ von St Galli bis wieder Kathedra Petri 16 Pf, Von den Werken
Mathca Zimmcrmanna ift bis jetzt nicbts bekannt. Aber, daß er bei Graf Kraft viel galt, und
daß Kraft darauf bedacht war, mit Eilfe von Zimmermann das Baugewerke in der Graffchaflt
KU hüben und eine fefterc Verbindung deJTelben zu fchaflTen, feheint eine weitere Notiz zu bc*
weifen. Im Jaiir 1499 ftiftete Graf Kraft eine Bmderfcliaft der Zinmjerloute In der ganzen Graf-
fchaft^ welche auf St, Margaretentag ilireu Jahrestag in der Pfarrkirche zu llerrcnthierbaeb
feierp follte. (Diefe Notizen, welche ich fchen vor mehreren Jahren gefammeU, leider ohne Queifeu-
beleg j habe ich wahrfcbeinlich aus dem Befcboidbucb Uerrn Kräftig fn dem gem. HauBarchiv
zu Oehringen). Die Gründung der Brnderfchaft hatte ficher nicht nur kirchliche Bedeutung.
AIä Haupt der Bruderfcbaft dürfen wir ohne Zweifel Mathes Zimmermann anfehen. Denn nur
fo erklärt fich die Wahl von Herrentbierbach, eines kleinen Pfarrdörflcins ebne Verkehr. Aller-
dings lag Herrentbierbacb ziemUeb im Mittelpunkt der alten Grafi'ebaft zwifchen Oebringen,
Jni^ellTn^'en, W^eikersbeim, Kirehberg (damals verpfändet), Langenburg, Waidenburg, aber die
Pfarrkirrhe war ziemlich jungen FJatums^, die von Billingsbach oder Ettenhaufen waren jeden-
falls älter und bedeutender und hatten die Grafen ebenfo zu Patronen^ wie ITerrentbiorbach,
während die Kirchfätze der benachbarten ÜHe in andern Händen waren. Aber Herrenthierbach
war die Heimat des gräflichen Werkm elftere, G. Böfrert»
i. m f I II ii^ u
81
Die urfprUngliche Verfafrung des SchwäbifcKen Bundes.
VoD Dr. F« W agner f Oborkbror am K, Fnedr.-Wilh.'Gymnariutii m Berlin.
Nachdem vielfach Tchon über die Gründung des Schwäbircliei] Bundes^) gehandelt worden
iftf dHrffo die Hoffnung, dicfo Frage endgittig lüfen zu können, ohne Auffindung neuen Materials
(neileicht über den Reichstag von 1487) aufzugeben fein. Aber am Ende ift es^ da jcdenfuDe
der AbfchluÜ des Bundes nur nl^ letztes Glied einer langen Entwicklungsreihe zu betrachten ift,
wenn auch nicht gleichglltigj fo doch nicht ausrchlteßlich wichtig, ob der Graf Haug von Wor^
denberg, Bcrthold von Mainz oder der römifche KCiuig MaKimillan den Auftoß dazu gegeben
habe. Es ift mindL^ftuuB ebenfo nothwendig, an der Hand des urkundlichen Materials die inneren
Verbal tniffe des Bundes klar zu legen^ um über die Bedeutung desfelben für die Entwick-
lung der ßeichsverfafTung dn Urtlieil zu gewinuen. In der nachfolgenden Studie wird nicht nur
das bei Datt und Klitpfel vorliegende gedruckte Material vcrwertbet^ Jondem es werden auch
noeh die umfangreichen Sammlungen des Bamberger Ärehivs heraugezogeu 'j.
Die Grundlage, auf der Graf Hang von Werdenberg mit vieler Noth und Milhc den
Bund zu Stande brachte, war weder neu noch ungewöhnlich. Es gibt unter den 34 Artikeln
des erftcn Bundesbriefes wohl fch wer lieh einen, der Tieh nicht in diefer oder jener der früher ori
Ritter- oder Städte ei nungen meift würtUch nach weifen ließe. Aber wenn auch die einzelnen Bu-
Stimmungen durchaus dem Herkomuieu entfprachen und Hch in den SondeTbüniinilTeu allmähliclj
normativ ausgebildet hatten, fo verHith doch die Zufammenfairung einen fchöpferifchen Geift.
Zunächft war es neu und hochwichtig, dafi Adel und Borger, die Och fonft fchvoff genug gegen-
überftanden, für Iftngere Zeit Och nieht zur Durchführung einer Fehde gegen einen gemeinlamcn
Bundj fondern zum Schutz des Landfriedens verbanden. Sodann machten die Ritter denjenigen
Reichs ftädten^ mit denen fre in Einung traten, das Zngeftändnis der Gleichberechtigung in Bezug
auf Orgaujfation , Aufnahme neuer Mitglieder, Austrägalgerichte und Benterecbt. Fem er wurdts
das Recht der Selbfthilfe, das fogar Im Frankfurter Landfrieden (wenn auch befehrankt) noeh
anerkannt worden war, hier durchaus aufgehoben* Und wenn fonft bei derartigen Einnngen nichts
üblicher war als eine Anzahl von Ausnahmen zu ftatntrcn, fo fehlen fie hier anfange voilfüindig.
Bei den früheren einfeitigen StMtebünduinren \yar es nach und nach üblich geworden^ den mitch-
tigeren und größeren Bundeegliedevn mehr Stimmen einzuräumen als den minder beduutenden;
hier ftehen dagegen alte einander gleich. Dail eine fo ftarkc Vereinigung im Slande fein mußte,
ein ganz anderes Heer aufzubringen als die früheren Rit (erblinde oder Stfidteeinungen^ liegt auf
der Hand. Daher bezeichnet diefer Schwäbifehe Bund, fo wenig er in Bezug auf einzelne Ver*
faDTungsbeftimmungen aus dem damals üblichen Rahmen heraustritt, doch gleich bei feiner Ent^
ftehung einen wefentlieheu Fortfchritt Alan könnte ihn als den Verfuch bezeichnen, der zer-
riilTeneu Landfchaft Schwaben auf föderativem Wege eine den Landfrieden durch aufehnliche
Machtmittel fichernde Organifation zu fehaffen, wie r^Q benachbarte Gebiete auf dem Wege tcrri-
tonaier ZufammcnfafTuug bereits gefunden hatten. Damit ift eine Anlehnung an das Vorbild der
Schweiz angedeutet, und wenn keine Fürften Aufnahme gefunden bJitteu, möchte die Entwieklung
4eB föderativen Elements eine den dortigen VerhaltniH'en cntfprechende geworden fein. Freilich
konnte man, da gerade die Stildtc durch den Antrieb der Ritterfchaft gewonnen werden folUeu
und diefe befonderen Werth auf den Anfehl nß aller fehwSbIfchen Rcichsftände legten^), die
Fflrften nicht ganz bei Seite drängen. Aber urfprünglich war es nur ein DefenllvbÜndnia der
*) VgL darüber Vierteljahrsh. 11, 226 ff,, — hinzu kommt meine Abhandlung; Die Auf-
nahme der Fräukifchen Hohenzollcrn in den Schwäbifchen Bund, Progr, d. K* Friedr-WiMu-
Gymn. zu Berlin 1880.
*) Ausfuhr lieber habe ich darüber Rechenfchaft abgelegt in den Forfeh. zur deutfchen
Gefch. Jahrg. 1882 Heft 2.
^] Datt de paee imperli publica p. 280.
82 Wagner
Rittergefellfcbaft vom Georgenfchilde und einer Anzahl fchwäbifcher Städte zu gegen feitiger
Hilfeleiftung bei Vergewaltigung und Angriffen. Und fo felbftändig traten die beiden vertrag-
fcbließenden Faktoren neben einander, daß die Bittergefelirchaft neben den allgemeinen Ein-
richtungen, die He mit den Städten zugleich annahm, noch ihre von früher her beftehenden be-
fonderen aufrecht erhielt Sie fühlte wohl, daß fie, um nicht zu viel von ihrem EinflulTe zu
verlieren, erft recht einig fein muffe. Daher behielt Re auch ihre Eintheilung in 4 Kantone mit
je einem Hauptmann und einigen Käthen an der Spitze bei') und fo weit überwunden war die
Abneigung der StUnde gegeneinander doch noch nicht, daß jeder einzelne Ritter ßch im Bunde
mit den Städten ftehend gefühlt hätte ; nur als Korporation waren He mit jenen in eine Einnng
getreten, welche, von wenigen Beftimmungen abgefehen, eher einer Fortfetzung und Erweiterung
ihres alten Bündniffes als einer Neubildung ähnlich fab. In Folge deffen wurden auch alle Prä-
laten, Grafen und Ritter, die dem Schwäblfchen Bunde iich anfchloffen, einem diefer Kantone
zugetheilt, ja felbft die Städte in derfelben Weife gegliedert *). Früher hatte die Georgenfchild-
gefellfchaft neben den Hauptleut^n der einzelnen Kantone 7 Räthe und einen gemeinen Haupt-
mann gehabt; ftatt deren wurden nun 9 beftimmt, trotzdem bei der Viertheilung gerade die
Wahl von 9 Räthen einige Schwierigkeit verurfachte. Außerdem mußten die Räthe nunmehr
fchwören, nicht das einfeitige Intereffe ihres eigenen Standes, fondern das Gemeinwohl beider
Stände zu fördern. Darauf befchränkten fich im wefentlichen die Neuerungen. — Diefer feft
gefugten und feit Jahrzehnten wirkfamen und bewährten Organifation gegenüber mußten auch
die Städte daran denken, zufammenzuhalten und als Korporation aufzutreten. Man findet nicht,
daß bei ihnen eine ähnliche Sonderverbindung zu Stande gekommen wäre, wenigftens fehlen
außer dem Hanptbriefe, den He ebenfo wie die Ritter ausftellten, anderweitige Urkunden, durch
welche Re fich unter einander verpflichtet hätten. Deren bedurfte es auch wohl weniger, da fie
in der That von ihren gemeinfamen Kämpfen auf den Reichstagen her an ein leidlich feftes Zu-
fammenhalten gewöhnt waren. Die zahlreichen befonderen Städtotage, welche während der
Dauer des Bundes abgehalten worden find, zeugen auch ohnedies von dem lebhaften Gefühl
eines gemeinfamen Intereffes.
Es ift alfo nicht eigentlich ein Bund vieler kleiner Einzel exi ftenzen , die ohne ihn ihr
Dafein nicht zu friften vermocht hätten, nicht eine dem Staatsgedanken verwandte Idee, die
hier verwirklicht worden wäre; fondern der Schwäbifche Bund ift anfänglich nur die nicht einmal
fehr enge und fefte Verbindung zweier an und für fich lebensiähiger Faktoren, welche durch einen
augenblicklichen Nothftand veranlaßt fich an einander anlehnen, um Front und Flanken gemeinfam
zu vertheidigen. Dabei ift gleich von vorn herein eine zeitliche Befchränkung ins Auge gefaßt
worden : nur fo lange die Grundlage, auf der man den Bund errichtete, der Frankfurter 10jährige
Landfrieden, dauerte, fchien man zufammenhalten zu wollen. Als nun diefer Landfrieden in
einen ewigen verwandelt wurde, war man weit entfernt, dem entfprechend nun auch den Bund
fUr immer abzufchließen ; im Gegentheil, man verkürzte bei der erften Erneuerung die Dauer der
Verpflichtung auf 3 Jahre. Dies alles beweist , wie die Bundesmitglieder felbft nicht ficher dar-
über waren, ob ihre Intereffen fehr lange gemeinfam fein und ob der Bund ihren Bedürfhiffcn
entfprechen würde. Alfo war auch der Abfchluß diefer Verbindung, wie alle Staatshandlungen
der damaligen Zeit, mehr eine Befriedigung lokaler Intereffen und zeitweiliger Verhältniffe als
ein Aufgeben kleiner Gefichtspunkte zu Gunften eines größeren Ganzen, der Landfchaft oder
des Vaterlandes; daher ift auch das Markten und Feilfchen um die Rechte und Pflichten in dem
neuen Bündnis fehr begreiflich. Es bedurfte der ganzen Klugheit des Grafen Hang von Werden-
berg, um nach längeren Verhandlungen eine Verftändigung darüber herbeizuführen. Das endlich
zu Stande gebrachte Bundesftatut trägt den Stempel diefer feiner Entftehung an fich: es
ift ein Kompromiß, deffen Beftimmungen nicht durchweg klar und deutlich waren, fo daß
fpäter mehrfache Interpretationen nothwendig wurden; auch find die Abmachungen keineswegs
fo voUftändig, daß nicht nach und nach noch mannigfache Ergänzungen hätten hinzugefügt
werden muffen. Seinem Hauptinhalte nach zerfällt dicfes Inftrument in Artikel über Bundes-
behörden, deren Unterhalt, Abftimmung, Verpflichtung zum Amtsgeheimnis; über Austrägal-
*) Während früher nur 3 Kantone erwähnt werden, fcheint 1482 eine Erweiterung der
Gefellfchaft, welche eine neue Eintheilung in 4 Kantone nothwendig machte, erfolgt zu fein.
Pfifter Gefch. Schwabens V, 281. Würdinger II, 124.
*) Ueberlingen, Lindau, Ravensburg, Pfullendorf, Wangen, Isny gehörten zum Kanton
Hegau und Bodenfee ; Ulm, Biberach, Memmingen, Kempten, Leutkirch, Kauf beuren, Giengen zum
Kanton an der Donau; Nördlingen, Dinkelsbühl, Gmünd, Hall, Aalen, Bopfingen zum Kanton
an dem Kocher; Reutlingen, Weil und Eßlingen zum Kanton am Neckar. — K. Hansarchiv
zu Berlin.
Die urfpr angliche YerfafTung des Schwäbifchen Bandes. Sit
gerichte bei Streitigkeiten der Bandesmitglieder nnter ciminder; über gegenfeltfgo Hilfe
bei Gerichtsverbandiungen, Streitigkeiten, Fehden mit Nichtraitgliedern ; über die Dauer de»
Bundes; über Aufnahme neuer Mitglieder. Im Folgenden foU nach dief^n GelTchls-
punkten ein Abriß der Bundesverfaffung verfucht werden*).
Dem Grundcharakter des Bundes gemäß war die Leitung desfelben eine dunliftirche^).
Die 4 Kantone der Rittergefellfchaft wählten einen gemeinen Hauptmann, dem f^^ldclibe recht igt
ein von den Städten gewählter zur Seite ftand. Für den Fall, daß Cie uneins warun, entfchied
das Loos. Sie hatten eine adminiftrativo und exekutive Gewalt, aber nicht ohne betondere Er-
mächtigung eine militärifche. Demzufolge beriefen Cie die Bundesverfammlungen, nahmen die
Klagen über Befchädigung der Bundesmitglieder entgegen und forderten Genugthuung von den
Feinden, ehe gegen diefelbou eingefch ritten wurde; auch den Cenfus bereiteten fie vor. Somit
wohnte ihnen nicht die höchfte Gewalt im Bunde bei; fie waren nur die Vorfitzenden der ent-
fcheidenden Behörde, des Bundesrathes. Zu diefem wählte der Adel 9 Mit^litder, ebenfo
viele die Städte. Zum Hauptmann oder Mitgliede des Bundesrathes konnte derjenige, welcher
früher verfchworen hatte als Schiedsrichter aufzutreten, nicht gewählt werden; die einzige Be-
fchränkung des paffiven Wahlrechtes. Die Zahl der Bundesräthe follte ftets auf der feftgereUten
Höhe erhalten werden; wenn durch Tod, Krankheit oder aus anderen Urfachen eine LItcke ent-
ftand, war r\Q binnen Monatsfrift auszufüllen. Da aber diefe Aemter blos gelegentlich verwaltete
Nebenftellungen waren, durften die Ritter wie die Bürger an Stelle eines verhinderten Mitgliedea
einen andern Abgefandten mit gleichen Rechten abordnen. Hauptleute und Räthe hatten eidlich
zu geloben, das Wohl des Ganzen zu berückfichtigen, und mußten für die Bundesgefchäfte ihrer
fonftigen Verpflichtungen enthoben werden. Entziehen follte fich diefen Ehrenamtern kein Ge-
wählter. Die Kompetenz des Bundesrathes war eine theils befchließende, theils richterliche. Er
hatte über fchleunige Bundeshilfe, Verhandlungen mit anderen Mächten, Vertheilung der Bundes-
laften, Aufnahme neuer Mitglieder aus dem Adel oder den Städten (mit Ausnahme der ^Fürfteii^
fürftmäßigen herren oder mächtigen communen") zu befinden und aus ihm wurden die Scbiedä-
gerichte zur Beilegung der inneren Streitigkeiten von den Parteien beftellt; aus ihm wurden
auch die Gefandten entnommen. Wenn Stimmengleichheit herrfchte, entfchieden die Hanptletito
und, wenn auch diefe fich nicht einigen konnten, das Loos. üebrigens trat fehr häufig Jlitter-
fchaftsrath und Städterath kurienweife geiondert zu Berathungen zufammenj ja vielleicht war
es Regel, daß fie getrennt verhandelten und fich über ihre BefchlüITe nur Mitthei hingen machten*
— Wenn dies fchon fehr an die deutfche Reichs verfaffung anklingt, fo wird man fich den
dritten Faktor, die Bundesverfammlung (Manung oder Mannung) durchaus nach dem Mufter
eines Reichstages, wie er fich damals eben ausbildete, vorzuftellen haben. Da traten die Haupt-
leute (oder auch kaiferliche KommilTarien) mit Propofitionen auf; man befprach diefelben inner-
halb der Kurien (Bänke), verfaßte darauf eine Antwort, aus der dann ein Abfchied Lervorgieng,
Die Einzelheiten der Verhandlungen und Abftimmungen entziehen fich der Keimtoia; auch die
Berechtigung zur Theilnahme läßt ficb des Näheren nicht feftftellen. Nur die eine Bemerkung
ift erlaubt, daß die Städte bei diefer allgemeinen Verfammlung fämmtlich durch ilive Hotfchat^en,
die aus mehreren Mitgliedern beftehen konnten, vertreten waren. Zur Kompetenz diefer Ver-
fammlung gehörte die Aufnahme der oben ausgenommenen Fürften, fürftmäßigen Herren und
mächtigen Kommunen, die BefchlußfafTung über die eigentliche Kriegserklärung, Stell ur^g der
Bundeskontingente und Geldbewilligungen. — Wenn die beiden Bänke einer Bundt^sveriammlung
fich nicht verftändigen konnten, fo wurden Ausfchüfle gebildet (z. B. ein Obmann, der im Nolh-
fall durch das Loos beftimmt wurde, nebft fechs Beifitzern), denen die Entfcheiduni^ übertragen
wurde. Wie für den Bundesrath galt auch für diefe Verfammlung das Gebot ftrengfier Ver-
fchwiegenheit. — Oefters wurden auch befondere Ritter- oder Städtetage abgehalten. — Die
Koften, welche durch das Zufammcntreten diefer Körperfc haften verurfacht wurden, hatte jeder
Stand für fich zu tragen.
Außer diefen gemeinfamen Bnndesbehörden gab es für Ritterfchaft wie für Stlidte noch
befondere ftändifche Organe.
Während das Bundesftatut in Bezug auf die leitenden Behörden fich auf die allernotL-
wendigften Beftimmungen befchränkte, fo daß manche fich aufdrängende Frage unerledigt bleiben
muß, regelte es dagegen das Verfahren bei Schlichtung der Streitigkeiten zwifchen den Bundes-
mitgliedern bis in alle Einzelheiten hinein. Kein Wunder: jene Beftimmungen hatten nur ein
*) Dabei ifi; der Text bei Datt S. 281 ff. benützt worden.
') Freilich „foUen foUich unfer hauptleut von uns baidfeits geordnet als ain Manu
haißen und fein*". Datt S. 288.
84 Wagner
fchwaohes Vorbild in der Organifation der Georgenfchildgefellfchaft; diefe finden Hch in allen
Farften-, Adels-, StädtebttndnilTen der damaligen Zeit; jene konnten fich erft aus Erfahrung und
Bedürfnis entwickeln; diefe lagen bereits reich entwickelt vor. Von größter Wichtigkeit waren
beide Funkte; auf zweckmäßige Organilation wie auf kräftige Handhabung des Friedens im
iQnern mußte die Stärke des Bundes gegründet werden.
Im Rechtsverfahren galt der Grundfatz : actor rei forum sequitur d. h. der Kläger geht
vor die Gerichtsftätte des Beklagten. Hatte aifo ein Mitglied der Ritterfchaft Klage gegen eine
Stadt zu erheben, fo bildete Hch das Schiedsgericht derart, daß der Obmann von dem Kläger
aus dQu Bundesrathsmitgliedem der Städte (einfchl. des Hauptmanns) gewählt und dann von
beiden Parteien gleich viel Beifitzer gegeben wurden. Beim umgekehrten Falle wurde der Ob-
uiaiiu aus den Ritterfchaftsräthen entnommen. Der Obmann fetzte binnen Monatsftrift einen
Termin zur Verhandlung an. Gegen den erfolgten Rechtsfpruch wurde nur dann die Berufung
zugtdaJTcn, wenn die damit unzufriedene Partei vor dem Obmann einen Eid ablegte, daß He,
nif-ht nm die Sache zu verfchleppen, fondern aus GewilTensnoth die Appellation ergriffe und daß
Jlü im Falle abermaliger Zurück weifung der Gegenpartei die durch die Berufung verurfachten
K ölten erftatten würde. Bei den Städten mußte die Majorität des Rathes diefen Eid fchwören.
Leider verräth keine Andeutung, wohin die Appellation zu richten war. — Von diefem doch
iinnR^rhin außerordentlichen Gerichtsverfahren waren ausgefchloITen : die Klagen gegen die Hinter-
fiißet], die Klagen auf Grund von Schuldfcheinen, ferner Erbftreitigkeiten, Leben- und geiiltliche
Sachen; diefe alle blieben dem gemeinen Recht unterworfen. Wenn das Loos fchon bei dem
Zwieipalt der Behörden zu entfcheiden hatte, fo findet es auch hier eine natürlich fehr befcbränkte
Anwendung. Bei den Beftimmungen über die Beftellung eines Obmanns konnte es leicht zum
Streit darüber kommen, wer Inhaber eines Gutes oder wer Kläger bezw. Beklagter fei. Die
Entieheldung diefer allerdings wichtigen Vorfrage wurde einem neuen Schiedsgericht, beftehend
aus einem Obmann und gleich viel Beifltzem von beiden Parteien, übertragen. Diefer Obmann
nun l'oUte dadurch befbimmt werden, daß jede Partei drei Männer vorfchlug;. konnte man Heb
Über keinen Obmann aus diefer Lifte vereinigen, fo beftimmte das Loos, welche Partei aus den
von der Gegenpartei vorgefchiagenen drei Männern den Obmann zu wählen hätte. Diefe Bei-
fpiele werden genügen, um zu zeigen, theils da/i die Gerich tsverfaffung des Bundes doch ähnlich
unbeläilflich ift, wie die politifche, theils daß man fich dabei noch ganz auf dem Boden des
deiitjVbea Rechtes bewegte. Ein Artikel war ausdrücklich gegen die Anwendung „frömbder
üder ;ini51endifcher geiftlicher oder weltlicher" Rechte gerichtet; es wird dabei fowohl an die
Vdiiiif^orichte wie an römifches Recht, vielleicht auch an die Anfprüche der kaiferlichen Land-
gerichte, welche die Neigung hatten ihren Sprengel möglichft weit auszudehnen, zu denken fein.
Aber Dicht blos die rechtlichen Beziehungen der Mitglieder unter einander, fondern auch die-
jeni^^en zu Nichtmitgliedern fuchte man wenigftens in einigen Punkten zu regeln*). Hierher ge-
hiirteri die Beftimmungen, daß auch Fremden „an billigen Enden" nach dem Gutbefinden der
HiLU]rtleute und Bundesräthe Ehr und Recht gewährt werden, ferner daß bei fremden Schieds-
gerieliten kein Bundesmitglied gegen das andere ftehen, endlich daß Niemand im Bunde die An-
fpriU'he eines Fremden gegen Bundesverwandte aufnehmen oder an fich bringen follte. Geleit
durfte nur mit Bewilligung der Hauptleute zu gütlichen Verhandlungen den Bundesfeinden be-
willigt werden.
Ein freundliches Einvernehmen unter den Mitgliedern des Bundes follte fich dadurch
bekunden, daß fie einander gegen Feinde beiftünden, als wenn es ihre eigene Sache wäre; zn-
näebit bei plötzlichen Ueberßlilen und Befchädigungen, auf frifcher That mit ganzer Macht, wie
der I.andfriede bereits vorfchrieb. War dadurch die Verhinderung eines Unrechtes nicht ge-
lungeTif fo hatte der Hauptmann, deffen StandesgenolTe befchädigt worden war, Genugthnung zu
verlangen; wenn diefe verweigert wurde, fo befchloß der Bundesrath über die zu ergreifenden
Maürogeln, erließ eine Abfage, ordnete vergeltende Beutezüge an, belagerte den Feind, ftellte
für die gefchädigten oder bedrohten Bundes verwandten Schutzmannfchaften auf oder befahl den
fürtdiitiernden „täglichen Krieg". Erft wenn aus folcher Fehde fich ein größerer Krieg zu ent-
witkelu drohte, mußte die Bundesverfammlung zur Befchlußfaffung darüber einberufen werden.
Felkde wie KriegsfÜhrung gefchah auf Bundeskoften, bis der Bundesrath die Genugthnung f&r
LTfroiclit erachtete. Die eroberten Schlöffer wie die gemachten Gefangenen ftanden dem Bunde
^u. Während auf diefe Weife ausreichend für den Schutz und die Sicherheit der einzelnen Mit-
^) Der betreffende Artikel bei Datt ift nur zu verftehen, wenn man auf Klüpfel Urkunden
£. Gefi^b. d. fchwäb. Bundes (Vergriff der Aynung) l. 1. zurückgeht.
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HF
""^^■T'^W^ : II < . . I m
Die urrprungliclic VerfaiTung des Bchwäbifchen Bundee, §&,
glieder geforgt zu fein fchteu, lag es fdbftredend nlclit in der Äbiicht dor Begründer, denfelben
bei ADgriffskriegen Hilfe zu 1 elften f diefe unternahm man vielmehr auf eigene Gefahr.
Zu den befonderen Verpflichtungen, welche der Bund auferlegte, gehürtc mm noch,
daß kein Mitglied Leute mit Eigengiltem In Schutz und Schirm nehmen durfte, ohne daß Och
diefclben dem Bunde verpflichteten, da fon ft dnfeitige Laften fiir den letzteren entftaDden wÄren.
Die Dauer des Bundes verhältnifros wurde znnächft, dem Frankfurter Landfrieden out-
fprechend, auf 8 Jahre (1488—^6) feftgefetat Starb ein Mitglied vor Ablauf diefer Zeit, fo
blieben feine Erben und RcchlSDaehfolger mit der ganzen lebenden und todten HintcrlalTenfchaft
dem Bunde für die Ableiftnng der Bundespflichten haftbar; infolge deJTen dnrfte auch wührend
der Bundeadauer keine Verfchlechterung der ErbmaiTe vorgenommen werden, um etwa auf diefe
Weife den Anforderungen des Bundes in Bezug auf Kriegs- oder Gcldhilfe zn entgehen. — Selbft
narh Ablauf der Vertragszeit verfprachen lieh die Mitglieder in allen den Sachen, die bereits
während des Beftehons des Biindoa anhängig gewefen waren, gegenfeitige Hilfe t\x gewähren,
während von vornherein in allen vor dem Beitritt zum Bunde aufgenommenen Händeln Anfpruch
auf Bundeßhilfe nicht erhoben werden durfte,
Ken aufgeuamLnese AJitglieder hatten fich auf alle diefe Beftimmungeu feierlich zu
verpflichten*
n.
Diefe Grundzüge einer Bundes verfaJTung bedurften befondera deswegen fehr bald einer
Erweiterung, weil ein drittes Element den im Bunde Itehenden Kittern und Bürgern beitrat, die
Fürften, welche an der Wahl der Bundesbehördeo keinen Antheil hatten, und auf die fich die
Beftimmungcn über die Schiedsgenchte nicht ohne weiteres anwenden ließen. Aber auch Er-
klärung unklarer und Abänderung unleidlicher Artikel ftellten fich rafch als nothwendig heraua,
da bei dem mühfamen Kompromiß zwifchen Adel und 8tadten manche Yerftandigung der Zukunft und
Erfahrung hatte vorbehalten bleiben müITen^ eben deshalb fehlte auch anßLnglich eine Reihe von
AusfÜhrungsbeftimmungen gänzlich^ namentlich fiber die Art und Weife, wie Kriegs* und Geld-
koften aufzubringen und zu vert heilen wären, — ^
Jeder beitretende Filrft fc hl oß feinen befon deren Vertrag mit dem Bunde ab; er gab
eine Verfchreibung und erhielt einen Revers, die durchaus einander entfprechen bis auf einen
gleich näher zu erwähnenden Punkt. Eine Vergleichung diefer Dokumente mit dem oben er-
wähnten Bnndesftatut ergibt eine große Aehnliehkeit zwifchen beiden. Nur bestellten die Filrfteu
im erften Anfang nicht eine den Bundeshauptleuten und ihren Käthen gleichgeordnete Behörde;
diefe Noth wendigkeit machte lieh erft nach einiger Zeit fiihlbar. Dagegen fehcint der Umftand
zu fprechcn, daß Wirteniberg, Oefterreieb, Brandenburg fogleieh bei ihrem Eintritt ihren Hofmeifter
bezw, Landvogt oder Hauptmann nebft 9 edlen Käthen dem Bunde nominirten, gcwjITerraaßen als
ihre Vertreter in Bnndesfaehen. Eine genauere Betrachtung ergibt aber, daß diefe filrftlichen Ver-
trau ensperfo neu znnächft nur zur Befetzung der Äustragagerichtei deren früher erwühnte Be-
ftimmungcn auch auf die Fürftcn Anwendung fanden, beftimmt waren. Erft am 15, Januar 1489
ftellte der Bund einen Rovers aus, der auch den fflrfrlichen Hofmeiftem die Befugnis gab, den
Bundcsrath znfammenznberufcn und an dem BcfchlufTe über die zu leiftendc Hilfe thcilzunehmeu, —
Auch in Bezug auf den täglichen Krieg herrfchte eine gewilTe Ungleichheit, während die Beftiinm*
nngen über das Nacheilen bei fiifeber That den allgemeinen entfprachen. Es ftand ncmlich den
Bundesbehörden nicht zu, die BcftellKug einer beliebig großen Kriegsmacht von den Fürfteu äu
fordern; fondern es wurde vertragsmiifiig feftgefetzt, daß Wirtemberg, Oefter reich, Brandenburg
je 100 Reifige auf eigene Koften und eigenen Schaden in diefcm Falle zu fchickcn hätten- Be-
merkenswcrth ift nun, daß dur Bund in feinem Rcverfc fich zwar auch zur Äbfendnng von
100 Reifigen verpflichtete; aber es feilte dies auf Koften desjenigen Fürilten gcfchehen, dem die
Hilfe geleiftet wurde. Demgemäß nehmen nun aber auch die Fürften in ihren Verfchreibuugen
ein größeres Benterecht für fich in Anfpruch. — Beim großen Kriege wurde die Hilfsleiftung
Ocfterreichä und Wirtembcrgs zunächft auf 300 Mann zu Roß und SOüO au Fuß beftimmt; follto
dies erfte Gebot nicht ausreichen, lo verpflichteten fich die Fllrften mit ganzer Macht zuzuziehen
und zwar immer auf e^gene Koften. Brandenburg vermied eine ausdrückliche Beftimmung über
die Höhe der Hilfe (vielleicht des Fußvolks wegen, das die Markgrafen ftets gern durch ReiHge
erfetzt haben) und befchränkte fich auf die Zitfichernng, mit feiner ganzen Macht helfen zn wollen, —
Auödrücklich bedangen fich die Fürftcn auch aus, daß, wenn „Häthe» Diener oder Zugewandte'*
bei einem Bundeikriege ihre Lehen auffagen mülfen, nicht eher Friede gefchloITen würde, als bis
diefe alle ihre Lehen zurückerhalten hätten. — Der Hauptnnterfchied zwifchen dem Bundesftatut
und den Verträgen ntit den Fürften beruhte aber darauf, da^ beiden vertrag fchli elenden Parteien
mm I
86 Wagner
daa Recht vorbehalten btieb^ BÜndniH'e mit anderen Heich^rtilnden zu rchlteßen; dabei waren He
nur gehalten, dem anderen Thene den Zutritt offen zu erhalten; beliebte e3 diefera nicht ^ der
Aufnahme des neuen Bundeamitgliedes zuzuftimmeuT ^o füllte in dem neuen Verhältnis eine Klaufel
ansdriicklicb belag-en, daß Hilfe gegen das liltere Buütlesmkglied nicht geleiftet würde. Auf diefc
Weife wurde allerdings eine fefte Schranke zwifchcn dem Adel und den SUidten einer fcHs und
den Fürften audererreita aufgerichtet. Jene bildeten gewiffermaflcn einen engeren Bund, zu dem
die letzteren nur in ein lofes Bundeaverhältnii traten. Zunäehft bildeten nun auch die Ftirften
zufammen keine Korporation j die fich den beiden anderen BundeBftSndeu gcgeuüber zulammen-
gefchloJTen hätte; fandem wie jeder Ftlrft durch eine befondere Verfchroibung die Einung mit
dem Bunde abgerchlolTen hatte, fo blieben He auch einander fremd gegetiilbcr iltehen. Es war
das Verdieufi; Brandenburgs, auf das Mißliche dfefer Lage aufmerk fani gemacht und allmählich uoch
befondere Bundes vertrilgc unter den Filrften felbft zum Abfchluß gebracht zu haben. Gleich
bei dem Eintritt iu den Bund hatten die brandenburgirchen Ritthc ihre Anficht dahin geäußert,
daß es gut fein würde, wenn der Kai Ter den dem Bunde beitretenden Ffirften befehle nicht?* Feind-
feliges gegen einander Vorzunehmen, auch die Feinde der andern Filrften nicht zu unterftützen f
denn „wiewol ewr yeder^ fehrieben fic, ^mit den prelaten^ grafen, freyen, Ritterfchaft und Steten
jm pund werntj fo werdt docli ir furften und hern einander nichts verpflicht**. Znnächft wurde
ein folchos Schutzbündnis zwifchen Tyrol, Wirtemberg und Brandenburg aufgerichtet^ auch der
Bund gab eine Erklärung darüber ab, daß jeder der aufgenommenen Filrften den andern aus-
drdcklieh ausgenommen habe. Diefes VerhÜltnjs mehr des Süfltrauens als Vertrauens änderte
fich etwas, als die wachfende Gefahr von Baiorn her auf dem Bundestage z\i Gmünd ku näherer
Vereinigung zwang. — Aber auch dann behielt fich jeder Fßrfl neu eintretenden StandesgcnolTen
gegenüber die Freiheit feiner Politik vor. Sehr bezeichnend dafür ift die Haltung Brandenburgs
bei der Aufnahme dca Erzbifcbofs von Trier, Man nahm Aniloß an den Worten des BundeS'
inftrumenta; „daran (an der bundeemfißigen Haltnng) uns auch nit hin 'lern noch jrren füll kain
andere puntnuß noch verfchreibung**, und wollte blos auf Grund des Landfriedens den Vertrag
abfch ließen; denn man fürchtete bei Verwicklungen Triers mit Kfiln und Berg zu frfdieren
Verbündeten in eine fclnefo Lage zu kommen, — Die Vcrfuche, eine allgemeine Verftändigung
zwifehen den Bundc^fflrften herbeizuführen, dauerten im Jahre 1489 fort, ohne das erfehnte Ziel
ZM erreichen»
Waa nun die Vertretung der Fürften auf den Bundestagen anbetriffr, fo crfehienen fio
entweder perfönlich oder fchickten mcift mehrere bevollmächtigte Käthe, welche die Bundeabo-
fchlülTe oft nur auf Tlinterfichbringen annahmen. Ein ziemlieh anfehauliches Bild der Ver-
bandlungen bietet ein Beriebt des brandenbnrgifchen Landhofmeifters Hana Fncha vom Tage zu
Ulm im September 1490 (Bamberger Archiv)* Er meldet, die übrigen fürftlichen Bäthe (2 von
Mainz, 1 von Baden» 3 vom Bifchof zu Augsburg, 2 von Wirtemberg) und er feien von Bundes-
hauptleutcn und -räthen auf das Kathhaus eingeladen worden ■ zuerft fei ein Sehreiben des
Grafen Hang — bei feiner öfteren Abwefenheit vertrat ihn gowOlmlich fein Bruder — verlefen
worden, dann feien als königliche Kommiffarien Ulrich von Freundsberg und Hans Jakob von
Bodman mit einer verficgelten Inftruktion aufgetreten, welche zwar verlefen worden fei, von
welcher man aber ausdrücklich keine Ahfchrift gegeben habe. Darauf fei Umfrage gehaltea
worden j die mainzifchen Rftthe hütten tim Bedenkzeit gebeten, um fich mit den andern Abge-
ordneten der Filrften berathcn zu können; dies fei gefehehen; er felbft fei zum Sprecher der
fürftlichen Rüthe erkoren worden und habe den Bundeshauplleuten und -räthen den gefaßten Be-
fchluß nebft den Gründen mitgetheiit. Darauf hin hätten diefe eine Deputation von 3 Mitgliedern
in die Rathsflube der fürftlichen Kurie gefchickt, um weiter über die Sachen zu verhandeln^ £r
habe ihnen aber jede weitere Befprechung als unnöthig abgefchnitten und die Hoffnung ausge-
fproehen, die andern Stände würden die Sache als eine allgemeine anerkennen und die Gehäiligkeit
eines ablehnenden ßefcheides dem König gegenüber nicht auf die eine oder die andere Kurie
wälzen« Nach einigem Bin- und Herreden habe er das auch durchgefeilt. — Die Befehl üfle,
welche in denAbfehied aufgenommen wurden, waren alfo ftets Koroproroilfo der drei Stände.
Die Weiterentwicklung der Bundes verfafTung, welche in den Akten zum Unterfchiede
von den mit den einzelnen Fürften abgefchl offenen Verträgen ^^dre groß Verainung" heißt, ge-
fchab in folgenden Punkten. Der Artikel, daß kein Eundesmitglied bei fremden Schiedsgerichten
gegen ein anderem ftehen foUte, erregte bei dem Adel Unzufriedenheit, da er feine Freunde auüer-
halb des Bundes nicht bei Rechtstagen verlaüen wollte. Auf fein Andringen ließen die Städte
diefe Beftimmung fallen» Sodann verurfachte der Artikel, welcher die Entfcheidung über die
Vorfrage, wer Kläger und wer Beklagter fei, regeln follte, Befeh werden, fo daß eine Äenderung
durchaus noth wendig wurde. Es war darüber zu Gewaltthatigkeiten gekommen j deßhalb wurde
Die nrfprüngliche Yerfaffung des SchwEbifclieii Bandes. 87
ausdrücklich von neuem verboten, Gewalt mit Gewalt zu vergelten; vielmehr follte der Befchädigte
Klage darüber bei feinem Hauptmann erheben; diefer wurde verpflichtet, die Gowaltthat ohne
Säumen rückgängig zu machen und binnen 9 Tagen einen Termin zu rechtlicher Entfchcidung
anzufetzen. Wer fich dem Befehle des Hauptmanns etwa nicht fügen wollte, war mit Hiffe aller
BnndesgenoiTen dazu zu zwingen. . Wenn der Wahrfpruch zu Uogunilen der gewaltthätigen Partei
ausfiel, hatte diefe nicht nur dem Bunde eine Strafe zu zabten, fondem auch die ZehrnngskofteTj
für den Hauptmann und die Beifitzer zu tragen. Sollten die R.^the der Fürilten oder die Baupt-
leute der Adelskantone fich iu Verfolgung einer folchen Strei (fache IKumig beweifen, fö hatten
die Bundeshauptleute fie in Strafe zu nehmen und felber dem klagenden Theile zu feinem Rechte
zu verhelfen. — Daß die Schiedsgerichte ihren Zweck fchleebt edüllten, erfleht man daraus^
daß Klagen über zunehmende Unficherheit im Bundesgebiete laut wurden. Zur BefchtounigLing
des Rechtfprechens entfchloß man fich endlich, ftatt der etft zu beftimmenden Schiedsrichter ein
für alle mal 9 Bundesrichter, 3 aus jeder Kurie, einzufetzen. Aber die Klagen über Gewalttbaten
wiederholten fich nach wie vor; man erließ deshalb 1493 eine neue laftruktion, die übrigens
wenig Neues enthielt. Wenn nemlich die gewaltthätige Partei ihr Unrecht nicht anerkannte, fo
wurde wieder ein Schiedsgericht aus 8 Mitgliedern, je vier von den ftreitenden Parteien, ebge-
fetzt, welches endgiltig den Handel entfchied, von deflen Erkenntnis eine Appellation nicht ftatt-
fand. Konnten fleh die 8 Schiedsrichter über eine Sentenz nicht einigen, fo durfte jede Partei wieder
3 vorfchlagen, ans denen ein Obmann, eventuell durch das Loos, zu bcftimmen war; deJTen Aus-
fpruch war entfcheidend. Verlor die Partei, welche zur Gewalt gefchrittcn war^ den Prozeß^ fo
verfiel fie in die oben erwähnten Koften. — Als Deklaration einer früheren Beftimmung wurde
feftgefetzt, daß kein Mitglied ein anderes weltlicher Sachen wegen vor einem geiftlichen
Gerichte belangen follte.
Ferner wurde die Befugnis der Hauptleute, Bundestage eiuberufon zu dürfen, dahin
befchränkt, daß fie mit Ausnahme dringender Fälle dabei an die Zuftimmung des Hundesrathea
gebunden fein foUten.
Als eine fehr auffallende Beftimmung muß noch erwähnt werden^ daß der Bund gegen
eine Qeldentfchädigung mächtige Kommunen oder Städte, ohne iie förmlich als BimdesTnitgliedcr
anzuerkennen, in Rechtsgemein fchaft aufzunehmen gewillt war.
Kräftiger als die Maßregeln zum Schutz des Landfriedens waren dte Beftimmungen,
welche gegen die äußeren Feinde gerichtet waren. Betrachten wir alfo das Kricgawofen des
Bundes. — Gleich anfangs war eine Matrikel anfgeftellt worden und dfefe hatte der Vereinigung
neue Freunde zugeführt und den Feinden Refpekt eingeflößt. Als 1. Aufgebot folltcn 12 000 M:iTm
zu Fuß und 1200 Reifige geftellt werden; das 2. Aufgebot bildeten 6 000 Mann Infanterie und
700 Pferde; das 3. Aufgebot beitand aus der gefammten Macht aller Bundestnjtglieder. Dae
Bundesheer hatte der Bundesrath (je nach Befund der Sachen gans oder tbeil weife) auf Antrag
des Befchädigten aufzubieten. Gefchah dies, fo hatten die Bundeamitglieder auch das nöthige
Kriegsgeräth, als Wagen mit Ketten und Haken büchfen zu einer Wagenburg, fowie das erforder-
liche Gefchütz zu ftellen. £s war dies die fogenannte große Hil fe, die immer nur zu Feldzügen
verwendet wuide und natürlich auch nur für kürzere Zeit zu fam menge halten werden konnte.
Uebrigens erachtete man diefe Macht, als ein Krieg mit Baiem drohte, noch nicht für ausreichend und
da fich mittlerweile der Bund durch Aufnahme neuer Mit^Heder verftarkt hatte ^ fo wurde eine
zweite Matrikel auf 14 000 (oder 19 500) Mann Fußvolk, 2 340 Pferde mit einer entfp rech enden
Anzahl Wagen (750) zu einer Wagenburg geftellt. Als Hauptbanner wurde die St. Georgsfahno
gewählt. lieber Ausrüftung der Streitwagen, fowie über die zu ftellendc Artillerie wurden be*
fondere Beftimraungen erlaffen. Ein zweites Aufgebot wird hierbei nicht erwähnt, wohl aber
von neuem eingefchärft, daß im Nothfalle mit der ganzen Macht Hilfe zu leiften fei ^). — Mit diefen
ftattlichen Zahlen ftimmt freilich die Effektivftärke des Bundeaheere^, als es wirklich einmal ins
Feld rückte, nicht ganz. Da waren nur 8 794 Mann zu Yuü^ 1 561 Pferde und 687 Wagen geftellt
worden. Allerdings ift dabei nicht feftzuftellen, ob nicht die Kontingente, welche Maximiüan als
Erzherzog von Oefterreich und Bundesmitglied, fowie Markgraf Friedrich von Brandenburg, zu-
fällig damals Reichsfeldherr, zu ftellen hatten, bei den lieichstruppen (die in der Stärke von
ca. 10000 Mann Infanterie, 2 200 Pferden nebft ca. 700 Wagen zum Bundeaheore Hießen) mit-
gerechnet find. Immerhin war diefe Kriegsmacht, wenn auch an Yolkäbligkeit bei den damaligen
*) Siehe die Angaben darüber bei Würdinger Kriegsgefch* von Baiern n. f, w. II, 160. —
Auch die Anmerkung a. a. 0. ift zu vergleichen, aus der fich z. B. ergibt, daß der Bifchof
von Augsburg ftatt 300 Mann zu Fuß und 50 Pferden (diefe feine Veranlagung bei Klüpfel I^ 81}
nur 270 bezw. 40 geftellt hatte.
^^^^mm§
88 Wagner
fcblecht geordaetDD VerhältmiTen niemals au denken war, eine numerifdi bedeutende, Ueber
den inneren Wertb wird mao frei lieh nicht zu hoch urtheilen dUrfen* — Eine dritte Matrikel
wordc vereinbart^ als der Bund mit der Pfalz in Streit gerieth. Da follten mir 9 000 Mann zu
Fuß mit 1840 Pferden aufgebracht werden*). Es konnte aber wegen gütlichen Austrags der
Saebe unterbleiben. Eine vierte Kriegamatrikel, welche am IG, Juli 1401 zn Uothenbnrg a, d*
Taubor zu Stande kam, forderte 14 000 Mann zu Fnß, 3 500—4 000 Reifige, 971 Wagen, 24 Stefn-
büchfen und 59 Fei dfch langen*). — Wie von vornherein in Anaficbt genoraraen war, nicht immer
die große Hilfe zu bewilligen, fo wurden auch siuweüen kleinere Truppenkörper, mehr in der Ab-
ficht den Gvguer au fchrecken als anzugreifen, aufgeftellt; ea wurden z. B. einmal 200 Reiilge,
von denen die BnudesfiJrfteo (Tjrol, Wirtemberg, Brandenburg) je 32, Ritterfchaft und Städte
die übrigen zu fteJlen hatten, in UJra portirt'). Eine folchc Hilfe nsinnte man eine eilende oder
streifende Rotte. Derart wird auch der Zuzug gcwefen fein, den der St^dtehauptntann dem Adel
in der Fehde mit den armen Leuten von Kempten ichickte')- — Dagegen hält die Mitte swifchen
der großen HiUe und einer ftreifcnden Rotte diejenige ITeereeanffEellang^ welche dem Erzbiichof
von Mainz bei feiner Fehde mit der Pfalz in der Stärke von 2 0(X) Mann zugofagt wurde ^),
Anfänglich befchränkten fich diele Beftimmnngen auf die Geftellnng von 1^ eiligen und
FuJQvolk fowie der Wagen zum Anffchtagen einer Wagenburg, die feit den Hu Alten kriegen be*
iiebf^) und durch Albreeht Ächülei als beinahe unentbehrlicher taktifcher Beftandtbeü in die
damalige Kncgfnhmng aufgenommen worden war* Die Reifigen ftellte meift der Aden)t fpÄler
nach der Aufnahme der Fürfton im Verein mit diefen. Noch wurde dicfe Waffe fo entfehieden
vorgezogen, daß z, B. dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg freigeftellt wurde, an «Stelle
von je 500 Mann zu Fuß 100 Pferde zu fchicken*"). Die Ausrüftung und Kriegstiicbtigkeit de*
Fußvolks wnr häufig fo mangelhaft^ daß laute Klagen ficii erhoben. Den Städten, die neben
den Fürlten den größten Theil ftellten^ mußte fogar einmal angedroht werden **), wenn fie nicht,
wie der Adel es «loch thue, kriegsgetlbte Leute ins Feld ftellton, werde man auf ihre Koften -*
denn Spariamkeitsrücknchten veranlaßten Tie eben das bilügfte und natürlich alfo untauglichfte
Material anzuwerben — andere Truppen anwerben und die untüchtigen Mannfehaften in die
Heimat enÜaJTen. Und Graf Eberhard der Aeltere von Wirtemberg machte ea geradezu zur
Bedingung fitr die Uebernahme der Oberfeldherrnwürde^ daJ3 man „gut genietet und wol erzeugt
leut" fehicke ^^), Man fah Hch deshalb genütbigt, auch nähere Beftimmnngcn Hber die Ansrtiftung
zu treffen» Ziierft wurde nur ganz allgemein verfügt, da£l die Fnt^knccbte mit Golier und Kreba
zu verfehen feien ^*)5 fpäter wmde ergänzend befchlolTen "), dafl die Handbuch fenfchütaen außer-
dem ein gutes Schwert und eine ei ferne Haube, die LanzentrJIger und nelJeb^rdircr'^) wenigfte&i
eine eiferne Haube haben follten. Auch wird auadrücklich hinzugefügt, daß die Schützen ent-
weder mit einer Btichfe fammt dem nöthigen Pulver und Blei oder mil^ einer Armbrnft nebft
i^feilen au^gerüftet fein follten. — Die Auarüftung und Tauglichkeit derReiCigen wird nirgends
bemängelt — Dagegen machte dfe immer wichtiger werdende Artillerie befondere Beftimm*
nngen nothwendfg. Die erfte Matrikel hatte fie ganz außer Anfatz gelanfen; aber fehon die
zweite füllte diefc Lücke aus. Wie die Städte zur Geftellnng von Reifigen wenig herangezogen
wurden, fo trat hierbei der Adel ganz in den Hintergrund. Die ganze Lalt der Befchaffung der
Oefchtltzftücke (nicht aber der Munition) Hei auf die Filrften uud dfe Städte. Je eine Uaupt-
büchfe (Wühl den Scharpfmetzen , die Kugeln von 70 Pfd. fchofien, gleichznftellen), folicn Tyrol,
Brandenburg^ Wirtemberg, Ulm, Augsburg^ Memmingen und Nürdlingen ftellen; die Zahl der
') KlÜpfel !, 92. — Stalin Wirt Gefth. 111, 633, wo freilich nur 1 690 Pferde angegeben
werden. — Würdinger a* a* 0. 11, 154 ftUtzt lieh wohl auf Klflpfel, wenn er 1 &0Ü Pferde angiebt,
*) Sie fehlt bei Klüpfel I, 114. Doch findet Jie fich bei Baader Kriegs^ und Marfch-
Ordnungen des Markgrafen Friedrich von Brandenburg (35. Jahresbericht dea hift Ver. f. Mittel
franken S. 16). — Auch meldet Markgraf Friedrich feinem Bruder, daß er lOOOReifige zu Hellen
verfprochen hätte, Arch, f. ölltern Gefeb» VIL 117.
') Khlpfel I, 54
*) Kltipfel I, 128.
*) Kllipfel I, 166.
«) Würdinger 2, ä78 ff.
^) Doch ^^rd auch ein reifigcr Zug der Städte 1402 bei den Rüftungeo gegen Frank-
reich erwiihnt. KlÜpJei I, 134. Vgl auch L 129-
') Klüpfel I, 82.
») Kiüpfel I, 122.
^^\ Klüpfel I, 114,
'«) Klüpfel 1, 92.
1") Klüpfel 1, 115.
'*) lieber den Unterfcbied der „Spieiler und tlellebardirer'* vgl. Wflrdin^er II, 375,
wmm
W^m^^mmmmm
Die urfprÜBglioho VerfafTung des Schwabifehen Butidc^s. R9
Ge/chÖtze (Quartoua oder Karthrtuucn und Schlaogeu) wird nicht QÄher beftimmt. Die Koften
der Bedienung durch die Büchfenin elfter r<iwie die Herbei fchaflTuug des Pulvers waren gemoin-
fame Laften« Der Ädet Tah Jlch dann genöthigt deti SUIdteii das auf fülnen Thcit entfallende
Pulver abzukaufen*). — Für den Proviant (Korn, Vieh, Wein) fowio für die uötliigen Ge-
fpanne haue jedes BiiDdosmitglied felbft zu furgen^), — Das AbzeicheUi daa die Butides-
truppen kenntlich machte, war ein rothes Kreuz in weißem Felde*), während daa Eaupt-
banner die Georgefahne war. — HotteniDeifter und Hanptleute bcflellten die einzelnen
Bundeamitglieder felbftj während der obcrfte Feldhau ptmatin fowie die ihm augeordneten
Räthe von der Bundes verfammlung: gewählt wurdca Jenem hatten aueh die einiolnen Haupt-
leute fUr die Dauer des Feldzuges den Eid des Gehorfams abzulegen*).
Die Verthoriune: der gemeinfamen Koften war von vornherein eine fehr fchwäerige
Aufgabe, und kaum fprieht irgend ein anderer Umftand fo fehr für die allgemein anerkannte
Noth wendigkeit eines folchen Bundes als der, daß derfelbc Adel, der in den Keiehsangelegen-
heiten einer Befteucrung auf das Sußerrte widerftrebte, und diefelben Stildte, welche trotz aUer
Wohlhabenheit nur mit greller Mühe znt Zahlung geringer Steuern an den Kail'er zu bewegen
waren, Heb endlich doch auch in diefem Punkte verftänd igten. Freilich machten die Städto,
nachdem der Adel mit der Ordnung feiner inneren Getdverhäitnlfle ihnen vorangegangen war
und auch dabei Heh wieder an die Em rieh tan gen der Georgenfchildgefellfehaft fleh angelehnt
hatte ^J, anfangs den Anfpruch, daß die andere Partei '/a der gcmeinfamen Koften tragen follte^);
eine Forder iing, welche natürlich mit Hinweis auf die befferc Vermögenslage der Städte nicht
nur zurüekgewiefeUf fondern aueh mit ebenderfelben feitens des Adels beantwortet wurde. Als
man fleh auf dlefer Grundlage nicht vergleichen konntCf verlangte die Ritterfehaft, daß die Stiidtc
als Haßftab für ihre Veranlagung, ebcnfo gut wie He felblt es gethftn, den Durchfchnitt ihrer
jährlichen Einnahme, aus welchen Titeln fie immer fließe^ berechnen laffen und angeben. Es mag
diefes Verfahren von Anfang an den Städten wenig gefallen habeUf einmal weil fich dabei ohne
Zweifel ihre größere LdiTtungef^higkeit herausftellen mußte ^ fodaua aber, weil keine Stadt fich
gern weder von ihren Stand csgenoITen noch gar vom Adel in ihren Haushalt blicken ließ, Oeä-
halb wurde diefer Vorfchlag auch nur auf das beliebte Hinterilchbringen angenommen, das fonft
bei Bundeaberathungen, wo die Städte vollen Antheil an Sitz und Stimme hatten, naturgemäß
viel feUener vorkommt^), als bei den Reichstagen, Auch wurden allerlei Schwierigkeiten vor-
gefchiitztj wie z. ß. daß das Berteucrungifyftem in den einzelnen Mildteo verfchieden fei, infofem
in einigen die liegende Habe nur halb fo hoch befteuert werde wie das fahrende Eigenthum;
dennoch aber trat man der Sache dadnrch fofort einen Schritt näher ^ daß man einen Weg an^-
initteltCf wie die Gefammteinnahme aller Städte zufaromen feftgeftellt werden könne, ohne die
VerhültnilTe der einzelnen preiszugeben. Es follten 3 Urnen oder Gefchirre aufgeftellt werden;
die eine für die Taufende, die zweite Hlr die Hunder te, die dritte U\y die Fünfzige, und die 6e-
fandten der Städte follten dann vor zwei Mitgliedern der zur Einfchätzung der Htädte gewählten
Fünferbehörde in jede Urne fo viele Erbfen einlegen als die Summe ihrer jährlichen EinkÜnftt'
nach Abzug der Leibgedinge*) und Zinfen (d. h. der zur Verzinfung der ftädtifcheu Schulden
') Klüpfel I, 129, 82,
») Klüpfel I, 87.
^) Kinpfcl I| 92. 115, — Die Stüdte fiengen anch fcbon an ihre Truppen zu nniformiren^
Klßpfel I, 69- VgL Wllrdinger 11, 309.
*) Klflpfel 1, 115. — Während der erften Bundesperiode waren Graf Baug v. Werden-
berg (Klüpfel I, 83) und Graf Eberhard v. Wirteroberg (Klüpfel I, U4) oberfte FeldhanpÜente
för die große Hilfe. — Für kleinere Unternehmungen werden genannt Bernhard v. Wefteruaih
(Klüpfel 1, ^29) und Wilhelm Maricbalk v. Augsburg (Klüpfel l, 13i>), wenn diefer nicht etwa
bloB Hauptmann dea ftädtifcheu Kontingents war. Hauptlente der ftüdlifcbeu Truppen werden
mehrfach (Klüpfel I, 69. 71. 134j erwähnt^ während der Hitter Egloff v. Uietheim (Klllpfel I, 125)
wohl Feldhauptmann der Adelskontingente war.
*) Klüpfel I, 2L 22,
*) Klüpfel I, 27.
^) Klljpfet U 20 wird ausdrücltlich beftimmt: Item würde den ftettboten in handlnng
der fach ichüs begegnen ^ darauff (y nit weren gefertiget, düfTi dann darjnn auch ungevarlieh
gewalt haben und nicht auf hinter fichbringen lenden n, £ w.
^) Daß die Städte zuweilen Anleihen machten^ hei denen He an Stelle der Zinfen ein
Leibgedinge zahlten, beweist folgender (im Archiv des Germ. Muf. in Nürnberg beruhender) ße-
riebt. Der Hauptmann auf dem Gebirge Konrad von Wirsperg fchreibt d, d. Diuftag n. Jakobt
(29. Juli) 1505 au deu Markgrafen Kaftmir v. Brandenburg: Ea haben Btlrgermeifter und Ketbe
zum Hofe zwen irer llatsfreundt mit Werbung zu mir g^jlchiekt und zu verften geben, daü Oe
in diefen Kriegslaufften eine große fchwere Schuld angefallen und nit in Vermögen fein, die fo
eylend wider zu bezalen .... Ein alter burger , . * , wolte ine 310 guldea leyhen z\l leybgediag,
jerlich 31 gülden davon zu geben u, f. w.
m^
90 Boffert
Dßthigßn Gelder) betrflge, „damit das jeglichor ftatt ir vermVigen luiä armnt alib verhalten
blJb"^ Bie alib criDittoltG Summe follio ab^r fü Isingc als Amt^gcbLtirnntB betvachtüt w^erdcu^ bis
entweder ein Vergleich mit dorn Adel mi Stande gekommen würe odei-j wenn das nicht zu erroög-
liclien fei, bia der andere .Stand auch feine Veinißgena verhält riinc dargelegt habCp — Nachdom
man fich über diefes Verfahren geeinigt hatte, trat eine neue Meimingsvovffhiedenheit darüber
bervor, ob die Stiftungen (Spitiiler, KRiftcr \u L w.) anch beftenert werden folUen oder nicht.
Die StMte fträiibten fleh fuhr dagegen und befcblolTen erft jede für Hch zu überlegen, ob man
fieh nöthigcnfalls auf eine Helaftuug des dritten oder vierten Theils der Einkünfte jener Kor-
porationen einl äffen oder lieber eine Paufehfummc dafür bieten foUe. Schließlich ftaod man aber
doch davon ab und befolgte das Beifpiel des Adels: man befteuerte den vollen Ertrag. Die
Vcrgleichung des Vermögens der beiden vortragfchließcnden Stande ftlhrte zu dem Befcblufle,
daC die gemein famen Kollen von jedem zur TTSlfte getragen werden follten. Dabei mußten fich
übrigens die Stlidte noch ganz anders anftrcngen, als es bei den Anfehlägtu im Reiebe zu ge-
fchehen pflegte* Während dort 4 pro mille fehon unleidHch gefunden wurde, war hier der Adel
mit der angebf>tenen Befteueniug von V^ pro centuni nicht zufrieden ^ foudern es mußten fich
die Städte zu einem ganzen Prozent verftehen. Doch wird diefo Veranlagung wohl nur ein Maximum
bedeutet haben; es finden fleh weaigftcna keine Belege danir^ daß im Bunde regehnitfl ige St euer-
betrage von den Städten gezahlt worden wären ^ aus denen fich eine fteta bereite KafTc gebildet
hätte. Sondern es wurde vielmehr die Einrichtung getroffen, daß auflaufende Kofteu von einer
Ötadt (raeift Ulm) vorfchuß weife gedeckt und dann pro rata vcrtheilt wurden. Dagegen fcheint
der Adel allerdings ein Aeraiium befelTen zu haben. Wenigftens deuten die Beffcimmungen über
die Strafgelder*), welche die bei den allgetncinen Rittertagen ohne Entfchuldigung fehlenden
Mitglieder zu zahlen hatten, fowie die Sehnolligkeit, mit der die Summe für daa von den Stiidten
zu liefernde Pulver deponirt wurdc^), auf ftets bereite Geldmittel hin. Bei der Verthcitung gc-
meinfamer Koften kam es wohl vor, daß der eine von betdeu Ständen mehr vorgefchofTeu hatte,
als auf ihn entfiel'). Aber da^ wird, da die ZurückerftattuDg fcbwer zu erlangen war, nur
ausnahmsweife gefchehen fein. — üeber die H^he der jährlichen Ausgaben findet fich in diefem
Zeitabfchnitt (H88/95] nur die eine Kotiz, daß die Städte im Keehnungsjahr 1489/90 3 60i Gulden
ausgegeben haben. Den riaupttheil diefer Summe mochten die Koften des niederländifohcn Feld-
zngs^ zu welchem die Bundesftädte 50 Reifige und 200 Fnfikneehte gefchickt hatten^ bilden.
So erwuchs allmählich aus innerer Nothwendigkeit eine vollftSndige Organifati^n des
Bundes^ welche freilich noch keinen Abfchluß zeigte, denfelben aber immer leiftungsfähiger machte.
Zur Reutlinger Todtenlirte.
Jacob fen hat in feiner Schrift über die Reutlinger Schlacht am U. Mai 1377, Leipzig,
Veit u, Cie» 1882, auch die Todtcnlifte aus dem Reutlinger Privilegienbueh unter Vergleichung
der Chronifteu fürgfTÜlig herzu fiel leu verfncht und derfelbou einen erklärenden Kommentar bei*
gegeben* Im Falgeuden gebe ich einige Berichtigungen von Jacobfea^s Angabcti, fowie einige
neue Daten^ wo Jacobfen mit einem non lifiuct abfchlicßcn mußte.
Der dritte unter den Gefallenen, Graf Hans von Sehwartzcnberg ift jedenfalls nicht
von Sch^vavzenbcrg ÜA. Freudenftadt, wie Jacuhfen will, dort gab es nie Edle. Die Grafen
von Schwarzenberg in Franken, Vorfahren der jetzigen Füri'ten, treten evft im 15. Jahrhundert
unter diclem Namen auf. Da die Lesarten zwifchen Schwarze nberg und Schwurzenburg variircn,
fo wird Stalin Recht haben, wenn er Graf Hans fiir einen Gralcu von Schwarzburg anficht
Graf Ilans von Schwarzburg erfcheint urkundlich z, B. 1369 ö. Februar.
Ift der ftarke Frozen tfatz der Franken in der Todtenlifte aus den Beziehungen Eber-
hards des Greiners zu Franken durch feine Gemahlin Elif. von Uenneberg zu erklären, fo nehmen wir
noch hinzu, daß die Schwarzburger Ende des 14. Jahrhunderts iu Franken Erwerbungen zu machen
fuchten. Gerhard von Schwarzburg war 1172 -1400 Bifchof von Wrtrz bürg. Um J394 erwarben
Johann von Schwarzburg und fein Sohn Günther Neubaus und Braimeck OÄ, Mergentheim,
») Klilpfoi I, 23.
") Kiüpfel I, 129.
*) Kiüpfel I, 140, 152,
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mm
ii^m
^mmi^m
Zur Reutlinger Todtenlifte.
91
Nr. B. Götz Schoder von WiTidsheim^ der ah Götz Wdßenheirn durch Uliland fich
im Yolksmund eingebürgert hat, gehörte der FaTOÜie der Schoder an welche zu Erkenbrechta-
hofen Tind Oberntief nördlich von Windshdra faflen» In der Tadtenlifte gibt die Bezeichnung
von VViDdaheino nur die Gegend äd, aus welcher er ftammtej nichi den BurgHtE,
Nr, 11. Der Vonde ein Frank, Uittcr, efr. Nr. 4 unter den Knechten; d^a Fenden deB
Klttera Knecht von Franken, ift eine fchwer feftznf teilende Perfon. In dem fonft für fr^nkifche
Gefchlechtergefchichte auagiebigen Lehenbueh Bifchofs Andreas von WiSrzburg, Archiv f, ünterfr.
Band 24 findet er Jlch nicht, ancli nicht in den Kcgefta biiiea, noch in W, F.
Dagegen läßt fich das in Wiinsburg an^ißigo Minirteriaiongefchlecht in den Mon. bolca
ep. Wirceburg. Band 37 ff. nachweifen, 1259 erfcheint Herold Phendc l c. 37, 387. Engelhard^
Vende ift 1336 Bifchof Ottos Schuitheiß in Würzburg, Er wohnte ^unter den Brittern"; 1346
ift er Ritter, Eine A, Vendin erfcheint als Könne im Klofter GcrlaeliBheim 1361, Zeitfchr, für
den Oberrhein 26, ^^5. Kaiini anzunehmen ift, daß ihr Sit^ Vendebach Kirehfembaeb bei Markterl-
bach ift, wo wirklich rjtterlichfs Herren faßen, cfr. das Regifter zn den Monumenta Zollerana,
fowie Muck, Klofter Heii^bronn 2, 323 f.
Nr, 15, Bena Kowb von Hohenftein ift natürlich ein Kayb» Benz Kayb findet lieh
auch z, B* genannt OA. Belehr. Nilrtrngcn 138, 183. Sein Sitz Kt weder Hohen ftein bei Befi^^-
heim, noch bei Uim, noch bei Rottweil, fondern Hohenftcin bei Obcrftetten OA, Münfingeni worüber
die OA*Bcfchr. Münilngen S. 201 genügfani Auskunft gibt,
Nr. 16. Hans von Rudenberg weist Jacobfen nach Rüdenbcrg in der Nahe von Alten-
fteig oder deutlicher: Gemeinde Crcsbach ÜA, Freudenftadt, allein ficher hat die OA.Befchn
Stuttgart Recht, wenn fio nn^ Tagt: Hana von Bern hau Ten, genannt von Rildenborg, d, h, Bieden-
berg, Amt Stuttgart, fiel 1377 in der Schlacht bei Reutlingen S, 125.
Nr* 18. Öeifried von Vellingberg ficher der in der OA.Befchr. Hall 1358 ala Seifried
von Vellberg, genannt von Pfahlheim, aufgeführte,
Nr, 20* Konrad der Kyfer nnd 88 Konrad der Kifer von Schloßberg. Hier begegnet
Jacobfen das eigen thüm liehe Verfeheo, daß er den Scbloßberg bei Dettingen im Ermsthal OÄp
Urach focht, das ihm von dem Gang der ErcignilTe ^^or der Reutlinger Schlacht her bekannt w;it,
während er ganz richtig die OA,Befchr. Kirehbeim S, 182 zitirt. Es ift feibftverMndlich dur
Scbloßberg bei Dettingen im Lauterthal OA, Kirchheim gemeint. Zu den Kifern von Tiefonbach
ift zu vergleichen OA.Befchn Kirchheini S. 1B3 ^f,
Nr. 21. Walter von Hohen fels, delTen Heimat Jacobfen am Ueberlinger See fucht, ift
woh! eher ein Oberpfälzer von Hohenfels Landgericht Paraberg in der Oberpfalz, Bedenkt man,
daß die Herzoge von Baiern neben Eberhard den Stfiütekrieg eifrig betrieben , dann Hch aua
dem Kampf zurilekzogen, L Jacobfen S. 3, fo wird es wahrfeheinlich, daß ftreitluftige Ritter
aus dem bainfchen Heer ilch an Eberhard anfehloßen. S* Nr* 24 und 25.
Nr, 23. Scharbe von Bernhanfen. Die Scharben, Scharren flammen nrfpHtnglich von
Scharnhaufen OA. Stuttgart, OA.Befchr, Stuttgart S. 247,
Nr. 24 und 25. Seifried und Heintz Walcr, Jacobfen fagt: „Beide Waler habe ich
nirgendi hinbringen können"* Dem Mann kann geholfen werden. Albert der Waller erfcheint
1350, Reg. boic. 8, 224* Kraft der Waler zu Harburg veri>fHndet 1383 die Burg Schwabegg bei
MindclheJm an Ulrich den Waler, Reichere Notizen über die Waler bieten die Oettingifchen
Materialien, f, da^ Regifter dort, Sie Jind offenbar auch aus dem bairifchen Heere au Eberhard
übergetreten.
Nr* 26* Zilttelmann oder Zittelmann faßen zn Zitziahaufen OA. Nürtingen, f, die OA,-
Befchr. Nürt. S, 227.
Nr. 28* Albert v* Killen Jacobfen: Diefer war nirgends hinzubringen* Killer, alt
Kilchwiler und Kilwiler, füdlich vtm Heehingen unweit Jungingen. Albert ift vielleicht der Vater
neinrichs von Killer gen. Affen fchmalz, OA*Bcfchr. Balingen S. 324, delTen Sohn Melchior Probft
in Denke tidorf war 1431 ff,
Nr, 33, Endres von Geislingen wird wohl nach G, OA. Balingen, oder in die Oberamts-
ftadt Geislingen, jedenfalls nicht nach Geielingen OA* Hall gehören. Klemm denkt an einen Vor-
fahren des Andreas Weckherlin, Pflegers in Geislingen. Weckherlin gabs dort urkundlich fchon 1412.
Nr, 39, Wolfflen von Jungtngen, Herrn Wolffen Sohn von J,, Heber nicht von J, OA*
Ulm, wie Jacobfen meint ^ fondern von J. prenÜ. OA. Hechingen, wo auch die beiden Hoeh-
mcifter des Deutfehordens Konrad von Jnngingen 1393—1407 und Ulrich 1407—10 herstammen,
Nr* 41. Heinrich der Mager. Jacobfen: Diefen Namen habe ich nirgends finden können*
Die OA.Befchr, Kirchheira S, 151 belehrt uns, daß die Mager ein Zweig der Spiühen find, was
snr Todtenlifte trefflich paiSt, wo dem Heinrieh Mager unmittelbar Walter Späth von Eheftetten
j^^mt^^^w^^^^^^^mt^mi ■ ,w ^R^a^^m
Öf . Botfert, Zur Rcutlinger TodtOölirtG.
voraogebt Dio Mafger von Ncckarhanfen waren ein Zweig der Eittclraa.nn, OA.BeJ'chr. Nürtingeti
S. 119. 228.
Nr. 43. Den MUnch von Hainftadt fucht Jacobfen in Krecoheinftetteii, der ITdinat
Abrahams a St* Clara ^ bad. Amt Meßkireh, das aber im Über dccinjationie IToenftottcn beißt.
Es ift entweder HainXtudt bei Buchen auf dem Odenwald oder ITninftadt an der Müniling helTifch;
der Münch wird an den München von Rofenberg gebOrenj was für II. bei B neben fpricbt
Nn 41 Seifried Kafe, nanli anderer Lesart Bpife oder Paff^ ein Franke von Erba£*h,
Diofen fucbt Jaeobfen in Erdbacb OA« Mergentheini} was jedenfalls falfcb i\\ Es wird wob]
ein Dienltmann der Scbenken von Erbaeb mit dem Zunamen Pfaff fein, welchem z. B. auch ein
2weig der Herren von Seekendorf führte.
Nr. 45, Hermann von ßaithbacb lies Kaibacb, Die von Haibacb (Reibach) waren
Lehensleute der Grafen von Wertheira cf. Afelibacb, Grafen von Werthi^im 1, 380, Haibach liegt
im Großhersogthnm HelTen wefliich von Ilöchn; im MümlingthaL
Nt. 47. Kun£ von Hedekaim von dem Odenwald, delTen Heimat Jacobfen nirgends
fand^ il't von üottingen bei Buchen (bad-), cfn W. F. 7^ 170*
Nr* 49 ift wohl IJrnhüfen richtitfer als Fronhofen; die v. Uronhofen faßcn in Auem-
bofen bei Uffenheim, Doch fehlt: ein Frank, wie fonft gewöhnlich, Fronhofen dagegen ift
fchwäbirch.
Nr. 50. V(Jlklen von Krntheim bat mit den alten Edclherren von Krautheim nichts
£n thun. Er gehört zur Dienftmannenfamilie der Seumen, worüber die QA.Befcbr. Künzelsau
zu vergleichen ift S. 348.
Nr. 52. Elana Lutiboltz von WinDheim ein Franko. Hier muß irgend ein Fehler ftecken-
Lntibülta ift eine Uuform. Ift etwa zu kfen Külhofjs W. F. 6» 'H, 87?
Nr. 65, Knnz Billgiin von Limpach ein Franke nach Jacobfen von Limbach OA. Gera-
bronn, das aber dem Zweig der Herren von Crailsheim mit dem Zunamen Dürre gehörte. Nach
W. F. 7, 237 waren die Pilgrimc bei Buchen auf dem Odonirald zn Haufe, Es ift alfo lieber
an Limbach swifchen Mosbach und Buchen ^u dünken^ wo die Reymannfche Karte auch die
Ruine eines ScblolTea aufweist
Nr. 56 Hermann von Boenftein wird ein Herr von Vohenftcin OA* Enll fein. VVIlre
die Lesart Baenftein, Pafcheira belTer bezeugt, fo müüte man an Bacbenftein OA, Könidsau denken^
Nr. 57, Stcinfeld jedenfalls Kochcrftcinsfeld. Lehrenfteinsfeld hatte keinen Ortsadel.
Nr. 60. Hans Efel von i^or ufi dem Kucntzinger tal deutet Jacobfen auf Lahr etwa«
itLdUoh von der Einzig, daher im Kuentüjnger tal* Die weitere Umgegend der Heimat Hans Efels
dürfte damit richtig getroifen fein. Aber von Lahr, der badifchcn Amtsftadt, kann Efel nicht
IlammcD, denn das dortige Bürgerbneb kennt keine Efel als Bürger. Mouc Zeitfchrift für den
Oberrhein Band S S. 47, Auch ift Labr immerhin 22 km von der Kinaig entfernt. Ebenfo ift
mir die Form Knentalnger tal für Kinstigtal verdächtig. Mau fagt nie; Jagfter, Neckarer,
Rheiner, Murger etc. Thal, aber das Ijenninger, das Uracher Tbal nach einem Ort, alfo wird
das Kuentztnger Thal das Tbal von Kenz^ingen fein, das Thal der Elze, 14 km füdlich von
Lahr, In der Nähe von Kenziogen kann ich einen Konrad Eiel nacli weifen. Derfelbe befaß
1453 einen badifchen Lehenshof zu Mundingen Amt Emmendingen* Zeitfebr. für den Oberrh* 8,
S. 478* Leider reichen meine Quellen nicht hin, um dort in der Gegend noch ein Lor nach-
anweifen, cd dilrfte ficb aber dort wobl noch die Spur eines folcben Edelfifzcs auffinden lauen.
Bei den Knechten wird Nr* 5 zu lefen fein Girutz = Hyrutz und Nr, C mit der Augs*
burger Chronik und Crnfius: Vrbach Itatt Erbaeb. Wäre an Erbaeb zu denken wie Nr, 44, fo
würde bei Hänfen der Zufatz „eines Franken** nicht fehlen. Zn den Herrn von Urbach cfr, OÄ.-
Befchr, Schorndorf S. 1G9,
Die obige Befpreehnng der Totitenlifte zeigt, wie viel gutes Bfaterial nnfere Oberamta*
befchr ei bunten bieten ^ die in ihrer Gefammtbeit noch viel zu wenig bekannt und benützt find.
Auch fcbeint es rieb zu empfehlen, wenn die Fachgelehrten in folch gediegener Weife, wie
Jacobfen 3 Schrift es thut, (ich mit EreiguilTcn und Urkunden bcicbäftigcn, die tief in topo-
grapbifchca und lokalbiltorifchcs Detail hineinführen, daß fie dann zur flchercn Feftftellnng des
Details die Hilfe der hiftorifchen Vereine in Anfpru^'h nehmen, um weiter zu kommen. Wobl
mhlTcn die hiftorifchen Vereine vielfach ficb mit minuiiöfen Fragen abgeben, welche in den Augen
der hoben Wilfenfchaft keine weitere Beachtung beanfp rochen hönncn, aber „wenn die Könige baii^n^
haben die Kftrrner zu thun"^, G. Boffort.
03
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen von Bamberg.
Von Pfarrer G* Boffert
Im Fülg<?nden bedeutet OA.B, die BefcbreiUung der Oberamtsbezirke, herausgegeben vom ftat-
topographifchen Bureau fn Stuttgart* W, U* Württemberg, ürkiindenbucli Band 1—3.
Wp F, Zeitrchrift des biftor, Vereins für wfirtterab. Franken Band 1-10.
Die flerkuDft Bifcbof Ottos von Bamberg (1103—1139), des Apoftels der
Pomniem, ift immer noch ein RätbfeL Trotz der trefllichen DilTertatton Volkmanns
de Oltone I episc. Bamberg. Königsberg 1860 und der umfaffenden Hiograpbic
Ottos von Fr, Xav. Suhleck Regsb. 1865 hat Muek in feiner Gefchichte des KL
Heilsbronn, einer überaus fleißigen Stofffammlnng, der es aber an kritifcher Durch-
arbeitung fehlt, die Behauptung aufgeteilt (Band I, 9): ee unterliegt keinem
Zweifel, daß Otto weder ein bairifcher Herzogs- oder Grafenfohn noch
ein fehwäbifcher Edelmanns- oder Bürgers fohn, fondern ein frankifcher
Edelmanns fohn ift. Diefc kecke Behauptung fordert eine neue Prüfung auf Grund
defi'en, was wir über Ottos Familie uud ihre BcfUzungcn wiffen. Allerdings hat
neuerdings Seefried in der Augsburger Poftzeituug Nn 83 ff (Separatabdruck im
Verlag der literar Auftalt v. Huttler Augsburg 1880) unferc Frage auch unterfucht^
indem er von der Befilznng Miftelbach, nach der fich Ottos Bruder Friedrieh nannte,
ausgieng und darzuthun fuchte^ es fei damit Mifchelhacb, Pfarrei Pleinfeld, im ur-
fpriinglieh fchwübifchen Gau Öualafeld (an der fchwäbifchen Rezat) gemeint, ift
dabei aber auf irrige Bahnen gerathen. Die nachftehendc Unterfuchung geht darauf
ans, als die Heimat Ottos das Iieutige Württemberg feftznftellen; wenn es
ÄUch fchwer gelingen will, den Ort ganz zweifellos nachzu weifen, dürfte fie doch
Über einzelne Thatfaehen neues Licht verbreiten.
Die vita Ottoni« von Ebbo, der vielleicht zur Familie der Ebbonen von
Mergentheim-Wermutshaufen zu zählen ift W, F. 6, 339. 10, 100 f., berichtet: Ex
provincia Älamannornm beatus Otto generofa ftirpe et parenlibus fecund um carncm
liberis oriundus fuit patre Ottone et matrc Adelheida nuneupata. Jaffe bibl.
ren Germ. 5, 590. Der Rivale Ebbos, Her bor d, berichtet in feinem dialogus: Otto
beatilTimus ex Suevia duxit originem. Pareutes oquidem ejus, patrem dico ae
matrem, uobilitate roagis quam divitits clarueruut. Nam ingenui conditione
fummis principibus pares eraut, fcd opibus impares Jaffe 1. c. 5, 824. Der
Prieflinger Biograph Ottos fagt nur ganz knrii Otto ex rcligiofa et nobili Suevorum
profapia oriundus. Mon* Germ. 12, 1, 1.
Es fleht alfo unbedingt feft, daß die Heimat Ottos in Sehwaben zu fuchen
ilL Seine Eltern Otto und Adelheid gehörten zum Stand der ingenui und zwar zu
einer Familie, die zwar keinen weit ausgedehnten HausbeHtz hatte, aber zu den
hervorragendften Familien Beziehungen haben und wohl gar mit ihnen in Bluts-
verwandtfchaft fteben muüte. Es ift fonft fchlechterdings undenkbar, daß flerbord
bei aller Ueberfchwänglichkeit in der Schilderung feines Helden von delTen Eltern
hätte Tagen können: „ingenui conditione fummis principibus pares erant".
Diefe Worte muffen um fo mehr ins Oewiclit fallen^ als der mäßige Bcfitz der
Familie fcharf hcryorgehoben wird. Dazu ftimmen vollftäiidig die Worte, womit
der Pommernherzog Wratislaus Otto feiuen Edeln vorftellt: alta^ ut fida relatione
didicimuB, avorum et proavortim ejus linea nativifatia. Mo«. Germ. 12^ 80 L
Das weist darauf ^ daß die Ähiien OUos eine bohe Stellung einj^enommcn hatUni,
Dem Vater war wo!il die vornehme Abkiiüft und Verwaiidtfchnft, aber nur ein ge-
ringer Befitz geblieben. Zur Erklärung des letztern Umftands mag die berühmte
benefieentia et liberalitas dienen j ut, quam vis tcnui utcrontur rc familiari, alios malrs
preffoa homincs adjuvare fenvper Ttudcrent, Herbord 1, L
Was der Kubm der Wohlthätigkeit und Freigebigkeit für den Grund befitz
eiuefl edeln Hanfes zu bedeuten hatte ^ zumal wenn diefelbe Hand in Hand gieng
mit Fehden^ in die Ottos Vater verwickelt gcwefen fein dürfte („alios malis preffos
homines adjuvare")^ läßt fich leicht denken. Fielen doch die letzten Lebensjahre
von Ottos Eltern in die unruhige Zeit K» Heinrielis IV. und feiner Kämpfe mit
Rudolf von Sehwaben 1077 ff* Denn Otto zog um 1080 nadi Polen, wie Köpke
und Volkmann mit Keelit annehmen- Damals aber waren feine Eltern todL Otto
und feine Brüder Friedrich und Liutfried, Cod. Hirfaug. pag, 55, muffen damals
noeh fehr jung, Otto ca. 18 — 20 Jahre alt gewefcn fein. Wenn Berengar v, Sulz-
bach K, Heinrich IV. bei der Ernennung Ottos zum Bifchof in Bamberg im Zorn
über die Zurüekfetzung von Kandidaten aus edeln, hl übenden Hä ufern zuruft, Herb, 1, 7,
Ebbo 1, 8; Quisnam eft ille liomoj quem nobis episcopum deftinas; ncseimus^ neque
quis neque unde ortus fit, fo können diefe zornigen Worte Herbords Ansfage nicht
widerlegen. Sie find vollftändig begreiflich aus der Lage, in der fich die drei
Bräder nach der Eltern frühem Tod befanden. Die Verhäftniffe, welche Otto nötlngtcn^
als Sehulraeifter nach Polen zu ziehen, weil fein Bruder Friedrich ihn nur wenig
zur Vollendung feiner Studien unterftützen konnte, mußten auch die beiden andern
Brüder beftimmen, Heb dem öffentlichen Leben ferne zu halten, imd dies um fo
mehr, wenn der Vater an den Kämpfen der damaligen Zeit zum Schaden feines
Haufes betheiligt war.
Ja, wenn Ottoa Bruder Friedrich damals fehon in Miftelhach bei BajTeuth
faßt fo liegt es noch näher, anzunehmen, daß Berengar von Sulzbach zwar mit der
Familie nicht ganz unbekannt warj aber durch perrdnliches Mißverhältnis zu dem
Miftelbacher fich zu jenen Worten des Unmutha hinreißen ließ. Die Nähe von Sulz-
bach und Miftelbaeh macht derartige Beziehungen nicht unwahrfcheinlicb. Doch f. n.
Um nun Ottos Heimat und Herkunft aus Seliwaben näher beftimmen zu
können^ muffen wir feine und feiner Bruder Befitzungen Kufammenftellen und die
fich daraus ergebenden Anknüpfungspunkte für etwaige Familien verbin düngen prüfen*
In erdter Linie kommt hier in Betraclit
1. AI buch.
Ebbo berichtet von Otto; Ecclefiam juxta Albuch licreditario fibi jure pro-
priam eidem raonafterio (St, Michael in Bamberg) cum duabus ccciefiis aliis donavit
ob memoriam videlicct fni parentumque fuorum inihi corpore quicscentium, Jaffe
L c, 5, 604, Der Wortlaut Ebbos läßt es nicht ganz unzweifelhaft, ob das Klofter
St- Michael oder die gefchenkte Kirche die Grabftätte der Eltern Bifchof Ottos ill
Gegen jenes fpricht der Umftand, daß die Todtenbiicher von St, Michael Ottos
Eltern nicht nennen, während feine Brüder Friedrich und Liutfrled darin aufgeführt
find. Auch Sulzbeck ift der Anficht, daß Ottos Eltern in der Kirche juxta Albuch
ihre Grabftätte gefunden haben, Wahrfcheiulich übergab Otto diefe Kirche an das
^mm
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen von Bamberg. 96
K!. St Michael^ um das Grab feiner Elfern unter dem Scbutz des Klofters gefchiitzt
zu wilTeii, Aber wo ift die Kirche juxta AI buch? Die Verfuehe Oefterreicherg^ den
Ort bei Miftelbaeh am Bodenfee zu facbeuj uud Sutxbeeks, Albiicli mit Albeck
OA, Ulm zü identifizircn^ find nur aüs UDkenntnis der Geograpliie Württemhergfi zu
erklären. Der AI buch ift beute noch ein ganz boftimmt begrenzter Bezirk. Nach
der OA.B. Gmiiud (unfcrG wiirtterab. Oberamtsbefcbreibungeu find außerhalb Württem-
bergs riel zn wenig bekaont) S. 306 umfaßt der AI buch die Höhe der Alb zwifchen
Lauter j Kocher uud Brenz ^ dem Nordabfall der Alb und der alten Straße von
Böhmenkireb und Steinheim OA. Heidenheim, Auf diefer Hochfläche gibt es nur
2 ältere Pfarreien: St. Barthol omäi in dem alten Lovbenbart und Steinheim mit dem
Beinamen am AI buch. Wäre die von Ebbo befebriebcne Kirche eiue von beiden,
fo hätte er wobl nicht jnxta, fondern in oder fuper AI buch befdirieben. Der Wort-
laut fcheiut auch darauf hinzuweifen j daß die beiden anderu an St Michael ge-
fehcukten Kirchen Filialkirclien der erften waren. Das trifft aber bei Bartholomäi
auf keinen Fall zu. An die Kirche zu Steinheim bat Cafpart in feiner fchöneu
Arbeit über die Urheimat der Zähringor W. Viertcljahrsh, 3, 125 gedacht.
Die Klage Bifchof Eberbards von Batoberg bei Konrad IIL und Herzog
Friedrich von Schwai>en über Unterdrbckung feiner Minifterialen durch Beringer
von Albeek fehlen ihm auf Steinbeim, wo die von Albeck begütert waren, zu weifen.
Allein fchon das Urkundenrcgeft Heg. boie. 1, 185 weist auf das Ries. Dort nennt
der Bifchof von Bnmberg Sigfried von Ziswingen, Konrad von Balgbeim, Konrad
und Beringer von Nördlingen als feine Minifterialen. Neben Beringer von Albeck
klagt B. Eberhard über Konrad v. Bietfeld, Steiehele hatte deswegen die Urkunde
auf Deggingen im Ries, das K. Heinrich IL an Bamberg gefchenkt, bezogen, Biath.
Augsb, 3j 1147. Durch die Urkunde K, Konrads vom 4. Februar 1147, welche
Stumpf Reichskanzler 3, 137 gibt, ift die Saclic klar geftcUt K* Konrad nimmt
auf Bitten B* Eberhards die banibergifchen Minifterialen aus Schwäbifch Rhätien
Ignebrand v. Guohnarsbovcnj Alagia und ihre Kinder, Siegfried v. Cifewingen,
Konrad v, Balgbeim, Konrad und Bcringer v, Nordelingen u* A. in feinen Schutz.
Kourad \\ Rietfeld hatte, unterftützt von Beringer von Albeek, geltend gemacht, er
habe diefe Minifterialen von Bamberg zu Lehen erhalten. Allein fein eigener Oheim
)^,- (patruus), Gottfried v. Nürnberg, zeugte wider ihn. K- Konrad heftellt nun Herzog
-^^ Friedrich v. Staufcn zum Schutz für diefe banibergifchen Minifterialem
L^^^f^jlj^ ' Gegen Steinheim fpricht weiter der Umftand, daß es urfprünglich 2 Kirchen
hatte (inferior W, U. 3, 424), die Pfarrkirche aber war bifchof lieh angshurgifches
Lehen. W. U. 2, 379,
Die Ortsbeftiramung juxta Albuch bei Ebbo weist eher auf den Nordabhang
des Albuchs als auf die Höhe. Hier haben wir 4 alte Pfarrkirchen; Effingen,
Lautern, Mogglingen, Heubach, An Effingen hat H, Bauer iu der OA.B, Aalen
a 124 gedacht.
Stillfried war ihm in diefer Annahme gefolgt (Kl Heilsbronn S- VII).
Dagegen fcheint zu fprecben, daß die von Otto an Bamberg gefchenkte
Kirche 2 Filialkirchen hatte, was ebenfo die Kirchen von Lautern und Mogglingen,
welche Orte zum Befifz der Pfalzgrafcn von Dillingen gehörten, ausfchlieflt. Da-
gegen paßt Ebbos Wortlaut „cum duabus ecclefiis aliis" vortrefflich zu Heubach, das
Pilialkirchcn iu Bargau und Oberbobingen Imtte. Die Kirche in Heubach ftammt
noch aus romanifcher Zeit. Den Namen der zwifchen Heubach und Bartholomäi ab*
gegangenen Burg Micbelftein auf dem Albuch wage ich nicht auf urfprünglichen
Befitz des Klofters auf dem Michaelsberg zurückzufiibren^ von dem fie früh an die
mmmF
96 Boffert
w
Grafen von Oettingen übergangen fein niäfite. Gr, Ludwig gibt 1343 den 31. Mai
Michelftein an Würz bürg zu Leben gegen einen halben Hof und den balbeo Wein-
zehnten zu Weikersbeim. Dagegen ift zu bemerken^ daß der Patron der Kirche zu
OberbÖbingen St. Micbael ift.
Halten wir an Heubacfa feilt, fo dürfte zu beaebten fein^ 1. daß die von
Otto gefcbeukte Kircbe fein Erbbefitz war, 2. daß feine Eltern dort ibr Be-
gräbnis fanden. Alfo wird bier der Mittelpunkt ibrer allodialen Güter zn
fuehen fein.
Sodann fehen wir uns anter den in der unmittelbaren Kaebbarfcbaft be-
gtiterten edeln Familien um, Vielleicbt gelingt es doch einige AnhaltBpunkte für
die Feftftellung des Gefcblechtes, dem Otto angebörtCj aufzufinden» In näehfter Nabe
von Heubaeh begegnet uns Konrad v, Bebingen, Sobn der Hicbinza von Spizinberg,
der dem Haufe Wirteraberg nicht ferne ftand* H, Bauer mit feinem feinen genealogifchen
SpürHun zählt diefen Konrad ron Bebiugen, der um 1120 gelebt haben muß, zu
der Familie, die wir wenige Jahrzehnte nachher unter dem Namen der Grafen von
Helfenftein kennen. OA,B. Gmünd S. 442. Cod. Uirf. a 46. 53. Zeitfchrift für
württemb. Franken 7, 396 ff.
Zufällig möehte es fein^ daß im Cod. Hirfaug. Riehtnza v. Spizinberg, die
Rieder leb OA. Urach an Hirfau verkauft ^ und der nicht genannte Bifchof Otto von
Bamberg, welcher 1 J25 Kimbaeh OA, Mergentbeim von Hirfau kaufte, W, U. 2, 365^
unmittelbar aufeinander folgen S, 46.
Ein zweiter Anknüpfungspunkt wird uns für Ottos Familie durch die Notiz
im Cod. Hirfaug. S. 37 geboten, wornach Gnta, die Witwe Mangolds Ton Rordorf,
12 Hüben zu Forft bei Efllngen an Hirfau fchenkt. OA,B, Aalen S. 320. Der
Sohn diefcß Mangold, der Gatte Hiltruds v, Kirchberg, begabt das Klofter Zwiefalteo
in Ifiningen (Eialingcn Gr. und KL OA. Göppingen) mit einem reichen Befitz, Bertold
Zwif M. G. 12, 118, 20 ff. Ibn und feinen Bruder treffen wir 1092 in der Schenk-
ungsurkunde Werners v. Kircbbeim und feiner Mutter Richinza^ W, U. 1, 297* Zu
Eislingen aber begabt Konrad v, Wirtemberg mit feiner Gemahlin Hadwig c. 1100
aueh das Kh Blaubeuren. Stäl. 2, 488, Sehr dunkel ift die Nachriebt bei Örtlich,
wornaeb Liutold v, Achalm dem Sohn feiner Scbwefter Willibirg, Graf Werner von
Grüniugenj Effingen abtrat, Mon. Germ. 12, 75, 10, welches diefer an Hirfau gab.
Cod. HirC 94. Ift das nicht eher Oefchingen OA. Rottenburg, das zum Acbalmifeheu
Befitz beffer paßt? Diefes beißt freilieb Eskiiigen, Cod. Hirf. S. 38, Wenigftens
macbt die Umgebung, in der Liutfried v. Eskingen in einer Verhandlung, MöDfingen
betreffend , auftritt, letzteres wabrfcbelnlioh. Der Befitz der Grafen von Rordorf,
wie der Grafen von Achalm in Efllngen und Forft OA. Aalen würde fich leicht er-
klären, wenn Gtita, die Gfittin Mangolds L und die Großmutter Liutolds von Acbalm,
dem Haufe der Grafen von Dilliugen entflammten, welche in der ganzen Gegend
reich begütert waren, wie die Stiftungsurkunde des Kloftcra Anhäufen beweist und
in dem nahen Lauterburg eine Hauptbarg befußen, nach der ficb der Pfalzgraf
Adalbert 1128 comes palatinus de Luterburcb nannte. W. U. 1, 37G. Gehörte doch
Forft aueh zu den Orten ^ welche die Dillinger dem Klofter Anhäufen 1143 über-
gaben, W, U. 2, 18,
Damit find wir auf die Frage geführt, ob zwifcben dem Haufe der Grafen
von Dillingen und der Familie Ottos , die, wenn auch Heubacb ihre Heimat nicht
wäre, doch jedenfalls am oder auf dem Albuch die Grafen von Dillingen zu Nach-
barn hatte, keine näheren Beziehungen beftanden. Wir mülTen antworten: ja« wenn
die Familie Dlepolds von Giengen und Rapotoa von Cbam-Vohburg vom Haufe der
"^y^lx-^
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen von Bamberg. D7
Grafen von DilÜDgen herftamraen. In diefem Fall würde fich erftlirlj erklären, wie
Otto gerade feinen Weg nach Polen genommen, als ihm die Mittel zur FortCetzun^
feiner Studien fehlten, um dort als Lehrer bald reiche Mittel und VJwen ym gewin-
nen. Auch Volkmann findet es auffallend, daß Otto, der 18— 20Jälu]ge Jüngling,
rein ins Blaue hinein ohne Mittel, ohne Unterftützung und Empfebhni^^ nach Polen
gegangen fein follte 1. c. S. 7. Er glaubt, daß Otto im Gefolge eines Iiuiieu Gcifr-
lichen dorthin gegangen fei. Näher liegt, an eine Unterftützung duieli tlen Pfai?,-
grafen Rapoto von Vohburg, den Sohn des Grafen Rapoto v. Cham (gefallen bei
Hohenmölfen 1080), zu denken. Diefer ftand in hohen Ehren bei dviu Hohmcn-
fiirften Bretislaw, dem Schwiegervater des Polenherzogs Wladislaw Ileriiiiino, und
bekam von ihm jährlich 150 Ji Riezler, Baiern 1, S. 559. Weiter fiat felion Stalin
2, 357 die Ehebündniffe zwifchen dem Grafenhaufe von Berg und tkni [)<>liiiirlien
Färftenhaufe auf Otto's Einfluß zurückgeführt; um fo berechtigter wini die Aiinalimc
erfcheinen, daß Otto die Ehe zwifchen Diepold von Vohburg-Chani , Mark^^ifiien in
dem Nordgau, dem Sohne des Markgrafen Diepold von Giengen, mit ikr Poliu
Adelheid (f 26. März 1127) vermittelt habe.
Aus Beziehungen von Ottos Familie zu den Markgrafen im Xorrlgau, die
fich auch von Giengen nennen , würde fich der fpäter zu befpreeliende Belitz der-
felben in Miftelbach bei Baireuth leichter erklären laffen. Ebenfo wiinlen die trüben
Beziehungen Ottos zu dem fränkifchen Kaiferhaufe — Otto muh Jn<iitbj die
Schwefter Heinrichs IV., doch wohl gekannt haben, als er fie Wladitsbui« Heiniann
zur Gemahlin empfahl — durch Verkehr und Zufammenhaug mit i^ipotn und Die-
pold von felbft fich ergeben. Diepold geleitete Judith und Salomo vort Uiiij^arn, ihren
Verlobten, über die bairifche Grenze, als in Ungarn Krieg ausbracb, Kiezlei 1^480.
Die Stellung Rapotos, des Vaters und Sohnes, bei Heinrich IV. ift hixh Giefeb rechts
deutfcher Kaifergefchichte bekannt. Aber find denn die Markgrafen von Giengen
und ihre Stammesvettern von Cham und Vohburg Schwaben und nielit vielmehr
Baiem, wie Riezler annimmt? Giengen follen fie nur als Fuldaer Lehen beleflen
haben und fich nach diefem bloßen Lehensbefitz doch von Giengen neniuiiV Wie
follte aber Fulda einem in weiter Entfernung angefeffenen Haufe ein [.eben, ilnt? in
Folge davon fchwer zu fchirmen war, übertragen haben? Der dnrib tlic Trad,
Fuld. ed. Dronke S. 141 c. 63 ficher geftellte Fuldaer Lehensbefitz der Mark^^rafeu
von Giengen- Vohburg erklärt fich, wie fchon Brunner, Jahresberiibt tur .Selnvaben-
Neuburg 1863—64 S. 21 erkannt, nur, wenn fie dort ftarken AlbiiJisilhefiU fiattcn,
Diefer iß auch urkundlich ganz ficher. 1189 gibt Diepold von Vitbhnrij die Vo^^lel
von Günzburg an Mangold von Wörth zu Lehen gegen Abtretung eines Hnfes in
Sontheim OA. Heidenheim. Königsdorfer, Gefch. des Klofters znni beil. Krenz in
Donauwörth 1, 56. Das von Diepold von Vohburg geftiftete KI oller Keiebenbarb^
Landg. Nittenau in der Oberpfalz, begabt er 1135 mit reichem Befitz in Hteinbeini
Landg. Höchftädt Mon. Boic. 27, 12, Küdlingen oder Riedlingen, wiirtt, OA.-Stadt,
Riedhaufen und Binswangen OA. Saulgau 1. c. Giengen liegt wie Stein beim niitfcn
im Herrfchaftsbezirk der Grafen von Dillingen, Warum foll auch DieiHd<i von Dil-
lingen (f 955) nur einen Sohn Richwin gehabt haben, oder wird diefer aui*driieklieh
als einziger bezeichnet? Sind aber die Diepolde von Giengen Xnrfikoniinen Die-
polds von Dilliugen, dann auch ihre Stammesvettern Rapoto von (.Innn und fein
gleichnamiger Sohn, der Pfalzgraf von Vohburg, von denen dann iitizunebmeu iff,
daß fie am Anfang des 11. Jahrhunderts, fei es durch Erbfchaft, fei es durcb kaifer-
liche Begabung, jene Befitzungen im Often Baierns erhielten. Naeb den Aunales
Wettenhufani belehnte K. Heinrich IL die Grafen von Vohburg mit der iMaikgraf-
Wflrttemb. VierteUahnhefle 1883. ^
98 Boffert
fchaft Bargau, eine kecke Fiktion, wie Branner Jahresb. f. Schwab. Neub. 1863/64
S. 18 fagt, aber möglicherweife enthält diefe Angabe doch einen hiftorifchen Kern,
nemlich den, daß der Burgau benachbarte Zweig der Grafen von Dillingen, die
fpäteren Vohburger, durch K. Heinrich II. begabt wurden und zwar mit der Graf-
fchaft Cham, zu der fpäter durch Heirat Vohburg kam. Gegen den Urfprung der
Grafen von Giengen-Cham-Vohburg von den Dillingern ließe fich geltend machen,
was die Annales Auguftani Pertz Mon. 5, 127, Stalin 1, 495 von dem Streit Bifchof
Heinrichs von Augsburg mit einem Grafen Dietpald und feinem Sohn Rapoto 1059
um eine Graffchaft berichten. Der Sohn des Grafen Dietpald, Rapoto, griflf des
Bifchofs Burg Mantichinga d. h. Merching an, aber die Baiern, welche Rapotos
Gefolgsleute waren, wurden von den Augsburgern gefchlagen. Daraus zieht Riezler
den Schluß, daß Dietpald und Rapoto Baiern waren. Aber der Wortlaut fagt das
keineswegs, fondem nur daß Baiern Rapotos fequaces gewefen. Im Gegentheil
fcheint der Annalift zwifchen Rapoto und den Baiern, feinen Gefolgsleuten, zu
unterfcheiden. Wir möchten diefen Dietpald als den gemeinfchaftlichen Stammvater
Dietpalds von Giengen und Rapotos von Cham und zugleich als Nachkommen Diet-
palds von Dillingen anfehen und die Genealogie folgendermaßen geftalten:
Hubald von Dillingen
Dietpald I. Manegold. B. Ulrich
t 10. Aug. 955. V. Augsburg.
Richwin ? Dietpald II.
ux. Hildegard
f. Steichele ^^^^P*'^ ^^^ 1^^'
Bisth. Augsb. 8, 55. |
Dietpald v. Giengen 1057 Rapoto v. Cham
gefallen 1078 gefallen 1080.
ux. Liutgard, Tochter ^^ , ^ ^ ^ ,, ^
Bertholds von Zähringen Pfalzgr. Rapoto v.Vohburg
t 18. März 1119. ^ ^^^•
Dietpald v. Vohburg, Cham 1091
t 8. April 1146
ux 1. Adelheid v. Polen
Zum Gefchlecht der Grafen von Dillingen dürfte auch Hartmaun, Graf
V. Gerhaufen bei Blaubeuren; gehören. Auf delTen Zufamroenhang mit den Dil-
lingern weist das nahe Söflingen, wo die Truchfeflen der Dillinger faßen. Dürfen
wir die Gleichung Giengen-Nordgau-Gham-Yohburg-Dillingen als gefichert annehmen,
dann wird es nicht mehr als zu gewagt erfcheinen, wenn wir annehmen , Herbord
sei zu feiner überfchwänglich erfcheinenden Ausfage, daß die Familie Ottos ihrer
Geburt; wenn auch nicht dem Reichthum nach den fummis principibus gleichgekom-
men fei; denn doch etwas berechtigt gewefen , da ein noch nicht aufgehellter Zu-
fammenbang von Ottos Familie mit dem reichen Rapoto von Cham^ welchen man
eben zu den fummis principibus rechnete; uns wahrfcheinlich geworden. Vgl.
Giefebr. d. Kaiferz.; 4. Aufl. 3, 1155.
Haben wir bei vorftehender Unterfuchung uns von Henbach nach Südoften
gewendet und find auf die Grafen von Dillingen geftoßen, fo wenden wir uns nun-
mehr nach Sfidwefteu; wo faft unmittelbar die Heimat des ftaufifchen Haufes,
Wäfchenbeuren , angrenzt. Hier fällt fchon die Aehnlichkeit der Familiennamen
zwifchen Ottos Haufe und dem der Staufer ins Auge: Otto, Friedrich und Otto.
Freilich ift die Kette in der Stammreihe der Familie Ottos zu knrz; um daraus
Wf^r^^ffif <,;-^ .:-'^ Jtiiw^-i^»iw y^ip^ifwp'
Die Herkunft Bifchof Ottos des HciHgon you Bamberg. 99
einen fichern Schluß zu ziehen. Weiter ift ganz über allen Zweifel erhaben die
Verwaudtfehaft der 8taufer mit den Grafen von Berg, Bifchof Diepald von PalTau^
t 1190, heißt beftimmt de fanguine imperialis pro])aginiB ortus, Ansbert hift. de
exped. Friedr. 8 106, f. StäL 2, 361, und fein Nachfolger nnd Bruder Mangold de
feminc regie Fez thee, 3 c, 523 j Stäl. 2, 230. Knn hat Stalin die auffallende Er-
febeinung, d«ß drei Töchter Heinrichs I. von Berg fich in den fernen Slavenläodern
mit dortigen Herzogen vereheliehteD, nemlich Salome mit dem Polenherzog Boleslaua
Krummaulj Kichinza um 1110 mit Wlndislaw t. Böhmen, Sophie nach 1113 mit
dem Herzog Otto v, Mähren, auf die Thätigkeit nnferes Otto und feine bedeutende
Stellnug am polnifchen Hofe, an den er auch 1124 wieder gerufen wurde, zurück-
geführt. Daraus fchließt Stalin Ocher mit Recht auf mancherlei, wohl auch verwandt-
fchaftliche Verbal tuiJTe, in denen Otto mit den Grafen vod Berg geftauden L c* 2, 357,
Ift Otto wirklich der Ehcvermittler für Salome, die fich wahrfcheioHch
zuerfi verehelichte (um 1110)^ fo wäre fchlechterdiugs nicht einzufeheu, warum Otto
gerade auf eine ihm fern und fremd gegenüberl^ehende Familie, deren Töchter er
nicht genauer kannte, aufmerkfam geworden fein follte. Es fcheint nnB der Zufam-
menbang zwifcbcn dem Haufe vom Albucb refp, Heubach und v. Berg chcnfo feft-
znfteben, wie der von Berg und Slaufen, Die beidcrfoitigen Beziehungen zu den
Grafen von Berg fcheinen aber auch den Zufammenhang der Familie Ottos mit den
Staufern zu verbürgen.
Vielleicht läßt fieli dafiir noch ein weiteres Moment geltend machen, Otto
v, Bamberg war in feiner Jugend vertraut mit dem Klofter Wilzburg, denn fo liest
Jaffe ganz richtig ftatt Wir /.bürg. Dem dortigen Abt Heinrich, der fpäter Erzbifchof
von Polen (Gnefen) geworden fein Ibll ^), wofür freilich jeder urkundliche Anhalts-
punkt fehlt, fo ungefucht auch Ebbos Nachricht 1, 2, 3 klingt, war Otto lehr befreun-
det, fideliffirao adhaefit famulatu cf, Ebbe 1,3; Volkmann l c. S. 7. Znm Dank
für die gaftliche Aufnahme, die er dort gefunden, gründete er dort einen Spital
Und diefes Wilzburg bei Weißenburg im Nordgau ftand unter dem Schirm der Stau-
ferj wenn auch immerhin möglich ift, daß fie den Schirm erft von Diepold von
Vohburg, dem Markgrafen im Nordgan, ererbt hatten.
Die beiderfeitigen Ausfagen über Ottos Familie und das Staufer Haus: vor-
nehme Geburt und verhältnismäßig geringe Mittel und Lebensrtellang^ wie wir fie für
Ottos Haus bei Ehbo und Herbord und für dus Staufer Hans bei Stalin 2, 229 zu-
fammengeftellt iinden, ftimmen vortrefflich überein.
Offenbar war man fich zu Herbords Zeiten in Bamberg nicht mehr klar
über die Art und Weife der Verwandtfchaft von Ottos Eltern mit den vornehmen
Grafenhäuferu; die wir der Reihe nach an uns vorübergehen ließen. Darum braucht
Herbord eben den allgemeinen Ausdruck „fumniis principibns pares erant^,
aber derfelbe gibt kein Recht, Herbord anzuklagen, er habe in der Weife der Pane-
gyriker den Mund zu voll genommen.
2. Die Befitzungen im Glemsgau und Umgegend, zunäcbft in den
Oberämtern Leonherg nnd Böblingen etc.
Eine zweite Gruppe von Erbbefitz der Familie Otto treffen wir im Glems^
gau- Der Codex Hirfaug. berichtet S, 55: Friedricns frater epifcopi Babenbergcnris
*) llt das der Bifchof Heinrich, der in GemeiDfchaft uiit einem Bifcbof Eberhard dem
Bifchof Rupert vod Bamberg zwei slort geftohlene goldene Kreiuü wieder im Auftrag Herzog
Ladi3lau3 vou Polen und femer Gemahlin Judith, welehß fie gekauft hatten^ [iberbraehte? Lang
Reg. boii*. 4, 733.
wm
100 Bo frort
dedit nobiä bubam et dimidiatn in TÜla Altbeim juxU RadiTigcn (Dntekfeblcr für
Eandipgen) Tita, Liotfried frater ejus dcdit io Scbafburen predium. Daß hier an
keinen andern Hifcbof von Bamberg und feine Brüder Fried riclj und Liutfried zu
denken 1% als an Otto uud feine Briider, erg:ibt Heb 1. daraus^ daß Ebbo ausdrück-
lieh einen Friedrieb als Brnder Ottos nennt, 2» daß die Baniberger Nekrologien
uns gerade die Namen von 2 Brüdern OttoSj Friedrieb und Liutfried , geftorben als
Möneh (zu St, Michael in Bamberg?) am 13. Febr. Jafie, biblioth. rer. Germ. 5, 569,
erbalten haben.
Der Befitz der beiden Brüder in Altbeim und Schafhaufen wird wohl Erb-
gut fein, das urfprünglich zufammen gehörte und zwifchen den Brüdern Friedrieh
und Lintfried getheilt wurde^ während Otto die Güter am Albueb bekam.
Friedrieh, der ältefle unter den 3 Brüdern und nach dem Tode der Eltern
das Farailienbaupt, wie aus Ebbos Darfteil ung hervorgebt, fehenkte, wie die oben
angeführte Stelle Tagt, 1 '/[i Hüben in Altbeim bei Henningen (Kan dingen) DA. L^eon-
berg, Altheim ift heutzutage abgegangen und lag 1^2 km weftlieh von Renningen
gegen Malmsheim. Altheim, nicht zu verwechfeln mit Altbeim OA. Horb, das wahr-
feheinlieh Cod. HirC 34 35 gemeint ift, kehrt noch mehrmals wieder: 1, fcbenkt
ein Dietrich, den ieh für identifcb mit Dietrieli von Weinsberg und Afchbaufen,
Askehufen W, U. 2, 14Ü, Cod. Hirf, S. 78 und für den Bruder Wolframs von
Weineberg -Bebenburg, den Stifter des Kloftcrs SchÖuthals halte, in Altheim ein
praedium an Uirfau b c, S, 68- Näheres darüber in einer befon deren Unterfuchung
über diefe Herren von Weinsberg W. Vjh. 5, 2?9, Nur darauf fei noch bingewiefen,
daß aueb zwifehen den Herren von Wirtenberg und Weinsberg ein Zurammenbang
beftanden haben muß. 2. war Werner von Merklingcn OA, Leonberg dort begütert
J, c. S. 88. Merklingen gehörte zum altcalwifcbeu Hausbefitf^., Aueb bei der Ver-
folgung der Ahnen der Weinsbcrger wird man auf einen Zufammenbang mit den
Grafen von Calw geführt, wovon wir hier Akt nehmen. 3. Bertolf von Waltorf und
fein Bruder Erpho geben in Altheim eine halbe, in dem nahe gelegenen Ihingen
(Ihinger Hof OA. Lconberg) 3 Hüben, wo ihre Mutter Liutgart fehon 1 7 j Hüben
früher gegeben hatte. Diefe Brüder find ohne Zweifel die SÖlme Bertolds von
Waltorf, des Sehwiegerfohns Sigebotos von Ruxingen (Riesiogen Ober-, Unter-
OA, Vaihingen), deJTen Schwager Wolfram von Glattbaeh der Vater oder Großvater
der obengenannten Weinsberger fein wird. Liutgart ift die Tochter Sigebotos, Die
Herren von Glattbach OA. Vaihingen Und dem Calwer Haufe ebenfo zuzuweifen^
wie die Herren von Roß wag OA, Vaihingen und Grötzingen bei Pforzheim, (Vgl-
Anfelm Graf v, Forchheim und Anfelm von Glatt bacb.) Daß diefe älteren Herren
von Glattbaeh Freiherren, nicht Mini Her ialeu der Grafen von Calw- Vaihingen find,
ergibt ficb ans dem Cod, Hirf. S. 46.
Aus der vor flehenden Unterfuchung über Altbeim gewinnen wir allerdinge
keinen unmittelbaren weiteren Auffcbluß für Ottos Familie, aber wir feben fie wieder
in Beziehung zu Familieu, die einem der vornehmften Häufer des beutigen Württem-
bergs, dem Haufe der Grafen von Calw, nahe ftehen mußten. Erinnert fei noch
daran, daß die Staufer in dem nahen Malmslieim begütert waren. W. U, 2, 256.
Wenden wir uns zu dem Ort, wo der zweite Bruder Bifcbof Ottos dem
Kl, Hirfau eine Schenkung machte, lu Schaf häufen OA, Bohlingen, Hier erhielt
Kl, Hirfau L eine halhe Hube von einem ntieh unbekannten Burkhard S. 48, viel-
leicht von Stauflenberg, alfo einem Angehörigen des Calwer Haufes, 2, eine halhe
Hube von dem Presbyter Rudolf von Merklingen U oben Altbeim L c 68, 3, den
/
1""^^"W"^^T^P^^"ü"
Die Herkunft BLTchof Oit;<>& des Heiligen Ton Bamberg, 101
Kirchfatz von 3 verfchiedenen Gebern; und Her ill ein Punkt, der für unfere ganze
Unterfucbung von großer Bedentnng ift»
Auf dem Weg des Taufches erhielt Hirfau von Conrad yon Beutels-
bach 3 Hüben in Döffingen, eine in Schaf haufeE^ IVa in Heimerdingen OA* Leon-
berg nnd Vi der Kirche zu Schaf häufen L e. S_ 97, von Adelwig von Nid-
llngen (abg. bei Stein und Gohrichen bad. Amts Pforzheim) die halbe Kirche
und eine MiihJe ctc, und von Woppelin von Plieniugen OA, Stuttgart V4 der
Kirche und eine Mühle 1. c. S. 98, Damit find wir auf einen intcrelTanten Boden
geführt. Beim Vertrag der Gattin Konrads von Beutelsbaeh, Werndrut, mit Hirfau
erfchcinen ala die crften unter den Zeugen die Nidlinger Adelwig und Arnold, und
die Bernbaufen Adelbert und ßirthilo. Beriihaufen Liegt unmittelbar bei Plieningen,
die beiden Familien Bernhaufen und Plieningen find eine und diefelbe. Man ver-
gleiche 1. c, S, 61 : Ädalbertus de Bernhufen dedit dnas hubas ad Horwe (abg, bei
Ruith OA. Stuttgart) und S. 66 Birthilo tilins Liutfridi de Blieningen dedit hubam
unam ad Horwa, fodann S. 75 Swigger presbyter de Sindelfingen emit duas hubaa
in Vticbshnfen (abg. bei Degerloeh), terciam in Horwa mit Swigger frater Marquardi
de Blieningen dedit * - . . in Töffingen. S, 66 Wolfram de Bernhufen, S. 68 Ädal-
bertus presbyter de Blieningen cum fratre fuo Wolframmo. Wir lernen alfo einen
Birthilo, Liutfrieds von Plieningen Sohn, kennen > und einer diefes Gefchlechts,
Woppelin fKofeform für Wolfram, cfr. Wolfram von Bernhaufen L c» S. 66) bat Be-
fitzungen eben in Schaf häufen, wo wir Liutfried, den Bruder Ottos, begütert finden.
Was liegt naher als diefe beiden Liutfriede für identifeh zn halten? Von Seiten
der ficber feftftehenden Befitziingen der Familie Ottos in Altheim und Schaf häufen
fteht diefer Annahme keinerlei Schwierigkeit entgegen. Im Gegen theil die Befitz-
ungen der Bernhaufen Plieningen in Ditzingen OA* Leonberg S, 66 und Döffingen
OA. Böblingen S. 75 ftimmen vortrefflich dazu, Liutfried, Ottos Bruder, für einen
Herrn von Plieningen anzufehen.
Aber nun die fieh damit erhebenden Schwierigkeiten: 1. Liutfried, Ottos
Bruder, ift Möiteh. Liutfried von Plieningen hat wohl nicht nur einen Sohn Bir-
thilo, fondern mehrere, von denen die zahlreich im 12. Jahrhundert auftretende
Familie der PlieuingenBernhaufen ftammt. Diefes Bedenken ift felir leicht zu
heben. Liutfried^ der Bruder Ottos, war jedenfalls bei feiner Schenkung an Hirfau
noch nicht ins Kloftcr getreten, fonft hieße er ficber frater Lintfriedus in Cod. Hirf.
cfr Regtnboto frater nofler S, 61, 67 ff* Es hat nicht daa mindefte Bedenken, an-
zunehmen, daß Liutfried erft in feinem Alter nach der Sitte der Zeit ins Klofter
eintrat. Ob er jener Liutfried ift im Klofter St. Paul zu Worms, der Klofter Reichen-
bach begabte, das Tochterklofter von Hirfau, wobei dann anzunehmen wäre, daß
er etwa fpäter nach St. Michaelsberg bei Bamberg übergefiedelt ift, mag dahin ge-
ftellt fein. W. U, 2, 407, 411. 2, Das fchwerfte Bedenken erweckt die Frage,
ob die Herren von Plieningen -Bernhaufen Edelfreie gewefen oder Minifterialen.
Von den im 13. Jahrhundert auftretenden Mitgliedern der Familien von Bernhaufen-
Plieningen ift letzteres ficher, aber auch von den für aus in Betracht kommenden
Herren aus dem IL und 12. Jahrhundert? Die OA.B. Stuttgart S. 116 nimmt das
von den Herren vou Bernliaufen unbedingt an, über die Plieningen fprieht fic ficb
nicht aus. Auf den erften Blick fcheint Stalin 2, 375 Not. 1 einen unwiderleglichen
Beweis dafür aus dem Chronicon Sindelfingenfe ed. Hang S. 5 beizubringen. Nach
diefer Chronik gab Wilcha d. li. Wiltrud von Bouillon, die Gattin Adalberts von
Calw, ihrer Enkelin Uta, Herzogin von Schauenburg, der Gemahlin Welfs IV,, als Mit-
gift verfchiedene Güter, darunter auch Plieningen, ultimo eadem Wilcha Hainrieo
^^MMü ■ ,^ I ^ ^^^^^^^^w^yü— ^i^yi^mnpipjH
106 Boffer t, Die Herkunft Bifcbof Ottos des Heiligen von Bamberg.
imperatori miaifterialea in Bernehufen et ceteros omnes vendidit. Damit fcheint
nnrere ÄDnahme der Identität Liutfriede von PlieDingen-Bernhauren mit dem Bruder
Ottoa einen tödtlicbcn Sehlag zu empfangen. Denn wenn irgend etwas fcftfteht^
fo ift es die freie Geburt Ottos und feiner Bröder. Aber find denn diefe Angaben
des Sindelfinger Chroniften glanbbaft? Daß Uta die dort genannten Güter als
M i tgif t er hal ten ba ben kon n te ^ i ft; zeiti i eh f cb I e eh t e r d i n gs u n m ö gl ich ^ W i 1 trad f tar b
1093j Uta 1196. Uta war kaum älter als ihr Gemahl, der 1115 geboren war, denn
er ftarb 76 Jahre alt 119 L Uta kann höchftens wie Weinsberg, fo auch andere
Calwifche Güter (in der Stuttgarter Gegend) von ihrem Vater Gottfried ererbt haben-
Und doch finden fich neben Weif noch 1140 freie Herren Wolfram und Dietrich
in Weiusberg, die wir zu den Seitenverwandten der Calwer rechnen. Geben wir
den fieberen Weg und fragen die Urkunden. Um 1090 erfeheineo die erften Herren
von Bernhaufen 7 Volmar nnd Rudolf, in dem berühmten Beinpflinger Vertrag, Mon,
Germ. S.S. 10, 76, zwifchen den Herren von Sleitdorf (Seblaitdorf OA. Titbingen)
und Werner von Lintorf (OA, Kirchbeim). Von den Herren von Sleitdorf nimmt
die OA»B- Tübingen S. 470 ohne Weiteres an, fie feien tübingifche Vafallen, und
fetzt fich damit in direkten Widerfpruch mit dem Reich enbacher Sehenkungsbuch,
wo 1088 Alberich von Sleitdorf ansdriieklich als liberae conditionis bezeichnet wird*
W, U. 2, 394. In der Denkendorfer Stiftungsurkunde 1142 erfcbeinen Wolfram
von Bernbaufen und Hugo von Plieningen unter den nobiles und zwar vor Reinald
von Cuftordingen, der nach der wabrfcheinlich klingenden Vermuthitng Pf Cafparts
in Kufterdingen zur Familie der Herren von Urslingen, der fpäteren Herzoge, ge-
bort, Über deren freien Stand nicht der leifefte Zweifel beftehen kann. Gehen wir
aber vollends zurück auf die oben angeführte eigentliche Theilung des Kircbfatzes
in Schaf häufen. Wir haheu gefunden: die Hälfte dcsfelbcu gehörte den Herren
von Aidlingen, V* Konrad von Beutel^bacb, V* Wolfram von Plieningen. Diefer
Befitz flammte zweifellos aus einer Hand nnd war urfprünglich Eigenthum jener
Familie^ die wir im Codex Hirf. als Herren von Nidlingen kennen lernen* Sie
hatten die Häirte. Werndrut, die Gattin Konrads von Beutelsbacb, war wahrfchein-
lieh eine Schwefter Adelwigs von Nidlingen und brachte ihrem Gatten V* des Kirch-
fatzes zu Schaf häufen als Morgengabe zu.
Für diefes Verwandtfchaftsverbaltnis fpricht L daß Adelwig und fein Sohn
Arnold von Nidlingen als die erften unter den Zeugen im Vertrag der Werndrnt
von Beutelsbach mit Kl. Hirfau erf eheinen. Cod. Hirf. S, 97. 2. Die Befitzungen
der Beutelsbacher in der Nähe von Nidlingen, Saldingen-SöUingen, Berghaufen,
Salzach (wohl bei Maulhronn), Cod. HirC 96, 97 finden durch diefe Verwandtfchaft
ihre Erklärung, (Scbtuß folgt.)
-■^■^ "^ff.y
103
Analekten zur Gefchichte der Literatur in Schwaben.
2. Aus Gräters NacUafi.
Nachftehenden Brief des Profeffors der Karlsfchule (fpäter des Gymnariums) Friedrich
Chriftian Fraoz an Friedrich David Gräter entnehme ich dem aaf onferer öffentlichen
Bibliothek bewahrten NaohlalTe Gräters. £r mag des Abdrucks werth fein nicht nnr wegen
einzelner interelTanter Notizen, fondem vor allem, weil er darch feinen Galgenhumor ein lebendiges
Dokument für die Stimmung der Gemather nach dekretierter Aufhebung der Akademie iXt Ich
gebe die nöthigen erklärenden Notizen«
Stuttgart 25. Febr. 94.
Euer Wohlgebornen
erhalten hier die durch HE Ehrmann ') verlangten BrnchftUcke einer FnldaYchen Biographie,
welche ich gerne zu einem Ganzen ausgearbeitet hätte, wenn nicht die allgemeinen und
befonderen Troublen mich daran verhinderten. Der alte würdige Pfarrer Naft*), von
welchem ich Bemerkungen verlangte, fchickte mir die Beylage zurück. Ich zweifle nicht,
daß HE Peterfen auch einige Beyträge darzu geben könnte: allein da er von den Ein-
gebungen feiner Laune fehr abhängt, und feine fämüichen Freunde eine Klage über feine
Unthätigkelt führen^, fo wolte ich mir die Mühe nicht geben, eine Fehlbitte zu thun, be-
fonders da Euer Wohlgeb. mit der Einrückung diefer Nachricht eilen.
*) Der dies fatalis der hoch berühmten Hohen-Garls-Schule rückt mit Riefonfchritten
heran (d. 9. Apr. werden die Kamine der Akad. Küche zum letztenmale rauchen), aber
was aus uns werden werde, ift noch nicht entfchieden. Daß wir, bis auf anderwärtige
Aufteilung, auf Peniion gefezt werden, ift gewiß: ob aber mit ganzer Befoldung oder
nicht, darüber wird noch geftritten. Manche unfrer Finanz-Männer drohen mit Herabfezung
unfrer bisherigen Befoldungen; wenn wir nur nicht auch drohten, laut zu werden. Nur
zween von uns^) (und gerade find diefe zu Tübingen nicht beliebt) haben Luft, Hch nach
Tübingen verpflanzen zu laßen ; wir übrigen werden durch allerley Convcnienzen beftimmt,
zu Stuttgart zu bleiben. Aber faft alle Aemter, zu welchen wir afpiriren könnten, und
— o traurige Satisfaction für Lehrer! — von unfern Schülern befezt. Die Verlegenheit
wächßt durch die Finanz- Verwirrung und die Kriegszeiten. Nach Abzug unfrer Collegen,
welche fchon anderswo angeftellt find, würden wir übrigen jährlich 15 000 fl. Befoldungen
ziehen. Dieß ift nun freylich eine Summe, mit welcher manche ganze Hohefchule beftehen
muß; indelTen ill fie geringe in Hinficht auf den ehemaligen Aufwand: denn die Unter-
haltung der Akademie koftete jährlich nicht weniger als 108 000 fl., folglich mehr als
Göttingen. Wird man nicht fagen, wir verftänden die Kunft, mit recht großem Aufwand
recht wenig auszurichten? Unfere Druckerey^, welche, yornemlich durch Bauem-Kalender
und den Nachdruck des göttlichen Worts, einen jährlichen reinen Gewinn von mehr als
4000 fl. abwarf, wird nächftens im Aufftreich verkauft werden. Schon haben einige
6000 fl. dafür angeboten. Die Akademifchen Gebäude fmd, fagt man, wegen ihrer Ver-
bindung mit dem neuen Schloß zur Hof-Küche, Hof-Canditorey, Wohnungen der Hof-
bedienten, Keitfchulen etc. beftimmt. In den Sälen, welche von Erklärung der Pandekten
wiederhallen, werden binnen 2 Monathen Pferde wiehern. Dieß thut wehe — felbft mir,
der ich doch nie ein Freund des Inftituts war, feit dem ich das Innre deffelben kennen
') Ift lieber kein anderer als der geographifche Schriftfteller Theophil Friedrich E.. der
1788—1803 in Stuttgart lebte. Von feiner Frau Marianne, geb. Brentano, der bekannten Scnrift-
ftellerin, finden fich mehrere Briefe an Gräter in deffen Papieren.
*) Fulda's Mitarbeiter am deutfchen Sprachforfcher. lieber die fragliche „Beylage* fo-
wie über aie Bruchftücke der Fuldaifchen Biographie fehlt mir jeder weitere Anhalt
") Recht draftifch J. F. Cotta: f. Schillers Briefwechfel mit Cotta, Seite 485.
*) Wegen des allgemeinen Inhalts der folgenden Zeilen darf ich wohl kurzweg auf
Wagners Gefch. d. h. Carls-Schule verweifen; wegen der pecuniäron Angaben insbefondere f. daf.
Erg.-Bd., S. 81 flf.
') Wer das fein kann, wird fchwer zu ermitteln fein.
•) üeber diefe f. Wagner U 885 und 890.
T^'^üP^ipi
104 Fi f oh er. Analekten zur GercMcbte der Literatur in Sehwaben»
gelernt habe. — Zn'een unfrer Col logen, welche Ansl ander find, Baz') und Daoz^i haben
Wink erhalten^ auswärts ihre Verforgung baldmöglicbft au fucheu ^ fw verliebren dardiirch
ihre nahen Ana flehten auf HefieraDga-ßaths-StelleD, die üe unter dem v^erftorbenen Berzug
hatten.
Rledmüllor^ der Ihnen durch die Gefchichte der Wunderhoftio aus den Frei-
burger Beyträ^en und dem Journal von tind ftir Teutfcbland bekandt ift, wird alB Eath,
Hof-Caplau zurükbernfen, und die bißherigen Kath. Hof-Prediger gehen in ihre Klöfter
zurük. Wir bedauern befonders den vortreflichen Werkraeifter, welcher %n Nerosheim
keine Freunde zurükgelafTen faat^.
Mitten unter diefen unangenehmen Revolutionen b^r^ ich nicht auf, mit der gewohnten
Verehrung zu Teyn
Euer Wohlgebomen geborramfter Dr Franz.
Ana einem weitem Brief von Franz an Gräter ^ d. d» 13, Nov. 1795, der abfchriftHch
lieh am felben Orte befindet, fonft aber nichts intereffantes bietet, entnehme ich folgende Stelle:
„ Peter fena Peniionajahr ift nun ju Ende, er verlangte wieder in fein Amt eingefezt
zu werden: aber feine Bitte wurde abgcfcblagcn, und nur feine Penfion auf 6 Monate ver-
längert. Indeffee bleibt ihm doch, wegen dea gewOhulichen Wtderrpruehs zwoer auf ein=
ander folgenden Regierungen, einige Hoffnung zur Wieder-Einfezung."*
Dtefe Notiz ift infofern intereJTant, als meines WiiTens von einer zeitweiligen Penfionierung
Feterfens als Bibliothek ars bisher nichts bekannt war, das Aufhören feiner Stellung als Lehrer
der Carlsfchnle aber lieh von felbft verfteht- nach dem, was Wagner 11 378 ff, 386 ff . pnbHciert»
hätte Pctcrren in letzterer Stellung gar keiue Penlion bezogen. — Salvo melroril
Stuttgart. Hermann Fifehcr.
') Baz war aus Begensburg; nach Aufhebung der Akademie follte er feinen Gehalt von
1 fKM) fl. bis auf anderweitige Verforgung bebalten, f. Wagner II 381 und 387; 1795 wurde er
Legati onsrath.
*) Uanz war ans Gedern im Darmftüdtifchen. Ueber die Widerwärtigkeiten, in welebe
ihn ferne 1792 gehaltene Rede über die p Gebrechen und Vorztige der deutfcheu Keiehsverfaffung'*
nach der Aufblähung der Akademie brachte, f. Wagner H 167—169 und 8B2 — 371, fowie eben-
dort 383 und 3^7. Er wurde 179G HofgerichtaaffelTor, 1797 Regie rnugarath und 1803 Lehene-
referent. — Franz felbft, um das hier anzufügen, wurde noch 1794 ProfelTor am Stuttgarter
Ohergymnafium, 1313 Reetor, f 1828. Ea trafen alfo bei keinem der drei die weitgehenden Be-
fürchtungen Frankens ein*
*) S. Über den ganzen Handel Werkmcifter felhilt in feiner ^Gefchichte der ehemaligen
katholifchen Hofkapdle in Stuttgart von 3733—1797", Jahreafchrift für Theologie und Kirehen-
recht der Katholiken, Bd. VI, B. 458—067, befoudera S, 551 ff. — Job. Kv. Riedmiiller, geb,
1736, Pfarrer in Altfteußlingen 1784 tt 1817), zuvor fehon flofkaplan in Stuttgart, wurde wirk-
lich 1794 Oberhofkaplan, gieng aber bald auf feine Pfarrei zurück, Ueber ihn f. Werkmelfter
&. a. 0* S. 553 ff.; das 8* und 18. Heft von Cafpar Ruefs Freiburger Beiträgen, wo die Gefchichte
mit der Hoftie (die doch nicht unbekannt gewefen fein muß) berichtet Tein foll^ ftund mir nicht
zu Gcbof, und in den mangelhaften Regiftcm des Journals von und für Teutfehland habe ich
nichts gefunden. — So voHftändig, wie Franz Tagt, war übrigens der Wechfel nicht. Im Wirt,
Adreßh'ich auf 1794 find Hofpiediger: Job. Gg. Möfel, E. M. Werkmcifter, Ulrich Mayr (eu
Ludwigsburg), Firmna Bleibimhaue, With. Mercy, GorjEjonius Frey, Ludw. Albrccht; eharakteri-
Urter Hofkaplan r Abbä Baccoff^ in dem von 1795 ericheinen: RiedmüUer als Ober-Huf kaplan;
als Hüfkaplane: Möfel (^herzogL Beichtvater), Bleibimhaua, Frey (zu Ludwigsbuvg), Albreeht;
als Hofvicarii: Anton Reis, Ign. Pfifter, Peter Wiehn. — Mayr wurde von Lndwig Eugen pen-
fionievtf von Friedrich Eugen wieder an der kathoL, Hofkapelle angefteltt; ziemlieh daslelbe
war mit Mercy und mit Werkmeifter der Fall; der letztere gieng wirklieh 1794 als Penßonär
naeb Nereaheim, bis zu feiner ZurÜckberufiing im Juni 1795,
^K^cITTT^
105
Württenibergifcher Alterthumsverein in Stuttgart
Die wfirttembergifchen SchloiTer und Burgen um das Jabr 1600.
Vortrag im Stuttgarter Alterthumsverein von Archivfekretär Dr. Schneider.
So wichtig es für die Topographie und Gefchichte eines Landes ift, deffen
Beftand an Scblöffern und Burgen klar zu legen und deren EntftehcTi und Vergehen
zu verfolgen, fo fehr wird die Vorftellung, welche wir uns von einer beüimmten
Zeit entwerfen, durch Vergegenwärtigung der Schlöffer und Burgen de^ Landes an
Anfchaulichkeit gewinnen. Sind doch diefelben nicht nur für das landfebnftliche
Bild Bedingungen der Abwechslung und Lebendigkeit, fondem auch uls Hauptpunkte
für territorialen Befitz bezüglich der Organifation des Landes von ^^oütcr Bedeutung.
In den furftlichen Schlöffern und Burgen, foweit fie nicht zur Benützung für die
Herrfchaft felbft aufgefpart find, haben die höheren und niedeieii Beamteu für
Staatsverwaltung, Finanzwefen und Forftkultur ihren Sitz.
Als befonders wichtiger Zeitabfchnitt für unferen Punkt erfclieiut die zweite
Hälfte des 16. und der Anfang des 17. Jahrhunderts, fowohl weil im Verlaufe des
17. Jahrhunderts das Ausfehen des Landes vielfach verändert wurde, als auch weil
in der genannten Zeit der Trieb nach genauer Peftfetzuug des Befteheudeu bei den
Regenten Württembergs fich befonders lebhaft zeigte. Auf die SchlülTer und Burgen
der Herrfchaft Württemberg befchränkt fich denn auch unfere LebertK-ht.
Den Herzogen Chriftoph, Ludwig und Friedrich lag daran ^ die Rechte dea
Fiskus feftzuftellen und fo ordneten fie alle drei Erhebungen über die Getalle an. Da
nun diefe Gefalle an beftimmten Befitz fich knüpften, fo ift natürlich, daß die amtliehen
Berichte neben den Städten und Ortfchaften die herzoglichen Schlüfler und Burj2:en,
die felbftgenoffenen wie die als Lehen weggegebenen, befonderw beriickfiehtigen
mußten. Damit ift fchon die wichtige Thatfache ausgefprochen, daß diefe SehlülVer
und Burgen, gleichviel ob noch bewohnbar oder nicht — alfo aueh die Burgftälle
— faft noch mehr als Gegenftände, auf denen gewiffe Gerechtigkeiten ruhten, in
Betracht kamen, denn als für fich nutzbares Eigenthum. Und daraus wird fuh uns
auch von vornherein die Vermuthung ergeben, daß das Schickfal eines herrfchaft-
lichen Haufes, wenn demfelben nicht gerade durch nothwendige priiktilVlic Zweeke
feine Erhaltung gewährleiftet war, vielfach davon abhieng, ob ein nennenewerthcs
Einkommen mit ihm verbunden war oder blieb. Der Zahn der Zeit konnte die
zum Theil unverwüftlich fcheinenden Mauern der Burgen unferes Landes nur zer-
malmen, wenn die menfchliche Gleichgiltigkeit für diefelben nicht durch die Gefahr
des Entgehens handgreiflicher Vortheile zu ihrer Bewahrung angelitHrut wurde.
Wo Nutznießungen mit einem Schloß oder einer Burg von Alters her ver-
bunden waren, werden fie gerne als Befoldungstheile für die Beamten der Gegend
ausgefetzt oder mit Zugehör, namentlich Gütergenuß und Frohnreehten, ümeu als
Wohnung und Haupteinkommen angewiefen.
Solche Burgen dagegen, von denen ausgefagt wird, daß fie kein Einkoramen
haben oder daß ihre Gerechtfame unbekannt feien, werden in der Regel als bau-
fällig oder abgegangen bezeichnet. Aehnlich ift bei Lehen mit ihrer alten Ab-
106 Schneider
grenzung die Erhaltung des Schloffes durch die Verbindung mit dem übrigen Kom-
plexe wefentlich bedingt.
Wie lange fich, trotzdem fchon im 16. Jahrhundert herrfchaftliche Rechte
auf beftimmte Bezüge nicht von der urfprünglichen Verbindung abhängig waren,
doch die Vorftellung des alten rechtlichen VerhältnilTes erhalten hat, zeigen Wend-
ungen wie die, daß zum Schloß Hellenftein die Herrfchaft Heidenheim fammt der
Vogtei Heubach und dem ßurgftall Rofenftein gehöre, fowie die Thatfache, daß
bis zum Anfang diefes Jahrhunderts in den öfterreichifchen Lehensbriefen als wefent-
liehe Beftandtheile der Herrfchaft Blaubeuren die längft abgegangenen Burgen Ger-
haufen, Ruck und Blauenftein genannt werden.
Auf der andern Seite haben Laften, die auf einem Befltzthum ruhten, dem-
felben frühzeitigen Untergang gebracht: das Schlößlein zu Ober-Urbach z. B. ließen
die Befitzer im 16. Jahrhundert, weil eine jährliche Gült von 20 fl. darauf ftand,
verfallen; und — wenigftens nach den Berichten der herzoglichen Beamten gab
das Oeflfnungsrecht, das Württemberg in der alten Burg zu Neipperg hatte, die Ver-
anlaiTung, diefelbe abgehen zu laiTen und dahinter ein neues Schloß zu bauen. Für
die Zerftörung der Bürgen ift darum der Mangel an zugehörigem Einkommen noch
im 16. und 17. Jahrhundert von beinahe ebenfo großer Bedeutung, wie die Gewalt-
thätigkeiten in den Kriegen, unter denen das Land zu leiden hatte; und fo zeigt
uns auch ein üeberblick um das Jahr 1600 fchon eine Menge von Burgftällen und
von baulofen Burgen, die fich aus dem Mittelalter und der wüften Zerftörnngswuth
des Bauernkrieges glücklich herübergerettet hatten. Der 30jährige Krieg war mehr
den SchlöITern in den Städten und Ortfchalten gefährlich.
Wenden wir uns nun zur üeberilchl der württembergifchen SchlöiTer und Burgen
um 1600, wobei der Kürze wegen das fchon in den Oberamtsbefchreibungen Enthaltene nur in-
foweit angefühi-t werden foll, als es zur Vervollftändigung des Bildes nöthig ift Wir beginnen
mit der Gegend von Stuttgart, und da fällt uns vor allem das erft kürzlich umgebaute Schloß
in die Augen mit Kanzleien, Thiergarten, Ballbaus, Mühle, Pfifterei, Luft- und Scbießhäufem, alles
mit einer Mauer umfangen. (Bericht von 1582).
Auf den Höhen aber, welche die Stadt umgeben, leben die alten Burgen nur noch
theilweife in der Erinnerung fort: die Weißonburg und das alt abgegangen Gemäuer oberhalb
Rohracker (Roh reck) werden neben dem Lehenbühel auf dem Rennweg 1604 als Burg-
ftälle im Stuttgarter Forftbezii-k — übrigens in Privatbefitz — genannt. Die Burgftälle Franen-
berg, Bernhaufen, Bonlanden, Plienin gen, Rohr, Ruith, Seh am häufe n, Wem i z-
haufen find kaum dem Namen nach bekannt In Cannftatt findet fich nur noch ein kleines
altes Häuslein in der Vorftadt, ein wenig auf einem Bühel mit einem trockenen kleinen Gräblein,
die Burg genannt, fo vor vielen Jahren mit einem Schlößlein befetzt gewefen fein möchte, —
die letzte Spur der Burg Brie. Auf dem Rothenberg fteht noch, nach Herzog Ulrichs Rückkehr
ins Land wieder aufgebaut, das Stammfchloß Württemberg mit feiner dreifachen Mauer und
feinem tiefen Graben. Droben fitzt ein Burgvogt — 1564 Philipp von Gültlingen — jährlich
mit 52 fl. befoldet und im GenulTe eines Weingärtleins, das der vorige Burgvogt gemacht und
das 1604 zwei Morgen beträgt neben etlichen Egarten. Trotzdem fchon 1554 die zwei Wächter,
welche der Herzog zu verbalten hatte, abgefchafft wurden, waren die der Burg zudehenden
Rechte, voran die Befetzung durch die Bürger von Rothenberg in Eriegsläuften , im Laufe der
Zeit dem nöthigen Aufwand gegenüber fo werthlos, daß der materielle Hintergrund für ihre
Erhaltung fehlte, obgleich fie von den Stürmen des 30jähngen Krieges wenig berührt werden
follte. Ein Burgftall befindet fich in Schanbach.
Ein Orthaus des Landes dagegen, was damals noch eine gebräuchliche Bezeichnung
war, d. h. eines der erften und bedeutendften, tritt uns, wenn wir uns dem Gaue zu-
wenden, in Leonberg entgegen. Das Schloß mit den zur herrfchaftlichen Verwaltung nöthigen
Bauten, der Kellereiamtsbehaufung , Kelter, Kornkaften, Keller, Bindbaus, Marftall ftellt einen
abgefchloffenen Wohnort innerhalb der Stadt dar, ähnlich wie das Stuttgarter und andere
SchlöiTer, eine Form die ebenfo bequem als zweckmäßig für Verwaltung und etwaige Vertheidig-
■ ,^M^ ■ — ^
Die würitembergifchen SchloiTer and Burgen am das Jahr 1600, 107
nng errcheint. Im Amt Leonberg fteht zu Heimsheim das mächtige Steinhaus auf dem hOchXten
Punkt des Orts, ein rpätromanifches Schloß aus dem 13. Jahrhundert, das nun der Unter vügt
im Jahr 1604 mit befonderer Befriedigung einen fchönen Komkaften nennen konnte. Uürücm-
bergifcbe Lehensleute befitzen das Schlößlein mit dem von einer alten Burg ftammenden Thurme
im Dorfe Mönsheim, das Schloß zu Ditzingen und das zu Hemmingen.
Gehen wir weiter nach Böblingen, fo läßt der ftattlicbe Bau des SchloiTeSf fiir
welches das Amt die Wächter zu ftellen hat, ahnen, daß es noch lange beftehen wird. Einft
ein Lieblingsaufentbalt des Herzogs Chriftoph, hat es in feinem Bezirk einen anfebnlicben Baum-
und Grasgarten und ums Jahr 1600 auf ausgereutetem Weinberge eine Kultur von Maulbeer-
bäumen. Zu Ehn Ingen Und die beiden weggeliehonen Schlößlein noch mit WalTergrätmi] iinx--
geben. — Das Schloß zu Herrenberg ift fchon baulos, follte aber noch 1554 in Dach und
Fach und Wänden erhalten werden, weil nicht zu rathen, es abgehen zu laßen. Das Amt ftellt
einen Thürmer und drei Wächter und liefert das Holz für diefelben. Neuerbaut ift das Lchena-
fchloß zu Mötzingen; der Hirfauifche Burgftall zu Mönchberg ift zu einem Komkaitea ein-
gerichtet und zu Rohrau zeigt Gemäuer die alte Burg an.
Indem wir dem Schönbuch zueilen, fehen wir in Waidenbuch das von Herzog Chriitoph
erbaute Jairdfchloß, von einem Waldvogt bewohnt, mit Hundhaus, Stall, Scheuer, die alle auf
die Herrfchaft warten. Für den Fall ihres Kommens ift Wein und Frucht darein gekgt tmd
auch im WalTergraben ift ein Vorrath von Fifchen für die Hofhaltung. Auf der Höhe des
Schönbuchs liegt das Schlößlein gleichen Namens mit Marftall und Scheuer, mit Graben und
Zwinger vcrfehen, zur Hofhaltung, auch Legung von Heu und Stroh gebraucht und von einem
Burgvogt bewohnt, während in der Behaufung davor der Hofmeiiter ützt 1604 wird es p^tim
blauen Mönch** genannt, fpäter ift ihm der Name Einfiedel geworden. Der Burgvogt nießt den
Schloßgraben, auch das Weingärtlein famt den andern Rebftöcken wie auch den Zwinger Tarnt
den drei Fifchweihern. Nur wenn der Herzog im Schloße oder in Tübingen das Hoflager Imt,
muß der Burgvogt die Nothdurft an Fifchen zur Hofhaltung daraus liefern. Das Obft der zu-
gehörigen Güter — 1603 261 Simri ~ wird fleißig gedörrt und dem herzoglichen KeUer naeh
Tübingen abgeliefert
lu Tübingen felbft ift das alte Pfalzgrafenfchloß durch die Herzoge UIrkh und
Chriftoph zu einer der ftärkften Feftungen des Landes geworden, fo daß im Jahr ll>24 der
Oberin fpektor der Feftungen Friedrich Böcklin von Böcklinsau, weil die Stadt nahe dabei Hegt,
25 Mann ftändige Befatzung mit Proviant auf Vs Jahr für genügend erachtet Dazu louljte
noch die Stadt zwei Wächter erhalten, was um fo nothwendiger war, als auf dem Sclduß
vom 16. bis 18. Jahrhundert mit kurzer Unterbrechung das bedentendfte Pulvermag a7>in des
Landes war. Der Bau, zu delTen Weiterfflhrung gerade in unferer Zeit Herzog Fried rieh
eine Menge von Steinen herbeifchaffen ließ, hatte viel gekoftet und trug nichts ein; kaum
daß der Hauptmann den Wall fammt Graben hinter dem Schloß und Löwengärtli^iu (wo
Herzog Chriftoph feine Löwen gehalten), wie auch beide Kammerzen bei dem Eingang und
hinter dem Schloß zur Befoldung angewiefen erhalten konnte. Im ehemaligen Amte Tübingen
liegt das bebenhauflfche Schlößlein Rofeck, und von Burgftällen werden in unferer Zeit ge-
nannt: der zu Jettenburg, Bodelshaufen, Andeck auf dem Farrenberg, wo IGOi ugch
alt Gemäuer mit Holz verwachfen zu fehen, der auf dem Stoffel berg, fo im Städtekrie^^ zqv-
rilTen, die alte Burg zu Of er dingen, die laut Bericht von 1604 erft kürzlich auf di^n Boden
abgebrochen wurde, um aus deren Holz das Holzhaus auf der Bleiche zu Tübingen herzu floilen,
ein Beweis, daß iie bis dahin nicht im fchlechteften Zuftande war.
Im Bezirke der Alb fehen wir den feften Hohenneuffen, den die von Grab euftetten
und Weiler aus den herrfchaftlichen Wäldern beholzen müITen. Auf die Weide des Bargbergs
läßt der Burgvogt bis zu 20 Stück rindhaftes Vieh und 14^16 Böcke und Gaifen treibten. Das
Schloß zu Urach ift durch zwei Wächter, welche die Stadt erhält, befetzt; in der Hübe ragt
die noch wohl erbaute Fefte Hohenurach. Zu Pfu Hingen fleht das Schloß mit Bl.irftall,
Pfifterei, Scheuer, Thorhaus, Graben, vom Keller bewohnt, der Herrfchaft zur Verfügung. Auf
Achalm fitzt ein Burgvogt mit 30 ß. jährlichem Gehalt und verfchiedenen Nutzungen, worunter,
wie bei vielen Burgen, eine befondere Weide für Efel, welche gehalten werden mülTen^ um das
oben fehlende WalTer hinaufzufchaffen. Doch ift die Burg fchon gar decklos; der Boden dos
Burgberges fehr fchleoht und der Gedanke wird erwogen, ob man nicht lieber einem ordent-
lichen Bauersmann das Anwefen als Lehensgut überlaflen wolle.
Auch das Schlößlein Lieh teuf tein mit Marftall und Scheuer ift, obwohl noch von
einem Forftknecht bewohnt, mit dem Bau in ziemlichem Abgang. Dagegen wird da» Jagd-
fchlößlein Grafeneck mit Scheuer und Marftall, gleichfalls vom Forftknechte bewuhut, Iq
108 Schneider
gutem Stunde erhalten. In Mün fingen fteht noch das Schloß, aber von niemand bewohnt,
mit Huadäbebaufung und Stallung; daran ift ein neuer Fruchtkaften. Auf Hohen/^Wittlingen
Iitzt ein BuTgvogt, bereit im Nothfalle Vertheidiger einznlalTen. Aber das Einkommen des
SchlolTes beftebt nur aus wenigen Wiefen; es hat Heb von dem Brand des Jahres 1576 nicht
recht erholt Vom Burgftall Seeburg wäre das 1582 noch allda ftehende Steinwerk zu Ge-
hauen zu gebrauchen; den zu Grabenftetten verdecken Hecken und Dornen. In Genkingen
i^ ein nicbta werthes Gemäuer, ein zerrilTenes, wiiftes Werk, und der alte BurgHtall auf Hohen-
genkingen ift mit Holz verwacbfen. — Auch drflben über der Alb zu Reichenftein ift ein
alter Bnrgftall im Dorf, und im heutigen Hohenzollem hat Steinhülben 1604 noch ein altes
und ein neues SchlöBlein, Melchingen einen abgegangenen zerrilTenen Burgftall.
Indem wir uns dem Oftrande der AJb zuwenden, fehen wir unten im Donauthale die
ziemlich wohl erbaute Burg Rottenacker, Sitz eines Vogtes, und ftoßen in der Blaubenrer
Gegend auf mehrere Burgen. Da ift zuerft das ftolze Hohengerhaufen, jetzt Rufenfchloß
genannt, fchon längft freilich ziemlich zerfallen, aber doch noch 1552 vom Forfbmeifter bewohnt,
1554 wcnigftens durch Wächter und Thorwart mit jährlichen 12 fl. befchtitzt, dann einem Forft-
knecht angewielen, für den aber fchon 1602 gebaut werden mußte, daß er fich in der abgehenden
Burg nothdürftig halten konnte. Tiefer liegt, durch die Blau vom Rufenfchloß getrennt, die fOr
die Gefrhichte Blaubeurens wichtigere Burg Ruck, bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts Amts-
wohnung des Obervogtes, dazwifchen hinein, 1580, des Forftmeifters. Auf Wächter und Thor-
wart worden van der herzoglichen Rentkammer aus 28 fl. verwendet. Ruck zeigt in unferer
Periode mit feiD*)n 3 Thürmen, feinem von einer Linde befchatteten Schloßho^ mit Einritt, Erker,
DürnitZf Verließ and Stall für Pferde und WaiTerefel trotz der kleinen Ausdehnung ein hübfches
Bild mittelalterlicher Burganlage. Die dritte fogenannte Fefte bei Blaubeuren, der Blauen-
ftein, 1582 auch Blauhäuslein genannt, lag ohne Zweifel auf dem Felfen über dem Blautopf;
ven Attera bt^r nar ein Wachhäuslein, das fchon 1553 als alt und abgegangen bezeichnet wird.
Dazu fcheint ein altes Häuslein zu gehören, das zwifchen den hohen Felfen unfern vom Blanen-
Itein un Zugring] ich daliegt und deshalb ungebaut bleibt. Dem Spital Blaubeuren gehört als
Lehen von ücrteiTeich die gut erhaltene Gleißenburg; dem Heiligen zu Seißen der alte zer-
fallene Burgrtali bei Weiler, 1604 Denzelburg, gewöhnlich Günzel bürg genannt Der Lauter-
ftein im Amt Blaubeuren ift fchon 1552 ein zergangenes Schlößlein, längft nicht mehr bewohnt;
um 1^00 riehen noch die Mauern, doch ift ein Theil von ihnen eingefallen.
Weiterhin in Heidenheim fteht wieder ein Orthaus des Landes, Schloß Hellenftein,
wohl erbaut und gerade in unferer Zeit von Herzog Friedrich, der z. B. im Sommer 1600 hier
refidirte, Tehr verfchönert. Es wird von einem Thorwart und zwei Wächtern bewacht, von dem
Oberpfleger der Herrfchaft Heidenheim bewohnt. Sonftige SchlöITer des Bezirks Und Falken-
ftein und die i'chon baufällige Efelsburg; als Forftbehaufung fQr einen reiOgen und fuß-
gehenden Forftknecht wird der Burgftall Irrmannsweiler verwendet, aus dem Burgftall
Gül'fcnberg ift fchon 1582 nichts zu erlöfen, fo wenig wie aus dem Mauerwerk des Burg-
ftalls nürbeUf in welchem derer von Hürben Pfarrkirche fteht, oder aus dem zu Aufhaufen,
deffen Graben mit Fifchwafl'er der Oberpfleger zu Heidenheim genießt Der Rofenftein ift
fchon 1582 ein altes Gemäuer.
Wir kehren in das Albvorland zurück: das Schloß zu Nürtingen mit Fruchtkaften,
Stallungen und aller Zugehör fammt Viehhaus ift die Herrfchaft mit Haupt- und fchließenden
Gebätieo m erhalten fchuldig. Im Amte befinden fich als Lehensgüter das Schlößlein zu Ober-
en fingen, mit Mauer, Graben, Zugbrücke wohl erbaut, und das alte Schlößlein zu Neuen-
haus, daa mit einem WalTergraben umfangen ift. Zu Plochingen ift 1604 ein alt Burgdfcall;
foll vor Jahren ein altes Schloß allda geftanden fein.
Der Kirchheimer Bezirk ift reich an Burgen und SchlöfTern. Das Schloß in der
Stadt ift von Herzog Chriftoph neuerbaut und mit Knechten verfehen. Auf die alte Burg weist
noch 1604 der Burgftall jenfeits der Lauter mit einem Waflergraben fammt einem Viehhaus
und Wafchhäu^leln in einem Garten, fo ummauert, der Schloßgarten genannt; und noch ilt die
Erinnerung wach, daß das Gebäu, fo drauf geftanden, jetzt zu Bodelshofen ftehe. Im SchloITe
luWendlJngen mit Eaften und Keller, Scheuer, Backhaus und Schweineftall wohnt ein herzog-
licher Amtmnnn; desgleichen in Weil heim, wo übrigens ein Theil des Schlofl'es als Kornkaften
benützt wird. Zu Neidlingen fteht ein ftattliches Schloß, ringsum mit WalTergraben und mit
anderen Gehauen. Zu Sulz bürg wird das Bergfchlößchen von den Herren von Späth als
Lehensträgem bewohnt. Das Schloß Gutenberg oder Bai deck ift 1583 bis aufs Mauerwerk
ansgcbrantit. Als Burgltälle werden der Wielandftein und Wuelftein bei Oberlenningen, der
Hahnenkamm bei BiHingen, dann Aichelberg mit wenigen rudera, Lichteneok, Wind-
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Die württembergifchen Schlöfler und Burgen am das Jahr 1600. 109
eck, Erkenberg genannt; die Teck trägt ein Gemäuer, das nichts mehr nutz ift, dabei ein
Bttrtenhäuslein , denn Re wird zur Viehweide benützt; und zu RoBwälden foU laut Bericht
von 1604 vor Mannsgedenken auf dem Bühel, den man Burgftall nennt, ein SchlöBlein gc<
ftanden fein.
Zu Göppingen ift das Schloß erft von dem bauluftigen Herzog Chriftopli m^ti her-
geüellt Der Höh enf taufen hat 1604 noch ftattlich Mauerwerk ringsum, und Herzog Friedlich
fcheiut, wie einft Herzog Chriftoph und fpäter mehrere Fflrften fich mit dem Gedanken {3:Ltragen zu
haben, ihn wieder aufzubauen; wenigftens hat er ihn laut Bericht von 1604 befichtfgr. Um diefe
Zeit ift das Gras im Zwinger des Schloffes um 1 fl. an den Schultheißen, die Weide di a Schloß-
bergs um 10 fl. an die Gemeinde Hohenftaufen verpachtet. Unfern von Heiningen in ^inL^m
Hölzlein, Zillenhardt genannt, hat es 1604 die Anzeig eines gleichfam runden Grabt^n.i; ift
alles mit Bäumen, Hecken, Dornen verwachfen; der Obervogt von Göppingen hat es aum Jagen
inne. Bei BoU führt der Efelspfad zu dem alten Gemäuer und den Gräben von H o h e n I a n d .^ ö li r,
Im Gebiet der Rems fteht das Schloß zu Schorndorf fammt den vier runden Thünnen
dabei, mit allem Begriflf und Zugehör; das zu Waiblingen, vom Amtmann bewidint: von
BurgftäUen der zu Beutelsbach mit ftarkem Thurm, Rems eck mit altem hohem (kicauen
In der Welzheimer Gegend fteht das Lorchifche Schlößlein Leineck, de/Ten Baulaft das Klafter
trägt, während es jährlich nur um 1 Pfund 8 Schilling vermiethet werden kann, fo daG es Tuhon
1583 fehr in Abgang ift. In bewohnbarem Zuftande ift das Lehensfchloß Waldenftt u n, wohl-
gebaut und die zu Alfdorf.
Wir richten den Blick wieder weftwärts, wo zu Winn enden das 1604 ScbJofl genannte
Amtshaus der herzoglichen Beamten gleich am obern Thor und an des Heiligen Kapulle guk^^en
ift; nicht weit davon der Burgftall Bürg mit einem alten Thurm, während alle Quadi-ilteine
der Mauern zu dem Wallbau gen Schorndorf geführt worden find.
Indem wir auf der rechten Seite des Neckars bleiben, trift uns in Marbach auf der
Stelle des heutigen Oberamtsgerichts das Schloß mit Pfifterei und Stallung entgegen; la iit fchon
1582 etwas alt und an etlichen Orten baufällig und wird, foweit es nicht der Obervogt bvMztf
zu der Herrfchaft Früchten, Wein u. dergl. gebraucht. Zu Wolffölden ift 1604 rmeh etlich
Gemäuer von einer alten Burg; das Plätzlein innerhalb de/Telben nießt der Forftkneclit zu einem
Acker und reicht davon den gewöhnlichen Novahehnten.
Im altehrwürdigen Schloße zu Reichenberg fitzt fchon in unferer Periode ein Forft-
meifter; von den beiden andern ftattlichen Schlöflern der Gegend ift Ebersberg von lü06 an
nicht mehr württembergifches Lehen, während Oppenweiler, noch 1552 als EigeuLhum der
Herren von Sturmfeder bezeichnet, 1604 als Lehen erfcheint. — Bei Murrhardt ift der lüt ab-
gebrochene Burgftall Hunnenburg, daraus, wie 1604 behauptet wird, das Klofter Marrhardt
gebaut fein foU. Auch an dem zerriffenen Burgftalle zu Oedendorf hat Württemberg a1^ Be-
fitzer des Klofters Murrhardt das Recht auf zwei Drittheile. — Zu Beilftein ift das Schloß,
Langhans genannt, 1604 fchon ein alter Burgftall, zu dem die Schloßbrücke Hihrt. Noch 1582
wurde in dem abgegangenen Schloß der große Weinkeller für die Weine der KeUert^i benutzt
und in dem Gehäns, mit dem er überbaut war, lagerten deren leere FälTer. Und weiter zurilek^
1554, war das Schloß zwar in Abgang, aber mit guten Mauern verfehen; droben waren gute
Gefängniffe, und Herzog Chriftoph billigte den Vorfchlag der Rentkammerräthe, Meiittr Jochiim
(Joachim Meyer von Kirchheim) gelegentlich nach diefem Orthaus des Landes fehen ym LafTea,
und befahl zu unterfuchen, ob man nicht einen Forftknecht hinfetzen könne. Denn die Gefalle
waren nicht unbedeutend, und die Weiler auf dem Wald waren pflichtig, wenn die lls^rrichaft
das Schloß bewohnen ließ, das Holz zu liefern. Herzog Chriftoph und vielleicht aueh ilorzag
Ludwig fcheinen etwas für die Erhaltung des Schloffes gethan zu haben, und dadurcii allein
wird die Behauptung in Sattlers Topographie, die in die Oberamtsbefchreibung üüirgegan^t^n
ift, veranlaßt worden fein, diefe Herzoge haben in Beilftein ein neues Schloß gebaut, das in
den Kriegszeiten des 17. Jahrhunderts zerftört worden fei. In den gleichzeitigen Berkblen wiid
wenigftens ausdrücklich nur von dem einen Schlofle gefprochen. — Zu Lauffen ilt das alte
Schloß, welches vor Jahren die Obervögte bewohnt hatten, im Inbau fchlecht, fo daß fchon
Herzog Chriftoph angefangen hatte, ein neues zu bauen. Doch kam es nur zum Neubau vun
Kaften und Keller, die 1582 der urfprünglichen Beftimmung gemäß das neue ScbloU ^'coanDt
werden. Bald nachher wird es nur als der Neubau bezeichnet Bedeutender ift die alte Burg
im Neckar, in ziemlichem Bau, Sitz des üntervogts ; von den Alten wird berichtet, da ij tu dicicr
Burg Stadt und Amt Lauffen gehöre. — Schloß Weinsberg liegt vom Bauernknegi^ Ler wült
und wird 1604 als abgegangen bezeichnet. Noch 1&82 wird der Keller genannt, im dem herzog-
liche Weine gelagert werden; über dem Keller wurde noch ein Dachwerk erhalten , das ab^r
}
)
110 Schneider
fortwährend befchädigt wurde durch Steine, die von dem verbrannten Gemäuer herabfielen.
Sonft war kein Uolzwerk mehr da. Zwar hatte Herzog Chriftoph 1554 befohlen zu erwägen,
ob nicht ein Bandhaus errichtet werden könne, damit allsgemach das Schloß wieder in Gebäa
gebracht werden könnte, aber der Plan blieb unausgelührt. — Im Amte Weinaberg ftefat das
ebenfalls von Herzog Chriftoph erbaute Jagdhaus oder Schlößlein Böhringsweiler, während
das alte Schlößlein dafelblt, 1554 an Mauern ganz baufällig, 1604 ein wUft liegender Burgflall
ift. — Zu Neuen ftadt wird das von Herzog Chriftoph erbaute Schloß für die Herrfchaft auf-
behalten; noch 1553 hatte der Oberamtmann, der jetzt ein Amtshaus hat, das aXte Schloß mit
Ringmauern bewohnt — Das Schloß in Möckmtthl id dem Untergang geweiht: 1604 fteht es
noch, aber fchon 1553 werden die Koften hervorgehoben, die auf die WalTerfuhr gehen und
1583 ift diefe Wohnung des Oberamtmanns ziemlich baufällig; auf Befehl wird nichts gebaut,
nur die Dachung erhalten; der Keller ift mit der Herrfchaft Weinen belegt. Im Amt liegt
Widdern, fchon 1552 ein alter Burgdtall genannt; Schloß Domen eck war von 3600 an einige
Zeit wflrttembergifch.
Wir ttberfchreiten den Neckar und wenden uns dem Stromberg zu. Zu Bracken-
heim ift 1604 dem wohlerbauten Schloß die Kellerei inkorporirt mit einem fein ftattlichen jähr-
lichen Einkommen; es enthält Fruchtkaften und Keller, während das alte Schloß, an deiTen Stelle
es trat, noch 1552, kurze Zeit vor feinem Abbruch, als Nebengebände einen Marftall gehabt
hatte. Bei Kleingartach zeigen 160i etliche veftigia, daß ein Schloß oder Gebäu, die Leinburg
allda geftanden. Blankenhorn ift 1604 ein uralt, verrufen, aber feft Gemäner, WüTte und
Wildnis und wird fammt einem verwachfenen Wiefenfttick dabei dem Forftknecht von Eibens-
bach zur Beinutzung überladen.
Ijn jetzigen Oberamt Maulbronn ift das Bergfchloß Sternen fels fammt Garten, Halden,
Weingarten, Wäldern und Zugehör wohl erbaut; es ift einem reifigen Knecht, der den Forft
bereitet, als Wohnung angewiefen. Als Burgftälle werden 1604 Freuden ft ein, Dttrrmenz
(Löffelftelz) und Lomersheim genannt — Zu Befigheim und Bietigheim werden 1604
die Amtswohnungen der Vögte als SchlöiTer aufgeführt — Dem bis heute ftehenden Schlößlein
zu Kleiningersheim drohte in unferer Zeit Verwahrlofung, indem die Erben der 1599 ge-
ftorbenen Anna Maria Nothhaft Schreinwerk und Bettgewand mitnahmen und das Gebäude leer
ftehen ließen, bis es 1607 wieder einen Lehensträger aufnahm. — Das Schloß zu Sachfen-
heim bewohnt 1582 und 1604 ein Obervogt; bei Sachfenheim-Untermberg liegt ein bis an das
Gemäuer gar abgegangenes Schloß, 1582 die Eyferburg genannt Zu Sersheim fteht in
demfelben Jahre ein Schloß unten im Dorf mit Vorhof, Scheuer, Ställen und drei Viertel Baum-
garten, im Ganzen auf 500 fl. haar Geld gefchätzt Den Garten hat feither der Schultheiß zum
Amt genolTen gegen 2 Pfund 15 Schillinge. Auch im Schloii zu Vaihingen wohnt der Ober-
vogt; den Thorwart und den Thürmer bezahlt der Herzog, die Wächter die Stadt Im Amte
liegen die Burgftälle Efelsburg, Taufeck, Roßwaag. — Das Schloß zu Groningen,
das die Stadt mit 2 Wächtern verficht, ift Wohnung des Vogts. Zwei Schuß weit von der
Stadt auf hohem Berg ift ganz verfchwunden die SohlHffelburg, aus deren Steinen, wie
1604 die Sage geht, die Herren von Württemberg das Schloß Groningen gebaut haben. In der
Nähe ragt der Asperg empor, der unter feinen Gebäuden auch ein Bergfchloß trägt, während
der zugehörige Marftall im Dorf Unterasperg fich befindet. Das Schloß muß reich ausgeftattet
gewefen fein; denn als es im dreißigjährigen Kriege mit vielen herrlichen Mobilien und dem
Fruchtkaften abbrannte, wird der Schaden auf über 50 000 fi. gefchätzt ~ 1604 fteht zu Bif-
fingen ein alt Schloß, das jetzt Maierhof ift, und zu Oßweil ift das alte Gemäuer der Hoider-
bnrg fo dick, daß auf der Zarg zwei Mann neben einander herumgehen können; vor wenig
Jahren wurde von dem befitzenden Bauern eine neue Behau! ung in die Burg hlneingebaut
Bloße Frnchtfchütte ift 1604 der Burgftall zu Hoheneck; nur an einem Ort wird dazu das
Dach werk erhalten, während 1582 noch ein Kornkaften darauf gebaut war und 1554 ein Schloß
erfcheint, in dem Kornkaften, Bindhaus und Keller fich befinden. — Ein Lehensfchloß ift bh
Harteneck.
Im nördlichen Schwarzwald, den wir jetzt betreten, ftehen 1604 zu Neuenbürg zwei
Schlöfler nebeneinander. Das neue bewohnt der Obervogt, das zweite Schloß hinter dem neuen
wird als Kornkaften verwendet Der Kirfchengarten am Schloßberg wird eben jetzt auf Befehl
des Herzogs zu einem Thiergai*ten zugerichtet Das alte Schloß wurde in der Folgezeit während
des dreißigjährigen Kriegs durch einen droben gelegenen bayerifchen Fähnrich abgebrannt, das
neue vor folchem Unglück mit Leib- und Lebensgefahr, wenn auch ziemlich baulos, erhalten.
Als Burgftälle bei Neuenbürg werden Straubenhard und Wolkenburg genannt Das
Schloß mit Speicher zu Schwann wird 1605 der Landfchaft inkorporirt Zu Rudmersbach
Die wärttembergifchen SchlölTer und Bnrgen um das Jahr 1600, 4^11,
ift das Schloß mit Nebenhaus, Scheuer und Garten, feit 1602 württembergifch, dem Amtaknecht
und Hühnervogt zur Wohnung angewiefen. — In Wildbad ift 1604 eine Schloßbehaufang famt
Saal, Keller und Schweißbad; fchon 1554 ift für die Herrfchaft eine Behau fung varbchaltenj
während der Vogt feine eigene bezogen hat. — Ob der Stadt Liebenzeil fteht ein altes ab-
gegangenes Schloß; 1604 wird Mauerwerk und hoher Thurm deffelben erwähnt; ia der Nähe ift
ein alt zerrilTen Mauerwerk, Finkenberg mit Namen, das von einem Schloß oder einer Behaufung
ftammt. — Im Hirfchauer Bezirk erfcheint das alte baufällige Schlößlein zu Stamm hei in, dia
Wohnung des Forftknechts, und die verfchleiften ßurgftälle Wal deck, bei der Dicke, auf
der Gaisburg, die beiden letzteren in des Knechts von Stammheim Hut, — Bas Schloß zu
Calw ift 1604 zum Burgftall geworden. 1552 ift fchon kein Burgfaß mehr droben; ob geht ab
und wäre mit dem Einbauen, fonderlich Stiegen zu machen, nothwendig zu erhaUen; auch 1554
wird geklagt, daß an Stiegen Mangel fei; fonft fei es ein ziemlich Haus mit einem guten Kern;
Jochum Werkmeifter follte auf des Herzogs Befehl daniach fehen. 1583 ift ea gar in Abgang,
nur von einem Wächter befetzt, während die von Calw fchuldig find, zwei zu verhalten; 1590
werden drei Thiirme erwähnt und ein Gärtchen innerhalb des Schlöffe». Die Behobung, zu
welcher die Stadt einem Burgvogt oder Burgfäß verpflichtet ift, ift längft in eine Leiftun^ van
12 Klaftern für den Vogt verwandelt. — Auch für die Burg Zavelftein war das Amt pflichtig,
das Holz zu liefern und zwei Wächter zu ftellen, was 1604 gegen 75 Pfund 10 Schillinge ab-
genommen erfcheint. Damals ift das Bergfchloß mit Gräben, Gärten, Halden um 42 fl. an Anftatt
Weinmann verliehen, der jedoch nur das Thorhäuslein bewohnt. Das Schloß felbft ift 1554 an
Mauerwerk, Thurm, Kern u. dgl. gut, der Einbau aber ift abgegangen. Um diefe Zeit wurde
es einem Herrn von Breitenbach verliehen; 1582 ift der Jägermeifter Jordan von Breitenbaeh
Lehensträger; es fcheint aber kaum, daß das Innere ausgebeffert wurde, obgleich daa Seliloß
wohl c^rbaut genannt wird. — Zum Bergfchloß Fautsberg gehörte einft das Neuweiier Amt,
deffen Orte jetzt der Kellerei Calw einverleibt find. Verfchiedene Verfuche, es als Lohen zu
verwerthen, fchlugen fehl. Denn fchon 1554 ift es nit hoch Schatz werth, bloa ein Qänsloin,
darin fich ein Maier behelfen mag, und hat nur noch wenige Güter. 1583 ift es in Unbau und
Abgang; doch bewohnt die Behaufung drinn noch 1604 der Forftknecht der Nouwf^tler Hut
Zu Altenbnrg und zu Hornberg ift 1552 Gemäuer von den auch 1604 gleich dem zu Mött*
lingen bekannten Burgftällen zu fehen. — Das Schloß in Wildberg, das IG 18 durch Feuer*
verwahrlofung abbrannte, war vorher in gutem Zuftande, mit Graben ringsum und großem
Schloßgarten; Beholzung und fonftige Frohnen halte das Amt zu leiften. — Schloß Alteufteig,
1603 von Baden gekauft, ift 1604 der Herrfchaft Württemberg zu eigen mit deffelben Frciht^itj
Herrlichkeit, Zugehörungen und Gerechtigkeit, wie folches mit Mauern, Zwinge], Graben, auch
anderem Gebäu gcrings umfangen. Die Unter thanen lind fchuldig, aus ihren eigenen Wildern
das Schloß zu beholzen und Steine, Sand, Kalk gegen ziemlich Effen und Trinken in Frohn zu
führen. Nicht weit vom Schloß über die Nagold hinüber liegt ein Burgftall oder fchlecht Ge-
mäuer zum Thurn; dabei das Thurner Feld, deffen Zehnten vor Jahren zu Egenhaufen einge-
zogen wurde. Bei Simmersfeld ift von der Burg Schiltach oder Schilt eck 1604 noch ein wonig
der Augenfchein und ein gar fchlechtes Gemäuer erhalten. — Das Schloß zu Nagold bewohnt
1582 der Obervogt; Stadt und Amt muß es beholzen und zwei Wächter ftellen. 1604 wohnt
aber fchon der Obervogt in der Stadt, doch genießt er die Gärten und Zwingelhöfe dea Schloffes,
— Zu Haiterbach ift die Burg in der Stadt 1604 Komhaus. — Im neuen Amt Freudenftadt
fteht 1604 das Schloß zu Rodt und etlich Gemäuer der Hoheburg bei Hallwangcn« Im Amte
Doruftetten ift von den Burgftällen Tannenberg und Pfalzgrafen weiler Gemäuer zu feben-
Das Bergfchloß Albeck bei Sulz bewohnt 1582 der Obervogt. Es ift ziemlich erhalten,
zwei Wächter find in der Herrfchaft Koften aufgeftellt. 1604 werden das reiche Einkommen
und die vielen Frohngerechtigkeiten des Schloffes erwähnt, das eines der fefteften des Landes
war. Seinen Todesftoß erhielt es, um dies, da es unbekannt fcheint, gelegentlich anzuführen,
im Jahr 1647. Damals brannten durch Hochgewitter und Einfchlag Scheuer und Stallungen ab
und das Uebrige ruinirten die während des Kriegs droben liegenden Soldaten dermaßen, daß
ein Schaden von 8000 fl. entftand. — Das Schloß Marfchalkenzimmern mit umgebendem
Waffergraben wurde 1598 von Württemberg gekauft. Lehen find die Schlöffer zu Sterneck,
Bofenfeld, Harthaufen Q'etzt Lichtenegg). Der Burgftall Irslingen hat 1604 noch
Steinmauern.
Im Schlöffe zu Balingen wohnt der Obervogt; Wächter werden nicht gehalten; doch
wird im 17. Jahrhundert ein Reiterhaus als danebenftehend erwähnt. Die Schalksburg ift
1604 ein alt abgegangen Schloß; die Frohngerechtfame find feit 50 Jahren in jährliche 3 Schil-
lingo Fünferwährung für jeden Pflichtigen verwandelt, da Herzog Chriftoph befchloffen hatte.
1 12 Peter Yon Koblenz« Zufammenkünfte der Mitglieder und Freunde.
dai baufällige Schloß in Abgang gehen zu laiTen. 1560 erfcheint der Bargftall mit Hof und
Gräben von Mauern umfangen.
In der Stadt Tuttlingen ftebt neben dem neuen Fruchtkaften ein gar altes Schloß;
1582 bewohnt ea der Obervogt; 1604 ift es baulos, innerhalb feiner Umfaffungsmauem ift ein
Gefänguts, ein Pulverthürmlein und ein Reiterhäuslein. (Jeher die Stadt erhebt lieh das Berg-
fcbloß Eonburg. Es ift fehr alt und ungelegen; 1554 wohnt ein Einfpänniger, 1582 ein Ein-
rpänniger und Burgvogt droben, wahr fchein lieh um 1600 wird es Sitz des Obervogts. Daß die
Honburg in der Folgezeit während des dreißigjährigen Krieges als Feftung benützt wurde, hat
der Stadt Tattlingen, die fie beherrfchen follte, eher gefchadet; denn 1624 berichtet Friedrich
Bdcklin voQ Böcklinsau, fie fei alfo befohaffen, daß man faft allerorten hineiniteigen und die
Munition fehler Dicht ficher verwahrt werden könne. Genannte Burgftälle des Amtes find: Lupfen,
EeifcnboTg, Wafferburg; auch fol! fleh 1604 altes Gemäuer und Keller einer Burg Schal-
Ion auf Tuttlinger Blarkung befinden.
Berück üchtigen wir noch das fürftliche Schloß Hohentwiel und im heutigen Baden
daB alte und oeu^ Schloß zu Hornberg, das in nnferer Penode die wUrttembergifchen Vögte,
und daa zu Schiltach, welches der Forftmeifter bewohnt, fo find wir mit unferem Rundgang
%n Ende. Er ift zwar etwas lang geworden; dafür und wir aber an mehr als 60 Schlöflem
und Burgeu, die für die Bedürfnifle der Herrfchaft oder als Amtswohnungen der herzoglichen
Beamten verwcudet wurden, an gegen 20 wUrttembergifchen LehensfchlölTem, 3 zu bloßen Korn-
käften umgewandelten SchlöiTern und etwa 100 damals bekannten Burgftällen vorbeigekommen.
Zum Schluß ift noch kurz auf die Quellen hinzuweifen, welche diefer Darfteilung zu
Grunde liegen. Es Und, wie fchon im Anfang angedeutet, wef entlich Berichte der herzoglichen
Untorvögta und Forftmeifter, befonders die auf einen Erlaß vom 21. Juni 1604 eingelaufenen.
Da diefe Berichte lieh auf das dem Herzoge von Württemberg Znftändige befchränken und
hierin offenbar ausführlicher find, als die fonft erftatteten, fo ift es uns möglich, über den Be-
ftand an SchlöfTcrn und Burgen um 1600 ein anfchaulicheres Bild zu erhalten, als es für die
unmittelbar folgende Zeit das Landbuch von 1624 gewährt, das nur ein fehr kurzer Auszug von
im Jahr 1623 verfertigten Berichten zu fein fcheint.
Kleinere Hittheilnngen.
Zu Peter von Koblenz«
(f. Klemm Württemb. Baumeifter und Bildhauer etc. S. 108, Nr. 124).
Die K. öflfentl. Bibliothek befitzt im Cod. hift. fol. Nr. 546 eine im Jahre 1776 von
Karl Emft Gottfried Kuhn, Modift zu Urach, verfertigte Zeichnung der Ruinen der Karthaufe
GUterAeia Darauf findet fich ein Gewölbefchlußftein abgebildet mit einem von einem Engel
gehaltenen Schilde, welcher das Zeichen des Peter von Koblenz (in der Figur 70a) trägt. Es
kann nicht überrafchen, den uracher Baumeifter in Güterftein thätig zu finden, die Baugefchichte
deB Kloftcrs ilt aber zu wenig bekannt, um irgend eine nähere Vermuthung über diefe Thätig-
keit zu erlauben. Ob fich der Stein nicht in Güterftein oder Urach noch auffinden ließe?
A. Wintterlin.
ZüTammeDkuDfte der Hitglieder und Freunde des Wfirtt. AlterthumsYereins.
18ö2 November 11. Vortrag von Hrn. ProfelTor Dr. Miller: Neue Unterfuchungen
über Rüinerftraßen in Oberfchwaben.
Dezember 9. Vortrag von Hrn. Profeffor Dr. Paulus über die alten Wandmalereien in
Württemberg.
1883 Januar 27. Vorträge 1. von Hrn. Oberbaurath von Egle über römifches Mauer-
werk; % von Hrn. ProfelTor Dr. Paulus über das Römerkaftell in Isny (liehe oben S. 46).
Februar V4. Vortrag von Hrn. Archivfekretär Dr. Schneider über die württemb.
SchlölTer und Burgen um das Jahr 1600 (fiehe oben S. 95 ff.).
April 28. Vortrag von Hm. ProfelTor Dr. Hermann Fi f eher über Gefchichte und
Geographie des fchwäbifchen Dialekts.
113
Verein
für
Kunft und Alterthum in Ulm und Oberfchwaben.
Gefehiclite des. Theaters in Biberaeh Ton 1686 an bis auf die Gegenwart.
Von Dr. L. F. Ofterdinger.
(Fortfetzung.) ^
IV. Gefchlchte der evangelifchen Komddiantengefellfchaft vom Jahre 1748 an bis zu C. M. Wielands
Abgang von Biberach Im Jahre 1769.
Die Periode von 1748 bis 1769 ift für die Gefchichte des Biberather Theaters die er*
eignisreicbfte : das Direktorinm wecbfelte vielfacb, weil die Finanzen der üefelirchart lehr in
Unordnung geriethen, die Anzahl der Mitglieder deswegen fehr abnahm und zuletzt zti bettirchlen
war, daß fich die Gefellfchaft ganz auflöfe. In künftlerifcher Beziehung Iiob fich das Theater
gerade in diefer Periode fehr bedeutend, mehrere Mitglieder zeigten bedLut^nd^s Talent , und
einige thaten fich auf ausländifchen Theatern fehr hervor. Dadurch winde da^ PiLbliknm Jü
herangezogen, daß es Gefchmack an guten Stücken fich aneignete. Die Mufik hlkh nkht ziuriek^
und die weiblichen Rollen wurden in der Regel nur von Frauen gegeben.
Nach Löwens Abgang wurde 1748 der Kanzleiverwalter Johanne.s von llillern^) sma
Direktor erwählt und vom Magiftrat bef tätigt. Derfelbe nahm fich Anfangs der Gcfdllchaft mit
Eifer an; namentlich fuchte er gute Stücke zur Darftellung zu bringen und besmühte fich den
Rektor Doli*) zu feiner Unterftützung zu gewinnen, welcher auch 1750 zum Vi^e^Hrektor gewühlt
wurde. Aber trotz der neuen Organifation , welche unter Löwens Direktton ina Leben trat^
entftanden Schulden, deren Heimzahlung bei den kleinen Einnahmen und bei den vermehrten
Ausgaben der Gefellfchaft fchwer wurde, und welche dem Direktor allerhand Unanneliinlicb-
keiten machten. Daher legten Johannes von Hillem und Rektor Doli iui Jahr 1752 ihre
Stellen nieder.
Die Gefellfchaft, welche jetzt nur noch 8 Mitglieder hatte, fpielte ohne Direktor nnter
Klauüügels^) Infpektion weiter. Derfelbe hoffte die Finanzen zu regeln und da^ Ganze wieder
in Ordnung zu bringen, was ihm aber nicht gelang. „Nachdem die .Evangclirclie CoaiMi.sBten-
gefellfchaft wegen stark angewachfenen PalTivis eine Zeitlang ohne DirektoiLo bel'tanden, indetu
fich Herr Kanzleiverwalter Johannes von Hillern unferer nicht mehr angeanmmen, lo haben die
acht Mitglieder der Gefellfchaft, dieweilen eins und die anderen Unordnung einzu reißen begnüte,
zu Vorbeugung dergleichen Vorfall enheiten mit gnädigem Confens Eines Ibtf-ldÜblirhL'n Evange-
lifchen Burgermei/terarats als Direktoren angelegentlichft erbetten Herrn llalpital ^^jmdikiis
Wechßler, welcher dann auch, nachdem wir ihm die Artikul ad perluftrandum überlchickt, unierem
Petito gratifizirt, fich fogleich (17. Jan. 1753) zu allfeitigem Vergnügen mit Halb und That
angenommen.**
Doch auch unter diefer Direktion belferten fich die Finanzen nicht ntid Wechüler legte
feine Stelle als Direktor nieder. Deßwegen wählte die Gefellfchaft einftimrnig den lürni Jnftin
Heinrich von Hillem, welcher ein großer Freund des Theaterwefens war und ein ]>aarmal auf dem
Biberacher Theater gefpielt hatte ^), zum Direktor. Als diefe Wahl vom Sensit approbirt werdeu
') Johannes von Hillern wurde 1760 Burgermeifter und ftarb fchnell 176 J5. Ea ift dies
derfelbe, welcher mit Wieland befreundet war und der in zweiter Ehe die iVliöne Cateau zur
Frau hatte, wegen deren das Verhältnis Wielands mit Julie von Bondeli fich an f lügte und weleho
die jüngere Schwefter der Sophie von La Roche geb. Gutermann von Gutei holen war (vergl.
Ofterdinger a. a. 0. 146, 154, 183).
*) Wieland wurde als Knabe von diefem Rektor Doli unterrichtet uml der Knabe machte
auf feinen Lehrer und deffen „Frau Eheliebfte** ein großes lateinifches Gedicht (ver^L Otterdinger
a. a. 0. 20).
') In den Akten heißt es: „Im Jahr 1752 hat Herr Klauflügel Mahler die Infpektion
geführt und augiae ftabulum quafi purgandum unternommen**.
*) J. H. von Hillern fpielte am 12. Auguft 1745 und am 2., 22., 24. Februar I74G. An
diefen Tagen wurde „die unterdrückte und wieder erhöhte Unfchuld, oder der albanilcho Prins
Gefimund" von Klauflügel (vergl. oben S. 44) gegeben. J. H. von Hillern war damals noch ein
junger Menfch, der erft fpäter verfchiedene Aemter erhielt; in feinem Alter (I7f»t) wurde er zum
Burgermeifter erwählt, ein Amt, das er nur ein Jahr begleitete.
V^Orttemb. Vierteljahrshefte 1883. 3
114 Ofterdinger
follte, refolvirte am 19. Sept 1755 derfelbe: „wird die getroffene Wahl approbirt nnd werde
Herrn Direktaii von Hillern, die Komödianten in boffere Ordnung und Refpektsbezeugung an-
zuleiten, rekommandirt."
Im Jahr 1760 legte Hillem das Direktorium nieder. Das AktenUtick vom 7. Jan. 1763,
welclicB diefe Heiignation und eine neue Wahl anzeigt, heißt: nHerr Amtsburgermeillter Jobann
von BiJIern proponiren wie daß Herr Stadtamtmann Juftin Heinrich von Hillern das zeither bis
löblicher Evangelifcher Komödiantengefellfchaft geführte Direktorium refignirt, einfolglich an
defTen Statt ein anderes hiezu taugliches Subjektum zu erwählen und behöng zu inftruiren fey.**
^Rdol Solle Herrn Kanzleiverwalter Wieland das Direktorium der Evangelifchen
Komödiantengeiellfchaft per Decretum Magiftratus Evangelici aufgetragen, und demfelben reoom-
mandirt werden^ Solches zum Beften nnd Aufnahme des hieiigen evangelifchen Comödienwefens
anztmehiDän, auch derfelbe zu genauefter Handhabung guter Ordnung und der a Magiftrata
Evangelien confirmirten Gefellfchaftsartikel allen benötigten Obrigkeitlichen UnterftÜzung ver-
Iichert fojn.'*
Als Wieland zum Theaterdirektor gewählt wurde, wußte er, daß feine Landsleute
etwas au ßerg^e wohnliches von ihm erwarteten. Er hatte fchon in der Schweiz zwei Biihnenftiicke
herausgegeben, nemlich Lady Johanna Gray und die Clementine von Porretta. Durch erfteres
wurde er mit der berühmten AckermannTchen Schaufpielergefellfchaft in Winterthur und Zürich
bekannt, betheiligte fich auch bei den Proben, welche damals für Johanna Gray gehalten wurden,
und fetzte die ßekanntfchaft mit diefer Gefellfchaft in Bern fort. Bald nach feiner Ankunft
10 Biberach zeigte er für das Theater ein großes Intereffe und befuchte fleißig die Proben.
Man glaubte in Biberach, Wieland werde feine zwei Tragödien aufführen laffen und
man hätte He fehr gerne unter feiner Direktion gefehen. Allein Wieland war 1761 nicht mehr der,
welcher er war^ als diefe Stücke von ihm bearbeitet wurden, und dann war er viel zu befcheiden,
als daß er diefe Werke als etwas Außerordentliches anfah. Und doch wollte er etwas Außer-
ordentliches darftellen und fo verfiel er auf ein Stück von Shakefpeare« Für das Perfonal des
Biberacher Theaters glaubte er, daß unter allen Shakefpeare'fchen theatralifchen Werken der
Sturm am beften paße. Deßwegen wurde derfelbe von ihm ins Deutfche überfetzt, worauf die
Bollen auBgetheilt und viele Proben veranftaltet wurden. Endlich wurde der Sturm im Biberacher
Theater mit großem Beifall aufgeführt*).
So groß der Beifall war, welchen Wieland in feiner Vaterftadt fand, lo waren in der
Gefellfchaft durch die Schulden gar vielerlei Unannehmlichkeiten , da niemand diefelben bezahlen
woUte; OS nahm die Anzahl der eigentlichen Mitglieder der Gefellfchaft (Zunft) immer mehr ab:
zwar waren genug Spielende da, allein von diefen wollte Niemand als wirkliches Mitglied ein-
treten, weil kein Theilnehmer an den Schulden betheiligt fein wollte, deßwegen ftand die Auf-
löfung der Gefellfchaft in AusHcht, weßhalb Wieland den evangelifchen Magiftrat bat, „man
möchte ihm das Comödiendirektorium großgünftig wieder abnehmen", worauf der Magiftrat am
15. Dec. 1761 folgendes Refolutum faßte: „folle Herr Stadtammann von Hillern diefes Direk-
torium anzunehmen erfucht werden, und demfelben zugleich Vollmacht ertheilt feyn, eine beffere
Einrichtung uad durchgängige Reform des dießfeitigen Comödienwefens, allenfalls nach dem
Eitempel nnd Mtifter derjenigen, welche die Herrn Catholifchen bei dem Ihrigen vorgenommen,
zu machen-'*
Herr J. H. von Hillern übernahm aber das Direktorium nicht fogleich, und fo wurde
au Weihnachten 1761 und an Faf macht 1762 ohne Direktorium gefpielt. Im Mai 1762 brachten
zwei Bürger beim Magiftrat vor: „daß die Bürgerkomödiantengefejlfchaft zeither in ziemliche
Scbuhlen anf 07 Gulden und 15 Kreuzer gefallen. Und da Ihnen der Rößlewirth Handmann die
Gefellfchaft ncbft gedachtem ihme fchuldigen Kapital aufgekündigt und binnen einem Vierteljahr
bezahlt werden wolle, Sie aber foviel Geld nirgends aufzutreiben willen, als weiten Sie ge-
horfamft fiipplicirt haben, Ihnen mit einem Darleihen ex Cafla an die Hand zu gehen.**
^Als nun ein HochlOblich - Evangelifcher Magiftrat über diefes Anbringen keine
Refolution abzugeben gcruhete, der Weiß-Roßwirth aber auf feiner Bezahlung ohnabweichlich
beliarrete, fri zortronnete fich die ganze Gefel Ifchaft und ließe, nach BehSndigung derer
Laden, SchKiß^O, Kleider und famtlicher Paramenten dem Creditori über, wie er zu feiner Be-
zahl itng gelangen möchte und könnte.** Diefer wandte Heb hierauf an Löbliches Stadt- Ammann
^) In Biberach war das Publikum fehr gefpannt auf ein Stück von Shakefpeare und
OS war, Rh der „Sturm** gegeben wurde, das Theater vollftändig befetzt, daher die Theater-
Kalte eine für Biberach und die damalige Zeit gute Einnahme hatte. Bei anderen Stücken war
die Einnahme im Durchfchnitt 34 Gulden, als aber der „Sturm** gegeben wurde, betrug die Ein-
nahme 60 Gulden *20 Kreuzer.
imr'nmvw^lfr'vmmmp'^ß^mmmf^^f^^
GeMnchte des Theatort in Biberacb. IIB*
Amt und fülirki dlioflfalls förmliehe K^tago, endlich ab(^r kam er an Löblich «EvangctifchB
Burg^nneifLer-Anjt mit der wintern Afizeig^e: „daß dna kathoHfchG Komoedien-Direktoriiim diefo
Schuld aa^lölun WDlle, iti Ib fern man die Laden, ScldilÜel etc. an daarelbe hiergegen zuftellon
werde."* Darauf wurde der KrctJitor an den vom EvatigelllVhen ilagiftrat am 15. Dezember 17t>l
Ah Direktor erwählten Stadt- Aiumann von Jlilfern gowicftin* Piefer entfchlufi fich jet^t errt
(am G, Mai 17*52} daa ^beCcbwerlichu Direktorium wieder zn Übernehmen und eiuftvveilen dem
Roßwirth Hand mann die eingeklagte Schuld „ex pruprli*'* baar 'la bezahlen''. Damit war zwar
eine Verlegenheit vor der Hand beroitigt; allein eine ordentliche Gefellfehaft w^'ir nicht mebr vor-
handen und es hatte das Änfehen^ ^daß das Komödien-Spielen Evangelifcher Sei ts gar eingeftellt
werdtjn müßte"* Unttr diefen Verhältniden veieinigteu /ich vier Bürger, welche fich beütrebten
mit iinernmdetein Fleiß, Eifer und Öorgfak unter Anfübnurg ihres Direktoria diefem beynahe
ganz zerfallotien Komödia Wefen wiederum aufzuhelfen, die vorhandenen Schulden zn tilgen und
in guten Stand berzui'tollen. ^Cileiehwie aher die von Heiligen Wey nachten 1762 bis Faftnacbt
J7B7 bey gewöhnlicher Spielzeit Taft jedesmal vorgefallene fehr kalte Witterung vernrfaehet, daß
kaum die aufgewendete Koften erhoben und fomit von der vorhandenen Schuld nur ivenig z\i-
rUckbeaablt werden knnnte und diefelbe 1767 noch 72 Gulden betrug, deren Abführung ihnen
{diiii vier Bürgern) um l'o fehwerer lallen w^ollte, als fio diefe Schuld nicht verurfaclieu hatten
und dannenhero ihnen in die Länge nicht ziigemnthet werden könne, iunner forthin unentgeltlich
mltznfpielen und neben vieler Zeitverlauranüs auch noch ihr eigen Geld zuznrezen, gicichwolen
aber das gewöhnliclie Spielen gar einztiftellen nicht wohl räth liehen, vielmehr dem Evangeliichem
Wefen fchimpflich wäre; alfo bat man dann bey foleb vorgewaltcter der Sache Bewandfaroer
kein anderes Mittel mehr Übrig gefehen als fleh an einen allhleHgen IJonhlöbliehen Evangelifcheii
Magiftrat ^ii wenden und Dochdemfelben all folcbeä fubmÜTefL vorifutragen und zu Überlad'un
wie und was Art die&falls geholfen werden könnte und möchte'' ?
Als die Eingabe der vier Bürger, welche allein noch das Tbeaterwefen vertraten» an den
Magiftrat gclangtCj hatte diefelbe an Wiuland einen bedeutenden Fürfpreeher, welcher endlicli am
7. Dezember 1707 falgendes Kefolutnm Inclyti Magiftratns Evangebci durchfetzte:
tfl* Werde dem zeitigen Herrn Direetori des Comödien Wefen b, Evangelifehen Antheils,
Herrn Senatori von Hinern, für die, auf deßen Aufieebterhaltung und möglicbfte Aufnahme bis-
her rühmliehft verwendete befondcre Müh waltung und Sorgfalt die magiftratlicbe Danknebmigkeit
hiemit zugeficherE und demfelben folehes fernera de meliori recommandirt. Und Inclytua Magiftratiia
Evangelicus consideratis confidorandis Sieb bewogen finden, dem be wandten dcrmaligen Umftandi n
nach imminirendcn gän^Jicben Zerfall des dlßfeitigen Komödien Wefens zuvorzukommen ^ fo folle
2. Der dem Herrn Direktori von Hdlern, laut der ad acta genommenen Berechnung
dei Status aetivi des Evangelifehen Kumödien-Wefens, anouch gebührende KapitabKeft ad zwey
und Siebenzig Gulden demfelbeu von Löblich- Evangelifcher K allen ausbezahlt j forait hicdurch
diefe bisher auf der Evangelifehen Schau fpieler-Gefellfchaft alhior gehaftete Schuld abgelilgt,
hingegen den Zinß davon, wie auch den zn Löblichen Stadtrcchneroy fcbuldigen Hanazinß abzu-
führen, Selbiger Belbft überTaiTen; übrigens aber
3. gedachter ICvangelifcber Scbaufpieler-Gefellfchaft ein Estpectanz - Decret^ vermöge
deßen Selbige für künftig Heilige Weynachten anno 176d und fürohin zu ewigen Zeiten als
Keicbsltadt Biber achifehen Meifter - Süngern Evaugelifehen Antheils erkljtrt
und angenommen werden, zngeftellt werden.**
Die erfte Sorge des ernannten Direktors w^ar, die alten ordentlichen Mitglieder, und da
von diefen nur wenige noch übrig waren, neue zu gewinnen. Die Ansl'icht Meifterllnger zu werden,
wirkte fehr vortheilhaft^ fo daß bald mehr ordentliche Mitglieder da waren, als stu irgend einer
früheren Zeit, J, H* von Hillern war ein großer Freund der Mufik, gab lieb daher viele Mühe
diefelbe zu heben, was ihm auch vorKÜglich gelang, fo daß aus diefer Schule fogar ein großer
Meifter hervorgieng. Singfpiele wurden von da an vielfach gegeben und ^um Theil von Biberacbem
gedichtet und komponirt.
Wenn Hillern manchmal MnOk anbrachte, wo r]e nach tlem jetzigen Gefchmack nicht
hinpaßte, fo läßt f;eb diea durch die damalige Zeit und die Vorliebe des Fubüknms für Mufik
entfcbuldigen. Das größte Vcrdienft crwuib fich aber J, fl. von Hillern um das Biberaeher
Theater dadurch, daß er den ßath Wielands vielfach befolgle und denfelben vcranlaßte den
Proben beizuwohnen; ein Auftrag, den Wieland recht gerne annahm, den Spielenden vielfach
Unterricht ertheilte und das Publikum wie die Scbaurpieler fo fehr emporbrachie, daß noch lange
nach feinem Abgang von Biberach große Schau fpiele gegeben werden konnten, an welche ileb
größere Theater erlt viel fpäter wagten.
Zum Glück war Wieland mit der Ueberfetaung des Shakefpeare fertig, fo daß es an
116 Ofterdinger
Auswahl Dicht fehlen konnte und die Werke Shakefpeares ^) neben verrchiedenen franzößfchen
Stücken von nun an häufig gegeben wurden.
V. Ueber einige Mitglieder des Biberaoher Theaters aus den Jaliren 1749—1769. Nebft einem
Verzeichnis der in diefer Zelt gegebenen Stocke.
Als die Sttlrme, welche die bürgerliche evangelifche Komödiantengefelirchat't fall bis
zur Auflöfung gebracht haben, glücklich vorüber waren, erreichte diefelbe bald eine bedeutende
Höhe: die Zahl der ordentlichen Mitglieder war bald größer, als in früheren Zeiten und unter
der Gefellfchaft entwickelten Hch Talente, welche es möglich machten, daß cla/Tifche, namentlich —
was damals in Deutfchland recht feiten war — > Shakefpeare'fche Stücke aufgeführt werden konn-
ten und das Publikum an denfelben Gefcbmack hatte.
Die große Liebe , welche Direktor von Hillern fQr die Mufik hatte , war die Veran-
laffung zu einer VerbelTeiung und Vergrößerung des Orchefters. Die Meifterfänger-Gefellfchaft
wollte ihren neuen Titel würdig führen und die Mitglieder übten üch fleißig im Gefang: man
hörte daher in diefer Zeit auf dem Theater in Biberach Sänger und Sängerinnen, welche aut
großen Bühnen fleh hätten zeigen können. Um das Schaufpiel erwarb Wieland fich große
Verdienfte, er erfchien regelmäßig bei den Proben, gab Unterricht im Deklamiren, gab Anleitung
zur Kenntnis der Literatur und unterrichtete einzelne Mitglieder in den Sprachen. Es lag ihm
viel daran, junge Angehörige der ordentlichen Mitglieder bei den Vorftellungen zu verwenden,
wodurch frühzeitig eine Liebe für das Schaufpiel entftand, und wenn ein junger Biberacher aut
die Wanderfchaft zog, um (ich in feinem Bandwerk auszubilden, verfäumte er keine Gelegenheit
auswärtige Theater zu befuchen und dabei zu lernen. Dadurch entftanden eigentliche Schau-
fpielerfamilien , wie die Familien Dollinger, Goll, Handmann, Herrlinger, Knecht, Lieb, Rudhart,
Schelle, Werner u. f. w., deren Mitglieder es zum Theil zu einer Meifterfchaft brachten und von
denen noch viele bis auf die neueften Zeiten mit £rfolg fpielten.
Den großen Einfluß, welchen Wieland bleibend auf das Biberacher Theater ausübte,
erfleht man ans der Wahl der aufgefQhrten Stücke : claüifche Stücke, namentlich von Shakefpeare
wurden von den Mitgliedern gerne gefpielt und vom Publikum mit Beifall aufgenommen. Das
fteife Spiel, welches bisher Mode war, wurde durch das wahre lebendige Leben, durch ein
blühendes Gefühl er fetzt und Rollen wie Pickelhäring, Columbine, Harlekin u. f. w. verfch wanden
nach und nach ganz von der Bühne.
Unter diefen Umftänden ift es natürlich, daß einzelne Mitglieder der Gefellfchaft fich einen
Namen auch außerhalb Biberachs erworben haben. Unter diefen ift zuerft zu bemerken Johann
Daniel Dettenrieder, welcher lieh als Schaufpieler unter dem angenommenen Namen Karl
Friedrich Abt eine Berühmtheit erwarb. Derfelbe war in Ulm am 29. Sept. 1733 geboren,
befuchte als junger Mann das Gymnafium feiner Vaterftadt, wo er fich auszeichnete. Später
erlernte er bei feinem Vater das Büchfenmacherhandwerk und wanderte auf demfelben. Im
Jahr 1758 ftarb in Biberach der evangelifche Büchfenmacher Johann Chriftian Jung und der
junge Dettenrieder kam, nachdem er die Witwe Jungs geheiratet hatte, an delTen Stelle'). Er
zeigte in Biberach Talent als Schaufpieler und benutzte mit großem Eifer die Unterweifungen
Wieland's. Jm Jahr 1762 gieng er von Biberach fort, weil feine Ehe nicht glücklich war, kam
zum Schaufpieldirektor Lepper und fpielte unter dem angenommenen Namen Abt in Bafel, Straß-
burg, Aachen u. f. w. namentlich feine Lieblingsrolle den „Tartüflfe". In diefer Stellung gefiel es ihm
aber nicht lange, und er kehrte deshalb wieder zu feiner Frau und zu feinem Handwerk zurück.
Zur damaligen Zeit machten unter den Biberacher Schaufpielern zwei Familien Knecht
befonders Auffehen. Das Haupt der einen Familie war Sebaftian Knecht (geb. den IL Febr.
1710, t am 15. Juni 1775), der Chirurg war und zwei Söhne und ebenfoviel Töchter hatte,
welche alle auf dem Biberacher Theater mit Eifer fpielten. Die zwei Söhne traten fchon als
Knaben auf; der ältere (geb. 31. Okt. 1745) bildete fich zu einem guten Schaufpieler aus und da
er — wie fein jüngerer Bruder — Liebe zur Mulik und eine fchöne Stimme hatte, fo wurde
er vielfach bei Singfpielen verwendet. Der jüngere Bruder fpielte nur als Knabe. Die zwei
Schweflern entwickelten bald großes Talent für das Theater: die eine war Elifabeth Felicitas
*) Vergl. Zur Gefchichte der deutfchen Shakefpeare- Bearbeitung von G. Frhr. Vincke
im Jahrbuch der Shakefpeare-Gefellfchaft XVIL Bd. S. 83,
^ Es ift daran zu erinnern, dsiß nach dem weftphälifchen Frieden Biberach als eine
paritätifche Reichsftadt erklärt wurde, in Folge delTen dfe Aemter möglichft gleich nach den
beiden Konfelllonen vertheilt wurden, und ebenfo mußten gewilTe Gewerbe gleichviele Meiiler
haben, fo daß z. B. nur ein proteftantifcher und ein katholifcher Büchfenmacher in der Stadt
fleh nicdcrlalTen durfte (vergl. Ofterdinger a. a. 0. S. 142).
p/f^^^' ■.-
Oefohichte des Theaters in Biberach. 117
(geb. 18. Dez. 1741), die andere Anna Chriftina, welche wohl ebenfo bedeutend, wie ihre
Schwerter war, deren Gaben aber nur in Biberach bekannt blieben.
Elifabeth Felicitas Knecht und Dettenrieder ernteten auf dem Biberacher
Theater am meiften Beifall und beide bewunderten gegenfeitig ihre Talente, fo daß He bald in
einander verliebt wurden. Plötzlich verfchwand (1765) Felicitas und nach einiger Zeit auch
Dettenrieder. Beide giengen zum Pfarrer Brechter in Schwaigern, um Hch nach gerichtlicher
Scheidung trauen zu lalTen. Da aber der Scheidungsprozeß iich hinauszog und Felicitas febwer-
mfithig wurde, fo giengen beide mit einander nach Hamburg, wo er unter dem Namen Karl
Friedrich Abt und He als delTen Braut unter dem Namen Felicitas Dingerling bei der Acker-
mannfchen Gefellfchaft Aufnahme fuchten, was auch gelang, da He von C, H. Wieland^),
welcher fchon von der Schweiz her mit diefer Gefellfchaft in Verbindung blieb ^ beiundcrs em-
pfohlen waren. Sie blieben aber hier nicht lange und giengen wahrfcheiDlicb wieder nach
Schwaigern, um lieh, da der Scheidungsprozeß jetzt gerichtlich beendigt war, trauen tu LiiTcn^
Von da kamen fie zu Anton Berger, der damals als „Springer und Balletmeifter*' bekannt war.
Im Jahr 1767 trennte lieh das Ehepaar, ile gieng nach Göttingen, wo fie untrr dem Namen
Felicitas Abt vielen Beifall fand und wo es ihr nicht an Bewunderem fehlte "). Jm folgenden
Jahr waren beide Ehegatten wieder beifammen und fpielten bei der Gefellfchaft von Starke in
Jena; als fleh diefe Gefellfchaft aber bald wieder auflöste, errichtete Abt noch im felben Jahr
eine eigene neue Gefellfchaft. Die bedeutendften Mitglieder derfelben waren neben ft^iner Frau
die Schumann, Sepp und Freiwald. Frau Abt war durch ihre gefällige Bildung, tlurch ihre An-
lage zu tragifchen Rollen, durch ihr Feuer und durch ihre Deklamation die StilUe diefer Gefell-
fchaft, welche üch aber 1769 auflöste.
Abt wollte nun mit feiner Frau zu der Koch'fchen Gefellfchaft nach Berlin, wurde aber
dort nicht angenommen. Deßwegen giengen fie nach Wien, erhielten aber dort nur un bedeutende
Rollen und bald ihren Abfchied. Sie errichteten nun wieder eine neue Gefellfchaft, mit der fie
im Jahr 1770 in Anfpach, Bayreuth, Erlangen, Erfurt, Eifenach und Coburg fijielterh Im Jahr
1774 alTocirten fie iich mit Madame Schröder und errichteten im Haag die erfti^ tleutfcbe Schau-
fpielergefellfchaft. Als auch diefe iich auflöste, fpielte Frau Abt wieder in Güttingen; er trat
im Jahr 1778 eine Reife an, welche er mit vielem Humor in einer eigenen Schrift berehrieb*).
Damals hatte Abt als Theater- Unternehm er und Schaufpieler einen fu bedeutenden Huf,
daß Dalberg mit ihm im Herbft 1778 in Unterhandlungen trat, um Abt und deJTen GefeLZfebaft
für das Mannheimer Theater zu gewinnen. Doch führten diefe zu keinem Rcfultat.
In der Folge lebten beide Eheleute wieder beifammen, waren im März 1779 in Münfter
und im Mai in Gotha, wo Frau Abt am 10. Mai den Hamlet und am 12. Mai die itrafin VValtron
mit großem Beifall fpielte^).
Im Jahr 1780 kam Abt mit feiner Frau und den Mufikem Romberg nach Bremen, Mit der
mufikalifchen Kunft der Letztern feilte die Frau Abt Schaufpielgefang und recit^itivo Deklamation
verbinden. Die unfchuldige Benennung „Concert" befeitigte alle Schwierigkeiten. Einige fpnnifche
*) Wieland wurde in der Schweiz mit der Ackermannfchen Gefellfchaft bekannt, welche
deflen Trauerfpiel : Lady Gray oder der Triumph der Religion am 20. Juli 1756 .^ufflüirte (vergl.
Wielands Werke IV, Supplemeptband S. 314 Ofterdinger a. 0. S. 114 und 124 iNftte 12).
•) Die Gedichte, in welchen Frau Abt von ihren Bewunderern — befonders in iiöttingen
und Bremen — gefeiert wurde, find fehr zahlreich. Ein folches ift in neuerer Zeit wieder ge-
druckt worden, das zum VerfalTer einen JugendgenolTen Goethes hat, und deffen Schluß hier
folgen mag: q Zauberin! Du herrfch't in unfern Herzen
Wir bringen gern Dir Opfer dar.
Mit Deinem Klageton, mit Deinen feinen Scherzen
Bezwängft Du den Barbar.
Und fchildert Dich mit wehmuthvollem Ton
Der alte Vater einft dem wißbegierigen Sohn,
So fagt er ihm: Sie war das Wunder ihrer Zeit
Und fpielte flir die Ewigkeit!
(Heinrich Leopold Wagner, Goethes Jugendfreund. Herausgegeben von Erich ScbmidL
2 Aufl. Jena 1879 S. 153-154).
') Der Titel diefer Schrift heißt: Abfs unempfindfame , doch fehr empfindliche Reife
durch die Vorpoften von Kroatien.
*) In der Schrift: Unparteifche Gefchichte des Gothaifchen Theater.^, Mannheim 1780.
heißt es S. 64: Noch eine Seltenheit muß ich anführen: im May 1779 kamen Herr und Madame
Abt zum Befnche hieher und Madame Abt — ftaunt ihr kritifchen Korfaren — fpieltia den Hamlet
am 10. Mai und am 12. die Gräfin Waltron. Wenn der Gefchmack des hicHg^m l'iiblikuius ge-
Ifiutert genug ift, fo hat Madame Abt die Rolle des Hamlet göttlich ffefpielt, denu ein fo Itarkee
ApplaudilTement habe ich von keinem Parterre in meinem Loben genOrt.
118 Ofterdinger
Wände auf dem Börfenfaal künftlich geordnet und ein fchmucklofer Vorhang, der von einem
Jugendtheater entlehnt war, bildeten bald die BUhne, auf welcher Abts Gattin erfchien und in
wenigen Melodramen als Phonisbe , Ariadne, Medea u. f. w. diefelbe allgemeine Bewunderung
fand, die diefe feltene Künftlerin befondera in dielen ihren Talenten fo angemeffenen Rollen bis-
her allenthalben eingeeintet hatte. Gleich einem elektrifchen Strom fetzte ihr Spiel die ftill-
glimmende Neigung für Schaufpiele in Flammen. Vergnügen diefer Art lieh öfters zu verfchafTen
wurde allgemeiner Wunfeh. Abts biederes Wefen gefiel den bieder denkenden Bremern, feine
muntere Unterhaltungsgabe, feine Artigkeit verfchafftein ihm bald Zutritt bei Gönnern und Freunden.
Er begriff fchnell die Vortheile, die für ihn aus einem folchen Dürft nach Schaufpielgenuß auf-
blühten, ebenfo fchnell fetzten die Verehrer der Kunft fleh nunmehr über die bisherigen Be-
denklichkeiten hinweg, und Abt erhielt die Erlaubnis des Senats, eine Schaubühne zu errichten.
Die Reitbahn wurde dazu eingerichtet. Abt, der felbft keine Gefellfchaft hatte, verband fich
nun mit dem zweiten Wäfer, der mit den Seinigen in Emden fpielte, und im Herbft (10. Okt. 1780)
eröffnete Abt feine Bühne in Bremen. Frau Abt nahm damals wenig Antheil an diefen Vor-
ftellungen, um fo mehr aber im folgenden Jahr, wo fie zweimal die Rolle des Hamlet übernahm.
Die Gefellfchaft befta,nd aus 20 Perfonen und durfte während der Herbftmonate wöchentlich
drei Vorftellungen geben.
Der Aufenthalt in Bremen war fo einträglich, daß Abt mit feiner Frau im Winter
(1781 — 1782) eine Reife nach Schwaben machen konnte; Re gieng nach Biberach, wo Re — ihr
Vater (1775) und der ältere Bruder waren einftweilen geftorben — bei ihrem jüngeren Bruder,
welcher ein gefchickter Chirurg war, in der giößten Stille lebte. Da die erfte Frau Abts, wie
deHen Stieftochter noch in Biberach lebte, fo hielt er fich in der Gegend von Ulm auf. Dort
lebte als Büchfenmacher fein Bruder, welcher nach der Flucht Abts von Biberach deffen Sohn
zu fich nahm und ihm fein Handwerk lehrte. Einmal gieng Abt nach Ulm, um feinen Bruder
zu befnchen, traf ihn aber nicht an, wohl aber feinen eigenen Sohn. Mit diefem unterhielt er
fich längere Zeit, ohne fich zu erkennen zu geben ^).
Nach diefem Befuch in Schwaben giengen fie mit ihrer Gefellfchaft nach Pyrmont, wo
fie den Sommer über fpielten. Hier machten fie fchlechte Gefchäfte. In einem Gedicht aas
dem Stegreif an den gutherzigen Fürften von Waldeck fagte er, nur hundert Füchfe könnten ihn
aus Pyrmont ziehen und er erhielt wirklich fünfzig Dukaten.
Nun gieng das Paar nach Göttingen, die Frau trat noch einigemal, fchon fchwer krank,
auf, mußte aber bald abtreten. £)ie Erlaubnis zu fpielen war zu Ende und der Prorektor Koppe
verftattete dem Abt nicht zwei Tage mehr, um feiner Frau die Augen zu fchließen. Er mußte
mit feinen Kindern von feiner fterbenden Gattin Abfchied nehmen und fie fi-emden Händen über-
lauen. Sie wollte die Schaufpieler noch einmal fämmtlich um fich fehen: „denn** fagte He „es
könne nützlich für £\e fein, wenn fie fehen, was wahres Sterben fei". Und in der That benützte
fie diefe Gelegenheit, die feierliche letzte Lebensfcene ihnen rührend, eindrucksvoll und unver-
geßlich zu machen. Sie war von der Schwindfuoht zum wahren Gerippe abgezehrt und ftarb
fchon zwei Tage nach ihres Mannes Abreife, am 17. September 1783 und fand ihre Ruheffcätte
in des berühmten Käftners Familiengruft.
Zum letzten mal, aber nicht mehr mit der alten Freude, grüßte Abt fein liebes Bremen,
das nun keinen Reiz mehr fiir ihn hatte. Er begann feine Vorftellungen am 1. Oktober mit Meißners
„Johann von Schwaben". Seine Gefellfchaft war zwar recht gut und das Theater war befler
befucht als im vorigen Jahre, aber er hatte feine Felicitas verloren und ftihlte, daß nun feine
ganze Glück feligkeit dahin fei. Nichts konnte ihn über diefen Verluft tröften, und der Gram
fchwächte ihn bald fo fehr, daß er weder EHen noch Trinken bei fich behalten konnte. Manchmal
fpielte er zwar noch, aber nicht mehr wie fonft. Endlich blieb er ganz zu Haufe. Als Paftor
Vogt ihm das Abendmahl reichte, das er von diefem verlangt hatte, gefchah dieß in Gegenwart
faft aller Schaufpieler, die fich um das Lager des Sterbenden verfammelt hatten. Nachmittags
um 2 Uhr am 20. November 1783 ftarb er, hatte ein fehr feierliches Leichenbegängnis und fand in
der Klofterkirche feine letzte Ruheftätte. Es geht die Sage, fein Sarg fei auf den des Prinzen
von Conti oder des jungen Richelieu zu ftehen gekommen. Uebrigens möchte diefe Sage eben-
fowenig hiftorifchen Werth haben, als die, daß er wegen eines Mordes oder eines Duelles habe
aus Jena flüchten müHen.
Nach Abts Tod übernahm Syndikus von Eelking, welcher von Anfang an eine Haupt-
ftütze des Bremer Theaters war, die Leitung des Ganzen. Der Buchhändler Förfter und der
M Diefer Sohn Johann Jakob Dettenrieder wurde ein fehr gefchickter Büchfenmacher,
fetzte das Gefchäft feines Onkels in Ulm fort und lebte noch im Anfang der dreißiger Jahre.
Gefchiohte des Theaters in Biberaoh. 1 1 9
Kaufmann Dörrbedior boten Heb freiwillig zu Vormündern der drei Kinder an. Als Abts Leichnam
ans dem Bette gehoben wurde, entdeckte man in einer ünterwefte, die er picht abgelegt hatte^
hundert Louisdor eingenäht, und hernach fand fich noch in feinem Koffer ein Beutel mit 200 Thalem,
Den Tag nach feiner Beerdigung wurde Emilia Galloti gegeben und damit Ltnc Tüdtenfcjtjr für
Abt und feine Frau verbunden; der Ertrag fiel leinen Kindern zu.
Abt und feine Frau werden immer als bedeutende Schauspieler gelten^ wekl^e durch
Talent und gute Schulung in Verbindung mit ZcitgenoITen das Theaterwef^D in DcutJchlaDd zu
einer bedeutenden Höhe empor gebracht haben ^).
^) Wieland fprach fich über Frau Abt immer anerkennend aus, über ihn li.it frch aber
mit der Zeit feine Anlicht geändert. So fchrieb er von Biberach am 26. Oktül^r 17Gb an Rie<!c]:
^A propos von Herrn Abt, den ich vor einigen Jahren wohl gekannt, feiner in tkr Thnt .■lus-
nehroenden Gaben für's Theater wegen hochgefchätzt, und feines warTtivn cilehnütlLi^en
bis zum Enthufiasmns freundfchaftlichen Herzens wegen geliebt habe! Kernten äie gewilTe
freie Beurtheilungen über die Starkifche Schaufpieler-Gefe 1 1 iVbaft? — — ich
habe fie gelefen, und der VerfalTer, obgleich ein etwas warmer Kopf, fein int mir Gvnlo, Gc-
fchmack, Witz und die Gabe, lebhaft zu fchreiben, zu haben. Ich fehe darnn^, daC Abt ."tnOc^r-
ordentlich zu Jena bewundert worden. In der That erwartete ich von ihm, daii vr ein vortreff-
licher Schaufpieler werden würde. Aber wie ging es denn zu, daß er jetKt in ua^Hticklich ift?
Was ift aus der Starkifchen Schaufpieler-Gefellfchaft geworden? Recht naltr ^iht ob niii\ iliefeD
Mann, der nnfer Gärrik zu werden fähig ift, in fo niederfchlagenden ItnriinMien zu wiiTcn.
Und doch wollte ich um feines decidirten Talents für's Theater willen (ob ir ilrh cfleich erft
durch eine Reihe von Unglücksfällen dazu determinirt hat, cujus rei ego ipse eiiasui fui) nicht gernt:,
daß er davon wegkäme. Aber daß er Chef einer guten Gefellfchaft würde nnd tlabtii lein Glück
fo gut wiß Ackermann machen möchte, das wollte ich. Ich empfehle ihn Itincn, mviu Kieund
aufs Befte. Thun Sie für ihn, was Sie können; ich hoffe für fein Herz, w^lcln's ich iinuiür ^nt
gekannt habe, gut fagen zu können. Ein allzu enthufiaftifches Hirn war dav t^UvAv^e ^viikfuhe
Fehler, den ich an ihm gekannt habe, und diefen Fehler hat er vonnöthen, uin uin t-^ntr r iScli:iu-
fpieler zu lein. Sein Sie fo gütig, ihm gelegenheitlich ein Kompliment vun n.u- zu tuLkKn^ und
ihm zu fagen, daß ich, fobald er Zeit dazu hat, eine umftändliche, fchrirtliclir Naclirielit von
feinen neueften Abenteuern erwarte.** (Auswahl denkwürdiger Briefe v<mi (\ M. Wieland.
Herausgegeben von L. Wieland. Wien 1815. I. 223—224.)
C. A. Böttiger theilt nach Erzählungen Wielands über Abt und di üimi Fran ffpl^^cndca
mit: Ein gewiffer Dettenrieder aus Ulm, ein Büchfenfpanner, der eine BQf hiinfitinintr^ Wittwe
in Biberach geheirathet hatte, ein Frauenzimmer Schufter (Namens Rudliarti^ (kr in Paria g\t-
wefen war und Carlin fpielcn gefehen hatte — er machte in der ganzen G<.k"-^>'1 *^ii^ aicdlichttcn
Frauenfchuhe und Pantoffel — waren die Hauptacteurs beim Bürgerfchauliiiil in Bibeiacli, als
Wieland ans der Schweiz dahin zurük kam und als Stadtfekretär und unteviri r ^"^t^nittiir die Auf-
licht über diefes Schaufpiel bekam. Es waren nemlich fonft in denmeiften lVljvv;ibiirfLeu Keicb^-
Aädten eigene Korporationen von Schaufpielem, die aus Bürgern und Bür^triniiilcbi^nt beftandcn
und jährlich bei gewiffen Gelegenheiten ungefähr in der Manier fpielten, wit* r^hiduriJkMri.^ Pyui-
mus und Thisbe aufführen läßt. Die Sache ftand unter Autficht des Ma^iitiMts nw] batti- alle
mögliche Rechtmäßigkeit. Wieland wollte nichts Gewöhnliches aufführen lallen nnd io vcrlrcl
er darauf den Sturm von Shakefpeare zu bearbeiten. Dies gab ihm die crlte Idee zur
üeberfetzung des ganzen Shakefpeare."
„Die Tochter des Chirurgen Knecht in Biberach fpielte in diefera Stück eine Nymphe j
zur Miranda aber hatte fie nicht Stimme genug. Von diefer Zeit bekam Jnn^^fi^r Kncrht einen
unwiderftehlichen Hang zum Theater (Diefe Erzählung enthält einige ünrichti^U^ itcn. welche hier
verbeflert wurden. Vorftehende Stelle aber konnte nicht verbeflert werdc-n nnd ch muü deü-
wegen — um MißverMndniJTen vorzubauen — bemerkt werden ^ daß Felicita;? Kncfbt ;iuf dem
Biberacher Theater fchon auftrat, als Wieland noch in der Schweiz war. Er kam erft Cndc \rai
1760 nach Biberach zurück und der „Sturm" wurde erft im September ili'A anf^^diilirt. Die
Knecht aber trat zuerft im Dezbr. 1759 allerdings im Antonius in einer Nobcti rolle aufj da^'Cf^cn
fchon im Februar 1760 fpielte fie in der verliebten Marginis die Hauptrolk" Die Zairt^ i'piiltü
Cie auf der Biberacher Bühne im Februar 1763. Im Dezember 1763 und .hini ITiU bat lie
wieder in der Alzira die Hauptrolle.), den der oben erwähnte Dettenrieder, "br niit Jiincni Elitr-
teufel zu Hanfe recht fchlecht lebte (fie hat ihn eigentlich als einen jungen Ibirfcbca gekajjLrt)
und in Jungfer Knecht verliebt war, zu unterhalten wußte. Bald fpielte fie in eiinni Privattbenter
die Alzira von Voltaire und träumte wachend und fchlafend nur von den buln-a GeiiOn'en
theatralifcher Darftellungen. — Endlich entfpann fich ein förmliches Liebe jivcrbäUid Li zwircbi-n
Dettenrieder und der Jungfer Knecht, um welches Wieland wohl wußte, da ilo ilm zu ibrem
Vertrauten gemacht hatten. Es wurde verabredet, daß die Knecht davonjjrhmi, ilir Liebhaber
mehrere Monate fpäter nachfolgen follte, uns allen Verdacht eines Ein verftän(Jniireä äh vermynk^Ti.
So gefchah'd. Ihre Flucht machte kein Aüffehen. Die Matronen hatten einen jolcbcn Schritt
von dem fchaufpielthörichtea Mädchen längft erwartet Aber des Herrn Bürbrcntjnmnt^rd Ent-
weichung, der feine Frau mit zwei Kindern fitzen ließ, erregte allgemeinen ÜtwiMeu, JclbU g^c^^^en
Wieland, der fich nur dadurch zu helfen wußte, daß er felbft auf diefe Handlnnj;,^ ivackcr reliiuipfte
und feine völlige Ünwi/Tenheit verficherte.
Diefe war zum Theil begründet, und Wieland wußte wirklich cinl^^e Jalirc nicbt
was ans Beiden geworden war. Endlich erhielt er einen Brief von Herrn Abt^ worin ditifer
ziemlich räthfelhaft feine Gefohichte errathen ließ und feinen Kindern in BibciMch darch VYlelaad
120 Ofterdinger
Znr Zeit, als noch Dettenrieder und Felidtas Knecht auf dem Biberacher Theater fpielten,
war ein naher Verwandter der letzeren namentlich bei dem Orchefter fehr thätig. Es war dieß
der Kantor und Kollaborator Johann Georg Knecht, welcher Hch als eifriger Meifterfönger
auszeichnete und gerne Gefangsrollen übernahm (geb. 15. Mai 1722, geft. 18. März 1783). Derfelbe
hatte zwei Söhne, welche fchon als Knaben im Theater auftraten. Der ältere Sohn, geboren
30. September 1752, wurde vom Theater-Direktor von Hillem aus der Taufe gehoben und hatte
nach diefem den Namen Juffcin Heinrich. Seine Mutter und Großmutter waren in ihrer Jugend
eifrige Mitfpieler und es war daher kein Wunder, daß Juftin Heinrich fchon als Knabe auf dem
Theater auftrat. Schon in feinem 11. Jahre komponirte er das Singfpiel zur Feier des
Hubertsburger Friedens und fang in demfelben am 7. und 9. Juni 1763. Frfiher fchon komponirte
er Arien und kleine Inftrumentalftücke, fo daß er die Aufmerkfamkeit Wielands erregte. Zu
weiterer Ausbildung gab Letzterer dem jungen Mann Unterricht, namentlich in italienifcher Sprache,
that überhaupt viel für ihn und blieb ihm bis zu Ende feines Lebens ein wohlwollender Freund.
J. H. Knecht wurde in feiner Vaterftadt fchon in feinem 19. Lebensjahr als Präzeptor
und Organift angeftellt, fpäter wurde er Musikdirektor und behielt diefe Stelle bis zu feinem
Tod, mit Ausnahme der kurzen Zeit von 1807—1809, in der er Direktor der königlichen Hof-
muHk in Stuttgart war. Er komponirte und dichtete für das Biberacher Theater, namentlich zu
Feftvorftellungen, Prologe, dann eine Reihe von Singfpielen und Opern, die freilich kaum außer
Biberach bekannt wurden. Seine Hauptverdienfte beftehen in feinen theoretifchen Werken über
Mufik und in der Bearbeitung von Choralbüchern. Um feine Vaterftadt machte er fleh bei der
Herausgabe des Biberacher Gefangbnches fehr verdient. Zu bemerken ift noch, daß Knecht
durch Wielands Oberon fo entzückt wurde, daß er die fünf erflen Gelange in Mufik fetzte,
was Wieland fo fehr freute, daß er ihm dafür ein Faß Rheinwein zum Gefchenk machte ^).
Die gioßen Fortfehritte, welche das Biberacher Theater in diefer Periode machte, er-
fleht man am deutlichften, wenn man die aufgeführten Stücke betrachtet. Diefe And:
1. Am 24. Oktober 1748 hat man dem Hochadeligen, Strengen Herrn Georg von Hillem
zu Ehren den weftfälifchen Fürften Eberhard aufgeführt und ift folches am 28. d. M.
nochmals agirt worden. Das Stück erforderte 20 Perfonen; beim Prolog wirkten vier Perfonen mit
2. Am 26. und 28. Dezember 1748, und am 6. Januar 1749 ift der ficilianifche
Alexander von 45 Perfonen aufgeführt worden.
In diefem Stück erfcheint ein Henker, der Tod, das Echo, Amor (welchen der jüngere
Bruder Wielands fpielte), die Graufamkeit, die Zufriedenheit, die Gerechtigkeit und Unfchuld.
8. Am 13., 18. und 24. Februar 1749 ift Malvata von 26 Perfonen agirt und bei
den zwei letzten Aufführungen ift das Nachfpiel von den 8 Lumpen von 13 Perfonen ge-
fpielt worden.
Unterftützung zu fchicken verfprach. Jungfer Knecht hatte fich wirklich mit ihm kopuliren laflen
und war die bedaurungswürdige Sklavin ihres Unholdes geworden, der He aufs Abfcheulichfte
tyrannifirte, den Re aber aus Großmuth nie verlaüen wollte. Sie hatte zwei Kinder von ihm. Er
gleite nur eine Rolle gut, den TartufTe von Moliöre, fonft war er ein Wirrkopf nnd ein fehr
^hlechtes Subjekt. Sie felTelte Alles durch ihre Kunft und Natur, durch ihr feelenvolles Auge
und ihre Silberftimme. Sie war nicht fchön, ab^r unbefchreiblich anmuthig. — Als Wieland nach
Erfurt verfetzt wurde, war Frau Abt die Göttin des Tages. Sie hatte in Weimar gefpielt und
der Herzogin außerordentlich gefallen. Man glaubte allgemein, iie fei ein entführtes Fräulein
aus dem Reich. Ihr edles Wefen rechtfertigte diefen Verdacht und Wieland ließ Jedermann gern
in diefem Irrthum, Er fah fie hier in Weimar nur 8 Tage lang, als Re mit der Verzweiflung
rang, in die He die abfcheuliche Lage mit ihrem Henker von Mann geftUrzt hatte. Am letzten
Abend, wo He bei Wieland zu Tifch war, fchilderte He ihr Elend fo herzergreifend, daß Wielands
Frau felbft mit Überwallendem Gefühl znerft den Vorfchlag that, iie im Haufe zu behalten und
als Schwefter zu behandeln. Aber die Abt wollte doch ihren Mann, den He übrigens wie die
Holle haßte, nicht im Elend verfchmachten laflen. Sie hielt es filr eine Strafe ihres Vergehens,
an diefen lebendigen Leichnam gefefl*elt zu fein. Sie fchlug Wielands Anerbieten großmüthig aus.''
Ueber Abt und feine Frau finden fich Nachrichten in folgenden Werken: Beitr%e zur
Lebensgefchichte des Schaufpielers Abt 1784. — Erfch und Grubers Encyklopädie L Theil
S. 1. — Allgemeiner Anzeiger der Deutfchen. 1819 Nr. 27. — Chronologie des Deutfchen Theaters
von Schmid. 1775. — A. Weyermanns Nachrichten von Gelehrten und Künftlem aus Ulm,
IL Theil S. 1. — Hausleutners Schwab. Archiv I, 425 ff.
Das Bildnis der Frau Abt befindet fich im Gothaer Theaterkalender für das Jahr 1780.
In Bremen wurde am 18. Oktober 1880 der Hamlet gegeben, zur Erinnerung an die Zeit, wo vor
100 Jahren Abt dort das Theater einrichtete. Zu diefer Feier hat Herr W. Friecke, welcher
fich um Erforfchun^ der Gefchiohte des Bremer Theaters fo viele Verdienfte erworbep hat, obiges
Bildnis der Frau Abt neu photographiren laflen.
*) Ueber Juftus Heinrich Knecht vergl. Effigs Gefchichte von Württemberg Anhang
S. 37 und G. Luz Beiträge zur Gefchichte der Reichsftadt Biberach. Biberach 1878 S. 394.
■^i'g.l'l^ '^ ' ' ■ ".' ^v>^ ■ ^" '. "-f^rf ^'^ "tp^y ^tiiia,iff<iiy^J!in^iyrP'^>*!.p^iir i.^mF'J^iL,»-
Gefohlcbte des Theaters in Biberaoh. 121
4. Am 12. und 27. Mai 1749 ift von 23 fpielenden und von 9 lingetiden Perfonen
gegeben worden : der verwirrte Zuftand des römifchen Iteiches und die Betruckung
der Kirche. Die Zeit diefes Stückes ift die Konftantins. Außer dem Eaifcr Konftantm und
feiner Familie, feinen Feldherrn, Miniftem und Ruthen kommt in diefem Stück ein Scbulmeifter,
fchwäbifche Bauern und Bauemmädchen, Lucifer, Belial und Beelzebub u. f. w. vor. Die fingenden
Perfonen find: der gemeine Mann, Theologus, Tod, Politicus, Philofophus, Aairaa Coßftantina,
Hercules, Fama und Engel.
5. An Weihnachten 1749 ift die erbärmliche Zerftörung Jerufalem aufge-
führt worden.
6. An Faftnacht 1750 ift die Braut Chrifti gefpielt worden.
7. An Weihnachten 1750 ift der römifche Kaifer Otto agirt worden.
8. An Faftnacht 1751 ift aufgeführt worden des Glücks Probirftein oder der
verwirrte Liebesfoldat.
9. Am 27., 28. Dezember 1751 und am 1., 6. Januar 1752 ift der verkaufte, keufchej
regirende und wieder gefundene Jofeph aufgeführt worden.
10. Am 2., 10. und 15. Februar 1752 ift von 18 Perfonen aufgeführt worden i der
reiche, hochmüthige und geftürzte Kröfus oder der verliebte, rtumme Prinz.
Ein Prolog wobei drei Perfonen , Fortuna, Neid und Kupido auftraten, und ein NacbfpieT: Herr
von Sottenwill.
1 1. Am 26., 27.und 28. Dezember 1752 und am 1. und 6. Januar 1753 ift von 3G Tplclenden
und von 5 ffngenden Perfonen gegeben worden: der durch feine Gemahlin Ifiiben zur
Abgötterei verführte ifraelitifche König Ahab.
12. Am 2., 12. und 19. Januar, 24. Februar, endlich am 1. und 6. März 175B wurde einem
Hochlöblichen Evangelifchen Magiftrat zu Ehre gegeben der gänzliche Untergang dea
Ahabitifchen Stammes. Diefes Stück erforderte 33 Perfonen, worunter 13 Knaben waren.
Am 24. Februar, am 1. und 6. März wurde noch ein Naehfpiel: „der Fleckenfchreiber" gegeben.
13. Am 26., 27. und 28. Dezember 1753 wurde die neu verfertige Tragödie: Theodof i us
von 23 Perfonen gegeben. Außerdem fpielten im Prolog noch 9 Perfonen.
14. Am 2., 12., 21. und 28. Februar 1754 ift von 34 Perfonen aufgeführt worden, das
blutige, doch muthige Pegu. Bei den beiden letzten Aufführungen wurde ein Naehfpiel
das gedemüthigte Weiberregiment gegeben*
15. Am 26., 27. und 28. Dezember 1754 und am 6. und 13. Januar 1755 wurde der
fromme jüdifche König Hifkias von 25 Perfonen gegeben.
16. Am 6., 11. 12. und 13. Februar 1755 ift gegeben worden : der tyrannifche Kaifer
Nero. Diefes Stück wurde von 39 Perfonen aufgeführt; außer Nero und feinen Verwandten
kommen Juden, Ghriften, Heiden, ein Scharfrichter, die höllifche Phantafie, das GewilTen, die
Rache, Megära, Syrenen etc. vor. An den letzten 3 Tagen, an denen das Stück gegeben wurde,
kam ein Naehfpiel: der Frofch mit 8 Perfonen dazu.
17. Am 26., 27. und 29. Dezember 1755 und am 1. und 6. Januar wurde gegeben: die
Bekehrung der Sachfen zum Chriftenthum. In diefem Stück fpielten 31 Perfonen;
neben Karl dem Großen trat auch die Circe auf; im Prolog fpielten 5 Perfonen.
18. Am 2. und 25. Februar und am 2. und 11. März 1756 wurde das widerliche Stllck
Titus Andronikus mit einem Prolog aufgeführt, in welchem vorkommt: Pluto, Credutitas,
Suspicio, Lascivia, Charon, Silvia, Notarins, Minos, Radaman, Aftaroth, Göttem.icht, Hollenbothi
Diefem Stück folgte ein Naehfpiel: der galante Arzt.
19. Am 27. und 28. Dezember 1756 und am 1. und 3. Januar 1757 wurde mit einem
Prolog und Interludium von 29 Perfonen aufgeführt : Kaifer Heinrieh Auceps,
20. Am 2., 7., 21., 22. und 24. Februar 1757 wurde das von Klauflügel bearbeitete
Stück: der durch fchlechte Mutterzucbt zur Hölle verdammte Graf Antipas
wieder aufgeführt.
21. Am 26., 27., 28. Dezember 1757 und am 6. Januar 1758 wurde mit einem Prolog
von 4 Perfonen, einem Interludium von 13 Perfonen, unter denen 7 Knaben waren, und einem
Epilog von2Perfouen das Stück der verkehrte und wieder bekehrte jüdifch e König
Man äffe von 22 Perfonen aufgeführt.
22. Am 2, 6., 7. und 9. Februar 1758 wurde gegeben die fpanifche Zigeunerin,
Das Stück fpielt in Spanien, doch waren unter den 26 Mitfpielenden auch Mars und Cupido.
23. Am 26., 27., 28. Dezember 1758 und am 1. und 6. Januar 1759 ift gegeben worden :
die Märtyrer Polyenktes und Vanochus. Unter den fpielenden Perfonen trat zuerft
■•»■^ — ^ ■ 'ly^i^ig— ipWiHi
122 Ofterdinger
Pettenrieder ala Polyeuktea und nutet den fi ogenfleD derfelbe ati Kttpldo auf. Iva Ganzen
wirkten in diefem Stück 31 Perfonco,
24. Am 2., 2i,^ 26. Februar und am 1. M^r^ 1759 wurde gugeben: König Karl XIL
E ön i g V 0 n S € b w e d e n , mit oinem Nachfpid ; Harlequins nocbzcit Inj HauptMck fpieltö
Dettenrieder alB Karl XIL
25. Am 2ti., 27., 28. Dezember 1759 und am i, nud 6, Januar 1760 wurde gegeben die
unglückreelige Liebe zwirchün der Königin Cltiopatra und dem Triumvir
AntoDiuB. In diefem Stück fplelten anm erftunmal Felicltas Kuecht nud D et ten rieder
zufammen^ jene g'ab die Afteria imd dicrer den Auguftus und Yentidius.
26. Am 2,, 11. j la, 19., 2L und 25. Februar 1760 wurde die verliebte Marginla
gegeben. Die „Marginia" fpielte F. Knecht und „Irenian^ Dettenrieder, fo daß beide fohun fich
in den erlten Bollen zeigten. Da dicres Stiiek ^ wider Belieben und Willen des Direkturis £um
fpielen erwählt und von der Ge/elUchaft aufgeführt" wurde, fo refigtiirte Herr J. H, von Hitlern
auf das Direktorium.
27. Ära 15. Juli 1760 ift „bd höclift erfreuten Bürgerra elfter wähl Ihro Hoch* und
Wohlgeboren Heim Johann von Hill ein von einen gefammten Evangelifchen Bürgerlichen Ko-
mödianten-Gefellfcbaft olino Direktorium aufgcfilhrt" und am 17. d, M. Tvnederholt worden: die
unterdrückte und wieder erhöhte Unfchuld oder die triumphirende getreue
Liebe, von Klauflügel.
2b. Im Dezember 1760 wurde ohne Direktorium daa Stück von Klauflügel: der ver-
kehrte und wicd er bekehrte Lybcrtin u 3;
29. im September 1761 unter der Direktion des Kanzlei vcrwaltcra Wieland der
Sturm oder der erftaunliche Schiffbruch von ähakefpoare mehrmalen gegeben.
Den Prinzen Ferdinand gab Dettenrieder, die Mirand hlitte E. Felicitaa Knecht geben
füllen, da aber Wieland ihre Stimme fili' diefe Eulle zu fchwach hielt, fo übernahm Jle die der
Iris, Neben Dettenrieder zeichnete fieh ala Schaufpielcr der Schuhmacher J. Werner ganz befon*
ders aus; auf feinen Wanderungen besuchte er verfehl edene Theater, namentlich die in Paria,
derfelbe übernahm die Rolle des Antonio. Ein anderer Schuhmacher Jakob Kudhart übernahni
die Rollo des Königs Alonfo, Wieland fuchto denfelben deßwegen heraus, weil er ftlr diefe
Rolle einen ungelenkigen Menfchen haben wollte, der das Zwerchfell des Publikums aufs ange-
nehmfto erfchiUtertC| wae ihm durch fein Talent fohr hOrhar und pathetifch zu gsthnen voll-
kommen gelang.
30. Am 26, Dezember 1761 und am 6* Januar 1762 wurde der Tochter- Mord
Jephta ohne Direktorium gegeben.
31. An Faftnacbt 1762 ift d e r v er 1 i e b t o AI e x a n d e r ohne Direktorium gegeben worden,
32. Am 27. und 2K Dezember 1762 und wieder am 6. und 10. Januar 1763 wurde unter
der Direktion J, H, von Ilillern gegeben: Timantca und Dircea, oder die Stärke der
e h 1 i c h e n Li e b e. Im Stück wirkten 8 fpielende und 11 fingende Perfonen. Außerdem erforderte
daa Interludtum it Perfonen.
33. Am 2., 8., 14., 15* und 17, Fcbniar 17G3 wurde die VoltaireYcho Tragfldia Zaire
mit einem Interludium und einem Nachfpiel: der verwandelte Bauer aufgcAlhrt
34. Am 6. Juni 1768 wurde in Biberach wegen tles Hubertsbnrgcr Friedens ein Freuden-
und Dankfcft gefeiert. In allen Kirchen war GotteBdieuft, am Abend wurde viel gefchoiTen,
bankettirt und einige lläufer waren illunriniit. Am 7. und 9. Juni war Theater: es wurde ein
Singfpiel und nachher die Tragi- Komildic daa durch die göttliche Vor ficht zu Schanden
gemachte Vertrauen auf die St crnkunft gegeben. Den Text des Singfpieles foll Wieland
eigens zu diefem Feft gedichtet haben. Die ^lufik war vom 11 jährigen J, H. Knecht, welcher
die Holle der Germania halte. Äußer diefem fangen noch vier Knaben die Uollen des Gupido,
der Concordia, Providentia und Irene.
35. Am 26,, 27,, 28. Dezember J7G3 und am 6. Januar 1764 wurde aufgcRlbrt Alzire,
mit einem Interludium: die Aufnahme der Juden in Me^tico,
36. Am 2,^ 13, Fel^ruar und am 5, und 6. März 1764 wurde Polyeuktea und
Neanhus, oder die ft and haften Chriften von 24 Perfonen gegeben. Diefem wurde
eine Pantomime angehängt, was beim Publik am großen Beifall fand^ fo daß derartige Spiele
in der Folge noch oft aufgeführt wurden.
37. Am 26,, 27. und 28. Dezember 1764 nnd wieder am 6, Januar 1765 wurde von
fieben Perfonen Daniel in der L^iwengrube aufgeführt.
38. Am 2., 7., 18*^ 19. und 21. Februar 1765 wurde mit einer Pantomime aufgeltllirt:
Arminius oder die wahre Abbildung dea Haffes und der Liebe.
■ ^fpnr^^r^^mFW
GefchichtG des Theatem in ßiberaeh> 1 23
39. Am 15. Augaft 1765 wurde zu Bezeugung ihrer wahren Freude und Devotion
über die unter dem 30.. Juli auf Herrn von Zell einmUthig atisgefallenc Hürgormeifterwah) ^oxk
einer allhieiig Evangelifchen Kotiiüdianten-Gerellfchaft aufgeführt eine Komödie r Heinrich der
Vogler. Mit einem Singfpiel njit 3 Perfonen.
40. Am 26., 27., 28. Dezember 1765 und 7. Januar 1766 wurdü die Tragödie: Vladii-
laus König von Ungarn gegeben;
41. am 6., 10., 11. und 12. Februar 1766 das i-ufirpiel; Der bald luftige, bald
traurige Auftritt des Burlins und Hanswurfts, mit einem Nachfpiel pdie Bauern-
Kirchweyh" aufgeführt.
42. Am 26., 27. und 29. Dezember 176fi und am 6. Januar 1767 wurde mit einem
Interludium gegeben: Barnwell und Mil^voud. Das lutertudium hatte folgende Perfonen :
Nickel, Stephe, Marktfehreier, Amtmann, Kamin teger und Mohr,
43. Am 2. und 24. Februar und^am 2 , 3., 5. März 1767 wurde mit einer Panlomime
und einem Singfpiel gegeben: Die Bekehrung der Sachfen zum Chriftenthum.
44. Am 26., 28. Dezember 1767 und ara 7. Januar 1768 wurde gegeben: Der ftrenge
Herzog Ludwig.
45. Am 2., 11., 16. und 18. Februar 1768 wurde aufgeführt Attiliue Hegulus»
Burgermeifter zu Rom und ein Naehfpiel: Das arabifche Pulver oder alle Qoid-
macher find Betrüger.
46. Am 26., 27., 28. Dezember 1768 und am 6. Januar 1769 wurde aufgeführt:
Sophonisbe, oder der unglUekliehe Ausgang einer thartchteu Liebe. Saphouisbe
war Königin von Weft-Numidien, Geinnhlln des Sjphajc, Asdrubals von Karthago Tochter. In
der Handlung traten auf Seipio und Läliua, Ma/TtnilTa, König von Oft-Kumidien , früher mit
Sophonisbe verlobt, Juba, Hamilkar, Kupido, Theojjhraftus, JörgTe und Jokele, im Ganzen 31 Per^
fönen. Vier Rollen wurden von Knaben gefpielt. Das Stilek hatte vier Akte, Akt I % II 8, IIl 6
und IV 8 Scenen.
47. An Faftnacbt 1769 ift gegeben worden Antonius und Cleopatra, Der Theater-
zettel heißt: „Mit gnädiger BewilügLing einer hohen Obrigkeit wird die allhier zu Biberach verbürgte
Komödianten- und Meifterfänger-Ge^elirchaft evangelifchen Authoila den 2. Februar Abends 5 Uljr,
den 6. und 7, Februar Naehmittags 1 Uhr und 0. Ft^bruar 1769 Nach mittags 3 Uhr in ihrem ge-
wöhnlichen Schauplatz eröffnen und auf faicbem in gebundener Redensart ein Trauer fpiel,
betitelt: die von dem fchmeichelnden Gincke anfangt begOnTtigte, durch crwäblten Selbftmord
aber graufam geendigte Liebe des Rom. Triumviri Marc! Antonii und der Sgypt. Königin
Cleopatra aufführen.'' Das Stück hatte S Akte, Akt 1 15, II IG und Akt lII 21 Scenen, Dem Stück
folgte das Luft fpiel ßrabas, das von Knaben aufgeführt wurde ^].
