Skip to main content

Full text of "Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde. 1818-1951-52"

See other formats


Google 


This is a digital copy of a book that was preserved for generations on library shelves before it was carefully scanned by Google as part of a project 
to make the world’s books discoverable online. 

It has survived long enough for the copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject 
to copyright or whose legal copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books 
are our gateways to the past, representing a wealth of history, culture and knowledge that’s often difficult to discover. 

Marks, notations and other marginalia present in the original volume will appear in this file - a reminder of this book’s long journey from the 
publisher to a library and finally to you. 


Usage guidelines 


Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the 
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken steps to 
prevent abuse by commercial parties, including placing technical restrictions on automated querying. 

‘We also ask that you: 


+ Make non-commercial use of the files We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for 
personal, non-commercial purposes. 


+ Refrain from automated querying Do not send automated queries of any sort to Google’s system: If you are conducting research on machine 
translation, optical character recognition or other areas where access to a large amount of text is helpful, please contact us. We encourage the 
use of public domain materials for these purposes and may be able to help. 


+ Maintain attribution The Google “watermark” you see on each file is essential for informing people about this project and helping them find 
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it. 


+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are responsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just 
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other 
countries. Whether a book is still in copyright varies from country to country, and we can’t offer guidance on whether any specific use of 
any specific book is allowed. Please do not assume that a book’s appearance in Google Book Search means it can be used in any manner 
anywhere in the world. Copyright infringement liability can be quite severe. 


About Google Book Search 


Google’s mission is to organize the world’s information and to make it universally accessible and useful. Google Book Search helps readers 
discover the world’s books while helping authors and publishers reach new audiences. You can search through the full text of this book on the web 
alkttp: /7books. google. com/] 














Google 


Über dieses Buch 


Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im 
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde. 

Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch, 
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann 
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles 
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist. 

Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei — eine Erin- 
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat. 


Nutzungsrichtlinien 


Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse 
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese 
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch 
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen. 

Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien: 


+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese 
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden. 


+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen 
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen 
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen 
unter Umständen helfen. 


+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über 
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht. 


+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein, 
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA 
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist 
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig 
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der 
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben. 


Über Google Buchsuche 


Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google 
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen. 
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|'http: //books .google.comldurchsuchen. 























et 


— ———— 
I bh r vi 6 € v 


IN 


baterlänbiſche Seſchihee, Beogra phien 
Sekte. und. Topographie wu 


I: - 








) £ N. 
. r ® 
-Heransgegeben. 
%D 6. Memmingen. 
y 


a 
J abrsans 1824 Erftes Heft 


⸗ 


Mit einer Tabelle und 5 lithogr. Bildern. 


— 
2 20 . v . 
* 0 De} 4 
. . 
Dr) * 
4 4 ’ . 
Town ” 
- . td 
v * .4 - . 
u — 2 „nr - 
oo. 7 
.-. ve * 
— 
N“. 2227 —E 
.. s, j -. . 
s . „au on P} ” Pd 
v 3) s 
. 


| Stuttgart and Tübingeir,' 
| in ver 3.6 Gotta’rihen Budhhandlung 


| 1824. 











THE NEW YORK 





— 
Zur ' 0% . ” 
—— 22 
Mn Pa. \ 
ff eo. WO v 
-/9 328 
* —138 
TAN. „Lew . 
— 3 Cu u u; 
bt: BR 
. 5 = \ on 
- [0 we 
nr" m ' ne 
\ 
u Mm 9 
—X 
_ _ F 
ie 
’ .., 
. - .. 
on ta 
" — 
se 29€ 


a2 





bis 1833. Mit einer Tabelle. Audzug aus einer 
Darfielung von dem K. Minifterlum ded Innern. 
1. Rechnungsweien . . . . 
3. Amtds und Gemeinde: Umlagen. . 
3. Vermögend: und Schuldenſtand der Gemein, 
den und Amtstörperfchaften. . 
Aus der mwürtembergifchen Geſchichte. Aus Sands 
fhriften. 
15 Herzog Ulrich verirrt auf der Jagd und kommt 
in der Nacht nach Bagelloch. 


2. Eigenhaͤndige Reſolutionen des bennege Frie⸗ 


drich 1. 
Der Hering moderiri Rechnungen. 

Der Herzog weiß wohl, wie ed bei Hof zugeht. 
Der Heriog ift erzuͤrnt im Wunderbad zu Boll. 
Dem Herzog werden Neuigkeiten berichtet. 


—DDDer Herzog tbut ſtark laboriren. - 
3. Kanzler Enzlins und ded Sommandanten 
Schweizers von Hohen⸗Urach Sinrichtung. Don 

einem Augenzeugen. 

Der Karfenbübhl bei Dettingen unter Urach, ein Baſali⸗ 
guff:Felfen mit magnetiſcher Polaritaͤt. Bon Prof. 

Schuͤbler in Tübingen. . 

Die Stammburg Büren, oder die urſpruͤngliche Heimath 
des Hohenſtaufiſchen Haufed. Bon Hm. Detan Rint 
in Donzdorf. 

Ueber die vermeinten römifchen Bäder in Deutfihland 
und die Helsung der Römer mit Dämpfen. . . 

Nachricht von einem ehemaligen Siiberbergwert bet Al⸗ 
tenftadt, Dberamtd Geißlingen. Bon Hm. Pfarrer 
Weyermann. a oo... ’ 

» Mürtembergifche Literatur . . . . f 


Sn 


"Seite 


| 142 
145 


148 


154 
157 


195 . 

















Wuͤrtemb erdiſche oo 
Jahrbuͤcher 
für 


vaterlaͤndiſche Geſchichte, Geographie, 
Statiſtik und Topographie. 





Herausgegeben 


von 


% D. © Memmingen. 


Sahraang 1824 Erftes Heft «“ 


Mit einer Tabelle und 5 lithogr. Bildern 


Stuttgart und Tuͤbingen, u 
| in ver. © Costa’fihen Buhbhandiung 
1824 . “ 





FOUN 


' 1898 


Ari 


’ 


TILDEN 


DATIONS, 





vw. 








































































































Umfemungs der TER Welt; dort 
‚große Stifter‘ der. neuern 
qaelis, damals: nos in blühender Kraft des 
nd der. Thärigfeit:.\ Die tbenlogifhen 1 
drängten ſich in defen- Schule, und Shnurrer, bes 
geiſtert von der (Liebe zu diefem Studium umd vom 
Ruhme dieſes großen Lehrers, eilte im 9. 1766. nach 
Göttingen, wm felbier auch im der) Schule dieſes 
Meiſters die orientalifhe Sprachkunde in ihrer Anwenz 
dung auf die Sehrifterlärung ſich zu erwerben, und 
die gründliche. Vordildung / die er, wie wenige, (dam 
mitgebracht, mußte ihm ſchnell in den Geiſt und in die 
Anſicht des neuen Lehrers eindringen laſen. Jedoch 
verfäumte er hiebei Die eigentliche ‚Theologie nicht, Es 
wurde jest gerade das theologifche MepetentenCollegtunn, 
eine Plangfenule alademiſcher Lehret im Göttingen, erz 


tichtet. — Sähnurrer, deſſen Talent und Gelehrfams 
Reit „ichon. bemerit war, trat | dur den Theologen 
Bald, dem Eurator v.Mündhaufen empfohlen; 
in Diefes ‚Collegium ein: — Die A. Teft:: Eregeje und 
































33. | 
: 6) Bibliotheca arabica. Partes VII, 1799 —1806. 
D Bibliotheca arabica auota nuno atque integra edita 
NHalae ad Salam. 18911. | 
8) Auffatze in: Eichhorns Mepertorium für bidlifche 
md mörgeulandiſche Literatur, in Paulus nenem 
hxevertorium fire vidliſche and morgenländifce Lite: 
rate, in Eichhorns allgemeiner - Bibliothek der 
biblifchen Literatur, in Paulus Memorabilien ıc. 
.. 9) Wecehfionen in der Senaer Eiteraturzeitung und 
- n’den: Tuͤbinger gelehrten Anzeigen, die er bie zum 
. a 1793 redigirte. 


EEE (öl Bortiegung folgt.) 





\ 







36 


alter — und bedächtlibe Gang ertinbigten 
auf den erften Anblid einen außerordentlichen Mann, | 

Bas feine intellektuellen Eigenſchaften anbelangt, | 
ſo war ein umfalendes und treues Gebächtniß mit eis 
nem tiefen Verftände, ber ſich in ber feinften Reflerion, 
in einem alle Objefte des Willens auf die klarſten umd 
einfachſten Meiultate zuridführenden unterſuchungsgeiſt 
aueſprach, und mit einem gebildeten Geſchmack aufs 
fhönfte in ihm vereinigt; und es war gewiß eine vers 
zeihliche Eitelkeit, wenn er diefe Vorzige manchmal zu 
fühlbar geltend machte, 

‚Seine eregetifch:fritifhen Vorträge waren febr ber 
ſtimmt und gründlich; die gegebenen Anfibten empfahz 
Ten ſich durch ihre Einfachheit und Natürlichkeit ; Alles 
teng das Gepräge des Durhbacten, des Gediegenen, 

"und verrieth Geſchmac; in mündlihen und ſchriftlichen 
Iateinifhen Vorträgen befaß er eine feltene Präck- 
ion und Gewandtheit. 

Seine Schriften *) gehören theils der morgenläns 
diſchen Literatur, theils der vaterländifhen Gefhichte 
an. Die erfte Klaffe enthält theils kritiſcheeregetiſche 
Verfuche Uber dad U Teſtament, theils find fie der ara ⸗ 
biſchen Literatut votzugsmeife gewidmet; und ein frucht⸗ 

\ — ? > 


. über ben Werth und Indait der Schnurrete 
Särift von Weber: Schnurzerd Leben, 
jadt 1823, woraus auch 
Die Weiten zu Diefer Stine gegen And, 
n { 





38 No: 

6); Bibliotheca arabica. Partes VII. 1799 —1806. 

‚d Bibliotheca arabica aucta nunc atque iniegra edita 
“ Halae ad Salam. 1811. 

8) Aufſaͤtze in Eichhorns Repertorium für biblifche 

und morgenländiiche Pireratur, in Paulus nenem 

Mepertorium für biblifhe und morgenländifhe Lite: 

ratır, in Eichhorns allgemeiner Bibliothek der 

biblifhen Literatur, in Paulus Memorabilien ıc. 

9) Necenfionen in der Jenaer Literaturzeitung und 

in den Tübinger gelehrten Unzeigen, die er bis zum 

Jr 1793 redigirte. 


‚ (Die Fortſetzung folgt.) 











> 


— 

ſowohl als einzelne Theile der Geſchichte Wirtembergs 
geſammelt und geſchrieben wurde und fo gewiß es iſt, 
daß wenige Landesgeſchichten beſſer bearbeitet ſeyn mö— 
‚gen, als die wirtembergiſche; ſo laͤßt fich, gleichwohl 
nicht verlennen: es fehlt ihr Vieles zu ihrer Vollkom⸗ 
menbeit. Bringe man aud nicht in Anſchlag, daß wir 
bis auf die gegenwärtige Stunde ihren Aufang noch 
nit ausmittein konnten; daB gegen die Epitaphien 
und Iuferiprionen , worauf man ſich in ihren früheren 


| 
) 
| 


Zeitraum beruft, bedeutende Zweifel obwalten; daß | 


während des dreifigjährigen Krieges eine beträchtliche 
Anzahl Archivalacten, die“ noch nicht benutzt waren, 
weggefchleppt würden (3. J. Moſer's wirtemb, Bibl. 
ate Aufl. Stuttg. 1796: ©. 3f.); daß wahrſcheinlich 
auch früher ſchon, zur Seit, als Wirtemberg unter: 
oͤſtreichiſcher Negierung ſtand, folde abhanden kamenz 
— welcher denlende Bearbeiter und Leſer der wirtents 
dbergiſchen Geichichte fommt nicht oft md viel in’ den 
Fall, ſich zu fagen, daß daß, was über biefe, jene‘ 
Materie ihm gegeben und gefagt iſt, nicht Alles ſeyn 
Tonne, was ſich Hätte geben und fagen laſſen, und wel⸗ 
der 'Wittemberöer, der einen unterrichteten Vater vder 
Oheim oder Belannten von Begebenheiten" ihrer Zeit 





ſprechen hörte, oder der aufmerffiam beobachtete, mag . 








in feinen eignen Tegen fich zuteug, weiß nicht, daß 
in unſern Geſchichtbuͤchern michtfteht, 
ſollte, und demjenigen, was ſie dt: 
Licht und die rechte 








40 


4. 

