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Full text of "Zeitschrift"

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ZEITSCHRIFT  DES  VEREINS 


PUR 


THÜRINGISCHE  GESCHICHTE 


UND 


ALTERTUMSKimDE. 


NEUE  FOLGE.    ZWEITER  BAND. 

DER  OANZEN  FOLOE  ZEHNTER  BAND. 


JENA, 
VERLAG  VON  GUSTAV  FISCHER. 

1882. 


«TANFOWO  ÜN»VeRBlTV 

UiSRAKti:« 
STAC1Ö 

MAR  2  4  1971 


/  6- STD- 


Inhalt. 


BeKistrum   Snlisidli   Clero   ThuringUe   anno   1500   impositi. 

Herausgegeban  von  Dr.   Ulrieli  Sticliela 

I    IL     EiD  mcirttiisdier  Erbrotgekrieg    am  Ende    des  IS.  Jahrbon- 

dettB.      Von  Dr.  Carl  Waock 

Eine   Jenaer  Stadlordoung  aus   dem  16.  Jabrhundert  nebat 
einem  Anbange   aus   dem    17,  Jabrhunderl.     HeraosgegebeD 

Tön  Dr.  Gnatav  Elcblar 

Teil  einer  Seibstbiograpbie  Adrian  Beier»,      Im  Auszug  mil- 

geteilC  von  Dr.  OusUt  Bichter 

Wiprecht   tob  GroiUscb.    Von  Dr.  Bl  um  sehcio     .     .     . 
TL    Ä.  L,  J.  Micbelsen  und  aome  Bedeutung  fUr  die  tbQringucbe 
Geaihiolitsforacbung,      Ein   Qedenkwort   von  Dr,    Gustav 


Ein  Nacbruf  v 


1  G.  E. 


Bohs  HitteUung«!!. 

Zur  Kritilc  der  Reiabardsbrunuer  Historiograpble.     Von  Dr. 

C.  Wenek 

Landeskunde  des  Ororsherzogtums  Bachsen-Weimor-Eisenach. 
Ton  C.  Kronfeld,  Rektor  der  Bürgeracbiile  in  Apolda.  Erslor 
Teil:  TbUringiscb-Saehsen-Weimarische  Geschichte.  Weimar, 
Bermano  Böhlau  18TS.     Besprouben   von  U.  Stechele  in 

Elsenacb 

Sifridi  presbyteri  da  Balnhnsin  biatoria  nnirersali»  et  com» 
pBudium  historiarom.  Ed.  0.  Uolder-Egger.  Von  C.  Wenck 
Ernst  Bernecker,  Beiträge  zur  Clironologic  der  Hegierung 
Ludwig  IV.,  des  Qeitigen,  Landgrafen  von  Tbüringen,  Kö~ 
nigsberger  Diss.  18B0.  74  Seiten.  Von  C.  Wanck  .  . 
Arthor  Gr098,  Die  Anfange  des  ersten  thüringischen  Land- 
gfrafengescblecbta.     Ein  Beitrag  lor  tbüringiücbeu  Gescbicbts- 

Güttioger  Di»s.  IKflÜ.     Von  C.  Weuclc  .    .     .    . 


lY  InhMh. 


1.  Einige   Urkunden    ans    dem  HospiaLUrdiiT   1:1  Gn'diM.     Von 

K.  Begel 533 

2.  üngedmckte  Briefe  Ton  Josnis  Menins,   mitgeuilt  ron  Dr. 

G.  L.  Schmidt  in  Eisenach 143 

3.  Scluitzgriberei  bei  Wettaborg  nnd  in  Tantenbsrg  169S  und 
1699.     Von  Dr.  Panl  Mitzschke 265 

4.  Jenaische  Urkunden.     Mitgeteilt  ron  Dr.  J.  £.  A.  Martin 

in  Jena 429 

5.  Ein  Brief  des  Job.  Stigel  über  die  Anfange  der  UniTersität 
Jena.  Mitgeteilt  Ton  Prof.  Dr.  The  od.  Kolde  in  Er- 
langen   437 

6.  Ein  Brief  ron  Nie.  Selnekker.  Mitgeteilt  von  Dr.  B.  A  n  e  - 
mnller  in  Bndolstadt 439 

0Meh&fÜidi«  IGtteiliuigaiL 

1.  Bericht  über  die  Thitigkeit  des  Vereins  f.  Thüringische  Ge- 
schichte nnd  Altertumskunde  seit  seiner  Neub^ründung  am 
12.  November  1876  bis  cur  General  -  Versammlung  in  Gotha 

am  12.  Okt.  1881.     Von  B.  A.  Lipslus 467 

2.  Verzeichnis  der  Vereine  und  Institute,  mit  denen  der  Verein 
für  Thüringische  .Geschichte  und  Altertumskunde  in  Schriften- 
austeusch  steht 480 

8.     Mitgliederverzeichnis 488 

4.  Statuten  des  Vereins  für  Thüringische  Gkschichte  nnd  Alter- 
tumskunde, festgestellt  am  2.  Januar  1852,  durchgesehen  am 
16.  Mai  1877,  neu  durchgesehen  am  12.  Oktober  1881    .     .    497 


I. 


Registrnm   Snbsidii 

Clero  Thuringiae 


Anno   1506  Imposit i. 


Herausgegeben 


von 


Dr.  Virich  Stechele. 


Einleitung. 


Daa  Registrum  Subaidii  ist  ein  Veraeichniis  der  Bei- 
,  'welche  der  thüringische  ElomB,  soweit  er  Aei  Mainzer 
IpdiSzese  angehorte,  im  Jahre  1506  leisten  masgte,  um  die 
1  dückeD,  welche  der  neugewählte  ErzbiBchof  Jakob 
t  äie  Erlangung  dea  FalliumB  und  seine  feierliche  Inthro- 
iation  zu  tragen  hatte. 

Es  unterliegt  keinem  Zweifel,  daes  ältere  derartige  Ke- 
lter extstirt  haben  nud  auch  ausserhalb  der  HaiDzer  Diö- 
i  Torhanden  waren,  jedoch  ist  noch  keines  deraelben  bo- 
lut  geworden,  vieUeicht  ist  auch  keines  mehr  vorhanden, 
I  man  nach  Abschlusa  der  Einsammlungen  vorläufig  keinen 
Stauch  davon  machen  zu  können  glaubte. 

Uneer  Registrum  scheint  nur  darum  dem  Untergange 
tgangen  zu  sein,  weil  eine  geistliche  Persönlichkeit  in  Er- 
t  in  den  dreissiger  Jahren  des  16.  Jahrh.  es  heuulute,  die 
mllatoren  der  geistlichen  Stellen  in  Erfurt  einzutragen.  Die 
mitern  Schicksale  des  Buches  lassen  sich  nur  lückenhaft  ver- 
folgen. In  den  vierziger  Jahren  unseres  Johrhouderts  war  es  wahr- 
scheinlich im  Besitz  des  bekannten  Mühlbauaener  Oesuhichts- 
ireundesStephau,  der  in  seiner  Schrift:  „Neue  >^tofflieferuagen 
lur  deutschen  Geschichte"  einen  Auszug  daraus  gab,  welcher  in 
dem  Böttgcr'schen  Buche  über Diözesan-  und  G angrenzen  Bor 
"VerwerthuDg  gekommen  ist.  Ich  wni'de  auf  das  Buch  auf- 
merksam durch  eine  Bemerkung  Heases  im  11.  Band  der 
Mittheilungen  des  Halle'schen  Geschichtsvereina,  wo  er  sagt, 
i  das  Begistnim  mehr  enthalte,  ala  Stephan  mitgetheilt 


'  IT 

habe.     Doroh  die  niciit  genug  zu  lobendö  Freundlichkeit 
Herrn  Archivar   Dr.  Anemäller   in  Eudolatadt    erhielt 
das    HaoasliTipt   zu    iiQsr  eichend  er    Beuatztug    oasgehäDdij 
ich  gewann  beim  Lesen  die  Ueberaengang,    dass  ea  sich 
eine  thnringiBche  GeschiehtsqaeHe  toh  hervorragendi 
handle. 

Eb  ist  freilich  nur  eine  trockene  Aufzählung  geistliche' 
Stellen,  aber  diese  Ao&ählang  gewährt  ans  einen  vollständi- 
gen Einblick  nicht  nor  in  die  mateftelleSteilnng 
thäringischea  Geistlichkeit  am  Anfinge  des  16.  Jahrhunderts, 
Bondetn  auch  in  die  gesammte  kirchliche  Organisati 
.  wie  sie  nns  andererseits  Uaterial  für  die  Geschichte  der  B  o  d 
koltuF  des  Landes  bietet. 

Das  Register  besteht  aas  169  Blättern  in  Folio,  is 
seiner  ersten  Hälfte  von  einem  Schreiber  geschrieben, 
der  zweiten  Hälfte  von  dem  Hanptko  llektor,  dem 
fnrter  Dr.  Joris  Johannes  Sommoringk,  der  auch 
eisten  Theil  einer  fortlaofendea  Kevision  anterzogen  hat,  wie 
es  seine  Zusätze  und  Bandnoten  allerwege  bezeugen. 

Daa  Bcgister  ist  nach  einer  alten  Vorlage  oder  Tielleicht 
nach  mehrern  gearbeitet,  wie  die  Berufangea  auf  eine  Ee- 
gietrum  tempore  Ditheri  (gemeint  ist  Erzbischof  Diether 
von  Isenburg)  oder  auf  ein  Eegistram  Uaths  oder  i^stnmi 
dhnnen  beweisen. 


der 

irts,  ^, 

I 


Der  ganze  Stoff  ist  nach  Archidiakonaten  eingetheilt 
und  awar  ia  folgender  Keihenfolge:  1.  beate  Virginia  Erf., 
2.  8.  Soueri  Erf-,  3,  Doila.,  4.  beate  M.  Virg.  in  Eisenach, 
5.  Jechabnrg. 

Die  einzelnen  Archidiakonate  sind  wieder  in  die  Deka- 
nate (hier  8edos  genannt)  aufgelöst  und  zwar  ao,  dass  erst 
die  Ffarroieu,  dann  die  unselbständigen  geistlichen  Stellen, 
endlich  die  Klöster  angeführt  sind.  Bei  den  Pfarreien  und 
Klöstern  lat  nur  die  Summe  verzeichnet,  welche  als  sub- 
sidium  zu  bezahlen  war,  bei  den  unselbständigen  Stellen  abor 
die  geaaramte  Dotation  mit  grösster  Genauigkeit. 


EloIeltiiDg,  \ 

Doas  die  Arbeit  mit  groasem  Fleiese  aogolcgt  lät,  ver- 
teilt sich  bei  dem  Zwecke,  den  eie  verfolgt,  von  selbst. 

Von  BeJeutang  ist  es,  dass  wir  aiia  dem  Registrum  die 
yrohlicbo  Eintheilung  Th  ü  ri  ngens  kennen  lernen,  da 
i  Qaellen  für  diese  geisilicheu  Eiutheilungen  viel  aeltenor 
^d,  als  man  glaubt.  Es  cxistirt  wohl  ein  Archidiakonatsregi- 
i  in  dem  aweiten  Band  von  Wenka  HeBBiseUer  Lan- 
desgescbichle  abgedruckt  ist,  maa  wurde  aber  sehr  irren,  wenn 
mau  dasselbe  für  eine  origiDole  Aufzeichnung  nehmen  wollte; 
denn  es  ist  von  dem  um  die  Mainzer  Geschichte  hochverdien- 
ten Weihbieehof  Wurdtwcin  aus  ihm  zugänglichen  Quelloa 
zusammongestellt ,  und,  was  wohl  zu  beachten  iat,  es  ist 
nicht  vollständig,  da  es  nur  3  Archidiakonate,  Erfurt  I., 
Gotha  und  Jechaburg,  kennt.  Unscro  Eenntniss  der  thüringi- 
schen geistlichen  Eintheilung  haben  wir  also  in  Urkunden  zu 
suchen,  iu  denen  zufällig  derselben  Erwähnung  geschieht, 
nod  diese  sind  nicht  häufig.  Mir  wenigstens  sind  bislang 
nur  4  bekannt  worden:  die  erste  von  1128,  in  der  die  5 
Archibresbyter  aufgeführt  werden;  zwei  von  1355 ,  in  der 
die  Archidiakonate  angegeben  werden,  and  eine  Jenaer  Ur- 
kunde von  1509,  in  der  dasselbe  statt  findet;  ausserdem 
kommt  die  kirchliche  Eintheilung  Thuringona  noch  zur  Sprache 
in  der  Legenda  S.  Bonifacii  und  in  einer  deutschen  Relation, 
die  Conen  v,  d,  Gabeleutz  im  6.  Bande  der  Zeitschrift  des 
Ver.  f.  thür.  Gesch.  hat  abdrucken  lassen.  Wir  haben  also 
mh  Znrechnung  unseres  Hegistors  nur  8  Quellen  fiii  die 
Kenutniss  dieser  für  die  Geographie  des  Mittelalters  so  über- 
aus wichtigen  Eintheilung. 

Es  ist  wolil  zu  vormerken,  dass  diese  Quellen  verBchie- 
deneo  Werth  haben;  in  Kücksicht  darauf  nehmen  aber  unaet 
Kegister  and  die  4  Urkunden  als  offizielle  Angaben  den  er- 
sten Rang  ein.  Die  legenda  8.  Bonifacii  und  die  deutsche 
Belation  enthalten  Fabelhaftes  und  sind  für  die  Geschichte 
des  Bonifatiua  bekanntlich  nicht  zu  gebrauchen;  sie  geben 
aber  die  kirchliche  Eintheilung,  wie  sie  zur  Zeit  ihrer 
Abfassung  bestand;  dasa  sie  dieselbe  auf  Bonifatias  nnd 
Karl  den  Grossen  zurückführen,  ohne  dio  ea  bei  den  mittel- 


Yl  Einleitinig. 

ftlteiiichen  thÜTingiaeheii  !ffistonkem  2.  Kbuae  einmal  nieht 
anging,  kommt  nieht  in.  Betraelit.  Da  nun  die  dentache  Be- 
latton^  wie  ▼.  d.  Gmbelentz  nachgewiesen,  zwischen  1425  und 
14d8  niedergeachneben  ist,  die  lateinische  Tita  aber  kaum 
TOT  I400y  80  haben  wir,  der  Zeit  nach  gerechnet,  Tlachrich- 
ten  über  die  kirehL  Eintheünng  Thnzingenfl  ron  1128,  1335, 
eirea  1430,  1516  nnd  1509. 

AUe  diese  Quellen  aber  zeigen  unter  sieh  kleinere  oder 
grössere  Abweichungen,   welche   dnrch   nachfolgende   Ueber- 

ficht  Tenuisehaiilieht  werdoi: 

^  »      o      e*  c:  c:  _  ^c 

^    ^        I        »    c    P    tl? 

5  ?      ^       a  ^  -  «l^- 

•        ST        2.   2   2    ^  >" 
cj  5.  B  2.»- 


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Bebra 

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Einleitnng. 


vn 


Mt^iligouslitdL  uud  Nörtcn  können  hier  ausser  Betracht 
gelassen  "werJen,  da  diese  Gegenden  nur  zeitweise  zu  Thü- 
ringen gerethnet  worden  und  fast  immer  zu  Hcseen  gehör- 
ten. Zu  bedenken  giebt  Bebra,  unter  dem  nicht  das  hesaisefae 
Bebra  zu  Tcratehen  ist,  Boudern,  wie  aus  der  äoutschen  Be- 
lation:  „Bebra  liegt  vf  der  Puune"  deutlieh  hervorgeht,  das 
auf  der  i'inne  an  der  Biber  gelegene  Bibra.  Wenn  aber 
Bibra  einen  Arehidiakunat  einmal  gebildet  hat,  so  kann  das  Ge- 
biet dazu  nur  aas  dem  Archidiakonat  B.  M.  V.  zu  Erfurt  ge- 
nommen sein.  Wenn  in  einem  Verzeichnisse  Eiaenaoh  für 
eine  Zeit  als  besonderer  Arehidiakouat  aufgeführt  wird,  wenn 
Gotha  und  Ordmff  Archidiakonate  gehabt  uud  wieder  verloren 
haben,  so  spriagt  deutlich  in  die  Äugen,  dass  die  Arehidia- 
kouate  wochsolteu,  dass  sie  Veränderungen  unterworfen  waren. 
Igt  aber  dieses  der  Fall ,  ao  wird  der  Houpthypotheae  unserer 
niittBlalterliohen  Geographien  der  Boden  unter  den  Füssen 
weggezogen ,  man  wird  nicht  mehr  nach  dem  Grundsatz ; 
Archidiakonat  und  Gau  decken  sich,  die  als  wandelbar  er- 
^nnte  Archidiakonatseinthoilung  der  Gaugeographie  zu  Grunde 
legen  können,  aondern  wird  sich  begnügen  müssen,  nur  jene 
Orte  sicher  anterzubringen ,  bei  denen  die  Ganbeneichnung 
beigefügt  ist,  und  für  die  Lage  der  übrigen  sieh  mit  der 
Wahrscheinlichkeit  behelfeu  müssen. 

Auffallend  mochte  es  freilich  sein,  daas  von  1506  bis 
1509  eine  Aendcruug  eingetreten  sei;  es  ist  aber  nicht  an- 
wahtaelieinlJch,  da  derselbe  Erzbischof  Jakob,  dem  das  Siib- 
sidium  zu  Gute  kam,  am  27.  Januar  1505  „indices  gencralos 
et  executores  statutorum  provincialium  per  Thuringiam"  ein- 
setzte, mit  deren  Einführung  eine  neue  Eintheüung  vielleicht 
nothwendig  war;  auch  dieser  Umatand  darf  nicht  verschwie- 
gen werden,  dass  die  Jenaer  Urkunde  von  demselben  lohan- 
ties  Sommering  ausgeatellt  ist,  der  die  Eeviaion  des  Registrum 
vollzogen  hat.  Auf  oiueu  älmlichca  raschen  Wechsel  deutet 
auch  die  TJeberaetzung  der  Lcgenda  S.  Bonifacii,  die  mit  der 
deutschen  Selatio  nicht  zu  verwechseln  ist;  denn  sie  hat  bei 
äem  2.  Sitze  einen  andern  Archidiakonat  als  ihre  lateinische 


VHI  Bi 

Dureh  dieie  Autföhrtuig  besehianki  neh  aaderendte 
der  dia  hedeuiung  unseres  Begutmm,  so  dats  wir  sM^ea 
mÜMuenf  e«  zeigt  nicht  die  kirchlidie  Organisation  Thüringens 
im  Ali  ttelalter,  sondern  am  Anfange  des  16.  JTahrhnn- 
derts.  Und  fUr  diese  Zeit  gestaltet  sich  dieselbe  nach  den 
Ali  gaben  unserer  Quelle  folgendermassen: 

I*  Praepositnra   beatae  Mariae  Yirg^nis  in  Erfurt  mit    16 
Dekanaten  (sedes) 
l,  Ilversgehofen ,    2.  Leubingen,   3.  Sömmerda,    4.  Gut- 
roanshausen,    5.  Beinsdorf,    6.  Utenbach,    7.  Oberingen, 
8.  Ollendorf,    9.  Zimmern,    10.  Ossmanstädt,    11.  Ober- 
woimar,  12.  Alkersloben,  13.  Monra,  14.  Remda,  15.  Pöss- 
neck,  16.  Kirchheim. 
II.    Fraepositura  Hancti  Severi  in  Erfurt  mit  5  Dekanaten 
l.  Gotha  alias  Walwinkel,  2.  Münstergehofen,  3.  Molsch- 
iebon, 4.  Wanzleben,  5.  Herbsleben, 
in.  Fraepositura  Dorla  mit  4  Dekanaten 

1.  Dorla,    2.   Aufhoyen  alias  Salza,    3.   Falken,    4.  Be- 
ringen. 
IV.   Fraepositura   beatae  Mariao  Yirginis    in   oppido  Isenach 
mit  9  Dekanaten 
l.Mila,  2.  Reinda,  3.  Ookershausen,  4.  Lupnitz,  5.  Eörn- 
riet,  6.  Ereuzburg,    7.  Heringen,   8.  Yacha,  9.  Hausen, 
y.   Fraep.  eodesiae  leohaburgensis  mit  11  Dekanaten 

!•  Berga  superior,  2.  Berga  inferior,  3.  Jechaburg, 
4.  Suasra,  5,  Frankenhausen,  6.  Greussen,  7.  Germar, 
8.  Bleioherode,  9,  Eanewerf,  10.  Kirohheilingen ,  11. 
Weohaungen. 

Diese  Bintheilung  ist  dem  Besteuerungsregister  zu  Grunde 
gelegt 

Zur  Steuer  gezogen  ist  der  gesammte  Säkularklerus,  also 
die  Domgeistliohkeit,  die  Ffarrer,  die  Vikare  und  die  Frühmesser. 
AusuahmefUlle  sind  nur  selten;  ausgenommen  und  steuerfrei 
wud  vor  allem  die  beiden  Hauptkollektoren  Johannes  Som- 
moriug,  Doktor  der  Kochte,  Kanonikus  und  Kautor  der  Kirche 
H.  Mar.  Virg.  zu  Erfurt  und  Simon  Voltzke,  Dr.  d.  Rechte, 
der   dieselbe  Stellung   bei  Sanct  Serer    einnahm;    ferner  die 


RinIdtiiDg. 


IX  ' 


■Epzpriester,     deneu    die    Einaammlung    der    Gelder    in    ihren 

Archidiako Daten  nnd  die  Ablieferung  an  die  Hauptkollektorcn 

oblag,  bei  welchem  Geschäfte    es  nioht  immer  völlig  reialicli 

zugegangen     zu    sein    eeheint;    denn    ztim    Sitz    Mulschieben 

,  trägt  Sommering   mit   grosser  Entrüstung    ein:    „Hier    merke 

t  ich  eine  grosso  Boasheit  und  Betrug  dos  Erzpriesters";  denn 

i  derselbe  hatte  20  fl.  eingenommen  und  nur  gegen  15  an  den 

I  HftuptkoUektor  abgeliefert;  er  hatte  sich  nämlich  von  seinen 

I  Geistlichen  mehr  bezahlen  lassen :  „darvmb  haben  die  armen 

I  prister  yielmal  geklagot." 

Frei  war  femer,  wer  hei  den  geistlichen  Gerichten  im 
k  Terhindorungsfalle  der  Richter  eintrat,  ferner  wer  nichts 
Lhatte,  und  deren  'waren  nicht  wenige,  und  endlich  die,  welche 
I  einfach  sich  weigerten,  zu  bezahlen,  und  von  diesen  gab  es 
I  Bnch  eine  genügende  Anzahl, 

schlimmsten    erging    es    den  Exekutoren  mit   ihren 
f- Forderungen  bei  den  Klöstern. 

Es  geht  durch  das  ganze  spätere  Mittelalter  das  Stre- 
Llien  nach  Exemtionen,  und  es  wäre  unrecht,  wenn  man 
r  den  Klöstern,  wenn  sie  dasselbe  Streben  zeigten,  daraas  einen 
(;  Torwurf  machen  würde,  als  hätten  sie  etwas  besonderes 
^than;  ebenso  wie  es  der  Traum  jeder  Stadt  war,  sich  dem 
K^BTii'orialherrn  zu  eutzieha  and  unmittelbar  unter  dem  Kai- 
i  stehen,  also  Eeichsstadt  zu  sein,  beileibe  nicht  aus 
piigend  welchem  patriotischen  Beweggrunde  ,  sondern  woil  es 
"bequemer  und  billiger  war,  so  wollten  die  geistlichen  Kor- 
rporationen  von  dem  Bischöfe  los  und  direkt  unter  den  Papst, 
SUreil  trotz  der  wohl  organisirten  römischen  Finanzpolitik 
l'diese  Lage  immer  noch  besser  war,  als  die  Zugehörigkeit 
in  der  Nähe  wohnenden  Bischof,  der  nicht  viel 
ttospruchsloser  war  als  der  weltliche  Territorialherr,  Die 
oinjkaner  waren  vöUig  von  allen  Leistungen  an  die  Bi- 
h^ohöfe  befreit,  eine  Exemtion,  welche  sich  wahrscheinlich 
■  dfther  schreibt,  daas  dieser  Orden  früher  keine  Outer  er- 
^irorben  durfte.  Das  Verbot  wurde  im  Laufe  d^r  Zeit  nioht 
■  beachtet,  aber  die  Befreiung  blieb.  Selbstverständlich 
die  hettelmiinche  frei;    was    noch  übrig  blieb    au  klö- 


storlichen  (jenossensthaflen  protcstirto  iiiclit  sßlteii, 
zahlten  Oborwtimar  und  CapeUendorf  einfach  nichlB,  Heul 
dorf  statt  28  fl.  nur  32;  CöUeda  herief  aitih  darauf,  dasa  « 
unter  dem  Abt  toh  Herafeld  st«he ,  bo  dasg  nur 
Slifte  und  Klöster  beigezogun  werden  konnten,  i 
meistens  darum  bezahlen  musaten,  weil  mit  ihnen  die  Ffus 
kirchc  verbunden  war : 

A.   im  Aroh.  B.  Mar.  Virg.  in  Erfurt: 

a.  in  der  Stadt  Erfurt:    I.  das  Domstift,  2.  die  Beneditl 
tiner    auf   dem    Petersberg,    3.    das    Nonuenklostej 
Neuwerk,    4.    der    Probat    und    die   Kanoniker    i 
Eeglerklosters,    5.  das  Nonnenkloster  zu  St.  Marfc 
ausserhalb  der  Stadt,  6.  das  Nonnenkloster  auf  det 
Cyriakaberg  (seit  1480  in  die  Stadt  neben  die 
dreaskirche  verlegt)  und  7.  das  Soliottenkloster. 

b.  In  den  Dekanaten:    1.  Nonnenkloster  au  Jena  (Itfi 
Gulden),    3.    Heusdorf   (22    Gulden    —    hat    ., 
diese    Quote    „propter  paupertatem"    protestirt) , 
Oberweimar  (eingeschätzt   zu    31   Oulden ,    behäng 
tete  Exemtion  und  bezahlte  nicht),    4,  Saalfeld  (8i 
Gulden  17J  Groächen),    5.  Stadt-Um  (31^  Gnldeil^ 
6.    Berka   (10|   Gulden  —  hat    nicht   bezahlt), 
Tondorf    (10^  Gulden,    1    Schock    5  Groschen), 
Etteraberg  (10^  Gulden),  9.  Mergenthai  =  Marien th 
bei  Ettersberg  (besteuert  mit  1  fert,    1^  loth  1  quei 
tin),    10.    Capellondorf   (besteuert   mit   10|   Gnlded 
bezahlt    wegen    angeblicher  Exemtion    nichts), 
Paulinzelle   (17^  Gulden,    1    Schock    31  Oroschai 
13.    Ichtershauacn    (35  Gulden),    13.  Hesseler   (b« 
steuert  wie  Ettersberg),     14.    Arnstadt   (21   GuldBJ 

8  Schoek  27  Gi-osohen),  15.  Eeiuhartsbrun  (21  ( 
den,  8  Schock  27   Groseben,   1  Heller)*),    16.  Kl^ 
ater  Suiza  (7  Gulden)  und  1 7.  Kloster  Bebra  (1 0^  Gu]  " 

•)  Die  QuittuDg  übar    die  Bo»nliIur.g    von  3  Mark,    3  Viar 
Loth   dnvtti  Friedrich  Hünorjegor    namens    des  Abis  JoliRunes    i 
nes  Summci'ingk  i^uartn,  ferla  post  ConTersianom  scti,  Pauli   hat 
r  den  Reinhsrdsbrunar  Ärcliivalien  erhiiltea. 


Einleitung 


XI 


Prälaten    und  Klöster   dus    ArchiiiiakotiatH    Liozahlcu 
zusammou  381    Gulden  äO  Schock,    lOJ   Gulden. 
B.    Im  Archidiakouote  S.  SeverJ  in  Erfurt. 

a.  In  der  Stadt  Erfurt:  Das  Chorherrnstift  zu  St.  Se- 
Ter  (21  Gulden). 

b.  lo  den  Dekanaten :    1.  Eollegatstift  in  Gotha  (I  forto), 

2.  das  Stift  zu  St.  Marien  in  Gotha  (21   Gulden). 
0.    Im  Archidiakonate  Dorla:  1.  Augustiner  Chorherrnstift 

zu  Dorla  —  1472  aach  Laagensalza  verlegt  — 
(8  Schock  2  Groschen),  2.  Kloster  Homburg  (10^ 
Gulden),  4.  (lange u).S alz a  (3|  E.) 

D.  Im  Arclüdiakouate  Eisenach:    1.  D&s  Eollegiatslift    zu 

St.  Marien  in  Eisonäch  (10-^  Gulden),  2.  das  Non- 
nenkloster St.  Nikolaus  in  Eiaonach  (sollte  21  Gul- 
den bezahlen:  una  marca  remiasa  propter  inopiam), 

3.  Herren  breitun  gen  (solUe  21  Guldeu  bezahlen, 
gab  nur  3  Gulden),  4.  Frauen  breitungen  (sollte 
10^  Gulden  geben,  bezahlte  2  Gulden),  5.  KreatB- 
hurg    (sollte  10^  Gulden  bezahlen  und  gab  nichta). 

E.  Im  Ärchidiakonate  Jeehaburg: 

1.  EoUegiatatift  zum  heiligen  Ereatz  in  Nordthau- 
sen  (21  Gulden),  2.  Nonnenkloster  Neuwerk  in 
Nordthausen  (25  Gulden),  3.  Nonnenkloster  in  der 
Altstadt  Nordthausen  (10  Gulden  statt  21).  4.  Non- 
nenkloster in  Kelbra  (21  Gulden),  5.  Nonnenkloster 
in  Lahre  (21  Guldon),  6.  EoUegiatatift  in  Jeoha- 
bnrg  (21  Gulden),  7.  Nonnenkloster  in  Dittenbom 
m  Gulden),  8.  Nonnenkloster  in  Sussra  (14  Gul- 
den 3  Schock  21  Groschen),  8.  Oldisleben  (lOJ 
Gulden  statt  35  Gulden),  9.  Nonnenkloster  in  Pran- 
kenhausen (26  Gulden  statt  35),  10.  der  von  Hera- 
feld nach  Göttingen  Teraetzte  Probat  (soll  21  Gul- 
den bezahlen,  hat  nichts  bezahlt),  Gerode  (10^  Gul- 
den statt  35),  12,  Nonnenkloster  in  Bunrodo  (14 
Gulden,  nioht  bezahlt),  IS.  Nonnenkloster  Capelle 
(14  Gulden). 


xn 


tSalMang. 


Es  zeigt  sich  also  hier,  dass  viele  Klöster  niclit  im 
Stande  waren ,  die  ihnen  Etal'erlegte  Qaote  za  decken ;  wir 
haben  hier  eine  thataächliche  Illustration  zn  den  Klagen, 
die  sich  in  den  Schriften  dea  Xikolaus  ron  Siegen  finden, 
der  sich  gegen  Ende  des  15.  Jahrhunderts  so  ei&ig  mit  der 
Reformation  tUiiringi scher  Klöster  abgab  nicht  nur  in  Bück- 
sicht  auf  Erneueniag  dea  geistlichen  Lebens  sondern  auch 
auf  Wiederbelebung  des  materiellen  und  finanziellen  Wohl- 
stand b. 

Weoden  wir  nns  ntin  zu  dem  Säknlarklenia.  Der  Sa- 
kularklcroa  wurde,  wie  bereits  erwähnt,  ohne  Ausnahme  zar 
Steuer  gezogen,  und  zwar  scheint  es,  dass  darchschnitüich 
der  zwanzigste  Theil  der  Jahreseinnahme,  also  5"/^  abgefor- 
dert sind;  ganz  konsequent  und  genau  ist  die  Rechnung  nicht 
überall  darcli geführt  worden.  Die  Dotation  der  Stellen  ist 
nur  bei  den  Vikarien  angegeben ,  nicht  bei  den  FEarreien, 
aber  ich  glaube,  dass  man  nach  der  Steuetqnote  das  Em>'| 
kommen  des  Pfarrers  berechnen  kann.  f 

Wie  ihre  finanzielle  Lage  war,  dafür  sollen  einige  Bra-  * 
spiele  angefahrt  werden. 

Im  Dekanat  Oamanstädt  bezahlten  die  fünf  P&rroieD 
Apolda,  Capellendorf,  Oasmanstett,  Libstet,  Fhiffelbaeh  and 
Unlerrossln  je  10  solidi,  von  denen  circa  50  auf  eine  Mark  = 
7  Gulden  Gold  gehen,  also  nach  der  Besteuerung  gerechnet, 
ein  Einkommen  Ton  40  Gulden  gewahrt«n,  was  nach  den 
Geld  Verhältnissen  dea  beginnenden  16.  Jahrhunderts  nicht 
gerade  ein  glünzendea,  aber  doch  ein  reichliches  Einkommen 
war,  wenn  man  bedenkt,  dass  damals  selbst  die  Gehalle  be- 
rühmter Professoren  die  Summe  voa  100  Gulden  nur  in 
seltenen  Fällen  erreichten.  In  dem  Dekanate  Obemreimar 
ist  die  am  höchsten  doiirte  Stelle  die  Pfarrei  zu  Jena,  welch« 
-  30  Eolidi  steuert,  also  ein  Einkommen  von  120  Gulden  in 
Gold  hatte,  Sanct  Peter  in  Weimar  hatte  nur  '2i  solidi  zu 
befahlen,  ertrag  96  Gulden,  während  in  Erfurt  für  die  PEar- 
rer  10  solidi  (gleich  einem  Einkommen  von  4B  &.)  die  höchata  il 
Quote  ist 

Angenommen   dass    40  Goldguldeu  ein  EinträgnJss 


EtnleHnng. 


xm 


L'welohes  itn  Allgemeinen  als  befriedigend  angesehen  werden 
tkanti,  so  befinden  aiuli  im  Dekanate  llversgebofen  unter  20 
forroien  unr  4,  ■welche  diesen  Satz  erreiclieu ,  im  Dekanate 
Q  uuter  16  nur  eine,  im  Dekanate  Sömmerdn  uu- 
ar  3,  im  Dekanate  Gutenhausen  unter  30  nur  5, 
Dekanate  Utenbitch  keine  einzige  uud  iu  dem  grossen 
Dokanate  Oberweimar  mit  59  Pfarreien  nur  30,  welche  boI- 
{;ebeE  Einkommen  oder  ein  grösBeres  haben.  Einzelne  Pfar- 
len  zeigen  ein  Einkommen,  welolies  geradezu  Schrecken 
regt;  MüQchenrade,  Cospoda,  Kotonsteia  haben  je  4  solidi 
Steuer;  also  IG  Goldgulden  Einnahme;  LehnäteJt,  Hararaer- 
stett,  Ufaua,  Gross-Sohwahhausen  nur  3  solidi;  Eichenberg, 
Kroasen,  Zeutsch,  Bucfafort  nur  2  und  Beutelsdorf  einen  So- 
lidua  zu  fifeuern. 

Diese  Beispiele    sind    aus   dem    östlichen  Thüringen    ge- 
nommen.    Nicht  anders   liegen    die  Terhsltnisse    in    der  Ge- 
gend   um    Gotha.     Statt    nach    solidi    ist   hier    die  Rechnung 
zum  Theil  nach  Vierding  und  Loth  gestellt  und  zwar  so,  daas 
der  Yierdiug   für    2  Schog    41   Groschen   und    das    Loth    für 
L  40    Groschen    gerechnet   wird ;    lÜ    Schog    44  Groschen    sind 
tgleich   einer    Mark    oder    7   Gulden    Gold.     In    dem    Dekanat 
l  Qotha  sind   14  Pfarreien,  welche  dem  oben  angeführten  Satze 
rvon    einem    Einkommen    von    40  Goldgulden    nahe   kommen, 
las  stehen  darunter,    die  Pfarreien    in  der  Huhla  und  in  Pe- 
■ünioda  gehören    zu    den    niedrigst  besoldeten    und    sind    nur 
Bmit  J  Loth  20  Grosohcn  eingeschätzt. 

Im  Dekanate  Dorla  brachton  alle  IG  Pfarreien  21  Gold- 
■'ignldon  auf;    der  Dekan    von  Langensalza  Johannes  von  Erfa 
»rkläcte,  er  könne  seine  Pfai-reien  nicht  taxiren,  und  so  möge 
Pfoaa  sieh  an  3  Mark  genügen  lasaen;    die  Pfarreien  sind  im 
IKegister  in  malores,    mediae  und  minores  eingetheilt,   leider 
ist  dabei  nicht  gesagt,    zu  welcher  Quote  jede   dieser  Grup- 
pen veranlagt  worden  ist. 

Aus  diesen  Beispielen  wird  klar,  dasa  die  materielle  Lage 
^dar  Pfarrer  nicht  beeondera  glänzend  war. 

Die    Ursache    dieser   Erscheinung    ist   einzig   und    allein 
i  zu  suchen,  dass  die  Pfarreien  viel  zu  zalilreich  wareu. 


XIV 


FlsUitasg. 


Hatte  doch  die  Stadt  Eriiirt  allein  21  Püarreien,  der  Ätohi- 
diakonat  beate  M.  V.  446,  der  zu  St.  Sever  103,  Dorla  55, 
Eissnach  65  und  J'echabarg  324,  also  waren  (ohne  Erfart 
993  Pfarreien. 

Zu  diesen  Zahlreichen  Pfai'reieu   kommt  noch    eine  a 
aerordoutlich    grosae    Sohaar   von  Vikarien.     Zu    dem    Are 
diakonate  beste  marie  V.  gehören  in    der  Stadt  Erfurt  alleiinJ 
279   Vikarien.     Im  Dekanate  Ilversgehofun  sind    4,    Dekanafl 
Leubingen  3,    Sömerda  11,    Gutenhansen  22,    Beinsdorf  l7j 
Utenbach  13,    Oberingen   10,    Ollendorf  4 ,   Zimraem  5,  Om 
manstet  6,  Oberweimar  47,  Stadt  Jena  27,  Deoauat  ÄlberaJ 
leben  37,  ilonra  13,  Remda  36,  Pössnek  30,  Kirthheim  i 
za    St.  Seuer    in    Erfurt    52.     Also    haben    die    Stadt    Erfus 
und  die  Landdekanate  des  ersten  Aruhidiakonatssprengola  GßM 
Vikarien.     Rechnen  wir  dazu,  die  467  Pfarreien,    so  ergeben 
iich    1130    geistliche  SteUen    für   ein  Gebiet,    das    höchsten^ 
200000  Einwohner  hatte,     ßechnet  man,  dass  in  den  Monchi 
und    Nonnenklöstern,     die    unter    dem    ersten    Arehidiakona^ 
stehen,    200  Personen  waren,    so  haben    wir  ungefähr  130d 
Personen  geistlichen  Standes  auf  eine  Bevölkerung   v 
200000  Seelen.     War  die  Lage  der  Pfarrer  keine  glänzendd 
Bo  finden  wir  hei  den  Vikaren  Verhältnisse,  welche  i 
Existenz  als  unter   den  traurigsten  Bedingungen  stehend    eti 
kennen  lassen.     Wenn  man  auch  Fälle  wie  die  folgenden  t 
Ausnahme  gelton  Idsat,    wie    bei    der  Vikarie    in  WillerEtedl 
die    6  Malter  Getreide    und    30  Groschen    ertrug   und  dere 
erster  Inhaber   „in  summa  paupertato  obiit",  von  dem  zw^ 
ten  aber  gesagt  wird:  , .Johannes  alban  deuastauit  benefioiarilj 
tandem  aufftigifj  oder  die  Vikarie  auf  dem  Schloas  Schaue 
forst,  von    der   es  heisst;   „valde  exilis    et  nihil   habet  i 
rius  den    die  kost    vff  dem  schlösse    der  hern  rewaszen    ■ 
plawe    zu    Grewtz,    Ideo    dominus    lohannes    grintschwytta 
propter  püupertatem  aufugit";  oder  eine  Vikarie  zu  Cranicä 
feld,    deren    Inhaber    „siugulis    diebus    mensam    cum  domiin 
ruasoue"  hat,  —  ho  ist  doch  vor  Allem  zu  konatatiren 
weitaus    der   gröaate  Theil    der  Vikarie    ein  Einkomme 
das  nur  ein  kümmerliches  Dasein  ermöglicht.     Einer  der  Vq 


1  auf  der  Wnrtiiarg  ist  der  gliicklicligte  uQter  allen  seinen 
Siegen;    deiin    er    ist   mit   4    Sclioek    20    Groschen    veran- 
lagt,   einer  Suninie  also,    welche  einem  Jahreseinkommen 
IDD  Schock   entsprach  =  ^6  Gulden    iu  Gold.     In    an- 
Diemd  glücklicher  Lage    ist    nur    noch    ein  Vikar  von  Er- 
Bchock    bezahlt;     die    Durchs ohnittssumme    ist 
EBcliook  ^   also  20  Schock  Jahreseinkommen    =  nngeähr 
^Ksrk    oder    H  ü.     Die  Vikarien    in  Jeua  eind  die  besten, 
auch    bei    ihnen    wird    über    Verachlechteiuug    geklagt. 
l  hatte  die  Tikarie  Peter  und  Pauli  früher  4  Schog,  3  Mal- 
r  Korn,  3  Quart  Gerste,  8  Malter  und   1   Qnart  Hafer  und 
Acker  Wein  war  aber  bedeutend  zurückgegangen ;    von  der 
ikade  zu  Sauet  Martin  wird  geklagt,  daas  Censue  non  sunt 
libilGB,  und  wie  in  Jena  so   ist  es  allerwürts.     Manche    Vi- 
wie    häufig    angegeben,    heruntergekommen    durch 
naohnlden  ihres  luhabers,    hei  andern  liegen    ganz  andere 
tachen  für  ihre  Verschlechterung  vor  und  das  ist  die  Ge- 
BltÜüitigkeit    einiger    adeligen    Herrn.      Wie    hui    der    Auf- 
febang    der    Klöster   der   Adel    so    manches    Kircheugat    auf 
e  'unveraEtwortliohe  Weise    an    sich  gerissen    und  ^eistli- 
L  Zvccken,    für  die  ca  bestimmt  war,    entüogen  hat,    ao 
r  &aher   die  Einkünfte  einiger  Stelleu  einlach  zurück 
ter  beanspruchte  für  sich  einen  Theil.     In  dieser  Beziehung 
üthalt  das  Register  Klagen  besonders  über  den  Grafen  Sieg- 
ind  Ton  Gleichen,    über    die  Grafen    von  Beichlingen    und 
von  Hohenstein. 

Das  Bild  von  der  Lage  der  Vikare  würde  aber  nicht 
vollständig  sein,  wenn  unterlassen  würde,  auf  eine  Thatsache 
hinzuweisen,  duroh  welche  dasselbe  nooh  düsterer  wird. 

Die  besten  Vikarien    bcündeu    sich    in   den  Händen    der 
gutgealellten  höheren  Geistlichen  ,    besonders 
r  Erfurter  Juristen,     Als  bevorzugt  erscheinen  hier  Dr.  jur. 
1  Sommering,  Dr.  jur.  Simon  Voltzke,    Dr.  jur.  Hen- 
isg  Gode,   Dr.  jur,  Conrad  Stein,    ein    geborener  Jenenser, 
l  Kikolaus  Göttling.     Der  Dekan  Eberhard  Morschelk  von 
1ha  hat  eine  Yikarie  zu  Gutenhausen,  die  2ü  Schock  tragt, 


XVI 


Ginleifane, 


eine  zu  GoBBeratedt  mit  21  ,  eine  dritte  zu  Eudersd 
9  Scliock,  eiue  vierte  zu  Baldestadt  mit  22  Gulden. 
Eeaidenzpflichf  gab  es  für  diese  Herren  nicht,  wie  z.  B. 
Herr  Kilian  Kurlin,  Vikar  za  St.  Nicolaua  am  Saalthor  zu 
Jena,  seinen  Wohnsitz  in  Zoiz  hatte. 

Bieae  Eumuiatioii  der  Vikürien  hatte  für  das  kirchliche 
Leben  einen  sehr  grossen  Nachtheil.  Da  die  mit  der  Stif- 
tung verbundene  liturgische  Leistung,  d,  h.  das  Lesen  der 
Messen  an  dem  bestimmten  Altar  vollzogeii  werdou  mnaste, 
der  Inhaber  der  Pfründe  aber  nicht  zu  gleicher  Zeit  an  meh- 
rern Orten  sein  konnte,  so  geschah,  was  auch  heutigen  Tages 
ähnlich  noch  in  Eugland  geschieht,  der  Inhaber  der  Pfründe 
bezog  das  Erträgniss  seiner  Stolle  und  liess  seine  Pdichlen 
durch  einen  Anderen  etfiillen.  Nach  wie  schmäWichen  Gnind- 
sätzen  man  hierbei  verfuhr,  geht  aus  den  für  die  Keforma- 
tionageächichte  so  wichtigen  100  Beschwerden  der  germani- 
schen Nation  hervor.  Die  Vergebung  war  der  pure  Äuf- 
stiich,  wer  am  wenigsten  nahm,  erhielt  die  Stelle,  nud  bei 
dem  ungeheuren  Zudrange  anm  geistlichen  Stande  war  auch 
hierfür  die  Konkurreoz  gross  genug.  Wie  danu  die  also  er- 
steigerte Stelle  ausgefüllt  wurde,    ist  leicht  sich  vorzustellen. 

Man  würde  aber  irren,  wenn  man  annähme,  dass  das 
offenbar  unwürdige  Dasein  der  Geistlichen  und  die  Ueberfül- 
lung  mit  geistlichen  Stellen  die  Bevölkerung  zu  einer  Ab- 
neigung gegen  die  Stiftungen  von  Vikarien  gebracht  hätte. 
Ganz  im  Gegentheü!  Unser  Kogiater  zeigt  uns  allenthalben 
Stellen,  bei  denen  entweder  die  Jahreszahl  ihrer  Gründung 
oder  die  Bemerkung  „nouiter  fuudata"  angebraclit  ist. 


Es  ist  aber  nicht   nur    das  Lehen  des  Klerus, 
ches    durch    diese    Aufzeichnung    ein     dankenswerthes    Liol 
fallt;    ebenso  wichtig    ist    die  £enntnisB    des   materiellen  Zw 
Standes,    besonders  der  ackerbaulichen  Verhältnisse    und 
Uüuz  Wesens. 

Vielleicht  ist  es  möglich,  von  dem  Beiehthum  an  geinl 
liehen  Stiftungen    einen  Schlusa    auf  die    materiella  Wohl 


^heit  einer  Gegend  au  machen.  Wolito  man  diesou  Schluss 
Thüringea  m&chen ,  eo  wäre  das  Saalthal  damals  die 
ichste  Gegend  Thüringens  gewesen ,  woran  nicht  zu  zwei- 
I  ist,  denn  ein  Reiohthum,  von  dem  wir  heutigen  Tages 
I  Ahnung  haben,  lag  in  der  Jenaer  Wein  pro  duktion. 
^portirtc  man  doch  in  Ji;ua  am  Anfang  des  16.  Jahrhim- 
oinem  einzigen  Jahre  für  19000  fl.  Wein,  d.  h.  nach 
mtigem  Werthe  380,000  Mark.  Die  Pfarrei  von  Jena  war 
Kp  beele  Pfründe  in  ganz  Thüringen  und  die  Jenaer  Vi- 
rien  am  besten  dotirt. 

Ein  Blick  auf  die  Botationsgegon stände  zeigt  uns  eine 
oese  Mannigfaltigkeit,  wobei  vor  allem  die  wichtige  Er- 
finuug  in  die  Augen  fällt,  dass  jene  Stellen,  die  als  neue 
jneichnet  sind,  fast  ausechlieEslich  mit  Geld  dotirt  eraohei- 
den  altern  Stellen  ist  die  Dotation  verschieden 
ftrohl  innerhalb  ganz  Thüringens  als  auch  der  einzelnen 
nhidiakonate.  Wenn  mau  ein  Becbt  hat  anzunehmen,  dass 
I  Dotationsgat  das  benutzt  wurde,  wovon  ein  gewisser 
Krfluss  in  den  einzelnen  Gegendon  Torhanden  war,  so 
labt  anaer  Yerzeichnisa  interessante  Schlüsse  auf  die  wirth' 
Wichen  Verhältnisse  der  einzelnen  Gegenden. 
Zu  dem  Archidiakonatus  Seate  Marie  Virginia  gehörte  das 
Hiclie Thüringen  bis  zurSaaleund  einStrich  von  der  Orla  bis 
r  Elster.  Tn  diesem  grossen  Gebiete  finden  wir  ein  einziges 
1  Waizen  als  Dotation  und  zwar  für  die  Vikarie  in  Hauahel- 
[ungen,  also  für  den  nördlichsten  Theil  des  Archidiakonats, 
jtrana  sich  schliesaen  lässt,  dass  am  Anfange  des  16.  Jahr- 
bderts  im  Östlichen  Thüringen  der  Waizenbau  nnr  sehr 
lam  betrieben  wurde. 

Zur  Dotation  benutzte  Feldfrüchte  sind  hauptsächlich 
pod-Eorn  (frumentum,  Koggen);  aas  lloggen  bestellt  haupt- 
pöhlich  die  Dotation  im  Dekanate  Gutenhausen,  Oherweimar, 
mannatedt,  Moura,  Zimmern,  Ollendorf  und  Oberingen; 
rate  tritt  überall  in  diesen  Dekanaten  mit  auf,  vorzüglich 
i  Dekanate  Oberweimar,  auffallend  selten  bei  den  geiatli- 
.   Stellen    in    der  Stadt    Jena.     Dekanat  Oberwoimar  mit 


svin 


Ei'uleiluiig. 


Jena  uu<]  Dekanat  Guten  hausen  verwenden  zur  Dotatioq 
Bieialioli  viel  Hafer.  Die  Dekanate  Itemda  und  Alkersleben, 
also  die  Gegend  an  den  Yorbergeu  des  ThüringerwaldeB,  ha- 
ben nur  ganz  vereinzelt  Naturaldötalion.  Der  Getreidebau 
muaa  dort  sehr  zurückgewesen  sein. 

Dotation  an  Grund  and  Boden  zeigt  sich  vor  Allem  ja 
Dekanate  Oberweimar  und  besonders  in  der  Stadt  Jeiia. 
letzterer  sind  35  Acker  Weinberge,  3  Acker  ArtlaudcB  all 
Dotation  verwandt;  aasaerdera  im  Dekanate  16  Äcker  Wein-^ 
berge,  6  Wiesen  und  8  Acker  irtlanda.  Desgleichen  6  Acker  l 
Weinberge  im  Dekanate  Ossmannstedt,  2  im  Dekanate  Ober' 
ingen,  IJ  im  Dekanate  Uonra  und  ^  im  Dekanate  Utenbach; 
Wiesenland  in  kleinem  Maasae  in  den  Dekanaten  Laubingen 
und  Sömmerda,  in  dem  Diakouato  Kirchheim;  in  der  Gegend 
zwischen  Arnstadt  und  Waltershaus en  zeigt  sich  reichliche 
Dotation  an  Weinbergen.  32  sind  ia  Händen  von  Vikaren. 
Gerate  zeigt  sich  nur  einmal,  Hafer  zweimal  und  Koggen 
dreimal;  als  vereinzelte  Dotationsobjekte  treten  noch  auf: 
Erbsen,  Wachs,  Hühner  und  Gänse. 

Der  zQm  Atuhidiakonat  gehörige  Strich  an  der  Orla 
hat  gar  keine  Naturaldo tation  sondern  nur  solche  in  baarem 
Oelde.  m 

£e  ist  oben  schon  bemerkt  worden,  dasa  die  Einschj^^ 
tznng  nicht  überall  gleichmäsaig  vor  sich  gegangen  sei,  da^H 
um  ist  es  auch  nicht  absolut  sicher,  aus  jenen  Stellen ,  V^l 
blosse  Natural dotation  oder  nur  Dotation  von  Grund  aa^t 
Boden  angegeben  ist,  einen  Schliiss  auf  den  Werth  des  G^^ 
treidea  reep.  der  Grundstücke  Im  Jalire  1306  für  das  östlich^l 
Thüringen  zu  ziehen.  So  bezieht  der  Vikar  zu  Wolmirate<äÄ 
6  Malter  £oru  und  steuert  dafür  48  gr. ,  also  für  den  Ua^| 
ter  8  Groschen;  der  in  Tunndorf  hat  2^  Malter  und  ateuanJ 
davon  nur  16  Groschen;  der  in  Hau sheld rangen  gicbt  T(^H 
5  Malter  30  Groschen.  30  Groschen  sind  in  UausbeiobS 
lingen  die  Steuer  für  9  Schock  Einkommen,  fl 

In  Jena  sind  3  Acker  Weinland  zu  36  Groschen  anga^fl 
setzt,  also  der  Acker  zu  12  Groschen;  dieselbe  Summe  steuo^l 
der  Vikar    von  St.  Sigmund    in    llmcuan    für  12  Schok.     ^H 


Einleitung. 


XIX 


I  Flor   aber    ist   ein  Weinborg    nur    zu    lOf  gr.  be- 

Diert.     Wenn  auch  bei  Tasirnng    äer  Grundslücke  die  Bo- 

tät  eine  gi'oeso  Bolle  spielte,  so  könuen  vir  dacli  aauäherod 

1,  dasa  ein  Acker  Weinberg    als    ein    Kapital    von    oirka 

—140  Gruachen  angesehen  wurde. 

Der   zweite  ATcliidiakentit  Sancti  Seueri    zu   Erfurt  um- 

}  Stadt  Gotha  und  die  Landdekanate  Münatersgehofen, 

[olachleben,  Wandesieben  und  Herbsleben,  also  einen  Strich 

^ndes,  der  von  der  wilden  Gera  bis  nach  lluhla  reicht  und 

\  Korden  durch  einea   Theil   des  Uittellaufes   der   Unatnit 

^en^t  wird. 

Für   diesen   Beiirk   zeigen    sieh   folgende   DotatioDsveiv 

le:  Für  Stadt  und  Umgegend  Ton  Gotha  nnd  für  Wal- 

ihaosen  herrscht  die  Gelddotatiou  vor,    aber  auch  für  die 

Oiddokanato    Molschieben    und    Wanzleben.     Waizen    findet 

nirgends;    iu    den    Dekanaten    Molschleben    und  Wanz- 

i  auch  nicht  Hafer  nnd  Gerste.     Im  Dekannte  Wanzleben 

t  eich  übrigcus    noch  Weinland    als  Dotation  (8  Acker). 

GaQZ    anders    stellt-  sich    das  Yerhältniss    in    dem  nörd- 

n  Dekanate  dieses  Archldiakonata,  in  Herbsloben,  in  dem 

der  Gera   und  TJnstrut  eingaschlosBenen  Dreiecke.     Geld 

pd  Nataraldotation  halten  sich  das  Gegengewicht.     Eorn  ist 

lei  jeder  Stelle,    auch  Gerste  findet  sich  und  vereinüelt 

■.     Weidig  (ager  Salicis)  und  etwas  Weiuland  (1^  Acker) 

■en  zur  Dotation  einer  Vikarie  in  Gebese. 

Der  zweite  Archidiakonatsbezirk  ist  nur  klein  und  kann 

Beht  diese  Mannigfaltigkeit  aufweisen,  welche  der  erste  zeigt. 

»er  aaoh  er  giebt  Veranlassung  zu  einer  Bemerkung.    Die- 

Dekanatc,    in     welchen    die    Gelddotation    überwiegt 

1  di«  Naturaldotation  unbedeutend  ist,    zeigen  auch  heute 

schwächste  Bevölkerung  ^  selbstverBtändlich  ist  das  Stadt- 

biet  von  Gotha  ausgenommen  —  ein  Umstand,  welcher  be- 

dass    sich    die  wirthschaftlichen  VerhSltuisBe  ziemlich 

^netant  geblieben  sind. 

Der  Archidiakonat  Eisenach  umfaset  den  weslliehen  Theil 
ifiringens,  das  Gebiet  der  Hörsol  und  Werra  tou  Franken- 
beitingen  bis  Mila  a,  d.  Werra. 


XX 


Der  Archidiakouat  zeigt  fast  gai  keine  Naturaldotation, 
soüdem  nur  Geld.  Hier  kommt  einraal  Waizen  vor  bei  Al- 
lendorf,  das  auf  der  Südseite  des  Waldes  liegt.  Gorete  vrird 
nicht  oiamol  erwähnt,  Korn  and  Hafer  in  Eiaenach  häufig. 

An  den  Archidiakonat  von  8t.  Sover  uad  in  Eisenach 
schliesat  sieh  nördlich  der  von  Dorla  an,  dor  jedoch  nur  go- 
ringen  Umfang  hat  und  die  Dekanate  Dorla,  Langensalza, 
Falken  und  Behringea  in  eich  begreift. 

Der  Dekanat  Falken,  welcher  Theile  dea  'Wertasebirgea 
in  sich  begreift  und  der  nördliche  fortaet^or  der  Dekanate 
dos  Archidiakonats  Eisenach  ist,  hat  überhaupt  keine  Natu- 
raldotation. Bei  Dorla  ist  mit  Geld  dotirt,  was  sich  dem 
üainich  nähert j  der  östliche  Thoil  gegen  die  ünstrut  zu 
zeigt  Korn  und  Gerste  ziemlich  häufig;  die  Dekanate  Auf- 
hofen  t^Lau  gen  salz  a)  und  Beringen,  das  angeuehmo  Hiigclland 
zwischen  Unstrut  und  Nesae,  künden  aich  durch  die  Dotation 
der  geistlichen  Stelleo  als  Ackerhezirke  an.  Preilich  zeigt 
sich  nur  einmal  Waizon,  dafür  aber  fast  bei  der  Hälfte  der 
Stellen  Korn  und  Gerste.  Hafer  ist  nicht  zu  häufig.  Wein- 
land wird  nur  in  Burgthona  angeführt,  aber  oU  wüst  be- 
zeichnet. 

Ad  Umfang  dem  Archidiakonate  B.  Moriae  Y.  zu  Erfurt 
gleich,  erstreckt  sich  lier  grosse  Atchidiakonat  Jechaburg 
über  den  Norden  Thütingena  und  umfaaat  2  grosse  physisch 
verschiedetie  Gebiete,  den  Mittel- 
und  die  Vorberge  des  Harzea. 

Im  südlichen  Theil, 
ferior,  Jechaburg,  Sussra,  Franko: 
steht,  zeigDOt  sich  Berga  inferior,  daa  Helmethal,  durch  seine 
Naturoldolalion  aus,  die  reichlicher  ist,  als  in  irgend  einem 
andern  Theile  Thüringens.  Mit  Koggen  und  Gerate  iat  fast 
jede  Vikario  dotirt,  8  Stellen  beziehen  Gerate,  einige  auch 
Hafer.  Auleben  ist  mit  15,  Görebach  mit  9  Acker  Wiesen- 
land dotirt.  Die  Vikarie  in  Auleben  hat  ein  Grundstück 
von  ÖO  Acker  Holzland.     Weinberge  sind  in  Walhausen. 

Aehnliche,  wenn  auch  nicht  so  günstige  Verhaltnisse 
zeigt  der  Dekanat  Jechaburg  (Wipperthal).     Hier  ist  fteilich 


ind  unterlauf  der  Unstrut 


den  Dekanaten  Berga  i 
)nhauseu  und  Greussen  h 


kein  Waizen  DotatioaBgegenstand ,  wohl  aber  reichlich  Rog- 
gen und  Gerste.  Der  Dekanat  Prankeahauaen  am  Südab- 
bange  des  Eyffhäusergebirgea  lässt  keine  Vergleichung 
fleinen  Vorgäageru  zu;  Gelddotaüon  ist  die  Hauptsache;  Do- 
tation au  Roggen  gciingor  als  an  Gerete,  Hafer  tritt  fast 
in  demeclbea  MaoEae  wie  der  Roggen  auf.  In  Bendeleben 
ist  eine  Stelle  mit  etwas  ■Woiuland  dotirt. 

Die  beiden  weatlicbeu  Dekanate  des  südlichen  Theile 
des  Archidiakonats  Jechaburg  sind  Greuaaeu  und  Oermar. 
Es  ist  ein  auch  gegenwärtig  uielit  stark  bebauter  Strich,  der 
den  BÜdöstlichen  Aualauf  der  Hainleite  bildet,  Hafer  und 
Gerste  eind  gut  vertreten,  etwas  stärker  Roggen;  kein  'Waizen. 
Weinbergen  begegnen  wir  bei  Marktgreuasen ,  im  Äffenthai, 
bei  Klingen  und  ThaUieim.  Der  Dekanat  Gerroat  hat  die 
meisten  Stellen,  deren  Dotation  verzeichnet  ist,  in  der  Stadt 
Mühlhauseu,  Die  Laudvikarien  zeigen  mit  Ausnahme  der 
TOn  Altengottern  nur  Gelddotation. 

Der  vom  Dekanate  Greusaen  öaüicli  gelegene  Dekanat 
Kauewerf  ist  klein  und  enthält  wenige  Ortschaften,  bei  deren 
Dotation  Natural-  und  Geldleiatung  gleichen  Schritt  halten, 
ebenso  wie  der  Dekanat  Kirchheilingen. 

Die  drei  nördlichen  Dekanate  dea  Archidiakonata  Jecha- 
burg sind  Eerga  superior,  Bleicherode  und  "Weohsungen. 
Berga  superior  hat  weder  Waizen  noch  Gerste  zur  Dotation 
Boggen ,  Bonet  fast  alle  Yikarion 
wie  die  Dekanate  in  den  Vorber- 
Bleicherode,  das  freilich  nur  we- 
fast  durchgängig    mit   Natu- 


TCT  wendet, 

mit  Geld  dotirt,  ähnlich 
gen  dea  Thüringerwald  es. 
oig  Tikarien  hat,  hat 
ralabgaben  dotirt  und  sogar 
kanat  'Wechsungen  liatte  zi 
gisters  keine  Vikarie. 


Do- 


li al  Waizen  in  Eilende. 
Zeit   der  Aufstelluag    des    Re- 


Für  die  Herausgabe  habe  ich  mich  von  dem  Grundsatze 
leiten  lasaen,  getreu  die  Handschrift  wiederzugeben,  muss  aber 
bemerken,  dasa  bei  der  Schrift  dea  zweiten  Theils  ea  in  den 
Personennamen  nicht  immer  möglich  war,  mit  vollständiger 
Sicherheit  die  JLesung  festzustellen,  da  „i,  u,  n,  m"  völlig 
gleichmässjg  geschrieben  sind. 


isidium    quondam  Reuerendissimi  \  d.  lacobi  Archie- 
mlis  I  Moguntini  etc.    Anno  15:06  CWo  Thuringie  \ 

Impositwn, 

gistnim    Subsidü   Anno    dni.    Millesimo    quiDgeote^imo 

kto  per  ReuereDdissimum  Id  Christo  patrem  et  dm,  dm, 

tobum,  Sacrosaucte  Moguntine  Scdia  Arcltiepiscopum  et 

EincipetD  electoralcni  etc.  pro  locundo  suu  lleuerendissime 

lemitatis  lutroitu  seu  vt  aiunt  pallio  Thuringie  Clero 

jositi  Et  per  d.  Symonem  Volczkcn  ac  lohaunem  Som- 

|Hngk  vtriusque  Iuris  doctores,  ecclesiarum  Beate  Marie 

>ini3  et  Sancti  Seueri  ErfFurdcnsium  Gannonicos  ordine 

qui  sequitur  collect!. 

JVo/n  ^)  .'  H'iihc  Schug,  gr.  \.iii/er  Adler  stehenl,  ist  aths 
Ylh  laiven  geldl  gereclienl,  es  si/  dann  die  Snebergesche  Monlze 
\deriicA  aagecseigt. 


Vta  facit  10  Sckog  44  grossos  antiquos. 
I  Marea  facil  5  Schog  22  gr. 

9  facil  2  Sc/iog  41  gr. 
blwf  ferto  facil  1   Schog  20  gr.   1   A.,    1   obi/litia. 

ttfaeil  40  gr.  1  ob.  ^  ob. 

iuHn  faeil    10    gr.       Nota:    hie    esset    diitidendus  u 
\  Snebergeiisis  In  44  ")  partes  qaud  commode  feri  nu. 

i  Quentitt  facil  5  gr.  anlique  monele  leonenis. 
)dius  hit  facit  10  gr.   antiquos  ^  obutiim. 


£  Beglgtram  Sniisidli. 

fol. 

AiLDotameDta. 
Ifarca  fiiit  taxata  ad  1  floienos. 
FlorenuB  pro  23  Sncbergenses. 

/  Snebergensia   12  denarioB  leoninoa; 
\  Ein  Schog  laweogeltz   1 5  Suebargenses  J 
Taluit  stiu  facit   <  Eiu  Schog  Sonberger  gelts  20  Sueber 

/Ein  antiquus  Sneherger  4  la-wen  pheani 
'  Ein  antiquuB  leoniuus  3  lawes  pfeniüiß 

fol.  2"  l4 
fol.  J 
Anno ')  dm.  Mülesimo  quingentesimo  Sexto  Reuerendi 
mus  in  Cliristo  pater  et  dus.  dns.  locobus  Saude  Mog 
tiEe  Sedia  ÄrchiepiscopuB  ac  priiiceps  eleutor  etc.  pro  i 
cundo  Sue  Reuereudissime  pateriiitatis  lutroitu  seu  palU 
vt  aiunt  Charitativum  Subsidium  Clero  Thuringii:  ImpoBuit 
Quod  per  venerabiles  et  Egregioa  yiros  d,  Symoiiem  Voltz- 
ken  ac  lohannem  SommeringeD  vtriusque  Iuris  doctores 
eeclesiarum  Beate  Marie  virginis  et  Sancti  Seueri  ErfFur- 
densium  Canonicos  et  Cantores  a  Singulis  prelatis  Capitu- 
Us  Monasteriis  et  reliquis  beneficiatia  solutum  pro  Singu- 
lonim  quota  Deinde  est  modo  forma  et  ordine  aub- 
scriptis  collectuni. 

fol.  3i>  leer. 


dt    —  *)    Decamis    et    Capitnlum     diote    eccleiiii?    Beate 
marie  fir^is  dant  Sex  marcasj  ßiciunt  42  fioronos  in  auro. 

Seqnuntur  vioaiie  in  eadem  eccleBia. 
dt  deeanus  el  capilulum  cu/ijeraiil  ^)  Vicaria  altaris  Sanctorum 

3}  Ursprüuglichar  Haupttiwl  in  Pratlnr. 

t)  il  =  dedil  =  Zeichen  der  Bezuhluiij^. 

5)  Die    in    Cursiv    Rcdruclilen  Stellen    hinter    dt    bind    Zusätze    einer 


Baglslrnm  Subiidii  3 

'  Catiutriae  et  Elieabeth  habet  6  moldra  frumouti  et  ordei 
et  4  raaldnim  aueue  et  38  soiidos  quondara  d.  Henrici 
Sommer  Deinde  d.  lohaunja  Sontagks  poxt  heiniienn  Jtii- 
d(i{fi,  fioxt  N.  lirenliati  Mengerahuusen  39  grosaoa  aoti^uoB 

'   decanas  et  capitulum  Vicaria  Sanctorum  apoatolorum.    Olim 

'  habuit  6  maldra    et    1    quartde    frumenti    et    ordei    com 

quinta  parte  medii  maldri;    Nunc   habet   solum  3  maldra 

et    6  Sexageuus    liitn   2  Sexiigemis  q^uondam    d.  Borghardi 

Hille    qai    suis    pecuniis    eam    meliorauit  Inhnrines    lowtr, 

paufiig  taxsplie  30  gr.  aat.  leon. 

decaiius  Vioaria  Saucte  Itiliaue  quoudam  d.  lohauuis  Coci 

Kunc  d.  lohauuis  Eispe  habet  3  maldra  friimeuti  et  ordei 

et  17  Sexagenaa;   Sed  nunu   -vi  dicitur  soliim    habet    13^ 

Sexageoas   yuoHdam  lucubi  melhuii  nunc  loliniines  hiller  (?) 

I   Sohog  7  gr.  ant.   1    X   1    ob.  loon. 

decanus,    Seholasticiis ,    ciiiitor  Vicaria  Sancte  Hargarethe 

d.    Theoderici    Stob ea rauch    habet    5    maldra    frumenti   et 

oxdei    et    1^    florenoa    quoudam    doctoris  Tetelbach  Nunc 

1'  babet  d,  liceBtiatus  Hueastat  /tost  JaAanaes  kolzel 

42  gr.  aat.  leou. 
Summa  hietis  i'ijloreiii  In  Aiu-o^  Iit  Monelu  eero  leuiiina 
^Schog  58  gr.  aiifiif.   l  ^  l  oli. 

fol.  4''. 
decanm  el  canlor  Vicaria  Sancti  Martini  quondam  d,  lo- 
hftauis  Steyne  habet  2  maldra  finimenti  et  ordei  et  8 
maldra  aaeae,  22  solidosj  Doctor  Nicolaua  Sculteli  pos- 
aidet.  30  gr.  ant.  leon. 

.    Canlor  Vicaria   Beate    marie  Magdalene    quondam    d.    lo- 
I  huinia    äivh   habet    7  Sexogeuaa    10  groRsos,     1^  maldra 
fromeoti    et  ordei  quondam    d.  Aiithouji  puezener.    Nunc 
d.  Eonemundus  de  Heringen.  4ä  gr.  ant.  leon, 

decanus  et  capiluliim  Vicaria  S.  Cathariae  olim  habebat 
44  Sexagenas,  1^  maldra  frumenti  et  ordei;  Nunc  aolum 
habet  19  Üorenoa,   I  ortonem,    1  moldrum  frumenti  et  or- 

It'Ue  io  das  KegisUr  dis  Collutoren  der  Erfurter  Stelleu 


4  Begiftrum  Sabril.  * 

dei  et  3  agrOB  vineti  prope  wiBszensee  quaudam  d.  Gaa- 
theri  Gerstenberg  Nunc  de  lohaanis  de  Heslingen 

2  aehog  6  gr.  ant.  leoo- 
dt    Sckotaatieiis    Vicaria    SS.    Cosme    et   Damiani    habet    13^ 
sexagenas  quondam  d,  Hentici  cZolner  Nunc  d.  Volkmari 
Uaazman.  40  gr.  aot.  leou.   1   -X  I   ob. 

dt  decanus,  capitulum  Vicaria  S.  Martiui  liabet  7  maldra 
&nme&li  et  ordei  quoDdam  magistri  Coquine  Nunc  liabet 
d,  magiater  lohaaues  Ethuaenu,  qni  tantum  diuil  habere 
5  maldra  Tirumeiiti  et  ordei  et  1   raaldrum  auene 

45  gr.  ant.  leoa. 
dt   prepmilut  Marie  Ticaria  S.  Bonifacii  habet  6  maldra  fru- 
menti  et  ordei,    T  Bexagenas   16  ^  quoiidam  d.  Conradi 
Diagelet«dt  Nunc  habet  d.  Doctor  II.  Bulandi. 

1  Schog  3  gr.  aut.  leon. 
Summa  laterü  5  Schog,   52  gr.  anttq.   1  iv.   1  ob. 

fei.  5». 

dt  decanus  Vicaria  altaris  S.  luliane  habet  19  Sexageuaa 
groBaorum,  3^  agroa  vineti  quondam  d.  lohanuis  £ips 
Nunc  dni.  Leouhardi  prüchsol    1   Rchog  36  gr.  aut.  Iood. 

dt  decanus  et  eapiliilum  Vicaria  altariB  S.  Auoe  habet  2  mal- 
dra frumenti  et  ordei,  10  sexagetiae  6  gioea.  quondam  d. 
Theoderioi  apeck  Nunc  d.  Theoderiei  Krüssener 

34  gr.  ant.  leon. 

dt  decanus,  capitulum  Vicaria  altaria  8.  Kiliani  habet  6  ta- 
lenta  1 5  .^  8  aexagenaa  4  maldra  frumenti  et  ordei 
qaondam  d,  Ade  freudich  Nunc  d.  Hoarici  Kere 

1  Schog  9  gr.  ant.  leon. 

dt  decanus ,  ctipi/ulam  Vicaria  S.  Crucia  lia  deleriorata  est 
per  Comitcm  Sigiamuudum  de  gleichen,  quod  vis  habeat 
20  Sexagenaa  quotidara  d,  Conradi  Rnpor,  quondam  doc- 
toris  Kuae  Nunc  magister  lohannes  Lupi  possidet 

1  Schog  leon. 

dt  decanus,  capitulum  Vicaria  SS.  Simonis  et  lüde  habet  7 
maldra  4  modios  frumeuti  et  ordei  17  solidos  quondam  d. 
lohannia  Molatorff  Nunc  d.  lohanuis  fischer,    1  Schog  leon. 


caiilor  Viciiria  Crispiiii  et  Cmpiniani  lasti  et  ClomentiB 
habet  7  maldra  &ameuti ,  4  maldra  ordei,  15  aolidoa 
qiLoudani  d,  lohannis  Heassen  Nunc  habet  d.  henrious 
Decker,  1  Sohog  leon, 

Summa  ialeriii  6  Schog  19  gr.  anl. 

foi.  5^ 

decaiius  et  cvpiiuliim  Vicaria  Sanotorum  laeobi  et  Marie 
magdalene  habet  8  maldra  et  'A  quartnlta  £rumeali  et 
ordei  \  tnaldrum  aueiic  2t)  solidoB  quondani  d.  Tilomani 
Heyenrodt  Nunc  d.  ManthonU  de  Herboran 

57  gr.  ant,  leon. 

■  ttecams.    eapitufum   Vicaria    8aucto    Uargarethc    Deberot 

habere  quioque   maldra   trumeuti    et   aueae    1    msldrum 

oräei    et  8  Sexagenas    Sed    nunc   habet  4  aexagenas,    3^ 

ftgros  Tineti    quondain   d.  Thome  Togell  Nimo    d.  Conradi 

Selig  1   Schogk. 

pi»lor   yreb'-ndanim    /ini  lempore    e-tw/e/u    Vicaria    Sanoti 

Eaetachii    et  Corporis  Christi    habet   4«  Sexagenas    quon- 

dam    d.    doctoria    Sebastiani    weyman    Nunc    d.    Johanais 

soMechte  2  achog  monete  leonin. 

■  Jeeantis.    eapiluliim  Vicaria    Sanctorum  Sebastiani    et    Fa- 

biani    habet    '26    Sexagenas    quo n dam   d.    lacobi   Thenner 

Nunc  d.  lohanoia  Legenliolde     1   Sthog  18  gr.  ant.  leon. 

dt     deconiis    Vicaria   Saactorum    Coame   et    Damiam   lusti    et 

Clementis  habet  3  maldra  &ameiiti,   13  Sexagenas  12  so- 

lidoa,  8  pallos  et  2  solidos  quondain  d.  lohannis  Sartoria 

57  gr.  ant. 

ät    iteeenus.    enpilulvm  Vicaria   Sancte  Margarethe    habet    8-^ 

Saiagenas   et  4^   maldra  frumcnti    et    ordei    quondam    d. 

Nicolai  greffenhejm  Nunc  d.  lohanuia  Kolbe 

1  Schog  leon. 
Summa  lateris  7  Schog  12  sr.  aiiliq. 

fol.  6». 

dt    deciiniis  el  capiliiliim  Vicaria    omnium    apostolorum    habet 

6    maldra    frumeoti    et    ordei    6   Sexagenas    quoudam    d, 

petri  gnmnek  (?)  Nunc  d.  lohanoia  gotte  48  gr.  aat.  leon, 

dt    deeaiiiin  el   cttpiluliim  Vicaria  S,  Erhardi  liabuit  16  fiore- 


iFhÜB^en    i^ni    :a   nmitia    i 


•otnti    ■ 


qnonilBii)    d.  Chriataffim  pftJfen  qni  emit   ad  illam  7  Sb~ 

xogenM  qfuiciduni  ti.  Conmli  Eckeaacliae  ITmic  d.  Slcolai 

Enoc  II  ST-  ant.  Ifi<ra- 

.    Jrmam  Vlcain  äuictarmn  Bani&cii   et  :ida!uii  habet  '2 

2  ismidn    rTiöei    !    nmldrom   ^nane 

[  Heller  3mu)  d.  ratunntB 

38  gr.  aat.  Leon. 
c€   emptlwiitm   Ticsm    dMan   ifllpii"    mutvram 

habet  '1  niBldnt  fimmenli  ot  ordei  aC  aasDe  J  talentK 
9^  saliiios  (pioadsm  iL  lohsnms  änacke  ^aae  i.  pno- 
CTiuiü  Tont  a  gr.   itot.  leoD. 

dt  AfrOBKs  (rf  eapt/uium  YicsttM  AltstiH  S.  Ccaui»  Inbet  3 
mldra  ot  I  qasrtale  ftniaeitti  et  ardä  1 1  ^^^uiageiuis 
qnoadinn  d.  loIiHmis  Tom  Tieh  Saae  i.  Martiiii  XoQen- 
innrer  42  gr.  aut.  teott. 

dt  deritnwt.  enpilfJum  Yunr»  üciam  regnm  Beate  Barbare  et 
Trinit&tis  ipaa^am  d.  laiMnis  neLer  hübet  13  Sexagenas 

39  gr.  aot-  leou. 
SHmma  laterü  3  '¥ni«?  30  ^.  miL 

foL  6». 

dt  Axanus  tt  tvpihtliim  Tiooca  Soocstoraiii  Tnum  ce^m  habet 
ä  raoldia  &niiieuti  «t  urdei  et  3  S«xa^  qaodam  d.  £<^ 
honiiia  pakoa  Z^intc  d.  Caspeci  Armbreukts  43  gr.  uit  leoii. 

dt  ifeeiiitHi  et  erpiiu/um  Viatrift  tcom  r«guin  bab<ät  2  maliiis 
frameiiti  et  otdei  et  3-^  Sexa^  ^avadacu  iL  5icoIiB  Dyme 
TTone  d.  laculu  piaustoria  20  gr.  aat.  Leon. 

dt  ilrrmfix  et  r&pttHtHm  Tieuü  S&.  Fabiani  et  $«bwti«ii  De- 
beret  habere  qainqas  mxna»,  qaaniTÜ  oon  aolBUBtor. 
modo  habet  2S  flofeiLae  habet  diunUxat  Ttcaris  22  fl<^- 
reoos ;  qaoDdam  liceaciati  d.  lobazials  koffmaad  Nano  A. 
diethmari  Ernaze  I  Scbog  40  gt.  ant.  !e«s. 

dt  Dtraiiui  Vicana  omniom  apostolorum  et  jaucte  Barbara 
habt!t  8  S^xa^DU  et  &^  maldra  fhuntoCi  et  ordei  dm. 
^icoUn*  Schwartspiug  qui  dicit  »e  habere  I'2  <^aartalia 
fifnmenti  laonun  1 1   dat  Ticariis  36  gr.  ant.  leoD. 

A%    dfranHf  et  captiulmn  Ttcaria  S.  Cmcis  habet    !4  Sexage- 


RqiDtrain  Snlntdlt  7 

UM  et  I  qunrtnlo  frumenti  quondom  d.  heintiui  Huben- 
biti  Nunc  inagistri  Michaelis  textoris  qui  dicit  quod  tsn- 
tum  habest  41  BolidoB  12  gr.  ant.  legn. 

itecaiiun  el  capilii/um  Vicaria  SS.  Simonis  et  lüde  habet 
6  maldra  frumonti  et  aueno  ot  ö  solidos  quondam  dai. 
Lambcrti  Goths  nunc  d.  Henrici  Rospachs  36  gr.  üot.  loon. 
Summa  hierin  4  Srhng  16  gross,  anliq. 

fol.  7*. 
decanus  eapilulum  et  »enior  canonicorum  sacris  fonlis  Vi- 
earia  Sancti  Euatachü  habet  44  sexagenas  de  qnibuB  dat 
CaDonJcis  4  Sexagenua  quoudam  d.  lohanniB  de  Messchede 
Nunc  inagistri  Bebaldi  perger  2  Schog  leon- 

dt  Senior  ile  ge/icrc  liilerbacli  qiie  pro  iiiine  est  fCnlheri'na  Kup- 
pen,  qua  ilefiincla  colln/ura  (?)  ail  presfulatiortem  domi- 
norum  Vicaria  Altaria  R.  Barbare  habet  12  marcaa  quon- 
dam d,  Hennauni  Keszebis  3^  Schog  leoo, 
Incorporala  pro  ecctesiaslico  Viuaria  altaris  S.  lohannis 
BapÜBto  habet  'Z^  Saxageu.  quoudam  d.  lohanuiH  Laut- 
man  alias  Eube  Nunc  habet  d.  Mathias  wagtter 

7  gr.  aat. 
dteaaus  et  eapitiilum  Vicaria  S.  Eustachi]  habet  2  maldra 
&nmenti  et  ordei,  7  Bexagenaa  quondam  d.  Conradi  aatz- 
capff  Nunc  d.  Lnoe  Ottonis  30  gr.  ant.  leon. 

decanus  ei  capituliini  Vicaria  B,  Michaeiia  habet  1  mai- 
dntm  frumenti  et  19  tSexageaas  quondam  d.  lohannis  Holt- 
man  Nunc  d.  Sebaldi  Zcigelor  53  gr.  2  X  1  ob.  leon. 
Sco/as'ieus  Viüaria  Altaria  R.  Anne  habet  5  quartalia  fru- 
menti (darüber  von  späterer  Hand  2  maldra  frumenti  et 
ordei),  3  quartalia  auene  et  10  solidoa  minus  4  .X  qaon- 
dam  d.  Caaparia  Batzela  Nunc  d.  lohannis  fromholt  Ca- 
pellsai  Curie,  et  qula  vicaria  oxilis  Nihil. 

,  deeeiiu»,  scolaslicus,  caalur  Vicaria  altaria  S.  Chatarine 
habet  7  maldra  frumenti  et  ordei  et  ^  maldrnm  ordei  et 
BUfine,  7  Sesagenas  6  solidoa  quondam  d.  Henrici  üomer 
nunc  d.  Thome  Herdigenn  1  Schog  6  gr.  ant.  leon. 

Summa  8  Sc/iog  7  gr.  antiq.  2  ^  \  ob. 


B^gutnun  Snbsidii. 

fol.  '7\ 

dt    decanus  et  ca/>rlulrim  Vicaria    altatie    S,  Margarethe    habet 

8  maldra  fnimenti  et  ordei  olim    12   dni.  Michaelis  roch- 

Ijtz  1  Schog.  leon. 

dt    decanus  Vioaria  SS.  Bonifacii    et  Eobanl    habet    3  maldra 

frumenti  et  2  maldra  auene  quondam  d,  Theoderici  Kan- 

nengisser  Nunc  dni,  Friderici  Tenstedt     27  gr.  aat.  leon, 

dt    decanus  et  Scolaslirus  Vicaria  S.  Gothardi  in  Cripta  habet 

8  maldra  et  3  quartalia  aaene  et  7  maldra  fmmenti  quon- 

dam  dni.  Chtiatiani  vom  Kihth  Nuno  dni.  doctoris  lohan- 

DJB  winokelman  59  gr,  ant.  leon. 

dt    drcaiius  Vicaria    apoatolorum    et    lohannis  Baptiste    habet 

2  maldra  frumenti  et  2  maldra  ordei,  7  Sexagenas  quon- 

dam  d.  Andiee  fuchs  Nunc  d.  Melchiaris  Buttelatet 

51   gr.  ant,  leon. 

dt    decanus  et  capitulum  Vicaria    8.  Eustachii    habet    1    mal- 

dmm    frumenti,    3    agios  vineti    4  Sexagonas    10    solidos 

qaondam  d.  lohannis  Gerhard)  Nunc  d.  Ciriaci  Duderstat 

qul  dioit  quod  dumtaxat  quatuor  florenos  habeat 

24  gr,  ant.  leon. 

dt    decanus  Seui^ri;    scolaslicus ,    euntor  Marie  Vicaria  S.  Ku- 

nignndia  habet  5  maroaR ,    4  maldra  frumenti ,    6  Sexage- 

nas  quondam  d.  lohaanis  Orussen  Nunc  d.  lohaDuis  'wer- 

necke  2  Schog    15  gr.  ant.  leon. 

dt    va?ilor  Vicaria  altoiis  Symonis  et  lüde  habet  W  Sexage- 

nae    quondam    d.  Danielis  Bochlitz  Nunc    d.  lohannis    al- 

perstedt  Ö6  gr.  ant.  leon. 

Summa  laleris  1   Schog  52  gr. 

fol.   8». 
dt    Decanui  et  capitulum  Vicaria  8.  Michaelis  habet  9  maldra 
et  3   quartalia  frumenti  et  ordei,  1  maldrum  auene,  1  so- 
lidum  quondam  d,  Henrici  Tunczenhuszen  Nunc  d.  Geor- 
gii  Heysze  51   gr-  ant.  leon. 

dt  Scolaslicus  Vioaria  altatis  S.  Andree  et  Malhei  in  Cu- 
lia  prebendoli  ad  rubeam  aciem  quondam  d.  Gerhardt  de 
Bercka  Nunc  d.  lordant  rmbehaw         I  Schog  6  gr.  ant. 

leon. 


i/asliciis  Vicaria  altaria  Coame  et  Damiani  habet  '2 1  Se- 
grossOB,  1  agrum  vineÜ  quondam  d,  Michae- 
lis textoria  !Kuno  d.  lohooniB  Schouau  52  gr.  ant.  1  ^ 
l  ob.  Ison. 
deeaaus,  sculastitus  tl  eanlor  Vioaria  altaris  S,  Catherine 
habet  5  maldra  frumecti  ut  ordci  qaondam  d.  Alberti 
Horwici  Nuuc  dni.  lohannie  Hoffman  36  gr.  ant.  leon. 
Vicaria  Capelle  8.  Barbare  ia  Curia  prebeadali  ad  variam 
sciem  quondam  d.  Nicolai  fiichs  habet  13  Sorouos  Nnac 
dm.  lohannia  Alberti  52  gr.  aat.  leou. 

decaniis  Vioaria  88.  Anne  et  lohaanis  Baptiste  habet 
5   Sexagenas  Magistri  lohannis  de  Halberstadt 

15  gr,  ant,  loon. 
Conaulaliis  Surinbiirgenm's  ad  dcsignncionem  eaptluli.  Vi- 
caria Summi  altaria  habet  40  ÜorenoB  domini  Sebaldi 
Baezel  2  Schog  40  gr.  ant.  leoa. 

Summa  lalt-ris  7  scAog  1 2  gr.   1  X  1   oft. 

fol.  8''. 
Vioaria  nonn  instanrata  per  lohannem  Brun  in  Anno  etc. 
87  (1487")  in  Honorem  Sanctorum  Anne  Elisabet  Andree 
et  Thome  habet  20  florenos  Dni.  Henrici  Tunckelman 

1  flor.  in  auro. 
Vicaria  Noua  altaris  Sancti  Boni&oii  et  lohannis  Bvan- 
geliste  instaurata  per  Herwicum  Schonehaue  adhuc  in  Hu- 
manis  existem^)  et  cenaua  leuantem.  Bt  quia  Tesemauit 
Bibi  ad  tempuB  vite  &uctus  habet  20  florenos.  d.  lo, 
Iiindenhawer  Nihil 

—  Vicaria  d.  Conradi  Hochatedt  circa  Organum  habet 
20  fiorenos  quondam  d.  Casperi  Gaazman  Nunc  d.  Bal- 
taaaris  Huttener  1  Schog  24  gr.  ant.  leon. 

JUasa  de  gack  Vicaria  Nona  instaurata  per  llloa  de  Goch 
habet  18  florenoa,  d.  nicol.  Egra  primus  poaaessor. 

1   Pchog  15  gr.  ant,  loon. 
Summa  hrcrix   1  Jlor.   in  .-furo  2  Sr/wg  39  gr. 


.  Red. 


10  Bcgntmm  SnbaidiL 

fol.   9* 
8nmiiuwiam  de  collecto  ^absidio  in  eccLesia  b.  Vrrginis 

43  floreni  In  Anro. 
54  schog^  59  gr.  anti^  I  ^. 

fiaL  9^  leer. 

ftiL   10». 
Seqnnntnr  percepta  de  ricariia  in  Eccleaiis  par- 

roekialibas  Erff ardenaibua. 

In  fteelesift  Saaeti  Andree. 

dt  —  Yicazia  tritun  regom  et  Margazetiie  habet  10  Sex»- 
genas  qnondam  Titi  Knnach  ^nnc  d.  doctoiiB  lacobi  Do- 
liatoria  decani  eccleaie  S.  SeuerL  £t  (^nia  Execxztor  j^TtchiL 

dt  —  Yicaria  S*  Frsanii  habnit  I  maldmm  firntnenti  et  ordei 
Iff'nnc  antem  habet  4  Sezagenaa  qnondam  d.  ZITiGoIai  Cven- 
genbach  9ane  d.  Tolgkmari  Hoaxman       18  g;r.  ant.  Leon. 

dt  —  Yicaria  altaria  B.  Marie  yirginia  habet  4  maldca  fin- 
menti  et  ordei  qoondam  d.  ü^icolai  yocha  ISvLne  d.  loh« 
Morchs  33  gr.  ant. 

dt  —  IHcaria  altaria  S,  Barbare  habet  6^  Sezagenas  ^uon- 
dam   d,   lohannia  Domde  5'nnc    d.  licenciati  Nithart 

19  gr.  ant.  1^1  ob.  leon. 

dt  —  Yicaria  altaria  S.  Cmcia  habet  II  maldia  fimmenti  et 
ordei  et  7  Sezagenaa  qnondam  d.  Henrici  Tottelatet  Nime 
antem  d.  paoli  Hnthener  1  Schog  43  gr.  ant  1^1  ob. 

leon. 

dt    —  Yicaria  altaria   Sjmonia  et  lade   habet   3  Sexagenas 

qnondam    ä,   Heinrici   Melier  ISxmc   d.   magistri  lohannis 

Majlachmedt  9  gr.  ant.  leon. 

Summa  laterü  3  sekog  3  gr. 

foL  10\ 
In  Eeelesia  Sancti  Mauricii. 

dt  '—  Yicaria  B.  marie  yirginis  et  S.  Catharine  habet  1 5  Sexa- 
genaa  qnoadum  d.  Hartnngi  Sybothen  Nnnc  dni.  Nicolai 
piatoria  42  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Yicaria  altaria  S.  Scolastice  liabet  15  Sexagenas  qnon- 
dam d.  lohannia  Stiell  Nnnc  d.  Amoldi  Branye  45  gr.  ant. 


Beg^itruni  Subsidii. 

—  Ticaria  allaria  8.  vraule  habet  7J  Seiagenss  II)  pros- 
BDs  üt  2  agros  vineti  quondam  d.  lohannis  polen  Nuuu 
ilnt.  licenciati  Nithnrt  Qui  dioit  i 

24  gr.  ant.  Ison- 

—  Vioaria  Nona  corporis  Christi  iustaurata  per  d.  lo- 
hansem  Stegor  habet  4  Sexagonaa  Et  idero  ex  primeUK 
racatione  possidct  1 2  gr.  ant.  leOD. 

Summa  2  Sekog  3  gr. 

fol.    ll^ 

—  Ticaria  altatiB  Beate  marie  Magdaleno  habet  7|  Suxag. 
et  Tineam  quondam  d.  Hagonis  de  Sachaa  Nunc  d.  Hen- 
rici  Schaub  22  gr.  ant.  leon, 

—  Ticaria  Beate  marie  virgicis  et  Uarie  Magdalene  ha- 
bet 2  maldra  frumenti  et  ordci  et  Bezagena«  qnondam 
A,  BudolM  de  Sachna.  litigatur  per  dominum  licenciatnin 
d«  Sachsa  et  Magistrum  de  Gera  &4  gr.  ant.  leon. 

—  Ticaria  Beate  marie  virgiuia  habet  10  Sexagenas  29  grose. 
Domin!  Guntheri  Getstenberg  CO  gr.  ant.  leon. 

—  Ticaria  S.  Catharine  Nicolai  et  Elisabeth  habet  4^ 
naldra  frumenti  et  ordei  et  1  taleutum  quondam  d.  loh. 
8choneT.  Nunc  d.  Nicol.  ^er;  quia  per  ignis  Toraginem 
pauper  factua  3Ü  gr.  ant.  leon. 

—  Ticaria  8.  Barbare  ante  chorum  habet  14  Sezagenas 
qaondam  d,  Henrici  Saor  Nunc  dni.  Gobeliui  Hun  qui 
dicit  tantum   10  florenos  habere  42  gr.  ant.  leou. 

—  Ticaria  B.  marie  virginia  habet  4j  maldra  auene  ^ 
maldrum  frumenti,   1    talontum  2Q   gr.  ant.  leon. 

—  Ticaria  S.  Chatliarine  et  beate  marie  virginis  habuit 
olim  6  maldra  nunc  4}  Sexagenas  et  domum  quondam  d. 
Coniadi  Bolnhusen  Kuuc  d.  magistri  lohannia  pelgrim 

16  gr.  ant.  leon. 
Summa  3  sehog  41  gr. 

fol.   11*. 

—  Ticaria  altaria  S,  Rteffani  Marie  Magdalene  et  mar- 
garethe  habet  2  maldra  frumenti    et  aueue   et  2^  Schog. 

I  habet  frumcnta  eed  'ii  florenos,    1  talcntum, 


xageiiam  quondani  d.  Ludolffi  Dranafelt  (Urauafelt?)  Slunc 
(i.  Blasli  Helmbrecht  18  gr.  ant.   leoa. 

—  Vicam  quam  fuudauit  Sixtus  frouliu  habet  in  corpore 
32    florenoe    domini    lohanniB    Sixti     2  Schog   H  gr,  ant. 

dt    —  Vioaritt  8.  Crucis  habet  in  corpore  18  Sexagenaa  qnon- 

dam    d.  licendati  tettelbach  I4^uno  d.  magistri  loh.  Uatorii 

1  Schog  24  gr.  ant.  leon. 

dl    —    Vioaria   trium    legam    habet    6^    moldra    fcumenti  et 

ordei  2  toleata  6  SoUdoa  quondam  d.  Laurcncii  Bisaingk 

Nunc    d.    SymoniB  Voltzken    Executoria    et    Concoliectoria 

Nichil. 

dt    —    Vioaria  AUexii    et    Catherine    habet    3J   maldra    fpu- 

meati    et  ordei  quondam    d.  lohannis  Speck  Nntic    d.  lo- 

hannis  fischer  25  gr.  ant.   1    X  1    ob.  leon. 

dt    —    Vicaria   S.    Crucia   habet    24    florenos   quondam    Her- 

maoni  reumold  Nunc  dni.  Martini  Schill    1  Sohog  30  gr. 

ant.  leoa. 

dt    Vicaria  Saluatoris  nouiter  fundata  per   d,  lohannera   pil- 

grim  et  agnatos  suos  habet    12  Sexagenas  Nunc  Idem    d. 

lohannea  pilgrim  es  primeua  institutione  36  gr.  ant.  leon. 

Sumtna  6  Schog  21  gr.   \    ^  \  ob. 

foL   12». 

dt    ^  Vicaria  I'ioua  trium  regnm  Sancti  Aadree  et  Elisabeth 

habet   12   florenos   D.   doctor   loh.    Schoner   fundator   et 

priniuB  pOBseBBor  36  gr.  ant.  leon. 

In   eccUsiu   aKDCti   lohniiDis. 

dt    —  Vicaria  SS,  petri  et  pauli  ao  Eraami  habet    39  Sexa- 

genOB  quondeni    d.  Gerlaci    Coci  Nunc    d.  Gorhardi  Eew- 

bitz    qui    dicit    dumtaxat   habere    36  Sexagenas    1    Schog 

57  gr.  ant.  leon, 

dt  —  Vicaria  Nona  per  Teatamentarioa  quondani  d,  Seueri 
Zoymmorn  fnudata  habet  40  Schog  quondam  d.  lohannis 
Gering  Nunc  posaidet  d.  Theodericus  Grosses  2  Schog  Jeon. 

dt  —  Vicaria  allaria  S.  Michaelis  habet  24  florenoa  2  ta- 
lenta    7  Sexagenas    et    2^   agros    vineti    quondam   d.  Ai- 


n  Subsidli. 


13 


iioldi  Braiiwe  Nunc  d,  lieenciatus  loh.  Kithatt     2  Sohog 
y  gr.  aut.  leoB. 
Summa  6  Schog  42  gr. 

fol.  12''. 

—  Vicaria  S,  Michaelis  habet  6  maldra  fmnienti  et  otdei 
11  Sexug.  ^  moldrum  auene  quoudara  dui.  Henrici  Borgk- 
haidi  Nunc  d.  doctoria  loh.  widemaa  1  Schog  15  gr. 

ant.  leoü. 

Ticaria  Beate  marie  rirgiuis  habet  7  maldra  frumeuti  et 

■  ordei    ^    maldrum    aueae   et   4    Sexageaas    quoudam    dui. 

loh.  Lindeibech  Nunc  dni.  loh.  Eogelhardi  — 

-  Vicaria  B.  marie  Virginia  habet  20  Sexagenaa  quoudam 

d.  Caaparis  ZcymmoTa  Nuuo   d.  Thome  truchsea    I  Schog 

leoa. 

'  —  Vicaria  S.  Michaelia  habet  14  Sexageoas  quondam  d. 
I  lohannia  Kotermundt  Kunc  d,  Bowaldi  pardisz  42  gr.  ant. 

leon. 
Vioaria  SS.  Michaelis  et  Catherina  habet  3  maldra 
&nmeiiti  et  3  maldra  ordei  et  auene  et  4  Sexagenaa 
quoudam  d.  Älberti  KeSershuBeu  Nunc  lohannia  Outwas- 
Ber  51  gr.  ant.  leon. 

—  Commenda  d.  Martini  SchiU  primi  possessoris  habet 
6  fiorenos  24  gr.  ant,  leon. 

Summa  4  Schog  12  gi; 

fol.   13». 

—  Vicaria  B.    marie  "rirginia    et  Sancti  Erhardi    habet    4 

maldra  framenti  ordei  et  auene  quondam  d.  Conradi  auz- 

oaff  Nunc  magistri   lohannis  Rommering  lunioria     21  gr. 

ant.  leon. 

—  Vicaria  ornuium  sanctomm  et  Allexii  habet  20  fio- 
Tenoa  quoudam  magiatri  lohannia  laeun  Nunc  d.  loh. 
finthuaen  1  Schog  leon. 


Id  Bccleaia  Sanct!  HaChte. 

Vicaria  83.  Michaelis,    mathei  et  Scolastieo  habet  11 
quartalia  frumenti  et  ordei,    2^  maldra  auene,    7  taleiita 


U  )uill«i  qnmiänD  d.  BngmiT»  de  Stebm  Sanc  9 

dl     -    Ticari*  i^  InliMimf  Evmi^oiiilk,  GBOmnar  st  < 


1  jiuUiu 


D  ^^'^■«■^wif  Ktmc  i~  I 


Summa  S  «s*«|r  «  »r. 


*e^    1       |i    ^ 


Registram  Sabüdii. 


15 


äoreuoi    f>    moldra    frumeuti    et    1  maldrum    auene  quou- 

dam  il.  Lamberti  Voulis  Nunc  d.  Mattüe  Meyer  habet  2} 

agroa  viaeli   1}  maldra  frumenti   et  auene  et  18  floTeao« 

1  Sctiog  20  gr.  ant.  leon. 


—  Vicaria  Alturis  Sancti  Erliardi  habet  6  nialdra  fni- 
menti  ordei  et  auene  2  florenog  quoudam  d.  Hurmaiiui  Ity- 
meuachnlder  Nunc  magistri  lohautiia  Bock. 

—  Vicaria  B.  maria  rirgiois  in  Capella  habet  8  seiage- 
Baa  40  gr.  3^  maldra  irumentt  et  ordei  ut  1  maldrum 
aaeae  quoQdam  d.  Criatoffori  pffen  Nuno  dni.  lohannis 
Meiler  ii>  gr.  ant.  leua. 

Suiama  4  Sc/ieg   10  gr. 

foi.  l4^ 

—  Vicaria  SS.  petri  et  pauli  habet  10  maldra  et  2  quar- 
talia  firumenti  ordei    et  aueue  d.  Ewaldi  pardisz 

1  Schog  18  gr,  ant.  leon. 

—  Vicma  S.  Uiohaelis  habet  30  Üoreuoa  quoudam  d. 
lo,  Smmlde  fr)  Nunc  d.  friderloi  Teustedt  1  Schog  30  gr. 

ant.  leoD. 

—  Yicaria  altarie  S.  Catharine  habait  G^  Sexagenas  Sed 
qoia  nunc  tantum  3  Schog  4  iioaoB.  quondam  d.  lohaouis 
oUwinder  Kuac  d.  yolckmari  Bockus         12  gr.  ant.  leoa. 

;  —  Vicaria  altaris  S.  Crucis  S.  petri  et  pauli  habet  18 
Sezageuas  d.  lodoci  Helsemans  54  gr.  ant.  leon. 

',  —  Vicaria  Altoris  SS.  Ändree  et  Catharine  habet  10  Schog 
et  1^  maldra  frumenti  et  ordei  quoudam  de  volkmari 
HoBEmau  Nunc  d.  doütoris  Martini  de  magariten 

34  gr.  ant.  2  J\.  leon. 

—  Vioana  B.  marie  virginiB  habet  3  maldra  frumenti  et 
ordei  et  maldnim  aaeno  d.  licenciati  lohauuia  Elazpe 

30  gr.  aut.  leoD. 
Vicaria  corporis  chrieti  d.  Siö'ridi  ottonia  habet  12  Sexa- 
gena»  — 


JbMW  3  Je*^  33  gr-  i  .X. 


Aadne  habet  4   ■sUn  I 


et    OTd«i   et    3 
Nunc  d.  lohsnnü  Spiu  39  gr.  n 

—  Tiesna  altarä  S.  Dantbe«    habet  7  aialilia  f 
«t  oiAei    et    6  floreoM   i|tuindaai   d.  dMtorä  I 
Nunc  Etnral^  pazdüs 
Summa  laUris  8  Sekog  34  £r. 


BegtstTnm  Snbsidü. 


1» 


—  Vioaria  quondan 

geoBa  d.  lohonnea 

ueri 

Vicaria  altaris  8. 


fol.   16». 

—    Vioaria    S.    Mathie    habet    8    SeiagenaB    qnoiidttm    d, 
Tbeoderici  fabri  Nduc  dni,  Casperi  Annbrecht  24  gr.  anti 

leoD. 
i.  weraeti  ErtmarB  habet  33  Sexa- 
I  BerleneBsenn  Scolasticua  Saiicti  8e- 
1  Schog  39  gr.  aot.  leou. 
aluatoria  habet  S  aexagenas  18  gl.  3 
maldra  frameoti  1  quartale  ordei  Magister  Conradua  Ke- 
gis  poaaeBBor  Capilalia  dkitur  siihleitala  Et  Magister  nihil 
reliquit  post  obilum  ,  — 

\tat  Vicaria  S.  Ämbrosii  uouiter  fundata  habet  3ü  sexa- 
ganas  noaas  d.  lohanniB  Taymunndt  Ist«  vicaria  est  ex 
lolQ  si^pressa  Et  referlur  quod  de  eonseniu  lllorum  de 
gaek  patrottonim  tramlalü  sit  ad  eccleiiam  B.  Marie  vir- 
ginis  per  docliirem  Henningum  gode  et  possessor  eiuidein 
[Wcorte  est  Nieolaui  Egra  filias  Jamule  predicti  doctorii  El 
ett  u/limit    in  ordine;    vide  supra    la  ecelesia    beate    Marie 


Virginia 

Summa  2  Scfiog  : 


Nihil 


gr- 


fol.   16 


■  Vicaria   S.  Seraatü    e 
'frnmenti  et  ordei  qnondat 
i  Schaub 
Vicaria    d.    Symoni 


t  Trium  regum  habet  4  maldra 
a  d,  Nicolai  fuchn  Nunc  d.  Hen- 
30  gr.  ant.  leon. 
Schvartza  habuit  4  aexagenaa 
Nunc  d.  lohannia  Anzoapff  qui  dloit  eam  tantura  2  ha- 
bere sexagenas  6  gr.  ant. 

—  Commonda  B.  marie  habet  5  Schog  quondam  d.  lo- 
haonis  pilgrimi  Nunc  d.  lob&nnis  Molberg        15  gr.  aut 

—  Vicaria  S,  Cruois  et  corporis  Christi  habet  4  Sexage- 
nas quondam  d.  lohanniB  Schenoken  Nunc  d.  Bartholdi 
Deinhardi  12  gr.  ant. 

Summa  1  Sclwg  3  gr. 

foi.    17'. 

1.  S.  Margarctbe  habet  3  maldra  frumenti  otdei 


0t  ^HB  «  ±  äo^Ben 


r  hwii«  j^^  VMwm   B.  Skrä 


I dt  —  ^ 


4t   —  Tiau»  iL  ^B>  «ixgii^  m  Of^  Batet  a^  £ 

gasaa   ^nonduB   ilar^rii  gj»it»gi  Go&   Soac    ! 

Mmcr  I  SAa«  tO  svi  lat.   I   Jv  I 

dt    —  Ticans  B.  laBne  viigiBia  cC  Ctebaime  babet  S  i 

fr^mti  d  4  anau   :1»|  I 

H  iiiaiiw  iMiiM|iliaa «  talniB  13  M&daa  It  ^  «  ( 

Im,    3  aaldizi 


tnta  aiiB   et    If 
iMrt  Sme  5iMh( 

dt    —  Tiesna  &  laariB  räaiaii  M 
bt*  %^Un  friiMaatitf  B«* 

tMoti  et  6  HaUn  aaena  ot  S 
ät   —  Vicari*  B. 
tarri  habet  S  i 


Bsgigtruin  Subildii, 


19 


et  S  Sezagenag  qnondi 
h&miis  Benngtorfi' 


Brampach  habet  6 
L  aaese   et   10  Bolidi 


Conradi  Schofel  Nunc  d.  lo- 
Sü  gr.  ant.  leon, 
ilorum    quDudam     d.    Nicolai 
laldra    frumeuti    et  ordei    1  maldruin 
Nunc    ä.  lohannU  Älberti        24  gr. 
ant  leoD. 

—  Vioaria  S.  lohannis  et  Wentzlsi  habet  5  tcaldra  fm- 
meot!  et  ordei  et  3  libros  i.  e.  talenta  ijuoDdam  d,  loh. 
Alp^stot  Nunc  d.  lo.  Nithart  48  gr.  aut.  leou. 

Summa  3  ScAog  40  gr.    1  X. 

fol.    18'. 

—  Vioaiia  S8.  lohannis  Baptiate  et  Uartiai  habet    20  8e- 
t  zagenaa    3    maLdra   frumenti    et    ordei    quondam    d.  Her- 

manni  Schaders  Nunc  d,  hermaani  Stackeibich  qui  dicit 
alia  TAcare  1  Schog  24  gr.  aut.  leon. 

-  Commeuda  Corporis  Christi  habet  3    sexageuaa   ij^uou- 
dam  d.  lohamiis  Meier  Kunc  d.  Tilomanui  Bebra 

9  gr.  ant.  leon. 

lo  ecclesia  sancti  Thome. 

—  Vicaria  altaris  B.  marie  Virgiais  habet  6  aexagenas 
qaoDdam  d.  lohanaia  Hohnyppe  Nudc  d.  Henrici  Hilde- 
bnndt  21  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  altaris  philippl  et  lacobi  habet  3  schog  d. 
Theoderiei  Uoll.  Esl  rcdaeta  in  niidum  titulum ,  qui  neu- 
tut st  i/iiarfam  domo  dfsalafii  siml  rxliiinli,  iipc  Irm/iiirt:  iliit/m 
ett  aliqiiid  datitm  ISikil. 

Summa  1  scliog  54  gr. 

fol   IS''. 

'  —  Vicaria  S.  Saluatoris  habuit  4Ü  Sexageiiaa  uudu  tau- 
tnin  habet  33  Bez.agenaä  d.  lohaniiis  Bogks  1   Schog 

39  gr.  aut.  leou. 

—  Vicaria  S.  Erhardi  habet  4  maldra  frumeuti  et  ordei 
S  florenos,  litigatnr  per  d.  paulum  Hutheue  et  Sebaldum 

l'ridericua  steyn  yconimuH   dicit  tantum  habere 

£nimeuta,    uicliil  in  peeunÜB  30  gr.  aut. 

tgtat  Vicaria  Altaris  S.  SebaBtiaoi    ia  summo  altarl   uou  lu- 

Teuitur,    po»aesHor  d.  Ueurieus  seheuckewalt  habet   I   ae- 


■ 

IüppI 

^v 

fnrr  Mmtha  nt  mSftU  *tmm                                          .TOä. 

^H 

—  Tiearä  mcsbk  ■portaloEn»  in  nnoBiO  dtec  habet  9 

^^B 

«agin»   qwarfn  <L  bnU  KjstM  5nu   <L   Cinafi 

^^H 

Buln                                                                  }7  EC.  Htt.  iMtt. 

^H  "^ 

—  Viods  SiM   d.  MMhMfia    mtan   et   per   an  llnr 

^^1 

btk  fa^trt  6  SesagCBtt  et  eotw  agiw               18  511  asL 

^H 

5«MK  2  Ä*^  54  ST, 

^^B 

&L   19-. 

^^B 

Ib  ecctelik  saaeti  Mkiiiai  •itr>. 

^H  '^ 

—  TinÜK  attnb  3.  Stcolai    b»bet    15  aexi«BBM    51   sr^ 

^^H 

^^K 

1  MhDS  lä  gr-  uL  Ina. 

^B  ^ 

^^H 

^^B 

koa. 

^H    dt 

^^M 

UKt  10  lexsgeius  8  «gros  TÖMti  et  tom  anU&  qooB- 

^^M 

^^P 

1  Schalem. 

^H 

—  Tienü  altaös  S.  Cracis  haliet   6  stuBgeuB   a  naUtm 

^v 

^^1 

det  d-  laeobos  DoUitom                              39  gr.  uL  leon. 

^1 

—  YiariM  BOBK  habet    12  Sexagenu  qnMtdam  d.  lohan- 

^^1 

^^1 

36  gr.  ut. 

^^M 

5m««  4  &Aos  3  gr. 

^^B 

foL  19*. 

^^B 

^B 

—  Vicaria  altaris  S.    Cracü  habet    5  maldm  frtunenti  et 

^^H 

^^H 

Biamre                                                               IS  gr.  anL  leon. 

^H 

Vicaria  B.  marie  Tirgini»  habet  i  maldra  frumeati  et  vw~ 

^^1 

dei  et    4  Sesagenas    qDondam    d.  Andree    fachs  Xoae   d. 

^ 

UelchiariB  Bottelstet                                       43  gr.  aut.  l«ea. 

Beglstrmn  SnbsidKi 


raarie  yirgima  Labet  10  Sesagenas  qnondam  d. 
Theoderici  Stobenraucli,    Nithart  Deiode,    Nunc  autom  ( 
Conradus  fickell,  Corialis  pattiger  proourator. 
Summa  1   Schog. 

fol.   20 

—  Vicaria  Corporis  Chriati  et  Ciriaci  habet  4  maldra 
frumenti  et  ordei  et  9  Sexagenaa  quondam  A.  Martin' 
weyszheubt  Nunc  magister  petrus  Kemerer  et  dicit  tau' 
tam  habere  3  maldra  ordei  et  1  maldrum  auene  et  5S 
Bolidos  55   gr.  ant.  leon 

—  Vicaria  SS.  Fabian!  et  Sebaatiaui  liabet  9  sexagenas 
&.  lohaoaeB  Elspe  27  gr.  aut.  leon, 

—  Vicaria  Marie  magdaleiie  Andree  et  Ewaldi  habet  2 
maldra  frumonti  et  aueue  et  4  sexagenas  quondam  d.  lo. 
Steffani  Nuuc  üoctoria  Vtinszberg;  Sed  in  peoaniis  habet 
2  Schog  18  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Beate  marie  et  Sanote  Cruoia  habet  4  maldra 
&umenti  et  ordei  1  quartale  framenti  et  I  qaartale  auene 
quondam  doctoris  Gengcnbach  33  gr.  ant. 

—  Vicaria  Altaris  marie  Magdalene  habet  2^  maldra  et 
4  Sexagenas  quondam  d.  Henrici  TotfelBtedt  Nunc  docto- 
xis  Andtee  top  Decani  ecolesie  Beats   marie   extra  i 

.  Eymbeck  24  gr.  ant, 

—  Vicaria  B.  marie  virginis  habet  38  Saxagenas  quon- 
dam d.  lohannia  Emerici.  Litigatur  per  licenciatum  de 
Bachsa  et  Henricum  Emychen  1  Schog   18  gr. 

Siamna  3  Sc/iog  ö5  gr. 

fol.  20 

—  Vioaria  Sanctorum  lohannis  et  Mathie  habot  6^  maldra 
P'frameDd    et  ordei    et  5  Bexageuas  quondam    doctoria  Sif- 

firidi  Zoigeler  Nunc  magistri  Anthonii  leuffer  ad  oompu- 
'  tniB  Sed  quin  Siibeolleclor  et  sepe  pro  necessilale  itc 
pore  impedinienli  loen  Jriiliciim  presedil  pl  caiisas  erpe- 
diuit,  ideo  restans  fuit  ei  remissum  8  gr.  ant.  leon. 

.  —  Vioaria  Altaris  8.  Anne  Iheronimi  et  Ambroais  habet 


22  R^istrum  Sabiidii. 

•2^  maliira  frumenti  et  ordei  et  4  taleula  d.  Conradi  )i- 
centiftti  de  Noua  Ciuitate  56  gr.  ant. 

Vicaria  Altaris  S8.  lodoci  petri  et  PauU  habet  16  aesa- 
genaa  quondara  d.  lohannU  de  Heringen  Cantoris  Beate 
marie  Erffurdensia  — 

dt  —  Commenda  Noua  instaurata  per  Gebehardam  de  Siütz- 
pech  Nnnc  d.  Tylomanni  Bebra,  quia  habet  3  floreaoH  2 
sexageaas  9  gr.  ant.  leon. 

Summa   I  Schog   13  gr. 

fol.  21  ^ 

dt  —  Vicavia  philippi  et  lacobj  habet  7  maldra  frumenti  et 
ordei  habet  |  Huffelandia  ist  wsute  et  1  maldram  vacat 
qiiondam  d.  Conradi  Stolle  Nunc  d.  Conradi  weynenge 

46  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Ticaria  Sanotorum  lacobi  et  Marie  magdalene  habet 
9  maldra  et  12  florenos  quondam  d.  lo.  Boys  Nunc  Ma- 
gistri  loh.  trulineyer  1  Schog  30  gr.  ant.  leon. 

dt   —  Vicaria  undecim  millium  virginura   habuit  33  Seiage- 

nas  Nnnc   habet    tantum  37  aexagenas  qaondam    d.  pauli 

Hothener  Nnnc  dootoris  lohanniB  weydemaö  1  Schog 

40  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  SS.  Simonis  et  lüde  habet  4  maldra  frumenti 
et  aueue  et  5  Süxagenas  qiiondam  d.  wentzeslaus  pertz- 
man  Nunc  d.  Nicol.  Simonis  30  gr.  ant.  leoo. 

dt  —  Vicaria  SS,  petri  paulj  Fabiani  et  Sebastiani  habet  15 
Hexagenas  quondam  d.  Georii  bawman  Nunc  d.  Nicolai 
Rüdiger  45  gr.  ant. 

dt  Vicaria  S.  Elisabet  habet  31  sexageaaB  qaondam  d.  Coa- 
radi  Knitet  Nunc  d.  pauli  Misteuer    I  Schog  33  gr.  ant. 

leon. 
Summa  3  Schog  43  gr. 

fol.  21  \ 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  virginis  et  Trium  regum  habet 
ß  maldra  frumenti  et  ordei  et  6  schog  d.  Uelohiaris  But- 
teistet 1   Schog  6  gr.  ant.  leon. 

dt    —  Vicaria  8S.  Simonis  et  lüde,    fcHcia  et  adaucti    habet 


ttagltlram  Snbridll.  ^3 

17  Schog  (juondain  d.  Guntheri  Gcrslonberif  Nunc  i).  li- 
cenoiati  lohannis  de  Sachasa  &l   gr.  ant.  leon. 

—  Vicarift  S8.  KunegundiB  et  Hedewigis  habet  5  Scfaog 
d.  Symonis  acliroter  15  gr.  ant.  leon. 
Vicaria  Noua  quam  Testamen  larii  quondam  Priderici  Ten- 
etet  oonfimiari  feceruut  — 

—  Vicaria  altaris  Beate  marie.  SS.  Nicolai,  Catharine  et 
a^etis  habet  11  8e:xageiiaa  et  6  maldra  framenti  ordei 
et  aucne  quondam  d,  lohannia  Scbonawe  Nunc  d,  Eber- 
hardi  Kadmer  1  Schog  9  gr.  ant. 

Suiiima  3  Scliag  2 1  gr. 

fol.  22'. 


—  Vicaria  altaris  Corporis  ohristi  habet  10  florenos 
qnondam  d,  Andree  Olam  Nunc  d.  CoDiadi  stitz  ded/t  per 
Cnininissariiim  Iscnacensem  24  gr.  ant. 

—  Vicaria  altaria  S.  Andree  et  undecira  millium  vitgi- 
nnm  habet  2  maldra  frumenti  et  8  Sexagenas  quondam 
d.  Friderici  Hütten ners  Nunc  d.  lohannis  frient 

39  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Beate  marie  rirginia  Anne  et  Mathie  habet 
5  maldra  et  8  aexagenaa  quondam  d,  Henrici  syler  Nunc 
d.  lohannis  Alperstedt  1  Schog  leon. 

—  Vicaria  Altaria  trium  regum  Barbare  et  Catherine 
habet  4  maldra  frumenti  et  ordei  et  2J  sexagenaa  4  agros 
vineti  quoudam  d.  loh.  Seylei  Nunc  doctoria  Siffridi 
Vtiszberg  36  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  altaris  8.  Andrei  et  Marie  Magdalene  habet 
26^  aexagonas  quondam  Emichonis  Breyardi  Nunc  Ohri- 
atophori  wirtzpurg  1   Schog  19  gr,   1  A.  l  ob.  leon. 

—  Vicaria  altaris  S.  Anne  habet  20  sexagenas  q,  Balta- 
saris  Uilwicz  Nunc  d.   wentzeloi  scheller       1  Schog  leon. 

—  Vicaria  Altaria  SS.  Andree  et  marie  Magdalene  habet 
19  sexagenas  quondam.  d.  lohannia  titscher  nunc  loh. 
Sommerings  doctoria  Sigilliferi  ot  collectoris  Subsidii 

NiohU. 


dt    —  Vicarin  Altaris  8.  Liborii    habet    i^  Boxagenos    quön- 
dam  d.  Cooradi  tnoreh  Nunc  d.  Heurict  Roapach 

12  gr.  ant.  loon. 
Summa  5  ScAiig  \0  gr.    1  X  1  ob. 


foL  22''. 


icti  Vit 


Vicaria  SS.  Andree,  Bartholomei,  philippi  et  lacobi  habet 
32  Bezagenas  et  10  florsDoe  qnos  leaat  d.  Heuriaua  Tun- 
ckelman  ad  vitam  Kunc  d.  lohanniB  Liadeshawer 

.  —  Vicaria  altaris  andecim  milltum  rirginuni,  Lace,  marie 
Magdalene  habet  2  maldia  et  6-^  aexageoas  qiioadam  d. 
Conradi  anzoaff  Nunc  d.  Nicolai  Engelmao  Magiatri  Co- 
quine  Nichil. 

,  —  Vicaria  S.  Andree  et  Cruois  habet  3  maldra  frumenti 
et  1 1  talenta  habet  -^  maldram  frumenti  ^  maldmra  ordei 
^  maldram  auene  et  9  talenta  quondam  d.  Henrioi  Bram.- 
pacli,  litigatur  per  d.  doctorem  Martinum  de  Margaritis 
et  d.  lohannem  Muria  57  gr.  act.  leon. 

,  —  Vicaria  altaria  Saucte  Cracis  habet  16  sexagenaa  2 
agros  viaeti  quondam  d.  wetneri  Ertmar  Nunc  d.  fride- 
rici  Huttener  48  gr,  ant.  leon. 

;    —  Vicaria  altaris  8.  Bartholomei,    philippi  et  lacobi  ha- 

buit    55  Üoreuoa,    qaondam    d.  Lamperti  fucha  Nuao  Ni- 

oolai  Tenstet  Et  tantam  habet  40  florenos.  — .        2  Schog 

48  gr.  aat.  leon, 

1  —  Vicaria  Hona  instaurata  per  Gyszena  kelriu  SS.  phi- 
lippi et  lacobi  habuit  7  Sexagenaa.  Sed  tantum  habet  8 
schog  Quia  bona  fendalia  Coroes  in  Glichen  acilicet  l^ 
maldra  frumenti  et  ordei  et  10  solidos  detra^t,  qQondam 
d.  Theoderici  Selvitz  Nunc  d.  Doctoris  Siffridi  Vtiazpeig 
24  gr.  ant. 
Snmma  1  fior.  In  Aura  4  Schog  57  gr. 

fol.  23». 


t  altaris  SS,  lodoci  et  Oezwaldi  habet  30  Sexa< 


Kegigtriun  Subsidü. 

genas  qDODdam  lohannie  gonderani  Nunc  doctoris  fiymO' 
nie  Voltsken  Eaecutoris  et  CoucollectoriB  Nihil. 

—  Vioaria  B.  marie  Magdalene  habet  6  maldrs  et  7  ta- 
lentB  quoadam  d,  Henrici  Tottelstedt  Nunc  d.  tacobi  do- 
liatori«  Et  quia  eiecutor  Nihil, 

—  Vioaria  B.  marie  Magdalene  summi  altaris  habet  6 
maldra  frumenti  et  1  taleotum  quondam  d.  Ewaldi  pardia. 
INnnc  doctoria  Bnlaudi  1   Schog  24  gr.  ant.  Ifion. 

—  Yicoria  Heurici  EoglicoiuB  habet  2^  maldra  frumenti 
et  ordei,  5  Seiagenas  Nunc  d,  Henrici  Decker  et  Est  Ca- 
pella  in  se  et  de  Coltatione  Decani  B.  Virginis        27  gr. 

ant.  leon. 
Summa   1   Schog  51  gr. 

fol.  23 1-. 

—  Vicaria  S.  lacobi  habet  5^  maldra  frumenti  et  13  Se- 
xagenas  quondam  d.  Henrici  Collen  Nunc  d.  loachim 
wemecke  I  Schog  leon. 

—  Yicaria  Catharine  et  Elisabeth  habet  b  maldra  fru- 
menti  et  5^  Sexagenas  Et  lohannes  happheaer  nunc  qoi 
dicit  eam  habere  tantum  4  maldra  frumenti  ordei  et  2 
eexagenas  est  posseäsor  33  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  S8.  lodoci  et  Anne  habet  40  sexagenas  quon- 
dam d.  Johann ia  Hejmle^ben  Nunc  doctoria  Henniugi 
Oode  2  Schog  leon. 
. —  Yicaria  trium  Kegum  et  Quatuor  Doetorum  habet  7 
florenoa  qnondam  doctoria  Nicolai  de  grugenbaoh  Nunc 
dootoris  lodoci  Trutfetter  28  gr.  ant. 

—  Yicaria  Trium  Kegum  habet  7  maldra  &umenti  et 
Baene  qnondam  D.  luhannis  Grussüen  Nunc  d.  lohannia 
Boder  plebani  in   Blanckeohaynn  42  gr.  ant.  leon. 

Summa  7  Schog  4  gr. 

fol.  24'. 

—  Yicaria  altaria  Oorporia  Christi  primi  personatus  habet 
22  sexagenas  de  quibua  6  vacant.  Quondam  d,  Oeorgii 
de  KonnigBzberg  Nunc  doctoria  Kiliani  Gejr    48  gr,  ant. 

leon. 


dt  Vicaria  corporis  christi  Secandi  penonatns  habet  20  se- 
x&geuos  qaondam  d.  Coor&di  Uorchen  Snoo  dootoria  la- 
cobi  Doleatom  Et  qoia  Execalor  NihiL 

äl    —  Vicaria   acttmiram  habet    13    eexagenas    censna    7  so- 

lidos  qQondam  Nicolai  Siffridi  Nunc  A.  Georgii  fiorgkardi 

44  gr.  ant. 


Maitii 


Intn 


äl 


dt  Vicsris  88.  Simonis  et  lade  habet  7^  maldra  firumenti 
et  1\  snene  et  ^  sexageoam  quondain  doetoris  Lamperti 
fiichs  Nunc  d.  äiderici  Hnlteimen         1  Schog  6  gr.  aat. 

dt  —  Vicaria  Symooia  et  lade  habet  10  maldra  firumenti  et 
ordei  qnoodam  lohannia  Reymbotbe  Svnc  d.  SebostiaDt 
Reymbotbe  1  Schog  gr.  ant.  leoa, 

Siimma  3  SeAog  ä3  gr. 

foL  24  ^ 
Vicaria  SS,  Augostiui,  Martini  et  Marie  Hagdalene 
et  Elisabeth  habet  10  maldra  qnoudam  d.  Conradi  Lnbb- 
ren  Nunc  Valentin!  Ecke!  dicit  qnod  tantam  habet  4^ 
maldra  firumenti    et  ordei  2  maldra  anene         39  gr.  ant 

dt  —  Vicaria  vitdecim  milliam  Tirginum  habet  4ü  florenos 
qaondam  TylomanDi  de  Sachsea  Liceaciatas  lohanues  de 
Saehssa  nunc  posaidet  2  aehog.  48  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  B,  marie  virginis  et  S.  vrbani  habet  5  quai- 
talia  et  14  Sexagenas  qaondam  d.  henrici  Barghardi  Nunc 
posBidet  d.  Henricus  Bospach  45  gr.  ant.  leon. 

Vicaria  fi.  marie  Virginia  habet  ö  quartalia  iramenti  et  10 
aexagenas  qaondam  Ludewici  Kottelings  Nunc  doctoris 
Werneri  prethen  — 

- —  Vicaria  Sjmonis  et  lüde  habet  9  maldra  frumenti  d. 
lenhardi  pruchsal  1   Schog  11   gr.  aut.   1    ob.  leon. 

Vicaria  S.  Nicolai  habet  3  maldra  et  11  aexagenas  olim 
Nicolai  ttirtzpach 


dt 


R«glstnini  Hubsidii. 


27 


[Vicaria  Ü.  Crucis  habet  2^  maldru  et  3j  t^ezagenas  o!ym 
Theoderici  ({romaa  — 

1"  Summa  5  ScAog  23  gr.  2  oi. 

fol.  25'. 
Egidii. 

pTtoailB  8.  Leoahardi  et  decem  millium  martyram  habuit 
42  florenos.  Nnnc  habet  25  sexagenas ;  vaoant  census 
I  qnia  dominus  de  BiehliDgen  eto,  qnondam  Eotraldi  de 
I  Kemnata  Nunc  magistri  Couradi  Begis.  dicitur  «juod  an- 
Lnuatim  recipiet  20  florenoB 

i —  Vicaria  altaris  8,  cmois  habet  II  Sezagenaa  priu8  18. 
■qao&dam  lohannis  weokawer  Nunc  d.  Hertnanni  Wi:)z- 
vpaoh  33  gr.  ant.  leoa. 

'  Vioaria  B.  marie  virginis  habet  3  maldni  fmmenti  et 
pördei  et  2  florenos  d.  Michaelis  Bynoer  28  gr.  aut.  leon. 
1  J\.  1  obolum. 
»Vicaria  Symonig  et  lade  habet  6  maldra  12  äexagenas 
1  prins  16  florenos  quondam  d.  Georgü  de  vffsetz  Nunc  d. 
|l.aiirencii  Heidentrich  — 

Vicaria  altaria  S.  Barhare  habet  6|^  maldra  olim  12 
I  maldra  lOJ^  schog  quondam  d.  Hermann!  Schaff  Nnnc  d. 
r  loh.  Schade  1  Schog  24  gr.  ant.  leon. 

Hil  VicBiia  philippi  et  lacobi  d.  lohanais  schade  vacat,  de- 
beret  habere   16  florenos    Tempore  Midhs  yHiil  iSifiil 

-  —   Vicaria  SS.  Angelorum    habet    10  sesageuaa  quondam 
L  Henrici  Burckhardi  Nunc  d.  heorici  rospach     30  gr.  ant. 
Summa  2  ScAog  5  b  gr.   I   X   I   o6, 

fol.  25''. 
Vicaria  B.  Andree    Demut  habet  14  sezagenas 
—  Vicaria  S8.  Barbare  Fanthaleonis  et  Agathe  habuit  20 
L  eezagenas    Nunc  tantum   16  quondam    d.    lohannis  Kotte- 
I  lingB  Nnnc  d.  lohannis  Gotschalci  37  gr.  aut.  leon. 

Vicaria  sine  Coramenda  corporis  Christi  quondam  d. 
I  lohannis  Laiidegarth  habet  5  Sezageuae  Nunc  d.  lohan- 
)  alperetedt  Et  dioit  vicariam  habere  7  sozagenas  et  1 
IxniBHom;  non  eit  conflrmata  et  eat  de  putaciooe  Alper- 
[  stedt  Tna  cum  sequenti  Commenda  18  gr.  ant.  leon. 


SegistnuD  SaMdii. 

dl    ' —  Commtinda    alia    d.    lohannis  Nithart  liceutiati     habet 
5  Schog  15  gr.  aal.  monete  leon. 

dt    — ■  Vicaria    lohaunis    Ewangeliate    et   S.  Laorentii    habet 
7   sexagenas.  d.  Theodori  Kruazemarck       21  gr,  ant,  leoa. 
dt  —  Vicaria  8,  Crucia  nouiter  inetaurata  habet    7^    sezage- 
naa    quondam    d.    Hermann!    Stack....    Nunc    ä.    Henrioi 
^taokelbcTg  22  gr.  ant.   1  ,X.  I  ob.  leon. 

Summa  2  schog  13  gr.   1  X  1   ob. 

fol.  26». 


cle 


cti    Bei 


dt  —  Vicaria  Beate  marie  Virginia,  philippi  et  lacobi  habet 
18  Schog  qaondam  d.  Caeperi  grusüe  Nunc  d.  Conradi 
Hoffeman  54  gr.  ant. 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  virgiuis  habnit  3  sexagenas  nunc 
habet  eolnm  7  eexagenas  quandam  d.  lohannis  polin  Nunc 
licenciati  lohannis  Nithart  21  gr.  ant.  leon. 

Vicaria  SS.  lohannis  Baptiste  et  EwangeÜBte  habet  4 
moldia  et  H  sexagenas  quondam  d,  lohannis  Kips  Nunc 
d.  lohannis  Engelhardi  — 

dt  —  Vicaria  B,  marie  et  8.  Benedioti  habet  30  Eexagenas 
quondam  d.  Hermanni  de  Bichlingen  Nunc  doct.  loh, 
Weydeman  1  Schog  -16  gr.  ant.   I   ^  obulum. 

dt    —  Vicaria  Corporis  christi,  laoobi  maioris,  Bartholomai  et 

marüni  habet  6  florenos    2^  Schog    quondam    d.  Casparia 

Hüllzapphel  Nunc  magiatri  Andrce  frowin      31   gr.   1  ^ 

1   ob  ant.  leon. 

dt    —  Vicaria   8.  lohannis    habuit    5  sexagenas  quondam    d, 

tacobi  Arnoldi  Nunc  Henri  Bossze  habet  tautum  3  schog 

9  gr.  ant. 

dt  —  Vicaria  SS.  valentini ,  Fabiani  et  Sebaatiani  habet  8 
Schog  quondam  d.  Henrici  rey^ar  deinde  d.  Iheronimi  N. 
Nunc  d.  Eiliani  Eorlin.  21   gr.  ant.  leon. 

Summa  4  Schog  3  gr. 

fol.  26'', 

dt  — -  Vicaria  altaris  S.  lohannis  Baptiste  habet  3^  maldra 
&umenti    et  ordei  et  3  quartalia  aaene  7  Sexagenas  quon- 


Htgistnun  Sabsidii. 
n  £ckltha8aria  Milvite  Nuno  licenciati  lohar 


29 


DJs  de  Saohfia 
48  gr.  aut. 

R —  Vioarift  Noua  instaurata  ad  Altäre  Corporis  Christi 
ibet  16  Sexagenaa  quondam  d,  Kenrici  Burghardi  Kaue 
.,  lo,  weydemon  48  gr.  ant.  leon. 


Vicoria  altaiia  S.  Catharioe  habait  20  sesageuaa  Kuiic 
rbabet  tantum   IS  sesag,   15  antiquns    grosses  Nunc  habet 
d7  Sex&g.  monöte  gnebergens,  d.  Toickmari  Husztnttn 

I  Schog  8  gr.  aut.  leoa. 

l  Vioaiia  Seate   marie  virglnis    et  martini    habet    26  Sc- 

[ageoai   10    Holidos    quondam    d.  Friderici  Teostedt  Nunc 

£oUiardi    Sybothe    Noia .-     In    preton'o    damlaxat    siinl 

ficarie,   ideo  isla  hie  vacat  et  est  in vllimn 

I ,  . . .  guia  non  est  in  rerum  natura  El  in  regislriir 
flulAs  habet  ecclesia  tantum  Septem  vicarias 
WSumma  2  Schog  44  gr. 

M.  27". 

■  Vioaria    B.    marie   virginis    et    S.  Laurentü    habuit    6 

oldn   Nunc    Bolum    dicitur    habere    5    maldra    frumenti, 

rdei   et    2  taleota  quondam    d.  lohannis    Fabri  Nunc  <1. 

Pohonnia  DeimstorfT.  48  gr,  ant.  leoo. 

-  Yicaria  B.  marie  Tirgiuia  habet  17  (18?)  schog  3  flo- 
d.  Conradi  Eonnigea  55  gr.  ant.  leou. 

-  Ticaria  altaris  S.  Martini  habet  3  maldra  frumenti  et 
I  J^  maldmm  ordei  et  ^  maldmm  auoue  quondam.  d.  Con- 

idi  Uawelperg  Nunc  d.  valentini  lungerman  36  gr.  aut, 

'  Yicoria   altaris    8.    Uartini   habet    7    maldra    Uagistri 
bbrioe  Ecoleaie  S.  Seueri  27  gr.  aut.  leon. 

-  Vicaria  d.  nicolai  Brampach  habet  S^  maldra  frumenti 
ordei     et    1    florenam    Uagistri    Antonii    leuffer    Qitia 

fuheolieclor  et  tempore  impedimenti  sepe  presedit  loco  Iitdi- 
I  dedil  ergo  yihil 

Vicaria  B.  marie  habet    9  maldra  auene  et  4  sezage- 


30  Reg^BlraiD  Sabridil. 

DOS    q^uandam    doetoris    ateynbcrgea  Nunc  d.  Erhardi   Sy- 
botlie  1   Schog  23  gr.    1    Jl  1   ob.  aiit.  leou. 

Summa  4  Schug  a  gr.    1    Jv  1  <il>. 

fot.  27''. 

dt  ~  Viijaria  SS.  lacobi  et  Andrue  habet  3  miildra  et  7 
laloata.  quoudam  d.  Cooradi  Diagelstedt  Nunc  d.  liceaciati 
Meyer  51  gr.  ant.  loon. 

dt  —  Vicaria  S8.  Symonis  et  lüde  habet  16  maldra  qaoDdam 
Martini  Herbazleber  Nudc  doctoria  Symonie  Voltzken 
quia  Conoolleotor  Kihil 

dt  —  Vioaria  S.  Sebastian!  habet  25  sexag.  quondam  d.  lo. 
Zonig  Nunc  d.  lo.  Brau  1  scliog  15  gr.  ant.  leon, 

dt    —  Vicaria  Summi  altaris    habet  24  aexag.  quondam    doo- 

doris  Henrici  Collea  Nunc  d.  Nicolai  Egra  1  Schog  12  gr. 

aat.  leoD. 

dt  —  Vicatia  altaris  lohannis  Euangeliate  et  docem  millium 
martyrum  habuit  44  aexag.  Nunc  Bolnm  habet  24  flore- 
noa  qaondam  d.  lo.  gunderam  Nunc  d.  Doetoris  Henninglü 
Gode  1  Sohog  15  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vioaria  S.  Catharine  habet  7  maldra  2  libras  d.  Gnn- 
theri  Geratenberg  52  gr.  ant.  leoa. 

dt  —  Vicaria  felicis  et  ad  aucti  habet  4  maldra  &umenti  et 
ordei  et  2  florenoB  quondam  d.  lohannis  locbgeymme 
Nunc  d,  lohannis  Nithart  36  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vioaria  S.  lohannie  Baptiate  habet  7  maldra  et  4  flo- 
renos  qaondam  d.  lo.  Sohencke  Nunc  d,  magiatri  loh. 
tabri  de  Smalkalda  57  gr.  ant.  Wn. 

Summa  6  Schog  58  gr. 

fol.   28«, 

dt  —  Vicaria  omnium  sauctorum  habet  1 0  maldra  frumenti 
et  auene  et  10  florenos  quondam  d.  Henrici  Tuntzen- 
huaenn  Nunc  d.  friderioi  Huttener      1   Schog  18  gr.  ant. 

leon. 

dt  —  Vicaria  S.  Ciucia  et  vndecim  milium  virginum  habet 
1 6  floreuos  sed  deteriorata  est  quondam  d.  Henrici  Becher 


Seglitntm  Bnbgldtl.  3] 

HanD  d.  £owaldi  pardisz  habet  taDtum  8  schog  24  gr. 
aat.  leou. 
Ticona  lohanDis  BaptUte ,  Bartholomei  ei  Erasmi  habet 
6  tnaldra  frumenti  et  6  maldra  aaenc  quondam  A.  Seilen 
Zcymmer  8tat  in  lite ,  Sed  habet  econimam  — 

Vioaria  lioua  decem  milium  martiram  habet  lü}  eexag. 
ä.  lahanniä  Kottelinges  — 

Yicaria  H.  lohanuia  Baptiste  habet  T  aexageuas  d.  Uu- 
dolffi  Snabels  — 

Sumiiin   l  schog  42  gr. 

fol.  28'". 
Uiohaelis. 

—  Vioaria  altari«  S.  lobanniB  Baptiete  et  Äadree  habet 
24  Sexag,  habet  4  maldra  I  quurtale  frumenti,  2  maldnt 
ordei  et  1  Quartale  ac  1  maldnim  aueDe,  lU  sexogenaa 
17  antiqaoH  I  Sohog  18  gr,  ant.  leon, 

—  Yicaria  B.  marie,  Catharine  et  ABexii  habet  9  schog 
4  maldra  quondam  d.  lohaunis  sner  Nane  doctoris  8i> 
giaiDundi  Thome  45  gr.  ant.  leon. 

,  —  Vicaria  B.  marie  virginis  6  maldra  frumenti  et  ordei 
I  et  S  Sexagenas  quondam  d.  Uenrici  guatheri  alias  Zewcke 
i  .£^imc  d,  Tolentioi  Erokell   1  Schog  16  gr.  ant.   1  -Jt.  1  ob. 

\' —  Vicaria  aJtaris  B,  mane  virginin  habet  15  sexagenaa 
i  6  Bolidos  quondam  d.  Adelorii  Hotterman ;  litigatur  per 
I   d.  doctorem  de  Margaritis  et  lioenciatum  de  Saohssa 

45  gr.  ant. 
'  Vicaria  SS.  Michaelis  et  Catharine   habet  2  maldra  7 
I    Sezageuaa    3    agros    vioeti    quondam    d.  doctoris  Gengen- 
bach  Kunc  d.  Henrici  fabri  Commissarii  Isenacensis,  qaia 
conoollector  Nihil, 

Vicaria  S.  Barbare  habet  H  sexag.  quondam  d.  lohannia 
milbaoh  Nunc  d.  frideriei  Huttener  42  gr. 

Vicaria  altaria  8.  Catharine  habet  6  maldra  et  II  Sexa- 
^eaas  d.  iDhanuis  de  echte  — - 

Summa  4  Sc/iog  46  gr.  1    J\,  1  <ib. 


}  Bcgtitmni  SnbBidii. 

fol.  29'. 

—  Viearia  S8.  Michaelis  et  Calharine  habet  4^  maldra 
et  3  toleuta  quoadam  d,  Magislrj  Conradi  de  Älafeltdia 
nuno  d.  Martini  Teuekendorffer  40  gr.  ant.  leon. 

—  Yicaria  a.  Cnieia  habet  42  aexagenas  et  vineani ;  liti- 
gatur  per  dominum  dootorem  martinum  de  martha  et  li- 
cenciatum  de  Sachaa  2  Schogk    6  gr.  ant.  leon. 

.    —  Yicaria  Noua  B.  Mathie  habet  25  Üorenos  quondam  d. 
Ucenciati  meschede  Nunc  doctoris  Helwici  de  Bidenkap 

1   Sohog  44  gr.  ant.  leon. 

—  Ticaria  in  Nona  Capeila  circa  turrim  habet  20  flore- 
nos,  doctoris  Sebaatiani  weymatin       1  Schog  24  gr.  ant. 

Summa  5  Sckog  53  gr. 


dt  —  Viearia  decem  milium  militum  habet  2  maldra  8  ta* 
lenta  10  solides  quondam  d.  Hugonia  de  Sachaa  Nunc  d, 
loh.  fridettoi  3T  gr.  ant.   1^1   ob.  leon. 

dt  Ticaria  B.  marie  magdalene  habet  5  maldra  et  2  sexa- 
genas  quoudam  d.  Conrad!  Schutfell  Kuae  d.  Iheronimi 
Bawman  30  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Yicaria  lohannis  Baptiste  habet  12  Sezagenaa  d.  Con- 
rad! walteri  Niinr.  Melchiaris  Krtgger  36  gr.  ant. 

dt  —  Viearia  S,  Martini  hahnit  6  quartalia  frumenti  et  or- 
dei  et  2  auene  et  13  Sexag.  13  pullos,  habet  solnm  de- 
cem sexagen.  et  non  tantum  in  fmotibUB  quondam  d.  lo- 
hanuia  poliu  Nunc  d.  lohannis  Nithart    41  gr.  ant.  leon, 

dt  —  Viearia  S.  Ciriaci  habet  8  maldra  fnimenti  et  ordei 
et  1  modtum  pisanim  2  äorenos  et  2  Sexagen.  Nunc  est 
incorporata  Monasterio  Noui  operie  quondam  d.  lohannis 
vngeller  Nunc  d.  Simonis  prepositi  ibidem  1  Schog  leon. 

dt  —  Yicaria  Simonia  et  lüde  habet  17  aexagenaa  d.  Hen- 
noi  piatoiie  Nunc    d.  Cristofferi  de  wilzlebeii    51   gr,  ant. 


i  —  Vicftna  S.  Spiritus  habet  5  maldra  ftumenti  2  Sexag. 
I  ^nondam  d.  pauU  misteoer  Nuuc  d.  Bynhardt  echeocke 

36  gr.  ant.  leon. 
Summa  4  SeAog  bl  gr.    1  .V    1   ob. 

fol.  30». 
I  • —  Tioaiift   sltarie    S.  Hartini    haboit    4    maldra  fhimenti 
et  8  SexAgeo.  Nunc  tantum   habet  2  maldra  ia  frumeDtia 
et  8  »exagen.  quondam    d.  Uathie    mentsei   Nunc    d.  Ni- 
colai Symouis  4ä  gr.  ant.  leon, 

—  Vicaria  Aitaris  S.  Cmois  habet  2  maldra  et  T  sexa- 
genas  qaondam  d.  laoobi  Aruoldi  Nunc  d.  Hertwini  de 
bstflin  30  gr.  ant. 

—  Ticaria  S.  Cracie  habet   8  Sexageaas  15  gr.  antiquos 
,  qaondam  Georgii  Buchener  Nuuc    d.  Benedict!  Zcerbst 

24  gr.  ant.  leon. 
Summa   1   SeAog  39  gr. 
Summaria    ex  Fieariis   parroehiarum    in  Erffordia   preler 

i  Beale  virginis  et  S.  Seiieri: 
\  ßortnus  in  Juro,    161   Sehog  43  gr.    1   ohuiws. 

fol.  30''. 

faq^auatuT   monaateria   utriusque    sexus    eiuadem 
jirepoeiture  Eccleeie  Beate  Uarie  virgiais  et 

mo  in  Erffurdia. 

\  —  Abbae    et    ConventUB    Monaaterii    Ucntia   Sancti    petri 

Erffurdensis  daut  6  marcas  42  flor.  in  auro. 

■  Prepositus    et   Monialea    Cenobii    Soncte    Craois    Noui 

operis  Erffurdensis  dant  4^  31^  flor. 

— -  FrepoBitua  et  Canonici  Monaaterii  Canonicorum  Begu- 

larimu  daut  1^  marcaH  lU^  flor. 

.  —  PrepositaB    et  Moniales  Cenobii    Sancti    Martini    extra 

1-^  fertonem         3  acbog  16  gr.  ant.  leon.    1    -X  sneberg. 

'   —  Prepoaitus    et    Monialea  monaaterii    montia   Sancti  Ci- 

riaci  extra  Erffurdiam  Nunc  tranalati  ad  parrochiam  Sanctj 

Andree  Erfl'urdens.  3  marcas  qni  fachint  21  flor.  in  auro. 

—    Abbaa  et  Mouasterium  Sancti  lacobi  Scottoram  Erffur- 

deuB.  dant   1 1   marcas  iV  auia  Moiiastm-imn  in  eensibui  et 


bonin   mmnbilibui  alieitatum    rxt    quin   ile.iuliitum   dedit  trgo  , 

6   Sckog   hon.  I 

Summa    laleris    105  ßor.    9    Sehog    56   gr.    leori.     1   ^  \ 

fol.  Sl». 
SeqnnntQr  Honaateiia  eiasdem  prepositnre  Beate 

Uarie  Tirgiaie  extrs  Erffurdiam. 
dt    —  MonB8t«rium  monialinm  in  Ibdnis  dat   1^  maicaa 

H  flor. 

dt    —  Uonosterium    in  Haszdorff   dat    -1  m&rcaB    cum  media 

ad  computUJn  reeepi ,    .ted  i'psi  allegaba/it,    se   illam   laxam 

nunquam  dedhse    nee    passe   darr   proprer   pauprrlalem   mo- 

naslerii;  referebaiit  se  ad  »ntiqua  regt'itra  aubsidiorum 

22  ßor. 
UoiwBteiium  in  snpetiori  wynxax  dat  3    marcas  Appeilar- 
uiit  ab  iasiuiiacione  mbsidÜ,  allegaatei  exemptitintm  et  sie 
tidhuc  sub  judiee  lis  est. 
dt    —  Monasterium  in  Salaet  (!)  dat  ö  marcas  et  1  Certonem 
36  flor.  neenon   17|  sneberg.  et  1  ob.  leon, 
Monasterium  in  Saltsa  dal  \  marcnm.     Special  ad  Sedem 
Saltza  et  non    est  sub  prepusiliirit    beule  Marie  Erßurden- 
sis  sed  darlaensi.     Et   dat   ad  marcas   sedis  v^oven  alias 
Saltsa  de  parrocAia  S.   Bniiifaeii  in  Sallza  ^  maream 
Monasterium  is  CoUide  dat  2^  marcas  1  fertoDem  Exempte 
sunt  Moniales   sub    abbale  heisfeldensi  sed    dant  sitlam   ra- 
cioae  parrochie   urehiepiscopalr  subsidiiim 
dt  —  Monasterium  in  Cmena  dat  4^  maroas  31^  flor. 

Summa   100  ßor.  1   Sckog  10  gr.    1  ob. 

fol.  31  ^ 
Uonastaiium  in  Bercka  dat  1^  marcas. 
dt    —   Munosterium    in    Tondorff  dat    \\  marcas    1|  lolli    1 

quentin /ociV  10^  flor.  au  1  aexag.  et  10  gr.  ant  leon. 
dt    —  UonaBlerium  in  Eterszberg  dat  1^  mnicas      10^  flor. 

in  aoro, 
Hooaatorinm  in  Uergentall  dat  1  fertonem  1}  loth.  1 
quentjc  jirchipresbyler  Sedin  guUeuszhusen  dicil  speetare 
ad  suam   ledem.  — 


lidii.  S5 

MoQasteriain    in    Cuppelnilorff    dat     1^    maroas    jitlegani 
exrmpliouem  et  in   antiyi/ü  regisln's  nil  datitm   reperitiir. 

—  MonaHleriam  Celle  paulioe  dat  2-J  maroas   1  fertonom 
Noia :    /n'c  plus  recppi  1   A.  I    oft.  reildam  rgi>  Mnnaxlerio 

17^  flor.   1   sohog  31  gr.  ant. 

—  MonaBterium  in  Ichteraehusen  dat  5  maions  35  flor.  in 

Boro. 
MonaBterium  in  Heaselor  dat  1  furtonem  1-^  loth  1  quen- 
tio ;  Spectat  ad  sedem,  quia  dat  8  Eolidoa  vtenbicli 

—  MouaHterium    in   Ärustedt    dat    3    marcoa    3    fertones 
^  loth  &cit      21  &or.  in  auro  8  Sexagen.  et  27  gr.  aut. 

leoD. 
Summa  94|  ßor.    10  Schog  58  gr. 

fol.  32'. 
-  Uonaflterium  in  Beinhartsboro  dat  3  maroas  3  ferto- 
iB  \  loth       21   flor.  in  auro  8  schog  27  gr.  ant  1  ob, 


—  Monasterium  in  Homhorg  dat  1^  marcas 

Nota :  In  fuluris  subsidiis  ponalur  ud  Sedem  Salfzii    1 0-J  flor. 

—  Capitulum  et  Canonici  ecclesie  in  Sultza  dat  ^  marcam 
Tide  infra  sub  aede  vtinbech.  vbi  dnlum  reperitiir      Ibidem 

—  Capitulum  et  Canonici  ecclesie  in  Bebra  dant  1^  mar- 
coB,  Tide  infra  sab  sede  Kirohschidungen  Ibidem 

Summa  laleris  31^  Jlor.   8  Schog  27  gr.    1   ob. 
Summarium  de  prelatis    et  monaBteriis  In    et  extra  Erf- 
•diam  aub  prepositura  Ecclesie  Beate  U!arie  Virginia 

331  flor.  30  Schog  31  gr.   1  -Sv,  leon.  et  1  A.  Sneberg. 

fol.  32''  ist  leer. 

^quuntnr  Sedes  in  prepoHitura  Beate  marie  vir- 

Erffurdensia.      Primo    sedea     Erffardensia. 

tne  (!)  sunt  plebani  in  Erffiirdia  dant  4^  marcas.     Et  ad  ae- 

1  prediotam  spectant  plebani  parrochialium  infra  scriptamm. 

MebanUB:  Mercatorum,  Bartholomei,  Benedict!  12  solid. 

:  Laurenoii,  Viti,  Umniam  sanctorum       .     11  solid. 

:  lohannia,  Pauli,  Egidii,  Wiperti  ...       9  solid. 

:  Nicolai,  Ändree,  Mauritii,  üeorgii,  Michaelis  6  aol 


^^^^^^^^v 

^ 

^^P       Plebonua  :  Thome,  Mathie,  Martini  extra,  Martini  intra  4^  solid. 

^^^H                     :  Qothardi,  Soiuatii       

ä|  aolid. 

^^^1       plebani  predieli  dederuiit  27  ßorenos  30  gr. 

32^ 

^^H                Nota:    Dominns    Suifraganeus    Reuereadaa   ^ 

^^^1 

^^^1       debuisset   dare    de  parrochia    £ua   6.  Michaelis 

^^^1 

^^^1       Erffnidens.  iuxta    quotam    se  conti ngentem    1|  1 

^^^1 

^^^1      Sdiog  monete  Sneborgena.    et    6  groaaos    auti-  f 

facil  /«^H 

^^^P       qaoB  eiuadem  monete;  Sed  quia  exeeutor,  ideo  \ 

Summa  ^H 

^^^M       nihil  dedit  pro  parte  sua                                         f 

4/'"'.    ^H 

^^H                Item :  Dominus  Nicolaas  Ottonia   plebanus  l 

Sneberg.^^^ 

^^H       eocleeie  sancti  Benedict!  pro  quota  aoa  debuis-  1 

^^H 

^^^B       aet  daie  3  achog  12  gr.  ant.    monete  aneberg.    1 

^^H 

^^^^     Sed  quia  allegabat  parroehiam  minoratam  prop-    1 

^^^1 

^^^H      ter  receasum  ludoorum:  distulit                               / 

^^^1 

^B 

fol.  3^^| 

^^1          Sedes  Iluerssgehof en  dat  IH  marc.  facit  XXI  flor.^^| 

Tuodorff 

''S 

^H       Swerborn 

Hoefelde 

3^H 

^H      BUtersleben                        3  s. 

Tutteletet 

'S 

^^P       Gotstet 

Gisperleben  Kilian 

'S 

^^H       Frinatet 

Gisperaleben  viti 

»s 

^^1       Alich                                      4 

Mittelhusen 

3^ 

^^H       Smyra 

Capeila  prope  Stoternheym  2  ^^^| 

^^1      Hoolieym 

Stotternheim 

10  ^^H 

^^1       Uelcheudoiff                         3  s. 

Sultza 

2  ^^1 

Capella  Nasses 

2  ^^1 

^^1      Klettenbeig 

Hospitale     leproao 

rum     pio{^^H 

^^H 

nuersgehofeu 

'^^1 

^H 

BiBchleibeiia 

10  ^^1 

^^1 

33  ^^1 

^^B                     Sequuatur  Ticarie  einadem  Sedi 

^^^1 

^^H      dt    —  Vicaria  Saucti  Nicolai  in  Ilaerageheuen  habet  9  tal^^^ 

Nunc  di^H 

^^H             Ciriaci  Duderstat                                             3»  gr 

ant.  lec^^l 

BeSblmin  BnbaidH. 


37 


■  Tioaria  Sanoti  Nicolai  In  Nuaae«  habet  3  maldr,  frumcnti 
i^t  auene  b  sexag.  qaoiidata  lohatmis  gtinebergk  Nudo  d. 
Nicolai  pistoris  30  gr.  ant.  leon, 

— -  Vioaria  Sancti  Valentini  habet  6  maldT.  ftiimenti  e' 
anene  qaondam  lohannia  Regis  Nunc  domini  lohannii 
Molborgke.  31^  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  in  Capella  Uehewesporgk  habet  2  maldr.  frumenti 
et  2  maldr.  ordei  3  sexagen.  quondam  donüai  Hennanm 
JfJchaliB  Knac  domini  lohan  Nithart        39  gr.  ant.  leon, 

fol.  34 
3  marcaa  1  ferto  1|  loth  1 
21  flör.  3  Schog   51  gr.    1  X, 

HuBbichliogeii  7^  sol 

Etzleben  13  s 

Loubingen  13  s. 