VI. GefchlGhte der evangelifchen KomadiantenQerelirchaft vom Jahr 1769 bis zum lahr I7B3.
Im Februar 1769 erhielt Wielaod die Vokation als erfter Profeflfor der Philofophie an
der üniverfität Erfurt mit dem Titel eines kurraain seife he n Regie rungsraths. Dies war für Bibt^rach
ein noch nicht dagewefenes Ereiguis: die roeiften Einwohner fahen jeUt erft eio, welch ein be-
rühmter Mann der Stadtfchreiber geworden war und bildeten ficb auf ihren Landsmann nicht
wenig ein*). Kein Wunder, daß jeder Biberaf^her, der auf Bildung Anfpnieh machte, die Werke
Wielands und delTen Ueberfetzung des ShakeTpeare ftudirte. Letztere fand bei den Mitgliedern
des Theaters fowohl, als auch beim Publikum beroDdem Beifall, und man wird keine andere Stadt
in Deutfchland finden, in der verhÄltnismäßig die drAmatifchen Werke dca großen Briden fo
bekannt waren, als damals in Biberach. Der Wunfeh war daher allgemeiD, diefe Schau fpiele auf
der Bühne zu fehen, nur fah man die vielen Schwierigkeiten recht wohl ein, namentlich fehlte
es an einem Mann, der fich getraute ein Stück von Shakcfpeare filr das Biberacber Theater ein-
zurichten. Doch war das Verlangen Ib groß, daß zuletzt doch diefe Schwierigkeiten überwunden
wurden. Der „Sturm" war fchon früher (1761) von Wieland Hir die Biberacher Bühne bearbeitet
und auf derfelben gegeben. Man verfuchte (1771) alfo dteies StUck Shakefpeares ohne Wielands
Leitung aufzuführen; ein Verfuch, der beim Publikum groGcn Beifall fand^ fo daß noch in dem>
felben und dem folgenden Jahr „Macbeth"' viermal gegeben wurde. Im Jahr 1773— 1774 wurde
*) Es war dies das let^temal, wo Wieland fich am Biberaeher Theater botbeiligte,
denn am 16. Mai 1769 verließ er feine Vater ftadt, um (ig nie mehr zu fehen.
*) Ofterdinger a. a. 0. S. 234. f. u, S.245 vergl. C. M. Wieliinda EntlafTung aus den Dienften
feiner Vaterftadt, in den Vierteljahresheften für Württembergifchc Gefchicbte und Altertbuma-
künde Jahrgang 1878 IV. Heft B. 238 t
124 Ofterdinger
wieder viermal ^Hamlet" von evangelifchen Schulknaben aufgeführt*) Bald darauf (1774)
wurde von der evangelifchen Komödiengefellfchaft „Othello" dreimal gegeben. Demfelben folgte
noch in demfelben und folgenden Jahr „Romeo und Julia", und wurde auch diefes Stück vier-
mal gegeben. Im Jahr 1775 wurde dreimal gefpielt „Wie es euch gefällt.** Von da an ruhte
Shakefpeare bis zum Jahr 1782, wo dreimal „die beiden Veronefer" aufgeführt wurden. Im
folgenden wurde wieder „Macbeth" viermal gegeben.
Daneben wurde die dentfche Literatur nicht vemachläßigt, man fuehte gute Stücke für
das Theater und fand mehr als man anfangs glaubte. Unter denfelben fand Höh bald Emilia
Galotti, welche mit großem Beifall (1781) dreimal gegeben wurde.
Faft zehn Jahre nach Wielands Abgang führte J. H. von Hillern noch die Direktion
des Biberacher Theaters. Am 15. Januar 1779 legte er die Direktion nieder, nachdem er faft
20 Jahre diefes Amt mit Aufopferung durch viele Schwierigkeiten hindurchgeftthrt und die Ge-
fellfchaft fehr gehoben hatte. An feine Stelle wurde von der Gefellfchaft Senator Röhrborn
gewählt und vom Senat „mit Vergnügen beftätigt und demfelben alle Alllftenz und ünterftütznng
zugefagt". Röhrborn hatte im Umgang mit Wieland ein großes Intereße an der deutfchen Literatur
gewonnen, war verwandt mit Sophie von La Roche*) und kam durch diefe in die Warthaufer Ge-
fellfchaft, wodurch er fich immer mehr ausbildete und zu dem Eomödiendirektor voUftändig paßte.
Leider legte er bald fein Amt nieder, weil er wegen der Wahl eines Stückes iich nicht mit der
Gefellfchaft vertragen konnte. In den Akten heißt es: „nachdem an Oftern 1782 löbliche Evangelifche
Komödiantengefellfchaft fich refolvirt hatte, auf bevorftehende Heilige Weyhnachten das bekannte
gute Stück Ag\ies Bernauerin aufzuführen, und folches Ihrem Direktom T. Herrn Senator
Röhrborn anzeigten, fo wollte diefer es nicht zugeben, fondern verlangte, daß Sie ein anderes
von Ihme vorgefchlagenes Stück aufftihren feilten; da nun diefe auf ihrem Vorfatz beharrten
und das vorgefchlagene Stück nicht annehmen wollten'), fo refignirte Herr Senator Röbrbom
fein bey zwey Jahren geführtes Direktorium, worauf Löbl. Gefellfchaft obbefagtes Stück, die
Agnes Bernauerin, doch, und zwar ohne Direktorio aufgeführt, nachhero aber auf den Herbft
gedachten Jahres von einem Hochlöblichen Magiftrat den damaligen Herrn Licentiaten, nach-
herigen Doct. Juris Georg Ludwig Stecher zu ihrem Herrn Direktom bekommen."
Stecher übernahm das Direktorium erft im Angaft 1783, theils wegen andrer Dienll-
arbeiten, theils weil die Gefellfchaft ihm noch eine befondere Vorftellung zu Ehren veranftalten
wollte, und fo fpielte die Gefellfchaft noch einige Zeit ohne Direktor.
Die Vorftellungen, welche zwifchen 1769 und 1783 gegeben wurden, find:
1. Am 26., 27., 28. Dez. 1769 wurde aufgeführt: Die Jagdluft Heinrichs des
Vierten, Königs von Frankreich.
2. Am 24., 26. und 27. Febr. und 6. Mai 1770 wurde gegeben: Das graufame Ver-
fahren des Eaifer Neronis gegen feine Gemahlin Octaviam, famt einem Nachfpiel,
betitelt die Faftnachtsluft.
Wegen nahrungslofer und theurer Zeit wurde das Eomödiefpielen vor H. Weihnachten
1770 und Faßnacht 1771 von dem Direktorio eingeftellt, obgleich dasfelbe von hoher Obrigkeit
nicht verboten worden war.
3. Am 15. Aug. 1771 wurde „zu Ehren Herrn Burgermeifter von Zell und deßen Frau
Gemahlin, wegen der unterm 25. Juli a. c. zu Brakeuheim feyerlich vollzogenen Hohen Vermählung*
aufgeführt: Der Schiff bruch oder die verzauberte Inf ul mit einem Prolog, in welchem
drei Mitglieder der Gefellfchaft und einem Epilogo, in welchem die Juno die Jungfer von Schmids-
felden, die Iris, Ceres, Amor, und 8 Schäfer junge Knaben fpielten.
4. Am 26., 27., 28. Dez. 1771 und am 6. Jan. 1772 wurde gegeben: Macbeth von
Shakefpeare.
5. Am 25. Februar 1772 und am 2., 8. und 6. März ift aufgeführt worden: Die türkifche
Treulofigkeit oder Mahomed II und Irene: mit einem Nachfpiel: Don Ranudo de
Colibrados oder Armuth und Hoffarth.
>) Der nachherige Komödiendirektor und fpätere Burgermeifter der Reichsftadt Georg
Ludwig Stecher fpielte in diefera Stück als König Claudius.
*) Sophie von La Roche ließ fich im Jahr 1762 von dem Maler Langenbeck malen
und fchenkte diefes Bild bei ihrem Abgang von Warthaufen dem Senator Röhrbom. Diefes
Bild ift jetzt in meinem Befitz.
") Die Gründe, welche Röhrbom veranlafTen gegen die Aufführung diefes Stückes zu
fein, finden fich nicht in den Acten; dagegen exiftirte in Biberacb die Sage, es fei Agnes Bern-
auerin die Tochter eines Biberacher Barbierers gewefen; Röhrborn habe in diefem Stück
Anfpielungen auf Felicitas Knecht, verehlichte Abt gefunden. Uebrigens wurde diefes Trauer-
fpiel auch noch fpäter mit vielem Beifall aufgeführt.
Gefchiohte des Theaters in Biberaoh. 125
6. Am 26, und 28. Dez. 1772 und am 1. und 6. Jan. 1773 wurde aufgeführt: Don Juan,
oder das klägliche Ende eines verftockten Atheiften. Die Perfonen in diefem Stück
find: 1. Don Juan, Sohn des Don Louis. 2. Donna Elvira, des Don Juan Gemahlin. 3. Don
Garlos und 4. Don Alvonfo, zwei Brüder der Elvira. 5. Don Louis, Vater des Don Juan.
6. Charlotte und 7. Mathurine, zwei Bauernmädchen, 8. Peter, ein Bauernburfch. 9. Gufmannn
und 10. Skanarell, beide im Dienft der Elvira. 11. ein Bettler. 12. Violett, Page und 13. Ragotin,
Bedienter des Don Juan. 14. Sonntag, ein Kaufmann. 15. Raufdegen, ein Spion. IG. Ein Gefpenit.
17. Die Bildläule des Kommenthurs. Dazu fpielen noch 12 „fingende Perfotien**, welche imtl:
1, Chriftus, 2. ein Priefter, 3. ein Phariiaer, 4. ein Schriftgelehrter, 5. ein Jud^ C. ein Gärtner,
7. die Gerechtigkeit, 8. der Tod, 9., 10., 11., 12. Arbeiter*).
7. Am 22., 23. und 24. Febr. 1773 wurde aufgeführt: Der wahrfagcnde Ehemann
oder dasGefpenft mitder Trommel, nebft einem mufikalifchen Zwifclieu fpiel : D i e L i e b e
auf dem Land. Bei letzterem fpielten vier Perfonen, nemlich eine Schau Ipitilcrin und drei
Knaben ').
8. Am 1., 3., 8. und 17. Juni 1773 wurde von evangelifchen Schulk nahen aufgeführt;
Carolus, König von Schweden. Di ef es Stück fcheint eine Ueberarbeitung eines bokannten
Schaufpiels zu fein; es erforderte 45 Perfonen, worunter außer dem Genius von liibeiaeh noch
vier Genien, die Thalia, Providentia und Juftitia vorkommen.
9. Am 27./28. Dez. 1773 und am 6. Januar 1774 wurde von evangeUl'cbcn Schnlknaben
gefpielt und aufgeführt: „Hamlet, Prinz von Dänemark, ein Stück von :Sljakefpearc.**
10. Am 2., 15. und 17. Febr. 1774 i£t von der evangelifchen Komüdje-Gcfdifchaft auf*
geführt worden: Othello, der Mohr von Venedig, mit einem Nachfpiel der blinde Bock,
letzteres fpielten 6 Knaben.
11. Am 26., 27. und 28. Dez. 1774 und am 6. Jan. 1775 ^vurde aufgeführt ßomeo
und Julie, nebft einem Nachfpiel die Inful der Buckligen.
12. Am 24. und 28. Febr. und 2. März 1775 wurde das Shakefpeaiifche Stück ,Wie
es euch gefällt** aufgeführt.
13. Am 26., 27. und 28. Dez. 1775 und am 1. und 6. Jan. 1776 wurde aufg^nihrtr Der
fächfifche Prinzenraub oder Kunz von Kauffungen*) mit dnem Nachfpiel die
Herrfchaft der Weiber.
14. Am 12. und 19. Febr. 1776 wurde gegeben: Die verwegen unter nommenQ
und glücklich durchgefezte Betrügerei des Scarpius.
15. Am 20. und 22. Febr 1776 wurde noch gegeben: Der unbefonnene Ballgeber
olim Burlin genannt
16. Am 26. und 28. Dez. 1776 und am 1. Jan. 1777 wurde aufgefülirt; Graf JVIunlo
oder die Belohnung der Tugend und Freundfchaft.
17. Am 27. und 30. Dez. 1776 und am 6. Jan. 1777 wurde weiter auf^^eführt: Dariua
oder das Ende der perfifchen Monarchie, und nach demfelben das Luftfpiet ^dei*
dankbare Sohn."
18. Am 6. und 11. Febr. 1777 ift aufgeführt worden: Die Treulofigkeit oder
Jackle und Jarico, und ein Luftfpiel: Der Bettler oder es ift immer beffer, wann
man gut ift
19. Am 10. und 13. Februar 1777 wurde aufgeführt: Der adelige Bürger von
82 Perfonen.
20. Am 26., 27. und 29. Dez. 1777 wurde gegeben Faufta, oder die treulofe
Gemahlin und lieblofe Stiefmutter, ein Trauerfpiel in Verfcn.
21. Am 30. Dez. 1777 und ferner am 1., 6. und 8. Jan. 1778 wurde von 32 Schul-
kindern aufgeführt: Graf von Walbron, oder die Subordination.
22. Am 2. und 26. Febr. 1778 und wieder am 3. März desfelben Jahrea wurde von 13
Perfonen gegeben: Richard der Dritte, Protektor von England. IHcbüi ift zu bemer-
ken, daU diefes Stück mit dem von Shakefpeare nicht zu verwechfeln ift
23. Am 24. Febr. und 5. März 1778 wurde von 12 Perfonen aufgeführt: Der dank-
bare Kaufmann.
24. Am 26., 27. und 28. Dez. 1778 ift aufgeführt worden : Muftapha und Zeangier^
*) Die Mufik foll von J. H. Knecht herftammen.
*] Das Zwifchenfpiel „die Liebe auf dem Lande** ift von J. H. Kneelit.
") Kunz von Kauffungen war viele Jahre in Biberaoh ein fehr bultebtea StUek und er-
hielt Üch bis 1826 auf der Bühne.
i
ItÖ Boffert
25. Ära 2,, 11., 16, und 24. Febr. 1779 wurde gegeben: Sopliic oder der gerechte
Fürft.
26. Am 26,j 27. und 28. Dez. 1779 und am 6. Jan. 1780 ^vurdc .nifgcführt: Wikeufon
und Wan drop,
27. Am 23. Mai und L Jtini 1780 ift aufgefölirt worden: Der verfühnte Frieda
28. Am 28 Dez. 1780 Ift gügeben worden: Die Riimer in DcMitfehland.
29. Am h, 3.^ 6, tind 8. Mftrz 1781 wurde gegeben: Eduard lll. Sohn Eduards
II. j nacb minderjährig, Prinz und erklärter Thronfol^jcr von England, mit einem
Nachfpielr die Juden.
30. Am 26 , 27, und 28, Dez, 1781 ift aufgeführt worden: ein Trauerfpiel Emilia
Galotti Yoa Leffing.
31. Ära 2., 12. und 14, Fcbr- 17S2 ift das filnfakttge Lufefpiel: Durimetz oder die
Einquatir ung der Franzofen aufgeführt wovdfu.
32. Am 23. und 25* April und am erften Mai 1732 ift ohne Direktor! Äguea Bern-
auerin gegeben worder.
33. Am 26,, 27, und 2a. Des. 1782 ift von einer evangelifehen 8chaufpielcr- Cefell-
fchaft aufgeführt worden; Die beiden Veroncfcr von Shakefpcare.
31* Am 24. Febr. nnd am 3., 4. und G. Mitrz 1783 ift aufgcfülirt worden: das Trau er-
fpiel Macbeth von Shakefpeare,
3ö. Ära 14. und 15. Aug. 1783 iilt dem Wohlgeborenen und HocTi gelehrten Herra Dr*
Georg Ludwig iStecher ala neu erwählter Stadtamann und KomOtiie-Direktor zu Ehren anfgeftlhrt
worden: Der Freund des Könige Guftav Adolf Walwais und Adelhaide, mit einem
Prolog, in welchem Jupiter, Merkur, nanymed und 5 Jünglinge vorkommen , ncbft eiuem Epilug,
in welchem alle Acteurä ale l^jberarher Bürger auftreten und in dem eine Stimme und der
GenJufl von Biberach crfcheinon. Prolog und Epilog wurden befondera für diefe Aufführung,
wahrrcheinlieh von J. H* Kneeht, gedichtet. (Schluß folgt.)
Regelten zur Gerehirhte Oberreh wabens
aus dem Arehiv des germanifcben Mufenma in Nürnberg,
Von G. Boffert
Trotz feiner verhaltDisniäßigeu Jugend befitzt das germ, Mnfeum eine reiche
Anzahl von Urkundeu, welche forgfaltig rcgeftirt find. Nürnberg mit feiüeu Gold-
fchlägern war für das Pergament der alten UrkuiidoB befondere geföbrlieh und für
Arcbivdicbe berondere ioekend. Kein Wander, daß ee in Nürnberg gelang ^ noch
eine große Anzahl Urkunden, wenn auch raeift der Siegel beraubt^ vor dem Unter-
gang zu retten, wie es denn auch für 4 HeggbacLer Urkunden aus dem 13* Jabr-
huudert möglieh war. Die Württemberg betreffenden Regeften der Urkunden dea
germanirehen Mufeums habe icli bis zum Jahre 1373 fämmtlieh ausgezogen. Während
für die nördliche Hälfte dea Königreichs nur wenige Urkunden fich fanden, war
Oberfchwaben ziemlieh rcieh vertreten* Ja das Urkuwdcnarehiv dey Klüfters Hielten
fcheint ziemlich vollftiindig im gernmnifehen Mtifeüm Heb ku beiladen. Nur Maugel
an Zeit notbigte mich, mit dem Jahr 1373 abzubrechen. Sicher finden fich dort
noch weitere Urkundeu von 1374 an. Für die kurzen Nach weifungen der Orte
muß ich um Nach ficht bitten, da mir für Oberfchwaben uur dns Wirt* Urkundeu-
buch, die Oberamtsbefchreibungeu und die Zeitfeh rift für den Oberrhein Band 1 — 31
(O.Kh, Z.) %\xr Verfügung ftanden*).
*) Die 0, o, V, welche in den Originalen über den Vokalen fteben, muBten dieamal noch
nach denfelben gefetzt werden.
Begeften zur Oefchiohte Oberfchwabens. 127
1.
1271 Februar 9 Propft zu Schnfinrlet') und Dekan zu Bnehowe*) als vom Bifchof
von Conftanz beftellte Richter vertragen die Priorin und Convent zn Siefun mit dem Pleban zu
Boirtir/) welcher einige Rodungen bei „dem heiligen Brunnen" beanfpruchte und darum das
Klofter bedrängte, und fprechen die Rodungen der Priorin zu. Zeugen: H. plebanus inSnlgin^).
Ludv. plebanus in Mofihain '). H. mlnifter in Sulgin. A. dictus Vundin ^) Ovo. frater fuus. frater
£b. de SchulTinriet Cvono de Lichtenftein.^ Diomo. B. dictus Homman. B. antiquus minifter.
Vol. dictus Grave»'). C. dictus Bvok"). R. Piftor*») de Buohowe. H. cuprifaber. Vol. dictus
Nvob.*») Vol. dictus Latiran**). H. dictus Lochiler").
Die Urkunde ift nur ein Entwurf. Die Namen der beiden Vermittler find nur mit
Punkten angedeutet. Siegel hatte die Urkunde nicht.
^) Eberhard Muet ORh. Z. 23, 59. «) Buchau, OA. Riedlingen. *) Dominikaner-
Frauenklolter OA. Saulgau. Lies Suczun. *) Bolftern, OA. Saulgau. *) Saulgau. «) OA. Saulgau
? minifter Ammann. ^) Conrad Vunden 1267 in den Acta Salemitana, O.Rh. Zeitfchr. 31, 125.
r. u. Bur. fratres filii dicti Wnden 1257, O.Rh. Z. 12, 57. Eine Fundenfchmiede OA.Befchr.
Saulgau S. 177. •) Lichtenftein bei Neufra^ Amt Gamertingen. *^) Ulrich Comes Sohn Alberts
von Sulgen, W. ü. 4, 244. ") Der ältefte der heute noch blühenden Familie Bück. »*) Piftor
f. W. U. 4, 292. '') Nvob. lies Nuober, W. U. 4, 2i4. >*) lies Lutiran von der Familie der
Leutrum-Ertingen. **) wohl zur Familie v. Loche, de Foramine gehörig. O.Rh. Z. 31, 87. Stamm-
fitz Lochau bei Bregenz, W. U. 4, 417.
2.
1299. Adelheid, Aebtiflln in Buchauge, und der Convent des Klofters beurkunden, daß
die Priorin und der Convent des Klofters Hufen ^) (? das Wort ift radirt) einen Hof gen Hufen
bei der Stadt Sulgen, welchen He von Klofter Buchau als Zinslehen gehabt, zurückgegeben mit
der Bitte, ihn dem Klofter in Svecfen zu verleihen, was gefchieht gegen V« Pfd. Wachs jährlich.
Zeugen: Sigbotus prefati monafterii canonicus nee non B. frater fuus.
Siegel fehlen, doch Hnd 2 Incilionen vorhanden.
>) Es fcheint daß die Annahme, daß das bei Saulgau beftandene Klofter 1259 ganz
nach Sießen verlegt worden fei, eine irrige ift. Das Mutterklofter Hufen fcheint 1299 noch
beftanden zu haben. Nachträglich will mir fcheinen, als ob an der radirten Stelle Slufen ftand.
Diefer noch nicht ficher nachweisbare und fonft Sluffen gefchriebene Ort lag im Landkapitel
Buchau und hatte 1275 ein Frauenklofter, wie der über decim. Freib. Diöz.- Archiv 1, 109 beweist.
Auch W. U. 3, 458 ift ficher Sluffen zu lefen.
3.
1318 April 10. Frau Jndende, Hern Wernhers fei. Wirthin von Denkingen') und ihre
Söhne Johans, Emfte, Anfhaln und Wernher beurkunden, daß de ihr Gut zu Ruttelingen ') und
die Leute außer- und innerhalb des Dorfs mit allen Gütern, wie fle es von dem Vogt von Meringen^
hergebracht haben, um 435 h. an Ludwig von Stadegun^), Herrn Walters Sohn, verkauft haben.
Bürgen: Her C. vom Bache*) Diet'ch der Dapher^) und der Vogt, fein Bruder, Gozze von Burle-
dingen ^, Benze von Stein ^), Eberhart von Tachufen^. Zeugen: Her Ludewig von Stadegun.
Ul. V. Em'ichingen **^, H. fein Bruder. H. der Scholer, Peter fein Bruder. Eb. von Lovpheim'*;.
Ui. von Grundshain '*) und ander lut vil. Die Siegel der 4 Brüder Xind abgenommen.
1) Bad. Amt Pfullendorf. *) Riedlingen. ^ Möhringen OA. Riedlingen. Conradns Ad-
vocatns de Meringen 1289^ OA.Befchr. Riedlingen 206. «) Stadion. Lud. u. Walter, O.Rh. Z. 23, 66.
*) Unbekannt. •] lies Dietrich. Dapfen, OA. Münfingen. ') In Hohenzollem. ®) Rechtenftein
OA« Ehingen. ') wohl zu lefen Tathufen OA. Ehingen. ^^) lies Emerichingen d. h. Emerkingen.
**) Laupheim. Nach der OA.Befchr. Laupheim ftarb der letzte H. v. Laupheim 1280. S. 111.
^) H. V. Grundsheim, OA. Ehingen kennt die OA.Befchr. nicht.
4.
1332 April 11. Cunrat genannt Egghat von Muetrichingen <), Kueneli, Cunratund Heinz,
feines Bruders Söhne, Bürger zu Mengen, verkaufen an Brunen von Hertenftein') und delTen
Gattin Katharina ihr Gut zu Mnetrichingen für 50 Mark. Sie leiften Gewähr an den Träger
des Gutes, Ritter Cunrad v. Lovbenberg^), den Vater der Katharina, und Hans, feinen Sohn.
Siegel der Stadt Mengen. Zeugen: Cunrad v. Lovbenberg und fein Sohn Hans.
Siegel fehlt.
*) Ein Eckhard von Mueterkingen ift 1313 Pfandinhaber von Gütern in Bolftern. Mieter-
kingen OA. Saulgau. OA.Befchr. Saulgau S. 217. Eckhart v. Berkach O.Rh. Z. 23, 62. ^) In
Hohenzollern-Sigmaringen, f. OA.Berchr. Riedlingen S. 177. ^) Laubenberg wo?
128 Bofrert
1334. Dezember 6, Bruder Heinrich vnn Mindelberg") Konnneiitliur und die Brüder
deBDeutfchordenebaiifes ku Alcibufcu verkaufen mit Zuftinimunfi Bruder neinnehs von Tettingen*),
Ijandkommenthurä in £1 faß' und Burgund^ ihr Gut zu MueLrlcbingen an das Frauenkiofter cn
Unferiü Herrn Jofu Christ zu Suzfiin um 40 Pfd.
Sig. Hein* v* Mtndolberg und IloiuHcb v, Tettiugeo, Zeugen: Her Ludwig^ v, Straßburgj
Leutpriefter zu Alczbufen, Her Nikolaue von Ueberlingen^ Priefter, Bruder Ulrich von Heidelberg,
Bruder Heinrich von öchelleubcrg, Bruder Uiricb von Klingen herg. Siegel fehlen,
») Miodelberg, Laudg. Mindelhcini. O.Kh, Z. 24, 266, '') Tettingen Kt Thurgau, Land-
kotnraentlmr Heinncb und Sifrid v. Mindoiberg 1331 f. Z. f. 0. Rb. 24, 2ö8.
G.
1336 Juni % Abt Ciinrad und Convent des EloÜterB Weingarten beurkunden, daß fio
an die durch Klofter Buzfnn vQn Ruefen Kraelen ^) erkaufte Wiefe bei Sulgen keine Anfprilcbe
außer Va Pfd. Wachs jährlich haben,
*) Zu deu Eroel, Krüwel cfr. OA.Befchr, Saulgaa S. 143, 173.
7.
1338 M:lrz 3L Hartnit v. Bartclftein ') und Hütze feine Wirthin verkaufen ihr Gut tu
Bogeuwiler, genannt das Fundengut'), au das Gotteshaus zu 8uezfun um oun zwei fecbzig Pfd. h.*)
Zeugen: Hein. Kroel, Ammann zu Sulgen. Cunrat der OATenburger '^j, Ulrich KroeT,
Wemher der Bilovinger*^) Ulrich Günther'), Cunrat der Bilovinger. Sig* Hartait v» Bartelftein.
Siegel fehlt.
*) bei Schcer OA. Saulgau 0Ä3efehr. B. 190. ^) OA, Saulgau, «) f. Nr. i Aum. 8,
cfr, W. V. J. 3, 207. •) GÜ - 2 ^ 58 Pfd. ^) Patricier in Y Illingen O.Hh, Z. 8, 117 ■) B. Amt
UeberllDgen. ^) O.Ek Z. 6, 411.
a
1342 Auguft 8, Bertolt, Hermann, Bnfli und Elifabeth, GefehTvifter, dea Bertold Pfiftera
Kinder verzichten auf alle Anfprüche an ein Gut des Klofters Suzfun, das ihr Yater zu Bogen-
wüer baitte^ außer den 3 nachten Nutzen,
1343 Juni. Eberhart v. Kunfcg^) verkauft an Klofter Suzzeu nah bei Sulgen der Stadt
da& Gut Swarzenbach '), das er und fi^in Bruder umb die Brüchen') erkauft, um 78 Pfd,
Bürgen feine Brüder Uhich und Bertold von Kunfi^g. Zeugen: Heinrich v. Burrou'*),
Ritter, Heinrich Eroel, Hartnit Kroel, Rudolf Kroel^ Burkbart Kroel^ GeUrUder, Ulrich und Johann
Kroel, auch Gebrüder, wiler, Aibreeht der Blafer, Hau» Fulmaige, Heinrich der Eneeht,
Wer ah er der GeilTer, Bürger zu Sulgen. Siegel abgerifTen,
') Köuigfiegg, Eberlj. Ulrich Bertold efn W. V. J. 3, 212, cfr. OA.Befchr, Waldfee 217,
') Sehwarzenbach bei 8auJgau. ') Brach unbekannt, *) Burron bei Heiligenberg cfr, OA. iUed-
liö^en 116. ORh, Z. 6, 411.
10,
1345 MJins 9. Hana der Steiger, Bürger zu Ravensburg, und Elsbeth feine Hausfrau
verkaufen ihr Gut zu Furt^) uf dem Buhel das weiknd Staichc Sou war, um 20 Pfd. weniger
10 Schilling Conft. an Hans den Gutenmann. Bürge fein Schwager Benz der MeiTerfchmid,
Siegler Fritz Holbctu Stadtammann ; Zeugen; Heinrich der 'Wolfcgger *), Wühelm
Humpis, Rudolf von Mekenpurren '), Hans Werner und Bern im Höfen. Siegel tehlt.
') woh( OA, Ravensburg, '') wohl ein Raveneburgcr Bürger, *) OA. Tettnaug.
11.
1345 Juni 15. Vor Fiiedrich Holbain, Stadtamuiann zu Ravensburg, klagt Hans Batott-
ruti') gegen Bruder Heinrich v. Suzzen als Vertreter der geiftlichen Frawen zu Suzzen, welche
ihm eine Wiefe zu Wulgcnftadt"), die er und feine Frau von Cunrat Kroel fei. ererbt, ftreiti^
machen. Bruder Heinrich beweift durch Eid und Eideshelfer, daß die Wiefe dem KloHer Suzzen
ali Zinslehen vom Klofter Weingarten gehurt.
Zeugen: Heinrich der Wolfegger, Wilhelm Humpis, Ulrich im Hof, Chunrat Hypfeli,
Chnnrat und Jakob die Meifter. Das Siegel Holbaina fehlt
*) Bettenreut« OA, Ravensburg OA.Befchr, Bav. S. 200, ^) i^ilgenftadt OA. Saulgati,
;
Regeften zur Gefchichte Oberfchwabens. 120
12.
1348 Februar 6. Bifchof Ulrich von ConTtanz incorporirt dem Klofter Sießen fr praedic.
ord. S. Aug. die Pfarrkirche zu Sießen, welche blos Klofteruntertbanen die SeeKorge lüiftct^
und deren Patronatsrecht das Klofter hat, für des Klofters Tifch.
13.
1329 April 22. Johann von Ryfchach, zu Muettrichingen*) gefelTen, verkauft an das
Klofter Süßen um 1 Pfd. h. und 1 Malter Roggen „die Wäfferi in der breiten Wis und all diö
Swellina," die zu den 14 Mansmad gehören, desgleichen „die Wäfferi in der tueffen Wis** zu Muett*
richingen. Zeugen: Heinz Slaihwegg, Bürger zu Sulgen, Ital Schiltknecht v. Muettrichingen,
Heinrich der Gegginger*)»
^) Be/itz der Reifchach in Mieterkingeu OA. Saulgau kennt die OA.Bcfchr. Sanlgau
S. 919 nicht. «) v. G. bad. Amt Meßkirch.
14.
1349 Juni 19. Johann v. Ryfchach, gefeffen zu Mnettrichingen, Judenta, feine ehcticho
Wirthin, und Katharina, feine Tochter, vertaufchen dem Gotteshaus zu Suezzen, oahe bei Sulgen,
eine Wiefe zu Mnettrichingen in der Tuffenwies eine Mannsmad groß gegen eine andere unter
Schwarzach bei des Kckart bruelli 2 Mannsmad groß.
Zeugen : Herr Heinrich von Bueron, Ritter, Herr Nicolaus Degan zu Sulgen, Rus, Heinz,
Cunz die Schildknecht, Uele der Maier, der Wolmadinger von Muettrichen (fic). Das Siegel
Johanns von Ryfchach fehlt
15.
ca, 1350. (Datum fehlt). Mark. v. Schellenberg von Kiffelegg*) der Aekere gibt feine
Tochter Grete zu Ravensburg in Humppis Haus dem ehrfamen Hainz Vogt von Sumerowc^), ge-
feffen zu Luepolz»), zum ehelichen Weib und als Hausfteuer 400 Pfd., nemlirh 20U Pfd. auf
St. Gallen nächftes Jahr, 200 Pfd. ein Jahr fpäter. Siegler und Bürgen Doellenzer von ächellen-
berg*), Johann den Truchfaezze von Walpurg*), ütz von Kunfegg, der Aeltere*), Diepolt von
Lut'ch') (Lutrach?), Ulrich von Ebersberg ^, üeli von Kunfegg, Walter von Kunfegg, rians
v. Schellenberg von Lut'ch. Mark. v. Schellenberg.
Siegel fehlen.
*) OA.Befchr. Waldfee S. 123. 137. OA.Befchr. Wangen S. 264. *) OA, Tettnang S,
OA.Befchr. 151. «) OA. Wangen OA.Befchr. S. 270. *) Tölzer v. Seh. OA.Befchr. Wangtio 8. 2t>4.
*) Johann der Gatte der Gräfin Katharine Tellg. OA.Befchr. Rav. S. 252. ") OA. Saulgau.
Ö Lauterach OA. Ehingen? ») Ebersberg O.Rh. Z. 8, 319.
16.
1356 Juli 24, Hans der Offenburger*) Conrads fei. Sohn, verkauft an Bruder Biirkarfe
Negillin, Converfen zu Suezfun, und deffen Sohn Peter 2*/« Jauchert Acker am Weg von 8ulgcn
gen Suzfun um 16 Pfd. Stirbt der Vater vor dem Sohn und hinterläßt der letztere kehie Erben»
fo fallen die 2Vs Jauchert an Kl. Suzfun. Zeugen: Wernher der Gaißer, Bertold Luelli, Cunrat
Guttinger, Hainz Wiler. Sig. Hans Offenburger. Das Siegel fehlt.
') f. Nr. 7.
17.
1350 Juli 26. Hugo v. Kunfegge, Wille und G6fe, feine Schweftem im Kloßer Bah stal,
beurkunden, daß Johann von Ryfchache die tüffe wis, welche er ihnen um 16 Pfd. L verletzt
hatte, wieder ausgelöst habe.
') Habsthal Kl. im OA. Sigmaringen.
18.
1356 Juli 24. Johann von Ryfchach vergleicht fleh mit Klofter Suezfun Über alle ge-
habten Streitigkeiten, insbefondere über 6 Maden Wiefen unter Swarzach^], die zu dem Hof ge-
hören, welchen die geiftlichen Frauen von dem von Homftein^) erkauft, über einen Garten zu
Muettrichingen in der „byzuni" •) hinter der Frauen von Suzfun Scheuer und 2 Jauchert Ar-ker
gelegen zu Muettrichingen an dem mittein Steig. Johann v. Ryfchach erhält 1 Pfd. h.j die ,Gl-
fellen** 5 Schilling Winkof vom Klofter, Zeugen: Hilprant der Furderer*), Amman za öulgen,
Rudolf Kroel, Ital Kroel, Rudolf der Eckoler*), Bertolt der Frank«), Wernher der Gailler, Sig,
Joh. V. Ryfchach, Her Johann v. Homftein, Her Hertnit v. Bartelftein. Die Siegel fehlen.
^) bei SauI^au. *) pr. Amt Sigmaringen, W. U. 4, 282. ') f. Bück, ritirnamenbuch
S. 29. *) Ift das ein Förderer von Waldeck? Ein Furter begütert in Hitzkofen, W. Ü. 4, XXXVllI*
') Unbekannt ^) Frank alter Ravensburger Name.
W^artt«mb. VierteUahrthefte 1889. 3
^p^|p-^ V IL- ^^^p^ ^^^^^^-— ^— ---' • ^^r^ •7/z«w»ti-« " -r "F,-
130 Boffert, Eegeften zur Gerchichte Oberfchwabena.
19.
1358 April 3. Maengeu. Claus Wild, Bilrgev zn Matngen verkauft an Klofter Sueffen
fein Gut zu Tlerbrechtitigen *), welches feiDes Schwagers fei. Hainz OMen war, und das Cunz
Hertenftdn baut^ um 100 Pfd. und 5 Pfd.
Zeugen: Frikk von Magenbuch^), Cunz Rall, TJentz Rentz, Bentz Bates, Albrecht Bentzer,
Cunrad der Ebinger^), der Münch, Hans der Ebinger^ Gunrad Alwig*), Cuorat HagmaDO, Hainz
der Aiaigcr uff dem II us^ alle zu Maengen. Sig. Stadt Mengen.
Siegel fehlt.
^) Herbertingen, OA. Saulgau, ') Magenbuch in Hohenzollem, cfr. OA.Befchr. Saulgau
S. 192. ^J V. Ebingen OÄ. Balingen. *) C. W. V. J* 4, 95.
20.
1358 November 2d* Rues der Roffterer ') verkauft an die Priorin und den Convent zu
Sueffen 20 Jauchcrt Acker auf dem I.angeuK'i zu Wolferswiler*) im Diengoew um 6*/j Pfd.
Bürgen; Hi*na Geng von Fulgunftat *), Iltunrieb Frocwin, Cunz Hagnow, Zeugen: Rues der
Ekcler*), Werober der üaiffer, Hermann Scblairbweg '^j, Gueting.
Sig. Ital Kroflwel, Ammann ;su Sulgen*
') OÄ. Saalgaii, -) Wolfer tsiveiler OA, Saulgau, ») OA. Saulgau. *) f. Nr. 18. ^) f. Nr. 13.
21.
13Ö6 April 17, Clawes der Croewoel von Biberach verkauft feinem gnädigen Herrn
Graf Heinrich vou Montfort, Herrn zn Tettnang, feinen Hof im Dorf zu Bolfter, den man nennt
Rentzon des DjnKeleis Hof, um 70 Pfd. Zeugen: die veften Mannen Jakob von Rain*), Rud.
Kifc (undeutlicti) Bürger von Sulgen, Wembtr der GailTer, Chunrat GUttinger, Hans Lullin.
Sigt Ciawes Crüewel, Eytal Croewel, den man nennt d(SD Ammann, Hainz Guder^). Siegel fehlen.
') unbeflimmt, ^) O.Rb.Z. 3t, 21.
32.
1366 Atiguft 28, Tettnang. Graf neiiirich von Montfort, Herr zu Tettnang, verkauft
an daa Klolter Suefzen den Hol" ku BoUter, den er von Katharine von Kiczkoven*), Bürgerin zu
Biberacb^ gekauft um 70 Pfd. Das JSiegel des Grafen fehlt.
') wohi Hitzkofen OA» Sigmaringen.
23.
1370 Oktober 20. Vor Graf Rudolf von Sulz, Hofrichter zu Rotweil bekennen Benz
von Balgerhain*) zu Dirbehain^') und fein Sohn Peter ^ daß fie gegen 25 Pfd. h. 1 Malter Kernen
Rotweiler Maß jäläri. an Ueinrieh Al^css von Frulingon^) jun. Bürger zu Rotweil zu liefern haben.
Die LeiJ'tung haftet auf des Scbnltbeißen Gnt zu Dirbehain als Vorzins.
Sig. das Hofgerieht zu Rot weil,
-) ^J OA. Spaichingen, ^) wo?
24.
1371 April 18, Cuorat Turwalt, Chorherr und Sänger der St. Johanniskirche zu Konftanz,
Richter von Seiten des Papftea und dcij Abts zu St. Heinrich und St. Peter, Schaflfner und Pro-
kurator des genannten Abts, verzichtet auf das Gütlein zu Sulgen an der obeni Schwarzbaeb,
das Johann Hohenberg*), Bürger zu Sulgen^ Heinrich Uebelherr zu kaufen gegeben und das ver-
mein Uich Lehen des Klofters von St. Gallen fein follte^ wogegen die Frau des Hohenberg Zeugnis
abgelegt.
Das Siegel fehlt*
^) Homberg, Amt Heiligenberg O.Rh. Z. 31, 13.
25.
1373 Oktober 31. Ulrich von Knngfeg, Herrn Ulrichs Sohn von Kungfeg, gefelTen zo
Bettel rnti'), und Walter v. Kungfegge, Benzen Sohn, verkaufen an Kl. Suffen alle Güter zu HerskiP)
und den Kilchfiitz, ausgenommen Jublm-^gut, eine HofJ'tatt, welche der Herren von Salmannsweil
Zin&lehen ift, um 600 Pfd. Die Kirche foU bis su feinem Tod Herr Cunrad v. Bieboz? genießen.
Bürgen: Ebert v. Kungfeg, Lutold v. Knngfeg, Mu Bruder gen. Hatzenturn ^) , Erhard v. Knng-
feg, Hainz Hnnibiß, B. zu Ravensburg, Benz Grämlich, Bürger zu Zusdorf^), Herman Rantze,
Utz V. Staiahulen '), Bentze Muttenhnfer^J zu Winterftetten ^). Siegel der Verkäufer und
Zeugen fehlen.
') Bettenreute f. Nr. 11. -) l Heratslkileb , TTeratskirch OA. Saulgau, S. OA.Befchr.
S, 194, ^) OA.Befchr. Ravensburg S, 237. *) OA.Befchr. Ravensburg S. 245. *) OA. Waldfee,
OA.Befchr. 8. 199. ^) Mittenhaufen OA. Ehingen, OA.Befchr. S. 181. ') OA. Waldfee. Winter-
ftetten Stadt, Dicht W. Dorf.
/
Klemm, Münfterftudien. 1 3 1
26.
1373 November 8. Katharina Grufittin, Hans Grufits Witwe, Bürgerin zu ücberlingen,
verkauft an Kl, Süßen ihr Gut zu ürfendorf *) im Diengow für 50 fl. Sig. ülin Schütliü'), Cunz
Zan'), Andreas Koben'). Siegel fehlen.
0 OA. Saulgau. ^) O.Rh. Z. 23, 2. ») O.Rh. Z. 23, 2. *) O.Rh, Z. 23, 2.
Mfinfterrtudien.
Vortrag von Diak. Klemm, gehalten in der Vereins verfammlung vom 2. Febr. 1883,
I. Das Denkmal der Grandfteinlegung.
Eine der erften Studien, mit denen ich mich einft noch von weiterer Ferne her
in die Reihen der an der Erforfchung unferes Mfinfters Tbätigen zu Itellea wagte^
war eine folche über das Denkmal der Grundfteinlegung (Ulm Oberfcliwaben Korr.-
Blatt 1, 21 ff,). Ich habe damals hinfichtlich der ftreitigen Figur, welche hinter
dem knieenden Bürgermeifter Ludwig Kraft fteht und ihn hält, auszuführen verrucht,
daü eben kraft diefer ihrer Haltung niemand anders als der Schutzpatron des ßiirger-
meifters in der Figur zu erkennen fein könne. Ich habe dann weiter dort a,us
Analogien gefchloffen, diefer Schutzpatron werde der dem Vornamen des Bürger-
meifters entfprechende heil. Ludwig fein, deffen königliche Eigenfchaft mir in feinem
goldgeftirnten grünen Mantel zum Ausdruck gebracht fehlen *). Der Aniialimc PreJTcl»
in feiner Feftfchrift (Ulm und fein Münfter S. 18—21), daß vielmehr der erfte
Pfleger des Münfters dargeftellt fein werde, habe ich nie Raum geben könoen^ weil
die Stellung der Figur zu der des Bürgermeifters hiezu durchaus nicht paiVen will.
Wohl aber habe ich geglaubt, in dem der Figur beigefügten runden Schild^ iu dem
von einer Art Stock auffliegenden Adler, das Wappen des Gefchlechtes Stocker (mit
Mauch) erblicken zu dürfen und habe mir fpäter die Sache fo zurecht gelegt: diefes
offizielle Denkmal der Grundfteinlegung fei, weil der Brautthüre einverleibt, nicht
etwa fchon im Jahr 1377 felbft entftanden, fondern ums Jahr 1404, wo ein Kirchen-
pfleger Claus Stocker, Goldfchmid 1388, urkundlich erwicfen ift, unter dell'en Anifs-
führung gefertigt und habe zum Hinweis darauf dcQ'en Wappen mit aufgenommen.
Heute bin ich nun in der Lage, eine andere Deutung mitzutheilen, nicht
als von mir gefunden, aber als von mir nach wohl entlchuldbarem anfangüchem
Widerftreben fehr wahrfcheinlich gefunden. Der eigentliche Urheber und Entdecker
ift Herr Oberpfarrer Ernft Wernicke in Loburg (Provinz Sachfen), deüen große
Sachkenntnis in einer folchen Frage genugfam erwiefen fein wird, wenn iel» anftihre,
daß er von Otte zum Bearbeiter einer neuen Auflage feiner Kunftarchäologie des
Mittelalters gewählt worden ift.
Wernicke geht mit meiner einftigen Ausführung vollkomiften einig dariu, daß
der Dargeftellte der Schutzpatron des Bürgermeifters fei. Aber nun vermißt er an
ihm das nothwendige Attribut des heil. Ludwig, die Krone, und findet er an der
Figur ein Kennzeichen, das keinem einfachen Heiligen zukomme, fondern Jcdlglich
den göttlichen Perfonen, dann den Engeln und den Apofteln. Das find die bloßen
Füße. Und wenn wir nun einmal an diefen Kreis zufolge der Regeln niittelaltcr-
') Bei dem zweiten, privaten Denkmal der Grundfteinlegung (am (IriTttMi riidlich(;ii
Arkadenpfeiler) ftand der von Lutz Kraft geftiftete Kraftfche Altar. Diefer war naeh Weyer-
mann, Neue Nachr. S. 240, in der Tliat unter andern Heiligen dem heil. Ludwig gcwdbt, aber,
wie es fcheint, nicht dem K^nig, fondern dem Bifchof.
132 Klemm
lieber Ikonographie gebunden find, wen anders könnten wir aus ihm herausgreifen,
wenn wir daneben den Adler auffliegen fehen, als -- den Apcftel und Evangeliften
Johannes! Auf ihn paßt beftens auch die Kleidung der Figur. Sie hat, nach älteren
Zeichnungen, über rothem Untergewand einen grünen mit goldenen Sternen befetzten
Mantel. Müller-Mothes (Uluftr. Arch. Wörterbuch 1, 77) aber fagt über Johannes:
Seine Kleidung ift roth, mit einer blauen oder grünen Tunica. Feröer paßt zu
Johannes, daß die Geftalt unbärtig ift. Was für mich ein befonders durchfchlagender
Grund ift, diefer Deutung beizufallen, ift das, daß fie auch alle Schwierigkeiten
bezüglich des vermeintlichen Wappens daneben beftens löst. Jetzt erft ift, was wir
feither alle zu bemerken vergaßen, klar, weshalb der Schild rund gebildet ift. Es
ift gar nicht eine Wappenfchildform , es ift die Medaillonsform, wie fie gerade bei
den Attributen der Evangeliften fo häufig ift. Wahrfcheinlich erklärt fich auch ans
der Beigabe diefes Attributs, welches zur unzweideutigen Charakterifirung der Figur
nothwendig war, daß dann dafür von dem Beifügen des Nimbus um das Haupt des
Heiligen abgefehen worden ift. Ob der etwas befchädigte mehr rundliche Gegen-
ftand, von dem der Adler auffliegt, wirklich, wie Wernicke vermuthet, ein Buch
vorftellen follte und könnte, das allein ift mir noch nicht ganz ficher. Es könnte
eine Schriftrolle fein, doch fcheint mir das überhaupt ein Nebenpunkt, der keinen-
falls das üebrige wieder in Frage ftellen kann. Gerne möchte ich nun das ürtheil
berufener Forfcher darüber vernehmen, was fie von der neuen Aufftellung halten.
Eine fehr fchwer, eher nie mehr zu cnträthfelnde Frage wird die werden oder bleiben,
wie dann ein Ludwig Kraft dazu kam, mit einem heil. Johannes als Schutzpatron
dargeftellt zu werden, ob diefer Johannes fein privater Schutzheiliger gewefen ift,
oder ob derfelbe etwa auch zum Münfter und delTen Bau in einer befondem Be-
ziehung noch ftand^).
IL Spuren eines älteren Baues am Münfter.
Mit dem Denkmal der Grundfteinlegung find wir eigentlich, wie erwähnt,
an die Brautthüre des Münfters geftellt, wo das Denkmal in erneuerter Geftalt foU
bald wieder aufgeftellt zu fehen fein. So mag denn wohl im nächften Zufammen-
hang mit ihm eine andere Frage vor unfern Geift treten, welche befonders die
Portale unferes Münfters betrifft, die: Ift etwas an der alten Ueberlieferung, daß
die Bildwerke diefer Portale von der alten Pfarrkirche vor dem Frauenthor draußen
an die neue übertragen und ihr einverleibt worden fein follen, oder nicht? Es ift
auch hierüber fchon viel verhandelt, die Frage aber noch keineswegs zur Ruhe und
zum Abfchluß darum gekommen. Es ift auch meinerfeits, wenn ich heute diefe
Frage neu anrege, nicht fo gemeint, als ob ich felbft viel zur Entfcheidung beitragen
könnte. Hier mülTen eigentliche Fachleute angreifen, Künftler hinfichtlich der Frage
des Stils und der Gewänder, Architekten hinfichtlich der Frage der architektonifchen
Gliederung und Geftaltung, die, wie wir gleich fehen werden, ebenfo fehr in Be-
tracht kommt. Aber vielleicht darf ich mir doch erlauben, gerade den Fachleuten
einen Anftoß zu eingehenderer ünterfuchung durch diefe Anregung mit zu geben. Ja
es wäre mein Wunfeh und Gedanke, daß doch in einem der nächften Münfterblätter
von feiten unferer Bauhütte eine Aufnahme der Portale, ihrer Profile, Maßwerke u. f. w.
0 Die Familie Kraft hatte ihr Erbbegräbnis in einer an der Dominikanerkirche angebauten
Kapelle, die geweiht war in der Ehre des heil. Johannes. So konnte in der Sitzung Hr. Kauf-
mann Kombeck mittheilen (nach Fabri, f. Ulm Oberfchw. 1870 S. 40, 1869 S. 44). Es dürfte
hiemit die Frage definitiv entfehieden fein.
i
Münfterftudicn. 133
und eine Vergleichung derfelben mit ähnlichen Gliederungen an den übrigen Bau-
theilen möchte mitgetheilt werden und damit der Anfang gemacht zu einer folchen
Behandlung des ganzen Gebäudes, indem bei fo vielem, was über das Mtinfter fchon
veröflfentlicht ift, doch, wie mir z. B. Prof. Ltibke klagte, gerade in diefer Hinficht
bis jetzt noch fo wenig gefchehen ift.
Ich Tage, gerade das architektonifche Detail Tollte an den Portalen näher
erforfcht werden. Denn das Neue, was ich heute über die obige alte Streitfrage
geben kann, ift nicht nur das, daß jetzt die Uebertragung der Portale auch noch
durch einen andern Bericht als den Fabri's und zwar durch einen von ihm unab-
hängigen bezeugt wird, nemlich durch die Chronik eines ungenannten, am Anfang
des 16. Jahrhunderts fchreibenden Verfaffers, welche Pfarrer Seuflfer in den Verhand-
lungen unferes Vereins 1871, S. 31 veröflfentlicht hat, und worin die betreffende
Stelle alfo lautet: „item in 1376 jar wardt die schone kirch zu alen heiigen vor
der mauer Ulm zerftert und die fteinen bild ausgehauen, in dz ftettlin Ulm gefnrt,
alda ein neue knrch gehauen wordenn in der ehr unfer lieben frauen willen • urfach
difer zerfterung und verenderung der kurchen was der neyd zwifchen zwayen furnemen
bürgern.** Es ift viel mehr noch wichtig, daß an mehreren der Portale, worauf Herr
Münfterarchitekt Bofch zuerft aufmerkfam gemacht hat, Profilbildungen vorkommen,
wie fie fonft am ganzen Münlter nicht zu finden feien, das eben und vorzugsweife
an der Brautthüre; fodann daß namentlich an der ihr gerade entgegengefetzten
Thüre an der Nordfeite das Portal felbft an die gegliederten Theile der Vorhalle,
namentlich am Sockel und Gefims, keinen recht entfprechenden Anfchluß hat, auch
die Bildung des Maßwerks an dem Mittelpfeiler diefes Portals eine andere, etwas
früheren Stil, als fonft das Münfter bietet, verrathende ift. Vielleicht finden fich
bei näherer Unterfuchung durch die Sachverftändigen auch fonft noch an den Portalen
Spuren, die weiter fuhren^).
Ich für meinen Theil geftehe, daß ich die nicht ganz erhaltene Zahl an
dem weftlichen Portal der Nordfeite nie anders als 1356 habe lefen können nach
der Form ihrer Ziffern und in ihr ftets ein Zeugnis von der Herfibernahme älterer
Bautheile gerade an den Portalen erblickt habe, und daß mir der Einwurf von
Herrn Oberlieutenant v. Arlt (Viertel). 1878, S. 108 ff.), es paffe der Stil der Ge-
wänder an den Bildern erft auf die Zeit gegen 1400, wohl einer frühern Annahme
gegenüber ganz giltig erfcheint, welche die alte Pfarrkirche ins 13. Jahrhundert
hinaufrücken wollte (Heideloff, Kunft des Mittelalters S. 91), weniger aber gefähr-
lich einer folchen fchon von Preffel nahe gelegten Auffaffung, wonach eben an der
alten Pfarrkirche um 1356 verfchönernde und fchmückende Aenderungen wären vor-
genommen worden, deren Hauptwerke man nun bei der neuen wieder benützt habe. Daß
an der alten Kirche in der Zeit zwifchen 1362 und 1380 Veränderungen vorgekommen
find, welche nicht etwa nur ihre Stellung als Pfarrkirche betrafen, fondern auch
ihre bauliche Befchaffenheit, daß nemlich nur Theile ihres alten Beftandes um 1380
noch ftanden, recht wohl alfo anläßlich der Belagerung Ulms durch Kaifer Karl
1376 ihr übel mitgefpielt worden fein möchte, das fcheint mir aus Folgendem auch
zu erhellen: 1362 hatte Adelheid, Betzen Rufchen Witwe, Bürgerin zu Ulm, mit Zu-
ftimmung ihres Tochtermanns Peter Huntfuzz und ihrer Tochter Margaret eine ewige
») Die Steinmetzzeichen geben bis jetzt keine ganz beftimmte Löfung diefer Fragen.
Immerhin ift zu beachten, daß an den Seitenportalen folche vorkommen, welche fonft nicht
nacbgewiefen find am Münfter und theilweife fich als älteren Datums charakterifiren , vergl.
Münfterblätter 2, S. 43, Nr. 76—86. Ich habe £ie dort in die Zeit von 1390—1480 eingereiht
-wegen der Entftehnngszeit der Portale des Münfters.
134 Klemm
Meß in Unfer Frauen Pfarrkirche zu Ulm zu dem Altar bei der erften Nebenthüre
(d. h. doch wohl SeitenfchiflFsthüre), der in Ehre der h. Dreifaltigkeit und S. Peters
upd S. Pauls geweiht ift, geftiftet. 1380 aber, wo diefe Meffe auf andere Güter verwiefen
wird, heißt es von ihr zugleich, fie folle fürbaß mit Willen des Bifchofs Heinrich
zu Conftanz, des Abts Eberhard in der Reichenau und des Pfarrers Ulrich Geßler
„uflf der Hofftatt des Kirchhofs ennot {= jenfeits des) Feldes zu der alten Pfarr
entweder in der Kapelle aller Heiligen oder auf dem Kärnder (= Beinhaus) be-
gangen werden". (Ulm Oberfchw. 1871, S. 46. 57). Alfo fichtlich ift der alte
Altar mit der Nebenthüre, bei der er ftand, nicht mehr in früherer Weife zu be-
nützen, wohl aber ftehen Theile, wie die Allerheiligenkapelle, die fchon früher un-
trennbar mit der Kirche werden verbunden gewefeu fein, noch aufrecht und wird
der Gottesdienft jetzt in ihnen gehalten. So erklärt fleh zugleich am bellen, daß
man fpäter die alte Frauenkirche geradezu auch als Allerheiligenkirche anfehen
konnte, wie auch, daß ße neben dem Münfter noch bis 1546 fortbeHtand, wo nach
LöflFlers Gelchichte der Feftung Ulm S. 80 am 14. Okt. bei Anrücken des Heers von
Kaifer Karl V. u. a. auch „unfrer Frauen Kirche" zerftört wurde.
Die Uebertragung der Bildwerke und der ganzen Portale, welche alfo den
feit 1376 nicht mehr unverfehrt flehenden Theilen der alten Pfarrkirche entnommen
worden wären, ans Münfter erfolgte natürlich erft, als der Bau desfelben zu den
Portalen des Langhaufes vorgerückt war, alfo etwa um 1400—1420. Von Einem
Portal aber möchte ich allerdings eine folche Uebertragung nicht glauben, wie auch
Felix Fabri fie bei ihm ausfchließt, ich meine das Hauptportal unter dem Thurm.
Das fcheint mir doch Dimenfionen zu haben, welche ich bei der alten Pfarrkirche,
auch wenn fie eine fchöne und große Kirche mit der Zeit geworden war, nicht vor-
ausfetzen möchte. Ob etwa auch der Stil feiner Figuren einen Anhalt gibt, dasfelbe
von den Seitenportalen zeitlich um etwa 40 — 60 Jahre zu fcheiden, muß ich wieder-
um ganz den eigentlichen Kunftforfchern zu beurtheilen überlaffen ^).
Vielleicht aber darf ich hier etwas noch anfügen über die Deutung der
Bilder des Hauptportals, ich meine natürlich die im Bogenfeld. Sie ftellen bekannt-
lich den Engelfturz, die Schöpfung und den Sündenfall mit feinen Folgen dar,
ftempeln alfo die Thurmhalle zu dem Paradies, das anderwärts, z. B. in Geislingen,
als befonderer Anbau erfcheint. Nun aber hat Preffel in der Feftfchrift (S. 50 f.)
hervorgehoben, daß einige Unregelmäßigkeiten, Abweichungen vom biblifchen Gang,
in der Reihenfolge der Bilder vorliegen. Ueber die Abweichungen bezüglich der
Tagewerke der Schöpfung habe ich nichts zu bemerken. Preffel hat aber als Un-
regelmäßigkeit auch das hervorgehoben, daß in der Gefchichte des Sündenfalls und
feiner Folgen zwifchen dem Bild, das die That des Brudermordes, und dem, das
die Verfluchung des Mörders durch Gott darftellt, eines, wie er hinzufetzt, zweifel-
haften Sinnes eingefchoben fei, das „Kain in emfiger Feldarbeit begriflFen" darfteile.
Als vergangenen Sommer das Portal bis oben eingerüftet war, war es möglich und
mir vergönnt, diefe Bilder ganz nah zu betrachten. Hiebei hat fich nun eine voll-
ftändig befriedigende Löfung des Räthfels ergeben. Es ift nicht Kain in Feldarbeit
begriflFen dargeftellt, fondem er ift begrifl'en in der Arbeit, feines Bruders Leichnam
möglichft fchnell In der Erde zu vergraben. Dazu holt er fo aus mit der Hacke,
und er ift bereits fo weit fertig, daß nur der Kopf und ein Fuß noch zum Theil
*) Es finden fich wohl noch fonft am Münfter hin und her einzelne Steine, die als Bau-
theile eines früheren Baues erfcheinen. Diefe aber find wohl nur als willkommenes Baumaterial
verwendet und nicht von der Bedeutung, wie die Portale und ihre Bildwerke.
/
1
Münfterftudien. 135
unter dem Boden herausfieht. Das konnte und kann man von initcn aus nicht be-
merken^ weil das die Bilderreihen feheidende, weit ausladende Gefims den untern
Theil des Bildes verdeckt.
III. Wer entwarf den Grundplan zum Hauptthurm?
Wir ftehen vor der Vorhalle und betrachten die Bildwerke des Hfiupfpartals,
Unwillkürlich aber zieht es unfern Blick höher und höher hiDuuf, Der giuixe^ groß-
artige Thurmbau tritt uns vor Augen und damit wohl auch vor die Seele die Frage:
Wer ift der Meifter, der diefen gewaltigen kühnen Gedanken znerft ^^ida<dit hat,
der den Grundplan diefes in feiner Art einzigen Thurmes felnd' und daiiu, mit der
Ausführung der untern Theile fich felbft zu begnügen gezwim^^en, cf^ rpiitcren
Meiftern, den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten ül>erlMlTeii mußte, feine
Grundanlage dem Ziel entgegen und zum Ziele zu fähren?
Schon Preffel hat in der Feftfchrift nahe gelegt, Ulrich von Eiifiiigen, der
von 1392 — 1419 als der Meifters nnferes Mtinfters erfcheint, als den Bcf^ründer des
Hauptthurms zu erkennen. Ich habe das durch VergleichuTiir der Steiitnietxzeielicn
im 2. Heft der Münfterblätter näher zu belegen verfucht und dauaeli die Darftellung
in meiner Gefchichte des Münfterbaus in den VierteljahrslieiKu 1 1KB2^ I— III) be-
arbeitet. Gleichwohl dürfte diefe Anfchauung noch nicht als eiue To zweif^dloie und
fo allgemein acceptirte gelten, daß es nur Eulen nach Athen trn^^en Ideße, weuu man
noch einen neuen Beweisgrund für die Richtigkeit derfelben atitlindet und vortragt 'J.
Diefer neue Beweisgrund befteht darin, daß die Frauenkirche in Kßliiigen
ganz die gleiche Grundanlage ihres Thurmbaues zeigt, vrie das Miinfter. Rrft l)ei
meinem letztmaligen Befuch dort hat fich mir das wie übena fr beud auf^^^ed rängt,
daß ja hier völlig gleich, wie es urfprünglich beim Münfter Itaiid, die 2 oitliehcii
Grundpfeiler des Thurmes ganz frei ins Langhaus hineingeftelU (nid, lo daß man
verfucht ift, fie als Arkadenpfeiler mitzuzählen, während die :! audeiii Tliurmiifeilcr
in der Achfe und im Zug der weftlichen Wand des Langtiaures frehen uiul daher
auch mit diefer in ein Ganzes verbunden erfcbeinen. In El^liii^^m Üi mafj lieute
der untere Theil des Thurmes in Folge diefer Anordnung fiiu^ natdi ?> Seiten inAi
in hohen Spitzbögen ins Langhaus öflFnende Halle, die eia/i^ in der wertliehen
Rückwand abgefchloffen ift durch das Portal. Hier am Münfter erwies i\A\ in nicht
zu ferner Zeit diefer Grundgedanke des grundlegenden Meifh r?^ als all/ukühii ge-
dacht. Es mußten fchon 1494 die 2 feitlichen OeflFnungen dunh Ausmaucrtni^ (l-iitcr-
fahrung) in fefte tragende Wände verwandelt werden. Hier ^^al> elien auelj die
Rückwand nicht fo viel Halt und Tragkraft wie in Eßlingeii, wo iih« i' dem Vi\tia\
eine gute Strecke hinauf feftc Wandungen find, während aai Miiidttr das hohe
Martinsfenfter hier nochmals weit hinauf alle tragende und zufaiiiaKailjaltende Arljeit
den Pfeilern zuweist.
Es kann nun doch wohl kein Zweifel fein: wenn in deti Kinheti zweier
Städte, die fo verbündet und befreundet gewefen find wie Ulm nad Khliiip^n, lieh
die gleiche und doch nach den Umftänden genial variirte Gntadaida^^e findet, und
wenn man weiß, daß in beiden Städten ein und derfelbe Meirrernaine um die Zeit
der beiden Thurmanlagen genannt ift, fo ift auch diefer Meiiter der l^eiderfeits als
der Begründer der Anlage anzufehende. In Eßlingen aber ift l'lrieh von Jvunnpen
als der Anfänger des Thurmbaues fo gut wie urkundlich kmd'tatirr. Denn er ift
*) Preffel hat fich z. B. auch in der trefflichen Münfternummer dui LLi]>z. Ühiltr. Zeitung'
(Jan. 1883) nicht rund über die Frage ausgefprochen.
136 Klemm, Warum erwarb Ulm die Herrfchaft Helfenftein?
1406—1408 als dort mehrfach anwefend genannt, 1408 kommen die Verhandlungen
zum Abfchluli; wodurch das Ueberbanen einer noch heute unter der nordweftlichen
Ecke der Frauenkirche vorhandenen Quelle, damit auch der Tburmbau auf der
Weftfeite ermöglicht wird, und 1412 ift dann das weftliche Hauptportal unter dem
Thurm bereits genannt als die neue groüe Thüre. Hienach ift dann eben fo ficher
derfelbe Ulrich von Enfingen der Meifter der um die gleiche Zeit begonnenen Thurm-
anlage des Ulmer Münfters. Haüler hat alfo auch ganz recbt gefehen, wenn er
den von ihm mit A bezeichneten, erften und älteften der vier vorhandenen Original-
aufrifle des Mtiofterthurmes eben auf Ulrich den Kirchenmeifter zurückgeführt hat
(Heideloflf a. a. 0. S. 97, Anm.).
Warum erwarb Ulm die Herrfeliaft Helfenlteln?
Es ift bekannt, daÜ die Reichsftadt Ulm im Jahr 1382 den Grafen Eonrad
und Friedrich v. Helfenftein, Söhnen des Grafen Ulrich (X.) und der Maria, geb.
Herzogin v. Bosnien, 37 000 ungarifche Goldgulden vorgeftreckt und fich dafür den
ihnen gehörigen Theil der Graffchaft, Geislingen mit Burg Helfenftein und Um-
gegend, hat verpfänden lalTen; daß ferner, nachdem die Summe fich auf 120000 Gold-
gulden gefteigert hatte, die Grafen genöthigt waren, im Jahr 1396 diefen Herr-
fchaftstheil käuflich an Ulm zu nberlalTen. Man ift feither geneigt, das Verfahren
Ulms in diefer Frage, zumal in finanzieller Hinficht, mit mehr oder weniger un-
günftigen Augen anzufehen. Man höre, wie z. B. Gieß (II, 1, 152) Heb äußert:
„Der Kontrakt von 1382 ift ein folches Meifterftnck eines wuchernden Handelsftaats
und die Schlag auf Schlag folgenden Handlungen diefer Stadt fo fichtbar darauf
angelegt, nicht ihr Kapital wieder zu bekommen, fondem den einmal augebilTenen
Apfel ganz zu verfchlingen, daß keine Species facti (die bekannte Streitfchrift Ulms
von 1716 gegen die Anfprfiche von Churbaiem auf die Graffchaft Helfenftein) den-
felben ganz zu entfchuldigen vermag."
Das folgende Aktenftück, wenn auch vom finanziellen Vorgehen gegen
Helfenftein nichts fagend, dürfte doch immerhin in dem Sinn gnnftig wirken, daß
wir fehen, es war das Abfehen auf eine Erwerbung von Helfenftein von feiten Ulms
nicht nur das Thun eines Handelsftaats, auch nicht etwa rein nur geleitet von dem
Interefle einer Ausdehnung der Machtfphäre; es waren politifch-militärifche Gelichts-
punkte für Ulm dabei mit im Spiel. Ja es mfilTen fchließlich nach demfelben, wenn
eine Schuld auf Ulm liegen bleibt, die ihm verbündeten Reichsftädte einen Theil
derfelben tragen helfen.
Das Aktenftück, bisher, foviel ich weiß, ganz unbekannt geblieben, ift einem
inzwifchen verbrannten Codex der Straßburger Bibliothek entnommen und verdankt
feine Erhaltung einzig der Hand von Herrn Oberbibliothekar Profeflbr Dr. Kerler
in Würzburg, der feiner Zeit gelegentlich eine Abfchrift davon genommen und folche
dem Unterzeichneten zur Veröflfentlichung gütigft überlaffen hat.
Dasfelbe lautet:
[Ulm an Straßbarg].
„FOrlichtigen wifen befander gnten frund nnd eitgenoßen . unfer [befunder] willig
dienft and grueß zue aller zit von uns berait voran . lieben frund . wir haben vemomen,
wie das ir willen habent, villicht tuefend guelden Zins ze koufent (— d. h. Kapitalien
ausznleihen, die zufammen ihnen 1000 Gulden Zins dann trügen; bei 5^^ Zins alfo
20 000 Gulden — ) . nuen haut ir vor ziten villicht wol gehört, wie wir uns der herrfobafi
(
rj ▼■
Schilling, Drei Hexenverbrennungen zu Ulm, 137
Helfenftein durch nnfer und gemainer ftette nutz und ere willen undurs^ogen und in tiorern
gewalt bracht haben, wan (= weil) diefelb herrfchaft ein fölch fliüi ift in Suabcn tlem
land, das beid alle ftette underhalb und oberhalb der Albe dnrc)i das iMoii atkwc-^^i'n
zefamen koroen milgen . darumb bitten wir ueh gar früntlich mit iirnft und vlifTI^, daa ir
uns zue dem gelt fürdernt und uns das fnerbas denne andern Inetin ^nunnpn wellnit ,
dHcht uch dönne, daß ir die ftett zue uns ze ficherheit bedörfend odtrr h*in wülleitd, welich
ftat unfers bunds ir denne wollend und die uch allerbeffc gelegen weT(% t^n weiv ERün^cn^
Rütlingen, Roetwile, Wile oder ander, die trüwent wir üch wol zc iVti^int (— nendieli zam
Bürgen — ) . und was iuwers willen oder iuwer mainung darinnen fic^ dtis lafRint unfl
üwer früntlich antwürt wider wilTen bi unlem mitbürger Beringern, ^Irm r^v^ch wir gcwald
geben haben mit iuwer fürfichtikait darumb ze redent . und tund oucli imiä iUium roiich
uwer liebe und dienft, die wir mit willen in allen fachen gern umlj iurh gedienen wellen ,
geben an dem funnentag fo man finget oculi anno domini 1384."
Geislingen. Diak. Klüuim,
Drei Uexenverbrennnngen zu Ulm.
Von A. Schilling.
In Aldenbergers „Fewer Spiegel" vom Jahr 1610, einem fehr feltCTi L^i-word^Ticn Fincldt'in,
fteht wörtlich: Anno Chrifti 1580 im Februar vom 7. biß auff 20. Julij üikI lun Nttkt'r vnnd
Rheinftrom hundert vnd vierzehn Zauberin vnd Hexen verbrand worden, als zn Würzten (Wn rzach) l\
zu Biberach 5, zu Kirch (Leutkirch) 4, zu Wangen 9, zu Ißne 3, zu Mfiarli (rnCicJM vnnd
Wolfa (Wolfach) 11, zu Horb vnd Rotenburg am necker 9, zu Treibur^' {1 reibur^V) vnd Rot-
weil 30, zu Coftnitz (Konftanz) 11. Den 6. May, zu Überlingen 3, z\i Ku\\]n^u]n\m \^^ in der
Wantzenaw 3. Zu Burga (Burgau?) 6 Hexen, fampt einem Hexenmeiftei- imIüi' iJriHk'iikLinig^^ ^u
Radtrtadt (Raftatt) 4, vnd zu Baden 5, welche den Menfchen, Viehe vnnd ULtnd<l ;uilT dem Fidde
mit ihrem Teuifelifchen Zauberwerk, groITen fchaden zugefügt."
Hundert Jahre fpäter hätte der Verfafler diefer Zufammenftellun;;,^ dinfo durrli i^nen
Nachtrag wefentlich bereichern können, denn das 17. Jahrhundert hat die IftxcnproKelTc mit
blutigem Griffel in die Gefchichte mancher Städte und reichsftändifchen Gcblere überiViiw;ibenä
eingetragen. Die kleine Stadt Saulgau z. B. ließ von 1650—1670 eine llimit litung der andern
folgen und erwarb sich dadurch den Beinamen ^Hexenftädtle.'* Auch 11 in machte ciqü Aus-
nahme nicht.
Der Rath diefer Stadt hatte (vergl. Württb. Jahrb. 1822 Seite 3:»!M VV,m einer Perfon
wegen, die man Hexerei halber gefänglich eingezogen, bei Nürnberg um ^okdäiten h'ath g:elVsjrt
und von letztgenannter Stadt zur Antwort erhalten: „weil auch fle fchttn der/^Unchen Trutten-
werk gehabt, aber nichts davon gehalten, auch bei ihren Theologen niu] JinilU^n allcin.il im
Rath gefunden, daß es keinen Grund habe, fondem ein lauterer Wahn i'vl (b linl>en de imd^^rs
und befchwerlicheres gegen folche Perfonen, wiewohl ihnen die Handliin»^^ nncli feliwer imter
Augen gewefen und bei ihnen für hochfträflich geachtet worden fei, niehl ^aliiindelr, denn (hiü
fie Re ihres Gebietes und Obrigkeit verweifen laffen.** Diefes Beifpiel fand in Ulm kdne Nnch-
ahmung. Ja es konnte 100 Jahre fpäter noch nicht durchgreifen, weil — n;iehdem dü^ Aerzte
zu Ulm Verzauberungen und teufliche Eingebungen durch Arzneimittel und t^rnLkprü^^i I za li eilen
fuchten — , die Geiftlichen gegen Re auftraten und behaupteten, diefe» l ehel kdum^ nur dnreh
Gebet gehoben werden. Ein einziger Mann, Hans Kraft, fpäterer Bürgernndfter, der lii }i über-
haupt durch eine belfere wiiTenfchaftliche Bildung vor Seinesgleichen anHücielmete, hatte Eui-
ficht und Muth genug, eine Weibsperfon, die als Hexe angeklagt und zutd TmU' verurtheilt wurde,
vom Scheiterhaufen retten zu wollen, aber feine Bemühungen waren ver^^ehltc-h.
In der Bibliothek des Vereins für Kunft und Alterthum in LI in nnd ülierreinvabcii
befindet fleh ein „Urgichtbuch^ vom Jahre 1594, das bis 1636, alfo in einen; Zeitmun] von 43
Jahren, nicht weniger als 149 Verurtheilungen zu Feuer, Rad, Schwert, 8tranju% Hnthenanshauen
mit Landesver weifung, „Ohrenftimblen" u. dergl. enthält. Diefe Verurtheilnn^^cn finden tleh in
das Ürgichtbuch vpn verfchiedener Hand unter dem Namen „Verkünd-Zedel^ hi tler Weile ein-
getragen, wie ein hohes Gericht feine zu Recht erkannten BefchlüITe mit den fii-isvillfnri'n rider
erpreliten GeftändnilTen der Delinquenten, bevor letztere dem Meifter oder Seliarfriehter üuni
Strafvollzug tibergeben wurden, dem verfammelten Volke vom Rathhanfe aun v^irleien lieO,
138 Schilling
Wir finden nemlich die oft wiederkehrende Formel: alfo Tolle der Meifter den N. N.
nach verlenttnng des gewonlichen glöcklins in dem thurn binden, berfür an den Markh zu difer
Verkündigung, und volgents hinaus für das Glöckhlerthor uf die Hanptftatt füeren, und dafelbften
mit dem Schwerdt in zwey Stukh bawen, das der Kopf oder das Haubt der kleiner und der
Leib der gröfer theil feie und bleibe und fo lang zu ime Richten foll , bis er kombt vom Leben
zum todt. Da auch dem Meifter Mislingen folte oder wurde, fo wil ain Erfamer Rathe, das an
ime dem Meifter niemand ^ wer der auch feie, band anlegen, fondern das er in aleweg one
belaidigt gelafen und gehalten werde bei ftraff Leib und Lebens.
t Gnad Gott der feelen. f
Unter fämtlichen 149 Urgichten ») intereillrten mich am meiften die dreier Hexen, welche
in den Jahren 1613, 1616 und 1621 zum Tode durch Schwert und Feuer verurtheilt worden find.
Das hiebei angewandte Gerichtsverfahren, fowie die Bekenntniffe diefer 3 Hexen erfehen wir
aus nachftehenden 3 Verkündzetteln, die ich aus dem ürgichtbuch in treuer Abfchrift hier
wiedergebe.
Verktindt Zedul
Chatharina Rtteflin von Groß Sueifen zuem Schwerdt vnnd Feür.
Diefe hieunden ftehend Arme gebundne weibs Perfonn mit Namen Catharina RüeHin
von Großen Süeffen, welche Michel Rueffen den Beckhen ettlich Jar zuer Ehe gehabt vnnd
dafelbft gewohnt, vnnd im Monat Junio negfthin der Urfach halb in hafft kommen, daß Sie in
ermeltem SielTen eim jungen Hürdtenbuoben ein Weckhen zu cITen gegeben, darüber er erkrankht,
inmafen hieunden widerumb vermeldt wttrdt. Die hat auch in folcher ihrer Gefengnus, fowol
in der güete alls in der Strengen frag rundt vnnd guetwillig bekandt, das alls Rq vor 8 Jaren
wegen begangnen Ehebruchs in Thurn zu Geyßlingen gelegen» der laidige Teuffei zu ihr gefängnus
kommen, ihr zuegemuetet vnnd begert, das fie die obergebenedeite Drey Einigkeit, auch der
gantzen Chriftlichen Kirchen vnnd deren von Gott eingeleiteten glieder abfagen vnnd des Chrift-
lichen Glaubens, auch Ihres Tauff verläugnen folle, das He dann darauff gethan, wie auch mit
dem Laidigeri Sathan gemeinfamet vnnd über dies Alles fich mit dem in die band gethanen Ver-
fprechen ihme zu Leib vnnd Seel, jedoch nach Außgang Acht Jarn, dergeftallt gentzlich ergeben
vnnd zugefagt habe, das fie fich zu Allerley Schäden vnnd verderbung ihres nägften Menfchens
mit Zauberey vnnd vergifftungen gebrauchen laffen wolle, zu welchem Ende dann er der laidige
Sathan ihr nicht allein ein vergüfftes Pül verlin zugeftellt, damit Sie Menfchen vnnd Vieh folle
Schaden thuen. Sondern es fey auch kurtz vor Ihrem gefänglichen einziehen im Laubhölzlin
der Böfe Feündt zu ihr kommen, vnnd fie befragt, ob Re kein Wöckhlin bey Ihr habe, de ihme
ein Laiblin fürgezaigt, Ihme dasfelbig gegeben, welches Er ein mahl drey in der handt umge-
wahlt vnnd drei fchwartze Körnlin darein gethan vnnd Ihr widerumb zugeftellt, welches Re
hernach obgemellten Roßbueben der in gedachtem Laubhöltzlin gewefen zu Effcn gegeben, der
auch alsbald erkrankht in gefahr feines Icbens kommen, vnnd darin Er noch ift. Dieweil dann
Cie Malefikantin, wegen folch Ihrer verübten und oftermals freywillig bekandter Malefitz vnnd
abfcheülich auch erfchröckhiichen Miß- vnnd übelthaten wider all Göttlich- Gayft- vnnd Kayl.
Rechten gehandelt vnnd gethon. So haben meine g. g. herrn, die Eltern, Burgermeifter vnnd
Rhat vnnd Gericht mit ürthel zurecht erkant unnd gefprochen das nach verleütung des ge-
wöhnlichen Glöckhlins der Mayfter die Maleficantin im Thurn binden, herfUr uff den Marckt
fUehren vnder oder flir die Cantzel zu offner Verkündigung Ihrer greulichen Miffentbat ftellen
vnnd volgendts hinaus für das Glöckhlers Thor vnnd auff die haubtftatt füchren, vnnd dafelbs
mit dem Schwerdt, fo lang zu Ir richten folle, das der Leib der größer unnd der Kopff kleiner
thail ift, auch bis riQ kombt vom Todt, hernach aber foll beedes der Kopf vnnd der Leib zue
Afchen verbrandt, vnnd in ein flieffend waffer geworfen werden. Da auch dem Maifter mit der
Malotikanlin follte Mislingen, das Niemandt handt anlegen folle.
t Gnadt Gott der Seel. t
Actum Montags den 11. October A. 1613.
») Anm. d. Red. Unter den 149 Verurtheilten find 111 Männer und 38 Weiber, 69 von
Ulm und aus dem ülmer Gebiet und 80 Auswärtige, und zwar wurden verurtheilt wegen Mords
7, Todtfchlags 11, Kindsmords 9, Münzverbrechen 3, Raubs 7, wegen Diebftahls, Unterfchlagung
und Betrugs 78, Blutfchande 7, Nothzucht 3, Polygamie 1, Ehebruchs 6, Unzucht 3, wider-
natürlicher Unzucht 6, Kuppelei 2, Hexerei 3, ürfehdebruch 1 und wegen Sammeins auf falfche
Brandbriefe 2.
Drei Hexenverbrennungen zu Ulm. 139
Verkttndt Zettel
der Anna üebelhierin oder Millerin widtib von Aufhaufen.
Dife hieunden ftehende Arme gebundne Weibs Perfohn, Namens Anna UtibülhitTinj Jörgen
Millers von Aufhaufen hinderlalTene widtib ift verdechtigen hexen werkhs vnnd Zjuiberey Kalben
alher in Thurn geftiertt worden, die hat nun in güett- vnnd peinlicher frag Naclivolgende er-
fchrockhenliche Ubelthatten bekant vnnd usgefagt alls Namblichen.
Das fie zu zweyen underfchidlichen mahlen mit einer ledigen Manns IVrlon in (inebren
zuthun gehabt vnd ir Ehe mit ime gebrochen.
Item das Cie vngevahr vor 18 oder 19 Jarn laider nß blodigkheit hinder \\m bOTen feiod
gerathen, dergeftalt, das er das erftemal zu Nachts in geftalt ires Manns mtü ir an ir bOtt
kommen, vnd geraeinfambe mit ir gehabt, nach Re gleich hinus uff ein wifen gtlikTtl, di> Cie Quii
vnd feinen werkhen abfagen, dagegen fich gegen ime Schreiben mtiefen vnnd frtlchea mit irem
aignen bluott, fo er ir uf der Rechten Achfel genommen, vnd hab er ir die band selber ^^pfnertt,
alda feye der Groß Teüffel in einem Seffel gefeffen, vor welchem üe, nach verrichten lachen^
Niederfallen vnnd ine anbetten müelTen.
Nach fülchem hab der ir ein Salb, ein wurtz, auch ein Pulverlin gcbei>, mit Oem bc-
felch, das Sie Leuth vnd Vieh damit verderben foll.
So habe Re Eines gar Armen gefellen zu Uffhaufen jungen kind den ti^dt zu oUVn gebon.
Solchen armen Mann, Cie noch ein anders kind, fo ein döchterlin, auch fchadhaOf ^^rui;icljt vinid
verderbt, dem Rq obangedeütte falb, an den fuos geftrichen, allfo das es noch nit lirnli koiumt^n
könde, deme Sy gern wider geholffcn hcttfe, dann es fy hertzlich erbarmet, E-^ liabi^ ;iber weil
es fo lang angeftandon, nit mehr fein könden vnnd der böfe feind nit haben wipIIle.
Item, Syhabe irem aignen Mann Schnitten gebachen, vnnd obangedeütte rüircrlin darnnder
gethon, allfo das er bald geftorben feye.
Zum Anfang difer fachen hab Sy zur Prob ir felber mit der falb i^ucy kuUlin vnd
ein Gaiß verderbt, vnnd fonften einem Mann zu Aufhaufen auch ein kützlln <li [in h band
mit der falb gefchmirbt, nacher dem kützlin darmit über den ruckh gefabri^n vnnd aiiu ihme
fchaden zugefüegt, welches darumben gefchehen, das delTelben weib ir einnialii iinlmfücb f^o-
thon, allfo das fie ir nit hold gewefen feye, der wegen Sic auch im Synn gehabt imu vnd feinem
weib was Arges ond fchedlichs mit der falb zuzefuegen , Sie habe aber nit k(iaden Kuküiiimerj,
darfur haltend das es vnnfer herr vnnd Gott gewis nicht hab haben wollen.
Item einem Bauren zu Auf häufen hab fie einen schönen goul fo ein falch gewelcrj ver-
krümbt, deme fy ebenmeffig mit der falb geftrichen habe.
Itzt angeregtem Bauren habe [y einmal oder zwey Erdbeer gebracht, vnnd Ihme ein
Pttlferlin darunter geftröet, alfo das er Immerz ue Krankh gewefen vnnd feiner nitdila cITcii könden.
Desgleichen habe fie auch einem Gaul, ein fchus, us einem fteckhen» wie fit' Pflegen,
geben wollen, fo Ir aber nicht angangen, welches auch der Allmechtige werde vorUindint liabvn.
So habe fie auch in zweyen fleckhen, nit weit von Aufhaufen gclugen, dorn Vicb
etlichmahl fchaden zugefüegt, hab all wegen den weifen Steckhen, daran fie ^i^^uigin vnd ir der
böfe feind geben, mit Irer Salb gefchmiert, vnd was Re dann darmit angerikrrt, da^ ("de ver-
derbt geweft.
Item CiQ hab etlichmahl ein Salb vnd Pülferlin an ein Ander gerüertt, in ein hückhtluni
gefchUtt, vermeint, folches uffgehn einen hagel geben, vnd die fruchten verdeHn^n loU^ fiiie aber
nie angangen, allein Ainmal feie ein nebel ufgangen, alfo das es Kützelftein giAu^n hab.
So habe Cie einmal oder zwey zu Aufhaufen, auch im thal gegen ^vifl.nltaig, vi die
waiden das Pülferlin das Vieh zu verderben geftröht, darzu Ir Andere weibcr geholfen^ fo lle
nit kenne.
Item Sy habe Einem zu Aufhaufen zwey kinder verdörbt, alfo das Ir- noch uff dife
ftundt, weder hinder fich noch für fich könden.
Einem Andern zu Aufhaufen hab fie Auch ein kind verderben wollen, Öiye Ir aber nit
angangen, welch kind gleichwol feidthero geftorben. Irer hoffrawen kind hab ^le auch mit der
Salb angeftrichen, alllb das es fchadhefft worden.
Im herbft fey es ein Jar gewefen, das fie in das Veld gangen, am Reitterweg hinder
ein höckh gefefen, vnd ein hagel gemacht, darüber [\e dan etliche buoben bofelirven haben,
Vnnd dan hat Sy auch bekannt, das fie die Zeithero fie fich dem beii^n leind l>i;^eben
• gehabt, mit dem hayligen Abendtmahl fo offt fichs von dem Pfarrer empfangen, vs anweif un^ des
leidigen Teüffels, fo gröwlich vnnd erfchröckheulich umbgegangen, das Sy woi tm viel hiJhL»re
vnd gröfere Straff verdient hette. Aber damit Ire Arme Seel noch möge erbauen werden^ fo
140 Schilling, Drei Hexenverbrennungen zu Ulm,
haben die herrn ditern, Bargenneifter Rhat vnd Gericht, Sie Anna Uebelhierin^ Unib oberzelter
erfchrockhlichen vnd Grewlichen üebelthatten wegen, weil r^e mit derfelbigen wider Alle Gott
Gaift. vnd Kayferliche Recht gehandtelt, Mit ürthel vnnd Recht erkandt vnd gefprochen, das der
Maifter nach erlaitung des gewonlichen Glöclthlins fich im thum verfliegen, Sy üebelhörin darin-
nen binden, volgendts herftir vnder die Cantzel zu difer Verknndung Irer veruebten Üebelthatten
ond nach derfelbigen hinus zur haubtftatt füeren, lie lebendig uff einen Scheitterbaufen fetzen,
Ir ein Sack mit bulver an den halls henckhen, damit fie defto beider hingericht werde, da-
felbften Cie zu Afchen verbrennt, vnd hemacher in ein fliefendt waffer geworfen werden foll.
Actum Freytags den 14. Juny Anno 1616.
t Gnad Ir Gott, f
Verkündt Zettel
Anna Ilg Judems zu Nöllingen wittib, Sonften Ilgen Anna genant
Diefe hievnden ftehende Arme, gefangne vnd gebundne Weibs Perfon, Namens Anna
Ilg, Judens von Nöllingen feelig wittib, fonften Ilgen Anna genant, Ift beztichtigter Hexerey vnd
Zauberey halben Alher zur gefenckhnus gebracht worden, die dan hemacher in gHeth vnd
Peinlicher frag, nachfolgende erfchrockhenliche Uebelthaten bekant vnd vsgefagt, das vor vielen
Jahm der befe feind in geftalt eines jungen Mans mit Schwarzer lothofend Klaidung vnd zweyen
Gaiiniefen, Bockhenbeltz genannt, Ihr im feld begegnet, und Sie damahlen beredt, das Sie fleh
Ibmc ergeben, Gott vnd feinem heyligen wortt Abgefagt, darauf (le auch der Teufel getauft^
hab Ihr etwas Aber das haubt gegoffen, das in die Augen geronnen, darzu gefprochen. Ich taufe
dich in Meinem des Teufels Namen, hab offt Unzucht mit Ihr getrüeben, dargegen aber Sie von
Ihme, an 3 vnd 4 Bätzner bey 12 fl, Item ein gelb felblin zu Verderbung Mentfchen vnd Vieh
empfangen, wie Cie dan volgendts hernach benannte Perfonen vaft alle darmit, eintweders an
Ihrer gefondheit verderbt, oder gar umb das leben gebracht habe.
Zu Nöllingen hab Sie einem jungen döchterlin von '/* Jahren allfo verkrembt vnd zn-
gericht, das es bald daruf eines Elenden jämerlichen Todts fchmerzlich geftorben.
Zweyen Kindern zu Nöllingen, einem döchterlin vnd Söbnlin, habe Sie durch ange-
fchmirte Aepfel vergeben wollen, dahero das Mediin ein folcher Anblickh worden, das Mentfchen
Augen nit bald ein folchen Anblickh an einem lebendigen Mentfchen gefehen haben, das aber
feidhero Sie dife gebundne arme Weibs Perfohn in gefenckhnus gelegen, Todts verfchiden.
Zu befagtem Nöllingen hab Sie einem Baursmann ein Knepflin geben, daran He die
Gelbin falb geftrichen, darumb er erkrümbt worden. So lie der vrfachen gethan, das He demfelben
nit hold gewefen feye.
Item Sie habe Ihrer felbft Aigen Kind nit verfchont, fondem diefelbige mit einem
jämmerlichen Todt hingerichtet, dan Sie Ihrem Eltern Sohn, fo 13 Jahr alt worden, auch mit
derfelben Salb getödt, Item Ihrem andeiTi vnd jungem Sohn, als Er ein Jahr alt geweft, mit
dem Betlin in der wiegen erftöckht, wie dann hievon die deswegen verhörte Zeugen etlichermalTen
auch Kundfchaft geben haben. Und ob fie gleichwol Auch bekant, das Sie andere Perfohnen
mehr jemmerlichen erwürgt, So hat doch aber dalTelbige weilen diejenigen Perfohnen, fo darumben
gewuft nit mehr in Loben, nit erfahrn, noch erweislich beygebracht werden mögen.
Sonften hat iie auch bekant, das Sie usgefahm, bey Ihm zufamenkunften , fo He
vnd Ihresgleichen gehalten, auch erfchienen, dafelbften folche Sodomitterey vnd andere Zauberey
verüebt vnd begangen, wie dergleichen im gebrauch, vnd fünften mehr vertiebt worden, dafelbften
Ihnen Ihr oberfter Teufel gebotten, Sie follen Alles verderben, was Sie könden vnd mögen, haben
auch volluf zu elTen vnd zu trinckhen, allein kein broth vnd Saltz gehabt, daruf er Ihnen auch
ein Schwartz Pulver geben, welches wan fie es in des Teufels Namen, in die luft geftrewet, fo
feye am morgen darnach ein grofer reif, fehler eines Schuo dickhs gelegen, dardurch die walden
verderbt worden, darvon das Vieh geftorben, oder fonften durch hagel vnd vngewitter fchaden
gefchehen feye.
Und dan habe Sie, welches vaft das allerfchreckhlichfte zu hören, zu Nöllingen die
Hoftiam bey empfahung des Nachtmals, allzeit wider nß dem Maul, wa% Sie umb den Altar
gangen, vnd den Kelch empfahen wollen, genommen, Mit demfelben fo g^euelich vnd erfchrockhen-
lieh, das es nit zu erzehlen gehandelt, felbige hemacher dem Sathan gegeben, der fie zerrilTen
hab, derwegen Re dan wol ein höhere vnd gröfere ftraf verdient hette. Damit aber dannoch
Ihr arme Seel erhalten werden möchte, So haben die herrn Eltern, Burgermeifter , Rath und
Gericht Allhie, Sie Illgen Anna, umb oberzehlter erfchrockhlichen vnd grewlichen Uebelthaten
willen, vnd weil Sie mit denfelben wider Göttliche Geiftliche vnd Keyferlichen Rechten gehandelt,
Sitzungsberichte.
141
mit ürthel vnd Recht erkant, vnd gefprochen, das nach Verleitung des gewonlichen GlfJckhÜns,
der Meil'ter fich in den Thum verfliegen, Sie Ilgen Anna in dem Thurn binden, volgendtg horfilr
vnder die Cantzel, zu difer Verkündigung vnd nach derfelben hinaus fiir das Glöckhlers Thor
uf die haubtftatt füeren, dafelbften fo lang, bis das der Kopf der Kleiner vnd der Leib der
gröfer theil feye vnd Sie Kombt von Leben zum Todt, mit dem Schwerdt zu Ihr Richten, vol-
gendts der Kopf vnd Leib uf ein Scheidterhaufen gelegt vnd zu Afchen verbrennt werden foUe*
t Gnad Ihr Gott, f
Actum Frey tags 26. January A. 1621.
Anfrage«
In der alten Rechtsfprache kommt im Erbrecht der Ausdruck vor: eichelweis theilen.
So ift noch 1683 in „der Statt Ulm Gefatz und Ordnungen** S. 8—9 gefagt, wenn der Mann mit
HinterlalTung von Frau und Kindern ftirbt, fo follen diefe Hinterbliebenen, ^in Eicheln weife
gleich erben und theilen'', und es kehrt diefe Formel noch öfters wieder. Daß nun dleres eichel*
weis nicht, wie vielfach angenommen worden war, ganz, völlig (herea es aaae) bedeutet,
fondern zu gleichen Theilen (erben nach Köpfen), das wurde fchon von Schmiü, Schwab, Wörter*
buch S. 158 und von Grimm, Rechtsalterth. S. 480 erkannt, und es lalTen auch „der Statt Ulm
Gefatz und Ordnungen** darüber keinen Zweifel, weil zu dem Ausdruck theilr.n in Eicheln fteta
noch das Sprichwort beigefügt ift: „als manig Mund als manig Pfund**, aher unerklärt ift noch,
auf welche AnTchauung, welchen Brauch es zurückzuführen ift, daß ein Theilen nach Ekheln
ein gleichheitliches Theilen war. Galt etwa die Eichel, die auch zum Kartenbild geworden^ als
Zähleinheit, oder hat man dahinter urfprünglich ein ganz anderes Wort zu fucLen?
Sitzungsberichte.
Sitzung vom 6. April 1883. Als ordentliches Mitglied wird aufgenommen KameraN
Verwalter Lanfchmann in Ulm. An Gefchenken werden vorgelegt: vom K Staatsarchiv Band 4
des Wirt. Urkundenbuchs , vom K. Statiftifch - topographifchen Bureau die B4.'ft'Iirdbung des
Oberamts Künzelsau, von Oberbibliothekar Dr. Kerler in Würzburg MittheilungeQ über italienfrclie
Archive. Konfervator Bach zeigt die nun in einem dafür angefcha£ften Kärtchen neu geordnete
Münzfammlung des Vereins. Der Bibliothekar berichtet über literarifche Einlänre.
Sitzung vom 5. Mai 1883. Die Mitglieder des am 6. Mai hier Ulkenden RcdaktioDB-
ausfchulTes beehrten den Verein durch ihre Anwefenheit. An Stelle des von hier wegziehenden
Malers Bach wird Münfterbaumeifter Profeffor Beyer zum Konfervator gewählt. Pfarrer Boffert
von Bächlingen leitet die Befprechung feiner Flugfchrift „Drei pia desideria" ein, nnd es werden
nach eingehender Erörterung feine Thefen gutgeheißen.
Sitzung vom 1. Juni 1883. Als Gefchenk wird vorgelegt von Mufeuraadicner Staib
ein auf Teck gelundener alter SchlüITel. Kaufmann Kornbeck ift von der Stelle des KaJUers
zurückgetreten, an feiner Stelle hat mit Genehmigung der Verfammlung der bisherige S<?brift-
führer Dr. Leube das Kaffieramt übernommen, und zum Schriftführer wurde nun Profeffor Knapp
gewählt. Profeffor Beyer gibt unter Vorzeigung von Plänen ausführliche Mittbeälungen Über den
Fortbau des Münfterthurms.
142
Hiftorifcher Verein für das Württembergifche Frauken.
Birchof Heinrich yon Bamberg und Teine Verwandtrchaft
mit Konrad von Schmidelfeld.
Von G. Boffort.
In Potthafts Bifchofsverzeichnis i(t Bifchof Heinrich von Bamberg (reg. 1242/57)
als ein Herr von Schmidelfeld aufgeführt. Diefe Angabe beruht offenbar auf üffermann
ep. Bamberg S. 151 und ift ficher auf die S. 71 mitgetheilte Urkunde zurückzuführen,
welche üffermann mit falfcher Datirung zitirt. Die Blutsverwandtfchaft Bifchof Heinrichs
mit Konrad von Schmidelfeld fteht nun unbedingt feft. Aber der Zufammenhang
beider Familien, der Bifchof Heinrichs und Konrads von Schmidelfeld, ift dunkel. Ueber
Heinrich handelt Böhmer Regeften 1198—1254 S. VI. Er war Propft in Aachen
und erfcheint 1242 als protonotarius imperialis aule zu Capua. 1240 fchenkt er Güter
zu Schlierftadt (nicht Schlierbach) auf dem Odenwald an das Klofter Seligenthal.
Sehr auffallend ift der Beiname, den er in den Kroniken führt. Hermann von Altaich
berichtet: Heinricus de Camtania notarius imperatoris eligitur in episcopum Baben-
bergenfem. Albertus Bohemus nennt ihn: H. de Cathan. Böhmer denkt an die
Möglichkeit, daß er der 1232 zum Bifcbof von Catania erwählte Heinrich wäre.
Reg. 734. Näher läge es in der fränkifchen Heimat einen Ort zu fuchen, nach dem
er fich genannt haben könnte. An die Ketterburg bei Mergentheim, fowie an einen
Zufammenhang mit dem Hermann I. und II. de Catena, der als kaiferlicher Minifteriale
erfcheint, 1191 zu Sieua zwifchen Rupert v. Dürne, Arnold v. Homberg und Walter
V. Rinderbach, Stumpf, Reichskanzler 3, S. 703, 1195 Juli 3. Perugia als Senefchall
Herzog Philipps von Tuscien, Ficker, Forfchungen 4, S. 231, 1196 Jan. Gonzaga,
Ficker 4, 232, 1 196 Mai Arrezzo ebenfo Böhmer Reg. Phil., 1220 Dez. 28., Ficker 4, 325.
1221 Jan. 4., Pifa, Dapifer 1. c. 4, 326, wage ich nicht zudenken. Cfr. Guilielmus de
Cathena 1197 Dez. 4., Ficker 4, 249 oder follte Wilhelm de Cathena noch identifch
fein mit dem angefehenen Vogt Wilhelm von Wimpfen, dem Amtsvorfahren Conrad
Mönchs, Vogts in Wimpfen (f. unten) W. U. 3, 289—422 f. Regifter W. F. 9, 307, und
nun auch W. U. 4, 73, 74, 229, 489, was verfchiedene Umft^nde nahezu unmöglich
erfcheinen laffen ? Doch wird es nicht unwahrfcheinlich erfcheinen können, daß Philipp^
durch feine Würzburger Vergangenheit veranlaßt, gerade einen Franken in feine nächfte
Umgebung gezogen hätte. Hermann war auch Graf v. Arrezzo, cfr. Ficker Forfch-
ungen 2, §.313.
Eher noch fcheint es mii* möglich, den Namen Camtania mit Candebona zu-
fammenzuftellen. Bei Afchbach, Grafen v. Wertheim 2, 2:') erfcheint 1212 ein Heinrich
de Candebona neben Konrad v. Uffinkeira und andern Herren aus der Gegend der
untern Tauber. Allein erftlich find die Namen in den altern Urkunden bei Afchbach
höchft unzuverläfllg gedruckt, zweitens will es mir nicht gelingen, einen ähnlichen
Namen (Kentebach?) auf der Karte aufzufinden. Muß alfo der Beiname Camtania,
Cathan noch als offene Frage betrachtet werden, fo find wir dagegen in der glück-
lichen Lage, die Heimat Bifcbof Heinrichs ganz ficher nachweifen zu können, fobald
wir die von Böhmer ungenau zitirte Urkunde bei Gudenus cod. diplom. 3, 673 nach-
y
Bofferfc, Bifchof Heinrich von Bamberg. 143
fchlagen. 1240 fchenkt Heinrich v. Bilversheim, Propft zu Aachen, zum Andenken
feiner Mutter Berthrad dem Klofter Seligenthal alle feine Güter zu ScliÜerftadt. Die
Urkunde fiegelt fein Bruder Konrad Mönch von Bilversheim. Das Siegel trägt die
Umfchrift S. Cunradi Monachi advocati Winpine. Bilversheim ift Pülfiiu^^en Amt
Tauberbifchofsheim.
Konrad, dem Vogt von Wimpfen, begegnen wir öfters iü den Urkunden.
1240 W. U. 3, 452. 1241 zeugt Konrad monachus de Bilversheim advocatas Wiin-
pinenfis und fein Schwiegerfohn Eberhard, wahrfcheinlich der Bruder Arnolds von
UiTenkeim und Stammvater der Herren von Rofenberg, nicht der Jtünclie von Kofen-
berg. Zeitfchr. für den Oberrhein 4, 421 cf. 423. W. F. 9, 179 liii- Wasniod railes
de Bilverckeim. 1241 fiegelt er die Urkunde Belreins von Efelsber^ W. U- 4, 28 ff,
1243 finden wir ihn mit feinem Bruder Bifchof Heinrich in Nürnberg, Reg. boic, ä, 339.
1245 als Vogt von Wimpfen, Zeitfchr. f. d. Oberrh. 11, 56 und 1245 Konrad. genannt
Cholbnet de Bilverkam, Bruder eines Reinhard, Wib. 2, 52, was wahrftlieiniieh auf un-
richtiger Lefung beruht und zu lefen ift Colbner, cfr. Zeitfchr. f. d. Oberrh* 4, 421, wie
auch W. U. 4, 97 liest, cfr. W. U. 4, 50.
Weiteres Material über die Herren von Pülfringen ift bis jetzt nicht zu ge-
winnen. Wahrfcheinlich dürfte die Urkunde, Zeitfchr. f. d. Oberrh. in, ^iO, üher den
Verkauf von 2 Hüben in Pülfringen an das Kl. Bronnbach 1242 ein i;^ es Weitere er-
geben. Es war mir jedoch nicht möglich, eine Abfchrift derfelben zn erlüngen. Knum
hieher gehört Heinrich Steheier, Lehensmann Konrads von Bocksberg, der einen nninfus
zu Pülfringen an das Klofter Bronnbach verkaufte. S. a. Zeitfchr. f, d. Oberrh 9, 319.
An die Stelle der Herren von Bilversheim treten wenige Jalue Ipäter die
Mönche von Rofenberg. Offenbar hat Konrad feinen Sitz wenige Kilometer niitlj Süd-
weften, nach Rofenberg bad. Amt Ofterburken verlegt. 1251 erfcheint im Teftüment
Konrads von Düren Monachus de Rofenberg W^. F. 1847, 22. 1253 Kunnid Monachus
de Rofenberg Wib. 2, 60 1255 Dez. 23. vermachte er dem Kl. (.ierladisbeini ü M*
Weinberg in monte apud Kifelinc, Zeitfchr. f. d. Oberrh. 24, 302 nnd bei tatigte die
Schenkung 1269 Dez. 19., 1. c. S. 297. Im Jahr 1270 ift er todt. Denn in dielem
Jahr 1. Mai ftiftete feine Witwe Elifabeth einen Hof zu Seckach an da*^ KK Sehgen-
thal. Gud. 3, 686. Ludwig Mönch von Rofenberg, der 1302 mit feiner Gritrin Agnes,
feinen Söhnen Konrad und Ludwig einen Hof in Seckach fchenkt, ift wahrfcheinlich
der Sohn Konrads und der Elifabeth. Gud. 3, 731. Auf die weitere Gelchichte diefes
Gefchlechts ift hier nicht näher einzugehen. Man vergleiche Dambachei-s Arbeit,
Zeitfchr f. d. Oberrh. 9, 123, wo aber die älteren Data fehlen.
Zur felben Familie gehörten ohne Zweifel auch die StruzzeliTie. 124H hatte
Konrad Struzzelin die Vogtei zu Schlierftadt, Lehen der von Düren, an leinen Schwager
Konrad von Wagenhofen verkauft und diefer an das Kl. Seligenthal. im Teftament
Konrads von Düren 1251 erfcheint Struzzelin von Wilvenberg W. F. IH47, 22, ebenfo
in der Urkunde desfelben, als er aus Amorbach eine Stadt machtcN Zeitfchr. f. d*
Oberrh. 16, 26. 1289. 1292 findet fich noch ein Struzzelin in Steün^feld d. h. Kodier-
fteinsfeld. OAB. Neckarfulm S. 483.
An der Identität Konrad Mönchs v. Bilversheim und Konrad Mönclii^ von Rofen-
berg, alfo an der Herkunft Bifchof Heinrichs von Bamberg aus der Gei^'end v(in lauber
und Bauland wird nicht mehr zu zweifeln fein, wenn man die Befitzun^en der Familie,
die wir oben von der Gegend von Gerlachsheim bis Seckach und Sclilierbach fanden,
zufammenhält. Aber damit haben wü* für unfere Hauptfrage noch ni« ht viel gewonnen:
Wie ift Konrad von Schmidelfeld mit B. Heinrich verwandt? Vielkieht gelingt es,
durch diefe Frage wenigftens einiges neue Licht für die Frage nach dem Uifpruug
144 Boffert
der Beichsminifterialen Yon Schmidelfeld zu gewinnen. Allerdings kann ich hier nur
einen Verfuch geben, denn das Material an Urkunden ift befchränkt. Sicher wird
Band IV und V des 'Urkundenbuchs und die OA.B. Ellwangen vollkommene Klarheit
fchafifen. Doch habe ich den Muth, diefen Verfuch als eine Anregung für Andere aus
den Händen zu geben , da ich nach Abfchluü meiner Forfchungen fah, da£ H. Bauer
wenigftens in einem Punkt, in der Annahme der Identität der Herren von Kranches-
berg, Kransberg OA. Gaildorf, und der Reichsminifterialien von Schmidelfeld, mit mit
übereinftimmt, cf. W. F. 1853, 114. 6, 91. Ich bin auf diefe Identität nicht durch
den Schluß von der unmittelbaren Nähe Kransbergs und der Gleichheit des Namens
Konrad gekommen, wie Bauer, fondern auf einem Umweg. Ich gehe aus von der
auffallenden Thatfache, daü von 1212 an Herren von Wagenhofen mitten unter fränkifchen
Herren, ganz befonders in Beziehung zum Gebiet der Herren von Düren auftreten.
Zuerft erfcheinen 1212 Wolfram und Konrad v. Wagenhofen in der Urkunde Engel-
hards von Weinsberg über ein Bocksbergifches Lehen in Schönthaler Urkunden, W. U.
3, 170. 267, ebenfo 1234 Konrad v. Wagenhofen, W. U. 3, 339. 1248 verkauft
Konrad v. Wagenhofen, der fororius (Schweftermann) des Konrad Struzzelin, die Vogtei
zu Schlierftadt an Kl. Seligenthal. 1251 ift er wie Konrad Mönch von Rofenberg
und Struzzelin von Wilvenberg Zeuge beim Teftament Konrads von Düren. W. F.
1847, 22. 1253 in der Urkunde Boppos von Dilsberg-Düren wieder mit K. Mönch
von Rofenberg. Wib. 2, 60. Die Heimat diefer Herren kann Wanshoven, heutzutage
ein Theil von Boxberg, nicht fein, ebenfowenig Wagenhofen OA. Neresheim, wie das
W. U. will 2, 387, fondern wie Band 3, 170 richtig geftellt ift, Wagenhofen bei
Wefthaufen OA. Ellwangen. Die unmittelbare Nähe von Wefthaufen und Wagenhofen
legt die Annahme nahe, daß beide Gefchlechter, die von Wefthaufen und Wagenhofen,
identifch find. Die älteften Herren von Wefthaufen nennt das Ellwanger Nekrologium
W. V. H. 1, 208, 210: Heinrich genannt von Baiershofen und Diemar. Dem 12. Jahr-
hundert gehört Bertold an, der dem Klofter Berchtesgaden, wo er Mönch wurde,
Appertshofen fchenkte. Steichele, Bisthum Augsburg 3, 1136, 1147 lernen wh: einen
Wolfram, 1150 zwei Sifried, wohl Vater und Sohn, und einen Siboto v. Wefthaufen
kennen. W, U. 2, 41. 3, 472. Die Reihe der Herren von Schmidelfeld beginnt
1172 mit Sigfried, der mit Sifried dem jüngeren v. Wagenhofen identifch fein dürfte.
Ebenfo dürften Wolfram und Konrad von Wagenhofen 1212 mit Wolfram von Weft-
haufen zufammenhängen, beide aber identifch fein mit Wolfram und Konrad v. Kranches-
perch 1215, cf. W. F. 6, 91, die ohne Zweifel zu den Schmidelfedern gehören. Einen
Gottfried von Schmidelfeld bei Friedrich H. konnte ich nirgends finden. P. Stalin,
Gefch. Württb. I S. 443, cf. W. F. 6, 92 Nota. Dagegen erfcheint 1231 Walter von
Schmidelfeld 1231 bei Bifchof Hermann von Würzburg. Mon. boic. 37, 241.
Sind die Herren von Schmidelfeld ficher ftaufifche Hofbeamte (dapifernofter 1242)
W. F. 6, 93, fo auch die Herren von Wefthaufen vgl. die Urkunde von 1151 bei
Stumpf, Reichskanzler 3, S. 143. (Stumpf verfetzt fie nach Wefthaufen bei Hildburg-
haufen.) Der Zufammenhang der Herren von Wagenhofen und Kranchesberg mit den
Schmidelfeldem würde nun die verwand tfchaftliche Verbindung Konrads von Schmidel-
feld mit Bifchof Heinrich von Bamberg annähernd erklären. Vielleicht gelingt es
aber, fle noch ficherer aufzuhellen. Konrad von Schmidelfeld, welcher den gewefenen
Propft von Aachen, nunmehrigen Bifchof von Bamberg, feinen confanguineus nennt, ift
ohne Zweifel der Sohn Konrads von Schmidelfeld, der ein Schwager Botos von Rabens-
burg und Konrads von Richenberg war, wie fich aus der Urkunde K,. Friedrichs
vom Februar 1224 ergibt cfr. W. F. 6, 92. Boto hatte aber nicht nur 2 Schweftern,
deren Gatten feine Burg beanfpruchten, fondem auch einen Bruder Heinrich cfr. M. b:
-^j ^#i — ^ ^w.
^^f^m^mmmmmm
Bifchof Heinrich von Bamberg, 145
37, 185 Urk. v. 1211, nach dein etwa ein Neffe genannt Tein könnte. Es dürfte die
Annahme nicht unwahrfcheinlich fein, daß die Mutter Heinrichs v. Bilvecsheim, Berth-
rad, auch eine Frau aus dem Haus der von Rabensburg (bei Veits-Höcliheira) gewefen.
Konrad von Schmidelfeld und B, Heinrich wären alfo wh'klich confanguinei im vollften
Sinn des coufin, Schweflierlbline. Koiirad von Richenberg für den Vater Konrada
und Heinrichs von Bilversheim zu halten, wage ich nicht, obgleich Reichenberg nur
wenige Stunden von Pülfringen gelegen ift, da der Beiname de Camtania eher auf
einen de Candebona als Vater weifen dürfte^
N- T. Hab^nsburK*
Heinrich. Boto. Bcrthrad N. h. N. b.
h. Hein, v* Candebona C* v. SehraidelfeJd. Konr. v. Richenberg^
' B. Heinricli, Konrad
V. Bilversheim,
Zu Pülfringen faß aber noch ein anderes Gefchlecht- 1241 erfcheint ein
Wasmod miles de Bilverninckeim* Z. f. d. Oberrh. 4, 42L Waamod ift Hausname bei
den Herren v. Speckfeld. Da nun Schmidelfeld-Sulzbach, als es an Limpurg gekommen,
immer mit dem Speckfelder Erbe Hand in Hand gieng, fo dürfte das auf einen älteren
Zufanmienhang hinweifen. War doch auch Sulzbach-Schmidelfeld in den Händen der
Linie Hohenlohe-Uffenheim-Speckfeld vereinigt. Obgleich es bis jetzt nicht möglich
ilt, die Entftehung diefer Vereinigung zu erklären, fo dürfte doch bei Wasmod von
Bilvernkeim die Unterfuchung einfetzen*
Hier mag noch eine kurze Zufammenftellung des die Herrn von Speck feld
betreffenden Materials folgen. Von denfelben hat H, Bauer in feiner uraiichtigen
Weife im 22. Jahresbericht für Mittelfranken 1853 S. 95 ff. gehandelt, aber das ihm
für die ältere Zeit zu Gebot ftehende Material läßt fich aus den neueren Quellen-
werken wefentlich ergänzen. Der Stammvater des Gefchlechts ift wohl Konrad v. Niufaze
1132 Muck, Gefchichte des Klofters Heilsbronn, feine Söhne Wasmut und Adelbero
(Albero) v. Niufaze 1169, Mon. boic. 37, 93. Wasmut (Wasmund) hatte wahrfcheinlich
feinen Namen von dem mütterlichen Großvater Wasmund v, Uffenheim 1161 f. Bauer,
1. c. 101. Oder foUte Wasmut v. Niufaze und Uffenheim eine Perfon fein? Nach llGiJ
muß Speckfeld in den Befitz diefer Brüder gekommen fein, denn fpater nennen fie
fich nach diefem Sitz. 1153 hatte das Klofter Tuckelhaufen das ganze Dorf Speckfeld
von einem Freien Gernod erworben, Reg. boic. 1, 211. 1189 erfcheinen die Brüder
Wasmut und Adelbero als Herren v- Speekfeld Mon. boic. 37, 135, Von 120G er-
fcheint ein zweiter Wasmut von Speckfeld. 120G verzichtet er auf Brahbach (Breit*
bach bair. Amt Gerolzhofen), womit er von Herzog Berthold v. Meran belehnt war.
Reg. boic. 2, 23. 1213 Id. Jul. erfcheint er als Zeuge Heinrichs von Bocksberg,
Mon. boic. 37, 191 und 1215 mit feinem Sohne Konrad, W, F. 6, 173, 1217 wollte
er ins heiUge Land ziehen und fchenkte 17, Kah Febr. dem Deutfehorden für fich
und feine Gattin Gertrud und feinen Sohn Konrad einen Hof in Nenzenheim und alle
feine Güter in Uffenheim mit Ausnahme von 2 Höfen und einer Wiefe, Bauer 1. c. 96-
1222 22 Juli ift er wieder in der Heimat. Er zeugt mit feinem Sohne Konrad beim
Vertrag Gottfrieds und Konrads v. Hohenlohe mit dem Deutfehorden, W. U. 3, 137.
1226 vor dem 27. Februar allein in dem Vertrag Kourads von Trimberg mit Würz-
burg, Mon. boic. 37, 219 am 5, April für Klofter Heilsbronn, Reg, boic. 2^ 157,
1226. 7. September treffen wir bei K, Heinrich in Würzburg Wasmut und feinen
Sohn Konrad als Zeugen für Klofter Schönthal, W, U, 3, 199, 1227 Wasmut allein
in einer Urkunde Bifchof Hermanns für das Klofter Borach, Reg. boic. 2, 169.
Wflrttemb. Vierteljahrshefte 1883. ^^
146 Boffort
1229 fchuldet Erzbifchof Siegfried von Mainz Wasmut 300 oii. Albert von Allfeld und
dem Schenken Konrad y. Klingenberg 100 c/^ Böhmer, Acta felecta 830. Diefe Schuld
ftammt ficher aus einer gemeinfamen Quelle und deutet auf Befitz Wasmuds in der
Gegend zwifchen Allfeld und Klingenberg, alfo der Gegend zwifchen Jagft, Tauber
und Main. Wir verliehen, warum 1241 ein Wasmud von Pülfringen auftritt. Er ift
ohne Zweifel Konrads Sohn. Wie die Speckfelder zu Befitz auf dem Odenwald ge-
kommen fein mögen, verräth vielleicht der Name Adelberos v. Niufaze 1169, der ein
Urenkel Adelberos von Schlierftadt 1103 fein dürfte. Cod. hirf. fol. 340. Auf den
Zufammenhang einer anderen Familie mit diefera Schlierftadt führen auch die Urkunden,
W. U. 3, 300, 305. 4, 409. 1231 und 1232, wo Albero von Roffewag und feine Brüder
als Herren von Schlierftadt, Albero auch fchlechtweg als Herr von Schlierftadt, er-
fcheinen, eine Bezeichnung welche nur eine neue Bellätigung für die alte Verbindung
der Herren im Enzgebiet (Glattbach-Roßwag) mit dem Odenwald (Hirfchlanden) zu
geben fcheint, f. Württ. Vierteljahrsh. 1882 S. 301. 1231 ift Wasmut todt, fein
Sohn Konrad und deffen Gattin Kunigunde verkaufen würzburgifche und hennebergifche
Lehen an die Kirche in Heidenfeld und geben dafür andere Lehen auf. Reg. boic.
2, 205, 1242 und 45 tritt Konrad mit 2 Söhnen Wasmut und Gottfried auf,
Wib. 3, 87. Hanf. 2, 305. Muck, Klofter Heilsbronn 2, 488. 1258 30, Juni er-
fcheint Konrad v. Speckfeld zum letzten mal , Reg, boic. 3, 105. Seine Söhne Was-
mut und Gottfried finden Hch 1258 am 13. Jan. Reg. boic. 3, 105, ein dritter ift
wahrfcheinlich ükich, Kanonikus in Würzburg 1263 und 1271, Mon. boic. 37, 406,
442. Wasmut konamt noch einmal 1263 vor, Gud. cod. dipl. 5, 708. Gottfried 1280.
Hanf. 1, 336 und mit feinem gleichnamigen Sohn 1289, Wib. 3, 73. Hanf. 2, 279.
Auf die letzten Herren von Speckfeld, Kraft, Kanom'kus in Würzburg 1339, 1340, Reg.
boic. 7, 257, 275. Götz, Krafts Neffen und feine Gattin Margareta. 1339, 1340,
1354 f. Bauer 1. c, Heinrich und Peter, Kanonikus in Würzburg M. b. 44, 513, 514
weiter einzugehen ift keine VeranlalTung, da für uns hauptfächlich die Herren von Speck-
feld im 12. und 13. Jahrhundert in Betracht kommen.
Für weitere Unterfuchungen dürfte vielleicht das Siegel Konrads von
Schmidelfeld das fich voUftändig an der Urkunde von 1240, Mon. boic. 37, 290 er-
halten hat und offenbar mit dem Siegel an der oben S. 71 f. abgedruckten Urkunde
identifch ift, von dem fich nur ein Reft erhalten hat, in Betracht kommen.
Es fei darauf hingewiefen, daß das Siegel der Herren von Wefthaufen im
14. Jahrhundert eine Lilie mitten im Schild zeigt., wie mir ArchivalTeflbr v. Alberti
gütigft mitgetheilt hat. Im W. U. 4, 29 ift das Siegel Konrads von Pülfringen-Rofen-
berg, Vogts von Wimpfen, befchrieben. Eine genauere Vergleichung des Siegels mit
dem oben S. 72 mitgetheilten Konrads von Schmidelfeld möchte vielleicht eine ur-
fprüngliche Aehnlichkeit des Siegelbildes nur in anderer Anordnung vermuthen lalTen.
Die Beiherhalde bei Horfteln 1570—93.
Nordweftlich vom Schloß Morftein, einem der älteften Sitze der Herren von
Crailsheim, zieht fich ein kleines, ftilles, enges Thälchen von dem Weiler Kleinforft
an der Jagft gegen Dünsbach und Oberfteinach hin. Steil erheben fich die Berg-
halden zu beiden Seiten, mit prächtigen alten Buchen beftanden. Auf dem weftlichen
Berghang, gerade dem Schloß Morftein gegenüber, niftet feit alten Zeiten eine Kolonie von
Fifchreihem (Ardea cinerea). Der fchöngezeichnete Vogel, der eine Höhe von 0,86 m
erreicht, ift auf dem Rücken afchgrau, einzelne filberweiße Federn fallen von der Mitte
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Die Reiherhalde bei Morftein 1570—93. 147
des Rückens über die Flügel herunter, während vom Hinlerkopf ein fchwarzer Feder-
fchopf den langen Hals herabwallt. Die Kolonie fteht, wie es fcheint, in Württemberg
nahezu einzigartig da. Zwar redet die Befchreibung des Königreichs Württemberg
1. Aufl. S. 288 auch von Reiherkolonien bei Nürtingen, nach der OA.B. Nürtingen
aber S. 37 erfcheinen fie dort zwar alljährlich, aber nur vorübergehend. Eine Kolonie,
die wahrfcheinlich von Morftein ftanimt, ill unterhalb Bölgenthal OA. Crailsheim. Die
neue Bearbeitung des „Königreichs Württemberg" nennt auch Erfingen an der Donau
und den untern Neckar als Standort des Vogels. Meines Wiffens ift der Reiherhorft
am Neckar auf badifchem Gebiet bei Dauchftein.
Von dem Horft bei Morftein ziehen die Reiher Kocher und Jagft auf- und
abwärts, oft 10 Stunden weit von ihrem Neft und find überall in den Thälem als
gefährliche Fifchdiebe bekannt, aber doch wegen ihrer Eigenartigkeit gefchont. Da-
gegen findet fich in der ganzen Gegend kein Storch, dem gegenüber der Reiher fieg-
reich fein Gebiet behauptet. Eine Befchreibung der Reiherhalde zu Morft;ein hat
Fr. Weber in den Württemb. Jahrbüchern 1833, 2, S. 318 gegeben.
Zur Gefchichte diefer alten Kolonie bietet das Lagerbuch der Herren von
Crailsheim auf Homberg einen manchfach intereflauten Beitrag in einer Reibe von
Korrefpondenzen der Herren von Crailsheim mit dem Markgrafen Georg Friedrich von
Brandenburg- Ansbach (1543 — 1603), einem gewaltigen Jäger, der in den Forften des
Amtes Crailsheim große Hirfchjagden und Schweinehatzen abzuhalten pflegte, fowie
mit dem Grafen Wolfgang von Hohenlohe (f 1610) aus den Jahren 1570 — 93. Wir
geben im Folgenden den kurzen Inhalt diefes Briefwechfels wieder und bemerken nur
voraus, daß Schloß Morftein mit aller Zugehör, auch mit der Reiberhalde, Lehen war,
das die Herren von Crailsheim von Hohenlohe empfiengen, während die Grafen von
Hohenlohe Morftein und Thierberg den Kurfürften von Trier zu Lehen aufgetragen
hatten. (Seit wann? Der erfte vorhandene Trierifche Lehensbrief ift von Erzbifchof
Jakob aus dem Jahr 1442, der erfte über ITiierberg von Erzbifchof Balduin v. 1336).
Am 11. Mai 1570 fchreibt Markgraf Georg Friedrich an Albrecht und Sebaftian von
Crailsheim um etliche Reiger, da während feiner Reife nach „Böheini'' die letztes
Jahr überfandten Reiger durch zugeftandenen Unrath mehrentheils umgekommen und
verdorben feien. Er habe aber an diefem Weidwerk eine befondere Freude, und
jetzt fei die Zeit, da man die Reiger „abzufteigen" pflege. Am 15, Mai antwortet
Sebaftian v. Crailsheim, Amtmann zu Jagftberg, das Reigergeftände fei durch Ver-
fchickung und Verfchenkung ftark gefchwächt. Das Geftände gehöre ihm nicht allein,
fondern auch feinem Bruder Hans. Uebrigens wolle er für feine Perfon, fo viel ohne
Zerftörung des Geftänds möglich fei, etliche zufchicken.
Im nächften Jahr fchrieb Markgraf Georg Friedrich wiederum an Sebaftian
und Albrecht, aber fein Schreiben fchlug einen andern Ton an. Er meldet am 6. Mai
von Stuttgart aus, er wolle ein eigenes Geftände oder Reigerhaus bei feinem Hof lager
zu Onolzbach anlegen. Es fei fein gnädiges Gefinnen und Begehren, daß ße
dem Briefzeiger, Falkner Albrecht Northaufer, etliche 5 oder 6 junge Reiger, fo noch
allerdings blos, doch fo, daß man fie fortbringen könne, zu einem Reigergeftänd
unterthänigft und gutwillig zukommen laflbn, fie werden fich gutwillig und willfährig
beweifen, damit des Markgrafen Reigerhaus in ein gutes Wefen komme.
Am 12. Mai 1571 antworten Sebaftian und Hans von Crailsheim dem Mark-
grafen, es fei wegen des guten und fteten Wetters eine gute Brut, wie viele Jahre
nicht, aber die Jungen feien faft zumal und fchnell flügge geworden. Daher fei zu
beforgen, fie werden keine folche Junge mehr bekommen können. Sie wollen diefelben
fpäter erfteigen laflen und felbft überfchicken. Sollte man folche Bluttreiger für das
148 Boffert
heurige Jahr nicht mehr bekommen, fo woUen fie das nächfte Jahr flügge fchicken.
Denn fie haben fchon zuvor dem Grafen Albrecht von Hohenlohe etliche flügge Beiger
verfprochen, welche Graf Philipp von Hanau zukommen (ollen. Diefe wollen fie in
den nächften Tagen auslleigen laflen und nach Neuenftein fchicken.
Im Juli jagte der Markgraf bei Gerabronn. Am 24. Juli hatte der Mark-
graf einen Hirfch gefangen und fchickte ihn den Herren von Crailsheim zu. Er hätte
fie felber zur Jagd an der Jagfl; eingeladen, aber in der Eile fei es unterblieben. Er
fchicke ihnen hiemit ein Wildbret, weil fie je und allwegen guten Willen haben fpüren
lallen und dem Markgrafen Öftermals mit etlichen Reigern willfahrt.
1572 30. April Onolzbach. Markgraf Georg Friedrich drückt feine Dankbar-
keit gegen Hans und Sebaftian von Crailsheim aus, weil fie feinem gnädigen Gefinnen
etliche Jahre her mit jungen Beigem unterthänig willfahrt haben. Weil nun die
Zeit fei, die jungen Reiger von den Geftänden zu nehmen und abzufteigen, fo gelange
fein Gefinnen an fie, diefelben wollen ihm zu „dem Luft,", den er dm-chs Jahr damit
habe, mit etlichen, foviel die Gelegenheit gebe, wenn diefelben flügge und reif werden,
wiederum beholfen fein.
Die beiden Brüder antworten unterm 7. Mai, fie feien „erbietig" und ent-
fchloffen, wenn die Zeit beffer herbeikomme, etliche junge Reiger in Unterthänigkeit
zu überfchicken.
Der 6. Juli 1573 brachte aufs neue ein gnädiges Gefinnen des Markgrafen,
die genannten Brüder von Crailsheim wollen ihm für feine Falknerei zu einigen jungen
Vögeto, die ihm allererft zugekommen, etliche junge Reiger wie die letzten Jahre her
zufchicken.
Am 26. April 1575 ftellt der Markgraf von Stuttgart aus wieder das gnädige
Gefinnen und Begehren an die Herren von Crailsheim, feinem Falkenmeifter zu dem
vorhabenden Weidwerk einige Reiger (fc. keine jungen, ungeübten, fondem ältere)
zu fchicken.
Am 3. Mai 1Ö76 war der Markgraf zu Neuß;adt an der Aifch und hatte Luft
mit Reigern zu „beiüen**, hatte aber augenblicklich Mangel an jungen Reigern. Die
Herren von Crailsheim mögen, da folche jetziger Zeit bei Morftein zu bekommen
(eien, dem Zeiger des Briefes etliche mitgeben. Der Ueberbringer muüte aber leer
abziehen. Erfb am 24. Mai dankt der Markgraf Sebaftian v. Crailsheim für die jüngft
nach Onolzbach überfandten Vögel, womit er ihm ein „fonder angenehm Gefallen" er-
wiefen. Im folgenden Jahre befchloß der Markgraf, feine Reiherhäufer verändern und von
Onolzbach anders wohin verlegen zu laflen und hätte zu diefem Zweck gerne 20 bis
24 junge Reiher auf einmal gehabt. Er fchreibt darum am 11. Mai an Sebaftian
und Hans von Crailsheim, legt ihnen noch befonders ans Herz, dafür zu forgen, daü
unterwegs keiner verloren oder umgebracht werde. Am 13. Mai antwortet Sebaftian,
die Reiher feien längft flügge und mehrftentheils fchon ausgeflogen, aber er wolle
nach Möglichkeit dienen. Nun bricht die Korrefpondenz in unferer Quelle mit einem
male für 9 Jahre ab. Der Markgraf war 1678 nach Preußen gezogen, um die Ver-
waltung des Herzogthums Preußen zu übernehmen, und kehrte erft nach 7 Jahren
wieder zurück und war nun an autokratifchere Formen gewöhnt. Die Reiher waren
eine begehrte Waare geworden, die verfchiedenften hohen Herren fuchten folche aus
Morftein zu bekommen, in der Nachbarfchaft fieng man fie ab. Was bisher die Herren
von Crailsheim geleiftet, um den Markgrafen und Andere zu ehren, es wurde faft als
Recht und Gerechtigkeit, auf die man einen Anfpruch habe, betrachtet. Ja als die
Herren von Crailsheim nun dagegen fich wehrten, ließ fich der Markgraf von feiner
Leidenfchaft für die Reiherjagd zu einer offenbaren Rechtsverletzung und Gewaltthat
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Die Reiherhalde bei Morftein 1570—93. 149
hinreiflen. Die Herren von Crailsheim, Ende der 80er Jahre in fchwierige Verhält-
nilTe gekommen, fahen fich durch widrige ümftände genöthigt, — die Herrfchaft
Braunsbach war ihnen fequeftrirt, die Bürgerfchaft dort hatte fich gegen die Grund-
herren aufgelehnt — Macht vor Recht über fich ergehen zu laffen und fich mit Be-
rufung auf ein kaiferliches Mandat zu befriedigen, das der Markgraf als ein blofes
Blatt Papier betrachtete. Dies der Inhalt der folgenden Eorrefpondenz.
Am 17. Juni 1586 fchreiben die Kammerräthe zu Onolzbach an die beiden
Brüder Hans und Sebaftian, Markgraf Georg Friedrich habe von der PlalTenburg aus
(bei Kulmbach) befohlen, feinen Falk^ier nebft dem Wildmeifter von Gerabronn nach
Morftein zu fchicken. Die Brüder mögen dem Markgrafen zu unterthänigften Ehren
den beiden Beamten geftatten, die Reiger abzufteigen. Darauf konnten die Herren
von Crailsheim gutwillig nicht eingehen. Nimmermehr konnten fie fremden Beamten
den Zutritt in den Reiherftand und Abnahme einer beliebigen Anzahl von Vögeln ge-
ftatten. Sie hätten damit ihr freies Verfügungsrecht aus den Händen gegeben.
Am 20. Juni antworten beide Herren dem Markgrafen, nicht den Kammer-
räthen, die Vögel feien fchon flügge, fie fliegen aus, es fei unmöglich, fie aus dem
Nefte zu nehmen. Sodann fei der Reiherftand feit etlichen Jahren ftark gefchädigt.
Die benachbarten Herrfchaften, fonderlich Hohenlohe-Langenburg und die Herren von
Vellberg, haben an Seen und GewälTern Hütten angelegt, um die Reiher beim Fifch-
fang abzufangen und wegzufchießen, fogar in der Brütezeit. Wenn aber die Alten
ausbleiben, fo gehe allemal ein ganzes Neft zu Grunde. Auch fchaden Buchmarder,
Eulen, Raben und andere Raubvögel den Eiern und den Jungen. So fei der Reiher-
ftand dermaßen gefchwächt, daß fie Niemand geftatten können, weder für fie noch
für Benachbarte, die Reiher abzufteigen. Denn es fei zu befürchten, daß die Reiher
„aufftehen" und plötzlich das Geftänd ganz verlaflen oder die viele hundert Jahre alte
Kolonie allmählich in Abgang komme, und fo der Markgraf wie der Herzog von
Württemberg der Luft, fo fie bisher mit „Beißern" gehabt, verhindert und gefchmälert
werden. Doch haben fie dem Markgrafen, der jetzund aus Preußen in fein Fürften-
thum zurückgekehrt fei, zu fonderbaren unterthänigften Ehren und Gefallen einen
Verfuch machen nnd noch abfteipen laflen, was man an jungen Vögeln noch habe er-
halten können, und fchicken hiemit zwölf.
Die Anlegung von Vogelhütten durch Graf Wolfgang von Hohenlohe fcheint
die Herren von Crailsheim verftimmt zu haben. Sie unterließen einige Jahre, nach
alter Gewohnheit ihm Reiher zu fchicken, was die durch religiöfe Differenzen ein-
getretene Spannung noch vermehrte. Die Herren von Crailsheim waren nemlich
Freunde und Befchützer der Flacianer, der eifrigften Bekämpfer der Konkordienformel,
während Graf Wolfgang mit Jak. Andrea, dem Urheber jener Formel, aufs innigfte
befreundet war. Nun glaubte Graf Wolfgang, von dem die Herren von Crailsheim
Morftein mit der Reiherhalde als Lehen empfangen hatten, einen Rechtsanfpruch er-
heben zu können. Er fchrieb am 9. Juni 1587 an die beiden Brüder Sebaftian und
Hans, in dem Lehenbuch des uralten Grafen Albrecht (f 1490) und des andern Grafen
Albrecht (f 1557) ftehe bei Morftein bemerkt: geben jährlich 6 Raigel. Auch haben
die Herren von Crailsheim feinem Vater, Graf Ludwig Kafimir, fowie dem Grafen
Eberhard zu Waidenburg, dann Wolfgangs Bruder Albrecht (f 1576) nach Neuenftein
und endlich ihm lelbft mehrere Jahre diefe 6 Reiger liefern laffen. Die Entfchuldigung,
daß durch das tägliche Schießen und Jagen des Markgrafen G. Friedrich und anderer
dem Reigergeftänd großer Abbruch gefchehe und alfo die Lieferung unmöglich fei,
könne er nicht gelten laffen, denn erftlich feien fie es als Lehensleute fchuldig,
zweitens feien 6 Reiher eine fo geringe Zahl, daß man die immer noch bekommen
)
150 Boffert
könne. Am 14. Juni wurde diefes Schreiben in Morftein präfentirt, worüber die
Brüder ein RecepiOe ausftellten. Am 3. Juli fandten die Brüder eine ausführliche
Antwort. Sie machten geltend, in allen Lehensbriefen, die fie nachgefucht, ftehe von
den 6 Reigern (als einer Abgabe) kein Buchftabe. Auch fei eine folche Abgabe bei
Rittermannlehen nirgends gebräuchlich. Bauernlehen dagegen geben Gült-, Herbft-
und Faftnachthühner. Daß Graf Wolfgang und feine Voreltern Reiger erhalten haben,
fei aus freier Gutwilligkeit gefchehen. So haben die Herren von Crailsheim ihren
Blutsfreunden, den Herren von Stetten, denen v. Vellberg zu Leofels und VeUberg,
denen v. Wolmershaufen zu Amlishagen und Burlefchwagen, den Fuchfen von Dom-
heim zu Neidenfels, den von Crailsheim zu Hornberg und Erckenbrechtshaufen und
andern von Adel Reiger zugefchickt, wofür diefe als Gegengabe Hirfche, Schweine,
„Reher", Wildbret, wie es das Glück gegeben, verehrt haben. So feien auch S. Gnaden
Voreltern mit Mittheilung des Wildbrets gegen die Herren von Crailsheim ganz mild
gewefen und haben fie auch auf ihre Jagden eingeladen; zum Dank dafür habe man
dann zu einer Zeit, da die Gellände noch ftärker gewelen, den Grafen die Reiher
gefchickt. Jetzt aber werde den Vögeln mit Schießen und Beißen von Gerabronn,
Langenburg und Vellberg aus, auch an der Jagft und Bühler durch Hütten und andere
Vortheile, heftig zugefetzt, fo daß es unmöglich fei, jetzt noch wie früher in die
hundert Junge zu Gefchenken auslleigen zu laflen.
Die Reiger feien in alter und neuer Zeit nach Ansbach, Stuttgart, Würzburg
gefchickt worden. Sebaftian und Hans haben den Grafen von Hobberg (?) und Hanau
folche überfendet, und der Graf von Hanau habe nun ein eigenes Reihergeltänd er-
halten. Aber bei all diefen Herren fei von keiner Schuldigkeit die Rode. Auch habe
Graf Wolfgang früher um Federn junger Reiher, auch um junge Dallen, fo in der
Reigerhalde auch ausziehen, gebeten. Die Briefe beweifen, daß Graf Wolfgang das
nicht als jährliche Schuldigkeit und Gült angefehen habe.
Daß die Ueberfendung von Reihern jetzt unterlagen werde, hänge mit der
Schwächung des Geftänds durch das unaufhörliche Schießen, Beißen und Nachftellen
zufammen. Graf Wolfgang habe felbft, folange er feine Hofhaltung zu Langenburg
gehabt, etliche hölzerne und fteineme Hütten an die Seen zwifchen Michelbach und
Rapoltshaufen zu diefem Zweck machen laßen. Die beiden Brüder haben nun etliche
Jahre her die Reiger an ihrem eigenen Tifch und Mund gefpart. Doch wollen fie
aus unterthäniger Gutwilligkeit, wo es möglich fei, einige junge Reiher fchicken.
Hans fügt noch die Bitte um feinen Lehensbrief bei, der ihm vorenthalten
werde, obgleich er längft die Lehenspflicht geleiftet. — Die Differenz mit Hohenlohe
war nur vorübergehend, am 29. Mai 1588 danken die gräflichen Räthe zu Neuenftein
für 12 Reiher, welche die Herren von Crailsheim Graf Philipp von Hohenlohe ver-
ehrt haben.
ünfere Quelle fpringt nun plötzlich über zum Jahr 1592. Markgraf Georg
Friedrich war am 20. März 1592 auf der Jagd in Gerabronn, es fehlte ihm an Reihern
zum „Bericht" feiner Falken. Daher begehrt er von Sebaftian von Crailsheim die
Erlaubnis, durch feine Leute etliche (2 oder 3) Reiher vom Geftänd nehmen zu lauen.
Was der Markgraf wollte, war deutlich, aber Sebaftian machte Gebrauch von dem
Recht, welches Mißverftändniffe auf diefer unvollkommenen Erde haben, um Auffchub
zu gewinnen. Er fchreibt an den Markgrafen am gleichen Tag, es gebe noch keine
Junge; fobald folche zu bekommen feien, wolle er und fein Bruder fie felbft abnehmen
laßen und folche überfchicken. Tags darauf am 21. März war der Markgraf in
Feuchtwangen, er klärte das Mißverftändnis auf, nicht junge, fondem ein paar alte
Reiger wünfche er zum „Vorlaß und Anbringen", die er zum Bericht feiner Falken
\w.^
Die Reiherhalde bei Morftein 1570—93. 151
bedürfe. Sebaftian foll dem markgräflichen Falkner geftatten, ein paar alte abzu-
fteigen und zu fangen. Die Antwort fehlt. Aber wenige Monate darauf verlangte
der Markgraf auch junge Thiere. Der Ton des Markgrafen ift kurz angebunden:
„Unfern Gruü zuvor Lieber, Getreuer. Nachdem wir gern etliche Reiger haben wollten,
alfo begeren wir in Gnaden hiemit an dich, du wolleß; etliche in deinem Gelländ ab-
nehmen lalTen und uns diefelben zufchicken. Das find wir in Gnaden hinwieder zu
erkennen geneigt" Dat Onolzbach 4. Juli 1592. Am 5. antwortet Sebaftian, die
jungen Reiger feien fchon abgeflogen. Doch wolle er fuchen lafTeu, ob noch ein Neft
oder zwei Spätlinge vorhanden feien, denen die Alten weggefchoffen worden oder fonft
umkommen, oder die von einer zweiten Brut ftammen. Ob fich aber derfelben Gattung
etwas befinde, fo werde es doch nicht über ein oder zwei Nefter fein.
Fortan fchreibt nicht mehr der Markgraf felbft; 1593 im Frühjahr meldet der
Kaftner von Werdeck, Hein. Seyfried, auf Befehl des Markgrafen, Sebaftian foUe dem
Falkner S. f. Gnaden ein paar junger Reiger aus dem Geftänd zur Abrichtung der
Vögel günftig folgen lalTen. Am 29. März antwortet Sebaftian, was das Anfachen
von zwei jungen Reigern betreflfe, fo fei noch keiner „ausgefchloffen'' und in der Halde
zu bekommen. Am gleichen Tag hat der Kaftner wiederum ein MiiSverllanduis zu
berichten, der Markgraf begehre nicht 2 ganz junge, fondern 2 ferndigen Jahrs aus-
geflogene oder in Ermanglung diefer 2 alte.
Alsbald griff Sebaftian zur Feder und fchrieb an den Kfiftncr, die Reiher
feien mitten in der Brut. Es fei von Alters Herkommen, daß in folcher Zeit niemand
von feinen eigenen Leuten geftattet werde, in die Halde zu geben, die Reiher zu
verjagen und von den Eiern zu verftöbern, wodurch ein ganzer Haufe Jungen ver-
derbt werde. Denn fobald die Eier erkalten, fterben fie in den Eiern oder Schalen,
daß fie nit „ausfchliflfen". Noch viel weniger könne in der Brutzeit Fremden Zutritt
geftattet werden, üebrigens habe der Markgraf ein eigenes Geftänd nicht weit von
Neuenhaus (Neuftadt) im Aifchgrund, wo man folches vornehmen könne. Diefes
Schreiben, dem fich einige Berechtigung nicht abfprechen läßt, wirkte in Ansbach
nicht fehr angenehm. Der Ritterhauptmann auf dem Odenwald, deiTen Familie von
verfchiedenen Seiten in Bedrängnis gebracht war, hatte gewagt, dem Markgrafen, der
aus dem Herzogthum Preußen, dem Gebiet des gewaltig gebietenden Hochmeifters,
dem Nachbarland der Sarmaten, einen ziemlich höher gefchraubten Kommandoton mit-
gebracht hatte, etwas abzufchlagen. Das konnte fich der Markgraf niclit bieten lalTen,
Am 20. Mai Abends fpät traf ein Befehl des Markgrafen in Gerabronn ein, dem zu-
folge fich der Kaftner mit Wolf Plümlein, dem Wildmeifter, einem Kaftenfchreiber
und dem Falkner Barthel am 21. nach Morftein begaben und dem Vogt Peter Hoff-
mann eröfiheten, der Kaftner foll etliche junge Reiger zur Abrichtung der niarkgraf-
lichen Falken auf dem Geftänd zu Morftein abnehmen lauen, könne er keine junge
Reiher bekommen, fo foUe man ein „Gericht" über ein Neft ma(liun und einen oder
zwei alte fangen, wozu der Falkner Vogellein *) und Anderes in feinem Waidwefker')
mitbrächte. Im Nothfall folle man Gewalt brauchen. Hans v* Crailsheim machte
die Rechte feines abwefenden Bruders Sebaftian an das Reihergeltänd geltend. Sie
follen nach defifen Rückkehr wieder kommen. Gegen gewaltfames Vorgehen berief er
fich auf das Kammergerichtsmandat de non offendendo von 7. März 1593, das die
Herren von Crailsheim zum Schutz ihres Jagdrechts erlangt hatten, drohte mit Klage
beim Kaifer und beim Kammergericht. An Himmelfahrt den 24. Mai kam Wolf
^) Schnüre.
*) Jagdtafohe.
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152 Boffert, Die Reiberhalde bei Morßeiu 1570—93.
Plümleiü, der Wildmeifter, auf Geheiß des Kaftners wieder vor das Thor von Morllein.
Die beiden Brüder waren beifammen. Hans fühlte fich aber unwohl. Deswegen
fchickten die Herren von Crailsheim ihren oftgebrauchten Sachwalter, Pf. Joh. Wemler
von Orlach, ihrer Patronatspfarrei, und Bernhard Ripperger, den reifigen Knecht, vor
das Thor. Plümlein legte ihnen den von Onolzbach gekommenen Brief vor, derfelbe
lautete:
Wilhelm Graf zu Mannsfeld und Edelherr zu Heldrungen. Unfern Gruß
zuvor. Erbarer, Lieber befonder. Briefzeiger Barthel I. F. D *) Falkner hat Be-
fehl, Reiger, foviel er bekommen kann, zu Gerabronn abzufteigen, dazu Thr
ihm denn Leute und Gehilfen verordnen follt. Und im Fall fich der Edelmann
zue Morftein ihm, Barthel, folches zu verwehren geftehen follt, follt Ihr eine
ftarke genugfame Schaar mit Leuten bewehren und felbft mit hinausziehen und
ftark genug, daß ers ohne Verhinderung des zu Morftein verrichten könne, und
da er fich je etwas unterftehen wollte, follt Ihr folches alsbald F. D. unferem
gnädigften Herrn berichten und nichts defto weniger mit dein Reiger abfteigen
fortfahren. Darin vollbringt Ihr F. D. unferes gnädigften Herrn gnädiglle
Meinung^ welches wir Euch, dem wir mit Gnaden wohlgewogen, nit verhalten
wollen.
Dat Onolzbach, 19. Mai 1593. Wilh. Graf zu Mannsfeld.
Hier tritt die force majeure fo nackt als möglich hervor, fie verbindet fich
aber mit der Lift. Der Markgraf bleibt im Hintergrund. Es ift nicht einmal ficher,
ob wirklich das Schreiben der Ausdruck feines Willens war, und nicht fein übereifriger
Diener zu weit gieng. Man will in Morftein Gewalt üben und thut doch, als gefchehe
es auf brandenburgifchem Gebiet zu Gerabronn. Die Junker ließen antworten,
fie glauben nicht, daß der Markgraf einen folchen Befehl gegeben, beriefen fich auf
das kaiferliche Mandat vom 7. März, fie bei Strafe der Acht bei ihrer Jagdgerechtig-
keit ungeftört zu laffen; der Markgraf möge, wie früher allewegen, darum fchreiben,
dann wollten Re ihm etliche junge Reiher abnehmen lalTen. Darauf erklärte der
Wildmeifter: Was darfs viel Mühe? Wann der Falkner keine Reger (fie) bringt, fo
muß er ins Loch. Was fragt der Markgraf nach den Mandaten?
Was der Wildmeifter in Ausficht geftellt, gefchah am Samftag den 26. Mai.
Morgens zwifchen 5—6 Uhr wurde es im Jagftthal lebendig. Der Kaftner, der Wild-
meifter, der Falkner mit ungefähr 90 Mann, mit Büchfen, Spießen und Wehren be-
waffnet, zogen in die Reiherhalde. Die Herren von Crailsheim mußten vom Fenfter
ihrer Burg aus zufehen, wie auf der jenfeitigen Berghalde die Nefter abgefucht und
etliche 30 junge Reiher geholt wurden. Die Junker fchickten einen Proteft, gegründet
auf das Eammergerichtsmandat Der Kaftner antwortete, was er thue, thue er nicht
für fich, fondern auf Befehl des Markgrafen. Niemand könne es ihm als einem armen
Diener verdenken, daß er folchem Befehl nachgefolgt.
Jetzt fuchte man den Herren von Crailsheim ihr Jagdrecht zu beftreiten.
Als Sebaftian mit feinen 2 Söhnen und Dienern an der Jagft jagte, kamen etliche
80 Mann mit Seitengewehr, Büchfe, Sturmhut, Hellebarde, welche, geführt von 2 Streifern
(Förftem), die Straße bei Sandelsbronn verlegten imd gegen das fchon vollendete
Jagen proteftirten. — Am 30. Juli kamen die Markgräflichen wieder an die Reiger-
halde mit 13 Pferden und mit Bauern, bliefen, fchrieen, fchoßen und jagten dafelbft.
Damit fchließt unfere Quelle, ohne uns einen Auffchluß über das Ende des Streites
um die Reiherhalde und die Erledigung der Rechtsfragen zu geben.
^} Ihrer fürftlichen Durchlaucht
'. Jg»^t »*■
M. YomHoltz, Das Thierbad bei Welzheim. 153
Im Jahr 1603 war der leidenfchaftliche Jäger Markgraf Georg Friedrich ge-
ftorben. Die Regierung der Markgraffchaft Brandenburg-Ansbach kam an die branden-
burgifche Linie. Joachim Ernft, der neue Markgraf, hatte nicht die Paflionen feines
Vorgängers. Ohne Zweifel kam es zu einer gütlichen Feftftellung der Jagdgrenze
der Herrn von Crailsheim. Und das kaiferliche Reichskammergericht, deflTen Hilfe
die Herren von Crailsheim angerufen? Wenn es je aus feiner Lethargie fich empor-
gerafift und zu einem Spruch gekommen war, fo kam derfelbe zu fpät. Es wird nicht
gegen die damaligen Zeitverhältnifle verIlo£en, wenn wir annehmen, daü eines Tages
im erften Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts ein Bote des Kammergerichts dem Burg-
herrn auf Morftein ein großgefiegeltes, gewichtiges Schreiben übergab. Groß war der
Botenlohn, fchwer die Kanzleitaxe. Begierig arbeitete fich der Burgherr durch all
die langathmigen Deduktionen mit ihren Wenn imd Aber. Wohl empfand er ein ge-
wüTes Behagen, wie er liest, daß das Kammergericht das angeflammte Recht anerkennt,
wie es dem todten Markgrafen den Pelz wafcht, aber mit keinem Tropfen Wallers,
viel weniger KaiTerzomes macht es denfelben naß. Und der neue Markgraf kümmert
fich um die ganze Sache nichts. — Ja, ja, die gute alte Zeit! G. Boffert
Das Thierbad bei Welzheim.
Von Freiherrn M. vom Holtz in Alfdorf.
In der Nähe der jetzigen Oberamtsftadt Welzheim, im Leinthal, öftlich des
römifchen Grenzwalls, der jenfeits der Lein auf der Höhe vorüberzieht, befindet fich
ein Weiler, das Thierbad genannt, in früheren Zeiten ein * bekannter und befuchter
Badeort, der in der erften Hälfte des 17. Jahrhunderts in feiner größten Blüthezeit
geftanden zu haben fcheint, denn aus diefer.Zeit ftammen 2 Schriftchen 0, welche beide
die Befchreibung desfelben zum Gegenftänd haben und aus denen zu erfehen, von welcher
Bedeutung das Bad damals gewefen ift.
Das erfte der beiden Schriftchen ift betitelt Ferinae Welzheimenfes , d. i.
gründliche Erforfchung von Natur, Eigenfchaften und Gebrauch des heilfamen Wild-
brunnens zu Weltzen, das Thier- oder Wildbad genannt, zu menniglichs nachrichtung
befchrieben durch Johannes Remmelin Phyfikus und Med. Dr. 1619. Das andere,
Obfervationes Ferinarum Welzheimenfium, d. i. fleißige Aufmerkung verbrachter Tugend
und Wirkung des heilfamen Wildbrunnens zu Welzheim das Thierbad genannt, durch den-
felben, Augsburg 1628. Der Verfaffer Johannes Remmelin, Doktor zu Schorndorf gefeffen,
hat es, wie er fagt, auf fich genommen diefe Schriften zu fchreiben, weil nunmehr
') Das uns vorliegende Exemplar diefer Schriften, beide Büchlein zafammengebunden,
Eigenthnm der E. Univerfitätsbibliothek Tübingen, gehörte feiner Zeit dem Namenseintrag
nach einem Dr. Peter Weißenfee 1629 nnd trägt anf dem' Titelblatt des erften Büchleins die
Notiz „IIl mir von meinem gnädigen Herrn, Herrn Schenk Carl verehrt Anno 1629'* auf dem
zweiten „Iflt mir von meiner gnädigen Gräfin nnd Frauen zu Schmidelfeld verehrt*". Diefer
Dr. Weißenfee war bei dem Prinzen Julius Friedrich von Württemberg und delTen Gemahlin Anna
Sabina einer geb. Prinzeflin von Holftein-Sonderbul-g wahrfcheinlich als Leibmedikus in Dienften
geftanden, fein Sohn war Johann Jakob Weißenfee, Pfarrer in Yiechberg, welcher 1650 zu Straß-
burg Theologie ftudirte, gebürtig von Heidenheim, fein Enkel Philipp Heinrich Weißenfee war
Prälat in Denkendorf. (Georgii, Biograph. Genealog. Blätter Seite 992 und Prefcher 234 u. flf.)
Ueber die Familie des Verfaflers der Schriften konnte nichts Näheres in Erfahrung gebracht
werden, ein Johann AnaftaHus Remmelin von Ulm ftudirte zu Straßburg 1644 Philofophie, viel-
leicht war Georg Ehrenreich Remmelin, bis 1738 Prälat des Klofters Murrhardt, ein Sohn
des letzteren:
154
M. YomHoltz
2 Jahre daß er in diefe Gegend gekommen, in welcher er folehem heilfamen Wild-
brunnen nicht weit entfeffen allbereits viele feiner Patienten dahin verwiefen, auch
künftighin fo Gott Gnad und Leben verleihet, zu verweifen gedenkt, allda ihre Ge-
fundheit zu erlangen, darum fie auch nothwendig ausführlichen Bericht bedürfen. Das
erfte Büchlein ift dem Reichserbfchenken Carl Herrn zu Limpurg gewidmet, theüs in
feiner Eigenfchaft als Patron und Schutzherr, als welchem gedachter Wildbrunnen
eigenthümlich zufteht, theils auch weil der Verfaffer den Reichserbfchenken als einen
großen Freund der Wiffenfchaften , insbefondere der Natur kennt, indem er erwähnt,
in welch' überaus fchönem Stand deffen mit fchönen und ungewöhnlichen Pflanzen
gefchmückter Schloßgarten zu SchmidelfeldO fich befinde, den er nebft allerlei Waid-
und Jagwerk mit vielen ünkoften erhalten lafle.
Das zweite Büchlein, eine Art zweiter Auflage des erften. nebft 50 Kranken-
gefchichten, deren der Verfaffer mehrere Hundert hätte liefern können, ift der Gemahlin
des Schenken Carl, der Frauen Maria zu Limpurg geborenen Gräfin von Caftell, ge-
gewidmet, 11 Jahre fpäter 1628 gefchrieben und foll das erfte ergänzen, da dasfelbe
vielfach begehrt werde, indem in diefen Jahren fowohl die Gräfin und viele Standes-
und Adelsperfonen , als auch viele andere Leute das Bad mit Erfolg befucht haben.
Das Bad befchreibt Remmelin folgendermaßen:
„Diefer heilfame Wildbrunnen liegt in dem löblichen Herzogthum Wirtemberg,
einen ganz geringen Weg beifeits Welzheim, zwifchen der Stadt Schorndorf und
Schwäbifch Gmünd, als von Wein, Getraide und allen anderen Viktualien recht frucht-
baren Orten, in einem fchönen, doch nicht gar großen Thal, durch welches das fifch-
reiche Waffer die Lein fo ftark, daß es etliche daran liegende Sägmühlen zu treiben
vermag, fließet, welches auch nächft herum mit gar fchönem ftarken Tannenholz, doch
nicht zu dick befetzt, fondern bequem fich darin zu erfpazieren umgeben ift, welches
theils das Reinhartzer, theils das mittlere Thann den Namen hat.
Das Bad ift vor undenklichen Zeiten in Gebrauch gekommen^ und berichtet
der gemeine Mann, daß folch* Waffer, als felbiger Orten noch lauter Wildnis war, von
einem Thier gefunden worden fei^). Die Quelle fei mit einem fchönen Gefäß und
Brunnengefchwell eingefaffet und mit einer gar hübfchen Hauben bedecket, das
Badhaus von neuem erbaut, das Gafthaus erweitert mit Badknechten auch andern
Gehilfen wohl verfehen, desgleichen der Wirth wohl beftallet. Dabei ift auch das
Gafthaus nicht nur fein groß und luftig, fondem auch fchön luftig und hell, mit einer
Schlaguhr verfehen, damit die Badgäfte fich die Zeit verkürzen und in ihrer Badzeit
fich darnach verhalten können. Auch ift es mit feinen verfchiedenen Gemächern fo
ordentlich erbaut, daß jeder Badgalt fein Zimmer mit ausgerüfteten Bettftatten finde.
Die Küche fei weit und licht, in welcher jeder was ihm beliebe, kochen laffen könne,
da die Gäfte fowohl von dem Wirth als von andern Leuten, welche Viktualien zu
verkaufen dahin bringen, allerley auch guten Wein die Fülle* um ein billiges Geld
bekommen könnten. Auch habe der Wirth in feiner eigenen Behaufung eine Anzahl
von fchönen], luftigen und faubern Gemächern, die zur Verfügung der Gäfte bereit
feyen, und bis dato habe noch Niemand mit Fug und Billigkeit eine Befchwerde geführt."
»)^Siehe:;auch OA.Befchreibung von Gaildorf und Prefchers Gefchichte der Graffchaft
Limpurg II, 252, der Näheres über das Schloß und Schloßkirche mit fchönen Gemälden und Grab-
mälern bringt; auch Schenk Carl und deffen Gemahlin waren dort beigefetzt.
») Prefcher fagt, es fei 1487 und 1489 von einer Meyerifchen und Maurerifchen Familie
von Umpurg^erkauft,^, damals fei fchon ein Gefundbad dort gewefen, die 2 Abhandlungen des
Dr. Remmelin feien zu feiner Zeit fehr feiten geworden* Auch erwähnt er, daß nach dem
Glauben der Leute die Quelle bei vorgeblichen Fafcinationen gute Hülfe geschafft haben foll.
') Siehe auch OA.Befchreibung von Welzheim.
Das Thierbad bei Welzheim. 155
In neun Kapiteln befpricht nun der Verfaffer in umftändlicher Weife die Natur
und Eigenfchaften des Wildbrunnens und erzählt von dem Urfprung des Waflers, von
dem Unterfchied desfelben gegen anderes Wafler, von desfelben mintTifrhen Schlichen,
die es mit fieh führt, was der Mineren natürliche Wirki^ng fei, deren Schlich diefea
Waffer hat; die drei letzten Kapitel handeln von dem Gebrauch des Bades mit den
nöthigen Verhaltungsmaßregeln vor, während und nach dem Badgebraiuli, untermircht
mit allerlei draftifchen Arzneimitteln und Rezepten, meiftens yPurgirtränklein'', fo daß
man wahrlich nicht in Verfuchung geräth einen damaligen Kurgaft zw Immi^m, denn
da kommen Rezepte vor, wie Nafenfälblin, davon in beede Naflöcher wie einer Linftin
groß zu brauchen, Wachstäfelin, davon je eines zwifchen den Kiefer und Backen zu
legen, Schlafapfel, daran vor dem Schlafengehen, auch im Bett viel zu riechen,
Rauchpulver, Pulver auf das Haupt zu ftreuen, ja fogar ein Oel in den Nabel zu
tropfen zur Eröffnung des Leibs In einem Punkt harmonirt jedoch der Doktor mit
der Jetztzeit, daß er dem Befucher des Bades den jedenfalls gutgemeinten Rath er-
theilt, er möge lieh neben guter Kleidung, allerlei Leinwand, einem Sit/fchwamm, einer
Sanduhr und anderen Requifiten mit einem fonderlich guten Seckel nnt Geld ver-
forgen, damit er ja an Nichts Mangel leide. Am Schluffe folgt eine von dem Schenken
Carl von Limpurg zu Schmidelfeld auf Georgii 1627 erlaffene detail 11 rte Badordnung
in 10 Artikeln.
Wann das Bad in Abgang gerathen, ift unbekannt, Matthaens Merian thut
desfelben 1643 in feiner Topographia Sueviae Seite 80 gelegentlich dei^ Bcfcli reihung
der limpurg'fchen Stadt Gaildorf Erwähnung, und im Jahre 1655 beruchte es noch
der herzoglich wirtemberg. Generalfeldzeugmeifter Georg Friedrich vom Holtz, deOtn
Vater Georg Friedrich im September 1597 an der Peft dafelbft gertoibcn war.
Gegenwärtig unterfcheidet fich der Ort, auf dem einige Bauern hiiufeij, in
nichts mehr von einem andern Bauernhofe, und nach Ausfage eines alten Mannes
dafelbft foll das Hauptgebäude, vielleicht das fogenannte Herrenhaus, vor vielen Jahren
abgebrochen und die Quaderfteine davon zu anderen Zwecken verwendet worden fein;
die Quelle, die jedoch in fchlechter Faffung noch exiftirt, wird bisweilen von Landleuten
benutzt. Nichts erinnert mehr an das wohl in kleinem Maßftab aTi^j(Oogt gewefene
Bad, von dem wir uns ein annäherndes Bild machen können, wenn wir in Merlans
Topographie Schwabens (zwifchen Seite 82 u. 83) die Abbildunjs^ des früher fo
berühmten Sauerbrunnens zu Göppingen betrachten, welcher auf uns Irhon den Ein-
druck großer Einfachheit und Gentigfamkelt macht, um wie viel befcheidener muß
erft das weniger bedeutende Thierbad gewefen fein.
Bad- Ordnung
deren man in nnferem Thierbad bei Welzbeim nach zti ^eleben.
Wir Carl Herr zu Limpnrg, des Heiligen röroifchen Reichs Erb fc henk uud Somper-
frey etc. wollen und befehlen aus feiner Urfachen emPtlich folgende Punkt*^ dicfes in irnft^re
Herrfchaft gelegenen Orts und Bades, bei Vermeidung Ungnad, unvU angedcfuter und
anderer Strafen, hohen und niederen Standesperfonen, woher die auch ielcn^ lu obferviren
und in Obacht zu haben.
Erftlich, weU Gott ein Gott des Friedens, ift es billig, daß Fried un ja Burgfriedtin
nicht allein in dem Herrn- oder Gafthaus, Bad- und Wirths- und andern Hiinftirn, luTuU^n] iiuch
dem Hof und ganzen Bezirk herum gehalten werde, damit keiner dem aDflini mutliwiing odar
yorlützlich in dem Bad, Lofament, Spazieren, auch bei Schielten, Tänzen, Stechen mit Wort oder
Werken Überdrilf2ig fey weniger mit Injurien, Ausfordern, Wehrzucken, entblößeoj oder was dergl,
im Burgfrieden hochverbotene ThätHchkeiten mehr, Unfug anhebe, bei Straf 10 Gulden oder
nach Qeftalt des Verbrechens, Hab und Güter, Leibes und Lebens.
1-1
1 56 M. T o m H 0 1 1 z , Das Thierbad bei Wekheim.
AmAndern, weil in dem Frieden das liebe nothwendige Gebet defto eifriger verfehen
wir uns, daß alle Badgäi'te an Sonn- und Feiertagen, Gott zu Ebr und Dank und ihnen zu f^ntz,
felbften die gewöhnliche Predigten befuchen werden. Verbieten aber ernftlich alles Gottesläftem,
Fluchen, Schwören, fchandbare Liederfingen, unnöthig vexiren, auch ftark, fonderlich Glaubens-
fachen betreflfend difputiren, bei fchärfftem Einfehen.
Zum Dritten folle Hch keiner unterltehen, Jemanden aus feinem Gemach oder Bad-
ftell auszutreiben, weil jedem Badgaft feines Lofaments eines auf beftelltem Termin, wenn das
Bad einzubrennen ausgerufen wird, angehet und ihm felbes richtig zu machen, zultehet, allein
wenn folches Gemach inner 14 Tagen nicht bezogen würde, mag es dem nächften, der es bedürftig
oder begehrt, eingeräumt werden, jedoch foll der Erfte die 14 Tage Zins zu bezahlen fchuldig feyn.
Zum Vierten gebieten wir auch, daß /ich alle abfcheuliche kranke Leut befonderen
Orten fetzen und wann ihre Schäden im Antlitz lieh wohl verhüllen, ihre Zuber nach ihnen nicht
mehr zu gebrauchen und was aus inficierten Orten kommt, gänzlich abzufchaffen and in dem
Bad nicht zu dulden.
Zum Fünften ift den Badgäften zu willen, daß He ihr Bad Morgens um 6 Uhr bis
10 Uhr fertig haben follen, wie auch Nachmittags von 1 Uhr bis 5 Uhr fich darnach zu richten
haben. Erzeigt ßch der Badknecht, der das Feuer zu rechter Zeit eintrechen^) und das Bad-
haus befchließen foll, faumfelig, fo wird er auf Anzeig der Badgäft« mit ernftlicher Straf von
unferem Vogt, der ein wachend Aug darauf haben foll, angefehen werden. An Feiertagen aber
ift erft nach der Morgenpredigt anzubrennen und Sonntags gar nicht, allein was fehr ausgefchlagene
Leute, die mögen Morgens vor der Kirche, doch mit bemeldem unferes Vogts dafelbft VorwilTeui
Befehlen der feiner Diskretion und der Perfonen Befchaffenheit nach als der die Erlaubnis zu
ertheilen willen wird, von dem warmen Walfer, das Samftag Abends aufgehalten wird, baden,
deß wegen die unnützen Wafchbäder, fonderlich Samftags bei unnachläßiger Strafe ganz eingeftelU
verbleiben follen.
Zum Sechften folle Jedermänniglich in Küche, Keller, ja aller Orten und Gelegenheit,
fonderlich die Ehehalten recht handeln, mit dem Feuer gewahrfam umgehen, zu rechter Zeit die
Thüren befchließen, vor dem KelTel und Badbrunnen, weil bei dem Perlinsbmnnen auch gleich
dabei vorüberflielJender Lein erwünfchte Gelegenheit nicht wafchen, oder mit unfaubern Gefchlrren
darein greifen, alles bei unnachlälJiger Strafe.
Am Siebenten ift Heb Nachtzeit des unnöthigen Schießens zu enthalten damit Un-
gelegenheit verhütet und was Lofungfchüffe in Feuer- und Kriegsnöthen feyen, eilends Hilfe zu
fchaffen erkannt werden.
Fürs Achte und wofern, welches doch Gott gnädig verhüten wolle, Feuersnoth oder
ander weiter Zufall von Kriegsnoth oder nächtlichem Einbrechen gefchehen follte, follen Badgäfte,
Badknechte, Wirth und fein Gelinde und wer zugegen, einander treulich beifpringen und Bettung
thun helfen, auch in dergleichen Nothl^llen 2 oder 3 Lofungfchüße geben und unfern Vogt um
weitere Hilfe eilends avifieren.
Es follen fleh auch zum Neunten die Badgäfte fo gut He können felbft behölzen
und der Herrfchaft Holtz zum KelTel unterbrennen enthalten, darob dann unfcre Badknechto ein
fleißig AufTehen haben und die fich deffen gebrauchen anzuzeigen wiflen werden.
Letzlich und zum Zehnten folle jeder Badgaft, was ihm von Bettleinwand und allem
Andern übergeben worden, vor feinem Hinwegreifen unfcrm Vogt wieder liefern, famt gebührendem
Stubenzins und Brodgeld, wofern folches nicht wöchentlich dem Badknecht zugeffellt worden,
geftaltfam diejenige, welche außerhalb dem Herrn- oder Gafthaus wohnen thun follen, das Bad-
geld tugendlich richten.
Andere der Gäft Befchwerlichkeiten wird auf Anbringen unfer Vogt abzufchaffen willen,
mit dem Vorbehalt folche Punkte nach der Zeit und andern Umftänden zu ändern und mehren,
wie es uns dann nutz und gut anfehen wird.
Daß nun dieß Obgefchriebene alles unfer gnädiger Will und Meinung wie auch ernftlich
darob gehalten haben wollen, haben wir zu mehrers Bekräftigung unfer Secret-Infiegel zu End
Vordrucken lalTen.
Signatum Schmidelfeld, auf Georgi Anno 1627.
') eintrechen, mittelhochdeutfch = einfchieben.
157
Noch einmal Weinsberg.
Vergl. Wiirtt. Vierteljahfshefte 1881, S. 287.
1. Der VerfalTer des Schriftchens „Gefchichte der Stadt Weinsberg und der Burg Weiber-
treu**, Herr Prof. Dr. Merk in Ehingen, verweist gegen Herrn Günthners Behauptung Viertelj. IV,
286: jener habe Weinsberg lautlich von Wodansberg ableiten wollen, auf die Schrift felber und
möchte der dort verfuchten Etymologie auf Grund neuerer Forfchungen noch folgendes beifügen : Das
Wort wine findet üch heute noch in dem Frauennamen Alwine. Als Masculinum hat es die Bedeutung
Freund, Gatte, Mann. Der Gefchlechtsname Trautwein, der auch in Weinsberg vorkommt, muß
vormals Trautwine gelautet haben, woftlr im Oberland der gleichbedeutende Trautmann vorkommt
Lautlich angefehen verhielte fich demnach Trautwine zu Trautwein wie Winesberg zu Weinsberg.
Dagegen ift die Ableitung von Winne = Wonne, wie Günthner will, fchon deshalb durchaus nnftatt-
haft, weil urkundlich Winesberc überall mit einfachen ry gefchrieben wurde und die Verdopplung
desfelben nirgends lieh findet.
Nichts defto weniger halte ich, fährt Herr Merk fort, den Weinsberger Berg für einen
Wodansberg und erkenne in dem urkundlichen Winesberc ,,eme abüchtliche Verketzerung von
Wodansberg" wie ich auf S. 18 meines Schriftchens des Näheren auseinandergefetzt habe, nicht
aber „eine Herleitung des Namens Weinsberg von Wodansberg**, was A. Günthner W. Viertel-
jahrsh. 1881 S. 286 mit Lautgefetzen glaubt bekämpfen zu follen, was aber deshalb nicht zutrifft,
weil nirgends behauptet wurde, daß zwifchen beiden ein lautlicher Zufammenhang fei *). Die Gründe,
welche mich zu diefer Annahme bewegen, diefich natürlich keinen weiteren Werth vindiciren möchte
und kann als den einer Hypothefe, finden Hch gleichfalls in meinem Schriftchen, während ich die laut-
liche Ableitung des Namens Weinsberg von Winesberg = Frauenberg, Weiberberg, Weibertreu, wie
diefe oben ausgeführt wurde, als zwar durchaus neu, aber deshalb gleichwohl als uuwiderlegt und,
wie ich meine, auch als unwiderleglich fefthalte.
Dagegen ift es gleichfalls unrichtig, daß ich jene Hypothefe blos damit zu ftUtzen ver-
mochte, daf2 der dem Weinsberger Burgberg gegenüber gelegene Berg der Schimmelsberg *) heißt,
wie man aus dem gleichen Artikel Herrn Günthners fchließen könnte, vielmehr habe ich S. 19 ff.
meines mehrfach genannten Schriftchens eine Reihe von Gründen aufgezählt, welche mich zu
der Annahme führten, daß der Weinsberger Berg einftens ein Wodansberg gewefen, ebenfo
wie ich in Wunnenftein den Wodansftein und in Wunfidel im Fichtelgebirge Wodansfedel =
Wodansfitz erkenne. Weiter führt Scherer im Archiv für Gelchichte und Alterthum Buch VII.
S. 68 — 69 außerdem noch folgende Ortsnamen im Fichtelgebirge an, welche für den Wodansdienft
zeugen: Wonfaß = Wodanfitz. Wonsgehaig = Wodansgehege. Wunau = Wodansau. Ingleichen
Wuftuben und Wunder bach. Merkwürdiger weife find um den Wunnenftein herum viele fremd-
artig lautende Flurnamen, welche uns auch um den Weinsberger Berg begegnen, und welche ich
in gleicher Weife auch km Michelsberg gefunden habe, wie Lindach, Hitberg und Schnarrenberg
u. a. Was nun insbefondere den Schimmelsberg bei Weinsberg betrifft, fo fucht Herr Günthner
meine Erklärung damit zu entkräften, daß er behauptet, das weiße Roß habe im Althochdeutfchen
nicht Schimmel, fondem blancros, im Angeli^chf. der blanca = blankes Roß geheißen. Aber
die Bezeichnung Wodans als Schimmelreiter ift jedenfalls uralt und nicht erft in chriftlicher Zeit
aufgekommen, und gewiß haben die Deutfchen fchon in einer Zeit, aus der wir keine fchrift-
lichen Aufzeichnungen haben, in der Vulgärfprache ihre weißen Pferde nach dem „Schimmer**
ihrer Farbe Schimmel geheißen.
Wie ich nun im Weinsberger Berg, ebenfo im Wunnenftein, einen Wodansberg erkenne,
fo erfcheint mir auch der Michelsberg bei Brackenheim als Wodansberg und wurde, was noch
deutlich an den Säulen des heutigen chriftlichen Heiligthums erkennbar ift, zur Zeit der Römer-
herrfchaft auf den Trümmern des Wodansheiligthums — ein römifcher Lunatempel aufgepfropft.
In gleicher Weife bin ich mit Freiherrn von Ow auf Wachendorf ganz einverftanden , wenn er
den Wurmlingerberg (Vierteljahrshefte IV, S. 300) für einen Wodansberg, den Oefterberg bei
Tübingen für einen Oftaraberg, Swertisloch für einen lucus des Schwertgenoffen des Ziu, er-
klärt und Tübingen fUr Ziubingen, als den Ort bezeichnet, wo die Anhänger des Ziu faßen,
der bekanntlich der Sohn Wodans ift. Der BuiTen, an dem fich, wie an dem Wnrmlinger Berg,
die Sage vom Schimmelreiter bis auf den heutigen Tag erhalten hat, war gewiß den Alemannen
Anmerkungen der Redaktion.
*) Es wird weiterer Erläuterung bedürfen, wie Winesberg, ex hvpothefi = Frauenberg
eine „abfichtliche Verketzerung von Wodansberg ohne lautlichen Zufammenhang** fein kann.
*) Der Berg heißt 1B50 urkundlich Schemelsberg cfr. OA^Befchr. NeckarL S. 8^.
158 Noch eiBmal Weinsberg.
auch fo ein weithinfichtbares Heiligthum des Wodan, worüber zu vergleichen Dr. M. R. Bück
^Der BuiTen"* S. 37 ff. Das aber haben alle diele oben angeführten heiligen Berge Schwabens mit
einander gemeinfam, daß fie wie natürliche Riefenaltäre untei ihrer Umgebung durch ihren impo-
fanten Aufbau hervorragen und in weite Fernen fichtbar find. Doch hierüber und namentlich
über den Drachentödter und Wurmringer ausführlicher ein andermal.
2. Aus einem Brief von Dr. Bück in Ehingen.
Daß Weinsberg nichts mit Wodan zu fchaffen habe, ift zuzugeben. Die Deutung des
Herrn Günthner in den Yierteljahrsheften 1881 S. 287 aus winne, das die Gloflen mit cauma, paltum
wiedergeben, ift aber gleichfalls nicht haltbar. Denn 1. hat nicht eine einzige Lefimg Winnes-
berg mit zwei n; 2. ift der S-(xenitiv in Zufammenfetzangen zweier Grundwörter ganz an-
gewöhnlich, zumal in der alten Zeit, und wo diefer Genitiv an weiblichen Subftantiven je
vorkommt, ift er auf zwei Grundwörterklaffen befchränkt, nemlich auf Baum- und Bachnamen,
an einem anderen Grund werte habe ich ihn, trotzdem ich Taufende von Namen mufterte, nie
gefunden. Aber auch da, wo er vorkommt, ift er eine nicht berechtigte Ausnahme. 3. Ift es
mir bis jetzt nach 30 jährigem Suchen noch n i e gelungen, das Wort winne , fo wenig als das
gleichbedeutende wunne, in irgend einem Orts- oder Flurnamen zu entdecken, obwohl das zweite
formelhaft in der Phrafe „wunn und waid** unzähligemal gebraucht ift. Der Ortsname Himmel-
wunne zählt nicht daher, weil er a) ein künftlich gemachter Name ift und b) hier wunne im
jetzigen Sinne des Wortes gemeint ift Es ift ein (Frauen-) Kloltername wie Himmelspforte,
Ghriltgarten u. dgl. mehr.
Da faft alle Ortsnamen, deren erfter Theil (das Beftimmungswort) auf ein s endet,
d. h. im ftarken Genitiv fteht, durch Perfonennamen beftimmt find, fo ifi; es nur fachgerecht,
bei Weinsberg zuerft an einen beftimmenden Perfonennamen zu denken, d. h. die Regel gelten
zu laffen und dann zuzufehen, was dabei Vernünftiges herauskomme. Die älteften Belege fagen
Winsberg. Das gleicht in der Form den Bergnamen Ahtisberga, Egisbergun, Affesberg, Boches-
berg, Brahsberg, Deinesberg, Ebelsberg, Eburesberg, Hugesberg etc. Das Beftimmungswort er-
fcheint in drei fehr alten fränkifchen Ortsnamen, im ON. Weinsheim (Pfalz), alt Winsheim,
Winesheim (Förftems^nn ONB^ pag. 1615), ebenfo in Wineswilere (Pfalz), fchwach dekünirt in
Weinheim (b. Lorl'ch), alt Winenheim, in den uralten Flurnamen Winesfol und Winestal bei Hamel-
bnrg (Müllenhoff und Scherer, Denkmäler deutfcher P. S. 174 a. 777). Aber auch in Bayern findet
fich ein Wfnesprunnin, jetzt Weisbrunn (LG. Trosberg), ferner bei Detmold ein Winesbiki (= bach),
ein Wineswalde in Weftfalen. Dasfelbe Beftimmungswort findet fich fchwach deklinirt im ge-
dachten Winenheim ; denn die gekürzten Schmeichelformen gehen bald nach der S-, bald nach der
N-deklination , je nach der Laune und der Gepflogenheit der einzelnen Gegend; diefes Wines-,
Winen- ift aber nichts anderes denn der Genitiv des Perfonennamens Wino, welcher als Win
(8. Jahrh.) im Codex Lauresheim. Nr. 2420, als Wino bei Pardellus, Diplomata etc. Nr. 492, als
Guuine ebenfalls im Cod. Lauresheim. Nr. 1304, als Wini in Goldaits Cenfualen Verzeichnis von
St. Gallen u. f. w. vorkommt. Gerade auf fränkifchem Boden kommt er alfo früh und mehrfach
urkundlich vor. Warum foll denn alfo Winsberg nicht = Winesberg, Berg des Wino, fein, genau
wie Wines-tal, Wines-sol, Wines-prunnin etc. das Thal, das Sol, der Brunnen eines Wino find?
Es ift nicht nöthig, daß man diefen Wino gerade für Weinsberg dokumentarifch nachweist
Gälte nur das als einziges Erkennungszeichen oder als vollgiltiger Beweis für einen Perfonen-
namen, daß er jedesmal auch für den zutreffenden Ort nachgewiefen werden kann, dann wäre
es nm die Namenauslegung übel beftellt
Zur Gerchichte der Burg Bebenburg.
Ueber die Gefchicke der Burg Bebenburg berichtet die OA.Befchr. Gerabronn S. 198
Einiges, was bei genauerer Nachforfchung nicht l'tichhaltig fich erweist. Der alte Bergfried,
der zwifchen den Eifenbahnftationen Roth am See und Blaufelden dem Keifenden feinen Gmfi
zuwinkt, reizt immer aufs neue die Wißbegier. Stammt er doch ficher noch aus der Zeit der
Staufer. Ueber die älteften Herren von Bebenbnrg und ihre Identität mit den Herren v. Weins-
berg f. Württ Vierteljahrsh. V, 302. Die fpäteren Herren von Bebenburg verdienten einmal
eine genauere Unterfuchung, doch wird erft abzuwarten fein, ob das Wirt. Urkundenbuch nicht
einiges neue Licht über die Frage nach dem (Jrfprung und dem Verhältnis diefer Beichsdienft-
mannen zu den alten Herren von Bebenburg, welche ficher Edelherren waren, verbreitet
Boffert, Zar Qefchichie der Burg Bebenburg. 15U
Hier foll das Gefchick der Stammburg des Gefchlechts von 1380 - 1534 auf Grund von
neuem Material, das eine Forfchungsreife im Kreisarchiv Nürnberg ergab, beleuchtet werden.
Ich greife hier ein wenig weiter ans, um eine bis jetzt unbeachtete Epifode aus der
Zeit des 14. Jahrhunderts in ein helleres Licht zn ftellen. Wir fehen die Burggrafen von Nürn-
berg in glücküchfter Weife ihr Gebiet durch Käufe ebenfo nach Norden wie nach Often ausdehnen.
Das reiche Erbe der Grafen von Truhendingen kam fo in ihre Hände. Ganz befonders waren
es die Grafen von Hohenlohe, von deren Gebiet ein StUck um das andere an die Burggrafen
Qbergieng. • Der Gatte der bairifchen Herzogstochter aus dem Haufe Ludwigs des Baiern war
an bedeutende Bedürfnifle gewöhnt. Es war dies Graf Gerlach.
Er brauchte Geld. Hatte er 1371 Waffer trüdingen und Anderes um 33 000 Pfd. an die
Burggrafen verkauft, fo folgte 1378 Uffenheim mit Umgegend, das er für 24 000 fl. ungarifch
hingab. Als nun 1376 die Reichsftadt Feuchtwangen durch Karl IV. an den Burggrafen Friedrich ver-
fetzt wurde, war Friedrich der unmittelbare Grenznachbar der Grafen v. Hohenlohe geworden, denen
damals Crailsheim noch gehörte. War früher und fpäter das Haus Hohenlohe in innigen Beziehungen
zu den Burggrafen von Nürnberg geftanden, fo beltand nun eine heftige Spannung zwifchen Burggraf
Friedrich und den Grafen Kraft und Gottfried v. Hohenlohe, die ohne Zweifel mehrere Jahre dauerte.
Alle Feinde des Burggrafen unter den ritterlichen Herren fchloßen fich [an die beiden Hohen-
loher an, während umgekehrt alles, was mit den Hohenlohern zerfallen war, auf des Burggrafen
Seite trat. Ungewöhnlich zahlreich find die Kichtigungen und Urfehden von gefangenen ritter-
lichen "Herren aus jener Zeit, welche Hanfelmann veröffentlicht hat. 1371 waren Walter Caplan
und Balkheimer bei Crailsheim gefangen und in Neuenftein ins Gefängnis gelegt worden,
Hanf. 2, 100. 1372 gelobt Cunz v. Wiefenbach, nicht mehr wider die Grafen Kraft und Gott-
fried zu feio, ebenfo Hans Ramsauer, Diemar v. Schopfloch, Hanf. 2, 98. 1, 465, 1373 Werner
von Ippesheim, Hanf. 1, 467, 1375 3 Gebrüder von Hürlbaoh und Raz Cropf, Oehr. Arch.
1375 oder Anfang 1376 hatte der Burggraf und feine Mannen eine Niederlage mit großem Schaden
vor Feuchtwangen durch hohenlohifche Vafallen, Dietrich und Rüdiger Lefch, erlitten, Mon.
Zoll. 4 S. 854, 355. Darauf war der Burggraf vor Arolishagen gezogen und hatte diefe Feilte der
Lefchen eingenommen. Ja er muß noch weiter ins Hohenlohifche gezogen fein und Nagelsberg
nach fchwerem Kampf eingenommen haben. Denn als beim Friedensvertrag der Grafen v. Hohen-
lohe mit dem Burggrafen verlangt wurde, daß die Grafen allen Raub, der durch des Burggrafen
Feinde in hohenlohifche Schlöffer gebracht und dort verkauft fei , zurückgeben müßten , wurde
Nagelsberg ausgenommen, Mon. Zoll. 4, 389. Das hat nur einen Sinn, wenn dort der Barggraf
felbft Erfatz geholt hatte. Die Annahme, daß es vor Nagelsberg zu heftigem Kampf zwifchen
beiden^arteien gekommen, beweist jioch eine andere Stelle aus den Mon. Zoll. 5, 145, wonach
1384 Apel V. Schaumberg Schadenerfatz erhält für den Yerluft eines Hengftes, den er in des
Burggrafen Dienft vor Nagelsberg erlitten; daß diefer Yerluft nicht ins Jahr 1384, fondern in
frühere Jahre füllt, beweist der Gegenfatz zum Yerluft vor Nagelsberg: „und bis auf den heutigen
Tag". Das zeigt deutlich, daß wir das Recht haben, die beiden Data der Urk. 1377, 1384 in
eine Zeit zu fetzen. Aus der Sühne mit den Herrn von Kirchberg von 1377 ergibt fich weiter, daß
Raban von Kirchberg und Konrad von Kirchberg, burggräflicher Amtmann in Fenchtwangen,
die Grafen von Hohenlohe in Blaufelden gefchädigt und Yieh und ahdere Habe weggetrieben
hatten. Die ganze Fehde ift noch nicht genügend aufgehellt, weder Stalin noch Fifcher (Gefchichte
des Haufes Hohenlohe) berühren He. Sicher werden die Richtigungen der Grafen von Hohenlohe
mit Lupoid Kuchenmeifter und Cunz v. Ellrichshaufen und Hans von Seokendorf, fowie Burkhard
und Fritz von Geichfendorf aus dem Jahr 1377 (Oehr. Aroh.) noch größere Klarheit geben. Aus
den Sühneverträgen mit den Lefchen und Grafen von Hohenlohe, Mon. Zoll. 4, 854 f. 389 f.
ergibt üch, daß [neben den hohenlohifchen Yafallen v. Bachenftein und Stetten die Herren
V. Bernheim und Eckelin v. Gailingen als heftigfte Widerfacher des Burggrafen mit den Hohen-
lohem, dagegen Raban von Wiefenbach^mit dem Burggrafen gemeinfchaftliche Sache gemacht
Amlishagen follte nun des Burggrafen offenes Haus fein. Wie Überaus willkommen mußte nun
dem Burggrafen die Gelegenheit fein, zwifchen Feuchtwangen und Amlishagen zwei alte Burgen
erwerben zu können, die es ihm ermöglichten in diefer Gegend immer fefteren Fuß zu faffen!
Am 6. Dezember 1380 kaufte Burggraf Friedrich von Wilhelm v. Bebenburg die Feften Beben-
burg und Gammesfeld fowie Eibelftadt Landg. Ochfenfurt (Unterfranken). Aber noch hatten die
Herren von Hirfchhorn alte Anrechte an Bebenburg. Engelhard von Hirfchhorn hatte fchon
1357 von feinem Schwager Engelhard von Bebenburg, Wilhelms Stiefbruder, deffen Theil erkauft
f. OA.Befchr. Gerabronn 198. Der Burggraf fand rie 1387 ab mit 5000 fl., Mon. Zoll. 6, 199.
Ein Drittel an Bebenburg war aber als Leibgeding noch 1405 an Katharine von Klingenftein,
Gattin Konrads von Bebenburg und Witwe N. v. Gebfedel, verfchrieben, deren Sohn erlter Ehe
Tf/W:
rrwtri
160
Dringende Bitte.
Rapot 1398 zn Bebenbarg faß. Burggraf Friedrich verfcbrieb ihr dafdr ein Leibgeding, Mon.
Zoll. 6, 268. Unklar ift, mit welchem Recht Hochbrand v. Homburg vor 1381 zu Bebenburg
faß, MoD. Zoll. 5, 143. Da der Burggraf auch die etwa auf Bebenburg haftenden Verbindlich-
keiten Hochbrands übernehmen mußte, fo fcheint es, daß er von Wilhelm y. Bebenburg ein
Pfandrecht erhalten hatte.
Kaum hatte der Burggraf das letzte Drittel erworben, da meldeten lieh neue Glieder
der Bebenburger Familie, um die alte Stammburg zurückzukaufen. Es war die Witwe Rudolfs
von Bebenburg, Katharina, und ihre Söhne Rudolf und Engelhard , denen der Burggraf 500D fl.
fchuldig war; Re erboten fich die Burg für 3000 fl. zu ÜDemehmen 15. Nov. I4ü5, Mon Zoll. 6, 306.
Der Kauf wurde am 23. März 1406 perfekt. Die beiden Brüder Tollten in Bebenburg 150 fl.
verbauen, Mon. Zoll. 6, 324 ff. und dem Burggrafen, der die Burg auch fürder vom Reich zu
Lehen tragen foll, allezeit Wiederlöfung geftatten. Wann diefer Fall eingetreten, iTt nicht ßcher
zu beftimmen. Jedenfalls war der Burggraf 1440 wieder im Befitz der Fefte. Denn 1440 Dienftag
nach Trinit. verkauft er das Schloß an Kraft von Enslingen, der 1000 fl. daran verbaute. Kraft
fnchte feinen Bedtz in der Gegend zu vermehren. 1442 S. Yalent. kaufte er von Konrad
von Prettach, Pf. in Michelbach a. d. H., einen Hof zu Brettach, 1444 Mont. nach Invoc. das Schlößchen
zu Brettach und einen Hof dafelbft, der Friz v. ürhaufen gewefen, von Eucharius v. Wolmers-
haufen, ebenfo 24 fl. Zoll zu Wiefenbach und Heimberg von Kath. v. Yeinau, Gattin Thomas
Aufheimers. Von Kraft gieng fein BeHtz über auf feinen Sohn Walter, feine Töchter Margareta,
Gattin Rabans von Helmftadt, und Brigitta. Raban v. Helmftadt verkaufte feinen Theil an Beben-
burg 1465 an Karl Truchfeß um 2000 fl. und 250 Pfd. 1468 find Ebert und Nicolas v. Venningen,
wahrfcheinlich Söhne der Brigitta v. Enslingen, im Mitbefitz von Bebenburg. Sie erwarben
1471 auch den Theil Walters von Enslingen. Wann nun die v. Venningen ihren Befitz an den
Markgrafen veräußerten, läßt fich nicht feftltellen. Jedenfalls hatten Anfangs des 16. Jahr-
hunderts die Herren von Wolmershaufen das Amt Bemberg inne. Den Schloßban zu Bebenburg
verkaufte Markgraf Georg 1534 an den Schultheißen Jakob Biquelin von Wiefenbach für 1500 fl.
Kr. Arch. Nürnberg. Daß die Burg 1449 von den Rothenburgern zerftört worden, wie die
OA.Befchr. behauptet, dafür fehlt jeder Anhaltspunkt. Nicht der Krieg, fondem der Zahn der
Zeit hat die alte Burg gebrochen*). G. Boffert
riegeln aus dem XII. Jahrhundert
1190.
1191.
Dringende Bitte.
Sollten, aufler den nachftehend verzeichneten, noch weitere Wappen fiegel (oder
ähnliche Bildfiegel, aber keine Portraitsfiegel) vor dem Jahre 1200 bekannt üein,
fo bitte ich, im Interefle nnferer deutfchen Siegelkunde, um gütige Bezeichnung derfelben.
Kupferzeil, März 1883. Dr. Fürft Hohenlohe.
Verzeichnis von Wappen
1157. Herzog Berthold IV. von Zäringen.
1159. Graf Arnold von Lenzburg.
1163. Graf Rudolf von Ramsberg»).
1165. Graf Emich von Leiningen.
1167. Graf Chuno von Lenzburg.
1177. Graf Bertold von Lechsgemünd.
1180. Heinrich von Liebenftein.
1185. Graf Ludwig von Saarwerde.
1185. Eberhard von Eberftein.
1186. Otto von Lohdeburg»).
1187. Graf Albert von Klettenberg.
1190. Graf Moritz von Oldenburg.
Herzog Adelbert von Teck.
Herzog Heinrich der Löwe von Baiern
und Sachfen.
1197. Herzog Matheus von Lothringen.
1197. Marfchall Herrand von Wilden.
1198. Graf Walram von Lurenburg.
1199. Graf Boppo von Wertheim.
1199. Caftelan Egidius von Cons').
1174 ff. Graf Hartmann von Dillingen.
1179 ff. Graf Ludwig von Oettingen.
11 . . Graf Friedrich von Leiningen.
11 . . Graf Poppo von Henneberg.
«) Bebenburg, wo ein Heinrich Schenk 1393 faß Reg. boic. 10, 340, ift ohne Zweifel
in der Oberpfalz.
*) Ob Wappen- oder Siegelbild?
») Wohl Siegelbild.
Berichtigang. Seite 72 Z. 10 lies: dreieckfchildförmigen.
Das
Untheilbarkeitsgefetz
im
württembergifchen Fürftenhaufe
nach feiner gefchiehtlichen Entwicklung,
Von
Dr. jur. Albert Eugen Adam.
(Inangnral-DilTeTtation.)
Quellen und. Literatur.
Mofer, Johann Jakob. Teutfches Staatsrecht (insbefondere XÜI. Theil. Leipzig, 1744).
Hot'fmann, Friedrich David (praefide Gottfr. Dan. Hoffmann) Hiftoria et jus Unionis terri-
torii Wurtembergici. Tubiugae 1754, abgedruckt in Wegelin Thefaurus rer. Suev. Tom. III.
p. 456—459.
Sattler, Chr. Friedr. Gefchichte Württembergs unter der Regierung der Grafen und der
Herzoge. Tübingen 1757—1783.
(Cotta, Chr. Fr.). Dem Andenken der Vereinigung Wirtenbergs und meinen Mitbürgern ge-
widmet am dreihundertjährigen Gedächtnißtage des Eberhardifchen Vertrags von M an-
fingen 1782.
— — Gefchichte des Erftgeburtsrechts im Haus Wirtenberg. Frankfurt und Leipzig 1786.
Breyer, Joh. Gottlieb. Elementa juris publici Wirtembergici. Ed. IL Tübingen 1787.
Spittler, Ludwig Timotheus. Sämmtliche Werke herausgegeben von Wächter; insbefondere
XIL Band. Stuttgart und Tübingen 1837.
(Naft). Hiftorifche Ausführung über das Gefetz der Untheilbarkeit und des Erftgebui-tsrechts
in dem Wirtembergifchen Fürftenhaufe. Frankfurt und Leipzig 1789.
Reyfcher, A. L. Sammlung der württembergifchen Gefetze. Stuttgart und Tübingen 1828 flf.
Band 1—3. Staatsgrundgefetze.
V. Pfifter, J. C. Gefchichte der Verfaflung des Wirtembergifchen Haufes und Landes. Heil-
bronn 1838.
V, Stalin, Chr. Fr. Wirtembergifche Gefchichte. Theii I— IV. Stuttgart 1841—1873.
Schulze, Hermann. Die Hausgefetze der regierenden deutfchen Fürftenhäufer. 3. Band.
Jena 1883.
Fricker, C. V. und v. Geßler, Th. Gefchichte der Verfaffung Württembergs. Stuttgart 1869.
(Mit einem überiichtlichen Stammbaum des württembergifchen Haufes, zu welchem
jedoch bei Tabelle IL zu bemerken ift, daß der letzte Sproffe der Schlefifchen Linie,
Karl Chriftian Erdmann, nicht der Sohn des Adminiftrators Karl Friedrich, fondern der
des Herzogs Chriftian Ulrich gewefen.)
Stalin, Paul Friedrich. Gefchichte Württembergs. 1. Band, 1. Hälfte. Gotha 1882.
Akten des Ständifchen Archivs zu Stuttgart.
Am 14. Dezember 1882 waren es 400 Jahre, daß die beiden Grafen Eberhard der Aeltere
uBd Eberhard der Jüngere von Württemberg unter Mitwirkung ihrer Prälaten und Landfchaft
den bekannten Vertrag zu Münfingen gefchlolTen, wodurch fie ihre beiden getrennten Landes-
hälften wieder vereinigt und die Untheilbarkeit des Landes für alle Zeiten feftgeftellt haben.
Warttemb. Vierteljahrahefte 1883. 11
162 Adam
Eine eingehendere Befchäftigung mit diefem Hausgefetz, welche diefer äußere Anlaß nahe gelegt,
hat den VerfalTer überzeugt, daß es abgefehen von Hoffmanns jetzt veralteter DilTertation nicht bloß
an einer zufammenhängenden Darftellung der gefchichtlichen Entwicklang des Untheilbarkeits-
gmndfatzes in Württemberg fehle, fondem daß auch die Hch da und dort hierüber findenden
Anfchauungen nicht immer die richtigen fein dürften. Diefe Anficht, verbanden mit der Er-
wägung, daß gerade die frühere oder fpätere Einführung des Untheilbarkeitsgrundfatzes und
fein mehr oder minder ftrenges Fefthalten für die Entwicklung des Staatsgedankens in Deutfeh-
land überhaupt wie für die Staatsgefchichte der einzelnen Territorien von größter Wichtigkeit
iind und darum ein bleibendes InterelTe einflößen, hat die hier vorliegende Unterfuchung veranlaßt
^^8 ift bekanot; auf welchem Wege der TheilangsgrnDdfatz in den deutfchen
Fürftenhäurern eingedrungen. Der Grundfatz der Erblichkeit der Reichswürden war,
bei den Graffchaften früher, bei den höheren Reichsämtern jedenfalls am Anfange
des zwölften Jahrhunderts anerkannt; die Theilbarkeit war damit zwar noch nicht
gegeben, fle fand indefi auch bald Eingang, und zwar wieder in den Graffchaften
zuerft — zumal in denjenigen, welche nicht aus alten Grafenbezirken bellanden^
fondern aus einer unzufammenhängenden Reihe theils allodialer, theils feudaler Herr-
fchaften, über welche dem Eigenthümer mit der Zeit Grafenrechte verliehen worden
waren. Zu den rein privatrechtlichen Beziehungen des Grundherrn waren hier gewilTe
üflFentlich-rechtliche Befugniffe getreten; allein diefe Befitzungen wurden dadurch nicht
zu einem Amtsbezirk, fie blieben vielmehr, was fie vorher waren, ein Aggregat von
patrimonialen Grundherrfchaften, deren Gemeinfamkeit und Einheit lediglich in der
Perfon ihres Befitzers beftand, einem zufälligen ümftande, keiner rechtlichen Noth-
wendigkeit. Gegen die Theilbarkeit folcher Herrfchaften ließ fich daher vom recht-
lichen Standpunkte aus mit Grund nichts einwenden. Das Beifpiel diefer neueren Graf-
fchaften mit ihrem privatrechtlichen Ausgangspunkte wirkte aber auf die alten Grafen-
besirke, trotz deren rein öffentlich-rechtlichen Beziehungen zum Grafen als dem
kaiferlichen Beamten, mächtig ein; man vergaß die ftaatsrechtliche Befchaffenheit
der Grafengewalt (und wollte fie vergeffen), man warf das Dienftgut, deffen Er-
trägniffe in erfter Linie zur Beftreitung der Verwaltungskoften des Grafenamtes
beftimmt waren, ja man warf die Graffchaft felbft, d. h. den Bezirk, über den der
Graf nur die Befugniffe feines Amtes und keine Privatrechte auszuüben hatte,
mit des Grafen Privatvermögen zufammen, das — gleichviel ob Lehen oder Allod —
privatrechtlichen Charakters war, und kam fo dazu, die ganze Maffe als Patrimonium
des Grafen nach den gleichen privatrechtlichen Grundfätzen zu behandeln. Zwar
wäre auch mit diefer privatrechtlichen Auffaffung ein Vorzug der Erftgeburt und
Ungetheiltheit des Befitzthums wohl vereinbar gewefen und das deutfehe Lehenrecht
zeigte anfänglich auch entfchieden Neigung hiezu. Allein die neuen gelehrten Räthe
der Fürften, die in Bologna ihre Weisheit geholt, verachteten das altehrwürdige
heimifche Recht als barbarifch und verhalfen lieber dem von ihnen als Weltrecht
verehrten römifchen Recht und dem von diefem beeinflußten longobardifchen Lehen-
rechte an den deutfchen Höfen zur Anwendung und Geltung. Da aber Corpus juris
und Libri feudorum keine Untheilbarkeit der hereditas und keinen Vorzug der Erft-
geburt kennen — wie denn auch der Italiener Albericus de Rofciate (an der von
Seeger in feinen Abhandlungen aus dem Strafrechte S. 381 angeführten Stelle)
das Recht der Erftgeburt ausdrücklich als eine ultramontana confuetudo be-
zeichnet — fo erklärten die römifch gebildeten Rechtsgelehrten auch die deutfchen
Fürftenthümer für theilbar. So kam es, daß der Theilungsgrundfatz, früher fchon
in den Graffchaften eingedrungen, feit der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts auch
i
Das Untbeilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenbaufe. 163
in den großen Reichsfürrtenthämern herrfchend wird. Welch unlagliches Elend
diefes Theilnngsnnwefen über die deutfcben Fürftenhäufer wie über ihre Unter-
thanen gebracht, ift bekannt, und ebenfo bekannt, wie eine bewußte Reaktion da-
gegen endlich eingetreten und fchließlich zu der allgemeinen Anerkennung des
Untheilbarkeitsgrundfatzes geführt hat. (Vergl. Hermann Schulze, Das Recht der
Erftgeburt in den deutfchen Fürftenhäufern. Leipzig 1851 und delTelben Erb* und
Farailienrecht der deutfchen Dynaftieen des Mittelalters. Halle 1871).
In Württemberg giengen die Verhältniffe im Allgemeinen denfelben Ent-
wicklungsgang. Doch ift das Bild, das ßch uns hier darbietet, im Ganzen ge-
nommen ein viel erfreulicheres als wohl bei allen übrigen deutfchen Fürftenhäufern.
Der Urfprung des württembergifchen Haufes ift in ein unaufhellbares Dunkel
gehüllt. Ungewiß bleibt es, ob ihr Graffchaftsbezirk im Remsthalgau gelegen (vgl.
C. F. Hang, Die ältefte Graffchaft Württemberg als Gaugraffchaft. Tübingen, 1831)
oder im Neckargau (vgl. Paul Stalin a. a. 0. S. 378), oder in Oberfchwaben im
Eritgau oder benachbarten Gauen (vgl. C. F. Stalin II. S. 478 f., Paul Stalin S. 321 f.),
oder ob nicht vielmehr die Ahnen des württembergifchen Haufes zur Zeit der alten
CrauverfalTung noch einfache edelfreie Herren waren (Paul Stalin S. 370 f.), die
erft, nachdem die Auflöfnng der alten Grafenbezirke bereits begonnen, durch Heirat,
Kauf, Kriegsglück und kluge Benützung der politifche'n Verhältniffe in den Befitz
von folchen Graffchaften und Graffchaftstheilen, auch anderen Herrfchaften, Gefallen
und Rechten gelangt find. Es ift jedoch diefe Frage hier darum müßig, weil die
Befltzungen der Grafen von Württemberg im dreizehnten Jahrhundert, da endlich
die fortlaufende Gefchichte des Haufes anhebt, jedenfalls nicht aus einem alten zu-
fammenhängenden Reichsbezirk beftanden, fondem fich aus den mannigfaltigften nicht
blos rechtlich und fuzial, fondern theilweife auch räumlich getrennten Herrfchaften
und Herrfchaftstheilen zufammenfetzten ; ununterbrochen wurden neue Stücke dazu
erworben, von Anfang an, wenn auch feiten, einzelnes davon wieder weggegeben
odiet verpfändet; das fie Verbindende war lediglich die Perfon des Herrn. Diefes
rechtliche Verhältnis findet fich auch äußerlich in der Bezeichnung, im Namen aus-
gedrückt: niemals werden die württembergifchen Befltzungen fchlechthin als Graf-
fchaft Württemberg bezeichnet, vielmehr bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, d. h.
während der ganzen Grafenzeit, von der Graffchaft Württemberg der Grafen von W.
andere Graffchaften, Herrfchaften und Zugehörungen unterfchieden. (VgLReyfcher
Ä. a. 0. I. Bd. S. 467. C. F. Stalin III. 417. Wächter, Württ. Privatrecht I. Bd. S. 30.
Sattler, Grafen IV. Fortf. Beil. 54. u. a.)
So war es nicht anders zu erwarten, als dass in diefem Haufe die Theil-
barkeit des Territoriums von Anfang an geübt worden. Und wirklich maß fchou
am Ende des zw.ölften Jahrhunderts eine folche Theilung eingeleitet worden fein
(Paul Stalin S. 372 ff.), worüber indeß genauere Nachrichten fehlen; nur die Ab-
zweigung einer oberfchwäbifchen Linie fcheint ficher. Während aber diefe ober-
fchwäbifche, Grieninger Linie rafch herabfank (C. F. Stalin III. 226. 717), hob fich
die niederfchwäbifche, nunmehr die einzige Trägerin des Namens Württemberg, unter
kräftigen Fürften immer mehr. Frühe Erkenntnis der wahren Intereffen des Haufes,
unterftützt von dem meift kleinen Perfonalftande der Familie, hatte diefe Linie lange
Zeit vor weiteren Theilungen bewahrt. — Graf Ulrich mit dem Daumen, mit dem
erft die zufammenhängende Gefchichte der Grafen von Württemberg beginnt, war
i. J. 1265 unerwartet geftorben mit Hinterlaffung zweier unmündiger Söhne, Ulrich II.
und Eberhard. Letzterer, von fpäteren Gefchichtsfchreibem ^lUuftris, der Erlauchte**,
von den Zeitgenoffen weniger fchmeichelhaft ;,der Koch" beigenannt — TjKog" oder
164 AdaiQ
„Gog" bedeutet mundartlich noch heute einen groben, ungefchlachten Gefellen
(vergl. J. C. Schmid, Schwab. Wörterbuch) — war erft wenige Monate über 14 Jahre
alt, da fein älterer Bruder Ulrich im September 1279 noch im Jünglingsalter ftarb; die
Frage wegen einer Theiluug des Landes hatte bis dahin noch nicht aufgeworfen
werden können. Ebenfo wenig aber wurde fie praktifch bei Eberhards drei Söhnen,
da zur Zeit feines Todes im Jahre 1325 der ältefte derfelben und delTen Sohn bereits
geftorben waren, der jüngfte aber als Chorherr in Speier lebte, fo daß allein
der zweite Sohn, Ulrich III. als Regierungsnachfolger übrig war. Daß hier nicht
blos der Zufall Württemberg vor Theilung bewahrt hat, diefelbe vielmehr bewußt
vermieden wurde, — eben durch den Eintritt des entbehrlichen Nachgeborenen in
den geiftlichen Stand, — geht aus der bekannten Aeußerung Eberhards des Er-
lauchten in der Urkunde vom 25. Januar 1321 hervor: „war aber, da vor got
fy, das die herfchafft getailet wurde u. f. w." (abgedruckt in Befoldi Documenta
concernentia ecclefiam coUeg. Stuttgardienfem 1636 Pol. 9).
Aus diefer Stelle fcheint zugleich hervorzugehen, daß Eberhard eine Landestheilnng
fiir ein trauriges, aber gleichwohl unter Umftänden unabwendbares Schiokfal muß gehalten haben;
denn fonft hätte er bei feinem energifchen Wefen die Abwendung diefes Mißgefchickes nicht dem
lieben Gott altein überlalTen, fondern felber fein Haus vor folchem Unglück ücher geftellt, gerade
fo wie dies wenige Jahre zuvor Graf Berthold von Henneberg in feinem Haufe gethan. (Schulze,
Recht der Erftgeburt S. 319). Allein man muß iich hier wieder daran erinnern, daß die
wUrttembergifchen Herrfchaften von vorn herein kein organifch zufammenhängendes Ganzes
bildeten, daß fich die damalige Rechtsanfchaunng überhaupt für die Theilbarkeit aller Graffchaiten
ausfprach, und daß endlich Eberhard der Erlauchte, felbft wenn er es für rechtlich möglich ge-
halten, fich der allgemeinen Rechtsüberzeugung durch Erlaflung eines Untheilbarkeitsgefetzes
entgegen zu fetzen, doch jedenfalls nicht hoffen durfte, eine folche hausgefetzliche Verfügung
werde in der Folgezeit beachtet werden, zu einer Zeit, da felbft die feierlichften Reichsgefetze
nur dazu gegeben fchienen, um Übertreten zu werden.
Erft unter Eberhards des Erlauchten Enkeln trat die Gefahr der Theilung
an Württemberg eruftlich heran. Ulrich III. nemlich, Eberhards des Erlauchten
Sohn, hinterließ bei feinem Tode im Jahre 1344 zwei Söhne, Eberhard den Greiner
und Ulrich IV. Diefe beiden führten die Regierung anfangs gemeinfchaftlich. Allein
Ulrich fühlte fich bei dem wenig verträglichen Charakter feines eigenmächtigen, ihm
wohl auch geiftig überlegenen Bruders in diefem Verhältniffe nie recht glücklich
und drang daher auf Abthdlung des gemeinfchaftlichen Befitzes. Sein Bruder Eber-
hard erklärte fich aber damit keineswegs einverftanden, ja vermochte jenen fogar
dazu, daü er unterm 27. Oktober 1352 verfprach, nie eine Theilung des Landes
begehren zu wollen, er verkünde es denn ein Jahr zuvor dem Grafen Ulrich dem
jüngeren von Helfenftein oder, falls dies nicht möglich, dem Grafen Ulrich dem
älteren von Helfenftein, und falls auch dies unmöglich, feinem Bruder Eberhard
felbft. Der Umftand, daß Eberhard die Theilung nicht geradezu abfchlug, ift
ein neuer Beweis dafür (wenn es eines folchen noch bedarf), daU nach der Rechts-
anfchaunng der Zeit der Anfpruch der Nachgeborenen auf Theilung des Territoriums
für gefetzlich begründet galt, ein Abftehen hievon lediglich auf ihrem guten Willen
beruhte. Nun nahm im Jahre 1356 Graf Ulrichs von Württemberg Schwager,
der eben genannte Graf Ulrich d. ä. von Helfenftein, mit feinem Vetter gleichen
Namens eine Theilung ihrer Befitzungen vor (C. F. Stalin III. 661). Schon diefes
Beifpiel allein mochte auf Ulrich von Württemberg mächtig wirken. Dazu kam
indeß noch ein weiterer Umftand, wodurch fich diefer feinem Bruder Eberhard
befonders zurückgefetzt fühlte, und der in der That für ihn kränkend war. Auf
dem Reichstage zu Nürnberg im Herbft des Jahres 1361 wirkte nemlich Graf Eber-
Das Untheilbarkeitsgefeiz im württ. FQrftenhaufe. ^^ 165
hard von Württemberg bei Kaifer Karl IV. für fich und feine Nachkommen, ihre
Diener und ander ihr Mann und Lente die bekannten Gericbtsprivilegien aus. In
den beiden darüber anterm 6. ' Oktober ausgeftellten Urkunden war nan zwar Eber-
hards and feiner Nachkommen gedacht, des mitregierenden Qrafen Ulrich aber mit
keinem Worte Erwähnung gethan (Sattler, Grafen I. Beilage 122. 123). Diefe Rtick-
fichtslofigkeit einerfeits, das von den Helfenfteinern gegebene Beifpiel andererfeits,
dazu vielleicht auch die von Steinhofer (Wirtembergifche Chronik IL Band S. 333)
erwähnte erkältende Auseinanderfetzung zwifchen beiden Brüdern mögen den Grafen
Ulrich dazu gebracht haben, daß er jetzt entfchieden auf eine Thattheilung des
Landes drang. Eberhard antwortete jedoch auf diefes Anfinnen noch viel ent-
fchiedener damit, daü er die Käthe feines Bruders gefangen fetzte, fich aller Städte
und Burgen verficherte und diefelben fich als dem Alleinregenten huldigen ließ.
Ulrich klagte hierüber freilich beim Kaifer. Allein auch hier konnte er feine Ab-
ficht nicht durchfetzen; hatte doch Karl IV, fünf Jahre zuvor die goldene Bulle
erlaflen, und war doch eine Hauptbeftimmung derfelben die Einführung der Un-
theilbarkeit und des Primogeniturrechtes in den Kurfurftenthümern. Trotz letzterer
Befchränkung zeigt diefelbe immerhin, daß der Kaifer den weitgehenden Zer-
fplitterungeu der Territorien abgeneigt war (denn der Mißftand wegen Führung der
Knrftimme bei getheilten Kurlanden hätte fich auch auf andere Weife befeitigeu
laffen). Jedenfalls aber konnte fich Graf Eberhard, der überdies bei Karl IV. per-
(bulich in Gunft ftand (Stalin III 286), auf diefen Vorgang nicht ohne Schein be-
rufen. Und fo gefchah es denn, daß unter Vermittlung des Kaifers am 3. Dez. 1361
ftatt einer Landestheiluug vielmehr das erfte Untheilbarkeitsgefetz im württem-
bergifchen Fürftenhaufe zu Stande kam, der fogenannte Nürnberger Vertrag.
In diefer „Richtung", wie fich der Vertrag felber nennt (abgedruckt bei
Reyfcher I, 467), verfprechen fömmtliche damals lebende Herren von Württemberg,
nemlich Graf Eberhard der Greiner, fein Bruder Ulrich IV. und Eberhards Sohn
Ulrich, mit einem feierlichen Eide, daß fie keine Theilung der Graffchaft zu Württem-
berg und der dazu gehörigen Graf- und Herrfchaften, ihren Freiheiten, Rechten und
Gewohnheiten von einander oder von ihren Erben jemals mehr fordern wollen, und
fetzen wörtlich weiter feft: „Sunder wir wollen vnd maynen, das die GraffchaflFt zu
Wirtemberg mit den vorgenannt iren Herfcheflften, landen leuten vnd zugehorungen —
vngefundert vngeteilet vnd vnczirbrochen bleiben vnd heften follen firbas ewiclich".
Damit im Zufammenhange fetzt jeder der beiden Brüder für den Fall, daß er ohne
eheliche männliche Leibeserben ftürbe, den anderen Bruder und deiTen Söhne als Alieinerben in
der ganzen Graffchaft Württemberg und den anderen dazu gehörigen Herrfchaften ein und ver-
zichtet zugleich auf jede einfeitige Veräußerung von Herrfchaften und Rechten oder Uebernahme
von Verbindlichkeiten irgend welcher Art (Lehens- und Bundespflichten nicht ausgenommen) auf
die gemeinfchaftliche Henfchaft unter Lebenden oder von Todes wegen; das Vorgefallene foll
vergeffen und verziehen fein, die Regierung von beiden Brüdern wieder gemein fchaftl ich geführt
werden und Friede und Freundfchaft zwifchen denfelben, ihren Räthen und Dienern herrfchen.
Uebrigens behält fleh jeder der beiden Brüder einige Städte und Feften zu eigener Verwaltung
vor, Eberhard acht, Ulrich nur zwei; doch werden die Nutzungen getheilt, und das Gefetz der
üntheilbarkeit und Unveräußerlichkeit foll auch für diefe vorbehaltenen Plätze gelten. Endlich
waren über Tragung der Kriegskoften, Form der gemeinfchaftlichen Regierung, Ausfteuerung der
Töchter, Erfüllung der gegen Böhmen übernommenen Lehenspflichten (f. u.) nähere Beftimmungen
getroffen; die Leihung der Lehen foUte Graf Eberhard allein, aber in gemeinfchaftlichem Namen
vornehmen, feinem Bruder blieb nur für gewiffe Fälle ein Vorfchlagsrecht. Karl IV. ertheilte
diefem Vertrage unterm 17. Dezember die kaiferliche Beftätigung.
Nicht ohne Anfwendangen hatte diefes Ziel erreicht werden können: der
Maklerlohn Karls IV. für Vermittlung der Nürnberger Richtung heftand in der Auf-
166 Adam
tragung einiger Lehen .feitens der Grafen von Württemberg an ihn als König von
Böhmen; fie erfolgte unter dem gleichen Tage, wie die Vermittlung zwifchen den
beiden Grafen. Ulrich von Württemberg aber bekam Vom Kaifer unterm 4. Dezember
diefelben Gerichtsprivilegien ertheilt, die fein Bruder Eberhard unterm 5. Oktober
erhalten, wie denn diefer felbft in der Nürnberger Richtung verfprochen hatte, (ich
hiefür beim Kaifer zu verwenden.
Diefe Nürnberger Richtung ift alfo das erfte Gefetz, welches die Untheil-
barkeit und Unveräußerlichkeit der württembergifchen Herrfchaften ausgefprochen
hat, und zwar als ein dauerndes, für alle Zukunft giltiges Gefetz. Freilich wird
von Reyfcher (I. 47.) behauptet, daß Ulrich durch die Nürnberger Richtung feine
etwaigen Nachkommen zu binden nicht gefonnen gewefen, und daß diefer Ver-
trag noch weniger der Nachkommenfchaft Eberhards gegenüber eine bindende Kraft
befeffen. Ebenfo fagt C. F. Stalin (III. 287), diefes Hausgefetz habe über die Ver-
pflichtung, die darin feftgefetzten Grundfätze der Untheilbarkeit und Unveräußerlich-
keit des Landes auch auf fpätere Gefchlechter zu übertragen, keine Vorfchriften ent-
halten. Allein ich finde diefe einfchränkende Auslegung nicht begründet. Zugegeben
mag werden, daß ein beftimmter vorübergehender Umftand zur Schließung des Nürn-
berger Vertrags gefuhrt hat, nemlich der von Ulrich erhobene Anfpruch auf That-
theilung und die Beforgnis, es möchte eine folche Theilung nach des kinderlofen
Ulrichs Tode eine Verfchleuderung feines Theiles an Fremde zur Folge haben. Wie
wenig Gewicht aber der äußeren Veranlaffung einer Willenserklärung, eines Gefetzes,
bei deren Auslegung beizumeflen, ift bekannt. Sehen wir uns dagegen doch die
Worte des Vertrags felber an! In der ganzen Urkunde reden die beiden Grafen
nicht blos in eigenem Namen, fonderu Graf Eberhard verfpricht für fich undfeinen
Sohn und ihrer beider Erben, Graf Ulrich für fich und feine (z. Z. noch
mangelnden) Erben, daß fie eine Theilung von einander fordern wollen von ihrem
vorgenannten Bruder Ulrich, bezieh ungs weife Eberhard, und feinen Erben nimmer
fürbaß ewiglich. Das heißt doch nichts anderes, als daß fowohl die beiden Brüder
als auch deren Erben, für welche, in deren Namen alfo das Verfprechen abgegeben
worden, nicht bloß von den beiden Brüdern, fondern auch von deren Erben die
Theilung niemals follen fordern können, jetzt nicht und in aller Zukunft nicht, oder
noch genauer gefagt: die den Vertrag fchließenden Brüder weder von einander noch
von ihren gegenfeitigen Erben, und letztere ebenfo weder von einander noch von den
den Vertrag fchließenden Brüdern. Vielleicht wird man dagegen noch einwenden,
die beiden Brüder hätten zwar je in eigenem und in ihrer eigenen Erben Namen
disponirt, hätten fich aber gerade dadurch nur der andern Partei und deren Erben
gegenüber verpflichtet nie eine Theilung zu fordern, nicht aber verpflichteten fie
hiezu die Erben der einzelnen Partei unter fich; fo lange alfo Nachkommen-
fchaft von beiden Parteien am Leben war, ßand der Vertrag aufrecht, fobald aber
die eine Partei und deren Nachkommen ausgeftorben, — und diefer Fall wurde als
demnächft eintretend gedacht und trat auch bereits fünf Jahre fpäter ein, — fo war
die andere Partei und deren Nachkommen nicht mehr gebunden. Ich will die Mög-
lichkeit einer folchen, freilich faflt gar zu feinen Auslegung des Wortlautes an fich
nicht beftreiten. Allein ihr widerfpricht doch vor allem das ganz Unbefriedigende
ihres Ergebnifles; denn wenn eine Landestheilung als ein Uebel erkannt ift, fo muß
fie als ein Uebel erfcheinen, ob fie erfolgt zwifchen Perfonen, die einen näheren, oder
folchen, die den entfernteren gemeinfchaftlichen Stammvater haben; und doch wäre
nach der eben vorgetragenen Auslegung nur den letzteren die Theilung verboten,
den erfteren aber erlaubt gewefen. Diefer Auslegung widerfpricht aber auch — und
Das Untheilbarkeitsgefetz im wQrtt. Fürrtenhaare. 167
(liefer Umftand ift entfcheidend — die bereits angezogene Stelle der Urkunde, wo
fortgefahren wird: Sunder wir wollen vnd maynen das die Graffchafft zu Wirtem-
berg — vngefundert vngeteilet vnd ynezirbroeben bleiben vnd beften fulln firbas
ewiclich. Denn daß diefe Worte „wir wollen und meinen" eine Willensdispo-
fitiou bilden und eine dauernde Verpflichtung für die Erklärenden und die durch
fie Vertretenen enthalten follen und nicht etwa blos deshalb der Urkunde eingerückt
find, um die geläuterten politifchen und rechtlichen Anfchanungen der Vertragfchliefier
einer wißbegierigen Nachwelt nicht vorzuenthalten, dafür bürgt der Umftand^ daß
diefe Worte nicht in einer Abhandlung über die Philofophie des Staatsrechtes, fondern
in einer Vertragsurkunde, einem Hausgefetz deutfcher Regenten ftehen, dafür bürgt
weiter der Gegenfatz, in welchen fie zu den vorhergehenden Worten der Urkunde
gebracht find: „Wir Eberbart u. f. w. Bekennen vnd tun kunt — daz wir —
verfprochen haben — daz wir deheine teil odir teilunge der Graffchafft W. —
nymmer furbas ewiclich gefordern oder getun wollen odir füllen Sunder wir
wollen vnd maynen u. f. w." Daß hier der erfte Satz nicht ein rechtlich bedeutungs-
lofes Herumreden aber den Gegenftand enthält, ift unbeftritten. Daß dann aber
auch in dem ihm entgegengeftellten zweiten Satz nur von Verpflichtungen die
Rede fein kann, nicht von theoretifchen Erörterungen, ift nach logifchen Orund-
fatzen unbeftreitbar, der zweite Satz drückt dasjenige deutlicher pofitiv aus, was
der erfte negativ gefaßt hat. Ift dies richtig, fo fteht ja in der Urkunde felbft
mit größter Klarheit: wir wollen d. h. wir machen es uns und den Unfereii zum
Gefetz, daß die Graffchaft u. f w. ungefondert, ungetheilt und unzerbrocheu bleiben
und beliehen foll fernerhin ewiglich.
Daß dies jedenfalls auch die AuffalFung Eberhards des Greiners und feines
beim Vertragsfehl uffe mitwirkenden Sohnes Ulrich gewefen, zeigt deren fpäteres Be-
nehmen deutlich. Schon fechs Monate nach dem Zuftandekommen der Nürnberger
Richtung hatte Ulrich IV. in einem zu Stuttgart am 1. Mai 1362 gefchloflcDeü Ver-
trage feinem Bruder Eberhard die Alleinregierung des Landes überladen^ ihm
auch feine beiden im Nürnberger Vertrag noch vorbehaltenen Plätze Übergeben
und fich nur den Einzug feiner Gefälle durch eigene Beamte vorbehalten; in allen
nicht geänderten Punkten follte die Nürnberger Richtung in Kraft bleiben. Und als
diefer Vertrag ein Jahr fpäter, wohl in Folge neuer Mißhelligkeiten, vor dem kaifer-
lichen Hofgerichte zu Rottweil „auf off'ener freier Königsftraße" — das Gerieht ward
felbft in der letzten Zeit feines Beftehens unter freiem Himmel an der ofi'enen Laud-
ftraße gehalten (vgl. Ruckgaber Gefchichte der Frei- und Reichsftadt Rottweil IL Bd.
1. Abth. S. 114) — unterm 30. Juni 1363 von beiden Brüdern beftätigt wurde,
machte Ulrich den ausdrücklichen Zufatz, daß fein Antheil an Land und Leuten
feinem Bruder dauernd verbleiben folle, übrigens nur, falls er, Ulrich, keine ehe-
lichen Leibeserben hinterließe.
Es war nemlich — dies verdient hier noch einmal befonders hervorgehoben zu werden —
nur Untbeilbarkeit und Unveräußerlichkeit des Landes, nicht die Primogenitur und Danit^ntlich
nicht die Einheit der Regierungsgewalt in der Nürnberger Richtung feftgefetzt worden; nur
getheilt follte von jetzt an nicht mehr werden, gemein fc ha ft lieh aber mochten die je
und je vorhandenen mehreren Grafen die Regierung auch fernerhin führen; die Nürnberger
Richtung hatte ja auch über die Durchführung diefer Gemeinfamkeit nähere Beftimmungcn felbft
getroffen. In der Stuttgarter und Rottweiler Urkunde verzichtet nun Ulrich IV. nachtrjiglich
auch auf die ihm gebührende Theilnahme an der gemeinfamen Regierung. Aber dicfen Vor-
zieht — und foweit ift Reyfchern und Stalin allerdings zuzuftimmen — leiftete er nur für
fich felbft (modifizirte ihn auch bereits wieder in der Uebereinkunft vom 5. Juni 1365) ; für feiDü
Leibeserben dagegen, die er etwa noch bekommen könnte, follte diefer Verzicht koinciawBgs
168 Adam
gelten und natürlich noch viel weniger für württembergifche Grafen aus feines Bruders Stamme.
Es bildete alfo diefe zwifchen den beiden Brüdern getroffene Einrichtung (wodurch übrigens
nicht einmal zwifchen den Brüdern die Einheit der Regierungsgewalt vollftändig durchgeführt
war, vergl. C. F. Stalin III. 288 f.), etwas Vorübergehendes; eine Ausdehnung auf fpätere Regenten
war von vornherein gar nicht ins Auge gefaßt worden.
Nachdem fich Ulrich noch unterm 5. Juni 1365 einige Befitzungen wieder
ausfchließlicb hatte zufcheiden laffen, ftarb er bereits im folgenden Jahre ohne Nach-
kommen. Und nun ließ fein überlebender Bruder Eberhard in 6e-
meinfchaft mit feinem Sohne die oben genannte Urkunde des Rott-
weiler Hofgerichts durch das Hofgericht zu Würzburg unterm 22. Auguft
1366 bef tätige n (C. F. Stalin III. 290). Die Rottweiler Urkunde aber enthält die Be-
ftätigung des Stuttgarter Vertrages von 1362, worin von Ulrich IV. auf die Regierung
verzichtet, im übrigen aber der Nürnberger Vertrag beftätigt worden ift Was konnte
nun, nachdem Ulrichs Regierungsverzicht durch feinen Tod werthlos geworden, die
Beftätigung der Rottweiler Urkunde anderes bezwecken , als die Beftätigung des
Nürnberger Vertrages, und was war wieder nach Ulrichs IV. Tode vom Nürnberger
Vertrag überhaupt noch anwendbar, als einzig und allein das darin ausgefprochene
Gefetz der Untheilbarkeit und Unveräußerlichkeit des Landes? Indem alfo Eberhard
und fein Sohn die Rottweiler Urkunde beftätigen ließen, erkannten fie die fort-
dauernde Giltigkeit des in Nürnberg aufgeftellten Untheilbarkeitsgefetzes an, und
fo dient das eigene fpätere Verhalten der beim Nürnberger Vertrage mitwirken-
den Perfonen zum Beweife dafür, daß die Nürnberger Richtung allerdings erft-
mals die Untheilbarkeit Württembergs als ein für alle Zeiten giltiges Grund-
gefetz ausgefprochen , daß durch jene allerdings „über die Verpflichtung, diefe
Grundfätze auch auf fpätere Gefchlechter zu übertragen", Vorfchriften enthalten und
daß insbefondere Graf Eberhard felbft das Beftehen diefer Verpflichtung für ihn und
feine Nachfolger auch über den Tod feines Bruders hinaus nicht mißkannt hat: es ift
alfo in der That fchon Eberhard der Greiner gewefen, der den gewaltigen Schritt
gethan und die Untheilbarkeit und Unveräußerlichkeit des Landes für alle Zeiten
als unabänderliches Gefetz ausgefprochen hat.
Der nächfte Schritt wäre nun gewefen, auch die gemeinfchaftlichen
Regierungen im Haufe Württemberg ein für allemal abzufchafl'en durch Feftfetzung
des Grundfatzes der Einheit der Regierungsgewalt. Allein fo glücklich war Württem-
berg nicht; Eberhards Weisheit ruhte nicht immer auf feinen Nachfolgern. Obwohl
dem Nürnberger Vertrag die kaiferliche Beftätigung zu Theil geworden, obwohl
fünf Jahre früher die goldene Bulle für die Kurfurflen die Untheilbarkeit der
Kurlande allgemein reichsgefetzlich feftgeftellt hatte, obwohl auch andere deutfche
Fürften für ihre Häufer bereits mit ähnlichen Gefetzeu vorangegangen, ward die
Nürnberger Richtung doch wieder umgeftoßen. Und fie konnte es auch ohne eine
Rechtsverletzung werden: die kaiferliche Konfirmation hatte fie nicht zum Reichs-
gefetz erhoben, fondern ihr eher den Karakter eines Privilegiums gegeben; fie war
auch kein Landesgrundgeletz, und keine Stände waren da, die ihre Aufrechterhaltung
hätten fordern können und dürfen — denn aus den an die Aemter verfandten
Schreiben, wie Hoff'mann a, a. 0. p. 24 eines wiedergibt, läßt fich doch nicht
eine Beftellung diefer Aemter als Garanten des Vertrages herauslefen, — die Nürn-
berger Richtung war vielmehr bloß ein Hausgefetz, gegeben im luterelFe der Familie
felbft; und wie fie durch Uebereinftimmung aller Betheiligten war aufgerichtet worden,
fo konnte fie auch in der Folge durch Uebereinftimmung aller Betheiligten wieder ab-
gethan werden. Dies bemerkt Reyfcher (a. a. 0. I. S. 45) mit vollem Recht Der
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Ffirftenhaufe. 169
Nürnberger Vertrag war alfo, wie in feinem Inhalt noch nicht vollkommen, fo auch be-
züglich feiner Form nicht unanfechtbar: er ift angefochten, er ift umgeftoßen worden,
und darum eben hat er für Württemberg nicht die Bedeutung erlangt, die er nach
Eberhards des Greiners ftaatsmännifchen Abfichten hätte erhalten foUen.
Nach Ulrichs IV. Tode hatte fein Bruder Eberhard die Regierung allein
weiter geführt, und da er nur von einem einzigen Nachkommen, feinem Enkel Eber-
hard dem Milden, und diefer wieder nur von einem einzigen Sohne, Eberhard, über-
lebt wurde, fo war bis zu deffen Abfterben im Jahre 1419 eine Landestheilung von
felbft ausgefchloffen. Nach dem Tode des Letzteren aber, den zwei Söhne Ludwig
und Ulrich V. überlebten, mußte es fich entfcheiden, ob auf der von Eberhard
dem Greiner gefchaffenen Grundlage werde fortgebaut werden oder nicht. Zunächft
führte die Mutter Henriette von Mömpelgard als Vormünderin die Regierung; erft
im Jahre 1426 übernahm Graf Ludwig, 14 Jahre alt, diefe felbft. Als fein jüngerer
Bruder Ulrich das 20. Lebensjahr erreicht hatte, unterwand fich diefer ebenfalls
der Regierung, und beide Brüder führten fie neun Jahre lang nach alter Familien-
fitte und in üebereinftimmung mit dem Nürnberger Vertrage gemein fchaftlich weiter.
Erft nachdem fich Ulrich zu Anfang des Jahres 1441 verheiratet hatte, verlangte
er nach einer eigenen Regierung und trug darum bei feinem Bruder auf Landes-
theilung an. Die Mutter unterftützte ihn darin; und leider fetzte auch Ludwig
diefem Begehr keinen Widerfpruch entgegen, fo fehr ihn das Intereffe des Haufes
und des Landes dazu hätte beftimmen follen, und fo fehr das in Nürnberg errichtete
Hausgefetz feinen Widerfpruch gerechtfertigt hätte. Doch von der Nürnberger Richtung
war gar nicht mehr die Rede; in den letzten achtzig Jahren hatte fich keine Gelegen-
heit zu ihrer Anwendung geboten, und darüber war fie felbft in Vergeffenheit gerathen.
Dagegen hatten im markgräflicb badifchen Haufe durch das ganze vierzehnte Jahr-
hundert Theilungen ftattgefunden, ähnlich in Heffen und in dem den Württembergern
naheftehenden werdenbergifchen Haufe (vgl. C. F. Stalin III. 687, 433). Anhalt war
erft noch im Jahre 1413 in vier Theile gefchnitten worden, und in der feit 1356
bereits abgetheilten Blaubeurer Linie der Grafen von Helfenftein (f o.) bereitete
fich eine abermalige im Jahre 1445 wirklich durchgefiihrte Theilurig vor; auch in
dem gräflich öttingifchen Haufe war kurz zuvor eine Theilung vorgenommen worden.
Diefe in benachbarten Fürftenhäufern ebenfo, wie in entfernteren, fort und fort ftatt-
findenden Theilungen fchienen nunmehr einen unumftößlichen Rechtsfatz zu beweifen,
vor dem fich auch Graf Ludwig von Württemberg beugte.
So fah denn der 23. April 1441 den erften Theilungsvertrag; Graf Ludwig
erhielt den Landestheil zur Linken des Neckars, Ulrich den zur Rechten. Doch
wurde das Band der Zufammengehörigkeit nicht ganz zerriffen. Zwar follte jeder
Graf feine gefonderte Kanzlei haben, aber einige Befitzungen und Rechte, die Herr-
fchaft Reichenweiher im Elfaß und insbefondere die Stadt Stuttgart blieben ungetheilt
im gemeinfchaftlichen Befitz, Schlöffer und Städte follten jedem Bruder auch in des
anderen Landestheil oifen fein, Kriege gemeinfchaftlich befchloffen und geführt werden;
keiner follte fich ohne des andern Willen in ein Bündnis einlaffen, nichts ohne deffen
Zuftimmung vom Lande veräußern oder verpfänden, auch feinen Unterthanen keine
höhere Schätzung auflegen. Ueberdies hatte das gräfliche Brüderpaar fchon unterm
13. März 1441 in Rückficht auf die bevorftehende Thattheilung ein Freundfchafts-
bündnis unter fich gefchloffen und darin die Austragung von Irrungen durch die
beiderfeitigen Räthe verabredet. Ein Vorzug des älteren Bruders beftand endlich
darin, daß er allein die weltlichen Lehen, freilich in gemeinfchaftlichem Namen und
nicht gegen feines Bruders Willen, leihen follte. (C. F. Stalin III. 456.)
170 Adam
Diefer TheiluDgsvertrag war zunächft auf vier Jahre gefchloffen; nach Ver-
fluß der erften Hälfte follte jeder Graf eine gegenfeitige Au8taufchung beider Hälften
verlangen können. Allein nach Vollzug der Trennung zeigte fich fofort, daß die
Theilungslinie mit gar zu wenig Rückficht auf die Befchaffenheit der fich ergebenden
Hälften gezogen war. Daher folgte eine neue, zugleich durchgreifendere Theilung
bereits unterm 25. Januar 1442 zu Nürtingen. Hier blieben unvertheilt nur einige
— verpfändete Befitzungen und der auf Trochtelfingen erhobene Anfpruch (vgl.
C. F. Stalin III. 688 f.j; fonft erinnerte nur der den beiderfeitigen Uuterthanen wechfel-
feitig geftattete freie Zug an die alte Zufammengehörigkeit; der frühere Vorzug
Ludwigs in Verleihung der Lehen wurde jetzt auf die elfäßifchen Mann- und Lehen-
fchaften befchränkt. Diefer zweite Vertrag war bleibend; er entfchied endgiltig
über die Theilung Württembergs. Beide Grafen fuchten auf Grund deffelben noch
im gleichen Jahre um Belehuung je mit dem halben Lande und dem ßlutbanne nach,
und Kaifer Friedrich willfahrte anftandslos ihrer Bitte. — Von jetzt an zerfiel
Württemberg in eine Uracher und in eine NeuflFener oder Stuttgarter Linie. —
Daß aber auch diesmal in aller Freundfchaft die Theilung vorgenommen
worden, und daß auch nach derfelben das brüderliche Verhältnis fortgefetzt wurde,
ergibt fich unter anderem aus der, wenige Monate darauf, unterm 12. April, zwifchen
den Grafen genommenen Abrede, daß keiner von ihnen in Sachen, worin fie mit
ihrer Mutter Henriette zu fchaffen haben möchten (deren letztwillige Verfugungen
die Söhne fich nicht gefallen lallen konnten), ohne den anderen etwas zufagen oder
thun, und wofern auch die Mutter dem einen mehr zuwenden wollte als dem andern,
doch keiner mehr als der andere haben follte. Gleichwohl war die Theilung beklagens-
werth genug. Zwei Hälften, wenn fie auch noch fo fehr fympathifiren, find eben
nicht mehr das Ganze. Wer aber konnte dafür bürgen, daß wirklich auch nur die
Theilenden felbft in der alten Freundfchaft gegen einander ftets verharren, und
daß fich diefelben Gefinnungen auf ihre Nachfolger von Gefchlecht zu Gefchlecht
übertragen würden? War dagegen nicht mit Sicherheit zu befürchten, daß nunmehr
jedesmal neue Theilungen würden vorgenommen werden, fobald ein äußerer AnlaÜ
dazu vorhanden ? — Diefer zeigte fich in der That fchon in der nächften Generation,
da jeder Bruder, Ludwig und Ulrich, wieder von zwei Söhnen überlebt wurde.
üebrigens waren wegen Veräußerung von Land und Leuten oft weniger die mehreren
Söhne, als die Töchter und Schwiegerföhne zu fürchten. Erftere waren es freilich, welche die
Landestheilungen veranlaßten und befondere regierende Linien anlegten; allein meiftens blieb
doch das Bewußtfein der Zufammengehörigkeit in den abgetheilten Linien rege, und durch Aus-
fterben von Linien kam häufig der alte Familienbelitz wieder in Einer Hand zufammcn. Sobald
aber Herrfchaften zur Ausfteuerung der Töchter verwandt wurden, war der Verluft an Land
und Leuten ein dauernder. So wurde] der Haupttheil der gräflich aichelbergifchen Befitzungen
durch Luitgart, Grafen Branos von Kirchberg Gemahlin, an diefen gebracht, der ihn dann an
Württemberg weiter veräußerte (Gieß, Verfuch einer kirchlich-politifchen Landes- und Kultur-
gefchichte von W. IL Theil 1. Abth. S. 180 f.). So entfremdete die Gräfin Urfula von Hohenberg-
Haigerloch die Stadt Ehingen und Burg und Stadt Haigerloch dem Hohenberger Familiengut
durch ihre Heirat mit Grafen Wilhelm von Montfort, deiTen Haus unter feinen Nachkommen auf
gleiche Weife Einbußen erlitt (C. F. Stalin IlL 686). Aehnlich ging es mit Burg und Herrfchaft
Kirchberg (daf. S. 678 f.), namentlich aber wurden die Entfremdungen durch Töchter den ver-
fchiedenen Linien der Pfalzgrafen von Tübingen verderblich (dafelbft S. 700 f.). Auch andere
Häufer erlitten auf diefem Wege empfindliche Einbußen an ihrem Famllienbefitz, z. B. die Mark-
grafen von ßurgau. Doch mögen die angeführten Beifpiele aus dem württembergifchen Schwaben
genügen. Im Württemberger Haufe felbft kenne ich nur einen einzigen Fall diefer Art :
Eberhard der Erlauchte hatte feine Tochter Agnes an den Grafen Heinrich von Werdenberg-
Sargans, den Sohn feines Waffenbruders im Zug gegen die rheinifchen Fürften vom Jahre 1301,
Das Untheilbarkeitsgefetz im wQrtt. Farftenhaufe. 17t
verheiratet und für ihre Ausfteuer die Stadt Trochtelfingen verfchrieben , ein Pfand, das in dei*
Folge als nicht eingelöft verfiel. (Vergl. C. F. Stalin III. S. 103, 688 f.)
Graf Ludwig von Württemberg-Uracb war im Jahre 1450 rafcli gcrtorben mit
Hinterlaffung zweier minderjähriger Söhne, Ludwig ifnd Eberhard. Der ältere,
Ludwig, der im Jahre 1453, nach erreichtem 14. Lebensjahre, die Kegierung an-
getreten hatte, ftarb fchon am 3. November 1457 ebenfalls. Der einzig Ueber-
lebende in der Uracher Linie war jetzt fein Bruder Eberhard, fpäter /uben;jntit
„im Bart", der, 14 Jahre alt, im Jahre 1459 nach zweijähriger Vürnnindfcbaft
felbft die Regierung ergriff. In der Stuttgarter Linie regierte noch Graf ririch V,,
der einft die Landestheilung im Jahre 1442 vorgenommen, der Oheim Eberhards
im Barte. Seine Söhne waren Eberhard und Heinrich; Eberhard, am 1. Februar
1447 geboren, nur 15 Monate nach feinem Vetter Eberhard im Bartj nnnntc fich
im Unterfchied zu diefem „den Jüngeren", diefer fich „Eberhard den Aelteren".
— Unter Ulrichs Söhnen ftand alfo nach dem von Ulrich felbft gegebenen Bei-
fpiele wieder eine Theilung in Ausficht. Allein Ulrich hatte bereits praktifelie
Erfahrungen gemacht über die Nachtheile folcher Landestheilungen. Hätte er init
feinem Bruder die Regierung gemeinfchaftlich, wie anfangs, weitergeführt* er wäre
nach delTen Tode während feiner Neffen Minderjährigkeit im ganzen Land .Alleiu-
regent gewefen; als ihr nächfler Schwertmage und geborener Vormund hatte er
nicht nöthig gehabt, lieh erft lange mit deren Mutterbruder, dem böfen Pßilzer Fritz,
und den Württemberg-Uracher Käthen wegen Führung der Vormundfchaft herum-
zuzanken, und die ftete Sorge, in der er fchwebte, fein Neffe Eberhard werde fiL-h
in jugendlichem Leichtfinn eben durch feinen Obeim, den Kurfürften Friedrieb vüu
der Pfalz, zu einem Verkauf feines Landes an diefen oder zu ähnlichen iiachtheiligcn
Schritten verleiten laffen (Sattler, Grafen IL §. 127; Pfifter, Eberhard im Bart S. (j5J,
wäre ihm erfpart geblieben: welchen Werth es vollends im Kriege mit dem Kur-
fürften Friedrich für den Grafen Ulrich gehabt hätte, die Kräfte des ganzen Landes
zur Verfügung zu haben, braucht nicht weiter auseinander gefetzt zu werden.
Durch folche Erfahrungen belehrt bemühte fich nun Ulrith V., einer
Landestheilung bei feinen Söhnen vorzubeugen. Das bequemfte, in allen hohen
Häufern angewandte und auch in Württemberg nicht neue Mittel hiezu war, die
nachgeborenen Söhne geiftlich werden zu laffen. Im hohen Klerus fanden fie eine
würdige, ja glänzende Verforgung; und gelang es nicht den Bifchofyftab oder gar
den Kurhut zu erringen, fo verfprachen ihnen doch die reichen Pfründen in
Stiftern und Abteien ein behagliches und forgenfreies Leben. Darum ward auch
Graf Heinrich von Württemberg -Stuttgart zum geiftlichcn Stande beftimmt. Die
Sache ließ fich anfangs recht gut an; mit 13 Jahren war Heinrich bereits Domherr der
Stifter Mainz und Eichftädt, im Jahre 1465, noch nicht 17 Jahre ;ilt, wurde er
Koadjutor des Erzbifchofs von Mainz cum jure fuccedendi und ward fofort mit dem
weltlichen Regiment von diefem betraut. Dagegen verzichtete jetzt Heinrich auf
das väterliche und mütterliche Erbe, wofern er feiner Zeit das Erzbistlmra nder ein
anderes Bisthum nebft päbftlicher Betätigung wirklich erlangen würde, aucli fein
Vater und Bruder nicht vor ihm ohne männliche Nachkommen ftürben (C, F. Stalin
III. 557). Allein obgleich er fich in feiner hohen Stellung anfangs gut gehalten zu
haben fcheint, fo traten doch Pabft Paul II. und Pfalzgraf Friedrich, letzterer aus
alter Feindfchaft mit Heinrichs Vater, gegen ihn auf, und in Folge deffen wurde
der Erzbifchof von Mainz plötzlich gefund und übernahm felbft wieder die Regierung,
während er feinen Koadjutor gegen andere Entfchädigung endlich zum Rüt^ktritt
zu bewegen vermochte. Obwohl Heinrich noch als Koadjutor fich nicht immer
)
172 Adam
der Würde feines Standes angemeffen betragen, gab Ulrich feine Pläne mit ihm
noch nicht auf. Doch Heinrich fühlte felbft am heften, daß er zum Geiftlichen
nicht tauge. Als daher die Ansficht auf Verwirklichung feiner Anfprüche an das
Erzftift Mainz, die er bei feinem Rücktritt als Koadjutor nicht ganz aufgegeben
hatte, immer ungewiffer wurde, verlangte er, da er nun einmal die Süßigkeit des
Herrfchens bereits gekoftet, von feinem Vater einen Antheil an der Regierung noch
bei deffen Lebzeiten. Ja es fcheint faft, als habe er gegen ihn konfpirirt; wenigftens
fah fich Ulrich im Jahre 1472 veranlaßt, fich von feinem Sohne Heinrich fchrift-
lieh und eidlich verfprechen zu laffen: feinem Vater vor männiglich treu und hold
zu fein, fein Frommen zu werben, feinen Schaden zu wenden, ihm das Befte und
Ehrlichfte zu rathen, ihn fein Lebtag bei feinem Regiment und Obrigkeit ruhig ver-
bleiben zu lallen, auch nicht bei oder in dem Rath oder Gefpräch zu fein, da man
wider feines Vaters Perfon, Leib oder I^ben oder wider feine Obrigkeit freventlich
handelt, redet oder fucht, dadurch ihm folches entzogen oder ohne feinen guten
Willen entfetzt werden möchte (Sattler, Grafen IIL Beil. 56). Gleichwohl ftrebte
Heinrich immer wieder eine eigene Regierung an und, als Mittel dazu, eine aber-
malige Landestheilung. Diefe aber wollte Graf Ulrich durchaus nicht zugeben, während
dagegen fein Sohn fich auf das von Ulrich felber gegebene Beifpiel berief.
In diefer Noth zog denn Ulrich feinen Neffen Eberhard den Aelteren zu Rathe,
an dem er überhaupt eine fefte Stütze und einen treuen und klugen Rathgeber
gewonnen. Mit feiner Hilfe ward auch ein Auskunftsmittel gefunden: Unter dem
12. Juli 1473 kam in Urach zwifchen fämmtlichen Grafen von Württemberg, alfo
Ulrich und feinen Söhnen Eberhard d. J. und Heinrich von der Stuttgarter und
Eberhard dem Aelteren von der Uracher Linie ein Vertrag zu Stande, worin fie fich
auf folgende Punkte vereinigten: 1. Zu Lebzeiten der regierenden Grafen Ulrich und
Eberhards des Ae. follen deren Landeshälften nicht weiter getheilt werden. 2. Stirbt
Eberhard d. Ae. einerfeits oder Ulrich und fein Sohn Eberhard d. J. andererfeits
ohne eheliche männliche Nachkommen, oder' — und diefe Beftimmung wurde früher
meift nicht hervorgehoben (vgl. jedoch Fricker a. a. 0. S. 23) — haben fie zwar
folche Nachkommenfchaft, ftirbt aber diefelbe im Mannsftamme fpäter einmal aus,
fo foll der überlebende Graf bezieh ungs weife deffen dann lebende eheliche männ-
liche Nachkommen die Alleinerben der ausgeftorbenen Linie werden und fo das
ganze Land wieder vereinigen (Reyfcher I. S. 480). 3. Graf Heinrich dagegen ver-
zichtet für fich und feine Nachkommenfchaft — übrigens nur zu Gunften der beiden
Eberhardifchen Linien — auf alle Anfprache an die rechtsrheinifchen Befitzungen,
„damit das baide lannd wider zufamenkomen ouch fiiro deft bas vngetrent by ain-
ander bcliben mügen**. Dafür wurden ihm und feinen Erben fämmtliche württem-
bergifche Befitzungen auf dem linken Rheinufer, nemlich Mömpelgard, die hurgun-
difchen Lehen und die Herrfchaften im Elfai}, und zwar fofort zu ausfchlieülicher
eigener Regierung angcwiefen. (Wenn Hoffmann 1. c. p. 27 vom Uracher Vertrag
fagt: „fancivere, ut — fi Ulricus decederet, Henricus acciperet ab Eberharde Montis-
beligardenfem Comitatum cum Dynaftiis, dictis Seigneuries, Grans, Clereval, Paffavant,
Blamont, Dynaftiam Horburg cum Reychenweiler et Beilftein atque a patre fuo
Ulrico Wilperg, Bulach urbes cum advocatia Monafterii Rüti atque Wilperg**, fo
begeht er einen vierfachen Irrthum; denn 1. Heinrich erhielt feine eigene Regierung'
fofort, nicht erft nach feines Vaters Tode, 2. dazu gehörte aber nicht Blamont,
welches erft im Jahre 1505 von Herzog Ulrich erworben wurde, und 3. ebenfowenig
Beilftein im Bottwarthale, wohl aber Etobon in Burgund und Schloß Bilftein im
Elfaß, endlich 4. war es nicht Heinrich, der Wildberg u. (. w. bekam, fondern Graf
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Fürrtenhaafe. 173
Eberhard d. Ae.). Erft nach Ausfterben der Linie Heinrichs follten diefe Herr-
fchaften an feinen Vater beziebangsweife feinen Bruder Eberhard den J. und delTen
Nachkommen, bei »einem Mangel folcher an des Grafen Eberhards des Ae. Linie
und nach deren Ausfterben endlich an die Erbtochter ans Heinrichs Stamme fallen.