Als ſich im 17, und 12. Jahrhundert eine Menge: 
‚großer und Kleiner Herren in das Land Schwaben theilte, 
‚glängten die Herzoge von Tee und Urslingen, die Gra— 
fen von Calw und, Urach, die Pfalsgrafen von Tübinz 
gen und Neuffen darunter, die Herren von Wirteme 


‚berg aber ſchienen um nichts bedeutender noch geweſen 


zu ſeyn, as die von Gundelfingen und andere der ges 
xingeren. Nicht lange darauf ſchwangen fih die Wir— 
‚temberger raſch zu unerwarteter Höhe hinauf, die Herr— 
lichteit jener fanE tiefer. und. tiefer und verſchwand Zus 
dent gauz. Sie feven, fagt man , durch ſchlechtes Haus⸗ 
Yalten,. Stiftungen zur Ehre und zum Nupen der 
Kirche und geiſtucher Orden und viele Kriegszuge here 
Maergefommen, wobei ſich fragen läßt: iſt das Erfte 
auch zu beweiſen? war das Zweite aud von fo ‚großer 
Bedeutung und nach der Zeit betrachtet, worin ed ges 
bad, fo albern, als angenommen wird? und ift es 
nicht werwegen, bei dem Mangel an einer auch nur 
etwas genaueren Keuntniß des Gange und der Schick⸗ 
fale genannter, Herefhaften ihren Verfall aus dieſen 
drei Urfahen allein herzuleiten und überhaupt ihn an⸗ 
‚geben zu wollen 2 
Wie das Haus Mirtemberg fih erhoben, ift-von 
Spittler in feiner Geſchichte Wirtembergs S. 130 f. 
ü einem andern Gelebrten in einem Aufſatze des 
hen Württemb. Jahrbuchs 1. Jahrg. Stutt- 
Dingen 1818. ©. 153 f. treilih codthocode 





46 

‚denn bie‘ Vergrößerung und das Emporkommen der 
Wirtemderger machten ſich hauptfählih theils durch 
Güter und Rechte und Verbindungen ‚welche die Ho— 
heuſtaufer u. ſ. w. vorhin hatten, theils dadurch, daß 
nad Beſeitigung  derfelben fat niemand mehr war, 
det den Wirtembergern bei Käufen und ibrem Streben, | 
ſich ausgudehnen und immer größer und mächtiger zu 
werden, im den Weg trat, 6) daß das Herzogthum 
über Schwaben nach der Mitte des 13: Jahrhunderts auf 
iwimer erloſch, ſchlug den Wirtembergern nicht. weniger 
zum Vortheil aus, als daß um diefe Zeit und lange 

bin Teutſchland in, großer Unordnung, oft in wahrer 
Anarchie ſich befand; 7) was Die Grafen von Wirtem— 
berg auf mehr oder weniger erlaubte Weiſe ſich erwarz 
ben, würde wahrſcheinlich feinen Beſtand gehabt has 
ben und es wäre ihnen wohl nicht beffer gegangen, als 
‚denen von Galmn. f. w., wenn nicht (dom in der Mitte 

des 14. Zabrhunderts det Grundfaß der Untheilbarkeit 
Wirtembergs geltend gemacht (f. die trefflihe Schrift 
von Prof. Uebelen: Eutſtehung der Laudftände des ches 
maligen Herzogtbums Württemberg. Leipz. 1818. ©. 49. 
50.) und auf einem Reichstage zu Nürnberg im I. 1361 
fejtgeftellt worden wäre. 


— 


* 


+4 5 

Mit dem Grafen Wric I, welcher an der Spitze 
ii Herrſcher ſteht, weil man von früheren 

nis als ‚einige Namen wech Wi 









sr 1 TU —XR ta 
Nach der gemeinen Meinung enthielt die Grafſchaft 
Feen damals, als fie Ulrich I. übernahm, die 
"Städte und Aemter Cannſtatt mit der Burg Wirtem 
berg, Schorndorf mit der Burg Beutelſpach, Stuttgart | 
mit mehreren dabei gelegenen, längft zerſtorten und 
nun auch durch Feine Triimmer mehr angezeigte Bur⸗ 
‘gen, Waiblingen mit der Burg Neumaiblingen „Leone | 
‘berg und Gröningen, Nimmt man deeſes/ wie es das \ 
liest, fo hatte Ulrich fhon zu Anfang nicht nur eim 
ziemlich beträchtliche, fondern auch zufammenhängens 
des Territorium; allein die Worftellung, die man ſich 
» macht, iſt offenbar unrichtig ; daf Cannſtatt und Göps 
"pingen fo frühe wirtembergifche Beſitzungen waren, bes 
zweifelt mit guten Gründen Uebelen in dem Programm, 
womit er zur Feier des Fönigl. Geburtstags im Gym 
naſium zu Stuttgart im J. 1922 einlud. S. 25. Anz 
merk 17. ©. 30. Anmerk: 4. vgl. Steinhofer 2,175 
"Die Derter Nobrader und Sillenbuch, die zum Kants 
ſtadter Amte gehören, wurden erft von Eberhard dem 
Srainer 1365 erfauft; e8 gab noch mad der Zeit ul⸗ 
"ri I. Herren von Plieningen, Kaltenthal Bernhau— 
fen, Hohenheim; Waldenbuch, Platrenpatd und Giel: 
mingen, Theile des Stuttgarter Amtes, wurden erſt 
"1363 wirtemibergife; ſchon daraus erheilet der Irrthum. 
- F (im der Geſchichte Wirtemb, 1. Bd. 1, Abtheil. 
232 f.) gibt den Beftand der wirtemb. 
um J. 1250, wenn auch sinn Nr 
* um 












r 50 6 
gen und Invollfommenheiten liebte , und Kette, melde 


einerlei Namen trugen, nicht beſſer als durch Veina⸗ 


men unterfheiden zu Können glaubte, welche vom ders 
-gleihen DVorzügen und Mängeln hergenommen waren. 
Die Gewohnheit, ſolche Beinamen auch den Negenten 
beizulegen, ſieht man bis zum 16, —— 
———— Ki 





Die Meinung — mitt, Ehront ⸗⸗ 
als ob Ulrich I. und fein Sohn und Nachfolger Eber— 
hard der Erlauchte bei dem Verfall und Untergange des 
Hohenſt aufiſchen Haufes einige von’ den Gutern deffel- 
ben unrechtmäßigerweife ſich zugeeignet haben, ift, fo 
fehr beide Grafen fonft alles zufammenrafften, was 
möglich ‚mar, ganz grundlos. Nichts zeugt dafiir, laut 


dagegen aber, daß von Feiner Seite her je Rechtsau⸗ 


ſpruͤche deßhalb an Wirtemberg gemacht wurden. Uns 

ter demjenigen, was Wirtemberg von den Hohenftaus 

fern an fih gerifen haben fole, wird namentlich die 
Burg Staufen angeführt, allein eben fie befand ſich 
erweisbar im 3: 1369 nod in den Händen von Oeſt⸗ 
reich, wurde in eben dieſem Jahre von Deftreich am 

” die Edlen von Rietheim verfegt und von dieſen fieben 
Dahre darauf, den 25. November 1376, an Wirtem⸗ 








j 





"Dem Kloſter Lorch das Patronatrecht der girche zu Ebere 







32 






ſpach überläßt, md eine andere vom 19. 
1277, nach weldjer ebenfalls Ulrich allein Güter des 
Kloſters Adelberg fteyt; aber, läßt ſich nicht denken, 
beides ſeve zu einer Zeit geſchehen, wo Eberhard abs 
weſend war; der aͤltere Bruder habe keinen — 
nehmen ‚dürfen, fo etwas für ſich zu thun, ober habe 

gar voraus die Einwilligung Eberhards dazu gehabt? 

Eben ſo läßt ſich vermuthen, es ſeye mit Wiſſen und 

Bewilligung lilrichs geſchehen, as Eberhard in dem | 
ade 1274 f ösm Mahn unternahm 9. | 


Y i 
r Rt 12. 


So viel die Geſchichte von Eberhard zu "enätten 
weiß (fagt Eifih weiter), fo wenig weiß fie von ulrich, 
daß es ſcheint, Ulrich fepe ganz das Gegentheil von 


"feinem klugen und thätigen Bruder geweſen.“ Es kam 


mähtend der Zeit, in welcher Cherhard mit Ulrich ger 
meinfchaftlich regierte, von 1265— 1279 nichts vor, 
‚wobei ‚Eberhard größere ZTpätigfeit und Mugheit er⸗ 
probte, als Weich, worauf gränder ſich alſo das un⸗ 
günftige Uxtheil gegen Ulrich? Vielleicht Tiefe ſich mit 
befferem Scheine fagen; wenn Ulrich länger gelebt Hätte, 
TE, : 

) Urfunden, a einen , bald von Heiden Brüdern 


finden fich mehrere; man muß ſich von dem Res 
er aldr Das sorfiellen, mas man jept regle⸗ 


! r Aament de 9, 



































7 
64 | 


 Entel Ufeich vorhanden, fondern auch (f. Ders er 
= 7 Yard der Eriauchte im ſchwab · Almanach fit das 3.1820) 
mac ein Vaſart, der Ulrich bieß, 0 daß die Familie 
in einem gewiſſen Zeitpunft 4. und fogar 5 Ulriche | 
zaͤhlte, wenn der Bruder Eberhards des Grainers der 
ältere ſeyn follte.- Die Sache wird aus 
—— mit dem Daumen a erfläten —— — 





Etat re 
Mit eich MI. Hätte Ulrich, ein Sohn feines ver⸗ 
forbenen Bruders, in die Regierung fich getheilt, wenn 
er nicht zuvor in den geiſtlichen Gtand'getreten wäre, 
Sein Großvater, fagt Eſich (©. 69), habe ihn zur Auz 
nahme des geiftlihen Standes vermocht, damit dag 
Sand nicht getheilt werde, Woher weiß man dieſes, 
und konnte Eberhards Enkel nicht auch aus freier Liebe 
zum geiftlihen Leben und aus Abneigung gegen bie Une | 
zuhen des weltlichen Kleriter werden? Hru. Profeffor 
uebelen ſcheint Ulrich erft dann zum geiftlichen Stande - 
beftimmt worden zu ſeyn, als der zweite Sohn ulrich 
einem Eberhard und Ulrich, oder wenigftens einen vom 
beiden hatte, und men alfo wegen —— der sr 
mi — ſeyn — 






2 4 — 
ig. hielt ſich feſt an —— Ludwig von 
und fomit traf natürlich auch Ähm und. fein 
J Man moͤchte umftänd: 

ii 








[73 x \ 
zuvor übertragen“ hatte / am Ende des Jahres— 
wieder ab und ertheilte ſie dem: Grafen: Ludwig von 
Hohenberg, entſchadigte aber Weich dafür (Pfaff S. 33. 
Aus dieſem letzten Umftande Könnte man leicht verführt 
werden zu ſchließen, die alte Meinungs der- Kaiſer 
habe ulrich die Landvogtel abnehmen müſſen, weil Us | 
ich. fie ungebührlich -ansgefogen » habe: und Unrupe, dar 
. bergu beforgen genelen gede- bärfe ohne weiterer | 
porfen werden Hallein da der Kaifer- dem Grafen fie | 
feine Anh anglichteit. au ihn und viele. geleitete" Dienfte | 
in hohem Grade verbunden und überdief wabefeinlich | 
auch. noch gelichenes Geld ſchuldig war, ſo läßt fih | 
_ wohl begreifen, wie, er Ulrich das’ Unangenehme, das 
er ihm nothgedrungen Serweifen mußte, zu vergüten 
ſuchte. Deſſen ungeachtet laßt ſich jener alten Vorſtel⸗ 
lung doch fein großes Gewicht beilegen, denn wenn ſich 
ulrich in dem Elſaß ſo verhaßt gemacht haͤtte, wie das | 
bei. angenommen wigd;, «wie. fonnte ihm der Kaiſer die | 
Chriſten⸗ und Zuden-Steuer nebſt dem Forſt m Hager 
, mau in demfelben Lande, wo Uirich fo grofe unzufrie⸗ 
denhen degen ſich erkedt Haben dolle / als Entfhädigung 
1 Und hat man "Überdieß ein Mecht, uirich 
als einen Erpreſer Be uebtigens deruht auch 
‚eine günftige don der Sache auf feinem Fund 
dament und —— pad diefem Falle, wie uns 
in der alten, ja fogar in der neuen und 
im Dunkel, 


‘ \ 
ae: Le 2 
























mm. 