Harri  BBS 

Waltempdorff 

Tenuadorff 


Sedes  Loubingen  dat 

quentin  taoit 
llingatadt  8  solid. 

}de  pTope  fiichlingeu      8  a. 


Sytha.idestlmHithichennSBol 
Capella  in  Loubingen         3  b 
fol.  34". 
8equuntur  vicarie  eiusdem  Sedis. 
—  Vioaria  iu  Loubingen  habuit  9  maldr.  frumenti  et  ordei 
et  2  sexagen.  Tantnm  habet  3.^  maldr.  frumenti    et  ordei 
2  Sohog  1^  agroa  prati.  d.  lohan  Wonnemundt       39  gr. 
ant,  leon. 
.  —  Viaana  dm.  Hermann!  Bichlingon  in  Husbichlingenn  ha- 
bet 9  Besagen,  d.  Friderioiu  Comes  in  BlchHngenn  habet 

30  gr. 
—  Vicaria  Fetri  et  pauli  apoatolorum  necnon  sancte  Trini- 
tatie  habet  20  schog  quondam  domini  Henrici  Herzog 
Knne  domini  Caspari  Herdegenn  1  achog  leon. 


fol.  35». 

Sedee  Somme 

rde  dat 

3  marcas  faciant  21  Bor. 

Sommerde      mttiori 

bonifacü 

Surbomn                            5   boI. 

18  aol. 

Craaicliboni                        5  b. 

äommerde  petri  ibid 

m      äs. 

Banstet                                   5  a. 

Voilspei^ 

14    8. 

Kaidenborn                            4  b. 

Vipertz  leonis 

12  s. 

AroUshasen  ....  Bonifacü    9  s. 

4      B. 

Arolflshusen  .  .  .  Elisabeth  5  s. 

Harpich  iuferior      3  b.  Tucat. 

Spreleii 

6    B. 

Prampach  minor  Nicolai    3  s. 

TrondorfE 

6    B. 

SchalkoDburgk 

6  s. 

Sommenäe  minor 

6    8. 

Sequuutur  vicarie  eiusdem  SediB. 
dt    —  Vicaria  Symonis  et  lade  ia  eccleaia  Sancti  petri  habet  9 

echog  3  maldr.  frumenti  et  ordd ,    107  pallos,  4J 

quandam  Danielis  partz  Nunc  d.  lohannie  Nithart  1  Sohog. 
dt    —  Vicaria  Sancte  Catherine  in  ecciesia  sancti  petri  habet 

15  sexag.  quondam  Seueri  Zujinmeru  Nunc  lohannis  ge- 
ring 45  gr.  ant. 

dt  —  Vicaria  Sancte  Cracia  in  ecdesia  Sancti  fionifacü  habet 

16  flexag.  qnoDdam  Henrici  Sohanb  Nunc  lohannia  Dels- 
smyder  Arcbiprebr.  48  gr. 

dt  —  Vicaria  beate  marie  Tiiginie  in  Ecciesia  aancti  Bonifooii 
habet  5  flchog  d.  lo.  schchorgenberg  15  gr.  ant. 

dt  —  Vicaria  Capelle  Sancti  petri  in  vippich  habet  17  Bcxag. 
quendara  d.  lohan  d.  rengeMerode  Nanc  domioi  lohannis 
Dermssdorff  51  gr.  ant  leon. 

dt  —  Vicaria  in  Volspurgk  habuit  20  sexag.  Nanc  habet  6 
maldra  frumenti  et  ordei  8  schog  soebergenaeB,  1^  agros 
pratt  et  certos  agros  prati  modici  valoris,  qnondam  Nico- 
lai  Breidng  Kuac  d.  Berthotdi  schiding  1  schog 

28  gl.  ant.  lego. 
Summa  5  Schog  2  gr. 


Re^strum  ülnlisidii.  S9 

fol.   36', 

—  Vicaria  beat«  murie  Virginia  q.  Nid.  Herwici  in  Arolss- 
haion  doiniui  lohanuis  Sartoris  habet  4  sexagen.  speotat 
ad  eccleBiam  parrochialero  in  ÄrolBshosen  maiori,  possea- 
»or  ibidem  reHJdet  Nota  tempore  Dietheti  77*)  possesBor 
dodit  Subsidium  — 

—  Vicaria  dm.  lohannis  Moaner  in  Sch&lkenberg  habet  1 
maldrum  frumenti   et  1  sexageu.  Nunc  d.  conradi  putz . . 

17  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  beate  marie  vitginis  in  Frondorff  habutt  7  maldnt 
Nunu  aat«m  habet  7^  maldra  frumenti,  ordei  et  aaene  et 
1    goxagen.  quondam  werner  Nunc  dm.  lohaa  poppens 

24  gr.  ant.  leon. 

—  Vioaria  corporia  chriati  et  Beate  marie  virginis  in  Eoole- 
sia  Sanoti  Bonifacii  in  Sommerde  habet  1 5  sexagen.  dmi. 
Theodonci  Grosse  4ö  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  domini  Nicolai  MuJler  ibidem  nihil  dal 
ichog  26  gr. 


lü 


watet 


dat  4^  mai'c.  fadt  31^  flo 

aul.  Budelsdoiff 

I  8.  Toeedorff 

•  a.  Willeretet 

üon  Butatet  maiori 

I  B.  Oberrissen 

I  s.  Illersleben  wiporti 

'  s.  N^iddempsadorff 

ive  Eoldesleben 

'ert  HardoBaieben 

a,  Gutenhuaen 

i.  ButBtet  minor 

s.  Dys  losaa  vff  der  fyn 


.  Rotenberga 
Goaserätet  crucis 
Prambach  maior 


S^straui  Sabsidii. 

IHeha^ea   mio 
Trom&dorff 
BsEsenbnrgk 


^ 


sedi» 


dt  —  Yioaria  sancti  Nicolai  in  Eordeäleben  habet  2  maldra 
framenti,  2  maldra  aaene  et  2  qoEirt.  ordei  et  3  sexagen. 
qaondam  Ueorici  Borgkardi  Nanc  dm.  lohannis  Heyse 

33  gr.  aat.  leon. 

dt  —  Yicaiia  Sancte  Crucis  in  Eardesleben  habet  3  sexagen. 
4  maldra  firumentj  et  aaeue  quondam  Nicl.  Ifiasener  Nane 
d,  Georgü  Topfer  36  gr.  ant,  leon. 

fol.  37''. 
Vicaria  eimdem  altaris  e.  cmcia  in  Ecclesia  Hardesaleben 
habet  9  eezagen.  domini  lohaanie  Ccaffl  hachim  spangeit- 
berg  — 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  virginis  in  Nehosen  guperiori  habet 
6  maldra  framenti  et  ordei  qaonilaa  lohan  Eotteling 
Nunc  domini  ITenrici  Haapach  45  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Sancti  Ciriaci  in  Olberssleben  habet  öj  maldra 
£ramenti  ordei  et  aaene  qaondam  lohannis  Eottzappfhel 
Nunc  d.  lohannis  Bertram    34  gr.  ant  leon.   1^1  ob. 

leon. 

—  Vicaria  Beate  marie  in  Bntetate  habet  2  maldra  framenti 
3^  aex^en.  quondam  doctoris  Hamelspergk  vltimo  lodooi 
wemeri  25  gr.  2  .X. 

Vicaria   Sancte  Catharine  ibidem    d.   Conradi  habet  11 

maldra  framenti  2^  maldra  ordei  et  2  sexagen.    et  24  gr. 

1  Schog  28  gr.  ant, 

—  Vicaria  primisBarii  Sanctorum  Fabiani  et  Sebastian!  in 
Bntatet  habet  24  sexagen.  quondam  Casperi  Lutzen  Nunc 
d.  lohannis  Thymothei  1  Schog  28  gr.  ant.  leon. 
- —  Vicaria  in  Outenhusen  habet  15  sexagen.  qaondam  Lam- 
perti  Vena  Nanc  d.  Erhardi  Itfarschalk  Deconi  Gothensie 

I  Schog  leon, 

—  Vicaria  in  Willerstedt  habet  6  maldra  &umenti  et  auene 
et  ^  aexagen,  quondam  lohannis  fassnach  Nunc  Dns  Ni- 
colaua    Rüdiger   prepositus    In    oberaymar    qui   in    summa 


dt 


dt 


dt 


pauperlatf  tihijl 
bau  äeuailauit  beneßeitm  landein 
Summ«  5  Schog  37  gr.  1  ob. 


s/icrrsxi/  d.    lohannex  nl- 
iißigil  tJtra  Hiocrs.  Nihil 

fol.  38'. 
)  eccleaia  sBnoti  va«amDdi 


dt    —  VicftriB  Beate  marie  Tirginis  ii 

alias  UaxiniiDi  extra  Batstct  habet  5-^  fmmenti  et  aueno 

I  sexagen.  quondam  Älberti  ryst  Nunc  Nicolai  Konnigesae 

33  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Vicaria  SanctoFam  Bomfacii  et  Nicolai  in  majori  Fiam- 
pacli  habet  7  maldra  froraenti  et  auene,  4  Bolidos,  quon- 
dam Nicolai  prampach  Nunc  d.  Ändree  loppener    45  gr. 

dt    —  Vicaria  Beate  raarie  virginia,  Nicolai  et  Catharine  habet 

II  floren.  7J  maldra  fruraenti  et  ordei  et  2  sexagen. 
quo  od  am    domini   lohanaia    Doleatoris    Nunc    dmi    Ciiiaci 

_        Duderstat  2  Schog  20  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Sancti  Erhardi  in  Mergentaill  habet  3j  maldra 
25  g^OHB,  molhuHcn.  quondam  lo.  BruHsen  Nunc  doctoris 
lohannis  Sommers  SigiUiferi  et  CoUectotis  Nihil 

—  Vicaria  Sancte  Crucis  habet  ö  maldra  frumenti,  ordei  et 
auene,  7  sexagen.  quondam  lohan  de  Sendelebenn  nunc 
d.  lohannis  Nithart  1  Schog. 

—  Vicaria  Beate  marie  virginie  in  Haseenbeigk  habet  7  se- 
xagen.  quondam  Cristiani  vom  Kyth  Nunc  d.  Georgii 
Wynrich  d.  loh.  Voci  impelrauil  In  Cieia,  Sune  habet  d.  Ki- 
lianm  richter  In  wolmerstet 

—  Vicaria  Pebiani  et  Sebastiani  habet  7  Besagen.  2  maldra 
dmi.  Hartnngi  l'acat  quia    nun  est   in  rerum  natura 

—  Vicaria  marie  magdalone  in  Gosserstedt  habet  21  sexagen. 
D  Erhardi  Uarchalck  1  Schog  24  gr.  ant.  leon. 

foL  38*. 
'  —  Ticona  Sancti  Nicolai  in  RnderaBdorff  habet  9  aexagen. 
qnondam  lohanniE  Cmtzborg  Nunc  dmi  Erhardi  Mai- 
schaJck  26  gr.  ant.  leon. 

—  Capeila  Sancti  Elisabeth  in  wyllerstedt  habet  3  maldra 
firumenti  et  auene  oredo  quod  sit  illa  que  supra  signata 
eet    ridelicet    vicaria    in    willerstedt   quondam    fastuacht 


bona    fODt    deuuiata  £t    diu  NicoUns  prepositos    in  wy- 

mar  recnperabit  1'2  gt.  aoL  leaa, 

dt    —  Vieana  in  wyhe  habet  30  nngoi.  et  nperitar  in  ^edu 

KeinhartaiJoiff  et  ibideHt  ngnata  est.     .V««  sperial  ad  Se- 

dt    —  Claastmm  in  Mer^^lüll  pro  decima  contribBti  Tide  inter 
Mortasteria  extra  ErfordTam   ai'Ait  »J  frrfntitum;    höh    lo- 
jailitr    He  Subtidio  tupradicla  ligaatura    mom   repptrilur    in 
aniiquii  rtgUtris. 
Summa  4S  gi. 

foL  39». 

8edes  ReynhartzdoTff  3  marc  bcinnt    21  flor. 
HuHheldemngen        1  fertooem  i  Allentadt  1   f. 

Obern beldenm gen  I  1   Walmerstedt  j   f. 

Bretla  lobannis  ^  f. '  M^emetebeo  \    f. 

Bretla  Ciiiaci  \  L   Bacha  1  t. 

Bejmhartzdorff  prop«  Artem  1 1 1  Bernsdorff 
Gbbofen  com  'villa  Nases  1  f. ;  Kolninkel 
Scboncwerde  ^  L 

Ritt«borgk  ^  t 

"Wyhfl  1  £ 


^  lotb 
loth   rilla  vix    5 
vel  6  hnswerthe 
Bemdorff  prope  Beinhertzdorf 
^  fert.  desolaia 
Wetzelshajn      1  loth  desolata 
Obe    prope   Heldemoge    deso- 
lata ^  fert 
LingerahnaoD     1  lotb  desolata 
fol.  39*. 


—  Vicaria  Beat«  marie  virginis  ii 
qaondam  Nicolai  Sadiger  Nui 


D  ScboDwerde  habet  5  sexag. 

i  d.  Nicolai  EntEer  30  gr. 

ant.  leon, 

dt    —  Vicaria  Sancti  Nicolai  In  Buche  habet  6  maidra  4  sexog. 

qnondam  domini  lohannia  Eonath    nunc   d.  Coni^i  Eri- 

pell  56  gr.  aut.  leon. 

dt    —  Vicaria    triam  Regnm  in  wulmerBtedl  habet  6  maldra 

quondam  Nicolai  weincri  Nunc  domi  Balthasaris  pommel 

4S  gr.  itnt.  Ieoii.>4 


Re^truni  Subaidü, 


43 


1  —  Vicaria  Beat«  inarie  virginiB  in  wjohe  habet  17  »chog 
1^  maldra  quondam  dmi  lohaani»  Molitoiis  Nunc  D.  Se- 
boBtiani  Eutzbach  1  schog  4   gr.  1   -X  1   obul.  leon. 

—  Vicaria  petri  et  pauli  in  Wyeha  habet  22  aexagen.  qnon- 
dam  lohaDüiB  ErafTt  Nunc  dmi  Nicolai  Vrleb        1  Schog 

20  gr.  Bot.  leon. 

—  Vioaria  Corporis  chriati  in  Gehofen  habuit  28  gexagen. 
Sfsä  dicitur  lapaa  in  cenaibuB  qiiondam  doctoris  OsthusenQ 
Xunc  dmi  Steffani  Härtung  50  gi.  aat.  leon, 

!jumtna  5  Schog  18  gr.  1  X  1  ob. 

fol.  40». 
■~-  Vioaria  Sancti  Ciriaci  in  Toudoi^'  habet  4  maldra  &u- 
inonti  el  ordei  2  eexagen.  quoDdam  Caspori  Sybothen 
nunc  d.  lohanniB  karoli  41   gr,  ant.  Icod.  2  X. 

—  Vicaria  Ewangelistarum  in  TuDdor£f  habet  3  maldra,  quon- 
dam  Gtmtheri  Vnsler  Nunc  diii  Balthiwaris  Uibegerst 

16  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Beate  Barbare  in  Gehofen  habuit  10  sexagen.  4 
maldra  et  6  agroH  prati  Nunc  habet  tantum  Gj^  aexag.  et  3 
.naldra  &.  et  ordei  ad  que  spectant  prata :  das  rieth. 
qaondam  Caspar  HoltzapphBÜ  Nunc  Theoderici  Rorbora 

40  gr.  ant.    1    X   1   ob,  leon. 
Vioaria  Beate  mario  virginis  in  Gehoben  habet  6  maldra 
frumenti  ordei    et   auene   10  sexagen.    et    15  acker   holta 
quondam  Theoderioi  KIobs  nunc  domini  Uurtioi  weyer 

1    Bchog  6  gr.  ant,  leon. 

—  Vicaria  Beate  marie  rirginis  habet  1 1  maldra  et  5  agros 
prati  quondum  dni  nid.  granfeit  nunc  possidet  d.  lohan- 
hbb  Leheman  ]   schog  32  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Sancte  Catharine  in  Huahelderungen  habet  5 
maldta  quondam  domini  lohanuJs  Schlich  nunc  dni  lo 
Crafft  30  gr.  ant. 

—  Vicaria  Sancti  Erhardi  in  Alleratet  habet  14  sexagen. 
st  10  agroa  prati  quondam  Henrici  fuitz  qui  [hndauit 
nunc  prepoaiti  in  memeleben  1   Schog  20  gr. 

Summa  6  Schog  6  gr.    1  ob. 


BegiBtram  Bnbtidli, 


fol.   4« 


,    —  Vicaria  in  mont*  Tondorff  Sanoti  Nicolai  habet  4 
gun.  Sed  dicitur  plus  habere  quondom  dmi  lohannie  Be; 
nunc  magietri  lohanuis    Harke  2 1  gr.  ant.  leo) 

—  Vicaria  Sancti  Mauricii  in  Castro  HussHelderungen  habe) 
4  sexageo.  et  4  agros  pmti  d.  Nicolai  CoDuigeaBehi 

56  gr.  anl 
■    —  Vicaria  Nouo  in  wyhe  Corporis  Christi  habet  12  aexagea, 
nnebergeus.  d.  lohannis  Bercka  48  gr.  ant. 

— ■  Vicaria  Beate  marie  virginia  in  Hushelderucgen  habet  in 
estimationem  de  agris  arabilibus  3  maldra  rocken  4  mo- 
dioB  Northusen.  meuaure  id  est  1  quart.  Erffurd.  3 
raaldra  geraten,  1  quart  Buene  Erffurd.  ^  maldrum  trilici 
J  maldrnm  ordei  Item  6  acker  prati  quondam  dni  Nicolai 
grunfelt  Nunc  d,  lohannis  Schrotter  —  1  Schog  19  gr. 
ant.  1  ^  1  ob. 
Summa  3  Schog  24gr.  2   X  1   ob. 

fol.  41». 

SedoB  Utinbech  dat  3  marc.  fac.  21  flor. 


Soltsa  villa 

Heringen 

Itagehasenn 

ÄTferstedt 

Mona  Sanuti  petri 

Heaeler  Csnobium 

Listorff 

Steyudorff 

Spelbergk 

Sultza  oppidum 

Smedehuaen 

Wickerstete 

Fliirst«te 

Ran  stete  1  b. 

Eckelstete 

Hayn 


. ;  Phloflhorn 

,   Obern  Trebra 

.   Nidern  Trebra 

.   Komborgk 

,    Eckerasbergc 

.  Eoltshuaen 

,  Wormstedt 

.  Hennstedt 

.   Mona  Sancti  Ciriaci 

,    Meiler  superior 

,   Meiler  inferior 

,    Gosaerstedt 

.  Dornbergk 

.  Lobestedt 

.   Antiqua  Gjuna 

^   Werchttsen 


lucbera  2  s. 

UsenliDaeiiii  2  a. 

teendorff  siue  dye  14  Not- 
|i  lielfFer  euius  poaBeBaor  eat 
I  ä.  Nid  sledioa  in  Wymar 
.  poaait  dore  2  solJdoB  licet 
I  non  reperialoi  in  Hegistris. 
HBaa  GjDoa  viLla  possit  dare 
^2    Bolidoa    sod    non    reperi- 


tur  in  registria  Abbatia  por- 

tenaifl, 
Lottzcnrade  TÜlola  paiua  Ifo- 

nochoruiu    predioatornm    in 

Ihenia  etiain  de    ea    ui 

peritur 
Koderitü 
Vtenbich 
Monaateriura  in  HussdorfF  pt-t 


fol.   41I'. 


1  Sedi) 


Sequuntur  vicarie  e 

—  Vicaria  dni  Andree  Eirerbrot  in  Auwerstedt  habuit  3 
maldi'a  li  »gros  vineti  et  1  agrum  prati,  16  sexagen. 
Sed  qaia  frumenta  non  habet       I  Schog  4  gr.  ant.  leon, 

-  Primissaiia  in  Eckersberge  habet  21  aexagen.  quondam 
Michaelis  Langenberg  in  Numburg  Nunc  dni  lobanuis 
Sorga  1  achog  24  gr.  aut.  leon. 

—  Vicaria  Beate  marie  virginiH  in  Hussdorff  habet  10^ 
tnaldra  qaondam  Yrbani  plebani  in  Berchuaen  Nunc  d, 
Henrici  Schaub  1  schog  12  gr.  ant.  leon. 
~  Vicaria  Sancti  Euatachii  in  HnsedorfF  habet  15  sexagea. 
qaondam  dni  Wühelmi  Bisler  Nunc  d.  lühannis  Eriderici 
preposüi  Ibidem  1  schog  leon, 

—  Vicaria  Sancti  lohanuis  Baptiste  iu  opido  Sultaa  habuit 
30  aexagen.  Snebergons.  quondam  lohannis  Theynn  Nunc 
d.  Baitholomei  Eorp  2  schog  leon. 

—  Canonici  Monte  Sultza  dant  \  maream  3-J-  flor.  minus  t>  X 

—  Vicaria  Sanote  Crucia  montis  Sultza  habet  30  Besagen. 
qaondam  d.  Ludolffi  Drausfelt  Nunc  cuiusdam  Caidinali^t 
qaem  doctor  Symon  nouit  2  schog  leou. 

Summa  3^  fior.  B  schog  38  gr. 

fol.  42«. 

'  Vioaiia  oltaris  Sancti  lohannis  montia  Sultza  habet  8  ane- 

bergens.  quondam  Uenrici  Tetlenborn      28  gr.  aut.  leoti. 

■  Vicaria  Capella  Sancti  petri  iu  wyladorff  habet    18  sexa- 


Begiatnnn  Sabddll. 


gen.  il.  Theoderici  de  Kirchen 


1  sehog  12  gr,  ant. 


ruberg  habet   Vi  sexag,  ä, 

48  gr.  ant, 

t    GoBseBserstadt    (!)  habet 


—  VJcaria  Baacti  Georg»  in  Dt 
Nicolai  Treherer 
Vicaria    Beate   marie  rirginia    i 
52  sexagen.  D  Ude  Frideiich  — 

—  Viearia  Saucte  Cmcia  in  Dombergk  habet  4  sexageo.  et 
1  tnaldrum  d,  Theoderici  Eircheim  24  gr.  aot.  leon. 

—  Viearia  Ueate  Marie  virginis  et  Sancte  Crucia  in  Hubb-    ' 
dorff  habet  4  maldra  2  aexagen.   Sed  Arohipreabiter  dixit 
iion    eaae  viearia    quia  ibidem  preposituB    ad  qiiinque  an- 
nüB  fuit.     Et    sunt  ibidem  duntasat    due  Vicarie    qaarum 
una  d.  Henricl  Schaub  altera  d,  Friderici  prepositi  l'aeat 

Nihii 
Summa  2  Sckug  56  gr. 

fol.  42*'. 


Sedea 

Ob 

er 

ngen  dat 

U  marca«  für 

(  lOlßor. 

Ober  in  gen 

8  solid. 

Doflfldorff 

H   B. 

Hnolielheim 

5    3. 

Rorbioh 

3    8. 

Bamsla 

S  a. 

Lutfaeutail 

3    8. 

Stetten 

Hb. 

SachssenhuaeQ 

9   s. 

Swerstedt 

6  a. 

Wolaabom 

•i  e. 

Krutheym 

6   fl. 

Buttelatedt 

9    B. 

ntur  1 


i  Sedi^ 


—  Viearia  Beate  marie  Virginia  in  Oberringen  alliori  habet 
3  maldra  frumenti,  1 1  aexagen.  aiiebergena.  et  j  raaldium 
oidei  quondam  domiiii  lohonuia  Landeuateig  1   acliog 

12  gr.  ant.  leou. 
^-  Viearia  Sancti  laoobi  in  Heigendorff  habet  16  aexagen. 
quondam  dni  Hartoigi  Vonaack  Nunc  d.  Hermanni  Sta- 
ckelbegk  1  sehog  4  gr.  ant.  leon. 

.    —  Viearia  Sancte  Crucia  in  Butteis tedt  habet   13  »exagen. 
et  2  maldra  irumenti  Sed  dieitur    quod    habeat   .'lü  flore- 


Regutrnm  Subsidii, 


47 

nos.  Comparuit  igitor  principalis  et  dixit  eam  habuisae 
40  flor.  ergo  d.  petrus  Henrici  2  schog  4B  gr. 

—  Yicaria  lohannia  schutzeu  in  Nouo  foro  habet  4^-  maldra 
framenti  et  ordei  44  gr.  ant.  leon. 

—  Yicaria  Beate  marie  virginis  et  Magdalone  in  Obemdorff 
habet  6  maldra  fnimeiiti  et  ordei  et  6  sexagen.  quoadam 
et  lohanDis  Emerici  nunc  d.  lohan  Sontagk  1  auhog 

4  gr.  aut.  moDcte  leon. 
dt    —  Yicaria  Sun cti  Ciriaci  in  wyden  habuit   16  talenta  Ifanc 
uisi     decem    Sexagen.     vltra    onera    in    antiquia    regiatris 
quoiidam  d  lo  Capitis  Nuno  dni  WendeÜDi  Helmrich 

40  gr.  ant.  leon. 
dt     —  Yicaria  Capelle  Beate  marie  virginis  in  Toasdorff  habet 
2  Bohog  10  gr.  ant.   1^  mald.  frumenti  et  1^  maldra  or- 
dei et  1  quart.  viueti  quoadam    d.  lohaonis  Stotternlieim 
Himo  d  Hermanni  Schaler  34  gr.  aut. 

Summa  8  Sciog  6  gr. 

fol.  43''. 
Capella  Noua  in  Nuaes  Beate  marie  laxata  est  ad  II  gr. 
ant,  d.  lohannie  Letz  — 

—  Yicaria  Sancti  Äüdree  i\oua  in  Sveratedt  habet  I^  mal- 
dra &iuneDti  ^  maldmni  auene  et  5^  sexageu.  et  2  ag- 
tOH  Tineti  deuaatati  on  d.  GeorgiJ  Hempel  primi  possea- 
BoriB  37  gr. 

-  Commenta  Noua  in  Büttel sted t  Bancte  Anne  dni  Nicolai 
/fi/mar  Dlola  iUa  signalitra  fncla  rsl  prnplf.r  Jutiira  siib- 
xidia  qtttiaiam  eadem  cammenda  est  conßrmata  tempore  /'rie- 
ht Are/iiepiscopi  .\iAil 

fol.  44». 
/«,■//    UJhr. 


«edea  Ollen 

dorff   dat    2 

marc.    1  fert,    / 

2scAog  41  gr. 

3  Bolid.jEkatedt 

EottolBtedt 

5  s.  1  Budeatat  maior 

»llendorff 

7   s. 

Rudestat  minor 

«Olhusen  maior 

5  ». 

DiUdorff 

r4«tat 

12  a. 

Martwipeeht 

48 

Capella,  ibidem 
Talboro 

Kottilingeu  Capella 
Vipechfidelhusbii 
Baldeatedt 


Beghtmin  8ub«idli. 


,  IBerlstedt  8  s. 

.   Baohstedt    3    aol.    dioitur,    va- 

.  I      carti    (juia   priacipef<  habeat 

ibidem    omoia    bona    Milea 

bans  Uonich  habet  bona. 


,    —    Vieai-ia  Fabiani  et  Sebaatiani  iu  Vdestet  habet  18 
quotidam  d.  lodoci  Hiffart  Nuuc  dui  loh.  HoffmanuB. 

l  Gchog   12  gr.  aat.  leon. 
,    —  Vicaria  primisaarie  ia  Molhuaeu  maiori  habet  10  flore- 
nos  quondam  dni  petri  tratter  Nunc  d.  Amoldi  Brawe 

30  gr.  ant.  leon. 
,    —  Vicaria  Beate  raarie  Virginia  inBerktedt  habet  14  aohog 
2^  maldra  frumenti  ordei    et  auene    d.  Anthouii  Doleato- 
iiH  54  gr.  ant.  leoa. 

,  —  Vicaria  Saocti  Nicolai  et  Catharine  in  Rudeatedt  maiori 
habet  1  maldrum  frumenti  et  1  maldruni  ordei  et  S^ 
sexageu.  dni  Henrici  Bernhardi       23  gr,  ant  1   -X   1  ob. 

leon. 
Summa  3  Sehog  4  gr.    1  i\.   1   oli. 

fol.  45'. 


1 


Sedea  Zey 

nm 

ern 

dat  2 

maro.   1  fert,  facit 

14  ßor. 

2 

Sc/iog    41  gr. 

Sedea  Zcymmem 

wipert 

Ober  Nuaes 

3    8 

24 

solid. 

Niddern  Nuaes 

2    B 

Zeyramem  Bonifacii 

9  ä. 

Smedeatet 

2      B 

Hoptfgarteun 

12    3. 

Busfleleben 

U   a 

Vtisberg 

12  s. 

Vrbech 

3  a 

Bora 

3  a. 

Liuderbeeh 

10  a 

Droatet 

3    B. 

Atzmanadorff 

5    9 

Ysuerorde 

2  e. 

KerspelebeiiD 

10  s 

Breehatedt 

3   a. 

Tottelebeim 

2    B 

Eiohelboru 

3    B. 

Viselbech 

5  fl 

Hopatedt 


KanißheholtzhuBen 


I  capetie  Ih  l'rbech  3 


Seqnuntur  t 


1  Sedii 


—  Victtria  Vrbani  et  Nicolai  in  Zcymmeni  auperiori  liabet  7  \ 
moldra  et  3  sexageo.  domini  Kicolai  swartzpurg      30  gr, 

ant.  leon. 

—  Ticaria  Saucte  Crucis  in  Bechetedt  habet  7^  sozag.  quou- 
d&m  d.  locobi  piscatoria  Nunc  d.  Eihardi  piacatoria 

22  gr.  aot.  2  Ov  1   ob.  leou. 
■  Yicoria  Beate  marie  virginia  in  Bechstedt  habet  ä  »exof 
gen.    4  matdra  frameati    et    3  maldra    ordei    dni    Qeorgii 
l'Greffeu  1  achog   9  gr.  ant.  leon. 

'  —  Yicaria  Capelle  Beate  marie  in  Vrbech  habet  5  maldra 
\  finuuonti  et  ordei  et  Bpectat  ad  Sedem  quondam  doi  Ni- 
f  voltti  HaDHChilt  Kuno  d.  Nicolai  Hofemeister  iid 

Sedem. 

\  • —  Vicaria  In  Smedeatet  habet  8  maldta  frumenti  et  orde 
et  Buene  qnondam  d.  luhannis  Reynbothe  quondam  lohan- 
nia  Zojmmernian  Nunc  d.  Sebasliaui  Koymbothc  1  Sohog 
Summa  3  Scliog  1  gr.  2  -X   1  oi. 

fol.   46  \ 
öedes  OäBinauatete  dat  2  marc.   1  fert.  facit  14  Jlor. 
2  scAog  41  gr. 
Apolda  10  Bolid.jpffheffelbich  10  st 

BultEpich  6  B.  iBosela  inferior  10 

IseerBtete  6  s.  Zcottelatedt  5 

Oappeludorff  10  s.  |  Mattatcdt  7 

Swabeasdorif  ä  a.  j  Wemsdorff  4 

Ossmaustete  10  s,  RoBsla  superior  6 

Libeatete  10  h. 


dt    —  Yicaria  primisaarii  Saucte  Crucia  in  Apolde  habet  5  mal- 
X.  4 


50 


it^Btnun  Snbaidil. 


dra  frumeati  ot  ordei  2  aaene  quondam  d.  lohannis 
Bruüigk  Nunc  dni  lodoci  Sartoris  56  gr.  ant.  leon, 

dt  —  Vicaria  Saiicte  Catharine  in  Apolda  habet  i  maldra  fru- 
menti  et  ordei  2^  agros  Tineti  est  facta  Tna  vicaria  com 
aequendi  qaoiidam  d.  nicolai  Coci  Nunc  dni.  Nicolai 
HeysG  1   achog  4  gr.  aut.  leon.  2  ^t  snebergene. 

dt  —  Vicaria  Saacti  lohaonis  Baptist«  in  Apolda  habet  3  mal- 
dra frumenti  et  ordei  et  1 }  agros  rineti  Et  qaia  est  vna 
vicaria  cum  procedenti  et  anuesa  eidem  Et  habet  in  fruc- 
tibus Tna  cum  preccdonti  5  maldra  frumenti  oidei  et 
auene  Nunc  d.  Nicolai  Heide  13  gr.  ant.  leon.   1   A. 

dt  —  Vicaria  in  monasterio  Cappelndorff  habet  28  maldra 
5  maldra  auene  Noh  liabr.t  atiquii  frumenlu  Sed  habet  27 
sexagenas  2  schog  40  gr. 

Summa  6  Schog  27  gr.  2  Ov  1  üb.  leon,  et  '2  ^  sneb. 
fol.  47». 
Vicaria  in  Ossmanatete  Sancte  Catherine  habet  2  aexa- 
gen.  Monachi  aerui  mario  Erffurdens.  Anbeut  vkariam  et 
(dorchstrichen)  parrochiam  mcorpora/am  e/'s  (durchstrichen). 
habenl  ei  regnnt  parrocAiam  v/ia  cum  vicaria  parroekie  in- 
corparata,  quondam  Uenrici  gradus 

Vicaria  Beate  morie  virginis  in  Monasterio  Cappelndorff 
habet  9  modlos  &umonti  ot  auene  mensure  Iheneusis  1^ 
agroB  vineti  quondam  d.  lohannia  Deyuhardi  Nunc  dni 
Alborti  Bederman  iVo/a  dns  lob.  Deiahard  posse/Uitse  nikU 
dixit  IIa  testatur  Mutht  quondam  Notaritis  ctirie. 


edea    Ober-wy 

nar    dat    8 

marc.     1    f ertön  em    facit    56 

ßor.  1  Schog  41  gr. 

leylingeii 

9  sol. 

Doberitz                             9  b 

lanckhayn 

9     B. 

Burga                                     9  b 

Ceseeler 

10    B. 

Äldendorflf                             9  s 

Vymar  lacobi   extra  rauros 

Kalis                                       9  B 

9  flol. 

Nusitz                                     9  a 

Vtmar  Buperior 

9  solid. 

Hynstedt                                9  a 

fol.  A-l\ 

Bueha                                     9  b 

[eldingen  Georgii 

9    3. 

Syndoratedt                            9  a 

^^^^                                  Itegistnim  Sahs\m.                                     Ql      ^^^H 

^^■ffekn  Ucna^teriuin          ü  s. 

Leugefelt                               3             ^^^| 

^^■Bft                                        3 

Mulde                                     3            ^^M 

^^Hüalft                           » 

Gabrendorff                           3             ^^^| 

^Htaig 

windeBschenoiderstorff        3  a.        ^^^H 

^^^Krmar  petri  oppidum      24  s. 

Erumpdorff  minor                2  h.          ^^^| 

^HHbeTBSdoi'ff                          1 

EicheubGrg                            2  a.          ^H 

^^HKurt 

Erosaeu                                  2             ^^M 

^^^Koheberg                             6  s. 

^Hbimsdorff  maior                6  b. 

Suaseborn                               2  a.        ^^^H 

^^B^stedt                              6 

Loma                                                    ^^^H 

^^Mpentedt                         6 

Sorboni                                  2              ^^M 

^^^Hdingen  Miohaelia            6  s. 

liuaaendorff                            2  b.           ^H 

^^Kanadorff  maioi-              5 

Leyafelt                                  2                ^^| 

^^Bpt 

Grunatedt                               2  s.           ^^| 

^^^Ef^srde 

Buffait                                    2                ^^1 

^^Bpiii 

CapoUa  iE  Bercka                2  a.           ^H 

^^Htaicherode                       1 

Zcanwitz                                                 ^^| 

^^B 

Üultzeladorff                          1   a.           ^^M 

^^Btorede                               4 

Capeila  in  Magdala             1   a.           ^^M 

^^^B^atnn 

Otterer                                                     ^^M 

^^^Mbr 

Pratzefttlt                               1                ^H 

^^Kdestedt                          3 

EuderadoifT  minor  3  e.  Et  est           ^H 

^^^bmerstet                           3 

eadem  TiUa   ut   aupi-a  wyn-           ^^M 

^^Bilieliuaen  maior               3  a. 

desBchcD  eydersadorff                       ^^H 

^^Hvh                                     3 

Capef/a  in  Sckorbe               1  s.           ^H 

^H 

^^^K            Sequautur  vioarie  eiusdem  Sedis.                             ^^M 

^^^b-^  Tiearia  Altaris  Sanoti  Humberti  ia  Castro  vfymax  habet         ^^M 

^^V  8  BBzageu.  3  maldra  frumenti    et    ordei    12  pullos  quou-           ^^H 

^^^B '  4gm  d  Herraauni  Bebemea  Hunc  dnt  lohuuDis  Mulburg             ^^H 

^^^L                                                                                                                     ^^^M 

^^^^  —  Ticuia  Saucte  Crucis  ibidem  habet  8  aexageu.  quoadam         ^^^| 

^^^■k  d  Nicolai  Enimpmul  Nunc  dni  lohaaoiB  Begie                             ^^^| 

^^^B  —  Vicaria  Sancti  Georgii    iu  parrochia  wymar  habet  36          ^^^| 

^^V   ichog  1   moldrum  Irumtiuti    et  ocdei  2  aohdoa   2  tb    cer«        ^^H 

^H                                                      ^^^H 

52  Kegiabum  Subsidü. 

qttoadam    lohannis    de    Heringen    Nunc    domini    loliatinis 

Schneller  1   scliog  40  gr.  ant.  leon. 

dt    —  Vicoria  Beatemaxie  Virginia  et  quatuordecito  coadintoniiu 

habet  20  sexagen.  dni  Cristiani  Wiltz         1  schog  20  gr. 

aat.  leon, 

dt    —  Vicaria  Sancti  Erhardi  in  Castro  Bercka  habet  menBajn 

apud  Qobilea  dmi  lohannia  Tenstet  24  gr.  tint.  leon. 

dt    —  Vicaria  omnium  Sanctorum  et  Ängeloriim  in  Bercka  habet 

9  sexagen.  qaondam  d.  Theoderici  petri  alias  muller  Nunc 

dui  lohaunia  Tenstet  36  gr.  ant.  leon. 

dl    —  Vicaria  Sancto  Catherine  in  Berka  habet  3  maldra  &u- 

menta    5    quartalia   auenia    1    modium    pisarum    3    agros 

prati  quoadam  lohannis  Kratz  Nunc  d.  Leoshardi  Schrinpff 

32  gr.  ant.  leon. 

Summa  5  Schog  30  gr. 

fol.  49". 
dt    —  Vicaria  Sanoti  Sebastiani  in  Betka  habet  5  maldra  fru- 
menti  et  urdei  quondam  d  lohanuis  Kirchener  Nunc    dni 
lohannis  Gebesae  3G  gr.  ant  leon. 

dt  —  Vicaria  Sancti  Erhardi  in  Kalis  habet  1 2  sexagen.  qaon- 
dam lohannis  rothe  Nunc  lohannis  fuchs  de  ports  celi 
qui  dicit  qaod  habeat  domum  2  agros  vineti  4^  aexagen. 
4S  gr.  aat.  leon. 
dt  —  Vicaria  Sauote  Cathariue  in  Kalis  habet  8  agros  terre 
arabilia  12  pollos  3  schog  8  modioa  äumenti  dom.  iiico- 
lai  Dithmara  32  gr.  ant.  leon. 

dt   —  Vicaria  trium  regum  in  parroohiali  Martini  habet    15 
aexag.  domini  Nicolai  Ooynitz  1  schog. 

dt  —  Vicaria  trium  regum  Seouudi  peraonatus  dmi  nicolai  Qlosa 
habet  7  sexageu.  et  poet  obitum  oius  cedet  od  oliam  triam 
legum  £t  isla  Tiearia  est  in  hoapitali  Sancti  Nicolai  in. 
Alton  S.  Bochi  Et  poasidet  eandem  d.  Nicolaas  goynitz 
28  gr.  ant.  leon. 
dt  —  Vioacia  corporis  christi  Kalia  habet  18  aexagen.  4  agros 
Tineti  dni  lohannia  von  der  heyde     1  achog  36  gr,  aat. 

leon. 
Summa  laUris  5  Schogk. 


t 


Registnim  Subsidi 


53 

fol.  49'*. 
Yicaria  Sancti  Woligangi  habet  1'2  sesag.  dni  duiBtiani 
lahliU  — 

Tic&ria   et  primissaria   in  Hagdola    domioi    Nicolai  Behe- 
ner  — 

Vicaria    Sanctj  E^dü   in    Hohorbaw    est    desolata    domini 
nicoloi  Uolitoris  ost  redacta  in   Dudnm  titulum. 

ospitale  Santi  Laurentii   extra  muros  wymar   habet 

10  gesagen. 
jHcoi'iE'  Sancti  Laurentü  Jn  hospitoli    estra  muros  wymar 
übet  11   Besagen,  d.  Guntheri  swerborn  — 

-  Altare  in  leprosorio  propo  Wymar  superiorem  habet  ad 
4  BexBgeo.    dni  Nicl.  Rudiger  prepositi  ibi- 

12  gr. 
I  lateris  per  le. 

fol.  50». 

■  Vicaria  Sande  trinilatis  in  parorhiali  ecciesia  Sancti  la- 

|l)bi   extra,  Wymar   habet   b   sBxagen.    1  maldnim   auene 

i  lohanais  Friderici  23  gr.    1  .X 

-  Vicaria  Corporis  chriati  in  wymar  snperiori  habet  5  ag- 
9  yiueti  5  maldia  fnimenti    et  ordel  quondam    magistii 

I  Behain  Nunc  d.    Vlrici  Deuatedt    1  schog  24  gr. 

-  Vicaria  Sancti  Nicolai  in  wymar  superioii  habult  3  mal- 
t  sneae  et  4  maldra  ordei  3^  schog  Nunc  autem  habet 

fmodios    ordei    18  modios  frumenti    24  modioe  auene    1 
I  agroa  prati  30  gr.  ant.  leon. 

-  Vicaria  Sancti  Geoigii  in  wymar  auperiori  habet  3^  mal- 
I  firumenti  et  ordei  quondam  d.  Henrici  regia  Nunc  do- 

i  lohannie  Molckebur       32  gr.  act.   I    X  1   ob.  leon. 

-  Vicaria  Sancti  lohannis  Baptiste  ibidem  habet  7  maldra 
hmeati  et  ordoi  et  5  solidos  quondam   d  Volentiai  gatz 

■tuc  dni  Simonis  Voltzkonn  quia  executor  eat  et  Concel- 

iVrtiV 

-  Vicaria  Marie  Uagdalene  ibidem  habet  10  maldra  fra- 
BDÜ  et  auene   1  aexsgen.  d,  Sebaldi  Ruaael  1  schog 

)  gr.  ant.  monete  leon. 


54  B«^«lnmi  SabiUa. 

Vieoria  Sancte    CathtuiDO   in  Ällendorf   hübet    7  sexagäj 
'i  agroB  -vineti    qaondam    d.  lohaunis  Aukunnau  Xunoa 
loliannis  franck 
Snmma  latent  3  Sdiog  59  gr.    1  Jx,   1   öi. 

M. 

Yioaiia    Sanote    Cmcia    in    orlamonde   habet    16    aexagen. 
quonrlani  d.  lohannis  frieaso  Nnnc  clemeDtis  schütz      — 

dt  —  Vioaria  in  parroohiali  HeyÜngea  prope  orlamnnde 
habet  8  sesagen.  Sed  vioaria  est  iam  nieliorata  et  habet 
21  Besagen,  quondam  dni  Henrici  petzelt  Nunc  dsi  Er- 
hard! buler  1  Bchog  '24  gr.  ant.  leon. 
Vioaria  altaris  in  Wiaaenberg  habet  13^  seiagen.  quon- 
äam  d.  Theoderici  plebani  in  Olatet  Nunc  domiai  Ihe- 
ronimi  aperen  — 

dt  —  Vicaria  Sancte  Cracis  in  Blanakenhayn  habet  B  mol- 
dra  &umenti  et  ordei  4  schog  quondam  d.  lohannis  Ro- 
der Nunc  d  Eiliani  Saluatoris  dedit  ad  computum 

1  flchog  lä  gr.  ant.  loon. 

dt  —  Vioaria  beate  marie  virginis  et  trium  regum  habet 
3  maldra  frumenti  et  ordei  3  maldra  auene  1 S  sesagen. 
snebergene.  qnondBm  d.  Henrici  Graaeman  Nunc  dni  Hen- 
rioi  Haffermaltz  1   sohog  42  gr.   1  ^  1   obulum. 

dt  —  Vioaria  Sancti  Ändree  iu  parroohiali  ecoleaia  blanoken- 
bayn  habet  20  aexagen.  G  maldra  frumenti  et  ordei  quon- 
dam d.  Keurioi  Graaeman  Nunc  dni  lohannia  Broaa 

2  Bohog  ö  gr.  ant.  leon. 
Summa  lateris  6  Scbog  28  gr.   \  ^  l  ob, 

£ol.  51'. 
Vicaria  Sanotorum  Sebastian!  et  Fabiani  In  orlamunde 
habet  1  fioreniun  dni  Mathie  wympauh  — 

dt  —  Vicaria  Noua  ad  altare  ßancte  Anne  in  noua  Capella 
extra  opidum  Blanokenhayn  habet  10  sexagen.  dni  Niuo- 
lai  Siffridi  primi  poaBeaBoria  32  gr.  ant,  monete  loon. 

dt  —  Vicaria  Sancti  Erhordi  in  Orlamunde  habet  21  sexa- 
gon.  quondam  d.  lohannis  posaem  Nunc  d.  magistri  fri- 
derici  Haler  qui  moliorauit  eam  quadam  domo  quam  as- 
trinxit  propriin  Jinpensi.s  1   schog  24  gr.  anl.  leon. 


B^idnin  Babildil. 


65   ' 


VietiriB    Uöote    marie    virginis    in  Donatedt    ot    Catha- 
habet    23  sexageu.    'Ä  maldra    frumeDti    I    maldi'um 
Otdei  et  4  maldra  auene 
Summa  Intens  3  ScAog-  56  gr. 

fol.  öl''. 
Ihenis  in  parrochia  sancti  Michaelis. 
— ■  Vicaria  Sancti  Vrbani   in  pretorio  habet    20    sesagen, 
QUODdam    d.    lohannis    Earlesdorff  Nunc    dui    lohaa  Bra- 


'  nyagk 

-  Vicaria  Saneti  Andreo  ii 
lis  Iiabait  18  acxagou.  Naui 
agros  vineti  quondam  d.  lohi 
Meyer 


1   schog  20  gr.  ant.  leon, 

Mouaaterio    Saneti   micliae- 

habet  autem    12  floren.    IJ 

[inis  Steynbeig  Kunc  Mathie 

)  achog  B  gr.  ant.  leon. 


-  Vioatia    beate    marie  Virginia    ibidem    habet    26  sexa- 

gen.  dni  lohannia  Borner  1  seh.  44  gr,  ant. 

L  —  Vicaria  Sancte  Cniois  ibidem  habet  3  agros  vineti    et 

[  6  aexagen.  qaondam  d.  Georgii  Muaell  Niino  d.  Iheronimi 

f  Karger  48  gr.  le 

r  —  Vicaria  Sancte  Elisabeth  in  Sacristia  aancti  Michaelis 

habet  3  agros  vineti  quondam  d.  Nicolai  frabri  Nunc  dni 

■   Nicolai  Siffrid  36  gr.  ant.  leon, 

,  —  Vicaria  Saneti  Sebaatiani  Guarti   personatua  habet  30 

sagen,  quondam  d.  lohannis  atobener  Nunc   dni  lohan- 

)  waltodt  2  schog  leon, 

■  Vitaria  Saneti  Fabiani    et  Sebastiani    habet   30    eexa- 

gen.  dmi  michaelis  rochlitz  1  aohog  20  gr.  ant.  mo. 

leott. 
Summa  latcris  8  Schog  56  gr, 

fol.  52». 
—  Vicaria  dicti  altaris  pro  trino  poraonatu  habet   12  se- 
I  xagen.    quondam    dmi    Hermann]  Currificis   Nunc    dni  lo- 
'  Innois  Vberkosenitz  48  gr.  ant.  monete  leon. 

V " —  Vicaria  Saneti  Georgii  habet  4^  maldra  fmraenti  2J 
l  siiildra  ordei  3^  auene  3  aoxagen.  14  grossos  quondam  d 
tSootoria  Conradi  Ueyun  Nunc  d.  Friderici  Lamperti 

1  Echog  24  gr.  ant.  munete  leon. 
a  ^aiiulorura  petri    et  pauli  habet  4  sezagen.  3 


Sflen  Sime  d.  Konadi  Knx      1  a^ae  4*  sr.  snt.  tecni. 

dt   —  TicKÜ  Snctanm  Fabiaw  et  SetertMu  habet  10  ■•■ 

zag.  et  1}  agnw  naeti  A-  SicoL  fmwht       t  sefaog  4  gr. 

ant  leoa. 

dt  —  Tksria  Saneti  Lanreacü  et  »aele  ICargnetbe  habet 
13  MxaKen,  qaondan  d  CteBoentü  Emse  Ximc  d  leoe 
leddex  &2  gl.  uL  leon. 

4t  —  TiearU  Uarie  rosgdftlena  habet  10  sexageaad  1^ 
agim  Tiaeti  Nnnc  taatnm  habet  4S  MrxageiL.  3  acfaog 

1»  gr. 
Yicaris  Sanete  TrinitatiB  sab  tettodme  in  chora  Tiigioam 
habet  18  sexag.  qnoiidaiii  A.  Fnderici  tnttea  Nunc  dni 
NiMtUi  SifEridi  — 


^^ioaria  Sancti  Bartholoraei  In  parrocAia/i  Miehae/ir  habet 

ID  sexsg.  et  2  agros  vineti,  qaonäam  dni  lohanDiB  KarUz- 
clorff  Nunc  dni  petri  de  hoUyn  — 

—    Yicaria  andecim    miÜDm    virginam    felicis    et  adancti 
Jiabet  9  sohog    14  modioa    firumenti    et    17  modios  auene 
^Qondam  d.  Hennanm  Uonich  Nunc  d  lohannis  de  Gera 
1   eohog  6  gr.  ant.  leon. 
Summa  laleris  8  sexagen.  2  gr. 

fol.  53 

—  Yicaria  Sancti  Nicolai  Capelle  extra  portam  sale  habet 
39  BexagsD.  quondam  Theoderici  Lawo  Nunc  d.  Anthonii 
UuDtzemeister  2  sexag.  36  gr.  ant.  leon. 

—  Ytcaria  Saucti  Bartholomei  habet  2  agros  vineti  äo- 
mini  lohannis  Earlszdorff 

^*Jt  —  Vicaria  Sanetorum  Fabian!  et  Sebaatiani  habet 

xagen.  dni  Hermanni  CuTrificia  Esl  eadem  Ficaria  quam 
potaidet  d.  loh.   vberkosseaer  de  qua  supra  Nicki 

—  Vicaria  SaDCti  "Wolffgangi  in  parrochiali  Sancti  Mi- 
chaelis habet  22  seiagen.  snebergene.  quondam  dni  lo- 
hannis Winckeler  Nunc  d.  petri  Wormazs  1   schog  28  gr. 

aut.  leon, 
Summa  laleris  4  schog  4  gr. 

fol.  54 


Ibidem  in  eccle 


ancti  lohanuiB. 


Yicaria  Sancti  Bartholomei  habet  6J  aexagen.  3  maldra 

4nene    d.  ITartini  Muldenhawer  Nunc    dni  friderici  Steyn 

34  gr.  ant.    1  -3v  I   ob.  leon, 

~ —  Yicaria  Sanote  CruciB   habet    4  agros    vineti  qnondam 

^ni  lohannis  sehreyger  Nunc  dni  Nicolai  Siffridi     43  gr. 

ant.   leon, 

—  Yicaria  Beate  morie  Virginia  et  Ändree  habet  7  agros 
TiDeli  et  2^  sexag,  quondam  d.  doctoris  Conrad!  Steyn 
Allane  du!  doctoris  Heninghi  Ooede      1  schog  36  gr.  ant. 

—  Yicaria  corporis  christi  primi  personatas  habet  10  se- 
ngen. 3  agros  terre  arabilis  quondam  d.  Hermanni  Mo- 
tdnh  Nunc  d.  Nicolai  franck  40  gr.  ant.  leon. 


58 

dt  —  Vicaria  corporis  chrieti  aeoundi  personatu»  habet  27 
BOxagQn,  Magistri  lohftnuts  Gera  I   schog  48  gr.  aut. 

dt  —  Vicaria  Capelle  Sancti  Nicolai  dni  Theoderici  hirsz- 
paoh  ante  valuam  sale  et  moratur  in  Zoeitz  quondam  d. 
lohannia  winokel  Nunc  dni  Kiliani  Kurlin  1  schog  28  gr. 
Summa  lateris  6  schog  54  gr.    \  \.  \   ob. 

fol.  54 ^ 

dt    —  Primissaria   in    Eeynstete    habet    10    aexag.    quondam 

dni  Nicolai  Swartzpaoh  Nunc  dni  Henrici  puntz      40  gr. 

ant.  Icon. 

dt  —  Vicaria  Georgii  et  ChriBtoffori  in  Castro  Boha'wenforät 
dni  lohannia  Rerade  valde  exilis  est  et  nihil  habet  vica- 
rius  daii  die  [fost  uff  dem  nchlosse  der  her»  rewassen  von 
p/awe  SU  Grewtz  Ideo  dns  Johannes  grtnlscAmi/ltser  propler 
paupertittem  aufugit  Nil 

dt  —  Vicaria  in  CapeUa  viUe  Goynitz  prope  Keystethe  ha- 
bet 20  aexag.  dni  Nicolai  Steger  1  achog  20  gr.  aut. 

dt  —  Commenda  S.  Inhaiims  In  capella  Beate  marie  Virgi- 
nia  Extra   muroB    Ihenis    habet     5  sexagen.    d.    Casperii 

pUBCh  — 

viiKat  Vicaria  nova  Beat«  marie  Virginia  Catliariue  et  Barbare 
in  Deynatedt  per  me  oonfirmata  habet  24  äorenos  3  mal- 
dra  fcumenli  1  maldnim  ordei  et  4  moldra  auene  Sni 
Andree  schar if  primi  poseeasorie  dedit  iii  ante  eodem 
folio  ante  Ihenis  Nihil 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Wolfgangi  et  Michaelia  in  Capella 
Noua  habet  22  sexagen.  Noia  Isla  vicaria  est  Sita  In 
Gratia  Sancti  Michaelis  et  supra  Ibidem  signata,  pro  o/ric. 
et  est  vna  vicaria  Sed  qm'a  est  translalio  allaris  facta  de  me- 
dia Ecclesie  ad  nooam  capellam  In  turri  Ideo  pro  nova  repu- 
tala.  datum  est  ergo  hie  Nichil 

Summa  laleris  2  Schog. 

fol.  55  \ 
Vicaria  Noua  Sanctorum    petri    et    pauli  apostolorum   Se-  | 
cundi  personatuB   dni  lohannis  Teucherd. 
Vicaria  Sancte  Anne  habet  20  sesagon. 

dt    —   Vicaria    Noua    Hoapitalia    peregrinorura    Beate 

Virginia  Sanctorum    petri    et  pauli  Necnon  Marie  magd« 


^^^^^                             S^Cistn».  8a1»tdil.                      ^^59^^B 

^^H        lene  et  Elisabeth  dni  friderici  stejTi  primi  poaBesBoris  ha-       ^^M 

^^H         bot  12  floren.                                                 4S  gr.  ant.  leon.       ^^H 

^^Hät    —  Vicaria  alia  Noua  in  eadem  eccieaia  habet    7  floTenoB       ^^H 

^^^E        dni  Nioolai  Goejnitz  quia  fuudator  et  reaeiuauit  sibi  oen-       ^^H 

^K        BDB  ad  vitam                                                                         NiAH      ^^M 

^^Hdt     —  Vicaria    noTa   in  Capella    Sancti  Nicolai    extra  muroa      ^^^| 

^^H         opidi  Kabel  fandata    per  quendam    civem    vitum  Stengel!       ^^^| 

^^H        habet    18    sexag.    sn.    quondam    d.   lohonia  Botbea,  Nunc       ^^H 

^^H        domini  Nicolai  Eoler                      1  achog  12  gr.  ant.  leon.       ^^M 

^^H           Sitma               2  Sc&o^,                                                                    ^^H 

^V                                                                ^H 

^^^BSedea  ÄlokerezlebcD  dat  -5  maicae  1  fertonem  facit  Shjlorm.        ^^H 

^B                                                                                                   ^1 

^^pUckerszleben                10  solid. 

^^Kbdeben                                 6 

Aldendorff                            12  e 

^^1 

^^^feUeben                                   6 

Wiszpacli                               6  e 

■ 

^^^»■rtbasenn                           6 

Meinbach                            3  s 

^^■Bechen                                6 

Belen                                3  aol 

1 

^H^cbelBtet                                6  s. 

Breytenbach                        4  s 

■ 

^■iWnlfferhoBonD                       3  i. 

fol.    56- 

^Hwitzlebenn                            9  s. 

1 

^^K'Elohelebenn                        6  b. 

■ 

^^■HechBtedt                               6  b. 

Gilszdorff                               2  s 

^^ftpsnatedt                                 9  s. 

Dorneftilt  vff  der  heyde     5  b 

^ 

^Kpargfelt                                  3 

Gera                                       8  s 

n 

^KKranichfelt                          12  b. 

Bucbenleo                              2  b 

^^H'Tvorode                                  9  h. 

AngBtet                                   8  b 

J 

^Bsnfclt                                       4 

Dornfelt  prope  limen          2  s 

■ 

^^B  fiochdorff                              6  B. 

Griazbeim                               6  b 

^^K;TreppendoriF                          2  b. 

WiUingen                               6  s 

H 

^^KSeakenrodo                            4  b. 

Nuwenrode                            3  b 

^^B  BitterBdorff                            4  b. 

GerwertzhuBenn                    4  s 

1 

^Hxibergen                               12 

Tanheim                                 fi  b 

■ 

^^B'QoBsclborn                             2  s. 

Domheim                               6  h 

^■Soffhelen                               6 

Marletzhusenn                       6  s 

■ 

^^TBottenbacb                         4  boI. 

Etteszlebeno                          3  s 

J 

2  clSut  IhMs 
4  s.  Ober  DiBen  4  a, 

3  s.  j  Bmthik«ide  4  ■. 

foL  se"-. 

SeqnttQtar  viearie  einsdem  Sedis- 
ät    —  Ticarü   altaris  Sanct«  Crueü    in  Cmen   in  puroohiati 

habet    20  sexageo.    qnondam    d.    Coniadi  Steyn   Nddc    d. 

lohanois  Selbach  I  sehog  !eon. 

dt    —  Yicatia  lohacaia  Baptiste  m  MoDSsterio  habet  2  mal* 

dra  et  3  aezagen.   12  gross,  qaondaai  dui  Theoderici  awab. 

Dominoa  lohannes  Greffeadorff  procoiataris  nomine 

42  gT.  ant.  leon. 
dt    —  Ticarta  triam  Begum    primi  persooataa    habet    14  se- 

xsgen.  qoondam    d.    Bertoldi    GoTaitz    Naae    dui    Henrici 

Budiger  52  gr.  aat.  leon. 

dt    —  Ticaria    Echaidi    Erasmi     et  Egidii     habet    lä  sexag. 

qoondam  dni  LndoIM  Dranafelt  Nunc  dni  nicL  feisckoU 
51  gr.  ant  leoD. 
dt    -—  Yicaria   altaria  Sancte  Doiothee  habet    10  sexag.    dni 

lohannia  Gryitune    Ifitnc   dni  Alberti  Tratter   30  gi.  ant. 

dt  —  Vicana  Corporii  chiisti  in  pairochiali  Ihnen  habet 
16  Bexag.  dni  Andre  canificis  48  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vieatia  Sancti  Diociaä  habet  7  sexageo.  qaondam  dni 
Alberti  Greffenn  Xubc  d.  Senrioi  Schaab  21  gr.  ant.  leon. 
Summa  laleris  4  Sehog  54  gr. 

foL  57  •. 

dt  —  Ticaria  Hacie  magdalene  in  parrochiali  Beate  ntarte 
TJrginis  in  Dmen  habet  16  sexagecof  qaondant  d.  Nicolai 
opoU  Nunc  dni  lohannia  greffeadorff  48  gr.  ant. 

dt    —  Ticaria  Sascti  Martini  habet    10  aexag.    dni  lohai 
Coct  30  gl.  : 

dt  —  Ticaria  Sancti  Andre«  ia  Capella  Sancte  Andree  propl 
Urnen  habet  16  aexag.  qnondam  d.  Andree  puaeoer  Nu 
dni  Uderici  pnrdigal  48  gr.  ^ 

dt  —  Yicaris  Sancti  Michaelis  habet  4  marcas  qoondam  < 
lohanois  wyonera  Nuoc  d.  martini  Kere    2  schog  46  { 


Bcgbtnin  Snbsidii. 


61 


—  Vicatia  Sancti  Nicolai  ia  ecclosia  parrochiali  beate 
virgiDis  ia  Jltaea  Imbuit  14  schog  Nuuc  habet  19  sexag. 
21  gr.  ant.  leon.  quottdam  doctoria  lohannia  glockerymQ 
}fanc  d.  Nid.  Engelmang  Magistri  csquine  ergo        Nihil. 

—  Vicaria  Beate  inarie  virgiDis  iu  llmeu  habet  32  achog 
quondam  d.  lohanniB  Stoff  Nunc  dni  lohannis  de  Oreffen- 
dorff  1   achog  56  gr.  ant 

—  YicBiia  Noua  Sancte  Trinitatis  et  Corporis  chriati  in 
Urnen  habet  2 1  sexag.  dni    docLoris  Valeutini  Inagerman 

1  schog  3  gr.  ant.  leon. 
Summa  laleris  Y  Sehog  51  gr. 

fol.  57  \ 

—  Ticaria  Craciß  et  lodoci  in  Hospitali  Urnen  hübet  10 
Bezog,  d.  lohannis  Metzel  30  gr,  ant.  leon. 

—  Vicaria  Sancti  Sigismundi  in  Monasterio  Ihnen  haboit 
12  sexagen.  «jnondam  doctom  lohannis  glockerime  Nunc 
magistri  lohannis  Schon  eman  qai  dicit  tan  tarn  habere 
9  sexag.  36  gr.  ant  lecn. 

dt  —  Vicaria  Sancte  Crucis  in  Monaaterio  Urnen  habet  13 
qnondam  dni  Conradi  Stein  doctoris  Nunc  d.  Tilomanui 
Bihra  39  gr.  ant. 

dt  —  Vicaria  Sancte  Eathariue  ibidem  habet  \Ü\  aezagen. 
quondam  dni  lohannia  Steynberg  Nunc  dni  Conradi  Wy- 
ende  31   gr.  ant.  1^1   ob.  leon, 

dt  —  Tioaria  Sancte  Margarethe  in  Inferiori  Castro  Cra- 
nichfelt  habet  6  sexagen.  qnondam  d.  lohannis  brosza 
Nnnc   dni  loh.  bull  32  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  Sancte  Trinitatia  et  Sancti  Laurencü  in  hoa- 
pitali  Eounigessehe  habet  24  achog  leon.  S  pullos  qnon- 
dam dni  petri  Tmter  Nunc  per  tres  piesentatos  iitigatur 
d,  lohonn  Nebelung  econimus  dedit     1  schog  12  gr,  ant. 


■  Vicaria   Corporia    ohristi    in    ecclesia    Beate    marie   in 
Eonigeszehe  habet    13  aexagen.  dni  lohannia    petri 

4B  gr.  ant.  leon. 
Summa  laleris  4  Schog  48  |t.  1  .^  I  ob. 


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M   «K.   Mit.   b«k 


I' —    Vicaria  Noua   in  witzeleubean  Sanctorum  (!)    Katha- 
et  Marie  Uagdaltiue    Iiabel    '20    aesugeu.    ^  mansuin 
}    rtrabilis    de    quo    liabet    1    maldrctin    fnimGtJti    mixti 
^^oodam   d    lo  Alberti  IfBnc   dni   loh&nniB  Nithart  .-/nno 

W7  /«  1  flchog  9  gr.  aat.  leon. 

>^Oftrta  Capolle  marie  in  Ei.*)  leuben  habet  10  sezagen. 
Bjomiiii  lohannia  steger  hin  vicarin  est  prima  in  ordine 
W'Kripla  Siib  Serie  Hemiia  El  ibidem  solulio  reperitiir  licet 
M'lfiectat  ad  preseiitem  ledeiii  sed  In  vide  an  Zcu  Elxlebeii  In 

t4er  leiigeiiiiz  sil 
l.>Vicaria  Beate  marie  Gaugolffi  et  Georii  in  Dornfeit  habet 

rl4  aexogeu,    domiui  Couradi  Giuanewalt  NicIiH 


f--- —  Vicaria  ia  Domheim  vido  in  Sede  Kircheiun. 

lArchipresbyter  dicJt  qtiod  speotet  ad  sedem  suam  scili- 
l'Cet  alükerHalebeon  Et  buc  est  »erum  et  est  bona  vicuria 
IVfl/ra  mb  seäe  Kirc/iei/m  esl  prima  et  ibidem  reperilur  solulio 

NicAil 

ml  Tioaria  in  EUeuben  Tide  in  Sede  Eemde,  Steget  est 
BpoaseBSor  ><ide  siipra,  deilil   i>l  siih  seda  llemda  Infva  palebit 

MAU 
'    Summa  iatetis  2  sc/iog  59  gr. 

fol.  59". 
'  Yicaria  Sancte  Anne  in  parrochiali  Sanoti  Nicolai  in 
oigeBBEehe  ad  altaru  sancte  Cmcis  Noviter  Anno  99 
bndata  habet  2Ü  Üorenos  Nunc  poasidet  d.  Oeorgius 
Eelta  1   florenum  in  auro. 


t  totnm  Sed 

s  Monne 

r  1^  ma.ra.  ßciuiit  10^  Jloreii. 

.d« 

er  maiori 

BBrode  Elia  mc 

a 

14  solidoB 

14    8. 

G    3. 

niJlor. 

Oatermunner  Marie          7  sol 
Oatennonner  pancratii        7  a 
Ketingestot                             7  e 
Pottieheudorfi'                       7  s. 

Summii  laleris 

,  loUaimiB  KotLelinges  Kui 


i  paüli  Margefeit    48  gr. 
ant.  leon, 

Vioaria  in  Mouaer  maiori  habet  2  maldra  fnimeiiti  et 

MdeT  4  eexagen.  quoiidam  d.  Henrici  Tuuciteiiliuseu  Nunc 

jfai  loltanuis  Hawiber  27  gr.  a&t.  leou. 

-  Vioaria  Noua  ad  Sanctum  Wipertura  in  Kollide  Saacte 

s  et  Sancti  Lanreulii  habet    20  aexageu,  qaondam  d 

ihanuis  Sta.ffelstein  Naou  dni  Volckmaiii  Slolcz 

1   schog  Icon. 

'  Tiearia  Nova  predicti  Altaris    habet    20  aexageD,    do- 
i  lohsunia  Eoltzappliol  i   schog  leon- 

M   3   Sckog   58  gr.    I    Ä   1    i,b. 

fol.   Gl". 

k  infra  Sedea  Remde  dat  4^  marc,  ^  ferton. 
^P/ota  taia  debel  esse  4  marcai  ila  reperiUir  in  Regislris 
^ärum  Dieihrri  Berlholdi  et  ^iHviinülralorü  etc. 
Ifola  In  Regialrü  Subsidiorum  o/im  ISeverendissimoriim  Ar- 
^SEOporum  felir.is  memorie  d  Dietheii ,  Berlholdi  el  .-idmiiii- 
t  reperitiir  Set/es  Remda  taxata  liinlum  ad  4  Marcaa, 
yphbani  reciisriruat  plm  dare  ^uam  ab  imlii/ito  sit  datnm. 
^tum  -J  miircam  el  ^  J'crloiicm  addidcmiit  p/ebani  jirofitci' 
»  Salueldenaem  gut  Anbei  pingiiiores  parroehia»  siio  JUo- 
^io  Jficorporalax,  pu/iiii/es  euiidem  Jore  puratum  ad  Sul- 
(  Sed  !atieiiiuii(  eum   difßcilem 


jtrcAipreabijfe 

\ixat  4   marcL 
ttlffstodt 

d 

iliie 
17 

"rislojfe 
Bolidos 

US  de  uiilzlebeii  drdi 
28  ßorem^ 
Ooma 

pro  Sede 
8  a 

Usdorf 

4    3. 

Luderszdorff 

4    3 

ti 

4    B. 

Xjiehteuthamie 

5  s 

h 

16    B. 

Lomen 

4    3 

^ch 

3  a. 

Fiachei-Bzdorff 

3   a 

Bb  anporior 
b  inforior 

12     B. 
3    8. 

;s  s. 

5    B. 

Zcegerheyni 
Hoeyohe 

Obernitz 

ßlanckonborgk 

Swartüa 

3  8 
5    B 

4  a 

7   a 

5  B 

H^ 

3     H. 

Slati-emde 

6    B 

Weilenbor  10    s,   Zeile  20   a^ 

LaUmbarsslk  7  s.  Gmiia  ItS  sl 

Quittekzdortf  i  4.  jcaitz  i^uiiäcot  tLoetmi  t^cito^ 

Hoaeia  7  i.  nur  iaiiiir  d  .•wütinw-  i|ai&  anta 

Tui^hei  1   i^  iqnuaoiQiitisa    (xolitz     de£t 

TvTBhreöe  7  i*  11  iaüda» 

dt  —  Yiearia  Beate  amrie  virgmi»  in  EUfiäbiHL  hakt  6^ 
:iexag:   dni  lohanniä  ^ayer    ad  ierttfm   J/cker^it^n  apeftmt 

14  gr^  aitt. 

dt  —  Vicaria  ^^ancti  5iofiiai  in  Rmiulätar  habet  19-  ä«aage- 
naa  «lehergena.  liniimiani  d.  lohanni»  Ilian  S^unfi  &i 
YogitfCri  Lihanni»  WdtticiL  1  acha^  Leoa. 

dt  —  Vieacie  ^^oocte  £liaabet  hahnn:  4()  äiisageii^  Sttd  be- 
aeticiniiL  iam  miiLarataiiL  dst  in  7  äexagjen.  i^aaoiiaaB  d. 
fJonradi  tfeiätihawer  ^Fnnc  ma^dt^cn  Loh.   Kach.        2.  aAo^ 

dt  —  Vicaria  Beate  macie  Tirgiui»  ha£>«t  10  id^xagea^  q«on- 
dam  d  Georgn  froman  Xxzne  possdet  d.  Loh»  Mkaaiar 

40  gr^  aal.  Imml 

dt    —  Vicaria  Sancte   Crads   hab«t    7  ^exu^en.   ^Baadam    d 

€4)arjuii  Hemmeüii^  2¥iin.c  d.  Canraiii  hao.     Eat  mt^üamkaL 

4S  ^.  aat.  Leon. 

dt    —  Vicaria  in  Castro  findeTstat  habet    10  sesagen.  qiion- 

dam  d.  Henriei  Tnngede  Xunc  d.  Nieolai  Zctiner  1  sehog 

10  gr.  anf.  Icon. 

di    —  Capella  marie    in  Badelätat  haboh    12  sexagen.  Nunc 

babfd  tantom  5  aezagen.   4  gross,  ant.  Leon,  qaoudam  d, 

Conradi  Kiesen  Xane  d.  Nicolai  seheffener  20  gr. 

ant.  leon. 


IlBgistrum  äubsidii. 


G7 


Vi«ai'ia    JD    Castro    Kudolffatadt    Suaoti    Cinaoi     olia« 
Beorgii     habet     II    sexagen.    I^    agroa   vineti     1    agrum 
prati    1  raaldrum  fruroetiti  et  1  gratiale  (?)  liguoruin  quoii- 
1  d  loliannia  Wiutorff  Nunc  dni  Pridericj  purdiaiiu 

1  schog  16  gr,  aiit.  leon, 

-  Vicaria   HatjüLoriim    (jeorgii    et   Margarethe    iu   Castro 
tnilerBtal  habet    15  sexagen.    quoudam    d.  Nicolai  Ciugu- 

IfttOris  Nunc  dni  lohauniB  petri  1   Bohog  leciu. 

t  iateri»  1  sclinn  34  gr. 

fol.  Ö2''. 

-  Vicaria  primiasariu    iu  Kalault  habet  äU  scixageu.    SeJ 
KuDe    habet    tantum     2H    suxagen.     qunndau     d.    Nicolai 

iokebauwiu   Nunc  dni  wetsteiu   1  schog  5U  gc.  aat.  leoa. 

■  Viuaria  eiusdem  primiBHarie  Seuundi  personatus    habet 
BO  Bexagen.  dui  Ludewici  Sohusielers  I   Bchog  'iO  gr. 

aDt.  leon. 

~  Tioaria  t^ancti  loliannis  Baptiste  ia  t^aluelt  habet  20 
)iii  quoudam  d  lohanuis  Bouc  Nunc  d,  Nicolai  Kcm- 
1  Bchog  2(1  gr.  aat.  leon. 
oaria  Sancti  Oeorgii  habet  30  sexageu.  quoudam  d, 
aorgii  OBthuBon  Nunc  d.  Erhard!  lIoBendorn        i  scho^ 

leon. 

-  Capelia  Sancli  lacobi  estra  muroB  Saluelt  habet  7  Se- 
quoudarn    dni  Nicolai    Kemmerer    Nunc    d.    M.iuh. 

Eohuman  2S  gr.  ant.  leon. 

■  Viearia  Corporig  ohriati  iu  Saluelt  habet    ii  sexageu. 
BIUG  habet  lautum  40  schog  quoudam  d.  lohauuia  parkis 

t  (Name  nicht  auagefullt)  2  schog  40  gr.  ant, 

leun, 

-  Capeila  in  Uroudoiff  vicaria    in  Eoditz  filia  habet  20 
.  quondam  d.  lohanuis  Kiafft  Nuue  domini  lohauuia 

^Bdrw  1  Bchog  leou. 

WJa  Bealu  maiie  vii-ginia  iu  Uraba    habet  22  sexage- 
1  domiuj  Oeorgii  Metz  — 

|<SkMiM(i   liHeris    \a  Srhu^  iG  gr. 

ful.   03'. 
r  Vicaria  iu  wurtapaieh    habet   15    aeiagen.    et  -3  agrus 


pmti  quoiidain  dni  lohao,  Tmtolff   Nonc    d  Henrici  t 
toris  I    schog   12  gr.  leon. 

dt  —  Vicaiia  Noaa  Sancte  Anne  id  Cspella  Beate  marie 
rirginia  apad  UonaBteriniD  in  Salnelt  dni  loh.  Enobil 

1   achog  44  gr.  ant.  leon. 

dt  — -  Vicaria  in  Emen  filie  Ihamen  habet  1 1  sesagcn. 
quondftm  d  lohamiis  Osann  Nnnc  dui  lohannia  Kouig 

44  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Ticaria  Sancte  Catherine  in  Blanckenberg  habet  19 
Sexag.  qQOndam  d  lohannis  wintorff  Nunc  d.  Nicl.  Got- 
teling  dicitur  qood  habeat  20  seiageu.  1   schog  leon. 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  virginis  habet  23  sexagen.  quoii- 
dam  d  nicolai  Cingolatoris  Xuuc  d.  lohannis  Erehan 

1   schog  32  gr.  aot.  leon. 

dt  —  Yicaria  primiasaria  in  Blauckeoberg  habet  14  aexa- 
gen.  qnondam  d.  lohannis  Tolldorff  Nunc  domini  Nico- 
lai MuUer  56  gr,  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  marie  magdalene  in  Castro  Blanckenberg  habet 
2  achog  D  Nicolai  Muller  8  gr.  ant,  leon. 

dt  —  Viearia  pTimisHaria  in  Greffenthail  habet  20  sexagen. 
quondam  d,  Georgii  huckel  Nunc  d  lohannes  lacobi  poa- 
aidet  1  sctiog  leon. 

dt  —  Vicaria  Sancti  Egidii  ibidem  habet  10  sexagen.  d.  doc- 
toris  lohannia  Schoner  30  gr.  ant.  leon. 

Summa  laleris  8  Sckitg  46  gr. 

fol.  eab. 

'//  —  Vicaria  Beate  marie  virginis  in  Lutenberg  habuit  20 
äcsagoD.  Nunc  antem  9  d  georii  flacher  40  gr, 

Yicaria  in  Eychchich  habet  20  aexagen.  d.  Conradi  Unl- 
1er  plebani  in   TAiecArede  ■  — 

dt  —  Vicaria  alia  in  Lutinberg  est  anneia  parroohialt  ibi- 
dem Nihil 

dl  —  Vicaria  Noua  in  CapeUe  Sancti  lacobi  hospilaUi  tu 
gieffealai  diii  lohünm's  Hnobil  habet  24  Jlor.  1  sciog  36  gr. 
Vicaria  Noua  in  Koteruaw  d.  N.  Strubergk  — 

dt    —  Vicaria  Sancle  Anne  in  Alten  Bernde  nouiter  fundata 


BflgUlTDin  Sobtidii.  fjg 

et  per  äoclorem  lohaimoin  Sommoriug  (loufirntEila  habet 
10  Besagen,  loh,  Giaeli  42  gr.  ant.  leoQ. 

—  Ticaria  in  Stadtrenide  Sauotorum  Symouis  et  lüde 
altaris  Sanete  Catherine  Confinnabi  per  doctoTem  lo  Som- 
merisK  habet  14  sexag.  sueborgeus.  uiium  pratam  qiiod 
pOBBidet  d  I  GJBche  primus  posaesaor  1  sohog  II  gr.  ant. 


dt    —  Vicaria  d.  Nicolai  Heyner   in  Ilemda    est  annesa  par- 

rochiali  ibidem  et  plebane  habet   lö  sexag,  .\ihii 

dt    —  Vicaria    ulia   siiuiliter   est   annoxa    eocloaie    ibidem    et 

habet  12  sexagen.  iSic/iit 

Summa  liit.    4  Schog  9  j^r. 

fol.  64  ■■ 
—  Vicaria  Soua  Capelle  S  Lazari  apud  leprosorium  forJs 
opidum  Kudolffstadt  habet  20  sexag,  d.  magistri  lohanaiB 
Braazwin  1  schog   14J  gr. 

dt    —  Vicaria  noua  aita    in  porrochia  Sancti  Andree  in  Ru- 
dolflstadt  habet  18  sexagen.  apud  Conaulatum  ibidem.    Dni 
lohannis  Bleszers  primi  possesaorJB  et  fundatoris        JSiltit 
dt    —  Vicaria  Beate  marie  virginis  in  Eczdorff  prope  Uemde 
habet  12  sexagen.  de  quibus  dat  unam  sexag.  plebane  et 

BeliquoB    habet    in    diueraia    locis    di stantibus    ad    6    mi- 

liaiia.     Et  quia  pauper  nunc  ex  gratia    24  gr.  ant.  leon. 
Summa  Im.    1  sciog  44  gr. 

toi  64  ^ 
Bt  totam   —  UodoB  pesingk  dat    4  marc.  3  fertoaes /ueiV 


2 1  ßor.   8  sc/iog  3  gr. 


a  Sanol«  . 
imptendorff 

ronssdorff 

ItlftZ 


1  Schog   10  gt.  aat, 

1   Schog  22  gr.  ant. 

1   Schog  lü  gr.  ant. 

21  gr.  ant. 

24  gr,  ant 

25  gr.  ant. 


Noua  cinitas 


70 

Registram 

Sabsidii. 

Moderwitz 

54  gr.  ant. 

Willingssdorff 

24  gr.  ant. 

Drawelinde 

21  gr.  ant. 

Brevtenhein 

8  gr.  ant. 

Sospita 

21  gr.  ant. 

Moszbach 

31  gr.  ant. 

Eolbe 

30  gr.  ant. 

Koppitz 

8  gr.  ant. 

ETotenitz 

27  gr.  ant 

Arnyszhayporgwitz 

16  gr.  ant 

Molbitz 

16  gr.  ant. 

Treiczch 

30  gr.  ant 

Yicaria  hospitalis  zu  Newensiadt 

8  gr.  ant. 

fol.  65*. 

Schmyritz 

11  gr.  ant. 

welgwytz 

16  gr.  ant. 

Schwaba 

10  gr.  ant 

Dawmitzsch 

21  gr.  ant 

Yicaria  aliaris  in  Newnhoffenn 

8  gr.  ant. 

Wyra  Nicolai 

18  gr.  ant. 

zcegenr&cke 

Zcygenrucke 

3  Schog 

Schondorff 

1 

Schog  20  gr.  ant 

Yicaria  Capelle  Sti 

£rhardi  in 

Bosenu 

Osiciz 

35  gr.  ant 

Lubsytz 

46  gr.  ant 

Drogenytz 

1 

Schog  20  gr.  ant 

Yolckmarszdorff 

40  gr.  ant 

Kreylhaw 

23  gr.  ant 

passeck 

22  gr.  ant. 

Moxa 

26  gr.  ant. 

knaw 

25  gr.  ant 

Feszenigk 

plebanus  ibidim 

1|  Schog 

weronberg 

28  ant 

kroleb 

3  Sühog 

Capella 

viti 

1  Schog  13  gr. 

Regia!  ru 


Icidowiii   Rweiuitz 

Langeil  ri!  i  nbach 

Rani  BS 

Konitz 

IftDgenai-ln 

debritz 

SelilotWynii 

OptB   ut   buutü   vii'gu 

G«rtwiU  ßt  dobiau  18  jjr. 

Opplig  sup 


21  gr.  I  Capellct  in  uafltrn  I 
Sa  gr  '      iori 
13  gr.    liummGlssiiayii 
■2h  gr.   Gomeu 
46  gr, '  Casswiln 
S'i  gr.  I  lawHenitz 
17  gr.  ■  zeella 

22  gr.l  Gerwitz 
B.')  gr,   Nyranieritz 


■20  er. 


Opplig  inferior    1  Sthog  10  gr,        dio 


IH  gr.  ,pol[iiu  bei  Trplis  prope  finem 
I  gr,        dioc.  maguot  — 

ant.  Trebra  proprt  kiiawe. 


fol   65^ 

Scquuutur  vicarie  eiuadem  Sudis. 

—  Vicaria    primisaaric    in   pesnigk    iii    parrochiali    habet 

45    üexDgeii.    quoniiam    dui    HoDrici    kulhawer    Nuuc    dui 

Michaelis  .'^actoris  3  »ohog  leon. 

r—  Vicaria  Rancte  Crucis  habet  23  sexngeii.  quondam  dni 

lohaniiig  Keriten  Nunc  dni  Sebasliant  Zcippfhel    I   acbog 

20  gr.  ant.  leon. 

f  —  Vicaria    corporis    chriati    habet    30  sexagen.  quondam 

dui  w^thori  Nunc  dui  lohan  Schertzui  2  aohog  luuii. 

Viuuria  Sanoti  Martini    habet    14  sexagenas    quoudatn 

"-d  Theodor!  Zcan  Nunc  <!.  Michaelis  ItoAnasts  (?)    I   echog 

4  gr.  ant.  leou. 

L  —  Vicaria  primiasarie  in  Hahnis  habet   16  sexageu.  qaoii- 

I  d,  nicolai  Volckensteyon  Nunc  d  loliunnis  Im  bache 

1   schog  4  gr. 

•  — ^  Vicaria  Noua  Sanuli  Mauriüii  in  parrochiali  pesnigk 
habet  23  aexagcn,  quondam  dni  Cuuradi  stüwdenere  Nunc 
domini  lohanni»  Christian  l   achog  3'i  gr.  ant.  Icoa. 

-  Vicaria  Noua    Sancte   Anne    ibidem    habet    9   sexagen. 
dni  lohannia  Krcroers  sonioree  36  gr.  ant.  leon. 

Summa  lula-ix    1(1  Si-hag  36  f^r. 


t  Bqfiitmin  Sabsidii. 

foi.  sefl 

—  Yicaiia  Noiui  t^ancti  lacobi  iu  parrochiali  NawensU 
habet  24  sexagen,  dni  n  hirtzs  I  achog  36  gr.  ant.  Im 
^  Yicaria  Catharine  habet  13  seiageuas  quoiidam<J 
Cristiani    Htigonis  Nudu  d.  Fridcxici  Kler  1   schog  13  | 


dt  —  Yicaria  primissarie    in   Zcegeanlck   habet    15  ( 

quondam  dni  lohannis  Bingen  Nanc  domini   lob.  fnuhsz 
1   Bchog 

dt  —  Yicaria  primiasarie  Secundi  pereonatas  habuit  30  se- 
xag.  Nunc  autem  20  quondam  d,  lohannis  heller  Nunc 
posBidot  D  lohannes  de  moute   1   aohog  20  gr.  ant,  leoa. 

dt  —  Yicaria  Sanute  Cathariuo  habet  18  senagenas  quoudam 
d.  Nicolai  Kulhawer  Kunc  domini  Nicolai  Kilhawor 

1   Hchog  20  gr.  ant.  leou, 

dt  —  Yicaria  Sancti  Andree  in  Capella  Sancti  lohannis  in 
NwenBtadt  habet  20  scxag.  quondam  dni  Erhardi  suelia 
Nunc  d  Nicl.  hilporn  I  Bchog  2Ü  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  Corporis  christi  habet  21  sexagen.  quoQdam 
d.  Nicolai  hertJie  Nunc  d  lohannis  swemmeaer  dedit  pro 
eo  et  pro  altare  marie  mag'"'        1   schog  8  gr.  ant.  leon, 

dt  —  Vicaria  Sancte  Anne  in  CapelJa  wira  habet  16  sexag. 
quondam  d.  lohannis  Ltndeners  Nunc  doui  Gonradi  Uuth 
doctoris  1  schog  4  gr.  ant.  leon. 

Summa  Interis  10  Sekog. 

foi.  ß6^ 

dl    —  Yicaria  Sancti  Nicolai  in  Nuenatadt  habet   18  sexagen. 
qaondam  domini  lohannis  Döring  Nunc  d.  loh.  Meiner 
1  schog  12  gr. 

dt  —  Yicaria  altaria  Sancte  Catherine  ibidem  habet  18  se- 
xagen. qaondam  d.  Nicolai  Döring  Nunc  d.  Hormanni 
Thyme  1   aehog   12  gr.  ant.  leon, 

dt  —  Yicaria  in  Nuenhoffon  habet  15  aexageu.  per  Archi- 
preabyt^rura  iliii  /iciirici  iniiller  1   achog  leon. 

dt  —  Yicaria  Sauctorum  Fabiani  et  Sebastiani  habet  20  se- 
xag, dni  Conrad!  Timmerbot  Nunc    d   magistri  Thyme 

1  schog  20  gr.  ant.  leon4 


B«Bititniiii  Solntdii.  73 

—  Vieorin  Corporia  christi  ot  Btate  mnrie  virginis  habet 
10  sexagen,  Nota  ex  rolatione  Doroini  Archipreabyteri 
illa  yicaritt  est  voifa  vicarie  corporis  ehriati  quam  pOBsi- 
det  D  [ohanaes  swommencr  Et  dicilur  altare  etiam  mario 
Uagdaleuc  rfei  ergo  rl  supra  vacnl  — 

,    —  Vioaria   oilaris    Sancti    Erhardi    habet    1 1   Bexagen.    d. 
Gonradi  Ydonia  '\a  Triptis  quocdam  Nid.  Siffridi     44  gr. 

—  Vicatia  primisaarie  in  Truptia  habet  30  Besagen,  quon- 
dam  d.  Itodolffi    do  SachsBa  Nunc  d.  lahanuis    de  Monte 

2  Bchog  leuu. 

—  Vicaria  altaris  Sanctoruro  apostolorum  in  Thma  ha- 
bet   16  sexag.    d  Ladewici  ^chuffel        1   schog  4  gr,  aut. 

leoQ. 
Summa  tat.   19  Schog  4  gr. 

—  Vicaria  primissarie  ibidem  habet  1 1\  aexag.  D  lo- 
hannig  Uathie  .frehipresbyter  dedil  spniilc  propler  gratiam 
xtmm  I   achog  20  gr.  ant.  leon. 

—  Vioaria  Noua  in  Cygenrucke  in  parroohiali  habet 
15  Besagen.  D  lohanniB  Bennana  prirai  pOHsessuris 

1   schog  kon. 

—  Vicaria  primiasaiie  in  Kroleb  habet  30  aeiageu.  d. 
Thooderici  de  Brandcuatein  prepositi  in  Soltza      2  aohog 

leon. 

—  Vioaria  in  oppllgk  in  eeclesia  parrochiali  habet  10 
aexag>  doi  Kenrici  Coci  40  gr.  aut.  leon. 

■  Vicaria  BrunuBzdorff  prope  Triptia  habet  12  aexag. 

48  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  in  Nuenhoffea  habet  10  Besagen,  d.  Andree 
S  (!)  40  gr,  ant.  leon. 

—  ricaria  Capelle  allaris  S.  Barbare  l/i  arce  Braade/t- 
Stein  oUm  habuil  20  schog  giiondam  d  u'olffgVHgi  Jndree 
Xihif  lam  habet  In  cetisibiis.  qiinudam  Miles  Eberhardun  de 
Braudeastein  dami/iii.i  in  rhanU  suis  «.rprusis  teniiil  Capelln- 
nitm  El  ijiiia  vicaria  est  rediirlu  In  niidiim  litiilam  Sihil 

Summa  lalen's  7  Sehog  48  gr. 


»4 


Hegiitrum  SubddlL 


dc'dil  (olum  —  Sedes  Kircheim  dat  3|^  marca^  1   fertonei 
facit  24^  ßiireii.  2  Sehog  56  gi:  auf. 


£trcheiro 

2U  Bolid. 

Espeiifelt             4  s. 

Egestet                4  e 

Gera 

6^   s. 

Arnstedt              20   a. 

Bogliüseß              5    s 

Umano 

^0- 

Angelhusen          1   s. 

Bechstcdt              4    a. 

Meynfaarti! 

rode  G^  s. 

Uudelszluben       4  s. 

Beclistct              2  6. 

Binsfelt 

^^. 

Thorei                  4  b. 

Wernigeszlebeim  5s. 

l'lawe 

y  s. 

Moiatorfl'  beate  vir- 

Uageleben            4  b. 

Obenidorff 

20    8. 

giais                9  s. 

Ichterszliawseii  20  8. 

Bipiirecht 

1   s. 

MoUdorffAlbanHJs. 

Summa  vi  xiipra 

Hojda 

4  s. 

Eysziebeu          10  b. 

Sigelbach 

1    s. 

Wal teräzhn seil  4^  a. 

dt  ^  Vicaria  Beate  marie  Virginia  iu  Doroheiin  habet  20 
sexagen.  suebergens.  qnondam  magistri  Heurici  Fischer 
Nunc  d.  lohanuis  Greffeudorff  Speclnt  ad  sedem  Al- 
ckeraieben  1    Bchog   20   gr.   ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  Virginia  in  Oberndorff  liabut  12  so- 
xagon.  quoudam  d.  lohauuis  achumau  'Sana  damini  Pvi- 
derid  ptstoria  36  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicnrift  altaria  Sanuti  lohaunis  Baptiste  in  choro  moii- 
ialinm  In  [nhterHzhaBrn  linbet  26  sejcagon,  quondam  d 
lohannia  francken  Nunc  d.  hermanni  Tudde  quin  Nota- 
rius  Cnrie  Arcbiepiscop.  Nunc  d  Erhardi  prepositi  ibi~ 
dem  Nihil 

dt  —  Vicaria  primiBsaria  in  llmena  habet  12  sezagen.  quon- 
dam dni  Oaweldi  Eckel  Nunc  Domini  lohannis  Herlzol 
alias  Sculteto  3G  gr.  ant.  leon. 

dt  — '  Vicaria  Corporis  chriati  iu  ecclesia  Beate  marie  Vir- 
ginia iu  Arnatet  habet  (TU)  sexageiiua  quondam  d  doc- 
toris  Monhoffer  Nauc  lohannis  Byueck        3J  Besag,  leon. 

dt    —    Vicaria  Knucii   Martini    iu    hoapitali  Sancti  Georii  ha- 


RogkUrKm  Subsidt^ 


75 


toxagen.  qaondam    magiBtri  Hnt^olBtat  Nuni:  domini 
lorÜ  Rumpuaoh  "21   gr.   ant.  leon. 

—  Vicaria  Saactorum  Andrec  t^t  Bartholomei  habet  6  *o- 
xagenae  1^  agros  vioeli  quondara  d.  lohaunia  Hille  Nunc 
domini  Hermanni  Kithman  27   gr.  aut,  leon. 

Summa  taleris  6  Si-hog  SO  p\ 

foi.  6s^ 

—  Vicaria  Capelle  Saudi  Nicolai  hubet  18  sexagenaa2j^ 
agroa  viueLi  quoudam  d.  Henrici  Kuppleisteiu  Nunc  diii 
Hermaitni  Itiihman  1   achog  53  gr.  nnt.  leon. 

—  Capella  8aucle  walpurgia  oxtra  opidum  in  moute  ha- 
bttit  3  moldm,  frumenti  6  tiexagen.  Nunc  aolum  habet 
1  maldrum  frumenti  et  1  maldrum  ordei  Bni  lohannia 
Bchmaltz  1 5  gr.  ant. 

—  Vicaria  Euangelialamm  habet  20  soxagen.  Dni  Bur- 
ohardi  Hillen  1    achog  leon. 

Yicaria  Allans    Sancto  Crucia   in  ecclesia    Sanoti  Bo- 

niftitri  habet   13^  Sesag.  D  lohau  St«ger  4U  gr.  ant,  1  .V 

l  ob.  loon. 

—  Vicaria  Sancti  Bartholomei  in  Ecclesia  beate  marie 
habet  9  aesagen.  3  agroa  vineti  quondnm  d  Casperi 
Berckman  Nunc  d  lohaunis  Schrecke  1   schog  3  gr. 

—  Vicaria  Sancti  Gaugolffi  in  Ecclesia  Beate  raarie  Vir- 
ginia habet  7  aexageu.  quoudam  d.  Nicolai  Melman  Nunc 
d  lohannia  Bach  21  gr.  aut. 
- —  Vicaria  Corporia  ohnati  in  eccleBia  Sanoli  lacobi  ha- 
bet 3^  agroa  yineti  et  3  aezagen.  quondam  d  lo.  bnch 
S'bho  d  Nicolai  Mclniau                                     1   achog  lebn. 

—  Vicana  Sancte  Crucis  ibidem  habet  Ö  sexagen.  1^ 
Sgros  vineti  D  Caaperi  Bergkmau  Nunc  d  Bertoldi  ijtcyn- 
bach  36  gr.  aut, 

—  Vtearia  altaris  Sancti  Sigismundi  in  plawe  hD.büt  12 
sexagüu,  '2\  agroa  vinuti  do  heurlci  de  Hotelejbenu  Nunc 
d  lohannia  de  Greffeutaill  3G  gr.  aut.  leon. 

Summn   liili'rix   7   Srlin-^  4  j^r.    1    X    1    "b. 

fol,   G9». 

—  Vicaria  triuin  regum  in  eceleaia  Beate   marie  vrrginis 


76  ^Bgislrum  Subsidii. 

habuit  IIS  sesagco.  Nunu  lanlum  dicitur  babore  S  sexa- 
geu,  qttoDdam  d,  lohannis  Ihenis  Doinde  et  Nunc  petri 
Geringer  24  gt.  ant.  leon. 

dt  —  Vicariu  altoris  Saooti  lobanniB  Saptiste  in  ecolesia 
Paneti  BaDifacii  habet  7  sexagen.  et  l^  agros  ymeti  Hem 
habitdtioDem  et  cortos  pullos  39  gr.  aut.  Icod. 

dt  —  Vicaria  altaria  Sancli  Trbani  in  pretoris  habet  !8  se- 
xagen. 13  Bolldos  et  domum  quoudam  dni  Uenrici  de 
Roteleben  Nunc  d.  Bertcldi  Steynbach     54  gr,  ant.  leoD. 

dt  - —  Viuaiia  allaris  tiaucti  Nicolai  in  eeclesia  bcate  marie 
Tirginis  babet  9  sexngen.  quondam  d  lohannis  currificia 
Nunc  d.  luagistri  Georgii  Breytenbaoh  27  gr.  ant. 

dt    —  Vicaria  Sanctorum  Felicis  et  adaucti  habet   10^  eexa- 

gen,  qooudam  d  Nicolai  toppcl  Nunc  d  Nicolai  Melmau 

49  gr.  ant.   1   X  1   ob.  leon. 

dt  —  Yicaria  ptimissarie  in  ecclesia  Beate  marie  rirginis  in 
Arnatot  habet  13  sexagenaa  quoudam  d  lohanniB  wolfFera 
Nunc  domini  Henrici  molitoria  39  gr.  aut. 

dt  —  Vicaria  mtasarum  dei  (!)  Beate  mario  virginis  Necnon 
Tabiani  et  Kebaatiani  in  eccleaia  l^ancti  Bonifacii  habet 
duodecim  sexagen.  d.  laoobi  Libtz  Nunc  domini  Bertoldi 
Tramstorft'  36  gr.  ant  leon. 

dt  —  Vicaria  Sauctorum  petri  et  Pauli  iu  ecolesia  Saneti 
laoobi  habet  1 1  sexagen.  quondam  domini  Nicl.  Tobela 
Nunc  Domini  Friderici  Huttener  33  gr.  ant.  leon. 

Summa  lalerix  5  schog  \  gr.   \  ^   l  oh. 

fol.  69  \ 

dt'  —  Vicaria  altaria  Sancte  orucia  habet  13  Besagen.  2J  ag- 
ros vineti  quondam  d.  lohannis  focke  Nunc  autem  dni 
lohannis  Zcigeler  qui  dicit  habere  11  sexagenaa  53  gr, 
ant.   18  puUos  2^  agros  viaeti  et  1   ort  1  achog 

3  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  altaria  Sancte  Anne  habet  2  sexagen.  1  agrum 
vineti  quondam  d  lohannis  Grjrame  Nunc  d  Volckmari 
Stete  16  gr.  ant. 

dt    —  Vicaria    altaris  Saneti  Alexii    primi    peraonatns    habet 


B«etMrani  Snbsidii. 


77 


•^  maldra  frumeuti  et  Auene  2  echog  1  agrum  vineti  dui 
lafa&nniB  GlcBera  30  gr,  aut.  leou. 

Viooria  Saucti  Alexü  Reoundi  persouatua  habet  4  maldra 
frameuti  ordoi  et  auene  et  3  agroB  viiioti  qaoudam  dui 
Henrioi  Bode  Nunc  d  Eobani  Hutthener  — 

—  Vicaria  in  liospUali  habet  13  sexagen.  quondam  da! 
Casperi  Bergkiuan  Nunc  d  Sebastinni  Keybothe  39  gr.  ant. 

—  Vicaria  marie  Magdalene  io  Castro  liabet  19  sexagen. 
qaondam  d.  lohannis  Wyntorff  Nunc  dni  lohanuis  Ison- 
hardt  57  gr.  aut.  leon. 

—  Vioaria  altaris  Kaucti  Georii  in  parrochiali  Sanote 
marie  virginis  habet  13  sQsag.  quoudam  d  petri  Stroman 
NuDC  dni  nicolai  Gottuling  36  gr.  ant.  kon. 

—  Vicaria  altaria  Sandte  Anne  in  eccleaia  Sauote  marie 
Tirgiuia  in  Cripta  ibidem  habet  9  aexagen.  dni  lühanuis 
Steyger  27  gr.  aut.  leon. 

Summa  laleris  4  Schog  28  gr. 

fol.  70  \ 

—  Primiaaaria  in  ecclesia  Saucti  Bonifacii  habet  G^  ae- 
xag.  quoudam  dui  Friderici  Nunc  domini  Eertoldi  Trunipsz- 
dorff  iSiinc  dm'  Jndree  Mesmrschmyt         36  gr.  ant.  leon. 

■  Vicaria  f^aucti  Spiritus  in  loprosorio  extra  muros  Am- 
stat  liabet  7  aoxagen.  quundam  domini  yolükmari  huszmau 
Kaue  dni  lohannis  Wispach  alias  Eolbe   31  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Saucti  habet  4  maliira  frumenti  et 
1  maldrum  aueue  13  aexag.  2  agros  vineti  quoudam  d 
Ottanis  Gruesti  de  Eimbeck  doctoria  Nunc  domiui  Cristof- 
feri  de  witzleuben  1   schog  42  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  altaria  Sancte  Elisabeth  in  Ecdesia  Beate  marie 
Virginia  in  Amatct  habet  30  sexag.  quondam  Henrici  Sne- 
betg  Nunc  Domini  lohanuig  RudoIffStadt 

1   schog  30  gr.  aut.  leou, 

■  —  Vicaria    petri    et    paoli  habet    17    aexageu.    \\  agros 

Tineti    quondam    dni  Theoderici  Schawb    Nunc    dui    Eer- 

manni  Suling  48  gr.  ant.  leon. 

—  Vitiaria  Saucti  Georgii  habet  16  sexag.  in  ecoleaia 
Beate  marie  yirgiuis  d  Nicolai  Eolteliugs  4S  gr.  aut.  leon. 


t  Bnddntm  SabädlL 

—  Vicaria  Snocte  MnrgaceUie  in  ecdeHta  aanoti  Boni 
habet  2-i  sexagen.    G  ogros  rineti    et    5  mnroaa  quoi» 

il  Henric!  ItotUJebcun  Nuuc  du!  Mathie  Ueiche    '2  aobf 

24  gr.  aul.  I 
Vicaria   oltarie    Kancti  Uartiai    iu  Hogpitali    S  Ueorii  ' 
Ärustet  habet   17  eezagau,    12  agroa  viueti  domii 
iiia  Kochs  1   schog  15  gr.  aot.  1 

Summa  (alerix  9  iclio^  24  gr. 

fbl. 

—  Vicaria  Saucti  äigismuiidi  iu  Castro  habet  2U  se 
iliii  Caapuris  liorgman  d  Frlderid  pistoris     1  Bühog  1 

—  Vicaria  Doua  iu  Castro  in  eccieaia  f^anuti  Xauobi  i 
ria  aancd  Laurenoü  habut  7  floreuoH  fundata  (14)St 
Kiliaui  Sutlelor  27  gr.   1   ob.  aut.  le^ 

.    —  Vicaria  in  Castro  Tabiaui  at  Hebaatiaai  habet    2U  i 
xag.   d,  lohaouia   smollii  I   aohog  1 

—  Vicaria    iu   Castro    beate    marie    »iue    triuitatia 
15  soxagen.  quondam  d  Georii  fabri  Nunc  d.  Nicl.  i 
feuer  55  gr.  aat.  1 

•    —  Vicaria  uoua  in  occiesia  beate  otarie  vlrginii 

dtet  Älturia  Saucti  luph  (^)*)  quam  funduuit  plebauna  | 

Uoruheim  habet  IS  äorenoa  4  maldra  fruroeuti  erffurd^ 

mcnsure  et  4  maldra  aaene  Nunc  dni  Theoderici  bmtijtl 

2  schog  3  gr.  aut,  1 

,    —  Vicaria  Saucte  Crucis  iu  plawc  habet  9  acxageu.  quu 

üam  dui  VdoLrici  Ämmerbacli  Nunc  d.  lohaunis  Foide  J 

27  gr.  aut. 

,    - —  Vicaria    Noua    reataurata   per    d.  lohannem  Scheffi 

ül    per    doctoiem  VoUzke    cunfinuata   Iiabet    18 

'12   gr.    ant.    Ad    altaro    Audreo    et    Barlholomui    fiüa  'i 

parrochiali  eccli-sia  iJuate  mario  virgiuis  iu  Ärnstet  Nl^ 

dni  Matliia  Riclie  )  schog  24  gr.  ant.  let 

Siimiiiii  liiterix  7  Sc/iog  6  gr.    1   ob. 


l&  SedibuH  sub  preposilura  t 


ini'    XX   Üor.   (420) 
Iir    XXXIII  Schog  (333) 
XXXII  gr.   I   ob.  leon. 
et  II  X  Suebür^. 


fol.  71''. 
fol.  72'». 


Rqnantut  collectn  diotoium  Subsid  io  rura 

■"procnrati  o  num    modn  preiniaiio    eodem  tempore 

per  prepositura  Eccleaie   Saiiuti  Seuuri   ErffurJ. 


Däcauus  et  üapituium 
-  £«c\lesio  Sauoti  Seueri  predjute  daiit  3  i 


a  21  UoreiiOB 
Je  aiiru 


Requuntur  Ticarie  eiusdem  Sedis. 

■  Vicaria   altaris   Sanctorum   Audree   Eualachü    Martini 

■t  Valerii  habet  48  quondum  ilui  fridoriui  Bulürmer  Nunc 

mini  doctoris  liiltwini  bidünkop  2  Hohog  24  gr.  ant,  k^on. 

Vioai-ia  Suncti  Libarii  habet  5  maldm  fruraenli  et  or- 

Bci   et    1{  maldram  aueue  ä  st^ageuus  quondam    d  Üon- 

idi  Stolle  Nunc  dni  lohannis  BsUtet      52  gr.  ant.    1    ^ 

I   obl.  leoit. 

~ —  Vicarift  Ssncti  Seaeri  et  triiim  roguin  habet  5  aexa- 
SenOB  d  I.udolffi  LosEer  Nunr.  magistri  lohaiinia  Schoue- 
naaii  2b  gr.  ant.  leon. 

Summa  lateris  21  Jlor.  In  nuru  3  Schiig  31  gr.  1  X  1  »i. 
ful  73". 
- —  Viearia  trium  regam  habt^t  7  maldra  3  sexageii.  Sed 
tarnen  dicitur  habere  4  maldra  frumeiUi  1  raaldnira  ordei 
\  moldnun  auene  ijaondam  d  Hermauni  Henniugk  Nunc 
ü  Coiiradi  IlulcD  46  gr.  aiit.   1    X   1  ob.  kon. 

—  Vicoria  Sancti  Blasii  habet  U  maldra  frumuuti  et  ur- 
dei  5  laleiila  ijaondiim  d  t^eueri  Zcymmorn  Nunc  d  Mar- 
tini Schiel  1   schog  12  gr.  ant.  leoo. 


—  Tifijma  äanoti  Aailree  habet  13  maldm  frumenti  et 
onim  l|^  maruAu  quoudam.  d  Tilamani  EottermaD  Nnoc  d 
lohannia  Molbergk:  I   s«hog   15   gr,  ant.  leoa. 

dt    —  Vicaiia.  Saneü  Martäni  et  Boaifacü  habet  40  aexageii. 
(jiMHidani  d  Heorici  Bntmpach  Sime  d  Erhafdi  Kstmar 

£  sehog  leoa. 

ät    —  Vicaria  Saneti  Seoeri  habet    3  maldia  £nuii«Dti  4   ae- 

xngen.  qaoailam   d  lohaania  Deinhardi  Ximc  dai  K  aoz- 

rapff  37  jr.  sml.  leoo. 

dt    —  Vicaria  Fabian!  et  3«baatiaai  habet  7  uialdra  4 

gen.  d  Gotiebalci  Sartoria  Xono  d  Prideritä  Steyuti 

58  gr.   I    JV    l   ob. 

dt    —  Vicaria    Beate    marie  virgioi^  Sancte    Elisabeth    habet 

lä  sexagea.    dni  Geoiii  polia  ^aac    d  doctoris  Hermaoiii 

DorsteiD  48  gr.  ant,  leou. 

dt    —    Vicaria    apoätolonun    habet    T^  ««xagen.    qnoDdun    d 

lobanms  Linderbech  Nunc  dni  Gontberi  Bciieaeasen 

2'2  gl.  ant  leou. 
Summa  tnlerii  8  Sekog  19  gr- 

fol.  74». 
dt    —  Vicaria  Saacti  Seoeri  tnom  »gam  habet  I'i  eexagen. 
fromeati    et   ordei    qaoDdam  Ädelarii    hottennan    titigiosa 
fuit  Sed  Nouc  d  Nicolai  Engelman  magtstri  coqaiue 

1   achog  34  gr.  ant,  leon. 
H    —    Vicaria    Summi   altaris   Cosme    et    Damiani    quoudam 
dui  Hermanni    Rasobenberg    Nonc    d    lohannis    Leynntgk 
habet  29  aexagen.  l  schog  27  gr.  aul.  leou. 

dt    —  Vicaria  alia  Snmmi  altaris  Xhome  et  Bartholumei  ha- 
btt  7  maldra  domiui  lohaauis  Steger      27  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Vicaria  Beate  marie  Tirginis  in  Capella  ad  Salus  ha- 
bet 24  sezag.  4  agroa  Tineti  qaondam  d  lohannis  Wolsz- 
leben  Nunc  d  pauli  Hatthener  Ttneam  non  habet  1  schog 
o6  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Vicaria   Sanct«  Anne  habet  3  maldra  4  talenta  qnon- 
dam  Itertholdi  Diderioks   nunc   d  Eckardi  Spicher    deoani 
laeniiaitheun  '■i'    8T-  ant.   leou.^^ 

—  Vicaria  Sancti  Henrici    habet    11   talenta   qnoudi 


I  lodoci  trutfetter  Nunc  dui  pauti  Herbiazlebenii         45  gr. 

aot.  leon. 

t —  Vicaria  Sancte  Cathoriiie  habet  3ö  sexageo.  dai  Lam- 
Iperti  fuoha  Nunc  d  Ludewici  Hollaut  1   achog  45  gr. 

ant,  leoD, 

I. —  Viearia  Sanote  Dorothee  in  Ältari  aanote  Anne  habet 
[3  maldra  et  2^  sexagen.  quoDdatn  doniini  lohannia  Ere- 
\m«c  Kanc  Theodetict  AsoIb  36  gr.  ant.  loon. 

Summa  laferis  8  Sc/iag  31  gr. 

fol.  74''. 

■  —  Viearia  Sauoti  Ändree  habet  24  sexagen,  quondam  d 
k  loh&nnJE  Goynitü  Nunc  d  lohannis  LopL  dicit  tantum 
f  20  habere  1   sohog  leou. 

.  tjancle  Anne  habet  1 1  sexagea.  quondam  ma- 
I  gistii  lohannia  Sommerings  Kunc  poseidet  d  lohanues 
I.Bchooaw  1   aohog.  leon. 

■  —  Viearia  Saacti  Bartholomei  habet  5  maldra  frumenti 
ordei  et  aueae  quondam  d.  Hermanni  KymeDfichynder  lo- 
IianniB  de  Bebra  et  domini  lohannia  breydenkurth  21   gr. 

ant.  leon. 
-  Viearia    Seueri    et   Trium  regum    habet    10  soxageuaB 
k  qaondam  d  Martini  Ribels  Nunc  d.  magistri  Äathoiui  de 
tlia  £t  dicit  vicariam  habere  6  aexagenas    1   maldrum 
menti  et  1^  maldrum  ordei  et  ^   maldrum  aueae 

31  gr.  ant.  1  ^  1  ob. 
■  Viearia  Criapini  et  Crispimani  habet  7  maldra  fru- 
Bmeiiti  et  ordei  et  1^  floren,  quoudam  d.  lo,  Holtzsohur 
I  Nunc  d.  michaelis  Hutteuer  alias  Besage  de  Sultzfell 

45  gr.  ant.  leon. 

—   Viearia  Seueri  Bonifacii    et  Catharine    habet  300  flo- 

.  renoa    oapitaill    noaiter  instanrata     pro     quibua     ementur 

■cenaue  in  futurum  et  habet  3  agroa  vineti  quondam  hon- 

Blrioi  pistoria  aliaa  leither  Nunc  d  Xohaanis  Huaenn 

1   achog  leon. 
regum    habet    16    talenta    6  maldra    2 


Se^tnm  äabsiiliL 


agTos  Tineti  i^aoailam  d  Tiloi 
Henri  ci  Roxacher 
Summa  Sateiit  h  Schog  l  gr. 


aai    de  Eolmeoa  Nudo  i 
1   achog  3Ü  gr.  knt  I 
1   J*.   I  o*. 

foL  754 

dt    —  Ticaria  Kancti  Liborii    habet    13    eexogen.    4^   solidoa 

qnondam  d  Henrici  ^chaob  Nonc  doi  petri  winter  43  gr. 

ant.  leon. 

dt    —  Vicaria  Martini  et  boaifa«ii  luibet  6  maldra  dui  Theo- 

derici  Huppingk  Xunu  d  Henriui  Eegis   1  scbog  2  gr.  I  oW. 

dt    - —  Vicaria  Trium  regum  habet  2  maldra  2  talenta  4  se- 

xagCD.   qaondam   d,   DiethniaTi   wjeasen  Nanc   dni  magiatri 

Anthonii  Leotfer    dicit   habere    'A  quart    frumenti    4  nial- 

drom  ordei   5  äorcu.  et   1   scbog  30  ächog  aot.  leon. 

dt    —  Vicaria   Sancti  Audree  habet    2  äuxageii.  qaoadam   d. 

Henrici  Cesaris  Nanc  d.  lohaunia  Koäpach   lö  gr.  ant.  ieon. 

dt    —  Vicftria  ."-iiiiouis    et    lüde    habet    4  BLildra    1  aolidum 

qaondam   dni,  Hugouis    de  Sachsa  Siinc    dni  Ueorii  ban- 

man  36  gr.  ant.  leon. 

dt    —  Vicaria  triam  regom  et  lohanni}  Baptiate  habet  2  mal- 

dra    8  sexagen.  qaondam    d.  petri    winter   Nunc    d.  Her- 

manni  ätackelbevh  3il  gr.  ant. 

dt    —  Vicaria  tSummi  altorie  in  choio  habet  47  florenos  dui 

Christotfori  dnmefelt  '2  flor.  in  aaro 

dt    —    Vicaria    petri    et    paoli    habet    4  roaldra    &umenti    et 

ordei   qaondam    d.    Cooradi  Henninghi    Nunc    dui  Eiliaiii 

Kerlin  30  gr.  ant.  leon. 

Summa   iateris   *i  ßor.    In   aam   4   Sehug   9  gr.    1   u6. 

fol.  75  ^ 

dt    —  Vicaria  ijancte  Anne  habet  9  sexageu.   12   soljdos  duj 

lohannis  Dornde  Xunc  dni,  lohannis  leoniä  26  gr,  ant  leon. 

dt    —  Vicaria  beate  marie  virginis  wipertl  et  Elisabeth  habet 

10    sexagen.    qaondam    d.  Hermanni    Libenaw    Nnnc    do~ 

mini  lohannis  francken  30  gr.  ant.  leou. 

dt    —    Vicaria  decem    millium    martyrium    habet    8    maldra 

frumenti  et  ordei   1   maldrsra  aaeue  et   1   taleutum  qnou- 

dam  d.  Guutheri  awetborn  Nunc  d.  lohauuid  Heyaze 

1  schog  6  gr.  aut. 


Hegbtram  SnInitUi. 


83 


—  Vicaria  marie  Uagdaleue  habet  5^  maliira  frumenti 
et  1  ordei  I  maldruni  auene  Necuon  ä  taienta  habet  2 
uÜBiias  qaoDdam  d.  henrici  UobeutzeD  Nunc  doi  Andree 
fiele  48  gt.  ant.  !eou. 

—  Vicaria  Sancte  Anne  habet  10  nialdra  2  tjileiila  quan- 
dam  d.  lohannis  KottslingB  Nuau  d.  nid.  rotbe  qui  dioit 
Tioariam  vis  habere  lll  eexageu.  eC  2^  aexagen,  33  gr.  ant. 
~  Vicaria  Saneti  aiidree  Borgkardi  ningerode  habet  10 
fioreDOB  Nunc  d.  lohuiiuis  Deynbardi  quia  Commissarmit 
Hsylgenstadonsis  et  collectar  Nihil 

Vicaria  Trium  regum  habet  7^  laaldra  fruraeuti  et 
aaene  lU  solides  quoudam  d.  Conrad!  Vdouis  Nunc  d 
Simonis  Egestorä'  42  gr.  ant.  leon. 

Swnmn  talerü  4  Schug  b  g/; 

foi.  7e». 

—  Vicaria  Saucte  EUsabet  habet  18  sexageu.  4S  gr.  2 
msldra  fromenti  ordei  et  aueno  ü}  agros  vineti  quoD- 
dam  d.  Nid.  ttitfridi  Nunc  d  Nicolai  Kolplatz        1  eohog 

48  gr.  ant.  leoD. 
'  —    Vicaria    corporis    ohriBti    habet  2  maldra    8  sexagen. 
qnondam.  d.  Ooorii  8tromaa  Nudc  dui  Andree  UafEeruugk 
36  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  trium  regum  habet  5  maldra  frumenti  et  aueue 
2  sexagen.  3  nouos  quondum  d.  Henrici  wartpurgk  Nunc 
d.  lodoci  Adeler  27  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Coame  et  Damiaui  habet  8  floren,  1  agrum 
riueti  in  der  ISultza  quondam  dni  Heurici  Keller  Nunc 
dni  Einolffi  banff  (bauif?)  44  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Saneti  Andree  Cathariue  habet  1  maldrum 
1  quart  frumenti  1  maldrum  3  quart.  ordei  1^  maldrum 
1  quart.  auene  6  äoreuog  17  solidos  32  pullos  quondam 
d.  doctoria  Heurici  Rulandi  Nunc  dni  magistri  Eowaldi 
pardis  Ö7  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  d.  Oonradi  Uehungk  habet  in  frumentiB  od 
TBlorem  M  sexagenas  27   gr.  ant. 

—  Vicaria  altariä  iu  Capella  Hanoti  Blasii  Banctorum 
pelri  et  pauli  ac  Beate  roarie  tnütaurata  per  d.  Tcatamen- 


84 

taiidH    d.    TylomanDi   de  WcglenihageDa    habet  58  tchog 

snebergeDB.  et  41   gt.  antiq.  A.  Georgii  hageu  3  schog 

52  gr.  ant.  leon. 
Summa  laterit  8  ichog  48  gr. 

fol.  Tel'. 

dt    — '    Yicaria   in    Noao    armaiio    altaris    Saucti    Andree    et 
marie  Uagdalene  habet  25  florenoa  dni  lohaonis  Hoffeaer 
1   Bchog  44  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Vioaria  Sanoti  Äodree  habet  24  ijuondam  dui  Henrici 
Bnrgkardi  Nunc  dni  lohanais  Weydemau  1    achog   12  gr. 
aot.  leon. 
dt    —    Vicaria    Marie    magdalene    l&zari   Seueri    et   Tincenoii 
habet  24  Üorenos  per  magistrum  Oerhardum  Uelaoch  (?) 
de  Bercka  instaurata    quondaio  magiatii  lohanois  Hageiin 
Nuuc  d  magistro  uicolai  Barll     1   schog  36  gr.  unt.  leon. 
Summa  laterix  4  aehog  32  gr. 
Summariiim  de  Collecto  Subsidio  In  eceUaia  Sa/teti 
Seueri  Erfjurd.  facil 
'2&  floren.  In  Auro,  47  Sckog  36  gr.  aiiliq.   1  ob. 


foL  7|j 

dedit  totum  Sedes  Gotha  aliaa  walwinckel  6J  i 
1   fertonem  facit  Ab\  ßiirea.   2  Srhng  41  gr. 

Eccleaia  CoUegiata  In  Gotha   1  fertonem  ffa/Ati 
parror.hie 

Äd  sanctum  Margaretham  Id  Gotha  , 

Eyna 

Ordorff  &  tamhauh  2 
'  Boilstet 
I  waberazhuaen 
I  Horselgaw 
'    SettelBtet 

Mechteistedt 

Bemstet 

Vlleben 


plebanua  lu  < 


Registrum  Subsidii. 


85 


Quilibet 
'3  loth 


Noteleben 
Ooltpaoh 
plebanus  In  ^  Toffleyben  cum  MiUelhausen 

Ostheim  iV  quia  (fat  l   lot  ad  Sedem  wandesz- 
leben  ergo  dat  hie  tantum  2  lot 

Tampaeh  2  Lot 

Aspech 

Frinstedt 

Loucha 

Swartzlachshusen 

Bruwetterode 

Erffsrode 

Walwinckel 


plebanus In  * 


>  1  loth 


plebanus  In  < 


Schonaw 

Hoenkirchen 

Sunthusen  wiperti 

Dithards 

Kyntleyben 

Wiltzleyben 

Tueteleben 

Sebeleben 

Swabehusen 

Emeleben 

Sunthusen  nicolai 

Trugeleben 

Teyteleiben 

Aldenberge 

wartza 


fol.  77  ^ 


>  2  loth. 


plebanus 


M 


Petzcyerode 
Rwla 


} 


I  loth 


dt  —  Decanus  et  Capitulum  ecclesie  Beate  Marie 
in  gotha  dant  3  Marcas  minus  1  fertonem  qui 
pertinet   ad  Sedem.    dederunt  igi  tur    21    flore- 


gg  Regtstrum  Sabsidii. 

no8  minus    1  fert  qui  facit  2  Schog    4  1  gr.   mo- 
nete  leon. 
Summa  lateris  19  floren.  In  auro  23  gr, 

fol.  78». 

Sequuntur  yicarie  eiusdem  Sedis. 
Et  primo  in  Ecclesia  Beate  marie  yirginis  Collegiata  ibidem. 

dt  —  Vicaria  Sancti  Nicolai  habet  23^  sexagen.  Nunc  dni 
Eckardi  Brun  Nunc  dni.  lohannis  fabri      l   schog  24  gr. 

ant.  leon. 
Vicaria  Sancte  Anne  habet  1^  maldra  14  sexagen.  quon- 
dam  d  Henrici  Rechstedt  Nunc  d.  Alberti  Erhardi  litiga- 
tur  per  d.  Marti num  Schil  et  frunt  — 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Seueri  vrbani  et  quatuor  coronato- 
rum  habet  11  sexagen.  quondam  d.  Theoderi  Speck  Nunc 
Henrici  Syber  54  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  Noua  corporis  Christi  habet  13  sexagen.  quon- 
dam d.  Burghardi  Eberhardi  Nunc  dni  Hermaüi  Stackel- 
bich  52  gr.  ant.  leon. 

Vicaria  Sancti  Bonifacii  incorporata  ecclesie  Gothensi 

dt  —  Vicaria  Sancte  Catharine  habet  12  sexagen.  quondam 
d.  Tylomanni  vom  hayn  Nunc  dni  Leonhardi  pruchsel 
dicit  yicariam  habere  8  florenos  30  gr.  ant.  leou. 

dt  —  Vicaria  Sancte  Crucis  habet  25  sexagenas  quondam  d. 
Nicolai  Dorrefelt  Nunc  Herwinis  dicti  Agnesz        l   schog 

22  gr.  a.  1. 
Summa  loteris  4  Schog  52  gr. 

fol.  78  ^ 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  lohannis  et  Thome  in  altari  Sanote 
Catharine  habet  9  sexagen.  dni.  Henrici  Rentwigk  36  gr. 

ant.  leou. 

dt  —  Vicaria  corporis  christi  antiqua  habet  18  sexagen. 
quondam  domini  lohannis  Hemmeleben  Nunc  dni  Hen- 
rici Schwab  1   schog  12  gr. 

dt  —  Vicaria  undecim  millium  virginura  habet  12  sexagen. 
domini  Nicolai  fuchs  Nunc  domini  magistri  lohannis  Reyn- 
bar  40  gr.  ant. 


■i 


UeMlitrum  SulisidÜ.  g7 

—  Viciarin  StiDcti  UichaeltH  habet  15  sexagen.  qiioudam 
doi  Nicolai  umrificis  Nunc  il.  Hoorici  burgkardi    I   aohog 

—  Vicaria  omni  am  ftpoatolorum  habet  6j  sesagenas 
qnooilani  dni.  lacobi  Michaelis  Nunc  dni  lohanni«  scher« 

26  gr.  ant  Icoii. 

—  Vicaria  feliciB  et  adaucti  habet  9  sexagen.  quoDdam 
dni.  nioolai  kuchim  Nuno  dni  doctoria  lohanis  schöner  — 

—  Vicaria  Saudi  Erasmi  rl  li-orü  habet  12  sexagen. 
quoDdam  d.  Bertholdi  wentaeler  Nmic  d.  pauH  Misaener  — 

—  Vicaria  trium  Kegum  habet  G  mareaa  et  4  floreaos 
qnondam  dni.  pauli  Hutthencr  Nunc  dni  lohaunis  weydc- 
maii  3  schug  G  gr.  anL  leon. 

Summa  ta/ifii's  6  .SV/»'^-*. 

fol.  7  a». 

dt    —  Vicaria  Bauoti  lilaaü  Labet   1ä  aexagcu,  quondam  dni. 
Xudewici  Bruu»  Nunc  d.  Nicolai  Scbloborn    1  sehog  leon. 
-  Vicaria  läuncti  X.aurenoiI  habet  ß  maldra  2  aexagcuas 
dm.  lohannis  Schmier  (Schutior?)  tt  dictt  ricariam  taatum 
lubeie  fi  maldra  frumenti  et  anene  Golhensis  Meiisure 

24  gr,  ant.  leou. 

i  —  Vicaria  Saucti  Älesii  habet  12  sexagen,  quondam  dni 

Lndewici  ISruu  Nunc  dui,  lohanaia  KoHpaoh     48  gr.  ant. 

leon. 

.   —  Vicaria  Nunc  Lucie  Otilie  et  lodoei   ad  altare  corpo- 

tü  ohriati    iu  collegiata    gothenai    d.  lohaDnis  lungelhaus 

priini  possesBoriti  habet   Ifl  eexageii.  d.  lohannia  Siffridi 

40  gr.  ant.  leon. 

Vicaria    Noua  Sanctc   Margarethe    ac   decem   milliuin 

martiram  in  Nouo  altari  corporie  dni  lohaunia  luDgolhaua 

primi  poseessoris  42  gr,  ant.  leon. 

l'HC/tl  Vicaria   unedecim  milliiim  rir-^innm   tu    Jimnriti  Äudroo 

Bosze  in  Sebeleben  habet   10  aexagenas  Nunc  d.  Oobolini 

liiuir     E»l  illa  i'irtirrn  iln  i/irn  liifrii  tf-'ii/lrrss6use/t.    Ibiilem 

vicaria  In  Sebefcben  aei/ue  Slockel  ilci/il  Nihil 

dt    —  Vicaria  in  Koapitall  lohaitnilarum  beule  murte  inagdalene 

habet    6    aexageu.     quoodam    dni.     Henrici    Wirtaeborgk 


gg  ReKistruDi  Subsidii. 

Nunc  <1.  Nii',1,  Kiruhener  alias  lawer  qui  mulioravit  cum 
9|  aesageniB  sneborgeus.  Et  pro  futuro  subsidio  dabi- 
tur  de  melioratione  24  gr.  ant.  leon. 

Sumwii  lalerü  3  Sc/mg  hS  gr. 

fol.  79  ^ 

dt    —  Vicaria  altaiis  Saocte  Catharine  habet   12  sexag.  quon- 

dam  d.  Cristiani  wucher  Nunc  d.  petri  karl     48  gr.    ant. 

leon. 
dt    —  Vicaria  8ancti   Tkume  et  Michaelis    in  capella   in  foro 
altaris  Saacti   lacobi    habet    12  sexagen,  qaoiidajn    d.  lo- 
hanniB  btotkorp  Nudc  doi  magistri  Oeorgü  Wolfart 

44  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Yica.ria  Sauoti  Uichaelia    in  eadem  Cnpella  Sancti  la- 
cobi habet   Ifl  sexagen.  quondain  d.  Sjmouia  Hutht  Nunc 
dni.   lohanpis  Salczman  1  achog   12  gr.  ant.  leon. 

tll    —  Vicaria    dni.  Heurici  Suura    in    eadem    Capella    aancti 
lacobi  habet  10  sexagen.  Nunc  doi  loUannis  brokorp  va- 
ciil  el  non  ruperilar.      IIa  uliam  sonol  manun  Miilbs       ISthit 
dt    —  Vicaria  Sanoti  Andree    in  Monte  habet    12  sexagenas 
quondam  d.  Nicolai  f^iffridi  Nnnc  d.  lohanuis  weyner 

48  gr.  ant.  leon. 
dt    —  Vicaria  altaria  Sancti  Martini  et  Sancti  Nicolai  habet 
12  aesagen.    quondam    d.  lohanoia  francke  Nunc    d.    Mi- 
chaelis falcke  48  gr.  aut.  leon. 
dt    —  Vicaria  Sancte  Barbare  habet   9  sexagenas  5^  maldra 
frumenti  raeaaure  gothenaia  dni  Tyloraani  morch     36  gr. 
ant.  leon. 
vaeal  Vicaria  Sancti  £lasii  in  Ecelesia    beate  raarie  Gotheus. 
habet   15   sexagen.  eodem  /oHhh  1h    1  ecelesia  est  prima. 

yihil 
Summa  laleris  4  ScAog  51  gr. 

fol.  80". 

dt    —  Vicaria  Secnnda  Bnmmi  altaris  sancti  fionifacii  et  ivi- 

perli  quoudam  doetoris  nicolai  Gengelbach  Nunc  d.  pauli 

KerbcrtZBzhansoii  36  gr.  ant.  leou, 

dt    —  Vicaria    Noua  instanrata   iu  monte  per  d.  Lodewicum 

Kottolingk  teatamentarium  qaondam  Cantoris  ibidem  Sancte 


B^tram  Snbsidii. 


89 


Trinitatie  in  altari  Sancti  Andree  habet  15  stixagon,  Nuuc 
d.    lohBiinia  Üurghardi  piimi  poaaesaoriB         1   schog  leon. 

—  Comnienda  Noua  instauratu  per  Kotlelingk  in  eocleaia 
Beate  mariö  virgiais  Nunc  d,  üeurii  Burkhatdi  primi 
posaeBsoris  kI  habet  17J-  Schogk  40  gr,  ant.  leon. 

—  Vioaria  Sancte  Elisabct  in  Castro  OotUa  habet  4  ta- 
lenta  6-^  rooldra  &umenti  Erffurdens.  moustire  quondam 
Michel  Schotfell  Nunc  d.  lohannis  Saltzmnn  1   uchog 

19  gr.  ant.   1   X   1   ob.  !eon. 

—  Vicaria  Saneti  Gothardi  iu  pretorie  habet  22  sexageui 
quoadam  d.  maihie  Hugel  Nunc  d.  doctorlE  Heuinghi 
Gode.  1    schog  28  gr,  ant.  leoD. 

—  Vicaria  altaris  Sanctonim  pauU  et  Ernami  in  Capella 
in  foro  habet  14  Besagen,  quondam  d,  CaBpari  Kulstode 
Nunc  d.  pauli  Missener  56  gr.  ant.  leon. 

—  Diteat  Vicaria  S.  lodoci  in  eailmn  Caf/ellii  d.  Bernhardi 
StruflK  habet  IS  aexagen.  Xiliil  Jnraluv  qiiod  esl  eadem 
vicaria  cum  qmirla  a  Jliie  MAU 
- —  Vicaria  ad  altare  Casme  et  Damiaai  habet  17^  sexa- 
gen.  quondam    d.  Niol.  Hunger  (?)  Nunc   d,  Ernesti  storr 

1   schog  lü  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Sauoti  Vicentü  in  ecolesia  beate  Tirginia  go- 
IhenB.  habet  5  nialdra  frumeuti  quondam  d.  doctoria  Hen- 
nig  Gode  Nunc  d  Erhard!  Ritter  1   schog  leon. 

Summa  8  ScAog    9  gr.   1   Jv    1   »i. 

foi.  80 ^ 

—  Vicaria  aZtaria  aancti  Gothardi  habet    18  sexagen. 

rrrtttum  esl  iimiil  eadem  es/  cum  Hin  m'raria  in  jiretorio 
altaris  Saudi  Gnl/iardi  de  iiiia  siiprii  Siekil 

—  Vicaria  altaria  Sancti  lodoci  in  Capella  in  foro  habu.it 
2(1  sexagen.  dicitar  auteni  iam  rix  habere  14  aexagen. 
quondam  d.  Heinrici  Leiohbergk  Nuuc  doraini  doctoris 
8igiamundi  Thome  1    Bchog  leon. 

—  Vicaria  Secundi  sancti  lodoci  in  cadem  Capella  habet 
18   aexagen,   Dni   lohaniiia   kounigeacaze       1    aohog   12   gr. 

—  Vicaria    primiBaaria    ad    aummnm    altare    io     eccleaia 


)  R«j^9trniii  Subsldii. 

Bcinic  mario  habet  8  aexagen.  d.  Lmireucii  Treusohe 

22  gr.  nnt. 
—  Vioaria  Noua  Saiictoriim  Simplicii  el  Jausliiii  in  Choro 
iifliiris  Saacte  Anne  lu  eecleBiö  beste  marie  Tirginia  habet 
50  florenoa,  fuadala  per  dmii.  Henrieum  fiis«  qaondam 
prepositum  beate  marie  Virgiiiis  Oothenais  3  schog  leon. 
Summa  falfn.t  7  Srlmp:  4  fpr". 


fol.   81  » 


Marga 


et  he 


—  Vicaria  Sancti  Thome  habet  4  maldra  8  sehe;,'  cjuon- 
(iam  dui  Honrici  Burgkurdi  Nunc  dni  lo,  deckencr  Ärehi- 
presbiteri  wauderszleben  et  Sabcollectoris  Nihil. 

—  Vicaria  altavja  Baiiuti  Nicolai  habet  10  aeKagen.  A. 
Martini  platzfiis  40  gr.  aut.  leon. 

—  Vicaria  alfaris  Sauete  Calhariiie  habet  1 2  sejcagen. 
quondain  doniiiii  Herraanni  Rymeiisehinder  Nunc  Thoiue 
Nirtr  scriptoris  monialinm  4Ö  gr.  aut.  leon, 
— -Vicaria  omaiutn  apostolomin  habet  12  aexageii.  quon- 
(lam  dni  lohauuia  Ueldingk  Nunc  Ludewici  kottelingk 

48  gr.  aut.  ieon. 
— -  Vicaria  Sanctoruni  lacobi  et  Michaelis  habet  10  Sexag. 
onunilam  d.  lohannig  MusqII  Nunc  dni  lohannia  Fabri 


.    —  Vicaria  altaris  corporie  chriati  habet  21  sesagon.  quon-  , 

dam    d.  Hermauni  Gnntheri  Nunc    dni  Martini  Frattstedt. 

1   achog   24   gr.   ant.   leoii. 

.    —  Vicaria  in  Leproaorio  habet    10  sexagen.  quondam    A. 

lacobi  Kichaelia  quondam  domini  Martini  Walich    40  gr. 

aut.  Ieon. 

—  Vicnria  in  Capella  Saoote  Gangolfi   extra  muros  opidi 

Gothenais  habet  10  flor.  et  'A^  agros  vinoti  dni  lobannis 

fichiudokopff  48  gr.  ant.  leon. 

Siimiiiil   lalerix   6   ScAofi   44   gr. 


Wiilter3>ihu 
i  Bualu  murie  virgini 


fol. 


habet   12  sexageu.  quon- 


B^tnun  Subaldü.  9 

■  dam  dni  Andreo  Hafferang  Nuuc  diii  Henriri   Limlcner 

48  gr.  an 

primisanvift    habet     33-^    sbxng.    dni    Henrici 

Gruneberg  2  scliog  2  gr.  unt.  leoii.  2  -Dv. 

— ■    Viearia     altoris    Saude    Cracis    pro    Inilagine 

12    sexag.  quondam    d.  lohannis    Stotteriiheym  Ni 

mini  lohanoia  de  Eej'telebenn  48  gr.  at 

,   —  Viearia   altnris  t^auoti  Aodree  habet    20  eexag.    ijuon- 

dam  A.  Ladewiei  Bruu  Nuoc  d.  Henrici  Schosaer  1   schog 

20  gr.  aut.  loon. 

Yicaria  oltaris  Saucte  Orucie  habet  14  Sesagc 

m    domin i    Theoderici    waukneoht    Nuiie    dni    lohannis 

66  gr.  ont.  leon. 

Viearia    Sancte    Eliaabet    in    Hoapitali    ibidi 

22  sBxagen,  ijuoadam  d.  Audree  Hesse  Nunc  d.  lohannis 

Kunefelt  I  sehog  28  gr.  nnt.  Icon. 

f  ^—  Viearia  Saiicti  Ändree  habet   30  sexagen.  quoudam 

^Henrici  Hess»  Nunc  dui  BalthaHaris  llotermuudt  2    echog 

-  Viearia  altaris  Saucti  Georgii  in  Castro  lembergk  habcl 

12  sexag.  quondam  dni   Foliannia  Laraperti  Nauu    dni 

hanuia  Nithart  Tiiceneiati  36  gr.  ant.  1( 

-  Viearia  Sauctorum  petri  et  pauli  ibidem  habet  22  se- 
xBgen.  quondam  dni  Henrici  de  teytelebeii  Nunc  d,  Uoter- 
maadt  in  Walterazhuaenu  — 

Summa  9  ScAok   58  gr.  2   Jv. 

fol.  82'. 

—  Capolla  in  raonte  Sanoti  petri  prope  Seboleben  habet 
2^  seingen.  quondam   d.  Tyloi 

-     Viearia  in  TÜIa  Sebelebeu 
glinom  habet    10    aexag.    quonc 
Nune  d.  Adolphi  Hue 
Viearia  Noua    beale  marie  virginiB 
soxHg.  sneberguna.  d.   lohannis  Mathisz. 

—  Viearia  altaris  quondam  dni  Ludewici  Bruu  in  Rem- 
gtedt  habut  13  Solidaa  1  ^  huä'eknd  quoudam  d.  Hor- 
manui  Stackelberg  Nunc  D.  loh.  Ssltzman   24  gr.  ant,  Icou. 


i  M 

rieh  Nun 

e  dni  (!) 

H  gr. 

ant.   leon. 

Armario  1 1  ra 

Uium  vir- 

d. 

üiienciati    Nithaut 

40  gr. 

anL  leon, 

B    in 

Ibenhay 

habet    15 

Registniin  Saliiidii. 


dl  —  Vicaria  priinigsarie  in  horselgswe  habet  32  «escAgen. 
1  nialdrum  framenti  Gotheus.  qaonclam  ti.  ladewiti  Brun 
nunc  dui.  Heynemanni  ZcwiUlng    1   sehog  ä  gr.  ant,  leoo, 

dt    - —  Vicaria  altaris  in  wartza  habet  12  aexagen.  qaondam 

d,    lohannis  Bnszeler  Kudc  dni   [ohuDtiis  Stnner      48  gr. 

ant.  teon. 

dt  —  Vicaria  Symonia  et  lüde  in  Ordorff  in  Uooaaterio  ha- 
bet 6  maldm  franienti  et  aoene  et  4  sexag.  soebergens. 
et  certa  ligna  qnondam  H  Schale  Nnnc  magistri  lohannis 
Gyaell  56  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  S.  Martini  In  ordorif  in  Monasterio  habet  16 
sexag,  et  2  plauätra  lignonim  quondam  d.  lohannis  wo- 
ber. Nunc  d.  Heurici  de  hynden.  Kf  dicit  habere  10  ee- 
xog.  51  gr.  1  flor.  6  Hunner,  1  ancani  (?)  2  plaustra 
lignorum  48  gr.   ant.  leon. 

Samma  laterin  7  Se/iogt. 

föi.  82  ^ 

dt    —    Vicaria    altaris    Sancti   Uamberti    in    Tambaoh   habet 
27  sexag.   d.  lo.  Beymber  El  est  eadem  iiria  cum  fequetili 
l   Schog  48  gr. 
/'ocal  Vicaria  priniissarie  ibidem  in  Tambaeh  d.  Henrioi  ßos- 
pach  tif  In  precedenti  suprti  AVAiV 

dt  —  Commenda  noua  beate  rirgiuis  in  euclesia  sancti  Blaeii 
in  i'ridericherode  habet  T  aeiag.  sneberg.  d.  Friderici 
winckeler  31)  gr.  ant.  leon.    I    obnl.  sneberg. 

Vicaria  Sancti  lohannis  in  Wyntersteyn  habet    10  aexag. 
d.  Bertoldi  Doliatoris  — 

dt  —  Vicaria  Noua  Sancte  Crucis  in  ecelesia  panoohiali  in 
Ordorff  habet  2(i  äexag.  dni  lohannis  kutz  primi  poasea- 
sorifl  1    schog  44  gr.  ant. 

Summa  iateris  4  ScAiig  42  gr.    1   ob.  sneberg. 
Es    folgen    einige    Vicarien,    die    anscheinend    vergessBo 
waren,    Ton  anderer  Hand  nachgetragen,   jedoch  wieder  ge- 
tilgt mit  dem  Verweis  „Supra  habetut". 


Registram  Subsidii.  93 

fol.   83  ^ 
Sedes  Monasterszgehofen  dat 

3  marcas  ^  fertonem    1  loth  facit  In  Summa  21  floren. 

2  Sohog  2^1^  ob.  dedit  totum  Incliisa  illa  taxa  quam 

d,  lo.  iveyham  de  parrochia  in  wals ziehen  tenebatur  dare 


Monsiergehofen 

\  marc. 

Haszleben 

16  s. 

Witterde 

\  marc. 

Ande8zlebeu 

16    8. 

Walszleben 

23  solid. 

Gerstedt 

16    8. 

Elxleben 

16    8. 

Vaner  maior 

16    8. 

Rinckleben 

18    8. 

Vaner  minor 

5    8. 

Rithnorthasen 

16    8. 

Eindehnsenn 

5  s. 

I  Node  vnnd  alperstet      7-^  sol. 

Dempta  parrochia  Walszleben  pro  quo  d  loh,  reihaus  tene- 
batur  dare  4  Schog  5  gr.  antiq,  l  A>  Monete  leonens»  Quia 
Singuli  Solidi  fuerunt  taxati  ad  10  gr.  anliq,  et  2  ^  Moneie 
leon.  Sed  quid  olim  Notarius  Curie  Archiepiscopalis  Et 
ioeum  inter  Executores  d,  Reuerendissimi  tenebat:  Ideo  nihil 
dedit. 

Archipresbiter  dedit  michi  19  florenos  59  gr.  1  A,  leon. 
dis$ze  Summa  bin  Ich  d,  Reuerendissimo  Zcuberechen  Schuldig 

fol.  83 1^. 

Seqaantur  yicarie  eiusdem  sedis. 

dt  —  Yicaria  nicolai  et  Catharine  in  Elxlebenn  habet  12 
sexagen.  qaondam  domini  petri  Kaldenbornn  Nunc  d  lo- 
hannis  Fmndt  36  gr.  ant.  leon. 

dt  —  Yicaria  Beate  marie  yirginis  in  liinckelebenn  habet 
4  maldra  frumenti  et  ordei  et  1^  sexagenas  quondam  d 
Theoderici  Kill  Nunc  d  Mickaelis  Speck  34  gr.  1  A.  1  ob. 

ant.  leon. 

dt  —  Vicaria  Beate  marie  virgiuis  in  Wittorde  habet  9^ 
sexagen.  9  quart.  frumenti  et  ordei  quondam  d.  Nicl. 
fdchs  Nunc  d.  lohannis  frundt  qui  dicit  nihil  habere  in 
peouniis  18  gr.  ant  leon. 

dt  —  Yicaria  Beate  marie  yirginis  et  trium  regum  In  ya* 
ner   maiori   habet   3    maldra    12    sexagen.    quondam    dni 


*^  Rectacmm  4ni»iiiiL 


Eemflzuii  ^rrjmar  yuni!    ini  EenTici  :*^2ilawb  5f^  gr^  mnt. 

I   «\.   l  ob.  Leon. 

dt    —    ^'Aiaacik   ilrars    :?iuit:ci    yicoioi    hAbet    *S    iiialiiz&  fni- 

mend   >>€   iriä  3  «xagen.  lO  paiLas   I  a^rnm.  Tineti  qaon- 

'iam  'L  TiarrJni  Keiner  yonc   ini  lohimiiis  Hane  l  schog 

21  gr.  ant. 

•It    —  V':caz*a  .Saacce  Cracia  iu  waiäzLebean.  habet  i^  maldim 

finmenti    iTritd    ec   aiieae    :)    jtsxiigen.    et    2    agnw   Tineti 

•iiioniiaziL    <i.  lohnnais  Gleueborgk  2^anc   dni   ü^ieoLü    suer 

•iiiia  i^rne  in    lanmLoda  poääus  ex  i^racia  40  gr.  ant.  leon. 

Sfimmti   hit^n's   \  Sekns  *2S  ^r. 

foL   84*. 

defHt  hUum    ^edes  XalszLebean   dat   2  mazeaff    H  ferto- 
nem   I  loch.  I^^  uaentiii  fiicit   14  darenos  4  Scho^  56  ^.  2  ^. 

Farrochie  maiores                                Mediocres 

Bar^hoana  2  dor.  Eschiabem  I  flor. 

Balde:ttöt  2  dor.  Teuchtelbom  l  flor. 

Xiiufzlebeu  2  dor.  ZäTmmera  in  montiboa  l  flor. 

Boffeleben  2  dor.  ärvmar  1  flor. 

Mediocres  parrochie 


A^achaia 

^  dor. 

Hiuenn 

\  dor. 

Offhusen  \  flor.  .  . 

M'  ei^thaaen 

i  flor. 

Benätet 

\  dor. 

mortua 

pfhlondorff 

i  flor. 

Tottelatet 

1^  dor. 

Xnszes            -|  flor. 

Ticarii  spectantea  ad  Sedem 

Yicaria  Beate  marie  yirginiä  in  Borgthona  In  eapella 

1  flor. 

Yicaria  primiäsarie  beate  marie  lirginis  in  firyniar  in  par- 

rochiaLi  1  flor. 

Yicaria  in  Baldestet  in  Capeila  1  flor. 

Yicaria  in  Molszieben  Capelle  s.  Xicl.  1  flor. 

A'  Hir  mereke  ich  Eyme  grosse  Boszkeii  rmd  htirmg  des 
Erizpristers  quia  ipse  recepii  ex  iaxa  sapraseripfm  20߻reMos 
Et  solum  Hat  d.  Reeerendissimo  r/  supru.  Erg^  «o«  rredo  ri- 
rann  quatunr  hie  premissas  speetmre  omnes  ad  Sedem,  preeipme 
viean'a  primissarie  beate  virgiais  im  frymar  que  Aabet  24  seA, 


Ba^rttMii  Subsidil. 


•  ''«■*  flu»  renipfrvl  et  i 
B--X-.      M„»t/n    Iroii.      Do 


ibi  imliurm 
■'.mh  IiuIm. 


•■d  -ä  Jlor 
ilyr  .lim 


St 


quu 


1   äedii 


V^^oaria  Beate  marie  virgiiiia    iu  Capella  Uorgtliona  habet 
C»  st  nidit  ausgefüllt)   lohaaiiis  Donati, 
^^  acaria    Üeate    marie    virgiula    et    premissaria    in    frjniar 
fc».aibuit    21  sexaguu.    quoudam    d.  laoobi  warrodt  Xunu  d 
-^^^  ndree  teckeuer 

-•-i  aldealot  dni  lohannia  Hargeymer  quoiidam  liabuit  — 
^^^uuc  habet  durainua  Gerhardus  Maraclilack  (!)  ileoanus 
*3Äotheusis  habet  22  Horenoa. 

^^^dolazleben  dticanna  Gotheuais  Nunc  possidet  dominus  lo- 
^»annes  KeBBcler. 

LZu  allen  Tier  Vicarien :  Spectant  ad  Sedem) 
-  Comnienda  uoua  in  Capella  Essnhenbern  habet   1  fer- 
|"t«l  land    lll|   Besagen,  anebergens.    dni  lohannis  KeBseler 
>u  Kolssieben  quia  tiindator  et  prinius  pogseasor  ex  gracia 


40  = 


dt 


,  ant. 


—  Coramenda  Noua  in  Buffelebenn  iu  Capella  Sancti  lo- 
lianuis  habet  5  aehog  anebergens.  1  firtel  land  d.  Her- 
*nanm  Seber  22  gr.  ant.  leou. 

Siimmii   laleris    1    scliiig   2  gr. 

foi.   85». 

^t  loliim  Sedes  Wand  eszlobenn    dat  5  marcaa    1  fer- 

feuiunt    25  floreu.    2  Sehog  41   gr.    n/rfe   y««  paclo   in 

itlio  regülro  manuali 

Eende  1  lotht  |  Sebergen  l^  loth 

»stein  et  KobergonetUetebachm"  1  loth 

ila  inoovporata  filia  3  lotht.   Gamatet  et  Helebeoh  minov 

lourode  eat  filia  Swende     |  IJ  luth 

rtehraar  9  lothl  dedit  tantum   I    lotlit. 

nnckenhaj-D  |  loth   Mollbnrgk  9  lotht 


l^EIlertingeszlebeii 

3^  loth 

wandeszlüben 

4  lotht 

Ennatedl 

l  loth 

apfl«lstet 

1^  lotht 

Ditteiidorff 

IJ  lotht 

iM)                                           K«i;isiniiE  babsidii. 

Wuifi.^                              4  iotht  (jxabeukbexi                   ^  loili 

SuiizpruüKt;!.                    7  lotht  HundeBzboizi  deBolatem  ^  lotfa 

(..uii.ui«risÄi«:ü.:i.  iHJLi .  :  iuihl         ..  Ilaisie:  dmoktimi           |  Jiitii 

>Ulltt  X'lilli 

•^   ///  uiilitfuis  f  trftrrituititr  {;,  l  hth.  ^ '^^oriu  Cajteih 

l/uiijer:sziei>ei.  üeau*marje  lioth  ''*'  ^'  .Meoimi  u 


1  /ulA 

fol  6ö^ 

St: uuuLiur  Tiüurie  eiusdem  Sedis. 

ut  —  Vjüariii  Cupelle  Sauctt-  Anne  in  Holtahnum  prope 
WaBttenbur«:  äabet  4  maldra  5  ag:ros  Tineti.  Bpeotet  ad 
Seüeui  quouuau.  d.  Nicolai  ßifi'ridi  Kirne  domini  Canmäi 
llupHch  Speetat  mä  seäem 

Vjcariu  Symoxii^    et    lüde    in  Molbuxgk  habet  7 
Olli  Baittui   (rudeuszbergk  ä,  loh.  Bog: 

(it    —    Vjüaria  Saucti  Nicolai  iu  liolburgk  habet  JO 

4  a^rot-    Tiueti    ijuoudam  Tylomaui  Tom  fiayn  Hsnc    dni 
Nicolai  iabri :  yiueaF  tarnen  non  habet     30  gt.  snt  laan. 

ud  Srdeui  Vicaria    haucte    Orucis    habet    10  aezagen.  nta  in 
A^'auueBzlebeli  Spectat    ad  Bedem  lia  sonat  rtffitirum  Üw- 
tkcri 
Summa  Uiteri\  ö()  ^'v . 

dt  —  Vicaria  Beatt  marie  Tirginis  in  pfortingeBElebeiiii  ha- 
bet ad  ▼alorem  7  sexagen.  quoudam  d.  lo.  Steynbnbh 
Nunc  Dui  lohaunis  liolbnrgk  21  gr.  «nt.  lean. 

Vicaria  Sande  Cathanne   in  ^andeszleben  habet    10  ee- 
xagen.  dni  lohannie  Hopffeun  — 

Vicaria    iu  Greffenrode   habet    12  sexagen.    dni.  Inlimnia 
Ottinvolff  — 

dt  —  ad  Scdem  Vicaria  Sancti  Cracis  in  Hicrhiuen  habet  30 
sezag.  spectat  ad  Sedem  qnondam  d.  Henrid  Cabe&er 
Nunc  Domiui  Henri ci  Heckman  — 

Mota:  Sequea/es  diw  Vivarir  tT.fffrriuufur  in  hegktriM  Mmiks 

et  aliuh  n^lUbi 


BeKÜtrum  Subsidii. 

Ingersleben :  /'irari'a  bealoruin  pelri 
tem  d.  Aeiariei  rrgii  habel  rrrla.i  man. 


\       fieiiria  Saar/t   Calliaiiiir  ■ 

Cmrail  Marcli 

/"■'■>"'"""" 

ahel  20  stxagenm. 

Siimmil   /alerit   21   gr. 

fol.   86  ^ 

deilit  lolum  Sedea  Herbes 

lebeun  dat  3 

norcas  fadt 

21  IJor. 
Horbes^lebenn  25  eolidos  '  Capella  iii  Castro  Herbeazleben 

GrefentliciiiDa  2U  b.  9  sol. 

Oaternthonua  cura  mortua  Capella  in  Castro  tnlstet  11  s. 

12  aol. ,  Capella    Beate    marie   Tirginis 
Tolsttit  25  B.  I      in  Herbiszlebeii  II  a. 

Itiffenheym  oura  mortua    10  s.  |  Oebesie  2U  s. 

Capella  iu  Castro  Oreffentlioaaaj/'afrA^jc/j  11  s. 

ilf''erniitgeszhiiszctt  \b  s. 

fol.  87'. 


ricaria  eat  d.  Nicolai  foraall 


Sequautur  vicarie  eiuadem  Sedis. 

—  Viooria  Capelle  Saacti  petrt  prope  HerbiBzlebeun  ha- 
bet 10  Besagen.  BDebergena.  C[UOQdatii  d.  Cbristoffori 
pfafTe  Nanu  dui  doctoria  lohauuis  de  Berlenegaen  SpeetuI 
ad  Stdem  (irueszen,  Quia  est  $ila  ullru  ßumeu  l'uslrolh  ellbi 
referitiir  solnlio  facta;  Speclnl  ad  .Harcas  Sediit  Grunzen. 

—  Vicaria  Saucte  Katharine  in  Herb eszl eben n  habet  7^ 
maldra  frumeati  ordei  et  auene  i.  e.  3  frumenti  3  ordei 
2  aaeoe  5  solidos  quondam  d.  Werneri  Krtmar  Nunc  dai. 
lohannis  Budolffi  51  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Saacti  Nicolai  ibidem  in  Herboaziebenn  habet 
&  maldra  quondam  d.  nicolai  Rymer  Nunc  dni  Heniici 
Schanb  1  schog  16  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Capelle  Sancti  Andree  ante  castram  Qebeaze 
habet  10  aexagen.  capitaill,  1  maldrum  fnimenti  et  ordei 
quondam  d.  Henrici  Vom  haj'D  Nunc  dni  Nicl.  Kindt 

16  gr.   1  -X  1  ob.  ant  1 
tX  7 


fKnocYäaii  Gebesa»  hWfffrWflBf'Wfc*!  vitiiui«  '2-^  toalAr» 
fnumeBÜ  et  ordei  3  agro«  pnti  et  ^loiiceti.  Non  hab«! 
pecania  niiiiiiiliiii  SebitiBKiater  Kanu  äni  lohiuinis  Kiodt 
ä4  gt.  aaC  lefiD. 
dt  —  Tiearu  Sancti  Nieolü  ibidem  hab«t  3  maldi«  est  molio- 
nU  pei  A-  lohanneia.  Deialuud  in  dnabos  florenis  qnoB- 
dam  d.  He^aä  SamBieT  Nonc  dni  lahaaais  Scholteü  de 
l^alua  24  gr.   sat.   leon. 