Diefe zum größten Theil erft durch Ulrichs V. Mutter Henriette von Mömpel-
gard an Württemberg gekommenen; ziemlich weit abgelegenen , durch Sprache und
Sitte fleh unterfcheidenden Herrfchaften waren alfo der ficherlich nicht allzu hohe
Preis für die Abwendung weiterer Theilungen der Stammlande.
Außer dicfen Herrfchaften follte Graf HeiDrieb eine einmalige Abfindung von 6000 Gulden
bekommen beim Anfall des Stuttgarter Landestheiles an feinen Bruder Eberhard d. J. und
delfen Nachkommen bei Ulrichs V. Tode, eine jährliche Rente von 6000 Gulden dagegen beim
Anfalle des Uracher Theiles an Eberhards des Jüngeren Linie und endlich eine jährliche Rente
von 3000 Gulden beim Anfall des Stuttgarter Theiles an Eberhards des Aelteren Linie; beim
Anfall des Landes des Letzteren an die Stuttgarter Linie follten außerdem Eberhards des Ae.
Schwerter Elifabeth, der Witwe des Grafen Johannes von Na/Tau-Saarbrücken , 20000 Gulden
ausbezahlt werden. Weitere Beftimmungen des Uracher Vertrages betrafen die Verpflichtung
der überlebenden Linie zur Unterhaltung und Ausfteuerung der aus der ausgeftorbenen Linie
vorhandenen Töchter, die Annahme eines geroeinfchaftlichen Titels und Wappens and die
Schließung einer ewigen Freundfchaft und Einung, femer ein Veräußerungsverbot bezüglich der
Heinrichifchen Lande bezw. ein Vorkaufs- und Lofungsrecht für die Eberhardifchen Linien,
üebemahme von Heinrichs Schulden bei den Stuttgarter Handwerksleuten und dergleichen mehr.
Befondere Beftimmungen machte der Umftand nöthig^ daß die Herrfchaften,
womit Heinrich ausgeftattet wurde, nicht feinem Vater Ulrich, fondern feinem Vetter
Eberhard d. Ae. gehörten. Die elfäßifchen ßefitzungen waren an deffen Vater
Ludwig fchon durch die Theilung von 1442 gekommen, die burgundifchen waren
ihm nach feiner Mutter Henriette Tod durch den Vertrag vom 12. Auguft 1446
zugefallen (C. F. Stalin HL 461). Eberhard der Ae. erhielt daher jetzt die Schuld-
yerfchreibung über 40000 Gulden zurück, welche fein Vater im Jahr 1446 dem
Grafen Ulrich V. für deflen Antheil an Mömpelgard ausgeftellt hatte; für die elfäßifchen
Herrfchaften bekam er vom Grafen Ulrich die bei einer nachträglichen Theilung im
Jahr 1442 diefem zugefallenen Städte Wildberg und Bulach nebft Zugehörden, delTen
Rechte an Burg und Stadt Sulz und den Schirm über das Elofter Reuthin. Da
die Graffchaft Mömpelgard bei der Theilung im Jahr 1446 zu 80000 Gulden an-
gefchlagen worden war, fo hatte alfo Eberhard der Ae. nur deren halben Werth
erfetzt erhalten. Allein einmal war er gerne bereit, zur Vermeidung weiterer Theil-
ungen im InterelTe des Gefammthaufes ein Opfer zu bringen, dann aber ftellte ihm
ja diefer Vertrag bei der Kinderlofigkeit feines von der Gattin getrennt lebenden
gleichnamigen Vetters den Anfall des Stuttgarter Landestheils an ihn oder feine Nach-
kommen in nicht allzuferne Ausficht, endlich aber follte Eberhard d. J. wenigftens in
einem Fall, nemlich wenn feine Linie in Heinrichs Landen fuccediren würde, die
fehlenden 40000 Gulden dem Grafen Eberhard dem Ae. zu bezahlen fchuldig fein
(vgl. Naft a. a. 0. S. 31 f.).
Diefer umfaffende noch mancherlei Einzelbeftimmungen enthaltende Vertrag
wurde nicht blos von den vier Grafen befchworen und befiegelt, fondern auch von
den Vertretern des Landes, und damit von der Landfchaft die Gewährleiftung des
Vertrags übernommen. Paß fich letztere nicht blos bezog auf die eintretenden
Falles von den Grafen einander zu zahlen verfprochenen, von der Landfchaft ver-
bürgten Summen (f. o.) , geht abgefehen von dem Wortlaute der Urkunde daraus
hervor, daß wegen diefer Verbürgung noch unterm gleichen Tage eine befondere
Urkunde ausgeftellt worden war (wie denn auch wegen der auf Schloß und Stadt
174 Adam
Wildberg and Bulach rahenden Schalden noch einzelne Städte befonders um
Verbürgung angegangen warden; vgl. der Grafen Ulrich and Eberhards d. J.
Schreiben an die Stadt Nürtingen d. d. Stuttgart Div. Apoft. [15. Juli] 1473 im ftän-
difchen Archiv in Stuttgart). Die kaiferliche Beftätigung des Uracher Vertrages
erfolgte von Baden-Baden aus unterm 31. Juli, und nachdem wenige Tage zavor
auch Graf Heinrich feinen Verzicht, dem Vertrag gemäß, vor dem Hofgeriohte in
Rottweil geleiftet, warden ihm fofort die ihm zugelchiedenen Graf- und Herrfchafken
überantwortet; die im Uracher Vertrag verabredete freundlchaftliche Einung zwifchen
den Grafen kam am 24. Auguft zu Stande, and endlich gab auch Herzog Karl der
Kühne von Burgund als Lehensherr bezüglich der burgundifchen Lehen unterm 4. Okto-
ber feine Einwilligung in die Lehensfolge Heinrichs, fo daß nunmehr der Uracher
Vertrag vollftändig in Vollzug und Geltung gekommen war. (C. F. Stalin III. S. 602 ff.)
Fragt man nun, wieviel denn eigentlich im Uracher Vertrag für die ün-
theilbarkeit des Landes gethan ift, fo laatet die Antwort: wenig und viel. Wenig,
wenn man die darin gegebenen Vorfchriften — viel, wenn man die darin aas-
gefprochenen Grundfätze betrachtet. Das Getrennte ift durch ihn nicht vereinigt, das
Vereinigte nicht für dauernd untrennbar erklärt worden; aber die Fruchtbarkeit
und Nothwendigkeit beider Maßregeln ift darin anerkannt und mehrmals deutlich
ausgefprochen ; als Zweck des ganzen Vertrages wird an deflen Spitze die Verhütung
von Zertrennungen der Herrfchaft Württemberg genannt. Allein die Grafen, durch
einen konkreten Fall zu Schließung des Vertrages veranlaßt, blieben bei diefem
konkreten Falle ftehen, ohne das, was fie als allgemein nützlich und noth wendig
erkannt, auch als allgemein giltig auszufprechen ; und fo beftimmten fle ftatt:
es foll nie getheilt werden, nur: es foll diesmal nicht getheilt werden. Möglich,
daß fie den erfteren Satz ebenfalls im Vertrage ausfprcchen wollten, daß er nar
aus Verfehen in die Urkunde nicht aufgenommen worden; wahrfcheinlicher aber
ift, daß die Grafen zunächft allein erreichen wollten, was zunächft allein noth that,
das minder Dringende auf fpätere Zeit verfchiebend. Denn außer dem vorliegenden
Falle ftand bei dem kleinen Perfonalftand der Familie und der ungewilTen Ansdcbt
auf deffen Vermehrung ftatt einer erneuten Theilung das Ausfterben einer der
Linien viel eher zu erwarten, and für diefen letzteren Fall war zu befürchten, daß
das Befitzthum einer folchen Linie durch einen weniger gewiflenhaften Regenten
veräußert oder durch eine Erbtochter an ein fremdes Haus gebracht, mindeftens
aber über das Erbe Streitigkeiten entßeben würden. Damm hatte auch der Ver-
trag gerade für diefen Fall des Erlöfchens einer Linie die forgfamften BeftiaunuDgen
und in allgemein giltiger Weife getroffen; denn mochte er bei einem der jetzt-
lebenden Grafen, mochte er in noch fo femer Zeit bei einem ihrer Nachkommen
eintreten, immer follte das Land unzertrennt an die überlebende Linie fallen. Die
Vereinigung des Getrennten war alfo ebenfalls durch den Vertrag nicht fofort voll-
zogen, aber doch bei Eintritt beftimmter Ereigniffe unabänderlich im Voraus an*
geordnet. Endlich hat auch der Uracher Vertrag das neue Öyftem der Geldabfindungen
als nothwendige Ergänzung der zu Vermeidung der Landestheilung und Wieder-
vereinigung des Getheilten getroffenen Beftimmungen und als unentbehrliche Aus-
gleichung der damit für den nachgeborenen Sohn und die Töchter verbundenen
Härten zum erften male in Anwendung gebracht.
Indeß war der Uracher Vertrag nicht lange genug in Geltung, um alle
feine Beftimmungen oder auch nur die meiften derfelben praktifch werden zu
laffen. Sein Werth für die Entwicklung des Untheilbarkeitsgmndfatzes beftand
daher thatfachlich neben der Verhütung der augenblicklich drohenden weiteren
Das UntheilbarkeitsgeTetz im wfirtt. Färrtenbanfe. 175
Theilnng der Stammlande nur in den darin za Tage tretenden Gmndiätzen; daß
Landestheilnngen fchädlich und zu vermeiden feien, daü das bereits Getheilte wieder
zufaramengebracht werden müITe und daß aus diefen RQckricbten die Nachgeboreuen
von der Landesregierung auszufchließen und auf andere Weife, insbefondere durch
Geldabfindungen, zu verforgen feien, üiefe Grundfatze waren bei allen folgenden
Hausverträgen die leitenden , bis es nach zweiundzwanzigjährigen Bemühungen
fchlieülich gelang, ihnen in ihrem ganzen Umfange die Form und die Kraft eines
Reichs- und Landesgrundgefetzes zu verfchaffen.
Trotzdem zur Befeftiguug des Uracher Vertrages die forgfamften Maßregeln
getroffen waren, blieb er doch von Heinrich nach feines Vaters Ulrich Tode (1. Sep-
tember 1480) nicht unangefochten. Heinrich hatte inzwifchen Unglück gehabt
Eine dreijährige Gefangenfchaft; in welche er durch einen treulofen Ueberfall Karls des
Kühnen gerathen war und während deren er einmal bereits unterm Richtfehwert zitterte,
mag den Grund zu feiner mit den Jahren wachfenden Geifteszerrüttung gelegt haben.
Zunächft zeigte fleh diefelbe in einer auffallenden Unruhe und Unbeftändigkeif
Statt nach feiner Befreiung aus der burgundifchen Haft fein Land in Ruhe zu re-
gieren, hatte er bei Erzherzog Maximilian Dienfte genommen und kämpfte in den
Niederlanden. Nun nach feines Vaters Tode verlangte er auf einmal Antheil an
dem väterlichen Erbe. Freilich befaß fein Bruder Eberhard d. J. jetzt mehr, als
Heinrich durch den Uracher Vertrag bekommen, allein als nachgeborener Sohn
konnte diefer überhaupt kaum einen ganz gleich großen Theil beanfprnchen, hatte
zudem bereits vor Eberhard d. J. eine eigene Regierung erhalten und jedenfalls in
jenem Vertrage aus freien Stücken auf Weiteres verzichtet. Hierauf berief fleh
natürlich Eberhard d. J. und wies ihn ab. Im Zorn darüber verhandelte Heinrich
fein Land für den Fall feines föhnelofen Abfterbens — obwohl ja für diefen Fall
der Uracher Vertrag bereits disponirt und eine Landesveräußerung überhaupt ver-
boten hatte — an einen Fremden, den Herzog Sigismund von Oefterreich, der ihm
dafür verfprach, ihm gegen feinen Bruder zu feinem , gleichen " Erbtheil an Württem-
berg zu verhelfen. Aber unbekümmert auch um diefe Beredung unterhandelte Hein-
rich aufs neue wieder mit feinem Bruder, und nach langwierigem Hin- und Her-
fchreiben kam endlich eine für das Intereffe des Gefammthaufes unerwartet günftige
Vereinbarung zu Stande: Unterm 26. April 1482 — flehen Monate vor dem Münflnger
Vertrage — trat Heinrich zu Reichenweiher im Elfaß das ihm feit feiner burgundifchen
Haft entleidete Mömpelgard fammt den burgundifchen Herrfchaften gegen ein Jahr-
geld von 5000 Gulden an feinen Bruder ab und behielt nur die elfaßifchen Herr-
fchaften für fich; im übrigen wurde der Uracher Vertrag ausdrücklich beftätigt.
(Abdruck des Reichenweiher Vertrags in Lünigs Reichsarchiv part. fpec. contin. IL
pag. 700.) Statt der aufs neue drohenden Spaltung des Württemberg -Stuttgarter
Landes war alfo die Vereinigung des größten Theiles des linksrheinifchen Befitz-
thumes mit diefem das erfreuliche Ergebnis.
Diefer Umftand ift für die folgende Entwicklung von Wichtigkeit In-
zwifchen war nemlich Graf Eberhard d. J. felbft der Regierung überdrüfllg ge-
worden. Er war ein gar luftiger Herr, der fich aufs Waidwerk und andere Luft-
barkeiten ausnehmend verftand, weniger Neigung aber zu den trockenen Regierungs-
gefchäften entwickelte. Dazu hatte er fchon von feinem Vater her viele Schulden
angetroffen; die wurden nun unter ihm, ftatt weniger, nur immer mehr. Darüber
ward die Landichaft fchwierig; mit feinen Räthen hatte er fich überworfen. Schließ-
lich ftand Verkauf oder Verpfändung einzelner Landestheile zur Tilgung der Schulden
zu befürchten, und dadurch erhielt Eberhard d. Ae. begründeten Anlaß, fleh um
176 Adam
die Wirthfcbaft feines Vetters zu bekümmern und hier zum Rechten zu fehen.
Knn kam man auf die alten üntheilbarkeitsplane zurück und erinnerte fich daran,
welche Beftimmungen in diefer Beziehung auch anderwärts, z. B. in Bayern im
Jahre 1460, vor allem aber in dem verfchwägerten brandenburgifchen Haufe —
Albrecht Achilles hatte die Heirat feiner Brudersenkelin Barbara Gonzaga mit Eber-
hard d. Ae. vermittelt — in den letzten Jahren feftgefelzt worden waren.
So kam es denn zwifchen den beiden Vettern Eberhard d. Ae. und Eber-
hard d. J. zu Verhandlungen, welche unter Zuziehung der Prälaten, der Ritter-
fchaft und der Landfchaft in Münfingen geführt wurden und am 14. Dezember 1482
in der Verabfchiedung eines feierlichen Landesgrundgefetzes ihren Abfchlufl fanden,
dem bekannten Münfinger Vertrag. Er ift für Württemberg ebenfo wichtig
durch die Betheiligung der Landftände bei demfelben und die darin diefen über-
tragenen Befugniffe als durch die hier feftgefetzte fofortige und ewige Wieder-
vereinigung der beiden Landeshälften. Derfelbe beftimmt nemlich (Reyfcher I.
S. 489): Erftlich follen der beiden Grafen Eberhard Land und Leute, Hab und Gut,
Forderungen und Schulden, fowohl was fie jetzt befitzen, als was ihnen künftig
zufaUen wird, gar nichts ausgenommen, zufammen in Eine Gemeinfchaft geworfen
und gethan fein, alfo daü es auf ewige Zeiten Ein Wefen und Ein Land beider
Grafen heißen und fein folle. Es wurde alfo alles, was die beiden Grafen befaßen,
und zwar gemäß der damaligen Anfchauung ohne Unterfchied zwifchen Hoheits-
rechten, Staatsgut und Privateigenthum der Grafen, zu einem unlöslichen Gemeingut
vereinigt. Nothwendig war dadurch fofort auch geworden eine Beftimmung darüber,
wer in dem nunmehr untheilbaren Lande die Regierung führen follte. In diefer
Beziehung wurden vor allem die früher je und je beliebten gemeinfchaftlichen
Regierungen bei Seite gelegt, es follte immer nur Einer regierender Herzog fein
(zunächft freilich mit einigen Modifikationen, worüber unten). Untheilbarkeit des
Landes und Einheit der Regierungsgewalt find alfo die beiden erften Errungen-
fchaften des Münfinger Vertrages.
Soweit ift im Vertrage /lUes klar und unbeftritten. Schwierigkeiten dagegen
macht die Beantwortung der Frage, wer nun allemal der Eine Regent fein, in
welcher Weife die Regierungsfolge beftimmt werden wollte. Hierüber fpricht fich
die Urkunde an folgenden drei Stellen aus:
I. „Als auch alle Bürger Inwohner vnnd Vnnderthon Vnnfer Baider Lannd - — ge-
fworen haben Vnns Graue Eberharten dem Elter als Regierennden herrn — gehorfam vnnd
gewerttig zu fein Vnnfer Lebenlang vnnd nach Vnferm tode Vnns Graue Eberharten dem
Jungern ob Wir den erleben vnnd darnach furauß dem Elteftenn Herren von Wirttemberg von
Vnfer ainem geboren vnnd allfo füruß abftygennder Lynien nach."
II. „Es fol auch hinfur zu ewigen Zeitten allfo gehallten werden das allwegen der
Elteft Herr von Wirttemberg inn der wyfe wie vorfteet regier vngeirrt feiner Brüder oder annder
finer Frund Herren zu Wirttemberg Vnnd ob wir baid oder Vnfer ainer eelich föne überkemen
das Gott zum heften füg So follten die nach Vnnfer baider tod Vnnfer Lannd vnnd Ltit Erben
vnnd doch aber der Eltteft vnnder denfelben Regieren vnnd die andern fuft nach Raut vnnd
Billichkait verfenhen gaiftlichs oder welttlichs Stands oder bcy Ihm behallten."
III. „Doch ob wir graue Eberhart der Eltter eelich Sön überkemen vnnd vor vnferm
lieben Vetter Graue Eberhart dem Jüngern todes abgiengen Sollten Wir Graue Eberhart der
Jünger dannocht Lannd vnnd Lute vor delTelben Vnnfers vettern Einden Innhaben vnnd Regieren
Vnnfer Leben lanng Inn der Maß vnnd mit der Ordnung wie Wir Graue Eberhart der Elter
yetzo zu Regieren verfchrieben fint Vnd nach Vnnfer baider tode fol es dann an Vnnfer erben
fallen vnnd gehalten werden wie vorfteet vngeuerlich." —
„Wer zweifelt noch bei diefen klaren Beftimmungen", ruft Reyfcher aus,
„daß ein Seniorat und keine Primogenitur von den Grafen bezweckt worden! •*
Das^Untheilbarkeitsgeretz im württ. Fürftenhaufe. 177
Und ebenfo wie Reyfcher erklären fehon feit Mitte des vorigen Jahrljunderts alle
maßgebenden Schriftfteller das Seniorat im Münfinger Vertrage angeordnet Chriftof
Friedrich Cotta ift, fo viel ich fehe, der letzte, der in den beiden oben erwähnten
Schriftchen die Feftfetzung der Primogeniturordnung durch den Münfinger Vertrag
za behaupten wagte. Gleichwohl muß ich mich aus allgemeinen und bcfondcren
Gründen auf Cottas Seite ftellen. Vorausgefchickt mag der Begründung diefer An-
ficht werden, um hierüber keinen Zweifel übrig zu lallen, daß hier unter Primo-
genitur diejenige Erbordnung gemeint ift, wobei die Linie des Erftgeborenen und in
diefer wieder der Erftgeborene den Vorzug hat, fo daß erft nach Ausfterben aller
Agnaten der erftgeborenen Linie die Erbfolge an die Linie des Zweitgeborenen kommt,
worin fich dann diefelben Beftimmungen wiederholen, und fo fort; beim Senior ate
dagegen wird immer der Aeltefte aller Agnaten der Nachfolger, ohne alle Riickfieht
auf Linien oder Grade.
Was zunächft die im allgemeinen gegen das Seniorat fprechenden Gründe
anlangt, fo find die Nachtheile diefer Erbfolgeordnung auf der Hand liegend und
allbekannt. Spittler (a. a. 0. Bd. V. S. 252) macht fich in diefer fiinricht felbft
den Einwurf: „Keiner von allen, die diefen wichtigen Vertrag fchloßen, fcheint fein
Herz gefragt zu haben, ob wohl auch gute Regierungen zu hoffen feien ^ wenn der
Kegent, der etwa Söhne hat, für einen näher oder entfernter verwandten Vetter
fein Land in Aufnahme bringen foU, blos mit der ungewiffen Ausficht, daß vielleicht
auch einmal feine Söhne die Reihe treffe und daß alsdann das Land mw]i auf fie
blühend kommen werde.^ Die gewaltthätigen Konfequenzen, zu welchen ein Tokaier
Zuftand verleitet, hat Spittler dabei nicht einmal berührt. Und gleichwohl trägt
man kein Bedenken, Eberhard den Ae., der doch wegen feiner politifeljen Weißlieit
allenthalben gerühmt wird, fich für diefes verwerfliche Senioratsfyftem eotlcheidcn
zu laffen? Eberhard foU diefes Syftem in feinem Haufe eingefiihrt haben, obwohl
das Seniorat, und damit komme ich auf ein zweites Bedenken, in feinem Haufe wie
in den benachbarten und den ihm verwandten Fürftenhäufern bis daher fo gut wie
ganz unbekannt geblieben? (Der im eigenen Haufe bald genug wieder vergeffene
Vertrag der zollerifchen Grafen vom 27. Juli 1342 — Monumenta Zollcrnnäi L
Nr. 29^; Schulze, Hausgefetze IIL 548 f. — bietet das einzige Beifpiel einer SenioratB-
erbfolge in jenen Gegenden). Daß Eberhard d. Ae. durch Freundfchaft und Öchwiiger-
fchaft dem Kurfiirften Albrecht Achilles von Brandenburg befonders nahe ftaiid, ift
fchon oben erwähnt, und des letzteren Beifpiel, das er mit feinem bekannten Haus-
gefetze von 1473 gegeben, hat auf Eberhard ohne Zweifel aneifernd und ermuthigend
gewirkt. Nun wird zwar, neuerdings bezweifelt, daß in der von der I^>bfolge
fprechenden, etwas unklar gefaßten Stelle der Conftitutio Achillea die Feftfet/.ung
der Primogenitur ausgef prochen fei, aber foviel ift doch klar und unbeHritten, daß
darin jedenfalls nicht das Seniorat, fondern eine Linealerbenfolge angeordnet ill —
Und gleichwohl follte Eberhard zum Seniorat gegriffen haben?
Schon diefe allgemeineren Erwägungen muffen gegen die Richtigkeit der
jetzt herrfchenden Anficht Zweifel erregen, Zweifel, die beftärkt werden, wenn wir
bemerken, daß vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts kein Menfch in den Be-
ftimmungen des Münfinger Vertrages ein Seniorat gefehen hat. So führt z. B.
J. J. Mofer noch im Jahre 1744 in feinem teutfchen Staatsrecht XIIL Band Württein-
berg unter den Häufern an, in welchen das Erftgeburtsrecht gelte; zum Beweis bringt
er den Wortlaut des Münfinger Vertrages und des Herzogsbriefes, ift aber weit davon
entfernt zu bemerken, daß die Succelfionsordnung diefer beiden Hausgefetze unter fieli
verfchieden fei; in feinem Familienftaatsrecht von 1775 dagegen behauptet Mofer
Warttemb. Vierteljahrshefte 1883. 1^
178 Adam
ohne Angabe der Gründe auf eiumal, erft der Herzogsbrief babe die Primogenitar-
ordnnng eingeführt. Ebenfo hatte auch Brejer — im l/nterfchied von feinen im
Jahre 1781 erfchienenen „Elementa" — noch in feinem im Jahr 1758 gefcbriebenen
Staatsrecht („Würtemberg nach feiner fo äußeren als inneren Verhältnis betrachtet"
Sect. II. cap. 1 §. 1) und nicht weniger der nachmalige Geheime Rath Gfinther Albrecht
Renz (über ihn Spittler VIII S. 429, 442) in feinem Abriß einer württembergifchen
Gefchichte (in ufum Delphini Carolin §. 230) übereinftimmend bemerkt , das darch
den Münfinger Vertrag feftgefetzte Primogeniturrecht fei bei der Erectione dacatas
beftätigt worden. Und daß Renz hier die Anßcht der Regierung und des Hofes
wiedergab, zeigt die von Cotta (Erftgeburtsrecht S. 31) erwähnte Wärttemberg-Stutt-
gardifche Streitfchrift. Auch Hoffmann (1. c. pag. 29 nota c.) fagt vom Münfinger
Vertrage: „Stabilitur Primogenitura, ut in pofter um Imperium folum ßt penes Primo-
genitum." Selbft im Jahre 1779 noch ftützt Höffelein (in feinem Compendium Juris
publ. Wirtemb. manufcr. §. 116) die Primogenitur auf den Münfinger Vertrag, wie es
auch fchon die Schriftfteller des 17. Jahrhunderts, z. B. Johann Ulrich Pregizer d. ä.
und der Landfchaftskonfulent Schmidlin d. ä., gethan hatten. Man kann nun freilich
einwenden, daß ehedem eben die Ausdrucksweife eine ungenaue und fchwankende ge-
wefen, ein Mangel, auf den fchon Mofer hinweist (Staatsrecht XIII S. 422) und wo-
für er (a. a. 0. S. 240) ein auffallendes Beifpiel aus Württemberg felbft beibringt;
(das Gutachten der herzoglichen Räthe vom 31. Juli 1616 fchließt mit den Worten:
„fo folgt aus diefem allem endlich die Refolution auf die erft Frag, daß nämlich
in diefem Herzogthum W. das Jus primogeniturae oder Majoratus herkommen,
auch hinfüro ungehindert zu halten"). Und diefe Ungenauigkeit des Ausdrucks
findet fleh auch bei verfchiedenen der oben genannten Schriftfteller, wenn fie daneben
bemerken, nach dem Münfinger Vertrage loUe die Regierung jederzeit „von dem
Aelteften" geführt werden. Allein diefe ungenaue Ausdrucksweife bildet gerade
einen Beweisgrund zu meinen Gunften, indem ich behaupte: felbfk wenn der Mün-
finger Vertrag fchlechthin fagen würde, daß in allweg der ältefte Herr regieren
folle, fo wäre damit noch keineswegs ausgemacht, daß die vertragenden Theile das
Seniorat einführen wollten, der Ausdruck an fich ftünde der Anficht nicht entgegen,
dass nach der Abficht der Vertragfehl ießer nicht der ältefte Herr fchlechthin, fondern
der ältefle Herr der Linie nach, (oder vielleicht auch der ältefte Herr dem Grade
nach) der Nachfolger werden foUtc. Für diefe Auffaffung fpricht, daß fie mit den
in den benachbarten Fürftenhäufern giltigen Satzungen und Herkommen übereinftimmt
(foweit hier nicht getheilt wurde), daß fie allein zu einem befriedigenden Refultate
führt und daß fie von jeher bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts den Praktikern
und Theoretikern als einzig richtig, ja als einzig möglich und daher felbftverlländlich
und einer weiteren Rechtfertigung gar nicht bedürftig erfchienen ift.
Ich erkenne indeß gerne an, daß fo gewichtig das bisher Vorgetragene gegen
die Annahme einer Senioratserbfolgeordnung in die Wagfchale ffillt, ein zwingender
Beweis fiir eine andere Erbfolgeordnung, im Befonderen für die Primogenitur, da-
durch doch nicht erbracht ift. Einen folchen erhalten wir erft, wenn wir uns endlich
den Vertrag felbft and die oben ausgehobenen Stellen delTelben genauer anfehen.
Sowohl die grammatifche als die logifche Auslegung fuhren uns hier mit Noth-
wendigkeit auf die Primogenitur. Wir finden dabei, daß fich unfer Vertrag viel
deutlicher ausdrückt, als andere derartige Urkunden jener Zeit, fo daß es auffallend
erfcheint, wie die hier bekämpfte AuffalTung in der neueren Zeit zu allgemeiner
Anerkennung hat gelangen können. — Nirgends nemlich fagt der Vertrag allgemein
und fchlechthin: immer der Aeltefte foll Regent fein, fondern immer macht er be-
L
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 179
fchränkende Zufätze. So fagt die erftausgehobene Stelle ausdrücklich, die Unter-
tbanen follen gewärtig fein, nach Ableben der beiden Vertragfchließeudeu , dem
äl teilen Herrn von ihrer einem geboren, und beftimmt dann des weiteren
nicht fchlechthin „vnnd allfo föruss", fondern fie fetzt die Befchränkung bei „ab-
ftygendcr Lynien nach." Wenn aber immer der Aeltefte abftcigciidei'
Linie nach zur Regierung berufen wird, fo ift dies eben nichts anderes nls eine
„Linealerbfolge nach dem Erftgeburtsrecht", wie fich die württembergifche Verfnllüiigs-
urkunde von 1819 in §. 7 ausdrückt, oder kurz gefagt die Primogeniturerbfolge,
ganz gewiß nicht ein Seniorat.
Hätten wir nur diefe einzige Stelle des Münfinger Vertrages, Fie wurde
genügen, die Unhaltbarkeit der herrfchenden Anficht darzuthnn. Allein ee folgt
noch eine zweite, die oben ebenfalls wörtlich angeführt ift. Auch in diefer wird iiiclit
fchlechthin beftimmt, „das allwegen der Elteft Herr von Wirttemberg" regieren foHe,
fondern „allwegen der Elteft Herr inn der wyfe wie vorfteet." Ausdrücklich
alfo wird bezüglich der Art, wie die Worte „der ältefte Herr** zu verftehen feieu^ auf
eine vorhergehende Stelle der Urkunde zurückgewiefen. Diefe vorhergehende Htetle
kann aber keine andere fein, als die hier zuerft befprochene; denn in dem vorher-
gehenden Texte ift, abgefehen von der Subftitution des Grafen Heinrich, von Erb-
folge nur an der eben befprochenen Stelle die Rede. Das Ergebnis ift alfo wieder
diefes: der ältefte Herr abfteigender Linie nach foll regieren, die PrimogentCtir-
erbfolge foll Anwendung finden.
Wie mag es nur gekommen fein, daß im Widerfpruch mit dielen klnren
Beftimmungen feit etwa hundert Jahren die Einführung der Senioratserbfolge durch
den Münfinger Vertrag allgemein behauptet werden konnte? Unfere Schriftfteller
fprechen fich hierüber nicht aus. Vielleicht daß man die erftangeführte Stelle, welche
in erfter Linie von der Huldigung der Unterthanen handelt und nur nebenher auf
die Erbfolge zu reden kommt (wie ja in Urkunden der früheren Zeit die einzelnen
Punkte feiten ftreng auseinander gehalten find), überfah oder ihr doch keinen Werth
beilegte gegenüber der zweiten Stelle, deren eigentliche Aufgabe es allerdings ift,
über die Erbfolge die erforderlichen Beftimmungen zu geben. Die Verweifung „wie
vorfteht" in der zweiten Stelle wurde dann vielleicht — denn Andeutungen linden
fich auch hierüber nirgends — auf die in dem Text der Urkunde unmittelbar voran-
gehenden Beftimmungen über das Zuftimmungsrecht des jüngeren Eberhard in
wichtigen Staatsfachen und drgl. bezogen, was freilich keinen rechten Sinn gibt^ da
fich diefe Beftimmungen bezüglich der Regierung ausdrücklich nur auf Eber-
hard d. J. beziehen, nicht aber auf die nicht regierenden Agnaten überhaupt
Indem man fich alfo lediglich an die Worte „der ältefte Herr von Württem-
berg*' hielt, lag es vom Standpunkt der Modernen, die mit ihren Augen, nicht mit
denen des 15. Jahrhunderts zu fehen gewohnt waren, freilich fehr nahe, im Münfinger
Vertrage die Feftfetzung eines Seniorates zu erblicken, um fo näher, als in einem
einzigen Falle allerdings der ältefte aller Deszendenten der beiden Eberharde zur
Regierung berufen wird, nemlich eben nach Abfterben Eberhards d. Ae. und Eber-
hards d. J. Die erftangeführte Stelle fagt hier fchlechtweg: „dem ältcften Herrn
von W. von unfer einem geboren." Diefe Ausnahmebeftimmung \jrurde von den Aus-
legern zur Regel verallgemeinert, und in heller Freude über diefe ftaatsrechtliche Harität
hat man fich auch leicht darüber getröftet — vgl. Reyfcher I. S. 54 Note 125 — daß
eine folche Auffaffung nicht blos mit dem Wortlaute der beiden erftangeftihrtcu Htelleu
nicht vereinbar ift, fondern überdies gegen die Logik der drittangezogenen Stelle der
180 Adam
Urkunde verftößt. Es ift Cottas Verdienft, auf diefen Widerfpruch zuerft öffent-
lich hingewiefen zu haben. Nur wenn die bisher befprochenen Stellen die Feftfetzung
der Primogenitur enthalten , hat es einen Sinn , die Beftimmuug Eberhards d. J.
zum Nachfolger des Aelteren unter Uebergehung der Nachkommen des letzteren als
eine Ausnahme von der Regel darznftellen , wie dies in diefer dritten Stelle ge-
fchieht mit dem Worte Dan noch und durch den Schluß „und nach unfer beider
Tode foll es dann an unfere Erben fallen und gehalten werden wie vorfteht".
Der Gedankengang ift nemlich folgender: Der Regel nach wird immer der Aeltefte
abfteigender Linie zur Regierung berufen; dies ift, da Eberhard d. Ae. zunächft
Regent wird, deflen ältefter Sohn. Allein, fagt nun die Urkunde, trotz diefer Regel
und trotz diefes ümftandes foll „dennoch* der Seitenverwandte Eberhard d. J.
die Nachkommen Eberhards d. Ae. zunächft ausfchließen und felbft die Regierung
erlangen; nach ihm aber foll es „dann" gehalten werden, wie vorn in der Urkunde
angegeben ift, d, h. immer der Aeltefte abfteigender Linie nach die Regierung er-
langen. Würden dagegen die beiden erftbefproehenen Stellen beftimmen: immer
der fchlechthin ältefte Herr von Württemberg foll Nachfolger werden, fo wäre es
folgewidrig, die dem jüngeren Eberhard nach feines Vetters Tode zugefprochene
Regierungsnachfolge als Ausnahme von der Regel im Vertrage einzuführen; fie wäre
vielmehr der Regel gerade vollkommen gemäß, da Eberhard d. J. nächft feinem
Vetter der ältefte Herr von Württemberg allerdings war.
So führt alfo auch die Logik zu demfelben Ergebnis wie die Grammatik: die
Primogeniturerbfolge ift durch den Münfinger Vertrag als die Regel eingeführt, kein
Seniorat, und mit Berückfichtigung der bereits erwähnten Ausnahmen geftdltet fich die
Regierungsfolge in diefer Weife: Erfter Regent ift Eberhard d. Ae., zweiter Regent
wird Eberhard d. J., dritter der Aeltefte aus ihrer beider Nachkommen, vierter
der ältefte Nachkomme des dritten abfteigender Linie nach, und nach diefem immer
der Aeltefte nach den Grundfätzen der Linealerbfolge.
Diefe Beftimmung der Regierungsfolge ftimmt nun auch überrafchend gut
zu den Erwägungen, welche auf Grund der thatfächlichen Verhältniffe bei den Ver-
tragfchließenden wirkfam fein mußten. Eberhard d. Ae., feit dem Jahre 1474, alfo
feit acht Jahren verheirathet, war kinderlos (vgl. C. F. Stalin IIL 606); Eberhard d. J.
feit 1467 vermählt, aber von feiner Gattin getrennt lebend, war ebenfalls kinderlos.
So konnte bei der geringen Ausficht auf Nachkommenfchaft einerfeits der ältere
Eberhard, dem überdies das Wohl des Gefammthaufes und des Landes feinem eigenen
Intereffe vorgieng, feinem Vetter die Nachfolge in ihrer beider Landeshälften zu-
ficheru; andererfeits konnte diefer um fo leichter auf die Regierung feines Landes
zeitweilig verzichten, als er neben dem gewiffen Anfall des ganzen Landes an feine
Perfon auch noch die Ausficht erhielt auf dauernde Erhaltung deffelben Air feine
Nachkommen, faUs ihm nur früher als feinem Vetter noch ein Sohn geboren würde.
Indem aber eben noch ungewiß war, welcher der beiden Vettern überhaupt, beziohungs-
weife früher als der andere, einen Sohn bekommen würde, ward die Entfcheidung,
welcher der beiden Grafen durch diefes Ereignis die Regierung dauernd an feine
Linie bringen werde, der himmlifchen Vorfehung anheimgeflellt.
Vielleicht wird noch der Einwurf gemacht, wenn der Münfinger Vertrag
nicht das Seniorat eingeführt habe, fo fehle ja eine Beftimmung für den Fall, daß
ein Regent keine Söhne und Enkel, wohl aber Seitenverwandte hinterlafle. Hierauf
ift zu erwidern, einmal daß im Münfinger Vertrag und in dem von ihm beftätigten
Uracher Vertrag die beiden Eberhardifchen Linien einander, diefen beiden aber
im zweiten Grade die Heinrichifche Linie fubftituirt ift, dann aber, daß der Ausdruck
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 181
„allweg der ältefte abfteigender Linie nach" ungezwungen die Auslegung zuläßt
und nahe legt, daß die hiernach bei der Deszendentenerbfolge zur Anwendung ge-
brachten Grundfätze der Linealerbfolge nicht blos bei den Deszendenten, fondern
auch bei den Seiten verwandten Anwendung finden foUen. Hält man aber je diefe
Auslegung für zu gewagt, fo führt uns der Einwurf nur zu dem Ergebnis, daß der
Vertrag nicht für alle möglicherweife eintretenden Fälle Vorforge getroffen, ein
Mangel, den er mit unzähligen alten und neuen Gefetzen und Verträgen gemeiufam
hätte; nicht aber würde diefer Einwurf eine andere Auslegung an fich klarer Be-
ftimmungen rechtfertigen, eine Auslegung, für welche die Urkunde meines Erachtens
nicht den mindeften Anhalt bietet. Im übrigen ftand es ja den Vertragenden
oder ihren Nachkommen immer frei, für folche, nach den gegenwärtigen Verhältniffen
kaum jemals zu erwartende Fälle die geeigneten Beftimmungen nachträglich zu
treffen; hatten ja auch die beiden Eberharde fich felbft jede Art von Aenderung und
Erweiterung des Münfinger Vertrages ausdrücklich vorbehalten.
Auf die übrigen in anderen Beziehungen interelTanten und wichtigen Be-
ftimmungen des Münfinger Vertrages einzugehen, ift hier nicht der Ort. Erwähnt
ift fchon oben, daß bei demfelben Prälaten, Ritterfchaft und Landfchaft mitgerathen,
die Landfchaft auch mitgefiegelt und gelchworen hat. Die kaiferliche Beftätigung
des Vertrages erfolgte unterm 17. Februar 1484. Dagegen ift hier noch zu be-
merken, daß der Münfinger Vertrag die Vereinigung der Landestheile und die Ein-
herrfchaft zwar im Grundfatz ausgefprochen , keineswegs aber gleich voUftändig
durchgeführt hat. Vielmehr hatte fich jeder der beiden Grafen die Leihung feiner
geiftlichen und weltlichen Lehen auf Lebenszeit allein vorbehalten, ebenfo Eberhard
d. Ae. einige ihm von feiner jüngftverftorbenen Mutter angefallene Befitzungen,
Eberhard d. J. dagegen die letztwillige Verfügung über den Betrag von 6000 Gulden.
Dann aber und insbefondcre war Eberhard d. Ae. im Vertrage zwar als der regierende
Graf bezeichnet, allein fein Vetter hatte fich doch daneben noch einige Rechte vor-
behalten. So follten z. B. die Beamten, welche im übrigen von Graf Eberhard dem
Ae. allein angeftellt und entlaffen wurden, ihren Eid beiden Grafen leiften, alle
Briefe und Schriften unter beider Grafen Namen und Siegel angefertigt, Gebietstheile
ohne Eberhards d. J. Zuftimmung nicht veräußert und diefe Zuftimmung auch
in anderen großen Händeln und Sachen, wenn er hiebei erfcheinen wollte, ein-
geholt werden; können fich hiebei die Grafen nicht vereinigen, fo foU dasjenige
gefchehen, wozu Prälaten, Räthe und Landfchaft rathen. Doch galten diefe Beftim-
mungen nur in dem Verhältnis zwifchen den beiden Grafen Eberhard d. Ae. und
d. J.; dafür daß auch fpätere Regenten in folcher Weife befchränkt werden
follten, findet fich in der Urkunde kein Anhalt. — Daß aber Eberhard d. Ae.,
denn fein Werk wefentlich ift diefer Vertrag, wenn fchon der erfte Anftoß dazu von
feinem Vetter ausgegangen, in diefer Weife den Gefühlen des Jüngern möglichft
Rechnung trug, diefem zwar die Bürde der Regierung abnahm, aber ihn der Form
nach am Regiment doch noch Theil nehmen ließ und ihm fo den Uebergang zu einem
im Grunde wefentlich veränderten Zuftande weniger fühlbar machte, ift ein weiterer
Beweis feiner politifchen Klugheit.
Trotzdem blieb der Münfinger Vertrag nicht unangefochten. Eberhard d. J.
war zu unbeftändig, um bei dem, was er felbft beantragt, reiflich berathfchlagt,
feierlich befchloffen, befiegelt und befchworen hatte, in der Folge auch zu beharren.
Vor allem war es der leidige Geldpunkt, der ihn unzufrieden machte. Die Hofhaltung
foUte nach dem Münfinger Vertrag gemeinfchaftlich zu Stuttgart geführt werden.
Außerdem war dem älteren regierenden Eberhard für feine perfönlichen Bedürfniffe
L
182 Adam
an Kleidern, Sehmuck, Pferden und dergleichen, neben dem ihm von feinen Prälaten
gereichten f. g. Opfergeld, die jährliche Summe von 2000 Gulden als eine Art von
Zivillifte aus den Kammereinkünften ausgeworfen worden, dem jüngeren Eberhard
aber, neben dem Opfergeld fein er Prälaten, eine folche von 3000 Gulden; auch war
letzterem das Recht eingeräumt, wenn er fich bei Jagden und anderem Kurzweil
außerhalb des gemeinfamen Hofes aufhalte, von den Kammerbcamten feines Aufent-
haltsortes den Unterhalt zu verlangen. Für die Gemahlinnen der beiden Grafen
waren je 500 Gulden jährlich ausgeworfen zu ihrer Luft und Nothdurft zu gebrauchen,
auch fich felbft und ihre Jungfrauen und Edelknaben davon zu bekleiden und alles
das zu verfehen, das von ihretwegen auszugeben ift. Diefe Summen, freilich dem
verfchuldeten Zuftand der gräflichen Kammer recht gut, weniger aber, felbft bei
Berückfichtigung des damaligen höheren Geldwerthes, dem an den furftlichen Höfen
gebräuchlichen Aufwände angemeflen, konnten wohl dem anfprqchslofen, haushäl-
terifchen Eberhard im "Bart genügen, nicht aber feinem üppigen verfchwenderilchen
Vetter. So machte diefer denn Schulden, quartierte fich in den Klöftern ein und ließ
fich fammt feinem Tröffe von ihnen verhalten, verkaufte, um Geld zu machen, aus den
gräflichen Käften und Kellern Früchte und Wein, wozu er gar kein Recht mehr
hatte und wodurch er große Verwirrung in den Rechnungen verurfachte. Dazu
kam ferner, daß er zwar früher die Regierung nur als eine Laß empfunden, jetzt
aber fich fchwer enttäufcht fah, da er nicht mehr frei nach eigenem Gefallen fchalten
konnte, da auch Beamte und Unterthanen fich wenig mehr um ihn kümmerten
und feinen Befehlen keinen Gehorfam leifteten, vielmehr nur auf Eberhard d. Ae.
als den regierenden Herrn fahen. Zugleich ftachelten ihn üble Gefeilen und Rath-
geber, ftatt ihn zu Haltung des Vertrages aufzufordern, in felbftfüchtigen Abfichten
zu deffen Befeitigung an. — Ein Vorwand war auch bald gefunden, um den älteren
Eberhard des Vertragsbruches zu zeihen und fich in einem neuen Vertrage günftigere
Bedingungen zu ertrotzen. Eberhard d. Ae. freilich hätte mit der Münfinger Urkunde
in der Hand unbekümmert feinen Vetter poltern laffen können. Allein er war zu
billig denkend, um diefem nicht, foweit nur möglich, entgegenzukommen ; er mochte
wohl auch bedenken , daß Brief und Siegel allein fchlechte Bürgen geben, wenn der
Widerwillige die Macht hat, fich an fie nicht zu kehren. Er erbot fich alfo, die
entftandene Irrung einem Austrag zu unterwerfen, wie dies in der Einung vom
24. April 1473 vorgefeheu war. Da aber ein folcher, trotz mehrfacher Verfuche,
durch des Jüngeren Schuld nicht zu Stande kam, diefer dagegen fremde Fürften in
den Streit zu ziehen fuchte, fo erregte dies bei dem älteren Eberhard gerechte Be-
forgnis vor weiteren Verwicklungen. Er verfammelte daher feine Räthe und die
Abgeordneten der Städte, als Gewährsmänner des Münfinger Vertrages, trug ihnen
den Fall vor, erklärte ihnen: wäre das Zufammenwerfen von Land und Leuten
noch nicht gefchehen, fo würde er folches nimmermehr eingehen, weil es aber ein-
mal, der Herrfchaft und dem Lande zu Gutem, gefchehen, fo gedenke er auch, trotz
feines Vetters Widerwillen, dabei zu bleiben, zeigte ferner, was er demnach zu
thun gedenke, und verlangte endlich das Gutachten der Verfammlung hierüber. Es
fiel am 18. Dezember 1483 einmüthig dahin aus, Eberhard d. Ae. möge bei dem
Regiment fo, wie bisher, bleiben und nach feiner ihr foeben dargelegten Meinung
handeln (Sattler Grafen IlL §. 122).
Wußte Eberhard d. Ae. fich fo mit feinen Räthen und feiner Landfchaft
einig, fo gelang es ihm nun auch den Kaifer für fich zu gewinnen. Diefer hatte
nemlich nach Grafen Ulrichs Regierungsniederlegung deffen Sohn Eberhard dem J.
wegen der Lehensempfängnis Indult auf zwei Jahre ertheilt. Eberhard d. J. ließ
Das Untheilbarkeitsgefetz im würfet. Füfstenhaufe. 183
diefe Frift ungenützt verftreichen und wäre daher von Rechte wegen der Lehen
verluftig gegangen. Die Praxis war freilich milder-, als daher Eberhard d. J. im
Jahre 1484 nachträglich um die Belehnung anfuchte^ war der Kaifer hiezu ohne
Anftand bereit, jedoch fugte er, in Berückfichtigung des von ihm im Februar gleichen
Jahres beftätigten Münfinger Vertrags, im Lehenbriefe die Bedingung ein, daß die
Belehnung gefchehe unnachtheilig dem Münfinger Vertrage. Doch einen folchen
Lehenseid zu leiftcn weigerte lieh Eberhard d. J. trotz zweimaliger Aufforderung- Auf
diefes hin erklärte ihn der Kaifer förmlich der Reichslehen für verluftig und übertrug
diefelben unterm 25. Juli 1484 dem älteren Eberhard allein. Bald darauf, unterm
4 Oktober gl. J., machte letzterer den Kaifer fleh verpflichtet durch Leiftung einea
Reiterdienftes von 400 Mann während zweier Monate. So hörte denn auch Kaifer
Friedrich auf des jüngeren Eberhard Einreden nicht, fondern wies unterm 10. Dezember
gl. J. deflen Lehensleute, unter Entbindung von ihren dem Jüngeren gethauen Ge-
lübden, an den älteren Eberhard. Letzterer hatte fchon vorher, durch feines Vetters
Benehmen gereizt und zugleich beforgt gemacht, deflen Aufnahme in den ScblöO'ern
und Klöftern des Landes verboten, auch den Amtleuten die Abgabe von Fracht
oder Wein an ihn ausdrücklich unterfagt.
Gleichwohl hatte der Jüngere fein Spiel nicht fogleich verloren gegeben.
Er hatte den Pfalzgrafen Philipp, durch deflfen Vermittlung in dem Streit zwifehen
Herzog Albrecht und Chriftof von München-Straubing für eine gemeinfchaftliehe
Regierung entfchieden worden war (vgl. Rudhart, Gefchichte der Landftände in Bayern
Bd. L S. 246), fowie den Herzog Georg von Bayern zu Vermittlern gewonnen; und
diefe beantragten wirklich zunächft auf einem Tage zu Heilbronn die Auftiebung
des Münfinger Vertrages; Eberhard d. Ae. fchlug diefe ab. Nun trugen fic auf
eine gemeinfchaftliehe Regierung an; auch hiezu konnte fich der ältere Eberhard
nicht verftehen. Der Heilbronner Tag ffihrte zu keinem Vergleich. Aber auch bei
der Zufammenknnft zu Göppingen im Januar 1485 und bei der zu Ellwangen wurde
nichts ausgerichtet. Allein Eberhard d. J. hatte (Ich jetzt überzeugt, daß fein Vetter den
Münfinger Vertrag freiwillig nie preisgeben werde und daß diefer hiebei den
Wunfch des Landes und die Zuftimmung des Kaifers für fich habe. Letzterer hatte
jfingft erft, unterm 13. Dezember 1484, in der bayerifchen Streitfache dem jüngeren
Herzog Chriftof den Befehl ertheilt, abzuftehen von der beanfpruchten Theilutig,
weil fie des Reiches gemeinem Recht und Wohl zuwider laufe (Rudhart a. a. 0,
S. 252 f.), und Eberhard d. J. felbft war feiner Lehen verluftig erklärt und Teine
Lehensleute ihm entfremdet worden. So gab er denn nach und nahm endlich unterm
22. April 1485 einen von den beiderfeitigen Räthen zu Stuttgart entworfenen Ver-
gleich an, den fog. Stuttgarter Vertrag, worin er feinen Antheil an der
Regierung gegen Erhöhung feines Deputates von 3 000 auf 8000 Gulden (ftatt der
von ihm urfprünglich verlangten 20 000 Gulden) feinem Vetter ganz überließ,
fo daß diefer Alleinregent wurde, und nur die drei Städte Rirchheim unter Teck,
Weilheim (bei Kirchheim) und Owen, dann Winuenden Schloß und Stadt, Tammt
den dazu gehörigen Dörfern, Weilern, Höfen, Leuten, Gülten, Steuren u. a. Ge-
rechtigkeiten, Feldern und Wäldern, Won (=. Wünne d. i. Wiefen) und Waiden,
Herrlichkeiten und Obrigkeiten, kurzum mit allen Rechten und Gerechtigkeiten zu
freier Verwaltung und Benützung, ferner den Sitz im Schloß zu Nürtingen, die
Jagdhäufer zu Melchingen und Steinhfllben, endlich das Jagdrecht in den meiften
Forften feiner urfprünglichen Landeshälfte zugetheilt erhielt, das alles jedoch nur
auf Lebenszeit und ohne Veräußerungsbefugnis, auch mit der Ver-
pflichtung, feine Unterthanen bei ihren hergebrachten Freiheiten, gewöhnlichen
184 Adam
Steuern und Dienften zu belaffen. Die Erträgniffe diefer Güter und Rechte follten
fein Deputat in der Weife bilden, daß deren Minder- oder Mehrertrag bis zur Höhe
von 8 000 Gulden in Geld, oder rechnerifeh durch Uebertragung aafs nächfte Jahr
ausgeglichen würde. Die gemeinfchaftliche Hofhaltung hörte nunmehr auf; zum
Unterhalt von Eberhards d. J. Gemahlin, die damals noch an des Aelteren Hofe
lebte, wurden belonders 1 OOO'Gulden ausgeworfen, außerdem ihr Nadelgeld von 500
auf 1 000 Gulden erhöht. Nach völliger Abzahlung der pfälzifchen Banzionsgelder
Ulrichs (C. F. Stalin IIL S. 537. 543) follte Eberhards d. J. Deputat um 2 000 Gulden
erhöht werden, und weiter follte ihm nach Grafen Heinrichs Vorabfterben von deffen
hinterlaffenen Zinfen und Gülten ein Drittel auf Lebenszeit verabfolgt werden.
Dagegen follte Eberhard d. Ae, bei Vorabfterben Eberhards d. J. deffen Schulden
nur bis zu dem Betrage voa4— 5000 Gulden zu bezahlen verbunden fein. Bezüglich
der Lehen wurde ausgemacht, daß Eberhard d. Ae. die Aktidehen von nun an
ausfchließlich leihen follte, die Pfründen in des Jüngeren vorbehaltenen Herrfchaften
ausgenommen; was die Paffivlehen anbelangt, fo follte es bei der dem jüngeren Grafen
ertheilten Belehnung fein Verbleiben haben, fofeme diefe bereits erfolgt war — dies
war indeß nur bei den böhmifchen Lehen der Fall (Sattler Grafen III. §. 110) —
die übrigen d. h. die burgundifchen und insbefondere die von dem Jüngeren ver-
wirkten ßeichslehen follte der Aeltere allein und auf feine eigenen Koften empfangen.
In allen übrigen Beziehungen, insbefondere alfo in Hinficht auf die Un-
theilbarkeit des Landes und die Erbfolge, wurde der Münfinger Vertrag ausdrück-
lich beftätigt, auch die in der Einung von 1473 feftgefetzte Beilegung von Irrungen
durch Austräge wiederholt verabredet. Befiegelt wurde der Stuttgarter Vertrag von
den beiden Grafen und ihren Thädingsleuten ; der Kaifer beftätigte ihn unterm
11. Auguft von Konftanz aus. Die Landfchaft hatte bei demfelben nicht mitgewirkt;
es war dies aber auch deshalb nicht erforderlich, weil die grundlegende Beftiramung
des Münfinger Vertrages, die Untheilbarkeit des Landes, in Uebereinftimmung mit
dem von der Landfchaft im Dezember 1483 ertheilten Gutachten, im Wefentlichen
unangetaftet blieb. Was namentlich die Zuweifung einiger Aemter an Eberhard
d. J. zu eigener Regierung betrifft, fo war ja dies fchon an fich keine fchwer-
wiegende Ausnahme, jedenfalls aber ganz vorübergehend. Denn fie, wie über-
haupt der ganze Vertrag, galt nur, lo lange beide Grafen lebten, nach dem Abfterben
des einen follte gemäß der ausdrücklichen Beftiramung des Stuttgarter Vertrages
letzterer ab fein und der Münfinger Vertrag allein wieder Anwendung finden (Reyfcher
I. S. 503). Diefe Bemerkung ift übrigens in ihrem erften Theile felbftverftändlich,
weil der Stuttgarter Vertrag nicht, wie der Münfinger, allgemein giltige Grundfätze
aufftellt, fondern nur das Verhältnis zwifchen den beiden Vertragsfchließern regelt,
mit dem Tode des einen derfelben alfo überhaupt gegenftandslos wird; die Abficht
konnte alfo dabei nicht die fein, dem Stuttgarter Vertrage eine befchränktere
Dauer zu gewähren, als er nach feinem Inhalte überhaupt haben konnte, der
Nachdruck ift vielmehr auf den zweiten Theil diefer Beftiramung zu legen, daß
nemlich nach dem Zufammenfall des Stuttgarter Vertrages der Münfinger wieder
vollkommen in Kraft treten d. h. die Untheilbarkeit des Landes von da an wieder
eine dauernde, ausnahmslofe fein und bleiben folle (anderer Meinung ift, wie
es fcheint, C. F. Stalin Bd. IIL S. 610). Noch beftand zwar ein Unterfchied
zwifchen dem Münfinger und dem Stuttgarter Vertrag darin, daß erfterer dem älteren
Eberhard nur eine durch des Jüngeren Rechte befchränkte Rcgierungsgewalt ein-
räumt, letzterer aber ihm die Alleinregierung ausfchließlich übertrug. Allein diefe
Beftimmungen des Münfinger Vertrages beziehen fich ja, wie fchon bemerkt, ebenfalls
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. FQrfteDhaufe. 185
nur auf das Verhältnis zwifchen diefen beiden Grafen; nie ift beigefetzt, daß der-
felbe Einfluß auf die Regierung, wie Eberhard dem Jüngeren, nach ihm auch anderen
nicht regierenden Grafen zuftehen folle, ja der Vorbehalt, den jeder Graf hier
wegen eigener Leihung feiner Lehen macht, wird ausdrücklich auf die Lebenszeit
eines jeden befchränkt. Mit dem Tode des einen diefer beiden Grafen alfo fiel fchon
nach dem Munfinger Vertrage jedes Mitwirkungsrecht Nachgeborener bei der
Regierung weg, der regierende Graf war, wie nach dem Stuttgarter Vertrag, jetzt
unbefchränkt. — Nur in einem einzigen Falle, bei der Veräußerung von Landes-
theilen, ließ der Munfinger Vertrag auch Eberhards d. Ae. Nachfolgern nicht freie
Hand; aber diefe ßefchränkung hat auch der Stuttgarter Vertrag (vgl. Reyfcher L
S. 491, 497), fie ift überhaupt nicht zu Gunften der nicht regierenden Herren, fondem
zu Gunften des Landes hinzugefügt. Die Bedeutung zu erörtern, welche dadurch
diefen Verträgen für die Gefchichte der Landftaude zukommt, ift indeß hier nicht
der Ort
Trotzdem der Stuttgarter Vertrag fo feine Befchränkang in fich felber trug,
hat er eine dauernde Bedeutung für die Entwicklung des Untheilbarkeitsgefetzes:
der Grundfatz der Untheilbarkeit und Erftgeburtserbfolge wird trotz manchfacher
heftiger Anfechtungen fiegreich feftgehalten und auch von deffen Gegner wieder
anerkannt und beftätigt; ein Fortfehritt gegen den Munfinger Vertrag befteht außer-
dem darin, daß die nach dem letzteren erft mit dem Tode eines der beiden Eber-
harde eintretende vollkommene Alleinherrfchaft des Einen Regenten auf Grund
des Stuttgarter Vertrages fofort ihren Anfang nahm; fchon von jetzt an galt der
Grundfatz, daß der regierende Graf immer auch der alleinregierende fein lolle.
Als ein wenn auch unerheblicher und vorübergehender Rückfchritt dagegen muß
es bezeichnet werden, daß außer Böblingen, Sindelfingen u. f. w., was fich Eberhard
d. Ae. im Munfinger Vertrage vorbehalten hatte, nun der Gemeinfchaft vorübergehend
noch weiter die Stücke entzogen wurden, welche durch den Stuttgarter Vertrag
dem jüngeren Eberhard zu lebenslänglicher Benützung und Regierung angewiefen
worden find.
Bald nach dem Stuttgarter Vertrage verglichen fich noch die beiden Grafen
wegen einiger Aenderungen in des Jüngeren Deputate (vergl. Sattler HL §. 125 und
die Note bei Reyfcher L S. 499). Ebenfo verabredeten fie in der brüderlichftcn
Weife im März 1486 aus Anlaß der immer mehr zu Tage tretenden Geiftesftorung
des Grafen Heinrich die bei deffen etwaiger Regierungsnachfolge erforderlichen Vor-
kehrungen. Und fo fchienen alle Mißhelligkeiten auf immer ausgeglichen, der Hausfriede
ein dauernder. Allein bald verfiel der jüngere Eberhard in die alte ausfchweifende
und verfchwenderifche Lebensweife. In feiner daher rührenden Geldnoth unternahm er
es fogar, feine Anwartfchaft auf die württembergifchen Lande an den Herzog Georg
von Bayern-Landshut zu verkaufen, an deffen Hofe er fich viel aufhielt. Allein
diefem waren die neuen württembergifchen Hausverträge und die Bedeutung der
Landfchaft nicht unbekannt geblieben, und er war klug genug, fich in den unficheren
Handel nicht einzulaffen. So forderte denn der jüngere Eberhard um fo unnach-
fichtlicher bei den ünterthanen und Klöftern. Von dem Dominikaner-Nonnenklofter
zu Kirchheim u. T. vor allen verlangte er, gegen den Stuttgarter Vertrag, neue und
unerfchwingliche Leiftungen. Er hatte dort in jüngeren Jahren fo manche vergnügte
Nacht in ausgelaffener Fröhlichkeit mit feinen Gefellen durchjubelt; feitdem aber
mit den Schlettftadter Reformirfch wertem ein anderer Geift und eine beffere Ordnung
eingezogen, konnte es vor feinen Augen nimmer Gnade finden. Als daher die an-
gefonnenen Fuhren und Lieferungen vom Klofter wegen Unvermögens verweigert
186 Adam
worden; forderte er die KIofterrecbnuDgen zar Einfleht nnd die EDtfernang der feiner
Anlicht nach höchft überflfilTigen Reformirfcbweftern. Beides ward ihm abgefchlagen.
Nun verbot er, die fcbuidigen Gefälle dem Klofter abzuliefern und ließ diefes behufs
Abfehneidnng aller Lebensmittel umzingeln. Eberhard d. Ae. fah Heb endlich genötbigt
einznfchreiten. Dadurch kam er jedoch mit feinem Vetter in Streit wegen des Schirmes
über das Klofter, und deffen DrangCale dauerten fort. Auch durch andere Vorfalle
wurde das gute Einvernehmen der beiden Vettern getrübt; Eberhard d. J. machte
nemlich auch fonft, insbefondere wieder an Klofter^ allerhand übermäßige oder unbefugte
Forderungen auf Grund von Vogteirechten, welche Eberhard d. Ae. für fich bean-
fpruchte, verweigerte dagegen die ihm obliegenden Leiftungen, befchwerte fich über
Kränkung feiner Jagdbefugfame^ wegen der Kärglichkeit feines Deputats (obwohl
es ihm nachträglich um 2000 Gulden erhöht und dazu die Stadt Nürtingen fammt
Zugehörungen übergeben worden war); Untertbanen feines Vetters nahm er ohne
Grund gefangen, den Abt zu Salmannsweil entfetzte er feines Hofes zu Nürtingen
und verlangte feines Vetfers Einwilligung zur Verpfändung feiner Deputatsilädte.
Seine Verkaufsprojekte mit Herzog Georg von Bayern find oben erwähnt. Dabei
verfiel er gegen feinen Vetter in einen immer gereizteren Ton, weil er fich
durch Eberhard d. Ae. benachtheiligt wähnte. So fchreibt er z. B. unterm 13. Ok-
tober (Samftag vor Galli) 1487 an ihn: ^wir mullent allfo vermerckhen, das Ir
vnns aber[mals] gern plintzling [blindlings] Ingefiert bettend, was niemand wolt,
das follten Wir uff kluben u. f. w.^. Die von dem älteren Eberhard gemäß der
Einung von 1473 angebotenen Austräge kamen durch des Jüngeren Schuld nicht
zu Stande, und ein endlich im Auguft 1487 wegen des Kirchheimer Klofters ge-
fchloflener Vergleich wurde von dem jüngeren Eberhard aus nichtigen Gründen
nicht gehalten, vielmehr, jetzt bereits das dritte mal, das Klofter felbfk belagert.
Da entfchloß fich endlich Eberhard d. Ae. dem Unfug ein Ende zu machen. Mit
gewappneter Hand entfetzte er nicht nur das aufs höchfte bedrängte Klofter (10. Fe-
bruar 1488), fondern brachte gleichzeitig auch feines Vetters Deputat-Städte und
Schlöflcr in feine Gewalt. Hiezu hielt er fich theils nach dem Rechte der Nothwehr
für befugt, da fein Vetter nicht blos Land und Leute an Fremde zu bringen trachtete,
fondem auch, wie wenigftens behauptet wurde, dem älteren Eberhard nach dem
Leben ftand, theils leitete er die Berechtigung hiezu aus dem Frankfurter Landfrieden
von 1486 her, da diefem zufolge Eberhard d. J. durch fein bisheriges Verhalten,
insbefondere durch die famofe Klofterbelagerung, in die Reichsacht gefallen war.
Hauptfächlich aber fand Eberhard d. Ae. feinen Rückhalt am Kaifer, der kurz darauf,
Anfang Aprils 1488, felbft nach Stuttgart kam und fich Eberhard dem Ae. na-
mentlich wegen feines damals gerade erfolgten Beitrittes zu dem neugegründeten
Schwäbifchen Bunde zu Dank verpflichtet fühlte. Dagegen konnte es den jüngeren
Eberhard wenig empfehlen, daß er fich die dem Kaifer und noch mehr dem Schwä-
bifchen Bunde widerwärtigen Bayernherzoge zu Beiftänden erwählt hatte. Die in
einem öffentlich im Druck ausgegangenen Schreiben feines Vetters enthaltenen Vor-
würfe wies Eberhard d. Ae. ebenfalls öffentlich in einem gedruckten Schreiben zurück und
rechtfertigte feines Vetters Entfetzung (abgedruckt bei Sattler Grafen HL Beil. 115).
Hierauf entgegnete letzterer mit einem neuen Schreiben aus Landshut, worin er alle
ihm zum Vorwurfe gemachten Handlungen ableugnet, bezw. fich wegen derfelben
zu rechtfertigen fucht, indem er zugleich den Aelteren des Landfriedensbrucbes zeiht
und mit bitteren Vorwürfen überfchüttet ; am Schluffe verlangt er abermals fofortige
Ueberantwortung des ihm entzogenen Hab und Guts und fchlägt zur Beilegung der
übrigen Streitpunkte ein Schiedsgericht vor, von jedem der beiden Grafen 3 Prälaten,
Das Untheilbarkeitggefetz im württ. Ffirftenhaufe. 187
„die Infein und Stab haben", 3 aus der Ritterfebaft and 3 aus der Landfchaft zu
ernennen, alfo zufammen aus 18 Perfonen. Allein der jüngere Eberhard erreichte
mit diefeni Schreiben nichts; es blieb unbeantwortet. So verfuchte er es denn auf
andere Weife. Auf feine Bitte wandte fich Herzog Albrecht von Bayern an die
Württeraberger Landfchaft wegen eines Vergleichs; auch Erzherzog Sigmund von
Oefterreich fuchte zu vermitteln und fchlug zu folchem Zwecke eine Zu(\immeiikunft
in Memmingen vor, und Eberhard d. J. felbft forderte von Landshut aus, wo er fich
an Herzog Georgs von Bayern Hofe aufhielt, die eben zu Stuttgart verfammelten
württembergifchen Prälaten, Ritterfebaft und Landfchaft auf, Eberhard d. Ae, zur
Befchickung diefes Tages zu bewegen. Letzterer fchickte auch in der Thflt feine
Bäthe nach Memmingen, allein erfolglos, weil — Eberhard d. J. nicht kam. Da-
gegen erließen unterm 10. Oktober gl. J. König Maximilian und am 23» November
auch Kaifer Friedrich III. an Eberhard d. Ae. Belobungsfch reiben für die durch Ein-
nahme Kirchheims und der anderen Deputatsftädte bewiefene Handhabung des Land-
friedens. Eberhards d. J. Sache fehlen verloren, nachdem fich auch Herzog Georg von
Bayern, mit feinen eigenen Angelegenheiten vollauf befchäftigt, von ihm zurück-
gezogen hatte. Da wandte er fich endlich an König Maximilian felbCt und bat um
Vermittlung, und diefer wies die Sache nicht von fich. Auf einen Vergleich ließ fich
zwar Eberhard d. Ae. nun nicht mehr ein; dagegen erklärte er fich mit feinem
Vetter bereit, ihren Span einem rechtlichen Austrag zu unterftellen, Maximilian fcIbft
und Bifchof Wilhelm von Eichftätt foUten das Gericht bilden, und jede Partei einen
weiteren Schiedsmann als Zufatz beftimmen. So gefchah es auch^ und unterm
30. Juli 1489 ergieng zu Frankfurt a. M. der Spruch.
Den Schiedsfpruch einem Vergleiche vorzuziehen, dazu mftg theils die Er*
fahrung bewogen haben, wie langwierig die Vergleicbsverhandlungen und von welch
geringem Beftand ihr Ergebnis bisher gewefen. Daneben war aber auch die da-
malige Doktrin zu berückfichtigen , welche die privatrechtlicheu Beftimniungen des
römifchen Rechtes ohne Bedenken auf die öflFentlichrechtlichen VerhuUiiiffe der
deutfchen Fürftenhäufer und ihrer Territorien anwandte. Es liegen mir aus jener
Zeit zwei Confilien vor, das eine mit der Jahreszahl 1489 bezeichnet von unbekannter
Herkunft, aber nach feiner eigenen Angabe auf Erfordern Eberhards d. Ae. geftellt,
das andere von Dr. Gisbert von Stolzenburg (auch Gisbert von Utrecht genannt,
von 1483 — 1487 Lehrer des Zivilrechts an der Univerfität zu Ingolftadt; vergj. Prantl
Gefchichte der Ludwig-MaximiliansUniverfität, München 1872) und Dn Grado Mair,
rector parochialis ecclefiae St. Mauritii in Ingolftadt. Diefe beiden Gutachten kommen
zu dem ErgebniffC; daß der (Münfinger und Stuttgarter) Vertrag jedenfalls quoad
fucceffionem ungiltig feie wegen feiner, nach gefchriebenem Rechte fowohl wie nach
Natur- und Völkerrecht (!) unzuläfllgen Befchränkung der Teftirfreiheit. Mit der
Succeffionsbeftimmung fteht und fällt aber das ganze Intereffe am Vertrag; und
fo fpricht fich auch das eine Gutachten für Ungiltigkeit des ganzen Vertrages aus,
da die Parteien das Ganze, nicht einen bloßen Theil gewollt hätten. Nun konnte
es Eberhard dem Ae. wahrhaftig nicht gleichgiltig fein, daß nach Anficht der
Rechtsgelehrten die Untheilbarkeit des Landes durch Vertrag nicht über die Perfon
der Vertragenden hinaus auch fiir fpätere Regenten bindend feftgefetzt werden könne,
ja — als dem Natur- und Völkerrecht zuwider — nicht einmal durch Gefetz^ (was der
Münfinger Vertrag zugleich war). Was lag da näher als die Feftfetzuug durch einen
Schiedsrichter zu verfuchen? Jedenfalls war fo viel klar, daß ein schiedsTichterlicher
Entfeheid, von dem oberften Richter im Reiche felbft getroffen, unter allen Um-
ftänden die größtmögliche Gewähr für feine Vollziehung und Aufrechtcrhaltung in
188 Adain
fich trage, eine größere namentlich, als ein Vertrag der Parteien unter fich, und
fei er auch von diefen befchworen und von Landftänden garantirt und befiegelt.
Gleichwohl wurde aber auch fonft nichts vcrfäurat, was zu Aufrechterhaltung des
Frankfurter Entfeheides beitragen konnte: nicht bloß von den Grafen felbft, fondern
auch von ihrer Landfchaft, ja von deni ganzen Schwäbifchen Bund als Garanten
ward er befchworen (vergl. C. F. Stalin IIL S. 613).
Die Beftimmungen des Frankfurter Entfeheides (auch ^Königlicher Vertrag"
genannt, — abgedruckt bei Reyfcher I. S. 505 flF.) gehen dahin, daß Eberhard d. J.
der ihm durch den Stuttgarter Vertrag iibergebenen Städte und Schlöffer dauernd
entfetzt bleibt; Eberhard d. Ae. nimmt das ganze Land allein in Befitz, die ganze
Regierungsgewalt übt er allein; Eberhard d. J. dagegen wird mit einem Jahrgeld
von 8000 Gulden und einer weiteren einmaligen Abfindungsfumme von 12000 Gulden
bezüglich aller feiner übrigen Anfprüche und Forderungen entfchädigt. Durch diefe
Beftimmungen ward die Vereinigung des Landes und die Einheit der Regierungs-
gewalt eine vollkommenere, als durch alle bisherigen Verträge. Um fo auffallender
erfcheinen darum auf den erften Blick die Beftimmungen bezüglich der Regierungs-
folge. Statt einer Wiederholung der alten Untheilbarkeitsgefetze fchreibt nemlich
der Entfeheid für gewiffe Fälle vielmehr eine Theilung des Landes vor, indem
er beftimnit, daß bei Abfterben Eberhards d. Ae. ohne HinterlaiTung ehelicher männ-
licher Leibeserben dem jüngeren Eberhard nur fein urfprünglicher Landestheil, d. h.
alfo der Ulrichifche nach der Landestheilung von 1442, zugeftellt werden folle, (mit
Ausnahme von Stuttgart, wofür ihm Stadt, Amt und Kloftervogtei Blaubeuren als
Erfatz zugewiefen wurde); Eberhards d. Ae. urfprünglicher Landestheil dagegen follte
dem älteften Sohne Eberhards d. J. zufallen, und falls ein folcher bei Eberhards
d. Ae. Tode nicht vorhanden, dem von diefem aus dem Haufe Württemberg frei
zu beftimmendcn Erben; hinterläßt aber Eberhard d. Ae. eheliche männliche Leibes-
erben, fo bekommen diefe den urfprünglich Ludwigifchen Landestheil. Aus diefen
Beftimmungen laffen fich unter Berückfichtigung des Inhaltes der früheren Verträge,
welche in Kraft bleiben follten, foweit fie nicht dem Frankfurter Entfeheid wider-
fprächen, folgende Sätze entwickeln:
1. Stirbt Eberhard d. Ae. vor Eberhard d. J., fo bekommt letzterer feineu urfprüng-
liehen Landestheil, nicht mehr und nicht weniger; den Ludwigifchen Landes-
theil Eberhards d. Ae. bekommt dagegen in erfter Linie
a) der ältefte agnatifche Deszendent Eberhards d. Ae., — in deflen Ermanglung
b) der ältefte agnatifche Deszendent Eberhards d. J. — in deflen Ermanglung
c) ein anderer von Eberhard dem Ae. frei zu beftimmender Angehöriger des
Württemberger Haufes.
2. Stirbt Eberhard d. Ae. nach Eberhard d. J., fo erbt
a) bei beiderfeitiger agnatifcher Nacbkommenfchaft, jede derfelben die alte
Landeshälfte. — Dies ergibt fich deutlich aus dem Vertrage §. Item ob
aber Graff Eberhart u. f. w. (Reyfcher L S. 508),
b) bei agnatifcher Nacbkommenfchaft eines der beiden Grafen allein, der
ältefte Sohn desfelben beide Landeshälften, endlich
c) beim Fehlen agnatifcher Nacbkommenfchaft in beiden Eberhardifchen Linien,
die Heinrichifche Linie das ganze Land — beides gemäß den früheren
Verträgen.
Daß eine letztwillige Verfügung Eberhards d. Ae. tlber feine Landeshälfte zu Gunften
eines Sprößlings aus der Heinrichifchen Linie durch die nachträgliche Geburt eines Sohnes
Eberhards d. J. hinfällig würde, ift eine noth wendige Folge der oben unter Ziffer Ib auf-
Das Untheilbarkeitsgefetz im wfirtt. Fürfceohaufe. 189
geführten Vertragsbertimmung, wenn diefer Deszendent des jüngeren Eberhards zwar nach
der Teftamentserrichtung, aber vor dem Tode des älteren Eberhard zar Welt käme; durch die
erlt nach Eberhards d. Ae. Tode erfolgende Geburt eines Sohnes Eberhards d. J. aber eben-
falls diele letztwillige Verfügung zufammenfallen zu lalTen, wie Fricker a. a. 0. S. 27 will, wider-
fpricht der ausdrücklichen und wohl zu rechtfertigenden Beftimmung des Entfeheides.
Aus Vorftehendem ergibt ficb, daß in den Fällen der Ziflfer la und c
und 2 a das Untheilbarkeitsgefetz wieder befeitigt werden und eine neue Landes-
theilung, vielleicht für unabfehbare Zeiten, im Falle der Ziffer 1 b aber wenigftens
auf die Lebenszeit Eberhards d. J. eintreten follte. Diefe Abweichung von dem
mtihfam zu Stande gebrachten Untheilbarkeitsgefetz muß anerkannt werden. Bei
Erklärung der Gründe hiefür wird man davon ausgehen dürfen, daß eine entfchiedene
Weigerung Eberhards d. Ae., von dem Untheilbarkeitsgrnndfatze abzulaflen, von den
Schiedsrichtern bei ihrem Ausfpruch Heber beriickfichtigt worden wäre, daß demnach
Eberhard d. Ae. mit diefer Abweichung einverftanden -gewefen ift. Hiefür fpricht
auch ein noch vorhandenes Verzeichnis der „Punkte, auf welche fich mit Eber-
hard d. J. zu vergleichen wäre.** Diefe Punkte ftimmen mit dem Inhalt des Ent-
fcheides überein; nur find die dem jüngeren Eberhard zugedachten Geldfummen
niedriger angefetzt als im Entfeheid, und außer Stuttgart feilten auch Kirchheim
und Nürtingen der £egierung des jüngeren Eberhard ftets entzogen bleiben und
ihm nur die Einkünfte daraus gereicht werden. — Zu jener Einwilligung mochte Eber-
hard den Ae. eine doppelte Erwägung veranlaffen: Nach feines Vetters bisherigem
Betragen ftand für Land und Leute das Schlimmfte zu befürchten, wenn diefer einmal
zur Regierung käme-, aber nicht blos die Unterthanen und Zugewandten wären ge-
druckt und entfremdet, verfetzt und verkauft worden; mit dem Verlufte von Land und
Leuten wäre auch das Herabfinken des Regentenhaufes Hand in Hand gegangen.
Um diefer Gefahr vorzubeugen, bot die gänzliche Ausfchließung Eberhards d. J. von
der Regierung, auch für die Zukunft, natürlich das wirkfamfte Mittel. Allein dem
widerfprach nicht blos die Billigkeit, dem widerfprach noch mehr das vertragsmäßige
Recht des Letzteren, widerfprachen endlich die oben erwähnten römifchrechtlichen
Doktrinen. — Nun gab es freilich einen deutfchen König, welcher Recht zu fprechen
und feinen richterlichen und fchiedsrichterlichen Ausfprüchen Anerkennung und Ge-
horfam zu verfcbaffen hatte. Allein das war ein fchwacher Troft; trafen doch die
Könige ihre Entfcheidungen oft mehr nach politifchen als nach rechtlichen Erwägungen,
und fehlte ihnen doch namentlich, auch beim heften Willen, oft genug die Macht,
ihren Entfcheidungen Anerkennung zu verfcbaffen und die unzufriedenen Parteien
zum Gehorfam zu zwingen. Wollte man alfo einen dauernden Zuftand fchaffen,
fo war der ficherlte Weg, eine folche Verfügung zu treffen, mit der alle Parteien
zufrieden waren, deren Beachtung und Durchführung alfo allen angelegen fein mußte.
Unter folchen Verhältniffen ließ fich aber der Untheilbarkeitsgrundfatz mit der
Rückficht auf das Wohl des Haufes und des Landes nicht vereinigen: letzteres
verbot, dem jüngeren Eberhard das ganze Land nach des älteren Tode anzuvertrauen,
und ganz von der Regierung ausfchließen ließ er fich gutwillig nicht. So war alfo
ein Mittelweg nothwendig, und er ward darin gefunden, daß man dem jüngeren
Eberhard gerade foviel in Ausficht ftellte, als er ohne die dazwifchen liegenden
Verträge ungefähr bekommen hätte; aber nicht mehr. Die Gefahr einer abermaligen
Theilung war damit allerdings vorhanden; daß diefe Gefahr aber keine dringende
war, lehrt ein Blick auf den Perfonalftand im Haufe Württemberg f die beiden
Eberharde hatten immer noch keine Kinder und auf folche jetzt weniger Ausficht
als je; Hoffnung auf Fortpflanzung des württembergifchen Namens und Stammes
190 Adam
gab nur Graf Heiurich, deffen damals zweijährigem Sohne Eberhard der Ae. feinen
Landestheil zuzuwenden gedachte; und alle Anzeichen fprachen dafiir, daß diefer
fchon nach Eberhards d. J. Abfterben das ganze Land in feiner Hand wieder ver-
einigen werde. — Daß eine Art von Ermüdung, wie Reyfcher (S. 59) glaubt, den
äjteren Eberhard zum Preisgeben des Untheilbarkeitsgrundfatzes veranlaßt habe,
fcheint wenig wahrfcheinlich für einen Zeitpunkt, in dem er fich im Alleinbefitz des
Landes, der Zuneigung der Unterthanen und Zugewandten, der Gunft des Kaifers
und Königs und der Hülfe des Schwäbifchen Bundes wußte, während fein Vetter
gerade jetzt von allen Freunden verladen war (anders freilich Pfifter, Eberhard
im Bart, S. 141 f., indem er auf die bisherige Parteinahme des Bifchofs von Eich-
ftädt für den jüngeren Eberhard hinweist); es würde auch diefe Erklärung wenig
paflen zu der erheblichen Verkürzung, welche des Jüngeren Hechte durch den Frank-
furter Entfeheid erfahren haben (vergl. Fricker a. a. 0. S. 27 f.).
Auf die übrigen Beftimmungen des Frankfurter Entfeheides, fo wichtig fie
auch namentlich wieder für die Entwicklung der landftändifchen VerfalTung find,
kann hier nicht eingegangen werden. Dagegen fei hier noch einmal betont, daß
die früheren Verträge durch den Frankfurter Entfeheid nur foweit aufgehoben wurden,
als fie diefem widerfprachen ; aufrecht blieb alfo insbefondere die im Münfinger
Vertrage beftimmte Regierungsfolge und das Verbot von Landesveräußerungen und
Vertheilungen außer den durch den Entfeheid felbft beftimmten Fällen.
Glücklicherweife gab indeß Eberhard d. J. felbft bald den Anlaß zur
Wiederbefeitigung des im Frankfurter Entfeheide enthaltenen bedenklichen Punktes.
Eine fchwere Krankheit Eberhards d. Ae. im Jahre 1492 und die damit näher
gerückte Ausficht auf eine ßegierungsänderung mochte ihm zu lebendigem Bewußt-
fein gebracht haben, wie viel er durch den Frankfurter Entfeheid verloren, wie be-
deutend feine Succeflionsrechte befchränkt worden waren. So trat er denn abermals
bei feinem Vetter mit der Bitte um eine Abänderung hervor, indem er fich hiebei
gefchickt darauf berief, daß der Frankfurter Entfeheid den alten üntheilbarkeits-
verträgen zuwider laufe. Und Eberhard d. Ae. ließ fich wiederum bereit finden: am
2. September 1492 wurde zu Eßlingen ein neuer Vergleich zwifchen beiden Grafen
vermittelt, der fog. Eßlinger Vertrag (abgedr. bei Reyfcher I. S. 513 ff.).
Diesmal hatte man einen Ausweg gefunden, auf dem die Untheilbarkeit des
Landes gefiebert und diefes doch vor den Gefahren bewahrt werden konnte, die ihm
aus des jüngeren Eberhard verkehrtem Treiben drohten. Auf Eberhards d. Ae.
fohnelofes Ableben follte nunmehr allerdings die ganze Herrfchaft ungefondert
und ungetrennt bleiben und auf Eberhard d. J. allein und mit Ausfchluß von Seiten-
verwandten übergehen; es wurde ihm jedoch ein aus dem Landhofmeifter und je
vier Mitgliedern der drei Stände des Landes gebildeter Regimentsrath beigefeilt oder
vielmehr vorgefetzt, der nur in den wichtigeren Angelegenheiten Eberhards Willens-
meinung einzuholen, im übrigen die Regierung ohne ihn felbftändig zu führen hatte.
Dabei hatte der jüngere El^erhard auf die Befetzung diefes Regimentsrathes keinen
Einfluß, fie follte vielmehr durch den älteren Eberhard bzw. durch Selbftergänzung,
äußerften Falles durch die Landfchaft, erfolgen. Daß auf Eberhards d. J. Tod
das Land ungetheilt an feine agnatifche Nachkommen fchaft fallen folle unter
Ausfchluß der Heinrichifchen Linie, ift im Eßlinger Vertrag zwar nicht ausdrück-
lich gefagt, aber offenbar ftillfchweigend angenommen und folgt auch aus dem
Münfinger Vertrag, der im Frankfurter Entfeheid, wie diefer wieder im Eßlinger
Vertrag, beftätigt worden ift. Dagegen fällt nach dem föhnelofen Abfterben beider
Eberharde das Land ungetrennt an den geifteskranken Grafen Heinrich, aber unter
Das UntheilbarkeitBgefets im württ. Fürftenhauie. 191
Vormnndrchaft des erwähnten Regimentsraths, nach ihm an feinen älteften Sohn Eitel
Heinrich (fpäter in der Firmung Ulrich genannt)^ ebenfalls und zwar bis nach Zurfick-
legnng des 20. XicbensjahrS; unter Vormundfchaft des Regimentsrathes. Immer aber;
auch unter der Heinrichifchen Linie^ foll die Herrfchaft ungetrennt bleiben.
Diefer Satz, der feit 20 Jahren der treibende Gedanke gewefen, der unverkennbar
fchon dem Uracher Vertrag zu Grunde liegt, war mit diefer Deutlichkeit felbft im
Münßnger Vertrage noch nicht ausgefprochen. — Würde dagegen Eberhard d. Ae.
einen Sohn hinterlaflen , fo follte diefer nach feines Vaters Tode deflen urfprfing-
liehen Landestheil erben und daher auch Eberhard der J., wenn er noch lebt, nur
seine urfprüngliche Landeshälfte bekommen. In diefem einzigen Falle alfo trat eine
vorübergehende, wenn aber beide Eberharde Söhne hinterließen, eine dauernde
Theilung ein. An beides konnte aber im Ernfte kaum mehr gedacht werden.
Außerdem erhöhte der Eßlinger Vertrag das Deputat Eberhards d. J., bewilligte ihm
eine weitere Abfindungsfumme und räumte ihm einige Schlöfler und Jagdbezirke
ein. Der Vertrag wurde von den beiden Grafen und ihren Thädingsleuten befiegelt,
von der Landfcbaft befchworen und vom Kaifer beftätipt (C. F. Stalin IIL 615), ein
Vidimus desfelben ward von Eberhard d. Ae. der Landfcbaft übergeben , wie er dies
beim Münfinger Vertrag und Frankfurter Entfeheid vormals auch gethan hatte.
Der Gewinn des Eßlinger Vertrages befteht in der Wiederherftellung des
Untheilbarkeitsgefetzes — abgefehen von einer einzigen nicht als wahrfcheinlich ge-
dachten und nicht wirklich gewordenen Ausnahme — und in der ausdrücklichen
Ausdehnung des Untheilbarkeitsgefetzes und der Erbfolgeordnung des Münfinger
Vertrages auf den Heinrichifchen Stamm. Die Worte der Urkunde lauten aller-
dings fchlechtweg: „So fol alwegen die herfchafft W. vngetrent alfo für vnd für au ff
den Eltften erblich gefallen,^ daß aber hier nur die Erbfolgeordnung des Mününger
Vertrages auf die Heinrichifche Linie ausgedehnt und nicht eine neue eingeführt
werden foll, wird nicht bezweifelt werden dürfen; es ift alfo hier der Wortlaut zu
ergänzen in „auf den Eltften abfteigender Linie nach.^ Es wäre darum nicht
gerechtfertigt, im Eßlinger Vertrage die Feftfetzung eines Seniorats zu erblicken;
umgekehrt freilich glaubt Pfifter (a. a. 0. S. 145), der durch den Münfinger Ver-
trag das Seniorat eingeführt erachtet, im Eßlinger Vertrag die Spuren einer Primo-
geniturordnung zu erkennen.
Was die Bedenken gegen die Verbindlichkeit des Eßlinger Vertrages für
die Linie Heinrichs betrifft, weil er diefem Vertrag nicht zugeftimmt hat, fo mußte von
einer Mitwirkung desfelben hiebei überhaupt Umgang genommen werden, weil er
als unzurechnungsfähig doch nicht wirkfam hätte disponiren können. Freilich ift
dann auffallend, daß die beiden Eberharde, denen als nächften Freunden von Natur,
Schild und Helm die Vormundfchaft über Heinrich und delTen unmündigen Sohn
zukam, und die fich diefes Amt vom Kaifer im gleichen Jahre noch ausdrücklich
beftätigen ließen, in der Eßlinger Urkunde nicht befonders bemerkt haben, daß fie
diefen Vertrag zugleich in ihrer Eigenfchaft als Vormünder jener Agnaten, namens
diefer gefchlofleu haben wollten. Doch jeden Zweifel bezüglich diefes Punktes be-
feitigte bald eine neue Verfügung, ein Reichsgefetz , das die ganze bisherige Ent-
wicklung zu einem glücklichen Abfchlufle gebracht hat, der Herzogsbrief vom
21. Juli 1495 (abgedruckt bei Reyfcher IL S. 1 ff.).
Der Herzogsbrief ordnet nemlich, um das zunächft zu berühren, die Erbfolge
im allgemeinen cbenfo, wie der Münfinger Vertrag, jedoch mit dem Unterfchied, daß
nunmehr auf Eberhard d. Ae. zunächft zwar ebenfalls Eberhard d. J. als Allein-
regent des ganzen Landes folgen follte, auf diefen aber nicht der Aeltefte aus
192 Adam
ihrer beider einem geboren, wie nach dem Münfinger Vertrage, fondern Eberhards
d. J. ältefter Sohn; es foHte alfo fchon mit dem jüngeren Eberhard die Linealerben-
folge eintreten und feine Deszendenz die Eberhards d. Ae. zunächft ausfchlieflen ;
erft nach Ausfterben der Linie Eberhards d. J. folite die dann etwa vorhandene Nach-
kommenfchaft Eberhards d. Ae., nach diefer aber die Linie Heinrichs berufen fein.
Daß in diefer Weife fuccedirt und daß im übrigen die Linealerbenfolge mit Altersvorzug
durchaus maßgebend fein folite, ift im Herzogsbriefe io klar gefagt, daß ein Zweifel hierüber
nicht befteht. Nur bezüglich der Worte des Vertrages (Reyfcher a. a. 0. S. 3 unten) : „So folite
doch desfelben Hertzog Eberharts des Jüngern Elltefter Eelichcr manlicher leybserbe vor hertzog
Eberharts des Elltern — leybserben an das herzogthum — fteen — damit obbeftimptem
Vertrag zu Eßlingen gemacht hertzog Eberharts des Elitern halb nit Abbruch
gefchehe," ift zur Verhütung eines naheliegenden MißverftändnilTes zu bemerken, daß die
Stelle nicht fo zu lefen und zu verftehen ift: damit obbeftimmtem, Herzog Eberhards d.
Ae. halb gemachtem Eßlinger Vertrag d. h. der Ausnahmebeftimmung derfelben, daß
Eberharts d. Ae. Deszendenz mit der des Jüngeren theilen folle, nicht Abbruch gefchehe —
wie Naft a. a. 0. S. 68 f. fie auffaßt, was freilich zu einem Widerfpruch führt (vgl. Breyer
Einige intereffante Staatsprobleme ufw. Stuttgart 1789 S. 10 und Reyfcher I. S. 132), fondem:
damit dem Eßlinger Vertrage, d. h. dem dadurch wieder eingeführten Untheilbarkeitsgrundfatze,
nicht aus Rückficht auf Herzog Eberhard d. Ae. und deflen Nachkommen ein Ab-
bruch gefchehe.
Doch diefe Bemerkung führt uns bereits zu dem Untheilbarkeitsgefetz des
Herzogsbriefs und zu der Frage, auf welche württembergifche Befitzungen die Er-
höhung zum Herzogthum. fich überhaupt erftreckt habe. Hier ift nun die wörtliche
Anführung der einfchlägigen Stellen nicht zu umgehen. Sie lauten:
I. „So haben Wir — die vorgemelt Wirtem'bergifch Landtfchafft zu Swabeu gelegen
mit allen herrfcbeften Stetten Schloüen lewten vnnd guetem, fo von dem heiligen Reich zu Lehen
herrüren Es feyen herzogthumb, Graffchaiften oder herrfchafiten ganntz nichts außgenommen —
dem hertzog Eberharten von Wirteraberg dem Elitern zu lehen verfamelt, verainigt vnd alfo
famentlich zu einem herzogthumb geordnet — Auch dem hertzog Eberharten — den Eltern mit
ffllchem hertzogthumb zu rechtem manlehen belebet."
II, „Vnnd auf das fölch vnnfer vnd des Reichs hertzogthumb nit zertrent noch getailt
werd fonder bey einander beleih, als auch vormals im hauss von Wirtemberge durch Veitreg das
diefelbig herrfchafft Wirtemberg bey einander beleyben vnd nit getrennt werden folle im heften
auch angefehen vnd von — keyfer Friderichen — beftett ift, als wir dann diefelben vertreg
hiemit aus künigklicher oberkeit vnnd rechter wilTen auch confirmiren vnnd beftettigen in aller-
maßen, als ob fy von wortt zu wort hierinne begriffen weren vnd gefchrieben ftünden."
Daß die im Herzogsbriefe durchgeführte Feudifizirung auch alles Allod an
Land und Leuten mitbegriflfen, diefes alfo ebenfalls in Lehen umgewandelt habe, ilt von
Breyer (Elementa §. 102 und in den ^jintereffanteö Staatsproblemen") fo überzeugend
nachgewiefen worden, daß es einer weiteren Ausführung hierüber nicht mehr bedarf.
Der einzig hiegegen fprechende Ausdruck: die Herrfchaften, fo von dem heiligen
Reich zu Lehen rühren , ift lediglich ein Beweis dafür , daß man am Schluffe des
15. Jahrhunderts alle Herrfchaften als im Zweifelsfalle reichslehenbar fich zu denken
gewöhnt hatte, eine Neigung, die fchon in dem württembergifchen Lehensverzeichnis
von 1420 nicht zu verkennen ift (abgedruckt in Steinhofers wirt. Chronik Theil 11.
S. 704—708, vergl. Fricker a. a. 0. S. 34). Dagegen find felbftverftändlich die-
jenigen Befitzungen, welche die württembergifchen Grafen nicht eigenthümlich befaßen
und nicht vom Reiche, fondern von Dritten zu Lehen trugen, nemlich von der Krone
Böhmen (C. F. Stalin IIL 280), von Oefterreich (genauer gefagt Tyrol, Stalin IIL 492;
denn die ebenfalls öfterreichifchen Hohenberg-Kirchentellinsfurther Lehenftücke find
erft 1593 erworben worden , kommen alfo ebcnfo wie das erft 1598 erworbene Für-
ftenbergifche Lehen Marfchalkenzimmern hier überhaupt nicht in Betracht) und von
Das üntheilbarkeitsgefetz im wflrtt. Fürftenbaufe. 193
Kürpfalz (Marbach von 1463 bis 1504), durch den Herzogsbrief nicht in Reichslehen
verwandelt worden; fie find auch fortan ftets vom Reichslehen unterfchieden, die
Belehnung mit denfelben befonders naehgefncht und befonders ertheilt worden.
Dies fchließt aber nicht aus, daß diefe Lehenfliücke nicht auch zu der untheilbaren
Maffe gefchlagen und für dauernd von dem neugefchaffenen Herzogthume unlöslich
erklärt werden konnten. Und wirklich find durch die zweite oben ausgehobene
Stelle außer dem einen großen Reichslehen auch diefe weiteren Lehenftücke dem
Untheilbarkeitsgefetze unterworfen, mit der übrigen Ländermaflc untrennbar vereinigt
worden, untrennbar nemlich fo lange, als fie überhaupt ungetrennt bleiben können.
Denn daß eine Trennung diefer Stücke von der HauptmalTe eintreten muffe, wenn
fie in Folge Beendigung des Lehensverhältniffes vom württembergifchen Haufe ab-
kommen, war fo felbftverftändlich, daß es einer befonderen Hervorhebung diefes
Falles im Herzogsbriefe nicht bedurfte. Diefe Zugehörigkeit zur untheilbaren Maffe
wird auch bezüglich der mehrgenanuten öfterreich ifchen und böhmifchen Lehen von
Fricker, dem Einzigen, der ihrer überhaupt Erwähnung thut, foweit ich (ehe, nicht
beftritten.
Dagegen hält auch er mit der herrfchenden Meinung (ammtliche links-
rheinifche Befitzungen auf Grund des Herzogsbriefes für ausgefchloffen vom Untheil-
barkeitsgefetz und von der verfangenen Maffe. Dies gefchieht mit vollem Recht
bezüglich der elßlßifchen Befitzungen, fie find weder durch den Münfinger Ver-
trag noch durch den Herzogsbrief berührt worden, da fie fich zu jener Zeit in
der Hand eines Dritten, des Grafen Heinrich, befanden, diefe beiden Urkunden
aber nur die Herrfchaften der beiden Eberharde vereinigt haben. Dagegen wird
bezüglich Mömpelgards und der übrigen burgundifchen Herrfchaften (welch letztere
im Folgenden neben Mömpelgard nicht befonders hervorgehoben werden, infofern
bei ihnen die Verhältniffe liegen wie bei Mömpelgard), zwar zugegeben, daß fie
durch den Reichenweiher Vertrag in den Befitz des jüngeren Eberhard gekommen
und darum auch durch den Münfinger Vertrag in die untheilbare Maffe gezogen
worden feien, fowie ferner, daß der Herzogsbrief die früheren Untheilbarkeitsver-
träge, alfo auch den Münfinger Vertrag, von Wort zu Wort beftätigt habe; allein
es wird eingewandt, diefe Beftätigung verftehe fich natürlich nur foweit, als der
Herzogsbrief nicht felbst Abweichungen von diefen früheren Verträgen eingeführt
habe, dies fei nun aber hier eben der Fall und Mömpelgard gehöre nicht zum un-
theilbaren Gebiet, weil laut der oben angeführten Stellen
1. zu einem Herzogthum und Reichsmannlehen nur erhöhet worden die
württembergifche Landfchaft zu Schwaben gelegen, — Mömpelgard gehöre aber
nicht zu Schwaben;
2. die vorhergehenden Untheilbarkeitsverträge nur in Bezug auf das eben
erft gefchaffene neue Herzogthum beftätigt worden feien, alfo nicht bezüglich Mömpel-
gards, das nach dem eben Gefagten nicht zu diefem Herzogthum gehöre;
3. ganz abgefehen von diefen Beftimmungen, das Untheilbarkeitsgefetz fchon
rechtlich Mömpelgard nicht mitumfaffen könne, weil letzteres Kunkellehen, das neue
Herzogthum aber Mannlehen fei (was indeffen nur bezüglich der Graffchaft Mömpel-
gard felbft, nicht auch bezüglich der übrigen burgundifchen Herrfchaften richtig ift,
vgl. Breyer Elementa §§. 48 u. 53).
Diefer dritte Beweisgrund aber, um mit ihm anzufangen, beweist zu viel;
denn vor der Erectio Ducatus war ja die rechtliche Verfchiedenheit unter den württem-
bergifchen Gebietstheilen noch viel größer: nicht blos Mann- und Kunkellehen, fondem
auch Reichs- und andere Lehen, Lehen und AUod waren trotz ihrer rechtlich ver-
WQittemb. Vlerteljahrtheft« 1883. 18
194 Adam
fchiedenen Befchaffe.Dheit im Miiofinger Vertrage zu einer UDtheilbaren Maffe vereioigt
worden, insbefondere auch Mömpelgard. Wenn dies im Herzogsbriefe, einem Keicbs-
gefetz, nicht hätte gefehehen können, fo hätte es noch weniger gefchehen können
darch den Münfinger Vertrag und durch die Teftamente fpäterer Regenten (f. u.), und
doch wird die durch letztere feftgefetzte Union allgemein als giltig und wirkfam
angefehen. Daß und wie weit diefe Union in der That möglich war, geht aus dem
oben bezüglich der böhmifchen und anderen Lehen Gefagten hervor und wird in
Karl Alexanders Teftament klar mit den Worten bezeichnet (Reyfcher 11.481): ^daß
die Verfaffung und dermahlige Qualität fothaner Güttern jedoch anfonften und in
andern Fällen nicht geändert — fondern alles und allein auf die Unzertrenn-
und Untheilbarkeit derenfelben von dem Herzogthum fo lang der Mannßftammen
derer Hertzogen von W. — nach Gottes Willen vordauren würde, verftan-
den feyn folle."
Die zweite Behauptung, das Untheilbarkeitsgefetz fei im Herzogsbriefe nur
bezüglich des Herzogthumes wiederholt worden, enthält eine Befchränkung, die weder
durch den Wortlaut noch durch den gefetzgeberifchen Gedanken gerechtfertigt ift.
Man betrachte nur den Wortlaut der oben angeführten zweiten Stelle mit unbefangenem
Auge, fo findet man mit deutlichen Worten ganz allgemein gefagt, der Kaifer be-
ftätige die alten Hausverträge über die Untheilbarkeit gerade fo, als ob fie von
Wort zu Wort im Herzogsbrief gefchriebcn ftünden, d. h. alles Land, welches die
alten Hausverträge unirt haben, alfo das ganze Befilzthum der beiden Eberharde,
foU auch in Zukunft unirt bleiben. Nun führt freilich der Herzogsbrief als Zweck
diefer Betätigung an: damit das neugefchafi'ene Her zogthum nicht zertrennt oder
getheilt werde. Was berechtigt uns aber, deshalb den Worten Gewalt anzuthnn
und zu fagen: weil der Kaifer die alten Untheilbarkeitsverträge beitätigt hat, um die
Untheilbarkeit des neugefchafifenen Herzogthums zu fiebern, und weil zur Erreichung
des letzteren Zweckes die Wiederholung des Untheilbarkeitsgrundfatzes in Befchränk-
ung auf diefes Herzogthum genügt hätte, fo hat auch der Kaifer in der That nur
in diefer Befchränkung den Untheilbarkeitsgrundfatz wiederholt? Nein, der Gedanken-
gang ift umgekehrt folgender: Von dem ganzen untheilbaren Befitzthum der beiden
Eberharde wird. nur ein Th eil zu dem neuen Herzogthum vereinigt; das Herzogthum
foU unzweifelhaft untrennbar fein; gerade aber damit man nicht wähne, die
alten Verträge feien nun gefallen und die nicht zum Herzogthum gefehlagenen Be-
fitzungen frei veräuflerlich, und um mit dem allgemeinen Untheilbarkeitsgefetz den
einzelnen Theil des Landes um fo fi eh er er zu faffen, Hebt fich der Kaifer bemüßigt,
die alten allumfalTenden Untheilbarkeitsgefetze ausdrücklich und in ihrem ganzen
Umfange zu beftätigen. Die Bezugnahme auf diefelben, weit entfernt die nicht zum
Herzogthum gefehlagenen Stücke auszufchließen, hat alfo vielmehr eben den Zweck
und die Wirkung, das Untheilbarkeitsband gerade auch um diefe aufs neue zu
fchlingen und zu befeftigen.
Eben darum wird aber auch durch den erfterwähnten Einwand, fchon die
Worte „die württembergifche Landfchaft zu Schwaben gelegen" fehlößen Mömpelgard
aus, da diefes nicht zu diefer Landfchaft gehöre, nichts bewiefen, denn daraus folgt
nur, daß Mömpelgard nicht unter die zum Herzogthum vereinigten Gebiete, nicht
aber, daß es nicht zur untheilbaren Maffe gehörte.
So ergibt fich uns als Inhalt des Herzogsbriefes die vollkommene Wieder-
herftellung des Untheilbarkeitsgefetzes bezüglich aller damals in Eberhards d. Ae.
Hand vereinigten Herrfchaften ohne Ausnahme und die Beftätigung der Linealerh-
folge nach dem Erftgeburtsrecht. Der Fortfehritt aber gegen alle bisherigen Haus-
Das Untbeilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenbaufe. 195
gefetze beftebt darin ^ daß inhaltlich nunmehr auch die letzte; noch vom Eßlinger
Vertrage gelaffene Möglichkeit einer Theilung befeitigt und, was die Form betrifft,
die bisher in mehreren Hausgefetzen zerftreuten Beftimmungen in einem einzigen
Diplom und zwar in einem feierlichen Reichsgefetz vereinigt und beftätigt
worden find. Es war die reife Frucht eines zielbewußten, aber mühevollen und
mit vielen Widerwärtigkeiten, ja Kränkungen verbundenen zweiundzwanzigjährigen
Strebens, ein Beweis für Eberhards d. Ae. hohe ftaatsmännifche Einficht nicht
nur, fondern auch für feine politifche Klugheit und ausdauernde Beharrlichkeit,
mit der er das als nützlich und nothwendig Erkannte trotz widriger VerhältnilTe
erfolgreich durchgeführt hat. Es ift und bleibt ein hohes Verdienft des Kurfurften
Albrecht von Brandenburg, das er fich durch feine Konftitution von 1473 um die
preußifche Monarchie und mittelbar um ganz Deutfchland erworben; aber er brauchte
nur auszufprechen , daß die Lande feines Haufes, die ohne fein Zuthun durch den
Lauf der Natur fchließlich alle in feiner Hand zufammengekommen waren, von nun
an nicht mehr getrennt werden foUten, — und doch hat er es nicht gewagt, diefen
Grundfatz ausnahmslos für das ganze Gebiet aufzußellen, hat vielmehr felbft die
fränkifchen Lande für eine Sekundo- und Tertiogenitur beftimmt. Eberhard d. Ae.
dagegen hatte zuerft die fchwierigere Aufgabe zu löfen, in Urach den bereits
drohenden weiteren Theilungen vorzubeugen, in Münfingen fodann die bisher
fchon getrennte Landeshälfte feines Vetters und zwar noch zu deffen Lebzeiten
mit feinem Lande wieder zu vereinigen, in Stuttgart hierauf trotz feines Vetters Wider-
ftreben nicht hlos das Erreichte feftzuhalten , fondern auch das im Münfinger Ver-
trage befchrittene Durchgangsftadium einer Art von gemeinfamer Regierung zu über-
winden und fo neben der Einheit des Landes die Einheit der Regieruugsgewalt
zu begründen, in Frankfurt die dafür feinem Vetter überlaffenen Aemter wieder
beizubringen, das jedoch gleichzeitig durch den Frankfurter Entfeheid gefährdete
Untbeilbarkeitsgefetz in Eßlingen nahezu ganz wieder herzuftellen und endlich im
Herzogsbrief das feit dem Münfinger Vertrag für das jeweilig Vereinte ftets aus-
gefprochene Untbeilbarkeitsgefetz für alle feine Befitzungen ohne Ausnahme reichs-
gefetzlich ausfprechen und beftätigen zu laffen. Nachgeborenc Söhne mit Land und
Leuten auszuftatten follte in Zukunft ein Regent nur dann das Recht haben, wenn
neuerworbene oder heimgefallene Herrfchaften (z. B. die elfäßifchen Heinrichs von W.)
hiefür zur Verfügung ftünden. Darum erfcheint aber auch Eberhard im Barte als
einer der größten Fürllen feiner Zeit und als Wohlthäter feines Landes wie feines
Haufes, er hat den Grundftein gelegt für deren Wachsthum und Gedeihen als Wieder-
herfteller der Staatsidee und einer höheren politifchen Ordnung, denen im Strudel
eines fortgefetzten Theilungsfyftems der Untergang gedroht hatte. — Wie wohlthätig
Untheilbarkeit, wie verderblich das privatrechtliche Vererbungsfyftem fei, das zeigte
wenige Jahre darauf der bayerifche Erbfolgekrieg, worin Bayern und die Pfalz auf
das wildefte verheert und um die fehönften Gebietstheile und Rechte gebracht worden
find. Württemberg felbft erhielt durch jenen Krieg einen Zuwachs, bedeutender als
jeder andere, den feine Grafen und Herzoge in Kriegszügen gemacht haben.
Nun blieb Eberhards Nachfolgern nur noch übrig, das von ihm Erreichte
feftzuhalten und außerdem mit der untheilbaren Maffe auch die fpäteren etwaigen
Erwerbungen unlöslich zu verbinden. Indeß Eberhard im Bart war feiner Zeit
vorausgeeilt. Der Staatsgedanke und das damit zufammenhängende Untheilbarkcits-
prinzip war noch keineswegs allerwärts zum Durchbruch gekommen, faft alle deutfche
Fürftenhäufer waren vielmehr im 16. Jahrhundert getheilt oder wurden neue Theil-
ungen darin vorgenommen (vergl. Schulze, Erftgeburt S. 251 flf.), und fo blieb auch
196 Adam
das württembergifche Untheilbarkeitsgefetz von Anfechtungen nicht verfchont. Zu-
nächüt freilich wurde es bei einem einzigen Vorgang noch uneingefchränkt beobachtet.
Eberhard d. Ae., der erfte Herzog, war fchon im Jahre 1496 kinderlos geftorben,
und als fein Nachfolger Eberhard d. J. nach kurzer Mißregierung im Jahr 1498
hatte abdanken muffen, war mit Uebergehung des wahnfinnigen Grafen Heinrich
deffen ältefter Sohn Ulrich zur Regierung berufen worden. Eberhard d. J. ftarb
kinderlos im Jahr 1504, dagegen war dem Grafen Heinrich noch im Jahre 1498
ein zweiter Sohn, Georg, geboren worden (der Stammvater des jetzigen Königs-
haufes). Mit diefem Halbbruder nun fchloß Herzog Ulrich am 22. Juni 1513 einen
Vergleich vollftändig im Geifte und innerhalb der Schranken der Eberhardifchen
Gefetzgebung dahin ab, daß das ganze durch den Herzogsbrief für unzertrennlich
erklärte Gebiet, alfo Mömpelgard mit inbegriffen, allein bei Ulrich und feiner Linie
bleiben follte, der nachgeborene Georg aber fich mit der Ueberweifung der nicht
unirten elfaßifcben Herrfchaften ihres Vaters, auf Ableben feiner Eltern, und einer
Apanage von 3 000 Gulden jährlich, letztere von feiner Verheiratung an zu reichen,
für vollkommen abgefunden erklärte und auf alle weitere Anfprache bei fich er-
eignenden Erbfallen verzichtete. (C. F. Stalin Bd. IV, S. 90). Die im bayerifcben
Erbfolgekrieg gemachten Erwerbungen behielt alfo Ulrich hier für fich, das Erbe
feines Vaters dagegen, Horburg, Bilftein und Reichenweiher überließ er vollftändig
feinem Bruder, und was an diefer Verforgung zu mangeln fchien, wurde in Geld
angewiefen.
Allein noch ehe diefer Vertrag ganz vollzogen werden konnte, verlor Ulrich
fein Herzogthum an den Schwäbifchen Bund, und es blieb ihm felbft nichts mehr
als Mömpelgard (vergl. C. F. Stalin IV. S. 212, Note 4). Ich übergehe hier die nach
Ulrichs Vertreibung eingetretenen Abtrennungen von Theilen des Herzogthums, die
trotz der in der Erläuterung des Tübinger Vertrages vom 11. März 1520 der
wurttembergifchen Landfchaft gegebenen Zuficherung keineswegs vollftändig von
der öfterreichifchen Regierung wieder beigebracht worden find. Während feiner
Verbannung verkaufte zwar Ulrich Mömpelgard an feinen Bruder Georg, allein
diefer Verkauf (der als Verftoß gegen das Untheilbarkeitsgefetz in der außerordent-
lichen Lage Ulrichs feine Rechtfertigung fände) war in Wirklichkeit nur ein Schein-
' gefchäft, wie denn auch Ulrich bald darauf Mömpelgard an Frankreich verpfändete
(vergl C. F. Stalin IV. S. 204. 314. 334. 358.) Nach Wiedereroberung des Landes war
es daher eine der nächften Sorgen Ulrichs, Mömpelgard und die vom Herzogthum
abgetrennten Stücke wieder beizubringen, was ihm auch bei allen glücklich gelang.
Dagegen trug fich nun Herzog Ulrich, über feinen Sohn Chriftof, wiewohl
grundlos, erzürnt, eine Zeit lang mit dem Gedanken, fein Land zwifchen diefem
und dem Grafen Georg zu theilen. Allein das hierüber bei Dr. Frofch in Straßburg
eingeholte Gutachten erklärte es für unmöglich, wider den Herzogsbrief zu handeln,
auch Landgraf Philipp von Heffen hielt die Zuftimmung Chriftofs und des Königs
Ferdinand für erforderlich, und ebenfo könne auch die Landfchaft nicht fibergangen
werden. Bei allen dreien aber war keine Zuftimmung zu erwarten (vergl. Sattler
Herzoge III §. 54). Gleichwohl gab Ulrich in einem Schreiben an den Landgrafen
Philipp vom 3. Juni 1539 das Verfprechen, dem Grafen Georg und deflen Mannsftamme
eine jährliche Rente von 8 000 Gulden auf die Einkünfte der linksrheinifchen Herr-
fchaften zu verfichem — eine Summe, welche diefe dazumal nur knapp abwerfen
konnten, vergl. C. F. Stalin IV. S. 491, Note 1; — ihm einen Theil der burgnndifchen
Herrfchaften zu den ihm bereits feit feiner Mutter Tod im Jahr 1524 angefallenen
elfäßifchen Befitzungen (f. o.) fofort eigenthümlich zu übergeben und außerdem
DaB üntheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 197
noch einiges von den Eroberungen im bayerifchen Erbfolgekriege. Allein die Vor-
aasfetzung des ganzen Planes, Georgs Verheiratung, kam damals nicht zu Stande,
und fo blieb auch der äbrige Plan liegen (vergl. J. J. Mofers Staatsrecht Th. XIIL
§. 227 f.) Darüber fiShnte fich Ulrich; Jhzwifchen über feinen Bruder Georg erbost,
mit feinem Sohne Chriftof aus und lieü ihm am 17. Mai 1542 zu Reichenweiher,
unter Verpflichtung deflelben zur Aufrechterhaltung der evangelifchen Lehre, die
AUeinnaehfolge im Lande zafichern; Georg dagegen follte in Anfehung von Land
und Leuten mit dem zufrieden fein, was ihm Ulrich an neugewonnenen flerrfchaften
etwa letztwillig zuwenden werde; zugleich wurden die gegenfeitigen ausfchließlichen
SuccelTionsrechte diefer beiden Prinzen für den Fall des föhnelofen Abfterbens des
einen anerkannt Dies alles gelobte Chriftof eidlich (vergl. Sattler Herzoge III.
§. 93 ff. C. F. Stalin IV. S. 486): Chriftof übernahm die bisher von Georg ver-
waltete Statthalterfchaft in Mömpelgard, wogegen diefer fich mit einem Jahrgeld in
feine elfaüifchen BeHtzungen zurückzog, wiewohl nur ungern.
Darum hielt es Chriftof, zumal im Hinblick auf feines Vaters unbeftändige
Gefinnungen, für augezeigt, durch einen Privatvertrag mit Georg einem künftigen
Erbfchaftsftreit fo gut wie möglich vorzubeugen, und kam auch wirklich mit Georg
unterm 17. April 1547 in Bafel über Folgendes überein: 1. verfpricht Chriftof alles,
was fein Vater dem Grafen Georg letztwillig oder auf andere Weife werde zu-
wenden, diefem zuzuftellen, foweit diefe Zuwendungen dem Herzogs-
briefe und den alten Verträgen nicht zuwiderlaufen; 2. für den Fall,
daß Ulrich ohne derartige Verfügung ftürbe, wiederholt Chriftof die von ihm i. J.
1542 gemachten Verfprechen und Ulrichs im Jahr 1539 dem Landgrafen von Hoffen
wegen Georgs gegebene Zuficherung; über die in letzterer enthaltenen Punkte
wollten ße fich erft eintretenden Falles, wenn nöthig unter Beihilfe eines Schieds-
gerichtes, vergleichen; 3. mit diefen Zuwendungen, welche fich auf die männliche
Nachkommenfchaft vererben, erklärt fich Graf Georg zufrieden und verzichtet gegen
Herzog Chriftof und deffen männliche Nachkommen auf alle weiteren Anfprüche;
4. bei föhnelofem Abfterben beider Vertragenden follen ihrer beider hinterlaffene
Töchter Mömpelgard und die dazu gehörigen Herrfchaften miteinander nach Köpfen
erben (Mofer a. a. 0. S. 228—230).
Diefer Bafeler Vertrag enthält einen inneren Widerfpruch, der fich nur
durch eine irrthümliche Auffaffang der alten Verträge feitens der Vertragfchlieüer
erklären läßt. Obwohl nemlich hier in Bafel Verfügungen Ulrichs, welche gegen
die alten Untheilbarkeitsgefetze verftoßen würden, fiir unkräftig erklärt werden,
verfpricht gleichwohl Herzog Chriftof feinem Oheim Georg die diefem von Ulrich
im Jahre 1539 zugedachten burgundifchen Befitzungen, die doch durch den Mün-
finger Vertrag und den Herzogsbrief mit dem übrigen Land unlöslich verbunden
worden waren, erklärt fich alfo zu einem Schritt bereit, welcher eine Verletzung
diefer Untheilbarkeitsgefetze in fich fchließt. Allein fchon hier fteht Herzog Chriftof
offenbar in dem Irrtham, daß alle linksrheinifchen Befitzungen, nicht bloß die
elfaßifchen, nicht zu dem verfangenen Gebiet gehören, fei es weil Chriftof das
Untheilbarkeitsgefetz nur fiir den Umfang des Herzogthums giltig wähnte, wie dies
die Neueren thun, fei es, — was wahrfcheinlicher ift und was jedenfalls fechzig Jahre
fpäter zu dem gleichen Irrthum Anlaß gab, — weil er den Reichenweiher
Vertrag von 1482 nicht kannte, was zu der Meinung fiihren mußte, das ganze
linksrheinifche Gebiet fei feit 1473 ununterbrochen, insbefondere alfo noch im Jahr 1495
bei der Ertheilung des Herzogbriefes, in Grafen Heinrichs Hand gewefen und darum als
nicht Eberhardifches Befitzthum auch vom Untheilbarkeitsgefetze nicht getroffen worden.
198 Adam
Gleich auf dem erften Landtag uach feinem Regierungsantritt verabfchiedetc
Herzog Chriftof mit feiner Landfchaft, daß in keinerlei Geftalt von dem Fürftentbum
irgend etwas hingegeben und veräußert werden, vielmehr dasfelbe als ein einig
Corpus unzertrennt und unzertheilt fämmtlieh bei einander bleiben foUe, wie die
altväterlichen Verträge und der Herzogsbrief folches verordnen, auch die offenbaren
gefchriebenen Rechte beftimmen, daß die Fürftenthümer nicht follen zertrennt werden,
und wie auch Kaifer Karl V. in der Erläuterung des Tübinger Vertrages von 1520
felbft verfprochen, das „Land Württemberg" bei einander bleiben zu laffen (Reyfcher 11.
S. 59 u. 91). Es ift zu bemerken, daß der Herzogsbrief nur den Beftand des Herzog-
thums zur Zeit feiner Errichtung für unzertrennbar erklärt hatte. Die Wiederholung
des Untheilbarkeitsgefetzes im Landtagsabfehied von 1551 war nun nicht blos eine
Beftätigung des alten (wie Spittler Bd. XII. S. 161 annimmt), fondern eine
Ausdehnung desfelben, indem es, nach feinem Wortlaut und gemäß feinem Zwecke,
nicht blos den Beftand von 1495, fondern den umfangreicheren von 1551 für unzer-
trennlich erklärte. Den Anlaß zu diefer feierlichen Verabfchiedung des Untheilbar-
keitsgefetzes gab die damals fchwebende fogenannte königliche Rechtfertigung, der
Felonieprozeß, den König Ferdinand wegen Herzog Ulrichs Betheiligung am fchmal-
kaldifchen Kriege angeftrengt hatte, und in Folge deflfen mancherlei Schmälernng,
ja gänzliche Zertrennung dem Herzogthum zugedacht war, die aber Chriftof, eben
mit Berufung auf deffen reichs- und landesgefetzlich feftgeftellte Untheilbarkeit, ab-
wehrte und auch glücklich zu verhüten gewußt hat (zu vergl. die Verhandlungen
auf dem Landtag zu Herrenberg in IL Tom. Actorum Provinc).
Da Herzog Ulrich vor feinem Tode keine Verfügung mehr bezüglich feines
Bruders getroffen, fo bildete nun deffen Abfindung eine von den vielen Aufgaben,
die ihre Löfung von Chriftof erwarteten. Chriftof zögerte auch nicht. Zunächft
verfchaffte er feinem Ohm Georg die Verzeihung des Kaifers für Georgs perfönliche
Theilnahme am fchmalkaldifchen Kriege (27. März 1552, Sattler Herzoge IV. S. 52)
und ermöglichte ihm dadurch die Rückkehr in feine elfaßifchen Herrfchaften. Hier-
auf übergab er ihm in dem Vergleich vom 4. Mai 1553 die Graffchaft Mömpelgard
fammt allen übrigen burgundifchen Befitzungen zu vollkommen eigener Verwaltung,
Nießung und Regierung für ihn und feine männlichen Nachkommen, machte ihm
ferner eine Reihe von Zuwendungen theils durch Nachlaß von Forderungen, theils
durch Verfpruch einmaliger und wiederkehrender Zahlungen; außerdem übergab er
ihm auf feine befondere Bitte zu einem Anfitz im Herzogthum Schloß, Stadt und Amt
Neuenbürg, jedoch diefes nicht als Eigenthum und ohne Landeshoheit, fondem nur zur
Wohnung und Benützung auf Lebenszeit, da die altväterlichen Verträge, wie der
Vergleich ausdrücklich hervorhebt, eine Abtrennung von Theilen diefes Fürftenthums
verbieten (cfr. Hoffmann 1. c. pag. 61; übrigens trat fchon i. J. 1554 an Stelle diefer
Naturalausftattung mit Neuenbürg ein Jahrgeld von 3000 Gulden). Mit diefer Ab-
fertigung erklärte fich Graf Georg für zufrieden gcftellt. Von den übrigen Bc-
ftimmungen berühren hier nur noch die ausdrückliche Beftätigung des Familienher-
kommens und der altväterlichen Verträge, insbefondere der darin enthaltenen Erb-
folgeordnung, und der ausdrückliche Vorbehalt der Anfprüche Chriftofs auf die
burgundifchen Befitzungen im Falle feines Unterliegens in der königlichen Recht-
fertigungsfache, fowic die Anerkennung der Rechte der Erbtöchter. Der Vertrag
felbft wurde vom Kaifer genehmigt, und Graf Georg von ihm mit den burgundifchen
Lehen belehnt (Reyfcher IL S. 104; C. F. Stalin IV. S. 597).
Durch diefen Vergleich von 1553 ift Mömpelgard feit dem Mfinfinger Vertrag
zum erften male der regierenden Linie entfremdet worden und blieb es vierzig Jahre
Das Untheilbarkeitsgefelz im würtf. Fürftenhaufe. 199
lang, bis mit dem Ausfterben des Ulrichifchen Stammes der des Grafen Georg auch
in dem Haaptlande zur Regierung kam und dadurch beide Theile in einer Hand
wieder vereinigte. Spittler hat es zuerft auszufprechen gewagt, daß diefe Verfugung
Cbriftofs einen Abfall enthalte nicht blos von der ungefchriebeneu Hauspolitik,
fondern von dem klaren Wortlaut der durch Eaifer und Reich gegebenen, von den
Landesfurften und der Landfchaft befchworenen Haus- und Landesgefetze. Spittler
ift darob herb getadelt worden, und felbft die neueren Schriftftelier glauben ihm
widerfprechen zu muffen. Die Gründe, worauf man fich hiebei ftützt, find oben
vorgetragen und, wie ich glaube, widerlegt worden. Hier mag es daher genügen
auf den oben auch fchon berührten Einwurf zu antworten , der gerade zu
Chriftofs Gunften gemacht wird, es fei nemlich der Münfinger Vertrag ftets ohne
Anerkennung feitens des Grafen Heinrich von Württemberg geblieben, alfo für ihn
und feine Nachkommen, und zu ihnen gehörte ja Herzog Chriftof und Graf Georg,
auch nicht verbindlich gewefen (vergl. Reyfcher I. S. 153). Allein fehe ich auch
davon ganz ab, daß Heinrich bei Abfchluß des Eßlinger Vertrages, der das Un-
theilbarkeitsgefetz und die Erbfolgeordnung des Münfinger Vertrages auch für
Heinrichs Stamm ausgef prochen, notorifch geifteskrank und, ebenfo wie fein un-
mündiger Sohn, durch die beiden Grafen Eberhard als Vormünder unter kaiferlicher
Gutheißung vertreten war, fo darf doch jedenfalls nicht überfehen werden, daß
der Herzogsbrief die alten Hausverträge beftätigt hat und zwar nicht blos fnir
das zum Herzogthum vereinigte Gebiet, fondern fiir alle Befitzungen der beiden
Eberharde. Unter diefen Verträgen befand fich vor allem der jüngfle derfelben,
der Eßlinger Vertrag, und deffen Vorausfetzung und Grundlage, der Münfinger Ver-
trag. Daß aber der Herzogsbrief als Reichsgefetz auch ohne Heinrichs ausdrück-
liche Zuftimmung für ihn und feinen Stamm Giltigkeit hat, bezüglich des Untheil-
barkeitsgeletzes fo gut als bezüglich der übrigen Heftimmungen, ift doch nnbeftreitbar.
Niemals hat auch weder Herzog Ulrich noch Herzog Chriftof behauptet, fo oft
auch der Erectio Ducatus in ihrem Streit mit dem Schwäbifchen Bund, mit Kaifer
Karl und mit König Ferdinand Erwähnung gefchah, die Beftimmungen deffelben oder
die der älteren Hausgefetze fänden auf fie als Heinrichs Nachkommen keine An-
wendung. Daß fie fich im Gegentheil durch die alten Untheilbarkeitsgefetze gebunden
fühlten, das zeigt ihr fortgefetztes Berufen auf diefe alten Gefetze gegenüber vom
Schwäbifchen Bund und von Kaifer und König, das zeigen insbefondere auch alle
ihre Verhandlungen mit dem Grafen Georg. Sonft hätten fie doch in den darauf
bezüglichen Beredungen und Vergleichen mit letzterem ficher gefagt: zwar beftimmt
der Münfinger und der Eßlinger Vertrag fchlechthin die Untheilbarkeit des Landes,
aber wir, als des Grafen Heinrich Nachkommen, find daran nicht gebunden und
darum überlaffen wir Mömpelgard unferem Bruder und Ohm; ftalt deffen erkennen
fie in den Urkunden, in welchen fie Mömpelgard diefem zu überlaffen verfprechen,
ausdrücklich die alten Untheilbarkeitsverträge als für fie verbindlich und für unver-
letzlich an. Daraus geht doch deutlich hervor, daß Herzog Chriftof die alten
Untheilbarkeitsgefetze für fortdauernd giltig und verbindlich gehalten, aber geglaubt
hat, fie bezögen fich nicht auf linksrheinifches Gebiet. Welche Rückfichten follten
uns aber heute noch abhalten, diefen Glauben ehrlich als einen Irrthum einzugeftehen?
Unferem Vaterlande droht aus diefem Bekenntnis kein Nachtheil und Herzog
Chriftof verliert dadurch nichts an feinem Ruhm und unferer Verehrung, daß
er da, wo alles irrte, wo felbft feine erprobten Räthe irrten, diefen Irrthum für die
Wahrheit gehalten.
200 Adam
Man hat Spittlern gegenüber ferner erwidert, Herzog Chril'tofs Handlungs-
weife verdiene fogar das höchfte Lob, weil dadurch Graf Georgs Vermählung ver-
anlaßt bezw. ermöglicht und auf diefe Weife der württembergifche Stamm, trotz
des Erlöfchens von Chriftofs Linie mit deffen Sohn, durch Georg fo glücklich fort-
gepflanzt worden fei. Es mag dahin geftellt bleiben, wie weit der Grundfatz: der
Zweck heiligt die Mittel, in der Politik Anwendung finden dürfe; ich habe diefem
patriotifch klingenden Einwurf gegenüber nur zu bemerken, daß er die ganze Frage
verfchiebt. Es ift ja nicht davon die Rede, was politifch klug, fondern was ge-
fetzlich erlaubt gewefen; die ganze bisherige Ausführung geht nicht dahin: die Los-
trennung Mömpelgards war politifch nicht klug, fondern dahin: fie war gefetzlich
nicht erlaubt. Im übrigen aber kann ich, jenem Einwurf gegenüber, in der Sache
felbft folgende Bemerkung nicht unterdrücken. Erftens: um dem Grafen Georg das
Heiraten zu ermöglichen, hätte es noch andere Mittel gegeben; Herzog Chriftot
hätte ihn immerhin mit Jahrgeldem und Schlöffern und Jagdgründen und dergl. lo
reichlich ausftatten mögen, als ihn Georgs Wünfche und die eigenen Gefühle der
Dankbarkeit und der Blutsverwandtfchaft trieben, er hätte ihm die Statthalterfchaft
in Mömpelgaijd anweifen und ihm alle Kevenuen des linksrheinifchen Gebietes über-
laffen können, aber eine vollftändige Lostrennung von Landestheilen und die erb-
liche Uebertragung aller Hoheitsrechte in denfelben an Georg war dadurch immer
noch nicht gerechtfertigt. Dann aber wenn je die Umftände fo dringend gewelen,
daß ohne eine regierende Sekundogenitur der Zweck nicht konnte erreicht werden,
fo hätte man wenigftens deren Schaffung als einen unerhörten und nie wieder zu
geftattenden Ausnahmefall in der Trennungsurkunde felbft bezeichnen follen. F^r
Württemberg hätte letzteres Verfahren die gute Folge gehabt, daß die Erbftreitereien
nach Herzog Friedrichs und Johann Friedrichs Tode unterblieben oder doch nie
fo hartnäckig geworden wären, und daß die im Jahr 1617 wiederholte Abtrennung
Mömpelgards vom Hauptlande, die weder für das württembergifche Haus noch für
das Land irgend welche Vortheile gebracht hat oder auch nur bringen follte, gewiß
vermieden worden wäre. Statt deffen gefchah die Abtrennung unter ausdrücklieber
Berufung auf die Untheilbarkeitsgefetze!
Doch nicht genug, daß nunmehr fämmtliche linksrheinifche Belitzungen
dem regierenden Herrn entzogen waren, Herzog Chriflof ließ fich durch feine Güte
und fein Wohlwollen, das er gegen die gegenwärtigen Mitglieder feines Haufes
hegte, zu noch weiter gehenden Theilungsprojekten beftimmen. Chriftof hatte
zwei Söhne, und die Hoffnung auf weitere war nicht ausgefchloffen. Von diefen
Söhnen follte jeder eine eigene Herrfchaft bekommen. Obwohl Herzog Chriftof felbft
erft im Jahre 1551 nicht blos die alten Untheilbarkeitsgefetze anerkannt, fondern
auch noch weiter mit Prälaten und Landfchaft die Unzertrennlichkeit des jetzigen
Beftandes, alfo mit Einfchluß der feit dem Herzogsbriefe gemachten Erwerbungen, ver-
abfchiedet hatte, fo legte er doch einem im Jahre 1566 eigens hiezu berufenen Land-
tage einen Theilungsplan vor, wornach der erftgeborene Sohn das Herzogthum erben,
die nachgeborenen mit den feit dem Herzogsbrief gemachten Erwerbungen ausge-
ftattet werden feilten; oder vielmehr follte, da letztere zerltreut lagen, ein Austaufeh
zwifchen alten und neuen Herrfchaften in der Weife ftattfinden, daß die Abfindung
der Nachgeborenen ebenfalls ein abgerundetes Belitzthum darftellten. Letzteres
hatte ihnen Chriftof mit allen hohen und niederen Ober- und Herrlichkeiten zuge-
dacht; die Zufammengehörigkeit follte nur durch die Gleichheit des Glaubensbe-
kenntniffes und die gemeinfame Pflanzfchule der GeilUichkeit, Gemeinfamkeit der
Landtage, des Hof- und des Ehegerichtes, des fürftlichen Archives, Zufammenwirken
Das Untbeilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 201
in Militär- und Kriegsfachen n. dergl. aufrecht erhalten werden, wie denn auch
mehrmals wiederholt wird^ daß eine Zertrennung des Färftenthums damit nicht
beabfichtigt fei. Allein der Landtag verhehlte feine Bedenken gegen eine folche Ver-
ordnung nicht. Erftlich, erklärte er, verbiete der Herzogsbrief eine Zertrennung
des Färftenthums auf ewige Zeit, und in noch nmfaflenderer Weife feien auf dem
Landtag von 1551 alle, auch die neuerworbenen Herrfchaften für ein unzertrenn-
liches Corpus erklärt und verbrieft worden ; obwohl nun der Herzog feine beabfichtigte
Verordnung nicht zu einer Trennung angefehen, fo fehe fie doch in Wirklichkeit
ganz fo aus (in diefer Beziehung wird eine Beihe von Beftimmungen namhaft
gemacht, welche entweder eine ßealtheilung oder doch die Anordnung einer den
altväterlichen Verträgen und Gefetzen ebenfalls zuwider laufenden Gemeinfchafts-
regierung in fich fchlieüen); die Räthe mögen bedenken, welche Mühe es gekoftet,
in der königlichen Bechtfertigung und auch vorher (zu Zeiten Ulrichs und der
öfterreichifchen Begierung), die Abreißungs- und Theilungsgefahren vom Lande ab-
zuwenden, und ferner daß die Landfchaft in die öfterreichifche Afterlehenfchaft nie-
malen konfentiret habe, weil diefe gegen die Erectio Ducatus laufe (wornach das
Herzogthum nach Ausiterben des wurttembergifchen Mannsftammes an das Beich
fallen follte, während es als öfterreichifches Afterlehen in diefem Falle an das Haus
Oefterreich gekommen wäre); wenn nun aber Prälaten und Landfchaft felbft durch
Vertheilung des Färftenthums den Herzogsbrief überfchreiten , fo müfle dies dem
Haus und Land zu unwiederbringlichem Präjudiz gereichen, indem, wenn (ich wieder
ein Unfall zutragen und andere ihren Fuß in das Fnrftenthum fetzen wollten,
Prälaten und Landfchaft dann keine fo ftattliche Defenflon mehr hätten, dardurch
He das Fnrftenthum beifammen und dem angeftammten Fürftenhaufe zu erhalten
vermöchten. Es wurde dem Landtag aber hierauf eine froftige Antwort ertheilt
mit der Drohung, wenn der Landtag alfo des Herzogs Abfichten in weitläufige Be-
denken und Disputation ziehe, fo könnte diefer fleh veranlaßt fehen, die beabfichtigte
wohlmeinende Verfügung abzuthun und eine andere zu machen; ob aber das dann
nützlicher für Prälaten und Landfchaft fein werde, das würden fie mit der Zeit wohl
inne werden. Einer vor den Herzog felbft erforderten landfchaftlichen Deputation
wurde fodann erklärt, die beabfichtigte Dispofition, bei welcher auf das Wohl mehr der
Landfchaft als des nachgeborenen Sohnes Bedacht genommen, laute den alten Verträgen
nicht zuwider, denn der Herzogsbrief gebe die Vornahme einer „Vergleichung" zwifchen
des Herzogs Söhnen zu (gewiß ! aber doch nur unter Beobachtung der vom Herzogs-
brief felbft aufgeftellten Normen); bezüglich der Afterlehenfchaft aber befremde es
den Herzog, daß die Landfchaft mehr auf die Zukunft, da der württembergifche
Mannsftamm ausfterben follte, fehe, „dagegen diefer gegenwärtigen väterlichen Dis-
pofition, dero Fall fich täglich zuetragen und ftundlich vor der Thür fein mög, wenig
achten wollen. Derohalb fo geben Sie (der Herzog) ihnen zu erwägen, ob mehr
auf ein gewiß, dann auf ein ungewiß und künftigs zue fehen feye." Mit diefen
Worten macht der Herzog feinen Landftänden eine Gefinnung zum Vorwurf, die
wir gerade an ihm fo ungerne vermiffen: er vernachläßigt über der Sorge für das
augenblickliche Wohlergehen der nächften Angehörigen das Wohl der kommenden
Gefchlechter, das höhere bleibende Interefle der Gefammtheit. Aus den weiteren
Aeußerungen der herzoglichen Bäthe geht auch klar hervor, daß ihnen die großartige
Eberhardifche Auffaffung der Verhältniffe ganz abhanden gekommen; fie ftaken
vielmehr tief in der privatrechtlichen Anfchauungsweife , betrachteten das Untbeil-
barkeitsgefetz als eine Anomalie und legten es fo enge wie möglich aus. So be-
haupten fie, abgefehen von der für Mömpelgard beanfpruchten Verfügungsfreiheit,
202 Adam
noch weiter ganz unbefangen , daß das Allod durch die Erectio Dacatus nicht
fendifizirt fei; ja fle behaupten auch, daß die böhmifchen und öfterreicbifchen Lehen
und das ehemals pfölzifche Lehen Marbach gar nicht zur untheilbaren Mafle ge-
hören; dabei leben fie der Meinung, als ob das untheilbare Gebiet und das Herzog-
thum, was ihnen identifclie Begriflfe find, dem Regierungsnachfoiger als eine Art
Voraus gebühre, daß derfelbe alfo außerdem an dem nichtverfangenen Land des
verftorbenen Regenten — von der Privatverlaffenfchaft ift hier nicht die Rede —
einen vollen Kindstheil zu beanfpruchen habe, eine Auffaflfung, welche auch neuere
Schriftfteller zu theilen fcheinen (vergl. Spittler Band XIL S. 146), obwohl der
Herzogsbrief und die älteren Verträge hiefür keinen Anhalt geben. Diefe be-
ftimmen nur, daß das für unzertrennlich erklärte Gebiet jedenfalls der Aeltefte
allein bekommen, die Nachgeborenen dagegen in anderer Weife verforgt werden
follen; ob nun aber zu diefer Verforgnng die übrigen Herrfchaften ganz oder nur
theilweife verwandt werden, ob von diefen der Regierungsnachfolger unter allen
Umftänden auch noch einen Theil bekommen müfle und wieviel, darüber beftimmen
diere Gefetze lediglich nichts, geben es vielmehr anheim, die Entfcheiduug nach
den Verhältniflen des einzelnen Falles und nach den etwa vorliegenden Anordnungen
des Erblaffers zu treffen. — Im weiteren wiefen die herzoglichen Rätbe den land-
fchaftlichen' Abgeordneten nach, inwieferne fich durch die beabfichtigte Theilung
keiner der Söhne Chriftofs befchwert fühlen könne, und fuchten hierauf in Verbindung
mit dem Herzog die einzelnen Punkte des landfchaftlichen Bedenkens zu widerlegen
und zu zeigen, daß durch diefe Dispofition das Herzogthum nicht zertrennt werde,
wie ja auch die beigefügte Proteftation beweife. Um die Art diefer ganzen Beweis-
führung zu kennzeichnen, genügt die Anführung des einzigen fchöneu Satzes: ^fo
hätt das Wörtlein teyl oder teilen, ob es fchon an etlichen Orten gebraucht worden,
den Verftand nit, daß darumb das Land geteilt fein follt!^ Zum Schlnffe erklärte
der Herzog felbft: „ich bezeug mich mit Gott, daß ich in folcher Verordnung mehr
vf prälaten und Landfchafft, dann auf mein Sohn Ludwigen gefehen hab^ und
fetzte bei: „wo nach feinem Abfterben die tailnng dem Recht nach befchehen follt,
daß Herzog Ludwigen 10 000 fl. mehr Einkommen gebühren würd, und ob er gleich
noch jung war, fo hätt er doch, als er nach jüngfter propofition hinauf zu feinen
Schweftem gekommen war, gefagt: ich fihe wol, ich muß knecht fein," auch fei,
wenn Prälaten und Landfchaft auf ihrer Meinung beharren , zu befürchten , daß
Herzog Ludwig nach feines Vaters Tode „fich alsdann aus dem Land thun, ain ge-
findlin an fich hennckhen vnnd in das landt fallen möcht, welches alles Inen woi
zue bedennckhen wer.** Nun — Herzog Chriftof mußte freilich wiffen, was feinen
Söhnen zuzutrauen fei. Es foU auch nicht geleugnet werden, daß die damals
vorliegenden VerbältnilTe der beabfichtigten Dispofition einigermaßen das Wort
redeten. Aber das ift ja eben die alte Klage, daß nicht große, bleibende Gefichts-
punkte maßgebend waren, die zugleich in Uebereinftimmnng mit den wichtigften
Staatsgrundgefetzen ftanden, fondem eine Politik von Fall zu Fall vorgezogen
wurde, wobei es dann nicht ohne einige Gewaltfamkeit gegen die beftehenden Ge-
fetze abgieng, ein Verfahren, dem die beigefiigte proteftatio facto contraria nichts
an Bedenklichkeit nahm. Nein, lalTen fich gewilTe Grundfätze unter außerordentlichen
Verhältniffen nicht befolgen, fo ift es immer beffer ausdrücklich zuzugeftehen : wir
machen wegen unferer Nothlage diesmal eine Ausnahme, als zu behaupten, das
Ausnahmeverfahren fei der Ordnung gemäß. Letzteres hat die fchlimme Folge, daB
durch Berufung auf den Ausnahmefall die Ausnahme mit der Zeit zur Regel wird.
Die württembergifche Gefchichte der Folgezeit liefert auch hiefiir den Beweis.
Das Untheilbarkcitsgefetz im württ. Fürftenbaufe. 203
Der Landtag, welcher fchon anfänglieh fein Bedenken nnr fchüchtern und
erft auf befoudere Auflforderang vorgetragen, wagte auf die ihm ertheilte Antwort
des allbeliebten und verehrten Herzogs weitere Einwendungen nicht; er dankte viel-
mehr dem Herzog für feine wohlmeinende Fürforge, bat, fein bisheriges Vorbringen
nicht zu Ungnaden zu vermerken, und knüpfte daran nur die Erwartung, daß diefe
Dispofition der Erection des Fürftenthums zu keinem Abbruch, Minderung oder
Schmälerung zu verftchen fei und felbiges dadurch nicht zertheilt werde, fowie
ferner die Bitte, daß feine Zuftimmung zu diefer väterlichen Dispofition nicht als
eine Einwilligung in die Afterbelehnung geachtet werden möchte. Erfteres wurde ihm
vom Herzog beftätigt und die landfchaftliche Verwahrung in den Landtagsabfchied
aufgenommen, letzterer Punkt dagegen mit Stillfchweigen fibergangen, wobei fich
der Landtag beruhigte. Nachdem lo die Landfchaft leider vollftändig nachgegeben,
wurden die oben angeführten Beftimmungen wörtlich aus der Landtagspropofition in
den Landtagsabfchied aufgenommen (abgedruckt bei Reyfcher IL S. 137) und haben
fo die Kraft eines Landesgefetzes erhalten. Der Landtagsabfchied felbft wurde
nicht blos, der Uebung gemäß, der Landfchaft im Original übergeben, fondern auch,
der Pofterität zu ewigem Gedächtnis, den vornehmften Aemtern des Landes infinuirt
(vergl. Schreiben Herzog Friedrichs von W. an den landfchaftlichen Kleinen Aus-
fchuß vom 5. Juni 1652).
Glücklicherweife blieb aber diefer Landtagsabfchied ohne unmittelbare
praktifche Bedeutung, da Herzog Chriftofs ältefter Sohn bereits im Jahr 1568 ftarb.
Freilich wiederholte nun der Herzog in einem Teftamente vom 18. Oktober 1568
(abgedr. bei Reyfcher H. S. 144) im wefentlichen die oben erwähnten Beftimmungen
des Landtagsabfchiedes von 1566, nur daß jetzt an des vorverftorbenen Sohnes
Stelle der zweitgeborene, Ludwig, trat upd an deflen Stelle ein etwa noch zu er-
zielender weiterer Sohn; ein dritter Sohn, der ihm etwa noch geboren würde, follte
keine Herrfchaften zu eigener Regierung bekommen, fondem (außer einem Theil
der Fahrnis und einem Anfitz im Lande) nur ein Deputat von 15000 Gulden
jährlich, fo daß alfo das zwifchen dem erften und zweiten Sohn ängftlich beobachtete
Prinzip der Gleichftellung im Verhältnis zwilchen dem zweiten und dritten Sohne
doch wieder fallen gelaffen worden war. Dagegen ift hervorzuheben, daß wenigftens
am Vorzug des Mannsftammes feftgehalten und in diefer Beziehung befiimmt wurde,
es folle bei Herzog Chriftofs oder feines Sohnes föhnelofem Tode an die Mömpel-
garder Linie nicht blos das Herzogthum wieder ungetheilt fallen, fondern auch alle
eigenthümlichen liegenden Güter, während den Töchtern nur das vorhandene
Silbergefchirr, Kleinodien und baar Geld als Erbtheil überlaflen blieb. Für einen
Rückfall der linksrheinifchen Befitzungen wurde dagegen eine gleiche Theilung der-
felben zwifchen Chriftofs beiden Söhnen, beziehungsweife die Verwendung derfelben
zu einer Tertiogenitur in vorforglicher Weife angeordnet. — Allein auch diefe
Dispofition ift zunächft nicht praktifch geworden, da Herzog Chriftof nur den einzigen
Sohn Ludwig hinterließ. Daffelbe gilt aber auch von dem Teftament des kinderlos
verftorbenen Herzogs Ludwig vom 6. März 1587 (abgedruckt bei Reyfcher H. S. 190),
welches bezüglich der Ausftattung der nachgeborenen Söhne das Teftament Chriltofs
faft wörtlich wiederholt hatte.
So waren denn alle diefe geplanten Theilungen nur Projekt geblieben. Ja
ein gfinftiges Gefchick fügte es, daß ftatt weiterer Theilung eine Wiedervereinigung
des bisher Getrennten erfolgte, als nach Herzog Ludwigs Tode im Jahre 1593
Graf Friedrich von Württemberg-Mömpelgard, Georgs Sohn, auch in dem rechts-
rheinifchen Gebiete zur Regierung kam. Allein unter feinen Söhnen trugen nun gleich-
204 Adam
wohl Cbriftofs und Ludwigs Verfügungen höchft unerfreuliche Früchte. Herzog
Friedrich felbft; ein thatkräftiger Fürft von hohem Geifte und voll großer weitaus-
fchauender Entwürfe, deflen Beftreben, die Regierungsgewalt zn zentralifiren und die
Gränzen feines Regiments gegen innen und auüen weiter hinauszurücken, mehr als
einmal den begründeten Widerfpruch feiner Landftände hervorrief, verkannte auch
nicht, daß eine möglichft innige dauernde Verbindung aller Theile feines Territoriums
die nothwendige Grundlage feiner Plane bilde, und hätte darum von einer Theilung des
Landes unter feine Söhne wohl wenig hören mögen, wie fein Proteft und Refervation
gegen das Ludwigifche Teftament und deflen Theilnngsbeftimmungen beweist, daß
„mehrbemelte Teftamente anderer geftalten niemalen als (ofern He der Erection und
altväterlichen Verträgen nicht präjudiciren , acceptirt und verftanden fein foUen**
(Reyfcher IL S. 372). Allein im Eifer des Erwerbens verfäumte Herzog Friedrich, auf
die Erhaltung des Erworbenen zu denken. Wer hätte aber auch gedacht, daß der
kräftige lebensluftige Fürft fo rafch werde fterben mülTen ! So fehlte denn bei feinem
Tode (29. Januar 1608) jede Verfügung Friedrichs bezüglich der Erbfolge, und
es war kein Wunder, daß nun unter feinen fünf Söhnen der Bruderzwift losbrach.
Unter den in Friedrichs Hand vereinigten Herrfchaften war zu unterfcheiden
das untheilbare und jedenfalls auf feinen erftgeborenen Sohn Johann Friedrich
vererbende Gebiet und die frei verfugbaren Befitzungen. Zu den letzteren gehörten
gemäß dem Hünfinger Vertrag, dem Herzogsbrief und dem Landtagsabfchied von 1551
nur die eliäßifchen Herrfchaften und die feit dem Jahr 1551 gemachten Neuerwerbungen
(über fie vergl. Breyer §• 33—35; C. F. Stalin IV. S. 775. 828; Naft a. a. 0.
S. 153 f., wo insbefondere noch die Pfandherrfchaft Oberkirch beizufügen); alles
übrige war untbeilbar. Allein nach der herrfchenden , in dem Vertrage von 1553,
den Landtags Verhandlungen von 1566 ui\d den auf letzteren ruhenden Teftamenten
zum Ausdruck gelangten Anfchauung gehörte zur untheilbaren Mafle nur dasjenige
rechtsrheinifche Gebiet, welches im Jahr 1495 als Reichsmannlehen zum Herzogthum
erhoben worden, von dem linksrheinifchen Befitz alfo vornhinweg gar nichts, femer
aber von dem rechtsrheinifchen nicht die von Böjimen, Oefterreich und Fürftenberg zu
Lehen rührenden Befitzungen und endlich nicht die feit dem Jahr 1495 gemachten
Neuerwerbungen (und diefe find nicht gering; vergl. bezügl. der Erwerbungen von
1495-1551 C. F. Stalin IV. S. 70, 96, 213, 476. Breyer §. 32) mit Einfchlüß von
Schloß, Stadt und Amt Marbach, welche inzwifchen von der pfalzifchen Oberlehens-
herrlichkeit befreit worden waren. Ja auf Grund des Landtagsabfchiedes von 1566
mochten Friedrichs nachgeborene Söhne nicht ohne Schein behaupten, auf die
Unterfcheidung von theilbarem und untheilbarem Gebiet komme es überhaupt gar
nicht an, da auch bei Hinausgabe der einzelnen Stücke an verfchiedeue Söhne zu
befonderen Regierungen die alten Haus- und Landesgefetze fo lange immer noch
beobachtet feien, als einzelnes, wie z. B. die Landtage und die Landesfchulden, die
oberfte Rechtsfprechung und dergl. für die getrennten Gebiete gemeinfam bleibe.
Allein fo weit gieng man doch, nicht. Als es fchließlich zur Auseinander-
fetzung kam, wurden die alten Untheilbarkeitsgefetze wieder mit anderen Augen
betrachtet, als zu Herzog Chriftofs Zeiten. Freilich brauchte es zu diefer Aus-
einanderfetzung lange. Zwar hatte Melchior Jäger (über ihn vergl. Spittler XUL
S. 308 — 328) fchon unterm 13. September 1610 dem landfchaftlichen Kleinen Aus-
fchuß nahe gelegt, er foUe den regierenden Herzog Johann Friedrich an baldige
Vergleichung mit feinen vier Brüdern erinnern. Es wurde auch noch im gleichen
Jahre durch den Herzog ein landfchaftliches Bedenken verlangt, wie Sie fich mit dero
Gebrüdern einlaffen und vergleichen möchten (Landtagspropofition vom 23. Novbr. 1610
i
Das üntheilbarkeitsgefeiz im württ. FUrftenhaufe. 206
und Tom. Act. Prov. 21. fol. 624 b.), worauf ficb der Landtag iu feiner Erklärung
vom 3. Dezember auf die Bitte um Fefthaltung am Münfinger Vertrag und am
Herzogsbrief befobränkte; was dann auch im Landtagsabfebied zugefagt wurde;
(Württemb. Landesgrundverfaffung S. 374). Allein das Vergleichswerk felbft
rubte, tbeils weil die Prinzen noeb minderjäbrig; tbeils weil man den Ausgang des
Streites abwarten wollte, welcben Oefterreich als Herr von Burgund wegen der
wfirttembergifcben Herrfcbaften in Burgund erhoben. Docb Heß ficb Herzog Johann
Friedrich inzwifchen von Heinrieb Bocer (über ihn vergl. Wächter Wfirtt. Privat-
recht Bd. I, S. 337) unterm 16. April 1612 ein Bedenken ftellen, deffen Vorfchläge
fpäter im wefentlicben angenommen worden find. Aber auch nachdem die fürftlicben
Bruder herangewachfen und obwohl das Parlament zu Qrenoble am 15. Juli 1614
dem Haufe Württemberg die vier burgnndifchen Herrfcbaften zugefprochen und das
Sequefter aufgehoben hatte (vergl. hierüber auch Scheffers Gefch. von Mömpelgard
S. 208 Manafcript der K. öffentl. Bibliothek zu Stuttgart), und trotzdem daß der
landfchaftliche Kleine Ausfchuß den Herzog mehrmals und fchließlich ^^flehentlich
und um Gottes willen^ bat, die längft vorhabende Vergleichung endlich ins Werk
zu ftellen, wurde doch erft im Jahr 1616 emftlich das heikle G^chäft in Angriff
genommen. Als ficb im März diefes Jahres aas Anlaß der Taufe des zweiten
Sohnes Herzog Johann Friedrichs mehrere proteltantifcbe Ffirften zu Stuttgart in
Unionsangelegenheiten zufammengefunden , mögen diefe mit ihrem Rath und Zu-
fpruch auch in diefer württembergifchen Hausfache nicht zurückgehalten haben. Sie
war auch nachgerade brennend geworden und jeder Verzug unleidlich. Nachdem
bisher fchon mehrere Gutachten erfordert worden waren, wurde endlich eine gemein-
fame KommifTion niedergefetzt, beftehend aus dem Landhofmeifter Grafen von Limpurg,
dem Kanzler v. Engelshofen, dem Hofrichter Wilhelm v. Remchingen, dem Vicekanzler
Dr. Faber, dem Tübinger Profeffor Dr. Bocer und den drei weiteren Doktoren und
Oberrätben Broll (zugleich Landfcbaftskonfulenten), Kielmann und Vitus Breitfchwerd.
Sie wurden zu diefem Gefchäft fammtlicben fünf Briidern miteinander vergelübdet,
nachdem fie ihres befonderen Eides gegen Herzog Jobann Friedrich entbunden
worden waren (vergl. hiezu Breyer bei Spittler XÜ. Bd. S. 178 f., im übrigen nach
Akten des ftändifchen Archivs zu Stuttgart).
Diefe Kommiffion begann am 16. Juli 1616 ihre Arbeiten damit, daß fie
ficb alle alten Verträge, den Herzogsbrief, Teftamente, Landtagsabfchiede, foweit
hierher gehörig, vorlefen ließ und jedes Mitglied ficb diefelben excerpirte. Leider
bekam aber die Kommiffion nicht alle einfchlägigen Urkunden in die Hände; fo
wurde z. B. der Vergleich von 1547 erft nachträglich aus dem Mömpelgarder Archiv
herbeigefchafft, und was namentlich fehlte, war der Reichen weiher Vertrag von 1482,
wodurch Mömpelgard mit Eberhards d. J. Land vereinigt worden, während dagegen den
herzogliehen Käthen wohl bekannt war, daß der Uracher Vertrag von 1473 diefes
dem Grafen Heinrich zagel heilt hatte. So erklären denn diefelben in ihrem Gutachten
vom 12. Auguft 1616, daß nach dem Herzogsbrief all dasjenige Land Eberhards im
Barte, fo im Land zu Schwaben gelegen, zum Herzogthum gehöre, was aber nach
dem Herzogsbrief erlangt, für eigen zu halten und das Uebrige, ^fo Eberbardns
Barbatns in der Zeit der Erection nicht inngehabt, als da feind die Graffchaft
Momppelgard fammt dero anhaingenden Herrfcbaften wie auch die Graf-
und Herrfchaft Horburg und Reichenweiher, von dem Herzogthum abgefondert u. f. w,"
Diefer verhängnisvolle Irrthum (in dem übrigens noch im Jahr 1754 Hoffmann 1. cit.
])ag. 42 not. f. befangen war) verleitete fie zu der Annahme, daß in der Union
des Münfinger Vertrags und des Herzogsbriefes vom linksrheinifchen Gebiete nichts
206 Adam
mit einbegriffen fei. Im übrigen entwickeln fie über den Herzogsbrief ganz zu-
treffende Anfiebten: daß fie durch ihn auch das bisherige Ailod für feudifizirt anfahen,
zeigt obige Stelle; fie erklären aber auch, ebenfalls im Gegenfatz zu Herzog Chriflofs
Käthen, das Herzogthum und das nntheilbare Gebiet für verfchiedene, fich nicht
•deckende Begriffe, und rechnen auch die böhmifchen und öfterreichifchen Lehen
zum großen untheilbaren Corpus. Sie behaupten noch weiter, der Prager Vertrag
vom 24. Januar 1599 enthalte eine ünirung und Feudifizirung aller bis 1552
gemachten Neuerwerbungen, indem er die öfterreichifche Anwartfchaft (an Stelle
der bisherigen Afterlehenfchaft) auf das Herzogthum Württemberg in derjenigen
Geftalt fortfetzte, welche diefes bei Aufrichtung des Paffauer Vertrages von 1552
hatte (Reyfcher II. Sr 261, vergl. auch Fricker S. 72 f.), fo daß nur die nach dem
Jahr 1552 gemachten Erwerbungen frei verfügbares Eigenthum feien. Sie finden
aber auch in den feit dem Herzogsbriefe vorgenommenen Thattheilungen und in
den Dispofitionen der Herzoge Chriftof und Ludwig den Grundfatz ausgefprochen,
daß nächft dem Primogenito nur noch Einer jedesmal mit Land und Leuten verfehen
werden folle. Auf Grund alles deffen gelangen fie zu dem Antrage, dem zweit-
geborenen Sohn Herzog Friedrichs von den linksrheinifchen ßefitzungen blos
Mömpelgard und die burgundifchen Herrfchaften zu einer Sekundogenitur zu über-
laflfen, alle übrigen Söhne aber auf Gelddeputate zu fetzen; Refidenzen follten den-
felben zwar angewiefen werden, jedoch ohne Ueberlaffung des Regiments und der
Obrigkeit.
Es waren indeß nicht blos richtigere fkaatsrechtliche Anfchauungen, welche
die herzoglichen Räthe zu möglichfter Beifammenhaltung des Landes rathen ließen,
fondern es fpielte wefentlich auch der leidige Geldpunkt mit. Zwar trennten damals
noch zwei Jahre vom formlichen Ausbruch des dreißigjährigen Krieges, aber fchon
jahrelange Rüftungen waren vorausgegangen, Deutfchland war mit Truppen über-
fchwemmt, ihr Unterhalt koftete viel, auf Unionstage und Gefandtfchaften gieng
auch nicht wenig, die vielen jungen Prinzen mußten ftandesgemäß erzogen werden
und wurden auf große koftbare Reifen gelchickt, dazu kam eine erfchöpfte Rent-
kammer, die oft zu den dringendften Bedürfniffen kein Geld hatte, wohl aber
unzählige erfchreckend anwachfende Schulden. Auf dem Lande felbft lagen fchwere
Laften und noch größere konnten ihm billig nicht zugcmuthet werden. Unter
folchen Uraftänden mußten die Kräfte forgfältig gefchont, durften nicht durch Zer-
theilung und Zerfplitterung gefchwächt werden. So gab man denn jedem der Nach-
geborenen gerade nur fo viel zu, als nach den Hausgefetzen unvermeidlich fchien.
Allein die Nachgeborenen waren damit gar nicht einverftanden; fie ver-
langten mehr. Herzog Johann Friedrich zeigte fich zwar aus brüderlicher Liebe
geneigt zu weiterem Nachgeben, feine Räthe dagegen forderten ihn im Intereffe
des Landes und des Haufes zu feftem Beharren dringend auf; den Brüdern felbft
aber fchienen des Erftgeborenen Anerbieten noch zu gering. So zogen fich die Ver-
handlungen noch drei Vierteljahre hin, bis endlich Johann Friedrich insgeheim mit
feinen Brüdern fich perfonlich ins Benehmen fetzte und fo fchließlich, über die Köpfe
feiner Räthe hinweg, den fürftbrüderlichen Vergleich vom 28. Mai 1617 zu
Stande brachte (abgedruckt bei Reyfcher II. S. 313, vergl. Sattler Herzoge Bd. IX. S. 61).
I Hier werden vor allem die alten jGrundgefetze des Landes und Haufes
Württemberg feierlich anerkannt und beftätigt, des weiteren aber in Beziehung auf
Land und Leute feftgefetzt, — die Beftimmungen über Vertheilung der Fahrnis, Fräu-
leinausfteuem, Religionswefen u. f. w. übergehe ich auch hier, — daß dem zweit-
geborenen Ludwig Friedrich fämmtliche linksrheinifche Befltzungen zu einer Sekunde-
Das üntheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 207
genitur vollftändig abgetreten, der drittgeborene Julias Friedrich dagegen die erlt
in den Jahren 1612 und 1616 erworbenen Güter Weiltingen und Brenz „fambt
hoher Ober- und aller Gerechtfame^, die Episcopai-Rechte ausgenommen, ebenfalls
erblich und zu eigener Regierung erhalten (anders Reyfcher L S. 165), die beiden
jüngften Prinzen aber, Friedrich Achilles und Magnus (der bald darauf bei Wimpfen
den Heldentod geftorben), nur einen Anfilz im Lande mit Ausfchluß obrigkeitlicher
Rechte bekommen, dagegen Jahrgelder, Apanagen, von den beiden älteften Brüdern
beziehen follten. Die dem Drittgeborenen eingeräumte eigene Regierung wird im
Vergleich ausdrücklich als eine Ausnahme bezeichnet; fie Tollte daher auch nach
Ausfterben feines Mannsftammes an die Linie des Erftgeborenen bezw. Aelteften
zurückfallen. Im übrigen waren die jüngeren den älteren Brüdern in der Weife fub-
ftituirt, daß jene bei Ausfterben des Mannsftammes eines älteren Bruders in den
Erbtheil je des nächftälteften vorrücken follten, während das dadurch frei werdende
Deputat des jüngften der Linie des Erftgeborenen heimfiel. Die von einem Bruder
in der Folge etwa zu feinem Landestheil hinzu erworbenen Güter follten, foweit
nicht durch Verträge oder Teltamente anders verfugt würde, nur auf deffen männ-
liche Nachkommenfchaft vererbt werden, bei deren Mangel aber, unter üebergehung
der Töchter, an den nächften männlichen Seiten verwandten fallen. Veräußerung
von Land und Leuten war mit Ausnahme echter Noth verboten, und auch in diefem
Falle blieb den Brüdern das Vorkaufsrecht — Es läßt fich nicht verkennen, daß
der Gedanke der ftaatlichen Einheit und Zufammengehörigkeit in diefem Vergleiche
viel lebendiger zum Ausdruck gekommen, als noch in Chriftofs und Ludwigs Tefta-
menten. Nach dem Herzogsbrief war nur das für untrennbar erklärt worden, was
Eberhard damals befaß, fpätere Erwerbungen nicht (f. o.). Nun blieb aber nach
diefem Vergleich nicht blos diefer Eberhardifche Befitz, fo wie man deffen Umfang
nach dem von Herzog Ghriftof gegebenen Beifpiel und in Unkenntnis des Reichen-
weiher Vertrages annehmen mußte, dem Erftgeborenen ungefchmälert, fondern auch
der größte Theil der fpäteren Erwerbungen.
Groß war die Freude über das Zuftandekommen diefes Vergleiches, und
mit Kirchgang und Bankettiren ward er gefeiert. Allein fofort erhob der zweite
der Brüder, Ludwig Friedrich von Württemberg- Mömpelgard, Befch werden wegen
Berechnung feiner Revenuen ; und als diefe durch den Nebenrezeß vom 8. Okt. 1617
gehoben waren (abgedruckt bei Spittler Sammlung einiger Urkunden u. f. w. S. 228),
lag er feinem älteren Bruder mit immer neuen Anliegen und Wünfchen im Ohr, fo daß
fich der landfchaftliche Kleine Ausfeh uß veranlaßt fah, in einem unterm 20. Januar 1618
erftatteten Gutachten an den allzu mildherzigen Herzog Johann Friedrich die Bitte
zu richten, er möge nunmehr an dem Vergleich feft und unabbrfichig halten und
fich in Anbetracht der Befchwerlichkeiten des zum höchften angegriffenen Kammer-
guts zu keiner weiteren Verwilligung durch feine Herrn Gebrüder bewegen laffen.
Gleichwohl fagte Johann Friedrich dem älteften feiner Brüder in einem zweiten
Nachtragsvergleiche vom 11. Dezember 1618 die gänzliche Uebemahme der den
jüngeren Brüdern zu reichenden Deputate auf die Zeit von acht Jahren zu. Aber
felbft jetzt gab fich Ludwig Friedrich nicht zufrieden, und nur der Tod Johann
Friedrichs machte den Verhandlungen ein Ende. Eben fo wenig wollte fich der
drittgeborene Bruder Julius Friedrich von Württemberg-Weiltingen bei dem Ver-
gleiche beruhigen. Und obwohl ihm noch im Jahr 1617 in zwei befonderen Neben-
rezeffen ein Theil feiner Forderungen erfüllt worden war, erhob er doch immer neue
Anfprüche, felbft nach Johann Friedrichs Tode, bis ihm endlich im Jahr 1630 neue
pekuniäre Vortheile eingeräumt wurden.
208 Adam
Bei allen diefen Anfprüchen der Nachgeborenen find es immer die Tefta-
mente der Herzoge Chriftof und Ludwig, von denen fie ausgehen und die
fie bei ihren Forderungen zur Richtfchnur nehmen. Den Räthen, welche bei dem
Vergleichswerk gebraucht worden, machte Julius Friedrich dabei die fchnödeften
Vorwürfe. „Summa," fchreibt er unterm 30. März 1630 an feinen Bruder, den Landes-
adminiftrator Ludwig Friedrich, „fo nur den Brüdern was abzuziehen, fonderlich
Mir, fo fuchen die Räth ihr Müthlein an mir zu erkühlen, dahero kommt es, wann
man das Geblüt fo gar unterdrückt, daß weilen wir zu fchwach zu mittein, daß
andere frembde Völker kommen muffen" — der graufige Emft des dreißigjährigen
Krieges hatte fich inzwifchen längft über Deutfchlands Gaue gelagert — „die zur
Straf die Einkommen wegraffen," und weiter: „es wäre aber beffer gewefen, es hätten
diejenigen Räth, welche um der Brüder insgefammt Wohlfahrt Willen beifammen
gewest, nicht allein die Wohlfahrt des Aelteren und feiner Linie, fondern felbiges
Mal — der Meinigen Wohlfahrt auch bedacht, halte derowegen vor Crocodili
lachrymas, wann dato der Meinigen gedacht wird u. f. w.;" ja er droht fogar mit
einer Klage beim Kaifer und will fii^h hiebei insbefondere beklagen über diejenigen,
die dies unchriftlich Procedere gegen die jüngeren Brüder geführt haben. Alfo
überall derfelbe kurzfichtige Egoismus der Nachgeborenen! Und doch, die Vermuth-
ung ift gerechtfertigt: wäre im Jahr 1617 nach Herrn Julius Wünfchen und nach
Anleitung jener Teftamente das rechtsrheinifche Württemberg zerfchnitten worden,
fo hätte das Herzogthum Württemberg den dreißigjährigen Krieg nicht überlebt So
aber ermöglichte Johann Konrad Varnbülern, dem württembergifchen Gefandten bei
den Friedensverhandlungen zu Osnabrück, das von den Württembergern felbft be-
obachtete Untheilbarkeitsgefetz des Herzogsbriefes, die Anerkennung diefes Reichs-
gefetzes auch von Kaifer und Reich zu verlangen und auf Grund deffelben die völlige
Wiederherftellung des durch Waffengewalt und politifche Ränke ganz zerfplitterten
Herzogthums durchzufetzen (vergl. J. R 0. in der Neuen Sammlung IIL S. 578).
Der Mangel einer väterlichen Dispofltion hatte dem guten rechtliebenden
Herzog Johann Friedrich viele bittere Stunden bereitet; gleichwohl kam er im Drange
der Zeit ebenfalls nicht dazu eine folche zu treffen. Unvermuthet hatte den kaum
46jährigen Herzog der Tod überrafcht (18. Juli 1628). Was nun beginnen? So
lange freilich feine drei Söhne noch minderjährig waren, ruhte der Streit. Später
gieng das Herzogthum eine Zeit lang überhaupt verloren ; und auch nach Wiederer-
langung deffelben durch Herzog Eberhard IH., Johann Friedrichs älteften Sohn,
konnte während der Kriegswirren, in denen die jüngeren Brüder zudem meift im
Felde lagen, von einer brüderlichen Vergleichung nicht die Rede fein. Bis es dann
endlich zur Auseinanderfetzung kam, hatten Hch die Zeiten gewaltig verändert. Was
man im Jahr 1617 noch thun konnte, und was man glaubte thun zu muffen, die
Ausftattung des Zweitgeborenen mit Mömpelgard, war unmöglich, weil es bereits
weggegeben-, Weiltingen und Brenz waren ebenfalls noch im Befitz der Julianifchen
Linie, ein nennenswerther Neuerwerb war feitdem nicht gemacht worden (vgl. Breyer
EleuK §. 36. 37). Von dem aber, was Johann Friedrich an Land und Leuten hinter-
laffen, abermals Stücke für deffen jüngere Söhne herunter zu fchneiden, verbot fich
von felbft, weil das verödete, ausgefogene und ausgebrannte Land, das zudem
von riefengroß aufgefchwoUenen Schulden gedrückt wurde, kaum die Koften der
Einen Verwaltung und Einer Hofhaltung aufzubringen vermochte. Aber auch in den
Köpfen hatte fich inzwifchen der völlige Umfchwung vollzogen. Man erkannte,
daß zwifehen einem Ackerfeld und einem Staatswefen doch ein Unterfchied fei, daß
der Staat nicht ein bloßes Vermögensobjekt darfteile, fondern ein Subjekt des öffent-
Da8 Untheilbarkeitsgefetz Im württ. Fürftenbaafe. 209
liehen Rechts ; eine Perfon, ein „Jndividuum". Von dem Augenblick aber, wo
man im Territorium nicht mehr ein Konglomerat von Grundftücken und Rechten fah,
— und daß diefe Auffaffung für die frühere Zeit hin und wieder zutreffend ge-
wefen, foU ja nicht geleugnet werden, — fondern einen Organismus, feitdem war es
ganz felbftverftändlich, daß jede Abreißung von demfelben nicht blos quantitativ
eine Verringerung, fondern auch qualitativ eine Verftümmelung enthalte, daher mit
allen Mitteln zu vermeiden fei.
Was nun aber für andere Länder richtig fein mag, daß lediglich von den
Fürften die Reftauration der Staatsidee ausgegangen, wie Schulze (a. a. 0. S. 345)
fich ausdrückt, das ift jedenfalls für Württemberg nicht zutreffend. Wie fich hier
durch die ZufammenfalTung der einzelnen Gebietstheile in Amtskorporationen und die
Theilnahme diefer an der ftändifchen Verfaffung die Affimilirung und Verfchmelzung
der anfangs aggregatformig an das kleine Stammgut nach und nach anfchließenden
Städte, Dörfer, Weiler und Höfe rafcher und vollftändiger vollzog als anderwärts, fo
bildete auch die Landfchaft von Anfang an einen Faktor, der, wie wir oben gefehen
und auch in der Folge beftätigt finden, ftets auf Untheilbarkeit des einmal Vereinigten
gedrungen. Ihr war es freilich dabei nicht allein um Verwirklichung der Staatsidee,
fondern zugleich um rein praktifche Zwecke zu thun, insbefondere um leichtere
Tragung der Reichs-, Kreis- und Landesanlagen und um leichtere Aufbringung der
Zinfen und Tilgungsmittel für die Landesfchuldeu und Erhaltung des Landeskredits.
Und hatte fie im Jahre 1566 nur zögernd und unter Verwahrungen den bedenk-
lichen, wenn auch gut gemeinten Ablichten Herzog Chriftofs zugeftimmt, fo war
fie es wieder, die nach Herzog Friedrichs Tode auf Fefthaltung an der Untheil-
barkeit gedrungen und die auch jetzt, als die Abfertigung des Prinzen Friedrich, des
zweiten Sohnes des Herzogs Johann Friedrich, endlich in Angriff genommen wurde
(29. Juli 1649), rundweg es ausfprach, was anno 1566 gefchehen, feien ^lauter
Nullitäten." Prinz Friedrich aber nahm bei (einen Anfprüchen gerade Chriftofs und
Ludwigs Teftamente wieder zur Richtfchnur und verlangte demgemäß ein jährliches
Einkommen von 28000 Gulden, fowie die in jenen Teftamenten dem zweitgeborenen
Sohn beftimmten zehn Aemter zu eigener Regierung. Auf die Vorftellungen feiner
Beiftänder v. Menzingen, Forftner und Thomas Lanfius (vergl. Spittler Bd. XHL S. 168),
daß er fich auf jene Vorgänge nicht ftützen könne, ermäßigte Prinz Friedrich feine
Forderung auf die Uebergabe von fechs Aemtern fammt all deren Einkünften,
imperium mixtum et merum cum fimplici jurisdictione, auch dem jus nominandi
miniftros, einer Refidenz in Neuenftadt und einer in Stuttgart-, außerdem verlangte
er aber noch ein Jahrgeld von 18 000 Gulden in den nächften 5 Jahren und von
28 000 Gulden in den darauf folgenden. Allein Eberhard HI. wollte von einer
folchen „gleichfam Mitregierung und Abtheilung" nichts hören und bewilligte nur
die Einkünfte der zwei Aemter Möckmühl und Neuenftadt fammt der niederen
Gerichtsbarkeit, auch Jagdrechten (alfo mit Ausnahme der ^hohen Forft- auch landes-
fürftlichen hohen Obrigkeit)" und ferner bewilligte er die Hälfte der Einkünfte der
Kellerei Weinsberg, eine Refidenz zu Neuenftadt und eine zu Stuttgart.
Herzog Friedrich, erbittert über diefes gegen feine Forderungen fo arm-
felige Anerbieten, dachte fchon daran die Verhandlungen ganz abzubrechen, ließ
aber zuvor, unter Hinweis auf die mehrerwähnten Teftamente, den landfchaftlicheu
Kleinen Ausfchuß erfuchen, „das Befte dabei zu thun." Allein der Ausfchuß (deffen
Konfulent Dr. Rümelin, Profeffor zu Tübingen, den Vergleichsverhandlungen anwohnte)
ließ fich darauf nicht ein, erklärte vielmehr, als ihm Herzog Eberhards Anträge
zur Begutachtung mitgethetlt wurden, in Uebereinftimmung mit den herzoglichen
WOrttemb. VierteljAhrthefte 1883. U
210 Adam
RSthen, daß den Forderungen Friedrichs der Herzogsbrief entgegenftehe und deffen
Verletzung auch beim Kaifer Mißfallen erregen, überdies zu unerträglichen Konfe-
quenzen führen würde; die von Herzog Friedrich angezogenen Teftamente liefen
wider die kaiferliche Erektion und hätten überhaupt nie eine rechtliche Wirkfamkeit
bekommen, weshalb ihre Anerkennung auf dem freien Willen des Primogenitus
beruht habe, die auch von Herzog Chriftof feiner Zeit beigebracht worden fei, diefe
Teftamente könnten aber die jetzt regierenden Herren als nicht von Chriftof abftammend
jedenfalls nicht obligiren. Da nun von dem verftorbenen Herzog Johann Friedrieh
keine dispofitio paterna vorhanden, fo richte f ich Herzog Friedrichs Deputat lediglich
nach den Kräften der herzoglichen Kammer, diefe feien aber zu Herzog Chriftofs
Zeit zehn ja mehr mal ftärker gewefen, als eben jetzt. Der Ausfchuß hält daher
die vom regierenden Herzog angebotene Apanage für eine ftarke und gnugfame
Provifion und bittet diefen dabei zu verbleiben (vergl. auch Sattler Herzoge IX. S. 62).
Als fich aber Herzog Friedrich, der freilich an fich wegen feiner Verdienfte um
das Württemberger Land und Haus alle Berückfichtigung verdiente, damit durchaus
nicht zufrieden geben wollte, rieth der Kleine Ausfeh uß felbft, dem Prinzen außer
dem bisher Bewilligten noch weiter die andere Hälfte der Einkünfte der Kellerei
Weinsberg zu überlaffen; in weiteres aber, insbefondere in die Ueberlaffung von
Hoheitsrechten, erklärte er weder einrathen noch einwilligen zu können. Und als
in dem fchließlich vereinbarten Vertragsentwurf gleichwohl lurisdiktionsbefugniffe an
Herzog Friedrich eingeräumt waren, machte der Ausfchuß abermals auf die höchft
befchwerlichen Konfequenzen aufmerkfam und erklärte fich zu einer Einwilligung
hierein außer Stande. Gleichwohl ward diefer Entwurf zum Hausgefetze erhoben. Der
unterm 27. Sept. 1649 unterzeichnete fürftbrüderliche Vertragsabfchied (abgedruckt
bei Reyfcher II. Si 557) räumt dem Herzog Friedrich den Befitz und alle Einkünfte
der Städte und Aemter Neuenftadt am Kocher (a. d. Linde) und Möckmühl, in gleichem
die niedere Gerichtsbarkeit in denfelben ein, in Stadt und Amt Weinsberg hin-
gegen nur die fämmtlichen Einkünfte, ferner Refidenzen zu Stuttgart und Neuenftadt
und gewiffe Jagdrechte außerhalb der Deputatsämter. Im Nebenrezeß vom gleichen
Tage überließ ihm Herzog Eberhard außsrdem den hälftigen Antheil an der nieder-
gerichtlichen Obrigkeit in Weinsberg. Doch (ollte nach Ausfterben des Manns-
ftammes dies alles an die regierende Linie zurückfallen, alfo nicht wie nach dem
Vergleich von 1617 an die Linie des nächftjüngeren Bruders. Im Uebrigen werden die
alten Hauß- und Landesgrundgefetze, insbefondere auch der Vergleich von 1617 beftätigt
Endlich bewilligte der landfchaftliche Kleine Ausfchuß, gemäß der im Vertragsabfchied
ausgefprochenen Erwartung, dem Herzog Friedrich ein Gefchenk von 4000 Gulden.
Im Jahr 1651 fand hierauf die Auseinanderfetzung mit dem anderen
Bruder, Ulrich, ftatt. Diefer beanfpruchte, ebenfalls auf Grund der roehrerwähnteo
Teftamente, ein Deputat von 15000 Gulden. Allein er mußte fich mit einer anf
den Mannsftamm vererbenden Apanage von 8000 Gulden, die mit den Jahren bis
auf 12000 Gulden fteigen follte, zufrieden geben. Außerdem wurde ihm noch eine
Refidenz in Hirfau, Backnang oder Neuenbürg, fowie Beholzungs- und Jagdrechte,
Mobiliar zur erften Einrichtung und endlich vom Kleinen Ausfchuß auf befonderes
Erfuchen eine Verehrung von 3000 Gulden bewilligt. Die in diefem Hauptrezeß
vom 7. April 1651 (abgedruckt bei Reyfcher II. S. 370) abweichend vom Vertrags-
abfchied von 1649 wiederholte Beftimmung des Vergleichs von 1617, bezüglich der
Nachfolge der jüngeren Linie in das Deputat der ausgeftorbenen älteren Linie, ift
durch den Nebenrezeß vom gleichen Tage dahin eingefchränkt, daß auf Herzog
Friedrichs föhnelofes Abfterben Herzog Ulrich und feine Deszendenz neben ihrem
Das UntheilbarkeitAgefetz im württ. Fürftenhaufe. 211
bisherigen Gelddeputat lediglich Schloü, Stadt und Amt Nenenftadt mit allen Juribus
und Intraden erhalten, das Uebrige von Friedrichs Deputat an die regierende Linie
fallen foUe. Ulrichs Apanage follte beim Erlöfchen (einer Linie ganz der regierenden
Hauptlinie heimfallen. Diefer Vergleich wurde von den beiden furftlichen Brüdern
iü Anwefenheit der Landfchaftlichen Deputirten feierlich befchworen, unterzeichnet
und befiegelt, hierauf auch von den letzteren, ebenfo wie feiner Zeit der Vertrags-
abfchied von 1649, unterfiegelt — freilich auch nicht ohne Bedenken und Proteftationen,
da die eventuell zagefagten Schlöffer zu Hirfau und Backnang dem geiftlichen Gute
gehörten. (Es hatte auch die Proteftation die Wirkung, daß in der Folge nicht
diefe, fondern das zu Neuenbürg als Apanagefchloß angewiefen worden).
Der im Mai 1652 zufammengetretene Landtag ertheilte zwar, um nicht das
ganze Vergleichswerk wieder in Frage zu ftellen, unterm 27. Juni feine Zuftimmung
zu fämmtlichen mit den Herzogen Friedrich und Ulrich gefchloffenen Rezeffen, aber
nicht ohne die darin wahrgenommenen Verftöüe gegen die Landeskompaktaten zu
rügen und f ich gegen alles Präjudiz zu verwahren, eine Verwahrung, welche von
Herzog Eberhard IlL als berechtigt anerkannt und gebilligt wurde. Ja in Wieder-
aufnahme eines von dem iiizwifchen (25. Juni 1651) verftorbenen Kanzler Dr. Andreas
Burkhardt geäußerten Gedankens ftellte der Ausfchuß an Herzog Eberhard die Bitte,
förderlichft eine Dispofition und Verordnung aufzurichten, wodurch für künftige
Erbtheilnngen fefte Grundfätze aufgeteilt und insbefondere alle künftig befahrende
Trennung im Regiment und Jurisdictionalibus gänzlich abgefchnitten und diefes
Herzogthumbs Unterthanen allein dem regierenden Landesfürften zu gehorfamen unter-
würfig verbleiben.
Doch dazu kam es vorderhand noch nicht. Vielmehr ward der mühfam
hergeftellte Friede im Haufe bald wieder getrübt. Herzog Friedrich, der fchon im
Jahr 1649 die Verhandlungen durch allerhand „Raptus" geftört hatte, war über
den endlich gefchloffenen Vergleich fchwer erbost, als er die ihm zugewiefenen
Aemter ganz ausgefogen fand, fo daß er trotz aller Sparfamkeit nicht ohne neue
Schulden durchkam, auch in der fchließlichen Faffung der Vertragsurkunde gewiffe
Beftimmungeu zu entdecken glaubte, die mit den mündlichen Abmachungen nicht
übereinfdmmten. Dabei brachte er den Gedanken nicht aus dem Kopf, daß er auf
Grund von Chriftofs väterlichen Dispofitionen die Regierung von zehn Aemtern an-
zufprechen gehabt habe und nur durch allerhand Praktiken und Spiegelfechtereien
heillofer Leute — fo titulirte er nun die von ihm beim Vergleich benützten Räthe —
fo erfchrecklich hinterführt worden fei. Aber nicht blos das Recht glaubte er auf
feiner Seite, fchon die natürlichen Gefühle der Billigkeit und Dankbarkeit mußten
für ihn fprechen: war er nicht für feinen älteren Bruder Eberhard zu Felde gelegen,
hatte er nicht darauf in Kopenhagen und Wien für diefeu negoziirt, während Eber-
hard in feinem Straßburger Exil nichts dringenderes zu thun wußte als zu heiraten;
und wie generös hatte Friedrich zu Wien das Herzogthum felbft, das ihm Graf
Trautmannsdorf angeboten, zu Gunften feines älteren Bruders rotunde abgefchlagen!
Allein fo wohlwollend Herzog- Eberhard und die Landfchaft ihm gefinnt waren, fo
wenig konnten fie feinen Wünfchen willfahren; nicht blos die alten Verträge und
die neue Politik, auch die eigene Armuth hinderten fie daran. Die Räthe aber
fchickten dem Herzog Friedrich eine fchöne Deduktiousfchrift (1652), worin fie
nach einfacher Ablehnung der ihnen beigelegten widrigen Prädikate — „in Ermeffung,
daß ja ihr Leben und Wandel nicht nur in der Viechwaide, fondern etwas weiters
wohl bekannt," — dem nachgeborenen Herrn klar zu machen fuchten, daß nach
Beichsrecht und Landesrecht das Herzogthum unzertheilt bleiben muffe und zwar
212 Adam
mit EiDfchlui} der neu erworbenen AUodialherrfchaften und Güter, „wann diefe nur
der Kammer oder Landfchaft einverleibt" worden feien. Letztere Behauptung wird
allerdings mit keiner beftimmten Gefetzesftelle belegt, was auch fchwer fein dürfte;
fle ift aber ein um fo befleres Zeugnis für die nun im Erei(e der Gefchäftsmänner
in der fürftlichen Kanzlei und am Hof bereits herrfchend gewordene Anfchauungs-
weife. Herzog Friedrich ließ fich auch in der That durch diefe und ähnliche Vor-
ftellungen fchließlich von feinen alten Forderungen abbringen.
Herzog Eberhard feinerfeits, durch die verdrießlichen Streitigkeiten mit
feinen Brüdern gewitzigt und ebenfo aufgefordert durch das Vorhandenfein dreier
eigener Söhne (wozu bald noch mehr kamen), ließ den oben erwähnten Rath feiner
Landfchaft nicht ungenützt. Auf dem Reichstage zu Regensburg im Jahr 1653, bei
dem Eberhard III. perfönlich erfchien und auf dem er unter anderem, freilich ohne
Erfolg, für die reichsgefetzliche Anerkennung des Vorzuges der Erftgeburt in den
deutfchen Fürftenthümern durch Aufnahme in die kaiferliche Wahlkapitulation wirkte,
(Struve Corpus juris publ. cap. 31 §. 4 fol. 1160. Sattler IX. S. 120) — auf diefem
Reichstag war es auch, wo er zur Sicherftellung feines eigenen Haufes und Landes
unterm 27. Juni 1653 ein feierliches Teftament errichtete, das zwar am 16. März
1664, ebenfalls auf dem Reichstag zu Regensburg, durch ein zweites Teftament
wieder aufgehoben wurde, aber nur formell, da es in diefem zweiten Teftament
bezüglich der hieher gehörigen Beftimmungen einfach wiederholt und beftätigt ift
(abgedr. bei Reyfcher IL S. 403).
Eberhard III. bezeichnet in diefem Teftament das Untheilbarkeitsgefetz und Primogenitur'
recht als das koftbarfte unerfchätzliche Kleinod des Herzogthums und Haufes und verbietet des-
halb jede Art von Zuwiderhandlungen gegen diefe GrundHitze, insbefondere auch die Ab-
findung Nachgeborener mit Herrfchaften, indem er feftfetzt, daß füroaus feine Fürftenthümer
und Lande fammt allen Juribus et Bonis domanialibus, ^fo beraits UnlTerer Fürftlichen Kammer,
Geift- und Weltlichen Güttern vnd Getrewer Gehorfambfter Landtfchaift einverleibt, oder ins
Küniftig von Vnff vnd Vnffero Nachkommen acqnirirt oder fonften wieder auf Vnff und Vnflere
Succeffores, Regierende Herzogen zue W. zurückfallen und der Landfchafft inkorporirt werden
mochten, alß ein einig wolgeftaltes Corpus in feinen Vollkommenen Würden gäntzlich vnd gar
ohnzerbrochen bei einander ftehen vnd wohl verpfleglich verbleiben (foll) : Allfo daß darvon nicht
ein eintziges Glid oder Stuckh, welches gefetzter maßen der Landfchafft incorporirt ift, es feye
wenig oder Vihl, Klein oder Groß, weder denn Fürftlichen Nachgebornen nicht Regierenden Herzogen
zu Ihrem Ynderhalt vnd Järlichen Deputat befchaiden vnd übergeben, noch auch anderwärts
in einicherlay Geftalt — nicht verändert werden" foll, Beftimmungen, welche nicht blos von des
Erblaffers Deszendenten, fondem von allen Agnaten und nachkommenden Landesfür ften allezeit
gehandhabt und in Obfervanz erhalten werden foUen.
Aaf den erften Blick fcheint es^ als ob hier das Untheilbarkeitsgefetz in
feinem weiteften Umfange ausgefprochen wäre, und in der That faßte man Eberhards
Teftament früher fo auf. Demnach hätte alfo der Herzogsbrief von 1495 und der
Landtagsabfchied von 1551 zwar für den damaligen Beftand der württembergifchen
Belitzungen die üntheilbarkeit feftgefetzt, Herzog Eberhards III. Teftament dagegen
für alles dasjenige, was jetzt und künftig dazu gehören werde. Und da fich in-
zwifchen auch Gebiete in der Hand der württembergifchen Regenten gefammelt hatten,
die nicht der Landfchaft des Herzogthums inkorporirt waren, fondem nur zur herzog-
lichen Kammer gehörten; fo habe nun Eberhard III. erftmals auch diefe, fowohl
die bereits erworbenen, wie die künftig zu erwerbenden, mit dem Zertrennungs- und
Veräußerungsverbote belegt. Nachdem aber Spittler (XII. Bd. S. 169) darauf auf-
nierkfam gemacht, daß nach dem Wortlaute des Teftaments die neuerworbenen
Gebiete nur, foweit fie dem Land inkorporirt, zur unmittelbaren Maffe gehören, zählt
Reyfcher (I. S. 180) zu der letzteren, wieder angeblich auf Grund des Teftaments,
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Ffirrtenhaafe. / 213
das Fürftenthum famrat allen Graffchaften u. f. w., welche jetzt oder in Zukunft
der „fürftlichen Kammer'' oder „der Landfchaft** einverleibt werden möchten. Aliein
die oben ausgehobene Stelle des Tefliaments zeigt, daß diefer Satz in Wirklichkeit
eben nicht darin fteht; daß vielmehr zur untheilbaren Mafle nur gehören (oll
1. alles, was bereits der Kammer oder dem Lande einverleibt ift,
2. alles, was künftig neu acquirirt wird (bezw. an Lehen oder von den
Nebenlinien heimfallt) und der Landfchaft inkorporirt wird. (Ueber den Begriff
der Inkorporation vergl. Fricker a. a. 0. S. 67—70 und nun auch Sarwey, Staats-
recht des Königr. Württemberg Bd. L S. 109.)
Daß demnach jeder Neuerwerb oder Heimfall, der nicht dem Lande, fondern
der Kammer inkorporirt wird, zur untheilbaren Mafle nicht gehören follte, ift frei-
lich fonderbar genug, zumal da gerade das ganze linksrheinifche Belitzthum, femer
Weiltingen und Brenz vor ihrer Weggabe an Nebenlinien dem Lande nicht inkorporirt
gewefen waren. Und wenn man erwägt, welche Vermaledeiungen Eberhard an
die Uebertretung des Untheilbarkeitsgefetzes in feinem erften Teftament geknüpft
hatte, wie er auch im zweiten Teftament jede Ausftattung von Nachgeborenen
mit Land und Leuten, Grund und Boden verwirft, wenn man ferner bemerkt, daß
fo manche Gedanken, ja einzelne Wendungen und Ausdrücke der oben angezogenen
Deduktionsfchrift von 1652 in diefem Teftamente wiederkehren und erftere (f. o.)
alle jetzt oder künftig neuerworbenen der Kammer oder Landfchaft inkorporirten
allodialen Güter der Legitima des Erftgeborenen attribuirt und die üntheilbarkeit
diefer fog. Legitima des weiteren nachweist, wenn dann femer fchon die fürft-
liche Refolntion vom 24. Januar 1652 dem Landtage erklärt, der fürftbrüderliche
Vergleich von 1649 folle den Landeskompaktaten „foviel die jedesmal inkorporirte
Ort" — und dies heißt doch fowohl die der Kammer als die der Landfchaft in-
korporirten Orte — betrifft", nicht abbrüchig fein, wenn man endlich erwägt, daß
im Teftamente felbft nur wenige Linien zuvor die der Kammer inkorporirten Stücke
den der Landfchaft inkorporirten gleichgeftellt find, und kein Grund zu der nun
hier auf einmal hervortretenden Unterfcheidung vorliegt, fo wird man die Ver-
muthung nicht los, daß in der That Herzog Eberhard hier auch nicht fcbeiden,
fondern die der Kammer künftig anfallenden und inkorporirten Gebiete ebenfalls
habe uniren wollen, daß alfo nur durch ein Verfehen bei AbfalTung des Teftamentes
diefe Lücke entftanden ift. (Der Beftimmung aber, daß nur, was der Kammer und
der Landfchaft inkorporirt worden, unirt bleiben loUe, läge der berechtigte Ge-
danke zu Grunde, daß die ausnabmslofe Unveräußerlichkeit eines jeden, auch des
von vornherein nur zu vorübergehenden Zwecken gemachten Erwerbes die Hand-
lungsfreiheit des Regenten gar zu fehr hemmen und zu Konfeqnenzen führen könnte,
welche dem Staatsinterefle und der Abficht des Gefetzgebers felbft zuwiderlaufen
würden). So ift es gekommen, daß Eberhards Teftament noch nicht dem ganzen
Gebäude den Schlußftein eingefügt hat und daher nicht diejenige hervorragende
Bedeutung beanfpruchen darf, welche man ihm beizulegen geneigt ift. Wahr ift
allerdings, daß feit Eberhards Teftament keine Ausftattung Nachgeborener mit
Land und Leuten mehr ftattgefunden hat; es ift aber nicht wahr, was neuerdings
Schulze (Hausgefetze HI. Bd. S. 461) wieder behauptet, daß Eberhards Teftament
ße fchlechthin verboten : wahr ift nur, daß Eberhards Teftament die Ausftattung mit
den der Kammer oder der Landfchaft inkorporirten und mit den der Land-
fchaft künftig inkorporirt werdenden Gebieten verboten hat. — Noch ift zu be-
merken, daß diefes zweite von Herzog Eberhard errichtete Teftament nicht nur
vom Kaifer konfirmirt, fondern auch von der Landfchaft all? Landesgrundgefetz aq-
214 Adam
erkannt und ftets beobachtet worden ift, wie denn auch das eine der drei ausge-
fertigten Originalien des Teftaments der Landfcbaft übergeben und von diefer in
die „Württembergifche Landesgrundverfaffung" (S. 791 ff.) aufgenommen worden ift.
Tbatlachlich ift eine Landestheilung oder auch nur eine Hingabe kleinerer
Stücke, fei es mit mehr oder weniger Hoheitsrechten, fei es ohne folche (von einer
kaum nennenswerthen Ausnahme im Jahr 1726 abgefehen) feit Eberhards HI.
Teftament nicht mehr vorgekommen. Eberhards nachgeborene Söhne erhielten
diefem Teftamente gemäß nur Apanagen in Geld und eventuell ein Apanagenfchloß
zum Bewohnen. Infoferne bildet diefes Teftament allerdings den Abfchluss der
zweiten mit der Erhebung zur Herzogswürde beginnenden Entwicklungsftufe. Auf-
gabe der Folgezeit war es jetzt nur noch, die Erwerbungen, welche nicht fchon nach
dem Eberhardifchen Teftamente der untheilbaren Maffe anwuchfen, ausdrücklich
für untheilbar zu erklären und die von diefem Teftament gelaffeue Lücke durch
eine allgemeine Verordnung auszufüllen, dann das nunmehr vom Staatsgebiet ge-
nauer unterfchiedene Staatsgut, endlich auch das furftliche Privatfamiliengut dem
Untheilbarkeitsgefetze zu unterwerfen.
Unter Herzog Eberhards III. Enkel Eberhard Ludwig eröffnete fich die
Ausficht auf WiederbeibringuBg der, durch die Vergleiche von 1617 entfremdeten
Gebietstheile. Die Julianifche Linie, welche Herzog Julius Friedrich auf Grund
des Vertrages von 1617 begründet, hatte fich fchon in der nächften Generation
wieder in eine Schlefifche und eine Äeiltinger Unterlinie getheilt, und auf Grund
eines furftbrüderlichen Vergleiches vom 4. Juli 1650 (abgedruckt in Lünigs Reichs-
archiv part. spec. cont. IL pag. 763) waren die im Jahr 1617 überkommenen
württembergifchen Befitzungen, Weiltingen und Brenz, der letzteren Unterlinie
allein zugefallen. Diefe war nun im Jahre 1705 mit Herzog Friedrich Ferdinand
im Mannsftamme erlofchen. Dasfelbe war der Fall im Jahr 1723 mit der Mömpel-
garder Linie, wo Herzog Leopold Eberhard ohne fucceflionsföhige Nachkommen
geftorben war. Nun hätten zwar in beiden Fällen die Nachkommen der fchlefifchen
Unterlinie die nächften Succeffionsanfprüche gehabt gemäß den furftbrüderlichen
Vergleichen von 1617 und 1650 (4. Juli), allein fie überließen diefelben nach
langjährigen Streitigkeiten an Herzog Eberhard Ludwig und deffen Nachfolger
an der Regierung gegen Bezahlung lebenslänglicher, nicht unbeträchtlicher Jahr-
gelder (vergl. Reyfcher L S. 198. Mofer Staatsrecht XIIL S. 248 f.), wozu die
Landfcbaft im Jahr 1736 endlich einen Zufchuß von 16 000 Gulden aus der Land-
fchaftskaffe verwilligte. Größere Schwierigkeiten hatte es, mit den unehelichen Nach-
kommen Leopold Eberhards fertig zu werden (welche auf Mömpelgard und die
übrigen linksrheinifchen Befitzungen Anfpruch erhoben), da das franzöfifche
Minifteriuro fich ihrer anzunehmen für vortheilhaft fand. Die Graffchaft Mömpel-
gard felbft hatte zwar Herzog Eberhard Ludwig gleich nach Leopold Eberhards
Tode in Befitz genommen, und er hatte fich auch, vom Reichshofrath in Wien unter-
ftützt, darin behauptet. Allein in den Befitz der neun burgundifchen Herrfchaften,
welche von Frankreich fequeftirt waren, konnte erft Herzog Karl gegen Aner-
kennung der franzöfifchen Souveränität über diefelben durch den Vertrag vom
10. Mai 1748 gelangen, und außerdem mußte er fich in dem Vertrag vom
21. Dezember 1758 zu einem Jahrgeld von 14000 Gulden an Leopold Eberhards
natürliche Kinder bequemen (vgl. J, J. Mofer Familienstaatsrecht Theil IL S. 68 ff.
Breyer Elementa §. 50. 51. Spittler Bd. XIL S. 312 ff. Reyfcher I. S. 196 f.).
Dagegen erlaubte fich Herzog Eberhard Ludwig wieder eine wenn auch nicht
erhebliche und ganz vorübergehende Abweichung von Eberhards III. Teftament, indem
Das Untheilbarkeitsgefetz im y^ürtt. Furftenhaufe. 215
er in dem Vertrage vom ^^sT^ä^r ^'^^6 an Herzog Karl Kudolf, Sohn des oben
erwähnten Herzogs Friedrich von Württemberg-Neuenftadt, (neben Erhöhung der
Apanage um 5000 Gulden und zwar, ebenfalls verfaffungs widrig, theilweife aus
Mitteln des Kirchengutes), auch die andere Hälfte der niederen Gerichtsbarkeit im
Weinsberger Amte überließ. Und die Landfchaft, welche nach anfänglichem Weigern
den ihr bei der Apanage angefonnenen Beitrag von 2500 Gulden jährlich auf fich
nahm, unterließ hiebei, abweichend von ihrem früheren Benehmen, aber in Ueber-
einftimmung mit der von ihr dazumal auch fonft bewiefenen Schwäche, gegen diefe
Verfaffungswidrigkeiten auch nur Verwahrung einzulegen.
Endlich erlofch auch die von Herzog Friedrich im Jahr 1649 angelegte
Neuenftadter Linie mit dem kinderlofen Tode des ebengenaunten Herzogs Karl
Rudolf (17. Novbr. 1742), und es fielen damit deffen Deputatsämter Neuenftadt,
Möckraühl und Weinsberg an die Hauptlinie wieder zurück, da der in Neuenftadt
eventuell fucceffionsberechtigte Herzog Ulrich im Jahr 1671 ohne Kinder geftorben war.
Damit war endlich alles, was im Jahre 1617 aus Irrthum, im Jahr 1649
aus Noth von dem Land abgetrennt worden, glücklich wieder beigebracht, und
das in der Hand des regierenden Herzogs vereinigte Gebiet war jetzt größer als
jemals. Was in anderen fürftlichen Häufern zu dauernden Entfremdungen geführt
hatte, der Uebergang der abgetheilten Herrfchaften auf Erbtöchter trotz Vorhanden-
feins von Agnaten in den anderen Linien, war in Württemberg fchon feit dem
Uracher Vertrage von 1473 ftets verboten gewefen, und an diefem Verbot hatten
glücklicher^veife auch die Vergleiche von 1617 und 1649 feftgehalten.
In Berückfichtigung diefer theils bereits eingetretenen theils in naher Zukunft
bevorftehenden Zurückfalle und in Befolgung der von Herzog Eberhard IIL theils
ausgefprochenen theils doch feinem Teftameute zu Grunde liegenden Prinzipien ver-
ordnete Herzog Eberhard Ludwig in feinem letzten Teftamente vom 11. Februar 1732:
„daß der regierende Herzog feiue nachgebohrne Brüder nicht mit Herrfchaften —
odeor anderen unbeweglichen Güthern, Juribus et bonis domanialibus, welche Unferem
Herzogthum inkorporirt feyn, oder künfftighin wieder zu demfelben zurückfallen, acquirirt
und demfelben einverleibet werden, apenagiren und abfertigen, fondern vielmehr folcho —
ewiglich ungetreont lalTen — feine nachfolgende Brüder aber nach obgemelter Eberhardi-
nifcher Difpofition mit Geld, guthen Capitalien oder Gefällen — apenagiren folle,** (Reyfcher II.
S. 440.) — Er beftimrate aber auch ausdrücklich noch weiter, daß, nachdem die Graffchaft
Mömpelgard, Weiltingen und Brenz an das regierende Haus wieder gebracht worden, auch
die Apanage Neuenftadt wieder zurückfallen dürfte, „weder diefe noch andere Stücke des
Landes künfftighin wieder zu Appenages ertheilet noch auf andere weife veraeußert —
werden möge(n) ; Inmaßen Wir dann die gefürftete Graffchaflft Mömpelgard fowohl als Neu-
ftadt und alles was Unferm Fürftln. Haufe etwa noch anheimfallen oder dazu acquiriret
werden möchte, Unferm Herzogthum hiemiet nochmahlen in befter Form Rechtens unzertrenn-
lich incorporiren und alles was hiewieder gefchähe, vor null, nichtig und unkräfftig er-
klären und declariren, wegen Weiltingen und Brenz aber, ingleichen wann die HerrfchaiFten
Harbuifg und Reichenweyher wieder zu Mömpelgard gezogen werden folten, und von allen
andern Allodialftücken die facultatem teftandi et difponendi feyerlich/t Uns referviren."
Die Faffung diefer Stelle ift zu ungenau, um eine fiebere Auslegung zu-
zulaffen. So wollte Herzog Eberhard Ludwig ficher nicht Mömpelgard dem Herzog-
thum inkorporiren , fondern nur unzertrennlich verbinden; des weiteren fcheint er
fagen zu wollen, daß überhaupt alle künftigen Heimfalle und Neuerwerbungen zur
untheilbaren Maffe gefchlagen werden follen, foweit fie nicht allodiale Stücke find.
Unzweifelhaft im Tellament ift jedoch die eine Beftimmung, daß nicht nur Neuenftadt,
das der Landfchaft inkorporirt war, fondern auch Mömpelgard, das bisher dem
Lande nicht inkorporirt war und darum dem Untheilbarkeitsgefetze des Eberhardif^hen
i
216 Adam
Teftamentes nicht unterlag, nunmehr zum untheilbaren^ in der Hand des regierenden
Herzogs vereinigten Befitzthum gehören follte.
Wenige Jahre darauf fugte Herzog Eberhard Ludwigs unmittelbarer Re-
gierungsnachfolger Karl Alexander dem ganzen Gebäude endlich den Schluflftein bei
durch fein Teftament vom 7. März 1737, eine Akte, die wegen anderer Beftimmungen
die heftigften Proteftationen feitens der Agnaten, des Geheimen Raths und namentlich
der Landfchaft hervorgerufen hat und nie zu völliger Anerkennung gekommen ift, —
vergl. die von dem Landrchaftskonfulenten Hofgerich tsafTelTor und Vogt zu Tübingen
Friedrich Heinrich Georgii im Auftrag der Landfchaft verfaßten „In facto et jure beftge-
gründete Anmerkungen" zu des Hofraths und Würzburger Profeffors Dr. Job. Adam Ickftatts
„Wtirttembergifcher Grund vefte" 1740 und Reyfcher I. S. 213—217, welch letzterem gegen-
über zu bemerken, daß nicht blos die Beftimmungen des Teftaments über die Vormundfchaft,
fondem auch die wegen des geiftlichen Guts die LandesverfaflTung verletzten —
in den hier berührenden Beftimmungen aber nnbeftrittene Geltung erlangt hat
Aber es hat diefe Geltung und Wirkfamkeit nicht, wie Eberhards III. Teftament, als
Landesgrundgefetz erhalten — denn als folchem blieb ihm wie dem Teftamente
Eberhard Ludwigs die Anerkennung aus guten Gründen ftets verfagt (vergl. Reyfcher I.
S. 395) — fondem lediglich als Familienftatut.
In diefem Teftament (abgedruckt bei Reyfcher II. S. 480 ff.) beftätigte Herzog
Karl Alexander zunächft das alte vom Herzogsbrief aufgeftellte Untheilbarkeitsgefetz,
wornach „alle damaligen Lande" in ein einig unzertrennt und untheilbares Corpus ver-
einigt worden waren (§. 2). Er beftimmte aber auch, unter ausdrücklicher Bezugnahme
auf Herzog Eberhards IIL Teftament noch weiter (§. 3), daü auch fämmtliche von feinen
Regierungsvorfahren neuerworbenen oder ihnen heimgefallenen und dem Lande, den
beiden fürftlichen Kammern (d. h. Geiftlichem Gut und Rentkammer) oder der Kammer-
fchreiberei einverleibten oder dafelbft adminiftrirten Acquifitionen an unbeweglichen
Gütern in keinerlei Weife, weder durch Erbtheilungen , noch durch Verkaufung,
Verpfändung u. f. w. dem Lande entzogen werden follen. Dasfelbe gilt von den
durch den Teftator felbft mit feinen eigenthümlichen Einkünften gemachten und zuge-
brachten unbeweglichen Gütern (Breyer §. 41), fofern er darüber nicht felbft noch
anderweitig verfügen follte. Es follen aber noch weiter alle auf das Land ge-
wandten Meliorationen bei diefem, ohne jede Entfchädigung, als Acceffion ver-
bleiben. Endlich follen auch die von den Nachkommen am Regiment mit eigenen
Geldern und Gefällen — denn in diefem Falle allein kann die Frage noch auf-
tauchen — gemachten Erwerbungen an Immobilibus, „welche zu dem Land gefchlagen
oder auch bey Unferen beyden Cammern oder Cammerfchreiberey auch nur eine
geringe Zeit hindurch adminiftriret worden, gleichfalls bey dem land verbleiben —
es feye denn daß der primus acquirens derenfelben deßwegen befondere Difpofitionen
gemachet und folche mit auüdrücklichen Worten — alß ein Aigenthum beybehalten,"
was natürlich blos bezüglich der bei einer der Kammern oder bei der Kammer-
fchreiberei nur thatfächlich adminiftrirten Stücke, nicht aber bezüglich der förmlich
inkorporirten denkbar ift, (anders Fricker a. a. 0. S. 71) „auch darüber inter vivos
oder durch Eine leztere willens Verordnung anderft difponiret hätte." Doch gelten
diefe Beftimmungen nur, folange der Mannsftamm blüht; für den Fall feines Erlöfchens
bleiben den Töchtern ihre Rechte vorbehalten (§. 4 und 10).
Nach diefen fo gewonnenen Grundßltzen werden dann noch einzelne Fragen befonders
entfchieden, insbefondere bemerkt, daß auch die Wiederverleihung heirogefallener Aktivlehen ver-
boten und nichtig fein foUe (§. 5) ; Verpföndungen von Land und Leuten iind nur in echter Noth
nach Einholung eines fchriftlichen Gutachtens der türftlichon Kollegien erlaubt, außerdem nichtig,
und die von einem Regenten hinterlaflfenen Schulden follen nur unter beftimmten Vorausfetzungen
Das TJntheilbarkeiisgefetz im würdt. Farftenbaufe. 217
anerkannt (§. 6), Landestaufch vertrage nur mit Rath der Kollegien gefchloffen werden (§. 7, bei
den der Landfehaft inkorporirten Stücken mußte natürlich auch die Landfchaft zuftimmcn); den
fürftlichen Wittwen foll zwar ein Witturashof und die niedergerichtliche Obrigkeit über ihre Be-
diente und Hofgelind ad dies vitae überlalTen, weiter aber nichts an SchlölTern, Dörfern, Jurisdik-
tionalien zugelegt werden (jj. 25. 26); ebenfo foll „kein regierender Hertzog feine Söhn oder Brü-
dere oder fonftige Stammverwandte mit Herrfchafften , Stätten, Aembtern, Fleken, Dörfern und
SchlölTern oder anderen unbeweglichen Güttem Juribus et Bonis Domanialibus et Cameralibus,
welche Unferem Hertzogthnm, beeden Cammem und Cammerfchreiberey inkorporirt oder auch
künfftighin unter ünß oder Vnfern nachtolgern am Regiment zu denenfelben zurukfallen, acqui-
riret oder bey einem diefer Corporum ohne exprefle refervation auch nur auf ein oder zwey
Jahr lang adminiftriret, folglich damit, diefer ünferer difpofition gemäa, denenfelben tinverlcibüt
würden, appanagiren und abfertigen**, auch keine befondere Jagen ^diftriktc nnd drgl. auäfetzen,
fondem lediglich mit Geld, guten Kapitalien oder Gefällen abtheil^n- (§. 27, 28).
Endlich werden aber nicht blos Land und Leute, nicht bloB alle zu den
beiden Kammern und der Kammerfchreiberei gehörigen Grundftiicke dem Gefetze
der Untheilbarkeit und Unveräußerlichkeit unterworfen, foiidern es werden fclbft
gewiffe Fahrnisftücke, die Stammkleinodien, Bibliotheken n, H w» zu einem Fidei-
eommiffum Familiae perpetuum in nexu juris et ordinis primtjgenitijrae erklärt (§. 9j,
wie denn der Primogenitus nicht blos hier, sondern auch in allen anderen vorge-
dachten Stücken in gleicher Weife wie in dem Reichslehen als t>be eintrete folUe (§, 10).
Da aber Herzog Karl Alexander nicht mißkannte , diiß feiner Diapofition
die Kraft eines Landesgrundgefetzes fehle, fo verordnete er, um fie gleichwohl vor
Zuwiderhandlungen zu fiebern, daß alle feine Erben und Naclikommen vor Antritt
der Regierung einen eidlichen Revers wegen Beobachtung diefes Tcftamentes aus-
ftellen und diefer im fürftlichen Archiv verwahrt, auch der jeweiligen Konfirmation
der Landesprivilegien durch den neuen Regenten, (welche der Huldigung des Landes
voranzugehen hatte) nach feinem wefentlichen Inhalte einverleibt werden follc
(§. 35). Letzteres ift freilich niemals gefchehen. Gleichwohl bilden die hier auf-
geführten Beftimmungen des Teftamentes fortan einen unverrückten und nie mehr
angefochtenen, wenn auch freilich von Herzog Karl be/iigli(^h der Integrität des
Privatfamilienfideikommiffes thatfächlich nicht immer befolgten Grundfatz der württem-
bergifchen Haus- und Staats verfaffung.
Hatte der Fortfchritt des Teftamentes Eberhards HI. darin heftandeii, daß
das alte Unionsgefetz auf den feither erfolgten Zuwachs an Land überljaupt ausgedehnt
worden, ja auch auf den künftigen Zuwachs, wenn diefer der Landfehaft inkorporirt
würde, und hatte dann Eberhard Ludwig in weiterer Entwicklung des Eberhardirchen
Gedankens die inzwifchen der herzoglichen Kammer beimgofallene und darum
von dem Eberhardifchen Teftamente nicht getroffene Graffcbaft Mömpelgard dem
unzertrennlichen Corpus eingefügt: fo befteht nun das Verdienft des Alexaudrifcben
Teftamentes darin, daß es nicht nur den jetzigen Beftand den Lnndes und der her-
zoglichen Kammern einfchließlich des Kammerfchreibereigutes, fondern auch allen
künftigen Zuwachs des einen und der andern für untheilliar, unveräußerlich und
nach Primogeniturrecht vererblich erklärt und zugleich die Frage, was als ein folcher
Zuwachs, was als inkorporirt anzufehen, im weiteften und die freie Verfügungsgewalt
de» einzelnen Regenten auf das unumgänglich Nothwendige befchränkenden Sinne
beantwortet.
Wie fchon in der Beftimmung des nach Karl Alexanders Tode zwifehen dem
Adminiftrator Karl Rudolf von Württemberg-Neuftadt (f. o.) und der Herzogiu-Wittwe
abgefchloffenen Vergleiche vom 5. November 1737, „Es tolle auch das fiirrtliehe
Teftameni gegen des fürftlichen Haufes und gefammten Landes Verträge, auch
deflen ältere und neue Verfaffung niemalen allegirt werden*', ftillfchweigeud das
4
218 Adam
Anerkenntnis lag, daß das Teftaiuent allerdings in Kräften und zu allegiren feie, foweit
es nicht gegen die Verfaffung verftoße, fo wurde auch in derThat gleich bei Aus-
Itattung der beiden nachgeborenen Söhne Karl Alexanders, Ludwig Friedrich und
Eugen Friedrich, dem Teftamente Karl Alexanders genau nachgegangen; fie erhielten
lediglich Geldapanagen. Letztere find zwar in der Folge manchfach erhöht worden
(vergl. Reyfcher L 221, der freilich hier nicht vollftändig ift), beftanden aber doch
immer nur in baarem Geld, i>ie in liegenden Gütern oder gar in Hoheitsrechten;
(olche wurden auch von den beiden Prinzen gar nicht beanfprucht. Allerdings ver-
fprach Herzog Karl unterm 12. September 1763 feinem Bruder Ludwig Eugen, wo
möglich liegende Gründe ausfindig zu machen, worauf die für Ludwig Eugens De-
fzendenz verfproehene Abfindung radizirt werden könnte (Reyfcher L S. 244), allein
fchon die Faffung der Worte beweist, daß folche liegende Gründe dem regierenden
Herzog zur Zeit nicht zur Verfügung ftanden, er fie alfo erft erwerben mußte; neu-
erworbene Güter aber zu diefem Zwecke zu verwenden, war ja durch Karl Alexan-
ders Tefkament nicht ausgefchloffen.
Als aber unter Herzog Karl das Kameralwefen in die größte Zerrüttung und
völligen Zerfall gerathen und das Fideikommiß des Haufes durch Einbußen imd
Veräußerungen aller Art empfindlich gefchwächt worden war, da führten die fort-
gefetzten Vorftelluugen der Landfchaft, denen fich feit 1775 auch die nachdrück-
lichen Befchwerden und Drohungen der beiden Agnaten Ludwig Eugen und Fried-
rich Eugen zugefeilten, endlich zu dem fürft brüderlichen Vergleiche vom
11. Februar 1780 (ßeyfcher IL S. 613), welcher von der Landfchaft mitberathen,
mitbefchloffen und befiegelt und ausdrücklich zu einem Landeskompactatum ange-
nommen worden ift. Diefes Haus- und Landesgrundgefetz ift hier darum zu er-
wähnen, weil es alle der württembergifchen Haus- und Landesverfaffung zu Grunde
liegenden Privilegien, Verträge, Rezeffe, Teftamente, Re verfallen, Affekurationen und
was fonft dahin zu rechnen ift, fowohl überhaupt, als insbefondere auch die herzog-
lichen Teftamente beftätigt und als unabweichliche Norm bei Verwaltung des Her-
zoglichen Kammergutes und Kammerfchreibereigutes zu Grunde legt (§. 1. 4. 9.).
Hiefür werden außerdem ins Einzelne gehende Vorfchriften getroffen und, in Be-
ftätigung und Ergänzung des Alexandrifchen Teftamentes, das übrigens nicht
namentlich genannt wird, beftimmt, daß das Fideikommiß des herzoglichen Haufes
unzertrennt und unverringert beifammen bleiben und unter keinerlei Vorwand, ins-
befondere nicht zur Beftreitung der Onera Territorii et Regiminis, angegriflfen werden
dürfe (§. 21). Zu Ausnahmen hievon in fchwerer Landesnothdurft ift das fchriftliche
Gutachten der herzoglichen Kollegien, Kommunikation mit den Agnaten und ver-
faffungsmäßige Miteinwilligung der Landfchaft erforderlich (§. 22). Hervorzuheben
aus den übrigen Beftimmungen des Vergleichs ift außerdem, daß durch ihn eine
Kompenfation zwifchen Alienationen oder Deteriorationen und den auf einer anderen
Seite gemachten Acquifitionen oder Meliorationen diefes Fideikommiffes ausge-
fchloffen (§. 1) und demgemäß nicht nur die Wiederbeibringung der von Herzog Karl
veräußerten Fideikommißftücke verfprochen, fondern auch alle und jede von diefem
an Immobilien bisher gemachten Acquifitionen ohne Unteifchied dem „FideicommüTo et
Domanio Familiae** einverleibt und unlöslich damit verbunden worden find (§. 25).
Die übrigen für die Verwaltung des Kammergutes und des Familienfidei-
kommiffes wie für die Rechte der Agnaten fo wichtigen Beftimmungen diefes Grund-
gefetzes können hier nicht weiter verfolgt werden. Von Wichtigkeit für den Gegen-
ftand der vorliegenden Unterfuchung ift der Vergleich von 1780, kurz gefagt, einmal
formell durch Erfetzung eines bloßen, dazu niemals ganz anerkannten, Hausgefetzes,
Das üntheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 219
des Alexandrifchen Teftamentes, durch ein Landesgrundgefetz, zweitens aber in-
haltlich dareh Beftätigung und folgerichtige Entwicklung im Einzelnen der durch
jenes Teftament gegebenen Beftimmungen.
So war nicht blos die Untheilbarkeit und ünzertrennlichkeit des Staates,
fondern auch die des Staatsgutes (Kammergutes und bezw. Geiftlichen Guts) und
des fdrftlichen Hausgutes (Privatfamilienfideikommiffes) im weiteften Umfange aus-
gefprochen und mit fchützenden Garantieen umgeben. Von jetzt an waren keine
gefetzgeberifchen Neufchöpfungen mehr noth wendig. Es genügte, daß die nach-
folgenden Regenten in ihrer jeweiligen Beftätigung der Landes verfaffun^ vom 27, Okt
4793, 27. Mai 1795 und 24. Dezember 1797 (verg). Reyfcher II. S. ZiM) neben
den früheren Grundgefetzen ausdrücklich auch den Vergleich von 1780 mitbeftätigtcn.
— Und als nach Herzog Friedrich Eugens Tode im Jahr 1797 wieder naebgeborene
Prinzen abzufinden waren, gefchah dies unter Hinweis auf das großväterliche Teftameut
(Karl Alexanders) lediglich in Geldapanagen (und einem „Angedenken" im Werth
von 5000 fl., Reyfcher I. S. 236).
Die Erhöhung Herzog Friedrichs II. zur Kurwürde in Folge des Reicbs-
deputationshauptfchluffes vom 25. Februar 1803 hatte zur Folge, daß nunmehr auf
das neue Kurland auch die Beftimmungen der goldenen Bulle über Untlieilbarkeit
und Erftgeburtsrecht Anwendung fanden, diefe Grundfätze alfo durch xwei ReichB-
gefetze, ein befonderes, den Herzogsbrief, und ein allgemeines, die goldene Bulle,
gefiebert waren. Als Kurland aber bezeichnete der Kurfürftenbrief vom 24. Aaguft
1803 (abgedruckt bei Reyfcher II S. 646) „das bisherige Herzogthum als folches**
d. h. alfo das im Jahr 1495 zum Herzogthum vereinigte Land einfcbließlich des
feitdem durch Inkorporationen gewonnenen Zuwachfes deffelben.
Die erften Jahrzehnte unferes Jahrhunderts haben zwar die nltehrwürfÜge
Verfaffung Württembergs nach einem fchmerzlichen Todeskampfe zu Grunde geben
und fpäter auf den Trümmern der alten Zeit eine neue Verfaffung jugendkräftig
erftehen fehen; und auch die Hausverfaffung ift formell auf neue Grund liigeii geftellt
worden. Aber da die bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts allmählidi gewonnenen
und zu gefetzlicher Geltung gebrachten Anfchauungen über Staat, Htnatsgut und
Hausgut und über das wahre Intereffe des Landes und des Haufes hochrt moderne
waren und in entfchiedenem Gegenfatze zu denen des Mittelalters fit*h befanden,
fo hat natürlich auch die neue Zeit diefen Gewinn nicht preisgegeben, fondern in
den neuen Gefetzen das bereits beftehende Recht anerkannt und beftätigt.
Allerdings enthält gleich das erfte hierher einfchlagende GefetK, das Fried-
rich IL als König und unumfchränkter Herrfcher erlaffen, das Hausgefetz vom
1. Januar 1808, fcheinbar einen Rückfehritt, wenn es in §. 6 beftimmt:
„Bei den fehr bedeutenden Erweiterungen, welche Wir den Uns angeftainmten
Staaten gegeben haben, und welche während Unferer Regierung etwa noi^h ItattfindüD
könnten, bedienen wir Uns andnreh des jedem erften Erwerber zuftehenden Ecchta, die
Gefammtheit Unferer Königl. Staaten zu einem ewigen und unveräußerlichen Fldeikommli^
Unferes Königl. Haufes zu konftituiren , welches in feiner Subftanz wefentlich vqu einem
Könige auf den andern übergeht".
Allein der unmittelbar folgende Satz:
„Es kann daher kein künftiger König auf keinerlei Art eine Verfügung: trttTen, wo-
durch das Königreich in feinen wefentlichen Beftandtheilen oder in demjenigen, was £u
den Staatsinventarien gehört, vermindert würde".
geftattet doch den Schluß, daß auch die Neuerwerbungen fpäterer Regenten, wenn
fle zum Königreich oder zu den Staatsinventarien (d. h. dem Staatsgut^ den Staats-
domänen) gefchlagen würden — und etwas anderes war nunmehr kaum «tenkbar^^
220 Adam
damit Beftandtheile des Königreichs bezw. diefer Staatsinventarien wurden, diefe
daher in der Folge um jene Beftandtheile nicht mehr vermindert werden durften.
Freilich fcheint König Friedrich bei diefer Beftimmung nicht bedacht zu haben, daß
er für die Befolgung derfelben durch fpätere Regenten keine Gewähr hatte; hat
doch Dahlmann vollkommen Recht, wenn er in feiner Politik (IL Aufl. S. 16) be-
merkt, daü gerade der unumfchränkte Herrfcher minder mächtig ift, als der befchränkte,
weil er nicht über feinen Tod hinaus verfügen kann. • Daß in König Friedrich der
moderne Staatsgedanke fo lebendig war, wie nur in irgend einem feiner Zeitgenoffen,
zeigen feine Vorfchriften über die Abfindung der Nachgeborenen. Hierüber beftimmt
§. 38 des Hausgefetzes von 1808:
„Die Appanageo der Himtlichen Prinzen und Prinzeflinen des König]. Haufes können
zu keiner Zeit and nie, auch unter keiner Y orausfetzung , in liegenden Gründen ertheilt
oder auf denfelben radicirt werden, fondem He Tollen ftetshin und immer auf die Köni^l.
Generalftaatskafle angewiefen — werden; wodurch jedoch der König dem Rechte nicht
entfagt , durch Schenkung von Gütern , jedoch unter Vorbehalt der Königl. Souverainität,
ein oder das andere Mitglied des Königl. Haufes zu erfreuen.**
Die Höhe diefer Apanagen ift unter Aufhebung der Normen des Alexan-
drifchen Teftamentes durch die Königl. Verordnung vom 7. Februar 1808 geregelt
worden (Reyfcher HL S. 278—279).
Während fodann die von König Friedrich dem Lande gegebene, von deffen
Repräfentanten aber eimüthig zurückgewiefene Verfaffungsurkunde vom 15. März 1815
in §. 49 nur den kurzen Satz enthalten hatte (Reyfcher IH. S. 311):
„Das Staatsgut foll in feiner Subftanz nicht vermindert werden"
war dagegen in den Verfaffungsentwurf der Ständeverfammlung felbft vom Sommer
1816 folgende ausführliche Beftimmung aufgenommen:
„Sämmtliche Beftandtheile des Königreichs bleiben als ein unzertrennliches Ganzes
und zur Theilnahme an einer und derl'elben Verfaflung vereinigt
„Mit gleicher Wirkung wird demfelben jede künftige Erwerbung einverleibt werden,
welche von dem Staatsoberhaupt als folchem, fei es durch einen völkerrechtlichen oder
andern Titel, gemacht werden follte."
(Verhandlungen in der Verfammlung der Landftände XXX. Abth. 2. Stück S. 63).
Und endlich find in die zwifchen König und Volk fchließlich vereinbarte Ver-
faffung vom 25. September 1819, die Grundfeite unferes heutigen Staatslebens,
folgende Sätze aufgenommen, die fich, nur in etwas anderer Form, bereits in dem
königl. Entwürfe vom 3. März 1817 gefunden hatten, (abgedruckt bei Reyfcher III
345, 378, 379, 380):
§. 1. Sämmtliche Beftandtheile des Königreichs Und und bleiben zu Einem unzer-
trennlichen Ganzen und zur Theilnahme an einer und derfelben Verfaflung vereinigt.
§. 2. Würde in der Folgezeit das Königreich einen neuen Landeszuwachs durch
Kauf, Taufch oder auf andere Weife erhalten, fo wird derfelbe in die Gemeinfchaft der
Verfaflung des Staates aufgenommen.
Als Landeszuwachs ift alles anzufehen, was der König nicht blos für Seine Perfon,
fondern durch Anwendung der Staatskräfte oder mit der ausdrücklichen Beftimmung, daß
es einen Beftandtheil des Königreichs ausmachen foll, erwirbt."
Aber nicht blos die Untrennbarkeit des gegenwärtigen und des zukünftigen
Umfanges des Staatsgebietes ift hier ausgefprochen , fondern auch von dem Staats-
gebiet das Staatsgut und von diefem wieder das Hausgut der Königl. Familie klar
unterfchieden und auch den beiden letzteren ihr ungeminderter Beftand in den
§§. 102, 107, 108 verfaffungsmäflig gewährleiftet.
lieber die Abfindung der Nachgeborenen enthält die Verfaffungsurkunde
keine Beftimmungen. Dagegen fchreibt das ebenfalls mit den Landftänden verab-
i
Das Untheilbarkeitsgefetz im württ. Fürftenhaufe. 221
fchiedete Hausgefetz vom 8. Juni 1828 in Artikel 23. vor (Reyfcher III. S. 602.
Schulze Hausgef. III. S. 515):
„Apanageo, Sustentationsgelder , Mitgabeo und Wittum können nie in liegenden
Gründen ertheilt werden, fondern werden immer nur von der Staatskafle — in Geld aus-
bezahlt.'^
Die feitdem ergangenen Landesgefetze, insbefondere die Verfaffungsgefetze
haben den hier behandelten Gegenftand nicht berührt. Dagegen folgt aus Art 1.
der Reichsverfaffung vom 16. April 1871, daß es nunmehr zu einer Abtrennung
einzelner Theile des Staatsgebietes^ foweit fie mit einer Loslöfung aus dem Reichs*
verbände verbunden wäre, jedenfalls der Zuftimmung des Reiches bedürfte (vergl.
Laband Staatsrecht des Dentfchen Reichs Band I. S. 186 f.).
Ueberblicken wir am Ziele unferer Wanderung durch die Jahrliuuderte noch
einmal die Hauptpunkte in der Entwicklungsgefchichte des Untheilbarkeitsgedankens
in Württemberg, fo finden wir zu der Zeit, da der Stern der Hohenftaufeu bereits
erbleichte, die württembergifchen Grafen im Befitze eines nur kleinen Gebietes, das
aber in diefer Geftalt wohl nie den Amtsbezirk eines Gaugrafen gebildet Doch
rafch willen fie auf Grund der verfchiedenften Titel ihren Befitz zu mehren. Ob-
wohl nun diefer fo kein organifches Ganzes bildete, obwohl hier Land und Leute
als Eigenthum, als Ökonomiich nutzbare Privatgüter betrachtet werden, fo wird doch
diefer Befitz im bewußten Intereffe des Haufes von Anfang an ztifammengebalten.
Ja bereits fünf Jahre nach dem Erlaß der goldenen Bulle wird den von einer
Seite auftretenden Theilungsgeltiften gegenüber der üntheilbarkeitsgrundfatz baus-
gefetzlich feftgeftellt. Die nächften Jahrzehnte geben zu Theilungen keinen Anlaß,
das Untheilbarkeitsgefetz wird darüber vergeffen, und fo führt die anderwärts all-
gemein gewordene Theilungsunfitte im Jahre 1441 auch im WSrttembergcr Haufe
zu einer Landestheilung. , Doch fchon 32 Jahre fpäter wird zu Urach durch einen
neuen Vertrag abermaliger Theilung vorgebeugt, ja neun Jahre darauf im Miinfinger
Vertrage die Wiedervereinigung und Unzertrennlichkeit des bereits Getheiltcn ans-
gefprochen, auch die Erbfolgeordnung demgemäß geregelt. Die Entwicklung der
folgenden Jahre, welche nicht ohne einiges Schwanken den Untheübarkeitsgrundfatz
fchließlich fiir alle Fälle doch aufrecht erhält und daneben an Stelle der Gemein-
fchaftsregierung die Einheit der Regierungsgewalt vollkommen durclkfübrt, wird durch
den Herzogsbrief abgefchlofleu. Aller Land- nnd Grundbefitz der beiden Grafen
Eberhard, gleichviel, was fonft deffen rechtliche Natur, ift damit dauernd fiir untfaeil-
bar erklärt; Graf Heinrichs elfäßifche Herrfchaften find das einzige württembergifcbe
Befitzthum, das von der Union ausgefchloffen ift. Nun geht aber in Folge der Er-
eigniffe in der erften Hälfte des fechzehnten Jahrhunderts die Kontinuität der Ent-
wicklung verloren, und theils in Folge mangelnder Kenntnis der alten Hausgefetze,
theils ans politifchen, theils aus perfönlichen Rückfichten macht fich, zugleich unter
dem Druck der immer noch mächtigen privatrechtlichen Anfchauungs weife, in Herzog
Chriftofs und Ludwigs Teftamenten eine rückläufige Bewegung geltend. Jhre prak-
tifche Wirkung üben diefe indeß erft in den fiirftbrüderlichen Vergleichen des fieb-
zehnten Jahrhunderts. Doch macht fich, theilweife fchon vor, ganz entfobieden aber
nach dem dreißigjährigen Kriege, eine bedeutende Klärung in den Anrcbaiuingen
bemerkbar und findet bald auch gefetzlichen Ausdruck: einmal beginnt man den
Befitz des Regenten nach feiner rechtlichen Natur zu fcheiden in Land und Leute,
worüber Hoheitsrechte, und in das Kammergut, worüber Vermögensrechte auszuüben
waren, dann aber wird zugleich bezüglich beider und zwar nicht blos für den alten
222 Adam, Das Untheilbarkeitsgefetz im würdt. Fürftenhaufe.
Beftand von 1495, fondern für ihren jetzigen, ja theilweife felbft für den künftigen
Zuwachs die dauernde Untheilbarkeit ausgefprochen. Dies das Verdienft Eber-
hards in. Unter ihm hatte fich auch, nachdem das Kammergut allmählich den
Karakter des Staatsgutes erhalten, wieder ein befonderes Hausgut der fürftlichen
Familie durch Gründung des Kammerfchreibereigutes zu bilden angefangen. Nach-
dem hierauf Eberhard Ludwig die unter leiner Regierung durch Rückfall Mömpel
gards gemachte bedeutende Vermehrung des Kammergutes ebenfalls mit dem Theilungs-
und Veräußerungsverbote belegt hatte, erklärte Karl Alexanders Teftament allgemein
und überhaupt jeden inzwifchen erfolgten oder künftig erft eintretenden Zuwachs
zu einer der drei oben genannten Maffen für nicht wieder trennbar, und endlich
fiebert der Vergleich von 1780 die Befolgung diefer Vorfchriften durch verfchiedene
Maßregeln, insbefondere durch Erhebung derfelben zum Staatsgrundgefetze. Damit
ift die Entwicklung vollftändig zum Abfchluß gediehen; wohl neue Gefetze find feit-
dem aufgeftellt worden, aber keine neuen Grundfätze.
So ift das Bild, das ficb uns dargeboten, im Vergleich zu dem Gang, den
die Entwicklung der anderen deutfchen Staaten gegangen, im ganzen genommen ein
höchft erfreuliches. Wirklich getheilt war das rechtsrheinifche Hauptland überhaupt
nur einundvierzig Jahre. Und fragen wir, wie es gekommen, daß Württemberg aus
einem im Grunde wenig bedeutenden Befitzthum eines edlen fchwäbifchen Gefchlechts
zu einem der größten Staaten des deutfchen Reiches emporgewachfen, daß die Nach-
kommen der alten Grafen, alle ihre Nachbarn überflügelnd, die Herzogs-, die Kur-
fiirfcen- und Königswürde gewonnen, fo lautet die Antwort: Nicht durch Waffenglück
— denn die bedeutendfte Eroberung der Grafen- und Herzogszeit im Feldzuge von 1504
hatte doch nur wenige Städte und Dörfer und die Vogtei über ein paar Klöfter
eingetragen, — auch nicht durch Heiraten — der einzige erheiratete Landerwerb
von Bedeutung war Mömpelgard, — fondern neben einer glücklichen Verfaffung,
welche weifen Regenten einen Rückhalt gewährte, hin und wieder auftretende
Extravaganzen aber meift erfolgreich zu zügeln wußte, vor allem durch die Weis-
heit und echt ftaatsmännifche Politik erleuchteter Regenten. Und wie fich jene darin
zeigte, daß diefe Fürften, ein dazu nur fcheinbares Familienintereffe den höheren
Rückfichten des Staats wohles opfernd, das Wohlergehen ihres Landes und ihres
Haufes begründeten durch Einfiihrung der neu erkannten Wahrheit und Erhebung
derfelben zum Gefetz in einer Zeit, da andere deutfche Fürftenhäufer, in kleinlichen
verkehrten Anfchauungeu befangen, durch Landestheilungen Haus und Land ins Elend
brachten, fo hat auch die* württembergifche Landfchaft nicht gezaudert, nach Kräften
ihre Aufgabe zu erfüllen, die darin beftand, das Gewonnene zu fiebern, den befteh-
enden Rechtszuftand zu bewahren und gegen die, wenn auch aus wohlmeinender
Abficht gemachten, Angriffe zu behaupten.
Darum wird auch von jeher die Weisheit diefer Regeuten Württembergs,
voran der drei Träger des glückverheißenden Namens Eberhard, des Grafen Eber-
hard des Greiners, Eberhards im Bart und Herzog Eberhards III., mit Recht laut
gepriefen. Ueber das Benehmen der Landfchaft aber hat einer aus diefen Regeuten,
Herzog Eberhard IlL, felber das ehrendfte Urtheil gefprochen, als er bei Eröffnung
des Landtages am 1. Mai 1651 an die verfammelte Landfchaft die anerkennenden
Worte richtete:
Haud minor eft virtus, quam quaerere, parta tueri.
223
Verein
für
Kunft und Alterthum in Ulm und Oberfchwaben.
Bemerkungen zu den Orts- und Perronennamen der Codices
Tradltionum Weingartenflum im lY. Bande des Wirt, ürkandenbachs.
Von Dr. Bück.
Die von Stalin nach unzähligen kleinen Mühen, welche man der Ausgabe
freilich nicht anficht, in vollendeter Sauberkeit edirten Codices enthalten im Wefent-
lichen faft nur Orts- und Perfonennamen ehemals welfifcher Befitzungen im badi-
fchen, wirtembergifchen , baierifchen und öfterreichifchen Oberfchwaben. Sodann noch
deutfche und welfche aus den weingartenfchen Befitzungen an der Etfch, im Vinfch-
gau, namentlich im Ultenthal und in Vorarlberg.
Diefe Befprechung berückfichtigt zunächft, wenige Namen ausgenommen, nur
das wirtembergifche Gebiet. Als Anhang ift ein Verfuch, die fchwerverftändlichen
weifchen Namen zu entziffern, beigegeben, fowie ein Excurfus über die Abftammung
der heutigen Schwaben. Wer die Karte Oberfchwabens aufmerkfam betrachtet und
dabei zu befferem Verftändnis einen Blick in den Theil des württ. Staatshandbuches
wirft, der von der Bezirks- und Ortsverwaltung nach Kreifen und Oberämtern handelt,
und dann hier im Donaukreife die eigentlichen oberfchwäbifchen Bezirke, nemlich die
halbälbifchen : Ulm, Blaubeuren, Ehingen, Biedlingen, hernach die von der Alb fern
abliegenden weiteren Oberämter der Wefthälfte des Oberlandes näher anfleht, nemlich
die Oberämter Saulgau, Ravensburg, Tettnang, fodann über den Bezirk Wangen wieder
nordwärts ftreift durch die Oberämter Leutkirch, Waldfee, Biberach, Laupheim (welch
letzteres fich wieder an Ulm anfchlieflt) , der wird in Bezug auf die Vertheilung der
Wohnplätze Oberfchwabens zwifchen den nördlichen und Hidlichen Oberämtem einen
bedeutenden Unterfchied wahrnehmen. Es wird ihm nicht entgehen, wie fich durch
die Oberämter Saulgau und Biberach eine von PfuUendorf herkommende, bei Biberach
nach Norden geknickte Linie gegen die Hier nach Eellmünz hinüberzieht; nordhalben
welcher im Allgemeinen nur mehr oder weniger große und gefchloffene Ortfchaften
vorkommen, während füdhalben die Gemeinden, je weiter fie gen Süden liegen, mehr
und mehr in zahlreiche Parzellen zerfallen.
Der Ulmer Bezirk hat keine einzige Gemeinde mit mehr als 5 Parzellen.
Unter feinen 37 Gemeinden finden fich fogar 22 ohne eine Parzelle. Im Blaubeurer,
Ehinger, Biedlinger und Laupbeimer Bezirk herrfcht daflelbe Verhältnis vor. Im
Laupheimer macht nur die einzige Gemeinde Wain mit ihren 11 Parzellen eine Aus-
nahme von der Regel.
Die öftlichen und füdlichen Gemeinden des Bezirks Saulgau zählen fchon je
6 bis 13 Parzellen. Die weftlichen Gemeinden verhalten fich dagegen wie der an-
rtoüende Bezirk Riedlingen. Sie haben mehrfach gar keine Parzellen und wo fie
welche haben, höchftens vier. Genau fo verhält es fich im Oberamt Biberach. Die
weftlichen Gemeinden find arm an Parzellen, die öftlichen reich. Da finden fich z. B.
Mittelbuch mit 24, Rottum mit 22, Steinhaufen mit 24 Parzellen. Das nächftfolgende
Oberamt Waldfee ift fchon durchweg ftark parzellirt. Arnach z. B. zählt 26, Bergat-
reute 19, Dietmans 27, Eberhardzeil 28, Einthürnen 14, Unterfchwarzach 30, Haid-
224 Bück
gau 40 und Wolfegg fogar 54 Parzellen. Aehnliche Verhältnifle walten im Bezirk
Leutkirch ob, nur fteigt hier die höchfte Ziffer der Parzellen nicht über 33. Im
Tettnanger Bezirk find 20 Parzellen nahezu die Mittelzahl. All das will aber nichts
heißen gegenüber der Parzellirung in den Oberämtern Ravensburg und Wangen. Die
Gemeinde Ravensburg z. B. zählt 37, Berg 53, Grünkraut 43, Vogt 81 und Bodnegg
98 Parzellen. Im Wangener Bezirk ift zwar der mittlere Durchfchnitt der Parzellen
einer Gemeinde auch ungefähr 20, aber hier findet fich das Monftrum einer Land-
gemeinde von 108 Wohnorten mit nur 1373 Einwohnern.
Im Großen und Ganzen hat diefer landfchaftliche Unterfchied, feitdem das
Oberland deutfcher Boden ift, von jeher beftanden. Die größere Hälfte des ftark-
parzellirten Oberfchwabens liegt im Flußgebiet des Rheins, die wenig kleinere in dem
der Donau beziehungsweife Iller. Die Dialektgrenze zwifchen der im Mittelhochdeut-
fchen rteckengebliebenen Togen, alamannifchen Mundart und dem um eine LautAufe
weiter vorgefchrittenen Schwäbifch läuft jetzt fo ziemlich der Wafferfcheide beider
Flußgebiete entlang mitten durch Oberfchwaben. Es ift nicht meine Aufgabe, hier
den Urfachen diefer Dialektunterfchiede nachzugehen, aber ich kann es nicht unter-
laffen, darauf aufinerkfam zu machen, daß die früheren Territorialverhältniffe hie-
bei eine entfcheidende Rolle fpielen. Uranfängliche, auf Stammesverfchiedenheit be-
ftehende Dialektunterfchiede, glaube ich, gibt es hier nicht. Es find politifche Ge-
fchehniffe, welche dort ein altes Idiom fefthielten, hier die Laute im Anfang des 16.
Jahrhunderts innerhalb zweier oder höchftens dreier Decennien in ihre jetzige Form
verfchoben haben.
Die in Hunderten von Parzellen wohnenden ^Alamannen" find, nach ihren
Wohnortsnamen zu fchließen, im Großen und Ganzen jüngere Anfiedler, als die in
gefchloffenen Dörfern wohnenden „Schwaben", was auch mit den Angaben der fehr
alten Vitae Sanctorum Magni, Columbani, Galli ftimmt, nach denen Oberfchwaben eine
große Wildnis war und felbft die römifchen Plätze Arbon, Bregenz, Kempten verödet und
vergeffen im Walde lagen. Die „Alamannen" fitzen vielfach in verhältnismäßig fpät
gerodeten Reichsforften, eben darum großentheils auf kleinen Parzellen, welche die
Loostheilung der Roder als natürliche Folge hinter fich hatte. Die „Schwaben" find, wie
fchon die zahlreichen patronymifchen Ortsnamen auf -ingen andeuten, gefchlechter-, ftamm-
oder hordenweife niedergefeffen. Gerade diefe charakteriftif jhe Endung auf -ingen ift im
„alamannifchen" Theil Oberfchwabens nur ganz unbedeutend vertreten. Während die fünf
Oberämter Ulm (19), Blaubeuren (13), Ehingen (18), Riedlingen (18), Laupheim (9),
zufammen 77 Orte mit der Endung -ingen aufweifen, welche alle gefchloffene Dörfer
find, haben die fieben Oberämter: Saulgau (3), Ravensburg (4), Tettnang (3), Wangen (1),
Leutkirch (2), Waldfee (2), Biberach (5) zufammen nur 20 Orte mit der Endung
-ingen. Die 3 des Saulgauer Oberamts, wie die 5 des Biberacher und die 3 Tett-
nangs liegen überdies im Gebiet der gefchloffenen Dörfer, nicht im parzellirten Land.
Das Verhältnis ift alfo 88 zu 9 und damit ift es noch nicht einmal richtig, denn
unter den 9 befinden fich einige, deren Endung hybrider Herkunft fein wird. Für
das „alamannifche" Oberfchwaben find die drei Grundwörter Weiler, Höfen und
Reute charakteriftifch. Sie deuten allein fchon an, daß hier das Gebiet urfprüng-
licher Hofanlagen fei, während das nördliche Oberfchwaben das Gebiet urfprünglicher
großer Dorfanlagen mit gemeinfamer Markung darfteilt.
Nun zu den Namen.
An der Spitze fteht der fchwiengrte deutfche Name unferer Codices, nemlich Alchiagin.
Wiederholte Unterfachungen, am die ich den Herausgeber gebeten, beftätigen nar die feltfame
Lefang. Auch eine alte Ck)pie bat nicht anders. Die £ndang -iagin kann nicht für -ingen Itehen.
1
Orts- nnd Personennamen in den Codices Tradit Weingart. 225
Das können nur -igen, -iggen thnn. Damit iffc auch die Deutung auf Elch in gen (b. Ulm) ab-
gewiefen, welche indeß anch der Herausgeber Stalin bezweifelt hat, fchon aus dem Grunde,
weil alle mit dem Orte Alchiagin genannten Wobnplätze im Allgäu liegen. Eine Zeit lang, bevor
ich das Refultat der wiederholten üuterfuchung des Namens im Original kannte, dachte ich an
die Möglichkeit, es möchte über dem a ein feiner Strich überfehen und ein fchlechtgefchriebenes
V ftlr i genommen worden fein, man könne am Ende Alchvangin lefen, was zu Ellwangen
OA. Lentkirch gepaßt hätte. Oder iagin fei a*gin gefchrieben und in — aigen aufzulöfen. Jetzt
rteht das Räthfel da nach wie vor. Soll man Alobjagin lefen? Dafi j oft mit i gegeben
wird, weiß jeder Ürkundenkenner. Ein Elch-jagen klänge im erften Theile alterthümlich und er-
innerte an die Zeit, da man noch den Elch und den Scheich jagte. Aber diefer einfachen Aus-
hilfe fteht ein wefentliches Bedenken entgegen. Der Jägerterminus „das Jagen" kann erfl ganz
f^ät, in den letzten paarhundert Jahren nachgewiefen werden. In Hadamars von Laber Jagd-
gedicht kommt zwar ein Subftantiv jagen vor, aber noch nicht in dem Sinne, wie in unferen
Forftortnamen: Grubenjagen, Stungertjagen u. dgl. Es ift wohl £11 egg bayr. BA. Sonthofen gemeint.