Allein, ungeachtet ich diefe Gegend forafältig unters 
fuchte und aud durch meine Freunde unterfuchen Tief, 
fand ich doch nichts, was auf den Aufenthalt der. Ro⸗ 
mer in diefer Grgend hindeutete. Ja felbit die phpe 
ſiſche Lage, die ſüdlichen Abhänge dee Alp, die ih bis | 
an die von der Donau gebildeten Sumpfe (das dermal 
angebaute Donauried) fhroff und fteil erftredten, und 
größtentheild mit dichten, undurchdringlichen Walduna 
‚gen bededit geweſen zu fern feinen, eigneten fih nicht 
zu einem bleibenden Aufenthalt: fr die Mömer. Das 
mit will ich aber Feineswegs behaupten, daß die Römer 
nicht auch auf das linfe Donaunfer übergingen, da ihre 
befeftigten Wachtpoften ja ſelbſt Straßen hatten, die 
über die Alp gegen den Nedar ıc. führten; nur glaube 
fh, daß ihre Haupt-Riederlafungen und Hauptſtraßen 
auf dem rechten Ufer der Donau lagen. 

Fteundlicher und einladender für fie war das rechte 
Donauufer, das milder, weniger fteil und hoch fich 
längs dem Strome hinzog, der bier ſchon ziemlich 
waſſerreich und ſchnell daginftrömend, mehr Sicherheit 
und Schu gegen bie oft plößlihen Weberfälle und Raubs 
‚äüge der friegerifchen und rohen Ureinwohner des Lanz 
des datbot. 

Diieſe Betrachtung und andere unbeftimmte Sagen 
bewwogen mich, mein Augenmert auf Das rechte Donau⸗ 
* richten, und Hier meine Nachforſchungen zu 


— 














\ J 
26 5 
ren · Tempeln darzubringen pflegten — dargebracht dem 
allherrſchenden/ allgütigen Jupiter, und der den Donau⸗ 
from behertſchenden Gottheit — bargebracht von Pris 
manus, zur Zeit, da Muzian und Fabian Confuln 
waren, 

Es dürfte zwar gleichgültig ſeyn ob diefer Primas 
nus ıc. ein eigener Name, oder der Name einer Würde, 
eines Amtes ift, doch bin ich wegen des darauf folgen | | 

r den Secundae etc. geneigt , mich für das letztere zu er⸗ 
Hären, und es mit: Nottenführer der zweiten Cohorte, 
zu überfegen. Zur Nehtfertigung diefer meiner Mei— 
mung berufe Ich mich auf ähnliche römifhe Steine, Die. | 
fatt des Namens die Würde, das Amt deffen ſetzen, 

- der das Denkmal füftete, auch tͤmmt zwar Primanus 
als eigener Name vor, doc häufiger als Amtsname. 
Wichtiger ift die Bezeihnung der Zeit, in der dieſes 
Denkmal gefeßt wurde, Dieſe geſchah nach Nömerfitte, 
Durch die Benennung der Confuln, Muzian und Fa: - 
bian. Diefe beiden aber waren nad) den Fastis con- 
sularibus unter dem Kaifer Sever im Jahre 201 oder 
206 Eonfuln. Der volle Name diefer beiden Confuln 
war! L. Annius Fabianus und M. Nonnius Mucia- 
nus. Gie kommen auch auf andern Inferiften vor, 
von denen nur eine bier beifege, die zu Nom gefüns | 
den wurde: Soli. sacr. pro Sal. Cl. Juliani P. V. 
Fraef. annionae T. Julius. Balbilius. 8. solv. Dec. XII, 
i . Annie. Fahiano. M. Nonnio Muciano 

















N - 
— — 
gen und nuͤchtern, mie ſelbe ſtets urtheilen ſoll, aus 
ſelben für ſich folgern® — De 
Die erften Fragen beantworten fich nach dem bis- | 
het Gefagten von felbft; es find römifhe Denkmäler, | 
theits Grabs, tHeils Votiv:Gteine; theils Bruchſtuce 
‚  pieeichtgrößerer Monumente und . 
Die⸗ Zeit ihrer Errichtung findet fid bei dem er⸗ 
ſtern Votiv-Stein durch das Conſulat des Muzian und | 
Fabian beſtimmt auf das J. 201 oder 206° feftgefehtz 
die übrigen baben feine ſichtbare Juſchrift. Ih fage 
mit Bedacht — feine fihtbare Inſchrift — denn ich 
vermuthe/ nach der Umalogie ähnlicher Grabfteine, mach 
der 3 Seiten mothiſche oder hiſtoriſche Bilder, die gte 
‚aber gewoͤhulich eine Juſchrift enthalten; — daß auch 
die Ruͤcſeite diefer eingemanerten Steine eine Inſchrift 
habe, die vielleicht über die Fragen: von wen? wann 
and fiir men? nähern Aufſchluß geben würde, Da es 
aber für dieß Kirbengebäude, nad den Wrtheile-wom 
Werkverftändigen , nachtheilig fern koͤnnte, wenn diefe 
Steine herausgebrochen würden, — da man alfo darauf 
verzichten muß, die beiden in die Mauer eingelaflenen 
Seiten zu vergleichen, fo fällt es freilich ſchwer, dad | 
Jahr/ in dem diefe Steine gefegt wurden, fo genau zu 
keftimmen. Immer zeigt aber die Arbeit felbft — das 
anfidem Votiv⸗Stein angegebene Fahr — die allge: 
Meine Geſchichte, die und lehtt, daß Kaifer Sever 
1), nachdem er die Anfälle der Allemannen | 
Voller msi ir 
£ Sm 





















































Ko Me rin) 
elite a . 





98 
commissos;' quo diffusi per varia opinionem numeri' 
; Praeberent immensi' formidineqae cuneta comple-" 
D went. 0: IX. Quibus itaz ut‘ videbatar apte dispo- 
sitis , more, quo tractus praeruperat,saepe barbari- · 
cos, contextis successibus fidens, porrectius ire per- 
‚gebat.. Cumque ad locum venisset; ünde navigari 
didieit Aumem;'ascensis lembis, quos ·opportune ſor⸗ 
dederat plurimos, per alveum (quantum fieri potuit). 
ferebatur oceulte:: ‚ideo latens, quod ‚toleranter et: 
fortiter nullius eibi indigens mundioris, sed paucis 
„eontentus et vilibus, oppida forinsecus transibat et‘ 
wastraveto. ete· 
Nach diefer Stelle, die von — ——— 
berrügrt, theilte Kaiſer Julian fein Heer, das er im 
Gebiete der Mauraker verfammelt hatte," in Drei Theile, 
Einen Theil ſchickte er unter Jovin und Jovlus 
per nota itinera Italiae auf ber gewöhnlichen Straße 
nad Stalien, welhe von. ‚Kaiferaugft (Augusta Ranra- 
corum) über Solodurum, Aventicum etc, nad Italien 
führte, , Der andere Theil ging unter ‚dem Nevitus 
er mediterrane Rhetiarum: auf der füdlich: gelegenen 
Straße durch Nhätien, weldes die in hinerario An-. 
tonini bejeichnete Straße (S. 142. Ed. Bas. de ann 
1575.) über Windiſch (Vindonissa) längs ‚des linken 
Nheinufers nach Pfin (fines), Arbon (arbor felix), 
* —— nf wo war. Kaiſer Julian felbft, 









findlichen Grabhügel verfolgen. 

Dieſe Strafe iſt aber älter» als Julian, dem | 
wäre diefelbe'erft meu won Julian angelegt morden ‚uber | 
Härterer Tih durch die Wildnife nur einen Durägang | 
gebahnt, fo hätte, es Ammian als etwas Neues, und für 
den Sulfan, den et ſo lehr erhebt, Ruhmliches, gewiß 


angefübet, Vielmehr ſpricht er von dieſer Donauftraße 
(per vias janotas Istri Anminis ripis) als von einer 
damals bekannten Sache; gerade wie — 








102 y 
die Ueberreſte einer Strafe, und die vielen Römermün. 
gen, bie bei Meldingen , Stetten am ‚Höhlenftein, bei 
Belſen u. f. 1: gefunden werden ; für. eine dafelbjt bes 
findlche Römerfiraße amd römifche Niederlaſung | 
Es liegt zwar anfer dem Biverfe meiner Arbeit, 
diefe lettere Straße weiter zu” verfolgen‘, "doch erlaube 
ich mir, ein gewiß beachtungswerthes Denfthal)' Anzeige 
des Aufenthalts der’ Romer in — 
das fo wenig betannt, hier zu befreien, © 
Diefes Denkmal iſt ein Votivſtein, ENT. 
Ende des 17ten Jahrhunderts in der alten! Kloſtertirche 
in einer Niſche anf der Nordfeite des Chors ſtund. 
Die Zeichnung gleicht dem 'Piedeal einer Säule, und 
wurde don einem Valerius Venuſtus, Prätor der rhä— 
tiſchen Provinzen, dem ſehr achtbaren Manne (Viro 
\ _perfecto, praetori Provinciae Rhetiarum)'gefeht, der 
aus Dankbarkeit wegen feiner Wiedergeneſung dem 
Apollo bier einen Tempel baute, oder wenigtens ie: 
der perfkete, —— 
pro INVICTO. 
SOLI. TEMPLYM. 
N A SOLO. RESTITV. 
IT VALERıVS. 2071 
VENVSTVS. V. P. P. 
 P.. sicyri. voro. 
AC. MENTE. CON- 
CEPERAT. RED- 









V 


104 \ De 


tias , plebejasque familias ‚tributam, pluribus Romae 
mägistratibus Horuisse scimus; sed Venusium, anVe- 
nusinum istum ad illam pertiniusse, aflırmare non 
ausim. V. P: P.P. R. Vir perfectissimus Praefectus 
Provineiae , sire Praeses Provinoiae. Rhetiae, inter-. 
pretari licet. * Etsi enim Zwifaltum. ultra Danubium, 
ad veterem Provinciam neutiquam perlinere porue⸗ 
rit, tamen accedere ea ratione, quam libr. VII. rer. 
Aug. ann. 284.. explicavi: Neque. ‚quo praeterea la- 
pidem vestrum, habeo, lubens de caetero facturus, 
et laudabili tuo honestarum rerum studio omni ope 
gratificaturus, Vale, mei in sacrificiis quae soli Deo 
invicto offers; memor, Aug. Vind. XV. Cal. Juny 
ann. 1610. . J 

Marcus Velserus. 


Ehingen, 20. May 1823, _ 
| | Bannotti. 














5 Ban wien er te 
wefen war. So viel aus den Papieren, da fie 


noch größer" und weit umfaflender — 


Man des ®. Ginelair, daher zu dezwet 
daß er für ſich allein unter diefer Fortfegung 
ſtaͤndliche Nachrichten von allen würtembergifchen 
genden und Orten hätte zufammenbeingen können, 
Plan felbft aber, welchen er fowohl in das € 








ae, 0a mei, bald — 1 j 
Im Allgemeinen erſtreckten fie ſich uder I. 
ner, als a) die Tauf-, Todtens und 

BER meR ss Era 














7% * Ei | 
und, 3. €, Bernardtd volltändige Abhandlung vom | 
zum Theil neu verfaßt, zum Theil umgearbeitet. Im 
Wwei Tpeilen, " Stuttg: 1758. 8,” Noch in dem Jahre 
feines Todes erfhienen von ihm zwei Heine Schrift- 
qent „Meber das Verpältnuf der Schafzucht zu Anblıie 
mung der Brache. Stuttg. 1799,“ umd „Ueber die Bil: 
dung eines Landwirths, nebſt einer Einladung an die | 
Liebhaber der Landwirthſchaft im Waterlande, einer wir- 
temmdergiſchen landwirth chaftichen Gerehfhaft heisutre- | 
ten. Stuttg. 1799. Ju eben diefem Jahr gab er dee | 
damaligen allgemeinen Kandegverfammlung' von feinen 
feit mehreren Jahren angeftellten Verſuchen zu Verbeſſe⸗ 

rung der Kultur auf der Alpı Durch, Anpflanzung des 
Eipers und Klees eine umftändliche Nachricht, und über» 
ſandte ihr ein Gremplar feiner obengenannten Schrift | 
vom naturlichen und fufklihen Wieſendau. In einem | 
Antwortfhreiben ‚von geſammten Prölaten und. Rande 
ſchaft untet d. 13, Febr. 1709 wurde bemerkt, daß „bie | 
mBerdienfte, welche er fih um dieſen gweig | 
Aura — babe, Bei dem glüctihen Erfolg, | 

1 pat ————— 











— | 
ver allgemeinen Befchreibung * Alp und 

"yon 35 Alp⸗ Ortſchaften des uracher Sera, wie ie 
ſes damals beſtand, und zwar auch Diefe nicht ‘ganz volle | 
fändig, brachte er von feinen Eollegen zufammen, als 
fein früher Tod dieſes patriotiſche Unternehmen untere 
brach, zu welchem er ganz der raſtlos thätige Mann ge⸗ 
weſen war. So viel aus den Papieren, da fie von dem | 
Verfaſſer felbft noch in keine vollftändige Ordnung ge 
„bracht waren, erfehen werben konnte, war fein Plau 
noch größer" und weit umfaflender angelegt, als dee | 
Pan ded B. Sinclair, daher zu bezweiſeln wäre 
daß er file ſich allein unter diefer Fortfeßung folhe ums | 
ſtandliche Nachrichten von allen wuͤrtembergiſchen Ges 
genden und Orten hätte zufammenbringen können. Dee | 
Plan felbft aber, welchen er fowohl in das Ganze als 
in dieſen zum Theil ausgeführten Theil an zu 
ben ſcheint, var folgender: 

Alt-Würtemberg wird befanntlich in 
Gegenden zerlegt, welche ihre Namen theild von Gebirs 
gen, theils Flüſſen, Baͤchen u, f. m. erhielten, als 
3 B. die Alp:Gegend, der Schwarzwald, die Filder, die 
Gäne, das Nemsthal u. f. m. — Gegenden, welche 
insbefondere durch Beſchaffenheit des Klima's, des Bo—⸗ 
dens, der Kultur deſſelben, der Produlte und Haupts 
nahrung der Einwohner fih von einander ünterſcheiden. 