5aAin>([  hiltrit   3  .Sfio^   41  gr.   1   Jv   1    o*. 

fol.    87* 
dt    —  Vicada    Beste    muie  TÜginia    in   ettoro    greueuthonna 
habet  2  maldn   et   3  sexagen.  (^nondam    d.  Henrici   Ger- 
Ittci  Nanc  d.  Mathte  Mergelt  24  gr.  ant.  leoD. 

dt  —  Vicaria  Kanute  Cricis  tbidem  iiabet  8  Duiidra  frotnenti 
otdei  et  aaene.  NoCa.  esta  Ticuia  eat  tranai&tat  ante  39 
annos  ad  altare  corporis  ebristi  Fahiani  et  Sebaatiani  in 
medio  altariä  pairochialia  in  Grefenthonna  de  quo  vide 
iufra.  Et  einsdem  Vicaria /«/i /«)««■« »r  qaondam  d,  Heo- 
ricns  Mogk  Snoo  das  lohannea  Coti  neqae  confirmata  tU- 
ciliir  dedit  rt  infia  vacat  ei  tramlatioite  ad  aliir^  allart 
et  laalum  t/ae  timl  vicarie  In  UrtffentMuitna  diii'I  prrpasi- 
IH»   in   tulsM  __ 

dt  —  Vicaria  feKois  et  adaacti  in  Mlrrthunna  habet  5^  mal- 
dra  frnmenti  ordei  et  aaene  2  schog  qaoadam  dni  lohan- 
nis  Dorrefelt  Nunc  domini  Burgkardi  Hilie  Et  dJcJt  tan- 
tnm  habere  3  maldra  frumeati  ordei  et  aaene  2  sezageo. 

1   Üor.   I   eolid.  30  gr.  ant  leoD 

dt    —  Vicaria  Beate   marie  Tirgioia    in   Tnlatedt    in    ecc]«u^ 

partöchiali  Sancti  petri  habet   4  maldta  fctimenti    1    seza 

gen.  quondam  domini  lobauoiä  Scheoi'ke  Nunc  dni.  Hen — 
rici  Sarloris  prepoaiti  ibidem  30  gr.  ant.  leon^B 

ilt  —  Vicaria  Sancti  Ciriaci  in  Monasterio  Sancti  Sioolai  i^cr 
TuUtet  habet  3  maldra  T^  sexagen.  qnondam  ä.  preposi^M 
Bertoldi  iu  Tondorff  Nunc  d.  Heurici  Sartoria  54  ^.  a.n— 


Begblram  SabtidH. 

Vicaria  Sancti  Nicolai  in  parrochiali  Summi  altaris  in 

xuonasterio  in  Tulstedt  habet   12  seieagen.  nunc  autum  fij 
iNunc  autem  habet    6  äcbog    2  maldra  frumuuti 
qnondann  d.  loliantiis  Sehonaw  Nudd  d.  Tylomanni  Alberti 

33  gr.  aut.  leoQ. 
Summa  Inleris  2  Sehog  51  gr. 

fol,  88 

■    Vicaria    Henle    marie    virginis    iu    Tiilstet    iu    eccle« 

SauoU  petri  habet    14  Besag,  snebergena.  quonUam  d.    lo-j 
Insunis  niegeu  Nunc  poasidet  d  TylomannuB  Alborti 

Ö6  gr.  ant.  leon. 

Ticttria  corporia  ehrüli  in  ecolesia  parracbiali  Herbesz- 

XebeD  habet  6  sexagea.  1^  >gcos  vineti  qaondam  d,  lo. 
brun  Kunc  domiui  Alberti  Kremer  24  gr. 

—  Vicai'ia  Corporis  Christi  fabiaui  et  äebastiaui  in  Gre- 
VLeothonna   habet    8    maldra    frumeoti    ordei    et    auene    8 

schog  ^Dcbergens.  1^  agros  vineti  quondam  Hentici  Mogk 
J^uno  Demini  lohannie  Ceti         1   schog  2ü  gr.  ant.  leon. 

—  Vicaria  Noua  corporis  christi  in  eoclesia  parrochiali 
^ncti  Lautentii  in  Gebehuäcnn  habet  14  äorenoa  ^  hof- 
l'elaudis  Somini  lodooi  Roäentoill  primi  poaseesoris 

57  gr.  ant.  leoD. 
Summa   tulei-ü  3  Schog  37  gr. 

fol.  B8'>  iat  leer. 

fol.  «9-. 

Summariam  de  Collecto  Subeidio  In  eccleaia  beate  Uarie 

"•»■giniB  CoUegiata  tiothensi,  et  de  quinque  Sedibue  Sub  pre- 

_  E>Oaita„i  Eccleaie    S.    Seuori  Erffurd.    Scilicet   de   8ede  Gotha 

^^'^.B    walwiuckel    Monstergeliofen    MoIsKlebeu,    wandeelebe^i 

lierbiBzleben 

läU^  äor.  Iu  Äuro,  91   Schogk,   35  gr.  antiq.   2  .i^  leon. 
et  1  ob.  Sueberg. 

fol.  9(1"''  91"''  sind  leer. 


i 


Registruj 


101 


foL  93*. 

dt    —  Vicaria  S.  Martini  d.  Erhardi  fiichs  habet  7  Schog  et 

1  grOSB.  antiq.  Monete  Sneberg.  2ä  gr.    1    ^ 

Seqauntai  ricarie  In  DorU  nou  transUte. 

dt    —  Vicaria    altaris    Saudi    lohanuis    BaptiBte    d.  Heinrioi 

Sohadersz  habet   12  Schog   Uonet«  Saeberg.  S8  gr. 

dt    —  Vicaria  Secnnda    ad  Wem  altare   d.  lohannis  Wilden- 

baoh  habet  9  schog  ftfonste  Sueberg.  !}T  gr.  l  ^. 

Summa  laleris   1  schog  54  gr.  2  X. 

fol.  94'. 
deditviin-  Sedis  dorla  dat  3  maicaa 


Bischoffsgutter 
Sebech  siiperio 


wiüporgis  1  honnigede 

Nyddemaebech 


I  MülatnleHe 


dorla  Inferior 
IJpprechtdhuEZQD 
BjrsschoFsgutterD  Martin 


OpporszhuBeii  alias  iipprecfilosshitssen 
Herlszhuszen    Inferior    alins    t/iivl- 
deszhiisen. 


dorla  soperior  1 

langala  alias  langh     \ 

heilazhusüen    superi  or  | 

Summa  lat«ria  et 


fladicheym  (veibeasert    i 
Kammerforst 
Bechstet  desolat. 
Sedis  31   Üoreaoa 


flarcheym) 


foL  94'". 
Nota.  Dominus  lohauaes  de  Erffa  decoous  Saltzunois 
dixit  se  sou  posse  alitei  speoificare  eerlam  taxam  singulanun 
parrochiarum  gupradictarum.  Sed  satis  sit  dmo.  Uevereudis- 
simo,  qnod  fiat  solutio  triam  Uarcarum  ad  quag  tota  Sedes 
sit  ab  aotiquo  taiata. 

Sequuntur  vicarie  Sedis  dorla. 
Bisscfaoffsguttern. 
dt    —   Vicaria   Sancti  Nicolai    d.   lohanais   Stj-me    habet    16 
agros  prati,    1|  maldra  irumenti  et  2  sexagen.  53  gr,  I  X 
leon.  et   1   -ix.  Saeberg. 
Somma  per  ae. 


Begistrom  SnbsidU. 


—  ComtneDdEt  fraternitatis  Sancti  lacobi,  fratres  eiuHd«^ 

20  g 

—  Vicaria    d.    Nicolai  G>o!baoh    qaondam   Symonia    Hai 
habet  3  Maldra  fromenti  3  Maldra  ordei  et 

—  Yioaria  beate  Mone  Tirginia  in  eccleaia  beati  Hai 
d.  lohaniiia  du  ErfFa  decani  Salüteaaia  coUectoriH 

—  Vicaria    S.    Ändree    Id    Hospitali    leprosorun 
Eisschoffsguttero    Ineorporata    Coucutui    in  Moltterstet  i 
diuia    beati    wilhelmi    per   KeuerendiBsimum    quondam 
Albertuin    Ädminiatratorem    etc.    qnia    vioarJa     habet 
Huhog  Monete  Sneberg.    et    12  Maldra  fnimenti    et    i 
Uensore  Erffardens.  2  Sohog  18  | 

Dorla. 
;    —  Yicaiia  Beate  Marie  Tirginis  Id  dorla  Inferiori  d. 
hannis  SchocU  habet   12  Sexagea.  48 

Summa  lateris  3  Schog  58  gi. 

fol. 

'.    —  Commeoda  Noua    In  dorla  Supeiiori    d.  lohannis 

nve  habet  7  Sezag.  Uonet.  Sneb.  26 

Sebich 

\,    —  Vicaria    S.  Catherine    In  parrochiali    Sebich  qiiond| 
Syrnoma    Kane    Nunc    d.  CriHtiaoi    Ciriaci    habet    1   '. 
drum  fromenti ,    1   Maldnim    ordei  et    4  maldra   i 
et  ordei    et    4  Schog    46  gr.  2   Ov  moaet.  leon  et 


dedit 


dedil   vt)  Sodea   Vffhouen 
Samma  laterie  2  Schog  • 


alias  Saltza   dat   4^  mal 
j  conlinenl  diinlaxat  3J 
4  gr.  2  ^  leon.    1  ob.  SnebB^ 
fol. 
Nota :    Monasterium  Monialium  ad  S.    Bonifaeium   (/ffC^ 
mareas  ratiitne  parrochie  alian  est  e^emplum 
PlebanuB  8.  Steffani  Saltzens,   1  Marc.  ^ferl. 
plebanUB  S.  Eonifaoii  in  Sallza  2  ferL    I   lol 
plcbanuB  in  Vffhöfeu  2  /er/.    1   lot. 


Regiilru 

plebamia  in  Weberstet 

plebanuH  iu  henDigszlebeo 

plebanUB  in  Zcymorn  mim  f'npvila 

plebantia  in  IllBben 

plebanus  in  Schonetet  bcato  Muriu 

plebanua  in  Sohonatet  Sancli  Martini 

I  EokerGzlebeB 

L  Aldenstet 

1  KriiiWla 

.  Grombach 

.  Wy  geleben 
Walderstet 

{Weberatet 
Henigszlebeu 
W^i geleben  vacat 
Eck  eraz  leben 
Decanas  Saltnensis  Collector  ^ediB  dedit  7'o 


plebanns 
plebonua 
plebanus 
plobanuu 
pl«banaa 

Cftpella   i 


1    Steffanum 

lobanuis    hutbers    habet 


I—  Vioaria   Corporis    uhristi 
20  Schog  Monet.  sneb.  1  Schog  20  gr. 

—  Vicaria  Capelle    beate    Marie    d.    lohannis    Engelhardi 
in  Bebra  habet  32  schog  2  Si:hog  4  gr. 

u>  —  Vicaria  Triam  regum  d.  Cristofferi  Sculteti  habot 
13  Sohog  1   Schog 

dt  —  Vicaria  Sanote  Crucia  d.  thooderici  KaJonberg  habet 
I  Maldrum  aueue  \  Maldium.  ordei  et  I  \  Maldrum  fru- 
menli  IM  gr.   i  A. 

E-  Vioaria  8.  Nicolai  d.  lohannis  Murntoris  habet  5  Sehog 
(met  Sneb.  20  gr. 

hunnift  lateria  5  Schog  2  gr.  2   X. 
fol.  97 1'. 
{ota.     Supradicte    quinque    viearie    fueruut    in    ecolesia 
effani   SalGenai    ante    translationem    ecclesie   dorlanonaia 
mc  appeUaniur  langkom  viearie. 


4 


elU  a  Michaelis  In  CimiterJo  8.  Steffa? 
—    Vicoria    Noua    Ibidem    quoodam    lohannis    gtinpi 
Nunc   d.    lohaunia    de    Brffa  deoani  Collectoris    habet   '. 
florenos  Nilli 


L  Bonifa 


—  Vicaria  Beate  Marie  Virginia    d.  lohannis  Steling 
bet  13  Bchog  Sneberg. 

—  Vicaria    ad    oltare    omni  um    Sanctonim    d.    lohani 
Moratoris  prepositi  Monialiam  Ibidem  habet  ad  eeümatiBi* 

25  gr.   1  , 
Summa  laten's  1    Schog  17  gr.    1   j\.. 

fol.  97  "J 
^  Vicaria    S.    Nicolai    quondam    Henrici  Kala    Nunc 
Nicolai  Norden  habet  20  Schog  I  Sohog  20  g 

—  Vicaria    decem  Milium  Uartyrum  d.  Symonia    Eolei 
habet  18  Schog  qaondam  Nicolai  furer      1  Schog   12  | 

—  Vicaria  S.  Sebaatiani  d.  lohaanis  rost  habet  13  Sclu 
Mouet.  Sneberg.  quondam  Heinrici  regis 

—  Vicaria    S.    lohaonis    Baptiste    d.    lohannia    rogl    ple^ 
bani  in  Borgthunna  habet  2  Schog  49  gross.  ^  maldrum 
ordei  ^  maldrum  frumonti  '2  agros  rineti  desolati    22  gr. 

2   X. 

—  Vicaria    omnium   Sanotorum   qaondam  Heniici  Steyu- 
burg  Nunc  d.  henrici  reyssel  habet  2-J  Schog  S  gr.  2  ^ 

Monet.  leon.  et  1  ob.  snebeig. 
Summa  lateris  3  Schog  5ö  gr.  1  -X  Monet.  leon  et  1  ob. 
Sneberg. 

fol. 

dt    —  Vicaria  S.  Elisabet  qaondam  lohannis  goldeuers  Nunc  1 
d.  lohannis  Notelges  habet  4  Boho;^  16  gr.l 

teproBorium  estra  Muros 
.  gangolffl  Ibidem  d.  lohannis  rost  quoudat 
loh.  ferne  mel  habet  8  Schog 


SnbBidU- 


106 


In  Pretoria 
-  Tiosria   8.  thome    d.  Uagistri  lohaanis  Soulteti  habet 
l  $30  flor.  oneribus  ordinarüe  deductis  1   Scbog  32  gr. 


Sella  Beate  Uaria  ' 


,   In    der  Niddernho 


-  Vicaria  altaris  S.  Trinitatia  d.  lohannis  Sculteti  habet 
i  Maldra    finimeoti     1  Ualdrum    auene    12  Schog    40  gr. 

1   Schog   12  gr. 
WMeorporafa  ciipi'lu/o  Saletnsi 
Summa  3  Schog  36  gr. 

fol.  98 ^ 
□  Bpitalo  S.  lohannia  lotra  Muros. 
■  Vioaria  in  eodem  hospitali    dni.  lohanDta  rothe  habet 
|S0  Hchog  1  Schog  20  gr. 

Vffhöfeu 

I  —  Vicaria  Beate  Marie  virgiüis  d.  Eckardi  spicher  habet 

1  Maldrum  tritici    \  HaJdrum  Siligiuie    \  Maldrum  ordei 

I  1  quart.  aucco  et  2|  Bthog  32  gr. 

-  Vicaria    B.  Crueis  dootoris  lohannis  Sommering  8igil- 
(tiferi  et  Colleotorifl  habet  6  Schog  Nihil 

la  1  Sohog  52  gr. 

foL  90». 
ecolesia  Honifaoii   in  oppido  Salceuai  qnedam 


-  Vicaria  S.  fabiani,  Sebaatiani  et  Trium  regum  qnon- 
r  dam  Conmdi  SchiüiDg  et  lohannia  Scnlteti  habet  18  Sohog 
t  Honete  Sneb.  Nunc  d,  Henrici  Koler  1   Schog  12  gr. 

Vicaria  Beate  Marie  virginis  Bouifacü  et  omninm 
rSanotonim  dootoris  heningi  gode;  cuiuB  procurator  dixit 
L  Ticariam  duutoxat  habere  24  Schog  Monet.  Snob,  licet 
I  olim  habuiase  dicatur  40  Schog  1   Schog  36  gr. 

-  Vicaria  Barbare  et  Trium  regum  d.  Henrici  Schoub 
1  qQondom  H.  grymar.  habet  3  Ualdia  frumenti  ac  3  Ual- 


106  Registram  Sabsidü. 

dra  2|  quart  ordei  6^  schog  Monete  Sneberg.      1  Sohog 

9  gr. 
Summa  3  Schog  57  gr. 

fol.  99  ^ 

dt  —  Vicaria  Beate  Marie  yirginis  in  Summo  altari  d.  lo- 
hannis  Hartungi  habet  10  flor.  quondam  Eckardi  Brun 

42  gr. 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Andree  et  Sebastiani  d.  Conradi 
Nickels  habet  1  Maldrum  frumenti  1  Maldrum  auene  7^ 
Sohog  40  gr. 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Erhardi  et  Ciriaci  quondam  loh. 
de  Grutzeberg  Nunc  yero  Suus  Nepos  richardns  habet 
10  Schog  quondam  Martini  wyszhoubts  40  gr. 

dt    —  Vicaria  Corporis    christi    quondam   loh.  wissze  deinde 
loh.  coti  Nunc  Egidii  Stulers  plebani  In  Borgthunna  ha- 
bet  2  Maldra   frumenti   etc.    ad  Valorem   7  sexagenarum 
Monet.  Sneb  yt  dicitur  mathias  mergolth  habet 
Summa  2  Schog  2  gr. 

foL  100». 
In  capella  beate  Marie  virginis   In    den  Niddern- 

houen  extra  Muros. 

dt  —  Vicaria  altaris  Trium  regum  quondam  Martini  Keiner 
Nunc  d.  lohannis  haue,  habet  6  Maldra  frumenti  et  or- 
dei et  6^  Schog  Monet.  Sneb.  1  Schog  9  gr. 

hospitale  Intra 

dt    —   Vicaria  quondam  pauli  haszen  Nunc  doctoris  Henengi 

goden  habet  15  flor.  1  Schog  3  gr. 

dt    —  Vicaria  Sanctorum  thome  et  Trium  regum   d.  Nicolai 

Egra  quondam  Michaelis  weber  habet  —  40  gr. 

dt    —  Abbas  et  conuentus  Monas terii  In  homberg  dat  1-J  Mar' 

cas  vt,  supra  circa  prelatos 

Summa  2  Schog  52  gr. 

fol.  100*. 
Nota  In  antiquis  Registris  repperitur  signatura  pro  dua- 
bus  Ticariis  quaram  possessores  hueusque    explorare  non  po- 
tuimus  Et  est  lllarum  titulus  ut  Infra 


Sub(i.UL 


107 


ic«/  —   Vicaria    Hnrtin)  wyashoabt    et    d.    CoDia^i  Uudden 
Kouiler  IiiEl&ur&ta  Eil  illa  ricaria  ^uam  /niiiii/rl  4.  riciitr- 
äuM  4f   Crulieberg    ride  supra   saacli  ErMarili  etr. 
Ticaria  doctoria  Baldewini  habet  1 S  Soliog  «on  Jedif  Slork 


Hen 


ziehe: 


—  Ticaria  S.  Nicolai  In  pairochiali  Ibidem  qocndam  lo- 
bannia  felder  Nunc  Henrici  spaogeaberg  hah«t  4  Schog 
Jlonet  Sneb.  16  ^. 

'ie^ü"  Sedee  falken  dat  4J  fertoncm 

Iß  gr. 


I  dreffart  4  flor. 
inits  io  faUceo  2  flor. 
I  in  Bnrsla  maiori 
in  Boüda  minori 
in  heldeni 
in  dvdorffeD 
in  Tolckenzhtusen 
in  Natza 

in  R3rnolde3hQszen  desolat, 
in  SchnelmanDshoBzen 
HeldfTbech   Tiriel  Simau   oceupal  tana 
Decanns  Salcensia  Collector  dedit  pro  Sede 


hii  ünt  datori 
•2  floren. 


florenoa. 


Sequnotnr  Ticarie  dicte  Sedis. 
dreffart 

—  Vicafia  altaris  S.  Jeorii  doctoria  lohannis  weydcmans 
habet  8  Schog  3-2  gr. 
T«lam  et  plfii  campulum  fjI  scilicel  1 1  gr.  montle  hon  1  X 
1   »b. 

Snmma  lateris  8  flor  32  gr. 

fol.   101  ^ 

—  Vioarin  Trium  regnm  in  pairochiali  Ibidem  d.  lohan- 
nia  liehtenaw  dicitur  habere  8  Schog  32  gr. 

—  Vioaiia  Marie  Hag,  d.  lohannia  Bontig  habet  tä 
schog  1  Schog. 


108  Kcgistma  SnlntdB. 

dt    —■  Vicarift  Corporis  christi    d.  Bertoldi  HoUzhnszs   habet 
3  schog  12  gr. 

dt    —  Vicaria  In  hoBpitaU  S,  Nicolai  extra  Hiiros  d.  lohan- 
tiis  de  Erffa  decsni  et  CoUectoris  habet   10  Schog     Nihil 

fouf!eqL!,"ii|  8«^^«  Bezingen  dat  3  Marca.. 

Summa  I  Schog  44  gr. 


plebanus  In  wanghejm  ^  Marc. 

,.  „    Bezingea  Uarie  ^  Marc, 

I    Tnagede  \ 


hii  siut   1  Marc. 


Hayn 

Bracheym 
Sonneborn       1 

Ebenheym  I  hoixenrode  vacat 

Wolffs  Besingen     omoino 
Capella  S.  cristof-   Richenbach 
ple-  feri  alias  lunger- 

banos  thail  prope  Won-  j 

genheym  (dar- 1 
aber  tiangede)  i 
diota  I 

)  pro  Sede  dedit  Totnm  21  flor. 
Seqauntar  vioatie  eiosdem  Sedis. 

—  Vicaria  in  parroohiali  Northofen  paali  formanB  Nq 
hofen  habet    6  sohog    2  Maldra  frumenti   et  ordai  j 

1  i^uart. 

Wangenheym. 

—  Vicaria    S.  Nicolai    in  porrochiali  wangenheym 
hannia  andrae  habet  11  schog  10  gr.    5  Maldra  &uniq 
et  ordei  I  Schog  24  | 

Summa  lateria  21  flor.  1  Schog  24  gr. 


plebanns  l 

hocheim 

Erffa 

Northofen 


Decanus  Salc« 


—   Vieoria  primiBsarie  In   hocheym   qacndam  Nid 
Erygk   Nunc    Äinoldi  Biopen    habet    9    Maldra   : 


Sagiitram  Snbildli. 


109 
e  Ootheucns.  et  24 


5  Maldra  ordei  4  Haldra  auenc 
Huhog  Soeb.  30  gr. 

—  Vioaria  Beate  Marie  virgiuia  iq  parraohiali  hayn 
qaondam  theodorici  reynold  Nunc  d.  lohanDia  de  Erffa 
decatii  SaL(j«uEis  habet  2  Maldra  frumenti  H  florenos  et 
Sohog.  Sed  qnia  Collector  Nihil 

-  Ticaria  S.  Andree  in  parrochiali  Sonueborn  quon- 
doin  lofaannis  fabri  Nunc  doclorie  henningi  goden  habet 
20J  flor.  1    Schog  56  gr. 

,  —  Vicaria  S.  Catherine  In  liayu  quondara  Andree  ort- 
dorff  Nunc  d.  Beyuhordi  fryobothe  habet  4  Schog  2  Mal- 
dra frumenti  18  gr. 
Summa  2  Sohog  44  gr. 

fol.  103», 
'  Vioaria  S.  gteffaui  in  Bruchejm  quondam  Andree 
flicheas  et  hcnrioi  leber  (lober?)  Nunc  Magistri  lohannie 
fieynbod  de  Tambach  24  gr. 

Ticaria  S.  leorii  In  Castro  Erffa  quondam  d.  hermani 
.  ToppeUteyn  Nunc  d.  heurici  de  Erffa  olim  haboit  51 
schog  Sed  quia  ceuaus  fuerunt  empti  In  bonia  feudalibuB 
Idee  nomine  ducum  Soxonie  quia  perdite  fueruut  litere 
contrautus,  licet  de  consensu  coostabat,  fuetunt  leuate  ca- 
pitales  Summe  et  ita  vicaria  modo  habet  9  Schog. 

Vicaria  Beate    Marie    Virginia    iu    parrochiali  Wang- 
hejm  d.  licenciati  Matlüe  Meygers  habet  20  flor. 

1   Schog  24  gr, 
r  Ticana   Beate    Marie    virginis    in    Brucheym    quondam 
k  findnioi  thome  habet  4  schog  24  gr.  ant.  Monet.  Sueb.  — 
Summa  1  Sohog  4S  gr. 

fol.  103^ 
—  Vioaria  Capelle  S.  Jaoobi  prope  hayn  d.  lohannis 
Arnoldi  habet  27  gr. 

Vicaria  In  Wolff  sbe  ziuge  n  quoadam  Bertoldi  probest 
deinde  Bertoldi    doleatoria  Nu»c  ouiuBdam    In    gotha  No- 

I  —  Viearia    Beate  Marie    virginis  In    parrochiali    eccleala 
Krffft   d.  lohannis    de  Erfla  decani  Soloenaia    et  Coucul- 


Bcgfitnin  Snbsldli. 

lectoriR    habet    20  Schog    2  Ualdra    friimenti    1  ^    U 
auene  Erff.  Mensuro 
dt    —  Vicaria  Noua  S.  Anne  In  parrochiali  EberBtet. 
1404  Confirmata.  doctoria  lohannk  piyell  habet  lO^i 
49M 
foL  1^ 
dl    —  Vicftria  Noua  Trium  regnm  In  parrochiali  Sonebi 
Magiatri    liertholdi    deynhart    habet    1-^    Maldra 
Mensurc  Erff  1  Schog  7  gr.  1  ^  1 

Summa  lateris  rt  supra 
Summariuro  de  CoUecto  Subsidio  iSub  prepoaitnra  1 
nenai  ex  oppido  Saltza  NeGuon  de  Sedibus  et  rioariis  < 
dem  Scilicet  Dorla,  vffhofen  alias  Saltza,  falken,  et  Bezinj 

71|  flor.,  60  Sohog,  53  gr.  2  X,   1    ob,  Monete  leoDfl 
1   ob.  Monete  Sneberg. 

fol.   104" 

foi.  id 


in  oppido  Isen  auch  dant  1^  Marcam.  lüjflo 

dt    —  Vicaria  altaris  Sanctorum  Michaelis    et  omniv 

lomm  d.  lohannis  Ostorff  habet   3  Maldra  ünimenti  I 

Maldra     auene  Isennacens.  Mensure  et  3  Schog  Sne^ 


■ —    Vicaria    altaris    Sancte  Anne-  d.  Conradi  Stytz 
6  Rchog  2  Maldra  frnmenti  laennac.  mensure 

—  Vicaria  <Saactorura  lodoci  et  Barbare  d.  lohanni 
rera  habet  7  Sohog  Sneberg. 

—  Vicaiia  altaris  Sanctorum  dorothee  et  fiarbare  ( 
hannia  horth  habet  6  achtel  &umenti  ä  Schog  et  17  g 
SOS  antiq.  monele  Sneberg.  25  gr.  ; 

Summa  10^  flor.   1   Bchog  Ö5  gr.    1    X, 

fol.  I 

—  Vicaria  Sanctorum  Andree  et  Elisabet  d.  hermu 
mar  habet  4  Maldra  1  qaart  frainenti  2  Maldra  1  i 
aaene  37  gl.  J 


Bsf^tram  SnbaidS. 

—  Vicaria   S,    lacobi    et   leorii    d, 
4-^  Bchog  sneberg. 

-  Yicana  Sanctorum  Martini  etc. 
bet  G4  Maldra  frumeuti   laen.  msD 


111 

henrici    Sebach    habet 
18  gr. 
d.  Conradi  Nickel  ha- 
I.  1  Schog  57  gr, 

33  gr.   1   :iv. 

K  -. —  Vicaria  altari«  onminin  aogeloruro  d.  heinrici  Syebert 
-  hftbet  5  Schog  lU  gr.  antiq.  Sneberg.  20  gr.  2  A. 

-  Vicaria  Sanctorum  Nicolai    Marie  Mugdalene    et  doro- 
'   thee    d.  leorii  trulfettera  habuit  quoiidam    7  Scliog  Hon. 

Sneib.  qaia  Concollector  et  antiquus  OomroiaHariiia  Nihil 
Vicaria  altaris  Sancte  Andree  habet  7-J  Schog  Moiiete 
Sneberg.  d.  henrici  ntartini  30  gr. 

Samina  2  Schog  19  gr,   1    -X. 

fol,  lOG". 
F  ■ —  Vicaria  Sanctarum  Barbare  dorothec  et  lodoci  d.  lo- 
l  hannis  Isengart  habet  4^  schog  1 S  gr. 

.  —  Vicaria  altaris  S.  Andree  d.  loh,  tuntzeubach  habet 
[  34  Schog  1  Schog  36  gr. 

-  Vicaria  S.  Catherine  d.  lohanuia  Schlothauwera  habet 
1?  Schog  28  gr. 

-  Vloaria   S.  lohannis  euangeliete   d.  Nicolai  wiaHcueehe 
itabet    9   achog  Sneberg.     1    Maidrum    frumeuti,    I  Maid. 

(■-ftuene  laenac.  menaure  44  gr. 

-  Vicaria  Corporis    chriati    d.  Bartholomd  Schriugk  ha- 
bet llj^  Schog  55  gr.   1   X. 

t  —  Vicaria  altaris  Symonis  et  lüde  apostolorum  d.  lo- 
I  hftuuis  Umn  qnondam  henrici  gotzen  habet  20  Schog 

1  Schog  20  gr. 
k  5  Schog  II   gr.  1    A. 

fol.    i06^ 

E  • —  Vicaria  altaris  S.  Anne  d.  Erhardi  Sibothen  quoiidam 
\  heinrioi  gruben  habet  4^  Schog  19  gr.    1    Jv. 

{  —  Vicaria  altaris  supradicti  altaria  S.  Anno  d.  fridfrici 
I  fiichajiB  qtioudam  lo.  Wydener  habet  2  nialclra  frumeuli 
'  Vtenaure  Erff.  et  1  maldrum  launaceu.  ac  2  Maldra  aueue 
;.  eiuadem  menaure  2  pullos  26  gr.  3S  gr.  2  ^. 


;    ~    Vicaria  Trium  rogum  d,  Nicolai  Schletseret  «guom^am 
petri  rudiger  habet  18  Schog  l  Schog  13  gr.   1    -X. 

—  Vicaria  Sanotorum  Egidii  feliois  et  adaaati  d.  loh. 
lerchen  qnondam  henrici  Crutzeborg  habet  5  florenos 
2  tichog  '2^  Maldra  frumenti  iBeunac.  38  gr.  2   ^. 

—  Vicaria  hlaactorum  leorii  et  Catherine  doctoria  heuingi 
quondam  Coiiradi  Romen  habet  4  Schog  Sueberg.    17   gr. 

1   ^ 

—  Vicaria  S.  Martini  Confessoria  d.  leorii  esachewege 
quandam  lo.  Schalbe  habet   12  Schog  48   gr. 

finrnma  3  Bchog  55  gr.   I    \. 

iol.  107'. 
- —  Vicaria  oltaria  Sanotoram  euangeliste  petri  et  pauU 
apostolonim  habet  4  Ualdra  trumenti  Isenacena,  meusure 
2  aolidoa  2  puUos  d.  heinrici  fabri,  CommiBsarii  et  Col- 
lectoria  Nihil 


Vicarie  ecclesieS.  leorii  in  Ib< 


nach. 


—  Vicaria  altaria  S.  Nicolai  d.  leorii  Wechterezbach  ha- 
bet 11  Schog  24  gr.  45  gr.  1  -Sv. 

—  Vicaria  Secunda  d.  Hartungi  ostorff  habet  13  Schog 
Sneb,  52 

—  Vicaria  Sanctorum  Marie  Magdalene,  Mathie  et  Erasmi 
d.  leorii  trutfetter  habet  31  Schog  quia  antiquas  Commia- 
sariuB  et  SubooUector  Nihil 

—  Vicaria  Sancte  Crucia  de  petri  Muutzemeister  habet 
11  Schog  Sneberg.  quoudam  theoderici  huppiug       44   gr. 

Bumma  2  Schog  21   gt.  1    iv. 

fol.   107  "•. 

—  Vicaria  altaris  Sanctorum  lohaonia  eiiangeliate  etc. 
d.  friderici  vocka  habet  10  Schog  40  gr. 
- —  Vicaria  Saactorum  decem  millium  martymm  et  ande- 
cim  milliam  Tirginum  d.  Conrad!  BoaenJender        1  Schog 

6  gr.  2  .iu 
- —  Vicaria  Banctorum  Michaelis  et  dorothee  d.  Conradi 
Brotheckers  habet  8  Maldra  fruwonti  4  Maldra  auene  14 
Schog  1  Schog  34  i 


«ida-  113 

—  Ticaria  altaria  8.  laonis  d.  lohaanis  Schotzemeistet 
habet  4  Schog  16  gr. 

—  Vicaria  Saact^ram  Nicolai  et  Martini  d.  lohannis 
ßchlothau-wera  habet   14  Schog  48  gr. 

—  Yicada  Sanctomm  petri  et  panli  d.  Bertholdi  Salman 
habet  5  maldra  frumenti  4  Haldra  aaene  Isennacena.  men- 
Bure  1  Sohog  4  gr. 

gamma  5  Schog  28  gr.  2   Jv. 

foL  108», 

—  Vicaria  decem  millium  Martyrum  d.  Nicolai  Eynhu- 
azen  habet   12^  Schog  Monete  sncberg.  50  gr. 

—  Viearia  Sanctomm  lodooi  et  Bernhardiui  d.  lodewißi 
Eotteling  olim  habuit  20  Schog  sed  qiiia  per  illos  de 
vaDgbeym  desolata  1  Schog  4  gr. 

—  Vioaria  Sauctorum  Quatuor  euaogelistarum  d.  leorü 
Seltzer  habet    16^-  Schog  I  Schog  4  gr. 

—  Viearia  Saiictorum  petri  et  pauli  apostolorum  d,  lo- 
haonia  Behn  habet  16  Schog  1  Schog  1   gr.    1  J^, 

—  Viearia  Noua  S.  Beruhardini  d.  Nicolai  hessen  primi 
posseasoris  habet  2Ü  Schog  1   Schog  20  gr. 

Summa  6  Schog  57  gr.    1  ^. 

fol.    108''. 

—  Vicaxia  Saccte  Cracia  doctoris  Martini  deckeis  habet 
34  Schog  Saeberg.  1  Schog  36  gr. 

—  Vicaria  Noua  Saiictorain  SebasliaDJ  et  Valentini 
Instaarata  per  d,  hartmannum  hynkelbeyn  habet  10^  Schog 
MoBete  Sneberg.  d.  loh.  Saltzman  42  gr. 

—  Vicaria  S.  loh,  baptiste  quondam  loh.  reinhardi  Nuno 
doctoris  Zeerbst  habet  24  Schog  1  Schog  36  gr. 

Ticarie  ecclesie  Sanoti  Nicolai, 

dt    —    Vicaria   Sancte    Cmcis    d.    henrici    Martini  quondam 

henrici  StJchelicg  habet  I2J  Schog  50  gr. 

—  Vicaria  altaris  S.  Steffani  d.  Henrici  febri  qnondam 
heinrici  gruben  habet  9  Schog.  Nano  theoderici  fatter- 
heoker  28  gr. 
Tioaria  S.  Crucia  d.  lohannis  Kithart    liceuciati  quoadam 


lä-siTETTiDL    anffsüT 


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VUlXlli:      t*gTrT*f?.:      rjiiOI^LaiL      aijüaniür     3Ire~1iOTir      ittÜlS      li 
miUllä     r:UIlLjr'tili51'     ü      I-üTT*afi     ^nili.£±rf      tTiititininT     ZoXirSUDL 

LTUtiiiüuzL  ILl    rrmiiiH  4.{>  £r. 

a:    —   '•"jütra.  ZnuL    rf:raL    L.  IfiULi  i.:i?    liincrsc«   iiUKC   S 


•■^  ,*•-."" 


Begistnun  Sabsidii.  115 

Vicarie  Gapelle  Sanote  Anno  extra 
Mnros  Isennach  Siue  Noui  HoApitalia, 

dt      Vicaria  Sanctorum  Anne  petri  et  pauli  apoatoloriini  il. 

loh.    wachstet  qnondam  henrioi    Martpurg    habet    A  nial- 

dra  frumenti  Isenac.  mensare  et   13  Schog  1  Sohog  2H  gr. 
Samma  4  Sohog  4  gr. 

fül.   HO*, 
dt       —  Yicaria  S.  Anne  d.  lohannis  Marcelli  quondam  Symo- 

nis  weyssenborn  habet  14  sohog  \i\  gr. 

dt       Vicaria   einsdem    altaris    Saucto   Anno    d.    Licontiali 

"Wolffgangi  pffhister  quondam   d.  hartmanni  do  Kirchporg 

liabet  18  Schog  1   Hcliog  »2  gr. 

dt      - —  Yicaria  tertia    altaris  Sancto  Anno    d.  lodowioi  luizon 

liabet  10  Schog  40  gr. 

dt      Vicaria   altaris  Sanctarum   undecim    millium  virginiim 

d.  friderioi  fachszs  habet  18  Schog  1  Schog  12  gr. 

Ad  Sanctum  Spiritum  Sancti  Nicolai 

d^       —  Vicaria  Capelle  Ibidem  in  Icprosorio  Ma]i(;rum  d.  lo- 
luinnis  Schatzmeisters  habet  6  florenos  21   gr.  2   ji.. 


dt 


Ad  Sanctum  Spiritum  extra  portam 

Sancti  leorii. 


Vicaria  altaris    Sancti   Spiritus    d.   loliaunis   Ifard^Jli 
quondam  theoderici  futterheckers  liabet  12|  schog  12  t;r. 

60  gr.  2  Jk,. 
Summa  5  Schog  15  gr.  1  ^^. 

foL  Ilü*', 
In  Castro  W a r p e r g.  ^^^I) 

Sunt  qualuor  licarie  lerantes  census  ex  Otmutra  dttcun 
^^xonie  quomm  potseMores  sunt  ignoCi  praeter  Yuatu  vt  s«- 
tor 

—  Tieazia  d.  lohaouis  lejmbachs  que  fuH  quoudaai  Imnu^ 
mngi  SfixM)  haltet  70  ßchog.  dedit  I|piur  per  «uiun  0iAln^ 
tonm  Boilioet  I^otarium  Curie  Herauuibuni  Tudd« 

4  ftdMif  M  fr 


Kegistnim  Subeldll. 


dBdit  vt  infrai  Sedes  Mila  dat 

3  fertonos; 

fC.  =.q«=.ti  t  ^^    caraH.  .ais    ad 

Computmn  ut 

Tota  Summa  fiieit 

8  Schog  3  gl'. 

Summa  4  Schog  40  gr. 

Flcbanus  in  Müa  dal  Mediotatem 

scilicet   U    fort 

„          „    Nuwenkirchen 

1  lot. 

„          „    Biaschoferode 

3  lot 

„         „    Monaterkirchen 

1  lot 

„    Weasze 

1  lot 

Archipresbytor  dedit  pro  eadera  5 

Schog  30  gr. 

dt    —  Vicaria  altaris  Beate  Marie  virginiB  d,  lohaunia  i 
hart  habet  1 5  Schog  '3  Ualdrit  fmmeiiti  et  5  Maldra  aoc 
CruLzeburgensia  measaro  quondam  lohaunia  Eeffering 

1  Schog  28  g 
dt    ^    Vicojda    altaris  S.  Nieolai  d.  Conradi  droder  quoadam 
lohanuis  leger  habet  17  Schog  et  5  Moldra  frumeuti. 

1   Schog  20  gr. 
Samma  lateria  et  Sedia  8  Schog  8  gr. 

fol.   111''. 
Treffart 
dt  —  Vicaria  Noaa  altaria  Marie  Magdalena  d.  Wilhelmi  de 
gebeaeo    habet    9    Schog.      Sloci-    mm    Inibfl    vican'at    in 


Trtff„rt 


dedit  vt  infrB 
Tolum  et  com- 
putala  est  plus 

SüilicBt     i\    ET. 


Sedes  Koyude  dat  4^  ferto 


plobanua  in  herliszhueen  dat  Kedietatem  totiua  S 
tempore  non  habuit  poaseBBorem. 
plebanuB  in  Ylffen  siue  Keynda  dat  4^  lot 


36  et^m 


Suesse  (Snease?) 

Bocken  au  ssze 

HaBsala 

Breyteunau-wc 

jhii  üdautln 

dymenrode 

Konigeswolde 

'  taiitum  aicnt 

rV 

deuaa  (deuaa?) 

plebauuB   in 

ßeznebnrg 

\      ylffena. 

lonoheriden 

/ 

Bcgirtnlm  Snbridil. 

■ 

■■ 

^^^L-^chipresbytor  Sodia  pro  eailom  ( 

ledit  12  Scbog  8  gr. 

^^»          Samma  lat^ria  ol  Sedia  tacit 

12   athog   44   gr. 

^^1 

^^m            JVo»  habet  t'icanil.s   isla   Sefü's 

^H 

toi. 

^H 

^^Btaedit  Tt 

Sedee  ockera 

zhuaen  da 

t    6  lot. 

^^1 

^^^^M  compntain 

Tohi  Summa  facti  4 

Sckug    1   gr 

.1X1 

0«.              ■ 

^^^^ebanus  lu 

Ein  dat           3  lot 
Maroksula       1^  lot 
ookersehusQu  li  lot 

1 

^"    Archipresbyter  dedit  pro  8ede  3 

Sehog  41   gl 

■.1X1 

^H 

1                               ^' 

3quuntur  vicarie 
Martsuli 

M!) 

""■■ 

1 

^^L^t    —  Vicaria  'Soa.a  beate  Marie 

Virginia  in 

parrochiali  ibi-      ^^^| 

^^H        dem  d.  lobaanis  Zcan  habat 

19  äoreuoB    1 

[  Schog 

18  gl.      ^H 

2  X    ^H 

^^H         Haiidbtmerhing :  Slnek  ilfam 

noti  p'iiiit 

■ 

^^^■pdit  vt 

Sedea lupen 

itz  dat  \\ 

Marcam                ^H 

^^^^bol.  se<iuenti 

Tola  Summa 

facit  16  Scbog  6  gr. 

^H 

Saucti  leorii  in  laenach 

4  lot 

^^1 

Beate  Virginia  Ibidem 

1   lot 

^^1 

^^H     plebanuH 

Sanoti  Nicolai  Ibide 

im 

3  loth* 

^1 

]  S.  Michaelia  extra  n 

luroa  Ibidem 

2J  lot 

^^H 

/  In  Settelatet 

3  lot 

^^1 

1  In  lupenitz  maiori 

2^  lot 

^H 

^^^B         *)   Rülldbemerkung :     vitleor   tarnen    erratiim 

:    esse  in 

1  hl    ^H 

^^H(»W  pasito. 

^H 

^^^F         Summa 

ö  Schog  3  JX.   1  ob. 

(  Luppeuitz  bonifacü 
(  Meibom 

4  lot 
2  lot 

fol. 

^H 

^^^■^banus 

<  Moazbach 
i  Scbonaw 
f  forenrode 

1  lot 
I   lot 
1  lot 

1 

^^^fBünimiaeariiis  loco  Ärchiproabytori 

pro  Sede  dedit    14 

Scliog      ^H 

^^H      S6 

^^ 

j 

9b^*  SvcuBcit  äse  »^  farttfK«^ 
la*_n>  bÄ  Qüdtng  1  je.  I   X  I  ak. 


«  Im 


*T-.-" 


Registrum  Snbsidii.  JJ9 

Ticaria  8.  Elisabet  In  hospitali  Ibidem  d.  lo.  hockeis  lu- 

nioris  quondam  doctoris  Berlenesszs  habet  8  Schog       — 

^t      —  Vicaria  S.  Catherine  d.  Bartholomei  Breitlobers  habet 

7    Schog  28  gr. 

^*       Vicaria   in    Monte   Saluatoris    prope    Sontra   in  prima 

Oapella  habet  2  florenos  d.  Conradi  schusszelers      12  gr. 

^^ Gommende  siue  elemosina  In  predicta  Capeila    d.  Mi- 

olxaelis  trechn  (?)  habet  4  flor.  17  gr.  1  -X 

Oommeuda  corporis  cristi    d.  Benedi cti  Schlusszers    quon- 
^ctm  lohannis  hockeis  habet  7  Schog  — 

Neter. 

"*       • Vicaria  Capelle  prope  Netern  auff  deme  frauwonberge 

Ix&bet    6  florenos   d.  hermanni    Tilzel    quondam  Bertholdi 
'irtzburg  40  gr. 

Summa  1   schog  53  gr.   1   ^. 

fol.   114». 
icaria  in  parrochiali  Netern  d.  leorii  Esschewege  quon- 
dcun  hermanni  hartman  habet  2^  florenos  — 

Boneborg 

^^       " Vicaria   in    Castro    Ibidem    d.  Bartholomei  Scliillingcs 

<^iiondam  lohannis  trosters  habet  12^  Schog  52  gr. 

Tattenrode 

^^ Commenda    altaris    S.    Catherine    Viceplebani    Ibidem 

Ixabet  45  gr.  monete  leon.     S/oc/c  habet  13  vicarias 

3  gr.    1  A,. 

<lc<lit:    at  infra  \ 

totia.xx&  et  plus  I  Sedes   Crutzeburg  dat  1^  fertones  tota  Summa 

est    solutum     /  facil  4  Schog  1  gr,    \  ^K  \  ob. 

*  KP-  2  ^  1  ob.  I 

plebanus  in  yffede  3  lot 

Friorissa   et  Conuentus   In  Crutzeburg    ratione 
parrochie  et  pfherszdorff  3  lot 
'^'^^'■^presbyter  dedit   pro  Sede  totum  scilicet   4  Schog   3  gr. 

1  ^. 

^Umma  lateris  4  Schog  58  gr.  2  Jv, 


8< 


qui 


ntur 


Crutzeborg 
dt    —  Vicaria  altaris  Sanctorum  lodoci  et  Catherine  In  J 

naitterio    Monialium    extra    habet    30  Schog    d.    Berthol 

Gdti  qaoDdam  Schallen  2  Sohl 

dt    —  Vicaria  Baiictorum  leorii  petri  et  pauli  apoatolorum  ^ 

Caalro  Cmtzeberg  habet  6  Sohog 
dt    —  Vicaria  Snnctorum    philippi    et    [acobi    in    ecclesia 

Nicolai   d.    loh.  Molitoris    alias    aciüteti    quoiidam 

Zcorn  habet  7  Sebog  1  Scbog  48  j 

dt    —    Vicaria   S.    oswaldi    lu    Monasterio    Monialium 

habet    15  Schog   d.  Jhone  Sommerlathe  dedit    ad    i 

tarn 
dt    —  Vicaria  8.  Bartholoraei  d.  Conradi  Wilbat  per  euad^ 

fnndata  habet  9  Schog 
dt    —  Vicaria  S.  Michaelis    In  eccIeBia    beute  Sfarie  Tirgim 

d.  Valentiai  Mooich  habet  8  Schog 
Summa  5  Schog  40  gr. 

fol.  11^ 
dt    —    Vioaria  8.  leorii  In  ecclesie  S.  Nicolai  dmi.  bertho] 

tnngede  habet  33  Schog  de  quibus  dat  pro  duobus  au 

ueiBaliis  2  ech.  2  Schog  20  { 

dt    —  Vicaria    S.  Elisabet   In    eecleBia  boato    Mario 

d.  lohannis  Zcolners    alias  Zcinfizmeister  habet    10  f 


dt    —  Vicaria  altaria    8.  Andree  lu  predicta  ecclesia  d, 

Sculteti  habet  8  Schog 
dt    — ■  Vicaria  Beate  Marie  Virginia  In  Monte  Cmtzeberg  J 

Erneati  Sehmaltigs  habet  —  46  gr.  2  !, 

WillerBzhuaen  videnltir  an  speelel  iid  Sedem 

Vicaria  Capelle  Ibidem  ad  altare  Boate  Marie  Tirginia  i 

Coaraäi  Sohonbcrgcn  habet  10  Schog 


f  GerstuDgon  2  fert.   1  lot 

,  .  ,1  Bercka  Werre      2  fert.   1   lot 

lobanuB  In  ^  ,      .  ,    *  _. 

I  hermgeu  1  lert, 

I  daogmerBzhasen  I   fert. 

Samma  lateria  4  Schog  18  gr.  2   X. 


121 

,  1  fertouem. 


r 

fol.   115*. 

j"  herden 

1   fert. 

.1  Sula  Snperiori 

J   fert. 

"                      1  SolmaDszhusen 

-J  fert. 

1  Sulingoaszehe 

^  fert. 

Ärohipresbyter  Sedis  pro  endera 

dedit  14  flor.  2  Schog  41  gr. 

1                   Sequuntnr  Ticari 

e  eiuadem  Sedis. 

Viearia  B,  Mario  Virginia    in  parroohiali    d.  lohannia 
fegestein    quo n dam    Conrad i    lyndenloub    habot   2Ü    Schog 
1   Schog  21  gr.    1   -X. 
dangmerszhuaen. 

—  Vioaria   in  parrochiali  Ibidem    ad  altaro  S.  Crucis    et 
B.  Sebaatiani  d.  Bertholdi  hopf&ng  habet  16  Schog 

1  Schog  4  gt. 
Snmma  14  florenoa  5  Schog  6  gr.    I    -X.. 

fol.   116=. 
Gerstungen 

—  Viearia  oltarie   8.  Catherine    et  Triam  regum   d.  Con- 
rodi  Klüthen  qnondain  Martini  hotzel  habet  20  flor. 

(.'/   /■/(  relardatis 
herda 

—  Viearia  Sacratisaimi  Corporia  criBti  d.  Hermani  Bone- 
borg  quondam    Wolfframi  Scheffera  habet  20  Schog 

1  Schog  20  gr. 


■  Tioaria  Sanctomm  potri  et  pauli  apostolorum  In  par- 
i-  rochiali    d,    loh,    lerche    quondam    Icorii    Eremers    habet 
6    schog  24  gr. 


BegiBtnun  SobiidU. 

nlSedcs  Vach  dat  1^  Marc,  facil   lOjflor. 
a  lateris  et  Sedis   10-J  fl.    1    Schog  44  gr. 


in   Vfttha  3  fertonea 

(  hil  gerode 

1 

pltbaai    in    <  Oclissen 

[folkei'shuae 

n 

}daut  3  fort. 

Sequuntur  vicurie 

dem  Sodia. 

dt    —    Viearia  S.  Catherine  d.  Waltheri  wyss  habet  { 

Vioaria  R.  SsbaBtiani    d.  phillppi  8c)ioteIin  qaoudam  I 

titolff  habet    15  8chog.  posseBsor  istius  Ticarie    est  1 

et  Consiti  morantur  iu  diooeai  herbipolenHi. 
Summa   12  gr. 

fol. 
dt    —    Viearia    £.  Uarie    virginis   in    parrocliiali  eocIeaÜK 

heurici  'wirtsparg  quoudam  Gonradi  here  habet  10  S^ 

40  3 
dt   —  .Vioaria  S.  Nicolai  In    ecclesia  parrothiali   diii, 

heaze  alias  heyll  habet  5  Schog  ! 

dt  —  Viearia  hoapitalia    Kaucti  Hpiritua    cztra  oppidum 

propo  Murös  rogitar  per  hospitalarera         1   Schog  20  4 
dt    —  Viearia  S,    panthaleonis    d.    Andrea    Wyaazs    habel 

Schog 
dt    —  Viearia  S.  viti  In  parrochiuli    d.  Nicolai  hoj 

4  Schog 
dt    —  Viearia    Beate    ifarie    Magdalena    In    leproao 

MuroB  d.  Conradi  Sehillera  habet  10  Schog 
dt    —  Viearia  Noua    S.  Anne    d.  lohannis    Trentr,  (?)   1 

13  Schog 
Summa  4  Schog  44  gr. 


dt    —  Commenda  Noua  S.  Crucia  d.  heiiriui  wittzpurg 

13  gr.  1  i 


Bsgistiam  Subsidü. 


123 


Zcum  Totlisza 
-  Ticsria  8.  lotianoia  d.  loh.  öraiicko  quondam  loh,  dol- 
BChnidera  habet  4  Kohog  16  gr. 

'To-  I     SedoBhadsen  dat  10|  fertoues  id  est 

I  X,  1  "b    J 

Saltiangen  \ 

SreytiageD  doniiDaruin  I    ,         .    „    .  ,    ,  , 

^        ,  °  >  dftul  o  fcrtooes  1   lot. 

Sonidorn:  | 

Tyffeunart  I 

Summa  latoris  et  Sedis  27  Schog   19  gr.  1    X 


Haszen 

Ettenbusen 

Sohweyna 

Breytingen  dominorum 

GompelBtat 

lengeefeiltt 

Bacohftltt 


daiit  5  fori.    1  lot 


/ 


Seqnnntur  vicarie  ejusdem  Sedis. 

Saltzungen. 

dt     —  Sanctorntn  feücis  et  adaucti  iu  parrochiali  oeolcsia  d. 

benrioi  Miirtini  habet  16  Schog  1  Schog  i  gr. 

dt    —  Vicaria    B.  Marie  virginis    In  hospitali    d.    Wotffgangi 

Specht  quondftm  Wernheri  Specht  habet  3*2  Schog 

2  Sohog  10  gr.  2   X. 
Summa  3  Schog  14  gr.  2  X. 

föl.   118*. 

dt    —  Vicaria  S.  crucis  In  panochiali    d.  loh.  wansza  habet 

34  Schog  2  Schog  40  gr. 

dt    —  Vicaria  8.  lohaDnia  In  hospitali   d.  EillaDJ  Bcazsawer 

habet  6  Schog  24  gr. 

dt    —  Vicaria  Corporis    criati    d.    philippi  Nicolai    habet    17 

Schog  1  Schog  4  gr. 


124 


RRglitram  SnbsidB. 


dt  —  Vicaria  CapoUa  altaris  S.  lacobi  eitra  Muros  Saltzun- 
gcii  (3.  lohaanis  tieymbreolit  habet  6  Schog  20  gr. 

25  gr.    I  Jv 
dt    —  Vicaria    B.  Marie    virginis    In    eccleeia  pairoehiali    d. 
Eborhardi   N.  habet  26  Sohog  1   Schog  48  gr. 

dt  —  Viearia  Noua  undecim  miUium  virginnm  d.  hermanni 
grylman  habet   13  florGuos  52  gr. 

dt  —  Vicaria  li.  Marie  Magdalere  In  parroohiali  d.  lo.  re- 
gia habet  aiagalis  computatia  25  Schag  1  Schog  4Ü  gr. 
Summa  8  Schog  53  gr.   1  -X. 

fol.    119». 
Langofelt 
dt    ■ —  Vicaria    S.  Marc!    In    filiolo  Ibidem    d.    bunrioi   wansz 
habet   13  Schog  52  gr. 

Alleudorff 
dl    —  Vicaria  8.    loh.  baptiate    In  Mouaaterio  Monialium    d, 
heiurici  heaaze  habet  8  Maldra  Siliginis    3   Maldra  tritici 
Menaure  fuldcusis  20  gr.  et  6  pullos  40  gr. 

dt  —  Viearia  B.  Marie  virginis  Magistri  Kilianj  Bossauwer 
habet   \h\  Schog  57  gr.    I  ^ 

Stej-Qbach 
dt    —   Vicaria    B.    Marie    virgioia    d.    henrici    Stelaw    habet 
20  Schog  1  Schog  20   gr. 

Aldenstoin 
dt    —    Vicaria  S.  Crucis  d.  heinrici  Stelaw  habet  ad  valorcm 
4  Schog  16   gr. 

huaen 
dt    —  Vicaria  S.  Sebaetiani  d,  loh.  heymbrecht  habet  S  Schog 
23  gr.  33  gr.   1   J\, 


—  Vicaria  CapoUe  prope  chorum.  Monasterii  Monialium 
In  lacu  d.  Erhard!  Sibotten  habet  \2\  Schog  54  gr.  2  ^ 
Summa  5  Schog  33  gr.  1   A. 


Begiitrom  Snbiidii. 


-  Vicaria  S.  Crucis  d.  Erhardi  hopffen  habet    16  Schog 
et  certoa  agroa  prati  forte  6  1  Schog  36  gr. 


— -  TicBiia  Ibidem  d.  Mogiatri  lohai 
Samnia  2  Sohog  24  gr. 


'  Mouasterium  Moiiialium    S.  Nicolai    dal    3  Marcas  - 


Nota:  una  marca  est  eis  remissa  propter  luopiam 
Breytingen 

—  Äbbas    et    Conuentus    Monaaterii    dominonim    dant    3 
!■  Harcas    i/eilfninl  pi-r  it.    lieenliatum  Slakelberg  3   fiorenos 

—  Monasteriura    Mouialium   quod    appelatur   dominarum 
dai   \\  Murcna ;  iletlit  per  prefatum  d.  lieent.   Slakelberg 

2  fior. 
CratüeboTg  Uonaaterium  Monioliatn 
ordiuia  S.  Benedict!  prupe    vaoh.  —  MoDasteiium   ibidem 
dat  1^  Moroas 

Nota:  Crulsbeborg  ordinis  Siinnli  .■liigusliai  prope  werram 
I   dat  Snbsidiiim,    vbi  est   Cnpelln   S.    Uburii  prope  poiilem 
Somma   19  fior. 

fol.  120''. 

SoioiDaria  percepta  ex  oppido  Isennach  et  de  9  Sedibua 
Slicet  Mila,   Itej-Dde,  ockerahusen,  lupenitz,  Rornrit,  Crutze- 
,  heringea,  Vach  et  buszen  facit. 
54  florenofl,  1Ö.5  Rchog,  56  gr.  2  Jv.   1   ob.  leon. 

et  1   ob.  Rneberg. 


BUDt   1 1  Sedea.  ] 


Sequantnr  Oollecta  dictorum  Sa 
cuiatiounm  per  preposituram 
burgensis 
Note:  Sub  prepositura  lecheburgot 

Sedes  £erga  Superior 
dat  7  Mareofl  ^  fertonem  2  SoUdos  de  infi-ascriptU 
tia  etc.  ad  Sedem  pertiueutibus. 
Nota:  dedit  Tt  in  folio  seqaecti  Soliiius  fitU  laxalu*  .m 
coiiimissari'am  ad  Ib  grossns  aiidquos.   — 

Nota:  Tota  Summa  facit  76  Schog  58  gr.   1 
PlubanuB  S.  Blasii  in  Northusen  \  Uarcam 
„  S.  Nicolai  Ibidem  ^  M. 

„         8.  petri  Ibidem  I^  fertonem 

„         8.  lacobi  Ibidem  \\  fort. 

Capella  Batberode  1   fert, 

Nota;    isla  capelia    est  desiiluta    et    tra/mfaia 
capcllt  hiispilalis  ptregrinorum  Sie.  Elisabet  In  NorlhHseH  j 
Capella  in  getbucharode  1  fert. 

Nota:  isla  capella  est  ineorporata  llefelt  Monnxlerio 


Saltza  Suporior 

1  fert. 

Saltza  Inferior 

H  fert 

ptebanns   blasii  vi   Mollms. 

Eyazla 

1  lot 

Steynbrucken 

1   lot 

SunthuBzen 

3  lot 

Vieleben 

U  lot 

Ineorporata   Cti/iifiifo   lecheburgruni 

windehuszen 

7  lot 

Byla  et  leimbioh  filia 

7  lot 

vrbecb  et  gmmbich  fiiia 

ifert. 

Stergeltail 

1  lot 

vockeurode 

7  lot 

Neuwenstat 

1   lot 

harz  cnu  gen 

2  lot 

^              Ragblnm  Sabsldii. 

^^^^^la^^^H 

^^^^^^^^K   Crjrmilderode 

lot                                         ^^^k 

^^^^^^^^K    heriungen 

1  lot                   ^^H 

^^^^^^H    OberoBasEwerff 

1  lot                   ^^H 

^^^^^^H   Eouigerode 

^H 

^^^^^^^   Appenrode 

iiot                   ^H 

^^^^^^^^1  Elosangeu 

^H 

^^^^^^H    BisBchofferode 

iiot                   ^H 

^^^^H  Uauwertherode 

^^H 

^^^^^H    RoteBzhageti 

|iot                    ^H 

^^^^^^B  iroffeleben 

\                           ^^H 

^^^^^H    -wolfferode  et  Wema  filia 

\  fert                                 ^^H 

^^^^^^^^B    Gnderszleben 

1  fert                                 ^^1 

^^^^H    Snltzhain 

1  lot                   ^^H 

^^^^H    Elrich 

7  lot                                    ^^H 

^^^^^^^^H  Capella  b.  Tirginis  Uarie 

Ibidem  2  solid  \uia :         ^^| 

^^^^^H                       lyhenebpH 

in   vdextal   propf   Erf-         ^^H 

^^^^m        Junllam. 

^^H 

^^^^^^^H     iTbenrode 

3  lot                                    ^^H 

^^^^^^H    cleltenberg 

lot                                    '^^^ 

^^^^^H     Tettinborn 

1  lot                                 ^^1 

^^^^^^^^1    rodigeazdorff 

|iot                     ^M 

^^^^^^^B       Sachsza 

^^H 

^^^^kA«'  S'    petersdorff  desolat  \  lot 

£lt  RVlIlU   tÜWlIf  libcit  BuU            ^^^1 

^•*'^'^*"'  Osterode                  IJ  lot                                                  ^^ 

if.  AfHinrua  li/iilTn-                 ^^^^H 

^HL                  SaszwerSen  Inferior  3  lot                                              ^^| 

^^BpceBb;ter  de  Sede  dedit  75  Schog 

58  gr.  antiq.   1   ob.           ^^H 

^^^Kqanntur  preUti  Snb  Sede  B 

^1 

^^K-  Frepoeltas  eticleaie  CoUegiate  S. 

Crucis  In  Northnazea         ^^| 

^^^bat  I   Marcam 

Nihil       ^H 

^^^E—    Decanns    et    Capitulum    snpradicte    eocieaie    S.    crucis         ^^^| 

^^Buit  3  Uareae 

21  äorenos          ^^H 

^^^^—  Äbbatisaa    et  Monaaterium    Noui 

operi^  Ibidem    estra          ^^^| 

^^brnroa  daDt  5   Marca«    'i  lot 

25  floren.          ^^| 

^^^^-  Äbbatisaa  et  CotmontuB  Monosterii  veteris  Tille  Ibidem         ^^^| 

^^Rfuit  3  Marca»  3  lot 

10             ^^M 

^^^tSanuna  laleris  66  floreoi  In  Aura 

65  Schog  58  gr.  an-        ^^^H 

^^^H  1   ob.  leonen. 

^^J 

fiegütmm  Sabsidü- 


clesia  CoUegiata   ex  Northuszen. 
Ecclesia  Raocte  Crucis. 

dt  —  Vioaria  prima  In  Summo  altari  d.  loh.  Keubert  habet 
2  forenaes  tritici  et  3  foresses  ordei  36   gr. 

dt  —  Yicaria  secunda  eiusdem  altaris  d.  heinnci  WerDtgeee- 
dorff  habet  2  forenaes  tritici  IJ-  foreoB.  ordei  -^  forena. 
SiJiginia  25  gr. 

dt  —  Yicaria  tertia  eiuadem  altaria  d.  phiJippi  Kreiteubachs 
quondam  hcrmanai  huszman  habet  6  foreiiBes  frumenti 
et  5J  schog  ö7   gr. 

Yicaria  quarta  eiuadem  oltaris  doctoris  loh.  woydemaii 
quondaia  doctoria  bertholdi  wenden  et  leorü  gruters  ha- 
bet 2^  forensea  frumenti,  1  tor.  ordei,  1.  for  auene  12 
gr.  antiq.  — 

Summa  1  Schog  58  gr. 

fol.    123». 

dt  —  Vioaria  S.  lohannia  d.  Ouutheri  Keszeman  habet 
G  schog   1^  forensea  &amenti,   1  forens  ordei  22  gr.    1  ^ 

1   ob. 

dt  —  Yicaria  eiuadem  altaria  d.  lohaunis  Elehe  habet  8 
Schog  16  gr.  34  gr.   1    .X,   1   ob. 

dt  —  Yicaria  secuuda  altaria  omnium  aanctorum  habet  22 
Schog  d.  tliome  Kirchperg  1   Schog  6  gr. 

dt  —  Yicaria  primissarie  duoram  personatuam  sciücot  do- 
minoram  loh.  Stolle  et  loh.  Saoderi  habet  5^  forensea 
firumeiiti  ^  forenacm  ordei  2  forenaes  auene  IT  Schog 

1  Bohog  36  gr. 

dt  —  Yicaria  altaria  b.  Uarie  virginis  d.  Ad.  forcrs  habet 
2  forenaes  frumenti  2|  forenaea  ordei  20  gr. 

dt  —  Yicaria  Capella  S.  Margarete  d.  loh.  Bursfelt  habet  b 
forenaea  et  oriiei  et  5  Sohog  36  gr, 

dt  —  Yicaria  altaria  S,  Crucis  ante  chorum  d.  Keningi 
Bouenten  habet  1^  sexagen.  tritici  3  forens.  Silginis  4J 
forenaes  ordei   I^  forens.  auene  1  Schog 


It«ei)truTn    Soijsi 


129 


dt    —  Ticaria    altaris  Snnctarum    Anne    et  Catherine    d.    lo- 
haniii«  Newkomen  habet  4  floren.    1   foreus.  tritici  '2ä  gr. 
1    X   1  ob. 
dt    —  Vicaria  Trium  regum  d.  Nicolai  owlep  habet  4  Foren- 
aes  fraraenti  et  1^  floren.   Sed  quia  CommissariuB  et  col- 
lector  Nihil 

Summa  5  Schog  50  gr.  1   X  1   ob. 

föL   123«'. 

dt    —  Vicaria  &.  Haariuli   d.  petri  hewin  habet  2^  forenaes 

tritici  2i  foreuB.  Siligjnis  et  ordei  28  gr. 

dt    —  Vicaria   eecnnda    eiusdem    altaris    d.    Nicola!    Kleinen 

habet  6  Rchog,    6  SolidoH    1^   foi-eua.  frumeDli,    Siligiois 

et  ordei.  qiiia  fait  aoteceaeor  In  coraraissariatu  Nihil 

dt    —  Vicatift  S.  Uartiui    d.  heurici  prewaze  habet  3  Scbog 

9  gr. 

dt    —  Vicaria  Secnnda  eiaadem    altaris    d.    heiorici    ochsaze- 

nere  habet  J  forensem  tritici    4  forens.  siliginiB   et  ordei 

et  1   foreDs  aueoe  32  gr.    I   X   1  ob. 

dt    —  Vicaria  B.  Uarie  Magdolene  d.  loh.  Besä  habet  3  fo> 

reoeee    8  Maldrit  frumenU,    8  forens.    8    Moldra  Siliginia, 

3  forens.  8  Ualdra  ordei  l  Schog  4  gr. 

_di    —  Vicaria  S,  Martini    d.  heinrici  haawart    habet    Ij  fo- 

lenaes  fimmenti  ^  forens.  Siliginia,   10  Maldra  ordei,    IJ 

forens,  2  modios  auene  et  13  Nouoa  gxo&eoH  p/eiatiiu  tVorl- 

hutaiius  colliitor  28  gr.  1    X 

-  Vicaria    S.  Michaelig  Hagistri  Nie.  Kebeliog   habet   2 

ferens.  fimmenti    2  forcna.    ordei,    3  Schog   et    1  Itlarcam 

Morthosane  Waraudie  83  gr. 

!. —  Vicaiia  B.  Harie  Virginia    d.  loh.  herbothe  habet    3j^ 

fbrenees  tritici,  4  forens  Siliginis,  3^  foiens.  oidei,   1^  fo- 

-  mna  aoene  1   schog  10  gr. 

Samma  4  Schog,  24  gr.,  2  A,,  1  ob. 

fol.  124". 
—  Vicaria  S.  Sigisraandi  in  Cripia  sub  ehoro  habet  9^ 
Schog  d.  lohaiinis  furors,  Cenaua  auut  desolati  — 

Ticaria  Secnuda  eiuadem    altaris    d.    henrici  glocke   habet 


130 

ö  8chog,  5  Uodioa  auene,   10  Uodios  tritid,   10  Hoä.  Si- 
liginis  q.  Jlertholdi  anebattel 

dt    —  Ticaria  Capelle  S,  lautencii    d.  I^onhardi  Arnoldi  ha- 
bet 6  foreoses  fromentt,  8  foreaaes  orilei  roinas    t  Uodioa 
1   Schog   16  gr.   1    X  1  ob. 

dt    —  Ticaria  S.  Anne  d.  leorii  walrot  habet  2  äoreoos  B  gr. 

dt    —  Viearia  8.  thome  d.  Andree  rnrot  habet  6  Schog  18  gr. 

dt  —  Viearia  S.  Biiriholomei  et  dioaisii  d.  Conmdi  Morch 
Nunc  d.  loh.  sperlingeg  habet  25  Schog     1   Schog  15  gr. 

dt  —  Yicaria  Saiictorum  Audree  et  Nicolai  d,  hmiinci  Schmet 
habet  5  foreoaes  Siliginis,   1   forena.  eueue  3G  gr. 

dt  —  Viearia  Ssnetorum  laoreucü  et  Andree  d.  lohannis 
Schere  habet  5  Schog,  2  forenses  Siligiuis  et  1   ordei 

25  gr. 

dt  —  Yicaria  decem  millium  Haityiam  d.  lohannis  peteis- 
Bilige  habet  7^  foreo^es  fmmenti  et  ordei,  2^  Uodioa 
1  foreDBem  tritici  5^  modios  2  foreDaes  anene,  3  Schog 
16  gr.  1  Schog  13  gr. 

Summa  5  Schog  11  gr.   1   Jv  1  ob. 

fol.  124»'. 

dt    —  Viearia  K,  Egidii  d.  Nicolai  groaszeu  habet  27   Schog 
1  Schog  24  gr. 

dt  —  Viearia  Secunda  eiusdcm  oltana  ü.  phüippi  rothe  ha- 
bet 27  Schog  1  Schog  24  gr, 

dt  —  Viearia  omninm  Sanctoram  ante  ehoraro  d.  lohannis 
Kirchoff  habet  12  Schog  36  gr. 

dt  —  Vioaria  Sanctorum  Cosme  et  daraiani  dnoram  perso- 
natuum  scilicet  dominoruro  Coniadi  henningi  et  Conradi 
EepEcbuff  habet  37  Schog  3  gr.  7^  foreuses  Siligiuis  et 
ordei  2  Schog  30  gr. 

dt  —  Viearia  Saactorum  lacobi  et  Eulogü  d.  gontheri  de 
beringen  habet  'ib  Schog  1   Schog  45  gr, 

dt  ^  Viearia  altaria  S.  laureocii  d.  Tilonis  Babesta  habet 
4^  forenees  tritici  \  forenaem  Siligiuis  et  8^  Schog 

52  gr.  l  A,  1   ob. 

dt    —  Viearia  S,  Anne   d.    loh.  fronrolhs  habet    1   foienMin 


fol.   125 


tiVitici  3  forenses  Siliginie    2  foreuBea   ordei 

42  e 

Summa  9  Scliog   1-1  gr  antiquoa. 

BUflii. 
at   —  Vicaria  altaris    B.  lohannie    euangeliäte   d.  leorii  di 
men  habet  12  ächog  Quia  promotor  ofScii  20  gr. 

^,ttl  —  Vicaria  Secanda  eiaedem  allaris  d.  Gooradi  Bock  olim 
liaboit  2  Rchog,  4  foronaea  framenti,  SeJ  desolata 
per  MügiBtrum  Koaemunt,  qui  dicitur  Capitalia  Bubluvaeae 
«t  sibi   iubursasäe  Slucketebm  in  Mokl(kusen)'^) 

■  Vicaria  Beate  Marie  virgiuis  ante  cliomm  d.  litirtwici 
Milg  habet  3^  forenses,  2\  foreoBea  ordei,  1  foreusem 
auene,  1  Bohog  Nuuo  aljqualiter  deaolata  l^obolasttci  et  ca- 
DOaici  in  heyligenslal*)  32  gr. 

Vicaria  Sanctornm  petri,  Nicolai,  Catherine  et  Bar- 
bare  d.  Marci  deckerB  habet  28  Scliog  I  Sohog  24  gr. 
'  Viearia  8.  Catherine  d.  henningi  ochaaeneter  habet 
\\  Sohog  In  reliquis  censibus  est  desolata  4  gr.  1  ^  1  ob, 

■  Viearia  S.  Sebaatiani  d.  henrioi  Weyssenberg  habet 
IS  Schog  54  gT. 

I  —  Vioaria  S.  Audree  d.  henmDgi  fioaenten  habet  3}- 
Bahog  3^  Ualdra  &umenti  ^  Maldrum  ordei  Mensure  Erf- 
fiud.  40  gr.    1  ^   1  ob. 

'  Viearia  B.  Marie  virginis  d.  loh.  Kamme  (?)  habet 
9  Uodios  frumeuli,  9  Modlos  ordei,  22  Schog  autiqae 
Hoaete  2S  gr. ;  quia  deaolata  est  28  gr. 

Bomma  4  Schog  26  gr. 

foL   125". 

i  .—  Viearia  S.  Uichaelis  d.  Conemundi  de  heringen  habet 

'  1  forenaem  tritici,  8  forenaea  Siliginia  et  ordei        30  gr. 

—  Tioaria    Noua  eioBdem    altaris   d,  Mich.  Kolers   habet 

7|  Schog  21  gr. 

'  Viearia   tercia    ad    Idem    aitare    d.    Aadree    hofferung 

;  12  Schog  36  gr. 


Jg2  Begistrom  Sobd^. 

dt    —  Vicaria  b.  Marie  Magdalene  Magiatri  d.  herwie 
habet  2 1  Schog  1  forensem  fratnenti  I   SüIio° 

NionUi 

dt  —  Vioaria  omnium  Sanctoram  d.  Sigiömundi  thome  de 
Sockheim  habet  2  forenaes  Siligiuis,  3  forenses  ordei  4 
forensea  auene,   1   floreuum  34   gt. 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Ändree  et  lodoci  d.  henrici  weya- 
aenburg  habet  3  forenses  tritici,  2  forensts  ordei  et  8 
modios  Siliginis  32  gr. 

dt  —  Ticaria  onminin  apostoloram  d.  theoderioi  heiling  ha- 
bet 26  achog,  3  forensea  frumeuti,  3  forensoa  ordei,  1  fo- 
rens.  Siligiaia.  2  Schog   15  gt. 

Snmma  5  Schog  56  gr. 

dt    —  Vicaria  8.  Michaelis  d.  Martini  SchieJ  habet  24  Schog 

1  Schog  12  gr. 

dt    —   Vicaria  Sanetorum  lodoci  et  lacobi  d,  gerwici  Milg{iH  ?) 

habet  16  Schog  48  gr. 

dt    —  Vicaria  Corporis  cristi  d,  loh.  Siffridi  de  Cappel  habet 

5  Scbog  2  forenses  ordei  24  gr. 

dt    —  Vicaria  Sanctorum  leorii  et  oswaldi  d.  heinrici  Schmedt 

habet  25  Schog  1   Schog  15  gr, 

dt    —  Vicaria  Secunda  ad  Idem  altare  d.  Michaelis  Sarforis 

olim  habuit  10  Schog  Nunc   voro  habet  3  Schog  Moaete 

leonensifl  9    gr, 

dt    —  Vicaria  S.  Martini  d.  hermanni  pfhiffer  habet  3  foren- 

aes  tritioi    4  forensea  ordei    Quia  JuU    in  colligeiiHo    coa- 

diutor  per   lolam  prr/nisituram  Hihil 

dt    —    Vicaria    B,  Marie  Magdaleoe    d.    Coaradi    putz    habet 

20  Schog  1   Schog 

dt    —  Vicaria  S.  theobaldj  d.  loh.  NeTkomen  habet  5  Schog 

1   forensem  tritici 
Summa  5  Schog  12  gr. 

fol.   121 
dt  —  Vioaria  Sanctorum  Erhardi    et  laurercii    d.  loh.  holi 

apffels  habet  10  Schog 

Vicaria  Trium  regum  d.  Ich.  furers  habet  5  Schog  a\ 

1  forensem  Siliginis 


Reglstrunj  Sutsiilü.                                       133^^H 

^Ku 

—  Viciiria  S.  Catherine  d.  TJlonia  liftbents  habet  7\  Schog,        ^H 

11    raodios  tHtici,   10  UodioB  Siljglnis                         35  gr.        ^H 

In                             H 

—  Vicaria  Corporis    oristi    d.  bdrmanui  pfliiffer  habet    1        ^^H 

floreourn  2  foreuaes  tntici,  2  forenaoB  Siliginis,  '2  foreuses       ^^H 

ordei  Qm'a  fut'l  in  Colligenilo  coadiu/or  tl  oj^di  //romolor       ^^H 

^H 

^^M 

loh.  SaDderi  habet  7  achog,  2  forenaea  ordei,  2  for.  aueoe       ^^| 

34   gr.       ^H 

dt 

^   Vicaria  ^anctorum    loh.    et  Andree    d,  Andree    haffe-       ^^^| 

ruag  habet  4  forcnsca  frameuti,   I  foreo«.  ordei,  1  Schog       ^^^| 

30              ^^M 

dt 

^^L 

^H 

^^H 

Samma  2  »ohog  3G  gr.                                                             ^H 

Bt 

^H 

—  Vicaria    b.    Uarie    Tirginis    d.   loh.    Muris   habet  17|        ^^H 

V 

Schog                                                                                                      ^H 

^Rt 

—  Vicaria   Noua  Corporis    cristi    d.    loh.  Ziucberg  habet        ^^H 

15  Schog                                                                             45  gr.        ^^H 

^K 

dt 

—  Vicaria  S.  lodoci  d.  Gonradi  Volokwin  habet  3  Sohog        ^H 

Uooete  leou.                                                                         9  gr.        ^^M 

dt 

—  Vicaria  Secunda  ad  Idem  oltare  In  honorem  8.  cruois        ^^M 

d.  Andree  hafFeraog  habet  16  Schog                           45  gr.         ^^M 

dt 

—  Vicaria  S.  MichaoÜB    d.    loh,  Siffridi   habet  34  Schog         ^^| 

per  liamiiiiiiii  hermaniiim  pfliijfvr  vt  in  relarilntis  1   Sckog        ^^H 

24                  ^H 

at 

—   Vicaria  S.  Crucis  d.  heuiiiügi  goden    habet   21  Sohog        ^^| 

48               ^H 

U  hospitalt  leproaorum.                                     ^H 

dt 

—    Vicaria    d.    Conradi    Martacheffala    habet    4    foreuses        ^^| 

u 

4  Modios  fmraenti  et  3  Sohog                                      3B  gr.      ^^H 

Ticuia  Ko«a  B.  Marie  Tir^ni«  d.  beinrici  baldna  bahei 
24  Scboe  1  Sei) 

Snmui  b  Schog  14  gr. 

In  Hon&steiio  UoDiaHmn  Noni   operii  «off  deq 

frsDveobeige 
dt    —  Vicaria    S.  CruciH   d.    gerwici  Milg    habet   2    foi 

tritici,  2   foreasea   ordei,    I   forenaem  frameati 
dt    —  Vicaria   S.   lade   h&bet    20  Schog    4    agros    riueti 

paoli  Miseoen  quia  foit  oUm  NotaHos  Comissani  I 
dt    —  Vicaria  Seconda  eiusdem  altaris  d.  leorii  lordan 

8  Schog,     Sed  qnia  foit  Notarios  Gommisaarii 
dt    —  Vicaria  S.  SigiBtnandi  d.  Ändree  Vnrsdt  habet  8 


dt  —  Vicaria  Beeonda  eiusdem  altaris  d.  Coomdi  Smedt  1 
net  8  forenses  rrtunenti  et  ordei,  2^  Scbog 

dt  —  Vicaria  Sanclorum  Nicolai  et  Catherine  d.  And] 
haffeniDg  habet  3  forenses  framenli,  3  foreases  ordei 


—  Vicaria  Seconda  eiosdem  altaria  d.  lob.  Kamme 
8  ModioB  Siliginü  et  10  Schog  auttque  monete, 
racant  19  | 

Sanuna  3  Scliog  27  gr. 

fol.  IS^ 

—  Vicaria  S.  Sebastiani  d.  thome  Eirchperg  habet  i 
Schog  et  36  gt.  2  Scbog  7  gr.  3  ; 
-^  Vicaria  8,  Crislofferi  d.  beinnci  weisseuberg  1 
3  forenses  frumenti  et   1  forensem  ordei 

—  Vicaria  Sanctorum  Cosme  et  damiani  d.  lobaDnis  E 
&idi  babet  2-^  foreases  fnimenti,  2|  forenses  an eoe  21  jj 

—  Vicaria  altaris  S.  Sebastiani  quondam  dominomm  fa 
rici  et  Casperi  gaszinan  Nanc   d.  Melchioris   de  ache  1 
bet  48  Schog   18  Solidos  pro  Singuüs  solidis  9  ^  — 1 

—  Vicaria    S.    lohannis    Baptiste    d.    loh.    hutters 
1   florenum  3  forenses  Siüginis  et  ordei,    1  forensem  m 


B*K<slrum  Sobsidii,  IgS 

-  Ticaiiit  B.  Marie  Magdaleue  ä.  toh.  huffuoer  hübet 
1  forensem  lü  Uodtos  fmmenti  5  Hodios  aueue,  ö  tJohog 
9  groasos  22  gr.  2   ^V 

—  Vicaria  S.  Michaelis  d.  hetirici  haawarU  habet  3  fo- 
reDses  tritJci  6  forenses  Siliginis  et  ordei  et  1  foreasein 
aoene  65  gr.   1    X   1  ob. 

dt    Ticaria  SaDctomm  Bartbolomei  et  Andres  d.  heinrici  Bras- 
sen habet  24  Schog  24  Schog   12  gr. 
i  5  Schog  45  gr.  2  Jv.  1    ob. 

fol.   128'-. 

].  loh.  MilgiB  habet 

1  Schog  12  gr. 

loh.  Eewher   habet 

27  gr.  2   X. 


-  Ticaria  i 
24  florenos 
—  Commissa 


Ticaria  Secnnda   ad  Idem  altare 
34  8chog 

■  Vicaria    Nona    corporis    cristi    d. 
4^  florenos  et   1   forenaem  tritici 

In  hoapitali  S.  Martini 

—  Ticaria  Sancli  Spiritus  d.  Conradi  Tusch  habe»  5 
Schog  24  gr.  12  gr. 

—  Vicaria  S.  Anne  d.  loh.  Kohel  habet  1 1  Sohog,  1  fo- 
renaem ordei  et  2  forenses  tritici.  Sed  certiceaaus  deso- 
bti  sunt  30  gr. 

.  Marie  virginig  d.  Borghsrdi  Zcengen  habet 
1  Schog  40  gr.  1  X  l  ob. 
Ha  Noua  d.  Baltasaris  lodenici  habet  4  Schog 
12  gr. 
CapelleS.  loorii  In  foro  granorom 
Vicaria  S.  leorii  d.  lacobi  wenden  habet  12  Schog  3  fo- 
renses tritici,  Siliginig  et  ordei  — 

fol.   129», 

i  4  Schog  14  gr.   1  ob. 

-  —  Vicaria  Secnnda  jn  eadem  capella    d.  hermanni  pfhif- 

ÜBT  habet    8  Schog  quondam    tilonts    hafferang    Quia  Jiiit 

in  citlUgrnda  coadinlor  et  litri.i  eoasn/lHn  Hnuerendisiinii  Spe- 

dalin  promofiir  Nihil 

—  Vicaria  tertia  in  eadem  Capella  d.  henrici  langman 
babet  8  Schog  34  gr. 

—  Ticaria  Noua  lu  honorem  5  Tulnerum  per  d.  lohan- 


Begiitrom 

nem  Kohel  Instaurata  habot  vltra  20  floronos.  Quin  pri- 
mua  posaeasor  et  iDstaurator  pro  üla  vicaria  abüunit  ro- 
mitti  Nihil 

In  Monasterio  Monialium  veterie  ville 

,  —  yioaria  Sanctorura  philippi  et  tacobi  d.  Andreo  liaf- 
ferung  habet  4J  Sdiog   15  gr.  13  gr.    l  ^    1    ob. 

,  —  Vicaria  Sanctorum  Aiidree  et  lolianuis  euangcliate  d. 
Nicolai  Banszon  habet  2  agvoB  vineti  2^  achog  J  5  Noiios, 
Quia  deteriorata  oat  1  5   gr. 

1,  —  Vicaria  omnium  apostoloriim  dni.  Äodree  Vnratht  ha- 
bet 7  Schog  1  8  gr. 
Vicaria  Seouoda  eiuadem  altaris  d.  heinrici  Ebernhuszea 
olim  CommisBarii  habet  18  Bcliog /«//  lUigiasa  iid  decem 
unims  — 
Summa  1  Schog  10  gr.  1  ^  1  ob. 
^                                                                                       fol.   129^ 

t  —  Vicaria  Capelle  Barlholomei  cl  Callierine  circa  chorum 
d.  loh.  de  heringen  habet  30  Schog  Nane  d.  Iie/irici 
Schmedt  Canonici  Noi-lAusem.  vi  in  rtlardatis 

t  —  Vicaria  Sanctoram  Bartholomei  et  Catherine  d.  hein- 
rici Reyaszel  habet   10  Schog  30  gr. 

t  —  Vicaria  B.  Marie  et  lohaunis  Baptiste  d,  lohauois 
Sanderi  habet  7  Schog  21   gr. 

,t  —  Vicaria  Marie  Magdaleue  doctoris  Maroi  docketa  habet 
3  forenses  Siliginia  et  ordei  21   gr. 

it  —  Vicaria  Ssounda  eiusdem  allaria  d.  Iah,  Milgia  habet 
12  Schog  36  gp, 

It  —  Vicaria  Tertia  eiusdem  altaris  d,  loh.  de  Mingerode 
habet  20  Schog  1   Schog  4  gr. 

It  . —  Vicaria  S.  Anne  d.  loh.  grisbach  habet  14  äorenos 
et  7|  Schog  1   Schog  8   gr. 

It  —  Vicaria  Secniida  eiuadem  altaris  d.  loh.  deinhard  ha- 
bet 1   forenaem  tritioi,   1  forena.  ordei,  4  Schog      21   gr, 

Jt  —  Vicaria  Capelle  Sanctorura  Symonis  et  lüde  In  por- 
ticu  d.  lohannis  Zciucko  habet  18  Schog  Monete  antiqae 
awff  Elrichssze  wehr.  27   gr. 

Summa  4  Schog  48  gr. 


B^btntm  SubaiiHI. 


137 


fol.  130». 
noarta  SanuUimm  Erosmi  ul  Macbabeorum  d,  hoorioi 
de  BeanDngen  habet  1 1  Modioa  tritici,  b  furenses,  l  Hod. 
oidei  30  gr. 

Nuwenetat  Sub  Castro  houstoin 
— ■  Vicaria    Noua  Sauctorum    potri    et    pauH    apoBtoloram 
d.  heinrici  Karpen  habet   17  Schog  39  gr. 

Elrich 
Vioaria  S.  theobaldi  d.  heinrici   lloütoris  habet   II  Schog 
antjque  Uouete,  2  forenaes  8Uiginis  — 

—  Vicarift  Sftiictorum  Symonis  et  lüde  d.  loh,  eyche- 
nawe  habet  4  Schog  Mooete  antiqne,  4  glad  (?)  grosBoa 
quia  Archi Presbyter  et  ConcoUector  Nihil 

—  TicBria  S.  Martini  d.  loh.  Gunderam  habet  2^  foren- 
aes £riimenti  et  2  Schog  21   gr. 

■  Vicaria  Saucte  Catherine    d.    heinrici  Northeim    habet 
3  forenees  Siligini»  et  6  Schog  antique  Monete       22  gr. 
1  X  1   ob. 

—  Vicaria  S.  üaini  d.  loh.  Sander  habet  3  Schog  Mo- 
nete  leon.  9  gr. 

Summa  2  Schog  I   gr.  1    .2\,  1   ob. 

fol    13ü'>. 

—  Vicaria  B.  Mario  virgiuis  d.  loh.  wonieke  habet  11 
Schog  36  gr.  35  gr. 

—  Vicaria  S.  Andree  d.  Nicolai  Meohtilt  habet  18  Schog 
antique  Monete  27  gr. 

—  Vicaria  Capelle  S.  Nicolai  auff  deme  Kodenanger  d. 
laurentji  Baern  habet  14  Schog  aatiq.  monete  21  gr. 
Vicaria  Capelle  Intirmorum  Sancti  epiritiia  da  mini  loh. 
aeschenbomer  habet  3^  Schog                 10  gr.   1  i\,  1  ob. 

.  —  Vioaria  Trium  Kegum  In  parroi^hiali  eocieaia  domini 
Conradi  lantgreffe  habet  6  sehog  T  gr.  1  forens.  Siligi- 
nis  24  gr.    1    \. 

—  Vicaria  S.  Nicolai  d.  loh.  hoyman  habet  7  Schog 

21   gr. 


^■^138                                       B^Ertm»  SnliridH.                                                      1 

^H 

—  Vicftria  Sanetoram  lacobi  Minoris   et   14  aduocatorum 

6,  loh.  qweosul  habet   17   Schog   12  gr.          51   gr.   l    -X. 

Somma  3  schog  46  gr.    1    ob. 

fol    131V 

^H 

—  Commiasio  Noua    in  parrocliiaU  Sancti  Bartholoraei  A, 

henDingi  toicken  habet  2  florenos                                  8  gr. 

^H 

^  Commisaio  F<.  Anne  d.    loh.  Sanders  habet    3  forensea 

fiumenti  et    10^  schog                                49  gr.  1  X   1  ob. 

Clettenberg 

^H 

—  Vicaria    B.    Marie  Virginia    d.  loh.    wernicko    habet  3 

forenses  aueno  et  5  Schog                                              24  gr. 

Byln 

^H 

6J  Schog                                                      19  gr.    1   -K   l   ob. 

Vteloben 

^H 

—  Commisaio  Corporis  criati    d.  Conrad!    guntheri    habet 

8  Sohog                                                                               24  gr. 

Woffeleben 

Coramisaio    d.  Nicolai  froheüch    habet    1   foienaem-Siligi- 

nia                                                                                          6  gr. 

Summa  2  Schog  11   gr. 

fol.    131  <». 

^V 

des    Berga    inferior    dat    5J   Marcas    1  fertonem 

1  lot  dedit  Tt  iafra  foüo  sequonti  To/um  prop/er  Höhlet 

de   pro   iafra    Tota  Simmn  Jaril    62  Schog    33  gr. 

1  ob.     Nu/a  diligeiiler :   Jniiqua  regislra  omuin 

eonlineal  \  ferloriem  ^  lot.  Et  in  eo  viden- 

tiir  mihi  falna,   guod  niisqam  reperilur 

in  suis  euralis   \    lot.     Ideo  efc. 

walhusen                                7  lot 

Benungen                                   7  lot 

beringen                                     7  lot 

welckerode                                 7  lot 

Qerepich                                 5  lot                     ^h 

^^^^^is^^^B 

^^^^H     Süübcrg 

&  iot              ^H 

^^^^^H     Bei^ 

5  Iot                                 ^^M 

^^^^^^H     ouvelebea 

fortonem                    ^^^| 

^^^^H     Bosila 

1  fert                               ^^H 

^^^^^^^^B    Tymngen 

1  feii.                                ^^H 

^^^^^^^^B     Bamel  derode 

i  fert  Tramtata               ^^H 

^^^^H                                            « 

IHendorff  fit«  in  ecek-         ^^^H 

^^^^^^^^M                  parrockieti  roszia 

^^^1 

^^^^^^^^1      VffteruDgen 

\  fert.                             ^^1 

^^^^^^^^B 

^^H 

^^^^^V     hattendorff  dcaolata 

^^H 

^^^^^H     Capeila  fiesenrode 

fert                               ^^H 

^^^^^B     CapelU  walfauEen  martini 

fert                                ^^1 

^^^^^^^^b    Uaior  Ijnuagea 

fert                                 ^^1 

fert.                                 ^^H 

^^^^^^H    hoUtete 

\  fert  a.  Crfgoriiis          ^^H 

^^^^^^^^1         lordani  lunc  temporis  possenur  et  SoUiriiis  «f-          ^^^| 

^^^B    ßcii 

^^H 

^^^^H     bindeschw 

^H 

^^^^^^H     lyQUDgen  minor 

}f.rt.             ^m 

^^^^^^^    Tatgeorode 

1  Iot                       ^H 

^^1 

^^^^^^^^V     Buspel  wende 

1  Iot                                   ^^1 

^^^^^^^^1     fi  ernecke 

1   Iot                                  ^^1 

^^^^^K    Schwende 

1  Iot                  ^^H 

^^^^^^B     Schwidersctiweude  desolata                                             ^^^| 

^^^^^^H    heygenrode 

1  Iot                      ^^B 

^^^^^^^^V    Sohersehe 

1    Iot                                       ^^1 

^^^^^^H     Syetht 

Iot    tpalkenriilens.          ^^H 

^^^^^^^^1     dymerode  desolata 

1  Iot                                    ^^M 

^^^^^H     ditteradorff 

1   Iot                                  ^^H 

^^^^^^H    Bteyttenbach  deaoUta 

I    Iot                                  ^^1 

^^^^^^V     Breytenberg 

1   Iot                                  ^^M 

^^^^^^^^      wolfferaberg 

1  Iot  .Vofa  wolffen-         ^^H 

^^^^F                       berg  hubel  eliiim  bieilenbacli  el  breite/iberg  siib           ^^^| 

^^^^L                       iHd   cura.               leiielur 

(/aie  /f/o            //-/ij/ji             ^^^H 

^^^^^^m       horlebayn 

1  Iot                                   ^H 

MO 


B^stram  S 


wisaenbom  deauluta  1  lot 

Rothe  l   tot 

Capdia  in  UueBtenberg         |-  fert. 

.rchipresbj'tBr  dedit  pro  Sede  51   Schog  2  gr. 

Natu  roHtauB  Bcilioet  1  Sohog  21  gi.  et  1  obulaa  remi»^ 
im  de  HoUtete  propter  posBessorem  Nolarium  Huilißet  officii 
,  leorium  lordani. 

Summa  de  Tota  Bede  vt  aupni. 

fol.   132^ 
dt  —  Sequuntur  prelati  Sub  eadem  Sede. 
'roposHus  et  ConuentiiB  Monasterii  Monialium  In  Eelbra  daot 
3  Marcus  5  lot  21   florenoB 

Told  Summa  facit   21  ßoreaos  3    Schog    21  gr.    1    ob,- 
Seqmintar  Ticarie  eiusdem  SediE 
Berga. 
t    —  Vioaria  S.  lohannis  Baptiste  d.  Aniireo  VuratM  1 
8  forenses  frumenti  et  ordei 

Stolberg 
t    —  Vicaria  Capelle  in  Caatro  d.  hermauiii  Vechelweyl 
habet  2  forenses  4  Modios  frumenti,  b\  foreases   \^  1 
dioB  ordei  et  2^  Schog  1  Sohog  4  gr.   I  ^    ' 

t    —   Vicaria    ad    Sommum    altare    in    Castro     d.    loht 
Siihmedichen  habet    3  foreosea    4  ModioB  Siliginis,    S'-a 
reosefi  ordei,  2  Wehog  42  gr,  4a  gr.    1 

t  —  Vicaria  8.  vrsule  et  undecim  millium  virginui 
hermanni  keyaers  habet  'i^  forenses  frumenti,  4  fore 
ordei  et  10  modios  ordei,     1  foreusem  aüeno  et  6  Sd| 


1   t 


Summa  21  florenos    3  Schog  23  gr. 


—  Vicaria  S.  Cathei-iiic  d.  Audrcc 
BSB  frumenti  et  ordei 

—  Vicaria  S.  Cm  eis  d.  Nicolai  . 
tritici  2  forenses  4  Modios  Siligini 
ordei  et  5^  Suhog 


BmbtmiB  Snbsiaii. 


Hl 


-  'Vicaria    omnium    Sanctorum    In    hoapiUli    d.    Tiioiiia 
'  Boldengera    habet    7  foreuses    ordoi    8    forenses    Siiigiiiis 
2  Schog  12  gr.  57  gr. 

—  Vicaria  8anctorum  Cosme  et  Dnmiani  d.  lohannis  ploi- 
tener  habvt  6  forenssE  fruraenti,  ^  forensem  aueoe,  3  fo- 
renses ordei  7  florenos;  olim  habiiit  20  Nunc  voro  4 
Schog  1   Schog  36  gr.   1  -^ 

L  Sanctorum  fabiaui  et  Sebastiani  d.  loh.  allen- 
f-  dorff  habet  1 1   Sohog  33  gr. 

•  —  Viearia  Corporis  criati  d.  lohanni*  Zcobel  habet  2J- 
!  forenseB  frumenti,  3J  forensea  Siliginis,  5  foreugea  ordei, 

1  forensem  auenc,  16  Sohog  21  gr.  -2  Schog 
'.'  —  Ticaria  8.  Anne  d.  Nicolai  Sciimediehen  habet  10  Mo- 
[  Öios  firnmenti,   10  Modios  ordei  et  11  Schog  50  gr.   1  -X 

1   ob. 
L  7  Schog   16  gr,  2   iv   1   ob. 

fol.    133''. 

y*~-  Vicaria  B.  Marie  Virginia  d.  loh.  Toyts  habmt  2  fo- 
■  fenseE  tritici  4  mo^ioB,  4  forens.  4  ModioB  Siligiais,  4  fo- 
*Tena.  ordei  et  2  Mudioa  auene  1   Schog  3  gr, 

'  Vicaria  S.  pauli  d.  Uiidebraadi  Stockey  olim  habuit 
Is  forensKH  frumenti  et  ordei  Nunc  vero  habet  11^  Schog 
m:%\  farenees  et    1  modium  frumenti  et  17  Modios  ordei 

50  gr.  1  J\.  1   ob. 
■  Vicaria  8.  leorii  In  hospifali  habet  3  foreiiaes  ö  Mo- 
la faritioi,  ij  forenaes   1   modiam  ordei  d.  heinrici  Ede- 
Flera    qai    in  summa  paupertate  obiit,    nihil  reliuqnena    et 

tenebatut  dare  31   gi. 
J  —  Vicaria  8,  Andree    eat  vnita  panochie    Ibidem    habet 
['S  forensea  tritici,    3  forenaea  Siliginis,    2  forensea    ordei 

2  forenses  auene  18  gr.    1    -^1   ob, 

—  Vioaria  Capelle  B.  Marie  virginis  extra  Muros  d.  Mar- 
tini Sobmedichen  habet  21^  Schog  1   Schog  6  gr. 

—  Vicaria  S,  Anthoaü  et  S.  Crueia  d.  Nicolai  Schicken 
^'liabet    15  florenos  et  6  Modioa  frumenti       1   Sohog  6  gr. 

Summa  5  Schog  4'gr. 


Vioaria   S,  Aothonii  Id  parrochiali    d.  Martioi  Stoob- 
hani  habet  29  Suhog  et  24  rt.  \  8chog  27  gr. 

—  Vicaria  S.  Eustachii  d.  loh.  Hugk  habet  IG  Schog  an- 
tique  Monete,  ä  florenos,  9  Modios  SUigtnis  et  9  Mod, 
ordei  1  Schog 
— -  Vicaria  Secunda  eiosdem  altaria  d.  lokaanis  am  Berga 
habet  20  Sohog  1   Schog 

—  Vicaria  Noaa  S.  dionisii  d.  faeiDrici  Edeler  habet  4 
foreases  9  Modioa  tritici,  15  modjoa  aueue  et  6  8chog. 
Iq  Menttigra  et  Summa  paapertate  decessit. 

—  Vicaria  hospitaüa  S.  Nicolai  d.  Nicolei  ScbniiJewint 
habet  4  foreoses  9  Uod.  tritici,    lä  Mod.  auenc,  8  Sohog 

58  gr.   1  .X.    1   ob, 

—  Yicoria  Noua  iu  Caetio  St«lberg  d.  lohannia  oldeadorff 
habet  20  Sohog  1   Schog 

—  Vicaria  Sanctorum  XIV  Adaocatorum  d.  lohannia 
Rchmedichen  in  parrochiali  eoolesia  sita  habet  8  8ch(^ 
4Ü  gr.  2  forenses  frumeati  et  2  foreasea  ordei        46  gr. 

1  X  1  ob. 
Summa  6  Schog   12  gr, 

—  Vicaria  Trium  regum  d.  le 
Schog. 

—  Vicaria  Capelle  In  gradibua 
hofer  habet  50  florenos 

—  Vicaria  Noua  8.  Sophie    Ii 
goro  primi  posseBaoris  habet  25  Schog   18  gr.      1  Sohog 

16  gr. 
_  Vicaria  Noua  S.  Elisabet  In  Cripta  d.  SixU  Sghnas 
habet  12  florenos  öl  gr.  1   Ji\^ 

—  Vioaria  In  capella  Ihemsalem  od  allore  omaium  Sanc- 
torum doctoris  I.  Nnubnrg  habet  25  Schog  I  Schog  15  gr. 


fol.    134^ 

irii  Schnidewint  habet    12^ 

40  gr.   1   ^v.   1    ob. 

d.  dootoris  lohanois  Mon- 

3  Schog  30  gr. 

Cripta    d.  Tilonis  Salden- 


Oe 


spich 


dt    —    Primi saaria   Ibidem 

10  forenses  aneue  9  agros  prati 


Schonhauszeo    habet 


Rofila. 

■ficaria  S.  Catherioe  d.  loh.  aldendorff  habet   lOJ  fo- 

i  framenti,    6  forenses  ordei    et    2^  foreoses    aaene 

et    est    vnitn  ram melderode  ei/ii  wirsiriiunge  de  quo  supnt 

et  habeut  fructus  commuaes.    ergo   hie    dedit  partem    pro 

Tioaria  Et  aübi  pro  deaolato  I   Schog  34  gr. 

Summa  10  Schog  3  gr.  2  ^.   1  ob. 

fol.    135  \ 
Lymmgen  W  aior 
Noua   corporis    cristi   d.    leorü   lieoker    liabet 
Ib^  Schog,    38  Modios    frumeati  Mixti.    donuni  Cristiani 
iaber  qaondam  leorii  Becker 

—  Ticaiia  Secanda  ad  Idem  altare  d.  Ituini  foratei  habet 
17  Schog  52  gr. 

beringen 

-  PrimisHBria   Ibidem    d.  loh.  prauge  habet   1  forensem 
framenti  et  15^  Sthog  56  gr.    1   ^  1  ob. 

I  —  Vicaria  Sanuiorum  petri  et  pauIi  d.  theoderioi  Wer- 
necken  habet  1  forenaem  tritici,  4  forens.  ordei,  Ij  fo- 
leuaem  aueue  et   1  libram  denariorum  21  gr. 

—  Vicaria  S.  Oruuis  d,  Nicolai  plata  habot  H  forensem 
Irnmeuti,  1^  foiODsem  ordei,  1[  forensem  aueue  21  gr. 
Vicaria  Sanctoriun  Coame  et  damiaui  d.  Aadcee  Schuffe- 
uen  habet  2  farcuBca  tritici ,  t^iüginis  et  ordei  et  10 
Sohog  gm'  dicilar  pmi/ierrimus  ab  inleslalo  obüsse ,  llai/ue 
rtMtaut  4U  vel  48  grossi 

Summa  2  Schog  30  gr.  1    X   1   ob. 

foL   \&b^. 
■  Vicaria   S.  Anne    d.  hermauni  vehelwejrner  habet    18 
floreu.  1   Schog   Id  gr.    1  ^   1  ob. 

—  Vicaria  S.  loh.  Baptist«  d.  benningi  Bonenten  habet 
le  Sobog  4«  gr. 

—  Vicaria   Corporis    Criati    d,    Matbie    Ändree    habet    6 
bog  18  gr. 

-  Vicaria  Capelle  fi.  Marie  virginis  habet    14    Schog    5 
inod.  frumenti  43  gr. 


—  Viemria  Xotm  In  eadem  Citpdia  d.  Gantlteri  Schmedt 
habet  iO  Sebog  lö  gt.  1   Setto^ 

—  Tieacia  Kooa  S-  Ännrn  Ib  panoehüli  S.  Uichadis 
daonm  ptarMiMbmm  acSicet  iomänaram  CannJi  Svhmet 
M  Cuandi  foyter  habet  10  S^utg  I  S«hog 

—  Vicuift  B.  Marö  rirgniis  «<  fymäfi  [b  p«m>chnli  d. 
loiiAna»  piagel  habet  14  ScIh^,  'i  fbrenaea  fromeati  et 
ordei  54  gr. 

t  5  Schog  57  gr.  1    -X   1   ob. 

fol.   136». 

—  Ticariii  teitia  pceiÜcle  capelLä  B.  Marie  Tirgiuis  d.  lo- 
dewiei  pfblog  habet  II  Schog  23  gr.  34  gr. 

—  Ticaria  Capelle  ad  Saaetam  SpiritBin  In  leprosorio  d, 
tbeoderici  rstman  habet   10  Schog  30  gr. 

Ticaria  l^ona  focdata    per  A-  hemncoiD  gasniaa  Cau- 

.  Marie    virginis   ErtßtnIeQs.    habet    20  Schog    d. 

Conradi    hochstet    de«ant   in  lecheburg  decani    et  ConcoU 

lectorü  Xihil 

kelbra 

—  Vtearia  S.  Bartolomei  In  Castro  qQondain  Nicolai 
Keiner  Xanc  liceadati  d«  Egrs  habet  S  toreaies  firamunti, 
5  foreos.   onlei,  4  foreoB.  Siligiois,   I  foreas.  aaene  — - 

I  Triam  regmn  d.  "A'ilhelmi  de  Bolciigezlebeii 
iiabet  7  forenses  et  1  modiam  Siligiois  et  ordel,  3  foreii- 
le,  4  Schog  52  gr.  et  5  Soren.  I  Schog  26  gr. 
Somma  2  Sdiog  30  gr. 

foL  136  V 

—  Ticaria  Corporis  ciisti  d.  thome  Eirclipn^  habet  2  fo- 
i  et  ordei,    1  forensem  aaen«  I  ä   gr. 

—  Vicaria  Capelle  B.  ^larie  ei  t*atamento  d.  loh.  Schicke 
rEcuperanit  '3  forenaes  framenti ;  alia  Bloda  non  habet 

21  gr. 

—  Vicaria  Capelle  S.  Nicolai  d.  loh.  fiacher  habet  4  fo- 
I  8   Uodios  framenti,  9  forensec  ordei  et  Siligiais 

1  Schog  15  gr. 
Vicaris    Sartotorain  Sebastiani    et    tabiani    d.    Coniadi 
bochstet  decatii  lecheburgeDs.   habet    10    forenses    trilio^ 


Siliginis  et  ordei,  &  forenses  aneue  et  S  Horeoos.  Qnia 
Archibreab}'tet  et  Concollector  Nihil 

—  Ticaria  B.  Uarie  Tirginis  In  Armario  d.  loh.  Spren- 
geis habet  15^  Soren.  I  Schog  3  gr. 

-  Commeiida  Noiw  In  Capella  S.  WenEesloi  ordinatti  p«r 
Cottmks  Ibidem  habet  5  Schog  IS  gr. 

Summa  3  Schog  9  gr. 

fol.  137'. 
Owleben 

—  Viearia  B.  Marie  Virginia    d,  hermanni  Rytman  habet 

3  florenos  17  Nouoa,  15  agros  prati,  1  forensem  Siligi- 
nis et  ordei  et  lignetam  50  agrorum  44   gr. 

-  Vicarift  Saactonim  Bartholumei  et  loliane    d.  heiniici 
gorteler  habet  7  forenses  Siliginis  et  ordei,  3  Schog 

22  gr.  2  ^ 

-  Ticaris  Capelle  8.  lohanms  Baptiste  i.  heiniici  piatoris 
I 'lubet  16  Schog  Monete  Snebergensis  1  Sobog  4  gr. 

Benungen 

—  Viearia  S.  Uargaretfi  Magistri  heinrici  präge  habet 
20  Schog  l  Sohog 

Windehnaen 
—  Viearia    Ibidem    d.    Conradi   Craborn    habet    16  Sohog 

4  forensem  frnmenti  et  6  Modioa  ordei  55  gr. 
Summa  4  Schog  5  gr.  2  .^ 

foL  137  >■. 
Walhasen 

—  Viearia  B.  Slarie  Virginia  et  theobaldi  In  Allodie  (!) 
Ibidem  d.  loh.  hemmeleb  habet  6  forenaea  ordei  6J.  Schog 
2  agros  vineti  1  Schog  22  gr. 

—  Viearia  b.  Ifario  Virginia  in  parrochiali  Ibidem  d. 
heinrici  holtzGchucher  habet  15  modioa  fnunenti,  15  Ho* 
dioa  ordei,  4  Schog,   l^  agroa  vineti     43  gr.  1   -X,  1  ob. 

,    —  Viearia  S.  Crucia  d.  Andre  Eyhme  habet   16  forensea 
tlitici  et  Siliginis  1  Schog  30  gr. 

X  10 


^  Rcgbtnin  Snlisida. 

—  Ticaria  corporis  criati  et  loh.  Baptiate  d.  Nicolai  her* 
bothe  habet  9  Schog  15  gr.  4  forensea  ordei  et  1  forens. 
fnimenti  33   gr. 

—  CommisBio  S.  Martini  d.  hermaani  holtzachucher  ha- 
bet 1|  Sohog  20  puUoB  6  gr. 

Bumma  4  Schog  14  gr.   I   ^   1  obulura. 


fol.  138». 
Sedes  leoheburg  dat  3}  Marcas  1  fertonem 
dedit  vt  infra  col.  aequenti.   Tola  Summa  facit  40  Schog  1 5  gr. 
Nota :   In  regislm  dbimen  slat  ^  fcrloii. 
Hachelbicb  1  fert. 
Bercka  5  lot 
leoha  2\  lot 
Sunderazhusen  ^  Marc, 
furra  Maior  5  lot 

farra  Minor  %\  lot  collalor  d.  Iteiwreniiissimi 
Huxleben    1^  lot  5  queiitin 
Hoppelcode   I  lot  1   qneiitin 
StruBzberg    1 

wemrode     \    ^  l""-  ^   q"«^"" 
wolkraraBzhuBen    2^  lot  Comes  Srhirarzpiir^ 
walderszlebes  1  lot   I  quentia  Muiiiales  tu  iitrAeJ§ 
heygenrode  I   lot  1   quentin 
woBteue  desolat  ^  lot 
Kerohperg  ^  fertonem  5  quentin 
ymmenrode  1  lot 
Ebra  Superior ) 
Ebra    Inferior )    ^  ^°* 
Spira  Superior  2-^  lot 
Uerszpicli  desolat.  1  lot 


Spym  Inferior  5  lot 

Martpech  desolat.   I  lot 
heynicliea  filia  roxi  eben  si 
ÜBterstot  1  lot 
Nore  2^  lot 


fol.   1« 


doBoInt.  5  quentin 


Bogicmm  Bnlisldü. 


r Archiprosbyter  de  Sede 


relati    Sab 


icla  dodit  ad  c 
1  ^  1  ob. 

icta  Sede. 


SequuDtu 

—  Frepositns  et  Conuentus  Uoaialium  In  lace  dant  3 
Uarcoa  21  floresos 

—  Decaaus  et  Capitulum  CoUegiate  occlesie  Id  leche- 
borg  daat  3  Uarcaa  21  florenoB 

Summa    tota    de  Sede  predicta,  de  prelatis  aub    ea  facit 
:  42  florenoa  31   Schog  28  gr.  1   ^  1   ob. 

fol.  139'. 
aqaantnx  Ticarie  eiaBdem  Sedis  lecheburgenBis. 

—  Vicaria  8.  lohaimia  fiaptiste  d.  gautheri  Newaze  Ha- 
bet 21  Modios  frnmenti,  21  Modios  ordei,  6  Uod. 
anene  20  gr. 

;    —  Ticaria  S.  Steffani  d.  lohannia  tonnao  habet  6  forens. 
Siliginia  et  ordei  36  gr. 

Vicaria  S.  Michaelis  d.  Bertholdi  diderickea  habet  1|  fo- 
reiiaes  ocdei,  1  foreusem  Mixti,  16  Uodioe  aueoe  et  2 
Schog  — 

.    —  Vicaria  B.  Marie  virgiais  d.  heiuiioi  'Weberstet  habet 
15  modiaa  &umenti,    16  Modios  ordei,  1  Schog  20  gr. 

19   gr. 
.    —  Vicaria  S.  Otilie  d.  lodeuici  pfhlug  habet  1^  forenses 
9  ModioE  ordei,   14  Schog  54  gr. 

.    —  Vicaria    S,  Vincencii  d.  lohannis  Nithart  habet  8  fo- 
renses 7  Modios  Siligiuia,  2  forensos  ordei,   1^  Sohog 

38  gr. 
Sttmina  2  Schog  47  gr. 

fol.  139''. 

—  Vicaria  S.  Catherine  d.  lohannia  Emeati  habet  2  fo- 
renaes  Siliginia  et  ordei,  3|  Schog,  Tee  tarn  entarü  quia 
defunctuB  Nihil  reiiquit  15  gr. 

—  Vicaria  S.  Laoreucii  doctoria  loh.  weydemaa  habet 
20  Schog  1  Schog 

—  Vicaria  S.  CruGis  d,  lohauuis  horsfelt  habet  3  äore- 
noa  Blada  uou  habet  12  gr. 

10* 


148 

dt  —  Vkaria  priintssariä  In  Sumino  altari  d.  Ichanniä  Bo- 
heme liabet  1  Schog,  2  forenses  Siügüiis,  6  Uodios  pi- 
sarom  30  gr. 

dt  —  Yicaria  IVona  8.  Seraadi  d.  Sieolai  Uatliie  habet  12 
äonnoa.  1  agrnm  prati,  2  foienses  frnmenti  51   gr. 

In  Monte  B.  Harie  Tirginis 
dt    —  Ticona  Capelle    B.  Uarie    Tirginiä  Ibidem    d.  Conradi 
Kathers  liabet  4  foren^es  Siliginiä  27  gr. 

Samma  3  Sehog  15  gr. 

fol.  140». 

Saadershasea 

dt    —  Vicaria  primiisarie    d.    heinrici  Weiasenborg   habet    3 

forenaea  triplicis  frumenti  et  6  Schog  30  gr. 

dt    —  Vicaria    S.  Catherine    d.  Nicolai  Rothe    habet    rix    6 

Schog  19  gr. 

Ticaiia  In  Gapalla  S.  Anne  d.  lohannia  d.  Heringen  Kxe- 

cutoria  habet  8  Maldra  &omeati  et  ordei  — 

dt    —   Ticatia  S.  Nicolai  d.  lohannis  louffera  habet  4  foren- 

ses  Siliginis  et  ordei  24  gr. 

dt    —    Ticaria  Nooa  B.  Marie  virginie  hab«t  3  foreoBes  &a- 

menti    1   forenaem    ordei    et    8  Schog    d.    lacobi    Hanoldi 

primi  possessoria  30  gr. 

dt    —  Ticaria  8.  Spiritna  d.  Nicolai  oetemum  habet  4  foren- 

ees  frmnenti,  2  forenaes  ordei,    1  foTenaem  aaeoe    35  gr. 

Simuna  2  Schog  18  gr. 

fol.   140^ 
Ad  Sanctam  Gincem 
dt  —  Ticaria    S.    Cmcia    Coame    et  Damisni    d.  loh.    louffet 
habet  5  forenaeH  Siüginis  et  ordei  et  3J  Schog       40  gr. 
dt    —    Ticaria  8.  loh.  Baptisle  d.  Nicolai  platz  habet  7-J  fo- 
renaea frumenti,  7^  forenses  ordei,  2  Schog  l  Schog  26  gr. 
dt    —    Ticaria  S.  Laarencii  A.  loh.  Kirchperg  habet  12  Schog 

24  gt. 
dt    —  Ticaria   Noua  Sanctonim  petri  et  panli  d.  Nicolai  Kel- 
ler habet  8  Sei 


^^^^14^^H 

^^^^B    —    Vicaria   S.     gaogolffi    d.    Bemhordi 

Kcllerman    habet        ^^| 

^^V'     16 

48  gr.       ^H 

^H^         gamma  3  Schog  42  gr. 

^^H 

^H 

^^Bat   —  Vicaria  S.  SigiEmundi   in  Castro   d. 

lohannia  Bursfelt       ^H 

^^^V       Iiabet  2  foreitees  ordei ,    3  forensea    aai 

loe;    decimationem        ^^H 

^^^F        non  habet.   Reiiere/iriissimus  d.   Mogiintim 

'IS  eul/alor    15  gr.        ^^H 

^^^Ut    —  Vicaria    Capelle    S.    Spiritua    extra 

d.    loh.    heilingen        ^^H 

^^^B        olim  habuit    27  Rchog  -^  foreuaem   Siligiuis,    \  foiensem        ^^| 

^^^B        oidei  et  1  forensem  auciie  Nunc  vero  1 

habet  20  Schog             ^H 

1  Schog        ^H 

^^^Bt    —    Vicaria  Capelle   lt.  Uarie  Mngdalene    d.  loh.  ludcuici         ^^| 

^^^K     Iiabet  10  Schog,  1  foronaom  8iliginis 

36  gr.         ^m 

^H                                          furra  Maior 

■ 

^^^Ht  —  Vicaria  in    parrochiali    S.    Bonifacii 

habot    6    8orono8         ^^H 

^^^B       2  forenaes  Mixti  &amenti.     Cetera   fiumeuta  apectant  ad        ^^| 

^^^B      hoppeurode 

36  gr.        ^m 

^^n    —  Vicaria    Noua    B.  Uarie    In  CapeUa 

Sancti    Ciriaci  d.        ^H 

^^^V     loh.  Winter  habet  17  fiorenos,  3  forcasee  framenti                    ^^| 

1  Schog  29  gr.          ^^1 

^^^V       Summa  3  Schog  56  gr. 

■ 

^H 

^^1                                   wolkramszhuacn. 

■ 

^^^Hk    —  Vicaria  Trium  rcgum   d.  hesningi  Boneuten    habet    5          ^^^ 

^^^V    forenBGB  ITixti  frumenti 

30  gl.     ^m 

^H                                            hoonebra 

■ 

^^^■b    —  Vicaria   Ibidem    d.    Nicolai   frolicha 

habet    16    Schog         ^H 

^^H    antique  Monete                                           34  gr.    1  A   1   ob.         ^H 

^^^B                                     Spira  Suporior 

^M 

^^V     Vicaria  Capelle  B.  Marie  rirginis  d.  licenciati  Ggra  habet         ^^H 

^^^V      20  florenoa  domiiti  Tilonis  In  Sundersibiisen  plchiint  Niiiie         ^^^ 

^^H       la  fromstel  ilabit  1  Sehng  27  gr. 

J 

150  Registmm  Sabsidii. 

Sedes  Suszera  dat  5  Maroas  et  \\  fertonem 

demptis  prelatis   de  quibus  infra.    dedit   ut  in  folio  seqaenti. 
Tota  Summa  facit  57  Schog  41  gr.    \  ^  \  ob. 
Summa  1   Schog  4  gr.   1  A..  1  ob. 

fol.   142». 


plebanns 

In  frienbessingen 

5  lot 

Abts  Bessingen   ' 

5  lot 

Schlotheym 

5  lot 

Mestet 

5  lot 

Knla 

5  lot 

wasserlosen  Talheim 

5  lot 

almenhasen 

5  lot 

Ebeleben 

3  lot 

holtzsuszera 

3  lot 

Scheruberg 

3  lot 

Grnna 

3  lot 

Toba  Snperior 

1  fert. 

Taba  Inferior 

1  fert 

westembemd 

1  fert. 

osterbernden 

1  fert. 

rockensuszera 

1  fert 

Ingelstat  desolat 

\  fert. 

Bmchtern  Superior 

\  fert. 

Gunderszleben 

1  fert. 

Kältete  desolat 

1  fert. 

doringehuszen 

1  fert. 

Bolstet 

1  fert 

Billeben 

4  fert 

fol.  142  ^ 
honigen  Spectat  ad  beneficium  in  schlotheim -J- fert. 
Brucherde  Inferior    i  i  f  «f 

Mittelbruchterde        j  ^ 

rossingen  desolat  1  lot 

walrode  desolat  1  lot 

hemmelsberg(burg  ?)  1  lot 

weddermuthe  1  lot 

Bertholderode  desolat  1  lot 


B^datnia  SobiidiL 

Sc:hyronberB(barg  ?)  desolat.    1 
liocksteto 


lot 


1  lot 

1  lot 

Bibeurode  desoltit.  1  lot 

Abszwenden  alias  aigeszrode  desolat  I  lot 
Marolderode  esl  Ji/ia  liimnige.    1   lot 
Lrcbipresbyter  preditte  Sedia  dedit  pro  eadem 
dedit  ad  Compiilam  51  Sohog  28  gr, 
Summa  lateiis  rt  aapra  Bcilicet  51   etc. 

fol.    143'. 
Prelati  Sub  dieta  Sede, 

—  PrepoaituB  monialium  In  dittenborn  dat  2  Marc. 

3^  flor.  In  TOoaeta  pro  SioguliB  22  Sneberg. 

—  Prepositua  Monialium  In  Suazeva  dat  2  Marcaa  5  lot 

14  ÜorecOB  3  Schog  21   gr.    1    ob. 


Meiju 


ntur 


1  8edi: 


Sue; 


'  Vicatia    B.    Marie    virginis    In    MonaateriD    Suaera   d, 
loh.  frosz  habet  7  forenaes  Siliginia,  3  foiena.  ordei 

1  Schog 
Vicaria  Secunda    Ibidem    d.    loh,    Notlioh    habet     13 
forenaes  Uixti    frnmenti  1  Schog 

Schlotheim  in  parrochia 
—  Vicaria  S.  Cruüis   d  Conradi   heroldi  habet   5|  flore- 
nos    2|-  Schog    IT  Maldra    Siliginia    et    10   Ifaldra    ordei 
Menaure  Sfolhuaenaia  1   Schog  20  gr. 

Snmma   17-J  floren.   6  Schog  27  gr.    1  ob. 
Notü  detraclionem  de  34  ßorenis  in  dithenborn 


—  Vicaria  omnium  apostolortun  dootoria  henniugi  goden 
habet  14  Maldra  ordei  et  Siliginis  MolhnaenBis  Uen- 
aare  et  8  Sohog  45  gr. 

dt    —  Vicaria   S.    Michaelis    in    Munaslerio    d.    friderici    da 
hopffgartan  habet  9  Maldra  frumenli  et  ordei  et  7  Sohog 
1  Schog  28  gr.  1  :k.   1  ob. 


^^^tSr^^^^^^E^rtrmnnbSdS^^^^^^^^^^ 

^H 

—  Vicaria  B,  Marie  Tirgiuis    d.  loh.  Buathelanwo    habet 

10  forenseB  framenti  et  ordei  et  6  Uod,  10  gr.  1  Sohog 

20  gr. 

^H 

—  Vicaria  S.  Andree  d.  loh.  roaenhain  habet  5  forenses 

SiUginis,  5  forenses  ordei,  2  forensea  auene  12  gr. 

1  Schog 

In  Mouasterio  Schlotheim 

^H 

-    Vicaria    B.    Marie    virginis    d.    Malhie    Meyger    habet 

21  Ualdra    ordei    et  Siliginia  Molhas.    Mensure    et  1   fo- 

rensem  auene  et  IJ  Schog                                             21    gr. 

Summa  7  Schog   19  gr.    1   ^   1  ob. 

fol.   144». 

^H 

—  Vicaria    Corporis    criati    d.    Conrad!    Kuthor    habet    8 

Schog                                                                                   24  gr. 

^M 

—  Vicaria   S.  Crucis    et    Quatuor    doctorum    d.   lohannis 

rupela  habet  2  forenses  Siliginia  et  ordei,  4-^  Maldm  Si- 

Uginis Uolhusensis  mensure                                           48  gr. 

^H- 

—   Vicaria  S.  Spiritus  in  leproaorio  extra  Muros  d.  Con- 

radi  ErUBeu  habet  20  Schog                                      1  Schog 

Meier  Maior 

Vicaria  b.  Marie  Virginia  d.  lohannie  d.  heylingen  habet 

8  Maldra  framenti  et  ordei 

^M 

—  Vicaria  Capelle  B.  Marie    virgiois   et    S.    Bartholomei 

apud  Meier   d.  loh.  de  heDingen  30  Maldra  ordei    et  Si- 

liginia Molhnaenais  MeoBUre    1   Schog  26  gr.   1   X  1  ob. 

Schernberg 

^M 

frumenti,  4|  forenses  4  Modioa  ordei,    1  forensem  (!)  et 

40  gr.                                                                    1   Schog  7  gr. 

Summa  4  Sohog  44  gr.   1  Ä,  1  ob. 

fol.   144». 

^M 

—  Vicaria  S.  Cmcis  d.  Theoderici  Bmn   habet   9  foran- 

aes  frumenti  9  forensea  ordei  2  forenaeB  auene  et  4  Sohog 

1  Schog  57  gr.  I  J\.  1  ob. 

^                 Itegistfam  SabtidÜ,                                   153           ^^M 

^^^^^^^r                                                                  ^^1 

^^^^^Viesria  S.  Catherine    d.    thame  Schelm  habet    3  Mol-             ^^M 

^^^ft'dia  fnuneati,  3  Maldra  ordei,  1  Uoldrutn  aucno  Mensure             ^^H 

^^B  Erffnrdcns.  et  2  Schog                                                    54  gr.             ^^M 

^^K                                fryen                                                                           ^H 

^^^■•^    Yicana    S.  luliane    Tirginia    d.  Baltasaris    Wulkelriog             ^^H 

^^^^mabet  6  forenseR  ordci  Siligiais  et  auene  et  1   Schog                     ^^H 

^^V                                                                                         1   Schog             ^H 

^^K-  Ticona  S.  Cniois  d.  loh.  am  Beiga  habet    1|  Ualdra             ^H 

^^Khumnti,  I  maldnun  ordel,   1  Uald.  snene  et  7  Schog                  ^H 

^^K                                                                                                                      ^H 

^^^P—  Yicaria   S.  Catherine    ante  Castrum    d.  heinrici  Beys-             ^^M 

^^^FmI  habet    2  forensea  frameoti,    2  forenses  ordei,    2  for.             ^^H 

^^Vaaene.                                                                                                ^^M 

^^K                           Wasacrloseiitalheim                                              ^H 

^ —    Tic4iria  Beate    Catherine  virginia  d.    danielis  rast  ha-             ^^H 

^^Blwt  I   foreneem  fnimcnti  et  2  Schog                           12  gr.             ^^M 

^^m   Summa  5  Schog  14  gr.  1  X  1  ob.                                             ^H 

^H                                                                    ^H 

^H^                                    Ebeleben                                                    ^H 

^^B.^  Yicaria    B.  Uarie    yirginis    d.  loh.  Botman    habet  10            ^^H 

^^^pbreuses  fimmeoti  et  ordei  et  3  Schog                   1  Schog           ^^H 

^^^Hee  franckenliasen  demptis  prdatis  dat   5-^  Harcas            ^^^| 

^^^Bet.  dedit  Tt  infra  col  eequenti.     Tola  summa  facti  61                 ^^M 

^^H                           Seiog  2  gr.   2  >^  \  ob                                              ^^ 

^^Mtt                                  fert 

Capelk    Ibidem    S.    CHsioffen             ^H 

^^^K                                  5  lot 

desolata                          1   fert.             ^^H 

^^^^elwn                          8  lot 

Voystete                             4^  lot            ^^M 

^^Beleben                                lot 

EaseUtete                             3  lot             ^H 

^^EuIebcD                         3^  lot 

HjKiiortliiuEeD                   3^  lot 

colaii.i  owiep  possexsor  2^  lot             ^^H 

■^Bellingen                           1  fert. 

Talheym                             2^  lot             ^H 

1     Steten                                 1   fert. 

Sittendoif  prope  h'elbia  \  fert.             ^^| 

1     Tnllede                               1^  lot 

OldeBzlebeu                          3  lot            ^H 

1               Summa  lateris  1   Schog 

Sohonfelt                            1|  lot      ^^^^ 

Be^Blmm  Sabudü. 


fol.    HS«-. 

Bad» 

2J-  lot 

larfelt  desolat.                    J  lot 

Sega 

1\  lot 

Capella  Borndorff  vacat    \  lot 

Sehusen 

\\  lot 

Capella  B.  Marie  inTuUode  Jfert. 

CoBtede 

IJ  lot 

Rynkleben                            3  !ot 

helberstet  dcBolata 

Moriiales  in 

Oderazleben                        14  lot 

franekenhiista 

Ichstet                                  3   lot 

pfeffelde 

^  lot 

Uontzdoiff 

1  lot 

Archiptesbyter    dedit    pn 


elati   Su 


eade. 


—  Abbas  Monasterti  In  olderszleben  pro  Se  et  Conueulu 
dat  5  Marcaa  lü^  floren. 

Summa  lateris  et  Sedia    15  flor.  56  Schog  44  gr.   1    ob. 
fol.  146-. 

—  Prepositus  et  ConTentus  Monaaterü  Monialium  In 
firanokenhusen  dant  5  Uarcas  5  lot  26  florenos 
Frepositus  la  Oellingeii  Uonasterji  Masoulorum  ex;  Uo- 
nasterio  heTsfeldanBi  HIuc  positua  dat   3  Marcas         — 


equ 


untu 


icte  Sedis  franckeshusen. 
extra  Maros  d.  Coniadi  tussohe 


dt    —  Vicaria  ad  S.  Spiriti 

habet  8  Schog  24  gr. 

dt    —   Vicaria  S.  Benedieti  d.  lohannia  Molburg  habet  5  fb- 

renaes  26  gr. 

Vicaria    Corporis     cristi    In    Monte    d.    hermaci    rythmau 

habet  20  Schog  — 

Snmma  26  flor.  51   gr. 

fol.    146^ 
dt    —  Vicaria   Capelle    B.    Marie  virgiüia    d.    feÜcis    wynner 

habet  3  Schog  9  gr. 

dt    —  Vicaria  Sauctonim  loh.    et  Ciriaci  d.  frederici  es  co- 

mitibuB    de  Bichelingen  habet  8  foroneos  &amenti    et  or- 

dei  ä4  gr. 


RagistnuD  Sabsidii. 


155 


ät    —  Vioaria    Haactonim    apoBtoloram    ot  Anno  d.  lohanoia 

Sarloris  habet  15  Sohog  45  gr. 

dt    —  Vicaria  8.  Ciriaui  In  Capella  B,  Marie  Tirginia  d.  guii- 

theri  de  faeriagea  habet  '20  Schog  qucudam  friderici  Stcia- 

berg  — 

dt    —  Ticoria  omnium   SaDctorum    in  Konasterio    Ibidem    d. 

loh.  Ste^bül  habet    2  forenses  Siliginis    et    ordei,    1    fo- 

reDBem  aaeoe  et  12^  Schog  52  gt.  1  ^   1  ob. 

dt    —    Vicatia  decem  millium  Uutfrum    d.  loh.    lupi  habet 

4^  Schog  2  gr.  13  gr.   1    Jv  1   gb. 

dt    —   Vicaria  8.  Andres  d.  Nicolai  lupi  habet  10  Schog 

30  gr. 
Summa  3  Schog  24  gr. 

fol.   147». 

dt    —  Vicaria  Sanotorum  Nicolai  et  Catherine  dni.   gnutheri 

Schwerbom  habet    6  Maldra    firumenti  ordei    et   auene  et 

12  Schog  Mooet«  Suebergens.  I  Schog  24  gr. 

4t    Commissio  S.  Wolffgangi  d.  henningi  Boneuten  quia  Con- 

atus    tenet   apud   ae  Summam    capitolem    et  Nihil    fru- 

'  nenä  peroipitur  a  posseeBore  el  habet  6  Sc/iog   ul  in  re- 

lardalis 


Beudele 


■  Ticaria    6.  Marie 

.    6  forenaes  frnmenti  ot 

'  36  gr. 


Volgmari    guttel  habet 

Schog  2  agroa  rineti  et 

1   Schog  20  gr. 


—  Vicaria  b.  Marie  virgiaia  d.  Rudolfli  Marachalke  habet 
8  Schog  4^  forenseä  ordei  et  3  Modios,  2^  foronses  fru- 
meoti,  3  foronses  auene  I  Schog  T  gr.    1  .X  1  ob. 

Arttern 

—  Vicariti  8.  Andrec  d,  loh.  Berka  habet   181  Schog 


4  Schog  39  gr.   1  Jv  I   ob. 


fol.  : 

.    —  Vicaria  S.  SebasUaci  Ü.  loh.  flschor  habet  1 
et  NuJla  Blada  43  gr. 

—  Vicaria  S.  Cnicis  d.  Rudolffi  Maraehalks  liabet  4  fo- 
TGnsBB  SiliginiB  4  forenses  ordei  1  Schog  12  gr.  4S  gr. 
1  -X  1  ob. 
,  —  Yioaria  Sanctorum  petri  et  pauli  d.  hermaoi  Schowb 
habet  4  forcnaes  frumenti,  4  forcnsss  ordoi,  1  forenHem 
Siliginis,   1  forensem  aaeae  1   Schog. 

Voystet 
Vicaria  8  Juliane  virginiH  d.  lacobi  laenberg  habet  3  fo- 
reDBCB  SiliginiB,  3  forenses  ordei  et  3  Schog  — 

-  — ■  Vicaria  B.  Marie  Tirginis  d.  lohannis  Isenbei^cra 
habet  9  Schog  et  1    quartale  agrorum  30  gr. 

.  —  Vicaria  8.  Ändree  d.  petri  homycke  habet  3  forensea 
ordei  et  3  forenses  auene  et  5  qaartalia  agrorum  I  Schog 
Summa  4  Schog  1  gr.  1  ^  1   ob. 

fol.   148». 

:    —  Vicaria   Nona   corporis    cristi    d.    BudolEfi    Uarschalka 

habet  13  Sohog  39  gr. 


Ode 


ziehe 


dt    —  Vicaria  Noua  Ibidi 
Sohog 


lohannis    Sanderi  habet    24 
I  Schog  12  gr. 
Ederaleben 
dt    —  Vicaria  Ibidem   d.  loh.  bechstet    habet    6  forenaeB    et 

2  ModioB  frumenti,  5  forenaes  ordei,  1   forens.  auene,  et 
2|  Schog  1  Schog  13  gr.  1  A.  1   ob. 

dt    —  Vieaiia  Noua  Corporis  cristi  d.  Symonia  Kremei  habet 
15  Schog  46  gr. 

Ichstet 
dt    —  Vicaria   S.  thome    d.  hcinriei    lower  habet  7  florenoa 

3  forcDsoa  frumenti,    2  forensea  ordei,    2  forenses   auene 

52   gr. 


^^^^Kf                                         ^^M 

^^^E^»^ria  S,  kurentii    d.    Iah.  Woberg   habet    24  Schog        ^^^| 

^^F                                                                         Schog  12             ^^M 

^^F  Summa  5  Schog  53  gr.  1  X  1   ob.                                          ^^H 

1                                                             ^^M 

Sedes  grusson  dal  7^  Maicas   1  lot                           ^^M 

da^Jit  Tt  infra  folio  aequenti   Tola  Summa  facil  71   Schog            ^^H 

i  «  gr.    1^  ob  Nota  In  jinliqiiis  regislris  nullibi  reperi-               ^^^^ 

tur  1  hl,  Sed  lantum  7^  Mareae.    Imo  In  registro                   ^^^^k 

dbimen  sunt  signate  solum    7  Marce  et  1   lot                        ^^^| 

Böes»».                                    5  lot 

Tuatzoahuaeu  5  lot  it.  ff'a/ff-         ^^M 

■ßaliiliQBen  Maior                5  lot 

gattgus  paltiiiger  obtinuit  in         ^^^H 

,     ttartgrussen  (!)                   5  lot 

vrbe,    quia  Juit    litigiosiim             ^^^H 

Cüneen                              5  lot 

lallxeym                               5  lot 

5  lot         ^H 

lioVtKetigel                            5  lot 

westeniengel                       3  lot         ^^H 

Ounatet                                5  lot 

foltengel                            3  tot        ^^| 

CapeUa  Ibidem                 2  lot 

Topatet  Superior               3  lot        ^^| 

■wiBBensehe                           5  lot 

Topatet   Inferior                 3  lot         ^^| 

Kutzeleben                           5  lot 

pfhaifenhofen                      3  lot         ^^| 

Tenatot                                 5  lot 

Ttenhusen                          3  lot        ^^| 

Capella  Ibidem                    1  lot         ^^H 

^^1 

fyehBtet                                1  iot 

Neuweszeaszen                    1  lot          ^^H 

Schliffe                                 1  lot 

Balnhuszen  Minor             2  lot         ^^^| 

Ladeszbora                          1  lot 

la  den  offhotLen                 3  lot         ^^H 

Strusfart                               3  lot 

&ommgebofen                     l  lot         ^^^| 

Capella  Ibidem                   1  lot 

Teustet  Minor                    2  lot         ^^| 

■Wiinnerszieben                   3  lot 

lotzen  Sommeriagen          3  lot 

hornsommeringen               2  tot         ^^^H 

gangolifg  Sommeringen     3  lot 

Ronstet                                             ^^H 

CapelltL  Ibidem                   1  tot 

Kroborn  \                                            ^H 

bliderBtet/                                            ^H 

Schwerstet                           3  lot 

CapeUa  propo  herbialeben  1  lot         ^^| 

Abswenden                           1  lot 

vide  in  antiquis  registrin  Sab         ^^^M 

^^^ 

Sede  herbissleben  sed  male              ^^| 

hornBchTende   1  lot 

GruuiDgen    filia    gruben    mlta    bniia 
iiil  re/ierilnr  Et  eSt  llfeldeasium 

Archipieabyter  dodit  preSei 


I  7  0  Schog  2  gr.  I  X. 
fol.    UQ". 


»eqaantur  vicarie  Sedia  gruaaeo. 

If  artgraaseii. 

dt  —  Viooria  S.  Sebastiani  olim  habnit  24  Schog  d.  Cas- 
pori  coci  Sed  quia  cansus  sunt  deaolati  35  gr. 

dt  —  Yicaria  Trium  regum  d.  Casperi  thammenhain  habet 
24  Schog  1  Schog  12  gr. 

dt  —  Yicaria  Corporis  oriati  A.  lacobi  Mallam  habet  3^ 
foreuaea  frumenti  et  ordei  et  3  Schog.  dcdit  per  doctorem 
lohannem  Somraering  de  bouia  relictia  per  eum       30  gr. 

dt  —  Yicaria  Capelle  B.  Marie  Virginia  d.  finderici  pordigal 
habet  8  Schog  ö  agros  vineti  Xola :  tempore  dielheri  de 
dil  lantum  30  grossos.  Sed  pru  iusla  taxa  liiiius  sabsidü 
dabil  adhuc  1  scAug 

dt  —  Yicaria  Sanotorum  Nicolai  et  Kuoigunde  d.  bemrioi 
puluttimecher  habet  13  Schog,  I  foteuaem  Siliginis  I  fb- 
rcDaem  oidci ,  1  forenBem  Uisti  framcDti  et  ^  agnun 
Tinoti  1  Schog 

Summa  4  Schog  5  gr. 

foL   150". 

dt  —  Yicaria  3.  Juliane  In  Capella  b.  Virginia  In  appfeu- 
thail  d,  laoobi  lybolt  alias  yoyt  habet  10  Schog,  1^  mal- 
dra  frumeuti,  |  Maldmm  aueae,  1^  Ualdra  ordei,  1^ 
agroa  Tineti  1  Sobog  16  gr.   1    X  I   ob. 

dt  —  Yicaria  In  Capella  S,  vrbani  et  gerdnidia  d  heinrioi 
rentwig  habet  24  Schog  1  Schog  12  gr. 

Clingen 

dt  —  Yicaria  S.  lohaunia  euangeliste  In  Capella  B.  Andrea 
ante  Castrum  d.  lob.  Schuman  habet  2  agros  Tineti  3 
Schog  44  gr.,   1   Jilaldrum  framenti  20  gr. 

dt  —  Yicaria  Sauctorum  gumberthi,  Beat«  Yirgiuis  et  Ni- 
colai In  predicta  Capella  d.  loh,  groaaen  habet  3  Schoj^ 


RtiglstTiini  BalnüH. 


159 


ät  —  Vicana  B.  Marie  Tirginis  et  Nicolai  in  parrochiati  S. 
gumperti  d.  heinrici  Beringeu  habet  1  fonraBem  SJHginia, 
l  forensera  ordei,  I  foreusem  auene  et  |  Sohog  14  gr. 
Sumnia  3  Schog  2  gr.  1  ^  1  ob. 

fol.  150^ 
pffhaffenhofen 
dt  —  Vicaria  S.  lohaanis  A.  Conradi  putz  habet  6  Schog 

21   gr.  2  -X 


dt 


d.    loh. 


habet 


—  Vicaria  Capelle  1 

2  Alaldra  firumenti  1 S   gr. 

Talheym 
Vicaria  S.  Catherine  In  Capella  b.  Marie  virginis  d.  Ber- 
tholdi  diderickes  habet  4  forenses  frumenti  et  ordei  et 
2  agroB  Yineti  £t  dicitur  aucta  cum  10  floreuis  et  vineta 
pre&te  capelle.  Jti  qua  fuit  alia  JSoaa  vicaria  10  ßmeu. 
fuam  Casperui  Brun  ambas  possedil  — 

Stusfert 

.    —  Vicaria  S.  Juliane    d,  henningi  attearodt  habet   4    Se- 
xagenas  et  Nolta  Blada  12  gr. 

.    —    Viearia  In  Castro   d.  lohanuia  doaati  habet  5  maldra 

frumenti,    4    Maldra  ordei,    1  Maldrum  aaene,    ä^  Sohog 

Monete  Saeberg.  1  Schog  34  gr. 

Summa  lateria  2  Schog  25  gr.  2  Ä,. 


'eleb 


fol.   1 


■  Vicaria  B.  Uarie  Virginia  d.  Nicolai  pistoris  habet  4|- 
'  Haldra  Siliginis  et  ordei  et  1  Schog  42  gr. 

Weatgrussen 
I  —  Vicaria  Triiim  regum  d.    heinrici  Reysael  habet  6  fo- 
teuBea  frumeuti,  6  forensea  ordei,  3  forenses  auene 

1  Sohog  4  gr.  1  X  1  ob. 
'  Vicaria  B,  Marie  virgiois  d.  loh.  Beringer  habet  1  fo- 
1  Siliginis,  1  foren^em  auene,  I  forensem  ordei  et 
i  Schog  17  gt. 


dt    Tic&ria  S.  Catherine  d.  loh.  Cjmmennan  habet  6^  l 


M:ittel  Sommer 
dt    —  Vicaria  S.   Nicolai  d.  Nicolai  Eysfelt  habet  2  forenses 
frumenti,    2  fotensea  ordei,   1   Haldrum  aueue  Erffurdens. 
Mensure  et  3  Schog  34  gt.   1  Jv.   1   ob, 

gamma  3  Schog  4  gr, 

fol.    151**. 
Lateen  Sommeringen 
dt    —  Vicaria    B.  Uarie  rirgiiüa    et  Sebastiani    d.  theoderici 
Mesaeischmet  habet  j-  maldrum  &umenti,   -j   maldram  Si~ 
Üginis,    2  Ualdra  ordei  2  Maldia  aaene  24  fioreiioa  et  l 
agmm  vineli  2  Schog 

dt  —  YiciiTia  Capelle  S.  Catherine  d.  heniüngi  Bonenten 
habet  10  Schog  30  gr. 

dt  —  Vicaria  S.  Nicolai  d.  loh.  Zcymmennan  olim  habiiit 
4  Schog  1  forensem  Siliginis,  1  forensem  auene,  2^  agros 
aalicia  I  agrum  vineti.  Nodc  rero  habet  1^  Ualdra  fm- 
menti,  Ij  Ualdi-a  auene,  4  Schog  30  gr. 

Eutczeleben 
dt   —  Vicaria  In  parroohi&Ii  Ibidem  d.  Nicolai  flecke   habet 
In  Talore  10  Schog  30  gr, 

dt  —  Vicaria  Capelle  Beate  Marie  Virginia  d  Nicolai  flecke 
qnia  exilis  est  10  gr. 

hus  Sommeringeu 
dt    ^  Vicaria    B.  Marie    virginis  Ibidem 
ad  Sedem  et  lilic  dedit  qnotam  snam 
Stimma  3  Schog  40  gr. 

fol.  152». 
Gangolff  Sommetingen 
Vicaria  altaris  Beate  Marie  Virginia    d.  Andree  Selen  ha- 
bet 4  Mansoa  aut  pro  hiis  5  Schog  vt  dioitur  — 


1  Capella  Speotat 
ad  Sedem 


Teustot 

dt    —  Vioaria  Corporis  cristj    d  loh.  gobel    habet    23  Schog 

Monet.  Sneb.  1  Schog  32  gr, 

dt    —    Vicaria  Sanctorum  potri  et  paulj  d  loh,  opetcz  habet 

30  Schog  Mouete  Sneberg.  3  Schog 

dt    —  Vicaria  Capelle  S.  Eliaabet    d.  Niuolai    rebeliug   habet 

9  Schog  Sneberg.  36  gr. 

dt    —  Yicaria   S.  Catherine    d.    hearioi    ochsaener   habet    4^ 

Schog  2  foreneea  Siügiaia   et  ordei  29  gr. 

dt    —  Yicaria  Sanctorum  Sebaatiani  et  fabiani    d.  loh.  Mub- 

zeler  habet    12  Schog  Sneberg.  46  gr. 

fc     ät    —  Yicaria  B.  Marie  virginiB  In  parrochiali  Sancti  wiperti 

^^^Kfi.  Anthonii    hom  habet  2  Schog  et  3\  Maldra  SiligiDia 

^^B  39  gr. 

^^^^r  BotDina  6  Schog  4  gr. 

■  fol.  isa"". 

dt    —    Vicaria    in    leproaorio    d,    lacobi    wernhon    habet  13 

Schog                                                                                   62  gr, 

Tenstet  Uiuor. 

— '  Vicaria    b.    Marie  Tirginia    d.    loh,  dreffart   habet  8j 

34  gr. 

■  Vicaria   Corporis   oriati   et  Sanguinis   domini   Martini 
^adenthail  habet  9  Schog  Sneberg.                            36  gr. 

In  oBthofeo 

■  Vicaria  S.  Cruois   d.  Nicolai  Walle   habet   11  Maldra 
menti  Molhusensia  Menattre  22  gr. 

Tenatet 

-  Vioaria  S.  Michaelia  el  omniiim  animarum  d.  loh.  dref- 
t  habet  14  Schog  56  gr. 

-  Vicaria  ß.  lodoci    d.  Heinrioi  Beyenruther    habet    B^ 
Bohog  Sneberg.  Et  licet  sit  de  antiquis  ricariis,    in  regi- 

9  tarnen  antiquis  non  reperitur,  34  gr. 

1  Schog  54  gr. 

11 


102  Bcelstniiii  RntnUil 

foL  158'. 
dt    —  Vicaria  S.  lacobi  in  CapeUa  hospitatis  extra  Maros  ä. 

loh.  hörn  habet  7  Sehog  Sneberg.  28  gr. 

^t    —  Commisaio    In    parrochja    S.   Wiperti    i.  loh.  Hora    7 

Schog  Sneb.  28  gt. 

dt    —  Commiasio    S.    Asne  In  Capella   S.    lacobi    d,  Uartini 

frendentbail  habet  8  Schog  Sneberg.  32  gt. 

(It    —  Vicaria  Koua,    S.  thome    io  Capella    S.  lacobi   d.  loh, 

opetz  habet  9  Schog  Uouete  Sneberg.  36  gi. 

dt    —  CoinmisHio  Noua  S.  Anne  per  laureatium  Bireygen  d. 

loh.  Musieler  habet  7^  Schog  Mon.  Sneb.  30  gr. 

Summa  2  Schog  34  gr. 

fol.   153  ^ 
Sedes  Germax  dat  5  Marcas  1  fertouem 
dedit  Tt  in&a  folio  aequentd  Tola  Summa  facti  56  Schog  31  gn. 
YolhoBen 

plebani  Nene  et  ueteris  Ciuitatis  2^  Marcaa. 


Oermar 

BoUtet 

Komer  Wiperti 

Eomer  Marie 

Velehte 

Ueler  Haior 

Heier  Uinor 

Domde 

lengenfelt 

hoiaünmr 

Buthenheilingea  Snpsrio: 

laemheilingen 

Hospitale  in  Molhuseu 

Hetczerode 

llyen, 

Graba  Mahr 


l  aolidos  Noia :    Singulas  So8^ 
Juit  laxatus  ad  13  gr.  1  .X.. 


'  Nicolai  /■ofluiali 


■ 

P                                                               ^^H 

^^^earoo^IISs 

vmaiito                                                                 ^^^H 

Ebralderode 

^^^H 

Keysersbain  des 

olat                                                                         ^^H 

Eoysele 

2  Abbaus  vulkenrodensU                      ^^^^| 

forste 

^^^1 

Salnelt 

^^H 

Graba  Uinor 

^^H 

Sampach 

^^H 

Äffenheilingeu 

Murlua                                      ^^^H 

*          poppeutode 

^^H 

ymmelliusen 

leproxoriiim                                          ^^^^| 

Trbecli 

^^^1 

Aldenguttern 

^^^H 

Oygereden 

^^^1 

Butt  enbeilin  gen 

^^^^1 

1         vindenberg 

^^H 

Archipreabj 

rter  dedit  pro  Sede  54  !!chog  35  gr.          ^^H 

^^H 

^H            Be^u 

antur  vicarie  äedia  Qermar.                        ^^^| 

Molhuaen                                              ^^H 

Ad  Sanctum  lohannetn.                                      ^^H 

^^^^^- —  Commista 

rio  owlep  Vicaria    S.  Authonii,    Michaelis  et        ^^^| 

^^■4  doctoram 

d,    apelonis   francken    habet   28  Ualdra   fru-        ^^H 

^^^^■nenti  ordei  eL  aaeae  Mensure  Molhuseus.  quod  oeriim  ext-        ^^^H 

^^^BaAmo/ur  (?)  docior  dingeUtet,  et  1 6  Sc/iog.  de  Manu  Mut*  dt-        ^^| 

^^^^eilur  habere 

39  Si-        ^^ 

^^^E  —  In  relardali*  d.   loh.  rolsag  Tioaria  Sacctoram  Andree,        ^^^| 

^^Higregoiii   et  Anne   d.  Cristofferi  wirtzburg  habet    14  Mol-       ^^| 

^^^Ldnt  tritici  et 

Siliginia,  7  Ualdra  ordei,  2  floresos  26  gros-        ^^^H 

^^^^BIbob    antique 

MonetG     Sneb.,    2    aucaa    4    puUoB    Micbae-         ^^H 

^^^^BUqob:  quimili 

im  luhanriis  de  grossen  dedit  tempore  Mitlhs                 ^^^H 

^■42  er. 

^^H 

^^■Vioaria  S.  Bonifaoii    In  choro  In  Sianmo  alUiri  In  Saoti-         ^^H 

^^^Ltia   d.  Tilomanni  Beyaolt  habet  6  Schog  gladiatog  qum-        ^^| 

n*                    ^H 

164 


B«gistnmi  SiAsidt?. 


dam  d.  Aetiiiici  prusssen ,    depositi    l/ermatit   morsche  \ 
gerenlis  In  ihrla   hiferiiiri   lemjiore  Jacobi\  et  vk 
fiabiiil  20  gr.  Snebcrge/ises  in  t-ensii  — 

dt  —  owlep  Ticaria  Siimmi  altaria  d.  Conradi  fleiBchoawer 
habet  6  Schog  36  gr.  4\  Maldra  Siligiaia  2J  Muldra 
auene  Molhasenais  inensure  26  gr. 

Summa  1  Schog  5  gr. 

fol.  155  \ 
Yicaxia  decem  millium  martyrum  d.  Bariholomei  Schwert- 
feger  nunc  vero  d.  loh.  Nydenstein  tempore  larobi  deinde 
lohannü  schrieber  alias  hülschenhetle  in  aideadorjf  habet  4 
Uoldra  Siliginis,  2  Maldra.  auene  — 

dt  —  owlep  Viearia  altaria  Sanctorum  philippi  et  laoohi 
apoatolorum  In  choio  d.  lob.  Blideratet  habet  2  Maldn 
tritici  Menaure  Molbusena.  9  gr.    , 

Yicaria  altaris    B.  Marie  yirginia  et  S.  lodoci  d.  loh.  de 
Eiffa  habet  6  maldra  Siliginia  Menaure  Molhuaena.  ijuon-  1 
dam  d.  lohannis  fymchea  plebani  in   IVesthusen  prope  gO'** 
(kam  — 

dt  owlep  Vioaria  altaria  10  millium  martyrum  d.  lob,  gotze- 
rot  habet  4  Schog  plebani  in    äischojßgultern  12  gr. 

dt  owlep  Viearia  ad  altare  S.  Cruoia  d.  beinrici  Weberstat 
habet  G  maldra  frumenti,  3  äorenoa,  lä  Sncberg.  groBSoa, 
4  pulloH,  1   aucam  17  gr.    1  -X  1    ob. 

Viearia  Sanctorum  philippi  et  locobt  In  altori  apostolo- 
rum  In  choro  ad  dextrum  latus  d,  lob.  Jybolta  habet  4 
Maldra  frumenti  Molhuaeus.  menaure  et  9  Schog  Monete 
Sneberg.  quondam  de  batdeaini  — 

Summa  38  gr.  1    -X  1   ob. 

fol.   155<>. 

dt  —  owlep  Viearia  Corporis  cristi  et  Beate  Barbare  ia  Ar- 
mario  d.  Magiatri  Ificolai  rotwardi  habet  13  Schog.  Qaia 
Subcollector  minus  dedit  quondam  D.  lohannis  Schnyppe 

24   gr. 

dt  —  Viearia  Corporia  eriati  in  Noua  Capella  Siue  Aimario 
et  habet  Ännexam  Stipam  (?)  habet  31^  Schog  doctoris 
lohannia  Sommering  SigilUferi  et  Collectoris  Nihil 


Btgbtnun  Snb^li.  ^65 

K —  In  dorlii  hijiriori  micAi  Vicaria  Sanctorum  Bonilaoü  et 
Mppolonid  lu  t^ummo  altari    d.  tiermanDi  Uorsclien    habet 
I  Bchog  gitin  liubel  Iniiliim  2  florenos,  quondam  henriti  priis- 
mtea  tilonis  rcijnboll  IViiur.  d.  loh.  de  Sackssa  8  gr. 