Kultnrgefchichtlich Und die Hof namen Becherlehen und Schuffellehen bemerkens-
werth. Erfteres Lehen gab jährlich 300 picaria (Becher), letzteres jährlich 200 fcutellas (SchüiTeln)
.und 40 MuosfchuiTelan (MusfchülTeln), natürlich alle von Holz gedreht Daher kommen Becher-
nnd Drechfellehen häufig zufammen genannt vor. So z. B. in Grimms Weisthümern II S. 126
und VI S. 192. Eine Urkunde von 1365 fagt: der treger (Dreher, Drechsler) ns dem Trechfel-
bach git 100 fchüffelen. Fürftenberg. Urkb. II S. 262. Vgl. auch ebendort S. 165. Damit ver-
liehen wir auch den Waldnamen Schüffeidreher im Revier Oberurbach, und folche Muos-
fchuHelan, wie üe unfer Text nennt, mußte jener biedere Tiroler fpülen, welcher der Nachwelt
als Ropprechtus Schufell^ularius überliefert ift
Daß Becilinisrüti das jetzige Wetzisreute fei, ift lautlich nicht zu beanftanden ; aber
bedenklich bleibt doch, warum Wetzisreute im Codex wieder als Wacelinisrüti vorkommt. Was
den Anlaut allein anbetrifft, fo verweife ich auf Banzen reute (Ueberlingen), im 12. Jahnndert
Wanzenriuti. Zeitfchr. für G. Oberrheins XXXI. S. 82; aufBerwiß (üntermofel) neben Wer wiß.
Grimm, Weisth. VL S. 537. Wegen Wetzisreute aus Wacilinisrüti vergleiche im Codex Eris-
k i r c h : Erinskilh ; Ettishofen: Etinishoven :Mehlishofen: Manlinishoven etc. Diefe Kürzung
ift auch an weifchen Namen vorgenommen worden, z. B. Götzis (VABg) alt Chcizines, Schän-
nis alt Skeninnes; Küblis, alt Küblins u. f. w.
Birhtenweiler als Bietenweiler ift aus der Oberländer Mundart, die kneat für
Knecht, reat für recht fpricht, zu verftehen.
Bl anriet Blönried ift ze dem bläen — blauen Riede, nach der Farbe irgend eines
augenfälligen Natürgegenftandes, des Erdbodens oder blanblühender Riedgewächfe etc. Das Volk
fpricht „Bläried^. Vgl. 1258 rivulus Blaewang ZOR IIL p. 91; a. 1176 ripaBlaewac (ein Bach
b. Frickingen, Bad. Seekreis) Zeitfchr. f. Gefch. d. Ob.-Rheins L S. 320. Der Ton des Wortes
Blönried liegt wie in allen auf >ried endenden Namen des Oberlandes auf dem Grundworte -ried.
Blonhofen, im C. Bluwenhofen, Blnwinhofen, ift ein Seitenftück zu Mulinhova (Förfte-
mann, altd. ONB. S. 24) von mhd. bluwe, bliuwe StampfmUhle. Einen Perfonennamen Bin wo gibt
es meines Willens nicht.
Buhraft, Buohraft bei Lana (Tirol) ift einer der vielen bajuwarifchen ON. auf -raft
Bei uns kommt diefes Grundwort nur feiten vor. Ich nenne da Rafte (Raft) b. Meßkirch a. 1275
Freib. Diöc.-Arch. I. S. 23. Als baierifch-tirolifche Beifpiele nenne ich: (a. 1465) Waldraft bei
Matrei (Sinnacher, Bei tr. z. Gefch. v. Brixen V. S. 164); Waldraft bei Nieders (Zingerie, tirol.
Weisth. I. S. 275); das Raftört bei Nafferein (Zingerie a. a. 0. II. S. 259); Raftpan bei Kropfs-
berg (Zingerie a. a. 0. II. S. 366) ; Sayraft, Seyraft (= Sau-raft) bei Nieders (Zingerie a. a. 0.
I. S. 271); Viherafte bei Mühlwald (Zingerie, Sonnenburger Urbar S. 60). Nach Peetz (volks-
wirthfch. Studien S. 265) ift Raftach die Ruheftätte der Sennerinnen. Raft, Röft bedeutet
im Baierifchen ^Raftort** (Schmeller, bair. Wb. f. v.); z. B. in Reftveicht, Röftveichthorn
(Apiani, Topographia Bavariae, Feftausgabe S. 114); Templum auf Unfer Frawen Reft (Apian,
1. c. S. 130).
Broion, Brf ion, Brfiion, jetzt Briach, ift ein alter Dativ Plural von ahd. brog,
bmog, broch, bruoch (palus), oberfchwäb. die brua, alfo = ze dien bruogin, bruowin, bruojon.
Man müßte heute „Brühen** fchreiben. Die Form Briach ift faifch, fo falfch wie Hau fach aus
altem Hufen (Baumann in den Schriften des Donauefchinger Gefchichtsvereins IV. S. 12); wie
in Kickach (Ravensburg), das noch im vorigen Jahrhundert richtig Kicken hieß, d. i. zum
Hofe des Mannes Kick, welcher Familienname z. B. noch in Biberach zu finden ift; fo falfch
wie Neufrach aus Ninfron, oder wie Friedach ftatt Frieden, Hof zum Frieden, vom ahd. PN.
Wflrttemb. VleHeUahrthefto 1883. 15
2^26 Buok
Frido, in nnferem Falle Abkürzung aus Fridehart, denn Friedach ift, wie Stalin richtig vermuthet,
das alte Frideharteswilare. Das Grundwort ift in der heutigen Form abgefallen, wie im ON.
Sederlitz, a. 1684 noch Sederlins (Landwaibelamts-Rechnung der Landvogtei Oberfchwaben im
Archiv Aulendorf), denn im 13. Jhd. hieß es Sadirlinswilare (Ztfchr. f. G. O.Rheins XXIX S. 37);
oder wie im ON. Güllen, das in unferem Codex noch voll Gulenwilare heißt.
Buorai, j. Burach (Rvbg.) hat diefelbe Endung wie Raderai, Raderay, Raderaye,
jetzt Raderach (Tettn.). Vgl. zum letztern Wirt ükb. IV, 206. 228. Die Endung -ai, ay ift
diefelbe wie in Wattay bei Watt (Saulgau) im Königaegger Urbar von 1576 (Archiv Aulen-
dorf), wie in Rattenai, Flur bei Aulendorf, in Ellmeney (Leutkirch) u. f. w., es ift Au, ahd.
awa, ouwa. Burach müßte richtiger Buran heißen. Was Bur- anbetrifft, fo kann es ahd. bür
(domus) fein, es kann aber auch Kürzung aus bürg fein; doch ift erfteres das wahrfcheinlichere
trotz des nicht in eu umgelauteten ü, da uro Burach noch mittelhochdeatfch gefprochen wird. — Das
Büterichlehen (zu Völlan, Tirol) erinnert an den Mann Butrich (de fundo juxta Buzt) auf
p. XLIII nnferes Anhangs und an den alten MUnchener Familiennamen Püttrich, der fchon a. 1291
im Rechnungsbuch des Herzogs Ludwig des Ernften als B^tricus vorkommt. (Oberbaierifches
Archiv XXVI. S. 300 ff.)
Kerlenmoos, im Codex Cernelunmos, Keruellunmos == Kerwelnnmos, von dem mhd.
kervele (Kerbel, cerefolium),
Knellensberg, alt Chenulunberch, mit dem Ton auf dem erften u, von einem Fami-
liennamen Knülle, Knülle, was identifeh mit dem im Codex vorkommenden Knollo ift und im
Mittelhochdeutfchen einen kurzen, dicken Menfchen, einen Klotz oder Grobian bedeutet. Chenulle,
Knülle ift wahrfcheinlich aus ge-nuUe entftanden und ein zufammengefetztes Wort, wie der ge-
tiuge, gezinge (Zeuge), da der Stamm null, noll, im mundartlichen nolle kurzer, dicker Menfch
jetzt noch vorkommt (Schmeller, b. Wb. L 1737); Wörter, die mit unferem oberfchwäbifchen
nuolen (wühlen), mit ahd. nnwil, nugil Fughobel und mit nuot Nuth, nieten, Nudel, notteln (hin-
und herftoßen) wurzelverwandt find. Knullo ift alfo eine zufammengeftoßene, gedrungene Geftalt
und demzufolge kein eigentlicher Vorname, fondern ein Beiname. Die richtige Schreibung wäre
Knöllenberg, denn das ftarke Genetivzeichen neben dem fchwachen (n) ift ein feit dem 13. Jahr-
hundert auftretender Sprachunfug. So fagt man ebendort Brunnenstrog.
Baien fürt, alt Beierfurt, Bagirfurt, ein Seitenftück zu Frankfurt (alt Frankenfnrt,
Franconofurt). Kamen etwa die baierifchen Dienftmannen der Weifen durch diefe Furt der Ach
gen Ravensburg geritten?
Crapah paßt zum Hof- beziehungs weife Familiennamen Krebs nicht. Eher zu Kre-
ben (Immenftadt) , vorausgefetzt 1) daß diefes heute Kreba mit deutlichem -a ansgefprochen
wird und 2) daß in jener Gegend auslautendes ch abfallen kann, wie in einigen andern fchwäbi-
fchen Landftrichen, wo bou für Bauch, rau für Rauch, Wefterflä ftatt Wefterflach, hä für Bach
etc. gefprochen wird. Es bedeutet Krähbaeh.
Dietmannsweiler aus Dietmundcswilare ift eines der zahlreichen Beifpiele dafür,
daß die meiften heutzutage auf -mann auslautenden Beftimmungsnamen anderer Herkunft lind.
Aehnlich Mutmannshofen a. 1275 Muetwigeshofen (Freib. Diöc.Arch, I. S,124); Wehrmanns-
bühl (Flur b. St. Blafien) im 10. Jhdt. Werenbrechtesvilla (Förftemann altd. ONB. f. v.); Hör-
mannsberg b. Möring, im 13. Jhdt. Hergoltesberge (Steichele, Bisth. Augsburg III); Filmanns-
bach am Inn, alt Filungestorf (Förftemann a. a. 0.) Pleimannswang im 8. Jhdt. Plidmotes-
wanc (Förftem. a, a. 0.) etc.
Echt oberfchwäbifch klingen Emmelweiler, Emilin wilare und Emmelhofen Emelen-
hoven, wozu der heutige Familiennamen Emele gehört, wie der FN. Lott zu Lotten weiter,
Flock zu Flockenbach u. f. f.
M e n f c h e n m 0 0 8 , alt Efchinmos, Efchimos, woher der FN. Mefchenmofer, ift zu feinem
anlautenden m durch die alte Konftruktion zi dem Efchinmos gekommen, wie Muderpolz ans
ze dem Udalbolts, wie Mefchach (Vorarlberg) a. 1427 im Aefchach (Arch. f. öftr. Gefch. QuelL
IV, S. 372); wie der Wald Mechich (a. 1516) == zum Eichach (Zeitfeh. f. G. d. O.Rheins XIX
S. 144) etc» Andere ON., welche diefes m fchon befaßen, haben es wieder verloren. So Mifin-
harts j^. Eifenharz (a. 1149, Baumann, Urk. des Kl. Allerheiligen, Separatabdruck aus den Quell,
z, fchw. Gefch. IIL S. 119), fo Eglofs, alt Megelolfes, aber im Volksmunde heute noch Meglitz.
Völlkofen im Cod. Faelkoven, dazu der FN. Felkovar (p. XXXVII), im 12. Jhdt Vollinchoven
(Hohenz. Mjttheilg. II. S. 42); unweit finden Hch die ON.: Oelkofen, im 12. Jhdt. EUinchoven
(Zeitfeh. f. G. d. O.Rh. I. S. 338); Beizkofen, im 12. Jhdt. Biuzichoven (Hohenz. Mitth. IL
S. 36); Günzkofen, im 13. Jhdt. Guntzikoven (ebend. III. S. 59): Enzkofen, im 15. Jhdt,
IJnzekoven, etwas weiter entfernt Jettkofen, a. 1290 Utinkoven. Cod. Salem. 2, 818; und end-
i
Orts- und Perfonennamen in den Codices Tradit. Weingart. 227
lieh Hitzkofen (b. Sigmaringen) in unferem Codex Hicekoven. Das fpricht für gleichzeitige
Entftehnng und zwar für eine ziemlich fpäte, denn alle diefe Orte, die zwei letztgenannten aus-
genommen, bildeten einen gemeinfamen Gerichtsbezirk, den Diengowe, fpäter die Gege, das Ge-
richt Hohentengen und heißen jetzt, als letzter Keft alter Znrammengehörigkeitj bezeiehnender-
weife: ^ Ortsarmen verband der Pfarrei Hohentengen*'.
Valletor, bei Berg, OA. Ravensburg, zu fuchen. Jetzt würde das Valter, Velter heißen*
Der Felterbach bei Leutkirch ift ein valletor-bach. Valletor aber ift das Dorfthor. Vgl quatuor
valvas ipfius ville H. , que valledor dicuntur Maurer, Gefch. der deutfchen Fronhöfe IL S» 420.
Wahrfcheinlich gehört Vallerey (Wangen) daher, als älteres Valterai, valletor- ai. Diefes ai
ift aber nach einer in den Aulendorfer Landvogteiakten befindlichen älteren Schreibung unlercs
Ortsnamens „Valier aich** möglicherweife f. v. a. Eiche.
Aus dem Codex ift zu erfehen, daß Vorfee nicht in diefelbe Klaife von OK. gehört
mit: Vormoos, Vorholz u. dg!., denn es heißt hier Forhfe d. i. Forchenfee, von Forah, F^hre,
Kiefer, nicht von forche = Forelle. Aber zur erwähnten Namenfippe gehört Fu^rimos (teuren-
moos, Tettn.), das ift Vormoos. Die älteren Aulendorfer Prozeßakten über Jagdbezirksgrenzen,
auch die Landvogteiakten fprechen öfter vom Jagen „in denen vorhölzeren und voruiOßeren'*.
Das tiroler Giggelhirn (b. Ulten) alt Gugulgehume ift ein Wortgebilde wie Alngehurne,
wovon der Familien- und auch Waldname Einkorn rührt, denn im J. 1388 heißt dicfor Familien-
Käme noch AingehUrn, allerdings auch fchon a. 1152 (wohl vom Chronlften modernifirt) Aiokürn.
Bacmeifter, Germanift^ Kleinigkeiten S. 20. Das bei Ulten zu fuchende Gulguitnurre un-
feres Codex hat ein 1 zu viel, wie z. B. calpellania für capellania in einer fchweizer Urk. (Mü-
moires et Documents in den Schrift des hift. Ver. für die welfche Schweiz VI. p. 209); es mnÜ
gelefen werden Gugulmurre. Das Grundwort murre ift das jetzige tirolifcbe mnr, Erdmuhre,
Erdbruch. Gugul iilt nhd. gugel (Zipfel, Kaputze, aber auch, in der Schweiz jetzt noch, „Hiigol")«
Vgl. auch Apian top. Bav. S. 308 collis G u g 1. ünfer oberfchw. Guglunberc, Guguluoberc
(j. Feiben) p. XXXIII und XU enthält daHelbe Etymon. Die Firftfpitze am Giebel heißt in
Oberfchwaben heute noch das gügeli, kügeli. Gugelloch bei Neuravensburg müchte ich wegen
des benachbarten Hofes Gugelis eher zum FN. Gugeli, Gügeli ziehen, wie diefer z. B. im Ge-
fchiohtsfreund der fünf Orte Luzem etc. XXa im Regifter und XXIII S. 310 vorkommt
Hanunneft, Hahnenneft bei Pfullendorf. Vgl. dazu Mone, Zeitfchr. f. Qefch. d, OH*
IIL S. 92. Ein anderes Hahnenneft bei Kißlegg, dabei die Hahnenltaig. Namen auf -neft
gibt es ziemlich viele. Ich nenne nach einer brieflichen Mittheilung Karl Chrifta das Affen-
neft, eine Schwedenfchanze bei Heidelberg; nach eigener Sammlung Arneft bei Fetdbach (Bl-
faß) im 18. Jhdt. Arrenneft (Stoffel, topogr. Wb. des Oberelfaßes S. 16); Eierncft, Markung
Stuttgart; Girsneft a. 1375, Geierneft, bad. Amt Staufen (Mon. a. a. 0, XVil, S. 70), Gei~
gersneft (Oberelfaß) a. 1345 in Girsnefte (Stoffel a. a. 0. S. 187), hiezu gehört der Obcr-
riexinger Familienname Geigerneft Habichtneft Revier Herrenalb; Hühnern oft Kevier
Hohengehren; Krägenneft, 15. Jhdt b. Tuggen (Gefchichtsfr. a. a. 0. XXV. S. 125); Hap-
penneft Mark. Geradftetten ; 1481 Rappenneft b. Thiengen (Mone a. a. 0. XIII S. 428);
Schwalbenneft bei Metzeral (Stoffel a. a. 0. S. 505); Storchsneft auf dorn Storcbberg
bei Oehringen; Vogelneft bei Boll (Hohenzollem) und bei WoUerau (Schweiz) (Gefchichtsfr.
a. a. 0. XXIX. S. 93). Nach Vierfüßlern außer dem obigen Affenneft noch Hengflnerc hei
Oberfpeltach, wohl von einem Befitzer des Namens Hengft^ wie wahrfcheinlich die OK Doris-
näft (Tuggen, 15. Jhdt, Gefchichtsfr. XXV. S. 125) und Ramfenneft bei StraCdürf (Gmiind}
auch von PN. kommen. Mausneft b. Bufchweiler (Stoffel a. a. 0. S. 381); SanneTt b. K6IV
lach (Stoffel S. 485). Ein Ebnetneft a. 1467 bei Sarnen, Gefchichtsfr. XXI. S, 223. Ebnet =
Ebene. -Dagegen ift das elßlßifche Welfchenneft eine Umdentung, denn im 14. Jhdt. hieß os
einfach E fchon, im 16. Efchie neben Welfchnefch (Stoffel S. 455), doch heißt ea in Grimnis
Weisth. IV. S. 81 bereits Welfchenneft. Gramfehatz bei Würzburg hieß im 8. Jlidt. Craro-
fesnefta (Förftem. ONB. f. o.). Unficher ift die Deutung in Namen wie Neftbaum (Leutkirch),
Neftbühl (Ravensburg), da hier die Mundart auch „nächfL** mit neft gibt. Nah, näher, nächl't kom-
men als Beftimmungswort oft vor. Ich nenne die Nahmtthle zu Ertingen a. 1437 die neg^t müll,
und aus derfelben Urkunde (Ertinger Kopialbuch I) eine Donauinfel unter der Bur^ (Jetzt Striata-
domäne Landau) die neher ow. VgL Nähermemmingen. Näehftenaue, Nächitcnbühl im
Dberelfaß (Stoffel S. 381).
Einhalden a. 1109 Hunhaldun pag. XL ift = Hohenhalden, dagegen Einharz alt
Anhartes = Aginhartes. Zum erfteren vgl. Einthürnen (Waldfee) a. 1275 Hun-düntou (Frei-
bnrger DiOc.Arch. L S. 149).
228 Bück
Seltfam ift die Form Ingummenruti (neben Ingen rüti j. Engenreute). Ift das richtig
gefchrieben, dann böte Xich uns ein feltener und uralter PN, welcher gebildet fein kann aus
Inquoma (advena) von quemen (kommen) oder aus adh. gumo, gomo (vir), alfo ingomo (Ein-man,
gebildet wie Ein-, In- wohner, wie unfer oberfchwäb: inlüt Miethsleute im Haufe}.
Mehlishofen aus Manlinishofea entfpricht ganz dem „alamannifchen'' Dialekt, der
Nafenlaute überall entfernt, wo es möglich ift. Der Oberländer „Alamanne" fagt mä (Mann),
mäli (Männlein), kd (kann), spä (Spahn) u. f. w. ohne jede Spur der Nafalierung. Das a klingt
fo rein wie in Latinus. Auch die Diphthonge in gan (gehen), ftau (ftehen) haben dort nicht die
Spur eines Nafentons.
Ruffenried, alt Rudolfesriet (Tettn.) gibt den Fingei-zeig für die Herkunft des Fa^
miliennamens Ruß, der mit dem Volksnamen in der alten Zeit nichts zu fchafifen hat Nur
eine Familie Ruß in Anhäufen (MQnfingen) hat ihren Namen von einem wirklichen RulTen, denn
der Stammvater blieb in den Befreiungskriegen zurück und erhielt den Familiennamen von Amts-
wegen, da er felbft nur den Vornamen Peter mitbrachte.
Da Rugolteswiller p. XLIII mit Zollenreute, Spiegier und Steinenbach genannt
ift, lauter Orten des Kirchfpiels Aulendorf, fo muß es Rugetsweiler bei Aulendorf fein.
Vbelherishufen, unweit Felz (Ravbg.) zu fachen, enthält den PN. übilher, der als
FN. Uebelhör (davon der Weiler üebelhör OA. Waldfee) noch fortlebt, aber mit „Übel hören«
nichts zu fchaflfen hat. Als Fam.- und ON. findet er fich auch im Elfaß (Stoffel a. a. 0. S. 560).
Vgl. den ahd. PN. Bozhar.
Wanboldeswillare ift fchwerlich Watten weiler, denn die Konfonantengruppe nb,
mb fällt in den oberfchwäbifchen Mundarten, denen fie lympathifch ift, nicht ans. Es hätte
Wammets- oder Wommetsweiler gegeben. VgL Wanbrehteswate, neben Wambrehteswate a. 1219
Wirt. ürkb. III. S. 78; Zeitfeh. f. G. d. 0. Rh. XXIX. S. 34, jetzt Wammeratswatt; Wam-
brechtis a. 1275 (Freibg. Diöz.Arch. I. S. 116), jetzt Wombrechts. Wattenweiler wird eher
direkt vom PN. Watto herkommen. Ein folcher kommt z. B. in W. ürk. IV. S. 41 u. 323 vor.
Auf der Dorfmarkung von Wattenweiler noch ein Wattenfee und Wattenwiefen, aber fchwerlich
von watt (Sumpf) n. f. Plural watten, obfchon die oberdeutfchen Fifcher bruotwatten, fteinwatten
etc. als Aufenthalts- beziehungsweife Züchtungs- und Fangorte der Fifche kannten.
Veits, mit Uelen, jetzt allein noch Felz. Erfteres in den Lehenbriefen auch zu
Felden, letzteres Uehlenhof. Bacmeifter (A. W. S. 117) hat diefe Namen undeutfch finden wollen,
allein f!e find deutfch. Ob beide zu Perfonennamen gehören, ift zweifelhaft. Jedenfalls der zweite.
Es ift Uolin von Uolo, „alamannifch** Ueli und Jehli aus Uodal- (rieh oder dgl.) letztere Form
wie Jettkofen aus Uetechoven, Jettenburg aus Vetenburg etc. Daß ein PN. Veit möglich, ja
höchft wahrfcheinlich ift, erhellt aus dem WeiiTenauer Rodel S. 416 wo ein Ravensbnrger
dictus Veldli genannt ift Gefetzt aber Veits käme direkt aus Veit (campus), fo wäre auch die
genetivifche Form eines Grundwortes in Oberfchwaben nichts unerhörtes. Es wäre eben nur die
regierende Präpofition weggefallen. Wir fagen noch jetzt : Überecks = in der Diagonale. Auf
der Markung Ertingen ift ein Gewand Ueberrieds, a. 1420 ebendortfelbft eine Flur Ennen ts-
riets (Habsthaler ürb. v. 1420 S. 16 in der fdrftl. Hofkammerregiftratur Sigmaringen). Wo
alfo ein Grundwort im Genetiv und ohne Präpofition fteht, müßte über, enet oder dgl. ergänzt
werden. Veits könnte fohin nach feiner von einem anderen Orte aus betrachteten Lage : (enets)
Velds, (über) Velds fein.
Hofnamen aus Vor- and Zunamen.
Am verbreitetften find dieferlei Namen im „alamannifchen" Oberfchwaben oder, wenn
man den Begriff Allgäu etwas ausdehnt, in letzterem. Sie find genau gebildet wie die Namen der
einzelnen Höfe innerhalb der Dörfer, wo fich einzelne Hausnamen (nach Vor- oder Zunamen)
trotz der wechfelnden Namen der Befitzer oft Menfchenalter hindurch erhalten, fo daß längft
ausgegangene Familiennamen durch üe im Volksmunde • erhalten bleiben. Die Familiennamen
find in Oberfchwaben um die Mitte des 13. Jahrhunderts faft überall eingeführt, doch laffen fich
die Uebergänge von den Perfonennamen zu den Familiennamen noch vielfach herausfinden, ja
fie beftehen theilweifo in folchen Namen, die fpäter nie mehr als Vornamen vorkommen, neben
einander fort Die Familiennamen des oberfchwäbifchen Landvolks beftehen zu etwa 50 % aus
ehemaligen deutfchen Vornamen, ungefähr 20% machen die Namen aus, welche von Wohnorten
hergenommen fmd, 24 7o die nach gewöhnlichen Handwerken, 6% Namen aus Bei- oder Spitz-
namen. Unter den Familiennamen aus Wohnortsnamen findet Tich ein kleiner Bruchtheil welfcher
Ortsnamen, wie Ganal, Nafal, Kapeder etc., unter den aus Vornamen gebildeten auch ein Bruch-
theil welfcher Namen, beide erft feit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts durch Einwanderer
Orts- und Perfonennamen in den Codices Tradit. Weingart. 229
aus den AJpen'). Daher z. B. die Höfe Barabaifch = Ghurwelfch barbaifeh (mit berMcera^
vervicem, Widder), Barabain = romanifcb Baraban. Barabaifch lebt noch a1^ Fam.N. fort;
Baraban kenne ich nur ans älteren Akten und Urkunden. So einen Gnnrat Barraban a, 1306
zu Rheinfelden. Zeitfeh. f. Gefch. d. O.Rheins XXIX. S. 167. Die erften Spuren folcherlei Hof-
namen finden Heb in Urkunden des 11. Jhdts. So z. B. anno 1094 im Nibelgan ze dcmo Wille*
heris, ze demo Ilinhartis, ze demo Siggun, ja felbft von der Art Hofnamen wo der Bauer nach
dem Hofe, der einen förmlichen Ortsnamen bildet, zubenannt wird, in der gleichet! Urkiindc,
nemlich ze demo Egilsvendi (Allefchwende) , Hlmmtliche im OA. Wangen , Banmann , Urk. dca
Kl. Allerheiligen a. a. 0. S. 47; wo wir jetzt fagen würden „zum Allefchwender**. Den Bauer
von Bärenweiler nennt man denn auch in diefer Weife fchlechthin „den Bären weil er*"«
(Schluß folgt)
Oefehlchte des Theaters in Biberach Ton 1686 an bis auf die tiegenwart
Von Dr. L. F. Ofterdinger.
(Schluß.)
VII. Gefchiclite der EvangelKchen Meifter-Sänger-GefelHchaft in Biberach
während der Jahre 1783—1804.
Der neu ernannte Direktor G. L. Stecher übernahm fein Amt erft, nachdem dte Gefell-
fchaft ihm zu Ehren am 14. Aug. 1783 das Schaufpiel Wallwais und Adelaide ^ zu wtslchem
J. G. Knecht einen Prolog und Epilog gedichtet und komponirt hatte, auffQhrte.
Stecher war während feines ganzen Lebens ein ungemein fleißiger Mann, welcher tiüben
feinen Aemtern immer viel ftndirte, namentlich das, was auf Politik, deutfche Uteratar und
Aftronomie Bezug hatte. Für das Theater hatte er eine große Vorliebe, fchon als Knabe fpieltc
er auf dem Biberacher Theater mit vielem Beifall im Hamlet den König Claudius.
Nachdem er in Tübingen feine juridifchen Studien beendet hatte, bereifte er Nord-
deutfchland und befuchte die auswärtigen Theater: in Göttingen Iah er auf dem dortigen Theatur
feine berühmte Landsmännin, die Schaufpielerin Abt, in mehreren Rollen. In Wdmur befHcbto
er feinen Landsmann G. M. Wieland, mit dem er lange Zeit in Korrefpondenz blieb.
Als Stecher die Direktion des Biberacher Theaters übernahm, war er filr dicfo Stolle
trefflich vorbereitet, nnd es kam deswegen das Theater fehr empor: neue Mitglieder wurden
gewonnen'), die Proben mit vieler Sorgfalt gehalten, das Verhältnis zum Herbergsvater nou
geordnet') und in allem eine ftrenge Ordnung eingeführt, wodurch auch die Finanzen der GefeH*
') So wurden, um aktenmäßige Belege für die Einwanderung aus dem AUgau^ Tirol,
Vorarlberg und Schweiz zu geben, laut Aulendorfer Amtsprotokolle zwifchen 16G8 und 1G90 mit
Höfen im Aulendorfer Herrushaftsgebiet belehnt: Matthias Fiel v. St Gallenkiich^ Bludenzer
Hen-fchaft. Martin Walfer v. Hohenemps. Hans Falati aus Bündten. Baldue Lehn er von
Aroeraß. Hans Ruef von Tiefenhofen. Hans Kellenberger von Battenberg in Tj^rol. Peter
Bühler von da. Portfcher (jetzt Butfcher) aus Tyrol. Buzereiner aus Nuziclerrt*h, Sonnen-
berger Herrfchail. Michel Schneller von Ehrenber^ im Lechthal. Baldus Anwandfar von
Bregentz. Jakob Sa In er von Schiira in Montafun. Johann Widin von Fraftiz im Oberland,
Simon Naudefcher aus dem Tolauß im Oberland und fein Weib von Efchlimatz in der Schweyz.
Der Low von Bauwers bei Bluditz im Oberlandt. Martin Nöfchler von Brats im Oberlandt
Simon Denfer von Latems. Peter Schiefi von Saffoi. Cafper Engftler von Itziderß,
Sonnenberger Herrfchaft. Adam Mack von Feldkirch. Hans Brunner von Schdritenwittnow,
Andres Hansmartin von Jümbft. Hans Graß von Zimbts in Tyrol. Johann Walfer von
Zizers. Asmus Bertle von Zaggo im Oberlandt. Jörg Küechli vom Allgöw bliiti^. Nigg
von Keuntzig Sonnenberger Herrfchaft. Michel Frei von Oberhofen im Bregentzer Waldt,
Martin Waldner aus Bregentzer Herrfchaft. Hans Merk von Sützelberg im Lechthal.
Cafper Leherr von Fraftitz. Adam Ammann von Wiefenbach in der Schweytz. Uana Zer-
laut von Abro^al, Blumenegger Herrfchaft. Sebaftian Geiger von Toggcnbiirg in der
Schweytz. Der Hitz aus Bündten. Blattner von Imbft. Franz Jolica aug TyrüL Der
Laupacher aus dem Schweytzerland. Auguftin Straub von Steingaden. Jakob Scheuch von
Feldkirch. Der Holzmann von Utznach im Schweyzerlandt. Berthle Chrifta aus Latems,
Binder von Feldkirch. Michel Schueler aus dem Lechthal. Umgekehrt zogen zwifchen l6yy
und 1690 20 Familien nach Oefterreich und Ungarn „weil lle auf iehren guethcrn nit mehi
forthaufen künden." Wer ohne Erlaubnis auswanderte, ließ „den dritten Pfennig hinder ilim'',
wer mit Erlaubnis auswanderte, „den zehenden Pfennig."
*) Um recht viele neue Mitglieder herbeizuziehen, veranlaßte Stecher, um ein Beifpiel
zu geben, feine zwei Brüder und feine Schwefter auf dem Theater zu fpielen.
^) Es wurde von den Mitgliedern bei diefer Gelegenheit eine neue Tafel gcrtitUit, welche
in der Herberge (Wirthfchaft zur Stadt) aufgehängt wurde, und ein befonderes Feft vtranftaltet
Die Befchreibung diefer Tafel, fowie des Feltes folgt in der Beilage IL
230 Ofterdinger
fchaft (befonders nachdem der Eintrittspreis, der bisher gar zu nieder gewefen, erhöht worden
war>) fehr in die Höhe kamen. Dadurch wurde es möglich außerordentliche Ausgaben zu machen:
die Garderobe wurde ergänzt, neue Vorhänge und Couliffen angefchafft und die Mafchinerie
verbeffert.
Der Auffchwung, welchen damals die deutTche Literatur nahm, mußte auch auf das
Biberacher Theater einwirken. Man fah jetzt eine Reihe neuer Theaterftücke, welche mit großem
Beifall aufgeführt wurden. Um neue StUcke noch mehr in Aufnahme zu bringen, begünftigte
Stecher fremde Theatergefellfchaften , welche neue Stücke mitbrachten, zugleich aber auch zur
weitem Ausbildung der einheimifchen Schaufpieler dienten. Unter diefen fremden Gefellfchaften
ift befonders zu bemerken die des Hochfürftlich Salzburgifchen Hoffchaufpielers Hofmann,
welche in Biberach zweimal, nemlich 1792 und 1793, längere Zeit fpielte. Da aber Stecher das
war, was man jetzt einen Partikulariften nennen würde, fo forgte er dafür, daß das Theater
feinen fpezififchen Charakter beibehielt. Auf Shakefpeare hielt er fehr viel, befonders weil ein
Biberacher denfelben in Biberach überfetzt hatte und weil in Biberach zuerft in Deutfchland ein
Stück des großen Briten zur Aufführung gebracht worden war. Er war daher jedesmal fehr
erfreut, wenn feine Gefellfchaft im Stande war, ein Shakefpeare'fches Stück zur Aufführung zu
bringen. Am roeiften aber freute es ihn, wenn ein Stück aufgeführt werden konnte, das ein
Biberacher verfaßt hatte. Diefe Freude wurde ihm auch recht oft zu Theil, denn damals war
J. H. Knecht in dem Alter, wo man am meiften Neues hervorbringen kann. Knecht war nicht
allein Mufiker, fondern auch Dichter und lieferte für das Biberacher Theater Prologe, Epiloge,
Operetten und Opern.
Das Hauptereignis unter Stechers Direktion war „die Feier des hundertjährigen Jubels
von der löblichen Gefellfchaft im Dez. 1786**. Zu diefem Feft dichtete und komponirte Knecht
das kleine Singfpiel «der Tempel der Mufen". Dasfelbe wurde dreimal mit einer Umarbeitung
des Shakefpeare'fchen Trauerfpiels „Othello** aufgeführt und zwar zum erilenmal am 26. Dez. 1786
Mittags 2 Uhr und zum zweiten und drittenmal an den folgenden zwei Tagen Abends um 5 Uhr.
Zu diefem Feft wurde ein kleines Quartheft ausgegeben, welches die Perfonen und den Text des
Singfpieles, die Perfonen des Trauerfpieles und eine gefchichtliche Einleitung desfelben enthielt
Diefe Einrichtung blieb bei allen fpäteren Feftvorftellungen und die hiftorifcben Einleitungen
wurden gemeinfchaftlich von Stecher und Knecht verfaßt*).
Am 1. Auguft 1791 wurde der langjährige fVühere Koroödiendirektor J. H. von Hillem
Bürgerraeifter. Es war natürlich, daß demfelben zu Ehren eine Feftvorütellung gegeben wurde,
wogegen Hillern beim Magiftrat evangelifchen Antheils die Erlaubnis auswirkte, daß die Komödien-
gefellfchaft auch an Sonntagen hinfüro fpielen durfte.
Im Jahr 1792 wurde Dr. von Romig evangelifcher Bürgermeifter, welcher damals fchon
in einem Alter ftand, bei dem vorauszufehen war, daß bald wieder eine neue Bürgermeifterwahl
bevorftehen werde. Stecher hatte fchon damals alle Ausfichten, bei der nächften Wahl die höchfte
Würde in der Biberacher Republik zu erhalten. Deswegen legte er 1793 die Stelle als Komödien-
direktor nieder, angeblich, weil die Gefellfchaft fich ohne fein WilTen verfammelte und Bc-
fchlüITe faßte.
Nachdem Stecher feine Stelle als Theaterdirektor niedergelegt hatte, wurde am 17. Okt
1792 der Senator und Kriegskafller von Hillern von den Mitgliedern der Gefellfchaft erwählt
und vom Magiftrat evangelifchen Antheils beftätigt. Derfelbe bekleidete aber diefe Stelle nur
bis zum 9. Juli 1795, worauf Senator von Zell zum neuen Direktor gewählt wurde. Derfelbe
war ein großer Theaterfreund und nahm fich der Gefellfchaft fehr an, war häufig bei den Proben
und fuchte den Schaufpielern eine gute Schulung beizubringen. Da gerade damals Mitglieder in
der Gefellfchaft waren, denen es an Talent und Eifer nicht mangelte, fo hob fich die Gefellfchaft
Er veranlaßte Knecht mit feinen Bemühungen beim Theater fortzufahren, was ihm auch gelang.
Die Liebe des Publikums für neue dramatifche Werke verdrängte die Werke von
Shakefpeare, welche io lange Zeit die Zierde des Biberacher Theaters gewefen waren. Im
Jahr 1797 wurde zum letztenmal ein Stück von Shakefpeare gegeben, nemlich ^König Lea^^
Am 22. März 1798 legte Senator und Kriegskafller von Zell die Direktion des Theaters
nieder, und es wurde an defl'en Stelle Stadtammann von Heider gewählt, welcher mit Eifer diefes
Amt bis 1804 verwaltete. Heider verfuchte folche Stücke zur Aufführung zu bringen, welche
nach dem Gefchmack des Publikums waren, weswegen das Haus immer gefüllt war und in der
*) Auf den erften Platz, der ganz allein für Magiftrats- und andere Standesperfonen
beftimmt wurde, zahlte man nach gnädigem Belieben ; auf den zweiten Platz 18 Kreuzer, auf den
diitten 12 und auf den vierten 6 Kreuzer.
^ Eine folche Bekanntmachung findet fich in Beilage III.
Gcfchichte des Theaters in Biberach. 231
Kafle auch zu befondern Ausgaben Geld (Ich vorfand. Im Sept. 1800 lagen in und um Biberach
franzöfifche Regimenter; die Offiziere derfelben führten auf dem Theater das franzöfifche Stück
Robert le brigand auf und überließen den Gefellfchaften die Einnahmen, welche zum großen Theil
zur Reparatur des Theaters beftimmt wurden. Da man aber einfah, daß das ganze Theater „ nach
neuerem Gefchmack** verbelTert werden mülTe, fo veranftaltete die evangelifche und katholifche
Theatergefellfchaft unter der Einwohnerfchaft eine allgemeine Kollekte, und es wurden von beiden
Gefellfchaften gemeinfchaftlich im Oktober und November 1800 Vorftellungen gegeben. Doch
gieng keine fo große Summe ein, daß man ohne Schulden die projektirten Bauten ausführen
konnte. Indeß war das InterelTe des Publikums fUr das Theater damals fo groß, und deswegen
die Einnahmen fo geftiegen, daß alle Schulden fchon 1802 getilgt wurden.
Aber bald erhielt das Theater eine ganz neue Organifation : die freie Rekhilltadt Biber-
ach hörte als folche auf, Stadt und Gebiet kam an das Eurfürftenthum Baden nad durch Tau ft^h
1805 an das Königreich Württemberg. Damit konnten beide Gefellfchaften niebt mehr in ihren
Eigenthümlichkeiten bleiben und wurden neu organifirt.
Schon am 13. Sept. 1801 wurde auf Antrag des Direktors von Heidur bcfehloJTtin , auf
Weihnachten das romantifche Gemälde „Johann von Montfaucon " unter Ziizichnag einiger
katholifchen Acteurs bei gegenwärtiger Einigkeit beider Gefellfchafts- Antbi'Hu auf^ufllhren.
Ebenfo wurden evangelifche Acteurs von den katholifchen eingeladen zwei Sttielte gemiinlchaft-
lieh aufzuführen, nemlich das Singfpiel die Wilden, gedichtet von Schneider und komponirt
von dem katholifchen Lehrer Magifter Bredel in in Biberach, und als zweites Stück ^die Ge-
fangenen** von Kotzebu e.
Diefe beiden Fälle veranlaßten die badifche Regierung, beide bürger lichte Schaiifpider-
Gefellfchaften im Jahr 1804 zu vereinigen und vom 3. Sept. d. J. an fpielte in Biberach nur
noch Eine Gefellfchaft. Zu diefer Vereinigung wurden neue Statuten entworfen und von der ba-
difchen Regierung beftätigt. Damit wurden das Zunftmäßige und die Eigen th um Itehkeitcn des
Biberacher Theaters immer mehr verwifcht, fo daß man von nun an eine neue Gefellfchaft er-
hielt, in welcher bald die alte Tradition ausftarb.
Von befonderem Intereffe möchte gerade aus der Zeit zwifchen 1783—1804 die Angabe
der Stücke fein. Da aber der Einfluß der Direktoren Heb aus einem folchen Verzeichma be-
merkbar macht, fo folgen hier die Stücke mit Angabe der Direktoren.
I. Unter der Direktion des Dr. G. L. Stecher (1783—1793)
wurde aufgeführt:
1. Am 26., 27. und 29. Dez. 1783: Guftav Wafa.
2. Am 23., 24. und 25. Febr., und wieder am 4. März 1784 wurde aufgeführt: Otto
von Witteisbach, ein Trauerfpiel in 5 Aufzügen von J. M. Babo.
3. Am 27. und 28. Dez. 1784 wurde das Schaufpiel Hermann gegeben, dem eine
Pantomime folgte: Der durch Zauberei geängftigte, aber wieder glüeklieh ge-
wordene Arlequin.
4. Am 2., 8. und 10. Febr. 1785 wurde das Trauerfpiel Sophoniabe in vier Auf-
zügen aufgeführt.
5. Am 26., 27. und 28. Dez- 1785 wurde das Schaufpiel: Cafpar der Thüringer
jedesmal mit Beifall gegeben. *
6. Am 2. Febr. 1786 wurde gegeben: Der fach fif che Prinzenraub^ oder Kunz
von Kauffungen und als Kontinuation die Operette von J. H. Knecht: Der treue Kühler.
7. Am 26., 27. und 28. Dez. 1786 ift das „hundertjährige Jubel" von eJner löb-
lichen Gefellfchaft celebrirt worden, mit einem kleinen Singfpiel: Der Tempel der Mufon^
gedichtet und komponirt von J. H. Knecht. Demfelben folgte die Tragödie: OlbellOi der
Mohr von Venedig.
8. Am 2., 15., 20., 22. und 25. Febr. 1787 wurde aufgeführt die Oper: Die Ent-
führung aus dem Serail, in Mufik gefetzt von J. H. Knecht.
9. Am 26., 27. und 28. Dez. 1787 wurde das Trauerfpiel: Oronocko, Prinz von
Candien gegeben.
10. Am 28. Jan. und am 2. und 5. Febr. 1788 ift die von J. H. Knecht komponlrtc
komifche Oper der Ernte-Kranz mit vielem Beifall aufgeführt worden.
11. Am 21. Jan. und 7. Febr. 1788 wurde auf Verlangen die Entfühiutig aus
dem Serail wiederholt.
12. Am 28. Okt., am 11. und 13 Nov. 1788 wurde die von Knecht komponlrtc kumi-
fche Oper der lahme Hufar aufgeführt. " * '" ~
232 Ofterdinger
13. Am 26. und 27. Dezember 1788 ift aufgeführt worden: Dagobert, König der
Franken.
14. Am 26. Jan. und am 2. , 23. und 24. Febr. 1789 kam die von Knecht komponirte
komlTche Oper: Der Schulz im Dorf zur Aufführung.
15. Am 26. Dez. 1789 und am 6. Jan. 1790 ift das Trauerfpiel: Richard der Dritte
gegeben worden.
16. Am 28. Dez. 1789 und am 1. Jan. 1790 ift aufgeführt worden das von Knecht in
Mufik gefetzte Luftfpiel der Kohlenbrenner.
17. Am 1., 4. und 6. Mai 1790 ift gegeben worden: ßaynaldo oder das Kind
der Natur.
18. Am 26., 27. Dez. 1790 und am t Jan. 1791 ift das Trauerfpiel : der Statthalter
aufgeführt worden.
19. Am 2. und 24. Febr. und wieder am 8. und 10. März 1791 wurde das National-
fchaufpiel Graf Wiprecht von Groizfch aufgeführt.
20. Am 22. Aug. 1791 wurde zur Bezeugung ihrer wahren Freude und Devotion über
die unterem 1. Aug. auf Herrn Juftinus Heinrich de Hillem einmüthig ausgefallene Bürger-
Meifter Wahl von einer allhießgen evangelifchen Komödiantengefellfchaft aufgeführt das Schau-
fpiel die Sonnenjungfrau von Kotzebue mit einem mufikalifchen Vorfpiel „der Mufenchor**
von J. H. Knecht.
21. Am 26., 27. und 28. Dez. 1791 wurde gegeben: Klara von Hoheneichen.
Ein Ritterfchaufpiel in 4 Aufzügen von C. H. Spies.
22. Am 29. April, am 3., 6. und 13. Mai 1792 wurde aufgeführt : die Verfchwörung
des Fiesko zu Genua. Ein republikanifches Schaufpiel von F. Schiller.
23. Am 26., 27. und 28. Dez. 1792 wurde gegeben: Hans Dollinger oder das
heimliche Blutgericht. Ein Schaufpiel in 3 Aufzügen.
24. Am 28. Jan. 1793 wurde zur Ehre des Wohlgeborenen, Hochgelehrten und ver-
ehrungswürdigen Herrn Jofeph Friedrich Dr. von Romer, neu erwählten evangelifchen Bürger-
meifters allhier, von allhießg evangelifcher Schaufpieler- Gefellfchaft aufgeführt: Der Tempel
des Verdien ft es. Ein mußkalifches Yorfpiol, fowohl der Poefie als der Mufik nach gedichtet
von J. H. Knecht, allhiefigem Mufikdirektor. Darauf folgte: Die Strelizen, ein hiftorifches
Schaufpiel in 4 Aufzügen von J. M. Babo.
Nach erhaltener gnädiger Erlaubnis wurde diefes Stück nebft dem Vorfpiel am 2. und
3. Febr. 1793 wiederholt
25. Am 7., 11. und 21. April 1798 ift gegeben worden: Otto von Witteisbach.
Ein Trauerfpiel in 5 Aufzügen von J. M. Babo.
IL Verzeichnis der Stücke, welche unter Direktion des Senators
von Hillern gegeben wurden (1793—1795).
1. Am 26., 27. und 28 Dez. 1793 wurde gegeben: Rache für Weiberraub. Ein
Trauerfpiel von Ziegler, welchem das Luftfpiel der Taubftumme von Anton Humius folgte.
2. Am 23. und 24. Febr. 1794 wurde Abends 5 Uhr , am 2. März aber Mittags 2 Uhr
aufgeftlhrt: Die Jecas, ein Schaufpiel in 4 Aufzügen, mit Chören, in Mufik gefetzt von J. H.
Knecht Darauf folgte das Luilfpiel: „Jeannot, oder wer den Schaden hat, darf für den Spott
nicht forgen" nach dem Franzöfifchen von Jünger.
3. Am 26., 27. und 28. Dez. 1794 wurde aufgeführt: Agnes Bernauerin, ein vater-
ländifches Trauerfpiel in 5 Aufzügen verfaßt von dem Grafen von Törring — Seefeld.
4. Am 1., 2. und 17. Febr. 1795 wurde gegeben: Fürftengröße, ein vaterländifches
Schaufpiel in 5 Aufzügen von F. W. Ziegler.
5. Am 12. Mai 1795 wurde „zur Ehre des Wohlgeborenen Herrn Dr. G. L. Stecher's,
neu erwähltem evangelifchem Bürgermeifter u. f. w.** aufgeführt: Der Wunfeh gutgefi unter
Bürger, ein mufikalifcher Prolog und die Feier des Bundes der Liebe, ein kleines
allegorifches Singfpiel nach Shakefpeare, fodann Alexander Mencikoff, ein Schaufpiel
in 5 Aufzügen von Kratter.
Prolog und Singfpiel find von Knecht „fowohl dem poetifchen Texte als der Mufik
nach verfaßt Im Prolog erfcheinen die Bürger und der Genius von Biberach; in dem alle-
gorifchen Singfpiel kommt vor : Jris, die Göttin des Regenbogens und Gefandtin der Juno, Ceres,
Göttin des UeberfluiTes, Juno, Gemahlin Jupiters und Göttin des Eheftandes.
Nach erhaltener gnädiger Erlaubniß wurde diefes Stück nebft dem Prolog den 17. Mai
nochmals gegeben.^
Gefcbichte des Theaters in Biberach. 233
III. Verzeichnis der Schaufpiele, welche unter Direktion dea Senators von
Zell (1795 — 1798) gegeben wurden.
1. Die Verfchwörung von Kamtfohatka, ein Schaufpiel in 5 Akten von Ä. von
Kotzebue; gegeben am 26., 27., und 28 Dez. 1795.
2. Eulalie von Meinau, ein Tranerfpiel in 4 Akten von Ziegler, dem die etDaktigo
PolTe: Schildwach, Tod und Teufel folgte; gegeben am 9. und U, Fobr, 1796.
8. Die Spanier in Peru, ein romantifches Trauerfpiel in 5 Akten von A, von Kotze-
bue; gegeben am 26., 27., und 28. Dez. 1796.
4. König Lear, ein Trauerfpiel von Shakefpeare; gegeben am 24., 26, und 28. Febr. 1797-
5. Der große Kurfürft von Rathenan, ein vaterländifches Schaurpiel in 2 Akten
von Rambach; gegeben am 26., 27. und 28. Dez. 1797.
6. Die Entführung aus dem Serail, eine Oper in 3 Akten von J. H. Knecht;
aufgeführt am 11., 20. und 24. Febr. 1798.
IV. Verzeichnis der Schaufpiele unter der Direktion des Stad taramann
von Heider (1798 — 1804).
1. Den 10. Mai 1798 Nachmittags 2 Uhr und Sonntag den 13. und den 20. Mai Abends
5 Uhr wurde von einer evangelifchen Schaufpielergefellfchaft, „um ihrem neuen Herrn Direktor,
Herrn Stadtamman von Heider ihre Devotion zu bezeugen**, aufgeführt : AbUtHno^ der große
Bandit, Schaufpiel in 5 Akten von Zfchokke.
2. Grafvon Burgund, am 28. Dez. 1798 und am 6. Jan. 1799 gefpielL
3. Weiber ehre, am 27. und 30. Dez. 1798 aufgeführt.
4. Die Verwandtfc haften, ein Originalluftfpiel in 5 Akten von A, von KfjtKebuo^
gegeben am 2. und 10. Febr. Abends 5 Uhr und am 5. Febr. 1799 Mittags 2 Uhr.
5. König Karl XII. bei Bender, ein hiftorifches Schaufpiel in 5 Akteo von Ziegler,
am 26. und 28. Dez. 1799 aufgeführt
6. Die Maske, ein Trauerfpiel in 5 Akten von Zfchokke, am 27., 29. Dez. 1790 and
am 1. Januar 1800.
7. Bruderzwift oder die Verföhnung, ein Schaufpiel in 5 Akten von A. von
Kotzebue, am 9. und 23. Febr. 1800 Abends 5 Uhr.
8. Armut und Edelfinn, Luftfpiel in 4 Akten von A. von Kotzebue, geipielt am
2. und 16. Febr. Abends 5 Uhr und am 25. Febr. 1800 Mittags 2 Uhr.
9. Am 26. und 28. Okt. und am 9. Nov. 1800 Abends 5 Uhr und den Sa Okt. Mittags
2 Uhr wurde von der katholifchen und evangelifchen Gefellfchaft zur VerbelTeruTig and Ver-
fchönerung des Theaters vereint aufgeführt: Der Schulz im Dorfe, komlfdic Oper in 3 Auf-
zügen von J. H. Knecht.
10. Das rächende Gewiffen, Trauerfpiel in 4 Akten von A. von Kotzebue, gefpielt
Abends 4 Uhr am 26. und 28. Dez. 1800.
11. Don Kailos, Infant von Spanien, ein Trauerfpiel in 5 Akten von F. Schiller,
aufgeführt Abends 4 Uhr am 27. Dez. 1800 und am 1. Jan. 1801.
12. Ueble Launen, ein Schaufpiel in 4 Aufzügen von A. von Kotzebue ^ gegeben
am 1., 2. und 8. Febr. 1801 Abends 5 Uhr.
13. Die filberne Hochzeit, ein Schaufpiel in 5 Aufzügen von A. von Kotzebue,
aufgeführt am 2. Febr. Abends 5 Uhr und am 17. Febr. Mittags 2 Uhr.
14. Mit Hochobrigkeitlicher Erlaubnis wurde „zu lebhafter Freudesbczcuguug über den
inLüneville am 9. Febr. 1801 abgefchlolTenen Frieden von beiden hiefigen bürgerlichen
Schau fpielergefe 11 fc haften, fowohl katholifchen als evangelifchen Antliella unter der
Direktion Sr. Wohlgeboren, des Herrn Stadtammans von Heider, und Sr. Hoehcdelgcboren, des
Herrn Senator und Oberbaumeifter Cloos an den unten benannten Tagen hivr in Biberacb auf
dem hiellgen, ganz umgefchaffenen, und auch für den Zufchauer bequem eingerichteten Theater^
gemeinfchaftlich aufgeführt: „die Wiederkehr des Friedens und der goldenen Zeit**,
ein mufikalifcher Prolog, Text und Kompofition und Mufik von J. H. Knecht, foditnn dür Friede
am Pruth, ein Schaufpiel in 5 Aufzügen von Kratter. Gefpielt wurde am 11. Mai Mittags
2 Uhr und den 12., 14. und 17. Mai Abends 5 Uhr. Die Einnahmen bei allen vier Vorrtellungea
betrugen 272 fl. 49 kr.
15. Am 26. und 28. Dez. wurde aufgeführt: Johanna von Montfaucon, ein roman-
tifches Gemälde aus dem 14. Jahrhundert in 5 Akten von A. von Kotzebue.
16. Am 27. Dez. 1801 und am 1. Jan. 1802 wurde gefpielt: Guftav Wafa, ein Schau-
fpiel in 5 Akten von Kotzebue.
234 Ofterdinger
17. Die Verläumder, Schaufpiel in 5 Akten von Kotzebue, gefpielt am 14. und
18. Febr. 1802.
18. Lohn der Wahrheit, ein Schaufpiel in 5 Akten von Kotzebue, aufgeführt am
24. Febr. und 2. März 1802.
19. Am 16. und 23. Mai 1802 wurden von beiden Gefellfchaften gemcinfam zwei Stücke
gegeben, nemlich: 1. Die Wilden, ein Singfpiel in 3 Akten von Schmieder, komponirt von
Mag. Bredelin in Biberach, und 2. Der Gefangene, ein Schaufpiel in einem Akt von Kotzebue.
20. Am 26. Dez. Abends 4 Uhr und am 28. Dez. 1802 Mittags 2 Uhr wurde aufgeführt:
Der Todtenkopf oder die Vogelbauer, ein Schaufpiel in 5 Akten von Hagemann.
21. Am 27. Dez. 1802 und am 1. Jan. 1803, jedesmal um 4 Uhr, wurde aufgeführt:
B a y a r d , ein Schaufpiel in 5 Akten von- A. von Kotzebue.
22i Das Schreibpult oder die Gefahren der Jugend, Schaufpiel in 4 Akten
von Kotzebue, gefpielt am 30. Jan. und 22. Febr. 1803.
23. Der Befuch oder die Sucht zu glänzen, ein Luftfpiel in 4 Akten von Kotze-
bue, aufgeführt am 6. und 24. Febr. 1803.
24. Am 3. Okt Mittags 2 Uhr und wieder am 16. Okt. 1803 Abends 5 Uhr wurde „zur
lebhaften Freudesbezengung bei dem Uebergange Biberachs unter die huldreiche Regierung des
Durchlauchtigften Churhanfes Baden von der hiefigen evangelifchen bürgerlichen Schaufpieler-
gefellfchaft unter der Direktion des Herrn Stadtrichter von Heider** aufgeführt: Die Fürften-
feior; ein diefer Feierlichkeit gewidmeter Prolog war verfaßt von dem Herrn Senator und
Kriegskaflier von Zell Wohlgeboren. Darauf folgte : Regulus oder die Bürgerliebe, ein
Schaufpiel in 5 Akten von Collin.
25. Am 26. Dez. 1803 Abends 4 Uhr und den 28. Dez. Mittags 2 Uhr wurde gefpielt:
Kabale und Liebe, ein bürgerliches Trauerfpiel in 5 Akten von Friedrich Schiller.
26. Am 27. Dez. 1803 und 1. Jan. 1804 beidemal um 4 Uhr wurde aufgeführt: Wallen-
ftein, ein Trauerfpiel in ö Akten von F. Schiller,
27. Am 27. Jan. und am 5. Febr. 1804 wurde aufgeführt: Hippolyt und Roswide,
ein Schaufpiel in 4 Akten von H. Zfchokke.
28. Am 2. Febr. Abends 5 Uhr und am 14. Febr. 1804 Mittags 2 Uhr wurde zum
letztenmal von der evangelifchen bürgerlichen Gefellfchaft unter Heiders Direktion aufgeführt:
Die deutfchen Kleinftädter, ein Luftfpiel in 4 Akten von Kotzebue,
VIII. Ueber die vereinigte Schaufpielergefellfchaft in Biberach, vom AufhSren der Relchsftadt
bis in die neueften Zeiten.
Nachdem das badifche Oberamt den Wunfeh ausgefprochen , oder — wie es auch in
den Akten ftcht — „den Befehl gegeben hatte", daß beide in Biberach fpielenden Gefellfchaften
fich vereinigen feilten, fo legten die beiden bisherigen Direktoren ihre Stellen nieder und es
wurde zum Direktor der gemeinfchaftlichen bürgerlichen Schaufpielergefellfchaft der Senator und
KriegskalTier von Zell vom Oberamt ernannt, welcher als ein eifriger Theaterfreund galt und
bei der Feftvorftellung im Oktober 1803 fich als Dichter zeigte. Derfelbe nahm lieh des Theaters
anfangs lebhaft an, war bei der AbfalTung der neuen Statuten fehr thätig und brachte einen Ver-
gleich zwifchen den beiden früheren Gefellfchaften zu Stande, welcher deswegen befondere
Schwierigkeiten machte, weil die Vermögens- und EigenthumsverhältnilFe gar verichieden waren.
In den neuen Statuten blieb das alte Zunftwefen beftehen; außer dem Direktor waren
die Aemter, wie die Vorfteher, KaHlere, nach den KonfelHonen doppelt bqfetzt und es wechfelten
die Aemter alle Jahre. Ebenfo waren zwei Herbergwirthe und die Jahres verfammlungen wechfelten
bei denfelben.
Die Statuten wurden nach einigen Aenderungen vom Oberamt beftätigt, worauf dann
zum erft«nmal von der auf hohen Befehl uunmehro vereinigten Schaufpielergefellfchaft, bei Ge-
legenheit der Prämienaustheilung 1804 den 2. Sept. Abends 5 Uhr und den dritten Nachmittags
2 Uhr aufgeführt wurde: Der Vormund, ein Schaufpiel in 5 Aufzügen von Iffland.
Die Vereinigung beider Gefellfchaften kam der Mufik fehr zu ftatten: das Orchefter
wurde verftärkt; Opern, welche von Biberachern komponirt waren, wurden mehreremale gegeben,
denn nicht allein die fchon früher gegebenen Opern von J. H. Knecht kamen zur Aufführung,
fondem auch von zwei Katholiken, Magifter Bredelin und Epple wurden Opern komponirt und
aufgeführt. Von Erfterem war früher (16. und 23. Mai 1802) ein Singfpiel gegeben worden,
und in diefer Epoche kam feine Oper „Der Berggeift" zur Aufführung. Epple komponirte
eine Oper ^Der kleine Gärtner oder die blühende Aloe", welche mit vielem Beifall
Gefchichte des Theaters in Biberacb. 235
aufgenommen wurde. Dagegen kamen Opern, welche von auswärtigen Komponiften verfaßt
waren, nicht zur Aufführung, angeblich, weil es an Kräften und Einrichtungen fehlte.
Das Schaufpiel wurde aber mit befonderer Liebe gepflegt, und da kamen nur aus-
nahmsweife kleine Stückfe und Prologe, welche von Biberachem verfaßt waren, vor. Dagegen
wurden, fo oft es die Kräfte erlaubten, die Tragödien von Schiller aufgeführt, wodurch Schiller
der Liebling der Biberacher wurde. Deswegen wollte man am 5. Nov. 1805 zu Schillers Todes-
feier Maria Stuart aufführen, doch unterblieb diefe Aufführung wegen der „unerwarteten
Kriegsizenen**, obgleich fchon der Prolog gedichtet und alles dazu vorbereitet war. Außer den
Schiller'fchen Stücken gelangten viele Schaufpiele von Kotzebue, Iffland, Zfchokke, Weißenthurm,
Kömer, Klingemann u. a. zur Aufführung.
Die gute Schulung der meiilten Schaufpieler theils durch ausgezeichnete Direktoren,
theils durch das InterelTe für das Theater, welches den Mitgliedern von früher Jugend gleichfam
anerzogen wurde, dauerte fort. Unter diefen Umftänden war es natürlich, dafi fleh Talente
fchnell ausbildeten, an denen es bis auf den heutigen Tag nie fehlte und welche das Biberacher
Theater fo emporbrachten, daß es auswärtigen und größeren Theatern an die Seite gefetzt
werden konnte. Dies zeigte ßch unter der Direktion Zells bei zwei Gelegenheiten. Im Herbft
1805 follten die gewöhnlichen Yorftellungen am 24. Sept. ihren Anfang nehmen und zwar mit
dem Schaufpiel von Iffland: Alte Zeit und neue Zeit^ und die Theaterzettel waren fchon
ausgetragen. Allein am 23. Sept. rückten unvermuthet unter Fürft Liechtenftein öfterreichifche
Hufaren ein und bezogen in der Stadt Quartier, weswegen die Vorftellung abbeftellt wurde.
Die Offiziere aber verlangten die Aufführung, fo daß doch noch obiges Stück gegeben wurde,
was folchen Beifall fand, daß am 26. Sept. das Luftfpiel von Kotzebue Armuth und Hoffarth
zur Aufführung kam, bei welcher Fürft Liechtenftein erfchien und in die Kaffe eine Banknote
von 10 fl. legte.
Die glänzendfte Vorftellung fand am 28. Juni 1808 ftatt. Am 9. Juni wurde den württem-
bergifchen Offizieren zu Ehren, welche damals in Biberach in Gamifon waren, aufgeführt: Die
Brand fchatzung und als Nachftück die Stricknadel. Am 28. Juni übernachtete der
König Friedrich in Biberach mit feinen zwei Brüdern, den Herzogen Louis
und Heinrich, nebft großem Gefolge. Der König wünfchte eine Vorftellung mitanzufehen,
ein neues Stück konnte in diefer kurzen Zeit nicht einftudirt werden, es wurden deswegen die
Stücke wiederholt, welche am 9. Juni gegeben wurden und in der Eile noch ein Pralog ge*
dichtet. Der König äußerte lieh über das Theater febr günftig und „war mit der Aufnihrnng
zur großen Ehre der Gefellfchaft fehr zufrieden".
Zu Feftvorftellungen gab es damals überhaupt viele Veranlaffungen , für welche faft
jedesmal ein Prolog, fei es vom Direktor von Zell, oder von einem Mitgliede der Gefellfcbäft
gedichtet wurde. Solche Vorftellungen fanden ftatt am Geburtstag des Königs, bei der Amts-
übernahme eines neuen Oberamtmannes, oder zu Ehren der Offiziere der Garnifon.
Wenn unter diefen VerhällnilFen das Anfehen der Gefellfchaft im Steigen begriffen war,
fo brachten doch die Zeiten große Veränderungen im Innern derfelben hervor. Bald naclidum
Zell die Stelle als Direktor des Theaters angetreten hatte, wurden demfelben neue Aeiuter ilbcr*
tragen, fo daß ihm für das Theater faft gar keine Zeit mehr übrig blieb und er fich nur bei
außergewöhnlicher Gelegenheit als Direktor zeigen konnte. Es wurde daher von der Ge-
fellfchaft befchloffen zwei Deputirte aus der Gefellfchaft und zwar ein proteftantifches und ein
katholifches Mitglied zu wählen, welche jährlich abzuwechfeln hatten. Diefe prüften die liech-
nungen, wählten die zu gebenden Schaufpiele, theilten die Bollen ans und leiteten die Proben.
Diefe Einrichtung blieb, folange Zell in Biberach weilte, und es war denwei^en diu
Stelle eines Direktors nur noch ein Ebrenpoften, welchen man für überflüffig hielt, als Zell von
Biberach verfetzt wurde. Erft nach Jahren (im Febr. 1818) fand die Gefellfchaft, daß „der
Mangel eines Direktors zu vielen Verdrüßlichkeiten Anlaß gab, und es wurde dü^halb per
majora befchloffen, das Oberamt und den Magiftrat um Aufftellung eines neuen Dtrektura zu
erfuchen.** Diefem Anlinnen wurde fogleich entfprochen, und durch einen Rathsbefchlnß vom
27. Febr. 1818 wurde Apotheker F.Stecher*) zum Theaterdirektor beftellt, „was die GefcllLchaft
mit Freuden vernommen und alle Folgfamkeit zugefichert hat".
F. Stecher war von Jugend an ein großer Freund des Theaters, trat fchon als Schüler
und junger Mann mehrmals als Schaufpieler auf; er gab üch alle Mühe, das Perfunal zu ver-
*) F. Stecher war der letzte Direktor, welcher von der Obrigkeit eingefetzt wurde. Er
verwaltete diefes Amt 10 Jahre (1818—1828) und war im Befitz der alten evangelifcheu (Kiunen*)
Apotheke, fo daß der erfte Direktor, nemlich G. L. Rauch (der Großvater Wielands von der
Mutter Seite) diefelbe Apotheke, wie der letzte befaß.
236 OfterdingeP
größern oder wenigftens auf gleicher Höhe zu erhalten, was ihm auch Anfangs gelang. Später
aber mußte er einfehen, daß der zunftmäßige Verband ßch immer mehr lockerte, die Zahl der
alten Mitglieder immer mehr abnahm, ohne daß ebenfoviel neue eintraten, fo daß von 1828
mehrere Jahre von der GefelU'chaft nicht mehr gefpielt werden konnte.
Erft 1882 gelang es dem Pofamentier C. A. Lieb wieder, die Gefellfchaft unter dem
Namen dramatifcher Verein neu zu beleben, fo daß zuerft unter feiner Leitung, fpäter
(1849) nnter der des Fabrikanten Schelle wieder gefpielt werden konnte.
Das Theatergebände wurde als zu alt befunden, die Einrichtungen entfprachen nicht
mehr den Anforderungen der Zeit und man fieng daher an, an die Errichtung eines neuen Theater-
gebäudes zu denken. Zum Glück hatte die StadtkalTe damals einen jährlichen Ueberfchuß, von
dem — nach einem Befchluß der bürgerlichen Kollegien (8. Oktober 1841) — zur Bildung eines
Theaterbanfonds alljährlich 1000 fl. zurückgeftellt und die zu 47o zu berechnenden Zinfen zum
Kapital gefchlagen wurden. Da aber durch die Gefetzgebung vom Jahr 1848 die StadtkalTe
ihre UeberfchülTe verlor, wurden die jährlichen ZufchüITe zum Theaterfonds vom 1. Juli 1850
an ßftirt. Dennoch wurde am 10. Juli 1856 vom Stadtrath befchlolTen, mit dem Bau des Theaters
anzufangen, und eine Aktiengefellfchaft gebildet, welche wenigftens einen Theil des nöthigen
Geldes herbeifchafifte, der dramatifche Verein gab freiwillig feinen Beitrag, den Reft gab die
StadtkalTe, fo daß der fchöne Bau im Jahr 1858 fertig wurde*).
Der dramatifche Verein hatte fchou lange nicht mehr fo regelmäßig wie die alte Ge-
fellfchaft, fondem nur noch bei befondern VeranlalTungen gefpielt, namentlich, wenn es galt
zu einem öffentlichen Zweck einen Beitrag zu liefern. So kam es, daß am 13. März 1858 zum
letztenmal im alten Theatergebäude gefpielt wurde, ohne daß der dramatifche Verein oder das
Publikum eine Ahnung gehabt hätte, daß dies die letzte Vorftellung fein follte, die in dem alten,
hiftorifch gewordenen Gebäude gegeben werden follte; aber „obwaltende Differenzen waren ver-
mögend, fowohl einem — dem Akte entfprech enden Schluffe des alten, als auch der Eröffnung
des neuen Theaters durch die dramatifche Gefellfchaft hindernd in den Weg zu treten.**
Am 8. Dez. 1858 wurde die neue Bühne von einer fremden Schaufpielergefellfchaft mit
einem Prolog eröffnet; der dramatifche Verein gab am 15. Mai 1859 zum erftenmal im neuen
Gebäude eine Feftvorftellung.
Beilagen.
I. Die letzten Ehren Abts In Bremen.
Bei Abts Begräbnis in Bremen hielt Paftor Vogt eine Rede, nach welcher in der größten
Stille der Leichenzug nach der Klofterkirehe iich begab, in deren Gruft der Sarg verfenkt wurde.
Alle Straßen, durch die der Zug gleng, waren mit Menfchen angefüllt, um den letzten Aufzug
des Mannes zu fehen, der in Bremen fo viel Auffehen gemacht hatte. Der Sarg wurde von
12 Schaufpielem getragen; demfelben folgten 8 Kutfchen und etwa 50 Trauerlatemen.
Am Tag nach der Beerdigung wurde zum Beften der Kinder £ m i 1 i a Galotti gegeben,
wozu Magifter Müller den Prolog verfaßt und der Orchefterdirektor Wiele die Chöre komponirt
hatte. Als fich der Vorhang erhoben, fah man die fämmtlichen Schaufpieler fchwarz gekleidet
auf der Bühne, die männlichen zur Rechten, die weiblichen zur Linken ftehen. Im Hintergrund
erhob iich ein Monument für Abt und feine Gattin, auf dem eine kleine Urne ftand mit der Auf-
fchrift: Carl Friederich Abt und Felicitas Abt. Auf dem Fußgeftell: Diefe, die der
Tod den 17. Sept trennte, vereinigte er wieder den 20. Nov. 1788. Auf den Stufen
des Monuments faßen die drei verwaiften Kinder weinend aneinander gelehnt
Chor. Nordens rauhe Stürme haben
Jedes Bänmchen fchon entlaubt,
Unfern Vater uns geraubt,
Ach er fchlummert fchon begraben!
Noch verweilen klagend wir
An des Freundes Urne hier.
') In der kurzen Gefchichte des Biberacher Theaters, verf. und gedruckt von J. B. Heberle,
1862, finden Hch ausführliche Rechnungen über den Bau des neuen Theaters. Oberbaurath Leint
in Stuttgart fertigte die Pläne und Ueberfchläge.
«) Heberie a. a. 0. S. 4.
Qefohichte des Theaters in Biberaoh. 237
Mademoifelle Schulz trat langfam feierlich vor und fprach:
Ihr focht noch, Gönner! Freunde! hier Thaliens Spiel?
Und für das Herz und für die Augen edle Freude?
Nehmt ftatt der Kunft nur Thränen heute!
Er, der als deutfcher Vater jtingft noch Euch gefiel,
Ift uns — auf ewig uns genommen.
Ach Gönner! Freunde! wie beklommen
Klopft jedes Herz in feiner Bruft!
Er, deffen erfte, delTen größte Luft,
Die ihn mit ihrer vollen Kraft durchglühte,
Nur Breinen war — dem hier das Glück,
So hart es oft verfuhr, ftets blühte: —
Er ift dahin — dahin und kehret nie zurück!
Er war des Kenners, war des Freundes letzter Zähre
Nicht unwerth, hatte für die große Sphäre,
Worin er lebte, Luft, Talent und Kunft
Was fonft erwarb ihm edler Gönner Gunft,
Die ihn wohlthätig, freundlich, reich belohnten
Und feiner Fehler gütig fchonten?
Wer fpielt mit feinem feften Muth
Den Olsbach, Hofrath, Eßigmann, Paul Werner?
Wer trifft mit feiner edlen Wuth
Den Odoardo? — Ach, wir werden ferner
Als Odoardo nie ihn fehen! — Die Dulderin,
Sein treues Weib, des Schaufpiels Rofe,
War kaum gebrochen, ach, da fank auch feine Hülle hhal
Auch fie ift würdig unferer Thränen! fie die große.
Empfindend, denkend, ausdrucksvolle Künftlerin,
Jedoch fie theilten Herz und Kunft und Ehre, —
Sie aber doppelt ihren Werth, als edle Bürgerin,
Als treues Weib, als gute Mutter. — Fließet, Thränen
Des Biedermannes noch auf ihr zu frühes Grab!
Wohlthätig fließet! auch euch armen Kindern,
Verlaflen auch, und den Verluft zu mindern.
Euch, Waifen, die die Liebe den Verklärten gab!
Chor. An des Vaters Urne weinet
Der verwaiften Kinder Herz,
Ihn hat feiner Gattin Schmerz
Hingewelkt, und nun vereint
Ihn mit ihr der Erde Schoß.
Ihre Kinder, elternlos,
Ohne Habe,
Suchen Troft in ihren Thränen hier am Grabe.
Mamf. Schulz. Ja, könnten Thränen euch, verwaifte, liebe Kinder,
In eurem ganzen Leben Tröftung fein,
Ihr weintet ficher nicht allein.
Mit wahrer Noth, mit wahren Schmerzen
Empfinden mitleidvolle gute Herzen,
Und wirken väterlich — o Gott belohne fie! —
Die Noth der Jammernden zu lindern, heute.
(Sie fahrt die Kleinen etwas vor)
Seht, fromme Greife, Mütter, Männer von Genie,
Seht, edle Bürger, Jünglinge und Bräute,
Sie alle unterftützen, Kinder, euch!
Bleibt gut im Alter auch, wie in der Jugend!
An Muth im Unglück werdet eurem Vater gleich!
Doch liebt wie eure Mutter jede wahre Tugend
238 Ofterdinger
Und Frömmigkeit, und habt wie lie, auf Gott Vertrauen,
So wird die Welt euch nicht yerla/Ten und am Ende
Der Lobesbahn, wie hier, des Nachruhms Denkmal bauen,
Das Menfchenfreunde hier aus Achtung euem Eltern weihen.
Die voll Gefühl die Urne des vereinten Staubes kränzen,
(Sie legt einen Lorbecrlcranz auf die Urne)
Und Blumen auf ihr Grabmal ftreuen.
(Sie ftrent Blnmen und fQhrt die Kinder ab.)
Schlußchor. So belohnt die Nachwelt auch hienieden
Edle Tugendfreunde.
Rifht, ihr Lieben, nun in fel'gem Frieden,
Die die Urne hier vereinte!
Der vereinten Afche weihen.
Und die letzten Blumen ftreuen.
(Die Bohanrpieler giengen nun an dem Monument vorbei und ftreuten Blumen hin.
Der Vorhang fieL)
Die drei Kinder, welche Abt aus feiner zweiten Ehe hinteriiefi, waren gans der Bann-
herzigkeit fremder Wohlthäter anheimgeftellt: den jüngften Sohn, einen Knaben von 3 Jahren,
nahm der Buchhändler Förfter in Bremen zu ich. Der zweite zwölQährige Sohn fcheint von
Münch in Amfterdam, einem grollen Wohlthäter Abts, aufgenommen und zum Kaufmann erzogen
worden zu fein. Ob die Hoffnungen, welche Abt bei feinem älteften Sohn, einem Knaben von
14 Jahren hegte, in Erfüllung giengen, möchte jetzt fich kaum mehr ermitteln lalTen. Abt felbft
wünfchte, daß keines feiner Kinder Schaufpieler werden follte, denn das fei ein glänzendes Elend.
Die großen Feierlichkeiten, welche beim Begräbnis Abts und nachher auf der Bremer
Bühne entfaltet wurden, erregten — namentlich in Norddeutfchland — großes Auffehen und es
wurde vieles darüber gefprochen und gefchrieben, wobei allerlei Ausfälle auf Abts Perfon gemacht
wurden. Es erfchien daher eine Schrift: „Beiträge zur Lebensgefchichte des Schaufpieldirektors
Abt Dem Herrn Profeffor Schlözer in Göttingen, dem Herrn Bibliothekar Reichardt in Gotha
und den Verfa/Tern der Theaterzeitung zur Berichtigung ihrer Anzeigen gewidmet. Frankfurt
und Leipzig 1784. •*
II. Befchrelbung eines Feftes der BIberacher evangelifohen TheatergefellfchaftY Im Jahr 1792.
Im Monat Nov. 1792 refolvirte die Gefellfchaft nnanimiter, eine neue allegorifche Tafel
in Form eines großen Spiegels Verfertigen und in dem neuen Gefellfchaftshaus zur Stadt zum
immerwährenden Andenken der damaligen Gefellfchafter und Stifter diefer Tafel aufheften
zu lalFen.
Es ftellt folche den Tempel des Apollo auf dem Parnaß vor, in deffen Hintergrund der
Pegafus gefehen wird. In der Mitte des Tempels ftehet ein Opferftein, worauf die Leyer, der
Köcher und Bogen des Apollo liegen. Außerhalb des Tempels, zur Seite, ftehet die Thalia, als
Mul'e des Luftfpieles, in ihrer Rechten einen Lorbeerkranz, gegen die oben an der Kuppel und
an dem Triumphbogen des Tempels, an einem umfchlungenen Band angebrachten Wappen und
Namen des Herrn Direktoris und der Mitglieder der Gefellfchaft hinhaltend, in ihrer linken Hand
aber hielt He eine Maske. An den zu beiden Seiten des Tempels ftehenden Säulen ßnd noch
12 leere Schilder angebracht, worein die Namen der allenfalls noch nachkommenden Gefellfchafter
gefchrieben werden können. Unten an der Tafel fteht folgendes Chronodiftichon:
ThaLIa CVr IVnXIt? tibi rIsV DICere VerVM:
(zu deutfch: Warum verband Thalia diefe? Um Dir mit Lachen die Wahrheit zu fagen).
Die Koften diefer Tafel find von fämmtlichen Gefellfchaftem zu gleichen Theilen be-
ftritten worden, fodann den 25. Oktober in Begleitung des Buchhalters und der beiden Vor-
fteher in das neue Gefellfchaftshaus zur Stadt getragen und allda in der Hochzeitftube auf-
geheftet worden, wo fodann am Abend diefes Tages der neue Gefellfchaftswirth , Herr Konrad
Guter, allen Gefellfchaftem mit ihren Frauen u. f. w. und andern gewöhnlich Mitfpielenden ein
förmliches Nachteilen nebft freiem Trunk als Einftand gratis gegeben, bei welcher Gelegenheit
dann auf Koften der Gefellfchaft Mufikanten gehalten und tüchtig getanzt worden ift. Bei dlefem
Anlaß machten dann fammtliche Gefellfchafter es fich und andern in Zukunft neu eintretenden
Gefellfchaftem zum Gefetz, niemalen zuzugeben, daß in der Folge eines oder mehrere Wappen
oder Namen der Stifter diefer Tafel verändert, venuckt, oder gar ausgeftrichen werden dörffen,
fondera folche unabänderlich oben an der Kuppel des Tempels und denen obern Verzierungen
der Triumphbogen zum Denkmal ihrer Einigkeit verbleiben foUen,
Gefchiohte des Theaters in Biberach.
S}39
Jll. Ein KomQdienzettel, verfaßt von J. H. Knecht, vom Jahr 1791.
Der Komödienzettel, welcher die Aufführung am Montag den 22. Aug. 1791 anzeigt,
befteht aus fünf Blättern in Quart und lautet:
Der Mufenchor, ein muIikalifcbeB Vorfpiel, zu Ehren des Hochwohlgebohrenen, Hoch-
weifen und Hochverehrlichen Herrn, Herrn Juftin Heinrich von Hillern, neuerwählten
Evangelifchen Bürgermeifters, Stadtrechners, wie auch Vorfteher des Konfilloriums und Scholar-
chats in der freyen Reichsftadt Biberach, aufgeführt am 22. Aug. 1791 Nachmittags 2 Uhr yon
einer hiefigen bürgerlichen Schaufpielergerellichaft Evangelifchen Antheils, und fowohl dem Texte
als der Mufik nach verfaßt von Juftin Heinrich Knecht, Evangel. Präzeptor und Mufikdirektor
dafelbft Mit Wiederifchen Schriften gedruckt.
Perfonen des muf ikalifchen Vorfpiels.
Apoll, Gott der Dichtkunft. Merkur, der Götterbote und Gott der Beredfamkeit. Kal-
liope, die Mufe des Heldengedichtes. EHo, die Mufe der Gefchicht. Thalia, die
Mufe des Luftfpieles. Melpomene, die Mufe des Trauerfpiels. Polyhymnia, die
Mufe des Gefanges oder der Tonkunft. Die Mufen: Terpfichore, Euterpe, Erato,
Urania.
Mufikalifches Vorfpiel.
(Das Theater ftellt den Berg Parnaß Yor, worauf Apoll mit den Mufen fich befindet.)
Chor der Mufen.
Wer die Kräfte feiner Jugend
. Nur der Wiffenfchaft und Tugend
Und den fchönen KQnften weiht:
Den befingen unfere Chöre,
1 Der erlangt einft Rang und Ehre,
Wird mit Götterwonn erfreut
Recitativ.
(Apoll zu den Mufen.)
Warum, ihr holden Pierinnen,
Verweilt Merkur fo lange? —
Doch — dort feh' ich ihn kommen (Merkur kommt).
Willkommen, Götterbote, fey willkommen mir!
Du fpannteft diesmal meine Neubegierde
Durch deine Zögerung hoch. Sag an,
Was bringft du neues mit?
(Merkur.) Sehr vieles;
Doch laß, Apoll, mich etwas dir züerft erzählen,
Woran auch du mit deinem Mufenchor
Lebhaften Anthcil nehmen wirft — Ich trat
Auf meiner Wanderung durch Sueviens Gefilde
Auch unter andern einen Freiftaat an,
Der in der Mufenfprache •
Kaftropolis Hch nennt,
Zwar klein an Heb; doch groß genug.
Um feiner Bürger Gluck zu fördern.
Hier nahm ich wahr, daß Liebe zu ^en Mufen
Die Herzen Vieler immer mehr erwärmt.
Auch ein in dem Senat feit wenig Monden
Sehr rafch erfolgter Umfchwung
Macht ihn bemerkenswerth;
Jedoch die neufte, wichtigfte Veränderung
In diefem Staat ift — die Archontenwahl:
Sie fiel auf einen würd'gen, hochverdienten Mann.
Arie.
(Ks prarentirt fich über dem Haupte Apolls der Name
des nenerwählten Konfuls in der clironologifchen,
beleuchteten Schrift:
vir nobILIssIMVs InsIgnIsqVe
IVstInVs llenrICVs De HiLLern.)
Schau, Über deinem Haupte ftrahlet
Sein theurer Nam* in Flammenfchrift:
Sieh, wie ihn felbft das Jahr bemalet^
Worin das fchönfte Loos ihn trifft!
Ja, er ift diefes Standes werth,
Werth, daß ihn jedermann verehrt
Apoll.
Wie bin ich Ober den entzllcket,
Deß Nam' ob meinem Scheitel blitzt!
Wie fehr ift diefer Staat beglücket.
Der einen folchen Mann beßtzt!
Apoll und Merkur.
Ja er ift diefes Standes werth,
Werth, daß man freudig ihn verehrt
Kalliope.
Erfahren in des Staates Kunde,
Beftrahlet von der Weisheit Licht,
Wird er mit Luft zu jeder Stunde
Erfüllen feine hohe Pflicht
Ja er ift alles Ruhmes werth,
Werth, daß man freudig ihn verehrt
Thalia.
Ermüdet von den Amtsgefchäften,
Die er zum Wohl des Staates übt.
Belebt er fich mit neuen Kräften
Im Schooö der Mufen die er liebt
Er fchützet auch Thaliens Spiel,
Und hat für's Feine Hochgefühl.
Polyhymnia.
Die Lieder wird er nicht verfchmähen.
Die unfer Mund ihm heute fingt,
Auch künftig auf mich huldreich fehen.
Weil ihm mein Spiel Vergnügen bringt.
Alle drei Mufen.
Ja, er ift diefes Standes werth,
Werth, daß man ihn ftets hoch verehrt
Recitativ. Apoll.
Wie glücklich ift der Staat,
In dem ein weifer Mann
Das fchwere Steuerruder fllhrt! .
240 Ofterdinger
Deß Oberhaupt, mit Klugheit, Hnid
Und Wiffenfehaft gefchmücket,
Das Befte feiuer Bürger facht!
Und diefe wünfchenswerthen Eigenfchaften
Vereinen üich in diefem Mann.
Drum auf! ihr Mufen alle,
Befinget ihn anjetzt mit mir!
Auch du, der Maja Sohn, Gott der Beredfamkeit,
Stimm ein in unfer feierliches Lied!
Schlußchor.
Preißt, glückliche Bürger, das holde Gefchick,
Das euch mit dem heften Regenten befchenkte!
0 wie es die Wahl auf das herrlichfte lenkte!
Erbittet vom Himmel dem Trefflichften Glück!
Gefundheit umglänz* ihn mit heiterem Blick,
Und bis in die fpätefte, grauefte Zeiten
Soll Segen ftets feine Begierung begleiten!
Er bringe die goldene Zeiten zurück!
Um ihre lebhafte Freude über die am erften diefes glücklich getroffene und den Wfinfchen
der ganzen Bürgerfchaft entfprechende Wahl eines neuen evangelifchen Bürge rm ei fters,
Stadtrechners, wie auch Vorftehers des Konfiftoriums und Scholarchats der freyen Reichsftadt
Biberach, in der theuerften Perfon des Hochwohlgebornen, Hoch weifen, Hoch verehrlichen
und um das hiefige gemeine Wefen längft fich hochverdient gemachten Herrn Juftin Heinrich
von Hillern mit innigfter Theilnehmung zu bezeugen, und fich fernerhin in Hochdeffelben
hohe Gewogenheit unterthänig zu empfehlen, wird eine hiefige, bürgerliche Schaufpielergefellfchaft
evangelifchen Antheils, am 22. Auguft 1791 aufzuführen die Ehre haben: Den Mufenchor, ein
mufikalifches Vorfpiel und hierauf: Die Sonnenjungfrau, ein Schaufpiel in fünf Auf-
zügen von Auguft von Kotzebue.
Auf den erften Platz, der für Magiftrats- und andere Standesperfonen beftimmt il):,
zahlt man nach gnädigem Belieben, auf den zweiten Platz 12 kr. und auf den dritten 6 kr.
Vorbericht
Die Idee zu gegenwärtigem Schaufpiel nahm der berühmte Verfaffer aus der Oper Cora,
den Urftoff davon aber findet man in der Gefchichte der Ynka*s, von Marmontel. Die An-
betung der Sonne als eine vermeintliche Gottheit fchreibt fich von den älteften Zeiten her. Mit
diefem Aberglauben waren auch die Peruaner behaftet. Manco Capac, der erfte Ynka,
ftiftete in jenen rohen Zeiten, wo die Menfchen unbekleidet, gleich den Thieren des Waldes unter
dem Dach des Himmels wohnten , ihre Weiber wie die Frucht der Palme behandelten, die jeder
brechen durfte, und ohne Religion, ohne Eigenthum und Gefetze in der Wildheit lebten, den
Dienft der Sonne, baate ihr einen Tempel und weihte Jungfrauen ihrem Dienfte. Er fchuf das
Gefetz der Keufchheit, denn damals, da nur noch Sinnlichkeit herrfchte, und die Vernunft ein
Kind war, wäre ohne diefes Gefetz der Tempel an feftlichen Tagen ein Tummelplatz der Wollüfte
geworden. So zwang ihn die Noth, der Natur in ihr großes Rad zu greifen. Aber eine lange
Reihe von Jahren verwandelte das Gefetz des Schicklichen in das Gefühl des Schicklichen.
Wo diefes herrfcht, ift jenes nicht mehr nöthig. Dem König Ataliba, einem Abkömmling der
Ynkas, gelang es, dies ftrenge, durch das Alterthum bei den Prieftem und dem Volk ehrwürdig
und unverbrüchlich gewordene Gefetz in dem Augenblick zu vernichten, als Cora, eine Sonnen-
jungfrau, welche aus der Familie der Ynkas herftammte und das Gelübde der Keufchheit wegen
eines allzuvertrauten Umgangs mit DonAlonzo, einem Spanier, brach, der dem König von Quito
die nützlichften Dieni'te geleiftet hatte und deshalb von demfelben fehr gefchätzt wurde, mit ihrem
alten unfchuldigen Vater und Bruder zu einem höchft graufamcn Tode verdammt werden follte.
Man will dem Zuhörer durch eine vorläufige Erzählung des planmäßigen Ganges
diefes vortrefflichen Schaufpieles, welches fchon an mehreren Orten mit verdientem Beifall auf-
geführt worden ift, den Reiz der Neuheit nicht entziehen; nur fei es uns vergönnt, das ein und
andere noch zu berühren. Cora^s Gemüthsart iit ganz Natur und Unfchuld, und ihre edle Seele
behält auch bei dem Anblick der unmenfchlichen Todesart eine bewunderungswürdige Größe und
Standhaftigkeit bei. Der Sonnenpriefter Xaira ift als ein hartherziger Menfch und blinder Eiferer,
der Oberpriefter, welcher auch aus den Ynkas herkommt, hingegen als ein edelgefinnter,
helldenkender Mann, und Rolla, ehemaliger tapferer Feldherr, als das Gepräge eines fonder-
baren Charakters meifterhaft dargeftellt. Vorzüglich zeichnet Heb der König Ataliba aus.
Diefes Mufter eines aufgeklärten und gegen fein Volk gütig gefinnten Regenten weiß Klugheit
und Anfehen mit Milde zu verbinden. Uebrigens ift das ganze Stück in einer fchönen, fließenden
Sehreibart verfaßt und voll von fowohl unterhaltenden, als rührenden Situationen.
IV. Prolog der erften Vorftellung des dramatifchen Vereins im neuen Theatergebäude in Biberach
am 15. Mai 1859.
Bei der erften Vorftellung des dramatifchen Vereins im neuen Theater am
15. Mai 1859 wurde ein Prolog, verfaßt von deffen Mitglied Robert Langer, von Fräulein
Marie Uhden gef prochen.
Gefchichte des Theaters in Biberach.
241
«Der Vorhang auf!" Es find zweihundert
Jahre,
Daß diefer Ruf einft unfrer Stadt getönt;
Und die ihn fprachen — alle hat die Bahre
Mit ihres Dafeins Wechfel ausgeföhnt. —
Was mochte ahnend einft das Herz durchbeben,
Als bang der Fuß die Bühne dort betrat?
Wie fie entrollten von der Menfchheit Leben
Die lichten Bilder und den dunklen Pfad!
Doch hoffend war das ernfte Werk begonnen,
Sie bauten an der Mnfen Fel'taltar,
Und mancher Stern ift jenem Kreis entklommen.
Der Zeuge ihres fchönen Wirkens war.
• Getragen von der Dichtkunft heiFger Weihe
Umfchlangen fich derMeifterfänger Reihen,
Denn Wieland, Knecht, fie flochten immer
neue
Und fohönere BlQthen diefem Kranze ein.
Der Dichter Oberons — um jene Bretter
Ift fein gewalt'ger, ftarker Geift geraufcht.
Es haben oft dem Lieblinge der Götter
Die ZeitgenoiTen ftill und ernft gelanfcht.
Und wie das Starke fchön fich eint mit Zarten
Und Großes fchafft im finnigen Verein,
So wirkte Knecht, denn feine Lieder paarten
Sich mit des Denkens heil'gem Feuer ein.
Und was die Zeit auch barg in ihrem Schöße,
Von Völkerjammer und von Bürgerglück,
Wie fich gefiialteten die emften Lofe
Von unferer Stadt: gleich einem Spiegelblick
Gab fich das Bild an jener Bühne wieder.
Bellonen's Donner, holder Eintracht Schein,
Sie fanden Worte dort und hallten wieder.
Und gruben fich in*s Herz des Hörers ein«
Der Vorhang fiel; verödet find die Räume,
Ein Bild des Lebens, der Vergänglichkeit.
Doch unfer kühnftes Hoffen, unfre Träume,
Sie find erfüllt, £ie wurden Wirklichkeit:
Ein neuer Tempel hebt die fchlanken Säulen
Zum lichten Bau des Himmels ftolz empor.
Es darf die Kunft an würdiger Stätte weilen,
Der Mufe Sang ertönt im höhern Chor.
Den Vorhang- auf! Es war ein Jubelrufen,
Das freudiglaut an alle Herzen drang.
Ein Strömen war's an des Theaters Stufen,
Als Künftlermund das Wiegenlied ihm fang;
Und des Befchauers trunkenes Auge weilte
Auf feinen Formen. Innig und entzückt
Die Menge gern die Freude derer theilte,
Die freundlich r\e durch diefen Bau beglückt.
Die Künftler floh'n und ihrer Spiele Bilder
Sind mit des Vorhangs Sinken nun verraufcht.
Erinnerung bleibt, Cie ftimmt die Herzen milder.
Wenn nun der Dilettant die Rolle taufcht;
Denn Biberachs Söhne, feine Töchter, alle
Beginnen neu den einft gewöhnten Lauf,
Und rufen fchüchtern durch des Haufes Halle,
Doch hoffend auch, ein lautes: Vorhang auf!
Nehmt, was wir bieten, freundlich nun entgegen
Und richtet ftrenge das Gebotene nicht!
Des Dichters Geift ift nicht auf unfern Wegen,
Wir borgen nur von feiner Fülle -— Licht,
Was vor zweihundert Jahren ernft begonnen.
Es follte nicht mit uns zu Grabe geh'n.
Zum neuen Werke ift die Kraft gewonnen.
Die alte Kunft foll freudig auferfteh'n!
Heil Biberach Dir! In bunten Reigenfeh wingen
Sei von der Freude Fittig ftets umraufcht;
Mög dir noch manches große Werk gelingen
Daß Deinem Hubm die weite Ferne lH.urcht!
Sei einig ftets in Deinem Bürgerk reife.
Halt feft am Frieden, an dem hüchftcn Gut;
Und kreuzte je auch üugUlek Deine K reife —
So wohnt fich's doch in Deinen Mauern guL
Heil Deutfehland Dir! Im fernen Weften
thürmeu
Sich fchwarze Wolken über Dir empor;
Es will der Erbfeind deine Grenien ftüimen,
Der Schlachtruf tont, es fehnatibt der Feinde
Chor.
Laß frifcb die Winde Deine Banner fchwellen,
Beginn aufa neue Deinen Siegeslauf,
Und ruf, daß grell dem Feind die Ohren gellen,
Ein donnernd einiges: «Den Vor bang anf^!
V. Befchreibung der Akten, das Biberacher Theater betreffend,
Herr Seifenfabrikant Dollinger in Saulgau ift im HeHta von ?J Bänden, welche die
wichtigften Quellen zur Gefchichte des Biberacher Theaters bilden.
Der erfte Band in Folio hat 85 Uberfchriebene Blätter, welche die Statuten der Gefellfchaft^
einige Auszüge aus Rathsprotokollen, die Korrefpondenz mit dem Senat vnrl BefdilfilTc desfelben
enthalten. Außerdem befindet fich in demfelben ein VerEeicbnis d*?r Direktoren und der Mit-
glieder der Gefellfchaft, meiftens mit illuminirten Zeichmitigen der Wappen der Mitglii^der, welche
zum Theil von Maler Elauflügel herrühren.
Die erfte Seite enthält ein Titelbild, welches das Wappen des alten deutfchen Reiches
darfteilt. Im Mittelfchild des Doppeladlers befindet fich das Wappen der freien Keichaftadt
Biberach: ein goldener Biber in einem blauen Felde. Das gauj&e ift mit einem blauen Band
umgeben, auf dem fich die Namen der Gefellfchafts- Mitglieder vom Jahr lt38 befinden.
Das zweite Blatt enthält den Titel, welcher heißt: Ijüblichcr Bürgerlichen Komödianten-
Gefellfchaft abgefaßte Ordnung und Artikul: fo bey Aufrichtung iler Gefelllchaft a. e. I68t3 d.
20. Oktbr. von Einem Hoch-Edlen und Hoch-Waifen gefatnmten Magiltrat Diefer des H. Bö-
Wflrttemb. Vierteljahrshefto 1883. 1^
242 Klemm
mifch. Reichs Wollöbl. Freyen Stadt Biberach großmüthigft, gnädigft konfirmirt und beftätiget,
wie auch diejenige fo von Bemeldeter Löbl. Gefellfchaft der Komödianten in folgenden Jahren
hinzugethan und wie folche endlich revidirt, renovirt, und weiter ausgeführt worden, famt bei-
gefügten Protokoll ao. 1729 Mense Martio.
Die Akten in diefem Band gehen von 1686 bis zur Aufhebung der Reichsftadt und
fchliefien mit den neuen Statuten vom Jahr 1804.
Die zwei andern Bände find in Quart und enthalten die gefchriebenen Theaterzettel d. h.
die Perfonen und Acteurs nebft Angabe der Einnahmen, und einem Verzeichnis der gedruckten
und ungedruckten Schaufpiele, Tragödien, Luftfpiele und Mulikalien, welche der Gefellfchaft
gehörten.
Der eine Band enthält 77 befchriebene Blätter und hat den Titel: Einfchreibbuch
der Komödien, welche von Löblicher Gefellfchaft anfänglich und nacheinander agi-
tirt worden. Der andere Band hat 136 befchriebene Blätter und hat den Titel: Das zweite
Einfchreib-Buch der Komödien, welche von Löblicher Gefellfchaft allhier von dem Hundert-
jährigen Jubel 1786 an und dann nacheinander agitirt worden von G. C. F.
(Georg Chriftoph Flächer Weißgerber). Biberach d. 26. Dez. 1786. Der erfte Band enthält
die Theaterzettel von 1731 bis 1786; der zweite aber die von 1786 bis 1819.
Von Herrn Konditor Robert Langer fen. in Biberach erhielt ich zur EinHcht einen
Band in folio mit dem Titel: „Artikelbuch der vereinigten bürgerlichen Schau-
fpieler-Gefellfchaft zu Biberach von 1804-. Diefer Band enthält auf 28 Seiten die
neuen Statuten der Gefellfchaft, viele Aktenftücke, nebft einer kurzen Chronik. Außerdem das
Konto und Kaffenbuch der dramatifchen Gefellfchaft mit einem Verzeichnis der Mitglieder der-
felben, von 1859 bis 1861. In demfelben Band liegen nicht eingebunden 6 Aktenftücke aus
diefem Jahrhundert.
Auch der feither verftorbene Pofamentier Chriftian Adolf Lieb in Biberach, der wie
obengenannter Herr Dollinger aus einer alten Biberacher Schaufpieler-Familie iltammt, hatte die
Güte mir mehrere Aktenftücke zur Einficht zu tibergeben.
Beiträge zur Gerchiehte Ton Geislingen und Umgegend.
Von A. Klemm, Diakonus in Geislingen.
I. Spitzenberg und Michelsberg.
Vortrag in der Mufeumsgefellfchaft zu Geislingen gehalten am 12. Dezember 1882.
Wenn man von Göppingen her nnfrem Geislingen zu fährt, fo bemerkt man bald rechts,
etwa zwifchen Großeislingen und Großfüßen, wie fich von der maffigen Wand, als welche die
Alb einem entgegentritt, zur rechten Seite der ziemlich fchmalen Spalte, als welche das Filsthal
diefe Wand durchbricht, eine einzelne Spitze loslößt und mehr und mehr oben ifolirt, doch im Fuße
mit der Maffe Fühlung behaltend, gegen die Thalfpalte heraustritt. Mehr und mehr nimmt auch
diefe einzelne Spitze die fchöne rundliche Form an, mit der Re dann, wenn man gegenüber von
Kuchen gelangt ift, hinter und über diefem Ort fich dem Befchauenden gerade gegenüber erhebt,
und die iie, von hier bis Geislingen faft ununterbrochen fichtbar bleibend und ftets den Rückblick
fchön abfchließend , nicht mehr verliert. Diefer auf breiterer, auch fchon gerundeter Bafis,' die
vom Hauptgebirgsftock vorfpringt, frei und oben weniger fteil als unten, kegelförmig fich zu-
fpitzende Berg ift der Berg, der um der Burg willen, die einftens feine Spitze fchmtickte, uns
hier weiter befchäftigen foll, der Spitzenberg, fichtlich fo genannt, weil er in feiner Form von den
gewöhnlichen Bergen der Alb und insbefondere unferer fonftigen n.nchften Umgebung abweicht
Ehe wir aber auf die Frage, was denn diefer Berg gefchichtlich InterelFantes uns biete,
näher eingehen, wollen wir auch den ganzen Bergftock, dem er zugehört, uns genauer anfehen.
Es ift das die den Namen Michelsberg tragende merkwürdige, ziemlich große Berginfel. Auf
drei Seiten ift Cie von der Fils umfloffen, die hier von Haufen an fo feltfame Windungen hat
muffen aufteilen, um diefe gewaltige, felfige Maffe, die Iie nicht durchbrechen konnte, zu umgehen
und fo endlich aus der Alb herauszukommen, und die in Folge hievon ihre anfängliche Richtung
von Südweft nach Nordoft in die von Südoft nach Nordweft umwandelt. Auf der vierten Seite
aber fchneiden die Thäler des Unterböhringen und Haufen durchfließenden Rohrbachs und des
vom Grünenberg her bei Gingen in die Fils einmündenden Barblenbachs ( — nach einer verfchwun-
dencn St. Barbarakapelle genannt — ) fo tief fich faft die Hand bietend ein, daß auch hier nnfre
Beiträge zur Gefchichte von Geislingen und Umgegend. 243
Bergin fei nar noch durch einen ziemlich langen und fchmalen Grat, auf dem der nähkilTeoförmige
Barren befonders treffliche AusHcht bieten foll, an der Lage hinter dem Hof Grünenberg mit
der fonftigen MalTe der Alb zufammenhängt
Mir fcheint nun fchon der Name Michelsberg ein bedentfamer Name za fein.
Es ift nnfer Michelsberg nicht der einzige bei uns zu Land; es gibt noch gar manche
andere, es möge genügen, wenn ich außer an den Ulmer, der jetzt die Wilhelmsburg trägt, an
den bekannten Ausläufer des Strombergs, an den Michelsberg bei Bönnigheim *) erinnere. Wie
diefer, hat ohne Zweifel auch unfer Michelsberg feinen Namen von einer einft irgendwo auf ihm
fteh enden Kapelle des Erzengels Michael. Diefer Michael aber ift nach einem fehr interelTanten
Auffatz von Dr. E. Gnndert im Evang. Miillonsmagazin (Jan. 1880, S. 18 ff. der Schwabenapoftel
Columban) bei uns zu Land oft niemand anders, als der chriftlich umgewandelte alte Schwaben-
oder Alemannengott Tiu oder Ziu, heute noch genannt in dem von ihm hergeleiteten Namen des
3. Wochentages Dienstag (== Ziustag). Diefer Gott war eigentlich der leuchtende Himmelsgott,
der feine Strahlen auf die Erde fendet Das blitzende Schwert war fein Sinnbild, daher er auch
der Schwertgott hieß; er erfchien den Schwaben als der ältefte unter allen Göttern, als ihr
Großvater, ihr Attila, wie iie fagten. Es fragt fleh alfo, hätten wir vielleicht Gründe, in unferem
Michelsberg eine fchon alt heidnifche, dem Dienft diefes Schwabengottes und anderer Götter ge-
weihte Stätte zu erkennen ? Ich erinnere daran, daß wir auf der andern Seite des Filsthales gleich
bei Haufen der Wnrmhalde begegnen, die an den Lindwurm und damit an den andern Haupt-
gott, Donar, erinnert. Weiter kommt hinter und über Haufen der Weigoldsberg (wahrfcheinlich
der wigelinsftain von 1363, 1507 weygelsberg), in welchem nach der Sage ein Schatz verborgen
fein foll. Ihm fchließt Hch an gegen Unterböhringen hin der Hexenbuckel, und endlich finden
wir bei diefem Ort felbft unmittelbar am Fuß des Michelsbergs, wo ein kleines Quellbächlein
herauskommt, den Flurnamen Heiligenbronner (ad fanctum fontem 1507), was wieder auf den alt-
deutfchen Quellkultus zurückdeuten kann. Ich will das fchon etwas fernere Drackenftein mit
dem Drachenloch nicht mehr beiziehen und verzichte ablichtlich auf die etwaige Deutung unfres
Oeden Thurmes bei Geislingen auf einen Odins Thurm, da der Name diefes nordifchen Gottes bei
uns zu Land vielmehr Wodan lautete und fich fpäter nach Gundert in ein Guaton oder Guten
verwandelte, z. B. in Gutenberg OA. Eirchheim (wenn hier nicht der Frauenname Guta herein-
fpielt). Aber ich glaube, alles zufammen dürfte doch einigermaßen darauf hindeuten, daß unfer
Michelsberg fchon in alt heidnifcher Zeit eine religiöfe Bedeutung für die Umgegend gehabt
haben wird , die dann naturgemäß fpäter in der chriftlichen Zeit auf feine Michaelskapelle fich
übertrug. Wohin aber ift diefe gekommen? Ich glaube einfach, He ift mit der Zeit, am Ende
geradezu vom Spitzenberg herunter, ins Thal herabgezogen den Leuten nach, die doch nicht immer
fo hoch hinauffteigen wollten. Sie hat iich verwandelt in die Pfarrkirche „Sanct Michels ze
der Altenftat", wie es 1396 heißt (Kerler, Urk. z. Gefch. d. Gr. v. H. S. 24); ift doch diefe Kirche
in Altenftadt oder Altengifelingen in der Zeit, da zuerft volles Licht auf die kirchlichen Yer-
hältnilTe unferer Gegend ßlllt, um 1275, die fichtlich bedeutendfte der ganzen Umgegend. Ihr
war als Filialkapelle die Kirche zum heil. Jakob in Kuchen bis zum Jahr 1430 untergeordnet.
Von ihr aus wurde ohne Zweifel auch die Kapelle „Sant Niclaus zu Kuchen" (1396, a. a. 0.)
verfehen, welche gleich über Kuchen unmittelbar am Fuße des Spitzenbergs ftand, zu welcher
von Altenftadt her noch heute ein befonders verfteinter Weg, der Kirchenweg, führt, und welche
einftens den Bewohnern des Spitzenbergs als Schloßkapelle ^) dienen mochte. In die Alten-
ftadter Michaelskirche war endlich auch die Burgkapelle auf dem Helfenftein eingepfärrt, welche
erft 1355 einen eigenen Kaplan für den neu geftifteten Altar der feiigen und glorreichen Jung-
frau Maria erhielt, von der aber fchon ein Eintrag im Geislinger Spitalfalbuch gelegentlich der
1) Diefer hieß alt Runigenbnrc 793 und Ruhelberg 1267 (OA.Befchr. Brackonheim
S. 217). Ift wohl der Ruhimbuhil zu Ulm, eine Malftätte 1255 (Preffel, Ulm Urkunden - Buch I,
93—95), auch der fpätere Micbelsberg und von ihm das nördlich anfchließende Ruhethal
(= Rügetbal, Gerichtsthal?) benannt? — Michelsberg hieß außer einem Berg weftlich vom Blau-
topf auch einft die Limburg bei Weilheim, der Eisbühl bei Difchingen OA. Neresheim mit Reften
einer Ringburg, der Hohenzollern. Lauter Andeutungen, in diefen Michelsbereen etwas Be-
deutenderes zu fuchen. Dazu kommt noch , daß das deutfche Reich in feiner Fahne als Schutz-
patron den heil. Michael führte (der deutfche Michel). Und nach P. Stalin Gefch. Württ. 1,99
waren die Gerichtsftätten befonders gern auf einem Berg oder Hügel. Es könnten alfo wohl
befonders in diefen Michelsbergen noch mehr folche alte Malftätten ftecken. Es wäre z. B. mit
Präz. Nägele in Waiblingen zu erinnern an den Berg Micheleskäppele bei Urach und an die
Michelskirche (Cappelhof?) bei Pfullingen, beide alfo bei Grafenfitzen.
*) Aus fpäterer Zeit ift bekannt, daß 1360 Graf Ulrich von Helfenftein mit feiner
Mutter Agnes eine MeiTe auf den St Nikolausaltar zu Kuchen ftiftete (Kerler, Gefchichte von
Helfenftein S. 66).
244 Klemm
Begehung des Jahrstags für den am Tag vor dem Hiramelfahrtsfeft 1331 verftorbenen Herrn
Johannes von Helfenfteln befagt, man folle geben „2 Stecken Wachs fannt michel zu brennen
gen Helfenftein**, fo daß wir einen richtigen Abfenker der Altenftadter Michaelskirche in ihr er-
kennen dürfen.
Der Eindruck, den wir bekommen, daß in dem Michelsberg ein alter religiöfer Mittel-
punkt für unfre ganze Gegend ftecke, wird nur verftärkt werden, wenn wir finden, daß er auch
ein militärifch bedeutfamer Punkt feit ältefter Zeit her gewefen fein wird. Ich glaube wenigftens
den ganzen Michelsberg als eine einzige große Feftung, als eine der von dem badifchen Ingenieur
J. Näher in Karlsruhe (Konftanzer Zeitung 1882, No. 128-'209 „der Burgenbau**) fo genannten
Bauernburgen betrachten zu dürfen, als den einftigen großen Rückzugsplatz, auf den fich in
Zeiten von Kriegsgefahr die Bevölkerung der ganzen Umgegend mit ihren Herden und allem
Beweglichen, das fie hatte, flüchten konnte. Wir treffen allerdings nicht an ihm eine ringförmige
Umwallung, die bei der wohl einige Stunden betragenden Umgrenzung auch fchwer herzuftellen
gewefen fein würde. Wir erklären uns das aus der natürlichen Steilheit feiner Ränder, die, in
Verbindung zumal mit dem die Seitenflächen bedeckenden Waldgeftrüppe, dem Feind das An-
greifen genug verleiden konnte. Aber gerade an den 2 Punkten, wo eine beflere AngrifiBgelegen-
heit fich bieten wollte, finden wir auch thatfächlich 2 entfchieden alte Anlagen von Befeftigungen.
Einmal auf dem gegen Altenftadt hin fich niederfenkenden Ausläufer des Berges, der der Alten-
ftädter Berg heißt, an dem noch heute die einzige auf den Michelsberg, nach Oberböhringen
führende Fahrftraße fich hinaufzieht, treffen wir (über dem von Geislingen aus gut Hchtbaren
Steinbruch) etwa 54 Schritte einwärts von der fcharf auslaufenden Spitze, trefflich erhalten einen
theilweife noch 5—6 Fuß hohen, 20—30 Fuß breiten Wall, vollftändig dem Zirkel nach von der
einen Seite zur andern hinüber geführt, 86 Schritte lang; und wieder 54 Schritte weiter gegen den
Berg hinauf ift diefer erfte Wall von einem zweiten ihm vollkommen gleichen, nur weniger gut
erhaltenen, 217 Schritte langen begleitet. Der Körper beider Wälle befteht aus aufgefchütteten,
ungefügten Steinen verfchiedenfter Größe. Ich kann mir nicht anders denken, als daß diefe Wälle
mit den vor ihnen an der Außenfeite zu denkenden nur in Spuren noch angedeuteten Gräben be-
ftimmt waren, einem den Aufftieg zum Berg vorn an der Spitze durch Hinabrollen von Steinen
u. dgl. deckenden Kontingent der Yertheidiger den Rücken gegen eine etwaige Umgehung zu
decken. Und wieder an der Stelle, wo von der Einfenkung hinter dem Spitzenberg aus ein
fanfter anzeigender Kamm zu der Hochfläche des Michelsbergs führt, ift durch einen wie in der
Form eines eckigen S geführten Graben \ dem etwas weiter oben ein den Kamm quer durch-
fchneidender folgt, das einftige Dafein einer diefen Weg auf die Höhe abfchneidenden Befeftigung
erwiefen. Daß man auch vom Grünenberg und Burren her über den fogenannten Tennenberg die
Hochfläche des Michelsbergs leicht hätte erreichen können , daß alfo auch hier ein doch nicht vor-
handener Graben hätte fein muffen, wenn der Michelsberg eine Feftung im gedachten Sinn ge-
wefen wäre, ift ein fcheinbarer, aber in Wirklichkeit doch nicht treffender Einwand, denn wie
ich mich felbft überzeugte, steigt auch dort von dem Kamm aus der Berg in dem Wald Dicke
fo fteil auf, daß in jenen Zeiten der Kriegführung mit noch einfacheren Hilfsmitteln,an welche wir
ja hier überhaupt denken, die Yertheidiger oben auch ohne künftliche Beihilfe auskommen konnten.
Haben wir am Michelsberg zwar Spuren von Befeitigungen an einzelnen gefährdeten
Punkten , aber keine eigentliche Umwallung gefunden, fo fehlt uns eine folche gleichwohl nicht.
Nur haben wir He nicht auf dem Michelsberg felbft zu fuchen, fondern auf der dicht zu feinen
Füßen hart neben dem Spitzenberg zwifchen Kuchen und Gingen liegenden viel niedrigeren
Hunnenburg, auch Heunenburg oder Hennenberg genannt, die mir eben die alte Vorburg oder
Hauptburg für den Michelsberg gebildet zu haben fcheint. Ich kann hinfichtlich derfelben auf
die treffliche Befchreibung feitens unferes Landeskonfervators (Vierteljh. 1881 S. 220f.) verweifen.
Ob etwa fchon in gleicher Zeit, da alfo der Michelsberg mit diefer Wallburg, der
Hunnenbnrg, als Feftung diente — ich denke an die mit der Vertreibung der Römer beginnende
alemannische Zeit bis herab in die fränkifche, alfo etwa ans 4. bis 10. Jahrhundert — ob damals
auch der Spitzenberg felbft fchon als eine Art Vorburg angelegt war, wird fich nicht leicht ent-
fcheiden laffen, da die fpätere Befeftigung die Spuren der älteren wohl hätte vernichten muffen.
Ich denke, wie fchon angedeutet, eher daran, daß hier in chriftlicher Zeit die alte Michaelskapelle
als Nachfolgerin eines heidnifchen Ziuheiligthums ftand. (Entfchieden wäre das, wenn der 1295
als helfenfteinifch fo unbellimmt bezeichnete Kirchenfatz „zu dem Berge" [Kerler, ürk. S. 8, 9]
auf den Spitzenberg und nicht, wie mir wahrfcheinlich ift, auf die uns fchon bekannte Burg-
kapelle auf dem Helfenftein zu beziehen wäre, der Spitzenbeig gehörte ja damals der anderen Linie.)
Daß der Michelsberg mit der Hunnenburg einen bedeutfauien Funkt in einem Befeftig-
ungsfyftem bildete, legt fich uns vielleicht noch näher, wenn wir vernehmen, daß lieh weftlich
Beiträge zur Gefchichte tod Geislingen und Umgegend. 245
wie öftlich von ihm in einiger Entfernung mehr oder weniger gleichartige Befefügungen, gleich
fam vorgefchobene Poften zu der Hauptfeftung, nachweifen laflen. Weftlich 2 Ringwälle auf
der Nordalb, jener nördlich von Deggingen am linken Filsthalrand fchrofif iich erhebenden Berg-
infel, welche gleichfalls Paulus (a. a. 0.) bereits befchrieben hat
Nicht viel weiter öftlich vom Michelsberg als die Nordalb weftlich liegt, finden wir
wieder die in dem prächtigen Himmelsfelfen über Eybach fchroflf abftürzende, von der Eyb und
dem Stöttener Längetle (Längenthal) unilänmte über ^U Stunde lange Berginfel durch ein ganz ein-
faches Mittel in einen für viele Raum bietenden feften Rückzugsplatz verwandelt An der engften
Stelle, wo die Infel nur noch durch einen etwa 100 Schritt breiten Kamm mit dem Plateau der
Stöttener Alb zufammenhängt, ßnd querdurch die 2 im Volksmund fogenannten Schweden-
gräben geführt. Zuerft am weiteften gegen außen ein tiefer Graben, unmittelbar hinter ihm ein
Wall. Nach einer ebenen Fläche von etwa 25 Schritt ein zweiter Graben, daran ein zweiter
Wall und gleich auf der andern Seite wieder ein Graben, diefe je etwa 124 Schritt lang. Die
Mittellinien der beiden letzteren Gräben find etwa 15 Schritt von einander entfernt >). In der
Schwedenzeit hätten folche Gräben felbftredend keinerlei Werth gehabt.
Mit allem Bisherigen hoffe ich nun fo gut, als dies eben für jene für uns faft ganz noch vor-
gefchichtliche Zeit möglich ift, eine Grundlage erreicht zu haben, auf der es nicht mehr zu kühn er-
fcheinen wird, wenn ich fage: Auf oder bei dem Michelsberg, diefem religiös wie militärifch be-
deutfamen Punkt, muß auch der alte politifche Mittelpunkt für unfere Gegend gefucht werden,
auf ihm oder bei ihm der Sitz der alten Gaugrafen des Pleonungethals. Gefchichtlich wiffen
wir Näheres aus jenen alten Zeiten fallt lediglich aus dem vom Jahr 861 datirenden Stiftungs-
brief für das Klofter des heil. Cyriakus in Wiefenfteig (Wifontesfteige). Hienach und nach den
fich daran anfchließenden für die fchwäbifchen Gaugraffchaften Epoche machenden Unterfuch-
ungen von Dr. F. Baumann, Archivar in Donauefchingen , gehörte in der- fränkifchen Zeit unfer
ganzes jetziges Oberamt Geislingen mit Ausnahme von Hohenftadt, Wefterheim und Bräunisheim
in den Gau Pleonungethal, der nur gegen Norden über dasfelbe hinaus greifend auch noch Grui-
bingen umfaßte, welches mit feiner Umgebung eine eigene Unterabtheilung desfelben, die Gruibinger
marca, bildete, der fodann auch noch Schlath, Holzheim zum Theil, Kleineidlingen , Salach und
Ottenbach in fich fchloß. Der Gaugraf hieß damals Werner (Warinharius), während in Wiefen-
fteig und Umgegend der Stifter des Klofters, Rudolf, mit feinem Sohn Erich (? Ulrich?) und
einem jüngeren Rudolf, einem Enkel oder zweiten Sohn , bedeutenden Befitz hatte. Pleonunge-
thal heißt das Thal der Pleouunger (Plieninger), d. i. der Nachkommen oder Angehörigen eines
Mannes Namens Pleon, vermuthlich des erften Anfiedlers in der Gegend. Aus dem Namen
unferes Gaus können wir fchlieflen, daß jedenfalls die damals unfere Gegend beherrfchenden
Anfiedler in dem rm durchfchneidenden Filsthal und nicht auf den Höhen der Berge fich
niedergelalTen hatten. So möchte ich denn auch den Sitz des Gaugrafen nicht auf der Höhe,
nicht auf dem Michelsberg felbft fuchen. Wir treffen auf der Fläche desfelben wohl auch frühe
fchon Spuren von Kultur, fchon vor 1292 einen Hof des Klofters Adelberg, über welchen die
Grafen von Helfenftein das Vogtrecht hatten. Ebenfo i(t in unfern Spitalakten von einem Hof
und Lehen dafelbft 1369 u. 1408 die Rede- Ein kleiner Weiler muß, wie der Flurname Bild-
ftöckle und anders andeutet, etwa 10 Min. nördlich von dem jetzigen, erft 1793 nachdem Plan
des Geislinger Bürgermeifters , Elfenbein drcchslers und Geometers Michael Knoll gegründeten
Oberböhringen nahe dem neuen Refervoir für die Albwafferverforgung geftanden fein. Aber von
einem größeren Gut und Hoffitz oben ift keine Spur, die Hochfläche diente wohl, wie wiederholt
fchon bemerkt, in der Hauptfache nur zum feften Rückzugsplatz in Kriegszeit Den gewöhn-
lichen Wohnfitz haben wir im Thal beim Michelsberg zu fuchen. Wenn aber dies, wo eher als
da, wo diefes Thal durch das Hereinmünden der Eyb und der Rohrach fich am breiteften er-
weitert, wo das Pleonungethal fo recht feinen Mittelpunkt hat, phyfikalifch angefehen, das id
bei Altenftadt? Bei Altenftadt war als an dem Flußübergang für zwei hier zufammentreffende
Straßen wahrfcheinlich fchon in römifcher Zeit eine Befeftigung und der Kultur vorgearbeitet
*) Neueftens wurde von der den Schwedengräben gegenüber liegenden Seite des
Eybthales an der Heiligenhalde (bei dem bekannten Felfenthal) ein ausgezeichnet erhaltenes
Bronzebeil gefunden. Es ift im Befitz des Grafen Kurt von Degenfeld - Schonburg in Eybach.
Nach der Aeußerung von Landeskonfervator Prof. Paulus ift dasfelbe ein fogenannter Kelt, wie
folche nur in Grabhügeln, nie in Reihengräbern gefunden werden, alfo vorrömifchen oder alt-
germanifchen Urfprungs. Nach demfelben Sachverftändigen haben die erwähnten Yerfchanzungen,
in unferer Gegend ähnlich wie die um den Rofenftein und die bei Grabenftetten und Neuffen,
ihren Ürfprung fchon in der vorrömifchen Zeit« mögen aber theil weife fchon von den Römern,
mehr noch von den fpäteren Alemannen wieder benützt worden fein.
246 Klemm, Beiträge zur Gcfchichte Yon Geislingen und Umgegend.
Altenftadt als das AltengiseÜDgen (1275 a. 1288), das alte GeisÜDgen, ift die ältere bedeutendere
Kulturftätte unferer Gegend. In Altenftadt haben wir eine ins Thal gewanderte alte Michaels-
kapelle wiederfinden zu dürfen geglaubt. Neben der Altenltadter Pfarrkirche ftand noch 1636
an der Kirchhofmauer die alte aedicula Spitzenbergeri, Kapelle des Spitzenbergers, in welcher
ein Graf von Spitzenberg mit feinem Schilde abgemalt zu fehen war (M. Zeiler, Chronicon parvum
von 1653 S. 240), vermuthlich die alte Grablege des Gefcblechts. Und bei Altenftadt, nahe der
früheren Siechenkapelle jenfeits der Filsbrücke, wurden in unferem Jahrhundert Reihengräber der
alemannifch-fränkifchen Zeit entdeckt mit fehr reichen Inlagen, Eifenwaffen, GefölTen, prächtigen
nibernen Schmuckgegenftänden, z. B. Pferdegefchirr. Sichtlich war eben hier ein Stammesfürft
begraben (f. E. v. Paulus, Die Alterth, in Württ 1877, S. 114),
Wir dächten uns alfo unfern Gau Pleonungethal um das 8.— 10. Jahrhundert verwaltet
und beherrfcht von Gangrafen, die fo ziemlich im Mittelpunkt desfelben bei Altenftadt unterhalb
des alt heiligen Michelsbergs ihren Sitz, auf der Hunnenburg etwa ihren eigenen nächften, ant
dem Michelsberg für die ganze Umgegend den feften RUckzugsplatz hatten, während für die Be-
wohner des obern Filsthals die Verfchanzungen auf der Nordalb, für die des Eybthals und der
Umgegend die bei Hoheneybach dienten. Kleinere oder größere folche Rückzugspankte werden
da und dort noch gewefen fein, ein kleiner etwa auf dem Geifelftein (bei Geislingen über Ror-
genfteig), der eine durch einen Graben abgefchnittene fchmale Felfenzunge bildet.
In all dem fuchen wir nun zugleich die Richtungslinien für die fpätere, nun bald ins
hellere Licht der Gefchichte heraustretende Entwicklung. Wh: denken uns nämlich die Sache
mit Ingenieur Näher (a. a. 0.) alfo, daß aus den älteren Bauemburgen und Wallburgen mit der
Zeit die fpätern Ritterburgen fich heransentwickelten. Mit dem Beginn des eigentlichen Mittel-
alters, etwa mit dem 11. Jahrhundert, muß die alte Weife des Wohnens in großen Meierhöfen
mit Rückzugsplätzen im Hintergrund, als unter veränderten Verhältniffen nicht mehr zweckent-
fprechend, verlalFen worden fein, und die mehr und mehr zu Herrfchern werdenden Herren zogen
fich jetzt auf ftark befeftigte Berghöhen zurück, die eigentlichen Burgen, welche dann vielfach
geradezu aus jenen älteren Befeftigun^cen umgebaut werden konnten. So, denke ich, wurde die
Nachfolgerin der Verfchanzungen auf der Nordalb bei Deggingen jetzt auf der anderen Thalfeite
die wohl zu den neuen Zwecken belTer fich eignende Hiltenburg bei Ditzenbach; an die Stelle
der Bauernbnrg über Eybach trat nun eben das caftrum Iwach, Burg Hoheneybach, auf der
Spitze des Himmelsfelfens ; und ebenfo erfcheint mir jetzt als natürliche Erbin der früheren Be-
deutung von Hunnenburg und Michelsberg zufammen die Burg auf dem Spitzenberg, diefe
darum als die jetzige eigentliche Wiege des Grafengefchlechts, das wir von der fpäteren Ent-
wicklung her gewöhnlich nach dem Helfenftein bei Geislingen zu benennen pflegen.
Halten wir uns zunächft die Geftalt der Burg auf dem Spitzenberg, fo weit Re aus den
Trümmern noch erkennbar ift, etwas vor Augen. Wenden wir uns von der Einfattlung hinter dem
Spitzenberg, ftatt dem Kamme links zu folgen, der auf dem Weg zur Hochfläche des Michelsbergs
uns an die fchon erwähnten Gräben führt, nach rechts hin aufwärts, fo kommen wir bald an einen
tiefen, den Bergrücken quer abfchneidenden, etwa 45 Schritt breiten Graben. Es ift der zweite,
äußere Graben der Burg. Hinter ihm erhebt fich ein ftarker Wall, der von der Sohle des Grabens
aus gemelFen heute noch wenigftens 7 m hoch ift Von ihm gehts fofort wieder in die Tiefe in den
innern Graben hinunter, den eigentlichen Bnrggraben. Der fchneidet nun nicht nur den Berg-
rücken quer durch, fondem zieht fich in mehreren, etwas im Winkel an einander ftoßenden Ab-
theilungen faft um den ganzen Berg herum, fo daß er nur auf der natürlich fehr fteilen Nord-
feite einen Raum von 70—90 Schritten nicht mit in feinen Ring einfaßt Eine Mafle von Trümmern,
von der nicht mehr vorhandenen Mauer über ihm hereingeftürzt, liegen in ihm herum. Gegen
820 Schritt beträgt feine Länge, fo daß wir den Umfang der Burg auf das ziemlich bedeutende
Maß von 400 Schritt oder etwa 230 m beftimmen dürfen. Erft hinter diefem Graben kam nun
die eigentliche Burg; Ziegelrefte liegen in Menge umher, aber eigentliche Mauern von behauenen
Steinen find kaum noch da, fo daß fich nur an einer Stelle, wo eine Art Viereck erkennbar
wird, vermuthen läßt, hier fei einft der Berchfried geftanden. Gebaut war die Burg aus den in
der Gegend einheimifchen Tufffteinen.
Das ift alles, was von der fichtlich einft ftarken, großen und bedeutenden Burg noch
übrig ift, von der man einerfeits bis zum Staufen hinab und andererfeits thalaufwärts bis nach
Geislingen und zum Helfenftein ficht (Schluß folgt)
247
Hiftorifcher Verein für das Württembergifche Franken.
HexenprozelTe ans dem Fränkirchen.
Von Amtsrichter P. Beck in Ulm.
Das Frankenland blieb fo wenig wie feine Nachbarfchaft von der Geißel der
Hexenverfolgung verfchont; u. A. wurden im XVI. Jahrhundert zu Ingelfingen 13 und
1590 zu Ellingen in Mittelfranken (im jetzigen bayerifchen Bezirksamte Weißenburg),
wo der Deutfehorden eine Kommende hatte, in 8 Monaten 65 meift dem weiblichen
Gefchlechte angehörige Perfonen wegen Hexerei zum Feuertode verurtheilt. Am
furch tbarften wüthete die Verfolgung in den Bisthtimern Bamberg und Würzburg, in
welch' letzterem von 1622 bis 1629 mehrere hundert Perfonen jeden Gefchlechtes und
Standes, darunter Geiftliche, Adelige, Rathsherrn und Studenten, Jungfrauen u. f. w.
hingerichtet wurden; ebenfo blieb Afchaffenburg nicht verfchont. Auch über Mergentheim,
Markeisheim und überhaupt über die ganze Deutfchordensherrfchaft Mergentheim kam
diefe Verirrung, So wurden im XVH. Jahrhundert, welches das XVI. an derartigen
blutigen Ausfchreitungen noch überbot, von 1613 bis 1631 vier Perfonen von Apfelbach,
4 von Igersheim, 80 von Markeisheim, darunter ein neunjähriger Knabe, 4 von Niedern-
hall, wo fchon 1556 und lö82 Juftifikationen , darunter gegen eine Zauberin, welche
es fogar dem Pfarrer angethan habe, ftattgefunden ; 35 von Mergentheim, 2 von Neun-
kirchen etc. theils lebendig verbrannt, theils mit dem Schwert oder Strang gerichtet und
dann verbrannt, ihre Afche in die Tauber gefchüttet und ihr Vermögen oder wenigftens
ein Theil desfelben eingezogen. Einige diefer Opfer wurden, weil fie vor dem hochnoth-
peinlichen Halsgerichte umfielen und erklärten, nicht wie Hexen, fondern als Märtyrer zu
fterben, mit Ketten au einen Stock gefchmiedet und nach ihrem ausdrücklichen Begehren
lebendig verbrannt (zu vgl. die OA.B. von Mergentheim S. 301 u. 302). Im Staatsarchive
zu Stuttgart (aus dem ehemaligen Mergentheimer Archive), wie auch in den fürftlichen
Archiven zu Langenburg und Oehringen liegen noch eine Reihe Hexenprozeßakten
aus dem Fränkifchen. Die auch hier fich aufdrängende Frage nach der Genefis des.
Hexenwahns, und wie es denn möglich war, daß Hunderttaufende unglücklicher Men-
fchen von den weltlichen Gerichten als Hexen und Zauberer prozeflirt, von Rechts-
wegen gemartert, verurtheilt und hingerichtet werden konnten, ift bis heute, trotzdem
es an eingehenden Forfchungen (allen voran das Meifterwerk von Soldan- Heppe, Ge-
fchichte der HexenprozelTe) nicht fehlt, noch nicht genügend aufgeklärt, wird aber
durch die Sammlung und Sichtung des Materials ihrer Löfung immer näher und näher
gebracht werden, nanjentlich durch die Veröffentlichung möglichft vieler Hexenprozeffe
nach den Originalakten, deren leider fchon die meiden verfchwunden find. Davon
ausgehend geben wir hier in der Folge einige Proben aus den Akten von Hexenpro-
zeffen, welche fich im Gebiete der Deutfchordensherrfchaft Mergentheim abfpielten.
Die Verhörsprotokolle liegen meift nicht vor; und ift es überhaupt fraglich, ob in die-
fen Fällen nur folche geführt wurden; vielleicht wurden in den Verhören blos Notizen gemacht
und daraus die „Urgicliten" zufammengeftellt, welche an fich nichts anderes waren, als die
einige Tage nach der Marter gefchehene Wiederholung des unter der Folter abgelegten Geftänd-
niffes, welches dadurch den Anfchein eines freiwilligen erhalten follte. Die Akten beftehen in
der Regel blos aus dem Protokolle, welches nach dem Verhöre, beziehungs weife nach der Folter-
ung über die GeftändniflTe der Hexen aufgenommen wurde, und aus dem Urtheilsfpruche. In
den vorliegenden Akten ift letzterer nicht mehr erhalten, lautete aber, wie beinahe in fämmt-
liehen „geftandenen Fällen," auf Todesftrafe und zwar zumeift auf Feuertod.
A
248 Beck
Ebenfo fehlen , wie indes in den allermeiften Hexenakten, die Unterfuchungskoftcnrech-
nungen, welche, foweit Re noch vorhanden, den fchrecklichen Verdacht aufkommen lalTen, als feien
die Hexenprozefle zu einer Einkommensquelle för die Richter und das gefammte hiebei fnngirende
Perfonal gemacht worden ; die große Seltenheit des Nochvorhandenfeins derartiger Aufzeichnungen
läßt fogar an fchon längft erfolgte abfichtliche Befeitigung derfelben denken. Der rtihmlichft be-
kannte Hexenprozeßgegner Jefuitenpater Graf von Spee weiß von der Habgier mancher Hexen-
richter, welche zum Theil keinen andern Gehalt bezogen, als für jeden Kopf einer Hexe eine gewiffe
Summe z. B. von 4—5 Thalem, und welche fich alfo ihren Lebensunterhalt eigentlich „erbrennen*
mußten, in feiner cautio criminalis (Dub. 16, caut. 3) draftifche Beifpiele zu berichten. So pflegte
ein gewilTer Hexenrichter durch feine Schergen znerft die Gemüther der Leute gegen die Hexen
zu erhitzen, ohne gleich deren dringenden Bitten um ein Einfchreiten zu willfahren; erft als diefe
fleh wiederholten, ließ er endlich den Leuten melden, er werde kommen und diefer hGllifchen
Peft den Garaus machen. Zunächft fandte er aber einige Steuereintreiber voraus, welche von
Haus zu Haus behufs Vornahme einer reichlichen Sammlung wanderten — als Handgeld, wie He
lagten. Erft nach Empfang diefer Summe erfchien der Richter, nahm die eine und die andere
Prozeflmaßnahme vor, regte aufs Neue die ohnehin fchon genug erhitzten Gemüther durch Mit-
theilung der Grenelthaten und Verfchwörungen auf, welche die Delinquenten einbekannt hätten,
und fchickte Heb dann anfcheinend zur Abreife an. Die inzwifchen wieder durch die Steuerein-
treiber bearbeiteten Gerichtsunterthanen wußten dann nichts BelTeres zu thun, als dringend um
das Verbleiben des Richters zu bitten, und ließen lieh gerne zu weiteren Geldleiftungen herbei,
nur damit derfelbe noch länger bleibe und auch das flbrige Unkraut ausrotte. Erft, nachdem er
den ganzen Bezirk auf diefe Ai-t ausgefogen, zog er in eine andere Gegend, um hier in der
gleichen Weife zu wirthfchaften. Mit Recht konnte alfo der holländifche katholifche Priefter
Comel. Cal. Loseus (Loos) die HexenprozelFe eine neue Alchemie nennen, wobei man aus
Menfchenblut Gold und Silber mache, und ein anderer Schriftfteller, Hontheim, konnte in feiner
Gefchichte von Trier fchreiben: „In der Afche der Verbrannten fuchte man fich Gold. Die
Notare, Aktuare, die Schöffen und Richter bereicherten fich; der Henker ritt wie ein Hofmann
auf ftolzem Rolfe, in Gold und Silber prunkend, und fein Weib wetteiferte im Putze mit den
Adeligen.**
Der Gang eines HexenprozelTes war gewöhnlich ein höchft fummarifchcr ; hatte der
Richter auf irgend eine Weife Kunde von einem Verdachte erhalten, fo fammelte er im Geheimen
d. h. ohne daß der Verdächtige etwas davon erfuhr, alle Verdachtgründe, veraahm fämmtliche
in Betracht kommende Perfonen gegen ftrenge Verfchwiegenheit und ftellte alle möglichen Er-
hebungen an. Wurde der Verdacht hiednrch nur im geringften unterfttitzt, fo erhob man die An-
klage, auf welche hin das Gericht die Einleitung des ProzefTes und die Feftnahme der ange-
klagten Perfon anordnete, Meiftens wurde dann der Prozeß mit dem Auffuchen des Hexens
Zeichens, mit der fog. Nadelprobe (oder auch der fog. Waff er probe, dem fog. „Hexen-
bad**) eröffnet. Die Nadelprobe beftand darin, daß man, in dem Glauben, an dem Körper einer
wirklichen Hexe gebe es Stellen, welche gefühllos feien und kein Blut enthalten, und aus welchen,
wenn man mit einer Nadel hineinfteche , kein Blut fließe, — an dem ganzen Körper durch den
„Peinmann** nach einem folchen Hexenftigma fuchen und mit der Nadel überall in jede auffallende
Stelle (Muttermale, Leberflecken, Narben etc.) ftechen ließ um zu fehen, ob Blut fließe oder nicht
Letzternfalls war es dann ganz unzweifelhaft, daß diefes Stigma der angeklagten Perfon vom
Teufel zur Befiegelung des mit ihm eingegangenen Hexenbündniffes mit der Kralle aufgedrückt
worden fei. Damit war das Schickfal der Armen fchon fo gut wie entfchieden; geftanden £ie
nicht gleich ihre vermeintlichen Hexenwerke, fo verfielen [ie der Folter, welche, wenn Re ihr
nicht zuvor erlagen, alle gewünfchten Geftändniffe zu Stande brachte. Nicht feiten kam es vor,
daß der unterfuchende Henker boshafterweife ftatt mit der Spitze, mit dem Knopfe der Nadel
auf die Stelle drückte und nun diefe für verdächtig gehalten wurde; manchmal ftellte er fich
auch nur, als ob er fteche, und gab dann vor, eine unempfindliche Stelle bzw. das Zeichen ge-
funden zu haben. Weitaus die meiften Hexenprozeffe entftanden aber aus der fog. „Befagung**
d. i. aus der erpreßten Ausfage der Gefolterten auf andere Perfonen und Mitfchuldige ; und fo
konnte es kommen, daß fich aus einem Prozeffe Hunderte von Hexenprozeffen herausbildeten.
Manchmal haben diefe Prozeffe eine große Aehnlichkeit mit einander, was fich daraus erklären
läßt, daß diefelben zumeift nach dem durch Jakob Sprenger und Henricus Inftitoris um 1487
ausgearbeiteten „Hexenhammer** (malleus maleficarum) fowie nach ähnlichen im Laufe der Zeiten
erfchienenen Werken inftruirt und hienach faft immer diefelben Fragen vorgelegt wurden imd daß
jedes beliebige Geftändnis mit der Folter erpreßt werden konnte. Es verlohnt fich in der That,
die einfchlägige Literatur fich wenigftens in einigen zumal weniger bekannten Erfcheinungen etwas
HexenprozelTe aus dem Fränkifchen. 249
anzufehen. Wir beginnen die Ueberficht mit einem höchft merkwürdigen Büchlein, welches ins-
befondere für SUddeutfchland von Intereffe ift und 1489 zu Konftanz in lateinifcher Sprache unter
dem Titel erfchien: Tractatus ad illuftriffimum principem Dominum Sigismundum archiducem
Auftriae, Stiriae, Carinthiae etc. de Laraiis et phytonicis mulieribus per ülricum Molitoris
de Conftantia, ftudii Papienfis decretorum doctorem et curiae Conftantiensis caufarum patronum
ad honorem (fic!) ejusdem principis ac fub fuae celHtadinis emendatione fcriptus. Die Dar-
ftellung ift infolge der Wahl des Trilogs ziemlich draftifch: dem Erzherzog Sigismund find die
Fragen, Bedenken und Zweifel zugewiefen, welche der Dr. jur, Konrad Schatz, Richter zu Kon-
ftanz, mit großer Gelehrfamkeit unter dem Beiftande Molitors löst. Das Büchlein ift in 9 Kapiteln
eingetheilt, welche folgende Fragen behandeln: „Ob die Hexen und Zauberinnen mit Hilfe der
Teufel Wetter machen können? Ob Re Menfchen und Kindern fchaden und Krankheiten vernrfachen
können? Ob fie die Ehe vereiteln können ? Ob fie Menfchen in Thiere etc. verwandeln könneii?
Ob fie auf einem eingefalbten Stecken, oder auf einem Wolf oder anderen Tlitcrc reiten und von
einem Ort zum andern geführt werden können, wo Re e/Ten und trinken und auf andere Weife
fich vergnügen? Ob Re mit dem Teufel fündhaften Umgang pflegen können? Ob Kinder daraus
entftehen? Ob Re mit Hilfe des Teufels die GeheimnilTe erfahren und die Zukunft wilTtn?
Ob fie mit Recht verbrannt und mit andern Strafen belegt werden dürfen?" Betujiha alle diefe
Fragen werden bejaht; und gibt Molitor am SchlulTe fein Refum6 dahin; ^die Uexi^n können
nicht Menfchen und Thiere wirklich verwandeln; es werden nur die Augen der Menichen
vom Teufel bezaubert, fo daß fie etwas fehen, was nicht alfo ift, und glauben, lie feien dorf,
wo Re nicht find." Auch das Ausfahren auf einem „gefalbten" Stecken^ fährt er fort, komme
den Hexen nur im Schlafe vor, oder aus Xtarker Einbildung des Teufel3| der es ihnen fo in
die Phantafie gebe. Ebenfowenig könne der Teufel Kinder erzeugen, und folche Kinder, wenn
fie gefunden werden, feien nur unterfchobene oder phantaftifche. Zum Sc^hhiffii wird das Weiber-
volk noch eindringlich ermahnt, eingedenk feines Taufgelttbdes dem Teufel ilch nicht za ergebtin*
Im Jahre 1544 erfchien von diefer Abhandlung eine deutfche Bearbeitung unter dem Titel:
„Hexen-Meyfterei. Deß hochgebornen Fürften, Hertzog Sigmunds von Oefterreich mit D. Ulrich
Molitoris und Herr Cunrad Schatz, weiland Burgermeifter zu Coftentz, ein fchün gcfprech
von den Onholden, ob diefelben böfen weiber hagel, reiffen und ander ongefell, den menfchen
• zu fchaden, machen können. Auch fünft ihrem gantzen Hexenhandel, woher der kumpt und was
davon zu halten fey, und zum letften, das lie auß K. (kaiferlichen) Rechten abziithun feyen.
Weitleuffiger mit mer Exempeln der Alten, dann vor nie kains außgangen. Nottwendig und nutz
aller Oberkeyt zu wiflen.** Im Jahre 1595 wurde das Büchlein nochmals zu Köln (bei Gerhard
Grevenbruch) in einer neuen, übrigens wefentlich abgekürzten Ausgabe aufgt^leg-t, — Im gleichen
Geifte wie der Hexenhammer ift das von dem P. Martin Delrio a. 1599 herausgegebene Buch
Disquifitiones Magicae*^ gehalten, welches lange Zeit bedeutendes Anfelien genoß; eine zweite
Ausgabe deffelben wurde bei Johann Albinus zu Mainz a. 1603 in Folio gedruckt und umfaßt
3 Theile und 6 Bücher, welche 1. von der Magie überhaupt, 2. von der dämonifclien Zauberei
und deren Wirkfamkeit, 3. von den verfchiedenen Arten der Bezauberungen, 4. von der Wahr-
fagerei, 5. von dem Amte eines Hexenrichters und vom gerichtlichen Vt^rfahren bei den ITexen-
prozelTen, 6. von erlaubten und unerlaubten Mitteln gegen die Zauberei handeln. Auf Delrio
nimmt eine von dem erzfürftlichen Vormundfchaftsrath und Kammerprokurator zu Innsbruck
Dr. Volpert Mozel 1637 auf höhere Anordnung verfaßte, in 9 Abfchnitte eingctheÜtc, fehr inter-
eflante „Inftruktion und Conclufiones, mit was Umbftenden die Hexen-Perfahneu confütuiert
werden khinden** viel Bezug. Wir geben hier nach einer verdienftlicheu Studie L. Rai^ps „Die
HexenprozelTe und ihre Gegner aus Tirol etc." (Innsbruck 1874 bei Wagner) einen AuöÄUg aus
derfelben. Das 1. Kapitel handelt von der Frage, welche Perfonen der Zauberei verdächtig
feien und eingezogen werden foUen. Verdächtig find beifpielsweife folche, welche fich erbieten,
Andern das Zaubern zu lehren, oder mit der Verzauberung Anderer drohen oder mit Zuubercrn
verkehren. Weiter wenn z. B. Jemand nach von einer verdächtigen Perfon empfangenem Trunk einen
plötzlichen Schmerz im Magen und Leib verfpUrt; oder wenn auf fchmeichclhaftes „Tafclielu" und
Anrühren eine fchwere unbekannte Krankheit zum Vorfchein kommt; oder wenn ein Kind, welches
von einem Weibe ^angefchnauft" oder berührt worden, von der Schwindfucht befallen wird^
oder wenn man nächtlicher Weile ein Weib in einem fremden verfchluflenen Keller bei einem
Faß fitzend findet; wenn man Nachts ein feltfames Getümmel vernommen und am kom-
menden Morgen eine Weiberhaube, einen Gürtel oder fonft einen einem Weibe gehörigen
Gegenftand dafelbft findet; oder wenn Jemand nach einer Katze, einem Raben ete, geAhoiTeu
oder gefchlagen und gleich darauf eine vorher gefunde Perfon in der Nähe au dem Orte lieh
verletzt befindet, wo das Thier getroffen, — dies alles und Anderes find höehlt verdäeLüge
250 Beck
Indizien. Im 2. Kapitel handelt es fich von den Zeugen. Anzeifi:en wegen Zauberei muffen
durch 2 „taugliche" und beeidigte Zeugen erwiefen fein , es wäre denn, daß Jemand in flagranti
auf einer wirklichen zauberifchen That ergriffen wird, welchonfalls Ein tüchtiger Zeuge genügt.
— Der 3, Abfchnitt handelt von der Frage der Verhaftung; die Kichter follen nicht leicht Je-
manden blos auf Grund der Denunciation anderer wegen des Lafters der Zauberei inhaftirten
Perfonen ins Geföngnis fetzen laffen, es fei denn, daß die denuncirte Perfon ohnehin wegen
Zauberei und Hexerei berüchtigt ift u. f. w. Das 4. Kapitel hat es mit dem zu thun, was die
Richter bezüglich des „böfen Gefchrey's", d. i. des üblen Rufes verdächtiger Perfonen zu be-
obachten haben; fie follen vor Allem die Ur fache des böfen Gefchrel's erwägen. Der Richter
foll den böfen Leumund, der auf glaubwürdige Urfachen begründet ift, wohl beachten, dagegen
aber den üblen Ruf, der allein aus leerer Nachrede oder auch von der Denunciation anderer als
wegen gleicher Miffethat beftrafter Perfonen herrührt, wenig in Obacht nehmen. Der 5. und die
folgenden Punkte befchäftigen fich mit dem Verhöre des Verdächtigen; die wegen des Ver-
brechens der Hexerei Verhafteten follen nicht gleich nach der Verhaftung, fondern mindeftens
erft nach Einem Tag ins Verhör genommen werden; auch foll man Iie zuerft „in der Güte"
befragen, ihnen die Abfcheulichkeit diefes Lafters und die Nothwendigkeit einer hcilfamen Buße
vorftellen. Dann hat der Richter mit der Tortur zu drohen; nie jedoch soll er die Angeklagten
mit der Vertröltung einer Begnadigung zum Bekenntnis zu verlocken fuchen. Auch darf er ihnen
nicht die Thaten undUmftände der Verbrechen , weswegen Cie angeklagt find, vorfagen, fondem
foll die Fragen mehr in genere (im Allgemeinen) an fie ftellen, nemlich: „von wem fie die Zau-
berei erlernt, ob und wie Cie den katholifchen Glauben abgeleugnet, ob und was Cie für Ab-
götterei und Unzucht getrieben, ob Cie Menfchen und Vieh gefchadet hätten? — warum? wann?
mit welchen Worten, Werken, Inftrumenten etc.?" — Nach dem 6. Punkt foll der Richter, wenn
die gefangene Perfon die Frevelthat leugnet, die „peinliche Frage" (Tortur) gegen fie vor-
nehmen und diefe nach der Schwere der vorgekommenen Anzeige fchärfen oder mäßigen. Und
falls folche Perfonen die dem auf Cie gefallenen Verdacht angemeffene Marter überftanden hätten,
find r\e bis auf das Eintreten weiterer Indicien loszulaffen. Die Tortur foll nicht zu lang
und nicht gerne auf Eine Stunde sich erftrecken. und Niemand foll öfter als dreimal „ge-
martert" werden ; die während der Marter gemachten Ausfagen find nicht aufzufchreibcn, fondem
nur die nach der Marter abgelegten. 7. Kapitel. Wenn die angeklagte Perfon die zauberi-
fchen Thaten mit oder ohne Marter einbekannt hat, foll der Richter fleißig nach deu Umftän-
den forfchen, befonders wenn die Perfon die Eingrabung oder Zurückbehaltung von Zauber-
mitteln zugeftanden hat. Der Richter hat dann nach folchen forgfam fuchen zu laffen ; und wenn
die Umftände nicht wahr erfunden werden, foll er dies der inhaftirten Perfon vorhalten und Rq
ermahnen, die Wahrheit zu fagen und nach Gelegenheit der Sache zum andern Male die Tortur
anwenden. Der 8. Punkt handelt von dem Widerrufe eines Bekenntniffes und weist
den Richter für den Fall, daß dies vor dem Urtel gefchieht, an, die inhaftirte Perfon wieder ins
Geföngnis zurückführen und weiter foltern zu laffen , es wäre denn , daß die Perfon folche
Gründe des Lengnens vorbringt, welche dafür fprechen, daß der Gefangene fein Bekenntnis ans
„Kleinmüthigkeit"* gemacht und fich dadurch felbft Unrecht gethan habe, welchenfalls der Richter
diefen Gefangenen zum Beweifo diefer Gründe und feiner Entfchuldigung zulaffen mag. — Item,
wenn Jemand die während der Folter gemachte Ausfage zurücknimmt, foll man die Marter noch-
mals androhen oder nach Befchaffenheit der Indicien wirklich voraehmen. Auch für den Fall
des Widerrufs erft nach dem Urtl foll das Urtheil nicht wohl vollzogen, iondern der Gefangene
wieder in fein Gefängnis zurückgebracht und nach Vorfchrift verfahren werden, Nur wenn die
Perfon früher die Miffethaten ganz genau und mit allen Umftänden einbekannt hat, foll der
Richter mit der Exekution gleichwohl vorgehen, weil der Widerruf offenbar nur zur Verhin-
derung des Rechtsganges gefchehen ift. Im 9. Abfchnirte wird endlich die wichtige Frage von
den Komplicen befprochen und wird empfohlen, die Frage nach folchen erft nach der Beicht
des Gefangenen zu ftellen. Der Richter foll dann demfelben erft mit Güte zufprechen, daß er
feine Mitfchuldigen zur Rettung ihrer Seelen anzeige, wozu er im Gewiffen verbunden fei; indes
nach einer beftimmten Perfon foll der Richter nicht forfchen, es fei denn, daß gegen eine
folche f eh r f tar k e Indicien vorhanden wären. Nun folgt eine der ungeheuerlichften Beftimmungen,
nemlich die, daß man den Denuncianten im Hinblick auf feine nicht volle Glaubwürdigkeit nach
gemachter Denunciation noch mit einer „geringen Marter angreifen" folle, ihm bedeutend, daß er
durch falfche Angaben fich unzweifelhaft in die ewige Verbannung ftürzen würde; foUte dann
hiebei die Ausfage widerrufen werden, fo ift auf folche nicht mehr viel zu geben. ~ Noch zu
Anfang des 18. Jahrhunderts — ein Beleg, wie lange und wie zähe diefe Anfchauungen bezüglich
des Lafters der Zauberei anhielten — vertrat ein Rechtsprofeffor an der üniverfität zu Innsbruck,
-I
HexenprozeflTe aus dem Frankifchen. 251
Dr. Joh. Chriftoph Fr öl ich von Frölichsbiirg, nicht nur die (Irengilten Anllchten, fondern tiber-
bot fogar in feinem (namentlich auch in Süddeutfchland viel benützten) Commentar zur Carolina
(1714 bei J. C. Wohler in Frankfurt und Leipzig erfchienen) manchmal feine Vorgänger. Die
Manier, wie die elenden gottvergeflenen Zauberer und Hexen den öffentlichen Bund der Zauberei
mit deren Seelenfeinden aufzurichten pflegen, befcbrcibt er gleich in ziemlich draftifcher Art
folgendermaßen: Bei öffentlicher Zufammenkunft des Hesengefchmeißcs fitzt der Teufel auf dem
Thron ieiner Majeftät, gleich einem König; vor dem muß der neue Zauberer Gott reinem Er-
fchaffer abfagen, den Taufbund aufkUnden, Gottea Sohn verleugnen, alle christlichen Lehr^efetze
verlaffen, die hl. Sakramente der Kirche verwerfen, das hl. Kreuz^ diu Bildni ITe Maria's und aller
Heiligen mit Füßen treten und Gottes Namen in nbfebenlichen Läfterworten entheiligen. Als-
dann gibt er dem Teufel einen Zettel feines BündniiTea mit eigenem Blut gefcbriebcn, oder wenn
er nicht fchreiben kann, erftattet er das Handgelübde, wodurch der Schwarzkünftlor fich dem
Teufel verfchreibt und angelobt, ihm ewig treu und gehürlam zu feinj oder er legt feine Finger
auf ein großes und mit fchwarzen Blättern angefülltea Buch, daß er ein ewiger Varall und iles
Teufels Diener fein und nimmermehr zur chriftlicben Kirche üch zurückbegeben und die Gebote
ChriUti halten, dagegen die Befehle des Teufels ungefiiumt vollziehen, auf Berufen za den nächt-
lichen Tänzen und zu den Zufammenkünfteu fich fleißig eiuftellen, den Fürrten der Zufammen-
kunft mit den gewöhnlichen Ceremonien anbeten und Alles, was er verheißen j mit äuflerften
Kräften zu vollziehen fich befleißen. Andere mehr z\i der Gefellfchaft zu vermögen und endlich
nach diefem Leben Seele und Leib dem Teufel eigen thümlieh übergeben wiille. Für dicfe Ver-
löbnis redet der Teufel gar freimdlich mit dem neuen Zauberer oder Hexen, vorheißt ihnen ewige
Glückfeligkeit, unermeßliche Freuden und Luftbarkeiten, die fie nur in diefem Leben verlangen,
und nach diefem Leben noch höhere Glückfeligkeiten. Wann dicä biifchehen, verordnet er dem
Zauberer oder Hexen einen Teufel, der niemals von ihm abvveiclie, fondern in allen Sachen
dienftbar fein und wann Zufammenktinfte angef teilt ivciden, Iclbe anfagcn und an den gehörigen
Ort fiberbringen muß,** Im Verfolge gibt F. folgende Kladilikationen von Zaubereien: 1, prae-
ftigiatores, d. h. folche, welche durch teuflifehe Eunft die Augon verblenden können; 2, no-
cromantici, welche die Teufel befchwören, cm verborgene Sachen zu finden, 3. arioli oder
Wahrfager, Planetenlefer und Zigeuner, 4. incantatorcs oder Segen fpret^h er, welche die Kunft
verftehen, giftige Thiere zu bannen und den Leuten allerhand Schabernack anihun können , wo-
bei er fogar auf verzauberte Armeen, Flotten und Belagerungen zu fjjrechen koujmt; 5- vcne-
fici oder Giftmifcher, Wettermacher u. dgl.; unter Um Jltünden auch gewifle Kurpfufchen Ener-
gifch wendet er fich gegen die „Hexen-Patrone*, welche der Hexen Auafahrl und Buhlfchaft
bezweifeln und fich erkühnen zu behaupten, es fei diea alles uur eine Einbildung diefcr Weiber,
und letztere feien allb nicht zum Scheiterhaufen zu verdammen, und behauptet fteif und feA,
daß dergleichen Thaten in Wahrheit begangen werden, wie durclj andere gelehrte Leute, ob-
wohl Theologen als Juriften, mit unwiderfprechlichen Beifpielen^ Hiftorien, Hationon und Argu-
menten gründlich beweislich gemacht worden feie, — Bezüglich des Beweis Verfahrens ftcllt er
die horrible Behauptung auf, daß, weil die Zauberei „eine der erfchrccklichiten MilTelhatun ift und
billig unter die delicta excepta gerechnet wird, Tunderlich unter diejenige, fu einer fehr Tchwcren
Beweifung feynd'* — folglich hierin fowohl zur Inquifition als auch zur Tortur ^geringere
Anzeigungen** erfordert werden. Im gleichen Geifte ift der ganze übrige Theil des Abfclmittoä
von der Hexenprozedur gehalten, auf welchen einzugehen hier zu weit führen würde. Bios das
von F. aufgeftellte StrafTyftem foll hier noch einen Platz finden, L Jene, welche einen ausdrück-
lichen Bund mit dem Teufel aufgerichtet und fich denifelben mit Leib und Seele ergeben haben,
— es möge nun diefes Bündnis folenniter oder privatim ab ^'e fehl offen worden fein, — find ohne
ünterfchied ob männlichen oder weiblichen Gefcblechtes zu verbrennen, wenn auch Menfehen
oder Vieh kein Schaden zugefügt worden ift. 2. Jene, welclie ohne öffentliches Bündnis mit dem
Teufel Menfchen oder Vieh durch fatanifche ZauberkilnCte einen Schaden zufügen, find mit dem
Schwerte hinzurichten. Gleichermaßen find zu beftrafen ^dic Segcnfpreehet , Brunnengraber,
Schatzgräber, Wahrfager und Teufelsbefchwörci". Diejenigen aber, die ohne dergleichen Be-
fchwörungen fich unterfchiedlicher abergläubifclier PolTen, Segen fprecherei u. L w, bedienen, find
nach Lage der Sache milder zu beftrafen, z. B. mit Gefängnis, Ruthenftrcichcn, Landesverwei*
fung etc., und „beym einfältigen Bauernvolk mit einer hellfamen Geldbuße, daran fie am
längften denken" u. f. w. — Was foll man aber vollends dazu fagen, wenn noch in den 17G0er
Jahren in der aufgeklärten Reichsftadt Augsburg nicht etwa ein Stubengelehrter, fondern ein mit
der Außenwelt in fteter Berührung fi;ehender Gereliat'tsmann, der dortige Tabakfabrikant Ferd,
Joh. Schmid, eine Vertheidigung des Hexenglaubons fchreiben konnte!
Es Ui das unvergängliche Verdienft der Kaiferin Maria Thcrefia, daß endlieh dem
252 Beck, HexenprozelTe aus dem Fränkifchen.
Hexenprozeßunwefen durch ein neues Slrafgefetzbuch, und zwar zunächft durch die Verordnung
vom 5. November 1766 in den öfterreichifchen Landen fo gut wie ein Ende gemacht wurde.
Von welchem Geifte diefe Verordnung befeelt ift, dafür ift fchon deren Eingang ein Beleg:
„ , . . Wie weit der Wahn vom Zauber- und Hexenwefen bei vorigen Zeiten bis zur Unge-
bühr angewachfen fei, ift nunmehr eine allbekannte Sache. Die Neigung des einfältig gemeinen
Pöbels zu abergläubifchen Dingen hat hiezu den Grund gelegt, die Dumm- und UnwlITenheit, als
eine Mutter der Verwunderung und des Aberglaubens, hat folchen befördert, woraus dann, ohne
das Wahre von dem Falfchen zu unterfcheiden, bei dem gemeinen (?) Volke die Leichtgläubig-
keit entfprungen, alle folche Begebenheiten, die felbes nicht begreifen kann, und doch nur aus natür-
lichem Zufalle, Kunft oder Gefchwindigkeit herrühren, ja fogar folche Zufälle, die ganz natürlich
find, als Ungewitter, Viehumfall, Leibeskrankheiten dem Teu f el und feinen Werkzeugen, nemlichden
Zauberern und Hexen zuzufchreiben. Diefe Begriffe von Zauber- und zahlreichem HexengefchmeiBe
wurden von Alter zu Alter fortgepflanzt, ja den Kindern faft in der Wiege mit fürchterlichen Ge-
fchichten und Mährlein eingeprägt, und dadurch diefer Wahn allgemein verbreitet und immer
mehr und mehr beftärkt, und felbft in Führung von dergleichen ProzelTen ift von den ächten
Rechtsregeln großen Theils abgewichen worden." In den folgenden Paragraphen wurde fo-
dann die heilfame Einrichtung getroffen, daß die Gerichte nie mehr aus eigener Machtvoll-
kommenheit die Tortur verhängen und ebenfo wenig in erwiefenen Fällen das Urtheil fchöpfen
dürfen, vielmehr im einen wie im andern Falle zunächft IKmmtliche Akten unter Beibericht dem
Obergericht vorzulegen und deffen Entfchließung beziehungsweife allerhöchften Entfcheid abzu-
warten haben. — Haben wir fo eine Reihe ftarrer Hexenmeifter kennen gelernt, fo dürfen wir auf
der andern Seite dankbarft auch einiger edler Männer gedenken, die fich durch ihr muthiges
Auftreten gegen das ünwefen der Hexenprozeffe hochverdient gemacht haben und deren Wirken
zum Theil auch Süddeutfchland zu gute gekommen ift. Einer der bedeutendften ift der 1572 zu
Innsbruck geborene (f 1632) Jefuite Adam Tanner, lange Zeit Profeffor der Theologie an den
Hochfchulen zu Ingolftadt, Wien und Prag, welcher lieh in feinem Hauptwerk univerfa theologia
fcholaftica, fpeculativa, practica (1626 u. 1627 bei Wilh. Eder zu Ingolftadt erfchienen) nachdrück-
lichft und eingehend gegen den flexenwahn und Unfug der Hexenprozeffe wendet; leider ifl
diefes klaffifche Werk, welches zum Beften zählt, was jemals gegen Hexenwefen gefchrieben
worden, fo fehr feiten geworden, daß felbft Soldan in feiner „Gefchichte der Hexenprozeffe**
(1. Auflage) fein Bedauern ausfpricht, über Tanner nichts Näheres fagen zu können, da es ihm
nicht geglückt fei, feiner Schriften habhaft zu werden; und leider verbietet uns auch hier der
Raum ein näheres Eingehen auf daffelbe und geftattet uns blos die wichtigften Auszüge aus dem-
felben zu geben. Im I. Bande bezweifelt er allen Ernftes die Möglichkeit der Verfetzung der
Hexen nach ihren Sammelplätzen und der körperlichen und wirklichen Uebertragung der Hexen
durch den böfen Feind, hält dies vielmehr meiftens für nichts anderes als für Träume, Selbft-
täufchungen, Ph an taftereien und leere Einbildungen der Weiber, wenn Cie auch noch fo beftimmt
ausfagen, fie feien mit Leib und Seele in Geftalt von Thieren vom Teufel entführt worden, denn,
die Dämonen befäßen gar nicht die Macht, raenfchlichc Körper in thiorifche Leiber zu verwandeln.
Der Schwerpunkt feiner Bekämpfung des Hexenwefens liegt im III. Bande, in der Difputation
von der Gerechtigkeit, wo er vor allem von den Richtern verlangt, in Prozeffen gegen die fog.
crimina excepta, insbefondere gegen das Verbrechen der Zauberei, in folcher Ordnung vorzugehen
wie ile der Vernunft und der natürlichen Billigkeit entfpreche, und fie vor Verfolgung Un-
fchuldiger und davor warnt, die wegen Hexereiverdachts eingezogenen Individuen nicht gleich, wie
beinahe immer der Fall, für Schuldige zu halten. Ueberhaupt beklagt er fehr, daß [o Vieles,
beinahe das Meifte in derlei Prozeffen, dem Belieben des Richters überlaffen fei und er-
wartet von der Obrigkeit, daß für diefe Prozeffe klare Beftiramungen gegeben und der Willkür
des Richters fo viel als möglich Schranken gezogen werden. Insbefondere verlangt er Beigabe
eines Vertheidigers und Bekanntgabe der Ankläger und Belaftungszeugen an die angefchuldigten
Hexen, fowie Befchleunigung der Prozeffe; auf blofe Denunciation hin, wenn folche auch von
noch fo vielen ausgehe, ohne anderweitige Indicien follen fonft unbefcholtene Perfoneu weder
gefoltert noch verurtheilt werden können ; und foll ein fo erpreßtes Geftändnis für nichts zu er-
achten und jeder fich darauf ftützende Urtheilsfpruch ungiltig fein ; überhaupt foll, wenn je die
Anwendung der Folter fleh nicht umgehen laffe, hiebei das richtige Maß befolgt und alles ver-
mieden werden, was der natürlichen Ehrbarkeit und Scharohaftigkeit zuwiderlaufe. Eindringlich
empfiehlt er die Anwendung geiftiger Mittel und Waffen, u. A. gute Jugenderziehung und fleißigen
Religionsunterricht oder geiftiger Strafen; fo follte denjenigen, die fich vor einem Priefter des
Lafters der Hexerei reumüthig anklagen wollen, Verzeihung und Straflofigkeit ihres Verbrechens
zugefichert und feilten folche Individuen nicht dem weltlichen Gerichte übergeben werden, was
Boffert, Die Herkunft Bifchof Siegfrieds von Speier. 253
er fogar dann und wann auf fchon Verurtheilte ausgedehnt wiffen will, indem man He von den
weltlichen Strafen befreie und ihnen daftir geiftliche Bußen auferlege, z. B. Abfonderung von den
Gläubigen auf einige Zeit, öffentliche Buße vor den Kirchen thüren im Büßerge wandte ^cvvilTe
Abtödtungen etc. Dafür hatte Tanner auch den grimmigen Haß aller Hexenfanatiker auf fich ge-
zogen, von denen z. B. zwei nach dem Lefen der Tanner' fchen Anflehten wüthend aitsricfcn, fie
würden diefen Menlchen, fobald Cie ihn in ihre Gewalt bekämen, fogleich auf die Folter fpanncn lalTtn;
auch Spee ift Zeuge diefes unbändigen Hafles, wenn er in feiner cautio criminalis u. A. Ichreibt:
„terret me exemplum religiosissimi theologi Tanneri, qui non paucos in se concitavit veriisimo ac
prudentissimo suo commentario." Ein Landsmann und Ordensbruder von Tanner, der Theologi e-
profelTor zu München und Dillingen Paul Lay mann (geb. 1575 zu Innsbruck, f 1G35 zu Konftanz
an der Peft) wendet fich gleichfalls in feiner Moraltheologie gegen die Hexen pro ztißepidemie und
ftellt überall lür derartige Prozefle, wo fie fich nicht vermeiden lafTen, als Richtfcbnur den Funda-
mentalfatz: „Ne infontem occidas!" auf. Wie theuer das Vorgehen gegen diefe unfeKgü Ueiftes-
epidemie einen zu ftehen kommen konnte, erfuhr der fchon oben erwähnte Lofcus; er mußte
die VermelTenheit , mit welcher er gegen die Gefchichten vom Hexenfabbat als eitlen Irr-
wahn und Träumerei in Wort und Schrift eiferte, fchwer büßen ; nicht genug, daß er nach iäagorer
Einkerkerung und Verbannung ans Trier feine Behauptungen feierlichft abfchwöriin mußte, w urda
erfpäter wegen Rück Billigkeit gefänglich eingezogen und entgieng der peinlichen Strafe nur durch
den Tod. (Fortfetzung folgt)
Die Herkunft Birchof Siegfrieds Ton Speier.
Von G. Boffert.
Giefebrecht in feiner deutfehen Kaifergefchichte Band 4, 2. S, 45, 3. Auf-
lage nennt Bifchof Siegfried von Speier 1126 — 1146 einen Herren von Leiningen,
obgleich Stalin, ßemling in feiner Gefchichte der Bifchöfe von Speier und Potthaft
in feinen Supplementa Biblioth. med. aev. auf Grund der unzweideutigen Auslage des
Codex Hirfaugienfis ihn als Herren von Wolffelden OA. Marbach anerkennen. Ueber
das Gefchlecht der Herren von Wolffelden hat H. Bauer in grundlegender Weife in
der reichhaltigen Abhandlung über die Grafen von Calw, W. F. 8, 219, 239 ff., ge-
handelt und dort gegenüber der OAB. Marbach S. 145 die Behauptung aufgeftellt,
die Herren von Wolffelden feien freie Herren, keine Minifterialen. Trotzdem kehrt
letztere Anficht immer wieder, z. B. bei Goez, Die alten Herren der Filder S» 5. Es
kann dies bei der Autorität, welche Stalin, der Verfaffer der hiftorifchen Abfchnitte
unferer fchönen Oberaratsbefchreibungen, mit vollem Recht genießt, keineswegs be-
fremden. Allein wenn Stalin je einmal bei feinen bahnbrechenden Arbeiten feljlgegriffen,
fo war es meines Erachtens gerade die ausgedehnte und an fich wohlberechtigte Be-
kämpfung jener kritiklofen Zeit, welche keinen wefentlichen Unterfchied zwifchen freien
Herren und Minifterialen kannte. Es jft erklärlich, wenn Stalin dem gegenüber das
Schifflein energifcb auf die entgegengefetzte Seite drückt und fo z. ß* die Herren
von Schlaitdorf zu tübingifchen Dienftmännem machte. Es wird wohl zu beachten
fein, welchen Einfluß die erften Kreuzzüge fowie die ftaufifchen Kriege in Italien auf
das Verhältnis der Edelfreien und Minifterialen hatten. In der zweiten Hälfte des
12. und Anfang des 13. Jahrhunderts fteigen Minifterialengefchlechter in Menge auf
den Sitzen alter edelfreier Gefchlechter wie Pilze im Wald üppig empor. Bei den
Herren von Wolffelden lag Stalins Annahme um fo näher, als es neben den freien
Herren von W. wirklich ritterliche Dienftleute von W. gegeben haben dürfte. W, ü.
1, 382. Bauers Anficht über den Stand diefer Herren, zu denen B. Siegfried von
Speier gehörte, dürfte jetzt allgemeiner Zuftimmung fich erfreuen. Seine Ausführung
leidet nur an einem Mangel, indem es ihm nicht gelang, zwifchen den älteren Herren
i
254 Boffert
V. W. und dem 1182 auftretenden Grafen Bertold von Wolffelden, Kaftenvogt des
Klofters Murrhard, W. U. 2, 221, den richtigen Zufammenhang zu finden. Es kommt
dies von einem Üeberfehen einer wichtigen Notiz des Codex Hirfaugienfis her, den
Bauer fonft fo trefflich zu benützen und zu deuten verftand. Die Angabe S. 61,
daü Gerhard von Schauenburg (bei Schriesheim) ein Bruder unfers Siegfried ift, war
ihm entgangen. Im Folgenden gebe ich zunächll das urkundliche Material über die
Herren von Wolffelden und ihren BefitÄ, dann das über die Heffonen von Sülchen,
um, darauf fußend, das Verhältnis beider zu unterfuchen. Ergibt fich die Stammes-
zufammengehörigkeit beider, fo wird fich die Frage verlohnen, ob fich diefes Gefchlecht
nicht weiter zurück in der Zeit und weiter hinaus in anderen Gegenden verfolgen
läßt. Zum Schluß follen die Minifterialen von Wolffelden kurz befprochen werden,
1. Die Herren von Wolffelden.
Die älteften Herren von Wolffelden finden fich im Codex Hirfaugienfis S. 33.
1. Effo und fein Sohn Sigehard von Wolfesleden (1. Wolfefelden) geben an Kl. Hirfau
12 Hüben in Degerloch, 5 Hüben und einen Weinberg in Wurmlingen (OA.
Rottenburg), 3 Hüben Wald und einen Weinberg in Türkheim (Ober- und Unter-
Türkheim OA. Cannftatt). 2. Sigehard gibt 2 Hüben in Schadweiler (OA. Rotten-
burg), ebenfo fein Minifteriale Heinrich 3 Hüben dort und fpäter eine halbe, die er
von Erkenbert von Ambra (Ammern OA, Tüb.) gekauft hatte. Es liegt nahe anzu-
nehmen, daß diefe Herren bei ihren Schenkungen es vorzogen, die ihrer jeweiligen
Herrfchaft mehr entlegenen Güter zu vergeben, als näher gelegene, üeber die Zeit
diefer Schenkungen muß das folgende Licht geben. 3. Bifchof Siegfried von Speier,
Sigehards Sohn, gibt für feinen Bruder Gottfried wahrfcheinlich als Seelgeräthe eine
Mühle bei Sülchen OA. Rottenburg. Diefe Schenkung muß in die Zeit zwifchen
1138 und 1146 fallen. Denn 1146 23. Auguft ftirbt Siegfried, dagegen war der
Bruder 1138 noch am Leben. Das ergibt fich 4. aus der Verhandlung mit Klofter
Waldfaffen, mit dem Siegfried und Gottfried 1138 wegen Güter in Mitterteich (Diche
inferior) in der Oberpfalz ftritten, wobeL es fich um die Grenzgebiete gegen Tirfchen-
reuth handelte. Konrad IH. legte den Streit bei. Siegfried und Gottfried fchenkten
die dortigen Güter an das Klofter Waldfaffen. Huhn, Handbuch v. Bayern-Oberpfalz
S. 123, cf. Reg. boic. 1. (Leider find mir die primären Quellen nicht zur Hand.)
5. Siegfried felbft gab für fich als Seelgeräthe, alfo wohl kurz vor 1146, all feinen
Befitz in Sülchen an Kl. Hirfau, 1. c. S. 34. 6. Außer dem genannten Gottfried
hatte aber Siegfried noch einen zweiten Bruder Gerhard von Schauenburg bad. BA.
Heidelberg, Cod. Hirf. S. 61, der in der Zeit des Hirfauer Abtes Volmar (1120—50)
lebte, Cod. Hirf. S. 72, wahrfcheinlich ein jüngerer Bruder, vielleicht ein Stiefbruder*
Wir finden Gerhard 1148 unter den Edelfreien in einer Lorfcher Urkunde, Cod*
Lauresh. ed Lamey 1, 251 und noch einmal 1157 in einer Maulbronner Urkunde als
Grafen genannt. Er fchenkte dem Klofter HirTau in Gemeinfchaft mit feiner Gattin
Heilika und feinen Söhnen ein praedium in Eltingen OA. Leonberg, nemlich terram
falicam, 2V« Hüben und V* der Kirche. Diefer Befitz war aber Gr. Ludwig v. Wirtem-
berg verpfändet. Gerhards 3 Söhne werden die Brüder Gerhard 1165, Cod. Laur. 1,
264 und 1168 Bertold und Gottfried von Schauenburg fein, 1. c. 1, 267. Gerhard,
der Vater oder Sohn, fchenkte an Kl. Lorfch Befitz in Neheftebach (wo?), Cod. Laur.
Nr. 3822. Bertold erfcheint als Graf 1170 in der Urkunde Friedrichs L d. d. 8. Kai.
Aug. Frankfurt, Gud. cod. dipl. 3, 1069 und mit feinem Bruder bei K. Friedrich L zu
Weißenburg 18. Febr. 1179, Böhmer Acta fei. Nr. 138, und noch einmal 1191 in
der Urkunde Erzb. Konrads von Mainz, Gud. cod. dipl. 3, 793, aber hier nicht als
Die Herkunft Bifchof Siegfrieds von Spei er. 255
Graf. Ein Sohn Gerhards ift wohl der gleichnamige Schwiegerfohn Poppos von Lauffen,
der 1208 als Zeuge auftritt. W. F. 7, 472. Der dritte von den 3 Söhnen Gerhards
von Schauenburg, Gottfried, dürfte, worauf mich J. Cafpart aufmerkfam machte, kein
anderer fein als Gottfried von Winiden d. h. Winnenden OA. Waiblingen, der 1181
bis 1196 urkundlich erfcheint. Derfelbe hatte eine Tochter Gottfrieds von Rordorf
(ux. Adelheid), die Schwefter des letzten Grafen Mangold, zur Gattin. Durch feine
Erbtochter kamen die ßordorfer Güter mit Winnenden an deren Gatten Heinrich von
Neifen, cf. Baumann, Acta Salemitana, Zeitfchr. f. d. Oberrhein 31, 64. Beachten wir,
daß bei der Verhandlung Abt Eberhards von Salem mit Heinrich von Neifen 1210
zu Winnenden als Zeugen Heinrich von Ecke d. h. Eckhof OA. Tübingen, Heinrich
Phorfaeme von Lendingen, ßudeger von Maegerichingen , Bertold von Grezzingen
OA. Nürt., 1. c. S. 65, erfcheinen.
Wenden wir uns zu Bertold, fo dürfte er kein anderer als jener Graf Bertold,
Kaftenvogt des Klofters Murrhardt, fein, der 1182 auftritt. Die Kaftenvogtei dürfte
ein altes Hauserbe der Herren von Wolffelden fein. Zweifelhaft bleibt noch, ob fich
fein Grafentitel auf das Grafenamt im Murrgau gründet. Es wird dazu noch eine be-
fondere Unterfuchung über das Verhältnis zu Bertold von Ingersheim bedürfen, welcher
1134 ein der Kirche zu Bamberg gehöriges Gut in Heiningen genoß. W. F. 8, 225.
Es will mir fcheinen, daß die ganze Reihe der von Bauer 1. c. aufgeführten Herren
von Ingersheim hieher zu ziehen ift
Fragen wir nach der Zeit, in welche wir die älteren Glieder des Gefchlechtes
zu fetzen haben, fo dürfte, da Siegfried 1126—1146, fein Bruder Gottfried 1138,
Gerhard aber 1140—1157 erfcheinen, der Vater in die Zeit 1090—1120, der Groß-
vater aber 1050—1090 zu fetzen fein.
Betrachten wir nun die Befitzungen der Herren von Wolffelden, wie wir fie
oben kennen gelernt haben, fo fehlen uns für Degerloch weitere Anhaltspunkte. In
Eltingen, wo Gerhard von Schauenburg Kl. Hirfau begabt, finden wir erftlich Bertold
von Eberftein begütert. Derfelbe fchenkt an das Klofter den vierten Theil von
Eltingen. Als feine Gattin lernen wir Adelheid, als feine Söhne Bertold, Eberhard
und Hugo kennen. Cod. Hirf. 42. Diefe Schenkung muß in die erfte Zeit des 12. Jahr-
hunderts fallen. Bedenken wir, daß Gerhard von Schauenburg, der Befitz in Eltingen
hatte, auch einen Sohn Bertold befaß, fo fcheint es fehr wahrfcheinlich, daß feine
Gattin Heilika dem Haufe der Grafen von Eberftein entftammte. Reichen Befitz in
Eltingen (10 Hüben) und den nahegelegenen Warmbronn (10 Hüben) und Gebersheim
(Vs der Kirche) hatte Graf Ludwig von Arnftein. Cod. Hirf. 96. Die OA.B. Leon-
berg nimmt an, daß er denfelben durch Verwandtfchaft mit den Pfalzgrafen von
Tübingen bekommen. Nun war die dritte Schwefter Graf Ludwigs v. Arnftein c. 1120
an Pfalzgraf Hugo verehlicht, vgl. Schmid, Pfalzgrafen v. Tüb. S. 57. Eine weitere
nahe Familienverbindung war durch die Kirchengefetze ausgefchloffen.
Eher dürfte an eine Verbindung mit den Calwern zu denken fein. Doch ift
zu beachten, daß Herzog Friedrich von Schwaben confanguineus Ludwigs von Arnftein
heißt, cf. Vita Ludovici de Arnftein, Böhmer fontes 3, 327 flf. Unwillkürlich ift man
verfucht, den Namen des Pfalzgrafen Ludwig f 1103, Friedrichs Bruder, auf diefe
Verwandtfchaft zurückzuführen. Vielleicht dürfte auch das für Ludwigs Seelenheil an
Würzburg gegebene Lehen bei Witoldshaufen d. h. Weigoldshaufen bei Würzburg,
Schannat Vind. coli. 1, 62, Stalin 2, 228 Anm. und der ftaufifche Befitz in der Nähe
von Eltingen im OA. Leonberg auf eine mit den Arnfteinern gemeinfame Verwandt-
fchaft weifen.
256 Boffert
In Türkheim, Ober- oder vUnter-, fehen wir neben den Herren von Wolffelden
die Zähringer begütert. Lehensleute Konrads von Zähringen 1122 begaben dort das
Klofter Zwiefalten, ebenfo die Pfalzgräfin von Calw d. h. Luitgard, die Tochter Ber-
tolds von Zähringen. Mon. Germ. 10, 109, 20; 113, 1. Der beiderfeitige Befitz
der Wolffelder und Zähringer ifb gleichmäßig Wald und Weinberg. Nun finden wir
Zähringer und Wolffelder frühe fchon neben einander bei Backnang begütert Die
Pancratiuskirche zu Backnang ftellte 1116 der Zähringer Markgraf Hermann von Baden
unter päbftlichen Schutz. W. ü. 1, 343. Diefe Kirche aber war fchon von Hermanns
Voreltern mit Gütern und Zehnten reich begabt, wie dies B. Bruno von Speier in
der Urkunde über das Chorherrenftifb zu Backnang 1122 bezeugt. Hermanns gleich-
namiger Sohn fchenkt 1134 der Kirche zu Backnang fein praedium in Huningen
d. h. Heiningen OA. Backnang. W. U. 1, 382.
Die Kofeform für Hermann ift Heffo, ein Name der noch im 14. Jahrhundert
als Zuname im badifch-zähringifchen Haufe erfcheint. Nun fehen wir einen Heffo de
Baccane mit feinem Sohne Heffo 1067 bei einer Schenkung Graf Swiggers an St. Peter
in Augsburg zeugen. Mon. bo. 33, 7. Baccane kann fchwerlich etwas anderes fein als
Backnang, obgleich die Namensform von der fonll urkundlich üblichen Form Baggenanc
ftark abweicht, allein ein Yerfehen des Schreibers ift nicht ausgefchloffen. Auch ift
bei den älteren Bänden der Monumenta boica auf eine diplomatifch genaue Wieder-
gabe der Vorlagen nicht zu rechnen. Möglicherweife ftamipt die Urkunde aus einem
Kopialbuch, das die abgekürzte Form Baccane vorfand und mit Baccane wieder gab.
Ganz ficher ift, daß es in ganz Süddeutfchland keinen zweiten Ort gibt, bei dem
die Namensform zuträfe.
Beachten wir nun, daß mit Hermann von Lintburg f 1074, dem Sohn Ber-
tolds des Gebarteten, im Haufe der Zähringer der Name Hermann-Heffo auftritt, nehmen
wh* noch hinzu, daß noch 1456 das Gültbuch des Amts Böringsweiler OA. Weinsberg
auf der Südfeite des Mainhardter Waldes eine ganze Reihe Aecker und Wiefen Berch-
toldslehen nennt, welche auf den Zufammenhang mit den Zähringern hinweist, fo dürfte
die Nachbarfchaft des Befitzes an der Murr und bei Türkheim, der gemeinfame Name
Hermann in beiden Familien die Verbindung der Zähringer mit den Wolffeldern in einem
andern als im Licht einer luftigen Hypothefe erfcheinen laffen. Das Wie und Wann diefer
Verbindung wird das Nachfolgende etwas näher beleuchten. Will man es unwahr-
fcheinlich finden, daß eine Ende des 11. Jahrhunderts fo hervorragende Familie wie
die Zähringer mit einem bisher fo wenig beachteten, ja gar zu den Minifterialen ge-
zählten Haufe wie die Wolffelder in Verbindung getreten fein foUte, fo bedarf es
nur einer näheren Betrachtung der Befitzungen unferer Wolffelder im Sülchgau
OA. Rottenburg, wie wir fie oben kennen gelernt : Sülchen, Wurmlingen, Schadweiler.
2. Die Herren von Sülchen.
Bereits 1007 erfcheint ein Graf Heffo oder Heflinus im Sülchgau, Mon.
boic. 28, 385 W. U. 1, 246, ein zweiter Graf Heffo 1057, W. ü. 1, 273. Gewinnt da
die von Bauer verfuchte Kombination des Sülchgauer Grafen Heffo H. 1057 mit dem
Backnanger Heffo fenior nicht die höchfte Wahrfcheinlichkeit? Ift es da zu gewagt,
in Heffo jun. v. Backnang und Effo de Wolffelden, Sigehards Vater, und Ezzo de Su-
lichin 1075, W. ü. 1. 280, Mon. boic. 29, 128 eine und diefelbe Perfon zu fehen?
Wir werden unten auf die Verwandtfchaft der Sülcher mit den Huminger Herren
(v. Hirrlingen) zu fprechen kommen und dabei finden, daß diefe Hirrlinger in den
Rheingegenden bei Hugshofen-Schlettftadt begütert waren. Wie find fie dorthin ge-
kommen? Die Antwort könnte uns die Perfönlichkeit des Grafen der Ortenau geben.
Die Herkunft Bifchof Siegfrieds von Speier. 257
1007 erfcheint als Graf der Mortenouwe, in deffen Gebiet Kl. Gengenbach, Mon.
boic. 28, 343 und Nußbach BA. Oberkirch, ib. 28, 383 lagen, Heffinus, an deffen
Stelle 1016 Graf Bertold getreten war. Die Annahme, daß Graf Heffinus derfelbe ift
wie Helfinus im Sülchgau, wird keinen Schwierigkeiten unterliegen, ebenfowenig die
Identität des Grafen Bertold in der Ortenau mit dem gleichzeitigen Grafen Bertold
im Breisgau, der kein anderer ift, als der Zähringer Bezilin v- Villingen. DalJ
Bertold auf Hello folgte im Befltz der Graffchaft Ortenau, Tcheint auf Familienver-
bindung zu beruhen und zwar eher auf Heirat als auf Blütsverwandtfchaft. Die un-
zweifelhaft feftftehenden Befitzungen der Zähringer in Lintberg^ Weilheim unweit des
Sülchgaus, ebenfo in den Murrgegenden dürften in Gemeinfchaft mit dem Befilz der
Ortenau deutlich für Theilung des Hauserbes in zwei Linien nach dem Tode Graf
Heffos (1007) fprechen.
Von hier aus dürfte fich vielleicht auch die iVage, wie die Zäliringer in den
Befitz von Baden kamen, etwas näher beleuchten lallen. Das Hochllift Speier hatte
1057 ein praedium in Sülchen von K. Heinrich IV. erhalten, ohne daß wir wüßten,
wie dasfelbe an den König gekommen. An einen Zufammcnbang mit dem Erbe einer
Großmutter Adelheid, der Mutter Konrads U, und Bilchof Gebhards von Regeusburg,
wage ich nicht zu denken, obgleich die Namen der Verwandten B, Gebbards, Sieg-
fried und Hermann, unwillkürlich an die Stammreihe der Herren von Sillchen-Wolf-
felden erinnern. Aber es fehlt für den Zufammenhang von Sülchen und dem Orn-
und Murrgau an weiteren Mittelgliedern. Es mag allb diele Frage vorerft ans dem
Spiel bleiben. Nun gehörte auch Baden feit 10Ö6 dem Hochftift Speier, Stalin 2, 302,
Wie nun, wenn Markgraf Hermann U. den Theil am Hauserbe der Sülchen er, der bei
Rottenburg an feine Linie gekommen, an das Hoch Itift abgetreten hätte gegen Baden?
Ein folcher Taufch würde die Frage über die Ankunft Badens an die Markgrafen
fehr einfach löfen.
Weitere Mitglieder des Haufes derer von Sülchen lernen wir aus dem Codex
Hu'faugienfis kennen:
1. Adelheid de Sulch, Schwefter eines Dekans Rudolf S, 88, Da der ganze
Abfchnitt 1. c. Schenkungen der Herren von Merklingen OA* Leonberg enthält und
zwar um 1150 — 60 (cfr. W. U. 2, 104 Berwardus lenior), fo werden wir nicht irre
gehen, wenn wir Rudolf für identifch mit dem Pfarrer Rudolf v- Merklingen anlehen.
der 1140 Pfarrer, 1150—60 Dekan des Kapitels Weil war. Adelheid dürfte die
Witwe des frühverftorbenen Gottfried, des Bruders B. Siegfrieds, lein und dem Ge-
fchlecht der Herren von Merklingen angehören. Allerdings IcheiDt hier die Frage nach
dem Stand der Herren von Merklingen fehr groiie Scliwierigkeiten zu bereiten.
Wir muffen hier nothwendig auf das Chronicon Sindelfingenle eingehen, das
berichtet, Wielrcha von Calw, die Gattin Graf Adelberts v. Calw, habe ihrer Enkelin
Uta V. Schauenburg als Mitgift unter Anderem auch Merklingen gegeben. Der ganze
Bericht des Chronicons über Wielicha eirregt Ichwerc Bedenken. Nehmen wir erll den
letzten Satz, der befagt: Wilcha ultimo vendidit Heinrico imperatori niinjLteriales in
Bemehufen et ceteros omnes, fo ift ein Verkauf der fämmtlichen Calwer Minillerialen
(ceteros omnes) an Heinrich IV. geradezu undenkbar. Ueber den Stand der
Herren von Bernhaufen-Plieningen habe ich mich an einem andern Ort ausgefprochen
f, V. J. 5, 300. Von einer Erwerbung Heinrichs IV, in jener Gegend, ebenfo von einer
Vergabung des Erworbenen durch Heinrich IV. oder V. ift lediglich keine Spur
zu finden. Nehmen wir noch dazu den ftrengen Gegenfatz der Gelinnung Heinrichs
und Wielichas, der eifrigen Anhängerin von Hirfau, dem Herd der kirch hellen Op-
pofition gegen Heinrich IV., und Wielicha iollte ultimo, alfo vor ihrem Tod, wu lle
WOrttemb. Vierteljahrshefte 1883. 17
258 Boffort
doch ficher noch befonders unter dem Einflufi der kirchlichen Oppofition ftand, ihre
Minifterialen an den von ihr verabfcheuten, von der Kirche gebannten König ver-
kauft haben, während ße doch leibliche Erben hinterließ ?l
Stalin hat offenbar die Haltloßgkeit der Angabe des Sindelfinger Chronülen
gefühlt, wenn er in der OA.Befchr. S. 116 die Erwerbung in die Zeit Heinrichs VI.
fetzt, was aber dem Text geradezu widerfpricht. Heinrich VI. (1190—1197) konnte von
Wielicha (f 1093) nichts erwerben. Ebenfo enthält die Angabe, daß Uta v, Schauen-
burg Merklingen etc. als Mitgift von Wielicha erhalten habe, geradezu eine Un-
möglichkeit. Wielicha ftarb 1093, Utta 1196, ße kann alTo kaum zur Zeit des Todes
von Wielicha gelebt haben, vielweniger verheiratet gewefen fein.
Will man fich darauf berufen, daß Rudolf, Adelheids Bruder, feine Schenkung
per advocatum fuum, nemlich Adelbert v. Calw, mache, fo ift damit nicht gefagt,
daß Eudolf ein Minifteriale Adelberts gewefen fei, fondem als Geiftlicher bedurfte er
wohl eines Vogtes zu feiner Schenkung. Nach dem Ghronicon Sindelf. könnten ja
die Merklinger auch nicht Minifterialen Adelberts v. Calw gewefen fein, fondern Lehens-
leute Herz. Welfs. Für die Verwandtfchaft mit den Merklingem fcheint mir auch
der Befitz Gerhards v. Schauenburg in Eltingen, wenn er nicht von den Eberfteinem
kommt, zu fprechen. Kt Adelheid etwa die Witwe des ex hypotheß kinderlos ver-
ftorbenen Gottfried von Sülchen-Wolffelden, fo konnte Gerhard von dem durch Gott-
fried erheirateten Beßtz Eltingen geerbt haben. — 2. Richmunt v. Sülchen gibt um
1110 eine Hube zu Schadweiler an Hirfau Cod. Hirf. Er dürfte, wenn ein Freiherr,
zu den älteren Gliedern des Haufes gehören und ein Bruder Sigehards fein. Ift er
aber ein Minifteriale, dann wird er zu dem obengenannten Heinrich zu ftellen fein.
3. Verwandte der Herren v. Sülchen-Wolffelden.
Gehen wir nun zu den Stammverwandten der Herrn v. Sülchen-Wolffelden,
fo dürfen wir hieher in erfter Linie die Herren v. Humingen, Horningen-Hirrlingen
ziehen. Dr. Baumann hat voUftandig Recht, wenn er die Grafen von Horuingen nach
Hirrlingen OA. Rottenburg fetzt, Gaugraffch. S. 130. Es wird nicht zufällig fein,
wenn 1179 Gottfried von Hurningen hart neben den Schauenburgern urkundet. Böhmer
Acta fei. 2. 138. Die Stammesverwandtfchaft würde den Uebergang des Grafenamts
im Sülchgau von den Heffonen an die Hurninger leicht erklären.
Nur gelegentlich fei als Vermuthung hingeftellt, daß Hildegard v. Büren,
die Stammmutter des Stauferhaufes, möglicherweife diefem Grafengefchlecht angehört,
Werner von Homingen ftiftet um 1000 das Kl. Hugshofen bei Schlettftatt Die
elfäßifchen Befitzungen der Staufer bei Schlettftatt wären fo einfach erklärt, wie fchon
Stalin 2, 229 gefehen hat.
Halten wir nun in der Umgegend von Rottenburg Umfchau, um zu fehen,
ob ßch dort nicht weitere Glieder des alten Gefchlechtes der Heflbnen finden, fo nennt
uns der Cod. Hirf. S. 40 erft einen Burkhard und Heffo v. Firft, welche bei
Schwalldorf OA. Rottenburg eine terra falica, 4 Hüben und all ihren dortigen Be-
ßtz an Hirfau geben, ein Befitz, der, wie ein Blick auf die Karte zeigt, im Verein
mit dem Namen Heffo auf Zugehörigkeit zum Haufe der Grafen von Sülchen weist.
Aber die OA.Befchr. Rottenburg S. 195 fagt uns ja, die Herren v. Firft feien Glieder
des niedern Adels gewefen. Darin wird ße Recht haben, daß diefe Herren gerade
wie die von Stoffeln und felbft die Pfalzgrafen von Tübingen im 16. Jahrhundert tief
gefunken waren. Aber im 12. Jahrhundert ftand es anders mit ihnen. Die Notitia
fundationis des Klofters St. Georgen auf dem Schwarzwald, Zeitfchrift für den Ober-
rhein Band 9, S. 193 ff., welche für unfer füdliches Württemberg die werthvoUften
Die Herkunft Bifchof Siegfrieds Yon Speier. 259
Nachrichten bietet, nennt Heffo v. Firft einen dominus und capitaneus, S. 211. 218,
was bei der Art wie die Notitia die capitanei, doraini und milites liberales hervor-
hebt, cfr. 212, 214, 218, f icher einen Edelfreien vorausfetzt. Heffo v. Firft gab dem
Klofter St. Georgen 1092 fein Eigen in Beroa (Bärenthal, Baumann, Gaugraffchaften
S. 148) und erhielt dafür des Klofters Bedtz in Huchilingen, Nero und Ginningen
d. h. Hauchlingen (Theil von Nehren), Nehren und Gönningen OA. Tübingen, S. 211.
1095 gab Heffo weiter ein Va manfus in Enfingenheim im Scherragau d. h. Enfis-
heim bei Nufplingen am Heuberg und feinen Befitz in Obcrenholz (wo? Ohernheim
OA. Spaich.?) an dasfelbe Klofter S. 218. Eine Tochter Heffos war nach Mon. Germ,
10, 116 Willibirg, die Gattin Landfrieds von Ginningen, welche dem Klofter Zwie-
falten 4 Manfus in Uzilshufen (wo?) gab. Landfried aber, welcher in Zwicfalten be-
graben liegt, begabte das Klofter mit einem Manfus in Kirijfindorf (wo? Chirphendorf
= Küpfendorf OA. Heidenheim? W.U. 2, 2S. 1143). Freilich erklärt die OÄ.Befchr.
Tübingen S. 383 Landfried gleich den fpäteren Herrn von Gonningen für Minifterialen
der Herrn von Stoffeln, mir will es eher fcheinen, daü Landfried felbft zu den Herren
von Stoffeln zu rechnen ift.
Eine weitere Perfönlichkeit, welche Beachtung verdient, wenn wir über die
Verwandten und Ahnen der Herren von Wolffelden-Sükhen AuffchluiS erhalten wollen,
ift Hermann von Meringen d. h. Mähringen DA. Tübingen. Nach der Notitia fchenkte
1086 ein vir liber Namens Hermann ein halbes praedtum in Huchilingen, dem oben
genannten Hauchlingen'), nicht Heuchlingen, wie Mone will, an St. Georgen, die andere
Hälfte hatte er feiner Gattin Gerhilde gegeben. Die letztere aber trat es 1088 durch
die Hand ihres Bruders Udalrich von Hufen (dcßfen Bruder Bapoto ein miles überaus
heißt S. 209) an St. Georgen ab. Ja 1091 fchenkte Gerhild auch ihren Befitz in Gin-
ningen 1092 ebenfalls an St. Georgen. Daß bei Ginningen nicht an Gunningen
OA. Tuttlingen zu denken ift, das 1095 deutlich Kuningen juxta Calphen heißt,
1. c. S. 220, fondern an Gönningen, das hätte die OÄ.Befchr- Tuttlingen S. 320
Mones Anmerkung 46 S. 211 1. c. glauben dürfen, obgleich Mone oft gerade in der
Beftimmung wtirttemb. Orte eine wohl begreifliche Unkenntnis zeigt. Hermann, der
Gatte Gerhilds, ift ficher identifch mit Hermann von Meringen, welcher mit feiner
ungenannten Gattin allen Befitz in Nehren für Va manfus in Starzeln und Altheim
und den Befitz in Dormettingen an das Klofter abtrat, 1, c. 211. Beide Akte über
Ginningen und Nehren folgen unmittelbar auf einander und fallen nur 4 Tage aus-
einander (30. März und 3. April). Ift es mir mit den befchränkten Mitteln hier
nicht möglich, die Heimat der drei Gefchwifter von Haufen Hcher nachzu weifen , fo
darf ich um fo ficherer Hermann von Meringen zu den Verwandten der Grafen von
Achalm zählen. Das geht aus Ortlieb Chr. Zw* ganz klar hervor. Er erzählt, ein
Herr von Mähringen habe wegen feines Gichtleidens Güter in Tarodingen und Un-
dingen (Derendingen OA. Tübingen, Undingen OA* Reutlingen) gegen ein Leibgeding
feinem Verwandten Graf Rudolf von Achalm übergeben, dell'en Söhne jene Güter
dem Klofter Zwiefalten zuwandten. Jener ungenannte Mähringer aber hatte eine
Schwefter, die fich zur Zeit Konrads II. und Heinrichs III., alfo vor 1039, in der
Lombardei verehelicht hatte, aber fpäter ihren Gatten verliefi, nach Deutfchland
znrtikkehrte und nun das Erbe ihres Bruder;^ zurückforderte. Rudolf von Achalm
gab ihr zur Entfchädigung ein praedium in Himminhufen d. h. Iramenhaufen ÜA. Tüb-
ingen und 5 Hüben in Undingen. Trotzdem aber machten Gebrüder von Mieringen,
*) Die Kirche des Pfarrdorfs Nehren ftand in Huhelingen cfr, Frdbiirger Diöcef.-
Arch. Bd. 1, S. 58, wo irrig an Heuchlingen OA. Heidcnbeiui, das zur Diözefe Augsburg ge-
hörte, gedacht ift.
260 -^ Boffert
wie Ortlieb fchreibt, Anfprüche an jene obengenannten Güter in Derendingen und
Undingen. Ortlieb, Mon. Germ. 10, 73 flf. Wir werden nicht irre gehen, wenn wir
diefe Mähringer als Glieder jenes Hanfes von Pfulhngen - Steufilingen anfehen, deffen
Ahne ficher Graf Hermann im Pfullichgau ift. Für die Zufammengehörigkeit mit
PfuUingen und Steufllingen vergl. den Befitz der Pfullinger in Bronnweiler OA. Reut-
lingen und Bodelshaufen OA. Rottenburg Cod. Hirf. 101 und den der Steußlinger in
DuÜlingen, Cod. Hirf. 37, 41. Konrad von PfuUingen Erzbifchof von Trier (1066)
ift der Neffe des Steußlingers Anno v. Köln.
Sehen wir diefe Familie hier in Beziehungen zu Klofter St Georgen, fo wird es
nicht überrafchen, wenn das Klofter auch Befitzungen in dem feinen Magerbein im Ries
aufzuweifen hatte, 1139 W. ü. 2, 10 cfr. 198. Wie es zu diefem Befitz gekommen,
hilft vielleicht der Cod. Hirf. S. 101 erklären, wonach Kuno v. Magerbein und feine
Gattin dem Kl. Hirfau 2 Hüben in PfuUingen fchenkten. Wer diefer Kuno v. Magen-
bein mit Befitz in PfuUingen fein mag? Ich halte ihn für den Neffen der Achalmer
Grafen Kuno und Luitold, den Sohn Graf Kunos v. Lechsgemund und der Mathild von
Achalm, den wir fonft als Kuno von Horburg (Harburg im Ries) kennen. Aus dem
Obigen haben wir den nahen Zufammenhang der Mähringer mit den Grafen von
Achalm gefehen; daß die Mähringer mit den Pfullingem eines Gefchlechts find, wird
auf Zuftimmung rechnen dürfen. Dann wird es nicht auffallen, wenn das von dem
Mähringer Hermann begabte Kl. St. Georgen auch bei dem Seitenzweig der Achalmer
Grafen im Ries Gunft und Gaben gewann.
Näher auf die Familie der PfuUingen-Steufllingen einzugehen, liegt für unfern
Zweck, das Gefchlecht der Heffonen von Sülchen-Wolffelden weiter zu verfolgen, ferne,
es ift das eine lohnende Aufgabe für Forfcher jener Gegend, aber wir dürfen aus
den vorangehenden Unterfuchungen den Schluß ziehen, daß Graf Hermann im Pfullich-^
gau 930 auch der Ahnherr Heffos von Sülchgau 1007 ift
Möglicherweife fteht auch Sigehard v. Calphen (Karpfen) in Verbindung mit
unferem Wolffelder Sigehard. Es mag zufallig fein, daß der Schenkung Sigehards
V. Wolfsfelden im Cod. Hirfaug. S. 34 faft unmittelbar die Sigehards von Calphen
folgt. Sigehards Vater ift wohl jener Egilward v. Calphen, der von Zwiefalten die
Güter kaufte, welche Walter von Ritinhaldun bei Mariaberg OA. Reutlingen dem KL
fchenkte Mon. Germ. 10, 69. Seine Mutter Ida ift die Schwefter Walters v. Thun-
ingen, und wahrfcheinlich auch Berthas, der Gattin Hezilos, des Gründers von
St Georgen Zeitfchrift für den Oberrhein 9, 203. Es fcheint nicht zu gewagt, für
Sigehard v. Wolffelden und Sigehard v. Calphen einen gemeinfamen namengebenden
Ahnherrn anzunehmen. Was die OA.Befchr. Tuttlingen bewog, diefe Herrn v. Calphen
als Dienftleute der Grafen von Nellenburg anzufehen, wie auch Gerung von Rietheim,
den Schwiegerfohn Ottos v. Steußlingen, ift mir nicht klar. Vielleicht darf für den
Zufammenhang diefer Herren mit Wolffelden-Sülchen darauf hingewiefen werden, daß
wir oben auch eine Verbindung des Bezelin v. Villingen, des Zähringer Ahnherrn, mit
HelTinus, dem Grafen im Sülchgau und in der Ortenau, annahmen. Villingen und
Karpfen liegt nicht allzuweit voneinander.
Ob wir auch die Stifter des Klofters St. Georgen, Hezilo und Heffo, hieher
ziehen dürfen, ift mir zweifelhaft. Trotz eingehenden Studiums der Notitia fundationis
und ihrer Angaben über den älteften Befitz wie die Ahnen der beiden Stifter wollte
es nicht gelingen, fiebere Anknüpfungspunkte zu gewinnen, obgleich bei beiden der
Befitz im Breisgau für eine Verbindung mit Heflinus, Graf in der Ortenau, und feinem
Nachfolger Berthold fich geltend machen ließe. Auch die nahe Verwandtfchaft Hezilos
mit den Entringer Herren, die wir gleich den Wolffeldern in enger Verbindung mit
Die HerkaDft Bifchof Siegfrieds von Speier.
261
dem Hochftift Speier fehen, die Nachbarfchaft von Sülchen und Entringen dürfte in
Betracht kommen. Allein das find Fragen, welche Forfchern im Stilchgau näher liegen,
hier begnügen wir uns, das Gefchlecht der Heffonen von Backnang-Wolffelden in ein
neues Licht geftellt und die freie Abkunft diefer Herren wie ihre Verwandtfchaft mit
den Zähringem aufgehellt zu haben.
Stellen wir noch die Herren von Wolffelden-Sülchen kurz genealogifch zufammen:
Hermann Graf im Plniniclj^aiL
Heflinus Graf im Sülchgau
und
in dbr Ortcnau 1007.
Hefl'o de Baccane und v. Sülchen 1057—67.
Hefl'o V. Sülchen-Baccane 1067.
Sigehard 1090.
Richmunt.
N.
heir. Bertöld v. Villingen 999
Graf in der Orten au
1016.
Siegfried Bifchof Gottfried Gerhard] v. Schauenburg
V, Speier. ux. Adelheid v. Merk- 11. Nov. 1157
lingen. üx. Heilika (? v. Ebtrftein).
^^■- ■■- .
Gerhard 1165. 1189. Berthold v. Wolffeldeu. . Gottfried v. Winnenden
1131—96
ux, N. V. Kordorf.
H. Ulrich V. Hur-
ningcn*
Gottfried V, Our-
niogen.
Gerhard 1208
heir. N. v. Lauffen.
N. heir.
Heinn v, Neifen.
Zur Andeutung flir künftige Forfcher mag hier auch noch ftehen, was fich
atis dem Studium der Notitia fund. monafterii S. Georgii ergibt;
Landold I. Thurgaugraf 970—1000
ux. Berchta v. Bllren.
Landolt II. 1024
ux. Gifela.
Bezelin v. Villingen ¥ 999
f. oben.
Landolt Adalbert
V. Entringen.
Landolt
1084.
Adalbert
1075. 84.
Landolt Adalbert
1112. 1111.
Ulrich 1030, f 1050
ux. Adela.
Hezelo 1071
Vogt V. Beichenau
t 1088
h. Hertha v. Thu-
ningen.
Hermann f 1094
h. Heilika oder
Helewida.
h. Ulrich V. Hurningen
t vor 1125.
Ulrich V. Hurningen
h. H. V. Sulchen 1125.
Landolt 1. v. Winzeln. Berth. Hiirziig v. Kärothcn
b, 1. Richwara V v. Kärn-
thün,
2. Beatrix v. MouiToD,
Lantloit IL 1084.
HugiJv.Klie- N, hf^ir.
rtetten. llartraann
V. Thalhaa-
fen.
Berthüld ücrniann Gcbhnrd Lintgard.
h, Agnes v. Lintbnrg. B. v. Con-
V. Rhein- ftanz.
felden.
Gottfried.
4. Die Minifterialen von Wolffelden.
Wir wenden uns noch kurz zu den Minifterialen von Wolffelden Otto und
Konrad 1134, W. U. 1, 383. Das find ohne Zweifel diefelben Männer, welche wir
als Konrad und Otto v. Weiler (zum Stein hart bei Wolffelden) wieder finden.
262 Boffert, Der Letzte von Morftein. Zur Gefchichte der Eunft in Franken.
Diefelben fchenken 5 Hüben zu Gruppenbach an Kl. Hirfau. Bei der Schenkung ift
Bifchof Siegfried und fein Bruder Gerhard v. Schauenburg anwefend. Cod. Hirf. 6L
Otto erfcheint noch einmal in Cod. Hirf. S 71.
Als ihr Vater wird Nibelung zu betrachten fein, von dem der Cod. Hirf.
gleichlautend S. 4t und 59 berichtet; Nibelunc de Sweicheim dimidiam hubam dedit
in Bunningen und: Nibelunc de Wiler dimidiam hubam ad Bunningen (fc. dedit).
Ein Blick auf die Karte wird zeigen, daß Nibelung v. Schwaikheim OA. Waiblingen
und Nibelung von Weiler z. Stein OA. Marbach identifch find. An Vorfahren der
Herren von Weiler OA. Weinsberg ift hier nicht zu denken.
Der Letzte Ton Morftein.
Nach W. F. 8, 498 wäre Ludwig von Morftein, geftorben zu Niedernhall 23. Nov. 1609,
der Letzte feines Gefchlechts, während nach der OA.Befchr. Hall S. 182 das Gefchlecbt bis
Anfang vorigen Jahrhunderts feinen Sitz in Bibersfeld gehabt hätte. Ein Aktenftück der Pfarr-
regiftratur zu Altenberg hilft die Sache feftrtellen. Es beftätigt die Angabe der OA.Befchr. HaU.
Am 19. November 1705 verkaufen die Töchter Johann Ludwigs von Morftein nach delTeo Tod
zu Bibersfeld ihren Befitz zu Altenberg OA. Gerabronn, nemlich ihren Gültbauem Endres
Schürlin, der jährl. 15 Schill, hall. , 1 Faftnachtshuhn, 2 Herbfthühner, täglichen Dienft mit der
ganzen Mäne, Hauptrecht, Handlohn, Beftehgeld, Schätzung, Gebot und Verbot zu leiften hat,
um 600 fl. rh. an Frau Benedikta Helena geb. und vermählte v. Gemmingen und i|ire Söhne
Friedrich Cafimir, Reinhard und Philipp. Die Töchter Joh. Ludwigs von Morftein find Roline
Felicitas, Gattin Georg Adams von Berg, Juliane Chriftine, Gattin Chriftian Ludwigs von Oheimb,
Dorothee Marie, Gattin des Friedrich Cafimir v. Wietersheim, Sophie Chriftine (nach der ünter-
fchrift Sophie Catharine), Gattin des Wilhelm Dietrich TruchfelTen von Wetzhaufen auf Lunddorf.
G. B.
Zur Oerehiclite der Kunit in Franken. (Vgl. S. 80.)
2. Der fleißige Dekan Mayer von Weikersheim fand in einem Gültbnch von 1463 folgende
Notiz : Anno dni millesimo quadringentesimo octuagesimo primo in die Urbani fo haben die
Heiligonpfleger S. Jörgen zu Weikersheim mit Namen Kunz Maurer und Hans Gabeil verliehen
ein Tafeln uf den Koraltar in der Pfarrkirche S. Jörgen umb 62 fl. an alle Koften und Zerung,
und die obengemelt Tafel ift gemacht und geantwurt am Donderstag vor der Kirchweihnng In
den LXXXII Jar, und zu derfelben Zeit feinen die Heiligenpfleger gewest Cunz Maurer und
Claus Schneyter, Bamberger genannt, einer des Rats, und Cunz Maurer, einer aus der Gemeinde,
und zu der Zeit ift Herr Johanns Grim Pfarrherr gewest, und zu derfelben Zeit hat das Korn
gemeinlich 1 fl. gekoft und ist grofler Judel (sie) gewest unter dem gemeinen Volk und 11 Eimer
Weins haben 1 fl. koft und ift der Burger Anfchlag im Herbft geweft 4V« Pfd. und 8 Heller und
ift fer gutter Wein gewest, und ift Bürgermeifter im Rat gewest ChriftoflTel Müller und in der Ge-
meinde Eberhart Gehner.
3. Nach gütiger Mittheilung von Diakonus Klemm ftammt der von ihm in den Wiirttemb.
Vierteljahrsheften 1882, S. 180 und S. 200 Nr. 7 befprochene Bildhauer Georg Hub er aus Franken.
Pf. Seuffer in Erfingen hat nämlich aus Protokollen der Schmiedezunft in Ulm feftgeftellt, daß
Jerg Huber von Mergethal (Mergentheim) von 1595 an 5 Jahre bei Steinmetz Michael Schaller
in Ulm lernte, 1603 den 14. März die Zunft annahm und 1616 Zwelfmeifter war. Bekam aber
Schaller Lehrlinge aus Mergentheim, in deHen Nähe Simon Schlör geboren war, fo wird 1. er
wohl zu Schlörs Werkftätte in Beziehungen zu fetzen fein; 2. wird es mir fehr wahrfcheinlich,
daß M. S. an dem Grabdenkmal der Herzogin Anna Urfula v. Braunfchweig auf Mich. Schaller weist
G. Boffert
^,
268
Württenibergifcher Alterthurasverein iu Stuttgart
Fromme Siftungen Graf Ulrichs des Yielgeliebten.
lieber fromme Stiftungen Graf Ulrichs des Vielgeliebten gibt ein undatirter, jedenfalls
gleichzeitiger Zettel Auffchluß, defTen wefentlicher Inhalt folgender ift: Da die Landfchaft bisher
getreulich die Schätzungen gegeben, hat der Graf aus Furcht gegen Gott bertimnitj daß der
kleine Zehnte zu Stuttgart der Kirche zu S. Lienhart, deren Anfänger er iCt*), gcibören foll;
dafUr foll man noch fönf Priefter verordnen, welche an Feft- und Feiertagen ein Amt zi» fingen
und fonft die gebräuchlichen Meflen zu lefen haben. Den armen, befonders hausarmen Leuten
follen jede Fronfaften ansgetheilt werden: zu Ntti-tingen, Kirchheim, Göppingen, Schorndorf,
Marbach, Waiblingen, Cannftatt, Balingen je 6 Pfund, zu Bottwar, Beilfit^inj Laufen je 4 Pfund,
zufammen 60 Pfund Heller. Diefe follen zu Lebzeiten und nach dem Tode des Grafen ansbe-
zahlt werden, denu er bedenke, daß, was er nicht bei Leben thue, fei nachher feiner Seele
ungefchehen. Auch hat er fich eine Jahrzeit geftiftet nach Inhalt eines Zettels in dem Stift, des
Jahrs viermal zu jeglicher Fronfaften, und in dem Klofter bei unferer lieben Frauen') , zweimal
im Jahr zu begehen. Als weiterer Grund für diefe Stiftung wird angegeben: nachdem fin gnad
hat mUflen kriegen wider finen willen und finer gnaden land und lut herretten, und im grtißlich
unrecht gefcheen ift, fo hat er iin Hb, guet und leben, auch Hner gnad cren^ ritter und knccbt
gewaget, und fint im krieg erlich und ritterlich gerioht worden; und feiner gnaden land und lüt
lutzel verbrendt, dann uff ain zyt uff den vildern , da nammen die find, die ftett und tr helffer,
iren werd wol daran'). — Ein zweiter Zettel von gleicher Hand enthält diefelben Begründungen,
zählt aber nur die Armenftiftungen auf, wobei Stuttgart mit 12 Pfund vorangefetzt ift, während
die kirchlichen Stiftungen fehlen. Der letzte Zettel ift Konzept, der erAe offenbar nach diefem
gefchrieben und enthält daher fpätere Beftimmungen^). Dn K Sehn ei den
Georg Rathgeb.
Ein altes Verzeichnis von Malefizfachen, das lieh auf noch vorhandene Aufzeichnungen
ans der Mitte des 16. Jahrhunderts ftützt, enthält die Notiz: ^1526. Bericht und Urgiebt SchUrbz
Jörgen, genannt Rathgeb, Malers von Stuttgart, fo zu Pforzheim gefangen gelegen ^ de« Bauern-
kriegs und Herzog Ulrichs halber." Es ift wohl zweifellos, daß diefer Maler Schürtz Jörg, ge-
nannt Rathgeb, identifch ift mit dem Georg Rathgeb, den Hr. O.Donner -von Richter als Maler
der Herrenberger Altartafeln im Jahr 1518 nachgewiefen hat, nachdem er ihm auch Gemälde
im Kreuzgang des Karmeliterklo fters zu Frankfurt zugewiefen. Als Georg Rathgebs Heimat
wird zwar Schwäbifch-Gmünd genannt; aber feine Bezeichnung als Maler von Stuttgart könnte
darauf zurtickzufßhren fein, daß er hier Arbeit gefunden hatte, vielleicht filr Herzog Ulrich, als
deffen Anhänger er nach feinem mißlungenen Einfall verhaftet wurde. Sind keine fonftigen Spuren
von dem Maler Jörg Schürtz-Ratbgeb vorhanden? Dr. E. Schneiden
Nachträge und Berichtigungen zum Necrologium Etwacenfe.
Bei einer Revifion des Originals des im 1. Jahrgang diefer Hefte S, 205 ^g. in fo dan-
kenswerther Weife veröffentlichten Necrologium Elwacense ergaben fich folgende wichtigere Ab-
weichungen des Druckes vom Texte, deren Berichtigung mit Rückficht auf etwaige fpätere Ver-
werthung der betreffenden Notizen angezeigt fchien, St.
*) Erbaut 1470—74.
«) Vergl. Pfaff, Gefch. d. St. Stuttgart I, 331.
») Ohne Zweifel die Fehde von 1469. Stalin, Wirt Gefch. 3, 585,
*) Den obigen Daten nach gehört er etwa in das Jahr 1475.
364 Nachträge und BerichtiguDgen zum Neorologium Elwacenfe.
Das öfters den Namen beigefetzte 1 mit oder ohne Abkürzungszeichen bedeutet nicht
Hber, libera, ibndem laicus, laica. [So wird dasfelbe auch in anderen Necrologien, z. B. dem Ne-
crologium Augiae maioris Brigantinae in Denkfchriften der kaiferl. Akademie der Wiflenfchaften
phil. hift. KlaHe V. Wien 1854. S. 8, dem Necrologiam von Reichenau in Mittheilungen der anti-
quar. Gefellfchaft in Zürich VI. Zürich 1849. S. 42, in den Necrologia Ottenburana in der Zeit-
fchr. d. hiftor. Vereins f. Schwaben u. Neuburg 5. Jahrg. 1878 S. 370 (wofelbft ein paffendes Mittel
gewählt ift, das fo wichtige Alter der einzelnen Einträge bemerklich zu machen) aufgelüft, indem im
Gegenfatz zu den monachi, den eigentlichen Mönchen, fowie den converfi, converfae, fonft auch in-
docti , barbati genannt, den zu Hausdienften und Handarbeiten, Handwerken u. f. w. verwandten,
nicht mit der Priefterweihe gefchmückten Kloftersinfaßen , welche heutzutage Laienbrüder und
-Schweftern genannt werden, die fratres laici, fororcs laicae folche Perfonen waren, denen auf
ihre Bitte oder als Wohlthätern die communio bonorum fpiritualium mitgetheilt wurde, oft auch
folche, die Hch Pfründen im Klofter geftiftet oder gekauft hatten.] — Sodann im Einzelnen: 14. Jan.
fUtt Gazhart lies Gaizhart — 25. Jan. ft.: Sebot 1.: Gebe 1. [laicus]. — 1. Febr. ft.: L converfus
et monachus 1.: 1. [laicus] et monachus. — 14. Febr. ft: Hainricus über 1.: Hainricus dictas
Enggier 1. [laicus]. — 12. März ft. : Moritur — occifus fuit a dicto Fritz haccone ... 1. : Obiit
Hainricus de Phalhein, rector eccleiie in Snaiten, canonicus ecclefie in F^chwanc, anno domini
M^CCCXXI eo die quo et occifus fuit [M^CCCXXI, quo und occifus fuit find durch eine ziemlich fpätere
Hand wieder aufgefrifcht und können nicht als ganz ficher gelten] et dedit fratribus huius ecclefie
XXV [die Zahl V allerdings nicht deutlich] libras Hallenfium. — 80. März ft: Otto u. f. w. 1.: Obiit
Otto miles de Phalhein eodem anno in quo et filius fuus rector ecolesie in Sneiten et iu trioefiroo eins-
dem. — 5. April ft : Willihalmus de Monte faber 1. : Willihalmus faber de orto. — 8. [nicht 7.] April ft :
Udalricus — über obiit 1. : Obiit Livgardis comitiffa, que quoddam predium in Egge in anniverfario f uo
fratribus conftituit Hinter comitiffa und vor que fteht, Hcher fchon vorher eingefchrieben: Odalricus
laicus obiit, was fomit nicht doppelt vorkommt — 25. April : Das Wort vor bafilice ift ausradirt, ea
ift nur der erfte Strich des erften Buchftaben ftehen geblieben, d. h. der Grundftrich des D von dedi-
catio, was dem Räume nach ganz gut hereinpafit und, wie überhaupt, fo auch zu den folgenden Zeilen
beffer ftimmt als facratio. — 26. April ft : altaris S. Mariae 1. : ad fanctam Mariam. — 2. Mai ft :
Heinrich de Wefthusen 1.: Heinrichus de Wefthufen miles. — 6. Mai: nach obiit 1.: de f. Kiliano.
— 13. Juni. Das auf Adelgerus folgende Wort ift ausradirt; abbates fcheint es nicht geheißen
zu haben. — 15. Juni ft: Eeroldus (wohl Druckfehler) 1.: Geroldus. — 26. Juni ft: Obiit Bern-
hartns L: Obiit reverendus pater Bernhardus, nach tertius: in ordine poft tranalationem [d. b.
nach der Umwandlung der Abtei in eine Probftei]. — 15. Juli ft : martyra 1. : martyr. — 4. Au-
guft nach redituum 1.: fitas in Lengenberg dominis prefentibus in fuo anniverfario conftituit ßn-
gulis annis dari, abfend vero nichil. — 5. Auguft fc. : praepoHtus u. f. w. 1. : prespiter de Tanne
obiit — Setze bei: 12. Auguft: Hariolfi episcopi fundatoris huius loci. — Der Eintrag unter dem
7. September fteht noch beim 5. d. M. — Setze bei 10. September: Vto abbas obiit noftre con-
gregationis. — 2. Oktober: ftatt Meginward liber qui predium W. u. f. w. 1.: Obiit Megin ward ns
1. [laicus] qui predium in W. u. f. w. — 18.- Oktober ft: anno MCCCCVI infefto Lucae Ev. oon-
cremuit mola noftra 1. : anno milleno ter C. LVI in fefto Luce te [? oder ce, vielleicht auch = ?
tunc, aber ücherlich nicht Ev.] contremuit mola [die Buchftaben o und a Hud deutlich, durch
das 1 fcheint ein Abkürzungsf trieb zu gehen, m könnte vielleicht auch als vi gelefen werden ;
ob mola für moles? oder mota?? zu lefen, in welch* letzterem Fall das folgende deutlich ge-
fchriebene Wort terra heißen müßte] terre [gemeint ift das auch im Chronicon Elwacenfe in
Monum. Germ. S.S. X, 41 erwähnte Erdbeben vom 18. und 19. Oktober 1856; der Beifatz felbft
fteht hier unterhalb des 18., beim 19. Oktober], — 2. Nov. : Es fteht nur Wa ohne Abkürzungs-
zeichen, doch wird Werda richtig gedeutet fein. — 16. Nov. ft: Wurzeburg 1.: Wirzeburg. —
21. Nov. vor de Wefthufen 1.: miles.
Druckfehler«
Seite 218 Zeile 3 und 4 von oben lies: Ludwig Eugen und Friedrich Eugen.
265
Mittheilungen
der Anftalten für vaterlandifehe Gefehiehte and Alterthnmsknnde.
Vom K. (tatiftifch-topographifchen Bureau.
Aus dem Protokoll der fünften Berathung des Redaktions-Ausfchuffes.
Ulm, den 6. Mai 1883. Anwefend: Herren Direktor v. Schneider, Landgenchtsrath
Basing, Pfarrer Boffert, Oberamtsarzt Dr. Bück, Dekan Gößler, FrofelTor Dr. Hart«
mann, Oberpräzeptor Haß 1er, Archivrath Dr. Stalin.
I. Anfragen von Ulm:
1, Wer wählt den Redaktions - Ausfchuü ? ergänzt er fich felber? oder wählen die ver-
bündeten Anftalten Delegirte?
Befchlufi: Die Vertreter der Vereine werden von diefen bei tollt, andere Mitglieder
auf Vorfchlag des rtatiftifch-topographlTcben Bureau vom Hedaktions-
Aosfcbuß berufen.
2. Wie ftellt iich der Redaktions • Ausfchuß zu den Redakteureo? iteht er über ihnen,
fo daß diefelben nur berathende Stimme im Ausfchuß haben?
Befchluß: Die Redakteure find ftimmberechtigte Mitglieder des KcdaktianB-AusrchiiiTes.
II. Befchluß auf eine Anfrage von Hall: Heft I foll fortan regelmäßig am 1. April, JI am
1. Juli, III am 1. Oktober, IV am 1. Februar des folgenden Jahres erfcheinen.
WUrttembergifche Gefchichts-Literatur vom Jahr 1882.
(Nebft einigen Nachträgen aus 1881.)
1. Allgemeine Landesgerehiehte.
Allerheiligen, Klofter in Schaffbaufen a. Rh. BeHtzungen in Wiirttbg. F. L. Baumann,
Das KL Allerheiligen in Seh. Bafel, Schneider. (Bef. Abdr. aus Quellen z. Schweiz. Gefeb.
Alterthümer. £. Paulus und F. Hang in: Das Königreich Württemberg. Stuttgart, Kohl-
hammer. 1, 107 flf. P. Stalin, Gefehiehte Württembergs. Gotha, Pertlies. I, 1, 1 ff. Ü, Fraaa,
Die altheidnifche Opferftätte auf dem Lochenftein. Schwab. Krön. 28; Korr.-Bl d. Gefch,
f. Anthr. 3. (Gegen die hier behaupteten Menfchenopfer: Löher, Sit^ungaber. d. Münchner
Akad. I, 373 ff.) Paulus, Neuefte Funde germ. und röm. A. Schwab. Krön. 98. K, Miller,
Altgermanifche Ringbnrgen und röm. Niederlaffungen nördlich vom Bodenfee (Bericht ilber
die 1880 und 81 ausgeführten Unterfuchungen.) Schriften des Ver. f, Gefeh, dea Boden-
fees XI, 33 ff. Dieterich, Alterth. auf der Geislinger Alb. Schwab. Krön. 217, Pfahl-
bauftation Olzreuthe .bei Schaffenried. Staatsanz. 176. 246. 265. Alterth, an der obereu
Donau (Mengen, Baumburg, Heuneburg, Hohmichele) Bertfeh, Staatsanz. B. B. 17.
Alterthums-Vereine und -Sammlungen in Wflrtt. M. Bach, Staataanz. B. ß. 15.
Auswanderung. J. Hartmann, Ueberßchtliche Gefehiehte der Württb. A. Staatsanz, B. B. B. 10,
Reiffenberger, Die Deutfchen in Siebenbürgen. Ausl. Nr. 46. Siebe auch 3. Mittelberger,
Bauernkrieg. G. Boffert, Beiträge zur Gefch. d. B. in Franken (Frauenthal, Anbaulen,
Gnadenthal, Langenburg, Kirchberg, Sulz, Hipler), Württ Franken. N. F. I, 16 ff. F,
Eroberung v. Weinsberg, Staatsanz. B. B. 8. Korrefp. d. fchwäb. Bundcahauptmanna
Ulr. Artzt Schwab, und Neuburg IX, 1 ff. Siehe auch 2. Waidenburg.
Benedict in er. A, Lindner, Die Schriftfteller 0. S. B. im heutigen Königreich Wörtt. vom
J. 1750 bis zu ihrem Ausfterben. Studien und Mittheil, aus dem Ben.-Orden III, 3 f.
Beuron, Klofter. Württembergifches bei £. Schnell, die Anniverfalbücher der Klöiter B. und
Gorheim. Freib. Diöz.-Arch. XV, 3 ff.
Boden fee. A. Sceudel, Der gefrorene B. des Jahres 1880 und frühere Jahrgänge von See-
gefrören. Schriften d. V. f. G. d. Bod. XI, 22 ff.
Wnrtteinb. Vierteljahrshefto 1883. 17*
266 Württembergirohe Gefcbiclits-Literatar 1882.
Bucl/drack. Buchdrucker aus Württ in Straßburg. C. Schmidt, Zur Gefch. der älteften
Bibliotheken und der erften Buchdrucker zu Str. Straßb. — SlaTifcher Bücherdruck in
Württ. (Nikod. Frifchlin MitteUperfon). E. Schneider, Staatsanz. B. B. 23. Vgl. 3 Trüber
und Ungnad. Siehe auch 2. Reutlingen.
Buchhandel f. 3. Metzler.
Dichter. Lautenbacher J., Der Antheil Württ an der fchönen Literatur des 18. Jahrh. Progr.
Franken f. Bauernkrieg und Kunftgefchichte.
Glasgemälde f. 2. Höfen.
Gor heim f. Beuron.
Hohenftaufen. Konrad III. 1093—1152. Allg. D. Biogr. XVL 556 ff. Konrad IV. 1228 bis
1254 ebend. 562 ff. Konradin 1252-1268 ebend. 567 ff.
Karlsfchule. Euler, G. A., Die hohe Karlsfchule. Hift pädag. Studien. Stuttg., Metzler.
Beerdigung des Karlsfchülers Gr. v. Grabiz 1784. Schloßberger, Staatsanz. B. B. 20.
Kriegswefen f. Militärwefen. Vgl. anch 2. Ulm.
KunTtgefchichte. W. Ltibke, Gefch. der Renaiffance in Deutfchland 2. Aufl. Stuttg., Ebner
und Seubert I, 336 ff. Boffert, Zur Kunftgefchichte in Franken. Schw. Krön. 18. 24. 81.
Lindau, Frauenftift. Befitz in den württ. OAe. Ellwangen, Neresheim, Spaichingen, Ulm,
Wangen, Münfingen, Ravensburg, Tettoang. Schwab, und Neub. IX, 64 ff. 100.
Litterarifcher Verein« A. v. Keller, Bericht über Entftehung und Fortgang des L. V.
Tübingen.
Militärwefen. Strack v. Weißenbach, Gefchichte der K. Württ Artillerie. Stuttg., Kohlhammer.
E. V. Löffler, Gefchichte des K. Württ Pionierbataillons Nr. 13. Ulm. Wagner. Muff, K.,
das 3. Württ Jägerbataillon. Tüb. Fues. Hofimann, Die Entwicklung des Militär-
Veterinärwefens in Württ
Mtinfinger Vertrag v. 14. Dez. 1482. Adam, Schw. Krön. 292. £. NeAle, Staatsanz. B. B. 26.
Münzfund in Bermaringen, OA. Blaub. Staatsanz. 280.
Nordamerika f. Auswanderung.
Ortsnamen-Deutung. Tfcheming, Aich und Schaich Staatsanz. B. B. 9. Bück, Betmauer
und Isny Schwab. Krön. 1881, Nr. 266.
Räuber. Hannikels Einlieferung durch den Oberamtmann Schäffer 1786. Originalbericht des
Letzteren Schwab. Krön. 95, 101.
Reformation. Schneider, E. Ein kirchliches Verfahren unter H. Chriftoph und der wttrttemb.
Theologen Bekenntnis vom Nachtmahl. TheoL Stud. aus Württ. III, 267 ff.
Reformirte Gemeinden in Cannftatt und Stuttgart Zahn Schwab. Krön. 10. K. Klaiber ebend. 19.
Zahn, A. Ein Kirchenraub. Beitr. zur Gefch. der ref. Kirche in Württ
Reutlinger Schlacht 14. Mai 1377 f. 2.
Rußland. Hartmann, Württ Beziehungen zu R. Schwab. Krön. 154.
Salem, Klofter. Beiltz in Württ v. Weech, Urkundenbuch der Cifterzienferabtei Salem Zeitfchr.
f. d. Gefch. d. Oberrh. XXXV.
Sankt Georgen (ehem. württ), Verzeichnis der Aebte. Freib. Diöz.-Arch. XV, 237 ff.
Sankt Peter, Klofter. Württembcrpifches Freib. Diöz.-Arch. XV, 174 ff.
Schwaben, Herzoge v. Konrad I. 983—97 Allg. D. Biogr. XVI, 618. Konrad IL 1191—96
ebend. 619
Sphragiftik. Fürft v. Hohenlohe- Waidenburg, Sphragiftifche Aphorismen. Heilbr., Schell.
Stände, W. Lang, Auswärtige Politik der württ Stände. Preuß. Jahrbücher L, 4. 5.
Wal de nf er f. 2. Neuhengftett.
Weifen. Konrad L (der heil. Konrad) Bifchof v. Konftanz f 976. Allg. D. Biogr. XVI, 576.
Württemberg. Gefchichte überhaupt: f Renfchle und P. Stalin in der neuen Landes-
befchreibung L P. Stalin, Gefchichte Württembergs I, 1. Bis 1268. Gotha, Perthes.
G. Boffert, Drei pia defideria für die württ Gefchichtsforfchung. Hcilbr., Henninger. Ge-
fchichte der Verfaffung, Verwaltung und des Staatshanshalts: K. Riecke in der Landes-
befchreibung II, 2. (Auch in befonderera Abdruck Stuttg. Kohlhammer). Bie gut Württem-
berg alleweg. Eine Frage von E. Neftle Staatsanz. B. B. 26. Württ Ftirftenhaus:
Grabftein der Gr. Adelheid v. W., Gemahlin Krafts II. v. Hohenlohe 1342 Württ Franken
N. F, 1, 137 f. (mit Abbild). Herzog Ulrich: J. Wille, Philipp der Großmüthige von
Heffen und die Reftitution Ulrichs v. W. 1526—35. Tüb. Laupp. H. Chriftoph f. Reform-
ation. Herzogin Marie v. W., die Stammmutter des Braunfchweigifchen Herzoghanfes
1496—1541 Leracke Staatsanz. B. B. 14. Herzog Kari Rudolf 1667—1742 Allg. D. Biogr.
XV, 372 ff. Herzog Kari Alexander Allg. D. Biogr. XV, 366 ff. Schloßberger Staatanz
Wfirttembergifche Gefchichts-Literatur 1882. ' 267
B. ß. 20. Herzog Heinrich Friedrich 1687—1734 ebend. Erbprinzellin Henriette Marie,
geb. Pr. V. Brandenburg, 1702—82. Th. Zahn Staatsanz. B. B. 18, Herzog Karl Allg.
D. Biogr. XV, 376 ff. L auch Kariafchule. König Wilhelm: Schloßberger, Plan zu einer
Schweizerreife Sr. K. H. des Kronprinzen Wilhelm 1807 vorgelegt von K. F. Sick, Staatsanz.
B. B. 20. Württ. Wappen in Beutelsbach Klemm Staatsanz. B. B. 25. Württemberg
befonders Stuttgart und Tübingen in den Jahren 1723—27. Einleitung vor Albr. v. Ha Hers
Gedichten, Herausg. v. L. Hirzel. Frauenfeld, Huber. A. v. Hallers Tagebücher feiner
Reifen nach Dentfchland, Holland und England 1723—27. Herausg. v. L. Hirzel. Leipzig,
Hirzel.
Zähringen. Konrad Herzog v. Z. f 1152. Allg. d. Biogr. XVI, 634 ff.
i. Ortsgerehiehte (einrehL GereUeehtergerehiehte).
Aalen f. 1. Alterthümer. Tfcheming, J., Züge aus der Gefch. der Reformation der Oberamts-
ftadt Aalen.
Adelmann f. Rechenberg.
Aich f. 1. Ortsnamen.
Alt 8 häufen. J. Leopold, Die ev. Kirche in A.
Amrichshaufen. J. SchefTold, Zur Gefchichte des Landkapitels A. Heilbr. Schell.
Anhäufen, Klofter f. 1. Bauernkrieg.
Baum bürg f. 1. Alterthümer.
Beben häufen. A. Klemm, Zur Gefchichte und Befchreibung des Klofters B. Staatsanz. B. B. 5.
Bermaringen f. 1. Münzfund.
Betmauer f. 1. Ortsnamen.
Beutelsbach f. 1. Württ Wappen.
Brenz, OA. Heidenheim. Grabftein eines Güffen. Klemm Staatsanz. B. B. 25.
Buchhorn. Moll, B. und Höfen. Mit 3 Holzfchnitten. Schriften des Vereins für Gefch. des
Bodenfees XI, 7 ff. Siehe auch Höfen.
Gannftatt f. 1. Reformirte.
Crailsheim f. 1 Bauernkrieg.
Dürbhelm von. N. Rofenkränzer, Bifchof Johann I. von Straßburg genannt von Dürbheim,
Trier 1881.
Ellwangen. F. J. Schwarz, Die ehemalige Benediktiner- Abtei-Kirche zum h. Vitus in £. Mit
Abbild. Stuttg., Bonz. G. BolTert, Drei nicht gedruckte Urkunden aus dem KloilieT E.
Württ. Franken N. F. I. S. 35 ff. Siehe auch Adelmann.
Eßlingen. K., Statiftik über die Entwicklung Eßlingens zur Fabrikftadt Eßl, BechtleL
Forchtenberg. Weidner, Die Stadt F. und ihre Kleinkinderpflege.
Frauenthal, Klofter f. 1. Bauernkrieg.
Freud enftadt Orgel v. Schott (und Schickhardt ?) Bickell im Anzeiger f. Kunde dp d.
Vorzeit S. 69 ff.
Friedrichshafen £ Buchhorn und Höfen.
Geislingen. Die Familie Knoll und die Drechsler v. G. Schmidt- Weißenfels, Zwölf Drechaler
Berlin Abenheim. Geislinger Alb f. 1. Alterthümer.
Gmünd f. 3. Rathgeb.
Gnadenthal. Fürft v. Hohenlohe-Waldenburg über 2 Grabfteine in der Kloft*?rkircbc: Ktmrad
v. Krautheim und fein Sohn Kraft, Adelheid von Württemberg, Gemahlin Kmfta 11. von
Hohenlohe. Mit Abbild. Württ Franken N. F. 1, 38 f. Siehe auch 1 B^iuern krieg.
Göppingen. Brand v. 25. Auguft 1782 und Wiederaufbau. P. Stark Staatsanz. B. B. 19.
Grüningen, OA. Riedl. Bucher K., Kurze Geogr. und Gefch. von Gr. Riedlingen.
Guffen f. 2 Brenz.
Hall. H. Ehemann, Kaiferliche und fonftige hohe Befuche im alten Hall. Württ, Franken
N. F. I 1 ff.
Heilbronn. E. Wemicke, Urkundliches vom Rathhausbau in H. 1570—82. Ana, f. K. d. d.
Vorz. 10. G. Härle, Die Kriegsereigniffe des Jahres 1693 in der Umgegend v. H, Heilbr.^
Schell. Gefchichte des Gafthofs zur Sonne. Schwab. Krön. 67.
Herrenberg f. 3. Rathgeb.
Hirfau, Konrad v., Philofoph, Dichter, Mufiker 12. Ih. Allg. D. Biogr. XVI, 642.
Höfen, Kloften K. Mayer v. Mayerfels, Die Glasmalereien im ehem. Kl. H. jetzigem Sommer-
Refidenz-Schloffe Sr. Maj. des Königs Kari v. Württ. Schriften d. V. f. d. G. d. fiodenL
XI, 43 ff. Siehe auch Buchhorn.
268 ' Württembergifche GofchichtB-Literatur 1882.
Heuneburg £. 1. Alterthümer.
Hobenafperg. Todtenfeier im Jabr 1825 (Burfchenfcbaftazeit). Scbwäb. Krön. 42.
Hobenlobe. Grablteine f. Gnadentbai. Fürft von Hohenlobe-Waldenbiirg. Zwei febr feltene
Münzen des Haufes H. — Schillingsfürft. Württ. Franken N. F. 1, 39. Derfelbe, Hohen-
lobifcbe Motto'ß und Devifen und Yerfcbiedenes aber den Pbönix. Heilbr., Scbell.
Hobenneuffen. K. Kapff, H. N. gefcbicbtlicb und geograpbifcb gefcbildert. Reutl., Kocber
Hobentwiel. H. von Fraas, P. Hartmann, Earrer, Paulus und A. 2. Aufl. Stuttg., Bonz.
Isny. F. L. Baumann, Isnyer Qefcbicbtsquellen des 12. Jabrb. Neues Arcb. der Gefellfcb. f.
alt. D. Gefcbicbtskunde VIII. 1. Siebe aucb 1. Ortsnamen.
Kircbberg, OA. Gerabronn, f. 1. Bauernkrieg.
Langenburg f. 1. Bauernkrieg.
Locben f. 1. Altertbttmer.
Ludwigsbnrg f. 8. Scbiller.
Mengen f. 1. Altertbümer.
Münfingen f. 1.
Neubengftett A. Röfiger, Neub. Gefcbicbte und Spracbe einer Waldenfer-Kolonie. Inaug.-
Differt. Qreifswald.
Oebringen. Job. Rinmann von 0. Bucbdmcker dafelbüt um 1490, feit 1498 in Straßburg.
K. Scbmidt, Zur Gefch. der älteften Bibliotb. und der erften Bucbdr. in Straßb. Strafib.
Olzreutbe f. 1. Altertbttmer.
Pfullingen. Konrad (Kuno) v. Pf., Erzbifcbof v. Trier f 1066. Allg. D. Biogr. XVI, 627.
Ravensburg. Held, Vorgefcbicbte des Gymnafiums. Programm. Siebe aucb 3. Konrad.
Recbenberg, OA. Crailsb. Boflert, Die Sage vom wilden Recbenberger. Ein Stück Gefcbicbte
des Haufes v. Adelmann. Württ Franken N. F. 1, 40.
Reutlingen. J. Jaoobfon, Die Scblacbt bei R. 14. Mai 1877. Leipzig, Veit K. Steiff, Reutl.
und das erfte Jahrbundert des Bucbdrucks. Staatsanz. B. B. 26. Die Färber von R. in
Scbmidt- Weißenfels, Zwölf Färber. Berlin, Abenheim. Die Gerber v. R. (Bantlin, Lift etc.).
Scbmidt- Weißenfels, Zwölf Gerber, ebend.
Scbaicb f. 1. Ortsnamen.
Scbwendi, Lazarus v., Heerfiibrer. Lufcbka Staatanz. B. B. 23.
Sindelfingen f. Wurmlingen.
Stuttgart Reformirte Gemeinde f. 1. Reformirte. Albr. Haller über St f. 1. Haller. Die
erijten 25 Jabre des Koniervatoriums für MuTik, Feftfcbrift Karlsfcbule f. 1.
Sulz. Burg bei Kircbberg a. d. J. f. 1. Bauernkrieg.
Tübingen« Albr. Haller über Tüb. f. 1. Haller. Bucbdruck f. Reutlingen, Steiff. Stiftler, waa
ans ibnen alles werden kann Scbwäb. Krön. 178. Magifterwefen ebend. 89. Nicbtwürttem-
berger unter den Studirenden ebend. 12. Erinnerungen aus den 1820 er Jahren ebend. 6,
42, 250,
Ulm. H. Leeb, Die Einnahme von Ulm 1702. Ulm, Wobler. Ulmer Mamerzunft Scbmidt-
Weißenfels, Zwölf Färber. Berlin, Abenbeim.
Uracb, Konr. v., Kardinal-Legat f 1227, Allg. D. Biogr. XVI, 605.
Waldburg, Georg Truchf. v., Bauemjörg. Scbwäb. Krön. 66.
Weil der Stadt Kunftgefcbicbte Lübke Scbwäb. Krön. 163.
Weinsberg. Konrad IL, Erzbifcbof v. Mainz 1390-96. Allg. D. Biogr. XVI, 696. Boffert,
Aus dem Weinsb. Archiv in Oebringen für die Zeit von 1415—48. Löbers Zeitfobrift f,
Archivwefen.
Winter ftetten. Lieder und Leiche Ulrichs v. W., berausg. v. Minor. Wien, Konegen.
Wurmlingen, OA. Rottenbnrg. Konr v., Chronift in Sindelfingen f 1294. Allg. D. Biogr.
XVI, 662.
S. Biographifches.
Aikelin f. Oeglin.
Auerbach, Bertbold. Salomon, L. Bertbold Auerbach. Eine Biographie. Letzte Tage in
Cannes: Tritfchler, Schwab. Krön. 45. (Außerdem zahlreiche Nekrologe, Brofchüren etc.)
Bantlin, f. 2. Reutlingen.
Bengel. Reiff, Fr. Job. Albr. B. und feine Schule.
Bauer, Fid. v., General. Schwab. Krön. 83.
Bilfinger, G. B., Philoioph u. Staatsmann. Schwab, Kleine Schriften S. 83 ff.
Buhl, Jobs., der Turnvater. Schwab. Krön. 139.
Cotta, Job. Fr. v. Allg. Zeitung 360 f.
Württembergifche Gefchichts-Literatur 1882. 269
Dannecker. Gutachten über eine zum Kauf angebotene Gemäldefammlung. Schloßberger
Staatsanz. B. B. 20.
Erbardt, Friedr., Maler. L. Mezger, Staatsanz. B. B. 16.
Frifchlin, Nik. f. Buchdruck.
Füg er, H., Maler. Beziehungen zu Klopftock. F. M. Richter, Aus der Meflias- und Wertherzeit.
Wien, Rosmann.
Greyf f, Mich., Buchdrucker 3486 flf. Staatganz. B. B. 25.
Grüninger, Job., Buchdrucker aus Württ. in BafeJ 1480 ti. Straßburg 1482, C. Schmidt a, a. 0,
Hage, Georg, Maler v. Hatzenweiler OA. Wangen, 1B08— 82. Altg. Zeitung S- il89.
Hannikel, f. 1. Räuber.
Hauff, Medizinalrath. Schwab. Krön. 41. Mediz. Korr. Bl. 8.
Hegelmaier, F., General. Schwab. Krön. 51.
Heinrich f. 2. Heilbronn.
Hering, Ed., Obermedizinalrath. Rueff in der Leopoldina XVlll, 11 ff.
Hipler, Wendel. Boffert, Württ. Franken. N. F. 1, 32 ff.
Höfer, Edmund, Schriftfteller. Arn. Wellmer, Schwab. Krön, im 0. Köftlin, Allg. Z, 234.
Huß, Mart. v. Großbottwar, der erfte Buchdrucker in Lyon 1478. Allg» D. Biogr, XV, 6i>a
Hoffmann, K. H. L., f Prof- Tübingen. Zur Erinnerung an ~ von K. H. L. Hoffmann,
Schorndorf.
Kaltenmofer, Kafpar, von Horb, Maler, 1806—67, Allg. D. Biogr. XV, 46,
Kapff, Sixt Jak., Jurift, 1735—1821, ebend. 90.
Sixt Karl, Theol., 1805—79, ebend.
Käuffelin, Balth., Theol., c. 1490-1559, ebend. 462.
„ Job. Matth., V. Zainingen, Literat, 1696—1751, ebend* 4ö3,
Kauffmann, E. Fr., v. Ludwigsburg, Komponilt, ebend. 473.
Kausler, Chrift. Friedr. in Tübingen, 1760—1825, Math,, ebend. 507. (Mehrere Irrthümer zu
berichtigen nach Camerer, Beitr. z. Gefch. d. Stuttg. Gymn. 1834 S. 44 f.)
r, Eduard, von Winnenden, 1801—73, Archivar, ebend. 508,
. „ Franz G. Fr. von Stuttgart, 1794—1848, Mil SchriftfL, ebend. 509.
Keim, Theod., v. Stuttgart, 1825—78, Theol., ebend. 534.
Keller, Dan. (Cellarius, Kellermeifter) v. Wildberg OÄ. Nagold (lo ift die Angabe der A. d. B,
zu berichtigen, auch das dortige „es ift fra^Jich, ob" zu ftreichen^ vorgi. Hauber Verfuch
einer un^ft. Hift. der Landcharten 1724 S. 23; Hift. Nachr. 1774 S. 78.)
Keller, Job. Baptift, v. Salem, 1774—1845, Bifchof von Rottenburg, ebend. 582.
Keller, Job. Jak., v. Eßlingen, 1764—1832, Gefchlchtsrehr eiber, ebond. 582«
Kepler, Jobs., der Aftronom, ebend. 603 ff.
Kern, Fr. Heinr., v. Söhnftetten, 1790—1842, Theo!., ebend, 6B2.
„ GottL Chr., „ 1792-1835, Theol, ebend.
Kern, Bildhauerfamilie aus Forchtenberg, ebend. 638 ü.
Kerner, Gebrüder, v. Ludwigsburg, 1. Job. Georg, 177(^-1812, Arzt u. Politiker, ebend, ()40.