Eine jede folcbe Gegend fcheint er mm, da-die Landes ⸗ 








"folgten B) fiatiftifche Nachrichten von 35 








112 
ſtelt. und die Hanpt-Refultate auf“ eigene 
Beobachtungen und Erfahrungen. gegründet, 


ten, Uracher Oberamts, aus Veſchreibungen die 





Ortsbeſchteibung fhidte er Angabe der Größe der 
figungen des Orts, des Steueranſchlags ic. voran, 
danu felten die befondern Nachrichten des 
chen. Diefe Nachrichten find, wie fich leicht erwarten 
läßt, bald mehr, bald minder reichhaltig ausgefallen. 
Im Allgemeinen erftredten fie fih über I. die Einwoh⸗ 
mer, als a) die Taufz, Todtens und Ehe⸗Wücher, by 
die Seelenzahl, e) den Haupt: Charakter der Einwohner, 
4) ihre Haupt:Befhäftigung, e) den Vermoͤgens-Zu- 
ſtand; U. die Viehzucht; KIN: Klima; IV. Lage der Mar⸗ 
lung; V. Waſſerquellen; VI Haupt-Beſchaffenheit des 
Bodens; VII. Kultur; VII. Güterbefig; IX. vermiſchte 
Bemerkungen, als 3. B. ob Torf, Steinkohlen in der 
Nähe, was zur Aufnahme des Orts beitragen. möchte, 
das Vermögen der Gemeinden, des pii corporis, die 
Beſchaffenheit des Pfarr- und Schuldienftes u. fr m. 

Nun follten, um die Nachrichten von unferer Alp⸗ 
vollftändig zu machen, unter C) DJ... die Alp⸗Ort ⸗ 
ſchaften anderer dafiger Oberämter folgen. Hieruber 
war aber in der Handfchrift nichts mehr" vorhanden, 
ſondern mitı dem Genannten war. das unter feinem‘ 
‚gefhlofen. Nur fgte er, was 
bei der dortheidwos werden 













[ 
14 


Unterfheidung der Güter im a) eigene und b) Lehen; 
11. der Schafaufflag im Jahr; 12. Fundus des pu 
corporis; und 13. den Bean jedes Lane 

Der Verfaffer äußerte 6 fen über Biefe Kater, 
mit folgenden Worten : „Ich glaube, ſchrieb er in ih⸗ 
‚rer Erläuterung , ohne Verlegung der Beſcheidenheit 

„behaupten zu dihrfen, daß went man mit dem nothi⸗ 
„gen Veränderungen von ganz Wuͤrtemberg ſolche Ta— 
„bellen hätte, dieſe als ſtatiſtiſcher Beleg zu der Boh— 
nenbergerſchen· ſchoͤnen topographiſchen Chatte durften 
„angeſehen werden, und daß man dadurch die ſchnellſte 
„Meberficht des Landes erhielte, indem man in einer 
„einzigen Reihe dasjenige vor ſich fehen Fonute, was 

„mit vielen Morten und Wiederholungen bei * 
„Dtte geſagt werden mußte. 

Immer hätte dieſes Werk auch in der‘ * be⸗ 
ſchraͤnkten Ausführung zu feiner Seit öffentliche Bekannt⸗ 
machung verdient, und wenn wir gleich zur Seit feiner 
Ausarbeitung die Beſchreibung der würtemb. Alp vom 
weil, Jeremias Höslin, Pfarrer zu Boringen, bes 
faßen , welche 1780 gefchrieben, aber erſt 1795 von defz 
fen Son im Druck herausgegeben wurde, fo unten: 
ſchied ſich doch dieſe Steebiſche Arbeit nicht nur in dee 

Haupt· Aulage, ſondern auch in den einzelnen Nachrich ⸗ 
fi  mefetlich von jener, indem Steeb ſehr viele Arti— 





ner allgemeinen Befhreibung — Alp und Nachrichten 
don 35 Ald · Ottſchaſten des uracher Oberamts, wie dies 
ſes damals beſtand, und zwar auch dieſe nicht gang voll⸗ 
ftändig, brachte er von feinen Collegen zuſammen, als 
fein fruher Tod diefes patriotiſche Unternehmen unters 
> Brad, zu welchem er ganz der raſtlos thätige Mann ges 
wefen war. So viel aus den Papieren , da fie von dem 
Verfaſſer lelbſt noch in feine vollftändige Ordnung ges 
« „bracht waren, erfehen werben konnte, war, fein Plau 
noch größer" und weit umfaflender angelegt, als der, 
Plan des B. Sinclair, daher zu. besweifeln wäre, 
daß er für ſich allein unter diefer Fortfeßung ſolche um⸗ 
fändlihe Nachrichten von allen würtembergifchen Ges 
genden und Drten hätte zufammenbringen Finnen. Der 
Plan felbft aber, welchen er fowohl in das Ganze ald | 
in diefen zum Theil ausgeführten Theil rn zu w 
ben ſcheint, war folgender: 
Aut⸗Wuͤrtemberg wird bekanntlich in —— 
Gegenden zerlegt, welche ihre Namen theils von Gebirs 
gen, theils Flüſſen, Bächen u, f. m. erhielten, als 
3. B. die Ulp:Gegend, der Schwarzwald, die Filder, die 
Gaue, das Remsthal u. f. w. — Gegenden, welhe 
inebeſondere durch Veſchaffenheit des Klima's / des os | 
den6,, dee Kultur defelben, der Produfte und Haupt 































mt; rn das Verbaͤltniß tim leßten Jahrzehend = F n 


fh zeigt, war es 


Bon 1700 — 1720 = 1: 42 
1750 — 1770 = 1:29. 
1779 — 1780 = 1: 30 
1780 — 1790 = 1! 16 | 
1790 — 1800 — I: 12. 

Die meiften unehlihen Geburten kommen in den 
6 Dberämtern Gaildorf, Ulm, Srailsheim, Oehringen, 
Aalen und Heidenheim; ‚die wenigften in den 6 Ober⸗ 
ämtern Canſtatt, Leonberg, Wangen, : Spaichingen, 
Rottenburg und Stuttgart (Amtd-Dberamt) vor. 

Fu den Oberämtern Gaildorf, Ulm und Crails⸗ 
beim iſt das fünfte bis feste, in ben Dberämtern 
Sanftatt, Leonberg und Wangen das Iate bis 15te 
Kind ein unehliches. 


; d.) Zodtgeborne. 
Die Anzahl der Todtgebornen mar — 20,583 


alfo jaͤhrlich — 2,058. 


Das Verhältniß der Todtgebornen zu den Gebor- 
nen überhaupt ift = 1: 264, oder auf 25 bis 26 le⸗ 
bendig Seborne kommt ı ZTodtgebornes: in Stuttgart 
ift das Verhältniß = 1: 213. 

Dbiges Verhaͤltniß blieb fih in dem zehnjährigen 
Zeitraum ziemlich gleich. Die meiſten Todtgebornen 
kommen in den Oberaͤmtern Vaihingen, Ludwigsburg, 
Maulbroun, Marbach und Herrenberg, die wenigen 






122 

‚in ben Dberämtern Tettnang, Ravensburg, Wangen 
and überhaupt in den oberſchwaͤbiſchen — Al 
‚wie in Ellwangen und Horb vot. 

In Vaihingen und Ludwigsburg iſt das i7te bis“ J 
18te, in Tettnang das, zafte, im Ravensburg und Wanz 
gen das Säfte bis 5öfte- Kind ein todtgebornes; in 
Stuttgart iſt es dad 2uſte. 

Durchaus werden mehr Knaben als Mädchen todt⸗ 
geboren ; unter 100 Todtgebornen find 59 Knaben und | 
4ı Mädchen. 1 

Ob Klima, oͤrtliche Verhältnifle, VBersäftigung, 
Hebammen oder was ſonſt an den fo ſeht abweichenden 

DVerhältnflen der Todtgebornen Schuld. ſeye, möchte 
der nähern Unterfuhung werth ſeyn. ni 


2. Geftorbene 
a) Unzasl und Verhoͤttuig überhaupt. 

Die Anzahl der Geftorbenen ift mit Einfluß dee 

Todtgebornen in den 10 Jahren 
— 448,566 
alſo jährlich — 44,856. 

Das Verhältniß der Geftorbenen zu den Lebenden 
ift = 13 314, von 32 bie 33 Menfchen ſtirbt alfo jährs 
"lich einer, 

Die Sterblichfeit iſt am geringften in dem oben 
amt Mergentheim, und dann in den Oberaͤmtern 
Horb, Nürtingen, Weinsberg. Hottenburg; am ſtart⸗ 

„fen indem Dberamt „Ulm und überhaupt in den sur 




















Im Fahr 1822 aber) betrug‘ ) | 
die männlihe Bevölkerung — 711,101 . 
die weiblihe — — — — 240487 

die legtere alfo mehr. 36,547 

und diefe hätte fomit in ihrem Uebergewicht gegen dag 

Jahr 1812 zugenommen um 8134, 

Nach unferer Berechnung aber hat das männliche 

. Gefbleht um 2411 Köpfe mehr zugenommen ald das 
weiblihe, und es entfteht fomit ein Unterfchieb vom 

10,545, um melden das weibliche Geſchlecht zu hoch 

angenommen wäre, ka 

Diefer Unterſchied, ber ſich wahrſcheinlich nach vers 
größern wiirde, wenn wir in unferer Berechnung weis 
ter ald auf das Fahr 1812 zurüdgingen, laͤßt ſich nur 
durch einen anhaltenden Fehler in den Bevölferungde 
liften etfläcen, und wir finden dieſen wieder in den beis 
den Rubriken: dur außerordentlihe Zufälle 
und duch Umzug. Nach den Tabellen entftand inners 
halb des Jahrzehends ein ftärkerer Zuwachs auf Seiten 
des weiblichen Geſchlechts 

1) durd außerordentliche Zufäle 409 

2) durch Umgug » 2. = 10,136 
aufammen alfo gerade, . » » . 10,545. 

Bas aber unter dem außerordentlichen Zufällen in 
ber. Regel zu verftehen fey, und daß durch Umzug gar 
kein. Zuwachs entftehen Fönne, ift bereitd bemerkt more 
‚den, und man muß ſich dabei nut verwundern, daß 


J 














5 | 


134 E | 
N guwachs der Benölferung durch das 
Mehr der Geburten und VBerbältnig 
deffelben auf Tooo Einwohner, 
— Durchſchnitt 6% 


— Eslingen — 
uus % |Tübingen . 












2, |\Göppingen., 
s Spaidingen ..- 






lltah 
— 
Ludwigsbur⸗ 
Ya |Befigheim . 
Sulz +... 


——— —— 





oo 
= 


errenberg ee 
eidenheim «. 













2) Sat 86 Zooefätle mehr 18 Sehartan. 














r . — 
134 h 
I guwachs der Bendlferung durch das 
Mehr der Geburten und VWerbältniß 
deffelben auf 1000 Einwohnern 
Durhfhnitt on p M. 


Ravensburg» 
al 2. 










Eßlingen 
— 





Krailsheim : 
Gerabronn...., 
Mergentheim 
Saul 








Balingen 

Geislingen 
Schorndor| 
Weinsberg. 