I  owlep  Vioaria  alLoriB  Sanctorum  Andree  et  Anne  de  lo- 
Bliams  hasenlieiD  habet  27^  Moldra  frumeDti  ordci  et  aucne 
I  Molhusensia  McDaure  '/iioiidaiii  lieinrici  nbcruliiiszen  et  lo- 
t  hingdbaia  30  gr. 

k-Ticaria  ad  altaru  Quatuor  doctorum  &.  Nicolai  Walle  ha- 
|;bet    IS  Kaldra  Siliginis    Molhusena.  Uensure    et    2  flore- 
^os  guoiidom  docioris  hiltwini  Bidenhap  cuiiis  lestamenlarii  te- 
imilur  — 

B' —  Vicaria  B.  Marie  virgiuis  et  8.  crncis  d.  petri  win- 
I  in  Elf.  fiiil  possexsiir  vitmus  30  anmii  habet  1  mal- 
^drum  fhimenti  3  MnLdra  2|  t^uartalia  aaeae,  2  pullos  "i&i- 
lohaelinos  et  2  pullos  cariiispriviales.  Scilioet  in  regiatria 
I.  Muths  est  tertia  ia  erdine  et  habet  In  valorem  9  flore- 
\  HOB  et  dedit  tunc  9  Nouos,  verum  olim  habuit,  sed  nunc 
r  In  Yilla  lengefelt  uff  den  eckern  atrupich  gewaehasen, 
»Sta  dixit  se  rna  cum  officianto  habere  7J^  sohog  Uonete 
^iMneuBia  vt  in  retardatis 

,  1  Bchog  2  gr. 

fol.  166'. 

■Ißoaria  Sonctonun  dorothee  Catherine  et  Barbare  altaris 
i  ehoro  ad  Siniatrum  latna  d.  Criatiani  Celias  (coirigii-l 
fCiriiici)  habet  1  Bchog  2}  Maldra  frumenti  et  otdei  Men 
Inue  Molhuaes  /lubet  ex  resignalione  d.  Simonii  Itani  qui 
mn  uixtl  de  23  a/ims 
iowfep  Vicaria  S.  Iah.  euangeliste  In  Bummo  altari  d 
PConradi  Bock  habet  4  Schog  quondam  loh. ßtslingis  12  gr 
wlep  Vicaria  Sanctorum  petri  et  pauli  in  Hummo  al- 
[  tari  d.  danielia  Strutman  habet  2  Schog  öü  gr,  2  J\.  Mo- 
f  neto  leonenais.  ijuoiii/am  lok.  huiioldi.  Alagistrirotmat,  Tbeo- 
*derici  Seltuman.  9  gr.    l   -X, 

W^ —  omtep  Vicaria  Sanctorum  B.  Marie,  lodoci  et  apolonie 
altare  Sauctorum  apcatolorum  philippi  et  lacob!  In 
lohoro  ad  doxtium    latus    eitum    d.  lohannia   hokela  habet 


ns 

S  flanBU,  4  Saebnsensea,  2  Xalim  GnDaaali  3  Mrfdri 
ordet  5  Ualdm  atune  Xeniaie  XoÜHtMBni  3  «neu  et  3 
piülos  40  gt. 

4t  —  nwlep.  —  d.  flnartmiliiamiu  Mi^nuitmus  caUmtar  Ti- 
uvift  B-  Usrie  Tiighiü  sd  altam  B.  Uane  rägiius  A. 
BerÜiolili  Mecbterscfantet  habet  4  florenos  .Virnc  J.  .View- 
liu  TÜMekei  ftltbaai   üt   .ffdeslel  18   gr. 

Sumina  l  Scttog  19  gr.   1  J\~ 

dt  —  j»fc4i  Yicans  tuidaatm  milliam  virgmam  d.  Caapen 
Storlser  'i  htnaek  habet  6  Ualdia  finmeati ,  6  maldm 
auenti  Measure  Molbnseasis,  4  doreuos,  1  «nr-am^  4  pai- 
loa  fiUMidaiM  d.  Ai-ianvi  guate^ei  et  borgkardi  hiüen,  äaUt 
mAi  30  gr. 

Vicaria  altaris  deeem  millinm  martfnun  d.  Michaüa  Ve- 
lar i{Uoii<lajn  thtjodfinci  thoaea  babut  9  äohog  fitoadam 
d.  loh.  Schuckarl  ei  Idem  trnrler.     lu  itol&iatu  reiidel     — 

dt  —  VicariA  ad  altaN  S.  crucis ,  Sanctotimi  petri  Andres 
et  lesrii  d.  Xoh.  MuriMi  pitbwti  In  Erich  lemparr  facabi 
Md  /nuMT  ä.   loAiuuut  mdulffi  Erßiträewi  — 

dt  —  Vioaria  sltaris  3.  S«baetiiuii  d.  Baltaaam  Hailis  habet 
4  Sohog  quoudam  d.  loh.  Sachiaz«  la  StoIb«i^    vt  in  rr~ 

dt  inirieft  VicoTia  S.  lobaniUK  In  Samma  alcaii  Mogütn  beiii- 
tioi  iiraagG  habet  2  Maldra  tiitici,  7  ICaldia  Siliguiia  Hah- 
husdus.  t  J  äi^og  ijiioaiiam  damiuorum  hermwtni  Baragurt 
et  tifh.  kufftant  21  gr. 

dt  vaemt;  ?iuüus  lituius  Ticaria  altera  od  altare  9.  Sebaatiani 
d.  Berahoidi  Schieis  q^uoadam  Liceotiati  heimaiiiu  St»- 
Icdlburg.     Nihil  diuitur  haben  in  oorpoie  Hilttl 

Sonuiia  51   gc. 


fbl.   157». 
In  ponta  Uolhaaeg. 
dt    —  per  4,  bermanauat  pjhiffer  Viuaria  S.  Crucis  d.  dootona 
Valentini  de  Stutthtiazeu  habet  3ä  Sorenos  Ita  mfu 


JHt  Vollecliir  cmsiium  Mugisler  S{?)  prange  OJßcialis  Norl- 
hus.  ei  laliler  eU'am  cuatiiiet regiftrum  dunen  vt  in  relardatis 
•i  Sohog  27  gr. 
Vicaria  altaria  b.  Marie  Tirginis  d.  Conradi  Voigwin  ha- 
bet 25  Schog  Sntßiil  MagUlri  rabea  dabit  1  sckog  12  gr. 
Miilhs  — 

Tioaria  B.  Marie  Magdalene  Id  Suituno  oltari  d,  loban- 
täi  de  Erffa  habet  24  Schog,  olim  Nicolai  vete  habet 
11  Sohog,  47  grosaoa  ontiquoB  2  Jv  Monete  Snoberg.  8 
suoas  et  15  pullos  quoiidam  d.  Nicolai  h'uiiolt  — 

Vicaria  altaris  B.  Marie  Magdalene  d.  Nicolai  Kremet  In 
Erjf'a  habet   1   florenum  ginindiim  iSiealai  liitse 

dt  mielii  Vicaria  altaris  S.  Anne  d.  Valentini  Kodeman  ha- 
bet 20  Maldia  Siliginis  Menanre  MoIhuBOUBiB  guoudtim 
borghardi  hi'lhn.  />.  Tuppelstetn  45  gr. 

dt  oailtp  Vicaria  B,  Marie  virginis  d.  Conradi  Voigwin  ha- 
bet B  Schog  Slonete  Snebei^,  32  gr. 
Summa   1  Schog  IT  gr. 

fol.  \b1\ 
vwlep  Vicaria  S.  Anne  d.  Bemhardi  rodemaa  habet  20 
Sohog  MoDete  Soebt^rgene.  1   Sohog  20  gr. 

owlep  Yicaria  Sanctorum  Anne  et  Triam  regum  d.  lo- 
luuinis  de  hayn  habet  16  floreDoa  quandam  Iah.  Rokue 

l  Schog 
-~-  owlep  CommisBio  B.  Marie  virgiiUE  et  B.  loaep  d. 
Bernhardi  rodeman  habet  (i  Schog  Suebergona.  24  gr. 

owlcp  Vicaria  Noua  B.  agnetis  In  altari  8.  Hioolai  habet 
20  Schog  3  gr.  1  X  1  ob.  Monete  leonensis.  ^  Maldrum 
frumenti,  1  aucam,  4  poUoe  Magistri  Nicolai  rotwardi 
pnmi  poaseasoria  et  ccaatauratoris  dedit  eo  minua  scilicet 

36  gr. 
owlep  Vicaria  Noua  B.  Marie  Magdalene  et  loh.  euaagelisto 
In  Sommo  altari  d.  heinrici  godeken  habet  8  Schog  Mon. 
leoneasis  et  1    Maldrum  irnmeati  Menaure  ErSardenais 


Summa  3  Schog  ä2  gr. 


fol.  I58\ 
In  Capella  Saucti  AathoniL 
Vicaria  altaris  Sanctorum  petii  et  pauIi  in  altaii  omniuin 
apostolonun  d.  Caaperi  rutczel  habet  V2  Schog  53  groa- 
aos  2^1  ob.  monete  leon^nsia,  7  ifaldra  Eramenti,  3 
Ualdia  ordei,  1  Jlaldram  auene  M^eosure  Uolhaseasis  6^ 
(!)  ancas  6  pullos  Michaelinoa  et  8  pullos  carnJspriuialea 
dicilur  quoniam  d.  yieutaiii  Enge/man  Juerit  possessor  pro 
eodem  tempore  — 

Vicaria  altaiig  B.  Marie  Virginia  ä.  heuningi  Meygei  In 
heiligenatat  habet  Std  fitit  quondam  heint-ici  raben  lune  ha- 
buil  13  Sehog  Et  dedit  MuCht  13  Nouos  Et  vicaria  habuit 
9  ßor^nos. 

dt  owlep  Yioana  S.  IfartirJ  ad  altare  S.  Michaelie  Magistri 
lohannis  Rammen  habet    12  Schog  26  gr. 

dt  Mieki  per  decanum  Sa/censem  Vitaria  S,  Cmeia  Erhardi  d. 
weraheri  haken  habet  9  Schog  Monete  Sneberg.  quondatn 
Magistri  heinriei  sculteti  36  gr. 

dt  miehi  Vicaria  8.  Änthonü  In  Summe  altari  d.  Arnold! 
pothoff  habet  7  Maldra  Siliginis,  3  Maldra  ordei  Men- 
aare  UolhiiaenaiB  quondam  lok.  hopfener  15  gr. 

dt  vticki  Vicaria  B.  Marie  virginis  et  S.  Aathonii  In  Summo 
oltari  d.  loh.  buszen  habet  10  Maldra  framenti  Molhua. 
Meneure.  18  gr. 

Summa   1  Schog  45  gr. 

fol.  158''. 
Vicaria  altaria  Sanctorum  Aathonii  et  Msurioii  In  Medio 
Capelle  d.  loh.  Bomers  eolligit  per  se  census,  quondam  d. 
loh.  hubolt  — 

dt  —  Vicaria  S.  eruoia  d.  lohanis  Sommeringa  doctaria  Si- 
gilliferi  et  Colleotoris  habet  25  Schog  44  gr.  Nihil 

dt  —  Vicaria  Sanctorum  Bartholomei  laurentii  et  Erasmi  do- 
mini  laurencii  roszen  habet  2  Maldra  frumenti  et  2  Mal- 
dra auene  Mensure  Erffurdena.  ot  2  Schog  quondam  Ma- 
gistri lohannis  Sommerings  vt  in  retardalis 
Vicaria  altaris  Beate  Marie  virginiB  d.  loh.  gölten  Iiabot 
1 1  florenOE 


Vicaria  Saactormn  Bortholomci,  laurencii  et  Erasmi  la 
altari  S.  Bartfaolomei  d.  lohannis  haaenbeyn  iu  welpich 
habet  — 

dt  iiu'lep  Vicaria  S.  MartiDi  ad  altare  S.  Michaelis  habet  7 
Ualdra  Siliginis  MolhuseiiBis  Monsate  3  Schog  20  gr.  d. 
lohannis  hokeU  ducatii  In  Burazla  18  gr.  2  ^v,   1  ob. 

Summa  18  gr.  2  -X  1   ob. 

foi.  159*. 
Yicaria  Sanctoium  petri  et  pauli  ad  altare  S.  Bartholo- 
mei  £t  dioitai  vicaria  Saactorom  Bartholomei,  laarentii 
et  Eraszmi  doctoris  loh,  de  Saohsza  habet  1 7  forenses, 
qtiottdam   doslori.1  nilandi  — 

dt  owlep  Vicaria  Saactorum  lacobi  et  Catherine  In  Testudioe 
d.  Heinrici  Arnoldi  habet  5  Schog  Monete  Sneberg.  Sune 
d.   heinrici  hejjenruler   In  lenslet  20  gr. 

dt    owlep  Yicaria  paothaleonis  ad  altare  omnium  apostoloram 

d.  Äpelloeis  &ancken    habet    1|  Maldta   frumenti   I  Hal- 

dmm    \  quartale  ordoi,    26    eoUdos    et    15    SnebergeuBes 

Consutattix  ibidem  (wohl  coÜalor?)  14  gr. 

In  pretDtio  Molhuaensi 


dt    mic/ii  Vicaria  Triam   regam 
24  Schog  Monete  leonens. 
,  1  Schog  56  gr. 


Magistri  halberatat  habet 
1  Schog   12  gr. 


Interroga,  quot  sint  v 
Aide 


uttern 


Timiia  B.  Marie  Virginis  ad  8.  Martiaum  d,  tilonis  de 
hain  habet  8  Schog  — 

tiwlep  Vicaria  8.  Cracis  Ibidem  d.  Coniadi  Volgwin  Ibi- 
dem habet  1^  Maldra  fromeati,  2  Haldra  ordei  Mensore 
Erffardensis  et  1   Schog  26  gr. 

üwiep  Vicaria  In  Castro  d.  Conradi  Volgwin  habet  9^ 
Ualdxa  framenti,  3^  Maldra  ordei,  1  Maldmm  aaene  Erff. 
Hena.  54  gr. 

owlep  Vicaria  Triam  regnm  In  parrochiali  Ibidem  d.  lo- 
tLsnoU  gryabacb    habet    2^    Maldra  framenti,    2-^  Maldra 


^^H               ordet,  \  Uoldium  aueoe  Erffard.  SIenEttre  et  6  Schog  üo- 

^^M                 nete  Sneberg.                                                       1  Schog  3  gr. 

^H                                               BnthenheiliDgen 

^^H           dt    oie/eb  Vicaria  S.  Crucis  d.  hermaaiii  gyazen  qnondam  lo- 

^^1                 haauiB  Schwitzer  habet  8  Schog                                   28  gr. 

^H                    Summa  2  Schog  51  gr. 

^H 

^H                                                          Eoruei 

^^H           dt    owie/i  YicarJa  Noua   B.  Marie  Virgiuia  d.  Conradi  Ijolstet 

^^m               habet  16  Schog                                                           48  gr. 

^H                                                         fiolBtet 

^^H      *  dt    ouitep  Yicaria    Nona   S.  Catherine   Id    Capella    Ibidem    d. 

^H                 ÄDdrea  Staia  habet    18  Schog                                    I  Schog 

^H                      Sedes  Blicherode  dat  Z^  Marcas  1|  lot. 

^^B           dedit  vt  in&a  col.  aequenli    Nota :    In   anliquis  registrts  sunt 

^H                nigimte  34  Marcae,  1  lot,  1  quentia ;  Sed  m  lola  Sede  nul- 

^^B                  tibi  reperilur  1  queiitia.     Ergo  videlur  mihi  errorem 

^^^                                                            commissiim 

^^1                    tota  Summa  &cit  38  Schog,  34  gr..   1  ^,  1   ob. 

^^H           plebauus  in  Blicherode  \  Marcam 

^H           Baidirfelde                          8  lot 

^^H           Ikfounichrode                      1  lot 
^H           lutterode                             3 

^H           Bischofferode                      3  lot 

^^H           Gosynhach                          1  lot  Abbalis  Gerrnde 

^^1           Weriogerode                      1  lot 

^^M           Badungen  Maior               3  lot 

^^H           Baduugen  Miaor               1  lot 

^H                    Summa  1  Schog  48  gr. 

^H 

^H            Bula  UaioT                              2  lot 

Rodictaen 

^H           Bula  Minor                             |  lot 

welkerode 

^^^           lipprechtecode                          1   lot 

Aaacha                  Singuli  1  lot 

^^H           EeyBQrshaynETeohen  3  lot  ad  Ger- 

heygenrodo        1 

^^1                rode                                               |SulDZciagen       |                             1 

Uebra  Superior 
Gebra  Inferior 
Soletete  l 

B«DiigeD 


Btgiatram  Subsidü. 
Holdnugen 


1    lot 
7  lot 


Harsche  uro  de 

NuweDGtat 

Wolffingerode 

Ytenrode  C&polla 

Eraye 

wUBtade 

wylrode 

wolrode 


Arohipresby ter  dodit   p 
23  Schog 


13  gr.  1    X 


demp  tis  pr  elstii 


—  Abbaa  Monasterii  In  Gerrode  dat  5  Maroas  10^  fioreuoe. 

Sequuutur  rioarie   Sub  eadem  Sede. 
Blicherode 

—  Vioaria  8.  Nicolai  d.  Nicolai  weddeler  habet  9  foren- 
aeB  Mixti  et  Siliginis  et  4  Uodioa  ordei ,  2  foreoseB  2 
Uodios  auene,  4^  Sehog.  1  Schog  24  gc, 

—  Commissio  Noua  Corporis  cristi  la  parrochiali  d.  loh. 
vnnicke  habet  7^  foreosea  framenti,  2  forenses  oidei,  8 
Sohog,  24  gr.  1   Schog  22  gi. 

■  CommisBio  Noua  S.  Sebastiaai  d.  Ade  Korber  habet  2 
.    forenaes  Mixti  et  Siliginis,  6j^  Sobog  33  gr. 

-  Vicaria  S.  Catherine  d.  lob.  Schmet  habet  2  äoreuos, 

-  forenaeB  Siliginia,  2^  foronses  ordei  41  gr. 

■  Commissio  dominomm  Calendarum  d.  loh.  Stolle  ha- 
bet 8  fiorenos,  2  forensea  oidei  et  Siliginia,  1  forensem 
auene.  44  gr.   I   ^. 

Summa  lOJ  flor.  4  Schog  44  gr,   1  -X,  ' 

fol.   161'". 

—  Vicaria  Capelle   S.  Crucia    d.   loh.  Byokenritht   habet 


24 


i  gr. 


-  Vioaria  S.  Wolffgongi  In  Turri  d.  lob.  Wynemat  ha- 


172 

bet  12  florenoB  et  6  foreosee  &ameiiti  Mixti 

2fi  gr.   I  . 

dt    —  Yicaris    8,  laoobi   A.  tbome  hoffmaoo    habet    20  Uo- 
dios  fronienti  24  SlRldra  anene  17   gr. 

In  Elende 

dt    —  Vicaria    Capelle    Ibidem    d.    Conradi    Klutbe    habet    3 

Scbog    antique  Mooete,    6  forenses    £ramenti,    6  forenses 

ordei,  6  forenses  anene,  6  forensea  tritici  1  Schog  21  gr. 

dt    —  Vicaria  Secunda  in  eadem  Capeila  d.  heinrici  hartung 

habet  16  forenses  Siliginis    et  ordei    et   3  forenses  auene 

1  Schog  45  gr. 

dt    —  Ticona  Tertia    In    eadem  Capella    d.  lofaannia  Becker 

habet  3  forenaes  tritici,    16  forenses  Siliginia  et  ordei   et 

1  forene.  auene  1  Schog  39  gr. 

dt    —  Commijjsio    Nona    S.    Sebaatiani    In    eadem  Capella    d. 

Yaleatini  Elckenbrecht  habet  7  forens.  Silig.  4  flot.  1  Schog 

1   Schog   1   gr. 

Summa  8  Schog  5  gr,  1  .X. 

fol,    162'. 
Gebra   Inferior 
dt    —  Commisdo  Nona  altaris  S.  Anne   d.  Nicolai  gothegast 
habet  3  forensea  Siliginis  et  ordei  et  2  forenses  aucae 

30  gr. 
Sedes  Eanewerff  dat  2^  Uarcas    demptis  preUtis 
dedit  vt  in&a  Sola:   In  regislris  danen  stant  laxe  magne 
Tota  Summa  facit  26  Schog  50  gr. 
plebanus  S.  petri   Ibidem  18  Sotidos  4  .^ 
plcbonns  8,  Nicolai  Ibidem   14  Solid. 
Capolla  S.  Egidii  Ibidem  6  Sol. 
Beia  Superior  HS. 
vnlleratet  S  sol 

Besä  Inferior   12  sol.  minus  4  \. 
Masleben   10  Sol.  minna  1   X 
Schynstete  6  Sol. 
Kyadelbrucken  30  sol.  4  X 


Begistrani  Snbgidii. 
LUS    I    Jv 


m 


rode  5  soL  i 
senbarg  6  sol. 
ragesslebeo   16  eol. 
,  11  8ol. 

i  In  Trebra  7  Sol. 
1   14  Jv.  Comendator  in  gryffltet 
utet  10  Sol. 

^ohipreabyter  Sedis  dedit  pro  Sede  25  Schog 
2  0  gr. 
SaminB  lateria  2S  8chog  SO  gr. 

fol.   162^ 
Prelati  Sub  eadem  Sede. 
PrepoBitas  llanialium  in  fiimrode  dat  2  Marcas. 

Frepositaa    UoiiaBterii    Mouialiam    in    Capeliu    dat     2 
[  Uaroas  11  florenos. 


Heqn 


adem  Sedi  i 


erff 


E —  Vicaria  Sanotoruin  fabiani 
Bdtee  habet  18  f 


t  Sebastiani    d.    loh.  Au- 
1  Scbog   16  gr. 
fromfltet. 

'  Ticaria  Friniissarie  Ibidem  Magistri  lacobi  Mellarn  habet 
4  foTenses  frumeuti  ordei  et  aaeae.  dedit  per  dootorem 
lohannem  Sommering  Sigilüfeium  ex  bonis  detellctis  27  gr. 
Eyndelbrucken 
'  Vicaria  S.  Vrbani  d.  Conradi  Schmeta  habet  16  Schog 
48  gr. 

I  —  Vicaria  primissarie  ultaris  B.  Marie  virginis  et  Mar- 
rethe  d.  loh.  Bolstet  habet  31  floronos  30  Modios  fru- 
QÜ  et  ordei  et  3  agios  viaeti  2  Schog  3  gr. 

i  14  floi.  4  Schog  34  gr. 

fol.   163'. 

f' —  Ticaria  Noua  S.  Cmcis,  S.  Trinitatia  et  Corporis  eiisti 
B-d.  heinrici  Badra  habet  21  florenos  et  3  agroa  vinoti 

2  Schog 


174 


Sachseeaborg 

dt    —  Yicaiia  Ibidem  In  Castro  d.  füderioi  ex  Comitibna  de 

Biohelingen  habet   13  forensea  frnmenti  ot  ordei    1  Schog 

12  gr. 
Vicaria  In  pairochiali  eccleaia  Ibidem  d.  loh.  graman 
alias  emeriti  habet  5  Schog  — 

UoDBaterinm  Capalle 
dt    —  Vicaria   £.    Marie    Tirginla    Ibidem    d.    Kioolai    owlep 
CommlHHajii    et  Collectoris  habet  3  Ualdra  frnmeDti  et  oi- 
dei  Erffurd.  mensure  Nihil 

Sedea  Eircheylingen  dat  ü  Marcas  ^fertooem 
dedit    Tt    infra    coL.    aequenti.     Xota   Summa  facit    83  Schog 
32  gr.    1  ^  1  ob.     A'ola :  la  ^ntiquis  regislris  nun  ßl 
Mentio  de  ^/ertöne  In  eerlis  vicariis 
Vargila  Maior  1  fert. 
VargiJa  Uinor  \  fert, 

Capeila  in  vargila  Maiori  \  fert.  wilhelmtte  iit  Ikona 
Neylstet  Uichäelis 


Summa  3  l 


:   12  gr. 


Merxleben    1  fert. 
Tungeabrucken  1  fert. 
Naeiibeilingen    1  fert. 
Kirchheilingen  Uarie  \  fert. 
Kirclieylingen  Bonifacii  \  f. 
Kircheylingen  wiperti  J  f. 
Sunthusen  Marie  \  f. 
Sunthusen  Bonifacii  \  i. 
Ärchipresbyt er  Sedia 


foL  J 

Totteleben  \  f. 
Welspech  Snperior  \  f. 
welapech  Uaior  ^  f. 
Trieben    1  f. 
Blanolieuburg  ^  f.  Bona  vüfl 
Bruchatet  \  fe.  AbbaUs  Oer 
Cletstet  I  f. 
Neylatet  leorli  {  t 
pro  eadem  dedit  Totall 


Sequuntur  vicarie  eiusdem  Sedia   Nuenheilii 
dt    —  Vicaria    B.  Marie  Virginia   habet  24  Schog   3  1 
frumenti  d.  loh.  hoberg  Archipreabyteri 
Summa  lateria  et  Sedia  vt  aupra 


Re^Strnm  Snbsiilii. 


175 


toi.   164». 

•  Tiooria  Sanctorum    phüippi    et  lacobi    d.  Aodree  Ste- 

r  bener  habet  8  Schog  Snebergi  32  gr. 

r  —  Yißaila  S.  Crucis  et  petri  d.  Cristiani  pffhil  habet 

r  17  Schog  Sneborg,  Monete  l  Schog   12  gr. 

-  Vioaria  Sanctorum  Andres  et  Bartholoraei  A.  Michao- 

E'lia  Sohrelm  habet   16  Schog  t  Schog  3  gr. 

r '—  Vicaria  Oapelle  8.  Cnieia  ante  Valuas  habet  27  Schog 

.  lohannia  de  hej-IingcQ  1  Schog  2 1  gr. 

Kircheilingen 

'  —  Vioaria   S.  Catherine    ä.    Apellonis   frauclcen    habet    3 

Haldia  frumeDti  minuE  2  Modios,  2  forenses  aaene  2  Schog 

[  22  gr.  33  gr.  2  ^x. 

Tungeszbruoken 

I  —  Vicaria  Sanctorum  Ciriaoi   et  laurencii   In  parrochiali 

^B.  leorii  d.  dauielia  roet  habet  4-}-  maldra  frumanti  et  4^ 

fllaldra  ordei  5S  gr.  2  ^   1   ob. 

Vicaria  S.  Maaricii  In  Capella  foris  Caetmm  d.  hein- 

:i  Tenstet  habet    13  Schog,    1  Maldrum  Siliginis  et  or- 

t  dei,  4  agroB  prati  1  Schog  12  gr. 

Summa  6  Schog  51  gr.  1  -X  1  ob. 

fot.   164*. 

—  Vicaria  B.  Uarie  Tirginis  £q  Oapell&  m  opposito  par- 
rochiali ecolesie  d.  heinrici  wernigeazdorff  habet  T  Ual- 
dra  tritici  et  ordei,  14  Schog  2  Schog  13  gr. 

—  Vioaria  S,  CrucJs  In  oadem  Capeila  doctorJa  Marci 
deokers  habet  3  Ualdra  Siliginis,  H  florenoa        1  Schog 

3  gr. 

—  Commissio  aeu  Commenda  Corporis  cristi  In  parro- 
chiali habet  20  Schog,  prouisorea  Ibidem       I  Schog  2Ü  gr. 

—  Vicaria  S.  Cmeis  extra  valuara  d.  heinrici  rackerot 
habet  16  Schog  Monete  Sneberg.  1   Schog  4  gr. 

—  Vicaria  Sanctorum  Sebostiani  et  fabiani  In  Capella  U. 
Hone  Virginia  d.  loh.  Andree  habot  2  Ualdra  Siliginis 
et  ordei,  1-J  Maldra  aueno,  ^  Schog  43  gr.  2  ^ 

—  Vicaria  Sanctorum  Nicolai  et  Catherine  In  parrochiali 


i.  htAenek  Storcfc*  habet  7  SoMm  Cramatti   et  oritä   et 
4  i«RB.  i  Sch«e  9  gr.   1  ob. 

TrIeb«B 
.    —  Tiurä  S.    CScad    la    ecdesw   B    Mnie    d.    beinrici 
weriBodnff  bobet  6  Seht^  25  gr. 

SmiHA  7  Sdos  56  gr.  S  ^  1  ob. 

M.  165'. 

TargiU 

.    —  Tj«>iu    B.    Uarie    yrr^nia    d.  A&tfas&ii    Kiaffi    hmbet 

17  Sehog  Ifonete  Snebos.  1  Bckag  30  gr. 

,    —  Camraüaio  S.  Sefaaaduü  et  Corporis  cdati  d.  Antliaaii 

Xnfft  habet  7  Scbog  Vonete  Snebeie.  2S  gr. 

Thnna  (wieder  aoageitriebjen) 

,    —  Vicaria  Gspelle  ÜHdera  vilhelmitamin  In  thona  habet 

4  Ualdra   fromeiiti    oidei   et  aoene,    7  Soltog    et    11    vr- 

nas    Tiui    hla    Capeita    tpeelal   ad  MIareas   et  rst   nta  i» 

vargi/a  .-fJ  Sedem 

velapich  Inferior 

;    —  Vicaria    Sanctorom    fiartholomei    et   Catherine   d.  Er- 

hordi    Uarscbalks     qnondam    Martioi    Keinen    habet     1 6 

Schog  H.  leoa.  48  gr. 

Samtna  2  Schog  36  gr. 


toi  165^ 


Cle 


Vicaria    B.    Marie   virginis    d.    loh.    borgharii     haliet    5 


Sedes  WechBongen  dat  2^  Uarcaa. 

liceol  eerta  ßegistra  Aabeanl  3  itareas  MtHus  2  Solidoi 

dedit  Tt  infra.     In  dominio    comitnni    de    honstein,    dasde| 

dorre    art  vnd    schrawe    Tola    Summa  facit  32  Schog 

V2  gr.  minus  2  SoUdos    Xola:  In  Aittiquis  regir 

stris  furtt  Signale    dunlaxal  '2\  Mareas 

Minus  2  Siilidiif 

Moior  12  Solid. 


Registrnm  SabsidiL 

GnnUerode 

12 

s. 

rodelssleben  Supeiior 

12 

s.  preposiius 

Hesserode 

12 

s. 

Ermestede 

8 

s. 

Schate  desolat 

8 

s. 

weitbem  Maior 

8 

s. 

werihem  Minor 

8 

s. 

fiodeszleben  Inferior 

8 

s. 

Bu^elingen 

8 

s. 

liunelingerode 

10 

s. 

ilaffeningen 

4 

s. 

Mackenrode 

10 

s. 

Büdingen 

10 

s. 

fronrode  desolat. 

4 

s. 

Merbich 

2 

s. 

Scbidingen 

2 

s. 

Elczelszrode 

2 

s. 

W  ecbssungen  minor  et  est 

filia  besszerode 

2 

s. 

177 


foL  166». 
locbstede  £Qia  gnutzelrode  2  Solidos. 

Arcbipresbyter  dedit  pro  eadem  Sede  Totum 

2  6  Schog  6  0  gr. 

Sequuntur  yicarie  eiusdem  Sedis. 

Nota  Sedes  Wecbssungen   ante  Collectionem   buias  Sub- 
Bidii  non  babait  yicarias. 

dt    —  Commissio  Koua  in  Wertber  Minori  d.  lob.  langeman 
primi  possessoris  babet  3  forenses  Siliginis  12  gr. 

Summa  Sedis    et  lateris   27  Scbog    2  gr.    antiq.  Monet 
leon. 

fol.  166»» 

ist  leer. 

fol.  167». 

Summaria   percepta    Sub  prepositura   lecbeburgensi    de 

prelatis  Monasteriis   Oaratis  non  Curatis   et  undeoim  Sedibus 

Scilicet  Berga  Superior,   Berga  Inferior,  lecbeburg,  Sasszera 

X.  12 


ücebbei&iigeii  et  Weatuszim^a  l^t    147^  dorenoe 
739  Schog 

37   -r.  1  Ä  1  _ 

foL  167*. 

Summ&na  omniam  perceptomm  Seconihmi  Contiaentiain 
hoioa  Begiatn  inät  1304^  äareaos,   ITSä  Stiiiog,  37  gr^   1  -X 

leoa.  et  1  ^  I  ob.  Saeb«rg. 


foL  168». 


Nota: 


Taw^ent  golden  an  GoLde  pro  Siugtdia  florinia    33  Scimeber- 
ger  zen  rechen  äciont.     I33S  Schog   20  gr.  leoaens. 

It«in,  30*]  äormi  ßiciont  Iq  Uoaeta  pro  Siugnlls  äorenia  23 
Snebergenaes  460  Schog  Sfonete  leon. 

Item  4^  floreni  fecinnt    pro  Singulia  äoreoia    33  Snebe^.  G 
Schog  54  gr.   Uoiiete  Leon. 
Snmmariom    omniom  perceptOFtun   fedt   in  Moaeta   lea- 

nensi    u756  Schog,  51  gr.    l   ^    Moaete  leoa.    1  .X,    1  ob. 


foL   168* 
Item   100  Schog  Uonete  Schneberg.  £aciiuit: 

133  Schog  20  gr.  anti^.  monete  leooea. 
Item  lÜOO  Schog  Moaete  Schneberg.  Eaciont: 

1333  Schog  20  gr.  M^oaet«  leoa. 
Item  100  floreni  pro  Singnlia  23  Snebei^.  (aciont: 
153  Schog  20  gr.  3Ioaete  leonen. 
It«m  10  floreni  pro  Singalis  äotenis  i3  Sneberg.  faciont; 
15  Schog  20  gr.  aatiq.  Uonete  leoa. 

fol.  169». 
Tawazent   langen  Schog   Machen    Id    est   &ciaiit  In  3f<M 
Snebergensi : 

750  Schog  Uonete  Saeberg. 
Item  hundert  laawen  Schog  Eucinnt  in  Uoaeta  Sneberg. 

75  Schog  Uonete  Sneberg. 
Item  700  Schog  Monete  leonena.  iacinnt: 
523  Schog  Sneb. 


Regbtrom  Sabsidü.  X79 

Tota  Summa  peroepta   a  me  in  Aoro  et  Moneta  leonen.  Tt 
Bupxa  facit  In  Moneta  Sneberg. 

2817  Schog  39  gr.  antiq.  Sneb.  Monete. 

Auf  einem  Zettel,  der  eingelegt  ist,  steht: 

Tota  Summa   In   Moneta  Sneberg.    2817  Schog   39  gr.    Sne. 

Solui: 

2300  florenos  in  Auro 

Blibe  schuldig 

72  Schog  39  gr.  Monete  Sneberg. 


brück  von  Ed.  FrobifidSitili  in  Jena. 


AbhaDdluDgen. 


n. 


Sin  meissnischer  Erbfolgekrieg 

am  Ende  des  12.  Jahrhunderts. 


Von 


Br.  Carl  Weirk. 


13 


Jüiäufigor  als  andere  deutsche  Dynastien  hat  im  12.  und 
i,  Jahrhundert  das  'wottinische  Füretenbaus  seinen  BeaitB- 
Bid  durch  die  Strenge  de«  Lehnreehts  gefährdet  gesehen. 

Ueherall  in  Deutschland  findeu  wir  auf  der  einen  Seite 

H.  Verlangen  der  Kaiaor,  gestützt  auf  die  Bestimmungen  des 

rechts,  zu  eigenem  Vortheil  freie  Terfiiguug  über  erle- 

ä  Pürstenthümer  zu   erlangen,    auf  der  andern    dae   Sfcre- 

i  der  Füretcn,  unbedingt  und  oline  Ueschränkung  ihre  Le- 

L  männÜcher   und  weiblicher  Linie  zu  vererben;   aber 

l  "Wettiner   gaben    durch  frühe  Zersplitterung    in   mehrere 

rächende  Linien  und  durch  Familienzwistigteiten  derReichs- 

alt  öfter  als  andere  GeBchleehter  Gelegenheit  zur  ((eltead- 

jhvmg   ihrer  oberleiinsberrlichen  Ansprüche.     Kvidolf  Ton 

[»bürg  konnte,  ohue  Widerstand  au  finden,  1290  dietiraf- 

t  Brebua   einem    nicht  -  wettinis eben  Füraten   Terleihen, 

merbalb  eines  Mens  eben  alters  drohte  die  Mark  Kie- 

Uusitz    dem  Eeiobe  hoimzufallen ;    nur  gegen   bedeutende 

izahlungen    blieb   sie  den  Wettinem  erhalten.     Aber  weit 

irlicher  wurden  die  Ansprüche  Adolfs  von  Nassau,  der  in 

I  thüiingwch-m eis snia eben  Landen  sich  eine  Hausmacht  zu 

a  suchte :  in  langährigen ,  blutigen  Kämpfen  haben  die 

hiergegen  Adolf  und  seine  Nachfolger  ihr  Dasein  erkämpft. 

3n    ist    dann    wohl   der  meissnische  Erbfolgekrieg 

!  Zeit   Heinrichs  VT,    dessen    Geschichte    hier    ausgeführt 

loll,  nicht  von  gleicher  Bedeutung;  kaum  zehn  Jahte 

ben    die    Streitigkeiten    zwischen    Otto    dem  Tleiehen 

l  Bötnen  Söhnen,  zwischen  den  letzteren  und  Kaiser  Hein- 

L  Tt,    gedauert,    sie    sind    ohne    sjchtlicho   Nachwirkung 

■dbei^egangon ;     dennoch     dürfte     die     Geschichte     dieser 

IBpfe,   die    im  engsten  Zusammenhang  mit   der  Beichsge- 

er  hochinteressanten  Zeit  stehen  und  wohl  geeignet 


Igg  Ein  mriwnlieber  ErI]folg«fa4cg 

Bind,  die  Bestrebungen  und  Hommnisse  der  damaligen  ßeid| 
gewalt    gleichsam    Torbildlich    an     einer    Stelle    zu    zei 
einer    eingehenden    Betrachtung    ■wertli    sein.     Sic    sind, 
sonders  seit    das  Material   reicher   zu    fliessea   begann , 
derholt  Gegenstand  der  Untersuchung  gewesen,  ohne  dass  | 
doch  bisher  gelungen  wäre ,    die    eigenthümlichen  Schwier^ 
keiten,    welche  die  Beschaffenheit  der  Quellen    bietet, 
ständig  zu  überwinden  '), 

Die  Doppelwahl  des  Jahres  1198,  der  langandauernde 
Bürgerkrieg  zwischen  Siaufem  und  Weifen,  hat  die  ZerapUl- 
terung  dos  Reichs  in  eine  Vielheit  kleiner  Herrsch aftskrelBe 
entschieden.  Die  Keime  zu  solehec  Entwickelung  zeigen  sich 
wohl  schon  früher  und  deutlicher  in  den  letzten  Jalirzehn- 
ten  unter  Friedrich  Barbarossa  und  Heinrieh  VI:  der  voll- 
zogene TJmschwujig  spiegelt  sich  schnell  in  den  Ännalon  und 
Chroniken  wider.  Nach  wie  vor  sind  es  Geistliche ,  denen 
■wir  die  Kenntnias  der  Ereignisse  verdanken,  aber  nicht  mehr 
urafassen  nie  mit  weitem  und  scharfem  Blick  das  Ganze  des 
Eeichs;  das  Bild  des  fernen  Kaisers  erbleicht  vor  dem  des 
nahen  landeafürstlichen  Wohlthätfira,  des  Elosterstifters,  des- 
sen Gebeine  dereinst  an  heiliger  Stätte  in  der  Elostorkirohe 


l]  Ziemlich  gleichzeiti 
zwei  Arbeiten:  MerliD],  Lsi 
brwlitä  (los  Stollen  und  J3U 
Adelung,  Markgraf  Albrecht  dt 
drängte.  (Neuns  Museum  f. 
S.  9S).  Dazu  kam  1877  eine 
der  Bedrängte,  Markgrnf  von 
des  Königl.  Bachs.  Alterthnms 
gende  Arhcit  log  in  anderer 
Uebungen  tceinea  hiiohverehrti 
ihm  and  PiTif.  Adolf  Bachmar 
nominen  hatte ,  verdinke  ich 
das  Muterial  vlelfnch  verniehri 
schriftliche  Geschivbte  Ottos 
ChstD.  SetiÖttgen.  Original  a 
Bandschriften  fiebSttgen'scher 
bliolhek.  Gegenwärtige  Porir 
Vortrags  im  Thilriugiscb.Sach: 


iGu  am  Anfang  dieses  Jahrhunderts 
siden  unglücklichen  Markgrafen  Al- 
Bedrängten  Schneeberg  1806.  and: 
ler  Stolze  und  sein  Bruder  Dietrich  der  Be- 
sBchä.  Gesch.  herauüg.  von  Weisse  IV,  1 
Abhandlung  von  0.  Siegismund ,  Dietrich 
Meissen  und  der  Ostmark.  (MitlheiliingSB 
Vereins  26.  u.   27,  Heft  S.  113  fl.)     Vorlia- 


1875    i 


DD  Lehrorä  6.  Waiti  lur  Besprechung  vor; 
m    (jolzt  iu  Pcng),    der    das  Referat   fibar- 

mauche  Bemerkung.      Ich   konnte    seicdsm 
in  und  beiiuCite  sach  mit  Gewinn  die  hand- 

des    Reichen    und    seiner   Nachfolgor    von 
nd  Abschrift  bewahrt  neben  vielen  anderen 

Werke    die    hiesige    von  PonickKtische  Bf- 
I    erhielt    meine  Arbelt    mm  Zwecke    i 
lischen  AltortbunuivGrain. 


du    tS.  i 

1  Euhe  finden  sollen ,    flcHHen  Seelenheil  die  Füibill*  der 
uncbe  gegen  cntspretliende  Vergütung  nach  Kriiften  Bu  för- 
icht,  - —  die  Geschieh tas ehr eibung  trägt  der  Umwande- 
[  des  BeJchos  Kechnung,  sie  wird  provinziellor  Natur. 
Die  Abnahme   des  Interesses   an  Kaiser  nnd  Beieh  muBsto 
Euörst  in    den  Marken  Keigen ,    die  Ton  der  Peripherie 
jntfemt  lagen.     In  Pegau,  aui'  dem  Petersberge, 
l  Altzella    haben    die    Mönche    meissnische    Geschichte    ge- 
geben; seit  dem   15.  .Tahrhundert  treten  die  UniverBitäten 
iTihre  Stelle. 

Unaere  Petersberget  Chronik'),   von  der  ich  zuerst  zu 

rechen  habe,   zeichnet  sich  bekanntlich  dadurch  auB,    dass 

I  der  Geschichte  des  Klostera  vorwiegende  Aufmerkeam- 

I   schenkt   nnd    in    der    schmerz  erfüllten    SchÜderung    der 

jeriaaenen  Zuchtlosigkeit    ein    unTergleiohlichea   Sittenbild 

r  Zeit,  des  beginnenden  13.  Jahrhundorts,  entwirft.     Die 

Ktiaohe  Geschichte  aber  kommt  daneben  schlecht  weg ;  nur 

;  horror  Tacui,    da  doch  nicht  immer  von  MönchBstreitig- 

pten  zu   erzählen  war,   hat  den  Verfasser  vei^anlassit  auch 

t  die  Händel  der  Äussenwelt  zu  berichten;  in  reicherem 

I  den  ersten  Theilen  seines  Werkes,    die  aber,  aus 

uns   erhaltenen  QueUen  abgeleitet,    von  geringerem 

sind;    ala  Zeitgenosse    nur  wenig,    und    das   Wenige 

iB,    soweit  es  sich  um  den  sicheren  Aufbau  der  poii- 

shen  Geschichte  handelt,  kaum  selir  bedauern,  daaa  es  nicht 

%h.x  ist. 

K  lustige  Schnurren,  wie  die  vom  Markgrafen  Dedo,  der  sieh 
:flÜ8sigen  Pettes  durch  einen  kräftigen  Schnitt  entledigen 
1  wollte,  um  mit  leichterem  Gepäck  nach  Italien  ziehen 
t  können ,  aber  durch  das  Ungeschick  eines  Doctor  Eiaen- 
leaaen  in's  Jenseits  befördert  wurde  *) ,  von  Graf 
xich,  der  auf  der  Meerfahrt  aus  dem  heiligen  Lande  sich 
1  Schlauche  verbirgt,  um  den  Nachstellungen  des  Eai- 

I)  Chionicon   montis  Sereni  ed.  EhTenreuchter.     Man.  German.  hist. 
Xnl  p.  130  n.     Icli  citire  nach  don  Jobi'esmhleti,  um  dto  Bi^nationg 

eren  Ecksta'in 'sehen  Ausgabs  nicht  auiaasctiliessea, 
8]  da.  mts.  Ser.  s.  a.   1190. 


B6TB  zu  entgehen')  —  solche  finden  sich  in  Menge.  Eine 
ganüc  Beihe  hübscher  AnekdoteD  bu^  dem  Leben  des  £rz- 
bischofs  Wichmann  trägt  uns  der  Chronisl  mit  emfithafter 
Uiene  Tor  *)  und  wenn  er  nun  erzählt  *) ,  wie  am  Hofe  zu 
Magdeburg  das  Volk  der  Gautier  und  Spielleute  in  Wich- 
manns  Zeit  gar  hoch  in  Gunst  strind,  wenn  wir  Wichmajins 
Namen  in  den  Carmina  Burana  verherrlicht  finden  *),  so  mag 
mir  die  Vermuthung  gestattet  sein,  dass  unser  Klosterbruder 
diese  Geschichten  und  noch  recht  viele  andere  aus  dem  san- 
geslustigen  Munde  des  fahrenden  Voltes  vernommen  habe. 

IKeChronik  reicht  bekanntlich  von  1124  bis  1225,  wahr- 
scheinlich ist  der  erste  Theil  bis  zum  Jahre  1190  schon  um 
1215  abgeschlossen  gewesen''),  die  Ereignisse  der  OOigor 
Jahre  aber  und  alles  Folgenden  sind  erst  am  Ende  des  S.Jahr- 
zehnts des  13.  Jahrhunderts  aufgezeichnet. 

Aber  den  Menschen  jener  Tage  war  der  Unterschied 
zwischen  Gedicht,  Sage  und  Geschichte  unbekannt,  nach  re- 
ligiösen ,  ritterlichen  und  patriotischen  Motiven  gestalt«t6n 
sie  das  heute  gesehene  Ereigniss  schon  morgen  in  freiester 
Weise  zu  einem  Phantasiebild  um,  das  sie  mit  gutem  Glau- 
ben als  historische  Wahrheit  annahmen.  So  mag  es  nur  un- 
ter steter  Bücksich tnahme  auf  die  Motive,  aus  denen  die  uns 
erhaltene  Tradition  entsprungen  ist,  unter  strenger  Verglei- 
chung  verschieden  gefärbter  Berichte ,  unter  Hinzuziehung 
des  urkundlichen  Materials  gelingen,  der  Wahrheit  um  einig;e 
Schritte  näher  zu  tommen. 

Gewiss  gieht  es  viele  Dinge,  die  den  mönchischen  Ter- 
fassern   keinen    Anlass   zur   Ereiferung    oder  Ausschmückung 


.   1151. 


1)  Chron.  i 
a)  ebda  s. 

3)  ebda  9.  b.  1192. 

4)  od.  Schmellsr    ia  Bibliothek    des    litterarischen  Vereins 
gnrl  1847  S.  31 :  Wichmsniina  omnia  pacis  artifei  etc. 

5)  Es   ergtebt   sich   mir   dies   ans  den  Untersuchungen ,    welelM» 
über  das  VerhSltni.is  der  Genealogia  Wellin  cnsidn 
angestellt  habe.     Ich  stimme  weder  mit  Opet,  das 
erliutort,  Hallo  1859,  noch  mit  Ehrcnfcucbter  jn  der  Vorrede  >nr  n 
Ausgabe  ganz  ilberein,  muss  aber  hier  auf  Weiteres  YereicfateD. 


am  Gnda  des  IS.  AltrhandaTb.  ]^ 

boten ,  in  denen  wir  ihnen  Glauben  schenken  mogon ;  aber 
nun  hal  Markgraf  Otto  sich  durch  Gründung  des  Klosters 
Zelle'  einen  Eingriff  in  die  ■wohl verbrieften  Bechte  des  Pe- 
tersberger  Klosters  zu  Schulden  kommen  lassen  ') ,  und  sein 
Sohn  Markgraf  Alhrecht  erwies  sich  der  Geistlichkeit  üher- 
baupt  unfreundlicher  als  billig,  da  ist  es  denn  erklärlich, 
dass  unser  Chronist  ihr  Andenken  nicht  sehr  in  Ehren  hält; 
"wir  mögen  noch  eine  besondere  Milde  darin  erkennen ,  dass 
er  Markgraf  Otto  unter  dem  schlimmen  Rinfliisse  seiner  Go- 
mahlin  handeln  lässt,  —  für  seinen  8ohn  gab  oa  keine  Ent- 
EChuldigung ,  so  muBste  er  durch  Gift  gestorben  sein. 

"Unparteiischer  standen  den  maiBsnisohen  l'ursten  die 
Mönche  von  Pegan,  gegenüber.  Ihr  Kloster,  eines  der  äl- 
testen in  hiesigen  Landen,  war  eine  Stiftung  jenes  Wiprecht 
Ton  GroitZBch,  der  einst  Heinrich  T  gar  viel  zu  schaffen  ge- 
macht hatte.  Die  Pegauer  Annalen ')  sind  eine  trefEliche 
Keichsgeechichte ;  erst  allmShlitdi  gewähren  sie  den  land- 
sehaftlichen  Dingen  mehr  Beachtung.  Dir  Berieht  über  die 
Kämpfe  zwischen  Markgraf  Otto  und  seinem  Sohne  ist  sehlicht 
und  leider  nur  zu  kurz. 

Sehr  auBfiihrJiche  Nachrichten  brachten  die  1854  zum 
ersten  Mal  gedruckten  Reinhardsb runner  Geschichtsbücher'). 
Der  Thcil,  welchen  wir  als  üucllc  zw  benutzen  haben,  ist 
1197  oder  1198,  also  unmittelbar  gleichaeitig  niederge schrie- 
ben. Aber  die  Darstellung  ist  nicht  nur  durch  den  hoch- 
trabenden Stil  des  späteren  Ueberarbeiters  nngeniessbar  und 
schwer  verständlich  geworden,  sondern  wir  dürfen  auch  zwei- 
feln ,  ob  nicht  jener  Misshandlung  manche  schätzbare  Kotiz 
Sum  Opfer  gefallen  ist.  Eeinhardsbrunn  war  die  Stiftung 
d«s  landgräfliohon  Hauses  von  Thüringen,  das  im  12,  Jahr- 


1]  Chron.  mts.  Sar.  s.  a.  1189. 

2)  Mon.  Germ.  XVI,  332—70,  Sioho  daiiu  die  treffliche  Erläatc- 
ntngsiiohrm  von  Cohii  in  den  MittbeilnugeD  der  Gcschichts-  und  Alter- 
tLansTorsch.   Gesellst'li.   äes  Osterlandes  IV.  II.  4.  S.  47S  d. 

3)  TliüringischB  GEachichtsquellon  Bd.  1.  AnnKlos  Reiphardsbrunnen- 
aes  ed.  Wegeis.  Vergl.  mein  Bnrh  „die  Eatatehang  der  Reinhardibr, 
Geioliiclitsbücber'i  Halle  1878. 


hunderl  nicht  Bura  Wonigsten  diirch  nalie  TerwaodtBol 
liehe  BeKiehunEen  mit  Priedrich  Barbaxoasa  i 
sehen  gelangte.  1190  tarn  Landgraf  Hermann  zurSerrsetlf 
ein  Mann  von  ausgezeichneten  Btaatsmännischen  Talei 
aber  ein  Musterbild  jenes  fürstlichen  Egoismus,  jenes  „daüi 
und  daher",  welches  der  lange  Thronstreit  zeitigte.  Aber  der 
Chronist  von  Reinhards brunn  sah  in  ihm  mit  Eecht  den  Böhm 
seiner  Landsohaft  verkörpert;  ihn  zu  preisen,  seine  Feinde, 
die  meissniachen  Markgrafen,  in  den  Staub  zu  ziehen,  galt 
ihm  als  patriotisehe  Pflicht, 

Noch  sehr  gering  war  die  historiographische  Thätigkeit 
der  Cieterzienaer  von  Altennella  bei  Preiberg ' }.  In  eine 
Wildnisg  versetzt  hatten  sie  als  Pioniere  der  Cultur  ■wohl 
noch  zu  viel  mit  der  nächsten  häuslichen  Einrichtung  zu 
thun ,  uls  dass  sie  sich  schon  höheren  Aufgaben  hätten  zu- 
wenden können.  In  dem  Nekrolog  des  Klosters  finden  aich 
die  Namon  von  Markgraf  i)tto  und  seinem  zweiten  Sohne 
Dietrich  eingotragea  *)  —  übrecht,  der  einst  das  Kloster  um 
grossen  Geldgewinn  brachte,  wird  mit  Stillschweigen  bedeckt. 

Aber  (Jie  Liste  der  Erwerbungen  des  Klosters  ^)  bietet 
uns  manche  willkommene  Angabe  zur  Berichtigimg  ander- 
weitiger  Irrthümer.  Anderes  geben  Urkunden,  mittelbar,  ohne 
die  Absicht  historische  Kunde  zu  überliefern,  und  immittel- 
bar, indem  z.  B.  der  Schreiber  dem  Datum  zufügte,  dass  am 
Tage  der  Ausfertigung  Graf  Dietrich  den  Zug  ins  heilige 
Land  angetreten  habe. 


Markgraf  Konrad,  der  Vater  Ottos  des  Reichen,  dem  im 
16.  Jahrhundert  der  Beiname  des  Grossen  augefallen  ist,  be- 
herrschte um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  ein  stattliches 
Ländergebiet.  Ale  er  1156  sieh  aller  wolÜichon  E5iren  ent- 
kleidet«, um  a!fi  Mönch  auf  dem  Petersberge  seine  Tage  zu 
besehli  essen ,    konnte   er  jeden    seiner   fünf  Söhne   mit  einer 

1)  Annilea  TetorocelleaaeB,  Uon.  Germ.  XVI,  41 — iJ. 

S)  Barichte    der   denCschen  GeBeUachftft  la  Leipsig  1811  3,  18,  Fe- 


um  Ende  des  IE.  JiihrhaTiderts. 

unabhängigen  Herrschaft  ausstatieii.  Ro  erhielt  Olto  ale  der 
älteste  (lie  Mart  Moisaen,  Dietrich  die  Mark  Niedorlausita 
mit  Laniisburg  und  Eilenburg,  Heinrieh  die  Oro&chaft  Wot- 
(in,  Dedo  die  Grafschaft  Groitzsch')  und  Hochlitz,  Friedrioh 
die  Grafschaft  Brehna. 

War  HO  die  Macht  des  Hauses  zersplittert  und  naoh  da- 
maligem Lohorccht ,  welche»  die  SucceBsion  in  Nebenlinien 
■von  der  Gnade  des  Kaisers  abhängiig  machte,  gefährdet,  ea 
gingen  doch  nur  die  BesitJ!imgen  der  Grafen  von  Wettin  und 
Brehna  nach  dam  AuBsterbea  der  letzteren  1390  dem  Hause 
auf  längere  Dauer  verloren*),  alles  andere  war  unter  glück- 
Jiiihen  Umständen  schon  von  Dietrich,  dem  zweiten  1 
Ottos  des  Reiclien,  wieder  mit  Meisson  vereijiigt.  —  Wie 
ein  Alpdruck  hatte  bis  zum  Jahre  1180  die  Herrschaft  Hein- 
ricliB  des  Löwen  auf  den  sachsischen  Fürsten  gelastet.  Hein- 
richs Tater  hatte  einmal  gerühmt,  dass  seine  Lande  Nordsee 
und  Mittelmeer  Terbänden;  auoh  in  den  Marken  habe  e 
Gewalt  auszubreiten  gesucht,  so  durfte  man  auB  der  lebhaf- 
ten Opposition  Bchiieasen .  welche  ihm  Aacanier  und  Wetti- 
ner  entgegenstellten  '),  Als  der  Stur«  des  Weifen  dem  Kai- 
ser und  den  Fürsten  gelungen  war.  erhoben  diese  stolz  ihr 
Haupt.  Einst  lagen  Otto  und  seine  Bruder  mit  Erzbischof 
Philipp  von  Köln  vor  Holdeueleben  —  da  dünkte  sie  der 
Uebermuth  dieses  Kirchentürsten  so  unerträglich,  dass  sie 
plötzlich  abzogen,  um  ihn  der  Eache  der  Feinde  zu  über- 
lassen *).  Aber  noch  mehr  als  die  Wettiner  trug  der  Land- 
graf Ton  Thüringen  Vortheil  von  der  Zerstückelung  des  alten 
Herzogthums,  die  Pfalz grafachaft  Sachsen  fiel  an  seinen  Bru- 
der Hermann,  den  spateren  Landgrafen ;  da  mochten  sie  sich 
wohl  zu  einer  vorwaltenden  Stellung  berufen  glauben  und 
als  nun  Otto  von  Meissen  1184  duroh  Kauf  Landbesitz  in- 
nerhalb Thüringens  an  sich  zu  bringen  suchte*),  trat  Lud- 

I)  GroiUsch    hmte  Dedo  schaii    IUI  von  Berthtt ,    dor  Tochter  Wi- 
precbts,  geerbt. 

B)  Wegele,  Friedrieh  der  Froiilige  S 
3)  Weilnnd,  n&cbs.  Herxugthum  uiitoi 
4}  Chron.  ml».  Ser.  s.  a.   IISI. 
IS)  Ann*!,  Reiab.  S.  40. 


1« 


jniaeber  ErbfoigekHe^ 


wig  ,  der  sich  allezeit  als  ein  tSchtiger  Handegeii  erwiesen 
hatte'),  diesem  Beginnen  mit  gewaffneter  Hand  entgegen, 
Markgraf  Otto,  ein  Mann  des  Friedens  und  in  den  Eitmpfen, 
■welche  seine  Iet7t«v  Kegierungsjahre  trübten ,  schlecht  er- 
probt ,  fiel  in  die  Ge&ngensubaft  des  Landgrafen  nnd  wurde 
aach  der  Wartburg  abgeföhrt.  Da  wendete  sieh  die  Eifer- 
sacht der  sichsischen  Fürsten ,  vor  Allem  wohl  Ton  Ottos 
Brüdern,  gegen  den  Landgraien.  Beim  Kaiser  verklagten  sie 
den  Friedensbrecher,  der  einen  Reiohsfiiraten  gefangen  ge- 
Dommen  habe.  Friedrich  rersöhnte  die  streitenden  ParteiMi 
und  gab  auf  dem  Reichstag  zu  Fulda  Otto  seine  Freiheit 
wieder. 

Xaeh  glaubwürdiger  späterer  Tradition  *)  befend  sich 
unter  dem  gekauften  Landbesitz  Schless  Weiasenfels.  Schon 
hier  mögen  wir  erkennen  ,  dass  Otto  mit  mehr  Grund  den 
Beinamen  des  Seiciien  trägt  als  sein  Yster  den  des  Grossen. 
Im  weiteren  Verlauf  werden  wir  wieder  und  wieder  von 
Schätzen  hören,  die  der  Markgraf  gesammelt,  um  sie.  Dank 
seiner  Schwäche,  in  den  fcriegerisehen  Wirren  der  Folgezeit 
in  alle  Winde  stäuben  zu  sehen.  Dieser  Eeichthura  aber 
strömte  dem  Markgrafen  aus  den  Silberadem  zu ,  die  in  der 
Kähe  Ton  Freiberg  gefunden  wurden ,  als  die  Ciaterzienser 
von  Altenzelle  mit  Äat  und  Pflugschar  in  diese  Gegendea 
Tordraugen.  Vom  Kaiser  hatte  er  die  üikünfte  sämmtlicher 
Bergwerke  zu  Lehen  erhalten  ^).  Nun  erhob  sich  in  der 
Nähe  des  Fundorts  eine  Stadt,  die  bis  zum  heutigen  Tage 
unter   den    deutschen    Bergstädten    in    erster   Keihe    genannt 

1)  Vergt.  Knochenhaaer ,  Geach.  TbUiingeDi  i.  Zeit  des  ersten  Lan^ 
ileignfeiihauSEs  S,  !20, 

3)  Johann  Tjlichs  Chrunik  als  Ann.  Velerocell.  hcransg.  v.  J.  Op«l 
in  den  Mittheilungen  der  deatscben  Gesellsch.  sa  Loipzig  1874.  S.  183. 
—  Fiiiliere  nrkandlictiB  Erwäfannogen  von  WeisseofeU  finden  sich  Soliiil' 
tes,  Director  zur  Geicb.  Obersachsens  I.   163  n,    IST. 

3)  In  der  Urkunde  des  HarkgraTea  OUk  v.  2.  Aug.  1185  heisst  es; 
Cum  ab  imperio  coiaslibet  meUlli  pruTcnlum  in  noslm  msrchia  baneß^ 
jare  sn&eflpimus,  qnia  in  terminia  monisterii  veue  argenCKrie  rcperte  aunt 
.  .  .     Klotzsch,  Ursprung  der  Bergwerke  iu  Siu:hsen  S.  309. 


wird').  Biild  kam  das  Freiberger  Süber  zu  Ehren  und  wie 
Freiberg  begannen  auch  andere  Städte  der  Mark,  durch  den 
gesteigerten  Ueldunüauf  in  Handel  und  Verkehr  gefördert, 
einen  raechen  Aufsehwung  zu  nehmen ,  vor  Allem  Leipzig, 
daa,  damals  mit  hallifichem  und  magdeburgischem  Aecht  be- 
liehen ') ,  später  seine  ältere  Ifachb&rst4uit  Hallo  überflügeln 
sollte.  Auch  ihre  Stadtmauern  führten  Leipzig,  Freiberg  und 
Eisenberg  auf  llai;kgraf  Otto  zurück.  So  war  eeine  Begie- 
rung  bedeutungsvoll  für  die  innere  Entwickelung  des  Lan- 
des, doch  die  Urkunden  reichen  nicht  hin,  den  Antheil  des 
Fürsten  zu  bemessep  und  das  harte  TJrtheil,  welehes  wir  aus 
der  Petersbergcr  Chronik  entnehmen  mÜBsen  »),  bleibt  unan- 
gefochten, 

Markgraf  Ottn  hatt«  eine  Tochter  des  groBsen  Ascanier, 
Albrechtti  des  Bären,  geheirathet  *).  Männlichen  Sinn  und 
Herrschsucht  zeigen  die  wenigen  Züge,  in  denen  sie  uns 
entgegentritt  ^).  Auf  den  Namen  ihres  Vaters  tauft  sie  den 
ersten  Sohn,  als  er  aber  den  unbeugsamen  Charakter  jenes 
an  den  T^  legt,  wendet  sich  das  Herz  der  Mutter  von  ihm 
ab  und  dem  jüngeren  Sohne  zu,  der,  in  Allem  das  gerade 
G^enthcil,  schwach  und  nachgiebig  wie  sein  Vater  erscheint. 
Spätere  G es chichta Schreiber  haben  jenen  den  Stelzen ,  diesen 
den  Bedrängten  genannt.     1186  yermählte  sich  Älbrecht  mit 

I)  Schengea  wollte  im  Cckandcnbuch  zu  sein?r  Geacb,  Ottos  des 
Beichen,  das  ud&  leider  fehlt,  ein  „gur  alt  VerzeicbiuES  beibringen,  vor- 
aus geongsuD  erscheinet,  dass  keia  anderes  als  das  11T5.  Jahr  flir  das 
ente  der  Sladl  Freiberg  eigBiitüch  zu  hallen."  Er  führt  eine  grosse 
Z&hl  Zeugen  an  (Bl.  ll>'  des  Autographb),  welche  in  dem  Verzeicliniss 
„als  bei  der  tjolemaitat  der  Fundation  gegenwärtig"  genannt  werden. 
Hoffen  wir  auf  das  Freiberger  Crkandenbuth,  welches  H,  Ermisch  bear- 

)  Vergl.  Gretschel ,   über   die    früheste  Bildung   der  Veriasaung   in 
lunischen  Städten.     Ber.  der  deutseben  Gesellsch.  z.  Leipzig  IB40, 

R)  Siehe  Geueal.  Wettiuens.  M.  G.  23  hinter  dem  Chron.  mts.  Ser.  n. 
.  piincip.  Saioniae  in  Hürkischen  FurscbuDgen  IX.  SO.  Dass  die 
b  IcboD  IIU  vollzogen  sei,  wird  von  Kaiuner,  Regelten  s.  bran- 
r.  1052  grundlos  behauptet. 

b)  Chron.  mts.  Ser    s.  a.   IISS  u    1189. 


IM 


Ein  m^unlwdm'  Erbblgikiiig 


Sophie,  einer  Tochter  des  damaligen  Herzogs  i 
Friedrich  ').  Zu  anderer  Zeit  hätte  wohl  die  Verbindung 
mit  dem  mächtigen  Hbuso  der  Premysliden  hedeutungsToU 
■werden  können  für  die  ehrgeizigen  Pläne  des  jungen  Fürsten, 
aber  damals  ging  die  HerzogBwnrdo  unter  den  streitflnden 
Gliedern  der  alten  Dynastie  von  Hand  zu  Hand  —  die  kurz- 
lobigen  Träger  der  Krone  waren  Ton  der  Gnade  des  Kaisers 
ftbhäEgig.  Das  sollt«  Markgraf  Albrocht  pu  seinem  Schaden 
empfinden !  Auch  mit  seinen  mütterlichen  Yerwandtcn  in 
der  Mark  Brandenburg  trat  Albrecht  in  persönliche  Bezie- 
hung: wir  treffen  ihn  im  Jahre  1187  am^Hofe  seines  Oheims 
Ottos  von  Brandenburg  ').  — 

Das  Lehnreeht  gab  dem  ältoston  Sohne  eines  Beichs- 
fürsten  Anspruch  auf  Nachfolge  im  HaupÜande  seines  Vaters, 
andere  Besitzungen,  seien  es  Lehen,  die  nicht  in  unmittelbarer 
Beziehung  zu  dem  Hauptreichsamt  standen,  oder  AHodien, 
unterlagen  der  gleieiimässigen  Theilung  unter  mehrere  Söhne  *). 
Es  war  also  rechtswidrig ,  wonn  Otto  auf  Eingebung  fieiner 
Gemahlin  dem  jüngeroa  Sohne  Dietrich  die  Maikgrafschaft 
zuwenden  wollte.  Dem  Ungestüm  Albrechts  genügte  eine 
tiiichtige  Kunde  von  solchem  Vorhaben,  zu  dem  es  doch  'der 
Einwilligung  des  Kaisers  bedurft  haben  wurde.  VieUeieht 
aber  hatte  Otto  darauf  gerechnet,  seine  Absteht  zur  Ausfüh- 
rung zu  briagen,  wenn  der  Kaiser  erst  den  Zug  ins  Morgen- 
land angetreten  hätte ;  es  schien  Gefahr  im  Verzug  *),  Da 
bemächtigte  sich  Albrecht  Anfangs  Februar  1189  seines  Vaters 
und  führte  ihn  gefangen  nach  Schloss  Döben,  bei  Grimma*), 

1)  Erben,  KegestB  Bohemisn  I.  Dr.  386. 

S)  Riedel,  cod.  dipl.  BrBDdeDbnrK  I,  S  p.  llS  n.  IIT. 

3)  Siehe  U.  Scbalze ,  du  Recht  der  Erstgeburt  in  dsD  deutacheo 
PQrstenhäuseni.      1B61.  S.   178. 

i)  Gegeu  Ende  des  Jahres  IISS  befand  sich  Kiiaer  Friedrich  in 
Meiasen  uad  den  Nscbbarl ändern.  Am  B.  December  nrkundet  er  in  Bulfeld 
i II  Gegenwart  Bernhards  v.  Sscbseo,  Ottos  v.  Heissen  und  anderor  Farstso. 
Dann  wendet  er  sich  iiacb  Franken ,  nun  ganz  den  Vorbereitungen  lilr 
den  Kreuzzug  hingegeben,   9.  H,  Prutz ,  Friedrich  I  Bd    HI,  31S. 

5)  Chroii.  mts.  8cr.  5.  n.  1188.  Ann.  Pegav.  p.  366.  BekanntHoIi 
beginnt  der  Lautcrberger  Chronist  das  neu«  Jahr  mil  dem  35.  tl»TX,  s.  «, 


1217 


•m  Bad«  dw  ».  MiAadNts. 


196 


r  traten  seine  Brüder    und  Vervandteo  nicht  lu 

I  Omtetcn  ein ,    man  erzählte    sich ,    dase  Albreclit    nuf 

I  B«Ui  seines  Oheimä  Hersog  Bemliard  von  Sacliseu   und 

r  Venrandteu    und  Freunde  gebändelt    habe;    Eonrad, 

!  toefBiche    Sohn  ')   des  Uarkgrafen  Dedo,    bewachte    den 

o  schien  es,  als  ob  auch  Otto»  Bruder  Dedo, 

!  seit  11B5    die  Ostmark    beherrschte,    dem  Unternehmen 

en  Beifall  schenke*). 

Albrecht  nahm   die  festen  Plätze   ein,   die  Schätze    des 

seine  3ände  ^).     Aber    er   fand   doch    auch 

ratand,  die  Anhänger  des  Täters  erhoben  sich  numnliaft 

I  ihn,  die  Seerhaufen  beider  Theite,  durch  fremde  Hilfe 

Istiirkt,  TerwUsteten  das  unglückliche  Land,  das  obendrein 

■  Theuerung   litt').     Xun    fordert«  Albrecht    von 

L  gebngenen  Vater  die  Bestätigung  seines  Erbrechts,  sonst 

L  Bruder  auch  was  Üun  Kukonime  verlieren  ^). 

Weithin  drang  die  Kunde  rou  dem  unnatürlichen  Zwist. 

t  die  gleichzeitigen  Jahrbücher  des  fernen  Aachen  mel- 

.   dass    in  diesem  Jahre  Uarkgraf  Otto   Ton    seinem 

3  ge&ngen  wurde"). 

Dem  Kaiser  musste  die  Sachrieht  von  dieser  Friedens- 
ing höchst  unwillkommen  sein ,  er  stand  im  Begriff  den 
Kreuzzug  anzutreten.  Der  Fetersberger  Mönch  meint:  es 
war  sicher,  dass  er  Albrecht  mit  dem  lode  bestraft  haben 
irorde,  falls  ihn  nicht  die  Sehnsucht  nach  dem  heiligen  Lande 
fortgezogen  hätte. 


1)  vir  aadai  el  ia  armis  strenuiu,  lugm  et  fideliut«  praeciiiue  fa- 
moani.     Chi.  mls.  Ser.  9,  a.  1310. 

S)  ChcoD.  mts.  Set.  s.  >.  I18S. 

3)  ibid.  —  Ana.  Beinh.  p.  i6,  10.  S&eht.  WdCcLraiiik  her.  t. 
L.  Weilasd  in  H.  O.  Dentache  Cbronikea  IL  S.  BSG. 

*)  Ann.  Peg»r.  1.  c. 

5)  Die  betreffende  Stelle  der  Aun.  Beinh.  p.  46,  6  A.  ist  cotrumpirt. 
Es  sieht  iitier  nicht  preditum  loadem  perditam  in  der  Handschrift.  Ich 
■chUge  folgende  Terbeisenmg  Tor:  wierens  se  eihereditario  Jure  iu  pria- 
cipaln  debere  provehi ,    filioin  Janiorem   et  circa  ea  quo  ipsum  attingercl 


6)  Annal.  Aquense: 


1  U.  G.  : 


,  3B. 


196 


Ein  maiiulKher  firbfolgekricf 


Leider  läast  daa  Verfahien  des  KaiBers  und  später  seinea 
Sohnoä  Heinrich  laimctierlei  Deutung  zu.  Beide  txeteu  unt«r 
Anerkennung  der  Rechte  Alhrechta  als  VerraitÜor  zwischen 
die  Btreit«nden  Parteien.  Kaiser  Friedrich  befiehlt  Albrocht 
bei  seiner  Ungnade  den  Täter  fi-eizugeben ,  Otto  heisat  er 
seinen  Sehmerz  zu  verbergen  und  dem  Sohne  zu  verzeihen. 
Doch  iät  es  wohl  nicht  lediglich  parteiische  Erfindung  des 
Chronisten,  dass  der  greise  Kaiser  dem  König  Heinrich  drin- 
gend ans  Herz  gelegt  habe,  das  verabscheuungswürdige  Thun 
Albrechts  nicht  ungeracht  zu  lassen. 

Denn  bald  darauf,  im  Sommer  1189,  zieht  auf  Befehl 
Heinrichs  Herzog  Konrad  Otto  von  Böhmen  mit  Heeres- 
maeht  nach  Meissen ,  mit  Feuer  und  Schwert  verwÜBtet  er 
das  Land').  Inzwischen  hatt*  Albrecht  das  Gefängniss 
seines  Vaters  geöffiiet,  aber  unmittelbar  darauf  war  das  Kriega- 
glüok  von  Otto  neuerdings  versucht  worden. 

Die  Pcgaucr  Jahrbücher  erzählen  uns:  Bei  Abschluss 
des  Vertrags,  der  Otto  seine  Freilieit  wiedergab,  hatte  nicht 
volle  Ehi'liehkeit  gewaltet,  Otto  sah  sieh  nachträglich  betrogen. 
Da  rief  er  seine  Anhänger  wieder  zu  den  "Waffen.  Älbrecht 
und  die  Seinigen  blieben  erst  unthätig ,  bis  sie  die  Noth 
zwang  sich  zusammen  zu  schaaren.  Dos  Land  litt  viel  unter 
den  Drangsalen  des  Kriegs,  auch  um  die  Städte  Leipzig  und 
Eisenberg  drohte  sich  der  Kampf. 

Da  erschien,  um  das  Kriogsgetiimmel  zu  mehren,  Herzog 
Konrad  Otto  auf  dem  Schauplatz,  mit  jenen  Böhmen,  deren 
Kuf  in  den  Nachbarlandern  damals  nicht  besser  war*),  als 
später  der  der  Kroaten  und  Pandui-en.  Er  traf  die  Parteien 
in  feindlichem  Gegenüber ,  und  vielleicht  möchte  es  selbst 
einem  Augenzeugen  schwer  gewesen  sein  zu  entscheiden, 
welcher  Theil  von  seinem  Plünderungszug  mehr  Schaden 
oder  Vortheil  getragen  hat.  Wir  wissen  nicht,  zu  wessen 
Gunsten  der  König  die  Böhmen  nach  Meissen  schickte. 

1)  CoDÜinut.  GerUci  io  M.  Q.  XVII,  706,  Qui  Carodos  vel  Otto  _ .  . 
esdem  estale  Jussa  Heinrid  regis  Ziibiam  vastaviC,  iacenilit  et  fere  totam 
deIcTit. 

i|  Helmhald,    Chronica    Slavar.    1.  1    e.   1.      Arnold,    Labec.     1.    VI 


■m  Ends  du  iS.  JaMmndtrto. 


197 


'  Endlicli  golttiig  ne  den  Gegnern  des  alten  Markgrat'eu,  sie 
^tma  Abzug  ku  bewegen,  —  nun  waren  aber  aucli  die  Mittel 
ziim  Katupi' Yurbruuelit;  der  Scliatü  de a  Markgrafen  im  Wertb 
von  30,UÜU  Mark  SÜber»,  die  mau  gleidi  40Ü,0ÜÜ  ITialer 
oder  6üU,Ü0O  Gulden  goHchätjd:  hat,  war  in  fremde  Käude 
verstreut'),  vielleiübt  war  nnit  diesem  Gelde  der  Abzug  der 
Böhmen  erkauft  worden.  Beiderseitige  lürschöpfimg  riifartu 
zur  Einstellung  der  l'eiudseligkeiten ,  am  10,  August  1189 
stiftete  der  Eönig  zu  Würzburg  im  Beigein  des  Herzoga  Eoni'u«! 
Otto  von  Böhmen  FriDden  zwischen  Vater  und  Sohn").  Nim 
musBte  wohl  der  alte  Markgraf  endgültig  auf  alle  Wünsche 
verÄiehtcn,  die  rechtmässige  Erbfolge  zu  Gimsten  seines  jün- 
geren Sohnee  abzuändern,  —  Nach  all'  dem  Vorgefalleneu 
bestand  Üef'er  Groll  awiachen  Val«r  und  Sohn^),  aber  schon 
im  folgenden  Jahre  am  IB.  Tebruar  1190  stärh  Otto*),  und 
AJ  brecht  sah  sich  am  Ziele  aeinos  Herrschaft  Verlangens. 
"Weuige  Wochen  später  treffen  wir  ihn  am  Hofe  des  Königs^), 
■wo  er  wolil  die  Bestätigung  seiner  Lehen  empllng  gegen  das 
Versproeheii ,  König  Heinrich  auf  seinem  Zuge  nach  Kom 
und  Neapel  zu  begleiten.  Durch  die  Vermählung  Heiiu'icba 
luit  Constanze,  der  Erbin  des  Normannenreicha,  war  die  Er- 
werbung Unteriialiena  für  das  Kaiserhaus  angebahnt  worden, 
jetzt  aber  wurde  Heinrich  die  Erbschaft  von  einem  Ver- 
WUJidten  des  letzten  Königs,  Tancred  von  Lecce,  streitig  ge- 
macht. Der  Kaiserkrone  und  der  Ueberwindung  diesos  Geg- 
ners galt  Heinrichs  Zug*). 

1)  Änu.  Pagav,  1.  e,  Vorgi,  Merk«!  a.  a,  O.  S,  62.  Pelael  in  den 
Abhuidluiigen  der  bmim.   Ge^ellscb.  der  WUeoacb.    1181,  11,  5(1. 

2)  Ann.  Pegar.  1.  c.  Ein»  Urkunde  llainrii^h.?  vom  18.  Ang.  11B9  zu 
IVfiriburg  mit  den  Obciigeuaunteo  al:  Zeugen  angeführt  bei  Stumpf,  Ueicha- 

T  nr.  4646. 

.,  WeUdirou.  a.  n.  O. 
)  Chron.mti.  Ssr.  s.a.  1198  u.  Oeneal.  Wettin.  —  Calendar.  Pegav 
endar.  Ctaemnic.  bei  Mencke,  Scriptares  II,   122   u.   1S6. 
Hfi)  au  Frankfurt  ätuiupf,   lt.   nr,   1G3U.      ÄucU  aui  Sä.  Juni    zu  Alten- 
eeMdbsiut  Albreubt  unter  deu  Zengeu.     ebda  nr.  4653, 

i  Fflr    die    KeichsgescliicLte    dieser  Zeit    verweise    ich    auf    Toeche, 
r  Hemrich  VI.   18U7. 


der  gnmItaaH  Pfi""  ^*«  bdia  Yator  MfinA,   Atx  ikn  äa 

Der  BiwwMfc  nwiirirfw  edät  ^ms  A^efaab.  »k  » 
»iwctu-  1IM  £e  TrwiJMiA  dUnf.  du«  K«»er  hM- 
bA  im  dn  Ftudm  &»  KmI^fI^bh  ein  pBbfidies  ^Ab 
gifiBdca  bfce.  Tau  VW  MifHaiiTich  fieGnew  AnS«^ 
fibeigeg^^m,  der  TennilSdnii^  des  rtuifiM&en  UtäTenal- 
ancb  er  nadieetzmdlet ,   aber  «a  C3unkter  and 


f^  Mm  EBds  dl»  IS. 

ziehende»  Gestalt  seiueg  Vaters  und  olme  den  ürund,  Üen 
dieser  j^ulegt  hatte,  ohne  eins  Ueilie  überras isheud er  Glücks- 
tiölle  würde  sein  gewoltsiunoa ,  auaachweifeudea  iiiid  unstätcis 
Wesen ,  sein  unedles  iiud  unredliclies  Verfahren  wulil  schou 
früher  den  ZuBammenbruch  der  Kaisermacht  herbeigeführt 
haben,  der  sofort  nach  seinem  Tode  erfolgte  i). 

Als  jetzt  auch  die  Kachricht.  vom  Tode  Ludwigs,  des 
Landgrafen  von  Thüringen,  kam,  der  kinderlos  auf  der  Kreuz- 
fahrt gestorben  war,  hatte  Heinrich  wohl  Lust,  die  Strenge 
des  Lelinrechts  geltend  zu  niaeheu ") ,  Thüringen  hätte  in 
der  Hand  kaiserLiüher  Beamter  als  Tortrefdiche  Stütae  gegen 
die  nimmeiTuhende  Opposition  der  Weifen  dienen  können; 
aber  der  iirudor  des  Verstorbenen,  Pfalügraf  Hermann,  moehte 
nicht  auf  das  ei-wurtete  Erbe  Terzichten.  E»  drängte  Hein- 
rieh nach  Italien  zu  kommen,  so  gab  er  die  Äusfilhruag 
seines  Planes  auf,  als  sie  Widerstand  erfuhr.  Aus  gleichem 
Grunde  Bchlosa  er  mit  dorn  elten  Weifen,  Heinrich  dem  Löwen, 
der  wider  gegebenes  Wort  aus  England  zurückgekehrt  war, 
einen  voreiligen  frieden.  Mit  Beginn  des  neuen  Jahres  zog 
Heinrich  über  die  ^llpen,  unter  seinen  Begleitern  war  Mark- 
graf Albrecht ;  als  aber  nach  der  Krönung  zu  llom  das 
kaiserliche  Heer  im  BegrÜf  stand  in  das  Nonnaanenreich 
einzumarschieren,  dessen  Bezwingung  TorrauasichÜich  langen 
Kampf  kostete,  da  hatte  Albrechts  Gehorsam  ein  Ende  — 
in  geringer  Begleitung  verschwand  er  aus  dem  Lager  und 
eilte  nach  Haus^);  bald  folgte  der  Sohn  Heinrichs  des  Lö- 
wen seinem  verrätherischen  Beispiel. 

Es  blieb  bisher  unerklärt,  warum  Ottos  des  Roichen 
jüngerer  Sohn  Dietrich  in  den  Kämpfen,  die  sein  Vater  zu 
seinem  Gunsten  fllhrto,  ganz  und  gar  Kurüektritt.  Da  kommt 
aus  einer  französischen  Urkundenpublikation  Licht. 

1)  iE  äer  WOtdigung  eemricbs  scliliesäe  itl]  mich  gcgoi.  ToBcha  Wiu- 
kelmuia  an.  Siebe  dessen  Benprechuiig  Vdu  Tuecbes  Buch  in  der  Sjbel- 
■eben  Zeitachiift  1H6I  8.  1  ä,  und  die  Kioleltung  zu  Bolnem  .rnhrbuch 
Philipp:«  von  ächwul>eu  uud  Ottoa  des  Vierten,     lid.  I. 

S)  KnochsDliBUer  n    u.  O,  S.  2i3. 

S)  AnoBl.  Iteiuhardsbr.  p.  BO,  Sl.  SicgiBinuniis  Zweir«]  an  AlbreohU 
Tbeilnahme  an  dem  R.imcrzug  s.  i  a.  O.  S,  1 38  fl,  scheint  mir  nicht  berefthtigt 
U* 


r  Eriib^ikricg 


n 

ast    TOD  FiJI^^ 


Wir  er&brra ,  da»  ein  Herr  Diebridi  Ton  3 
Akkon  im  JnÜ  1191  im  König  Philipp  Aagast 
reich  den  üebertntt  mehrerer  AenUebea  Bitter  i 
Sold  Termittelte ').  Köonte  d«  ddcIl  äa  Mi&BreTstäiiuIniea 
obw^alteu,  m>  tritt  beglaabigend  £e  Chronik  Ottos  tmi  St. 
BlMien  tdnsu ,  di«  nogenaa  «inem  Mukgnfen  tob  Hcinan 
unter  den  Eieuzfahrem  nennt  *\ 

Nun  Terstehen  wir  auch  die  Flacht  Albredits  uu  Itm- 
lien :  der  Erfois  der  firöheren  Kämpfe  war  in  Frage  gestdU, 
wenn  der  heimkehrende  Bruder  in  Albrecht^  Abvesenheit 
nach  Belieben  sclulten  konnte.  Die  beiderseitige  Rfickkefar 
wird  da«  Signal  zu  neuen  Streitigkeiten  gegeben  haben.  As* 
üagt  hatte  die  Gemahlin  Ottos  ihren  Lieblingssohn  nur  bei 
der  Theilong  des  Farnüiengules  beTorzugt  «eben  vollen '). 
Hiiglicb,  dass  dieser  Wunsch  nicht  gleiuh  unerfüllt  blieb  wie 
der  weitergehende  spatere ,  wenigstens  finden  wir  Dietricli 
im  fienlz  wichtiger  Festen ,  die  wohl  den  Xeid  Albreehts 
reizen  konnten.  AU  jüngerer  Bruder  eines  Beichsfürsten  fülirte 
er  den  Titel  Graf,  er  nannt«  sich  nach  Welssenfels*),  dort 
residierte  er. 

Einat  hatte  sein  GroesTater  Konrad  I.  durch  Beorbung 
eines  Vett«rs,  des  Grafen  Wilhelm  von  Kanvburg,  Besitsun- 
gen    au  der  Saale  erworben  *) ,    Otto    der  Heiohe  fuhrt  dann 

1)  DelUle,  caUlogOB  des  Kclei  d«  Pbij.  Aug.  ur.  310>  p.  «50  .  .  . 
iloDt  l(u  noDis  ODt  ^te  rcmii  k  sea  procnrenrs  p»  Th.  domiuQS  de  Uisoik  ,  .  . 
ScLoD  van  Toeche  S.  355  nt  3  in  anderem  ZusazomeDbBDge  aDgemhrt, 
ueuardings  von  Koehricht  io  aeiaeu)  Verzeichuijs  der  deutschen  Kreiu* 
fahrer  in  JesiElben  BeitrSgea  t.  Gesch.  der  KreaziDgelt,  339. 

Z)  Sep.  Ausg.  S.  45S  a.  e.  11B9.  ~  EoehrichU  Berufaiii-  uuf  das  Ge- 
dicht „Landgraf  Ludwigs  Krenzfahrt"  her.  voa  von  der  Hagen  IS64  v. 
6  ÜB  (RoeliHcht  sngl  imbiimtich  HS)  Ist  nicht  lu  brauchen,  da  durt  nur 
HllgemeiD  Meissner  in  der  Uebrzalil  genannt  werden.  Min  kunole  an 
das  Qefolge  des  Bischor  Martin  von  Heissen  oder  an  die  vielen  meis»- 
niselien  Ritter  denken,  welche  die  Phantasie  des  Dichters  van  dem  Rrenx- 
zage  Friedrichs  11.  auf  den  seines  Orassvaters  verpllinite. 

3)  Cliron.  mts.  3er.  s.  a.   11S8. 

4)  Hencke,  SS.  II,  44S. 

6)  V.   Winter ,    der  Sprengel    vub  Merseburg   und    seine  Grafsei 
Im  Archiv  f.  Sachs.  Geach.     Nene  Folge  III,  324. 


n  Snde  des  lt.  Jiibriniiidwia. 


201 


und    da    bei  zeitgenÖBsisohen  Suliriftstellern  *)    den  Titel 

Karkgraf  von  Kambiir)-" ,    jetzt  gehörte   die    wiclitige  Fest« 

rsclieinlich    üu  den  gcmoinsamen  Besitzungen  der  beiden 

idor'),  Eisonberg  beäuas  Dietrii'.li  wolü  allein*),  Kamburg, 

^bei^,  Jeua^  Kircliburg    iind  andere  Orte   dieaer  Gegend 

iheinen  in  seineu  Klostor-Schonkungeu,  nach  ihnen  nennen 

)  Dienatraaanen  *), 

Audi  an  den  reichen  Dorgwerkeu  des  Erzgebirges  hatte 

f  jüi^ere  Sohn  Anthoil  erhalten  *).     Rpätoro  Tradition  be- 

,  sie  geradezu  als  den  Zankapfel  zwiaclien  den  beiden 

*).     Dagegen  meldet   man    uns    aus  lleinhardsbrunn, 

(  Dietrich   nach   dem  Tode    dos  Viitora    trotz    der  kaiser- 

□  Entscheidung  Anspruch  auf  die  Markgra&chaft  erhoben 

,    aber  kauai  können  wir    den    so  kühnen  Unterfangens 

;  halten,  der  bald  Alhrechta  Angriffen  gegenüber  schvach 

[  unaelhste tändig  erscheint^). 

.    der    zweiton    Hälft«    dos  Jahres  1191    zog    Albrechl 

Kahlreicheni   Heere   vor    Dietrichs    Feste    Weissenfels "). 

a   die  Belagerton    von  Notli  und  Mangel  bedrückt, 

^trioh    Buchte  Hilfe    und   fand    sie    bei  Landgraf  Hermann 

t  Thüringen ,    dem    der  Bruderzwist    Gelegenheit  zur    Er- 

erung  seiner  Macht  zu  bringen  versprach.  Hermann  stellte 

j^.BedJngung,  dass  Dietrich  sich  mit  seiner  ältesten  Tochter 

'    1)  Helmold,    ChroD.  Sluvor.    üb.  U  o.   7.  —  Genealogia  comiCain  el 

Bc.  XII.   et  XIH.  H.  O.   S4,   TS. 

S)  Dietrich    miuhte    bei   LebxeiteD   Albrochtfi   SchenkuDgen    un    diii> 

DCler  Eiaeutiorg  de  proprielite  DDilm  Kunburi^  pertiueiJtc.     In  den  ful- 

a  KJtmprsD    is(    Kdinburg    immer    in    den    Händan    Älbrechla.     Uu 

.  intg.  Ser.  s.  b."     1190    erwJLhnt    ctatra    qnu  ipsoram    erant  erkat 


3)  Er    «iftEle    dl»  Kl, 

jsler  Eisenberg    in 

patri 

imauio   t 

lao    suilicet 

ddo  tsenberg.     S.  Schull 

es ,    dipluin.    Nacbri 

icbte 

n    V.    d. 

St.   Ebanl 

4)  Menck*,  SS.  II.  448  fl. 

O.   119, 

6)  Jahsnnes  Halbe  in 

Thüriiigiicho  Geschii 

chtsi 

in.  III,  : 

iU. 

7)  In  BBürthcilung    vd 

■  P 

46,    16 

fl.  slimmfl 

■  Slagiamitnd  S.  130  nl. 

l   u.  S.  18B  bei. 

H)  Ann.  Reinbardabr.  ] 

p.  61  a. 

202  I^'»  meissnfschiT  Krtfolgekri^g 

Judith  vorlolje.  —  In  verauhiedeuen  Elifiü  hatte  Lai 
Hermann  das  Unglück,  besondera  häaslicho  Töthter  /u  zeugen ; 
als  im  Jahre  VAU  Künig  Philipp  August  von  Frankreieh 
eiuh  mit  ihm  gegen  Kaiser  Otto  IV.  Tersehwor,  versprach 
er  do8  Landgrafen  Tochter  zu  heirathen  —  wenn  Bio  niebt 
Bu  häsBlioli  SBÜi)  Nun,  auch  die  Dietrich  bostimrito  Braut 
Boll  Ulm  durch  ihro  Unschönhoit  dio  Annahme  Jeuer  JJedingung 
schwer  genug  gemacht  hoben  *) ,  aber  der  Noth  gehorchend 
gab  er  dait  Eheveraprechen  und  nun  forderte  der  Landgraf 
Albrecht  duroh  Boten  auf,  in  Gutoni  von  der  Belagerung  der 
Peste  WeiBsenfels  abzulasBen  und  seine  Vcrmittelung  zur 
Solllichtung  der  brüderlichen  Streitigkeiten  anzunehmen;  wolle 
er  das  nicht,  so  sollten  ihm  die  Hoten  ansagen,  dasB  ihr  Herr 
Gewalt  mit  Gewalt  vortreiben  werde.  Auf  diese  Botschaft 
gab  der  Maikgraf  die  Belagerung  auf  und  versprach ,  mit 
Hermann  über  eine  biUige  Theilung  der  Erbschaft  au  ver- 
handelu.  Als  aber  dio  beiden  rUrsten  am  fostge  setz  ton  Tage 
sich  trafen ,  Öogen  bald  hetHäge  Worte  herüber  und  hinüber, 
die  friedlichen  Veraprechungen  Albrochts  erwiesen  sich  sds 
eitel  Dunst  *), 

Älbrecht  habe  gemeint,  das»  Feigheit  die  Friedensliebe 
des  thüringiechen  Fürsten  verschulde,  dasa  der  Landgraf 
sich  scheue  die  Saatfelder  des  Landes  zu  verwüsten,  in  die 
Hütten  der  Armuth  die  Brandfackel  zu  tragen,  so  berichtet 
der  Eeinhardsbrunncr  Aiuiaüat  in  gekränktem  patriotischen 
Stolz.  Wegen  solcher  Bedcnklichküiton  habe  Albrecht  den 
Landgrafen  verachtet.  Dieser  aber  gürtote  sich  mit  fürstlicher 
Macht,  als  er  den  stolzen  Sinn  seiner  Vorfahren  wiederer- 
langt hatte,  und  unternahm  es,  dio  Sache  eeines  Kidama  mit 
gewaf&ieter  Hand  zu  stützen.  Aus  yerachiedenen  Ländern 
fiihrto  er  tapfere  GonosBen  muthvoll  zur  Schlacht,  grosse 
Belohnungen  versprach  er  den  Kämpfern.     Vor  Kamburg  am 

1)  Scheid ,  OrigiDEä  Guelllciie  lU ,  S70.  Vergl.  aeitäolir.  f,  tliiir. 
Gösch .   V,   ISO. 

S)  Chron.  mta.  Ser.   s.  a.    1104. 

3)  Ana,  Beitihardabr,  p.  S'i,  nu  ts  Zeilo  22  stall  amtabaot:  mioaboDt 
heissen  inllas. 


am  Bnde  dei  19.  JabAnnderti. 


203 


Ufer  des  Flucses,  dtr  in  slaviächer  Spraolie  Saale  genannt 
-wird,  hielt  der  Landgraf  Heerscbau.  ISOO  karapfgeriistate 
llitter  auaser  dem  Tross  iind  zahlreichen  anderen  Knegern 
boten  sich  seinen  Blicken. 

Nun  drang  der  Landgraf  heftig  auf  die  Feste  Kamburg 
ein,  mit  Sturmleitern  wurde  der  hohe  Thumi  der  Belagert«n 
erfitiegea,  die  Stallt  fiel  und  gleich  ihr  die  übrigen  Orte  und 
Festungen,  ja  diesem  ganzen  Landstrich  im  Osten  der  Uark 
erschien  der  Landgraf  gleich  einem  heUleuehtenden  Blitz  und 
denen ,  die  ihn  vorher  verachtet  hatten ,  flÖBaten  seine  glän- 
zenden Thaten  Schrecken  ein, 

Nun  lieas  er  dort  Besatzungen  zurück  und  zog,  seinen 
Buhra  zu  mehren,  weiter  bis  Tor  Leipzig,  wo  der  Markgraf 
ihn  um  Frieden  bat.  Albrecbt  bekannte  sich  unterlegen, 
seine  Geiseln  muasten  sich  den  siegreichen  Bannern  dos  Land- 
grafen beugen.  Mit  Feuer  und  Schwert  war  er  gezwungen 
worden,  das  Erbgut  mit  dem  Bruder  nach  Billigkeit  zu  theilen. 
So  war  dieser  HeeresKug  zur  Ehre  des  Fürsten  beschloasen, 
dem  Markgrafen  folgte  unsügliehe  Verwirrung  nach, 

So  schreiben  die  Heinhardsbrunner  Geschichtabücher  ^), 
unsere  einzige  Quelle  für  diesen  Feldzug.  Das  Pathos  fallt 
auf  Eechnung  des  späteren  TJoberarbeiters. 

Nach  dieser  empfindlichen  Demüthigung  war  Albrechts 
Lage  sehr  ungünstig,  zumal  der  Kaiser,  den  er  in  Italien 
verrätheriscli  verlaasen  hatte,  jetzt  zurückkelu'te.  Aber  Hein- 
rich war  zunaehat  durch  wichtige  Geschäfte  im  Westen  des 
Kelchs  festgehalten.  luzwiachen  suchte  der  Markgraf  auf 
diesem  und  jenem  "Wege  seine  Gunst  wieder  zu  erlangen. 
Vor  Neapel  war  im  September  1191  Herzog  Knnrad  Otto 
von  Böhmen  gestorben ,  als  Nachfolger  wurde  Wenaol  II,, 
Sohn  imd  Bruder  früherer  Herrscher,  erhoben.  Aber  schon 
nach  drei  Monaten  suchten  ihn  die  Brüder  Ton  Konrads  Vor- 
gänger, Friedrich,  zu  stürzen.  Der  ältere  von  ihnen,  der 
nachmals  so  berühmte  Premysl  Ottokar  I. ,  erlangte  vom 
Eaiser    die  Belehnung,    an    die    Stadt  Prag   kam    der  Befehl 


1}  Ami.  Reinh.  p,  63  ä 


201  ^^  maandschec  Erbfoigekzic^ 

«ch  dem  neuen  Herr^eher  zu  ergeben.  Da  Tcriies»  "Wcna 
freiwillig  die  belagerte  Stadt:  al^  er  aber  auf  der  Flacht 
die  Grenzgebiete  Meiosen«  kam.  vurde  er  Ton  dem.  .Jiste 
reichen  ^farkgrafen"  dieses  Landes .  -^o  nennt  der  bohmisc 
Chronist  *;  unsem  Markgrafen  Albrecht,  gefangen  genomm 
and  fortan  in  ^o  festem  Gewahr^^am  gehalten,  da^s  nie  nie 
eine  Kunde  Ton  ihm  in  die  Welt  gedrungen  ist.  Dem.  jetzis 
Herrscher  Böhmens  war  Albrecht  doppelt  Terschwagert,  sei 
Gemahlin  war  Ottokars  Xichte.  Otto  aber  hatte  Albrecl 
Schwester  Adela  geheirathet,  die  später.  1198.  nach  20js 
riger  Ehe  von  ihm  Verstössen  wurde*}.  VieUeicht  half  c 
dankbare  Schwager  dem  Markgrafen  die  Verzeihung  < 
Kaisers  wiederzuerlangen  *  .  In  dessen  Umgebung  treffen  -i 
ihn  Ende  August  1192*).  Bald  darauf,  wahrscheinlich 
October  zu  Xordhausen  ^;,  nahte  sich  der  ränkesüchtige  Fü 
dem  Kaiser  mit  einer  sonderbaren  Anklage  seines  siegreich 
Feindes,  des  Landgrafen  von  Thüringen:  Hermann  sei  dui 
eidliches  Versprechen  ihm  und  anderen  Fürsten  verpflicht 
den  Kaiser  heimlich  zu  ermorden,  dann  wollten  sie  in  fri< 
lichem  Nebeneinander  jeder  seine  Macht  gemessen  *). 

Gewiss  war  die  Härte  des  Kaisers  wenig  geeignet  j 
wesen,  ihm  Freunde  zu  erwerben,  andererseits  zürnten  i] 
die  sächsischen  Fürsten,   dass    er   sie   im  Kampf  gegen    d 

1;  CoDtin.  Gerlaci.  M.  6.  17.  706.  S.  Palacky ,  6«sch.  Böhm 
I,  485. 

2)  Siehe  aber  den  Eheprocess  Adelas  Crsmns  in  Weisses  nei 
Museum  f.  sächs.  Gesch.  Bd.  IV.  H.   1  S.  95  fl. 

3;  Toeche  S.  241  nt  3  verlegte  die  Belehnung  Ottokars  auf 
1.  Juni  1192  nach  Gelnhausen.  Aber  die  Zeugen  der  Urkunde  Stni 
4746,  neben  Ottokar  liarkgraf  Albrecht  und  sein  Bruder  Dietrich,  be 
hen  sich  nicht  auf  die  Handlung,  sondern  auf  die  erst  im  December 
Altenburg  erfolgte  Beurkundung.  So  Ficker,  Beiträge  zur  ürkund 
lehre  I,  §.  103. 

4)  29.  Aug.  1192  Worms.     St.  4767. 

5)  Nach  den  Angaben  Stumpfs  nr.  4775  ist  die  Urkunde  Heinrichs 
vom  21.  Oct.  1192  Nordhausen  mit  grösserer  Bestimmtheit,  als  Toc 
H.  554  glaubte  annehmen  zu  dürfen,  auf  1192  zu  setzen.  Mark] 
Albrecht  und  sein  Bruder  Dietrich  erscheinen  als  Zeugen. 

6)  Ann.  Reinh.  64,  8  fl. 


ftm  Eoda  &«  19,  jEhibonderttr  205 

Urgekelirteii  Wollou  niulit  hinreichend   iiiitersUHzIc,  aber 
'en    wir  deshalb,    auch    wenn    dann    wirklich    eine    Ver- 
schwörung ausbrach,  jene  Anklage  für  begründet  halten  r 

Die  Ermordung  des  Bischofs  Ton  Lütticli,  die  Blutschuld 
dee  Kaisers,  haben  den  Aufruhr  veranlasst'),  so  hitzig  war 
doch  tler  Egoismus  der  Färatcn  noch  nicht ,  dass  er  sie  zii 
unerhörter  Klutthat  verbunden  hätte,  nur  persönlicher  Bache 
eines  Einzelnen  ist  Philipp  von  Schwaben  zum  Opfer  ge- 
fallen. Auch  die  Thatsache  der  Denimciation,  die  allein  der 
Beinhardsbninner  Annalist  berichtet,  wird  nur  durch  die 
Torüweifelte  Persönlichkeit  des  mciasniachen  Markgrafen  glaub- 
lich. Vielleicht  hatte  er  gehofft,  daas  der  Kaiser  die  Schuld 
des  Landgrafen  ohne  "Weiteres  für  erwiesen  halten  würde, 
da  sich  der  Markgraf  doch  selbst  mit  blossfitoUto.  So  war 
es  ihm  gewiss  nicht  Ernst,  als  er  sich  zur  Erhärtung  seiner 
Aussago  gegen  den  thüringischen  Fürsten  zum  Zweikampf 
bereit  erklärte,  vorsichtig  soll  er  hinzugefügt  haben,  dass 
der  Besiegte  nicht  hinfiiro  allen  Glauben  verlieren  dürfe. 
Aber  der  Kaiser  ging  keineswegs  in  die  ihm  gelegte  Schlinge  ; 
er  schrieb  einen  allgemeinen  Reichstag  nach  Nordhau sen 
aus*);  liier  sollte  Albrocht  seine  Anklage  öffentlich  wieder- 
holen und  durch  Zweikampf  beglaubigen.  Da  erhielt  der 
Kaiser  Kunde,  dass  Landgraf  Hermann  sich  rüste,  seine  Un- 
schuld auf  jenem  Tage  zu  erweisen;  zuversichtlich  vertraue  er 
den  lügenhaften  Ankläger  zu  besiegen.  Nun  wartot«  Hein- 
rich den  Termin  des  angesagten  Beichstags  nicht  ab,  sondern 
zog,  um  die  Angelegenheit  zu  beschleunigen,  nach  Altcaburg. 
Hier,  in  der  Kaiserpfalz  an  der  Ploisse,  wo  innerhalb  circa 
80  Jahren  Priedrich  1.    und    seine    Nachfolger    14  mal    Hof 


1)  Dos  sKgoa  BUBdrÜcklich  niehrere  Avt  toq  O.  Abel.  König  Philipp 
ilsr  IloliimaUofe  S.  305  angefUhrteu  Qaellen.  Damil  stiiiiiueu  aiicli  die 
AuD,  Reinh.  66,  Sl:  uade  ijuociae  ]iidvarsiiB  impBratDram  cuiuothMo  St 
principiun  —  Es  lägst  sich  wenigstans  nicht  ans  der  Anklage  Älbreuhla 
dos  VorlmudeDaeiu  uiner  VorBChwfiruiig  «rweiseu ,  wie  Auch  iipuordings 
P.  RchwHTtE,   die  FürstenempÖru»)!   von   1I9S  und  1193,  HostDirker  Uisser- 

iou   IST»,  8.  30  Q,  angenouineii  b>t. 

I  S)  Ann.  Ituiiib.  6b,  i. 


...... 


■■^ 


.  {'  ^  ^i^.j^i^.Vi^  Krtfolgekrieg 

lUHiiMe*   oinos  ausgedehnten    staufischen 

^,  .f.i«     '*• .      wymtrioh  L  erworben  hatte  ^),   konnte 

^,..:..J^'"'         ^^  ftihlm.     Leider    sind   die  Vorgänge  des 


://•■'""       *»^^  ii:  undurchdringliches  Dunkel  gehüllt,   die 

*"''.'''^    irs  «•"  ^''^^  ^hlag   auf  Schlag,    aber   wie   ihre 

h.rt  :.-•*■'*'         »olee.  ^   l*'*^^  "^^^^    ^^^    innerer  Zusammen- 

'    '    ■""        hr  ^oh(<r  totstellen^).     Da  Albrecht  am  Hof- 

"'"        •#    Sn«:  •f*r«^''*i'i^*)>    dürfen  wir  annehmen,    dass 

■  c'    ■"  ■  4y.|.i,f(    MttT  irgend   welche   Art   zu   rechtfertigen 

^        '  \  ..  yKi  ^*^  verfing  nicht  mehr,  der  Kaiser  erklärte 

"^TnT^'^'**^  Ar  unschuldig &). 

^  -t    -^f    ^**    ^^'  Aufregung  jener  Tage    wie  eine  Bombe 

V  *•  .sx  .i*iw>  ^«»x  Bischof  von  Lüttioh,  Albert  von  Brabant, 

w,j.,,v#M,  ilw  Kaisers  am  24.  iN'ov.  ermordet  sei.     Bei  der 

^    **  »f^  Hwi«iohs  zu  diesem  Kirchenfürsten  bezichtigte  ihn 

.^  .V^\;MU}iu^  Stimme  als  Urheber  des  Mordes;  er  hat  sich 

.*,»;,  a^vou  iau  reinigen  vermocht,  die  Mörder  blieben  straf- 

^      S^Ugher  Qewaltthat  gegenüber  versöhnten  sich  plötzlich 

\  ,ai;ci'  wud  Angeklagter  auf  den  Bath  Herzog  Bernhards  von 

Siuhi$cw  hdnter  dem  Bücken  des  Kaisers  ^).    Die  überraschende 

1)  bHvker,  EntstehuDgszeit  des  Sachsenspiegels  S.  82. 

2)  Arnold.  Lttbec.  1.  7  c.  16. 

3)  Um»  nicht  mit  Cohn  und  Toeche  zwischen  20.  Noy.  und  1.  Dec. 
til»)  oltt  Zug  Heinrichs  von  Altenburg  nach  dorn  Rhein  und  Rückkehr 
iIhIuu  «uBunehmen  sei,  hat  P.  Schwartz  a.  a.  O.  S.  42  fl.  erwiesen,  des- 
Kleicheu  halte  ich  mit  ihm  die  Gleichzeitigkeit  des  Altenburger  Reichs- 
tttgn  und  des  Ltttticher  Bischofsmordes  für  zweifellos.  Dagegen  darf  man 
nicht,  um  die  Schwierigkeit  Ton  Heinrichs  Zug  nach  dem  Rhein  zu  besei- 
tigen, den  Text  der  Ann.  Reinh.  ändern.  Schwartz  S.  44  wollte  schreiben 
cirea  tutiores  regni  partes  castra  metatus  est.  Die  Hannoversche  Hand- 
schrift liest:  circa  tnciores  reni  castra  partes  castra  metatus  est.  Die 
Schedeischen  Excerpte  geben  mit  Auslassung  des  überflüssigen  castra: 
üirca  tuciores  Reni  partes  castra  metatus  est.  Joh.  Rothe:  unde  zcoch 
an  den  Ryn. 

4)  Am  20.  Not.  und  1.  Dec.  zu  Altenburg,  am  8.  December  zu  Mer- 
seburg.    Stumpf  nr.  4785 — 87. 

5)  Ann.  Reinh.  65,  6. 

6)  Landgraf  Hermann ,  Bernhard  von  Sachsen,  Albrecht  von  Meis- 
sen  sind  Zeugen  der  Urkunde  Heinrichs  vom  8.  Dec.  1192.  Merseburg. 
Stumpf  4787. 


n  Bad«  itt  13.  Jalirlrnnderta. 


207 


intrachi  der  eben  noch  Streitenden  musst«  den  Kaiser,  dem 
nener  Mord  uuf  deTU  Gewissen  lastet« ,  mit  der  lebhaftesten 
Morgniss  orfiiUen ,  ao  vorliosB  er  die  östUobeu  Gebiete 
i  und  -wandte  sich  dem  Rheine  zu  ^), 
Aber  mm  erhob  sich  Tor  und  hinter  ihm  als  heller 
(Aufruhr  die  MlBsatimmung  der  Fürsten.  Im  Osten  waren 
n  von  Thüringen  und  Ottokar  von  Bfflunen  unter  den 
iTersohworenen ,  Bemliard  tou  Sachsen  und  Albrecht  von 
Meisson  sind  nach  dem  Berichteten  wahrHoheinlich  hinzuzu- 
\  sShlen,  im  "Westen  standen  die  Erzbischöfe  von  Mainz  und 
Köln ,  die  Furat*iii  Lothringeua ,  der  Herzog  von  Zähringen 
und  Andere  zusammen  ge^en  den  Kaiser. 

Aueh  an  Vorbindungen  unter  den  VerBchworenen  fehlte 
es  nicht,  Heinrich  Ton  Brabant  dachte  sich  gegen  den 
Kaiser  als  Priitiaident  aufstellen  zu  lasaen,  dem  Papst  machte 
man  davon  Mittheilung.  Als  der  Kaiser  sieh  gegen  "Westen 
bewegte,  wird  ihm  Kurde  gekommen  sein,  das»  er  am  Ehein 
noch  weniger  Sicherheit  finde  als  im  Osten,  so  int  er  von 
Nordhauaeu,  wo  er  am  18.  December  urfeundet,  umgekehrt 
und  vorlebte  das  "WeihnachtsfeBt  zu  Egor.  Auf  dem  Wege 
musste  er  die  Lande  Hermanns  von  Thüringen  berühren, 
vielleicht  gelang  es  ihm  da  schon  jetJft,  diesen  mächtigen 
Fürsten ,  den  er  vor  Allem  zu  gewinnen  suchte  *) ,  wieder 
mit  sich  zu  versöhnen.  Wir  hören  bald,  dass  der  Mainzer 
Erzbiachof  Hermann  wogen  seinen  Abfalls  von  der  Sache 
der  Fürsten  grollte  und  ihn  bei  den  anderen  Genossen  der 
"Vorschwönmg    anschwärzte  *).     Zeit   seines  Lebens    ist  Her- 

1)  Aqe,  Relnh.  66.     Man  li&t  immer  gemeint,  dusa  Heinrich  wirklich 

B  In  die  Hheingegenden  gekomaiQR  sbI  ,    dafür  liegt  weder  eia  urkand- 

fteher    Bewein    vui,    noch    sogen    diu    die    Worte    (le^    Reinhu-dabrnnuer 

knnxUstea.      Sie    sprachen    nur    von    einer    Bewegnng    dem    Rheine    zu. 

BAneh  darf  man  wohl  äetonon,   daas  er  oriantalem  Saxoniam  deseruit. 

II  Ricliard  MaitenH,  die  Ännales  Kein  bar  dslirunnenaes  als  QnellD  für 

I   Gesch.  Eaiser  Heinrichs  VI.    Lerpz.    Diss.  1867   S.  S3  S.    versuchte 

^Slnng    ist    ganz    künstlich    nnd    leidet    an    inneren    Widersprüchen.    — 

lainrich   vkundet   aa    8.  Dec,    xu  Merseburg,    am  11.    au  Allatedt,  am 

1  Nordhsuson,  un  SB.  zu  Redwiu  bei  Eger.     Stumpf  ur,  4787 — 90. 

))  Ann.  Roinh.   66  oben. 

3)  ebenda. 


^  „1,,  lA»«**« 

■       let».."»    "tt:    »»*   ■'•■'    "Cd!  r.^t^'^«  T« 

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au  Ehda  um  19.  AhtbnndMb.  gOd 

der    Groll,    wtlchen    dar  ErzbiaiJiof  wegen  Hcrmauns 
Titn    ilor  Vcrsdiwöruiig   fasate,    zur  EmeucTung  allur 
1  Kwiauheii  Mainz  und  Thüringen  geführt,  di»?  Eintracht 
padiöD  llennann  und  Markgraf  Albrooht  war  aber  jotüt  so 
jB   beidii  gemoinsam    dem  Mainzer  scbavf  zusetzten 
l  ihn    nach  Eroberung    der  Stadt  MÜBimgen  zum  Friodou 

')■ 

Auch  mit  dem  Kaiser  stand  Albrecht  jetzt  im  besten 
BjnTerüehmen  *)-  Nachdem  zu  Tilloda  Anfang  März  der 
Inge  Kaiser  sich  auch  mit  dem  alten  Weifen  versöhnt  hatte, 
bald  wieder  nach  Italien,  um  die  Eroberung  dea 
I?onnaniienreichs ,  die  früher  nicht  gelungen  war,  zu  ToUeu- v 

Söch  am  27.  Juli  1194  treffen  wir  Albrecht  in  Aus- 
übung eines  friedlichen  GeschäfteB :  von  Erzbischof  Konrad 
K  angerufen ,  ertheilte  er  ein  Weisthum  über  eine 
Srage  des  lleichsreehta  ^).  Aber  viel  länger  hat  ihn  soine 
^ehdelust  nicht  ruhen  lausen.  Er  war  nun  einmal  eine  jeuer 
larten,  aelbsÜHchen  Naturen,  die  nur  in  der  Ueraubung  An- 
piSerer  Befriedigung  £nden,  darin  gewiss  manchen  seiner  Zeit- 
genoseen  gleich  —  aber  keiner  iat  so  kopfloa  Beinern  Unter- 
gang entgegengeeilt.  Dos  Nichtsthuna  müde ,  wie  der  Rein- 
hardsbrunner  Annalist  sagt  *),  griff'  er  den  Bruder  von  Neuem 
und  fordert«  die  Burg  Weisaenfels  für  sieh.  Der  ver- 
ipjttelnden  Bitte  des  Landgrafen,  dass  er  Frieden  halten  möge, 
,  "Bohentte  er  Iteiu  Gehör,  ja  blinde  Wuth  verleitete  ihn  sogar, 
einen  Beichsministerialen  Bernhard  ku  blenden  und  feindlieh 
gegen  alle  unmittelbaren  Boaitjsungen  des  Eeicba  in  diesen 
Landen  aufzutreten.  Bie  graueame  Misshandlung  jenos  Bern- 
hard   aber   fand  sofort  gerechte  Strafe:    Albrecht  hatte  nach 

1)  Ann.  Edinb.  66,  6  fl.  Irrthümar  Toachea  S.  279  berichtigte  schon 
MMteliK  a.  ft.  0.  8.  43  at.  4.     Vergl.  uuch  Tueche  ä.  US  d[.  S. 

a)  Er  erscheint  wiederholt  als  Zeage  in  Itaiscrlichen  llrkni.ilBU ,  sr> 
11,  Juni  1163  KU  Koblenz.  SS.  Juni  1193  i^u  Womiü ,  Stumjif  1819  u. 
fiO.,  dann  10.  Doc.  1193  zu  GelnhnuSBU ,  !8.  Februar  IIBI  nu  Siuilfeld, 
18,  Mlirz   1191  EU  Nürnberg.     Stompr  4S11,  1B49.  4B5I. 

3)  Urkunde   Kuniuds   von  Mainz   3T.  JiiN   1191  Erfurt.     Hodenbtrg, 
Vardenaclie  Gesehiulilsqiielleii  II,  3S  fl. 
.   Reinli.   OG,  n  fl. 


210 


sDi«diH  BrUblgebfaB 


damaliger  Sitte  die  Belagerung  dor  Festo  WoisspnfeJ«  dm 
Erbauuag  eines  Gegent'orts  eingeleitet;  als  mm  Gi-afDietii 
zum  Entsatz  herbeieilte,  «pielte  ihm  der  Bruder  des  geU 
deten  Ministerialen,  um  sich  an  Alhrecbt  2u  räohon ,  di<Q 
Gegenfort  in  die  Hände ').  Albrecht  muast«  mit  VotIbH 
vieler  Gefangenen  WeissenfoU  freigeben.  Die  Blendung  des 
Ministerialen    aber    Ijabo,    sn    erzählt    der    Eeinlmrdsbrunncr 


Berichterstatter ,    au 
gefuhrt. 

Hart  bedrängte 

geu  des  Markgralon 

.  Graf  Dietrich.     Sei 

bisohof  von  Main», 


.ix    Landgraf  Hermann    wieder   : 


,  Toia 


er  mit  tapferen  Kriogagenossen  die  ßar- 
,  Kerstört«  die  einen,  iiberliees  andere  an 
n  Siegeszug  erregte  den  Neid  dos  Krz- 
ihni  echloss  sicii  auch  der  Kiilner  0,0, 
sie  zerstörten  die  Stadt  Griineberg,  die  einst  Landgraf  Lud- 
wig der  Fromme  als  vor ge Behobenen  Foeten  gegen  Mainz 
angelegt  hatte*). 

Während  sich  nun  Hermann  gegen  sie  wandte,  sammelte 
Markgraf  Albrecht  frische  Kraft  und  überschritt  die  Saale. 
Aber  wie  ein  BJcHe  warf  sich  ihm  in  der  Ebene  bei  llöb- 
lingen,  damals  Heveninge  genannt  ^),  der  Landgraf  entgegen, 
der  Kampf  endete  mit  voUiger  Niedorlago  Albrechts,  In 
hastiger  Flucht  wandte  er  sich  nach  unsoroni  Potersbcrge, 
deasen  Propst  ihn  mit  frischen  Pferden  versorgte.  In  eine 
Mönehekutte  vermummt  entkam  er  nach  Leipzig  *). 

Aber  noch  schwereres  Unglück  brach  über  den  Mark- 
grafen herein.  Sein  Angriä'  gegen  die  Keinhsmiuisterialen 
hatte  den  Zorn  des  abwesenden  Kaisers  a.ula  Höchste  goreizt 
Wieder  bot  sidi  ein  Bölimenherzog  als  bereites  Werkzeug! 
Premysl  Ottokar  hatte  zur  Strafe  für  seine  Theilnahme  an 
der  Verschwörung  des  Jahres  1193  Bisehof  Heinrich  von  Prag 

1)  So  dilrftan  die  Boricbte  voa  Ann.  Iteiali.  BG  und  Chron.  mts.  ier. 
s.  a.  1194  lu  verbinden  sein.  Ebeuao  Huien»  S.  39  ond  Siegismupd 
S.  1S3  Dt.   1. 

S)  Cbron,  Sampstr.  ed.  Stübel  p.  iS  s,  a.  u   IIBG. 

3}  Schüttgen ,  Ha.  Cup.  VI  §  13  erwahut  e>n<i  aonsl  wohl  luibo- 
katiute  tJrkuiidu  Landgmt'  Uermiuiiis,  wonach  er  ISUB  tiu  Iteveningen  ein 
LHüddlng  gebnlten  liabe,  im  Beisein  u.  Ä.  de>  Erabii^cbaf  voD  Magdeburg. 

4j  Chron.  mU.  Ser.  s.  n.   IIB*. 


1 11, 


211 


■Wtichen  müäBen.  Nun  vereinigte  dioaer  geistlielic  und  welt- 
liclii'  HerrechttfL ;  roülit  wenig  goistliuh  aber  war  soiu  Ver- 
fi>hrei!,  als  er  im  Herbst  oder  Winter- 1194  auf  Befohl  dea 
KaiscrB  iii  MeissL-n  einfiel.  Dem  böhiulBcbeii  Chronisten  ') 
fiJilen  die  Worte,  zu  achildom,  welche  GrauBamltuiten  die 
™den  bölimischen  Schaaren  begangen ,  wie  aio  sich  auch 
»ö  den  Klöstern  vergriffen  haben.  Der  Bischof  habe  nach- 
Bials  auf  einer  Synode  reuige  Thninen  darüber  vergossen 
"•itl  die  Fürbitte  der  Versammelten  erbeten. 

Albrecht  war  wolü  nicht  mehr  im  Stande,  den  Böhmen 
"  iderpart  zu  leisten ,  auch  dit-  Keichsministerialon  rüsteten 
sicli  zum  Entschoidungskampf '),  die  Schmach  dor  Niederlage 
l*^  Höblingen  druckte  üin  nieder  —  da,  als  allen  verluren 
"UnioTi,  nahmen  »ich  Herzog  Bernhard  von  Sachsen  und 
Markgraf  Conrad  von  Landaberg,  die  ihm  schon  früher  gegen 
den  Vater  zur  Seite  geatonden  hatten,  seiner  an.  Es  galt 
'^or  Allem,  den  Kaiser  zu  Tersöhuen ;  dem  Käthe  dieser  Für- 
sten wird  der  Entßciüuss  Albrechts  entaprungen  sein ,  nach 
J^Mllieu  zu  ziehen,  um  des  Kaisers  Gnade  zu  erflehen.  Boru- 
hard  und  Konrad  Übergab  er  die  Burgen  Meissen  und  Kam- 
'"*'g  in  Verwahrung  *) ;  sie  sollten  dem  Kaiser,  falls  Albrecht 
«erne  Verzeihung  erlange,  als  Pfand  ferneren  Oehorsams 
'"©non,  bleibe  Heinrich  unversöhnlich,  so  fordere  er  sie  zurück 
"'^Ö  werde ,  solange  er  könne ,  dem  Kaiser  und  allen  seinen 
binden  widerstehen.  Aber  Heinrich  täuschte  des  ITarkgrafen 
'*o^,uiig;  ohne  nur  vor  sein  Angesicht  treten  zu  dürfen, 
'***»a8te  er  heimkehren  *).  Da  fand  er  seine  Qemaliliu  todt 
'*^<1  begrabon^).  Am  25.  März  1195  war  sie  geatorben^). 
""Itihea  Unglück  habe  ihm  Gott  zur  Strafe  bosohiodeü,  meint 


a)  Continus.    GerUEi  M.  G.   17,  707. 

I)  Ann.  Reinh.  ET,  IT  A. 
J4)  Auch  OhrOD.  mU.  Ser.  1.   a. 
f-V)  Ans.  Rainh.  BB,  8.     Vergl.    von  Posem-RUtt,  «.  ßeach.  dar  Ver- 

g  der  Uorkgrafsch.  Meianen  M.  115. 
P^l6)  BühmliEh-scLIesisiihus  Nclirolog  in  ZailscLrift  Tür  sohlesischa  Gesch. 
36.  März:  Frederieus  dm  BoemTe  ob.  et  Sophia  msrchioniasa. 


212  Sin  maiwnlsohn'  BrbfolgdcrieK 

iler  Eeinliiirdabruniier  Annalist.  Nuu  rieb  er  aich  in  vw- 
zweit'elteu  Plüiieii  uuf;  den  Bischöfen  seiner  Lande,  die  zum 
EJtiser  standen ,  dachte  er  ihre  Städte  üu  verbrennen ,  das 
Getreide  vor  der  Zeit  abzumiilien.  Gegen  sein  eignes  Litud 
würde  sich  seine  Zerstörungswuth  gerichtet  haben:  alle  Tes- 
ten bifi  auf  die  drei  stärksten,  Leipzig,  Meiosen  und  Kiimburg, 
WoUte  er  achleifeo ');  nach  Leipzig  gedachte  er  sich  zui-iick- 
auziehen,  die  Bürger  sollten  im  Entacheidungskampfe  ihre 
Tapferkeit  und  ihre  Treue  zeigen  '). 

Schweres  Cnglück  würde  er  sicherlich  noch  über  sein. 
Land  heraufbeschworen  haben,  wenn  nicht  der  Tod  tteine 
Pläne  zu  nicht«  gemacht  hatte.  Kurze  Zeit^}  nach  seiner 
Gattin  ist  er  gestorben,  von  plötzlichem  Fieber  dahingerafft. 
Einen  unerträglichen  Geruch  habe  seine  Leieiie  auägeströtat, 
erzählt  uns  der  Reinhordsbruiinor  Chronist,  da  darf  es  uiclit 
Wunder  nehmen,  dass  man  20  Jahre  spiltet  an  Vergiftuuge- 
lod  glaubte, 

Graf  Dietrich  von  Weissenfels  gab  im  Tode  die  Foind- 
Rchaft  gegen  den  Bruder  auf;  hei  Albrochts  Begrübniss  liat 
er  dem  Kloster  Alteuzelle  20  Acker  Landes  geschenkt  *), 
Und"  das  ist  nielit  der  einzige  versöhnliche  Zug;  eine  Urkunde 
für  dasselbe  Kloster,  die  nur  in  das  Jahr  1195  gehören 
kann  *) ,    lehrt    uns ,    dass    suih    damala    in   Leipzig ,    wo    der 


1)  Chron.  mlä.  8er,   s.  a.   1194. 

2)  Ätin.  ReiuhEirdabr.  6B. 

3)  Das  ChTDD.  mts.  Ser.  s.  u.  I19&  lässt  erst  Albredit  sterben,  „wie 
man  sagt,  vergiflef,  am  S*.  JnnL  1195,  {—  VIII  kal.  Julii).  Seine  Oe- 
inshiin  stirbt  trenige  Tags  nacbher  an  demselben  QiCt.  tincb  Ann.  Vut. 
Oellens,  M.  O.  XVI ,  starben  die  beiden  intra  XXX  dies.  Hier  bleibt 
zwiselien  den  veracbie denen  Naclirichton  eine  unlÜ9l)are  DIlTeTeni, 

t)  Altzclliacho  Krwerbnngsliste  in  den  Berichten  der  denlscb.  Ge- 
lelladi.   so.  Leipzig  1810  S.  34  nnd  1841  S.  37. 

5)  Schultes,  Directorinm  i.  Gesch.  Obersauhäena  II,  343  fl.  giebt 
einen  Ausing  unter  Aiinitiruug  der  Drucliorte.  Scbnites'  Argumentatiofi 
gegen  das  Jahr  1195  iat  obne  Werth  und  wird  durch  nnsere  Darstellung, 
die  auf  lieberer  cbronulugischor  Grundlage  ruht,  widerlegt.  Ute  Urkunde 
des  Grafen  Ulotridi  vun  Urailxscb,  wie  die  des  Urndera,  Konrad  ran 
Lasdslierg,  gehen  ouLer  der  Jalireseahl  1190  aber  mit  Indictiun  XUI, 
wasant  llSü  weist.    Unter  den  Zeugen  eraclieint  Bischof  Dietridi  vun  Meis- 


ua  End«  des  13.  Jahrliundacts.  213 

BT^graf  kurz  vor  aemein  Tode  ilauenid  verweilte  '),  einmal 

1  alle  anderen  OUeder  der  wettiniachen  Familie  sich  ver- 

melt  hatten.     Es   ist  überflüssige    Mühe ,    zu    rermuthen, 

f  liier  im  Familieuiiiteresse  Berathungen  gepflogen  worden 

r  Zorn  dos  Kaisers  zu  beschwichtigen,  wie  eine 

rerbung   des  Landes    auf  den  jüngeren  Bmder    zu  sichern 

;  solche  Gedanken,  falls  sie  den  achwachmüthigen  Dietrich 

,  scheiterten  an  dem  festen  Willen  des  Kaisers, 

■  Mark    sich    selbst    vorzubehalten.      Kaiserliche    Beamte 

lahmen    ihre  Verwaltung').     Eiast   hatte  Kaiser  Fried- 

t  die  Niederlsusitz  nach  dem  Tode    des  Markgrafen  Diet- 

,   aa  dessen  Bruder  Dedo    nur  gegen  Erlegung    einer  be- 

mden  Summe  überlassen,  Dietrich  der  Bedrängte  muaate 

1  ähnlichem  Folie  noch  mehr  an  Kaiser  Otto  zahlen. 

:  jetzt    standen    gewichtige  Gründe    oinem    solchen  Aus- 

mtgegen.    Die  Erledigung  der  Mark  Meisaeu  erhielt  eine 

meineie   Bedeutung  im   Zusammenhang  mit  dem  grossen 

B  Heinrichs  YI,,  das  deutsche  Wahlreich  zu  einem  stau- 

Üien  Erbreich  umzugestalten.     Die  Fürsten  sollten  auf  ihr 


]  itin  Vorgänger  Marliu  ist  im  heiligen  Lande  im  Juni  1190  geatorlicn 

I.  Aon.  Keinb.  49,  IT),  die  Nacbridit  vom  Tu  Je  Raiaei  Friedritli!,,  der 

^10,  Jnni  umkam,  ist  erat  im  Novemberin  DentacLlaiid  ein getroffsn.  Toeohe 

konnte  Martins  Nadifnlger    nicht  schon   USO  gevühlt    nnd 

Utigt  ssia.     Die  ZiililUDg  in  den  Urltunden  Biichof  Dietrichs  führt  auf 

es    PoDlifii^at^ahr    lurlitk.      (Nacb     PoHhaal,     bibl.     med. 

1  Suppibd.    u.    Grote,    Stammtafeln,  aUrb    Martin    am    IT.  Juli  1190, 

1  Nachfolger  Dieti'ich    am    21.  Juli  1191    gewählt).      Vergl. 

i    Callea,    Ser.  ep.    Misn.  p.  116,      Die    Urkunde    Dietricha    lr£gt    die 

B   Bestimmung  regnante  Heinrieo    Imperator  e.     Heinrich    erhielt 

.m   14.  April  1 191  die  Kaiserkrone  uud  führte  vorher  den  Kaisertitel 

—  Auch  Dietrich  von  Weissanfeis   ist  unter  den  Zeugea ,    der  war 

ir  Bach  unserer  obigen  Annahme  1190  loil  dem  Kaiser  im  baüigeu  Iiaud. 

1)  Dos  ergiebt  sich  ans  Anu.'Keiutiardabr.  6S,   17  fl. 

S)  Chrun.  mls.  Ser.  3.  a.  1196.     Oeneal.  Wettin.  M.  G.  23,  229,  2i. 

.    Reich.    69,   13.      Silchs.    Weltchron.   235.      MKrker,    Burggiarihum 

taisn  B.  103.    Urkunde  Landgraf  Hermanns  von  1195  (Herbat):  impera- 

.  Vergl.  Böhmer,    Acta    sei.    Imp.  I  nr.   20S.     Beyer,    Kloster  Alt- 
•  B.  BZl  ur.  IG  u.   17. 
X.  16 


314  ^!"  melasntschcr  Erhrolgekring 

Wahlreclit  vumchten ,  dageKen  uabesehrünktoa  Erbreclit  in 
männlidier  uud  weiblicher  Nachkommenschaft  erhalten.  Hocli 
eine  andere  Forderung  Htellte  der  KaiBcr  auf:  Das  nun  glück- 
lich unterworfone  siciliache  Reich  sollte  dem  KBaaerreich  ein- 
gegliedert werden ;  80  wollte  es  die  universaliatiBoha  Politik 
des  Staufers,  der  Sicilien  als  Brücke  zur  Weltherrschaft  galt, 
Es  ist  hier  nicht  am  Platze,  den  Werth  oder  TJnwerth  des 
Planes  zu  besprechen ;  die  Fürsten ,  welche  heimgofallene 
Grafeohaften  wieder  und  wieder  für  sich  einzogen ,  ifteinten 
wohl,  dasa  das  gleiche  Bocht  des  Königs  ihnen  gegenüber 
durch  RondorpriTÜegien  hinreichend  diircWöchett  aei,  um 
demnächst  der  rollen  Erblichkeit  Platz  zu  machen, 

Immer  schworer  musste  es  ja  werden,  fürstliche  Dyna- 
stien, weil  kein  erbßihiger  Sohn  vorhanden,  aus  ihrem  Lande 
zu  Gunsten  anderer  zu  verdrängen,  denn  nach  Eeichsreoht 
nmflflte  der  König  das  erledigte  Fahnenlehen  binnen  Jahr 
und  Tag  wieder  verleihen;  um  so  schwerer,  je  enger  und 
unauflöslicher  Eeichs-  und  Allodialgufc  verwuchsen.  So  zeigten 
die    wenigen  Fürsten,    die  zum  Reichstag    von   Mainz  ')    im 

Ij  Adu.  Reinhaidabr.  p,  73,  11.  Fkkei,  da  Ecurid  VI.  imp. 
toiiahi  electioiain  regum  in  impetio  Rom.  Germ,  auceesaiqnem  in  beredJtB- 
rinm  mutandi  p.  33  u.  60  ß,  a.  alle  Spnteroa  leugneten  gegen  die  Kein- 
hardsbrunner  Quelle  einen  Mainzer  ReiebsCag,  der  nicht  urknodlinh  aocfa 
BOnstwie  belegt  wnr.  Ficker  nalim  Verweclisolung  loit  Worms  an, 
WD  Heinri.:b  Eude  November  Hof  bielt.  Ich  bin  in  der  Lage,  die  Malaier 
Versammlung  nrknndiiFh  zn  belegen.  Kaiser  Heinrich  tan.sehte  als  Uerr 
der  Mark  Meiosen  Grundbesits  mit  dem  Kloster  Prortn.  Die  bazilglioha 
(Jrkonde  datirt  vom  ZT.  Oktober  119t>,  Gelnhauäan  (Acta  imp.  sei.  I, 
nr.  £03).  Landgraf  Hermauu ,  der  lebusherrljche  AusprQcho  auf  das 
Tansehobject  halte,  muaate  seine  Zustimmung  geben.  Aus  seiner  IT rkunda 
DHU  erfahren  wir,  dasa  dieser  Tauschhaudel  nicht  in  Gelubausen,  wo  üb 
kdssriiche  Urkuude  Kusgefertigt  ist,  sondern  in  ALuhe  in  Gegenwart  lahl- 
reiuher  Fürsten  abgesclilosseu  wurde:  Imperator  Ilenriuus,  qoi  eo  tempore 
marchism  liberam  in  suo  poteätale  habebat  nobi»  prescntibus  et 
mnitis  aliis  princtpibus  in  Moguncia  villtttn  ^nnndam  WiDeen- 
dorph  .  .  .  eceleaiae  Portensi  contnlit.  Mürker ,  Burggrafthum  Ueiasen 
S.  103.  Zwei  neagenlose  Urkunden  Ueinrlchs  aus  Msiai  daliren  vom  IB. 
und  SO.  Oktuber.  Stumpf,  4S6B  u.  6G,  Am  Sl.  Okt.  urkniidet  er  nebon  in 
Gelnhausen  Freitieh  ßllt  der  Mainzer  Tag  nicht  zwischen  den  Oeinhünser 
und  Wormser,  wie  man  naeh  dar  Reinliardäbr.  Quelle  annehmen  sollte. 


a  Ende  del  13.  JahrhiindeTti. 


215 


Oktober  119Ö  erschienen  waren,  geringe  Neigung,  auf  des 
Kaisers  Plan  einzugehen.  Aber  der  Kaiser  stand  jetzt  mäch- 
tiger du,  als  je,  und  bo  war  wohl  Aussicht,  duss  es  ilim  wie 
ftüher  gelingen  werde,  die  Opposition  iiicdorauaehlagon.  Dariui 
knüpften  sich  dann  des  meissnisi;hQu  Grafen  Dietrich  Hoff- 
nungen, doch  noch  in  den  Besitz  seines  Landes  zu  kommen. 

Nur  so  verstehen  wir,  daas  Dietrich  nicht  zauderte  dem 
Bufe  des  Kaisers  au  einer  Kreuzfahrt  Eolge  au  leisten.  Im 
Secember  1195  zu  Worms  liess  er  sich  das  heilige  Zeichen 
anhefteu '),  ebenso  sein  Schwiegervater  Landgraf  Hermann. 
Auch  für  diesen  hatte  Heinrichs  Erbfolgeplan  practische 
Bedeutung ,  noch  besasa  er  keine  männlichen  Nachkommen. 
Auf  einem  neuen  Keichstag,  zu  Wiirzburg  im  März  1196, 
drang  nun  der  Kaiser  energisch  in  die  Fürsten  ^  imd  so 
gaben  die  Meisten ,  wenn  auch  zögernd ,  ihre  Unterschrift. 
.Landgraf  Hermann  war  wohl  unter  den  Förderern  des  Planes, 
seiner  zweiten  Tochter,  einem  Kinde,  übertrug  der  Kaiser 
2U  sichtbarem  Zeichen  der  neuen  Rechtsordnung  das  Recht 
auf  die  Landgrafschaft.  Da  hätte  auch  Graf  Dietrich  die 
Belehnung  mit  der  Mark  Meiasen  erhalten  sollen,  um  so 
melir  als  die  geaetzmässige  Frist  von  1  Jahre  jetzt  ablief. 
I>Bds  Heinrich  auf  ibn  da»  neue  Gesetz  nicht  zur  Anwen- 
dung brachte,  mueste  das  Uisstrauen  der  Einen  schärfen, 
die  Gönner  des  Plans  ibm   abwendig  machen. 

Hatte  sich  Landgraf  Hermann  früher  dem  Projeet  freimd- 
lich  gezeigt,  so  trat  er  ihm  nun,  da  selbst  der  geringe  Vor- 
theil,  der  daraus  entspringen  konnte,  der  Uebermacht  des 
Kaisers  gegenüber  sich  als  illusorisch  erwies ,  eifrigst  ent- 
gegen. Es  kam  als  wichtigerer  Factor  hinzu,  dass  der  Papst 
deu  Ideen  des  Kaisers  passiven  Widerstand  entgegenstellte. 
3>er  Bote  Heinrichs,  welcher  auf  einer  Fürsten  Versammlung 
zu  Erfurt  den  Plan  in  unveränderter  Gestalt  vorlegte,  konnte 
seinem  kaiserlichen  Herrn  nur  von  sichtlicher  Abneigung 
der  Fürsten  berichten.  Da  entachlosa  sieb  der  Kaiser  schnell, 
Ton    dem    Plane   abzustehen,    um   wenigstens    das    für    den 

1)  Ann.  MwUnc.  M,  G,  XVU,  IfiG,  wo  Dialricli  »orRTflifand  als  marehio 


15 


31« 


r  EAt,1s,kr,^ 


Ai^raUkk  Xötbig^te,  £«  Wahl  «eines  Sohne«  xbmi  SaehUgoc^ 
m  erreithen.     Sie  wvrde  ohne  Schyierigfcä*  Tm  d*a  Fizsten 

^an  auad  der  Aufäbnnig  dea  "Knwmug»  airirtf  iBälf 
im  We^.  Auf  eineai  Landding  zu  SchkähleD  bei  Litza*), 
iD  der  Oralaclatt  seinet  Tetten  Dietdcb  tob  Groicicfa,  hat 
äcb  Graf  Dietrüh  Ton  VcisMn&Is  am  5.  Jann&r  1197  tob 
MOB«  Matter  Teiabscfaiedet ,  am  in  das  hcüige  Land  xb 
ziehen.  Die  drei  ürkundeo,  welche  mu  dies  mdden  '\  ränd 
ZOR  Theil  «choii  1738  bekannt  geworden ,  aber  wiewoU 
berratB  1734  cäne  neue  Aufiage  roa  Birkeos  Cfamfirsfliik 
Sächsiscliem  HeldeBäoal  *)  äanas  Xotsen  log ,  hat  die  emfc- 
gegenatehende  Fabel  des  Petenberger  Chronisten  dodi  immer 
Boeh  Anhänger  gefunden.  Dietrich  aei  böm  Tode  seioea 
Broders  im  hraligen  Lande  geveaen,  auf  die  S^aduicht  davon 
habe  CT  suröckkehien  woDen,  den  Sachstellimgen  des  Kwsera 
aber,  die  seine  Einachiffusg  zu  Teihindem  sachten,  nur  darch 
Verbergnng  in  einem  Schlauche-  entgehen  können  —  venn 
nicht  noch  zum  Ucheräuss  Dietrichs  Aufenthalt  in  der  Hei- 
mnth  in  den  Jahren  1195  und  1196  durch  mehrere  UAuit' 
den  festgestellt  wäre*). 

Der  Kreuzzug,  an&ngs  von  leidlichem  Erfolg  gekrSot, 
erlitt  im  Februar  1198  eine  plötzliche  Unterbrechung  durch 
die  Sunde  vom  Tode  des  Kaiser»;  im  Herbst  1197  war  BT 
unerwartet    gestorben.      Kin    bleibendes    Denkmal    des    unter 

I)  Ceber  die  Lage  von  Schköhien  siebe  F.  Wiuler  im  Ardiiv  t. 
■icbs.  Ge»cli.  M.  F.  UI,  S31. 

S)  Ueneke,  n,  449  t  HeinemuiD ,  Cod.  AoluiltiDas  1.  5ST.  Schäfer, 
tiufaaea-Chranik  i,  St.  All«  drei  im  Auszug  bei  Be^er,  Kl.  Zelle  S.  631 
nr.   U,  15  aad  523  or.  16. 

3)  forlgetetzt  und  mit  ÄnmerkuDgea  versebea  von  J.  Feller  o. 
Joh.  O.  Hörn.     8.  2S3. 

4)  Dietrich  ist  Zeuge  in  ivei  Urknndeii  den  Bischof  Berlhoid  tDh 
Miombiirg  von  H95  und  1196  s.  Lepaios,  Gesch.  der  Bisehöfe  des  Bocb- 
itifts  Naumburg  265 ,  sach  Uiltheilangen  dos  Oslcrlündiachen  Geachichtt- 
vereins  Vlil,  SG,  ferner  in  denselben  Hittheiluagen.  V,  171  fl  vergl.  dai. 
1S3;  er  alelU  1196  selbst  eine  Urkunde  aus;  »ehe  Mencke  II,  44B  n 
eine  nudere  ohne  JahresaDgnbe  iu  den  angeflibrleu  HitCbeilODgen  V 


■m  Eaiit  du  18.  Alirlninderti. 


217 


günstigen  Äussiclitea  uiitemoTamonen  Ziigos  war  diu  Umwan- 
delung  der  deutsclion  Spital brüdorschaft  der  heiligen  Maria 
j!u  einem  Orden  gleich  dem  der  Templer  und  Johanniter, 
Graf  Dietrich  Ton  WeiasenlelB  hat  aich  an  der  feierlichen 
Handlting  (6.  März  1198)  bothoiligt  >). 

Die  Kreuzfahrer  hatten  zwar  gleich,  als  sie  den  Tod 
Heinrichs  VI.  erfuhren ,  dem  jungen  Friedrich  Treue  ge- 
schworen, aber  dann  erwies  sieh  dJe  Eoaction  gegen  des 
Verstorbenen  Streben  naeh  imbedingter  Vererbung  der  Krone 
so  stark,  dues  dieses  Kind  ganz  bei  Seite  geschoben  wurde. 
Uoa  schwelgte  gleichsam  im  GenusB  des  vorher  gefährde- 
ten "Wahlrechta,  statt  eines  Königs  wählte  man  zwei,  den 
Stauler  Philipp  und  den  Weifen  Otto.  Es  wird  uns  er- 
zählt^), die  kaiserliche  "Wittwe  habe  den  heimkehrenden 
Kreuzfahrern  auipassen  lassen ,  um  sie  auf  die  Treue  gegen 
iliren  Sohn  zu  yerpflichten  oder  —  mit  dem  Tode  zu  he- 
strafen.  Landgraf  Hermann,  daron  benachrichtigt,  habe  des- 
halb Italien  zu  betreten  vermieden  und  sei  durch  Böhmen 
heimgekehrt.  Aus  solchen  GerÜcht«n  wird  die  Fabel  von 
Nachstellungen  Heinrichs  gegen  Dietrich  von  Weissonfels 
entstanden  sein. 

Für  beide  war  jetzt  gute  Zeit  angebrochen,  Dietrich 
durfte  sicher  hoffen,  im  Thronstreit  von  einem  oder  andern 
der  Candidaten  sein  Land  wieder  zu  erhalten,  Landgraf 
Hermann  aber  war  nach  seiner  ganzen  Sinnesweise  vortreff- 
lich beanlagt,  die  ausbrechende  Verwirrung  in  egoistischem 
Sinne  auszubeut-en. 

»DO  der  küaluc  txno  kurz,  (xno  laue 
r  dem  liehe  unde  al  der  werlde  nicht  scaffct  vrnudon  vil 
T  Doringa  herro  nimet  ex  im  sunder  dune 


Kl)  Sciiptorea  reium  Prussicarum  I,  S24,  Qegen  Perlbitchs  unberech- 
p.-Zwdfel  an  Diolriihs  Oaganwart  (ForschaDgan  lur  dautach.  QeschichlB 
&  337)  Hiebe  meiue  Scbrifl  „tlntatetiuiig  der  Beinbardsbr,  GpschiahU- 
"  B.  44  Dt,  2,  Dart  glaube  tcb  ancli  widerlegt  zu  habea,  iraa  neuar- 
I  L.  Weiland  in  Forschungen  z.  dtsch.  Qesch,  XX,  3B4  iil.  3  gegen 
I,  Philipp  von  Schwaben  I,  500  varbriagt. 
II)  Ana.  Seinb.  82. 


218  ^i°  meissnischer  Erbfolgekrieg  etc. 

so  hat  treffend  der  Dichter  des  Liedes  vom  Wartburgkrieg 
seine  politische  ;Treulosigkeit  und  seinen  mächtigen  Einfluss  ge- 
schildert. Dietrich  von  Meissen  war  zwar  beständiger,  aber 
das  Lob  Walthers  von  der  Yogelweide  „von  gote  wurde 
ein  engel  e  verleidet"  klingt  doch  zu  überschwenglich. 

Mit  HiKe  des  Landgrafen  setzte  er  sich  in  Besitz  seines 
Landes  ^) ,  im  Laufe  des  Sommers  hat  er  dann  mit  Philipp 
von  Schwaben  angeknüpft  ^).  Er  erhielt  die  Belehnung. 
So  schloss  der  meissnische  Erbfolgekrieg  mit  einem  Sieg 
des  Eürstenthums  dank  des  allgemeinen  Umschwungs. 

Nicht  blos  die  geschilderten  Kämpfe  haben  Dietrich  den 
Beinamen  des  Bedrängten  verschafft,  vielfache  Streitigkeiten 
mit  seinen  Vasallen  verbitterten  ihm  die  letzten  Jahre  seines 
Lebens,  die  Stadt  Leipzig,  seinem  harten  Bruder  besonders 
getreu,  konnte  er  nur  durch  Anwendung  kleinlicher  List 
bezwingen.  So  tritt  er  neben  seinem  von  wilder,  ungebän- 
digter  Kraft  übersprudelnden  Vorgänger  und  der  anziehenden 
und  glänzenden  Persönlichkeit  seines  Nachfolgers,  Heinrich 
des  Erlauchten,  in  den  Büntergrund. 


1)  Ann.  Pegav.  1.  c.  268;  vergl.  Cohn,  Pegauer  Annalen  S.  525.  — 
Geneal.  Wettin  229,  24.     Winkelmann  S.  132  fl. 

2)  Seinen  Vetter ,  Dietrich  von  Groitzsch ,  finden  wir  schon  am  29. 
Juni  1198  am  Hofe  Philipps.  Böhmer,  Reg.  Phil.  Neue  Ausgabe  Fickers. 
nr.  18. 


Literarische  mittheilangen. 


i.^"' 


I'  stur  Kritik  der  Beinhardsbrunner  HiatoriograpMe. 

Dhb  kleine  Beiahardsbruimer  Geschicfatswerk  „de  ortu 
Indpum  Tburingio",  dessen  AJter  und  Wichtigkeit  ich  in 
bner  Schrift  „die  Entstehung  der  lleinhardabnmner  Ge- 
Dichtsbiicher"  nachgewiesen  hatte,  ist  nun  in  den  24.  Band 
t  Monumenta  Germaniae  aufgenommen  worden  '^). 

Waitz  hat  ihm  einen  neuen  Namen  gegeben:  „Hiatoria 
i  principum  Thuringio",  hat  aus  der  Öruberschen  Ab- 
t  den  Text  an  einigen  Stellen  verbesaert  und  saehliclio 
lerkungen  beigegeben.  Aus  letzteren  hebe  ich  hervor, 
I  Waitz  in  den  Worten  sue  archana  confessionis  eia  ape- 
I  eine  Anspielung  auf  den  Mord  sieht,  welchen  Ludwig 
der  Springer  an  Pfalzgraf  Friedrich  Ton  Sachsen  verübt 
haben  soll.  Waltz  hält  die  halbe  Vorschweigung  Six  schonungB- 
voilo  Rücksicht  des  loyalen  VerfasBers. 

In  £ezug  auf  die  Abfassungszeit  der  Schrift  bognilgt 
sich  Waitz  mit  der  Aufstellung,  dass  sie  vor  dem  Äuastetben 
des  alten  Langrafonhauscs  (1247)  niedergeschrieben  sei.  Ich 
glaube,  daas  man  dabei  nicht  stehen  zu  bleiben  braucht. 

Wichtig  ist  für  diese  Frage  die  eingeflochtene  Henne- 
hergsche  Genealogie.  Ich  gab  den  Text  derselben  nach 
Gudenus'  Druck  wieder ,  da  Bodemann ,  der  für  mich  die 
Grubersche  Abschrift  des  Mainzer  Codes,  verglichen  hatte, 
keine  Variante  bemerkt  hatte.  Waitz  ersetzt  Bopponem  durch 
Borteldum  auf  Grund  der  Gruberschoii  Abschiift  und  beruht 
1)  SiBbe  ebenda  8.  819—822. 


tiiteniiMhs  Mittlieflniigeik, 


Auch  in  Schodels  i 
relinquGi 


sich,  auf  üebereinstimniiing  mit  A.  K, 
uerptoii  (8.  87  meines  Buches)  ] 
Bertholdum.  Ich  hatte  die  TenneintÜuho  Terschiedenheit 
der  Lesarten  in  unserer  Schrift  und  in  A.  R.  dahin  zu  er- 
klären gesucht,  dass  inoiner  altem,  vor  1212  niedergeschrie- 
benen, Heeension  „Bertold"  gestanden  und  ilir  Text  dem  Eein- 
hardsbrunner  Compilator  vorgelegen  habe ,  während  die  uns 
Torliegende  spätere  Ausgabe  der  kleinen  Schrift  zeitgemäss 
den  verstorbenen  Bertold  (t  1213)  durch  den  lebenden 
Bruder  Boppü  (t  1345)  ersetzt  habe.  Du  jedoch  durch. 
Grubers  Abschrift  Gudonus'  Lesart  ihren  Credit  verliert,  ist 
sie  auJfengeben  und  durch  einen  Schreibfehler  zu  orklärGii '-). 
Holten  'wir  mit  Waitz  die  Lesart  filium  superstitem 
Bertold  um  comitem  reliquit  für  richtig,  so  ist  das  Natür- 
lichste, die  urBprün^che  Niederschrift  dieser  Worte  vor  dag 
Todesjahr  dieses  Bertold  (1213)  zu  setzen,  wie  schon  Wegele 
getlian  hat.  (Einleitung  zu  A.  E.  p.  XXVI),  Andere  Argu- 
mente, welche  ich  vorbrachte,  um  die  Abfassungszeit  unserer 
Schrift  in  die  llegierungapeiiode  Hermanns  I.  zu  fixireo, 
erkenne  ich  als  nicht  durchschlagend  an ;  aber  dass  jener 
Bertold  als  noch  lebend  genannt  wird,  dass  die  gelegentlich 
eingeflochtene  Eeihe  der  Markgrafen  von  Meiasen  nur  bis 
auf  Dietrich  den  Bedrängten  (f  1231)  geführt  ist  und  über 
Heinrich  den  Erlauchten  schweigt,  der  schon  wegen  seiner 
VerwandtHchaft  mit  dem  thüringischen  Landgrafenhauae  Er- 
wähnung verdient  hätte,  das»,  wie  Waitz  zugiebt,  in  dem 
letzten  Abschnitt  nur  die  männlichen  Glieder  der  Familie 
genannt  werden,  während  vorher  stets  auch  die  Töchter  auf- 
geführt werden,  dies  spricht  dafür,  einerseits  die  ursprüng- 
liche Niederschrift  des  kleinen  Werkes  vor  1212  zu  setzen  >), 

1)  Mögtiub  näro  es  auuh,  dass  in  der  verlorenen  Miuuzei  Handschrift 
beide  Mamen  gestsuden  hätten,  der  eine  ais  Correctur  den  anderen, 

3)  Als  lEiminua  post  qnem  nahm  ich  1195  an,  weil  Markgraf  Älbreoht 
von  Melsaen  (t  119G)  der  filiere  Bruder  Dietrichs,  n-elcher  dem  Land- 
grafen Hermana  su  vis!  zu  schaffen  machte,  nicht  erwähnt  ist.  Nach  1211, 
ihrem  Tode^ahr,  wärde  auch  Adela,  die  Schwealer  der  beiden  UarkgraTen, 
kaum  anfgefUlirt  worden  sein,  lu  der  Zeit  vorher  aber,  seit  der  Vsrstas- 
sung  durch  ihren  Gemahl,    Ottokar  von  Bobmen  ,    im  Jahre 


L19B,    hatte 


LitanrlMlui  Hittbeilii)>g«n.  323 

8    das    letute    Capitel    von    Porro  LudewiciiB    prior 
mit     aiiBscMieBsli  oh- männlichem    S  lamm  bäum    iind 
irichten   zu   den  Jahren  1237  und  1334    einem    anderen 

:  zuzuschreiben. 

Ob    die  Schrift  später   oder   früher  entstanden    ist,    hat 

BA.  Wichtigkeit  wegen  ihres  VerhültniBsea  zu  den  gef^sch- 

fieitthardahrunner    Urkundon,    ■welche    zuerst    1237    in 

Streit«    zwischen    den    Klöatom   Beinhardsbrunn    und 

rgenthal    erwiihnt    werden  ').      Teh    nahm    an,    dass    der 

laoher    der    Urkunden  Konrads  II.  und  Heinrichs  III.    dio 

I   de  ortu  princ.  Thur.    benutzt    habe ,    weil    der    Text 

'  leiateren    sich   m.it    beiden    Urkunden    direct    berührt  * ), 

I   dasE    die    Glätte    des  Ausdrucks    den  Gedanken    an   die 

>;1iohkeit  des  Ge^ontheils,   d.  h,  die  Zusammenschniolzung 

■  "Wortlautes  der  Urkunden  durch  den  Chronisten,  auflfoni- 

I  liesse.     Waitz  hat,    wie    es  sdieint  ohne    auf  diese  Be- 

Bt^ng  Itiickfiicht  zu  nehmen,    bb    für    ausgemacht    erklärt, 

s  die  Urkunde  Heinrichs  lU.  dem  TerfiisBer  unserer  Schrift 

i^elegen    habe.      Ich    muss    bei    meiner    entgegengesetzten 

iuimg  -verbleiben. 