2. Juftinus 1786—1862, der Dichter, 643. 3. Karl Fried. 1385—1840, General u, Minifler, 646,
lieber Georg: Wohlwill in Mitth. d. Ver. i\ Hamb. Gefch. Nr. 12.
Kesler, Keßler, Nikol., v. Gr.-Bottwar, Buchdrucker zu Bafeij 1486— 1509, A. D. B. XV, 659.
Kettenbach, Heinr. v., Reformator in Ulm, ebend. 67ü.
Kiechel, Sam., v. Ulm, 1563—1609, Reifender, ebend. 711.
Kielmeyer, K. Fr., v. Bebenhaufen, 1765—1844, Natarforfcher, ebend. 721.
Kies, Job., v. Tübingen, 1713—81, Aftronom, ebend. 725.
Kinzelbach, Gottl. Theod., v. Stuttgart, 1822- B8, Afrika reifen der, ebend. 785,
Kirchberg, Gr. Konr. v., MinnefUnger um 1250, ebend. 789.
Kircher, Job., v. Tübingen, 1610 ff., Konvertit, ebend. XVI, 6,
Klein, Karl Chr., v. Stuttgart, 1772—1825, Arzt, ebend, 98.
Klemm, Job. Konr., v. Herreubjerg, 1655—1717, Tlieol.^ ebend. 153*
Kling, Chr. Fr. v. Altdorf OA. Böbl., 1800-62, TheoL, ebend. 185.
Klump p. Fr. W., v. Reichenbach, 1790—1868, Pädagog, ebend. 253.
Klüpfel, Imm. Chr., v. Hattenhofen, 1712—76, Begründer dei Goth. Hofkalenders, ebend. 256,
„ Heinr. Imm., v. Stuttg. 1758—1823, Jurift u. Politiker, ebend. 257.
Knapp, Alb., v. Tübingen, (nicht Alpirsbach wie in der A. D. B. gefagt ift), 1798-1864, Theol.,
Dichter, ebend. 263.
Job. Ge., v. Oehringen, 1705—71, Theo!., ebend. 267,
270 Württembergifche Gefchichts-Literatur 1882.
Knaus, K. Chr., von Vaihingen a. E., 1801—44, Landwirtb, ebond. 270.
Knecht, Juftin Heinr., v. Biberach, 1752—1817, Mufiker, ebend. 278.
Knoll, Drechslerfamilie in GeisL, f. 2. Geislingen.
Koch, Ed. Em., v. Solitude, 1809—71, Theol., ebend. 873.
Köhler, Joh. Gottl. Fr., v. Stuttgart, 1788—1855, geiftlicher Liederdichter, ebond. 446.
r, Reinhold v. Lauffen, 1825—73, Mediziner, ebend. 446.
Kohlhaas, Joh. Jak., v. Markgröningen 1747—1811, Botaniker, ebend. 447.
Kolb, Guft., von Stuttgart, 1798-1865, Publizift, ebend. 457.
Kölle, Chr. Fr. K., v. Stuttgart 1781—1848, Diplomat u. Schriftfteller, ebend. 478.
Köllin, Konr. v. Ulm, 1480—1536, kath. Theolog, ebend. 479.
Kölreuter, Joh. Gottl., v. Sulz, 1733—1806, Botaniker, ebend. 493.
König, Joh. ülr. v. Eßlingen, 1688—1744, Tächf. Hofpoet, ebend. 516.
Königsegg, Gr. Loth. Jof. Dan., 1673-1751, oft. Feldmarfchall, ebend. 523.
Konrad, Kaif. Kanzler, Legat in Italien, Bifchof v. Hildesheim u. v. Würzb., nicht v. Ravens-
burg, fondern v. Querfurt, v. Lorch, Gefchichte Konrads, 2. Aufl., Innsbr. Rauch, S. 3 ffi
Köftlin, Auguft, Staatsrath, Präfident, 1792—1873, ebend. 756.
n Eraft Gottlob, Schulmann, 1780-1824, ebend. 757.
K. W. Gottlieb, Ephorus, 1785-1854, ebend. 757.
K. Heinrich, Obermedizinalratb, 1787—1859, ebend. 758.
Nathanael, Prälat, 1776—1855, ebend, 759.
Chr. Reinhold, Jur. Prof., 1813-1856, ebend. 759.
Krapf, Ludw., Millionär Biogr. v. W. Claus, Bafel, Spittler. Peterm., Mitth. 8. 103. Th. Schott,
Daheim 22. Schwab. Chron. 178.
Lift, f. 2. Reutlingen.
Lucas, Eda., Pomolog, Wochenbl. f. Landw. 31. Aus meinem Leben, Stuttgart, Ulmer.
Martens, Chr. v., Oberftlieutcnant a. D., Schw. Krön. 32.
Mau f er, Wilh., Waffen fabrikant AJlg. Z. 35 B.
Metzler'fche Buchhandlung in Stuttgart, Schw. Krön. 118.
Mittelberger, Gottlieb, Schullehrer in Enzweihingen , über Nordamerika, 1750 ff. Staatsanz.
B. B. 13.
Mögling, Herm., Millionär. Biogr. v. H. Gundert, Calw u. Stuttg., Vereinsbnchh.
Möhler, Joh. Adam, Theo!., Realencykl. für prot. Theol. u. Kirche, X, 123 ff.
Mörike, Eduard, Erinnerungen an M. von Marie Bauer, Staatsanz. B. B. 7. 8.
Oberkampf, Chr. Ph., von Wiefenbach, OA. Gorabr , Fabrikant, in Frankreich f 1815. Schmidt-
Weißenfels, Zwölf Färber, Berlin, Abenheim.
Oeglin, Ocellus (nach Gayler, Rift. Denkm. v. Reutl. 612 wohl der jetzige Namen Aikelin),
Buchdrucker v. Reutl. in Augsburg 1505 ff., Stoatsanz. B* B. 390.
Dehler, Guft. Fried., Theolog, Realencykl. f. prot Theol. u. Kirche X, 696 ff.
Oekolampadius, Joh., Reformator, Realencykl. f. prot. Theol. u. Kirche X, 708 ff. Fehl-
eifen, Jobs. Oek., Sein Leben u. Wirken. Weinsberg, Kohl er.
Oppel, Präfident a. D., Schwab. Krön. 228.
0 f i a n d e r. Die württ. Theologen dicfes Namens Realencykl. f. prot Theol. u. Kirche XI, 128 ff.
Otmar, Reutlinger Buchdruckerfamilie im 15. u. 16. Jahrb., Staatsanz. B. B. 25.
Otther, Jak., Reformator v. Eßlingen, Realencykl. f. prot Theol. u. Kirche XI, 137 f.
Paulus, H. E. G., Theolog, Realencykl. f. prot Theol. u. Kirche XI, 391 ff.
Prüß, Joh., Wttrtt. Buchdrucker in Straßburg, 1480 ff. C. Schmidt a. a. 0.
Rathgeb, Jörg, aus Gmünd, Maler in Herrenberg, Frankfurt etc. 0, Donner v. Richter In
Seemanns Deutfchem Kunftblatt IL
Rinmann, Job., Buchdrucker, f. 2. Oehringen.
Sänger, Max, aus Laupheim, Rabbiner in Hamburg, Schw. Krön. 114.
Seh äff er, Oberamtmann in Sulz, f. 1. Räuber.
Schickhardt, Heinrich. Lübke, Gefch. d. Ronaiff. in Deutfchl., 2. A. I, 356 ff.
Schiller. Seh. in Ludwigsburg, P. Weizfäcker, Staatsanz. B. B. 23. Briefe von Seh. in Schnorre
Archiv XI, 2, 3. Briefe feiner Mutter u. feiner Schwefter Chriftophine, Staatsanz. B. B. 7.
Schneider, Fr., Oberftlieutcnant a. D. Ebrard in der Schwab. Krön. 137. Auch in erweit
Abdr., Straßbnrg, Heitz.
Schubart Vortrag über feine volksthüml. Bedeutung v.J. G. Fifcher, Staatsanz. B. B. 16 f.
Vgl. Staatsanz. S. 1352.
Schwab, Guft Biogr. von G. Klee vor der Auswahl von Schwabs Gedichten, Gotha, Bertelsmana
l
WQrttembergifclieGefchiohtB-Literatar 1882/83. 271
Schweizer, Garnifonsprediger. E. S., Blätter der Erinnerung an den vollendeten • . .
Sick, K. F., r. 1. Württ. FOrftenhanB, E. Wilhelm.
Stirnbrand, Franz, Maler. Nekr. Schw. Krön. 195.
Sarlin, Oeorg, Vater n. Sohn. Schmidt- Weißenfels, Zwölf Tifchler, Berlin, Abenheim.
Swop, Thom., wOrtt Bachdrucker in StraBburg 1504. C. Schmidt a. a. 0.
Trüber, Ungnad und GenolTen. F. H. Meyer im Archiv f. Qefch. d. deutfch. Buchhandels VII.
(Siehe auch 1. Buchdruck.)
Vife her, Friedrich. Selbftbiographie in Altes und Neues III., Stuttgart, Bonz.
Waiblinger, Wilh., Briefe aus Italien an Efer, Fortietz. Staatsanz. B. B. 7, 16.
Walcker, Eberh. Friedr, Orgelbauer. Schmidt- Weißenfels, Zwölf Tifchler, Berlin, Abenheim.
Weckherlin, Georg Rudolph, Dichter. H. Fifcher Staatsanz. B. B. 12. f.
Wehinger, Joh., Wflrtt. Buchdrucker in Straßburg 1502. C. Schmidt a. a. 0.
Werner, Guft., Reutlingen. N. M. Des Vaters 74. Geburtstag. Zum Andenken an die
Mutter Werner.
Widmann, L. Calw. Louis Widmann. Ein Lebensbild, Dagersheim, Kolb.
Wieland. L. Geiger, Wielandiana. Im Neuen Reich 1881, . . Vierzehn Gedichte von W.,
mitgeth. von P. v. Hofmann-Wellenhof, Herrigs Arch. f. das Stud. d. neueren Spr. und
Lit. LXVI, 1, S. 49 flf. H. Funck, Beiträge zur W.-Biogi*aphie. Aus ungedruckten Papieren,
Freiburg u. Tübingen, Mohr. Hermann v. C. M. Wieland, Heilbr., Henninger. Eine ver-
geffene Schrift v. C. M. W., Herausg. v. L. Hirzel in Schnorrs Archiv XI, 3, S. 877 flf.
ß. Seuffert, Der junge Göthe uud Wieland, Zeitfeh. f. deutfch. Alterthum, N. F. XIV, 8.
S. 252 ff. Bodmer, Klopftock und Wieland, Schwab. Krön., S. 1643.
Wirth, Friedrich. Schmidt-Weißenfels, Zwölf Tifchler, Berlin, Abenheim.
Zainer, Buchdruckerfamilie aus Reutlingen. Steiff, Staatsanz. B. B. S. 889 f.
Neue Literatur.
Mttnfierbl&tter. Herausgegeben von A. Beyer und Fr. Preffel. III. und IV, Heft.
Ulm, Ebner 1883.
Den Freunden vaterländifeher Kundt ift durch diefes Doppelheft eine fchöne Weihnachts-
gabe geworden. War das erfte dem bewährten Rathgeber des Baues, v. Egle, daq zweite der
Bauhütte des vollendeten Kölner Doms gewidmet, fo trägt das neue den Namen des feither (No-
vembei 1880) hingegangenen Meifters der OftthOrme, der noch den Ausbau des Hauptthurmes ge-
plant, Ludwig Scheu, an der Stirne, Nachruf und Grabrede nebft fehr anfprechendem Bruftbild
in der Mitte. Von dem reichen, zum Theil zwar fchon anderwärts veröffentlichten Inhalt eine
kurze Ueberficht. Voran fteht wieder 1. die Geftalt eines lebendigen Baufteins der ülmer Kirche,
eines kräftigen und hochberedten Zeugen von der Mtinftcrkanzel zur Zeit des 30jährigen Kriegs,
Konr. Dietrich, Geiftes verwandten von Joh. Val. Andrea und Balth. Schupp, dem letzteren
zugleich durch Abftammung und Familie befreundet, mit jenem auch darch hohe Kunftliebe fich
berührend. Die beim Durchblättern diirch ihre 60 Seiten Raum zunächft überrafchende Skizze
macht, wenn man fie gelefen, Appetit nach mehr, zumal iie wefentlich zugleich die damaligen
Zuftände der Stadt fchildem will und hierin mit dem Tode Dietrichs 1639 abbricht. 2. Text
einer Meßdotation von 1431. Ein kleines Regeft dazu mit Berechnung des Werths wäre dem
gewiffenhaften Veröffentlicher jedenfalls leichter geworden, als dem gewöhnlichen Lefer. 3. L üb k e
über die Münl'ter zu Ulm und zu Straßburg; intereffant befonders durch die Nachweifung, daß
der große Ulmer Meifter Ulrich von Enfingen, dem nach Vollendung des Chors wahrfcheinlich
die gewaltige Steigerung des I^anghaufes fammt dem Thurmgrundriß zukommt, auch der Er-
bauer des Straßburger Nordthnrmes von der Plattform an ift, „deffen fchlankes Hauptgefchoß
mit feinen luftigen 8 Pfeilern und der von ihnen umfchloffenen, ungemein fchlanken, gewölbten
Bogenhalle von der genialen Kühnheit des Architekten Zeugnis ablegt ** Während aber fein von
Matth. Böblinger aufgenommener Ulmer Plan heute nun der Vollendung entgegenfieht , als der mit
der urfprünglichen Straßburger Fa^ade fo nah verwandte herrlichfte Thurmbau, fo wird einer
Wiederholung des jenleitigen Thurmes und damit dem Ausbau der neben Köln eben doch ge-
waltigften Domfa^ade das Recht abgefprochen. Wo es doch fo leicht zu machen wäre. Denn
gerade die genannte geniale Leichtigkeit und Einfachheit des Plans müßte die Ausführung technifch
und pekuniär als faft felbftverftändlich erfcheinen laffen. Hiegegen vermögen wir dem verehrten
272 Münfterblätter.
Meifter nicht zu folgen, für die Konfervirung der mächtigen Plattform uns nicht zu begeiftern,
fo wenig als die abfolute Disharmonie des oberen mit den unteren, namentlich dem zweiten
Tharmitockwerk zu begreifen. Nein; fo wenig Köln, Regensburg, Ulm Ruinen bleiben durften,
fo wenig darf es Straßburg; ja noch weniger — nach des weil. Stabstrompeters Raßmann be-
währtem Grundfatz. Dies mit Vergunft gefagt von einem, dem der Thurm für nachbarlich zu-
gewandte Liebe auch fchon einiges geoffenbart bat. 4. Ueber die beiden Jörg SQrlin. Sie
werden, was bisher gefehlt, in exakter Weife aus einander gehalten, der ältere zugleich als Bild-
hauer nachgewiefen. Anhangsweife erfcheint u. a. Künftlern auch der Maler Hans Schülin, doch
noch ohne nachweisbare Beziehung zu dem großen neuhergeftellten jüngften Gericht im MfluTter,
von dem die beiden nächften Aufd&tze ^5.) von Mera und Lflbke (aus Chriftl. Kuniltbl. 1880, 9.
und Zeitfchr. f. b. K. XVIII. S. 201) eingehend und trefflich handeln. Wenn im erften dem Ge-
nannten als dem bedeutendften Maler des damaligen Ulm (1471) das Bild zugefchrieben wird,
fo kann der zweite bei aller Wahrfcheinlichkeit einige ftyliftifche Bedenken dagegen nicht zu-
rückhalten und will lieh einstweilen damit begnügen, daß das Bild als das weitaus bedeutendfte
deutfche Wandbild jener Epoche und überhaupt als eine hervorragende Schöpfung der Malerei
nachgewiefen ift. 6. Urkunden betr. Streitigkeiten wegen AusbeiTerung des Fenfters der Schmiede-
zunft im 18. Jahrhundert 7. Stammbaum Chrifti aus einem Fenfter des Hans Wild, mit dem
biederen Bilde des Meifters felbft. 8. Ueber den Baumeidter Scheu (f. o.) 9. Bericht über die
Arbeiten von 80—82, darunter der Abbruch der großen Orgel und Orgelhalle und die Herftellung
der Sakriftei. 10. Die Arbeiten, unter Leitung des neuen Baumeifters, zur Verftärkung des
Hauptthurms, als Grundlage feines Ausbaues, wie He der im April 1882 berufenen Sachver-
ftändigenkommiffion vorgelegt und von diefer mit einigen Modifikationen gut geheißen wurden.
Diefe wichtigen Dokumente find auch im St.-Anz. v. 1882 Nr. 106 veröffentlicht In unferem
Heft find fie zugleich aufs trefflichfte illuftrirt. Bei großer Nachläßigkeit in der urfprünglichen An-
lage der Fundamente und überall erheblicher Ueberfchreitung der fonft für zuläßig angefehenen Be-
laftung des Grundes hat fleh letzterer, da in 400 Jahren irgend eine merkliche Bewegung am Thurm
nicht ftattgefunden, um fo mehr als ein guter herausgef teilt, der bei theilweifer Verbeflerung der
Fundamente auch die neue Laft Hcher zu tragen im Stande ift. Die nothwendigen Verllärkungen
des Thurmes felber führen unten zu einer günftigeren Aufftellung der Orgel. Weiter oben einigte
man Heb die Verftärkung auf möglichst einfache Art, hauptlächlich durch Einbauten in die Fenfter-
öffnungen, vorzunehmen, wodurch der Gefammteindruck zwar nicht unwefentlich verändert werden
wird, aber wohl kaum in nachtheiliger Weife. Für Oktogon und Spitze bleibt Böblingers Plan
im Wefentlichen erhalten. 11. Münfterchronik vom 15. Mai 1880 bis 13. Juni 1882, daraus er-
hellt, in welch energifchem und noblem Sinne das Münfterbaukomite feines Amtes waltet.
12. Stiftungen, worunter 200 Mark Vermächtnis unferes f Freundes Dr. Glatz. Dazu die fchönen
Bilder zweier neuen Feniter, des Leube-Dietrichfchen uud des Bürglenfchen. Sie ftellen Abend-
mahl und Getfemane, Himmelfahrt und Pfingften dar. Unter den Apofteln trägt nach alter Licenz
einer die Bürglenfchen Züge, und auch das bekannte Gemswappen fehlt nicht 13. Nachtrag zu
den Künftlernotizen. — Welche Fülle wieder des anregendi'ten Stoffs! ein neues Zeugnis, was
Ulm an feinem herrlichen Münfter hat und was die feines Werthes vollbewußte Stadt für ihr
unvergleichliches Kleinod thut Kein Wunder, wenn die Herausgeber, der Kunftforfcher und
der Kunftüber, in freiidiger Bewegung ihrem Volke zurufen: Wer den Ausbau erlebt, wird die
Worte an der Spitze flammen fehen: Zu Gottes und des Reiches Ehr!
H. im Dezember 1883. P. H.
WUrttembergifcher Alterthumsverein.
Vorträge bei den Zufammenkünften der Mitglieder und Freunde, zugleich
Vereinsabende der Anthropologifchen Gefellfchaft
27. Oktober 1883. Dr. E. Adam über Mömpelgard und Württemberg.
10. November. Prof. Dr. Fr aas über die ältefte deutfche Naturgefchichte.
24. November. Rückblick auf das 40jährige Beftehen des Vereins von Hartmann. — Prof.
Dr. Paulus über die römifchen Befeftigungen am limes ra^ticus. — Prof. Dr. H. Fi f eher
Über das „Hechinger Latein".
8. Dezember. Prof. L. Mayer über die Pfahlheimer Funde.
22. Dezember. Prof. Dr. Fr aas über die Ausgrabung der Bockfteinböhle in Lonthal.
273
Verein
für
Kunft und Aiterthum in Ulm und Oberfchwaben.
Beiträge znr Gefchichte Ton Geislingen nnd Umgegend.
Von A. Klemm, DiakoDus in Geislingen.
I. Spitzenberg und Michelsberg.
(Schluß.) «)
Und nun was wiiTen wir von den Bewohnern der Burg? Wer ße zuerft gebaut und
bewohnt, können wir nicht Tagen. Aber ohne Zweifel Itand fie noch nicht fehr l^xigei^ aU nma
Jahr 1083 zum erftenmal Herren und Frauen de Spitzenberg fich zu fchreiben begannen
als auf ihr wohnend. Noch 60—70 Jahre aber dauerte , bis das volle Licht der Gercbiehte auf
diefe Räume Ülllt. Und es ift nun die fchwierige Aufgabe für mich, nach der dunklen Zeit der
Vorgefchichte auch noch diefe halbdunkle Zeit vor Ihnen vorüberzuführen. Lauen Sie mich aus
derfelben zunächft einfach alles, was mir erreichbar geworden ift, aufführen.
Im Jahr 1083 erfcheinen in einer Urkunde über eine Schenkuog an das KJoIter St. Georgen
unter den Zeugen: Manegold und fein Bruder Ludwig von Sigmaringen (Z. f d. Überrheln 9, 197).
(Von den erften Zeugen, die gräflichen Standes find, find Re fchon etwas getrennt) Diefe zwei
Brüder, vermehrt durch einen dritten, find wohl wieder zu erkennen in dem Kleriker Ulrich,
Ludwig und Manegold, leiblichen Brüdern von Simeringen, welche an Klofter Hlrfchau die halbe
Kirche und 4 Hüben Ackers zu Thailfingen, OA. Herrenberg (Dal vingen, quodjuxta Gilften fitum
eft) fchenkten (Cod. Hirfaug. f. 39 b). Ihre Schenkung folgt im Hirfchauer SeheDkungsvcrzeicbms
unmittelbar auf die einer Richinfa von Simeringen, welche in Walheim, OA. Benghcim (Waleheim)
ein Drittel von dem vierten Theil des Dorfes fchenkte, wobei hinzugefügt ift: „Von eben diefer Herrin
Richinfa haben wir ein Gut in Riederich, OA. Urach (Ruderchingen) um 78 Mark gekauft. Ueber-
dem wurden ihrem Verwandten Conrad von Wirtenberg zur Stillung feiner Klagen wegen dtefeH
Gutes 30 Mark gegeben" (C. H. f. 39a). Näher erfahren wir, daß die Mönche zut Bezahlung djefee
Guts in Riederich, das als im Gau Swiggersthal in der Graffchaft des Grafen Egmo (von Urach)
gelegen bezeichnet wird, 15 Mark aus dem Erlös eines Guts aufbrachten, das die Gräfin Geha
von Ofterfranken zur Zeit des Abts Bruno (von Beutelsbach, alfo zwlfchen 1105 und 1120) in
Fmbrechtshufen*) gefchenkt hatte (f. 28 b), und daß Re die übrigen 63 Mark dem Erlös aus
zwei Gütern zu Brunnen') und Bennendorf^) entnahmen, welche ein Diemar^ Sohn des Krckin-
bert von Rutingen*) im Jahr 1103 gegeben hatte (fol. 32a — 35a). Hiebe! nun wird obige
Richinfa von Sigmaringen (f. 35 a) näher als (domina Richinfa vidua de Spitzenberg) Herrin
Richinfa Witwe von Spitzenberg bezeichnet Wieder erfahren wir aus dem Schenkungsbuch des
vom Klofter Hirfchau ausgegangenen Klofters Reichenbach im Schiyarzwald (Wirt» Urk.Buch
2, 403), daß Richenza von Spizzenberc dem h. Gregorius eine Hube zu Biekeeheim bei Kaftatt
(Buggenesheim) und eine in Rodt oder Roth, OA. Freudenftadt (Roide) gefclienkt hat»
Wie bei diefer Richenza wechfelt die Bezeichnung von Spitzenberg oder Sigmaringen
bei einer Mathilt (Mechtild), die im Nekrolog des Klofters Zwiefalten von Higemaringen titnlirt
ift, in der Chronik des Bertholt von Zwiefalten aber als Mathilt de Spizzinberc, ebenfo in Sul*
gers Annalen (I, p. 80) als Mechtildis comitilFa (Gräfin) de Spitzberg. Sie war nach Bertholt
') Nachträglich ift anzuführen, daß der Name Michelsberg bei fernem erften urkund-
lichen Vorkommen fich an einen Hof heftet. 13. April 1292 verzichtet Graf Ulrich v^ Helfenflein
gegen Klofter Adelberg auf alle Anfprüche, auch auf das Vogtrecht an (die von feinen Vorfahren
derofelben überlaflene) curiam dictam Michelmberc fitam apud Spizemberc. Ohne Zweifel ift
dies der ganz verfchwundene Weiler, den die OA.Befchr. S. 250 auf dem nördlicben Rande des
Berges oberhalb Kuchen anletzt.
«) = (W)ernbrecht8haufen = Wermutshaufen f. W. F. X, 106.
8) Brunnen, bayr. Bez.A. Neuftadt a. d. Aifcb.
*) Waflerberkdorf, b. Bez.A. Scheinfeld.
*) Röttingen an der Tauber, b. Bez.A. Ochfenfurt.
Warttemb. Vierteljahrshene 1883. ^
274 Klemm
(MoiL Germ. SS. X, 111) eine Schwefter des Grafen Wernher von Frickingren (de Frikkin, bei
Heiligenberg in Baden) und hatte dem Klolter 6 Manfns Güter, ein ganzes I>orf bei Burkiiao/eo
gegeben, wurde daher auch vor den Thüren des Klofters in Zwiefalten begxabeD. PanI Stalin
in feiner neueften Gefchichte Württembergs (I, 415) nimmt an, fie falle vielleicht fchon in das
Ende des 11. Jahrhunderts.
Die mit der Richenza und denen von Spitzenberg nach obigem irg'endwie verwandten
Herren von Sigmaringen haben wir in Thailfingen begütert gefunden. Nehmen wir das «om
weiteren Leitfaden, fo ftoßen wir zunächft auf die Erwähnung, daß ein Werner von Thailfingra
Dalhvingen) an diefem Ort dem Klofter Hirfcbau (C. H. f. 43 b) ein Gut fchenkte mit Zuftimmmg
feines Herrn „Ulrich". Die Umftände fcheinen auf die Zeit von 1126—46 zu weifen. Hiebei fei
bemerkt, daß zwar auch fchon 1090 ein Graf Ulrich von Simeringen genannt ift, aber nur in
einem unechten Stifterbrief des Klofters Weingarten (Wirt Urk.B. 1, 294). An Werner von
Thailfingen reiht fich die weitere Notiz, daß die 2 Brüder Werner und Walto von Thailfingen
(Tagelfingun), Klienten des Ludwig von Spizzenberg, 3 Hüben zu Rexingen, OA. Horb (Ragge-
fingun) an Klofter Beichenbach gaben (Wirt. Urk.B. 2, 400).
Daß aber auch fchon die edle Frau Trutlint, die durch ihren Gatten einen ihrer Diener
(fervientem) Wernher zu Thailfingen fammt feinem Gut und Lehen dem Klofter Reichenbach im
Jahr 1085 vermachte, befonders zum Seelenheil ihres leiblichen Bruders Hartnid (Wirt. ürLB,
2, 393), in unfre Familie hereingehörte, ift mir wenig wahrfcheinlich. Es fcheinen mehrere Fa-
milien dafelbft begütert gewefen zu fein, auch könnte ein anderes Thailfingen gemeint fein.
Dagegen führt die obige Erwähnung von Rexingen uns heraus aus der halbdunkeln
Zeit in die helle. Ein Otto von Rexingen nemlich, der auch zweimal unter den Zeugen hei
Schenkungen an Klofter Hirfchau zur Zeit des Abtes Volmar (1120—57) genannt ifit (C. H.
f. 50 a und b), tritt in einer zur Zeit des Kaifers Lothar, alfo 1125—38, Stalin nimmt an
1135, Bauer und Locher: zwifchen 1133 und 37, gemachten Schenkung an Reichenbach (Wirt
Urk.B. 2, 409) als Zeuge auf neben Rudolf von Sigmaringen, von dem wir nachher weiter hören
werden als dem gellcherten Stammvater des noch über 100 Jahre lang die Graffchaften Spitzen-
berg und Sigmaringen gleichzeitig beherrfchenden Grafenhaufes.
Sehen wir uns das bisher gewonnene urkundliche Material nfther an, fo merken wir
bald, daß hier noch eine Riefenarbeit zu thun ift, um die roeift ohne fiebere Daten gegebenen
Notizen in richtigen Zeit- und Gefchlechtszufammenhang zu bringen. So hat man fchon die Mech-
tild als Mutter, aber auch als Tochter der Richenza gefaßt, letzteres z. B. Pf. Cafpart in Kufter-
dingen, indem er weiter diefe Richenza identifizirt mit der Richenza, welche von 1092—1107 als
Gönnerin des Klofters Allerheiligen in Schaffhaufen a. Rhein vorkommt, zugleich mit ihrem Sohn
Werner von Kirchheim, f 1107, und einer Tochter Mathilda 1116, fo daß diefer Werner von Kirch-
heim oder Kirchen, den er nicht bei Ehingen, fondern in Kirchentellinshirt Htzen läßt (£ Tübinger
Chronik 1882), mit dem oben genannten Graf Werner von Frickingen identifch fein müßte. £r
Hebt dann in diefer Richenza^ Mutter Wemera, zugleich eine Tochter, Rychente, des Eberhard IIL
von Neuenbürg, f um 1075 — 79, welcher das Klofter Allerheiligen geftiftet hatte. Dies halte
ich für richtig. Dagegen ift für die erftere Kombination bis jetzt kein fefter Grund da, als die
Gleichheit der Namen, auf die geftützt man diefe Richenfa zu der 1102 fo genannten Gemahlifi
des Eberhard von Metzingen (W. U. 1, 333) machen möchte, was durch die Beziehungen ^nch
diefes Eberhard zum Klofter Allerheiligen fehr unterftützt wird. Befonders fchwierig ift das
Verhältnis der Richenza von Sigmaringen oder Spitzenberg zu den drei leiblichen Brüdern von
Sigmaringen zu beftimmen. Sie fteht zu ihnen offenbar in engfter Beziehung und fcheint doch
durch die Bezeichnung diefer für iich als leiblicher Brüder ihnen wieder ferner gerückt. Sie
kann etwa die Stiefmutter derfelben fein, eine gebomo von Spitzenberg, oder etwa eine Halb-
fchwefter derfelben, verehlicht an einen von Spitzenberg, oder aber die Gemahlin des einen der
Brüder, des Manegold oder des Ludwig, und dann entweder eine geborne von Spitzenberg oder
in zweiter Ehe an einen von Spitzenberg verheiratet Einftweilen fcheint mir das letzte faft
noch das Wahrfcheinlichfte. So wäre, was P. Stalin nach Locher angibt, möglich, daß dieft
Herren von Sigmaringen, worauf der Name Manegold hindeutet, aus einer Eheverbindung zwi-' ^
fchen den Häufern der Grafen von Altshaufen - Veringen , wo diefer Name vorkommt, und der
Grafen von Bregenz entftanden wären. So wäre zugleich die erwähnte Verwandtfchaft der
Richenza mit Konrad von Wirtenberg erklärt^). Ich denke mir unter diefem nemlich nicht Konrad 1.,
^) Die von Boffert Vierteljh. 1883 S. 96 beigebrachten Notizen, wonach fowohl die
Grafen von Rordorf als die von Württemberg um 1100 Befitz in Eislingen bei Göppingen haben,
könnte, da eben bei den Rordorfem auch der Name Manegold vorkommt und Kleineialingen
Beiträge zar Gefchichte von Geislingen und Umgegend. 275
der, als Herr von Bentelsbach geboren, um 1083 die Burg Wirtemberg auf dem Rothenberg
baute und daun Heb danach zu fcbreiben anfieng, obwohl wir feinen Bruder Abt Bruno in demfeJben
Ort Walheim, wo Richenza eine Schenkung machte, begütert treffen (Cod. hirf. f. 67a); fondern
ich denke bei ihm an Konrad IL, den Sohn der Liutgard von Beutelsbach, der Schwefter Eon-
rads I. und Bruno's, als delTen ungenannter Vater neuerdings wohl mit Recht eben ein Graf von
Altshanfen-Yeringen angenommen wird, befonders im Hinblick darauf, daß das Württemberg! fche
Wappen, 3 fchwarze Hirfchftangen in Gold, mit dem Veringen'fchen nach alter Befchreibung
(Vierteljahrsh. 1881, S. 123-25) ganz dasfelbe ift. Zu diefem Konrad IL, der den Hirfchauern
fchon die Schenkungen feines Oheims Bruno, obwohl delTen Bruder und Schwefter (die Mutter
Konrads) ße billigten, fo lang ftreitig gemacht hatte, nach 30 Jahren nuch, bis ihm der Oheim
ein paar andere Güter zum Erfatz gegeben hatte, paßt voUftändig, daß er ihnen auch fiir das
von der Richenza in Riederich erkaufte Gut noch 30 Mark abjagte, che er He in Ruhe Ueß.
Eine (zweite) Heirat der Richenza, als irgendwie Erbin der Sigmaringor geworden, mit einem
von Spitzenberg fcheint mir endlich am heften zu erklären, daß wenig ftenn nach dem Eindruck,
den auf mich die Daten machen, die Herren von Spitzenberg von nun an zugleich in Sigmariügon
Herren find, nicht etwa umgekehrt die Sigmaringer auch Herren auf Spitzenberg, So hätte denn
alfo das Grafenhaus des Pleonungethals , jetzt von Spitzcnberg Heb fchrdbcnd, weil auf ihm
wohnhaft geworden, gegen Ende des 11. Jahrhunderts die wichtige Erwerbung der Herrfchaft
Sigmaringen gemacht und gegen 2 Jahrhunderte feftgehalten, kh fage Grafenhaus von Spitzen-
berg, obwohl wir bis jetzt nur bei Chroniften diefen Titel angedeutet finden, weil wir nach dem
ganzen fpäteren Zufammenhang hieran denken muffen und auch der bedeutende Güterbentz für
gräfliche Stellung der Familie fpricht.
Woher aber ftammte diefes Grafenhaus von Spit£CDberg*S]gmaringen felbft? Wir haben
die Wahl, an den Grafen Werner des Pleonungethals oder au den begüterten Rudolf zu Wiefen-
fteig, beide haben wir im Jahr 861 gefunden, als Stammvater zu denken. Die Familien^Tradition
der Helfenfteiner fcheint flir den letztem zu entfcheiden (vgl. Kerler, Gefchichte d. Gr, v, Helf.)
und da in älterer Zeit die Grafenwürde noch nicht erblich war, alfo recht wobl im Laufe der
Zeit die Nachkommen Rudolfs ftatt deren des Grafen Werner Grafen des Gaus geworden fein
können, fo werden wir am heften bei ihr uns beruhigen ').
Hiemit ift nun auch der Name Helfenftein auf die Zunge gekommen. Der Grund
warum ich ihn fo fpät erft nenne ift der, daß ich, wozu eben auch meine Ausfuhrung über die
alte Bedeutung des Michelsbergs den Grund legen feilte, der Ueberzeugung bin : die Burg Helfen-
ftein ift nicht die eigentliche Stammburg des GefchleehtSf fie ift eine weitere Hauptburg, wie
auch die Hiltenburg als folche diente, immerhin vor dief^r noch dadurch fehr hervorragend,
daß fchon in alter Zeit eine Linie des Haufes auf Helfenftein abgezweigt zu werden pflegte.
Hiemit ftelle ich mich wieder auf die Seite der Helfenfteiner gej^enüber einer anderen^ befonders
wieder von Pf. Cafpart geltend gemachten Anfchauung^ wonach Helfenftein und Spitzcnberg
nrfprünglich nichts mit einander zu thun gehabt hätten und erft in Folge einer, aber nirgends
beglaubigten Heirat einer Adelheid von Helfenftein mit dem uns fchon bekannten Rudolf von
Spitzenberg um die Mitte des 12. Jahrhunderts beide Familien und Bf/itznngea vereinigt worden
wären. Die Sachlage ift folgende : Etwas fpäter als wir die erwähnte Uichenza von Spitzenberg,
die in den zeitlich Heberen Notizen zuerft diefen Namen trilgt^ genannt finden, nämlich um 1113
(C. F. Stalin 2,388), erfcheint, gleichfalls im Hirfchauer Scheukungäbuch, ala Zeuge Eberhardua
de Helfenftein und zwar mitten inne zwifchen Graf Gottfried von Calw und Graf Hugo von
Tübingen (C. H. f. 31 b.), fodann unter Abt Vollmar (1120-57), etwa um 1140 (Stulln a. a. 0.)
wieder als Zeuge (C. H. f. 41b) ein Eberhard, Eberhards von Helfenftein Sohn, diesmal gleich
nach Herzog Friedrich und zwei Grafen von Calw vor Albert von Waldeck und nnderen.
Es ift nicht zu leugnen, ein direkter Leitfaden von diefen Herren von Helfenftein zu den Namen
derer von Spitzenberg hinüber ift nicht erhalten. Gräftichea Gefchlechts aber find auch diefe
Helfenfteiner offenbar, obwohl üe wieder nicht ausdrücklich fo tltulirt Und. Nun haben fchon
mehrere, auch P. Stalin (1,415) fcheint dazu geneigt, ea verfucht, diele Eberharde an den fchon
oben genannten namensgleichen Eberhard von Metzingen anzuknüpfen^ der mit einem Bruder Trat-
win (c. 1090 OA.Befchr. Urach S. 196) mit feiner Frau Richenza (1102) und feinen drei Söhnen
nach Baumann noch zum Pleonnngethalgau, zur Graffchaft Spitzenberg, gch^u-te, darauf weifen,
daß durch die Rordorfer die Beziehungen zwifchen Sigmaringen, Spitzenberg und Württemberg
vermittelt gewefen wären. War etwa Hedwig, Gemahlin Konrads IL von Württemberg, eine
von Rordorf?
1) Diefer Rudolph ift nach Bauer (Württ Franken 7,354 ff) viel! eicht Identifch mit dem
fo genannten Enkel Unruochs, des Ahnherrn der Grafen von Achalm und
274 Klemm
(Mon. Germ. SS. X, 111) ehie Soh weller des Grafen Wernher von Frickingen (de Frikkin, bei
Heiligenberg in Baden) and hatte dem Klofter 6 Manfus Güter, ein ganzes Dorf bei Borkhanfen
gegeben, wurde daher auch vor den Thüren des Elofters in Zwiefalten begraben. Paul Stalin
in feiner neueften Gefcbichte Württembergs (I, 415) nimmt an, fie falle vielleicht fchon in das
Ende des 11. Jahrhunderts.
Die mit der Richenza und denen von Spitzenberg nach obigem irgendwie verwandten
Herren von Sigmaringen haben wir in Thailfingen begütert gefunden. Nehmen wir das zum
weiteren Leitfaden, fo ftoßen wir zunächft auf die Erwähnung, daß ein Werner von Thailfingen
Dalhvingen) an diefem Ort dem Klofter Hirfchau (C. H. f. 43 b) ein Gut fchenkte mit Zuftimmung
feines Herrn „Ulrich". Die Umftände fcheinen auf die Zeit von 1126—46 zu weifen. Hiebei fei
bemerkt, daß zwar auch fchon 1090 ein Graf Ulrich von Simeringen genannt ift, aber nur in
einem unechten Stifterbrief des Klofters Weingarten (Wirt. Urk.B. 1, 294). An Werner von
Thailfingen reiht fich die weitere Notiz, daß die 2 Brüder Werner und Walto von Thailfingen
(Tagelfingun), Klienten des Ludwig von Spizzenberg, 3 Hüben zu Rexingen, OA. Horb (Ragge-
fingun) an Klofter Beiohenbach gaben (Wirt Urk.B. 2, 400).
Daß aber auch fchon die edle Frau Trutlint, die durch ihren Gatten einen ihrer Diener
(fervientem) Wemher zu Thailfingen fammt feinem Gut und Lehen dem Klofter Reichenbach im
Jahr 1085 vermachte, befonders zum Seelenheil ihres leiblichen Bruders Hartnid (Wirt. Urk.B.
2, 393), in unfre Familie hereingehörte, ift mir wenig wahrfcheinlich. Es fcheinen mehrere Fa-
milien dafelbft begütert gewefen zu fein, auch könnte ein anderes Thailfingen gemeint fein.
Dagegen führt die obige Erwähnung von Rexingen uns heraus aus der halbdunkeln
Zeit in die helle. Ein Otto von Rexingen nemlioh, der auch zweimal unter den Zeugen bei
Schenkungen an Klofter Hirfchau zur Zeit des Abtes Volmar (1120—57) genannt ift (C. H.
f . 50 a und b), tritt in einer zur Zeit des Kaifers Lothar, alfo 1125—38, Stalin nimmt an
1135, Bauer und Locher: zwifchen 1133 und 37, gemachten Schenkung an Reichenbach (Wirt
Urk.B. 2, 409) als Zeuge auf neben Rudolf von Sigmaringen, von dem wir nachher weiter hören
werden als dem geficherten Stammvater des noch über 100 Jahre lang die Graffchaften Spitzen-
berg und Sigmaringen gleichzeitig beherrfchenden Grafenhaufes.
Sehen wir uns das bisher gewonnene urkundliche Material näher an, fo merken wir
bald, daß hier noch eine Riefenarbeit zu thun ift, um die meift ohne fichere Daten gegebenen
Notizen in richtigen Zeit- und Gefchlechtszufammenhang zu bringen. So hat man fchon die Mech-
tild als Mutter, aber auch als Tochter der Richenza gefaßt, letzteres z. B. Pf. Cafpart in Kufter-
dingen, indem er weiter diefe Richenza Identifizirt mit der Richenza, welche von 1092—1107 als
Gönnerin des Klofters Allerheiligen in Schaffhaufen a. Rhein vorkommt, zugleich mit ihrem Sohn
Werner von Kirchheim, f 1107, und einer Tochter Mathilda 1116, fo daß diefer Werner von Kirch-
heim oder Kirchen, den er nicht bei Ehingen, fondem in Kirchentellinsfurt ßtzen läßt (f. Tübinger
Chronik 1882), mit dem oben genannten Graf Werner von Frickingen identifch fein müßte. Er
lieht dann in diefer Richenza, Mutter Wemei*8, zugleich eine Tochter, Rychente, des Eberhard IIL
von Neuenbürg, f um 1075—79, welcher das Klofter Allerheiligen geftiftet hatte. Dies halte
ich für richtig. Dagegen ifih für die erftere Kombination bis jetzt kern feffcer Grund da, als die
Gleichheit der Namen, auf die geftützt man diefe Richenfa zu der 1102 fo genannten Gemahlin
des Eberhard von Metzingen (W. U. 1, 333) machen möchte, was durch die Beziehungen auch
diefes Eberhard zum Klofter Allerheiligen fehr unterftützt wird. Befonders fchwierig ift das
Verhältnis der Richenza von Sigmaringen oder Spitzenberg zu den drei leiblichen Brüdern von
Sigmaringen zu beftimmen. Sie fteht zu ihnen offenbar in engfter Beziehung und fcheint doch
durch die Bezeichnung diefer für fich als leiblicher Brüder ihnen wieder femer gerückt. Sie
kann etwa die Stiefmutter derfelben fein, eine gebomo von Spitzenberg, oder etwa eine Halb-
fchwefter derfelben, verehlicht an einen von Spitzenberg, oder aber die Gemahlin des einen der
Brüder, des Manegold oder des Ludwig, und dann entweder eine geborne von Spitzenberg oder
in zweiter Ehe an einen von Spitzenberg verheiratet Einftweilen fcheint mir das letzte faft
noch das Wahrfcheinlich fte. So wäre, was P. Stalin nach Locher angibt, möglich, daß dieff
Herren von Sigmaringen, worauf der Name Manegold hindeutet, aus einer Eheverbindung zwi-
fchen den Häufern der Grafen von Altshaufen - Veringen , wo diefer Name vorkommt, und der
Grafen von Bregenz entftanden wären. So wäre zugleich die erwähnte Verwandtfeh aft der
Richenza mit Konrad von Wirtenberg erklärt ^). Ich denke mir unter diefem nemlich nicht Konrad L,
<) Die von Boffert Vierteljh. 1883 S. 96 beigebrachten Notizen, wonach fowohl die
Grafen von Rordorf als die von Württemberg um 1100 Befitz in Eislingen bei G<(ppingen haben,
könnte, da eben bei den Rordorfem auch der Name Manegold vorkommt und Kleineislingen
Beiträge zur Gefchichte von Geislingen und Umgegend. 275
der, als Herr von Bentelsbach geboren, nm 1083 die Burg Wirtemberg auf dem Rothenberg
baute und dann lieh danach zu fcbreiben anfieng, obwohl wir feinen Bruder Abt Bruno in demfelben
Ort Walheim, wo Richenza eine Schenkung machte, begütert treffen (Cod. hirf. f. 67a); fondem
ich denke bei ihm an Konrad IL, den Sohn der Liutgard von Beutelsbach, der Schwefter Kon-
rads I. und Bruno's, als deffen ungenannter Vater neuerdings wohl mit Recht eben ein Graf von
Altshaufen-Veringen angenommen wird, befonders im Hinblick darauf, daß das württembergifche
Wappen, 3 fchwarze Hirfchftangen in Gold, mit dem Veringen'fchen nach alter Befchreibung
(Vierteljahrsh. 1881, S. 123- 25) ganz dasfelbe ift. Zu diefem Konrad II. , der den Hirfchauern
fchon die Schenkungen feines Oheims Bruno, obwohl deffen Bruder und Schwefter (die Mutter
Konrads) fie billigten, fo lang ftreitig gemacht hatte, nach 80 Jahren noch, bis ihm der Oheim
ein paar andere Güter zum Erfatz gegeben hatte, paßt vollftändig, daß er ihnen auch für das
von der Richenza in Riederich erkaufte Gut noch 30 Mark abjagte, ehe er fie in Ruhe ließ.
Eine (zweite) Heirat der Richenza, als irgendwie Erbin der Sigmaringer geworden, mit einem
von Spitzenberg fcheint mir endlich am heften zu erklären, daß weolgftens nach dem Eindruck,
den auf mich die Daten machen, die Herren von Spitzenberg von nun an zugleich in Sigmaringen
Herren find, nicht etwa umgekehrt die Sigmaringer auch Herren auf Spitzenberg. So hätte denn
alfo das Grafenhaus des Pleonungethals , jetzt von Spitzenberg fleh fchreibend, weil auf ihm
wohnhaft geworden, gegen Ende des 11. Jahrhunderts die wichtige Erwerbung der Herrfchaft
Sigmaringen gemacht und gegen 2 Jahrhunderte feftgehalten. Ich fage Grafenhaus von Spitzen-
berg, obwohl wir bis jetzt nur bei Chroniften diefen Titel angedeutet finden, weil wir nach dem
ganzen fpäteren Zufammenhang hieran denken muffen und auch der bedeuteode Güterbeiltz für
gräfliche Stellung der Familie fpricht.
Woher aber ftammte diefes Grafenhaus von Spitzenberg-Sigmaringen felbft? Wir haben
die Wahl, an den Grafen Werner des Pleonungethals oder an den begüterten Rudolf zu Wiefen-
fteig, beide haben wir im Jahr 861 gefunden, als Stammvater zu denken. Die Familien-Tradition
der Helfenfteiner fcheint filr den letztern zu entfcheiden (vgl. Kerler, Gefchichte d. Gr. v. Helf.)
und da in älterer Zeit die Grafenwürde noch nicht erblich war, alfo recht wohl im Laufe der
Zeit die Nachkommen Rudolfs ftatt deren des Grafen Werner Grafen des Gans geworden fein
können, fo werden wir am heften bei ihr uns beruhigen').
Hiemit ift nun auch der Name Helfenftein auf die Zunge gekommen. Der Grund
warum ich ihn fo fpät erft nenne ift der, daß ich, wozu eben auch meine Ausführung über die
alte Bedeutung des Michelsbergs den Grund legen follte, der Ueberzeugung bin : die Burg Helfen-
ftein ift nicht die eigentliche Stammburg des Gefchlechts, Ho ift eine weitere Hauptburg, wie
auch die Hiltenburg als folche diente, immerhin vor diefer noch dadurch fehr hervorragend,
daß fchon in alter Zeit eine Linie des Haufes auf Helfenftein abgezweigt zu werden pflegte.
Hiemit ftelle ich mich wieder auf die Seite der Helfenfteiner gegenüber einer anderen, befonders
wieder von Pf. Cafpart geltend gemachten Anfchauung, wonach Helfen (lein und Spitzenberg
urfprünglich nichts mit einander zu thun gehabt hätten und erft in Folge einer, aber nirgends
beglaubigten Heirat einer Adelheid von Helfenftein mit dem uns fchon bekannten Rudolf von
Spitzenberg um die Mitte des 12. Jahrhunderts beide Familien und BeHtzungen vereinigt worden
wären. Die Sachlage ift folgende : Etwas fpäter als wir die erwähnte Richenza von Spitzenberg,
die in den zeitlich Iicheren Notizen zuerft diefen Namen trägt, genannt finden, nämlich um 1113
(C. F. Stalin 2,388), erfcheint, gleichfalls im Hirfchauer Schenkungsbuch, als Zeuge Eberhardus
de Helfenftein und zwar mitten inne zwifchen Graf Gottfried von Calw und Graf Hugo von
Tübingen (C. H. f. 31 b.), fodann unter Abt Vollmar (1120-57), etwa um 1140 (Stalin a. a. 0.)
wieder als Zeuge (C. H. f. 41b) ein Eberhard, Eberhards von Helfenftein Sohn, diesmal gleich
nach Herzog Friedrich und zwei Grafen von Calw vor Albert von Waldeck und anderen.
Es ift nicht zu leugnen, ein direkter Leitfaden von diefen Herren von Helfenftein zu den Namen
derer von Spitzenberg hinüber ift nicht erhalten. Gräflichen Gefchlechts aber iind auch diefe
Helfenfteiner offenbar, obwohl fie wieder nicht ausdrücklich fo titulirt find. Nun haben fchon
mehrere, auch P. Stalin (1,415) fcheint dazu geneigt, es verfucht, diefe Eberharde an den fchon
oben genannten namensgleichen Eberhard von Metzingen anzuknüpfen, der mit einem Bruder Trut-
win (c. 1090 OA.Befchr. Urach S. 196) mit feiner Frau Richenza (1102) und feinen drei S6hnen
nach Baumann noch zum Pleonungethalgau, zur Graffchaft Spitzenberg, gehörte, darauf weifen,
daß durch die Rordorfer die Beziehungen zwifchen Sigmaringen, Spitzenberg und Württemberg
vermittelt gewefen wären. War etwa Hedwig, Gemahlin Konrads IL von Württemberg, eine
von Rordorf?
1) Diefer Rudolph ift nach Bauer (Württ Franken 7,384 ff) vielleicht identifch mit dem
fo genannten Enkel Unruochs, des Ahnherrn der Grafen von Achalm und Urach.
276 Klemm
Eberhard (1102-37), Bertold (1102) und Adelbert dem Abt von Klofter Allerheiligen (1102-22),
in der Zeit von 1075—1102 wiederholt, namentlich bei Beziehungen zu diefem Klofter in Schaff-
haufen, genannt ift.'). Ich fehe nicht recht ein, warum man eigentlich feine Nachkommen auf
dem Helfenftein fuchen will, ftatt in dem von 1181—1228 vorkommenden, auch in dem Namen
feiner Familie gleichen Adelbert oder Albert (1181—91) und dann Eberhard (1228) und Lutfried
von Metzingen. Noch mehr hat Pf. Cafpart kombinirt. Er iieht in diefem Eberhard von Metzingen
zugleich den um 1105—20 in Neckartenzlingen (Tuntzlingen C. H. f. 80 a) eine Schenkung machen-
den Eberhard von Stubersheim (Struberssheim), erinnert weiter an einen WoHgang von Stubers-
heim (Str.) der bei Rüfteßwiler (?wo?) begütert ift (C. H. f. 44 a), fowie an einen Bemger von
Stubersheim (Str.), der Güter bei Metzingen hat und als delTen Söhne Adelbert (de Stuberßheim
C. H. 69b) und Bemger oder Beringer (C. H. f. 44a) vorkommen, diefe beiden urkundlich im
Jahr 1092 (Wirt. Urk.B. 1, 296) gefichert Daß diefe Herren von Stubersheim, die ich als ein
Gefchlecht freier Herren denke, die von dem etwas befeftigten Stubersheim aus die Gaugrenze
zu fchützen hatten *), die Stammväter der vom Anfang des 12. Jahrhunderts bis 1233 vorkommenden
und (außer einem Steccho) Eberhard, Berenger und Adelbert benannten Herren von Ravenftein waren,
diefe Annahme Cafparts fcheint mir fehr wahrfcheinlich. Weniger paflend fcheint mir fchon, auch
die von 1127 — 1246 genannten Herren von Albeck von denen von Stubersheim abzuleiten, bei
denen doch nur der Name Beringer öfters wiederkehrt und die in einem andern Gau angefeflen
find, obwohl Re allerdings, wie die Ravenfteiner, in der Gegend von Blaubeuren begütert er-
fcheinen. Es ift mir wahrfcheinlich, daß die von Stubersheim, auf der mehr freien Albfläche
bei Stubersheim fich nicht mehr fo ficher fühlend, am Rande der Alb nördlich auf dem unzu-
gänglichen Ravenftein fich eine kühn hinausragende Felfenburg gegründet hatten. Aber das
gräfliche Gefchlecht von Helfenftein dürfte mit ihnen nichts zu thun haben. Eine fo bedeutende
Burg, wie der Helfenftein gleichfalls war, kann ich mir nicht von einem andern Gefchlecht, als
von dem der Gaugrafen, zumal in fo großer Nähe bei deren Stammfitz auf dem Spitzenberg
nicht, gebaut denken. Der Helfenftein fcheint mir weniger mit Stubersheim zu thun zu haben,
als vielmehr eine verbefferte und vermehrte Auflage des oben erwähnten, für die Umwohner des
mit Altengifelingen (Altenftadt) gleich alten Rorgenfteig wohl befonders beftimmten, früheren
Rückzngsplatzes auf dem Geifelftein zu fein , welche dann das Aufkommen der neuen Stadt Geis-
lingen ^) weiter nach fich zog. An den auf den Michelsberg zurückweifenden Abfenker der Burg-
kapelle auf Helfenftein haben wir fchon oben ohnehin erinnert Handelspolitifch betrachtet dürfte
der Helfenftein mit der unter ihm befindlichen Geislinger Zollftätte bezweckt haben, auch den
nicht an der Zollftätte zu Kuchen unter dem Spitzenberg verzollten Gütern, welche von Wiefen-
fteig herabkamen und über Geislingen auf die Alb giengen, den Zoll abzufordern. Mili-
tärifch betrachtet hatte er die auch für Truppenbewegungen wichtige alte Straße auf die Alb
zu decken. Alles Gründe, damals eben hier einen Zweig des die Gegend beherrfchenden Haufes
lelbft feßhaft zu machen, für uns ihn als hier feßhaft zu denken.
So hätten wir alfo in der halb noch dunkeln Zeit als Glieder des Grafengefchlechts
auf dem Spitzenberg eine Richenza, eine Mechtild, vielleicht auch einen Ulrich gefunden, auf dem
Helfenftein zwei Eberharde, Vater und Sohn. Sie im einzelnen beftimmt in einen Stammbaum
einzureihen, verzichten wir lieber ganz, in der Hoffnung, ein glücklicher Fund da oder dort
möchte wohl noch weiter helfen.
Und nun können wir leichter und rafcher fortfchreitend die Gefchichte unfres Spitzen-
bergs und feiner Bewohner zu Ende führen.
') Als Töchter Eberhards find genannt eine Richinfa mit ihrem Sohn Konrad v. Bebingen
(= Unterböbingen OA. Gmünd) und eine an Adelbero v. Lupfen verheiratete. Beiden fchenkte
er die villa Hefilibuch bei Burkhaufen (Bauer in Württ. Franken, VII, 884 ff). Da ich Richinza,
die Mutter Werners, oben als die Gattin des Eberhard v. Metzingen angenommen habe, würde
ich, da bei ihrem Sohn Werner von Kirchheim nicht die Namen von den Kindern Eberhards mit
vorkommen, fondern nur eine (an Arebo v. Wertingon verheiratete) Schwefter Mathilde, an-
nehmen, Werner und Mathilde feien Kinder aus einer anderen (erften) Ehe der Richenza. Zu be-
achten ift, daß die als Mutter Konrads v. Bö hingen aufgeführte, alfo an einen Herrn v. Böbingen
verheiratete Tochter Eberhards bei Berthold Mon. Germ. SS. X, III nicht von Spitzenberg
heißt, wie Boffert Vierteljh. 1883 S. 96 nach Bauer angibt Die Mathild v. Spitzenberg ift dort
zwifchen den 2 Töchtern Eberhards nur deshalb genannt, weil die Schenkungsorte zunächft bei
einander liegen.
«) Vgl. Pf. Herm. Dietrich in Schalkftetten im Schwab. Merkur, Kronik 1882 Nr. 217:
Taufen^ähriges vom dießjährigen Manöverfeld.
•) Eigenthümlicherweife fpricht man in Geislingen G„ai**felftain, nie aber anders als
G„ei"slingen.
Beiträge zur Gefchichte yon Geislingen und Umgegend. 277
Budolf von Sigmaringen, den wir um 1135 fchon als Zeugen gefunden haben, begegnet
uns wieder als Rudolf de Spitzemberch mit feiner Frau Adelheid und mit feinen Kindern Ulrich,
Ludwig und Gottfried in einer bifcböflich Augsburgifchen Urkunde von 1147. Zu Keimlingen
im bairifchen Ries, wo noch 1235 die Spitzenberg-Helfenfteiner begütert find, fchenkt er der
Kirche, welche föine Voreltern geftiftet haben und deren Vogt er ift, einige Zehnten. Von dem
erftgenannten Sohn Ulrich wilFen wir nichts näheres, da ich den in Thailfingen erwähnten Herrn
des Werner früher fetzen möchte und den eine Schenkung in Witterftall an Klofter Ursberg
machenden Grafen Ulrich (comes Udalricus) eher als den von 1207 an genannten betrachte (f. Viertel-
jabrsh. 1881, S. 204). Gottfried von Spitzenberg von 1172 an viel genannt als häufig verwendeter und
fehr verdienter Reichskanzler des Kaifers Friedrich I. von Hohenftaufen und auch Heinrichs des VI.,
1184 und 85 kaiferlicher Generallegat in Italien, 1186 Bifchof von Würzburg geworden, ftarb
1190 auf dem Kreuzzug des Kaifers, für welchen er befonderen Eifer gezeigt hatte und bei
welchem er eigentlich die leitende Seele gewefen war (P, Stalin I, 415), Der Stammhaltür ift
der dritte Bruder Ludwig. In feiner Perfon muffen fich die getrennt gewefenen Zweige des
Haufes und feiner Befitzungen wieder vereinigt haben. In ihm fehe ich den oben erwähnten
Ludwig von Spitzenberg, den Herrn des Werner und des Walto von Thailfingen. Er ift der
erfte, der auch ausdrüx^klich wie 1184 als Graf de Spitzinberch, fo als Graf von Helfenftein ti-
tulirt wird von 1171 an bis 1200. Ich nehme an, der zweite der Eberharde war ohne rafinnlicho
Erben abgeftorben und fo auch der Helfenftein wieder an die SpitzenbergSfgmannger Linie
gekommen. Er aber ift auch der erfte, der urkundlich Graf von Sigmaringt^n in den Jahren
1183 — 85 titulirt wird. Als feine Schweftern betrachte ich einmal die Benhaj welche Gräfin von
Helfenftein, domina Vilzae et Brenziae (Herrin an der Fils und an der Brenz) ') genannt wird,
und welche 1188 mit ihrem Gatten, dem edlen Witegow von Albeck, das Tlorpital auf dem
Michelsberg bei Ulm, das fpätere Wengenklofter, ftiftete (OA.Befchr. Ulm S. 151). Am Portal
der ehemaligen Kirche diefes Klofters, der jetzigen katholifchen Kirche in Ulm, iit das an ilo
erinnernde Elefantenwappen von Helfenftein neben der von Werdenbergifchen Kirchenfabne,
welche wohl nur irrig fpäter auch den älteren Herren von Albeck zugeschrieben wurde, zu
fehen (vgl. Vierteljahrsh. 1882, S. 194). Als eine zweite Schwefter führt Pfaff eine Agnes von
Helfenftein an, Gattin des Grafen Mangold des Jüngern von Rordorf, f vor 1210. Wie fein
Bruder Gottfried war auch Graf Ludwig ein treuer Anhänger des Kaifera Friedrich L und be-
gleitete ihn auf feinem Kreuzzug, wo er den Hnkenden Muth der GenoITcn einmal mächtig
ftärkte durch die Verilcherung , er habe die von Gott und dem h. Georg vom Himmel ihnen
zu Hilfe gegen die Türken gefandte weiße Schaar gefehen.
Die in Ludwig vereinigten Beiitzungen muffen fofort wieder vertheilt worden fein anter
feine drei Söhne. Gottfried, 1210—41 genannt, theilweife auch von Helfenftein titulirt, gründete
eine neue Sigmaringer Linie, die aber fchon mit feinem Sohne wieder ausltarb und in den ße-
ntzungen an die Helfenfteiner zurückfiel. Ulrich, 1207—41, war Hchtlich auf TTelfenftein felbft
abgetheilt worden. Wir befchäftigen uns weiter, indem wir dahin geftellt fein laiTen, ob die an
Walter Schenk von Limpurg um 1280—50 verheiratete Agnes eine Schwefter oder aber Tochter
eines der drei Brüder war, einzig mit dem Stamme des dritten Sohnes Eberhard, der von 1207
bis 29 genannt ift. Diefer Eberhard muß ein fehr bewegtes Leben, meift auf Kriegnzttgen im
Gefolge der Könige und Kaifer, zuerft Philipps von Schwaben, dann Käufer Fnedrichs IL und
feines Sohnes, des Königs Heinrich VIL, geführt haben; bald ift er in Italien, bald wieder
in Deutfchland, bald in Nürnberg und Hagenau, bald in Bari oder Trani oder Hrindili, ja fagar
den Kreuzzug des Kaifers Friedrich (1228—29) fcheint er, nachdem er Heb xuvor mit Stift Wiefen-
fteig wegen etlicher Zinfen und Rechte, die er mit Gewalt an Heb gezogen , auagefühnt und ver-
tragen hatte, mitgemacht zu haben und, wie einft der Vater, glücklich davon zurückgekehrt zu
fein. Ihm muß vornehmlich der Spitzenberg zugefallen fein, obwohl er Heb nie davon rcbreibt,
fondern, wie der Vater, gewöhnlich von Helfenftein, mochte er doch auch feiten genug auf jenem
zu finden fein. Man Hebt jenes deutlicher daraus, daß feine Kinder und Kachkomtnen fieh faft
ausfchließlich von Spitzenberg nennen. Von diefen tritt ein Graf Heinrich von Spitzenberg 1251
im Gefolge Kaifer Konrads IV. in Italien auf. Eine Tochter Agnes wird gleichrali« nur 2 mal
im Jahr 1270 erwähnt als Witwe eines Grafen (Diepold) von Aichelberg bei Gelegenheit dcffen,
daß von ihrem Bruder Ludwig ihr Güter in Süßen und Kuchen zur lebenslänglichen Nutznießung
verkauft werden und als Haftpfand dafür ein Hof in Unterböhringen, der nach ihrem Tod an
Klofter Adelberg fallen foll. Stammhalter war eben diefer Graf Ludwig von Spitzenberg, Auch
er muß den kriegerifchen Geift der Vorfahren geerbt haben. Ift doch die erfte Kunde, die wir
*) Diefer Titel ift fichtlich fpäterer Zeit angehörig.
i
278 Klemm
von ihm haben, die, da£ er 1241 gegen die nach Dfcbingischans Tode in Oefterreich eingefallenen
glücklicherweife aber bald iich zurückziehenden Tartaren oder Mongolen das Kreuz nahm, was
zugleich dem Klofter Ursberg feinen Hof in Witterftall eintrug *). Später 1245 erfcheint er in Italien
zu Verona bei Kaifer Friedrich II., hier das einzigemal von Helfenftein titulirt, wie auch auf feinem
Siegel von 1267, während die Urkunde ihn von Spitzenberg fchreibt. Damals' 1267 war er (in
Kuchen wie 1270) in der Heimat, wie es feheint, bereits an fein Ende denkend, indem er das
Klofter Adelberg — - daß hier auch feine Vorfahren begraben liegen, ift eine Verwechslung bei
Kerler S. 22 — mit dem Kirchenfatz in (Groß-) Süßen begabte. Noch 1277 kann Ludwig wegen
BeHtzungen in Owingen bei Ueberlingen mit Klofter Salem verhandeln, muß dann aber um 1278
geftorben fein und fand mit feiner Gattin feine Rnheftätte im Klofter Adelberg.
Hatten bisher unter den Hohen ftaufifchen Kaifern die von Spitzenberg treu zu Kaifer
und Beich gehalten und dadurch Ehre und Ruhm, (icher auch manche Vermehrung des BeHtzes
zu erlangen gewußt, fo mußte ihr Widerftreben gegen die neue Ordnung der Dinge, als mit der
Erwählung Kaifer Rudolfs von Habsburg 1273 das Interregnum, die kaiferlofe Zeit, beendet war,
ihnen Schaden bringen. Sichtlich hatten Re wie ihre Vettern zu Helfenftein die Zeit der Wirren
in ihrem InterelTe gefunden, waren doch letztere unter den erften gewefen, die (im Jahr 1268)
kurzweg von ihrer Graffchaft als von ihrem territorium feu dominium (oder Herrfchaftsgebiet)
zu reden wagten. Und befonders wollte ihnen und anderen fchwäbifchen Herren nicht gefallen
daß Kaifer Rudolf daran dachte, das Herzogthura Schwaben wieder herzuftellen und mit feinen
alten Rechten, die Re zum Theil (ich zugeeignet hatten, vielleicht gar an fein Haus bringen
konnte. So thaten Re Hch denn mit den meiften fchwäbifchen Großen zufammen zu gewaltfamem
Widerftand. Aber wie anderwärts, fo auch hier war Rudolf glücklich und fiegreich. Wir haben
zu wenig Nachrichten, um fagen zu können, was fpeziell denen von Spitzenberg in Folge davon
gefchehen ift, den Helfenfteinem wurde z. B. 1287 ihre Burg Herwartftein weggenommen. Un-
begründet aber feheint mir, wie Stalin (3, 60. 104), daß Rudolf von Habsburg damals oder fchon
früher die Burg Spitzenberg zerftört und filr das Reich eingezogen hätte. Wir fehen ja nicht nur
den alten Grafen Ludwig friedlich abfterben in der Gegend , fondem treffen hier auch noch feine
zwei Söhne Eberhard und Rudolf. Erfterer tritt 1267 und 1270 als fchon erwachfen neben dem
Vater auf, während Rudolf 1273 noch als jung bezeichnet ift. Rudolf wäre nach Pfaff 1292 ge-
ftorben, im gleichen Jahre, in welchem Eberhard laut Angabe der Sindelfinger Chronik im Kampfe
ums Leben kam. Zur Seite der Eltern erhielt Eberhard feine Grablege im Klofter Adelberg,
gegen das er fich, wie früher 1267 und 1270, fo fpäter 1286, 88 und 91 wohlgefinnt erwiefen
hatte, indem er zu Schenkungen feines Dienftmannen, des Ritters Friedrich von Beringen
(= ünterböhringen), f vor 1288, und deifen Sohnes Kuno an das Klofter in Unterböhringen •)
feine Zuftimmung ertheilte durch Siegeln der Urkunden und durch die zu Adelberg in feiner
befonderen Beftätigungsurkunde von 1291 abgegebene Erklärung, er thue das namentlich darum,
weil in der dortigen Kirche feine Eltern im Frieden ruhen und auch er, wenn es anders Gott
gefalle, dort feine Grabftätte fich erlefen und bei diefer Kirche des jflngften Tages zu harren
befchlolTen habe; auch gefalle ihm das fromme Verhalten der dortigen Brüder. Da auf feinem
Grabftein neben dem Spitzenbergfchen Elefanten das Wappen von Neuffen zu fehen war, wenn
ich anders die Angabe bei Kerler S. 22 Anmerkung richtig auf den Grabftein in Adelberg deute,
während auch der des letzten Eberhard im Elfaß (S. 24) gemeint fein könnte, fo ift eine Gräfin
von Marftetten und Neuffen als Eberhards Gemahlin anzunehmen. Auf eine folche Verbindung
und einen dadurch erlangten Antheil an der Herrfchaft Neuffen feheint auch die fogleich zu
nennende Grabfchriil des letzten Herren von Spitzenberg, eines von dem vorigen Eberhard
wohl als fein gleichnamiger Sohn zu unterfcheidenden zweiten Eberhard von Spitzenberg, zu
deuten') Von diefem wiffen wir zunächit aus 2 Urkunden vom Jahr 1293 und 95, in denen
er unter den Zeugen erfcheint, ausgeftellt vom König Adolf von Naffau, zu dem als einem
Gegner des Haufes Habsburg (Stalin 8,80) die Herren von Spitzenberg wie die von Helfenftein
0 Vgl. Wirt Urk.Buch 4, 27.
*) Nicht ohne Intereffe feheint die Beftimmung 1286, daß die Mönche die Leiche Friedrichs
bis zu 4 ..leucas** vom Klofter abzuholen und den Ritter bei feinen Vorfahren zu begraben
haben. Dagegen 1288 beftimmt Cuno, fie muffen ihn und feine Frau holen, „wo nur immer
dieffeits des Rheins oder der Donau der Tod erfolgt fei.**
*) 1270 ift in beiden Urkunden des Grafen Ludwig und feines Sohnes Eberhard [außer
feinen 2 patrici (Vettern) zu Helfenftein] als Mitfiegler Heinrich von Neuffen genannt; ein weiterer
Fingerzeig fQr nähere Beziehungen zwifchen beiden Familien um jene Zeit. Der von Kerler
(Urk. z. Gefch, d. Gr. v. Helf. S. 8) in der einen Urkunde unter den Zeugen aufgezählte Gebe-
hardus de Neriding, bei dem man nur an Nürtingen denken könnte, ift vielmehr ein Herr
V. Nenningen (Nenofing).
Beiträge zur Gefchicbte von Geislingen und Umgegend. 279
nunmehr nach Rudolfs Tod fich gehalten haben miilTen. Die zweite Urkunde beweift, daß er
den Einfall König Adolfs in MeiiTen im Jahr 1294 und 95 mitmachte (Stalin 3,84). Nicht ein-
mal das Klofter, wo er bald darauf, fem von der Heimat, im Ellaß, feine Ruheftätte ge-
funden, ift uns mit Nansen überliefert Nur die Grabfchrift hat uns Gabelkhover erhalten,
und auch diefe in einer Form, die mir an mehreren Stellen Bedenken gegen richtige Lefung
erweckt, ohne daß es doch möglich fchiene, das Urfprüngliche noch zu ermitteln, fo daß ich eben
auch die Ueberfetzung geben muß fo gut als mir möglich ift
Die Grabfchrift lautet (Kerler S. 24 Anm.):
Anno Domini MCCXCVI. V. Kai. Sept. Per vim famofus Eberhardt Comes de Spizen-
berg et generofus Helfenftain vere Nyfen nomenque dedere*)
Viel cum verbis multos armis et acerbis.
Nunc jaceo mifere, praecedens mei miferere.
«Im Jahr des Herrn 1296, am 28. Aug. haben gewaltfamer Weife der berühmte
(oder: der durch Gewaltthat berühmte) Eberhardt Graf von Spitzenberg und der edle
Helfenftein in Wahrheit Nyfen (Neuffen) und Namen von fich gegeben.
Viele hab ich entwaffnet mit Worten und bitteren Waffen,
Nun lieg erbärmlich ich da, erbarme dich mein, der du's liefeft.**
Schwierig ift dabei auch das, daß von einem im Jahr 1296 gefallenen Grafen von
Helfenftein fonft nichts zu finden ift, auch der Vorname deffelben nicht genannt ift, während
doch die Form des Zeitworts nicht erlaubt mir an Einen, dem die Grabfchrift gälte, zu denken.
Ebenfo wenig ift klar, was das Hergeben von Neuffen durch die beiden Genannten bedeuten
foll. Wir muffen uns vorerft begnügen, wenigftens das Ausfterben der Grafen v. Spitzenberg
mit diefem Eberhard 1296 Hoher bezeugt zu haben.
Wir haben damit vom Ende der Herren von Spitzenberg gehört, noch nicht aber von
dem Ende ihrer namengebenden Stammburg. Wir haben bereits oben die Sage, die Burg fei
ums Jahr 1274 oder 75 (oder eher 1287) von Rudolf von Habsburg zerftört und als Reichslehen
eingezogen worden, als unbegründet zurückgewiefen. Jedenfalls müßte man dann annehmen,
König Adolf habe fie feinen getreuen Anhängern wieder herausgegeben und die Grafen haben
ße neu erbaut Mir fcheint Stalin vollkommen Recht zu haben (3,104 f. Anm.), wenn er ohne auf
die Frage wegen der Zerftörung der Burg fleh beftimmter einzulaffen annimmt, erft der Tod des
letzten Eberhard von Spitzenberg habe den natürlichen Anlaß dazu geboten, daß Burg Spitzenberg mit
Kuchen, etwa als erledigtes Reichslehen, an das Reich kam. Es fcheint mir nemlich, diefer 1296
geftorbne Eberhard von Spitzenberg fei eben derfelbe gewefen, als deffen Gemahlin eine Katharina
von Toggenburg genannt wird, und dem als Kinder nur 2 ins Klofter gegangene Töchter gegeben
find, während die Mutter fpäter einen Grafen Volmar von Froburg heiratete (Stalin 3, 660 Anm).
Er muß wohl auch der feiige „Oheim von Spitzenberg'' gewefen fein, welchen 1327 Grat Konrad
von Freiburg aufführt (OR. 12, 456), und von dem derfelbe geerbt hat. Kurz diefer Eberhard
muß wirklich 1296 den Mannsftamm feines Gefchl.echts befchloffen und das dem König Adolf,
der die Burg Helfenftein fchon 1295 durch Kauf an iich gebracht hatte, Gelegenheit gegeben
haben, um auch die Burg Spitzenberg mit Kuchen für das Reich zu erwerben.
So finden wir denn 1304 urkundlich die Burg Spitzenberg, die Stat Kuchen (wie es
da heißt) und die Vogtei des Klofters Lorch in den Händen des Kaifers Albrecht von Oeftreich
und von diefem dem Grafen Eberhard von Württemberg zum Pfand gefetzt für eine ihm ver-
fprochene Summe von 3000 Mark Silbers. Em Pfandobjekt hätte die Burg wohl nicht mit ge-
bildet, wenn fie in Trümmern gelegen wäre. 11 Jahre hatte Württemberg die Pfandfchaft inne,
ohne Zweifel nicht ohne daß die Grafen von Helfenftein, welche bald nach 1295 die Burg Helfen-
ftein, man weiß auch nicht wie, wieder in die Hand bekommen hatten und welche mit dem Klofter
Adelberg wegen des Kirchenfatzes in Süßen von 1298—1323, es bis zu einer Appellation am
Metropolitanlltz treibend, fortprozefßrten fortwährend Verfuche gemacht hätten, ihre Anfprüche
darauf geltend zu machen. Da fügten es die veränderten Verhältniffe, daß im Jahr 1315
durch Vermittlung des Königs Friedrich von Oeftreich Eberhard von Württemberg fich ver-
anlaßt fah, dem Grafen Ulrich von Helfenftein und deffen Erben diefe Pfandfchaft zu über-
^) Offenbar ftecken auch im erften Theil der Grabfchrift 2 Hexameter. Sie ließen lieh
etwa folgendermaßen durch Verfetzung einiger Worte herftellen, fo daß zugleich der Doppel-
reim in beiden Verfen zur Erfcheinung kommt; Anno Domini MCCXCVI. V. Kai. Sept. Comes
de Spitzenberg
per vim famofus Eberhardus et generosus
Helfenftain vere Nyfen nomenque dedere.
280 Klemm, Beiträge zur Gefchichte von Geislingen und Umgegend.
laiTen, fo daß die von Helfenftein nun das alte Eigenthnm der Familie, wenn auch nur in
Form eines Reicbslehens , wieder erworben hatten, allerdings nur um es dann noch vor Ende
des Jahrhunderts mit dem eigenen Beiitz an Ulm zu verlieren. Bei der Rückgabe 1315 fällt
mir nun ins Auge, daß in der Urkunde nicht mehr wie 1304 von der Burg, fondem dem nBurg-
rtall* zu Spitzenberg die Bede ift Burgftall aber ift der Name für eine ehemalige Burg.
Und fo ftellt ßch mir als fehr wahrfcheinlich dar, daß die Zerftörung der alten Burg in die Zeit
zwifchen 1304 und 1315 gefallen ift In diefer Zeit war unter KaiCer Heinrich von Luxemburg
in den Jahren 1311 und 12 ein erbitterter Reichskrieg befonders feitens der Reichsftädte gegen
Eberhard von Württemberg. 1311 wurde ihm fein eigenes Stammfchloß auf dem Rothenberg zer-
trümmert, Asberg gefchleift, felbst das Erbbegräbnis feiner Ahnen in Beutelsbach zerftört, mit
Ausnahme einiger Burgen war fein ganzes Land ihm verloren. (Stalin 3, 128—30). Wäre es
nun nicht möglich, daß damals etwa die Ulmer die Gelegenheit benützt hätten, um (ich der in
württembergifcher Hand gerade befindlichen Burg Spitzenberg, die ihnen ficher unbequem lag, zu
entledigen, wie fie dann fpäter die Fefte Helfenftein auf gütlichem Wege an fich brachten, um
freie PalTage von der Alb herab zu ihren Verbündeten im Unterland zu haben? Mehr als diefe
Möglichkeit kann ich und will ich bei dem Mangel gefchichtlicher Nachrichten, die eine fpe-
zielle Theilnahme der Ulmer oder anderer Feinde von Württemberg in uuferer Gegend in dem
Reichskrieg gegen Eberhard bezeugten, nicht aufftellen. ') Gefchichtlich ift aber ja auch die bis-
herige Tradition von der Zerftörung unter Kaifer Rudolf nicht erwiefen. Mag nun je das eine
oder das andere zutreffen, dem kampfesmuthigen Geift, welcher unfere Spitzenberger befeelte, ift
ganz entfprechend, daß nicht nur der vorletzte und der letzte des Stammes felber im blutigen
Strauße fallen, fondern auch ihre Burg im Sturme vom Feind genommen ihr Ende findet
Eine Frage haben wir wohl noch auf dem Herzen, nemlich die, wie fich denn die jetzt
unter uns fo viel genannten Freiherren von Spitzemberg zu dem alten Grafenhaus verbalten?
Ich vermag darüber nur fo viel mitzutheilen, daß die jetzigen Freiherren ein lothringifches Ge-
fchlecht find, das in der älteften Zeit Hugo hieß und feinen fpäter erlangten Namen Montaigu
in den deutchen erft verwandelt zu haben fcheint Ein Zufammenhang irgend einer Art wird da-
mit, wenn auch der letzte Spitzenberger Graf in einem elfäfiifchen Elofter begraben liegt, von
felbft völlig ausgefchlolTen fein.
Ueber die Siegel der Grafen von Spitzenberg ift noch folgendes zu bemerken:
1267 hat Ludwig von Spitzenberg ganz wie fein Vetter Ulrich von Helfenftein im run-
den Siegelfeld einen 3 eckigen Wappenfchild mit dem auf 4 Bergfpitzen fchreitenden Elefanten,
und die Umfchrift lautet fogar : S. comitis ludwici de helfenftein. Dagegen an feinen 2 Urkunden
von 1270 erfcheint der Elephant auf 3 Bergfpitzen ohne Schild frei im runden Siegelfeld, die
Umfchrift lautet: S. comitis ludewici de Spicenb. Sein Sohn Eberhard hat an den 3 Urkunden
von 1286, 88 u. 91 im runden Siegel einen rechtsgelehnten Schild mit dem auf 4 Bergfpitzen
fchreitenden Elefanten, über dem die linke Schildfpitze deckenden Helm ift der Elefant
fchreitend, nicht wachfend) als Kleinod wiederholt. Von der Umfchrift ift zu lefen : S. eberhardi
comitis de — rc. Der freie Raum des Siegelfelds ift durch 2 vierftrahlige Sterne verziert
*) Wenige Wochen nach dem Vortrag hat fich meiner Kenntnis eine bis jetzt unbe-
kannte, durch Archivrath Stalin nunmehr im Druck (Vierteljahrsheft 1883, S. 4) veröffentlichte
Quelle dargeboten, eine ausführliche poetifche Befchreibung der Heldenthaten von Graf Eber-
hards Feinden in den Jahren 1311 und 1312. Hier nun heißt es (übertragen):
Spitzenberg legt nieder
Graf Ulrich, welcher auch wieder
Kuchen bezwang und nahm.
Er nennt fich von Helfenfteins Stamm.
Meine Annahme im Text ift damit in der Hauptfache, der Zerftörung der Burg erft
im Jahr 1311, beftätigt. Nur find alfo nicht die Ulmer die Zerftörer, fondem es ift einer von
Spitzenbergifchem Stamme felbft, Graf Ulrich von Helfenftein, der ohne Zweifel dem fich Feft-
fetzen Württembergs in feiner nächften Nähe und auf der alten Stammburg feines Haufes nicht
ffleichgiltig zufehen mochte und die günftige Gelegenheit zur Abwehr ergriff. Nach den Worten
des Dichters war auch Kuchen damals ein befeftigter Ort (der Platz um die Kirche z. B. macht
noch heute diefen Eindruck), es war alfo Stadt, wie es 1304 heißt, zwar im Sinn von oppidum,
nicht aber in dem von civitas. Es gab auch Herien von Kuchen 1228—92.
281
Bemerkungen zu den Orts- und Perronennamen der Codices
Tradltionum Weingartenfium im lY. Bande des Wirt. Urkundenbuchs.
Von Dr. Bück.
(Schluß.)
Nun zu den betreffenden Namen der Codices felbft
a) Genitiv! fc he Formen mit dem ausgefallenen Grund worte : Hof oder Weller.
Adelharz (Immenftadt, bayr.) Adilhartis, Adilhars.
Einholz (Immenftadt) Anhaltes. Vgl. unter Einhalde (oben),
Arnholz (Leutkirch) cem Arnolts. Lintharz (Immenft) Lnitbars. — Hnmbrechts
(Wangen) Hunbrehtes.
Hummertsried ift durch denfelben Namen beftimmt, denn es beißt Hunbr^htesriiiti.
Er lebt fort im allgäner Familienamen Umbrecht. — Racelinsp, XLIIL ift mit liückficht auf
den Gebrauch unferer Codices c vor e und i als z zu benützen, rcbwerlioh Raggen, wie der
Herausgeber vermuthet. Man denke an Becilinisrüti, Bencenhoven, Tineen wHer, Djecemansberc,
Encinriet, Hacellunwiller, Haincelin, Hicekoven, Rucenwiller u. \\ w. Der Name muß mi^ines
Erachtens Razelins gelefen werden, wie diefer Name als Razili p. IX, wirklich vorkommt.
Selb ranz ift wie die fchon befprochenen O.N. Sederlitz, Güllen^ um i'fcin Grundwort
gekommen. Es heißt im Codex Sigebrandesberg. Derlei kommt in allen Ge^eDden DeutfchtandB
vor. Ich nenne als Beifpiele Kottes bei Molk (Oefterr.) alt Chotanisriiiti (Fütftem. ONB. s. v.).
Kloppen, 2^lt Cloppenheim (b. Mannheim) Förftem. a. a. 0.; Mt^rnerts, alt Hemmingeabus
fpäter Mingershaufen (Förftem, a. a. 0.); Ried er ich (Urach) das wetiigittns um die patronymifche
Endung gekommen ift, es hieß Ruderchingen (Baumann, Gaugrafen S. 117). Seeben (Schweiz),
alt Seppinwanc (Förftem.). Seh w eif el b. Metzeral, alt Schweifenwnfen (ötoiFtil a. a. 0. S. 508) etc.
b) Dativifche Formen, welche mit der Präpofition zu conftruirt lind. Zuweilen fteht
der Familienname im Plural, was andeutet, daß Gefchwiftcr auf dem Hofe häuften, wie
das heute noch vorkommt.
Burfton, Bürften (Wangen) p. XXXVI vom FN. Burfto. Ein Kudolfus Burft zu Ofter-
ach a. 1325 (Orig.Urk. des K.Archivs Sigmaringen); a. 1374 ein H. Burft zu UebeHingen (S^tfchrft
f. G. d. O.Rh. XXIII S. 2).
Venchon, Fenecho, Venechon j. Fenken. Das zweite e ift kurz. Diefer Name
fetzt älteres Fancho, Faincho, voraus; mit Fink (dem Vogel) hat er nichts zu fchaffen. Ob hier
ein Beiname Vancho aus vanken zünden, oder was wahrfcheinlicher ift^ dte gekürzte Schmcicbci-
form eines ahd. PN. vorliegt, will Ich nicht entfcheiden. Im letzteren Falle wäre Kürzung aus
einem mit Fagino- anhebenden Namen, alfo z. B. Faginolf vorhanden. Kürzung — Fairino, Fnioo ;
Schmeichelform Fainicho, Faincho, Fäncho, Fencho.
Glaron j. Glaren, ift zweifellos ein FN. Ob aber gleich heutigem Klar (z. B. in
SchuITenried), bleibt dahin dahingeftellt. Wäre das anlautende G urfprüngltch, dann wäre der
Name wie die FN. Glor (z. B, 1153 ürfelGlorin, Schrift des Bodenfecgefchichts-Vcr, Vll. Anhang
S. 90) und Glur (in Pfeiflfers öftr. habsb. urbar, lit. Verein XIX. S. 227) zufammengefet^t^
= Ge-lar, wie jene Ge-lor, Ge-lür (von lüren).
Grieben, irgendwo um Ravensburg zu fuchen. Diefer Familienname (Grieb) findet
fich heute z. B. in Oberholz bei Ebenweiler (Saulgau).
Güllen hat, wie fchon wiederholt angeführt, erft fpäter fein Grundwort verloren, im
Codex Gulenwilare. Der PN. Gul , welcher in ahd. Urkunden nicht vorkommt , auch mit dem
mhd. gül männliches Thier (Eber, Hengft) nichts zu fchaffen hat, weil dies jetzt ^GauH lautet^
fcheint entweder eine Kofeform aus einem echten alten PN., oder aber ein Beiname zu fein. Im
erfteren Falle dächte ich an eine Form aus dem Stamme Gug-, alfo etwa an Gugib^ was als
Gugeli, Gügeli wirklich vorkommt, vgl. oben unter Giggelhirn. Der Hergang des Kntftebens
wäre, vom zweiftämmigen Urnamen abgefehen, Gugilo, Guglo, Gullo, ähnlich wie in: guggeler,
goggeler (Hahn), guller, goller (Gockelhahn). Vgl. noch Gugenhufon j. Utiggenhaufen (Saulgau).
Heizon,; Haizen (Leutkirch), wozu wenigftens fprachlich auch Hetzzan p» XXXVI
gehört, vom FN. Haiz, ahd. Haizzo, Heizzo aus dem Stamme Heit- und aus einem zweiftäm-
migen Namen wie Heidfolc, Haidulf, Heidanrich etc.
Laton, Latten (bei Zußdorf) kann ein FN. fein, ift aber mügliefaerweife doch ein Orta-
appellativum, von ahd. latta (virga) im Sinne von Gebüfch. Die Sommertriebe der Reben und
Weiden nennt man ja noch Sommerlotten, Sommerlatten (v. liotatt fproUen). Einen ahd, PN,
Latto kann ich bis jetzt nicht iicher nachweifen, denn Latendorp (im pagus Ofterwalde) ka
1
282
Buok
das nd. late (libertus) meinen. Aber in Lateresheim (Förftem. ONB. p. 905) fteckt wohl ein iTQd-
deutfcher Latheri, während der im PNB. aufgeführte franzöfifche Lathomar in feiner Deutfchheit
zweifelhaft bleibt, denn Lato-mar ift auch ein gallifcher Perfonenname. Das irifche lath ift nemlich
s= älterem lat (juvenis, heros), märos aber wie ahd. mar (inclytns). Im Revier Baindt findet
fich ein Forftort Latten, im OA. Freadenftadt ein Wohnort Lattenberg.
Loizin (in der Memminger Gegend zu fuchen) klingt an den ON. Loizermühle bei
Kraftisried an.
Cenden Mazon, j. Matzen, ift ein alter Beleg fQr den pluralen Gebrauch des FN.
in Hofnamen. Aehnlich heifit Unterrauhen bei Aulendorf in dortigen älteren Akten: „zu den
Rauhen** neben zum oberen, zum unteren Rauhen. Hier faß nemlich im 17. Jhdt. ein Bruder auf
dem oberen, der andere auf dem unteren Hof.
Luggeman kann recht wohl «Luppmanns'' fein, denn k, g, gg gehen öfters in pp über.
So hieß Doppelfchwand a. 1275 Dogelswande (Freib. Diöcef.Arch. L S. 170); Interlaken
a. 1299 Interlappen, a. 1287 Hinderlappe (Gefchichtsfr. X. S. 103, ebend. IL S. 76). Letzteres
aus latein. inter lacus, zwifchen den Seen, Bildung wie Interamnes. Luggeman ift gebildet wie
Hanfelmann, Petermann, Vogelmann, wie unfere oberfchwäbifchen Schmeichelformen Hannemann
= Hänslein, von Hanne (Hans), Gallemann von Gallus, Vettermann ftatt Vetter. Dieferlei Wort-
formen werden bei uns Oberfchwaben auch in ironifchem Sinne verwendet Lugge ift = Lutke
aus Liuticho, Stamm Hut (homo). Das u im heutigen Luppmanns blieb unumgelantet, wie in
Luttolsberg (Leutk.) a. 858 Liutolfesperc (wirt. Urkb. L Nr. 128) und in Lupberg (Ravb.,
woher der FN. Lupperger ebendort), die Namen müßten jetzt regelrecht Leupmanns, Leuttelsberg,
Leupperg lauten, wie Leupol z aus altem Liutboldes, Lntboldes, Lnppols.
Von den in unferen Codices aufgeführten Familiennamen leben noch viele fort. Andere
ließen fich aus dem Weiflenauer Rodel und aus den Akten der Landvogtei Oberfchwaben nach-
weifen; allein da dies nur für betheiligte Kreife Intereffe hätte, unterlaffe ich es. Einige wenige
noch lebende und mei/lt ftark verbreitete mögen als Probe kurz angeführt fein. Blafar Blafer,
Brucheli Brauchle, Michil Michel, Wahe Weh, Clokar Klocker, Knuffelie Kneisle; in diefer Form
erfcheint p. XXXV Helmelie (Heimle) und p. XXXVI Hairlie (Härle). Für die Kunfthiftoriker
ift der alte Nachweis des Namens Holbein (p. XXVI) zu Ravensburg merkwürdig, da er mit dem
Bafeler zufammenhängt Strubo Straub, Ruho Rauh, Molar, Malar, Maler (noch fo); Molaris ift
Genitiv dazu, nicht felbftändlger Name und hat mit dem latinifirten, romanifchen Familien- und
Ortsnamen Molaris (Markftein, Grenzftein) nichts zu fchaffen. Lambelin, Lämmle (häufig in Winter-
ftettenftadt) ; Mörlin Möhrle, Lingge Lingg, Funcko Funk, zufälligerweife noch an demfelben Orte,
wie vor 600 Jahren; Vochenzer, jetzt auch Vochetzer und Voggetzer, von mit. focatia Kuchen, im
Allgäu noch (die) Vochez, aber Semmel bedeutend. Vochenzer ift gebildet wie mutfcheler, Mutfchler,
einer der Vochezen, einer der Mutfcheln bäckt. Aus Uhlands Sammlung alter deutfcher Volkslieder
ift der Mutfchelbeck bekannt. Vefer, Troll(o), Holl, Knoll(o), Cuono (Kuhn), Marquard(us), Willar
(Weiler); Wielant, Man(e)goIt, Stromair, Buc, Helt, Igil (Igel, befonders viele im OA. Ravensburg),
Sch&ce Schatz; Schederlin (j. Schätterle z. B. in Wemsreute, vielleicht aus noch älterem Sadirlin,
fiehe Sederlitz) ; Goll(e), Ratih (Rettich) etc. Den lateinifch gegebenen Namen Os möchte ich lieber
mit Mund, als mit Mauler geben, zumal da Mauler = Moler Maler, ift Vgl. a. 1208 Albertus
q. cogn. Munt de Haigingen Wirt ürkb. II. S. 866; a. 1271 Eberhardus dictus Munt, praepo-
fitus de Soreth (Schuffenried) Zeitfchr. f. Gefch. d. O.Rh. XXIII. S. 59. Munt in PN. ift freilich
nicht 08, fondern tutela, tutor, allein im 13 Jhdt. hat man diefe Bedeutung von munt fchon nicht
mehr verftanden.
Anhang, Die weKchen Ortsnamen der Codices«
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach find auch die auffallend kurzen, für vorromanifch,
rätifch oder ^rafenifch** gehaltenen Ortsnamen Rätiens in der Regel nichts anderes als ftark abge-
nützte romanifche Namen. In den nachfolgenden Zeilen wird das für einige zweifellos bewiefen
werden. Eine ziemliche Anzahl bleibt eben nur darum dunkel und unficher, weil bald belTer er-
haltene ältere Formen, die das Verftändnis des Namens näher legen könnten, fehlen, bald lokale,
wenig bekannte Perfonennamen hinter den Wohnortsnamen ftecken, bald auch darum, weil feltene
oder zu alte, in die römifche Zeit zurückreichende, aber fichtlich indogermanifche, Ortsnamen,
zumal Flußnamen, vorliegen, die man nur aus analogen Flußnamen anderer romanifcher Gegenden
herausrathen kann. Von diefen Vorausfetzungen ausgehend, wage ich die Deutung nachfolgender
Namen. Auf eine nähere Begründung meiner allgemeinen Anfchauung über diefe Namen und
auf die Darlegung der Irrwege, die ich bis zur völligen Ausbildung diefer Anfchauung wandeln
mußte, kann ich mich hier felbftredend nicht einlalTen.
Orfcs- und Perfonennamen in den Codices Tradit. Weingart. 283
Ulten, p. LIII. wohl richtig mit Ultima vallis gegeben.
Pawigl bei Lana, im Codex Bnwigil, Baigil, enthält dasfelbe Suffix wie Montigel
(im Salzborger Gebiet), im 8. Jhdt. Monticulus (Indiculus Arnonis, ed. Keinz. A. VI. 12). Zum
Stammwort vergleiche man churwelfch bnvö (Ochfenhirt) = lat. bovarius. Buwigil verlangt diefem
nach eine älter» Form bovicalus, bovucalas. Vgl. Gnrtis de Bnveclo b. Fifa a. 1120. Muratori
1. c. III. p. 1137. Vgl. Montedo ib. p. 143. a. 805 Casaleclo (b. Bergamo) Lupi I. p. 646 neben
Gasaliclo Marini, Papiri p. 193 etc.
Gagers, im Godex Gagirs (b. Lana) fcheint mir eine dnrch den dentfchen Spracbgeift
beeinflußte Form. Das G halte ich fltr den Stellvertreter eines älteren C, wie G in Gatupen aus
älterem Campo, das a für deutfche Umgeftaltung eine» älteren tq manischen o, ähnlich wie im
vorigen Pawigl, wie im tir. ON. Natz, das urkundlich Noces (NuJlbÄnme) heißt u. dg). Damit
hätten wir einen Stamm Goc- gewonnen. Vergleiche ich zu Gagera den tin Hofnamen Gag reit
(a. 1377, jetzt Gagerer, Sinnacher, Beitr. z. Gefch. v. Brixeti V, S. 156), dann ftimroen beide im
Stamm. Aber letzteres führt feinerfeits auf die ähnlich klingenden ital ON» Cogoreto, Gogoreto,
die nach Flechia, di alcune forme dei' nomi locali deintaUa Snpenore p. 82) aus coccoletum
(Ort wo viele Lorbeer- oder Epheugefträuche ftehen) hervor|:egangen find. Das einfache Gagers
wäre hiemach = cocoles, mit Wandlung des 1 in r cocores, gogorea, gogeres und in diefer
Form mit den ital. ON., die nur aus dem einfachen Pflanzennamen befteheni zu vergleichen, alfo
mit Aglio, Onno, Gardo u. f. w. Vgl. dazu GoggleH bei Landegg.
Bradil b. Lana ift = Pratellum, da betotites lateinifches e hfingg zu i wird. Daß P
gern B wird, lehren die urkundlichen Lefungen Brat, a. 1156 fllr Prad b, Alvafchein Mohr C: D.
Raet I. p. 185; Balzol = Palatiolo, Mohr I. 172; Bascuas Ib. L 224; Boatade Mohr IL 62;
Baften (= Peiften) Mohr, fchwz. Kegeften etc.
Lana, alt Leunon, Lounon, Amtsiitz der Amtleute des Klo/ters Weingarten. Anno 1271
Leunan Font Rer. Auftr. V. p. 401. Demnach fteht od für an d. i. lanuro, wie In Eppan — Apia-
num, mit Aphärefe Piano (fo z. B. im Wirt. Ukdb. IV. S. 180). Cburwellches leun ift = lat.
leonem, fomit haben wir Lana, Leunon, Leunan^ Leoniännin, feilieet praedium.
Fullon, Fullum, Völlan ift zunächft = Fullan, Fuiiianiim, F = V kommt im Spät-
latein öfters fllr V vor. Diefes hier benützend gewinnen wir, da u älterem o entfprieht, ein echt
lateinifches Volianum und ein Seitenftück zum neapolit. ON. Volgana^ was nach Flechia, nomi
locali de Neapolitano p. 56 = Voliano ift. Ein zu F verhärtetes lat. V finden wir z, B. auch
in den romanifch-deutfchen ON. Frag Fels bei Sähen am Eifak , Fragftein, a. 1344 Fragen-
ffcein bei Melans in Graubünden, Fragenftein bei Zirl im UntennDthal, welche mit den fehr
zweifelhaften Fragfteinen der dentfchen Mythologen nichts zu fchaffen haben, fondem wie der
alte Schlofiname Ferruge bei Trient (Hormayr, Beitr. z. Gcfch. w Tirol I. 1. S. 72) auf lateinifches
Verruca zurückgehen, womit die Römer nach Noniua MareeUus hochgelegene Orte, Burgberge
bezeichneten. Vgl. Muratori Antiquit. Ital. IL p. 1282, Das Cburw. vricia (Warze) zeigt, wie
der Anlaut Fr entftand, altes vruca, fruga fank zu fraga, frag- herab-
Las, de Lafe p. XXIII jetzt Leis in MttCerlana, fthumt zu oberengad. lejs Seen (Plural).
Erftere Form ift wohi aus lais verkürzt.
Nauders, Nuders p. XXIII muß an der Hand des greduerifchen Nodrei erklärt
werden. Hier i(t d für g (c) eingetreten, Nudera ^ Ntigers, verkürzt aus nugeries, üucarios
(NuBbäumen), wie Phlanters (a. 1141, Sinnacher a, a. 0. 11 1. 97) aus plaotcries = plantarias,
wie Senders aus fenteries (v. mit. fenterium, it. fentiero, Fußweg); daher (16 Jhdt,) eine albe
der Senders bei Kematen (Zingerle, Tirol. Weiathümer T* S, 2öB); wie Schalders, Sühallers
aus lat. fcalarias u. f. w. Doch find nicht alle rät. ON. auf — ers bezüglich der Endimg aus —
arius, erius entftanden. Die ON. Sufers, Sefürs, Sudern^ Sauters z. &. gehen auf lat.
fuberes zurück. Für das erftere ift ein urkundlicher Beleih bei Mohr Cod. dial Rhaet. zu finden;
für die zwei letzteren gibt Sudera in Toskana den SchlüJVel her, das im 9. Jh. Suvera hieß
(Bmnetti, Cod. d. Tose. II. p. 266). Hier ift d fiir v {b} eingetreten. Die angeblich gleichfalls
„rafenifchen** Sur, Surs, Sauers find nichts anderes als fnbcreüt ^ wie die friauK Form ffir
fuber, nemlich für lehrt, das durch Zufammenzielien der Silben den Hiatnstilger unnfithig machte.
Tifens, alt Tifins, in den Font. Rer. Auftn V, 401 u. 125 Ticinura, Tizinnra, Tifenum^
plebs Tefini, halte ich für einen urfprünglichen Bachnamen^ indem ich hiezu den Ttcinus (TeÜln),
den Pons Teffenii der Peut Tab., den tir. Taiftenbaeh, alt Telldo, u. dgl FhiBnamen vergleiche.
Meran wird von vielen mit dem fchwciz, -franz. Wort MurÜne und dem wclfchtir. marena
(fumpfiger Ort) zu fam mengebracht, zumal da hier ein alter Erdlimch deutlich vor Augen liegU
Erlteres jedenfalls mit Unrecht, da das Wort nicht rälororaanifch, fondem welfcbfchv^'L-i/erif* lu^s
moraina wohl = murina , von lat. murus ift. YgL patoie: geraina — laL galtiua (üenne), put.
284 Bück
morallha = moralia (mnraille). Schneller bringt es mit dem Namen des benachbarten Mals, alt
Maias, angeblich ans dem Namen eines verfchütteten Ortes Mariae entftanden, zufammen. Nach
Analogie mit den vielen aus -iannm entftandenen tir. ON., «welche jetzt anf -an auslauten, liegt aber,
trotz des auch anderwärts vorkommenden Erdbmchs, ein praedium Marianum näher. Vgl. hiezu
Asooli im Archiv, glott ital. L p. 510 und fnndus Marana bei Ferrara a. 948. Murat 1. c. II. p. 175.
Anders illt die Entitehung des ON. Meranfen, alt Moranfen, denn das ift altes — Maurenciana,
aus dem rät. PN. Maurentius. Vgl. Bück, die weifchen PN. des Liber Viventinm et Defunotoriim
Fabarienfis, Alemannia IX. p. 183 und zur Endung den churwelfchen ON. Moriffen, alt Murei-
zens, Moraifens, MurielTen, = Mauritiana(s) ; vgl. den churw. Namen von St. Moriz : San Murezzan,
Soin Murezzi; Cal frei Ten, alt Cavraifene, Gavarayßen d. i — Caprafiana, ein Gapralia z. B.
in Ü.Italien, Zeiller It. Ital. S. 179; ein Capraifa a. 1279 b. Nonantola Murat. V. p. 381; vom
PN. Caprafius, gebildet wie Ferafius, Adafius, NimaHus u. f. w.; Kalfeufen, alt: fontes Calve-
fanos i. e. Galvißanos vom PN. Galvifius.
Platide, Plateidhof bei Völlan, ift = plattetta. Vgl. das Gut Platitt (a. 1322 Font.
Rer. Auftr. XXXIV. p. 231); Pontiglit (a. 1140, Sinnacher a. a. 0. III. S. 411), letzteres =
pontelletto (Brücklein).
Orlie ift wohl == Aurelia, Aureliae. Vgl. Erl in Tirol, urkundlich Oriano, Orilan,
Orleano.
Caftanei (partem) jetzt Käftenholz, Hebt für Caftanedi, von Caftanetum, vgl. die
Waldnamen Patfchai und Tremplai bei Sent in Engadin, welche aus picetum und tremuletum
umgeformt find, picea (patfch) Fichte, trembla Efpe. Erfterem entfpricht das tir. Patfeh eid
b. Zams, Zingerle, tir. Weisth. II. S. 212, letzterem das frz. lat. Trimllidum, Valefius Not. Gall. p. 163*
Das in den Codices mehrfach vorkommende Aier ift churw. ßer. lat. ager, Acker.
Aier Valeiares, Vaioiars wäre ans aceres (Ahome) möglich, alfo Val agares, ajares,
ejares, ojars.
Tab lat, Tabland von mit tabulatum Heuftadel, tabula Brett. Das lautet jetzt engad.
talv6, oberländifch clavau mit verfetztem 1.
Sub Ibant p. XXXIII mit überflttifigem t wie Springunt p. XIX (= Springen),
Azeluntwiiare = Azelunwilare p. VII. Alfo fub Iban. Letzteres ift ein Perfonenname = Ivan;
vgl. den Tiroler Ivanus de Porta (Font. R. A. V. p. 390), den ON. Ivano (Sinnacher V. p. 558).
Ivan*) fteht für Juvan und diefes = Jubian (wie einer im Indiculus Arnonis vorkommt), das
aber ift Jovianus. Ib-, If-, aus Jub-, Juv- gleicht den Formen Ifen für Jufen (juvo = JQgo,
Bergjoch) ; elßSßifch I r t neben Jurt, jugeratum, I c h a r t neben Juchart, dem Stamm I v- im Flufinamen
Ivarus (Salzach) neben Jnvavum (Salzburg), wo freilich entweder das r des einen Namens oder
das V des andern ein alter Schreibfehler fein muß, denn die Namen von Fluß und Stadt gehören
handgreiflich zufammen. Aus Jovianus erklärt fleh der Jufaner auf Juvan (a. 1549) b. Söll-
Kufftein. Zingerle a. a. 0. II. S. 60.
Super Pudelim. Das m fteht für n, wie>ft am Schluß; Pudelim ift alfo Pudelin.
Vergleicht man zum Stamm den ONamen Punleit ob Mittewald, ehedem Pudelit (Font Rer.
Austr. XXXIV. p. 117; Sinnacher IV. p. 293), fo erhellt, daß Pudelin = pundelin = pontellino
ift, wie erfteres pontelletto.
Curia Bloures j. Plarfch bei Meran. Der Diphthong ou ift nach Analogie mit Noucea
(Font Rer. Auftr. XXXIV. p. 5), jetzt Natz, aus nuces (Nußbäume), einem lat u, einem roman.
o entfprolTen. Bloures ift alfo = Blores, Blures. Der Anlaut B fteht tUr P (vgl. unter Bradil oben),
wir erhalten fo Plores, Plures. Diefe Formen ftimmen zum ital. Adjektiv pioro (mit Regenwafler
bedeckt) , das wie piorno (regnerifch) auf ital. plora (pioggia , pluvia) zurückgeht Der Name
entfpricht unferem oberfchwäbifohen ON. „Seewadel'*, womit man die wochenweife ftehenbleibenden
RegenwaiTerlachen bezeichnet Im Mitteid. lautet diefes Wadel nWedel"*, daher Salzwedel u. dgl.
Schimon, Scirnun, Schima, jetzt Tfchirland (b. Meran), weift durch feine deutfche
Form den Weg, nur muß das unorganifche d am Ende entfernt werden wie in Meiland = Milano.
Tfchirlan deutet auf einen ON. mit der alten Endung -iannm hin. Der gezifchte Anlaut läßt
altes Ce oder Ge erwarten. Ich rathe auf Gerinianum vom lat. PN. Gerinius. VergL Flechia,
di alcune etc. p. 29 n. 30.
Melun bei Tirol dürfte melone, großer alter Apfelbaum, fein.
') Derfelbe Name als Jubaan (= Jubän) in einer Urkunde zu Kirchbierlingen (VergL
Vierteljahrsh. II. S. 134), wo ich ihn für keltifch anzufehen geneigt war. Die üeberfchrifl jener
Arbeit „über fchwäbifche Kelten*^ hätte beffer gelautet: „romanifche und keltifche Perfonennamen
in altfchwäbifohen Urkunden."
Orts- und Perfonennamen in den Codices Tradit. Weingart. 286
Ladnrn im Codex Lidame, Lindarne. Letztere Lesart wird ohne genflgenden Gmnd
fUr eine fehlerhafte gehalten, weil das erite n nicht hineingehöre. AHein, wenn es hineingehört
und das iCt ja wohl möglich, gibt es einen gnten Sinn, denn das ift charw. lindoma Schnecke,
zu dem eben, wie Co oft in welfchen Namen das Grundwort mnnt, plannca u. dgl fehlen kann.
Ift das n epenthetifch, wie das in welfchen Namen allerdings oft vorkommt, dann entftftnde die
Frage, ob d in Lidome nicht einen anderen Konfonanten vertrete, wie z. B. das v in Livomo
ein b vertritt, oder wie oben unter Nauders, Sauters bemerkt worden ift, wo d für g (c) und
V (b) eingetreten ift. Aus Liburnum kann Lidumo und Ligumo entftehen.
Kors Kortfch, im 11. Jhdt. Chorzis, Corzes (Mohr D. I. p. 192 u. 195) wohl ans churw.
curtfchins (Baumgärten), mit cortinis, mit Ausfall des n in ins wie in Salis = Salins.
Valrain. Das zweite Wort ftimmt zu Raine (a. 960), nach Mohr L p. 80 jetzt Riein
und Renium (a. 766) j. Rivin (Mohr a. a. 0. L p. 14), was auf ripina und ruina zurückgehen kann.
Marafche ift vielleicht das ital. marasca Weichfei, marasco Weichfeibaum, eigentlich
amarasca, von amarus bitter, fauer, daher deutfch auch Sauerkirfche, vielleicht aber maracinm,
von mara Muhre.
Malles Mals fcheint das mit. malia (Eifenhämmer, Hammerfchmieden) zu fein, ein
Wort welches in den mailänder Statuten neben foUe (Walken), piste (Stampfmühlen), raseghe
(Sägmühlen) vorkommt (Monti, kom. Vocabnl.).
Peladin kann Bludenz fein, fofem letzteres a. 940 Plutenes, im 11. Jhdt Plutono,
im 13. Jhdt Pludens heißt (Bergmann, Landeskunde v. Vorarlberg S. 66). Da der Ton auf
der letzten Silbe lag, konnte S in paludino fleh zu e abfchwächen oder auch ganz ausfallen.
Ein Seitenftück zu ihm ift Bludefch, alt Pludadis, gebildete wie Pradaflis (magnnm pratum
q. d. Pradaffis Sinnacher a. a. 0. IL S. 178; Hormayr a. a. 0. L 2. S. 81). Diefem Pradaflis
entfpricht das Pradefche unferes Codex (p. XLV).
Frasce, Frascen, p. XLV viell. Fraftenz, deSen z wie das in Bludenz aus s ent-
ftanden ift Fraftenz kommt bei Mohr als Frafteneftum , Fraftinas, Fraftanetas, Fraftens vor,
Formen, welche übrigens nicht ganz zufammenftimmen, denn Frafteneftum fteht für frascenesco
(vgl. zu diefer Form die benachbarte via barbaresca a. 820, Wartmann, St Galler Urk. I. S. 242) ;
Fraftanetas wäre ein Deminutiv = frascanettas. Fraftinas, Fraftens, Frascen lalTen fleh unter der
Form frascines zufammenbringen. Ob hier it. frasca vorliegt, oder ob es aus fraxinns abzuleitende
Formen feien, will ich nicht entfcheiden, doch ift mir letzteres das wahrfcheinlichere.
Kafals ift cafale Lehengnt
Galamatelle kann nicht wohl Gallmift fein, viel eher Galamazöle bei Nenzing.
Erfteres ftünde den Formen Gallmick (Zingerle, tir. Weisth. II. S. 203) und Hochgallmigg (ebend.
II. S. 218), fowie dem ital. fylva Calamicca, Calamecca (Muratori 1. c. V. p. 748 und Brunetti
1. c. I. p. 601) näher. Vergl. dazu ital. cartecca Rechgras, Hundsgras, aus carto = Carduus,
wohl nach dem rauhen Stengel fo benannt, daher deutfch Rechi. e. Rauh — gras. Unfer Galama-
telle \Ct wohl calamatello, calametello von calamus Schilfrohr, eine Bildung wie das mit Fras-
cenedello (Valefius Not gall. p. 211) = Fraxinetello, das bergam. Caftenedello Lupi (D Bergom IL
p. 325 etc.). In Galamazöle ift t in z verfchoben. In diefe Sippe gehört das komaskifche
Carimate = Calamate, Calamete, Flechia, dl alcune etc. p. 81.
Subtus Quadralle, Quadrelle, in Quadrat von mit quadrus (viereckiges Feld-
ftück, unfer „Breite*"). Schon in einer ital. Urk. von 867 heißt es: cum casis, curtificiis . . . qua-
dris, campis, perviis etc. (Muratori l c. V. p. 514). Quadro, Quadrella ift ein jetzt häufig vor-
kommender roman. Flurname.
Gafgair kann, wie der Herausgeber felbft bezweifelt, nicht Göfis fein, da dies alt
Sagavio, Secavio, Sigevis heißt Es ift viel eher ein aus Gaf und gair zufammengefetzter Name.
Zu Gaf vergleiche den vorarlberger Hofnamen Gafadur, Gafadnren (Archiv für öfterr. Gefchichts-
quellen XLIIL S. 311 und 350) = mit cavatnra. Schwierig zu erklären ift gair. Nach Analogie
mit anderen Wörtern diefer Endung, wie z. B. montanair (montaner) = lat montanarius, ergäbe
es ein gari (-us, -a) oder rom. gör, g^ra, gh^ra. Letzteres gibt mit Gaf = cava einen Sinn,
denn gh^ra ift = lat. glarea (Sand) alfo gafgair „Sandgrube*". DaB die vorarlberger Romanen ghöra
gefagt haben können, fcheint mir daraus hervorzugehen, daß Stellen an Berghängen, wo viel Sand
liegt, heute noch Gehra heißen, was nicht unfer deutfches g^re Zwickel, Keil fein kann. Gh6ra
ift zunächft eine lombardifche Form, allein weil fleh eine zweifellos lombardifche Namenform
noch im bayerifchen Allgäu findet, dürfte vorarlberger welfches ghöra für glöra um fo glaublicher
erfchelnen, ich meine den Namen Enfchen, auch Uenfchen gefchrieben, der nach Dr. Baumann
mit dem in einer Urkunde v. 1059 (Mon. Boica XXIX. a. 148) genannten Eunoschin identifch id.
Bergamaskifch öunisc, eunis (= alnicius) bedeutet Erle. Eunosc]n(o) aber ift genau gebildet wie
286
Buok
die ital. Ortsnamen Bedolino, Canevino, Felcino, Larlino o. f. w. aus betula, cannabis, filiz, larix.
S. auch das folgende Montaio. Ehedem trieben die Bergamasker Schäfer bis ins Vorarlberg
nicht nur wie jetzt blos ins Engadin. Gafgair kann jedoch auch aus Gafdör (= cavatura)
durch A(rimiIation entftanden fein, alfo Gafgör, -gair. Oberengad. gleichfalls göra Sand für
glera. Möglich wäre auch ca(fa) vicarii (villici).
Monturf Tcrftehe ich nur, wenn ich Monturs lei'e, dann ift es SeitenftUck zu dem
mehrfach vorkommenden Vallurs, Yallors (vallis urfi).
Monthaeni j. Montani entfpricht churw. montagna (Berg). Montaios und Montaiol
Itehen (wiederum den lombardifchen Dialekten conform) für Montario und Montariolo. Vgl. ein
it Montarolo a. 1183, Murat I, p. 339.
Pradrex und Wal ex find zu lefen Pradrefch und Walefch, alfo = lat pratericium
aus praterium (prairie) jetzt Brederis? Diefes hieß im IL Jhdt. Praedris; und valecium = aqua-
licium, (a)valetfch (inundatio). Vgl. churw. ual = äquale (Bachj.
Valpiler lefe ich val pilör, ein Wort, das bei Sebaftian Münfter als Berg Pyler an
dem lllerurfprung, bei Zingerle (tir. W. II. S. 220) als Flurname „auf dem Piler** wieder vorkommt
Pil^r (mit dem urfprünglichen Ton auf er) halte ich für pilarius oder palarius, woher churw.
palaira, pal^ra (Stellfalle an WälTerungsgräben) ; fo daß das Ganze „Stellfallenbachthal" oder
Bildftockbach bedeutete.
Zursmier im erften Theile zurs = ital. furfo, im zweiten mier = murns (Mauer).
Rungalech, Bungalch (lies Kungaleh) dürfte Ichwerlich Kaggal fein, da diefes alt
fchlechthin Rungal heißt (Bergmann a. a. 0.). Es ift jedenfalls = mit. runcalitium, große Rodung,
aus runco, runcale Rodung. Ragatz ift ein Seitenftück, fofern dies auf altes runcatium zurück-
führt. Vgl. zu diefen den Bozener Weinberg Runcazi (a. 1070, Hormayr a. a. 0. I. 1. S. 136).
Gurtin fiehe unter Cors.
Nuzirs zufammengezogen aus Nuzidres, j. Nnziders, das im C. D. bei Mohr Nuzedres,
Nuzidres, umgeftellt Nezudres und abgekürzt Zudres heißt Es ift = mit Nogadera, umgeftellt
aus Nogareda (flehe Du Gange, glolTar. f. v.) ,, Nußgarten *". Möglich wäre auch eine direkte
Bildung aus einem Deminutiv nocetto und daraus ein Collectiv nofettaro, nucetario.
Burs j. Bürs, Vorarlberg, ift meines Dafürhaltens aus ahd. buria, purias, jetzt „Beuren"
umgewälfcht, ähnlich wie der rätorom. ON. Am ad es, Ems, Umwälfchung aus ahd. ämät^ uomät
ift, wozu wohl auch das alte rätifchlatein. amadere „wieder mähen** gehören wird. — Im 9. Jhdt
heißt es Puire (Bergmann a. a. 0. S. 69). Ift es welfcher Herkunft, dann müßte ein Wort ge-
fucht werden, das auf -orium ausgieng (was jetzt churwelfch -uir lautet) und deinen Stamm mit
einem p fchloß, alfo ein Wort wie etwa das nur halbpalTende emporium (weil = em-porium) , das
churwelfch ampüir lautete, wie denn das alte Emporium in Ligurien heute in einer verwandten
Mundart Ampurias heißt
Seinna, Schänna, am Bache Schnuck, was offenbar mit dem Ortsnamen zufammen-
hängt Schnuck klingt wie eine Zufammenziehung aus Cinulic(a), wenn man die churwelfche
Form für Mifocc(o), nemlioh Mesulcina, nach dem FluITe Mefa, Moefa, vergleicht Ich rathe
bei diefem fchwierigen Ortsnamen auf einen alten Bachnamen Ginna, Gina, Gena. Vgl. den Na-
men des Baches Schanän im Prättigau, den Bach Genifella am Mont Genis (alt Ginifius, von
welchem der Berg feinen Namen herhat; vgl. Ginifellus (um Ferarra) (Murat 1. c. L p. 727); den
Bach Ginixitulus = GinifTitulus (Muratori 1. c. VL p. 401) und dgl. Auch die ital. Bäche Gena
(Zena) und Generella (Muratori 1. c. II. p. 151 ff.) klingen an unfern Namen an, ja felbft unfere
Zenn, alt Genua (Förftem. ONB. i. v.). Schanis (Schweiz) als Skennines ift hievon nur eine
Verkleinerungsform, wie fluv. Amina von Ama, Ligerinus von Liger etc. Viel femer liegt ein
foanna Gurgel, Schlucht, fcanna = fcamna Kiesbänke, und am unwahrfcheinlichften ilt das mit
fcana Wald, weil diefes eine ganz zweifelhafte Gloffe ift
Sei eres Schiers ift zu vergleichen mit den churw. ON. Aülers (a. 1213, Mohr 1. c. I.
p. 255); Schiers (ib. II. p. 98); Afier (ib. U. p. 198); Afchier (ib. III. p. 61) = oberländifch
ifohiers, engad. afchSrs = acereos, lat aceres (Ahorne) mit abgefallenem Anlaut, wie das oft vor-
kommt Vgl oben Piano für Aplano, Eppan.
Melances Malans halte ich wieder für einen Bachnamen = Malantia. Aehnlich klingt
der Bach Melanka bei Feldkirch, der Melangenpach bei Thanr (Zingerle a. a. 0. L S. 211). Der
Bach Malentein zur Lifer in Kärnten, im 10. Jhdt Malontina, Verkleinerungsform aus Malontia.
Der Stamm findet Heb im Namen des Baches Mella bei Mellau (Bregenzerwald), des Baches
Mellach bei Axams (Zingerle a. a. 0. I. S. 256) ; der aqua Melach bei Innsbruck (Hormayr a, a.
0. I. 2. S. 280); der Millach bei Alrans (Zingerle a. a. 0. L S. 247), in dem der Mallach bei
Jmft (Zingerle a. a. 0. II. S. 152), in dem der Melach bei Lifenz, von welcher der nahe Mons
i,
Orts- und Perfosennames in den Codices Tradit. Weingart. 287
Malußnus feinen Namen herhat. Es ift dasfelbe Etymon wie im Namen Malencothal, in welchem
der Malero fließt, im Malore bei Fifa, in der Mella bei Cremona (alt Malla, Murat. 1. c. V.
p. 437), im fpanifchen Flufinamen Malaga, von dem Stadt und Wein den Namen herhaben; in
der franz. Mal^ne, alt Malauna (Revue celt. ir. p. 441), in der weftdeutfchen Melina (PardelTus
Diplom. II. p. 328), in der badifchen Melana (Förftemann ad. ONB.), in der belgifchen Mella
(Förftemann a. a. 0. u. f. w. Sie fcheinen alle mit der ig. Wurzel mal, „fchmutzig fein" zufam-
menzuhängen, was fie freilich, wie alle derartige Bäche, nur zeitweife find, fo gut wie jene vielen
romanifchen Bäche, die mit dem Worte merda zufammenhängen. Es gibt viele von Bachnamen
herzuleitende romanifche Ortsnamen. Ich nenne nur Ravenna am Ravius, Clavenna und den
Bach Chiavenna zvifchen Cremona und Piacenza; Sitten vom Bache Sion (erfteres lat. Sediinumi
letztere Seduna, ähnlich wie Sedan von der Sedana); Sargans an der Sar, diefe altSaruna, gleichram
villa Sarunicana; Sadrun vom Bache Drun, älter Dargun (= it. dragone, wie drei Bäche in Te^n
heifien, churw. dargun wilder Bergbach), alfo fa-dargun „auf dem Bergbach" u. f. w.
Hiemit will ich, um den Lefer nicht zu ermüden, fchliefien.
Kleiner Exkurs.
Was die Abftammung der heutigen Bevölkerung Schwabens, insbefondere nnferes Ober-
fchwabens anbetrifft, fo möchte ich hier meine zwar unmaßgebliche, doch vielleicht anbörbare,
von der Anfcfaauung einiger der hervorragendften Anthropologen abweichende Meinung, und zwar
auf Grund einiger hiftorifchen Thatfachen, kurz darlegen. Man hat daraus, daß der größte Theil der
jetztlebenden Bevölkerung Schwabens bezüglich feiner körperlichen Eigenfchaften zu den lang-
knochigen und langfchädeligen Leuten, die in den „alamannifcben*' Reihengräbern ruhen und die als
der allein maßgebende Typus der alamannifchen Ralfe gelten, nicht mehr ftimmt, den Schluß ge-
zogen, die jetzt in der Mehrzahl befindlichen Kurzköpfe hätten mit den alten Alamannen, die unfer
Stammland eroberten und bisher als unfere Ahnen gegolten, nichts zu fcha£fen, die Kurzköpfc relen
vielmehr die Nachkommen der römifchen Unterthanen, welche die Eroberer vorgefunden und als
hörige Arbeiter auf dem Lande hätten fitzen lalTen. Ohne letztere Annahme fei nicht zu verftehen,
woher die Kurzköpfe gekommen, zumal da die Schädel-, beziebungsweife Raifetjrpen fleh als koo-
ftant erwiefen hätten. Für jene Annahme, daß der weitaus größere Theil der heutigen Schwaben
nicht von den alten eroti^rnden Seh waben abftammen könnte, fpräche auch die verhältnismäßig kleine
Zahl der Eroberer, welche gewiegte Gefchichtsforfcher auf etwa 60(X)0 Mann berechnet hätten.
Diefen Sätzen gegenüber erlaube ich mir nachftehende Bedenken zu äußern.
Ehe die Schwaben unfer Land definitiv in Beßtz nahmen, ift diefes über 100 Jahre lang
der Schauplatz großer Verheerungen durch einfallende germanifche Heerfchaaren gewefen» Schon
vor dem Tode des Kaifers Probus war das Land von ihnen wiederholt genommen und verloren
worden, und zwar in äußerft erbitterten Kämpfen. Nach feinem Tode nahmen die Alamannen
wieder alles Land diesfeits des Rheins und weftlich von der Hier, um es endgiltig im BeHtz zu
behalten. Da kann außerhalb der feften Plätze nicht viel landbanendes römifches Volk übrig
geblieben fein. Später fahen fleh die römifchen Gebieter genöthigt, die noch lange beim Reich
behaltene Provinz Noricum aufzugeben und die römifchen Unterthanen der feften Plätze, denn die
des flachen Landes waren den „Barbaren** längft gewichen — in das noch römifch gebliebene obere
Italien (Rätien) überzuführen. Die Folgen diefes Abzugs find auch für die Beurtheilung der Verhält-
nifle in unferem Lande von Wichtigkeit und zwar in Abficht auf die Nationalität der Ortsnamen. So
weit floh die Romanen aus Noricum zurückzogen, fo weit finden fich nach der Eroberung durch
deutfche Stämme, wenige gi-ößere Wohnortsnamen ausgenommen, gar keine römifche oder romanifche
Orts- oder Flurnamen vor. Von da an füdwärts, wo die römifchen Unterthanen wirklich und nachweis-
lich fitzen geblieben find, finden fich heute noch zahlreiche, wenn auch umgedeutfchte romaniiche
Ortsnamen vor. Auch in Württemberg fehlen romanifche Wohnortsnamen faft ganz, eigentliche
Flurnamen durchaus, und von Fluß- und Bergnamen find auch nur folche übrig geblieben, welche
ziemlich weit herum bekannt fein mußten. Was nur einige wenige Leute, eine einzelne Gemeinde an
Namen befaß, ift fpurlos verfchollen, nicht etwa jetzt erft, fondem fchon zur Zeit der älteften Urkun-
den des 7. und 8. Jahrhunderts. Was innerhalb unferer Grenzen an Flurnamen in jenen äUeften
Urkunden auftaucht, ift durchaus deutfch. Ja von den Hunderten von römifchen NiederlalTungen,
für deren Vorhandenge wefenf ein die unterirdifchen Refte fprechen, hat fich nicht einmal ein
halbes Dutzend von Namen erhalten. Das wäre undenkbar, wenn auch nur ein mäßiger Grund-
ftock römifcher Kolonen im Lande iitzen geblieben wäre. Unverftändlich bliebe es auch, warum
die heutigen Wohnorte mit dem römifchen Straßennetz keinerlei zwingenden Zufammenhang aufzeigen.
Wären die Eroberer nuf auf die warmen Nefter gefe/Ten, welche die Römer eben verlalTen hatten,
dann müßte wcuigftens die Mehrzahl derjenigen Wohnorte, welche fchon im 8. Jahrhundert
288 Buok, Orts- und Perfonennamen in den Codices Tradit. Weingart.
nachzuweifen find und nach der Art ihrer Namen viel älter feiQ müTfen, die FortfetzuDg der
römlfchen Anliedlungen fein, was nur in feltenen AusnahmsfUlIen zutrifift oder, richtiger gefagt,
nnr zufällig und darum abHchtslos zutrifft
Die zwei dunkelhaarigen und kurzköpfigen Typen unter unfrem Volk können theilweife
fchon zur Zeit der BeHtzergreifung uni'eres Landes dagewefen, d. h. einen Theil des fchwäbifchen
Volkes ausgemacht haben. Die in den Reibengräbern mit ihrem Waffenfchmuck beftatteten Lang-
fchädel lind Krieger, Edle und Freie, keine Mitglieder der nichtkriegerifchen Stände. Im Kriege
lebten Re von der Beute, im Frieden nach altgermanifcher Gepflogenheit von der Arbeit ihrer Hörigen,
der Unfreien, denn die Freien arbeiteten ja felbft nicht. Diefe Unfreien beftanden aber aus Leuten
verfchiedener Herkunft, aus Germanen und Nichtgermanen, letztere meift Kriegsgefangene oder
erkaufte Sklaven. Wie hätten die germanifchen Wälder fortwährend fo ungeheure Menfchenmaffen
hervorbringen können, wenn nicht jemand dagewefen wäre, der den nichtarbeitenden VolksklalTen
das tägliche Brot fchuf, wer anders foll die zahlreichen Viehherden beforgt, die Aecker beftellt haben,
wenn nicht die Unfreien, die Hörigen und die Leibeigenen und zwar fchon auf altem unbeftrittenem
deutfchem Boden ? Man hatte alfo fchon Arbeitsleute genug unter fich. Wo beuteluftige Kriegs-
fchaaren von jungen Leuten ausfchwärmten, da mögen wohl wenig Frauen und Kinder, Knechte
und Mägde mit dabei gewefen fein, aber wo ein ganzes Volk aufbrach, fei es durch den Druck
benachbarter ftärkerer Stämme gefchoben, fei es, um mit Gewalt ein belTeres Land zu erobern,
da zogen nicht blos die Krieger aus und in unferem Falle nicht blos die 50000 Streiter, fondem
auch deren Weiber und Kinder mit aller lebendigen und todten Habe, foweit fie fahrfähig war,
alfo Knechte und Mägde, Koß und Rind, Karren und Pflug, denn ohne Noth läßt kein befitzendes
Volk fein Vermögen im Stich. Wir wiffen z. B, von jenen Alamannen, die in der fog. ZtUpicher
Schlacht eine Niederiage eriitten, mit Sicherheit, daß fie felbft noch bei eiliger Flucht auf römi-
fches Gebiet fehr vieles und großes Vieh mit fich führten, und daß der Statthalter in Rätien
den Auftrag erhielt, den Romanen anzuempfehlen, bei diefer günftigen Gelegenheit, wo das deut-
fche Vieh, ermattet von der fchnellen Fahrt und dem Futtermangel, billig zu haben fei, ihr kleines
Vieh gegen das großraflige deutfche umzutaulchen. Die Alamannen konnten weitere Miteßfer
gar nicht einmal brauchen, Re hatten bereits deren genug. Ich bin alfo der Meinung, ein guter
Theil der jetzigen Kurzfchädel muffe fchon mit den Eroberern als Beftandtheil des fchwäbi-
fchen Volkes ins Land gekommen fein , ferner der Meinung, daß die unfreien Schwaben die freien
deshalb überwucherten, weil die beftändigen Kriege die Freien fort und fort dezimirten, daß
jedoch die alten freien Langfchädel erft feit den Kreuzzügen fo unverhältnismäßig abgenommen
haben, daß fie recht auffällig in die Minderzahl kamen und Edle wie Freie genöthigt waren, ßch
aus dem Stande der Unfreien zu ergänzen, während umgekehrt allerdings eine erhebliche Zahl
Freier durch den Kriegsdienft verarmt in den Stand der Hörigen herabfank, wo dann die alte
Ehegenoffame mit der herrfchenden freien Langfchädelraffe und damit die Raffenreinheit auf-
hörte, die Vermifchung mit den fchon vorhandenen fremden Elementen aber mehr und mehr
Mifchformen erzeugte. Dazu kommt noch, daß Jahrhunderte lang eine ftete Zuwanderung aus
den armen Alpenländem ftattfand, was im Großen und Ganzen auch nicht zur Erhaltung der
reinen Langfchädelraffe beitrug. Wir entnehmen des weiteren den Ortsnamen, daß unter uns
eine erhebliche Anzahl kriegsgefangener Wenden auf Herrenhöfen angefiedelt wurden, die im
großen Haufen des gemeinen Volkes nicht fo fpurlos verfchwunden fein können, wie ihre Per-
fonennamen. Aus den Namen von Unfreien, die im 8. und 9. Jahrhundert am oberen Neckar
entlang genannt werden, geht wenigftens mir hervor, daß fich dort eine nicht unbedeutende Ar-
beiterbevölkerung frankogallifcher Herkunft befunden hat. Wie rie hinkam, ift mir unklar, aber
möglich bleibt, daß die Frankenkönige nach der Unterjochung der Schwaben franzöfifche Mifch-
linge auf konfiszirte Güter, fei es auf Königshöfe, fei es auf Höfe neubelehnter Optimaten fränki-
scher Herkunft, verfetzten.
Das alles reicht in der Endwirkung völlig aus, die Ueberhandnahme der Kurzköpfe und der
zu diefen neigenden Mifchformen von heute zu erklären, ohne daß es nöthig ift, lediglich nur fitzenge-
bliebene Romanen als Ahnen unferer Kurzköpfe anzunehmen. Ein vorhandener camhafter Romanis-
mus wäre nicht fo früh fpurlos verfchwunden, wenn am Ende auch der Sprache nach, fo doch nicht
in den geographilchen Namen, was mir wenigftens ftets das Hauptargument bleibt, wenn ich die
thatßichlichen Verhältniffe in Tirol, der Schweiz, in den norddeutfchen, ehemals flawifchen Landen etc.
betrachte, wo die geographifchen Namen der älteren Raffe nicht nur fortleben, fondem auch in
weiteren Jahrhunderten nicht verlöfchen werden.
Schließlich möchte ich für diejenigen, die an einer fitzengebliebenen römifchen Bevölker-
ung fefthalten wollen, bemerken, daß diefe alten Romanen, wie ich hier freilich nicht näher aus-
führen kann, gemifchtes Volk waren, theils germanifcher , theils galatifcher, theils italii'cher,
ii
Giefel, Ravenfpargirch Ehrang-Büechlin von anno 1474 bis 1604. 289
theils keltifcher Herkunft. Die zwei letzteren höchft wahrfcheinlich in bedeutender Minderzahl,
fchon deshalb, weil die Kelten und Italiker zu weit weg wohnten , und weil die näher wohnen-
den Galatier (gallüchen Stämme) und Germanen ungleich leichter ins Land kommen konnten,
auch mit dem Klima fleh belTer befreundet haben werden als die erfteren, was auch fUr Vete-
ranen gilt, denen Land angewiefen worden. Die Galatier waren blond und langfchädelig wie
die Germanen. Die eigentlichen Kelten, deren es aber viel weniger gab, als der Namenwirrwarr
der alten Schriftfteller, zumal der griechifchen glauben machen könnte, waren dunkel wie die
Italiker. Die Gallier, vielleicht auch die Helvetier, Vindeliker etc. find ethnologifch Germanen, keine
Kelten gewefen, denn fie hatten eine blendend weiße Haut, blaue Augen, blonde Haare, hohen
Wuchs. Diefe Beftandtheile könnte man alfo heutzutage gar nicht mehr ausfchiMdeti, und wenn
rie in der römifchen Zeit, wie ich vermuthe, die Mehrzahl im Lande bildeten, fo bliebe das Ueber-
wiegen der dunkeln Typen unerklärt ohne die Annahme fpäterer bedeutender Zuwanderung
dunkler Elemente. In fpäterer Zeit der Völkerwanderung könnte es fich aber nur noch um ofV
europäifche Völker handeln. Endlich möchte ich noch anfttgen, daß .das dunkle Volkselement
dem hellen gegenüber, wie die tägliche Erfahrung in Mifchehen von Hellen und Dunkeln lehrt^
eine gewiffe üebermacht zeigt, indem es auf Koften des blonden Typus wuchert, foforn die Kinder
folcher Ehen in der Mehrzahl dunkelhaarig werden. Das helle Element zeigt alfo im K sümpfe mit
den Raden geringere Widerftandsfähigkeit, das aber fummirt Tich im Laufe der Jahrhunderte 1 Ob
Klima und Lebens weife nicht doch im Laufe der Jahrhunderte einen Einfluß auf die A ender ung^
der Typen haben, ift meines Erachtens keineswegs endgiltig entfchieden, wenigrtens verdient die
neue Erfcheinung des nordamerikanifchen Typus nähere Unterfuchung, denn für abgefchloffen
kann man das Urtheil hierüber nicht erklären.
Ra?6nf]purgirch Ehrang-Büechlin Ton anno 1474 bis 1604:
darinn auch beider defl heyl. Rom. Reichs löbl. Gottsheuüerii Weingarthen und
WeifTeuau höcfaft rhümlich gedacht wirt.
Mitgetheilt von Dr. Giefel.
1474. Württemberg. Ift auf Graff Eberhardts von Württemberg BochKoit mit der
Herzogin Ton Mantua Bürgermeifter Wilhelm von Nidegg von gemeiner Stadt wegen zu Stuett>
garten gewefen mit 6 Pferden und hat man dem Fürften damals geweifet einen nibernen Becberf
fo gekoftet 23 Pfd. 2 Seh. 6 Pf.
1479. CarmeHter GeneraL Dem General nnfer 1. Frauen Brüder als er hier war ge-
fchenkt 10 Eimer Wein, koftet 7 Pfd. 1 Seh. 3 Pf. und dazu 10 Scheffel Haber.
1479. Pfarrherr aUhier« Item Walther von Burgow Pfarrer *) gefchenkt uff Sountag
nach dem Pfingfttag als er uffzogen ift 5 Scheffel Väfen , 5 Scheffel Haber und 30 Kanten
mit Wein.
1481. Württemberg« Ift Graff Eberhardt von Württemberg zu Ravensburg ^eweft
und ift ihm gefchenkt worden an Wein, Fifch und Haber 13 Pfd. 15 Seh. 8 Pf. und was deß
Habers 5 Scheffel
1481. Werdenberg. Item Graf Hugen von Werdenberg als Kaifer Friedricha Hatb
ward gefchenkt 30 fl.
1481. Wernhanfer Pfarrer*)« Item Werner Wemhaufer Licentiat als er Pfarrer hiü
ward gefchenkt 1 Faß Wein von 9 Eimer 10 Maß und thut an Geld 5 Pfd. 18 Seh. 9 Pf.
148L Conftanz« Item dem neuen Weihbifchof uff Zinßtag nach Viti gefcltenkt als er
vor nie hie gewefen ift 12 Kanten Wein.
1483. Oeftreich. Item auf Erzherzogen Sigismund von O'eftreich Hochzeit mit der
Herzogin von Sachfen zu Innspruckh ift Petter Schnitzer Bürgermeifter von gemeiner Statt wegen
mit 3 Pferden geweft und hat ihm einen Becher geweifet fo vergüldt gewefen, hat koftet
48 Pfd. 10 Seh. 10 Pf.
1485. Kaifer Friedrich. Item es ift zu wiffen, daß Kaifer Friedrich, der Kümg und
Kaifer ift gefin, gen Bavenfpurg kommen ift, auf Mittwoch zu Nacht vor St. Oswalds Tag um
1) In der „Series parochorum Ravensburgensium**, Freiburger Diöcefan Archiv XII, 160
wird diefer Pfarrer in die Jahre 1520—1585 gefetzt
*) Wird in der oberhalb citirten Schrift in die Jahre 1490-1492 gefetzt.
WQrttemb. Vierteljahrshefte 1883. 19
290 Giefel
die nenne mit 300 Pferdt nnd hat ein Rnth anj^^efehen, mit dem Sacrament gegen ihm ganzen
fein und mit der Proceß als an unfers Herrn Fronleichnams Tag fo man umb die Statt geht,
als da er nahe kam, da ließ man die Proceß ani'tehn, und empfieng ihn fonft nnd ftihrt ihn in
Franz Fabers Haus. Da war er zu Herberg. Alfo blieb er bis uflf den Freitag da. Alfo hat
ihm ein Rath gefchenkt einen filbernen Becher und darin 250 fl., mehr 4 Ochien und zwei Fuder
Weins, halb roth und halb weiß, 30 Scheflfel Haber, und Fifch und hat ihn von der Herberg
gel oft. Das koft die Stadt 700 fl. Alfo an dem Freitag fuhr er hinweg gen Lindau, darnach
gen Buchhorn, Conftanz und Ueberlingen.
1486. ScheHenberg« Herr Marquard von Schellenber^, als er uffzog die Landvogtei
zu verfehen, ift ihm gefchenkt worden an Wein fo belaufen 8 Pfd. Pf.
1487. Moutfort« Ift dem jungen Graf Ulrich von Montfort auf feine Hochzeit ge weifet
worden ein filborner Becher, koft 10 Pfd. 17 Seh. 1 Pf.
1489. Newenmarekh. Item war Herzog Otto von Newenmarckh hie und fchenkt man
ihm 5 Säcke mit Haber und 4 Eimer Wein.
149L Weingarten« Item Abt Hartmann zu Weingarten gefchenkt ein filbemes
Becherlein für 10 fl.
1492. König Maximilian« Item ift es zu wiiTen, daß der König Maximilian I. ift
kommen gen Ravensburg uff St. Margarethen Tag uff die 6. Stunde Nachmittags und ift man
ihm entgegengeritten 4 der Räthe und etliche Herrn und hond ihn empfangen zwifchen Bayen-
furt und Baindt im Feld nnd find mitgeritten bis gen Weingarten. Da ift der Abt mit der
Proceß und mit dem hl. Blut gen ihm gangen und ift auf dem Berg abgeftanden und in das
Mttnfter gangen. Darnach ift er gen Ravensburg geritten. So ift man ihm entgegengangen mit
der Proceß und mit einem Himmel und hat man ihn in das Klofter gefilhrt. Darin ift er über
Nacht gefin. Alfo hat ihm ein Rath gefchenkt einen vergüldeten Becher und darin 100 fl. und
ein Fuder Weins und zwei Wägen mit Haber und einen Ochfen für 11 fl., und dann den 3 vor-
nehmften Räthen, fo er gehabt, einem jeden 10 fl. und dem Bögger und Tmmmeter und
jeglichem nach dem er ift gefin. Darnach ift er gen Conftanz kommen.
1493. Prinz Ton Oranien« Item dem Princeps von Oranien gefchenkt Wein und Haber,
fo beioffen 6 Pfd. 5 Seh. 10 Pf.
1493. Herzog von Braun fcliweig* Item dem Herzog von ßraunfchweig Wein ge(cbenkt
20 Kannen und aus der Herberg gelöft.
1495. WeilTenaw« Abt Hannfen Mayer in der Ow ein gla^t filbernen Becher in die
Abtei, hat koft 4 Pfd. 17 Seh. 2 Pf.
Item Habltttzel ein Becherlein und 10 Kannen Wein.
Item Kafpar Humpiß ein Becherlein, thut 13 Pfd. 1 Seh.
1600. Pfarrer allhie« Item Doctor Hannfen Lantman Pfarrer*) gefchenkt 10 Eimer
Wein, 8 Scheffel Vefen, 4 Scheffel Haber, darzu für 2 Pfd. 8 Seh. 10 Pf. Fifch.
1502. ProTincial allliie« Item dem Provincial und ganzen Capitel un/er 1. Frauen
Brüder, als fio Capitel hielten, gefchenkt 11 Eimer Wein weißen und 9 Eimer rothen, auch einen
Ochfen fiir JO fl., thut alles 21 Pfd. 16 Seh. 10 Pf.
1502. Tmclireß« Item Herrn Hanns Truchfeßen zu Waldfee gefchenkt, als er fich
freyen ließ, einen verguldten Becher für 21 Pfd. 16 Seh. 10 Pf.
1502. Landvogt« Item dem Landvogt Herrn Jacoben von Landau gefchenkt in die
Pflegfchaft Zili und derofelben Grafffchaft 12 Kannen Wein und 43 Pfd. Fifch.
Item mehr dem Landvogt Herr Hanns Jacoben von Landau als er die Landvogtei annahm
10 Kannen Wein und 2 Kannen Mufcateller.
1506. Thttrlittter« Item Onofrius Elenbog Kaifl. Maj. Thürhüter 6 Kannen Wein ge-
fchenkt nnd ihm gegeben 4 fl. Jahrgeld.
Uff den Reithungen') gen Conftanz als der Reichstag dafelblten war.
1506. Angsbnrg« Dem Herr Bifchof von Augsburg gefchenkt 30 Kannen Wein und
4 Scheffel Haber.
1506. Brannfehweig« Item dem Herzog von Braunfchweig 30 Kannen Wein und
4 Scheffel Haber.
1607. Ayelirtetten. Item dem Bifchof von Aychftetten 30 Kannen Wein nnd
4 Scheffel Haber.
*) Wird in der oberhalb citirten Schrift in die Jahre 1503—1520 gefetzt.
9\ —— XiofUnunfT
»j = Rechnung.
Rayenfpurgifch Ehrung-Büechlin von anno 1474 bis 1604. 291
1507. Sachren« Item Herzog Georgen von Sachfen gefchenkt 40 Kannen Wein und
5 Scheffel Haber.
1507. Freiringen« Dem Bifchof von Freifingen gefchenkt 30 Kannen Wein und
4 Scheffel Haber.
1507. Bayern« Item Herzog Albrechten von Bayern 40 Kannen Wein nnd 6 Säcke Haber.
1507. Magdeburg. Item dem Bifchof von Magdeburg 40 Kannen Wein, 5 Säcke Haber.
1507. Pfalzgraff« Item Herzog Friederichen Pfalzgraffen gefchenkt 30 Kannen Wein
nnd 4 Säcke mit Haber.
1507. Trachfefi« Item Herr Wilhelmen Trnchfeßen uff fein Hochzeit verehrt einen
filbemen Becher, hat gehabt 24 Lot, koft überall 15 fl. 3 Grofchen.
1507. Brandenburg« Item Markgraf Friedrich von Brandenburg dem älteren gefchenkt
36 Kannen Wein.
Item den 3 jungen Markgrafen von Brandenburg 10 Eimer Wein.
1508. Conftanz« Item dem Herrn Bifchof von Gonftanz gefchenkt allhie 40 Kannen
Wein und 4 Säcke Haber.
1513. Truelifeß« Item Herr Georgen Trnchfeßen einen vergüldeten Becher uff feine
Hochzeit für 28 fl.
1514. Landau« Item Herr Hanns Jacoben von Landan einen vergüldeten Becher auf
feine Heimführung, hat koft 25 fl. 7 Seh. 4 Pf.
1514. Weingarten« Item als Gerwick Blarer 20 Jahr nach Abfterben Abt Hartmanns
Abt worden ift und er einen Rath zu feinem Amt geladen, hat ein Rath in Keller und Küche
gefchenkt nnd zur Letzin^) gelaffen 2 Pfd. 4 Seh. nnd hat man ihm in feine Prälatur gefchenkt
ein nibernes Becherlin, hat koft 11 fl.
1515. Kaifer Maximilian« Als er uff Sonntag vor Weihnachten hie gewefen, ift er
verehrt und über ihn in all weg gangen, wie hernach fteht Und ihme gefchenkt ein vergnldter
Becher bei 45 fl., darin an Geld 100 fl. rheinifch, mehr ein Ochfe umb 10 Pfd., mehr 207« Eimer
Wein, die Maß zn 6 Pf., thut 15 Pfd. 8 Seh. 6 Pf., mehr 15 Säcke Haber uff einem Wagen, mehr
6 Gefchirr Fifch. Item feinen 4 Thürhütern 8 fl. Item dem Furier 3 fl. Item einem Trummeter
1 fl. Item dem Boten 1 fl. Item dem Portner Thorhüter 1 fl. Item umb 6 neue Brenten*)
8 Seh. 9 Pf. Item die Säcke gelölt umb 1 fl. Item dem Eckholt umb ein Fuhrfaß 7 Seh.
16 Pf. Item Binderlohn von 3 Faffen 6 Seh. 3 Pf. Item dem Spital umb 112 Pfd. Karpfen, das
Pfund zu 10 Pf., thut 4 Pfd. 13 Seh. 4 Pf. Item umb 18 Pfd. Hecht zu 14 Pf., thut 1 Pfd.
1 Seh. 3 Pf.
152L Maylandt« Als der Herzog von Maylandt allhier zn Imbis geffen hat, hat man
hm verehrt 24 Kannen Wein.
1522. Prior der Carmeliter« Item Herrn Doctor Reutter in fein Priorat gefchenkt
6 Scheffel Väfen nnd 12 Kannen Wein.
1526. Prorincial« Item als Doctor Johann Reutter Prior zu einem Provincial erwählt
worden ift uff dem Kapitel zu Bamberg, haben meine Herrn ihm in feiner Ehr würde Amt ge-
fchenkt ein fehwarzes Räpplein aus dem Marckhftall, koft 16 fl. und dai*zu einen Eimer Wein.
Actum Montags vor der Auffarth.
1527. LandTOgt« Item Herr Niclaus Ziegler hat ein Rath, als er Landvogt geweft ift,
verehrt mit einem verguldten Becher für 25 fl. nngefährlich.
1527. Pfarrer allhier« Als Doctor Johann Pfrund *) allhie Pfarrer worden ift, hat ein
Rath ihm verehrt 5 Scheffel Väfen, 5 Scheffel Haber und 30 Kannen Wein. Actum Montags
nach Allerheiligen Tag.
1527. Weiffenau« Herr Jacoben in der Ow, Murrer genannt, ein Schälin in die Abtei
gefchenkt für 4 Pfd. 11 Seh. 11 Pf. und hat ein Räth Letze gelaffen, als ein Rath mit feinen
Gnaden in der Ow geßen hat, 2 Pfd. Pf.
1527. Montfort« Item Graf Hannfen uff fein Hochzeit verehii; mit einem ülbernen
Becher für 16 Pfd. Pf. ungefährlich.
1527. Montfort« Item Grafen Hugen von Montfort auf fein Hochzeit verehrt mit einem
filbernen Becher. 9 Pfd. 5 Seh. 6 Pf.
1530. Truchfeß« Item Herr Georgen Trnchfeßen verehrt, als er Landvogt worden ift,
mit einem vergüldeten Silbergefohirr, hat nngefährlich 30 Pfd. koft
•) = Ergetzung,
») = Schaff.
^j In der oberhalb citirten Schrift wird diefer Pfarrer in die Jahre 1535-1546 gefetzt.
292 Giefel
1530. Segrgrendorff« Item Johan Jacoben von Seggendorif feinem Statthalter, als er
anf das Schloß zogen ift, auch ein iilberin Schälin zur Ehrung geben, koft ungefährlich 6 Pfd. Pf.
1533. WeilTenaw. Auf Donnerftag nach St. Johannis Tag baptiftae ift Magifter Ulrich
Sattler zum Abt in der Ow erwählt worden, hat ein Rath, als Abt Jacob Murer geftorben, aim
Convent klagen und uff gemelten Tag gedachten Herrn durch etlich des Raths Nachmittags Glück
wünfchen lalTen.
1540. Altshanfen« Auf Zinstag nach Martini hat ein ehrfamer Rath allhie Herrn Hannfen
Werner von Ryfchech, neuem erwähltem Landcomthur zu Altshaufen, der Bailei Burgundi und
Elfafi etc., der allhie zum erftenmal als Landcomthur zu Altshaufen durch Bürgermeifter Hannfen
Schindelin, Conrad Tefchler und Zunftmeifter Jörgen Stürtzeln und Stadtfchreiber Gabriel Kröttlin
laffen empfangen und ihm auf diefen Tag gefchenkt 2 Brenten mit Fifch, die eine mit großen
Hechten, die andere mit grof2en Karpfen und darzu 20 Kannen Wein.
15i2. Württemberg« Auf Donnerftag nach Cantate den 11. Mai hat ein Rath Chriftoph
Herzog zu Württemberg 5 Säcke mit Haber und 20 Kannen Wein gefchenkt, allhie in des Hä-
gers Haus.
1542. Conftanz« Auf Zinstag vor St Gallen Tag den 11. October hat ein ehrfamer
Rath den Weihbifchof von Conftanz Doctor Melchern allhier im Kloftcr lalTen empfangen und
ihme auf diefen Tag zum Nachtmahl gefchenkt 12 Kannen Wein, und als er am Morgen Mittwochs
den Gottesacker allhie im Pfannenftil geweiht, hat ein Rath ihme und dem Provincial mit einem
ElTen Fifch laflen verehren und dem Weihbifchof verehrt 12 fl., und dem Kaplan, fo er mit-
gebracht hat, auch dem Knecht jedem 1 fl. gefchenkt. Actum ut fnpra.
1545. Kefilertag« Auf Montag vor Johannis baptiftae den 22. Juni hat ein Rath den
KeJßlern und dem Herrn von Kinßegkh, als fie allhier einen Keßlertag gehalten habt^n, gefchenkt
16 Kannen Wein in des Hager s Haus.
1545. Marchefe« Auf Mitwoch nach St. Lorenztag den 12. Auguft hat ein Rath dem
Marchefe de Guasca, als er hier über Nacht gewefen, 30 Kannen Wein und 6 Säcke mit Haber
gefchenkt, aber in der Schenk hat ein Rath ihn nicht lalTen empfangen. So hat auch ein Rath
im Erbieten keine Unterthänigkeit lalTen anzeigen, fondem allein mit Erbietung ihres guten und
dienftlichen Willens >).
1547. LandTOgt« Uff Zinstag nach dem Sonntag Oculi in der Faften hat ein Rath all-
hier Doctor Georgen Genger als neuen Landvogt durch Bürgermeifter Bartholome Henßler, Peter
Senner, Stadtamtmann, und Konrad Geldrichen, alten Stadtamtmann, Zunftmeifter Bernhard Karlin
und Gabriel Kröttlin, Stadtfchreiber, laffen empfahen, ihme Glück wünfchen und ihme verehrt mit
einem nibernen und verguldten Trinkgefchirr, koftet 37 fl., 2 Batzen, und demnach gedachter Herr
gemeiner Stadt in viel weg gedient und viel guts bewiefen hat, ihme derhalb ein Rath auf diefen
Tag auch laffen verehren mit 100 fl. rheinifch in Gold.
1547. Weingarten« Auf Zinstag nach dem Sonntag Laetare Halbfaften (war der 22. März)
hat ein Rath den Abt Gerwick von Weingarten als kaiferlichen Commiffarien zu der Huldigung
und Schwören nach dem Krieg, fo Hch Sachfen und Heffen famt allen andern ihnen Bundsver-
wandten verfchienenen Jahrs wider Ihr Kaifl. Majeftät empört haben, verordnet, allhie in feiner
Behaufung durch Bürgermeifter Bartholome Henßler, Bßrgermeifter Gwer Schellang, Stadtamt-
mann Peter Senner und Konrad Geldrich, Zunftmeifter Bernhard Karlin, und Zunftmeifter Peter
Bofer empfahen laffen und ihme verehrt ein vergüldtes Silbergefchirr, hat koft ungefährlich bei 107 fl.
1548. WeilTenaa« Uff Sonntag nach St. Niclaus Tag, als Abt Andreas Rietmann in der
Weiffenau zu einem Prälaten erwählt worden, feine Botfchaft hereingefchickt und zu feinem Amt
einen ganzen Rath geladen , hat ein Rath hinaus verordnet Bürgermeifter Conrad Geldrich, Bür-
germeifter Petter Senner, Stadtamtmann Hans Kdllöffel, Zunftmeifter Anthoni Bronnmeiiler,
Zunftmeifter Jacob Hummler und Johann Chriftoph Tafinger, Stadtfchreiber, und als fie anf den-
felbigen Tag hinauskommen, haben He wiewohl es hievor auch befchehen, nach dem Amt vor
dem Maal in feinem Geroach Glück gewünfcht und ihn mit einem Becherlin, koft 7 Pfd. 3 Seh.
6 Pf., in die Prälatur gefchenkt und verehrt
1548. Spanier« Als die Spanier allhie gelegen, hat ein Rath Johann Baptiften de Ga-
ftaldo, Obriftenleutenant über das hifpanifche Kriegsvolk, als er He allhie wegführen wollen,
wie ers auch begehrt und ihme verheißen worden, mit einem Kredenz verehrt, koft 100 Kronen.
Item hat ein Rath dem Obriften über das hifpanifche Regiment, fo allhie gelegen unter
Alphonfo Vives, welcher hernach im Conftanzer Sturm umgekommen und erfchoffen worden ift,
') Wir ftehen im Jahre vor dem fchmalkaldifchen Kriege, daher die gegen fonft un-
freundliche Stimmung gegen den Spanier.
Ravenfpurgifch Ehrnng-Büechlin von anno 1474 bis 1604. 293
verehrt ein großes Credenz, ungefährlich ob den 100 fl. werth, mehr 8 Becherlin und ein
Gefchirrlin, fo einen verborgnen Trunk hat, auch auf 100 fl., mehr eine Iilberne Flafche, auch
auf 100 fl.
1548. Landau« Als Herr Hans Jacob von Landau meinen Herrn zu zweimalen jedes-
mal 5000 fl. Münz um Verzinfung geliehen, ift er mit 2 Credenzen verehrt worden, koften unge-
föhrlich 200 fl.
1548. Freiberg« Item als Herr Gafpars von Freiberg Kinder meinen Herrn 4000 fl.
geliehen, ift ihnen ein Trinkgefchirr verehrt worden, ungefährlich um 20 fl. .
1549. Herr von Granvella« Als meine Herrn nach dem Krieg die Auaföbniiug bei
der Kaif. Maj. erlangt, find dem Herrn von Granvella verehrt worden 100 Kronen, ein fehönes
Pferd, hat oftmalen 100 Goldgulden gelten wollen.
1549. Herr de Naves« Damals find dem Herrn von Navos auch 100 Goldgulden ver-
ehrt worden. Die andern kaif. und königl. Räthe haben bis in 3 oder 400 fl. erhalten.
1551. Lanffen« Item haben meine Herrn Herrn Heinrichen Hafen von Lauffen^ Itöm.
Kaif. Majeftät Hofrath und Präfident zu Ltttzelburg, als er im Oktober aus Befehl der Kail'.
Majeftät einen Rath und das Regiment befetzte, verehrt mit 70 Goldgulden, auch zuvor mit
Wein und Fifch.
1552. WeilTenaa« Uff Donnerftag nach Lichtmeß hat Abt Andreas in der Ow meinen
Herrn einem ehrfamen Rath, als er von der Kaif. Majeftät befetzt worden. Glück wünfdien und
ein Rath mit einem Reh und 15 StQcken Fifche verehrt, dafür ihm ein Rath Dank Tagen lalTen
und die Diener mit 2 fl. verehrt.
1557. WeilTenan. Item als Herr Jacob Abt in der Ow zu einem Pril!aten erwiihlt
worden und einen ganzen Rath durch feine Botfchaft zu feinem erften Amt laden lanfen, bn.t ein
Rath hinaus verordnet Junker Joachim Tefchler, Dr. Hanns Oehlfchlager, Anthoni Maj^enberger
und Anftett Sättelin und ihm, wie wohl es hievor auch befchehen, wieder Glück wilnfcben und
dazu, ehe man zu Tifch gefefl*en, ein Trinkgefchirr in die Prälatur gefchenkt und verehrt, koft
ungeföhrlich 8 Pfd. 7 Seh. 5 Pf.
Uß dem Schreiben der Reichsftadt Schwäbilch-WSrth Anno 1559 den 7. AuguU.
Als die Rom. Kaif. Maj. nach der frankfurtifchen Election den Weg auf unfei-e 8tadt
genommen, find wir der Rath mit einem Himmel Ihrer Maj. vor unfere Stadt außer Porten ent-
gegen gegangen, haben allda Ihre Maj. mit Offerirung der SchlüfTel zu allen Porten, als Jich
gebührt empfangen, welche Schlnfl*el auch Ihre Maj. in der Hand gehalten, bis fie durch ihren
Vicecanzler auch ausgeredt uns folgends diefelben wieder gegeben. Darauf ift Ihre Maj. unter
dem Himmel, fo 4 alte Männer getragen, eingeritten, dero wir bcifeits und hintcnnach gefolgt,
Fürter haben wir Ihre Kaif. Maj. in der Herberg mit 5 Schaflflin Fifch und Kreb», einem Wagen
Weins und 2 Wägen Haber, auch ihrer Maj. Sohne unferm gnädigften Herrn Erzherzog Carlen
3 Schafflein Fifch und 1 Faß Weins, nachmalen dem Herrn Vicekanzler auch 1 Faß Weins ver-
ehren lalTen, aber niemand ans der Herberg gelöst. Folgends haben wir berührten Himme] von
dem Reichsmarfchalk mit 10 Goldgulden redimiert ; auch den 4 Erbämtem des Reichs aus einer
Liebung 10 Kronen, dem Kämmerlin 3 Kronen, den Thürhütern 2 Kronen, den Trabanten 4 Kro-
nen und den Trommetern 4 Goldgulden, Tapezierern 2 Thaler, beiden Herolden 2 Kronen ver-
ehrt, aber felbiger Zeit aus Urfacheu kein Gefchütz abgehn, noch fonft mit unfer Bürgerfchaft
einige Verordnung thun laffen.
Verzeichniß wie es gehalten worden, als KaKer Ferdinand I. den 23. Januar 1563 zu Ravensburg
eingeritten und was Ihrer Kaif. Maj., auch derfelben Räthen und andern verehrt worden und gemeiner
Stadt Ober diele ganze Handlung ergangen ift.
In Zünften foll verkündigt werden:
Es foll niemand im Einziehen weder Weib noch Kind auf der Gaffe laufen bei Straf
eines Rathes, und ob jemand befchädigt, wird niemand gut dafür fein, auch ein Kath diefelben
darzu ftrafen, und ob Heb jemand rächen wollt, die will ein Rath an Leib und Gut ftrafen und
foll jeder Vater und Mutter ihre Kinder in den Häufern behalten.
Item daß jeder in feinem Haus mit Waffer verfehen und männiglich mit Feuer und
Licht behutfam fein, darzu follen die Wirth Knechte bei ihren Stallungen haben.
Es foll auch jeder männiglich die Stallungen mit baren Rigeln und fonft zurüften und
welchem Roß eingelegt werden fich von den Orten, dahin es meine Herrn ordnen werden, mit
Heu und Stroh auf die Roß gefaßt machen und daffelbige bezahlen.
294 Qiefel
Es foll auch niemand anf einen Thurm oder auf Mauern laufen, dann die darzu verordnet
Und foll jeder männiglich vor feinem Hans die GalTe fttrben, föubern und räumen.
Wer die Kaif. Maj. empfangen, verehren und den Himmel tragen foll.
Es foll der Herr Bürgermeifter Joachim Tefchler Ihre Majeftät empfangen und die
Präfent tiberantworten und zu dem Empfange f ollen ihm zugeordnet werden Bürgermeifter Jacob
Geldrich und Herr Melchior Adelgaiß.
Den Himmel follen tragen Herr Bürgermeifter Philipp Schindelin, Doctor Antoni Anckha-
reuthi, Doctor Hanns Oehlfchlager und Doctor Hanns Däfchler.
Die Präfent zu überantworten find zu dem Herrn Bürgermeifter Täfchler verordnet:
Bürgermeifter Philipp Schindelin, Herr Stadtamtmann Ludwig Kollöffel, Doctor Anthoni Anca-
reuthi, Doctor Hanns Oehlfchlager, Herr Melchior Adelgaiß.
Hernach folgende follen den Himmel halten: Herr Bürgermeifter Petter Senner, Stadt-
amtmann Hanns Kollöffel, Chriftoph Mangold, Hanns Meyer Kannengießer.
So find verordnet, fo die Käthe verehren follen : Jacob Thoman und der Stadtfchreiber
Johann Chriftoph Tafinger.
Was verehrt ift worden, als Kaifer Ferdinand hie geweft.
Erftlich der Kaif. Maj. ein hoher vergüldter Becher, hat gekoft 66 fl. 44 kr., mehr
darin 200 Goldgulden, mehr auf 2 Wägen 20 Säcke Haber, all mit dem Stadtwappen, mehr
6 Faß mit Wein, ungefährlich auf 2 Fuder, Und die Faß alle hinten und vornen mit dem Stadt-
wappen gemalt gewefen auf 2 Wägen, darunter 2 Faß rothen alten, 2 Faß weißen alten und
2 Faß weißen neuen , mehr 8 Brenten mit Fifch Hecht und Karpfen , in jeder 8 oder 10 Stück
ungefährlich, hingegen hat die Kaif. Maj. wieder gefchenkt 15 Kronen.
Den Kaif. Herrn Räthen verehrt.
Dem Marfchalk Trautfam, \
dem Herrn Vicecanzler Doctor Seiden, f Jedem 1 Faß Wein, 1 Brenten mit
dem Herrn Doctor Johann Baptifta Weber, i Fifch und 4 Säcke Haber.
dem böhmifchen Canzler. /
Herrn Lazarus von Schwendi Rittern 20 Kannen Wein, 4 Säcke Haber und 1 Brenten
mit Fifch. Den 3 Secretarien, dem Haller, Kirchfchlager und ürogelter, allen 3 mit einander,
find in des Stadtfchreibers Haus gelegen, 1 Faß Wein, 4 Säcke Haber und fonft 20 Kannen Wein.
Den Himmel, darunter Ihre Maj. eingeführt worden, hat man von den Laggayen löfen
muffen um 36 Thaler.
Den 2 Thürhütern verehrt 4 Goldgulden.
Den 2 Furierern 6 Thaler und fie aus der Hciberg gelöst, den 2 Herolden 6 Goid-
gulden, den Trompetern 10 Goldgulden.
Den Trabanten 10 fl.
Den Trummenfchlagern und Pfeiffem 2 fl.
Item Zöhrung für die Trummenfchlager bezahlt 1 fl. 44 kr.
Item ungefährlich um verfchoffen Pulver 70 fl.
1575. Landrogt. Auf Montag den 29. Auguft, als Herr Georg Illing von Tratzberg
Ritter, Landvogt in Schwaben, feine Tochter Sufanna dem Hanns Chriftoph von Schellenberg
zu Kißlegg ehelich verheirathete und einen ganzen Rath dazu geladen hatte, ift ein Rath erfchie-
nen und ein filbemes Gefchirr, fo vergoldet gewefen, geweifet und verehrt, koftet 36 fl., dazu
hat ein Rath auch verehrt 40 Kannen Wein und 4 Brenten mit Fifch.
1575. Weiffenan, Auf Sonntag den 18. September, als Abt Martin in der Weiffenan
fein erftes Amt gefnngen und einen Rath dazu geladen, da hat man hinausverordnet: Bürger-
meifter Philipp Schindelin, Bürgermeifter Hanns Oehlfchlager, Stadtamtmann Conrad Mockhen und
ihm in die Prälatur verehren laffen ein fllbernes Gefchirr, koft bei 13 fl.
1576. Weingarten« Auf Sonntag den 15. Januar, als Johann Chriftoph Raittner Prälat
zu Weingarten fein erftes Amt gefnngen und einen Rath dazu geladen, hat man hinaus verord-
net: Bürgermeifter Philipp Schindelin und Stadtamtroann Conrad Mockhen und ihm in die Prä-
latur verehren laffen einen filbernen Becher mit einem Deckel, koftet 23 fl. 12 kr.
1577. Weiffenan. Auf Sontag vor St. Martinstag, als Abt Bernhard zu einem Prälaten
des Gotteshaufes Au erwählt wurde und fein erftes Amt und Benediction halten wollte und einen
Rath dazu berief, hat man den Bürgermeifter Hanns Oehlfchlager und Stadtamtmann Conrad
Mockhen hinaus verordnet und Ihren Gnaden in die Prälatur ein fllbernes Krüglin verehren
laffen, fo 14 fl. koftet
Ravenfpurgifch Ehrung-Büeolilin von anno 1474 bis 1604. 295
158L LandTOgt« Auf den 13. Mai ift dem Herrn Landvogt Maximilian Freiherrn
von Iliing zu Tratzberg, als er zu einem Landvogt in Schwaben erwählt wurde und aufzog, in
das Amt verehrt worden ein filbernes und übergüldtes Dupplet, fo 54 fl. koftet
1582. Oremiieh« Im November ift dem jungen Wolfgang Gremiich ein Trinkgefchirr
zu feiner Hochzeit verehrt worden, hat koftet 19 fl.
1582. WeilTenao« Im Dezember ift Herrn Mathias Abt in der WeilTenau ein Trink-
gefchirr in die Prälatur verehrt worden, hat koftet 15 fl. 6 Batzen.
1583. Landvogt. Im Augult ift dem Herrn Landvogt Friedrich Ilfing mit Glück-
wunfch in die Regierung ein Trinkgefchirr verehrt worden, hat koftet 55 fl.
1584. Item gemeltem Herrn Landvogt Friedrich Ilfing zu leiner Hochzeit verehrt ein
Trinkgefchirr, hat koftet 46 fl. 12 kr.
1584. Fttrrtenberg« Herrn Graf Friedrich von Fürftenberg zu feiner Hochzeit ver-
ehrt ein Trinkgefchirr, fo von Augsburg befchickt worden, hat in allem koftet 42 fl. 2 kr.
1586. Weingarten« Herrn Abt Georg zu Weingarten ift in die Prälatur verehrt wor-
den ein Trinkgefchirr, hat koftet 24 fl. 50 kr.
1588. Landvogt, Ift dem Herrn Landvogt Lidle verehrt worden ein vergüldt Dopplet^),
hat in allem koftet 69 fl.
1591. Conftanz« Item im Dezember ift dem Herrn Cardinal Andreas von Oeftreich,
Bifchof zu Gonftanz, ein Dupplet^) verehrt worden, hat koftet 115 fl. 33 kr. und ein Pferd.
1592. Bayren. Auf den 12. Juli find Herzog Ferdinand in Bayren in des Bunckhofers
Herberg, als Ihre Fürftl. Durchl. famt Dero Gemahlin allhie gewefen, 40 Kannen Wein und
10 Scheflfel Haber verehrt worden und ift der Empfang durch Bürgermeifter Georg Sigmund
Reichlin von Meldegg, Stadtamtmann Hanns Kollöflfel und Spitalpfleger Hanns Wilhelm Tafinger
gefchehen. Hernach haben Ihre Fürftl. Durchl. den Haber den armen Leuten im Spital verehrt.
1595. WeilTenaa« Auf den 4. November ift Herrn Chriftian Abt in der WeilTenau ein
^Trinkgefchirr, fo von Junker Paulus Defchlcr genommen worden, in die Prälatur verehrt wor-
den, hat koftet 17 Pfd. 11 Seh. 2 Pf.
1604. Couftanz« Auf den 25. Juli hat Bifchof Jacob zu Conftanz (fo von Gefchlecht
ein Fugger) feine Benediction gehalten und die von Ravensburg auch dazu geladen. Vom Rath
ift gefchickt worden: die Bürgermeifter Paul Defchler und Michael Mockh und Doctor Math.
Mefer. Diefe haben dem Bifchof im Namen der Stadt Ravensburg ein fchönes Dopplet*) verehrt,
fo bis in die 140 fl. koft.
Weingarten« Eben in diefeni Jahr anno 1604 hat man dem Herrn Weihbifchof Doctor
Mürgel ein vergüldtes Becherlin, fo 30 fl. gekoftet, verehrt, weil er im verfchienenen Jahr einen
Vertrag gemacht zwifchen Ihr Hochwürden Gnaden dem Herrn Abt von Weingarten und der
Stadt Ravensburg von wegen der Mähler, fo ein Pfarrer dem Schulmeifter, Meßner und andern
geben foll, wie auch wer den Pfarrhof foll erhalten und bauen etc. und dann dem Herrn Doctor
Hager, qui fuit adjunctus, 20 fl.
Kleinere Mittheilungen.
I. Refolution zur Feier des Siegs bei Peterwardein von 1716 aus der (tädtifchen Regiftratur in Riedlingen.
Mitgetheilt von C. Setz in Riedlingen.
Ihre Rom. Kaif. und König. Cath> Mayeft. etc. etc.
Mögen laut dero Kanzlei Refolution auß Wienn vom 15. hujus Allergnädigft ohnver-
halten, was Geftalten dero Waffen bei erfter Eröffnung diß-Jührigen Feldzugs gegen dem Feinde
Chriftlichen Nahmens fo reichlich gefeegnet, dasfelbige den 5. dieß bei Peterwardein in Nieder-
Hungaru unter der kluegen Anführung dero Hof-Kriegs-Raths-Präfidenten und General-Lieutenants
des Herrn Printzens Eugenji von Savoyen durchl, wieder die angerukte Allomanifche große
Kiiegsmacht einen herrlichen und allerdings vollkommenen Sieg erhalten, in deme der befagte
Feind nach einem faft fünffftündigem hartnäckigen blutigen Gefecht und feiner Seyts auff dem
Platz gebliebenen dreißig Taufend, oder noch mehr Todten, in die Flucht gefchlagen, und dero
Armee des Feld zu räumen, auch 151 Metallene Stuk fambt 25 Feuer-Mörfern, zweien Hanbintzen
und 1 500 Wägen mit Munition und Kriegsgezeug, danebens fechs Roßfehweifen, 150 Fahnen und
3 Her-Bauken, endlichen all und alles, was immer im Lager fich befunden, zur Beuth zu hinter-
laffen, genöthigt worden. Wohingegen Kaiferl. Seyts der Verlurft an Todten und Bleffirten zufamb
nur bei 4 0(K> Mann gerechnet werde, was weiteren Verlurft aber der Feind in feiner genommenen
M = Würfeibret?
L
296 Kleinere Mittheil angeo. Sitzungsberichte.
Flncht durch die Kaiferl. erlitten, auch obe der Groß-Vezier, in wehrenden Fliehen, wie einige
Nachrichten geben von feinen eigenen Völkern getödtet worden? werde ehiftens zu vernehmen fein.
Für folche durch den ftarken Armb und Beiftend Gottes erworbene Victorie nun gebühre
Seiner Göttlichen Allmacht gantz billich allfchuldigift, demütigfter dank, welchen dann derofelben
Allerhöchft gedacht. Kaiferl. und Königl. Gathol. Majeflät etc. auch im gefambten dero Erb-
Königreich und Landen durch Singung des Ambrofianifchen Hymni feierlich erftatten, und mittels
Abfeurung des fchwären Gefchtitzes dife Freude der Welt ankünden werden; fo man in denen
herobigen und Verlanden mit Einverftändnufi der Geiftlichkeit-, und deiß Militärs, wo dergleichen
vorhanden, auf einen beftimbten Tag gleichfalls anordnen folle, damit der gtitigfte Gott durch fo
verainigtes inbrünftiges Gebett zu Verleyhung ferneren Sigs defto mehrer bewogen werde.
Welch allergnädigftes Refolutum und Verordnung, gleichwie folche von des Herrn
Gnbematoris and ChurfürfÜ. durchl. Uns unterm 24. diß in Gnaden intimiert worden, auch hie-
mit euch ebenfalls zur tröftlichen Nachricht und mit obvermelter Finverftändnuß zu fo aller-
gnädigft anbefolenen Anordnung, auch zu gleichmälTig weiteren gewohnlichen alfobaldigen Verfüg-
und VerkUndung kund machen wollen, inmaffen dann eben an die betr. Herren Ordinarios fowohl:
als von allhiefigen Kriegs-directorio auß, an delTen Gehörde wegen Abfchißung des groben und
kleinen Gefchützes, alberait die benöthigte InHnuation befchehen.
Und ihr mithin uns wieder unverlangt zu berichten habet, wie ain- und anderes aller-
gehorfambft vollzogen worden. Daran befchieht unfer Willen und Maynung.
Ynsprugg, deu 26. Auguft 1716.
Der Rom. Kaif. und Königl. Cath. Majeftät, Präfidenten,
Kanzler, Regenten und Hofkammer-Räthe, 0.0. Landen.
2. Zu der Anfrage im Heft II diefes Jahrgangs S. 141, wie es zu erklären fei, daß in der
alten Rechtsfprache für gleichheitliches Theilen der Ausdruck „eichelweis theilen" vorkommt,
möchte die richtige Antwort die fein: die Eichel fpaltet fich bekanntlich wie die Bohne in zwei
gleiche Hälften, wer alfo in der Eicheln Weife theilt, der theilt gleichheitlich.
3. In der Gegend von Waldfee hört man fagen: 's ift drohlot wie bohlat. Es
will damit dasfelbe gefagt werden wie mit dem fonft gebräuchlichen Sprüchwort 's ift g'hopft
wie g'fprunge, denn trollen ift nach Schmids fchwäb. Wörterbuch fo viel als rollen , kugeln und
bellen bedeutet zufammenrollen.
Dunkel dagegen ift der ebenfalls um Waldfee gebräuchliche Ausdruck darre für
davonfpringen.
Sitzungsberichte.
Sitzung vom 6. Juli 1883. Dr. Friedrich Lofch, Vikar in Langenau, wird als ordent-
liches Mitglied aufgenommen. An Gefchenken werden vorgelegt von Pfarrer Albrecht: MatheHns,
Hiftorien von Dr. Martin Luther, gedruckt in Nürnberg 1592, fodann als Vermächtnis der Frau
Magdalene v. Strauß fechs Oelbilder und ein Wappenbrief von 1545, Profeffor Beyer berichtet
über den Abbruch des Dachs des Münfterhauptthuinns.
Sitzung vom 5. Oktober 1883. Als ordentliche Mitglieder werden aufgenommen
Anditeur Abel in Ulm und Dr. Hermann Wunderlich dafelbft. Gefchenke werden vorgelegt:
von Hauptmann Leeb ein in Neu-Ulm ausgegrabenes Fafchinenmefler und gefchmolzenes Kupfer
vom Straßburger Münfter, von Buchhändler Kuthe das ülmer Liederbuch, von Theodor Schuttes
zwei Gemälde. Revierförfter Bürger von Langenau erftattet umfallenden Bericht über die bis-
herigen ErgebnilTe der Grabung in der Bockfteinhöhle.
Sitzung vom 2. November 1883. Als ordentliche Mitglieder werden aufgenommen
Frau V. Arand-Ackerfeld in Ulm, Helfer Dr. Köftlin in Langenau und Premierlieutenant Tanera
in Ulm. Profeffor Beyer übergibt als Gefchenk eine zinkographifche Abbildung des Münfter-
hauptthurms, wie er bisher war, und wie er werden foll. Diakonns Klemm von Geislingen hält
einen Vortrag über alte Befeftigungen am Nordrande der Alb, zeigt auch einen fogenannten Kelt vor.
Sitzung vom 7. Dezember 1883. Als ordentliche Mitglieder werden aufgenommen:
die Königliche Bibliothek in Berlin, Profeffor Llcentiat der Theologie Neftle in Ulm, Profeffor
Dr. Sixt dafelbft, Regierungsrath Renz dafelbft, Karl Miller, Vikar in Groß-Süßen, Jakob Strobel,
Gemeinderath in Söflingen. Als Gefchenk von Kaufmann Honold in Ulm werden vorgelegt vier
Kaufbriefe vom 16., 17. und 18. Jahrhundert. Profeffor Dr. Knapp fpricht unter Vorzeigung
von in der Vereinsverfammlung befindlichen Kelten über die Bedeutung diefer Inftrumente.
Präzeptor Müller trägt eine Studie über Glocken vor.
297
Hiftorifcher Verein für das Württembergifche Franken.
Die Herkunft Birchof Ottos des Heiligen Ton Bamberg.
Von Pfarrer G. Boffert.
(SchlußO
Ift aber der Beßtz in Schaf häufen durch Heirat mit der Nidlinger Familie
an die Beutelsbacher gekommen, fo ift doeb wohl das gleiche auch bei dem Plie-
ningen-Bernhaufer Befitz anzunehmen. Und wie die Nidlinger, fo fanden wir oben
im Vertrag der Werndrat von Beutelsbach unter den erften Zeugen Adalbert und
Birthilo von Bernhaufen zwifchen 1120—31- uns fieht doch ganz aus, als hätten
wir hier die Neffen der Nidlingen und WerndrutR von Beutelebach, die Söhne Liut*
frieds und einer Nidlingen, vor uns. Nun aber ift eine unbedingt fiebere Thatfache
der freie Stand Konrads von Beutelsbaeb. Dann ift aber auch die edel-
freie Geburt Liutfried 8 von Plieningen und feiner (ex hypothefi) Söhne Adalbert und
Birthilo über allen Zweifel erhaben. Nehmen wir noch dazü, daß alle Schenkungen
der Plieningen-Bernhaufen ohne Vermittlung eines Andern, alfo aus freier Hand ge-
fehehen, während das Kl. Hirfau bei MiniCterialen nie verfaumte, den Konfens der
Lehensherren einzuholen.
Allerdings kann unfere Unterfuchung hier noch nicht als abfchlieiJende
gelten, da erft noch die Familie der Nidlinger einer weiteren Nachforfchung bedarf,
wozu vorderhand fcoch das Material fehlt. Xur andeulungsweife fei hier bemerkt,
daß der Name Adelwig Hausname der Grafen von Sulz ift, und dafl fiebere An-
zeichen für den Zufammenhang der Grafen von Sulz mit den Grafen von Calw
vorhanden find. Denn 1. liegen die Güter, welche B, Noting von V^ercelli aus dem
Hanfe der Grafen von Calw an das Kl. Rciehenau um 780 gab, theilweife nahe
bei Sulz, fo Ifingen bei Rofenfeld OA. Snh, Weitingen und Nordftetten OA. Horb,
Neugart Ep. Conft. 1, 64, W. F. 8, 212. 2, haben die Grafen von Sulz und die von
Stauffenberg, ein Seitenzweig der Calwer, W. F, 8, 228, gemeinfamen Befitz in
Altnuifra OA. Nagold. Cod. Hirf. S. 52 werden die Stiftungen der Sulzer und
StauflFenberger zufammengefaßt: Alwig und fein Bruder Herman (von Sulz cf. S. 35)
gaben V4 der Kirche zu Niuveren, ein zweites Viertel Burkhard und fein Bruder
Berthold von Stauffenberg. 3. hatten die Grafen von Sulz Befitz in Steinheim an
der Murr mitten in der Calwifchen Graffchaft Ingersheim, Stäl. 2, 422.
Hängen die Sulzer mit den Calwerti zufammen , fo ficher auch mit den
Nidlingern. Wir finden uns damit in wefentlichfter Uebereinftimmnng mit den
tüchtigen älteren Genealogen Karl PfaflF und IL Bauer, welche geneigt waren , die
Aeltermutter des württembergifchen Königshaufes , Werudrut von Beutelsbach, dem
Calwer Haufe zuzuweifen. W. F. 7, 390 ff.
Kehren wir zu den Plieningern und Ottos Haufe zurück, fo find wir bei
unfern früheren Unterfuchungen über den AUuuh auf eine wahrfcbeinliche Beziehung
Ottos zu dem Haufe Wirtenberg-Beutelsbaeh, wie zu den Grafen von Berg gefiihrt
worden. Nun fehlagen wir auf Mon. Gern». SS. 10^ 117, 22: Hiwinns de Plieningen
dedit duo manfus Uplumare an das Klofter Zwiefalten. Das ift Upflamör OA. Ried-
lingen. Damit kommen wir in unmittelbare Nähe der Grafen von Berg, wie von
Veringen, Grüningen (Landau-Württemberg?. Leider kennen wir die Zeit^ in welche
diefe Schenkung fällt, nicht, aber da kurz zuvor die Sehlacht bei Jedesheim 10. Jan.
298 Boffert
1109 Stäl. 2; 42 und Eberbard v. Metzingen, der bis 1102 in den Urkunden er-
fcheint, erwähnt werden, fo dürfte die Schenkung ums Jahr 1100—1110 fallen.
Richwin könnte noch ein Oheim Ottos fein. Unfern Richwin finden wir noch ein-
mal im Cod. Hirf. S. 100—101, wo offenbar Nachträge aus früherer Zeit flehen.
Und wieder werden wir durch Vergleichung von S. 100 und S. 53 an die obere
Donau in Zufammenhänge mit Familien gewiefen, welche mit Wirtenberg in Ver-
bindung ftehen. Unfer Richwin trat im Weg des Taufches Befitz in Dalvingen
(Thailfingen bei Herrenberg) ab. Und eben in diefem Thailfingen juxta Gilften
hatten drei Brüder Ulrich, Ludwig, Mangold von Siraeringen d. h Sigmaringen die
halbe Kirche und 4 Hüben an Hirfau zu Anfang des 12. Jahrhunderts gefchenkt*).
Ludwig aber von Simeringen-Spizenberg war der Gatte der Richinza de Simeringen-
Spizenberg, einer Verwandten Konrads v. Wirtenberg. Cod. Hirf. S. 54 cf. W. F.
7, 395. Hier haben wir fpätere Helfenfteiner vor uns. (Vgl. oben S. 273 flF.) Man-
gold erinnert an die Grafen von Rordorf, und Guta von Rordorf fchenkte (f. oben)
in der Nähe von Ottos Heimat am Albuch Forft an Kl. Hirfau.
Sind auch die Zufammenhänge diefer Gefchlechter fchwer feftzuftellen, fo
kann doch über die Wirklichkeit derfelben nach unfern Untcrfuchungen kein Zweifel
mehr fein.
Werfen wir noch einen kurzen lehrreichen Blick auf den Schluß des 12.
und auf das 13. Jahrhundert, fo ift die Thatfache auffallend, daß uns bis um 1260
kein Herr von Plieningeu mehr begegnet. 1258 findet fich eine Junta de Bleningen,
deren Brudersfohn Marquard 1263 Dienftmaun Graf Ulrichs von Afperg ift. Oberrh. 7,
91, 199. Die OA.B. Stuttgart-Amt nennt einen Albert I. v. Plieningen, f vor 1265,
deffen Söhne Albert II. und III., Berthold und Konrad S. 214. 1292 tritt ein
Diether von Plieningen mit feinem Bruder Schwigger auf, der den Beinamen Melfener
führt. Oberrh. 14, 200. Es kann kein Zweifel fein, daß diefe Herren eines Ge-
fchlechts find mit Diether Malfener von Scharnhaufen , der 1317 2 aufgerichtete
Flügel im Wappen führt. Zeitfchrift für d. Oberrhein 15, 450. Diether v. Plieningen
ift Dienftmann Gottfrieds von Tübingen. Schon die Namen diefer Herren zeigen,
daß wir es hier mit einem von den früheren Herren völlig verfchiedenen Gefchlecht
zu thun haben. Auch bei den Herren von Bernhaufen, welche im 13. Jahrhundert
erft als Tübingifche Minifterialen auftreten, z. B. Werner 1231 Dienftmann Wilhelms
von Tübingen, W. U. 3, 206, ift die eigenthümliche Erfcheinung zu beobachten,
daß fie für mindeflens 60 Jahre ganz verfchwinden. Der erfte, den wir im 13. Jahr-
hundert kennen lernen, ift Konrad, Domherr in Speier 1226, W. U. 3, 195. Auch
fie gehören zum Tübinger Lehenshof, cfr. Zeitfchr. für d. Oberrheiu 4, 242.
Die Befitz verhältniffe in Plieningen erfcheinen im 13. Jahrhundert überaus
eigenthümlich. Ein großer Theil des Orts mit dem Fronhof, dem alten Herrenhof,
und dem damit verbundenen Kirchenpatronat gehörte den Pfalzgrafen von Tübingen.
Pfalzgraf Rudolf v Tübingen, gen. der Böblinger, hatte diefen Fronhof an Diether
von Plieningen verpfändet. Sein Sohn Gottfried verkaufte den Fronhof und fchenkte
das Patronat an das Klofter Bebenhaufen. Oberrh. 14, 113. 200. Der Laien-
zehnten mit dem Gericht war Lehen des Markgrafen Heinrich von Burgau. Ebend.
4, 208. Aber auch an den Fronhof und das Gericht hatte Ulrich v. Neidlingen
>) Liutfried, Dekan zu St. Paul in Worms, fchenkt eine Hube in Dagilvingen an KL
Reichenbach. W. ü. 2, 411. Werner und Walto v. Tagelfingen Lehensleute Ludwigs v. Spizcn-
berg, ib. S. 400, cf. auch S. 393. Sollte am Ende die halbe Kirche zu Tagclvingen, welche
Lintold und Ciino v. Achalm erft an Hirfau geben wollten, auch in Thailfingen OA. Herrenberg
und nicht in Neckarthailfingen zu fuchen fein? Mon. Germ. 10, 72.
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen yon Bamberg. SSd
von Markgraf Heinrich verbriefte Rechte, 1. c. 372 ff. Weiter hatten die freien
Herren von StöflFeln OA. Tübingen Rechtsanfprüche an die von Kl. Bebenbaufbn er-
kauften Güter in Plieningen, auf welche fie 1300 verzichteten. Oberrh. 15, 100.
Das find überaus verwickelte Verhältniffe. Wie kommt denn der Markgraf aas dem
Haufe der Grafen von Berg zu feinem Befitz? Es erklärt fich leicht, wenn er zu
den Erben der alten Plieninger Edelherren als Verwandter gehört.
Nun aber der Tübinger Befitz? Schon Dr. Baumann hat in feiner grund-
legenden Arbeit „Die Gaugraffchaften Schwabens" S. 111, 115 das Auftreten des
Pfalzgrafen Hugo in der Glehuntare, die Nachricht der Hiftoria WelfoDunij Mon,
G. Script. 21, 460, wornach Hugo diefe Graffchaft von Weif VI. erhalten, auffallend
gefunden. Er fetzt diefe Ereigniffe in die Mitte des 12. Jahrhunderts, alfo um die
Zeit, da wir die letzten Edelherren von Plieningen auftreten fehen. Wie erklärt
fich ihr Verfchwinden aus der urkundlichen Gefchichte? Es liegt nahe genug, an
den zweiten Kreuzzug zu denken. Vor ihrem Abzug ins Morgenland mögen die
Herren von Plieningen noch das befreundete Kl. Hirfau bedacht haben ^ das 1275
Befitz in Plieningen und Umgebung verkaufen konnte. Wir denken uns die letzten
Plieninger als Opfer des Kreuzzugs. Bei dem nahen Verhältnis, das K. Konrad zu
Weif erftrebte, fcheint es nicht unwahrfcheiulich, daß er den Befitz der ausgeftorbenen
Plieninger auf Weif übertrug, als Schwiegerfohn Gottfrieds von Calw, zu deflen
Haufe wir die Plieninger in Verwandtfchaft fehen zu dürfen glaubten. (Ueber das
Verhältnis Konrads zu Weif f. Stalin 2, 84. Weif hat Weinsberg als Erbe Gott-
frieds von Calw bis 1140 inne und ebendort war Hugo von Plieningen begütert,
Cod. Hirfaug. S. 65.) Nun aber hatte Weif gegen das ftaufifche Haus Scblimmes
geplant. Im Februar J 150 war er bei Flochberg von dem römifchen König Heinrich
gefchlagen worden. Bei alier Milde, die Konrad auf feines NeflFen Friedrich In-
tervention walten ließ, wäre es doch fehr leicht denkbar, daß Weif nun genüthigt
wurde, den Befitz der Plieninger an einen andern Verwandten derfelben, an Hugo
V. Tübingen (cfr. Hugo v. Plieningen), abzutreten. Der Ausdruck der Hiftoriu Wel-
fonum: comitatus, quem Hugo a Guelfone poffederat, wäre fo begreiflich. Daß an
Lehen des Pfalzgrafen Hugo nicht zu denken ift, hat Baumann unwiderleglich ge-
zeigt, Gaugraffch. S. 115.
Wenden wir uns zu einem weitern Punkt, bei dem zu prüfen ift, ob er zum
Hausbefitz der Familie Ottos gehören mag oder nicht.
3. H 0 r w a.
Giefebrecht theilt in feiner Gefchichte der d. Kaifer 4. Aufl. 3, 1261 ff.
eine Urkunde des Abts Hermann vom Kl. Michelsberg v. c. 1135 mit, worin er
Gedenkfefte für K. Heinrich IL und unfern B. Otto anordnet. Hier zählt er die
Wohlthaten auf, welche Otto dem Klofter erwiefen, und fährt in diefer Aufzahlung
fort: praedia quoque multo precio empta ecclefiae noftrae delegavit, fcilicet Geflines-
hufen, Rintpach, bis addens duo allodia, videlicet Altenholevelt et Horwa, von
deren Einkünften die Koften der Hoftien des täglichen Meßopfers und des Lichts am
Grabe Ottos beftritten werden follen. Nehmen wir dazu die von Haag in feiner
Differtation über Ottos Prieflinger Biographie mitgetheilte Stelle, betreffend feine
Schenkung an das Kl. St. Michelsberg: Coenobio S. Michaelis in ufum fratrtira dedit
Rintpach, Geftineshufen, Roetingen, Ofthufen, Weikendorf, Horwa, fontem falis cum
area, Vetus Holeveit, Munrichesperch etc. Die Urkunde Abt Hermanns unterfcheidet
deutlich 1. folche Güter, welche Otto erworben und alsbald wieder weiter gegeben
— Otto war es nemlich beffer gegangen, als andern Schulmeiftern in der Welt,
300 Boffert
denn alios docendo brevi tempore ditatus atque honori habitus eft Herbord 1, 1 —
2. folche Güter, die er als Allod felbft befeffen; ohne dabei anzugeben, ob er fie
gekauft oder ererbt.
Die Reihe der von Otto erkauften und verfehenkten Güter wird durch die
von Haag angeführte Stelle wefentlich ergänzt. Die Namen diefer Güter können für
unfere jetzige Unterfuchung kein weiteres Licht geben, da fie ja keinenfalls Erb-
befitz find. Allein bei der Frage, wie es mit den allodia Altenholevelt und Horwa
fteht, ift zunächft zu fragen, wo diefelbe liegen, und hier ift die Aufzählung der
Güter, welche eine gewiffe geographifche Ordnung von Südweft nach Nordweft ein-
zuhalten fcheint, entfcheidend. Darum feien hier die Namen fämmtlicher oben ge-
nannter Orte kurz nachgewiefen.
1. Rintbach ift Niederrimbach, OA. Mergentheim Württb. Diefes kaufte
Otto von Kl. Hirfau, welches hier von Diemar von Röttingen 103 M. Ackerland
und mehr als 100 M. Wald erhalten hatte. Cod. Hirf. 44. 46. 76. W. U. 1, 365.
2. Geftin eshufen, vielleicht verfchrieben für Gveftineshufen und als folches
die Parallele (Weft) zu Ofthufen, ift ohne Zweifel das abgegangene Gwefen, welches
das Pfarrbuch von Münfter (Archiv in Oehringen) zur Cent auf der Hardt (Creg-
lingen) rechnet und unweit Münfter und Creglingen OA. Mergentheim vielleicht auf
der Flur Gaffenberg (oder alt Weffenberg) lag (füdlich von Münfter), jedenfalls aber
nicht = Weftenberg, abgegangen bei Haagen OA. Mergentheim. OA.B. Mergenth.
5. 315. 561.
Vielleicht war auch Waldmannshofen OA. Mergenth. durch Otto erkauft
und an die Domkanoniker in Bamberg gefchenkt, von denen es Friedrich I. 1163
um 70 M. kaufte. Mon. boic. 29a, 371. Stumpf Reichsk. 3.
3. Röttingen, Landger. Aub, einft Sitz des reichen Diemar, der einer der
größten Wohlthäter von Hirfau wurde und von der Tauber bis nach Trifels in der
Rheiupfalz die reichften ßefitzungen hatte. Cod. Hirf. 34. 36. 43. 45. Er ift
wahrfcheinlich der Nachkomme jenes Dietmar, welcher ein Schwager K. Heinrich IL
und der Vater der Aebtiffin Uta von Kaufungen war. S. Jahrb. des Deutfchen
Reichs unter Heinrich IL Dazu ftimmt vortrefflich der Befitz des Nefl'en Dietmars
und der K. Kunigunde, des Luxemburger Heinrichs, Herzogs von Baiern (1042 — 47),
der 1045 feine Minifterialen zu Rintbach und Creglingen OA. Mergenth. der Kirche
in Bamberg überließ. W. U. 1, 268. OA.B. Mergenth. S. 508.
4. Ofthaufen, Landgericht Aub. 5. Weichendorf, Landger. Bamberg,
über deren Gefchichte Bavaria 3 Nichts gibt. 6. Altenhollfeld wird in Hollfeld
(Oberfranken) ebenfo aufgegangen fein wie Altengiengen in der Stadt Giengen
OA, Heidenheim, vergl. aber Altengifelingen OA. Geislingen, heutzutage Altenftadt.
6. Munrichsberg ift Münchberg bei Hof. Schwierig ift 7. Horwa zu beftimmen.
Aus der Aufzählung der Orte ift zu fchließen, daß Horwa mit fons falls zwifchen
Weichendorf und Hollfeld zu fuchen ift. Dann dürfte an Horb Landger. Lichtenfels
zu denken fein. Freilich gab in diefem Horb B. Otto IL von Bamberg 1187 einen
manfus an das Klofter Langheim, dem Horb näher liegt, als St. Michaelsberg, Reg.
boic. 1, 339. lieber die Saline findet fich kein Auffchluß im 3. Band der Bavaria.
Es ift vielleicht an Lindenau zu denken, Uffermann Ep. Bamberg, cod. dipl. 107.
Sind nun Altenholevelt und Horwa Erbgut Ottos oder erft von Otto er-
kauftes und eine Zeit lang befelTenes Allod? Wären fie fchon in den Händen feiner
Eltern gewefen, fo würden wir zu dem fchwierigen Räthfel geführt, wie Ottos Eltern
zu dem weitentlegenen Befitz gekommen fein möchten. Glücklicherweife willen wir
wenigftens von Althollfeld, daß Otto es 1123 von Adelold dem Waltboten erkaufte.
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen von Bamberg. 301
Uffermann Ep. Bamb. cod. dipl. S. 72 cf. Reg. boic. 1, 140. Es ift anzunehmen,
daß Otto ebenfo auch Horb bei Lichtenfels erkaufte. Wäre es aber Erbgut, dann
möchte viel eher noch au jenes Horwa, abg. bei Ruith OA. Stuttgart, zu denken
fein, wo wir oben die Plieningen- Bernhaufen begütert fanden. Freilich fehlt für
diefes Horwa jede Spur einftigen bambergifchen Befitzes. Darum fcheint die An-
nahme viel plaufibler, daß Horwa ein von Otto wie Altliollft^ld erkaufter Befitz bei
Lichtenfels ift. Damit gewinnen wir auch Liebt für die Frage, wie wolil Ottos
Bruder Friedrich nach Miftelbach gekommen fein mag-
Wir gehen nun zu dem vielbefprocheiien
4. Miftelbach.
In den Urkunden Bifchof Ottos aas den 1120er Jahren tritt wiederholt
als Zeuge ein Friedrich von Miftelbach auf, z. B, 1125 W. U, 1, 305, aber ebenfo
der uns fchon bekannte Bruder des Bitchtiis, Friedrich 2. B, 1124, März Reg. boic,
1, 121, 123. Oefterreicher (Die geöflfnoten Archive ßaierns 1, 10 p. 154-180) hat
diejdentität beider bis zum höchften Gmdc der WahrrcbeiiiUchkeit iiachgewiefen, in-
dem er zugleich eine undatirte Urkunde anzieht, in der ein fpäterer Friedricli von Miftel-
bach fich nennt „gratia patroni sui S. Oltonis^ de cujus arl)ore coiifanguinitatis
generis duxit lineam". Sulzbeck S. 338, Otto wurde 1189 kauonifirt. Es wird alfo
diefer fpätere Herr von Miftelbach frUheftem* jener in der für diefe Fra^e, wie für
alle lokalhiftorifchen Fragen, leider nur febr wenig bietenden Bavaria 3, 587
genannte Fr. von Miftelbach 1190 fein können. Ebenfo wird an unfer Miftelbach
zu denken fein, wenn die päpftliche Bulle von 1147 unter den Bcfitzungen des
von Otto 1132 geftifteten Klofters Heilsbronn Miftelbach zuletzt nennt, wohl als die
jüngfte und entlegenfte Befitzung des Klofters. Das Klofter muß in Miftelbach nach
1141 Befitzungen erhalten haben, da die Bulle Pupft lunoeenz IL von 1141 Miftel-
bach noch nicht nennt, Hocker heilsbr, Anliquit. -Schatz Suppl. 1, 65, 74. Muck in
feiner Gefchichte des Klofters Heilsbronn meint, Miftelbach fei das heutige Müucherl-
bach, deffen Name aus Mifterlbach cutftauden fei, auch AJbach bei Ebbo fei ver-
fchrieben für Erlbach 1, 9, 10. Wir brauchen darüber kein Wort zu Tagen. Mncks
ganzes Werk leidet an den auffallendlten Fehlern in der Ortsbeftimmung, wie an
mangelnder Kritik. Oefterreicher 1. c. und nach ihm Köpke Mon. Germ. 12, 147, und
Volkmann 1. c. S. 6 fachen es in dem heutigen Müffelbach in der Graffehaft Bre-
genz am Bodenfee. Sulzbeck aber verzweifelt an der Aufgabe, den Ort Miftelbach,
nach dem Ottos Eltern (zunächft nur der Bruder) fich nannten, zu beftimmen. Es
finde fich in der ganzen mittelalterlichen Geographie kein Ort Miftelbach L c. 339 f.
Mehr kühn als wahr! Sulzbeck fcheint weder die Bavaria in der Darftellung der
Gefchichte von Oberfranken Band 3, 587 (im Regifter fehlt Miftelbach), noch die
Monumenta Zollerana zu Rathe gezogen zu haben. Im jetzigen Bayern, nicht allzn
entfernt von Bamberg und Heilsbronn, finden fich zwei Orte^ die urkundlich den
Namen Miftelbach führen: Miftelbach ludlich von Bayreuth und Mifcbelbach E^farrei
Pleinfeld, Landgericht Hilpoltftein, nalie dem SchloÜ Sandfee.
Letzteres findet fich z.B. 1302, Reg. boic. 5^ 31 als Miftelbach genannt.
Damals verkaufte es Gebhard Graf v, Hirfchberg mit vielen anderen Orten an
Bifchof Konrad von Eichftädt. Auf diefes Miftclbacb-Mifchelbach bat Seefried in
feinem Auffatz über Bifchof Ottos Herkunft in der Aug^b. Foftsseitung 1880 Beilage
Nr. 83, 84 hingewiefen. Es ift ihm völlig zuzugeben, daß diefes Miftelbach auf
urfprünglich fchwäbifchem Boden gelegen ift, da das Sualafeld jedenfalls in der
Geburtszeit Ottos, bis 1053 nach S])runer Baierns Gaue Bamb, 1^31 »S. 43, viel-
302 Boffert
leicht nach Seefried bis c. 1096, zum Herzogthura Schwaben gehörte. Wäre diefes
Miftelbach die Heimat Ottos and feiner Eitern, fo könnte er am Ende ein Schwabe
genannt werden ; wenngleich das ßisthura Eichftätt. zn welchem das Saalafeld ge-
gehörte, als bairifches Bisthum fchou 777 bezeichnet wird. Aach für den nahen
Verkehr Ottos mit dem Klofter Wilzburg wäre die Lage günfdg. Ja wir möchten
hier noch darauf hinweifen, daß Miftelbach, unweit von dem im Nordgau gelegenen
Weißenbarg, zu dem oben wahrfcheinlich gewordenen Zufaramenhang mit den Mark-
grafen von Nordgaa paßte. Allein zunächft iß; nirgends gefagt, daß Ottos Eltern
ihren Stammfitz in Miftelbach gehabt, daß alfo, wie Seefried will, diefes Miftelbach
der Geburtsort Ottos gewefen.
Aus dem Ort des Begräbnifles juxta Albuch ift vielmehr zn fchließen , daß
der eigentliche Sitz von Ottos Eltern im eigentlichen Schwaben, nicht in dem all-
mählich bajuwarifirten Sualafeld gelegen gewefen. Dafür fpricht namentlich auch
die von Sulzbeck beigebrachte Notiz, wo Otto Schwaben feine Heimat nennt. Nach
dem Fundationsbuch des Kl. Prlefling erbittet Otto von Abt Bruno von Hirfau den
ehrwürdigen Mönch Erminold, deffen Ruf in feiner Heimat (terra fua) längft zu ihm
gedrungen, Mon. boic. 13, 3. In Miftelbach bei Pleinfeld würde wohl Otto fchwer-
lich von einem Hirfauer Mönch gehört haben, zumal zur Zeit des Abt Bruno, da
Hirfau nicht mehr den Weltruf hatte, wie zu Abt Wilhelms Zeit. Dagegen am
Albuch, wo Hirfau felbft Befitzungen erhielt (f. o.), wie im Glemsgau, wo Ottos
Brüder Birfau bedachten, mochte Otto leicht von einem Hirfauer Mönch Kunde
erhalten.
Gerade die Beziehungen von Ottos beiden Brüdern zum Kl. Hirfau, welche
Seefried mit allen feinen Vorgängern außer Giefebrecht vollftändig fiberfah, machen
es vollftändig unwahrfcheinlich, daß Ottos Eltern fchon in Miftelbach ihren Sitz
gehabt. Sonft wäre es ja viel näher gelegen, daß die Brüder Kl. Wilzburg mit
Schenkungen begabt hätten. Feftzuhalten ift, daß nur Ottos älterer Bruder nach
Miftelbach genannt wird. Und hier fcheint es uns wahrfcheinlicher, daß Friedrich
durch Familienverbindungen in den Often gekommen oder, von feinem Bruder unter-
ftützt, die Herrfchaft Miftelbach kaufte. Otto kam ja mit reichen Mitteln von Polen
und wurde durch die reichen Einkünfte des Bisthums noch mehr in den Stand ge-
fetzt, feinem Bruder zu weiterem Befitz zu verhelfen. Achten wir darauf, daß
Friedrich in keiner der früheren Urkunden Ottos erfcheint, fondern erft in den 20er
Jahren als fein Zeuge auftritt, alfo auch erft in diefer Zeit in der Nähe feines Bru-
ders weilte, fo erfcheint es höchftens wahrfcheinlich, daß er erft zu einer Zeit nach
Miftelbach kam, als Otto, fchon länger im Befitz der reichen Bamberger Einkünfte
und bekannt mit den Verhältniffen der Gegend von Bamberg, in der Lage war, für
feinen Bruder eine wohlgelegene Befitzung auszumitteln. Ift aber Miftelbach erft
zur Zeit von Ottos Pontifikat von oder für feinen Bruder erworben, dann ift es wohl
viel wahrfcheinlicher, daß Otto dies in den Grenzen feines Bisthums, nicht in denen
des Bisthums Eichftädt that, und daß wir alfo unfer Miftelbach nicht mit Seefried
in Mifchelbach bei Pleinfeld, fondern in Miftelbach bei Bayreuth, alfo auf Bambergi-
fchem Boden zu fuchen haben. Auf Erwerbungen Ottos in der Nähe vom Miftel-
gau, in dem die Burg Miftelbach lag (fiidlich von Bayreuth), find wir oben fchon
bei Hollfeld geführt worden.
Der jüngere Friedrich von Miftelbach, der ausdrücklich feine Verwandtfchaft
mit Otto konftatirt, fchenkt eine Frau Adelheid an das Kl. Michelsberg bei Bam-
berg, Seefried, Augsb. Poftz. Nr. 83 S. 2; Oefterreicher 1. c. S. 180. Diefe Schenk-
ung läßt fieh verftehen, wenn das Kl. Michelsberg in der Gegend von Miftelbach
Die Herkunft Bifchof Ottos des Heiligen von Bamberg. 303
oder dem in der Nähe gelegenen Wohnort der Adelheid Befitzungen hatte. Das
trifft für Miftelbach bei Bayreuth zu, aber nicht für Miftelbach, Pf. Pleinfeld.
Seefried hat für letzteres Miftelbach am Sand in verdienftlicher Weife die
Exiftenz eines alten und neuen Schlofles nachgewiefen. Das letztere, das fog. Pfleg-
fchloß, der Sitz der bifchöflich Eichftädtifchen Pflege, ift jedenfalls mit Seefried als
ein moderner Bau anzufehen. Aber auch das ältere Schloß fcheint 1302 noch nicht
vorhanden gewefen zu fein. In diefem Jahr verkaufte Graf Gebhard von Hirfch-
berg Sandfee ac poffeffiones et villas fubfcriptas Miftelbach, Miilftetten^ Pleinfeld,
Stirn, Oberalbenstorf et Niederalbenstorf, — omnia fupra dicta in utroque officio in
Sandfee videlicet et Eyftett (Falkenftein Cod. diplom. antiq. Nordgav. Theil Eich-
ftädt S. 115) an Bifchof Conrad v. Eichftädt. Diefe Urkunde fagt klar, dofl Miftel-
bach 1302 nur eine Villa war, die zum Amt Sandfee gehörte. Nach alter Sitte
war der Amtsfitz ein Schloß, der Amtsfitz für Miftelbach aber war Satdfee. Wäre
ein Biirgfitz in Miftelbach gewefen, fo wäre er in der Verkaufsurkunde lieber mit
genannt worden. Dem fcheint freilich eine von Seefried aus Falkenftein 1, c. pag. 52
angezogene Urkunde zu widerfprechen. Am 1. April 1264 geben die Brüder Ulrich
und Burkhard von Weißenburg ihr „praedium feu poffeOiones noftras in Miftelbacli
sitas et caftrum novum, quod defuper aedificavimua", dem Bifchof
Hiltebrand von Eichftädt zu Lehen mit der Beftimmung, daß nach dem Tod der
Brüder ihr Befitz an die Kirche Eichftätt fallen foll. Seefried faßt die Stelle fo:
Im Unterfchied von einer alten Burg gaben die Brüder eine auf (defuper) Miftel-
bach er Boden neugebaute Burg an den Bifchof. Richtiger wird zu Tagen fein,
daß die Brüder die von ihnen neugebautc Burg oberhalb Miftelbach an
Eichftädt gaben. Diefe oberhalb Miftelbach gelegene Burg ift das Schloß Sandfee.
Dort faß 1284 als eichftädtifcher Amtmann Rüdiger von Dieten boten. Mon* Zoll, 2,
291, ebenfo 1286, Falkenftein 1. c. S. 87. Daß refidens in der Urkunde von 1284
Mon. Zoll. 2, 291 die Stellung als Burgmaun und Amtmann andeutet, beweist ein
Vergleich der Urkunde von 1295, wo Rüdiger von Dietenhofen caftellantiB in Wem-
fels heißt, Falkenftein 1. c. 95, während er in der Urkunde von 1286 L c. S. 87
als refidens in Wernfels bezeichnet wird. Es ift anzunehmen, daß Sandfee mit
Miftelbach am Sand nach 1286 von Eichftädt in die Hände der Grafen von
Hirfchberg kam und 1302 wieder zurückgekauft wurde.
Daß ein Gefchlecht, das fich nach Miftelbach am Sande nannte, je dort
gefeflen, dafür fehlt jede Spur, wenn auch fich nachweifen ließe, daß das Schloß
dafelbft fchon 1302 exiftirte. Dagegen ift fiir Miftelbach bei Bayreuth die Exiftenz
nicht nur eines Schlofles, fondern auch eines darnach genannten Gefchlechts urkund-
lich nachweisbar. 1349 war die Fefte Miftelbach im Befitz Conrads von AuffeÜ,
Mon. Zoll. 3, 235. 1321 aber finden fich noch zwei Brüder von Miftelbach, Wolf-
ram und Heinrich, welche am 6. Okt. den Kirchfatz zu Gefezze (Gefees c. 2 km
öftlich von Miftelbach) an Burggraf Friedrich von Nürnberg verkaufen Mon. Zoll,
2, 554. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß diefe Herren von Miftelbach auf
der 1349 in den Händen derer von Auffeß befindlichen Fefte bei Gefees daheim
waren. Hier ift alfo ein Gefchlecht von Miftelbach, zu dem Friedrich der Bruder
B. Ottos — wir fagen als Stammvater — gehörte, während fich in Miftelbach am
Sand weder ein Gefchlecht diefes Namens noch eine alte Burg bis 1302 nachweifen
läßt. Seefried facht zwar für feine Annahme, daß Miftelbach am Sand die Heimat
Friedrichs von Miftelbach und, wie er ohne Weiteres annimmt, auch von Ottos
Eltern fei, den Arbach bei Miftelbach am Sand herbeizuziehen. Er meint, bei Ebbo
werde zu lefen fein ftatt juxta Albuch juxta Arbach, oder die vermathete ältere
304 Beck
Form des Namens, Albach. Da nach gütiger Mittheilung Profeffor v. Giefebrechts
Seefried die Unhaltbarkeit diefer Vermuthung felbft zugeftanden hat, fo bedarf fie
keiner Widerlegung mehr. Seefried hat trefflich die von Muck verfuchte Identifi-
kation von Miftelbach und Müncherlbach ad abfurdum geführt, ift aber mit feiner
Hypothefe denfelben Weg „der odylTeifchen Irrfahrten, auf welche man gerathen
kann, wenn man die einfachen , klaren und wahren Fixpunkte aus den Augen ver-
loren hat," (Beil. zur Augsb. Poftzeitung Nr. 84 S. 2) gegangen, da er die Verweifung
Stillfrieds Kl. Heilsbronn S. VII auf den Albuch zwifchen Aalen, Heidenheim und
Weißenftein kurzer Hand abweist.
Müßte auch als entfernte Möglichkeit zugegeben werden, daß das caftrum
novum defuper Miftelbach wirklich in Miftelbach am Sand gewefen und daß hier,
wie Seefried will, Herren von Miftelbach gefeffen waren, die ftammeseins mit den
Herren von Miftelbach bei Bayreuth gewelen, fo fehlt doch jeder Anhaltspunkt da-
für, daß in Miftelbach am Sand Ottos Geburtsftätte gewefen. Erft fein Bru-
der Friedrich nennt fich in den 20r Jahren des 12. Jahrhunderts von Miftelbach.
Die übrigen Befitzungen der Familie weifen auf das württembergifche Schwaben,
und es ift alle Wahrfcheinlichkeit vorhanden, daß der Uifitz des Gefchlechts bei
Heubach und Plieningeu, im Herzen Württembergs, zu fuchen ift, wo Otto auch
geboren ift. Alle näheren Verhältniffe der Familie Ottos weifen auf Beziehungen
zu den heften Grafengefchlechtern Württembergs, zu den Grafen von Dillingen, von
Berg, Calw, den Staufern, dem Haufe Wirtemberg-Beutelsbach.
Otto gehört zu jener anfehnlichen Reihe von Bifchöfen, welche Schwaben
der Kirche Deutfchlands gab, vgl. Staatsanzeiger f. Württemberg. Bef. Beil. 1875, 13,
und jetzt oben S. 271 f. Aber für fpätere Unterfuchungen wird es nothwendig
fein, dem Verhältnis von Heubach am Albuch und Plieningen noch genauer nach-
zugehen und zu fragen, ob der väterliche Sitz auf den Fildern oder am Albuch
zu fuchen ift oder beide Güter urfprünglich fchon verbunden waren.
HexenprozelTe aus dem Fränkifchen.
Von Amtsrichter P. Beck in Ravensburg.
(Fortfetzung.)
Auch aus dem XVIII. Jahrhunderte haben wir einige fehr namhafte Hexenprozeßgegner,
unter denen wir vor allen den 1702 zu Roveredo geborenen Abbate Girolamo Tartarotti
nennen wollen. Derfelbe gab u. A. 1749 ein Werk gegen die Hexenprozeffe : Del congreflb
noturno delle lamnie (Venedig bei G. B. Pasquali) heraus, welches nicht verfehlte, großes Auf-
fehen zu machen und zahlreiche Gegen fchriften hervorrief. Einer feiner bedeutendften Gegner
war wohl der Franziskanermönch Benedikt Bon eil i (geb. 1704 zu Cavalefe, f 1783 zu Trient),
welcher gegen T. mit der Scbiift: Animaverfioni critiche fopra il notturno congrelTo delle lamnie
(Venezia bei Sim. Occhi 1751) auftrat. Als dann T. 1751 ebendaf. eine Apologie feines Werkes
del congrelTo notturno delle lamnie erfcheinen ließ, erwiderte B, noch einmal mit feinem „Senti-
roento critico contro Tapologia del congrelTo notturno delle lamnie'' (Trento 1753). Es fehlte
dem edlen Tartarotti aber auch nicht an Freunden und Gönnern, unter welchen der 1718 zu
Roveredo geb. Weltgeiftliche und Theologieprofeffor Joh. Bapt. Graf er (t 1786) und der Ab-
bate Lodovico Muratori zu Modena hervorgehoben zu werden verdienen. Tartarotti und Grafer
wurden auch in einen vielbertichtigteu fränkifcheu Hexenhandel verwickelt; 1749 wurde nem-
lich zu Würzburg, wo der Hexenfpuk noch immer fein Unwefen trieb, eine 69jährige Nonne,
die Subpriorin Maria Renata Sänger im Prämonftratenferinnenklofter zu Unterzell, wegen Hexerei
mit dem Schwerte hingerichtet und ihr Leichnam auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil
fie angeblich 4 Mitfchwefteru verhext, krank und 5 andere Nonnen nebft einer Laienfchwefter
vom böfen Feinde befelTen gemacht habe; in Wirklichkeit waren aber diefe Nonnen eben
Hexenprozefle aus dem Fränkifchen. 305
hyfterifch. Schon als kleines Kind von 6—7 Jahren foll fio vom Satan zu Linz in der Zauberei
unterrichtet worden fein und hierin Iblche Fortfehritte gemacht haben, daß fie bereits als
zwölfjähriges Mädchen bei den Hexenfabbaten den Vorfitz geführt, wobei ihr der Teufel den
Namen „Emma" gegeben habe. Auf Veranlaffnng des Teufels fei fie dann fpäter in das Klofter
getreten und habe hier alle durch einen falfchen Schein der Tugend fo zu täufchen gewuißt, daß
Cia die Würde einer Subpriorin erhielt Air dies mit noch vielem Anderen war gedruckt in
einer Rede zu lefen, welche der Jefuitenpater Georg Gaar, Dr. theol. und Domprediger zu
Würzburg, unter dem Vorfpruch „Maleficos non patieris vivere" vor dem lodernden Scheiterhaufen
diefer Unglücklichen gebalten hatte und welche hernach Tartarotti, mit treffenden Bemerkungen
in feiner Art verfehen, in das Italienifche überfetzte. Gaar griff hiegegen nochmals, aber in
etwas unglücklicher Weife, zur Feder, bekam es aber daän mit Graf er zu thun, welcher
gegen ihn eine treffliche Schrift unter dem Titel: Propugnatio adnotationum criticarum in fer-
monem de Mana Renata Saga adverfus refponfa P. G. Gaar L. S. J. (Venet 1752, 79 S. 4**) los-
ließ. Dies konnte freilich nicht hindern, daß im Frankenlande immer noch Hexenprozeduren
vorkamen; fo wurde dafeibft 1754 noch ein 13 jähriges Mädchen, und 1754 zu Landshut wieder ein
junges Mädchep von 14 Jahren als Hexe hingerichtet, weil diefelben angeblich mit dem Teufel
fündhaften Umgang gepflogen hätten. Zur £hre des Frankenlandes fei übrigens gefagt, daß
es dafeibft nicht lauter Hexenfanatiker, fondern dann und wann auch erleuchtete freimüthige
Männer gab, welche dem Irrwahne gehörig auf den Leib giengen. Vor allen dürfen wir hierher
den 1719 zu Neuftadt im Würzburgifchen geborenen, 1776 zu Prag als Theologiepro felTor
t Auguftinerpater Jordan Simon rechnen, welcher u. A. längere Zeit zu Gonftanz, Mainz,
Erfurt als beliebter Prediger lebte und unter dem Pfeudonym Ardoino Ubbidente Dell' Ofa ein
umfaffendes Werk gegen das Hexen- und Zauberwefen unter dem Titel: „Das große Weltbe-
trügende Nichts, oder die heutige Hexerey und Zauberkunff* (Frankfurt und Leipzig 1761)
herausgab. Am allermeiften machte aber der 1721 in Nordtirol geb. Theatinermönch Ferdinand
Sterzingor (f 1786 zu München) von fich reden, welcher fich durch eine von ihm 1766 als Mit-
glied der baier. Akademie gehaltene und auch gedruckte Rede von der Nichtigkeit des Hexenwefens
vortheilhaft einführte, aber dadurch auch in eine ganze Reihe von Fehden verwickelt wurde.
Diefer Rede folgten nemlich gleich zwei Gegen fchriften , die eine unter dem Titel: „Urtheil
ohne Vorurtheil über die wirkende und thätige Hexerei, abgefaßt von einem Liebhaber der
Wahrheif" (d. i. dem Auguftincrmönch Agnellus März zu München), die andere mit dem Titel:
^Knrze Vertheidigung der thätigen Hex- und Zauberey wider eine dem hl. Kreuz zu Scheyern
nachtheilige akadeinifche Rede des P. Don Ferd. Sterzingcr (Ingolftadt 1766, von dem Benedik-
tinerpater Angelus März in Scheyern).*' St. blieb die Antwort darauf nicht fchuldig und gab
diefelbe unter dem Titel: „Betrügende Zauberkunft und träumende Hexerei, oder Vertheidigung
der akademifchen Rede von dem gemeinen Vorurtheile der wirkenden und thätigen Hexerey,
(München, akad. Buchhandlung 1767).** Der ftreitbare Auguftiner ließ aber mit einer Erwiderung
nicht lange auf fich warten und ließ gegen den „freigeiftigen** P. St, diefen „Abgefandten des
Teufels", „Teufelsadvokaten**, „theol. Marktfchreier", „Stiefel theologen" etc. eine weitläufige Streit-
fchrift unter dem Ti'tel vom Stapel: „Vertheidigung wider die gefchwulftige Vertheidigung
der betrügenden Zauberkunft und träumenden Hexerey, verfalTot von einem Liebhaber der
Wahrheit (1767, o. Druckort)." Ein Benediktiner des Klofters Niederaltaich , P. Beda Schall-
hammer glaubte auch nicht zurückbleiben zu follen und leiftete zur Vertheidigung der Zauberei
einen Folianten unter dem Titel: DilTertatio de Magia nigra critico-hiftorico-fcripturiftico-theo-
logica (Straubing 1769); ebenfo ein Servitenmönch Alexius M. PI auch von Innsbruck, welcher
fich mit einer dilTertatio critico-fcripturica (1767) verfuchte. Auch ein Rechtsgelehrter Johann
Mich. Model trat in einer Flugfchrift «»Die Ausfahrt der Hexen wider den heutigen Hexen-
ftfirmer P. Ferd. Sterzingcr** zu Gunften des Hexenglaubens auf. — Aber auch Sterzinger
fehlte es nicht an Freunden und GefinnungsgenoITen ; den Reigen eröffnet ein Anonymus unter
dem ominOfen Pfeudonym F. N. Blocksberger mit einem fatyrifchen „Glück wünfchungs-
fchreiben" (gedruckt zu Straubing 1767). Das Befte in der ganzen literarifchen Fehde war wohl
die Schrift: „Zweifel eines Baiers über die wirkende Zauberkunft und Hexerey (an dem Lech-
ftrome 1768).** Auch der Bruder des Angegriffenen Jof. Sterzinger (geb. 1746 zu Innsbruck,
t 1821 zu Palermo als kgl. Oberbibliothekar), ebenfalls Theatinermönch, legte in einer anonym
erfchiencn Satire: „Der Hexenprozeß, ein Traum, erzählt von einer unparteiifchcn Feder im
Jahre 1767" eine Lanze für jenen ein. — Für Süddeutfchland gewinnt aber F. Sterzinger
noch an Bedeutung durch feine Fehde mit dem hinlänglich bekannten, namentlich auch von dem
Dichter Schubart fcharf angegriffenen Wunderdoktor Johann Jofeph Gaßner. Als nemlich
die Gaßner'fchen Wunderkuren immer größere Dimenfionen annahmen und derfelbe unter unge-
WOrttemb. Vicrlcljahrshefte 1883. 20
306 Beck
heurem Zulaufe des Volkes zu Ellwangen öffentlich als Wunderdoktor auftrat, hefchlofi St.,
welcher diefer Angelegenheit fohon lange feine Aufmerkfamkeit zugewandt, der Sache auf den
Grund zu gehen und begab fich zu diefem Zwecke, die weite Reife nicht fcheuend, felbft nach
Eilwangen. Nachdem er die Vorgänge daf. einige Zeit aufmerkfam beobachtet, gelangte er zu
der üeberzeugung , daß die Gaßner'fchen Kuren nur eingebildete feien und legte das Refultat
feiner Beobachtungen in dem Schriftchen: „Die aufgedeckten Gaßner'fchen Wunderkuren aus
authentifchen Urkunden beleuchtet und durch Augenzeugen bewiefen*" (1775) nieder, welches zu
dem Beften gehört, was in diefer damals viel Staub aufwirbelnden Angelegenheit gefchrieben
worden und bald auch in 2. vermehrter Auflage unter dem Titel: „Beurtheilung der Gaßner-
fchen Wunderkuren von einem Seelforger und Eiferer für die katholifche Religion" herauskam.
Was der Feuerkopf Schubart nicht vermochte, gelang dem nüchternen, objektiv zu Werke
gehenden Theatinermönche : fowohl die weltliche als die geiftliche Obrigkeit durch St.' s Schriften
auf das Treiben Gaßner's aufmerkfam gemacht, legten fich darein und unterfagten fchließlich G.
feine Wunderthätigkeit, worin denfelben fogar fpäter Papft Pius VI. Recht gab. Sterzinger's
letzte Schriften waren: „Katechismus von der Geifterlehre (München 1783 bei J. N. Fritz)";
„St's Bemühung den Aberglauben zu ftürzen (München bei Jof. Lendtner, 1785)", die umfang-
reichfte aller feiner Publikationen; „Die Gefpenftererfcheinungen — eine Phantafie oder Betrug,
durch die Bibel, Vernunftlehre und Erfahrung bewiefen von — (München ebendafelbft 1786)."
Nachdem wir fo einen hinreichenden Einblick in diefe reichhaltige noch lange nicht erfchöpfte
polemifche Literatur gewährt zu haben glauben, kehren wir wieder zum eigentlichen Gegenftande
diefer Arbeit zurück und geben zunächft einige ürgichten aus jener graufigen Zeit im XVI.
und XVII. Jahrhundert, welche überall und hinter Allem und Jedem gleich den Satan witterte.
V) GOtliche und peinliche Ürgichten Barbara weiland Simon Müllers Zimmermann's allhier fei.
hinterlaffene Wittib.
So auf Freitag den 26. Januar 1590 wegen des Hexenwerks, fo die Altwirthin allhier
auf r\e ausgcfagt. auch fonft in gemeinem Gefchrei gewefen, zum Gefängnis gebracht und her-
nach auf Donnerstag den 8. Februar ermeldeten Jahrs, in M. Hanßen Volmayers Nachrichters
zu Biberach Gemach gefordert , und weshalb rie in Verhaft gelegt worden, vorgehalten, darauf
r\e und fonft auch in allen Geberden argwöhnifch fich verhalten, ift alfo des Drutten
Zeichens wegen beHchtigt, und folches unten auf dem linken Schulterblatt gefunden worden.
1. Sagt erftlich, es fei ungefähr bei 17 Jahren, da fei fie von Ellingen aus heimwärts
nach Haufen *) gegangen, in dem Holz aber, die Hagenau genannt, da fei der böfe Geift in Ge-
ftalt eines Bauernknechts zu ihr gekommen , der habe Bände gehabt wie ein anderer Menfcb,
Füße als wie eine Gais, einen fchwarzen Hut und Federbufch darauf, auch einen fchönen Goller,
als wie ein Bauernknecht angetragen, fie bei der Hand genommen und gefagt, er fei der Lucifer,
fie folle fein fein und feines Willens pflegen, habe aber folches nicht thun wollen, fondern ihn hin-
weggehen heißen und gegen ihm vermeldet, Cie habe Sorge, weil Cie ein altes Weib, er werde fie
nicht lieb haben, oder gut thun, er folle hinweggehen; fei auch alsbald voq ihr verfchwunden;
nicht unlängft nach foichem , als Cie auf ihrer Wiefe die „Launerin" genannt gegrafet, da feie
der böfe Geift abermals in obgedachter Geftalt zu ihr gekommen, habe fie angefprochen, feines
Willens zu fein; ihr Alter auch fei ihm gar nicht verleidet, er wolle fie fo fchön lieb halten,
als ein junger Gefell; darauf He ihm gefagt, wenn er ihr wolle behülflich fein und ihr gute
Tage verfchaffen, fo wolle fie es mit ihm halten, auch „under- u. obliegen" ; auf folches Re als-
bald mit ihm die Werke der Unzucht fleifchlicher Begierden und Unlauterkeit vollzogen.
2. Nach Vollziehung diefes unkeufchen Werkes habe ile Gott dem Allmächtigen, Maria
feiner lieben Mutter, allem himmlifchen Heer, ihrem Ehewirth und Kindern abfagen, auch ihrem
Buhlteufel (der Lucifer genannt) verfprechen muffen, niemanden lieber zu haben, als ihn, und
denfelben anzubeten; He habe auch dies gethan, doch nicht mit Andacht.
3. Auf folches habe ernannter Buhlteufel ihr das Drutten Zeichen auf die linke Seite
gegeben, daß fie das Blut hernach zu gehen empfunden; was und wohin er's gethan, fei ihr
unbewußt; er habe ihr auch damals in einem ziemlich großen Blechbüchslein eine grüne Salbe
und in einem Papier ein weißes Pulver mit dem Befehl zugeftellt, daß He mit der Salben die
') Der folgende Ablchnitt, obwohl nach Ellingen und Mittelf ranken gehörig, ftammt
aus dem Deutfehorden sarchiv und hat wohl den Hexenprozeffen in Mergentheim als Vorgang
gedient, weshalb er hier mit Genehmigung des fränkifchen Kedaktionsausfchuffes eine Steile
finden mag.
*) Haufen — - heutzutage Warboldshaufen, früher Sitz der Herren v. Haufen, prot Pfarr-
dörfcLcu 4 km öftl. v. Weißenburg.
HexenprozelTe aus dem FrltikjfcheTi. 007
Gabel ichmieren, darauf auffahren nnd dem Vieh Schaden damit tbun folle, daa Pulver aber
ibll [\o auf die Früchte und Waiden fäen und diL^fdbea %''t;igiften,
4. Bekennt, wie daß Re vor 17 Jahren zu Georif Zahn von Haufen Foindfchaft ge-
tragen; deswegen habe ihr der Teufel oino dreizinkigo Qabe) gegebi^Uf dlefelbe auch mit der
Salbe gefchmiert, feie darauf gefeffen und alfo feie Jle das einemal in einer Samatagsnaclit er-
meltem Zahn in feinen Kuhftall gefahren, liabc eine fchwarzbtäJllg'e Kuh mit der Salbe gefchmiert
und hernaeh geritten, daß folche auf^ nächftfolgt^uden Mittwoch todt gelegen etc.
5. Item feie fie und mit ihr Lorenz Methfieders Weib dem Hans, Bauern zu Haufen,
fonft auch der Lang genannt, in- feinen Garten durch das Lichtlüch in den Koßftall gefahreUt
habe allda ein rothfuchfiges Pferd mit der Satbe gefchmiert, daß ea habe wenige Tage hernach
fterben muffen.
6. Item anno 1575 habe fie ein Scbw*!in gehabt*), fo bei 2'/ä Wochen krank gcwefenj
als aber folches habe weder fterben noch gelund werden wollen^ habe fie demfelbcn ein Nieswur«
und Teufefsfalbe eingegeben, daß feibigea geftorben,
7. Item dem jetzigen Herrn Pfarrer xu Haufen habe eine Kuh ein Kalb getragen^ die-
feiben haben fie Weberin und Georg Wirths zu Haufen Weib gefchmiert und geritten, daß
folche wenige Tage hernach geftorben.
8. Item vor 6 Jahren, als fie fhre Schafe gefchoren^ habe fie folche gelaben, ehe man
Re auf die Waide getrieben; nun habe lle aber in einem SchülTeleiQ ein Salz nnd Tenfelspulver
unter einander gerührt, dies einem Schaf allein gegeben: als es aber auf die Waide gekommen,
fei folches geftorben; ehe denn der Hirt eingetrieben und diewdlea von erftgemeltem angeriUirtem
Salz noch ein wenig überblieben, habe fie dies einem Lämmlein zu lecken gegebtm, welches
hernach gleich den audern Morgen geftorben.
9. Item dem alten Wirth all hier habe fie nnd deffen Hausfrau felbften , fammt der
SchloITerin vor einem Jahr ein junges Hengflpferd umgebracht; dasfelbe habe gedachte Wirthin
mit der Salben an dem Hälfe gefchmiert, daß es wenige Tage hernach todt gelegen etc.
10. Item habe Cie vor 6 Jahren dem Hans Jiirgen zu Hänfen - fammt fdnem jungen
geftorbenen Weib felbften und die Weberin ein braunes Slutenpferd mit der Salben gefchmiert,
daß es wenige Tage hernach geftorben ete,
11. Item vor 4 Jahren habe fie und die ^'^cbloflerin dem Andreas StUrner allhte eine
^ Kuh mit der Salbe gefchmiert und hernach äu Tod geritten.
12. Item Georg Stürnern, feiigem geweften neuen Wirth allhier habe fie nnd Heinrich
Igels von Höttingen*) Weib ein Stutenpferd mit der 8albe gefchmiert^ daß es über wenige
Tage darnach todt gelegen.
13. Item Peter Stürner von Hiittrni^cn fei ihr etliche Gulden nach Frift auf feinem Gut
fchnldig gewefen; und dieweil er Re mit der B<rzahUing etwas lang aufgehalten, der wegen habe
fie und ihr Buhlteufel ermeltem Stürner vor 7 Jahren ein Reiplein zu Tod gelitten etc*
14. Item vor 2 Jahren habe Vm «nd die Alt wirtbin ein Teufelapulver in eine Schün'el
gethan, dasfelbe in Georg Fählers allhier Kuhftall getban, dies einer Kuh zu locken gegeben
und hernach mit ihren beiden Buhlteufcln zu Tod geritten etc.
15. Item vor 6 Jahren habe fie Michael Märttln zu Ottmansfeld ') 2 Kühe um 14Vi fl*
verkauft; als Re aber vor 2 Jahren auf des Schafmt?ifters Wiefen allhier gegangen, und außer
den gedachten Kühen allda eine gegraft, habe fie derlei ben ein wenig Pulver auf die Waide
geftreut, feie davon gegangen ; hernach habe ihr ermelter Mich. Märttin gofagt^ wie die berührte
Kuh in einer Stunde lebendig und todt gewefen; ob aber folche von dem Pulver oder fonft
geftorben, wifle Re nicht
16. Jakob Franckhen zu Ottmansfeld habe Oe und Heinrich Igels Weib vor 8 Jahren
einen verfchnittenen Ochfen geritten, daG er über wenige Tage tlavnacb tudt gelegen; ob er
aber des Keitens halber geftorben oder fonft, wjJTe He nicht.
17. Item vor 5 Jahren feie Rg nnd ihr Buhl teufe! dem Hcitu Jörg zu übemdorf ') in
den Kuhftall gefahren, allda Re eine rotbe Kuh, io einen wdßen Hals gehabt, mit der Salbe
zwifchen dem Euter gefchmiert, daß diclelbe geftorben.
') Die Schweine find fonft eine Spezialität der engtifehen Hexen, während die
deutfchen es in der Regel auf das Vieh, be fondern anf die Kühe, abgefeben batten.
*) Höttingen, prot. Pfarrdorf Lauiigeiichi Ellingen 3 km ftfiL von dii^fem.
') Schwerlich Ottmannsfeld, Laudgeriebt yulzbueh, fondern Otmarsfidd nach dem bair,
Ortfchaftenverzeichniß nach der Reymannicheii Karte Ottmannsfelden 4 km nordüill, v. Ellingen
zur Gem. Höttingen gehörig.
*) Gem. Höttingen, nördl. v. diefcm kleinen Weiler.
308 Beck
18. Item vor ungefähr 4 Wochen habe fie Wolff Stadlern Schneider allhier eine Kuh
geritten, daß diefelbe ein todtes Kalb von ihr geworfen.
19. Item vor 3 oder 4 Jahren fei He gegen Weißenburg über die Stadtmauer ohne alle
Hinderung der hohen Hänfer oder Städel in Georg Paui*8 Metzgers dafelblt Kuhftall gefahren,
allda bei dorn Laden, da man den Mift (reverendo zu melden) auswirft, eine Kuh geftanden,
welche Ho und ihr Buhlteufel geritten, daß das Kalb von ihr geworfen; diefelben habe man
auch bei 14 Tagen aufgehoben und an eine Säule henken millTen, feien dann geftorben.
20. Item nicht unlängft, als Tie in diefen Handel gekommen und nächtlicher Weile bei
ihrem Ehewirth in dem Bett gelegen, habe der böfe Feind fie aufgeweckt (doch unvermerkt
ihres Hauswirths), gefagt, er wolle He an einen Ort führen, da ihr kein Schaden gefchehen foll;
fie und Margarctha Lorenz MethUeders und Dorothea Hans Laum Hausfrau feien dann auf die
Burg bei dem dritten Baum, allda ein Tifch mit Steinen aufgefchlagen und gedeckt geftanden;
ihre Buhlen haben Fleifch und fie den Wein m einem ledernen Sack, fo Cie in des Wirths zu
Haufen Keller genommen, dahin gebracht, das Fleifch gegelTen, den Wein aber ausgetrunken
und hernach getanzt, nach Verrichtung deffen haben He ihre Buhlteufel wieder heimgeführt.
21. Item vor etlichen Jahren und nicht lange nachdem iie das Hexenwerk gelernt, fei
Ci^ in den Weijßenburger Wald*) auf eine Wiesmahd, das Leberthal genannt, und von dannen
hinauf auf einen Platz, der Beychelftein genannt, unterfchiedlich zu vier Malen von ihren Buhl-
teufeln zum Tanz geführt worden, allda viele Weiber, fo He nicht gekannt, unter welchen auch
die Altwirthin allhier, Lorenz Methfieders von Haußen Hausfrau, des alten Webers Hausfrau daf., die
Breuningerin von Weißenbnrg und die Müllerin allhier gewefen, die Weiber einestheils Fleifch,
die Anderen Wein und Jedes nach feinem Vermögen, Re aber nichts dahin gebracht; den Wein
haben fie ausgetrunken, das Fleifch gegeffen und manche fo viel, daß fie gerne mehr gehabt
hätten; nach folchem haben fie getanzt; und als dies ein Ende genommen, dem Teufel Rcchen-
fchaft thun müflen« was fie von ihrer jüngften Zufammenknnft an gefriftet.
22. Item vor 6 Jahren fei fie und mit ihr Heinrich Igels von Höttingen Hausfrau, die
alt Heüfin, fo geftorben, Sebaftian Wolffen Hausfrau von Höttingen, die Müller Durel und Martin
Pauren Hausfrau, beide von Rorbach *) , die Reichardin von Haußen oder aber ihre Schwefter zu
Reppcrsdorf^, die Pfarrerin zu Haußen unter der Linde daf. gewefen, habe Wein aus des Schreiners
zu Höttingen Keller geführt, folchen und dann ^eingebichts flaifch'* (= Pöckelfleifch) mit ihnen
daf. hingebracht, das Fleifch gcgeflcn und den Wein aus den Käntlein und (ilbernen Bechern ge-
trunken, nach dem getanzt und ihrer Buhlen Willen gepflegt; als aber folches voiüber, habe fie
ihr Buhle heimgeführt, bei ihrem Keller und Backofen eine gute Nacht gewünfcht und vermeldet,
er wolle tie wohl eine Weile fitzen lalTen.
Vom Wettermaclien.
23. Item vor 10 Jahren um die Ernte, als man zum Theil gefchnitten, habe Cie und die
Walburg Maurcrin von Bnbenhaim^) ein Wetter bei der Lcewiefe gemacht, ihr Pulver und Schmiere
dazu genommen, dalTelbe dem böfen Geirt gegeben; der habe es in eine Dornenhecke geworfen
und fich dann in die Wolken hinaufgefchwungen ; darauf ein großes Wetter mit Donner, Blitz
und Steinen gekommen, daß es von Weißenburg aus bis auf Höttingen das liebe Getreide er-
fchlagen.
24. Item vor 10 Jahren habe fie und des Dorothea Martin Pauem von Rorbach Hausfrau
ein Wetter bei Hochenftatt*) auf dem Berg bei der Linde gemacht, ihrem Buhlteufel ihre Salben
gegeben, der Re genommen und in eine Ackerfurche geworfen; alsbald fei die Salbe auf und in
die Linde gefahren, daß es gleich gedonnert und wetterleuchtet und geregnet habe, dem lieben
Getreide fchlechten Schaden gethan; Re habe folches Wetter gemacht, weil das Feld auf den
Bergen trocken gewefen, daß es regnen und die Frucht erquicken foll.
25. Item vor 10 Jahren fei Re und Heinrich Igels von Höttingen Hausfrau nach Etten-
itatt®) und von dannen die Wirthin und alt Thome Urfula mit ihnen nach Engelreuth') auf eine
*) Weißenburger Wald — ein großer, eine Stunde weftlich von Eichftädt entfernter
Walddiftrikt, welcher fich bis an die ehemalige Reichsftadt Weißenburg hinzieht^ von der er auch
feinen Namen hat.
^) 7 km öfti. V. Ellingen, Gem. Hundsdorf.
') lies Geppersdorf, Weiler, Gem. Ftigenftall, Landg. Hilpoltftein.
*) prot. Dorf fdw. von Weißenburg an der Bahn Treiichtlingen-Gunzenhaufen.
^) überhochftadt, prot. Pfarrei, 6 km. öftl. v. Weißenburg.
**) prot Pfarrei Landger. Ellingcn.
') Engelrcut, Fil v. E^tenftatt, kl. Weiler nördl. v. Ettcnftatt
HexenprozeiTe aus dem Fräukifclien. 309
grilnc ligerte oder riaidc gefahren, allda ihre Teufelsfalbe und Pulver genommen, die Wirthin
ein Wetter gemacht, daß es lehr gedonnert, geblitzt, „geftayndt** und geregnet, und habe die
Wirthin alfo gemacht, daß es den Ettenftättnern keinen Schaden thnn, aber beiden Bauern zu
Engelreuth Alles verfchlagen foll; nach folchem fei fie und die Wirthin mit einander nach Siburg
(die andern ihre Gefpielen heimgefahren) in der Meinung, der Frau Schenkin *) oder anderen Men-
fcheti daf. Schaden zu thnn und zu peinigen , als He beide dahin gekommen , fei die Wirthin in
die Gemächer gefahren, Fie aber an einem Orte jjcrtatjdcn, aufgewartet^ alfo daß jle nicht wilTcn
könne, was die Wirthin fttr Schaden gethan; beroach feien fie boide^ jode durch ihren Buhltenfel
heimgeführt worden.
26. Item vor 13 Jahren habe fie und die Breuningeiin von Weißenburg und Wilzburg'')
bei der Höfelau in dem Feld ein Wetter gemacht; und alft> der böfe Geift habe einen ötecken
gefpitzt, eine Teufelsfalbe daran gefchmiert, dcnfolben in den Weißenburger Wald gcfchlnngenj
alsbald habe Jdch das Gewölke aufgethan, es lehr gedonnert und geblitzt; ob es aber gen Aicb-
iltätt") oder auf das Land daf. heruntergegangen und Sehaden getban, wifle fie nicht.
27. Item vor 10 Jahren habe Ciq die Alt^nrtbin allhier, Breuningerin von Weißenburg,
und fremde Weiber, fo lie nicht gekannt, zu Paypenheim iu der Stadt ^ und allernächft bei dem
Schloß nächtlicher Weile ein Wetter und alfo gemacht, daß es in das Schloß fchlagen und Scha-
den thun folle; die Wirthin habe dazu ein Bündel Pii)%^er genommen^ darin gcblafen, folches als-
bald in die Höhe gefchwungen; das Gewölk habe fich dann aufgethan und habe es gleich er-
fchrecklich geblitzt, gedonnert und geregnet; es habe aber doch weder der Stadt, dem Schloß,
nocl) dem Feld keinen Schaden gethan.
28. Item vor 6 Jahren fei iie allein und ihr Eulilteufel awifchen Stopfenheina^) auf die
£ulenhofer^) Brachäcker gefahren, allda habe der Teufel einen Stecken gehabt, denfelbcn gefpitzt
und mit der Salbe gefchmiert in die Luft geworfen 5 alsbald habe fich das Gcwülke aufgethan
gedonnert, geblitzt, „geftayndt" und geregnet, auch dem Eulenhofe Schaden gethan; wie groß
er aber gewefen, dies fei ihr unbewußt; denn wenn Vi^ gleich fchon ein Wetter machen, können
fie nicht allemal wi/Ten, was es für Schaden thue, bis iie ein folcbei von anderen Leuten fagen
hören etc.
29. Item vor 6 oder 7 Jahren fei ein großes dürres Wetter gewefen und das gemeine
Gefchrei gegangen,wann es regnet, daß der Wein um S p a It") und Weingarten') wohlgerathcn
und wohlfeil würde; derwegen fie und zwei von Spalt» die alte Lei f eure utterin und eine, fo lie
ihr „gefchway" geheißen, fammt andern fremden Weibern, fo fie nicht gekannt, feien bei der
Linde von Weingarten heraus, wie man gen Spaft geht, auf Ofengabeb gefahren, zufamuien-
gekommen, haben allda getrunken, hernach mit ihren Buhltcufeln ein Wetter gemacht, daß ea
geregnet und Steine geworfen, doch den Früchten fchlechtcn Schaden gethan; und infonderbeit
fei eine von Spalt allda gewefen, die fehr gebeten, man folle der Früchte verfchoaen und keinen
Schaden zufügen.
30. Item vor etlichen Jahren fei fie und ihr Buhlteufel in einem Bolz, die „Kund'' gc^
nannt, wie man von Pleinfeldt nach Reppersdorf ■) gehet, gewefen» wohl unten in dem Holz habe
der Teufel eine Kluppen gemacht, das Pulver darein gefleckt, folcbe in dem Thal hinauf mit
der rechten Hand auf einem Wiesflecken in die Höhe geworfen; alsbald habe fich ein fehr er-
fchreckliches Wetter mit Blitzen, Donnern, Regnen und Steinen erhoben, daß es von Röppersdorf
bis gen Pleinfeld das Obft und Laub von den liäumen gefchlagen, das Gras und was es ange-
troffen, ertränkt, damit folches Niemand gebrauchen könne, und habe fiob folches Wetter bei
Reyfach®) erwunden etc.
31. Item vor 5 oder 6 Jahren habe fie ihr Buhltcufel zu dem Weißenburger Ziegelftadel
geführt, allda zwei Weiber, die Breuningerin und Georg Bauren von Weißenburg Weib, gewefen ;
*) von Geyern, f.ö. von Ettenftatt. Die Schenken von Geyern waren in der Gegend
angefeffen.
«) Das alte Klofter, fpäter Bergfefte öftl v. Weißenburg.
^) Städtchen an der Altmühl mit der Ruine der Burg der Herreu von Pappenheim zwi-
fchen Weißenburg und Eichftädt.
*) k. Pfarrei, 6,5 km weftl. v. Ellingen; Ueutrchordensfcbloß.
*) wohl zu lefen Theilenhofer. Tbeilenbofcn ^ Landgr. Gunzenhaufen, 3 km weftl. von
Stopfenheim. Einen Eulenhof kennt weder die Karte noch das bayr. Ortsverzeichnis in der
Gegend, außer dem Eulenhof bei Treuchtlingen, der aber etwas weiter abliegt.
*) die bekannte Hopfenftadt und Heimat Georg Spalatina.
') an der fränk. Rezat, 1 km öftl. v. Spalt.
*) 1. Geppersdorf, 5 km f.ö. von Pleinfeld.
®) 2 km p.ö. von Geppersdorf
t
310 Hift. Vorein für das württ. Franken. .
iie drei und ihre Buhlteufel mit ihnen feien in de8 Aumüllers Wäldlein gefahren, allda der böfe
Geift eine Hand voll Getreide abgefchnitten, ein Pulver darein gethan und folches beides in ge-
meltes Feld geftreut; aUbald habe fich ein Wetter erhoben und das „Traydt** (= Getreide) er-
fchlagen ; dieweii es aber noch jung gewefen, fei folches einestheils wiederum aufgeftanden, doch
nicht fo vollkommen geworden, als anderes Getreide. (Fortfetznng folgt)
Bericht über das Vereinsjahr 1882—83.