9 Bat 65 Todesfalle mehr ald Geburten, 








136 “ “ 
W: Berpältniß der unehlid Gebornenzu 
den Gebornen. Di 


Durhfhnittin non 






Riedlingen 
Raibingen 
Waldfee .. 
Maulbron 












Aalen 
Heidenheim 
Gerabronn  ..... 
Stadt Stuttgart 
Bel ” 





Leutkirch .- 











Böblingen 12% 
——— * T 
Amt Stuttgart 12%) 
Notenburg 13% 
Spaichingen 13% 
Wangen .- 4 










pingen 
Mergentheim... Leonberg 
Netarulm ....l1:9  LCanfiatt .. 





138 y . \ 
VI Verhaͤltniß der Geſtorbenen (eins 
. ſchließlich der Bodtgebornen) zu ben 

Lebenden, 


Dursfeni 


Weinsberg 


x 


tt 12 30. 


Herrenberg 
— 
Spaichingen 
Böblingen 
Oberndorf - 
Freudenftadt 
Gerabronn 
Nedarfulm 
Kunzelsau 
Waiblingen 
Motenburg — 
Tuttlingen 






















* 


iu nn — 


En — — = 











142 
1823 dar. Die Sufammenftellung liefert den ſpre— 
hendften Beweis, niht nur von der Herſtellung el 
ner beſſern Ordnung in der Verwaltung der Körpers | 
ſchaften, fondern auch von der zunehmenden DBerbefz 
jerung ibres Zuſtaudes, den Beweis, daß das Fort 
freiten zum Beffern durch die Ungunft der Zeiten zibar | 
erſchwert, aber nicht geftört oder gar gehindert werden 
fönne, und daß ed zu jeder Zeit hauptfäclich auf einen | 
reduchen und feſten Willen, auf ein kraftiges Zuſammen⸗ 
wirfen der verſchiedenen Organe. der Staats: und Ges 
meindeverwaltung anfomme, wenn jene Früchte herz 
vorgebracht werden follen. 


1 Stand des Rechnungsweſens. 


Die Stellung der Amtspflegrehnungen 
war am 23. April 1817 nur beider Hälfte der, Ober⸗ 
ämter auf dem Laufenden; bei der, andern ‚Hälfte. bes 
fand fih die Rechnungsſtellung um eines oder mehrere, 
zum Theil um 4 bis 5 Jahre im Rücftande- Von dies 
‚tem Rüdftande ward etwa ein Drittheil in der Periode 
von 1835, die übrigen zwey Drittheile aber 1829 fo voll⸗ 
fändig befeitigt, daß am 1. Juli 1823 auch nicht eine 
einzige Amtspflegredinung auf 1822 noch ungeftellt war. 

Größer war der Rückſtand in der Nevifion der 
Amtspflegrehnungen, indem folder am.23. Apr. 
1817 nicht weniger, ald 140. Rechnungen, mithin im 
Durchſchnitte mehr als. zwey Jahrgänge aller Amtspflege 
zeapmungen betrug, Auch Dieter Redaad mad ua ıchlı 


I— 





felte die „Gälfte des ganyen Rüctanıe doren 


24 e 
jects in Friedenszeiten entſchuldigt werden. "Nicht gang 
dieſelben Reſultate gibt Die vergleichende Ueberſicht uͤber 
den Stand des Gemeinde: Rehnungs-Wefens, der 
Nüdftand in der Rehniingsftellung,welder im | 
3: 1817 920 Gemeinde-Mehnungen (ungefähr die Halfte | 
eines Jahrgangs) betrug, war im F 1820 auf 1247 
Rechnungen angewachſen; in der meueften Periode (vom 
1839) ward derſelbe bis auf 166 Nechnungen befeitigt- | 
In 42 Oberamtern it die Rechnungsſtellung ganz auf | 
dem Laufenden, in 10—12 andern find nur einzelne 
Rechnungen im Rücftande. Am ftärkiten ifo der Rück 
fand bei Mergentheim, wo er 18, bei Xeuttich, wo 
er 15, und bei Gerabronn, wo er 74 Rechnungen 
(doch nirgends mehr als die Hälfte ſammtlicher Ges 
meinde Rechnungen eines Jahrgangs) beträgt 1 * 
Der Revifions: Rücftand, der im J. 1817 
nicht weniger als 3,675" Gemeinde Rechnungen (das 
Doppelte eines Jahrgangs im Durchſchnitt) bettug, hat 
ſich in der erſten Periode von 1845 nur auf 2911 Rech⸗ 
nungen, bie zum 1. Juli 1823 aber auf 476 Rechnuu⸗ 
gen vermindert; bie Nevifions: Behörden befanden ſich 
demnach bei dem Anfang des laufenden Etatsjabre im 
Durchſchnitt mit einem dreimonatlichent. Penfum im 
Nücftande. Am ftärfften war diefer Ruͤcſtand in dei 
Oberaͤmtern Befigheim , Muͤnſingen, Heidenheim, Stutt⸗ 
gart (Amts:Oberamt), Neresheim, Gerabronn, Neckar⸗ 
ſulm und Canſtatt, in welchen zuſammengenommen der⸗ 


ME 


















































































































































die fi ER 
im Mögelberg gearaben, und eine 















iede aus Gmünd zur Nactzeit 
von diefem Berge, aus dem foges 

ilec, fortgeführt baben, weßwegen 
t Pe dem Amtmann in Suͤſſen den 
wachen, daß von tum an nichts meht 
‚abgeführt werden Fnne. 
drage: Iſt diefer Tögelberg baus 


en bisher angeführten hiforifhen Nadrics 

terliegt diefe Frage feinem Zweifel, und 
theoretiſchen Grundfägen zu verneinen, 
8. gibt im der Theorie und Praxis in 
fo viele Widerſprüche zwiſchen dem, 
ni wird, und dem, was vermuthet 
| e8 am beften gethan iſt, die Erfahrung 


iller in Um, geforben 1781, und 
ger in ieberfingen, geft. 1812, hatten 
ienfabinetten Stufen ans dem Tögel- 
ten fie für filberhaltig; Burger war 
Mineralienfammler, und es ift ganz 
im man angibt, er habe feine Stufen auß 
| nit für Silbererz gehalten, er 
ehtheit derfelben überzeugt, ex v 
Orb. Saßıg, 1824, 18 Site Br} > 






















Wirtembergifhe Literatur, 





ir feßen bier das in dem Jahrgang 1819 begon- 
Verzeichniß würtembergiſcher Schriften mit der 
fung fort, daß es in Zukunft mit kurzen Anzei— 
es Inhalts der Scriften fortgeführt: werden 


die Pietiften , mit befonderer Mücfit auf Wilrs 
derg und ihre neueften Verhaͤltniſſe. Tub. 1819. 8. 
r, freimüthige Berrabtungen über die neue po— 
hrreligiöfe Gemeinde in Würtemberg. Sturtg- 
PR 

er, Gamms Afchenfunken, eine Sqmaͤhſchrift v. 
1812 gegen das wuͤrtemb. Eonfiftorinm beleuchtet. 
Stuttg. 1819. 

hut der evangeliſchen Kirche Würtemberge un 
1819. 8. 

6, Srundfäge üben das Vertreten der airde bei 
indeverſammlungen, mit beſonderer Rucſicht auf 
rtemberg. 1819. 8. 


, freimůth ige Darſtellung der Urſachen des Dan ” 


an katholiſchen Geiftligen. Rothw. 1819. 8. 


:eibung der Einrichtung der niedern Seminarien im 


irtembergiſchen. Stuttg. 1819, gr. & 





x Geſchichte der geldzuge 1914 und 13 in 
beſonderer Beziehung auf das Com: 
Krouprinzen von Wilrtemberg. Heransge: 
den Dfficieren des K. würtemb. Generals 
tabs. Quer⸗Ropal-Fol. Stuttg. 1819. 


tiftifche Tabellen über fämmeliche Theile 
——— —— 











\ 199 
Bemerkungen bed BicePräf. Bahn, bie Forſtorganiſation 
betreffend, zu weiterer Prüfung dargeftellt von D. G. 
v. Seuter. Stuttg. 1820. gr. 8. 
Sriefinger, D. L. F., über die Juſtiz⸗ Organiſation nach 
der neuern Zeit. Tub. 1820. gr. 8. 


Viſcher, G. D., über den. Holgdiebftabl und deſſen Eine _ 
fluß auf ölonom. Wohiftand, Moralität und Geſund⸗ , 


heit. Nebſt Vorfchlägen, demfelben ab;ubelfen. Stutt⸗ 
gart 1820: 8. r 

Kerner, J., das Wildbad Im Koͤnigr. Wirtemberg. 3te 
Aufl. Tuͤb. 1820. 8. 


Dangelmaier, J. uͤber die Geſundbrunnen und Heil⸗ 


baͤder Wuͤrtembergs. Ellwangen u. Smuͤnd. 1820. 16. 
Die Kriegsſchule in Wurtemberg. Bon einem Mitgliede 
der zweiten Kammer. Stuttg. 1820. 8, 
Dentmale der veremigten Königin Catharina Paulowna 

von Württemberg. Stuttg. 1820. 8. 

Moͤder, Geographie und Statiſtik BSurtemberge. 17380 
Abthl. Stuttg. 1820—22. 


Memminger, Geographie und Statiftik, nebft einer Ges 


ſchichte Würtemberge. Gtuttg; 1820. gr. 8. 

Wemminger, 3. D. G., Heine Geographie u. Geſchichte 

son Wuürtemberg, Stuttg. 1820. 8. 

Deſſelben neuefte Kunde von dem Koͤnigr. Wuͤrtemberg. 
Neue Aufl, Weimar. 1820. 8, 

Pfiſter, 3. C., Herzog Shriftoph zu Wirtembers. ame 
Thle. Tuͤb. 1820. gr. 8. 

Badia Taſchenbuch Stuttg. 1920, 12. 


/. 


⸗ 








N 
dr 
Ahgabenverfaffung von 1800 und 1815, IT. 
gg Den rufenbe Weraininung Dre BER 
wuͤrtemb. Ständeverfammlung 1820 Uber Befol | 


tagegus⸗ 

ſchuſſe 48 Heft, S. 70. — Berichtigungen den Gras 
fen Montmartin und Obrift Rieger betreffend, 76 
Heft. S. 115. — Wttentate, die Landesverfafung 
amd dag proteft. Kirchenweſen in MWürtemberg 1737 
umzuftirzen, 18 Heft, S 130, 5 

Die hriftlih protehantiiche Kirbe in Deuticland; Eine 
fiechlich ftatuftiiche Zeitf@rift, herausgegeben von G. | 
2. Seubert. Stuftgart. 8. ; 

Intelligenzblatt für das evangelifhe Kirchenweſen im 
Würtemberg. Herausgegeben von C. S. Miller. 
Etuttg. 1822. 8. 

Schu lintelligen zblatt, enthaltend Verordnungen und Nach⸗ 
richten, das evangeliſch teutſche Elementarſchulweſen im 
Lande betr, von C. S. Müller, Stuttg. 1822. 8. 


* 


Berichtigung. 


In dem I. Hefte 1823 iſt S. 145 die Ueberſchrift der 
gwei Spalten: Einfuhr — Ausfuhr vermedfelt, } 
Iin Sem IL Hefte 1823 ©. 407 im der Note ift ftate | 
32,250,000 fl, gu ſeben: 33,000,000 fl, amd diefe boppeie | 
genommen — 66 Millionen. Darnach ändern fich Dame 
die damit in Verbindung ftehenden Summen, | 
| 


— — 




















gibt in der Theorie und Praxis In 
viele Widerfprüce zwiſchen dem, 
en wird, und dem, was vermuthet 
es am beften gethan iſt, die Erfahrung 


iller in ulm, geforben 1781, und 
in Weberfingen, geft. 1812, hatten 
ralienfabinerten Stufen aus dem Tögel: 
ielten fie für Mlberhaltig; Burger war 

er Mineralienfammler , und es ift gang. 
man angibt, ex habe feine Stufen aus 
ae file Silbererz gehalten, ex war 








96 ı i 

Erb, bie Organifirung der Gemeinds:Sittengerichte und 
KirchenConvente. Rothw. 1819. 8. 

Mede bei der Veifegung der verewigten Königin von 
Würtemberg, gehalten von A. H. D’Autel. Stuttg. 
2819. 8. 

' ‚Köftlin, der Eatberinenfgule Traner um ihre früh voll 
endete königl. Mutter. Stuttg. 1819. 8. 

Beitrag zur Berichtigung der Ideen über deutſches Gew: 
dalweſen. Rothw. 1819. 8, 

Zractate der Höfe von Baiern, Würtemberg und Baden 
mit ‚Frankreich tm 3. 1796 und mit den gegen Frans 

eich alliirten Mächten im J. 1813. Münden, 1819 
ar 8. 