Es  liegt  nahe,  die  Abfassung  dieser  kurzen  Geschichte 
i  Landgrafenhausea  von  seinem  Ursprung  an  als  die  erste 
töriographische  Leistung  der  Heinhardshrunner  Mönche  zu 
tachten.  Mir  schien  es  nicht  unwahrscheinlich,  dass  der 
nsser  der  wichtigen  Annalen  bis  1198  mit  dem  Verfasser 
r  Schrift  de  ortu  princ,  Thui.  identisch  sei.  Der  Reeen- 
s  Buches  in  dieser  Zeitschrift  hat  den  Beweis  ffir 
ine  Annahme ,  dass  die  für  die  Geschichte  Heinrichs  Tl. 
p  wichtigen  Annalen  in  Ee  inhards  brunn  niedergoschrie- 
I  seien,  für  „kaum  erbracht"  erklärt.     Seine  Zweifel    sind 


I  wegen  der  unaosgeüc 


iBit   spiBl 


P  polilischen  Combi nationeii  jeucr  ereiga 
t)  6.    Pu9se,    tlibriDgischc   Sagen    in 

,  Vindeniiae  I,   118. 
3)  Siehe  S.  SO  mciDer  Schrift. 


hnngeii  Dietrichs,  Oltokar  nur  Wieder- 
L,  viel  von  sich  reden  gemacht.  Dia 
I    verhälttiiisuiiubig    wichtige    Bulle    in 


Sfhels   ZeitBchr.    XXXI, 


324  latonriBolie  IGtlhdlaiigeii. 

wohl  ein  Best  der  Ängchauungen,  welche  Wegßle  mid  Posb? 
vertraten,  dass  in  der  spateren  KeinliitrdBbnmner  Compilatioil 
nichts    Gutes    und  "WerthTolles    sei,    was    in  Keiahardsbru 
selbst  aufgezeichnet  worden  wäre.     Nachdem  Bich  Posses  Tel 
such,  einen  Zusammenhang  zu  statuiren  zwischen  diesem  P 
Annalen    und   anderen  gesehichtlichen    Äut'zeiuhnimgen   ■ 
Ende  des    12,  Jahrhunderts,   ale  Terunglüctt   erwiesen  habf 
dürfte,  halte  ich  jeden  Zweifel  au  dem  Reinhardabrunner  Tl3 
Sprung  dieser  Annalen  so  lange  f\ir  nicht  gerechtfertigt,  als  n 
unterlasst    ein  anderes  thüringisches  Kloster  zu  nennen , 
sie   mit  grösserer  Wahrscheinlichkeit  geschrieben    sc 
ten    —    denn    der    thüringische    Standpnntt    deB    Verfiisse 
liegt  auf  jeder  Seite  zu  Tage. 

Die  Annalen   von  1208 — 1214  waren    von  We, 
Posse  als  eine  flchwülstige  Bearbeitung  der  betreffenden  Pai 
der  Peterachronit  hingestellt  worden.     Gleichzeitig  mit  i 
nen    Untersuchungen     hat    Winkelmann     für    sein    Jahrbui 
Ottos  IV.    beide    Quellen  nebeneinander  benutzt,    ohne   i 
ihr  gegenseitiges  Verhältnias  Aufklärung  zu  geben,     Er  citiqj 
wiederholt  ^)    neben  Chron.    8ampetr.     „Zusätze"    t 
Reinhardsbr.     Bei  Würdigung    des  originalen   Charakters  i 
Reinhardabrunner  Aufeeiohnungen  waren  sie  für  Winkelniai 
Darstellung  noch  mehr  iii's  üewicht  gefallen  und  hätten  x 
Peterschronik  ganz  aus  den  Anmerkungen  Terdiangt. 
Ansicht,    dass  die  U  eberein  Stimmung  zwischen  Peterschroni 
und  Reinhardsbr.    Historien    in    diesem    Abaehnitte,    wo 
Reinhardsbrunner  Quelle    wortreich    und  schwülstig  ist, 
sonst,    die    Erfurter    aber   auch    ihr   gutes    Theil    an    dieaol 
sprachlichen  TJeberiadung  hat,    wo  erstero  Alles  bietet, 
letztere  überliefert,   daneben  jedoch  einen  schätz enawettheg 
TJeberschuss    broucbbarer  Nachrichten  bringt,    dass    hier   i 
Uebereinstimmung  der  beiden  Quellen  auf  kürzende  Benutjsui 
der    Reinhardabrunner   Historien    durch    den   Compilator   i 
Peterschronik  hinaualäult,  ist,  wie  ich  nachträglich  bemerkt 
:heD  Gesch.     E.  Winkelmänn,   Phi^ 


e)  Siehe  Jahrbücher  der  äi 
V.  SchwabsQ  und  Ulto  IV.  Bd.  U  S.  188 
Dt.  3,  33a  u.  333  Dt.   1. 


t.  2,   £71  l 


LIMrariida  IDttfarilaneaa.  225 

miiUiungaweiso  schon  1854    von  Johaan  Fr.  Böhmer  aus- 
torooben  worden  ^). 

Die  gelegentliche  Bemerkung  (8,  58  meiner  Schrift),  dass 
J  LebenBbesohi'eibimg  Elgors  von  Hohenstein  nicht  i 


benimmt  dieser  alle 

iskraft  für  einen  Aufent- 

Jahre  1242,    soweit 


JDdem  im  15.  Jahrhundert  Ter&aet 

tt  Schixrmacher  beigelegte  Bewei 

^t   Friedrichs  Ü.    in    Deutschland 

totere    nicht    schon    durch    die    Auafühnrngen    Huber b   und 

dcers  erschüttert  war  *).  —  Mein  Nachweis,  dass  die  I.ebens- 

ihreibung  der  heiligen  Elisabeth  Ton  Dietiich  von  Apolda 

'  einer    Eeinhardebrunner  Uearbeitung    in    die    CompUation 

p  Beinhardahrunner  Historien  ttufgenommen  worden  ist,  dass 

ä  Exiatfluz  einer  lateinischen  *Vita  LudoTici  nui'  auf  einem 

IrrthuDi  Rückerts    beruht,    annaliatische  Aufzeichnungen    des 

Caplan  Bertold  mit  Stücken   aus  der  Lebensbeschreibung  der 

heiligen  Elisabeth  verwoben  sind,  ist  als  gesichert  angenom- 

B  worden. 

TJnter  dem  Jahre  1S81  enthalten  die  Schedeischen  Ex- 
i^te  (8.  105)  eine  Nachricht  über  den  Tod  Friedrichs  des 
Lalunen  (t  1315),  welche  in  A.  R.  fehlt.  "Wegele  (Fried- 
rich der  Freidige  S.  334)  hatte  sich  nur  auf  die  meissniBohen 
Quellen  berufen ,  welche  alle  auf  die  Annal.  VeterooeU. 
(minores)  (M.  G.  XVI,  45)  zurückgehen.  Aber  auch  Johann 
von  Viktring  berichtet  von  der  Ermordung  dea  jungen  Land- 
grafen. (Böhmer,  fontea  I,  364).  Irrthünüich  hatte  Johann 
T.  Viktring  die  näheren  Umstände,  welche  bei  dem  Attentat 
auf  Diezmann  (f  1307)  stattgefunden  haben  sollen  (vergl. 
,  «benda  S.  353),  in  den  ersten  Redactionen  seines  Werkes  auf 
il?riedrich  den  Lahmen  übertragen ;  später  besser  imterrichtet 
fceht  er  nun  im  Einklang  mit  den  meiasnischeu  und  thU- 
i  Quellen  ^), 

1)  Siehe  sein  SchrBlben  so  WegslB  liel  Jaagaeiii  Böhmer  Ilt,  115. 

3)  Siehe  Fiekgr,  über  die  Datirung  einiger  ürkaiidea  Kaiser  Fried- 
ig n,  in  den  Sitiungsber.  der  Wieaer  Äkti.  hiitor.  Kl.  1871  S.  STB 
SSE  11. 

inTiktriDg  (ISTS)  S.  64  theilt  den  Wort- 


Ich  bemerkte  S.  19  nt.  ä.  (la?s  die  bia  dalüii  unreducir- 
Imre  Nachricht  über  Heinrichs  YTI.  Rönierzug  (A.  R,  p, 
298),  welche,  mitten  zwischen  dem  Chron.  Bampetr.  entlehn- 
ten Ktücken  befindlich,  von  l'osae  einer  toU ständigeren  Fassung 
dcBseibeu  zugeschrieben  war,  irgend  einer  Compilation .  ühn- 
lioh  der  Chronica  minor ,  entnommen  sein  müsse-  Später 
entdeckte  ich,  wie  ich  bereits  in  einem  Aufsätze  über  E^nraid 
■von  Kaiberstadt  in  den  Forschungen  zur  deutschen  Gesch. 
XX,  a92  erwähnt  habe,  dass  hier  eine  einmalige  Interpola- 
tion aus  Semardus  Guidonis  KMsergesehichte  vorliegt, 

S.  49  nt.  1  glaubte  ich  die  Frage  unentschieden  lassen 
zu  müssen,  ob  der  Roinhardsbrunner  CompÜator,  dessen  Werk 
in  A.  K.  mit  der  Jahreszahl  1338,  in  den  Schedelachen  Ex- 
eerpten  mit  1337  sehiiesat.  wahrend  die  hier  und  dort  zu- 
letzt berichteten  Ereignisse  zwischen  den  Jahren  1336  und 
1340  liegen,  eine  Handschrift  der  Petersebronik  benutzt 
habe,  die  nur  bis  zum  Jahre  1337  (1340)  goreicht  hätte. 
Du  sich  inzwischeu  herausgestellt  hat'),  dass  auch  Eonrad 
von  Halberstadt,  dessen  Chronographie  bis  1353  reicht,  die 
Petersebronik  nur  bis  zum  Jahre  1338  benutzte,  so  ist  um 
das  Jahr  1338  ein  Abschnitt  in  der  Peterschronik  aiiKuneh- 
men ,  bis  zu  welchem  dieselbe  zwischen  1340  und  1 349 
(dem  letzten  Jahre  für  den  Abschluss  der  Keinhardsbrunnec 
Historien  8.  Wegele,  Einltg,  p.  XXIIT  fi.)  fortgeführt  wurde. 


Dudik,  Iter  Italicum  I,  131  und  Bethmonn  in  Pertis' 
Arcliiv  Xn,  386  hatten  aus  dem  Handschriften eatalog  der 
päpstlichen  Bibliothek  mitgetheilt ,  dass  nr.  507  der  Biblio- 
thek der  Königin  Christino  unter  Andenn  „Eko.  ex  chron, 
KeinerBbornenfiJ  de  Ludovico  lantgravio"  enthalten  soUe. 
Beide  hatten  aber  dieses  und  andere  Stücke  nicht  in  der 
botrefienden  Handschrift  gefunden ,  well  sie  jedenfalls  nur 
den  ersten  der  mit  dieser  Signatur  bezeichneten  Bände  zu 
sehen    bekameu.     In   dem   zweitan  Bande    findet    sich  Alisa, 


1)  Vergl.  . 


z.qaeIkDkUDde  des  U.  Jab 


IiiMrariache  HittheiliiDgen. 


227 


)  der  Kataloji:  verzci<;liTiclo,  jciius  SUiuk   vou  anderer   Huiid 

r  dem    15.  und  16.  Jahrhundert,    daruntur    au   vorlotitcr 

^  das  gcsuitlito  Fragment    mit  üiner  Widmung  an  Willi- 

iPirkheiiner.     Hm  musete  das  Bi-uchstück,  weil  die  duviii 

Iderten  Vorgänge    aioh    in  Nürnberg    abgeapi^lt  liuttuii, 

s  intereBÜren. 

piloii  theilo  das  kleine  Stück  hier  mit,  da  es  für  dio 
:  des  Textes  nicht  ohne  Worth  ist,  indem  es  einige 
0  Belege  für  die  UnzuTorläsBigkeit  des  Äbechroibors  liefert, 
k  wir  die  volletändigal«  Gestalt  dor  Historien  verdanken. 
,  Christin,  reg.  507  p.  114:  Egregio  viro  dominti 
ibaldo    PirkhuDicr ,    licoutiatu    doctiasimo    ac   civi    Nureii- 

1  in  dümino  plurimum  ain(!erit<!r  honorando. 
V  £x  chronica  KeinhersbomenHi ,    ubi    sepultus    est    domi- 
t  Ludoricus,    laudgravius    Thuringiae,    moritus     aauutae 


:  13^5')  Engelbertua  Coloniensia  arcliiopis- 
t  a  comito  Friderico  do  Yseuberg,  qui  et 
fusi  sanguinis  in  Colonia  per  soutontiam 
iusdem  archiepiscopi  oruci&agio 
)  interiit*). 
Koc  anno  Ludovicus  laudgrarius  maritus  e.  EUzabot 
'"  Octavo  mense  XVI  *)  dio  nionsis  ipsius  rodiit  de  Folonia  a 
Gastro  LuhÜnensi,  quod  cepit  a  duce  Felonie  nomine  Soltz- 
bislau  (!)  et  in  omuibus  bene  prosperatus  ad  proprla  remeavit 
et  dimitteus  exercitum  oliosque  milites  assumous  ad  celebrutio- 
aem  mague  Curie  in  Bartinwice  regia  Henrici,  filii  imperatoris 
Friderici  seeundi, .  .  .  Nam  Henricus,  l'riderici  filiua,  rox  est 
dedaratus  duxitque  öliam  Leopoldi,  ducis  Auatrie,  Kargorc- 
tham,  cum  qua  prcsentjbus  piincipibus  regias  nuptias  apud 
Kuremberg  celehravit  solempüit^r ,  ubi  proptar  frequentium 
popuU  circiter  48  oppreasi  sunt,  ut  hio  tnfra  dieetur. 

Ä.  d.   1Ü26  celobrate  sunt  niiptie  Henrici,  regia  Eomano- 


I 


22S  TiiterftriKliB  ICtt}ifli]nDgen. 

rum,  filii  Friderici  seciiDcÜ  imperatoris,  cum  Margaretlia,  i 
Leopoldi  duois  Äustrie,  et  Ägnet«,  Bororia  LudoTiui  landgi 
Tlmringie,  (luro  Heitrico  '),  fiJio  ducia  Austrie,  ot  ip 
solempidtor  complevenuit  gloriose  in  Nuremberg,  eivitate  J 
periali.     Tertia  autem  die  nuptianim  Henricua,  ra 
rum,   iudicio  presedit  in   Gastro,   quod    situm  est  supta  c 
tatem.     Accedeates    igitur  aobilee  lueliores  Qcclesle  Colon 
ia  miniaterialeB     exhibuerunt  veBtinieDta  domini    atii    i 
piecopi   Tulnerata    et    miserabiliter    cmentuta    conim    legej 
onmibuB    principibus  laerimabili    yociferatione   et  impetu  J 
mebundo    poBtulantoa  iustum    iudicium     »ibi     fieri    de 
feclioBe  domini    Bui  ab  iniquo  filio  Bororia  swe   de  Alzonaj 
Bex  autem  audiena  eormn  querelas  miBerlüordia  matus  est  e 
quaereuE    seuteutdani    a    uobili     viio    Oerlaco    de   Buoki 
Buacitatus  eat,    si    in  preseatianiin  iudicio*)  Eomani  : 
proscribenduB  foret  toI    nonr     Kespondit  GerlacuB   regi 
tayitnue    aententiam    in     bunc    modum;     Qued 
criptioni  toneretur,    qxiippu     cum    eTidentissirae     declara^ 
esset*)  homicidium.     Audiena    boc  nobilia   vir  Frider 
Trunten    reclamavit    dieons :    Pocius    ease    reum    perempttl 
citandum  iuxta  iuB  Buum,  quam  in  proBcnti  proscribi.     8m 
qua   reclamatione    Gerlacua    indignatus    cum    Fridorico 
graviter    contendore    et  Fridericua  e  converao  graviua 
nari  et  factus  est  tontua  strepitus,  quod  4S  viri  suffocati^g 
oppreasi  suocubuerunt  ibidem  *) ,    inter   quos  quidam 
monaobi,  elerici  erant  cum  multia  ulüa,  qui  oppreBsi  ( 
erunt  etc.  (!)  ' ) 


Die  A.  R.  anä  ScbedeU  Eicerpten  ueunea  Harguatbe   nad  E 
-  nicht  bei  Namea.  Agnes  an  anderer  Stelle  (p.   183,  8), 
Vargl.  A.  R.  p.   183,   10. 
cod.:  ei({iiaereas, 
cod.;  iudio. 
cod. :  esse, 
cod.  3  maJ  ;  ibidain. 

Die  A,  B.  p.  181  liaben  BtB,tt   des  letzten  Retalivsstzes   von 
1  die  Worte   ut   etirnu  sntes  palult.    Dadnrcli  wird  licBtätigt,  i 
Bist,  Eeiuli, ,    wie  in  unserem  Fragment,  die  Kalmtroplie 
I  war.     In  A.   R.  ist  die  erst«  Erwübnung  anagefalleu. 


Litsruigulie  Btittheaangen.  229 

_  In  Beilage  a  S.  75  fl.  handelte  ich  von  einer  verlorenen 

Saaidstilirift    der    Magdeburg-Ueinhardabrunuer    Chronik    und 
des    Conrndus    Halboratadeusis.     Sic    konnte    niuht   identisch 
Boin  mit    der  Hannöverachen    Handschrift,    und    der    einzige 
ütnatiiud,    ■welcher    auf  den    ersten  Blick    dafür    sprach,    die 
K^andnotiz    von  neuerer  Hand  au  der  Nachricht  vom  Tergif- 
hmgatodü  Heinrichs  VII.,    bat  sich  auf  das  Natürlichste    er- 
Üärt,  als  iüh  fand,  dass  Ge.  L.  Böhmer,    ein  Göttingor  Ge- 
lehrter,   1766  diese  Stelle  aus  der  Hannoverschen  Handschrift 
la    seinen  Obaervationeg  iuris  canonici  p.  41   abgedruckt  hat. 
In    Göttingen    wurde    mich    schon    1737     die    vielleicht 
nichtigste  Partie  dos  ganzen  dickleibigen  Codex,  der  Bericht 
aber     den  Erbfolgoplan  Heinrichs  VI.,    voroffentlieht  (Abrisa 
Tom   neuesten  Zustand   der  Gelehr aamkeit  2.  Stück  Göttingen 
1787    8.  159—162). 

Ich  verfolgte  dio  ehemals  Imhefache  Handschrift  nach 
"eat;  im  dortJgen  Nationalmuseum  befinden  sich  bekannüieh 
^^ole  ehemals  Nürnberger  Handschriften ,  aber  die  gütigen 
■^  Ächforschungon  dos  Herrn  Fraknoi  waren  ohne  Krfolg. 
^^o    Handschrift  tat  nicht  dort.  — 

Im  letzten,  ü4.  Band  der  Mon.  German.  p.  40  u.  41  sind 

A-iuialoa    Thuringici    broves     von     1099—1291     mitgetheilt, 

^^cTiB  recht  unbedeutend   sind    und    nur   ganz    gewöhnliche 

'  ä,elirichten    zur    Kaiser-   und    Pap  stge  schichte    mit    einiger 

^Vorzugung  Thüringens  bringen. 

Schon  ist  auch  der  Sifridua  Presbyter  iu  Vorbereitung 
*''*'  die  Mon.  German.  In  ihTn  hat  die  thüringische  Historio- 
K'^phiB  einen  neuen  Namen  gewonnen,  (s.  S.  64  meiner 
^Ivrift.)  Die  älteste  Leipziger  Handschrift  stammt  nicht, 
™*-ö  ich  nach  Lorenz  glaubte,  aus  dem  15.  Jahrhundert,  son- 
^'^  ist  nur  wenige  Jahre  jünger  als  die  Erlanger.  Auf 
^^nd  dieser  beiden  Handschriften  wird  das  Work  des  Welt- 
B^esters  von  BalUiauson  in  der  Ausgabe  der  Monumente  in 
Mntlieh  vollständigerer  Gestalt  erscheinen ,    als  bisher.  — 


M  i  s  c  e  1 1  e  n. 


.«1 


f  Binige  Urkunden  aus  dem  Hospitalarchiv  zu  Gotha, 

j  Urkunde  des  Grafeu  Friedrich  vou  Kabüuswald  vom 

I  Jahre  1279,  durch  welche  er  Güter  zu  Oberhaldnm- 

'  gen  den  Lazarusbrädem  zu  Braunsrode  überlasst. 

(Bas  Hospital eirchiT  zu  Gotha  besitzt  nicht  die  Original- 

lüäe,  welche  y/ohl  überhaupt  verloreii  ist,  aber  eine  iin- 

a  dem  Ende  des  14.  oder  Anfang  des  15.  Jahr- 

idoits    stammende  Abschritt   detselbeu    auf  Papier  [nr.   17 

[  Hospital  Urkunden],  nach  welcher  ich  das  Dooument  mit- 

1  will ;    vgl.    üher   die    betreffende  Angelegenheit   diese 

btair.  m    pag.  300.    VIII    pag,  90,    und   über    die    Grafen 

1  Eabenswald  s,  Röhricht  in  Zachers  Ztsclir.  fiir  deutsche 

lilologiü  Vn  pag.  160.) 

In  dem  nameu  gotis,  amen.  Wir  friderich  von  goüs 
B  Graue  zcu  Habinßwalt  thua  wüTen  aller  menigeüehem 
1  \iißm  brieff,  das  wir  mildecliuh  vade  luiterlichin 
b1>  gotif  willen  yier  hufe  mynnor  cjtis  Tiortails  arthaffüges 
.  yn  felden  vnde  äure  des  dorffes  obberohalderungln, 
vier  fedelhoffe  gelcgiu  dal'clbfi  ym  dorffe  ynde  bo- 
izig  agker  holc^is  an  dem  berge  gclcgin  der  tufclsberg 
tntj  myt  allem  rechte,  myt  allen  fruchten  vade  nutz,  So 
alTo  wir  dierelbigen  gutore  Inue  gohad  habin ,  Deme 
a  Bruoßiode  Tnd  Cancti  lazari  brudoin  dos  ordens  dar  Inno 
t  gajitzer  eygenreohtet  befitzunge,  Inmaßen  wir  die  gehad 
1  bißhor.  In  krafft  dil'fefi  briffes  eygenn  gebin  Tnde  ge- 
a.  habin,  Wüehe  vorgnante  gutere  Bortoldus  vade  Eertoldus 
fef)  Tnde  herbord,  alle  gebrudore  yon  gehofen,    erhafftigei 


nodt  Tsd  TMhe  iea  bafea  bradfxn  -mitt  tmad&  Isan  «den 
balön  ueriuniSl.  Solciier  gebong«  getiDgea  d»  Ine  mdc  obbir 
g«vieft  fjrnt  rtdr  lülKn  Tnde  ■etiawiiB,  liejdtwidb  fthobbem, 
bönrich  too  Tuum' '),  Herboid  tob  pheffellMch  Kittrr  Tnde 
andef  Tele  melür  ^»nbtluffiiger  froraer  Imtbe.  Obir  daa  «Uü 
tz«  neier  lieheilieTl  Tnde  ToDer  oAnnde  den  Torcmuitni 
brndem  des  otAaa  wir  diff en  Tulrn  nffin  ttriefT  myt  mflni 
«Bgehangin  ligil  TorfigOt  ge^bia  habin.  Solehe  gefahicAt 
itt  geli^koi  Tnde  Toifigilt  gegeMn  wordin  ift  yn  dem  fl^be 
Tode  Stadt  Wye,  Gegebin  nach  gotes  gebort  tolmt  lew«- 
hmidert,  itinii»fh  jn  dem  fobm  Tud  nünexigiftin  jare  uff 
Soiitag,  To  in  der  btdligin  Kirchin  Tooem  iveonditalis  ga- 
rtmgeo  wirt. 


2.    Urktmde  aber  die  CoRstitaienmg  eines  wiederkäaflich«ii 

Zinses  von  einem  Guldgulden  Rheinisch  von  Sciteo  des 

Ditherjcii  AlbräDt  zu  Bufleben  tür  den  Bürger  zq  Gotha 

Berit  Heyge,   dessen  Ehefrau   und  Erben   an   einem 

Viertel  Land  des  Albrant  zu  Buflcbun,  nnter  GuUiei- 

ßnog  und  Bestätigung  der  Jungfrau  Else  von  Rärwaldp.     . 

Nonne  des  Kreuzklosters  zu  Gotha,   welclie  an 

selben  Land  schon  eineu  Zins  von  zehn 

hatte.    Sept.  142L 

(Fer^-ameDtbUtt  in  Ueio  Qoerfolio,  auf  der  Ruckseit 

alte  Nummer  14,  jetzt  nr.  S4  des  Hospitalarchii 

ist  al«  ein  mitteldeatscbee  Spracbdenkmal  nicht  uninteresi 

üeber   Aaa    Gothaische    Ereuükloater    vgL    Uöller    in    diee« 

ZUchr.  IV,  47—112). 

Eeh  Dlthcrioh  Albraut  geseßen  zcu  Suffeleybio ,  Uai^a- 
retha  injT»  elicbe  wertynn  Tnd  alle  vnßr  erbin  Bekcmieii  aa 
dieBem  iiffip  brieffe  rnd  thun  kuot  alle  den,  die  ea  Behia, 
horio  addir  losin,  Bas  w-ir  mit  Wolbedatlittn  mute  Recht 
vnd  reddelichu  vorkoufft  liabn  vnd  vorkouffen  in  craffle 
dieSea  brieffe»  Dcme  ersamen  Wy^en  mauDO  Bedde  Heygea, 

1)  dies«    Name     b,(    in    nuneoi    AuraagebnGht.Uben    ureifelbklt    ml 
B  BBcli  ,lIojuur'  od.  .MoDDer'  Kelesen  werden. 


!ou  golha,  Katlien  syner  clichen  wertynn  vnd  oria 
L  oynsa  Bynacliou  gülden  galdes  ierliohca  zcinsee ,  gud 
1  golde  Yod  swBV  guAg  an  ge'\viGhte.     Den  gonanten  guldos 

vir  vorkonffcr  vuUm  kouffer  Tnd  synen  erbiu  vor- 
'«jlirybeii  vnd  vorlej-aset  habn  uff  vnBm  viertel  artlandie, 
g^egin  in  den  faldiji  Tnd  fluren  zcu  Buffeleybin,  aji  sulchen 
stucken,  alzo  hiunach.  gescbrobn  sted;  üou  deme  erstin  derte- 
lialb  ackir,  die  geliin  obir  den  wai'fchenwag,  nebin  eyme 
aetlioli,  daa  ist  Härtung  Äntes,  —  drie  sotelu  an  deme  £in- 
theleybn  berge,  nebin.  zcwon  aukim,  die  sind  Härtung  Win- 
thers,  —  oj-n  BOtel  in  der  ge^uere  nebin  eynor  gelongiu,  die 
ist  dos  pherrers,  —  drie  sotcln  geyn  der  Neße,  die  atoBen 
vff  drie  aoteln,  die  sind  Kurdes  Veynboten,^  eyn  ackir  nicht 
ferre  dauone  nebin  oyuer  gelenge ,  die  ist  Dithericb.  Etten. 
Daz  genant  viertel  laudis  zcuuorc  gildot  vud  zcinset  der 
Erbera  Jungen  vnd  geiaüichen  iungfrouwii,  Jungfrouwn  Elaen 
TOD  Dersvalde,  closteriungö'ouwen  zeu  dcmo  beilgin  Crutze, 
gologin  vor  Gotha,  zcehin  Schillinge  pheaige  Jerliehes  vnd 
ewiges  zcinscs  vnde  eyn  Michels  Uun.  Daiuiame  vna  vor- 
kooffera  vnßr  kouffer  vnd  ore  erbiii  gereite  vnd  wol  baczalt 
habn  zcehin  Biusche  gülden,  gud  an  golde  vnde  swer  gnug 
am  gewichte ,  dio  wir  in  Tufln  nucz  vnd  vnJär  orbin  &ome 
gebort  vnd  gewant  haben,  Kodin  vnd  gelobn  wir  vorkouffer 
vulin  kouffern  vnd  orin  erbiu  den  geächrcbiu  gülden  zcinaes 
gutlichen  zcu  reichen  vnd  zcu  beczalne  aS  dieBn  nehst  zcu- 
küfftigec  sendte  ItjuthoIomeusUg ,  vnd  dar  noch  alle  iar 
Jorlichen  vff  die  solbin  tageczyt,  die  wyle  dießir  kouff  steht, 
ane  vorczog  vnd  HindoniiSe  vnd  ane  gevcrde.  Goachee  dee 
nicht,  alz  das  wir  sinnig  werdin  an  der  bcczalungo  dos  zcin- 
sos,  wo  dann  TnQ  kouffer  adder  ore  erbin  orin  voiseßen  zias 
ontnemeu  zcu  Cristea  luteu  addir  zou  Juden  zcu  mögeUchem 
achadcn,  wie  der  namen  hette.  Des  sohadin  redin  vnd  gelobin 
wir  vorkouffer  vnBro  kouffer  vnd  ore  orbin  gutliehn  abe  zcu 
neme  ane  alle  orin  sehadin,  ane  geuerde.  Hir  ubir  so  had 
der  6goaehr[obin]  kouffer,  syn  clicho  wertynn  vnde  orbin 
vns  vorkonffern  vud  viiBern  erbin  aulohe  gunst  vnd  frunt- 
Blafft  gothan,   duz  wir   den  genanten  gülden  zcinses  mogin 


■  abe  low  ndc  fcoofft  Ttamc  cxefam  RmMtw  ^tiMen, 
i»  gald«  nd  swtT  piax:  !»i>  gevidite,  raneweBip  dren 
tarin,  wdchii  J>t  tb»  du  efnot  addir  »fitg«^  ict.  —  aacb 
also,  irann  wtz  die  Insmige  tfanit ,  dai  -vir  den  zöns  hetxtS» 
«bUb  mid  deine  hoitgate,  im  des  mcfat  fegeliai  vere,  ui« 
veddirrede  Tsd  gevcide,  lod  vuin  die  drje  nr  TorianSb 
itad,  fo  sal  dieSir  btüff  vmhaA  kej-ne  Kadit  iHcJt  cnffi  bm]» 
aicbt  habe.  Oocli  ab  wir  ge«ehr«tBii  Todonfler  £e  loeansa 
j]iiieiren%  den  benantefi  dren  jarin  nicht  tetin.  So  redia  Tnd 
gelobin  «ir  TuBeni  kotiffent  rod  oiin  erliin  alz  «rnen  gnden 
brieff  z«a  stbickes  ynde  zea  g«bin  ali  diefo  üt.  Gesdw 
des  nicht,  so  Tortrilleköre  irir  tds  Toi^ouffer  Tud  TuBer 
erbis ,  dafl  äch  TnA  kouffer  Tnd  ör  erbin  tn^;iD  om  xanscs 
Tnd  boitgnted  eibole  an  allin  andern  mBem  guten,  wo  vif 
£«  hnbin,  nierclayter  dinge,  an  aUo  notrscbe,  ane  genode. 
Oocb  aal  tiiBt  kooffer  nicbt  hindcr  noch  be^hedig«  dnis^ 
bure,  bethe,  geboth,  rorboth,  gepüich  noch  werfljllich,  noch 
kefD  aitikcl  böse  addir  gud,  damethe  wir  rorkmiffer  tus 
behelffe  mochten  Tod  vn&em  kouffem  ge^tbade.  Des  scsa 
orkunde  vnd  mehr  Sicherheit  so  habe  ich  megenanter  IKthe- 
rich  Älbrant,  STargaretha  nijTi  eliche  wertynn,  vnd  TnBer 
erbin  gebethin  die  Erberen  geistlichen  iimgfrowen,  JuniT&owen 
Elsen  von  Berwalde ,  mSom  kouffem  md  orin  erbin  des 
zcinsfes]  vnd  hoitgutes  bekenne  uff  dem  egescbtebin  Yiertol 
landis  Tnd  or  Jngesigel  zcu  bekenteniBe  bange  an  dieBu. 
ii£Qn  brieff. 

Vndo  ich,  IcEuntgenaate  Else  Ton  SeI1l^)^B!de,  Bekonoe, 
das  dieOir  zcias  vnd  kouff  mid  myme  guden  wiScn  vad  wil- 
len gesehen  ist,  Vnde  bekenne  den  (st.  deine)  genanten  kouffer 
Beilde  heygin,  kethen  syner  elichen  wertin,  vnd  örin  erbin, 
eyneB  gülden  geyldes  vff  deme  mebenanten  riertel  landes 
dryo  Jar,  Ällimehat  md  Tobescbediget  inyme  rechtin  arbe- 
zcinse,  vnd  habe  des,  durch  bethc  ■vrillea  Ditberich  Albrandie, 
»yner  wertynne  Tnd  erba.  zku  warin  bekckenteniße  (st.  b»- 
kenteniße)  myij  Ingesigel  laßen  hange  an  dieflin  tiffin  brieff^ 
Der  tiegebin  ist  nach  gotis  gebart  vierte unhundert  iar,  dar- 
noch  in  deme  Eyn  vnde  czewiizigestin  Jaro  an  Sendte  Egidy  tf 


Klaedlan. 

rslobeude   oOiie  Biiof  eothiilt  kuBor   dso  ga- 

Liehan  Merkmnlen    dm  Mitteldentstheii    (i  statt  b   in  dsn  Kniliuigeii: 

^io,  DfriD,  aehiD,    leain,  nebin  ,    h  e  il  gin  ,  uckir,  weddir, 

rtUndia   u,  a,  —  ft  stall  o  :  addir,  ab,  aal,  —  «  lUtt 

n;  Part,  der  fUnftsu  Ablaatclasae:  geachrebiu,  KOüchrebn,  —  o 

in,  loas,  lOEUnge,  boao,  —  0  statt  6.:  vorbaS,  oblr, 

1  PoSS.  der  dritten  Person:  ore,   orin,  oris,  or.)    aueh 

detleiG  Eigenbeiten  der  UiUriugucbeu  Mundstt,  wie  die  Abweifiiag  des 

I  InfiniCfv:    zca     Deme,    1  ose,  konffa  ,  bei:a  Bi  e  ,  habe,  er- 

gä,  binder,    beschädige,  behelffs,   gesehade,  bekenne, 

lehickan,   —  den  Verlast   des  T   im  Pronoineu    unser:   rnäm 


^ffei 


uff  y 


vuBc 


nBa  kouffen 
,  vnBer  erbii 


uffer,  TnUarn  kouffern,  vn  üerii  e  rb  in,  vnBarn 
-  uDd  die  noch  in  der  heutigen  Mundart  übliche  AasätoUung 
I  Xiabiileu  in  dem  Worte  Hsupt  (thQr.  Qeit,  Hoitlappea,  Kraul- 
llt):  mit  damo  boitgnta,    oris  aciusos  vod  boiteutes,  des 

i  hoilgules  {mhd.  houbetgnot  Capital). 

L  Auch  einige  besondere  Wenduugen  uud  Ausdrucke  der  Urkunde  sind  ba- 

uswertb ;  —  bekennen  mit  Dativ  der  Person  und  Oenitir  der  Sache  = 

a  die  Berechtigung  zu  etwas  luerkennen,  ihn  in  seinem  guten  Rechte 

if  raobüich  bestätigen;  so  habe  Uh  —  gebethin  —  Elsen  von 


aide 


1    faeke. 


konffei 
>    ad    dl 


vnd 


.ei    I 


vff  deme  meben 
D  {=  mhd.  bürn  Laxer  1 
JfQbben  1,   393>    uiederrl 

nSn  nucz   vnd 


mnd. 


,«): 


n  kouffer  Berlde  heygin, 
1 orin  erbin  eynasgatden 
iertel  laodia,  ~  bom  ec- 
erbebcn,  einnahmen 
1  Dfh.  Wülck-  D.  Wb.  1,  319: 
hin  Rinsche  gülden,  die 
>in  frome  gebart  vnd  gs- 
t  haben  ;  —  eich  behalten  metha 


at  hall  n  eiagenoDimen  und  vemeudet  h 

E  ToltbeU  schaffen  durch  etwas  (mhd.  sieb  belielfen  mit  etwas  als 

9  braneben  Lex.    1,   tS3) :    keyn  ertikal  bu^e  addir  gut,    da- 

ftiB  wir  vor  kouffer  voebehelffe  mochten;  —  «ich  erholen 

K«B  dinges  an  —  sich  flir  etwas  durch  etw.  entschädigen:  daz  sich 

vnd  ör  erbin  mögin  oris  acinsas  vnd  boitgu- 

^4Tbole  an  allin  auderu  vuBern  guten;  ebenen  intr.  passen: 

;ohiBJar    TDs  das  ebint  addir  gefugaam  ist;    —    gelenge 

paebv.   f.  (vgl.    G  e  l  e  n  g  e    stn,   districtus  ,    Holigelenge    stn.  agii 

Iptid  Slieler  iai}7]    der    in    der  Litngsrlvbtung   des  Gebreileb    liegenda 

',  ireleher  2  Botteln  oder  4  Stricke ,    Stricbel  umfassl«  (vgl.  I 


238 


Uiscolleo. 


die  tbiir.  Fiildurdijuug  in  Currasp.  B).  dcü  GcULinmUc 
Oeach.  u.  AUertb.  Vurcine  Jahrg.  IS  iir.  S  p.  10)  i 
langin,  die  — ,  iiebtii  ByoBr  gBlenea,  die  —  i  —  uLehl  die  ßröBe, 
sondern  nur  die  La^e  wird  bexeicliuet  durch  den  A.iudruck  ^qners  st,  f. 
die  Felder,  welche  im  Winkel  t.aC  die  Längsriditung  dea  Gebreitea  atoBeu ; 
Bjn  sotel  in  der  gequere  (iu  dem  i|uerliagflnden  Felde)  ncbin 
Cfiier  gelang! n;  solche  Felder  heiäsen  in  einer  nufeuboacbreibtiiig 
von  1484  (Landau  a.  u.  0,  p,  12)  Dwcralugke.  T  werstakg  o, 
ZwerBtng  ken;  —  jeldan  st.  v.  ala  jäiirlicheu  Zins  eatrioblen,  von 
dem  belastfllen  Qriind«igenthum .-  tragen  :  daz  genant  viertel  landis 
t  (trSgt  und  zinat  in  erster  Hypulbefc)  — 


■aide 


:ehin 


iige   je 


atm.)  in 

er 

Jten  Bedcuteng 

gereito  adv. 

wie  niUd,  ger 

gereit 

nd    wol  bec 

(=  rabd 

hu 

r  stf.  Les,  1, 

Qseü)  ebenso  auch  geyld  (ml 
Zlnibfltrag':  eynes  gülden  g  eyld  es  j  — 
itu  LeK,  1,  8T7)  scIihbH,  gern,  bereitwillig: 
Llt  bahn;  —  hnrs  (  Miethe,  Verpachtung 
,  1390.  nind.  hure  f.  Lübbeu  2,  33(i.)t  dinal, 
bure,  bethe,  gebot h.  vorbutli;  —  ;imeweiiig  präp . 
iauerhulb,  binnea  (=  rabd.  innewendic  Lex.  1,  1U2.  vgl.  dio  spKte- 
ren  Nebenformen:  inirenig,  inwyncig  intra.  von  i 
Winnie krindewenni gl  jQweng,  ynwig  abint 
Hieb,  innen  wenig,  i  n  w  e  n  n  i  g  a,blutus  Dfb.  gl.  3^.  306<:  nhd.  ja  wen- 
dig präp.  c.  gen.  u,  dat.  D.  Wb.  4=,   3150):  Jnnewenig  dri 

aoni.  Acc.  und  s£cbl.  Geo.  =  einen  von  etwas  befreien,  ihm  . 
guten:  deaschadin  redin  vndgelobin  wirvortooffervnBre 
küuffer  vnd  oreerbiagutlichnabezcuueme,  anaalla 
□  rin  auhadiu,  a  n  e  geuerde;  diese  Conatruction  scheint  dem  Mhd. 
abzugehen,  findet  aich  aber  alä  die  vorhersehende  beim  mnd.  afnomon, 
X.  B.  wewilleu  se  desses  v  o  r  sp  rok  euen  1  uued  os  gc  ntz  e - 
liken  ledegben  vnde  scadelos  af  nemon  Liibben  1,  40;  — 
BDtIB.che  stf.  gen-altaame  Bache  oder  Wieder  Vergeltung:  an  alle  not- 
r»,che  ohne  daß  es  als  eine  rechtswidrige  Hache  angeseheo  werden  soll; 
das  eigen thuml ich e  Compositom  ist  mir  sonst  nicht  bekannt,  recbtTertlgt 
aich  aber  in  seiner  Bedeulung  , gewaltsame  Selbstbfilfe*  durch  die  mlid. 
Cumposita  uCtuäme,  uOtouaft,  nStruup  (gewaltsamer  Baub);  — 
redin  gubwv.  versprechen    (mit  folgendem  Inf.):    redin    vnd    gclobn 

beczaltie^  so  redin  vnd  gelobiu  wir  vnBurn  koufferii  vnd 
oriu  erbin  ala  oyuen  guden  hrieff  zcu  schicken  etc.,  —  ein 
drittes  Beispiel  unter  abe  iiemeu;  —  iDtel  schwm.  der  noch  lobeiidi)t> 
eigentbümlich  thüringiscbe  Ausdruck  ilir  den  halben  Acker  od.  die  halb« 
Gelänge   (Sotal,   Sattel    ein   zinsbaiea   Btilck   A 


oder  Wiese  Fiiscb  i,  : 


MümIUd. 


I<):  oyii  tatul  iu  der  ^c<|u«iii,  —  dri? 
sotolu  nn  dem  kinlbeliybn  borcc,  —  drio  soleli.  (,'oyii 
deliteBe,  die  slodeti  vfrdrie  so  teln  elc, ;  —  dniicWo  letlicb 
stn,  ein  noch  kl^eres  AckorsIStk,  jetzt  der  SuCtling:  neblu  efine 
s«tlieh,  dkx  Ut  nsrCuag  Anlas  (vgl.  Winklcr  i»  den  Skchs. 
ProTinziiilbllitteru  10,  349.  aSO,  wekhor  SüttUiig  als  Uh!>c.,  nber  Söt- 
te I  als  Femin.  aa jem ;  die  thilriiig.  nurenbeschrelbcingDii  Am  11.  Jahr- 
liunderts  schwunkoa  bat  dem  letlteTOn  Worte  sebr  in  Iloiug  auf  GetiDs 
aud  Formation,  indem  sie  es  uU  Hase,  uud  als  Fein  in. ,  bald  stark 
faftld  »hwach  gebmuuheiii.  8n  steht  I3G0 ;  ejo  satele,  sndir- 
hslb  satole,  ~  lüGl^  eyn  salele,  an  eyme  setole,  eyn 
is  ackir.  eyn  sotelib  ackir,  —  1353:  an  eyute  satilo, 
i  aotil,  dra  aoteln,  au  dren  sotiln,  ein  satele,  — 
lyn  satele,  an  eym  sateln,  driesateln,  eyncsotele, 
eyn  aa  tele,  dy  — ,  1156.-  vo  u  ey  u  er  soll  el  n  winwavbB. 
t  —  s.  Landau  n.  a,  O.  p.  10 — IS.  Als  orsprüngliche  Form  des 
i  darf  daher  wohl  satele  Htm.  gelten,  me  aach  Leior  im  Mbd. 
I,  GIS  „s^tel,  satele  stinn.  ein  bestimmtes  AckermaB"  nage- 
),  und  jedeBfalls  ist  dieser  Anadruck  ein  sjiei^tfiai:h  und  aussehlieB- 
^thäriugisclier)-,  —  Tnbeschediget  mit  Dat.  unbeschadet  einer  Sacbe: 
ucl  V  n  besthed  iget  uiyoie  reehtin  erlieiciuse; 
r  dinge  olme  dali  lit  eine  rcchtliühe  Klage  anstellen : 
'  dinge,  an  alle  notracbo,  nne  geuerde;  so  Dihd. 
alles  rocbten  ohne  Berioblliche  Klage  geführt  lu 
,  18E2;  —  Tiertel  sin  ,  ein  Ackereomplox ,  welcher,  wenn 
n  Auker  su  2  Soltehi  aiinebmen,  naob  der  in  der  Urkunde  gcgebe- 
P'Anfziblung  der  Theilo  14  Süttebi  oder  7  Acker  UinCasst,  was  fast 
II  Landaus  Angabe  von  T  Acker  uad  einum  Suttel  für  das  Vieitel 
s  Btiramt  (a.  a.  O.  p.  13):  uff  unfim  viertel  artiandis,  — 
el  Uadia,  —  uff  dem  cgeschrebin  viertel 
eme  mebenanten  viertel  landes  (vgl  mbd. 
arten,  asker  Lei.  3,  342.  313);  —  TOrleraien 
rv.  Überl&ssen,  rechtlich  augeitehen:  D  en  ge  aauteti  gülden  sciit- 
kouffer  vnBm  koufferviid  synen  erbin  vor- 
nd  vorleyiset  habu  uff  vnäm  viertel  artiandis. 
^Bechtfertjgung  diejer  Auffassung  des  dunkeln  Wortes  ist  biubielitUdi 
'Jtona  uicbt  olme  Schwierigkeit,  da  dam  inhd.  Hzen  gegenüber  ind, 
m  wäre  und  schwache  Bildung  iu  diesem  Stamme  fast 
1    Schrei  her    wohl    sngeti 


doch    kann    i 


n  aohwiches  mhd.  i 


üfftig. 

/erläzeu  gibt  Lei 
ormellen  Bedenken  u 


lekokei 


.   155  e 


tnhdmgebeD  Lex,  3,  lfi3.  nhd.  - 


schreibt,  und 
1  Beleg.      Wir 


itv.  Qbcrlasaan,  über- 
a  secepto  pretio  dve. 


veadere ,    künflruh    für    Geld    iiberUaseu    FrUi'li    1,  5BUt'  nnd  bair 
lasaeu,    verpachleii ,    vermicUieu  SuhinclEer  S,  197    aich    ergeben 
deutung    von    einem  otwas  vorloyssaii  uff  —  eiDom  etww 
lieh  geirnhrBD    und  ubertaasea  anter  liypotlickariacber  Haftbarkeit  v 
dem  Zusammen!] BQg    der  Stelle  vollkommen  entaiiricbt;    —    Torse 
pari,  versäumt,  rUukütäudig :  orin  voraeBeli  acins  (ebenso  mild-  ' 
altaen    durch  Sitzenbleiben  iibersebeu  ^    aoflar  Atbt    lassen  ,    vera 
nicht  leisten,  part.  veraeszeii    riiukatindig  T.cier  3,  23ü.  £31, 
eine»   Dienst,    Zins    eino    Gült   versitzen    damit   im  A 
bleibBii  Schmell,  3,  301,  aber  in  auderem  Sinne  er  bat  die  Schalfl 
versessen   carcere   solulns    est    a   debitis  Frisch  S,  16^')^   ■ 
willek^ren    bcbwv.    freinilHg    verpflichten,    mit    folg.    SatE 
Oesche   des    uicht,    so   voiwi  tlekö  ce    wir    vns   VDrktmJj 
vnd    vnBer    erbin,    daa  —  so  erklären    «i!    aus  freien  Stnc 
und  unsere  Erben  mr  eiuverstanden  damit,  dal)  —   (mhd.  verwill 
schwv.  freiwillig  wählen,  freiwillig  aufgeben,  refl.  sieb  freiwillig  verpi 
ten    Leier  3,  SOa.    mnd.    sik    vorwllle  körn ,     sich    y 
sich  zu  etwas  verstehen  oder  verpflichten  Frisch  S,  iiSf). 

3.   Schiedsspruch  zwischeu   dem  Comthur   des  Hospl 
zu  Gotha    und  Heinrich    Jcger    betreffend    den  ■ 
KupfersuM,  erthcüt  von  Hans  von  Stuttemhcim  Afl 
mann    zu  Gotha  und  Fritze  Koiinigisse  Schulth«^ 
zu  Eisenach.    Januar  1456, 

(Urkunde  des  Goth.  HoapitaUrchivs  nr.  44,  Perga 
Qiierfolio    mit   z^wei  wohlerhaltonon    Siegelii;    auf  der  3 
Seite  Hteht  von  einer  späteren  Hand  geauhrieben :  Eii 
Lracht  Koppereula  betreffend.     Vgl.  E.  31ietricli  \ 
HoBpital    Maria    Magdalena    zu    Gotha,    ütsehr,  HI    p. 
\i.  306.) 

Es  ist  verdeydinget  *),  Alu  hüte   uff  Dinftag   n&ch  ( 
uersionem  fancti  pauli  An  der  minnercKal  *)  In 
vnd  fimifczigiaten  Jare  nach  Christi  goburt,  von  beveihui 

1)  mhd.    vertage  d  ingen,    vertaidingen    vor  Qeriobt  « 
dein,  ubereiokammend  festsetzen  und  Ausgleichen  Leier,  3,  Sfifi. 

a)  diu  miniier  zal  die  Zeitrecbuuug  Inuerhalb  eines  Jfthrha^ 
(GegBnsstK    diu    mSrer    Kai  die  ZäbluDg  nach  JahrhnndeFten)  1 
lOSl.  Frisch  I,  663<:,  also  an  der  minnercual  =  im  lanFenden  .j 
hundert. 

3;  auf  Befehl,  nach  dem  Mandat, 


241 

vnßira  gnetügen  Hornn  HercKOgon  wUhehns  etc. ,  Durch  die 
geetreagon  vnd  urbom  Hansou  von  rtuttaruheym  Amptinau 
CEU  Gotha  vud  Fritzen  KonnJgJHRe  l'chultlioyßü  zcu  iBunauli, 
czvfiiclieii  dem  erberu  Hern  em  Johann  wiezel  Kumpthur 
ordena  fanoti  Inzari ,  geaeasiu  zcu  Gotha  uif  eyn ,  vnid  Heia- 
eüen  Jegem  uff  die  andern  ayteUj  vmb  in-ethum  Bcwoytracht 
Tnd  gespenne  ^),  die  sie  ■widir  sich  gehabt  hahin  anrurende  ") 
die  guter  des  gemelton  ordeus  gelegin  zcu  Kupphirsula ; 
nach  dem  die  genauteu  parthio ')  sollichir  sauhe  by  vns 
Torgenanten  soheydisriditern  in  rechte  adir  fruntaohafft 
sie  darumb  ze\i  entscheydin *)  mit  gelobedin  blebin  sint''), 
Ala  sprechen  wir  genanten  scheydislute  in  fruntlicbin  saoheu'^) 
vor  das  erste,  Daä  alle  rnwiUe'),  die  3ych  von  hegin  biß  zcu 
ende  sollieher  sacho  halbin  gemacht  hette  vnd  were,  genfiaÜchen 
Tnd  gnuitlichen  bie  *)  vnd  abe  ein  aal ;  —  Damach  aal  der 
genante  Heinrich  Jcger  vnd  eine  crbin  das  gemelte  gut  zcu 
Kupphirsula  nüd  siner  zcugehorungo  ^),  nichtis  uBgeelossiu,  ge- 
Tuweliiihen,  gesucht  vnd  vngeaucht ' ")  besitzen  vnd  Inno  haben 


1)  von  aplD  aL  la.  Streit,  Zerwilrfnisa,  kommt  das  gloichbed  CoUecl. 
gaspsene,  gespenne  hex.  1,  aal.  miiii.  gespenno,  goapamia 
f.  n.  n.  LQbbeu  2,  82  i  nlid.  nur  dos  eiaC.  Spsn  m.  Zank,  Slrei:,  Stein- 
bach  2,   G17.  Frisch  B,  290^ 

3)  betreffend. 

3)  mhd.  Partie  st.  und  sohwf.  PartUai,  also  plur.  parlie  n.  Par- 
tien Leier  2,  309. 

IJ  auch    mhd.    sntsc 
Kam  Ausglekb  bringen.     Leier  1,  5S3. 

5)   mit  Versprechungen  (se.  ihrer  Pügsamkail)  bei  i 
haben,  daß  nir  sie  miteinander  ausgleichen  sollen. 


mit  persSnl.  Acc 


mden 


6)i. 


nicht  s1 


'  wollend  aufgofalilan  Angelegenheit 
7)  Unwille  als  Pernio,  ist  mir 


vnd   I 


orbei  I 


sich  a 


rorbei  sein.  Lübben   1,  327.  331.  34S. 

9)  mbd.  inogehüerange    stf.  Zubehör 
dentia  ein  czugeborung  Dfb.  gl.  4a)>. 

10)  mbd.  gesuocht  und  ungesuochl 
wohnt  uod  uubewohnt  Leier,  S,  1321. 


■-    die  Sil 

LS  darauf  bebarrt 

udlidi  und  wubl- 

lia  ;    der  auffallende 
ite  thun,  biwesen 

er  3,  1S91,    appeu^ 

iC  nnd  onbeontzt,  he- 


243  HJBMlIen. 

funffcig  iar,  nach  dato  dioßor  czedulu  ')  an  2  cu  ho  bin,  äIb  benirt 
ist*),  also  das  er  dem  megenanteii  ordeu  ynd  yn  das  huß 
zcu  wackonhuMön  *)  alle  jar  jerlichin  uffMichueHa  gebin  Tnd 
reycliin  aal  uÜ  sine  kost  Acht*  maldur  koriis  Tiid  achte 
malder  haffirn  gothcß ')  maßis ,  zcwoy  michelshuiire ,  Eyn 
vastnaehthun  vnd  oyn  gchogk  oyger  utf  OBtem,  Vnd  "wereB 
sachu^),  das  der  genante  Heinridi  Jegcr  adir  sine  erben 
soDich  gud  TcrkoufEon  wiilden,  dan  sollen  ome*)  die  vilge- 
aaaten  herrn  zcustaten')  zcu  sollicbin  jaaeu*)  vnd  c 
als  Tor  geschrebin  steht,  was  er  dersolbia  nicht  ■ 
Bin  hctte  ")  vnd  oe  davon  lehiuecht  pöege,  was  geburlioh 
ist.  Wann  auch  solliche  jar,  als  ob  gerurt  '"}  ist,  Terlouffin 
vnd  Tcrgangin  sind,  so  sal  der  megönunte  Heinrich  Jeger  vnd 
allo  sino  orbin  dem  vorgonanten  Kumpthur  ynd  orden  aollich 
gut ' ')  genant  Kuppbiraula  vnd  alle  einer  zeugehoruiige 
lediglichin  widor  volge  laBe '  *)  ane  alles  geuerde.  Oucli 
sal  der  genante  Eumpthur  vor  sich  vnd  sinen  orden  Keio- 
richo  Jogci  vnd  ainen  erbin  solche  vnße  vortoydiiigesczedeln  '  '), 

1)  mild,  zedele  schwf.  boscbriebenca  Bliilt,  scLriftlicbes  IiistrninGDt 
Leiec  3,  1039,  slao:  dieser  Urkunde. 

2)  orwSlinI,  wo? 

3)  der  erste  Tbeil    des  NameDa    ist   dnrcb    die    Tieiraube  Ziuanuneif'  •' 
raltuDg  des  Fcrgameuta  fu!^t  gaax  abgescheuert. 

4)  Oothaisches. 
6)  wStB  as  der  Fall,  s,  Priseh,  8,  140ii. 

6)  oine  ihm,  an  ihnen,  tbliring.  Formen  für  imc,    ii 
vurli  ergehen  den  Urkunde  o  r  ^r  i  r. 

7)  mbd.  zDoslKiten  m.  Dat.  zugeben,  geaUtteu  Leie 
tj)  rahd.  jftu  m.  Gewinn  Leier  1,  1412,  also:  zu  dengelben  I 

nissen  und  Zinsen ;   übrigens  ist   aucb  dieses  Wort   durch    dia  FaH«^ 
Tbeil  xerrieben. 

g]  iibor  versitzen  vgL  d.  Anm.  z.  toi.  Urkunde  Sinn: 
nicht  noch  rüekständigc  Zinsen  BU  zahlen  hatte. 

10)  wio  berurt:  berührt,  erwähnt. 

11)  es  wäre  der  Gen.  guts  zu  erwsjrten. 

12)  Tolge  laßen  m.  persoul.  Dat.  und  säclil.  (ieu.  kann  woblV 
beiSen :  elnam  die  Varfligung  über    etwas    anheimgeben  ,    das  Urtboil^lf 
die  Zustimmung    lu  etwas  flberlasseu  ,    hier  über    den  llesita    das  ( 
Tgl.    mhd.    volge    die    reditlicbe    Beisünimong    zur    FikssUDg    i 
theilä.      I,eior  3,  410. 

13)  ScbiedsapruchsHikutidi:, 


der  igliche  partie  cyanc-  Imbiii  sul,  vorsigilt  mid  dos  gar 
Caiiittüls  sigil  zcu  vestor  lialdungo  gobin  eal'),  vuA  des  gli- 
chen wir  genanten  seil  eydisluti:,  von  bete  -wegiu  Hei 
Jegers  md  alle  ainer  erbin,  dem  genanten  Kumptlnir  vnd 
sinte  ordeu,  Tnd  vnßer  iglichir  besundem  sin  Sigil  In  diesao 
verl*ydingeBZcedeln  drucke  sal  zcu  vogter  baldungo  aller  ob- 
geschrobiu  artüol,  vnd  was  *)  das  aUis  gesehen  ist,  So  sal 
äoh  Heinrich  Jeger  vnd  sine  erbin  in  ttUen  zcemeliuhin 
suchen  kegin  den  geuanieu  kuinpthur  vnd  sinen  orden  huldon 
als  eyn  getruwe  arm  man  *)  kegin  sime  rechten  erbhern,  vnd 
äea  glichen  der  kurapthur  kegin  Hoinridie  Juger  ynd  s 
erbin  ■widdemnbi'  haldeu ,  als  eya  getruwe  herro  koyn  * 
slnem  anneu  manne.  Vnd  aladanu  aal  Heinriuh  Jegcr  sol- 
liche  brieffe,  dadureh  er  den  genanten  kumpthur  vnd  s 
ordeu  in  vorderungo  gehod  had°),  dem  genanten  kumpthui 
^dder  antwertte^)  vnd  sollin  forder  machtoloß  sin. 


TTngednickte  Briefe  von  Justua  Henius, 

mitgetheilt  von  Dr.  O.  L.  Schmidt  in  Eisensoli. 

Die  bisher  noiih  nicht  vtrÖfFentliehtcn  Briefe  von  Juatua 
dem   Beformator  Thüringens ,    deren   Originalii    sich 


t   nach   dem    uifui glichen 


rilterbürügen   Herrn:   gemeiner   Munn ;   mhcl. 
,    der    nicht    freie  Baner,  Leibs ii;en e  ,    llolrie 

K't)  wie   iu    diesen  Zeilen   kejn  mit   kegiu.   5U  w< 

D  zwltchen  Äceu3.  und  Dativ. 
KS)  in  verde  run  ge    balien    in  KUge  haben  ,    verklagen 
ruDge  stf.  racbtliche  Furdariuig,  Klage.     Leier  i, 
I«)  wedir  antworten  znrücklieferD  Mhd.   Wh.  3,  6n9l\  vgl.  i 
.werten  tradere  Frisch   1,  SO  >^  und  an  tv 
1  a.iuliefern  Gr   Wh.   1,  510. 


244  Ifiscellen. 

im  Sachsen-Emestmischen  Gesammt- Archiv  zu  Weimar,  in 
der  herzogl.  Bibliothek  zu  Gotha  und  in  dem  städtischen 
Archiv  zu  Mühlhausen  befinden,  greifen  in  verschiedene 
Verhältnisse  seiner  Zeit  ein,  zu  deren  Yerständniss  ich  kurze 
Andeutungen  vorausschicken  will.  Diejenigen,  welche  sich 
weiter  darüber  orientiren  wollen,  verweise  ich  auf  meine 
Biographie  des  thüringischen  Reformators. 

ITr.  1  ist  an  den  Pfarrer  und  späteren  Superintendenten 
von  Gotha  Friedrich  Myconius  gerichtet,  mit  welchem 
Menius  durch  den  Gothaer  Canonicus  Conrad  Mutian  be- 
kannt geworden  war.  Dieser  ist  auch  der  avunculus,  von 
welchem  in  dem  Briefe  die  Eede  ist^  Mutian  war  unzufrieden 
mit  dem  Gange  der  kirchlichen  Angelegenheiten  und  in  Ge- 
fahr, seine  bescheidenen  Subsistenzmittel  ganz  zu  verlieren, 
die  ihm  unter  dem  Scheine  des  Evangeliums  entzogen  wurden, 
sodass  er  an  den  Kurfürsten  schrieb :  „Ich  Elender,  Unglück- 
seliger, schon  alternd  und  mit  grauem  Haupte,  sehe  mich 
genöthigt  zu  betteln".  Die  Sprache  erinnert  lebhaft  an  die 
der  Dunkelmännerbriefe,  welche  bekanntlich  in  Mutians  Kreise 
entstanden  sind,  und  in  welcher  Menius  Meister  war,  wie 
seine  Responsio  ad  amicum  glänzend  beweist.  Darauf  sind 
jedenfalls  auch  einige  uns  jetzt  unverständliche  Ausdrücke 
des  Briefes  zurückzuführen. 

Zu  2  u.  3.  Menius  hatte  1525  seine  Pfarrei  Mühlberg 
verlassen,  um  sich  in  Erfurt  durch  Unterricht  sein  Brod  zu 
verdienen,  war  aber  „in  der  Aufruhr,  weil  die  Bauern  in 
der  Stadt  waren",  von  dem  Rathe  genöthigt  worden,  Pfarrer 
zu  St,  Thomas  zu  werden.  Als  1527  der  Einfluss  des  Kur- 
fürsten von  Sachsen,  der  dem  Rathe  seinen  Schutz  angeboten 
hatte,  immer  mächtiger  wurde,  erschien  den  Erfurtern  die 
Mainzische  Oberherrschaft  doch  erwünschter,  die  katholische 
Partei  erlangte  die  Majorität  im  Rathe  und  die  evangelische 
Minorität  vermochte  oder  wagte  nicht  die  evangelischen  Pre- 
diger in  Schutz  zu  nehmen  und  ihre  Yocation  als  eine  recht- 
"•ässige  zu  vertheidigen. 

Nr.  4  hat  Menius   von  Eisenacli  aus    an  seinen  Mitvisi- 


tor  iu  ViailQlioiiBaiigelegunheiti'ii  geachrieben,  es  betrifft 
)  Stelle  an  der  St,  Georgenkirche. 

Nr.  5  bildet  dun  Anfang  zu  den  Verliandlungeo  über 
den  Bau  dos  Hauaas,  welches  Moniua  und  Amedorf  in  Eiae- 
tiacli  bovobut  haben.     Vgl.  J;'uakhänel  in  dieser  Ztecbr. 

Ni.  6.  Meniufl  war  mit  Melanchthou  und  Cruciger  säcb- 
sisüber  Abgeorilneter  zu  den  GraprUübeu  in  Hageuau  und 
Worms,  durch  welche  1540  nochmals  eine  Vetatiindigung 
zwischen  den  ETangclischen  und  Katholischen  vereucht  wor- 
den sollte.  Vgl.  die  Briefe  von  Menius  an  Mycoiiius  Corp. 
Kofoi-ni.  KI  p.  II27.  1140.  1162.  1190.  1235.  IV.  30.  Teaz. 
Suppt.  in  ad  Sag.  bist.   Goth.  p.  99. 

Nr,  ^  ist  aus  Eisenaob  geschrieben. 

Zu  8  u.  9.  MeniuB  führte  1543—44  die  Keformatiöu 
in  MUlilhausen  ein. 

Nr.  10.  Nachdem  der  Kaiser  unter  dem  12.  Okt.  1548 
don  Erzbiscbof  Sebastiau  yon  Mainz  angcwieson  halte  zu 
berichten ,  ob  und  inwieweit  das  Interim  in  den  seiner  Ju- 
risdiction untei'worfenen  Landern  durchgefubrt  sei ,  lud  die- 
ser alle  Pfarrer  seiner  .Turisdiction  auf  den  19,  Not.  zu 
einer  Synodus  nach  Mainz  ein.  Menius  wollte  ibm  im  Na- 
men seiner  beiden  Dlöcesen  Eiäenacb  und  Gotha  eine  moti- 
Tirte  Ablehnung  iraaenden  und  entwarf  zu  dieBem  Zwecko 
ojno  Antwort  in  lateiniBcber  Sprache.  Das  Concept  schickte 
er  an  die  herzoglichen  Käthe  und  an  Amadori'  mit  unserem 
Briefe.  Auf  die  Nachricht  vun  der  Torbereitung  eines  Interim 
durch  Uoritz  von  Sachsen  liessou  die  Herzöge  die  Antwort 
an  MeniuB  nicht  abgehen.  Da  die  üeistliuben  nicht  in  Mainz 
erschienen  waren,  licss  der  Erzbischof  dieselben  durch  seinen 
ßiegler  Edessen  auf  den  5.  Apr.  1549  in  den  erz bis chöüi eben 
Hof  zu  Erfurt  einladen,  um  die  SynodalbeBchlÜHse  anzuhören. 
Darauf  bezieht  sich  Kr.  11.  Die  darin  erwähnte  Confeasiou 
der  Landsliinde  ist  eine  von  Menius  ausgearbeitete  Deaksclmll 
über  das  Interim,  welche  von  den  Fürsten  den  Landstäu- 
deu  vorgelegt  und  von  diesen  den  13.  März  1549  augonoui- 
mon  wurde.  Vrgl.  übor  diese  für  die  Entwicklung  der  Wei- 
raariscben  Landcskivcho  aus serord entlieh  wichtigen  Vorgänge 
X.  17 


046  M!9Mllen, 

meine  Biogr.  von  Juat.  Slcuiua  II,  S.  32 — HO.  Diel 
feaaion  wurdü  dann  toh  Menius  noclimals  durohgeaelien; ' 
12;  vgl.  Woim.  Comm.  Arch.  Reg.  M. ,  S.  425—445)1 
KU  Königsberg  in  Preussen  gedruckt. 

St.  13  ist  auf  der  Itilckreiae  aus  Königsberg  geatS 
ben ,  wo  Menius  als  Gesandter  des  Eurfiirstfln  ■ 
1553  zur  Sehlichtung  des  Osiaudrischsn  Streites  tliäüg'4 
wosen  war.  Das  llanuscript  eines  laugen  Berichts  über  i 
„Preuasisclie  Handelunge"  von  Menius'  Hand  liegt  c 
tig  im  Weim.  Comm.  Arch.  Eeg.  K,  8.  318,  Nr.  11. 


(Bibl,   Qotb.   Cod.  Ch&rt  A.    1048.) 

Friderico  Myconio  suo  J.  Menius. 
Non  credes ,    quam  vix  potuerJm  avunculum  t 
retroliere,    qui,  gratis  superia,    pei-Buaaisae  spero  me  hoM 
rem  amice  tandcm  componi  ut  sinat,    modo  per  arbitroa'« 
ixiaiias  quosdam  oitra    cujuaque  partis  favorem  agatur. 
il«rum  obsecro,  ut  si  quando  Aschberii  cujusdam  Coloni  ^ 
dabitur,  ea  de  re  cum  illo  eolloquare,  Et  si  commodum  i 
tratus    fueris    me    quoque    adaciscas.      Agara    eni 
alienum,  quin  meum  ipsius  forte  moderatias.     Dolet  suum  i 
que   incommodum,    et    ustus    dieitur    flammas    horrere    ■ 
Id    quod   ideo    dico ,    quo    avunculi    importunitatem    apui 
utrunque  etiam  excuaem  aut  certe  mitigem.     De  raoa  est 
mitio,  se  aentit,  se  vult,  adeoque  quod  sibi  adveraatur, 
Id  vero    odii  latere  noa    sinit  genuinus  calor.      Quid  i 
homo  est,    htunono  more    et  aenüt    et  loquitur    et    agit. 
itaque   per   me ,   per    nostraro    amicitiam  exoratus    age    i 
rusticos    measem  avuuculo    integram  impones.      Sic   utritB 
consultum  iri  spero,    ii03t«r  certe  mitescct,    et  illi  accua^ 
sui    ansam    omnem   adiment    offenso.     Summa ,    i 
quod  aerainaviniuB.     Quod  reliquiim  est,  per  te  nosque  i 
ultra  avunciiH  operam   bausigemus,  (?)')    non    1 
tominis  duritia,  sed  oo  magis  te  iirgeat,  ut  aubeas,  quo  i 
IraiibigcinusV  A.  i,  1 


MiscelleD. 


947 


fBuloaiorcin  utrinque  cnngveaauni,  age  mi  iiompater  perle-  (?) 
^HantuT»    polaris ,    heue    i^it    utriaijue    sut    certe   miaiia    male. 
Ocyasime  datum  Ki-pburdiae  die  Johannia  Baptistae  1525. 
Justus  Menius. 


BiLl.  Gotli,  Cod.  Cbflrt.   A.   *0G). 

Fridericho  Myöonia. 
:  tuciiin.     Nnii  dubium  tibi  ait,  Frideriche  frator,  et 
!  quoque  graTitur  torsiase    atque  etiamnimc    angere,    quod 


i   coactus    i 


Verum  decedit 


a  niiuisLerio  moo  ( 
in  dies  iioumbil  aogustüa  Ulis,  quom  magis  magisque  espe- 
rinr  iqb  nibil  men  munure  indigniun  feciage  reddorque  de 
domiüi  Toluntate  multo  etiam  cei'tior.  Üuod  enim  ex  argu- 
mentie  quam  plunmia  iisquG  loage  uurtiaaimis  Iiactenua  ani- 
madvevfii ,  mo  aliosque  oranea  praeter  voluntatem  magiatratuä 
heic  in  biace  docere  templis,  quamquam  palam  adfii'mare 
nemo  auaus  tiiit,  fit  tamen  jam  per  illos  ipeos  clariasimitm, 
nam  tametsi  ab  ecdeaiae  meae  procuratoribtis  ea  in  re  aint 
ftdpellati  saepiaaime ,  nunquam  tarnen  impetrare  potueruiit 
ut  diuei'et  magiatratuä,  auo  consensii  permitfi  civibus ,  ut  aut 
me  aut  alium  qiieracunque  aibi  praeficeront  epm.  (?)  Id  nun- 
quam  üou  Bonant  Wiin  i>txtn  ein  cibav  tob  iDoUilld  ciict)  loibbev 
t)clf{ett  nod)  lueO^i'll,  et  tamen  uibilo  minus  interim  qui  in  ad- 
miniBtratione  reipublicae  ex  noatria  veraantur,  sie  cum  impÜa 
aut  impie  loquuntur  aut  prorsus  obmut«3cunt,  ut  lii,  qui  nobis 
adveraantur,  palam  nos  seditioaoa  accusent  docttinamque  dam- 
nent  uovam.  Quo  fit,  ut  et  civium  yulgua  lasKescat;  nimi- 
rum  quom  audit  ex  nobis,  magistratibua  pareudum  eat;  et  etiam 
si  impii  sint  iUorum  tarnen  ferendam  cam  quam  vel  rebus  vel 
COrporibuB  non  etiam  animia  ac  conacieotiis  inferunt  injuriam, 
Qua  doctriua  ut  noatri  miliorea  et  patientiores  rodduntur,  ut 
£eraiit  omnia,  ita  exaaperantur  impii  fiuntque  quotidie  fero- 
oiores  magis.  Et  Tidisti  et  legisti  et  .  .  .  apud  te,  opinor, 
liabeü  excmplum  eju»  seripti ,  quo  aeoatui  quaosti  auuua  de 
(Bhua  nostria  et  suia  iUorum  ,  eed  quid,  obaeero,  effeeimuH ! 
17* 


Tantum:  mein  hen-n  wöUens  bedenlcen,  Tucl  euch  widerumb 
cZur  antwort  fordern  laffen,  das  teckets  nun.  Noa  cunctante 
aenatu  semel  atque  itemm  per  nostros  in  curiem  misBos  sol- 
licito  rogavimuB,  eequid  raspondere  tandem  vellent.  Seqnimtur 
nunc  civea  ipsi  pastore  dentituto,  rogitont  itidem,  et  respondQ- 
tur  Ulis  idem  quod  nobis,  niiseröt  me  et  tem  raiseret  .... 
re  id  nou  possim.  Erimus  miserrim  ....  Sed  in  ...  . 
qua»  me  putas  boic  nunc  perteire  cogi  calunmiaa  non  ab  ad- 
versariis  tantum  sed  ab  lIHb  etiam  ipsis,  qiiibus  nostrum  miai- 
aterium  doBudavit?  Heic  fateor  iugenue  tantum  fortitudinia 
huic  animo  con  ineaae ,  quin  frangar  —  et  coutrister  veho- 
menter.  Kovit  euim  dominus  qua  fide  heic  egerim,  quan- 
quam ,  postquam  ad  cjusmodi  malediuta  occalluenuit  auree, 
coepit  et  requiatior  animua  esae,  et  sie  cogitare,  esse  liaec 
ceita  signa,  quae  indiceut,  mihi  ex  hac  civitate  abeuudum 
esse ,  id  quod  et  alii  nostri  factuii  eiint  citiue  forte  quam 
quis  putet.  Ego  uiai  olio  vocaverit  dominus  ad  autunmum 
una  cum  usore  liberis  et  discipiilis,  quoa  donü  habao,  "Witten- 
bergam  coneedam  ibique  hybarnabo,  aed  tarnen  aic,  si  prina 
Lutberi  PMlippique  üonailia  acooBBerint ,  ad  Lutherum  enim 
quomvia  brsTiter  aatis  tarnen  clare  rem  omnem  perscripsi. 
Interim  et  te  Togo  et  Baailiiun  fratiem  cliarisBimum  ut  ad- 
aitJB  mihi  consiliis  Testris.  Eät  quod  me  conaolatur  hoo  pri- 
mum  quod  uxoria  animua  atque  omuium  maxime  orationibua 
ad  fortunam  qualemcumquo  paratior  eat  et  t'ortior  quam  ape- 
rare  unquam  auaua  fiiiaaem;  quae  si  heic  aui  similie  GBset, 
quid  aliud  quam  miser  esBam!  Sentio  n.  tantam  in  me  in- 
firmiiatem  ut  mei  me  vehementer  pudeat.  Oia  pro  me  et 
saluta  uxorem  tuam  simul  et  JkaiÜum  &atrem  aanctum.  Da- 
tum  Erphurdie    die    dmco  post  apostol,  Petii  et  Pauli  feTiaa 


iTustua  M!eniu6. 

LangiuB  uxoreni  duxit  puollam  aetate,  forma,  moribua 
et  fottunia  uobüem.  nuptia»  parat  ud  hebdomadem  tertiam 
celebrandaa. 


(Bibiiolh,   Qotli.   Cod.   Cliart.  A,  *06,) 


)  STyconio, 
tuu  dücerim. 


NoD  videtur  mihi 

utorque 


Pox  tecttni.  Quod  pac 
tua  forluaa  conferenda  cxim  nostra,  quanquam  eniii 
simus  boneficio  Chrisli  mundo  invisi  atque  ingrati,  ea  tamea 
in  part«  tu  me  lelicior  es,  quod  do  vooationo  tua  certius  in 
peraecutiöiiibuB  tuis,  quae  ab  adversariis  auaünes ,  gloriari 
sancte  ot  pie  potca  et  debes  sane  non  solum  noa  frangi  aque 
gradu,  quod  dicitur,  dejici  per  oas  tompcatates,  mi  '■Fridoriche, 
■verum  etiam,  id  quod  facis,  animosior  ruddi,  si  quidem  id  te 
jubet  dominus,  nolite,  inquiona,  motuere  eoa,  qui  oorpus  ooei- 
dunt.  Mea  vero  longe  est  alia  ratio,  non  petuntur  heic  tan- 
tiim  Corpora  nostra,  non  fama,  non  houoroe,  non  faoultates, 
quao  otnuia  tanta  sunt,  quanta  a  domino  acuepimua,  quaeque 
reddere  repoacenti  parati  sumu8  quandoeunque  tompestiTiim 
ipai  videbitur.  Sed  petimtur  heic  conscientiae  nostrae,  petun- 
tur aairaae  nostrae  et  nostroruni  omnium,  impetitur  postro- 
mum.  CHßlSTJ  domini  et  aalvatoris  nostri  gloria,  Qui  fiat 
Ikoc,  tute  rogas  ?  dicam.  Calumniatui"  adrersarius  me  heic  non 
vocatum  alienam  occupare  domum.  Ego  vero  contra  et  dien 
ot  scribo.  AdpeUo  magistratua  teatimonium  et  ciyitatia,  eamquo 
testium  adpellatorum  conditionem  intelligo,  ut  neutra  sibi 
pars  aatia  constet.  Uagistratua  palam  negat  eam,  quam  ego 
allego,  Tocatioaem,  üa  interim,  qui  me  isthue  nomine  voca- 
runt,  conetanter  tacentibua.  Quid  vulgus  ?  Studio  in  con- 
traria scinditnr,  Dierum  quidem  decima  hebdomaa  agitur, 
ex  quo  elapsum  anuuae  vocationis  meae  tenainum  ecclosiae 
ineae  procuratoribus  ägnificavi  me  inaervire  ipsie  ampliua 
koc  non  pOBse.  Quid  ÜJi?  Quovia  aunt  piace  magia  mutj, 
heic  quidem,  ubi  ad  rem  dicendum  est  aliquid,  et  de  vooando 
ecclesiae  minJstro  oonaultanduni.  Verum  ubi  lacerandus  et 
flagellaiidus  ego  sum,  heic  onmium  sunt  linguae  ecorpioncs 
et  si  quid  hoc  flagelli  gonere  ease  potflst  crudeliua,  Mor- 
nune    vivit    nemo  Juato  iniquior,   Menio  nemo  mapa 


g50  Uiocellea. 

impiiiB,  perfidiiB  magia  et  insaiins.  Hoiitjvie  ipeo  clamore  1 
honestant,  qui  inter  aniioissiinos  fueru,  noC[UB(iuaiii  postremi, 
adeo  ul,  qui  mitiHsimo  ot  liumaniHsime  mecum  agiuit,  ad  liaec 
omnia  contioeecant.  Magistratiis  ante  dies  ab  hoo  imdoöm 
bona  fide  pollicitus  est  ad  nostraB  se  quaerimoDiaa  dies  intra 
quam  octo  pauciores  nobia  reeponsurum ,  et  tamün  hactenus 
oxBpectatione  et  apo  omni  fiTiBtramur.  Uunsiluit  meum  tem- 
plum  septimanis  iere  oribua ,  jamque  rursiim  duabiis  semel 
atque  iterum  ad  quoruadam  pias  ut  videbantur  praüea  ma 
intUB  doceni«  reaonuit,  ea  tameii  lege,  ut  intra  hoc  temporis 
miniBtcrio  alium  ai  luberet  praefiuereat ,  nemo  est,  qui  eam 
ob  yim  vel  Terbulum  faciat,  taeeut  interim  regeiieralionia 
lavacrum  CKepectantes  Jn  alterura.  tertiiimTe  dicm  infantes. 
Curritur  ad  magistratum ;  sed  qui  audiat ,  non  est.  Quid 
heic  dehinc  praeterquam  coiiteraptum  abominandum  et  horren- 
dum  audiä ,  quamquam  ego  iiec  dicoi'e  nee  tu,  si  pn^sem,  id 
quod  rea  est  eredere  poaaes.  Verum  quantumvis  horrendua 
et  abominaadus  hie  contemptua  ait,  d\tbium  mihi  tarnen  esHe 
ßon  potest  quin  Bperem  reliquiaB  ease  adhue  in  urbe  populi 
domini ,  quibuH  quaiido  aecua  domino  forte  non  vidotur  ex- 
eundum  nobiscum  si  acrvari  rolent  ct^naeo  es  bac  Sodoma. 
Ego  enim  hou  apud  me  constitui  quam  primiua  Ücebit  ex 
hac  Babylono  oifiigoro  et  malim  quidem  Wittenbergam  quam 
quoquam  alio  dimigrare,  aad  Tereor  ut  conimodo  poasiiu  mutuis 
nominibiis.  ttuare  te  obaocro  ut  verbum  unum  atque  altertun 
ocioBa  iaquisitione  nostro  nomine  perdas  (si  commoiÜua  forte 
non  licebit)  au  apud  voe  iatheic  couduuere  aedes  hypucaustiB 
ad  biemem  et  meae  familioe  et  discipulia  octo  aut  forte  plu- 
ribuB  inatructas  posaim,  non  quidem  quaai  certo  id  fiihinun 
ita  praedicam,  sed  ai  dominus  aecua  non  effeccrit,  nt  ad  vos 
Saltem  devertam,  Neque  enim  uaquam  gentiimi  si  Witten- 
bergae  degore  non  concedötur,  IJbentiuB  quam  apud  voa  egero. 
Quare  quamprimum  poteria  ad  me  ea  de  re  scribea ;  et  Telim 
sane  ut  bac  hebdomade  quantum  poasea  rcapondeaB ,  at  ea 
de  re  cum  inclyto  D.  Eberharde  von  der  Tbann  eommuni- 
oare  posaim,  cum  ab  HoasiB  hu(i  domum  redibit,  oat  eoini 
i  hünc  nimium  »itum,  quid  i^um  pueria  biaoe  quoa  fidei 


261 

meae  coittiniBsos  liabeo ,  tcutom.  Gratiu,  dei  l<?cuin.  Amen- 
Saluta  Basiüum  Üratrem  aanutum  in  ilomiro.  Item  Lauren- 
tium.     Die  Uagdaloues.   1528. 

T.  Juat.  MeniuB. 

Pulö  te  adt'utunuii  ad  Langi  nuptias.  Quare  si  prius 
quod  tarnen  velim  respondcre  vel  per  otiuni  vel  per  tabel- 
larium  ncquiveris,  abunde  de  rebus  omnibus  et  ad  Bacietatem 
usque  confabulabimur.  Yale  riirsum.  et  Bfduta  quoquo  üjlo- 
rem  tuam  sororoin  noatram  amiee. 

Conduoendaritm  acdiiim  negotium  sie  agito ,  ut  ne  per 
omniuin  ora  yolitet,  priusquam  ipsi  de  uensilio  hoc  quioquam 
certi  statuerimus. 


(BLblioth.  gotli.  Cod.  Ch»rt.  A.  1048}. 

JuBtus  Menius  Priderico  Myconio  8. 

Hetmannua  Stockelbergius  yicariaia  quaiidam  io  aede  Geor- 

i  hie  pOBsidet,    ejus  reditvis    et  uoia  aenatus  ignorat,    et 

Inculuin  est,  ai  mori  acnom  contingat,  ne  uunquam  ea  de  re 

l^tuB  posset  qnicquam  percontari.     Qua    re    ai  tibi  videre- 

,  senatorum  nomine  acriberemna  homini,  ut  nisi  hie  sona- 

I  jntra  centum  diorura  nuniorum  jua  auum  videndum  offerat 

redituum  rationem  au  aummam  ostendat,  futurum,  ut  uau- 

L  ipsi  interdicatur.     Rogat  hoc  vehementer  aenatus.    Qua 

■i  videtur  tibi  fieri  sie  pease,  litcraa  ut  componat  Oswal- 

t  aat  Bcriba  noater,    effice,    et    ima    cum  literis    tuo  signo 

j^gnatis  exemplum,    ut   ex    quo,    qiiid  scriptum    sit,    acire 

me   mitte,  ut  et  ogo   meum    addam.     Vale   felix. 

BernharduH  cesaator  est,  tametai  acdulo  monoatur. 

Saluta  conjugcm  tuam,  die  Yeneris  post  Bonifacium  1539, 

5. 
Weim.  Com.  Archiv.    Ji.  fol.  99*  22, 

Dem    geftrengenn,    Ernvortonn,    Erbaren    vnnd    weyfen 
[hard  Hund  zum  Altenateyn,  Ewald  vnd  Felix  von  Bran- 


denatein  zu  Kanin,  vnd  Johann  Oswalden  Burgemeyrier  zu 
Gotha,  verordneten  zur  SequeftraÜoD  dca  Laiidea  zu  Dorin- 
gen,  meynen  günstigen  Herren. 


Gotis  gnade  vnd  fride  durch  Chrishiin  unfern  herro.  Amen. 
GeTtrengen,  emveften,  erharn  vnd  weyreu  gunftige  lieben 
Herrn,  Ich  zweifFol  nicht,  Ewre  geftrenge  vnd  erbftrkeyt 
tragen  noch  gut  wiffen,  welcher  goftalt  nochftmals  zu  Eyffe- 
nach  eins  pfarhauffes  halb,  daran  es  dan  bifanher  gomangelt, 
geredt  wurde.  Derhalben  ich  dan  auff  den  volgenden  Sonn- 
tag Zu  morgen,  umb  endliche  der  Sachen  ahhandlung,  weiter 
antzuregon  willens,  E.  g.  vnd  E.  anfuclien  wolt,  als  ich  aber, 
durch  meines  pfaramts  ausrichtung  verhindert,  E.  g.  vnd  e. 
Terfeymet  hatte ,  hat  mir  der  Erbar  Johann  Cotta  Btlrge- 
meyfter,  meyn  freundlicher  lieber  gevaH«r,  nach  e.  g.  vnd  e. 
abfchied  gefagot,  das  yhm  von  E.  g.  vnd  e.  nur  antnuzoygen 
bevolhen  were,  wo  ich  yn  der  ftif tshohsulf imge ,  darynnen 
ich  nun  eine  Zeitlang  meine  wonung  habe ,  mich  furdan 
leyden  vnd  enthalten  wolte ,  vnd ,  damit  ein  erbar  radt  zu 
EilTenach  vnnottigs  bawens  vertrag  haben  mocht,  biÜ'olang 
die  andere  behauffungen,  Bo,  sampt  yhren  zugehörigen  lehen, 
ynen  in  neohfter  vifitation  zugeftellt,  durch  abfterhen  der 
ytzigen  porrefforen  verledigt  wurden,  So  wollten  E.  g.  vad 
e.  daran  fein  vnd  fordern  helffen ,  das  die  ftifftsbebauTung 
mir,  meynem  weyb  vnd  kyndem,  zu  erbe  nioeht  goleyhon 
werden  vnd  oygen  bleyben.  Wo  aber  ich  in  der  behauffung 
nicht  bleyben,  vnd  beym  radt  umb  eine  newe  mir  zu  ver- 
schaffen weyter  anhalten  wolt ,  So  wollen  E.  g.  vnd  e.  die 
fachen  doch  dahin  fordern  helffen,  das  folche  ftÜftshehauffung 
dorn  radt  zugeftelt,  vnd  dakegen  auffs  forderlichft  ein  andere 
pfarbehauffung  zugerichtet  wei-den  mocht,  DaraufF  ich  dan 
E.  g.  vnd  e.  mein  gemnth  ferner  zu  erkennen  geben  soll. 
Hab  demnach  daffelhigo  mit  diefer  fchrifft  alfo  zu  thun  vnd 
auszurichten  bedacht,  vnd  bedanke  mich  aufs  erfte  kegen  ' 
e.  g.  vnd  e.  auffs  hochfte  vnd  Üeifligfte,  das  e.  g.  vnd.  o. 
yn  diefen  vnd  anderen,  kegen  mir,  wiewol  unverdienten, 
fo   gunftiglich   Heb    erzeigen,    mit   erbietung,    wo    ich    e.  g. 


863 

vnd  c.  fnmpdid]  yuA  fouderlich  meyni's  armen  vermopenä 
■wiederumb  dienen  folt,  das  ich  folchos  mit  allem  willen  gern, 
gantz  treulich  vnd  fleyffig  thim  will ,  dam.it  aber  e.  g.  vnd 
e.  auffs  Bui'gemeyrtfiTs  meyneb  lieben  gevattcrn  antzeigung 
mein  gemuth  zu  vormerken,  haben  e.  g.  vnd  e.  leichtliuh  zu 
adrten,  wo  von  moyuem  gnedigftenii  kurfiirsten  vnd  horm 
dieTe  gnade  mir  ortzoyget  worden  mochte ,  netnlich ,  das  ich 
mit  vielgudiichter  stifftBbehauffung  orblich  vorfohen  wurde, 
daa  folühfl  mir,  moyncm  weyb  vnd  kyndem  faft  troftÜcher 
Wöre,  dann  wo  fie  allein  ytzund,  folsng  ich  nach  dem  willen 
gotjs  am  leben  den  louthou  dienen  kan,  mit  hcrberig  verfeheu 
fein,  vnd  heuth  oder  morgen  nach  meynem  todosfall  vnbe- 
Tierbcricht  In  der  yrre  vnd  elende  vrobaiehen  folten,  wie 
ich  dergleichen,  leyder,  racher  dan  an  oynom  ort,  wol  er&- 
ren  hab,  ilan  nach  den,  wie  e.  g.  vnd  c.  ncchftmals  auch 
gehöret,  ich  meyno  Bchauffung  zu  Erffurt  begeben,  hab  ichs, 
etzlichor  notturft  vnd  zubuß  halb,  dahin  nie  bringen  mögen, 
daa  ich  daCfelbige  armiit  widderumb  het  mfammenbriugen 
vnd  anlegen  können,  weys  auch  noch  nicht,  wann  Got  will, 
ä&o  es  hinfort  gefchehen  foll,  dcrhalb  wo  o.  g,  vnd  c.  kogen 
hoehgcdochten  meinen  gnedigftenn  kiirftirften  vnd  herrn  zur 
obgemelten  ftifftabehauffung  mir  forderlich  fein  wollen ,  wie 
ich  mich  ganz  troftHeh  verfehe  vnd  hoffe ,  daß  fies  wohl 
thun  können  vnd  werden,  darum  ich  auch  hiemit  ganz  dienft- 
lioh  bitten  thuo ,  wolt  ich  folchs  vmb  dieffelb  e.  g.  vnd  e. 
pbgethanen  roeyuon  erbieton  nach  zu  verdienen,  allezeit 
gantz  willig  vnd  floifiig  erfunden  werden.  Thue  hiermit 
E.  g-  vnd  E,  gottis  gnaden  bevelhen,  vnd  bitte  E.  g.  vnd 
B.  gunftige  anthwort.  Datum  Eiffenaeh  Dienftags  nach  Con- 
oeptionis  Anno  M.D.  XXXII. 
E.  g.  vnd  E.  williger 

Just.  Moni  US. 
Pt'arli. 


(Bibl,  Goth.  Cod.  Ch»rt.  A.  1048.) 
JuBti  itoDÜ  ad  Joh.  Sturmium  vera 
IJt  spernunt  medio  mari  proceDaa 
8ecuri  scopiili  et  Not-OB  firemcntes : 


HisEgllsn. 

Sic  conTiisia  et  impetus  nialorum 
Omnea  insidias,  minas,  t'urores, 
Nos  contemnore  jussit  illo  victor 
Aeterno  genitore  natua,  arma 
Qui  contra  gorit  agmina  impiorum, 
Et  pellit  ErynniaB  Dracoiiis 
Irati,  ttc  odio  dei  fuientäs 
Sefeaditque  chotum  pium  aunantem 
Vooem  Evangelii,  doiqiiG  laudes. 
Neo  CytJopB  ille  metuendus  nobis 
Nomen  qui  sibi  aumit  Eccianum. 
Olli  te  Christe  probris  lacesait  audax 
Obaoenaque  libidiae  iaquiiiatuB 
Potat  cum  satyrie  sidsquo  seortis, 
Sed  poenae  venient  lueadae  et  ipai 
Ingentemquo  oculmn  eruot  euperbo 
HospBB  de  miaoro  Choro  piorum 
Contomtus  vehrt  OTTI£  ille  quondam, 
Sed  mentem  atque  maiius  deo  rogente 
Et  circum  Satyri  biapidi  jacentem 
GibhosuBqiio  pelargua  et  Cohleus 
Edent  pro  Domiuo  irritaa  querelaa, 
Sed  Victor  statuet  tropliaea  Cbriatiis. 
Ergo  nos  alacres  petamue  atque 
ExpectemuB  opem  a  parentc  rerum, 
Exaudit  pia  vota  qui  suonun. 
(1540  in  Worms). 


(Bibliothnca  Golh.  Cod.  Cbart.  A.   1048.) 

Meiiiua  au  Myconius  die  circumcisionie  1045. 
Me  quoque  non  leritor  cruciant  haec  tot  et  tanta  eodJ 
nunc  tempore  concurrentia  acandala,  quae  tarnen  quoque  b 
posecm  vinoorem  aiit  ferrera,  si  non  alia  graviora  subinde  t 
derent.  Pullulat  ciruumquaque  anabaptismi  haeroBis,  ut  prajg 
yerear,  nos  tandem  nonnihil  damni  iiide  accepturos.  Culpa  oid 


HiseulleD.  255 

in  Hesso  est,  qiii  etsi  oon  videtur  fovure .  lumeii  dou  punil 
etiam,  vere  heu  nimiimi  vure  dicitur  magnum  maluni  Tiüiniia 
malus,  NfttuH  est  cuidam  rustico  puer,  quem  baptizare  reou- 
savit.  Curarunt  itaque  nobiles  ab  Herda,  quorura  jiiriadic- 
tioni  subdihis  est,  infantem  baptizari,  patrem  vero  conjici  in 
vineula  et  euBtodiri  una  cum  matre  puerpem,  Sed  audi 
rem  horreBdam.  Vioclua  catena  lerrea  ei  quinque  cuatodibua 
saeptua  ita  oTaait,  ut  ot  catena  non  fuorit  firacta  et  aera, 
qua  coiupodeE  dausi  fueraut,  iliaosu,  uec  quisquam  cuatodum 
animadTcitcrit  priusquam  liypocausti,  in  quo  teaebatur,  fores 
cropuisaBnt,  ibi  e  veatigio  inaequentea  non  modo  non  prehea- 
dunt,  scd  ue  videre  se  potuiase  djjterunt.  Verum  ut  majtime 
hominum  mouua  evasit,  Judicium  domin i  nequaquam  offugiet. 
Ego  tcmis  nunc  sum  literis  ad  inapeetionero  diooaesia  Nori- 
bergenais  vocatua,  idque  ut  audio  te  auctore.  Utinam  vero, 
ut  tui  ipaiiia,  ita  mei  quoque,  imn  non  mei  quoque  aod  eccle- 
eiarum  rationem  in  cousilio  habuisaos.  Est  LUic  Uedlcru«, 
nee  longe  abost  Spalatinua  et  alii ,  quibus  imponi  id  onevia 
potorat,  cum  ego  et  Taletudino  non  usque  adeo  finua  nunc 
Bim ,  et  prosimo  bicnnio  labores  «ustinuarim  Mulhuaae  pro- 
fecto  non  leyes ,  quia  tarneu  non  humauo  tantiun  consilio 
eed  divino  etiam  juaaa  vocatum  mc  ätatuo,  parebo  et  prae- 
etabo,  quod  dedit  dominus. 


(Wolm.  Com.  Arch,  Ji.  fol.  175«.) 

Gottes  Gnade  und  Friede  in  Cha'iftn  ;  mit  unter thUnigfter 
Erbietung  meiner  fchuldigon,  gehorfameu  und  allzeit  ganz 
willigen  Dienfte,  Onädigl'ter  Herr,  E.  churf.  G.  gebe  ich 
unterthänigft  zu  erkennen ,  daß  der  neu  Terordnote  Pfarr- 
herr und  Suporattendent  der  KiroheTi  allbie  zu  MüliUiaufen 
mit  Namen  Er  Sebaftianua  Boetius  vor  14  Tagen  ankommen 
und  in  sein  Amt  eingetreten  iat,  au  welchem  die  andern  Predi- 
ger, der  Kath  und,  fo  Tiel  ith  vemehmon  konnte,  miinniglioli 
nur  ein  rehr  gutes  Gefallen  haben,  daß  iuh  hoffen  und  von 
Herzen  ■wliufchen  und  beten  will,  Gott  der  AHmäclitige  wolle 
imd  werde  feine  Gnade  verleihen,    daß  durch  deffelben  Amt 


S56  Wuelloc. 

lind  DieuCt    (um  Leiliger  Namo  geehrt    und    der  Seelen  ] 
und  .Seligkeit  gefordert  werde.     Amen. 

Weil  dann,  gnüdigfter  Herr,  man    mein  nunmehr   i 
Orts,  Gott  Lob,  wohl  entraLhun  kann,  und  der  Eaüi  s 
nauli   mich  gefordert,    daß    iüh    auf  Miehaolis    mich    hiaü] 
begehen    wollte ,    unter   andern  Urfachen    vomehnilich 
Schule  halber ,    die    fie  alfodann    von  neuem    und  ihres  " 
mögeuH    ziun  Bellen    anzurichten    in  Willens    und   voih^ 
(o    bin  vermittelft  göttlicher  Verleihung  bedacht,  auf   Pol« 
Zeit  mich  wiederum  dahin  zu  wenden,  uüd  iat  an  E.  chui£H 
meine  unterthänigfte  Bitte,   die  wollen  mir  folches,  naohoS 
ich  nun  über  2  Jahre  lajig  diefcs  Orta  gedient,  gt^digPt  4 
lauben.     Dann  da  es  die  Nothdurft  erfordern  wird,    habj 
mioh  gegen  den  neuen  Pfarrhorrn  und  Eath  erboten,  au{~| 
Erfordern,  doch  mit  gnädiger  E.  ehui-f.  ü.  VergünTtigung,  i 
herüber  zu  ihnen  zu  begeben,  fo  oft  es  von  aothen  feiu  i 

Wie  aber  E,  ohurf.  G.    ieh  hiebevor  unt«rthäng  bend 
tet,  daß  die  Nothdurft  erforderte  noch  einen  Diaconus,  du 
ihrer    zufammon  4    würden,    vorher  zti  vorordnen,    dazU'J 
ohurf.  G.    fammt   des    hochgebomen    Fürsten    Herzog  MfflJ 
zu  Sachsen,    meines  gnädigen  Herrn  Käthen  fich  gnadig.  i 
boten ,    der  Landgraf  aber    zu  HeCfen ,    mein  g 
feiner  f.  g.  Gemüths    fich    noch  nicht  vernehmen  laTfen,. 
ift    an  E.  ehurf.  G,    derhalb    nochmals    meine  untert 
Bitte,  die  wollen  angezeigte  der  Kirchen  Kothdurft  und  6 
Ter  Stadt  kündlichos  Unvermögen  lammt  aller  Oelegonheit  g 
digft  beachten  und  den  Sachen  bei  ihrer  löblichen  HegierB 
alfo    in    Ordnung    richten    und    faffon ,    dal)    oa    hcrni 
darauf  beatehoa  möge,  wie  zu  E.  cburf.  G.  ich  untert 
Vertrauen    hab,    dief eibige    fammt    allen    der    Ihren  Lira 
und  Leuten  wolle  Gott  der  Allmächtige  feiner  heiligen  "Kitt 
und  ganzer  deutfohen  Nation    zu  Troft   und  aller  Wohl 
gnüdiglich  lange  Zeit  erhalten,  regieren  und  fohütaen. 
Saturn  Mühlhaueen  Donnerftags  nach  Lampert!.     Anno  16$j 
E.  churf.  G.  unterthänigfter  Diener 

Justus  MeniuH. 
«tt  Eisenach  Pfarrharr  und  Supenttende^ 


Antwort  dei 


Chu 


fiiraten, 


■Würdiger,  Lieber,  Andächtiger,  Wir  liaben  Euer  Schrci- 
1,  den  neuen  Pfarrlierni  und  Supperattendenten  zu  Mülil- 
liouTeu  belangend ,  hören  lefen.  und  gern  vemommon ,  duß 
die  von  Miihlhaufen  mit  einem  gelehrten  und  chriTÜichon 
und  folcbou  Pt'aiTer,  daran  der  Bath  und  die  andern  Prediger 
Gefallens  tragen,  verfehen  Imd  worden,  und  thun  Euuh  hie- 
rauf wiederum  anheim  gegen  EiTcnach  erlauben,  wollten  un» 
auch  Terl'ehon,  die  Ton  Mühlhaufen  werden  lieh  gegen  Euch 
um  Eure  gehabte  Mühe  und  gethanen  Fleiß  alfo  und  dankbar  und 
dermaßen  erzeigt  haben,  daran  ihr  wohl  zufrieden  ;  fo  wollten 
wir  folchen  Euren  uns  geleifteten  Geliorfam  in  Gnaden  er- 
kennen; dann  wo  wir  Gottea  heilwärtiges  Wort  erhalten  und 
püanzen  mögen,  dann  wollen  wir  mit  Verleihung  göttlicher 
Gnaden  die  Zeit  unfrea  Lebens  niehts  mangeln  noeh  oiwin- 
den  lassen. 

Was  aber  noeh  einen  Diaconus  belangen  thut,  haben 
wir  dem  houhgebomen  dürften  herrn  Pliilippaen  Landgrafen 
zu  heCfeu,  uni'erm  iieundlithea  lieben  Vetter  und  Bruder,  des- 
halb allbereit  gofchrieboa,  abor  von  feiner  Liebe  noch  keine 
Antwort  erlanget,  woUen  aber  durum  hei  feiner  Liebe  wiede- 
rum um  Antwoil  anregen  und  uns  uledanii  femer  zu  orzoigeii 
_  wifl'en,  wollten  wir  Eucli  hinwiederum  nieht  verhalten. 

Üatuui  Tergau  Freitags  nach  Krauciflci  Anno  1544. 


Städ.  Archiv  in  MUhlliBUsen, 

Den  Orbaren  Achtbaren  wolgebornen  ynd  weißen  hern, 
rgemeifter  vnd  Euth  der  8tat  Muihaufou,  meinem  grofl- 
1  hern  vnd  befonder  guten  freunden, 
Gottes  gnade  vnd  friede  in  christo,  Erbaro,  Achtbare, 
fAgelarten  vnd  weifen  grosgunftigo  Lieben  Hern  vnd  befonder 
e  freunde,  Vff  ewer  fdu-eiben,  der  aimen  ieute  halb,  denen 
)  pferde    yud  wagen  genomen  gewefen ,    an  mich    gethat 


S68 

liab    ich    alloii    möglichen    flda    furgewanÜ ,    damit   ich  1 
dazu  wideiumb    zix  komeu  forderlich  fein  mooht,   md*^ 
E.  Ä.  W.  für  -vcar  glauben,    das  dem  diirchlauohton  hOfl 
boTTien  flirrten  ■vaä.  hern,  hem  JohauE  fridriohcn  dem  mi^ 
meinem  gnedigen  hern.  Zu  großen  vnd  Yiignediger 
dai'au  gefchehen ,   das  die  armen  loute,    der  geftalt  i 
mutwilligen    häufen  befchwi-rt   worden ,    haben    auch  f.  J 
alfobald    eniftlich    Verschaffung    gethau ,    das    den  arm^g 
Ire  vnTerZuglich,  on  entgelt,  wideniinb  Zugeftolt  hatt  ■( 
Tollen ,    es  liaben    aber    keine    wortverBelmfFung   bald    li^ 
wollen ,    bi£    das    I'.  f.  g.   fie    mit    dem.    emi't   daZu   i 
iQÜiTen ,  den  armen  das  Ire   z\i    geben ,    wie  l'olches  allei 
a.  w.  böte  ferner  wird  Zu  berichten    wifl'en, 
E.  a.  w,  freundlichen    dienft   zu  orZeigen     wüfte,   habe} 
a.  w.  mich,  als  den  Iren,  willig,    wie  ich  don  Zu  E. 
hinwidder  auch  aller  gunft    ynd  froundwillikeyt   gantz  t 
liehen    micli  verfehen    thue,    Tnd    nachdem    die    fachen  ^ 
geschwinden    vnd  gefehrlichen  kriegaleuffte    halb,    wie  1 
Tnverborgen   ift,    fast    forglich    Tnd  Zu    befaren    ftehet,  i 
diefee    orts    (das    Gott   der    almechtige    gnediglich    verhtt| 
vnd    abwenden    wolle.)    viclloicbt   emfter    vnd    fchreeh 
handiung  zu  gewartten,   dabey  blöden  weybem  vnd  1 
nicht  wol  Zu  bleiben,    fondern    viel  ratl'amer  fein    wil,. 
fie    bey  Zeit    an  andere  ortte  weggeschickt  würden , 
ioh   mich  vorhoifen,    weil    £.    a.    w.    vnd    8tat    UülhaqJ 
dicfes  kriegee  fiir  fich  felbft  nichts  Z«  fcliaffon  haben , 
von  der    kay:    Mt.  gerumet   wird,  als  das  I'ie  die  reyne  j 
dcR  heiligen  Evangellü,  wie  Ir  die,  Got  lob,  boy  euth  1 
vnd  ob  Got  wil  dabey  auch  bleiben  werdet.  Zu  unterdrüM 
nicht  gofinnot  fein  feil,    es  folten  in  diefem   fall  mein  ^ 
vnd   kinderlin  an    keinem    ortt    fo    wol  fein ,    als    bey    > 
vnd    ift    demnach   an    E.  a.  w.    meine    gar    freundliche  ' 
äeitlige  Bitte,  do  ich  fie  dabin  schicken  würd,    Ir  woll»( 
günftigliehen  vfnemen ,    vnd    fie    euch 
vnd  trewen  l'chutz  faeuolben  fein  laeaen,  bifsolang  vnfer  1 
'rGotl  diefo  beschwerliche  fachen  Zu  fridlichem  ende  Si 
I  wirdet,  Das  wil  ich  mich  zu  euch  freundlichen  TeTfdj 


Miiralton. 


259 


meines  VBiinogens    hin    wiilder, Zuverdienen   alleZeil 
;  erfunden  werden,  vnd  bitte  hierauS  E,  a.  w.  beschrie- 
bene froundliulie  antwort,  damai^b  icli  mich  endlich  Zuriclitön 
IJDat.  Doml'ttigä  nach  Cautate  Anno  douüni  MSXLTU. 
^K  JustuB  Menius 

^H  Za  GoU  vnd  Eisaaaah    Sapait. 


(Weim.  Com.  Arcb.  M,  407,) 


Reverendo  in  ChrJRto  patri  ac  domino  D.  Nioolao  Ams- 
dorffio  Episcopo  et  domino  observando  suo. 

Graliam  et  pacem  a  Deo  patre  noatro  per  Christum. 
Nein  dubito  te  HcTerende  in  Christo  pater  mirari  ac  forttiase 
etiam  aegre  ferre,  quod  reapousionem  nostram  ad  Archiopis- 
copum  Mogunliniuu  tam  tarde  reraitto ,  sed  quod  toto  biduo 
nempo  dominico  et  Lunae  diebuB  impeditus  negotiis  aliis  nil 
Bcribere  potui ,  heri  tandem  negotium  aggressus  in  multam 
etiam  noctem  abaolvi.  8i  E.  P.  T.  probabitur,  dicam  sat 
cito,  si  sat  bene;  sin  quid  desiderabit,  R.  P.  T.  pro  suo 
judicio  emendet.  Tratres,  qid  sunt  in  eecleBaia  Krphurdiana 
et  conjuncti  nobis  in  confeasione  Laetenus  fueiiint,  jam  quo- 
que  excusari  iiadem  nobiacum.  latiosibuB  cupiunt,  qnöd  ad 
indictam  Synodum  non  accedant.  Proinde  ai  videbitur,  literae 
ipaorum,  quaruffl.  esemplum  simul  hie  mitto,  noetrae  respon- 
sioni  adjungant! 

Omnino  yellera  publice  edi  responaionem ,  eamque  ob 
causam  eopiosius  tractavi,  et  germanice  idem  faclam,  si  ita 
dominis  conailiariia  et  R.  P.  T.  yidebitur- 

Nomina  propria  nulla  neque  meum  nequo  aliorum  res- 
ponaioni  subscripsi,  eo  quod  mandata  Arcbiepiscopi  nomina- 
tim  etiam  nulli  nostrum  inacripta  fuerunt,  Quodei  consiliam 
Tolent  Bubscribi  noatra,  nihil  moror,  et  malo  meum  nonien 
iosum  papistja  et  esecrabile  esse  quam  gratum.  Quid 
uuae  Pxpediat  hoc  tantiun  yidendum. 

Victorini  uitöy^a^ov  et  excmplum  germauicvun  a  eon- 
uobis  propoailum  reraitto,  et  oro  R.  P.  T.  mihi  ignos- 


f^ 


260  Miscellen. 

cere,  quod  tardius  scriptum  absolvi,  meque  apud  consiliarios 
excuset.  Gratia  domini  tecum,  mi  cariss,  pater,  et  ora  pro 
me.     Die  16.  N"ovembris. 

R.  P.  T.  observantiss.     Justus  Menius. 

11. 

(Weim.  Com.  Arch.  M.  407.) 

Dem  ehrenfesten  und  hochgelehrten  Herrn  Jobsten  vom 
Hayn,  sächsischem  Canzler  zu  "Weimar,  meinem  großgün- 
stigen Herrn  und  Förderer. 

Gottes  Gnade  und  Friede  in  Christo.  Ehrenfester,  hoch- 
gebomer,  günstiger,  lieber  Herr  Canzler.  Es  hat  mich  der 
auch  ehrenfeste  Eberhard  von  der  Than,  Amtmann  u.  s.  w. 
nächst  zu  Gotha,  desgleichen  auch  jetzo  allhie  zu  Eisenach 
angeredet  und  ermahnet,  euch  zu  schreiben,  daß  er  aus 
allerlei  Ursachen  für  nützlich  ansehe  und  gern  wollte,  daß 
die  Confessio  der  Landstände  förderlich  überschickt  und  fol- 
gends  auch  publicirt  würde,  weil  nunmehr  doch  lautbar, 
daß  sie  überschickt  werden  soll,  wollt  auch  gern,  daß  sie 
förderlich  ins  Latein  transferirt  würde.  "Was  nun  meinen 
gnädigen  Fürsten  und  Herren  gelegen  sein  wird,  werden 
ihre  f.  g.  zu  thun  wissen.  Ich  für  meine  Person  möchte  es 
auch  leiden;  jedoch,  da  damit  noch  eine  Zeit  lang  verzogen 
werden  sollte,  wollt  ich  sehr  gern,  daß  ich  sie  nochmals 
mit  Fleiß  wiederum  verlesen  und  den  Compositionen ,  wo  es 
von  nöthen,  helfen,  auch  sie  an  etlichen  Orten  nach  Erhei- 
schung der  Nothdurft  besser  ausstreichen  möchte,  und  sollt 
aber  gleichwohl  an  der  Substanz  in  keinem  Artikel  gar  nichts 
geändert  werden.  Auch  sollten  meine  g.  ff.  und  Herren 
keine  Sorge  haben,  daß  ich  sie  einigen  Menschen  mittheilen 
oder  zukommen  lassen  wollte,  das  will  auf  des  Amtmanns 
Befehl  ich  auch  hiermit  guter  Meinung  angezeigt  haben. 

Es  ist  auch  nächstverschienen  Sonntags  Markgraf  Hansen 
Botschaft  Einer  von  Schlichen  sammt  einem  Secretario  allhie 

'■senach  durchgezogen  ilach  Spcicr,  welcher  dem  Amt- 
angezeigt,   daß    sein  Herr  jetzo  seine  Gelehrten   auch 


HiBCelUn, 


261 


HjIBli'v-ooiren  und  des  Interims  halb  endlich  achließen  lassen 
'foUt,  hat  vom  Amtmann  aufs  fleißigste  gebei«n,  da  es  mög- 
li*ili-,  daß  seinem  Herrn  dem  Markgrafen  unsrer  Confession 
A^baclirift  zugeschickt  werden  möchte ,  mit  deren  er  sich 
soxider  Zweifel  vergleichen  würde.  Boiohes  hat  mir  der 
■^-JtitnQann  euch  zu  aohreiben  vor  seinem  Ähreisen  nach  Eis- 
le"t»en  auch  hefohlen,  was  euch  und  ziiförderst  meinen  g.  ff. 
"^■icl  Herren  gefällig  und  rathsam,  das  geschehe  im  Namen 
Sott... 

Dem  Siegler  zu  Erfurt  hab  ich  geGchrieben ,  wie  meine 
S-  ff.  und  Herren  mir  gnädiglioh  befohlen,  und  bin  ihrer 
ff-      fF,  weiter  Bescheids  unterthanig  gewärtig. 

Und  da  ihr  mir  meine  Thorheit  für  gut  halten  wollet, 
™*&g    ieh  auch  dieselhige  nicht  bergen. 

Wir     sind    auf    dem    Synodo    nicht    erachieoen ,    haben 

*-"**cli  keine  EntBchuldigung  unaera  AuBenbleibens  vorgewandt, 

**«3T'\vegon    wir    contumaces    und    rebelies    und    inobedientea 

*-*-**iBen,  und  so  wir  jetzo  auch  nicht  erscheinen  noch  ungres 

■^-"^iBenbleibens    keine    Ursache    Torwenden,    ist    vermuthlioh, 

•^a-ß    man  wider    uns  procediro ,    und  wenn    wir  ihren  ProceÖ 

'^^^illt    achten,    also    dann    die    kais.    ITaj.    ala    das   brachium 

^ä-^OTilare    anrufen    und    gebrauchen    worden ,    wie    dann    in 

**.etsj-0j£g    aynodalibuB    am    Endo    gedroht    wird.      Wenn    man 

**^-0»i  doch  hernach  Ursach  vorwenden  sollt,    wenn  die  Pro- 

^^Ba«n  vorgenommen    und  damit   wider    uns  verfahren,    sollt 

**     nicht  rathsamer  sein,  meine  g,  ff,  und  Herren  hätten  uns 

l^t-Kd  sicher  Geleit   zu  und    ah  erlanget,    und  uns,    was   das 

'  oirhalten    sein   wird ,    anhören    lassen ,    und    weil    man    die 

"Bci-eta  schon  hereitan  hat,  daß  man  sich  mit  einer  gegrün- 

'»öten  Confutatiou  hatte  gefaßt  gemacht,  mit  dem  Krscheinen 

™-«    contumaciam  ihnen  abgeschnitten  und  wider  die  decrota, 

"*  die  impia  lehrten,  desgleichen    auch  wider    des  Bischoffs 

°>U:eohte  Gewalt,    als    der   uns    von    der  wahren  und  reinen 

l'^ilire,  Olauben  und  Bekenntniß  des  Evaugelii  in  kiindliohen 

fethum  zwingen  wollt,  öffentlich  protestirt  hätte  ? 

Ich   will    meinen  g.  tf,    luid  Herren    gleich  auch  hierin 
d    fliehen ,    sondern    ihrer    f.  g,  Baths   und 


2G2  MIieell«D. 

Willens  mich   untrrüiüni glich  und  gehorttamlich  tialteu , 
deswegeu  diese  miL-iiiu  Thorhoit  mir  zu  gut  zu  halten, 
pueh  (jottea  Gnaden  und  bin  euch  xu  dienEO  willig. 
Datum  Eiseniich  DornstagB  nach  Qmdi  Äiiao  XLQ 

Jnstus  I 


(Weim.  Com.  Arcli,  Rog.  M.  fol.  13S  Nr  11.) 

Dam  durchleuohtenn  Haohgebomen  Pürstenn  'vai  I 
Herrn  .Tolians  Fridriohen  dem  mitlem,    Hertzogen    Zi 
sfii,    Landgraupn    in  Düringen    Tnd  marggrauen  Zu 
meinem  gnedjgen  Fürsten  vnd  Herren. 

CJotes  gnade  vnd  Fride  in  chrisf«,    durchleuchter  ] 
geborner  Fürst,  Gnediger  Herr,  Die  C 
Christlichen  Lare,  Glaubens  vnd  Religion,  sampt  der  I 
liehen  kirehen Ordnung ,    wie  diu  dem   heiligen  Evaagelü 
mcB  Zu  halten,  ßo  vS  neehstgehaltenem  Landtage,  yff  I 
vnd    derselbigen    Herrn    Eruders  Hertzog    Johans  Will 
meines  gnedigen  Fürsten  vnd  Herrn,    gnediges  begerfinjl 
in  eile  vnd  vffs    oinfoltigst  gestelt,    hab  ich 
rumb  Tberseben,  vnd,  ao  viel  mir  möglich  g 
doch  alHo,  das  an  der  SubBlantz  in  nicht«  benommen,  'I 
sondern    was    doZu  Zu  thuu, 
,  erfordert,  daaselbige  hiatZugethan  ist,  ] 
looh  etliche  articul  uts  den  von  ChiiBäJ 
lern  Yuterscliiüde  des  Gesetzes  vnd  Evi 
1  Testamente»  sonderlich  i 
sorget,  et  mocht  Zu  gar  It 


nichts  Torendert, 
meinea  eraohtens 
auch  wol  gern   ] 
freiheit,  sampt  dem  i 
oder  dea  Alten  vnd   , 
Zugebracht,  weil  ich  aber  b 

weitleufftig  worden,  vnd  gleiohwol  solche  materia  c 
den  üjidern  Stuuken,  als  in  der  Lar  der  Zehen  Gebot 
Glaubens  mit  eingeZogen ,  vnd  dermassen  tractiret  • 
oleret  iat,  das  ich  mich  veraehe,  Zu  gemeinem  elnfdU 
Tnterricht,  sol  kein  mangel  Zu  spüren  aeyn,  hab  ioh  I 
_^  Arlicul  aonderlicb  Zu  handleu  vnterlasaen,  welche,  wo  j 
r  notwendig  bedenekeu  wurd,  auch  noch  wol  fuglid 
lagebmoht  werden  können, 


MMrflHi.  263 

Vnd  dieweiil  das  ernte  Concept  dieser  ConfeBsion  mit 
'Bedenukeii  vnd  Zutliun  der  andern  Hern  Theologen,  Bo  von 
E.  f.  g.  damale  auch  daZu  yerordnet  worden,  AI»  dee  pasto- 
ria  Zu  Weimar,  M.  Johan  Stoltzen,  E.  1',  g,  bofpredigera, 
vnd  D.  Vidtorini,  gestellet  ■worden,  weloheB  E.  f.  g.  ieli  hie- 
mit  sanipt  der  kircben Ordnung  in  vntertlieiiikeit  widerumb 
Zuschicke,  So  ist  meine  Tnterthenige  bitte,  die  woUen  dieses 
ander  exemplar  deuselbigen  auch  Zu  Übersehen,  vnd  mit 
fleiß  zu  recognoflcireu  gnediglich  beuelhen,  vnd  was  sie  be- 
dencken  werden,  emendiren  vnd  verbessem  lasseit, 

AIe  auoh  fiir  dem  gehaltenen  Landtage  E.  f.  g.  mir  yS 
Ir  gnediges  begeren  vnaer  schrifftliuhee  bedenckon,  Ob,  vnd 
■was  in  mitteldingen  oder  Ceremoniis  Indifferent bus  ou  Ver- 
letzung der  Gotlichen  Maiostät  vnd  christlicher  ge'wissen 
nachgegeben  werfen  mocbt,  vntertlieniglich  Zugestolt,  do  nun 
E.  f,  g.  mir  daaselbige  auch  Zu  übersehen  gnediglich  ver- 
Irauwen  wolen,  Litte  ich  ■vnterthoniglicli  mir  dasselbige  Zu- 
komeii  Zu  lassen,  Sol  bey  mir  wol  iivnengchalten  Toä  on  e. 
f.  g.  gnediges  vorwisaen  vnd  gunst  niemanda  mitgeteilt,  son- 
dern E,  f.  g.  widerumb  mit  Verbesserung  zugeatelt  werden, 
Bitte  gantz  vntorUieni glich  E.  f.  g.  die  wollen  meinen  mög- 
lichen fleiß  Inen  gefallen  lassen,  vnd  mir  den  langen  ver- 
tzug  Zu  gnaden  halten,  die  beuelh  ich  hiemit  in  Qotes  gne- 
digen  Schutz  vnd  Eegirung  vnd  bin  luen  vntorthenig  Zu  die- 
jien  willig,  Datum  gota  Dornstags  nach  Jubilat«  den  XYI. 
DO  SLIX. 

E.  F.  G.  vntertheuiger  diener 

Justus  Menius 
Za  UuU  pl':  Si 


Gottes  Gnade  und  Friede  in  Christo  sammt  uutertbüuig- 

r  Erbietung  meiuer  allezeit  willigen  Dienste.     Dur<;hlauch- 

,  hoehgeborner  Churfürst,  gnädigster  Herr.     E,  eh.  f.  G. 

eh    in    Unterthanigkeit    nicht    zu   verhalten,    daß  Gott 

F  Barmherzige ,    Vater    unsera    lieben  Herrn    und  Heilands 

1  Chrisli,    nachdem  er  miüh  im  Lande    zu  Preußen    nach 

18« 


964 

seinem  väterlichen    gnädigen  Willen    mit   mancherlei  Ijeib« 
Bchvaclilieit  heimgcBucht  \ind  eine  lunge  Zeit   wohl  gezUd 
tigt,  nunmehr   von    dem  allen   ganz    gniidiglich    erledigt  \ 
bieanher  zu    Laude  geholfen    hat,    dafür    ich 
chen  Güte  und  Barmherzigkeit  ewiges  Lobo  und  Dank 
durch  ChriBtum    Jesum    seinen  eingebomen    lieben  Sohn  1 
nachdem    E.  chf.  G.  noch  Btlächer    Schriften ,    welche  mei 
Schwachheit  halben  in  der  Zeit,  da  meine  Mitgesandten  1 
ausgezogen,  nicht  verfertigt  werden  konnten,  mangeln, 
ich ,    80    bald   ich    vermittelst    götüieher  Verleihung    anhe| 
komme,    djeselbigen  voUeods  umschreiben  lassen    und  sie  3 
chf.  G.    nach    ihrem    Gefallen    entweder   aelbut    unterthäi 
überantworten   und    dabeneben ,     was    mir    vom    Herzoge  i 
Preußen,    meinem    g,  FiLrsten    und  Herrn,    desgleichen  i 
den  andern  von  E,  chf.  G,  in  Worten  befohlen,  unterthäni 
ausrichten ,  oder  aber  schriftlich  unterthänigst  berichten  i 
dessenhalben  E,  chf.  G,  gnädigen  Bescheids  imterthiinigst  { 
warten  und  geleben. 

Als  ich  auch,    gnädigster  Churfürat  und  Herr,    jetzt  I 
Halle  durchgereist  und  den  Pfarrer  zu  unsrer  lieben  Fraut 
Herrn  Sebastianum  Boetium,    meinen  Eidam    angerede 
er    unter  andemi    mir  angezeigt,    wie    er  E.  chf.  G.  i 
Stüok  Wildes  zu  seinen    hochzeitlichen  Ehren    unterthSui 
gebeten  hätte,   mich  auch  gebeten   bei  E.  chf.  G.   unterti 
nige  und  förderliche  Erinnerung  zu  thun,  damit  ihm  sololi 
auf  nächstkomm  CD  den    Sonntag    auf   seine  Kosten    gen  ] 
geschickt  werden  möchte,    ist  demnach   an  E.  chf.  Q.  md 
unterthänigste  Bitte,    die  wollen    gedachten    meinen*'}  di« 
meiner    unterthänigsten    Eür bitte    genießen     lassen    und   : 
damit   gnädigst   versehen.     Solches    um  E.  chf.  G.   untert 
nigst   zu  verdienen  bin    ich    schuldiges  EleiB    allezeit  1 
Datum    Butstat   Sinstags    nach    Lamperli    (3S.   Sept.) 
Domini  1553, 


E.  chf.  0. 


unterthäni gstcr  Diener 

Just  US  Meniua, 
la  QnthsL  Pfarrer,  Saperuttenden 


ftiategräberei  bei  Wettaburg  und  in  Tautenburg  1608 
und  1689. 

Von  Di.  Faal  Mitzsuhke. 

Moritz  Wilhelm  (geb.  1664),  der  letgte  Herzog  buk  dem 

I  HauBo    Sachsen -Zeitz,     welcher    bis    zu    seinem    öffentlichen 

tr<?bortritt  zum  KatholiziamuB  (1717)    das  Naumburg -Zeitzer 

DoTustift  als  postulirter  Administrator  verwaltete,  hat  einmal 

während  seiner  Regierung   an  zwei  Orten    des  ihm  unterste- 

L^ondtm    Amtes  Tauteuburg    auf  Schätze    gefahndet ,    nämlich 

Jiauf  dem  SchlOHne  zu  Taut«nburg')  und  auf  der  sogenannten 

j^ui'g"    bei    dem    jetzt    zum    Naumburger    Kreise    gehörigen 

Dorfe  Wettaburg*).     Uebcr  diese  merkwürdige  Angelegenheit, 

zu  welcher  sich  der    sonst  ganz  gelehrte    und  gebildete  aber 

sohwaohe   Herzog   herbeiliess ,    liegen   in    dem  Weimarischen 

Saupt-  und  StaatsarelÜTe  einige  intereesnnte  Aktenstücke,  aus 

|idenen  ich  Nachfolgendes  mittheile. 

Es  scheint,  doss  das  Amt  Tautenbui 


Bufo  gestanden  habe,  edle 
^Tom  Jfthre  1668  liegt  nur 
Xandrentmeiater  gerichteter 
der  ungenannte  Schreiber 
Amtsangestellter    mittheilt, 


Metalle  au  bergen ,  denn  schon 
ein  an  den  Sachsen' zeitzischen 
Brief  aus  Tautenburg  vor,  worin 
wahrscheinlich  ein  damaliger 
dass  er   infolge  der    ihm  „gross- 


günstigst"    gewordenen    Erlaubnis b    durch    einen    Buthengän- 


1)  Vom  Schlosa  zu  Tautanbarg  ist  jetzt  nur  noch  ein  Thunn  vor- 
Imnden.  Es  worda  1781)  seiner  Bannüligkeit  wegen  HbgatrafWD  and  der 
bislang  du-iii  befindlifhe  AmtasItK  in  dus  bensebbiiTle  Frauenpriessniti 
verlegt,  uhne  dass  jedocb  der  Amtsname  vorfindart  ward. 

SJ  Wetlaburg  gebürte  frUbei  ta  dem  ailaiiBisubeu  Amte  Tautenburg 
L  -nnd  kam  mit  diejem  18(IS  durch  den  Pressbnrger  Frieden  an  Preussen. 
Kim  Juhre  1S16  M-nrde  das  Amt  von  Prensaen  iin  Weimar  abgetreten,  je- 
■jderh  mit  AnascblDss  van  Wettaburg  —  und  einigen  andern  Dürfem  — 
reivbes  wegen  solner  vom  Amte  ganx  BbguBchiedeaen  I.agB  bei  Preosseu 
«ibliob.  Die  Burg,  welcher  dm  Dorf  soinen  Namen  verdankt,  ist  schon 
ilir  alten  Zeiten  nicht  mehr  vorbanden  gewesen,  es  beisst  aber  noch 
■utage  eine  Stelle  in  dem  gegen  Draitxen  hin  gelc^eDen  Herrenbolie 
'„dia  Bnrg" 


ger')   diejenigen   Oerter    des  Amtes,    „allwo    eich    ctvas  TO^ 
Erz  eteigneD  tauchte",  habo  begehen  lassen,  doas  jedoch  i 
Ruthengänger    nach    vielen  yergoblichen  Vorsuulien    nur    I 
dem  Hftusberge    über  Poxdorf  zwei    Adem ,    eine    von  Gdl 
die  andere  von  Silber    gefunden  habe.     Ob  damals  von  C 
LandrcintmoiBter    oder    dem    regierenden    Herzog    MoritK    < 
Bache  weitere  Foljje  gegeben  wurde,  kann  ich  nicht  erseU 
doch  ist  es  betnerkensverth,  dass  nach  Spezialkarten  b 
über    Poxdorf  jetzt    den    Namen    „Goldberg"    führt, 
aber  hat,    wie  schon  gesagt,    Morita's  Soha    und  Naclifolg^ 
der  obengenannte  Moritz  Wilhelm,  im  Amte  Tautenburg  1 
Schätzen  graben  lassen. 

A"!  28.  April  1698    begaben    sich  infolge   hiioluten  ] 
fehls  vier  Wettaburger  Einwohner,  Hans  Becher,  Hana  ( 
bauch ,  Christian  Henne('.ke    und  ein  ungenannter    hinauf  a 
die  „Burg"  über  Wettaburg,  um  dort  für  einen  Tagelohji  i 
je  4  Groschen  das  Schatzgräberwerk  zu  beginnen.     Bis  TßS^ 
Juni  war  nichts  gefunden  luid    so  niusste  der  Amtsvorwal 
von    Tautenburg ,    Johann    J  akob    Götz ,    auf  Anweisung    i 
Herzoglichen    LandkammerratheB    und    Amtshauptmar 
dolf  Siegfried  von  Minckwitz  zu  Zeitz  einen  alten  Salzsol 
ber  Namens    Jakob  Abraham  Ghristner,    der   vermuthlich  | 
Schatzgraben  ein  Sachverständiger  war,  aus  Naumburg  i 
Wettaburg  holen.     Besagter  Christnor  erhielt    dafür  aus 
AmtskasBe  „zur  Sisoretiou"  2  Thaler  ausgezahlt,  doch  hatifl 
seine  Eathaohläge  nicht    den    gewünschten  Erfolg. 
Wettaburger  Einwobner    arbeiteten    noch    einen    Monat  i 
ohne    auf    Gold    oder    sonst    etwas    Werthvolles 
dann    acheint    man    das  Vertrauen    auf  ihre  Gesehictliel 
verloren  zu  haben    und  befahl  ihnen,    ihre  Thatigkeit  c 
weilen  einzustellen.     Zur  besseren  Förderung  der  Sache  ^ 
den  nun  drei  geschulte  Bergleute,  Hans  Christoph  £enl 
Gottfried  Dietterich    und  David  Weisse    aus  den  Bergwsrfl 
bei  Neustadt   an    der  Orla  verschrieben,    welche   unter  ] 


1)  D,   b.  Bari^msDa,    velcher  n 


.  der  WOoscholFathe  dem  BcbaM 


ing  des  Byrgm  eis  lern  Juhann  Kessel    —   dor  iinl-er  I.iquidi- 
Ton    11   Tlialom    12    Urosühcn  ZohruDgskoiileD    alsbald 
r  BuriickreiBte    —    gegen  Ende  Juli    eintrafen    und    am 
vS?.   diesee  Monate  mit    ilirer  Arbeit  anfingen.     Sio  erhielten 
1  Tagelolin  je  4- — 6  Groschen    und    üwei   <ler   bisherigen 
ffettftburger  Ai'beiter  wurden  ihnen  als  Beiarbeiter  fiir  einen 
J^Bgelolm  von    4  Groschen    augesollt.     Bio    zu   dem  Schaebt- 
l  StoUengraben    erforderlichen    Geräthschaften    tmd    Mate- 
palien  liesB  man  in  Wettaburg  iiud  den  näch^tgelegenen  Där- 
1  oder  in  Naumburg  besorgen.     Der  Böttcher  Salomo  Seif- 
in Droitzon   verfertigte    die  Kübel    zum  Aufwinden  der 
und   Steine ,    der    Schulze  Georg  Dothe    in    Wettabiirg 
1  Mulden  zum  Fortachaffen  derselben,  die  Hchmiedemeister 
Hans    ZeBchmar    in    Uroitzen    und    (niristuph  Paetanniger    in 
Beudit^    die    nöthigen  Brecheisen    und  sonstigen  Sohmiedear- 
bBiton,    der  Einwohner  Matthea  Ködderitzsch    zu  Wettaturg 
^e£ertc  aus  seinem  Holze  die  Kienbäume  zum  Ausbauen  der 
jhachte,    die  Bergmannslichte  endlich,  tob  denen  wöehent- 
bis  4  Pfund    ä  3  Groschen  verbraucht   wurden ,    und 
erforderlichen    Seile    wurden    von    Naumburg    berheige- 
ifaafft. 

Mit   demselben    negativen  Erfolge    wie  vorher    ging  die 
Arbeit  weiter  bis  zum  2t).  September.     Da  erschien  auf  höoh- 
sUm  Befehl  der  Borggeschworene  Johann  Friedrich  Wincklor 
aus  den  Bergwerken  bei  Neustadt,  um  die  vollbrachten  Lei- 
stungen  zu    besichtigen    und   an    Stelle    des  Hans    Christoph 
Benkwitz,  der  auf  Wunsch  seiner  Frau  ziurüofcgerufen  wurde, 
den  Bergknappen  Jobann  Christoph  Morgenroth    zu  bringen. 
Gleichzeitig  ordnete    er  auf  Hochfurstlichen  Befehl  an,    dass 
den  Leuten  ihre  Arbeit  künftig    nicht  mehr    nach  Tagelohn, 
^  Boudern  nach  Lachtem  bezahlt  werden  sollte.     Danach  sollten 
ä  beiden  Borgleute  Dietterich  und  Morgenroth  für  1  Laoh- 
:  a'/.  Thaler  erhalten,   jedooh  die  zwei  Beiarbeiter  davon 
»it  bezahlen.    Weisse  aber,    weil  ohne  Beiarboiter,    für  "/^ 
filiter  nur    1  ITialer    bekommen.     Gegen    diese    verlinderte 
tehnung  arbeiteten  die  Bergleute  wiederum  etwa  einon  Md- 
ebeuBO  vergeblich    wie  öüher.     Endlich  verlor   der 


Herzog  die  Geduld  und  verordnete  durch  Dekrel  Tom  22.  Ok- 
tober 1698,  dass  die  Bergarbeiter  alsbald  entlaasou  würden, 
Der  Amtsschreibor  zu  Tautenburg,  Andreas  Schabendegea, 
welcher  schon  vorher  den  Verkehr  zwischen  dem  Amte  und 
den  Schatzgräbern  zu  besorgen  gehabt  hatte,  ritt  deshalb  am 
23.  Oktober  eiligst  nacli  Wottaburg,  kündigte  den  Bergleuten 
ihre  EntlaHsung  an  und  zahlte  ihnen  ausser  dom  rückstän- 
digen Lohne  auch  Zehrungskosten  ftir  die  Heimreise  nach 
Neustadt  aus.  Die  gesammten  Ausgaben  für  den  Spass  be- 
ziffern sich  nach  der  mir  vorliegenden  genau  spozifizirten 
Rechnung  auf  154  Thaler  1  Groschen  6  Pfennige. 

Obwohl  sonach  die  Arbeiten  eingestellt  wareu,  hatte 
der  Herzog  die  Hoi&iung,  einen  Schatz  zu  entdecken,  dooh 
noch  nicht  völlig  aiitgegeben.  Das  geht  aus  einer  Verfügung 
hervor,  die  er  unterm  24.  Januar  1699  an  die  Beamten  in 
Tautenburg  abfertigte.  Er  giebt  ihnen  darin  auf,  sie  sollten 
auf  die  zu  vermiithenden  Schätze  unweit  Wettaburg  und  in 
Tautenburg  sowol  selbst  „ein  wachsames  Auge  fülu'en",  als 
auch  sonst  im  Oleheimen  gute  Veranstaltung  machen ,  damit 
nicht  etwa  bei  nächtUchor  Weile  oder  sonst  von  Unbefugten 
nachgegraben  „und  ichtwas  von  demjenigen,  se  sich  durch. 
göttliches  QeBchick  vielleicht  der  Orten  hervorthun  dürfte, 
veruntrauet  oder  entwendet  werde,"  Schabendegen  fand  die- 
sen HochfürsÜJchen  Befehl  in  Tautenburg  vor,  als  er  tun 
25.  oder  26.  Januar  von  einer  kurzen  Abwesenheit  zurück- 
kehrte und  sein  Gevatter,  der  Äratsverwalter  Götz,  aus  ir- 
gendeinem Grunde  auch  nicht  zugegen  war.  Die  Frau  des 
Schabendegen,  welche  dem  Fürstlichen  Boten  das  Schreiben 
abgenommen  hatte,  stellte  ihrem  Hanne  vor,  dass  die  Ange- 
legenheit als  „sehr  eilsam"  bezeichnet  worden  sei,  uud  dieser 
ontBobloss  sich  deshalb,  das  Schreiben  zu  öffnen.  Die  Sache 
schien  ihm  so  wichtig,  dass  er  alsbald  oincn  Amtshofehl  an 
den  Schulzen  von  Droitzen  ausfertigte  und  diesem  aufgabt 
durch  dortige  Einwohner  die  Bewachung  der  „Burg"  bei 
Wetiaburg  vornehmen  zu  lassen.  Diesen  Befehl  sandte  Scha- 
ll Götz  zur  Unterschrift  und  fügte  ein  paar  Zeilen 
worin  er  sich  wegen  Oef&iung    des  Fürstlichen  1 


lBM!in«a.  269 

InteohuliU^to  unJ  gleichzeitig  vorschlug,  dttss  mit  den  DroiUe- 
'  toem  die  GÖrBchener,  dann  die  Wettaburger  imd  Wettersuliei- 
l«r  in  der  Wacht  abwechseln  sollten,  Vormuthlicli  ist  die 
Bewachung  in  der  Torgeschlagenon  Weise  zunächst  für  die 
Nachtzeit  acgeordnet  und  dorn  Herzog  Berioht  darüber  oi"- 
stattet  worden.  Dieaem  scheint  aber  dae  nächüicho  Wachen. 
nicht  ftuagereicht  zu  haben,  unterm  30.  Jenuar  1699  erliosB 
~Br  "wiederum  einen  Befehl  an  den  Amt  Tautenburg,  dasa  die 
Bmgenannte  Burg  hei  Wettaburg  „aus  sonderbaren  Ursachen" 
1  nachts  von  zwei  täglich  wechselnden  Personen  be- 
wacht werden  BoUe.  NatiirÜch  wurde  dieser  Verfügung  nuch- 
golebt  und  hi«  tief  in  den  Februar  liinein  haben  awei  Män- 
ner bei  Frost  und  Kalte  tags  und  nachts  das  Wächteramt 
verwaltet.  Am  22,  Pobniar  aber  lief  in  Taut«nbiirg  ein  am 
Tage  vorher  ausgestellter  Fürstlicher  Befehl  ein,  nach  wel- 
ohem  „die  angelegten  Wächter  sofort  wieder  zurückbeordert" 
rciden  sollten. 

irmit    schli essen     die    Akten    über    diese     mysteriöse 

Jchategräberei    bei    Wettaburg.       Wahrscheinlich    hatte    der 

erzog  über  der  vorgeblichen  Arbeit,    die  eine  Menge  Geld 

costete,  endlich  die  Lust  verloren,  zumal  in  der  Zwischenzeit 

einer   ähnlichen    in  Tautenburg    goplant<?n    Nachgrabung 

■.pnlautere  Elemente  zum  Vorschein  gekommen  waren. 

Der  Ärotsverwalter  Gota  hatte  nämlich  Ende  Auguat 
'"oder  Aniang  September  1698  einen  der  bei  Wettaburg  ar- 
beitenden Bergmänner,  der  sich  besonders  auf  daa  Schata- 
graben  veretehen  mochte,  nach  dem  Schlosse  zu  Taut«nburg 
kommen  und  dort  einige  Versuche  anstellen  lassen,  worüber 
er  am  13.  September  in  einem  ausführlichen  Schreiben  an 
den  Herzog  berichtete.  Er,  Götz,  habe  als  Knabe  mit  seiner 
verstorbenen  Schwester  vor  droissig  und  etlichen  Jahren  auf 
dem  Schlosse  zu  Tautenburg  am  Weinkeller  einmal  gespielt 
und  dort  seien  beim  Aufgraben  der  Erde  plötzlich  die  schön- 
f  flten  Ferien  in  unzähliger  Monge  zu  Tage  getreten,  so  daEs 
ganze  Platz  weiss  ausgesehen  habe.  Als  aber  seine 
ihwester  schreiend  hineugelaufen ,  seien  die  Ferien  wieder 
'•Tersohwinden,    doch  habe    er  fiinf  derselben,   darunter  zwei 


rgrifl'on  und  in  einem  Scbäclitelülien  lange  aitf. 
er  sie  bei  der  ernteii  Jagilkonferenz  in  Taut«n- 
Btorbenen  Kammerrath  Förster  übergehen  habe, 
Huohfürstlichsten  gnädigsten  Herrscbaft 


270 

Hngelochto,  t 
bewahrt,  bin 
bürg  dem  tbi 
damit  dieser 

iu  Zeitz  einhändige.  Femer  befinde  sich  auf  dem  Tauten- 
burger  Schlosse  noch  ein  Gewölbe,  das  sogenannte  „schwarze 
Gewölbe",  in  welcbem  der  letzte  Herr  von  Tautenburg  des 
;;Tossen  KriegHweBenn  halber  sieben  Jahre  laug  auf  der  Bahre 
gelegen  habe  ') ,  und  unter  diesem  Gewölbe  eei ,  wie  dar 
Augenschein  lehre,  nech  ein  zweites  unbekannteB,  Der  von 
Wettaburg  herbeigeholte  Kergmann  sei  nun  in  seiner  und 
Hchabendegens  Gesellschaft  mit  der  Wünschelrutlie  alleuthal' 
bcn  auf  dem  Schlosshof'e  herumgegangen.  Hierbei  habe  die 
Ruthe,  in  wessen  Hand  sie  auch  gewesen  sei,  besonders  am 
Weinkeller  und  beim  schwarzen  Gewölbe  sehr  stark  aufge- 
Bohlagen,  und  als  er,  Götz,  dieselbe  ,,init  allem  Pleiase  sehr" 
feste  hielte",  sei  sie  so  heftig  geB(^hnellt,  „daas  das  eine  ThräL 
darvoR  in  der  linken  Hand  sich  gleich  entjswei  godröhet"- 
Besagter  Bergmann  „hielte  deshalb  gänzlich  dafür ,  es  miies- 
ten  in  dem  alten  Hchloase  viel  verborgene  Schätze  sein,  gab 
auch  vor,  doss,  wenn  Euer  Hochfüratliche  Durchlaucht  nur 
in  dem  Gewölbe  und  beim  Weinkeller  in  etwas  wollten  nach- 
graben und  nachsehen  lassen,  es  ohne  grosse  Unkosten  und 
binnen  weniger  Zeit  geschehen  könnte".  Er,  Götz,  erwarte 
in  dieser  Angelegenheit  eine  gnädigste  Resolution  von  Hoeli- 
fiirstlicher  Durchlaucht. 

Der  Füratliche  Bescheid,  welcher  hierauf  erfolgte,  ist 
in  den  mir  Torliegendeu  Akten  nicht  vorhanden,  doch  ergiebt 
sich  aus  den  weiteren  Sohriftatücken,  dasa  in  WUlfahrung  des 
Götz'schen  GeKuches  Schatzgräber  —  von  wo  ist  nicht  ge- 
sagt —  befehligt  wiirden,  nach  Tautenburg  zu  gehen,  um  as 
den  bezeichneten  zwei  Oertem  einzuschlagen  und  naoh2ugp:a- 
ben.     Aufgemuntert    durch    diesen    Erfolg    f aaste    Götz    alles, 

1)  Christian  Schenk  von  TauMabiirg ,  mit  welthem  das  Grschleobt 
1610  anasUrb,  wards  der  damnligui  Kriegsnnruhen  halber  Bttistireilen 
in  einem  Oewiilbe  des  Tsutenbiirger  Schlosses  baigeaatxt  und 
ISIT  nach  der  Familiengruft  in  Franenpriessnilz  überfuhrt  v 


M?s*olIeTi.  271 

n  SpiikgOBchichtoii  in  soinom  Gc«iächl.nins  lebte,  in  pinem 
iveiten  Memoriftl  iäii»ammeti,  welches  er  am  30.  November  1698 
FDH  FrauenpriesBiiitK  an  den  Herzog  nuch  Zeitx  nbaandUi.  Er 
UiliB  die  begriindete  Vermuthimg,  dasa  nooli  an  Kwei  ■weil-eren 
Orl«ii  in  Tmitenburg  Si^hätjäe  verborgen  seien,  nämlicli  an 
dorn  sogenannten  Milcbieller  \md  am.  Schlossbei'ge.  An  je- 
nem habe  sieb  Öfter  eine  weisse  I'rau  sehen  laason  und  an 
i^ioBem  seien  vor  Jahresfrist  oder  iKnger  durch  Arbeiter  einige 
iäftlte  Silbergro sehen  imd  Silberdreier  gefunden  worden. 
^uch  erinnere  er  sich ,  dass  der  noch  lebende  Tautenburger 
:,  sein  ehemaliger  Lehrer,  vor  drciseig  und  einigen 
einstmals  zur  Mittflrnaclitezeit  in  dem  FürBtlichen 
Tafolgemach  auf  dem  Sclüosse  zwei  p;rosBe  brennende  Lichter 
auf  der  Tafel  angetroffen,  so  dass  or  „einen  trefflichen  Schauer 
duRir  bekommen".  Femer  seien  ungefähr  zu  derselben  Zeit 
über  gedachtem  Tafelgemache  „sieben  lange  Spitzen"  wegge- 
1  deren  einer  man  einen  „grossen  Klump"  von  al- 
BAaiid  BcMüsseln  gefunden  habe,  die  dem  verstorbenen  Ge- 
merath  Menius  zugeschickt  worden  seien.  Yon  da  an 
!  über  ein  Jahr  lang  im  ganzen  Schlosse  „kontinuir- 
i  geapnit  und  sehr  irre  gegangen",  bis  man  an  Stelle  der 
nen  Zinnen  einen  neuen  Thurm  erbauet.  Es  dürften 
deshalb  in  diesem  alten  Gebäude  wol  üold  und  andere  Sa- 
chen vorborgen  sein,  und  er  frage  bei  Hoehfiirstlicher  Durch- 
laucht an,  iib  die  Schatzgräber,  wenn  sie  angekommen  seien, 
ausser  den  früher  bestimmten  zwei  Stellen  auch  an  den  eben 
bezeichneten  Orten  nachgraben  sollten.  Auch  hierauf  erging 
ein  günstiger  Bescheid.  Moritz  Wilhelm  verfügte  unterm 
10.  Üesieraber,  dass  die  Schatzgräber  an  allen  genannten  Stel- 
len einschlagen  soUten  und  dass  ihm  nach  Zeitz  über  das 
Ergcbniss  Bericht  erstattet  werden  möchte. 

IHe  Kunde  von  dieser  in  Tautenburg  geplanten  Scliatz- 
grüberci  muas  sich  bald  verbreitet  liaben ,  und  einige  Perso- 
nen, wie  es  scheint  pfiffige  Patrone,  machten  sich  diesen  Um- 
stand zii  Nutze,  um  unter  der  Vorspiegelung,  wichtige  Dienste 
bei  der  SchatJigraberei  leisten  zu  können,  eine  Zeit  lang  auf 
|f  finmdo  Kost«n  sich's  wohl  sein  zu  lassen.     Schoa  in  der  f 


313 

6ten  Hiilfto  dca  NovemberB  fand  siuh  ein  guwiBaer  Christ 
Groll  mit    seinem  Sohne  üeorg  Christoph   ia  Taiitenbnrg  I 
und  wurde  dort  bis  Anfeng  Januar  auf  Anitsunkoston  ; 
haiton,  ohne  dass  ersichtlich  ist,    wclchur  Art  seine  angt 
t«nen    Dienste     gewesen.      Am     13.  November    untemal 
Groll  Tater  und  Sohn  eine  Eeiae  in  der  Angelegenheit, 
hin  wii'd  nicht  gosagi;  sie  »rluEilten  dazu  aus  tier  Amtski 
S  Thaler  6  Groschea  Zehrgeld  und  kehrten  er«t  am  27. '. 
vember  zurück.     Gegen  Ende  NoTcmber  kam  ein  Junger  fl 
hann  Georg  Graue  dazu,  bald  darauf  auch  i 
namiger  Yater,    die  beide    bis  zum    2'2.  Dezemher  auf  I 
kosten    verpflegt   wurden    und    bei    ihrer  Abreise 
Tage    6  Tlialer  18  Groschen    Keiaegeld    ausgezahlt  erhieltej 
Vom    12.  bis    15.  Dezember   war   der    ältere    Groll   : 
und  bekam  dafür    2  Thaler  6  Groschen.     Am    16.  B 
gegellte  sich    zu  diesen  verdächtigen  Personen    noch  ein 
wisser  Dr.  Johann  Georg  Holtzm 
Holtzmann  gab  vor,  er  kenne  jemanden,  der  werthvoUe  1 
eher  über  allerhand  Schwarzkünste  besitze,  worin  auch  t 
führliche    und    genaue  Anweisungen  zur  Schatzgräber 
halten  seien,  und  er  habe  von  dem  Besitzer  der  Bücher  i 
Auftrag ,   wegen    Verkaufs    derselben    an    die    Höchste 
Schaft  zu  vermitteln.     Schabendegen  berichtete  hierüber  u 
Zeitz,    Herzog  Morita  Wilhelm  nahm    die  Sache    gnädig  t 
und  befahl,  mit  dem  Dr.  Holtzmann  weiter  zu  unterband^ 
In  Gomässheit    dieser    Verfügung    schrieb    der   Lar 
rath    und  Amtshauptmann    von  Minckwitz    am  23.  Dezeml^ 
nach  Tauteuburg,    Schabendegen    sollte    dem  Dr.  Holtzmajj 
aufgeben,     den    letzten    Weihnachtsfeier  tag    persönlich    nM 
Zeitz  EU  kommen  und  im  Gasthofe  zur  Weintraube  abzufltQ 
gen.     Er,  Minckwitz,  w*rde  auch  da  sein  und  den  Dr.  Hol 
mann  bei  Hochfürstlieher  Durchlaucht  zu  einer  Audienz  ( 
pfehlen.     Inzwischen  aoUte  jedoch  Schabendegen 
ob  Holtzmann    nicht,   mit  dem  Ueaitzer  jener   kostbaren  ] 
eher  sich  dahin    einigen  könne,    dass  letzterer    i 
ehern  nur  dasjenige,  was  zum  Schatzgrabon  nöthig  und  dia 
,  „gegen  eine  Vergnügung"  hergebe,  denn  der  i 


273 

taä  meiste  Inhalt  der  Iliicher  aei  do(^h  für  den  vorliog enden 
Fall  ohne  Belang,  auolt  könno  ja  der  Beaitaer  die  Bücher 
dann  noch  anderweitig  auf  das  theuerste  verkaufen.  Da 
Holtzmanii  mit  dem  Besitzer  gut  bekannt  sei,  so  -werde  er 
das  gestellte  Verlangen  „gegen  einen  guten  EekompenB" 
zvetfellos  erfüllen  können ,  „damit  die  gnädigste  Herrschaft 
desto  mehr  animirt  würde,  etwas  an  die  Sache  zu  wenden". 
Doraufliin  reisten  noch  am  Abend  des  23.  Dezembers  Holtx- 
mann  Vater  und  Sohn  mit  Schabendegen  nach  Kaumburg, 
wo  also  wol  der  Besitzer  der  fraglichen  Bücher  gewohnt  ha- 
ben muss.  Die  Verhandlungen  mit  demselben,  über  deren 
Ergebniss  nichts  mitgctheilt  ist,  waren  bald  beendet,  und  so 
kehrte  die  ganze  Gesellschaft  am  Abend  des  24.  wieder  naoh 
Tautenburg  zurück.  Wahrscheinlich  berichtete  das  Amt  naoh 
Zeitz  an  den  Herzog  und  infolge  dessen  seheint  Moritz  Wil- 
helm seine  frühere  Entschliessung  etwas  geändert  zu  haben, 
denn  Ifinckwitz  schrieb  einige  Tage  spater  an  Schabendegen 
zurück,  Dr.  Holtzmann  soUe  nun  zwai'  nicht  mehr  zu  Seiner 
Durchlaucht  aber  doch  ungesäumt  zu  dem  Geheimrath  Leon- 
hardi  nach  Zeitz  kommen.  Hierauf  reiste  zunächst  Scfaaben- 
degen  selbst  am  30.  Dezember  Nachmittags  dorthin  ab,  und 
am  31.  liessen  sich  Dr.  Holtzmann  nebst  Sohn  und  der  äl- 
tere Groll  in  der  zweispänuigen  Kalesche  Schabendegens 
durch  den  Prauenpriesaiiitaer  Einwohner  Christoph  Orellmann 
nach  Zeitz  kutschiren.  Orellmann  -wartete  dort  mit  dem 
Geschirr,  ob  die  Herren  zurückfahren  wurden,  trat  dann  aber 
um  2.  Januar  1699  die  Bückfahrt  aUoin  au.  Es  kehrte  auch 
nur  der  alte  Groll  am  5.  Januar  nach  Tautenburg  zurück, 
wol  um  seineu  dortgehliebenen  Sohn  abzuholen.  Man  scheint 
in  Zeitz  den  Herron  Holtzmann  und  Groll  etwas  auf  den 
Zahn  gefühlt  und  dabei  gefunden  zu  haben,  dass  ihre  Sache 
nicht  die  lauterste  war.  So  zogen  sie  es  vermuthlich  vor, 
sich  in  Tautenburg  gar  nicht  wieder  blicken  zu  lassen. 

Dem  Herzoge  mag  durch  dieses  Intermezzo  Verdacht 
zuerst  aufgestiegen  sein  und  vielleicht  hat  er  darum  zunächst 
die  früher  erwähnte  Bewachimg  anbefohlen.  Im  weiteren 
Terlaufe  scheint  ihn»  aber  die  ganze  Schatz  grub  er  ei  vorleidet 


274 

'wordC'D  zu  sein ,  denn  icli  finde  nirgeods  angegeben,  dass  in 
Tautenbiir)^  «irkiioh  nachgegraben  worden  L^t,  und  ubeK  j| 
plötzliche    Entlassung    der  Schats'w achter    bei  WettabiUi^J^ 

schon  nben  berichtet  worden. 

Die  Ausgaben,    welche    das    Amt  Tautenburg    ßir  { 
Holtzmann  und  Genessen  z\i  leisten  hatte,  beziffeni  eiotl!]] 
gesanunt  auf  60  Thaler  12  Groseken  Q  Pfennige.     8olq 
degen    hat  während    der  Anwesenheit    dieser  Herren  i 
dieselben  Aufgewandte  mebt  sehr  genau  Terzuielmot,  ■ 
lieh  sind  die  Frühstücke,  WttagS'  und  AbeudmaMzeitea  fl 
allen  Gerichten  ganz  umständlich  rogistrirt. 