Die Mitgliederzahl unferes Vereins ift immer noch im Steigen, fie beträgt 497 gegen
486 im vorigen Jahr; dazu kommen noch 19 Ehrenmitglieder; als Gönner des Vereins mit außer-
. ordentlichen Beiträgen find eingetreten die Herren Heinrich und Rudolf Grafen Adelmann von
Adelmannsfelden In Hobenftatt. Leider wurde uns durch den Tod entrilTen ein Ehrenmitglied, der
als Germanift allbekannte Hr. ProfelTor Dr. A. von Keller in Tübingen. — In der Gefchäftsföhrung
haben fich folgende Aenderuugen ergeben: Für Hrn. Dekan Schmid in Hall, deffen Ueberfiedlung auf
das Ephorat in Schönthal für den ganzen Verein, bofonders aber für den Haller Lokalverein, fehr zu
bedauern ifi;, übernahm Hr. Gemeinderath Schnitzer in Hall die Vizevorftandfchaft; die Verwaltung
der naturgefchichtlichen Sammlung die Herren ProfelTor Bernhard und Reallehrer Weiflfenbach,
während fich Hr. Ephorus Schmid mit Hm. Stadtpfarrer Fauft in Ingelfingen in die Anwaltfchaft
Eünzelsau theilt. Die Anwaltfchaft Mergentheiro, die durch Beförderung von Hrn. Diak. Lenckner
in Weikersheim zum Pfarrer in Gerabronn erledigt wurde, übernahm Hr. Stadtpfarrer Huzel in
Mergentbeim und Hr. Schullehrer Abelein in Creglingen. In den Ausfchujß traten außerdem neu
ein die Herren Stadtfchultheiß Wunderlich und Stadtbaumeifter Kolb von Hall. — An der Sitzung
des RedaktionsausfchulTes , welche am 6. Mai d. J. in Ulm ftattfand, nahmen als Vertreter des
Vereins Theil die Herren Pfarrer Boffert von Bächlingen, Dekan Gößler von Nenenftadt und Ober-
präzeptor Haßler von Hall. Die dort gefaßten BefchlülTe wird das ftatiltifch-topographifche
Bureau veröffentlichen (f. oben S. 265). — Generalverfammlungen wurden in dem abgelaufenen
Jahre zwei gehalten, eine kleinere am 27. März in Hall und eine größere am 11. September
in Kirohberg a. d. J. In der erfteren, die von 3—7 Uhr Abends dauerte und u. a. von
Sr. Durchlaucht Dr. F. K. von Hohenlohe-Waldenburg und von Graf Rudolf von Adelmann
befucht war, gab Hr. Pfarrer Halm von Großaltdorf ein böchft interefl*antes Charakterbild aus dem
fränkifchen Volksleben, Hr. Pfarrer BoITert fprach mit Anlehnung an feine neueften BrofchUren
,,Drei pia defideria** und „Die hiftorifchen Vereine vor dem Tribunal der Wiffenfchaft** über die
Aufgabe der hiftorifchen Vereine. In Folge der Debatte, die fich daran anfchloß, wurde die Re-
folution angenommen ; Der Hiftorifche Verein für das württembergifche Franken behält fich für
alle Fälle und jederzeit vor, fich feine Aufgabe felbft zu ftellen und erkennt die bisherige
Thätigkeit des Hrn. Pfarrer Boffert bei diefer Gelegenheit befonders an. -• Die Herbftverfammlung
in Kirchberg, das fich feftlich mit Fahnen gef chmückt hatte, zeigt, daß die Entfernung von der
Eifenbahn den Befuch der Verfammlung nicht beeinträchtige; denn es nahmen an derfelben gegen
100 Perfonen Theil, darunter Se. Durchlaucht Fürft A. zu Hohenlohe-Jagftberg, Graf von Soden
und die Freiherren A. von Crailsheim in Hornberg und von Ellrichshaufen in AßTumftadt. In dem
fchön gefchmückten Sa^le des fürftlichen SchlolTes fprach Hr. Pfarrer Boffert über Kirchberg
und feine Umgebung im 12.— 16. Jahrhundert, wies auf den Zufammenhang der ftauüfchen
Minifterialen von Sulz mit den Herren von Kirchberg, den Uebergang Kirchbergs an das hohen-
lohifche Haus im 14. Jahrhundert, den Verkauf an die Reichsftädte Dinkelsbnhl, Hall und
Rothenburg, den Rückkauf durch Ludwig Cafimir von Hohenlohe 1562 und die kirchliche Ab-
hängigkeit Kirchbergs von Lendfiedel bis ins 16. Jahrhundert hin. Ebenfo erwähnt er die ver-
fchiedenen Gefchlechter , die auf Hornberg faßen. Hr. Gemeinderath Schnitzer von Hall fprach
über Inkruftationen und wies gelungene Proben derfelben von Rappolden bei Sulzdorf vor,
Hr. Stadtpfarrer Göller von Waidenburg legte über die Nutzbarmachung der Kirchenbücher für
Vereinszwecke fieben Thefen vor, von denen befonders die praktifchen Thefen 4—6 eine Debatte
zwifchen dem Vorfitzenden Hrn. Profeffor Ehemann, dem Referenten, Hrn. Pfarrer Boffert und Hrn.
Dekan Köhn von Weikersheim hervorriefen und den Befchluß veranlaßten: der Vorltand und
die beiden Geiftlichen Boffert und Göller mögen fich mit einem beftimmten Schema hiefür an
die Diözefanvereine wenden. Den Befchluß machte Hr. Pfarrer Bihl von Gaggftadt mit feiner
höchft anziehenden und lebhaften, durch die Erklärung der im Saal befindlichen Ahnenbilder
VerwaltungBbericht 1882/83. 311
unterftntzten Schilderung des Eirchberger Hoflebens in der zweiten Hälfte des V4>rigeu Jahr-
hunderts, wobei er als Quelle haui)trächlich Kalendernotizen des Fürften Chriftian Friedrkh Karl von
Hohenlohe-Kirchberg benfltzte. Der letzte Redner machte auch den kundigen Führer Im Schloß,
das trotz der Translokation der Hauptfammlungen nach Neuenftein doch noch manchem fchüne
Bild in feiner Gemäldefammlung, manches intereflante Stück in der Naturalienfammlun^ enthält
Daß MittagelTen, das dem Pofthalter alle Ehre machte, brachte die üblichen Toafte; die Zeit hh
zur Trennung nach allen Windrichtungen wurde durch gefellige Unterhaltung auf der TeiraiTe
des Schloßgarteus ausgefüllt. Der Ort der nächften Herbftverfammlung ift Künzelsau,
In den während des Winters abgehaltenen Monatsverfammlungen fprachen die Herren
ProfeiTor Bernhard über das organifche Leben im Meere, Pfarrer BoITert über den Chroniften
Herold, ProfeiTor Ehemann über Kaifer Maximilians I. Turm'erbuch Freydal, über die Schlacht
bei Reutlingen nach der Bearbeitung von Jakob fen und über P. Stalins württembergirche Ge-
fchichte, Oberreallehrer Fach über den Urfprung des franzöfilchen Volkes und dcITen Sprache^
Profeflbr Haage über die Gefchichte unferes Boleuchtungswefens bis aufs Gaslicht^ wobei er
auch einen Haller Bürger, den Flafchner Riethmüller, erwähnte, der 1808 Verfuebe mit der
Thermolampe aufteilte; femer Lehrer Hänlein über das jüdifch-deutfche Idiom, Obcipr.izoptor
Haßler über Herzog Ulrichs Yerfuch zur Rückkehr 1525 nach der Korrefpondenz des fohwäbii'chüD
Buudeshauptmanns Ulrich Arzt von Augsburg, Oberjuftizrath Jeitter über den Kriminalpro^eß
gegen Herrn von Pachelbl von Gehag 1735, Poftfekretär Kienle über den UrfpruDg und die
Entwicklung des Poftwefens, Pfarrer Möller von Untermünkheim über die OrtsgefehidiLe von
Münkheim, Apotheker Picot über Meeralgen, Konditor Schauffeie über die Fayencefabrik in
Crailsheim, Gemeinderath Schnitzer über ein fpanifches Heldengedicht, Reallehrer Weiffenbach
über das Brandjahr 1728.
Am 17. Juni wurde ein Ausflug zur Befichtigung der Inkruftationsftelle nach Ilappolden
im Bühlerthal gemacht, wobei die unter Leitung der Herren Schnitzer und SchauiTcle lYehende
Verfuchsftation allgemein befriedigende Refultate ergab.
Durch Kauf haben wir erworben zwei Majolika-Platten, einen Glaskrug mit nibernem
Deckel, ein aus Holz gefchnitztes Kruzifix mit Reliquienbehälter, eine Anzahl aus Holz gefchnitster
Figuren von einem Oelberg aus Münfter bei Gaildorf, zwei Madonnen aus Holz gefchnitzt, ein
gothifches Käftchen aus Holz, einige gefchnitzte Stuhllehnen, mehrere Fließe, eine römircbe (?)
Trenfe von der Saalbnrg und eine Anzahl Münzen (hohenlohifche, wiirttembergifche, eine vene-
zianifche u. a.) ; an Büchern Afchbachs Gefchichte der Grafen von Wertheim, ein Cottafche Bibel
von 1729, Bofferts Drei pia defideria und Die hiftorifchen Vereine vor dem Tribunal der Wiflen-
fchaft, Götzingers Reatlexikon für deutfche Alterthümer, Jakobfens Schlacht bei Eeuttingen,
Leifts Urkundenlehre, P. F. Stalins Gefchichte von Württemberg I, 1 und Die Reiehskanzlcr von
Stumpf. — Gefchenke kamen dem Verein wieder in großer Menge zu. Den Hallein und nächften
Nachbarn von Hall ift hiefür im Haller Tagblatt fchon befonders gedankt worden. An diefer Stellü
danken wir vor allem Seiner Majeftät dem König, den fürftlichen, gräflichen und frolherrtichen
Gönnern des Vereins, den Amtsverfammlungen in unferem Vereinsgebiet, welche nun fömuitlich
namhafte Jahresbeiträge an den Verein gelangen lalTen, für ihre Beiträge und den Behörden und
Vereinen, welche mit uns im Taufch verkehr ftehen, für die uns zugefandten Schriften. Zu den
letzteren ift neu hinzugekommen der Naffauifche Verein für Naturkunde. Außerdem fprechen
wir noch unfern Dank aus für folgende Schenkungen ; Sr. Durchlaucht Dr. Fürft Fi iüdiieh Karl
zu Hohenlohe-Waldenburg für Kailer Maximilians I. Turnierbuch Freydal, für zwei Schriften von
Borch über das Schloß der Karolinger an der Elbe und das Bündnis mit Frankreich nnter Philipp
von Schwaben, Autographen von der fphragiftifch-genealogifchen Ausftellung in Berlin, 13 Jahr-
gänge des numismatifch-fphragiftifchen Anzeigers, das numismatifche LiteraturblatC Kr. 1— 15,
die numismatifchen Mittheilungen Nr. 1 — 11, Eutings Tabula scripturae hebraicae und einen Brief-
befchwerer von den Ruinen der Tuilerien; Sr. Durchlaucht dem Fürften Karl Egon von FUrften-
berg für drei Schriften über Schloßkapelle und Schloß Heiligenberg von Lübke, Martin und
Weinbrenner; Sr. Durchlaucht dem Fürften von Löwenftein-Wertheim-Rofenberg für eine Scbinidel'
felder Urkunde von 1242, den Herren Freiherr L. von Borch in Innsbruck für delTen Beiträge
zur Rechtsgefchichte des Mittelalters und feine Gefchichte des kaiferlichen Kanzlerfi Konrad,
Pfarrer Boflert für feine Schriften „Aus dem Weinsberger Archiv in Oehringen" und pDrci pia
defideria für die württembergifche Gefchichtsforfchung**, Verwaltnngsaktuar Bürner in Weikers-
heim für eine Markungskarte der Orte Schmerbach, Münfter etc. von 1774, Kaufmann K. Chur in
Augsburg für eine Urkunde von Kaifer Wenzel von 1400 und eine Schrift „Zur Klintnus des
Hofpltals in Schwäbifch Hall»* von 1798, Pfarrer Drück von Waldbach für 6 Nummern der Weins-
berger Zeitung mit feinem Vortrag Über Weinsberger Flurnamen, Freiherm von Eberflein in
312 Verwaltungsbericht des Hift. Vereins f. d. w. Franken 1882/83.
Dresden für 12 Exemplare feiner „Urkundlichen Nachträge IV. Folge** und 6 Exemplare feiner
„Beigabe zu den gefchichtlicben Nachrichten von dem reichscitterh'chen Gefchlecht Eborftein**,
Rechtsanwalt Krauß in Crailsheim ftir Waffen und einen Schädel aus den Reihengräbern bei
Crailsheim : endlich dem großherzoglich badifchen Konfervatorium fUr Photographien von antiken
Bronzen ans der großh. badifchen Alterthümer-Sammlung in Karlsruhe, Neue Folge, Heft 1, der
königl. württembergifchen Archivdirektion für Band IV. des wirtembergifchen Urkundenbnchs,
dem königl. württembergifchen Konfervatorium für Mayers Katalog der königl. Staatsfammlung
vaterländifcher Kunft- und Alterthumsdenkmale I. Abtheilung, und dem königl. württembergifchen
ftatiftifch-topographifchen Bureau für Martens, Gefchichte von Hohentwiol, für die Befchreibung
des Oberamts Kttnzelsau, für die Karte von Württemberg in 4 Blättern und für den Jahrgang
1882 der Württembergifchen Jahrbücher.
Die Prüfung der Rechnungen des Hauptvereins fowohl als des Lokalvereins wurde
durch Haßler vorgenommen und diefelben richtig gefunden. Die Einnahmen des Lokalvereins
mit 171 Mark rühren von dem Extrabeitrag der Amtskorporation Hall und den erhöhten Beiträgen
der Haller Mitglieder her, die Ausgaben von der Erhaltung und Reinigung des Lokals der Samm-
lungen, von der Vermehrung der naturgefchichtlichen und von Beiträgen zu der hi/ltorifchen
Sammlung und zur Bibliothek fowie von Inferaten. Auf befonderen Wunfeh kommt in Folgendem
eine von unferem Kafller, Hrn. Schullehrer Fahr, geftellte fummarifche üeberficht der Einnahmen
und Ausgaben des Hauptvereins:
A. Einnahmen:
1. Saldo vom vorigen Jahr 122 «i^ 41 ^
2. Beitrag Sr. Majeftät des Königs 85 „ 71 .
3. Beiträge der übrigen Gönner 207 „ 85 „
4. „ „ Amtskorporationen 170 „ —
5. „ „ einzelnen Mitglieder 1 140 „ 20 „
6. Einnahmen durch die Bibliothek 13 „ 20 „
7. Erfatz von Portoauslagen 37 „ 80 „
8. Erfatz einer Rechnung durch den Lokalverein . 14 „ —
Suroma . . . 1 790 «A 90 ^
B. Ausgaben:
1. Verfammlungen 45 «Ä 56 *J
2. Druckkoften 1089 „ 10 „
3. Andere Vereine, befonders Lokal vereine .... 181 „ —
4. Bibliothek 138 „ 33 „
5. Porti 101 „ 39 „
6. Hiftorifche Sammlung 27 „ 50 „
7. Münzfammlung 20 „ 75 „
8. Außerordentliche Ausgabe 79 „ 35 „
9. Allerlei 28 , 77 ,
Summa , . . 1111 Jk 7b ^
Ausgleichung:
Einnahmen 1790 cÄ 90 ^
Ausgaben 1 711 . 75 ^
Bleibt als Aktivreft Id Jk ib ^
Haßler.
R e g i f t e r.*)
Aachen U2. 144.
Aalen 82. 267.
Aarborg, v. 53.
Abel 15.
Abt, C. F. 37 f. 116 ff. 122.
236 ff.
Felic. 117 ff. 229.
Abtsgmünd 68.
Ach 23 f. 226.
Achalm 107.
Gr. V. 96. 259 f. 276. 298.
Ackermann 37. 114. 117.
Adam 266.
Adam, A. E. 161 ff.
Adam, Jerem. 40 ff.
Adelberg, Kl. 245. 273. 277.
Adelharz, 281.
Adelroann v. 267. 268.
Adolf V. Naffau, Kön. 5. 278 f.
Affenneft 227.
Ahtisberga 158.
Aich 266.
Aichelberg 108. 277.
Alchenrain 59. 63.
Aichftätt 309.
Aier 284.
Aikelin 268. 270.
Aingehnme = Einkorn.
Aiftegen - Löwenthal - Baum-
garten, V. 54.
Alamannen 224. 228. 287 f.
Alb 3. 95. 107. 223. 242 f. 265.
276. 280.
Albeck 95. 111. 276 f.
Alberti, v. 146.
Albertus Bohemns 142.
Albrecht, Kaif. 72. 279.
Albrecht, L. 104.
Albuch 94 ff. 301 ff.
Alchiagin 224 f.
Alczhufen 128.
Aldenberger 137.
Alfdorf 109.
Allerheiligen, Kl. 226. 229. 265.
274. 276.
Allefchwende 229.
Allfeld, V. 146.
Allgäu 225. 228 f. 282.
Alpen 229.
Altaich, Hcrm. v. 142.
Altenberg, abg. 59. 63.
Altenberg (OA. Gerabronn) 262.
Altenburg 111.
Altengiengen 300.
Altengifelingen 243. 246. 276.
300.
Altenholevelt (Altenhollfeld)
299 ff.
Altenftadt 243 ff. 276. 300.
Altenfteig 111.
Alterthttmer 265.
Altheim 100 f. 259.
Altnuifra 297.
Altfchmidelfeld 59. 63. 69.
Altshaufen 267. 292.
-Veringen, Gr. v. 274 f.
Ahvig 130.
Amadea 286.
Ambra (Ammern), v. 254.
Amlishagen 159.
Ammann 127. 229.
Amrichshaufen 267.
Andeck 107.
Andrea 149.
Anhartes = Einbarz.
Anhäufen 96. 265. 267.
Anwander 229.
Apfelbach 247.
Apian 225. 257.
Appertshofen 144.
Arbon 224.
Argen 46 f.
Argengau 22 f.
Arlapus 27 f.
Arlt, V. 133.
Amach 223.
Amelt 227.
Amholz 281.
Arnim 17.
Amftein, Gr. v. 255.
Artzt 265.
Afch 24.
Afchaffenburg 247.
Afchbach 142.
Afporg 4. 6. 11p. 280. 298.
Affesberg 158.
Auerbach 268.
Auernhofen 92.
Aufhaufen 108. 139.
Aufheimer 160.
Auffeß, V. 303.
Augsburg 23. 86. 87. 88. 98.
226. 251. 256. 290.
Aulendorf 228 f.
Baader 88.
Baccantf 256. 261.
Baccoff 104.
Bath 2tl5.
Baclie, vom 127>
Bachciiftein 9*i. 153.
Backnang 4. Ii7. 210. f. 256
BacknaTig-Wülffddcn, Herren v.
261.
BacuieiJter 227 f.
Baden B6. J37, 257,
Büienfurt 226.
Bai um 86 f. 176. 183. 195. 225.
Herzoge v. DL ia3, 185 ff.
226,
Baiersbofen^ v. 144.
Baldeck 108.
Balgerhain, v. 130.
Balghoim, v. 95.
BaJjtigen 111. 263.
Balkljeimer 159.
Bamberg 71, 74 ^ 8L 93 ff. 101.
142 ff. 247. 255, 297 ff.
Baiitlin 16.
BaDtlin 268.
Banken reute 225.
BarabaiQ 229.
Barabairch 229.
Bar.iban 229.
Barack 74.
*) Bearbeitet von A. Engelbrecht
314
Regifter.
Baral 56.
Barblenbach 242.
Barchet 16.
Bärenthal 259.
Bärenweiler 229.
Bartelftein, v. 128 f.
Bartholomäi 95.
Bafel 53 f. 197.
Bafeler Vertrag 197.
BalTermann 11 f.
Bater 130.
Bauer, Fid. v. 268.
H. 95 f. 144 f. 253flf.274ff.
292.
Marie 270.
Bauernjörg f. Waldburg.
Bauernkrieg 80. 265.
Baumann 23. 27. 29. 51 f. 54.
225 f. 229. 255. 258 f. 265.
268. 281. 299.
Baumburg 265. 267.
Bayerhöfle 69.
Baz 104.
Bebenburg 158 ff.
Bebenhaufen 267. 298 f.
Be(ö)bingen, v. 96. 276.
Becher 16.
Becherlehen 225.
Bccilinisrüti 225.
Beck 29 ff. 247 ff. 304 ff.
Beichlingen, Gr. v. 72.
Beilftein 6. 109. 172. 263.
Beizkofen 226.
Bemberg 160.
Benediktiner 265.
Bengel 268.
Bentzer 130.
Berchtesgaden 144.
Berg (Ravensburg) 224. 262.
Grafen v. 97. 99. 297. 299.
304.
Bergatreute 223.
Berghaufen 102.
Berghülen 24.
Bergmann 285 f.
Berg-Schelklingen, Gr. v. 3.
Beringen, Ri. v. 278.
Bermaringen 266 f.
Bernhaufen 91. 101. 106. 257. 297.
Bemheim, Hh. v. 159.
Beroa 259.
Berol dingen, Gr. v. 14.
Berthold v. Zwiefalten 273.
Bertle 229.
Bertfeh 26$.
Berwiß 225.
Befigheim 110.
Befoldus 164.
Betmauer 46. 266 f.
Bettenreutc 128. 130.
Beuron 265.
Beutelsbach 3. 101. 109. 267.
275. 280. 297.
Biber 30.
Biberach, OA. 223 f.
St 36 ff. 82. 113 ff. 137.
223. 225. 229 ff.
I Bibersfeld 262.
I Bieboz, v. 130.
I Bieteuweiler f. Birhtenweiler.
I Bietigheim 110.
Bilfinger 268.
Billgrin f. Pilgrime.
Billingsbach 80.
Bilovinger 128.
Bilftein 172. 196.
Bilversheim 143.
Binswangen 97.
Biquelin 160.
Birhtenweiler 225.
Biflingen 110.
Blamont 172.
Blankenhorn 110.
Blaf-ar (-er) 282.
Blatten 23.
Blattner 229.
Blau 23 f.
Blaubeuren, Herrfch. 106.
OA. 223 f.
KL u. St. 23 f. 25 f. 96.
108. 188. 276.
Blauenftein 24. 27. 106. 108.
Blaufelden 159.
Bleibimhaus 104.
Blittersdorf, Frh. v. 12.
Blocksberger 305.
Blonhofen 225.
Blönried 225.
Bloures, Curia (Plarfch) 284.
Bludenz 285.
Blumenhauer 62
Böblingen, OA. 99 ff.
St. 107. 185.
Bocer 205.
Bochesberg 158.
Böcklin V. Böcklinsau 107. 112.
Bocksberg, v. 143. 145.
Bodelshaufen 107. 260.
Bodelshofen 108.
Bodenfee 22 f. 82. 265.
Bodman, v. 86.
Bodnegg 224.
Boenftein, H. v. 92.
Bogenwller 128.
Böhmer 10. 54. 142. 255. 258.
Böhringsweiler 110. 256.
Böigenthai 147.
Bolltem 127. 130.
Bondeli v., Julie 113.
Bonelli 304.
Bonlanden 106.
ßonnet 56.
Bopfingen 82.
Bofch 133.
Boffert 21. 72 f. 80. 90 ff. 93 ff.
126 ff. 142 ff. 159 f. 253 ff.
262. 265 ff 268 f. 274. 276.
297 ff.
ßöttiger 119.
Bottwar 268.
Brackenheim 110.
Brahsberg 158.
Bradil 283.
Brandenburg 85. 87 ff. 147 ff.
176 f. 195. 254. 291.
Brauneck 90.
Bräunisheim 245.
Braunsbach 149.
Bredelin 231. 284.
Bregenz 224.
Gr. V. 274.
Breisgau 260.
Gr. V. 257.
Breitenbach, v. 111.
Breitfchwerd 205.
Brentano 103.
Brenz, Df. 267.
Hfch. 207 f. 213 ff
Brenz, Jobs. 60.
Brettach 160.
Breyer 161. 178. 192 f. 204 f.
208. 214. 216. 271.
Briach 225.
Brie 106.
Brixen 225.
Bröckingen 60.
Broll 205.
Bronnbach 143.
Bronnweiler 260.
Brucheli (Brauchte) 282.
Brunetti 284 ff.
Brunner 97 f.
Brunner, Hans 229.
Bubenhaim 808.
Buc 282.
Buchau 127.
Bucher 267
Buchhorn 267.
Buchon 8.
Bück 54 ff. 158. 223 ff. 266,
281 ff.
Bueron, v. 129.
Buhl 268.
BUhler, fl. 150.
Bühler, Pet. 229.
Buhraft (Buohr-) 225.
Bulach 172 ff.
Regifter.
315
Bunz 16.
Baorai, f. d. folg.
Burach 226.
Burckhardt 211.
Büreo, V. 258. 261.
Bürg 109.
Burga 137.
Burgau 98. 170. 298 f.
Burgftall 108.
Burgwang 46.
Burladingen, v. 127.
Burren 248 f.
Burron, v. 128.
Burs (Bürs) 29. 286.
Bürft 281.
Burfton (Bürften) 281.
Bürtzenftein, v. 26.
Bufeck 4. vgl. Tufeck.
Buffen 151 f.
Bußuang, Frh. v. 53.
Bütrich 226.
Bnterichlehen 226.
Buzereiner 229.
Bvok 127.
Calfreifen 284.
Califius 66.
Calphcn = Karpfen.
Calw 111.
Grafen v. 100 ff. 253. 255 ff.
275. 297. 299. 304.
Camerer 269.
Candebona de 142. 145.
Cannftatt 3. 106. 263. 266.
Caftlan 159.
Cafpart 95. 102. 255. 274 ff.
Caftanei (Käftenholz) 284.
Cateau 113.
Catena de 142.
Cellarius f. Keller, Dan.
Cham 98.
Cham, Gr. v. 97 f.
Cham = Voburg, Gr. v. 96 ff.
Chirphendorf 259.
Chrift 227.
Claus 270.
CIeß 136. 170.
Coli mann 69.
Corres 54 ff.
Cotta, Chr. Fr. 161. 177 f. 180.
J. F. 103. 268.
Crailsheim 159.
Herr. v. 92. 146 ff.
Crapah 226.
Creglingen 300.
Cropf 159.
Cuono 282.
Dahlroann 19. 220.
Darobacher 143.
Dannecker 269.
Danz 104.
Dapfen, v. 27.
Datt 81. 83 f.
Dauchftein 147.
Degenfeld, v. 26.
Degenfeld-Schonburg, Gr. v. 245.
Degerloch 254 f.
Deggingen 245.
Deinesberg 158.
Delrio 249.
Denfer 229.
Derendingen 259.
Dettenhaufen 15.
Dettenrieder f. Abt.
Dettingen, Schlofiberg bei 91.
Dettinger 65.
Deutfehorden 247.
Devrient 40.
Dichter 266.
Dicke bei der 111.
Dietenhofen, v. 303.
Dieterich 265.
Dietmans 223.
Dietmannsweiler 226.
Dietrich 28 f. 276.
Diez 30.
Dillingen, Gr. v. 29. 95 ff. 304.
Dilsberg — Düren 144.
Dinkelsbühl 82.
Dirbehain 130.
Ditzingen 101. 107.
Döffingen 2. 101.
Doli 113.
Dollinger 38. 116. 241 f.
Domeneck 110.
Donau 30 f. 82. 223. 265. 298.
Donner 263.
Doppelfchwand 282.
Dorisnäft 227.
Dormettingen 259.
Domheim, v. 150.
Drachenloch 243.
Drackeniltein 243.
Ducange 55 f. 286.
Dünsbach 146.
Dürbheim, v. 267.
Düren, Hh. v. 142 ff.
Dürrmenz 110.
Dußlingen 260.
Duvemoy 14 f.
Ebbo 93 f. 99 f. 303.
Ebelsberg 158.
Eberhardzell 223.
Ebersberg 109. 129.
Eberftein, Gr. v. 255. 258.
Ehingen 120. 170.
Ebnetneft 227.
Ebrach 145.
Ebrard 270.
Eburesberg 158.
Ecke d. i. Eckhof 255.
Eckoler (-eler) 129 f.
Egenhaufen 111.
Egilsvendi = AI lefch wende.
Egisbergun 158.
Eglofs 226.
Graffch. 22.
Ehemann 267.
Eheftetten, v. 261.
Ehingen 223 f.
Ehningen 107.
Ehrmann 103.
Eibelftadt 159.
Eichftädt 171. 187. 190. 290.
301 ff.
Eierneft 227.
Einhalden 227.
Einharz 227.
Einholz 281.
Einkorn 227.
Einthürnen 223. 227.
Eisbach 61.
Eisbühl 243.
Eifenharz 226.
Eifenmann 69.
Eislingen 96. 274.
Elchiugen 34. 225.
Eilegg 225.
Ellerhacb, v, 24.
Ellingen 217. 3Ü6.
Ellnieney 226.
Ellriclishaufen, v. 159.
Ellwangun, (U. 268.
Kl. u. i5t. 58 f 7ti. 183.
267. 306.
Pfd, 225.
El faß 227 f.
Eltershofen^ v. 61,
EltiDgen 254 f. 25B.
Emele 226.
EinerkiDgen 127,
Emmelhofen 226.
Enderle 3a
Engelrent 308.
Engülöhofen, v. 205.
Engen reute 228.
Engftler 229,
EnnetitsHets 228.
Ennsheim 259.
Ensfmgcn, v. 160.
Entringen 261.
En^knfen 226.
Epple 2^4.
Erblich, V, 92.
Erhardt 2H9,
Eriskirch 225.
316
Regifter.
Eritgau 163.
Erkeoberg 109.
Erkenbrechtshofen 91.
Erfingen 147.
ErtiDgen 227 f.
Efchie 227.
Efchi(n)ni08, j. Meufchenmoos.
Efcbon 227.
Efelsberg, v. 143.
Efeißburg 108. 110.
Eskingen, v. 96.
Eflig 21. 120.
EOlngen 95 f.
Eßlingen 2 ff 57. 82. 135. 190.
195. 207.
Ettenhaufen 80.
Ettcnftatt 308.
Ettishofon 225.
Etobou 172.
Etilenhof 309.
Elller 263.
Eutendorf 60.
Kyb 245 f.
Eybacb 245 f.
Eyferburg 110.
Faber 205.
Fabri 132 ff.
Falati 229.
FalkeufteiD, Bg. 51. 108.
Hb. V. 22. 51 ff.
Falkenftein, P.N. 303.
Fallati 13 f.
Farrenberg 107.
Fautsberg 111.
Fehleifen 270.
Feiben 227.
Fclkovar 226.
Felterbach 227.
Fenken 281.
Ferdinand I. 196. 198 f. 293 f.
Fetzer 16. 21.
Feucbtwangen 150. 159.
Feurenmoos 227.
Ficker 142.
Fiel 229.
Fildcr 253.
Fils 242 ff.
Filmannsbach 226.
Finkenberg 111.
Firft, Hh. v. 258 f.
Fifcber 159.
Fifcher, H. 103 f. 271.
J. G. 270.
Flechia 55 f.
Flock •?26.
Flockenbach 226.
Forchtenberg 267.
Forft 96. 298.
Förltcmann 225 ff. 281 ff.
Forftner 209.
Fraas 265. 268.
Frag 283.
Fragenftein 283.
Fragftcin 283.
Frank 129.
Franken 6. 80. 90. 247 ff. 262.
265 ff. 304 ff.
Frankfurt 16 ff. 81 f. 85. 187 f
195. 226.
Franz 103 f.
Fra8ce(n) 285.
Fraftenz 285.
Frauenberg 106.
Frauenthal 265.
Frei 229.
Freiberg, v. 293.
Freiburg 227 f.
Gr. V. 279.
Freudenftadt 267.
Freudenftein 110.
Fruundsberg, v. 86.
Frey 104
Fricker 161. 172. 189 f. 192 f.
206. 216.
Frickingen, Gr. v, 274.
Friedhartes wilare 226.(Friedach)
Frido 226.
Fiiecke 38.
Friodach 225 f.
Friedrich I. 58. 254. 277.
11. 22. 58. 277 f.
111. 72. 170. 183. 187.
289 f.
Friedrichshafen 267.
Frifchlin 266. 269.
Froburg, Gr. v. 279.
Froewin 130.
Frölich 251.
Fronhofen 92.
Frofch 196.
Frubrechtshufen 273.
Fuchs 86.
FUger 269.
Fulda 103.
Fulgenftadt 128. 130.
Full-on (-um) 283.
Funck 271.
Funcko (Funk) 282.
Furderer 129.
Fürftenberg 192. 204. 225. 295.
Füßach 137.
Gaar 305.
Gabelkovcr 279.
Gafgair 285 f.
Gagerer 283.
Gage(i)rs 283.
Gaildorf 59 f. 70. 157.
Gailingen, v. 159.
Gaisburg, auf der 111.
Gaißer 129 f.
Galaroetelle 285.
Galamazöle 285.
St. Gallen 22 f. 51 ff. 130. 158.
Gamesfeld 159.
Ganal 228.
Gantenwald 63.
Gaßner 305 f.
Gatfchet 55.
Gayler 270.
Gebersheim 255.
Gebfedel, v. 159.
Geggingen, v. 129.
Gehringer 15.
Gcichfendorf, v. 159.
Geierneft 227.
Geifertshofen 70.
Geiger, L. 271.
S. 229.
Geigerneft 227.
Geigersneft 227.
Geifelftein 246. 276.
Geislingen, OA. 245.
St. 134. 136. 138. 242 ff.
267. 273 ff.
Geislingen, v. 91.
Gemmingen, v. 27. 262.
Gcügenbach 257.
Genger 292.
Geniringen 108.
St Georgen 258 ff. 266. 273.
Georgii 153.
F. H. 216.
J. F. 70.
Gcppersdorf 308 f.
Gerabronn 148 ff.
Gerenbrunn 63.
Geriiaufen 23 ff. 29. 106. 108.
Geriachsheim 91. 143.
Geroldseck, v. 52.
Gervinuß 11.
Gelees 303.
Geßler 161.
Geftineshufen 299 f.
Geyern, v. 309.
Giefel 289 ff.
Giengen 82. 97. 30D.
Mkgr. V. 96 f.
Giefebrecht 92 f. 253. 299. 302.
304.
Giggelhirn 227.
Gingen 212. 244.
Girsneft(e) 227.
Gisbert 187.
Glaron 281.
i Glattbach, IIb. v. 100.
i
Regifter.
317
Glattbach-Roßwag 146.
Glehuntare 299.
Gleißenburg 108.
Glemsgan 99 ff. 302.
Glor 281.
Glur 281.
Gmünd 2. 4. 59. 76. 82. 86. 154.
267.
Gnadenthal 265. 267.
Gödeke 62.
Göfis 285.
Goggles 283.
Goldaft 158.
Goll(e) 116. 282.
Gönningen 259.
Goppelt 14.
Göppingen 109. 153. 183. 263.
267.
Gorheim 265.
Göthe 20. 271.
Götzis 225.
Göz 252.
Graben ftetten 107 f. 245.
Grabiz, Gr. v. 266.
Grafeneck. 107.
Gramfcbatz 227.
Grafer 30^1 f.
Graß 229.
Gräter 103 f.
Grätz 6.
Gravi na 7 f.
Greiffenftein 3.
Greyff 269.
Grezzingen, v. 255.
Grieben 281.
Grienfngen 3.
Grießenberg, v. 53.
Grimm 36. 225. 227.
Groningen 110. f. anch Mark-
gröningen.
Groß-Altdorf 60.
Grofl-Süßen 138.
-Villars 54 f.
Grötzingen, Hb. v. 100.
Grubenjagen 225.
Gruibingen 245.
Grundsheim (ain), v. 127.
Grtineifen 49.
Grttnenberg 242 ff.
Grüningen 267.
V. 96. 297.
Grüninger (Buchdr.) 269.
(Schulm.) 69.
Grilnkraut 224.
Gruppenbach 262.
Gii(n)geli 227.
Giigelis 227.
Gugelloch 227.
Gnggcnhaufen 281.
Gng(u)lunberc 227.
Gulgulmurre 227.
Güllen 226. 281.
Gültlingen, v. 4. 106.
Gundert, E. 243.
H. 270.
Gnnningen 259.
Günther 128.
Günther 157 f.
Gflnzburg 97.
Gttnzelbnrg 108.
Günzkofen 226.
Gurtin 286
Güffen (V. Güffenftadt) 80. a
34. 267.
Güffenberg 108.
Gutenberg 108 243.
Güterftein 112.
Güttingen, v. 52 f.
Guttinger 129 f.
Gwefen, abg. 300.
Haag 299 f.
Haag, J. 21.
Habichtneft 227
Habsburg, Gr. v. 54.
Habsthal 129.
Hage 269.
Hagmann 130.
Hagnow 180.
Hahnenkamm 108.
Hahnenneft 227.
Hahnenftaig 227.
Haidek 3.
Haidgau 223 f.
Haigerloch 170.
Hainftadt 92.
Haiterbach 111.
Haiz 281.
Haizen 281.
Hall 57. 59. 68. 82. 262. 267.
Haller 267.
Hanau, Gr. v, 148. 150.
Handmann 116.
Hannikel 266. 269.
Hanfemann 11.
Hanfelmann 159.
Hansmartin 229.
Harburg 260.
Härle 267.
Harteneck 110.
Harthaufen 111.
Hartmann, J. 265 f.
P. 268.
Hafel 6 J. 69.
Haslach 59.
Haßler 73. 136.
Hauber 269.
Hauchlingen 259.
Hauff 269.
Hang 13.
C. F. 163.
F. 265.
Haufach 225.
Haufen (a. d. Fils) 242 f.
V. 259.
Haufen (i. Baiern) 806.
Haufen, Hh. v. 306.
Hausleutner 120.
Hebcrle 236.
Hecker 20.
Heefe 26.
Heerberg 59 ff. 63.
Hefner, v. 71.
Hegau 82.
Hegelmaier 269.
Heidelberg 16. 127.
Heideloff 133. 136.
Heidenfeld 146.
Heidenheim, 106. 108.
Heider, v. 230 f. 233.
Heilbronn 183. 267.
Heiligenbronner 243.
Heilsbronn 93. 145. 301. 304.
Heimberg 160.
Heimerdingen 101.
Heimsheim 107.
Hoiningen 255 f.
Heinrich, Bifchof v. Bainbers
142 ff.
Heinrich, Kaifer II. 95. 97. 299 f.
IV. 94. 97. 257.
V. 257.
VI. 258. 277. 299.
VII. 5. 58. 277. 280.
Heinrich von Heilbronn 269.
Heizzan 281.
Held 268.
Helfenftein 4. 24 f. 27 ff. 96.
136 f. 164 f. 169. 243 ff.
273. 275 ff. 298.
Hellenftein 106. 106.
Heimeile (Hemle) 282.
Helmftadt, v. 160.
Hemmingen 107.
Hemmingeshus 281.
Henneberg, Gr. v. 90. 164.
Hennenberg 244. ,
Hengftneft 227.
Heppenheim 11.
Heratskirch 130.
Herbord 93 f. 98 f.
Hergoltesberge 226.
Hering 269.
Höritier .56.
Hermann, v. 271.
Herrenberg 107. 198. 263, 267.
Herrenthierbach 80.
318
Regifter.
Herrlinger 116.
Hertenftein, v. 127.
Herwartftein 278.
Herzogsbrief, der 191 flf. 199.
201 f. 204 flf. 221.
Heß 38.
HelTonen, die 254 ff.
Hettingen, v. »2.
Heubach 95 f. 106. 304.
Heuchlingen 259.
Hennebiirg 265.
Hennenburg 244.
Heunifch 69.
Hexenbuckel 243.
HexenprozeOe 137 ff. 247 ff. 304 ff.
Heyd 6 ff.
Hicekoven = Hitzkofen.
Hillern, Job. v. 113.
Juft H. 44. 118 ff. 122. 124.
230. 232. 239 f.
Hiltenburg 246. 275.
Himroelsfels 245 f.
Himmel wunne 158.
Hinder 229.
Hipler 265. 269.
Hlrrlingen 256. 258. 261.
Hirfau 96. 100 ff. 210 f. 254 f.
257 f. 260. 262. 267. 273 f.
297 ff. 302.
Hirfchberg, Grafeu v. 801. 303.
Hirfchhorn, Hb. v. 159.
Hirfchlanden 146.
Hirzel 267. 271.
Hitberg 157.
Hitz 229.
Hitzkofen 227.
Hochenftatt 308.
Hochftetter 47 ff.
Hocker 801.
Hof, im 128.
Höfen 267.
Höfer 269.
Höffelein 178.
Hoffmann 18.
Hoffmann 266.
Hoffmann, Fr. D. 161 f. 168.
172. 178. 198. 205.
G. D. 161.
K. H. L. t, 269.
K. H. L. 269.
Hofmann- Wellenhof, P. v. 271.
Hohebnrg 111.
Hohenafperg 268.
Hohenberg 59 f. 63.
Hohenberg-Haigerloch , Gr. v.
170.
Hoheneck HO.
Hoheneybach 246.
HohenfelB 91.
Hohen-Genkingen 108.
Hohen-Gerhaufen 23 ff. 27. 98.
106. 108.
Hohenlandsöhr 109.
Hohenlohe 57. 80. 268.
V. 59. 66. 80. 145. 147 ff.
150. 159. 267 f.
•Langenburg, v. 149.
-Schillingsfürft, FUrft F. K.
V. 71 ff. 266 ff.
-üffenheim 59.
Gr. V. 73.
-Uffenh€im-Speckfeld,v.l45.
Hohenneaffen 107. 268.
Hohenftadt 245.
Hohenftaufen 57. 109.
f. auch Stanfer.
Hohenftein 91.
Hohentengen 227.
Hohe^twiel 112. 268.
Hohenurach 107.
-Wittlingen 108.
Hohenzollern 243.
die 78. 81. 177.
Hobmichele 265.
Holbain (Holbein) 128. 282.
Holderburg HO.
Holl 282.
Hollfeld 300.
Holtz, vom M. 153 ff.
Höltzl-Stemftein 65.
Holzmann 229.
Homberg 130.
Honburg 112. 160.
Hondümen 227.
Hontheim 248.
Horb 16. 137.
Horb (i. Bayern) 300 f.
Horburg 196. 205. 215. f. auch
Harburg.
Horkheimer 62. 66..
Hörmannsberg 226.
Hormayr 283 ff.
Homberg (Calw) 111.
Homberg (i. Baden) 112.
Homberg, v. 142.
Homburg, v. 160.
Hörner 70.
Horningen, f. Hirrlingen.
Homftein, v. 129.
Homung 61 f.
Horwa 299 ff.
Horwo, abg. 101. 301.
Hotho 48.
Höttingen 308.
Huber 10.
Huber 262.
Hugesberg 158.
Hugshofen 256. 258.
Huhn 254.
Hühnerneft 227.
Humbrechts 281.
Hnmmertsried 281.
Hundfuß 27 ff. 133.
Hunhaldun (Einhalden) 227.
Hunnenburg 109. 244. 246.
Hürben 108.
Hürlbach, v. 159.
Hnrningen f. Hirrl.
Hufen 127. 225.
Hufi 269.
Jacobfen 90 ff.
Jakobfon 268.
Jaff6 93 f. 99 f.
Jager 28 f.
Melch. 204.
Jagft 147. 150. 152.
Ibant 284.
Ichart 284.
Ickftatt 216.
Jedesheim 297.
Jettenburg 107. 228.
Jettkofen 226. 228. .
Ifen 284.
Iffland 235. 239.
Igersheim 247.
Igil 282.
Ihinger Hof 100.
Hier 22 f. 30. 223 f.
Ilfing, Freih. v. 294 f.
Immenhaufen 259.
Immersberg 63.
Ingelßngen 247.
Ingersheim 255. 297.
Ingummenruti (Cngenreute) 228.
Innsbruck 249 f. 252.
Inftitoris 248.
Interlaken 282.
Jolica 229.
Ippesheim, v. 159.
Irrmanns Weiler 108.
Irslingen 111.
Irt 284.
IHngen 297.
Ißnhartis 229.
Isny 46 f. 82. 187. 266. 268.
Jungingen (OA. Hechingen) 3. 91.
(OA. Ulm) 3. 91.
Jürgens 17 f.
Iwack 246.
Kagius 62. 69.
Kalfeufen 284.
Kalifch 66.
Kaltenmofer 269.
Kapeder 228.
Eapff, K. 268.
Regifter.
319
Kapff, S. J. 269.
S. K. 269.
Karl IV. K. 10. 27 f. 159. 165.
Karl V., K. 135. 198 f.
Karl d. Kühne 175 f.
Karlsfchule 103 f. 266.
Kärnthen, Herr v. 261.
Karpfen 260. Hh. v. 260.
Karrer 268.
Kafals 285.
Kaftel, Gr. v. 59. 72. 154.
Käftenholz 284.
Kaftropp 15.
Kaufbeuren 82.
Käuffelin, B. 269.
J. N. 269.
Kauffmann 269.
Kaufmann 71.
Kaosler, Chr. Fr. 269.
Ed. 57. 269.
Fr. G. 269.
Kajb 91.
Keim 269.
Kellenberger 229.
Keller, A. 266.
D. 269.
J. B. 269.
J. J. 269.
Kellmünz 228.
Kempten 23. 82. 88. 224.
Graffchaft 22.
Kentbeim 47 ff.
Kepler 269.
Kerlenmoos 226.
Kerler 24. 136. 243 f. 275. 278.
Kern, Bildhaueifam. 269.
Fr. H. 269.
G. Ch. 269.
Kemer, J. G. 269.
Juftin. 269.
K. F. 269.
Kesler (Keßler) 269.
Kettenbach, Heinr. v. 269.
Ketterburg 142.
Kick 225.
Kickach (Kicken) 225.
Kiechel 269.
Kielmann 205.
Kielmeyer 269.
Kienlin 25.
Kies 269.
Kiefelberg 60.
Kießegh, Hr. v. 292.
Kifern, die 91.
Kilian 29.
Killer 91.
Kircbberg (Gerabr.) 265.
(Herrfch.) 170.
Graf Konrad v. 269.
Kirchberg, Herr v. 96. 159. 170.
Kirchbierlingen 284.
Kirchentellinsfart 274.
Kircher 269.
Kirchfembach 91.
Kirchheim 6. 108. 183. 185 ff.
189. 268.
V. 96. 274. 276.
Kirpfindorf 259.
Kißlegg 129.
Klaiber 266.
Klar 281.
Klauflügel 37. 43 f. 113. 122. 241.
Klee 270.
Klein 269.
Klein-£islingen 245.
-Forft 146.
-Gartach 110.
-Ingersheim 110.
-Villars 54 f.
Klemm, A. 2. 131 ff. 242 ff. 267.
273 ff.
J. K. 269.
Kling 269.
Klingemann 285.
Klingenberg, v. 128. 146.
Klingenftein, v. 159.
Kloeker 282.
Kloppen 281.
Klumpp 269.
Klüpfel 81. 84. 87 ftV
Klüpfel, H. J. 269.
J. Chr. 269.
Knapp, Alb. 269.
Joh. Ge. 269.
Knaus 270.
Knecht, Fam. 37. 116 f.
J. G. 120 ff. 229.
J(uft) H(einr.) 37. 120. 122.
125 f. 230 ff. 239. 270.
Seb. 116.
Anna Chr. 117.
Felicitas 38. 116 ff. 122.
vergl. Abt
Kneisle 282.
Knellensberg 226.
Knoll 270.
C. 26.
M. 245.
Knoll(o) 282.
Koch 270.
Kocher 68. 82. 147.
Köhler, E. G. Fr. 270.
G. 68.
R. 270.
Kohlhaas 270.
Kohlwald 68 f.
Kolb 270.
Kölle 270.
KöUfn 270.
Köln 249. 260.
Kölreuter 270-
König, D. 1.
Joh. IJlr. 270.
Königsbronn 68.
Königsdorfor 97,
Königaegg 128 ff. 226. 270.
Konrad, deutfcb. K,, 11. 257.
III. 95. 254. 299.
IV. 277.
Konrad, v. Ilirfau 267.
V. Qu er fürt 270.
Konftanz 22 f 53. 127. 12f^ f.
134. 137. 184. 249. 261. 289 ff.
Köpke 93. 30L
Kombeck 27 ff. 132,
Körner 235.
Km^, Kortfch 285,
Knftlin, Aug. 270
Chr. R. 27Ü.
E. G, 270.
K, H. 270.
K. W. 0. 270.
Nath. 270.
Kottüft 281.
Kotzebue 225, 233 ff.
Kraft, Fanjjl. 132,
H. 1^7.
L, 131 f,
Kräj^enneft 227.
Krancheaberg^ d. h
Kransberg 59. 144.
Krapf 210.
Krantheim, v, 92. 267.
Kr«l)ben 226.
Krcba 226.
Kroel
Kröwel
Küblina, Küblia 225.
Kuchen 4. 243 f. 276 ff.
Kunhenmeifter 1^9.
Kuchimeirter 22 f. 51 ff,
Küpchli 229.
Kuhn 112. 282.
Knningen 259.
Küpfendorf 2Ö9.
Kuppetiheim 1S7,
Laband 22L
Lab er v. Hadamar 22 f),
Ladurn 285,
Lainiagen, v. 26.
Lana 283.
Lambelin, Lämmlo 262.
Landau, Graf v. 8. 290. 293.
297.
Landshut 186 f. 305,
Lang 2S6.
128 ff.
320
Regiffcer.
Lanjcenbiirg 150. 247. 265. cfr.
Hohenlohe.
Langer 38. 240. 242.
Langheim 300.
Lanfins 209.
Lantman 290.
La Roche 113. 124.
Las, de Lafe = Leis 283.
Laton (Lattun) 281.
Latten 282.
Lattenberg 282.
Laubenburg, v. 127.
Laufen 60. 70.
Lanffen 109, 263.
V. 255. 261 293.
Lanpacher 229.
Laupheim, OA. 223 f.
V. 127.
Laatenbacher 266.
Lauterburg 96.
Lautem 95.
Lauteriltein 108.
Laymann 258.
Lechsgeround, v. 260.
Leeb 268.
Lebenbtthel 106.
Leherr 229.
Lehner 229.
Lein 153 f.
Leinbnrg 110.
Le<neck 109.
Leiningen, Herr. v. 253.
Leins 286.
Leipheim 29 if.
Lemcke 266.
Lendingen, v. 255.
Leonberg, OA. 99 ff. 107.
St 2. 4. 106.
Leopold 267.
Lefchen, die 159.
Leupolz 282.
Leutkirch, OA. 223 f.
St 82. 137. 282.
Leutkirch-Zeil, Graffch. 22.
Leutruro-Ertingen, Farn. 127.
Lichteneck 108.
Lichtenegg 111.
Lichtenftein 3. 107.
Lidle 295.
Lieb 38. 116. 236. 242.
Liebenzell 111.
Liechtenftein 235.
Limbach 92.
Limburg 243.
Limpurg 57. 59. 145. 154. 277.
Gr. V. 59 f. 67. 154 f. 205.
277.
Limpurg-Gaildorf, v. 60.
-Gaildorf-Schmidelfeld 66.
I Limpurg-Schmidelfeld 58.
I -Sonthc'im-Schmidelfeld 70.
-Speckfeld, v. 60.
-Speckfeld-Sontheim, v. 67.
Lindach 157.
Lindau 1. 23. 82. 266.
Lindenau 800.
Lindner 265.
Lingg(e) 282.
Link 65.
Linne, v. 72.
Lintberg 257.
Lintburg, v. 256. 261.
Lintharz 281.
Lintorf, v. 102.
Lift 270.
Lochau 127.
Loche V., Farn. 127.
Lochenftein 265.
Locher 274.
Lochiler 127.
Lodter 69.
Löffelftelz 110.
Löffler 134.
Löffler, E. v. 266.
Löher 265. 268.
Loizermühle 282.
Loizin 282.
Lomersheim 110.
Lor, Efel v. 92.
Lorch, Kl. 109. 279.
Lorch, V. 270.
Lorfch 254.
Lofeus (Loos) 248. 258.
Lothar, Kaif. 274.
Lott 226.
Lottenweiler 226.
Lotz 49.
LOW 229.
Löwen, V. 42 ff.
Löwenftein-Rofenfeld, Fttrft v.
71.
Lübke 49. 133. 266. 268. 270.
Lucas 270.
Ludwig, Kaif. 27. 33.
Ludwigsburg 15. 104.
Luelli 129.
Luepolz 129.
Luggeman 282.
LuUln 130.
Lünig 175. 214.
Lupberg 282.
Lupfen 112. 276.
Lupin, V. 88 f.
Lupperger 282.
Luppmanns 282.
Lufchka 268.
Luftnau 15.
Lutiran 127.
Lnttolsberg 282.
Liiz 38. 120.
Mack 19.
Mack, Ad. 229.
Maegerichingen, v. 255.
Magenbuch, v. 130.
Mager, die 91 f.
Magerbein 260.
V. 260.
Mähringen 259 f.
V. ebd.
Maiger 130.
Mainhardt 47. 72.
Mainhardter Wald 256.
Mainz 81. 86. 88. 146. 171 U
249. 254. 268.
Berthold v. 81.
Mair 187.
Malans 286.
MHla(e)r 282.
Malles (Mals) 285.
Malmsheim 100.
Malfener 298.
Man(e)golt 282. ^
Manlinishoven 225. 228.
Marafche 285.
Marbach 4. 109. 193. 202. 204.
263.
Marchthaler 29.
Maria Therefia 251 f
Marius 69.
Markeisheim 247.
Markgröningon 3 ff.
Marquard(us) 292.
Marfchalk 89.
Marfchal kenzimmern 111. 192.
Marftaller 66.
Marftetten, Gr. v. 27. 278.
Martens, v. 270.
März 305.
Mathias v. Neuenburg 53 f*
Matzen 282.
Manch 2a 131.
Maurer 227.
Maufer 270.
Mausneft 227.
Maximilian I. 10. 81. 87. 187.
290 f.
Mayer 262.
Heinr. 27 ff.
Mayer v. Mayerfels 267.
Mayr 104.
Mechich 226.
Meckenpurren, v. 128.
Megelolfcs = Eglofs.
Meglitz 226.
Mehlishofen 225. 228.
Melances 286 f.
Regifter.
321
MelchiDgen 108. 183.
Melun 284.
Memroingen 82. 88. 187. 265.
Mengen 127. 130. 265.
Mentlin 62.
Menzingen, v. 209.
Meran 283 f.
Meranfen 284.
Mercy 104.
Mergentheim 75 f. 247. 262.
300. 306.
Merian 29. 155.
Mehringen = Mähr.
Merk 157.
Merk, Hs. 229.
Merklingen 100. 257 f. 261.
Memerts 281.
Mefchach 226.
Mefchenmofer 226.
Metzingen 274. 298.
Metzler 270.
Menfchenmoos 226.
Meviflen 11.
Meyer, F. H. 271.
J. 109.
Meyer v. Knonau 22 f. 50 ff.
Mezger 269.
Miche'I 282.
Michelsberg (b. Bönnigh.) 243.
(b. Brackenh.) 157.
(b. Geislingen) 242 ff. 273.
275 f.
(b. Ulm) 243. 277.
Klofter 299. 302.
Michelskäppele 243.
Michelskirche (b. Pfullingen) 243.
Michelftein 95 f.
Mieterkingen 127 ff.
Millenberg = Mühlenberg.
Miller 28.
Miller, K. 265.
Miller, v. (General) 15.
Mindelberg, v. 128.
Minor 268.
Mifchelbach 98. 301.
Mifinharts 226.
Miftelbach 93 f. 97. 301 ff.
Mittelberger 270.
Mittelbuch 223.
Mittenhaufen 130.
Möckmflhl 110. 209 f. 215.
Model 305.
Mögglingen 95.
Mögling 270.
Möhler 270.
Mohr 283 ff.
Möhrle 282.
Möhringen 127.
Molar 282.
Warttemb. Vierteljahrsliofte 1883.
Molaris 282.
Molitoris 249.
Moll 69. 267.
Mömpelgard 172 f. 175. 193 f.
196 ff. 200 f. 205 f. 208. 214 f.
217. 222.
Gr. V., Friedrich 203.
Gr. V., Georg 195 ff. 198 ff.
Gr. V., Henriette, 169 f. 173.
vgl. a. Württemberg.
Mönchberg 107.
Mondon 56.
Mone 227. 259.
Mönsheim 107.
Montfort, Gr. v. 23. 130. 170.
290 f.
Montaiol 286.
MontaioB 286.
Montani (Monthaeni) 286.
Montarf 286.
Mörike 270.
Moriffen 284.
Mörlin 282.
Morftein 146 ff. 262.
Mortenouwe, Gr. der 257.
Möfel 104.
Mofer 161. 177 f. 197. 214.
Mollhain 127.
Möttlingen 111.
Mötzingen 107.
Mozei 249.
Muck 91. 93. 145 f. 301.
Muderpolz 226.
Muff 266.
Mühlenberg 59. 63.
Mühlhaufen 5.
Mulinhova 225.
MUllenhoff 158.
Müller 69.
Müller-Mothcs 132.
Münchberg 300.
München-Straubing , Herze, v.
183.
Münkheim, H. v. 59.
Munrich(e)8berg 300.
Münfingen, OA. 266.
St 108. 176. 195.
Mttnfinger Vertrag 161. 176 ff.
187. 190 f. 193 ff. 198 f. 204 f.
221. 266.
MUnfter 60. 300.
MUnfter, Seb. 286.
Munt 282.
Muratori 55 f. 283 ff.
Murr 256 f.
Murrgau 255. 257.
Murrhardt 59. 109. 254 f.
Murfchcl 19.
Mutmannshofen 226.
Mchftenaue 227.
Nächftenbühl 227.
Nägele 243.
Nagelsberg 159.
Nagold 111.
Näher 244. 246.
Näherroemmingen 227.
Nahmühle 227.
Nafal 228.
Naft 103. 161. 173. 192. 304.
Natz 283.
Nauders 283.
Naudefcher 229.
Neapel 6 ff.
Neckar 82. 109. 137. 147. 169,
Neckargau 163.
Neckartcnzlitjgen 276,
Nehren 259.
Neidhardt 69.
Neidlingen 106. 298.
Neifen, v. 255. 261.
Neipperg 26. 106.
Nellenbiirg, Gr. v. 260, 274.
Nenningen (Nendingen) 278.
Nenzenheira 145.
Neresheim, OA. 266,
St 104.
Nero == Nehren,
Neftbaum 227.
Neftbübl, 227.
Neftelberg 69.
Neftelwald 68.
Neftle 266.
Neuenbürg 110. 198. 210.
Neuenil aus 108.
Neuenftiidt HO. 209 ff 215.
Neuenftein 143. 150. 159.
Neuffeii, Herrfch. 278.
St 3, 215.
V. 278. vgl Hohen-.
Neufrach 225
Neugart 297,
Neuhaus 90.
Neuhengftett 53. 268.
Neunkirchen 247.
Neu-Ravenaburg 23.
Nibelgau 229.
Nidau, V. 53.
Nidegg, V, 289.
Nidlingen 101 f. 297,
Niedemhali 247, 262,
Niederrimbach 300.
Nigg 229,
Niufaze, v. 145 f,
Nöllingen 140.
Nordalb 245 f.
Nordgau, Margr. v. 302,
^ördlingeu 27 f, 65 f. 82. 88.
V. 95,
21
322
Regifter.
Nordftetten 297.
Nöfchler 229.
Nuober 127.
Nürnberg 126. 137. 143. 164.
Burggrafen v. 78. 159 f. 303.
Nürnberger Vertrag 165 ff.
Nürtingen 3. 108. 147. 170. 174.
183. 186. 189. 263.
Nuflbach 257.
Nuzirs (-ziders) 286.
Ober-Böbingen 96.
-Böhringen 234 f.
Oberenholz 259.
Ober-EnfiDgen 108.
-Holz 281.
Oberkampf 270.
Oberkirch 204.
Oberholz 281.
Obemdorf, OA. 51.
Obemheim 259.
Obemtief 91.
Oberfchwaben 30. 126 ff. 137.
163. 223 ff. 282. 287.
Ober-Steinach 146.
-Türkheim 254. 256.
-Urbach 106.
Ocker 65.
Oedendorf 109.
Oeder Thurm 243.
Oferdingen 107.
Offenburger 128 f.
Ofterdinger 36 ff. 113 ff. 229 ff.
Oeglin 270.
Oheimb, v. 262.
Oehler 270.
Oehringen 247. 268.
Oekolampadins 270.
Oelkofen 226.
Olnhaufen, v. 67.
Olzreuthe 265.
Onolzbach 147 ff.
Oppel 270.
Oppenweiler 109.
Orlie 284.
Omgan 257.
Ortenau, Gr. i. der 256 f 260 f.
Graffch. 257. 260.
Ortlieb 259 f.
Ofiander 270.
Oefterberg 157.
Oefterley 1.
Oefterreich 85 ff. 192. 204 f. 229.
Herzoge u. Erzh. 5. 87. 176.
187. 249. 289.
Oefterrcicher 95. 301 f.
Ofthaufen 299 f.
Oßweil 110.
Otmar 270.
Ottcnbach 245.
Otther 270.
Oettingen, Gr. v. 59. 96. 169.
Oettinger 26.
Ottmansfeld 807.
Otto d. H. von Bamberg 93 ff.
297 ff.
Ow, V. 52.
Ow, Freih. v. 157.
Owen 183.
Owingen 278.
Pappenheim 309.
Patfeheid 284.
Paulus, E. 46 f. 245 f. 265. 268.
H. E. G. 270.
Pawigl 288.
Peetz 225.
Peladin 285.
Peroufe 54 f.
Peter v. Koblenz 112.
St Peter, Kl. 266.
Peterfen 103 f.
Pfaff 263.
Pfaff, K. 277 f. 297.
Pfahlheim, v. 91.
Pfalz 88. 171. 183. 193. 195.
Pfalzgrafenweiler 111.
Pfifter 82. 171. 190 f.
Pfifter, Ign. 194.
Pfifter, V. 161.
Pfizer 14.
Pfrund 291.
Pfullendorf 82. 223.
Pfullichgau, Gr. im 260 f.
Pfullingen, 107. 160. 260. 268.
Phalhein, de 264.
Philipp von Heffen 196. 266.
Philipp von Schwaben 277.
Pilgrime, die 92.
Pinache 54 f.
Planch 305.
Plarfch 284.
Plaffenburg 149.
Platide 284.
Pleimannswang 226.
Pleonungethal 245 f. 275.
Pleffen, v. 70.
Plieningen 101. 106. 298 f. 304.
Plochingen 108.
Pontiglit 284.
Portfcher 229.
Potthaft 142. 253.
Pradefche 285.
Pradrex 286.
Prantl lb7.
Pregizer 178.
Prefcher 153 f.
Preffel 131. 133 ff. 243. 271.
Prettach, v. 160.
Preußen, König Friedrich Wil-
helm I. 70.
Friedrichwilhelm IV. 1 1. 17.
Wilhelm, Kaifer 20.
Priefling 302.
Pröfing, Gr. v. 70.
Prüß 270.
Pudelim, super 284.
Puire 286.
Pülfringen 143. 145. 146.
Pyler 286.
quadra(e)lle fupra 285.
Babensburg, v. 144 f.
Racelins 281.
Raderach 226.
Radowitz 11.
Rafe 92.
Ragatz 286.
Raggen 291.
Raibach 92.
Rall 130.
Ramfauer 159.
Ramfenneft 227.
Ramftein 51.
Rapp 249.
Rappenneft 227.
Raftach 225.
Raftatt 137.
Raft(e) 125.
Raftört 225.
Raftpan 225.
Rathgeb 268. 270.
Ratih (Rettich) 282.
Rattenai 226.
Rauch 38 f. 235.
Rauh 282.
Raumer 38.
Raveaux 18.
Ravensburg OA. 223 f. 266.
St. 82. 129 f. 224. 226. 268.
282. 289 ff.
v. 23. 54.
Ravenftein 276.
Rechberg, v. 24. 59.
Rechenberg 268.
Rechtenftein 108.
Red Witz 16.
Regensberg, v. 53.
Regensbnrg 212. 257.
Reichard 62,
Reichau, v. 26.
Reichenau 52. 134. 261. 297.
Reichenbach 97. 101. 273 f. 298.
Reichenberg 4. 109. 145.
Reichenftein 108.
Reichenweiher 169. 175. 193 f.
196. 205. 215.
Regifter.
323
Reifenberg 112.
Reiff 268.
Reimlingen 277.
Reis 104.
Reifchach, v. 129. 295.
ReilTenberger 265.
Reitz 130.
RemchiDgen, v, 205.
Remiuelin 153 f.
Remling 253.
Kemseck 5. 109.
Remsthalgau 163.
Renz 178.
Reftveicht 225.
Reufchle 266.
Reuthin 173.
Reutlingen 1. 3 17. 82. 90 ff.
268.
Rexingen 274.
Reyfach 309.
Reyfcher 11 ff. 161. 163. 165 ff.
172. 176. 179. 184 f. 189 ff.
194. 198 f. 203 f. 206 ff. 210.
212. 211 ff. 218 ff.
Rheinfelden 261.
Rheinwald 1.
Riccio 8.
Richenberg, v. 144 f.
Richtenberg 4.
Richter 270.
F. M. 269.
Riecke 11 ff. 266.
Riedenberg, v. 91.
Riederich 96. 273. 275. 281.
Riedhaufen 97.
Riedheim 33.
Riedlingen 97. 127. 223. 295.
Riedmüller 104.
Ries 260.
Rietfeld, v. 95.
Rietheim, v. 89. 260.
Riezler 21. 97 f.
Rimbach 96.
Rinderbach, v. 142.
Ringingen 25.
Rinmann 268. 270.
Rintbach 299 f.
Ritinhaldun, v. 260.
Rodt 111. 273.
Rohr 3. 106.
Rohrau 107.
Rohrbach 242. 245.
Röhrborn 124.
Rohreck 106.
Roide 273.
Römer 14. 16. 21.
Römerkaftell bei Isoy 46 f.
bei Mainhardt 47.
Romig 230.
Rorbach 308. '
Rordorf, Gr. v. 96. 255. 261.
274. 277. 298.
Ror^enfteig 276.
Rofeck 107.
Rofenberg 3. 92. 143.
Rofenfeld 111.
Rofenkränzer 267.
Rofenftein 106. 108. 245.
Röfiger 55. 268.
Röftveichthorn 225.
Roßwaag 100. 110. 146.
Roßwälden 108.
Roth, fl. 30.
Roth 273.
Rothenberg 3. 106. 280.
Rothenburg 88. 160.
Rothkirch, v. 27.
Rötteln, V. 53 f.
Rottenacker 108.
Rottenburg 16. 137. 257 t
Rötungen 273. 299 f.
Rottnm 223.
Rottweil 14. 36. 130. 187. 167.
174.
Rubel 69.
Rabgarten 63.
Ruck 23 ff. 106. lUÖ.
Ruckenberg 23.
Ruckgaber 167.
Rndhart 116. 122. \m.
Rndmersbach 110.
Rudolf 1., d. K. 5. 23. 54. 278 ff.
Rudolfesriet = RuJTenriot»
Ruef 229.
Rugetsweilcr 228.
Rugge f. Ruck.
Rugolteswiller 228.
Ruhelberg 243.
Ruhethal 243.
Ruhimbuhil 243.
Ruith 106.
Rümelin 209.
Rungal(e)ch 286.
Runigenburc 243.
Rufenfchloß 108.
Ruffenried 228.
Ruß 228.
Ruft 65.
Ruxingen, y. 100.
Sachfenheim 110.
Sadirlinswilare = SederJitK.
Säghalden 63.
Salach 245.
8aldingen (SöllingeQ) 102.
Salem 255. 266. 27*^.
Salmannsweil 130. 186.
Salm-Grumbach, Gr» v. 70.
Salner 329.
Salomon 268.
Salzach 102.
Sandfee 303.
Sänger 270.
Sarwey 213.
Sattler 109. 161. 163 f. 171 f.
182. 184: ff. 196 ff. 206. 210.
212.
Sauers 283.
Saulgau, O.A. 223 f.
St. 127 ff. 137.
Sauneft 227.
Säur 62. 69.
Sauters 283.
Sa(e)yrart 225.
Scha«ce (Schatz) 282.
Schadweiler 254 f. 258.
Schäffer 266. 270.
Schafhaufen 100 ff. 297.
Schaich 266.
Scbaldera 283.
Schalksburg 111.
^cballer 262.
Seh all Kammer Wb^
Schalion 112.
Schanbach 106.
Schanis 2S6.
Scbänna 2S6.
Scbannat 255.
ScbäDuis 225,
Scharben, Scharren, die 91.
Seharnhaufen 91. lüü. 289. 298.
Schfitterle 282.
Schatz 249.
Schauenhurg, v. 101. 254 f. 257 f.
261 f.
Schaumberg, v. 72. 159.
Schederlin 232,
Scbeffer 205.
Scheffner 65.
Scheffüld 267.
Schelle 116. 236.
Sehellenberg, v. 128 l 290. 29^.
Scbemelsberg 157,
Scherer 157 f.
Scherragau 259.
Scheuch 229.
Schickhardt 267. 270.
Schiers 286.
Schieil 229.
SchUler 103. 232 ff. 235. 27t
Schilling 137 ff,
Schiltach (i. Baden) 112.
Schilteck 111.
Schimmelsberg 157.
Schtm-a (-on, -un) 284.
Schlaitdorf 102. 253.
SchJath 245.
324
Begifter.
Schlettftatt 258.
Schlierftadt 142 ff.
V, 146.
Schlör 262.
Schloßberger 266 f. 269.
Schlüffelburg 110.
Schmeller 225 f.
Schmid 24. 120. 255.
F. J. 251.
J. C. 164.
Pfr. 58 ff.
Schmidelfeld 58 ff. 71 f. 142 ff.
153. 154.
Schmidlin 178.
Schmidt, C. 266. 269 ff.
E. 117.
K. 268.
-Weißenfels 267 f. 270 f.
Schnarrenberg 157.
Schneider, E. 10. 23 ff. 105 ff.
263. 266.
Fr. 270.
Schnell 265.
Schneller 229.
Schnorr 270.
Schnuck 286.
Schüder 91.
Scholer 127.
Schönbuch 107.
Schönenberg 56.
Schönthal 100. 145.
Schopfloch, V. 159.
Schorndorf 4. 67. 87. 109. 154. 263.
Schott, A. 19.
J. 70.
K. 61. 267.
Th. 270.
Schrader 13.
Schreiber 67.
Schubart 70. 270. 305 f.
Schueler 229.
Schultheiß 62.
Schulze 161. 163 f. 177. 195. 209.
212. 221.
Schupparth 68.
Schütz f. Rathgeb.
Schtiffeldreher 225.
Schuffellehen 225.
Schufelfpularins 225.
Schuffenried 127. 281 f.
Schwab 268.
Schwab, G. 270.
Schwabegg 91.
Schwaben (Land) 1. 22. 27. 86.
81 f. 93 f 103 f. 137. 170.
192 ff. 205. 265 f. 287 f. 299.
302. 804.
Herzoge y. 51. 94 ff. 255.
266.
Schwaben, Herzogthum 58. 278.
287. 294 f. 299. 302 304.
Schwaben (Volk) 223 f. 243. 287 f.
Schwäbifcher Bund 81 ff. 186 f.
190. 196. 199.
Schwaikheim, v. 262.
Schwalbenneft 227.
Schwalldorf 258.
Schwann 110.
Schwarz 267.
Schwarzach 129.
Schwarzburg, Gr. v. 90.
Schwarzenberg 90., Gr. v. 90.
Schwärzloch 157,
Schwedengräben 245.
Schweicker 64.
Schweighofen 29.
Schweikhardt 16.
Schweifel 281.
Schweiz 228 f. 288.
Schweizer 271.
Schwendi, L. v. 60. 268.
Seckach 148.
Seckendorf, v. 92. 159.
Sederlins 226.
Sederlitz 226.
Seeben 281.
Seeburg 108.
Seefried 93. 301 ff.
Seeger 162.
Seewadel 284.
Sefers 288.
Seggendorf, v. 292.
Seibranz 281.
Seinna 286.
Seligenthal 142 ff.
Senders 283.
Serres 54 f.
Sersheim 110.
Setz 295 f.
Seuffer 183. 262.
Seufferlin 64 ff. 69.
Seuffert 271.
Seumen, die 92.
Seyffer 46.
Sick 267. 271.
Siegfried, Bifch. v. Speier 253 ff.
Siefun, d. i. =
Sieben 126 ff.
Sigesbrandesberg = Seibranz.
Siggun 229.
Sigmaringen 273 ff. 298.
Sigmund, Kaifer 72.
Simon 305.
Sindelfingen 185. 257 f.
Sinnacher 225. 283 ff.
Sluffen 127.
Söflingen 98.
Soiron 19.
Soldan-Heppe 247. 252.
Sontheim 97.
Gr. V. 14.
•Groningen 70.
Spaichingen 266.
Spalt 309.
Späth, Hh. V. 108.
Speckfeld 59. 145.
Spee, Gr. v. 248. 253.
Speier 163. 253 ff. 298.
öpiegler 228.
Spittler 161. 177. 198 ff. 202.
204 f. 207. 209. 212. 214.
Spitzemberg, Freiherren v. 280.
Spitzenberg 4. 242 ff. 273 ff. 298.
Sprenger 248.
Springer 20.
Spruner 301.
Stadelhof 27 ff.
Stadion, v. 127.
Stainhufen, v. 130.
Stalin, Chr. Fr. 1 ff 21 f. 28.
57 f. 96. 99. 159. 161. 163.
164. 165. 166. 167. 168. 169.
170. 171. 173. 174. 180. 184.
188. 191. 192. 196 f. 204. 253.
255. 258. 263 275. 278. 297 ff.
Stalin, P. 1 ff. 21. 57. 144. 161.
163. 223. 225 f 243. 265 f.
274 f. 280.
Stammheim 111.
Stark 267.
Starzeln 259.
Staufer 58. 95. 98 ff. 158. 221.
258. 266. 276 ff. 278. 299. 304.
Stauffenberg, Grafen v. 100. 297.
Stecher, F. 285 f.
G. L. 124. 126. 229 ff.
Steichele 95. 144. 226.
Steiff 268. 271.
Steinenbach 228.
Steinhaufen 223.
Steinheiro a. Albuch 95. 97.
a. d. Murr 297.
Steinhofer 165. 192.
Steinhülben 108. 183.
Steinsfeld 143.
Stemann 18.
Sterneck 111.
Sternenfels 110.
Sternftein, v. 65.
Sterzinger, F. 305 f.
J. 305.
Stetten, Hh. v. 150. 159.
Steudel 265.
Steußlingen, v. 260.
Stillfried 95. 304.
Stimbrand 271.
Stocker 131«
Regifter.
325
Stoffel 227 f. 281.
Stöffelberg 107.
Stoffeln, Hh. v. 258 f. 299.
Stopfenheim 309.
Storchberg 227.
Storchneft 227.
Strack v. Weißenbach 266.
Straßberg, v. 53.
Straßbarg 52. 266.
V. 128.
Straub 229. 282.
Straabenhard 110.
Strölin 14. 28 f.
Stromair 282.
Stromberg 110.
Strubo = Straub.
Struve, V. 19. 212.
Struzzeline, die 143 f.
Stnbersheim 276, Hh. v. ebend.
Stumpf 95. 142. 144.
Stnngertjagen 225.
Stnrmfeder, Hh. v. 109.
Stuttgart 2 f. 13. 15. 102 ff. 106.
147 f. 167 ff. 181 ff. 186 ff.
189. 195. 205. 209 f. 247. 263.
266 ff.
Stuttgarter Vertrag 183 ff. 187.
Sualafeld 93. 301 f.
Suders 283.
Sueznn = Sießen.
Sufers 283.
Sülchen 254. 256 f. 261 f.
Hh. V. 254. 256 ff. 261.
-Wolffelden, Hh. v. 257 ff.
Sülchgau 256 f. 260.
Gr. im 256 f. 260 f.
Sulichin = Sülchen.
Sulg-en (-in) = Saulgau.
Sulz a. N. 14. 173. 297.
bei Kirchberg 265. 268
Sulz, Grafen v. 130. 297.
Sulzbach 58 ff. 94.
V. 94.
Schroidelfeld 145.
Sulzbeck 93 ff. 301 f.
Sulzburg 108.
Sumerowe, v. 129.
Suppingen 24.
Sur 283.
Sürlin 271.
Siirs 283.
Süßen 277 ff.
Swertisloch = Schwärzloch.
Swop 271.
Tablat 284.
Tagelfingen 298.
V. 298.
Tanfani 7 f.
Tannenberg 111. 244.
Tanner 252 f.
Tarodingen = Derendingen.
Tartarotti 304.
Tathufen, v. 127.
Tauber 142. 247.
Taufeck 4. 110.
Teck 109.
Tettingen, v. 128.
Tettnang, OA. 223 f. 266.
St. 130.
Thailfingen 273 f. 277. 298.
V. 274. 277.
Thalfingen 84.
Thalhaufen, v. 261.
Theilenhofen 309.
Theres =
Theriffe 71.
Thierbad 153 ff.
Thierberg 147.
Thuningen, v. 260 f.
Thurgau, Gr. v. 261.
Thurn, zum 111.
Tiefenbach, Kifem v. 91.
Tifens 283.
Toggeuburg, Grafen v. 53. 279.
Tratzberg, Ritter v. 294 f.
Tretfeh 25.
Treytwein 2 f.
Trier 6. 86. 147. 248. 260.
Trimberg, v. 145.
Tritfchler 268.
Trochellingen 170 f.
TrolHo) 282.
Trüber 271.
Truchfeß 160. 290 f.
Truhendingen, Gr. v. 159.
Trütwein = Treytwein.
Tfcheming 266 f.
Tfchirland 284.
Tübingen 13 ff. 49. 103. 107.
157. 267 f.
Grafen (Pfalzgr.) v. 4. 6. 23 f.
61. 170. 255. 257. 275.
298 f.
-Afperg, Gr. v. 4.
-Böblingen, Grafen v. 2. 4.
Tübinger Vertrag 196. 198.
Tückelhaufen 145.
Tunt^lingen = Neckartenzl.
Türkheim f. Ober-, Unter-.
Tufeck = Tauf-.
Tuttlingen 112. 260.
Tyrol 86. 88. 192. 226. 229. 288.
üebelhör 228.
Üeberlingen82. 128. 131. 137. 281.
Ueberrieds 228.
Uffenheim 145. 159.
ühden 240.
ühland 13. 17. 91. 282.
ühlbach 59. 63.
üehlenhof 228.
Uelen 228.
Ulm, OA. 223 f. 266.
St. 24. 27 ff. 32 ff. 38. 53.
57. 59. 82. 86. 88. 90. 118.
130 ff. 136 ff 243. 262.
268. 277. 280.
Ulrich V. Enfingen 135 f.
ülten 283.
Umbrecht 281.
Undingen 259.
Ungarn 6 ff. 229.
Ungnad 271.
Unter-Afperg 110.
-Böhringen 242 f. 277 f.
-Rauhen 282.
-Schwarzach 223.
-Türkhoim 254. 256.
Upflamör 297.
Uplumare = dem vor.
Urach 107. 112. 172. 195. 221.
Grafen v. 273. 275.
Konrad v. 268.
Uracher Vertrag 172 ff. 180. 191.
205. 215.
Urbach, Hh. v. 92.
Urenhofen, v. 92
Urhaufen, v. 160.
Ursberg 277 f.
Urfendorf 131.
Urflingen, Herzoge v. 7 ff. 102.
Uffermann 71. 142. 300 f.
Uri(e)nkeim, v. 142 f.
Utichshufen, abg. 101.
Utinkoven 226, (Jettk.). •
Uzilshufen 259.
Vaihingen, a, d. E. 3 f. 110.
a. d. F. 3.
Graf V. 4.
Valeiares (Valoiars) 284.
Valleraich 227.
Vallerey 227.
Valletor 227.
Valpiler 286.
Valrain 285.
Varnbüler 208.
Vbelherishufen 228.
Veefenmeyer 30.
Veinau, v. 160.
Vellberg 150.
Hh. V. 91. 149 f.
Vellingberg, v. 91.
Veits 228.
Ven(e)chon = Fenken.
Vende 91.
326
Rcgifter.
X
^
Vondebach 91.
Venningen, v. 160.
Veringen, Grafen v. 297.
Vefer 282.
Viherafte 225.
Villani 7 f.
Villars = Groß-, Klein-.
Villiogen 260.
V. 857. 260 f.
Vincke 116.
ViDQon 56.
Vifcher 271.
Vochenzer 282.
Vochetzer 282.
Vogelneft 227.
Voggetzer 282.
Vogt 18 f. 224.
Vohbur^, Gr. v. 97 ff.
Vohenftein 92.
Volkmann 93 f. 99. 301.
Völlan 283.
Vollinchofen =
Völlkofen 226.
Volz 13. 15 f.
Vorarlberg 22?».
Vorbardsweiler 63.
Vorholz 227.
Vormoos 227.
Vorfoe 227.
Vand-en (-in) 127.
Vundengut 127 f.
Wacelinisrtiti (Wetzisreute) 225.
Wächter 163. 205.
V. 18 f.
Wackernagel 62.
Wagenliofen 144.
Hb. V. 143 f.
Wagner 103 f.
F. 81 ff.
H. L. 117.
Wahe (Weh) 282.
Waiblingen 2. 109. 263.
Waiblinger 271.
Wain 223.
Walcker 271.
Waldburg, Truchfeffen v. 129.
Georg 268.
Waldeck 111.
V. 129. 275.
Waidenbuch 107.
Waldenftein 109.
Waldhaufen 4.
Waldmannshofen 300.
Waldner 229.
Waldraft 225.
Waldfaffcn 254.
Waldfee, OA. 223 f.
St. 296.
Waler, die 91.
Walex 286.
Walheim 273. 275.
Walfer 229.
Waltorf, V. 100.
Wambrechtis 228.
Wam(n)brehte8wate = dem f.
Wammeratswatt 228.
Wanboldeswillare 228.
Wangen. OA. 223 f. 266.
St. 82. 137. 227.
Wanshofen 144.
Wantzenau 137.
Wanzenriiiti = Banzenreute.
Wappen :
V. Beichlingen (S.) 72.
^ Bcfe (Siegel) 72.
„ Falkenftein 51.
„ Helfenftein 277.
r, Hohenlohe 71 f.
„ Kaftel (S.) 72.
Leipheim 30.
V. Linno (S.) 72.
j, Ramftem 51.
r, Schamhaufen 298.
r, Schaumberg 72.
„ Schmidelfeld (S.) 72.
I „ Spitzenberg (S.) 280.
„ Veringen 275.
Weinsberg 72 f.
V. Wefthaulen (S.) 146.
„ Württemberg 267. 275.
Warmbronn 255.
Wartmann 51. 53. 285.
Wartenberg, Freiherren v. 51 ff.
255.
Wäfchenbeuren 98.
Wäfcherfchloß 47.
Wafferburg 112.
Waffertrüdingen 159.
Wattay 226.
Wattenfee 228.
Wattenweiler 228.
Wattenwiefen 228.
Watto 228.
Weber, Fr. 147.
Hr. 74 ff.
Weohßler 113.
Weckherlin 91.
G. 271.
Weech, v. 266.
Wegelin 161.
Wehe 30. 32.
Wehinger 271.
I Wehrmannsbühl 226.
I Weibertreu 157.
I Weichendorf 299 f.
I Weidner 267.
I Weigoldsberg 243.
Weigoldsbaufen 255.
Wcikendorf = Weichendorf.
Weikersbcim 262.
Weil 82. 257. .
der Stadt 268.
Weiler 107.
Weiler, OA. Mergcnthoim, Hh.
V. 262.
zum Stein, v. 261 f.
Weilheira 108. 183. 257.
Weiltingen 207 f. 213 ff.
Weingarten 36. 128. 223 ff. 874.
281 ff 289 ff.
Weingarten i. Bayern 309.
Weinheim 158.
Weinhof 28.
Weinsberg 102. 109. 209 f. 215.
265. 299.
V. 4. 72 f. 100. 144. 157 f*
Konrad II. 268.
Weinsberg Bebenburg, v. 100.
Weinsheim 158.
Weisbrunn 158.
Weiffenau 289 ff.
Weißenburg, die 5. 106.
in Bayern 302 f. 307 f.
V. 303.
Weißenburger Wald 308.
Weißenfee 253.
Weißenthurm 235.
Weitingen 297.
Weizföcker 270.
Weifen 101 f. 226. 258. 266. 299.
Wellmer 269.
Welfchenneft =
Welfchnefch 227.
Weifchneuenburg, Grafen v. 53 f.
Welzheim 60. 153 ff.
Wendungen 108.
Wengen 63.
Wengenklofter 277.
Werdenberg, Grafen v. 81 f. 86.
89. 169f.289.(Haug81f.86.89).
Werdenberg-Sargans, Graf v.
170.
Werenbrehtcsvilla = Wehr-
mannsbühl.
Werkmeifter 104.
Werner 116.
Werner, Guft. 271.
Hans 61.
J. 122.
Weinhaufer 289.
Wernicke 131 f. 267.
Wemizhaufen 106.
Wernsreute 282.
Wertheim, Gr. v. 92. 142.
Wertingen, v. 276.
Werwiß 225.
Regifter.
327
Wefendonk 18.
Weftenberg, abg. 300.
Wefterheim 245.
Wefternach, v. 89.
Wefthaufen 144.
Hh. V. 144. 146. 264.
Wetzbaufen, v. 262.
Wetzisreute 225.
Weyermann 120.
Weygelßberg 243.
Widdern 110.
Widin 229.
Widmann 271.
Wiebn 104.
Wieland, Chr. Mai-t. 37 (t 113 ff.
116 f. 119 f. 112 ff. 229. 235.
271.
L. 119.
Wielandftein 108.
Wielant 282
Wiefenbach 160.
V. 159.
Wiefenfteig 245. 276 f.
V. 275.
Wiefner 18.
Wieft 16.
Wietcrsheim, v. 262.
Wigelinsftein 243.
Wildbad 111.
Wildberg 111. 172 ff
Wiler 129.
Wilhelm, d. Kaif. 20.
Wilhelmsburg 243.
Willar 282.
Wille 266.
WiUeheris 229.
Wilzburg 99. 302. 309.
Wimpfen 142 f. 140. 207.
V. 142.
Windeck 109.
Windsheim 91.
Winenheira = Weinheim.
Winesbiki 158.
Winesprunnin = Weisbrunn.
Winesfol 158.
Winesthal 158.
Wineswalde 158.
Winiden = Winnenden.
Winnenden 109. 183. 255.
V. 255. 261.
Winsheim = Weinsheim.
Winterftetteu 130.
Ulrich V. 268.
Winterftettenftadt 282.
Winttcrlin 2. 112.
Winzcln, v. 261.
Wirsperg, v. 89.
Wirtemberg (Wirtenberg), Burg
3. 5. 57. 106. 275.
Wirtemberg,
Herren v. 96. 100. 110.
Grafen 29. 298.
Bruno 275.
Konrad 96. 273 ff. 298.
Ludwig 254.
Wirtenberg-Beutelsbach, v. 297.
304.
f. weiter: Württemberg.
Wirth 271.
Wifontesfteig = Wiefenfteig.
Witoldhaufen, j. Weigoldsh.
Witterftall 277 f.
Witzemann 16.
Wohlwill 269.
Wolfach 137.
Wolfegg 224.
V. 128.
Wolffelden 109.
Hh. V. 253 ff. 261.
Minifterial. v. 261 f.
-Sülchen, Hh. v. 259 ff.
Wolkenburg 110.
Wolmershaufen, Hh. v. 150. 160.
Wombrechts 228.
Wonfaß 157.
Wonsgehaig 157.
Wörth, V. 97.
Wuelftein 108.
Wulgenftadt = Fulgenftadt.
Wunau 157.
Wunderbach 157.
Wunneuftein 157.
Wunlledel 157.
Würdinger 82. 87 ff.
Wurmhalde 243.
Wurmlingeii 254. 256.
Konrad v. 268.
Wurmlingerberg 157.
Württemberg, 1. 6. 13. 16 f. 21.
24. 33. 47. 54. 67. 69. 85 f.
88. 93. 105. ff 147. 161 ff
265 ff. 287.
Graffchaft 163. 165. 167.
Herzogthum 36. 178. 192 ff.
201 ff. 208. 212. 215.
217.
Kurfürftenthum 219.
Königreich 50. 147. 219 f.
231. 265 ff.
Württemberg, Fürftenhaus von
6. 24. 96. 161 ff. 266 f.
Grafen Iff. 29f. 161. 163 f.
166 ff 195. 221. 274.
Eberhard I. 1. 3. 4 ff.
163 f. 170. 279 f.
Eberhard II. 90 f. 161 ff.
167 ff 170. 222.
Eberhard 111. 169.
Württemberg,
Grafen, Eberhard IV. 169.
Eberhard V. 88 f. 161.
171 ff. 175 ff. 179 ff.
182 ff. 185 ff. 188 ff.
191 f. 222. (f. Herzoge).
Eberhard VI. 161. 171 ff.
174 ff. 179 ff. 182 ff.
185 ff. 188 ff 19t f.
(f. Herzoge).
Georg 196 ff. 199 ff
Heinrich 171 ff. 174 1 179.
184 f. 190 ff, 193. 195 ff.
199. 205. 221.
Ludwig I. 169 f.
Ludwig 11. 171. 173.
Ulrich L 163.
Ulrich II. 163 f. 166.
Ulrich UI. 164.
Ulrich IV. 164 ff. 167 f,
Ulrich V. 109 ff 172 ff.
175. 182. 184, 263.
Gräfinnen,
Adelheid 266.
Elifabeth 90. 173.
Herzoge 70. 78, 149. 161.
194 f. 212.
Chriftoph 25. 105. 107 ff.
110 f. 1913 ff 199 ff.
202 ff. 206 ff 209 ff.
221. 266. 292.
Eberhard L 192. 194 ff.
205.
EberhardII.192.194.29G.
205.
EberhardIIL20Sf. 211ff,
214 ff. 217. 222.
Eberhard Ludwig 27.
214 ff 222.
Friedrich 203. 210 ff.
Friedrich L 105. Iü7 ff.
200. 203 f. 206. 209 ff.
Friedrich IL 219.
Friedrich Elisen 104
218 f. 267.
Heinrich 235.
Heinrich IiYiedrich 267,
Johann Fried ricli 200.
204 ff. 207 ff.
! Kari Alexander 194. 21 6ff
I 219. 222. 266.
I Kari Eugen 70, 214. 217 f.
267.
Kari Rudolf 2GG.
I Louis 235.
I Ludwig 25. 105. 109, ä02 ff.
I 206 ff. 209, 22L
' Ludwig Eugen 27. mi
I 218.
328
Begifter.
Württemberg,
Wörttemberg-Neuenftadt, v.
Zahn, Th. 267.
Herzoge, Ulrich 10. 106 f.
Herz. Friedrich 210 ff.
Zähringen, v. 256 f. 260 f. 267.
172. 191. 196 ff. 199.
Kari Rudolf 215 217.
Zainer 271.
201. 264. 266.
-Nenffen (oder -Stuttgart)
Zavelftein 4. 110.
Ulrich 210 f. 215.
172 ff
Hh. V. 4.
Herzogin,
V. Heinrich 171 f. (f. oben
Zangemeifter 25.
Marie 266.
Grafen).
Zeiler 246.
Könige 297.
-Urach 172 ff
Zeitblom 61.
Friedrich 219 f 235.
V. Ludwig 171 (f. oben
Zell V. 123 f. 230. 233 ff.
Karl 267.
Grafen).
Zeller-Werdmüller 53.
Wilhelm 267.
-Weiltingen v.
Zenn 286.
Prinzen,
Herz. Friedrich Ferd. 214.
Zeriaut 229.
Friedrich 209 f. f. Neuen-
Jul. Friedr. 207 f. 210.
Ziegler 290.
ftadt.
Württemberger auf der Univ.
Zillenhardt 109.
Friedrich Achilles 207.
Bamberg 74 ff.
Zimmermann 80.
Julius Friedrich 153.
Wurzach 137.
Zingerie 225. 283 ff.
Louis 285.
Würzbach 49.
Ziswingen, v. 95.
Magnus 207.
Würzburg 90 f. 144 ff. 169. 247.
Zittelmann 91 f.
Prinzeüinnen,
255. 304. f.
Zitzishaufen 91.
Anna Sabina 153.
Wuftuben 157.
Zollenreute 228.
Henriette Marie 267.
Zollem f. Hohenz.
Württemberg- Grieningen 163.
Xeller, Juliane 43 f.
Zfchokke 233 ff.
-Mömpelgard v..
Regine 43 f.
Zursmaier 286.
Herz. Leopold Eberhard
Zttttelmann f. Zitt.
214.
Zahn 266.
Zwiefalten 96. 256. 259 f. 273 f.
LudwigFriedrich206ff.
A. 266.
297.
WÜETTEMBEKGISCHE
ÜCHEH
FÜR
UND
IE.
HERAUSGEGEBEN
VON DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 18 8 3.
SUPPLEMENT -BAND.
Hof- und Staatskalender fUr 1881. — WafTerftandsbeobachtungen an den warttembergifchen Pegel Nationen
1880 und 1881.' (Mit 4 Tafeln.) — Flächeninhalt der Flußgebiete Wflrttembergs. (Hit einer Karte.)
STÜCT6ART.
W. KOHLHAMMER.
18S4.
i
Druck von W. Kohlhammer in Stuttgart
Inhalts -üeberficht.
Seite
Hof- und Staatskalender für 1884 l
Wafferftandsbeohachtungen an den württembergifchen Pegelßationen im Jahr 18S0. Mit 2 Tafeln.
Mitgetheilt von der K. Minifterial- Abtheilung ftir den Straßen- und WalTerbau ... 1
Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs, Ein Beitrag zur Hydrographie dos Landes
von C. Regelmann, Trigonometer des K. ftat-top. Bureau. Mit einer Karte ... 8
Wajferftandsbeobachtungen an den württembergifchen Pegelßationen im Jalir 1881, Mit 2 Tafeln.
Mitgetheilt von der K. Minifterial-Abtheilung für den Straßen- und WalTerbau ... 49
Württembergifcher
Hof- und Staatskalender
für
18 8 4.
Würltoml». JahrUncher 1883.
l^'
E@f» iid Stiitikiljii@f 1884.
Das Königliche Haus.
Seine Majeftät der König Karl, geb. 6. März 1823; regiert feit 25. Juni 1864;
vermählt 13. Juli 1846 mit
Ihrer Majeftät der Königin Olga, geb. IL September 1822,
Cjerehwirter den Kkigs:
Ihre Königliclieii HoUeiten
a) Aus der erften Ehe des verewigten Königs Wilhelm mit der Königin
Katharina:
1. Die Königliche Prinzeflfin Marie^ geb, 30. Oktober 1816, vermählt
mit Seiner Erlaucht dem Grafen Alfred von Neipperg 19. März 1840;
Witwe feit 16. November 1865,
b) Aus der zweiten Ehe des verewigten Königs Wilhelm mit der Königin
Pauline:
2. Die Königliche Prinzeffin Katharina; geh, 24. Auguft 1821 , ver-
.mahlt 20. November 1845 mit Seiner Königlichen Hoheit dem König-
lichen Prinzen Friedrich von Württemberg (f, u.); Witwe feit
9. Mai 1870.
3. Die Königliche Prinzeffin Auguftej geh, 4, Oktober 1826, vermählt
17. Juni 1851 mit Seiner Hoheit dem Prinzen Hermann von Sachfen-
Weimar-Eifenach.
Hinterbliebene des Terewigten Yaters-Brnder» dett König», d«s KSniglithen Prinzen Patil :
Ihre KÖniglicheTi Holieiten
1. Des verewigten Königlichen Prinzen Friedrich
Witwe: Die Königliche Prinzeflin Katharina ff. o.);
Sohn: Der Königliche Prinz Wilhelm, geb. 25. Februar 1848;
vermählt 15. Febr. 1877 mit
Ihrer Königlichen Hoheit der Königlichen Prinzeflin Marie,
Prinzeffin zu Waldeck undPyrnjont; Witwer feit 30* April 1882;
Tochter:
Die Königliche Prinzeffin Paul ine, geb. 19. Dezbr, 1877.
2. Der Königliche Prinz Auguft, geb. 24. Januar 1813,
L
IV Königliches Haus.
HinterbliebcDe der verewigten GrofiTatersbrider des KoDigs:
Hxre Königliclien HolieiterL
L Des verewigten Herzogs Ludwig Sohn:
Herzog Alexander Konftantin, geb. 9. Dezember 1804, vermählt 2. Mai 1835
mit Claudine, Gräfin von Hohenftein, Witwer feit 1. Oktober 1841.
Kinder: Ihre Durchlauchten
1. Claudine, Fürftin von Teck, geb. 11. Februar 1836;
2. Franz, Herzog von Teck, geb. 27. Auguft 1837, vermählt 12. Jani
1866 mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeflln Marie von Cam-
bridge, Königlichen Prinzeflln von Großbritannien und Irland, geb.
27. November 1833.
Kinder:
a) Fürftin Viktoria, geb. 26. Mai 1867;
b) Fürft Adolf, geb. 13. Auguft 1868;
c) Fürft Franz, geb. 9. Januar 1870;
d) Fürft Alexander, geb. 14. April 1874.
3. Amalie, Fürftin von Teck, geb. 12. November 1838; vermählt mit
dem Grafen Paul von Hügel.
II. Des verewigten Herzogs Eugen Hinterbliebene:
und zwar
1. Des verewigten Herzogs Friedrich Eugen
Kinder aus erfter Ehe mit Karoline, Prinzeflln zu Waldeck und
Pyrmont:
a) Herzogin Marie, geb. 25. März 1818, vermählt 9. Oktober 1846
mit dem Landgrafen Karl von Heffen- Philippsthal, Witwe
feit 12. Februar 1868.
b) Des verewigten Herzogs Eugen Erdmann
Witwe: Herzogin Mathilde, Prinzeflln von Schaumburg-Ltppe,
geb. 11. September 1818;
Kinder:
aa) Herzogin Wilhelmine, geb. 11. Juli 1844, vermählt
8. Mai 1868 mit Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog
Nikolaus von Württemberg (f. u.);
bb) Des verewigten Herzogs Wilhelm Eugen (f 27. Jan. 1877).
Witwe: Ihre Kaiferliche Hoheit die Herzogin Wera
Konftantinowna, Großfürftin von Rußland, geboren
16. Februar 1854;
Kinder: Herzogin Elfa ) , ^ „.. ^^„^
TT . /M l geb. 1. März 1876.
Herzogin Olga )
Des verewigten Herzogs Friedrich Eugen (oben II. 1.) Kinder aus zweiter
Ehe mit der Herzogin Helene, Prinzeflln von Hohenlohe-Langenburg :
c) Herzog Wilhelm, geb. 20. Juli 1828;
d) Herzogin Alexandrine Mathilde, geb. 16. Dezember 1829;
e) Herzog Nikolaus, geb. 1. März 1833, vermählt 8. Mai 1868
mit Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Wilhelmine von
Württemberg (f. o.);
Königliches Haus. V
f) Herzogin Luife Agnes, geb. 13. Oktober 1835, vermählt 6. Febr.
1858 mit Seiner Durchlaucht dem Fürften Heinrich XTV. von
Reuß jüngerer Linie.
IL 2. Des verewigten Herzogs Paul Sohn:
Herzog Maximilian, geb. 3. September 1828, vermählt 16. Februar 1876
mit Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Herrn ine, PrinzeDRn von
Schaumburg-Lippe, geb. 5. Oktober 1845.
III. Des verewigten Herzogs Wilhelm Hinterbliebene:
1. Des verewigten Grafen Alexander Kinder aus delTen Ehe mit der Gräfin
Helene, geb. Gräfin von FefteticSj Ihre Erlauchten;
a) Graf Eberhard, geb. 25. Mai 1833;
b) Gräfin Wilhelmine, geb. 24 Juli 1834;
c) Gräfin Pauline, geb. 8. Aagüft 1836, vermählt 25. April 1857 mit
Adam von Wuthenau aus dem Hanfe Glefien.
2. Des verewigten Herzogs von Urach, Grafen Wilhelm von Württemberg
Hinterbliebene, Ihre Durchlauchten:
Die Witwe: Floreftine, Herzogin vou Uraehj Gnilln von Württem-
berg, Prinzeffin von Monaco, geb. 22. Oktober 1833;
Kinder erfterEhe (mit der Prinzeffin Theodolinde von Leuchtenberg) ;
a) Fürftin AugufteEugenie^ geb. 27. Dezember 1842, feit 16. Juni
1877 vermählt mit dem Grafen Franz von Tlmn-Hohenftein^
b) Fürftin MathildCj geb. 14. Januar 1854 j vermählt 2. Februar
1874 mit Don Paul Altieri, Fürften von Viano;
Kinder zweiter Ehe:
c) Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Württemberg^ geb.
3. März 1864;
d) Fürft Karl von Urach, Graf von Württemberg, geb. 15, Febr.
1865.
rV. Des verewigten Herzogs Alexander Hinterbliebene:
Des verewigten Herzogs Friedrich Wilhelm Alexander Sohn aus deffen Ehe
mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzeflin Marie von Orleans:
Herzog Philipp, geb. 30. Juli 1838, vermählt 18. Januar 1865 mit
Ihrer Kaiferlichen Hoheit der Herzogin Maria Therefia Anna, Erz-
herzogin von Oefterreich, geb. 15. Juli 1845<
Kinder :
1. Herzog Albrech tj geb. 23, Dezember 1865;
2. Herzogin Maria Ifabella, geb. 31. Auguft 1871 ;
3. Herzog Robert, geb. 14, Januar 1873^
4. Herzog Ulrich geb. 16. Juni 1877.
VI
Hofrtaat
I. Hofrtaat Seiner Hajeftät des Königs.
Kron-Erb-Aemter.
Reichs- Erb -Marfchall: Hugo, Ffirft zu
Hohenlohe-Oehringen, Herzog von üjeft.
Reichs-Erb-Oberhofmeifter: Eberhard,
Fürft von Waldburg-Zeil-Wurzach.
Reichs-Erb-Oberkammerherr: ....
Reichs -Erb -Panner: Rudolf, Graf von
Zeppelin.
A. Oberhofirath.
Präfident: Exe. Graf v. Taubenheim, Oberft-
Stallmeifter.
Mitglieder: Exe. der Oberütkammerherr Freih.
V. Spitzemberg, General der Infanterie,
Generaladjutant; Exe. der Hofkammer-Prä-
fident V, Gunzert; Exo. der Oberfthofmeifter
Geheimerrath Freih. Thumb v. Neuburg; der
Hofrichter, Oberftaatsanwalt v. KOftlin ; der
Oberhof kafller, Hofdom. Rath v. Schwartz.
Sekretär: BolTert, Hofrath.
Dem Oberhofrath iind unmittelbar unter-
geordnet:
1. Die Hofkirche. Oberhofprediger: D.
V. Gerok, Prälat. Hofkaplan: Dr. Braun.
2. Das Hofgericht. Hofrichter: v.Köft^
lin, Oberftaatsanwalt
3. Das hofärztlichePerfonal. Königlicher
Leibarzt, Vorft. des hofärztl. Per-
fonals u. techn. Vorft. der Ho'fapo-
theke: Dr. v. Gärtner, Ober-Medizinalrath.
ZweiterHofarzt: Dr, Fetzer, Medizinal-
rath. Hofchirurg: Frölich.
B. Hofftäbe.
1. Oberfthofmeifterftab.
Oberfthofmeifter: Exe. Freih. Thumb v.
Neuburg, Geheimerrath.
Stabs fekretär: Jordan, Hofrath.
a) Hofdepartement.
aa) Perfönlicher Dienft. 8 Kammerdiener,
9 Kammerlakaien, 2 KammerthUrhüter,
2 Garderobediener.
bb) Hofdienft. 0 b erhoff ourier: Gärtner;
. 1 Fourier, 18 Hofbedienftete, 16 Schloßthür-
fteher, 16 Hofknechte.
cc) Oekonomie-Dienft. Hofökonom: Win-
ter, Hofökonomierath ;Oekonomiefekre-
tär: Bechtel; 1 Kflchenmeifter, 1 Küohen-
verwalter, 5 Köche, 2 Küchendiener, 1 Kon-
ditor, 1 Konditoreidiener, 1 Kellermeifter,
1 Kellerdiener, 1 Silberkämmerling, 1 Tafel-
decker, 2 Silberdiener, ; 1 Leinwand- Verwal-
terin, 1 Vorfteherin der Hof-Wafchanftalt.
b) SchloB- und Kronmobilien-Verwaltung.
Schloßverwalter: Vollmer,
6 Hausverwalter in den K. SchlölTern zu
Stuttgart, auf dem Rofenftein, in der Wil-
helma, in der Villa bei Berg, in Friedrichs-
hafen ; 1 Auffeher in der Griechifchen Ka-
pelle auf Rothenberg; 1 Bett- und Bett-
weißzeug-Verwalterin; 6 Schloßdiener, 3
Lampiften, 1 Magazindiener, 1 Schloßknecht.
c) Bau- und Garten-Direktion.
Direktor: Sekretär: Doderer,
Kanzleirath. Hofbaumeifter: v. Egle,
Oberbaurath. Bauinfpektor: Bayer.
Baukontroleur: Rieger.
5 Hofgärtner, 11 Gartenportiers, 1 Auf-
feher in der Meierei Rofenftein.
Perfonal des Königsbaus: 1 Hausmeifter,
1 Portier, 1 Knecht.
d) Direktion der K. Handbibliothek und der damit
verbundenen Institute.
Vorft and der Bibliothek: Dr. Hemfen,
Hofrath. Gemälde-Infpektor: v.Ruftigpe,
Profeffor. Hofmaler: v. Bohn. Hof-
pianift: Pr uckner, Profeffor.
2. Oberftkammerherrnftab.
Oberftkammerherr: Exe. Freih. v. Spitzem-
berg, General der Infanterie, Generaladjutant
des Königs.
Stabsfekretär: Kuhn, Hofrath.
Kammerherren.
Exe. Graf v. Taubenheim, Oberhofrathspräfi-
dent u. f. w.
Graf V. Dillen zu Dätzingen.
Exe. Graf v. Linden, Staatsrath a. D.
Exe. Freih. Karl v. Varnbüler, Staat8miniftera.D.
Exe. Freih. Jul. v. Hügel, Vize-Oberftftallmeifter
a. D.
Freih. I-Vied. v. König- Warthaufen.
Exe. Freih. Thumb v. Neuburg, Oberfthofmeifter,
Geheimerrath.
Freih. Fried. Karl v. Sturrafeder.
Hofftaat.
vn
Freih. Jul. v. Palm.
Freih. Götz v. Berlichingen in Helrnftadt
Exe. Graf v. Taube, Ordenskaozler, Geheimer-
rath a. D.
Freih. E. v. Hayn, vormal. Hofmarfchall I. K.
Höh. der Frau Prinzeflin Friedrich von
Württemberg.
Exe. Graf Karl v. Üxkull-Gyllenband, HoQäger-
meifter, Forftrath a. D,
Exe. Graf v. Leutrum, Geheimerrath a. D.
Freih. Max. Theod. v. Süßkind.
Freih. Schott v. Schottenftein, Regierungsrath.
Freih. Jul v. Röder, Oberregierungsrath, Kanzlei-
direktor des Geh. Raths a. D.
Freih. Osk. v. Soden, Staatsrath, außerordentl.
Gefandter und bevollm. Minifter in München,
Dresden und Darmftadt.
Graf Aug. v. Üxkull-Gyllenband, Staatsrath,
Minilterialdirektor und Direktor des Geh.
Haus- und Staatsarchivs.
Freih. Rieh. König von u. zu Warthaufen.
Freih. Hugo v. Linden, Hofmarfchall a. D.
Freih. Karl v. Palm, Oberlioutenant a. D.
Freih. v. Soden, wirkl. Staatsrath.
Freih. Albr. v. TelTin, K. K. Oefter. Rittm. i.d. A.
Freih. Franz v. Schütz-Pflummem.
V. Snkau, Geh. Legati onsrath, Kavalier S. K. H.
des Herzogs Alexander v. Württemberg.
Freih. Wilh. v. Hügel, Forftmeifter.
Freih. Aug. v. König-Warthaufen, Geh. Legations-
rath, Vortrag. Rath im Minifterinm der ausw.
Angelegenheiten.
Graf Friedr. v. Grävenitz.
Freih. Rieh. v. Reifchach, fct. Oberfthofm. L M.
der Königin.
Fidel V. Baur-Breitcnfeld, Geh. Legationsrath,
außerordentlicher Gefandter und bevollm.
Minifter in Berlin.
Hermann v. Rom.
Graf Edmund v. Linden.
Graf Eberhard v. Zeppelin, Geh. Legationsfekre-
tär a. D.
Graf Kamill Reuttner v. Weyl.
Graf Eberh. v. Linden, Legationsrath, K. Ge-
fchäftsträger in St. Petersburg.
Freih. Alfr. v.Iflflinger-Granegg, Kaif.Deutfcher
Konful in Tiflis.
Graf Kari v. Linden, Hofmarfchall L K. Höh. der
Frau Prinzeflin Augufte zu Sachfen- Weimar.
Freih. Benno v. Herman.
Graf Rud. v. Zeppelin-Afchhaufen, Reichs-Erb-
Panner.
Freih. Aug. v. Malchus.
Freih. Rud. v. Enzberg.
Freih. Ferd. v. Schütz-Pflummern.
Karl V. Neubronner.
Freih. Konftantin v. Neurath.
Freih. Gerhard v. Leutrum-Ertingen.
Freih. Karl v. Hügel, Landgericbtsrath.
Graf Franz v. Beroldingen-Ratzenried, dienft-
thuender Kammerherr I. Maj. der Königin.
Freih. Wilh. v. Gültlingen, Landgericbtsrath.
Freih. Karl v. Herman, Legationsrath, Kabinets-
Xekretär.
Freih. Karl v. Speth-Schülzburg, Landrichter.
Graf Heinrich Adtiltoann v. AdelHiauDsfelden.
V, Baldinger-Seidenberg^ Oberftiieutenant^ K,
Flügeladjutant %, D., HofmarfchaU Ihrer
K. Hoheit der Frau Herzogin Wora von
Württemberg.
Graf V, Gronsfcld, K. Flfigeladjutant , Oberft-
lientetiaTit a. D., Erfter Stalimeifter.
Freih. v, W^llivarth-Lauterburg, K. Stalimeifter.
Freib, Th(2ob. v. OGr auf Egelborg.
John Turing von Ferrier, Secondelieutenant
ä la fuite der Armee.
Freih. Karl v. Palm, K. K. Oefterr. Kämmerer,
Hauptmann a. D.
Freih. Erwin v. ßühler, AmtmanD.
Graf Albert V. Uskult-Gyllenbaud, Forftmeifter,
Kammerjunken
Baron Eduard y. Kutenberg.
Frdh. Felix v, BrüiTeHe-Schaabek, Secondo-
lieutetiant i, rt. Rof.
Graf Wilh. v, Nürmann-Ehrenfela, Rittmoifter
d. Landw.'Kav.
Graf Rud, Adelmano v. Adelmannsfelden,
Freih. Hans v. Gaisberg, Secondelieutenaut
i, d. Ref.
Barrm v, Simolin-Batbory zu Stuttgart.
Freih. v. Haßler auf Weitenbtirg, Socondelieute-
nant i. d. Ref.
Freih. Hugo v, LindcD, ftellv. Amtsrichter.
Graf Fried r. v. Dillen-Spleri ng, Secondelieiit a. D.
3. Oberftallnieifterftab*
Oberftftallmcifter:Exe.Grafv.Taubcnhelro,
Präfident des Oberhofraths.
Stabsfekretäri Stroh, Kanzleirath.
Marftall Erfter Stalimeifter: Graf
V. Gronsfeld , ztigleieh mit der Beforguug
der Gefchäfte bei den K.Pnvatgeftüten be-
auftragt, Stalimeifter: Freih, v. WOll-
wartli-Lautcrburg, K, Kammerhurr, Hof-
thierarzt: v. Wörz, Obermedizinalrath.
Stalimeifter: Weng.StaU in fpeklor:
Dürr. Zweiter Hofthierarzt: Henger.
2 Bereiter,
1 Wagcnmeifter, 1 Gefcbirrmeil'ter, 4
i^attelm elfter, 1 OberkuUcher, 1 Leibkut-
ffher, 6 Stadtkutfcher . 12 Kutfcberpoftil-
lona, 7 Vorreiterj 18 Reitknechte, 4 Traia-
kiitfcher, 2 Theaterkutfcher, 4 Retnifen-
kncehto, 1 Reithaiiariienür, 1 Gefchirr-
karamer-Äufwärter, 1 Ileubinder,
VIII
ITofftaat.
Hofjägermeifteramt.
Hofjägermeifter: Exe. Graf v. UxkuU- Gy II en-
band, Forftrath a. D.
Hofjagdfekretär: Kuhn, Hofratb, zugleich
beim Oberftkammerherrnftab.
1 Aufwärter, 1 Wildbretmetzger,
Jagdperfonal. Wildmeifter: Schrof. 1
Btichfenfpanner , 1 Fafaoenmeifter, 3 Hof-
jäger, 5 Parkwächter.
Unter der Hofdomänen-Kammer (f. u.),
bezw. dem Hofkammer-Präfidmm, lieht:
C. Die Hoftheater-Intendanz.
Intendant: Dr. v. Wehl, Geheimer Hofrath
Sekretär und Rontroleur: Riedaifch
Eanzleirath. 1 Diener.
1. Verwaltungsbeamte. Oekonomiein
i'pektoru.Bibliothekar:Bohnenberger,
£intrittsgeld-£innehmer undMaga
zin 8 Verwalter: Koch. Garderobever
Walter: Jäger. Garderobeverwalte
rin: Burkhardt 1 ReqniHtenverwalterj
1 Mufikalien Verwalter, 1 Hausverwalter,
1 KalTen-Gehilfe.
2. Schaufpiel. Regiffeure: Dr. Löwe,
Pauli, beide zugleich Hoffchaufpieler. 1 In
fpizient, 1 Souffleufe.
Mit Einrechnnng der RegilTeure 11 Hof-
fchanfpieler; 12 Hoffchaufpielerinnen.
3. Oper. Regiffeure: Schütky, Kammer-
länger; Müller, Hofßnger und Hoffchau
fpieler. Korrepetitor: Wintemitz. 1
Souflfleur.
Mit Einfchluß der RegilTciire 9 HoffKnger,
G Hoffängerinnen.
4. Chor. Chordirektor: Heurang. 14 Teno-
riften, 16 Baffiften, 15 Sopraniftinnen,
11 Altiftinnen. 1 Statiftenanführer.
5. Ho fkapelle.Hofkapellmeifter: Dopp-
ler, Abert Orchefterdirigenten: Stein-
hart, Mußkdirektor, zugleich Kontrabailift;
Seifriz, Mufikdirektor , zugleich Violinift.
Konzertmeifter: Singer, ProfelTor.
Mit Einfchluß der ebengenannten: 18 Vio-
linen, 6 Viola, 5 Violoncelle, 5 KontrabälTe,
1 Harfe, 3 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten,
3 Fagotte, 5 Homer, 3 Trompeten, 8 Po-
faunen, 1 Pauke, 1 Tuba.
6. Orchefterfchule. Lehrer: Konzert-
meifter Singer; Mufikdirektor Steinhart.
7. Ballet. Balletmeifter: Brühl, zugleich
erfter Solotänzer. Repetitor: Kurz. Ein
zweiter Solotänzer, 2 Solotänzerinnen, 16
Korpstänzerinnen.
8. Uebriges Dienftperfonal. Deko-
rationsmaler: Plappert Mafchinen-
meifter: Georges. 13 ftändige Mafchinerie-
arbeiter; 2 Mafchiniften und 1 Auffeher für
die elektrifche Beleuchtung; 1 Heizer für
die Dampfkeffel; 1 Auffeher für die Dampf-
heizung; 1 Theaterfchneider u. Garderobier
mit 7 ftändigen Gehilfen; 3 ftändige Gar-
derobegehiifinnen ; 2 Frileure ; 2 Dekorations-
fehneider, 1 Farbenreiber, 2 Theaterdiener,
1 Kapelldiener, 1 Requi fiten diener, 1 Wagen-
begleiter, 1 Thürhüter, 1 Hausknecht, 2
Hausmägde.
Oberfthofmeifter: (fct) Freih. v, Rcifchach, ;
erfter Kammerherr I. Maj. der Königin.
Dienftthuender Kammerherr: Graf
Franz v. Beroldingen-Ratzenried. Staats-
dame: Exe. Baronin v. MalTenbach. Hof-
n. Hoirtaat Ihrer Hajeltät der Königin.
dame: Gräfin v. Schöler. Secrötaire
des com man dement»: Baron v. Wolif.
Sekretär: Lindner, Hofrath. Leibarzt:
Dr. Rapp, Profeffor.
in. HofTtaat Seiner Konigliehen Hoheit des Prinzen Wilhelm.
Perfönlicher Adjutant: Freih. v. Röder, Rittmeifter.
lY. HofTtaat der Fran PrinzeOin Marie, Konigliehen Hoheit
Hofdame: Fräulein Marie v. Krufenftiern.
Y. Hoirtaat der Fran PrinzelDn Friedrieh, lonigliehen Hoheit.
Hofdame: Freifräul. Göler V.Ravensburg. Vorftandd. Hofhaltung: v.Erbe, 0berkrieg8ratha.D.
Hofftaat.
IX
VI. HofTtaat Ihrer Kaireriiehen Hoheit der Fraa Herzogin Wera.
Hofmarfchall: v. Baldinger-Seidenberg, Oberftlieutenant, Flügeladjutant z. D.
Hofdame: Freifräulein Clotilde v. Röder.
VU. HofTtaat der Fran FrinzelGn Aagafte zn Saehren-Weimar, KoniglieheQ Hoheit.
Hofmarfchall: Graf Karl v. Linden. Hofdame:
Hofdomäneukaiiimer.
Präfident: Exe. v. Gunzert.
Mitglieder: V. Schwartz, Tfcherning, Günzler,
Martz, Hofdomänenräthe ; Dopfer, AITelTor.
Baumeifter: ....
Kanzlei. Vorftand: Martz. Sekretär:
Boffert, Hofrath. Reviforen: Schäfer.
.... Rcgiftrator: Rieger.
Unter der Hoidomänenkammer ftehen:
1. Das Oberhofkaffenamt.
Oberhofkaffier: v Schwartz, Hofdoniäncn-
rath. Kontroleur: Schleehauf.
2. Die Hofkameralämter:
a) Altshaufen.
Hofkameral Verwalter: Haffner. Buch-
halter: Hinderer. Hofkammerf örfter:
Mittnacht, Oberf örfter.
b) Freudenthal.
H ofkameralv er Walter : Huber, Ilofdomänen-
rath. Buchhalter: GenalHofkammer-
f örfter: Maifch in Freudenthal, Balden-
hofer in Liebenftein.
c) Stammheim (Sitz in Stuttgart).
Amtsvorftand: Günzler, Hofdomänenrath,
zugleich Verwalter des hofk ammerlichen
Reviers Feuerbach. Kaffier und Buch-
halter: Mutfchler.
d) Stuttgart.
Hofkameralverwalter: Kübel. Kaffier
und Buchhalter: Glafer.
6) Waiblingen.
Hofkameralverwalter: Gußmann (beforgt
zugleich die unmittelbare Verwaltung der
hofkammerliohcn Reviere Stettin und
Winnenden), Buchhalter; Schmieg.
f) Domäne Geroldseck,
Wird vom Ilofkaracralauit Stamnibeim ver-
waltet,
3- Die Hofkrankenpflege^
und zwar:
a) Die Hofapotheke,
b) Die Hofkrankenkalte.
I Oeköüom le verwnkcir: Büffijrt, Hofrath.
Technilc h erVorrtand der Hofapotbeke;
Dr. v. Gärtner» K. Leibarzt Hofapothe-
ker: OchfenreUen
In Be/ichungen zu der HofdorafiDen-
kammer fteheu:
K Die Königl Hri vatgeftilte.
Verwaltungsbehörde: Eic. Graf v. Taube n-
heim; Kxc. v. Gunzert; Graf v. Gronsfeld;
Kübel
1 Geftiitüverwalter und ThierarKt in Weil^
1 G ef t n tB a n fl eher uti d T h i e rar zt in S cha r n -
häufen.
2, Die Königliche Hofbank.
Diroktoren; Leop. v. Kauila, Staib, Geh,
Ilofrlithe- Prokuriftenr Albert Kaulla,
Geh. Hofrath
3. Die Karl-OlgA Stiftung.
Mitglieder der StiftungB-Kommiflion;
Kxc. V. Gunzert, HofkamioeTprändeut ; Exe,
Graf V. Bcbeler GeneraUleuteoaDt a. D,;
D. V, Minier, Prälat; v. Köftlin, Übcr-
AaatBanwalt; Dr. I]ofele,Ob.Re^ieruDg5rath.
Verwalter: v, Schwartz, Hnfdomänenratk
Staatsminifterium.
General-Adjutant: Exe. General der Infan-
terie Freilt v. Spitzemberg.
General ä la fuite: £xc. Generallieutenant
z. D. Freih. v. Gaisberg.
F lüge 1-Adjn tan ten: Oberftlieutenant Graf
V. Zeppelin, Oberftlieutenant Freih. v. Falken-
Adjutantur Sr. Majeftät des Königs.
ftein, Major v. Sick, Rittmeifter Freih. Hiller
V. Gärtringen, Hauptmann v. Schott, Haupt-
mann Freih. v. Watter, Rittmeifter Freih.
V. Reitzenftein.
Kommandeur der Schlofigarde-Kom-
pagnie: Sek.-Lieutenant v. Pofer.
Eabinet des Königs.
Kabinetschef: Dr. v. Griefinger, Staatsrath.
Kabinetsfekretär: Freih. v. Herman,
Legationsrath.
Kabinetsregiftrator: Rafif, Kanzleirath.
Eabinetskanzliften: Runzier, Raufer,
Sekretäre.
Dem Kabinet des Königs ift untergeordnet:
Das K. Karten- und Plan-Kabinet.
Mit der Beforgung beauftragt: v. Seltzer, kar.
Oberft a. D.
Staatsminifterium.
Exe. Dr. V. Mittnacht, Präfident des Staats-
minifteriums, Staatsminifterder auswärtigen
Angelegenheiten, zugleich Minifter der
Familienangelegenheiten des Königlichen
Haufes; Exe. Dr. v. Renner, Staatsminifter
der Finanzen; Exe. Dr. v. Geßler, Staats-
minifter des Kirchen- und Schul wefens;
Exe. Dr. V. Faber, Staatsminifter der Ju-
ftiz; Exe. V. Holder, Staatsminifter des
Innern: v. Steinheil, Generalmajor, Depar-
tementschef des Kriegswefens.
Dem Staatsminifteriam Und unterftellt:
Die Beyollmächtigten zum
Bundesratb.
Exe. Dr. V. Mittnacht; von Baur-Breitenfeld,
außerordentlicher Gefandter und bevoll-
mächtigter Minifter in Berlin; Exe. v. Faber
du Faur, Generallieutenant, Militärbevoll-
mächtigter in Berlin ; v. Schmid, Direktor.
In deren Abwefenheit: v. Horion, wirkl. Geh.
Kriegsrath ; v. Heß, Minifterialrath ; v. Weiz-
föcker, Minifterialrath ; V. Mofer, Oberfinanz-
rath; Schicker, Regierungsrath.
Kompetenzgerichtshof.
Vor fitzender: Dr. v. Sarwey, wirkl. Staats-
rath.
Richterliche Mitglieder: v. Föhr, v. Huf-
nagel, V. Probft, V. Ehrlenfpiel, Oberlandes-
gerichtsräthe.
Deren Stell Vertreter: Freih. v. Gemmingen,
V. Boflert, Oberlandesgerichtsräthe.
Weitere Mitglieder: v.Bätzner,Präfident;
V. Rümelin, Oberverwaltungsgerichtsrath.
Deren Stellvertreter: v. Weizllcker, Mi-
nifterialrath; V, Pifchek, Oberregierungs-
rath.
Verwaltungsgerichtshof.
Vorftand: Exe. v. Mohl, Geheimerrath.
Rät he: Exe. v. Geßler, Staatsminifter a. D.;
V. Rümelin, Oberverwaltungsgerichtsrath.
Mitglieder: Freih. v. Soden, wirkl. Staate-
rath ; v. Kölle, wirkl Staatsrath ; v. Wieft,
V. Hufnagel, Oberlandesgerichtsräthe,
Kanzleidirektor: Freih. v. Wächter, Regie-
rungsrath.
Disziplinarbof.
Vorftand: v. Kern, Oberlandesgerichts-
präfident.
Richterliche Mitglieder: v. Malzacher,
V. Heigelin, v. Ehrlenfpiel, Oberlandesge-
richtsräthe; V. Firnhaber, Landgerichts-
direkior.
Weitere Mitglieder: v. Pfleiderer, v. Kölle,
wirkl. Staatsräthe; v. Finckh, Oberregie-
rungsrath; v, Schleicher, Oberpoftrath.
Geheimer Bath.
Vorlitzender: Exe. Dr. v. Mittnacht, Prä-
Iident des Staatsmini fteriums, Staatsminifter
der auswärtigen Angelegenheiten.
Mitglieder:
a) Die Mitglieder des Staatsminifteriums.
Landftände.
XI
b) Ordentliche Mitglieder: v. Pfleiderer,
Dr. V. Sarwey, Freih. v. Soden, v. KöUe,
Dr. V. Binder, wirkl. Staatsräthe.
c) Anfierordentliches Mitglied: Dr.
V. Kohlhaas, Senatsprälldent des Oberlandes-
gerichts.
d) Ehrenmitglied: Exe. v. Mohl, Geheimer-
rath.
Geheime Kanzlei. Geh. Kanzleivorftand:
Freih. v. Sternenfels, Regierungsrath.
Geheime Expeditoren: Haffner, Regiernngs-
afTelTor; Hayn, Kanzleirath.
Landftände.
I. Kammer der Standesherren.
Präfident:
Fürft V. Waldburg-Zeil-Trauchburg.
Vizepräfident:
Fürft V. Hohenlohe-Langenburg.
Mitglieder:
A. Prinzen des Königlichen Hanfes.
Ihre Königlichen Hoheiten:
1. Der Königliche Prinz Wilhelm.
2. „ « « Auguft.
3. Der Herzog Alexander.
4. „ « Wilhelm.
b. „ n Nikolaus.
6. „ „ Maximilian.
7. , „ Philipp.
B. Häupter der ftandesherrlichen,
fürftlichen und gräflichen Häufer.
1. Der Fürft v. Fürftenberg.
2. „ « »T Hohenlohe-Waldenburg-Schil-
lingsfürft.
3. n y^ V Hohenlohe-Oehringen.
4. n ti n Hohenlohe-Langenburg.
5. „ r« n Hohenlohe-Bartenftein.
6. „ „ „ Hohenlohe-Jagftberg.
7. „ „ „ Oettingen-Wallerftein.
8. „ « « Thum und Taxis.
9. „ n « Löwenftein - Wertheim-Rofen-
berg,
10. „ „ „ Waldburg-Zeil-Wurzach.
11. „ „ „ Waldburg-Wolfegg-Waldfee.
12. ^ „ „ Waldburg-Zeil-Trauchburg.
13. „ „ n Windifchgrätz.
14. „ n n Bentheim-Bentheim und Bent-
heim-Steinfurt.
15. „ n n Löwenftein- Wertheim- Freuden-
berg.
16. Der Graf v. Königsegg-Aulendorf.
17. „ ., „ Törring-Gutenzell (ruht).
18. „ „ „ Quadt-Wykradt-Isny.
19.
20.
21.
„ Plettenberg-Mietingen (ruht).
„ Schäsberg-Thannheim.
„ Waldeck-Limpurg (ruht).
C- Standesherrliche Gemein-
fchaften.
StandesherrfcJiaft Limpurg-Gaildorf, vertreten
durch den Grafen Kurt v, Pü ekler- Li mpurg.
D. Erblich ernannte Mitglieder.
1. Der Graf r, Rechberg und Hothenlöweii.
2. „ „ fl Keipperg,
E. Auf Lebenszeit ernannte
Mitglieder.
1. Dr. Y. Eenner^ Staat sminifter der Finanzen,
2. V. Geßler, Ötaateminifter a. D.
3. Frdh, v. Linden, Staatsminifter a. D.
4. Dr. V. Kuhn, Profeffor an der kath.-theol,
Fak. der Landeauniverfität a. D.
5. V. Werner, Präfident der Centralftelle für
die Landwirthfchaft.
6. Dr. V. Rieckc, Direktor desSteuerkollegiums.
7. Dr. V. Sarwey, wirkl, Staatsraih.
II, Kanimer der Abgeordnetan.
PräHden t:
Y. Hohl , Abgeordneter des Oberamtabezirka
Geislingen,
y izeprärident:
Dr. Lenz, Abgeordneter des Oberamtsbezirks
Urach.
Mitglieder.-
1. Äbgforilii«t« iea ritterf^haflltcben Adels.
1, Neckar-Kreis*
L Freih. v, Varnbüler, StaatBrninifter a, D.
ID Hcromingcn.
2. Frei h . W » v, G ein mi ngo n ^ 0 b e r la n desge n cb ts-
rath iu Stuttgart
3. FreiL JoL y, Ellrichahaufen, Oberftlieute-
Eant a» D. in Stuttgart,
2, Schwarz wafdkr ei 8.
4. Freih. E, v, Ow, Oborjiiftizrath a. D, in
Stuttgart.
XII
Landftände.
5. Freih. W. v Gttitlingenj Landgcrichtsrath
in Ravensburg.
6. Freih. Hans v. Ow in Wachendorf OA. Horb.
3. Jagft'Kreis.
7. Freih. v.Stetten, Oberrta.D.in Ludwigsburg.
8. Frh. G. V. Wöll warth i. HohenrodenO A. Aalen.
9. Freih. Erwin v. Seckendorff-Gutend, Amts-
richter in Aalen.
4. Donau-Kreis.
10. Moriz Schad von Mittel biberach, Land-
gerichtsdirektor in Ulm.
11. Freih. Wilhelm König v. Königshofen, in
Königshofen.
12. Freih. Richard König v. und zu Warthaufen,
K. Kammerherr, in Warthaufen.
13. Freih. v. Herman, K. Kammerherr, in Wain.
B. Y»n der eTingelifchen ClfUUicIikeit
1. Prälat D. v. Georgii, Generalfuperintendont
von Tübingen.
2. Prälat v. Lang, Generalfuperintendent v.
Ludwigsburg.
3. Prälat Dr. v. Merz, Generalfuperintendent
von Reutlingen.
4. Prälat V. Beck, Generalfuperintendent v. Hall.
5. Prälat V. Kaiffeifen, Generalfuperintendent
von Heilbronn.
6» Prälat Dr. v. Lechler, Generalfuperintendent
von Ulm.
€. Y»B der katholifehen fieimiclikelt
1. Eomkapitular D. v. Keiler.
2. Dekan
B. Kaizler der Lafldesnlferlltit
Staatsrath Dr. v. Rfimelin.
E. Abgeordnete der StAdte.'
1. Stuttgart: Dr. v. Hack, Oberblirgermeifter
in Stuttgart
2. Tübingen : v. Wolff, Oberftlieutenant a. D.
in Stuttgart.
3. Ludwigsburg: Abel, Oberbürgermeifter in
Ludwigsburg.
4. Ellwangen: Landauer, Landgcrichtsrath in
Ellwangen.
5. Ulm: Ebner, Rechtsanwalt in Ulm.
6. Heilbronn: Wüft, Oberbürgermeifter in
Heilbronn.
7. Reutlingen: Benz, Oberbürgermeifter in
Reutlingen.
.F. Abgeerdiete der Oberentsbezirke.
1. Aalen : Dr. Moriz Mohl, Oberfteuerrath a. D.
in Stuttgart
2. Backnang: Ellinger, GutsbeHtzer in Mettel-
berg OA. Backnang.
8. Balingen: Schwarz, Privatier in Ehingen.
4. Bedgheim : Becher, Rechtsanwalt {.Stuttgart
5. Biberach : Probft, Rechtsanwalt und Bank-
direktor in Stuttgart.
6. Blaubeuren: Pfetfch, Schultheiß in Seißen
OB. Blaubeuren.
7. Böblingen : Dr. Göz, Rechtsanwalt in Stutt-
gart
8. Brackenheim: Liomin, Stadtfchultheiß in
Schwaigern.
9. Calw : J. Stalin, Kommerzienrath, Fabrikant
in Calw.
10. Cannftatt: Hartenftein, Bankier in Cannftatt
11. Crailsheim: Sachs, Stadtfchultheiß in Crails-
heim.
12. Ehingen: Dr. v. Bagnato, ProfelTor am
GymnaÜium in Ehingen.
13. Ellwangen: Rathgeb, Schultheiß in Dalk-
ingen OA. Ellwangen.
14. Eßlingen: E. v. Keßler, Direktor der Ma-
fchinenfabrik in Eßlingen.
15. Freudenftadt: Dr. v. Bitzer, Staatsrath,
Konfiftorialpräfident in Stuttgart
16. Gaildorf: Haaf, Oberamtspfleger in Gaildorf!
17. Geislingen : v. Hohl, Direktor am K. Land-
gericht in Stuttgart.
18. Gerabronti: Egelhaaf, Oberamtspfleger in
Gerabronn.
19. Gmünd:
20. Göppingen : Landerer, Oekonom i. Göppingen.
2L Hall: Haigold, ref. Schultheiß und Guts-
befitzer in Thüngenthal OA. Hall.
22. Heidenheim : Bantleon, Gntsbefltzer in Wald-
haufen OA. Geislingen.
23. Heilbronn : Härle, Gemeinderathin Heilbronu.
24. Herrenberg: Schurer, Schultheiß in Thail-
flngen, OA. Herrenberg.
25. Horb : Nußbaumer, Schullehrer in Stuttgart.
26. Kirchheim: Ehninger, Kaufmann und Ge-
meinderath in Kirchheim u. T.
27. Künzelsau: Spieß, Oekonomierath , Guts-
pächter in Sailtheim OA. Mergentheim.
28. Laupheim : Unterfee, Stadtfchult. in Gmünd.
29. Leonberg: Ramm, Oekonomierath i.Stuttgart
30. Leutkirch: Eggmann, Stadtpfarrer in Ried-
lingen.
31. Ludwigsburg: Schnaidt, Stadt-Oekonomie-
ver Walter in Ludwigsburg.
32. Marbach: Stockmayer, Domänepächter in
Lichtenberg OA. Marbach.
33. Maulbronn: Combe, Oekonom in Büfchles-
hof OA. Maulbronn.
34. Mergentheim: Dr. v. Mittnacht, Prälident
des Staatsminifterinms und Staatsmini fter
der auswärtigen Angelegenheiten i. Stuttgart
35. Münfingen: Rath, Wirth in Ennabeuren
OA. MünOngen.
36. Nagold: v. Luz, Direktor der Regierung
für den Schwarzwaldkreis in Reutlingen.
37. Neckarfulm: Lang, Holzhändler in Jagftfeld.
Landftände.
XIII
38. Neresheim: Ruf, Oberarotsbauraeifter in
Neresheim.
B9. Neuenbürg: Beatter, Schultheiß, K. Bad-
infpektor und Poftverwalter in Herrenalb.
40. Nürtingen: Schinid,Stadtrchulth.inNürtingen.
41. Obemdorf : Leibbrand, Oberbaurath in Stutt
gart
42. Oehringen: Leemann, Land wir thfchafts-
infpektor in Heilbronn.
43. Ravensburg: Egger, Schullehrer in Baien- i
fürt OA. Ravensburg. |
44. Reutlingen: Wendler, Fabrikant in Goma-
ringen OA. Reutlingen.
45. Riedlingen: Hartmann, Oekonom in Ried-
lingen.
46. Rottenburg : Vogt, Oberamtspfleger in Rot:
tenbnrg.
47. Rottweil: Ott, Rektor d. Gymn. in Rottweil.
48. Saulgau : Rapp, OA.-Baumeifter in Saulgau.
49. Schorndorf: v. Hofacker, Präfident der
Generaldirektion der Polten und Telegraphen
in Stuttgart.
50. Spaichingen: Bühler, Eilenbahnhauptkaffe-
Buchhalter in Stuttgart.
51. Stuttgart: Zipperlen, ProfelTor in Hohenheim.
52. Sulz: Hopf, Gutsbef. in Schnaithof b. Sulz.
53. Tettnang: v. Schlierholz, Oberbaurath in
Stuttgart.
54. Tübingen: Dr. v. Weber, Prof. in Tübingen.
55. Tuttlingen: Ehninger, Pofthalter in Tutt-
lingen.
56. Ulm: Hang, Stadtfchnltheiß in Langenau.
57. Urach: Dr. Lenz, Erfter Staatsanwalt bei
dem E. Landgericht in Stuttgart.
58. Vaihingen: Maurer, Gutsbefitzer in Hoch-
dorf OA. Vaihingen.
59. Waiblingen : Heß, Pofthalter a. D. in Waib-
lingen.
60. Waldfee : Uhl, Schultheiß in Neuhanfen a. d. F.
OA. Eßlingen.
61. Wangen: Dentler, Schultheiß in Kißlegg
(Sommersried) OA. Wangen.
62. Weinsberg: Rettich, Kaufmann in Wüften-
roth OA. Weinsberg.
63. Welzheim : Diftel, immatr. Notar in Stuttgart.
Ständifcher Ausfchuß.
1. Engerer Aasrehnfi.
Der Präfident der Kammer der Standesherren:
Fürft von Waldburg-Zeil-Trauchburg.
Der Präfident der Kammer der Abgeordneten:
V. Hohl.
Sodann :
aus der Kammer der Standesherren:
Dr. V. Riecke;
aus der Kammer der Abgeordneten:
Der ritterfchaftliche Abgeordnete, Freiherr Wil-
helm V. Gemmingen;
Der Abgeordnete des Oberarotsbezirks Schorn-
dorf, V. Hofacker.
Der Abgeordnete des Oberamtsbezirks Frenden-
ftadt, Dr. y. Bitzer.
t. Weikrtr la^ffhafi.
Die eben genai^DteD Mitglieder des engeren
AusfcbuITes und fodani) noch:
aus der Kammer der Standeshetr en:
Staatsmiuiftor Freih. v. Linden;
aus der Kammer der Abgeordneten:
Der Abgeordnete des Oberamtabezirks Befig-
heim, Becher;
Der Abgeordnete des Oberamtsbezirks Neuen-
bürg, Beutter;
Der Abgeördnetö der Stadt Heilbronn, Wilft;
Der ritterfchaftliche Abgeordnete v» Schad;
Der Abgeordnete des Oberamtsbezirks Urach,
Dr. Lenz.
StäntUrche Beamte.
Archivar: Gauß, Hegiorungarath.
Regiftrator bd der Kammer der Stand caherren:
Widmann^ Kanzleirath.
Regiftrator bei der Kammer der Abgeordneten;
Staate rchalden-Zahlangekafre.
Kaflier: Dank, Finanzrath,
Kontroleur: Bauer, Rechnimgaratb,
Königlicher Kommirfär
zur Ausübung des verfaJTnngs mäßigen Oberauf-
fichtsrechta über die ftändifche Verwaltung
der StaatsfchuldcnzahlungakalTe : Zey^er,
Oberfioatizrath,
LandTtandircbe Bnftentationg-
kaffe.
Kaflier: Wfdmann, Kanzleirath.
Staatsgerichtshof.
Präfident:
v. Bek, PräHdcnt am K. Oberlai:idesgeri<;ht in
Stuttgart,
A. Vom König ernannte Mitglieder:
V. Stein, Landgerichtspräfident in HaU.
V. Bartholomäi, Landgerlchtspräfident in Ell-
Wangen»
V. Hufnagel, LandgerichtsprfCfident in Rottwcit,
V. Weinfchenk^ Landgerichtspräfident in Stutt-
gart.
V. Gmelin, Landgerichtspräfident in Ravensburg.
B. Ständifche Mitglieder:
Dr. Steudeii vorro, Obcilribiitial Froknratiir in
Stuttgart
i
XIV
Juftiz -Departement.
V. Kranß, SenatspräfideBt a. D. in Stuttgart.
V. PlelTen, Staatsminilter a. D. in Stuttgart
Wetzel, Rechtsanwalt in Tübingen.
V. Kern, Oberlandesgerichis-Präfident.
Stellvertreter der Letzteren:
V. Wölffing, Geheimer Hofrath in Stuttgart.
Freih. t. Wagner, Staatsmintfler, Generallieu-
tenant a. D. in Stuttgart.
Fetzer, Rechtsanwalt in Stuttgart
Die fechs Departements.
A. Departement der JeTtiL
Minifterium.
Staatsminifter: Exe. Dr. v. Faber.
Vortragende Räthe: v. Heß, Breitling, Mi-
nifterialräthe.
Kanzlei. Kanzleidirektor: Neftle, Land-
gerichtsrath , Hilfsarbeiter. Sekretäre:
Dr. Weiziäcker, Landrichter; Dr. Rupp,
Amtsrichter. Oberrevifor und K a f f i e r :
Gutbrod, Kanzleirath. Regiftrator: ..
Gerichte und Staatsanwaltrchaften.
I. Oberlandesgericht
Prälident: v. Kern.
Senatspräfi deuten: Dr. v. Kttbel, Vize-
präüdent; v. Bek; Dr. v. Kohlhaas.
Oberlandesgerichtsräthe: v. Wieft ;
V. Malzacher; v. Föhr; v. Heigelin; v. Huf-
nagel; V. Probft; v. Ehrlenfpiel; Freiherr
V. Gemmingen; v. BoiTert; v. Landerer;
Knapp; Feyerabend.
Kanzlei. Vor ft and: Weiß, Kanzleidirektor.
Oberlandesgerichtsregiftrator:Mörike.
OberlandesgerichtBrekretäre:Schmidlin,
Kohler, Stökle.
Oberftaatsanwaltfchaft.
Oberftaatsanwalt: v. Köftlin.
Kanzle iaffiftent: Haldenwang.
II. Landgerichte.
1. Lindgerieht ii Siittgtrt
Präfident: v. Weinfchenk.
Direktoren: v. Neidhardt; v. Fimhaber;
V. Hohl.
L and ge rieh tBräthe:Halder;Frank;BucherL;
Dr. Stieglitz; Storr; Herrmann; Scholl;
Beck; Hopfengärtner; Süskind; Weiffer;
Hauff; Pezold; Ege; Dr. Stiegele; (Neftle).
Landrichter: Finckh; Lämmert II.; Veiel;
Probft; Sieber; Goldmann; Dr. Elfößer.
Kanzlei. Vor ft and: Lamparter, Oberamts-
richter.
Expeditoren: Hochftetter, Faber, Landger.-
Sekretäre ; Dtirrfchnabel, Landger -Revifor ;
Schöpfer, Braun, Merz, Landger.-Sekretäre ;
Landgerichtsfchreiber: Burger, Koch IL,
Wiedmann, Sauer.
Staatsanwaltfchafft.
Erfter Staatsanwalt: Dr. Lenz. Staats-
anwälte: Schönhardt ; Herrf ebner ; Degen.
Hilfsftaatsanwalt: Dr. CIeß.
Kanzleiafliftent: Schmid.
Handelsrichter
bei derKammer für Handelsfachen an
dem Landgericht Stuttgart:
G. Dörtenbach, L. Drefcher, K. Faber in Stutt-
gart. W.Franck in Ludwigsburg. Th. Geyer,
K. Kapff jun., P. Kurtz, R. Leibbrand,
A. Schiedmayer fen., A. Spring, G. Stalin,
F. A. Steinkopf in Stuttgart.
2. Landgeriehi in HeiUrtnn.
Präfident: v. Speidel.
Direktor: Milz.
Landgerichtsräthe: Uhland; Plieninger;
Lämmert I,; Märklin; Hiller.
Landrichter: Schmidlin ; Fetzer I. ; Fetzer II. ;
Weigel; Lempp; Miller; v. Fifcher.
Kanzlei. Vor ft and: Heyd, Kanzleirath.
Expeditoren: Tott, Landgerichtsregiibrator ;
Haußer, Landger.- Revifor; Krimmel,Landg.-
Sekretär.
Landgerichtsfchreiber: Deffelberger L
Stegmaier.
Staatsanwaltfchaft
ErfterStaatsanwalt: Haußmann. Staats-
anwälte: Friker, Hegelmaier. Hilfs-
ftaatsanwalt: Oechsler.
Kanzleiaffiftent: Saz.
Juf tiz - Departement.
XV
8. Landgericht in Tftlingen.
Präfident: v. Bofcher.
Direktor: v. Hacker.
Landgerichtsräthe: v.6aar,Cuhorrt,v.Reiiß,
Zeller, Bonhöffer, Bienz, Freih. v. Hügel.
Landrichter: Sigel, Landgerichtsrath ; Moll.
Kanzlei. Vor ft and: Vogel, Kanzleirath.
Expeditoren: Gerner, Mauk, Landgerichts-
fekretäre; Strohm, Landgerichtsrevifor.
Landgerichtsfehreiber: Bänrle.
Staatsanwaitfehaft.
Erfter Staatsanwalt: Malblanc. Staats-
anwalt: Schenrlen. Hilfsftaatsanwalt:
Dr. Schanz.
Kanzleiaffiftent: Gaifer.
4. Landgericht in Rottweil.
Präfident: v. Hufnagel.
Direktor: Dr. Lang.
Landgerichtsräthe: Autenrieth, Gleich,
Stahl, Sattler, Lemppenau.
Landrichter: Pfizer, Lutz, v. Wider.
Kanzlei. Vor ft and: Speidel, Kanzleirath.
Expeditoren: Bek, Landgerichtsrevifor;
Trautmann, Landgerichtsregiftrator.
Landgerichtsfehreiber: Wandel, Jetter.
Staatsanwaltfchaft.
Erfter Staatsanwalt: Dr.Zimmerle. Staats-
anwalt: Ebeihard. Hilfsftaatsanwalt:
Gröber.
Kanzleiaffiftent: Plocher.
S. Landgericht In Ellwangen.
Präfident: v. Bartholomäi.
Direktor: v. Glocker.
Landgerichtsräthe: Hochftetter, Dr. Qaupp,
Kern, Kleinmann, Gerber.
Landrichter: Müller ; Landauer, Landgerichts-
rath; Widenmann, Scholl, Pelargus.
Kanzlei. Vorftand: Bauer, Kanzleirath.
Expeditoren: Holzinger, Landgerichtsrevifor.
Landgerichtsfehreiber: Krauß, Werner,
KandelHeder.
Staatsanwaltfchaft.
Erfter Staatsanwalt: Schmoller. Staats-
anwalt: Bucher IIL Hilfsftaatsan-
walt: Dr. Kiene.
Kanzleiaffiftent: Oberdorfer.
e. Landgericht in Hall.
Präfident: v. Stein.
Direktor: Jetter.
Landgerichtsräthe: Höring; Fortenbach;
Renz; Wörz.
Landrichter: Wolf, Bregenzer, Nieder, Freih.
V. Speth-Schttlzburg, Geyer.
Kanzlei. Vorftand: Reufi, Kanzleirath.
Expeditoren: Baumann, Kanzleirath, Land-
gerichtsrevifor; Schiefer, Landgerichts-
fekretär.
Landgerichtsfehreiber: Koch I, Günther,
Egerer.
Staatsanwaltfchaft
Erfter Staatsanwalt: Dr. Bucher IL Staats-
anwalt: Schäfer. Hilfsftaatsanwalt:
Hartmann.
Kanzleiaffiftent: Enßle.
7. Landgericht in VIb.
Präfident: v. Hölderlin.
Direktoren: v. Schad, v. Köcker, Wollaib.
Landgerichtsräthe: Kflbel, Föhr, Ilaufch,
Krieger, Kau, Miller, Pfizer, Homer.
Landrichter: Göz, Krauß, Schumann, Scliufter,
Willich, V. Heider.
Kanzlei. Vorftand: Frölich, Kanzteirath.
Expeditoren: Pfizer, Kanzleirath, Land-
gerichtsregiftrator; Vetter, Landgericbts-
fekretär; Cluß, Landgerichtsrevifor; Renner,
Landgerichtsfekretär.
Landgerichtsfehreiber: Hacker^ Kratz.
Staatsanwaltfchaft
Erfter Staatsanwalt: Pfaff. Staatsan-
wälte: Hecker, Lödel. Hilfsrtaat3art-
walt: Walfer.
Kanzleiaffiftent: Gröber.
8. Landgericht in RsTensharg.
Präfident: v. Gmelin.
Direktor: Schoder.
Landgerichtsräthe: Fifcher, Burger, Laux,
Freih. v. Gültlingen, Schuon, Krauß, Wam-
merl.
Landrichter: Heny, Kohlhund , Äft^ GöZy
Mayfer.
Kanzlei. Vorftand: Nick, Kanzleirath.
Expeditoren: Schott, Landgerichtsfekretär;
Dieterich, Landgerichtsregiftrator; Rems-
hardt, Landgerichtsfekretär.
Landgerichtsfehreiber: Allgayer, Revifor;
Zimmermann.
Staatsanwaltfchaft.
Erfter Staatsanwalt: Eiben. Staatsan-
walt: Sengel. Hilfsftaatsanwalt: Fein.
Kanzleiaffiftent: Heil.
Rechtsanwälte und immatrikulirte
Notare.
Rechtsanwälte,
«ewihlte YorlUndimitgUeder.
Becher, Vorfitzender; Dr. Kielmeyer, Leipheimer,
Levi, Oefterlen, Payer IL, Schall I , Löwen-
XVI
Jafciz -Departement.
ftein I. in Stuttgart; Schloß in Heilbronn;
Lammfromm in Tübingen; Etter in Rottweil;
Wunderlich in Ellwangen, Stellv. d. Vorf.;
Rembold in Hall; Heß in Ulm; Schneider
in Ravensburg.
AnwUt«.
I. Bei den OlerlBBdesgerieht.
Bacher, Leopold. Becher. Gauß. Lauten fchlager.
Leipheimer, Max. Löwen ftein L, Leopold.
Oelterlen. Payer IL Probft. Kömer. Schall L
n. Bei den Landgerichten.
1. Bei dem Landgericht in Stuttgart.
In Stuttgart: Adler. Bacher, Alex. Dr. Daur.
Feuerbach. Georgii, Max. Göppingen Dr.
Göz. Hänßler. Haußmann, Fried. Hintrager.
Jordan, Ifidor, Reg.R. Jordan, Julius. Kapp.
KauUa, Max. Dr. Rielmeyer. Kraut. Leb-
recht. Levi. Löwenftein IL, Julius. Dr.
Mayer. Payer I., Guft. Reich. Dr. Schall
IL Schall III., Karl. Schickler. Dr. Schmal.
Schott, Karl. Steiner. Stockmayer. Stell.
Tafel, Herm. Weckherlin. Winter. Wörner.
Zeller. Cannftatt: Baumeifter. Werner.
Eßlingen: Benzinger. Camerer. Georgii,
Theod. Mutfchler. Ludwigsburg: Brüftle.
Sigerift.
2. Bei dem Landgericht in Heilbronn.
In Heilbronn: Kerler, Dr. Kleine, Klctt Mainzer.
Mohr. Neumaier. Dr. Otto. Schloß. Strauß.
Wendler. Backnang: Wildt. Neckarfulm:
Speidel.
3. Bei dem Landgericht in Tübingen.
In Tübingen : Bierer. Bohnenberger. Hofmeii'ter.
Kiefe. Lammfromm. Wetzel fen. Wetzel
jun. Calw: Sehenden. Reutlingen: Baur.
Dr. Hahn. Reicherter. Rottenburg: Klotz.
Urach: Weiß.
4. Bei dem Landgericht in Rottwell.
In Rottweil: Etter. Feyerabend. Hailer. Nagel.
Steinhaufer. Yillinger. Balingen: Ruoflf.
Freudenütadt: Fetzer. Horb: Bockshammer.
Obemdorf: Faber. Gutheinz. Spaichingen:
Saurer.
5. Bei dem Landgericht in Ellwangen.
In Ellwangen: Eggert. Faul. Frik. Mayerhaufen,
Stadtfchultheiß. Mofthaf. Schmid. Wunder-
lieh. Aalen: Kiene. Gmünd: v. Gruben,
Obergerichtsrath a. D. Unterfee, Stadt-
fchultheiß. Vifel. Heidenheim: Freiesleben.
6. Bei dem Landgericht in Hall.
In Hall: Hirichmann. Rembold. Tafel, Theod.
Waafer. Crailsheim: Krauß. Gaildorf:
Kausler. Künzelsau: Schwarz. Mergent-
heim: Groß. Vogel.
(Ucdrnckt am 19
7. Bei dem Landgericht in Ulm.
In Ulm: Ebner. Haußer. Heß. Hetze!. Leipheimer.
Levigard. Mayer. Mögling. Oßwald. Sänger.
Schall. Schefold. Schmucker. Schott. Teich-
mann. Zum Tobel. Ehingen: Mayr. Ziller.
Geislingen: Lamparter. Göppingen: Klein-
knecht. Oßwald. Kirchheim: Steck. Laup-
heim: Heumann. Linder. Munderkingen :
Rapp, Stadtfchultheiß. Oberftadion : Stiefen-
hofcr.
8. Bei dem Landgericht in Raveneburg.
In Ravensburg: Dr. Golther. Grafelli. Jutz.
Mezler. Rembold. Schneider. Freih. v. Stemen-
fels. Wirth. Biberach: Kutter. Neher.
Leutkirch: Rembold. Riedlingen: Dopfer.
Herdegen. Saulgau: Kehle. Tettnang:
Eifele. Wansren: Stapf.
9. AusIchlieBlich bei Amtsgerichten.
In Biberach: Glück. Calw: Umfrid. Geislingen:
Fink. Gmünd: Auer. Heidenheim: Rofen-
gart. Neresheim: Jordan. Rottenburg:
Vögele. Saulgau: Grimm.
Immatrikulirte Notare.
In Stuttgart: Diftel, Amtsnotar a. D.; Holland;
Lilienfein; Schurr. Calw: Haffher, Raths-
fchreiber. Cannftatt: Kümmerlen. Ellwangen:
Wunderlich, Rechtsanw. Heilbronn: Klett,
Rechtsanwalt. Kornthal: Daur, Vorlteher.
Langenau: Haug, Stadtpfleger. Söflingen:
Lehner, Schultheiß. Ulm: Heß, Rechtsanw.
Strafanftalten-Eollegium*
Vorftand: v. Köftlin, Oberftaatsanwalt
Ordentl. Mitglieder: v. Schickhardt, Direk-
tor; V. Malzacher, v. Heigelin, Oberlandes-
gerichtsräthe ; v, Fimhaber, Landgerichts-
direktor; Breitling, Minifterialrath ; Boller,
Reg.Rath. Außerordeutliche Mit-
glied e r : D. v. Gerok, Prälat, Dr. v. Holder,
Obermedizinalrath ; v. Landauer, Oberbau-
rath ; v.Neher,Ob.-Regierungsrath ; Auberlen,
Kaufmann.
Kanzlei: Vayhinger, Kanzleirath.
Gerichtliche Strafanftalten.
I. Zellengefängnis in Heilbronn^
zugl. Strafanftalt für jugendliche Gefangene
männl. Gefchlechts.
Vorftand: Köftlin, Direktor.
Ev. Geiftlicher: Bührlen. Kath. Geift-
licher: Schübel. Arzt: Dr. Fricker, Ober-
amtswundai*zt I n f p e k t o r : Ohngemach.
Dozcmbor 1883)
Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
XVII
n. Zuchthans in Stattgart
Vorftand: Weegmann, Juftizrath.
£y. Pfarrer: Költlin. Eath. Geiftlicher:
Brinzinger, Kaplan. Arzt: Dr. Karl Köftlin.
IIL Zucbthaus in Ludwigsbarg.
Vorftand: Sichart, Direktor.
Inipektor: Ungeheuer. Ev, Pfarrer:
Kiefer. Kath. Geiftlicher: Weber,
Stadtpfarrer. Arzt: Dr. Knapp, Oberamts-
wundarzt
IV. Landesgefängnis in Hall.
Vorftand: Jeitter, Oberjaftizrath.
Et. Pfarrer: Strebet. Kath. Geiftlicher:
Stärk, Kaplan in Steinbach. Arzt:
Dr. Löhrl.
V. Landesgefängnis in Rotten-
burg.
Vorftand: Rofer, Juftizrath. Ev. Geift-
licher: Glanner. Kath. Geiftlicher:
Haas, Pfarrrektor. Arzt: Dr. Baur, Ober-
amtsarzt.
VI. Strafanftalt für weibliche
Gefangene in Gotteszeil.
Vorftand: Wallen, Oberjufkizrath,
E V. G e i f 1 1 i c h e r : Wagner, zugl. Lehrer. Kath.
Geiftlicher: Saile, Kaplan in Gmünd.
Arzt: Dr. Kiefer, Oberamtsarzt.
VII. Ciyil-Feftungs-Strafanftalt
zu Hohenafperg.
Vorftand: Vetter, Hauptmann a. D.
B. Departement der auswärtisen Anselegenheiten.
Minlfterinm.
Staatsminifter: Exe. Dr. v. Mittnacht, zu-
gleich Minifter der Familienangelegenheiten
des Königlichen Hanfes, Präfident des
Staatsminifteriums.
a) Politifche Abtheilung.
Minifterial-Direktor: Graf v. Uxkuil-
Gyllenband, Staatsrath.
Vortragender Rath: Freih. v. König-Wart-
hanfen, Geh. Legationsrath, Kanzleidirektor.
Kanzleidirektor: Freih. t. König-Warthaufen.
Geh. Legationsfekretär: Freih. v. Linden.
Geh. Regiftrator: Schaupp, Legations-
rath. Minifterialkaffier: Sieber, Le-
gationsrath. Wappen-Cenfor: Dr. Stalin,
Archivrath.
Diplomatlfclie Agenten.
I. K. Gefandtfchaften und Konfulate
in answärtigen Staaten.
I. Gefandtfchaften.
Bayern. Aaßerord. Gefandter und bevollm.
Minifter: Freih. v. Soden, Staatsrath.
Heffen. S. Bayern.
Oefterreich-Ungarn. Aaßerord, Gef. und
bevollm. Minifter: Freih. y. Maacler, Geb.
Legationsrath.
Warttemb. Jahrbacher 1883.
Preußen. Außerord. Gef. und bevollm. Minifter :
V. Baur-Breitenfeld , Geh. Legationsrath.
Militärbevollmächtigter: v. Faber
du Faur, Generalmajor.
Rußland. Gefchäftsträger Graf v. Linden,
Legationsrath.
Sachfen. S. Bayern.
2. Handels-Konfuln und Agenlen.
Bremen: G. F. Migault, Konful Dresden;
W. v. Baenfch, Geh. KomiuemenratU^
Konful. Frankfurt a. M.: L. J, v. Gald-
fchmidt, Konful; J. A. GoldfeLmidt, Vice-
Konful. Hamburg: F. H, v. Schmidt-
Secheran, Konful. Karlsruhe; Jul. NJigele,
Konful. Lübeck: J. H. Haioia, Konful.
München: Freih. J. v. flirfcli, Konful
IL Auswärtige Gefandtfchaften
am E. Hofe und Konfulate.
Bayern. Außerord. Gef. und bevollm. Minifter:
Graf V. Tauffkirchen.
Belgien. Außerord. Gef. nndbevollui. Älmifter;
Graf van der Straten Ponthoz.
Brafilien. Außerord. Gef. und bevoUm« Mini*
fter: Chevalier C Sauvan Vianna de Lima
Baron v. Janrü.
Großbritannien. Minifterrefide»t; H. Barron,
Bar.
Heffen
Italien. Außerord. Gef. und bevollm. Mio j fter:
Graf Ed. v. Lannay.
XVIII
Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
Niederlande. Außerord. 6ef. und bevollm.
Minifter: Jonkheer van der Hoeven.
Oeft erreich. AuBerord. Gef. und bevollm.
Minifter: Freih* v. Pottenburg.
Preußen. Außerord. Gef. u. bevollm. Minifter:
Graf V. Wesdehlen.
Rußland. Außerord. Gef. und bevollm. Mini-
fter: V. Staal, Kammerherr u. Geh. Rath.
S a c h f e n. Außerord. Gef. imd bevollm. Minifter :
A, F. Oswald Freih. v. Fabrice, wirkl.
Geh. Rath und Kammer her r.
Spani en. Außerord. Gef. und bevollm. Minifter:
Don Francisco Merry y Colom, Graf v. Be-
nomar.
Konfuln.
Argentinifche Republik: Ad. Federer.
Bayern: G. Dörtenbach. Belgien: J.
Federer. Brafilien: Dr. J. J. Fereira
Valle, Generalkonful. Chile: C. Krauß.
Frankreich: Graf de Servins d*H6ricourt.
Griechenland: Dr. E. E. v. Georgii-
Georgenau, Generalkonful. Italien: J.
Federer. Niederlande: E. v. Georgii-
Georgenau, Generalkonful. Oeft erreich:
Bankdirektor A. v.Mofer. Peru:G.Molden-
hauer. Sachfen, Königreich: A.v. Pflaum,
Kommerzienrath, Generalkonful . Sachfen,
Großherzogthum: Freih. Th. v. Dreifus.
Schweiz: W. Kernen. Vereinigte
Staaten vou Nordamerika: George
L. Catlin. Vereinigte Staaten von
Venezuela: Carl Vetter.
Direktion des Geheimen Hans- nnd
StaatslarchiTS.
Direktor: Graf v. üxkuU-Gyllenband, Staats-
rath. Räthe: Dr. v. Schloßberger, Vice-
Direktor. Dr. Stalin, Archivrath. Äff effor:
V. Alberti.
Kanzlei. Sekretäre: Dr. Staudenmayer,
Hofrath; Dr. Schneider; Dr. Giefel (prov.).
b) Minirterialabtheilung für die Verkehrs-
anftalten.
Vor tragend er Rath: v.Weizföcker,Minifterial-
rath.
Kanzleidirektor: Balz, Finanzrath. Expe-
ditor: Stierlin, Sekretär.
Rath der Verkehrsanftalten.
Vor fitzender: Exe. Dr. v. Mittnacht, Prä-
fident des Staatsminifteriums.
Mitglieder: V. Hofacker, Präfident; v. Böbro,
Präfident; v. Knapp, v. Wrede, Direktoren;
V. Morlok, V. Schlierholz, Oberbauräthe ;
V. Weizßlcker, Minifterialrath ; v. Schräg,
Oberpoftrath ; v. Brockmann, Oberbaurath ;
V. Schleicher, Oberpoftrath; Rank, Bärlin,
Oberfinanzräthe.
Beirath der Verkehrsanftalten.
a) Vertreter des Handels und der Gewerbe.
K. Engel, Ulm ; A. GalTer, Ratzenried ; Ad. Heer-
mann, Heilbronn; R. Hintrager, Reutlingen;
Aug. Honer, Balgheim; A. Obermfiller,
Königsbronn; E. L. Wagner, Calw; H. Wi-
denmann, Kommerzienrath, Stuttgart
b) Vertreter der Landwirthfchaft.
Burkard, Oekonomierath , Rottweil; Mayer,
Infpektor, Heilbronn; F. Möhrlin, Lentkirch;
Ramm, Oekonomierath, Stuttgart; Erbgraf
V. Rechberg u. Rothenlöwen, Weißenftein;
Retter, Pofriialter a. D., Ellwangen; Ruoff,
Oekonomierath, Niederreuthin ; Freih. G.
V. Wöllwarth, Hohenroden.
Ständiger Ausfchuß desBeiraths
der Verkehrsanftalten.
Vor fitzender: Erbgraf v. Rechberg u. Rothen-
löwen.
a) Vertreter des Handels und der Gewerbe.
Mitglieder: K. Engel, A. Heermann, H. Widen-
mann.
Erfatzmänner: R. Hintrager, A. ObermttUer,
E. L. Wagner.
b) Vertreter der Landwirthfohafft.
Mitglieder: Ramm, Freih. G. v. Wöllwarth.
Erfatzmänner: Burkard, Mayer, Retter.
I. Generaldirektion der Staatseiren-
bahnen nnd der Bodenreedampf-
rehiffahrt.
Erfter Vorftand: v. Böhm, Präfident
Zweiter Vorftand: v. Knapp, Direktor.
Abtheilungsvorftände. Betriebsab-
thoilung: v. Böhm, Präfident. Ver-
waltungs- und Bauabtheilung:
V. Knapp, Direktor. Rechnungsab-
theilung: V. Wrede, Direktor.
Kollegialmitglieder: v. Morlok, v. Schlier-
holz, V. Brockmann, Dimler, Oberbauräthe ;
Rank, Bärlin, Oberfinanzräthe ; Fruetb,
Dopffel, Finanzräthe; Bracher, Baurath;
Dr. Schall, Schuler, Majer, Kaltenmark,
Schad, Straßer, Finanzräthe; Klett, Finanz-
afTelTor, Juftitiar; Blank, Sigel, Leo, Finanz-
affelToren.
Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
XIX
Kanzlei. Kanzlei vorftand: Straßer, Fin.-
Rath. Sekretäre: Granitzer, Kanzleirath;
Zettler. Regiftratoren; Selbft, Kanzlei-
rath; Hecht. Reviforat: Wiefer, Finanz-
affeiTor; Klenk, Cafpar, Kanzleirüthe; Rath-
geb,Stehle, Finck, Günzler, DitziDger, Finckh,
Störk, Merckle, Hafner, Schall, Gurr, Re-
vil'oren. Eilenbahnfekretäre: Barchet,
Mommendey, Fifcher, Wälde, Schäuflfeleo.
Ober bea inte: Obermafchinenroeifter:
Groß, Baurath.
Vorftand der Eifenbahnhauptkaffe:
Yelin.
Betriebsoberinfpektoren: Homer, Bnck,
. Stadlinger, Lang.
VorftandderEifeDbahnhauptmagazins-
. Verwaltung: Kurz, Oberinfpektor.
.K>nlturtechniker fUr fämmtliche Bahn-
linien: Lang, Oberinfpektor.
Vorftand des Rechnungskontroi e-
Burean: Enßlin, Rechnungsrath. —
Technifches Bureau. Vorftand: Schraol-
1er, Oberinfpektor. Zugetheilt: Schmid, Bau-
infpektor. Reufch, v. Alberti, Bertrand,
Sektionsingenieure; Wagner, Neuffer, Eber-
hardt, Veigele, Knoll, Glocker, Ackermann,
Laiftner, Tafel, Ing.-A(Tiftenten.
Re.chnungskontrolebureau. Vorftand:
Enßlin, Rechnungsrath. Bienz, Revifur;
Burkhard, Schauder, Ehmann, Sigel, Hummel,
. Kiemlen, Dölker, Hubmann, Zizelmann, Si^e-
- ger, Schaupp, Schmidt, Imhof, Klein, Fifch-
"inger, Denzel, Barth, Faufel, Oberreutter,
Merkle, Steif, Wenzel, Mühleifen, Wargan z,
Rumiller,Dömer,Weiß,Schairer,Lölile,üebel-
melTer, Maier, Renner, Eifenb.-Sekretäre,
Bnreau für die Wagenkontroi e. Vor-
. ftand: v. Stockmayer, Rechnungsmth»
Allgöwer, Mtinfter, Efchenmayer, Berger,
Dietrich, Ancker, Eifenbahnfekretäre.
Tarif- und Reklamationsbureau. Vor-
ftand: Lippoth, Revifor. Friz, Neef, Zohn-
der, Nttbling, Fränkel, Greiner, Heilgemayr,
Eifenbahnfekretäre.
Betriebs- und Kursbureau. Vorftand:
Steiner, Sekretär; Rapp, Eifenbahn-
fekretär.
Statiftifches Bureau. Vorftand: Bühlcr,
Revifor. Faul, Mugler, Eifenbahnfekretäre,
Grundbuchsbnreau. Vorftand: Hjihn^
Kanzleirath. Mohr, Eifenbahnfekretär.
Inventarbureau. Vorftand: Marquanit,
Revifor. Gauß, Eifenbahnfekretär.
Eifenbahnhau]!>tkaffe. Hauptkaffier:
Yelin. Buchhalter: Ehni, Kontroleur.
Bühler, Hauck, Beßler, Sedlmayr, Löffler,
Liegel, Braun, Eifenbahnfekretäre.
Eifenbahnhauptmagazinsverwaltung
in Eßlingen. Vorftand: Kurz, Ober-
infpektor. Materialverwalter: Zodel.
Magazinsbuchhalter: Schaubeck.
Montirnngsverwaltung für die Ver-
kehrsanftalten in Stuttgart. Vor-
ftand: Keppel, Infpektor. Schoch, Mon-
tirungsverwVlter.
Eifenbahninventardepot in Stuttgart.
Vorftand: RubensdOrffer , Inventarver-
walter.
Obergeometer: Kubier, Schule.
A. Staatseifenbabnen.
I. Eifenbahnbau- und Eifenbahnhochbauämter.
a) Bahnbanämter.
Alpirsbach: Storz, Bauinfpektor; Freuden-
ftadt: Knoll, Baurath; Schiltach: Völker, Bau-
infpektor; Ulm: (f. u.),
b) Hochbauamt.
Freudenftadt: Eulenftein, Bauinfpektor.
II. Eifenbahnbetriebsbauämter.
Aalen: Necker, Baurath; Aulendorf: Lam-
bert; Backnang: Herrmann, Betriebsbauinfpek-
toren; Balingen: Harttmann, Sekt.-Ingenieur ;
Biberach: Gmelin, Betriebsbauinfpektor; Böb-
lingen: Hoclicifen; Calw: Kranß, BanrÜthe;
Crailsheim: Bock; Ehingen; Ca meror, Betriebs-
baainfpektoren; Freudenftadt: ftela-
iiny:en: Fifcher; Göppingen: Preu; Hall: Ruff;
Htiidenheim: Zügel; Ileilbronn: Fuchs; ßetrieba-
baubfpektüren; JagHtfekl: Schmidt; Leutkirch:
Hiller^ Sekt.-Ingenienro; Ludwigsburg; Schnei-
der; Mühlacker: Riedinger; Pfrjrzheira: Keller,
Kavensburgr Freih. v. Watter; RentliDgen:
Zimmer; Hottweilt Zeller; Schorndorf: Wundt,
Betriebabauinfpüktoren; Slgmarin^en: Claus-
nitzer, Sekt.-higcnieur; öttittgait: Kohler, Bau-
rath; Sulz: Haas, Sekt. -Ingenieur ; Weikers-
heim: GanienmüUer, Betrlebstiauinfpektor,
B a h n h o f b a 11 ii in t e r. Eßl i ngen : Sdidll ; Ül m :
V. Mifanij Bauinipektoren.
IIL Repartturwerkttätten.
Aalen: Bürkle, Mafilnnenmeircer; Eßlingen;
Fifcherj MafcbinenniciJ'ter; Frieflnehshftfen:
Beyerlen, Malchincnmeifter; Uottw^et): Bobneo-
berge r, M af e hl ne ö m e i ft e r .
Central-Wagea-Ueparatiu'-Werkftätte Cann-
ftatt: Fiftmannj Oberwagenmeifter.
IV. Stationsdknlt.
Vorftftade der Hauptftationen.
Aalen: Finanzrath Weiß, Betriebainfpektor;
Aulendorf; Merkt^BahnbotVerwaltor; Backnang:
Schneider, BetrJL^bainfpektor; Biberach; Emicb,
Bahohüfverwalter ; Bioligheim: Stand enmaier,
Bahnbofvei Walter; Babliogeu: Kern, Bahnhof-
XX
Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
Verwalter; Calw: Hozenlaub, Betriebsinfpektor;
Cannftatt: Kable, Bahnbofverwalter; Crails-
heim: Kraufi, Betriebsinfpekt ; £hingen: Ettens-
perger, Bahnhofverwalter; EUwangen: Imhof,
Bahnhofverw. ; Eßlingen: Lieb, Bahnhofverw. ;
Freudenftadt: Bentter, Betr.-Infp.; Friedrichs-
hafen: Preß, Betr.-Infp. ; Geislingen : Hemminger,
Bahnhofverw.; QmQnd: Roger, Bahnhofverw.;
Göppingen: Bock, Bahnhofverwalter; Hall:
Böckeier, Bahnhofverwalter ; Heidenheim: Krafft,
Bahnhofverwalter; Heilbronn: Held, Betriebs-
infpektor (zugleich Hafenkommiinir) ; Horb
Kefiler, Bahnhofverwalter; Jagftfeld: Möft, Bahn
hof Verwalter; Lndwigsburg: Lörcher, Bahnhof-
Verwalter; Mengen: Sinz, Bahnhof Verwalter
Mergentheim: Bahnhofverwalter; Metz
ingen: Harter, Bahnhofverwalter; Mdhlacker
Brekle, Betriebsinfpektor; Oehringen: Bazlen,
Bahnhofverwalter; Plochingen: Knapp, Bahn
hof Verwalter; Ravensburg: Bauer, Bahnhofver
Walter; Reutlingen: Hauff, Bahnhof Verwalter
Rottetoburg: Hehl, Bahnhof Verwalter; Rottweil
Gräder, Betriebsinfpektor; Schorndorf: Henzler,
Bahnhof Verwalter; Sigmaringen: Bahmann, Be-
triebsinfpektor; Stuttgart: Bienz, Betriebsin
fpektor; Tübingen: Puftrath Jäger, Betriebs
infpektor; Tuttlingen: Müller, Bahnhofverwalter
Ulm: Brucklacher, Betriebsinfpektor; Waib
lingen : Baidinger, Bahnhof Verwalter ; Wildbad
Borel, Bahnhofverwalter.
B. Bodeufeedampffchiffahrt
Dampffchiffahrts -Verwalter: Schaible,
Infpektor. Buchhalter: Weber, zugleich
Materialverwalter.
IL Generaldirektion der Poften
und Telegraphen.
Vorftand: v. Hofacker, Präfident
Abtheilungsvorftände. Pof t abtheil -
ung: V. Hofacker, Präfident Tele-
graphenabtheilang: v. Schräg, Ober-
poftrath.
Koll.-Mitglieder: v. Schleicher, v. Böltz,
Oberpoilräthe ; v. Hoff, Harfch, Grüner,
Schmid, Pofträthe; Zluhan, Schöllhammer,
Cronmüller, Poftaffefforen.
Technifche Beiräthe: Dimler, Oberbaurath.
Wagner, Telegraphenoberinfpektor.
Poftinfpektoren: Bühler, Eberhardt, Kopf,
Bauer, Pfarr.
Kanzlei. Kanzleivorftand: Schöllhammer,
Poftaffeffor. Sekretariat: Renner, Sekre-
tär; Harter, Veit, Poftreviforen; Leo, Ober-
poftfekrttär. Regiftratur: Bacmeifter,
Kanzleirath. Zugetheilt: Bühl, Stauden-
meyer, Poftfekretäre.
Rechnungsbureau. Vorftand: Klingler,
Rechnungsrath. Dietrich, Rimmele, Geß,
Kanzleiräthe ; Zufchnitt, Kreß, Wittich, Hom-
nng, Oberreviforen ; Denzel, Poftinfpek-
tor; Dr. Schöttle, Major, Jehle, Poftrevi-
foren; Bayer, Kriegltötter, Landauer,
Jänifch, Oberpoftfekretäre; Stroh, Poil-
revifor.
Kontrolebureau für Pof tan wei fangen.
Vorftand: Burkhardt, Poftinfpekt Steud-
acher, Poftrevifor; £. Keller, Oberpoft-
fekretär ; Schmid, Krack, Fein, Haag, Franck,
Poftmeiüter ; Buchmayer, Beck, Joas, Jeggle,
Gefiler, Seitz, Poftfekretäre. Zugetheilt:
Roth, Ammann, Dentler, Oberreutter, Breit-
ling, Melchior, Poftfekretäre.
Telegraphenrevifionsbureaa. Vor-
ftand: Föhr, Poftrevifor. Kucher, Ehren-
friedt, Telegraphenfekretäre.
Dem Karsbureau zugetheilt: Schwenk,
Weber, Oberpoftfekretäre.
DemTaxbureaa zugetheilt: Hackh, Poft-
revifor; Rothenhöfer, Poftfekretär.
Dem Inventardepot zugetheilt: Schäfer,
Oberpoftfekretär.
Oberpoftkaffe.Oberpoftkaffier:Breifch,
Poftrath. Buchhalter: Winter.
Druckfachenverwaltang für die Ver-
kehrsanftalten. Vorftand: Kelber,
Infpektor. v. Reinöhl, Buchhalter.
Druckerei der Verkehr sanftalten. Vor-
ftand: Haag, Infpektor. Zugetheilt für
das Werthpapiermagazin : Keller (Otto),
Poftfekretär.
Telegrapheninfpektion mit Tele-
graphenwerkftätte: Wagner, Tele*
graphenoberinfpektor; Bofe, Werkftätte-
verwalter ; Denzinger, Werkftättebuchkalter.
Poft- und Telegraphenanftalten.
Vorftände der größeren Poftämter.
Aalen: Brenner, Poftmeifter. Backnang:
Stern, Poftm. Balingen: Reinhardt, Poftm. Bi-
berach: Emich, Poftm. Bietigbeim: Schaible,
Poftmeifter. Böblingen: Commereil, Poftm.
Buohau : Haag, Poftm. Calw : Lift, Poftmeifter.
Cannftatt : Raufer, Oberpoltm. Crailsheim : Raeff,
Poftm. Ehingen: Haußmann, Poftm. Ehingen:
Ettenfperger, Poftm. Ellwangen: Imhof, Poftm.
Eßlingen: Steinhardt, Poftm. Freudenftadt:
Weizenegger, Poftm. Friedrichshafen: Findt,
Poftm. Geislingen: Pliksburg, Poftm. Gmünd:
Mayer, Poftm. Göppingen: Koch, Poftmeifter.
Hall: Holch, Poftm. Heidenheim : Krafft, Poftm.
Hetlbronn: Megerlin, Poftrath; Schufter, Poft^
kaffier; Auffichtsbeamter : Rampf, Oberpoft-
fekretär. Herrenberg: Denzinger, Poftmeifter.
Horb: Keßler, Poftm. Jagftfeld: Möft, Poftm.
Isny: Götz, Poftm. Kirchheim u. T.: Rupp,
DopartemaTit des Tnirem.
XXI
Poftra. Kttnzelsau : Glöckler, Poftm. Lanplieim: |
Walker, Pofhn. Leutkirch : Sauer, Poftra. Lud- I
wigsbarg: Körner, Oberpoftmeifter. Mergent-
heim: Walther, Poftm. Metzingen:
Poftm. Mühlacker : Betriebsinfp. Brecklc, Podtm,
Nagold: Gageler, Poftm. Neuenbürg: Veigele,
Poftm, Nürtingen: Stirm, Poftm. Oehringon:
Bazlen, Poftm. Ravensburg: Gönner, Poftm.
Reutlingen : Enßlin, Oberpoftmeifter. Riedlingen :
Dinkelacker, Poftm. Rottenburg: Hehl, Poftm,
Rottweil : Lauber, Poftm. Schorndorf: Henzler,
Poftm. Stuttgart, Poftamtl.: Gieß, Poftrath;
Briefpoftinfpektor: Drefcher; Poftkafller: Rau,
Poft-Infp.; Brändle, Infp., Aufßchtführender Be-
amter bei der Telegraphenftelle ; Zeitungskaüler :
Münz, Poftmeiftcr. Auffichtsbeamte : Klotz,
Stecher, Hofmann, Kieß, Oberpoftfekretäre. Poft-
amt IL: Niederhöfer, Poftanfpektor ; Auffichts-
be4imter; Mittler, ObcrpoftJ'ekretär. Poftamt llh :
Btichmayer, Poftm. Poftamt IV. : Rareiß, Ptjj'tm.
Poftamt VI. : Otlner, Toftvcrw^* Eifenbahnpoft-
iiifpekt]on;Klett,lnrpektor; Gaifer, Poftmelfter;
Veil, Oberpoftfekretär, Tübingen; Jäger, Poft-
rath ] Poftkallier : Sartor. Tuttlingen: Hau ß mann,
Poftm. Ulm: Banr, Poftrath j Platz, Poftkaffi er;
Aicliele, Poftm» Vaihingen su E. Fink, Poftra >
Waiblingen: Woltz, Poftm. Waldfee; Haußmann,
Poftroeirter. Wangen: Gflnthner, Poftm. Wein-
garten: Rau, Poftm. Wildbad; Kiefer, Poftm,
Yorftlnde der Stationett mit befon-
derem Telegraphenpcrfonal.
Cannftatt: Oftberg, StationsverwaUer. Fried-
richflhafen: Findt, Poftm elfter. Heilbronn : Haute,
Stat,-Verw. Tübingen: Dollhopf, Stat-Verw.
Ulm: Heuber, StaL-Verw.
C. Departement dea InnerD.
Minirteriüm.
Staats mini ft er: Exe. v. Holder.
Vorftand der Oberregierung: v. Battner,
Präfident.
Vortragende Käthe: Dr. v. Jäger, v. Ril-
dinger, Regierungsdirektoren; v. Pifchek,
Bockshammer, Riekert, Ober-Reg-Ratbe;
V. Oaupp, Ober-Reg.-Rath , Vorftand der
Centralfteile für Gewerbe und Handel,
Minifterial-Affefforen: Häberlen, Reg.-
Rath, Kanzleidirektor. Gefiler, Schicker,
Fleifchhauer, Regierungsräthe.
Kanzleidirektor: Häberlen (f. o.).
Regier ungsaffefforen: Schlehner, Hitbert^
Minifterialfekretäre.
Kanzlei. Expeditoren der Regiftra-
tur: Drück, Herzog, Kanzleiräthe; dei? fSe-
kretariat8:Häeker,Sek^etär;deT Kaffe:
Pantleon, Kanzleirath; Sekretär Lindner,
Buchhalter; des Reviforats: Streble,
Kanzleirath.
2, Die Kommirfion für die Adels-
matrikel.
Vorftand: v, Bätzner» Präfident Häberlen,
Reg.'Rath. Kanzlei; Sekr,
3, Der Staatgteehn iker für das
ö f f e D t K W a f f e rverforgun^ewefen.
Ehraann^ Baninfpektor.
4p Das Archiv des iDnern
(in Ltidwigsburg)-
GrtlKmann, Reglern ngsrath a. D.
Mit dem Minifterium ftehen in Verbindung: |
1. Die Minirterialabtheilnng für
das Hochbau wefen.
Vorftand: V. Schüz, Präfident.
K o 1 l.-M i t g 1 i e d e r : v, Brenner, Ober-Banrath ;
V. Schindler, Ober-Reg.-Rath; Doli, Reg.-
Rath, Männer, Baurath.
Kanzlei: Ofiander, Kanzleirath ; Gubitz, Sekr.
Dem Minifterium untergeordnete Behörden
und Anftalten:
I. Die Minirierial*Ablheilung fOr den Siraßen-
und Walferbau.
Vorftand: w Schüz, Präfident.
K 0 1 1.-M i tgl 1 es d c r : V* Martetis, Leibbrand, Ob.-
Bauräthe; v, Lamparter, Ober-Reg.-Rath;
Boller, Reg. -Rath; Euting, Baurath. In-
genieure: Angele, Weifert,
Kanzlei: ReuG, Kan/Jeirath. Simon, Sekretär.
Eegiftrator: Lutz.
Der Abtheilung untergeordnet:
Straßenbau in fpektoren,
Glintter, Baurath, Stuttgart; Feldweg, Cann-
ftatt; Guide, LudwigBbnrg^ Schaal, Heil*
bronn.
XXII
Departement des Inneri).
Leibbrand, Reutlingen; Stoppel, Calw;
Oberndorf; Mährien, Rottweil.
Stapf, Ellwangen ; Naft, Gmünd ; Sfiß, Künzelsau ;
Hall.
Koch, Ulm; Erhardt, Ehingen; Graner, Bi-
berach; Hefcheler, Ravensburg.
Wafferbauinfpektor
Güntter, Baurath, Stuttgart
2. Abldfungs-Kommiffion.
Vorftand: v. Schönlin, Ober-Reg.-Rath.
Mitglieder: Doli, Reg.-Rath; Geßler, Reg.-
Rath.
Kanzlei: Gubitz, Sekretär.
Baufchätzungs-Kollegium in
Ablöfungsfachen.
Vorftand:
Mitglieder: v. Landauer, v. Brenner, Ober-
Bauräthe.
3. Oberbergamt.
Vorftand: v. Rüdiofifer, Regierungadirektor.
Koll, -Mitglieder: Bockshammer, Ob.-Reg.-
Rath; Dr. Baur, Bergrath; Fleifchhauer,
Regierungsrath ; Dr. Dom in Tübingen. —
Expeditor:
Dem Oberbergamt untergeordnet:
Bergamt.
Vorftand: Mayer, Regierungsrath.
4. Fodtdirektion, Abtheilung für die Körperfchafts-
Waldungen.
Vorftand: v. Dorrer, Oberforftrath.
Koll.-Mitglieder: Bockshammer, v. Schindler,
Ober-Reg.-Räthe ; Probft , Oberforftrath ;
Fifchbach, Rapp, Forfträthe; Boiler, Reg.-
Rath.
5. Kreisregierungen.
I. Regierung des Neckarkreifes.
Vorftand: v. Krauß, Direktor.
Reg.-Räthe: v. Baumann, Müller, Holland,
Schneider.
Reg.-Affeffor: Hofraann.
Sekretäre: Arnold, Schweikhardt. Regiftra-
tor: Bilfinger, Kanzleirath. Revifor:
Treudt.
Der Regierung untergeordnet:
Arbeitshaus für Männer in Vaihingen a. E.
Vorftand: Henes.
II. Regierung des Schwarz waldk reifes«
Vorftand: v. Luz, Direktor.
Reg.-Räthe: v. Stammler, Vizedirektor; Freih.
Schott V. Schottenftein, Bellino, Mahle.
Reg.-Affeffor: Daiber.
Sekretäre: Lutz, Maulen. Regiftrator:
Kubach. Revifor: Roller.
Der Regierung untergeordnet:
Arbeitshaus für Weiber in Rottenburg. Vor-
ftand: Wittich, Oberamtmann.
in. Regierung des Jagftkreifes.
Vorftand:
R e g.-R ä t h e : v. Wolft, Heinz, Schippert,Zengerle.
Reg.-Affeffor:
Sekretäre: Sedelmaier, Vellnagel. Regi-
ftrator: Bauer, Kanzleirath. Revifor:
Braun.
IV. Regierung des Donaukreifes.
Vorftand: v. Wolff, Präfident.
Reg.-Räthe: v. Stängel, Ob. -Reg.-Rath; Pfeil-
f tick er, Grözinger, Renz.
Reg.-Affeffor: Schrayvogel.
Sekretär: Roth. Regiftratoren: Heinrich,
Regelmann. Revifor: Klein, Sekr.
Der Regiei-ung untergeordnet:
Hafendirektion in Friedrichshafen. Vorftand:
Völter, Ober-Steuerrath.
6. Landjäger-Korps.
Korps-Kommandeur: v. Günthert, Oberft.
Stabsoffizier:
Bezirkskommandeure: Schöttle, Haupt-
mann, in Stuttgart; v. Müller, Major in
Reutlingen; von der Often, Major, in Ell-
wangen.
7. Medizinal-Kolleginm.
Vorftand: Dr. v. Jäger, Reg.-Direktor.
Ord. Mitglieder: Dr. v. Holder, Dr. v.Koch, Dr.
Landenberger, Ob.-Med.-Räthe; Geßler,Reg.-
Rath ; Dr. Pfeilfticker, Medizinalrath; Röckl,
ProfelTor; Dr. Rembold, Medizinalaffeffor.
Äußerer d. Mitgl.: Dr. v. Fehling, Direktor,
ProfelTor a. D.; Dr. Sick, Ober.-Med.-Rath j
Zipperlen, Dr. Schmidt, Profeflbren.
Expeditor: Gmelin, Kanzleirath.
Bei dem Medizinal-Kollegium beftehen:
8 a. Die Abtheilung für die Staatskrankenanftalten.
Vorftand: Dr. v. Jäger, Regieruugsdirektor.
M itglieder : Dr. V. Holder, Dr. v.Koch, Dr.Lan-
denberger, Obermediziualräthe; Geßler, Re-
gierungsrath; Dr. Pfeilfticker, Medizinal-
rath; Dr. V. Hack, Oberbürgermeifter (für
die auf die Landeshebammenfchule iich
beziehenden Gefchäfte).
b. Die thierärztliche Abtheilung.
Vorftand: Dr. v. Jäger, Regierungsdirektor.
Mitglieder: Geßler, Regierungsrath; Röckl,
Zipperlen, Profefforen ; Dr. Rembold, Medi-
zinal aiTclTor.
Dem Medizinalkollegium untergeordnet:
Gen trau mpfarzt Dr. Widenmann.
Departement des Innern.
XXIII
K. Irren-Heil- und Pfleganftalten.
SoliuJreiiried.
Aerztlicher Vorftand: Dr. Aft, Direktor.
Oekonomie-Verwalter: Appenzeller. ATfi-
ftenzarzt: Dr. Eiben.
Winnentlial.
Aerztlicher Vorftand: Dr. Zeller, Direktor.
Oekonomiever Walter: Auch. Affiftenz-
arzt: Dr. Ereufer.
Irrenpfleganftalt Zwiefalten.
Aerztlicher Vorftand: Dr. Koch, Direktor-
Oekonomie Verwalter: Krämer. Affi*
ftenzarzt: Arnold.
Landeshebammenfchulc mit dem Matter-
haufe des Katharinenhofpitals
in Stuttgart.
Aerztlicher Vorstand: Dr. Fehling, erfter
Hauptlehrer.
Oekonomieverwalter: Hoffmann. Affi-
ftenzarzt und zweiter Haupt - Lehrer ;
Dr. Haidien.
9. Approbirte Aerzte.
Neckarkreis.
Stuttgart, Stadt, Andler; Amet; Arnold
Berlin, Prof. ; Berlin, K. ; v. Biberftein ; Bil
finger ; Brigel ; Bückling; Bullinger; Burck
hardt; Burkart; Camerer; Dannecker
Deahna; Eiben; Ellinger; Epting; Faber
Faufer; Fehling; Fetzer, Berth.; Fetzer
Herrn.; Fetzer, Wilh.; v. Fichte; Franck
Frueth; v. Gärtner; Gärttner, H.; Gerok
Oötz; Gräter; Gußmann, Stadtdir. - Arzt
Gußmann, F. ; Gutbrod; Hahn ; Haidien; Här
lin; Harpprecht; Hauff; v. Haußmann; He
dinger; v. Heimerdinger; Heller; Hettich
Hochftetter; v. Holder; Höring, C; Höring,
F.; Jäger; Kammerer; Katfch; v. Klein
Koch, Aug.; v.Koch; Königshöfer; v. Korn
beck; Köftlin, H. ; Köftlin. K.; Köftlin, Prof.
Krailsheimer ; Krieg; Kurtz; Landenberger
Lorenz; Mainzer; Meinhardt: y. Minet; Moos^
brugger; Mofer; Müller; Nachtigal; Neuber
Neufchler, Pfeil fticker; v.Plieninger ; Preffel
Rank; Rapp; Rembold; Renz; v. Ren£
Reuß, A.; Röchling; Rofenfeld; Roth; Satt
1er; Scherer; Schmid; Schmidt; Sick; Siegle
Sigel ; Stegmeyer ; Steiner ; Steudel ; Stiegele
Stell; Strauß; v. Teuffei; Uhland; Wegelin
Weigelin; Weil ; Widenmann; Wirth; Wolf-
fing; Zeller, A.; Zeller, M.
0 A. Backnang. Köiltlin, Lohrmann in Back-
nang. Schräg in Murrhardt.
OA. Befigheim. Lang, OA.A. ; Lang, OA.Ä.
a. D.; Bertfeh in Beligheim. Martz in
Bietigheim. Gmelin in Bönnigheim
in Hsfeld. Neuffer in Lauffen.
0 A. Böblingen. Lechler, Preffel in Böblingen,
Stell in Aidlingen. Haag in Sindelfingen.
OA. Brackenheim. Ehmann in Brackenheim.
Hoch in Güglingen. Rapp, Süskind in
Schwaigern.
OA. Cannftatt. Blezinger, v. Gieß, Fifcher,
Krauß, Ott, Pantlen, Rehien, Rühle, Sau-
berg, V. Schäffer, Schöffler, Veiel in Cann-
ftatt. Wildermuth in Stetten. Vöttiner in
UntertOrkheim.
OA, Eßlingen. Kapff, Ada, Eyppert, Sah-
mann, V.^ Salzmann, 3,, Seh aal, Spütli,
Steudel in Eßliageo. Landerer io Kenoen-
burg. Burck in Nculjanfen, Hopf in
Plochingeo.
OA. HeitbronD. Hj^ring, Betz, Butterfack,
Fricker, Gfrörer, Helber, Kiett, v. March^
taler, Mayer, Schliz in HeilbronOp Haber-
korn in Kirchhaufun.
OA. L e on b c rg. Wunderlich, Günzler in Leoo-
berg. Hiller in Kornthal. Jofenbans in
Merklingen. Ltefching in Mönaheira. Eich-
1er, Gagg, Gall in Weil der Stadt.
OA. L u d w i g ab u rg, Chriftmann, Bannigärtoer,
Göller, Haxißler, Hoebftetter, v. Höricg,
Jäger, Klein, Knapp, K^>ch, FrelFel, Schalter,
Schclling, Schliephake , iSchmidt, Schroter,
Heegefj Steiff in Ludwigsburg. Werner in
Markgröningen
OA. Marbach. Schwandner, Föhr in Mar-
bach, Kraia, Reichert in Beilftein. Ehebalt
in Großbottivar, Schazmann in Mündels-
heim,
OA, Maulbronn. Engelhorn, Haalis in Maul-
bronn» Eeiehniann in Dlirrmenz-Mühlacker,
Braun ]□ Knittlingen.
OA. Neekarfnlm, Lieb, Bürger in Neckar-
fiilm. Alagcnau in Gundelsheim. Eaichlc
in Kochendorf. Greiß in MöckmühL Ada,
Jüger in Neuenftadt.
OA. Stuttgart. Vöpeüua in EcLterdingen.
Zeller in Feuerbaehi Mögling in Müh ringen,
Seheuffele in Plieningea. PaiiluB in Waiden-
buch.
0 A.Vaihingen. Bubenhof er, Fifcher in Vaih-
ingen. Scheiffele in Orourachfenhefm.
OA. Waiblingen. Pfeilfticker, Zaia in Waib-
lingen. Brann, Kürner in Winnendeo. Zellor,
Krcufer in Winnenthal.
OA, Weinaberg. Hßriog , Fries , Kemer in
WeJnaberg, Lutz , Schimpf in Löwenftein,
Ziegler in Mainhardt.
Schwarzwaldkreis.
OA. Balingen. Hopf in Balingen« Palm in
Ehingen.
OA. Calw, Müller» Feil, Schiller in Calw» Kom-
merell in LiebentelL Wurm, Schneider
in Teinach.
XXIV
Departement des Innern.
OA. Freu den rtadt Kaupp, Büttner in Fren-
denütadt. Köftlin in BaiersbronD. Levi in
Dornftetten. Levi in Pfalzgrafen weil er.
OA. Herrenberg. Hartmann, Grundler in
Herrenberg.
OA.Horb. Fifcher, Mattes, Rofenfeld in Horb.
Dietrich in Eutingen.
OA. Nagold. Irion, Nuding in Nagold. Appen-
zeller in Altenfteig. Lofch in Haiterbach.
Römer in Wildberg.
OA. Neuenbürg. Fifcher, Süskind in Neuen-
bürg. Härlin in Calmbach. Mülberger in
Herrenalb. v. Burckhardt, Haußmann, V.,
HauUmann, S., v. Renz in Wildbad.
OA. Nürtingen. Vötfch, Eilig, Romberg in
Nürtingen. Richter in Neckarthailfingen.
Bofch in Nenffen.
OA.Oberndorf. Wolf, Goßmann in Obern-
dorf. Sohcmm in Alpirsbach. Lutz, Vaih-
inger in Schramberg.
OA. Reutlingen. Hartmann, Elwert, Hähnle,
Kohl, Kraiß, LaQhenmann, Lamparter, Lot-
terer, Vöhringer in Reutlingen. Votteler
in Enlngen. Efchenmayer, Flamm, Plien-
inger, Steinbrtick, Werner in PfuUingen.
OA. Rottenburg. Baur, BiHnger, Rieferle,
Ritter in Rottenburg. Leins in Ergenzingen.
Eggel in Möllingen.
OA. R o 1 1 w ei 1. Beitter, Degen, Fifcher, Roth-
fchild in Rottweil. Ott in Schömberg« Regele
in Schwenningen.
0 A. Spaichingen. Sigmundt in Spaichingen.
Wezel in Wehingen.
OA. Sulz. Heller, Schneckenbnrger in Sulz.
Heimann in Dornhan. Drefcher, Schweizer
in Rofenfeld.
OA. Tübingen. Oefterlen, Krauß, Beck, Bruns,
Dotter, Gärttner, Götz, Jürgenfen, Keller,
Kleinmann, Krauß fen., Krauß jun., Landerer,
y. Lieber meil'ter, Mögling, Müller, Nagel,
Neuwerk, v. Säxinger, Schlegel, Schleich,
Vierordt, Ziegler in Tübingen. Palme in
Gönningen.
OA. Tuttlingen. Kapflf, Kiehl, Teufel in
Tuttlingen. Bock in Mühlheim. Heimer-
dinger in TroITingen.
OA. Urach. Camerer, Klüpfel in Urach. Höch-
ftetter, Münzinger, Yölter in Metzingen.
Jagftkreis.
OA. Aalen. Linier, Bofch in Aalen. Cloß in
WaiTeralfingen.
OA. Crailsheim. Eichberg, Häberlein in Crails-
heim. Rid in Unterdeuffftetten.
OA. El Iwan gen. Groß, Drachter, Schabel,
Werfer in Ellwangen.
0 A.Gaildorf. Gmelin, Findeifen in Gaildorf.
Oetinger in Efchach. Huberich in Gfchwend.
Mutfchler in Oberfontheim.
0 A. Gerabronn. Bürger in Langenburg. Kant
in Gerabronn. Stelzer in Bartenftein
in Brettheim. Krebfer in Kirchberg. Wols-
hofer in Niederftetten. Refcherin Schrozberg.
OA. Gmünd. Kiefer, Abt, Köhler, Schabel,
Sperling, Sprinkhardt, Walter, Weiß, Wie-
denmann in Gmünd. Keller in Henbach.
OA.Hall. Pfeilfticker, Dicenta, Dürr fen.,
Dürr jun., Haueifen, Honold, LöbrI, Pfeil-
fticker, 0. in Hall. Stark in Ilshofen.
OA. Heidenheim. Stockmayer, Frey, Mee-
bold in Heidenheim. Elwert in Gerftetten.
Fuoß in Giengen. Schmid in Königsbronn.
OA. Kunze! sau. Ludwig, Frank inKünzelsan.
Egenter in Braunsbach. Krauß in Dörz-
bach. Langfeldt in Ingelfingen. Eberle in
Schönthal.
OA. Mergentheim. Pflüger, Höring, Krauß,
Lindemann, Scheuplein, Stützle in Mergent-
heim. Ludwig in Creglingen. Sontheimer
in Weikersheim.
OA. Neresheim. Eilig in Neresheim. Henning,
Mayer in Bopfingen. Bayr in Difchingen.
Ellinger in Oberdorf.
OA. Oehringen. Luithlen, Lang, Maifch in
Oehringcn. Götz in Forchtenberg. Kern
in Kupferzeil. Kohler in Nenenftein.
OA. Schorndorf. Gaupp, Gaupp jun., Mayer
in Schorndorf. Bundfchu in Bentelsbach.
OA.Welzheim. Schmid, Ruß in Welzheim.
.... in Lorch. Hockertz, Kränzle in Ru-
dersberg.
Donankreis.
OA. B i b e r a ch : Stang, Härle, Palmer, Schlichte
in Biberach. Cremer in Erolzheim. Mayer
in Ochfenhaufen.
0 A. Blaubeuren. Majer, Baur in Blaubenren.
OA. Ehingen. Bück, Strauß, Uhl in Ehingen.
Balluff, Frey in Munderkingen. Weibel
in Oberdifchingen. Abele in Obermarch-
thal
OA. Geislingen. Kolb, Knauß, Paulas in
Geislingen. Griefer in Böhmenkirch. Braun
in Deggingen. Wenz in Donzdorf. Erlen-
mayer, Römer in Wiefenfteig.
OA. Göppingen. Munk, Bofch, Höring, Lan-
derer, Lutz, Paulus, Schwarzenhölzer in
Göppingen. Bulling in Ebersbach. Maier
in Reichenbach.
OA. Kirch heim. Krauß, Eberhard, Eyppert,
in Kirchheim. Meder in Weilheim.
OA. Laupheim. Rödelheimer, Hagel, Sautter
in Laupheim. Keller in Dietenheim. Lift
in Oberkirchberg. Seifriz in Wiblingen.
0 A. Leutkirch. Ehrle, Bach, Pfeilfticker in
Leutkirch. Huber in Aichftetten. Glotz in
Roth. Ray in Wurzach. Luft in Zeil.
OA. Münfingen. Emmert, Zeller in Mttnfingen.
Departement des Innern.
XXV
Stehle in Bernloch. Mayer in Laichingen.
Arnold, Koch, Müller in Z wiefalten.
OA. Ravensburg. Müller, Bumiller, Merk,
Nefenfohn, Stiegele in Ravensburg. Glöck-
1er, Hegülroaier, Müller, Enderle in Wein-
garten. Bommer in Wilhelmsdorf.
OA. Riedlingen. Aberle, Stfitzle in Riedlingen.
Einftein, Stützle in Buchau. Bilfinger in
Uttenweiler. Heimerdinger in Ertingen.
OA. Sanlgau. Bofcher, Karle, Schabel in
Saulgau. Hartmann in Altshaufen. Failer
in Hohentengen. Beck, Krämer in Mengen.
OA. Tettnang. Moll, in Tettnang.
Faber, Haarer, Keuifer in Friedrichshafen.
Markhardt, Schlichting in Langenargen.
0 A. U 1 m. Volz, Albrecht, Baumgärtner, Berg,
Bührlen, Burk, Camerer, Dietlen, Dürr,
Einftein, Fifcher, Göller, Göfer, Götz, Groß,
Häberle, Hell, Hubbauer, Hueber, Katz, Leb>
fanft, Majer, Palm, Roman, Sänger, Scherer,
Sehwander, Seifriz, Steiner, Thümling,
Wächter, Weinbuch, Wolbach in Ulm.
Hölzinger, Leube in Langenau. Eberhardt
inLonfee. WeißinNiederftotzingen. Beyerle,
Hugger in Söflingen.
OA. Waldfee. Breit, Egenter, Luib in Wald-
fee. Miller in Aulendorf. Aft, Eiben, Koch,
Ruck in SchulTeniied. Meßner in Wolfegg.
OA. Wangen. Braun, Reubel, Wallpach in
Wangen. Bauer, Ehrle in Isny. Moos-
brugger in Kißlegg.
Ausübende Wundärzte der früheren
erften Abtheilung.
Großmann in Stuttgart Reichert in Ulm. Bandtel
in Vaihingen. Huzel in Winnenden. Fifcher
in Hüttisheim. Baumeifter in Zwiefalten.
Approbirte Zahnärzte.
Beck, Beifert, Bopp, Klein, Knörzer, Leopold,
Marmlgnat, Schaff, Schmid, Vögele, Yonng in
Stuttgart Pfeifer, Beißwenger in Heilbronn.
Bauer in Reutlingen. Stell in Tübingen.
Lorinfer in Ravensburg. Ehret, Widmann
in Ulm.
10. Centralftelle fDr Gewerbe und Handel.
Vorftand: v. Gaupp, Oberregierungsrath.
Minifterial-Kommiffär: Schicker, Reg.-
Rath, Minirterial-Affeiror.
Koll.-Mitglieder: v. Diefenbach, Ob.Reg.-
Bath; Dr. v. Fehling, Direktor, Prof. a. D.;
Dr. v. Baur, Prof.; Gärttner, Mayer, Reg.-
Räthe; Dr. Platz, Reg.-AffelTor.
Beirät he. Chevalier, Kommerzienrath. Vor-
ftände der 8 Handels- und Gewerbekammem :
Dr. Julius V. Jobft, Geheimer Hofrath, Stutt-
gart; V. Rauch, Heilbronn; Bantlin, Kom-
merzienrath, Reutlingen; Magirus, Ulm;
Stalin, Kommerzienrath, Calw; Zöppritz,
Kommerzienrath, Mergelftetten; Springer,
Kommerzienrath, Isny; Duttenhofer, Kom-
merzienrath, RottweiU Durch die Kammern
gewählt (bis 1884): Sick, Kommerzienrath,
Stutlg^art; Hermann Franck» Kommerzien-
rath, LudwlgBbuTg; Link, Koimnerzienrath,
Heilbronti; Ad. Lamparter, KümmerzienraUi,
Reutlingen; Förftler, Ulm; Fr. Schmidt jr,
Neuenbürg; HÄhnle, Giengen a./Br,; Thad*
Miller, Riedlmgen ; H. R Junghans, Schram-
berg.
Sekretär und Kaffier: Hartmnnn, Reg.-
AffefTor.
Central -Eichungsamt; Mayer, Beg.-Rath,
Mufterlager: Senfft, Ob.-Infp. ;
Röhrich, Infpektar; Cailloud, Aufflchta-
beamtet Bibliothek: Dolmetfeh, Bau-
Infpektor. Gipamodell-Sainnjlmig: Der-
felbe* Anftalt fflr chcmifche Unter-
flieh ungen: Dr. w Fehling, Direktor;
Abel. Modellir-Werkltätte: SigwarL
Weblehrer: Winkler, Weberei-lnfpektor,
Ecutlmgen; Leopold, Heiden heim,
Fabrik in fpektoren; v, Diefenbach, Ober-
Reg.-Eath; Mayer, Eeg,-Rath,
11. Centrsiruile für die Undvrirthfchaft.
Vorftand: v. Werner, Präfident.
8 t find ige Mitglieder: Schittenhelm, Eeg.-
Rath; Zeeb, Reg.-AlTelTor. v, Voßlcr, Pro-
felTor, Vertreter des Direktors in Hohenheim,
NichtftÄndlge Mitglieder: Exe. Dr. v, Ren-
ner ^StaÄtsniimf terdcrFin an zen ; v^,Pflei derer,
wirk!. Staats rath ; v. Fl ei fch bau er, Präfident
a. D ; Dr. v. Merz, Prälat, Oberkonfiftorial-
rath; v, Mofer, Oberfinanzrath ; Freytag,
Reg.*Rath; Dr. v. Weber, ProfefTor der
Landwirthrchaft in Tübingen.
Ehrenmitglied: Dr, v. Reufch, üniverfitäts-
Profeffor in Tübingen,
Beiräthe, durch die 12 Gauverbände gewählt
(bis 1883): Spieß, Oekonomierath, Sailtheim;
Freih. Georg v, WOIIwarth, Hohenroden;
Bräuninger,Oe Hingen ; Winter, Bracken beim ;
Metzger, Scbulthdß, Strümpfelbacb; Kamm,
Oekoöomieratb, Stuttgart; Brau nni Uli er, Hof
Waldeck bei Göppingen; Ruoif, Oekonomie-
rath, Kiederreuthtn ; Schoffer, Oekonomie-
rath, Kirchberg b, Sub; Horlacber, Calw;
Moek, Warthaufen; Rahmer, Oekonoraie-
rath, Schäferhof b. Tettnang.
Sekretär: Wiedersheim, Reg^-AITeiror.
Redakteur deslandwirthfch, Wochen-
blatts; Stirni, Landw.-Infp,
Landwirthrch. Sachverftändige und
Wanderlehrer: Leemann , Beilbronn ;
Clausnizer, Reutlingen; Rindt, Hall; Dr,
Tcichmann, Ravensburg, Landw Jnfpektoren.
XXVI
Departement des Innern.
Sachvorftändige — för landw. Thierzncht,
Fifch- und Seidezucht: Dr. v. Rueff, Direktor
a. D., Stuttgart; für Weinbau: Wekler,
Reutlingen; fürObftbau: Fritzgärtner, Reut-
lingen; Roll, Amiishagen; für den Main-
hardter Wald: StoII, Grab.
Kulturingenieur: Ganz.
12. Centralfteile fOr Landeskulturfaohen.
Vo r f t a n d : Dr. v. Jäger, Regierungs-Direktor.
Mitglieder: v. Werner, Präfident; v. Voßler,
Prof., Hohenheim ; SchittenheIm,Fleirchhauer,
Reg.-Räthe.
Technifcher Kommiffär: Schimpf, Ried-
lingen.
13. Yerwaltungsrath der Gebflude-Brand-
verncherungs-Anftalt.
Vorftand: v. Klumpp, Ober-Reg.-Rath.
Mitglieder: v. Schönlin, Ober-Reg.-Rath;
Doli, Reg.-Rath.
AußerordentlicheMitglieder: v.Pifchek,
Bockshammer, Ober-Reg.-Räthe.
Infpektoren: Glocker, Baurath; Ganffer.
Hauptkaffier: Römer, Hofrath; Revifor:
Braun, Kanzleirath; Sekretär: Ruifinger.
Mit dem Yerwaltungsrath verbunden:
Die Centralkaffe zur Förderung des
Feuerlöfchwefens.
Yorfitzender: Der Staatsmini fter des Innern.
Mitglieder: Der Yorftand und die ordent-
lichen Mitglieder des Yerwaltungsraths,
ferner Aikelin, Reutlingen , Gmünd.
IJaller, Tübingen, v. Hochftetter, Ober-Fin.-
Rath, Stuttgart. Kltippel, Stuttgart. v.Mofer,
Stuttgart Retter, Ellwangen, v. Tritfchler,
Oberbaurath, Stuttgart. Grosmann, Landes-
feuerlöfchinfpektor, Stuttgart.
14. LandgeftOts-Kommiffion«
Yorftand: v. Bätzner, Präfident der Ober-
regierung.
Mitglieder: v. Werner, Präfident; v. Wörz,
Ober-Med.-Rath; Häberlen, Reg.-Rath;
Röckl, ProfeiTor.
Landoberftallmeifter: v. Hofacker in
Marbach.
Landgefttttskaffier: Leypold in Güterftein.
Oberthierarzt für iümmtliche GeftUtehöfe:
Defeler in Oifenhaufen.
G e f t ü 1 8 h ö f e : Marbach. YorfUnd : der Land-
oberftallmeifter. Offenhaufen : Defeler, Ober-
thierarzt. St. Johann u. Güterftein : Schiller
in St. Johann.
15. Kommlinon zur PrOfung der Feidmeffer.
Yorftand: Dr. v. Baur, Profeffor.
Mitglieder: Leibbrand, Oberbaurath; Dr. v.
Schoder, Schiebach, ProfeiToren; Bauhofer,
Yermeffungs* KommifHir.
16. Armen-Kommifflon.
Yorftand: v. Köftlin, Oberftaatsanwalt
M i tg 1 i e d e r : V. Clausnizer, Reg.-Rath ; Gärttner,
Reg.-Rath a. D.; Dr. Hefele, Oberreg.-Rath ;
Hofer, Ober-Reg.-Rath.
Ferner gehören hieher:
Centralleitung des Wohlthätigkeits-
Y e r e i n s.
Yorftand: v. Köftlin, Oberftaatsanwalt.
Mitglieder: Dr. v. Burk, Chevalier, v. Claus-
nizer, V. Drefcher, v. Erbe, Fetzer, Gärttner,
Dr. Hefele, Hofer,Lauxmann,Oftertag,Riecke,
Freih. v. Soden, Frau Paul Dörtenbach,
Frau V. Glafev, Frau v. Kober, Frau v.
Mayer, Exe. Gräfin v. Taube, Gräfin Marie
V. Taubenheim, Frau Charlotte Wahl.
Ehrenmmitglied: Frau v. Lnck.
Sekretär: Kuhn. Kaffier: Taxis.
In Yerbindung mit der Centralleitung:
Württembergifche Sparkaffe.
K om m i f f är e der Centralleitung: v. Clausnizer,
Oftertag, Fetzer.
Er fter Yorfteher: v. Zorn. Stellvertreter:
Hartmann.
Konfulentund Sekretär: Schönhardt, Hof-
rath. Kaffier: Klingler. Kanzleivor-
ftand: Ruckgaber.
Adeliges Fräuleinftift zu Oberftenfeld.
Aebtiffin: Herzogin Alexandrine Mathilde
von Württemberg, K. H.
Stiftsdamen: v. Reifchach, v. Ellrichshaufen,
v. Gtiltlingen, W. v. Eyb, A. v. Eyb, v.
Lützow, V. Stetten-Buchenbach, v. Ziegefar,
v. Lang, V. Yambüler.
Präbendirte Fräulein: M. v. Eyb, v. Kech-
ler, v. Wöllwarth, v. Thannhaufen, v. Wag-
ner, v. Breitfehwert, v. Stetten-Bodenhof,
v. Kechler-Schwandorf, v. Befferer, v. Stet-
ten, v. Seutter, v. Gemmingen-Guttenberg-
Fürfeld.
XXVH
D. Departement d6H Kirchen* und Seholfferens.
Hlnlfterlnni.
St aatsminifter: Exe. Dr. v. Geßler.
Minifterialdirektor: Dr. v. Sucher, Prä-
/ident.
Minifterialrath: v. Finckh, Ober-Reg.-Ratb.
Minifterial-Affeffor: v. Steinheil, Ober-
Reg.-Rath.
Zu Referaten verwendet: Minifterial-Sekretär
Kern, Reg.-Rath.
Kanzlei. Kanzleidirektor.v. Finckh, Ober-
Reg.-Rath. Sekretär: Kern, Reg.-Hatb.
Regiftrator: Oberrevifor u.
Kaffier: Waibel, Kanzleirath.
Abtheilung für Gelehrten- und
Realfchulen.
Vorftand: Dr. v. Bockshammer, Direktor.
Mitglieder: v. Möller, Ober-Konf.-Rath;
V. Finckh, Ober-Reg.-Rath ; D. v. Witti^h,
Ober-Konf.-Rath ; Dr. v. Dom, v. Henzlcr,
Ober-Stud.-R,1the ; Frey tag, Reg.-Rath^ Dr,
Klaiber, Giinzler, Ober-Stiid -Räthe.
Außerordont!iche8Mitg]ied:v. Dillmann^
Ober-Stud.-Rath, Rektor.
E h r e n m i t g 1 i e d : Dr. V. Binder, Präliden t a. D,
Sekretär: Rommel.
Regiftrator: v. Fifcher-Weikerstlial.
Revifor: Waibel, Kanzleirath.
Dem Minifteriam untergeordnete BehönJen
und Anftalten:
I. Oberkirchen- und Oberfchulbehörden,
A. ETUgelirchM Koinftoriam oid ETifigeliTcher ^thq4qs*
!• Evangelifches Konfiftorium.
Präfident: Dr. v. Bitzer, Staatarath.
Obei^konfiftorialräthe:v.Schickhardt, Di-
rektor; V. Müller; D. v. Gerok, Prülat,
Oberhofprediger; v. Binder, Prälat; Dr,
V. Burk, Stiftsprediger; D. v. Witlich^
Krafft, Bockshammer.
Konfiftorial-Affeffor: Römer.
Außerordentliche Mitglieder: D. v.MöU
ler, Prälat; Dr. v. Merz, Prälat; Pfirterer,
Seminar- Rektor; Dr. Bücheier, Rektor-
Zu Referaten verwendet: Dr. Braun, Hofkaiijan-
Sekretär: Aigner, Kanzleirath. RegiTtra-
toren: Buhl, Kallhardt. Reviioron:
Riehro, Rechnungsrath ; Wölz, Gubitz.
2*. Der Evangellfche Synodus.
Die Mitglieder des Ev. Koniiftoriums und di^
6 General-Superintendenten (f. u.).
1 Evangelische SohulJehrerreminarien.
Eßtjngcn. Rektor: Pfiftercr. Profeffor:
Ehinger. Oberlehrer: Fink j Prof. ;
Müller, ProfcITor; Bochtcrle, Scihütimann,
Nürtingen, Rektor: Dr. Gnndert. Profef-
for: Eifert. Oberlehrer: Burfebardt^
Bopp^ Frick^ Giith.
Kilnzolaau. Rektor: Beckh. Profoffor:
Bonhöffer. Überlehrer: Maier^ Wdrich,
Schmid.
Nagold. Rektor: Dr. Brilgel. Profeffor:
Frohnvneyer. überlohrer; Schwarz may er,
Hegel e, Gnble, K^lbele.
Markgröningen LehrerinnenfcmiDar: Rek-
tor: Xeller. Oberlehrer: Stolpp. Mufik-
lehrer: Reiner.
Evangellfche Bezirks-ScKulinFpektorate.
Aalen: Knapp, Ellwargen. Backnang;
Stahlecker. Balingen: Gnßtnann, Hndingcn.
Befigbeim: Walcker. Biber ach: Hoch-
ftütter, B l M u b e n Ten : Rüdiger, Bermarmgeii.
Blau fehlen: Löifler. Bnblingcn: SchmiJ,
Sindelfingen. B ra c k e n h e i m : Müi dcf, Meims-
heäm.Cal w: Borg. CaTinftait:Wimder!icb. Crails-
heim: Flarre, TieJenbach. Efilingen: Hehler.
Frcudenftadt: Herrlinger. Oaildi>rf: Ley-
poldt. rTüislingcTi: Kleram. Göppingen;
Kullen^ riattcnhüfim. Hall: Ileiden-
beim: Ddntzeler, Giengen. Heilbronn: Weit-
brecbt, Herrenberg: Zeller. Kirchlieim;
Knapp^ Knittlingen: liaug. Kflnzelaau;
BiickJjelcr. Langenburg: Ucno^. Leon-
berg: Faber, Merkljngen. Kiid wif^ßbn rgi
Schniidgali, Zntrenhaufen, Marbach: HadSH.
Münfingonr Kietliainraer. Nagold: Mezger,
Akcnfteig, N e 11 en b fl r g ; Cranz. N e u e n f t a d t :
Güßlcr, X ürt lügen; Werner. Uebringen:
Eidenben^. K a v e n « b » r g : v. BiberAein . R e ii t-
lingen: Ströle. Schorndorf: IJotfmann,
Stuttgart Stadt: Mofapp; Amt: Goez,
Plieningen. Sulz: Demmler. Tflb Ingen:
Sandbergcr, Tübingen; Bender, Uftenlingcn.
Ttittlingen; Gaftpar^ Schwcnningen. Ulm:
Ultn; Aiehele, Bt^rnftadf. Urach:
Landenberger, Vaibingen: Baur, Waib-
litigen: Faber, Wlnncnden. Weikeribeim;
Kühn. Weinsberg: Ämm(>n, Weinsberg;
Stähle, Löwcnfiein. Weizheim: Weigelin,
Loich.
B. külliDlirclier ktrchearaUi.
Vorftand intcrlmifL: Dr. Hefele, Uber-Reg.-
Bath.
M i tglied er: Stabl, v» Neher, Ober-Heg.- Käthe;
Freytagj Reg.-Hath.
xxvin
Departement des Kirchen- und Sohulwefens.
ReßT.-Affeffor: Ebrlenfpiel.
Außerordentl. Mitglied:
Ehrenmitglieder: v. Schmidt, Reg.-Prftf.
a. D.; V. Bleyer, Ob.-Reg.-Rath a. D.
Sekretäre: Götz, Reg.-Rath; Cafper. Regi-
ftrator: Ulmer. Reviforen: Seibold;
Stütz.
Katholifche Konvilcte.
Höheres Konvikt (Wilhelmsftift) in
Tübingen.
Vor ft and: Maier, katb. S*:adt- u. Gam.-Pfr.
Niedere Konvikte.
Ehingen. Vor ft and: Hof mann, ProfeiTor.
Rottweil. Vorftand: Dr. Hepp, Prof.
Katholifcher Interkalarfonds.
Verwalter: Hohnerlein, Rechnungsrath.
Katholifche Sehullehrerfeinlnarien.
Gmünd: Rektor: Licth.Kerker.Profeffor:
Geiger. Oberlehrer: Mayer, Möhler,
Mager, Kaifler.
Sanlgau.Rektor:Kaifer.Proferror:Banr.
Oberlehrer: Birlinger, Fröhlich, Domer.
Katholifche Bezirksfehuiinfpektorate.
Amrichshaufen: Kunbäufer, Mulfingen.
B i b e r a c h : Stehrer, Warthaafen. D a n k e t s-
weiler: Strobel. Deggingen: Mnnz, Göp-
pingen. Ehingen: Pfifter, Altheim. Ell-
wangen: Vogt, Crailsheim. Entingen: Menz,
Bierlingen. Friedrichshafen: Sambeth, Ai-
lingen. Gmünd: Schaupp, Wäfchenbeuren.
Höfen: Löffler, Aalen. Horb: Ginter, Nord-
ftetten. Isny: Berger, Ratzenried. Lanch-
heim: Schneele, Lippach. Laupheim: . . . .
Leatkirch: Schneider, Seibranz. Mengen:
Millaner, Ennetach. Mergentheim: EraHmy,
Harthaufen. Mnnderkingen: Storz, Neu-
bürg. Neckar fu Im: Oßwald, Obergriesheim.
N er es heim: Wittmann. Oberndorf: Forderer,
Hochroöinngen.0chrenhauren:Seif.Rayen8-
bürg: Halder, Schlier. Riedlingen: Schirmer,
Emerfeld. Roth: Braun, Thannheim. Rotten-
burg: Staudacher, Rottenburg-Ehingen. Rott-
weil: Stauü. Sauig au: Heilig, Altshaufen.
Schömberg: Wetzer, Wellendingen.S c h u ffe n-
r i e d : Türk, Winterftettenftadt. Spaichingen:
Bofcher, Gosheim. Stuttgart: Keppler, Cann-
ftatt. Tettnang: Mufcb, Krumbach. Ulm:
Neher, Niederftotzingen. Uttenweiler: Kling,
Betzenweiler. Waldfee: Schurcr, Heute.
Wangen: Braun, Niederwangen. W i b 1 i n g e n :
Kieninger. Wurmlingen: Rief, Tuttlingen.
Z wie falten: Büß, Bichishaufen.
C. IlhMliUrehe IbfrUrcbeibeUrie.
Reg.-Kommiffär und Vorftand: prov.:
V. Flnckh, Ob.-Reg.-Rath.
Geiftliches Mitglied: Dr. Waffermann,
Kirchenrath.
Weltliche Mitglieder. Vortragendes
Mitglied: Dr. Schmal, KoUegialaireflbr.
Oberkirchenvorfteher: Neumann,
Mof.; y. Pflaum, Alex.; Elfas, Louis; Ben-
zinger.
Ehrenmitglied: v. Kaulla, Leopold, Greh.
Hofrath.
Kanzleibeamter: Stern, Sekr., zugl. Ver-
walter des ifr. Centralkirchenfonds.
II. Univeriität Tübingen.
Rektor: dermalen Prof. Dr. v. Degenkolb.
Kanzler: Dr. v. Rümelin, Staatsrath.
Amtmann: Bach. K a f f i e r : Pfeildicker, Kanz-
leirath. Aktuar: Roller, Kanzleirath.
Evang. theol.Fakultät. Ord.P.DD.v.Weiz-
ßlcker;,Wei£ ; Buder, zugl. Ephorus; Kübel;
Kautzfch.
Kath.theo].FakultätOrd.P.DD.v.Himpel;
V. Kober; v. Linfenmann; Funk; Schanz;
Keppler.
JuridifcheFakultätOrd.P.DDr.v.Mandry;
V. Seeger ; v. Thudichum ; v. Bülo w ; v. Degen-
kolb; V. Franklin; H. Mayer.
MedizinifcheFakultät.Ord.P.DDr.v.Vier-
ordt ; V. Säxinger ; v. Liebermeifter ; Jürgen-
fen; Nagel; Henke; Ziegler; Bruns.
A.O. P. Dr. OeCterlen, OA.Arzt Pri v.-Doz.:
Dr. Froriep, Profektor; Dr. Schleich; Dr.
Vierordt; Dr. Wagenhäufer.
Philofophifche Fakultät Ord. P. DDr.
V. Roth ; V. Köftlin ; v. Sigwart ; v. Schwabe ;
Herzog ; Kngler ; Socin ; Freih. v. Gutfchmid ;
Pfleiderer; Rohde; Sievers. A.o. P. DDr.
Fehr ; Holland. P r i v. - D o z. : DDr. Flach,
a.o. Prof; v. Pflugk-Harttung; Spitta,
Geldner, Strauch, a.o. Proff. ; Dr. Holtzinger.
Lektoren: Pfau, Schuler.
Staatswiffenfchaftl. Fakultät Ord. P.
DDr. V. Weber; v. Schönberg; JoUy;
V. Martitz ; Neumann ; v. Nördlinger, Forft-
rath; Lorey. Weiteres ord. Mitglied: Dr.
V. Rümelin, Kanzler. Hilfslehrer: Dr.
Dorn, Hütten-Direktor a. D.; Graner, Forft-
meifter in Sulz. Priv.-Doz.: Dr. Milner,
a.0. Prof.
Natur wiffentfchaftl.FakultätOrd.P.DDr.
V. Quenftedt; v. Reufch ; du Bois Reymond ;
Eimer; Hüfber; L. Meyer; Pfeffer
Ao. P. DDr. Hohl; Hegelmaier. Hilfs-
lehrer: Mayer, Apotheker; Dr. Reiff.
Priv.-Doz.: DDr. Meyer; Seubert; Reiff;
Waitz; Klebs; Lellmann.
Lehrer der Künfte und Leibesübungen.
M u f i k : Kauffmann, Mnlikdirektor ; Z e i c b-.
neu: Hofmeifter; Reiten: Haffner, Ritt
Departemont des Kirchen- und Schulwefens.
XXIX
iDeirtera.D.; Fechten:DomiDo; Tanzen:
Turnen UDd Schwimmen:
Wüft.
Bibliothek. Oberbibliothekar: Dr.
V. Roth. Bibliothekare: Dr. Lange;
Dr. Steiff; Dr. Geiger.
III. Landwirthrchaftliche Lehranftalten.
I. Landwirthrchaftliche Anftalt
Hohenheim.
Direktor:
Sekretär: Stamer, Reg.-A/T. Kafrier: ....
K äffen am tsbuchhal ter:Haug.Wirth-
fchafta-Affiftent: Theurer.
Ordentliche Profefforen: Dr. v. Wolff;
V. Voßler ; Zipperlen ; Dr. Nies ; Dr. Heitz,
Dr. Winkelmann; Strebel; Dr. Kirchner;
Dr. Behrend.
Hilfslehrer: Dr. 6. Jäger, Prof.; Bareiß,
Prof.; Stamer, Reg.-AITeffor; Keller, Ober-
förfter; Dr. Fraas, Prof.; Schule, Garten-
infp. ; Schulter, Wirthfchaftsinfp.; Mayer.
IL Thierarzneifchule Stuttgart
Vorftand: Fricker, Direktor.
Kaffier und Sekretär: Regiftrator Buhl.
Verwalterund Unterrechner: Mayer,
Oekonomie-Infpektor.
Hauptlehrer: Fricker, Direktor; Dr. Vogel,
Dr. Schmidt, Röckl, Dr. Sußdorf, Fröhner,
Proff.
Hilfslehrer: DDr. v. Ahles, Berlin, Proff.;
Mayer, Oekonomie-Infpektor; Säur, Stadt-
dir.-Thierarzt.
IIL Ackerbaufchulen.
£ 1 1 w a n g e n. V o r f t. : Dr. Walcher, Oekonomie-
rath. Lehrer: Fifcher.
Ochfenhaufen. Vorft: Köftlin, Oekonomie-
rath. Lehrer: Störk.
Kirchberg OA. Sulz: V o rf t : Schoffer, Oeko-
nomierath. Lehrer: Rnmpel.
IV. Weinbaufchule Weinsberg.
Vorft: Mtthlhäufer, Oekonomierath. Lehrer:
Holl, Oberlehrer.
V. Landwirtfchaftliche Winter-
fchulen.
Hall. Vorftand: Rindt, Landwirthfchafts-
infpektor.
Heilbronn. Vorft: Leemaun, Landwirth-
fchafisinfpektor.
Ravensburg. Vorft: Dr. Teichmann, Land-
wirthf ch af tsi n f pek tor.
Reutlingen. Vorft: Clausnizer, Landwirth-
fchaftsinfpektor.
U 1 m. V o r f t : Fecht, Land wirtlifchaftsinfpek tor.
IV. Technifche Lehranftalten.
L Polytechnikum Stuttgart
Direktor: dermalen Prof. Dr. Eck.
Amtmann: Sippel.
Lehrer.
1. An der Faobfohiae fflr Arobitektnr.
Hauptlehr er :Dr. v.Leins, v.Tritfchler,Ober-
bauräthe, ProfelToren; v. Kurtz, Kopp, Dr.
V. LObke, Dollinger, Reinhardt, Profefforen.
Hilfslehrer: Rieß, Bareiß, Seubert, Profefforen.
3. An der Fftobfolinle für Ingeniennrefen.
Hauptlehrer: v. Hänel, Oberbaurath, Prof.;
Dr. V. Schoder, Laißle, Autenrieth, Göller,
Dr. Weyrauch, Profefforen.
Privatdozent: Lueger, Ingenieur.
3. An der Faolifolinle für ICafoliinenban.
Hauptlehrer: v. Kankelwitz, Autenrieth,
Bach, Dr. Weyrauch, Zeman, Dr. Dietrich,
.... Proff.
Privat dozent: Schmidt, Profeffor.
4. An der Faolirolinle für oliemilbhe Teohnik.
Hauptlehrer: DDr. v. Marx, v. Zech, v. Ahles,
£ck, Hell, Profefforen.
Hilfslehrer: Dr. Schmidt, Prof. ; Dr. Gantter,
Rep.
Privatdozenten: Gießler, Prof.; Dr. Urech;
Dr. Häuflermann.
5. An der Fftobrobnle fftr lUtbematik nnd'Hatnr-
wUTenfoliaften.
Hauptlehrer: DDr. v. Baur, v. Marx, v. Zech,
v. Schoder, v. Ahles, Eck, Jäger, Weyrauch,
Dietrich, Hell, Profefforen.
Hilfslehrer: Dr. Reufchle, Prof.
Privatdozenten: Dr. Mehmke, Rep.; Nebel|
Rep.; Hammer.
6. An der Fftobfolinle Ar allgemehi bildende Fiolier.
Haupt lehr er: v. Kurtz, Dr. v. Lübke, Dr.
V. Vifcher, Profefforen.
Fach- und Hilfslehrer: Holder, Koller, Proff. ;
V. Rüdinger, Reg.-Direktor ; Dr. Schall,
Finanzrath , Dr. Frauer, Profeffor ; Dr. Straub,
Profeffor; Runzier, Sekr.
Privatdozenten: Negele, Sprachlehrer;
Dr. £. Jäger; Gonz, Prof.; Metzger; Scheck;
Dr. Brodbeck; Stieler.
IL Kunftgewerbefchule.
Vorftand: Dr. v. Leins, Oberbaurath.
Lehrer: Reinhardt, Seubert, Proff.; Kraft,
Architekt; Kopp, Prof.; Goll, Bildhauer;
Mayer, Prof.; v. Kurtz, Kolb, Profil; Groß,
Dekorationsmaler.
Mitgl. des Lehrerkonvents: v. Diefen-
bach, OberReg.-Rath.
XXX
Pepartement des Kirchen* und SohalwefenB.
III. Bangewerkfchule Stuttgart
Vorftand: v. Egle, Oberbaurath.
Stellvertreter des Vorftands: Hüberle,
Prof. Kaffier: Waibel, Kanzleirath.
Hauptlehrcr: v. Egle, Oberbaurath ; Häberle,
Prof.; Stahl, Bauratb; Plock, Rieß, Walter,
Fifcher, Dr. Frauer, Remmele, Teichmann,
Bopp, Tafel, Groß, Bareiß, Brude, Fohmann,
Krug, Gaifer, Hummel, Beutele, C. Schmidt,
Kapff, Gießler, Schiebach, Raufcher, Sap-
per, Profefforen.
Weitere Lehrer: v. Hänel, Oberbaurath;
Baldinger, Prof. ; Gunzenhaufer, Baumeifter ;
Leemann, Landwirth.-Infp. ; Zeeb, Reg.-Afl*.;
Wacker, Elementarlehrer ; C. Schmidt, Prof. ;
Groß, Maler; Lochmann, Sekretär; Fetzer,
Elementarlehrer; Großmann, Infpektor.
IV. GewerbllcheFortbildungsfchulen.
K.Kommiffion für diefelben. Vorftand:
V. Gaupp, Ober-Reg.-Rath.
Mitglieder: Dr. V. Merz, Prälat; Dr. v. Leins,
Oberbaurath ; v.Diefenbach, Ober-Reg.-Rath ;
V. Henzler, Ob.-Stud.-Rath ; Gärttner, Reg.-
Rath; Freytag, Reg.-Rath ; Dr. Platz, Reg.-
Afl*. Expeditor; Liefching, Kanzleirath.
Artift. Berather: Kolb, Prof.
V. Die der Kult-Mini(terial-Abtheilung
untergeordneten Anhalten.
A. Evangelifch-theologifche
Seminarien.
a) Pas höhere eyang.-theol. Beminar in Ttbingen.
Infpektorat: D. v. Weizföcker, D. v. Sig-
wart, Profefforen ; D. Buder, Prof., Ephorus.
Ephoru8: D. Buder, Prof. Oekonomie-
verwaUer: Frank.
b) Die niedern (yorbereitenden) eyang.-tbeol. Seminarien.
1. Blaub euren. Ephorus: Kraut. Profef-
foren: Dr. Weidlich, Dr. Jetter.
2. Urach. Ephorus: Dr. Fuchs. Profef-
foren: Adam, Dr. Holder.
3. Maulbronn. Ephorus: Lic. Dr. Grill.
Profefforen: Paulus L, Paulus IL
4. Schönthal. Ephorus: Schmid. Profef-
foren: Vay hinger, Dr. Lang.
B. Gymnafien, Lyzeen und Latein-
fchulen.
a) Oymnafien.
1. Stuttgart. A. Eberhard -Ludwigs -Gym-
naHum.
Rektor: Oefterlen.
Lehrer. Ob.Abth.: Oefterlen, Rektor; Jordan,
Dr. Majer, Kraft, Dr. Straub, Dr. Bilfinger,
Erbe, Sauer, Dr. Haas, Schanzenbach, Pro-
fefforen; Weitbrecht, Prof., Diak.; Cranz,
Prof.; Brinzinger, Kpl.; Runzier, Sekretär,
ünt. Abth.: Dr. Scholl, Zeller, Märklin, Dr.
Barthelmeß, Wintterlin, Bräuhäufer, Proff.;
Holch, Dürr, Dr. Zarges, Oberpräzeptoren ;
Schweizer, Faufel, Vogt, Neumayer, Weis-
mann, Eberhard, Präzeptoren. Vemier,
Herdtle, Proff.
B. Karls-Gymnafium.
Rektor: Dr. Planck, Oberltudienrath.
Lehrer. Ob.Abth.: Dr. Planck, Oberftudien-
rath; Lamparter, Dr. Kayfer, Dr. Rapp,
Lökle, Hauber, Ehrhart, Dr. Kittel; Dr.
Sigel, Proff. ; Mangold, Kaplan ; Kolb, Maler.
UntAbth.: Fuchs, Graf. Dr. Naft, Herzog,
Albrecht, Schöttle, Proff; Grotz, Mohl,
Schairer, Maag, Beiz, Schaich, Präzeptoren.
2. Ulm. Rektor: Dr. Bender.
Lehrer. Ob.Abth.: Dr. Bender, Rektor; Dr.
Knapp, Dr. Klett, Mahler, Lic. Dr. Neftle,
Dr. Sixt, Profefforen.
ünt. Abth. : Kohn, Werner, Proff. ; Bdckmann,
Kallhardt, Müller, Mollenkopf, Präzeptoren.
Dieterlen, Prof.
3. Heilbronn. Rektor: Dr. Preffel.
Lehrer. Ob.Abth.: Dr. Preffel, Rektor; Stock-
mayer, Röfch, Dr. Dürr, Dr. Egelhaaf,
Lechler, Hartmann, Dr. Abieiter, Lang, Proff.
Unt. Abth.: Rttmelin, Schauffler, Reuchlin,
Dr. Ruthardt, Profefforen; Bökel, Klemm,
Oberpräzeptoren; Kei-n, Bruder, Zluhan,
Effich, Hofmann, Roller, Präzeptoren.
4. El Iwan gen. Rektor: Gaißer.
Lehrer. Ob. Abth. : Gaißer, Rektor ; Dr. Hirzel,
Schneider, Stützle, Dr. Belfer, Profefforen
Unt. Abth.: Dr. Hg, Prof.; Gramling, Dr.
Schermann, Oberpräz.; Gaifer, Oftberg,
Kieninger, Präz. Dr. Kurtz, Prof., Beoi.
5. Ehingen. Rektor: Dr. Schneiderhahn.
Lehrer. Ob.Abth.: Dr. Schneiderhahn, Rektor;
Dr. Bammert, Dr. Hehle, Dr. v. Bagnato,
Hofmann, Dreher, Proff.
UntAbth.: Dr. Merk, Dr. Landwehr, Proff.;
Dr. Volz, Mai, Präz. Fachlehrer: JFreiberg,
Oberreall.
6. Rottweil. Rektor: Ott.
Lehrer. Ob.Abth.: Ott, Rektor; D. Baltzer,
Stix, Dr. Hepp, Günthner, Haag, Proff. *
Unt Abth.: Kalis, Prof.; Dr. Hierlemann,Präz.;
Rief, Prof.; Fifcher, Präz. Holder, Profi
7. Tübingen, Rektor: Dr. Baur.
L e h r e r . Ob. Abth. : Dr. Baur, Rektor ; Dr. Brait-
maier, Dr. Treuber, Paulus, Dr. Knapp,
Dr. Teuffei, Proff.
UntAbth.: Maier, Müller, Proff. ; Ramsperger,
Mögling, Wieland, Harrer, Präz.
Departement des Kirchen- und Schulwefene.
XXXI
8. Hall. Hektor: Kraut
Lehrer. Ob. Abth.: Kraut, Rektor; Bernhard,
Held, Dr. John, Gaupp, Proff.
ünt. Abth.: Lntz, Prof.; Haßler, Oberpräz.;
Böhm, Geßler, Keinatb, Eifele, Präz. Reik.
9. Ravensbarg. Rektor; Ehemann.
Lehrer. Ob. Abth.: Ehemann, Rektor;
Schweizer, Dr. Eble, Dr. Pilgrim, Votteler,
Proff.
ünt Abth. Seifried, Mayer, Präz.Kpl. Maier,
Maag, Präz.
b) lyieen,
1. Ludwigsburg. Rektor: Banz.
Lehrer: Banz, Rektor; Dopffel, Prof.; Dr.
Weizföcker, Dieterle, Proff.; Gußmann,
Barner, Rentfchler, Belfchner, Präz.
2. 0 eh ringen. Rektor: Dr. Barth.
L e h r e r : Dr. Barth, Rektor ; Goppelt, Ob.-Reall.
Dr. Büchler, Prof; Fifcher, Präz.
3. Reutlingen. Rektor: Dr. Friderich.
Lehrer: Dr. Friderich, Rektor; Grüninger,
Dr. V. Soden, Proff. Riehm, Prof.; Hart-
mann, .... Leuze, Präz. ; Aickelin, Dapp,
Koll.
4. Cannftatt Rektor: Kapff.
Lehrer: Kapff, Rektor ; Koch, Proff. ; Lörcher
Prof; Bienz, Oberpräzeptor; Feucht, Leins,
Lieb, Geiger, Präz.
5. Eßlingen. Rektor: Dr. Hermann.
Lehrer: Dr. Hermann, Rektor; Blum, Prof. —
Föll, Prof; Haug, Oberpräz.; Knapp, Hoch-
ftetter, Dipper, Krehl, Präz. Schnizer, Fachl.
o) LateinToliTileii.
Aalen: Oefterlen. Altenfteig: Gut
Backnang: Drück. Balingen: Mächtle.
Beilftein: Traub. Befigheim: Widmann.
Biberach: Speidel, Rektor; Geifelhard, Gehr-
ing, Präz.-Kaple. Bietigheim: Schnaidt.
Blaubeuren: Reiniger. Böblingen: Heintze-
1er. Bönnigheim: Brackenheim:
Kr ocken berger, Oberpräz. Buch an: Kult,
Präz.-Kpl. Crailsheim: Mezger. Ehingen:
Eifele. Freudenftadt: Pr.';,Weihenmjyer.
Friedrichshafen: Müller, Präz.-Kapl. Gail-
dorf: Keck. Giengen a« Br.: Hähnle. Göp-
pingen: Bauer, Rektor; Präz.
:Großbottwar: Stingel. Güglingen: Koch.
Heidenhe im: Feucht. Herren berg:Grun8ky.
Hohenheim: prov. Horb: .... Präz.-Kpl.
Kirchberga. J.: .... Diak. Kirchheim
u. T.: Strölin, Rektor; Faber, Pi;äz. Langen-
burg: Kretfchmer, Diak. Lauffen: Zech.
Laupheim: Bluft Leonberg: Schlenker.
Leutkirch: Müller. Marbach: Kautter.
Markgröningen: Müller. Mengen: Staiger,
Präz.-Kapl, Mergentheim: Kolb, Rektor;
Schmid. Mnnderkingen: Bieg, Präz.-Kapl.
Murrhardt: Broit Nagold: Dr. Lindmaier.
Neckarfulm: Dreher, Präz.-Kapl. Neuen-
bürg: Wörz. Neuenftadt: Weber. Obern-
dorf: Schmid. Pfullingen: Kapff. Rofen-
feld: Steudel. Rottenbnrg: Bück, Rektor;
Gentner, Müller, Präz. Saulgau: Wiedmann,
Präzept-Kaplan. Scheer: Herdrich, Präz.-
Kapl. Schorndorf: Schall. Spaichingen:
Kerker. Sulz: . . . . Tettnang: Stehle, Präz.-
Kapl. Tu ttlingen:Elsner. Urach: Schaumann.
Vaihingen: Zimmer. Waiblingen: Nägele.
Waldfee: Hof raeifter, Präz.-Kapl. Wangen:
Schmid, Präz.-Kpl., Oberpräz. Weikersheim:
.... Diak. Weil d. St . . . . Weinsberg:
Fehleifen. Wiefenfteig: Präz.-Kpl.
Wildberg: Speer. Winnenden: Kirfchmer.
C. Realgymnafien, Reallyzeen, Real-
lateinfchnlen,
o) Sealgymnafien.
1. Stuttgart Rektor: v. Dillmann, Ober-
Stud.-Rath.
Lehrer. Ob. Abth.: v. Dillmann, Ober-Stud.-
Rath; Dr. Georgii, Dr. Wiedmayer, Faufer,
Dr. Baur, Dr. A. Schmidt, Schumann, Dr.
Roth, Krug, Dr. Maier, Dr. Veil, Dr. Miller,
Proff. Straub, Prof, am Olgaftift
ünt Abth.: Herzog L, Finck, Herzog IL,
Minner, Dr. Wizemann, Dr. Planck, Pflei-
derer. Sauer, Mezger, Proff.; Kuhn, Bubeck,
Egerer, Junginger, Lindmaier, Murthum,
Wendel, Bazlen, Harr, Präzeptoren. Daxer,
Prof.; Dölker, Oberreall.
2. Ulm. Rektor:
Lehrer: , Rektor; Dr. Barthelmeß,
Rieber, Jäckh, Proff.; Schultes, Ober-Präz.,
Pfeiffer, Streng, Leibfarth, Präz. (Weitere
Lehrer f. Realanftalt Ulm.)
b) BeaUyieen.
L Calw. Rektor: Dr. Müller.
Lehrer: Ob. Abth. : Dr. Müller, Rektor; Rettich,
Prof
Unt Abth.: Staudenmaier, Prof.; Plocher,
Oberreall. Ganzenmüller, Schmidt, Dölker,
Präz. Kollab.: Bäuchle.
2. Nürtingen. Rektor: Neuffer,
Lehrer. Ob. Abth. Neuffer, Rektor; ....
Prof.
Unt Abth.: Mayer, Ob.-Präz.; Ramsperger,
Ober-Reall. ; Claus, Reall. ; Dr. Kapff, Präz. ;
Kollab.: Wieland, Aichele.
3. Gmünd. Rektor: Dr. Klaus.
Lehrer. Ob. Abth.: Dr. Klaus, Rektor;
Bürklen, Prof: Biermann, Prof.
Unth.Abth.: Dr. Herter, Prof.; Vogel, Kapl.,
Ober-Präz.; Reutter, Prof.; Bücher, Irion,
Präz.; Winker, Reall
XXXII
Departement des Eircheii- und Schulwefens.
o) SeAllateinfolinleii.
1. Geislingeii, Pädagoginm. Vorftand:
Dr. Ludwig, Prof.; Dr. Geib, Ob.-Präz.;
Lauer, Präz.; Fetfcher, RealL; Weitbrecht,
KolL
2. Riedlingen, Dr. GafTenmayr, Präz.-Kapl.;
Buz, Reall; Faul, KoU.
3. Sindelfingen. Bayer, PrSz.; Dr. Hart-
ranft, Reall.; Albeck, Koll.
D. Realfchulen.
o) SeaUnlUlten.
a) RealanlUlten mit 4 oberen Jahreakarlen.
1. Stuttgart Rektor: Oelfchläger.
Lehrer. Ob. Abth.: Oelfchläger, Rektor; Dr.
Fifcher, Weigle, AiSfahl, Dr. Bronner, Neeff,
Bertrand, Leuze, Hutzelfieder, Dr. Bret-
fchneider, ProE Zeichenlehrer: Dr. Vogel,
Bögg, Proflf,
Cnt.Abth. : Stellner, Jauß, Behr, Zink, Steeg-
mayer, Fach, Proff.; Somnier, Ober-Reall.;
Mtirdter, Prof.; Friz, Schrägle, Ob.-Reall;
Beyttenmiller, Schöttle, Epple, Grasberger,
Real!.; Wolpert, Prof.; Förftler, Oberreuter,
Holl, Gröfller, Sohnabel, RauTc^hnabel, Wal-
ter, Heiter, Matthes, Bäßler, Reall.
Infpektor der Klaffen I und II: Eifeninann,
Prof. a. D.
2. Reutlingen. Rektor: Dr. Böklen.
Lehrer. Ob. Abth.: Dr. Böklen, Rektor; ....