Paulus, Haupt:Urkunden der wirtemb. Landes⸗Grund⸗ 
verfaſſung. 3 Thle. Heidelb. 1819. gr. 8. | 

Landftändiiher Verfafungs:Entwurf. gt. 8. Stuttgart. 
1819, 

dezer, S. H., der Verfafungsftreit in Wuͤrtemberg 
v. 3. 1815—17, oder das Wichtigſte, was über Ver 
fafungsgegenftände in biefer Zeit ind Publifum getoms 
men iſt. Mit Bemert. ır Bd. gr. 8. Stuttg. 1819, 

Deſſelden Grundfäge der erbländifchen —— an 
temberge. 8. Ebd. 

And) eine Stimme über Bollemindiget Reutlingen, 
1819. 8. 

Grundfäge der neuen Gebäude: und Gewerbs-Rataftei: 

rung in Wiirtemberg. Stuttg. 1819. gr. 8. 

Anſicht von der Woltsfeite über die neuen Stmet-Com 








kt 








200 


Ein Wort der Bruderliebe an und über Gemeinfchaften . 
in Würtemberg, von €, F. Steubdel, Gtuttg. 1821. 8. 
Firchlihe Geographie und Statiftit von Wilrz 


meintlich 3 
Gamm, Aſcheufunken aus der PSERENDEB DOREEN 
5 Luthers. Stuttg. 1821. gr. & 

+ Defielben Trojens Brand. ar. 8. 
J 
uch fiir die evangel. Geil — ei 

K. Würtemberge. Stuttg. 1821. kl. 8. 

Seitenftid zu dem von J. G. W. vorgelegten Nadikals 

3 dem Mangel an kathol. Geiftlichen abzuhelfen, 

w. 1821. 
Ideen eines — Gelehrten über das Kirchen⸗ 

‚gut: Gmünd, 1821. 8. 

Ob das Kirhengut Eigenthum der würtemb. — 

— er oder des Staats ſep? Vom Prälar Abel. 
Georgi, €. F. rechtliche Erörterung der Frage: ob das 

Kirchengut Eigenthum der proteftant. — Kir⸗ 

he oder des Staats (ev? Stutts. 1821. gr. 8 
Mede bei der Dankfeier wegen Webernahme Ye Staats: 

Eures: von — und deſſen reichsſtadt. Gebiete. 

om. 1. 
— Bier über die Würtemb. Gefepgebung. 


Neinbart , Shine für Proteftanten in Würtemberg, 
Eruttg. 1821, 8. 
Schmidlin, — der wuͤrtemb. Forſtgeſetzgebung. 
12 Bd. Stuttg. 1821. 
Deinhard, Eye der — Verfaſſung in Würs 
iemberg, Stuttg. 1821. gr. 8. 
Nachtrag jum ‚Dbigen. Chend. 
echtefprüche, merkwürdige, der höchften und höhern 
—— oͤfe in temberg. Herausgegeben von J. 
FM. Kapfe Ir Bd, gr. 3, Tüb. 1821. 
ungen über die Kreisregierungen in Wuͤr⸗ 
berg, Bel, theoretifch-praktiihe Anweifung zur 
ar bes abermal, Defizit. Stuttg. 1821 3 








\ 


5 . 
— ——— ———— Tee TFT Te —— — — — 
. . 


ni 


8 








a —J — 


% 
enverfflung von 1800 u — Ar 
Prüfende Vergleichun —— 
* ————— I820 ůl — 
fteuerung. —— ee Gründe und 
wert ——— — ——— 
am. d. Moni in, vorm. berg, wir 
minifters 2. vom Graf Di per Montmartin, dem 
Vater, IV. 1. ©. 73. 2. vom Herausgeber. ©. gl. 
— Urkunden und Hilorife Benerfungen zur älteren 
Seicichte der SEN — und Landtagsaus⸗ 
feufle, 48 Heft, ©. Beriehtigungen den Gras | 
fen Montmartin Es dirit Nieger betreffend, 76 
Heft. S. 115. — Attentate, die Landesverfaffung 
und dag proteft. ae in Würtemberg 1737 
umjuftürzen, 18 Heft, © 13, 

Die rin proteRantiiche Kirce in Deuticland, Eine 
lird lich —53 — herausgegeben von ©. 
2. Seubert. Stuttgart. 

Sutelligenzblatt wi dad — Firchenweſen im 
Mürtemberg. Herausgegeben von C. S. Müller. 
Etuttg. 1822. 8. 

Shulnteligenjblatt, enthaltend VerordnungenundNadhe 
richten, das evangelifch-teutfche Elementar ſchulweſen im 
‚Lande betr. von C. S. Müller, Stuttg, 1922. 8. 


Beridtigung 


In dem I. Hefte 1823 ift ©. 145 bie Ueberſchrift der 
EL EIETUDE SLURIRDE vermechielt, N 

ir sem IL. Hefte 18923 &. 407 im der Note ift ſatt 
32,250,000 fs ju jeen: 33,000,000 fl, ind biefe doppeit 
genommen — 66 Millionen. Darnach Anderm fi daun 
die damit in Verbindung ftehenden Summen. 








- 
A u. - 
Ä : . N. \ 
r * J 
—* — N 
1 


rn. 


"raaPw.ır 





. . “rn. 2* 


c. 
x 
En GE 
.* 
. »> © Ze 
- 
by 
..n r-. ⸗ 


Past ν N or 


— 
« - ” 
P „tk 
= zu 
. 
Fu \ F 
. ” [1 
5 an 
.. 
if m! “ 
n S 
P 
x - - 
a A24 
„N 
— 
Pa .r 
—n * 
en 2 
a .*’ ” 
⸗ 
- “ . 


“. 
ER Par en 
t 

\, “ 

Fu N un 

. 7 

nn. 

x 
j vr. „ 
} 

.’ 
... oo... 

‘ 
r. 
- 

% - 

- - 
- . 
. 

% ". - 


nernde. 


* 


7. Facael 
—* 
14 4, ‘zT 
> nm, 
. Pad 
22 „F 
> 
. . 


gu 
“ 


4 


— 
« 


* 


— — —— 


Wuͤrtemb ergiſche | 
| a brbüde 
für 


* 


aterlänbifche Geſchichte, Geographie, 
Statiſtik und Topographie. 





Herausgegeben: 


von 


J. D. © Memminger 





Jahrgang 1824 Zweytes Heft 


Mit 8 Zeihnungen von Höhlen, - 


- [SS — 


Stuttgart und Tübingen, 
n ver \.®. Gotta’ihen Budhhandiung 
1824 








J n h a l t. 


Chronik. Goriſetzung.) 


Seite 
d Hofdomaͤnenkammer ee 203 
serwaltung: 
pflege (folgt im nächften Hefte). 
irtige Angelegenheiten . . . . 224 
ltung des Innern . . 227 
— des Kirchen⸗ und Schulweſens .238 
departement . ... . 243 
;jperwaltung . . . . . 349 


Gewerbe und Sande . . . 277 
Auffäße, Abhandlungen te. 


ngen über die Gefhichte Würtembergd. Bon 
Praͤlat von Saab. (Schluß). . . . 283 
erfiraße von DBindonifa nach Reginum. Bon 
General Bitartatsratp Zaumann in Rottens 
ee 3301 
Höhlen der wärtembergifchen Alp, in Verbindung 
eobachtungen über die Bafaltformationen diefer 
zkette. Bon Herrn Prof. Dr. Schübler . 328 
ur Sefchichte der dlteften Grafen von Würtems 
Don Herrn Regierungsrath und geb. Archivar 
fer . 386 
geichichte von Buchau. "Bon "Serm Detan 
beie in Riedlingen , . . . « 388 
































früher ben Gtaatsfo 


gem geivefen war, im Zahr 1821 in 














ta on nt —— 


u * — 


























‚allein die Bedrfnife, — 2 
tung auch die Kräfte Einer Familie überfteigt, im 
‚oder ‘mehrere Lehen, mit Bepbehaltung der 

„ barkeit für leztere getheilt werden. 


4) Weg: und Flufban. 
BR Im Sirbader Thalen welches die 








" Schanfe, auch fir fonftige landwirthſchaftliche U 
— en) Zehren eine immer 






































— 5) Galletehen 
> Die Alodifitation der Fall Lehen, deren bi 
domanentammer in dem Kameralbezirt Alt 
s6ꝛ beſitzt, hatte bisher nur geringen Fort 

I Die der Lehensbeſther gegen di 

| gemein und unüberwindlih, und fie wi 
nach nur von den Verſchuldeten als lettes H 
gegen den Andrang ihrer Gläubiger 
= Die unbegrängte Serftüclung des 
(eine naturliche Folge der Allodififation) 

auf, dem Wohlſtande förderlich zu ſeyn, 






mientammer wird vorerft daranf_hingearbeitet, 
niugſtens diejenigen Fall-Lehengüter, deren Umf 
‚allein die Bedefniffe, ſondern in Bezug 
tung auch die Kräfte Einer Familie uͤberſtei 
oder mehrere Lehen, mit Beybehaltung der 
boarteit für leztere geteilt werden. 







2 Weg: und Flußbau. 

— a) Im Kirbacher Thale, welches die Orte 

lach, Ochſenbach und Haͤfnerhaslach in ſich begrei 
And woſelbſt die Straße aͤußerſt ſchlecht beſchaffen war 

amd zu Zeiten gar nicht befahren werden konnte, ver | 


But L e, % 
Bi; BEN. * | 












































































































































. .289 

a Hochwaldbeſtande J 

en ee ui M. 

Bahn: 0 te 2 

Nabeibols - » » -» 22a1,13 — 5 

gemiſcht. 0-0 \ 66,459 =.. 
. 347,206 M. 

b. Niederwalbbeftände - 
ır Klaſſe zu gojährigem. Umtrieb 138,957 m. 
er — — 39 — — — 61,317 — 
zr — — 15 — — — 252 





Zn 202,826 — - 
2) oͤde legen - 2 2 0 0002. 48, a82 








598,519 M. 
Die Nutzung der beſtockten Flaͤche fuͤr die naͤchſten 
10 Jahre iſt berechnet u . . . 1,977,592 Klftr. 
oder im Durchſchnitt auf ı Jahr zu 197,759 — 
| Bon der sven Waldfläche find Fulturfähig 35,039 M. 
und hievon follen in den nächften 10 Jahren beſtockt 
wWrdeNn ee denne 1,83 M. 
auch find von 1333 wirklich Eultivirk worden 3,752 M. 
‚Die genehmigten Waldrodungen betrugen Dagegen 
nur 121 Morgen, und die verlauften Waldftäde nur 
74 Mrgn., bie beftodte Kronwaldflaͤche iſt · alſo nich 
nur erhalten, ſondern ſogar vermehrt worden. 
Der eine Ertrag der Forſt⸗ und Iaghaerle wa. 


— 




























































































* 
» 


Degen, 


» 








Was den Handel betrifft, fo wollen wir hier nu: 


— bie wichtigſten Gegenftände näher berühren, wie fie di 


Bolltegifter an die Hand geben. 
4. Altivhandel. 
a. mit Naturergeugniffen. 


Getreide: *). Aubſubr.  Einfuße, 
glatte Fruͤchte . 216,490 Sch. 59,172 Sch. 
u — . 54,798 — 17,807 — 

Vieh: 

Dir oo. ro 4,256. 3.033. 
Dem : 2» 2. 1408% 5,123. 
Käse und Rinder « . 10,607. 10,417. 
Cihfe . 0 3865. 9.763. 


Shafwolle . _. 53,912 Er. 2,869 Ctr. 
DU. 0.2 20.2 ZU — 1,133 — 
Dazu kommt hauptiächlich noch das Holz. 

b. mit Runftergeugniffen: 2 
Leinwand . . . 10978 Cr 1,156 Ctr. 
Bollenwaaren 4402 — 2,108 = 
Leder u. Lederwaaren 5,894 — 2,230 — 

Darunter find an Saffian 323 en. Ausfuhr und 
9 Etr. Einfuhr, 
Leim een 9,786 Str, 225 Etr. 
Tuͤrkiſch roth u. Docht⸗ 
„Garn14595 — 428 — 





*) Der Preis ift (hen im ıflen Befte S. 8. angegeben 


280 


B. Paſſiphandel. 
a. Naturerzeugniſſe. Einfubhr. 


Flachs u. Hauf..6,727 Ctr. 
Hopfen 0 . . 6,693 — 


Tabaksblaͤtte17,732 —2 
Krapp 2,856 — 
Waid.. 211 — 
Wein (Landiwein) . . 4,950 Eim. 
Obſt. 8,280 Sch. 
Nuͤſſe145696 —. 


Ferner: 


Kaͤſe. . . 7,606 Ctr. 