Da  diese  Aufzeichnungen  besonderä  der  damaligen.  ] 
Verhältnisse  wegen  nicht  ohne  Interesse  sind,  so  mögeit  d 
Schlüsse  noch  einige  Mittheüungen  daraus 

Das  Frühstück  bestand  in  der  Hegel  aus  firot  mit  j 
ter  (ä  Pfd.  3  Groschen)  oder  Pflaumenmus  und  Biatn 
(ä  1   Gr.  3  Pf.)    mit  Sauerkraut  und  Branutewein,    TonJ 
fast  jeden  Tag  eine  Kanne  (ä  2  Gr.  8  Pf.)  verbraucht  i 
Die    Mittags  -    und   AbcndmaMiciten    halten 
und  Güte    des    Gebotenen    nahezu    die    Wage.      Eine    i 
die  entweder  schlechthin  als  solche  oder  als  Bindfleisob 
bezeichnet  wird,  kostete  fijr  6 — 8  Personen  1  Grosohen^a 
einmal  wurde    für    eine  „zer&hrene  Kindfleischsuppe" 
Personen    1  Gr.  6    Pf.    ausgegeben.      Von    Fleisch    sind'] 
Tersehiedensten  Sorten  verspeist  worden:  Bindfleiaoh  (äj 
I  Gr.),  Schöpsenfleisch  (ä  Pfd.  1    Gr.   1   Pf.),  Schweinaf 
(ä  Pfd.    1    Gr.  1  —  7  Pf.),    Sehweinakopf   (6    Gr.), 
Schweinsmagen  (ä  Pfd.  3  Gr.  3  Pf.),  geräucherte  YTui 
Pfd.   1    Gr.  4  Pf.).   Eindskaldaunen  (ä  Pfd.  9  Pf.),    1 
Zunge  {i  Gr.),  1  Kuheuter  (3  Gr.),  Hüliner  {k  3  Gr.), 
Vögel"  (a  6  Pf.),  Karpfen  (h.  Pfd.  2  Gr.  3  Pf.), 
auch  ein  Essen  „Gallerte"  (Sühje  f)  für  4  Groschrai  Tea 
worden    und    ein    anderes    Mal   gar    3  Schock  Sohuef 
Schock  3  Gr.),  welche  mit  Semmeln,  Gewürz  und  Eiei 
gerichtet  wurden.     Von  letzteren  kostete   das  Schock  i 
10    Groschen.      Als    Gemüse    und  Zukost    wurden 
Krautsalat  mit  Baumöl,  Essig  und  Pfeffer,  Sauerkraut,  a 


Bfiscellen.  275 

Kraut,  Kraut  schlechthin,  Eapunselsalat,  Meerrettig,  Buben, 
Petersilien  wurzeln,  Erdäpfel,  Klose,  Graupen,  Beis,  Gxiesmus, 
Milchmus,  Kirsclimus,  Bosinen-,  Kapern-  und  Muskatensauce, 
Speck-  und  Essigbrühe,  gebackenes  Obst.  Aus  einer  Stelle 
der  Bechnung  ergiebt  sich,  dass  die  Herren  auch  ihr  Pfeif- 
chen geschmaucht  haben.  Es  steht  da  nämlich  notirt:  gel- 
ber Tabak  (ä  Pfd.  7  Gr.)  und  schwarzer  Tabak  (a  Pfd.  8  Gr.) 
Der  Posten  ist  jedoch  wieder  ausgestrichen  und  so  haben 
die  Herren  wol  diesen  Genuss  wenigstens  aus  eigener  Tasche 
bezahlen  müssen. 


Druck  Yon  Ed.  Frommann  in  Jena. 


i 


Abhandinngen. 


J-' 


»>  ■  . 


IIL 


Eine  Jenaer  Stadtordnnng 

aus  dem  16.  Jahrhundert 

nebst  einem  Anhange  aus  dem  17.  Jahrh. 

Herausgegeben 

von 

Dr.  CJHsta?  Richter. 


19 


•.?■. 


miulielaen  godeiikl  in  scinur  Ausgabe  dor  Jeuaisuheii 
bdtoTdDUDg  Vom  J.  1510  ')  einer  Eevision  derBelbeti,  welche 
t  Jahre  1624  stattgefiiudeii  uud  in  aolchor  Gestalt  die  lan- 
(herrliche  Sauction  erhallCD  habe.  Es  sei  deraunch  die  durch 
;  KurfUralen  Johann  Friedrich  sonctiocierte  Stadtordoung 
t  1540  über  achtzig  Jahre  lang  ungeäiidort  in  Geltung  ge- 
leben  und  auch  durch  die  späteren  Revisioneii  im  J.  1624 
i  1704    nur    in  einzelnen    Punkten  geändert   und    ergänzt 

■)■ 

K^ese  Angaben  bedürfen  mehrfach  der  fierichligung,  Kioht 
I  achtzig  Jahre,  sondern  nur >^lwa  ^wei  Jahrzehnte  ist  die 
idtorduung  von  1540  in  ungeänderter  Geltung  geblieben, 
,  auch  nicht  auf  Einzelheiten  beschränkt  sich  die  Revi- 
,  sondern  sie  ist  eine  ziemlich  durchgreifende. 
Uichelaen  hat  die  revidierte  Stadtordnung  aas  einer  im 
ßlrigen  BathauBOichiv  befindliohen  Abschrift  kennen  gelernt; 
inen  alten  Pergament deckel  eiugeheftet  und  hat 
forbiger  Schrift  die  Ueberschrift  'Exordium  und  Eingang 
meiner  Stadt  alhie  Statuten  Ordnung  vnd  Satzung',  Die 
j^itel  Bind  bnnt  überschrieben,  den  Auhaog  bilden  erbrecht- 
^Statuten,  das  Ganze  füllt   IB  Eolioblätter»).     Mir  haben 

L  1}  Jofaaan  Friedricbs  lies  Grofsmlithigen  SUdtordnnng  für  Jena.    Znr 

t  dor  Enthüllung    des  ehernen  Slandbildes  etc.  Iiernuag.  von  A.  L.  J. 

Jena   1853.      Vomn  geht  ohio  iHr  die  GeBchichle  dor  Stadt- 

sang  bclHDgreii'hc  Abhandlunt;,    dem   Abdruck  der  Sbidtordiiung  fol- 

Burkundliche  BeiIngen   aiii-  VBifBs»aiiBSi;o.tlii«hte  und  Erläatcrnngen. 

\   S)  Mi  Chaisen  n.   *.  O    p.   39,     Die  revidierten  Ststuten  von  1704 

,  J.  Schmidt,    Aeltere    und    neuere  Gesetze,    Ordimogen 

I  Cir«nJM-Be(Bhle  fllr  das  Pürstentbum  Weimgr  und  für    die  JenRiache 

S-FortioD  bis  zum  Ende  des  Jahres  1J99    Jena  1SD3.  VII.  Bd.  p.  3T9- 

r  1)  Ea    folgt    bieraaf   fol.  19-BO    von    anderer    Hand  Vortragk    vnnd 

iriEbeeo  Beces  zwischenn  dem  Jegerampt  vnnd  dem  Rathc    der  Jagt 


283  Eine  Joitet  StsdMrdaniig 

auTser  dieBera  Esemplar  noch  eine  Anzahl  späterer  Abi 
ten  vorgelegen:  I)  In  einem  Etädtiachen  Kapialbach  1 
Loc.  4.    Xr.    1    fol.  15  ff.      2)    eine    anf   der   UoiTersita 

bUatbek  befindliche  Kopie  des  Stadt  Schreibers  MhUner  3)M 
Adrian    Beters,    welche    derselbe    im    -1.    Bond    §< 
aohriftüch  anf  der  üniTersitatabibliothek  aufbewahrten  Äth^ 
Salanae  fol.  3^9  mitteilt.    Letztere  giebt  sich  durch  eine  f 
gemeinBamcr  Fehler  deutlich  als  eine  Abschrift  dos  US] 
sehen  Exemplars  zu  erkennen,     4)   Eine  erst  nach  16 
machte   Abschrift  im  Batsarchiv    Hep.  I.  Loc.  4  Sr.  4. 
üelbe  ist  von  derselben  Haad  wie  eine  anmittelbar  daiaaj 
gende    im    J.  1660    geschriebene    Abschrift   eines    VergJ 
Bwiachon  Itat  nnd  Universität.  — 

Auf  eine  richtigere  Bestimmung  der  EntstehungSKet' 
ser    revidierten    Stadtordnung    hatte    Michelsen    schon    i 
ihren  Inhalt  geführt  werden    sollen.     Wiederholt  wird  ; 
lieh  auf  eine  kürzlich  erlasseue  fürstliche  LandesordnnnK  f 
wiesen.      So    heifst    es    in   Artikel   9:     'wie    auch 
auegegaugner,     fürstlicher    landsorduang    mandirt 
Vgl.  ferner  Art.  10.  28.  32.  4ü.   51.  61.     Welche  Lwidfli 


ist  j 


eiut: 


Auf  einem    im    J.   1553  gehalteuou  Landtag   eb  £ 
hatten  die  Stände  unter  anderen  Anliegen   anch  t 
rung    der   fürGtlichen  Laudesoidnungen  gebeten.     In  Aoj 
luug    dieses    von  Johann    Friedlich   zugesagten 
liefsen    nach    desseu   1555  erfolgtera  Tode  die   ii 
rung    ihm    folgenden    Söhae    Johann    Friedrich    der  Hi^ 
Johann    Wilhelm    und   Jobann    Friedrich    der    Jüngere   ' 
Ton  Weimar    aus    eine  Polizei  und  Landesordnung*). 

hallian,   1557.     Dann  fol.  Sl— 26    Ton  viel  s]iilterer  H^nd    folgen  I 
PunuU  so  nach  Verlesnog  der  Statuten    der  Bürgerschaft    uSh  E 
gloicher  gertalt  fUr  gehalten  werden  rollen.     Es   ist  i 
StHdIurdiiung;    wie  es  scheiirt.    aas  der  Zeit  <]es  SOjährigeti  Kriaü 
briugen  dies  Stück  weitfF  nnlen  mm  Abdintk.     Fol.  se~3S    ^A>J 
sehrirben.  fol,  31— US  üntlulten,  wieder  von  anderer  Hund,  ein«  4 
Tlchla Ordnung:  Die  jiewöbiilichen  Oerithtsgeliroutlie  der  SUult  J 
sellieii  sind  bei  Hi  c  li  el  s  e>i  n.  u,  L>    B.  Ii  S.  nbgeiitutkt 
1)  Der  dutdii.  budifcb,   Fürsten  und  llerm,    U 


ans  dem  18-  .Tnlirinmaert,  283 

dem  kinderloaeu  Tode  Joh.  Friedr.  lU.  (15G5)  führten  die 
beide»  alteruii  Brüder  die  Kegierung  gemeinsam  weiter,  doch 
eohoQ  1567  verfiel  der  ältesfe,  Joh.  Friedr.  EI.  durch  aeise 
BoteiligiiDg  aa  den  Grnmbachsehen  Häodehi  iu  die  Ueichs- 
scht  Nachdem  deaseu  UDmÜndige  Söhne,  Johauu  Casimir 
und  Johann  Ernet,  aaf  dem  Beiehstag  1570  wieder  in  den 
väterlichen  Laudesteil  eingesel^it  waren,  erfolgte  zwischen 
ihnen  nnd  ihrem  Oheim  Johann  Wilhelm  1572  zu  Erfurt 
eine  Teilung,  durch  welche  2  Kauptlinieu  des  ErneBtiaiachen 
Hauses  gegründet  wurden:  die  fränkische  Linie  der  Söhne 
Jah.  Friedr,  IL  mit  der  Residenz  in  Koburg,  und  die  thü- 
lingiGche  Linie  Johann  Wilhelms  mit  der  Residenz  in  Wei- 
mar, zu  deren  Besitz  auch  Jeoa  gehörte.  Herzog  Johann 
Wilhelm  starb  1573,  seine  Söhne  Friedrich  Wilhelm  L  und 
Johann  regierten  nach  erlangter  Yolljahrigkeit  gemeinschaft- 
lich und  von  ihnen  ging  1589  die  erste  Keviaion  der  Lau- 
desordcung  vom  J.   1556  aus  >). 

liehen  des  Miltlers,  Herrn  Johsnnä  Wilhelm  und  Herrn  JoL.  Friedrichen 
dea  Jfingein  cic,  Policey  und  Landuorduung  15&G,  Gedruckt  zu  JheuA, 
dttrcb  Cbrislin»  RSdiuger  ISSS.  Daselbst  im  EinGauge:  Nudi  dam  ihr 
vnd  gemeine  Lsndsehafft  /  auff  nechül  gehallenenn  LnudEnge  zu  SftireU  / 
d«s  versohieneii  53  Jars  /  weiland  dem  Hochseb.  Fursleu  Herrn  Johan» 
FrfderichCQ  dem  Eltern  u.  s,  w.  —  vnter  anderm  vndBrthoniglich  habt 
rarbringen  luireii  /  vud  gebelen  /  weil  Jas  Gottsleslern  /  Fluchen  und 
SubversD  /  aneh  dag  Volsanffen  u.  s.  w.  ^  selu^  elnreifreii  vnd  vberhand 
oemen  theten  /  aber  doeh  nieJit  gestiaflY  worden  /  voriga  deshalben 
ausgegangene  Uandaten  /  viid  booelh  gnedlglich  zDuer- 
neirsra  u.  s.  w.  —  Weil  es  aber  durvh   reiner  gnadeti  tüdlicben  Abgaug 

Tcrbliebeu so    haben    wir    zu    fthuldigem   gehorram    gegen    Gntt  / 

vnd  höchrigEdocIiter  Kei.  Mni,  auch  berilrter  vnfers  gnedigen  liebeD  Herrn 
vnd  Vaters  /  Feligar  /  bewUiigung  nach  /  derwegen  und  Tonft  /  volgeuder 
Sachen  /  Puuoteu  vud  Avtiliel  hulben  /  in  vnfero  Landen  /  verordanunga  / 
■vnd  Verfehnngfl  »ulhiin  /  niihl  unlerlasKBn  wollen. 

1)  Dar  Durebl.  Hocbgali.  F  u.  H  ,  H.  Friedrich  Wilhelms,  vnd  H. 
Johanren  Gebrüdere  ale.  Pnliuey  und  Landssurdnunge  15B9.  Gedmrkt 
va  JlieuB  durch  Tobiam  Sleinmann.  Im  Jahr  M.  D.  LXSXIX.  Daselbst 
im  Eingänge:  —  Ihr  habt  euih  allerroitB  guter  msKbn  auljereheiden  / 
UU  was  bewegenden  Ursachen  im  vorlaufTencn  5G  Jare  f  durch  weiland 
I  Hochgeb.  F.  /  H.   Joh.   Willi. beuebon  8.  G.  Brüdern  — 


294  Eiiw  JeuMt  Stadlonimmg 

Da  nun  die  eine  der  mir  Torliegenden  Abechciflon  ätit  ire- 
Tidierten  Stadtordnung  die  Unterschrift  tragt:  H.  Philip:  Müll- 
ner, Stadfchreiber.  Anno  1594  '),  so  kann  unter  der  mehrfach 
angesogenen  Landesordnung  keine  spätere  als  die  ron  1556 
oder  die  ReTision  derselben  toq  1 589  yerstanden  werdea. 
Pas8  es  aber  die  eratere  sei ,  auf  welche  Beeng  genommen 
wird,  beweist  folgender  Umstand,  Titel  XV  unserer  Stadt- 
ordnung,  welcher  eine  Tenerordnang  enthält,  verweist  aaf  Ar- 
tikel 89  der  fürstlichen  Landesordnung.  Dieser  Verweis  passt 
nur  anf  den  Erlass  des  Jahres  1556,  der  in  Artikel  89  die 
angezogene  Fcuerordnung  enthüll,  während  die  revidierte  Lac- 
desordnung  vom  Jahre  1589  diese  Materie  in  Artikel  94  be- 
handelt. Hiernach  kann  unser  Statut  nur  innerhalb  der  Jahre 
1556  und  1589  enlslanden  sein.  Da  nun,  wie  oben  bemerkt, 
die  in  unserem  Statut  angezogene  Landesordnang  als  eine 
jüngst  ausgegangene  bezeichnet  wird,  andrerseits  aber  auch 
auf  die  Universitatsstatuten  Ton  1558  Bezug  genommen  wird 
(a.  unten  Aum.  zu  Art,  23),  so  darf  angenommen  werden,  dass 
die  von  Michelsen  in  das  J.  1G24  gesetzte  revidierte  Jenaiache 
i>tadtordnung  bald  nach  dem  J.  1558  entstanden  ist.  Zam 
Ueberflnss  sei  bemerkt,  dass  die  im  Ratsorchiv  aufbewahrt« 
von  uns  benutzte  Abschrift  derselben  nach  Sprache  und  Schrift- 
gebrauch  einen  altertümlicheren  Charakter  trägt,  als  das  Blxein- 
plar  des  Stadtschreihers  Müllner  vom  J.  1594,  Nur  in  jener 
finden  sich  z.  S.  die  bekannten  Bildungen  des  Kom.  l'Iur.  aof 
ere,  wie  bürgere,  einwhonere,  todtachlagere ,  ehebrechcre, 
mishendlere,  oherroeistere ,  hauadechere,  kiodere,  dorffcre 
u.  B.  w-,  Pronominalformen  wie  ditz,    desser,  derao,    derende, 

liaUaD   tarbfo  vnd  billen  der  Lnndtrcbnfft  Pubticirt  vnd    an  Tag  gegeben 

WarrergBslalt  aber    gleichwol    eine  Zeit    hero  elilicte  Artickel    im 

zweiuel  »tili  misvorrtand  erzogen  —  —  Da»  wir  vnlungslen  —  —  an- 
geregte Policef  vniid  LsndesordeDUiige  wieder  Tor  die  Haud  nemen  — 
auch  mit  enrer  der  dcpotirten  vnterth eiligen  liedencken  vniid  gulachlen  / 
elxlichc  Artickel  —  innolilireiiilige  —  verindernnEc  liring«« 
LiBsen  u.  s.  w. 

1)  Anf  dem  lltelblatt  von  ühnlicher  Uaud:   H.  Pliillp  Mülner  Sl«dl- 
firlircilier.  Anna  1634,  6  ans  einer  Knderen  Zab!  korrigiert.      EiDen  Stadfifl 
Tctireiber  dieses  Kameng  habe  ich  noch  nitht  nachinweiaen  vermocU^^IH 


-währe  üd  s 


ans  dem  tS.  Jüirtinndert.  2B5 

"ohreibuDgeu  wie  painliohen,  aigen,  raiffonn  und  zahlreiche 
»udote  Kigentümlichkeiten,  welche  auf  ein  älteres  Original 
hiuffdaen,  als  die  Abschrift  Miülners. 

Dasa  <he  Stadtordnung  des  grofemütigen  Kurfürsten  be- 
reits nach  so  kurzer  Zeit  einer  eingreifenden  ivenn  auch  die 
Grandlagen  nicht  autastenden  Bevisiou  unterzogen  wurde, 
(Jarf  nicht  Wunder  nehmen.  Bot  doch  die  Inzwischen  erlas- 
Bcne  landesherrliche  Ordnung  und  die  iu  die  Yerhaltuiaae  dea 
städtischen  Lebens  tief  eingreifende  Einrichtung  der  Aka- 
demie einen  ausreichenden  Anlass. 

Die  neue  Stadtordnung  hält  an  den  Grundlagen  der  allen 
fest,  bringt  aber  zahlreiche  Veränderungen  sowol  in  der 
wie  in  der  Behandlung  der  einzelnen  Materien, 
zugleich  zahlreiche  Beatimmungen  fortliisat,  an- 
dere erweitert  und  neue  hinzufügt.  Das  ältere  Statut  ent- 
hält 56  Titel  in  194  Artikeln,  das  jüngere  23  Titel  iu  93 
Artikeln,  wozu  noch  ala  Anhang  eine  in  der  ersten  nicht 
enthaltene  Er  b  recht  so  rd  nun  g  in  21)  Artikeln  binaukoramt,  wäh- 
rend das  ältere  in  Art,  156—194  die  in  dem  jüngeren  feh- 
lende GerJchtaordnung  enthält. 

Dieae  revidierte  Stadtorduung  nun  war  es,  welche  von  den 
Hcchztger  Jahren  des  16.  Jahrh.  bis  zum  Anfang  des  18.  in 
unveränderter  Geltung  geblieben  iat;  es  wird  sich  daher  recht- 
fertigen, dieaelbe  nachfolgend  yoUatändig  im  Wortlaute  mit- 
zatlioileu.  Die  Verweiaungen  auf  die  ältere  Stadtordnung 
von  154U  sollen  dazu  dienen,  die  Vergleichung  mit  dersel- 
ben zu  erleichtern.  Weitere  Erläuterungen  einzelner  Punkte 
Bind  in  den  Anmerkungen  gegeben.  Wir  gehen  den  Text 
nach  dem  Sopialbuch  des  Eatsarchivs  in  urkundlicher  Treue; 
die  Abweichungen  der  späteren  Abschriften ,  die  meiat  die 
Schreibung  betreffen,  sind  nur  in  einigen  Fällen  angemerkt. 
Die  Bezeichnungen   der  Titel  und  Artikel  durch   Zahlen    aind 

leichteren  Ueberaicht    halber   hinzugefügt. 


Eine  Jenner  StniltaMnan^ 


Exorilium  vud  eingang  Gemeinci-  Stadt  albie  rtatÜteÄ,^ 

ordtnung  mmd  fatzunug.     (Das  Kopialbuch  I,  4,  I : 

Exordiuiu  oder  Eingaog  Statutorum  JeDenaiam.) 

Durch  BOQDderliolieiin  nutz  uniid  frommena  wUlenn  die^ 
rtadt  Jhena,  TUnd  ina  fonoderheitt,  zu  erhalttung  guttar  I 
Hcey  Ordnung  >),  zuoht,  friedt,  Tnnd  gehoraftin,  habeon 
gerraeirtoie  vnnd  -Katbmanne,  Tanipt  denn  darzu  gehöret 
denn  perfoiionn ,  aus  denn  dreihenn  Eetlienn ,  aufF  nachrf 
gennde  Statuttea  ordnnnng  vuud  Satzuniigenu  iiiahelligliclu 
gescblofl^enQ ,  diefelbe  Jlierliühenii  eingangs  eines  itzlichi 
neuena  Baths  einer  gautzenn  Gemeinn  offen ntlichenn  i 
kundigeun,  vnnd  zunerlel'enn,  damit  sich  menni  glich  an 
Stadt  Surgere  vnd  einwhooere,  daruachzurichtten,  vnnd  ( 
gegenn  für  fohadeun  zn  hnttenn  habe'). 

1)  Randvennerk  von  »pKleri 
Das  Orteiuul  Stand  also   in  einem  pergamenti 
nicht  mehr  Vorhand eu. 

S)  D«r  landsslierrlicbeD  Bestltignng  geschiebt  hier  keine  Erwill 
Dagegen    im  Eingang    der  Statuten    von    1G40;    -Durch  Tunderlich 
und  fromon  willen   der   Stadt  Jhen   vnd   gn 
faestetigung    des  durcbl.  hochgeb.  fUrsten  vnd  harn,    bfiS 

Johan  Friederiohen —    haben  wir    Rnth  vnd  ßethe    Sampt  ij 

gantzou  gemeyn  diese  nachfolgend  statuta  vnd  Ordnor 
vnd  geordcut'.  —  Uer  Eingang  unseres  Statuts  seigt  noch  deutlich  j 
Gruüdiagon  der  mittcUltarlichou  Stadtverfassune ,  wie  sich  dielelbo  >| 
dem  Cebergang  der  Stadt  an  die  tharingischen  Laudgriren  t 
graten  «a  Meifsen  und  im  Osterlaude  seit  dein  ersten  Drittel  des  11.  SA 
und  vorncmiich  durch  dio  Ausübung  erworbener  wichtiger  PriviU( 
und  Freiheiten,  wie  Münze,  Zoll,  Gericbtsbnrkeit  im  Laufe  doil  IG.  J^ 
entwickelt  hatte.  Vgl.  Micheiaeu  a.  a.  0.  S.  B  ff.  U.  Ortlofr,  Jü| 
renle  und  Geachoss.  Archiv  staatsw.  Abh.  I,  2.  Lübeck  1863.  8.  1 
Schon  in  der  zweiten  Elirtc 
eher;  für  gewfihnlioh  fungierte  nur  ein  Dritteil,  in  gewissen  Aogel^ 
heiten  mussle  der  gosiiaite  Rnt  lusammenhernfon  werden.  Der  Kst  fl 
jlhrlivh  ucu  gewühlt;  der  fungiereDde  oder  'sitzende'  Rat  ifthlle  12  1 
gliflderi  2  Bürgermeister  (Kegeuten)  uud  10  Bathmituner  (Rath&eiul 
Vgl.  Micbelsen  tt.  a.  O.  S.  2*  f.  In  der  revidierten  Stadtordnuaff  i 
1704  Drsuheiucn  nur  uishr  S  Kitte.     Gleichwul  haben  die  3  Kttto  bU  IH 


stlicheu  von  der  z 
Tnd  deaae 
L  S.O.  1640  Ärl,  I— XVI  Bild  H 


menkunnfft  dü8  Haths 
gebotth'). 

a  a.  a.  O.  8.  81  ff.) 


yfie  DcIl  einn  ieder  neuer  Bath  eingauga  feines  }le- 
i  angetzeigtter  zurarainennkunnfft  Torgleiohßan ,  vnnd 
^arauff  durch  denn  Thurkiiecbt  denn  Äbenndt  zuuor  bei  einem 
iedernn  die  erforderunug  thuuu  lari'enn  württ,  defseuu  loll 
MÜch  ein  Jeder  bei  EaÜisgehorlain  g eh orsarali eilen n  vorhalteun. 

2.  Es  foll  auch  keinn  Eathamann  weil  der  Hath  bei 
«inander  verfamlett  ift,  vom  Rathaus  geheun,  Er  thuo  es 
dann  mit  der  Regenten  eines,  oder  beiden  willenn,  Tnnd  daa 
er  deffea  erhebliube  Trfach  habe,  bei  obangetzeigtem  ge- 
borfam. 

3.  Was  einu  Erbar  Rath,  mit  Verfolgunng  der  andernn 
stweien  Rethe.  meher  meinung*)  decrelirt  vnnd  befchlenft, 
SolcliB  l'ol  kein  Rath  alloinn  Tor  lieh  wieder  der  andernn 
willen  VDöd  wifl'en,  vorjudern,  oder  abfchaffenn,  Ea  were 
dauD  die  noLth  yorhandenn,  daa  mann  dasselbe  zuuorauderun, 
keinenu  vmbgaug  habenn  mochte. 

fortbestanden,  wie  VViedebnrg,  Topogr,  Bestlir.  der  Stadl  Jena.  Wei- 
mar  11B5  p.  41T  Aiim,  richtig  aiigiebt.  Der  durch  Erspar niariicksichl«n 
veruilMSte  Antrag  auf  Bodaction  des  Stadtrats  ist  tod  letzlenn  seit  IgStS 
wiederholt  gestellt  worden ,  stieh  aber  auf  nicht  geringe  Schwierigkeiten, 
bin  die  Sache  dureh  landsuherrliiilie  Verordnung  vom  IS.  Aug.  1706  zur 
ISrlediguug  kam.  Die  Sudt  zaiiite  dafür  nn  den  landesharrl.  FisuDS 
300  Er.  Ich  cntnebme  diese  Aiigalien  einem  die  Kstsieductiun  betretTen- 
dan  AkUnstilck  im  liatsnrclitv  Rep  I.  Loc.  14  Nr.  11.  —  Die  jährlicbe 
Verkundiguttg  der  Statuten  war  schon  in  der  alten  Stadtardnnng  von 
1104  vorgesehen  (Michel  se  n  a.  s.  O,  p.  59):  Alle  jnr  jerlichin  wanne 
ein  nunc  mid  cau  Jlieue  inged,  su  ihud  man  eyne  gemeyne  verküiide- 
giuige  vffe  dem  kirchhafe,  das  ein  iczlich  vfie  den  tag  vffo  das  radlius 
kommen  sal  vnd  hören  der  stad  geseczcse  Torkilndcgen    n.  s.  y. 

1)  Das  Kapitel  ist  sturh  umgeurleitet.  Es  fehlen  namentlich  die 
irichtigeu  Ber^timmongcn  über  die  RecLnuugsablegnng  des  abtretenden  Ra- 
tes.    Hierüber  vgl.    auch   das  Schreiben   der  Stadträte   vom   J.  1404   bei 


Kiahels. 


i.  O-  8.  65. 


iing    der  andern    beiden  Bälo    i 


gRft  Eine  JcDsar  Stii4toi>dTniBf 

4.  Was    eiDor    gegen    dem    andcrnn    znsprechenn 
znclagonn  hfltt,  damit  foU  er  fich  bei  denn  EegcDtet 
benn,  Daranff  l'oU  der  gegentheil,  durch  einn  l'chlecht  gabot^ 
erfordert  werdenn,    kumbt  derselbe  damufi'  nicht  fur,  80  1 
mann  ihn  zum  andern  vnnd  drittenn  bis  auf  l'eine  ehehofFt  ■ 
forderen  loTsenn,    kombt  er  alsdann  auch  nicht  far, 
maiiD    ihm   l'einea  Tugehorlams  halbenu    auf   einn  Thorhj 
legetm,    bis  auf  feruuer  üatha  befcheidt,    wau  derselbe    : 
negft  ZQ  Eath  geheti,  ITts  aber  eine  Burgerinn  vnd  alTo  i 
weibsperfonn,    So  foLl  mann  ihr  annzeigenn  rnnd  gebiettd 
lafBenn,  inn  ihrem  hans  zubleibenn  vnnd  gehorfam  zohaltt 
Thutt  fie    das  nicht,    fo    foll    He    auf   einn  thorbaus  gehaj 
TDd  dofelbft  gehorfam  haltten,    bis  fie  l'ich  ihres  genbtee 
gchorsams  halbenn    mit    dem  Eath  vnd  aach  dem  gegeaflf 
genntzlichenn  vortragenn. 

5.  Beme  Pathsmanne,  welchenn  Jemands  befcbaldigi 
Tund  rerclagecn  will,  denn  fol  mann,  in  was  faoheni)  es  t 
vorn  Ratth,  vnd  nicht  vornn  Eichtter  oder  gericht,  gebie 
vnd  erfordern  lassenu. 

6.  Einn  itzlicher  fo  verclagtt  wirtt,  der  mag  nach  | 
horuncg  derer  wieder  ihnn  angeftaltto  clag,  zu  TeiDei 
wort  vnnd  notturift  bedenncke  Zeitt  vnnd  frift,  anff  » 
henu  tag,  die  nachTten  darnach,  do  es  ihm  anders  baUof 
bittoDU  vnd  auch  nehmen,  Wil  er  aber  alfsbaldt  daraoff  1 
worttenn,  das  ftehett  ihm  auch  freihe. 

n. 

Vonn  den  vorbün t nüffenn  wieder  den  Bath,j 

(vgl.  s.o.   1510  Art.  XXV:  Von  mongerei  »n  icwitracbt.) 

7.  Welcher  Barger    oder    einwhoner  alhie,    fich   ■ 
den    Eath  vnnd    Gemeine  Stadt   einige    heimlich  voreinip 
vnd  hinterrede  macht,  oder  fich  fonnftenn  mit  worttenn  0 
werckenn  vngebürlichonn  erzoigeon  wurdt,  daraus  dem 
vnnd  Gemeiner  Stadt  einiger  fohadenn    oder  nacbteil  1 
henn  mochtt,  der  oder  dieselbe  follenn  nach  erkentniu  i 


.    ohne  Aüdrohutig   \ 


I   Geldstrafe.     Micbei 


EI  dem  Ifi.  Jfthrhiuidmt. 


''orhrecliußg  vnd  mi( 
leguag  aller  fuhedeni 


ing,  ODB  alle  giiadte,  nebeiiD  er- 
mcoftungeo,  gefttafi't  werdenD. 


^^»Von  fr. 

^^m  (Tgl. 

f      Tnd    aafm 


elthate 


nder 


brochunng. 
d  XXXm— XXXVH.'i 


(Vgl.  8.0.   1540  Art.  XXVI— XSVIII  u 

Welcher  denn  anndemn  inn  Eaths  befreiliiiug  iiiu 
Tnd  aafm  Kathans  dergleichen  auch  inn  Üaths  Sarg  vnnd 
schenk  Keller  fchleeht  oder  verwunndet  derfelbe  Toll  naoh 
Ilatha  erkenthuus  gebul't  vnud  gel'trafft  werdenn,  einzweder 
mit  einer  namhaftigenn  geltl'lraiE'e  oder  einn  Zeittlang  von 
der  Stadt  vorweiffen  werdenn  (von  epäteror  Hand  ist  durcli 
übergesetzte  Zahlen  geändert;  erkenthnus  einzw.  m.  e.  n.  g, 
gebuft  T.  g.  oder). 

9.  Was  die  andere  freuelunng  vnd  vorbreohnug  belangt, 
fo  aulXerhalb  llathsbefreihung  befcbeheun,  die  follenn  nach 
Ordnung  des  Gerichts')  alhie  vnd  anch  der  bescliriebeneu 
rechtteu  geftrafft  werdenn,  Inn  fonderheitt  Todtfchlegere,  do 
keine  rechtmefsige  nothwere  vorhanndeuu,  dergleichenn  ehe- 
brechero  hnrere  vnd  audere  mifhcndlere,  t'oltenn,  wie  anch 
inn  inngft  aufgegangner  fürstlicher  landsordnung  *)  mandirt 
wirtt,  nach  Ordnung  vnnd  aufweiffung  der  rechtte  ernftli- 
chenn  geftrafft  werdenn. 

10.  Vimd  weil  fonnderlichenn  in  hochgedachtter  furat- 
licher  landsordnunng  dafelbst  hieraufiF  angetzeigt  vnd  vor- 
mhanet  wirtt,  das  ein  ioder  elnenn  Gottseligonn  Erbarnn 
vnd  eingctzogeneii  wandel  vnd  lebenn  beides  in  worltenu 
vnnd  werckenn  fuhrenn  foU ,  Als  wiol  mann  dafl'elbe  alhie- 
hero  repetiret  vnnd  erhellet  habenu,  einn  jeder  feinn  lebenn 
vnnd  wandel    dormaffenn  an zuf teilen n ,    damit    es    ohne  noth 

1)  Vgl.  die  voll  Hitbolsen  B.  a.  O.  S.  74  ff.  veröffanlliclite  Ge- 
ricbtsoiduDag  3.03  der  3,  Hälft»  dea  16.  Jahrb.  und  die  OeriuhtsordnDDg 
in  dem  SUlul  von  lElO  Art.  CXLVI  ff.  Ein  Kopinlbach  des  Ratssrcbivs 
(Abt.  II  Nr.  17)  enthält  ein  hierher  gehöriges  noch  ungedTBKlilas  Stock: 
•Form  vundt  weife,  wie  uisl  pflagtt  Ein  bürgerlich  goriehtt  xa  hegen  vndt 
jEu  hslttenii:  V ff  das  Stadtgericht  zu  Jbeun  goridittett.  Daza:  Nocb  noth 
pdnlich  Haifa,  vndl  AchttgEricbtt,  vber  Einen  Mordttbetter', 

8)  Das.  Art.  IV  und  VI, 


r«y,  die  emBÜicbe  wege  der  flnff  tot  die  lundt  x(ineIun«Dn,  _ 
wie  ein  itzücher  fo!ctu  dafelbft  in  der  Iiudsoidbiiuig    I 
Icfeaa  mag  '). 


Ton  Friedebmeh  vod  hiärfriedonB. 
(Vgl.  s.o.  1540  Art.  XHXJ 

11.  Wann   &iedt  Tonn  Rathes   oder  geriebtee 
gebottenn  wirdt,    wer  denn  bricbtt,    der  l'oll  dem  Bath  i( 
l'olcher  Torbrecbuang  villeua,    l'o    offt  TDnd    diek    Cold 
Schicht  fnnff  pfmdt  Ffenniog  '),  oder  was  foanTleiiii  1 
rtraff  d&raaf  gefetzt  ift,  erlegenn,  rund  nichts  deftet  i 
dem  Gerichte  alhie  Hechts  damber  zupä^genu  Tcbiildig  J 

12.  Gleicher  geftalt  foU  aaeb  der  gebrocbeoe  1 
geftraffet  werdenn ,  Woltte  aber  einer  denn  an  Ihi 
ebenen  hauifriede  painlichena  clageim,  folcbä  ToU.  t 
derna  &ei  rtebeun. 

13.  Der  vom  Batth  oder  geritihtt  auTgebolheoer  i 
wann  der  ann  einem  Burger  &aim  Bathaua  oder  Bmgl 
als  ia  EathsbefreiboBg  (Zusatz:  oder  fonften)  j 
Tnnd  der  friedebrecher  begriffenn  wirtt,  Ther  denael 
mann  nach  friedebrecbers  recht,  ' 
nen,  mnd  auch  richtenn,  knmpt  c 
nicht    wieder   in    die    l'tadt    ] 

werdenn,  Er  habe  ßch  dann  mit  dem  parth  vortragei 
dem  Ratb  limS  l'obock  groschen  zor  bnefle 

1 4.  Die  Bubenu  [o  Hch  miteinander  ranffenn,  rcb 
oder  fourtenn  rnlaTt  asricbtenu,    die   Tollen    nach   Ratli 
kenntnoB  im  halselTsen  oder  Temnitzenn*)  boeTBen. 

1)  Da»,  im  Eingang  tuid  sonst. 

2)  M.  am  Bande:  6  fl.  7  gr.  4  .! 

3)  Am  Rand  fem  H.  B. :  Nota:  Eid  pCuad  preonige  aeya  S6  g 
B-ao,  denn  ein   (^  Pfennige  feyu   SO  TchilliDg  pfeanige,    wen 
rechnet  wird,  kompl  gleich  aufF  eia  pfuid   pfennige   SG  gr.  8  A..  1 
in  proceaia   KUian  KÖoiges  sab  titolo  generali     Von   allerlei  D 
po«nen ;   Titnlo   spedaü   Von  der  poen  dea  todtrehlags   ohne  QrBi 

i)  StrnrgenLQgDls. 


e  obeun  gemeldt,    i 
aber  daaonn.   So  fol 
noch   eingenom: 


KU  dam  IG,  JihrbnndGTL 


(B,0. 


Vom  Bur[ger]reclitt. 
15*0  Art  XVm— XXn  und  XXXI,  XXXU) 


15.  Wer  alhie  sni  Ihena  Burger  werdenn  wie!,  der  I'oU 
brieff  vnnd  wäre  kunthrchafftt  I'einer  ahelicheam  geburtt,  vnd 
wie  er  doMbl't,  do  er  zuuor  gewhonet,  abgeschieden,  vor 
allenn  dingecn  voi'legeiiu,  do  die  EuntbTchalFt  ricbtich  vnd 
gQuglani,  foll  er  alsdann  mit  feinotn  Bürgerrecht  vorkummenn, 
■wie  fich  daffelbige  geburtt,  Nemblidienn,  das  er  I'einn  Burger 
geldt  baruber  erlegtt,  Item  mitt  zweienn  befeffeneDO  Bur- 
gernn,  diefe  Znfage  thue,  Sein  erlaungt  Burgerrecht,  aufs 
wenigfte  drey  Ibar  au  holtteun,  vnnd  daa  er  keiue  anbeugeade 
rechtafacbe  aan  auderuu  ortbeuu  habe,  daraus  dem  Ilath  und 
gemeiner  Stadt  albi«  ei u ige  bel'chwerung  entrtebeit  mooht, 
Uod  das  er  uach  diel'em  alleun,    Teiue  pflicht  darauf  tbue. 

16.  Dnud  welcher  vor  Michaelia  Burger  wirtt  (vngeaoht 
daa  er  das  Diar  vor  voll  alhie  nicht  gewouet)  der  Toll  nichts 
defterweiiiger  feinn  geburlich  gefchos  auf  uegft  volgendt  Mi- 
chaelis gebeno. 

17.  Weither  hanndtwergamaun  oder  henndler  willens  il't, 
i'einn  hanndtwcrgk  oder  hanndol  bei  Gemeiuer  Stadt  zntrei- 
benn,  derselbe  foll  vor  allenn  dingenn  mit  i'einem  Burger- 
rechtt,  wie  obenu  aagetzeigt,  imwendig  yier  wochenn  die 
neobfteua  feiner  ankunfFt  vorkummen ,  iun  mangel  des  foll 
ihm  r^iun  handtwcrg  vnnd  Handel  durch  diu  obermeiftere 
dell'elben  hanndtwerga ')  vnnd  wem  es  I'onnl'teaD  geburtt,  ge- 
legt werden,  er  helt  dann  deiXenn  vom  Eath  fonderlich  er- 
laubnus. 

18.  Welcher  Burger  oder  Burgerinu  vnnd  auch  Burgers- 
Tohnn  welcher  bei  Gemeiner  Stadt  weinn  oder  Bier  fchen- 
ckenn  vuii  vorpfenningen  wiell,  der  viind  diefelbe  follean  bei 
Gemeiuer  Hladt  wohnen,  vnnd  dem  Kath  das  thenige  thunn 

1)  Ueber  don  Anleil  d«r  Obermcislvr  der  II  llnodweiksiniiungen  un 

t  vgl.  Michelsen  s.  «.  O.  S.  13  f.,   das  Schreibe»  das  Stadtrats 

1  liOl  ebd.  S.  6G  und  uaten  An.  83. 


Bin«  Janaer  BMtoidniiDg 

Tnnd  volge  leiften,  I'o  ihre  eltero  mit  wacheun  kafl'oi 
dergleioheiiD  Bürgerliche  pfliehtte  geleift  hüben'). 

ly.  Welcher  der  Stadt  alhie  Borger  wirtt,  vnd  eh( 
burger  worden,  lebendige  Kinder  hatt.  So  diefolbige  Kim 
zur  Zeitt  feines  erlangts  Burgerreehtts  zwolff  Jhar  odei 
über  alt  felndt,  Solche  Kindere  mugen  ihres  yatters  Burfl 
rechlt  nichtt  geniel'enn  noch  theilhofftig  werdenn,  Sondt^ 
do  diefelben  vor  lieh  ihr  aigann  gowerb  mitt  brauen 
fcheuken  oder  andere  Bargerliche  hantierunog  bei  Gei 
Stadt  alhie  treibenn  vnd  gehrauohenn  wollenu,  foUenn  fie  4 
geachtt  ihres  vathera  Burgerreehtt  auf  maa,  wie  obenn  j 
kimtbrchaiFtenn  vnd  andernii  angetzeigt,  felbften  Bürget  % 

20.  Wurde  auch  eins  Bürger  oder  Bargerinn  Sir  Bot 
vnnd  Stadtrechtl  ohne  erhebliche  vrraeh  anffagenn  vünd  ] 
dem  Bath  rocbttenn  wollenn,  do  der  oder  diefelbige  ihnit  1 
Stadtrechtt  alhie  nicht  wolttonu  begnugenn  lalfenn,  Boaat 
ihre  lach  wieder  deuu  Rath  vnnd  Gemeine  Stadt  andorg 
fachen  woltten,  die  lollenii  veno  der  Stadt  vorweift  vnd  i 
Her  nicht  augeuommeu  werdeuu. 

21.  Welcher    oiut-m    Burger    waiin    deraelbe    wein   ■ 
Bier    üffeantlicheutt    fohenckett   one    gebürliche  bezalang  1 
der   Zeche    hoimÜch    gehet,    Derfelbo    da    ehr    yberkumml 
wurdt,  feil  er  feinn  vntrew  im  ftook  buefenu,  vnd  (richM.I 
darnebonn  mitt  dem  wirtt  der  Zeche  halben  vertragena, 

22.  Welcher  Burger   vnnd  einwohner  verborgen« 
inn  der  Stadt  tregt,   als  bleikugel,  kleine  nuathbuchi'fenn  i 
dergleichen n,  aufi'erlialb  wauderfcliafftt,  Solches  foll  der 
ger  im  thorm ,    vnnd    die    andere   inn    der  Thummitzen  i 
erkentbnus  Torbuefrenn. 


1}  Vgl.  S.O.  1104  Art  a ,  -ao  das  Brau-  und  Subeukrecbt  musb^ 
Hübe  des  Geachosses  bemesscD  und  die  erforderCea  Bestandthaüe  W 
WaffeorUstDDg  aufgezählt  werden.  ~  Äacb  die  re".  S.O.  170i:  lü^J^ 
§  9:  'gleicli  undeiD  Bürgern  bei  der  Studt  wauben  und  kKffen' 
um!  wacben'  formalhnfl  im  16,  und  17.  Jubrb,  für  Wacbdianal 
eicubiita  a^re.  Belege  bei  6  r  i  m  m ,  D.  Würtb.  s.  v.  kaiTen.  I 
ist  gleicbbedeutend ,  dach  nicbt  identisch  mit  gaffen;  vgl.  Weigikd 
Paul.  Wörlb.  s.  t.  gaffeD, 


1  iwD  Ifl,  Jahrhandert. 


293 


23.  Lange  wehro  Tüod  andere  waffenn  in  der  Stadt  zu- 
tragenii  Collenn  geuntzlicheon  TCrbothenn  feiü,  Er  were  dann 
folcht:  where  aus  erfurderung  fäiiies  ampla  Tnnd  ftannda  zu- 
trageno  befuegt,  in  mari'onu  Mchs  Jhei'liüha  inu  denn  Statu- 
tenii  der  Viiiuerfitott  auch  verbottenn  wirdt'). 


Tit.  TL 


(S.O 


■  Art-XLII.  XUII) 
TormundGuii  gtikornn 


:  fei  da 


och    Tiel 
Q  Barger  Tod  mitt  gut- 


P*     Tfeniger  boatetigt  werdenn, 

terii  alliie  befeffenn. 
I  25.    Einn  itzlicher  vonnundt  do  er  wegen  TeiaeB  mund- 

leina  vaa  eiDgenummenn,  foll  Jhcrlichenn  ordentliche  rechnung 
thuuii  damit  zu  fpuren,  wie  denn  vumundigen  rorgegtandenn, 
I         ynnd  hausgehalttonn  werde, 

2fi.    Vnnd    wie  biebeuor    vor   gutt  vnad    bequem    ange- 

aehen  worden  das  mann  Jherltcbenn  bei  einem  Jedernn  Neuen 

[         Rath  drei  Baths  Commil'sarien    aus    dreieun  Rctheun  verürd- 

f         Det,    zu    anhoruiig    der  vuiDuadigenii  rechnuong,    Als  Ceindt 

I         durch    denn  itzigeo    neuen  Kath  naohuolgende  perlenen  mitt 

nahmen  Johann  Wagner,  Andres  Starkenbei^k ,  ynnd  Hanns 

Schwarte  (die  Namen  aiod  toq  späterer  Hand  eingeklammert 

und  darüber  gesetzt  NN.  NN.  NN.)^)  zu  liatha  Commirfarien 

kdsputirt  Tnnd  verordnet  wordenn ,  fich  bei  denfelbcnu  der 
f 
'  1]  In  den  'Privilegia  Ordnuiig  vnnd  Sututft  aaS  aiiaagett  Kt.yter- 
'ttebe  Privilegia  der  Uaiverniel  vbert^lien  Aono  1G5B'  lieiPst  ea  bei 
RchirHTz  ■,  ■.  O.  S.  98:  —  woUenn  Tnnd  ordenncii  wier,  das  nu  hin- 
furder  liein  riudentt.  diirglelchean  difl  burger  vnnd  einwotiner,  oder  sn- 
dere,  Tu  Reh  aldo  iresenllicli  entlinlten  ,  darxu  die  b^nndwergsgefellenn, 
odBr  bargcr  diner  inn  yrnTer  Sudt  Jheni  kein  wehr,  gcecbos  oder  wsfTenn, 
wie  das  gononnct  werden  mRgk.  die  an  bescheidigucg  vnnd  beleidignng  des 
leibs  zu  ({ebranclienn,  oBentlich  oder  beioilicli  tragenn  vnnd  bei  ficb  bk- 
bann  Tollen  u.  t  w.  D».<  älteste  SUtu)  vom  Jahre  1648  enlbftlt  bereits 
eine  Sbulicbc  BeBtimmanK ,  doch  nird  die  Schule  hier  noch  niubt  als 
llDiverBltEt  bBseicimet.  Vgl.  'SUtnten  dur  Schill  EU  Jheue.  161B'  he! 
^Schwarx  >.  a.  O.  S.  ISS  tf. 

ider  ist  CS  mir  nichl  gelungen  diese  Mamen  n 


X. 


30 


Üf 


294  ^^^  Jenaer  Stadtordnang 

ynmnndigen  rechnnng  halbenn  gutts  befcheids  zu.  erholen, 
nichts  defterweniger  do  Jemands  hirnebenn  eines  Erbamn 
Kaths  bedenckenn  vonn  nothenn  fol  ihm  der  ynmundigenn 
halbenn,  auf  feinn  anfuchenn,  daffelbe  mitgetheiltt  werdenn. 

vn. 

Yonn  Ehegeliibde. 

(S.A.  1540  Art.  LXI.     Von  eheleuten.) 

27.  Niemanndt  foll  fich  mit  eines  Burgers  Tochter,  hin- 
ter der  Elternn  oder  vormundenn  vorwiffen,  heimlichen  ver- 
loben, Do  aber  folches  befchehenn  wurde,  foUen  die  Eliemn, 
weil  rie  lebenn,  nicht  fchuldig  feinn,  von  Ihrem  Erbe  einigenn 
theil  zugebenn,  Do  aber  die  Eitere,  vngeachtt  ditz  verbotts, 
denfelben  was  gebenn  wurdenn.  So  follenn  diefelbe  Elternn, 
dem  Eath  ebenn  fouil  zugebenn  yerfallenn  feinn. 

VIII. 
Von  haüfgenoffen. 

(S.A.  1540  Art.  XXXIX.) 

28.  Niemandts  foll  die  frembdenn  zu  haufsgenofsenn  ahn 
noch  aufnehmen.  Es  fei  dann  derfelbe  zuuohr  fumn  Rath  ge- 
ftalt,  ob  mann  mit  ihm,  feiner  Euntfchafftt,  oder  abfchiedts- 
brieuY  halbenn,  die  er  habenn  foll  ynnd  mus,  zufriedenn  fey, 
bei  Peenn  funff  guldenn,  wie  folche  peenn  vnnd  ftraff  inn  Furllfc- 
licher  landesordtnung  auch  gefatzt,  vnnd  fernner  daselbft  der 
frembdenn  halbenn  verordnet  ift^), 

29.  Die  Vormundenn  *)  vornn  Thomn  follenn  auff  folche 
frembde  leuthe  beides  vonn  Manns  vnnd  weybs  personenn, 
wie  ihnn  denn  Vormunden  nechft  inn  laiftunnge  ihrer  Pflicht 
(M:  in  eydesleistung  ihrer  pflicht)  hieruonn  ernUbliche  erin- 
nerung  vnnd  ermahnunng  geschehenn  ift,  achtung  haben,  das 
niemannds   vonn  denfelbenn    ohne  Eaths  eiiaubnus   alhie   zn 


1)  Daselbst  Art.  XLVIl  'Unbekaudc  Leute  nicht  zu  herbergen'  unter- 
sagt die  Beherbergung  unbekannter  Gäste  über  eine  Nacht  unter  Strafan- 
drohung: auch  derjenige,  Co  He  auflgenümmeu  ,'  vnd  vnangesagt  in  feinem 
Haufe  geherberget  oder  geduldet  /  vmb  funff  Gulden  gestrafft  werden. 

2)  Die  Vorfteher  der  Vorstädte.     Vgl    Michelsen  S.  67. 


ans  dam  16.  Jalrtnadert.  295 

^oiieuii,    ahnD  noch  aufgouamnieii  weide,    Do,    diu  Katha 

KPOtt  Tugeucht,  jemaunds  aufgeuummen  weie,  darauff  l'oUeQu 

1^  TOiiaundt  deun  wirt  Tud  auch  denn  Gast,  dem  Eath,  ala- 

I,  üe  loloha  erfalireon,    auaugäbeii  i'chuldig  leiDu,    damit 

1  gebnrlicher  ftraff,    wie    oben   anngetzeigt    kummen 


Do  aber  der  Toitnunndenn  Tnuleila  hierinn  gefpart 
1  mocht,  wil  ihnn  Eiiia  Erbar  ßath,  dieselbe,  aufge- 
ntte  erkundiguDDg,    erunftlicbenn  zurtraffenn  vorbehalteiin 

31.  Kinn  icder  haurawirtt  !'□  haufgenoiTeti,  die  zu  leideaa 
leini),  aufgenuTOmenn  liatt,  derl'elbe  Jbll  darob  l'einn,  auf  das 
iluroh  diefelbenn  haursgeiiorieii ,  das  goburlicb  gel'uhos  rniid 
■was  er  fonnllenn  dem  liath  zuthuii  l'chuldig,  zu  geburiicher 
zeitt,  ehe  er  auazeuchtt,  miichtte  erlegt  werdeo, 

32.  Vabekante  vordeehtige  leuthe  vund  muffig  geugere, 
follen  albie  ^u  whoneii,  gar  nicht  aufgeuummeu  uoch  gelidec 
werdeuD,  wie  dann  i'olcha  auch  in  mergedaohter  fürstlich 
lanude Ordnung  verbottean  wurdt  '1. 

IX. 

Von    Maltzmachen. 

L  (S.O.  1540  Art,  LXXXII,] 

H  33.  Nachdem  vnud  als  Ein  Erbar  Rath  aus  bedeuck- 
'lichenu  Thrsaoheun ,  ein  gemein  Meltzhaus  gannUer  Gemeiu 
zum  beltenii  vor  dieser  Zeit  anngoricht,  Als  i'olleun  diesem 
noch  die  Burgere  Ilire  mallz,  weil  mann  diefelbenn  dafelbU 
fonlernn  kann,  Umb  geburliche  belohumijr  idu  falcliera  Ualtz- 
hauB  verfeitigen  laffen. 

X. 
Tou  Braweun. 

(8.O.   1B40  ArL  LXXXV.) 

Niemanndt  l'ol   vor   denn  audernn  Braueuu ,    er  fei 
|B&  daflelbenn  Vormunde  vnnd  folch  Brauen  gel'ohehe  dem- 


296 


Eine  JcDier  Stadtardnnair 


felbeoD,  in  des  Dahmen  Iblchs  TOrgenummenn ,  zu  gnttJ| 
einer  löttigenn  Harck  Silbers. 

35.  Aach  foll  niemanndt  tot  feinn  perfon,  odaabef.^ 
einenn  andem  der  andere   des  geschos  halbenn  zd  Braul 
macbtt  halt,  mehr  Breubcun,    dann  einem  jedernn  zu  viitec- 
fchiedlicher   zeitt    auf  Batbäerkeiitlmus   nach  gelegeuheit  des 
liebeiin  weinuwachd  erlaubt  wurdt,    vnd    ancb   auf  dite  Jlrt^g^J 
erlenbt  werden  Toll. 

XI. 
Von  wein  Tnd  Bier  Echeneken. 

(S.O.   1510  Art.  LX\' ff     Tgl.  Mirhelsen  S.  84  f.} 

36.  Niemaandt  Toll  feinenn  weinn  oder  Bier  tot  i 
zapfenn  weil  er  fcbenckt  Tormenges,  zehenn  l'chiUiiig  äiot 
l'o  offt  einer  dei'ses  Tberkumenen  wurdt, 

37.  Es  foU  auch  niemandt  bei  einem  andern  Bier  kau 
wolchs  er  forder  in  der  Stadt  zu  iierzapffenn  wiUeims. 

3B.    Nieinanndt  foU  zweierlei  ßlanncken  wi 
Botten    weinn    auf   einn   Stundt    vnnd  Zeitt    inn 
mehr  heurfemn  zugleich  miteinander  fchenkenn  die  buee  j 
lottige  marck  lilber  die  rnnachlelslichenn  dem  Batb  zoeilq 

39.  Auch  l'oll  niemanndt  yntterm  aual'teukenden  Zeiij 
einn  Toll  vaTs  zui'cfaennkenu ,    anzapffen  vnnd  Buftbumi,S 
dann  das  vorige  fafs,  davon  ehr  erftlichenn  ge.'ichannckt,  ) 
vnd  gar  aufgangenn  fey,    bei  obbemelter  geldstrafFe, 
schehe  dan  notth  halbenn,  die  leut,  so  sich  vmb  denn  i 
dringenn  zu  fordern n, 

40.  Vnnd  wie  inn  fürftlicher  lannds Ordnung  *)  i 

1)  VerschriGben  für  oder.     Rev.  S.O.  1104  TiL  XI,  §  8:  Ancb'J 
eiaar  roten    ddi)    blanken  Weiu    aagleieli.    nicht    aber   EWejerle;  ^H| 
oder  rollien  Wein  aur  eine  Zeit  niid  Stunde  in  einen  oder  mehr  B 
zugleicli  rcheccken  etc.      In  den  älteren  Statuten   fcLlt  diss 

8)  Das.  Art.  U  Von  Verachlnng  Gottes  Worts.  —  So  i 
hinfilrder,  ein  jeder,   fo  Wein  oder  Bier  Fcbenckt,  vuler  der  Pr«i 
Ta  lange  dierelbe  weret.  es  fey  vor  oder  naeh  Mittage,  keine  QHstti  t 
noch  fetzen  lassen,  —  Wir  wolleu  aDvh,  das  alle  Katbskeller  und  Bob 
hKufaer,  ituoli  alle  andere,   fo  Bier  nnd  Wein  Tuhenuken,  deTs  Ate 
Keller    im  Summer    imb  zelien  Vbr ,    vnd    defs  Winters  vm^    nea 
l^tiUch  zngescblosseu  halten  u.  s.  w. 


Htm  äan  IS.  Ji^himdeii  g97 

Inltuiig  der  Sehen ncklie ufere  vntter  der  Soutags  Predigte 
zuzuhalten»,  dergleichen  wie  lang  man  Zechegeft  haltten  foU, 
als  Sonnner  Zeitt  bis  vff  Zehenn  hör,  viind  im  wintter  bis 
zu  neunD  hör,  Terordnet  ift,  Als  wiel  oinii  Erbav  Eath  einen 
Jedernn  deflelben  roandats  viind  gebots  erinnert  hahenn,  fich 
in  domCelbenn ,  beides  mit  Zubalttung  der  Schenckhe ufere, 
Tnd  ouch  der  abentzeuhe  fiirl'tlioher  Landaordnung  gcmoB  zu- 
halttenu. 

41.  Vnnd  nachdem  einem  Erbam  Rath  clageweis  vor- 
gebraclit,  das  Kch  die  Burgere  fo  Coftgengere  habenn,  deflea 
Tleiftiigenn  follenn,  die  Studiofos  nach  gohalttener  maltzeitt 
zecheng  vnd  l'pieleus  halben,  aufzuhalttenn,  dardurch  fie  uioht 
alieiun  au  ihrora  ftüdio  gehindert,  fonderun  auch  zu  vbor- 
fluffiger  zehrunng  vnnd  bei'ohwemng  ihrer  Elderuu  gros  VT- 
fach  gebenu.  Als  wiel  eiuu  Erbar  Kath  dierelbenn  Burgere 
nioht  allein  gewannt,  Sondtnin  deui'elbon  ernftlielienn  mandirt 
-Tnnd  geholten  haben,  fich  lolclis  nicht  alleinn  zuenthallteun, 
Sondera  die  Taehenn  vielmehr  dahinn  richtenn,  daa  nach  ge- 
haltener lUaltzcitl,  ein  jeder  lein  rtrals  gehe,  damit  er  del'ter 
ehe  zu  seinem  Studiren  vnd  anhorunj;  l'einer  praelection  dar- 
umb  er  aohero  geauhiekt,  kummen  mag, 

42.  Auch  wtrtt  gleicher  gestalt  geclagt  das  die  Cram- 
more  die  Studiuloa  mit  geringer  whare,  derer  He  oicht  bericht 
Tberfetzenn,  aufheugenn  vnd  borgenu,  dariuue  es  vorchiun 
auf  Ordnung  der  Herrn  profeflbren  foll  gehalttenn  werdenn, 
keinem  ftudenten  nichts  zuborgenu,  es  sej'  dann  fein  precep- 
tor  (apätet  irrig  geändert  iu  proferior)  darbei  oder  gerchuho 
fonftenn  mit  delTelbenu  preceptorcn  (gcänd.  in  profefforn) 
Tifrenn  vnd  willenn,  vnd  daa  man  mit  der  wahr  bewartt  leinii 
mochtt  ^). 


1)  Vgl.  die  ünWfrsitälS9(«tutet]  von  1558  a.  a.  0.  S.  97 :  So  woilau 
wir  Kuch,  das  die  Juageu  SladentGD,  Tovil  muglicb ,  Ire  privntos  pre- 
ceptoreE  hnbenn,  aauh  die  publicas  leclionca  mit  vnndt  nsch  derselbenn 
rnnd  aniveisung  hürouii.  Aber  welulie  kiialenu  armut  balhenu 
keiue  priv.  pret.  za  babeuu  vurmngemi ,  dicselbeD  rollen  dor  Gemeinen 
th  vDud  anweisung  hiriiiuenii  volgeu  u.  s.  w. 


XU. 
Dbdon 


L  Die 


(8.0.    15*0  Art.  XCVIL) 

43.  Niemandt  diefer  Stadt  einwhoner  foU  ii 
zum  getrennck  gehenn,  noch  dolfelbe  ohDo  erlaubnus  [n 
E.  E,  Baths]    Ucreiiin  holenn,    nouli   holenn   laCfenii  bo*!} 
bues  funff  fchilling  vriiid  verluft  des  gefeffcB  '). 

xnr 

Von  den  hocken  TOrkaüffern  vnd  hondle 

(S  O.    1640  Art.  XCIX.  cm.) 

44.  Es  foU  keinn  hocke  nach  rcikauffer  ann 
marcktagenn  Tnter  die  Saiicmn  vnnd  lanndtuolck  aufm  n 
fitaeno,  ftebenn,  noch  gehenn,  noch  vmb  keinerley  t 
ihnenn  Tnterredenn,  dieweil  der  wiTcb  fteckt,  bey  Toimcü 
EathaTtroff  Tnod  verluft  der  habe  •). 

45.  Nach  geworffenem  wiTch  aber,  mag  ein  itzlich,  «al 
halb  efeende  fpeis,  einkauffen  vnnd  daffelbo  nach  reohlfl 
gleichenn  kaaß  vnnd  wert  ohne  mbilliche  auffatzung  | 
fteigerung  wieder  verkauffen  vnnd  aushockenn. 

46.  Welcher  Steigerung  macht,  den  sol  der  marcU 
darumb  Pfendenn  vnd  das  Pfasndt  feinen  Uarckhermn  | 
genn  (corr ;  bringeim) ,  die  foUen  folcher  fteigeruiig  1 
beim  Rath  erhohmg  habenn, 

47.  Welch  Fifchmenger  oder  Hocke  zu  einein  eatn 
sehen  fo  fifch  oder  anders  alhie  feil  habenn,  tritt,  Tnd  j 

1)  Vgl  das  Site  Statut  vna  1404  d.  i  a.  a.  O.  S.  { 
czu  frömdem  getrengke  g«liD  vz  dsr  rtad,  aaeh  io  die  flad  lusea  9 
innewendig  in  cyner  hatbin  niile  vegi^  rmbe  die  Ttad  Ibeoc,  dy  j 
ranfi'■^hi Hinge  pfenaige,  alä  äffte  is  gesched,  vsgclossea  Lobdft,  Borg 
Kondici ,  Czweciea. 

i\  Das  alte  Statut  von  1404  d  a  a.  a.  O.  8.  60:  Oacfa  baÜ 
das  geäecicse  rnibe  die  bogken  von  aldir  biilier  gehobit,  da«  dl«.  | 
am  diDitBge  vndir  dem  wissche  tiichtis  kouSeii  »ulleu ,  du  tie  ^ 
vorhogken  wollen,  vnde  sie  sulIen  cau  mivrgte  sicxen  ao 
rtad  md  uicbt  vndir  dem  geliuryii  (Biaem).  Uelier  i; 
Sirohwiscb  ,  dir  als  MarktieiehoD  dient  und  das  Uarktßhiileui  i 
vgl.  Hichelsen  a.  b.  O.   B,  S9  f. 


1  16    Juli  rhu  niJirl. 


299 


**-Üfft  vorkauffenn ,  odor  aber  kaiiftVeis  fich  mit  demfelben 
"VQterredot,  -ehe  or  drei  tag  Marck  gehalt.ten ,  der  foll  einn 
^^fundt  Pfenning  s!ur  Itraff  gebeun, 

48.  Was  vor  tirdnmig  die  Miirekhurren  oder  aus  ihrem 
lieuehelich  ihr  zugegebener  Marekkneoht  der  Stende  aufin 
maroke  vnnd  anderen  ortheun  do  mann  veil  hatt  machen 
'Vnnd  Terordtnenn  wei-denn,  darnach  foll  man  fich  der  Rtende 
luJbenii  haltten  vnd  keiner  vor  siuh  an  einenn  aigneme  standt 
ohne  erlauhnuB  der  marckherru  feiil  habenn. 

49.  Niemonnds  soll  die  frembdenn  so  was  zum  Uarckte 
Iragenn  oder  furenn  vnlerwega  auffhalttenn ,  dofelbst  vonn 
ihnn  zukcuffeu,  I'onder  foll  wartten  bis  dieselbe  die  wahre 
aufin  marckt  abgelegt  hahen,  vnnd  als  dann  vor  feinn  haus 
einkaufFt^nn. 

50.  Doch  mit  maa  das  Seiner  dem  anderm  Im  bauff, 
veil  er  noch  darumb  kaufi't  einfalle,  ihn  vom  kaulf,  wieder 
deffelbenn  willenn  zuCt^faen,  bei  obangezeigt  Baths  ftraff  vnd 

luft  dor  gekauiTten  wahr. 

XIV. 

Ton  üebeudenn. 

(S.O.    1510    Art.  XLVII  ff) 

Als  vnd  wie  in  furftÜober  au  ('gegangen  er  Lemndes- 
^ung  (auagestriehen :  im  Kapitel  64)  der  gebende  halbenn 
tnet,  da«  mann  zum  wenigsten  in  aufbauung  Neuer 
r  denn  vnttorlten  gaden,  vnd  alfo  denn  fiiee  steinerne 
1  toll  vnd  was  fonnflenii  forner  dafelbft  inn  furftiicher 
Bordtnung ')  die  goboude  belangende,  angezeigt  beuho- 
Daffelbo  alles  wiel  man  mit  gantnoni  eruft  hiermit  er- 
t  vnd  gebollien  habonu,  sich  mit  denn  gebenden  darnach 


ktj  Das.  Art.  LXm.  —  Als  gebiaten  vir,  iliii  die  Bürger  in  Slädcii, 
I  —  inbftwen  rollen  auhnltaD,  vnd  nicht  Terftadtct  worden,  hin- 
D  Omnd  mit  llottz  ,     rondira    zum    venigstsn ,    den   vntDrsleti 
.,  IWinera,  aalbuhnnen  u.   a   w.     Die  Käthe  der  Städte  werden  nu- 
ll dui  UAteriul  billig  in  liefern,  eiuou  liautneislor  auf  mindestens 
r  6  J»hre  »a  wählen  nnd  aur  Bestätigung  zu  präanntierBn. 


300 


Eine  Jcuer  StadtordsltiiK 


SS.    Die    vbcrhiing    nun    denn    IteuTiieriin    kegenn 
gafsen   vnn.fl   rtxafsenn   foUcn   Torthine  ganntz    Tund  gar  1 
bottena   teinn ,  bei  dor  Suea  eine  marck  UlboTe  vnnd  lu 
dest«r  wenger  denn  Baw  abzuthunn. 

53.  Niemanndt    l'oll    feinen n   Giebel    mit    fchindel 
fchlagen,    nooh  mit  rebenn,    l'trohe,    noch  dergleichenn  tÄ 
machen,   noch  auch  denselben  Tngeklebet  ftehenn  lallen, 
Bues  wie  neehft. 

54.  Auch   Toll   niemandB  seinn  dach  hoher  Tono  ^ 
aufl'  mit    fchindel   deckeim ,    dann    dreifach   fondera  darul 
daffelbe    vber   dreifach  Schindel,    lautter  mit  Ziegel  dec 
'Welt  auch  einer  Durchaus  mit  Ziegel  decken  da^  steht  ib'"  f 

55.  8chaup  ')    zur    daehung    foUenn   gentzlichen  i 


56.  Unnd  nach  dem  es  alhie  Stadtubliehenn  ist, 
auch  alfo  in  vielenu  feilen  bo  in  die  Stadthuchere  vorm 
be&ndenn  'wirtt,  das  des  Nachtbars  haus  welohs  das  i 
ist,  die  dachrinnen  auf  beider  nachtbamn  vukoHtungen  t 
genn  raus,  weil  ea  also  das  Kidrigfte  ift,  Als  foll  foi 
noohmala  hijjfovder  gehalttenn  werdenn,  Vnnd  denn  rberlij 
gendenn  heufernn  auf  der  feithenn,  feil  abgebrochen  oder  fl 
dermafsenn  gericht  werdenn ,  damit  feinn  nachtbar  der  1 
hauet,  der  hohe  halben  I'einn  blei  recht*)  bekuinmen  " 
haben  n  muge. 

57.  Tnnd  nachdem  licji  offtmhala  der  abzuchte  halbe 
ZwiBchen  denn  naohtbarnn  irrung  zutragenn,  follen  diefelbai 
wie  Ton  altera  hergebraoht  bleiben,  vnd  ohne  erlei 
bewilligung  der  nachtbamn,  fo  es  ditzuala  betrifft,  nicht  ^ 
bauet  w erden n. 

58.  Die  Scheun  vnnd  andere  gebeude  dergleichenn  H 
die  Zeune ,  foUenn  dem  &tter  des  Stadtgrabens  mit  nioS 
zu  nahe  gebaut,  fondemn  aufa  wenigste  funff  Euthenn  Tf« 

1)  Strohbibchel,  SirnhwUch.     Vgl.  Weigand,  Deat.  W6rtb. 
8)  blojrei^lit,  Bleyrechl,     Das  Recbt,  eiiion  Bbu  sankreoht,  I 
l.iitli   oder   Sciikbloi ,    lu   erböbeu.     Vgl.  bieTÜbor  Miub  Bisen 


MB  dam  16.  JmhThUndert,  301 

tbenn  futter  gefatKl,  wetdenn.  Welcher  ' )  Leher  daran  Baue!, 
Am  foü  funff  l'fiiüd  Pfenning  zur  buefe  gebenn,  vnd  niobts 
deeter  wBnigor  deufelben  Baw  l'o  weitt  wie  obenn  geTatzt, 
Terruoken,  oder  aber  gar  abthuna. 

59.  Seerett  vnd  ßpraohheuTere  f ollen  dermafaen  von 
seines  uachtbars  gebende  gebauet  vud  vorwahrot  werdonn, 
auf  das  leinem  Dacbbarn  Tand  andern  keinn  TnluTt  vnd  fcha- 
denn  dauon  entstehen  muge,  Do  jemandts  eines  vonn  neue», 
dorende  do  zuuor  keina  gestanden n  zubauen  wiUenns  das 
rolle  ehr  wie  vor  Altera  drei  fchue  von  feines  natbtbarnn 
gebeudo  ohne  defaelbenn  Tnluft,  vnnd  fohaden  fetzen  vnd 
Bauenn. 

60,  Es  foll  niemanndt  inn  vorftettenn  feine  bohaufung 
ob  die  Baufellig  were,  abbreehenn,  Soluhs  wore  dann  zuuor 
belichtigt  vnd  dem  Itath  zuerkenuenn  gegebenn,  vnnd  was 
alsdann  durch  denn  Eath  darauf  etkaaUi  wirtt,  Das  foll  mann 
sich  vnwiederfatzt  verhalttenn. 


^^Koa  de 


XV. 

Feuermauern   vnd  wea  fich  ein  ioder  in 
feueis  nothen  halten  Toll. 

(SO.   161Ü   Art.  CIX  ff,), 

Dawonn  ift  auch  inn  hochgemelter  furftlicher  lands- 
ordtnung*)  fouderlicheun  im  89.  Arlikel  l'otiderlicho  Verord- 
nung geschehenn ,  vnnd  weil  fehr  nothwendig ,  aufs  feuer 
aclitung  zu  habenn,  Als  wiel  ein  Erbar  Eath  die  furftliche 
landeordnuDg  anhero  erholt  vnnd  darauff  gtbottenn  habenn, 
das  ein  jetzlioher  feine  feuerftette  wol  vorwahrenn  vnd  jher- 
lioheu  die  foner  mauer  zum  wenigfteun  einmal  fegen  lafson 
foll.  Do  aber  Jemands  feinn  feuer  verwahrlofonn ,  vnd  daf- 
felbe   Tonn  ftnndt    ahnn,    mit  öffentlicher  ftimrae    nicht   bc- 


l;  dieser  Zuaati  lebU  M  !i, 

S)  D»s.  Arl,  LXXXIX.  Fewar  ordnunge,  —  Dai'iu  dos  alle  Fevrof. 
laeurea  /  jürllcben  «um  wenigsten  Biiimol  eeregt  und  RoreiiiljfeL  etu.  Ebd.: 
W<i  ftueli  deijenige,  bei  denen  Fawet  auskumpti  dalTDlbi);e  nii^bl  lie  Ttliriiyel 
vnd  ofläalriuet,   der   oder  dterelbigen ,    rollen   vmb  fUnCT  Gülden  gestrkSt 


fohriehciiQ  mircie,  dei  foll  roimage  Aes  89  Cup.:  t1«I  I 
)^moltt«r  furftlicher  laadBordnuiiDg.  rmb  fanff  Kulden  gvitl 
«erdenn. 

62.  Welcher  feaetknecht  nicht  alabftld    zum    feuer,- 4 
das  auskambt,  mit  I'einem  beaholeneD  Zober,    oder  1 
l'oDDl't«Dn  auferlegt,    erschciuet,    Tund  holffc  thatt, 
Toll  fuoff  fubilling  zur  bues  gebeno,  dan  fie  derwegeo  i 
gewerbs  ann  ihreso  jherüchenn  gefchoa  freihe  feindt,  vf<S| 
aiiin   ietzlicher    feaerknecht    inn  furfulleuder   feuermotli   < 
ihm  auferlegt ,    za   tag    vad    nacht    gefchickt   fein   foUj  ^ 
feucr  helffenn  lefchea  Tiid  wehrenn, 

63.  Ea  foU  auch  ein  itzlichcr  Bürger,  der  anden  i 
leibBfch wachheit  (lialben  M.  B.)  Turtkummenu  kann, 
Sehnffen ,  Achs,  Karet,   hauen u ,    Eimer  vnd  dergleichenjj 
zum  fener  leleheii  vnd  wehrenii  dienfttichenn  TnuerEUglibl 
zam  feuer  lanifen ,  viid  l'ouil  ihm  muglicheoD  dofelbrt  1 
raichnng  thnn,  damit  ea  gedempfft  Tud  gelefcht  Verden  n 
TDud  könnt 

64.  Wer  ander  geftait  zumfeuer  leofft,  Tnd  nicht  (S 
H.  B.)  wehreu  hilfft,    Sonndernn  Andernn  leutten  yieL  t 
hinderlich  ift,  denn  fol  man  einziehen  ader  vinb  fOnff  f^ 
ling  Pfenninge  ftraffen. 

ß5.     Da  ab or  Jemand g  todu  wegenn  der  nehe  dea  fm 
mit  dem  reiueuu  zuthunn  hett  der  foll  entfchuldigt  feiniU 

66-     Es   foU  auch  niemandta   vom  feuer  gehenn  diei 
es  brennet   vnnd    ferner    gefahr  Tund    noth  daaonn  i 
genn,  oder  aber  Ehe  Gemein  vorleubnus  gegebenn  wirtt.  I 

67.  Franenn  vnnd  Juugfrauonn  noch  andere  \ 
liehe  leutte,  Tollenn  zu  dem  Feuer  nicht  laufTenn  bei  aba 
getzeigter  Bues  fannff  Schilling,  Sonudemu  die  Haufsmntl^ 
follenn  nebenn  ihrem  Haufsgefinndt  daheim  waffer  vor  i 
thur  vnnd  auf  die  bodon  tragen,  vnnd  lonnderlichenn  i 
flugkfeuer  in  hoffen  vnd  hansdechere  (M.  B.  fehlerhaft: 
thiiren;  die  andere  Abschr.  richlig)')  gutte  Achttung  gebt 

65.  Nieraandt  foU  de«  nachts   mit  brennender 


^i:hl  haben  odei:  g 


lieb  Rafs  Flagfea 


K 


aus  dem  IG.  Jnlirbuudert.  303 

}■  aadurn  gouerlichen  geleuchtteno  iiuf  dar  gafl'eun  gehen, 
seiQQ    Hecht ,    inn   der  latternn    trageu    vnd    ver- 

69.  Niemande  Ml  hannf  noch  riachs  vonn  der  Röiae  ' ) 
in  die  Stadt  tragenn  noch  tragenn  lafsen,  darin  zu  derreun 
-vnnd  brechenn  *)  die  buea  eine  lottige  margk  filbers ,  Er 
foi    dann  zii  hechelun  vund  fpinnen  zugerichtett. 

70.  Auch  denl'elbeu  äea  nachts  bei  breunenten  liechtten 
nicht  drefchenn  (corr.:  brethenn)  noch  Blauhen,  bei  obaa- 
getzeigter  bues. 

70.  Späterer  Zusatz  (im  Text  in  den  öbrigen  Abaehriften) : 
So  foU  auch  iederman  dofur  gewarnet  sein,  das  er  nicht 
lauiel  Tou  StrohhÜuv  vndt  holtn  in  fein  Wo nh aufs  legen 
lafPe,  fonderlich  do  die  heuferlein  enge  Tudt  wenig  räum 
^■A^Jen,  domit  man  fith  nicht  feurers  noth  oder  anderer  gcfhar 
el'orgon  haben  möchte  bey  obiger  buITe. 

XVI. 

p:e  man  rieh  nechtlichor  weil    auff  der  gal'feu 
halten  foll. 

(S.O.   15*0  Art.  CXLII). 

Einn   ieder  Ml   fich    die    nacht  daheim    in  Tuinem 

0  Ttiel  vnnd  eingetzogenn  halttenn,  vnd  nicht  in  den  gaf- 

1  nach  marck  fpacierenn  gehen,    Do  er  aber   (aber    fehlt 
B.)    zu  uorrichtung  (einer  gefcheffte,    bei    der  nacht  auT- 

1  mui'te,    l'oU    er  feina  Hecht  inn  der  Lattern  habenu, 

was  ihm  beiiholenn,  vnnd  fonnften  noth  ift,  mit  gutter 

idenheitt  ohne  Jauchzen    vnd  ander  vnlnft  auBrichtonn 

i  fonderliehen,  do  ihm  einer  oder  mehr  I'tudenten  begeg- 

l'Wurden,  fich  gegen  denfelbenn  fridlichenn  erzeigen  vnd 

nenn. 

ri)  Bßtte  oder  RSsle  sind  mit  Wasser  gefUlUc  Gruben,  in  denen  der 

'»  «iugeweicliC  wird.     RÖ  Tsen  (bayerisch)  hcif^t  den  Flautis  in  Fhu- 

febriDgeij  (Beb melier,   Bky.  W.  UI,  138);    dien   warde  lu  rösten 

las  gleichlautendo  Zeittrort  von  Rost.     Es  bedeutet  die 

a  oder  Hanfes  zur  Abladung  des  Bsstea  mürbe  murhen. 

B'Weigand  D.  W,  s.  v. 

mX)  Brechen  ist  das  Abklopfen  des  Bastes. 


Eins  Jsnur  Süidtordnoli 


XVII. 


auftr: 


nd  au 


6g i eilt 


(S.O.  1640  Art.  CXXS.  CXX.) 

72.  Es  foll  Niemannda  Mift  oder  Trifternn  fo  er  tT 
diu  (jas  hatt  austragenu  ialTeo,  vb  er  drei  tage  daTelbst  ligeua 
InlTeu  die  bues  funff  Schilliang. 

73.  Auch  f'oU  niemaDda  kegenn  dem  abent  ion  der  nacht, 
weil  andere  leut  auf  der  gos  gehenu,  noch  zii  morgens,  -wann 
ander  leuth  aufgel'tandenn  feindt,  aus  feinem  haue  vff  die 
Gas  aufgiei'seu,  einigenn  vnlul't,  bei  obangetzeigter  bues, 

74.  Dergleichenn  ['oll  Niemanndt  das  £erioht  ia  denn 
Itnch  noch  ann  denn  Stadtgrabenn  ,  aursfchiittunn ,  Sondemo 
onn  die  ortlie,  do  es  niemandts  hinderlichen  noch  ablchue- 
licheu  il't  [Späterer  Zusatz  am  Band,  iu  den  übrigen  Abschrif- 
ten im  Text;  Als  nemblich  vorm  Johans  vnd  Lobter  Thor 
in  die  leutra  vorra  Sahlthor  Tod  Pfoi-tten ,  von  der  Neuen 
brücken  in  die  Sahl]  tragenn  vnnd  tragenn  laffeu  [wie  oben: 
Desgleichen  iu  vnnd  aul'serlialb  I'eiues  haufscB  der  Schweiu 
Tnnd  miAs  vnd  andere  vulults  halben  reiniglieh  haltten  Alles] 
bei  obangetzeigter  Bues. 

xvm. 

Der  Stadt  vnd  Gemein  Aigonthumb. 

tS.O.   1540.    Art.  CXXIII.) 

75.  Wer    etwas    venu   der  Gemeine    zu    feinem   ai 
gutt,    aus  aignom  frouel  vnnd  Nutz  getzogenn  hatt,  dei 
einn  Pfundt  Pfenning  zur  buefe  geben,  md  der  Gemeine  t 
ihre  darüber  wieder  einreumenn. 

XIX. 

Ton  FeldtBchaden. 
(8.0.  1510.    Art.  CXXIV.  CXXVI  ff.) 

76.  Eh    foU    keiner   dem    anderen   ann.  feinen  finiehs| 
Zaimn  noch  garttonu  vniid  andere  guttere   befchedigen  i 
heleidigonn,  Do  aber  jomands '),  diefeB  geboths  vngeaoht,  | 

1)  Dieser  veravhärfendQ  Zusatz  fohlt  im  ält^rea  Statut. 


ans  dettt  16,  Jahrtnmilert.  305 

oinee  andorun  guth  oue  erhebÜelie  vhräach  vund  orleubnus 
gelienn ,  vnmi  darüber  begriffeu  wurde ,  der  Fol  nadi  Rsths 
erkentbnus  eintzwedor  mit  dem  lialauirBeim  oder  denn  Hein 
vrab  denn  Mark  trageun ,  oder  aber  foultenii  offeütlichenn 
geftratft  werdenn. 

77.  Es  soll  auob  Niemands  zur  zeitt  der  weinemdeu 
inn  die  weiobergü  rtupfielu  gehenu,  ehe  dan  die  buttere  die 
Legreifsere  wieder  nietergelegt  die  buefe  vonn  jedem  boupt 
Techs   alte   pfennig  Tnnd  den   l'ebaden  zuerl'tattenn. 

78.  Mann  foll  aiicb  zu  keiner  zeit  des  JliarB  die  Kuebe 
noch  Ef'el  nocb  ounder  viebe  inn  die  weiDgarttenn  treiben, 
bei  Eatta  vnnd  auüh  Geriobts  Straff,  vnn  dameben  den  foba- 
den  zuerftattenn. 

79.  Die  Fleil'cbauor  foUenn  ihre  Schaff  vnnd  ander  Viebe, 
fo  ße  besonder  butten  gleich  dem  Stadthirtten  kegen  dem 
abennt  eintreiben  n. 

80.  Dergleicbenn  Ibllenn  die  öeifcbauere  vnnd  auch  die 
MuUere  zu  jeder  aeitt  wann  die  wein  frucbtte  RaÜFenn,  ihre 
huiide  dohejm  behaltteun  vnnd  eintbun,  vnnd  nicb't  mit  vber 
feldt  vngebunden  lauffen  lallen,  weil  vnuerborgenn  was  I'cha- 
den  dierelben  ann  denn  weinfruchttenn  tbunn. 

~  XX. 

1  Qedicg  der  weinberg  ynd  beckerlobnn. 

(S.O.    1510.    Art.  CXXIX  ff.) 

.    Eb  foll  niemand  mer  dingeuii,  dann  zu  seiner  hanndt 
)  ebr  mit  den  leinen  beltreitenn  mag. 

(2.    Dergleichoan  foll  auob  keinn  wintzer  noch  abdiuger 

I  Gedings  halbonn  Knecbtte  darauf  mietben,   dann    auf 

i  halb  oder  ganlz  Jhar ,    rand  nicht  auf  acht  odor  vier- 

baheim  tage  ader  etzlicbe  wocbenn  allein  bei  obangebortter 

I    (dafiir  später:    bei    rhatts    emllei   flraffe.      Se  die  Ab- 

in). 

lle  Jbar  follenn  ficb  drei  itethe  vnnd  Handtwerge 
teb  der  heckerlohnn  vorgleichenn  '),    vnd    wie    es    des   tag- 

1}  Du  Kita  Statut  voll  ISOi  ii.  I  a.  a.  O.  p.  60:  AlPo  Telbins  glich 
Blleii    tieh    onch    retlio    Tndc  handwerg  vereynen  vmlie  der  hegkare  Ion 


306 


Eine  Jeniür  8t>dtotdDniiB 


lohiias  lialboun,    vergliclienn  wirt,    darbei    foll  es 
Jliar  bleibenn  bis  rt  Ajindreao. 

84.    Das  grafsenii    in    den  weiubergenn  jlierliohenti  £u- 
uorbietten  fall  bei  dem  damals  Begiereudeun  Rath  Iteheoiu  | 


L    H 


XXI. 

ilbetheiler»). 


(8.0.   1640,    Art.  CXXXni  ff.) 

85.  Der  halbenutheiler  arbeit  Toll  nach  Stadtgewonj 
Tnnd  zur  zeit  wie  volgt  berchchenn  ,  Doiablicheim  i 
vnnd  fohneiden  vor  Georgij  Hackenn  vor  Vrbanj,  Tnnd  I 
vor  Jacobj,  Es  wurde  dann  Jemands  vngewitters  halben  n 
liindert,  Socfteiiu  Toll  der  halbe  theiler  feiiiB  halbe&ii 
verluftigt  fein, 

86.  Yund  wann  die  Halbtheiler  ihrenn  Haibtheil  i 
Icnger  habenu,  Sonudernn  denn  auÜfagenn  wollen,  Bolchi 
nicht  Ehe  bel'cbehenn,  dann  ntichm  Herbft,  wann 
abgeleseun  vnnd  das  halbetheil,    fo  darzu  gewehnet,  i 
Kugedaükt  wordenn. 

87.  Vnterwimde  ßoh  der  halbetheiler ,  denn  Bergk  "ii 
der  zu  leumen  Tnnd  fcluieiden ,  ob  dan  der  wein  damaoli  in 
geriethe.  So  foD  er  doch  nicht  macht  hahenii,  demTelbeDH.  ,j 
nen  theil  aufB  t'elbigo  Jliar  aufeufagenn, 

88.  Vnnd  wie  in  kiinndtlicher  vbung  hergebracht  i 
gehaltenn  wordenn,  das  die  taglohnere  vnd  andere,  fo  I 
bürgere  l'eindt,  vmb  vorleumnus  der  Erbeit  die  zu  gebiirli^ 
zcitt  dauonn  obenn  angetneigt  nicht  geschehenn  gefengtdiol 
eingetzogenn  vnnd  in  die  Tbimmltzen  gel'atzt  wordenn  S 
Als  foll  es  Torfeumbter  Erbeit  halbeun  mit  denrelben  TOCf^ 
Alters  nochmals  allb  gehalttenn  werdenn. 


scliwerdeschrift   : 


dies    ein  Besdiwerdepunkl  der  Vnrstädte  in 
I    die    Lundesrüraten.     1404  a.  &.   O.    p.  63  IC 


1)   Arbeiter    auf  BallileiluDg  i    fUr    die   Beu-beituiig    dei    Wcinl 
bewilligt  der  Besitzer  die  Bfiirte  des  Ertrags.     Ueber  dieses  altftB 
verhältuiBs  vgl.  Hi  cbelscn  s.  a.  O,  p.  Gl.     Nocti  heute  htätil  In  i 
eben  Gegendeil  Thiirineens   ^nilbgraa'   die  Bearbeitung   einer  Wi« 
die  Hälfte  dos  Ertroe*. 


aus  dem  16.  Jahrhundert.  307 

XXTT. 

Vonn  Leibgütt. 
(neu) 

89.  Heufere  vnnd  Scheunen  follenn  wie  Herkummen  zu 
Leibzucht  ^)  mit  Dachrinnen  (tach,  rinnen  M.  B.),  vnnd  ge- 
fchwellenn  gehalttenn  werden,  im  gleichnus  Baumgarthenn 
follenn  mit  (mit  fehlt  M.  B.)  geburlicher  befriedung  als  gra- 
benn  vnnd  zeune  gehalttenn  werdenn. 

90.  Weinberge  fo  leibgutter  feinnd  feilen  nach  halb- 
theiler  art  vnnd  Stadtgewonheit  wie  anher  gebracht  gehaltten 
werdenn,  Doch  do  Jemands  die  rurre  (corr.  rure;  M.  rühre  ^) 
nicht  that  der  fol  dardurch  des  Leibguths  nicht  verluftigt  fein. 

91.  Ob  sich  aber  iemands  die  leibguttere  angezeigter 
mas  zuhalttenn  befchwertt  befiinde,  derfelbe  mag  das  leibgütt 
denn  rechtenn  Erben  vor  der  Zeitt,  ehe  es  verwuftet  oder  ver- 
derbet wol  wieder  vberanthworttenn. 

xxni. 

Vom  vorkauff  der  Stadtgiitter. 

(neu) 

92.  !N^achdem  des  vorkauffs  halbenn  zur  zeit  der  einrede 
wann  die  beschehenn  foll.  Item  ob  der  vorkauf  von  den  nech- 
fteun  freundenn  an  denn  erzeugtonn  guttemn  fo  wol  als  ftam- 
guttere  befchehen  mag,  allerlei  olag  vnnd  vnrichtigkeitt  ent- 
stanndenn,  dem  vorzukommen,  haben  drei  Bethe  beschloffenn. 
Das  wer  zu  Jhena  den  vorkauff  ann  einem  verkaufftenn  gutt 

1)  Ein  Leibzuchtsvertrag  (Leibgedinge)  ist  die  Hingabe  eines 
Wertobjccts ,  insbesondere  eines  liegenden  Gutes  an  Dritte  gegen  die 
Verpflichtung  zur  Zahlung  von  lebenslänglichen  Renten  ,  oder  zur  leib- 
lichen Verpflegung  mit  Darreichung  von  Alimentationsmitteln  u.  dgl. 
Das  Leibgeding  ist  namentlich  die  mittelalterliche  Form  der  Wittwenver- 
sorgung  (vidualitium,  Wittum).  Vgl.  v.  Gerber,  System  des  deut.  Pri- 
vatrechts §.  191.  239.  Bluntschli,  Deut.  Privatr.  §.  128.  Leibzncht 
ist  eigentlich  was  man  für  das  Leben  zieht,  zum  Lebensunterhalt  be- 
zieht; Leib  urspr.  c=  Leben.     Vgl.  Weigand  D.  W.  s.  v.  Leib. 

2)  rüeren ,  rüren  mhd.  zum  zweiten  male  pflQgen ,  umackern ,  um- 
graben.     Vgl.  Weigand,  D.  W.  s.  v.  rühren. 


308  ^'"^  Jenaer  SMdtordnang  aas  dem  IE,  Jalirliiindert. 

zuhaben  vormeiut  rnnd  Einhoimircli  ift,  nmd  darumb  wiiTon- 
lehafft  tregt  Dorfelbü  l'oll  Inwendig  vier  wocheim,  ehe  nech- 
fteii,  nach  entp£aiigener  wilTenCchofft  nebenn  hiuterlegung  des 
kaufgelds,  fo  eiii  ander,  lautt  der  Kauifbcreduag  erlegt,  vmid 
auf  tagzeitt  ferner  zuerlegenn  gewilligt,  eben  in  derfelben  ge- 
italtt  mnd  auf  tagzeitenn  zuerlegenn,  geburliche  einrede  tud^ 
oinfprache  thunn. 

93.  Do  aber  folcha  binnen  folüber  zeit  niobt  Geechidit, 
Sal  derfelbe  nacb  TerSiefl'ung  der  vier  wochenn  mit  feiner  ein- 
rede gar  nicht  gehöret,  Sonudemn  gamz  rund  gar  abgewiefcnn 
Tund  ihm  darauflP  perpetuum  silentiuin  vnnd  ewiges  stielBchwei- 
genn,    vermeinteB  Torkaufa  halbenn  imponirt  rniid  auferlegt 


Hieran  acMiefaen  sich  auf  einem  neuen  Blatt,  dureh  Q 
leere  Seite  von  dem  Vorhergehenden  getrennt,  als  Anhai 
rechtliche  Statuten  mit  der  XJeberachrift  .Wie  Erbe  i 
Gilt  nach  Stadtrceht  vnd  gewonheit  fol  genommen  Tndgegt 
werden ,    wie  folget'.      In  de»  übrigen  Abschriften,  i 
unmittelbar  auf  die  vorhergehenden  Artikel  und  am 
hat  das  Ganze  in  M.  und  £.  die  Unterschrift:  Finis  statq 
rum  .Tenensium,  in  der  spätesten  Abschrift ;    Ende  der  J 
seilen  Statuten.     Diese  aus  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jtit 
stammende   Erbordnung    ist   von  Michelsen    nach    i 
schrift,  die  sich  bei  Jenaischen  Frozeaaakten  von  1552  { 
und  mit  unseren  Abschriften  im  wesentlichen  übereinetÄiöj 
Tcröffentlicht  worden  (a.  a.  0.  S,  78  ff.).     In  dem  Eopial 
I,  4,  1    reiht  sieh    an    die  Erbordnung  der  in  unserer  6 
iten  Absohiift    an    besonderer  Stelle  befindliche  Anhang  j 
Stadtordnung  (a.  o.  S.  281  n.  3),  den  wir  hier  fol 


I  Anhang  zur  Stadtordnung  aus  der  Zeit 
des  dreirsigjahrigeii  Krieges. 

■  Folgen  etzUche  Puncta  So  nach  Terlesung  der  Statutou 
k  Btirgerfeliafft  uffn  KatlihaiiTe  gleioher  geftalt  fnr  gehalten 
i  foUen. 

1. 

Es  feilen  Alle  undt  jegliiihe  diefor  Stadt  einwohnor  Ihre  • 
tder  undt  gi?imde  zur  Kirchen  undt  Gottes  furcht  ziehen, 
ist  Ihnen  reibst  mit  guten  Exempeln  fürgehen,  Die  Söhne 
;  Schulen  undt  Stodiron,  wofome  Sie  darzu  qualifici- 
i  undt  tüchtig  lein ,  oder  aber  zu  ekrUohen  Handtwergen, 
idtierungen,  Weinberg-  oder  anderer  Arbeit,  undt  nicBt 
1  m&IeiggBng  oder  famuliien  ziehen,  dardurch  Sio  zne  einen 
iüoaen  Leben  gewohnet  undt  vorleitet  werden,  Die  Tochter 
T  gleichafttllg  zur  Arbeit  in  Haufe  halten,  oder  zu  ehrlichen 
1  TOrmiethcii,  undt  nicht  gestatten,  dtüe  lieh  diefelben 
[t-waldien  emehren,  vielwenigei  die  Wüfche  den  Studenten 
iDire  Stuben  l'elbft  bringen,  dahero  aUerley,unheil  zu  folgen 
nget,  derohulben  jeder  fein,  undt  feiner  EJnder  ehre  undt 
pen  Kahmen  zubedencken  ornftlich  yomialinet  wirdt,  Dann 
i  diefen  nicht  nach  gelebet  würde,  SoU  mit  gebührlicher 
nt  ernfter  Ibraffe  beydea  kegen  eitern  undt  kinder  vorfahren 


Welcher  Mann  oder  Weib  fich  alliier  wefentlich  auffhalt, 

(Jt  nicht  Bürger  oder  Bürgerin  ift,  die  foUen  binnen  Vierzebeu 

Jen' Ihr  Bürgerrecht  gewinnen,   gefchiehet  folchos  nicht,  fo 

i  gefangknüls  geleget  undt  nach  gelegenheit,  undt 

■0rmerckung  Ihres  grofsen  unbefonnenen  ungehorfambs  nicht 

in  undt  weg  zuziehen  geheifsen  werden,   Welcher 

r  welche  auch  forthin  Bürger  oder  Bürgerin  werden  will, 

21- 


(1er  oder  die  foUen  neben  Ihren  Bürgerrecht  eiaen  Liedei 

Walser  Zymei  dem  Batb  uberaDtwortt«n  welcher  Eu  Oem 

Stadt  notturfft  behalten  -werden  foll. 

3.     ■ 

Eb  fall  in  diefen  gefährliüben  LäufTten  ein  jeder  I 
seine  wehren  die  Ihme  ufferleget  oder  fonft  nff  f« 
Itehen  in  gewiraer  bereitlchafi't  haben,  Do  aach  diefdhe  ii 
halb  Tier  Wochen  nicht  gefchaffet,  undt  folche  wann  dieZiMI 
die  feueratette  und  andere  Mängel  beCchtigen,  niclit  g 
weiden  köndten,  ImmafscD  Tolcho  von  E.  E.  £atb  I 
ben  Tlinpn  ohne  einige  Aulsrede  Iblche  zeigen  zulaisen,  f 
der,  bey  welchem  niaugel,  ee  l'ey  an  Stunnhaaben,  , 
,  Biiatungen,  Feder-  oder  andern  Spiefsen  befunden  wüdt,  I 
Gülden  sur  itraffe  geben,  nichts  deftoweniger  die  wehrea,.' 
gemelt  zuefchaffen. 


Nach  dem  auth  Ein  Erbar  Rath  tegen  Ihre  gnädige  ff 
Herrfcbafi  femer  nicht  zurorantwortten  getrauet ,  d&lä  fl 
oder  dem  andern,  die  ßathsgefalle  An  Gefchofs,  Zinfs  undt  m 
inne  gelafsen  weiden,  £ey  welcher  einantwoittung  etlichen 
hero,  infonderheit  aber  das  Vergangene  Jahr  aber  aale  g 
nachlälsigkeit,  oder  vielmehr  MuthwitI  gebrauchet  word 
deme  fait  niemanät  ßch  feiner  Scliuldigkeit  erinnern  viU,  1 
£.  E.  Ruth  zum  defpect,  wohl  10.  undt  mehr  mahl  fich  foK 
liiJäet,  aber  wohl  kein  mahl  eifcheinet,  daheio  dann  Terurlili 
wird,  dafs  nicht  slleine  der  JBürgerlchafft ,  undt  ander ,4 
Ihrer  felblt    eigenen   unheil,    grofse  Betardaten    übern  | 
waohfen,  Sondern  auch  der  Rath,  weil  Dune  das  feinige  j 
zue  Beebter  undt.  gefatztei  Zeit  zugeeignet  wirdt  bey  A 
Leuthen  mit  grofsen  unftatten  undt  üncolten  umb  Schfr] 
Zinfs  gelder  damit  Gemeiner  Stadt  unumbgängliche  Auf 
zuhalten,  aulfnehmen  müfsen.    So  foll  hiermit  joder 
meinet  fein  fich  feiner  Pflicht  felbften  zuerinnem  luät  i 
allein  fein  Gefuhcfs,  Zinfs,  Steuer  undt  anders  foiÜiin  i 
eintzdt  undt  an  bahren  gelde  ohne  zeddel,  welche  fort 
fey  von  wehme  ee  wolle  nicht  angenommen  werden  folLi 
rechte  Zeit  der  Cämmerey  zue  Lieffem,  Sondern  auch  i 


a  ta  Zeil  des  dnirsigjUiriegD  Erie^M. 


311 


Betai-daten  unfeumblich  zueerlegen  undt  in  riehligkeit  zubrin- 
gen, (ielcliebe  folebes  aber  nicht,  80  darff  fiob  nieiaandt  be- 
fchwehien,  wan  ^(•iedor  Iba  folcbe  undt  zwar  uff  ungeborfaino 
undt  Setardauten  geordtnotü  mittel  yor  die  Handt  genommeu 
wetdeUj  dardiircb  Ein  Erbar  Itatb  das  feinige  zuerlangen  ge- 
traust Damacb  fiob  jedermann  eigentlich  zuerichten. 
5. 
Weil  auch  eiuo  Zoithoro  der  ungehorl'amb  bey  vielen  Bür- 
gern dcrmafBen  über  Handt  genommen,  dafa  Sie  uff  erfordern 
■weder  Tor  dem  Kath,  dem  Eichter,  dar  Ciimmerey  undt  gemei- 
nen Gasten,  erfehienen,  unangeleben,  dafs  Sie  bey  gehorfamb 
erfordert,  Wann  Ihnen  wegen  Ihres  AuJsenbleibenB,  der  gebor- 
samb  angekündiget,  doreiu  nicht  gangen,  undt  darkegeD  allor- 
ley  auTsreden  undt  bü'sweileu  unerfündtliebe  entfchudigungen 
geblaucllet,  bey  Vielen  ee  aut^h  daliiu  gelanget,  dafs  Sie  der 
Bürgerlichen  Privilegien,  aufs  einen  falfchen  wabn,  bITb  wan 
fie  von  dem  Batb,  Gerichten  oder  I'onften  uffs  erft«  oder 
ander  gebott  zuerfcbeinen  nicht  Icbuldig,  miTabraucben,  Mit 
■welchem  ea  doch  viel  eine  andere  gelegenheit  batt,  Solclier 
ungehorfamb  aber  kegen  Gott  undt  eigenes  gewifsen  uuver- 
antworttlicben,  kegen  Ihm  felbet  spöttlieb,  undt  dann  frerabdo 
Louthe,  fo  dardurch  ohne  Selb  vergebens  auffgezogen  wer- 
den, gantz  übeirtandig  ift,  80  folJ  fdrder  jedennan  fohuJdig 
fein,  «ffs  erfte  gebotb,  unaufsenbleibens  zuerfcheinen,  ea  wero 
dann  dafn  einer  oder  der  ander  redliche  za  Becht  erhebliche 
ührl'acbe  bette,  uÖ'  dem  fall  l'tebet  Ihnen  trey  lieh  bey  dem 
Itath,  oder  Gerichten  gebührlichen  zuenti'cliuldigen,  undt  dar- 
Huff  gewärthig  zu  fein,  Wo  Zue  Er  nach  gelegenheit  gewie- 
fen  werden  möchte,  Würde  aber  difs  einer  oder  mehr  muth- 
willig  verachten ,  fo  magk  Er  Emfter  unnachlafsiger  ftraffe, 
über  dafa  ea  Ibme  nicht  Eiihmbliob  undt  infonderheit  gewarttig 
fein ,  dafs  Er  in  gehorfamb,  imdt  do  folcher  verachtet  würde, 
In  Thurm  geleget  werde ; 


Es  foll  durch  QötÜiohe  Verleihung  förderlich  ein  Scbwehr 
Jabr  (dann  dafs  folches  nicht  ehe  gefchohen  grofse  Terhin- 
däTung  (urgot'aUeii)    Vor  die  Handt  genommen  werden,    weil 


313  Bin  Anhang  inr  Slndtoldniuie 

fich  grofse  unrichtigkeitteii  in  den  Erbbüdlieni  iindt  audern 
Begisteni  finden ,  do  ein  jeder  febiildjg  ftiin  Toll ,  wann  Er 
erfordert  wirdt,  feine  gütter  bey  den  PÜicbten,  damit  .Er 
Unrem  gndg:  Fnrft«n  u»dt  Hn  undt  E.  E.  Ratbe  vorwandt, 
anzuTageii,  was  Sie  würdig  fein  '). 


Es  foll  kein  Hürger  In  oder  Vor  der  Stadt  jemandtes 
frembdeB  nffnobmen ,  baul'en  oder  herbergen  obne  Raths  oder 
der  Vormunden  vor  den  Tboren  Vorbewnft  nndt  einwilligung, 
undt  weil  die  tägliche  Clage  undt  erfabrung  giebt,  daTa  sicli 
viel  Ton  Knechten  undt  Mägden  alhier  einlegen,  nielit  die- 
nen wollen,  Sondern  aufs  Ihren  angenommenen  Dienften  undt 
beftallungen  ohne  orbebliclie  Tlriach,  aliein  nach  Ihren  Muth- 
willen  ablauffen,  darnach  fich  des  Müfsiggangs  eruehren  an- 
derer imehrlichoa  Handel  beÜeiTsen ,  welches  dahero  leicht 
abzunehmen,  dafs  Sie  niehta  oder  doch  wenig  arbeitten,  nichto 
wenigers  aber  genügljcheii  unterlialt  undt  in  kleiduagen  undt 
andern  ehrlichen  Bürgern  undt  Bürgerin  faft  zuvor  thuo,  Ho 
ilt  diefen  dingen  alfo  femer  E.  E.  Bath  Ambts,  Pflicbts  undt 
gewifsona  halben  zunusohen  keinesweges  gemeinet,  hatt  dero- 
lialben  den  Vormunden  vor  den  Thoren  emftlich  bctehl  ge- 
than,  imdt  hiermit  Jiochmalüs  bofolilen,  aUe  undt  jeglidic 
Ledige  Perfonen,  von  Knechten  undt  Mägden  AuffzuKei ebnen, 
undt  dem  Eath  zuo  übergoben,  welchen  hemacli  ufFttlegat 
werden  Tolle,  entweder  lieh  aKobaldt  zu  vermiethcn  undt  zu. 
dienen,  oder  fich  Ton  dannen  zoemachen,  undt  foll  hierinn 
kein  unterfchied  gehalten  werden,  ob  folche  Perfonen  Bür- 
gera  Kinder  oder  nicht. 

1)  Das  Schwerjahr  ist  ein  Census-  oder  Steuarjnhr,  in  weIoh«n 
Aur  Oruud  HllgDineiner  Fatierung  die  Habe  des  jEJirlichea  ßesehusses  bt» 
nnf  weiterGs  festgesetzt  warde.  Ueber  die  rechtliche  Natur  des  Qescbassoi 
vgl.  Ortloff,  Jnhrrentc  und  Gestho.sa  8,  139.  147  Es  war  b«  in  iaa 
16.  Jahrh.   eine  persönliche  VermSgensnligube.    die  nllgorndne  Vermügtitis* 

Dnd  Elnhommon,  G  es  i^ii  09  sb  uch  die  gonauo  Verzeichaang  der  in  einem 
Orte  and  densBii  Flur  gelegenen  Grundstücke  neliat  den  darauf  liafteotten 
Ahgaben,  später  Schwerhuch  genannt,  Verieiehnang  dar  Vanaögtiw. 
schwere  oder  Beiastang  der  Einwnhner. 


;s  der  Zeit  ilw  rtf-i  fsiKiRbrteen  Krieges.  313 

Be  Itiirgcr  unilt  Bürgors  Söline,   auch  alle  Handwergs- 

^ellen,  l'ollotL  kcgon  der  univorfitäts  Verwandten  undt  den 

(bdenten  I'ich  iriudt  t'eittig  erKoigen,  undt  zu  Uneinigkeit  oder 

mult  für  Ihre  Perfon  niolit  TJrfach  geben,  würde  fic.h  aber 

uidtea,  wer  der  auch  fey,  geliiTteii  Lal'aen,   in  der  Nacht 

r  Küohtem  oder  Tninukener  weife,  zu  jauchtaen  undt  mit 

wn  ftudenten  ein  Kraokel,  oder  fchlägerey  anzufahen,  der- 

1  foll  naüh  gefchehener  fcharffen  Inquifition  undt  erfor- 

jttmg  der  thäter,  andern  zum  abfcheu  entweder  mit  Thurm 

f  naeb  Yermögen  ohne  anf'ehen  der  perfon  an  gelde  ernft- 

L  imdt  unnachliifaig  geftrofft  werden. 

9, 

I  Landes  Ordtnung   undt  was    dielelbe    Tormagk    Toll 

Inm  der  Bürgerlchafft   mit  ÜeilB  gehalten,    undt  in  Acht  ge- 

men  werden. 

10. 
Ein  joder  Haulsvater  undt  HaiiTsmutter  I'oll  für  üeh  gute 
iltUDg  haben  uifs  feuer  undt  feuerFiedte,  auch  Ihro  Kinder 
:   gelinde   mit   fleifs   dahin  gewehnen ,    daTe  Sie  zu  allen 
1  das  feiler  wohl  verwahren,  undt  fehaden  turkommen. 
11. 
Tagelöhner   undt  Arbeitter   follen    fith    ao    Ihren  Lohn 
tntigen  Lafeen,    wer   aber   uff   erfordern    zur    arbeit  nicht 
ngen,  undt  uffn  Marekt  müfsig  gehend  und  faullentzend  bo- 
■  fuoden  wirdt,  J'oll  ufl'  jedermanufH  Anregen  in  die  Tomnitzen 
gesteckt  werden. 

12. 
Welcher   keineu    Hoff  in   seinem   Hauie    hatt  dem    foU 
Schweine  zuhalten  gantzlich  verbothen  fein,  boy  Vermeidung 
imnachlöfBiger  Ctrafi'e. 


ndt  nichtige 
,  undt 


Brauens  halben  Ist  uumehr  eine  gowifse 
Brau- Ordtnung  gemachet,  deirboy  wirdt  es  billig 
darüber  gehalten.') 

1)  Eine  BrauoninnnK  aas  dem  J.  1641  ist  iu  oiuem  Kopinlbncli  des 
hiesigen  Rulsmchivs  (Bep.  l.  Loc.  4  N.  l  Pol.  97  ff.)  erfialton.  Doch  ist 
biei  >ToI  nuf  «lac  Kltere  Br&aoidnung;  Besag  gsuommen. 


Die    Bore   undt  WinckelTchencken ,    infonderbeit   di«  <j 
Wenig  Jehno  zur  Taufcnt  forge  genandt,  Soll«™  der  Bü] 
Tcbafft    gäntzlich  verbotheD    fein ,    bey  Straffe  eebeo  Btfi 
80  oSt  einer  betretten  wirdt  unnaclüäl'sig  undt    ohofl  t 
AuTsrede  znerlegen. 

15. 

Weil  Aucb  E.  E.  Katli  auTs  bedencklicben  ührradtM 
geordtnet,  daf«  die  GeTchors  glocke,  wie  hiebeTorn  gcTcb 
wiederumb  gelautet  werden  l'oll,  So  wirdt  hiermit  der  i 
fcbafft  angemeldet ,  dafs  wo  Sie  fokhe  glocken  nach  Midi 
So  umb  1 1  UbT  Tier  woclien    nach    einander  gelauttet  1 
den    fol!    hören    werden,    Sie    Gcb  mit   Ihren  gcfchofs, 
andern  gefallen  in  die  Cämmerey  ohne  ferner  erfordern  ( 
rtellen   Tollen ,    tmdt    wer  binnen  folohcr  Zeit  nicht  iom 
undt  fein  Gefchofs  undt  andere  gefalle  riuhtig  machen  ^ 
der   foll   usuachläfsig   in    gehorfamb  geleget  undt  1 
Brauen  gelaTsen  werden. 

16. 

Nach  deiB  auch  fich  die  Zeittcn  von  Tag  zue  Tag  1 
lioher  undt  gefehrlicher  anlaTscn,  So  foll  die  BürgerTdf 
mit  fleifs  undt  emft  enuahnet  fein,  dafB  fich  ein  jeder 
allein  in  guter  berekfchcLfft,  undt  mit  feiner  aufferlegten  JB 
wehren  ge&ft  halte.  Sondern  auch  uff  erfordern  oder  ^ou 
fohlag  alfo  balden  unverzüglich  folge,  undt  an  dem  orth,  d 
hinbefcheiden  oder  fonft  noth  undt  gefahr  gefpühret  wird^  B 
einftellig  mache,  undt  alda  gewifser  Ordintmlz  anordtoung  ^ 
befehls  in  gebührlicher  befcbeidenlieit  erwartte. 

17. 

Weil  auch,  in  E.  E.  Batbs  Gefchors,  Mahn  undt  { 
Büchern ,  fich  grofse  unrichtigkeitten  dabero,  dafa  die  g 
wann  Sie  Veralieniret  undt  verkaufft  den  Leuthen  i 
undt  zugefchrieben  werden,  So  ift  vom  jetzigen  litzenden  1 
vor  gutt  augefehen  undt  befohlen  wurden,  der  fiurg&Ef<cS 
anzumelden,  liinfiiro  kein  kauffbrieff  gelten,  noch  angenoi 
werden  l'oll,  welcher  Von  den  Stadtfchreibern  nicht  ver 
concipiret  undt  ufigesetzet  worden,  damit  man  zur  richtig 


ans  der  Zeit  des  dreiPsigjährigen  Krieges.  315 

in  büchem  defto  ehe  kommen  möge,  uff  folchen  fall  will  man 
die  Bürgerfchafft  yerfichem,  dafs  umb  ein  billiges  iindt  erträg- 
liches beniembte  Kanffbrieffe  gemacht,  undt  Niemandt  defs^ 
wegen  übernommen  werden  folle  0- 

18. 
Nach  dem  auch  Schliefslichen  wir  vernehmen,  dafs  der 
unmündigen  Kinder  Yormunder  mit  Ablegung  Ihrer  Jährlichen 
Rechnungen  bifs  anhero  fehr  feumig  gewefen,  Alfs  werden  Sie 
hiermit  vermahnet,  lieh  ins  Künfftige  befser  in  acht  zunehmen, 
Thre  Bechnung  imfern  deputirten  Commifsarien  zu  übergeben 
undt  von  Ihnen  der  Juftification  f eibiger  zugewartten  *). 


1)  Von  späterer  Hand:  Vid.  protokol.  d.  ao.  1636.  Ein  Protokoll- 
bnch  ans  diesem  Jahr  ist  nicht  erhalten.  « 

2)  Ein  viel  späterer  Zusatz  im  Kopialbuch  I,  4,  1  giebt  noch  einen 
§.  19,  in  welchem  die  Beobacltung  der  herrschaftlichen  Verordnungen 
fiber  Kindtaufen ,  Hochzeiten ,  Begräbnisse  und  Kleiderordnung  einge- 
schärft wird. 


r 


1. 

L 


IV. 


Teil  einer  Selbstbiographie  Adrian  Beiers. 


Im  Auszug  mitgeteilt 

▼on 

Br.  Gusta?  Richter. 


Von  Adrian  Beier,  dem  mohr  genannten  ds  ge- 
viAnnteit  Historiographen  TeuaE,  findet  man  in  der  Litteratiir 
I  jiiur  spärliche  und  dürftige  Kunde.  Doss  er  im  17.  Jahrh. 
rin  Jena  gelebt  und  über  öO  Jahre  dort  ein Predigeramt Terwaltfit, 
ftSus  er  eine»  Syllabus  Eectorum  J'eneuaium,  einen  6eographu» 

■  and    einen  Ärob-iteDtua   JenenBis    go«chriebeu    und  überhaupt 
Bföfrig  gesammelt  habe,  das  ist  ziemlich  alles  was  seit  Jöchcr 

'   gelehrten  "Welt   über   ihn    mitgeteilt    worden    ist.     Sein 
■Auf  der    TJnirersitätBbibliothek    zu  Jena   aidTjewahrter  hand- 

■  Schriftlicher  Kachlass,  20  starlce  Quartbaiide  killend,  Ton  de- 

■  ;iteii  allerdings  5  seine  Predigten  euthalten,  zeigt  jedoch,  dass 
l^^e  veröfi'enÜichten  "Werke  nur  den  geringsten  Teil  seiner  un- 

iaublich  weitschichtigen  Schriftstellerei  darbieten  und  dass 
r  bei  aller  Verworrenheit  und  Geschmacklosigkeit  der  Dar- 
lllung  noch  Schätze  zu  heben  sind,  welche  für  die  Lokal- 
jBBChichte  reichen  Gewinn  Tersprechen.  Eine  kritische  Sich- 
mg  dieser  Materialien,  mit  der  ein  Lebensbild  und  eine  ' 
plirdigung  des  seltsamen  und  pedantischen,  aber  wackeren 
um  die  Geschichte  der  Stadt  und  TJniTersität  wolver- 
Sfinten  Mannes  verbunden  sein  müsste ,  ist  eine  unerläas' 
liehe  Aufgabe  für  die  Lokalge  schichte.  Wir  wünschen  hierzu 
liegen  und  geben  zunächst  ein  von  uns  aufgefundenes 
lik  seiner  Selhstbiographie  als  Beitrag. 
Der  vierte  Band  seines  grofaeu  Sammelwerks,  welches 
mter  dem  Titel  'Athenae  Salanae'  in  5  dicken  Quar- 
mten  mit  enger ,  oft  schwer  leserlicher  Handschrift  ein 
reitsohichtiges ,  mit  wenig  Geschmack  und  Urteil  verarbei- 
I  Material  zur  Geschichte  und  Topographie  Jenas  ent- 
,  handelt  vom  6tcn  Buche  an  von  der  kirchlichen  Ver- 
iflsung  der  Stadt  in  folgender  für  die  Anlage  des  ganzen 
/Ferks  charakteristischen  Ordnung;     Liber  sextus:    De  statu 


Tait  e: 


r  SeHMtbio^npliIe 


Jenenaium  cceloBiaBticö.     Liber  aeptimus:    Bo  Jenensiiira  ] 
Btoribus  et  in  specio  aiiperintendentibus.     Liber  octarua : 
Jenensium  Diaconis,  vulgo  CapeDania,  rectiuä  SaccUania  apj 
latis.     Dies  Buch  hat  folgende  Einteilung :    Caput  1 :  De  3 
oonorum  Jene&aiuin  nomiue.     Caput  2 :     De  Diaconoxum  j 
nenaium  diacrimine,  in  specie  de  subdiaoonie,     Caput  3  :    '. 
Diacouorum    Jenensium    munerc.      Caput  4 :    De  Diaconon 
Teueusium  Solario.     Caput  5:  Do  D.  J.  privilegio.     Caput« 
De  D.  J.  in  papiemo.     Cap,  7 :   De  primia  abrog 
Diaconis,   passim  orthodoxis.      Cap.  6 — 31   werdeu  die  s 
liehen  Vorgänger  Beiera  im  Diakonat  behandelt  von  Joliai 
Marbacb  bis  auf  M,  Chriatopborua  Müller  (t  1635)  und  C&p/I 
■  kommt  der  Verfasser    nun    auf  seine  eigene  Person:   De  ^ 
Adriano    93eierTi    Jenenaium    Diacono.      Nacb    . 
Einleitung ,    in  welcher    er    sich  in  zierlichen  Floskeln  t 
sehuldigt,  dass  er  in  die  Lage  komme  sein  eigener 
Schreiber  zu  sein,  folgt  der  erate  Abschnitt:    Di 
et    maiorum   et   liberorum  ycvsaloyl^.     Die  Pai 
mu8s   natürlich  dea  Namens  wegen    aus    Baiem    absta 
In  Jena   giebt    es    drei  Familien  diesea  Namens,    die 
nioht  mit  einander  verwandt  sind.    Beier  begründet  die  -vi« 
Et  ipaemet  Adrianus  Sciei  Diaconus  ox  Osterlandia,  seu  1 
ringia  oriontali  Jenam  Teni,    et   novae    familiae 
loeavi ,  utinam  in  Adriano  et  Chriatiano  iBeit'tn,  filiolis  r 
oa  ageret  firmiasimas !     Er  tragt  nim  zusammen, 
Gegenden  sich  Vertreter  des  Namens  Beier  (familia  olini  ii 
bilisaima  —  et  in   multos   diffusa  ramoa)   nachweisen  las 
und  fiihrt  aeine  eigene  Eamilic  auf  ein  fränkisches  Gesöhltf 
dieses    Namens   zurück ,    muaa   aber  doch    bekennen :    Qqj 
radice  mei   maiorea  —  pro germi  n  aTerint ,    et    e  qua  re^ 
in  Francouiam   initio  perrenerint,   apodJotioe  et  infaUilH 
demonatrare  nee  aveo  nee  queo.    Eoa  itaque  reoenaebo,  q^^ 
pater    meus    Christianus    B.    in  Diario 
annotavit  propria,  et  sunt  aequentea : 


Adrian  Helen. 


■  Joannes  Sn 
pCo&vUÄ,  rei  equcstri 


'  Sihisio  -Hennobergicci  ■  l'rancus,  raou* 
aula  ot  Sihialuna  rrincipis  Heu  neber  gici, 
ot  CranniohfeJdenai  Comitis  Gloiehenäia,  operani  dedit,  Üxo- 
rem.  duxit  tum  priiuara  Virginem  Martliam  Funcldii,  Joaimis 
Fimcii  civifi  CrannichfeldensiB  flliam  A.  C.  1512  matrem  moi 
avi  Ädriani  StieT§,  in  puorperio  A.  C,  1515  defimctam ,  him 
secimdam  Margarotam  Frauokin,  1516.     Ipsemet  obiit  1549. 

Adrianus^cier  CrannicMeldfi - Thuringoa,   meuB  avus, 

matre  sua  in  pucrperio  Ä.  C.  151S  demortua,  a  capra,  quam 

domi  oluit  ems  parena,  lactatur.     lufaatuluin  illa  odoo  ama- 

Tit,    ut   a  paseuis   redux   enndem  omnibua  in  angulis  inqui- 

nee  prius  iuquisitioni  finem  imponoret,  quam  inveniret, 

utraque   invento  altematim  praeberet  ubera.      (Also  auch 

e  kleine  Familien! egende ;    beinahe    die   säugende  Wölfin !) 

DOTerca  octennie'  paterci^  oxpiilitue  penatibus  atque  a  lusto 

Schöla    in   Delgstet   bereditario,    Nobili    SchwartaburgicQ 

icftptus,    in  Stabulis  educatur,    ac   in   equorum  tersione  et 

itione    informatur.      Bona    dimissus    gratia    forestarium    et 

Latoiäm  simul  agit  cum  duodecennium  apud  D.  Guntberum 

item  de  Schwartzburg,  tum  ad  obitum  uaque  suum  apud 

t.  Gmlielmuni    ä  Witzleben,    aulae    Schwarte  bürgen  si  Prae- 

et  dominatus  Serkenaia   possessorem,      Yitae    caduoae 

feoit  A,  C.  1566.  d.  24  Äug.  relicta  vidua  Ammaleia, 

lomae   ©tcinittC^evS    balneatnria    in  Berka  oppidulo  Yinariao 

änO  (£erka  ist  also  bereit«  Uadeort),  filia,  ductä  A,  C.  1537, 

tta  A.  C.   1591  d.   16  Aug. 

ChriBtiftuua  S3cici:  Berckä-Thuringua,    meua   pater: 

loiturA.C.  1539.  aaPeoembr.  Calligrapbiae  ot  Aritbrneticae 

idae  a  teneris,  quod  dicitur,  nnguiculia  imbutua  et  ele- 

evasit    scriba,    ouius   tabulae    multifariae  exaratae  ctun 

1    tum  ooloribus,    etiamnum    extant  paaaim    in  aularum 

loollariis,  et  iu  civitatum  curiis,  Vinariae  inprimis  et  Jenae, 

dixi   tom.  3  1.  3  c,  22.     Bercka,    sua  patria,    et  Vinaria, 

qua  municipale  iua  postmodum  A.  C.   1570  obtinuit,    re- 

ieta  Olaucbam  yamt  A.  C,   1560   et  in  ea  nou  ^oiuia  annos 

lO  Visit  civia,  bonis  aeceptus  omoibus  et  oarua,  sed  aliquam- 

iu   fisco    ecclosiaätico  praefectuä ,    annonaeque    et   iudicü 


323  Ten  einar  fieliHtbtoBrapble 

baronatu  Seliönburgiaco,  ad  obitum  usque  suum  mansit  si 
Praetoreo  lubens,  quoil  nobilivim  quorimdam  Guutheri  u 
dorff  in  Zuiohaw,   Mauritii  a  Tritsclilar  in  Eltzenberg,  ( 
stophori    a    SSJcigliai^    et    ChriBtophori    a  ©oji'U,    in -tlcin  £ 
iudicia  adminietraYerit  iustttiariuB  integerritnus ;  defunctos  {j 
cide  A.C.  1610  d.  16  Martii.    (Eolgt  ein  Vermerk  über^ 
Iieiehenprcdigt.) 

Im  coniugio  visit  iam  primo  cum  Margaret«  Oswu 
Arnoldi  civis  Glauehenais  filia,  ducta  A.  C.  1560  — , 
fimcta  1575.  altera  fuit  Xantjppe.  Jam  aeuuado  cum  3 
beta  Adami  Beyers  pastoria  in  CbcigTäff^cijn  filia,  ductal 
1576  d.  5.  Junii,  deaata  1581.  16  Sept.  Iam  tertio  cun 
Oregorü  Ziezechens  pasniücia  et  iudicii  Schöubergensis  b 
filia,  nata  ex  Hedewige  Ä.  C.  1566  —  ducta  A.  C.  1583!^ 
deuato  Vinariae  auum  apud  geiierum  Clmstophor 
■waBseriim  1621.  Eb  folgt  wieder  ein  Voraierk  über  Lrätd 
rede  und  die  Inschrift  des  Leichensteins.  Hier  heifat  ^ 
HerroD  Chriatiaii  Beiers,  Weiland  bürgere  imd  GeriohtTcb 
bera  zu  Glauchaw,  unter  der  Herrachaft  Schönburg  ehd 
Hausfraw. 

Farentes  igitur  mei  sunt  Cbristianus  Beier  etEv&SI 
schin,  par  nobile  coniugum,  e  quibus  iam  aatus  et  ] 
Ä.  C.  1600  d.  9.  Aug.  —  Glaucbae  ad  Muldam,  iuxta  AlW 
burgum  et  Zwiccaviam  sito ,  cui  praeerat  Äugustua  L.  3^4 
©^üiiburg,  Dominua  in  Ulauohau  et  Waidenburg,  hered 
rius  in  Oraslay,  Qeorgii  ot  Catharinae  Agathae  L.  B.  ft  I 
biifs  ex  inaula  Eiigia  filiua  — 

Es  folgt  uun  die  genaue  Angabe  der  Frauen  und  S 
Adrian  Beiera,  der  in  der  Genauigkeit  so  weit  geht, 
er  bei  jedem  Kinde  sogar  den  Termin  der  Entwöhnung  t 
giebt  (ablactari).  Seine  ängstliche  Pedanterie  zeigt  sich  a 
darin,  dasa  er  nicht  umhin  kann  dem  Schema  gömäfs, 
welchem  dieser  Abachuitt  Ton  der  Genealogie  handelt,  i 
Beine  eigene  Geburt  sogleich  die  seiner  Kinder  folgen  fj 
laanen.  Da  wir  hier  nur  unverarbeiteten  Stoff  geben,. jl 
wollen  wir  dieser  unnatürlichen  Anordnung  folgen.  Wir  B 
merken ,  das9   Beier  dieaen  Abschnitt  seines  Werks  im  Jd 


Adri«!!  Beiers.  323 

1642  niedergeBcliriebeu,  aliev  tlurcli  spittore  Riinibiotizon  or- 
gäiizt  bat. 

Beier  war  dreimal  Tennälilt.     Die  erste  Frau  war  'Anna 
Kircknerin'  aus  "Weimar,  geb.   1609,  Toobter  des  zu  Heidel- 
Taerg  geborenen  M.  Pbüipp  Kirchner ,  Diaoonus  zu  Weimar, 
ölann   Pastor  in  Buttektedt ;  hier  fand  1697  die  Vermahlung 
statt.     Bie  Ebe  wurde  1636  durch  den  Tod  der  Frau  been- 
det, es  waren  6  Kindor  aua  ihr  hervorgegangen :  Eine  Tochter 
Elisabeth   (geb.  1628),   die  aich  1645  mit  dem  Universitäts- 
fiecretar  Mourer  verheiratete.     Als  eine  Art  Wunderkiiid  er- 
scheint der  älteste  Solm  Johann  Philipp  (geb.  1629),  dor  den 
Eltern  schon  1634  entrissen  wird.      Uebor  die  wunderbaren 
Fähigkeiten  des  Knaben   lasst  der  Vater  den  Lehrer  dessel- 
ben sprechen;    Obitiun  eins  non  meis  sed  D.  Guerneri  BoU- 
finckii  Phil,  et  Med.  D.  P.  P.  ac  Eeutoris  verhis  in  program- 
mate  esequiali  extantibuB,  deecribere  animuH  mihi  est.     Darin 
wird  der  Knabe    als    ad   pietatem    et  literarum    studia  plane 
natuB  bezeichnet.     Man  traut  seinen  Augen  kaum,  wenn  man 
weiter   liest:    Er   habe    in    dem   zarten  Alter  bereits  solche 
Fortachritte  gemacht,    ut  non  aolum  mille  et  sexcenta  vooa- 
bula  latina  perleüte  cnHuerit,    aed  grammaticia  rjuoque  prao- 
oeptis    ita   &erit  imbutus,    ut   argumenta  quoque  ut  vocant 
cflmposuerit.      Pietate   ductus  8.  Biblia   sua    aponte  perlegit, 
dicta  indo  plurima  edidicit,     Evangelia  dominicalia  omnia  re- 
oitare  potuit.     Uuin  et  Titi  locos  theologicoa  bistoricoa.     Be 
dieHBT  unsinnigen  Anspannimg  des   jugendlichen  Gehirns  er 
Scheint  freilich  der  wol  durch  Gehimkrämpfe    (capitis  dolor 
Budor  frigiduB,  conTulaionea  epilepticae)  herbeigeführte  frühi 
Tod  nicht  auffällig.    Auch  von  den  iibrigou  Kindern,  2  Töchter 
und  ein  Sohn,  überlebte  nur  eines  die  Mutter. 

1637  vermählte  sich  Beier  mit  Anna  Ringlerin  auä  Mag- 
dola  (geh.  1611  t  1647):  Ex  hac  mea  aecunda  bene  socuhda 
et  fecunda  coniuge  (!)  mihi  nati  sunt  liberi  sexua  potioiis 
quatuor  et  trea  alteriua ;  nur  2  Töchter  überlebten  die  Mutt«r. 
Beier  kounto  nicht  allein  leben.  Schon  1648  geht  er 
die  dritte  Ehe  ein  roit  Magdalena  nala  Guriae  Variscorum 
_._J627  patre  M.  Paulo  ßeinelio  Selbia-Variaco.     Sie  gebar  ihm 


bis   1653    (bo   weit    golit   die    Randnotiz)    2  Sohne    und  eine 
Tochter. 

So  giebt  uns  das  eheliche  Leben  Seiere  dasselbe  BUä  im- 
verwüsÜicher  Arbeits-  und  Lebanskraft,  wolches  seine  schrift- 
stellerische Tätigkeit  darbietet. 


"Wii-    gelangen 
biograpliio : 


zweiten  Abschnitt  der  Selbel- 


De  lueoruiii  et  studioruni  et  honorum 

A  patre  meo  Ch.  B.,  quem  nondum  decennie  q 
a  teneris  quod  dicitur  unguiculis  in  acholum  cni  Wolffgo 
Spaarschuch.  rector  et  Michael  Vogel  cantor,    praeCuenuifil 
profuermit,    missus  sum  patriam,  ac  studiis  literarum  ' 
tumque  qa.  consecratuB ;   [patre]  saepius  haoc  in  yerba,  ^ 
tonus  roeordor,  non  sine  suapiriis  erumpente :    Utinam  A^ 
mei   contöngeret  mihi  videre  in  literis  profectua,    et  h(M 
aliquando  futuroa !     SSoltc  (Sott,  ba§  t(^ä  evic&en  folte, 
i^ni    mit  bcr  Seit  raoren  roitb,     Patre  Ä.  C.  1610  d.  16  I 
beate  defuncto,  Yinariam  Glaucha  adeo,  a  meo  affines 
Tollo  Chiistophoro  Sobit»ofe«n,    scytotomo  aulico  et  reip.  Tm 
seuatore  rooatus    (Nachtrag  über  der  Zeile;    1613.  10  j 
et  seholam  frequento  reetore  M.  Georgio  Saltahubeto;  1 
latus  in  olaBsem  scholavinm  tertiam  (eorr.  aus  quartam), 
cepterom  uanciscor  doctum  et  fidum,  loannem  Webenim. 
finito,  me  oonfero  Eoslebium,   inter  alumnos  A.  C.  ; 
16  Moü,  receptus,  matriculaeque  tanquam  planta  bosae  a 
tis  novella  iiisertuB,   et  contubemales  ordine  habeo  Joal 
Cuntium  Oldislebiensem,  Tolradum  Eudolfi  Tehoi 
nem  Heinricum  Vulpium  Wicker  Stadien  sem,  i 
inprimia  conTeraor  cum  Friderioe  Wagnero  Cora-Misnioo,  J 
totus    erat   in    literis,    et   ipsa  diligentia  diligentior; 
mecura  Terentium  evolTebat,    et  sese    in  latina  lingua,    i 
proaa   tum    vorsa   exercebat.     (Hier  folgen  Nachricht«!!  f 
die  Lage  Bosslebeua  und  Gründung  der  Bchule.J 


AOrika  BbIot».  325 

Hoc   in  ptetatis    et  litcrarum  Pamaaso  altero  praecspto- 

mihi  contingit  audire  eruditoa  et  politoa,  nimimm  Ohri- 
stophorum  Sttauben  Marlisburgeusem,  Cantorem:  U.  Ctiiistia- 
num  Sigcliam,  Bchneoburgetisera,  Conrectorem :  et  Chriatianam 
Sobeni'tcin  Schneeb.  Eectorem,  viriini  ad  philologiam  et  poesim 
non  factum,  sei  ualiim;  a  triumTiris  liiace  ingeiiium  meum 
lima  diligenliasimae  institutionis  ad  i'ectam  rationem  politnr, 
guniusque  meus  iti  soluto  et  ligato  djuendi  sciibeudiqne  ge- 
nero  fiiieliter  et  feliciter  informatur  et  exereitatur.  Horum 
dUcipulus  et  auditor  sum  aauis  propemodura  bcs,  aliter  9ci- 
Uoet  quam  qui  actate  iuveiiili  aedibus  incertia  obcrrantea, 
prOTectiorea  tandem  dignas  incurruut  poenas  temoritatia  et 
atuUitiae.  Et  quidem  moriger  (sc.  diacipulua);  abait  iactantia 
et  hypocrisis,  Eteiiim  sincera  erga  denm  et  superiores  sub- 
iectio  mihi  cuiae  cordiquu  fuit;  quae  obedietitiae  primoidia 
tvtqalias  quoudam  et  fvivilas  certo  mater  Omnibus  piia  vi- 
dentar. 

Hit  Bolclien  Allgemeinheiten  kasn  uns  der  Biograph  leider 
nicht  für  den  Mangel  an  Nachrichten  über  seine  innere  £Dt~ 
Wickelung,  über  die  besondere  Richtung  aeiner  Studien  und 
Neigungen  und  die  von  Lehrern  oder  Mitschülern  empfangc- 
jien  Anregungen  entachädigen.     F.r  fahrt  fort ; 

Dignus  a  praeceptoribna  meis  tandem  aestimatua,  ut 
BObola  triviali  relicta  in  uniTeraitatem  me  conferrem.  Koalebicia 
itaque  valedico  Musis  Ä.  C.  1618  d.  4.  Decembr.  et  ßeetore 
D,  Zaoharia  Brendelio  aeoiore,  Med.  D.  et  PP.  ingredior  Je- 
nam,  in  qua  ante  quadrienuium ,  A.  C.  1614.  15  Jun.  pro 
Tetusto  acadomiarum  more,  depoaitiouis  quem  vocant,  ritu 
peracto,  de  honeMate  ordiuia  acholastici,  de  yitae  morumque 
elogautiore  cultu  doque  diligentia  in  studiia  admonitus,  apud 
I>,  Virgilium  Piagitzerum  J,  C.  Serenissimi  D.  Joannia  Erneati 
Jtmioris,  8ax.  D.  in  Salana  Magnificentiasimi  Rcctoris  Pro- 
rectorem,  meum  nomen  profeasna  faeram,  atque  vitara  legi- 
bus et  statutis  academicis  conyenientem  promiseram. 

Non    is   fortunarum   spleudor  in   patrimonio   meo,    quod 

noudum  dscennia  a  patre  meo  Chriatiano  Seiei   vile  et  exile 

■'Adeptus,    XXY  ßoronos  monetae    acilicet  Mianicae,    fait,    ut 


326  Teil  einer  Belbrthlopnphie 

meiB  me  uumptibas  oxhiberem,  i^uamdia  in  academia  Jena 
vixi;  aed  modico  viatico  contentua  esse,  et  aliü  serrire  ati> 
(juandd  uecesse  habui.  Scd  hoc  servitiutn  magiia[m)  animi 
vitaeqae  elegaotioris  libeitalem  attulit  mihi.  lo  hac  itaqae 
famulilium  ioitio  meum  iudico  D.  Antonio  Saro  Med.  O.  et 
P.  P.  eiusque  iam  liberos  informo,  iam  convictoribns  admi- 
nislro ,  diurnam  laborioae  praeatans  operam,  nootn  saopius 
aasiduis  lucubvatiouibua  TauanB.  Bona  dimiasus  gratia,  fama- 
latiim  praeato  trieauolem  Hermanno  Wilfen  Eiga-Livono, 
patritio  et  famelicanim  Muaarum  mearum  faatori  optimo,  qni 
BiDgulia  aeptimaais  quinqao  dedit  giossos,  superadditia  vesti- 
mentis,  oliisque  Detiesaailia,  et  taudem  anreo  arniolo,  totoqoa 
Äiiatotele  doDatum  dimisii  peregHuaturus. 

Hoc  aimul  tempore  raihi  tani  raenaam  in  convictörio 
Jenensi  gratuitam  concedit  Sereiiiss.  Princeps  Ärtts  et  Hftr- 
tia  gloria  folgen tissimus  D.  Joannes  Eroeatus  Janior  Sax:  dax, 
quo  beneflcio  ab  A.  C.  1619  d.  4  Sept.  uaque  ad  1623  d. 
27  Julii,  UHUS  Bum:  tum  slipondium  porrigit  par  nobile  fra- 
trum,  Joannes  Heinricus  et  Joannes  Casparus  L.  B.  a  SchÖn- 
burg,  du.  in  ülauchaw  et  Waldeuburg,  per  trieiinium,  quo- 
taunia  XXV  florenis  Misaicis.  Pararii  et  proxenetae  mihi  lue- 
runt  nonnulli  patroni,  et  quidem  illius  D.  Samuel  GoechasiQs, 
D.  Laurentiua  Brann,  D.  Frid.  Hortlederus,  M,  loannes  Kro- 
maier,  et  quem  primo  debuiBsem  nominare  loco:  Caspar  a 
Miltiz ;  Huius  vero  loannee  Pracht,  M.  Martinus  Hammer, 
Frid.  G  und  ermann  US ,  quorum  nomina  albo  iuBCcibam  et  faito 
Bonae  Eamae  atque  decautabo  gratissimus. 

Hiece  sufTultus  adminiculis  non  libros  tantum  mihi  coia> 
paro  neceasarios:  verum  compatatoa  quoque  diurna,  maxime 
nocturna  verso  mauu.  frequeiilo,  famnlo  hi  mihi  dalur  otinm, 
lectiones  publicaa,  iam  philosophicaa,  M.  WoIfF.  Heidari  ethid, 
M.  Michaelis  Wolffii  metaphysici:  M.  Theophili  AenetÜ  phj- 
aici:  iam  tlieologicaa  D.  loannis  Maioris,  D.  loannia  Gerhardl, 
D.  loannes  Himmclii.  Ule  canonioam  loannis  apostoli,  igte 
locoB  theologicDs,  hie  prophetas  miuores  meo  interpetabatar 
tempore,  quorum  vivam  yocem  plurimum  habere  IvCQyclag  nti 
ava^Y^ia^  non  aba  re  seatio,  dtco,  scribo. 


AiAm  Bekn. 


327 


Ädiunctorum  faeultatis  philosophicoe  collegia  privafa  quo- 
qae  eubco,  cl  tolas  dependeo  a  M.  Daniele  8tah!io:  M.  Hio- 
ronymo  Praetorio:  et  M.  Joanne  nörmaro.  TJbique  commili- 
tonem  habeo  M.  Wolifgaagum  Grunerum  Jeus  -  Thuringum, 
iam  pastorem  in  Esperatet,  pago  lalebiae  Tiuino,  imo  manu- 
ductoreiu,  gui  amnis  mihi  fuit  felicissimua,  quo  ad  eruditio- 
niB  et  promotionis  mare  pervcni. 

Diea  Bild  der  Uolversilätsjahre  zeigt,  wie  Beier  das  Leben 
sich  einricbtele,  welche  HUIfsmittel  ihm  das  Studium  ormog- 
licfaleu,  welche  VorleBung^B  ^r  heauchte,  aber  wir  vennisaen 
auch  hier  einen  Nachweis  des  inneren  Eutwickelungsganges; 
auffällig  ist,  dass  nirgeuda  die  spätere  Kichlung  des  Mannes 
auf  Poiybiatorie  hervortritt.  Zum  Predigerberuf  bestimmte 
ihn  sein  Freund  Grüner: 

Gruneri  euasu  et  duclu  animum  meum  applioo  ad  con- 
eionatorium  exercitium,  ae  tyrocinium  depono  in  pagia  Coa- 
weda  et  Cioswitz  Jenac  vicinis,  in  quibus,  benevolo  Christo- 
phori  Lindens  ibidem  paatoris  primam  concionem  ecclesiasticam 
folici  habeo  succeseu,  et  dorn.  11.  trinitatis  epistola  de  di- 
lectiDue  Christiaua,  1  Joanc.  3.  13.  19  proprio  marte  et  arte 
elabomtam,  annum  ingreasus  X^[  quadriennio  serius  au  Lucaa 
Trecaltius  innior,  qui  acribenle  loanne  Meursio  I,  2,  Athen. 
Batay.  p.  236  annum  vis  egresaus  XVII  concionibua  ad  po- 
pulum  habendia  admotus  est,  iam  tunc  scilicet 

ante  annoa  animumque  gerens  curasque  virilea. 

Oruneri  suaau  ductuque  in  aream  et  arenam  desceado 
disputatoriam,  et  uon  privatim  soluin  A,  C.  1621.  17  Maii  de 
Tita  et  morte,  aed  publice  quoque  1621,  26  Jul,  de  origiue 
aniraae  rationalia  theses  propono  et  defendo  sab  U.  Theophili 
Aenetii  P.  P.  et  p.  1.  Heütoris  praeaidio, 

Gruneri  suaaii  et  ductu  d.  Gerhardi  et  d.  Himmelii  col- 
legia  diaputatoria,  privatim  et  publice  inatiluta  frequento,  et 
sab  ulriusque  praesidio  et  umbone,  velut  Teucer  quispiam 
snb  Aiacis  clypeo  in  ateuam  descendo  et  publico  cenaorum 
candidorum  me  subiiciens  iudicio,  vulgo  diaputatiouem  tum 
Anti-CalTJniaaam  de  officio  Christi,  1 623.  5  Jul.  praesidio  Him- 
meliano  :  tum  Äuti-Weigelianam  de  enelymatis  noatrae  dootrinae 
22* 


328  '^1  ^°^  SdbsäriognpUe 

de  labefactato  pietatte  stadio  intentatia  1623.  d.  12  Uart.  prae- 
Bidio  Gerhard iano. 

Quid  fit?  Mensa  in  convictorio  A.  C.  162»  A.  27  Ja!, 
grata  manu  mouteqoa  resignata,  atipendinm  a  D.  Gailielmo 
IV  SaK,  d.  adipiscoT  theologicum,  oec  non  potestatem  Te- 
niaioqne  impetro  alias  visendi  aoademiaB  yiroaque  in  iis 
audiendi  eruditoB.  Hinc  Ä.  C.  1623  m.  Äugusto  Lipaiato,  et 
A.  C.  1635  Erfurdiatn  peto,  äed  in  neutra  longas  uecto  mo- 
raa,  nee  in  illa  ob  omnium  rerum,  qoibus  mnsae  iodigent, 
oaritatem;  nee  io  hac  ob  esercitiorum  academicorum  lari- 
tatem.  priatinaa  igitur  muBarum  Salanarum  aedes  expeto  et 
repeto.  Et  licet  interea  iam  MUlhusiam  ad  rectoratum  scfao- 
lasticum  et  Eiichemium  ad  pastoratum  ecclesiastiouni  anaci- 
pieadnm  destiaor:  tarnen  uec  domuitioitem  instituo,  nee  con- 
ditiones  oblataa  cogito,  ded  stndiomm  conti nuandüram  oausa 
Jenae  maneo,  et  ilU  quasi  mancipo  ma  et  devoveo. 

Das  Reise  Stipendium  una  das  Augebot  von  Schul-  and 
Kirch  eil  ämtern,  wie  der  Ecfschluss  Beiers  in  Jena  die  Studien 
fortzusetzen,  zeigt  eineraeits  die  hohe  Ächtnng,  in  welcher 
er  bereits  stand,  andererseita  die  Stärke  seines  Lerneifers  und 
wiaaeuschaftlichen  Triebes.  Der  bescheidene  Sinn  dea  Uaii- 
nes,  der  von  sich  kein  Rühmens  macht,  sondern  aar  die 
Tatsachen  reden  läset,  berührt  woltuend.  Eine  spater  hinzu- 
gefügte Eandbemerknng  bezieht  sich  anf  seine  damaligen  Sab- 
al eteuz  mittel :  coatentua  anuuo  stipendio,  quod  aola  Vinarienais 
mihi  annuatiin  praebuit,  ot  praomiis  seu  oii nerval) bns,  qaae 
mihi  Berehfoldus  a  Techwitz  nobiUs  Thuringaa,  haereditarina 
tn  Neumarck  et  Steten,  nee  non  Rerchtoldus  Eudingcr  prae- 
positus  in  Gellingen,  et  capitularis  Heersfeldensia  in  Husaia 
dederunt.     Der  Text  lautet  weiter : 

In  Solana  imoe  et  eummoa  facultatis  philosophicae  IiO- 
Dores  obtinui.  Etenim  bnccalaureatum  A.C.  1619.  20Deeeinbr> 
Pro-Deceno  M.  W,  Heidero  et  magiaterium  sea  doctoratam, 
A.  C.  I6'i'2.  12  Febr.  decano  M.  T.  Aenetio,  et  quidem  gra- 
tuitam.  Insuper  in  facultatem  cooptatue  adiunctus  A.  C.  1630. 
23  Jau.  decano  M.  Paulo  Slevogtio  (eine  Eandboinerkuiig  be- 
sieh   auf    die    soJeDuls   pro    loco    obtinendo  disputatio), 


Adrian  Beiers.  320 

et  decanus  tandem  electus  A.  C.  1635  d.  8  Mart.  ipsa  dorn, 
laetare,  solenniter  creavi  et  proclamavi  tum  baocalaureos 
XIX.  d.   10.  Jul.  tum  magistros  XVI.  4.  Aug. 

In  Salana  ipsemet  collegia  aperui  philosophica  cum  leoto- 
ria,  tum  disputatoria ;  inprimis  D.  Thomae  Sagittarii  Jcti  Me- 
taphysica  sub  disputationis  incudem  revocavi,  et  manuductio- 
nem  ad  suggestum  ecclesiasticum  binis  praelegi  yicibus. 

In  Salana  concionem,  ut  vocant,  öoxifiaatiKrjv  habui  ex 
Matth.  6.  V.  12  de  tentatioue,  A.  C.  1626.  24  Sept.  dom. 
XVI  Trin. ,  ad  diaconatus  evectus  spartam,  d.  23  octob., 
D.  loanne  Maiore  superintendente  actum  meae  investiturae 
et  installationis,  ut  loqui  solent  (Nachtrag:  d.  12  Nov.)  ex- 
pediente,  et  Philippe  Beiern  ad  clavum  Reip.  sedente.  Hanc 
spartam  in  hunc  usque  diem,  quo  haec  scribo,  nim. 
A.  C.  16  4  2.  2  3  N  0  V.  et  quidem  deo  vitam  clementer  pro- 
rogante  ac  vires  potenter  suggerente,  ornare  studeo. 

Die  Darstellung  schliefst: 

Jenae  aliquamdiu  morari,  et  Jenae  aliquando  mori 
cupio.    Interea 

Vivere  da  sancte:  vere  da  credere:  tandem 
optanti  placide  da  mihi,  Christo,  mori. 

Nunc  manum  de  tabula,  appendicis  loco  mea  qualia  qua- 
liacunque  adiiciam  cum  scripta  tum  testimoiiia. 

Auf  dieses  Schriftenverzeichnis  einzugehen ,  behalten  wir 
uns  für  eine  spätere  Gelegenheit  vor. 


V. 


Wiprecht  von  Groitzsch^). 


Von 

Br.  Blumsfhein 

in  Jena. 


1)  Diese  ursprÜDglich  für  ein  späteres  Heft  bestimmte,  anf  Wunsch 
des  Verf.  noch  in  das  gegenwärtige  aufgenommene  Abhandlung  konnte 
wegen  verspäteter  Einliefcrung  des  Mscr.  nicht  die  erste  Stelle  erhalten, 
die  ihr  nach  Gegenstand  und  Ausdehnung  zugekommen  wäre.      D.  R. 


'i 


öeitdem  von  den  Zeiten  Conrads  LI.  au  die  innere  rolitü 

■  Kaiser  dahin  geriolitet  war,  die  kleinen  Vasallen  /u  be- 

Inatigen  und  zu  beben,  um  an  ihnen  eine  Gegenmacht  ge- 

1  das  Herzogtum  zu  finden,  sehen  wir  überall  in  Deutach- 

i  Entwickelung   vor   sich  gehen ,    deren  Endresultat 

e  Bildung  gröfserer  und  kleinerer  Territorien  ist.     Von  den 

□igen  mit  Immunitäten  aller  Art  begabt,  durch  den  erb- 

gewordenen    Charakter    der    Lohen  wesentlich  gehoben, 

innea    allerorten    kleine    selbständige    Oewalten    sich  zu 

die    teüg    auf  Reste   einer  ehemaligen  Gaugrafsohatt, 

auf  allodialeB    oder    sonat   erworbenes    Gebiet   gestützt, 

i  allen  Seiten  hin  auf  Erweiterung  ihrer  Macht  und  Be- 

^tigung  ihrer  Unabhängigkeit  bedacht  sind. 

DasB    bei    der  Verfolgung    dieses   Zieles    in    einem  Zeit- 
,  welches  oben  eine  nur  aua  den  Lehens  verhol  tnisaen  er- 
Srliche  Habgier  und  Begehrlichkeit  ohorakteriBiert,  derEück- 
äit   auf  den  materiellen  Vorteil  jede  andere    untergeordnet 
daas    in    diesem    Streben    nach    Wachstum  jedwede 
Ettd  für  erlaubt  galten ,  darf  uns  nicht  befremdend  erschei- 
Gerade  Geschlechter,  die  in  der  folgenden  Periode  die 
frorragendsten  Stellungen  einnahmen,  selbst  solche,  denen 
fd^eBcbichtliche  Holleu  vorbehalten  waren,  verdanken  die- 
a  Entwicklungsprecess  im  allgemeinen ,  im  besonderen  der  * 
bigung  ihrer  Altvorderea,  die  Zeit  Verhältnisse  in  der  aua- 
lotesten  Weise  auszubeuten,  ihr  Emporkommen  und  Auf- 
Aus  dem  unbedeutenden  Ministerialengeschlecht  derer 
1  Büren  sehen  wir  in  Friedriob  cjnen  Mann  hervorgehen, 
c  durch  zeitgemäfaes  und  energisches  Ergreifen  der  kaiser- 
9isn  Partei  sich  in  die  ersten  Eeihen  seiner  Zeitgenossen  zu 
tt  weifs,  der  durch  eine  consequente  Durchführung  dieser 


334 


W^WMht  V 


1  Orolbiieh. 


I'ojitik  seiner  Maclit  ojaon  Äufediwimg  zii  Turleihen  verstd 
doren  Grölse  am  Ende  der  Periode  den  Fiirat«ii  Verar 
ist,    seinen  Sohn    nicht    auf  den  Thron  zu  heben. 
■vaa  Suppliuburg,  dos  epäteren  X&isers,  Ahnen  sind  i 
auf  aeinea  Vater,    der  1075  in  der  Schlacht  bei  Hohenbj 
für   die    sächsische   Sache   mitkämpfte    und    fiel,    uabet 
die  Aaiange  des  Askanisuhen  Hauses ,    das  in  Otto  KU  ] 
der  Salierzeit  einen  Vertreter _£aiid,    der  allgemein  den  ] 
aamen  der  Eeiohe  tulirte,  sind  gleichfalls  dunkel.     Wir  ai 
ferner  im  Westen  Thtiringens    ein   Geschlecht    durch    i 
Träger  Ludwig  den  Springer   xu  einer  Höhe  von  Macht  i 
deihen ,    die    demselben    nicht  nur  für  die   folgenden 
eine    dominierende    Stellung    in   Thüringen    einräumte,    . 
dem  auch  seine  Vertreter  in  die  ersten  Keihen  der  ( 
stellte. 

Auch  an  den  östlichen  Grenzen  Thüiiogens  txitt  v 
Wiprecht  Ton  Groilzsch  ein  Mann  entgegen,  deaaeiil 
deutung  und  territeriolcr  Besitz  zu  Anfang  sein' 
aui'  einer  sehr  niederen  Stufe  stehen,  der  aber  von  deia.| 
streben    nauli   Erweiterung   derselben   durch    und   durch  ,) 
herrscht,  den  Grundstein    einer  neuen  Macht  legt, 
erscheint  ein  Mann  in  der  Geschichte,  der  in  gleichem  G 
wie  Ludwig,  dessen  toben  und  Streben  viel  Paralleles  1 
mit  dem  Wiprechts,  bemerkenswert  ist,  ein  Mann, 
durchweg  bestimmend  auf  den  Gang  der  allgemeinen  Verbg 
uiase   eingewirkt,    dem  Ganzen  nicht  neue  Bahnen  gew 
liat,    der    auch   nicht  zu  den  Ersten  seiner  Zeit  zu  rechl 
ist,  dessen  Geschichte  aber  in  Buoksioht  auf  die  dgenartigi 
das  Treiben  jener  Grofsen  charakterisierenden  Bestrebui 
sodann   wegen    des  Anteils ,    welchen    er  an  den   poUtiao 
Ereignissen  nahm,  uns  im  höchsten  Grade  interessant  e 
nen    muss.     Und   dieses    um.   so    mehr,    als    gerade   il 
vielen  andern  weltlichen  Grofsen  dieser  Zeit,  deren  Ge 
für  uns  in  das  Halbdunkel  gerückt  sind,  der  Vorzug  getr 
hat,  an  einem  Mönche  des  von  ihm  gestifteten  Klosters  Veä 
einen   Biographen   zu  finden. 