Beißwanger, Krimmel, Heintzeler, Proff.
Unt Abth.: Linder, Durretfeh, Schwenk,
Ober-RealL; Hezel, Mutzet, Baumann, Lon-
hardt, Reall; Riecker, Kollab. Zeichen-
lehrer: Schmidt, Prof.
3. Ulm« Rektor:
Lehrer. Ob. Abth.:. . . ., Rektor; Dr.Veefen-
meyer, Höchftetter, Kauffmanö, .... Proff.
Unt Abth.: Ziegler, Rapp, Proff.; Sihler,
.... Ob.-Reall.; Seuffer, Reall.; Dürr,
Präz.
ß) BealantUlten mit 2 oberen Jahretkarfen.
1. Biberach. Rektor: Mayer.
Lehrer. Ob. Abth. : Mayer, Rektor ; Schneider,
Prof.
Unt. Abth.: Eggler, Prof.; Birk, Ob.Reall.
Kopp, Braun, Reall. Enßlen, Koll. Zeichen-
lehrer: Glöckler, Prof.
2. Gannftatt Rektor: Jfiger.
L e h r e r. Ob. Abth. : Jäger, Rektor ; HelbM", Prof.
Unt Abth.: MfiUer, Ob.-Reall.; Wetze!, Mau-
len, Montigel, Gorft, Reall.
3. Eßlingen. Rektor: Müller.
Lehrer. Ob. Abth.: Müller, Rektor; Haage,
MüUer, Proff.
Unt Abth.: Weiler, Prof.; Eberhardt, Ob.-
Reall.; Mayer, Gräter, Keefer, Wild, RealL
Gaifer, Koll. Schnizer, Fachl.
(Gedrnckt ftm
4. Göppingen. Rektor: Hertter.
Lehrer. Ob. Abth.: Hertter, Rektor; Kelber,
Dr. Manch, Proff.
Unt Abth.: Rommel, Wagner, Pfeiffer, Dflrr-
fchnabel, Vöhringer, Reall.; Dieterle, Koll.
5. Hall. Rektor: Heubach.
Lehrer. Ob. Abth.: Heubach, Rektor; Dr.
Sengel, .... Proff.
Unth. Abth. : Fach, Eberle, Ob.-Reall. ; Weiffen-
bach. Maier, Wetzer, Reall.; Staiger, Koll.
6. Heilbronn. Rektor: Widmann.
Lehrer. Ob. Abth.: Widmann, Rekt; Krämer,
Baifch, Proff.
Unth. Abth.: Kubier, Necker, Proff. ; Mayfer,
Binder, Ob.-Reall.; Böhribger, Seybold,
Salzer, Tbomaß, Stahl, Kneile, Reall.;
Aberle, Fritz, Koll. Zeichenlehrer: ....
7. Ludwigsburg. Rektor: Hörz.
Lehrer. Ob. Abth.: Hörz, Rekt; Krämer,
Prof.
Unt Abth.: Bück, Prof. ; Hadam, Traub, Beß-
1er, Frank, Reall.
8. Ravensburg. Rektor: Pfahl.
Lehrer. Ob. Abth.: Pfahl, Rekt; Wieland,
Prof.
Unt Abth.: Steudel, Prof.; .... Schönleber,
Zimmermann, Vetter, Schnabel, Real!.;
Zeichenlehrer:
9. Rottweil. Rektor: Schmidt
L e h r e r. Ob. Abth : Schmidt, Rekt ; Weite, Prof.
Unt Abth. : Oechsner, Prof. ; Grundler, Schäfle,
Keller, Reall.; Stehle, KoU. Zeichenlehrer:
Holder, Prof.
10. Tübingen. Rektor: Dr. Ramsler.
Lehrer. Ob. Abth.: Dr. Ramsler, Rekt; Fink,
Prof.
Unt Abth.: Nies, Ob.-Reall.; Bonhöffer, WieA,
Bernecker, Naß, Reall. ; Keßler, Koll.
b) Hiedere: Bealfobnleiu
Aalen: Hagele, Ob.-Reall; Katzmaier, £h-
ninger. Alpirsbach: Geiger. Altshaufen:
Zoller. Backnang: Mergenthaler. B a i e r s-
bronn: Kleinfelder. Balingen: MOnzen-
maier. Bietigheim: Diez. Blanbeuren:
Teufel. Böblingen: Bitzer. Bopfingen:
Pfifter. Buch au: Stehle. Crailsheim: Mers,
Ober-Reall.; Schock. Ehingen: Montigel.
Ehingen: Gaus, Banr. Ellwangen:
Schweizer, Oftberg. Eningen: Schlenker.
Freuden ftadt: Henninger, Ob.-Reall. ;Brflrtle.
Friedrichshafen: Abel, Ob.-RealL Gail-
dorf: Bader. Giengena.Br.: Dieterlen. G un-
delsheim: .... Heidenheim: Malter, Ob.-
Reall. ;Gauß. Heimsheim: Bruder. Herren-
b e r g : Kautter. Horb: Mayer. I s n y : Dr. Greiß.
Kirchheim U.T.: Maurer, Ob.-Reall. ; Schönig,
Günthner.Knittlingen;GUrr. Kochendorf:
Schöllhammer. Künzelsau: Stahl. Leut-
3. Januar 1884)
Departement des Kirchen- and Schulwefens.
XXXIII
kirch: Wilhelm. Mengen: Nifch. Mergent-
heim: Dürft. Metzingen: Ober-Reall.: Hag-
mayer; Reall. : . . . .Möckmühl: . . . . Mün-
ringen:Groh. Neckarfnlm: Döfer. Neres-
heim: Marfchall Neuenbürg: Rivinins.
Neuffen: Wandel. Niederftetten: Wied.
Plieningen: .... Rottenburg: Hugger,
Wild. Saulgau: . . » . . Schorndorf:
Lörcher. S chramb er g: Schleicher. Schwen-
ningen: Zim. Spaichingen: Hang. Sulz:
Aner. Tettnang: Gnant. Tuttlingen:
Hils, Halft. Untergrö Hingen: Harrer. Urach:
Motz. Vai hin gen: Hofch. Waiblingen: ....
Waldfee: Kley. Wangen: Bolter. Weil der
Stadt: Mauthe. Welzheim: Keck. Wild-
bad: Kazenwadel. Winnenden: Maier.
£. Blirgerfchule in Stuttgart.
Rektor: Dr. Bücheler.
Lehrer: Dr. Bücheler, Rekt; Braun, Ober-
Reall. ; Schwarz, Kochendörfer, Bro£, Stooß,
Reall. ; Rockenbauch, Breitweg, GrieHnger,
Oberlehrer.
F. £]ementarfchulen
in Stuttgart, Ulm, Heilbronn, Tübingen, Lud-
wigsburg, Oehringen, Reutlingen, Cannftatt,
£ß]ingen, Nürtingen, Gmünd, Göppingen,
Kirchheim, Urach, Metzingen, Freudenftadt,
Heidenheim.
G. Turnlehrerbildnngsanftalt und
Mufterturnanftalt in Stuttgart.
Vorftand: Dr. 0. Jäger, Prof.
Vi. Das Höhere Lehrerinnen-Seminar
in Stuttgart.
Leitung: Prälat D. v. Müller; Dr. Heller,
Rektor.
Lehrer: Conz, Prof. Daiber, Prof. v. Dillmann,
Ober-Studien-Rath. Gaille, Prof. Graf,
Turnlehrer. Heintzeler, Prof. Dr. Heller,
Rektor. Metzger. Schumann, Prof, Dr.
med. Prof. Sigel. Stahlecker. Zimmerle,
Kirchenrath.
Lehrerinnen: Kazmaier, Steinmayer.
VII. Kommirfion für die höheren Mädchen-
fchulen.
Vorftand: Prälat D. v. Müller.
Mitglieder: v. Neher, Ob.-Reg.-Rath. Dr.
V. Burk, Ober-Konf.-Rath u. Stiftsprediger.
V. Henzler, Ob.-Stud.-Rath. Dr. Heller, Rekt.
Auflerordentl. Mitglied und Expe-
dit or: Götz, Reg.-Rath. |
WQrttonib. Jahrbadicr 1883.
Höhere Mädchenfchulen.
(Oeffentliche im Sinne des Art. 1 des Gef. vom
30. Dezember 1877.)
Cannftatt. Rektor: Conz. Eßl Ingen. Tor-
ftand: pro v.: Müller. Göppingen. Vorftand:
prov.: Hertter. Hall. Rektor: Mailänder,
Heilbronn. Rektor : Deffelberger. Korn-
thal. Rektor: Decker. Ludwigsburg.
Rektor: Stockmayer. Reutlingen. Rek-
tor: Reiniger. Ulm. Rektor: Dr. Weitzel.
VIII. Kommirfion für die Erziehungshäüfer.
Vorftand: D. v. Gerok, Prälat.
Mitglieder: v. Bleyer, Ob.-Reg.-lUth a. D.;
v.Schickhardt, Dir. ; v. Neher, Ob.-Reg.-Rath.
Außerordentl. Mitglied: Götz, Reg.-
Rath.
A. Waifenhäufer.
1. Stuttgart: Ob.-Infp.: PfäflFIin, Oekon.-
Verw.: Drück.
2. Markgröningen. Vorftand: Zeller,
Rektor.
3. Ochfenhaufen (kath.). Ob.-I nfpek tor;
D. Weber, Ober-Schulrath.
B. Taubftummen- und Blinden*
Anftalten.
1. Tanbltammen- und Blindenanftalt In GmtLnd,
Vorftand: Hirzel. Ob.-Infp.
2. Taabftammenfobiilen an den 8ohTiUeliTer-3«iDLüailin
in Eßlingen nnd Nürtingen (s. üben),
3. Blinden-Aiyi in QmUnd.
Vorftand: Hirzel, Ob.-Infp.
IX. Direiction der winenfchaftlichen Samm^
lungen des Staats,
Vorftand: Dr. v. Silcher, Präfident Estpe-
ditor: Decker, Kanzleirath.
A. Oeffentliche Bibliothek.
Oberbibliothekar: Dr. v.Heyd,Ob.-Stud.'R.
Bibliothekare: Dr. Wintterlin j D r.^chott,
Dr. Fifcher, Proff. Expe ditor: Decker,
Kanzleirath. Kanzliften: König, Lemp-
penau, Sekretäre,
B. Münz- und Medaillen-, Kiinft'
und Alterthümer-Sammlung.
Infpektor: Ludwig Mayer, Prof.
C. Naturalien-Sammlung.
Konfervatoren: Dr.v.Krauß,Ob.-Stiid.-Raih;
Dr. Fraas, Prof. Affiftenten; Dr. Klun*
zinger, Prof.; Dr. Hofmann, Kui'tos.
III
XXXIV
Departement des Kirchen- und Schulwefens.
%
X. Inftitute für die Pflege der bildenden
KUnrte.
Kommiffion zur Berathung des Mini-
fteriams.
Schraudolph, Direktor; v. ^Ruftige, Dr.
V. Lübke, Donndorf, Grünenwald, Käppis,
Kräutle, Proff.; v. Tri t fehl er, Ob.-Baurath;
Dr. V. Vifcher, Prof.; v. Bohn, Hofmaler;
V. Kurtz, Kopp, Keller, Proff. ; Dr. v. Leins,
Ob.-Baurath.
Ehrenmitglied: v. Neher, Direktor a. D.
I. Kunftfchule.
Direktor: Schraudolph. Verwaltungs-
beamter: Schmitt, Sekretär.
Hauptlehrer; Schraudolph, Direktor; v. Ru-
ftige, Donndorf, Grünenwald, Käppis, Dr.
V. Lübke, Keller, Proff. Fach- und Hilfs-
lehrer: Kräutle, Schmidt, Proff.; Dr.
V. Biberftein, Oberftabsarzt a. D.
II. Kunftfammhingen.
Gefchäftsführender Beamter. Schmitt,
Sekretär. Infpektor der Gemälde-
gallerie: v. Ruftige, Prof.; der plafti-
fchen Sam mlung: Donndorf, Prof.; der
Kupferftichfammlung: Kräutle, Prof.
XI. Inftitute für die Pflege des vater-
ländifchen Alterthums.
1. Konfervatoriumdervaterländifchen
Kunft- und Alterthnms-Denkmale.
Konfervator: Dr. Paulus, Prof.
Kommiffion von Sachver fändigen:
Berner, Baurath; v. Egie, Oberbaurath,
K. Hofbaumeifter ; Dr. Hartmann, Prof.;
Freih. Wilhelm König v. Königshofen; Kopp,
Prof.; V. Landauer, Oberbaurath; Dr.
V. Lübke, Profeffor; Dr. v. Merz, Prälat;
Reinhardt, Prof. ; Freih. Richard v. Reifch-
ach, K. Kammerherr; Rieß, Prof. ; v. Schlier-
holz, Oberbaurath; Dr. Seyffer, Prof.; Dr.
Wintterlin, Prof.
IL Staatsfammlung vaterländifcher
Kunft- und Alterthnms-Denkmale.
Vorftand der Sammlung: L. Mayer, Prof.
Ehrenvorftand: Dr. Seyffer, Profeffor.
Kommiffion zur Berathung des Mini-
ft er in ms.
a) Verwaltungsausfchuß (pro 1879/84
gewählt).
Mitglieder: L.Mayer, Prof., Vorftand; Dr.
Seyffer, Prof., Ehrenvorftand ; v. EgIe, Ob.-
Baurath, Stellvertreter des Vorftands; Dr.
V. Lübke, Dr. Paulus, Konfervator, Ober-
Baurath Dr. v. Leins, Proff.
Erfatzmänner: Freih. Rieh. v. Reifchach,
K. Kammerherr. Dr. Wintterlin, Prof.;
Freih. v. Hayn, K. Kammerherr, Hof-
marfchall a. D.; Dr. Hartmann, Prof.
b) Weitere Mitglieder derKommiffion:
Dr. Fraas, Prof.; Freiherr Wilh. König
V. Königshofen; v. Neher, Direktor a. D.;
Peters, Maler; Dr. Stalin, Archivrath.
XII. Jubiläumsftiftung.
Verwalter: Riehm, Rechnungsrath.
Hier find, obwohl nicht zum Departement
des Kirchen- und Schulwefens gehörig die unter
dem hohen Protektorat Ihrer Majeftät der
Königin ftehenden Anftalten in Stuttgart zu
erwähnen :
A. Das Katharinenftift
K. Kommiffär: Prälat D. v. Müller.
Vorftand der Lehranftalt: Dr. Heller,
Rektor.
Vorfteherin des Penfionats: Freifrau
v. Soden-IIolzfchuher.
Lehrer: Brinzingcr, Kaplan. Conz, Daiber,
Proff. V. Dillmann, Ob.-Stud.-Rath. Dr. Faißt,
Gaille, Proff. Graf, Turnlehrer. Heintzeler,
Profeffor. Dr. Heller, Rektor. Dr. Klaiber,
Ober-Stud.-Rath. Krockenberger. Lübimoff,
Hofdiakonus. Merkle. Metzger. Müller.
Quayzin. Reichardt. Schick, Turnl. Dr.
med. Sigel, Prof. Springer. Stahlecker.
Wagner, Turnl. Widmann. Winternitz.
Zierer, Zimmerle, Kirchenrath.
Gouvernanten ii. Arbeitslehrerinnen:
Aigner. Bender. Brenkmann. Brodbeck, C.
Brodbeck, P. Camerer. Fetzer. Gerftel.
Holzer. Hopf. Huber. Jeanneret. Knoll.
König. Leclair. Lotter. Merkle. Reihlen.
Riecke. Schott. Seeger. Weegmann I.
Weegmann IL Weffinger. Englifche Leh-
rerin: Deighton. Tanzlehrerin: Scheerer.
B. Das Olgaftift
K. Kommiffär: Prälat D. v. Müller.
Vorftand: Gutekunft, Rektor.
Lehrer: Beffon, Prof. Flohr. Graf, Turnlenrer.
Gutekunft, Rektor. Hilfenbeck. Maier. Mau-
rer. Metzger. Offterdinger, Prof. Reichardt.
Dr. med. Sigel, Prof. Stooss. Straub, Prof.
Ströbele, Kaplan.
Gouvernanten u. Arbeitslehrerinnen:
Braun. Färber. Frommann. Härlin. Heller.
Hochftetter. Majer. Neef. Schön. Seitz.
Steinheil. Stoppani. Tafel. Tanzlehrerin:
Scheerer.
Departement des Kirchen- und Schulwefens.
XXXV
Die Kirchen:
A. Evangelifche Kirche.
I. Evang. Konfiftorium und ev. Synodus f. o.
2. Evangelifche Landesfynode.
Ausfchuß. Vorftand: Dr. v. DuverBoy,
Staatsrath a. D., Präfident der Landesfyn.
Gewählte Mitglieder: Mezger, Dekan in
Ludwigsburg. Preflel, Dekan in Ulm. Freih.
V. Geminingen, OberJandesgerichtsrath. L>.
V. Riecke, Direktor des Steuerkollegiuins.
Erfatzraänner: Kübel, Dekan in Efllingen.
Teichmann, Stadtdekan in Stuttgart, v. Stein,
Landgerichtspräfident in Hall. Neudörffer,
Oberamtmann in Tübingen.
I. Landesherrlich ernannte Mitglieder:
Direktor Dr. v. Riecke in Stuttgart. Rechts-
anwalt Gaftpar dafelbft. Regierungspräfi-
dent V. Wolff in Ulm. Prälat Dr. v. Merz,
Generalfuperintendent in Stuttgart. Stadt-
dekan Teichmann dafelbft.
IL Abgeordneter der evang. -theologi-
fchen Fakultät der Landesuniverfität.
ProfelTor D. v. Weizfacker in Tübingen.
Erfatzmann: Profeffor D. Weiß dafelbft
IIL VondenDiözefanfynoden gewählte
Abgeordnete und deren £rfatzmänner.
1. Aalen: Abg. Dekan Walcker in Befigheim.
Erfatzra. Pfarrer Harpprecht in Trochtel-
fingen.
2. Backnang: Abg. Kanzleirath Stroh in
Stuttgart.
Erfatzm. Hofrath Riecke dafelbft.
3. Balingen: Abg. Gymnalialrektor a.D. Prälat
Dr. V. Schraid in Stuttgart.
Erfatzm
4. Befigheim : Abg
Erfatzm. Stadtpfarrer Rieger in Lauffen.
5. Biberach: Abg. Dekan Majer in Biberach.
Erfatzm. Dekan Huber in Brackenheim.
6. Blanbenren : Abg. Koromerzienrath Lang in
Blaubeuren.
Erfatzm. Oberamtsrichter Haldenwang in
Rottweil.
7. Blaufelden: Abg. Regierungsrath v. Bau-
mann in Ludwigsburg.
Erfatzm. Uhrmacher Berger in Nieder-
ftetten.
8. Böblingen: Abg. Stadtpfarrer Rieger in
Stuttgart
Erfatzm. Stadtpfarrer Reiff dafelbft
9. Brackenheim: Abg. Oberamtmann Eifen-
bach in Brackenheim.
Erfatzm. Kaufmann Mai'ftaller in Güg-
lingen.
10. Calw : Abg. Dekan Mezger in Ludwigsburg.
Erfatzm. Stadtpfarrer Günzler in Neu-
bulach.
11. Cannftatt: Abg. Oberinfpektor Pföfflin am
Waifenhaus in Stuttgart.
Erfatzm. Oberhelfer Härle in Cannftatt
12. Crailsheim: Abg. Dekan Beckh in Crails-
heim.
Erfatzm. PfaiTcr Volz in Honhardt.
13. Eßlingen : Abg. Pfarrer Leyrer in Plochingen.
Erfatzm. Oberhelfer Grüner in Eßlingen.
14. Freudenftadt: Abg
Erfatzm. Bergrath Haufer, Hüttenver-
walter in WaiTeralfingen.
15. Gaildorf: Abg. Kommerzienrath Fetzer in
Stuttgart
Erfatzm. ProfelTor Jauß dafelbft
16. Geislingen: Abg. Dekan Roth in Geislingen.
Erfatzm. Pfarrer Waiblinger in Kuchen.
17. Göppingen: Abg. Staatsrath a. D. Dr. v. Du-
vernoy In Stuttgart.
Erfatzm. Kaufmann Adolf Faber in Göp-
pingen.
18. Hall: Abg
Erfatzm. Archidiakonus Gerok in Hall.
19. Heidenheim: Abg. ProfelTor Dr. Veefen-
meyer in Ulm.
Erfatzm.' Fabrikant P. Hartmann in Hei-
denheim.
20. Heilbronn : Abg. Generalfuperintend. Prälat
Dr. V. Lechler in Ulm.
Erfatzm. Pfarrer Oehler in Großgartach.
21. Herrenberg! Abg. Landgerichtspräfident
V. Stein in Hall.
Ersatzm. Infpektor Bräuninger in Waib-
lingen.
22. Kirchheim : Abg. Dekan Wächter in Kirch-
heim u. T.
Erfatzm. Pfarrer Völter in Nußdorf.
23. Knittlingen: Abg
Erfatzm
24. KUnzelsau: Abg. Stadtpfarrer Abel in
Gmünd.
Erfatzm. Pfarrer Weitbrecht in Winter-
bach.
25. Langenburg: Abg. Generalfuperintendent
Prälat V. Beck in Hall.
Erfatzm. Dekan Schwarzkopf in Hall.
26. Leonberg: Abg. Oberamtsrichter Belfer in
Leonberg.
Erfatzm. Kaufmann Hager dafelbft *
27. Ludwigsburg: Abg
Erfatzm. Seminarrektor Zeller in Mark-
gröningen.
28. Marbach: Abg. Oberfinanzrath v. Weigand
in Stuttgart
Erfatzm. Kaufmann Richter in Marbach.
29. Münfingen: Abg
Erfatzm. Oberamtsthierarzt Herrmann in
Münfingen.
XXXVI
Departement des Kirchen- und Schulwefcns.
30. Nagold: Abg. Dekan Kemmler in Nagold.
ErfatziD. Pfarrer Hoffinann in Eningen.
31. Neuenbürg; Abg. Forftraeifter Graf v.Uxkull
in Neuenbürg.
Erfatzm. GerichtsnotarHaußmann dafelbft.
32. Neuenftadt: Abg. Oberfinanzrath v. Vetter
in Stuttgart.
Erfatzm. Kaufmann Payer in Neuenftadt.
38. Nürtingen: Abg. Stadtpfarrer KapfT in
Neuffen.
Erfatzm. Dekan Lic. Herrlinger in Freu-
denftadt.
34. Oehringen: Abg. Landgerichtsrath Weiz-
Hicker in Oehringen.
Erfatzm. Schultheiß Leypoldt in Eckarts-
weiler.
35. Ravensburg: Abg. Finanzrath Richter in
Cannftatt.
Erfatzm. Kaufmann v. Ruepprecht in
Friedrichshafen.
36. Reutlingen: Abgl Dekan Kübel in Elilingen.
Erfatzm. Dekan Schnaidt in Böblingen.
37. Schorndorf: Abg. Dekan Finckh in Schorn-
dorf.
Erfatzm. Pfarrer Wieland in Kirchen-
tellinsfurt.
38. Stuttgart, Stadt: Abg. Amtsdekan Ego in
Stuttgart;
Oberlandesgerichtsrath Freih. v. Gem-
mingen dafelbft.
Erfatzm
Fabrikant Fifcher, Kirchenältefter daf.
39. Stuttgart, Amt: Abg. Dekan Herzog in
Langenburg.
Erfatzm. Pfarrer Amthor in Bemhaufen.
40. Sulz: Abg. Pfarrer Traub in Aldingen,
D. Tuttl.
Erfatzm. Pfarrer Schneider in Röthenberg.
41. Tübingen: Abg. GeneralfuperintendentPräl.
D. V. Georgii in Tübingen.
Erfatzm. Oberhelfer Sandberger dafelbft.
42. Tuttlingen: Abg
Erfatzm. Stadtfchultheifl Storz dafelbft.
43. Ulm: Abg. Dekan PreiTel iu Ulm.
Erfatzm. Stadtpfarrer Rößlen dafelbft.
44. Urach: Abg. Landgerichtsdirektor Jetter
in Hall.
Erfatzm. ProfelTor Adam in Urach.
45. Vaihingen: Abg
^ Erfatzm. Pfarrer Magenau in Sersheim.
46. Waiblingen : Abg. Kegferungsrath v. Glaus-
nizer in Stuttgart.
Erfatzm. Stittnngspfleger Hafner in Wln-
nendcn.
47. Weikersheim: Abg.Kameralverwaltar Weber
in Mergentheim.
Eriatzro. Oberamtsrichter Glemens in Lud-
wigsburg.
48. Weinsberg : Abg. Oekonomierath Mühlhäufer
in Weinsberg.
Erfatzm. Partikulier Schnizer dafelbft
49. Welzheim: Abg. Kameralverwalter Rayhrer
in Schorndorf.
Erfatzm. Oberin fpektor Hirzel an der
Taubftummenanftalt in Gmünd.
3. Evangelifche General-Superintendenten.
Von Ludwigsburg: v. Lang, Prälat,
n Hoilbronn: v. Raiffeifen, Prälat
„ Reutlingen: Dr. v. Merz, Prälat
„ Tübingen: D. V. Georgii, Prälat
„ Hall: V. Beck, Prälat
„ Ulm: Dr. V. Lechler, Prälat
B. Katholifche Kirche.
I. Bifchöfliches Ordinariat
Bifchof: D. Karl Jofeph v. Hcfelc, päbftl.
Thronariftent
Domdekan: D. v. Bendel. Generalvikar:
Domkapitularc: D. v. Weite, D. v. Klotz,
D. V. Reifer, Graf v. Waldburg-Wolfegg,
geh. apoft Kämmerer und päbftl. Hausprälat;
Dr. Rieß, WülienbUchcr.
Weltliches Mitglied: Vogt, Syndikus.
Kanzlei. Vorftand: Vogt, Syndikus. Se-
kretär: Wiech. Regiftrator: Jacob.
Bisthumspfleger: Stein.
2. Kath. Priefterfeminar in Rottenburg.
Regens: Subregens: Möhler.
C. Ifraelitifche Kirche.
1. OberkirchenbehQrde f. o.
2. Die 12 Rabbinatsbezirke.
Braunsbach: Berlinger. Buchau: Wei-
mann. Buttenhaufen:. . . .Freudenthal:
Haas. Göppingen: Herz. Heilbronn: Dr.
Engelbert. Lanpheim: Kahn. Mergentheim:
Gunzenhaufer. Mühringen: Dr. Silberftein.
Oberdorf; Oberdorfer. Stuttgart: Dr.
WaiTermann, Kirchenrath. Weikersheim:
Dr. Heilbronn.
XXXVII
E. Departement des KriegsweTeDs.
Departem.-Chef: Generalmajor v. Steinheil.
Adjutant: Hauptmann Bilfinger.
Ceotral-Bureau.
Chef: Hauptm. Bilfinger. Regiftrator: Unrath.
Militär- Abtheilung.
Abtheilungschef: Oberft v. Finckh, zugleich
Waffeninfpizient
Referenten: Major Freih. v. Einfiedel. fT;iupt-
mann v. Schott. Hauptmann v. Neidhardt.
Stabsarzt Dr. Strauß.
Sekretäre: Reuß, Rechnungsrath j Retter,
Sekretär; Merz, Schwarz, Intend. -Dekret are;
Regiftrator: Vefter, Kanzleirath, zxigl
Kanzleivorftand.
OekoDomie- Abtheilung.
Abtheilungschef: v. Horion, Wirk!. Geh.
Kriegsrath.
Referenten: v. Deufchle, Oberkriegsrath ;
Schaefer, Intend.-Rath.
Sekretäre: Geiß, Rechnungsrath; Uebeliueirer,
Schlatterer, Intendanturfekretäre. Regi-
ftrator: Würth.
J u f t i z - Ab t h e i 1 u Dg(0berkrieg5;gericlitJ.
Abtheilungschef: v. Widenmann^ Gcneral-
auditeur.
Mitglieder: v. Habermaas, Oberkriogsrath;
V. Landbeck, v. Sucher, Kriegsriithe.
Sekretariat u.Regift rat: Rapp, Kriegsrath.
Militär-Medizinal-Abtheiliing.
Ahtheilungs-Chef: (fct.) Generalarzt I. Kl.
Dr. V. Fichte.
Sekretär: Nuber, Intend-Sekretär.
Regiftrator: Würth (f. oben).
Ober-Bau-Deputatiüa,
Vorftand: Oberft v. Riedel.
Dem Kriegsminifterium direkt unter-
ftehen :
I. Artillerie-Depot.
Vorftand: Oberftlieutenant v. Hopfengärtner.
2. Train-Depot.
Vorftand: Major Freih. v. Gültlin^en,
3. Militär-Intendantur.
Intendant: v. Bartholomäi,Wirkl. Geh- Kriegs-
rath.
Intend.-Räthe: Schradin, Ganffer, Blirger,
Kraiß, Keitel. Intend.- und Banrath Bok.
Intend.-Affefforen: Thrän, Reifer.
Bauinfpektor: v. Seeger.
Sekretäre: Faißt, Bifchof, Seitz, Rechnimgs-
rätbe. Intend. -Sekretäre: Schummf
Weckherlln, Lemcke, ObermQller, Gehriog,
Ött>n, Sehließmann,
Regiftratur. inten d.-Regiftratoren:
Bader, LüffJcr*
Reffort tler Intenilfintur.
Magaims-Verwaltung.
L Pro viantamt Stuttgart Proviant-
mei Ctar: Scbweickhardt^ KriegakomixiillTir.
2* Proviantamt Ludwig&burg- Provi ant-
rn e t f t o r : Bons, Beehniingsrath.
3. Proviantamt Ulm. Pr o viantmeifter:
Baden
L Depotmagazins- Verwaltung Wein-
gar tcn*Düpotmagaziüs-Ver walten
MoDn.
5. Depo tma^azina- Verwaltung Wib-
lingcn. DcpotmagasiüB -Verwalter;
Hammel
GarnlFons- und Lazareth-Verwaltung.
a) Gamifona- Ver wal tung,
1» S t u 1 1 g a r t. G a r n, - V e r w. - D i r e k t ü r :
Eyte!, Kricgskonomifnir.
2, Lu d w i g B b u rg, G a r n. - V e r w. - 0 b e r-
I n f ]j e k t o r : Lauröj'ch,
S. IT I m • W i b 1 i n g c n. Gar n.* V er w.-D i r e k-
tor: ßeich.
4. Weingarten. G a r n, - V e r w. - 0 b e r - 1 n-
fpektor: Haller.
5. Heilbronn. Garn. -V erw. -Infpfik tor;
kommandirt Laz^-Verw^-Inlpektor Stender
vr.tn Weingarten.
6. Gmünd. Gar n.-Verw,-inrpektor: Scholl,
Hauptmann a. D«
7. T ü b i n g e n, G a r n.- V e t w.-l n f p. : Bödinger.
8. Mergcutheira» Garö.-Verw -Infpoktor:
Büft.
b) Lasjareth-Verwaltmig.
1. Stuttgart Ober-Laz.-Inrpek t.; Steudel,
Oberk ricggkommi (Tilr.
2. Ludwigaburg. Ober-Laz.-Infpektor-
Schilling.
H. Ulm. Obcr-Laz.-lnfp.: Wagner, Haupt-
mann a. IX
4. Weäagarten. Laa.-Ver w. -Infpektor:
kommantlirt Garn,-Verw.-Tnfpckt. Albrecht
v^ju Hcilbronn.
Montirunga-Oepot.
Heilbruiut,
Verwalter: PfiUcr, Kuchnungsratlu
XXXVIII
Departement der Finanzen.
4. Garnifons-Auditeure.
1. Stuttgart: v, Ebenfperger, Kriegsrath (zu-
gleich Referent beim Generalkommando),
Ottmann, Schwab, Audiceure.
2. Ludwigsburg: Roll, Blefllng, Stark, Au-
diteure.
3. Ulm: Herrlinger (zugl. Kaiferl. Gouvcrhem.-
Auditeur der Feftung Ulm), Groß, Abel,
Auditenre.
4. Weingarten: Jüger, Auditeur.
5. Straßburg i. £.: Naumann, Auditeur.
5. Militär-Kirchen-Wefen.
Feldprobft: D. v. Müller, Prälat
1. Stuttgart: Ev. Garn.-Pfarrer: D. von
Müller, Prälat (f. oben). Helfer: Weit-
brecht, Prof. Kath. Garn.-Pfarrer:
Zimmerle, Kirchenrath.
2. Ludwigsburg: Ev. Garn.-Pfarrer:
Blum. Kath. Garn.-Pfarrer: Weber,
Stadtpfarrer,
o. Ulm.Ev. Garn.-Pfarrer: Bilfinger. Kath.
Garn.-Pfarrer: Berger, Stadtpfarrer.
In den übrigen Garnifonen wird die Seel-
forge von den betreffenden Konfeflionsgeift-
lichen verfehen.
6. Kriegs-ZahlamL
Vorftand: v. Denzel, Intend.-Rath.
Kaffier: Benneder, Rechnungsrath. Buch-
I
halter: Hieber. Affiftent: Pfundt, Se-
kretär.
Dem Kriegsminifterium und dem Minifterium
des Innern gemeinfchaftlich unterftehen:
Ober Rekratirungsrath.
Vor fitzender: Generallieutenant v. Triebig.
D e 1 e g i r t e : V. Rüdinger, Reg.-Direktor ; v. Lam-
partor, Ober-Reg.-Rath : Oberft v. Finckh;
Major Frcih. v. Einfiedel.
Ober-Erfatz-Kommiffion.
Im Bezirk der 51. Inf.-Brig. (1. K. Württ.) Vor-
fizende: Generalmajor v. Linck. Freih.
Schott V. Schottenftein, Reg.-Rath.
Im Bez. der 52. Inf.-Brig. (2. K. Württ.) Vor-
fitzende: Generalmajor v. Brandenllein.
V. Krauß, Reg.-Direktor.
Im Bez. der 53. Inf.-Brig. (3. K. Württ.) Vor-
fitzende: Generalmajor Freih. Pergier
V. Perglas. Schippert, Reg.-Rath.
Im Bez. der 54. Inf.-Brig. (4. K. Württ.) Vor-
fitzende: Oberft V. Wölckern. Grözinger,
Reg.-Rath.
PrüfungB-Kommiffion
für Einjährig-Freiwillige.
V. Krauß, Regierungsdirektor, v Gaupp, Ober-
Reg.-Rath. Oberftlieutenant v. Alberti.
Major V. Hiller.
K Departement der FioaDzen.
Hliilp;erlnin.
Staatsminifter der Finanzen: Exe. Dr.
V. Renner.
Vortragende Räthe. v. Schroid, v. Wint-
terlin (Juftitiar), Direktoren; v. Mofer,
Zcyer, Oberfinanzräthe; Dr. Schwarz, Zeller,
Finanzräthe.
Kanzlei. Kanzleidirektor: Zeller, Finanz-
rath. Sekretäre: Beck, Fifcher, Finanz-
affelToren ; Jäger, Sekretär. Regiftrator:
Alb, Kanzleirath.
Unter der Leitung des Kanzleidirektors:
Finanzarchiv in Ludwigsburg,
zugl. Depot der Staatsrechnungen bis 1873/74.
Vorftand: Denk, Kanzleirath.
Unter der unmittelbaren Leitung des Finanz-
minifteriums:
Die Bleich- und Appreturanftalt in WeiBenau
bei Ravensburg.
Vorftand: Maufer, Finanzrath.
Dem Minifterium untergeordnete Stellen:
L Ober-Finanzkamraer.
I. Domänendirektion.
Direktor: v. Ebert.
Kollegial-Mitglieder: v. Landauer, v. Bok,
Oberbauräthe; v. Weigand, Schmidt, Ober-
finanzräthe; Sauter, Oberbaurath; PfaflF,
Currlin, Buhl,'Finanzräthc; Geyer (Juftitiar),
Fin.-Affeffor; zugetbeilt: Berner, Baurath.
Für befondere Gefchäftszweige: Dr.
V. Ehmann, Oberbaurath a. D.; Rheinhard,
Baurath.
Ehrenmitglied: v. Krauß, Direktor a. D.
Kanzlei. Sekretäre. Ehmann, Koftenbader,
Rock. Regiftratoren: Reuß, Winkel-
mann. Kameralämter f. u Bezirksver-
waltnng.
Hochbaubeamte. Bauinfpektoren: Zahn,
Baurath, in Eßlingen; Roth (provifor.) in
Stuttgart; Rümelin in Heilbronn; Herzog,
Baurath in Ludwigsburg; — in
Calw; Koch, Baurath, in Tübingen; Weiß in
Departement der Finanzen,
XXXIX
Kottwcil ; — Mayer in Ellwangen, Dilleniiis
in Gmünd, Pfeiffer in Hall; — Banholzer
in Biberacb, Geiger in Ravensburg, Treu
(prov.) in Ulm.
Badverwaltung Wildbad. Badarzt: Dr.
V. Renz, Geh. Hofräth. Badin fpektor:
Mayer. Badkaffier: Holl.
2. Forftdirektion.
Vorftand: v. Dorr er, Oberforftrath. Kol-
legialmitglieder: V. Vetter, Oberfinanz-
rath; Probft, Oberforftrath; Fifchbach,
Rapp, Speidel, Forfträthc ; Widmann, Renner
(Juftitiar), Finanzrätlie. Referenten für
befondcre Gefchäftszweige: Sigel,
RnanzalTeiror , f. u. ; Rheinhard, Baurath.
Kanzlei. Sekretäre: Bilfinger, Rf.;
Bilfinger. Regiftratoren: Deyringer,
Forft- (und Steuer-) wache. Kom-
mandeur: Sigel, FinanzalTeiror.
Forftämter nnd Forftbeamte f. u. Be-
zirksverwaltung.
3. Bergrath.
Vorftand: V. Bilfinger, Präfident. Kollegial-
m i tg 1 i 0 d e r : v. Xeller, Oberbergrath, zugl.
Münzwardein; v. Landauer, Oberbaurath;
Dr. Baur, Bergrath; Bräuninger, Dr. Klflpfel,
Geyer, (Juftitiar), FinanzaffelToren. Re-
ferent f. Weg- u. ßrückenbauwefen:
Rheinhard, Baurath. Kanzlei. Sekretär
und Regiftrator: Aberle. Reviforen:
Nennich, zugl. Münzkafller; Zeller, Förfter,
Kanzteiräfhe; Seeger, Sekretär; Braumiller,
Kemmel. Mttnzmeifter: Freihofer.
Hüttenämter. Abtsgmünd: Hütten Verwalter
undKalTier: Lerch, Hütteninfpektor (prov.)
Fricdrichsthal: H.V.: Steinheil; Kaffier:
.... Afllftenten: Wirth, Hütteninfpektor
in Chriftophsthal ; Kies. Königsbronn:
H.V.: Wepfer; Kaffier: Junginger; Afll-
ftent: Herzog. Ludwigsthal: H.V. und
Kaffier: Hochftetter; Aflllftent: Reichert.
W af f er al fingen: H.V. : Haufer, Berg-
rath; Kaffier: Schmid; Affiftent: v. Kechler,
Hütteninfpektor; H.K. -Buchhalter: Barth,
.... Magazinsinfpektor: .... Gießerei-
infpektor: Sachs; Mafchineninfpektoren:
Hahne,Heim ; Werksreifender : Koch ; Hütten-
fchreiber: Laun. Wilhelmshütte, H.V.
und Kaffier: Sigel; Affiftent: Müller.
Salinenämter: Friedrich»hall: Salinen-
verwalter: Eifenlohr, Bergrath; Kaffier:
Ott; Bergwerkainfpektor: Payer; Kaffen-
buchhalter: Mergenthaler; Salineninfpektor:
Gottlieb (zu Clemenshall). Hall: S.V:
Haller, Bergrath; Kaffier: Müller; Kaffen-
buchhalter : Bopp ; Bergwe rksinfpektor :
Jun^k (in Wjlhelm?iglünk), Sul:^: S.V. und
Kafller : liebhardi. W i I h e 1 m s h a 1 1 : SV.
und Kaffier: Klett; Kaffenbüchhalter: Faul-
haber.
II. Oberrechn ungskammer.
Direktor; v. Raeff, Kolleg ialmitgUeder:
Zeller, Oberfinanzrath ; Trieb ig, Widenineyur,
Ob,-Hechn,*R;itbe; Baur, Geyer (Juftitiar),
Finanzaflefforen. Kanzlei. Sekretär:
Hafpel Regiftrator: . . . . Re viforon:
Amnion, Paret, Krick, Göhning, Bürk,
KanKlcirÜthe; Schneider, Maier, RueB,
Schwarz, Oberre vi loren; Bau mann, Vögele,
Halm, Vogel, Stumpp, Tu fei, Mager, Stteful-
Hioyerj Schufter, Stelzle^ Sonutag, Mattes,
Feuerfiein, Schmid, Huber, Brudc, Krespacb,
Oehler, Blum, Henninger, Roth, ,
Reviforen.
IIL StaatskafrenverwaUung,
Direktor: v, Rueff, Ober einuehrae r:
Stirm , FinanzratU. Oberzabimeifter;
FrL% Flnanzrath. Jultitiav: Geyer, Finanz-
alTeffor, Kootroleuro: Dürr , v. Hei*
der, Kanzleiräthe. Hauptbuchhalter;
Planck, KanzJeirath; Rettich, Koutroleur.
H II <-hh alter: R«Jtter^ Ilildebrand^ Hillcr,
Kanzleirnthe; ScbUffcr, Uaaa,
IV. 8teaerkollegium.
Direktor: Dr v. Riecke. Eollegialmit-
frlieder; Stumpf j Obcrfinanzrath ^ (Jufti-
tiar). Schofför, PfleidereTj Fifcher, Schuler,
Zollur, Obcrfteiierräthe; Sfgel, Sehneider
(Jnftitiar), Seyffardt (Juftitfar), Felle, Kraz
(Juftitar), FinaozaffefforeQ. Kanzlei. Sek-
retäre: Gunßer, Harttmaun, Hänfermann.
Regiftratoren; Haffner, Gamtn, Kanzlei*
rrithe; Conrafii, Haug. Reviforen; Hilbcrtj
Eberlpäeher, Scliotr, Mornhinwegj Kanzlei*
riithe; Kiefer, Oberrevifor; Reinhardt, Stein,
Hahn, Raff, Schwarz, Eifcnbacher, Bär,
Martin, Dammbacher, Hole, Schmieg, Stelile,
Schrader, Stiegele, Völter, Rüthmuntl, üall,
Irion.
Katafterburean. Vorftand: (provif*)
Schwarz ■, R^vifon Vermeffungakom-
miffÄre: Bauhofer, Bccbtle, Steiff. Re-
giftrator: Summen Die 64 Oberarats-
geometer. T i; c h n. V o r f t an d d e r 1 i t h o-
graphifche 0 Änftalt: Ebner, Infpektor,
Katafterkaffe Eberfpächer, Kanailcirath (f.o.)
Zollämter. Hpt.-Z.-A. Friedrichshafen:
O.-Zull-lnfiL: Viilter, Oberfteuerratb, zagl
Hat'endirektor;Hpt-ZoU'Verw,:Kirti; H.-Z.-
A.'Kontroleur: Leo; Niederlage- Verw.;
Baur; il, Z,'A.-Affjft iCafpar I., Horch, Küih,
XL
Departement der Finanzen.
Bee, Trnnk. Grenzkontroleur: Schlack
In Langenargen. Nebenzollamt I. Kl alle
Langenargen: Z.-Verw. : Hartmann. Zoll-
Amt Ravensburg: Z.-Verw.: Egner;
Affift.: Hermanutz. Zoll-A. Tuttlingen:
Z.-Verw.: Teuffei.
Hpt-Z.-A. Ulm: 0.-Z.-Infp.: Haas; Hpt-Z.-V.:
Kik; H.-Z.-A,Kontroleur: Stieglitz ; Nieder-
lage-Verw. : Sigel ; H. Z.-A,-Airiftenten :
Diem, Löhle II, Ulmerll. Zoll- A. B i b e r a c b :
Z.-Verw.: Vetter. Z.-A. Göppingen: Z.-
Verw. : Vetter. Z.-A, Heideuheim :Z.-Verw.
Herzog; Affiftent: Schmitt Z.-A. Reut-
lingen: Z.-Verw.: Valet; Affift: Harfch.
Z.-A. Tübingen: Z.-Verw.: Weinmann.
Hpt-Z.- A. S t u t tg a r t :* O.Zoll-Infp. : Fuchs, Ober-
fteuerrath; H.-Z.-Verw.: Seeger; H.-Z.-A.
Kontroleur: Birkmaier; Oberkontrol. fürdie
RQbenzuckerfabriken Böblingen u.Stuttgart:
Späth; Niederlage-Verw.:Cafpar; H.-Z.-A.«
Affiftenten: Werner, Fünfer, Grimm, Preß,
Fifchinger, Reck, Elbs, Lohrmann; Zoll-
Verw.: Bader (Poftamt). Zoll-A. Calw:
Z.-Verw.: Strölin. Zoll-A. Eßlingen: Z.-
Verw.: Sigel. Z.-A. Gmünd: Z.-Verw.:
Schaffen Zoll- Amt Ludwigsburg: Z.-
Verw. Krauß.
Hpt-Z.- H e 1 1 b r 0 n n : O.-Zoll-Infp. : Dinkelmann ;
Hpt-Z.- Verw.: HMcker ; H.-Z.-A.-Kontroleur :
Hole; Niederlage- Verwalter: Burger; H.-Z.-
A.-Affiftenten : Reutter, Fries, Lang, Frey.
Kamera!- und Hanptfteuerämter f. u.
Bezirksvei^waltung.
Salzfteuerämter: —neben den Salinenver-
waltem und Salinenkaffieren in Friedrichs-
hall und Hall, bezieh ungs weife neben dem
zugleich die Kaffe beforgenden Salinenver-
walter in Wilhelmshall, endlich neben den
Salineninfpektoren in Clemenshall und Wil-
helmsglück —
die Salzfteuerkontroleure Bachert (für
Friedrichshall und Cleroenshall), Groß (für
Hai) und Wilhelmsglück), Faulhaber (für
Wilhelmshall) und der jeweilige Kameral-
amtsbuchhalter für Sulz.
Umgelds-Kommiffäre: Locher (Backnang)
Riedeffer (Biberach), Wieland (Calw), Hahn
(Cannftatt), Streib (Ehingen), König (Ell-
wangen), Stock (Freudenftadt) , Krayl in
Göppingen (Geislingen), Aichele (Gmünd),
Bollacher (Hall), Huber(Heidenheim), Hertter
(Heilbronn), Schwenger (Kirchheim), Runkel
(Ludwigsburg), Kauffmann (Mergentheim),
Stetter (Obemdorf), Eberle (Oehringcn),
Meyder (Ravensburg), Hochftetter (Reut-
lingen), Hafner in Horb (Rottenburg), Steidle
(Rottweil), Sautter inStuttgart (Sindelfingen),
Hailer (Tuttlingen), Schmid (Ulm), Sailer
(Urach), Roth (Vaihingen), Kraus (Wangen,
Eitel (Weinsberg).
V. Katafter-Kommiffion.
Vorftand: Dr. v. Zeller, Prälident Kolle-
gialmitglleder: v. Hochftetter, Ober-
finanzrath; v. Dorrer, Oberforftrath;
Camerer, Finanzrath. Ferner: v. Schneider,
Direktor des ftat-topogr. Bureau. Zcyer,
Oberfinanzrath (Juftitiar). Für die Ka-
taftrirung der nur amts- und gemeinde-
fteuerp flichtigen Grundftücke: Boller,
Schicker , Regierungsräthe. Kanzlei:
V. Priefer, Finanzaffeffor ; Koch, Goppelt,
Sekretäre.
Die Landesfchätzer: für die Feldgüter-Ein-
fchätzung: Dr. v. Weber, Profeffor; Kübel,
Hofkameralverwalter, v. Hörn, Rahmer,
Bnrkardt, Spieß, Oekonomieräthe ; — für
die Einfehätzung der Waldungen: Fifch-
bach, Forftrath; Vötter, Domänendirektor;
Graner, Forftmeilter; Tritfchler, Forflver-
walter.
VI. Statiftifch-topographifches
Bureau.
Direktor: v. Schneider. Ehrenvorftand:
Dr. v. Rümelin, Staatsrath a. D., Kanzler
der Land esuniverll tat Minifterial-De-
legirte: v.Heß, Minifterialrath, Dr. v. Jäger,
Reg.Dir., Dr. v. Silcher, Präfident, v. Riedel,
Oberft, Dr. v. Koch, Obermedizinalrath.
Ordentliche Mitglieder: Profeffor Dr.
v. Schoder, Archivrath Dr. Stalin, Profeffor
Dr. Paulus, Profeffor Dr. Hartmann, Med.
Dr. Eiben, Oberftlieutenant a. D. v. Finck,
Fin.-Affeffor Dr. Binder. Außerordentl.
Mitglied: Regier ungsrath Gärttner. Ferner :
Bergrath Dr. Banr; Geognoft Hildenbrand.
Kanzlei: Sekretär: Bühler; Revifor: Jetter.
Meteorologifche Centralftation: Vor-
ftand: Profeffor Dr. v. Schoder. 1 Affiftent;
22 mit Inftruroenten ausgerüftete Beobach-
tungsftationen ; 3 Regenftationen.
Topographifche Abtheilnng: Vorftand:
Oberftlieutenant a. D. v. Finck. Trigono-
meter: Regelmann.
XLI
Bezirks- und Orts-Verwaltung*).
A. leekar-Kreis.
I. Stadtdirektionsbezirk Stuttgart.
Amtsgericht Stuttgart, Stadt Dienftaufficht-
fOhrender Amtsrichter: Rheinwald, Land-
ger.-R. Amtsrichter: Köbn, tit. OA.R.,
Baur, Wieftl., Wieftll, Cronmüller, Grund-
ler, Graner, Heigelin, Landauer. AG.Schr.:
Hoifmann, Schädel, Renner, Erbe, Schlegel,
Hang, Bub, Haid, Strecker. StA. 1 ; 2,a.
Kneor, H.StVerw. in Stuttgart und Rau-
fchenberger, Steuerinfp. daf,; 2,b
H.Z.K. daf. GN.: Ritter, Wilhelm, Dann,
Tranb, Bauer, Haber^r. AN.: Wagen-
mann, G.N.
Stadtdirektion: Hofer, Ober-Reg.-R.,Stadt-Dir.;
Maginot., Reg.-AIT. ; Völter, Gugel, Hilpert,
Kickel, AM. Dr. Gußmann, Stadtdir.-Arzt
Dr. Steudel, Stadtdir.-WA, Stadtdir.-Techn. :
Glocker, Brdverf.Infp., Baurath. Bez.Bau-
KontroL: Ganßer, Brdverf.-lnfp.
Dek.Aemter: ev. Stadt Dck.: Teichmann (f. u.) ;
k. Dek.: Schner.ler (f. u.); ev. Bez.Sch.-
Auff.: MofHpp, Schnlr. ; k. Bez -Sch.-Infp. :
Keppter, Cannftatt
Kam.A. Raible, Finanzrath, KV. Renz, EalTier.
.... Bchh. HStA: Burger, O.St-Rath.
Zugeth. f. Kat-Sachen: Buzorini, Kanzlei-
rath; Kneer, HStVerw. Widmann, HStA.
Kontr. Raufchenberger, St.-lnfp. Reifchle-
Kaff., erfter Äff. Weitere Äff.: Werner,
Sehädle, ülmer, Gras, Huber, Walter, Hu-
ber, Diebold, Kehle.
Ev. Geiftl.: b. d. Hofkirche: f. o.;
b. d. Stiftskirche. Dr. v. Burk, O.Konfifto-
rialrath, Stiftsprediger; Lauxmann, 2r
Stadtpfarrer; Häring, Helfer;
b. d. Hofpitalkirche: Teichmann, Stadt-
dekan, Ir. Stadtpfarrer; Ege, Amts-
dekan, 2r Stadtpfarrer; Kopp IL, Ir
Helfer; Epple, 2r Helfer u. Jugd.Geiftl.;
b. d. St Leonhardskirche : Rieger, Stadt-
pfarrer; Stadtpfarrer Reiff, Ir Helfer;
Knapp, 2r Helfer;
b. d. Johanniskirche : Fifcher, Ir Stadt-
pfarrer; Fauihaber, 2rStadtpf.; Gerok,
Helfer;
b. d. Wanderkirche im Stöckach: Kopp I;
b. d. Gamifonskirche: D. v. Müller, Prälat,
Feldprobft, O.Konf.R. Weitbrecht, Prof.,
Helfer.
Berg, Vorftadt: Kohler, Pf.
Gablenberg, Pfw.: Schmid, Pf.
*) Abkürzungen: A. = Amt AA, = Amtsanwalt AG. == Amtsgericht AG.Schr. =
Amtsgerichtsfchreiber. AM. = Amtmann. AN. = Amtsnotar. AR. = Amtsrichter. Äff. = Affiftent
Bchh. = Buchhalter. D. = Dorf. Dek. = Dekan, Dekanat ev. =:; evangelifch. FA. = Forftamts-
affiftent FM. = Forftmeifter. GN. = Gerichtsnotar. HStA. = Hanptfteueramtsaffiftent H.StK. =
Hauptfceueramtskaffier. H.Z.K. = Hauptzotlamtskontroleur. H.Z.V. = Hauptzoll Verwalter. Hlf. z=
Helfer. JRf. = Juftizreferendär. K. = Kaffier. K.B. = Kameralamtsbuchhalter. KV. =
Kamcralverwaltcr. Kpl. = Kaplan, k. = katholifch. OA. = Oberamt OA.A. = Oberamtsarzt
OA.Bautchn. = Oberamtsbautechniker. OA.M. = Oberamtmann. OA.Pfl. := Oberamtspfleger.
OA.R. = Oberamtsrichter. OA.Th.A. = Oberamtsthierarzt OA.W.A. — Oberamtswundarzt
OF. = Oberförfter. Pf. = Pfarrer. Pfd. = Pfarrdorf. PL == Poftinfpektor. R. = Rath. Rf. =
Revierförfter. Seh. = Schultheiß. StA. 1. 2,a. 2,b. 3. 4. = Beamte, welche mit Wahrnehmung
der Amtsverrichtungen derStaatsanwaltfchaft bei den Amts- und Schöffengerichten
beauftragt find, und zwar: 1. für die Forftrttgfachen , 2. für die Straffachen wegen Zuwider-
handlung gegen die Vorfchriften über die Erhebung öffentlicher Abgaben und Gefälle (mit
Ausnahme der Straffachen in Betreff örtlicher, nicht als Zufchläge zur Staatsfteuer aufzubringender
Verbrauchsabgaben) a) Steuerfachen, b) Zoll fachen; 3. für die weiteren zur gefetzlichen Zu-
ftändigkeit der Amts- und Schöffengerichte gehörigen Straffachen. (Wo in Rubrik 3 ein Beamter
nicht genannt ift, werden die Amtsverrichtungen der Staatsanwaltfchaft bei den Amts- und Schöffen-
gerichten durch die Beamten der Staatsanwaltfchaft bei dem Landgerichte verfehen. Für die
Straffachen wegen Poft- und Portodefraudationen ilt der Poftinfpektor Bühler in Stuttgart mit
der Amtsanwaltfchaft bei Hlmmtlichen Amtsgerichten beauftragt) St = Stadt Stpf. = Stadt-
pfarrer. Std. Pfv. = Ständige Pfarrverweferei. StK. = Steuerkontroleur. UK. = Umgelds-
kommiffär. UA.A. == Unteramtsarzt ZV. = Zollverwalter.
XLII
OA. Backnang. Berigheim.
Heslach, Vorftadt: Gnnthcr, Pf.
[Retormirte Kirche: D. Zahn.]
K. Gftl. : 1. b. d. Eberhardskirche: Ziinmerle,
Kirchenrath, St.- und Garn.-Pf. Brinzinger,
Mangold, Kple.
2. bei der Marienkirche : Schneider, Dekan,
Stpf. Ströbele, Kpl.
Rabbine: Dr. Waffermann, Kircli.-R.
Stadtfeh.: Dr. v Hack, O.Bürgermftr. Stadt-
polizei-Arat: Schmidhäufer, OA.M. Stadt-
pfleger: Scholl. St.Aerzte: Dr. Gußmann,
zugl. Stadtdir.Arzt; Steiner. St.Th.Ae.: Säur,
Tiedemann. Bau-Vorftünde: WoliT, Kaifer,
Stadtbauräthe; Dobel, Bau-Infp. Standes-
beamter: Wagenmann, Notar.
2. Oberamt Backnang.
AG.: Grathwohl, OA.R. Beßler, AR. Rom-
berg, Barth, AG.Schr. St.A. 1. Schefold,
Rf. in 29. 2,a. Staiger, K.B. 2,b. Löflund,
HStK. in Cannftatt. JRf. Autenrieth, AA.
Reinmann, GN. Schweizer, AN. in 16. Cas-
part, AN. in 29.
OA.: Münft,OA.M. Rettich, AM. Dr. Köftlin,
OA.A. Lohrmann, OA.WA. Uäfele, OA.-
Th.A. Gann, OA.Pfl. Hämmerle, OA.Baiw
techniker.
Dek.A. ev. : Backnang: Kaichreuter, Dek.: k.:
Gmünd.
Kam.A.: Entreß, KV. Staiger, Bchh.
Forft-A. : Reichenberg : Bechtner, FM. v. Falken-
ftein. Äff. Rev.Ae: Murrhardt: Mayr, Of.
Reichenber^: Trips, OF. ünterweißach:
Schefold, Rf.
1. Backnang, OA.St. Kaichreuter, Dek., ev.
Stpf. Stahleckcr, Hlfr. Gock, Stfch.
2. Allmersbach, Pfd. Hauff, ev. Pf. Acker-
mann, Seh.
3. Althütte, Pfd. Silber, ev. Pf. Schindler, Seh.
4. Bruch, D. Klotz, Seh.
5. Cottenweiler, D. Hifgele, Seh.
6. Ebersberg, Pfd. Jaumann, k. Pf. Heyd, Seh.
7. Fomsbach, D. Furch, Seh.
8. Grab, Pfd. Fritz, ev. Pf. Stoll, Seh.
9. Großafpach, Pfd. Oeffinger, ev. Pf. Bär-
lin. Seh.
10. Großerlach, Pfd ev. Pf, Wenzel, Seh.
11. Heiningen, D. Bäuerle, Seh.
12. Heutensbach, D. Kurz. Seh.
13. Jux, D. Kauffmann, Seh.
14. Lippoldsweiler, Pfd ev. Pf. Heyd, Seh.
15. Maubach, D. Schaile, Seh.
16. Murrhardt, St. Eifenbach, ev. Stpf. Pflci-
derer, Hlfr. Griefinger, Sifch.
17. Neufürftenhütte, D Seh.
18. Oberbrüden, Pfd. Trippel, ev. Pf. Layer,
Seh.
19. Oberweißach, D. Schützle, Seh.
20. Oppenwoiler, Pfd. Riecke, ev. Pf. Kurz,
k. Pf. Molt, Seh.
21. Reichenberg, D. Sachs, Seh.
22. Rietenau, Pfd. Oetinger, ev. Pf. Weigel,
Seh.
23. Sechfeiberg, D. Eifele, Seh.
24. Spiegelberg, Pfd. Lechler, ev. Pf. Leibold,
Seh.
25. Steinbach, D. Layer, Seh.
26. Strümpfelbach, D. Metzger, Seh.
27. Sulzbach a. M. , Pfd. Stoll, ev. Pf. Wen-
zel. Seh.
28. ünterbrüden, D. Beck, Seh.
29. Unterweißach, Pfd. Rau, ev. Pf. Kubier,
Seh.
30. Waldrems, D. Rieger, Seh.
3. Oberamt Bengheim.
AG.: Steeb, OA.R., Klein, AK\ Jobft, Voffeler,
AG.Schr. StA. 1. Fifcher, FA. in 3. 2,a.
Vollmer, KB. in 2. £,b. Hole, H.Z.K. in
Heilbronn. 3. Schöttle, AM. Lörcher, GN.
Gramling, AN. in 2. Perrenou, AN. in 15.
OA.: ReuO, OA.M. Schöttle, AM., AA. Dr.
Lang, OA.A. Dr. Neuffer in 15, OA.WA.
Zipperlen in 3, OA.Th.A: Schule, OA.Pfl.
Küenzlen, OA.Bautechn.
Dek.A. ev.: Befigheim: Walcker, Dek ; kath. :
Neckarfulm, Stuttgart.
Kam.A. : Bietigheim : Lehner, KV. Vollmer, Bchh.
Forft-A.: Bönnigheim: Reuß, F.M. Fifcher, Äff.
Rev.A.: Bietigheim: Fribolin, OF.
1. Befigheim, OA.St. Walcker, Dek., ev. Stpf.
Kolb, Hlfr. Jung, Stfch.
2. Bietigheim, St. Schmid , ev. Stpf. Seybold,
Hlfr. Willig, Stfch.
3. Bönnigheim, St. Heyd, ev. Stpf. Fifcher,
Hlfr. Mayß, Stfch.
4. Erligheim, Pfd. Klemm, ev. Pf. Bleil, Seh.
5. Freudenthal, Pfd. Barwaffer, ev. Pf. Haas,
Rabb. Kubier, Seh.
6. Gemmrigheim, Pfd. Link, ev. Pf. Böhrin-
ger. Seh.
7. Großingersheim, Pfd. Völter, ev. Pf. Möf-
finger. Seh.
8. Heffigheim, Pf. Steudel, ev. Pf. Sautter,
Seh.
9. Höfen, Pfd. Sileher, ev. Pf. Keller, Seh.
10. Hohenftein, D. Feil, Seh.
11. Ilsfeld, Pfd. Frauer, ev. Pf. Eberle, Seh.
12. Kaltenweften, Pfd. Elfüßer, ev. Pf. Störz-
baeh. Seh.
13. Kirchheim a. N., Pfd. Lämmert, ev. Pf.
Mayer, Seh.
14. Kleiningersheim , Pfd. Baumann, ev. Pf.
Würth, Seh.
OA. Böblingen. Brackenheim.
XLIII
15. Lauflen a. N., St. u. D. Rieger, cv. Stpl.
Bürger, Stpf., Hlfr. Lehner, Stfch.
16. Löchgau, Pfd. Breuning, ev. Pf, Loos, Seh.
17. Metterzimmern , Pfd. Rheinwald, cv. Pf.
Sax, Seh.
18. Schotzach, D. Mugler, Seh.
19. Walheim, Pfd. Roller, ev. Pf. SpröJler, Sth.
4. Oberamt Böblingen.
AG.: Gulden, OA.R. Bader, A.R. Sommer IT,
.... AG.Schr. St.A. 1. Eifert, Rf. in Waiden-
buch. 2, a. Sauttcr, UK. in Stuttgart. 2, b,
Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart. 3. Schuiom, AM.
Hinderer, GN. Weißhardt, AN. in 17^ Giinpl«,
AN. von 18 in IL
OA.: Baur, OA.M. Schumm, AM. Dr. Lechler,
OA.A. Dr. PrelTel, OA.W.A. Leonhard, OA.-
Th.A. Hartranft, OA.Pfl. Koch, OA.Bautdm.
Dek.A. ev.: Böblingen: Schnaidt, Dyk.j k, :
Stuttgart.
Kam.A.: Sindelfingen: Pahl, KV. Sauttcr, Bohh.
(Porft-A. Leonberg) Rev.A. Böblingen: Schwarz,
OF. (Forft-A. Bebenhaufen) Rev.A. Weil
iui Seh.: v. Biberftein, RF.
1. Böblingen, OA.St. Schnaidt, Dek., ev, Stpf,
Kern, Hlfr. Steiger, Stfch.
2. Aidlingen, Pfd. Villinger, ev. Pf. Mauror,
Seh.
3. Altdorf, Pfd. Rommel, ev.Pf. RuthartU, ScIl
4. Breitenftein, D. Wolff, Seh.
5. Dagersheim, Pfd. Bolay, ev. Pf. Geiger, Seh.
6. Darrasheira, Pfd. Frickcr, ev. Pf. Schftfer,
Seh.
7. Ditzingen, Pfd. Mayer, k. Pf. Brommcr, J^fh,
8. Deufringen, Pfd. Pfizenmaier, ev. Pf, Kreit-
ling, Seh.
9. Döffingen, Pfd. Hartmann, ev. Pf. Schmidf,
Seh.
10. Ehningen, Pfd. Schimpf, ev. Pf. Geyer, Srii.
11. Holzgerlingen , Pfd. Harpprecht, ev. IT
Gimple, Seh.
12. MagfUdt, Pfd. Herwig, ev. Pf. Kofink, Sdt.
13. Maichingen, Pfd. Kraus, ev. Pf. Speer, ädi.
14. Neuweiler, D. Schmid, Seh.
15. Schafhaufen, Pfd. Beutelfpaeher, ev. Fl
Bück, Seh.
16. Schönaich, Pfd. Oftertag, ev. Pf. Wacker,
Seh.
17. Sindelfingen, St. Schmid, ev. Stpl. Bräu-
häufer, Hlfr. Frank, Stfch.
18. Weil i. Seh, Pfd. Roos, ev. Pf. Barets, bch.
5. Oberamt Brackenheim.
AG.: Leypoldt, OA.R. Schmid II, AGSphn
St.A. 1. Haug, Rf. in 7. 2,a. Herttcr, UK.
in Heilbronn. 2, b. Hole, H.Z.K. in Heil-
bronn. 3. J.R.F. Gieß, AA AA.
Raithelhuber, GN. Remppis, AN. in 7;
Weingärtner, AN. in 25.
OA.: Eifenbach, OA.M. Bärtle, AM. Dr. Ehe-
mann, OA.A OA.W.A. ühland,
OA.Th.A. Fifcher, OA.Pfl. Moosbrugger
in 1, Beck in 7, OA.BaiJtchn,
Dek A. ev. ; Brackcaheim : HuUer, Dek.; k. :
Neckarfiilm.
Knm.A. : Güglini^en; Roller, KV. Hacker^ BchL
(Forft-A. Bonnitjbt^im); Hcv.A. GQgliugen: Haug,
Rf. Schwaigern: Danner, C>F.
1, Braekenheim, OA.St, Haber, Dek., cv, Stpf,
Hermann» Olfr. Wendel, Such.
2. Bütenfreim, IH\1 Hochltetter, ev, Pf. Neu*
fchwaiuler, 8eh.
S. Cleebrüun,Pfd, Hochftetter.ev. Pf. Auberer,
k. Kur^tt a. d. ^lichebberg. Haug, Seh.
4, Diin enzimmert)^ Pfd. Röulwr, ev. Pf, Mayer,
Seb,
5, Eibensbach, Ptd , ev. Pf. Beil-
harz, Seb.
6, Frauenzimmern, Pfd. Theuter, ev. Vt Sei-
t*jr, Seil.
7, (lügliiigen, St. Uumpp, gv\ Stpf. Schneider,
Stn-b.
a Hnber!VhTLicbt, Pl'd, .... ev.Pf. Kern, Scb,
a, HafuerhyaUch, Pfd. Bühier, ev. Pf. Weiß-
iVhtibj äch,
10. Haulen b, Maflenb. [Maffenb ach häufen), Pfd.
Frey, k. Pf, Müller, Seh.
11. Haufen a. d. Z., Pfd, Haat% ev. Pf. Kohler,
öch,
12. Kleiugartacb, ^t ev. Stpf, Bäder, Heb,
13. Klinguuberg, Pfd. Zeller, ev, Pf. Kügner,
Öch.
U. l.eonbronn,Pfd. EvPf.:Pf.inü;j, Kuller,8eb,
I 15. Martenbacb, Pfd. Harlin, ev.Pf. Tbumm.Scb,
I IG, Meim^lieim, Pfd, Mürdcl, ev.Pf. HerzogjSch*
IT. Michelbach, D. 'Wülhericb, Seh.
' lö. Keipperg, Pfd. Ei feie, ev. Pf. Alt, Seh,
I 19. Niedirhiifen, Pfd. yehreiber, ev.Pf. Klem-
knecbl, 8eh
*20. Nordbau fen^ PlVl cv, Pf, Perrot, 8ch,
21, Nordheim, Ptd. HeltTorich, ev.Pf. Uieger,SHi,
22, Ocbfenbaob,Pfd. Binder, c^v.Pf. MUelitle, Seh,
23, Ochienberg, Pfd. Keicbert, ev. Pf. Kößler,
Seh,
2L Pfaffenhofen, Pfd. Lcukhardt, ev, Pf. Bie-
dermann, 8e!i.
25, Schwafgürn, 6L StMiU, ev. Stpf. Weit-
brecht, Hlfr. Liomin, Stfch,
2G. i?[Helberg, D. Ott, .Seh.
27. Stetten a. K,, Pfd, Jack, ev. Pf, Rücker, Seh.
28. Stoekhöiiß, Pfd. Steiner, k, Pf. liofch, öch,
29. Weiler, Pfd, tinnder, ev. Pf, Bilger, Seh,
m Zaberfeld^ IHU. Sehaufllcr^ ev, Pf, Somnier,
Seh.
XLIV
OA. Cannftatt. Eßlingen. Heilbronn.
6. Oberamt Cannftatt.
AG.: Römer, OA.R. Freih. v. Wäcbter-Spittler,
Plieninger, AR Brückner, MÄulen, AG.Scbr.
StA. 1 , 2,a. b. Löflund, HSt.K.
in Cannftatt 3. Walcher, JRF. in Eßlingen,
AA. Friz, GN. Mauk, AN. in 17; Riempp,
AN. in 2.
OA.: Rath, Reg.R., OA.M. Schüz, AM. Dr.
Blezinger, OA.A. Dr. Pantlen, OA.W.A.
Reifer, OA.Th.A. Lauxmann, OA.Pfl. Kepp-
1er, OA.Bantchn.
Dek.A. ev.: Cannftatt: Roofchüz, Dek.; k.:
Stuttgart
Kam.- und HStA.: Richter, Finanzrath. Löflund,
K. Lang, Bchh. Höldor, Baiikontr.
1. Cannftatt, OA.St. Roofchüz, Dek., ev. Stpf.
Härle, Ohlfr. Wunderlich, HIfr. Keppler, k.
Stpf. Naft, Stfch.
2. Fellbach, Pfd. Hönes, ev. Pf. Friz, Seh.
3. Hedelfingen, Pfd. Kachel, ev. Pf. Funk, Soh.
4. Höfen, Pfd. Faßnacht, k. Pf. Scheef, Seh.
5. Mühlhaufen a. N., Pfd. Bunz, ev. Pf.
Schirmer, Seh.
6. Mtinfter, Pfd. Eckhardt, ev. Pf. Zimmer-
mann, Seh.
7. Obertürkheim, Pfd. Reuß, ev. Pf. Pfeiffer,
Seh.
8. Oeffingen, Pfd. Jettinger, k.Pf. Stetter,Sch.
9. Rohracker, Pfd. Pichler, ev.Pf. Wendel,Sch.
10. Rommelahaufen, Pfd. Endriß, ev. Pf. Brigel,
Seh.
11. Rothenberg, Pfd. Ev. Pf.: St Pfv. Bubeck,
Seh.
12. Schanbach, D. Hildenbrand, Seh.
13. Schmiden, Pfd. Benneder, ev.Pf. B«rkle,Sch.
14. Sillenbuch, D. Hacker, Seh.
15. Stetten i. R., Pfd ev. Pf.
Bäuchle, Seh.
16. ühlbach, Pfd. Scholl, ev. Pf. Noz, Seh.
17. üntertttrkheim, Pfd. Dr. Schmidt, ev. Pf.
Fiechtner, Seh.
18. Wangen, Pfd. Leopold, ev. Pf. Klein, Seh.
19. Zatzenhaufen, Pfd. Pleibel, ev.Pf. Benz, Seh.
7. Oberamt EBlingen.
AG.: Rueff, OA.R. Dr. Kapff, Wider, AR.
Müller, Mayfer, AG.Schr. StA. L Gaffer,
Rf. in 13. 2, a. und 2, b. Sigel, Z.V. in 1.
3. Walcher, JRf. in 1., AA. Kratz, GN.
Schmid, AN. von 11 in 1; Baumann, AN.
in 13.
OA.: V. Baur, Reg.R., OA.M. Reiff, AM. Dr. Kapff,
OA.A. Dr. Späth, OA.W.A. Beißwänger,
OA.Th.A. Schiele, OA.Pfl. Obermüller,
OA.Bautchn.
Dek.A.ev.: Eßlingen : Kübel, Dek.; k.: Stuttgart
Kam.A.: Heimfeh, KV. ... Bchh. Sigel, ZV.
(Forft-A. Schorndorf): Rev.A. Plochingen: Gaf-
fer, Rf. (Forft-A.Kirchheim) : Rev. A.Denken-
dorf : Straub, Rf.
1. Eßlingen, OA.St Kübel, Dek. Hesler, ev.
Stpf. Grüner, Ohlfr. Planck, Hlfr. Kefen-
heimer, k. Stpf. Nick, Stfch.
2. Aichfchieß, Pfd. Eifenhut, ev. Pf. Scbarpf,
Seh.
3. Altbach, D. Frik, Seh.
4. Berkheim, Pfd. Ev.Pf.: Std. Pfv. Reb-
ftock, Seh.
5. Deizisau, Pfd. Pregizer, ev. Pf. Bienz, Seh.
6. Denkendorf, Pfd. Halm, ev. Pf. Rothweiler,
Seh.
7. Hegensberg, D. Frick, Seh.
8. Köngen, Pfd. Faber, ev. Pf. Wißt, Seh.
9. Neliingen, Pfd. Krauß, ev. Pf. Mauz, Seh.
10. Neuhaufen a. d. F., Pfd. Schmid, k. Pf.
Bolz, Werfer, Kple. Uhl, Seh.
11. Obereßlingen, Pfd. Krauß, ev.Pf. Klein, Seh.
12. Pfauhaufen, Pfd k. Pf. Zink, Seh.
13. Plochingen, Pfd. Leyrer, ev. Pf. Reinhardt,
Seh.
14. Steinbach, Pfd. Denninger, k. Pf. Ban-
mann. Seh.
15. Wendungen, Pfd. Traub, ev. Pf. Hammel-
ehle. Seh.
16. Zell, Pfd. Mittler, ev. Pf. Barth, Seh.
8. Oberamt Heilbronn.
AG.: Ankelen, Land^enchtsrath, dien f tauf licht-
führender AR. Haafis, Mayer, AR. Kar-
lein, Feefer, AG.Schr. StA. 1. Lempp, Rf.
in 1. 2,a. Roller, KB. in 1. 2,b. Hole,
H.Z.K. in 1. Bach, GN. Jobft, AN. von 14,
in 1; Gentner, AN. in 11.
0 A. : V. Meurer, Reg.R., OA.M. Lebküchner, AM.
Dr. Höring, Med.R., OA.A. Dr. Fricker,
OA.W.A. Landvatter, OA.Th.A. Wolf,
OA.Pfl. Maute, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Heilbronn: , Dek.;
k. : Neckarfalm.
Kam.A.: Göz, KV. Koller, Sehmidgall, Bchh.
(Forft-A. Neuenftadt) : Rev.A. Heilbronn : Lempp,
Rf.
1. Heilbronn, OA.St 1. ev. Prd. Präl. v. Raiff-
eifen. Ev. Stpf. : Dek., Weit-
brecht, Gramer, Demmler k. Stpf.
Dr. Engelbert, Rabb. Wüft, O.Brgrm., Stfch.
Kopp, PolAM.
2. Abftatt, Pfd. Ev. Pf.: Pf. in Auenftein,
OA. Marbach. Miehelfelder, Seh.
3. Biberach, Pfd ev. Pf. Bayler, Seh.
4. Böckingen, Pfd. Eyth, ev. Pt Barten-
bach, Seh.
5. Bonfeld, Pfd. Schumann, ev. Pf. Steiner, Seh.
6. Flein, Pfd. Kämpf, ev. Pf. Foß, Seh.
OA. Leonberg. Ludwigsbarg«
XLV
7. Frankenbacb, Pfd. Schlenker, ev. Pf. Steeg-
müUer, Seh,
8. Fürfeld, Pfd. Rösler, ev. Pf. Berg, Seh.
9. Großgartach, Pfd. Oehler, ev. Pf. Schott, Scb.
10. Horkheim, Pfd. Krauß, ev. Pf. Leien-
fetter, Seh.
11. Kirchhaufen, Pfd. Hag, k. Pf. Hammer, Seh.
12. Neckargartach, Pfd. Kehm, ev. Pf. Frafch,
Seh.
13. Obere! fesheim, Pfd. Neoker, ev. Pf. Haag,
Seh.
14. Sontheim, Pfd. Göfer, Dek., k Pf. Sehwarz,
Seh.
15. Thalheim, Pfd. Hartmeyer, ev. Pf. Frey,
k. Pf. Münzing, Seh.
16. üntereifesheim, Pfd. Zeller, ev. Pf. Land-
vatter. Seh.
17. Untergrappenbaeh, Pfd. Aueh, ev. Pf, Hoff-
aeker, Seh.
9. Oberamt Leonberg.
AG.: Belfer, OA.R. Kapff, AR. Schuler, AG.-
Sehr. StA. 1. Sehemer, Rf. in 1. 2,a.
Schilling, KB. in 1. 2,b. Pleibel, H.Z.K.
in Stuttgart. Freih. v. Falkenftein, AM.
Krack, GN. Herrgott, AN. in 2; Hobb-
hahn, AN. in 25.
OA.: Krauß, OA.M. Freih. v. Falkenftein, AM.,
AA. Dr. Wunderlich, OA.A. Dr. Günzler,
OA.WA. Jahn, OA.Th.A. Belfer, OA.Pfl.
Arnold, OA.Bautchn.
Dok.A. ev.: Leonberg: Lamparter, Dek.: k.:
Stuttgart.
Kam.A.: Heyd, KV. Schilling, Behh.
Forft-A. Leonberg: Herdegen, FM. Lendle, Äff.
Rev.A. Heimerdingen : Stickel, Rf. Leon-
berg: Sehemer, Rf. Solitude: Müller, OF.
1. Leonberg, OA.St. Lamparter, Dek., ev. Stpf.
Oehler, Hlfr. Hacker, Stfeh.
2. Ditzingen, Pfd. Naumann, ev. Pf. Stähle, Seh.
3. Eltingen, Pfd. Gttnzler, ev. Pf. Wunfeh, Seh.
4. Flacht, Pfd. Bohnenberger, ev. Pf. Knapp,
Seh.
5. Friolzheim, Pfd. Weigand, ev. Pf, Sehenkel,
Seh.
6. Geberaheim, Pfd. Weiß, ev. Pf. Weeh, Seh.
7. Gerlingen, Pfd. Mörike, ev. Pf. Mitfehelen,
Seh.
8. Haufen a. d. W., Pfd. Weinbrenner, ev. Pf.
Wielandt, Seh.
9. Heimerdingen, Pfd. Kehl, ev. Pf. Stikel, Seh.
10. Heimsheim, St. Boffert, ev. Stpf. Nick, Stfeh.
11. Hemmingen., Pfd. Hoffmann, ev. Pf. Schmid,
Seh.
12. Hirfehlanden, Pfd ev.Pf. Müller, Seh.
13. Höfingen, Pfd. Elfäßer, ev. Pf. Müller, Seh.
14. Komthal, Pfd. Staudt, ev. Pf. Daur, Vfthr.
15. Malmsheim, Pfd. Hornberger, ev, Pi Äflin-
merle, Seh.
16. Merklingen, Pfd. Faber, ev. PL OIpp, Seh.
17. Mönsheim, Pfd. Mayer, ev. Pf. Schäulfele,
Seh.
18. Münehingen, Pfd ev. Pf, Neth, Seh.
19. Mttnklingen, Pfd. Staib, ev. ?*, Klein-
felder, Seh.
20. Peroufe,Pfd. Dr. Wetzel, ev. Pf Vingon, Seh,
21. Renningen, Pfd. Biermann, ev, Pf Gal'tey-
ger. Seh.
22. Rutesheim, Pfd. Kehl, ev. Pf. Frohnmaier,
Seh.
23. Schöckingen, Pfd ev. Pf. Goramel,
Seh.
24. Warmbronn, Pfd. Rau, ev. Pf Rexer, Seh,
25. Weil d. St., St Stein, k. Stpf. Beyerle, Stfeh.
26. Weil i. D., Pfd. D. Baur, ev. Pf, «cbäffer,
Seh.
27. Wimsheim, Pfd. Ißler, ev. Pf. Boßert, Seh,
10. Oberamt Ludwigsburg.
AG.: Clemens, OA.R. Klingler, Barth, AR. Gaß-
mann, Weegmann, AG.Sehr, St,A. 1. Fri-
bolin, OF. in Bietigheim. 2,a. Krauß, ZV.
in 1. 2,b. Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart.
3. JRf. Haidien, AA. Fifchhaber, GN. Land-
heck, AN. in 12. Richter, AN. v. 16, in L
OA. Klaiber, OA.M. Lang, AM. Dr. Chrift-
mann, Med.Rath, OA.A. Dr» Knapp, OA.-
WA. Dochtermann, O.Roß-A., OA.Th.A,
Groß, OA.Pfl. Schmohl, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Ludwigsbnrg: Mezger, Dek; k. :
Stuttgart
Kam.A.: v. Grill, Finanzrath, KV. Bothner, Bchh.
1. Ludwigsburg, OA.St. 1. ev. Fr.: Prälat
V. Lang. Mezger, Dek., ev, Stpf, Lang,
Hlfr. Blum, ev. Garn.Pf. Weber, k. St.*
und Gai-n.Pf. Abel, O.Brgrm., Stfeh.
2. Aldingen, Pfd. Guoth, ev. Pf Volz, Soh.
3. Afperg, St. Schwarzkopf, ev. Stpf. Sprink-
hardt, Stfeh.
4. Beihingen a. N., Pfd. Wieland, ev. Pf
Hang, Seh.
5. Benningen,Pfd. Honold, ev.Pf ßertfch,Sch.
6. Bifllngen a. E. Pfd. Mozer, ev. Pf Raußer^Sch.
7. Eglosheim, Pfd. Greiner, ev.Pf Banzhaf.Sch,
8. Geifingen,Pfd. ev.Pf: Pf in 9. Geiger, Seh.
9. Heutingsheim, Pfd. Lempp, ev. Pf EDITg, 8ch.
10. Hoheneck, Pfd. Mauz, ev. Pf Hacke, Seh.
11. Kornweftheim, Pfd. Stotz, ev. Pf Mayer, Seh.
12. Markgröningen, St Reinhardt, ev. Stpf Jehle,
Hlfr. Gottfehick, Stfeh.
13. Möglingen, Pfd. Hummel, ev. Pf Schneider,
Seh.
XLVI
OA. Marbach. Maulbronn.
14. Neckargröningen , Pfd. Häberlin, ev. Pf.
Dobler, Seh.
15. NeckarweihingeD,Pfd. Zeller, ev. Pf. Klenk,
Seh.
16. Oßweil, Pfd. Veit, ev. Pf. Lemberger, Seh.
17. Pflugfelden, Pfd. Lörcher, ev. Pf. Noz, Seh.
18. Poppenweiler, Pfd. Müller, ev. Pf. Bauer,
Seh.
19. Schwieberdingen , Pfd. Oftertag, ev. Pf,
Völlm, Seh.
20. Stammheim, Pfd. Weitbrecht, ev. Pf. Haug,
Seh.
21. Thamm,Pfd. Geyer, ev. Pf. Lohrmann, Seh.
22. Zuifenhaufen, Pfd. Schmidgall, ev. Pf. Re-
ger, Seh.
II. Oberamt Marbach.
AG.: Fifcher, OA.R. Dodel, AR. Schmid I,
Krauß II, AG.Schr. StA. 1. Döbele, OF. in
14. 2, a. Schmidt, prov. KB. in 10. 2,b. Plei-
bel,H.Z.K.inStnttgart. 3.Banr, A.M. Belthle,
GN. Keller, AN. in 10. Leonhardt, AN. in 5.
OA.; Schott, OA.M. Baur, AM., AA. Dr.
Schwandnor, OA.A. Büchelen, OA.WA.
Ruchto, in 10, OA.Th.A. Singer, OA.Pfl.
Dillenius, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Marbach: Härlin, Dek.; k,: Stutt-
gart, Neck arf Ulm, Gmünd.
Kam.A.: Großbottwar: Bilfinger, KV. Schmidt,
Bchh.
(Forft-A. Reichenberg): Rev.A. Beilftein: Huber,
Rf. Kleinafpach: Döbele, OF.
1. Marbach, OA.St. Härlin, Dek., ev. Stpf.
Lökle, Hlfr. Haffner, Stfch.
2. Affalterbach, Pfd. Werner,ev. Pf. Rößle,Sch.
3. Allmersbach, D. Möhle, Seh.
4. Auenftein, Pfd. Hochftetter, ev. Pf. Keppler,
Seh.
5. Beilftein, St. Rau, ev. Stpf. Härtner, Stfch.
6. Burgftall, Pfd. Klumpp, ev. Pf. Schwaderer,
Seh.
7. Erbftetten, Pfd. Seffing, ev. Pf. Pfizen-
maier. Seh.
8. Erdmannhaufen, Pfd. Laux, ev. Pf. Pfahler,
Seh.
9. Gronau, Pfd. Gös, ev. Pf. Klumpp, Seh.
10. Großbottwar, St. Kapff, ev. Stpf.
Hlfr. Kühler, Stfch.
11. Höpfigheim, Pfd. Nefflen, ev. Pf. Klumpp,
Seh.
12. Hof und Lembach, D. Wäfch, Seh.
13. Kirchberg a. M., Pfd. Aichele, ev. Pf.
Henrichfen, Seh,
14. Kleinafpach, Pfd. Wagner, ev. Pf. Rueß,
Seh.
15. Kleinbottwar, Pfd. BlelTing, ev. Pf. Hailer,
Seh.
16. Mundeisheim, Pfd. Vifcher,ev.Pf. Gock, Seh.
17. Murr, Pfd. Friz, ev. Pf. Seidel, Seh.
18. NalTach, D. Wieland, Seh.
19. Oberftenfeld, Pfd. Hermann, Stftsprd., ev.
Pf. Pantie, Seh.
20. Ottmarsheim, Pfd. Bruckmann, ev. Pf.
Künlen, Seh.
21. Pleidelsheim,Pfd. Heim, ev. Pf. Weber, Seh.
22. Rielingshaufen, Pfd. Schweizer, ev. Pf.
Wildermuth, Seh.
23. Schmidhaufen D. Brudermüller, Seh.
24. Steinheim a. M., Pfd. Payer, ev. Pf. Scheu,
Seh.
25. Weilerz. St., Pfd. Schlipf, ev. Pf. Rapp, Seh.
26. Winzerhaufen, Pfd ev. Pf. Bnrck-
hardt. Seh.
I2< Oberamt Maulbronn.
AG. Zeller, OA.R. Honold, AR. Müller lU,
Matthias, AG.Schr. StA. 1. Freih. v. Gem-
raingen, OF. in 1. 2,a Jeffer, K.B. in 1,
2,b. Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart. 3. JRf.
Dr. Bacher in Vaihingen, AA. Stauden-
mayer, GN. Kreeb, AN. in 4.
OA.: Snpper, OA.M. Rau, AM. Dr. Engelhom.
OA.A. Dr. Haafis, OA.WA. Rothfritz, OA.-
Th.A. Münz, OA.Pfl. Pfäffiin, OA.Bautchn.
Dek.A. ev. : Knittlingen, Haug, Dek. ; k. : Neckar-
fulm, Stuttgart.
Kam.-A.: Schmid, KV. Jeffer, Bchh.
(Forft-A. ßönnigheim): Rev.A. Derdingen:
Schule, Of. Maulbronn: Freih. A. v. Gem-
mingen, OF. Zailersweiher : A. Groner, Rf.
(Forft-A. Leonberg): Rev.A. Wiernsheim:
März, Rf.
1. Maulbronn, OA.Sitz, Pfd. Plieninger, ev. Pf.
Jooß, Seh.
2. Derdingen (Ober-), Pfd. Schnaufer, ev. Pf.
Merz, Seh.
3. Diefenbach, Pfd. Heß, ev. Pf. Sommen
Seh.
4. Dürrmenz-Mühlacker, Pfd. Paret, ev. Pf.
Seh.
5. Enzberg, Pfd. Dieterich, ev. Pf. Augenftein,
Seh.
6. Freudenftein, Pfd. Strebel, ev. Pf. Krauß,
Seh.
7. Gttndelbach, Pfd ev. Pf. Weigel,
Seh.
8. Illingen, Pfd. Diftelbarth, ev.Pf. Zeiger, Seh.
9. Kleinvillars, D. Baral, Seh.
10. Knittlingen, St. Haug, Dek., ev. Stpf. Dr.
Kapff, Hlfr. Klemm, ev.Pf. in Großvillars.
Broß, Stfch.
11. Lienzingen, Pfd. Reinhardt, ev.Pf. Link, Seh.
12. Lomersheim, Pfd. Fleifchhauer , ev. Pf.
Boger, Seh.
13. Oelbronn, Pfd. Stierlin, ev. Pf. Graf, Seh
14. Oetisheim,Pfd.Weinheimer,ev. Pf. Beek,Sch.
OA. Neckarfulm* Stuttgart*
XLVn
15. Pinache, Pfd Gmelin, ev. Pf. Berger, Seh.
16. Schraie, Pfd. i'^v.Pf.: Std. Pfv. Link, Seh.
17. Schönenberg, D. Bonnet, Seh.
18. Schfltzingen, Pfd. Deckinger, ev. Pf. Kirfch-
ler, Seh.
19. Serres, D. Mondon, Seh.
20. Sternenfels, Pfd. Roller, ev. Pf. Schweitzer,
Seh.
21. Wiemsheim, Pfd. Steudel, ev. Pf. Seitter,
Seh.
22. Wurmberg, Pfd. Klaiber, ev.Pf. Kälber,Sch.
23. Zaifersweiher, Pfd. Merz, ev. Pf. Häuf, Seh.
13. Oberamt Neckarfulm.
AG.: Gmelin, OA.R. Lazi, AR. Koch, Haag,
AG.Schr. StA. 1. Schttttle, Rf. in 24. 2,a.
Rock, K.B. in 24. 2, b. Hole, H.Z.K. in
Heilbronn. Collin, GN. Seidel, AN. in 23.
Sattelmayer, AN. in 24.
OA.: Roger, OA.M. Maier, AM. Dr. Lieb, OA.A.
Dr. Bürger, OA.WA. Mener, in 23, OA.-
Th.A. Becker, OA.Pfl. Lell, OA.Bantchn.
Dek.A. ev.: Neuenftadt: Gößler, Dek.; kath.r
Neckarfulm; Göfer, Dek., Pf. in Sontheim,
OA. Heilbronn.
Kam.-A.; Neuenftadt: Schickhardt, KV. Rock,
Bchh.
Forft-A. Neuenftadt: Freih. v. Killinger, FM.
Schmid, Äff. Rev.Ae. Gundelsheim: Freih.
H. V. Gaisberg, OF. Möckmühl: Munzinger,
IXf. Neuenftadt: Schöttle, Rf.
1. Neckarfulm, OA.St Mancher, k. Stpf.
Dreher, Präz.Kpl. Ev. Stpfr.: Std. Verw.
Kirner, Stfch.
2. Bachenau, D. k. Pf.: Std. Pfv. Zuber, Seh.
3. Binswangen, Pfd. Dettling, k. Pf. Volz, Seh.
4. Bittelbronn, D. Ev. Pf: Hlfr. in 23. Haus-
ecker. Seh.
5. Böttingen, D. Merkle, Seh.
6. Brettach, Pfd. Hohbach, ev. Pf. Schweizer,
Seh.
7. Bürg, Pfd. Findeifen, ev. Pf. Kurr, Seh.
8. Cleverfulzbach, Pfd. Dr. Paulus, ev. Pf.
Kuttruff, Seh.
9. Dahenfeld, Pfd. Frey, k. Pf. Körner, Seh.
10. Degmarn, Pfd. Mantz, k. Pf. Sandel, Seh.
11. Duttenberg, Pfd. Höpfei, k. Pf. Strengert,
Seh.
12. Erlenbach, Pfd. Hofmann, k. Pf. Gindele,
Kpl. Stellwag, Seh.
13. Gochfen, Pfd. Kiefer, ev. Pf. Weber, Seh.
14. Gundelsheim, St. Frick, k. Stpf. Schiemer,
Kpl. Fifcher, Stfch.
15. Hagenbach, D. Erlewein, Seh.
16. Höchftberg, Pfd. Beßler, k. Pf. Schweitzer,
Seh.
17. Jagftfeld, Pfd. Hofmann, k. Pf. Lock, Seh.
19.
20.
21.
22.
23
24.
25.
2Ö.
27.
28.
29.
3ü.
31.
32.
33.
34.
Jagfthanfen, Pfd. ZimtneriTiann , ev. Pf.
Raiirt^nberger, St-h,
Kücluitiflorf, Pfd, Ofiander, ev, Pf. Wit^
mer, Seh.
KöcherftemBfdd, Pfd. Barger, ev. F(.
Weber» Seh.
Kothertbarn, Pfd. Rkt. Dr. AllKaycr, k.
Pf. Lutz, Seh
Lampoldshaufen^ Pfd. Keller, ev. Pf, Hert-
Hch, Sc»k
Möckiunhl, 8t. Mayer, ev. Stpf. Mettler, Hlfr.
Aeckcrliu, Stfch.
Neuenftadt a.K., St Gößler, Dek., ev. Stpf.
Färber, Hlfr. Lcitz, Stfch.
Obergrieahcim, Pfd. Otiwald, L Pf* Klimm,
Scb.
Oedbeim, Pfd. L!iib, k. Pf, KpU
Küfer, Sek
Oifüiimi, Pfd. liemJinger, k. Pf. Brehm, Seh.
ülnbaufiMi, D, Ev.Pf. : Pf, in 18. Fenchel, Seh.
Roighoim, Pfd. Ilartlieb, ev. Pf. Batz, Seh.
SiglingtTiäPff], ScUettlflr, ev Pf Wittmer,Sch,
Tiefenbach, 1). Feil, Seh.
Üntergriesbeim, Pfd. Voge(mann, k. Pf,
Geifer, Seh.
Widdern, St. Baiiraeifter, ev. Stpf. ....
Stfch.
Tuttlingen, Pfd. Fab er, ev.Pf. EberJein,Sch,
14. Oberamt Stuttgart.
AG,: Stettner, Landgerichtsratb, dienf tan flicht*
f ü h re n d e r A R. Fa her, A R , L eh le , 8 eb 1 ag er,
AG.Schr. StA. L Stahl, Rf. in IL 2,.%.
Renz, KK. in Stuttgart. 2,b. Pleibel, H.Z.K.
in Stuttgart, Siegte, GN, Dietter I, AN.
in m, Vötfcb, AN. in 26.
ÜÄ.; V. Ürefcher, Reg.H., Amti'OA.M. Dieterle,
AM. Dr. Härlin, OA.A. Dr. Eiben, OA.WA.
Ei^elcr^ OA.Pfl. Zimmermann in 5, OA.-
Rautcbn.
Dek.A. ev.: Stuttgart: Ege» Dek.; k.; Stuttgart
Kam.A. : f. Stadtdir.Bezirk Stuttgart
(Forft-A, Leonberg): Rev.A. Hobenheim: Ketler,
OF. (Forft-A. ßebetibftufen): Rev.A. Fiat tan-
hardt: Stahl, Rf. Waldeubiich: Eikrt, Rf.
1. Berubaufen, Pfd, Amthor, e^,Pf. Müller, Seh,
2. Birkach, Pfd ev.Pf. Bientxle, Seh,
3. Boulandeu. Pfd. v. Mofer, ev, Pf. Adam.
Seh,
4. Bathtiang, Pfd. Dr. Camercr, ev. Pf Bautn-
gärtuer, Seh,
5. Degerb.eh, Pfd. Sehlaich, ev.Pf Gobi, Seh.
6. Echtcrdingeu, Pfd. Wiinderlicli , ev. Pf,
Eajha, Scb.
7. Feuerbäcb, Ptd. Fleifchhauer, ev. Pi\ Veit,
Sek
8. Gaiaburg, Pfd. Barkhardt, ev. Pf.M aller, Seh,
B^^^^HT
XLVIII
OA. Vaihingen. Waiblingen.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
Harthaufen, D. Huß, Seh.
Heumaden, Pfd. Bockshammer , ev. Pf.
Kapp, Seh.
Kaltenthal, D. Bofch, Scb.
Kemnatb) Pfd. Stammbach, ev. Pf. Faufer,
Seh.
Leinfelden, D. Renz, Scb.
Möhringen a. F., Pfd. Grtinenwald, ev. Pf.
Grundler, Seh.
Musberg, Pfd. Gmelin, ev. Pf. Graf, Seh.
Oberfielmingen, D, Rueß, Seh.
Plattenhardt, Pfd. Sebock, ev. Pf. ....
Seh.
Plieningen, Pfd. Goez, ev.Pf Salzmann, Hlfr.
Auch, Seh.
Rohr, Pfd. Ev.Pf.: ftd.Pfv. Metzger, Scb.
Ruitb, Pfd. Romig, ev. Pf. Pfeiffer, Scb.
Scharnhaufen, Pfd. Heyd, ev. Pf. Kögler,
Scb.
Steinenbronn, Pfd. Hauff, ev. Pf. Habl, Scb.
Stetten, W. Stierle, Scb.
ünterfielmingen, Pfd. Finckb, ev. Pf. Mack,
Scb.
Vaihingen a. F., Pfd. Weiß, ev. Pf. Krehl,
Scb.
Waidenbuch, St. Betz, ev. Stpf. Bracher,
Stfcb.
15. Oberamt Vaihingen.
AG. : Frommann, OA.R. Steinle, AG.Scbr. StA. 1.
März, Rf. in Wiernsbeim. 2, a. Roth, UK.
in 1. 2.b. Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart
3. JRf. Dr. Bacher, in 1, AA. Schmidt,
GN. Rath, AN. von 5, in 1.
OA.: Liebherr, OA.M. Pommer, AM. Dr. Buben-
bofer, OA.A. Bandtel, OA.WA. Koch,
OA.Tb.A. Hitt,OA.Pfl. Linck, OA.Bautcbn.
Dek.A. ev.: Vaihingen: Dr. Fulda, Dek. ; kath.:
Stuttgart, Neck arf Ulm.
Kam.A.: Reifffteck, KV. Schmid, Bebh.
1. Vaihingen a. E., OA.St Dr. Fulda, Dek.,
ev. Stpf. Dr. Baur, Hlfr. Dieterich, Stfcb.
2. Aurich, Pfd. Seeger; ev. Pf. Kaag, Scb.
3. Eberdingen, Pfd. Dr. Gaab, ev. Pf. König,
Scb.
4. Enfmgen, Pfd. Schongar, ev.Pf. Baufcb,Sch.
5. Enzweihingen, Pfd. Beßler, ev. Pf. Hum-
mel, Scb.
6. Großglattbach, Pfd. Weitbrecht, ev. Pf.
Größle, Seh.
7. Großfachfenbeim, St Bauer, ev. Stpf. Herr-
mann, Stfcb.
8. Hocbdorf, Pfd. Stolz, ov. Pf. Reichert, Scb.
9. Hohenhaslacb, Pfd. Scbaal, ev. Pf. Befferer,
Scb.
10. Horrheim, Pfd. . . . ev. Pf. Hömlen, Scb.
11. Iptingen, Pfd. Raufeber, ev. Pf. Kercher,
Scb.
(Bogen III gedrackt
12. Kleinfacbfenheim, Pfd. Krais, ev Pf. Kim-
mich, Scb.
18. Müblhaufen a. E., Pfd. Gunßer, ev. Pf.
Lutz, Scb.
14. Nußdorf, Pfd. Völter, ev.Pf. Mübleifen, Seh.
15. Oberriexingen, St Haller, ev. Stpf. Oßwald,
Stfcb.
16. Rietb, Pfd, Strebel, ev. Pf. Schlecht, Scb.
17. Roßwag, Pfd ev. Pf. Fiedler, Scb.
18. Sersbeim, Pfd. Magenau, ev. Pf. ... Scb.
19. Untermberg, D. Meißner, Scb.
20. Unterriexingen , Pfd. Jofenbans, ev. Pf.
Barth, 8ch.
21. Weißacb, Pfd. Meuret, ev. Pf. Vogt, Seh.
OA.
16. Oberamt Waiblingen.
AG.: Herdegen, OA.R. Roller I, AG.Scbr. StA.
1. Weißer, OF. in 33. 2,a. b. Löflund,
HSt.K in Cannftatt 3. Hartmann, JRf., in 1,
A A. Luik, GN. Dinkelacker, AN. in 33. ;
Nuffer, AN, von 11, in 1.
: Thym, OA.M. Frifcb, AM., AA. Dr. Pfeil-
fticker, OA.A. Dr. Zais, ÖÄ.WA. Seybold,
in 33, OA.Tb.A. Simon, OA.Pfl
OA.Bautebn.
Dek.A. ev.: Waiblingen: Präl. v. Bohrer, Dek.,
kath.: Stuttgart
Kam.A.: Zeeb, KV. Welfcb, Bchb.
(Forft-A. Reichenberg): Rev.A. Winnenden:
Weyßer, OF.
1. Waiblingen, OASt Prälat v. Bohrer, Dek.,
ev. Stpf. Lic. tbeol. Zeller, Hlfr. Etzel,
Stfcb.
2. Baach, D. Körner, Scb.
3. Beinftein, Pfd. Rippmann, ev.Pf. März, Scb.
4. Birkmannsweiler, Pfd. Ev. Pf.: ft Pfv.
Bihlmaier, Scb.
5. Bittenfeld, Pfd. Heller, ev. Pf. Läpple, Seh.
6. Bretzenacker, D. Strauß, Scb.
7. Brenningsweiler, D. Schäfer, Scb.
8. Bttoch, Pfd. Müller, ev. Pf. Halbgewacbs,
Scb.
9. Bürg, D. Bauer, Scb.
10. Endersbach, Pfd. Welfcb, ev. Pf. Fricker,
Scb.
11. Großheppacb. Pfd. Geyer, ev.Pf. Hoch, Scb.
12. Hanwoiler, D. Widmann, Scb.
13. Hegnach, Pfd. Raur, ev. Pf. Seibold, ScK,
14. Hertmannsweiler, Pfd. Ev. Pf.: Itd. Pfw.
Hild, Scb.
15. Hochberg, Pfd. Neftle, ev. Pf. Wilder-
muth, Scb.
16. Hocbdorf, Pfd. Hochftetter, ev. Pf. Läpple,
Scb.
17. Höfen, D. Luckert, Scb.
18. Hohenacker, Pfd ev. Pf. Gnamm,
Scb.
am 8. Jannar 1884.)
OA. WeiüBberg. Balingen.
XLIX
19.
20.
21.
24.
26.
27.
28.
20.
80.
81.
82.
83.
Kleinheppacb, D. Reinhardt, Scb.
Korb, Pfd. Elwert, ev. Pf. Daiß, Scb.
Leutenbacb, D. Manz, Scb.
Neckarrems , Pfd. Dr. Schwarz , ev. Pf.
Widmann, Scb.
Nellmersbaob, D. Spingier, Scb.
Nenftadt (NenMdtle), Pfd. Wagner, ev. Pf.
Häfher, Scb.
Oedembardt, D. Oefterle, Scb.
Oppelsbobm, Pfd. Eberbardt, ev. Pf. Geiges,
Scb.
Oefcbelbronn, D. Eifenmano, Scb.
Reichenbach, D. Schftfer, Scb.
Rettersberg, D. Hahn, Scb.
Schwaikheim,Pfd. 6eB,ev.Pf. Scbmid,Scb.
ßteinacb, D. Schäfer, Scb.
Strümpfelbacb, Pfd. Hang, ev. Pf. Hart-
mann, Scb.
Winnenden, St Faber, ev. Stpf. L Hlfr.:
Lang, 2.: Bnnz. Jent, Stfch.
17. Oberamt Weinsberg.
AG.:Härlin,OA.R, Dr.Löwenftein, AR. Wenzler,
Löflfler, AG.Scbr. StA. 1. Frbr. v. Baum-
bach, OF. in Licbtenftem. 2,a Eitel, ÜE.
in 1. 2,b. Hole, H.Z.K. in Heilbronn. 3. JRf.
Tbolens, AA. Schenck, GN. Weiß, AN.
in 17. Joos, AN. von 10, in 1.
OA.: Fleifcbbauer, OA.M. Koffler, AM. Dr. Hö-
ring, OA.A. Dr. Fries, OA.WA. Dieterich,
OA.Th.A. Mnrtbum, OA.Pfl. Wagner, OA.-
Bantech.
Dek.A. ev.: Weinsberg: Ammon, Dek.; kath.:
Neckarfulm.
Kam.A.: Brann, KV. Feuchtinger, Bcbb.
(Forft-A. Nenenftadt) :Rv. A. Oehringen : Magenau,
OF. (Forft-A. Hall): Rev.A. Mönchsberg:
Sträb, Rf. (Forft-A. Reichenberg) : Rev.A.
Liobtenftern: Freih. v. Banmbach, OF.
1. Weinsberg, OA.St Ammon, Dek. , ev. Stpf.
Hönes, Hlfr. Senfferheld, Stfch.
2. Affaltrach,Pfä. Kranfl, ev. Pf. Geiger, k. Pf.
ROder, Scb.
3. Ammertsweiler, D. Weidner, Scb.
4. Bitzfeld,Pfd. Ramsperger, ev Pf. Götz, Scb.
5. Bretzfeld, D. Burkhard, Scb.
6. Dimbach, D. Soft, Scb.
7. Eberftadt, Pfd. M. Wolfl^ ev. Pf. Betz, Scb.
8. Eicbelberg, D. Scbilpp, Scb.
9. Ellhofen, Pfd. Ev. Pf.: Hlfr. in 1. Hof-
mann, Scb.
10. Efchenau, Pfd. Krauß, ev. Pi Meyder, Scb.
11. Finfterrotb,Pfd. Ev. Pf: Pf. in 20. Weller,
Scb.
12. Geddelsbach, D. Wolf, Scb.
18. Gellmersbach, Pfd. Ev. Pf.: ftd. Pfv. Herr-
mann, Scb.
14. Grantfchen, D. Weinftock, Scb.
16. Hölzern, D. Rank, Scb.
16. HößlinftUz, D. Föll, Scb.
17. Löwenftein,St Volz, ev.Stpf. Stähle, Hlfr.
Mezger, Stfch.
18. Maienfels, Pfd. Hölzle, ev. Pf. Möck, Scb.
19. Mainbardt, Pfd. SchmiU, ev. Pf. Engel, Scb.
20. Neubötten, Pfd ev. Pf. Schenk, Scb.
21. Neulautem, Pfd. Murtbum, ev. Pf. Weber,
Seh.
22. Rappach, D. Frank, Scb.
28. Scheppacb, D. Gärtner, Scb.
24. Schwabbach, Pfd. Balz, ev. Pf. Weibler, Scb.
25. Siebeneich, D. Knorr, Scb.
26. Steinsfeld mit Lebren (Lehrenfteinsf cid), Pfd.
Walz, ev. Pf. Fifcher, Scb.
27. Sülzbach, Pfd. Luz, ev. Pf. Gebhardt, Scb.
28. ünterheimbach , Pfd. Herrmann, ev. Pf.
Hflbner, Scb.
29. Unterheinrieth, Pfd. Dölker, ev. Pf. Kubier,
Scb..
30. Waldbach, Pfd. Drück, ev. Pf. Blank, Scb.
31. Weiler, Pfd. Henninger, ev.Pf. Mulfinger,Sch.
32. Willsbach, Pfd ev. Pf. Strobel, Scb.
33. Wimmenthai, Pfd. Hagenmeyer, k.Pf. Keim,
Scb.
34. Wüftenroth, Pfd. Bellen, ev. Pf. Hoch, Scb.
B. Sehwarzwald-Kreis.
I. Oberamt Balingen.
AG.: Schüz, OA.R. Dulk, AR. Kläger, Roller IL,
AG.Scbr. StA. 1. Magenau, Rf. in 1. 2,a.
Pf&fflin, KB. in 1. 2,b. Späth, UK. in Rott-
weil. 3. JRf. Link, AA. Elwert, GN. Harr,
AN. in 5. Maier, AN. in 4.
OA.: Ehemann, OA.M. Narr, AM. Dr. Hopf,
OA.A OA.WA. Deigendefcb, OA.-
Th.A. Roller, OA.Pfl. Heinz, OA.-Bantechn.
WOrttemb. Jahrbaoher 1883.
Dek.A. ev.: Balingen: Kapf, Dek.; kath.:
SohOmberg.
Kam.A.: Schittenhelm, K.V. Pfäfflin, Bcbb.
(Forft-A. Rottweil): Rev.A. Balingen: R. Ma-
genau, Rf. Ehingen: Stoll, Rf.
1. Balingen, OA.-St Kapff, Dek., ev. Stpf.
Eitle, Hlfr. Eifele, Stfch.
2. Bltz, Pfd. Ev. Pf.: ftd. Pfv. Schick, Scb.
8. Burgfelden, D. Lang, Scb.
IV
OA. Balingen. Calw.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
30.
81.
Dürrwangen, Pfd. Riethmflller, ev. Pf. Ran,
Seh.
Ehingen, St. Tranh, ev. Stpf. Neftlen, Hlfr.
Hartmann, Stfeh.
Endingen, Pfd. Gnfimann, ev. Pf. Luppold,
Seh.
Engftlatt, Pfd. Brigel, ey. Pf. Jetter, Seh.
Erlaheim, Pfd. Schöttle, k. Pf. Holderied,
Seh.
Erzingen, Pfd. Riethmüller, ev. Pf. Jetter,
Seh.
Frommern, Pfd. Maier, ev. Pf. Haufer, Seh.
Geislingen, Pfd. Pixner, k. Pf. Schlaich,
Seh.
Hefelwangen, Pfd. Ev. Pf.: Hlfr. in 1.
Sauter, Seh.
Höflingen, D. Eppler, Seh
Laufen a. d. E., Pfd. Ev. Pf.: ftd. Pfv.
Stotz, Seh.
Lautlingen, Pfd. Sayle, k. Pf. Müller, Seh.
Margrethanfen, Pfd k. Pf. Schairer,
Seh.
Meßftetten, Pfd. Hochffetter, ev. Pf. Eppler,
Seh.
Oberdigisheim, D. Stengel, Seh.
Onftmettingen, Pfd. Jäger, ev. Pf. Alber,
Seh.
Oftdorf, Pfd. Mofer, ev. Pf. Sämann, Seh.
Pfeffingen,Pfd. Sehairer,ev.Pf., Bitzer,Sch.
Stock enhauien, D. Herre, Seh.
Streichen, D. Jetter, Seh.
Thailfingen, Pfd. Walz, ev. Pf. Seh.
Thieringen, Pfd. Metzger, ev. Pf. Narr, Seh.
Truchtelfingen , Pfd. Frohnmeyer, ev. Pf.
Müller, Seh.
Unterdigisheim, Pfd. Habrick, k. Pf. Karle,
Seh.
Waldftetten, D. WahrenbcBger, Seh.
Weilheim, D. Luippold, Seh.
Winterlingen, Pfd. Feucht, ev. Pf. Single,
Seh.
Zillbanfen, Pfd. Helferieh, ev. Pf. Göhring,
Seh.
2. Oberamt Calw.
AG.: Perrenon, OA.R Deckinger, AR. Wid-
mann L, AG.Sch. St.A. 1. Hepp,.OF. in
15. 2,a. Strölin, ZV. in L 2,b. Pleibel.
H.Z.K. in Stuttgart 8. JRf. Rommel, AA.
in Neuenbürg. Erhardt, GN. Dipper, AN.
von 38, in 1.
OA.: Flaxland, OA.M. Trück, AM. Dr. Müller,
OA.A. Dr. Schiler, OA.WA. Leyze, OA.-
Th.A. Fechter, OA.Pfl. Nüßle, O.A.-Bau-
techn.
Dek.A. ev. ; Calw: Berg, Dek.; kath.: Horb,
Stuttgart.
Eam.A.: Hirfau: Rink, KV. Kachel, Behh.
Altenfteig, Reuthin.
(Forft-A. Wildberg): Rev.A. Hirfau: Hepp, OF.
Stammheim: Yelin, OF. Wildberg: Mezger,
OF. (Forft-A. Altenfteig): Rev.A. Hofftett:
Kublan, Rf. (Forft-A. Neuenbürg): Rev.A.
Liebenzell: Freih. E. v. Gaisberg, OF.
1. Calw, OA.St. Berg, Dek., ev. Stpf. Braun,
Hlfr. Schuldt, Stfeh.
2. Agenbach, D. Frey, Seh.
3. Aichhalden, D. Keck, Seh.
4. Altbulach, D. Rupps, Seh.
5. Altburg, Pfd. Engelbrecht, ev.Pf. Roller, Seh.
6. Althengftett, Pfd. Braungart, ev. Pf. Weiß,
Seh.
7. Bergorte (oder Aiehelberg). Bäuerle, Seh.
8. Breitenberg, Pfd , ev. Pf. Kubier, Seh.
9. Dachtel, Pfd. Becker, ev. Pf. Eifenhardt, Seh.
10. Deckenpfronn, Pfd. Rieger, ev. Pf. Luz, Seh.
11. Dennjächt, D. Rothfuß, Seh.
12. Emberg, D. Rentfchler, Seh.
13. Ernftmühl, D. Weber, Seh.
14. Gechingen, Pfd. Barth, ev. Pf. Ziegler, Seh.
15. Hirfau, Pfd. Hahn, ev. Pf. Greiner, Seh.
16. Holzbronn, D. Dreher, Seh.
17. Hornberg, D. Blaich, Seh.
18. Liebeisberg, D. Hanfei mann, Seh.
19. Liebenzeil, St. Weitbrecht, ev. Stpf. Dr. Salz-
mann, Hlfr. Rau, Stfeh.
20. Martinsmoos, D. Gabel, Seh.
21. Monakam, Pfd. Ev.Pf.: Hlfr. in 19. Rentfch-
ler, Seh.
22. Möttlingen, Pfd. SehauflFler, ev. Pf. Sten-
ger, Seh.
23. Neubulach, St. Günzler, ev. Stpf. Hermann,
Stfeh.
24. Neuhengftett, Pfd ev. Pf. Ayaffe,
Seh.
25. Neuweiler, Pfd. Dettinger, ev. Pf. Streh-
1er, Seh.
26. Oberhaugftett, D. Clauß, Seh.
27. Oberkollbach (od. BruderhoO n. Eberfpiel, D.
Roller, Seh.
28. Oberkollwangen, D. Löreher, Seh.
29. Oberreichenbaeh, D. Dittus, Seh.
30. 0ftel8heim,Pfd. Dettinger, ev. Pf. Stehl,Sch.
31. Ottenbronn, D. Rentfchler, Seh.
32. Röthenbaeh, D. Schwämmle, Seh.
33. Schmieh, D. Erhard, Seh.
34. Simmozheim, Pfd. Elföffer, ev. Pf. Siegel,
Seh.
35. Sommeohardt, D. Luz, Seh.
36. Speflhardt (Alzenberg), D. Baier, Seh.
37. Stammheim, Pfd ev. Pf. Emft, Seh.
38. Teinach, D. Holzäpfel, Seh.
39. Unterhaugftett, D. Bäuerle, Seh.
40. Unterreichenbach, Pfd, Klemm, ev. Pf.
Scholl, Seh.
41. Würzbach und Naislach, D. Pfroromer, Seh.
OA. Freudenftadt. Herren berg.
LI
42. Zavelftein, St. Hiller, ev. Stpf. Widen-
mayer, Stfch.
43. Zwerenberg, Pfd. Scholl, ev. Pf. Wolf, Seh.
3. Oberamt Freudenftadt
AG.: Scboch, OA.R. Wiedenmann, AR. Hieber,
Igel, AG.Schr. St.A. 1. Pahl, Rf. in 1. 2,a.
Mattern, KB. in 1. 2, b. Pleibel, H.Z.K.in
Stattgart. 3 Schmidt, GN. Seeger I,
AN. in 8.
OA.: Bames, OA.M. Heine, AM. Dr. Kaupp,
OA.A OA.WA. Kober, OA.-
Th.A. Wünfch, OA.Pfl OA.Bautchn.
Dek. A. e V. : Freudenftadt : Lic. Herrlinger, Dek. ;
kath. : Horb.
Kam.Ae.: Freudenftadt: Weidner, KV. Mattern,
Bchh. Alten fteig.
Forft-A. Freudenftadt: Neudörffer, FM. Greiner,
Air. Rev.A. Baiersbronn: Riecker, OF.
Buhlbach: A. Herdegen, OF. Freudenftadt.
Pahl, Rf. Reichenbach: Rom berg, Rf.
Schönmünzach: Hauber, Rf. (Forft-A. Alten-
fteig) : Rev.A. Pfalzgrafenweiler : J. Nagel,
Rf. (Forft-A. Sulz): Rev.A. Thumliugen:
Sauter, OF.
1. Freudenftadt, OA.St. Lic. Herrlinger, Dek.,
ev. Stpf. Kolb, Hlfr. Bolz, k. Stpf. Hart-
ranft, Stfch.
2. Aach, D. Seeger, Seh.
3. Baiersbronn, Pfd. Schwarz, ev. Pf.: Std.
Pfv. in Mittelthal. Eilber, Seh.
4. Befenfeld, D. Klumpp, Seh.
5. Böffingen, D. Link, Seh.
e.Cresbach, D. Mäder, Seh.
7. Dietersweiler, D. Klumpp, Seh.
. 8. Dornftetten. St. Donner, ev. Stpf. Braun,
Stfch.
. 9. Durrweiler, D. Schieb, Seh.
10. Edelweiler, D. Kalmbach, Seh.
11. Erzgrube, D. Bohnet, Seh.
12. Glatten, Pfd. Holzapfel, ev. Pf. Wünfch, Seh.
13. Göttelfingen, Pfd. Bentel, ev. Pf. Pfeifle, Seh.
.14. Grömbach, Pfd. Römpp, ev. Pf. Roh, Seh.
15. Grünthal, Pfd. Mezger, ev.Pf. Hartmann,Sch.
16. Hall Wangen, D. Dieterle, Seh.
17. Herzogs weiler, D. Zuckfchwerdt, Seh.
18. Hefelbach, D. Rothfu£, Seh.
19. Hochdorf, D. Schaible, Seh.
20. Hörfchweiler, D. Kilgus, Seh.
21. Hutzenbach, D. Müller, Seh.
22. Igelsberg, D. Zifle, Seh.
23. Lombaeh, Pfd ev. Pf. Franz, Seh.
24. Loßburg, Pfd. Klemm, ev. Pf. Grünen-
wald, Seh.
25. Neuneck, Pfd. Maulen, ev. Pf. Weiffer, Seh.
26. Oberiflingen, Pfd. Lempp, ev. Pf. Günther,
Seh.
27. Obermusbaeh, D. Braun, Seh,
28. Pfalzgrafenweiler, Pfd, Majer, ev, Pf. Wicd-
meyer, Seh.
29. Reichenbach, Pfd. Schnapper, ev. Pf. Elnmppj
Seh.
30. Reinerzau, Pfd. Kauffmann, ev. Pf. Arm-
brufter. Seh.
31. Rodt, D. Schaber, Seh,
32. Roth, D. Klumpp, Seh.
33. Schömberg, Pfd. Bührlen, ev. VI KilIgnSp
Seh.
34. Sehopfloeh, D. Braun, Seh,
35. Schwarzenberg, Pfd, Bouij ev,Pf. Frey, Seh.
36. Thumliugen, Pfd. Schmidt, ev. Pf. Schmid,
Seh.
37. Unteriflingen, D. Baur, Seh.
38. Untermusbach, D. Wurfter, Soh.
39. Wittendorf, Pfd. Mann, cv.Pf. ßeilhars,Sch.
40. Wittlensweiler, D. Eifenbeis, Seh,
41. Wömersberg, D. Burghard, Seh.
4. Oberamt Herrenberg.
AG.: Völter, OA.R. Pftüfer, AR, Möller IL
AG.Schr. StA. 1, Weiifäcker, FA. in
Wildberg. 2, a. Köbel, prov. KB. in Heut_
hin. 2,b. Pleibel, a.Z,K, in Stuttgart, 3,
.... JRf. Burger, AÄ. in Nagold. Bnzen-
geiger, GN. Häberlon, AN. v. 4Jn 1. . . . . -
AN. in 6.
OA.: Mayer, OA.M. ÜWand» AM. Dr. Fart-
mann, OA.A. Dr. Grundler, OA.WA.
Hanft, OA.Th.A. Stöffler, OA,Pfl< Braun-
beck, OA.Bautchn.
Dek.A. ev. : Herrenberg: Schtlz, Dek,; kath,:
Rottenburg, Ld.-Dekt.
Kam.Ae.: Reuthin, Tübingen.
(Forft-A. Wildberg): Rev.A. Bildnzhaufen:
Laufterer, Rf. (Forft-A. Bebenbaufen): Bev.-
A. Entringen: Münfr, Rf.
1. Herrenberg, OA.St. Schüz, Dek., ev. Stpf.
Zeller, Hlfr. Sauter, Stfeh.
2. Affftädt, D. Binder, Seh.
3. Altingen, Pfd. Ev. Pf. : Pf. in 23. Bauer,
k. Pf. Wolpert, Seh,
4. Bondorf, Pfd. Speidel, ev. Pf. Schäfer, Scb,
5. Breitenholz, Pfd. Sc) ück, ev, Pf. Manrer^Sch,
6. Entringen, Pfd. Kappus, e%% Pf. Taufeb, Seh.
7. Gärtringen, Pfd. Schub, ev,Pi Büttner, Seh.
8. Gültftein,Pfd. Deck, ev.Pf. Banmann, Seh.
9. Haslach, Pfd. Ev. Pf,: Hlfr- in 1. Hinh, Seh.
10. Hildrizhaufen, Pfd. Finckb, ev. Pf. Häußler,
Seh.
11. Kayh, Pfd. Baumann, ev. Prl Notter, Seh.
12. Kuppingen, Pfd. MüU>t, ev. Pf. Welk, Seh.
13. Mönchberg, D. Ev. Pf.; Pf. in 11. Bah-
linger. Seh.
14. MöUingen, Pfd. Grunsky, ev. Pf, MorJük.Sek
LH
OA. Horb. Nagold.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
Nebringen, D. Ev. Pf.: Pf. in 25. Weip-
pert, Scb.
Nufringen, Pfd. Hauff, ev, Pf. Marquardt,
Seh.
Oberiefingen, Pfd ev. Pf. Mar-
quardt, Scb.
Oberiettingen,Pfd. Werner, ev.Pf. Kenz,Sch.
Oberndorf, Pfd. Berberich, k. Pf. Landen-
berger, Scb.
Oefchelbronn, Pfd. Stroh, ev. Pf. Schäberle,
Seh.
Pfäffingen , Pfd. Gußmann, ev. Pf. Reichert,
Scb.
Poltringen, Pf. Wolf, k. Pf. Schmid, Scb.
Reuften, Pfd. Deffecker, ev. Pf. Notter, Scb.
Rohrau, D. Ev. Pf.: Pf. in 16. Graf, Scb.
Tbailfingen, Pfd. Hartter, ev. Pf. Schurer,
Scb.
ünteriefingen, Pfd. Hahn, ev. Pf. Arnold,
Scb.
ünteriettingen, Pfd. Mofer, ev. Pf. Mößner,
Seh.
5. Oberamt Horb.
AG.: Schwarzmann, OA.R. Adam, AR. Stark,
AG.Schr. StA. 1. Probft, OF. in 1. 2,a.
Bäuerle, KB. in 1. 2,b. Weinmann, Z.V.
in Tübingen. 3. JRf. Tfcbemiug, AA. in
Sulz. Stelirecbt, GN. Kim, AN. von 10.
in 1.
OA.: Wendelftein, OA.M. Biehler, AM. Fifcher,
OAA OAWA Dettling, OA-
Th.A. Gramer, OAPfl. Bihler, OABantchn.
Dek.A. ev.: Sulz, Nagold, Tübingen, Freuden-
Hadt; kath.: Horb, Beyerle, Dek.
Kam.A.: Mederie, KV. Bänerie, Bchh.
(Forft-A. Sulz): Rev.A. Horb: Tb. Probft, OF.
1. Horb, OASt Beyerie, Dek., k. Stpf. ....
Präz.-Kpl. Ev.Stpf.: ftd.Vrw. Erath,Stfch.
2. Ahldorf, Pfd. Burr, k. Pf. Vees, Scb.
3. Altbeim, Pfd. Schenk, k. Pf. Schemnann,Scb.
4. BaiHngen, Pfd. Guide, k. Pf. Teufel, Scb.
5. Bieringen, Pfd. Landfee, k. Pf. Straub, Scb.
6. Bierlingen, Pfd. Dr. Menz, k. Pf. Noll, Seh.
7. Bildechingen, Pfd. Moninger, k. Pf. Merk,Scb.
8. Bittelbronn, D. Kaupp, Scb.
9. BOritingen, Pfd. Platz, k. Pf. Bareis, Scb.
10. Entingen, Pfd. Peter, k. Pf. Akermann, Scb.
11. Felldorf, Pfd. Schneider, k. Pf. Hetzel, Scb.
12. Göttelfingen, Pfd. Zwickel, k.Pf. Teufel, Scb.
18. Grünmettftetten,Pfd. Lefer,k.Pf. Saier, Seh.
14. Gündringen, Pfd. Gnant, k. Pf. Klenk, Scb.
15. Hochdorf, Pfd. Rieber, ev. Pf. Walz, Scb.
16. Ihlingen, D. Breüjnger, Scb.
17. Ifenburg, D. Merkt, Seh.
18. Lützenbardt, D. Rnpp, Seh.
19. Mühlen a.N., Pfd. Jeble, ev.Pf. Schneider,
Seh.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
Mühringen, Pfd. Maier, k. Pf. Dr. Sllber-
ftein, Rabb. Schmid, Scb.
Nordaetten, Pfd. Ginter, k. Pf. Brendle, Seh.
Rexingen, Pfd. Dehler, k. Pf. Grieb, Scb.
Rohrdorf, Pfd. Straßer, k. Pf. Faßnacht, Scb.
Salzftetten, Pfd. Wiedmaier, Bnthe (in
Heiligenbronn) k. Pf. Wollenfack, Scb.
Sulzau, D. Kotz, Scb.
Vollmaringen, Pfd. Reiter, k. Pf. Schnell,
Kpl. Schach, Scb.
Wacbendorf, Pfd. Knittel, k. Pf. Wald-
mann, Scb.
Weitingen, Pfd. Dambacber, k. Pf. . . . .
Kpl. Schweizer, Scb.
Wiefenftetten, Pfd. Holzfeheiter, k. Pf. Hank,
Scb.
6. Oberamt Nagold.
AG.: Dafer, OAR. Heß, AR. Lipps, Brodbeck,
AG.Schr. St.A. 1. Stock, Rf. in 2. 2,a.
Lang, prov. KB. in 2. 2,b. Pleibel, H.Z.K.
in Stuttgart. 3. JRf. Burger, AA. in 1.
Mayer, GN. Dengler, AN. in 2.
OA.: Güntner, OA.M. Wiegandt, AM. Irion,
OA.A. Dr. Nuding, OA.WA. Maulbetfch,
OA.Pfl. Schufter, OA.Bautcbn.
Dek.A. ev.: Nagold: Kemmler, Dek.; kath.:
Horb.
Kam.Ae.: Altenfteig: Oberer, KV. Lang,
Bchh. Reuthin: Bechler, KV.; BtthIer,Bcbb.
Horb.
Forit-A. Altenfteig: Frank, FM. Hermann, AJT.
Rev.A. Altenfteig: Stock, Rf. Simmers-
feld: Theurer, Rf. ForftA Wildberg:
Hopfengärtner, FM. ; WeizßUjker, Alf. Rev. A.
Nagold: Bührlen, OF.
1. Nagold, OA.St Kemmler, Dek., ev. Stpf.
Finckh, Hlfr. Engel, Stfcb,
2. Altenfteig Stadt, St Mezger, ev. Stpf.
Walther, Stfch.
3. Altenfteig Dorf, Pfd. Hiller, ev. Pf. Mall,
Seh.
4. Beibingen, D. Kranß, Seh.
5. Bemeck, St. Wurm, ev. Stpf. Girrbach, Stfch.
6. Beuren, D. Scbaible, Scb.
7. Böfingen, Pfd. Hahn, ev. PC Koch, Seh.
8. Ebersbardt, D. Rotbfuß, Scb.
9. Ebbaufen und Wöllbaufen, Pfd. Mofer, ev.
Pf. Riethmüller, Scb.
10. Effringen, Pfd. Zinfer, ev. Pf. Kempf, Seh.
11. Egenhaufen, D. Welker, Scb.
12. Emmingen, Pfd. Ev.Pf.: ftd. Pfv. Junger,
Scb.
18. Enzthal, Ev. Pf.: Pf. in Enzklöfterle, OA.
Neuenb. Klaiber, Scb.
14. Ettmannsweiler, D. Roller, Seh.
15. Fünfbronn, D. Theurer, Scb.
16. Garweiler, D. Keck, Seh.
OA. Neaenbürg. Nürtingen.
LIIl
17.
18.
19.
21.
24.
25.
27.
30.
81.
34.
85.
36.
37.
88.
Gangen wald, D. Rupps, Scb.
Gtiltlingen, Pfd. Lenze, ev. Pf. Wurft, Seh.
Haiterbach,St. Stockmayer, ev. Stpf. Kranß,
Stfch.
Ifelshaufen^Pfd. Ev.Pf. Hlfr.inl. Kloz,Sch.
Mindersbach, D. Köhler, Seh.
Oberfchwandorf, D. Bürkle, Seh.
Oberthalheim, D. Klink, Seh.
Pfrondoif, D. Renz, Seh.
Rohrdorf, Pfd. Ev. Pf.: Itd. Pfv. Apprich,
k. Pf. Killinger, Seh.
Rothfelden, Pfd. Werner, ev. Pf. Bühler, Seh.
Schietingen, D. Lnz, Seh.
Schönbronn, D. Preß, Seh.
Simmersfeld, Pfd. Grözinger, ev.Pf. Waide-
lich. Seh.
Spielberg, Pfd. Walz, ev. Pf. Thenrer, Seh.
Snlz, (Ober- und Unter-), Pfd. Bellon, ev.
Pf. Gärtner, Seh.
Ueberberg, D. Rapp, Seh.
Unterfehwandorf, D. Kehle, Seh.
ünterthalheim, Pfd. Beyerle, k. Pf. Müller,
Seh.
Walddorf, Pfd. Binder, ev.Pf. Gänßle,Sch.
Warth, Pfd. Naumann, ev. Pf. Dürr, Seh.
Wenden, D. Großmann, Seh.
Wildberg, St Schlegel, ev. Stpf. Mutfehler,
Stfch.
7. Oberamt Neuenbürg.
AG.: Lägeier, OA.R. Kalimann, AR. Wein-
brenner, Stirn, AG.Schr. StA. 1. Hirzel,
Rf. in 80. 2,a. Sailer, prov. KB. in 1. 2,b.
Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart 8. JRf.Rommel,
AA. in 1. Haußmann GN. Fehleifen, AN.
in 35.
OA.:NeItle, OA.M. Häfele, AM. Fifcher, OA.A.
Süskind, prov. OA.WA. Böpple, OA.Th.A.
Weffinger, Stfch., OA.Pfl. Mayr, OA.Bantchn.
Dek.A. ev. : Nenenbflrg: Cranz, Dek. Kath.:
Stuttgart
Kam.Ae.: Neuenbürg: Hang, KV. Sailer, Bchh.
Hirfan.
Forft-A. Neuenbürg : Graf v. Üxknll-Gyllenbandt,
FM. Speldel, Air. Rev.A.Calmbach: O.Na-
gel, OF. Herrenalb: Hiller, Rf. Langen-
brand: Köhler, Rf Schwann: Hirzel, Rf.
Wildbad: Bofch, OF. (Forft-A. Altenfteig):
Rev.A. Enzklöfterle: Eifenbach, Rf.
1. Neuenbürg, OA.St Cranz, Dek., ev. Stpf.
Stfch.
2. Ambach, D. Buchter, Seh.
3. Beinberg, D. Hartmann, Seh.
4. Bembach, D. Sieb, Seh.
5. Biefelsberg, D. Scheerer, Seh.
6. Birkenfeld, Pfd. Seeger, ev. Pf. Wagner,
8ch.
7. Calmbach, Pfd. Wölffle, ev. Pf. Häberlen,Sch.
8.
9.
10.
11.
12.
18.
14.
15.
16.
17.
18.
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24.
25.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
Conweiler, D. Gann, Seh.
Dennaeh, D. Aldinger, Seh.
Dobel, Pfd. Mayer, ev. Pf. Schuon, Seh.
Engelsbrand, Pfd. Ev. Pf.: ftd. Pfv, Schön-
inger. Seh.
Enzklöfterle, Pfd. Anfel, ev. Pf, Keppler,
Seh.
Feldrennach, Pfd, Ziegele, ev. Pf. Schön-
thaler. Seh.
Graf enhaufen, Pfd. Klaiber, ev. Pf. Glauner»
Seh.
Grumbach, D. Rentfchler, Seh,
Herrenalb, Pfd. Hartter, ev.Pf, Bentter^
Seh. und K. Badin fpektor.
Höfen, D. Rehfueß, Seh.
Igelsloch, D. Bertfeh, Seh.
Kapfenhardt, D. Hauff, Seh.
Langenbrand, Pfd. Enslin, ev.Pf. Fileher,
Seh.
Loffenau, Pfd. Neudörffer, ev. Pf. Oechale,3eh.
Maifenbach, D. Rentfchler, Scb.
Neufatz, D. Knöller, Seh.
Oberlengenhardt^ D. Stahl, Seh.
Oberniebelsbaoh, D. Roth, Seh.
Ottenhaufen, Pfd. Hetterich, ev. Pf. Keßler,
Seh.
Rothenfol, D. Kircher, Seh.
Salmbach, D. Wagner, Seh.
Schömberg,Pfd. Waffer, ev.Pf. Bentfehler,
Soh.
Sehwann, D. Bohlinger, Seh.
Schwarzenberg, D. Kling, Seh.
ünterlengenhardt, D. Hartmann ^ Scfa.
Untemiebelsbaoh, D. Glauner, Seh*
Waldrennaeh, D. Stickel, Seh.
Wildbad, St Bartholomäi, ev. Stpf, Dr.
Braig, k. Stpf. Bätzner, Stfch.
8. Oberamt Nürtingen,
AG.: Hoffmann, OA.R. Freih. von Ow, AR^
Blering, AG.Schr. StA. 1. Muff, Rf. in 31.
2,a. Schwenger, UK. in Kirchheim. 2^b.
Sigel, ZV. in Eßlingen. 3. Sehnit^ler, AM.
Wanner, GN. Seeger II., AN. in 21. Sap«
per, AN. in 19.
OA.: Oamerer, OA.M. Schnitzler, AM- Dr.Vßtfch,
OA.A. Dr. Romberg, OA.WA. Haußmann,
OA.Th.A. Sprinkhardt, OA.Pfl. Koch, OA.-
Bantchn.
Dek.A. ev.: Nürtingen: El Iwanger, Dek. ^ kath.:
Stuttgart
Kam.A. Neuffen: Sehmid, KV. Schnell, ßchk
(Forft-A. Kirchheim): Rev.A. Neuffen: Muff, Rf,
1. Nürtingen, OA.St Ellwanger, Dek., ev. Stpf.
Werner, Hlfr. Sehmid, Stfch.
2. Aich, Pfd. Mörike, ev. Pf. Kißling, Seh.
2. Altdorf, D. Reiff, Seh.
LIV
OA. Oberndorf. ReutÜDgen.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
It
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
23.
24.
25.
26.
27.
30.
Altenrieth, D. Armbrufter, Seh.
Balzholz, D. Feller, Seh.
Beuren, Pfd. Elfößer, ev. Pf. Klafi, Seh.
Erkenbrechts Weiler , Pfd. Römer, ev. Pf.
Laderer, Seh.
Friokenhaufen, Pfd. Hoehftetter, ev. Pf.
Hahn, Seh.
Grafenberg, Pfd. Mohl,ev.Pf. Fifeher,Sch.
GroCbettlingen, Pfd. Gmelin, ev. Pf. Veit, Seh.
Grötzingen, St. Ridorer, ev. Stpf. Eiehen-
hofer, Stfch.
Hardt, D. Weinmann, Seh.
Kappishäufem, D. Schnitzler, Seh.
Eleinbettlingen, D. Kühefaß, Seh.
Kohlberg, Pfd. Gutbrod, ev.Pf. Schaieh, Seh.
Linfenhofen, Pfd. Köftlin, ev. Pf. Eber-
hardt. Seh.
Neckarhaufen, Pfd. Sattler, ev. Pf. Feld-
maier, Seh.
Neckartenzlingen, Pfd. Hahn, ev. Pf. Hang,
Seh.
Neckarthailfingen, Pfd. Elfenhans, ev. Pf.
Holl, Seh.
Neuenhaus (Hafner-NeuhauTen) , Pfd. Rei-
chardt, ev. Pf. Fritz, Seh.
Neuffen, St Kapff, ev. Stpf. Elwert, Stfch.
Oberboihingen , Pfd. Bonzelius, ev. Pf.
Honeker, Seh.
Oberenfingen, Pfd. Neflflen, ev, Pf. Traub,Seh.
Raidwangen, D. Henzler, 8ch.
Reudern, D. Baifch, Seh.
Tifehhardt, D. Lutz, Seh.
ünterboihingen, Pfd. Roth, k. Pf. Schlich-
ter, Seh.
ünterenfingen , Pfd. Hartmann, ev. Pf,
Gähr, Seh.
Wolffchlugen, Pfd. Leuze, ev. Pf. Hofi, Seh.
Zitzishaufen, D. Müller, Seh.
9. Oberamt Oberndorf.
AG.: Schach, OA.R. Sigel, AR. Stiefenhofer,
AG.Schr. StA. 1. Moosmayer, Rf. in 1.
2,a. Stetter, UK. in 1. 2,b. Weinmann, ZV.
in Tübingen. 3. Kupferfehmid, AM. Epple,
GN. Bazlen, AN. in 22.
OA. : Vogt, OA.M. Kupferfehmid, AM. Wolf,
OA.A. Dr. Goßmann, prov. OA.WA. Hezel,
OA.Th.A. Raifer, OA.Pfl, Moosmann, OA.-
Bautechn.
Dek.A. ev.: Sulz, Freudenftadt; k.: Oberndorf:
Dek,
Kam.A.: Albrecht, KV. Bader, Behh.
(Forft-A. Sulz): Rev.A. Alpirsbach: v. Baur-
Breitenfeld, Rf. Obemdorf : Moosmayer, Rf.
1. Obemdorf, OA.St k. Stpf.
Roos, ev. Stpf. Günter, Stfch.
2. Aichhalden, Pfd. Rief, k. Pf. Kimmieh,Sch.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
23.
24.
25.
26.
27.
Alpirsbach, St ev. Stpf. Ganz-
horn, Stfch.
Alt-Oberndorf, Pfd. Braig, k. Pf. Buben-
hofer, Seh.
Bach und Altenberg, D. Heizmann, Seh.
Beffendorf,Pfd. Pecoroni,k.Pf. Werner, Seh.
Betzweiler, D. Pfau, Seh.
Bochingen, Pfd. Baehmor, k. Pf. Wahlheim,
Seh.
Ehlenbogen, D. Haift, Seh.
Epfendorf, Pfd. Ama, k. Pf. Bushardt, Seh.
Fluorn, Pfd. Löffler, ev. Pf. Kaufmann, Seh.
Hardt, D. Marte, Seh.
Harthan fen, Pfd. Ruggaber, k. Pf. Majer, Seh.
Hochmöffingen, Pfd. Forderer, k. Pf. Glatt-
haar, Seh.
Lauterbach, Pfd. Sieger, k. Pf. Brogham-
mer, Seh.
Mariazeil, Pfd. Gnant, k. Pf. Mooeker, Seh.
Peterzeil, Pfd ev. Pf. Epting, Seh.
Reuthin, D. Schmieder, Seh.
Römlinsdorf, D. Springmann, Seh.
Röthenbaeh, D. Kilgus, Seh.
Röthenberg, Pfd. Sehneider, ev. Pf. Schee-
rer. Seh.
Sehramberg, St Fuchs, k. Stpf. Ev. Stpf. :
Std. Pfv. Holzwarth, Stfch.
Seedorf, Pfd. Zell, k. Pf. Keller, Seh.
Saulgau,Pfd. Matter, ev. Pf. Eberharde, Seh.
Sulgen, Pfd. Neidhardt, k. Pf. Duffner, Seh.
Vierundzwanzig Höfe. Trick, Seh.
Waldmöflingen, Pfd. Blochinger, k. Pf,
Maurer, Seh.
Winzeln,Pfd. Späth, k. Pf. Sehweikert, Seh.
10. Oberamt Reutlingen.
AG.: Gmelin, OA.R. Bender, AR. Dambach,
Frank, AG.Schr. St.A. 1. Bofinger, Rf. in 1.
2,a. b. Valet, ZV. in 1. 3. JRf. Schwand-
ner, AA, Maier, GN. Natter, AN. von 17
in 15; Hüfner, AN. von 5 in 1.
OA.: Strobel, OA.M. Seitz, AM. Dr. Hart-
mann, Medizinalrath, OA.A. Dr. Lamparter,
OA.WA. Reieherter,OA.Th. A.Wagner, OA.-
Pfl OA.Bautch.
DekA. ev.: Reutlingen: Kaiehreuter, Dek.; k.:
Rottenburg, Zwiefalten.
Kam.A.: Volz, KV. Barth, Buchh.
(Forft-A. Urach): Rev.A. Eningen : Bofinger, Rf.,
in 1. Gomaringen : Jäger, Rf., in Tübingen.
Liehtenftein : Seitz, OF.
1. Reutlingen, OA.St Ev.Stpf.: 1. Kaichreuter,
Dek.; 2. Stirm; Ströle, Ohlfr.; Dr. Dopffel,
Hlfr. Cherbon, k. Stpf. Benz, OAB.Mftr.
2. Betzingen, Pfd. Sülzer, ev. Pf. Leibfile,
Seh.
3. Bronnen, D. Mayer, Seh.
OA. Rottenburg. Rottwoil.
LV
4. Bronnweiler, Pfd. Zeller, ev Pf. Brand-
ftetter, Seh.
5. Eningen, Pfd. Hofifmann, ev. Pf. Sautjter, Seh.
6. Erpfingen, Pfd. Grttnenwald, ev. Pf. Göbel,
Seh.
7. Genkingen, Pfd. Denk, ev. Pf. Volz, Seh.
8. Gomaringen, Pfd. Pfeilfticker , ev. Pf.
Schucker, Seh.
9. Großengftingen, Pfd. Sommer, Dek., k. Pf.
Stiegele, Seh.
10. Haufen a. d. L., Pfd. Mohr, ev. Pf. Lorch,
Seh.
1 1 . Holzelfingen, Pfd. Ehrhart, ev.Pf.Fromro,Sch.
12. Honau, Pfd. Klotz, ev. Pf. Blickle, Seh.
13. Kleinengftingen, D. Stooß, Seh.
14. Mägerkingen, Pfd. Wagner, ev. Pf. Mader,
Seh.
15. Oberhaufen, D. Bader, Seh.
16. Ohmenhaufen, Pfd. Dr. Bunz, ev. Pf. Stai-
ger. Seh.
17. Pfullingen, St. Bilhuber, ev. Stpf. Krayl,
Hlfr. Scliwille, Stfch.
18. Stockach, D. Kemmler, Seh.
19. Undingen, D. Walter, Seh.
20. Unterhaufen, Pfd. Hermann, ev. Pf. Bader,
Seh.
21. Wannweil, Pfd. Schultz, ev. Pf. Bruck-
lacher. Seh.
22. Willmandingen, Pfd. Holzbaur, ev. Pf.
Sautter, Seh.
II. Oberamt Rottenburg.
AG.: Buob, OA.R. Kellenbach, AR. Bienz, AG.-
Schr. StA. 1. Graf v. Adelmann, OF. inl.
2,a Knöpf le, prov. KB. in 1. 2,b. Wein-
mann, ZV. in Tübingen. 3. Ott, AM. Schmid,
G.N. Kranth, AN. von 19, in 1; Schönlen.
AN. in 13.
OA.; Wittich, OA.M. Ott, AM. Dr. Baur,
OA.A. Kiferle, OA.WA. Mayer, OA.Th.A.
Vogt, OA.Pfl. Hermann. OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Tübingen ; k. : Rottenburg, Stadtdek.-
A.: Graf v. Waldburg- Wolfegg, Domkapi-
tular. Rottenburg. Landdek.A.: Raidt, Dek.,
in 4.
Kam.A.: Haderer, KV. Knöpfle, Bchh.
(Forft-A. Bebenhaufen): Rev.A. Rottenburg:
Gf. V. Adelmann, OF. Bodelshaufen : P. Rau,
OF., in Tübingen.
1. Rottenburg, OA.St. Grafv. Waldburg-Wolf-
egg^ Domkapitular , Stadtdekau, k. Dom-
u. Stpf., Dompräbendare: Haas, Pfarrrektor ;
Frick; Bück, zugl. Rektor; Bitzenauer;
Dr. Walter, Domchordirektor, Gentner,
zugl. Präzeptor; Staudacher, k. Stpf. Ham-
mer, Kpl. Glauner, ev. Stpf. Holzherr,
Stfch.
3.
4.
5.
6.
7.
S.
9.
la
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19,
20.
21.
23.
24.
25.
26.
Bodelshaufen, Pfd. Braun, ev. Pf. Stein-
hilber. Seh.
Bühl, Pfd. Dr. theol. Brifchar, k. Pf. Raidt,
Seh.
Dettingen, Pfd. Raidt, Dek., k. Pf. Schramm,
Seh.
Eckenweiler, D. Müller, Seh.
Ergenzingen, Pfd. Heitele, k. Pf. Betz, Kpl.
Kleindienft, Seh.
Froraiüonhaiifen, Pfd. 8ailei\ k. Pf. Strö-
bele, Seh.
Hall fingen, Pfd. Stetter, k. Pf. Fifcher, ScL
Hemmendorf, Pfd. Schmidt, k. Pf.Henger,Sch,
IlirrliDgeD, Pfd, Maier, k. Pf, .... Kpl,
Hirfchau, Pfd. Herold, k. Pf. Binder, Seh.
Kiöbingen, Pfd, Jacob, k. Pf. Bäurle, Seh.
Alöffingen, Pfd, Bauer , — - Claus in Belfen,
ev. Pf. Mayer, Seh,
Xellingaheini, D. Lutz, Seh*
Niedernau, Pfd. Stehle, k, Pf. Ruf, Seh.
Obeniau^ Pfd. Fifcher, k. Pf, Saater, Seh.
Ofterdiugen, Pfd. Bender, ev. Pf. Sohmid,Seh.
Oefchingen, Pfd. Guide, ev. Pf. EiBler, Seh.
Remmingaheira , Pfd. Schnaufer , ev, Pf.
Schimpf, Scb.
Schwalldorf, Pfd. Fifcher, k. Pf. Kienzlen,
Seh,
Seebronn, Pfd Dörfner, k. Pf. Weiß, Seh.
Thal heim, Pfd. Luppold^ ev. Ff. Sohmid,
Seh.
Weiler, Pfd. Dr, Vetter, k. Pf, Geiger, ScL
Wendelsheim, Pfd. Nägele, k. Pf. Baur, Seh.
Wülfenhaufcu, Pfd. Roth, ev. Pf. Frank, Scb.
W ur ml i ngen j P fd , Ba uer, k, Pf. H au g. Seh .
12, Oberamt RottweiL
AG.: Halden wangj ÜA.R, Baumeifter , AR»
Metzger, Glückher, Äti.Schr, SLA. 1, Vül-
ter, FA. in 1. 2,a b. Späth, UK. in 1.
Schall er, GN, Grimm, AN, in 26. Burger,
AN. in 27.
O.A.: Loiijprand, OÄX Erais, AM. Beitter,
ÜA.A, Dr OÄ.WÄ. Link, OA.-
Th.A. Runs, OA.Pfl, Kbuen, Mathauer,
OA.Bautchn,
Üek.A, ev, : Tuttlingen^ Balingen, Sulz ; k. : Rott-
• weil: Pf, Mai er in 10, Dekan, Schümberg:
Stpf. Urnauer in Schümberg, Dek.
Kam.A,- Scliiiz, K,V. Rück, Bchb.
Forft-A, Rottweih Tritfebler, FM. Vülter, Afl^,
Rev.A, Eottenraünfter: A. Junginger, OF,
(ForfC-A. Sulz): Rev.A, Dunuingcn: MUud-
ler, Rf.
1, Ruttwcil, OA.St. D. Ruckgaber, Prof., k.
Stpf, Kplne,: Stauß, D. lialtzer, Prof,,
Dr. Ifcpp, Prof., StisL, Prof,, Stahl ; KräutJe,
k. Pf. eiller, ev. Stpf, Marx, Stfch*
LVI
OA. Spaichingeii. Sulz.
2. BöhriDgen, Pfd. Hetzler, k. Pf. Schneider,
Seh.
3. Böfingen, Pfd. Walter, k. Pf. Bantle, Seh.
4. BöhÜDgen, D. Meßner, Seh.
5. Dautmergen, Pfd. Faffer, k. Pf. Mocker, Seh.
6. Deißlingen, Pfd. Wahl, k. Pf. Seifriz, Seh.
7. Dietingen, Pfd. Miehler, k. Pf. Maier, Seh.
8. DormettingeD, Pfd. Bauer, k. Pf. Pfaff, Seh.
9. Dotternhaufen, Pfd. Saupp, k. Pf. Reb-
ftock. Seh.
10. Dunningen, Pfd. Dekan Maier, k. Pf. Duff-
ner. Seh.
11. Feekenhanfen, Pfd. Wolf, k. Pf. Geifel-
mann, Seh.
12. Flözlingen, Pfd. Dann, ev. Pf. Storz, Seh.
13. Göllsdorf, D. Nelter, Seh.
14. Gößlingen, Pfd. Moosmayer, k. Pf. Sehwarz,
Seh.
15. Haufen a. Th., Pfd. Schurer,k. Fi Neher, Seh.
16. Haufen o. R. , Pfd. Kieninger, k. Pf. Alf,
Seh.
17. Herrenzimmern, Pfd. Schwarz, k. Pf. Müller,
Seh.
18. Horgen, Pfd. Miller, k. Fl Hugger, Seh.
19. Irslingen, Pfd. Pflug, k. Pf. Müller, Seh.
20. Lackendorf, D. Hirt, Seh.
21. Lauffen, Pfd. Biggel, k. Pf. Bucher, Seh.
22. Löcherhof, D. Linder, Seh.
23. Neufra, Pfd. Bleyer, k. Pf. Hafner, Seh.
24. Neukireh, Pfd. Reifer, k. Pf. Ziegler, Seh.
25. Rofiwangen, Pfd. Hoch, k. Pf. Effinger, Seh.
26. Schömberg, St. Dekan Umauer, k. Stpf.
Kiene, Stfch.
27. Schwenningen, Pfd. Eytel, ev. Pf. Gaft-
par, Hlfr. Müller, Seh.
28. Stetten o. R., Pfd k. Pf. Retz, Seh.
29. Täbingen, Pfd. Eifele, ev. Pf. Huonker, Seh.
30. Villingen Dorf, Pfd k.Pf. Stortz,Sch.
31. Wellendingen, Pfd. Wetzer, k. Pf. Hugger,
Seh.
32. Zepfenhan, Pfd. Egenter, k. Pf. Rieger, Seh.
33. Zimmern o.R., Pfd. Haufchel, k. Fi Bihl, Seh.
34. Zimmern u. d. B., Pfd. Schwarz, k. Pf. Gei-
fer, Seh.
13. Oberamt Spaichingen.
A.G.: Hartmann, OAA Ii'ind, AG.Schr. St. A. 1.
Völter, FA. in Rottweil. 2, a. Schäfer, KB.
in 1. 2,b. Teufel, ZV. in Tuttlingen. Baufch,
GN., Senger, AN. in 20.
OA.: Haller, OA.M. Camerer, AM. Dr. Sig-
mundt, OA.A OA.WA. Nagel, OA.-
Pfl. Schweitzer, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Tuttlingen, Balingen; k.: Spaich-
ingen: Kraus, Dek., in 8. Schömberg.
Kam.A.: Aieh, KV. Schäfer, Bchh.
(Forft-A. Rottweil): Rev.A. Spaichingen: Geyer,
Rf. Wehingen: Häusler, Of.
1.
2.
3.
4.
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11.
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13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
2t
Spaichingen, OA.St Hefcheler, k. Stpf.
Kupferfchmid, Stfch.
Aixheim, Pfd. Zucker, k. Pf. Efinger, Seh.
Aldingen, Pfd. Traub, ev. Pf. Fifcher, Seh.
Balgheim, Pfd. Widmann, k. Pf. Sehäfle,Sch.
Böttingen, Pfd. Buhl, k. Pf. Flad, 8ch.
Bubsheim, Pfd. Stubenvoll, k. FL Meßmer,
Seh.
Deilingen, Pfd. Leupolz, k. Pf. Wittmer,Sob.
Denkingen, Pfd. Kraus, Dek., k. Pf.
Kpl. Schnee, Seh.
Dürbheim, Pfd. Kupferfchmid, k. Pf. Mattes,
Seh.
Egesheim, Pfd. Rothenhäusler, k. Pf. Blikle,
Seh.
Frittlingen, Pfd. Weinmann, k. Pf. Kolb, Kpl.
Burry, Seh.
Gosheim, Pfd. Bofcher, k. Pf. Hermle, Scb.
KGnigsheim, D. Mattes, Seh.
Mahlftetten, Pfd. Münz, k. Pf. Schutzbaoh,
Seh.
Nufplingen, Pfd k. Pf. .... Kpl.
Kleiner, Seh.
Obemheim, Pfd. Schiebel, k. Pf. Schnee,
Seh.
Rathshaufen, Pfd. Scheflfold, k. Pf. Dann-
ecker, Seh.
Reichenbach, Pfd. Ott,k.Pf. Marquardt, Seh.
Schörzingen, Pfd. Sautermeifter, k. Pf.
.... Kpl. Geiger, Seh.
Wehingen, Pfd. Hopp, k. Pf. Sauter, Seh.
Weilen u. d. R., Pfd. Bucher, k. Pf. Koch,
Seh.
14. Oberamt Sulz.
AG.: Wagenmann, OA.R. Rücker, AG.Schr.
StA, 1. v. Kim, OF. in 1. 2,a. Stumpf»
prov. KB. in 1. 2,b. Weinmann, ZV. in
Tübingen. 3. J.Rf. Tfcherning in 1., AA.
Müller, GN. Stieglitz, AN. in 2L
OA. : Kinzelbach, OA.M. Weigenmaier, 0 A.Akt.
Dr. Heller, OA.A OA.-
WA. Mozer, OA.Th.A. Vogt, OA.Pfl.
Steichele, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Sulz: Dr. Kern, Dek.; k. : Horb,
Schömberg.
Kam.A.: Dr. Gmelin, KV. Stumpff, Bchh.
Forft-A. Sulz: Graner, FM. Wölffle, Alf. Rev.A.
Sulz: V. Kim, OF. Rofenfeld: Gauß, OF.
1. Sulz, OA.St Dr. Kern, Dek., er. Stpt
Demmler, Hlfr. Walz, Stfch.
2. Aiftaig, Pfd. Sigel, ev.Pf. Steidinger, Seh.
3. Bergfelden, Pfd. Schlager, ev. Pf. Sikeler,
Seh.
4. Bettenhaufen, D. Günthner, Seh.
5. Biekelsberg, Pfd. Gieß, ev.Pt Kipp, Seh.
6. BinsdorfySt Sohmid, k. Pf. Hipp, Stfoh.
7. Boll, D. Höhn, Seh.
OA. TübiDgen, Tuttlingen.
Lvn
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
21.
24.
27.
28.
Brittheim, D. Stoll, Seh.
Bnfenweiler, D. Armbrufter, Seh.
Dornhan, St. Bazlen, ev. Stpf. Enanfi, Stfcb.
Dflrrenmettrtetten, D. Silber, Seh.
Fümlal, Pfd. Elwert, ev. Pf. Pfau, Seh,
Holzhaufen, Pfd. Ev. Pf.: Hlfr. io 1.
Sehneider, Seh.
Hopfau-Neunthaufen, Pfd. Gn£mann, ev. Pf.
Link, Seh.
Hingen, Pfd. Ev. Pf.: Std. Pfv. Merkle, Seh.
Leidringen, Pfd. Sebmid, ev. Pf. Hölle Seh.
Leinftetten, Pfd. Link, k. Pf. Bronner^ Seh,
Marfchalkenzimmem, Pfd. HOehftetter, ev.
Pf. Bloeher, Seh.
Mahlheim a. B., Pfd. Raur, ev. Pf. Däuble,
Seh.
Renfrizhaufen, D. Kimmich, Seh.
Rofenfeld, St. Kober, ev. Stpf. Kipp, Stfch.
Rothenzimmem, D. Bilger, Seh.
Sigmarswangen, Pfd. Ev. Pf.: Std. Pfv,
Steinwandt, Seh.
Stemeck, W. Bühner, Seh.
Trichtingen, Pfd. Merckle, ev. Pf. Stol],Sch.
Vöhringen,Pfd. DelTecker, ev. Pf. Hezel,Sch.
Wälde, D. Graf, Seh.
Weiden, D. Ziegler, Seh.
Wittershaufen, Vid ev. Pf Grüb-
ler, Seh.
16. Oberamt Tübingen.
AG.: Feuerlein, Landgeriehtsrath, Dienftauf^ch^
führender AR. Dr. Korn, AR. Wanderer,
Gaupp, AG.Schr. St.A.1. Mayer, OF. in 1.
2,b. Weinmann, ZV. in 1. Uhland, GK
Weber, AN. von 8, in 1. Häberle, AN.
in 28.
OA. : Neudörffer, OA.M. Walz, AM. Dr. Oefterleo,
Prof., OA.A. Dr. Landerer, OA.WA. Rau-
fcher, OA.Th.A. Wömer, OA.Pfl. Riekert,
OA.-Bantchn.
Dek.A. ev.: Tübingen: Franck, Dek. k.: Bot
tenburg, Stuttgart
Kam.A.: Stumpff, Fin.R., KV. Vogel, . . . .
Bchh. Weinmann, ZV.
Forft-A. Bebenhaufen: Dr. Tfcheming, ForiltT.,
FM. Kurz, Air. Rev.A. Bebenhaufen : Rut-
hardt, Rf. Einliedel: Mayer, OF., in 1.
1. Tübingen, OA.St. Ev. Frühpredifeer: D,
V. Weizföcker, D. Weiß, D. Kübel, D.
Kautzfeh, ProfelToren. Franek, Dek,, ev*
Stpfr. Sandberger, Ohlfr. Elf^ßer, Hlfr.
Maier, k. Stpf Goes, Stfch. Stähle, Pol.AM.
2. Altenburg, D. Walz, Seh.
3« Bebenhanfen, D. Hahn, Seh.
4. Degerfchlacht, Pfd. Dieterich, ev. Pf.Riehle,
Seh.
5. Derendingen, Pfd. Lic. theol. Schmoller,
Dek., ev. Pf. Laupp, Soh.
6.
7,
8.
9.
10.
11.
32,
13.
14.
15.
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19.
20.
2t
22.
24.
25.
27,
28.
29,
80.
Dcttenhaufen^Pfd, Hiller, ev.Pf. Braun, Scb.
Dörnach, D. Mohl, Seh.
Dußlingen, Pfd. Fi fcher, ev. Pf, Wucherer,
Seh.
Gniobel, Pfd. Bengel, ev. Pf. Beck, Seh.
Gönniögen, Pfd. Zeller, ev, Pf. Rothen-
höfer, Seh.
Hagelloch, Pfd. Breitenbach, ev. Pf. Sey-
boldt, Scb-
Hüskch, D. Löffler, Seh.
lettenburg, D. Digel, Seh.
Immenhaofen, D. Maier, Seh.
KilchbergjPfd. Wielatid,ev.Pf. Bttrker,ScK
Eireheotellinafürt, Pfd. Wieland, cv. Pf.
Weber, Seh.
Kufterd Ingen, Pfd. Cafpart, ev. Pf. Mozer,
Seh.
Luftnau, Pfd. PreiTel, ev. Pf. Riekert, Seh.
Mähringen, Pfd. Motz, ev. Pf. Eiehle, Seh.
Nehren, Pfd. Bach, ev. Pf. Schneider, Sch>
OfeidlngeQ, Pfd. Miller^ ev, Pf. Neiifcheler,
Seh.
Pfrondorf, Pfd. Römer, ev. Pf. Nagel, Seh,
PKczhaufeo, Pfd. Meyding, ev. Pf. Oswald,
Seh.
Eommelabacb , Pfd. Baur, ev. Pf. Neu-
fcheler, Seh.
Eübgartcn, D. Ev. Pf.: Pf. in 9. Mayer,
Seh.
Schlaitdorf, Pfd. Auer, ev. Pf. Walker, Seh.
Siekenhaufen, D, Knapp, Seh.
Walddorf, Pfd. Stein, ev. Pf. Heim, Seh.
Wankheim, Pfd. Stolz, ev. Pf. Braun, Seh.
Weilheim, Pm ev. Pf. Haai, Seh.
16. Oberamt Tuttlingen.
AG.: MQhlieh, OÄ.H. Betz, AR. KlingenfteiD,
ÄG.Schr. St-A. 1. Sohäffer, Rf, in 1, 2,a.
und 2,b. Teufel, ZY. in 1. Widmaier, GN.
Eberle, AN. in 20.
OA.: Reis, OA.M. Vogt, AM. Dr. Kapflf, OA.A,
.... OA.WA. Reichle, OA.Th.A. Sehad,
OA.Pfl. Scbad, OA.Baatchn.
Dek.A. ev.: TuttlingeB: Jäger^ Dek.; k. : Wurm-
lingen: Pfeiffer, Defc.
Kam.A.: PfeilfÜeker, KV Bnchh.
(Forft-A. Rottweil) Rev.A. Mahlheim: Merz^RF.
in 1, Tuttlingen: Sehäffor, Rf.
1» Tuttlingen, OA.St. Jäger, Dek- ev. Stpf.
Knapp, eifr. Rief, k. FikrL Storz, Stfck
2. Durchhaufen, Pfd. Hundt, k. Pf. Wenz*
Jer, Seh.
e. Friedingeo a. D., St. Fähndrich, k. Stpf.
Kiften feger, Kpl. Hemnatin, Stfch.
4. Gunningen, Pfd. Born, k. Ff« Schlecht, Seh,
5. Baufen o, V», Pfd. Hartmann, ev, Vf. Hal-
1er, Seh.
LVIII
OA. Urach. Aalen.
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21.
22.
23.
Irrendorf, Pfd. Sclilichte, k. Pf. Frick, Seh.
Kolbingen, Pfd. Frifeh, k. Pf. Deufel Seh.
Mühlhaufen, Pfd. Eßwein, k. Pf. Gruler, Seh.
Mühlheim a. D., St. Dörr, k. Stpf. Lei-
binger, Stfch.
NendiDgen, Pfd. Walz, k. Pf. Schilling, Seh.
Neuhaufen o. E., Pfd. Leube, ev. Pf. Schaz,
Seh.
überflaeht, D. Keller, Seh
Renquishaufen, Pfd. Sachs, k. Pf. Rack, Seh.
Rietheim, Pfd. Ev. Pf.: Std. Pfv. Storz, Seh.
Schura, Pfd. Ev. Pf. : Std. Pfv. Kohler, Seh.
Seitingen, Pfd. Stehle, k. Pf. Kiemler, Kpl.
Weite, Seh.
Stetten, Pfd k. Pf. Bufchle, Seh.
Thalheim, Pfd. Weigle, ev. Pf. Voffeler, Seh.
Thuningen,Pfd. Ströhmfeld, ev. Pf. Schaible,
Seh.
Trormgen, Pfd. Elwert, ev. Pf. Hohner,
Seh.
Weigheim, Pfd. Ruckgaber, k. Pf. Schrenk,
Seh.
Weilheim, Pfd. Weiger, k. Pf. Zapf, Seh.
Wurmlingen, Pfd. Pfeiffer, Dek., k. Pf.
Gfrörer, Kpl. Müller, Seh.
17. Oberamt Urach.
AG.: Seeger, ÜA.R. Maek, AG.Sehr. St.A. 1.
Gwinner, OF. in 1. 2,a. Sailer, ÜK. in 1.
2,b. Valet, ZV. in Reutlragen. 3. Kohn,
AM. Braunbek, GN. Krauß, AN. in 14.
Seitz, AN. von 5, in 1.
OA.: Pichler, OA.M. Kohn, AM. Dr. Camerer,
OA.A. Dr. Klüpfel, OA.WA. Kohler in 1,
.... in 14, OA.Th.Ae. Sippel, OA.Pfl.
Grafer, OA.Bautohn.
Dek.A. ev. : Urach : Kuhn, Dek., k. : Deggingen,
Rottenburg.
Kam. A. : Schnitzer, Fin.Rath,KV. Engler, Bchh.
Forft-A. Urach: Dietlen, FM. Fieih. v. TelTin,
Äff. Rev.A. Gächingen: Wanderer, Rf.
Hengon : Weiger, Rf. Metzingen : Lanfterer,
OF. Urach: Gwinner, OF.
1. Urach, OA.St. Kuhn, Dek., ev. Stpf. Lan-
denberger, Hlfr. Schäfer, k. Pfkrt. Seubert,
Stfch.
2. Bempflingen, Pfd. Ruoff, ev. Pf. Sey-
bold. Seh.
3. Bleichftetten, D. Säur, Seh,
4. Böhringen, Pfd. Schmid, ev. Pf. Geeke-
ier, Seh.
5. Dettingen a. E., Pfd. Roos, ev. Pf. Schüz,
Hlfr. Kleyh, Seh.
6.. Donnftetten, Pfd. Kemmler, ev. Pf. Mall, Seh.
7. Gächingen, Pfd. Schnapper, ev. Pf. Stal-
der, Seh.
8. Giema, D. Sailer, Seh.
9. Grabenftetten, Pfd. Werner, ev. Pf. Wein-
land, Seh.
10. Gruorn, Pfd. Knapp, ev. Pf. Holder, Seh.
11. Hengen, Pfd. Pfäfflin, ev. Pf. Stooß, Seh.
12. Halben, Pfd ev. Pf. Buek, Seh.
13. Lonfingen, D. Holder, Seh.
14. Metzingen, St. Beck, ev. Stpf. Kirchhofer,
Hlfr. Cafpar, Stfch.
15. Mittelftadt, Pfd. Ruthardt, ev. Pf. Röhm,
Seh.
16. Neuhaufen a. d. Erms, Pfd. Köhler, ev. Pf.
Weiblen, Seh.
17. Ohnaftetten, Pfd. Feldweg, ev. Pf. Gekeler,
Seh.
18. Reicheneck, D. Kehrer, Seh.
19. Riederich, Pfd. Braun, ev. Pf. Neufcheler,
Seh.
20. Rietheim, D. John, Seh.
21. Seeburg, Pfd. Siedler, ev. Pf. Ehni, Seh.
22. Sirchingen, D. Vatter, Seh.
23. Sondelfingen, Pfd. Renz, ev. Pf. Schenk,
Seh.
24. Trailfingen, D. Walter, Seh.
25. Upfingen, Pfd. Hartmann, ev. Pf. Feucht,
Seh.
26. Wittlingen, Pfd. Reinhardt, ev. Pf. Lam-
parter. Seh.
27. Würtingen, Pfd. Langbein, ev. Pf. Harter,
Seh.
28. Zainingen, Pfd. Kapff, ev. Pf. Werner,
Seh.
C. Jagft- Kreis.
I. Oberamt Aalen.
AG.: Kotzel, OA.R, Freih. v. Seckendorff, AR.
Lenfe, Wezel, AG.Sehr. St.A. 1. Grimm, OF.
in 1. 2,a. Steinbei8,KB. in 1. 2,b Pleibel,
H.ZK. in Stuttgart. 3. JRf. Gräder, AA.
in Gmünd. Millauer, GN. König, AN. von
2, in 10.
OA.: Stahl, OA.M. Schmidt, AM. Dr. Linfer,
OA.A. . . . OA.WA. Eberhardt, OA.Th.A.
Franz, OA.Pfl. Stein, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Aalen: Dek.; k.; Höfen:
Kollmann, Dek., in 17.
Kam.A.: Wider, KV. Steinbeis, Bchh.
(Forft-A. Ellwangen): Rev.A. Abtsgmünd: Hof-
OA. CraiUheim. Ellwangen.
LIX
1.
2.
3.
i.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
16.
16.
17.
18.
19.
wann, Of. Schrezheim : Ritter, OF. (Forft-A.
Heidenheim) Rev.A. Aalen: F. Grimm, OF.
Oberkochen: Fröhner, Rf.
Aalen, OA.St Dek., ev. Stpf.
Dr. Mezger, Hlfr. Löffler, k. Stpf. Baufch,
Stfch.
Abtsgmttnd, Pfd. Walfer, k. Pf. Rnthgeb,
Seh.
Adelmannsfelden, Pfd cv. VI
Förftner, Seh.
Dewangen, Pfd. Klein, k. Pf. Vogelgfan^,
Seh.
ElTingen, Pfd. Pregizer,ev.Pf. Bänerle^Sch.
Fachfenfeld, Pfd. Schweitzer, ev.Pf. Brucker,
Seh.
Heuchlingen, Pfd. Betz, k. Pf. Stüta, Seh.
Höfen, Pfd. Beck, k. Pf. Wanner, Seh.
Hohenftadt, Pfd. Dörr, k. Pf. . . , . Kpl.
Lorenz, Seh.
Hüttlingen, Pfd. Brugger, k. Pf. Iludel-
maier. Seh.
Laubach, D. Ev. Pf.: Pf. in 13. Ulmer,
Seh.
Lauterburg, Pfd. Schnizler, ev. Pf, Bäurle,
Seh.
Neubronn, Pfd ev. Pf. EQwein,
Seh.
Oberkochen, Pfd. Breitenbach, k. Pf. Brecht,
ev. Pf. Wingert, Seh.
Pommertsweiler, Pfd. Thoma, k. PfkrL
Mayer, Seh.
Schechingen, Pfd. Reiß, k. Pf. Seibol^i.Sch.
Unterkochen, Pfd. Kollmann, Dek., k. Pf.
Hahn, Kpl. Sinz, Seh.
ünterrombach, W. Bruder, Seh.
WalTeralfingen, Pfd. Kohler, k. Pf. Sauter,
Seh.
2. Oberamt Crailsheim.
AG.: Rößler, OA.R. Miller, AR. Dreher, Kulm-
bach, AG.Schr. StA. 1. Hähnle, RL in l7.
2,a Brick, K.B. in 1. 2,b Groß. StAL in
Hall. 3. JRf Bundfchu, AA. Riedel, ÜN.
Stahl, AN. von 7, in 1.
OA.: Gambs, OA.M. Müller, AM. Dr. Eich-
berg, OA.A. Dr. Häberlein, OA.WA. .Sacha,
Stfch., OA.Pfl. Häffner, OA.Bautclm.
Dek.A. ev.: Crailsheim: Beckh, Dek.; k.: Ell-
wangen.
Kam.A.: Knapp, KV. Brick, Bchh.
(Forft-A, Ellwangen) : Rev.-A. CraiUheim : Para-
deis, Rf. (Forft-A. Hall) : Rev.A, üriindel-
hardt: Riegel, OF. Rev.A. Rofifeld: Hiihnfe,
Rf., in 1.
1. Crailsheim, OA.St. Beckh, Dek., ev, Stpf.
Oehler, Hlfr. Vogt, k. Stpf. Sachs, 8tfch.
2. Ellrichshaufen ^ Pfd. Schweitzer, ev. Ff.
Schultheiß, Seh.
3. Goldbach, Pfd cv. Pf Grub, Seh,
4. Groningen, Pfd. Hang, ev. Pf. Bauer, Seh.
5. Grttndelhardt, Pfd. Jüngling, ev. Pf. Köhn-
lein. Seh.
6. Honhardt, Pfd. Volz, ev. Pf. Lober, Seh.
7. Jagftheim, Pfd. Henninger, ev, Pf. Rücker,
Seh.
8. Ingeraheim, D. Zieglcr, ev. Pt Haf, Seh.
9. Lautenbach, D. Hauck, Seh.
10. Leukershaufen, Pfd. Zeller, ev, Pf. Brtit^
fchwtirt, Seh.
11. Luftenaii (Markt-L), P*d. Sayler, ev, Pf,
Sehiirer, k, Pf. Mtrklein, Seh,
12. Mariäkappei, Pfd. Ammon, ev, Pf. Dorfch,
Scb.
13. Mat^enbach, D* Lechler, Seh.
14. Oberipcltach^Pfd. Ev. Pf.tSt.Pfv. Schmidt,
Seh.
15. UnoUheim, Pfd. . , . . ev, Pf. StiUhammei-,
Seh>
la Rechenherg, Pfd. Härtter, ev. Pt Kehl, Seh.
17, Roßfcld, Pfd. Fifcher, ev. Pf, Taxi», Seh.
13. Sattüldorf, Pfd. Zenneck, ev, Pf. Ziegler,
Beb.
19. Stitnpfach, Pfd- Bernhard, k, Pf. Mett-
mann, Scb.
20. Tiefenhach, Pfd. Harre, ev, Pf. Waldmann,
Seh,
21. Trienabach, Pfd. Dcniel, cv. Pf. Riißlcr, Seh,
2'1 Unterdeufftetten, Pfd. Haaler, k. Pf. Bauer,
2X Waldthann, Pfd. MUller, ev. Pf Bufcb,Sch,
24, Weipeitshofen, D. SehloJTer, Scb,
25, Weftgartahaufen, Pfd. Denner, ev, Pf.
Weik, Seh.
26, Wildenftcin, Pfd. Bdtter, ev. Pf, Haller,
üch.
3. Oberamt Ellwangen.
AG.; Dallinger, OA.R- Dauraer, AU. Hofmatin,
Babel, ÄG.Srhr, St.A; L Polbk, Ol\ in L
2,a. Künig, UK. in 1. 2,b, Pldbel, H.Z.K.
in Stuttgart Keppler, GN. Ruoff, AN, in 27.
OA.; Göbel, OA.M. Zorer, AM. Dr, Groß,
Kreismediiinalrath, OA.A, Dr. Werfer, OÄ.-
WA. Sehünweilor, OA.Th.A, Sleinhardt,
OA.Pfl, Rueß, Watfner, OA^Baiitchn,
Pek.A, ev. : Aalen, Crailsheim , Gaildorf; k,:
Ell Wangen: ächmid, Dek,^ PI zu 8chüaea-
berg bei 1.
Kam.A. EMwangen: Steckmayer, KV. Löfflor,
Kchb.
Forft-A. Ell Wangen: Probft, FM. Sehnltz, AÜ.
Rev.Ae. DankoltsweJlcr; W. Jungiager, Üf,
Ellenberg: Ereih, v. Thannba«ifcii, Kf. Ell-
waogün: W. Podak, OF, Hohenberg; Zim-
merlt, UF. Schrezheim: lUtter, OF,
1, EUflraogen, ÜA.M. Dn Sohwiiri, k» titpf.
LX
OA. Gaildorf. Gerabronn.
2.
a
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
18,
14.
15,
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
2b.
26.
27.
Eble, Merz, Kple. Scbmid, Dek., k. Pf,
zn Scbönenberg. Knapp, ev. Stpf. Mayer-
haafen, Stfch.
BenzeDzimmem , Pfd. Hartmann, ev. Pf.
Götz, Seh.
Btthlerthann, Pfd. Hufnagel, k. Pf. Ihle,
k. Pfarrkurat in Kottfpiel. Heid, Seb,
Bühlerzell, Pfd. Köbler, k. Pf. Horlacher, Scb.
Dalkingen,Pfd, Frölicb, k. Pf. Rathgeb,Scb.
Ellenberg, Pfd. Scbmid, k. Pf. Zimmer, Scb.
Geislingen, Pfd. Kreuzer, k. Pf. Holzinger,
Seh.
Jagftzell, Pfd k. Pf. Wunder, Scb.
Laucbbeim, St. Ziefel, k. Stpf. Kable, Stfcb.
Lippacb, Pfd. Scbneele, k. Pf. Merkle, Scb.
Neuler, Pfd. Scbobel, k. Pf. Forfter, Scb.
Nordbaufen, Pfd. Hummel, k. Pf. Egete-
meyr, Scb.
Pfablbeim, Pfd. Nägele; Scburr in Beers-
baob, k. Pf, Mack, Scb.
Rindelbacb, D. Seckler, Scb.
Böblingen, Pfd. Dr. Scbleweck , k. Pt
Ruoff, Scb.
Rofenberg, D. Fncbs, k. Pf. in Hobenberg.
Scbnitzer, Scb.
Scbrezbeim, D. Zeller, Scb.
Scbwabsberg, Pfd. Scbmitt, k. Pf.. Mai, Scb.
Stödtlen, Pfd. Ebrien, k. Pf. Hauber, Scb.
Tbannbaufen, Pfd. Scbweinbenz, k. Pf.
Frick, Scb.
ünterfcbneidbeim , Pfd. Scbwarz, k. Pf.
Hotter, Scb.
Unterwilflingen , Pfd. k. Pf.: Pf. in 26.
Scbmidt, Scb.
Walxbeim, Pfd. Eitle, ev. Pf. Volk, Scb.
Weftbaufen, Pfd. Hug, k. Pf. Frölicb, KpL
Sünder, Scb.
Wörtb, Pfd. Heuberger, k. Pf. Erbardt, Scb.
Zipplingen, Pfd Straub, Köbericb,
k. Pf. ßaumann, Scb.
Zöbingen, Pfd. Neber, k. Pf. Dambacber,
Scb.
4. Oberamt Gaildorf.
AG. : Scbmieg, OA.R. Siger, AG.Scbr. StA. 1.
Scbmitt, OF. in 1. 2,a Bollacber, UK. in
Hall. 2,b. Groß, St.K. in Hall. 3. JRf.
Glöggler, AA. Zimmermann, GN. Beck IL,
AN. in 8.
OA.: Weidner, OA.M. Vogt, AM. Dr. Gmelin,
OA.A , OA.WA. Noller, OA.Tb.A.
Haaf, OA.Pfl. Remppis, OA.Bautcbn.
Dek.A. ev.: Gaildorf: Leypoldt, Dek.; katb.:
Ellwangen; Gmünd; Höfen.
K4m.A.: Stampf, KV. DelTelberger, Bcbb.
(Forft-A Hall): Rev.A. Gaildorf: Scbmitt, OF.
Salzbach a. K.: Werkmann, Rf« Gfcbwend:
Kober, Rf.
1. Gaildorf, OA.St. Leypoldt, Dek., ev. Stpf.
Hlfr. Pf. in Münfter (22), Kleinknecbt, Stfcb.
2. Altersberg, W. Ackermann, Scb.
3. Efcbacb, Pfd. Rau, ev. Pf. Treu, Scb.
4. Eatendorf, Pfd. . . . ev. Pf. K.Pf.: ftd.
Pfv. Statz, Scb.
5. Ficbtenberg, Pfd. Keerl, ev. Pf. Hofmann,
Scb.
6. Frickenbofen, Pfd. Hafenauer, ev. Pf. Hu-
berieb, Scb.
7. Geifertsbofen, Pfd. Scbufter, ev. Pf. Merk-
lein, Scb.
8. Gfcbwend, Pfd. Biblmaier, ev. Pf. Boll-
ftetter, k. Pf. in Schlecbtbacb. Kopp, Scb.
9. Haufen a. R., Pfd. Kiene, k. Pf. Scbwenger,
Scb.
10. Hütten, D. Bürk, Scb.
11. Laufen a. K., Pfd ev. Pf. Blind,
Scb.
12. Micbelbacb a. d. B., Pfd. Troll, ev, Pf.
Scbmidt, Scb.
13. Mittelfifcbacb, Pfd. Scbiler, ev. Pf. Maurer,
Scb.
14. Oberfifcbacb, Pfd. Braun, ev. Pf. Stiefel,
Scb.
15. Obergröningen, Pfd. Liebermeifter, ev. Pf.
Förftner, Scb.
16. Oberrotb, Pfd. Hoffmann, ev. Pf. Weller,
Scb.
17. Oberfontbeim , Pfd. Immendörfer, ev. Pt
Hamann, Scb.
18. Oedendorf, Pfd. Ev. Pf.: Pf. in Wellbeim,
OA. Hall. Sanwald, Scb.
19. Ruppertsbofen, Pfd. Ev. Pf.: Ad. Pfv.
Müller, Scb.
20. Sulzbacb a. K., Pfd. Scbmid, ev. Pf. Pfizen-
mayer, Scb.
2L Untergröningen, Pfd ev. Pf. Arnold,
k. Pf. Kircbert, Scb.
22. ünterrotb, D ev. Pf. in Münfter,
Scbaible, Scb.
23. Vorderfteinenberg, D. Rupp, Scb.
6. Oberamt Gerabronn.
AG.: Langenbarg: Kern, OA.R. Scbwartz, AR.
Zugmaier, AG.Scbr. St.A. 1 2,a.
Wannen wetfcb, prov. KB. in 27. 2,b. GroC,
StK. in Hall. 3. JRf. Aberle, AA. Hagen-
bucb, GN. in 17. Löckle, AN. in 7; Wol-
fer, AN. in 22.
OA. Gerabronn: Maier, OA.M. Eggmann, AM.
Dr. Bürger in 17, OAA. Kaut in 1, OA,-
WA. Model in 1, OA.Tb.A. Egelbaaf in 1,
OA.Pfl. Mack in 1, OA.Bautcbn.
Dek.A. ev.: Blaufelden: Löffler, Dek. Langen-
burg: Herzog, Dek.; k.: Mergentbeim, Am-
ricbsbaufen, Ellwangen.
OA. Qerabronn. Gmünd.
LXI
Kam.A. Roth a. S.: Nalt, KV. Wannenwetfch,
Bchh.
(Forlt-A. Mergentheim) : Rev.A. Schrozberg^
Roßhirt, OF.
1. Gerabronn, OA.Sitz, Pfd. Lenckner, ev. Pf,
Mögerle, Seh.
2. Amlishagen, Pfd. Egelhaaf, ev. Pf. Roll, Seh,
3. Bächlingen, Pfd. Bollert, ev. Pf. Stapf, Seh,
4. BartenfteiD, St k. Stpf. Kinzy,
Stfch.
5. Beimbach, Pfd. Hauff, ev. Pf. Bayer, Seh,
6. Billingsbach, Pfd. Palm, ev. Pf. Vogt, Scb.
7. Blaufelden, Pfd. Löffler, Dek., ev. Pf. Wol-
farth, Seh.
8. Brettheim, Pfd. Dr. Hafner, Lic. th., ev. Pf.
Gaekftatter, Seh.
9. Dünsbach, Pfd. Meyer, ev. Pf. Kurr, Seh,
10. Gaggftatt, Pfd. Bihl, ev. Pf. Hofftetter, Seh,
11. Gammesfeld, Pfd. Bezner, ev. Pf. Hahn, Seh.
12. Haufen, Pfd. Fraas, ev. Pf Stahl, Seb.
13. Hengftfeld, Pfd. Schmidt, ev. Pf. Hofmann,
Seh.
14. Herrenthierbach , Pfd. Mehring, ev, Pf.
Krafft, Seh.
15. Homberg, D. Ev. Pf. Stpf. in 16. Köhler,
Seh.
16. Kirehberga.J., St Weber, ev. Stpf, . , , .
Diak. und Präz. Heim, Stfch.
17. Langenburg, St Herzog, Dek., ev. Stpf.
Kretfehmer, Hlfr. und Präz. Weitbrecht,
ev. Pf. in Unt-Regenbach. Mi^er, Stfch.
18. Lendfiedel, Pfd. Domfeld, ev. Pf. Schufter,
Seh.
19. Leuzendorf, Pfd. Lang, ev. Pf. Herrmann,
Seh.
20. Michelbach a. d. H., Pfd. Ammon, ev. Pf,
Bauer, Seh.
21. Michelbach a. d. L., Pfd. Ev. Pf.: Pf. in 25,
Kochendörfer, Seh.
22. Niederftetten, St Lebküchner, ev. Stpf.
Zeller, k. Stpf. Müller, Stfch.
23. Oberfteinach, Pfd Auberlen, ev. Pf,
von Altenberg (in Haßfelden, Hall). [Schaft,
Seh.
24. Oberftetten, Pfd. EHIg, ev. Pf. Beck, 6ch.
25. Reubach, Pfd. Fifcher, ev. Pf. Fuchs, Seh.
26. Riedbach, Pfd. Paulus, ev. Pf. Ulm, Seh,
27. Roth a. S., Pfd. Bürklin, ev. Pf. Cröglinger,
Seh.
28. Ruppertshofen, Pfd. Dieterich, ev. Pf,
Schmidt, Seh.
29. Schmalfelden, Pfd. Sihler, ev. Pf. Obern-
dörfer, Seh.
80. Schrozberg, Pfd. Preuner, ev. P£ Dal-
linger. Seh.
31. Spielbach, Pfd. Strebel, ev. Pf. Waldmann,
Seh. .
32. Wallhaufen, Pfd. Schenk; in
Schainbach, ev. Pf. Bierlein, Seh.
33. Wiefenbach, Pfd ev. Pf. Vogel, Seh.
34. Wildenthierbach, Pfd. Eflig, ev. Pf. Obern-
dörfer, Seh.
35. Witten Weiler, W. Hof mann, Seh.
6. Oberamt GmUnd.
AG.; Römer, OA.R. Schwab, AB, Eieß,
Wankmfliler, ÄG.Scbr. StA. 1. Haß, OF.
in 1. 2,a. ZV. Schäffer in 1. 2,b. Pleibel,
e.Z,IL In Stuttgart 3. JRf, Gräter äu 1^
AA. Sautermeifter, QN. Hartmann, AN.
In 8.
0 A r Freu, OA.M. ChriÄmano, AM. Dr. Kiefer,
OA.Ä, Dr. Schabe! , OA.WA. OfterUg,
OATh.A. Miüer, OA,pa. König, OA.-
Bautchn.
Dek.A. ev. : Aalen, WeUheim, Gaildorf, Göpp-
ingen ; kath. : Gmünd : Chriitlich, Dek., in 14.
Kan>.A»: König, KV. Bopp, Bchh.
(Forft-Ä. SchomdorO; Rev.A. Gmünd: Huß, OF,
1. Gmünd, OA.St. Pfit^r, k. Stpt Kple,:
Hettenmaier; Vogel, Oberpräa. ; Wieft;
Saile? Egler. Abel, ev. Stpf. Unterfee,
Stfch.
2. Bargau, Pfd. Fröhxier, k. Pf. Köhler, Seh,
3. Bartholomä, Pfd. Geiger, k, Pf. . . . , . .
ev, Pf. Bauer, Scb.
4. Degenfeld, Pfd. Spaich, ev, Pf. Geiger, Seh.
5. DurTangeD, D. H&asler, k. Pf, König, Seh.
6. Göggingen, D. Sjpple, Seh.
7. Herlikofen, Pfd. Schmid, k. Pf, Himer,
Seh.
8. Henbach, St Sauberfchwarz, ev, Stpf.
Wiedenhöfer, Stfch.
9. Iggingcn, Pfd. Schmid, k, Pf. Spohn, Seh.
10. Lautem, Pfd. Euttelmaier, k. Pf. Rohleder,
Seh.
11. Lei nz eil, Pfd» Dieckmann, k, Pf. Eeichle, Seh.
12. Lindaeh, D. Bahner, Seh.
13. MöggHngen, Pfd, Sontheimer, k. Pf, Bieg,
Seh.
14. Muthlangen, Pfd^ Chriniich, Dek., k, Pf.
Faufer, Seh.
15. Oberbettringen, Pfd. Ehrenfried, k, PC
Krieg, Seh.
16. ünterböbingen, Pfd. Dr. Föhr, ev. Pf. Wie-
denhöfer, Seh,
17. Rechberg, D. Huck, k. Pf. Zeller, Seh.
18. Reichenbach, Pfd. Weber, k. Pf, Gmpp,
Scb.
19. Spreitbacb, Pfd. Sinz, k. Ff, Abele Seh,
20. Straßdorf, Pfd. Krieg, k, Pf. Bader, Sek
21. Täferroth, Pfd. Mofer, ev. Pf, Oftertag, Seh.
22. Ünterböbingen, Pfd. . . . . k. Pf, Wied-
mann, Sch>
28, Waldftetten, Pfd. Zink^ k, Pf, Barth, Scb.
r
Lxn
OA. HalL Heidenheim.
24. Weiler i. d. B., Pfd. Heilig, k. Pf. Elfer,
Seh.
25. Winzingcn, Pfd. Schmid, k. Pf. Brühl, Seh.
26. Wißgoldingen, Pfd. Schwenkreis, k. Pf.
Hofele, Seh.
7. Oberamt Hall.
AG.: Fecht, Landgerichtsrath , Dienftaufficht-
fahrender AR. Höring, AR. Dettling,
Stellrecht, AG.Schr. StA. 1. Jäger, OF
in Comburg. 2,b. Groß, St.K. in 1. Dinkel
acker, GN. Beck I., AN. in 17.
OA.: Hnzel, OA.M. Heberle, AM. Dr. Pfeil
fticker, OA.A OA.WA
Maile in 1, Schürg in 13, OA.Th.Ae. Krum
rey, OA.Pfl. Berner, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Hall: Schwarzkopf, Dek.; kath.
Ellwangen.
Eam.A.: Hefelen, Finanzrath, KV Bchh
Forft-A. Hall: Freib. v. Hügel, FM. Prinz, Äff.
Rev.A. Comburg: Th. Jäger, OF. Sitten
hardt: Ruck, Rf.
1. Hall, OA.St. V. Beck, Prälaf, 1. ev. Frühprd
Schwarzkopf, Dek.» ev.Stpf. Gerok, l.Hlfr. ;
Erhard, 2. Hlfr. Hochftetter, ev. Pf. zu St.
Katharina. Wunderlich, Stfch.
2. Amsdorf, W. Schürrle, Seh.
3. Bibersfeld, Pfd. Mieg, ev. Pf. Reuß, Seh.
4. Bubenorbis, Pfd. Ev. Pf.: ftd. Pfv. Wie-
land, Seh.
5. Eltershofen, D. Bühler, Seh.
6. Enslingen, Pfd. Köbn, ev. Pf. Roger, Seh.
7. Gailenkirchen , Pfd. Leitz, ev. Pf. Küftner,
Seh.
8. Geislingen, Pfd. Zeller, ev. Pf. Schmidt, Seh.
9. Gelbingen, Pfd. Schwend, ev. Pf. Mack, Seh.
10. Großallmerfpann, Pfd. Zipfehli, k. Pf. Kern,
Seh.
11. Großaltdorf, Pfd. Halm; Hopf, in Lo-
renzenzimmem, ev. Pf. Sommer, Seh.
12. Heffenthal, D. Schmieg, Seh.
13. Ilshofen, St Stell, ev. Stpf. Schwarz, Stfeh.
14. Michelfeld, Pfd. Klein, ev. Pf. Feurer, Seh.
15. Orlach, Pfd. Schüz, ev. Pf. Gronbaeh, Seh.
16. Rieden, Pfd. Mieg, ev. Pf, Weidner, Seh.
17. Steinbach, Pfd. Windholz, k. Pf. Stärk, Kpl.
Schäfer, Seh.
18. Sulzdorf, D. Liebermeifter, ev. Pf. Laidig,
Seh.
19. Thüngenthal, Pfd. Klett, ev. Pt. KOhnlein,Sch.
20. üebrigshaufen, D. Förftner, Seh.
21. ünterafpach, D. Groß, ev. Pf. Popp, Seh.
22. Untermünkheim , Pfd. Baumann, ev. Pf.
Weidner, Seh.
23. Unterfontheim, Pfd. Schäfer, ev. Pf. Kern,
Seh.
24. üttenhofen, D. Ev. Pf.: 1. Hlfr. in 1. Kö-
berer. Seh.
25. Vellberg, St Reuß, ev. Pf. Geck, Stfch.
26. Weckrieden, D. Hanfei mann. Seh.
•27. Weftheim, Pfd. Hailer, ev. Pf. Eifen-
menger. Seh.
28. Wolpertshaufen, D. Hafpel in Heinsberg,
Auberlen in Haßfelden, ev. Pf. Setzer, Seh.
8. Oberamt Heidenhelm.
AG.: Blezinger, OA.R. Sulzer, AR. Seeger,
Widmann IL, AG.Schr. StA. 1. Haag,
OF. in 1. 2, a.b. Huber, prov. UK. in 1.
3. Speidel, AM. Ludwig, GN. Manhard,
AN. in 9; Stolpp, AN. von 8, in 1.
0 A. : Schmidlin, OA.M. Speidel, AM., A A. Dr.
Stockmayer, 0 A.A. Makh, OA.Th.A, Jung-
inger, OA.Pfl. Ziegler, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Heidenheim: Barth, Dek.; k.: Ulm,
Höfen, Neresheim, Deggingen.
Kam.A.: Haux, KV. Ladenburger,
Bchh.
Forft-A. Heidenheim: Prefcher, FM. Glück, Äff.
Rev.A. Bolheim: Litz, OF. Giengen:
Schwendtner, Rf. Heidenheim: Haag, OF.
Königsbronn: Th. Gottfehick, OF. Natt-
heim : Huttelmaier, Rf. St^inheim : Rentz, Rf.
1. Heidenheim, OA.St Barth, Dek., ev. Stpf.
Fifcher, Hlfr. Schlagentweith, Stfch,
2. Bergen weiler, Pfd. Müller, ev. Pf. Linden-
maier. Seh.
3. Bolheim, Pfd. Schumacher, ev. Pt Zeiher,
Seh.
4. Brenz, Pfd. Steinmayer, ev. Pf. Müller, Seh.
5. Burgberg, Pfd. Saier, k. Pf. Danzer, Seh.
•6. Dettingena. A., Pfd. Miller, ev. Pf. Maier,
Seh.
.7. Fleinheim, Pfd ev. Pf. Häuf, Seh.
8. Gerftetten,Pfd. Eifenbach, ev. Pf. Fink, Seh.
• 9. Giengen a. d. Brz., St. Heintzeler, ev. Stpf.
Gaifer, Hlfr. Wencher, Stfeh.
iO. Guffenftadt, Pfd. Clauß, ev. Pf. Fink, Seh.
11. Haufen o.L., Pfd. Domer, ev. Pf. Bihler,Sch.
12. Heldenfingen, Pfd. Ritter, ev. Pf. Bofch, Seh.
18. Herbrechtingen, Pfd. Benignus, ev. Pf.
Knauß, Seh.
14. Hermaringen, Pfd. Röfch, ev. Pf. Brand-
ftätter, Seh.
15. Heuchlingen, Pfd. Eifenbach, ev. Pf. Sei-
bold, Seh.
16. Hohenmemmingen , PfJ. Adlung, ev. Pf.
Renner, Seh.
17. Hürben, Pfd. Ev.Pf.: It. Pfv. Koft, Seh.
18. Itzelberg, D. Fink, Seh.
19. Königsbronn, Pfd. Sandberger,ev. Pf. Reuß,
Seh.
20. Mergelfketten, Pfd. Hochftetter, ev. Pf.
Bliefemann, Seh.
21. Nattheim, Pfd ev. Pf. Miyer, Seh.
S
OA. Künzetsau, MergeTithmm»
Lxm
22. Ochfenberg, D. Elfer, Seh.
23. Oggenhaufen, Pfd. Ev. Pf.: ftänd. Pfv.
Rochau, Seh.
24. Sachfenhaufen, D. Heugele, Seh.
25. Sehnaithelm, Pfd. Bonhöffer, ev. Pf. Riejj-
hardt, Seh.
26. Söhnftetten, Pfd. Knapp, ev. Pf. Gö feie, Seh.
27. Sontheim a. d. Brz., Pfd. Schuh, ev. Pf.
Mayer, Seh.
28. Steinheim a. A., Pfd. Mann, ev. Pf. Straub,
Seh.
29. Zang, Pfd ev. Pf. Hager, Scb.
9. Oberamt KUnzelsau.
AG.: Haldenwang, OA.R. Kappler, AR. Gnä-
dig, AG.Schr. StA. 1. Keller, Rf. in 15.
2,a. Eberle, ÜK. in Ochringen. 2,b. Hole,
H.Z.K. in Heilbronn. 3. JRf. Lehnemaati,
AA. Walther, GN. Vogel, AN. in 15. Kug-
1er, AN. von 36, in 25.
OA. : Sehwend, OA.M. Widmann, AM. Dr. Lud-
wig, OA.A. Dr. Frank, OA.WA. Uebelc,
OA.Th.A. Reuß, OA.Pfl. Ganzenmüiler,
OA.Bautchn.
Dek.A. ev.:Künzel8au: Böckheler, Dek.; katli.:
Amriehshaufen : Zierlein, Dek., in 8,
^am.A. Sehönthal: Eifenraenger, KV. Jung,
Bchh.
(Forft- A. Mergentheim) : Rev. A. Dörzbach : Kel I «r,
Rf. Rev.A.KünzelBau:Laborenz,Rf. (Forft-
A. Neuenftadt): Rev.A. Sehönthal: Freih.
V. Speth-Sehülzburg, Rf.
1. Kttnzelsau, OA.St. Böckheler, Dek., Ir. ev,
Stpf. Albrecht, 2r. ev. Stpf. Kohler, St fcb.
2. Ailringen, Pfd. Baur, k. Pf. Bender, Scb.
3. Altkrautheim, Pfd. Schneider, k. Pf. Krug,
Seh.
4. Amriehshaufen, Pfd. Joos, k. Pf. Schneider,
Seh.
5. Afehhaufen, Pfd. Betz, k. Pf. Specht, Sdu
6. Belfenberg, Pfd ev. Pf. Schwarz,
Seh.
7. Berlichingen, Pfd. Hummel, k. Pf. Köhler,
Seh.
8. Bieringen, Pfd. Zierlein, Dek., k. Pf. Ki-
lian, Seh.
9. Braunsbach, Pfd. Mezger, ev. Pf. Hg, k.
Pf. Berlinger, Rabb. Sachs, Seh.
10. Buchenbach, Pfd ev. Pf. Rapp, Sofi.
11. Criesbach, D. Schraetzer, Seh.
12. Crifpenhofen, Pfd. Eidenbenz, ev. Pf. Got-
tert. Seh.
13. Diebaeh, D. Heußer, Seh.
14 Dörrenzimmern, Pfd. Hachtel, ev. Pf. Wirth,
Seh.
15. Dörzbach, Pfd. Reifehle, ev. Pf. Wägelin,
Seh.
16,
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
29.
30.
31,
32.
33.
34,
35.
36.
37,
38.
m.
40,
41,
42,
43.
44.
45,
46.
47.
48.
4H.
Döttitigtin, Pfd. Weber, ßv. Pf, Brück er. Seh,
Eberbadi, D, ScbaJfert, Seh.
Ebersthal, Pfd. Dirlfl wanger, k. Pf. Herr-
mann, Seh.
Ettenhaiifen, Pfd. Ünger, ev, PL Jong, Seh.
Garnberg, D, Sehneidtir^ Seh,
Herrn uth au Ten, D, Haag, Scb.
Hohebachj Pfd. Harttnanti, ev. Pf, Hor-
nung, Seh,
Hollenbach, Pfd. Ebert, ev. Pf, Ehrraann,
Seh.
Jagftbcrg, Pfd. Graf v. Ueifchach, k, Pf,
Metzger, Sek
Ingeltiogenj St. Fauft, ev, Stpf.
Dlak. lind Präa. Steiger, Stfcb.
Jungholzhaufen p D. Kämmerer, Seh.
Kcfcherftetten, Pfd. Walther, ev. Pf. HäfF-^
ner, Seh.
Laibach, D, HeßUnger, Seh.
Laßbach, W, Bautjr, Seh.
Marlach, Pfd. Rathgeb, k. Pf. Krempp, Seh,
Meßbach, Pfd. Rettich, k, Pf. Schmitt, Seh,
Morsbacyi, D. Mehrer, Seh.
MulCngen, Pfd. Kunhäufer, k, Pf. Lüllig,
Scb.
Muthof, W, Link, Seh.
Nagelaberg, Pt'd. Schwarz, k. Pf. Sturm, Seh,
Niciicrnhall, ISL Maifch, ev. Stpf, .Schmidt,
Stich.
Nitzenhaufen, D. Schumacher, Seb.
Obergiaabach, Pfd. FaiG, k. Pf. Schufter,
Seh,
OberkeiTach, Pfd. DorHinger, k. Pf, Deufer,
Seh.
Schönthal, Pfd. Ev. Pf,: Ad, Pfv, KröU,
kp Pf, Crönlein, Seh.
Simprechtshaufen j Pfd. Widmaier, k. Pf,
Throm, Seh.
Sindeldorf, Pfd. Feuerle, k. Pf, Kau, Seh,
Steinbach, D. Vogt, Seh,
Stemkirchen, Pfd. Bilfinger, ev. Pf. Blirk-
lein, Üch.
Unterginibach, D, Scherer, Seh*
Weißbach, D. Bauer, Sek
Weidingsfülden, D, BilUngerp Seh.
Weftemhaafen, Pfd. Ernft, k. Pf. Zuck, Seh,
Zaifenhaufen, D, Zeller, Seh.
IC. Oberamt Mergentheim.
AG.: Dr. Georgü , OA.R. Wolf, AR, Löbfe,
Sciiiemer, Schumann, AG,Schr. St.A. L
2,a. Kauffraann, UK. in 1, %b. Groß, St,K,
iu Hall. 3. JRf, Hofmeifter, AA. Cunradi,
GN. Roller, AN, in 9. Schau weck er^ AN.
in 47.
OA.r Sprandi, Reg.Rath, OA.M, Haag, AM,
Pflüger, OA,Ä, Dr, Lindemann, OA.WA,
LXIV
OA. Morg^ntheim. Neresheim.
Müller, OA.Th.A, Fifcher, OA.Pfl. Kauff-
mann, OA.Bantch.
Dek.A. ey.: Weikersheim : Eöhn, Dek.; kath.:
Mergentheim: Hänle, Dek. in 25.
Kam.A.: Weber, KV. Kern, Buchh.
Forft A. Mergentheim : Heigelin, FM. Schlette,
Air. Rev.A.Creglingen:Nikel,Rf. Mergent-
beim: Grtininger, OF.
1. Mergentbeim, OA.St. Zimmerle, k. Stpf.
Hazel, ev. Stpf. Gunzenbanfer, Rabb. Merz,
StTch.
2. Adolzhaofen, PfcL Blind, ev. Pf. Scheu,
Seh.
3. Altbaufen, D. Ruck, Seh.
4. Apfelbacb, Pfd. Maier, k. Pf. Hitzfelder, Scb.
5. Archsbofen, Pfd , ev. Pf. Fleifch-
mann, Seh.
6. Bemsfelden, Pfd. Ledermann, k. Pf. Mark,
Scb.
7. Blum Weiler, W. Stahl, Scb.
8. Grainthal, D. Roft, Scb.
9. Creglingen, ät Teicbmann, Stpf. Sigel,
Hlfr. Wagner, Stfcb.
10. Deubaob, Pfd. Münz, k. Pf. Spinner, Scb.
11. Edelfingen, Pfd. Feuchter, ev. Pf. Hert^
lein, Scb.
12. Elpersheim, Pfd. Speier, ev. Pf. Dürr,
Scb.
13. Finfterlobr, Pfd. Palmer, ev. Pf. Vor-
laufer, Scb.
14. Frauentbai, Pfd. Ev. Pf. in 15. Jakob, Scb.
15. Freudenbach, Pfd. Schoder, ev. P£ Man-
gold, Scb.
16. Haagen, D. Ruck, Scb.
17. Hacbtel, D. Rotbenfels, Scb.
18. Hartbaufen, Pfd. Erafimy, k. Pf. Land-
wehr, Scb.
19. Herbftbaufen, D. Wunderlich, Scb.
20. Herrenzimmern, D. Schulz, Scb.
21. Honsbronn, D. Wolfartb, Scb.
22. Ingersbeim, Pfd. Eränzle, k. Pf. Stier-
korb, Scb.
23. Laudenbach, Pfd. Riegel, k. Pf. Geb-
ring, Scb.
24. Löffeirtelzen, Pfd. Zürn, k. Pf. Ruf, Scb.
25. Markelsbeim, Pfd. Hänle, Dek., k. Pf. Hei-
dinger, Scb.
26. Münfter, Pfd. Graf, ev. P£ Stammler, Scb.
27. NalTau, Pfd. G. Hartmann, ev. Pf. NaTer,
Scb.
28. Neubronn, Pfd. Layer, ev. Pf. Scherer, Scb.
29. Neunkirchen, Pfd. M. Hartmann, ev. Pf.
Römer, Scb.
80. Neufeß, D. Hetzler, Scb.
81. Niederrimbach, Pfd. Ev. P£: Helfer in 9.
Brummer, Scb.
32. Oberrimbach, D. Weich, ev. Pf. in Licbtel.
Baßmann, Scb.
38. Pfitzingen,PM. Krauß,ev.P£ Heilmann, Scb.
(Gedruckt am
84. Queckbronn, D. A/Tel, Scb.
35. Reinsbronn, Pfd. .... ev. Pf. Moder, Scb.
36. Rengersbaufen, Pfd. Wengert, k. Pf. Mes-
ger, Scb.
37. Rinderfeld, Pfd. Schule, ev. Pf. Eöbl, Scb.
38. Roth, Pfd. Ruf, k. FL Wunderlich, Scb.
39. RülTelbaufen, D. Martin, Scb.
40. Schäftersbeim, Pfd. Fechter, ev. Pf. Strö-
bel, Scb.
41. Scbmerbacb, Pfd. Gebring, ev. Pf. Meißner,
Scb.
42. Simmringen, Pfd. Wäfcher,k.Pf. Popp, Scb.
43. Stuppach, Pfd. Kern, k. Pf. Retzbach, Scb.
44. Yorbacbzimmem, Pfd. Eberbaob, ev. Pf.
Heimberger, Scb.
45. Wachbach, Pfd. Hönes, ev. Pf. Riegel,
k. Pf. Pflüger, Scb.
46. Waldmannsbofen, Pfd. Luwig, ev. Pf:
Heppel, Scb.
47. Weikersheim, St Eöhn, Dek., ev. Stpf.
Zürn, Diak. und Präz. Dr. Heilbronn, Rabb.
Hammel, Stfcb.
48. Wermutsbaufen, Pfd. Ehemann, ev. Pf.
Dürr, Scb.
II. Oberamt Neresheim.
AG.: Herrmann, OA.R. Gnndlacb, AR. Stikel,
AG.Schr. St.A. 1. Koch, Rf. in Kapfen-
burg. 2,a. Steuer, K.B. daf. 2.b. Huber,
prov. UK. in Heidenheim. 8 Lipp,
GN. Brecht, AN. in 6.
OA.: Schickbardt, OA.M. Scbeffold, AM. Dr.
Eilig, OA.A OA.WA, Heß, OA.Tb.A.
Hahn, OA.Pfl. Ruf, Vogler, OA.Bautcbn.
Dek.A. ev.: Aalen, Heidenbeim; kath.: Neres-
heim: Birkler, Dek., in 25.
Kam.A. Eapfenburg; Rupp, KV. Steuer, Bchb.
(Forft-A. Ell wangen) : Rev.A. Eapfenburg : Eocb,
Rf. Bopfingen: G. Nagel, Rf.
1. Neresheim, OA.St Wittmann, k. Stpf. Heck-
mann, Stfcb.
2. Auernbeim,Pfd. Schwenk, k. Pf. Zeyer, Scb.
3. Aufhäufen, Pfd. Hamberger, k. P£ Mayer,
Scb.
4. Baldem, Pfd. Stephan, k. Pf. Franken-
reiter, Scb.
5. Ballmertshofen, Pfd. Bück, k. Pf^ Schön,
Scb.
6. Bopfingen, St Müller, ev. Stpf. .... Hlfr.
Dörr, Stfcb.
7. Demmingen, Pfd. Leufer, k. Pf. RoßmaDn,Sob.
8. Dirgenbeim, Pfd. Wengert, k. Pf. Scbneele,
Scb.
9. Difchingen, Pfd. Halder, k. Pf. Abt, Epl.
Haußmann, Scb.
10. Dorfmerkingen, Pfd. Eäßer,k.Pf. Brenner,
Scb.
11. Januar 1884.)
OA. Nercßheim* Oehringen*
LXV
11. Duuftelkingen,Pfd. Schneider, k.Pf. Schmidt-
ner, Seh.
12. Ebnat, Pfd. Förderer, k. Pf. Beyrie, Seh
13. Egiingen, Pfd k. Pf. Urban, Seh.
14. Elchingen a. d. H., Pfd. Wengert, k. Pf,
Malz, Seh.
15. Flochberg, Pfd. Zeller; .... in Herdt-
feldhaufen, k. Pf. ßau, Seh.
16. Frickingen, D. Schmidt, Seh.
17. Goldburghaufen, Pfd. Göhner, ev. Pf. Volk^
Seh.
18. Großkuchen, Pfd. Reifer, k. Pf. Beyrle, Seh.
19. Hülen, D. Ev. Pf.: ftd. Pfv. in Kapfenburg.
Berger, Seh,
20. Kerkingen, Pfd. Notz, k. Pf. Mttller.Seh.
21. Kirchheim a. R., Pfd. Knapp, ev. Pf.
Hummel, k. Pf. Bas, Seh.
22. Köfingen, Pfd. Rathgeb, k. Pf. Baur, Seh.
23. Neresheim (Schloß), Pfd. Härle, k. Pf.
Schmid, Seh.
24. Oberdorf, D. Oberdorfer, Rabb. Berg, Seh.
25. Ohmenheim, Pfd. Birkler, Dek., k. Pf.
Schmid, Seh.
26. Pflaumloch, Pfd. Graf, k. Pf. Petfch, Sek
27 Röttingen, Pfd. Blank, k. Pf. Mielich, Seh.
28. Schloßberg, D. Segmiller, Seh.
29. Schweindorf, Pfd. Schlotterbeck, ev. Pf.
Schwarz, Seh.
30. Trochtelfiogen, Pfd. Harpprecht, cv, Pf.
Stolch, Seh.
31. Trugenhofen, Pfd k. Pf. Mayer, Seh.
32. Unterrififingen, Pfd. Odenwalter, k. Pf.
Raunecker, Seh.
33. Utzmemmingen, Pfd. Bux,k. Pf. Herrling, Seh,
34. Waldhaufen, Pfd. Schnieringer, k. Pf.
HNring, Seh.
12. Oberamt Oehringen.
AG.: Weizfäcker, Landgcrichtsrath , dierirtauf-
fichtfilhrender AR. Abel, AR. Jnfif^k,
Traub, AG.Schr. StA. 1. Magenau , OF,
in 1. 2,a. Eberle, UK. in 1. 2,b. Hole,
H.ZK. in Heilbronn. 3. JRf. Fifcher, AA.
Bühler, GN. Schmidt, AN. in 25. Koch,
AN. von 11, in 1.
OA : Böltz, Regierungsrath , OA.M. Mezgcr,
AM. Dr. Luithlen, OA.A. Dr. Lang, UA,-
WA. Seibold, OA.Th.A. Krauß, OA.Pfl.
Lutz, OA.Bautehn.
Dek.A. ev.: Oehringen: Eidenbenz, Dek.V, ;
kath.: Amrichshaufen; Neckarfulm.
Kam.A.: Rümelin, KV. Pflanz, Bchh.
(Forft-A. Neuenftadt) : Rev.A.: Oehringen: Ma-
genau, OF.
1. Oehringen, OA.St. Eidenbenz, Dek.V., cv.
Stftsprd. Dr.Bacmeifter, Stpf. Sllskind, Dfak.
Rößle, Stfch.
Warttemb. Jahrbdchcr 18R3.
2. Adolzfuit, Pfd, Mjiym-, ev, Pf. Fuehß, Seh.
3. BautDedenbacb, Pfd. Vifcher^ev. Pf, Kühler,
Seh, ' *
4. BüttelbrOTin, W, Briiminer, Seh,
5. Cappel, D. Friedrich, Seh. *
(5. Eckardtaweilerj W. Leypoldt, Seh.
7. Ernsbaeh, Pfd. Fifcher, ev. Pf. Seheuber,
Seh.
8. Efchelbach, Pfd. Hartmapn, ev. Pf. Dietz,
Seh
9. Efchenthal, Pfd. Seh euer matiti, ev. Pf. Brazeli
«eh. ' . . -
10. Feßbach, W. Laidig, Seh. " * • '; ^- *
11. Forchtenberg, St. Weidner, ev. Stpt *B5h-
ringer, Stfch.
12. GaiBbach, D, Weber, Seh, ' ' -* '•
13. Gcißelhardt, Pfw, Ströle, ev, Pf. Koch,
Seh.
14. Gnadenthal, Pfd ev. Pf, ROßlcr, Seh,
15. Goggenbachj D, Sommer, Seh,
16. Haraberg, W. Hilbner, Scb.
17. KelTelfeld, D. Betz, Seh, "
18. KirehenfalJ, Pfd. Heuber, ev. Pf, Hart-
mann, Seh.
19. Kldöhirfchhaeh, W, Hammel, Seh,
20. Kupferzell, Pfd, Bürger, cv. Pf, Seheffold,
k. Pf. Schaufele, Seh.
2L Langenbeutingen , Pfd. Bühl er, ev, Pfi
Remmele, Seh,
22. Mangold falt, W. Hen^mann, Seh.
23- Micheibach a, W.,Pfd, KaJlce, ov, Pf. Illig,
Seh,
2L MögJingen, D, Uerwarth^ Seh.
25. Neuenftein, St. Balz, ev. Stpf. Raufcher,
Diak, Müll, Stfch.
2o. Neiireuth, W. Me^ger, Seh»
27, Obereppaeh, W. ROßler, 8ch,
28, Oberohrn, D. Götz, Seh.
29, Oberfüllbacli, D. Breutner, Seh.
3ü, Oberftcinbach, D. Bau mann, Scb»
31. Ohrnherg ev, Pf. Adel heim. Seh,
32. Orendelfall, Pfd, Egerer, ev, Pf. Bräunt Seh,
33. Pfedelbaeli, Pfd. .... ev. Pf. ... . Diak*
Daufe, k. Pf. reffelbevger, Seh,
34. Schwüllbronn, D. Mngele, Seh.
35. Sindringcn, St. GußmanDj cv, Stpf. Schirm,
Stfch,
m. Unteilteiöbaeh, Pfd KraivG, ev. Pf. Berg^
mWlhv, Seh.
07. Verrenberg, D, Carle, Seh.
38. Waidenburg, St, Göller, ev. Stpf. . . , ,
Diak, Müller, k, Stpf. Haug, Stfch.
39. Wefternach, D. Karle, Seh.
40. Wefternbach, D. Habel, Seh.
41. Windifchenbach, D, Ktlbler, Seh.
42. Wohlmuthaufen, D, Hirfching, Seh,
43. Zwei Hin gen, D. Metzger, Seh.
LXVI
OA. Schorndorf. Welzheim.
13. Oberamt Schorndorf.
AG.: Franck, OA.R. Ehrlenfpiel, AR. Hagen-
biich, AG.Schr. StA. 1. Knorr, OF. in 1.
2,a. Naft, KB. in 1. 2,b. Löflund, H.StK.
in Cannftatt. 3. Rothmund, AM. Gaupp,
GN. Speidel, AN. von 28, in 1 ; Weinland,
AN. von 7, in 21.
OA.: Baun, OA.M. Rothmund, AM., AA. Dr.
Gaupp, OA.A. Dr. Mayer, OA.WA. Ehr-
mann, OA.Th.A. Frafch, OA.Pfl. Schmidt,
OA.Baatchn.
Dek. A. ev. : Schorndorf: Finckb, Dek. ; kath. :
Stuttgart, Gmünd, Deggingen.
Kam.A.: Rayhrer, KV. Naft, Bchh.
Forft-A. Schorndorf: Schultheiß, FM. Holland,
A/r. Rev.Ae.: Adelberg: Blcrmg, Rf.
Geradftetten: Rau, OF. Hohengehren : Kel-
ler, Rf. Schorndorf: Knorr, OF.
1. Schorndorf, OA.St Finckh, Dek., ev. Stpf.,
Hoffmann, Hlfr. Friz, Stfch.
2. Adelberg, D. Jauß, ev. Pf. Jüngling, Seh.
3. Aichelberg, Pfd. Egelhaaf, ev. Pf. Sturapp,
"Sch.
4. Afperglen, D. Krautter, Seh.
5. Baierock, Pfd. Knöringer, ev. Pf. Bifchoff,
Seh.
6. Baltmannsweiler, Pfd. Straub, ev. Pf Bühl,
Seh.
7. BeuteUbach, Pfd. Hoffacker, ev. Pf. Scblör,
Seh.
8. Buhlbronn, D. Schwarz, Seh.
9. Geradftetten, Pfd Drehmann, ev. Pf. Schloz,
Seh. ,
10. Grunbach, Pfd. Stcudel, ev. Pf. AVeeg-
mann. Seh.
11. Haubersbronn, Pfd. Keller, ev. Pf. Kolb,Sch.
12. Hebfack, D. Wieler, Seh.
13. Hegenlohe, Pfd. Kapff,ev.Pf. Berger, Seh.
14. Hohengehren, Pfd. Dolde, ev. Pf. Wolf, Seh.
15. Hößlinswarth, Pfd. Walz, ev. Pf. Stadel-
mann, Seh.
16. Miedeisbach, D. Bühner, Seh.
17. Oberberken, D. Seizer, Seh.
18. Oberurbach, Pfd. Dorfch, ev. Pf. Krieger,Sch.
19. Rohrbronn, D. lllg. Seh.
20. Schlichten, D. Maier, Seh.
21. Schnaith, Pfd. Ccllariu8, ev. Pf. Fifcher, Seh.
22. Schornbach, Pfd. Walker, ev. Pf. ßeuttcl, Seh.
23. Steinenberg, Pfd. Stockmayer, ev. Pf.
Schömig, Seh.
24. Thomashardt, D. Roo9, Seh.
25. ünterurbach, D. Preyß, Seh.
26. Vorderweißbuch, W. Schniepp, Seh.
27. Weiler, Pfd. Effig, ev. Pf. Schnabel, Seh.
28. Winterbach, Pfd. Weitbrecht, ev. Pf. Fifcher,
Seh.
14. Oberamt Welzheim.
AG.: Kauffmann, OA.R. Mangold, AG.Schr.
StA. 1. Froft, Rf. in 1. 2,a Fink, KB. in
6. 2,b. Pleibel, H.Z.K. in Stuttgart. 3.
JRf. Schneider, AA. Jeitter, GN. Knödel I.,
AN. in 6.
OA.: Kirchgraber, OA.M. Schönmann, AM.
Schmid, OA.A. Dr. Pfilfflin in 6, OA.WA.
Dieterich, OA.Th.A. Stähle, OA.Pfl
OA.-Bautchn.
Dek.A.ev.: Welzheim: Hole, Dek.; k.: Gmfind,
Höfen.
Kam.A. Lorch: Grunsky, KV. Fink, Bchh.
(Forft-A. Schorndorf;: Rev.Ae. Lorch: L. Gott-
fchick, OF. Welzheim: Froft, Rf.
1. Welzheim, OA.St. Hole, Dek., ev. Stpf.
Rommel, Hlfr. Wenzel, Stfch.
2. Altdorf, Pfd. Göller, ev. Pf. Kinkel, Scb.
3. Gioßdeinbach, D. Ev. Pf.: Par.Vik. in 6.
Bacher, k. Pf. Lutz, Seh.
4. Kaifersbach, Pfd, Dierlamm, ev. Pf. Traken-
müller, Seh.
5. Kirchenkirnberg, Pfd. Ludwig, cv. Pf,
Bohn, Seh.
6. Lorch, St. Wurm, ev. Stpf. Weigclin, Hlfr.
Sigel, Stfch.
7. Pfahlbronn, D. Mößner, Seh.
8. Plüderhaufen, Pfd. Hauffe, ev. Pf Sigel, Seh.
9. Rudersberg, Pfd. Efenwein, ev. Pf. Müller,
Seh.
10. Unlerfchlechtbach, D. B.iuerle, Seh.
IL Wahihaufen, D, Ev. Pf: Hlfr. iu 6. Schön-
leber, Seh.
12. Wäfchenbeuren, Pfd. Schaupp, k.Pf. Schwei-
zer, Seh.
D. DoBan-Kreis.
I. Oberamt Biberach.
A.G.: Pfeilfticker,OA.R. v. Heider, AR. Kuli,
Deffelberger, AG.Schr. StA. 1. Frank, OF.
in Schuffenried. 2,a. Homanner, ZV. in L
2,b. Kick, H.Z.V. in Ulm. 8. JRf. Neuer,
AA. Stromenger, GN. Hauber, AN. in 31.
I OA,: Bailer, Reg.R., OA.M. Entreß, AM. Dr.
! Stang, OA.A. Mayer, ÜA.A. in 31. Dr. Hftrle,
j OA.WA. Wetzel, OA.Th.A. Hang, OA.Pfl.
I OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Biberach: Majer, Dek.; k.: Bibe-
rach: Müller, Dek, Pf. in 25.
OA. Biberacb* Blrvuljeurcu.
LXVIl
Kani.A. : Ochfenhaufen: Schwab, KV. Mederle,
Bchh.
Forft-A. Ochfenhaiiren : Bnrkardt, FR. Schraid,
Air. Rev.A. Biberach: Kuttler, OF. Hür-
bel: Sihler, Rf. Ochfenhaufen: K. Schel-
ling, OF.
• 1. Biberach, OA.St. Majer, Dek. 1., Hoch-
ftetter 2., Mayer 3. ev. Stpf. Müller, k.
Stp'f. Gehring, Geifelhart, Präz.-Kple
Schilling, Kpl. Nicolai, Stfch.
2. Ahlen, Pfd. Göfer, k. Pf. Paul, Seh.
3. Alberweiler, Pfd. Müller, k. Pf. Fifchbaoh,
Seh.
4. Altheira, Pfd. Unger, k. Pf. Braunger, Seh.
5. Aepfingen,Pfd. Dr.Fricker, k. Pf. Hagel, Seh.
6. Aßmannshardt , Pfd. Dr. Sautter, k. Vt
Winter, Seh.
7. Attenweiler, Pfd. Dölker, ev. Pf. Greffer,
k. Pf. Beck, Seh.
8. Aiifhofen, D. Lutz, Seh,
9. Bellamont, Pfd. Jard^, k. Pf. Pfaus, Seh.
10. Bergerhaufen, D. Grözinger, Seh.
n. Birkenhard, D. Imhof, Seh.
12. Erlenmoos, D. Imhof, Seh.
13. Erolzheim, Pfd. PfahJer, k. Pf. Bär, Sc\u
14. Fifchbach, Pfd. Schad, k. Pf. Holzer, ScL
15. Füramoos, D. Weber, Seh.
16. Grodt, D. Werner, Seh.
17. Gutenzeil, Pfd. Staiger, k. Pf. Münz, Seh.
18. Höfen, D. Häderer, Seh.
19. Hürbel, Pfd. Hammer, k. Pf. Sax, Seh.
20. Ingerkingen, Pfd. Pfluger, k. Pf. Zell, Seh,
21. Kirchberg a. d. J., Pfd. Harrer, kath. Pf.
Kramer, Seh.
22. Langenfchemmern, Pfd. Funk, k. Pf. Kahle,
Seh.
23. Lanpertshaufen, Pfd. Pecoroni, k. Pf. Krng,
Seh.
24. Mafelheim,Pfd. Mühling,k.Pf. Bogenrieder,
Seh.
25. Mettenberg, Pfd. Müller, Dek., k, Pf. Wohn-
has, Seh.
26. Mittelbiberach, Pfd. Rupf, k. Pf. Dr. Keraptor,
Kpl. Schwörer, Seh.
27. Mittelbnch, Pfd. Strobel, k. Pf. Befenfelder,
Seh.
28. Muttensweiler, D. Schmid, Seh.
29. Oberdorf, D. Sprißler, Seh.
30. Oberfulmetingen, Pfd. Waggershaufer, k.
Pf. Schneider, Seh.
31. Ochfenhaufen, Pfd. Seif, k. Pf. Ev. Vf.
ftd. Pfv. Föhr, Seh.
32. Reinftetten, Pfd. Mattes, k. Pf. Cafper, Seh.
33. Reute, Pfd. Kurz, k. Pf. Egger, Seh.
34. Ringfehnait, Pfd. Bezler, k. Pf. Brachs, Seh.
35. Rißegg, D. Näher, Seh.
36. Rottum, Pfd. Geifelmann, k. Pf. Freifinger,
Seh.
37. Schemmerborg, Pfd. floyer,k.Pf. Hecht, 8cb.
I 33. Stamangeii, I'fd- Bopp, k. Pf. AfifaFg^Sch.
39. Steinhaufen a. d. R,, Pfd. Mattes, k, Vt\
Cafpar, Seh.
m Ummendorf, Pfd. Dr. Hofele, k. Pf. Dobler,
Seh.
4L Unterdettingen, D, Schlichtig, k. Pf, Rock,
Seh.
42. UnterfülmctiDgen, Pfd. Gerank. Pf, Pfender,
Seh.
^3. Volkerihclm, D. Pfeifer, Seh.
44. Wartbanlen, Pfd. Stehrer, k. Pf. Rieg, Kpl;
Weiß, Seh.
2. Oberamt Blaubeuren.
AG.r Metzger, OÄ.U. Sommer, AG.Sohr. St.A,
1, Seharir}', F.A. in 1. 2, a, Kränzle, KB.
in I, 2,b. Kik, E.Z^\ in Ulm. JRf. Sie-
gor, AA. Röhin, GX.
OÄ.: Kuhn, OA.M. Arcbenaacr, AM. Dr. Major,
OA.A. ..... OA,WA. Stohrer, OÄ.Th.A,
Kneer, OA.Pfl. Feil, OA.Bautchn.
Dek.A. ev, : Blaubeuren: Wurm, Dek.; kath.:
Ulm, Ehingen^ Dt^ggingen.
Kjim.A : Zahn, KV. Krilnzle, Bchh,
Tor f t- A . B I au b c ure n : Pfize n m ay e r, FM. S cti ari ry ,
Air Kev..Ae. : Blaubeuron: HartmaaUjOF,
BermaringcQ: Geyer, Rf, Jiifdngen: Ley-
dig, Hf. Nellingen: Sehabel, Rf. Ringingen;
Bai teil mann, Rf,
1. Blaubcurcn, OA.St, Wurm, Dek., ev. Stpf.
Wild, Hlir. Keller, Stfeh,
2. Amegg, Pfd. k. Pf, : Pf, iu 17, Häußler, Seh.
3. Afch, Pfd. Mohr, cv, Pf. Haueife, Seh.
i. Beiningen, D, Ilerrmann, Seh,
5, Bergbiilen, Pld. Naft, cv. Pf. Dick, Seh.
6, Bermaringen, Pfd, Rüdifrer, cv. Pf, Trankle,
Scb.
7, Bollmgen, Pfd. Schilnweiler, Dek., kath. PF.
Knab, Seh.
8, Bfliilenhaufen, D, Schwarzenba!?., Scb,
9, DarnftarU, Pfd k. Pf. GrODür,Seh.
10. Eggingen, Pfd. Behrle, k< Pf Rueß, Scb,
11. Ermingen, Ih Häußlev, Seh.
12. Gt^rbaufen, Pfd. Ev. Pf.: Std, Pfv, Eckle,Sch,
13. Hitufen o. U., Pfii. Schray, k. Pf. Glöckler,
Scb.
U. flerrlingen, Pfd. Kiene, k. Pf. Sattler, , , , ,
Kple. Geiger, Seh.
If), Klingenftein, D. Pfübmann, Seh.
16, MachtalsUeim, Pfd, Wetzd, ev, Pf, Fink,
Scb.
17. Markbronn, Pfd. Ev. Pf,: Pf. in 20, Muck,
k. Pf. Braitinger, Seh.
IB, Merklingen, Pfd, Domer, ev. Pf, Maurer^Seb,
19. Nellingon, Pfd. Eberbardt, ev, Pf, All-
göwer, Seh,
20. PappHaii, Pfd. Kiieeld, ev.Pf, Burkhardt^Ht b.
Lxvin
OA. Ehingen. Qeislingen.
21. Kadelftetten, D. Fink, Scli.
22. Ringingen, Pfd. v. Schöninger, Kirchenrath,
Prof., k. Pf. Settele, Seh.
28. Scharenftettcn, Pfd. Vötter, ev. Pf. Scheif-
fele, Seh.
24. SchelklingeD, St Hummel, k. Stpf. Fifcher,
Stfeb.
25. Schmiechen, Pfd. Reih]Dg,k.Pf. Kneer,Seh.
26. Seißen, Pfd. Baur, ev. Pf. Pfetfch, Seh.
27. Sonderbuch, D. Mayer, Seh.
28. Suppingen, Pfd. Jacober, ev. Pf. Erz, Seh.
29. Themmenhaufen,Pfd. Ev.Pf.: Pf. in 6. Gey-
witz. Seh.
30. Tomerdingen, Pfd. Utz, k. Pf. Merkle, Seh.
31. Weiler, Pfd. Ev. Pf.: HJfr. in 1. Auten-
rieth. Seh.
32. Wippingen, Pfd. Eipper, ev. Pf. Hagele, Seh.
3. Oberamt Ehingen.
A.G.: Zum Tobel, OA.R. Braun, A.R. Strobel,
Sehnekenbnrger, AG.Sehr. St.A. 1, Menz,
OF. in 1. 2,a. Streib, UK. in 1. 2,b. Kik,
H.Z.V. in Ulm. 3. JRf. Härlin in 1, AA.
Reiner, GN. Neubrand, AN. in 30.
OA.: Hölldampf, OA.M. Jungel,AM. Dr. Bück,
OA.A. Dr. ühl, OA.WA. Müller, OA.Th.A.
Tritfehler, OA.Pfl. Mayer, OA.Bautchn.
Dek.A. ev. : Biberach, Blaubeuren, Münfingen:
k.: Ehingen: Eifenbacher, Dek., Pf. in 14.
K.A.: Eifenbach, KV. Walker, Bchh.
(Forft-A. Blaubeuren): Rev.A. Ehingen: Menz,
OF. Moehenthal: Mehl, Rf.
1. Ehingen, 0 A.St Ziramerle, k. Stpf. Schneider,
Kpl. Ev. Stpf.: Std. Verw. Müller, Stfeh.
2. Allmendingen (Groß- u Klein-), Pfd. Weia-
mann, k. Pf. Kple.: Wolff, Pf.
Pfinder, Seh.
3. Altbierlingen, D. Braig, Seh.
4. Altheim, Pfd. Pfiftcr, k. Pf. Sehmid, Seh.
5. Altfteußlingen, Pfd. Vetter, k. Pf. Müller, Seh.
G. Bach, Pfd. Götz, k. Pf. Enderic, Seh.
7. Berg, D. Braig. Seh.
8. Berkach, D. Leicht, Seh.
9. Dächingen, D. Stichle, Seh.
10. Dettingen, D. Kräutle, Seh.
11. Donauneden, Pfd. Lupberger, k. Pf. Maunz,
Seh.
12. Emerkingen, D. Bäuerle, Kpl. Neubrand,
Seh.
13. Ennahofen, D. Simmendinger, Seh.
14. Erbach, Pfd. Eifenbacher, Dek., k. Pf. Geiger,
Kpl. Knehr, Seh.
15. Erfingen, Pfd. Seuffer, ev. Pf. Gruber, Seh.
16. Frankenhofen, Pfd. Kopp, k. Pf. Scheible,
Seh.
17. Gamerfehwang, Pfd. Huck, k. Pf. Geisel-
mann, Seh.
18. Granheim, Pfd. Stützlo, k. P.**. Weber, Seh.
I 19. Griefingen, (Unter- und Ober-), Pfd. KnauflT,
I k. Pf. Ried, Seh.
20. Grötzingen, D Seh.
21. Gruudsheim, Pfd. Feil, k. Pf. . . . . Kpl.
Neubronn, Seh.
22. Herbertshofen, D. Haid, Seh.
23. Heufelden, D. . . . . Kpl. Renz, Seh.
24. Hunderfingen, Pfd. Nagel, k. Pf. Wiker,
Seh.
25. Kirchbierlingen, Pfd. Längft, k. Pf. Laur,
Seh.
26. Kirchen, Pfd. Steigentefeh, k. Pf. Locher, Seh.
27. Lauterbaeh, D. Dr. Storz, k. Pf. Stöhr,Sch.
28. Moosbeuren, D. Laur, Seh.
29 Mundeldingen, D. Geifinger, Seh.
30. Munderkingen , St. Kriegftötter , k. Stpf.
Bieg, Präz.-Kapl. Mangold, Kpl. Rapp, Stfeh.
Rechtsanwalt.
31. Mundingen, Pfd . . . . ev. Pf. Haydt, Seh.
32. Nasgenftadt, Pfd. Kempter, k. Pf. ....
Kpl. Steinle, Seh.
33. Nicderhofen,D. Lochner, k. Pf. Eberle, Seh.
34. Oberdifehingen, Pfd. Herlikofer, k. Pf.
.... Kpl. Freudenreich, Seh.
35. Obermarchthal, Pfd. Schefold, k. Pf. . . . .
Kpl. Tröfter, Seh.
36. Oberftadion, Pfd. Straub, k. Pf. Nagel, Kpl.
Käßer, Seh.
37. Oggelsbeuren, Pfd. Lauter, k. Pf. Feile,
Kpl. Butz, Seh.
38. Oepfingen, Pfd. Hänlo, k. Pf. . . . . Kpl.
Eberle, Seh.
39. Rechtenftein, D. Bläßle, Seh.
40. RißtilTen, Pfd. Münch, k. Pf. Rieber, Seh.
41. Rottenaeker, Pfd. Hafenbrak, ev. Pf. Brey-
maier. Seh.
42. Rupertshofen, Pfd. Bendel, k. Pf. Baur, Seh.
43. Schaiblishaufen, D. Fuchs, Seh.
44. Sondemach, D. Mayer, Seh.
45. Untcrraarchtlial,Pfd. Strahl, k. Pf. Vogel-
fang, Seh.
46. Untcrfradion, D Kpl. Hildcnbr.and,
Seh
47. Weilerftcußlingen , Pfd. Schaircr, ev. Pf.
Stark, Seh.
4. Oberamt Geislingen.
AG.: V. Martens, OA.R. Kern, AR. Mayr,
König, AG.Sehr. St.A. 1. Schlipf, OF. in 1.
2,a. Kray], UK. in Göppingen. 2,b. Kik,
H.Z.V. in Ulm. 3. Vöhringer, AM. Kirch-
graber, GN. Beutelspacher, AN. in 37.
OA.: KauflFmann, OA.M. Vöhringer, AM.,AA.
Dr. Kolb, Hofr., OA.A. Dr. Paulus", OA.-
WA. Zink, OA.Th.A. Fahr, OAPfl. Vetter,
Steiff, OA.BautcIm.
Oä. öcIsUngon* Göppingen.
LXIX
Dek.A. ev.: GcUliiigen: Roth, Dek ^ katlh: Dtg-
gingen: Riehle, Dek. in 9.
Kam.A.: Guoth, KV. Traber, Biichh.
(Forft-A. Kirchheim): Rcv.Ae. Geislingen: Schlipf,
OF. Wiefcnfteig: Vötter, OF.
1. Geislingen, OA.St. Roth, Dek., ev. Stpf.
Klemm, Hlfr. Fnhrmans, k. Stpf, Wolf,
Stfcb.
2. Altenftadt, Pfd. Wagner, ev, Pf. Gunzcn-
haufer. Seh.
3. Amftetten, Pfd. Bentel, ev. Pf. Ströhlc, Seh.
4. Aufhaufen, Pfd. Baither, ev. Pf. Härder,
Seh.
6. Böhraenkirch, Pfd. Locher, k. PL Knob-
laueh. Seh.
6. Bräunisheim, Pfd. Rößlen, ev. Pf. Frank,
Seh.
7. Deggingeo,Pfd. Meflfert,k.Pf.Gdger, . , . .
.... Kple. Hagenmayer, Seh.
8. Ditzenbach, Pfd k. Pf. öclnvüuer,
Seh.
9. Donzdorf, Pfd. Riehle, Dek. k. Pf. Kek^
eifen, Kpl. Dangelmaier, Seh.
10. Drackenftcin, Pfd. Garb, k. Pf. Dauben*
Ichilz, Seh.
11. Eybach, Pfd k. Pf. Ev. Pf.: Srd,
Pfv. Neuburger, Seh.
12. Gingen, Pfd. Dieterieh, ev. Pf. Scbmid, Seh.
13. Gosbach, Pfd. Bürger, k. Pf. Ktehle, Seh.
14. GroßfüBen, Pfd. Ritte-, ev. Pf. Bchringer,
Seh.
15. Haufen a. d. F., D. Götz, Scb.
16. Hofftett-Emerbuch, D. Lohrinann, Seh,
17. Hohenftadt, Pfd. Weiß, k. Pf. Stehle, 8ch.
18. Kleinfüßen, Pfd. Eiehel, k. Pf. Bundfeh uh,
Seh.
19. Kuchen, Pfd. Waiblinger, ev. Pf, Schall,
Seh.
20. Mühlhaufen, Pfd. Walter, k. Pf. ,laküb,Sch.
21. Nenningen, Pfd k. Pf. Nagel,
Seh.
22. Oppingen, D. Wörz, Seh.
23. Reichenbaeh, Pfd. Dreher, k, Vt Stirra^
linger, Seh.
24. Sehalkftetten, Pfd. Dieterieli, ev. Pf. Ikg^
1er, Seh.
25. Schnittlingen, D. Brühl, Seh.
26. Steinenkireh, Pfd. Hang, ov. Pf. Gauslofcr,
Seh.
27. Stötten, Pfd. Sehäffler, ev. Pf. Ganalofer,
Seh.
28. Stubersheim, Pfd. Keidel, ev. Pf. Soll, Seh.
29. Treffelhaufen, Pfd. Schilling, k. Pf. Ritz, Seh.
30. Türkheim, Pfd. Marftaller, ev. Pf, Bührle,
Seh.
31. üeberkingen, Pfd. Sigel, ev. Pf. Frey, Seh.
32. Unterböhringen, Pfd. Romig, e\\ IM". Thur-
ner. Seh.
33. Waldhaufen, D. Bühler, Seh,
34. Weiler ob H., Pfd. Ev. Pf,: Illfr. in 1.
Allgöw^er, Seh.
35, Weißenfteiu, St Wenger, k. Pf. Baur,
Stfch.
36. Wertorhelm, Pfd, Kbtzlücher, k. Pf. Schulz,
Seh.
37, Wiefcnfteig, St. Dcttingor, k. Pf.
Pin2.Kpl. Ev. Stpf.: Std. Verw. Herzer,
Stfcb,
5. Oberamt Göppingen.
AG.: Pfizer, OA.R. Luft, Schaüel, AR. Kub-
ier, Huber, AG.Schr. St.A. 1. Krauch, OF,
in 1. 2,a. Vetter, ZV, in 1. 2,h, Kick,
n.Z,V. in Ulm. 3. JHf Maifeh, AÄ. \n 1,
Stähle, GN. Bctz, AN, von 7, in 1 ; Weis-
mariD, AN. von II, in 1.
OA.: , . . . OA.M. Oith, AM, Dr. Muuk, OA.A.
und OA.WA. Seeger, OA.Th.A. Magenau,
OA.Pfl. Bürk, OABantclm,
Dek.A. ev,; Göppingen: Dr. Klaiber, Dck,^ k,:
Dcggingen, Gmünd.
Kam.A.: Luft, Ü.Rechn.R., KV, Weiß, Bchh.
(Forft-Ä,Kirehheim} : Rev. A. Göppingen ; Krauch,
OF.
1. Göppingen, OA.St, Dr. Khiiber, Dek,, ev,
Stpf. Binder, O.lJlfr. Stochdorph, 1,, Stock-
mayer, 2, Hlfr. Münz, k. Stpf. Herz^ Rabb.
AUinger, Stfch.
2. Albershanfen, Pfd. Haug, ev. Pf. Lutz, Seh.
3. Anendorf, Pfd. Heldbeck, ev. Pf. Frey^Sch,
4. Hartenbach, Pfd, Ev, Pf. 1. Hlfr, in 1,
Steiner, Seh.
ö. Belzgenned, Pfd. Woialand, ev. Pf. Straub,
Seh.
6. Biretibiieh, D. Beck, Seh.
7. Boll, Pfd, Blumhardt, ev, Pf. Scimrr, Seh,
8. Börtlingen, Pfd, Heldenreieh, ev, Pf, Pis-
ca!ar, Seh.
9. BiiDzwaagen, D. Koo», Seh.
10. Dümau, Pfd. Guk, ev. Pf. Schlenker, Seh.
11. Ebersbachi Ptd, Hacke", ev. Pf. Frank, Seh,
12. EA^henbachj Pfd. Friz, ev, Pf. Maier^ Seh.
13. FaurndaUj Pfd. [lopf, ev. Pf. Arnos, Seh,
14. Gammel Bhaufen, D, Böhringer, Seh.
lö, Grüßelalingeti, Pfd. Ratte.k.Pf. Schrag,Sch.
16. Grnibingen,Pfd. Müller,ev.Pf. Wemer,Sch.
17. HattcDhofen, Pfd. EulleQ, ev.Pf. BleHiDg,
Seh,
18. Heiningen, Pfd. Schäffer, ev. Pt. Würner,
Seh,
19. Hühenftaufen, Pfd, Dettinger,ev, Pf, Kub-
ier, Seh.
20. Holzhanfen, D. Höfle, Seh,
21. Holzhdm, Pfd. Griefihaber, ev. Pf, Schroter,
Seh
22. lehenhauJen, Pfd. Slipper, ev. Pf. Proß, Seh,
23. Klcincislingen, Pfd, Kreeb, ev. Pf. Leo, Seh.
LXX
OA. Kirchhoim. Laupbeim.
24. Maitis, D. Schöllhammer, Seh.
25. Oberwälden,Pfd. Zündel, ev. Pf. Schweizer,
Seh.
26. Ottenbaeh, Pfd. Hillenbrand, k. Pf. Dangel-
mayer, Seh.
27. Rechberghaufen, Pfd. Balluff, k. Pf. Schäff-
1er, Seh.
28. Reichenbach, Pfd. Kielmayer, ev. Pf. Bader,
Seh.
29. Salach, Pfd. Bock, k. Pf. Ev. Pf.: Pf. in
Großfüßen. Preßmar, Seh.
30. Schlath,Pfd. Elwert, ev. Pf. Wittlinger, Seh.
31. Schlierbach, Pfd. Gö9,ev.Pf. Kälberer, Seh.
32. Sparwiefen, D. Bleffing, Seh.
33. ühingen, Pfd ev. Pf. Ott, Seh.
34. Wangen, Pfd. Ev. Pf.: Pf. in 25. Hertier, Seh.
6. Oberamt Kirchheim.
AG.:Gmelin, OA.R. Pregizer, AR. Koch,
Oelfchläger, AG.Sehr. St.A. 1. Jäger, OF.
in 1. 2,a. Ergenzinger, prov. KB. in 1.
2.b. Sigel, ZV. in Eßlingcn. 8. JRf. Maifch,
AA. in Göppingen. Berger, GN. Nafzgor.
AN. von 24. in 1. Seyfried, AN. von 19,
in 1.
OA.: Löflund, OA.M. Grieb, AM. Dr. Krauß,
OA.A. Eyppert, OA.WA. Mayer, OA.Th.A.
Hirzel, OA.Pfl. Diftelbarth, OA.-Bantchn.
Dek.A. ev.: Kirchheim: Wächter, Dek.; kath.:
Deggingen, Stattgart.
Kam-A.: Scholl, Finanzrath, KV. Ergenzinger.
Buehh.
Forft-A. Kirchheim: Holland, Forftr., FM. Ploeh-
mann, AlT. Rev.-Ae. Kirchheim: Jäger, OF.
Weilheim: Prefcher, Rf.
1. Kirchheim u. T., OA.St. Wächter, Dek. ev.
Stpf. Knapp, Hlfr. Kröner, Stfch.
2. Aiehelberg, D. Bazien, Seh.
3. Biflingen a. d. T., Pfd. Süskind, ev. Pf.
Schmid, Seh.
4. Brücken, D. Attinger, Seh.
5. Dettingen u. T., Pfd. Wetzel, ev. Pf.
Schraft, Seh.
6. Gutenberg, Pfd. Leypold, ev. Pf. Hink, Seh.
7. Hepfisau, Pfd. Lechler, ev. Pf. Braun, Seh.
8. Hoehdorf, Pfd. Rommel, ev. Pf. Unger, Seh.
9. Holzmaden, Pfd. Metzger, ev. Pf. Frank, Seh.
10. lefingen, Pfd. Richter, ev. Pf. Gmelin, Seh.
11. Lindorf, D. Götz, Seh.
12. Nahem, Pfd. Maritaller, ev.Pf. Beßmer,Sch.
13. Neidlingen, Pfd. Eichenhofer, ev. Pf. Kut-
teruf, Seh.
14.. Notzingen, Pf. Eipper, ev. Pf. Schmid, Seh.
15. Oberlenningen, Pfd. Kolb, ev.Pf. SJgel,Seh.
16. Ochfenwang, Pfd. Ev. Pf. : Std. Pfv. Ganten-
bein, Seh.
17. Ohmden, Pfd. Beck, ev. Pf. Mayer, Seh.
18. Oethlingen,Pfd. Schmid, ev. Pf. Reiter, Sclu
19. Owen, St. Roofchüz, ev. Stpf. Lang, Hlfr.
Häußlcr, Stfch.
20. Roßwälden, Pfd. Lechler, ev. Pf. Flog-
aus, Seh.
21. Schlattftall, D. Ranzenbach, Seh.
22. Sehopfloch, Pfd. Zerweck, ev. Pf. Reichle,
Seh.
23. Unterlenningen,Pfd. Steck, ev. Pf. Renz, Seh.
24. Weilheim a. d. T., St. Ergenzinger, ev. Stpf.
Camerer, Hlfr. Bengel, Stfch.
25. Zell u. A., Pfd. Hornung, ev. Pf. Silier, Seh.
7. Oberamt Laupheim.
AG.: Steinhardt, OAR. Mühleifen, AR. Riedle,
AG.Sehr. St.A. 1. Sehlette, Rev.Aff. in Söf-
lingen. 2, a.b. Kik, H.Z.V. in Ulm. 3. Waib-
linger, AM GN. Hartmann, AN.
in 41.