Honig..204 — 


Wachs u. Wahslihter . 63 — 


Schweine . oo. 53,159 St. 
Sodann: | 

Baummolle . . 6,322 Str. 

Kaffee + . 0 10,945 — 


Kaffee » Surrogate 2,426 — 


Zuder . .- . 28,200 — 
Gewuͤrz . 0978 — 


b. Kunſterzeugniſſe: 
Seide u. Seidenwaaren 810 — 


Baumwollengarn. 2,926 — . 


Baummollenfabriat . 3,505 — 
Glas u. Glaswaaren. 4177 — 
Stroh: und Baflmaaren 605 — 


* 985 Eim. 
2,200 SH. 


.62- — 


182 Er, 
. SI — 


24 —* 


\ 


12,926 St. 


52 Ctr. 
31 — 





. 280 


B. Paffishandel. 

a. Naturerzeugnife. Einfupr. 
Flachs u. Sanff - . 6,727 Er. 
Hopfen .  . . 6,693 — 
Tabateblätterr . _ . 17,732 — 
Krapp . oo. 2,856 — 
Waid. 2211 — 
Wein (Landwein) .4, 950 Eim. 
SD 2. 2 0.20.8280 Sch. 
Nüffe .145696 —. 


Kerner: ' 


Sie 2 22 0. 7,606 Etr. 
Son . . . . 204 —' 
Wachs u. Wahslihter . 623 — 


Schweine . oo. 53,159 St. 
Sodann: 
Baumwolle . . 6,322 Str. 


Kaffee .. 1090,945 — 
Kaffee⸗Surrogate . 24426 — 
Zucker .— 28,200 — 
Gewuͤrz .. 0978 — 


b. Kunſterzeugniſſe: | 
Seide u. Seidenwaaren 810 — 


Baummwollengarn . 2,9026 — . 


Baummollenfabrilat . 3,505 — 
Glas m. Glaswaaren. 4,177 — 
Stroh : und Baſtwaaren 65 — 


Uubfue. 
249 Lit. . 
40 
3 — 

12 — 
5 

. 985 Eim. 
2,200 SH. 


.62° — 





RE 


De 2 N 














Meilen weit — Dort SAN 
Hefe nachtheilig waren fie vornehmlich fi 
‚Ein großer Theil defelben verarmte, ei 
gerer- tam in ben Kriegen um, da er 
fir die Herren, ſowohl als fir die Städt 


recht? ſteht dahin — fagen, fo und mi 
es gehen muͤſſen; der Adel habe * 
nichts beſſeres verdient gehabt, und 


die Kreuzzuge und Zeiten, —— 
Bitten, " 


Die Schlacht be Döfingen im 3 
nit den 24., fonbern dem 23. Auguſt, in ı 
olomei, wie Germannus Minorita und a ve 











309 


alle jenfeite dieſes Stuffes bie an bie Donau verheert 
hatte. *) 

Er 309 ſich aber bald über den Rhein und die Do⸗ 
nau wieder zuruͤck. Als naͤmlich Julian (355 n. Chr.) 
nach Gallien kam, ſchlug er die Alemanier, die ſich ſelbſt 
ſchon im Elſaß niedergelaſſen und feſtgeſiedelt hatten, 
im Jahr 356 bey Strasburg, und noͤthigte ſie uͤber den 
Rhein zuruͤckzugehen. Dieſſeits ſcheint er wenig aus⸗ 
gerichtet zu haben, indem fein Lobredner (Eutropius 
L. X.) nur von ihm ruͤhmt, daß er dem roͤmiſchen 
Meich feine Granze, den Rhein mieder gewonnen habe. 
Merkwuͤrdig ift hier, daß der Rhein fchon damals ale 
die natürliche Gränze des Reichs anerfannt war.- Unter 
Juulian berrfchte auch dieffeits als Fuͤrſt der Alemanen 
in dem heutigen Breisgau und den Rhein hinab (wohl 
auch in den Schwarzwald herein, bis an den obern Ne: 
dar), Badomar, den Julian fpäter gefangen nehmen 
ließ. **) 

Der Zug, den Julian nad) Pomonien antrat, ging 
nad) der Beſchreibung, die Amian davon macht, nad: 
dem er fih durch den Schwarzwald, der damals {hof 
ſchwierig fuͤr die Roͤmer zu paſſiren war, gewunden 
hatte, offenbar auf dem rechten Ufer der Donau, gerade 
auf der Strafe der Peutingerfchen Tafel, weiter binab, 
Die klaſſiſche Stelle bey Ammian. Marcellinys Lib. XXI, 





) Eumenius in Paneg. Constantii Cap. 3. 


*) Ammian. Marcell. Lib. a1, e. 4. 




















































































































. 330 


verfolgen, verengt fi dann und bildet abwechſelnd ein- 
zelne Kammern, welche alle mit vielen Stalaftiten he 
fest jind, zwifchen welchen man nur ſchwer weiter vor: 
bringen fann. Diefe Höhle befikt zum Theil ſehr ſchoͤne 
gut erhaltene Tropfiteine, das abträufende Waffer fam- 
melt fih in der Tiefe an einzelnen Stellen zu ſtehen⸗ 
dem Waſſer m. 


3) Die unter dem Namen Bröller bekannte 
Höhle bey Haufen an der Lauchert, mit einem tiefen 
Wafferbehälter, aus welchem bey vielem "Regen oder 
Schneeabgang das Waſſer oft mit Gewalt herausſtuͤrzt. 
©. Beichreibung des Oberamts Reut lingen. Stutt⸗ 
gart. 1824. 


4) Die Nebelhohle bey Pfullingen, eine ber 
größern Höhlen der Alp gegen 600 Schuh lang, mit 
feh8 verfchiedenen Hauptlammern, an mehreren Stel: 
len 40 bis 50 Schuh hoch, oft bedeutend — weit, in 
der Hauptrichtung von Suͤden nah Norden ziehend; 
Boden, Deden und Wände find mit Tropffteinen und 
Kalkfinter dicht bededt, fo daß fih der Bau ihrer Schich⸗ 
ten nicht beobachten läßt, fie enthält an mehreren Stel: 
len ftehbendes Waffer. Sie ift in der eben angeführten 
Schrift umftändlich befchrieben. 

5) Die Höhle im Durgftein, unweit Unter 
haufen im Echazthal, nicht von Bedeutung. 

6) Der Ulternzopf, bey Emmerfeld im Ober: 
ut Diedlingen; fängt oben mit einem engen Eingang 





332 ’ 


12) Die Höllenlöher und Heidengräber 
auf der Aichhalde bey Urach, senkrechte tiefe Löcher und 
Spalten des Jurakalks, welche fih auf der Oberfläche 
des Gebirge öffnen und fih in unbekannten Tiefen en: 
digen; am Fuß des Berge, an der fogenaunten Ekkes, 
entfpringt eine waflerreihe Quelle, welche in einem kel⸗ 
lerartigen, natärlihen Gewölbe, zwiſchen Felſen her: 
vorbricht, zu welcher ein unterirdifher Gang führt. Die 
Quelle bildet nahe an ihrem Urfprung unter der Erde 
_ einen Kleinen Wafferfall von etwa zo Schub Höhe; fie 
ift in Teichel gefaßt und verfieht Urach reichlich mit 
fehr gutem Brunnenmwafler. *) 

13) Die Fallenfteiner Höhle, eine Heine 
Stunde von Urach) öftlih, eine der größten Höhlen der 
Alp; fie befißt einen großen gewölbartigen Gingang mit 
größtentheild horizontalem Schichtenbau , deren Felſen 
an vielen Stellen von Tuffftein entblößt find; aus ihr 
entfpringt ein ftarfer Bach, die Elſach, die in ihr einen 
unterirdifhen Mafferfall und im Hintergrund der Höhle 
einen See bildet, fie zieht fih anfangs von Süden nad 
Norden, wendet fih dann etwas üftlih und laßt fih 
gegen 1600 Schul) ind Gebirg verfolgen, mo fie fich in 
unerforfchten Schluchten endigt. 

14) Die Schillershöhle, 3 Stunden füdortlic 
von Urach, unter Hohen-Mittlingen, eine in langen " 

oft 


*) Ein großer Thenn der Hönle wurde zu dieſem Zwecke 
VKnſilich angelegt. A. d. 56. 








. 325 


ftanden, und insbefonbere. auch ber tranfitus Guntien- 
sis geweſen ſey. Cr hat diefes in einem eigenen Werk: 
ben: „Guntia‘t betitelt, darzuthun :gefucht. Die darin 
vorgebrachten Gründe fcheinen ung jedoch nicht ganz 
. genügend; indeß mag auch hier die Station früher 
vielleicht Guntia geheißen haben, filr fpätere Zeit war 
ed nach unferer bisherigen Unterfuchung mehr ale 
wahrfcheinlich” Opie. 

J (. 15. 

Die Entfernung von Opie nach Septimiacum zu 
VII. M. P. oder 13 Meilen bringt ung an den Einfluß 
der Mindel in die Donau, und Gunderemingen mag 
dafuͤr gelten, von da ſind wieder VII. M. P. 13 M. 
nach Lasodica; die Entfernung kommt mit der Gegend 
um Friſtingen uͤberein; ſo wie die von Lasodica nach 


Medianie zu XI. M. P. oder 23 M. mit dem Zuſam⸗ 


‚menfluß der Zufamm mit der Donau, Donauwörth 
gegenüber, wo nach Pfifter und mehreren älteren Ge 
ſchichtsforſchern Medianæ auch lag. *) Von Medianæ 
nach lIciniacum find es VII. M. P. oder 13 M., eben fo 
Vil. M. P. oder 13 M. von Iciniacum nach Burieiane. 
— — 

0) Die von dem gegenwärtigen Pfarrer zu Donauwoͤrth ges 
machten, von ber Afademie der Wiffenfchaften in ipren Verhand⸗ 
lungen gedruckten Bemerkungen uͤber die Niederlaſſungen der Roͤ⸗ 
mer in der dortigen Umgegend kamen dem Verfaſſer nur auf 
Yugenbiide bey einer dortigen Durchreiſe zu Gefiht: er weiß 
nicht mehr, in voiefern fe mit diefen feinen Angaben überein? 


finmen. 


— 





, 327 


durchaus auf dem rechten Donauufer muͤſſen aufgefucht 
werden, und daß die Angaben derjenigen Alterthume- 
forfher, welche fie auf das linke Ufer zum Theil in gro: 
ber Entfernung von demfelben, und die Straße felbft 
in einem großen Halbbogen oder Stumpfwinfel nach 
. Schwaben hinaus bis an den Nedar und die Altmüpl 
verlegten, durchaus bisher irrig gewefen ſeyen.“) Was 
nun. aber die nähere Nachweifüng des Straßenzuges 
und der Lage der Stationen auf dem rechten Donau: 
ufer betrifft, fo beſcheidet fi der Werfafler gerne, daß 
in diefer Unterfuhung. vieles Drrufel, manches unge: 
wiß, wielleicht auch einiges irrig fen; feine Abſicht bey 
. berfelben war, zuerft jene Angaben als irrig darzuthun, 
und wann durch den Verſuch feiner Erklärung nicht nur 
Alterthumsforſcher vom Fach, fondern auch Liebhaber 
and Anmohner von den bezeichneten Gegenden zur 
weitern Forſchung anzuregen, daß das Srrige vollends 
“gehoben, dag Ungewiffe näher beftimmt, und das Dunkle 
aufgeklärt werde. Jede nenere Entdedung, die beffere 
Nachweifung gibt, kann den Verfaſſer nur erfreuen, 
indem er weiß, daß nur die Wahrheit bleibt, und fie 
— — 
| *) Daß auf jeden Fall auch auf dem linken Domauufer roͤ⸗ 
mifche Straßen angelegt gewefen feyen, beweiſen die unzweydeu⸗ 
tigen Spuren, welche man noch jetzt uͤberall davon findet. Blier 
handelt ed ſich nur von Einer Straße, von, der auf der Peutinger⸗ 
(hen Tafel von Windiſch bis Regensburg gezeichneten Straße. 
Indeß darf wohl die Tafel ſelbſt keineswegs für volltommen ge: 
nau und. luͤckenlos angenommen werden. u.» 


328 


nur die Geſchichte zur Geſchichte macht, die Erdichtun: 
gen der Menſchen aber mit jedem Tage vergehen. 





‘ ⸗ 


ueber die Hoͤhlen der Wirtembergiſchen Alp, 
in Verbindung mit Beobachtungen uͤber die 
Bafalsformiationen biefer Gebirgskette. 


Von 
Profeffor Schuͤbler. 
| Mit Zeihnungen.) 