Die  von  diesem  vorfaasto  LebensbeaoJireibung  Wipre 


WlpreeU  v 


I  Qroltncli, 


335 


welche,  wie  Cohu  ')  nachgewieseii  hat,  in  der  Zeit  vom  August 
1135  bis  znm  1.  Mni  11&6  entstanden  ist,  lässt  sich,  ihrer 
Entstehung  und  ihrem  Charakter  uaoh  in  3  Abschnitte  zer- 
legen.  Der  erste  deraolben  urafasat  die  DarBteUung  von  An- 
iang  bis  zum  Jahre  1079,  -wo  der  Mönch  die  annalistlBoho 
Form  auf  nimmt.  Von  ihm  mag  in  vollem  Mafse  gelten, 
was  er  in  der  Einleitung  über  die  Quellen  seiner  Nachrich- 
ten sagt:  „dass  er  dieselben  teils  von  solchen  überkommen 
habe,  welche  sie  der  Mitteilung  Anderer  verdankten,  teils 
von  aolchen,  welche  selbst  bei  den  Ereignissen  zugegen  ge- 
wesen waren"*).  Ohne  alle  Angabe  der  Daten  berichtet  er 
zuerat  die  Stammesgeschichte  Wiprochts  und  verherrlieht  hier- 
auf dessen  Kriegsthaten  ;  dann  lässt  er  plötzlich  den  t'aden  fal- 
len und  springt,  trotzdem  er  nach  lOäl  stattgehabte  Ereig- 
nisse bereits  gesclüldert  hat,  auf  das  Jahr  1079  zurück,  um 
Ton  hier  an  seiner  Darstellung  ein  annalistisches  Gewand  zu 
verleihen.  Es  hat  dieses  seinen  Grund  darin ,  dass  er ,  als 
er  soweit  in  seiner  Darstellung  vorgeschritten  war,  das  Exem- 
plar des  Ekkehard,  welches  ihm  vorlagt),  zu  benutzen  an- 
fing :  diesem  entlehnt  er  zum  grofseu  Theil  und  fast  wört- 
lich die  Nachrichten  über  das  Jahr  1080,  indem  er,  wie 
Ekkehard,  diese  Nachrichten  fälschlich  in  das  Jahr  1079  ver- 
legt. Aber  wean  auch  im  Folgenden  noch  Anklänge  an 
Ekkehard  sich  vorfinden*),  so  ist  auch  liier  die  Tradition, 
vorzugsweise  die  Klostertradition  nebst  einigen  das  Kloster 
und  dessen  Besitzungen  und  Privilegien  betreffenden  Urkun- 
den die  Hauptt|uelle ,  aus  der  er  seine  Mitteilungen  schöpfte. 
Sieselbeo  beziehen  sich  bis  zum  Jahre  1110  durchaus  auf 
das  Kloster  Pegau,  dessen  Gründung  und  Gedeihen ;  erst  vom 
Jahre   1110  an  fassen  sie,  nachdem  zuvor  die  Keformieiung 


1)  „Diu  Poeauer  An 
IflUnngBn  dar  gesEhielita- 
Jfcndas-    Bd.  IV,  p.  477  ff, 

2)  AniialBS  Pegavieubfls.     M.  G.  SS,  XVI,    p.  234, 

3)  Cfr.  CohD  p.  4B5.      Die  BaDdschriTt  enthalt  nuf 
fckkehRrd,  von  800—813  dia  Vila  Wicberti. 


Mit- 


4)  Ann.  Pet'.   p.  211,  i 


;   p.  243,  46. 


Wipreeht  V 


>  eronsMli. 


der  beiden  KlÖBter  Oldiälebeu  und  VitZBuburg  in  den  Krois 
der  Darstelliuig  gezogen  ist,  die  allgemeinen  Vefhältnisee  in 
dciH  Auge.  Auch  für  diesen  von  1110  bis  1116  teicheDden 
PaasuB  lUsBt  sich  die  Benutzung  einer  scbrifüichen  Qaelle 
nicht  nachweisen.  Um  so  mehr  können  wir  dioees  in  dem 
folgenden  3 ten  Abschnitt,  welcher  die  Jahre  von  1116  bis  1125 
umfasst.  Der  Pegauer  Mönch  bonutÄt  nämlich  von  1 1 16  an  — 
als  seine  Darstellung  bo  weit  gediehen  war,  muas  das  Werk 
in  seine  Hände  gelangt  sein  —  ein  aus  dem  St.  Peters-KIoater 
in  Erfurt  stammendes  älteres  Annalenwerk,  und  zwar  in  der 
Weise,  daas  er  die  das  Jahr  1116  betreffenden  NachrioMen 
desselben  nur  teilwoise  benutzte,  dass  er  zu  1117  eine  Beiho 
auf  Wiprecht  beziigliehei  Mitteilungen  hinzufügte,  um  tob 
da  mit  geringen  Zusätzen  imd  Auslassungen  die  Nachrichten 
dieses  Werkes  vollständig  auszuschreiben').  Wir  Termogen 
dieses  aus  einer  Tergleiuhung  der  Pegauer  Annaleu  mit  dem 
Chronicon  Sampetrinum  *),  welches  gleichfalls  eine  fest  wört- 
liche Ableitung  der  älteren  Erfurter  Annalen  ist ,  festzu- 
stellen. 

Was  das  Verhältnis  dieser  Quellen  zu  einander  anbo- 
trifft,  so  ist  das  Resultat  der  neuesten  Forsühung  *)  dahin 
lautend:  dass  gröfsere,  in  der  ersten  Hälfte  des  12.  Jahr- 
hunderta  entstandene  Annalen  vollständig  in  das  Chronicon 
Sampetrinum  übergingen  und  da  erhalten  sind,  dass  ein  Bruch- 
stück dieser  die  s.  g.  Ännales  Erphesfurdenaes  oder  Lotha- 
riani  sind  *),  welche  einer  Handschrift  des  Ekkohard  als  Fort- 
ingefiigt  wurden,  dass  femer  uns  in  den  von  Fertx 
1  Annales  St.  Petri  Erphesfurdenses  ^)  ein  Ex- 
cerpt  aus  jenen  älteren  Annalen  vorliegt.  Diese  letzteren 
also  hat  der  Verfasser  der  Biographie  Wipreohts,    der,    wie 


1)  1184  grorsflcer  Zusatz  fibsr  Wiprechts  Ende. 

2)  ßescliichtsqnelUn   der  Frovinx  Siuilisea.     I.  lid. ,    heraa^geg    von 
.  Stübd- 

3)  OlQsebrscht :    Forachnngen    Bd.  XIII   p.  616.      KaSEergeschicbts 
d.  III  p.  1013.  IUI*.     O.  Poäse,  ForsvliuagsD  Bd.  XHI  p.  SS6, 

4)  U.G.  SS.  VI  p.  536.    Bühmer,  Fontes  111. 
SJ  MG.  SS.  XVI  p.  15. 


337 


TnpKclrt  von  OMttMeti. 

I   Handschrift    zeigt'),    zugleicli    die    Amiales  Pegai 
1149    Tcrfasst  bat,    soweit    sie  reichten  (bis  1H9)   mit 

nigon  VeninderuDgeti  ausge schrieben.      Wenn  daher  Cohn 
Imbt,  dasi«  der  Pegauer  Mönch    aus   einer  kürzeren  Fotere- 

ronik   geschöpft    habe ,    so  muss  ich  mit  Posee  *)  der  An- 

iht  sein  ,  dasa  Cohn  nur  durcli  die  Bemerkung  Menekens,  . 
i  noch  ein  Chron.  ßampetr.  minus  vorhanden  sei ,  unter 
■welchem  er  die  Ann.  8t.  Petri  Erph.  Terstauden  -wisBen  wollto, 
das  ziemlich  wörtlich  mit  dem  Chron.  Sampetr.  überein- 
Rtimme,  und  durch  Höhmers  Annahme,  dass  letzteres  eine 
Compilation  des  14.  Jahrhunderts  sei,  zu  seiner  Annahme 
Tarleitet  worden  ist.  Während  also  der  Pegauer  Mönch  dem 
Programm,  welchoE  er  eich  in  der  Einleitung  stellt'),  Inso- 
fern nachkommt,  als  er  die  Vorgescliichto  Wiprechts,  dessen 
Thaten  uiid  Ableben,  sowie  die  Gründung  Pegaua  berichtet, 
sehen  wir  ihn,  nachdem  er  In  den  Besitz  der  Erfurter  ftuelle 
gekommen  ist,  diesem  Vorsatz  untreu  werden.  Anstatt  die 
weitere  Geschieht«  Wiprechts  und  seines  EClostors  aufzuzeich- 
nen, zieht  er  es  vor,  dio  interoasanton  Beiträge  zur  Zoitgo- 
sohichte,  welche  ihm  seine  Quelle  bot,  abzuschreiben. 

Was  aber  den  Werth  der  dem  Pegauer  Mönch  eigenen, 
selbständigen  Naclirichten  betrifft,  so  liegt  os  auf  der  Hand, 
dasB  wir  bei  der  Natur  der  Quellen,  welche  seinen  Mittei- 
lungen zu  Grunde  liegeu,  denselbon  mit  Vorsicht  entgegen- 
zutreten haben.  In  orator  Linie  gilt  dieses  für  den  ersten 
Abschnitt;  wenn  wir  in  Betracht  ziehen,  daas  der  Verlauf 
Ton  mehr  als  60  Jahren,  wie  aus  so  Tielen  Beispielen  her- 
vorgeht, durchaus  genügt  hat,  eine  Tradition  aagenmäfsig  zu 
gestalten,  so  wird  uns  einleuchten,  daas  Alles,  was  allein  auf 
der  Autorität  der  hier  mitgeteilten  Nachrichten  beruht,  mehr 
oder  weniger  aweifelliaft  erscheinen  muss.  Weniger  Anwen- 
dung findet  dieses  auf  die  die  Gründung  Fegaus  u.  s.  w.  be- 
treffenden Nachrichten  des  2ten  Abschnittes.  Gerade  derar- 
ttytige  Momente    und   mit    ihnen    oft    durchaus    Debousäcliliche 

1}  C(T.  Caha  a.  a.  O.   p.  ISS. 
a)  Forschungan  XIII  p,  33B  ff. 


338  Wipraihl  ■> 

Dinge  waren  in  hohem  Grade  geeignet,  in  der  Erinnerung 
dor  Mönche  fortauleheii ,  ■wenngleich  auch  hier  Erdichtung 
und  AuaBchmiiekuiig  niclit  als  ausgeflchloBsen  zu  betrachten 
sind.  Noch  woniger  Mifstraueu  werden  wir  den  Angaben 
TOn  1101  entgegenzubringen  haben.  Di  diesem  Jahre  wurde 
der  einsichtsvolle  Windulf  Abt  von  Pegau ;  ohne  Zweifel  ist 
er  einer  der  hauptsächlichsten  Berichterstatter  des  Biogra- 
phen gewesen.  Er  wird,  was  sunächat  die  Angelegenheiten 
des  Klosters  betrifft,  durchauB  im  Stande  gewesen  sein.  Zu- 
verlässiges ,  Geschehenes  mitzuteilen ;  aber  auch  über  die 
allgemeinen  Ajigelogenheiten ,  über  die  Teilnahme  Wiprethts 
au  den  politischen  Ereignissen  werden  ihm  reiche  Erfohrungeu 
und  Kenntnisse  zu  Gebete  gestanden  haben.  In  der  Tlial 
erweisen  sich  auch  die  controli erbaren  Nachrichten,  die  von 
1111 — 1116,  nach  dem  Malastab  anderer  Quellen  bemeBsen, 
zum  grofäeo  Teil  als  richtig  und  vermögen  Anspruch  auf 
historischen  Werth  zu  erheben. 

Dasa  der  Mönch  das  ihm  gebotene  Material  seinem  Zweck, 
der  eben  darauf  gerichtet  war  zuniichat  die  Tüchtigkeit  und 
Waffenthaten  seines  Helden  in  das  gebührende  Licht  zu  setzen, 
dann  ihn  als  Stifter  des  Klosters ,  als  frommen ,  der  Kirche 
ergebenen  Mann  zu  preisen ,  unterordnete ,  darf  uaa  nicht 
"Wunder  nehmen.  Dennoch  ist  er  von  dem  Torwurf  der 
Parteilichkeit  frei  za  sprechen:  er  scheut  sich  niclit,  zu 
wiederholten  Malen  ^)  die  weniger  an  erkennen  swerthen  Eigen- 
Bchafteu  Wiprechta,  seine  Unfriedfertigkeit  und  Streitsucht  her- 
vorzuheben. Im  übrigen  allerdings  ist  dor  Beruf  des  Mönchs 
zum  Historiker  kein  besonders  hoher.  An  Weite  des  Blickes, 
an  Uebersicht  der  Verhältnisse,  an  Verständnis  für  hervor- 
ragende Epochen  fehlt  es  ihm  fast  ganz ;  er  übergeht  selbst 
Dinge ,  deren  Erwähnung  gerade  in  den  Kreis  seiner  Auf- 
gabe fallen  mussten,  lägst  Torgänge,  in  denen  Wiprecht  eine 
hervorragende  Bolle  spielte ,  wie  die  Ereignisse  von  1 1 05  und 
1123,  vollständig  unerwähnt, 

Wird    somit    die    Geaohiolite    Wiproclits    immerhin 


I.  Peg.   p.  236  u.  211. 


Wipreeirt  von  QrnitMch. 


339 


lückenhafte  bleiben,  treten  uhb  ferner  in  den  Angaben  des 
l'egauer  Mönches  teils  unlösbare  Eälhsel  entgegen,  so  müssen 
wir  doch  diesem  dankbar  sein.  Ohne  sein  biographisches 
Denkmal  würde  aith  die  Kenntnis  der  Geschichte  W^ipreohta 
auf  ein  äuTserst  geringes  MoTs  beschränken.    ' 


Als  den  Ahnherrn  Wipreohta  von  Groitzsch  stellt  der 
Pegauer  Mönch  den  Herlibo  von  Brandenburg')  hin.  Dieser 
hatte  3  Söhne,  Emelrioh,  Fridelo  und  Herlibo,  die  sogenann- 
ten Harlunger.  Herlibos  Söhne  waren  Zuetibor  und  Wul^ 
deren  letzterer  in  Pommern  eine  hervorragende  Stellung  er- 
langte, aber  vertricboc  wurde  und  zum.  Dänenkönig  floh. 
Die  Tochter  dieses  nahm  er  zur  Gemahlin  und  bemiiehtigta 
eich  nach  dem  Tode  seines  Schwiegervaters  mit  Uebergehung 
der  Ansprüche  der  Brüder  seiner  GemaJilin  .  des  Thrones. 
Seine  Macht  nahm  einen  bedeutenden  Aufschwung ,  so  ge- 
langte er  durch  kriegerische  Erfolge  in  den  Besita  des  Bal- 
samerlandes.  H"ach  seinem  Tode  aber  mussten  seine  Söhne 
Otto,  Hermann  und  Wiprecht,  da  ihre  Vettern  in  ihr  Land 
einfielen,  die  Flucht  ergreifen.  Wiprecht,  der  Vater  unseres 
Wiprechts  von  Groitzsch,  Üoh  in  das  ihm  durch  Erbschaft 
zugefallene  Balsamerland*). 

Bei  einer  nälieren  Betrachtung  ergiebt  es  sich,  dass  dieser 
Berioht  derartiger  Natur  ist,  daas  wir  auf  seine  Angaben 
nicht  das  geringste  Gewicht  zu  legen  haben. 

In  der  erste«  Hälfte  des  11.  Jahrhunderts,  —  in  diese 
Zeit  müasten  wir  die  Kegierimgszeit  Wulfs  setzen  —  hat  ein 
dilnischer  König  Wulf  nachweisbar  nicht  existiert,  wie  über- 
haupt ein  solcher  dieses  Namens  nicht  bekannt  ist.  Femer 
kann,  wie  wir  sehen  werden,  das  Balsamerland  nicht  in  dem 
Besitz  Wiprechtfi  von  Groitzsch  oder  seiner  Vorfahren  gewe- 
sen sein.  Es  widerspricht  weiter  der  Bericht  einer  späteren  An- 
gabe des  Pegauer  Mönches,  welche  dahin  lautet,  dass  Wiprecht 
von  Markgraf  Udo  von  Stade  mit  dem  im  Balsamerland  ge- 
legenen Tangermünde    nebst  Umgebung   belohnt  worden  sei, 


1)  A 


8)  Ann.  Peg, 


.  Peg.    p    2S4. 


.   836. 


üeoä  «ndUg^H 


340  .  Vifmkt  von  Qisitucfe. 

HoM  e«  scliHefalich  im  höelisteD  Grade  Ku&Deod  < 
nen,  dass,  'nhreod  die  Tniger  djes  Staauabanns  Seht  deutr* 
ache,  sogar  d«r  deutschen  Heldnmge')  entldmte  S^unen 
fnlireii,  in  dier  3t«n  Generatioti  plötzlich  «in  alaTisclier  Xaine 
Zaetibar  erscbeint,  so  Verden  vir  zn  dem  Urteil  gelwigeD, 
dais  vii  ei  mit  nicht  riel  aoderem  als  mit  eioem  Frodokl 
der  Fhantone  des  Möocbes .  der  Wiprecbb  Geschlecht  mög- 
lichst zo  Terherrlichea  äueht ,  zu  thim  haben.  Wiprecht  tob 
GroitzBch  der  Ab»tammang  nach  für  einen  Slavea  zu  hal- 
ten ,  ts  ihfTi  den  SpTogaHng  eines  slawischen  Haaptlings- 
geschlecbts  zu  sehen ,  dürfte  daher  oller  fierechtignDg  ont- 
behren  '). 

Wir  haben  Tielmehr  in  Wiprecht  Ton  Groitzscb  zu  An- 
fange seines  Auftretens  einen  Mann  su  sehen,  der  in  keiner- 
lei BeitieJbungr  weder  an  territorialem'  Besitz  noch  an  Uaeht 
und  Bedeutung  den  gewöhnlichen  Herren  und  lUttern  voraii- 
Bt«ht.  Auf  Yeranlassung  Mehrer,  denen  die  KachbarschaR 
"Wiprechts  gefährlich  erecbien,  so  lautet  der  Berieht  des  Fe- 
gauer  Annalisten  '),  suchte  3<IarkgTiif  Udo  Ton  Stade  Wipreoht 
aus  jenen  Geu;enden  zu  entfernen  und  bewog  ihn ,  mit  ibm 
einen  Tausch  einzugehen,  traft  dessen  Wiprecht  gegen  Ab- 
tretung des  Balsamerlaudes  *)  daä  im  Osterland  an  der  Eteter 
gelegene  municipium  Groitzsch  mit  allem  Zugehörigen  -ran 
Udo  eihielt.  Für  Tangermünde  erhielt  Wiprecht  andere  Lehftn 
in  der  Nordmark.  ' 

Dieser  Tausch  ist  aber  wenig  wahradieinlich.  —  .\i*erfen 
wir  einen  Blict  auf  die  Umgebung  von  Groitzsch  und  die 
Lage  derjenigen  Ortechafton,  mit  deren  Besitzern  Wiprecht 
bald  nach  seiner  Ankunft  im  Osterland  in  Streit  und  Fehden 
geriet^),  —  Teuchem  liegt  etwa  2  MeUen  westlich,    Profan 


1)  Cfr.  W.  Grimm»  lleldensageu  19. 

S)  Flathe,  Uelier  Wiprecht  von  Groitseh.  Archiv  Tür  aücbaiselie  ( 
scliiülite.  Bd.  III  (nlte  folge)  p  90  fl.  Wattanbai'li ,  DcaCachlondi  t, 
Bdjiciit,-^qi]sl1en 


3)  i 


I.  Peg,  ] 


336. 


i)  (jTd  commutatione  i 
6}  Am.-  Peg.  l<   886, 


3  Biilssmorum, 


Wiprccht  V 


I   OrmtuGli. 


341 


'/,  Meil«  südlich,  Trebnitz  in  unmittclburstor  Niilie,  kaum 
1/^  Meiln  nordötitlicli ,  Cäteen  etwa  */j  Meilen  noTdÜch  von 
Groitzseh  — ,  so  sehen  wir,  dase  die  Ausdehnung  des  Groits- 
Gcher  Territoriums  eine  durchaus  unbedeutende  war.  Das 
£alsanierlaud  oder  der  Gau  Belesem  ')  hingegen  um&sst  das 
Land,  das  von  der  Elbe  östlich  (etwa  von  Wolmirstädt  bis 
Seeliausen),  südlich  von  der  Ohra ,  westlich  Ton  der  Biese 
und  Milda  begrenzt  wird  und  ein  Gebiet  darstellt,  das  der 
gaozen  Mark  Merseburg  an  Ausdehnung  fast   gleich  kommt. 

Das  Eingehen  auf  ein  Tauschgeschäft  mit  so  ungleichen 
Objekten  Ton  Seiten  eines  Manoes  wie  Wiprecht  ist  vollstän- 
dig undenkbar,  Thatsache  ist  wohl,  dass,  wenn  wir  über- 
haupt der  Tradition  nicht  den  Boden  entziehen  wollen,  Wiprecht 
im  Balsamerland  angesessen  war  und  für  die  Abtretung  seines 
Besitjitums  vom  Markgrafen  Udo*)  die  Burgwart  Groitzsch 
,  fiiMelt,  lind  zwar  zu  Lehen,  wie  aus  der  Urkunde  dos  Bischof 
Uiuin  vom  Jahre   1105  hervorgeht '). 

a  diese  Belehnung  stattgefunden  hat,  läaat  sJoh  nicht 
t  Bestimmtheit  feststellen ,  wohl  während  der  TOer  Jahre. 
Gerade  diese  Gegend  aber,  in  welche  Wiprecht  versetzt 
war  der  geeignete  Boden  für  eine  junge  emporatre- 
mde  Macht  wie  Wiprecht.  Eine  tÜrstliche  Gewalt  bestand 
r  ebensowenig  als  in  dem  Westen  Thüringens;  statt  deren 
^melte  hier  sich  eine  Anzahl  von  Herren,  die,  an  ihren 
Dflätzen  eiucQ  Kückholt  habend,  ein  £ist  unabhängigeB 
ei,  ches  Leben  führten^).  Sofort  suchte  Wiprecht  die 
ifliohen  Verhältnisse  seinen  Planen  dienstbar  ru  machen, 
rch  Befehdung  und  Uebervorteilnng  seiner  Nachbarn  seine 
jlbedeutende  Macht  und  StcUung  zu  erweitern.  ÄBein  durch 
U  Mifaerfolg  — ■  er  vermochte  dem  gemoinsamen  Yordringen 
I  ihn  nicht  wirksamen  Widerstand  entgegenzusetzen  — 


1)  Cfr.  Bötiger.  DiStesBn-  nnd  GnugrenKsn.    Bd.  III  p    1?8.  179. 
S)  Udo  der  ältere,  weluher  lOHii  starb.   C(r.  AnDalistaSaia.  H.  Q.  S' 
I  y  748. 

3}  in   burcwurdio   Grttiska    ia    comitatu   Udonii   marebionU.      A.a 

isl  dieses  Ddo  der  JUiigcre,  walcher  HOS  starb, 
4)  Ann   Peg.  p.  336. 
X.  "      23 


342 


WSprecht  von  GroitisGh. 


belehrt,  duas  dieaea  Bein.  Streben  ein  verfrüliteB  sei,  suchte,  j 
sem  Heil  iu  dem  Auachluss  au  eine  gröfAere  Uat^ht,  toh  | 
"Unterstützung  hoffend,  und  floh  eu  dorn  Böhmenherzog, 
in  nächster  Nähe  als  Inhaber  der  Mark  Meifsen  ^)  der  I 
seulant  einer  solehen  war.  Von  ihm  wurde  Wipreoht  auf-a 
ehrenvollstö  aufgenommen')  und  seines  Beistandes 

Für  die  Zeitbestimmung  dieser  Flucht  zum  Böhmei 
zog,  die  allein  auf  der  Autorität  der  Pegauer  AnnsJea  bea 
läset  sioh  nun   im   Folgenden   ein  Aohaltepunkt  finden, 
einer  Mitteilung  Brunos  nämlich^)  gingen  am  Tage  ■" 
Schlacht  bei  Flarehheim  (27.  Jan.  1080)  auf  Grund  von  1 
■    sprechungen  ,  durch  welche  Heinrich  IV.  einen  Teil  der  B 
sen  sieh  gewonnen,  Widekin,  Wipreebt  und  Bietrich,  der  6 
QeroH,  mit  vielen  Andern  zur  Fartei  Heiuricbs  über.  - 
unterliegt  wohl  keinem  Zweifel,  dass  der  hier  erwähnte  Wipw 
und  Wiprecht  tou  Oroitzsch  identisch  sind.   Kein  anderer  ä 
Namens  tritt  uns  In  den  Quellen  entgegen,   andererseite  niat 
Bruno  voraussetzen  zu   der  Zeit,   als   er   sein  ^erk  f 
(1083),  dass  seiuen  zeitgenössischen  Lesern  die  FersÖDliol 
Wiprechts ,    für  den  er  jedenfalls  keine  nähere  Bezeiotu 
oder  Titel  hatte,    eben  in  Folge  seiner  Anteilnahme  oa  ^ 
politischen  Ereignissen  des  Jahres  lOäO  bekannt  wa 
Sohlacht  bei  Flarehhoim  nahm  aber  Wiatislaus  tc 
thätigea   Anteil    und    zeichnete    sich   durch   hohen  Kamm 
eifer  für  die  Sache  Heinrichs  aus  *).     Wäre  nun  "Wipreoht  ij 
jener  Schlacht  zu  Wratialaus  geflohen ,   so  würe  ea  undenl 
däsa   er  auf  Seiten  der  Sachsen  gestanden  und  erst  vor  | 
Sohlacht  ihre  Sache  Torlassen  habe ;  der  Anachluas  an  "Wia 
laua    muäste  von  vornherein  Wiprechts  Parteinahme  auf  I 
stärkste  bestimmen.     Unter  der  nicht  unbegründeten  Yotä 
Setzung  der  Identität  unseres  Wiprechts  und  desjeniger 
zu  Heinrich  überging,  dürfte  daher  die  Conibinntion  ,  dasa«! 


I)  MeiTseD    war    1076    an    Wratlskus   vu 
wordan. 

a)  ADD.  Feg.  p   33e. 

3)  Bmno:  de  bsllo  Suonico.     M.  G.  SS.   ' 

4)  Ekkehard.  M,  G,  S8.  VI    p,  203. 


irich  IV.    verll^ 


WipwcW  von  ßrnitMGli.  $4$ 

2a  Anfang  des  Jahreg  1080  die  Flucht  Wipre cht*  zum  Böhmen- 
herzog noch  nicht,  sondern  erst  nach  der  Schlacht  bei  Flarch- 
hoim  stattgefunden  ha^be,  duruhaus  zulässig  sein. 

Wiprecht  hat  dann  wühl  eine  Zeit  lang  am  böhmischen 
Hofe  geweilt,  um  gemeinBchaftlieh  mit  Wratislaus  einen  Ein- 
feU  in  die  Mark  Meif'sen  zu  unternehmen.  Unter  seiner  Füh- 
rerachatt  zng  das  böhmische  Heer  durch  den  Gau  Nisen  und 
verwüstete  die  Gegend  von  Wiirzen  bis  Leipzig,  wurde  aber, 
da  'Wiprecht  sieh  von  ihm  getrennt  hatte,  um  die  Umgebung 
Ifelgems  zu  plündern,  bei  Wossin,  wo  die  Rückkehr  Wiprechts 
erwartet  wurde,  von  den  Sachsen  überfallen  und  nur  durch 
das  rechtzeitige  Eintreffen  jenes  vor  einer  Niederlage  be- 
wahrt').  Offenbar  hat  sich  Wiprecht,  da  die  Verhültnisse  ihm 
noch  wenig  Aussicht  boten,  seine  Besitzungen  wieder  zu  erlan- 
gen, auch  für  das  Weitere  im  Gefolge  des  Böhmenherzoga  be- 
funden. 

Dieser  stellte  sich  mit  soinon  Böhmen  auf  Befehl  des  vom 
Concü  zu  Brixen  zurücltkebrenden  Königs  zu  Eegonsburg ') 
und  zog,  während  Heinrich  durch  den  HörBelpass  über  Erfurt, 
welches  er  dem  Brand  und  der  Verwüstung  preisgab  *),  seinen 
Weg  nahm,  über  Weida  ■•)  nach  deu  östlichen  Teilen  *).  Offen- 
bar gingen  Heinrichs  Absiohton  darauf  hinaus ,  in  diesen 
Gegenden  die  böhmischen  Truppen  mit  seinem  Heer  8U  ver- 
einigen, um  gegen  die  Sauhson  einen  entscheidenden  Schlag 
ZU  fuhren.  Ob  diese  Vereinigung  stattgefunden  hat  und  ob  die 
Böhmen  au  der  Schlacht  bei  Mölaen  beteiligt  gewesen  sind, 
lÖBst  sich  bei  dem  Widerspruch  der  uns  über  dieselben  berich- 
tenden Quellen  nicht  mit  Sicherheit  feststellen*),      Ist  aber 


1)  Ann.   Peg.  p.il). 

2)  Ann.   Peg.   ibid. 

3]  Chron.  Sampetr  ml  aon.  lOBO  Add.  St.  Petr.  Erpli.  H.  Q.  S 
XVI  p.  IS. 

i)  An».  Peg.  S41.   per  territurium  urbia  Wida  transeuntes, 

6)  Auf  diese  Weise  [asaen  sieb  die  sclieinbar  viderspreuheaden  B 
ricbtB  BrnuDS  und  der  Peg.  Ann.   in  Zu£;IU^metI^>lng  bringen. 

6)  Aus  den  WorUn  Brnnoa  geht  bervor  (Ende  Cip.  123),  dasa  d 
Böhmen  oichl  iin  der  Scülachl  beiciligt  waren .  sondern  violmebr  er 
nach    dieser    eintrafen ,    wHhrend    nacb    dem    Bericht    der  Peg.  Ann.    d 


M4 


WlpT«ht  Ton  Orditncli 


dieses  auch.  Dicht  der  Fall  gewesen ,  so  kann  do«h  die  Nach- 
richt des  Fegauer  Annalisten,  das?  Seinrich,  Dachdem  das 
Kriegsglück  sich  gegen  ihn  entachieden  and  sein  Heer  aUer- 
orten  zerstreut  gewesen,  unter  dem  Geleit  von  Vratislaus  und 
Wiprocht  sich  nach  Böhmen  gewandt  habe,  ihre  Bicbtigkeit 
haben;  das  Böhmenheer  mag,  wie  aus  dem  Bericht  Brunos 
hervorgeht,  zu  spät  eingetroffen  seio,  als  dass  es  noch  wiibsa' 
men  Anteil  an  der  Schlacht  hätte  nehmen  können. 

Die  im  Lager  der  Sachsen  durtjh  den  Tod  Rudolfs  «at- 
Htehende  Verwirrung  benutzte  Wiprecht ,  ohne  Zweifel  vom 
Böhmonherzog  unterstützt,  dazu,  seine  Besitzungen  zurücfcsu- 
erobem,  was  ihm  um  ao  leichter  gelang,  als  Beterich  von  Teu- 
obem,  welcher  der  hauptsächlichste  seiner  Widersacher  gewe- 
sen zu  sein  scheint,  in  einem  Treffen  mit  Wiprechta  Leuten 
seinen  Tod  fand  '). 

Im  Frühjahr  des  Jahres  1081  nistete  König  Heinrich  eut 
Eomiahrt.  Zu  dieser  stellte  WratJalaus  ein  Contingent  von 
300  Mann,  deren  Leitung  er  in  die  Hände  seines  Sohnes  Bo- 
rivoi  legte;  auf  aeine  Bitten  beteiligte  sich  auch  Wiprecht  oa 
der  Expedition  und  übernahm  dam  jungen  Borivoi  gegenüber 
die  Eolle  eines  Beraterg  und  Begleiters  *). 

Diese  Nachricht  haben  wir  aliein  in  den  Pegauet  Anna- 
len ,  und  auch  hier  in  einer  Form ,  in  der  sich  ein  guter  Teil 
der  controlierbaren  Kachrichten  als  unhistorisoh  nachweisen 
läsHt  *). 


BShmen  im  Verein  mit  Qeioriuli  uud  a«inen  Tmppeu  kämpftet 
Chronicou  Petersbunanam  (M.  G.  SS.  XX.  p.  617)  baricbtet  sog« 
die  Bölimen  alleio  mit  noch  anderen  PiLrleigängem  Heinrichs 
Saebe  verrochten. 

I)  Ann.  Peg.  p.  Slä. 

S)  Ann.  Peg.  p.  S37.    UQmil«ui  et  uanperatarem. 

3)  AbgeiiflLBn  vün  der  cbroaologi sehen  Verwirrung  lüst  x, 
Pegauer  Annalist  die  Beziebungen  des  Bäbmenbersoj^  zu  KHnig  Tb 
durch  Vennittelung  Wiprecbts,  der  sich  mit  60  Mann  gegen  Znrflcki 
tnng  seiner  Güter  im  Osterliinde  Deiiiricb  zur  Verrüguiig  lu  >tell«li 
spricht,  entstaben.  Auf  dessen  Bat  wird  ferner  so^ar  ic 
ditioti  uacli  Itnlieu  Wratislaus  gegen  e°''''sse  Bedinguugen  —  er 
pflichtet  sich  30O  Beisigo  zu  alellec,  Eowie  eine  Summe  van  4000 
Silber    XU    erlegen    (vf.  Palack]',    Geschiclite  BnhmcDS  Bd.  II    über 


Du 


Wiprechl  v 


^^^1  Soiinocb  auliciot  mir  kein  Grimd  Torhandca  zu  sein,  der 

^^^^u]'eber]iGf[!ruiig  des  Pegauer  Mönches  ganz  den  Boden  zu  ent- 
^^^H^ehon.  Was  zunächst  die  Toilnahme  dei  Böhmen  anbetrifft, 
^^^^^o  ist  dieselbe  duruhaux  wahrscheinlich;  Wratielaue,  der  bisher 
^^^  80  mannhaft  Heinrichs  Sache  verfochten,  wird  auch  zu  diesem 
Heereszug  Truppen ,  deren  Tüchtigkeit  Heinrich  liiiireichend 
bekannt  war,  gestellt  haben.  Ein  Gegenbeweis  ist  in  dem 
Schweigen  des  Cosmas  niubt  zu  suchen ,  da  dieser  die  Be- 
ziehungen seinea  Herzogs  zu  Heinrich  in  dieser  Zeit  sowie  das 
Singreifeu  desselben  iu  die  Keichaangelegenheiten  gar  nicht 
terührt').  Daas  aber  auch  Wiprecht  dieser  Expedition  sich 
angeschlossen,  welche  ihm  die  weitesten  Aussichten  auf  Buhm 
und  Belohnung  eröffnete,  und  so  der  kaiserlichen  Sache  seinen 
Arm  geliehen  hat,  ist  durclmus  der  Lage  der  Dinge  eut- 
spreclioud. 

Wenn  aber  auch  der  Bericht^)  Über  den  Bomerzug,  der 
mit  seinen  ausschmückenden  Einzelheiten  durchaus  dem  Zwecke 
dient,  Wiprcchts  Tapferkeit  und  Kriogsthaten  zu  Terherrlichen, 
nicht  gerade  vom  Pegauer  Mönch  eraonnen  ist ,  so  haben  wir 
CB  doch  zum  Mindesten  mit  einer  bereits  sagend urchflochtenon 
Tradition  zu  thun.  Der  Natur  derselben  gemäfa  mischen  sieh 
Machrichten ,  die  mit  dem  Geschehenen  in  direotem  Wider- 
spruch stehen ,  z.  B.  Wiprecht  nimmt  Gregor  TU.  gefangen, 
und  solche  Hachrichten,  durch  welche  ein  historischer  Grund 
Bohimmert,  So  ist  richtig,  dass  Heinrich  nach  seiner  Krönung 
nach  Yeronazog^);  es  tritt  uns  ferner  in  dem  Bericht 
Ersteigung  der  Mauern  Borns  *)  eine,  wenn  auch  nicht. 


in.  Feg.  I 

1)  Coomiu  erwähnt  z. 

i  Flarchheim  nicht. 

t)  Ann.  Peg.  jj,  237- 

.  3)  Cfr    Böhmer,  Reg 

4)  Auf  Veranlassung 


l  der   Königskro 


in  Würaburg   be- 


a  dos  Wrttlialaos  in  der  SchUcht 


-240 


p   96. 

echts   erspähte  inr  Mittagszeit  ein  Süldat, 
Stelle  der  Hauer,    erltlomm  dieselbe   and 
rzeugl ,    ätSB  die  Wächter  vom  Schlafe  üliorwältigl 
kohrte  et  xa  Wiprachl  zurück,  um  Ihm  die  SacliUge  zu  melden. 
ch  Wipreeht  anter  der  FBhcung  jenes  nn  die  batreffflcdc 


Uli  bedingte  Uebcreinslinimui 
entgegen ;  allerdings  wird  - 
■wir  nicht  —  in  dem  Pegaue 
Wip recht  zugesprochen. 

Im  Folgenden  müesen  wir  uns  dann  die  im  Laufe  des 
Hittelalters  so  oft  wiederholte  Fabel  Ton  der  Mutprobe  dea 
Helden  dnroh  eintn  Löwen  auftischen  lassen  ').  Aber  auch 
die  mit  dieser  £rzähluDg  im  Zusammenhang  stehenden  Naoh- 
licbten  sind  ala  unhistoriBüh  zu  bezeichnen.  Empört  verläest 
Wiprecht  den  Kaiser;  da  dieser  sich  den  treuen  Manu  erhalten 
will'),  aber  durch  Bitten  und  Vorstellungen  seinerseits  nichts 
ausrichtet,  beauftragt  er  den  Erzbi^chof  von  Mainz  und  andere 
geistliche  und  weltliche  Grofso,  Wiprecht  ihm  yeisöhnt  zurück- 
zuführen. Ihrer  Ueberredirngskunst  gelingt  dieses.  Wiprechts 
aufgeregter  Sinn  wird  schliofslich  durch  eine  Reihe  Ton  Schen- 
kungen beschwichtigt :  die  Erzbischöfe  von  Mainz  und  Köln, 
die  Bischöfe  von  Halberstadt  und  Münster,  die  Achte  voü  Piilda 
und  Herafeld  machen  ihm  reiche  Dotationen.  —  Bucoo  tOU 
Halberstadt  hat  aber  als  der  erbittertste  Gegner  Heinriuhs  sich 
nie  in  dieser  Zeit  im  Gefolge  desselben  befunden ;  ebenso  ge- 
hörte Siegfried  von  Mainz  in  jenen  Jahren  der  Gegenpartei  an 
und  ist  nachweisbar  an  jenem  Römerzug  obeiiGowenig  -wie 
Siegwin  von  Köln  beteiligt  gewesen.  Besal's  daher  Wiproeht 
den  Orlagau  ^.),  welchen  letjfterer  ihm  dem  Pegauer  Bericht 
uaoh  Eueignetc,  so  muss  er  unter  anderen  Yeranlossungen  in 
den  Besitz  desselben  gelangt  sein.  Dasselbe  gilt  bezügliob 
der  Burg  Leifsnig,  welche  nebst  Umgebung  Heinrich  auf  VoiS 
anlasBung  des  erwähnten  Vorganges  Wiprecht  zugeeignet  ha- 
ben soll.  Aus  dem  thatsüchlichen  Besitz  Wiprechts  der  in 
jenen  Schenkungen  enthalteneu  Guter  kann  man  daher  nicht, 


Stella,  um 

Rbi  ihm 

yor«n. 

als  Zweiter  d 

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e  Erstürm u 

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Leoütudt  ein 

uleiteo. 

1)A 

n.   Pen    p. 

239 

_■ 

2]  A 

-1.   Peg,   p. 

SjO 

dl 

3)  E 

wird  iiLrgL 

uds  ni, 

dei»  boriilitui 

dus 

Wiprc 

eht  B<»iliuiic«^| 

Orloguu  , 

dcs&eii  eto 

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ül  za  KÖl..  6 

hört 

.  Reh» 

bt  hM. 

Wipreclit  T 


847 


wie  Fliithe  thut  '),  auf  doBson  Toilnahmo  am  Zuge  napli  Ka- 
iion schiloTBen  '}. 

In  Gemein  Schaft  mit  Borivai  trat  dann  Wiprechl,  nach- 
dem beide  Yom  Eaieer  die  Erlaubnta  eich  zu  entfernen  erlangt 
hatten,  die  Heimkehr  an  *)  und  wurde  von  WratielauB  auf  die 
Fürsprache  BoriToi»  hin  :  „es  TÜrde  ihnen  aus  der  Verbindung 
mit  diesem  Mann  mehr  Nutzen  erwauheen,  ais  mit  einem  König 
der  Buacenen  oder  Ungarn"*),  mit  seiner  Tochter  Judith*) 
beKüheukt  und  vermählt.  Als  Mitgift  erhielt  er  die  beiden 
Gaue  Nisen  und  üudissin,  beide  Teile  des  Bistums  Meifseu  "), 
deren  erstcrer  die  Gegend  vom  Erzgebirge  abwärts  bis  ober- 
halb Meifsen,  letzterer  die  Gegend  zwischen  Bautzen,  Eamenz 
und  Görlitz  umfasste^). 

1)  Flaihe  b.   a.  O.    p   VS. 

2)  Später  Brhiait  fernsr  Wi|ifodLt  «uf  dem  Utkliitag  zu  Altslcdt 
Dornburg.      Ann.  Peg.  p.  2*0.      Anth    diese    Sthenkaiig    isv    andurwoitig 

"'  rabBrit. 

3)  Ann.  Pag.  p  240 

4)  Ann.  Feg.  p.  i41. 

5)  Di8  GemahliQ  Wiprechts,  Judith,  war  eine  TuuhtBr  der  iveitea 
Oemahlin  WrulisUiui ,  der  Zuslava ,  welche  Wralislnus  imcli  dem  Tude 
seioet  eclea  Oemahlin  Adelheid  heiratete  Aus  der  Ehe  mit  djesoi 
stammte  eine  Tochter  gleidifalls  mit  Nameu  Jadilh,  welche  lOSS  »Is  die 
Oemahlin  des  Polcnherxoüs  WlRiiiUm  atarh  |Cosmu.  M  O.  SS.  IX 
p.  91).  Dosä  Zuatava  die  Mutter  der  Oemahlia  Wiprecbts,  welche  Coa- 
mA«   bei    der  Aufiühlnue  der  Nachliommen  des  Wratialans    an   emShnen 

I  ivargiaat  (p.  SO),    goBeseu ,    geht  aus  dem  Calendsrium  Pegarienie  hervor 
in ,  ßtript,  11  Calend,  Sepfemb  Zwstislawi  regjua  umter  fundaJrioi» 

")■ 

.  liiittger,    DiöeeMU-  und  Gaiigr.  IV  p.  311  (Urkunde  Otto  I. 
lirOTinciia,    hnc  est  Dalnmincia  NIaane .  DlcTern,    et  Hiliana 
Budisnin   und  Milzine  sind,  wie  »nttger  (p.  i03  anten)  nach- 
,,  ideatiflch. 
)  Cfr.  Bältger    a.   u.   O  .    lieber  Miscn    p.  211.  —    Budissin ,    Oalra 
i   Camenti    und    Görlitz    werden    in    Urkondeu    des    11     Jahrhundert» 
n  pagiu  Uilzani  gelegen  erwiihnt.    BStlger  p.  SOS.  —    Der  Peguner 
li  (p.  S4S)  berichtet,  im  Wipreeht  vom  Bischof  Walriim  von  Nautn. 
m  Gau  Bntüin  nebst  1300  Hufen  belehnt  worden  sei.    Dieser 
r  keilten  Fall   mit   dem  Gan  Bndissin   an  ideiitiRcteren.     Letiterer 
i   dem  Bistum  Meirsen    und   konnte   aumil   nicht   vom   Nanm- 
[T  Bijchof  verliehen  werden.     Violleicht  luibeD  wir  unter  llutsin   Ann 


SIS  WipMAtvM  ONiteeb 

Allerdüngs  wird  diese  Ehe^chlieraun);,  wuli-fae  anderweitig 
iMstätigt  wird  *},  in  jene  Jahre  m  verlegen  sein ,  nilein  ob  ei« 
onter  den  UmstäDden ,  die  yom  Fe^uer  Möucli  bEnctttet  wer- 
den, Tor  sich  gegangen  iät,  möge  dahingestellt  blräbeo. 

Thatfiäclilich  besafs  "Wratislaus  die  Mart  Ueifsen  bereis 
Hüit  dem  Anfange  des  Jahres  108t,  wo  sie  Ekbert  vou  H.<üd' 
rieh  rV.  zurückerstattet  wurde,  nicht  mehr*).  Andererscitfi 
sehen  wir  spät«r  wirklitli  Wipreclit  in  dem  Besitz  der  erwähnten 
Gaue :  1 1 1 D  sah  er  sich  genötigt,  um  die  Freilassung  seines  Sohnes 
8U  erlangen ,  Nisen  und  Budissin  Heinrich  Y.  auszuliefern  '), 
Eine  Sehentung  dieser  Gaue  von  Seit-eii  des  Wratislaus  an  Wi- 
prccht  mag  daher  in  der  Weise  stattgefunden  haben,  dass  'Wra- 
tislaus  jetzt,  als  Ekbert  von  Neuem  die  Fahne  des  Aufruhr« 
ergriffen  und  somit  abermals  seine  Beicbslehen ,  die  Mark 
Meifaen,  verwirkt  hatte,  seine  Ansprüche  auf  dieselbe  er- 
neuerte, seinem  Schwiegetsohn  es  überliefe,  dieselben  zur  Gel- 
lung zu  bringen.  Der  Kriegszug  in  die  Mark  Keifsea  im 
Jahre  1087  *),  auf  welchem  die  im  Gau  Js'isea  gelegene  Burg 
Guozdeck  wiederherge stellt  wurde  und  auf  welchem  Wratia- 
laus'  Sehn  mit  den  Sachsen,  offenbar  Ekberta  Leuten,  zu  käm- 
pfen htitt« ,  hdt  wohl  eine  Unterstützung  Wiprechts ,  der  reiit 
Ekbert  in  Conflict  geraten  war  ^),  im  Auge  gehabt.  Als  dann 
zum  zweiten  Male  Ekbert  durch  ein  Fürstengericht  zu  Quedlin- 
burg 1089  seiner  Güter  und  Lehen  für  verlustig  erklart  *)  und 
die  Mark  Moifson  vom  Kaiser  an  Heinrieh  von  Eilenburg  über- 


^.üdlich  von  NaDinhurg  gelegeae   Bntice ,    daa    lieulige    BeutiU ,     lu    ver- 

1)  Cosmua  IX  p,  34,     Äiin.  Siuo,  M,  G,  S,  S.  VI  p.  693. 

e)  CIt.  Gieaebrec^ht ,  Deutacha  Saiaergeachichte  III  gi,  514. 

S)  Ann.  Feg.  p.  851, 

4]  CoBDifts  p.  93. 

5)  Ann,  Peg.  p.  24!-  Die  kriegeriachea  BezieLnogen  Wiprechts  aa 
Ekliert  werden  hier  unter  dem  Jahre  1080  bericLlot,  Da  von  Ende 
iiiosm  Jttliros  au  das  VarhSltnia  Ekbetts  iii  Heinrich  sich  frietllioh  «O 
gsstalten  beKHiin,  wird  diese  Nadirleiit  in  diDacn  Zusammcnhaug  xa  ver- 


C)  Cfr. 


,    Febr.     lOSn    aus    üegensbnrg,      SohnltOS, 


Wipraeht  » 


340 


tragpu  wnr ,  ^vird  os  gesühohmi  sein ,  driss  in  Riloksitht  uuf 
Wrati-iftUB  Wiprecht  von  QroitzHcli  der  Besitz  der  erwähnten 
Gaue  von  Heinrich  IT.  bestätigt  wurde,  eine  Mefsrcgcl,  die 
die  Unzufriedenheit  des  Eileiiburgers  kaum  erregen  konnte; 
■wenigstens  erscheinen  beide  im  Anfang  1090  in  einer  Urkunde 
neben  einander'}. 

Ich  glaube  mich  in  dieser  ConibinatioD ,  'welche  wohl  den 
einstigen  Ausweg  bietet,  diese  durobaus  dunkeln  Terlialtniase 
zu  erklüren ,    im  'WoeenÜichou   au  Flatbe*)   anschlieJaen  £u 


Wollen  wir  daher  annehmen ,  dass  Wipreelit  durch  seine 
yermahlung  in  den  £eeitz  der  Gaue  Niseu  und  Budiesin ,  dass 
er  foraev  nach  der  Komfahrt  in  den  Besitz  von  Leil'snig  ge- 
langt i:4t,  so  werden  wir  zugestehen  müssen,  das«  er  um  dus 
Jahr  109Ü  eine  MBchtstelhing  oirinahm,  welche  über  die  der 
gewöhnlichen  Grofsen  bei  Weitem  hinausging.  Eine  Üeihe  von 
^Ichden  und  ZerwiirfnisBen,  in  welche  er  mit  seinen  Nachbarn 
sickalt  wurde,  blieb  bei  der  Eifersucht  derselben')  auf 
ffipreOhta  Erfolge  und  der  Streitsucht  des  letzteren*)  selbst- 
rsläadlich  nicht  aus. 

Ist  aber  auch  Wiprechts  MaehlauwachB  den  benachbarten 
1  Anstofs  gewesen ,  eo  müssen  wir  doch  die  N'ach- 
ijeht  des  Fegauer  Mouches,  dass   1090  Wiprecht  auch  dem 
ir  Heinrich  wegen  seiner  Erfolge  und  seiner  Besitzzu nähme 
Jafiihrlieh  erschienen  sei ,  dass  Heinrich  deshalb  ihn  von  der 
iffel  seines  Glückes  zu  stürzen  beabsichtigt  habe  ^),   als  un- 
jhtäg  bezeichnen.     Wie  sollte  Heinrich  in  einer  Zeit,  wo  er 
.  langem  Bingen  die  hauptsächlichsten   Widersacher    zu 

p.  391. 


1)  U.  Februar  1090,     Schötlgen,  Nachlese  -v 

on  OliErsathsen 

Icortun  Vero  Wiclerti. 

i)  FUtha  p.  93.   101. 

3)  Aon.  Peg.  p.  342, 

4)  Ann.   Peg.  p.  911.     Pam    iupHdeas    et    in 

malia  lusuata 

ig-  P-  836.      So    i.    I).    unlBrnahm    Wipraelit    ei 

en    PlünderuBf. 

«  Umgegend  von  BelgarQ    nud    geriat    dabei    m 

Marligrsf  He 

Bfliot,      A,  Peg,  p.  SU. 

B)  ADD.  Feg.    p.  2*8    sed    etiam    ipsi    imper 

lori   videretnr 

lis  eumqne  a  ^tlltu  lantao  felicitutis  mulieljiiUr 

evertere. 

350 


Wiprecbt  1 


1  OroiUicb. 


Bndeii  geworfen,  aus  derartigeo  Orunden  gegen  eineu  Grofsen 
TurgeliCQ ,  der  in  den  engsten  Beziehungen  zu  dem  ihm  eo 
treu  ergebeneu  böhnÜBchen  Hause  stand,  der  selbst  ihm  wich- 
tige Dienat«  geleistet  ?  Und  wie  hätte  andererseits  der  be- 
rechnende Wiprecht  Hieb  einer  wichtigen  Stütze  seiner  Stel- 
lung, der  Gunst  des  Kaisers,  berauben  aoUen  ?  Zudem  finden 
wir  Wiprecht  im  Anfange  des  Jahres  1090  in  einer  Urtunde 
aus  8peier  im  Gefolge  des  Kaisers  '], 

Es  verdankt  vielmehr  wohl  diese  Angabe  ihre  Entste- 
hung dorn  Zusammenhang  mit  dem  Folgenden,  in  dem,  wie 
wir  sehen  werden ,  eine  Annäherung  von  Seiton  Wipreohte 
an  Kortwieb  von  Magdeburg  und  Werner  von  Merseburg-  be- 
richtet wird.  Hat  aber  auch  eine  solche  ^stattgefunden ,  so 
ist  damit  keinerlei  Abwendimg  Wiprechts  von  der  Sache 
Heinrichs  ausgesprochen.  Hartwich,  der  in  den  80er  Jah- 
ren mit  Burkhardt  von  Halberstadt  zu  den  erbittertsten.  Geg- 
nern des  Kaisers  wählte,  war  bereits  seit  1089,  wenn  auch 
■vielleicht  nicht  aus  innerer  TJeberzeugung ,  auf  Seiten  des 
Kaiaers'');  dieses  muss  auch  im  folgenden  Jahre  noch  der 
Fall  gewesen  sein ,  da  er  im  Beisein  seines  Suüraganes  des 
Bischöfe  Walram  von  Naumburg,  jenes  entschiedenen  Verfech- 
ters der  kaiserlichen  Sache  '),  und  des  Merseburgers  Älbuin 
die  Weihe  des  Grundsteins  von  Fegau  vornahm.  Auch  Wer- 
ner hat  sich  in  jener  Zeit  aller  Agitationen  gegen  den  K&iaer 
enthalten. 

In  dem  drückenden  BewuTstseJn  seiner  zahlreichen  Ver- 
gehen und  Missethaten  nämlich  —  so  lautet  der  Pegauer  Be- 
richt - — ,  in  dem  Gefühl,  der  migerechten  Sache  seinen  Arm 
geliehen  zu  haben,  begiebt  eich  Wiprecht  zu  Hartwich  von 

1}  U.  Febr.   109D.     SchöUgen ,  Nachlese  u.  s.  w.  p.  394 ;  s.   ohen. 

S)  Hartwicb  erscheint  neben  Werner  von  Merseburg  in  der  Aecb- 
tungsarkunde  Ekberls  van  Msiriieii  aua  dem  Jaliie  108S  (Frani  t.  Hieris: 
GrODt  Chulerbook  der  Grave  von  Hallaad.  Tom.  I  p.  73);  ferner  in 
der  beceilB  orwKhnten  Urkunde  nus  Speier  vom  14.  Febr.  1090.  Aufser- 
dein  cfr.  die  Briefe  Heinrich  IV.  und  des  Papstes  Urb«n  von  Hartwich. 
Cad.  UdUr.   ISS.   ISO. 

0]  Wklratn  wurde  im  Anfang  des  Jahres  1091  von  Kaiser  Heinrich  als 
tllscliuf  von  Mnumborg  eingesetEt.  Cfr.  Chron.  Gozecense.  M.G.  SS.  S.  ad 
unu.  1090.  • 


■    WlprWllI  TOD  dH^lMdi. 


351 


Uagdoburg  und  Werner  von  Merseburg,  um  vor  ihnen  Biifeo 
thun.  Er  wivd  Ton  ihnen  nach  Rom  gewiesen ,  um  zu 
des  Papstes  Verzeihung  zu  erüehen.  T)toser  ')  schickt 
k  ihni  (üe  Bufäe  nicht  allzu  leicht  zu  machen,  zu  dem 
tatron  der  Spanier,  nach  dem  Grabe  des  heiligen  Jacobus, 
I  ihm  die  Weisung  zu  Teil  vrird,  zur  Sühne  seiner  Frevel, 
L  deren  erster  Linie  die  Brandlegung  der  St.  Jacobskirohe 
1  Zoitz  steht,  ein  Kloster  zu  Ehren  des  heiliges  Jaeohus 
a  erbauen.  In  die  Heimat  zurückgekehrt,  schreitet  Wiprooht 
fort 'zur  VoÜfiihrung  dieses  Geheilses  und  beginnt,  nach- 
lin  geeigneter  Tlatz  gefundeu,  den  Bau  des  Klostora 
^^fiU,  unweit  GroitZBCh. 

Waa  diesen  Bericht  betrifft,  so  ist  es  schwer  zu  entschei- 
,  inwieweit  demselben  in  den  hauptsüchlichsten  Momenten 
a  geBohiehtUche  Thatsache  zu  Grunde  liegt.  Allerdings  weht 
rchjone  Zeit,  nach  dem  Anatoben  der  gewaltigen  Eriegsstürmo, 
nZug,  in  dem  wir  eine  Gegenwehr  gegen  die  thateuchlichen 
Sttliohen  Mifsstünde,  die  unyerhiillt  iu  dem  Kampf  der  Parteien 
uTage  getreten  waren,  Bebenmiisaen;  auch  Wiprecht  kann  von 
a  Beetreben,  von  dem  Bedürfuie,  eich  des  höchsten  Heils 
rtd  Segens  zu  versichern,  ergrifi'en  worden  sein;  allein  dem 
^nüber  liisst  dich  mit  Uecht  die  Möglichkeit  geltend  maclien, 
H  der  obige  Bericht  im  Laufe  der  mehr  als  sechzig] iihrigon 
[adition  sich  entwickelt  haben  kann.  In  diesem  Berluht 
l  durch  ihn  gerade  wurde  einmal  die  Bufsfertigkeit,  Fröm- 
■ägkeit  und  kircMiche  Thütigkeit  des  Stifters  des  Klosters 
gebührende  Licht  gesetzt,  andererseits  erschien  die 
itung  als  eine  Eingebung  einer  hohen  kirchlichen  Auto- 
^töt,  Motive,  die  in  vielen  anderen  Traditionen,  z.  B.  in  der 
ihardabrunner ,  mafsgebend  gewesen  sind ,  unter  deren 
iufluBS  hauptsächlich,  was  den  ersteren  Punkt  anbelangt,  der 
fegauer  Mönch  in  reichem  Mafse  steht. 

I)  Damsls  war   io  Koni    nicht  ürbsn  1-,    der  frühere  Legat,  und  Bi- 

lu>r  Otto  von  Ostia,    saadern  der  kaiserliche  Clemens.      Yomusgeäetzt, 

fff»M  dem  ganzen  Derieht,  streng  genommen,   ThatsauLen  IU  Orunde  liogen, 

BD  wir  hierin  einen  weiteren  Beweis,  dais  Wipreeht  durcli  Aiinähe- 

[SniBg  an  Hartwich  und  Werner,    sowie    durch    die  Wallfahrt    nach  Rom, 

dem   Kaiser  feindliche  Strömung  gofUhrt  worden  ist. 


3Ö3  WiprecU  r 

Trotzdem  uber  liegt  kein  genügeudcr  Gnmd  vor,  dun 
JJericbt  lunzustofeen.  Freilich  haben  ■wir  auch  danu  nicht 
die  Gründung  Pegaus  allein  aus  Gewiss ensbedenken  Wiptechts 
herzuleit«n.  £s  iüsst  sich  nicht  annehmen,  dass  gerade  «inen 
Uann  wie  ihn  nicbt  greil'borere  Int^resaen  geleitet,  wie  so  viele 
andere  Grolle,  dass  ihm  die  Bedeutung  der  Klöster  entgangen. 
Gerade  diese  waren  ja  in  hohtm  Grade  geeignet,  den  wacheeu- 
den  Herrschaftsgebieten  Zusammenhang  zu  geben,  vor  Allem 
in  denselben  der  Kultur  einen  Weg  zu  bahnen,  TlrbarmachuDjf 
und  Bewirtechaftutig  des  Landes  einzuleiten;  in  den  ÄebtoD 
und  Mönchen  ferner  fanden  die  Herren  die  Schreiber,  deren 
sie  so  sehr  bedurften ,  oft  auch  gute  Satgeber  und  gewaodto 
diplomatiaehe  Agenten. 

Nachdem,  wie  bereits  erwähnt,  im  Jahre  1091  durch  Er z- 
biBChof  HartwichundBiBchof  Walram  von  Naumburg  die  Weihe 
des  GrundBleina  vorgenommen ,  wurde  der  Bau  des  Klosters 
begonnen,  zu  welchem  AVratislaua  von  Bölunen  eine  Beisteuer 
von  70  Mark  Ueferl«  und  an  dem  Wiprecht  selbst  und  aeino 
Kriegsmannen  —  letztere  sollen  sogar  ohne  Hülfe  der  Maurer 
und  Steinmetzen  den  Bau  vollendet  haben  ')  —  thätig  waren. 

1094  \vurde  die  letzte  Hand  angelegt,  nachdem  zuvor 
Wiprecht  aus  dem  Eloster  Schwarza  in  Franken  Bero  mit 
noch  3  andern  Brüdern  hatte  kommen  lassen.  109G  wurde 
die  Einweihung  des  Klosters  vom  Erzbischof  von  Magdeburg 
in  Anwesenheit  der  Biachöfe  Alhuin  von  Meräehurg,  Walram, 
Eaelin  von  Havelberg,  Wiprechts,  seiner  Gemahlin  und  sei- 
ner Söhne  vollzogen*),  eine  Feierlichkeit,  bei  welcher  "Wi- 
piechts  Gemahlin  Judith  in  prangendstem  Festschmnok  er- 
flchien ;  Wiprecht  aber  machte  seinem  neueratandenen  Klo- 
Bter  eine  Beihe  von  Schenkungen,  indem  er  ihm  zunächst  die 
an  dem  Kloster  liegende  civitas,  femer  die  Dörfer  Hilpertdts 
und  Boraten  und  9  Hufen  in  Stonse  zueignete. 

Allerdings  ist  Hartwicb  in  dieser  Zeit,  um  die  Mitte  des 
loten  Deccnniums,    wieder    im  Lager  der  GegoskaiserÜBhei 

1)  Aqo.  Peg.  p.  2H.   sine  murcenarioruni  fit  labora. 

2)  NiuDlnus   Vau   Sjgen  (TbQringUcbe  GeschicbtsqaellBn    Bd.  iL  4 
Wege!«   p.  SfiS)  setzt  diu  Weihe  das  Klosters  io  das  Jnhr  1094. 


"Wipracbt  von  Qroitisch. 


353 


Ll&ätig,  aber  daas  in  dem  Umstand,  daas  er  von  Wipreclit 
B  Klosters  als  Erzbischof  — ■  wir  ■wissoii  nichts 
Evon    einer  zweiten  Absetzung  Hartwichs')  —   herangezogen  • 

jrde,    gleichfalls  nicht  eine  Entfremdung  "Wiprechts  von 

l^fler  kaiserlichen  Partei  zu  sehen  ist,  dafür  spricht  ein  schwer 

f  in    die   Wagschale    fallendes   Zeugnis :    1 097   wird  Wiprecht 

I  Anbetracht   seiner  treu  geleisteten  Dienste  von  Heinrich 

Bit  Gütern  belehnt ').     Auch  lassen  die  engen  Beziehungen 

i  Wratislaus  von  Böhmen .    der    bis  ku  seinem  Tode  gegen 

n  Kaiser  in  unerschütterlicher  Treue  Terharrte,  der  Umstand 

I    dass  Wiprecht,  wie  dieses  das  Verfahren  gegen  den 

jneda  beweist,  durchaus  bemüht  war,  nicht  in  die  Ungnade 

i  Schwiegervaters  zu  fallen  '),  den  Einfluss,  welulien  er 

L  Hofe  desselben    als    „Erster  imter  den  Freunden"')  eia- 

tioahm,  nicht  zu  verscherzen ,  die  Auffassung  *),  dass  Wiprecht« 

['Verhältnis  zu  Heinrich   in  ein   feindliches  umgeschlagen  sei, 

1  unrichtig  erscheinen.     Wiprecht  mag  wohl  allerdings!  zwi- 

äien  dem  Kaiser  und  dessen  geistlichen  Widersachern,  deren 

a  Verhältnis  indessen  bei  Weitem  nicht  so  schroff 

n  dem  vorhergehenden  Decennium,  eine  Art  Mittel-  - 

Stellung    eingenommen  haben:    für  eine,    „wenn  auch  weder 

^ilötzlich  noch  schroff  eingetretene  Entfremdung"  vom  Kaiser 

gSsnen  auch  die  folgenden  Ereignisse  nicht  sprechen^). 

Dass  nach   dem    Tode   des  Herzogs  Wratislaus  das  An- 
fohen  Wipreehts    am   böhmischen  Hofe    etwas    gesunken  sei, 
Fwie  es  Flathe  scheint,    geht  aus  nichts  hervor.      Nach  dem 
UlITode  des  Bischofs  Cosmas  von  Prag  zieht  (1098)  Braeislaus 

1}  Hartwich    wurde    1085  votD  Kaiser  tbgeielEt    und   bekleidete  seit 
plOBS  sein  Ami  wieder. 

S)  Wipreclit  erhält  S  ia  dem  Dorfe  Scartap  ia  der  Boigw&rt  SkSln 
,  dumit  er  diese  eiaam  treuen  ViLiallen  Naincni  Vi  sie 
Oderweilig  zueignen  könne.  Scbnltes,  Dir.  diplooi.  1  p.  SlO.  Si'bättgen; 
a  Wicberti.  Sepu-ataiiEgabe,  Cod.  ilrplom.  p,  3.  Sdele  territiuDi  qnia 
B  Wicberto  nobia  situm  perspeiimas, 

3)  Cosmas  p.  94,    noicns  ut  in  oiiquD  socerum  inum  oS^udercI. 

5)  Flatlie  a.  u.  O.  p.  104. 
G)  ibid. 


3M 


Wlpraeht  TOn  Gro!t«ic}i. 


Wiprecht  als  einen  klogon  und  aoharfblickenden  Mann,  dor 
Charakter  und  Lebensweise  der  Böhmen  durclischaut  habe, 
■  der  nicht  allein  die  Laien ,  sondern  auch  die  Cleriker  von 
Grund  aus  kenne,  zu  Kato ').  Auf  seinen  Vorschlag  wird 
Hermann  zum  Biachof  erwählt,  der  dann  zu  Regensburg  Ton 
Heinrich  mit  Bing  und  Stab  bolelmt  wird.  1100  schickt 
dann  Bracielaus  den  Bischof  Hermann  nach  Mainz,  wo  Hein- 
rich das  Osterfest  zu  feiern  beschlossen  hatte,  damit  dieser 
einerseits  die  dem  Kaiser  schuldigen  Geschenke  überbringe, 
andereraeits  vom  Erzbischof  die  Weihe')  empfange.  Da  Wi- 
precht gleichfalls  Pflichten  an  den  kaiserlichen  Hof  rufen, 
wird  Hermann  seinem  Schutz  und  Geleit  anvertraut.  Wir 
sehen  also,  dass  Wiprechts  Beziehungen  zum  böhmischen 
Hause  die  alten  sind,  dass  er  andererseits  auoh  in  dieser 
Zeit  als  Vasall  und  Anhänger  dos  Kaisers  erscheint  ä). 

Erst  die  folgenden  Ereignisse  können  uns,  aber  auch  nur 
anscheiuend,  berechtigen,  eine  nähere  Berührung  Wiprechta 
mit  den  Gegnern  des  Kaisers  zu  sehen. 

Wiprecht  hatte,  wie  wir  sahen,  sein  Kloster  ursprüng- 
lich mit  Mönchen  aus  dem  Kloster  Sehwarza  besetzt.  Indes 
gestalteten  sich  die  Zustände  unter  dem  Abt  Bero ,  dessen 
Unachtsamkeit  und  geringe  Befähigung  zu  einer  solchen  Würde 
schon  zu  Anfang  seiner  Wirksamaeit  in  l'egau  in  einem  Vor- 
fall zu  Tage  getreten  waren*),  hinsichtlich  der  Frömmigkeit 
und  Disciplin  wenig  erfreulich^).  Nach  Beros  Tod  wandte 
sieh  daher  Wiprecht  an  den  Abt  Marcward  von  Corvey  und 
wuaste    ihn   zu  bewegen  ,    den  gesinnungs strengen ,    fromm«) 


M.G.  S8.  VI.  p.  731, 
Buo.      Da  der  EribisohuC  BathHrd 
wurde  auf  Geheira  Heinrichs  oiit 


1)  Casmss  p.  105.      Ann.  Suo. 

2)  Coiman  p.  lOG.   a  magistru  . 
mall  vertrieben   in  Erfurt  weilte,    ' 
stinunnDg  alter  Saüragaae  der  HAinzer  Eirclie,    Dcnnaiin    VOD    dem  ta- 
wesendeii  Cardinal  Bupert  geireilit. 

3)  B.  November  1099  eraciieint  Wipreclit  in  einem  Tauschbriaf  iwi- 
scben  den  BiscbÖfen  Johnnti  von  Speier  und  Kuno  von  Worms,       Cädex^ 
Anhnltinus  l  p.  129. 

i)  An«.   Feg.  p.  244  u.  245  (oben). 

5)  Ann.   Feg.  p.  24G.    quia    coenoliii    sui    Status    ac    religio    t 


Wipreeht  v8n  OroitMei. 


355 


VTindulf  nebat  einigen  Brüdern,  deren  einer,  Ludiger,  der 
spätere  Abt  von  Reinsdorf,  zum  Prior  ernannt  wurde,  nach 
Pegau  zu  schicken,  damit  dieser  hier  mit,  der  Hirschauer  Disci- 
plin  —  Corvey  war  mit  Hitschauem  besetat  —  neues  Leben 
in  da»  uneultivierte,  bildiingsloae  Kloater  bringe  ').  Abt  Win- 
dulf wurde  dann  tod  Wipreeht  zu  Erzbischof  Euthord  nach 
Erfurt  gebracht  und  empfing  von  diesem  die  Weihe ,  eine 
Mitteilung  dea  Pegauer  Mönches,  an  deren  Wahrheit  wir 
nicht  zu  zweifehl  haben  ^). 

Es  waren  nun  allerdings  die  Hirschauor,  wie  bekannt, 
in  erster  Linie  diejenigen ,  welche  immer  von  Neuem  den 
Aufstand  ^egeo  den  Kaiser  und  seine  Anhänger  schürten, 
die,  den  religiösen  Zug  der  Zeit  ausbeutend,  durch  ihre  Er- 
scheinung und  iliro  Predigten  das  Volk  au  ihrer  Strömung 
fortjiureiasen  verstanden.  Allein  dass  in  manchen  Pällen  mit 
ihrer  Einführung  eine  Einführung  kaisorfeindlicher  Elemente 
nicht  zu  identificieren  ist,  lehrt  uns  die  Gründung  von  Beiu- 
hardshruan  °). 

Wenn  daher  Wipreeht  jetzt  einen  in  der  Hirohauer  Dis- 
-oiplin  und  deren  Bestrebungen  aufgewachsenen  Mönch  an  die 
Spitze  seines  Einsters  setzte,  so  haben  wir  auch  hierin  kei- 
noBWega  einen  Umschlag  seiner  politischen  Gesinnung  und 
Stellung  zu  sehen.  Die  Einsicht,  dass  unter  der  Leitung 
eines  Mönches  von  dieser  thatsächlicla  wohl  diciplinierten,  ernst- 
lich auf  eine  Besserung  der  herrschenden  Zustände  bedachten 
Kegel  seine  Stiftung  den  gedeihlichsten  Fortgang  nehmen 
werde ,    ist  wohl  einzig  und  allein  mafsgeboud  für  Wipreeht 


Auch  aus  der  Weihe  Windulf s  durch  den  kaiserfeindlichen 
Buthard  haben  wir  keine  engeren  Beziehungen  Wiprechts  Eu 
diesem  Manne,    der  offen,  aher  in  dieser  Zeit  (1101)  durch- 


1)  adhnc  rndem,  iDrormem,  iocultum. 

Ann    Peg.  p.  B*6. 

8)  Ann.  Peg.  p.  2«, 

3)  Ludwig  der  Springer  besetzt  von 

oruherein  sein«  Stiftung  Rein- 

hardsbrunn mit  Hirachauern,  ist  aber  in  d 

erer  Zeit  durciiam  liein  Gegner 

Heinricbs,  lässt  von  diesem  jene  Stirtuiig 

owie  die  nnf  diEsdbon  beiBg. 

liehen  Privilegiea  bestätigen,    (Cfr.  Scbultes 

Director.  dipl,  Bd.  I  p.  BOB.) 

356  Wiprecbt  ToA  OrdttMch. 

aus  vergöblich  eine  aufständische  Bewegung  ia  Sachsen  und 
Thüringen  in  das  Lehen  zu  rufen  bemüht  wst,  herzuleiten. 
Die  Vollstreckung  dieser  Weihe  durch  Ruthard,  den  Primas 
von  Beutächland,  war,  Üo  Wiprecht  sein  Klostet  unmittolbox 
dem  Papst  unterordnete,  eben  durchaus  erforderlich. 

Als  dann  in  Sachsen  1104  abermals  wegen  der  Besetzung 
des  Magdeburger  Erzbistums  eine  neue  Conspiration  zu  Stands 
kam ,    als    diese  auf  Betrieb  Ruthards ,    der  mit  Paschalis  tti 
Unterhandlung  trat,  und  nach  dem  Abfall  des  jungen  Hein- 
rich   Ton    seinem  Vater')    immer    gröisere  Dimensionen    an- 
nahm und  angesehene  Herren  Sachsens  und  Thüringens,  wi«    - 
den  Pfalzgrafeu  Friedrich  ^)  tou  Summers euburg,  Ludwig  dea 
Springer')  und  Otto  von  Ballenstedt,  in  ihre  Kreise  zog,  hat 
WJprecht  der  alles   ergreifenden  Strömung   sich   nicht    ange- 
schloBscn  *).      Allerdings    zeigt   die  Bestätigungaurkimdo    des 
Klostera  Pegau  von  Paschalia^),    wie  bereits  hervurgehobeo, 
auf  das  Beutlichste,  dass  Wiprecht  in  keinem  Gegensatz  m  _ 
der  päpstlichen  Partei  stand,  allein  die  Ereignisse  des  folgeiw  \ 
den  Jahres  (1105),    vor  Allem  der  Aufenthalt  Heinrichs  bei 
Wiprecht,  lassen  nicht  z\Feifeln,  dass  Wiprecht  an  don   TTu-' 
trieben    der  gegeniaiaerlichen  Partei   nicht  beteiligt  gcmr^ 
Ben  ist 

1}  Heinrich  IV.   zog  nach  Sachasa,   um   den   dortiguii  Äufatand  iH>! 
eratickeu.      Bei  Fritzlur  Terliel'i  ihn  sein  Sohn  und  flah  nath  Baiem., 

3)  Giasebrecht,  Dantache  Kaisergeschiet te  111  p.  1142. 

3)  Vermutung  Flotot;  Heinrich  lY.    Jl  p.  Stil. 

i)  Wiprecht  erscheint  als  Zeuge  in  einer  Crliundo  des  Jungen  I 
Heinrich  am   13.  August   1103  in  Aachen    [Laeomhlet,  UrknadeDblM 
Gcsuhicht«  des  Niederrbeina   Bd.  1   p.   169).     Indiction    und  Aligi 
Ordinntion  Heinricli  V,   (ordinatiunia  eius  XUI  alatt  IV)  si 
Acchtlioit  der  Urkaudc    ist  sehr  in  Zweifel  au  zieheu.      Stumpf    (^ 
kaniler  30CI6)  i>t  der  Ansicht,    daas  dieselbe,  wenn  sie  £cbt  Ut, 
Jabr  IIOG  gehSre ;    mit  welchem  Rechte,  leuchtet  mir  nicht  e! 
IndiotioD  noch  Ordination   passen  nuf  dienes   Jnhr.     Auch  dUrfta  j 
Tttn  Lültich,    der    treuste  Anhänger  Heinrich  IV.,    schwerlioh.   3 
Zeit  sich  im  Gefolge  Heinrich  V.  aufgohiüten  haben. 

5)  30.  Januar  1104.  Aun.  Peg.  p.  SIS  ahne  Angabe  das 
Schottgon,  Leben  Wiprecbta ,  cod.  dipl.  p.  4,  Die  Urkunde  ist 
antzcu,  wie  die  Indiction  und  die  Jabreazshl  des  PotitlficiLts  bew^ 


Wiprwht  ron  GroitHdi. 


357 


Nach  den  schimpflichen  Vorgängen 
licli  halte  sich  Heinrich  lY.,  an  seinem  Schicksal  verzwei- 
felnd, als  Flüchtling  zu  dem  Böhm onh erzog  BoriToi  '),  der 
seinem  Bruder  Bracislau»  gefolgt  war,  hegeben.  Ehrenvoll 
nahm  Borivoi  deu  Unglücklichen  auf,  die  alte  Treue  des 
böbmiachen  Uauaea  gegen  ihn  bewahrend.  Seinem  Wunsche 
gemäfs  geleitete  er  ihn  hierauf  durch  aein  Land  bis  auf  die 
Höhe  des  Erzgebirges  und  vertraute  den  Verlassenen  dem 
Schutze  seines  Schwagers  Wiprecht  an*).  Bei  ihm  hielt  sieb 
Heinrich  IV.  eine  Zeit  lang  auf).  Wiprecht  aber  ersuchte 
durch  Gesandte  den  jungen  König  Heinrich  um  die  Erlaub- 
nis, dem  Kaiser  bis  anm  Rhein  hin  freies  Geleit  gewähren 
au  dürfen  ,  wa«  ihm  vom  König  gestattet  wurde.  Von  Wi- 
precht geleitet,  zog  der  alte  Kaiser  dem  Rhein  zu,  durch 
Sachsen  *),  „obgeich  er  hier  eo  viele  heftige  und  mächtige 
feinde  hatte".  ÜeboraH  liefsen  sie  ihn  ruhig  ziehen  und 
geleiteten  ihn  sogar  ehrenvoll  *). 

Es  ist  schwierig,  die  Beweggründe  zu  erkennen,  welche 
"Wiprecht  zur  üebemahme  einer  so  BChwierigen  und  zweifel- 
haften Eolle  bewegen  konnten. 

Es  mag  wahr  sein ,  dass  seine  Handlungsweise  nicht 
auf  einer  im  Unglück  sich  bewährenden  persönlichen  Treue 
gegen  den  Kaiser  beruhte ,  es  mag  ferner  zugestanden  wer- 
den,   dass    ihm    in  Anbetracht  der  immer  mehr  wachsenden 

1)  Barivoi  war  seibat  mit  Hülfatruppen  vor  Kegensburg  zngegeD. 
Die  Vita  Henrici  (cap.  9)  gisbt  sti ,  daas  neiarich  sich  ta  den  Bfibmtn 
begeliBn,  trotxdem  si«  ihn  kuri  vorher  verlmitseD.  Nach  Cosmui  ergrüTen 
die  BöhmcD  die  Flucht,  als  »ie  sicli  von  den  Uehrigen  ^  Loopold,  Die- 
pold,  Berengar  —  Teclasüea  aaben.  Jedotifalb  ist  Borivoi  an  dem  eigsnl- 
liulien  Verrat  nicht  beteiligt  genesen,  bat  eich  nur  zur  recbtau  Ztit 
der  Gefaiir  zu  entziehen  gesucht,      Cosmaa  p.  110. 

S)  Cosnimi  p.  110.    Annale»  Gradlcetutes,    M.  Q.  SS.   XTli  p.  £48.  in 

3)  Ekkehard.  M.  G.  SS.  VI  p.  S09.  Audiens  interim  roi  patrem  suuni 
»päd  Wicbertum  —  esse  repertam  usqae  ad  Ehenom  Uli  ducatnm  ad- 
miniBtrari  penuisit  —  lioc  euim  per  legatas  ipse  aappllcabat. 

i)  Coamas  110.    indc  per  Saiouiam  transiens. 

5)  Vitu  Ilenriei:  nbi  quamris  iDfealoa  et  Tortes  tDimicDs  haberet, 
per  eos  tarnen  et  ab  üs  usqiie  ad  Bbesum  bonoriSce  deductu9  eit. 

X.  24 


n 


368 

Erfolge  der  gegen)caiE«Tli«liEn  Fan«)  der  Teitere  AofentliBlt 
Heinncbi!  in  aeinem  Gebiet  för  <eiae  «igene  Sielterhcit  G«~ 
&l1ii  briogsnd  erschien,  oüein  die  AaBkastntg  Ftatfae«,  weicHo 
aach  Floto  za  teileii  scheint '),  äass  Wiprecht  gerade  dur<^ 
jenes  Geleit  den  Vater  dem  ptüchtTergeeseiteo  Sohne  ia  di« 
Honde  geliefert,  ihn  Terraten  habe,  ist  entschieden  inig-. 
Veahalb  hätte  deaa  Wipraeht,  wenn  wir  seitens  diese«  ainea 
Treubruch,  etwa  eine  Vereinigung,  eine  Terabredimg  mit  dem 
juDgen  Eonig  Keinrich  durch  jene  Gesandte  annehmea  woHeo, 
den  Kaiser  nach  Mainz  getuhrt,  dessen  trengesionte  BörgüischxR 
schon  lange  auf  sein  Erscheinen  geharrt,  die  ihn  in  einem  Schrei- 
ben *)  ihrer  Treue  und  Hülfe  Tcrsicherte,  ihn  tlehetitlichst  b»t, 
seh  ihrer  Not  anzunehmen  ?  Warum  hätte  er  ihn,  der  vor- 
läufig aller  Strdtkrafte  und  jedes  gröfeercn  Anhanges  er- 
mangelte, nicht  dem  Sohn  und  deiisen  Anhängern  sofort  aoa- 
geliefert?  An  einen  Verrat  Wiprechts  ist  nicht  i 
Ebensowenig  haben  wir  einen  solchen  im  Folgenden  i 
nehmen. 

Nach  jenem   schimpfiichen  Trugspiel  nämlich,    wtüA 
die  Einkerkerung  des  Kaisers  zur  Polge  hatte  —  ohne  Zwq 
ist    bei    diesem    Vorgang    Wiprecht    aus   der  Umgebung  « 
Vaters  entfernt  worden  und  so  in  das  Lager  des  SoboM  j 
kommen   —  tagte  ')  in  Mainz  eine  glanzroUe  Versau 
als  plötzlieh  der  Bischof  Ton  Speier,  der  Kerkermeister  {j 
Gefangenen,    mit  der  Botschaft:  der  Kaiser  sei  bereit  a 
danken,  erschien.     Man  traute  den  Worten  des  Kaisers  a 
Deshalb   wurde    ein  Abgesandter  nach  Bückelheim  gescb 
tun  die  Auslieferung  der  Beichsinsignien  zu  erwirken  —  n 
dieses  war  Wiprocht  von  Groitzsch.    Wir  kennen  diese  ft 
Wiprechts  aus  einem  Briefe  *)  des  Kaisers  Heinrich  selba 
den  König  Philipp  von  Frankreich,  in  welchem  Heinrich  bei 
tet,  dasE  einer  der  firofsen,  Wiprecht,  zu  ihm  gekoi 

1)  FUlhe  p.  106.     Cloto,   Heintich  IV.   u.   s.  Zeilaltsr  f.  387. 

a)  Cüd.  UdBlr.  213. 

3)  Giembrecht ,  Kaiscrgesch.  111  p  719. 

i)  Diflsen  Brief  briugt  Siegebert  von  Gembloiu.  U.  G.  S3.  W  p'.i 
371).  Wo  ichildert  lii  demselleu  Ileiudch  IV.  numentlicb  die  Tredl 
keit  Wtpiechls?      Cft    Potite,  Uic  Uurkgr&hii  van  Meiraua  p.  8G4. 


Wiprechl  von  Oroitwcb. 

t  ihm  erÖf^iet  habe,  dass  or  nicht  hoffen  dürfe,  aua  der 
t  entl&ssen  su  Verden,  wenn  er  nicht  die  Beich«iiiaignlen 
I   und    der    Regierung    enteage ,    wie  es  die  Furstffli 

Bb  unterliegt  wohl  keinem  Zweifol,  daas  dieser  Wiprecht 
1  Wiprecht  von  Groitzsch  identisch  sind ;  allein  ihm  einen 
1  der  Bchimpfliohen  Verräterei  zuzuweisen,  sind  wir 
Sita  bereohtigt.  Ihn  gerade  hatte  man  wohl  mit  einer  * 
1  Aufgabe  betraut,  weil  man  ihn,  der  ku  dem  alten 
1  persönlichem  Verhältnis  stand ,  lur  die  Erledigung 
inelben  als  die  geeignetste  Persönlichieit  betrachtet«. 

Wollen  wir  aber  Wiprechts  Verhalten  überhaupt  diesen 
»en  gegenüber  in  der  rechten  Weise  verstehen,  so  wird  es 
inen  Blick  auf  Wiprechts  eigenartige  Politik  bm 
3  wir  sahen ,  schloss  dieselbe  keinen  auagespro- 
men  Qegenaatz  zu  den  Widersachern  des  Ecusere  in  sieh, 
;  aber,  ohne  dass  sieb  eine  Voranderung  oder  Abweichung 
ihweieen  liers ,    eine  durchaus  kaiserliche  Färbung.     Fiei- 
1  lässt  sich  durebaus  nicht  behaupten,  dass  dieselbe  allein 
I  Vasallontreue  gegen  die  Person  Heinrich  IV.  entsprang : 
r  das  Gedeihen  dieser  Tugend    war  jenes  an  Willkür  und 
losigkeit  so  reiche  Zeitalter  kein  günstiger  Boden.     Wi- 
scht hat  eben,  wie  alle  Grofso  in  den  Kämpfen  jener  Periode, 
B  Beweggrund  geleitet,  die  Rücksicht  auf  den  Vorteil  und  ihn 
■besondere,  wie  wohl  viele  Anhänger  des  Kaisers,  weiter  die 
EDfihuDg,    die  üeberzeuguiig ,    dass  eine  Durchführung  eben 
c  Politik,   ein  consequentor  Anschluss  an  das  Reichsobei- 
bipt   zu    der   Stärkung   und  Befestigung    seiner  Uacht  und 
dlung  am  meisten  beitragen  würde. 

Auch  Ludwig  der  Springer  hat  von  diesem  Gesichtspunkte 

,  wenngleich  nicht  mit  solcher  Folgerichtigkeit,  seine  poli- 

Hhen  Maferegeln  getroffen ;  und  in  der  That  müssen  wir  ge- 

then,  dass  gerade  diese  Känner  die  Sachlage  mit  richtigem 

t  aufgefasst,  die  Verhältnisse  in  der  für  sie  und  ihre  Be- 

1)  quidnin  priQfipum  Wicbertu»,  dicens  nullum  vilae  meae  esse  con- 
e  uttn   GOQtrndictiDDc   etiam   regui   iosignia   redderem    ai 
^Inotate  et  Imperio  pnocipum. 


360  Wlpr««MT 

Etrebungen  eTsprieftiHcheten  Weiee  äeh  dienstbar  su  maelMn 
verBtandem  liaben.  Heinrich  IT.  war  ja  der  Uann,  der,  wenn 
auch  seine  Gegner  kriegerische  oder  sonstige  Erfolge  über 
ihn  davongetragen  hatten,  immer  von  Xeuein  zum  Soh^yert 
griff  und  jene  Erfolge  wirkungBlos  zu  machen  wusste,  der, 
wenngleich  zuweilen  im  Einzelnen  und  im  Kleinen  verza- 
gend, im  Grofeen  eine  aufs  erordentliche  Kraft  und  Yeaüg- 
•keit  zeigte  und  es  dahin  brachte,  dasä  —  abgesehen  toh 
den  letzten  Ereignissen  seiner  Begiemng  —  alle  Beatrebungen 
der  gegen  ihn  sieh  auflehnenden  Gewalten  mehr  oder  weniger 
erfolglos  blieben.  Die  HofEnung,  Jass  er  zuletzt  doch  Sieger 
bleiben,  ihnen  aber  dann  Belohnungen  erwachsen  würden, 
mag  einen  Wipreobt,  einen  Ludwig  geleitet  haben. 

Jetzt  hatte  der  alte  Kaiser  die  Beicheinsignien  ans  den 
Händen  gegeben,  auf  die  Begierung  verzichtet.  Heinrich  V. 
war  an  die  Spitze  des  Eeichs  getreten.  Für  eine  Sache, 
die  dem  Abgrund  offenbar  entgegeneilte ,  einzutreten ,  dazu 
konnte  eine  Politü,  die  kein  höheres  Ziel  kannte,  als  den 
eigenen  Vorteil,  keinen  Anlaas  finden.  Wenn  daher  Wiprecht 
sich  jetzt  an  Heinrich  V.  anschlosa ,  sich  ia  den  Dienst  sei- 
ner Sache  stellte,  so  braucht  das  noch  nicht  den  Yorwurf 
des  Verrats  zu  begründen.  Noch  bei  Lebzeiten  des  alten 
Kaisers  aber  ist  Wiprecht  im  Dienste  der  Partei  Heinrich  T. 
an  der  Gesandtachaft,  durch  weiche  dieser  dem  Papst  Pa- 
sehalis  Mitteilung  von  den  Vorkommnissen  in  Deutschland 
machte  und  ihn  einlud  dahin  zu  kommen,  beteiligt^). 

.  In  den  ersten  Eegierungsjahren  Heinrieb  V.  sehen  wir 
Wiprecht  häufig  im  Gefolge  desselben  und  regen  Anteil  an 
den  Eeichsangelegenheiten  nehmen.  Neben  den  Vertretern 
der  alten  Geschlechter  acheint  der  Emporkömmling ,  ebenso 
wie  ein  Hermann  von  WJnzenburg,  eine  einffussreiche,  ange-' 
sehene  Holle  am  königlichen  Hofe  gespielt  zu  haben.  Att» 
2.  Mai    finden  wir  ihn  in  Mainz  um  die  Person  des  Eönigs 


1)   Ekkehftrd.   M  G.  SS.   VI,   p,  233     u.  231.     Wipraiht   wicd   mit 
deu  Uebrigen  von  Ada,tliDrt,    eioem  AnhXDger  Heinrich  IV.,    bei  Trident 


Wiprecht  von  Oroitiscb.  361 

B urkundlichen  Zeugen  einer  Gütetrestituienuig  '),  kurze  Zeit 

unter   den  Gesandten ,    welche  der  König  dem  Fap«t 

s  entgegenschickte  *),  der  von  dem  gallicani sehen  Klo- 

,  der    Stimmung   des  französischen  Königshauses  be- 

Btigt,  zur  Entscheidung  der  Investiturüroge  ein  Concil  in 

lyee  anberaumt  hatte.     Zu  ChalouB  an  der  Mam^   trafen 

r  Abgesandten   Heinriehs    und    der   Papst    zusammen ;   bei 

r  Sntachiedenhcit ,    mit  welcher  die  Tertreter    der   könig- 

i  Sache  auftraten,  verliefen  die  Unterhandlungen  resul- 

Kit  den  Mitgliedern  dieser  Gesandtschaft  traf  Hein- 

a  Metz  zusammen  (25.  Mai,  Wipreoht  unter  den  Zeugen 

;  XTrkunde  dieses  Datums  ^))   und   zog  von  da  über   den 

i  nach  Sachsen ,    um    von    hier   aus   in   die  böhmischen 

phältnisse  einzugreifen*).      Die  in  diese  Zeit  fallende  Kr- 

ing  Adalgots,  eines  Neffen  Wiprecht»,  auf  den  erzbischöf- 

n  Stuhl  Ton  Magdeburg,  welche  ungeachtet  des  Verbotes 

;  Laieninyestitur ,    das  Faacbalis    in  Tioyes  erlassen  hatte, 

(  sich  ging,   hat  wnhl  nicht  ohne  Rückeicht  auf  den  ein- 

Kreiehen  Oheim  stattgefunden. 

T/Tas  die  böhmischen  Wirreu  anbetrifft,  so  hatten  diese  * 

1  Grund  darin,    dass  im  Jahr  1107   der  Herzog  Borivoi 

rob  eine  Partei  der  unzufriedenen ,    an  deren  Spitze    sein 

BEener  Bruder  W^ladiGlaus    und   äeiu  Tetter  Zuatopluk  stan- 

i  Throne   gestol'sen    und   an    seine  Stelle  Zuatopluk 

Stoben  wurde  ^).      Borivoi    nahm    daher   seine   Zuflucht   zu 

inig  Heinrich  und  versprach  demselben  zu  Merseburg  eine 

!  ^),    wenn  er  ihm  sein  ihm  entrissenes  Herzog-    ' 

,   zurückerstatten    würde.      Daraufhin    be schied    Heinrich 

Ifetopluk   zu    sich    und   liofs  ibn    zu  Goslar ,    als  er  seinem 

fehl  Folge  leistet«,   sofort,    ohne  irgendwelche  Bechtferti- 

^g   seinerseits    aDüubören,    in  Haft   nehmen,    während   er 


1)  Cod.  Anhalt,  ed.   v.   HEiBemauD  I.  p.  133. 

2)  Annales  Colonienaes  maiimi,     H.  O.  SS.   XVII  p,  716,  717, 
y  3)  Hartine,  Collectiu  I  p.  613. 

I  i)  Ann.  Col.  in  SuxoniaQi  vadiC  eipeditionem  in  Boemiam  duct 

f-S)  Cosmas  IX  p,  111. 

[  6)  Cosmns  p.  111^    immensa  Bori  Et  argeati  piooiittit  ae  datum 


362  W^fMtovM  «Ml>Hfc 

Viprecht  von  Uraitzsch  mit  der  HisaiaD  betrnnt«  *),  s«in«A 
wrtriebeneii  Schwager  BoTiToi  in  lein  Hersogbim  zumckzn- 
fofareo  ond  iim  wieder  anf  den  Thron  zu  hehen  •).  Aber  wah- 
rend  die  königiichen  Terfagungen  dadorcli  zo  Schiuiden  mil- 
den ,  dass  Zuatnplnks  Sehwager  Otto  die  Heintkefarenden  plötz- 
lich äberäel ,  so  dnss  fioriroi  sein  Heil  in  der  Flucht  suchen 
moaste ,  nusate  andtirerseita  Zuatopluk  durch  dm  Tersprechen 
crtner  Summe  Ton  10,000  Uark  ^eine  FrtQaaauiig  su  erwirken, 
sowie  dch  die  Aneikemiuag  von  Seiten  Ueiuriehs  als  B>ihineii- 
berzog  za  Terschaffen ;  ja  ZQatoj^oks  Begiehirogcn  zu  dem 
König  nahmen  sogar  einen  {reondäcliaMichea  Charakter  an : 
HeiDrich  hob  (1108)  Znatopluka  Söholein  aue  der  Taiife«). 
BoriToi  war  also  vom  König  aofgegeben ;  alle  Bitten  WipreohU 
bezüglich  der  Wiedereinsetzung  desselben  blieben  erfolglos*). 
Unsste  aber  selbatveratändlich  das  sq  zweideutige  Ver- 
halteo  Heinrich»,  die  anf  die  verwandtachaftlichen  Beziehongea 
eines  seiner  biiher  ibm  treu  ergebenen  Anhänger  so  wenig 
KUckncht  nehmende  Politik ,  deren  Hanptmotir  offenbar  war, 

i;.Aiiti.  Hild.  HG.  SS    m    ud  ann    tl07 

i)  FI»ll«  läsM  dfn  Angaben  der  Podetbarner  Qoelle  (Annslea  Patbep- 
brnnneBMa.  insain  mengest  eilt  von  Scbeßec-Boichonl  p.  HS)  mwider 
Borivoi  in  Go>Ur  kJiigend  nnd  hid  Hülfegesnch  dorcb  Verspnclien  vun 
GeseheBkea  DDIenl&taend  vor  Helorjeh  erscheinen.  Dmaa  die  EntsebGidBUg 
der  Evischeii  Borivui  and  Zualopluk  schwebenden  Angelegenheit  in 
HerHcbarg  alali gehab t ,  äasa  sich  ZouEopIuli  hier  dem  Befehle  Heinrichs 
fetaiti  BBstelll  habe  (cfr.  Giesebrecht.  Kaisergeschicbte  III  p.  760),  ist 
wohl  nicht  richtig.  Die  Nachricht  der  Paderbnrner  AnnaleQ  .  dass  der 
eine  der  böhmischen  Kronprileadsnlea  aaf  die  Kunde  run  der  AnkBun 
des  KSnigs  erüchrecki  davon  geflohen  sei,  ist  selbstverständlich  Ruf  Zttk- 
toplDk  XU  beliehen.  Warum  hatte  Dorivoi  im  Geruht  der  guten  Sache 
und  im  BewnrstseiD,  an  seinem  Schwager  Wiprecht  vor  dem  Bichtcrstnbl 
Heinrich»  eioeD  wannen  Verteidiger  lu  babeo,  erschreckt  fliehen  sollen} 
Zudem  stinde  die  Annahme,  dass  diese  Naebrichl  anf  Borivoi  za  besiehan 
■ci ,  mit  dem  Dericbt  des  Cosmss  in  directem  Widorspracb  Borivoi  erhioll 
dann  sein  IJeizogtum  in  Goslar  snriick  (Ann.  Patherbrnnu. :  ducem  1)««- 
mlao  Goilariae  constituit) ,    was  durch  die  Hildejheimer  Aunileu  (rodnci 

QasUriaa)  beitKtigt  wird 
8)  Cnimaa  p,  112. 
4;  Ann.  Pog.  p.  150. 


duroh  Segiinstigiiiig  und  weittre  Verwickelung  jener  böhmi- 
Bcben  Thron  Streitigkeiten  die  eigene  kaisevUclio  Autorität  su 
bufestigen,  Wiprecbt  auf  das  Tiefsto  verlelzen,  so  haben  diese 
Vorgänge  nicht  das  VorhältiÜB  Wiprechta  nu  Heinrich  in  ein 
_£uadllßhes  umzugestalten  Termocht. 

Wie  vorher  aelien  wir  Wiprecht  an  den  Heereasügen  Holn- 
I  Teil  nehmen.  Am  30,  Sept.  1107  erscheint  er  als  ur- 
tndlioher  Zeuge  in  Eorvey ' )  und  hut  sieli  dann  der  Expedition 
^en  Bobert  von  Flandern ,  welcher  Eroberungen  auf  deut- 
ihem  Boden  zu  macheu  strebte,  un geschlossen.  Ber  Eeldzug 
1  bald  glücklich  beendet.  S<ihon  Mitte  üecember  kehrte 
anrieh  nach  Lültich  zurück.  Hier  finden  wir  Wiprecht  der 
iecheidung  über  die  Sache  des  Ahtea  Hermann  beiwohnend 
d  persönlich  in  Gegenwart  des  Königs  in  den  Gang  der  Ver- 
Uidlung  eingreifend;  die  anwtsendea  Archidiakoaen  undübri- 
)  Kleriker  weigern  sich  mit  jenem  Hermann  als  einem  Ge- 
L  verhandeln.  Da  ruft  in  Gemeinschaft  mit  dem 
äBohof  von  liegensburg  Wiprecht ')  ihnen  die  gebieterischen 
Jf^örtezu:  „Euch  ziemt  es  mit  dem  Exoommunicierten  zu  einer 
ratung  itu^ammenzutreten  ,  damit  ihr  ihm  den  Hat  erteilt, 
n  der  Sache,  dorenthalben  er  ex comrouni eiert  ist,  nach- 
ine Weisung,  die  eofort  befolgt  wurde.  Am  28.  De- 
mber  hielt  sich  dann  Wiprecht  im  Gefolge  des  Königs  zu 
I  auf»). 

ns,  At>ii,  P^iderhr    p    &!'» 

E)  Kndom  gesta  KbliHtani  TniOonaniinm.     M. ».  SS.' X  p.  271.    Tudc 

s  de  ptincipibus  nomine  Guiberius  do  iuxU  Albiro. 

3)  Acta    imperii  selecta,  »ua  Böliinors  NaehUss  p    69,      Wiprecht  et- 

I   als    lotervenient    iii    2    kätiiglichen   Urkunden  TOm   1.  Nnvomticr 

SOT  (Schultes,    dir    dipl.   I  p   S33),  deren  eine  in  Hnhlhausuti ,    die  an- 

Tennetadt    susgeitellt    ist.       BEidB    Urknudtn .    wolche    ßtuiupf 

usler  3010,  3011)    in    das  Jalir   1106    setat,    sind,    wie    Posse 

k'hgrnl'Bii  vuu  Moilieii  p   361)  nittbwiiiat,  nicht  Originale,  soadoru  Ko- 

vielleicht  aufli  uii;ht  gelälscht      Am  S,  November  war  TIein- 

ll  In  Kfiin.     Cfr.  Stottipf  (Reiciäkfinzler  3O30|      Am  38,  Ducomher  iie- 

Ulgt  Ilfliarich  V.    in    ciuec    Crkutido ,    i»    welcher  Wiprecht    aU  Zuugo 

Goslar    eine    Schenknng   Hiigoa  von  Wiirda    an    das  Bistum 

a  Aeclitlioil  dieser  Urkunde  iat  aehr  aawalirjchcinlich,     Cfr. 

an.   Cod,  Anh.  i  p.  133-    Stumpf  30S4. 


364 


Unpredit  y 


Ob  Viprecht  mit  denr  König  aus  den  Theimechen  Gegen- 
den nach  Sachaen  gezogen  ist,  oder  vorher  allein  in  die  Hei- 
mat zurückkehrte,  läeet  sich  nivht  feststelle''  Am  30.  Mai 
1108  macht  Heinrich  aiif  den  Eat  Wiprechts  und  anderer 
f  Ürsten  eu  Merseburg  dem  Bistum  MeiTseu  eine  Schenkung  '). 
Im  Spätsommer  desselben  Jahres  sohoü  wir  Wiprecht  ais  Teil- 
nehmei  an  dem  gewaltigen,  gegen  Kahnani  Ton  Ungarn  unter- 
nommenen Heereszug,  welcher  fast  sämtliche  deutsche  Fiii- 
Bten  und  GrofeeD  vereinte,  der  mit  stolzen  Hotfaungen  begon- 
nen, bald  ein  für  König  und  Eeich  ao  ruhmloses  Ende  finden 
sollt«.  Am  6.  September  erscheint  Wiprecht  neben  Ludwig 
von  Thüringen  in  einer  bei  lulln  auägestellten  königlichen  Dr- 
kunde.  Am  29.  Sept.  wird  er  als  Wicpertus  de  Thuriugia  vor 
Pressburg  erwähnt*).  Atn  Weihnachtsfeat  desselben  Jahres 
hielt  sich  Wiprecht  mit  seinen  beiden  Söhnen  am  königliohen 
Hofe  zu  Miünz  auf,  Ton  wo  ihn  die  Botschaft  von  dem  Ab- 
leben der  Judith  zurückrief. 

Sei  es  uns  aber  erlaubt,  an  dieser  Stelle  einen  Blick  zurüok- 
zuwerfen  auf  den  engeren  Kreis  der  Thätigkeit  Wiprechts, 

Gerade  in  Abt  Windulf  hatte  Wiprecht  einen  Mann  ge- 
funden, der  seinen  Hauen  und  Entwürfen  in  der  umfassendsten 
Weise  entgegenkam. 

Zunächst  war  es  das  Kloster  selbst,  dessen  et  sich  an- 
nahm, das  er  in  jeder  Weise  zu  heben  bemüht  war.  An  Stelle 
der  von  seinem  Vorgänger  getroffenen  dürftigen  Einrichtung 
der  Offioinen  baute  er  bessere ,  nachdem  er  die  früheren  Ge- 
bäude zerstört.  Die  Zahl  der  Brüder  vermehrte  er  bis  auf  40 
und  noch  darüber  hinaus ").  Sodana  widmete  er  sich  mit 
vollem  Eifer  der  Aufgabe,  die  allgemeinen  Zustände  durch  Ur- 
barmachung des  Bodens  und  durch  rationelle  Bewirtschaftung 
desselben  zu  fördern.  Sumpfige  Gegenden  liefs  er  austrook- 
nen,  unebenes  Land  ebenen  und  von  Gestrüpp  säubern ;  den 
Urwald  liefs  er  stellenweise  ausrotten   und  schuf   auf  diese 


1)  Cod.  AnhaU 

S)  Meiller,    Rugflsten 


p.  135. 


8)  Ann,  Peg.  p.  247. 


a  Qaiise  Babenberg  p.  11. 


r    Markgrafon  und  Ben 


Wi|)rocht  TOD  GroItMcli. 


366 


B  Ackerland.  Er  gründete  femer  das  von  ilim  benannte 
'  Abtsdorf  an  der  Wira  (NobeulluBB  der  Pleifse)  und  Wolftiz 
(ebenfallB  an  d.  -  Wira). 

Es  ist  nun  bezeiclinend  für  'Wipreclit ,  wie  er  das  Kul- 
turwerk seines  eifirigen  Abtes  imterHtütBte  und  weiter  aus- 
dehnte. 

Ein  der  Merseburger  Diöceae  zugehöriges  Stück  Land  liefs 
er  nämlich  pllügen  und  urbar  machen  und  siedelte  eine  An- 
zahl Zänkischer  Bauern ,  welche  or  aus  Trankes  kommen 
liefs,  auf  demselben  an,  indem  er  dieses  Land  ihnen  als  erb- 
liches Eigentum,  mit  der  Weisung,  dasa  Jeder  dem  neuerwor- 
benen Beaita  seinen  Namen  Terleihe,  überliefa.  Eine  EeiUe 
von  Dörfern  verdankt  diesen  Anordnungen  seine  Entstehung. 
Zugleich  erbaute  er  in  Lausigk,  welches  auf  jenem  Gebiet  lag, 
ein  Kloster,  welches  Pegau  untergeordnet  und  der  Pfarrort  der 
neuentstandenen  Dörfer  wurde. 

Die  uns  vorliegende  Bestätig ungs Urkunde  ')  des  BisohofB 
Albuin  von  Merseburg,  betreffend  die  Zehntonahgabe  der  neu- 
entstandenen Dörfer  an  das  Pegauer  Kloster,  zählt  deren  17 
aui^  von  denen  folgende,  wenn  auch  nicht  mit  absoluter  Sicher- 
heit, nachweisbar  sind;  Kahnsdorf  (Scadorf)  zwischen  Borna 
und  Groitzseh ,  lausigk  (Luziki) ,  Ballendorf  (Belanesdorf), 
westlich  von  Lausigk,  Drossdorf  (Drozisdorf)  zwischen  Borna 
und  Oroitzsch,  Meisdorf  (Moisdorf)  c.  1  Meile  westlich  von 
Altenburg,  Zeschwitz  (Seouice)  siidwostJich  von  Zwenkau  '), 

So  verstand  es  also  Wiprecht  durch  Kolonisation  dieser 
Gegenden  seinem  Territorialbesitz  einen  nicht  unbedeutenden 
Zuwachs  zu  verschaffen ,  während  er  andererseits  zu  Beginn 
jenes  Jahrhunderts,  welches  das  Werk  der  Germanisioruag  dos 


1)  Ann.  Pog.   p.  247. 

2]  Id  der  Urkunde  ist  die  Indicdon  Manh  (13  statt  13) ;  die  An- 
gabis  der  OrdioBlion,  welche  sieh  selljslverstKndlicli  auf  Albuin  (ctr.  Chron. 
apisc.  Merseburg.  M.  G,  SS.  X,  186)  nidit  auf  llBinrich  V.  beaieLt  (Bchnl- 
tes,  Dir,  dipl.  I,  230)  ist  riclitig,  Ein  otfcnbarur  Irrtum  des  Cunclpienten 
der  Urkunde  ist  es ,  dass  De  die  Dörfer  als  zwischen  der  Wira,  und 
Schiiaudor  gelegen  Erwähnt,  wührend  mehrere  auf  dem  reehlen  Ufer  dar 
Wir»,  zwischen  dieser  und  det  Mulde  liegen, 


366 


Wiprw&i  T 


I  Gtvicntk. 


Otteuf  in  so  berromgeiMler  Weüe  CäTdeni  $aQt« ,  luiu  Tnr- 
rücken  des  deot&thea  Elämentes  nii^t  unveseatlich  t>eilruf  ' ). 

Im  Jahie  1 IÜ4  wandle  dum  Wiprecfat  eiccB  Abgesandtes, 
Sumenä  Luve,  nach  Kom,  am  Tom  Papst  PascfaaUs  ti&s  Kloster 
Pegau  be:itäligen  so  Ibsspd  *)  (0.  oben''.  In  der  Ton  PascbalU 
BOfge« teilten  Urkunde  iriid  das  Kloster  für  alle  Zeit«ij  unter 
d»!  Scb-utz  de«  apostolischen  Stahles  ge:^tellt,  vährend  Wi- 
precht  aich  die  Togtürecht«  über  das  Kloster  Torbeh^lt  und 
bezüg^ch  dieser  festgestellt  wird,  dass  nach  dem  Ableben  - 
Wiprechtfl  diese  auf  den  männliclien  Erstgeborenen  seiner 
Xachkommenschaft ,  wenn  er  dasu  würdig-  sei,  übergehen 
sollten,  dass  aber,  wenn  die  Nachkommenschaft  ausstürbe, 
es  dem  Abt  zustehen  sollte,  einen  Vogt  zu  erwählen:  -MaTs- 
regeln ,  die  uns  belehren ,  dass  Wiprecht  alle  nähere  Ab- 
bängigkeit  und  Beeinäussong  seines  Klosters  von  auTsen  her 
ausgesehloBsen,  den  Einßuss  auf  dessen  Leitung  und  innere 
Angelegenheiten  ungeteilt  in  seinen  Hunden  ruhend  wünaohte. 

Wie  es  kommt,  dass  das  bereits  1096  vollendete  Elostor 
erat  in  dieEem  Jahre  officiell  bestätigt  und  unter  den  riimi- 
schen  Stuhl  gestellt  wurde,  ist  nicht  einzusehen;  keinesfalls 
aber  haben  wir  hieraus  auf  ein  gespanntes  Verhältnis  2wi- 
Bchen  Wiprecht  und  dem  Papst  zu  achliefsen. 

Ebensowenig  wie  über  Wiprechts  Wirksamkeit  nach 
auTsen  und  sein  Eingreifen  in  die  allgemeinen  Angelegen- 
heiten werden  wir  vom  Fegauer  Annalisten  über  die  Ereig- 
nisae  des  Klosters  in  den  folgenden  Jahren  in  Kenntnis  go- 
setfit.  Erst  mit  dem  Jahre  1109  nimmt  er  die  Darstellung 
wieder  auf. 

Heinrich  V.  nämlich  feierte  das  Weihnachtsfest  in  Uainz, 

ll  Da»  Vorkommen  vcin  Ortsuamon  wie  FraBkeahsyn  (»wisthen 
Rochlili  und  I.BUsigkl  und  trinkenan  (nordweiUicIi  von  Gera)  -weist 
darauf  liin ,  dass  ^vbnu  frübei  oder  später  Shbliche  t}eberaiedeluiiBeii 
rränklscbur  Bauccn  iu  jene  üslliclie  Gegeuden  slKttgefaiiden  balieu. 

2)  Wie  Urkaade  bringt  der  Pegaiier  AiiuBlist  obuo  Angabe  des  Da- 
tiiniB,  S.  SchÖttgen.  Leben  Wiprcthls,  Cod.  diplom.  Indiction  und  An- 
(jube  des  Pontilicnls  des  Papsles  PasthKlis  iBieeu,  dass  die  Urkund«  1104, 
nicht  1106  ftuagestflill  ist,  dass  der  Sclireibar  statt  IV,  VI  geschria- 
ben  batte. 


WipNdil  1 

[  eine  BlattUcli<]  Iteihc'  von  Grofsen  zui^&niinengekcir 
Auch  Wiprecht  hatte  äch  mit  seinen  beiden  Söhnen 
ßprecht  und  Heinrich  eingestellt,  vrie  bereits  ohen  erwähnt, 
1  plötzlich  die  Trauerkunde  von  dem  Tode  der  Judith, 
Ui^e  am  17.  December  auf  ihrem  Täterlichen  Erbgut  Bautzen 
pechieden  war,  zurüofcriet  Nachdem  Wiprocht  Eilboten 
mageschickt,  welche  seine  Anordnungen  uhorbringen  aoll- 
,  traf  er  gleiuhzuitig  mit  deu  höhinifthen  Verwandten  zu 
I  ein,  wohin  nach  t^eincm  Befehl  der  Leichnam  gebracht 
).  Im  Beisein  der  Bischöfe  Alhuin  von  Merseburg, 
■klram  von  Naumburg  und  des  von  MeiTsen  wurde  aladonu    ' 

ter  grofsen  Klageu  die  Beisetzung  der  Judith  im  Eloster 
Hgau  vorgenommen,  worauf  Wipreuht  nicht  verfehlte,  um 
1  Andenken  seiner  Oemahiiu  zu  ehron  und  für  das  Heil 
■  ßeele  zu  sorgen ,  dem  Kloster  eine  Reihe  von  kost- 
I  Gegenständen  zu  schenken ,  welche  indessen  zur  Ab- 
Wungazeit  der  Annalen  nur  noch  teilweise  daaelhst  vor- 
en,  da  sie,  wie  der  Annalist  anglebt  {Ajin.  Feg. 
b  S4B),  teils  bei  einer  Hungersnot  verausgabt,  teils  zur 
Werbung  Ton  Gütern  benutzt  worden  waren. 

Auch  den  Hülisbedürftigen ,    deu  Wittwen  und  Waisen, 
^enüber  zeigte  Wipreuht  seine  MUdthatigkeit. 

TJober    den    Tod    seiner    Gemahlin    mag    sich    Wiprecht 
|dd  getröstet  haben.     Bereits  im  nächsten  Jahre    sehen  wir 
sich    um    die  Hand    der   reichen  Kunigunde  von  Beich- 
lögen,  der  "Wittwe  des  ermordeten  Kuno  *),  des  Sohnes  Ottos 
1  Nordheira ,    bemühen  *).      Zwar   zögerte    diese    eine  Zeit 
mit   ihrer  Zusage ,    aber  da  ihre  Besitzungen  den  Ein- 
en der  Nachbarn  ausgesetzt  waren  und  sie  hauptsächlich 
i  der  Willkür  zweier  ihrer  Vasallen,    Edelgers  von  Ufeld 
1  Christians  von  Boten  bürg ,    die    als    die   Mörder  Kunos 
1  Pegauer  Mönch    bezeichnet   werden,    viel    zu    erdulden 
mtecliless    sie   sich   auf  Grund  einer  mit  den  Ihrigen 
jnen  Beratung,  dem  bejahrten  Wittwor  ihre  Hand  zu 


3^  Wipcacftt  rrm  GnäiaA 

Ttaahen '}.  ZugLaeh  wrtane  Tipreelit  die  EuBgDoide  >■ 
bewegen,  OtTK  Toeiun!  i>i^ii«iMm  SaoMBS  ■hi™* w  SlteateB 
Sohae  WipediC  m  v^obm.     Tater   imd  flokn   -nrion    an 


Ib  der  Th«t.  £ub  IfTiiiiiiiliTwiKiwiij.  ist  itenos  l 

t  tuntnetmäBäfe  TTebereü- 
t  dar  ab  Ha  fiiiiiili]  stSib^ 
ibr  Täksüdc»  Erbgut  Eullen 
ie  BeveggiÖBide,  welcbe  Wipredit 
Siad  vir  awar  n»^  ober  üe  Ansdeh- 
I  BibbaäU  BBtaTictit«e  >), 
SP  tat  dencUe  dne  ZvöM  denxt^  gewcata,  daee  Viprecht 
la  deai  "™-"^-— *-  flu  "»Mifbiia  aa»  w«saitlidte  TergFötse- 
nag  Msoar  TTi  iiiliiiin,iiii  mh.  Andar^nöts  aratste  d£T  Um- 
rtand,  d>ae  er  daich  jene  Qaint  sa  den  uigcaefaeostm  ncb- 
Adtcn  TIniii'imi  in  TerwandtealialUieiiie  BeziehitBgcn  Ctmt,  for 
Qu),  den  EmporköaimfiBg,  nugoaeän  Ttd  TerLockendes  in  sieh 
gdififfwen,   ihm  als  eine  Föidemas  enaee  Ajudiens  erechei- 

Um  die:3elbe  Zeit  TenBeltrte  ödi  aneh  Wiprechtj  Slacht 
nocb.    dadnicb,    dasa    Dun    die   gesamte    Erb^diaft   des    ihm 

t)  Ann    Pcg.  p   U9. 

t)  liofm  pstrinwBiinn  obtiscnst. 

3)  Du«  BäthSagen  so  dem  viCerlielwB  Rrtigat  d«r  Koaigiuid«  ge- 
h9n  hal,  Bnd  nicht  AlladUlbesitx  deter  nta  Koribeioi  pweten .  wonif 
BBQ  Mb  dem  Bcfiunm  Sbdos  achtiersen  möclile ,  geht  darsus  hervor* 
dafs  IK9  BeichliitgCD  and  Scheidi^en  im  BesiU  Oedoi.  des  iwülea 
Gcill«hl*  der  AdeU.  also  des  SlieTntecs  der  Knnigniide,  sind.  Lunbarl 
H.  G.  SS.  V.  Bd.  nn    1089. 

i)  W!pr«eht  nide  durch  die  Ehe  mit  der  Knniguide  mit  Atbreelil 
von  BallouCadt,  dem  Gemahl  der  Adelheid,  der  Schwester  Konigundeiu, 
wtrmhwtgnt  (eh.  Ann,  8»io  «d.  um  106J  a  1069);  ferner  tr«t  er  la 
Ulrich  von  WeimBr-Orlamaode  (Ana.  Sua  p.  693),  m  den  Nordheimern 
Dod  4eD  ihm  beiUMititrWten  Klenbiirgein  (Knnigaadens  Halter  Adelm  rsa 
Hrkliiinl  w»  HUJt  Ihrer  iwuteo  Ehe  die  Unlter  neinriEb  1.  tdo  Eilen- 
liarft,  <1i(  Hiirk([r*r«ii  vm  Heirien,  deuea  jagendlicLer  Sobn  Heinrich  IL 
d*ni*l*  Hirki{r»r  vna  Meihen  wm)  in  verwaodt3eh»ftIithe  BEiiehungen. 


WiprMht  von  OnltMcb.  3<j9 

Terwandten  „sehr  reichen"  Vieo  von  Vizenburg  zufiel,  über 
desBon  PerBönlichkeit  und  verwandtsohaftliclieB  Verhältuis  zu 
Wipreeht  nichts  feststeht,  der  aber,  wenn  er  mit  dem  in 
der  Urkunde  von  1097  >)  erwähnten  Vizic  identiacb  ist,  ein 
Lehiisinann  Wiprechta  war  *).  Mit  dieser  Beaitrvergröfserung 
überiam  Wipreeht  auch  die  Fürsorge  und  OheraufHioht  über 
3  Klöster;  über  das  wahrscheinlich  von  der Kunigunde  gegrün- 
dete Oldiälßhen^)  und  anderereeita  übeT  ein  dicht  neben  der 
Vitzenburg  gelegenes  NonnenkloBter  *). 

Da  in  den  genannten  Klögtem  hinsichtUch  der  Die- 
^cdplia  und  der  Beligion  sehr  miasliche  Zustände  eingerisgen 
ren,  trat  Wipreeht  sofort  mit  der  Energie  und  der  "üm- 
loht,  welche  er  den  Pegauer  disciplin arischen  Verhältnissen 
igennbsr  gezeigt  hatte,  für  die  Herstellung  der  Ordnung 
Den  Abt  Lupert  von  Oldisleben ,  unter  dessen  Leitung 
B  Kloster  gesunken,  setzte  er  ab  und  an  seine  Stelle  den  Abt 
PFindulf  von  Pegau  ein,  der  mit  voUem  Eifer  sich  des  ,Ter- 
khrlosten  Klosters  annahm.  Aber  da  dieser  der  Leitung 
Teier  Klöster  seine  Kräfte  nicht  gewachsen  fühlte  und  des- 
olb  die  Befürchtung  hegte,  dass  dem  Kloster  Pegau  Schaden 
L'Brwachsen  möge,  wandte  er  sich  an  den  Abt  seinea  Klosters  in 
Korvey  und  erbat  sich  den  Hilinua,  dessen  Tüchtigkeit  ihm 
n  seiner  zeitweiligen  Thätigkeit  als  Prior  des  Klosters  Pegau 

I)   geholtes,    dir.   dipl.    I  p.  210.     Sdidtt^en ,    Vita   Wiberti,   cod. 
^pl.  p.  3. 

g)  üebor    diese    Erbschaft   bfirichlel    anfser    den   Ann.  Peg.  (p,  360) 
th  Nicölans  von  Sigen  tThüriiig.   Geschichtsquellen  II  p.  208). 

3)  Die  Grändnog  Oldislebens  nird  tod  Nlcolaos  von  Sigca  (p.  267) 
d  van  deii  ReitihsrdsbriiDnor  ADDalen  ^Tbüring.  QeachichCsqu eilen  Bd.  I) 
Hin  Ludwig  des  Springera,  dar  Adelheid,  iüBOHchriebea }  in- 
meo  lassen  die  Giiterschenkungen,  irelche  Kuniguude  dem  Kiostar  machte 
'  (ctr-  Scbultes  p,  213,  215,  286),  ferner  die  Flirsorge  ihres  zweiten  Ge- 
mahles Kuno ,  welcher  dem  Abt  Priederich  die  Leitung  des  Klosters  on- 
TErtritute  (Chron.  Gozecense.  M.  Q.  88.  X  p.  148),  sowie  der  ümsUnd, 
dass  Wipreeht  thatsächlich  die  Vogteirechte  besars  —  er  erscheint  als  Elo- 
stei^ogt  in  einer  Urknnda  vom  11,  Fabr.  11 9A  (Schgltes  I  p.  875) — mit 
grofser  WahischBinlichkeit  vermaten ,  dass  Oldislnben  eine  Gruudung 
der  Suuigunde  resp.   Kaooa  ist. 

i)  Hie.  r.  Sigen  p.  268.  propo  id  css'rnm, 


310- 

hiDreieliend  bek&nnt  mr-     Tu  desMn  Hiade  vmd«  £a  1 
Umg  de«  KlosUn  Oldüleben  gdeft. 

Eiu  noch  eoef^schere«  Tor^hm  eibeüdite  £e  Di^ 
ttftltaiig  der  Zustände  de»  YiixenbargeT  Nonacnkloften. 
Ii«tle  die  Lege  dea  ElfMten  TersnlxMnng  zu  anerlmbtes  1 
kehr  swüclia)  den  Sonnen   and  den  Bntsleoten  geb« 
soeh  hatte  in  neaeiter  Zeit  eine  Sichle  Fiiedrichi  t 
feld,  de»  Stiefr&ten  Wiprecbt«,  welche  in  das  Kloster  c 
treten  mx,  bewMideFen  Anstols  erregt  *).    In  Anbetndtt  di 
hieb  daher  Wiprecht  die  Xonnen  sich  aus  dem  Kloster  « 
nen  ,  daaa  .,nieht  aie  den  Ort ,  velchen  IMener  Gottes  n  1 
und  Frommen  bewohnen  könnten,  wrätei  ohne  Natsen  n  li 
gen  inne  hätten"  '). 

Anf  den  Bat  de«  fÜEebob  Otto  Ton  Bambeiig  I 
den  Bau  mnes  Klosters  onfem  der  Borg  an  der  ünstint^ 
ednem  Orte,  welcher  Bünsdorf  hieb  ^  loco  qui  djehnr  B 
torph)  und  besetzte  dieses  mit  Uönehen.  DnnA  Tei 
seines  Abte«  Windulf  bat  er  dann  den  Abt  tos  Kerrej,  I 
den  Lndiger,  einen  Haan  Ton  aiugeseichnetar  Geeüumj 
tigkeit,  welcher  der  erste  Prior  in  Pegan  geweten  Vd 
«ehicken ,  damit  dieser  die  Amtswörde  des  neuen  i 
kleide  *). 

Mit  diesem  Bericht    Aea  Peganer  Annalisten  t 
wesentlichen  die  Angaben  de?  Nicohras  von  Sigen*)  ä 
um  intofern  findet  eich  eine  Abweichung,  als  Nicolana  1 
Sigen  berichtet,  Wiprecht  habe  in  das  frühere  Koi 


t)  Nie.  <r.  Sigen.    Ana    Pcg.  p  96g. 
t)  Aon.  Peg    p.  350:  com  ipaa  fuBlIste  cnmqa«  wUeganuD  * 
■mmBTO  tibtrt>te  nobiliutü  abateas 
3)  A""    Ptg.  p  tbO 

i)  ibid. 

5)  Nie.  r  Sigen  p   !69      Oboe  Zveifel  beruht  der  Bcriclit  dM 
lau  Ulf  eiDU  alCCD  Aarteiehnang ;  dieselbe  «ird  in  seine  E 
Min,    alt  er  3 T  Wochen  aJa  Prior   in  Beimdorf  weUte  (ef   Hie.  T.  I 
p.  490)      Es  liast  iitb  nicht  DacbweiKO,  dass  Kicolaiu  ass  den  Pc^ 
Annalen    oder  aas   siner   am  diesen  bei^leiteteo  Qoell«  gesehöpfl  ll 
Die  Darstelloni;  ist  sachlich  irie  sprachlich  Ton  der  der  Pcgmoer  A 
unsbtiKDgig;  einen  Anhang  bielei  nnr  diu:  autoeioi  loeom 


Benediotiner-Mönche  eingeführt;  erst  später  habe  dann  aus 
MaBgel  an  Wasser  und  ■wegen  der  Höhe  des  Berges  Abt  Ijudi- 
gor  die  Mönche  in  der  Niederimg  der  Uustrut  zwischen  2  Dür- 
fem  angesiedelt  und  so  das  Kloster  Eeinsdorf^)  mit  Hülfe 
Ottos  von  Bamberg  und  Wiprechts  erbaut. 

Am  25.  März  1121  eignet  König  Heinrich  V.  dem  Stifte 
zu  Bamberg  die  Abtei  „Vizinburgh"  an  der  Unatnit  mit  allem 
Zugehörigen  zu.  Es  waren  demnach  1 121  in  Vilzenburg  noch 
Mönche.  Es  dürfte  daher  beziiglioh  der  erwähnten  Differenü 
der  Angaben  der  Nachricht  des  Ninolaus  der  Vorzug  gebüh- 
ren. Wie  es  kommt,  dasa  Heiurich  V.  eine  Terleihung  des 
Klosters  vornimmt,  ist  nicht  einzusehen.  Otto  von  Bamberg 
übertrug  dann  die  Vogteirechte  über  die  Güter,  mit  welchen 
er  das  Kloster  Keinsdorf  dotierte,  dem  Grafen  Ludwig*).  Es 
hat  ilieses  also  nach  1121,  wahrscheinlich  nach  dem  Aus- 
sterbeu  derer  von  Groitzsch,  stattgefunden. 

Hatte  aber,  wie  wir  sahen,  die  Einmischung  Hoinrioh  V. 
in  die  böhmischen  Händel,  welche  einen  den  Wünsohen  und 
Inturessen  Wiprechts  zuwiderlaufenden  Absohlusa  gefunden 
halte,  das  Verhältnis  Wiprechts  zu  Heinrich  nicht  in  ein 
ieindliubes  umzugestalten  vermoeht,  so  sollten  die  Eroigniase 
dea  Jahres  1 109  einen  voUatändigeu  Bruch  Wiprechts  mit 
dem  Reichs  Oberhaupt  herbeiführen. 

Im  Jahre  1 109  nämlich  unternahm  Heinrich  V.  an  der 
Spitze  eines  aus  allen  Teilen  des  Uoiches  zusammengeset^- 
ieij  Heeres  einen  Zng  gegen  den  Poleuköuig  Boleslaua;  auch 
Wiprecht  von  Groitzseb  hatte  sich  auf  Befehl  Heinrichs  mit 
2000  Manu  der  Expedition  angeschlossen  '),  ebenso  wie  die 
Böhmen  unter  Znatopluk  au  deraelben  beteiligt  waren.  JDer 
Heereazug    sollte    jedoch    bald    beendigt   werden.      Während 


1)  1 


.rf   HQ  der  Unalrut  unweit  Vitzenburg .    uiclit  lu  verwech- 
.  a  MeUeo  oberlmlb  Vitxeuburg  biii  Arteni   gleiGhklI&  an 


3)  Eine  Beteiligung  Wiprechts 


373 


Wlpreohl  VAU  Ortintueb. 


namUch  das  kaiBerliche  Heer  vor  Qlogan  lag  und  dieses  he- 
lagerte,  ereignete  ea  sich,  da«s  Zaatopluk  bei  aeinor  nächt- 
lichen Heimkehr  von  einer  Verhandlung  mit  dem  König  von 
dem  Eisen  eines  Mörders  durclibohrt  wurde,  der,  wie  Coemas 
berichtet,  tob  Johann  aus  dem  Hanse  der  Wassowec,  nach 
des  Peganer  Annalisten  Angabe  von  Wiprecht,  der  dio  Be- 
fürchtung hegte,  Zuatopluk  schmiede  mit  dem  König  gegen 
ihn  heimliche  Pläne,  zu  dieser  Freveithat  angestiftet  wordea 
var').  Da  eine  allgemeine  Bestürzung  um  sich  griff  und 
die  Böhmen  bald  nach  jenem  Ereignis  die  Efickkehr  nach 
Böhmen  antraten ,  mufste  ea  Heinrich  für  das  ratsamste  hal- 
ten, das  Feindesland  zu  räumen.  Er  beechied  daher  Wiprecht 
zu  sich  und  forderte  ihn  auf,  die  Führung  des  Rückzuges 
zu  übernehmen.  Wiprecht  erklärte  sich  bereit,  aber  nur 
unter  der  Bedingung,  daes  sein  Schwager  Borivoi  den  ihm 
gebührenden  Thron  wieder  erhalte.  Dem  Zwang  der  Ver- 
hältnisse sich  fügend,  willigte  der  König  ein*).  Nach  er- 
folgtem Eüukzug  führte  daher  Wiprechts  ältester  Sohn,  Wi- 
precht, den  Borivoi,  der  auf  die  Kunde  von  Zaatopluke  Tod 


Polen  Verla sa( 
gehen  hatte,  a 
zurück,  ohne 


sich  i 


24.  December 
f  Widerstand 
aber  war   v 
Inthronisation  Zuatopluks 


eiuem  Schwager  Wiprecht  ba- 
ll 09  in  seine  Hauptstadt  Prag 
zu  Btofsen  '). 

in  den  Böhmen  etaer  bei  der 
ihnen  eidlich  bekräftigten  Be- 


stimmung zufolge*)  WladislauB  auf  den  Thron  gehoben  wor- 
den. Einer  Vorladung  Heinrichs  zu  dem  Reichstag  in  Regens- 
burg  ^)  Folge  leistend,  war  dieser,  auf  dem  Wege  dahin,  eben 
im  Begriff  in  Pilsen  dos  Weihuachtsfest  zu  begehen  ^1,  als 
ihn  die  Kunde  von  jenen  Vorgängen,    der  Wiedereinsetzung 


Cfr.    Ammles   Basen veldenses.    H.  G,  SS.  Jtvl 
lino  Zaedepolc  inter  snos  Airtivo  occidilnr. 


1)  Aqq.  Pag.  e 
),  103.    dui  lioamic 

2)  Ann.  Peg   p 

3)  Coamas  p.  HS.    nemine   realste 
iBtns  sc  dam  Prngam  reduiit 

4)  Coamas.     Nam   cum  Zaatopluk 

5)  Dieser  war  Ruf  den  1.  Januar  1110  featgeactxt, 

6)  Cosnms  p.  117. 


BoriToia,  traf.     Sofort  eilt  er  nach  Prag  aurüok,    findet  aber  1 


idie  TUore  verBchloa 

i  Bach  BruzDica, 

flickt  er  in  der  Eb 

prelches  dieser  Bori 

JPlänkeleieti  wird  to 
{|)ald  entscheidet  sich  dt 

muss  mit  den  Seinen  s 


)B   und  nimmt  nun  seiuen  Uarsoh  über  [ 
Da,  als  er  eine  Anhöhe  erstiegen,  er- 
le  das  Heer  Wipreehta  des  Jüngeren  '), 
)i  zuT   Hülfe  heranführt.      Nach  kurzen 
beiden  Seiten  das  Gefecht  aufgen* 
Glück  zu  Ungunsten  Wiprechts: 
li  in  den  Schutz  der  Mauern  Frag« 


teurüekziehen  ").  Wiihrenddem  hatte  Wladialaua  durch  Gesandte 

i  König  Heinrich,  der  io  Bamberg  das  Weihaachtsfost  be- 

Qg,  sein  Ausbleiben  entschuldigL'a  und  durch  sie  dem  König 

■600  Mark  Silber  versprechen  lassen,  wenn  er  ihn  in  dem  Be- 

B«itz  der  Herzogswürde,  welche  ihm  von  seinem  Druder  Borivoi 

raf  Anstiften    Wiprechts    eotriaBen    sei '),    anerkenne.      Zur 

Schlichtung   dieser  "Wirren   hielt  Heinrich   sein    peraönlichea 

Eingreifen  für  geboten;    er  erschien  daher  in  Böhmen  und  be- 

^chied    durch    die    beiden  Markgrafen  Diepold  und  Beringer, 

welche  er  voraus  schickte,  Börivoi,  Wladislaus,  Wiprechts  Sohn 

ie  böhmischen  Grofsen   zu  einer  Zusammenkunft  nach 

B^£okizan.    Als  man  hier  seinem  Befehle  gcmäfs  sich  eingefunden, 

»wurden  plötzlich,    ohne  dass  aie  zu  einer  Art  von  Rechtferti- 

B^ng  zugelasBc-n  wordeo   wärea ,    Borivoi  und  Wipreeht  d,  J. 

■'festgenommen,  um  später  nach  der  Burg  Hammerstein  in  Ge- 

■wahraam    gebracht  zu  werden  *),    während  Borivois  Parteige- 

■  nosaeu  zum  Teil  auf  das  empörendste  gemisshandelt,  zum  Teil 

■  ihrer  Habe  beraubt  wurden.     Wladialaue  hingegen  wurde  ala 

■  Herzog  anerkannt^). 
Hatte  aber  Heinrich  durch  die  Perfidje  und  Gewaltthätig- 

1)  Cuamas   nennt   Uer   als   den   Sahn   Wiprechts   WacBslaos.      Ein, 
Jfiolm  Wiprechts  dieses  Namens  ist  iredsr  rqs  den  Fegauer  Annalen  noolijl 
n  Calendanum  Pe{i;aTiensG  (Menckcu  SS.  11)  lieinJint,      OfTeutiar  Islj 
Wipreoht  der  JQngera  gameinl. 

3)  CosmBs  p.  HS.   sub'it  ardna  moeaia  Prngac. 
8)  Cosmas  p,  118.   instinctn  Wiperli. 

4)  Ann.  Peg.  p.  851 

5)  Cosuuis  p.  118.      Die  Pegauer  Anaalen   berichten,    dass   Borivoi, 
ind  Wiprechl  TOD  Heinrich  7  Tage  lang,  der  erstere  in  IVlssigrad,  dos 

P  letxleru  in  Prag,  belagert  und  daou  gefangen  werden  seieii, 
25 


I 


374 


WIpMtbt  1 


1  Oiolt»eli. 


keit    seiner   Politik,    die    gerade    dnrcli    diese    Ereignisse 
das  grellste  beleuchtet   wird,    seine  Absichten   erreicht, 
oinen  Kronprätendontcn  aus  dem  Wege  geräuint,    dea  andei 
eingesetzt  uiiä   so   dum  deutsuheu  Einfluss  iu  Böhmen  i 
Aufaehwuug  veriiehen  •),    so  war  selbstverständlich  ein 
ständiger   Bruch    mit  Wiprecht  jetzt  uti  vermeid  lieh.     Seittl 
Schwager  und  Pchützling  raueste  Wiprecht  der  Ausaiehten  4 
den  böhmischen  Thron  beraubt,  ihn  sowohl  wie  Beine 
Sohn    ia  die  Gefangenschaft   abgeführt   sehen.      Vo 
Zeitpunkt   an   sehen  wir  ihn  daher  die  Bahuen,  die 
geschritten,  vcrlaseen. 

Um  abur  die  freilassung  seines  Sohnes  üu  erwirken,  ( 
sieh  Wiprecht  genötigt  —  so  lautet  der  Bericht  der  I 
Annalea  ")  —  Leifsnig,    die  Gaue  Nisen  und  Budissin 
Iforungei)  dem  König  auszuliefern,  welcher  diese  Besit 
seinem   Getreuen  Hoyer    tob    Mansfeld    als    Lehen    ül 
Hierauf  wurde   Wiprecht   der   Jüngere  freigelassen   und  ] 
nicht  lange  darauf  nach  Thüringen ,    wo    er  von  d 
Eckardsberga    belehnt  wurde.      Gegen   den  älteren  Wipri 
aber  nahm  der  König  eine  feindliche  Stellung  ein  und  beschl 
von  Wladislaus  unterstiilzt,    Einfälle  iu  das  Gebiet  jenetf^ 
machen.     Auch  Wiprecht  der  Jüngere  stellte  sicli,  in  di 
nung  vom  Kaiser  mit  Naumburg  helehntzu  werden, 
Dienst  des  Königs  gegen   seinen  Vater.     Heinrich    aber  I 
mit  seinem  Heer,  in  welchem  sich  auch  Wladislaus 
men  befand,  vor  Groitzsch  und  belagerte  dasselbe.     Da  jed4l 
der  alte  Wiprecht  hier  eine  auserlesene  ilannschaft  i 
melt  und  sich  mit  den  zur  Verteidigung  nötigen  Mittels  a 
gerüstet,    Yorliofen   ihre   Bestrebungen   erfolglos,      Wladisfe 
wurde   mit  grufsem  Verlust  zurückgeschlagen,  Heinrich  i 
8   Tagen  genötigt,    die  Belagerung   aufzugeben.      Angesi« 
dieser  Misaerfolge  wurde  Wiprecht  der  Jüngere  nich 


1]  Otme  Zwairel   hat   aucb  diu  Anerbieten  und  die  Zihlung  t 
Lohen  Gcldaummeii  dir  Heinrich  eineu  wesentlichen  Beneggrund  ii 


gehofft,  mit  Naumburg  belehnt,  fiel  daher  von  Heinrich   ab 
und  wandte  sich  seinem  Vater  zu. 

Dieser  Bericlit  erfordert  oine  strenge  Sichtung,  Wollte 
man  ihn  im  Zusammenhange  aufrecht  erhalten,  ao  wäre  der- 
selbe entweder  iu  den  Anfang  des  Jahres  1  llü,  also  in  anmit- 
telbarem  Anschlusa  au  die  obigen  Ereignisse  (Ende  Januar  ist 
Heinrich  ia  Regenahurg,  feiert  Ostern  in  Bamberg,  dann  be- 
giebt  er  sich  nach  Niederlothringen,  empfiingt  zu  Lüttloh  die 
ihm  bestimmte  Braut,  hält  zu  Utrecht  Reichstag,  tagt  am 
12.  Juni  in  Speier,  am  16,  und  28.  August  zu  Worms,  um 
dann  die  Romfahrt  anzutreteu)  oder  iu  deu  Anfang  des  Jahres 
1112;  in  dieser  Zeit  ist  Heinrich  nach  beendetem  Eömerzug 
zum  ersten  Mole  wieder  nachweisbar  in  Thüringen.  Dass 
aber  jeue  Ereignisse  Anfang  des  Jahres  1110  stattgehabt  ha- 
ben, ist  insofern  unwahrscheinlich,  als  es  in  der  That  unbe- 
greiflich erschejiieu  muss,  daas  Wipreoht  der  Jüngere,  unmit- 
telbar nachdem  sein  ^'ater  durch  Hingabe  von  Besitzungen 
seine  Freilassung  erwirkt ,  den  gegen  diesen  gerichteten  Be- 
strebungen Heinrichs  sich  augesolüossen  hat;  ebensowenig 
Lässt  sich  einsehen ,  worum ,  da  doch  zwischen  Heinrich 
und  Wiprecht  dem  Aolteren  oine  Verständigung  zu  Stande  ge- 
kommen sein  musste,  der  König  gleich  darauf  in  einer  so  feind- 
lichen Weise  gegen  Wiprecht  vorging.  Die  Annahme  aber,  dase 
jene  Vorgänge  in  ihrem  Zusammenbaag  im  Anfang  des  Jah- 
res 1112  stattgefunden,  steht,  ebenso  wie  die  eben  angeführ- 
ten [Jründe  auch  gegeu  sie  sprechen,  nicht  in  Einklang  mit 
dem  Umstand,  dass  Wiprecht  der  Jüngere  an  dem  Römerzug 
Heinrich  V,  von  1110  und  1111  beteiligt  war,  einer  Nach- 
richt, die  wir  aus  einer  Notiz  des  Pegauer  Annalisten  herzu- 
leiten berechtigt  sind  '),  Bei  Gelegenheit  der  Weihe  des 
Klosters  Fegau  nämlich  hatte  Judith  demselben  unter  anderem 
eine  mit  Gold  durchwehte  Ciclas  zum  Geschenk  gemacht 
Diese  eignete  sich  ihr  Sohn  Wiprecht  au,  als  er  „au  Stelle 
seines  Vaters  der  kaiserlichen  Verfügung  gemafa"  nach  Ita- 
lien zu  ziehen    in  Begriff  war^),    wobei  er  das  Versprechen 


..  PBg.  p.  8^5 


3  prüfe ctur US. 


376  Wipredil  vöD  enntaaeh. 

gab,  den  Betrag  derselben  in  Silber  zurackiiitorstatten.     Nach 

seiner  Kückkebr  aber  rermoehte  er  dasselbe  verBchiedener 
Hindernisse  halber  nicht  za  erfüllen.  - —  Ich  mnas  mit 
Flathe  ^)  in  dieser  an  und  filr  sich  unbedentenden ,  dem 
Uoache  aber  naheliegenden  und  wichtigen  Angabe  eine  Nach- 
rieht  sehen,  der  wir  durchaus  Glanben  schenken  können. 
DasB  aber  Wiprecht  der  Jüngere  an  Stelle  seines  Vaters  der 
Gesandtschaft,  welche  1106  Heinrich  Y.  an  Paschalis  sen- 
dete*), zugeordnet  worden  sei,  ist  in  Anbetracht  seines  Al- 
ters sowie  des  DtnBtandes,  dass  der  hier  erwähnte  Wiprecht 
den  Titel  comes  fuhrt,  durchaus  unwahrscheinlich.  Wäh- 
rend des  Kömerznges  von  II  lö  aber  gehörte  Wiprecht  der 
Gegenpartei  Heinrichs  an,  führte  in  Sachsen,  aller  Mittel 
entbiöfst,  ein  abenteuerliches  Leben;  da  nun  ferner  die  Aus- 
drücke: vice  patris  und  nd  obsequium  imperatoris  auf 
die  Teilnahme  au  der  officiellen  expeditio  Koinana  hinweisen, 
zu  welcher  alle  Inhaber  Ton  Iteichslehen  verpflichtet  waren, 
während  dieselben  auf  jene  Gesandtschaft sreise  von  1106 
kaum  eine  passende  Anwendung  finden  dürften,  so  werden 
wir  zu  der  Ueberzeugung  gelangen,  daas  Wiprecht  d.  J.  König 
Heinrieh  auf  der  Komfahrt  tou  IUI,  auf  welcher  dieser  in 
so  denkwürdiger  Weise  sich  in  den  Besitz  der  Saiseikrone 
setzte ,  begleitet  hat. 

Ich  glaube  daher  eiue  Trennung  des  Berichtes  der  Pe- 
gauer  .\uualeu  vornehmen  zu  dürfen,  und  zwar  in  folgender 
Weise:  Wiprecht  d.  J.  wird  von  Heinrich  V.  in  Haft  gesetzt, 
aber  nach  Auslieferung  der  genannten  Besitzungen  von  Sei- 
ten seines  Vaters  au  den  König  freigelassen.  Auf  Grand 
der  so ,  wenn  auch  zum  Schaden  und  Unwillen  Wiprechts 
des  Aelteren  erlangten  Ausgleichung  zieht  er  an  Stelle  sei- 
nes Vaters,  als  eines  Vasallen  des  Königs,  mit  Heinrich  naoh. 
Italien.  Von  da  zurückgekehrt  richtet  er  im  Anfang  des 
Jahres  1112,  von  Heinrich  mit  Eckardsberga  belehnt  und 
durch  Versprechungen  weiterer  Begabungen  Terlockt,  die 
Waffen  gegen  seinen  Vater,  um  dann  naoh  getäuschten  Hoff- 


1)  FUthfl  EL 


,.  O.  p.  112. 


!)  Ekliard  M.  G.  SS.  VI,  p.  33*. 


nungon  dessen  Partei  zu  ergreifen;  eine  Combination,  die, 
■wenn  ihr  auch  keine  absolute  Beweiskraft  zugeschriebea  wer- 
den soll,  mit  dem  Bericht  der  Pegauer  Ännalec  voliatändig 
in  Einklang  aleht  und  der  Natur  der  Dinge  durchaus  ent- 
spricht. Flathea^)  Auffassung  dieser  Ereignisse  scheint  mir 
gesucht  Qnd  ist  den  Angaben  der  Pegauer  Annalen  zuwider- 
laufend. 

Hatte  aber  Wiprecht  auf  eigene  Paust  sich  in  Gegnerschaft 
zum  Beichsoberhaupt  gestellt,  so  führten  ihn  die  weiteren, 
Ereignisse  des  Jahres  U12  in  eine  gegen  dasselbe  gerichtete 
Verschwörung,  welche  ihre  Fäden  über  ganz  Sachsen  und 
Thüringen  spann. 

Wie  zu  Zeiten  Heinrich  IV.  war  auch  jetzt  Sachsen 
ein  Buden ,  wo  beim  ersten  Anlass  die  Flammen  der  Empö- 
ning  emporschlagen  mussteu.  Die  sächsischen  Fürsten  wa- 
ren es  ja,,  mit  deren  Hülfe  Heinrich  V.  auf  den  Thron  ge- 
langt war.  Aber  bald  sahen  sie  sich  an  seinem  Hofe  zurück- 
gesetzt; neue  emporkommende  Geschlechter  drängten  sich  in 
die  Gunst  des  Ealsera,  au  welchen  dieser  die  gefügigsten 
Diener  hatte  und  die  er  za  möglichster  Macht  zu  erheben 
bemüht  war,  Dazn  kam  noch,  dasa  Heinrich  V.  mit  Mafs- 
regeln  vorging,  die  nicht  selten  an  die  äufserste  Willkur  und 
Härte  streiften. 

Der  Tod  des  Grafen  Ulrich  von  Weimar-Orlamünde  bot 
der  Unzufriedenheit  Anlass,  ihr  Haupt  zu  erheben,  Kaiser 
Heinrich  nämlich  zog  nach  dem  Ableben  dieses  seine  Lehen 
als  erledigte  Reichslehen  ein  ^),  ohne  die  begründeten  Bechts- 
aasprüche  des  Pfalzgral'en  Siegfried  vom  Ehein  aus  dem  Hause 
Ballenstedt,  eines  Seiten  verwandten  Ulrichs  =J,  zu  beachten. 
Allerorten  wurden  Klagen  über  ein  so  wiOkürliches  Vor- 
gehen   laut ;    vor  Allem    war  aelbstverständlich  Siegfried  be- 


378  WipiwU  m  Onritndi. 

müht,    lion  Anfruhr    zd    schüren,    mne  TcrscbwÖTaiig  j 
den  Kaiser  in's  Leben  zn  mfea. 

Pfalsipraf  Friedrich  von  SatomerBenbtirg ,    Bränliard  ■ 
Halberstadt,  Lndwig  von  Thüriiigeu  und  Wiprechtron  Groi 
denen    es   ja    an    begründeten   Motiven  nicht  fehSle'), 
Geoirod,    die   Mutter    des  jungen   Markgrafen    Heinrich   ' 
Eileobarg,  traten  zu  einem  Bündnis  zusammen,  i 
Kampfe  gegen  Heinrich  bereit*).     Allerdings  moss  diese  1 
bindnug   erst   nach    dem  Abstug  Heinrichs  nach  dem  Wo« 
an  das  Licht   der   Oefientlichkeit   getreten    sein; 
einen  Teil  der  Teilnehmer  am    IG.  Juni    noch  vor  Salzwo^ 
unter  ihnen  anch  'Wipreeht'). 

Als  der  Kaiser  von  der  Verschwäning  der  Fürsten  Kin 
erhalten,  eilte  er  nach  Thüringen  und  feierte  in  ErluFt  i| 
Weih  nachtsfest.  Ha  die  AafstÜDdischen,  welche  Heinrich  Ii 
her  beschieden,  sieh  nicht  stellten,  wurden  äe  t 
wesenden  Grofseii  ihrer  Güter  und  Lehen  für  verlustig  er^ 
klärt,  über  sie  die  Eeichsacht  ausgesprochen  *),  Hierauf 
rückte  der  Kaiaer  vor  Haiberstadt  und  belagerte ,  D&chdem 
er  dieie   Stadt    nebst  Umgebung    der  Verwüstung  preiegege- 

1)  Dia  Beweggründe,  welche  Ludwig  leiteten,  waren  meioer  Anriebt 
nach,  ebenso  wie  die  Wiprechls,  mehr  peraöalicfaer  a,U  nlEgemeiner  Katar. 
Einmal  nSmlith  wurde  um  jene  Zeil  Ludwigs  Sohn  Hermann ,  d«r  im 
Verein  mit  seinem  Stiefhrnder  Friedriuh  vou  Putelendurf  gegen  Heiorich 
die  Waffeu  erhoben  halle  und  in  Tsacliem  gefangen  genommea  worden 
war,  in  GewahrüHm  auf  äea  Hammersteia  abgeführt  (dr.  Chron,  Sampelr.), 
■nderaraells  muaale  daa  ßestreben  des  Königs,  Hennann  von  Winienburg 
in  Thüringen  eine  levorzugle  Unchlileltung  einzurSumen  (cfr,  Knochen- 
hauer ,  Geschichte  ThQriügena  II  68)  acllcns  Ludwigs  eine  RntTremdang 
von  der  königlichen  Sache  herrormren.  Wenn  daher  Heinrich  V.  In 
seinem  Manifest  Qber  die  Gcfangennahnie  Adalberta  von  Maine  dem  Ein- 
Huiis  ,  der  Unlerstiltzung  des  letEtersn  die  Empörung  Ludwigs  und  Wi- 
prechU  iiiachreibt  (Giesebreeht  III,  1313),  so  haben  wir  wohl  hierin 
cu  weit  gthende  Beschuldigungen  id  sehen.  —  Da^s  Wiprerbl  nU  Oennahl 
der  Kuniguude  Ansprüche  auf  dos  Weimar-OrlamBDdisehe  Erbe  erbeben, 
wird  nicht  berichtet. 

•i)  Ekkehard  p.  146.  SIT. 

i)  Schuttes  a.  a,  ü.  p.  K33. 

i)  tkkehard  p.  217. 


Wijirecht  Tun  OroiUsch, 

ben  '),  die  bischöfliche  Burg  Homburg,  welche  überaus  stark 
befestigt  war*),  wühreud  der  l'falzgraf  Siegfried,  Wiprecht, 
Ludwig  uad  Beiuhavd  uuweit  davon  in  ihrem  feEteo  Lager 
atandoB  ^),  ohne  aua  Mtingol  an  Streitkräften  die  Blokierung 
der  Burg  verhindern  zu  köunen.  Nach  längerer  Belagarnng 
wurde  die  Feste  genommec.  Nachdem  hierauf  dem  Bischof 
Reinhard  ein  Termin  anberaumt  war,  au  welchem  er  sich  bezüg- 
lich der  gegen  ihn  vorgebrachten  Anklagen  rechtfertigen  sollte*), 
schien  dem  Kaiser  der  Aufruhr  in  der  Eauptsache  seia  Ende  ge- 
funden zu.  habeu :  er  zog  dem  Khein  wieder  zu  und  überliefs  die 
AVeiterfiihrang  des  Kampfes  gegen  die  Rebellen  seinen  Ge- 
treuen^). Üem  eifrigsten  und  hervorragendsten  derselben,  depi 
Grafen  Hoyer  von  Mausfeld,  gelang  ein  Handstreich,  welcher  der 
Lage  der  Dinge  eine  entscheidende  Wundung  geben  sollte.  Bei 
Wamstedt,  unfern  Quedlinburg,  waren  die  Verbündeteo,  nur  von 
geringem  Gefolge  begleitet,  zu  einer  Unterredung  zusamraeu- 
gekommeu.  Mit  einer  Schaar  von  300  B^affneten  über- 
raschte Hoyer  die  Nichts  Ähnenden,  Ungerüstelen '').  Das  Re- 
sultat des  ungleichen  Zusammenstofses  war,  dass  Ffalzgraf 
Siegfiied  tödtlich  verwundet  wurde  —  er  erlag  einige  Tage 
später  seinen  Wunden  — ,  Ludwig  fliehen  musste,  Wiprecht, 
gleicbfiiils  verwundet,  gefangen  wurde.  In  Burg  Leifsnig 
wurde  er  in  Gewahrsam  gesetzt').  Wenig  später  (wohl  im 
April)  wurde  auf  dem  Reichstag  zu  Würzbnrg  Wiprecht  vor 
das  Rürstengericht  gestellt  und  einstimmig  zum  Tode  verur- 
teilt. Schon  sollte  das  Urteil  vollstreckt  werden,  schon  war 
Wiprecht  seinem  Henker  übergeben,  als  sein  Sohn  Wiprecht 
auf  den  Rat    der  Fürsten   dem    Kaiser    versprach,    Groitzsch 


1)  A 


>.  750. 


a  Schefier-Boichorst) 


ä)  Kkfcehard  p.  S17.     adpr 
3)  Aan.  Pstkerbruniieiiaes  (zusammeiigeälellt  v 
)S6:    costris  baud  lange  flzis  mitDaat. 
i)  ibid. 
B)  Ekkehnrd :  relictU  per  prusliiia  Sdelibus  suis. 

6)  Cfr.  Ann.  Pog.  —  Ann.  Siixo  p.  7B0.    ab  HoßDro  de  Manafeld  ii 
quodam  villa. 

7)  Ann.  Pag.  p.  261. 


380 


W)pr«e))t  Ton  GToltndh. 


uud  aoiao  eumtlichen  väterlicliea  BoBitnuDgeu  auszuliäforii, 
wenn  er  dua  Urteil  rückgängig  machte  '). 

80  blieb  Wiprecht  am  Loben ,  warde  aber  noch  femer 
in  Haft  gehalten  und  auf  den  Trifels  gebracht,  wo  er  3  Jahro 
sohmaohten  sollte,  wahrend  seine  Söhne,  der  Heimat  und  dos 
Besitzes  beraubt,  vom  Kaiser  geächtet  und  vor  den  Verfol- 
guugeu  der  Anhänger  dieses  nicht  sicher,  in  Sachsen  eia 
abenteuerliches,  unstetes  Leben  fiilirten.  Wiprecht  der  Jün- 
gere hielt  sieh  im  Gundorfer  Wald  (bei  Sohkeudita)  auf  und 
sah  sich  genötigt,  beim  Eintritt  der  kalten  Jahreszeit  sich 
au  seinen  Verwandten,  den  Erzbiachof  Adalgot  von  Magde- 
burg mit  der  Bitte  zu  wenden,  ihm  und  seiner  Gemahlia 
Kunigonde  iu  einer  seiner  Städte  einen  Aufeathallsoi-t  anzu- 
weisen. Seiner  Bitte  willfahrend  erteilte  Adalgot  ihm  die 
Stadt  Lohburg  jenseits  der  Elbe  zu  '). 