OA. : Höfchele, OA.M. Waiblinger, AM. Dr. Rödel-
heimer, OA.A. Dr.Sauttcr, OA.WA. Kehm,
OA.Th.A. Lerch, OA.Pfl. Werkmann, OA.-
Bantchn.
Dek. ev. : Biberach, Ulm ; k : Wiblingen : Schwei-
zer, Dek. in 2*3.
Kam.A. Wiblingen: Müller, KV. Haift, Bchh.
( Forft-A. Söfliogen): Rev.A. Wiblingen: Göttler,
Rf. (Forft-A. Ochfenhaufen): Rev.A. Dieten-
heim: Karrer, Rf.
1. Laupheim, OA.St k. Stpf. Herzer,
Kpl. Ev. Stpf.: Std. Pfv. Kahn, Rabb.
Schick, Stfch.
2. Achftetten, Pfd. Schips, k. Pf. Schmid,
Seh.
3. Altheim, D. Luigart, Seh.
4. Baltringen, Pfd. Nagel, k. Pf. Vorhauer,
Seh.
5. Bauftetten, Pfd. Widmer, k. Pf. Härle, Seh.
6. Bihlafingen, Pfd. Hafner, k. Pf. Birk, Seh.
7. Bronnen, Pfd. Weh, k. Pf. Mayer, Seh.
8. Bühl, D. Schiebel, k. Pf. Mayer, Seh.
9. Burgrieden, Pfd. Scherib, k. Pf. Weber,Sch.
10. Bußmannshaufen, Pfd. Ganal, k. Pf. Hart-
mann, Seh.
11. Dellmenringen,Pfd. Reinhardt, k. Pf. Reftlc,
Kpl. Landthaler, Seh.
12. Dietenheim, Pfd. Braun, k. Pf. Arnold,
Kpl. Godelmann, Seh.
13. Donauftetten,Pfd. Deiringer, k. Pf. Graf, Seh.
14. DoiTidorf, Pfd. Lanz, k. Pf. Hegele, Seh.
15. Gögglingen, Pfd. Hieber, k. Pf. Sehufter,
Seh.
16. Großfehaifhaufen , Pfd. Birk, k. Pf. Bezel,
Seh.
17. Hüttisheim, Pfd. Bofcher, k. Pf. Eberle,Sch.
18. Illorrieden, Pfd. Schmidberger, k. Pf. Vogt,
Seh.
OA. Lcutkirch. Alünfingcn.
LXXl
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
M.
35.
86.
37.
38.
39.
40.
41.
Mietingen, Pfd. Baur, k. Pf. Weiß, Kpl.
Ott, Seh.
Oberbalzheim, D. Seitter, Seh.
Oberholzheino, Pfd. Herwig, e7. Pf. Dürr,
Seh.
Oberkirchberg, Pf. Stiegele, k. Pf. Emft,
Seh.
Orfenbaufen, Pfd. Schweizer, Dek., k. Pf.,
Eberle, Seh.
Regglis Weiler, Pfd. Hagel, k.Pf. Fränkel,Sch.
Roth, Pfd. Angele, k. Pf. Demmel, Seh.
Schniirpflingen, Pfd. Müller, k. Vt Glanz, Seh.
Schönebürg, Pfd. Schuh, k. Pf. Jäckle, Seh.
Schwendi, Pfd. Locherer, k. Pf. Burgmaier,
Kpl. Zier, Seh.
Sießen, Pfw. Leimgruber, k. Pf, Thanner,
Seh.
Sinningen, D. Schuhmacher, Seh.
Steinberg, Pfd k. Pf. Amman,
Seh.
Stotten, Pfd. Kees, k. Pf. Eble, Seh,
Sulmingen, Pfd. Stiegele, k. Pf. Maier, Seh.
Unterbalzheim, Pfd. Seuffer, ev. Pf. Schließer,
Seh.
ünterkirchberg, Pfd. Spohn, k. Pf, Geiger,
Seh.
Unterweiler, D. Sommer, Seh.
Wain, Pfd. Erhardt, ev. Pf. Koch, Seh.
Walpertshofen, Pfd. Brunner, k. Pf. Söll-
mann, Seh.
Wangen, D. Müller, Seh.
Weinftetten, D. Riegel, k. Pf. Fefer, Seh,
Wiblingen, Pfd. Kieninger, k. Pf. Reute-
mann. Seh.
8. Oberamt Leutkirch.
AG.: Lobmiller, OA.R. Egle, AG.Schr. St.A. 1.
Spreng, Rf. iu I. 2, a. Steuerunterfuchungs-
kommiffär Revifor Mattes in 1. 2, b. Egner,
ZV. in Ravensburg. 3 4. Bofch, AM.
in 1. Berstecher, GN. Dietter IL, AN. in 18.
OA. : Gaißer, OA.M. Bofch, AM., AA. Dr. Ehrle,
OA.A. Adis, OA.WA. Braun, OA.Th.A.
Blaich, OA.Pfl. Kluftinger, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Ravensburg, Biberach; k.: Leut-
kirch: Piscalar, Dek., in 12.
Eam.Ae.: Ochfenhaufen, Waldfee, Wangen.
Forft-A. Weingarten) : Rev. A.Leutkirch : Spreng,
Rf.
1. Leutkirch, OA.St. Dr. Leube, ev. Stpf.
Hifr. Stützle, k. Stpf. Gaus, Präz.-
Kpl.; Kpl Stfeh.
2. Aichftetten, Pfd. Fürft, k. Pf. Martin, Seh.
3. Altmannshofen, Pfd. Sohler, k. Pf. Stölzle,
Seh.
4. Berkheim, Pfd, Brauchte, k. Pf. Braun, Seh.
5. Diepoldshofen, Pfd. Rieber, k. Pf. König, Seh.
6. Ellwangen, Pfd. Rup, k. Pf. Schwarz, Seh.
9.
10.
IL
12.
13.
14
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
Friefenhofen, Pfd. Seyz, k. Pf. Laub, Kpl.
Hörburger, Seh.
Gebrazhofen, Pfd. Kraus in Gebrazhofen,
Scharff in Engerazhofen, Thuma in Meraz-
hofen, k. Pf. Sigg, Seh.
Gospoldshofen, D. Weiß, Seh.
Haslach, Pfd. Chrift, k. Pf. Zwickle,Sch.
Hauerz, Pfd. Seyz, k. Pf. Mönig, Seh.
Herlazhofen, Pfd. Jäggle; Piscalar in Urlan,
Dek., Nägele, in Willerazhofen , kath. JPf.
Sinz, Seh.
Hofs,Pfd. Unterecker, k. Pf. Mendler, Seh.
Kirchdorf, Pfd. Högorle, k. Pf. Simmler, Seh.
Mooshaufen, Pfd. Stephan ; Geiger in Aitrach,
Blum in Treherz, k. Pfl Butfcher, Seh.
Oberopfingen,Pfd. Bader, k.Pf, Goppel, Seh,
Reichenhofen , Pfd. Rau; Gaile in Schloß
Zeil, k. Pf. Nörpel in Schloß Zeil, Kpl,
Gerfter, Seh.
Roth a. d, R., Pfd. Schenz,k.Pf. Lang,8ch.
Seibranz, Pfd. Schneider, k. Pf. Kellermann,
Seh.
Spindelwag, D. Widmann, Seh.
Thannheim,Pfd. Braun, k.Pf. Bernhard, Seh.
Waltershofen , Pfd. Hofmeifter, k. Pf.
Schlachter, Seh.
Winterftetten, W. Hertwig, k. Pf. Heokels-
müller. Seh.
Wuchzenhofen, Pfd. Müller; in
Ottmannshofen, k. Pf. Hau, Seh.
Wurzach, St. Merkle, k. Pf. Zeile, Moroni,
Kple. Völmle, Stfeh.
9. Oberamt MUnfmgen.
AG.: Dorfch, ÜAJl. Krayl, AG.Schr. StA. t.
Gwinncr, CR in Urach 2,a. Sailer, Uli.
in Urach. 2fb. Valeti ZV. in Heutlingen^
3, JHf.Dr, BoITert, AA, Haaß, GN. Hailer,
AN. In 27
OA.: Fireher, OA.M. Barth, AM. Dr. Emmert,
OA.A. Dr. Zeller, OA.WA. Herrmaun,
JDA.Th.A. Koaler, Stfeh., OA.Pfl. Sattler,
OA,Bautclm.
Dck.A. ev.; Mfln fingen; Nietbanmier , Dek.;
kath.: Zwttjf:ilten, Arnold^ Dek., in 43.
Eam.A. : MQniIngen: Dr. Mai er, KY. Molfenter,
Bchli. Blaubeuron.
(Forft-A. Elaubeureo): ReF.Ae. PfroniTtetten.
Wotiher, Rf. Zwiefalten: StoiDhäufer, OF.
(Forft.Ä. Urach); Rcf.ä, Grafeneck: Ku-
gel, Rf.
1. MtSnrmgenj OA.St. Kiethammer, Dek., ev,
Stpf. Kolb, HIfr. Bosler, Stfeh.
2. Aiohelau, Pfd. Köpf, k. Pf. WUrx, Scb.
3. Aichftetten, D. Volk, Seh.
I 4. Anhäufen, D» Happ, Seh.
I &, Äpfi^iftelten, D. Brodbeck, Sch.
LXXII
OA. Münfingcn. RavoTisburg.
.6.
7.
, 8:
9.
10.
11.
12.
13,
14.
15.
16.
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18,
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27,
28.
80.
31.
32.
33.
34.
85.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
48.
44.
45.
46.
47.
48.
Aüingen,Pid. Ev. Pf. : Hifr. in 1. Haufer, Seh.
Baach, D. Scliaible, Seh.
Bernloch, Pfd. Dier}amii),ev. Pf. Walter, Scb.
Bichi8haufen,Pfd. Büß, k. Pf. Hammer, Seh.
Böttingen,Pfd ev. Pf. Bögel,Seh.
BremelaOjPfd. Burger, k. Pf. Klocker,Scb.
Buttenhaufen, Pfd ev. Pf. ....
Rabb. Hirrle, Seh.
Dapfen, Pfd. Weinland, ev. Pf. Raufcher,
Seh.
Dottingen, D. Brendle, Seh.
Egliügen, Pfd. Weingart, k. Pf. Wahl, Seh.
Eheftetten, D. K.Pf.: ftd.Pfv. Fifcher, Seh.
Emeringcn, Pfd. Adis, k. Pf. Schmid, Seh.
Ennabeuren, Pfd. Schnitzer, ev. Pf. Wunder,
k. Pf. Bofch, Seh.
Erbftetten,Pfd. Hirfchmüller, k. Pf. Rothen-
bacher, Seh.
Feldftetten, Pfd. Maag, ev. Pf. Kümmel,
Seh.
GauiUgen, D. Eifele, Seh.
GeiHngen, D. Herter, Seh.
Gomadingen, Pfd ev. Pf. Mün-
zing, Seh.
GoITenzuged, D. Schmid, Seh.
Gundelfingen, D. Herter, Seh.
GunderBhofen,Pfd. Haufer, k Pf. Rehm,Sch.
Hayingen, St. Volz, k. Stpf. Hipp, Kpl.
Jutz, Stfeh.
Huldftetten, Pfd. Kurfllrft,k. Pf. Fifcher, Seh.
Hunderfingen, Pfd. Leube, ev. Pf. Katz-
maier. Seh.
Hütten, D. Koch, Seh.
Indelhaufen, D. Habe, Seh.
Ingftetten, D. Gauß, Seh.
Juftingen, Pfd. Eckert, k. Pf. Weinmann,
Seh.
Kohlftetten, Pfd ev. Pf. Gekeler,
Seh.
Laiehingen, Pfd. Stotz, ev.Pf. Wunfch, Seh«
Mangolsheim, Pfd. Stiegele, k.Pf. Ev.Pf.;
Pf. in 10. Heideker, Seh.
Mehrftetten, Pfd. Halft, ev. Pf. Gaub, Seh.
Meidelftetten, D. Hemming, Seh.
Münzdorf, Engft, Seh.
Oberftetten, Pfd. Kehrle, k. Pf. Sontheimer,
Seh.
Oedenwaldftetten, Pfd. Breuninger, ev. Pf.
Schnizer, Seh.
Pfronftetten, Pfd. Doli, k Pf. Herter, Seh.
Sonderbuch, D. Bader, Seh.
Sontheim, Ptd ev. Pf. Stähle, Seh.
Steingebronn, Pfd. Kies, ev.Pf. Fromm, Seh.
.Tigerfeld, Pfd. Nießer, k. Pf. Buek, Seh.
Wilfingen, Pfd. Steck, k. Pf. Arnold, Seh.
Zwiefalten, Pfd. Amold, Dek , Pf. ... .
ev. Pt Herter, Seh.
10. Oberamt Ravensburg.
A.G. : Herzog, OA.R. Vogt I., Setz, AR. Wiedca-
mann, Feßler, AG.Schr. St.A. 1. Mayer,
FA, in 18. 2,a. und b. Egner, ZV. in 1.
Majer, GN. Springer, AN. in 18.
OA.: Mtthlfchlegcl, OA.M. Hänle, AM. Müller,
OA.A. Dr. Nefenfohn, OA.WA. DenUer,
OA.Th.A. Knöpfler, OA.Pfl. Schirmer, OA.-
Bantehn.
Dek.A. ev.: Ravensburg: v. Biberftein, Dek.;
kath.: Ravensburg: Stempfle, Dek.
Kam.A.: Weingarten: Seholl, Finanzrath, KV.
Bernhard, Behh.
Forft-A.Weingarten : Kuhnle, FM. Mayer, A/T.
Rev.Ae. Baindt: Hoffmann, Rf. Betten-
reute: Schiele, Rf. Weingarten: Erlenmeyer,
OF. Weißenau: A. Probft, Of.
1. Ravensburg, OA. St. Stempfle, Dek., k. Stpf.
Kple.: Münch; Mayer; Seyfried, Präz.Kpl.
Geis, zgl. Prof. ; Zeller; Herkommer. Zeiff,
k. Pf. zu St. Chriftian. v. Biberftein, Dek ,
ev. Stpf. Ehemann, Rekt., Hlfr. Er. Diafp-
Pf.: ftd. Pfv. Schule, Stfeh.
2. Baienfurt, W. Mehrle, Seh.
3. Baindt, Pfw. Stiegele, k. Pf. Sonntag, Seh.
4. Berg, Pfw. Blank, k. Pf. Reich, Seh.
5. Blitzenreute, Pfd. Klotz, k. Pf. Engftler, Scb.
6. Bodnegg, Pfw k. Pf. Marxer, Kpl.
Schlichte; Seh.
7. Efehach, (Ober-), Pfw. Hummel, Wanner
in Weißenau; Gerber in Gomhofen, k. Pf.
Brugger, Seh.
8. Efenhaufen, Pfd k. Pf. Abt, Seh.
9. Fronhofen, Pfw. Schray, k.Pf. Schwarz, Seh.
10. Grünkraut, Pfw. Jutz, k. Pf. Bernhard, Seh.
11. Haien weiler, Pfd. Zeller; Strobel in Dankets-
Weiler, k. Pf. Reis, Seh.
12. Kappel, Pfw k. Pf. Strobel, Seh.
13. Schlier, Pfd. Halder, k. Pf, Fticker, Seh.
14. Schmalegg, Pfd. Koch, k.Pf. Gebhardt, Seh.
15. Thaldorf, Pfd. Schänzle; Busl in Baven-
dorf ; Maier in Eggartskirch ; Lupberger in
Oberzeil, k. Pf. Baukneeht, Seh.
16. Vogt, Pfw. Kley in Karfee, Amegger, k,
Pf. Hafner, Seh.
17. Waldburg, Pfd. Pfinder, k. Pf. Fugunt, Seh.
18. Weingarten, St. Dr. Mattes, k. Stpf. Rift,
Kpl ev. Stpf. Seifriz, Stfeh.
19. Wilhelmsdorf, Pfd. Layer, ev. Pf. Ziegler,Sch.
20. Wolketsweiler, W. Aieh in Wilhelmskirch,
Lang in Horgenzell, k.Pf. Katzenmaier, Seh.
21. Wolpertfchwende, Pfd. Mühlebach; Edel-
mann in Moehenwangen, k. Pf. Geßler, Seh.
22. Zogenweiler , Pfd. Braun in Ringgen weiler ;
Hild, k. Pf. Dorner, Seh.
23. Zußdorf, Pfd. Köhler, k. Pf. Pfaff, Seh.
OA. Kiedlingon. Saulgau.
LXXIII
II. Oberamt Riedlingen.
AG.: Straqß, OAR. Kopf, AR. Weißinger,
AG.Schr. StA. 1. Grafeck, OF. in 1. 2,a.
Streib, UK. in Ehingen. 2,b. Kik, H Z.V.
in Ulm. 3. JRf. Härlin, AA. in Ehingen.
Scheich, GN. Mayer, AN. in 9.
OA.: Sehnitzler, OA.M. Pecoroni, AM. Dr.
.... OA A. Dr. Stützle, UA.A. in 9. Dr.
Aberle, OA.WA. Jutz, OA.Th.A. in 14.
Mayfer, OA.Pfl. Weber, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Biberach, MünHngen; kath.: Ried-
lingen: Bendel, Dek., in 20.
Kam.A.: Heiligkrenzthal : Honold, KV
Bchh.
(Forft-A. Blaubeuren): Re7.Ae. Heiligkreuzthal:
Spohn, OF. Pflummern : Grafeck, OF., in 1.
1. Riedlingen, OA.St. Eggmann, k. Stpf. Dr.
GalTenmayr, Präz.Kpl. Mayer, Stfch.
2. Alle8haufen,.D. Aßfalg, Seh.
3. Altheim, Pfd. Höflinger, k. Pf. Bück, Seh.
4. Andelfingen, Pfd. Rettenmaier, k. Pf. Schmid,
Seh.
5. Bechingen, D. Fifcher, Seh.
6. Betzenweiler, Pfd. Kling, k Pf. Minft,
Seh.
7. Beuren, D. Hagroann, Seh.
8. Binzwangen, Pfd. Thuma, k. Pf. Keffel, Seh.
9. Buchau, St. Nuber, k. Stpf. Hofel, Kpl.
Knlt, Präz.Kpl. Weimann, Rabb. Schabet,
Stfch.
10. Daugendorf, Pfd. Mangold, k. Pf. Dreher,
Seh.
11. Dietelhofen, Pfd. Winkler, k. Pf. Schelkle,
Seh.
12. Dietershaufen, D. Abt, Seh.
13. Dieterskirch, Pfd. .... k. Pf. Beck, Seh.
14. Dürmentingen, Pfd. Beron, Regens k. Pf.
Rehm, Seh.
15. Dümau, Pfd. Oftertag, k. Pf. Laub, Seh.
16. Dürren waldftetten, Pfd. Schaller, k. Pf. Ott,
Seh.
17. Egelfingen, Pfd. Vogel, k. Pf. Neuburger,Sch.
18. Emerfeld, Pfd. Schirmer, k. Pf. Bayer, Seh.
19. Erisdorf, Pfd. Zeller, k. Pf. Lutz, Seh.
20. Ertingen, Pfd. Bendel, Dek., k. Pf. Rem-
linger, Kpl. Wohnhas, Seh.
21. Friedingen, Pfd. Nefter, k. Pf. Walz, Seh.
22. Göffingen, Pfd. Götz, k. Pf. Sprißler, Seh.
23. Grieningen, Pfd. Hauber, k. Pf. Ebe, Seh.
24. Hailtingen, Pfd. Manz, k. Pf. Hagele, Seh.
25. Haufen am BulTen, Pfd. Wilhelm, k. Pf.
Kerber, Seh.
26. Heiligkreuzthal, Pfd. Reich, k. Pf. Hof-
mann, Seh.
27. Heudorf, Pfd. Ils, k. Pf. Hauler, Seh.
28. Hunderfingen, Pfd. Dr. Reftle, Prof., k. Pf.
Kugler, Kpl 8ch.
29. Ittenhaufen, D. Hflgner, Seh.
30. Kanzach, Pfd. Merkle, k. Pf. Hofbaur, Seh.
31. Kappel, D. Landthaler, Seh.
32. Marbach, Pfd. Hardter, k. Pf. Bück, Seh.
33. Möhringen, Pfd. Fricker, k. Pf. Holz-
mann, Seh.
34. Moosburg, D. Afifalg, Seh.
35. Mörfmgen, Pfd. Urnauer, k. Pf. Reihing,
Seh.
36. Neufra, Pfd. Scham, k, Pf. Sohirmer, Seh.
37. Ober-Wachingen, D. Baur, Seh.
38. Offingen, Pfd. Dr. Halder, Prof., k. Pf.
Jautz, Seh.
39. Oggelshaufen, Pfd. Bnck,k.Pf. Schmucker,
Seh.
40. Pflummern, Pfd. Heinrich, ev. Pf. Saiitter,
Seh.
41. Rentlingendorf, Pfd. Rauh, k. Pf. Loh-
ner, Seh.
42. Sauggart, Pfd. Mofer, k. Pf. Spek, Seh.
43. Seekirch, Pfd. Schöttle, k. Pf. Hagel, Kpl.
Schönberger, Seh.
44. Tiefenbach, D. Katann, Seh.
45. Uigendorf, Pfd. Sporer, k. Pf. Hecht, Seh.
46. ünlingen, Pfd. Arnold, Dek., k. Pf. Setz,
.... Kple. Munding, Seh.
47. Unterwachingen, Pfd. Wörrle, k. Pf.
Zittereil, Seh.
48. üpflamör, D. Schwendete, Seh.
49. Uttenweiler, Pfd k. Pf. Geiger, Seh.
50. Waldhaufen, D. Egle, Seh.
51. Wilflingen, Pfd. Högg, k. Pf. Käppeler, Seh.
52. Zell, Pfd. Metzler, k. Pf. Ott, Seh.
53. Zwiefaltendorf, Pfd. Mantz, k. Pf. Schir-
mer, Seh.
12. Oberamt Saulgau.
AG. : Mack, OA.R. BallufT, AR. Bames, Breiten-
bach, Maurer, AG.Schr. StA. 1. Frank,
OF. in SchulTenried. 2,a 2,b. Egner,
ZV. in Ravensburg. 3. JRf. Dr. Bertleh,
AA. Glükher, GN. Knödel II, AN. in 37.
OA.: Elwert, Reg.R., OA.M. Funk, AM. Dr.
Bofeher, OA.A. Schabel, OA.WA. Nagel,
OA.Th.A. Hoch, OA.Pfl. Rapp, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Biberach; kath.: Saulgau: Straub,
Dek.
Kam.A.: .... KV Bchh.
1. Saulgau, OA.St k. Stpf. . . . .Kpl.;
Wiedmanu, Präz.Kpl. Mack, Stfch.
2. Allmannsweiler, Pfd. K. Pf.: Pf. in 43.
Brunner, Seh.
3. Altshaufen, Pfd. Heilig, k. Pf. Griefer,
Kpl. Leopold, ev. Pf. Mesmer, Seh.
4. Beizkofen, D. Sommer, Seh.
5. Bierftetten, D. Heim, Seh.
6. Blochingen, Pfd. Heinzmann, k. Pf. Fetfeher,
Seh.
7. Blönried, D. Halder, Seh.
LXXIV
OA. Saulgau. Tettnang.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
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18.
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31.
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37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
45.
46.
47.
l^olftern, Pfd. Beriet, k. Pf. Rift, Seh.
Borns, Pfd. Ege, k. Pf. Michel, Seh.
Bündorf, D. Gruber, Seh.
Braunen weiter, Pfd. Locher, k. Pf. Stützle,
Seh.
Bremen, D. Low, Seh.
Ebenweiler, Pfd. Schädel, k. Pf. Maier,
Kpl. Baumann, Seh.
Ebeisbach, Pfd. Fifchinger, k. Pf. Hugger,
Seh.
Eichen, D. Schmid, Seh.
Eichftegen, W. Keller, Seh.
Ennetach, Pfd. Millaaer, k. Pf. . . . . Kpl.
Kieferle, Seh.
Enzkofen, D. Briemle, Seh.
Fleifchwangen, Pfd. Sporer, k. Pf. Nußang,
Seh.
Friedberg, Pfd. Hund, k. Pf. Bifenberger,
Seh.
Fulgenftadt, Pfd. Schnh, k. Pf. Haug, Seh.
Geigelbach, W. Eifenbach, k. Pf. Stützle,
Seh.
GroßtilTen, D. Möhrle, Seh.
Guggenhaufen, W. Guffart, Seh.
Günzkofen, D. Reck, Seh.
Haid, W. Remlinger in Sießen, k. Pf.
Fetfcher, Seh.
Herbertingen, Pfd k. Pf. ....
Kple. Walz, Seh.
Heudorf, Pfd. Maidel, k. Pf. Zimmerer, Seh.
Hochberg, Pfd. Seh wegler, k. Pf. Fet-
fcher, Seh.
Hohentengen, Pfd. Haas, k. Pf. Lutz,
Hummel, Kple. Blerfch, Seh.
Hoßkirch, Pfd. Götz, k. Pf. Krug, Seh.
Hüttenreute, D. Kern, Seh.
lettkofen, D. Scheech, Seh.
Königseggwald, Pfd. Küchle, k. Pf. . . . .
Kpl. Eifenbach, Seh.
Lampertsweiler, D. Walter, Seh.
Laubbach, W. Lang, Seh.
Mengen, St. Klaiber, k. Stpf. Bicheler, Kpl.
Steiger, Präz.Kpl. Laub, Stfeh.
Mieterkingen, Pfd. Seckler, k. Pf. Heinzel-
mann. Seh.
Moosheim, Pfd. Ruetz, k. Pf. Blafer, Seh.
Musbach, W. NulTer, Seh.
Oelkofen, D. König, Seh.
Pfrungen, Pfd. Mezger, k. Pf. Altherr, Seh.
Reichenbach, Pfd. Oberdorfer, k. Pf. Laub,
Seh.
Renhardsweiler, Pfd. Graf, k. Pf. Glaner,
Seh.
Riedhaufen, Pfd. Ziegler, k. Pf. Waller, Seh.
Seheer, St. Hakler, k. Stpf. Köppler, Kpl.
Herderich, Präz.Kpl. ; Schwarz, Kpl. Dei'chler,
Stfeh.
ünterwaldhaufen, Pfw. Kolb, k. Pf. ühl.
Seh.
48. Urfendorf, D. Bofch, Seh.
49. Völlkofen, D. Schlögel, Seh.
50. Wolfartsweiler, D. Müller, Seh.
13. Oberamt Tettnang.
AG. : Heyd, OA.R. Frey, AR. Schmitt, Lumpp,
A.G.Schr. StA. 1, Erhardt, Rf. in L 2,a.
Schneider, KB. in 1. 2,b. Kim, H.Z.K.
in Friedriehshafen. 3. Freiherr v. Bühler,
AM. V. Olnhaufen, GN. Maier, AN. in 7.
OA.:Mofthaf,OA.M. Freih. E.v.Btihlcr, AM.,AA.
Dr. Moll, OA.A. Dr. Faber, Hofrath in 7,
UA.A OA.WA. Locher, OA.Tb.A.
Munding, OA.Pfl. Rapp, OA.Bautehn.
Dek. A. ev. : Ravensburg ; katli. : Tettnang :Morent,
Dek.
Kam.A.: Heyd, KV. Schneider, Buchh.
(Forft-A. Weingarten): Rev.A. Tettnang: Er-
hardt, Rf.
1. Tettnang, OA.St. Morent, Dek., k. Stpf.
Lorinfer, Kpl. Stehle, Präz.Kpl. Ev. Stpf. :
ftd, Verw. Munding, Stfeh.
2. Ailingen (Ober-), D. Sambeth, k. Pf. Abt,
Kpl. Weishaupt, Seh.
3. Berg, Pfw. Breitenbach, k. Pf. Wirth, Seh.
4. Eriskirch, Pfd. Koch, k. Pf. Vetter, Seh.
5. Ettenkirch, Pfw. Steiger, in Brochenzell;
Bommas, k. Pf. Keller, Seh.
6. Flunau, W. ... Pfeffer, k. Pf. Aicher,
Seh.
7. Friedrichshafen, St. Ege, k. Stpf, Pezold,
ev. Stpf. MUller, Präz.Kpl. Miettinger, Stfeh.
8. Hemigkofen, D. Straubenmttller, k. Pf. in
Gattnau. Hermanutz, .... Kple. Maier,
Seh.
9. Hirfchlatt, D. Engert, k. Pf. Geßler,Sch.
10. Laimnau, Pfd. Rothenhäusler, k. Pf. Ehrie,
Seh.
11. Langenargen,Pfd. Wiehl, k.Pf. Glä8le,Sch.
12. Langnau (Ober-), W. Lutz, k. Pf. Schrei-
ber, Seh.
13. Liebenau, W. Wölfle, Seh.
14. Neukirch, Pfd. Schübel, k. Pf. Sehelkle,
Kpl. Hofer, Seh.
15. Nonnenbaeh, W Pf.Kpl. in Thunau.
Mayer, Seh.
16. Oberdorf, Pfd. Madiener: Herrmann in
Mariabrunn, k. Pf. Kramer, Seh.
17. Obereifenbaeh, Pfw. Schlipf; Mufch in Krum-
bach, k. Pf. Fricker, Seh.
18. Obertheuringen, Pfw. Schobinger, k. Pf.
Hagor, Seh.
19. Schnetzenhaufen, Pfw. Zembrodt; Ströbele
in Fifehbach,Schättle in Jettenhaufen, k. Pf.
Schraff, Seh.
20. Schomburg, W. Garns in Haslach, Röfch in
Primis Weiler, k. Pf. .... Kpl. Knörle, Seh.
OA. Ulm. Waldfec.
LXXV
21. Tannau,Pfw. Burkart, k. Pf. Baumann, Seh. i
22. Unter-Meckenbeuren, D. Weißhaupt, Seh. \
15. Oberamt Ulm.
AG.: Bazing, Landgerichts-Rath, dienftauffieht-
führender AR. Dieterieh, Muff, Rlumpp,
AR. Schaible, Goekenbaeh, Reuß, Sehick,
AG.Schr. 8t.A. 1. Pollak, OF. in 33. 2,a.
Wiedenmann, KK. und (bei Zuwiderhand-
lungen gegen die Wirthfchaftsabgabengef.)
Schmid, UK. in 1. 2,b. Kick, H.Z.V. in 1.
Haußer, GN. Fehleifen, AN. in 20; Hub-
baucr, AN. von 37, in 1.
OA.: Rampacher, Reg.R., OA.M. Rau, Reg.Aff.
Wick, Schmidt, AM. Dr. Volz, Medizinalrath,
OA.A. Dr. Bührlen, OA.WA. Schwanz,
OA.Th.A. Liudenmeyer, OA.Pfl. Knorr,
Buchwald, OA.Bautchn.
Dek.A. ev.: Ulm: Preffel, Dek.; kath.: Ulm:
Schönweiler, Dek. in Bollingen, OA. Blaub.
Kam.A.: Laufchmann, KV. . . , Steuerinfpektor.
Köhler, Schweinbinz, Bchh. Wiedenmann,
Kaflier.
Forft-A. Söflingen: . . . . FM. Schlette, Äff.
Rcv.Ae. Altheim: Krieger, Rf. Langenau:
Bürger, Rf. Söflingen: Pollak, OF.
1. Ulm, OA.St. Dr. v. Lechler, Prälat, 1. ev.
Frühpred. Ev. Stpf.: Preffel, Dek., Rößlen,
Ernft; Helfer: Dr. Pfleiderer,
Bilfinger, (zugl. für Wiblingen) ev. Garn.Pf.
Berger, k, St. und Garn.Pf. Magg, Kpl.
v. Heim, O.Bgrm Pol.AM.
2. Alpeck, Pfd. Ev. Pf.: Pf. in 14. Häge,Sch.
3. Altheim, Pfd. Römer, ev. Pf. Fetzer, Seh.
4. Affelfingen, Pfd. Heintzeler, ev. Pf. Fifcher,
Seh.
5. Ballendorf, Pfd. Pfifter, ev. Pf. Schmid, Seh.
6. Beimerftetten, D. Boos, Seh.
7. Bernftadt, Pfd. Aichele, ev. Pf. Oechslc, Seh.
8. Biffingen o. L., Pfd. Baur, k. Pf.
ev. Pf. Römer, Seh.
9. Börslingen, D. Schmid, Soh.
10. Breitingen, D. Frank, Seh.
11. Ehrenftein, D. Mäuerle, Seh.
12. Einfingen, Pfd. Schloffer, k. Pf. Walfer, Seh,
13. Ettlenfchieß, Pfd. Dr. Engel, ev, Pf. Maier,
Seh.
14. Göttingen, Pfd. Pfizenmaier, ev. Pf. Gerft-
lauer. Seh.
15. Grimmelfingen, Pfd. Dr. Zimmermann, ev.
Pf. Kaft, Seh.
16. Halzhaufen, D. Mayer, Seh.
17. Holzkirch, Pfd. Weigle,evPf. Nägele, Seh.
18. Hörvelfingen, Pfd. Hof, ev. Pf. Köpf, Seh.
19. Jungingen, Pfd. Maier, ev. Pf. Geiger. Seh,
20. Langenau, St. Sehwarzmann, ev. Stpf,
Dr. Köftlin, HIfr. Hang, Stfch.
21. Lehr, D. Gnann, Seh.
22. Lonfee, Pfd. Laiehinger, ev, Pf. Breitinger,
Seh.
23. Luizhaufen, Pfd. Merkle, ev. Pf. Tränkle,
Seh:
24. Mähringen, Pfd. Dr. Weitbrecht, ev. Pf.
Hubert, Seh.
25. Neenftelten, Pfd. Schreiber, ev. Pf. Fariön,
Seh.
26. Nerenftetten, D. Frölich, Seh.
27. Niederftotzingen, St. Schelling, ev. Stpf.
Neher, k. Stpf. .... Kpl. Ruggaber, Stfch.
28. Oberftotzingen, Pfd. Balluff, k. Pf. Mack,
Seh.
29. Oellingen, Pfd ev. Pf. Baur, Seh.
30. Rammingen, Pfd. Knab, k. Pf. Schmid, Seh.
31. Reutti, D. Claus, Seh.
32. Setzingen, Pfd. Glöcklen, ev. Pf. Häbcrle,
Seh.
33. Söflingen, Pfd. Schnitzer; Bolter in Hart-
haufen, k. Pf. .... Seh.
34. Stettcn i. L., Pfd. Rift; Richter in Lon-
thal, k. Pf. Schmidt, Seh.
35. Urfpring, Pfd. Maier, ev. Pf. Banzhaf, Seh.
36. Weidenftctten, Pfd. Lubrecht, ev. Pf. Müller,
Seh.
37. Wefterftetten, Pfd. Gauß, k. Pf. Glöggler,
Seh. _ „ .
15. Oberamt Waldfee.
AG. : Rapp, OA.R. Vogt IL, AR. Elbs, Bau-
mann, AG.Schr. St.A. 1. Mayer, FA. in
Weingarten. 2,a. Baur, prov. KB. in 1.
2,b. Egner, ZV. in Ravensburg. 3. Seiz,
AM. Fnnkcnwch, GX. Drefcher, AN. von
20, in a
CA.: Mayer, OA.M. Stjiz, AM. Breit, OÄ.A,
Dr. Egenter, OA.WA. Grimm, OA.TluÄ.
Stcmhaufer, UA Pfl. Stifel, OAJiautchB.
Dek.A, ev%:B[berüfb, Kavetisburg; kutli. : Wald-
Tee: Dornerj Di'k. in B.
Kam.A.: v. Bourüon, KV, Baur, Bchh,
(^Forft-Ä. Oi'hfenhaiifen): Kev.A. SchufTenricd :
E. Frank, ÜF.
L Waldfee, OA.St , . . . k. Stpf. Uofmeiftor,
PiÜK.Kpl. Engel, Stft^h,
2. Arnach, Pfd. Rnef, k, Pf. Bodenmüller,
Kpl. Fijvdurer, Seh.
3> Äulcndorf, Pfd k. PL Langenbacber,
. , , , Kple. Heiittcr, Seh. .
4. Bergatreutc, Pfd k. Pf, . . . , Kpl
Feucrfteifl, Seh.
5. Dictmans, Pfd, Sonntag, k. Pf, Riß, Seh.
6. Eberhard^eil, Pfd Hoch, k, Pf, Fi^ieler,
Kpl, Cafper, Seh.
7. Einlhürneiij D, Schmid, k, Pf. Hlaok, Seh.
I 8, Giii.'ihcurcn, D. Denzel, Seil.
I 9. Haidgaii, P(d, Mal rliau^ii, k. J X Fiick
LXXVI
OA. Waldfcc. Wangen.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
28.
24.
25.
26.
27,
28.
29.
30.
31.
Heifterkirch, Pfd. Wächter, k. Pf. Langcn-
walder, Seh.
Hochdorf, Pfd. Koring, k. Pf. Schmid-
berger, Soh.
Hummertsried, W. Wohnhaas, Seh.
Ingoldingen, Pfd. Herzor, k. Pf. Lämmle,
Seh.
Michelwinnenden, Pfd. Bcnier,k.Pf. 8tärk,
Seh.
Mühlhaufen, Pfw k. Pf. Ego, Seh.
OberelTendorf, D. Blödt, Seh.
Otterswang, Pfd k. Pt. Heudorfer,
Seh.
Reute, Pfd. Sehurer, ev. Pf. Oberhofer, Seh.
Schindelbach, H. Jäck, Seh.
SchulTenried, Pfd. Biefinger, k. Pf. Nägele,
Bueß, Kple. Ev. Pf.: ftd. Pfv. Keilbach,
Seh.
Schweinhanfen, Pfd. Dr. Vochezer, k. Pf.
Braun, Seh.
Steinach, D. Vollmer, Seh.
Steinhaufen, Pfd. Koch, k. Pf. Silier, Seh.
Thannhaufen, D. Laub, Seh.
üntereffendorf, Pfd. Dr. Probft, k. Pf.
. . . . Kpl. Kurray, Seh.
Unterfeh warzach, Pfd. Kiedmüller; Kolb
in Eggmansried, k Pf. Egenter, Seh.
ünterurbach, W. Oberhofer, Seh.
Winterftettendorf, Pfd. Strobel, k. Pf.
Gnann, Seh.
WinterftettenfUdt, Pfd. Türk,k. Pf. Schwarz-
kopf, Seh. .
Wolfegg, Pfd. Fortunat; in Alt-
thann, Mennel in Molpertshaus. Ziefel in
Röthenbaeb, k. Pf. Kple.
Kollros, Seh.
Ziegelbaeh, Pfw. D. v. Mack, Prof., k. Pf.
Lemer, Seh.
16. Oberamt Wangen.
AG.: Frankh, OA.R. Hftpfel, AR. Bender, AG.-
Schr. St A. 1. Fifcher, Rf. in 1. 2,a. Revifor
Mattes, Steuernnterfuchnngskommiinir in
Leutkirch, 2,b. Egner, ZV. in Ravensburg,
3. Quintenz, AM. Troftel, GN. Geiflinger,
AN. in 13.
OA.: Mesmer, OA.M. Quintenz, AM., AA. Dr.
Braun, OA.A. Dr. Reubel, OA.WA.
Dentler, OA.Th.A. Trenkle, Stfch., OA.Pfl.
Seyfried, 0 A.Bau tchn.
Dek.A. ev.: Ravensburg; Wangen: Stemmer,
Dek. in 1.
Kam.A.: Braumilier, KV. HOfner, Bchh.
(Forft-A, Weingarten) : Rev.A. Wangen: Fifcher,
Rf.
1. Wangen, OASt. Stemmer, Dek., k. Stpf.
Sebmid, Präz.Kpl. Ev. Stpf.: ftd. Verw.
Trenkle, Stfch.
2. Amtzell, Pfw. Alt in Pfönich, Kaifcr, k.
Pf. Preftle, Kple. König, Seh.
8. Beuren, Pfw. Groß, k. Pf. Prinz, Seh.
4. Chriftazhofen , Pfw. Haufohel, Dr. MOnft
in Enkenhüfen, k. Pf. Köbach, Seh.
5. Deuchelried, Pfw. Braun, k. Pf. Häusler, Seh.
6. Eggenreute, W. Niedermaier, Seh.
7. Eglofs, Pfd. Betz, k. Pf. Lupberger, Kpl.
Stiefenhofer, Seh.
8. Eifenharz, Pfd. Detzel,k.Pf. Harlacher, Seh.
9. Emmelhofen, W. Blau, Kpl. Sonntag, Seh.
10. Göttlishofen, W. Bodenmüller, Seh.
11. Großholzleute, W. Hau, k. Pf. Rufeh, Seh.
12. Immenried, Pfd. Reich, k. Pf. Schwarz, Seh.
13. Isny, St Baur, t; Ofiander, 2. ev, Stpf.
Knoll, k. Stpf. Steger, Kpl. Münz, Stfch.
14. Isny, Vorftadt, D. K. Pf.: Stpf. in 13.
Kpl. f. 13. Halder, Seh.
15. Kiülegg , Pfd. Dr. Bifchofberger , k. Pf.
Kramer, Kpl. Schöllhorn, Seh.
16. Leupolz, Pfw. Sauter, k. Pf. Fricker, Seh.
17. Neuravensburg, D. Stauß in Roggenzeil;
Römele in Schwarzenbach, k. Pf. Lanz, Seh.
18. Neutrauchburg , W. Baumeifter, k. Pf.
Kpl. Württemberger, Seh.
19. Niederwangen, Pfd. Braun, k. Pf. Schrei-
ber, Seh.
20. Ratzenried, Pfd. Berger, k. Pf. Dr. Manch,
Kpl. Prinz, Seh.
21. Rohrdorf, Pfd. Zimmer, k. Pf. Bodenmüller,
Seh.
22. Siggen, Pfw. Stein, k. Pf. Heim, Seh.
23. Sommersried, W. Zähringer, Kpl. Dentler,Sch.
24. Wiggenreute, W. Mayer, Seh.
(Gefohloffen und gedruckt am 19. Januar 1884.)
LXXVIl
Ergänzungen während des Drucks
bis zum 18. Januar 16B4.
Scito VII reihe ein die Kammerherren : Freih« Ed. v, d, Often, Major z. D, in Baden-Baden,
Freih. Alex. v. Gemmingen, Oberförfter in Maiilbronn, Graf Gotthard v» Satirma-
Jeltfch auf Gnichwitz, in Stuttgart; den Kammerjunker: Dn pblK Graf Max
V. Zeppelin.
XIII. Waiblingen - ftreiche: Heß.
y, XIV. Oberlandesgericht — ftreiche: v. Kübel; Landgericht Heilbronn — ftreiche: Heyd.
„ XX. Sigmaringen — ftreiche: Bahmann.
„ XXV. Ravensburg — ftreiche: Stiegele.
„ „ Zahnärzte, Stuttgart reihe ein: Dr. Wagner.
„ „ üniverfitäts-Mufikdirektor Kauffmann — fetze: Dr.
„ „ Karlsgymn. Stuttgart, Herzog — fetze: Dr.
XXX. Ulm — ftreiche: Werner.
„ XXXI. Hall, Geßler — fetze: Dr.
„ XXXII. Cannftatt, Müller — fetze: Prof.
^ XXXIX. Friedrichsthal, KaiTier — fetze: Raufchcnbergcr.
„ XLI. H.St.A. ftreiche: Raufchenberger.
„ XLV. Benningen, Schultheiß — fetze: Motzer.
r XLVII. OA. Neckarfulm, AN. in 24 — fetze: Beck U.
r, LV. Kiebiugen, Seh. — fetze: Langheinz,
LVIL Tübingen, Kam.A. — ftreiche: Stumpff.
^ LX. OA. Gaildorf, AN. in 8 — fetze: Sattelmayer.
„ LXI. OA. Gmünd, AN. in 8 — ftreiche: Hartmann-
Wa([er[tandsbeobachtungen
an den
T\^ürtteiiibergifclien Fegelftationen
im Jahr 1880.
Je mehr fich in neuerer Zeit das Beftreben kund gibt, die fließenden 6e-
wäfler befler zu regnliren als feither, fei es zum Zwecke ihrer Nutzbarmachung
für die Induftrie und den Verkehr, fei es zur Verhütung von Hochwaflerfchäden
mittelft Herbeiführung eines gleichmäßigeren Waflerabfiufles , defto eindringlicher
hat fleh die Erkenntnis Geltung verfchafft, daß hiezu vor allem eine forgfältigere
und ausgedehntere Beobachtung der hydrologifchen Verhältnifle der einzelnen Fluß-
gebiete erforderlich ift. Namentlich aber kann diefe gar nicht entbehrt werden,
wenn es fich um die Aufftellung von Entwürfen zu größeren Flußkorrektionen handelt
Die Grundlagen folcher hydrotechnifchen Vorarbeiten bildet einerfeits eine
genaue Ermittlung der jährlichen Regenmengen und der größten täglichen
Niederschlagshöhen, andererfeits eine ununterbrochene Beobachtung der W äffe r-
ftandshöhen in den bedeutenderen WalTerläufen ; werden fodann für diefe noch
die den verfchiedenen Waflerftandshöhen entfprechenden Waffermengen durch
direkte Meflnngen oder durch Berechnungen ermittelt, fo läßt fich beftimmen, welchen
Antheil an der auf das zugehörige Niederfchlagsgebiet gefallenen Regenmenge der
Fluß direkt abzuführen hat, und wie viel von derfelben verdunfiiet und in das Erd-
reich zur Speifung der Quellen verfickert.
In beiden Richtungen liegen zwar für Württemberg langjährige Beobachtungen
vor, jedoch nicht in der erforderlichen Ausdehnung und in dem nöthigen Zufammen-
hang; fie wurden theils in den natarwiflenfchaftlichen Jahresheften (bis 1854), theils
in den Württembergifchen Jahrbüchern veröffentlicht.
Zur Zeit find 22 meteorologifche Stationen und 3 Regenftationen
thätig, deren Zahl jedoch eine erhebliche Vermehrung bedarf, wenn das ganze Land
mit einem fyftematifch vertheilten Netz folcher Beobachtungsllationen verfehen fein foll.
Aehnlich verhält es fich mit den Pegel ftationen: folche befanden fich
feither nur am Neckar, der Donau und dem Bodenfee, da fie faft ausfchließlich den
Zwecken der Schiffahrt zu dienen hatten.
Um dem genannten Bedürfnis Rechnung zu tragen, genehmigte das E. Minifte-
rium des Innern nach dem Antrage der Abtheilung für den Straßen- und Waflerbau,
daß an den größeren Flüffen des Landes nach und nach Stationen für die regel-
mäßige Beobachtung ihrer Walferftände errichtet^ auch die Ergebnifle diefer Beobacht-
ungen gefammelt und fiberfichtlich dargeftellt werden.
Zur Herbeiführung einer gleichmäßigen Behandlung der Beobachtungen
und Darfteilung der Ergebniffe derfelben wurde am 21./22. Auguft 1879 von der
Minifterial-Abtheilung für den Straßen- und Waflerbau im Amtsblatt des K. Minifteriums
des Innern (S. 316) eine Inftraktion erlaffen, aus welcher Folgendes hervorzuheben ift.
WQrttemb. Jah/bflcher 1883. Supplom.-Bd. 1
Pegelbeobachtungen.
Für die Nullpunkte fämmtlicher Pegel ift die normale Flußfohle maß-
gebend, welche zuvor durch ein Nivellement zu beftimmen und deren Höhen-
lage womöglich auf den Horizont des Präzifionsnivellements zu reduziren ift
Die Beobachtung der Pegel foll regelmäßig in den Morgenftunden
zwifchen 6 und 8 Uhr angeftellt werden, bei fchnellem Steigen des Waffers aber
täglich dreimal und bei Hochwaffer auch Nachts.
Nach Abfluß eines Jahres ift eine graphifche Darfteilung der täglichen
Wafferftände anzufertigen, welche außerdem noch zu enthalten hat:
a) die durch Rechnung zu erhebenden mittleren Monatswafferftände;
b) den aus den Monatsmitteln berechneten mittleren Jahreswafferftand;
c) die Bezeichnung des abfolut höchften und niederften Waffcrftauds
durch beigefetzte Höhenzahlen.
Eine zweite graphifche Ueberficht foll die Ergebniffe der Jährlichen Be-
obachtungen darfteilen und enthalten:
a) den abfolut höchften und niederften Waöerftand eines Jahres;
b) den mittleren Hochwafferftand, d. h. das Mittel aus den höchften
Wafferftänden der einzelnen Monate;
c) den mittleren Wafferftand der Vegetationsmonate April bis September
und
d) den mittleren Niederwafferftand.
In nachftehenden Tafeln ift das Ergebnis der im Jahr 1880 an den zur
Zeit beobachteten Pegeln enthalten; es ift bcabfichtigt, in gleicher Weife fernerhin
die jährlichen Beobachtungen in diefen Blättern zu veröffentlichen.
Verzeichnis der Stationen für Pegelbeobachtungen.
Hanpt-
Neben-
Beftehendo
In Ausficht 1 Ort der Auf-
fliiß
fluß'
Stationen
genomraene , ftollung des
Stationen Pegels
Bemerk 11 ngen
Neckar
___
Obemdort*
_
Neckarbrücke
tt
—
Horb
—
deagl.
n
—
Tübingen
—
desgl.
Meereshöhe des oP. 315,855 m
»»
—
Plochingen
—
desgl.
. , 247,112m
Tt
—
Cannltatt
—
desgl.
^ r, 213,097 m
»
-—
Befigheim
—
Schiffsfchleufe
„ , 170,089 m
n
—
Heilbronn
—
desgl.
„ „ 150,312 m
1*
—
Offenan
—
bei der Fähre
znnächft am Orte 139,094 m
n
Fils
Göppingen
—
Btaatsitraßenbrttoke
Meereshöhe desoP. 313,527 m
r>
Rems
—
Schorndorf
—
«
Enz
Enzweihingen
—
Enzbrücke
. „ 104,500m
1»
Kocher
—
Gaildorf
—
r»
r
"~
Ncuenftadt
—
T»
Jagft
—
Ellwangen
—
1»
fi
—
Möckmtihl
—
Donau
—
Scheer
—
Donaubrticke
1*
—
Ehingen
-^
desgl. bei Berg
. . 489,500 m
n
—
Wiblingen
—
Donaubiücke
„ „ 468,6')7m
«
—
Ulm
'—
desgl.
r . 4r,3,902m
«
liier
Ferthofen
—
bei der alten Brücke
„ ^ 587,789m
«
1»
Dietenheim
—
lllerbrücke
. „ 509,215 ra
Boden fee
—
Friedrichs-
hafen
—
am Hafen
Selbftregiftrirender Pegel des
Hauptzollamts oP. 391,322 ra
—
Argen
(üeßenbrücke
"
an der Brücke
Meereshöhe desoP. 421,384m
O
Cc)
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§ ^
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I
Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs.
Ein Beitrag zur Hydrographie des Landes
von
C. Begelmann,
Trigonometer des König], ftatiftifch-topographifchen Bureau.
Einleitung.
Der internationale ftatiftifche Kongreß hat im Jahr 1867 zu Florenz den
Wunfeh ausgefprochen : „Es möge in jedem Staate die Hydrographie
aller feiner Flußgebiete ftudirt werden und man möge fodann die
ßefultate diefer Studien veröffentlichen." (cfr. „Solutions" .... S. 6.
II"™® Sektion. Ziffer 1.) Auf Grund einer ausführlichen Abhandlung über die Er-
forderniffe einer guten hydrographifchen Befchreibung formulirte der Berichterftatter
der topographifchen Sektion R. Pareto eine Keihe von Thefen, welche der Kon-
greß zum Befchluß erhoben und damit die maßgebenden Gefichtspunkte für die
Löfung der Aufgabe bezeichnet hat. (cfr. „Rapports des sections sur les matiires
du Programme". S. 33—60). Im Anfchluß hieran möchte die vorliegende Arbeit
die topographifche Grundla.L^^e liefern für eine württembergifche Hydrographie, welche
nicht nur wifleufchaftliehen Intereflen dient, fonderu auch den praktifchen Bedürfniflen
der Wafferbautechnik entgegenkommt.
Die Kenntnis dt s Flächeninhaltes der Flußgebiete gehört ,wohl unftreitig zu
den grundlegenden Elementen der hydrographifchen Erforfchung eines Landes. Be-
fteht doch eine Hauptaufgabe der Hydrographie darin, zu unterfuchen, welches
Quantum der atmofphärifchen Niederfchläge durch die Bäche und FlülTe eines Ge-
bietes zum Abfluß kommt und wie viel anderweitig aufgebraucht wird. Das
Quantum der Niederfchläge wird aber abgeleitet aus Gebietsfläche und Regenhöhe.
Außerdem muß der Hydrotekt bei der Berechnung der an einem beftimmten Punkte
eines Flußlaufs zu erwartenden Hochwaflermenge das Areal des zugehörigen Ein-
zugsgebietes kennen.
Trigonometer Kohl er hat fchon ums Jahr 1838 den Verfuch gemacht, den
Flächeninhalt der größeren württembergifchen Flußgebiete auszumitteln. Die Methode
feiner Flächenbeftimmung ift unbekannt geblieben; doch ift zu vermuthen, er habe
die Gebiete auf einer Ueberfichtskarte mit Hilfe von transparenten Quadratnetzen
abgefchätzt. Seine ErgebnilTe find in den Württemb. Jahrbüchern 1838 I. S. 155 ff.
und 1852 I. S. 204 ff. veröffentlicht worden.
Seit jener Zeit find aber die Anforderungen der Hydrographie andere ge-
worden. Es genügt nicht mehr, das Totalgebiet eines größeren Fluffes fummarifch
annähernd zu kennen, weil man erkannt hat, daß daffelbe aus Zuflußgebieten von
lehr verfchiedenartigem Charakter befteht. Die Rückfichtnahme auf die Höhenlage,
4 Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs.
die geognoftifchen Verhältniffe, die Bewachfung, die Form des Bodenreliefs und
dergleichen, verlangt heute die gefonderte Betrachtung aller der einzelnen Gebiets-
theile, welche auf das Ganze in eigenthümlichcr Weife einwirken. Es war daher
geboten, unfere Flußgebiete fyftematifch foweit in ihre organifchen Unterabtheilungen
zu zerlegen, daß diefe letzteren als hydrographifche Einheiten betrachtet werden
können d. h. als Gebiete von einheitlichem Charakter. Durch Zufammenfaffung
diefer Einheiten im überficbtlichen Fluflgcbietstableau ergibt fich fodann ein
lehrreicher Einblick in den organifchen Aufbau eines Flußfyftemes. Durch diefe
Anordnung wurde es auch möglich, gleichzeitig den praktifehen Bedfirfniffen des
Wafferbaues zu genügen und für eine größere Anzahl hydrographifch wichtiger
Punkte das Areal der Einzugsgebiete feftzuftellen.
Die Höhenaufnahmen für die geognoftifche Spezialkarte fährten den Ver-
fafler hinaus auf die Wafferfcheiden und an die Wafferläufe des Landes, wo er
Gelegenheit hatte, die hydrographifchen Verhältniffe zu beobachten. Gkftützt auf
die Anfchauung der Natur fuchte er das ihm zu Gebot Hebende reiche Material an
topographifchen und geognoftifchen Spezialkarten für die Hydrographie des Landes
nutzbar zu machen. Er begann mit der Bearbeitung kleiner freiwilliger Beiträge
zu einigen „Begleit werten** der geognoftifchen Atlasblätter (Calw, Gmünd, Waib-
lingen, Ellwangen und Kirchheim) und zu einzelnen Oberamtsbefchreibungen (Neres-
heim, Tuttlingen und Mergentheim). Die Ergänzung diefer hydrographifchen Bruch-
ftücke zu einer einheitlichen das ganze Land umfaffenden Darfteilung ift indeffen
nur möglich geworden durch einen amtlichen Auftrag des Königlich ftatiftifch-
topographifchen Bureau.
An den planimetrifchen Meffungen haben fich die Ingenieurkandidaten
L. Bcyhl, F. Engel, C. Stahl, und ganz befonders L. Seckler betbeiligt, und
es hat namentlich der Letztere auch viele Zufammenftellungen bearbeitet.
Für freundliche Aufmunterung und guten Rath fchuldet der Verfaffer be-
fondern Dank dem Herrn Ingenieur R. Lauterburg in Bern, welcher feiner Zeit
als thätigftes Mitglied der fchweizerifchen hydrometrifchen Kommiffion das Areal der
fchweizerifchen Flußgebiete ermittelt hat. Auch die Großherzoglich badifche
Oberdirektion des Waffer- und Straßenbaues hat die Arbeit gefördert
durch gefällige Mittheilung ihrer Denkfchrift vom Jahre 1863 über den Binnen-
flußbau in Baden.
Methode der FlSclienbeftimmnng.
Zur befriedigenden Löfung der vorliegenden Aufgabe gehören nothwendig
zwei Hilfsmittel: gute Terrainkarten und ein Inftrument zu genauer Flächenbeftimmung.
Gute Terrainkarten im Maßftab 1 : 50000 fanden wir in den topographifchen
Atlaffen von Württemberg, Baden und Bayern, und ein vorzügliches Meßinftrument
lieferte Profeffor Amsler in Schaffhaufen mit feinem Polarplanimeter.
Unfere Arbeit begann mit der Konftrnktion der Wafferfcheidelinien
auf den topographifchen Atlasblättern. Es wurden gleichzeitig die Haupt-Waffer-
fcheiden und die Wafferfcheiden der untergeordneten Gebiete ermittelt, worauf fo-
fort die Kolorirung der Einzelgebiete mit verfchiedenen kräftigen Farbentönen
erfolgte, welche das zufiimmengeliörige Terrain überfichtlich zufammeufaßt. Die
Konftruktion der Wafferfcheidelinien ift nicht immer ganz leicht, obgleich im All-
gemeinen die Situation der Wafferfclieidelinien der Terrainoberfläche durch
die Schraffirftrichc der Bergzeichnung angedeutet ift. Diefe Schraffirftriche, auch
Wafferabflußlinien deshalb genannt, weil fie die Richtung der größten Neigung
Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs. 5
des Bodens anzeigen, geftatten zwar die Auffuchung jener Pankte, an welchen der
Abfloi} der meteorifchen Waffer nach zwei verfchiedenen Richtungen vor fich geht;
diefe Punkte heißen Waffertheiler und liegen ftets auf den Höhen- oderRiicken-
linien des Terrains; die Verbindungslinie der einzelnen Punkte bildet, theoretifch
wenigßens, genau die Wafferfcheide. Allein faktifch fällt die wahre Waffer-
fcheide mit der oberirdifchen Umgrenzung eines Flußgebietes nicht überall zu-
fammen, weil die Scbichtenftellung des inneren Gebirgsbaues mancherlei Abänder-
ungen bewirkt. Außerdem gibt es Bezirke ohne oberirdifchen Abfluß^ wie z. B. in
den Kalkgebieten des Mufchelkalks und des Weißen Jura, wo die Begründung des
Verlaufes der Wafferfcheiden ernftlichen Schwierigkeiten begegnet. Bei der Aus-
theilung folch ftrittigen Terrains unterftützten den Verfaffer zwar mannigfach die
Anfchauung au Ort und Stelle, fowie die Ergebniffe der Höhenaufnahme und der
geognoftifchen Detailunterfuchung; es kann aber trotz allem nicht behauptet werden,
es fei der unterirdifcbe Wafferlauf fchou allenthalben richtig in Rechnung geftellt
worden. Um nun die genaue Flächenbeftimmung der Flußgebiete nicht illuforifch werden
zu laffen, ift die Anlage eines förmlichen hydrographifchen Atlaffes im Maßftabl : 50 000
durchgeführt worden, welcher denjenigen Verlauf der Waßerfcheiden fixirt, auf den
fich unfere MeiTungen beziehen. Diefer Atlas befteht aus 90 Blättern, fo zwar,
daß 54 Sektionen der württembergifchen, 21 der badifehen und 15 der bayerifchen
topographifchen Karte zu Grunde liegen.
Aus dem Atlas wurde dann durch Reduktion auf die Generalkarte von
Württemberg eine hydrographifche Karte im Maßftab 1 : 200000 in 4B]ättern
hergeftellt, welche durch farbige Lavirung der Hauptwafferfcheiden ein klares Bild
der württembergifchen Flußgebiete gibt. Für die Zwecke der Veröffentlichung wurde
eine weitere Reduktion diefer Karte auf den Maßftab 1 : 600 000 nothwendig, hieraus
entftand die beiliegende Ueberfichtskarte.
Die planimetrifche Meffung der Flußgebiete erfolgte durchweg auf
den Atlasblättern im Maßftab 1 : 50 000 mit Hilfe eines Amsler'fchen Polarplanimeters.
Zur Sicherung der nöthigen Genauigkeit und zum Zwecke vollftändiger Eliminirung
des fo fehr yariirendeu Kartenfeh wandes find befondere Vorkehrungen getroffen
worden. Die Flächenbeftimmung erfolgte nemlich ftets mit Bezugnahme auf das
Gefammtareal der Atlasblätter, welches genau bekannt ift, weil die Randlinien der-
felben durch die Landestriangulirung feftgelegt worden find. Die Einzelfläche konnte
daher aus der exakt feftftehenden Atlasblattfläche mit großer Sicherheit abgeleitet .
werden. Da aber die ganze Blattfläche mit den zahlreichen Gebietsfetzen der
eingreifenden Flußgebiete nicht auf einmal in Behandlung genommen werden kann,
fo wurden die württembergifchen und die badifehen Atlasblätter in je 16 quadratifche
Sektionen und die bayerifchen Blätter fogar in 40 folche Unterabtheilungen zerlegt.
Jede diefer Sektionen wurde nun fiir fich bearbeitet, wobei als normaler Flächen-
inhalt angenommen wurde:
Für die Totalfläehe einer württembergifchen Sektion 32,815 qkm
n ri 71 rt badifehen Sektion . . . 31,64 „
„ ri n 7) bayerifchen Sektion . . 25,00 „
Zunächft wurde durch Umfahrung der zu meffenden Sektion ihre Gefammt-
fläche auf dem betreffenden Kartenabdruck ermittelt, worauf fodann die Meffung
der einzelnen farbigen Flächenftücke innerhalb diefer Sektion folgte. Die Summe
der einzelnen Flächenftücke ergab ftets fehr nahe wieder die Gefammtfläche, wenn
kein Fehler begangen wurde. Die Vergleich ung der fo erhobenen Gefammtfläche
mit dem normalen Werth derfelben führte fofort zur Kenntnis des Kartenfchwandes
8 Flächeninhalt der Flußgebiete Württembergs,
und erläabte auch die genaue Reduktion der Einzelfläehen auf ihren wahren Werth.
In diefer Weife wurden der Reihe nach alle Sektionen eines Atlasblattes behandelt^
wobei die Refultate fämmtlicher Einzelmeffungen ftreng geordnet notirt worden find,
fo daß fie jederzeit nachgefehen werden können. Die Zufammenftellung der Sek-
tionen lieferte das Atlasblatt d. h. eine Ueberficht über die Flächenantheile der ein-
zelnen Flußgebiete am Atlasblatt. Die Zufammenftellung der Atlasblätter endlich
lieferte die Arealangaben für die ganzen Flußgebiete. Zur weiteren Kontrole der
Arealangaben ift eine Revifion derfelben auf ganz anderem Wege durchgeführt
worden. Die Flußgebietsflächen wurden mit Hilfe von transparenten Liniennetzen
auf den Atlasblättem abgefchätzt. Diefe Kontrolfchätzungen (limmten bei Gebiets-
flächen von 3 — 400 qkm auf etwa 2 qkra mit den exakten Meffungen überein und
•bildeten daher einen wirkfamen Schutz gegen etwaige Fehler in den Zufammen-
ftellungen.
Die Refultate
der ganzen Arbeit find gemäß ZiflFer 8 der erwähnten Befchlüffe des ftatiftifchen
Kongrefles in Einheiten des Quadratkilometer (qkm) angegeben worden. Zu
weiterer Verfinnlichung in einem geläufigen Flächenmaß wurde von uns noch
der äquivalente Betrag in Einheiten der dentfchen geographifchen Quadratmeile
(Q.-Mle.) beigefügt. Es wurde hiebei angenommen:
1 qkm .... rrr 100 Hektar (ba)
1 qkm ... . -r 0,018 161 Q.-Mle.
1 Q.-Mle. . . . ^ 55,0629 qkra.
Die Arealangaben finden fich in überfichtlichen Flußgebietstableaux
notirt, welche den organifchen Bau der Flußgebiete darfteilen. Die Bezifferung der
Gebiete in der Rubrik „Lauf. Nro." erleichtert die Auffuchung derfelben in der Karte,
welche diefelben Ziffern enthält. Zur Befeitigung etwaiger Zweifel über die Auf-
faffung und Abgrenzung der Waffergebiete, deren Areal in den Tableaux augegeben
ift, haben wir in der Kolumne „Bemerkungen" die nöthigen Angaben über Quell-
gebiet, Mündungsftelle und dergl. beigefiigt.
In der Rubrik „Namen der Gebiete'' fteht zwlfchen den Angaben der be-
nannten felbftändigen Nebengebiete häufig die Notiz „Gebiet kleiner Bäche", welche
durch einen Beifatz der „Bemerkungen" näher präzifirt wird. Wir verftehen darunter
das direkte Zuzugsgebiet der Flußrinne, welches feine Waffer ohne Vermittlung
der Nebenflüffe in den Hauptfluß abliefert, fei es durch wirklich ausgebildete kleine
Bäche oder aber als Seihwaffer durch unterirdifche Infiltration.
Für die wichtigeren Punkte der Flußläufe wurden die Einzugsgebiete er-
mittelt und in den Tableaux angegeben. „Einzugsgebiet" nennen wir nach dem
Vorgange Lauterburg's dasjenige Niederfchlagegebiet (bassin de reception), welches
feine Waffer oberhalb des beftimmten Punktes am Flußlauf in das Flußbett
abliefert.
Die Anordnung unferer Flußgebietstableaux im Ganzen ergibt fich aus der
nachftehenden Ueberficht. Zur leichten Auffindung der einzelnen Waffergebiete
findet fich am Schluffe ein alphabetifches Regifter über fämmtliche Flüffe, Bäche
und Trockenthäler, deren Niederfchlagsgebiet ermittelt worden ifl;.
U e b e r r i c h t.
I. Stromgebiet des Rheins. seite
a) Gliederung des naiiptfyftema von den Quellen bis zur Neckarmündung bei
Mannheim. Generelle Darfteilung mit fpeziellor Hervorhebung derjenigen Gebiete,
welche Württemberg berühren , 8
Gliederung der württem beri^i ichen Nebcnfy Ttwme und zwar;
1. Ncbenfyrtem: Bodenfeebecken.
b) Die Bodenfeegebiete Württt^ttiber^a (Argen, Scbuffen, Rotliach, Fried-
richshafer Mühlbach und Fifclibnrhür Mühlbach) mit Arcalangabon für die
einzelnen Gebietstheile und für die Einzugsigobieto an den bemerkenswerthen Punkten
der Bodenfeeflüffe 1»
c) Gliederung einiger Einzelgcbiete dc& Boden feebcckcn» (obere und
untere Argen) mit Arealangaben für die emzelnon Gebietstheile uud ftlr die wkb-
tigeren Einzugsgebiete 10
2. Nebenfyftem: WaKergebiete am Weftrand des Schwarzwaldes.
d) Gliederung einiger Gebiete am Wültiand des Seh war swa Idee (K in zig,
Murg, Alb, Pfinz, Saal und Kiait^h) mit Areabingaben fUr die wichtigeren Unter-
gebietc und für die Einzugsgebiete diL-Jer SehwarzwatdAüfiTe an den für Württemberg
interelTanten Punkten ihres Laufen . . , . , , . . 11
e)Gliederungde8Schiltachgebiete9 , . . 13
3. Nebenfyftem: Neckargebiet
f) Gliederung des Neckargebio t^ von den Quellen bis zur Münriung in den lUietn;
mit Arealangaben für fämmtliehe direkte Nebenflüffo und fiir die Einzugsgebiete
des Neckars an 41 hydrographilVh wichtigen Punkten feines Laufes ».,*.. 14
g) Gliederung der Gebiete einiger Nebenflilffe des Neckars. (Er ms, Aieh,
Lenninger Lauter, Fils, Remit, Murr, Enz, Korlier und .Tagft) mit Areal-
angaben für die wichtigeren Untergebiete und tllr die Einzugagebiete der NebenftüITc an
zahlreichen Punkten ihres Laufes 19
h) Gliederung einiger Einzelgc biete de» Xeckarfyftems, (Nagold und
Bühler) 27
4. Nebenfyftem: Maingebiet
i) Gliederung des Taubergebietes von den Quellen bis zur Mündung in den Main^
mit Arealangaben für mehrere direkte ZuflÜffe und für die Einzugsgebiete
der Tauber an- 15 hydrographifch wichtigen Punkten Ihres Laufes ,....<. 29
II. Stromgebiet der Doiiau^
a) Gliederung des Hauptgebietes von den Quellen bis zur Blaumüiidung in Ulm;
mit Arealangaben für fämmtliehe direkte NelienflUffe und für die Einzugsgebiete
der Donau an 21 hydrographifch bemerkt nswcrihen Punkten Sil
b) Gliederung von Nebengebieten. Die Gebiete dcrElta, Beera, SoKmiecha,
Lauchert, Ablach, Riß, Hier, llrenz und I-Igau u it Areabngabeu filrdie Gebiets-
theile und für die Einzugsgebiete an den wichtig ercn hydrographifchen Punkten . * 33
c) Gliederung untergeordneter Zutlußgebiete* Oio Gebiete der Aitracb (liier)
des trockenen Stubenthals, der Loue, der Z werg- WOrnitz, der Roth ach und
derEger, mit Arealangaben für die einzelnen Gebietstheile und für die Einzugf gebiete
an hydrographifch bemerk cnswerthen Punkten 37
III. Die Regengebiete der wRrtt PeRelftationen b£)
I. Das Stromgebiet des Elieins.
la. Gliederung des Hauptgebietes
von den Quellen bis zur Neckarmündung bei Mannheim.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm I Q.-M1n.
Bem erknngen
I
II
III
IV
V
Das Gebiet des Rheins.
Gebiet des Hinter-Rheins ') . .
Gebiet des Vord er- Rhein s *) . .
Gebiet kleiner Bäche <) ....
Einzugsgebiet des Rheins
Gebiet der PlelTur*)
Gebiet der Landquart *) . . . .
Gebiet der 111 und der kleinen
GewälTer*)
Einzugsgebiet des Rheins
Gebiet der Argen
Gebiet der SchuITen
Gebiet der Rothach
Geb. d. Friedrichshafener Mühlb.
Gebiet d. Fifchbacher Mühlbachs
Gebiet der übrigen ZuflülTe des
Bodenfees
Einzugsgeb. d.Bodenfees*)
(Mit Einfchluß der Seefläche).
Gebiet der Wutach*) . . . .
Gebiet der Aare*))
Sonnige ZnflUITe ......
Einzugsgebiet d. Rheins^)
Gebiet der Einzig*) (ca.) . . .
Gebiet der Murg*)
Gebiet der übrigen Zuflüfle des
Rheins zwifchen Bafel u. Mann-
heim
Einzugsgebiet des Rheins
Gebiet des Neckars
Einzugsgebiet des Rheins
1 695,0
1 520,6
22,1
3 237,7
271,0
624,7
2 430,6
6 564,0
667,05
822,76
133,84
9,61
35,27
3 201,47
11 434,00
1 116,0
17 614,9
5741,75
35 906,65
1 450,00
563,04
15302,31
30,783
27,615
0,402
58,800|
4,9
11,345
44,14^
119,209|
12,114
14,942
2,430l
0,175
0,641
58,142|
207,653
20,268
319,905
104,276
53 222,00
13 958,30
67 180,30
652,102,
26,334
10,225
277,70^
966,568
253,497
1220,065
An der fchweiz. Pegel ftation Reichenan«
An der fchweiz. Pegel ftation Reichenan.
Zwifchen den Stationen Reichenau u. Ems.
An der fchweiz. Pegel Aation Ems ober-
halb Chur.
In Chur; an der fchweiz. Pegelftation.
In Landquart; an d. fchweiz. Pegelftation.
Zwifchen Ems und Au.
In Au (Monftein); an d. fchweiz. Pegelftat.
oberh. des Bodenfee' s, unweit Rheineck.
Mündung in den Bodenfee.
Mündung in den Bodenfee.
Mündung bei Friedrichshafen.
Mündung in Friedrichshafen.
Mündung in Fifchbach.
Bregenzer - Ach (832 qkm), Leiblach
(103 qkm), Stockacher Ach, Goldach
und viele Andere.
Identifch mit dem Einzugsgebiet
des Rheins oberhalb Stein a. Rh.
Mündung bei Waldshut.
Inkl. der Gebiete von Reuß und Limmat
Zwifchen Stein a. Rh. und Bafel.
An der Brücke zu Bafel.
Mündung bei Auenheim.
Mündung unterh. Raftatt b. Steinroauren.
Wiefe, Dreifam, Elz, Rench, Pfinz, Saal
und viele andere NebenflüITe zwifchen
Bafel und Mannheim. (Prov. Beft.)
Direkt ob d. Einmünd. d. Neckars.
Mündung bei Mannheim.
Direkt unter d. Neckarmündung.
*) Diefe Gebiete find von Robert Lauterburg, Ingenieur in Bern, auf dem topogr.
Atlas der Schweiz ermittelt worden; cf. feine Schrift: „Verfuch zur Aufftellung einer all-
gemeinen Ueberficht der fchweizerifchen Stromabflußmengen^ Bem, Huber & Cie.
1876. S. 64.
*) Vgl. Honfell, Der Bodenfee 1879 S. 15 ff. (266,0 qkm find mit Gletfchern bedeckt).
') Das Einzugsgebiet der Einzig bei Ortenberg beträgt nach S. 22 der Denkfchrift
über den badifchen Binnenflußbau vom Jahre 1863: 11350 Millionen Quadratfuß, d. h. 1021,5 qkm.
*) cfr. Der Binnenflußbau im Großherzogthum Baden. Denkfchrift. Bearbeitet von Groß-
herzogl. Oberdirektion des Waffer- und Straßenbaues. 1863. S. 32.
Ib. Die Bodenreegebiete Württembergs.
(Vergl. hiezu die Ueberßchtskarte.)
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm
Q..Mln.
Bemerkungen
n
1
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Das Gebiet der Argen.
Gebiet der oberen (füdl.) Argen
Gebiet der unteren (nördl.) Argen
Einzugsgebiet der Argen
Gebiet kleiner Bäche . . .
Totalgebiet der Argen .
Das Gebiet der Schuffen.
Gebiet der oberlten SchulTen.
Gebiet der Boofer Ach. . .
Einzugsgebiet d. Schuffcn
Gebiet kleiner Bäche . . ..
Geb. d. Steinach (Waldfeer Ach)
Einzugsgebiet d. Schuffen.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet d. Durlesbachs (Mühlbach
von Reute)
Einzugsgebiet d. Schuffen .
Gebiet kleiner Bäche
Gebiet des Bampfen .
Gebiet der Wolfegger Ach . .
Gebiet der Ettishofer Ach . .
Einzugsgebiet d. Schuffen.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet der Scherzach . . . .
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Flattbachs . • . .
Einzugsgebiet d. Schuffen«
216,82
3,937
369,78 6,716
586,60
80,45
667,05
92,86
117,46
210,32
2,73
43,59
256,64
5,45
17,29
279,38
47,08
28,97
175,08
43,65
574,16
5,96
46,12
15,05
9,46
650,75
10,653
1,461
12,114
1,687
2,133
3,820
0,049
0,792
4,661
0,099
0,314
6,074
0,855
0,526
3,179
0,793
10,427
0,108
0,838
0,273
0,172
11,818
Von den Quellgebieten bei Staufen (729 m)
bis zum Zufammenfluß beider Argen
bei Primisweiler (Pflegelberg).
Von den Quellgebieten an der Sindelalp,
dem Hauchenberg, bei Hellengerft und
am fchwarzen Grat bis zum Zufammen-
fluß bei Primisweiler (Pflegelberg).
Am Zufammenfluß d. beid. Argen.
Zwifchen dem Zufammenfluß der beiden
Argen und dem Einfluß der Argen in
den Bodenfee.
Von d. Quellgeb. bis zur Mündung
in d. Bodenfee bei Langenargen.
Von den Quellgebieten um SchuITenried
bis zum Einfluß der Boofer Aach bei
Zollenreute.
Von d. Quellgebieten b. Boos, Schwarzen-
bach, Boms, Milpishaus und Köni^seck
bis zur Mündung bei Zollenreute.
Am Beginn des SchuHentobels b. Zollen -
reute.
Zwifchen dem Zufammenfluß bei Zollen-
reute und der Steinachmttndung.
Von den Quellen bei Gaishaus bis zur
Mündung.
Bei Stadel; direkt unter der Steinach-
mündung.
Zwifchen Steinach- u. Durlesbach-Münd.
Von den Quellgebieten bis zum Einfluß.
Bei Durlesbach; an der Brücke bei
der Station.
Zwifchen Durlesbach- u. Bampfen-Münd.
Von den Quellen im Altdorfer Wald bis
Mündung bei Niederbiegen.
Von den Quellen bei Immenried und
Gebrazhofen bis zur Mündung.
Von den Quellen bei Bettenreute, Zogen-
weiler u. Wilhelmskirch bis zur Mund.
Bei Berg; an der Straßenbrücke.
Zwifchen Wolfegger Ach- und Scherzach-
Mündung.
Von d. Quellengebieten b. Grünkraut und
Fuchfenloch bis zur Mündung b. Wein-
garten.
Zwifchen Scherzach- u. Flattbach-Münd.
Von den Quellen bis zur Mündung in
Ravensburg.
In Ravensburg; an der Straßenbrücke.
*) Bei den Rheinzuflüfl^en konnte das Syltem der Numerirung nicht fo konfequent durch-
geführt werden, wie bei der Donau, weil ein großer Theil des Rheingebietes in einer württembergifchen
Hydrographie nur fummarifch behandelt werden kann. Es wird deshalb jeder direkte Zufluß des
Rheins (Bodenfee's) in der Numerirung als felbftändiger Fluß behandelt
10
Wafforgebiete des Bodcnfecs.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm Q.-Mln.
B e mer kang e n
15
16
17
III
1
2
IV
V
Einzugsgebiet d. Schuffen
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet d.Schwarzacli (Grenzbach)
Einzugsgebiet d. Schuffen.
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Schuffen
Das Gebiet der Rothach
(Theuriiiger Ach).
Gebiet der oberen Ach. . . .
Gebiet der unteren Ach . . .
Totalgebiet der Rothach.
Das Gebiet des Friedrichs -
hafener Mahlbachs ....
Das Gebiet des Fifehbacher
Mahlbachs
650,75
41,36
45,32
737,43
85,33
11,8181
0,751
0,823
In Ravensburg; an d. Straßenbrücke
Zwilchen Flattbach u. Schwarzachmtind.
Von den Quellen bei Grünkraut, Bodnegg
und Ebersberg bis zur Mündung.
Bei Guten furth; an der Schwarzach-
mündung d. h. am Eingang in den
zweiten Schuffentobel.
Von der Schwarzachmündung bis zum
Einfluß in den Bodenfee.
Von den Quellgebieten bis zur
Mündung in den Boden fee bei
Eriskirch,
Von den Quellgebieten bei Wilhelmsdorf
bis nach Ober-Theuringen, direkt unt,
der Mündung des Thaldorfer Baches.
Zwifchen Ober-Theuringen und dem Ein-
fluß in d. Bodenfee bei Friedrichshafen.
Von den Quellgebieten bis zur
Mündung in den Boden fee bei
Friedrichshafen.
Von d. Quellgebieteu bei Ober-Raderach
bis zur Mündung in den Bodenfee in
Friedrichshafen.
Von den Quellgebieten am Göhrenberg
bis zum Eiufluß des Mühlbachs in den
Bodenfee bei I^lfchbach.
13,392
1,550
822,76
109,09
24,75
14,942
1,981
0,449
133,84
9,61
35,27
2,430
0,175
0,641
c. GliederuDg einiger Einzelgebiete des Bodenfeebeckens. ;
(Vergl. die Ueberfichtskarte.)
Ii
la
Ib
Ic
l2
2a
2b
2c
Das Gebiet der oberen Argen.
Gebiet d. oberen Argen, Sekt. 1
Gebiet d. oberen Argen, Sekt. 2
Einzugsgebiet der oberen
Argen
103,31
77,61
1,876
1,409
Von den Quellgebieten bei Staufen und
Wiederhofen bis zum Marktobel bei
Maleichen, excl. Marktobel.
Zwifchen der Mündung des Marktobeis
und der Straßenbrücke in Wangen.
In Wangen; an der Straßenbrücke.
Zwifchen Wangen und Pflegelberg.
Am Zufammenfluß b.Primisweiler.
Von den Quellengebieten bis zur Rothen-
bacher Brücke bei Isny.
Zwifchen Kothenbacher und Herfatzer
. Brücke.
An der Straßenbrücke bei Herfatz.
Zwifchen Herfatz und dem Zufammenfluß
mit der oberen Argen.
Am Zufammenflußd. beiden Argen.
180,92
35,90
3,285
0,652
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgeb. d. oberen Argen.
Das Gebiet der unteren Argen.
Gebiet d. unteren Argen, Sekt. 1
Gebiet d. unteren Argen, Sekt. 2
Einzugsgebietderunteren
A rgen
216,82
123,02
137,91
3,937
2,234
2,505
1
260,93
108,85
4,739,
1,977
Gebiet d. Karbachs, Eggenbachs
der Haslach u. anderer Bäche \
Totalgeb. d. unteren Argen
369,78
6,716
11
Id. WalTergebiete am Weftrand des Schwarzwaldes.
(Einzig, Murg, Alb, Pfinz, Saal und Kraich.)
Lauf.
M
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm I Q.-Mln.
Beme rkungen
a. Das Gebiet der Einzig.
Gebiet d. oberften großen Kinzig
(Einzugsgebiet derKinzig
in Alpirsbach)
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet der großen
Kinzig
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet der großen
Kinzig
Gebiet der kleinen Kinzig. , .
Einzugsgebiet der Kinzig
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet der Kinzig
Gebiet der Schiltach »)....
Einzugsgebiet der Kinzig
Sonftiges Kinziggebiet *) (ca.). .
Totalgebiet der Kinzig») (ca.)
44,60
22,49
67,09
9,03
76,12
61,95
138,07
11,67
149,74
116,03
265,77
1 184,23
1450,00
0,810
0,409
1,219
0.164
1,383
1,125
2,508
0,212
2,720
2,107
4,827
21,507
26,334
Von den Quellengebieten bei Loßburg
und Vorder-Steinwald bis zum Einfluß
des Alpirsbächles in die Kinzig in
Alpirsbach.
Zwifchen der Mündung des Alpirsbächles
und d. Landesgrenze unterhalb Röthen-
bach.
Bei Roth enbach; an d. Landesgrenze.
Zwifchen der Landesgrenze bei Röthen-
bach und der Mündung der kleinen
Kinzig bei Schenkcnzell.
In Schenkcnzell; direkt ob d, Mündung
der kleinen Kinzig.
Von den Quellengebieten beiOber-Zwiefel-
berg. Hinter - Steinwald , Schömberg
und Kaltbrunnen bis zur Mündung bei
Schenkcnzell;
Das Einzugsgebiet der kleinen Kinzig
beträgt a. d. Reinerzauer Mühle 33,54 qkm,
an der Landesgrenze oberhalb Wittichea
37,46 qkm.
In Schenkcnzell; direkt unter der
Mündunj^ der kleinen Kinzig.
Zwifchen der Mündung d. kleinen Kinzig
und dem Einfluß der Schiltach.
In Schiltach; direkt ob der Mündung
der Schiltach.
Von den Quellengebieten bei Langen-
Schiltach, Föhrenbühl und Sulgau bis
zur Mündung in die Kinzig in Sehiltach.
In Schiltach; direkt unter d. Mündung
der Schiltach.
Zwifchen der Schiltachmttndung und dem
Einfluß der Kinzig in den Rhein. (Mit
Einfchluß des Gebietes der Schutter,
welches 378 qkm umfaßt).
Von den Quellengebieten biszur
Mündung in den Rhein bei Auen-
heim, Großh. badifchen Bezirks-
amts Kehl.
*) Die weitere Gliederung des Schiltachgebiet es f. in der nachftehenden Tab. le (S. 13).
*) Bei Griesheim und Kehl befinden fich zur Beobachtung der Kinzig feit llingerer Zeit
badifche Pegel ftationen. Die mittleren und extremen WalTerftände werden alljährlich im
nStatiftifchen Jahrbuch für das Großherzogthum Baden" veröffentlicht.
*) cfr. Denkfchrift der Großh. Oberdirektion des WalTer- und Straßenbaues über den
Binnenflußbau in Baden. 1863. 8. 22. Die Ziffer für das Totalgebiet der Kinzig beruht nur auf
Schätzung.
12
Waffergebiete am Weftrand des Schwarzwaldes.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm Q.-MIn.
Bemerkungen
b. Das Gebiet der BEurg.
Gebiet des Ober- und Mittelthales
{Queilengebiet der Murg) . .
Gebiet des Forbaches . .
Einzugsgebiet der Murg
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Thonbachs . . .
Einzugsgebiet der Murg
Gebiet kleiner Bäche.
Gebiet der Schönmünz
Einzugsgebiet der Murg
Sonftiges Murggebiet*) . . .
Totalgebiet der Murg*) .
0. Das Gebiet der Alb.
Quellgebiet der Alb ....
Gebiet des Rennbächles .
Gebiet kleiner Bäche . .
Gebiet des Gaisbachs . .
Einzugsgebiet der Alb
70,00
36,90
106,90
1,70
17,97
5i,72
47,60
228,89
334,15
563,04
9,33
6,79
0,51
8,82
25,45
1,271
0,670
1,941
0,031
0,326
126,57 2,298
0,994
0,865
4,157
6,068
10,225
0,170
0,123
0,009
0,160
0,462
Von den Quellengebieten der Rothmurg
und Rechtmurg, fowie des Ilgenbachs
und Ellbachs, am Ruhftein, Gaiskopf,
Rofibühl und Kniebis bis zum Einfluß
des Forbachs bei Baiersbronn.
Von den Quellengebieten am Kniebis bis
zur Mündung in die Murg bei Baiers-
bronn; das Einzugsgebiet des For-
bachs am Hüttenwerk in Fried-
rich sthal beträgt 23,98 qkm, direkt
unter dem Einfluß des Reichenbächles.
Bei Baiersbronn unterhalb d. Murg-
brücke; direkt unt d. Forbachmündung.
Zwifchen Forbach- u. Thonbachmündung.
Von den Quellengeb. im Walde „Thon-
bach" bis zur Mündung in die Murg
beim Weiler Thonbach.
Bei Thonbach; direkt unter der Thon-
bachmündung. Am Ablchhiß d. erften
nach Oft gerichteten Hanptfektion der
Murg.
Zwifchen Thonbach- und Schönmünz-
mündnng.
Von den Quellengebieten beim „wilden
See" und an der Homisgrindc bis
zur Mündung in die Murg bei Schön-
münzach, alfo mit Einfchluß d. Langen-
bachgebietes.
In Schönmünzach unweit d. Landes-
grenze: direkt unter der Einmündung
der Scnönmünz.
Zwilchen der Schönmünzmündung und
dem Einfluß der Murg in den Rhein.
Von den Quellengebieten biszur
Mündung in den Rhein bei Stoin-
mauren, unterhalb Raftatt')
Von den Quellen am Langmartskopf u.
an d. Teufelsmühle bis zur Einmündung
des Rennbächles oberhalb Herrenalb.
Von den QueUengebieten am M.iuzenberg,
Heukopf und am Aizenberg bis zum
Einfluß in die Alb.
Zwifchen der Rennbächles- u. der Gais-
bachmündung.
Von den Qucllengebieten am Schweizer-
kopf, Roßberg, Lerchenkopf u. Stier-
kopf bis zur Mündung in die Alb in
Herrenalb.
In Herrenalb; direkt unter der Ein-
mündung des Gaisbachs.
*) Zur Beobachtung der Murg befindet Hch bei Raftatt feit längerer Zeit eine badifche
Pegelftation. Die mittleren und extremen WalTerftändo werden alljährlich veröffentlicht in dem
„Statiftifchen Jahrbuch für das Großherzogthum Baden".
') cf. Der Binnenflnßbau im Großherzogthum Baden. Denkfchrift. Bearbeitet von Großh.
Oberdirektion des Wafl*er- und Straßenbaues. 1863. S. 32.
') Nach Angabe der Großh. Wafler- und Straßenbauin fpektion Raftattj führt die Murg
beim Austritt in die Rheinebene bei mittlerem Wafferftande 94,5 cbm, welche Waffermengc bei
anhaltender Trockenheit auf 8,1 cbm herabfinkt, bei Hochwaffcr aber auf 540 cbm per Stunde
ilteigt (cf. Beiträge zur Statiftik Badens Heft XXXIII. S. 4.)
Waffergebiete am Weftrand des Schwarzwaldes.
13
Lauf.
c
d
Namen der Gebiete
Einzugsgebiet der Alb.
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Dobelbachs . . .
Einzugsgebiet der Alb .
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Bernbachs . . .
Einzugsgebiet der Alb
Flächeninhalt
in
qkm
25,45
1,70
8,10
35,25
0,84
4,65
40,74
Q.-Mln.
0,462
0,031
0,147
0,640
0,015
0,085
OJ40
Bemerkungen
In H er renalb: direkt unter der Ein-
mtindung des Gaisbachs.
ZwifchenGaisbach-u:DobelbachmUndung.
Von den Quellengebieten bei Dobel und
Neufatz bis zur Mündung in die Alb.
Bei der Kullenmühle; direkt unter
der Dobelbachmündnng.
Zwifchen Dobelbach- und BernbachmOnd.
Von den Quell urigebieten boi Hertibach
und im Pfahlwald bis zur Mündiitig
in die Alb.
An der LandeagreDssc; unmittelbar
unter dem Einöuß dea Bernbachs.
d. Das Gebiet der Pflnz.
Die Pfinz entfpringt bei Ittersbacb auf badifchem Gebiet und ge]i()rt auch fonflt
größtentheils zu Baden. Die Großh. badifehc Oberdirektion des Walter- und Straßenbaues
beablichtigt denn auch diefes Gebiet hydrographifch ganz £U bearbeiten.
e. Das Gebiet der Saal.
Die Saal (Saalbach) entfpringt unter dem Namen Salzacb bd Maulbronn, tritt aber
bald über die Landesgrenze in das Gebiet Badens, In die Saiza fließt auch die Weißach,
welche bei Freudenftein beginnt, an Enittlin^cn rorbeißleßt und fodann in das Groß-
herzogthum Baden eingeht Beide Gewäüer werden von Seite Badens ganz bearbeitet werden.
f. Das Gebiet der Kraioh.
Die Kraich entfpringt auf württ. Gebiet bei Sternenfela und fließt durch Unter-
Derdingen. Unterhalb diefes Ortes beti'itt He das Grüühurzogthiiin Baden, dem He fomit
größtentheils angehört. Die neue badifche Hydrographie wird daher das ganze Kraichgebict
behandeln.
le. Gliederung des Schütachgebietes*
Gebiet der Sohiltaeh.
Gebiet der oberen Schiltach
Gebiet des Lauterbaches . . .
Einzugsgebiet d. Schiltach
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Göttelbachs ....
Einzugsgebiet d. Schiltach
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Schiltach
56,14
23,24
79,38
0,30
6,73
86,41
29,62
116,03
1,020
0,422
1,442
0,005
0,122
1,569
0,538
2,107
Von den Quelleugebieten bei Föhren-
b^ehle, Laugenfehiltach, Schochenbr.,
Ober - Sc h warz eu b ach , G er aba ch und
Eicbbach bia zur Mündung des Lauter-
baehes in Schramberg.
Von den Qüellengcbieten am Föhren-
bühl, Mooswaldhof und Rothwafferhof
bis zur Mündung iu die Sehiltacb in
Sehraraberg,
In Schramberg; direkt uuter dem
Einfluß des Lanterbachs.
Zwifchen Lauterbach- u. Göttelbachmtind.
Von den Quellengebieten bei 8u]gau bis
z. Mund, in die Schiltacb in Schramberg.
In SehTaiuberg; direkt unter der
Mündung des Guttelbacha,
Zw^ifcheu der Göttelba chmüudung und
dem Einfluß d. Schiltacb in die Kinzig
bei der Stadt Sebiltach.
Von d e n Q n e n enge
MÜ ndu n
14
Das Gebiet des Neckars.
If. Gliedernng des Neckargebietes
von den Quellen bis zur Mündung in den Rhein.
(Vergl. hiezu die üeberfichtskarte.)
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm I Q.-Mln.
Bemerkungen
10
11
12
13
14
Das Gebiet des Neckars.
Quellengebiet des Neckars
Gebiet der Efchach ...
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet der Prim
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet der Schlichem . . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Mühlbachs . . .
Einzugsgebiet d. Neckars,
Gebiet kleiner Bäche . w .
Gebiet der Glatt
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Dießenbaches . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
69,14
218,27
287,41
12,78
144,13
444,32
76,88
109,03
630,23
109,12
739,35
10,81
43,89
794,05
8,61
229,65
1 032,31
14,29
27,85
1,256
3,964
5,220
0,232
2,618
8,070
1,396
1,980
11,446
1,982
13,428
0,196
0,797
14,421
0,156
4,171
18,748
0,260
0,505
1 074,45
28.33
1 102,78
19,513
0,515
20,028
Von den QneHengebieten bei Schwennin-
gen bis zum Einfluß der Efchach.
Von den Quellengebieten bei Aichhalden,
Buchenberg, Königsfeld u. Ob.-Efchach
bis zur Mündung bei Bühlingen.
BeiBühlingen; direkt unt. d. Efchach-
Mündung.
Zwifchen Efchach- und Prim-Mündnng.
Von den Quellengebieten am Dreifaltig-
keitsberg und Ober-Uohenberg, fowie
bei Trofllngen bis z. Mund. b. Göllsdorf.
Bei Rottweil; direkt unter der Prim-
Mündung.
Zwifchen Prim- und Schlichem-Münd.
Von den Quellengebieten an den Lochen
und am Plettenberg bis zur Mündung
bei Epfendorf.
Bei Epfendorf; direkt unter der
Schlichem-Mündung.
Zwifchen der Schlichem-Mündung u. der
hölzernen Brücke in Sulz.
In Sulz; an der hölzernen Brücke.
Zwifchen Sulz und der Mühlbach-Münd.
Von den Quellengebieten bei Witters-
haul'en bis zur Mündung b. Mühlheim.
Bei Fi fc hingen; direkt unt. d. Mühl-
bach-Mündung.
Zwifchen Mühlbach- u. Glatt-Mündung.
Von den Quellengebieten bei Ober-Mus-
bach, Fieudenitadt , Loßburg, Wald-
möffingen und Dornhan bis zur Mün-
dung bei der Stadt Glatt.
Bei Dettingen; direkt unt d. Glatt-M.
Zwifchen Glatt- und Dießenbach-Münd.
Von den Quellengebieten bei Schopfloch,
Öber-Iflingen u. Dürren mettftetten bis
zur Mündung an der Dettinger- Mühle.
Bei IhlingenO; direkt unter der Mün-
dung des Dießenbaches.
Zwifchen der Mündung des Dießenbac^bs
und der Mündung des Grabenbachs.
In Horb; direkt unter d. Mündung des
Grabenbachs.
») Mit diefein Gebiet fchließt die erfte Haupt-Sektion des Neckars ab, in welcher er
eine wefentlich nördliche Richtung verfolgt. Von hier abwärts fließt er bis Plochingen in der Rich-
tung der Albtraufe, d. i. von Südweft nach Nordoft.
Waffergebiete des Neckars.
15
Lauf,
Kamen der Gebiete
Fl;tchcüinhalt
in
Bemerkungen
In
J6
17
18
19
20
21
2^
2i
31)
Einzugsgebiet d. Neeknrs.
Gebiet kloincr näcliu » , . .
Gebiet dur FJyanh ....*.
Einzugsgebiet d Neckuri,
Gcbii^t kk'inui- Häelie * . . .
(.iubii't der Starke 1 ♦ . . .
Einzngffgcbiot d. Neckfirs,
Gt*bipt kleiner Häobe , . .
Gebiet tlej? Aüchbiicliä . - . ,
(Hommetf'tliab Selterdiacli)
E i ti z II g s if i' lii e t d, N i; e k a r a .
Gebiet kleiner BiieLu . . , .
Gt:ljiet des Katzeribaehs , , -
K i UÄ II 1^ -^ ^ u 1 1 f V t d. N t! n k H^i r 9 ♦
Gebiet kleirier Hiielie ► . ♦ .
Einzugsgebiet d. Xeckari^,
Gebiet kleiner Bäche . , . ,
1 102,78
Br>2,02
181 Jl
1 711,40
^,71
20,028
0.029
6,401
0,420
äl,ÜBl
n,771
1757, 07 ;il^920
2,m
51,lü
25 I Getnet iler 8tuiuJiicli »
Einzu^Bgebittt d. Nt^rkars.
g6 > (icbitit kleini'v Bacliu
27 Ut'bkit der Aiuniui
bl i n la N g: *g li li ie f d. N t r k ri r s ,
üv^biet kleiner Brielie . . . ,
Gi*bu't ihr Ei'iiiiK
1 yn;^s)
74,31
U7J6
0/m
o,02n
[ ä 064,06
2,87
9:i8,ä2
Gebitt dir KriTif* ') ,
K j n w II g s ge bi e t <h I? c o k a r «i .
' 2 5oriJ5
DÜ/J7
lü531
180,115
31a I Gebitl kirbnv Bäehi'
rrL'hit't <le^ Autluimt
Gebii't i]vr Steitiach . , . .
Ehizii^^si;ebiet d. Nec^iavs
32 I Gt'hit't «leii AutluimtldiuoJiea
33,453
J,3jO
2,683
37,48fi
0,052
4,332
41,870
l,8lfi
2,821
3,395
2 747,b8
irv25
15,55
4y,9Ui
0,.H;)ü
0,'iri5
0,827
In Rorb; direkt unter d. Mtlndnng des
Grabenbacbs.
Xwifeben ( Traben baeii- und Ej^aeh-Miintl
ViHi den QMrlk!n;^ebiet.eu bei Pfeftin^on,
Meßftetteu, Hri(Tin)^en, am netteuliiTi^
und bei K^renfeld bis zur Mfiudnug.
Bei E y a e h ■ direkt unter der Eyaeh-M«
Zwifchen Ey acb- und ätarzLd-Mttnduug.
Von den Quellen»^!.' bieten bei Bita^ am
Tlidien^olleru und am Dreih'irClenrtciii
bis zur Mdudirnjc bei Bieriiigen-
In Bieririg-eu^ direkt uiit. d. Starzel-M,
Zwiieheii 8tarzcb luul Aifclibaeh Miinil,
V<m den QiieH^ebieten b. Vflllmaringcn
bis znr MiitHliing bei Obernaiu
Bei über riau; direkt nur, ikAilehbaeh-AIp
! Zwifcbeu Aifelibacb- uixl Katzenbaeh-H,
Von den Qaellengebietei) bei tlfHlelahan-
ien und im Hanmivrt h\^ zur Mündung
bei Kiedernau,
Bei Nieilcrnan: diiekt unt, d, Kj^tzen-
bAeh'Müinlnng-
Zw lieben iler Katzenbacb- Mündung und
(Jein EintluÜ des We^gt'nlbaler Brteli-
lein 3 in Rottenljurg'.
In R f> 1 1 en b u r g an der Porta Sneviae
ilirekt nnt d. Mündnn^ fl. We^gentbalea,
Zu i feilen Rotten Ijtng und iler Hteiobicb-
Mnndmij^^r inel. <ier Gebiete von Ar-
baeh und Tbalbaeb,
Von den QueHengeb. b. Genkingen, Tlial-
keim u. Bellen bia x. Mündung b. Tüb*
BiM Tübingen^ direkt unter der Stein-
laeb Mündnn*;,
Zui leben Steinlacb- und Ammer Mund.
Vim den Qntdlentjebteten bei Herrenberg,
Ober Jettinge u, Mötssingen n. Bondorf,
i\Mvie ineL des 71,82 qkm meirenden
Gebietes d. Goldersbäehe, bi^^ znr Mund.
Bei L u f t n }% u ; direkt nnt* d. Animer-M.
Zw if eben Ammer- und Erm^?-Mündung-
Von rleij (ine 11 gebieten am Liebten Ttein
und jnit EiniV'hinß der 24,02 ijkm nieJ-
lendi-n IVockentb^der (WaÜerliieke)
btii GroßengiYingen biB zur Mündung
bei KiielienU'llinsfnrt.
Von den (^lelige bieten b, Seebiirg, Zaf*
ningen niid Grabenftetten bh zur Mün-
dung bef Keckartenzlinf^eu.
Bei N e c k a r t e n z 1 i n g e n ; direkt un-
ter <ier [■IrtiiKnaindtinH:.
ZwilVhen Enn^- und Sreina<di- Mündung,
Vi^n den Quellen am Jnllberg bis zur
MiitidiMit? I»ei Neekarbanlen.
Von den Quellengebieten um den Iloben-
ncnlTon hh zur Mündung.
en; dir. unt. d. Steinaeli-M.
') Die weitere GIii?derung
16
WaiTergebiete des Neckars.
Laa£
Namen der Gebiete
Flächeninhalt f
in
qkm
Q.-MIn
2832,01
51,433
1,18
23,55
0,021
0,428
179,56
3,261
3 036,30
55,143
60,41
1,097
197,58
3,588
3294,29
59,828
706,42
12,829
4000,71
72,657
41,30
0,750
127,42
2,314
4169,43
75,721
56,25
1,022
85,26
0,640
4260,94
77,383
62,07
43,25
1,127
0,786
580,17
10,536
4946,43
89,832
60,85
43,30
0,924
0,786
506,88
9,206
5547,46
100,748
Bemerkungen
31b
34
35
36
37
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
Einzngsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bftche . . . •
Gebiet des Tiefenbachs . . .
Gebiet der Aich*) (Aiha) . . .
Einzugsgebiet d« Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . •
Gebiet der Lenninger Lauter*) .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet der Fils*)
Einzugsgebiet d. Neckars
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet der Kerfch (Körfch) . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
(Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Nefenbachs ....
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Feuerbachs (Mühlb.) .
Gebiet der Rems *)
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Zipfelbachs . . . .
Gebiet der Murr *)
Einzugsgebiet d. Neckars.
In Nürtingen; direkt unter der Stein-
ach-Mündung.
Zwifchen Steinach- und Aich-Mündung.
Von den Quellengebieten am Beurerfels
bis zur Mündung unterhalb Nürtingen.
Von den Quellengebieten am Schaichhof
bei Holz«:erlingen u. bei Musberg bis
zur Mündung bei Ober-EuHngen.
Bei Ober-Enfingen; direkt unter der
Aich-Mündung.
Zwifchen Aich- und Fils-Mflndung , mit
Einfchluß des b. Ober-Boihingen mün-
denden Thalbachs (11,42 qkm) und d.
bei Pfauhaufen mündenden Boden-
bachs (10,64 qkm).
Von den <iuellengebieten auf der Alb bei
Grabenftetten, BOhringen u. Neidlin-
gen bis zur Mündung bei Wendungen.
Bei Plochingen; direkt ob der Fils-
Mündnng.
Von den Qnellengebieten auf der Alb b.
Wiefenfteig, flohenfutt, Neilingen, Am-
ftetten, Steinenkirch und Weißenftein,
fowie am Hohenftaufen und mit Ein-
fchluß der Wafferföcke in den „Fän-
lenen" bei Deggin^en und im „Lengen-
thal*" bei Stubersheim, bis zur Mün-
dung in Plochingen.
In Plochingen'); direkt unter der
Fils-Mündung.
Zwifchen der Filsmündung und dem Waf-
ferhaufe zu Eßlingen, mit Einfchluß
des Hainbachgebietes.
Von den Quellen bei Möhringen, De^er-
loch und Ober-Sielmingen bis zur Mün-
dung bei Zell, OA. Eßlingen.
In Eßlingen; am WaiTerhaus.
Zwifchen dem Eßlinger Wafferhaus und
der Mündung des Nefenbaches.
Mündung bei Berg.
In Cannftatt; direkt unt. d. Mündung
des Nefenbachs.
Zwifchen Nefenbach- und Rems-Münd.
Von den Quellengebieten bei Bothnang
bis zur Mündung bei Mühlhausen.
Von den Qnellengebieten bei Eflingen
bis zur Mündung bei Neckarrems.
Bei Neckarrems; direkt unt d. Rems-
Mündung.
Zwifchen Kems- und Murr-Mündung.
Von dem Quellgebiete bei Buoch bis zur
Mündung bei Poppenweiler.
Von den Quellengebieten bei Murrhardt,
I^wendein und Oppelsbohm bis zur
Mündung unterhalb Marbach.
Bei Benningen; direkt unt d. Mnrr-
Mündung.
^) Die weitere Gliederung diefes Gebietes findet fleh in der nachftehenden Tabelle Ig
S. 19-22).
*) Hier fchließt die zweite Haupt-Sektion des Neckars ab, und die Richtung wird bis nach
Eberbach im Odenwald eine wefentHch nOrdliche.
WaflTergebiete des Neckars.
17
Lauf.
49
fVO
51
&2
53
54
56
cn
61
62
Namen iler Gebiete
Einzug'sgebiet d. Neckars,
Gebiet kleiner Bäche . * * .
Einzugsgebiet d. Neckurs.
Gebiet der Enz ^) . . , . . .
Einzugagöbiet d. Neckars*.
Gebiet kleiner Bärhe . . •
Gebiet der Zaber . , , , ,
Fläeljeniuhalt
in
f[km
b 5474(>
5 *>18,6Ü
2 223,40
7 842,Ub
71 /J8
1 13,42
Einzugsgebiet d» N e c k a r s
Gebiet kleiner Biiclie , , ,
Gebiet iltiT Schützach *, . ♦
Einziigsgübiet d. Neckars
Gebiet kleiiier Bäche , , .
Gebiet der Lein ^Gartacb) . *
Geb. tj. B<iJlingcrbaches(t4iberaeh}
Einzugsgebiet d. Neekars.
Gebiet kleiner B^^cbe « , ^ ^
Gebiet der J^uhn , . . . * . |
J^<J27,4G
44,88
93,96
Q.'Mln,
lUi\74a
l,29ä
lÜ2,04üj
40,380
14:a,42(J
1,3Ü7
2.ü6t^
145,787
1,70G
Bemerkungen
B 166,30
39,64
11G,97
50,91
148,808
0,720,
2,124]
0,9ä;:
H 373,ßt^
Ifjjl
117,67
Einzugs^^ebie t d. Neckars ,
Gebiet des* Ki>eher!i ') » . ^ ,
Einzugsgebiet d. Nerkarsi
Gebiet kleiner Buche . . . i
E i n z u g s j^ t^ b i e t d. Neck a r a .
Gebiet der Jaglt ^) . , . , ,
152,077
0,304
2A^:
8508,20 1 154,518
1 *dm,wi
10 4117^57
54^
36,129
190,647
10 :mj2
1 836,72
190^74<J
33,357
Einzugfigcbict tl Neckars. j|l2339,44: 1 224,09T|
Bei Benningen^ direkt unt. d. Murr-M-
Zwilchen Murr- und Enzniündung.
Bei Befigheim; direkt ob der Enz-M.
Von den Queüengebieten bei ürnagold,
Grilnmettftetten, Hobgerlingen n. Böb-
liiigt^n bis au r Mündung b. Beligbeim;
ailo incl. der Gebiete der Nagoldj
Wurm und Glcms,
Bei B e f i g-h e i m ; direkt unter d. Mün-
dung der Efri,
Zw lieben Enz- und Zabeimiindunf^*
Von den Quellgebieten bei Liionbrunn
und am S^trouv und üeuebelberg bis
7.nr Mündung bei der Stadt Lauften»
Bei L a u f f e n ■ direkt unter d. Zaber >L
Zwischen der Zabermiindnng und der
neuen istraßenb rücke zu Ueiibronn,
Vun deri Quellengebicten b- Löweuftein,
Ober-Ileinrieiii, Ober-Gruppenbach und
am Wnnnenltein bis l Mündunj^bei bouth.
In II e i l h r 0 n n '') ; an d Straßenbrücke.
Zwifcheu der Brücke in Heilbronn und
der Fahre bei Neckarfulm,
Von den (Quellen bei Klein-Gartjich, Maf-
fenbaehhaufen und Kire)ihaufen bis z.
Mändunj^ in Neekar-Gartacb,
Von den Quellen^ebieten bei Füri'eld u.
Trercbkiingrn bis zur Mündung ober-
halb Neckarfulm-
Bei Neckarfulm; an der Fähre.
Zwilchen der Neckarl'nlnier Führe und
der Mündung des Kochers.
Von den Qnclleugebieten bei Löwcnftcin
Unit Lichten i'tern bis zur Mündung bei
Untei-Eifeaheim.
Bei Kachendorf; dir. ob d, Kocher-
Mündung.
Von ileu 0 II el leugebieten b. Oberkocben
und mit t^iulchlulj des Walter fackg in
der Eekftelle und iin Faeheni'oül hei
TaucbmiweilerT l'nwie des trockenen
Tiefe athal« bei Oherknchen u. der Krd-
fallgebiete vtni Ebnat und Simmiswei-
lur h\^ zur Mfindeug Vhh Ivochendorf.
Bei Kochendorf; dir. unL d. Kocher-
Mündung.
Zwilchen Kocher- und Jagfi-Mündung.
Bei Jagftfeld^ direkt ob der Jagft^M.
Von den ijnellengebietcn bei Lauchheim
und W,'ilxbeim bis kuf Einmün<iung
bei Jagftftdd.
Bei Wimpfenj direkt unt, d. Jagft-M.
^} Die weitere Gliedernng diefeä Gebietes findet luh vn der naeliftchcnden Tab. 1*? (S. 22—27)
") Am Ende des Wilhehnskanalei zu lleilbronu befindet JMu^^J^eL au dem die Waffcr-
ftiinde de;» Neckars ieit längerer Zeit beobnehtet worilen dn^fltf^^^^PVUlttAAl lu^t die AuJ'-
aeicbnungeu aus den Jahieu lö36— 1875 bearbeitet.
18
WalTergebiete des Neckars.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm
Q.-Mln.
Bemerkungen
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
Einzngsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet der EIz (Elzbach) . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Seebachs . . . . .
Gebiet des Itterbachs . . . .
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet des Gammelsbachs . .
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Finkenbachs . . .
Gebiet der Steinach
Einzugsgebiet d. Neckars.
Gebiet der Elfenz
Einzugsgebiet d.Neckars
Gebiet kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet d. Neckars
Gebiet kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet d. Neckars
Geb. d. Altenbachs (Romgrabens)
Gebiet kleiner Bäche und trocke-
ner Kiesflächen
Totalgebiet des Neckars .
12339,44
76,50
224,097
1,389
12415,94
32,37
160,14
225,486
0,588
2,908
12 608,45
86,65
34,69
153,45
228,982
1,574
0,630
2,787
12^883,24
34,02
80,63
172,16
69,63
13 289,68
541,78
233,973
0,618
1,464
3,127
1,264
240,446
9,840
13 781,46
12,62
250,286
0,229
13 794,08
22,83
250,515
0,414
13 816,91
54,79
86,60
250,929
0,995
1,573
13 958,30
263,497
B e i W i m p f en ; direkt unter d. Jagft-M.
Zwifchen Jagftmttndung u. Landesgrenze.
Bei Böttingen; an der Landesgrenze.
Zwifchen der Landesgrenze u. d. £lz-M.
Von den Quellengebieten im Odenwald
bei Waldanerbach, Langeiz und Wald-
haufen bis zur Mündung b. Neckarelz.
Bei Neckarelz^) od. Diedesheim; dir.
unter der Elzmündung.
Zwifchen Elz- und Itterbach-Mflndung.
Von den Quellengebieten im Odenwald
bei Strümpfelbrunn und Rohem bis
zur Mündung bei Neckargerach.
Von den Quellengebieten im Odenwald
bei Eutergrund, Ober-Sensbach und
Reifenbach bis zur Mund. b. Eberbach.
In .Eberbach'); direkt unter d. Mün-
dung des Itterbachs.
Von den Quellen im Odenwald bei Beer-
fei den bis zur Mündung unterhalb Eberb.
Zwifchen Itterbach- und Elfenz-Mfind.
Von den Quellgebieten im Odenwald bei
Grasellenbach, Olfen u. Beerfelden bis z.
Mündung bei Hirfchhorn, alfo incL der
Gebiete des Ulfenbachs od. Laxbachs.
Von den Quellengebieten von Oberab-
fteinach u. Siedeisbrunn im Odenwald
tiis zur Mündung bei Neckarfteinach.
Bei Neckargemünd; direkt ob dem
EinflulTe der Elfenz.
Von den Quellengebieten bei Elfenz, Ep-
pingen, Mühlbach und Gemmingen bis
zur Mündung bei Neckargemünd incl.
der Gebiete des Schwarzbachs, Lob-
bachs und Wiefenbachs.
Bei Neckargemünd; direkt unter d.
Elfenzmündung.
Zwifchen der Mündung der Elfenz und
der Fähre bei Schlierbach.
Bei Schlierbach«); an der Fähre.
Zwifchen den Fähren von Schlierbach
und Heidelberg.
In Heidelberg")^ an der Fähre nach
Neuenhoim.
Von den Quelleugebieten im Odenwald
bei Altenbach, Wilhelmsfeld u. Hand-
fchuchsheim bis zu der natürl. Mündung
bei Ladenburg; alfo ohne Rückficht auf
den bei Uvesheim mündenden Kanal.
Zwifchen d. Heidelberger Fähre u. d.Münd.
des Neckars in d. Rhein bei MannhciuL
Von den Quellengebieten bis nr XfindTing
bei Xannheim^).
') Hei Diedesheim und Schlicrbaoh beltehen feit längerer Zeit badifche Pegel ftationen. Die
mittleren und extremen Wafferftände werden alljährlich in dem „ftatift|fchen Jahrbuch für das Groß-
herzogthum Baden** veröffentlicht.
'j Hier fchlicßt die dritte Haupt-Sektion des Neckars, und die feit Plochingen verfolgte
Nordrichtung fchlä«^ hier in Weft um, bis zur Mündung in den Rhein bei Mannheim.
') Mit diefem Gebiet verläßt der Neckar den Odenwald und tritt hinaus in die Rheinebene.
*) Auch in Mannheun befteht eine badifche Pegelftation am Neckar, deren Beobachtungen
alljährlich im badifchcn ftatiftifchen Jahrbuche veröffentlicht werden.
n
Ig. Olledernng der Gebiete einiger NebenflülTe des Neckars.
Lauf.
J6
Namen der Gebiete
Flächeninbalt
m
qkm Q-MIn.
Bern erkungen
30a
30 b
30o
35 a
35 b
35c
35d
85e
87
37 a
37b
37 c
37 d
Das Gebiet der Erms.
Gebiet der oberen Erms . . .
Gebiet der Elfach
Einzugsgebiet der Erms .
Gebiet der unteren Erms . . .
Totalgebiet der Erms . .
Das Gebiet der Aich.
Gebiet der oberen Aich . . .
Gebiet des Reichenbachs . . .
Einzugsgebiet der Aich .
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet der Schaich
Einzugsgebiet der Aich .
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Aich . .
Das Gebiet der Lauter.
(Lenninger Lauter.)
Gebiet der Lenninger Lauter .
Gebiet der neutralen Erdfölle bei
Schopfloch
Gebiet der Lindach
Einzugsgebiet der Lauter
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Lauter .
70,27
29,91
1,276
0,543
Das Sceburgcrthaf ; von den Quellen-
Gebieten der Trackenthäler bei Zain-
ingen und Gruorn bis zum Einfluß der
Elfach bei Urach.
Von den Qiieüen^ebieten b. Graben ftetten
nnd Halben bia zur Mündung bei Urach.
In Urach; direkt unter der Elfach m Und.
Zwifcheu der ElfachmüuduTig und dem
Einfluß der Erms in den Neckar.
In NeckarteusHugen; an der Mund.
Von den Quel leugebieten b, Holzgerüngen
und Schünaieh bis zum Einfluß des
Reicheubachö b, der BurkhardtHmüble,
Von den Qaellengebieten bei Muaberg
bis zuT Mündung in die Aich.
Bei der Burkhardtamühle; direkt
unter dem Zufammenflull von Aich nnd
ReichcnbacL
Zwifchen Reirlienbach- u. Schaichmünd,
1 Von dem (Jueilengebiete beim Schaichhof
bis zur Müudung bei Neuenhaus.
1 BeiNeuenhauR; direkt unter dem Ein-
flufTo der Schaieh.
Zwifcben der Schaiehmündung und dem
EinflnJl der Aich in den Neckar bei
Ober-EnHngcn.
Von den Qu eil engebieten bis zur
Mündung in den Neckar.
Von den Quellengebieten auf der Alb bei
Donnftetten,Böhnngcnn. Graben ftetten
bia zum Einfl. der Lindach bei Kjrcbh.
Ringt* um die Torfgrube Itldltch von
Oclifenwang.
1 Von den Qnc tengebieteu am Heißen fteinj
an der Teck und am Aichelberg bia
Eur Mündung bei Kfrchheim,
In Kirchheim; direkt unter der Mund-
ung der Lindach.
Zwifchcn der Lindachmündung und dem
Einfluß der Lauter in den Neckar bei
Wendlingt;n,
Am Ei niAtMliflllMIliiJykr b c i
100,18
8GJ7
3,819
1,576
186,95
66,82
26,60
3,395
1,214
0,483
93,42
6,54
38,56
1,697
0,119
0,700
138,52
41,04
2,516 ,
0,745
78,01
3,43
97,85
3,261
1,417
0,062
1,777
179,29
18,29
3,266
0,332
197,58
3,688
\
s.
20
WalTergebiete yod NeckarzuflülTeii.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm
Q..Mln.
Bemerkungen
38
38 a
38 b
38 c
38 d
38 e
38 £
38h
38i
38 k
381
38 m
38 n
38 o
38 p
38q
388
Das Gebiet der Fils.
Gebiet der oberen Fils (des Gais-
thales)
Gebiet der Erdf. in den Fäiilenen
Gebiet der Rohrach ^) (Rohrbach)
Gebiet der neutralen Erdfallo bei
der Ziegelhtttte in der Battenau
Gebiet der Eyb (Eyach) . .
Einzugsgebiet der Fils
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet der Donzdorfer Lauter
Einzugsgebiet der Fils*)
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet der Krumm ....
Gebiet des Holzheimerbachs .
Gebiet des Heubachs (Heinbachs)
Einzugsgebiet der Fils .
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Marbachs . • . .
Gebiet des Fulbachs
Gebiet des Butzbaches . . . .
Gebiet der Naffach
Gebiet des Reichenbachs (Katzen-
bacha)
Gebiet des Schlierbachs (Thal-
bachs)
Totalgebiet der Fils . . .
139,77
7,73
49,78
7,67
57,49
262,44
23,30
70,29
356,03
24,69
29,99
19,77
2J,02
451,50
71,66
58,70
28,80
28,76
26,03
14,46
26,51
706,42
2,539
0,140
0,904
0,139
1,044
4,766
0,423
1,277
6,466
0,448
0,545
0,359
0,382
8,200
1,302
1,065
0,623
0,523
0,472
0,262
0,482
12,829
Von den Quellengebieten auf der Alb ob
Wiefenfteig bis zur Rohrachmündung
bei Altenftadt.
Auf der Alb, füdlich von Deggingen.
Von d. Quellengebiet, am Steighof bis zur
Mi|ndung in die Fils bei Altenftadt, mit
Einfchl. der Gebiete der Trockenthäler
zwifchen Auf häufen, Nellingen und Am-
ftetten, aber ohne das Gebiet der Eyb.
Oeftlich von Weiler ob Helfenftein.
Von den Quellengebieten b. TreflFelhaufen,
MelTelhof und Schalk ftetten bis zum
Einfluß in die Rohrach bei Altenftadt.
In Altenftadt; direkt unt^r d. Rohrach-
(Eyb) Mtlndung.
Zwifchen Rohrach- (Eyb-) Mündung und
dem Einfluß der Lauter b. Klein-Süßen.
Von den Qnellengebieten am Bernhardus-
berg, Stuifen und bei Weißenftein bis
zur Mündung.
Bei Süßen; direkt unter d. LautermQnd.
Zwifchen der LautermQndung und dem
Einflufl'e des Heubachs bei Göppingen.
Von den Quellengebieten am Hohen-Rech-
berg und Hohenftaufen bis zur Münd-
ung bei Groß-Eislingen.
Von den Quellengebieten am WalTerberg
bis zur Mündung bei Holzheim.
Von den Quellengebieten am Sielen wang
bis zur Mündung bei Göppingen.
In Göppingen; direkt unter der Heu-
bachmündung.
ZwfTchen der Ileubachmündung und dem
Einfluß der Fils in den Neckar.
Von den Quellengebieten bei Wäfchen-
beuren und Adelberg bis zur Mündung
oberhalb Faurndau.
Von den Quellengebieten am Komberg
bei Boll bis zur Mund, unterh. Faurndau.
Von den Quellengebieten am Bosler bei
Eckwälden (Bad Boll) bis zur Mündung
unterhalb Uihingen.
Von den Quellengebieten bei Schlichten
und Oberberken bis zur Mündung, 2 km
oberhalb Ebersbach.
Von den Quellengebieten b. Hohengehren
und Thomashardt bis zur Mündung bei
Reichenbach.
Von den Quellengebieten bei Schlierbaeh
bis zur Mündung unterhalb Hochdorf.
Am Einfluß in den Neckar bei
Plochingen.
*) Genau genommen ift die Rohrach nur ein Nebenfluß der Eyb. Bei der eigenthOm-
liehen Mündungsform mag es indelTen geftattet fein, Rohrach und Eyb neben einander zu Hellen.
Läßt man aber die Eyb bei Altenftadt in die Fils münden, fo hat lle ein Gefammtgebiet von
114,94 qkm. (Rohrach, Erdteile in der Battenau und direkte Eyb zufammengenommcn.)
^) In den „ Begleitworten " zum geognoftifchen Atlasblatt Kirchheim S. 65 ift diefes Ge-
biet zu 379,60 qkm angegeben worden, weil dort die neutralen Erdfiille in der rauhen Wicfe bei
Böhmenkirch mit 23,57 qkm dem Filsgebiet zugerechnet worden lind. Es fehlen aber richtiger zu
fein diefes neutrale Gebiet dem Brenzgcbiet zuzutheilen.
WaflTergebiete von NeckarzuflfilTen.
21
Lauf,
iiacbeninbalt
M
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
qkin
Q.-Mln.
45
Ilfis OeUIet dor Hciub.
ti obiet der oberftcn liema , ,
14,03
0,255
Von den Quellengebieten auf der Alb
45ä
oberEiTmgeu bis zum Einfluß der alten
UciDs am i^oHhaua.
Gcbiut der alten Rem-A » . , *
2,63
0,048
Total.
45 b
üybiet kleiner Bftche . , . ,
7,61
0,138
Zwilchen dem Einfluß der alten Eema
45 c
und MögglingeUp
Gtdijtit <k'8 AmmerabiK'Hfa - .
6,54
0,110
Total,
45 d
Güldtit der M^igglinger J. nuter ,
7,1)0
0,143
Vun den Qucllengebieten auf der Alb bei
4f)e
EiiiKui^sgebiut der Ucma ,
Lauterbnrg bis ^ur Mündung bei Mögg-
lingen.
In Mtigglingen^ direkt unter d. Lautyr*
38,71
0,703
mbnduDg,
Gebiet kleiner B:lcbü . . . .
32,81
0,596
Zwilchen Lauter- und Waldftctterbaeh*
45 f
Mündung.
G übtet dei Klotabach es . , ,
18,05
0,328
Von den Queüengebieten auf der Alb
45 g
hinter Ileubach bis zur Mündung bei
Unter-B(>bingen.
Oebii^t di^H KrnmTiiliTiiJjs . . .
7,3f>
0,132
Mündung bei Zimmern^
45 U
Üebitit lies Srhielitliales , . .
12,14
11,220
Mündung bei Gmünd.
45 i
Gubiüt des WaldlYetrerbficba . .
48,38
0,879
Von (ien IJueOtjngebieten auj Bernhardus-
45 k
berg, Stuil'en und Hcehberg bis zur
E i 11 ü u ff !5 g 0 b i e t der K e rn 3 .
Mündung In Gmünd.
In Gmünd; direkt unter dem EinHuB
157,39
2,H58
des Waldltetterbaches.
Gebiet kleiner Bäebe . . , ,
31,16
ü,566
Zwilehen Waldftetterbaeh- u. ScKweiier-
4rjj
baeh-Mündung.
Oebiüt des Beutenba cbs * , ,
ICWl
0,18if
Mündung beim Heiehen hof, '
4'! 111
, 45 n
(leblet des Sf hweizcrbacbs , .
Eitiaugsgebiet der Reitui ,
28,iJ3
0.509
Mlißdung oberiialb Lorch.
Bei Lorch; direkt unter der Schweizer-
2t36,59
4,115
bachuiündung.
Gebiet kleiner Bädie ....
45,20
0,823
Zwifebcu JSchweiKerbach- und Wieslauf-
45 1 1
MHndnng.
tSebiet des Walkerabachs - . .
17,17
0,312
Mündung unweit Weilmara.
■15 p
tJebiet dci^ Bi^renbachs ....
16.51
(^,3(K)
Mündung unterhalb Plüderhauren-
40 <j
Gt'biut des Urbachs
10,03
0,198
Mündung bei Cnter-Urbacb.
4r^ r
Gebiet der Wuslauf
77,51
1,408
Von den Quelleuge bieten iin Welzheimer-
453
Ei ti n u g R f^e b i ü t d er R e in a ,
Huld Lei Kbni Ihr zur Mündung ober-
iialb Öchorudurf
Unmittelbar unter der W i e s I a u f-
393,J>7
7,lü&
m ü n d 11 n g.
Gebiet kleiner Bäche . . , .
7,59
0,138
Zwifeben VViesiauf* u. Schornbach-Miind.
4f»t
^5u
GubieE dcB ^Schornbachs . , .
EinsEUgagehiüt der Rema ,
412,84
0,205
Mündung bei Sehoradorf.
In Schorndorf; direkt unter der Münd-
ung dea .Schornbaeha.
7,498
Giibiut kleiner Bache , . . ,
90,16
1,637
Zwilchen der Schürnbachraündung und
45 V
der Brücke am Beinrteiuertiior in Waib- ,
lingen.
45 w
Gebiet der Beutel. , . . . .
32,34
0.587
Von den Quellen gebieten bei Aiclifchieti
bis zur Mündung unterh. BeuteUbaeh.
45 X
tJebiut des Haldenbatdis . . .
Einzugsgebiet der Re in 3 ,
25,92
0,471 1
1
Von den Quellengebieten bei Sehaubach
bis zur Mündung bei Endersbach. '
In Waiblingen; an der Brücke beim
561,26
10,193 1
Bein lieineit hör.
45 y
Gebiet kleiuor Buche ...»
Tütalgebiet der KerasM .
18,91
0,343 '
i
1
Zwifchen der BeJnl'teinerthorbrücko in
Waiblinf^en und dem I^intlufi der Rems
in den Neckar,
V 0 n d. Q u e 1 1 e n ge h i e t e u b. k u r ^I Ü n d.
&B0,17 1
io,B36 :
geognofti
1
fcbcn A
in den Neckar bei Neckar rem s-
tlaablatt Waiblingen findet fich eine Be-
*) In den „He^leitv^^orten'* zum
^tiliüit
mg der Hydio^Taphie dus Kemsgt
bielea auf
H, 28 ff
j die dortigen Ar ualaii gaben werden
(Itircli
die bitr j^^e^^cbunen definitiv orfetz
L
J
22
WalTergebiete von NeckarzuflOfTen.
Lauf.
'
Flächeninhalt
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
M
qkm
Q.-Mln.
48
Das Gebiet der Murr.
48a
Gebiet der oberften Murr (Ein-
Von den Quellengebieten bei Vorder-
weftermurr, Kailersbach, Kirchenkim-
berg und Grab bis zur Mündung des
zugsgebiet fOr Murrhardt) .
71,18
1,292
Siegelsbachs bei Murrhardt.
48 b
Gebiet kleiner Bäche ....
52,90
0,960
Hörfchbach, Harbach, Hafelbach, Fifch-
bach und andere kleine Bäche zwifchen
der Siegelsbachmiindung und dem Ein-
fluß der Lauter bei Sulzbach.
48 c
Gebiet der Spiegelberger-Lauter
Einzugsgebiet der Murr .
51,48
0,934
Von den Quellengebieten bei Hirrweiler
am Stocksberg und bei Wfiftenroth bis
zur Mündung unterhalb Sulzbach.
Bei Sulzbach; direkt unter d. Lauter-
175,46
3,186
mündung.
48 d
Gebiet kleiner Bäche ....
26,25
0,477
Zwifchen Lauter- und Weißach-Mündung.
48e
Gebiet der Weiflach
Einzugsgebiet der Murr .
52,64
0,956
Von d. Quellengebieten am Ebersberg u. b.
Allmersbach bis zur Mund, oberh. Backn.
Bei Backnang; direkt unter der Weif-
254,35
4,619
fachmündung.
48f
Gebiet kleiner Bäche ....
97,01
1,762
Zwifchen Weißach- u. Bottwar-Mündung;
alfo inkl. der Gebiete des Ekertsbachs,
Kochenbachs, Klöpferbachs , Wüften-
bachs, Ottenbachs u. f. w.
48g
Gebiet des Maubachs ....
9,80
0,178
Mündung unweit Germannsweiler.
48h
Gebiet des Buchenbachs . . .
Einzugsgebiet der Murr .
61,88
1,124
Von den Quellengebieten am Königs-
bronnhof und bei Höslinswarth bis zur
Mündung unweit Burgftall.
Bei Steinheim; direkt ob dem Einflufl
423,04
7,683
der Bottwar.
48i
Gebiet der Bottwar
Einzugsgebiet der Murr .
77,29
1,404
Von den Quellengebieten am Stocksborg,
Helfenberg und Wunnenftein, fowie bei
Prevorft und Kurzach bis zur Mündung
in die Murr bei Steinheim.
Bei Murr; unmittelbar unter der Bott-
500,33
9,087
warmündung.
48k
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Murr . .
6,55
0,119
Zwifchen der Bottwarmündung und dem
Einfluß der Murr in den Neckar.
Von denQuellengebieten bis zur
506,88
9,206
Mund, in den Neckar b. Marbach.
5i>
Das Gebiet der Enz.
50a
Gebiet der großen Enz ....
116,41
2,114
Von den Quellengebieten oberh. Gompel-
fcheuer, Enzklöfterle und Wildbad bis
zur Einmünd. der kl. Enz bei Calmbach.
50b
Gebiet der kleinen Enz ....
87,08
1,582
Von den Quelleugebieten bei Oberweiler,
Aichelberg und Würzbach bis zum Ein-
Einzugsgebiet der Enz . .
fluß in die große Enz.
In Calmbach; direkt unter dem Zu-
208,49
3,696
'
fammenflnß.
60c
Gebiet kleiner Bäche ....
68,40
1,242
Zwifchen Calmbach und Pforzheim.
50d
Gebiet der Eyach
Einzugsgebiet der Enz. .
54,17
0,984
Von den Quellengebieten am wilden See
(Hornfee) bei Kaltenbronn bis zur
Mündung in die Enz unterhalb Höfen.
In Pforzheim; direkt ob der Nagold-
326,06
5,922
raündung.
50e
Gebiet der Nagold *) ....
1145,48
20,802
Von den Quellengebieten bei Umagold^
Pfalzgrafenweiler, Grünmettftetten una
Hildrizhaufen bis zur Mündung in die
Enz bei Pforzheim; alfo inkl. der Ge-
Einzugsgebiet der Enz . .
biete der Waldach und der Wurm.
In Pforzheim; direkt unt d. Nagold-M.
1471,54
Nagoldget
26,724
*) Die weitere Gliederung des
detes findet fich in Tab. Ih (S. 27). 1
WalTergobiete von NeokarznflOffen.
23
Lauf,
Flächeninhalt
Kamen der Gebiet o
in
Bemerkungen
qkiB
Q.-Mh.
Einzuffsg^ebiet dßr Eni , ,
1 471,S4
26J24
In Pforzheim; direkt unt. d, Nagobl^M.
50 f
Gebiet kle ncr Bliche , , . ,
134,46
2,442
Z^ifehen Nagold- und 8ehnuu-Mlindung.
50 g
Gübiüt der Schmvc
47,29
0,859
Von den Queibagebitten bei Schmie b s
Einzugsgebiet der E uz, ,
zur Mdnd. in die Eoz oberh. Vaihingen,
In Vaihingen; direkt unter der Schmie- ;
1 653,29
30,025
mÜndung.
50 h
Gebiet kleiner Bäclie . , . .
Gi,(j7
1,174
Zwifebiin Sebmie- und Metter-Mflndimg,
5Üi
Gebiet des Htnidelbachs . . .
122,89
2,232
Von den Qaellongebieten bei Flaelit,
' Peruufe, VViinshcim n. Pinaohe bis zur
Miitid. in die Enz h. EnKweihiugen; allb
mit EißfcblnG des 68,38 qkm raelTyiiden
Gebietes den Kreuzbacba (Grenzbacba),
50k
Gebiet der Gfeins .,.,,.
mßs
3,585
Von den Queliiingebit^ten beim Schatten
unweit Stuttgart und bei der Solitude
fowie bei Hutesheim bis zur Mündung
m die Enz bei Uuter-Hiex Ingen.
501
Gebiet des Leutelabaeha , * .
24,02
0,436
Von den Quellengebieten bei Pflugfeiden
und Asperg bis 'luv Mün<lung in die
Enz unterhalb Unter- Ri ex ingen.
50m
Gebiet dur Metter . . * . .
134,73
2,447
Von den Quellengebicten bei Zaiferg-
wciber, Dierenbach u. Räfnerbaslachbia
Äur Mündung in die Enz bei Bietigheim.
I n B i c t i g h e 1 m ; direkt unter der Metter-
2U»6,9Ö
39^8J>9
mdndung.
ÖOn
Gebiet kleiner BücIjü , . . .
Total gebiet dor Kn/ ^) * . ,
26,48
0,481
Zwilchen der Mettermtindung und dem
Eiuänß der Enz in den Neekar; inkl.
des von Freuden thal herabkomroenden
Steinbacba.
Von den QueUengebioten bis zur
2 22346
40,330 ,
Mündung in den Neekar bei Be-
figheim. ,
m
J)ns Gebiet äv% Koehers.
Ja
Gubis't du3 obersten Kucbcrs
•
lö,2ü
0,332
OberHuchlit'hL^s Einzugsgebiet zwifcben
dem Kiichi^r-Urfprung bei Oberkoelion
und dem Einfluß dea weißen Kochers
bei Unterkochen,
Ih
Gtdjietdt^aWairerrackftimFaelien-
Nach den' Volksfage unterirdlfeber Abfluß
fiK>l bei Tautdien Weiler . , *
645
0,112
zur Quelle des Ich würzen Koeliera.
Ic
Gebit.-t des Tii^feüthaL^ ....
7,82
0,133
Trockenthal bei Oberkochen, |
Id
1
Gubtut des VVolfert^^lbales . . ,
Quellengebiet d. fchwarzen
12,61
0,22tl
Mündung bei Oberkocben.
Von den Urfpnmgsge bieten bis zum Ein-
1
Knchi^ra
44,37
0,8UÜ
fluß des weißen koehers b. IJnterkochen.
2
Gebiet des weißen Koelieri} . .
E 1 tJ a ti g » g e ii i « t d. K y e Ij c r m
:in,51
0,554
Diefea Gebiet letzt fieh zuiamnien aus
drei Unterabtheilutigon: aj aua dem
direkten oberfliiehliehen Einzugsgebiet
deä weißen Kocbera m- ^,88 qkm, b) dem
Gebiet der Erdf, b. Ebnat mit 7,38 qkm
nnd c) dum Gebiet der WalTerlaeke bei
Siminiäweiler mit 14,25 qkm.
Bei Unterkoeben; direkt unter dem
74,88
1,3ÖÜ
Einrinß des weißen Kochers.
3
Gebiet kküner Bricbe . , . ,
14,GÖ
0,267
Zwilchen <lem Zufanimentlüß bei Unter*
kochen und der Mündung der Aal nörd-
lich von Aalen,
4
Gebiet der Aal ,
E i n K u g s g e b i e t d. IC tM" Ii e r b
'2%1Q
0,539
Von den Qu eil enge bieten bei Efllngen
und [Jammer rtadt bis zur Mümlung,
In Aalen^ direkt unter der Aalmündung.
1I0,2(J 2,16ü
') Die Fluügemilü der Exva find<
}n fich in den „Be^
ficitworten- tu den geognoiltifchen Atlai-
blättür
n ÄlfcenrEeig^ Überthal und Kidübij
i S, 12 un
d 13.
24
WalTergebiete von Neckarzuflüffen.
Lauf.
Flächeninhalt
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
M
qkm Q.-Mln.
Einzugsgebiet d. Kochers
119,26
2,166
In A al en; direkt unter der Aalmündung.
5
Gebiet kle ner Bäche ....
Einzugsgebiet d. Kochers
4,64
0,084
Zwifchen Aalen und Wafferalfingen.
In Wafferalfingen') am Einlauf in
123,90
2,250
das K. Hüttenwerk.
6
Gebiet kleiner Bäche ....
41,53
0,754
Zwifchen Wafferalfingen und der Lein-
mündung bei Abtsgmünd.
7
Gebiet des Schlierbaches . . .
13,65
0,248
Mündung bei Niederalfingen.
8
Gebiet der Lein
250,07
4,542
Von den Quellengebieten bei Welzheim,
Kaifersbach. Altersberg, Gfchwend
und Frickennofen bis zur Mündung in
Einzugsgebiet d. Kochers
den Kocher bei Abtsgmünd.
In Abtsgmünd; direkt unter der Münd-
429,15
7,794
ung der Lein.
9
Gebiet kleiner Bäche ....
2,85
0,052
Zwifchen Lein- und Roth-Mündung.
10
Gebiet der Adelmannsfelder Roth
(blinden Roth.)
60,48
1,098
Von den Quellengebieten bei Vorder- und
Hinter-Ühlberg bis zur Mündung in den
Kocher bei der Schäufeles-Mühle.
11
Gebiet kleiner Bäche ....
66,02
1,199
Zwifchen Roth- und Eisbach-Mündung.
12
Gebiet des Röthenbachs . . .
11,%
0,217
Auch Hollenbach gen. ; Mund. b. Aglishofen.
13
Gebiet des Eisbaches ....
Einzugsgebiet d. Kochers
18,58
0,338
Von den Quellengebieten b. Winzenweiler
bis zur Mund, in den Kocherb. Sulzbach.
In Sulzbach; direkt unter der Eisbach-
589,04
10,698
mündung.
14
Gebiet kleiner Bäche ....
26,37
0,479
Zwifchen Eisbach- und Roth-Mündung.
15
Gebiet der Fichtenberger Roth .
137,71
2,501
Von den Quellengebieten bei Wüftenroth
und Neuhütten bis zur Mündung bei
Ünter-Roth; das Gebiet der „oberen
Roth" von den Quellengebieten bis
direkt unter den Einfluß des Röthen
bachs bei Wielandsweiler hat eine
Fläche von 59,75 qkm.
16
Gebiet kleiner Bäche ....
9,09
0,165
Zwifchen der Rothmündung und der
Einzugsgebiet d. Kochers
«
fteinernen Kocherbrücke in Gaildorf.
In Gaildorf; an der Kocherbrücke.
762,21
13,843
17
Gebiet kleiner Bäche ....
33,44
0,607
Zwifchen der Kocherbrücke in Gaildorf
und der Bibermündung.
18
Gebiet der Biber
62,94
1,143
Von den Quellengebieten bei Waidenburg
und Laurach bis zur Mündung iu den
Kocher bei Weftheim.
Einzugsgebiet d. Kochers
858,59
15,593
In Weftheim; direkt unter der Biber-
mündung,
19
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet d. Kochers
39,02
0,709
Zwifchen der Biberrattndung und der
Johannisbrücke in Hall.
In Hall; an der Johannisbrücke.
897,61
16,302
20
Gebiet kleiner Bäche ....
50,58
0,918
Zwifchen der Johannisbrücke in Hall und
dem Einfluß der Bühler bei Geislingen.
Von den Quellengebieten bei Lutftruth u.
21
Gebiet der Bühler«)
276,07
5,014
Vorder -Büchelberg bis zur Mündung
Einzugsgebiet d. Kochers
in den Kocher bei Geislingen.
In Geislingen; direkt unter der Bflhler-
mündung.
Zwifchen der Bühlermündung und der
1224,26
22,234
22
Gebiet kleiner Bäche • . • .
97,37
1,768
„Kocherecke" im Setz bei Kocher-
ftetten, an der Mündung des Baches
Einzugsgebiet d. Kochers
L
der vom Kügelhof herabkommt.
In Kocherftetten: an der Kocherecke
d. h. am Beginn d. Weftricht. d. Kochers.
; 1 321,63
24,002
1
^) Für diefen Punkt hat Her
r Mafcbineninfpektor Heim in Wafleralfingen die durch-
ftröiE
ende WalTermenge während des Ja
hres 1870 täglich gemeffen. Er fand im Jahresdurchfchnitt
1806
Liter per Sekunde cf. Begleitwort
*) Die weitere Gliederung des
e. Bl. Aalen S. 27.
Bühierg
ebiete
8 findet lieh in Tab. Ih (S. 28). 1
WalTergebiete von NeckarzaflfilTeii.
25
Lauf.
Flächeninhalt '
M
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
qkm
Q.-Mln,
Einssngsgebiet (h Kocbers
1 321,^3
24,002
In Kocherltetten; an dt^r Knchererke
d. Il am Beginn d. Weft rieht, d Korhcrs.
23
OäbieL kloinor Bäche . * . .
"22,&1
0,409
^vrileheii iler Kuchorceko und der KOns-
Einzugsgebiet d. Korhera
24,411
baehndnidung in Künzelsau,
In KiinKclsau; direkt unter der KU na-
1 344,U
bachmündiing.
24
VtMet kleiner Buche* . . . <
68,11
1.242
Zwifchen der Knniiba<^h- n. Kupfcr-Mllnd.
25
Gebiet der Kupier
Einaugagebiet iL KocLcra
77,67
1,411
Vtjn den Qti eilen jL^^ebieten bei llelirii?^-
hanlen und WiiUlenburg bis zur Munvl- ;
ung in den Kneher bei Forehtenberg. '
In 1^' n r e h t e n b e r g ; direkt unter der
1490,22
27,064
KupfeTmiindung,
2C
Gebiet kleiner Bäche ....
23,88
0,438
ZwilVhen Ku jfer- und Sallmündnng.
21
Gebiet der Siill
Einzugsgebiet tl, Koehcra
51,53
0,936
Von den Que leugebieten bei Belzh^ig bis
jsur Mtind. in den Koeher b. Bindrin^-en.
In Sin dringen; direkt unter der 8all-
1 565,63
28,433
mundung.
Sjä
Gebiet kleiner Bäche . , . . |
29,47
0,535
Zwifeheu i*?all- und Ohrn-MHudung.
29
Gebiet der Öhrn
Einzugsgebiet d, Kochers
148,21
2,6!)2
Von d<^n Qdcllengebieti'n hei Biihenorbis
bis zur Mund, in den Kocher h. Ührnberg.
[ In Ühniberg; direkt unter der Ühra-
1 748,31
35,660
müntlung.
34>
Gebiet kidner RIkhe ....
4i3,*MJ
0,852
Zwifeben (Jhm- und Brettacb-Mtmduug.
31
Gobi et der Hrcttaeh
EinKugBgehiet d Kochers
151,(JÖ
2,754
' Von den Qnellengehieten bei Mainhardt
und GeillOhardr hi:^ xur Mündung iu
den Kocher he! Neuen ftadt. Daa Gebiet
der ob. Brettneh vun d. tjuellen bis zum
Zn fani uj e n H u ß 1 1 e r B ä ch e b. Seh e pb aeh u.
AdfOzfnrt hat eine Flilehe v. 70,45 qkm.
In NüueniHadtj direkt unter der Bret-
ta eh in und ung.
1911,y7
ao,26t>
3-2
Gebiet kleiner Bäche ....
T tt t a 1 g e b i e t des K o c li e r i^ ,
47,50
0,S63
; Zwifcheu der Brett.irbm lind, und dem Ein d,
' des Kochers in d. Neekar b. Küehendori. i
V o n d e n Q u e i l e n ic c b i e t e n bis ss u r
1983,37
36,129
1 .^l i\ u d. i 11 d. N e e k ii r b. Ko e h c u d u r i\
i\'2
l>as Gebiet dt*r Jftgrt,
1
Ci'biet der iibcrlten Jagft . , ,
7I,Ü1
],28ö
Von den Quellengcbicten bei Walxheim
und Lanchheiui bis zur Mündnng der
Heehta oberhalb St hwabaherg.
3
Gebiet dea Ay bjiebs
iR,dd
0,248
Mnnilnng unterhalb Bueh.
3
Gebiet dt^r Rüldingcr Seehta. .
Einzugsgebiet der .Jagft .
90,39
1,642
Vim den Qucilenf^ebieten bei Ellenberg,
Birkenzell n.Praldbeini bir^zur Mund. In
die Jagjt unterli. de? DorfL-s Dalkingen,
In Schwahäberg; direkt unter der
17rj,ÜG
3,178
Sechtaudlndung,
4
Gebiet kleiner Bäche , , . .
17,B2
o;:i27
ZwilVhen fc^echta- u, Rotcnbaeh-M lind ung.
5
Geblüt des Sizenbaehs (Erpaeli)
12,ori
0,219
Mündung oberhalb Schrezheim.
B
Gebiet des Utjtenbm hs . , . .
Einzugsgebiet der Jagft ^
17,4H
0,317
Von den Quellengehieten am Hohenberg
bis zur Münd. in die Jagl't b. Rotenbaeh.
I n E 1 hv a n gen j direkt unter der Roten-
222,36
4,U41
!>achni[lniluog.
7
Gdiiet kicioer J;:iche ....
2Ü,^1|
o,:i8o
Zwifehen Rot^-nbaeb- u, Ghiabach-Mnnd»
8
Gebiet des Kreübacha ....
8,2j
U,1.5Ü
Mündnnj; bei Rindelbaeh.
0
(kbit't des Filehbaeha ....
17,12
o,.^ll
Mündung miwtdt Die tri fhs weil er.
10
Gehift des Rt-cfienberger Ruth-
Von iien Quellengebieten bei Wä!d<*rs-
baclis
35,42
0,64S
hub, Wiltienfteiu u. MatKenbach bi.^ zur
Einndind. iu die Jagft b, 8eb\veighaufen.
11
Gebiet des Glaabaches ....
2l,Ü8
0,383
Vüu den Quellengohieten bei iier Spitzen*
Sägniiilde uni' bei Rofenberg bis zur
Einzugsgebiet der Jagft ,
Mllnd, in die Jagft bei Scbvveighaid'en,
Bei 8chweighanfen; Qb»"'h:i!b d.TiH>*
32fi,17
5,y08
aielh direkt unter tJepOIaib.til inu^
26
WalTergebiete von NeokarzuflQITei].
Lauf.
je
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm
Q.-Mln.
Bemerkungen
12
18
14
15
16
17
18
19
20
21
24
25
26
27
28
29
80
31
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche
Gebiet des Sulzbaches
Gebiet des Reiglersbaches
Gebiet des Steinbachs
Gebiet des Degenbachs
Gebiet der Speltach .
Gebiet der Man lach .
Gebiet des Dempfelbaches .
Gebiet des Truidenbaches . .
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet der Brettach
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet der Ette
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Ginsbaches . . .
Einzugsgebiet der J.agft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Sindelbaches . .
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet des Erlenbachs . . .
Einzugsgebiet der Jagft
325,17
38,40
13,21
25,90
7,84
9,87
37,08
26,05
5,35
12,94
501,81
134,72
182,68
819,21
22,54
841,76
98,25
43,43
983,43
62,89
1046,32
21,74
19,00
1 087,06
9,41
26,79
5,908
0,697
0,240
0,470
0,142
0,179
0,673
0,473
0,097
0,235
9,114
2,446
3,318
14,878
0,409
15,287
1,784
0,789
17,860
1,142
19,002
0,395
0,346
19,742
0,171
0,487
1 123,26
27,57
102,98
20,400
0,501
1,870
1 253,81
22,771
Bei Schweighaufen; oberhalb Jagft-
zell, direkt unter der Glasbachmttndung.
Zwifchen der Glasbach- und der Loh-
bach-Mündung bei Crailsheim.
Mündung 2 km unterhalb Jagftzell.
Von den Quellengebieten bei Bergbronn
bis zur Mund, in die Jagft bei Stiropfach.
Mündung bei Steinbacb.
Mündung unterhalb Steinbach.
Von den Quellengebieten am Burgberg
bei Steinehaig und Gründelhardt bis
zur Mündung bei Jagftheim.
Mündung unterhalb Jagftheim.
Mündung bei Ingersheim.
Mündung bei Crailsheim.
In Crailsheim; direkt unter der Ein-
mündung des Lohbaches.
Zwifchen Lohbach- u. Brettach-Mündung,
alfo mit Einfchluß des Kreuzbachs,
des Entenbachs, der Gronach und des
Steinbachs.
Von den Quellengebieten oberhalb Brett-
heim, Wiefenbach, Blaufelden und
Michelbach a. d. Lücke bis zur Mund,
in die Jagft b. Elpershofen u. mit Einfchl.
der Trockenthäler bei Schmalielden.
In Elpershofen; direkt unter der
Brettachmündung.
Zwifchen der Brettachmündung und dem
Einfluß des von Atzenroth herabfließen-
den Baches (Scheinbachs).
Bei Langenburg; direkt unter der
Scheinbachmündung.
Zwifchen der Scheinbachmündung bei
Langenburg u. der Ettemündung unter-
halb Mnlfingen.
Von den Quellengebieten bei Lenters-
weiler und Kälberbach bis zur Münd-
ung in die Jagft unterhalb Mulfingen«
Unterhalb Mulfingen; direkt unter
der Mündung der Ette. (Hier ift die
„Jagftecke", von welcher an der Fluß
nach Weften zieht.)
Zwifchen Ette- und Dörzbach-Mündung.
In D Orzbach; direkt unter der Dörz-
bachmündnng.
Zwifchen Dörzbach- und Ginsbach-Münd.
Mündung in Alt-Krautheim.
In Alt-Krautheim; direkt unter der
Ginsbachmündung.
Zwifchen Ginsbach- u. Sindelbach-Mttnd.
Von den Quellengebieten bei Stacben-
haufen bis zur Mündung in die Jagft
bei Marlach.
InMarlach; direkt unter der Mündung
des Sindelbacbes.
Zwifchen der Sindelbachmündung und
der Jagftbrücke bei Schönthal.
Von den Quellengebieten im „Bauland"
oberhalb AlTumftadt, Schwabhaufen u.
Schillingftadt bis zur Mündung in die
Jagft bei Bieringen.
In Schönthal; an der Brücke.
WalTergebiete von NeckarzuflQlTeD.
27
Lanf.
Namen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm
Q.-Mln.
1253,81
32,24
22,771
0,586
73,95
1,312
1 360,00
24,699
10,52
0,191
34,05
0,619
259,08
4,705
1 663,65
30,214
18,94
0,344
13,36
0,242
1 695,95
30,800
19,20
0,349
95,28
1,730
1 810,43
32,879
16,32
9,97
0,297 1
0,181
1836,72
33,357
Bemerkungen
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
Einzugsgebiet der Jagft .
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet der Keflach
Einzugsgebiet der Jagft .
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Ruchfenerbachs (der
Dippach)
Gebiet der Seckach
Einzugsgebiet der Jagft .
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet des Klingenbachs (Bittel-
bronnerbachs)
Einzugsgebiet der Jagft .
Gebiet kleiner Bäche . . .
Gebiet der Schefflenz . . .
Einzugsgebiet der Jagft
Gebiet des Tiefenbachs. . .
Gebiet kleiner Bäche • . .
Totalgebiet der Jagft .
In SchOnthal: an der Brücke.
Zwifchen der Jagftbrücke in Schönthal
und der KelTachmündung in Widdern.
Von den Quellengebieten im „Bauland**
bei Berolsheim bis zur Mündung in die
Jagft bei Widdern.
In Widdern; direkt unter der Keflach-
mflndung.
Zwifchen Keflach- und Seckach-Mündnng.
Von den Quellengebieten im „Bauland''
beim Dörnishof und der Marienhöhe bis
zur Mündung in die Jagft bei Ruchfen.
Von den Queilengebieten im „Bauland**
bei Seckach, Bödigheim, Eberftadt,
Rinfchheim, Altheim und Oberrubig-
heim bis zur Mündung in die Jagft bei
Möckmühl.
InMöckmühl; direkt unter d. Seckach-
mündung.
Zwifchen Seckach- u. Klingenbach-Münd.
Mündung bei Siglingen.
In Siglingen; direkt unter der Klingen-
bachmUndung.
Zwifchen der Klingen bach- u, der Scheff-
lenz-MÜndnng.
Von den Quellengebieten bei Großeicholz-
heim und Ober-Schefflenz bis zur Mund.
in die Jagft oberhalb Unter- Griesheim.
Bei Unter-Griesheim; direkt unter
der Schefflenzmündung.
Mündung bei [Jnter-Gricshuim.
Zwifchen der Mnridung der ScheffJenK und
dem EJntiuß der Ja^ft in den Neckar.
Von den Quellengebititen bis zur
MHod. in dtsn Neckar b. Jägftfäld.
Ih. Gliederung einiger Einzelgebiete des Neckarl^^rtems.
50 e
50ei
50e3
öOes
50e4
ÖOes
Das Gebiet der Nagold.
Gebiet der oberen Nagold
Gebiet der Waldach
Gebiet des Kreuzerthaies . . .
Einzugsgebiet derNagold
Gebiet kleiner Bäche . . . .
Gebiet der Teinach
Einzugsgebiet derNagold
216,23
3,927
152,63
2,772
6,88
0,125
375,74
6,yy4
144,83
2,G30
61,47
1,116
582,04
10,570
Von den Qu eil engebieten bei Uroagold^
Jgclaberg, Pfalzgrafonweiler, Simmurs-
feld und Zwerenberg bis zur Mündung
der Wal dach bei Kagold,
Von den QueUengcbieten bei Herzogs*
Weiler, TljuuiliDgen u. Gdlnmc^ttftetten
bis zur Einmündung in die Nagold bei
der Oberamtsi'tadt Nagold.
Mündung In Nagold.
tn Nagold, direkt unter der Waldach-
mündun^.
Zwilchen d* Waldachraündiing in Nagold
nnd der oberen Brücke in Cali^.
Von den Queilengebieten bei Ntniweilcr,
Obcr-Koll Wangen und Rütbenbach bis
zcr Mdndutii;? in die Nagold bei der
EiTenbahuftatian Teinach,
In Calw- an der oberen Steinbröcke,
welche die St. Nikolauskapellft tragt.
28
WalTergebiete von NeckarzuflOITeii.
Lauf.
Namen der Gebiete
Flächet
in
qkm
linhalt
Q.-Mln.
Bemerkungen
5066
5067
5068
60
<J!1)
a
b
c
d
e
Einzugsgebiet der Nagold
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet derNagold
Gebiet der Wurm
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Nagold») .
Das Gebiet der Bahler.
Gebiet der oberen Bühler . . .
Gebiet der Fifchach
Einzugsgebiet der Bühler
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Ahlbachs
Einzugsgebiet der Bühler
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Bühler .
582,04
142,76
10,570
2,592
In Calw; an der oberen Steinbrücke,
welche die St Nikolauskapelle trägt
Zwifchen der oberen Brücke in Calw
und dem Einfluß der Wurm oberhalb
Pforzheim.
Direkt ob der Würmmttndung.
Von den Qnellengebieten im „Gäu** bei
Hildrizhauren,Nufringen,Ober-Jeringen,
Deckenpfronn , Gechingen, Böblingen,
Sindelfingen und Warmbronn bis zur
Mund, in die Nagold oberh. Pforzheim.
Zwifchen der Würmmündung und dem
Einfluß der Nagold in die Enz.
Von den Quellengebieten bis zur
Mund, in die Enz bei Pforzheim.
Von den Quellengebieten bei Lutftruth
und Pommertsweiler bis zur Fifchach-
mundung bei Kottfpiel.
Von den Quellengebieten ob Herrlebach
und Ober-Fifchach bis zur Mündung
in die Bühler bei Kottfpiel.
In Kottfpiel; direkt unter der Fifch-
achmündnng.
Zwifchen Fifchach- u. Ahlbachmündung.
Von den Quellengebieten bei Lorenzen-
zimmern bis zur Mündung in die Bühler
bei Vellberg.
Bei Vellberg; direkt unter der Ahl-
bachmündung.
Zwifchen der Ahlbachmündung und dem
Einfluß der Bühler in den Kocher: alfo
mit Einfchluß des Gebietes des Otter-
bachs und der von Ilshofen u. Ober-
Schmerach herabk. Schmerach.
Von den Quellengebieten bis zur
Mündung in den Kocher bei Geis-
lingen OA. Hall.
724,80
419,05
1,63
13,162
7,610
0,030
1145,48
71,05
43,38
20,802
1,290
0,788
114,43
52.51
20,04
2,078
0,954
0,364
186,98
89,09
3,396
1,618
■ 1
276,07
beitung de
nberg** Atl
5,014
geogn
*) Eine hydrographifche Bear
oftifchen Spezialkarte von Württer
^s Nagold gebietes findet fleh: „Begleitworte zur
asblatt Calw S. 23 ff.
29
11. Das Gebiet der Tauber (Maingebiet 0-
T.aiif
Flächeninhalt
Namen der Gebiete
in
Bemer kungen
qkm
Q..MIn.
1
Gebiet der oberen Tauber*) . .
186,36
3,384
Von den Quellengebieten bei Michelbach
a. d. Lficke (Weikersholz), Wettringen,
Ünter-Gailnan und Schillingsfürfc, und
mit Einlchluß der unterirdifch zur
„Schandtauber" abfließenden Trocken-
thäler und Wafferfäcke bei Gammes-
feld und Leuzendorf bis zur Mündung
d. Vorbachs bei d. Brunnenmühle
unter Rothenburg a./T.
2
Gebiet kleiner Bäche ....
106,64
1,937
Zwifchen Vorbach- und Herrgottsbach-
Mündung
Von den Quellengebieten bei Spielbach
3
Geb. d.Herrgott8bache8(Lichteler-
Thalbachs)
43,73
0,794
und Blumweiler bis zur Mündung in
Einzugsgebiet der Tauber
die Tauber in Creglingen.
In Creglingen; direkt unter d. Mund.
336,73
6,115
des Herrgottsbaches.
4
Gebiet kleiner Bäche ....
3,78
0,069
Zwifchen Herrgottsbach- und Rimbach-
5
Gebiet des Rimbachs (Dangel-
Mündnng.
brunnenbachs)
28,97
0,526
Von den Quellengebieten bei Rinderfeld
und Streichenthal bis zur Mündung
Einzugsgebiet der Tauber
in die Tauber oberhalb Klingen.
B e i K 1 i n g en ; direkt unter der Rimbach-
369,48
6,710
Mündung.
6
Gebiet kleiner Bäche ....
11,25
0,204
Zwifchen Rimbach- und Steinach-Münd.
7
Gebiet der Steinach
Einzugsgebiet derTauber
85,65
1,556
Von den Quellengebieten bei Vorder-
und Hinter-Pfeinach bis zur Mündung
in die Tauber oberhalb Bieberehren.
Bei Bieberehren; direkt unter der
466,38
8,470
Steinachmündung.
8
Gebiet kleiner Bäche ....
2,39
0,043
Zwifchen Steinach- und Gollachmündung.
9
Gebiet der Gollach
Einzugsgebiet derTauber
159,77
2,902
Von den Quellengebieten oberhalb Uffen-
heim bei Weigenheim, Ulfenheim und
Cuftenlohr bis zur Mündung in die
Tauber bei Bieberehren.
In Bieberehren; direkt unter der
628,54
11,415
Gollachmündung.
10
Gebiet kleiner Bäche . . • .
7,29
0,132
Zwifchen Gollach- und Rippach-Mündung.
11
Gebiet der Rippach
Einzugsgebiet derTauber
34,17
0,621
Von den Quellengebieten bei Gleichsheim
bis zur Mündung in die Tauber bei
Röttingen.
In Röttingen; direkt unt. d. Rippach-
Mündung.
Zwifchen Uippach-u. Naflauerbach-Münd.
670,00
12,168
12
Gebiet kleiner Bäche
21,22
0,385
13
Gebiet des NalTauerbachs . . .
Einzugsgebiet derTauber
44,08
0,801
Von den Quellengebieten bei Simmringen
bis zur Mündung in die Tauber bei
Schäftersheim.
In Schäftersheim, direkt unter der
735,30
13,354
Mündung des Naffauerbaches.
14
Gebiet kleiner Bäche ....
2,20
0,040
Zwilchen NalTauerbach u. Vorbachmünd.
15
Gebiet des Vorbachs ^) . . . .
Einzugsgebiet derTauber
116,03
2,107
Von den Quellengebieten b. Schrotzberg
bis zur Mündung in die Tauber bei
Weikersheim.
In Weikersheim; direkt unter der
853,53
15,501
vom Jah
Vorbachmündung.
>) Nach S. 47 der Denkfchrift
re 1863 der Großherzogl. bad. Oberdirektion des
Waff
er- und Straßenbaues hat das ^anz
e Maingeb
let eine Fläche von 18 993 qkm.
«) Die Flußgcfälle der Tauber
finden lieh
in der Oberamtsbefchreibung Mergentheim S. 37.
"*) Das Einzugsgebiet des Vorl
3achs in N
iederftetten am Wehr der Ziegelmühle ergibt
fich :
tu 71,11 qkm.
1
30
Waflergebiete der Tauber.
Lauf.
Nameo der Gebiete
FlächeDinhalt
m
qkm I Q.-Mln.
Bemerkangen
16
17
18
19
20
21
24
26
27
28
29
30
81
32
Einzugsgebiet derTaaber
Gebiet kleiner l^äche ....
Gebiet der Afpach
Gebiet kleiner Bäcbe . . . .
Gebiet d. Lochbachs (Apfelbachs)
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet kleiner Bäche . . • .
Gebiet des Wachbachs ....
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet kleiner Bäche ....
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet des Ballbaohs ....
Gebiet kleiner Bäche .
Gebiet des Umpferbaches ,
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Grtinbachs . . . .
Gebiet kleiner Bäche .
Gebiet des Brehmbachs
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet kleiner Bäche ....
Gebiet des Welzbaches ....
Einzugsgebiet derTauber
Gebiet kleiner Bäche ....
Totalgebiet der Tauber .
853,63
17,00
26,27
2,05
18,76
917,61
37,61
57,33
1012,55
14,78
1 027,33
32,25
5,80
120,21
1 185,59
25,87
247,27
19,92
88,73
1567,38
33,15
56,95
1 657,48
143,30
15,501
0,309
0,477
0,037
0,341
16,665
0,683
1,041
18,389
0,269
18,658
0,586
0,105
2,183
21,532
'0,470
4,491
1,611
0,362
28,466
0,602
1,034
30,102
2,602
1800,78 32,704
In Weikersheim; direkt unter der
Vorbachmtindung.
Zwifchen Vorbach- und Aspachmündung.
Von d. Quellengebieten bei Adolzhaufen
und Pfitzingen bis zur Mflndung in die
Tauber unterhalb Elpersheim.
Zwifchen Afpach- u. LochbachmOndung.
Von d. Quellengebieten bei Herbfthaufen
bis zur Mündung in die Tauber in
Markeisheim.
In Mark eis heim; an der Brücke.
Zwifchen Lochbach- und Wachbachmün-
dung; alfo mit Einfchluß der Bäche
im NeufalTer- und Harthaufer Thal und
mit dem Erlenbachgebiet
Von den Quellengebieten bei Roth und
Herbfthaufen, fo wie bei Hachtel, Stupp-
ach und Luftbronn bis zur Mündung
in die Tauber bei Mergentheim.
In Mergentheim; direkt unter der
Wachbachmündung.
Zwifchen Wachbach- und Ballbachmünd.
An d. Landesgrenze b. Edelfingen.
Von den Quellengebieten bei Oesfeld bis
zur Mündung in die Tauber bei ünter-
Ballbach.
Zwifchen Ballbach- u. Umpferbachmünd.
Von den Qu eil engebieten bei Bobftatt,
Angelthüm, Uiffingen und beim Ahorn-
hof bis zur Mündung in die Tauber
bei Königshofen.
In Königshofen; direkt unter der
Umpferbachmündung.
Zwifchen Umpferbach- und Grünbach-
mündung unterhalb Lauda.
Von d. Quellengebieten bei Groß-Rinder-
feld, Gerchsheim, Limbachshof,Gerold8-
haufen, Giebelftadt und Euerhaufen
bis zur Mündung in die Tauber unter-
halb von Gerlachsheim.
Zwifchen Grünbach- u. Brehmbachmünd.
Von den Quellengebieten bei Brehmen,
Heckfeld u. Königsheim bis zur Mund,
in die Tauber in Tauber-Bifchofsheim.
In Tauber-Bifchofsheim; an der
Brücke.
Zwifchen Brehmbach- u. Welzbachmünd.
Von den Quellengebieten bei Ober- und
Unter- Altertheim bis zur Mündung in
die Tauber bei Hochhaufen.
In Hochhaufen; direkt unt. der Welz-
bachmündnpg. (Eintritt der Tauber in
das Gebiet des Buntfandfteins.)
Zwifchen der Welzbachmündung und dem
Einfluß der Tauber in den Main bei
Wertheim.
Von den Quellengebieten bis zur
Mund, in d. Main bei Wertheim.
31
II. Das Stromgebiet der Donau.
IIa. Gliederung des Hanptgebietes
von den Quellen bis zur Blaumündang in Ulm.
(Vergl. hiezu die Ueberfichtskarte.)
Lauf.
Namen der Gebiete.
Flächeniniialt
in
qkm I Q.*M]|i«
Bemerknngett
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
IG
17
18
19
,80
21
22
Daii Gebiet der Donau.
Gebiet der Brege
„ Brigach - - - ^
j, ^ ftllien Mufel . .
Einzugigebiet der Donau
Gobiet kleiner BUclic , < .
„ der Kt^tiach , , , *
Einzugsgebiet d. Donan^)
Gebiet kleiner B»cbc . . .
. der Äitracb . , ^ .
Einztigsgebiet der Donau
Gebiet dea Mühlbaches » . .
„ ^ BachziinmernerbaeheB
T, „ Kraienbach» . *
„ kleiner Bäche . , .
der Elta-*) ....
Etnztigagebiet d. Donau*)
Gebiet des Scltenbachs , . .
„ p Urfentbals , . ,
„ „ Ältenthals , , .
p kleiner Bäche . . .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet der Lippach ....
p dea Feii'enthales . .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . ,
„ der Beera*) , . , .
Einzugsgebiet der Donan
Gebiet kleiner Bäche , . .
„ d er S ch m ieclia*) {S chiu eie)
Einzugsgebiet der Donau.
292,23
196,14
37,a7
526,24
71,17
57,15
(i54,56
8,32
110,58
773,46
18,19
21,21
29,74
52,5G
Btfii
976,20
32,04
28,06
13,39
28,57
1 078,26
^6,98
27,58
1 142,82
12,1,^
141,00
1 295,97
210,21
3ty,54
1 654,72
5,307
3,ci62
0,688
9,557
1,993
1,0,38
11,888
0,151
2,(m
14,047
0,330
0,385
0,540
0,955
1,472
17,729
0,582
0,50^^
0,243
0,519
19,582
0,672
O.fJOl
20,755
0,220
2,561
23,5a6
3,817
2,698
30,051
Mündung unterhalb Donauefchingeu,
Unterhalb Donauelchingen.
Zwifehin Miifel- und Kettachmimdung,
EinBuß oberlialb Goiringeu.
Direkt unter d, KettaehmUndung
bei Geifingen.
Zwifcheu Kettach- und Aitrachmündung.
Mündung bei Haufen,
Uuniittelbar unt. d. Aitrachmünd.
Mündung bei Zimmern.
„ bei Immendingen,
„ büi Mührmgen.
Zw Heben Aitrach- und E Itamündung.
Müudang oberhalb Tuttlingen.
Bei Tuttlingen. Direkt unter d. El ta-^
mündung,
Mündung bei Tuttlingen,
„ oberhalb Nendiugen.
yf bei Nendingen«
Zwilchen Elta- und Lippachmündung,
Unmittelbar ob d. Lippachmünd.
Mündung unterhalb Mühlheim.
n Tf n
Unmittelbat: unter d, Lippachm,
Zwifchen Lippacb- und Beeramündung,
Mündung oherbalb Friedingen.
Bei Friedingen. Direkt unter der
Bceramtludung.
Zwifchen Bccra- u. Schmieehamündung,
incL der WaJTerfftcke des Meßftetter
Hardts.
MitEinlcbl. des bei Bitz gelegenen Degen-
felder Wafferfacks. Mund, bei Dietfart,
Oberhalb Sigmar ingen, direkt unt
der SchmicchamUndung.
^) Oberftes Stufenbecken der Donau an der Schwelle des Jura-D urcbbniehs.
^S Die wichtigeren Unterabtheilungen diefes Gebietes finden Hch in Tab. II b, (S. 33).
*) Diefes Gebiet fließt theilweife unterirdifcb der „Aachqaelle'' im Boden feegebiet äu^
cfr. Oberamtsbefchr. Tuttlingen S. 243.
i
32
WalTergebiete der Donau.
Lauf.
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
Namen der Gebiete
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
„ Gebiet der Lauchert*)
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Räche . . .
Einzugsgebiet d. Donau*)
Gebiet der Ablach *)....
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
- der Oftrach ....
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
„ der Biber
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
„ der Schwarzach . . .
„ der Kanzach ') . . .
„ kleiner Bäche . . .
„ der Zwiefalter-Aach .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
„ der Offen hau Cer-Lauter
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . , .
n des Stehenbachs . .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche . . .
„ der Schmiechen . . .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet der Riß »)
„ kleiner Bäche . . .
„ kleiner Bäche . . .
„ der Wefternach (incl. Rot
tum und Dirnach) . .
„ kleiner Bäche . . .
„ der Baierzer Roth . .
Einzugsgebiet der Donau
Gebiet kleiner Bäche ...
Einzugsgebiet der Donau
Flächeninhalt
in
qkm I Q.-Mln. l|
Bemerkungen
1 654,72
46,03
441,21
2 157,78
429,93
2 587,71
24,95
201,27
2813,93
17,99
82,64
2 914,56
13,32
139,86
164,70
26,65
243,97
3 503,06
30,76
298,61
3 832,43
51,56
80,28
3 964,27
38,49
257,86
4 260,62
442,09
31,31
7,36
247,00
0,34
295,00
5 283,72
94,43
5 378,15
30,051
0,836
8,013
38,900
0,287
39,187
7,808
46,995
0,453
3,656
51,104
0,326
1,501
52,931
0,242
2,540
2,991
0,484
4,431
63,619
0,559
5,423
69,601
0,936
1,458
71,995
0,699
4,683
77,377
8,029
0,569
0,133
4,486
0,006
5,358
95,958
1,715
97,673
Oberhalb Sigmaringen.
Zwifchen Schmiecha- und Lauchertmund.
Mündung bei Sigmaringendorf.
Bei Sigmaringendorf, direkt unter
der Lauchertmündung.
Zwifchen Lauchert- u. Ablachroandung.
Unmittelbar ob der Ablachmünd.
Mündung bei Mengen. Incl. Oedenftetter
Wafferfack.
Bei Mengen, direkt unter der Abiach-
mündung.
Zwifchen Ablach- und Oftrachmündung.
Mündung bei Hunderfingen.
Bei Hunderfingen; direkt unter der
Oftrachmündung.
Zwifchen Oftrach- und Bibermündung.
Mündung oberhalb Riedlingen.
Oberhalb Riedlingen; direkt unter
der Bibermündimg.
Zwifchen Biber- u. Schwarzachmündung.
Mündung unterhalb Riedlingen.
„ bei Daugendorf (incl. Federfee).
Zwifchen Schwarzach- und Zwiefalter-
Aachmündung.
Mündung bei Zwiefaltendorf.
Bei Zwiefaltendorf; direkt unter
der Aachmündung.
Zwifchen Aach- und Lautermündung.
Mündung bei Ober-Marchthal.
Bei Obermarchthal; direkt unter d.
Lautermündung.
Zwifchen Lauter- und Stehenbachmünd.
Mündung bei Rottenacker.
Bei Rottenacker; direkt anter der
Stehenbachmündung.
Zwifchen Stehenbach- und Schmiechenm.
Mündung bei Ehingen.
Bei Ehingen; direkt unter der
Schmiechenmündung.
Sammt dem Haifterkircher Riedthal.
Zwifchen Schmiechen- und Rißmündung.
Zwifchen Riß- und Weftemachmündung.
Mündung bei Erbach.
Zwifchen Wefternach- und Rothmünd.
Mündung bei Erbach.
Bei Erbach; direkt unter der Rothm.
Zwifchen Roth- und Illermündung.
Unmittelbar ob dem Illereinfluß.
*) Die wichtigeren Unterabtheilungen diefes Gebietes finden lieh in der Tab. IIb (S. 84).
^ Mit diefem Gebiete verläßt die Donau den Jura-Durchbruch und tritt hinaus in ihr
weitgedehntes zweites Stufenbecken, das bis an die Felsklippen des Böhmerwaldes hinabreicht
') Das Einzugsgebiet des künftlich zur Kanzach abgeleiteten Federfees beträgt derzeit
mit Einfchluß der Seefläche nur 38,77 qkm, während das Einzugsgebiet der Kanzach bei Volloch
69,67 qkm umfaßt. Das Totalgebiet des Federfees zur Zeit feiner größten Ausdehnung betrug einft
I incl. See 86,27 qkm mit Einfchluß des Steinhauferrieds.
'^r^-«rr
Wafferg^ebiete der Donau,
33
Lauf.
M
49
50
51
Namen der Gebiete
Fhfciuminhalt
in
qkm j Q.-M1TI
E 1 n zu ^ a g ü b i 0 1 d e r D o n a ii
Gebaut Her [Her M
£inEiig:»gebitit der üünau
Gebiet kli^iner Bücbe . , .
der BIäii
Einzugsgebiet der Donau
5 37ö4rj
2 226,30
7 604,45
7,27
472,47
ZQH,ld
97,673
40,43a
138, lOö
0,132
8,580
Me,817
Bemerkungen
Unmittelbar ob dem IllereinffttS.
Mtindung oberhalb Uim*
Unnjirtelbar unter dem Iller-
einHuß.
Zwifchen Hier- iin<l Blanmündung.
Milnduni; in Uhn.
An der StraßeobrQcke zu UItUp
ZnAÜlTe:
Außerhalb Wtlittembergs tnüoden noeh folgeude größten theila Württemberg] Tc he Donaa-
02 [ Gebiet der Nau (Acb)
53
54
55
der Brenz ') . , .
der Egan (Egge) *)
der Wörnitz») , .
101,50
850,88
425,64
i
1,843 II Mrtndung untorbalb Biedhoim bei Leip-
II heim, K. Bayern. Eotfp ringt bei Lari-
|, genau.
15,4o3|i Mündung bi i Faimingen oberhalb Lauin-
]• gen, K. Bayern. Urfprnng in Könlgs-
j bronn.
IflW) Mündung bei Steinheim unweit H5cb-
rtltdt im Kfinigreich Bayern. IJrfpning
auf dem BürdtafL^ld bei Ncreshcira.
Mündung bei DananwOrtb, K. Bayern,
Urfprung auf der FiankenhÖhe unweit
Frankenheim, K. Bayern*
I,
IIb, Oliederniig von Nebengebieten,
(cfr» lieber fich takarte.)
12
12 a
12 b
12 c
30
20 a
20 b
20 c
22a
22 b
22 c
22d
Das Qebtet der Ella«
Gebiet der oberen Elta
„ des Fanleubaebs
KInjsugsgebiet der Elt.i , .
Gebiet der unteren Eita *
Totalgebiet der EUa ,
Das Gebiet der Beera.
Gebiet der Wohinger ßeera
fl der Thicringer Beera
Einzugsgebiet der Bccra ,
Gebiet der unteren Beora »
Total gebiet der Beera
Bas Gebiet der Schmiccha.
Gebiet der oberen Scbmiecba
„ des Riedbacfis ....
„ d , D egen fe 1 d e r W a ITer J ack a
Einzugsgebiet der SehmieeEia
Gebiet der unteren Sebmiecha *
Totalgebiet d. Sehmiecha
49,]2
77,28
3,76
81,04
57,87
50,73
0,892
0,512
l,i04
0,068
1,4T2
1,051
0,921
ioa,6a
B2,40
1,972
0,589
141,00 2,561
37,46
7,55
5,84
0,681
0,137
0,106
50,85 0,924
97,69
148,54
1,774
2,6&8
Vou der Quelle bfs zitr Faulenbacb-.M.
„ „ ^ ^ zum Einfl. in d. Eltu,
Bei der Wurmllnger Mühle.
Zwilchen Faulenbachmöndnng u. Donau.
Von den Quellen bis zur Möndung bei
Tuttliagon.
Von d, Quellen hi^ z, Mund* d.Thiennger-Jk
n T. f, VVebinger-B.
Am Zufarameaflufi oberlialb Biirenthal.
Zwilfh. Zufaminenrtiiß u. Mund, in d, üonuti
Von den Quellen bis zur Mruidiing bei
Fricdingcn,
Vom Ürrprungsgebiet bis Rtedbacbeiu-
fiuß bei Ehingen.
Mtindung unterhalb Ebingen.
Unterirdi nbflieli. Trockenthäler bei Bitz.
Unterhalb Ebingen; am Hieilbachebfluß.
Zwifchen Kiedbach u. Mund, in die Donan.
Von den Qnetlgebieten bis zum Einfhiß in
die Donan,
") Die wichtigeren Unter- Abtheibrn gen diefeH Gebiets Hnden fich in den Tabellen IIb nn*l
Hc, (liier S. 34, 35 und 37), (Brenz S. 35, 36 und 37), (Egau S, 36.)
*) Die Gebiete der NebenflüiTe der Wörnita: Z werg-Wörnitz, Rothaeh und Eg^'r
(Tnd, foweit fie Wlrtterabcrg berühren, in der Tabelle II e S, 38 angegeben.
im
34
WalTergebiete von DonauzuflüfTen.
Lauf.
Flächeninhalt
M
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
qkm
Q.-Mln.
24
Das Gebiet der Lanchert.
24 a
Gebiet der oberen Lauchert . .
147,25
2,674
Von den Quellgebieten bis zur Seckach-
einmündung unterhalb Mägerkingen
(incl. Seckachgebiet).
Zwifchen Seckacheinfluß und Mündung
24 b
„ der unteren Lfiuchert . .
293,96
5,339
Totalgebiet der Lauchert
in die Donau.
Von den Quellbezirken bis zur Mündung
441,21
8,013
in die Donau bei Sigmaringendorf.
26
Das Gebiet der Ablach.
26a
Oedenftetter Wafferfack . . .
16,28
0,296
Unterirdifch abfließende Trockenthäler
bei Neuhaufen ob Eck.
26 b
Gebiet der Ablach
Totalgebiet der Ablach .
413,65
7,512
Mündung bei Mengen.
Von den Quellbezirken bis zur Donau.
429,93
7,808
42
Das Gebiet der Biß.
42 a
Gebiet der oberen Riß *) (mit dem
Haifterkircher Riedthal) . . .
276,90
5,029
Einzugsgebiet in Biberach; am Einfluß
der Biberach bei Birkendorf, incl. Bi-
berachgebiet. (Hierunter das Einzugs-
gebiet der Federach in Steinhaufen
mit 16,60 qkm.)
42 b
Gebiet der unteren Riß . . .
Tötalgebiet der Riß , , .
165,19
3,000
Zwifchen Biberacheinfluß und der Mün-
dung in die Donau unterhalb RißtilTen.
Von den Qnellbezirken bis zur Donau.
442,09
8,029
49
Das Gebiet der Illen
49 a
Gebiet der Trettach
76,81
1,395
Von den Quellgebieten an der Mädele-
Gabel (2 650 m.), Oefner- Spitz und
Großen Wilde (2 363 m) bis zum Zu-
fammenfluß mit Stillaoh und Breitach.
49 b
„ der Stillach
80,79
1,467
Von den Quellgebieten am Geishorn
(2 372 m), Biberkopf (2 603 m) und
Wilden Mann bis zum Zufammenfluß
mit Trettach und Breitach.
49 c
„ der Breitach
Einzugsgebiet der Hier. .
149,84
2,721
Von den Quellgebieten am Widderftein
(2 531 m) und Hohen Ifen (2 234 m) bis
zum Zufammenfluß mit Stillach und
Trettach bei Oberstdorf.
Unterhalb Oberftdorf; an d. Ver-
307,44
5,583
einigung der drei Quellflüire (794 m).
49 d
Gebiet kleiner Bäche . , . •
98,68
1,792
Zwifchen dem Zufammenfluß bei Oberft-
dorf und der Mündung der Ofterach
bei Sonthofen.
49 e
n der Ofterach
168,37
3,058
Von den Quellgebieten am Hochvogel
(2 593 m), Daumen (2 281 m) u. Grün-
ten (1 741 m) bis zur Mündung in die
Hier bei Sonthofen.
49 f
„ kleiner Bäche • . . .
0,77
0,014
Zwifchen Ofterach- u. Aubachmündung.
49 g
n des Aubachs
Einzugsgebiet der Hier . '
52,14
0,947
Von den Quellbczirkcn am Rindalphorn
(1851 m) u. Ricdbergerhorn (1784 m)
bis zur Mündung in die Hier bei
Blaichach.
Bei Blaichach unweit Sonthofen,
627,40
lT^3'9r
0 aus den
direkt unter der Mündung d. Aubachs.
*) Die obere Riß hat durch di
\ Steinhauferried kommende Federach eine in-
terelTante Bifluenz mit der Schuflcnque
lle, welcl
le den grüßten Theil ihres Wa/Ters unterirdifch
aus de
;m Feder feericd bezieht.
1
WafTergebieto von DonaazuflUlTQn.
35
Lauf,
Kamen der Gebiete
Flächeninhalt
in
qkm 1 Q-Mk,
B e m ß r k u Q g e Q
41* h
41) i
41) k
491
49 m
49 n
4!)o :
49p I
49 q
5S
53b
53c
6aa
5Be
5a f
53 h
Einzugsgebiet der Itler
Gebiet Ic leiner Bäclie , . ,
- (kr Konftan7.er Ach ♦
Einzugsgebiet der liier .
Gebiet kleiner Bäche , . . .
Einz^ig3gebiL>t der liier
Gebiet kleiner BSclic , . , *
jj der Äitraeh^) , . . •
Einzugsgebiet der XUer .
Gcbitt kleiner Bäche uod der
trockeueu Thalfohle » . , ,
EiQKiigsgcblot der 111(?r
Gebiet kleiner Bache und der
trockenen Tluitfoble . . . ♦
Üebiet der W^ihung
Einzugsgebiet der liier
Gebiet kleiner Buche . . . .
Tütalgebiet der i 1 1 er . , .
hütk Gebiet der llrenz.
Gebiet üb der Breuzquelle , ,
„ d. troek. großen Brenztbals
„ d. troek. kleinen Bren^tlmls
Quellgebiet*) der Brenz ,
Qnellgebiet der Pfeffer , , * .
627,40
31,40
259,35
EliiEUgsgobiet der Brenx .
Gebiet der Hng^aite (TrockentlK)
^ dt*9 Scbniidsteiehs * . .
„ des Kampferthalea . . .
^ kl. Biielic u- kl, Trockentli.
Einzugsgebiet der Brenz .
986,38
355,17
363,33
1 704,88
288,91
1 993,79
143,91
72,7*j
H,694
0,571
i;239
13,204
4,710
17,014
0,450
6,598
30,96t2
5,247
36,209
2,C14
1,321
2 210,46
15,84
2 22e,30
2,54
8,47
0,26
17,27
20,56
43,83
6.75
8,47
22,61
29,12
110,81
40,144
0,283
40,133
0,046
0,154
0,114
0,314
0,482
0,796
0,123
0,154
0,411
0,529 I
2,013
BeiBUiehaeh an weit Sonthafen,
Zwifchen Aubacli- u, Konftanzer Adi4K
Von den Queilbezirktn b. Staufen (72^1 m)
bis zur iMUnduug in die liier nnterhulb
Iramenftadt-
Bei Immeuftadt ^}; direkt unter dem
EinHiiC der Konftanzer Ach.
Zwifchen Konftanzer Aeh- und Rottacb-
tnütid. bei Kempten; incl. das Gebiet
der Kemptener Rottacb u. der Durach.
Bei Kempten; direkt unter der Bot*
tachmllndiing,
Zwifchen Hnttach- u. Äitracbmündung;
i n cL B t ns w a nge r- Aeh ,
Von den Quell bezirken oberhalb Leiit*
kircb nnd von denen im Wurxaoher
Ried bis zur liier*
Bei Aitraeh*); direkt unter d. neuen
Aitrachmündung.
Zwifcheu der neuen Aitracbmüadung u.
der Kellmünzer Brüeke*
Bei Keilmünz; an der Brocke.
Zwifchen der Kcllmiinzer Brücke nnd
üeiu Eindijß der Wcihung.
M Bindung unterhalb Unter^iurchbergp
j Bei Un ter-Kir ehberg; direkt unter
! der Mnnflung der Weihnng.
Zwifchen dem EmtiuÜ der VVeihung und
der Mündung der Iller in die Donau.
Von den Quell gebieten bis zur
Donau.
Oberfläelilicbea Zuzugägebiet bei der
^t^elhütte,
QbcrC Zu^ug!3geb. ;im (tnannenkijpf etc,
Oberfiächlichea Zuztigsgebiet von Zang.
! u K 0 n i g 8 b r o n n-
Gegend um Zahnbcig und E fei buch, fa-
wie das unterirdifch abfließende Ge-
biet d* Erdfälie im Falchen bei Och Ten*
berg, bei Niefitz nnd bei Nietheim,
(Es würde vielleicht auch ein Thcil
des GebieteB des Ebnater Thaies in &4 u
hieher gehören?)
In K5nigibronn*
Mündung bei Aufhavifen,
TrockentUa). Mündung bei 8cbnaitheim.
Tnickenthal. Drainirt die Gegend um
Nattheim^
Zwilchen Königsbronn und Stubenthal-M,
In neiden beim; direkt eb der Stuben*
tbalmlJndung«
1) Mit dicfem Gebiet verläßt die Iller die AI Igfiuer- Alpen,
'i Die Untcr-Abtbeilungcn diefes Gebiets finden Tich in Tabelle 11 e (S. 37).
^) Ei tilge Kilometer weiter thal aufwärts betritt die Hier die wllrttemb. Landesgrenze,
*i Diefes Quellgebiet der Brenz ift nur das Zuzugsgebiet der Ober Jlflche, flÄ»< uuteHrdlfeHei
Einzugsgebiet U\ weit großer und befteht aus Gcbiets^theilen] welche unter b'M au fge fuhrt find.
36
WalTergebiete von DoDauzuflOffen.
! auf
Flächeninhalt
Namen der Gebiete
in
Bemerkungen
qkm 1 Q.-Mln.
KlnzngBgebiet der Brenz .
110,81
2,013
In Heidenheim: direkt ob d. Stuben-
thalmiindung.
53 i
Gebiet des StubentbalÄ ') . . .
Einzugsgebiet der Brenz .
212,61
3,861
Großes weitverzweigtes Trockenthal;
/iihrt zu Zeiten die Oberflächen waffer
der Gegend um Steinheim, Gerf retten,
1 Söhnftettcn, Böhmenkirch und Biber-
fohl nach Heidenheim; incl. des Ge-
bietes des Ugenthals und der Erdßille
auf der „rauhen Wiefe** nördlich von
Böhmenkirch.
In Heiden heim; direkt unter d. Stu-
323,42
5,874
benthalraündung.
53 k
Gebiet des Ileintbala , . . .
11,01
0,201
Trockenthal. Mündung bei der Heiden-
heimer Bleiche.
1331
d, Anhaufer Trocken thals
13,95
0,253
Mündung bei Anhäufen.
53 m
des Secbaelis
7,22
0,131
„ „ Gü/Tenburg.
53 n
kleiner Bäche iL Trockcn-
thäler
Einsstigagcbiet der Brenz .
80,29
1,458
Zwifchen Stubenthal und Hürbeeinfluß.
Bei Hermaringen; direkt ob der
435,92
7,917
Hürbemündung
58 0
Gebiet der Hürbe ') (Lone) . .
Einzugsgebiet der Brenz.
;^25,21
5,906
Incl. des Gebietes der weitverzweigten
theilweifc trockenen Thäler der Lonc
und des trockenen Hung.erbrunnen-
thales.
Bei Bergen weile r; direkt unter der
761,13
13,823
Hürbemündung.
53 p
Gebiet kleiner Bäebe ....
Totalgebiet der Brenz . .
89,75
1,630
Zwifchen Hürbemündung und Einfluß der
Brenz in die Donau; incl. des Gebietes
des Siechenbachs.
Von den Quellgebieten bis zur
850.88
15,453
Mündung in die Donau bei Fai-
mingen.
54
Das Gebiet der Egaii (Egge).
54 a
Gebiet des Knehenerthales . .
103,45
1,879
Trockenthal; von Hülen bis zur Mün-
dung des Dorfmerkingerthales. (Liefert
feine Wafler vielleicht theil weife in
5ib
^ des Dorfmerkingerthales.
die Pfefferquelle).
1 {Trockenthal) ....
Oberflächliches Einzugs-
35,44
0,644
Von Ober-Riflingen bis zur Mündung des
Kuchenerthals.
gebiet der Egaii ....
138,89
2,523
Bei Neresheim; direkt unter dem Zu-
fammenfluß der beiden Trockentbäler.
Mc
Gebiet des Tiefentbals famt Gaf-
fentbal
52,77
0,958
Von Ünter-Riffingen, Schweindorf und
Köfingen bis zur Mündung bei Igen-
haufen (Trockenthäler).
54 d
Gebiet des Fleinlieimerthales mit
dem Querthal
18,31
0,333
Trockenthäler ; Mündung bei Difchingen.
5ie
Gebiet kidner Bäche u, Trocken-
tlifiler
36,39
0,661
Zwifchen der Mündung des Kuchener-
thales und der Landesgrenze.
An der Landesgrenze.
Einzugsgebiet der Egau .
246,36
4,475
54 f
Gebiet kleiner Buche ....
179,28
3,255
Zwifchen der Landesgrenze und der Ein-
Totalgebiet der Egau . .
1
mündung der Egau in die Donau.
Von den Quellgebieten bis zur
425,64
7,730
Donau.
*) Die Unterabtheilungen diefef
i Gebietes
finden i
ich in Tabelle 11 c (S. 37).
WaiTer gebiete von DonauztiflÜffoii. 37
II t\ (tliedenjiif? von nnfer^eordneten Zuf]u%eUIeteti.
j
Lauf,
Natocn der Gebi^tö
Fkichenluhalt
in
(jkm a-Mim
Bemerk nngen
19 ins
5Si]
501,1
59 0
5:1 Ol
Bas ^^hM der Altrncli«
(Nebenfluß der Hier)
CTebtet der «bt^ren Efcbach , ,
„ der Ulli. Hfchacb (Niebel)
Ein/U|^sgL^bii<t der Niebd . . >
Gebiet der Wiiraadier-Ach . ,
Ein^Mgpgcbiet der Aitr^ieh * .
Hebiet kleiner Bäcfie . . , ,
Tütalgebiet iler Aitrach .
Um Oeblet de^ »tubouthaU.
Gebii^t der Erdf::ille (WafTermcke)
auf der pfauben Wiel'e'* , , ,
Gebiet des cigontb StubenthnleB
Gebiet des Ugentbfilea «...
Totalgebiet dos ^Citbentb.
(Gebiet dtr Hnrbe (Loao).
Gebiet der TroekenthiUcr tiberh.
des Lotic-Urfprungfl im Porte
UrfprJug ..*.,...
, Uehiet der Lune ^) , . , , .
p ilm Huni^erhi'Ufinenjj , ,
62,43
ljl34
1,480
Von den Qu eil gebieten am „fcbwarsien
Grat" bis zur Straßenbrücke bei Frje-
feabofen.
Zwirchen der Fnefenhofor BrUcke und
dem Eiufliifl der Wuraaclier<Acb.
Direkt ob der M und. der Wur^acher-Ärlu
Vom Gebiet des Wurssaebcr Rieds bis
sfnm Einfluß in die NjebeL
Am ZufammenHuß von NIcbcl und Aeb.
Zvvifeben NiebebnOndiinj^ und EinfluH d«
Aitrach in die Uler.
Von den Quell gebi eleu bin t^hv
IMer,
Trocken tlifiler KwifcUeri Bartholoraii und
m^Iiracukirfb-
Mit Einfclilulj des von Lauterburg ^e|;en
Steinheini hiaabaiehenden Wentbakji
und der Höbnftetter Trockentliäler
Trofkentliiil awi leben Gerftetten und
Hei den keim*
Mtlndunf bei Held et heim.
Trockentbiiler st wi leben ötiibersheijn und
ITrfiirtns, l'owie jcwi leben Oppbgen u*
i Urrpriug.
Zwifchcn dem Uriprung d* Lone (Londel)
und der Einmündung des Hunger-
brunnen»,
Mündung unweit SeUingen.
Direkt unter der Mündung ilea Hunger-
brunnens.
1
Zwifchen Bunge rbrunnenmündung und
Einfluß der Laue in die Httrbe,
An ihrem Einflufl In die HiSrbe*
Bis ULr LonemÜndung.
Z wichen Lonemllndung und KinHuß dtir
Htirbe in die Brenz.
^ Mündung untorbalb Hcrmaringem
148,95
170,U
2,614
a,095
314,B9
fjJU9
0,R89
363^33
23,56
150,09
mßs
8,598
0,428
2,724
0,709
212,61
41,21
140,48
ft7,90
3^861
0,748
2,715
1,597
53 ti 1
Eituuf,'Hgebk't der Li>ne ,
Gebb't kleiner BAcbe ir* Trocken
thaler .
278,59
84,76
5,0Ü0
o,6ai
53 0»
59 0«
Ein xu^A^O biet dur Lotie .
Gebiet der oberen Hiirbe . . ,
^ dt^r ntiteren Hilrbe . . .
Tutalgebtui der Htlrbe . ,
313,35
5,95
•
5,691
0,107
0,108
325,21
fQ viel \Xi
Lüne" {Fi
b im Beck
5,906
*) Bt^j Hrtiiifi^en verliert ficli
dlefea Uarf't*» ein Rhrnücher «Porte du
faDkctien Wafl'er trötou in Laugen au all
iflfcr in t
raas) ein
OD der
len Kalkf eilen, daÜ 20 Minuten nnterbalb
tritt Es wird angenomuien, diele ver*
,Naii" wieder zu Tagö.
■•■. . .'
38
Waflergebiete von DonauzuflülTen.
Lauf.
1
Namen der Gebiete
Flächen
in
qkm
Inhalt
Q.-M1n.
Bemerkungen
55 a
55 ai
55 as
55 b
55 bi
55 b>
55 c
55 ci
55 Ca
55 Ca
55 C4
Gebiet der Zwerg-Wörnitz.
(Schwarzenbach und Schönbach.)
Gebiet des Schwarzenbachs (As-
bach)
23,25
15,71
0,423
0,285
Von den Qiiellgebieten bei Mariä-Kappel,
Schwarzenhorb u. Waldthann bis zum
Einfluß des Schönbachs b. d. Rothmühle.
Von den Queilengebieten bei Lenkers-
häufen bis zum Einfluß des Schwarzen-
bachs bei der Rothmflhie.
Bei Riegclbach; unweit der Landes-
grenze, am Zufammenfluß des Schwar-
zenbachs mit dem Schönbach.
Von den Quollgebieten bei Bemhards-
weiler und Matzenbach bis zur Mün-
dung des Gaxhardterbaches bei Regels-
weiler.
Von der Mündung des Gaxhardterbachs
bis zum Einfluß der Rothach in die
Wörnitz.
Von den Quellgebieten bis zur
Mündung in die Wörnitz bei
Willburgftetten.
Von den Quellgebieten bei Aufhäufen
und Röttingen bis zur Mündung der
Sechta bei Oberdorf.
Von den Quellgebieten bei Thannhaufen
und Stillau bis zur Mündung in die
Eger bei Oberdorf.
Bei Bopfingen; direkt unter der
Sechtaroündung.
Zwifchen Sechta- u. Rohrbachmündnng.
Von den Quellgebieten bei Hertsfeld-
haufen und Altenbürg bis zur Mün-
dung in die Eger bei ützmemmingen.
Bei Ützmemmingen; unweit der Lan-
desgrenze an der Mündung des Robr-
bachs.
Gebiet des Schönbachs ....
Einzugsgebiet der Zwerg-
Wörnitz
Gebiet der Bothaeh (Roth.)
(Nebenfluß der Wömitz. Deuf-
ftetter-Roth.)
Gebiet der oberen Rothach . .
„ der unteren Rothach . .
Totalgebiet dex Rothach .
Gebiet der Eger.
(Nebenfluß der Wömitz.)
Gebiet der oberen Eger . . .
„ der Sechta
(Schneidheimer-Sechta.)
Einzugsgebiet der Eger .
Gebiet kleiner Bäche ....
„ des Rohrbachs ....
Einzugsgebiet der Eger .
38,96
65,14
22,05
0,708
1,183
0,400
87,19
19,11
87,62
1,583
0,347
1,592
106,73
20,51
19,09
1,939
0,372
0,347
146,33
2,658
39
in. Die Kegengebiete der württembergirclien Fegelltationen.
Nanien der
Flficbeninhalt
der lEpgongebiete
in
Bemerk uTigon
1, Pegel rfaUonen
GewäfTer
1 ^ ...
qkm ^ y.-Min.
a. Im B he In gab! et.
Friedriclisliafon Bijdtmfuu
j
11 4a4,(K)
207,653
Selbftregiftnrcnder Peficl des K. TlaTipt-
zollatijts am HafeTi, KnIIiJunkt 391,548 m
über dem Nullpunkt des Amfterdamer
Pegels (d. h. flber N. K. .')
Gießenbri'f^kc i Argm
6i6,12
11,734
Pegel an der Brücku. Nul pTinkt 421,384 m
über N. N.
Oberndü l , . ,
Neckar
608,18
12,680
Pegel au der Neckarbrücke.
Horb .....
Neckür
1 ons^f.H
19,868
desgl.
Tübingi^T)') , . .
Kuckar
1 91)8,28
34,657
Pe^el bei der Kockarbrilcke. Nullpunkt
1
i
315,650 m über N. N,
Plochini^en, . , Nt'f^knr
j 4{m\id
72,658
Pegel an der Neckarbritcke. Nullpunkt
247,112 m Über N. N.
Cannftatt . . . Neckur
4 265, ti4
77,4f)8
Pt*gel an der NeckarbvUeke. Nullpunkt
213,097 m über N. K.
Befigheiiu . . . i N\'e.^kai*
7 8J2,33
142,425
Pegel an der SehiiFi^ichleüfe. Nullpunkt
170,089 m über N. N,
n e i 1 b r LI n n . , .
Neckar
[ 8179,Ö6
148,549
Pegel an dcT^ SchiiTt fehlen fe. Nullpunkt
150,312 m nber N. N.
Offenau . , . ,
Neckar
: 12 350,52
224,298
Pegel hei der Fähre, zunüchft am Ort.
i
Nullpunkt 139,091 Tn über N. N.
Göppingüfi") . , Flls
43048
7,818
Pegel an der 8taaL«*ltraGeubn1cke. Null-
punkt 313,527 m über N. N.
Schormlnrf. . . Heiiii*
412,84
7,498
Die Aufteilung eines Pegcla ift hier in
Aus ficht genommen.
E n z w e i li i n ^^ e TT .
Km
1 B6l,12
30,168
Pegel an der rteinernen Enzbrücke. Null-
punkt 11I4,5WJ m über N. N.
Gaildorf . . , .
K lieh LT
762,2 1
13,843
Dfc AufftelJung eines Pegelä il't hier in
Au&rieht genommen.
Neuenl'tjidt*) , ,
Kocher
1 790,21
a2,5l2
desgl.
Ellwangen * . .
Jagft
233,76
4,063
desgU
MöckmUhl , . .
Jagft
1 404,57
25,509
dc3gl. {Event, -j- 259,08 qkm Scckach?)
b. Im Doimagebiet.
*
Scheer, . » , ' Donau
1
2 148,94
39,027
Pegel an der Donaubrllcke.
EhingeTi .... Donau
4 001,50
72,671
Pegel .in der Donanbrüeke bei Berg. Null-
punkt 489,r)tX) m über N. N,
Wiblingci) . . . i Dünan i
5 354,59
97,215
Pegel an der Donaubrüeke. NTjllpnnkt,
468,697 m.
Ulm . , . , , » Donau
ö 084,19
146,817
Pegel an der Donaubrüeke, Nullpunkt
463,902 ni über N. N,
Ferthofüti . , . liier
. 1
1 333,83
24,224
Pc^el hei der alten Brücke. Nullpunkt
587,729 m »ber N. N.
Dietenlioim. , .
lllcr
2062,21
37,452
Pegel an d. lllerbrückc. Nullpunkt 509,215 m
llbor N. N.
^) Diu genaue Riduklion
der Höhe
1
nangaben
auf .Normal-Null^ bleibt vorbehalten.
^) Dii} GeUiulc vuTi Stt-inl
ich und Mf
ihlhach find nicht einbezogen.
") Hier ift tn'cTituoU noch
dae Gehjel
t des Heubaclis (21,02 qkm) hinzuzuzählen*
*) Je nacli der Lage des
aTirzuitellei
tden Pegela ift daa 151,66 qkm UTnfaiTeude BretUcli-
gebiet noch zn addive
a.
i
^V'ilf^^./yC^^ '.e.i,5? '.^".^f .^' i^
Begleitworte
zu der beiliegenden
hydrographifchen Ueberfichtskarte
des
Königreichs Württemberg
in 1:600000.
I. Grundlagen.
Dem Entwarf der Karte liegt das worttembergische Flurkartenfyftem zu
Grande, fo zwar, daß von der Sternwarte Tübingen aas gegen Norden 130, gegen
Süden 122, gegen Weften 61 and gegen Osten 99 Flarkartenbreiten zu je 4000 wfirtt.
Faß abgegrenzt wurden. Der Flächenraum der Karte umfaßt hienaeh 40320 Flur-
karten oder 52924,3 qkm.
Die fphärifclien Koordinaten der Eckpunkte, bezogen auf den Meridian von
Tübingen, ergaben sich wie folgt:
Eckpunkt Nord-Weft: x = + 148 945 m; y = — 69 876 m
Eckpunkt Nord-Oft: x = + 148 931 m; y = + 113435 ra
Eckpunkt Sfid-Oft: x = — 139 783 m; y = + 113 413 m
Eckpunkt Süd-Weft: x = — 139 769 m; y = — 69 898 m
Die Dimenfionen der östlichen und der weftlichen Rancilinie berechnen sich
auf je 288,7 14 km, während die nördliche und die füdliche Randlinie je 183,311 km mißt.
Die innerhalb der Karte eingezogenen Quadrate umfaffeu je 400 Flarkarten
und entfprechen genau dem Syftem der topographifchen Atlasblätter; fo-
weit diefe Qaadrate württembergifches Gebiet enthalten, ftellen fie die entfprechen-
den Blätter des topographifchen Atlaffes von Württemberg (1 : 50000) dar. Theilt
man die Seiten eines Quadrats in je 20 gleiche Theile ein und zieht die parallelen
Verbindungslinien, fo hat man fofort die Flurkarten des betreffenden Atlasblattes.
Die Randlinie eines Atlasblattes ift 80000 württ. Fuß oder 22,914 km lang und
der Flächeninhalt desfelben beträgt 525,04 qkm. Durch das Netz der Atlasblätter
und der Flurkarten wird künftighin der genaue Nachtrag irgend welcher Pro-
jekte u. f. w. auf der hydrographifchen Karte erleichtert fein.
Die geographifchen Koordinaten der Eckpunkte unferer Karte find geodätifch
berechnet worden aus der Pofition von Tübingen. Hiebei ist in Uebereinftimmung
mit der in Ausführung begriffenen Karte des Deutfchen Reichs (1 : 100000)
angenommen worden: Tübingen, geographifche Breite <p = 48® 31' 14,18" und Länge
von Ferro 1 = 26® 43' 7,38". Die Rechnung lieferte für den :
Eckpunkt Nord-Weß: 9 = 49° 51' 21,66"
Eckpunkt Nord-Oft: 9 = 49® 50' 57,30'
Eckpunkt Süd-Ofi: 9 = 47® 15' 12,51'
Eckpunkt Süd-Weft: 9 = 47® 15' 34,80"
Auf Grund diefer Ziffern wurde die Gradeintheilung der Randlinien auf-
gezeichnet. Mit Rückficht auf die künftige Entwicklung der württembergifchen
Kartographie find durch die Graduirung der Randlinien fowohl die Sektionen
";
y.
=
25»
44'
48,09"'
1";
1
=
28«
17'
47,50"
//.
■k
=
28»
13'
3,06"
1";
>
=
25« 47'
41,73"
JjIIiijihI Farbpndnick von G. Hopphan.
■1
ä
Begleitworte zur hydrographifchen üeberfichtskarte, 41
der neuen einheitlichen Gradabtheilungskarte des Deutfchen Heicfaes
(1 : 100 000), als auch die künftigen „Meßtifchblätter" (1 ! 25000) angedeutet
worden. Die Sektionen der Gradabtheilungskarte theilen den gcogr^phifchen Quadrat-
Grad in 8 Trapeze von je 15 Minuten Breite und 30 Minuten Länge; während die
Meßtifchblätter denfelben Raum in GOfphäroidifche Trapeze abgrenzen, von je 6 Minuten
Breite und 10 Minuten geographifcher Länge.
IL Inhalt der Karte.
Die Situationszeichnung der Ueberfichtskarte erfolgte mit Hilfe einer Netz-
eintheilung, welche mit dem württembergifchen Flurkartenfyftem identifch ifr, durch
Reduktion aus der hydrographifchen Originalk'arte in 1:200000*
Bei der Reinzeichnung der Wafferfcheiden wurden 5 KlalTen unter»
fchieden :
I. Ordnung (europäifche Wafferfcheide). W. zwifchen den Strömen Rhein
und Donau, alfo zwifchen Nordfee und fchwarzem Meere,
II. Ordnung. Wafferfcheide zwifchen denjenigen BiünenflUffen, wclehe
direkte Nebenflüffe eines Hauptftroms find; alfo z. B. WalTerfehcide
zwifchen Neckar und Murg oder zwifchen SchulTen und Argen.
III. Ordnung. Wafferfcheide zwifchen den Nebenflüffen der genannten
Binnenflüffe; alfo z. B. zwifchen Kocher und Jagft oder zwilehen oberer
and unterer Argen.
IV. Ordnung. Wafferfcheide zwifchen den Zuflüffen der eben genannten
Nebenflüffe; alfo z. B. zwifchen Brettach -und Ohrn oder zwifchen Nngold
und Glems.
V. Ordnung. Wafferfcheidc zwifchen den Unterabt h eilungen der eben
genannten Zuflüffe; alfo z. B. zwifchen Waldach und Öteinach.
In ähnlicher Weife wurde eine Klaffifikation der Wafferläufe in der
Reinzeichnung angeftrebt. Die Stärke der Thalrinnen entfprieht annähernd den ab-
fließenden Waffermengen an den einzelnen Stellen des Laufes, Die wichtigeren
Trockenthäler find durch unterbrochene Linienzüge angedeutet worden, weil hier
nur zeitweilig, namentlich bei rafchen Schneeabgängen, Wafferläufe beftelien. In
Verbindung mit den unterirdifchen Wafferläufeu ftehen die walVerreichen Quell-
topfe der Alb, aus ihrem Felfenfchoß brechen plötzlich fertige Flüflc, welclie fofort
die Räder von Mahlwerken oder Pumpftationeii in Bewegung fetzen; die Karte
bezeichnet fie durch kleine Ringe.
Die Bezifferung der einzelnen Gebiete weist hin auf die Laufnummern
der vorftehenden Arealtabellen und erleichtert wefentlich die AufTuehung der be-
treffenden Flächenbefchreibung.
Zum Zwecke überfichtlicher Kennzeichnung der Höben verbal tniffe find an
einzelnen befonders wichtigen Orten Höhen Ziffern (395 m) eiiigefch Heben, Diefe
Angaben beziehen fich annähernd auf Normal-Null.
Das Flächenkolorit wird fich wohl felbft erklären, es mag dalier die
Bemerkung genügen, daß die bedeutenderen Nebeuflüffe, mit über 400 qkm Regen-
gebiet, durch fchmale Farbenbänder ausgezeichnet wurden.
Die Nomenklatur der hydrographifchen Ueberfichtskarte wurde möglichCt
befchränkt und außer den Namen der meteorologifchen und Pegclftationen haben
deßhalb nur wenige orientirende Ortsnamen Aufnahme gefunden.
In Betreff der württembergifchen Pegel ftationen finden fieh nähere An-
gaben auf Seite 39 und 43 der vorliegenden Blätter. Die Wallerrtandsbcobachtungen
4$ Begleitworte zur hydrograpliifchen Ueberfichtskarte.
werden vom Jahrgang 1880 an in den „Württerab. Jahrbüchern für Statiftik und
Landeskunde" veröffentlicht werden. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß diefes
Pegelnetz in fehr erwünfchter Weife ergänzt wird durch die Pegelftationen der
Kacbbarftaaten, Die in Baden beobachteten Wafferftände werden regelmäßig ver-
öffentlicht in den Jahresberichten der meteorologifchen Centralftation Karlsruhe und
im StatiUifcben Jahrbuch für das Großherzogthum Baden. Die Befultate der
zahlreichen b ayerifc he n Pegelftationen werden nicht gedruckt. Die fchweizer-
ifchen Pegelbeobachtungen werden dagegen von dem eidg. Baubureau regelmäßig
in der muftcrgiltigen graphifchen Darftellung mifgetheilt, welche R. Lauterburg ein-
geführt hat. Die Wafferftände der oberen Donau werden am Brückenpegel zu
Sigmar! tigeti feit vielen Jahren notirt und find nach gefälliger Mittheilung des
Holienzoller Tchen Landesbaumeifters Leibbrand in Sigmaringen jederzeit in
Abfchrift erhältlich. Für eine größere Anzahl der in der Karte verzeichneten
Pegelftiitionen {mit Einfchluß der bayerifchen) finden fich die Angaben über die
beobachteten Wafferftände auch in dem Sammelwerke: „Statiftik des Deutfchen
Reichs", herausgegeben vom Kaiferlichen ftatiftifchen Amt. cfr. Band XV. Die
Deutfchen Waffer ftr aßen. Bcfchreibendes Verzeichnis nach dem Stande des
Jahres 1873.
Die meteorologifchen Stationen Württembergs find auf der Karte
nach dem Stand von 1882 verzeichnet. Die Stationen Aichelberg, Oberamts Calw,
und Aichelberg, Oberamts Schorndorf fowie Schwenningen find nur Regenftationen.
Die Bericlite werden von Prof. Dr. v. Seh oder periodifch in den Württemb. Jahr-
büchern für Statiftik und Landeskunde veröffentlicht. Zehnjährige Mittel der Regen-
höhen finden fich Württemb. Jahrb. 1880 S. 20. Die größten innerhalb 24 Stunden
beobachteten Niederfchlagshöhen für die zehnjährige Periode 1866/75 fiehe in dem
Werk: „Das Königreich Württemberg**. Bd. I. S. 225. Zur Ergänzung des Netzes
wurden auch mehrere der früheren meteorologifchen Stationen auf der Karte an-
gegeben, nach Plieninger, Beitrag zur meteorologifch-klimatifchen Statiftik und
Topographie Württembergs. Stuttgart 1856, S. 394 — 403 und Plieninger, Die
Rcfultate aus vierzigjährigen Beob. Stuttgart. Aue. 1868, befonders S. 99 AT. Die Nieder-
fchlagshöhen der badifchen meteorologifchen Stationen werden alljährlich in dem
Jahresbericht der meteorologifchen Centralftation Karlsruhe und der Zeitfchrift
„Statiftifehcs Jahrbuch für das Großherzogthum. Baden" bekannt gegeben. Die Er-
gehnilTc der meteorologifchen Beobachtungen auf den preußifchen Stationen
Hechingen und Hohenzollern werden fortlaufend veröfFentlicht vom K. meteorologifchen
Inftitut KU Berlin, in dem amtlichen Quellenwerk „Preußifche Statiftik". Für die
bayerifchen Stationen findet man das nöthige Material in den „Beobachtungen
der meteorologifchen Stationen im Königreich Bayern" herausgegeben von der
K. bayr. Centralftation München. 1879 flF.
Angaben über die abfoluten und relativen Gefällsverhältniffe der
wichtigeren württembergifchen Flüffe finden fich in dem Werke „Das Königreich
Württemberg'*. Eine Befchreibung von Land, Volk und Staat. Stuttgart. 1882.
Bd. I. S. 298—304. Ebendort finden fich auch die Notizen über die abfolute Höhen-
lage der wichtigften Punkte der Flußrinnen, über die Länge der Wafferbahnen und
über die mittlere Breite der Flußbetten.
Die Herausgabe der vorliegenden Ueberfichtskarte erfolgt auf Veranlafliing
und in Gemeinfchaft mit der K. Minifterialabtheilung für den Straßen- und Waffer-
bau, deren Referent, Herr Oberbaurath von Martens, den Bearbeiter in dankens-
werther Weife berathen hat.
43
IIL Notizen Ober die Pegel Ttatio neu
im Gebiet der Karte.
Kam« der
Pegelftatiünen GüwäflTür
fernimg')
von der '
Münihin^
km
n^beacotü')
des Niiil-
punkts N. N
Mittel- ««liencote
des Mittel-
am Pegel , jf. ^,
m I in
Sbiatsgebiet
wn
1. An*) . . .
2. Bedglieira, .
3. Bregen a ♦ .
L Cannftatt . ,
5. Diedesliojin*)
6. Dietetiheim ,
7. Dillingen*) *
8. Ehingen (Berg)
9» (EUwangen) .
10. Ensweihingen
li. Fcrthofen , ,
12. Friedrichshafen
13. (Gaildorf] , ,
U. Gicßenbrücke
15. Göppingen .
16. GÜDzburg^) .
17. Heidelberg*) ,
18. Hetlbrunn (unter.
19. nirfebhorn .
20. Horb . . .
2t KadeJbiirg^) .
22. Kelltnün^*) .
23. Kempten*) .
24. Konftani*} ,
25. Lindau*) ♦ .
26. Mannheim*) .
27. Mannheim*} .
2a Miltenberg*) ,
29. (Möetmühl) .
m (Neuen lladt) .
3t, Neti-Ulm*) .
32. Über-Rirchberg
33. Oberndorf. .
34. OchfenfiirtM .
35. OflFenau . .
36. Plochingen ,
Rbetn
Neckar
Bodeufee
Neckar
Neekar
Hier
Donan
Donau
Jagft
Enz
Hier
Boden fcc
Kocher
Argen
Fil5
Donnu
Neck Ar
Neckar
Neckar
Neckar
Rhein
liier
Hier
Bodenfeo
Boden fce
Rhein
Neckar
Hain
Jagft
Kocher
Donau
liier
Neckar
Main
Neckar
Neckar
139
74
188
81
22
337
423
170
23
55
51
112
6
20
360
2ti
113
47
29Ö
914
36
105
28
68
585
S
125
26
15
384
9
aiö
270
97
212
393,71
170,089
392,5 ?
213,097
130,730
mm,215
418,522
489,500
194,500
5BT,729
391,548
421,381
313,5^27
439,434
150,312
382,48
536,509
657,493
391,798
394,098
85,256
84,94<)
122,097
464,732
480,471
457,658
174,021
139,094
247,112
+
+
+
7,82
1,40
2,5
1,23
1,85
-h 0,29
+ 1,40
+ 1,24
+ 1,09
+ 3,49
+ 0,73
H- 0,62
+ 0,79
+ 2,00
+ 1,11
+ 2,10
- 0,49
+ 0,28
+ 3,40
+ 0,78?
+ 4,51
+ 4J3
+ 0,80
+ 0,80
+ 0,52
+ 1,00
+ 1,53
+ 141
401,53
171,49
305,0?
211,33
132,08
418,81
490,9^*
195,74
588,82
395,04
4-32,11
314,05
440,16
151,42
536,02
657,77
395,20
394,88?
89,77
89,67
122,90
465,53
480,99
175,02
140,62
248p22
Schweiz
Wflrtteinberg
Uefterreieh
Württemberg
Baden
Württemberg
Bayern
Württemberg
Bayern
Baden
Württemberg
IlefTen
Württemberg
Baden
Bayern
n
Baden
Bayern
Baden
Bayern
Württemberg
Bayern
ti
Württemberg
Bayern
Württemberg
*) Bei den Donaupegeln tritt die Entfernung von der ^dentfehen Grenze** bei PalTan
an Stelle der Mündungsdiftanz. Bei den Boden feepegeln gilt liiefür die Länge der WalTer-
bahn bis zum Pegel bei Stein a. Rhein.
') Die „Höhencoten** find noch nicht definitiv feft, weil die Präcifionsnivellcmenta der
verfchiedenen Länder unter fich noch nicht ausgeglichen find.
') Die Stände des „Mittelwaffers**, d. h. die Mittel der mittleren JahreawaiVerrt^nde
find meift nur erüte Näherungswerthe.
*) Gefällige briefliche Mittheilungen, welche der Bearbeiter verdankt für Baden: Herrn
Oberbaurath M. Hon feil in Karlsruhe; für die Schweiz: Herrn Ingenieur H. LatUerburg in Bern;
ftir Bayern: Herrn Bauamts- AITeflbr F.Beutel in München.
'•>^- ••>':?? -5P?»=
44
Kotis€n über dio Pcgelftationen. Fortfetzung.
Namou der
Ent-
fernung
Höhencote
Mittel-
Höhencote
des Mittel-
'
von der
des Null-
waffer
waffers
Staatsgebiet
Pegel rtatiotien Qewäffer
Mttndung
punkts N. N.
am Pegel
N. N.
km
m
m
m
37. Radolfzell*) . . .
Büdenfee
20
391,8
+ 8,4
395,2
Baden
33. Raftatt^ , . .
Murg
8
112,364
+ 0,60
112,96
ft
39. Roraannahorn *)
Büdenfee
47
394,09
—
—
Schweiz
4Ü. Rorfchach*) .
Büdünfee
m
393,71
+ 1,64
395,35
n
4L Öcliaffhaufen*)
libdn
970
381,6?
+ 7,48
389,1?
r
42. Scbeer . . .
Dotiau
482
556,37
—
Württemberg
43. (SchorndorO .
Rema
35
—
—
—
n
44. Sigmar ingen .
Donau
494
566,408
+ 1>29
567,70
Preußen
45. Stein*). . .
Rhein
990
391,13
+ 3,47
394,60
Schweiz
46, Tübiu^-ün . .
Ncobar
253
315,650
+ 0,95
316,60
Württemberg
47. Ui^bcTl ingen*)
Boden fco
47
391,8
+ 3,4
395,2
Baden
48. Ulm ....
Donau
385
463,902
+ 1,89
465,79
Württemberg
40. Walclslmt. .
Rhrin
9üG
305,679
+ 2,70
308,38
Baden
5Ü. Wertbeira. .
1 Main
140
133,275
+ 1,65
134,92
«
51. Wiblingeu, .
I Donau
390
468,697
+ 1,69
470,39
Württemberg
52. WibliugL*ü. .
liier
1 3
471,040
+ 0,94
471,98
Bayern
53. Wimpfen . .
Necltar
1 99
—
—
—
Heffen
54. WHrsburg. .
Main
^51
166,310
+ 0,90
167,21
Bayern
lY* Notizen ilbor tlie meteorologirchen Stationen
im Ciebiet der Karte.
Metuorologirdie
Station
1. Äiebelberg, OA, Calw . ,
2. Aichelborg|OA SehürndöTf
3. Ansbach
4. Biberach ......
ö. (Blaubeuren)
6* Br*?gi!n2 , ,
7. Brütten
a (Bnichial) Württ. Bcob. .
9, Buchen _
10, üi\]w
11. Cannftatt
1:2, Dillingen , .
13. DinkeUbtVhl ....'.
14. Donanefehingcn . . , ,
15. (Knnabeuren) . . . . ,
16. (Eppingen)*)
17. Freud enftadt
Höbe
ab*^r
dem
Meere
m
776
472
414
537
ÖI5
4]0
188
1:21
332
34S
221
45'^
43ü
602
776
202
733
Niederfchlagshöhe
mittlere innerh.
I größte
jährliche
mm
1 115
911
712
722
841
1541
n21
682
1111
76Ö
651
753
f)D4
821
700
1661
21
Stunden
mm
87
40
49
66
90
84
61
44
106
in den
Jahren
1878-79
1878-79
1879-80
1866—75
1831—33
1870-82
1872-80
1866-75
1872—80
1866-75
1845—70
1879-80
1872-80
1846—62
1843-68
1866—75
Beob-
achtungen
exiftiren
aus den
Jahren
1877—83
1878—83
1879-83
1866-83
1831 - 33
1871—83
1872—83
1853-78
1868—83
1843—83
1843—83
1879-83
1881-83
1872-83
1846-62
1843-68
1856-83
Staatsgebiet
Württemberg
Bayern
Württemberg
Oefterreich
Baden
Württemberg
n
Bayern
r
Baden
Württemberg
Baden
Württemberg
«) W. Koppen. Regenverhältniffe von Südweft - Dentfchland.
Gei'elUdiaft für Meteorologie Band Y 1870 S. 6.
Zeitfchrift der öfterreich.
Notizen über die meteorologifchen Stationen. Fortfetzung.
45
Meteorologifche
Station
i Höhe
über
dem
Meere
Niederfchlagshöhe
mittlere
größte
innerh.
jährliche I ^4
Stunden
in den
Jahren
Beob-
achtungen
exiftiren
ans den
Jahren
Staatsgebiet
18. Friedrichshafen ....
19. Gaildorf
20. (Giengen a. d. Brenz) . .
21. Groß-Altdorf
22. Haufen ob Verena . . .
23. Hechingen
24. Heidelberg
25. Heidenheim
26. Heilbronn
27. Hirfchlanden
28. Höchenfchwand ....
29. Hohenheim
30. Hohenzollern
31. Isny
32. Karlsruhe«)
33. Kempten ......
34. Kirchheim u. Teck . . .
35. Kocherfteinsfeld ....
36. Kreuzungen
87. Lindau
38. Lohn*) .......
39. Mannheim
40. Meersburg
41. Memmingen
42. Mergentheim
43. Munderkingen
44. MflnHngen
45. (Ochfenhaufen) .....
46. Oehringen
47. Romanshom*) . . . ,
48. Rorfchach«)
49. Schaffhaufen*) . . . .
50. Schopfloch
51. Schwenningen
52. (Sigmaringen)') ....
53. Stuttgart
54. Sulz
55. Tübingen
56. Ulm
57. Villingen
58. Wertheim
59. Würzburg
60. Zeil, Schloß
407
836
462
413
803
513
123
493
166
300
1012
400
859
721
123
696
322
197
428
399
645
112
408
599
221
510
716
612
240
410 ?|
455
464
770
702
580
.268
439
325
478
717
144
179
754
826
625
698
863
675
935
712
648
1612
582
732
1443
851
1400
915
Dielt beil.
1000
1232
785
577
1041
1017
645
886
708
796
668
942
1088
1240
1115
896
374
622
743
630
702
1006
991
579
1338
103
93
39
75
61
91
62
113
lieltleil
97
67
53
71
66
61
86
67
114
98
32
82
61
77
58
25
81
1866-75
1825-45
1866—75
1875-79
1861-77
1872-80
1866—75
1866-75
1871—80
1838-70?
1861—77
1866—75
1840—81
1879—80
1866—75
1864— ?
1879—80
1864—73
1781-1870
1871-80
1879—80
1866—75
1878-79
1875-79
1860-64
1866-75
1880—81
1881
1875—80
1866—75
1878—79
1836-42
1825-81
1866-75
1866—75
1866-75
1871-80
1872—80
1880
1879—82
1826—83
1882—83
1825—45
1866—83
1875-83
1860-83
1817 83
1847—83
1839-83
1880-83
1868-83
1838—83?
1860—83
1832-83
1833-83
1879—83
1864-83
1868-83
1864-83
1879-83
1864-83
1781—1883
1868—83
1879-83
1866-83
1876—83
1874-83
1860-64
1836-83
1880—83
1870-83?
1863—83
1841-83
1878-83
1836-60
1825-83
1861-88
1861—83
1853-83
1868-83
1868—83
1880-83
1878-83
Württemberg
Preußen
Baden
Württemberg
n
Baden
Württemberg
Preußen
Württemberg
Baden
Bayern
Württemberg
n
Schweiz
Bayern
Schweiz
Baden
n
Bayern
Württemberg
Schweiz
Württemberg
n
Preußen
Württemberg
Baden
Bayern
Württemberg
*) Vcrgl. M. Honfell. Die Hochwaffer-Kataftrophen am Rhein. Berlin 1883. S. 14.
*) Näheres fiehe; Zeitfchrift für fchweizerifche Statiftik 1874 S. 13 und fortlaufend in:
„Schweiz, met. Beobachtungen", herausgegeben von der Schweiz, met. Centralanflalt Zürich;
Direktor R. Billwiller gibt hier alljährlich eme überfichtliche Regenkarte der Nordoft-Schweiz.
») Cfr. Statiftik des Deutfchen Reichs Band XV S. 319.
Alphaktikhes Verxciebnis
der
Flüffe, Bäche und Trockentliäler,
deren HegcD gebiet im Vorfteli enden ztffermäßig angegeben ift.
Seite
Aal
. 23
A^re , , ■
8
Ablach . .
»
. 34
Adi [Nau) , .
»
. 33
^ Bnofer .
ä
. 9
„ Bregenzcr
y w
, 8
^ Ettlshofer
^
. 9
^ Konftanier
. . 35
, WaldfecT
,
. . 9
„ Wolfegger
p
. . 9
^ WurzÄCher
p
. 37
„ Zwiefalter
,
. . B2
Adelmannsfelder
Roth
, 24
Ahlbach . , .
• 28
Aich {Aiha). ,
^
. . 19
Arrchbach {auch Komm
els-
tbal oder Selteobach
) , 15
Aitrach (Donau-Zufliiß)
. 31
Aitrach tmer-Zi(fluß)
. . 37
Alb
, . J2
Altenbach (Romgrabeii
) , 18
Altenthal
. . 31
Alt© Eeins . - . ,
. , 21
Ammer
. . 15
Ammerabach . , .
, . 21
Anbau fcr Trockcnthal
. , 3G
Apretbach (Lochbach)
, 30
Argen ....*,
. . 9
Argen, obere . . ,
, 10
Argen, untere . . .
. 10
Asbach (SchwarKenba
eh) 38
Afpach
. . 30
Aubach .....
. . 34
Authmnthbach , , .
, , 15
Aybach , - . . .
. , 25
Bachzimmemerbach .
, . 31
naierzet Roth . .
. . 32
Ballbach. ,
*
1 t
, . 30
fielte
Bampfen , 9
Bärenbach 21
Bccra . 33
Thieringer , . . 33
„ untere ♦ .... 33
Welitnger. , . . 33
Bcrnbaeh J3
Beutel 21
Bentenbach ....*. 21
Biber (Kocher-Zufluß) , . 24
Biber (Donau-ZutliEß) . , 32
Biberach (Neckar- Zufluß) . 17
Bittelbronnerb.ieh (Klin-
genbach) 27
Blau .33
Blinde Roth ..... 24
Bodenbach (f. Bern.) . , 16
Bödenfee 8
Böllingerbach (Biberach) , 17
Boofer Ach 9
Bottwar . 22
Bregenzer Ach . , . . 8
Bregc 31
Brchrabach * SO
Breitach 54
Brenz 35
Brenz thal, großes . , . 35
f^ kleines ... 35
Brcttacli (Kocher- Zufluß) 25
Brettach (Jagft Zntlnß) . 2C
Brigaeh 31
Buchenbach 22
BQhler 28
Butzbach. ..,,.. 20
Dangolbruunenbach (Rim^
bach) 29
Dogenbach ..»,.. 26
Degenfelder Wafferfack . 33
Butte
Dempfelbach 26
Dießenbach ...... 14
D i ppaeh ( Rn c h fener bae h ) 27
Pübelbach ...... 13
Donau ....... 31
Donzdorfer Lauter . . , 20
Dorfmcrkingcrtbal ... 3b
Durleabach (Mfltdbach v.
Reute) 9
Echa2 15
Egau (Egge) 36
Egcr (Warnitz-Zufluß) . . 38
Eiäbach 24
Elfaeh ....... 19
Elfenz 18
Elta 33
„ obere 33
^ untere 33
Elz (E)zbach) ..... 18
Enggaffe (Trockenthai) . 35
Enz t2
n große 22
„ kleine 22
Erdföllc bei Ebnat . . , 23
^ bei Schopfloeh . 19
p in den Fäulenen , 20
in der Battenau , 20
Erlcnbach 20
Ems . 19
14
37
37
25
26
9
15
22
20
Efcharh (Neckar-Zufluß) .
Efchach, obere (Illcr-Zufl.)
^ untere ^
Efpach
Ette
Kttiahofer Ach . .
Eyach (Neckar-Zufluß)
Eyach (Enz-Zuflnß) .
Eyb (Eybach) . . .
Alphabetifches Verzeichnis der Flüffe, Bäche und Trockenthäler,
47
Seite
Faulenbach 33
Federach 34
Federfee (f. Anm.) ... 32
Felfenthal bei Mühlheim . 31
Feuerbach (Milhlbach) . . 16
Fichtenberger Roth ... 24
Fils 20
Fiakenbach 18
Fifchach 28
Fifchbach 25
Fifchbacher Mühlbach . . 10
Flattbach 9
Fleinhcimerthal .... 36
Forbach (Murg-Zuflnß) . . 12
Friedrichshafener Mühlb. 10
Fulbach 20
Oaisbach 12
Gaisthal (Fils) 20
Gammelsbach 18
Gartach 17
Ginsbach 26
Glasbach 25
Glatt 14
Glems 23
Golderabach 15
Gollach 29
Göttelbach 13
Grenzbach (f. Bern.) . . 23
Grenzbach (Schwarzach) . 10
GroU - Engftinger Waffer-
fack 15
Grünbach 30
Haldenbach 21
Heinbach (Heubach) . . 20
Heinthal 36
Herrgottsbach (Lichteier
Thalbach) 29
Hinter-Rhein ..... 8
Hollenbach ...... 24
Holzheimerbach .... 20
Hungerbrunnen (Trocken-
thal) 37
Hürbe (Lone) 37
„ obere 37
„ untere 37
liier 34
Itterbach 18
Jagft 25
Karapferthal 35
Kanzach 32
Katzenbach (Neckar-Zufl.) 15
Katzenbach (Rcichenbach)
(Filszufluß) 20
Kerfch (Körfch) .... 36
Seite
Keffach 27
Kettach 31
Kinzig 11
große 11
„ kleine 11
Klingenbach (Bitteibron-
nerbach) 27
Klotzbach 21
Kocher 23
r, fchwarzer ... 23
„ weißer .... 23
Konitanzer Ach .... 35
Kraich 13
Kraienbach 31
Kreßbach 25
Kreuzbach (f. Bem.) . . 23
Kreuzerthal 27
Krumm 20
Krümmung 21
Kuchenerthal 36
Kupfer 25
Landquart 8
Lauchert 34
„ obere .... 34
„ untere .... 34
Lauter, Donzdorfer ... 20
„ Lenninger ... 19
Mögglinger ... 21
Offenhaufer (Große) 32
„ Spiegelberger . . 22
Lauterbach 13
Leiblach 8
Lein (Kocher-Zufluß) . . 24
Lein (Gartach) .... 17
Lenninger Lauter ... 19
Leutelsbach 23
Lichteier Thalbach (Herr-
gottsbach) 29
Lindach 19
Lippach 31
Lochbach (Apfelbach) . . 30
Lone 37
Maiu (f. Anm.) .... 29
Marbach 20
Maubach 22
Maulach 26
Motter 23
M{)gg]inger Lauter ... 21
Mühlbach (Donau -Zufluß) 31
(Neckar-Znfluß) 14
Fifchbacher. . 10
„ Friedrichshafener 10
(Feuerbach) . . 16
„ V. Reute (Dnrles-
bach) .... 9
Murg 12
Seite
Murr 22
Mufel, ftille 31
Nagold . 27
NalTach 20
Nafl*auerbach . . . . , 29
Nau (Ach) 33
Neckar 14
Nefenbach 16
Niebel (Efchach) .... 37
Obere Argen 10
Oedenftetter WalTerfack . 34
Offenhaufer Lauter (Große) 82
Ohrn 25
Ofterach (Iller-Zufluß) . . 34
Ofü-ach (Donau-Zufluß) . 32
Pfeffer 85
Pfinz 13
Plelfur 8
Prim 14
Beichenbach (Aich-Zufluß) 19
Reichenbach (Katzenbach)
(Fils-Zuflnß) * 20
Reiglersbach 26
Rems 21
n alte 21
Rennbächle 12
Rhein 8
Riedbach 33
Rimbach (Dangelbrunnen-
bach) 29
Rippach 29
Riß 34
Röhlinger Sechta. ... 25
Rohrach (Rohrbach) • . 20
Rohrbach (Eger-Zufluß) . 38
Romgraben (Altenbach) . 18
Rommelsthal (Aifchbach) 15
Rotenbach (Jagft -Zufluß) 25
Roth, Adelmannsfelder . 24
„ Baierzer . . . . 32
„ Fichtenberger. . . 24
Rothach (Roth) (Wörnitz-
Zuflufl) 38
Rothach (Theuringer Ach) 10
Rothbach, Rcchenberger . 25
Röthenbach (Hollenbach) . 24
Ruchfenerbach .... 27
Saal (Saalbach u. Salzach) 18
Sali 25
Schaich 19
Schefflenz 27
Scherzach 9
Schießthal 21
Schiltach IB
Schlichem 14
r.« .r.v^;^.i-;
^T^r
4ä
Älpliabctifches YerzeichniB der FIölTe, Bäche und Trockenthäler.
8L4t6
Schlierbach {Kocher- Zufl.) 24
SchUerbach (Thalbach) . 20
S c hmid st eioh (T ro c k e nth al ) 3 5
Schraie 23
Scfaniiecha 33
„ obere , ... 33
„ untere. . , . 33
Scbmieciion ...... 32
Schoeidhciün^r Seehta . , 38
Schöiibach 38
8c1iÖnmrins^ 12
Schopöorher Erdfalle . , 19
Scbornbach 21
SchotiÄch .,.,., 17
Schufen 9
Schtitter ,....,, 11
Schwariach (Donau-ZnflO 32
Schwarzacb (Grenzbach) . 10
Seh warben baeh (Asbacb) . 3b
Schweizerbach. . . . * 21
SechtOj Röhiinger . , . 2ii
Sechta, Scbneiühcinjer . . 38
Seckach 27
Seebach (Neckar-Zufluß) , 18
Scebach (Stubenthal-Zufl.) 36
Seitenbach (Dün/iu-Zuäuß) 31
Seiteubach (Aircbbach) * 15
S i ni IUI ä w ei l et Wb Her fack 28
Sindclbacli ...... 2G
Sizenbach (Efpacb) . , , *25
Speltacb 26
Spiegel berger Lauter * . 22
Starzel 15
Stell enbaeh 32
' Seito
Steiiiach (Neckar- Zufluß '
bei Nürtingen) .... 15
Stiijuach (Neckar - Zufluß
bei Neckarftehacli ) . . 18
Stcinacli (Tauber -Zufluß) 29
I Steinach {Waltllcor Ach) . 9
Steinbach (Jagft-Znfluß) . 26
Stöhlaeh 15
Stillach ....... 34
Stiuilclbach 23
Sfubcntbal 37
Sultn 17
Sulzbach. ...... 26
Tauber 29
Teinach . 27
Thalbaeh (Ncekar-Zufluß) 16
Thalbach (FHa-Zufluß). . 20
Theurin^er Aeh (Kotliach) 10
Thieringer Becra. ... 33
Thonbach . 12
Tiefenbach (Neckar-Zufl.) 16
Tieienbach (Jagrft- Zufluß) 27
Ticfcnrbal (Kocher- Zufluß) 23
I Ticfenthal nw\ GalTen-
; thal (E^^au-Zuflnß) . . 36
Trettach 34
Truldenbach 26
Cgcnthal 37
IJnipferbach , . . • . 30
Untere Argen . * » . . 10
Urbach 21
Ürreothal 31
Seito
Vorbach (Tauber-Zufluß) . 29
Vorder-Rhein 8
Wachbach 30
Waldach 27
Waldfeer Ach (Steinach) 9
Waldftetterbach .... 21
Walkersbach 21
WalTerlack auf der „rauhen
Wiefe" b. Böhmenkirch 37
„ bei Groß-Engftingen . 15
„ bei Simmisweiler . . 23
„ Degenfelder (bei Bitz) 33
„ im Fachenfool bei
Tauchenweiler. . . 23
„ Oedenftetter bei Neu-
haufen ob Eck . . 34
Wehinger Beera .... 33
Weihung 35
WeilTach 22
Welzbach 30
Wefternach 32
Wieslauf 21
Wolfeggcr Ach .... 9
Wollcrtsthal 23
Wörnitz, Zwerg- .... 38
Wurm 28
Wurzacher Ach .... 37
Wutach 8
Zaber 17
Zipfelbach 16
Zwerg -Wörnitz .... 38
Zwicfalter Ach .... 32
ße richtig LI ngen.
S, 8 Zeile 13 (4) von unten ift ku fetzen: 277,907 ftatt 277,707.
8. 12 Zelle 2 von unten lies: .^Bckutide^ ftatt Stunde.
S, 20 Zeile 8 von oben fetze: „Eybach" ftatt Eyach.
S, 2L Die Laiifnummern find fo bin aufzurücken, daß No. 45 a = Gebiet der oberllten
He ms und Ih^o. 45u ^^ Gebiet des Schornbaebs wird.
Wa((er(tandsbeobachtungen
an den
Tv^ürttembergifolien Fegelftationen
im Jahr 188L
Mitgetheilt von der Minifterial-Abtheilung fQr den Straßen- und WalTerbau.
In den nachftehenden graphifcben Darftellungcn der Bewegung der Waffer-
ftandshöben an den wHrttemb. Pegelfiationen im Jahr 1881 ift eine Periode wieder-
holter und größerer Anfchwellangen der Flüffe, noch im Dezember 1880 beginnend
und biß Anfang Mai reichend, und eine Periode mittleren und niedern Wafferftands
zu unterfcbeiden, welche den übrigen Theil des Jahrs vorherrfchte und nur durch
eine Anfchwellung im Anfang des Monats September unterbrochen wurde; in den
zum Neckargebiet gehörenden Flüflen erreichte diefe Anfchwellung eine nur mäßige
Höhe, dagegen übertraf fle die Frühjahrshochwafler in der Donau und Hier. Außer-
dem trat in der Hier in Folge der Schneefchmelze im Gebirge am Ende des Monats
Mai ein nicht unbeträchtliches Steigen des FluiTes ein, das noch am Donaupegel in
Ulm fich zur Geltung brachte; die Donau felbft hatte an diefer Anfchwellung bei
Ulm keinen Autheil, denn an dem nahe gelegenen Donaupegel bei Wiblingen ftand
fie um diefe Zeit nur^ auf Mittelwafferhöhe.
Die höchften Wafferftände erreichte der Neckar in Offenau und Beflg-
heim am 6. März, in Heilbronn am 29. Januar, an den übrigen Neckarpegeln arm
11. Februar.
Im Donaugebiet war das September-Hochwaffer bedeutender als die
Frühjahrsanfchwellungen ; es erreichte fein Maximum in Ulm am 5., an den übrigen
Pegeln am 4. September.
Die niederften Wafferftände traten an fämmtlichen FlfilTen, mit Aus-
nahme der Hier, in den Monaten Juli und Anguß ein, in letzterer dagegen im Monat
Dezember; aus diefem Grund wurde auch am Pegel in Ulm, abweichend von den
übrigen Donaupegeln, im Dezember der niederfte Wafferftand beobachtet.
Der mittlere Jahreswafferftand entfernt fich nur wenig vom durch-
fchnittlichen Jahresmittel; diefes ift in Heilbronn 1,125 m, das Jahresmittel von
1881 — 1,16 m, fomit + 0,035 m. In Ulm ift erfterer 1,62 m, das Mittel von
1881 — 1,82, daher + 0,2 m.
In nachgehender Tabelle find die Maximal- und Minimalwaflerftände, fowie
die Jahresmittel der beobachteten Pegel überfichtlich zufammengeftellt :
Wflrtteinb. Jahrbflcher 1883. 8npplem.-Bd. 4
50
l'egelüeoLiaeLtungon 1881,
I !
Moeres^
i|-^'
Höchlltür
Kiederfter
, Höcbrter
Niederfler
i
höhe
deslVgela
Uli
UJ
-
. -
\
t
.R
r-
Wafferft:aiid
U1 111
; KonatpwiJtoAmd 1
UJ
1
m '
Neekarl Offünau
139,004
1,27
4,57
6. März
0,52^ a Ang,
i 2,12; Mfirz
0,77; Ang.
^ Heilbronn
150,cJ12
1 1.1Ö 1
3,15;
29. Jan,
0,64; 13, .
i 1,72; Febr.
0,79; „
^ Bellghcim
170,089
l,iei
2,60
6. M^rz
0,72; . .
1,63; ,
0,86; Juli
^ 1 Cannftatt
213,097
1 1,04
2,07;
IL Febr.
0,80; h—'d..
1,17; Jan.
0,90; Okt.
^ * Plochingen
247,112
! 0.90
M4;
n *<
0,50; 8. ^
1,32: Febr,
0,02; Juli
Tübingen
315,650
O.BÖ
1,04;
wt rr
0,52; . .
, 1,^3; .
0,59; Aug.
Enx Enzweihing.
11^4,500
109
2,08;
12, „
0,72; Jull-Aug
. 1,54; .
0,81; Juli
Fiis üöppingen
31S,527
, 0,50
J,^0,
D, März
0,15; 22, Jan.
0,78; MJCrz
0,33; Ang.
Donau Ulm
4e3,9ti2
. 1,82
4,39
5. Sept.
1,27; 14, Aug.
2,25; Sept.
1,48; Dez.
Wiblingen
409,697
1,58
3,18^
4, „
M7; . .
1.89; ,
1,38: Au^.
„ Berg (Ehing.)
489,500
1 1.^1 i
2,26
; L Jan,
0,94; .
1,67; MJirz
1,01; ,
illür Kellmiäui
536,306
'—0,04 4-1,75
. 4. Sepi
-l,0e;27. Dez.
-0,31; Sept.
1—0,96; Dez.
„ Ft?rthüffc;n
587,729
0,73
2,93,
1* fl
0,12; 3L ,
0,97; ,
0,29; -
Argen Gießen brücke
421,304
0,51
2,Ü8
; y. n
0,32; 14 Juli
0,91; .
' 0,43; Juli
L
l
^
^
^
{
WÜETTEMBERGISCHE
FCR
UND
E.
HERAUSGEGEBEN
VOK DEM
K. STATI8TISCIT-T0P0G1UPH18CHEN BUREAU.
JAHRGANG 1883,
I. BAND* I. HÄIFTE.
StaÜilük des Untcrvichts- und Er^lclmiigswelens 1880— 8L — WtirttcQibergifch© Literatur 1881. —
UoterfuchiiTigcn i^ber tlen Einfluß dea Sdireiben» auf Atigc und KürperbaUiing dca Schulkindes. —
Die Verwaltung tlor Rccbtspfiege 1881. — Die Sterblicbkeit im ZuchtbanfL^ ljidwjj;aburg 1872— 1Ö82/83. —
Beiträge zur Statirtik der Vermngena Verwaltung; der Amtskürperfcliafteri , Gemeinden und SUftiingen
in Württemberg und der Berteuernng fiir AmtBkörperlcbaftS' und Gcmeindezwecke.
STinCART.
W. K 0 H L H A M M E B.
1883.
Druck von W. Kohlhamioer in Stuttgart.
i
WÜKTTEMBEKGISCHE
ÜCHEl
FÜR
STATISm UND LAIESKOIE.
HERAUSGEGEBEN
VON DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 1883.
I. BAND. 2. HÄLFTE.
Bewegung der Bevölkerung ira Jahr 1882. — Statiftik der Erwerbung und des Verlufts der Reichs-
und Staatsangehörigkeit in den Jahren 1880—1882. — Die landwirthfchaftliche BodenbenOtzung und die
£rnteertr<1ge im Jahr 1882. — Die Ergebniffe d«r Fmelitmärkte Im Jahr 1882. — Die ErgebnilTe der
Wollmärkte von 1883. — Die Ausfuhr von Früchten und MClhl Fabrikaten über den Bodenfee im Jahr
1882. — Der Schiffs- und Waarcn- Verkehr ira Jahr 1882. — Die HauptergebnifTe der Berufszählung vom
5. Juni 1882 für Württemberg. — Die Ergebniffe der Viehzählung vom 10. Januar 1888 für Württemberg,
STÜTOART.
W. EOHLHAMMEB.
.1884.
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HERAUSGEGEBEN
VOK DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 18 8 3.
II. BAND. 1. HÄLFTE.
VVtlrttcmbcrgirclie Viertel jahrshefte fllr Landesgefchifthte 1883 I. IL
STÜHGART.
V. K O H L H A M M E R.
1883.
Druck von W. Kohlhammer in Stuttgart
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HERAUSGEGEBEN
VON DKH
K. STATISTISCH-TOPOGRAPHISCHEN BUREAU.
JAHRGANG 18 8 3.
II. BAND. 2. HÄLFTE.
Wnrttembergifcho Vicrteljahrshefte itir Landesgcfchichte 1883. III. IV.
STUTTGART.
W. KOHLHAMMER.
1884.
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WÜETTEMBEKGISCHE
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HERAUSGEGEBEN
VON DEM
K. STATISTISCH-TOPOGRAPfflSCHEN BUREAU.
JAHRGANG 18 8 3.
SUPPLEMENT-BANlI.
Hof- und Staatskalender fUr 1881. — Wafferftandsbeobachtungon an den wdrttembergirchen Pegelftatlonen
1880 und 1881. (Hit 4 Tafeln.) — FMcheninhalt der Flußgebiete WOrttembergs. (Hit einer Karte.)
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W. KOHLHAMMER.
1884.
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