Zu den noch raͤthſelhaften Erfcheinungen int Bau 
unferer Gebirge gehören die Höhlen, welche in verſchie⸗ 
denen Richtungen unſere Alp durchziehen, von welchen 
ſich mehrere ins Freye endigen, von welchen aber wahr: 
fheinlich viele bis jet noch unentdeet und im Innern 
der Gebichskette verborgen find. 

Sch unterließ nicht, bey verfchiedenen naturhiſtori⸗ 

Yfchen Erfurfionen,mehrere, vorzüglich der größern Dies 

- ser Höhlen ſelbſt zu beſuchen, und uͤber ihre Lage, Hoͤhe, 

Temperatur, fo wie über ihren Bau überhaupt, und 

die fie zundchit umgebenden Gebirgsarten, nähere Be- 

| obachtungen anzuſtellen, deren Reſultate ich hier mit 
folgenden Bemerkungen zuſammenſtelle. 

N Die mir bis jetzt bekannten Höhlen und dieſen 

...* ‚entfprechende Erweiterungen dieſer Gebirgskette find 

folgende, ich zähle fie hier in der Ordnung von Weiten 


- 























336 


entfprechend quer durchbrochen, fie läßt ſich gegen 110 

‚bie 120 Schuh ind Gebirg verfolgen, fie ift größten 
theils troden. 

28) Die Sontheimer Höhle, 2 Stunden von 
Blaubeuern, zieht fih von ihrem Eingang an ziemlich 
fteil in die Tiefe, bildet fogleich nah ihrem Eingang 
ein großes, tempelartiged Gewölbe, verengt fich aber 
dann wieder, bildet abwechſelnd mehrere Gange und 
Kammern, ift an mehreren Stellen go — 50 Schuh 
hoch und weit; fie läßt fi gegen 560 Schuh abwaͤrts 
“ verfolgen; fie zieht fih anfangs weſtlich, dann fü 
weftlich und zulest füdlich, ihre Wände find dicht mit 
Tropfſteinen befeßt, fo daß fih ihr Schichtenbau nict 
beobachten laͤßt. *) 

29) Die Heidenloͤcher am Hohenſtaufen, zwey 
enge Hoͤhlen am weſtlichen Abhang des Vergs, die ſich 
im Innern des. Bergs aufwaͤrts ziehen und ſich wei⸗ 
ter oben mehr erweitern. 

30) Die Hoͤhlen im Roſenſtein zwiſchen 
Gmuͤnd und Aalen; die drey groͤßern derſelben ſind 
die ſogenannte Scheuer, das große und das 
kleine Haus. Die Scheuer iſt ein Gewoͤlbe von 
30 — 40 Schuh Hoͤhe, 20 Breite und 132 Schuh 
Laͤnge, merkwuͤrdig durch einige große, 24 — 32 Schuh 


— — —— 


*) Eine nähere Beſchreibung der merkwuͤrdigen Sonthel⸗ 
mer Höhle volrd dad naͤchſte Heft der Oberamtiheichrenungen 
Eberamt Münfingen'' Itefem. 

















\ 07 


. 


332 


12) Die Höllenlöher und. Heidengräber 
auf der Aichhalde bey Urach, fenkrechte tiefe Löcher und 
Spalten des Jurakalks, welche fih auf der Oberfläche 
des Gebirge Öffnen und fih in unbelannten Ziefen en: 
digen; am Fuß ded Berge, an der fogenannten Effes, 
entfpringt eine waflerreihe Quelle, welche in einem kel⸗ 
Yerartigen, natärlihen Gewölbe, zwifhen Zelien ber: 
vorbricht, zu welcher ein unterirdifcher Sang führt. Die 
Quelle bildet nahe an ihrem Urfprung unter ber Erde 
einen kleinen Waſſerfall von etwa 20 Schuh Höhe; fie 
{ft in Teichel gefaßt und verfieht Urach reichli mit - 
fehr gutem Brunnenwailer. *) 

13) Die Falkenſteiner Höhle, eine Aicik 
Etunde von Urach oͤſtlich, eine der größten Höhlen at 
An; ſie beſitzt einen großen gemölbartigen Eingang mu 
arörtinrbeild berizontalem Schictenbau , deren Zeiien 
an viclen Stellen ven Tufitein entbloͤßt ind; ana ıkr 
entiprinat ein ſtarker Mach, die Elſach, bie in ihr eima 
unterirdiſchen Waſſerfall und im Sintergrund der Dat 
einen Ste bildet, fie ziche ih anfangs ven Suüden ns 
Koran, wendet Ah dann etwas oͤſtlich und !afr EI 
geaen ı9cc Schub ind Eebirg verfolgen, werctaz 
ancricriteen Schludten cndiat. 

"N Die Satlleräbeble, Z Stund&a !ErHd: 
von Urs, unter Heben: Eitfüngen, einc ın large 





“ Em arsfır In ie Sieg wre m ter Tu 
Mein ageigt, ara 









































364 


formationen geben auch mehrere Gegenden unferer Alp, 
weld;e zum Theil erft in den neneften Zeiten aufgefun: 
den wurden, deren nahere geognoftifhe Verhaͤltniſſe 
lang: Zeit ganz überfchen wurden und daher hier. um 
fo mehr einer nähern Erwähnung verdienen. *) — Id 
beſuchte die meiften diefer Gegenden im Verlauf der 
legtern Jahre, verfchiedene derfelben fand ich felbit erſt 
im Verlauf der zwey legten Sommer, fie find biefe: 
ı) Am Abhang von Hohen:Neufen, an 

der Strafe vom Etädtchen Teufen nad Grabenftetten, 
findet fih an der füdlihen Seite der Straße, 92 paris 
fer Schuh unter Hohen-Neufen und 2161 par. Schub, 
über dem Meer, eine fchiefe nur 2 Schuh breite Ge 
birgsipalte im dichten Jurakalk, welche vollfommen 
mit ſchwarzem Bafalt ausgefüllt ift, er enthält grün: 
lihe Olivinkoͤrner eingewachſen, ift übrigeng bier und 
da mit feinen Adern von fafrigem Kalkſpath durchzogen. 
2) Bey Linfenhofen, ı Stunde nördlich von 
diefer Stelle, erhebt fih, nur einige Schritte öftlih 
vom 

*, Ob ſich gleich in vielen Saltgebirgen Höhlen ohne allet 
Baſaltoalldungen finden, und ihre Entftehung daher einen tiefern 
allgemeinern Grund Haben muß, wovon eben die Rede war, fh 
dürfen demungeachtet ken der nähern Betrachtung unferer Höffen 
diefe Baſalibildungen nicht: Überfehen werden, ta vielleicht manı 
ed im Bau unferer Höhlen mit diefen Baſaltbildungen in ge 
nauer Beziehung fieht, und unigekehrt auch die Bafaltablageruns 


gen burch dieſen zertlüfteren Bau des Gebirgs beguͤnſtigt werden 
Sonnten, . u 
































357 


burger Thals, gegen 30 Schuh. unter dem Nweau der 
nahe vorbeufließenden Erms, hat eine länslichte Form 
und ift auf beyden Seiten laub- und blätterartig mit 
locker und tranbenartig gebildeten Tropffteinen behangt, 
weiche an den Seiten und Deden der Höhe ſchichten⸗ 
weis, oft Dachziegelförmig, tiber einander hängen. Wahr: 
fheinlic bildeten ſich auf benden Seiten diefes tief mit 
Kalktuff ausgefuͤllten Thale diefe blatterartige Tropf: 
feine, häuften fi am obern Theil der Wandungen 
immer mehr an, und näberten fich fo von beyden Sei⸗ 
ten nach und nach, bis die Schlucht zuleßt oben zu eis 
ner Höhle gefchloffen wurde. *)- Die Höhle beſitzt eine 
in der Mitte nach oben zu fich fehr zufpigende Form 
und iſt oben blos durch eine diinne Schichte Kalktuff 
bedeckt, welches fehr für diefe Entftehungsart fpricht, 
während die Decken der Höhlen des Jurakalks felbft 
durch übereinander liegende Felſen derfelben Formation 
sefchloffen find. 

Wenn es durch diefe Beobachtungen wahrfcheinlich 
wird, daß entitchende Gebirgsfralten und die dadurch 
veranlaßten Finfenfungen, Verſchiebungen, @inftärgun- 
gen ber urfprünglichen Schichten die Bildung der Höhs 

*) Das fich ſelbſt unter Waſſer ſehr feſt werdender Kalktuff 
abſetzen kann, zeigt ſich noch gegenwaͤrtig in einigen Gegenden des 
Neckarthald; unter den Wehren bey Beilbronn ſetzt ſich im Grund 
des Neckarbeits bedeutend viel Kalktuff ab, welcher von Zeit zu 
Zeit herausgebrochen werden muß, um der Echiffiahet nicht hin 
derlih zu ſeyn. 























































































































— 
— 


393 
ſich zu entziehen, und in ſtiller Zuruͤkgezogenheit Gott 


"and der Erziehung adelicher Fräulein die übrigen Tage 


> 


“ 

- 

[| 
. 


-. 
— — 


=_ 
”. 
3 


des Lebens zu weihen. Zu dieſem frommen Zwece ver: 
gabte ſie anſehnliche Guͤter ihres graͤflichen Hauſos, und 
begruͤndete die kloͤſterliche Stiftung zu Ehren der heiligen 
Cornelia und Cyprian, der Schutzheiligen der Kirche; 


weßhalb denn auch bis jetzt dieſe Guͤter Cornelier ge⸗ 
nannt find. Es iſt geſagt, daß dieſelben in einzelnen 


Hoͤfen und Gefaͤllen vom Urſprung der Schuſſe in einem 
Umkreis von 60 Meilen über Umendorf, Schfenhaufen, 
Kellmuͤnz, Landeperg, Bregenz bis nah Buchau zu: 
räd, gelegen geweſen. Adelinde hatte bis zu ihrem 
Tode, ber im Jahre 809 erfolgt ift, dad Amt einer 


Aebtiſſin verwaltet, und dort aud) an der Seite ihres 


Gemahls und ihrer Cöhne die Ruhe des Grabes ger 


-_ funden. “ Jährlich am 28. Tage des Auguftmonats fener: 


ten die dankbaren Nachkommen der heilig genannten 


Stifterin gefegneted Andenfen. 


"Bald nach dem Tode derſelben ward die erfte Be: 


gründung diefer Möfterlihen Anftalt durch Feuersnoth 


J und feindliche Verheerung faſt gaͤnzlich vernichtet. 


Kaͤlſer Ludwig der Fromme entriß die noch uͤbri⸗ 
gen Truͤmmer der Gefahr) gaͤnzlichen Unterganges, 


‚and, nachdem er ſelbſt Mengen und die Kirche zu Saul- 


gau dahin vergabet, die Wiederheritellung der abgebrann⸗ 
ten Gebäulichfeiten veranftaltet hatte, nahm er bie 


72) Dach einer Urkunde d. d. Ingelheim 22. Juli 819 5 














393 


fie hießen Berenger, Reginold, Gerard und Hatto, ber 
dem geiftlihen Stande ſich gewidmet hat. 

Da geſchah es, daß die Schaaren der Hunnen neuer: 
dings im die deutfhen Gaue einzubrechen drohten, 
und bald Tod und Verheerung und allgemeines Ver 
derben verbreiteten im angrauzenden Baiern. Karl ber 
Große lieh das Aufgebor zum Heerbann an die Grafen 
und Herren in Deutfchland ergehen, und alles eilte mu: 
tyig zum Kampfe, um dem Einfalle des barbarifchen 
Volkes zu wehren. | 

Sn der Gegend von Biberach Fam es zur Echladt, 
und in den Reihen der Kämpfer war aud der Graf 
von Keffelburg mit den drey Soͤhnen. Sieg und ver 
wirrte Flucht der Feinde Erönte den Muth uud die 


Waffen der Deutfchen, aber es fielen im SKampfe die 


Graren von Keffelburg, Dater und Soͤhne, und eine 
Menge der tapferften Krieger, ald Opfer für des Be: 
terlandes Verrheidigung. | 

Berlaffen war jebt die graffihe Wittwe, des Theuers 
ften beraubt, das fie auf Erde befeffen, und ohne 
Schutz in den Gefahren der frürmifchen Zeit. In Eleiner 
Entfernung von Buchau iſt jeßt noch der Ort, wo dieſe 


Grafen gefallen find, und den die tiefe Trauer der Witt⸗ 


we geweiht, ihre Thraͤnen beneßt hatten, das Plan: 
fenthal (Vallis Planctus) gebeißen. - 

Nachdem Adelinde die teuren Ueberreſte der Ihri⸗ 
rigen gefanmelt, und in der Kirche zu Buchau begra- 
ben. hatte, beihloß fie, allen weltlihen Verhaͤltniſſen