Baid  aber  sollte  sich  den  Söhnen  Wipreehta  Gelegeuhrät 
bieten,  im  Kamjlifä  gegen  den  Kaiser  Hache  zu  suchen. 

Durch  dessen  erneute  Gewaltmafs regeln,  besonders  durch 
die  auf  dem  Reichstag  zu  Mainz  erfolgte,  allem  Recht  zn^- 
derlftufende  Fostnehmung  Ludwigs  von  Thüringen'),  gereizt, 
sowie  durch  die  Misserfolge,  welche  den  Kaiser  im  Kampf 
gegen  die  Kölner  Bürgerschaft  getroffen  hatten,  ermutigt, 
erhob  sieh  in  Sachsen  abermals  eine  Partei  des  "Wider- 
standes und  achaarte  sich  um  den  mächtigen  Herzog  Lothar. 
Bei  Ercuzburg  au  der  Werra  wurde  ein  Bündnis  gcschlosseo, 
Burg  Walbeck  dem  Kaiser  zum  Trotz  erbaut  und  befestigt, 
von  hier  aus  dem  kaiserlichen  Feldherrn,  Hoyer  von  Mans- 
feld,  auf  alle  Weise  Abbruch  gethau.     SelbstTer ständlich  ge- 


1)  Ann.  Feg.  ibid.  In  wiufern  der  Bericht  der  Pag.  Anu,  über  don 
Rdchttag  zu  WOnburg  anf  pathetiscber  Aaasthmücbung  berubt  (cfr. 
Fltilhs  a.  a.  0,  p,  117.  Anmerk,),  lässt  sich  nicht  pachweiheu.  Aller- 
dings koDnta  Bin  PÖrätengericht  nicht  Wiprecht  lUm  Todo  verurteilen, 
sondern  cur  die  Acht  über  ihn  aussprechen.  Dot  Snchvorhalt  wur  viel- 
leicht so ,  dasa  von  den  Fürsten  die  Reichsacht  über  Wiprcebl  TOf- 
hKngt ,   von  dem  Kaiser  daa  Todeaurleit  aber  ihn  gesprochen  wurde, 

a)  Ann.  Peg.  p.  252. 

3)  Cfr.  Chron,   Sunpetr.  ad  ana.   1113. 


mFiBeht  ¥00  Oioltvoh. 

1  aicli  Wiprecbt  d.  J.    und   aeixi  Bruder  der  Opposition 


Sobald  Heinrich  V.    von    dem    neuen '  Aufnihi    in  Saoh- 
in    Kenntnis    gesetzt    vor,    brach    er   von    den    rheini- 

in  der  Spitze  eine»  Heeres  auf  und  hielt  dann 

t^  Goglar  Hoftag  *).     Hierhin  beschied  er  die  aufstündi gehen 

etlichen  Füraleu,    sowie  Bischaf  Iteiuhard  von  Halbet^tadt 

t  den  Erzbiauhof  Adalgot  von  Magdeburg,    letzteren,    um 

.   wegen    der    dem    geachteten  Wiprecht   geleisteten  Hülfe 

r  Kechenschaft  zu  ziehen,     Adalgot  war  der  Einzige ,   der 

1  ansohickte,   dem  Befehl  Folge  zu  letElen;    Ihm  gab  Wi- 

ioht  d.  J.  einen  seiner  Getreuen  bei,  um  durch  ihu  zu  er- 

,  was  über  ihu  verhandelt  werde.     Da  aber  Erzbiachof 

algot  bedeutet  wurde,    der  Kaiser  führe  Böses  gegen   ihn 

t  Schilde ,    entzog    er    sich    durch    nächtliche    Flucht    und 

I  sich  nach  Magdeburg  zurück.     Seine  Absetzung  war 

^  Folge  dieser  Voraichtsmnfsregel :  über  ihn  sowie  über  die 

1  AufständischeD  wurde  ferner  zu  Qoslar  das  urteil  ge- 

(Oohen,  der  Reichskrieg  gegen  sie  verkündet.     Am  10.  Fe- 

r  sollte  der  hier  getroffeneu  Bestimmung  gemäfs  die  Ver- 

pigung   des   Heeres    der    Koiserlichen    in  Walhausen    statt- 

).     Zunächst  aber  suchte  Heinrieh  seinen  Feinden  in 

eigenen  Gebiete  Schaden  zuzufügen:  er  besetzte  Braun- 

■*)  und  verwüstete  Halbcrstadt  ■''),  wührend  seine  An- 

Inger   Orlamünde    belagerten.     Um    dieses    zu    entsetzen "), 

ichen  die  Verbündeten  von  Walbeck  auf  und  nahmen  ihren 

raoh  nach  Süden,   stiefaeu  aber  am  Welfelsholz  (zwischen 

Arbatädt,  Sandersleben  und  Hettstädt)  auf  Heinrich,  der  mit 

lei  Walhausen  vereinigten  Truppen  —  die  Vereinigung 

pBeiben    hatten    die  Verbündeten  möglichst  zu  hindern  ge- 

■eht')  —  gegen  sie  anrückte   und  ihnen  den  Weg  vertrat. 

a)  Cfr,  Ektehard  p.  218.  —  Ann.  Pather 


,    3)  i 


,  Peg,  ] 


ssa. 


I.  4)  ChrOD.  reg.  Colon.  > 
'   5)  ibid. 

)  Ann.  Futlierbruuu.  | 
7)  Abu.  Peg.  p,  352, 


,11). 


189.     Contra  quos. 


382        /  mpwBht  -. 

Ekkuhards  llorioht  zufolgo  äcliickton  die  Sachstio,  derRO  Slim- 
muug  jedenfalls  nicht  sehr  krieKtmutig  war,  Geaandte  za 
Heinrich  und  b«teiierteu  ihm ,  dass  sie  aioht  um  ihn  zu 
reizen ,  sondern  nur  aus  Notwehr  zu  den  Waffen  gogritfen 
liatteu.  Am  folgenden  Tage  —  der  Tag  des  Zusamnieiit reffe ne 
eignete  sich  wegen  der  starken  Kälte  und  des  SehneegestÖ- 
bers  iticht  zu  einer  Schlacht  —  eolite  sieh  das  OBsohick. 
enteoheiden.  In  der  Frühe  las  Bischof  Reinhard  die  Uesso 
und  flehte  den  Segeu  des  Himmele  auf  die  Sachsen  herab; 
ihre  Fürsten  ermahnten  einander,  Kur  Verteidigung  des  Va- 
terlandes und  der  Freiheit  mannhaft  beisammen  zu  stehen. 
Dann  begann  der  Kampf;  schon  der  erste  Zusammen stofa 
aber  sollte  von  entscheidender  Bedeutung  sein.  Graf  Hoyer, 
Allen  voran  und  voll  gliiheuder  Kampfeslust,  war  Tom 
Pferd  gesprungen  und  stürmte  mit  blinkendem  Sehwert 
gegen  die  Sachsen  an.  Auf  ihn  stürzte  sich  mit  noch  zwei 
Andern  Wiprecht.  Ein  wütender  Zweikampf  entspann  sich, 
der  sein  Ende  darin  fand,  dass  Hoyer  von  einem  Hieb 
Wiprechls  auPdaa  Haupt  getroffen,  niedersank  und,  als  er 
sich  aufzurichten  bemühte,  Ton  dessen  Schwert  durchbohrt 
wurde.  Dauerte  auch  der  Kampf  noch  bis  gegen  Abend,  ao 
war  doch  durch  die  That  Wiprechta  der  Mut  der  Sachsen 
derartig  entflammt,  dass  der  Ausgang  des  Treffens  im  weseüt- 
lichen  entschieden  war:  der  Kaiser  musste  die  Wafalstatt  räa- 


Durch    die    Niederlage    am    Welfelsholz    erlitt    Heinrich 
einen  Schlag,  der  .'leiae  Herrschaft,  sein  kaiserliches  Ansehen 


l)  Ann.  Pog.   p.  sea. 
ausftlirliuiisto   und   erwei») 
Bla    dmchan;    Euverlfisai|;. 
iTcIcher   sngielt,   iIdsü   die 
bätlEit.       Db.    aber    uucli    hu 


et  Bericht  der  Pegauer  Äonalen  ist  der 
1 ,  mit  denen  luideriir  Quellen  verglichen, 
B  Ahwelchong  findet  sich  bei  Elikehard, 
ere  siph  mehrere  Tage  gegenüber  gelBgm 
lor    Pndorbürnor    Quelle    in    UobBrainstiin- 


mung  mit  den  Pogauer  Anniüen  hervorgeht,  dass  die  Schl»cht  am  lt.  Fa- 
hraar  stattfand ,  der  Tag  der  Vereinigung  in  Wnlhaa^en  aber  auf  den 
10.  Februar  festgesetit  war,  und  sich  nicht  annehmfln  lltsst ,  daüs  Tor 
diesem  Termin  Heinrich  aiinen  Feiuden  ontgogengozogea  sei,  dürfen  wir 
wobt    der  Angnbe   der    Pegnucr  Annale»   Elikehard   gegeniilisr    den  Vfif 


Wiprechl  toh  OcaitMch.  3l 

{i  Itohem  Grado  crGcbiitlerte.     Wiederum  sah  er  sioh  genötigt 
1  weetlichen  Gegenden  ,    dem  Bheiu  ,  zuzuziehen ,  wahrend 


B  Thüringen  Hermann  von  "Winzecburg, 

fliehen  Saohaeu  Heinrich    mit    dem  Ha 

i  aah'echt  i 


in  MeirseD  und  dem' 
ipto    die  kaiserliche 


Wenn  aber  auch 
ind  Heimburg  in  die 
aad  Lothar  zu  Scha- 
lten   und   Falkenstein 


i  erhalten  bestrebt  wari 
i  Jahre  Quedlinbiivg  1 
Fürsten  fielen  ■ 
i  Hermanua  tou  Winzeiiburg  Walhau 
Wberte'),  so  scheint  doch  die  kaiserliche  Partei,  die  eben 
irch  jeae  Mäoner  vertreten  wurde,  keineswegs  widerstand»' 
Dfdhig  gewesen  zu  sein.  Wiprecht  wenigstens  gelang  ee 
iht  sogleich  in  den  Besitz  seioer  väterlichen  Güter  na  go- 
r  sah  sich  vielmehr  genötigt,  seinen  Schwager  Uedu 
j^n  Crozacb  um  ein  Haterkommen  anzugeben  *).  Erst  nach- 
■  durch  einen  Handstreiub  sich  der  Stadt  Düben  bc- 
tobtigt  und  24  in  der  Umgegend  dcreelbeu  gelegene  Muni- 
1  sich  unterworfen,  besserte  sich  seine  Lage;  darob  die 
feirkgräfin  Gertrud  und  den  Erzbisehof  von  Magdeburg  unter- 
l&tzt,  sah  er  sich  in  den  Stand  gesetzt,  mit  2üU0  Mann 
Mitzsob  zu  belagern  und  zu  erobern  *). 

Noch    günstiger    gestalteten    sich   im  Weileren  die  Vet- 
iQtniESB  für  Wiprecht. 

Die  Verbündeten  belagerten  nämlich  Kaumburg;  bei  den 
ins  uaternommenen  Streif-  und  Fouragezügen  wurde 
l  Abbruch  von  Heinrich  mit  dem  Haupte  getban. 
ähttlb  verfolgten  einst  denselben  Wiprecht ,  die  Söbne  Lud- 
I,  Ludwig  nud  Heinrich  Haspe,  und  noch  andere  Edle,  und 
1  glücklieb,  ihn  auf  der  Flucht  nach  der  Arensbnrg 
bogen  zu  nehmen,  ein  Erfolg,  der  von  weittragenden  Eol- 
1  begleitet  war*). 

nicht  allein,  dass  unmittelbar  nach  seiner  Gefangen - 

I  Naumburg    sioh    ergab:    gegen  die  Freilassung  Hein- 

i  mit  dem  Raupte,  in  dem  wir  ohne  Zweifel  einen  ber- 

1)  Ann.  Sbio  i>.  761.    Ann.  Palhcrbr.  p,  130. 

a)  Äun.  Peg.  p.  253. 

3)  ibid. 

i)  Ann.  Feg.     Cb.  Cliron.  Goiscensc.     M.  G.  SS.  X  {i.  1 


L  Yurtreter   der    kaiaerliclien  Partei   üu  aehon  1 
wenig  auoh  über  ihn  überliefert  ist,    wurilen   i 
r  Gefangen achaft  befindlichen  Wiprecht,    Ludwig, 
)n  Meifaen  und  andere  sächsische  Grofee  der  Frei- 


3S4  Wiprecht  van  GroHstch. 

vorrugeudi 
beu>),  so 
liooh  in  d 
Burkhard  ■ 
heit  zurückgegeben. 

Dieser  Bericht  der  Pegauer  Annaion  üadet  sich,  in  der 
Hauptsache  in  den  übrigen  Quellen*)  bestätigt,  deren  über- 
einstimmeuder  Angabe  zufolge  jene  Ereiguisae  in  das  Jahr 
1116  zu  verlegen  aiud.  Aus  der  Nachricht  des  Cbronjkoa 
Sampetriuutn;  iam  duos  annos  et  novem  menses  kounen  wir 
sogar  eine  noch  genauere  Datieruug  herleiten. 

Im  Januar  1114  wurde  Ludwig  zu  Mainz  festgenommen, 

"Wenn  er  daher  nach  2  Jahren  und  9  Monaten  aus  der 
Gefangenschaft  entlaaaen  warde,  so  haben  wir  seine  und  Wi- 
prechts  Freilasaung  in  den  Spätherbst  (October  oder  November) 
des  Jahres  IllG  zu  setzen.  Allerdings  können  die  bezüglich 
der  Freilassung  getroffenen  Yerfügungea  nicht  unmittelbar 
vom  Kaiser  ausgegangen  aein;  dieser  war  seit  Februar  1116 
in  Italien,  von  wo  er  erat  im  Anfang  des  Jahres  1118  zu- 
rückkehrte, Wir  haben  daher  anzunehmen,  dass  der  kaiser- 
liche Stellvertreter  Herzog  Friedrich  von  Schwaben  jene  Man- 
ner aus  ihrer  Haft  befreit  habe. 

Jedenfalls  aher  hat  die  Freilassung  Wiprechta  und  Lud- 
wige in  der  Weise  stattgefunden,  dass  zwischen  ihnen  und 
der  kaiaerlicheu  Partei  eine  Art  Fried ensschlufs  vereinbart 
wurde,  dass  crstere  wohl  auch  VerpSichtungen  bezüglich  der 
Aufrechterhaltung  desselben  eingingen;  Ludwig  wenigaten» 
leistete  durch  eine  Hinterlassung  von  8  Geiaelu  für  sein  fried- 
liches Verhalten  Bürgschaft").  In  der  That  beendete  er  dia 
zwiacheu  ihm  und  seinem  Stiefsohn  Pfalzgraf  Friedrich  von 
Putelendorp ,  welcher  der  Sache  des  Kaisers  ergeben  war, 
schwebenden  Zwiatigkeiten   durch  einen  Vertragt);    wir  fia- 


1)  Cfr.  Ctiroü.  GoaecBnse.    M.  G.  SS,  X.    capilj 
163. 

2)  Ann.  Sud  p.  753.  TBL      Chraa.   Satdpelr,      I 

3)  ChroQ.  Sampetr.  ad  uia.  lilE- 
i)  Chron.  Goi.  p-  163. 


den  feiTicr  Heinrich  mit  dem  Haupte  noch  in  demselben  Jahre 
bei  eioem  Sohenkungankt  auf  der  Wartburg  auweseud  '). 

Auuh  dem  alten  Wiprecht  wurden  auf  Befehl  Friedriohs 
Ton  Schwaben  dio  Thore  von  Groitzsch,  desson  BeeatEung 
sich  Wiprecht  nicht  ergeben  wollte,  geöffnet,  und  somit  Wi- 
preoht  in  den  Besitz  seiner  Bnrg  gesetzt  *),  während  er  Leir«- 
nig,  welches  vermutlich  noch  von  den  Leuten  Hoyers  von 
Hansfeld  besetzt  gehalteu  wurde,  erst  nach  langer  und  mühe- 
voller Belagerung  zuriickorlangto. 

Somit  bahnte  siüh  wieder  ein  Weg  zur  Wiederherstel- 
lung der  früheren  Beziehungen  Wiprecbts  zu  dem  Kaiser  und 
deaaeu  Partei.  Au  den  weiteren  Umtrieben  und  Kämpfen  der 
■ächsisohen  Fürsten ,  deren  Lager  durch  Wiprecbts  und  Lud- 
wigs Eücktritt  sowie  durch  das  neutrale  Verhalten  des  Er>s- 
biachofs  von  Magdeburg  und  dea  Markgrafen  Budolf  eine  we- 
sentliche Schwächung  erlitt ,  hat  Wiprecht  keinen  thätigen 
Anteil  genommen;  bis  zu  seinem  Tode  hat  er  wieder  zu 
Eaieer  und  Beich  gehalten. 

Andererseits  suchte  Heinrich  Wiprecht,  als  einen  Mann  von 
hervorragender  Tüchtigkeit,  dauernd  seiner  Partei  wiederzuge- 
winnen^): er  erstattete  ihm  alle  seine  Besitzungen,  welche 
er  1)12  hatte  abtreten  müssen,  also  auch  die  Qaue  Budissin 
und  Niaen  zurück'). 

Dia  dem  Kaiser  hierfür  e 
berichtet    der    Pegauer   Mönc? 

1   wurde    hier    auf   seine  Bitten    i 

1  2000  Mark  hin  vom  Kaiser  mit  dei 


1  Dank  auszusprechen,   so 
kam  Wiprecht  nach  Worma 
1  auf  das  Versprechen 
r  Mark  Lausitz  belehnt. 


Die  Nachricht  ^ 


'  Belohnung  ist  i 


ichtig. 


1)  Ann.  KeiDhardsbrnaDenaea  (Thüring.  Gteauhicbtaq.  Bd.  l,  ed.  We- 
<  p.  S2).  Die  hiorhflr  bBziigliclion  Hitleilungeo  sind  einer  uns  uictil 
lallenett  UrliQnde  enlnoromen, 

'  9)  Ann.  Peg.  p,  2SS.  Dn  Grüftiscii,  wie  wir  oben  saben,  von  Wi- 
robert  worden  war,  muas  dieses  vou  den  Kaiserlichen 
rüolierobert  worden  sein.  Ob  in  dieser  Zeit  der  Tod  Wiprecbts  dea 
jtliBBren,  der  in  den  Quellen  nirgends  mehr  erwHbnt  wird  nod  der  vor 
em  Vater  starb,  erfolgt  ist,  IBsst  sich  niebt  constatieren.  Plstbe 
..  O.  p.  ISJ. 
8)  Ana.  Pcg.  tnnlAe  virtutis  viru 
4)  omnibna  Vero  suis  rtistitutis. 


s  familiaritali  s 


3g6  Wipradit  v«n  Ordtiad. 

Ereteoa  nämlich  wurden  erst  onch.  dem  Tode  des  jutigoi 
HciDrieh  von  Eileuburg  im  Jahre  1123  nacb  der  iiberei; 
etimmeudeu  Angabe  sämtlicher  Qiiallea,  und  auch  nach  ( 
der  Pegauer  Aniialeu  selbst,  die  beiden  Marken 
Meifsen  und  die  Lausitz,  vom  Kaiser  verliehen  ;  zweitens  y 
Wipreeht  in  der  Zeit  tou  1117  bis  1123  selbst  in 
knnden  nie  Markgraf  genannt').  Weiterer  Beweise  - 
ohronologisohen  Verwirrung  des  Fe^uuer  MÖnuhea  eind  diöi 
kaum  zu  sucheu  —  bedarf  es  meiner  Ansieht  nach 
dafür,  daas  eine  faktischt  Belehnung  Wiprechts  mit  der 
Lausitz  damals  nicht  stattgefunden  hat.  Allerdings  ist  ( 
Möglichkeit  nicht  auegeschloäsen,  dass ,  wenn  w 
blul'e  mit  einer  Anticipieiung  spaterer  Ereignisse  zu  thuii  I 
ben  [was  das  Naheliegendste  ist),  Wipreeht  auf  einem  Hq 
tage  zu  Worms  die  Anwartschaft  auf  die  Mark  Lausitz  i 
Falle  der  Erledigung  deraelboQ  —  Heinrich  yon  Eilenbifl 
■war  noch  sehr  jung  und  kinderlos,  Wipreeht  aber  als  ( 
malil  der  Kunigunde  ihm  verwaudt  —  erhalten  habe'), 
Heinrich  höchst  wahrscheinlich  Weihnachten  IllH  in  Wc 
gefeiert  hat  *),   so  werden  wir,  falls  eine  derartige  Verleihung 

1)  Crr.  Suhultiu  I  p.  36S.  SM.  Cod.  Aoh^t.  1  p.  ISl.  Mut  in  einer 
Urkunde  au»  dem  Jahre  IUI  kommt  eia  Harkgnf  Wipreeht  vor.  Diaaa 
Urhunde  aber  (Suheid ,  OrigEae»  Qadlii^e  IV  p.  534.  635] ,  welche  eine 
Schenkung  der  KunigHnda  von  Beiciiliiigan  eiithnlC,  ist  sehr  Vordacht 
erregend.  Ruuigunde  macht  ngmlich  die  St'hetikutig  mit  ZuntimmuBg 
ihrer  TSuhter,  Adeln,  Mathilde  und  der  Markgrädn  Kanigunde,  im  Bei- 
sein des  Morkgraren  Wipreeht,  Demnach  wäre  Wipreeht  der  JQngera 
Markgraf  geweBen,  Dieses  wu  aber  thalsächlich  nicht  der  Fall  (»as 
füischiich  Stengel,  Gesehicbts  der  frltiikischaii  Kaiser,  annimmt):  weder 
die  Annalen  noch  das  Calendartum  von  Pegau  berichten  hiervon.  Aber 
auch  das  Siegel  der  Urkunde:  Sanctus  opiacopns  I.ambertus  (vielleieht 
ist  äigiüum  eplacopi  Lambert!  zu  lesen?)  ist  verdächüg.  Ein  B 
Lambert,  der  auch  in  der  Urkunde  erwätmt  wird  (gigilla  saneti  et 
tisslmi  Patroni  nostri  I.amberti)  aus  dieser  Zeit  iai  nicbt  bekannt. 

S)  Daas  in  der  Nuchricht  der  Pegauer  Ännalen  der  hiitoriaelie  Ortt 
der  sei,  dass  Wiprecbt  die  Teile  der  OberlHusitx,  also  Badiaain  und  H 
Kuriitskerbalten  habe  [Flathe  a.  B.  O.  p.  133),  ist  nicht  ancniiBblal 
IJisen  und  Budissin  gehören  eu  der  Mark  Heirsea. 

i)  «iosübretht  III  p.    1170. 


Wi  pro  cht  \ 


I  (Iroi tisch. 


387 


fr  Anwartschaft  auf  die  Lausitz  stattgehabt  hat,    diese  Vev- 
Uj;  als  hier  orlasaeo  betraehtea  dürfen. 
In  demselben  Jahre  sollte  die  neu  erstatideno  Macht  Wi- 
whts  einen  bedeutenden  Zuwachs  erhalten.      11  tS  iiamlich 
1  der  Burggraf  Hermann  von  Magdeburg  ^).     Deshalb  ver- 
k  der  Erzbischof  Adalgot  die  so  erledigte  Würde,  die  mit 
kehnlichen  Einkünften  begabt  war,  mit  weloher  später  die 
toirechte  Über  das  Kloster  Neuwurk  bei  Halle,  einer  Grliu- 
tdg  des  Magdeburger  Erzbischofes,  verbundea  wurduu,  set- 
i  Oheim  Wiprecht »). 
War    aber    siur   Zeit    Heinrich  IV.    Wiprechts  Verhalten 
I  derartiges  gewesen ,    dass    er    sich    vou  allen  Agitationen 
1  dos  Reichs  Oberhaupt  fern  hielt,  dass  er  aber  trot^^dem 
in  keinen  Gegensatz  zu  der  Kirche  und  deren  Anhänger 
3,    so   sehen  wir  ihn  jetzt  wieder  auf  diese  Bahnen  der 
Uitik   einlenken.      Durch  des  Kaisers  Gunst  war  er  wieder 
l  den  Besitz  seiner  Güter  gesetzt,  der  We^;  zu  neuem  Glänze, 
^  neuer  Macht  war  ihm  wieder  eröffnet.    NichUdesto weniger 
'   die  Beziehungen  zu  Albert  von  Mainz   und  Eeiu- 
i  Ton  Halberatadt  nicht  ab,  die,  nachdem  die  aächsisoheu 
raten  Lothar,  Markgraf  Eudolf,  Pfalzgraf  Friedrich  im  An- 
;  des  Jahres   I12Ü    zu   Goslar   einen  PriedeuEschlues    von 
lerdings  nur  vornbergehendor  Bedeutung  mit  Heinrich  ein- 
üangen  waren  *),  in  schroffer  Opposition  gegen  den  Kaiser 
»harrten.      1119  finden  wir  ihn  im  Gefolge  Adalberts  von 
Hainz '),  am  16.  April  des  Jahres  112U  fungiert  er  mit  Graf 
Ludwig    als    Zeuge    in    einer  von  Reinhard  ausgestellten  Ur- 
kunde °}. 


a)  Ann    p 
biscliors  Boger 


p.  755.  —  Anu.  Peg.  p.  «53. 
—  Mencken,  Script.  III  p.  11 
lern    (Wiprocht)    qui    praef actus 


Urknnd«    des    Kr 
lat    urbis  Magilebur, 


S)  Ann.  Uildsab.  lli  p.  tU.  Aucb  Wiprecht  ist  laut 
rieh  am  Sl.  Jinnar  1120  ftasgestellten  drkuiiil«  zageifeii 
iiersoiCs  kanate  es  sich  üelbötrerstiindlicb  nicht  um  die 
ZwUÜgkeiCes  mit  dem  Kaiser  bandeln. 

i)  Schnltes  p.  S51.  352.      Cod.   Anbiiit    t   p.  150. 

a]  Scbnltes  p.  264. 


Ja  jkagelesBahMtea  d«r  Kinbe  Mk^  wir  Wipnckfc  ra- 
•abra  wtrk«!!^  ^  er  1123  luek  ^^  AU«faan  ^^  BMrhnft 
Iteiiüisnt  rim  Hatbcraliil  mät  '"«■'■"•^■^  Ka^  tbd  Vagde- 
barg ')  awl  Heizi^  Lotkar  <nb  bb  den  Böcbrf  Otto  rm 
BM»b«tK  mit  der  Bitte  wnäu,  te  Wahl  dea  ItetMlfls  Otto 
ZDn  SaeUUger  lUrahnda  «awvU  beim  Eaiaer  vic  beim  Ea- 


iBwiewwt  Wtpradit  «■  des  femerwt  Bcidusogriflgan- 
Tmilrn.  ab  deai  Vifdaiger  Abkomatea  ^1121),  oa  dem  Wonk- 
•cr  CoMindat  (1132)  Antal  geaommAi,  ob  a  bei  £aen 
Vafg3ag«i  etwa  eÜM  Tcimitteliide  Tbäü^eTt  entwickelt  hat, 
dartb^  «nd  vir  aiclU  mtfcnietilaL 

Abi  Abend  aoiiee  Lebens  winde  Wiprecbt  dorch  den 
Kaie«  in  den  Bentz  einer  Wörde,  einer  Hadit  geaetst,  £» 
ihm  «äoe  berrorr^etide  SteHong  in  den  östliciien  Gege&dcn 
Miwiea,  die  ihn  in  die  ersten  Beiben  der  Beidu&rstea  stellte^ 
Allerdingi  «oUten  die  Verhöltnisae  ihn  bald  derselben  benn- 
ben;  allein  dieae  k&isetlicbe  Vexleihtuig  ist  tau  äoi  beredteste 
Zeoj^is,  wie  sehr  eineneite  Wiprecht  in  den  letzten  Jafaten 
im  Dienat  der  kaiserlichen  Sache  ^standen,  wie  aodereiseite 
Heinrieh*  Ablichten  darauf  bicaasgingen ,  in  Wiprecht  eich 
doen  Stälzponkt  leiner  Macht,  womöglich  ein  Gegeogewiabt 
gegen  die  aachnaeben  forsten  xa  acbaffen. 

1}  Die  Wahl  Bogari,  einei  Verwindten  Wlprechts.  lam  Mafhrolger 
AilBlgnt*  tun  Higdibnrg,  welcher  II19  starb,  hat  wohl  nieht  uhne  den 
KinAuH  WIprechU  sUltgerOadea  (cfr  Ann.  Feg.  p.  !53).  Flathc  setxl 
raUclilicb  Boger  in  das  ßeichlechl  derer  toh  Veitheim,  Die  StammMfeJ  ätt 
(loichlechls  Wiprochls  nach  Angabe  der  Ann.  Feg.  (p.  üb)  ist  TolgeDde: 


AdBlgot' 
Tum  I  p.  6S1. 


Wlpreelit  Ton  QfOitMdi. 

]t23    starb    nämlich    der  juügo  Uarkgrof  Heinrich  von 
mborg'),  ohne  Nachkommen  üa  hinterlasaen.     Seiue  bei- 
S  Ifarken  wurden  vom  Kaiser  KuiDrich  als  erledigte  Reichs- 
naeh.  dem  Bericht  des  Pegauer  Anualisteu  im  Wiprouht 
b  Qroitzsch  u&d  Hermann  von  Winzenburg  verliehen,  ■wiih- 
Bd  nach  der  Angabe  des  aus  der  Faderborner  Quelle  aohö- 
iden  Annalista  Saxo    und    der   Chronica  reg.  Colon,  Wi- 
Bht   die   Mark  Meifsen  vom  Kaiser  erhielt.     Da  aber  die 
lüeihimg    eine     den    bestehenden   Bechtsgewohnheiten    Bo- 
den   Ansprüchen    des    dorn   jungen  Heinrich   nahe    ver- 
mdtfin  Konrad  von  "Wettin')   zuwiderlaufende  war,    Uber- 
Kupt  aber  ofFeubar  die  Absicht  des  Eai^ierH  ausdruckte,  jene 
r  fester  an  sieh  zu  ketten,  sich  in  ihnen  treue  Bundesge- 
flsen  zu  Hchaffen,  so  erwachte  in  den  Reihen  der  BäohBischeu 
raten  heftiger  Unwille.      Vor    allem    war   es   Lothar,    der 
1  Mafsregol  des  Kaisers    als    eine  Herausforderung    ansah. 
L  ihr  gegenüber  das  Itecht  mit  den  Waffen  geltend  machen 
glaubte.      An  ihn  hatte  durch  Vonnittelung  der 
Sbenza  Konrad  von  Wettin  appelliert,    der  auf  die  Kunde 
j  Heinrichs  Tod  seine  Wächter  bestochen  und  sieh  so  aus 
r  Haft  auf  dem  Kirchberg  zu  befreien  gewusst  hatte  *). 
nÜiar  rückte  daher  an  der  Spitze  eines  Heeres  in  die  ost- 
1  Marken   und  setzte  Konrad  als  Markgraf  von  Meifsen 
*).     Hierauf  zog  er  ohne  auf  Widerstand  zu  etofsen  mit 


'  A 

w 


I)  Ann.   Peg.    p.  !54,      CosTORt  p.  126.     Ana.   6bxo  p.  TÜ9.     CbroD. 
Sareoi.   M.  G.  SS.  XXIU  aotzt  dan  Tod  dos  EÜEnburgerä  fftlsohlieh 
iu  Jfthr  1I2T. 

!}  Konrad  voD   WettJD   gruudute   seino   Aiisprücbe    einm&l  aaf  ver- 

idUchaflliche  Beaiebungeti    zu    Heinrich ,    iweitons  danaf .    dUB    atäa 

>  TOD  HemrlcL  IV.    difl  Aowärtbchaft    auf   die   markgrüflichs 

Heiriieu  erlangt  hatte.      Bereils  uach  dem  Tode  der  Gattrud 

''^117)   tritt   er  miL  AaaprüciieD  auf  die  Mark  Ueifsen  auf  und  legt  sieb 

urkundlich  den  Titel  Markgraf  tjei  [geholtes  p,  £17  u.  262).     Nucb  Poübg 

(Uarkgiareo  von  Ueifäeii  p.  279]  itit  die  erstere  Urkunde  gefdlBcht.     Der 

Ausgang  des  Confltctes    zwischen    ihm    und    Heinrieh  von  Eilenbarg  var 

B  Gefangennahiae  und  Festsetzung  auf  dem  Kircbberg. 

3)  Chron.  Unnt.   Screiii  ad  anu.   1127. 

i)  Ann.  Patherbr.  p.  1«:  in  eandem  marehiam  Conr^dum  de  Wilin 
duoil  et  collocnt.     Ctiron.  Moni.  8er.  marehiam  Miancasom  i.btinuil. 
X.  2» 


390  Wipreelit  vaa  Groitueb. 

Alhreeht  von  Ballenstedt  bis  nftch.  Eilenburg  und  berief  e 
VersammiuDg  der  Grofscn  dor  beiden  Marken.     Mit  ihrer  t 
Stimmung  übernuhmeu  beide  —  also  Konrud  und  Albrecht  j 
je  eine  Mark  zur  Regierung').     Konrad  erhielt  also  Mei 
während  Albrecht  die  Mark  Lausita  bekam'). 

Es  fragt  sich  nun ,    welcher  Art   die  Yerleihung  1 
Heinrichs ,    die    eioeii    so   schnellen  Umsturz  erfaliien  boI^ 
geivesen,    eine  Frage,    welche   die   Tersubiedenst«  Beantil 
tung  erfahren  bat  ^)    und    mit    TÖUiger   Sicherheit   kaum  7 
entscheiden  ist. 

Halten    wir   vor  allem    an   dem  Ergebni 
angestellten  Erörterung,  dass  eine  Belelmung  Wiprechta  n 
Mark  Lausitz  Tor  dem  Jahre  1 1^3  nicht  stattgefunden  hat 

Prüfen  wir  zunächst  den  Bericht  dor  Paderborner  QiM 
„Imperator  marchiam  in  Misne  Wiehert«  tradit" , 
steht  die  Frage :  haben  wir  es  hier  mit  einer  CoUbo^ 
bezeichnung  der  beiden  östlichen  Marken  zu  thun,  sind  elio 
beide  au  Wiprocht  Terliohen  worden,  oder  haben  wir  diese 
Kachricht  nur  auf  die  Mark  Melfsen  zu  beziehen?  Gegen 
die  Möglichkeit  der  erste  reu  Annahme  spricht  die  unmit- 
telbar folgende  Erwähnung  zweier  Marken.  Wiprecht  erhielt 
demnach  die  Mark  MelTsen- 

Dem  Chronicon  Sampetrinum  (und  den  aus  diesen  abge- 
leiteten Pegftuer  Annaleii)  zufolge,  setzte  Heinrich  2  Mark- 
grafen ein,  Wiprecht  tou  Groitzsch  und  Hermann  Ton  "Win- 
zenburg.  Von  Terscliiedenen  Seiten  ist  angenommen  wor- 
den *),  dass  die  Nachricht  von  der  Einsetzung  Hermauns 
auf  einem  Miss  Verständnis  der  Erfurter  Quelle  beruhe ,  dasa 
eine  snlche  überhaupt  nicht  stattgefunden  habe. 

Allerdings  ist  das  Schweigen  der  andern  Quellen  über 
diesBB  Punkt  auffallend,  indessen  den  Angaben  einer  so  wohl- 
unterrichteten, den  Ereignissen  weder  örtlich  noch  zeitlich'^) 

l)  ambo  marcliiaa  BiEgiilas  regondiis  su=ci|)iiint. 
B)   Cfr.  Weiland,    Das  säcf 
ricli  dem  Löwen  p,  5S.  69, 

3)  PoSBS,  Markijrarea  vod 
i)  Cfr.  Uernhardi,  Lotlinr 
D)  Cfr.  WHtleKbouh,  Deul: 


feiuBtebendon  Quelle  ohne  Orimd  eütgegen  zu  treten ,  sie  eiu- 
fach  wegzuleugnen ,  sind  wir  nicht  berechtigt.  Dass  Eer- 
raann  von  Winzenburg  einerseits  nicht  in  den  .Schilderungen 
des  Kampfes  um  die  Marken  erwähnt  wird,  dass  er  anderer- 
seits später  urkundlich  nie  als  Markgraf  auftritt,  sondern 
stets  den  Titel  Graf  oder  Landgraf  führt'),  wird  seinen 
Grund  darin  haben,  dasa  der  noch  im  jugendlichen  Alter 
stehende  Hermann  von  den  Eüraten,  welche  jene  kaisorlichsD 
Verfügungen  umatürzten ,  zum  Verzicht  auf  die  i^m  ver- 
liehene Mark  gegen  Anerkennung  seiner  landgriifiichen  Stel- 
lung in  Thüringen  gezwungen  worden  ist*), 

"Wir  dürfen  daher  auf  Grund  der  Autorität  des  Chronicon 
Sampetrinum  die  Annahme  festhalten ,  dass  Hermann  von 
Winzenhurg  und  Wiprecht  von  Groitzach  je  eine  der  öat- 
üchen  Marken  von  Heinrich  V.  erhalten  haben. 

Hat  nun  Wiprecht  von  GroJtzsch  die  Mark  Meifsen  oder 
die  Mark  Lausitz  erhalten  ? 

Der  raderbomer  Üuelle  gemäfs  erhielt  er,  wie  wir  sahen, 
Meil'scn.  Es  geht  aber  weiter  aus  derselben  Quelle  hervor, 
daas  jene  Nachricht:  marcHam  in  Misne  tradit  auf  einem 
Irrtum  beruht.  1131  erhielt  Heinrich,  der  Sohn  Wipreehts, 
die  Mark,  welche  nach  dem  Tode  seines  Vaters  Alhrecht  von 
Ballenstodt  bekonimen  hatte ,  sobald  derselbe  der  Ungnade 
Lothars  verfallen  war,  nach  dem  gesetzmäfsigen  Kechte  zu- 
rück ').     In  den  Pegauer  Aniialen  ferner  wird  Wiprecht  stets 


1)  Neben  Albrecht,   Mn 

kg^fo.  iu 

Cornea  de 

Wi 

inburg  {cod 

I  p.  I5fi)  - 

13. 

Jnni  11!9 

Landgraf  Her- 

ma 

a  (Schultes 

p.  893).   - 

B)  Der  Zuj 

iK,  »olthen 

1131    der  Pcgau 

r  änualbt 

zu  d 

er  Erfurter 

Quelle  macht: 

comes  Cour 

du»  de  Wet 

1  pr 

«Odern  IlermBuno  marohio 

con 

»titoitnr  i»  Misoe''    beruht   auf  einem 

Irrt 

m  des  Mb 

nthBä 

Wie  wir 

Sfl 

en,    ersoheiD 

Ilarmanii 

n    Urkunde 

nui 

als    Graf 

Oder 

L>tndgraf. 

1130    wurde    ihm    von    Lothar    uur    die    landgrüdiehe    WQrde    entiogen. 
Cfr.  Ann.  Magdeburg,    M.  Q.  SS.  XVI    p.  188. 

3)  tuarchiiim  (joani  —  acquisieral  legali  iure  recepit.  Ann.  Saio 
p,  767.  Ann.  l'eg.  p.  256.  Ueinricua  filiub  marchionis  Wieberti  hacleuua 
ab  eodem  Adelberto  viulanter    expnisus    pro    eu    marcbio    tonatituitur    iu 


26* 


Uta  UmAgat  ia  IiMtz  geaaaat.  Es  -nn  bbb  öi  der  Thal 
■BbcgnÜBcii,  TCHB  der  Fepncrr  MSith  ober  £eMB  8m^ 
Tflvfalt  ia  FüfciMit»!«  vin^  Hall 
da«  Cp— m'),  den  zsittig«  BAch  ^ 
Am  Dedo  &  Maik  ffieau.  d.  k.  dw  Icantz,  Wtpieefat  tdoi 
Kräer  als  L«hce  eAütt,  so  weiden  vir  es  fSr  wiümcheiii- 
Udi  hahen  wii«w»t,  da«  a  Vipredit  die  Haik  Laoats,  nidtt 
die  Kaik  Meil«^  vea  Hamük  nbextngai  vwdco  ist,  währ 
nad  HerBwnn  tob  Tinzeaborg  als  MaAgnf  Too  Ifeibea 
öngeMist  winde  *)- 

Da  Heiniitii  V.  dnrdi  die  Angdegtnheita»  des  Westen* 
ttuA  in  Aofpnicfa  gcBOHUBCD  wurde  md  nbeiitanpt  eine  Ein- 
«iacJiBng  in  die  »SAwdiMi  Hindcl  scbeaen  mochte,  konnte 
er  dem  HnlC^emch  Wipreehta  nicht  Fidge  leisten  :  er  eEliel« 
YielmeliT  an  den  Heixog  Wladislaos  roa  Böhmes  and  Otte 
TOD  MSbreo  die  Vtäeuag,  jenem  xa  Hülfe  zu  kommen.  Diaie 
Termnigten  daher  ihre  Heiere,  zogen  über  das  Eizgebiige 
nnd  schlagen  bei  Guosdec,  -wo  sie  auf  Lothus  Ueer  stiefsen, 
ein  Lager  aut,  während  Eizbischof  Adalbert  von  Uains,  der 
jetzt  wieder  mit  dem  Eüser  versöhnt  und  wegrat  der  Zehnten- 
frage  mit  den  Thüringern  in  Streit  war,  und  Wiprechl  mit 
ihren  Trappen  an  der  Mulde  standen*).  Lothar  befand  sich 
also  swiachen  3  feindlichen  Heeren.  Indessen  war  die  Ge- 
fahr ior  ihn  nicht  sehr  grofs.  Bald  knöpfte  WUdislaus, 
dessen  Eifer  ohnehin  deshalb,  weil  Wiprecht  seinen  Ton 
ihm  TertrJebenen  Bruder  Sobeslaus  7  Monate  lang  Unter- 
konunen  gewährt  hatte,  nicht  allzu  glühend  war,  mit  Lothar 
Unterhandlungen  an,  im  Verlauf  derer  sich  herausstellte, 
dasi  den  Böhmen  die  Nähe  Wiprechts  und  seinee  Heeres 
nicht  bekannt  war*). 


1)  praedicli  0«ilii  marchioantum  —  dedertl  Wicperti  fub  potenüioa. 
II.  ISa.  —  Dedos  Usrb  war  die  Lanaiti  oder  Ostmuk.  McifseD  erhislt 
emt  icin  Sohn  Heinrich  I.  von  Eilenborg  Dach  dem  Tode  Ekberts  (1030). 

!)  V-  tlelnernftDiti  ADßassung  dieser  Verbmuiiue  (v.  Beiaemaun,  Al- 
liraehl  dar  BIr)  mnsB  ich  mit  Giesebrecht  (111,  1179)  fBr  gesadit  haltea. 

3)  Cfr.  Coamis.     Ann    Sato.     Ann.  Peg. 

4)  Sfld  <|uDn;am   hi  dod  miunl.      CoBmas  p.  ISS 


Wipracbt  V 


I  GFrottiseh, 


393 


Pioson  Umstand  wusste  sich  Lothar  dienstbar  zu  ma- 
chon,  indem  er  den  Argwohn  des  Wladislaus  gegen  Wiprecht 
lind  den  ErKbiscfatif  von  Mainz  wach  zu  rufen,  ihm  Besorg- 
uia  vnr  den  gegen  ihn  gerichteten  Pljiuen  derselben  einzu- 
^^fBeii  verstand').  Die  Folge  wa.r,  daas  die  Böhmen  am 
.  November  die  Kiickkehr  nach  Böhmen  antraten*). 

Somit  hatte  Lothar  freie  Hand  gegen  seine  andern  Gegner 
gewonnen :  Wiprecht  trat  gleichfalls  den  einer  Flucht  ähn- 
licheit  Biickzug  an  *). 

Lothar  eah  sich  hierauf  in  den  Stand  gesetzt,  die  Feste 
LebuB  zu  belagern,  um,  naclidem  der  Sohn  Heinrichs  mit  dem 
Haupte,  welcher  der  Befehlsbaber  jener  Burg  war,  sich  ala 
Geisel  gestellt,  wie  gewöhnlich  als  Sieger  heimzukehren  *). 
Konrad  Ton  Wettin  sowohl  als  Albrecht  von  Ballenstedt  ha- 
ben sieh  thateächliob  in  den  beiden  Marken  behauptet  ^). 

Dftss  Wiprecht  nach  jenen  Misaerfolgen  von  neuem  Bu 
den  Waffen  gegriften,  um  seine  Ansprüche  geltend  zu  ma- 
chen, wird  nicht  berichtet  und  entbehrt  aller  Wahrschein- 
lichkeit: ohne  die  Hülfe  des  Kaisers  konnte  er  sich  nicht 
behaupten.  Selbstverständlich  aber  hielt  er  eben  jene  An- 
sprüche aufrecht.  In  einer  Urkunde  des  Erzbischof  Adalbert 
von  Mainz  vom  11.  Februar  1124  erseheint  er  als  Markgraf 
Wiprecht*). 

Doch  sollte  Wipreoht  das  Miasgeschiek  des  letzten  Jahres 
nicht  lange  überleben.  Bei  einem  Aufenthalt  in  Halle,  wo- 
hin ihn  Pfiiohten  als  Vogt  des  Klosters  Neuwerk  geführt, 
zog  er  sich,  da  er  ein  während  der  Nacht  entstandenes  Feuer, 
■  eur  halb  bekleidet,    hatte  dämpfen  wollen,    schwere  Brand- 


1)  Coamu  p.  ISG. 

S)  CaBiiiBa.  —  Die  Pftderbomar  Quelle  bericlitet,  dass  sie  dbcIi  grornsa 
VerlnsteD  den  Heiiaiug  augutreten.     Anu   Fatlierbr. :  multis  smissii. 

5)  AiiD.   Pktbsrhr    p.  144:  Wicberlus  quasi  fugiena  rediit. 
*)  ibid. :    Tictor  situt  Eemper  rodiit. 

b)  Flatha  c  B.  O.  p.  13G  setzt  fSUchlich  den  Tag  von  Eilenborg 
und  die  Einsetzang  Albiachls  in  die  Zeit  nscb  jenen  Ereigniuen ;  ofr.  Ann. 
pKthHtbr.  p.  m. 

6)  Scliultcs  p.  375.     Heuckeu.     SS.  1  p.  613. 


394  Wiprecht  von  Grroitanch. 

wunden  zu,  deren  Folgen  dch  %hr  bedenklicli  gestalteten. 
Wiprecht,  der  wohl  -^ein  nahes  Ende  fühlte,  liefa  ^4ieh  daher 
auf  den  Bat  yon  mehreren  sreiatlichen  Grrofaen  in  sein  EIo- 
*)ter  bringen  und  legte  hier,  wie  sein  WafBengenosse  Ludwig 
in  Reinhardabrunn ,  die  Mönchskutte  an.  Am  22.  Mai  des- 
selben Jahres  (1124)  verschied  der  alte  Kriegsmann,  nai^h- 
dem  er  seinen  altersschwachen  Leib  noch  durch  Askese  ge- 
ijuiilt  ^\  Sein  Leichnam  wurde  im  Kloster  Pegau  zwischen 
seiner  Gemahlin  Ziiatava  und  ^^einem  ihm  vorangegangenen 
Sohn  Wiprecht  beigesetzt. 

Die  geschichtliche  Stellung  und  Bedeutung  Wiprechta  Uisst 
sich  in  kurzen  Worten  folgendermaisen  charakterisieren :  Wi- 
precht von  Groitzsch  steht  zu  Anfang  seines  Auftretens  sowohl 
seiner  Macht  als  seiner  Bedeutuni;  nach  auf  einer  sehr  niederen 
Stufe.  Sich  auf  alle  Weise  zu  heben .  sich  emporzuarbeiten* 
ist  sein  Streben;  er  stellt  sich  daher  in  den  Dienst  des  Kai- 
sers ,  während  er  andererseits  einen  Ansi^hluas  an  den  Kerzos; 
von  Böhmen  anstrebt.  Die  Verdien.ste,  weiche  er  sich  um.  die 
Sache  des  ersteren  erwirbt,  das  enge  Verhältnis,  in  welches 
er  zu  letzterem  tritt ,  fuhren  ihn  seinen  Zielen  näher .  setzen, 
ihn  in  den  Besitz  einer  nicht  unbedeutenden  territorialen 
Macht.  Zur  Befestigung,  zur  Wahrung  dieser  lilt  es  in  den. 
wechselvollen  Zeiten  des  Kampfes  zwisi:hen  Kaiser  und  Kirthe 
eine  günstige  Stellung  zu  nehmen:  ohne  clads  Wiprecht  in 
einen  Gegensatz  zur  BLirche  tritt,  hat  seine  Politik  einen  durr^h- 
aua  kaiserlichen  Giarakter.  Erst  dann  als  die  Sache  Hein- 
rich IT.  verloren  erscheint  tritt  er.  durch  «üe  VerhälmLjse  ge- 
fuhrt .  zur  Partei  Heinrich  Y.  über.  An  seinem  Hofe  spielt 
er  in  den  ersten  Regierungsjahren  desselben  eine  angesehene 
EöUe.  Aber  aus  persönlichen  Beweggründen  sieh:  er  sich  zu 
einer  gegensätzlichen  Stellung  gegen  das  Reiehsoberiiaupt;  ver- 
anlasst, schLielst  er  sich  einer  grollen  gegen  dasselbe  gerichteten 
Fürstenverbindung  an.  die  ihn  in  den  Vordergr^ind  der  Ereignisse 
stellt.    Gefimgen  genommen  und  seiner  Güter  beraube,  nach  lan- 

1)  Ann.  Peg.  p.  85ä.  I>«r  Unglixeiot'ull  moat»  ülch  nucb  -iem  II  F-^- 
hroar  la^trsgen  haben,  da  Wiprecht  an  diesem  Tag«  aooh  in  <>itii»Itsbtia 
war.     ächalfeM  p.  ST». 


Wipredit  von  Gmititcli.  395 

ger  Haft  frei  gelasBen,  gelangt  er  wieder  in  die  Gunst  des  KoiGere. 
"Wie  ü-iUier  treibt  er  auch  jetzt  eine  Art  Mittelpolitik;  er 
hält  bia  zu  seinem  Tode  au  Kaiser  und  Reich,  aber  er  bricht 
den  Verkehr  mit  den  Geguem,  welche  Heinrioh  in  Sachsen 
hat,  nicht  ab.  Hat  ihm  aber  schon  früher  die  Ruaksicht  Kuf 
den  Torteil  eine  solche  Stellung  angewiesen ,  so  boII  er  jetat 
die  Früchte  ernten :  ein  weit  ausgedehntes  HerrBchaftsgebiet 
mit  der  Markgrafen  würde  wird  ihm  vom  Kaiser  übertragen.  Tor- 
mag er  Ereilich  ohne  dessen  Uillt'e  sich  nicht  im  Besitz  der- 
selben zu  erhalten,  so  hinterläast  er  doch  seinem  Sohn  Hein- 
rich gegründete  Rechtsnn Sprüche ,  welche  1131  von  Lothar 
befriedigt  werden,  sowie  einen  Iiandbesitz  you  beträohtli- 
ohem  umfang.  Derselbe  lüsst  sich  ziemlich  genau  festetellen: 
Wiprecht  ist  zunüchst  im  Besitz  der  an  der  Elster  gelegenen 
Burgwart  Groitzsch.  Durch  Oolonisatioii  des  angrenisenden 
unbebauten  Landes  weifs  er  sein  Gebiet  bis  zur  (Zwiokauer) 
Mulde  auszudehnen ,  während  er  durch  die  Belehnuug  mit 
LeiTsnig  jenseits  dieser  Fufs  fiisat.  Durch  seine  Tennähluug 
mit  der  Judith  gelangen  die  Gegenden  vom  Erzgebirge  auf- 
wärts bis  nach  Meüaeu  sowie  das  Land  zwischen  Bautzen, 
Görlitü ,  Kamcntz  in  seinen  Besitz,  Er  wird  femer  mit  Di- 
strikten im  Orlagau  und  Dombiu'g  belohnt  (?)  und  überkommt 
am  Ful'se  des  südlichen  Harzes  aus  seiner  väterlichen  Erb- 
schaft Morungen.  Weiter  erhält  er  die  Togteirechte  über  die 
an  der  ünstrut  gelegenen  Klöster  Oldisleben  und  YitzenbuTg 
und  die  wichtige  Burggi-afen würde  von  Magdeburg,  mit  wel- 
cher die  Vogtei  über  das  Kloster  Neuwerk  verbunden  ist. 
Schliefslich  wird  ihm  die  Mark  Lausitz  zu  Teil.  Den  Mann, 
der  uns  zuerst  als  einfacher  Herr  und  Ritter  entgegengetreten 
ist,  der  kaum  einige  Quadratmeilen  beherrschte,  sehen  wir  am 
Abend  seines  Lebens  als  einen  reichbogütorton  Markgrafen. 

Freilich  war  es  nieht  vom  Schicksal  bestimmt,  dass  die 
Macht ,  welche  Wiprecht  erworben ,  in  seinem  Hause  bleiben 
BoDte :  1 136  erlosch  dasselbe  mit  seinem  Sohne  Heinrich. 
Die  Mark  Lausitz  und  ein  grofsor  Teil  der  Groitzsehen  Güter 
sind  an  Konrad  von  Wettin  übergegangen ;  mit  ihnen  ist  der 
Macht  desselben  eine  bedeutende  Stärkung  und  Ariondienmg 
—.erwachsen. 


396  Wiprecht  von  Groitzsch. 

Musste  schon  deshalb  die  Betrachtung  der  Geschichte 
Wiprechts  interessant  erscheinen,  so  werden  wir  weiter  be- 
kennen müssen,  dass  dieselbe  auch  im  Allgemeinen  über- 
aus belehrend  ist:  sie  zeigt  uns  einen  Mann,  der  zwar 
nicht  in  der  ersten  Beihe  seiner  Zeitgenossen  steht,  nicht  be- 
stimmend auf  die  allgemeine  Entwickelung  eingewirkt  hat. 
der  aber  in  seinem  charakteristischen  Streben  nach  Hebung 
und  Weiterentwickelung  seiner  Macht  und  Bedeutung  und  in 
seiner  diesem  entsprechenden  Teilnahme  an  den  politischea 
Ereignissen  ein  wahrheitsvolles  Abbild  jener  Zeit  ist,  in  welche 
ja  die  ersten  Anfänge  territorialer  Entwickelimgen  zu  verlegen 
sind ,  ein  Abbild  jener  Zeit  auch  insofern ,  als  Wiprecht  jene 
Mischung  rohen  Kriegsmutes  und  rücksichtsloser  Energie  mit 
kirchlicher  Devotion  und  Thätigkeit  zeigt,  welche  das  Zeitalter 
der  Ejreuzzüge  charakterisiert. 


Literarisehe  üitteilnngen. 


i 


Ii&Qäeakuiide  des  GrofBlieTBogthuma  Sachsen  -  Weimar- 
Eiaenach.  Von  C.  Eronfeld,  Rektor  der  Bürgerachulo 
zu  Apolda.  Erster  Teil :  Thüringisch  -  Sachsen  -  Weimari- 
selie  Geschichte.     Weimar,  Hermann  Böhlau  1878. 


Besprochen  v 


a  EinenBch. 


Die  Besprechung  des  Kronfeld iachen  Bnches  ist  mit  einer 
nicht  geringen  Schwierigkeit  verbunden,  da  es  in  seiner  Durch- 
führung einen  ganz  Terschiedeaen  Charakter  zeigt;  bald  be- 
'wegt  es  sich  in  Hallung  und  Ton  einer  blofs  Yolkstümlichen 
Darstellung,  bald  macht  es  den  Eisdruck,  als  ob  es  Anspruch 
auf  eine  Beachtung  als  wissenschaftliches  Werk  erhöbe.  So 
könnte  es  tu  der  That  zweifelhaft  sein,  ob  eine  Besprechung 
deaselben  lu  unserer  Zeitschrift  angezeigt  sein  dürfte.  Wenn 
ich  mich  nach  längerem  Zögern  und  gründlicher  Kenntnis- 
nahme des  Werkes  doch  dazu  entsohloasen  habe,  so  hat  mich 
die  £ücksichtanahme  auf  viele  Mitglieder  unseres  Vereins  ge- 
leitet, welche  durch  ihre  Stellung  in  den  Besitz  des  Buches 
gekommen  sind,  dasselbe  bei  gegebener  Gelegenheit  vielleicht 
benutzen  und  nicht  in  der  Lage  sind,  eine  eingehendere 
Prüfung  desselben  vorzunehmeu, 

Meine  Bespreciiung  wird  sich  vornehmlich  mit  dem  er- 
sten Teile,  der  Thüringisch-Sachsen-Weimarischen  Geschichte, 
befassen ;  denn  eine  Besprechung  des  zweiten  Teils,  der  eigent- 
lichen Landeskunde,  niuss  ich  einer  Persönlichkeit  überlassen, 
der  durch  eine  ausgiebige  Benutzung  der  weimarischen  Archive 
die  Prüfung  der  Eichtigkeit  der  einzelnen  Angaben  ermög- 
hcht  ist,  wählend  ich  mich  mit  gelegentlichen  Bemerkungen 
werde  begnügen  müssen. 

Wenn  ich  nun  zu  einer  Besprechung  des  ersteu  Teils 
mich  anschicke,  so  möchte  ich  gleich  im  voraus  erklären,  dasB 


400 

icJi  dem  Ter&sser  zwai  gerne  einiäame,  daas  er  die  I 
kdt  zur  geschiclitiichen  BarstoUang  besitzt,  daas  es  ilim  ■ 
nielit    gelungen    ist,    seineo  Stoff  der  allgemeinen  Reielu 
flchichte  gegenüber,  die  doch  den  HJnte^niad  bilden  i 
steU  in  den  Vordergnuid  nnd  in  die  rielitige  helle  Belendi^ 
tmig  zu  stellen,  und  dass  ihm  eine  Menge  '< 
entgangeD  sind,  velche  für  eine  Bei  chagesuhichte  entb 
lieh  Bind,    fSr  die  GcHchichte  einer  einzelnen  Lsndae 
aber  die  grofste  —  vielleicht  heulzatage  die  allergiöfste  B»>1 
deuhing  haben,  nachdem  es  ane  nicht  mehr  an  guten  W« 
ken  über  die  deutsche  Geschiebte  mangelt,  wohl  aber  das  I 
dUrfuie    nach   Geschichten    der    einzelnen   Landschulen 
immer  noch  fühlbar  macht 

Die  Schuld  für  diesen  Mangel  ist  darin  zn  suchen,  daas 
dem  Verfasser  die  wertvollsten  historischen  HülEsmittel  un- 
bekannt geblieben  sind,  deren  Benutzung  fiir  sein  Werk  von 
viel  gröfserem  Nutzen  gewesen  wäre  als  die  des  handschrift- 
lichen Materials,  desseu  Anwendung  Übrigens  faat  in  den 
meisten  Fällen  hätte  unterbleiben  könneo,  da  der  Inhalt  fast 
der  Hälfte  der  benutzten  Urkunden  auhou  seit  langer  Zeit 
durch  den  Druck  zugänglich  gemacht  worden  ist. 

Diejenigen  Werke  nun,  von  denen  ich  meine,  dasa  de  un- 
bedingt  hätten    benutzt  werden  müssen,    sind  vor  allem  die 
Jahrbücher   des  deutschen  Reicha ,  dann  Giesebrechts  Eaiser- 
geschichte    nnd    endlich    die  Forschungen  zur  deutschen  Qe- 
Bchichte,  deren  Herbeiziehung  die  Anwendung  vieler  Häl 
mittel,  welche  der  Ver&sser  auf  Seite  XI— XHI  seines  Voi 
Wortes  namentlich  aufgeführt  hat,   hätte  entbehrlich  i 
können ;    denn  man  kann  heutzutage  wohl,  ohne  den  Schi 
der  Oberflächlichkeit  auf  sich  zu  laden,  behaupten,    dass  i 
alle  jene  Abschnitte  der  deutschen  Geschichte,  welche  in  < 
Jahrbüchern    biehet   Behandlung   gefunden   haben,    auch   i 
Uaterial  für  die  Binzelgeschichte    in    so   reichem  HaTse  l 
angezogen  und  so  gründlich  behandelt  worden  ist,    daas  i 
Benutzer,    wenn    er    nicht    neues  Material    zufällig  gefund^ 
hat,  mit  einer  Nachprüfung  der  in  ihnen  enthaltenen  Angab« 
sich  beguUgen  kann.     Und  dass  auch  Oicaebrecht  für  die  Eif^ 


LltenolMhe  Ultt^nsgeiu 


401  ■< 


I 

I 


zelgeschi eilte   eo    viel   bietet,    dass    er    oft    seJDt^  Hauptsache 
unter  der  Fülle  der  Einzelheiten  veväclimnden  lüaBt,   wi 
ja  alle,  die  dieses  vortreffliche  Buch  beuntsen  müsBea. 

Ich  benutze  hier  die  gegebene  Gelegenheit,  diejenigen^ 
Abhandlungen  und  Mitteilungen  für  thüringische  Geschichte, 
"welche  sich  in  den  bis  jetzt  erscbienenen  20  Banden  der 
Forachungeu  für  deutsche  Geschiohle  befinden,  zu  einer  Kennt- 
nia  der  Mitglieder  zu  bringen,  da  thatBächüoh  das  Eegiater 
wenig  Terbreitet  ist : 

a)  Schenk  zu  Schweinsberg,  G.  Frhr.,  Beitrage  zur  Frage 
nach  der  Bedeutung  der  Landgrafschaft.     XVI,  525. 

b)  Gloel,  Ad.,  Zur  Geeohichte  der  alten  Thüringer.  IV,  195 
und  VI,  654. 

c)  Funkhänel,  K.  Ä.,  Riade.     VI,  62  7. 

d)  Kitehhoff,  A,,  Ueber  den  Ort  der  Ungnrnachkcht  von 
933.     VII,  573. 

e)  Grimm,  J,,  Zu  den  Nachrichten  übei  die  ITagarnschlacht 
Heinrich  I.     XV,  652. 

f)  Müller,  C-,  Konrad  von  Halberstadt,  das  Chronieon  Sam- 
petrinura  und  Heinrich  von  Herrord.     XI5,  514. 

g)  —  ^,  Kourad  von  Halberstadt  und  Petrus  von  Hereu- 
tala.     XIX,  519. 

h)  Wenck,  K.,  Die  Chronographie  Kourads  von  Halberstadt 
und  verwandte  Quellen  etc.  XX,  277,  —  279,  —  282,, 
—  289,  —  290,  -  292,  —  298.  (Für  die  Kritik  des  Jo- 
hannes Eothe  sehr  wertvoll.) 
i)  Waitz,  G,,  Wann  wurde  Hermann  von  Winzerburg  Land- 
graf von  Thüringen?     XIV,  29. 

k)  Stumpf,  K.  F.,  Die  Landgrafen  Hermann  von  Winzen- 
bnrg.     XIV,  621. 

1)  Ulmann,  H.,  Ueber  eine  orouica  prineipuin  Misnensium 
und  einige  verwandte  Quellen  zur  Geschichte  des  13. 
und  14.  Jahrhunderts.     XIV,  207. 

m)  Seidemann,  J.  K.,  Beiträge  zur  Geschichte  des  Bauern- 
krieges in  Thüringen.     XI,  375,-377,  XIV,  511. 

n)  Mejer,  Chr.,  Zur  Geschichte  des  Hchmalkaldi  scheu  Bun- 
des,    XVII,  337. 


402  LitoiHiMbe  HUUtlni^eiL 

o)  Wenck,  W.,  KurfiiMt  Moritz  unii  die  EraeBtiue 

Jahreu   1551/62.     XU,   1. 
lO  Meyer,  Chr.,  ZurGeBohichte  der  Loehauei- Verliaudluup 

XIX,  242. 

q)  Gonzenbach,  Ä.  t.,  üeber  die  . .  wtciIergefuDdeuen  Solu 

teu  dea  .  .  .  Ludwig  von  Kriach  von  CaBteloa.  XVIII, ; 

Dasg  dem  VerfLiaser  diese  Hülfaniittel   anbekannt  geb3 

ben  sind,    musste  notwendig  seinem  Werke  schaden, 

nicht  weniger   zu  bedauern  ist,    dasa    er    die    Schriftea    und 

Publikatioueu  nnaerer  Nachbarvereine  besonders  die  des  thä< 

li  D gi ach< sä chai sehen  Vereins  in  Halle  und  des  hesaiacheD  nicht 

herangezogen  hat,  deren  Benutzung  ihm  bcasere  Dienste  ge- 

leistet  hätte  als  das  Zurückgehen  anf  veraltete  und  mitunter 

nnbrauehbar  gewordene  Schriften,  — 

Ehe  ich  zu  einer  Hervorhebung  einzelner  Irrtümer  über- 
gehe, musa  ich  einige  Worte  über  die  Art  und  Weise  sa- 
gen, wie  der  Verfasaer  seine  Hülfamittel  benutzt  hat.  Ich 
möchte  es  nicht  geradezu  rügen,  dass  er  auf  Fufslapfeii  ge- 
wandelt ist  wie  Georg  Weber,  der  Herausgeber  der  Weltge- 
achichte,  deren  Loser  oft  auf  Sätze  stöfat,  die  recht  be- 
kannt vorkommen  nach  Form  und  Inhalt.  Beaondera  das 
zweite  Werk  von  Kuochenhauer  bat  das  Schickaal  gehabt, 
von  unserem  Verfasaer  auf  diu  angedeutete  Weiae  ausgebeutet 
zu  werden.  Aber  daa  ist  eine  Kleinigkeit  uud  hat  daa  Ver^ 
dienst  wenigstens,  dass  Leser,  welche  Enochenhauer  nicht 
kennen,  auf  dieae  Weiae  seine  liekanntachaft  macheu.  Daa 
jedoch  muHS  ich  rügen,  dass  der  VerfaBser  an  aoluben  Stellen, 
wo  Enochenhauer  vcrm  utungaweise  and  vorsichtig 
sprach,  viel  zu  zuversichtlich  und  apodiktisch  aich  ausdrückt. 

Wenn  ich  nun  jetzt  auf  die  Einzelheiten  eingehen 
und  manches  tadelnd  berrühreu  werde,  so  halte  ich  ea  für 
meine  Pflicht,  zum  voraua  zu  erklären ,  dass  es  mir  ganz 
und  gar  ferne  liegt,  das  Verdienst  des  fleifsigeu  Verfassers 
zu  schmälern;  ich  hoffe  nur  das  eine  und  wünsche  ea,  daaa 
meine  Ausstellungen  für  eine  Neuauflage  eines  Buches  Be- 
rück sich  tiguug  finden  werden,    das  besonderen  VerhÜltüiM 


Litnwiictia  Httttilangen. 


403 


in  die  Hände  vieler  Volks  seh  ullohrer  kommt,  und 
welches  die  Verlagshandlatig  so  hUbacli  ausgeatattot  hat,  dass 
es  verdiont,  Eiagutig  in  die  Familiea  des  Landes  zu  fiuden. 
Id  der  Einleitung  finde  ich  auszusetzen,  äaaa  S.  3  der 
BÜehHiache  Geschichtsachreiber  den  Namen  Wittckind  statt  dos 
richtigen  Widnkind  fuhrt,  und  dasa  angegeben  ist,  aein  Ge- 
schieh tawerk  reiche  von  449 — 937,  wahreud  es  doch  bis  zum 
Tode  Ottos  I.  geht.  Dosgleichen  finde  ich  nirgends  einen 
Anhalt  für  die  auf  deraelbeu  Seite  ateLende  Angabe,  daas 
Dietmai'  (von  Meraehurg)  Capellan  bei  Heinrich  II.  gewesen 
ist.  Auch  die  Beihenfolgo,  in  welcher  die  süchaieclieD  Quellon- 
schriflsteller  aufgeführt  sind,  der  Büchsischo  Annalist,  Widu- 
kind  und  Dietmar,  möchte  bei  Leseru,  die  keine  Kenntnis 
der  ftucUon  haben,  die  Vermutung  hervorrufen,  daas  der  aäch- 
siache  Annalist  älter  als  die  beiden  letztgenannten  sind,  wäh' 
reud  er  doch  kaum  früher  als  in  der  Mitte  des  12ten  Jahr- 
hnnderts  geschrieben  haben  kann, 

Auf  eben  derselben  Holte  bemerke  ich,  dass  als  Urkan- 
densaramlung  für  Fulda  noch  die  Werke  Sohaonats  allein  an- 
gegeben   und   Dronkee    beide  Editionen    unberücksichtigt    ge- 
blieben sind;    auch  die  Herafelder  Urkunden  sind  nicht,  wie 
daselbst    angegeben ,    bei  der  Keformation    unbeachtet  geblie- 
ben   und  verloren  gegangen,    sondern   in  Wenoka  heaaischer 
Landeageaehiohte  und  bei  Rommel,  dessen  buch  für  die  thü- 
ringische Geschichte    reiche  Ausbeute  gewährt,    gut    berück- 
sichtigt worden.     Auf  der  folgenden  Seite  ist  bei  der  Angabe 
der    spateren    thuringisuheu  Gesohichtschreibang    so  manches 
iibergacgen    worden,    was    doch    in    einer    Speoialgeschiehte, 
wenn    überhaupt   eine    Angabe    der    QueUeu    stattfindet,    am 
Platze  gewesen  wäre,    so  das  Sampetrinum,    die  lateinischen 
und  dentschen  Erfurter  Chroniken  und  besonders  Eonrad  Stolle. 
Auf  Seite  8  findet  sich  ein  Satu ,    der   mir   merkwürdig   vor- 
kommt.    Nach  demselben   sollen   die  Toringer    durch  Be- 
rührung  mit   Griechen   und  Bömern    in    der  Kultur    und 
namentlich  in  der  Religion  Portachritte  gemacht  haben,  so 
dass  sie  jetzt  ausser  Sonne,  Mond,  Feuer  und  Erde  noch 
Wodou ,    oder  Odin,    Frea   oder  Frega   als  Gotter  hatten. 


Ein  NachBChl&geu  in  jeder  deuUchon  Mythologie  wird  i 
Ealtlosigkcit  dieser  Behaaptiuig  darthaa. 

Aaf  8.  9  findet  sich  wieder  eiomal  die  Verwecliäelang  der 
iinksrheiniecfaen  Totinger  mit  den  Thüringern  gamt  einem 
Veraach,  Digpargaoi  in  das  Jsstizamt  EoEtennordfaeiin  za 
verlegen ;  die  neuere  Literatur  darüber  findet  sich  in  G.  ßioh- 
terB  Annalen  des  fränkischen  Reiches  angegeben.  — 

I^.  12  macht  die  Xote  Widukind  zu  einem  Geschieh taschrei her 
des   Uten  Jahrhunderts. 

fl.  1 4  finden  sich  Nachrichten  über  Frankenhaugen ,  für  die 
ich  nirgends  eine  gesicherte  Quellenuachrioht  habe  fin- 
den können  ;  ebensowenig  war  dasaeibe  mir  möglich  für 
die  auf  Seite  18  angeführte  Beteiligung  Hedens  1[.  ander 
iSchJacht  von  Vincy. 

In  der  Erzahlang  von  der  Bekehrung  Thüringens  durch 
Bonifatins  (wann  wird  endlich  die  falsuhe  Schreibart  Bo- 
uifacius  und  die  auch  von  Kronfeld  mitgeteilte  Nachricht, 
dasB  dieser  Narae  dem  Apostel  Deutschland»  vom  Papste 
gegeben  sei,  aufhören  in  den  CeschicbtEbüchern  sich  zu 
zeigen!)  zeigt  sich  Sicheres  und  Ungesichertes,  Legenden- 
haftes durcheinander  gemischt.  Gott  Stuffo  und  die  Göt- 
tinnen Lahra  und  Jecha  paradieren  wiederholt,  so  dass 
man  beinahe  wünschen  möchte,  dass  auch  der  Füsterich 
von  Sondershausen  ihnen  Gesellschaft  leiste. 

lieber  die  beschränkte  Auffassung  der  Thatigkeit  des 
Bonifatius,  die  ihn  cur  als  Knecht  des  röraiachen  Papstes 
anzusehen  vermag  und  die  ihren  Triumph  in  Limmers 
Expektorationen  feiert,  ist  aucli  Kronfeld  im  Wesent- 
lichen nicht  hinausgekommen;  dafür,  dass  für  die  Erhal- 
tung einer  abendländischen  Kultur  mittcu  in  dem  Getobe 
der  wildesten  Selbstsucht  die  einheitlich  organisierte  Kirche 
den  einzigen  Hinterhalt  gebildet  hat,  und  dass  Rom  das 
einzige  Gemeinschaftliche  war,  das  die  Germanen  hatten, 
hat  der  Veri'asser  kein  Wort;  das  Papsttum  der  späteren 
Jahrhunderte  darf  für  den  Geschichtsschreiber  hier  nicht 
iu  Betracht  kommen.  —  Auf  die  Note,  Seite  24,  dass  die 
Bouifetiu siegenden  erat  aus  dem  Anfange  des  16ten  Jahr- 


UtenriMi«  JiiU^IInteil. 


405 


I  hundertB  datieren,  ist  zu  bemerken,  daaa  die  luteiuisclie 
[■  liegende  schon  gegen  1400,  die  deutsche  Relation  zwischen 
1  1428 — 38  entstanden  ist,  —  Auf  Seite  35  ist  die  alte  Oau- 
1  einteilung  aufgeführt,   die  on  manchen  Fehlern  leidet,  be- 
[  dors  aber  daran,  daaa  der  zu.  Sachsen  geschlagene  Teil  des 
f  alten  Königreichs  noch  teilweise  als  za  Thüringen  gehörend 
angesehen    wird,    da    der  Verfasser    auf  den  Untersohied 
„nördliches  Thüringen"  und  „Nordthüringen"  nicht  geach- 
tet hat.     In  der  weiteren  Ausführung  über  die  Gaue  ist  der 
Seite  36  stehende  Satz:  Die  Gau  Verfassung  beruhte  auf  dem 
Unterschiede  der  Einzelnen  in  Freie  und  Hörige  für  mich 
wenigstens  anverBtändlich. 
S.  41.     Nicht  Heinrich  I.  befahl,   den  Ungarn  einen  Hund  eu 

geben;  die  Daleminzier  gaben  ihn. 
Auf  P.  41   wird  die  eine  Ungaruschiacht  von  933  wieder  nach 
Kersehurg  verlegt,  welche  Angabe  schon  seit  der  ersten 


A  uäage  des  ersten  Bande 
schichte  hinfällig  geworden 
rautung  verbringen.  In  ä 
Hegistrum  subsidii  wird  ps 
ein  bereits  150G  als  abgegai: 
aufgeführt,  dessen  Lage 
und  dessen  Namensform  die 


von    Giesebrechts    Kaisarge- 

Ich  möchte  hier  eineVer- 

Tou   mir   herausgegebenen 

146  unter  Redes  Jechaburg 

II  bezeichneter  Ort  Merzspich 

3  Bied  das  Uiade  des  Widukind, 

ä  Angabe  Liudpranda  von  Merse- 

rburg  als  Schlachtort  vielleicht  erklären  könnten,  zumal 
wenn  man  noch  bedenkt,  dass  die  ältere  thüringische 
Ueberlieferung  die  Oegend  von  Jechaburg  als  Sehlachtort 
stets  bezeichnet  hat.  —  Nebenbei  bemerkt  ist  bei  der  Kr- 
zählnng  dieser  Schlacht  nicht  genau,  dass  die  Deutschen 
zu  Pferde  kämpften;  die  Angabe  bezieht  sich  speciell  auf 
die  Sachsen. 
S.  42  ist  die  Benennung  Ottos  I.  als  deutscher  Kaiser  zu  be- 
anstanden. 

Ueber  die  Errichtungen  der  Marken  an  den  östlichen 
Grenzen  Thüringens  ist  erst  in  diesem  Jahr  durch  Otto 
Poases  Werk:  Die  Markgrafen  von  Meifsen  und  das  Haus 
Wettin  die  Ueberlieferung  so  gesichtet  worden,  dass  eine 
rstelhmg  der  verwickelten  Verhältnisse  möglich  ist. 


S. 


27 


* 


406  Litenrisehe  Mitteilangen. 

Da  die  Besultate  dieser  üntersncbang  tod  der  bishe- 
rigen Annahme  bedeutend  abweichen ,  so  kann  ich  hier 
auf  sie  nur  verweisen  und  ihre  Benutzung  für  eine  2te 
Auflage  dringend  empfehlen.  Was  femer  das  Weimarische 
Haus  anbelangt,  so  wird  der  Verfasser  gut  thun,  seine 
Ansicht  über  die  Abstammung  desselben  von  dem  thü- 
ringischen Herzog  Poppe  aus  dem  babenbergi sehen  Haus 
(S.  47)  nicht  als  so  sehr  über  jeden  Zweifel  erhaben  dar- 
zulegen, da  die  Angabe  des  Sachsenspiegels,  dass  die  Gra- 
fen von  Orlamünde,  die  Ausläufer  der  weimarischen  Gra- 
fen, schwäbischen  Ursprungs  seien,  auf  den  Schwabengau 
als  Ausgangsort  der  Familie  zu  deutlich  hinweisen. 

S.  49,  50,  wo  Wilhelm  von  Orlamünde  erwähnt  wird,  wäre 
die  schöne  Erzählung  seiner  Heldenthaten  in  Ungarn,  wie 
sie  Lambert  und  die  Altahenses  berichten,  zu  geben  ge- 
wesen. 

S.  51  muss  die  Anführuug  einer  Urkunde  von  731,  welche 
Besitzungen  der  Erzbischöfe  von  Mainz  im  Lupeuzgau  im 
Eisenachischen  enthält,  durch  einen  Irrtum  veranlasst 
worden  sein. 

S.  53  ist  ebenso  die  Angabe,  dass  Eberhard  von  Fulda  Schen- 
kungen an  Fulda  in  340  thüringischen  Orten  aufzähle, 
unrichtig;  es  sind  340  Schenkungen,  aber  dieselben  Orte 
kommen  wiederholt  freilich  mit  notwendiger  Veränderung 
der  Namensformen  vor. 

S.  54  enthalten  die  Nachrichten  über  das  Peterskloster  in  Saal- 
feld Unrichtigkeiten;  das  Kloster  wurde  nicht  10  75  ge- 
gründet, sondern  nachdem  von  Anno  1063  in  Chor- 
herrnstift in  Saalfeld  gegründet  worden  war,  wurde  das- 
selbe durch  eben  denselben  Erzbiscliof  1071  in  ein  Bene- 
diktinerkloster verwandelt  und  1074  eingeweiht. 

S.  56  nehmen  sich  die  königlichen  Villen  in  Thüringen  etwas 
sonderbar  aus. 

S.  59  ist  die  Angabe  über  die  Schlacht  bei  Langensalza  da- 
hin zu  berichtigen,  dass  die  Sachsen  Lupnitz  als  Sammel- 
punkt wohl  bestimmt  hatten  ,  jedoch  erst  an  der  Unstrut 
angekommen  waren,  als  Heinrich  IV.  sie  plötzlich  anfiel. 


Hrisdie  Mitteilungen.  407 


lüg  i^t  zn  vi:i"wuud(.>r[i,  duBs  dui'  Verfasser  hier  äeu  Mai-suli 
dos  Königs  durch  Tliüriogeii,  dcu  Lambert  so  genau  schil- 
dert (toq  Breituiibuuh  über  Oborellen,  Küi>k«l  und  lltli- 
riu^eu  nach  Latigenaalza),  nicht  berücksichtigt  liat;  soldiH 
Sachen  gehören  in  eine  Specialgtsacl lichte.  lu  der  Ernüli- 
lung  der  Sohlaoht  ist  die  Angube,  daas  ron  dem  Heichs- 
heero  (oder  Tielmehi  von  deu  Kaiserlichen,  wie  der  Ver- 
fasser hartnackig  sagL) ,  5UÜU  gefallen  seieu,  eiu  Druck- 
fehler statt  1600'). 
Auf  N.  fil  beginnt  mit  dem  rierteu  Abschnitt  die  Geschichte 
der  Laudgrofuu ,  woiiir  dem  Verfasser  iu  KiiocbeuUaueis 
(Menzels)  Geschichte  Thüriugens  zai  Zmt  des  ersten 
Laudgrufenhauses  ein  treffliches  Uülfstnittel  vorlag,  das 
er  auch  ausgebeutet  bat ;  freilich  hätte  auch  für  diese 
Zeit   der    dritte   Uaud    von    Giesebrechts    Kaisergescbiolitu 

herangezogen  wurden  müssen,  der  6  Jahre  später  erschiu- 

^^^^«11    ist   und    stellbuwciBu    das  vorgeuanute  liuch  ergänzt 

^^^mnd  berichtigt.     Auf  die  sagouhaFteu  Ucscbichteu  von  dem 

^^■.Ursprunge    uud    den   Schicksaleu    der   ersten    Laudgrafun 

will  ich  nicht  eingchec,  sie  siud  in  einer  Landesgeschichte 

berechtigt  uud  schaden  oichta. 

Auf  S.  7U    ist   mir   aufgefalleu ,    dass   der  VerfusBcr  angiebt, 

Ludwig  der  Bpriugcr    habe   sich   an   deu  Kämpfen  gegen 

Heinrich  IV.  in  den  siebziger  Jahreu  sowie  an  dem  Auf- 

» Staude  dos  älarkgrat'on  Ekbcrt  nicht  unmittelbar  beteiligt, 
Ufogegeu  mir  doch  die  Desetaung  der  Wartburg  durch 
äie  Sachsen  -zu  sprechen  scheint;  dasa  überhaupt  letzte- 
res Ereignis  übergangen  ist,  bei  welcher  Gelegenheit  der 
Name  der  Uurg  zum  er^tenmale  genannt  wird,  ist  zu  be- 
dauern. 

K7S    ist   augegeben,    dass   Ludwig  der  Springer    sich  Eude 
3Iärz    dem    Kaiser    unterwerfen    habe;    die    Unterwerfung 
rfiind  am    lü.  August  statt. 
r  S.  73    vormisst    man    die  Erzählung  tou  der  ThÜtigkcit 
Heinrichs  von  MeifBon,  genannt  mit  dem  Haipl  (Calentin  ?) 


I 


1)  Vgl.  A.  Wriiizol,  Heinrichs  IV,  Sociiseukrieg  mit  iies 
Sclilnclil  hei  Lunge iisulz^i.      Lnui^uiisiilk'.H   1875 

27* 


408 


Literartsche  HtttannsKen. 


in  ThQriugen  und  ebenso  voii  den  Kämpfen  Ludwigs 
gen  Lothar  von  Sachsen. 

S.  7b.  DasB  Hermann  von  Winzeubnrg  in  einer  Urkunde  von 
1111  Landgraf  von  Thüringen  genannt  wird,  stützt  der 
VerfaBHer  wohl  auf  die  Angabe  hei  Schultes,  Direct.  dipL 
I,  230  und  (iaruftch  Knochenhaucr  (UenEel)  90;  diese  Da- 
tierung ist  aber  nur  Coüjektur;  die  "Urkunde  kann  erst 
gegen  1114  ausgestellt  worden  aeiu,  wenn  sie  Überhaupt 
acht  ist ;  das  Nähere  bei  Posse ,  die  Markgrafen  von 
Meifseii  8.  266  f.  Für  Hermann  L  von  Winzenhurg  ist 
keine  gleichzeitige  urkundliche  Beglaubigung  ans  so 
früher  Zeit  vorhanden. 

Auf  derselben  Seite  ist  die  Benennung  des  von  Hermann  dem 
jungem  von  Wiuzenburg  gemordeteu  Ya,sallen  des  Kaisera 
als  Graf  Burkhard  von  Fnesland  zu  heaustanden;  es  ge- 
nügt  Burchard  von  Loccum. 

S,  79,  Die  Angabo,  dass  Landgraf  Ludwig  am  15.  Mai  ein 
Privilegium  tur  Elostur  BÜTgel  mit  unterzeichnet  habe,  ist 
wohl  zurückzuziehen,  da  die  betreffende  Urkunde  sehr  ver- 
dächtig ist.    Vargl.  Bernlmrdi,  Jahrbücher  Lothars  S.  599. 

Auf  derselben  Seite  würde  es  besser  gewesen  sein,  wenn  der 
Verfasser  die  Nachricht  von  der  Zusicherung  der  Verer- 
bung der  landgrä&ichen  Würde  ebenso  vorsichtig  vorge- 
tragen hätte,  wie  ea  Knoohenhauer  und  Uenzel  gethan 
haben. 

S.  83.  Sie  Teilnahme  Eeinriohs  von  Hessen,  des  Bruders 
Ludwigs  IL,  an  dem  Eriegszug  nach  Polen  ist  nicht  nach- 


Auf  derselben  Seite  steht,  dass  Ludwig  IL  dem  Eaiser  50O 
Kitter  1161  nach  Italien  zugeführt  habe;  hier  scheint 
eine  Verwechselung  mit  Erzbischof  Beinald  von  Köln  vor- 
zoliegeu. 

Auf  derselben  Seite  hätte  man  eine  Erzählung  der  'Wirren 
zwischen  Landgraf  Ludwig  IL  und  dem  Erzbischof  Ädal- 
bert  von  Mainz  erwartet. 

S.  84  ist  in  der  Erzählung  von  dem  Bündnis  gegen  Heinrich 
den  Löwen  eine  kleine  üngenauigkeit.  Ludwigs  Sohn  trat 
am   14.  Juli   zu  Sauderslebeu  dem  Bändais  bei. 


ZAtMnriadie  H!tt«i]iuig«a  409 

S.  88  ist  die  Kachrieht  über  die  Beinamen  Fromm  und  Piua 

zn  präcisieren;  piuE  entspricht  dem  altdeutschen  „milde"; 
„fromm"  kann  nicht  die  Bedeutung  haben,  die  es  heute  hat. 

Auf  derselben  Seite  iat  gesagt,  dass  ein  wiederholter  Ver- 
handlungstag in  der  Angelegenheit  Beroards  von  Aaka- 
nien  erfolglos  geblieben  aei;  es  ist  aber  gar  nicht  be- 
kannt, ob  der  Verhandlungstag  überhaupt  zu  Staude  kam. 

Zu  S.  90  iat  zu  bemerken,  dass  Ludwig  am  13.  April  IIBO 
zum  ersten  Mal  Pfalzgraf  tou  Sachsen  und  Landgraf  ron 
Thüringen  genannt  wird. 

S.  91.  Daaa  Erzbischof  Christian  L  von  Mainz  ein  Graf 
von  Buch  gewesen,  berichtet  erst  Kaapar  Bruschius. 

S.  94.  „Aber  nicht  blofs  der  Kaiser  hatte  Hermann  die  Herr- 
schaft in  Thüringen  streitig  zu  machen  gesucht,  sondern 
auch  die  Stifter  Herafeld  und  Fulda  erhoben  Ansprüche 
u.  a,  w."  Dafür  ist  zu  setzen:  Die  Aebte  von  Herafeld 
und  Fulda  machten  dem  Landgrafen  Hermann  die  Lehen 
ihrer  Slifter  streitig. 

Für  S.  93  verweise  ich  betreffs  der  wettinisohea  Stammtafel 
auf  Poase,  dessen  Stammtafel  der  Wettiner  ioh  hier  im 
Auszuge  mitteile,  weil  zu  furchten  iat,  dass  das  teuere 
Buch  nicht  allgemeine  Verbreitung  unter  den  Lesern  un- 
eerer  Zeitschrift  finden  dürfte. 


(Sielie  StB] 


ä  4111  und  4 


1) 


Q  Ofterdingen 


100  findet  sich  die  Angabe,  dass  Heinrich  t 

bei  dem  Wartburgkrieg  beim  Spiel  mit  I 

betrogen  worden  sei.     Ich  halte  dafür,  dass  Ofterdiugens 

läge    allein    bildlich    zu    verstehen    sei,    man    habe    ihu 

tberlistet*).    Ich  möchte  an  dieser  Stelle  eine  Vermutung 

1)  Hui  musa  uiiterselieideD  iwiachen  der  Dichtung  nnd  der  Sage. 
In  der  DicbtHne  iai  OrtBrdingens  Klage  bildlich  zu  iielimen ,  die  Sage 
vom  Wnrtlmrgkricg,  deren  für  uns  Sltebte  Fassang  die  Ann.  Kainhardsbr. 
nach  einer  Siloron  Qoell« ,  für  die  man  das  angeblich  von  Kaplan  Bort- 
liold  geschriebene  Leben  des  heil.  Lndwig  gelmlten  bat,  darzubieten 
scheiuBn,  faastfl  dagegen  die  Worte  in  grub  sinnlieh  er  Waise  Buf  nnd 
erzühlle  von  einem  wirklichen  Spiel  mit  falschen  Würfeln,  Hieraus  wie 
BUS  anderen  MiBUTerätändniBscii  ergiebt  sieh  deutlich  die  Abhünglgkeit 
der  Sage  von  der  Dichtung.  A.  d.  R. 


Utenulscbe  Milt«flung«ii. 


Dedi  t  967  Hfira  11 

trifh    de   tcibn  Bozid 

9S2  Juli  13. 
II.  N,    Icbi   noch  gegel 


Vüii, 

in  zarbig 

ermordet  1009  Nov.  13-                                                                    | 

Ge 

n.  ThiBlber 

ja,  Tochter  Dietrichs, 

MHrkgmfe 

der  Knrdmark,                                                                                    ' 

Doeh  vor 

986  Dec.  19  (?) 

Uiet 

rieh,    Markgraf  der  Lausitz  1034,   er- 

morde 

1034  Nov.  19, 

Gern 

Mathilde 

Tochter  Harfegraf  Ekke- 

. 

harda 

I    yoi,  Msiraen. 

]cdi,  Markgr  . 


Laasil 


I-  107S  Oct. 
Gem.l.  Od», Wwe.  Mark- 
graf Wilhelms  T.  Meifsen. 
3.  AdeU,  Wwe.  Markgr. 
Ottos  TOD  Ueirsen, 
t  10B3. 


Markgraf  d, 

Lauaitz, 
t    vor   1069. 


't  Agnes, 
Outn. 


Hein 


Gem.  Gertrud, 

T,  dos  Matkgr. 

Ekberts  I. 

t  1117. 

Ileinrich  II., 

der  Jüngere,  Markgr. 

T.  Mcirsen,  geb.  1103, 

+  1123. 

Adelheid,  T.  des 
Mnrkgr.  Udos  lU. 
T.  d.  Nordmark. 


Graf  vfl 

rehna,    f  nicht 

r  10A3  Müra  9 

Gem.  N. 


lOnS— 1119. 
i.  Ida,  Tochter  ( 
vou  Nordh 


0  Kuurad 
derGrofao, 

1  Graf  TOD 

Wettin, 

Meir»eii. 


der  Litusiti.  (v.  Wij 


1167. 


Literarische  Mitteilungen. 


411 


Friedrich  von  Eulenburg, 

t  1017  Jan.  5. 

I 

Drei  Töchter. 


Gero,  Gr.  y.  Brehna, 

Gem.  Bertha, 

Wwe.  Poppos  (von 

Wippra). 


Kourad 


Dietrich, 
Graf. 


Riddag 


Wilhelm, 

Graf  von 

Kamburg, 

t  vor  1116. 

Gem.    Geva, 

t  nach  1062. 

Bertha, 
Gem.  Wich- 
mann,   Gr.  v. 
Seeberg. 


Günther, 
Bischof  von 
Naumburg, 

t  1089. 


Villa, 
Aebtissin 

zu 
Gerbstädt. 


Ida 


Thietbnrg, 
Pröbstin 

zu 
Gernroda. 


Ea  ist  merkwürdig,  ämss  gerade  Hcinri 
TOB  ORerdiiigea ,  itt  Bürger  aoa  Eisenseh,  t 
SäDgbiii  der  iat.  welcher  dem  Landgrafen  des  ersten  I 
anter  den  konittl lebenden  Forsten  nicht  eiaräai 
Bedeckt  man,  do^s  e«  grofee  WahrscheinlicUceit  für  siu 
hat ,  dasa  dsa  Gedicht  rom  Wartbai^krieg  in  Eisecach 
cntstatiden  ist  aod  daas  «ch  diese  Stadt  tod  1296  bis 
1309  in  scharfer  Fehde  mit  den  Landgrafen  befand,  so 
möchte  vielleicht  eiu  Scfalnss  auf  die  Eotatehaagszeit  des 
Gedichtes  gezogen  werden  können  '). 

8.  107.  Dafnr,  daas  Hermann  I.  die  Jakobskirche  in  Eise- 
oach  erbaut  habe,  finde  ich  iu  den  Qnelleo  keinen  Anhalt. 

8.  115.  Bischof  Ekbert  von  Bamberg  war  nicht  der  Grofs- 
oheim  tod  Elisabeths  Matter,    sondern  deren  Bmder. 

S.    116  iat  die  Jahreszahl  1226  wohl  ein  Druckfehler. 

S.  1'23  ist  die  Angabe,  dass  der  Papst  zar  Wahl  Heinrich 
Baapes  19300  Mark  gezahlt  habe,  in  21300  Mark  zu 
ändern.     Verg!.  Neues  ArchiT  I,  197. 

S.  125  ist  die  Angabe,  dass  die  Grafen  von  Schwarzburg 
ans  denen  von  Eäferaburg  hervorgegangen  sind,  nicht 
berechtigt. 

S.  1  m  sind  Zeagen  und  Eide^helfer  identisch  gesetzt;  ea 
wäre  hier  die  Verwendung  der  Eideshelfer  als  Peraoneu, 
welche  bekräftigen,  dasa  sie  den  Beschuldigten  der  ihm 
zur  Last  gelegten  Tbat  nicht  für  fähig  halten,  aasaufiih- 
ren  gewesen. 

M.  129.  Der  Zweck  des  Einreitens  war  wohl  nicht,  den 
Schuldner  durch  Langweile  zur  Bezahlnog  zu  bringen, 
sondern  durch  die  Kosten,  welche  der  Aufenthalt  in  einem 
WirtehauBe  (io  einer  gemeinen  Herberge)  mit  sich  brachte. 

Für  die  Geschichte  der  ersten  Landgrafen  aus  dem  wet- 
tinieclicn  Haus  legt  der  Verfasser  Wegeies  „Friedrich  der 
Freidjge,  Markgraf  Ton  Meifson,  Landgraf  von  Thüringen, 
nnd  die  Wetliner    seiner  Zeit.    (1247—1325)".     Nördlingen, 


.lehuiig    der 


L   Zeil   angebart,  - 


LitcrHiBche  Mittcilnogen.  4' 

ISTO.  XIX  Grimde;    du  seine  Darstelluiig    sioli    vesciitUoh 
rdiesBe  anerkannt  gut«  BuoIl  Emlehnt,    so  zeigt  sich  in  diee 
bA^teilung  nur  Waniges,  was  einer  Beraerkiuig  bedürfte. 


S.  133.  Die  AngabC]  dass  Heinrich  der  Erlauchte  Thürin- 
gen bia  1268  innegehabt,  ist  urkundliüh  nicht  gesichert; 
eher  scheint  Heinrich  achon  1263  Ton  der  Verwaltung 
Thüringens  zurückgetreten  Ku  Hein,  da  er  von  djeaeni 
Zeitpunkt  an  aich  nicht  mehr  Landgraf  Ton  Thüringen 
und  Ffolzgraf  rou  Sacheeu  nennt,  während  die  Urkunden 
seines  Solmea  Albrecht  mit  dieser  Titulatur  häufig  werden. 
133.  Es  ist  Uli''  zweifelhaft,  ob  die  Note,  dass  die  Even- 
tualbelehnung  der  Wettiner  mit  Thüringen  und  Hösaen 
1242  stattgefunden  habe,  richtig  sei,  da  Huillard-Brehol- 
les,  VI,  1.  lOO  und  nach  ihm  Wegele,  1.  c.  9.  1343  haben. 
||fi.  134.  Es  hätte  bei  der  Belehnung  Ottos  von  Braunaohweig 
mit  der  Mark  Suder etadl  hinzugefügt  werden  müssen, 
dass  sie  durcli  die  Aebtissin  Ton  QuedlinbtU'g  erfolgt  ist. 
137.  Dafür  dass  die  Clemda  in  Eisenach  1261  erbaut  ist, 
findet  aich  in  den  guten  Quellen  kein  Anhalt. 

S.  138.  Die  genealogische  Kote  mit  den  Phantasieeu  über 
die  Abstammung  der  "Wettiner  Ton  Wittekind  hätte  weg- 
bleiben können. 

S.  139.  Dafär,  dasa  Albrecht  1259  die  Mark  Landaberg  er- 
halten, fehlt  ein  Anhalt.  Albrecht  nennt  sich  1257  Land- 
graf (Wegele,  1.  c.  Anhang  n,  2.,  wonach  der  Druckfehler 
1.  c.  Seite  57  zu  berichtigen).  Von  1267 — 1261  existiert 
keine  von  Albrecht  ausgestellte  Urkunde,  In  diesem  Jahre 
erscheint  er  urkundlich  ala  Markgraf  von  Landsberg  (We- 
gele, 1.  c,  Seite  57,  Note  1),  aber  auch  als  Landgraf  von 
Thüringen  und  Pfalzgraf  von  Sachsen  (Zeitschrift  des  Ver- 
eins f.  thür.  Gesoh.  N.  F.  I,  484).  SoUte  Albrecht  an  dem 
Kriege  dea  Königs  Ottokar  TOn  Böhmen  gegen  Bela  von 
Ungarn  teil  genommen  haben  ?  Auifallend  ist  der  Mangel 
von  Urkunden  au»  dem  Jahre  1260.  Nach  einer  Notiz  in 
meinen  Sammlungen  müsate  sich  iür  diese  Vermutung  ein 
Anhalt  finden  in  Annal.  Marchiae  von  Andreas  Angel 


414 

ti,  139.  Für  da»  Todeejohr  Heinricbe  des  £rlaucbt«ii 
ich  bei,  dass  eine  Angabe  des  Todestages  sich  findl 
bei  Adrian  Beier,  Ätheua«  Salanae,  I,  II,  941  {iiax 
der  UiuBibi.  Jena)  defunctua  Cal.  Hart,  an  einer  8te 
die  grofae  Äehulicbkeit  bat  mit  der  bei  Wegele  angeHtlii^ 
ten  Xotiz  Seite  112,  Note  1. 

S.  140.     Was  soll  die  Diatribe  über  den  Cliarokter  Albrechts, 

trotz  der  er  doch  nicht  weifii  gewaecheii  wird:  Wie  seine 

ZeitgeDOfuieii    über  ihn    daubten ,  erdebt   man    bms  vielen 

Stellen    beim    Ä'ieolaus    von   Bibra,    den    Kronfeld   leider 

^-      nicht  benutzt  hut.     >Schou  bei  diesem  Scbrifteteller, 

FöT  die  thnriugisbhe  KidturgeGcbichte  unentbehrlichen  Ait> 
tor,  ttommt  der  Name  „Deganei"  vor, 

8.  141.  In  Betroff  der  Flucht  Margarethos  von  der  W« 
bürg  muss  ich  auf  ein  ZuBanuneutreffen  politischer  Uid 
stände  hinweiiien ,  das  uuch  Wegele  meiner  Ansicht  i 
zu  wenig  betiiiit.  1268  nach  Konradins  Hiuricbtung  I 
gen  die  Veroiirbe "  der  Wettiner,  das  staufische  Erbe  j 
Italien  zu  erhalten;  diese  Tersuche  scheitern  1369, 
1270  erfolgt  der  völlige  Bniüb  mit  der  Margaretha, 
letzten  Staufpiiu. 

8,   143.     Dasi^  der  Kneg  der  Sohne  Albrechtti  gegen  den  Tjfl 
ter  laai  douh  die  Missbandlung  der  Mutter    ; 
oder  zum  Yorwaud  hatte,  lasst  sich  jetzt  nicht  mehr  b 
streiten.      Porschungen    zur   deutschen    Geschichte, 
a86,  Note  1. 

8,  144.  Dba  Schicksal  Heinrichs,  eines  Sohnes  Albrei^ 
des  EntarteteSr  '»t  behandelt  Zeitschrift  des  Vereins  | 
tbür.  Gesch.  IV,  159.   169. 

S.  146.  Es  i:it  ungenau,  wenn  der  Verfasser  sagt,  doss  i 
nig  Eudolf  127"  meinem  Schwiegersohn,  Herzog  Albreo 
von  Saclwen ,  die  Heichsverwescrschaft  über  Thürinj 
aufgetragen  hat;  vielmehr  erhielt  Herzog  Albrecht  i 
IluBchsverwesersohaft  über  Mühl hausen  und  Nord 
und  die  H ei i:tisbe Sitzungen  in  Thüringen. 

S.  147.     Die  Angabe,    das»    iaB6   Erzbisohof  Heinricli 
Uainü  zum  Statthalter  über  (!)  Thüringen  ernennt  vi 


Literarische  BliClailuiigea. 


416 


kunn  leiuht  Yeranlassimg  geben ,  diese  Stntthalteratliaft 
als  etwas  gaaü  Besonderes  anKusehen;  aber  Wegeio  l.  i 
100  hat.  schon  betont,    daaa  es  sich  hier  durchaus    nicht 

besondere  Malsregol  handelt,  sondern  i&ae 
Erzbischof  nur  die  Aufgabe  in  Thüringen  eriiielt,  der 
sich  Rudolf  in  Baieru,  Schwaben  und  FrttDkel^'peTaÖnUch 
unterzog, 

147,  Sass  die  Herrn  von  Arnshaugk  Grafen  waren,  ist 
nicht  2u  beweisen.  Sie  sind  eine  Seitenlinie  der  Labda- 
burger,  die  nie  den  Grafentitel  geführt  haben.  lifeiiLes 
Wisaena  giebt  es  nur  2  Stellou,  1.  A.  K.  zum  Jahre"  1300 
und  8.  die  aogeuannte  Karratio  de  BurggraTÜs  Leian.,  in 
der  Otto  CO  mos  Arashaugius  genannt  wird.  Die  Nar-, 
ratio  selbst  ist  aber  eine  gar  splite  Uuelle  und  wird  duxw^ 
keine  urkundliche  Stelle  gestützt. 

.   153.     Ich  benutze  diese  Gelegenheit,  eine  Bemerkung  über 
König  Adolfs  Feldzug  in  Thüringen    zu  machen    im  An-'  | 
Bchluaa  all  »Wegele    1.  c.   193,  Note  1.      Das  Wogele  un-    . 
verständliche  Pavre    als  Ausstellungsort    einer    Urkunde 
AJbrechts  des  Entarteten  ist  in  Fanre  zu  ändern. 

.  156  ist  Polko  Druckfehler  statt  Bolko. 

,   15B,     Der   Ausdruck  Ädoptivtoobter ,    den    der   Terfttsse^a»^ 
1  Wegele,  1.  c.  255  übernommen  hat,  scheint  mir  irroi^ 
führend  zu  sein.      Elisabeth,  die  Gemahlin  Albreeht  des 
Entarteten ,    brachte  die  liier    gemeinte  Elisabeth    mit  in 
die  Ehe. 

158,  159.     Ein  Zusammenhang    zwischen    der  Zerstörung 
Q  Hopfgarten  und  der  Fehde  der  Burggrafen  von  Kirch- 

berg  lässt  sich  nicht  nachweisen. 

159.  Worin  das  „unsolide"  Leben  Apitz'  bestanden  habe, 
ist  mir  nicht  bekannt. 

,  163,  Die  für  das  Schicksal  des  wettinisühen  Hausos  so 
wichtige  Schlacht  bei  Lücka  hätte  eine  eingebende  Be- 
handlung yerdient,  zumeist  da  gute  und  zahlreiche  Qucl- 
lenborichte  hätten  angezogen  werden  können. 

,  165.     In  dem  Kampfe  Friedrich  des  l'reidigen  mit  Erfurt  i 
handelt  es  sich  besonders  darum ,  dass  Erfurt,  Mühlhau- 


Q  LiUt-arische  Mitleilun^n. 

aen  unil  NorJhauaen    s'iah  der  Landfrieden oida uhk  , 
der  landgräiliclien  Schutzlierrachaft  fügten. 

166.  Dass  HerKog   Bvidolf  von  Saehsen    in  dem  Eaml| 
Friedrich  des  Freidigeu   mit    den  Erfurtern    der 
genoHSB  Friedricha  war,  ist  nur  eine  Vermutung  Wegdj 
1.  c.  308.  Kote  a. 

167,  Die  Angabe,  daas  am  H.Januar  1310  in  Prag  c 
Vergleich  stattfand,  muas  auf  einem  Irrtum  beruhen;  viel- 
leicht iät  das  Instrument  vom  Dezember  desselben  Jfthrea. 
169.     1314  ist  ala  Todesjahr  Albrecht  des  Entarteten  nicht 
geaiuhert;  im  Herzogl.  Archiv  zu  Gotha  befindet  aicb  e 
Urkunde  Albreehts  tÜr  Volierode    vom  .TaJire  1315. 
sie  acht  iet,  weiTs  ich  jetzt  nicht  zu  sagen. 

(ForWelinag  folgt.) 


Sift*idi  presbyteri  de  Balnhusin  hietoria  univeraalifl 

et  compendium  historiaium. 

Ed.  O.  Holder-Egger. 

Morumenl«  Ocrmanme  Scriptorum  lom    SXV  p.  679—718, 

Der  letzte,  25.,  Üand  der  Monumente  Oermaniae  bringt 
der  thiiriugischeu  GeschichtsforBchung  wieder  eine  Bereiche- 
rung ihres  Materiala,  Zwar  hatte  Iteferent  schon  vor  eini- 
gen Jahren  dai-uuf  hingewiesen,  dass  das  N^achbarland  MelTsen 
einen  Anspruch  auf  das  Geaehichtswerk  des  Sifridus  Pres- 
byter an  Thüringen  abtreten  müsse  und  aomit  Sifrid  seit 
den  Tagen  dos  Albinus  und  Fabricius  mit  Unrecht  als  ,UiB- 
nensis'  bezeichnet  worden  war,  aber  erat  durch  Holder- 
Eggers  Auagabe  ist  es  möglich  ge'wordeu ,  Siäids  Chronik  in 
authentischer  Form  als  thüringische  G eschi eh ts quelle  zu  wür- 
digen. Ein  glücklicher  Stern  hat  über  ihr  gewaltet  und  nur 
die  Lässigkeit,  deren  sich  Thüringen  in  Erforschung  seiner 
mittelalterlichen  Gesehichtsquellen  schuldig  gemacht  hat,  er- 
klärt es,  dass  nicht  früher  die  kritischen  Fragen  gelost  -wur- 
den, die  sich  an  diese  Chronik  knüpfen. 

Si&id,    Pfarrer   von  BaOhauaen    bei  WeiTsensee    hat  zu 


Litartirlgcbe  Mitteil  an  gen.  417 

Äofang  des  14.  Jahrhunderts  eine  Chroiiik  von  Erschaffung 
der  Welt  bis  zum  Jahre  1304  zusammen  geiitulll  und  hat  dtmu 
einige  Jahre  später,  wahrscheinlich  1307,  dasselbe  Buuh,  um 
Tielos  vermehrt  und  bis  1306  furtgesetzt,  als  .Compöndium 
historiarum'  noohnmls  herausgegeben. 

Von  beiden  Ausgaben  besitzen  wiv  die  Ursohrifl  des 
VerfasaerB.  Die  erste  Ausarbeitung  liegt  in  einem  Erlanger 
Codex  vor,  der  üüher  dem  Erfurter  Peterskloster  gehörte, 
die  zweite  in  einer  Leipziger  Handachrift,  die  aus  dem  Ja- 
cobskloater  zu  Pegau  stammt.  Zwei  andere  l^eipzlget  und 
eine  Dresdner  Handschrift  gehen  auf  die  ältere  Leipziger 
zurück. 

Mitgeteilte  Schriftproben  der  Erlanger  und  dieser  Leip- 
ziger Handschrift  zeigen  zwar  eine  etwas  rerschiedene  Dicke 
und  Gröfse  der  Buchstaben,  aber  die  Gleichartigkeit  der  Ab- 
kürzungen und  sonstiger  Eigen tiimUchkeiten  lässt  doch  Hol- 
der-Eggers  Annahme  als  richtig  erseheiuen. 

Sii'rid  giebt  in  der  Vorrede  ein  stattliches  Quellenver- 
zeichnis ,  aber  er  hat  es ,  wie  einen  grofsen  Teil  seines  "Wer- 
kes ,  aus  der  Erfurter  Chronica  minor  entnommen. 

Mit  grofaer  Ausführlichkeit  ist  die  biblische  und  Hei- 
ligengeschichte behandelt.  Holder-Egger  hat  mit  Recht  nur 
wenige  Proben  aus  diesen  friiheren  Absohnitten  mitgeteilt. 
Das  Verhältnis  oder  vielmehr  die  UiiTorhältnismäl'sigkeit,  mit 
welcher  die  ältere  und  die  neuere  Geschichte  behandelt  ist, 
erhellt  am  deutlichsten  daraus,  dass  iti  der  Erlanger  Hand- 
schrift erst  auf  Bl.  225  die  Geschichte  des  13.  Jahrhunderts 
beginnt  und  mit  Blatt  341  die  ganze  Chronik  schliefst.  Die 
Darstellung  der  Geschichte  des  12.  und  13.  Jahrhunderts  ist 
etwa  zur  Hälfte  original.  Die  Quellen  Untersuchung  böte  an 
sich  kein  besonderes  Interesse,  da  der  Nachrichtenachatz  nicht 
grofs  ist,  wenn  nicht  Sifrids  Clironik  neue  Beiträge  zur  Kri- 
tik der  Erfurter  Peterschronik  lieferte.  Holder-Egger  hat 
sich  auch  über  das  Verhältnis  Sifrids  zu  den  Erfurter  Öe- 
schiohts werken  goaufsert.  Er  meint,  dass  nach  1259  sich 
keine  Spur  der  im  Peterakloster  geachriebeiien  Annalen  bei 
id  finde,  daas  Ton  1260 — 71  die  1.  Fortsetzung  der  Chro- 


^J^t 


Uunnsth*  MiM»nii»erii. 


itiea  minor,  die  &ucb  in  die  FeterscluoBik  äberaoiBiaeii  i 
benutzt  wi ,  daas  8ifrid  naehlteT  bi^wetleii  da«selb«  ( 
wie  der  FetAraberger  Chronist,  aber  nicbt  so.  du^  Eins  ans 
dem  Andern  ableitet  xn  sein  behaue.  San  hat  Holder- 
Egger  aaeb  für  die  friibere  Zeit  kraue  wörtlich«  Be&utzung 
der  PeterschroDik  in  der  uns  erhaltenen  Fnnn  eonststier^i 
können,  daher  gmfie  Lettern  für  die  Stellen  gewählt,  welche 
Sifrid  der  Pet«rscbronik  in  der  ihm  rorUegendea  Gestalt  eot- 
nahm,  ich  glaobe,  dass  Holder-Egger  dieselbe  Benutzung  von 
Fetersberger  Au&eichnuugen  in  einer  uns  nicht  erhaltenen 
Form  noch  viel  weiter  and  auch  über  dad  Jahr  1291  liin- 
aus,  welches  Fosse  als  Grenze  nnnahnij  hätte  ausdehnen  k»n- 
Den  und  müssen. 

Darauf  führt  mich  die  Nachricht  über  das  Auftreten  des 
falschen  Friedrich  a.  a.  1284  (8.  710),  die  wörtlich  anklingt 
an  Schedels  Excerpte  der  Histor.  Reinliardsbr.  und  an  Eon- 
rads  von  Halberstadt  Weltchronik  (Forschnngen  z.  deutseh. 
Gesch.  XX,  287),  Kompilationen,  in  welchen  ebenfalls  die 
FeteTBchronik  in  reicherer  Gestalt  benutzt  war.  Uan  beachte 
namentlich  die  Worte:  assereus  se  esse  imperatorem  Fride- 
ricum. 

Die  Schilderung  von  Adolfs  Feldzug  in  Thüringen,  8.  713 
(die  Worte  ungento  quo  rote  curruum  iingi  soleat  der  Hand- 
schrift A  stehen  wörtlich  so  im  Chron.  Sampotr.),  deegleichen 
Beines  Feldzugs  nach  Meissen  und  der  Frager  Hochzeitsfeier 
(beides  713)  haben  ebenfalls  sehr  viel  Aehnlichkeit  mit  den 
betreffenden  Fartieen  der  Feter«chronik  '), 

l)  Heiue  Annahme,  ituss  SJfrid  die  Scbrlfl  de  origiiie  jjriiicipuro  Thn- 
nagit  lÜT  Btiue  Keiieslugi&ehDu  Augabeu  abet  die  Landgrafeu  von  TliQ- 
ringeu  bis  aur  Beinriüh  Rispe  benutzt  habe,  wird  Ton  Holder-Egger  ver^ 
«orfen,  obirolil  er  glaubt,  daa  Sifrid  ^qutudam  historiolam  Tfanringiae,  in 
uns  dB  urm  et  genta  lanlgraTiornm  praBaottim  relatum  etat',  geloseo  hab«. 
Der  warllkhe  Ankling  i«t  allerdings  nitht  zwingend ,  bdcJi  hat  Sifrid 
rinigs  KlBiniglieiten ,  die  er  oicht  in  jener  Schrift  fand .  slier  die  Qnelie, 
welcbs  Holder-Egger  rerlaugl,  müssle  duch  dieser  uugeiasin  Sljulicli  gt- 
■ehen  haben.  —  ZufUlÜg  bemerke  ich,  dsss  die  lelzteo  Worte  der  iwe] 
Zellen,  welche  der  Sclirill  de  orta  prineip.  Thar.  vud  spHterer  Hand  hin- 
(UKBlUgt  »ad,  ...  in  quo  uohilia  illa  prinuipalii«  (Tburingorum)  prnsspia 
HBts  est,  »fb    wfirtliob  lO  in  den   Anna).  Erpburd.  s.  b.    1247  (Mon. 

I.  XVI)  Gadeu. 


Ufanurinb«  KttMluigcB. 


419- 


loh  habe  darauf  lijnweinen  wollen,    um    bei    dieser  Ge- 

^euheit  den  Wunscli  auszusprecben ,    dass  sich  endlich  Je- 

aden    mönhte ,    der   die  Untersuchung  über    die  tie- 

hichtsachreibuiig  der  Erfui'ter  BenedJctiuer  mit  dem  neuer- 

I    vermehrten    Material    wieder    auftiähme.      Freilic^h 

r  sich  nicht  bei  Htiibels  Ausgabe  der  Petersohronik  ') 

Beruhigen ,    sondern   milsste   die   Handschriften    heraniHeheu, 

r  selbst  wenn  er  sieh  mit  kritischer  Sichtung  der  biabe- 
rigou  Resultate  begnügen  wollte,'  köniite  er  dankens'wertes 
leiateu  und  ohne  Zweifel  au  sichörorGn  Anhaltspunkten  über 
die  Abfasaungszeit  der  einzelnen  Abechnitte  der  Clironik  ge- 
langen ,  als  sie  Stübel  gefundou  hat. 

Ich  kehre  noch  einmal  zu  Sifrid  zuriiok.  Er  wav  ein 
Mann  einfältigen  Herzens,  weichen  Geniiiths.  Das  zeigt  u.  A. 
die  rührende  Todt«nklage  um  einen  Knaben  Johannes  am  Ende 
dgr  Vorrede.  Die  letJiten  Seiten  der  Chronik,  in  denen  der 
Verfaeaer  aus  eigener  Kenntnis  oder  auf  Grund  mündlicher 
Berichte  schreibt,  lassen  eine  hübsche  Erzählorgabe  erkennen. 
Die  Darstellung  ist  durch  häufige  Anwendung  der  directon 
Kode  belebt,  die  hervorragenden  Person Üehkeiten  werden 
reichlich  mit  Lob  oder  Tadel  bedacht.  Die  volkstümliche 
Gestalt  Eudolfs  von  Habsburg,  der  sich  gei'ade  in  Thüringen 
in  seinem  besten  Lichte  gezeigt  hatte,  eischoint  in  vollem 
Glänze,  ebenso  Heinrich  der  Erlauchte,  Die  Drangsale,  welche 
Fürsten  und  Land  durch  Adolf  von  Nassau  zu  erdulden  hatten, 
haben  ein  engeres  Band  zwischen  Thüringen  und  dem  meifa- 
nischen  Füratenhause  geknüpft.  Sifrid  gehörte  einer  neuen 
Generation  an ,  die  die  glänzenden  Zeiten  eines  Iitidwigs  des 
Heiligen  nicht  mehr  gesehen  hatte,  und  sich  dem  ursprünglich 
fi'emden  Herraoherhause  rückhaltlos  anschloss.  Um  so  bitte- 
rer wird  er  in  seinen  Aeufserungen  über  Adolf  von  Nassau,  um 

I)  Die  DebersflCsuiig  der  „Cbruiilk  von  St.  Pelcr  xa  Erfurt  UM  liis 
131G"  die  vor  Kurzem  iu  den  „GestliichUsciireiberii  der  deutschen  Vor- 
ZHil"  arschienen  ist,  kummt  üu  Uriili.  Der  Ueberselzer ,  der  mit  Ihiiriiigi- 
aiiber  GeiiCliiiJitarnrscliung  wohl  keine  näheren  Baitieliuiigen  hat,  liätle  dach 
liomorken  masHcn.  dass  er  entweder  den  IStübtl'aclicu  Text  luil  Bilfe  der 
Aumerkuiigen   xi 


Die  Abgreiiai 


1100—1315   i 


,    iviil- 


...».•' 


■        ■  ■         ^  ■  .  *  ■  »       • 

.__ zz^      ••  .^J.u- 


.=-: L4.-.      v^ca 


flfl. 


Lilerarisclip  Mitteilungen, 


Ernat  Bernocker,  Beiträge  zur  Chronologie  der  He- 
gierung  Iiudwig  IV.,  des  Heiligen,  Landgrafen  von 
K  Thüringen.  Eönissbergcr  Dias.  18SU.  74  Seiten. 
W^  Der  Gegenstand  dieser  Schrift,  die  Rrärterang  chrona- 
"iogiäclier  Ei  nz  elf  ragen,  machl  es  unmöglicli  einen  kurzen  Aus- 
zug ihres  Inlialts  zu  geben.  Im  AJlgemeinen  ist  die  Arbeit 
eine  fleifBige  und  dankenswerte  UntersucfauDg  der  in  den 
Historiae  Beinliardsbruiiuenaes  enthaltenen  Nachrichten  über 
Ludwig  den  Heiligen.  Aber  sie  ist  von  dem  Vorwurf  un- 
nötiger Breite  und  einem  Mangel  an  Schärfe  und  Oenauig- 
keit  nicht  freizusprechen.  Das  zeigt  flieh  gleich  i 
tenden  Capitel  S.  2 — 14,  wo  der  Verfasser  das  von  mir  gewon- 
nene Gesultat  (Entstehung  der  Ueinhardsbr.  Gesehichtsbiioher 
S.  13  flg.),  dass  niimlich  eine  lateinische  vita  Ludovioi  des 
Caplan  itertold  als  selbatündiges  Werk  nicht  existiert  habe, 
sondoru  die  Ludwig  IV,  betreffenden  Absehnitte  der  Rein- 
hardsbronuer  Geauhichtabücher ,  welche  ihr  (der  Vita  Ludo- 
vioi) entnommen  sein  sollten,  aus  der  überarbeiteten  vita 
der  heiligen  Elisabeth  von  Dietrich  von  Apolda  und  anna- 
listischen  Aufzeichnungen  von  Ludwige  Caplan  Bertold  oom- 
piliert  seien,  einer  auaführlichen  Besprechung  unterwirft.  Der 
Vcrfasaer  schlierst  sich  meiner  Ueweisführung  an,  iadess  er 
sucht  in  einer  Anmerkung  eine  lateinische  vita  Ludovici  aus 
den  von  mir  angegebeneu  Quellen,  die  aber  dann  natür- 
lich nicht  Bertold  zum  Verfasser  haben  konnte,  doch  wieder 
einzuführen,  weil  der  Debersetzer  Friedrich  Köditz  sagt,  dass 
Caplan  Bertold  die  Biographie  Ludwigs  in  sechs  Bücher  ge- 
teilt habe.  Eödils  habe  das  nicht  erfinden  können,  da  mau 
ihn  ja  mit  Leichtigkeit  aus  seiner  Vorlage  habe  widerlegen 
können.  Als  ob  ein  mittelalterlicher  Schriftsteller  davor  zu- 
rückgeschreckt wäre!  Ich  hatte  (8.  24  meiner  Schrift)  die 
Frage  nach  der  Existenz  einer  der  deutschen  Lebensbeschrei- 
bung genau  entsprechenden  lateinischen  Torlage  als  bedeu- 
.08    hingestellt,    weil    sie    nur   eine   verkürzte  Abschrift 


des  betreffenden  Teiles  der  Histor.  ßeinhardabr, ,  niclit  rferen 
QneUe,  sein  könnte,  komme  aber  nun  docb  noch  mit  einigen 
Worten  darauf  zu  sprechen.  Sa  die  Hauptmasse  des  in  der 
deutschen  Lebensbeachreibang  Eathalteneu ,  von  46  Capitcln 
37,  wie  Bernecker  ebenfalls  annimmt ,  nicht  auf  Bertolds  Auf- 
zeichnungen zurückgeht,  so  dürfte  man  die  Aufstellung  jener 
Einteilung  in  6  Bücher  nicht  Bertold  zurechnen,  vielmohi 
hätte  sie  derjenige,  welcher  diese  späte  lateioische  vita  Lndo- 
rici  Bua  den  HigtorJae  Reiiihardabr.  ausschrieb,  Bertold  an- 
gedicblet.  Aber  wäre  or  nicht  ebensogut  aus  seiner  Vorlage 
zu  widerlegen  gewesen  ?  Da  ist  es  doch  einfacher  die  Ei^ 
findung  dem  Uebereetzer  zuzuschreibeu  und  auf  eine  verlo- 
rene vita  Ludovici,  von  der  sich  sonst  nicht  die  geringste 
Spur  findet,  zu  verzichten.  Ich  fand  die  Auswahl  der  Capitcl, 
welche  der  Uebersetzer  den  Keinhardsbr.  Geschichtsbüchern 
für  seine  deutsche  Lebensbeschreibung  entnommen  hat,  zweck- 
entsprechend. Bernecker  fragt,  was  das  für  ein  Zweck  ge- 
weaeu  sei?  Dass  die  Verbindung  historischer  Erzählung  mit 
den  WundergBsohichten  eines  Heiligenlebens  für  die  Verherr- 
lichung eiuer  Persönlichkeit  nach  railtelalterüchem  Oeschmacke 
besonders  geeignet  war,  brauchte  ich  doch  nicht  besonders 
auszuführen. 

Ich  hätte  im  Einzelnen  noch  gegen  manche  Auf  st  ellungeu 
Widerspruch  eiuKulegeu.  So  hätte  der  Verfasser  die  Bemerkung 
über  Albrechts  des  Entarteten  Begräbnis  gewiss  nicht  dem  Text 
der  Eeinhardsbr,  Ueschichtsbücher  einfügen  wollen,  wenn  er 
bemerkt  hätte,  dass  sie  auch  in  Schedels  Excerpten  fehlt.  Ich 
hatte  auf  mehrere  kleine  Zusätze  des  Uebersetzers  aufmerk- 
sam gemacht  und  als  solche  auch  diese  Bemerkung  hinge- 
stellt. —  S.  1!  Z.  8  V.  u,  ist  dem  Verfasser  leider  passiert 
Friedrich  II.  für  Friedrich  I,  zu  setzen,  während  er  das  Ge- 
genteil erweisen  wollte.  Der  Einwand  auf  S.  18  wird  durch 
meine  Berichtigung  auf  S.  115  gehoben.  Den  Bericht  über 
den  Nürnberger  Hoftag  im  Jahre  1225  wird  Bernecker  nach 
den  Mitteilungen  aus  einer  Vatikanischen  Handschrift,  welche 
i  in  dieser  Zeitschr.  N,  F.  II,  2,  S.  227  gemacht  habe,  den 

«iohnungen  Bertolda  nicht  mehr  absprechen.     Bei  dieser 


Lil«rari>ohe  MittrilaiiKni. 


423 


(genlieit   glaube   ioh  mich  über  das  Handaclirifteiiverhält- 
Ton   dun   Hktoriae  Heinhardabr.  erlialteneu   Auszüge 
r  als  in  meinem  Buche  äufaern  zu  sollen.    Ein  Stamm- 
I  wird  dieseni  Zwecke  am  beateu  dienen; 

UiatoriaQ  KeinliardibrnaueDses. 


AddilioDGB  ReinhariJübr.' ) 
ein,  EkkehnrdsWeltchro- 
uik  im  EiseiiBuber  Domi- 

iiikanerkioster  iiiiiiu^e- 
fUgter,  AusKug  der  Uislo- 
riiw  Reinh. ,    erhaltea   in 

oiiier  WiBUor,  Wiüler- 


LeydDii 


bei  Ecvtrd,   bi*t. 


i1g]9  Excerpte  ii 


T  Milncliuer  U>. 


'  1)  Uieae  Bezeivhuong  für  den  bisher  Clirua.  TburiDg.  Vieime 
IBlten  AiiüKUg  möchte  ich  iiavli  dem  Vorgänge  Schedeb.  der  von 
licn  Eusebii  cnm  »idiciunihus  monanleri!  BcinbartsboruenaU'  sprii 

\f  nach  Anntogie   der  Additioties  ad  LHOibertam  SchHffnil>ar^ensem 


sehlng 


HaUe  a/S. 


Carl  Wenck. 


^thur  Gro8B,  Dia  Anfänga  des  ersten  tbür in giechen 
'  Iiandgrafengeechleohts.  Ein  Beitrag  zur  thüringisclieu 
[  Geacllichtsforachuiig.       Göttinger    Dissertation     1880.      Ö8 


In  dieaer  Schrift,  die  in  den  üebuugen  des  Prof.  Bresalau 
L  Berlin  ihren  Ursprung  hat,  ist  von  einem  NiederlauBitzer 
der  erfolgreiche  Versuch  gemauht,  den  Kern  historischer  Wahr- 
heit, welcher  der  Tradition  von  Ludwig  dem  Bärtigen,  dem 
Stammvater  der  thUringiEcheu  Landgrafen,  zu  Grunde  liegt, 
definitiv  festzustellen.     Don  Leaern  dieser  Zeitschrift  sei  die 


434 


LHuwitche  RBttellungen, 


kleine  Arbeit,  die  als  Dissertation  leicht  unbeaclitot  bloiba| 
möchte,  bestens  empfohlen. 

Der  Verfasser  handelt  zuerst  über  die  ftuellen.  Aub- 
solilierslich  die  Aufzoichnungon  Keinhardsbrunner  Möncho 
koramen  in  Betracht,  chronistische  und  urkundliche,  und  zwar 
erstere  jetat  nicht  mehr  in  der  Form,  welche  ihr  die  Ueber- 
arbeiter  und  Compilatoren  des  14.  Jahrhundorts  gegeben  ha- 
ben, sonderu  in  der  kleinen  Chronik  de  origioe  principum 
Thuringie,  die  um  dio  Wende  des  1S./13.  Jahrhunderts  ver- 
faast  ist.  In  der  Präge,  ob  diese  Chronik  die  Quelle  gebildet 
habe  für  zwei  gefälschte  fieinhardsbrunner  Urkunden ,  oder 
ob  umgekehrt  der  Chronist  diese  Fälschungen  seiner  Darstel- 
lung zu  Grunde  gelegt  habe,  entscheidet  sich  Gross  für 
die  Urkunden  als  das  Frühere.  Es  heifst  einmal  in  der  Chro- 
nik, dasB  der  König  gewisse  Güter  ^auctoritate'  sua  an  Lud- 
wig übertragen  habe.  Gross  bemerkt,  dass  auctoritas  der 
terminus  technicus  für  Konigsurkunde  sei,  wonach  allerdings 
anzunehmen  ist,  dass  dem  Chronisten  dio  Fälschungen  bereits 
vorgelegen  haben.  In  einem  zweiten  Abschnitt  werden  dar- 
auf die  beiden  gefälschton  Urkunden  Konrads  U.  und  Hein- 
richs ril.  Toa  1039  und  1044  besprochen,  in  wolchen  dem 
Grafen  Ludwig  der  Kauf  eines  Stückes  Land  von  einheimi- 
Bchen  Grofsen  bestätigt  wird.  Er  erhält  danach  von  Kon- 
rad II.  ein  weiteres  Gebiet  als  Geschenk  und  von  Heinrich  111. 
die  Erlaubnis  zur  Erbauung  der  Feste  ßchauenburg.  (Der 
Name  wäre  also  früher  dagewesen  als  die  Sache  I)  Gross 
erweist  aus  innereu,  diplomatischen  Gründen  dio  Uneohtheit 
der  Urkunden,  welche  bekanntlich  schon  vorher  von  Menzel 
nach  palaeographischer  Prüfung  der  Originale  ausgesprochen 
war.  Er  findet  in  den  Urkunden  Heinrichs  IV.  und  Hein- 
richs V.  für  das  Kloster  Eeinhardsbrunn  die  Vorlage  des 
Fälschers  und  vermutet,  dass  der  Ankauf  der  Feste  Schauen- 
burg  durch  das  Kloster  im  Jahre  1114  die  Veranlassung 
zur  Anfertigung  der  beiden  Urkunden  gegeben  habe.  Man 
woUte  für  das  neue  Gebiet  die  Immunität  erlangen,  und  da 
der  Stifter  Ludwig  der  Springer  eben  mit  dem  Kaiser  zer- 
fallen war,  suchte  man  sieh  auf  diese  Weise  zu  helfen. 


LitatüriMhe  Untteilinigeii.  ^g  ' 

oiiier  beilüuflgiüi  Bemerkung  der  Schauenburger  Kitufurkunde 
folgert  Gross  auch,  dasa  eben  zu  der  Zeit,  in  weluhe  die 
Tradition  das  Auftreten  Ludwigs  des  BUrtigon  verlegt,  zwi- 
aeheu  1031  und  105],  die  Cultivierung  des  um  die  Sebauen- 
IniTg  gelegenen  Gebiete  erfolgt  sei. 

Suhliersliclt  kommt  Gross  auf  den  raateriolleu  Inbalt  der 
Quellen  zu  sprechen,  weist  den  Zusammenhang  Ludwigs  mit 
den  Earoliugem  als  genealogische  Fictiou  ab,  stellt  sich  aber 
entschieden  den  Versuchen  entgegen,  der  Tradition  jeden 
historischen  Gehalt  abzusprechen.  Knoobenhauer  hatte  den 
fränJascheu  Ursprung  des  Ge^ohlechts  geleugnet,  Posse  Lud- 
wig den  Bärtigen  als  güozÜch  mythisiJio  Peraon  hingestellt. 
GrTöas  führt,  um  den  fränkischen  Ursprung  des  Geaehlechts 
sßn ,  nicht  nur  das  Zeugnis  Eikos  von  Bepgow  im 
Baohsenapiegel  und  das  eines  Würzburger  Dichters  des  14. 
Jahrhunderts  an  (vergl.  diese  Zeitschrift  TU,  421  flg.),  er 
bringt  auch  aus  dem  Wirtembergischen  Urkundonbuch  (Bd.  2 
S.  5  Nr.  CCCIX)  einen  zweifellosen  Beleg  bei  für  die  An- 
sässigkeit TOD  Ludwigs  Geschlecht  am  mittleren  Main.  Die 
Sohne  Ludwigs  des  Bärtigen  haben  danach  zur  Zeit  Hein- 
richs IV.  und  des  Würabnrger  Bischofs  Adelbero  (gewühlt 
1045,  abgesetzt  1085,  gestorben  1090)  dem  Kloator  Hirschau 
den  Ort  Schönrein  geschenkt.  Die  Berufung  Hirsuhauer  Mönche 
zur  Begründimg  des  Keinhardsb runner  Klosters  gewiimt  damit 
erst  volles  Licht. 

Zu  allen  diesen  Zeugnissen,  denen  noch  der  franÜscho 
•"Ursprung  des  Samens  Ludwig  anzureihen  wäre,  tritt  nun 
die  Aufzeichnung  der  Boinhardsbruiiner  Mönche  des  12.  Jahr- 
hunderts, der  wir  an  sieh  melir  Glauben  zu  schenken  geneigt 
sind,  als  so  lange  wir  sie  nur  in  der  Ueb  er  arbeitung  des 
14.  Jahrhunderts  kannten. 

Der  fränkisehe  Ursprung  des  thüringischen  PürstenhauaeB 
dürfte  demnach  nicht  mehr  in  Zweifel  gezogen  werden. 

Gross  fasst  auf  8.  55  seine  Resultate  folgendennafsen 
zusaiameiL : 

„Der  erste  uns  bekannte  Vertreter  des  Geschlechts  ist 
Ludwig  der  Bärtige.     Kr  entstammte  einem  fränkischen  Ge- 


426  Utenruche  Mitteilangen. 

schlechte,  das  am  mittleren  Mam  seinen  Ansitz  hatte.  Die 
Stammgüter  fielen  als  Erhe  stets  dem  Erstgehorenen  zu. 
Ludwig,  als  ein  jüngerer  Spross  des  Hauses,  besafs  in  Thü- 
ringen jedenMls  bescheidene  Güter.  Als  nun  das  fränkische 
Geschlecht  ausstarb,  trat  er  das  Erbe  an  und  wurde  durch 
den  gesteigerten  Wohlstand  in  den  Stand  gesetzt,  neue  grös- 
sere Erwerbungen  in  Thüringen  zu  machen.  So  erwarb  er 
das  Areal  um  die  Schauenburg,  erbaute  diese  selbst,  culti- 
vierte  und  besiedelte  das  Land  zur  Zeit  des  Erzbischofs  Bardo 
von  Mainz.  Nun  und  von  hieraus  entfaltete  sich  der  Glanz 
des  Hauses;  namentlich  durch  Heiraten  wurde  der  thüringi- 
sche Gnmdbesitz  gemehrt,  während  die  fränkischen  Stamm- 
güter  Ton  den  Söhnen  Ludwigs  an  die  Kirche  vergabt  wurden. 

Halle  a/S. 

C.  Wenck. 


u 


H  i  s  c  e  l  l  e  II. 


.^^- 


Jenaische  Urkunden. 

Milgeteilt  tüu  Dr.  J.  E,  A.   Martin  in  Jena. 

1544.  Schriften  betr.  das  Gesuch  des  Rats  zu  Jeua  um 
Ueberweisung  düs  der  Pfarrei  daselbst  zuständigca  Ein- 
kommuns  aus  den  jenaischen  Klostergütern.  Mit  Ur- 
kunden in  Copia  a  —  g. 

»Ana  des  A.  Weimar,  Reg.  li.  fol,  175«>  D.  8.  6S. 
Sem  Durch] euchtigi fiten  Hochgebomenn  Fürsten  und  Herrn 
Herrn  Johan  Friderichen  Herzogen  zu  Saohfaen,  doe  Hei- 
ligen Kömischen  Eeichs  Erzmarachalhn  und  Churfursten, 
Lantgraven  in  Döringon,  Marggrafen  zu  Meifsen  und 
Burggravenn  zu  Magdeburgk,  nnaerm  gnedigisten  Herrnn. 
Durchleuchtigster  Hochgeborner  Furste,  Euem  Chur- 
furstliohen  gnaden  seiiit  unser  uuderthenig  gehorsam  gar- 
willig  dii\8t  alzeit  zuToren  bereith.  Gnedigster  Churfurst  und 
Herr.  Das  wir  abermals  underfchenjg  ansuchen  umb  etlich 
einkommen  hie  des  Nonnen- Closters,  das  ein  teil  darTon  un- 
ser pfarfcirchen  motht  migeweist  ■werden,  soheinbarlicher  ur- 
each  halben,  30  von  E.  churf,  gnaden  gnedig  zubewegen, 
wir  underthenig  anhoira  stellen,  des  bitten  wir  ganz  uuder- 
thenig, E.  churf.  gnadon  wollena  allein  in  gnaden  vormcroken. 
Wir  haben  E.  churf.  gnaden  gnedigora  gegebnem  besohidt 
nach  knra  vorm  auszugk  an  Eeichstage  unsers  gemeinen  Clo- 
sters  alle  jhaireyhnuug-  in  E,  churf.  gnaden  Benthorey  bracht, 
sampt  einem  Sommario,  darin  zubefinden,  das  uf  ilie  pfarbe- 
stollung  mehr  dan  -vier  hundert  gülden  jherlich  gewandt  wirdt, 
uf  pfarrer,  Capellan  unnd  8 ohulbe Stellung,  welohs  aUes  iiivor 
vom  CloBte reinkommen  bestellet  ist,  darvon  das  Closter  den 
den    Probst  genant,    auch  prediger,  zwen  Capellan, 


430  IffiMeUfm. 

in    ieglicher    koste    und  beBoldnng  allein  gehalten,    auch  I 
EcliulepersoD  bestelt  hat.    Der  ausgäbe  nun  das  Cluster  geg 
lieh  ouÜaden  iat.     Welch«    alles    itzo  der  Kasta  mUB  trag 
uuil  nicht  mehr  von  des  Ciostera  einkommen  jberlich  hat  a 
Ktihobeii,  dan  allein  den  geringen  Ungewissen  Wein-ZeheDtj| 
der    ungeferlich    ein   jhar   boy    s    ader   sx    ader   . 
weins  tregt.     Bus  ander  alles  miteynander,  was  z- 
gehörig,  hat  der  Vorsteher  des  Clusters  halben  inn  seiner  1 
wftltunge,  darvon  er  :!ur  pfarbcstellung  nichts  thut. 
ster  Herr.      Man   faefindt  in   alten   Urkunden   (der  Copien  ( 
noch  zum  wenigem  teü  hirbey  vorwarth  Euer  churf.  g 
underthenig  wir  ubersendon),  das  etwan  die  pfarre  z\ 
ein  redlich  einkommen  gehabt,  und  ein  feine  prelatui 
ist,  elir  die  Nonnen  darauf  gesetzt  aeint.    Do  etwan  die 
von  Leuchtenburgk  Anno  domini  xüj  C  prime  der  pfarren  1 
zu  Jhene  lehen    und  ir  jus  eonferendi  dem  Closter  : 
übergegeben,    zu  abfertigung  irer  Schwester,  ein  freulin  i 
Leuchtenburgk,  ins  selbe  Closter  gethan,     Ist  darnach  er^ 
get,   das  die  Nonnen  zu  Koda,  als  iehonhom,  aus  dorn  pfj 
hofe  ein  Nonneii-Cloater  irer  profession  gemacht,  und  ist  j 
gedacht  freuliu  von  Leuchtenburgk,    mit  Nahmen  Uechild 
Eödischer  professiou  erste  Eptisohin  vorordent,  uund  wie  ai 
allen  zweiffei  E.  churf.  gnaden  hochos  ormessens  wol  1 
abzunehmen,  die  Nonnen  nicht  run  ihrem  einkommen, 
dem   TOn   pfarguetem,    Eckern,    wiesen,    Weinbergen, 
forwergken  etc.  die  pfarren  versorgt,  probat,  prediger  und  ^ 
pellan  gehalten  und  anhangende  onera  der  pfarren  getr 
darvon    mehr    erobert  zu  irer    seibat   miterhaltung ,   alt  1 
einer  herliehen  prelatur,    dan    etwaa    eingebuat.     So    ist  i 
schein  vorhanden,  auch  hiebey  liegender  Copien,  wie  das  i 
Cosweda    allein    zur    pfarre    gehöre    und    nicht    zu 
auch  sieben  hufen  iandea  zu  Closwit»  allein  zur  pfarre,  ■ 
aonat    mehr   Urkunde.     Wan   wir   gleich    hindter   sie  alle  9 
specie   nicht  kommen  köndten ,    so  seint  wir  des  unaohul 
das    solcha    dermass  von  Nonnen  vorbrockt,    und    ander  i 
künde  mehr  umbkummen.     Wir  hoffen  dannoeh  als  die  unSf 
thanen,  E.  churf.  gnaden  befinden  hiraus  gnediglich  wol  a 


Uiscellsn.  431 

3  villeicht  mehr  auhein,  das  hie  dus  Nonnen -CloaterB  gueterc, 
und  was  darein  erzeugt  ist,  pfarguetere  aeint,  eben  wie  zu 
Weimar,  Salvelt,  Plauen  etc.  uf  den  pfarhöfen  die  deuzachon 
heusere  ader  Clostere,  pfargueter  gehalten  -werden,  und  den 
ßtedten  dafür  gnediglich  hin  gel  aasen ,  die  darbey  bleibean. 
Wir  zweiffeln  abermals  nicht,  E.  churf.  gnaden  werden  hoch 
bewegen,  das  eben  die  Nonnen  uf  die  pfarre  hie  au  Jhene 
eingesetzt  aeint,  und  zuvor  kein  Clostt^rhauae,  sonder  ein 
redlich  pfar  gewest  ist.  Warzu  aber  und  wolün  sölüh  pfar- 
gut  kommen  aol,  das  stellen  wir  in  E.  churf.  gnaden  allor- 
gnedigat  ermeaaen ,  su  wir  wül  wissen ,  das  E.  ehurf.  gna- 
den ein  solch  Christlicb  und  FursUicli  gewiaaeu  tragen,  was 
pfarÜrchen  zugehörig,  das  lausen  Euer  C^urf  gnaden  in  ander 
ende  nicht  gebrauchen,  noch  den  pfarkivchen  entwenden. 
Dan  wie  oben  orzelt ,  hat  der  gemein  Caate  nicht  mehr  he- 
tommen,  von  pfarguetern,  dau  den  geringen  wßinzehenten, 
so  der  Vorsteher  das  ander  olles  iune  hat.  Aber  die  geist- 
lichen Lehen,  ao  liie  gleich  wie  in  allen  Stedten  in  gemein 
Gasten,  durch  E,  churf.  gnaden  gnedige  voraohung  vorordent 
seint,  mit  viel  geatiefter  spende,  viel  hruderaehaften  und 
Spitela  einkommen,  werden  eingebuat  in  die  pfarbestollung, 
aonderlieh  ein  redlich  gestiefl 


bans  und  S:  Michels  kirchen. 
geaamlet,  hat  man  ein  stuck 
auch  ander  kiryhbaue  gehalte 
buat  und  keins  ersparet,  daa 
man  darmit  den  Baue 
beachloaaen  hette.  Wu 
Bchwerdt,  uf  Ungewissen 


Bum  kirchhaue,  beider  Sant  Jo- 

Wan  man  etwau  ein  zeitlajig 

ini  kirchthonn  darvon  gebauet, 

Daa  alles  wirdet  mit  einge- 

sonst  sovil  wol  getragen ,    das 

n.  kirchthorra  langst  volbracht  und 

lonat  mehr  unser  gemein  Caate  be- 

itehet,  und  die  lenge  schwor- 


^^^Ttif 


lieh  zuerhaltcn,  das  haben  wir  hivor  nach  der  lenge  E.  churf. 
laden  underthonigster  pflicht  angezeigt. 

Demnach  ganz  underthenig  flehen  und  bitten,  E.  churf. 

inden  wollen  unser  pfarkirchen ,    mit  dorn  jhenigen  was  ir 

[Stehet,   nach  E.   churf.   gnaden   gnedigem  ermessen,  das   E. 

churf.    gnaden    gar    aol    onhoim    gcstellol    sein,    aUergnedigat 

bedcnckcn,  und  das   dieser  handel    ao   lang  augostandeo ,    uf 

ateds  underthenig  anrogen  gehindert  und  geseunipt, 


432 


HisceUm. 


des  niclil  laaaenn  entgeltou,  was  ■wii  imdorthoniger  meymmge 
bericlit  thiin,  in  gnadon  ftu&iehmen.  Uiwb  E.  cliurf.  gnadeu 
wollen  wir  solchs  in  underthenigkeit  ^anz  -willig  gehorsain- 
lich.  zuTordinen  ungespart  all  unsera  vormügens  alzeit  bereith 
und  beflissen  sein.  Datum  Sontags  am  tag  Laurentii  Anno 
domini  sv  C  sliüj. 
E.  Churf.  G. 


G.  V. 


Der  Eath 
zu  Jbene. 


a)  Sanct  Michels  pfarkirchen  dem  Ginster  zu  Roda  mid 
irer  Nonnen  einer,  die  ufm  pfarhof  zu  Jhenc  gewohnet, 
illa  fuit  soror  dominorum  de  Leuchteoburgk  nomine 
Mechildis,  Incnrporirt  vordeutzscht. 
Im  nahmen  do«  hem  amen.  Fvidrii^b  Ton  gottes  gnaden 
marjgrave  zu  Meifaen  und  Osterlandt  idemienniglioli  ku  ewi- 
gem gedcühtnus.  Nachdem  offene  Wissenschaft  nit  sol  vor- 
ruekt  werden  durch  absterben  ader  durch  unvorBichtigkeit, 
ader  auch  durch  falscherey  und  vorsehen,  ist  durch  geistlich 
und  weltlich  geseta,  das  der  menschen  gescMchte  sollen  öffent- 
lich verbrieft  werden ,  dormit  sie  ewiglich  crefüg  bleiben. 
Derwegeu  wir  I'riderich  von  gottis  gnaden  marggrave  zu 
MoiTsen  und  Osterlandt  vorgenant  iderraenni glich  gegenwertig 
und  künftigen  thun  kunth  und  wissen ,  das  wir  mit  wissen 
und  willen  unser  lieben  gemalü  frauen  Elisabeth  die  pfar- 
Idrohen  zu  S:  Miche!  zu  Jhene,  mit  allen  iren  einkommen, 
gefeilen  und  zinaen ,  so  uua  und  den  Edlen  Herraan  und 
Albrecht  gebrudor  von  Lobdeburgk  eygcnthumblich  zuge- 
standen, beyneben  itzt  gedachter  hern  von  Lobdeburgk  wissen 
und  willen,  fürnehmlich  Gott  zu  ehren  und  seiner  werdou 
mutter  Marie ,  zu  heil  und  troate  unser  eitern  seien ,  der 
Eptischiu  und  Conveat  des  junglifraueu  Oioaters  zu  Itnda 
Cisterzer  ordens  und  den  zweien  Closter  jungkft'auon  uf  der 
pfarren  zu  Jhene  wonende,  des  genant«n  Cloaters  zu  Boda 
profeBBiou,  mit  allem  rechten  und  eigenschaft  übergeben  und 


tranai'erireu  in  crüt't  dil's  brioEs,  ane  einichorloj  furbehalt. 
Zu  Urkunde  habon  wir  gedachter  Eptisehin  «nd  Convent  zu 
Eoda  und  den  zweien  Closter  jungkfrauen  zu  Jhen  aus  deni 


I  Eoda    uns  am    TorBigeltcn    brief    darüber    geben. 
JlieuB  anno  douiim  xiij  C  anno  primo,  Dinstag  naeb 

II  jhare,  in  beiaein  hern  Heinrichen  voit  zu  Weida, 
Lübiohau,  Hartmaon  von  Bulwitz,  Günther  Bucha, 

I  von  fiaascha,  Heinrich  Eranck,  Albrecht  Uarolt, 
Conrad  lleinfrid  und  Walter  Muntaer  und  ander  viel  mehr 
getzeugen. 


CloBter 
Datum 


Curdt  TO 
und  Buas 


b)  Übergabe  der  leben  ader  jus  patrouatus  über  die  pfar- 
kirchen  Saucti  Michaelis  zu  Jhene,  so  diu  hern  von 
Iieuchtenburgk  dem  Closter  zu  Koda  übergeben,  ins 
deutzscb  bracht. 
Wir  Hermann  und  Abrecht  gebrüder  von  Lobdeburgb, 
genant  von  Leuohteaburgk,  edlen  dises  briefs  ansichtigen  heil 
von  aller  weit  heilaadt.  Nachdem  almusen  geben  ein  recht 
gut  werck  Gott  augenehme ,  als  haben  wir  aus  götliohom 
eingeben,  aus  guter  andacht,  zu  gut  unaem  Voreltern  und 
nachköraling  unsers  gesehlechts,  Gott  zu  lobe  und  üuvorgo- 
bung  unser  BÜndeu,  zuvoraus  unserer  voreltem,  die  pferren 
zu  Jhene  mit  aller  irer  nutzunge  und  eiakommen,  mit  dem 
jure  patronatua  und  lehensohaft,  uns  zugehört,  freywillig 
iibergoben  jungkfrau  Closter  zu  Eoda.  Welch  Closter  etwaa 
von  imsem  vor  eitern  gestift  und  numals  durch  schwinde 
welÜeufte  und  tegliehem  anlauf  der  plackerey  fast  verwüstet, 
in  guter  hotuunge  diseu  abfall  des  Cloat«va  wider  zuorheben, 
dormit  die  heiligen  jungkfrauen  im  dinst  gottis  dester  stadt- 
lioher  erhalten.  Des  zu  Urkunde  rayt  uiisera  anhengenden 
Rigil  beeieftiget ,  in  beisein  hern  Werner  probat  zu  Boda, 
hern  Rüdiger  pfarher  zu  Jhen  im  jhare  xij  C  xev  Indictiano 
ootava. 


434  BGscelleD. 

c)  Ein  ander  übergäbe  der  leben  über  Sant  Michels  pfar- 
ren,  so  der  hem  von  Leuchtenburg  vettere  die  von 
Elsterburgk  genant  mit  patroni,  dem  nauen  jungkfrau 
Convent  zu  Jhene  hiehere  von  ßoda  eingesatzt  und 
dahere  komen,  übergeben  haben  vordeutzscht. 

Inn  dem  nahmen  des  herm  amen.  Nachdem  inn  vor- 
Tuckung  der  zeit  der  mentsclien  geschefte  in  vergessen  gemein- 
lich gestellet,  und  die  Vergessenheit  allerley  gefahre  tregt,  ist 
nit  unbequem ,  das  gemein  hondel  verbrieft  worden.  Darumb 
wir  Burkart  der  elter  und  Heinrich  von  Lobdeburgk,  genant 
von  Elsterburgk  brudere,  mit  bowilligunge  des  durchleuchten 
fürsten  hem  Fridrichs  marggrafen  zu  Meifsen  und  Osterlandt, 
beyneben  unserer  vettern  von  Lobdeburgk  genant  vonn  Leuch- 
tenburgk,  denen  zugleich  wie  uns  die  lehen  und  jus  patrona- 
tus  der  pfarren  zu  Jhen  zustondig,  der  erwirdigen  Ebtischin 
und  Convent  der  jungkfrauen  alda  wonendt,  aus  dem  Closter 
zu  Boda  hyhere  kommen ,  obgedacht  lehen  und  jus  patronatus 
Sant  Michels  pfarren  zu  Jhen ,  mit  allem  rechton  und  einkom- 
men  übergeben  und  zueigen ,  und  ihnen  alle  imser  gerechtig- 
keit  uftragen,  im  nahmen  des  hern,  craft  dils  brifs,  fürnehm- 
lich  umb  gottis  willen ,  imser  vereitern  seien  Seligkeit  willen, 
in  bedencken ,  das  pillich  vieler  leute  nutze  und  guter  wille 
sol  forgezogen  worden  dem  einigen.  Und  domit  das  alles 
vestiglich  unvorruckt  gehalten ,  haben  wir  darüber  gedachter 
Ebtischin  imd  Convent  des  Closters  zu  Jhene  disen  imsem  brief 
geben,  mit  becrefbunge  imsers  anhangenden  sigels,  geschehen 
und  geben  zu  Jhene  anno  domini  xüj  C  primo,  abent  Sancti 
Bartholomei,  in  beisein  hern  Heinrichen  probste  zu  Eoda,  et- 
wan  Apt  zum  Grünhain ,  Heinrich  von  Glein  und  Bartolt  von 
Kabitz  unsem  getreuen,  Gunter  von  Schortau,  Ebert  von  Mila, 
Albrecht  genant  Clügeln,  Borte  von  Madala ,  Conradt  Scliultes 
zu  Jhene,  Cuntz,  Nickel,  Heintz,  Franck,  Albrocht  Maroldi 
burger  zu  Jhen  und  andere  viel  glaubwirdige. 


436 


■Tiirstlich  lehenbrief  und  voreygung«  uliiy  alle  üinkotii- 

nien  und  peneion  des  dorfa  Coswüda,  der  pfarkirchtsn 

2»  Sant  Michel  des  Jungkfrauen  Closters  zu  Jlieu  yc- 

eigent  vordeutzscht. 

Fridrich  toii  gottis  gnaden  lantgrat  in  Döriugen  marggraf 

zu  Meifsen  und  pfalzgraf  zu  SacliJsen  bekennen  vor  idermen- 

niglich,  diis  wir  alle  oinkommen  unil  pension  des  doifs  Coa- 

woda,  80  etwan  Ditterieli  und  Otto  gebrudor  burggraven  toh 

Kirclibergk  von  uns  zu  leben   gehabt,  der  plarkirohen  zu  Sant 

Michel  der  Sonnen  zu  Jben  zueigenen  und  voileihen,  &ey, 

in  craft  difs  briefs.     Zu  Urkunde  mit  unserm  aigil  befestiget. 

I     ^Btum  anno  doiuini  xiij  C  im  xj.jhare. 

m 

^^^■}as  gantz  dorf  Cosweda  zur  pfarre,  sonderlich  zur 
^^^vicavüi  S.  Lorencii  geschlagen  vordeutezcht. 

Wir  Älbrecht  von  Lobdeburgk  genant  Tou  Leuohtenburgk 
bekennen  kegenwertig  vormenniglitihon,  ilaa  wir  dem  Alniui;li- 
tigou  zu  lobe  und  ubro  »einer  mutter  der  juugkfrau  Maida  und 
allen  gofUs  heiligen ,  zu  hei!  und  tröste  uneer  vereitern  seien 
und  unser  selbst,  da»  durf  Oosweda  bey  Jlien  gelegen,  mit  aller 
seiner  niitzunge,  einkoraraen  und  gefelJen,  worin  es  immer 
sein  und  genant  möge  werden ,  übergehen  und  zueigenen  in 
iirai't  diJ'B  briefs  der  pfarkirchon  zu  Sant  Michel  zu  Jhene,  fur- 
numliuh  zu  8:  Lorentz  althar  undterm  glockenthurm ,  durch 
hem  Heinrichen  von  Itudelstadt  erbauet,  Yorzeihen  uns  und 
unaem  nachkommen  allen  roulitcn  und  eygenthumbs,  ao  uns 
am  dtirf  und  allem  einkommon  geburt  hat,  und  thun  es  himit 
übergeben  und  ultrageu  der  genanten  p&rkiruhen  zu  H:  Michel, 
sonderlich  zu  dorn  altar  S:  Laurontii,  ane  ollen  furbehalt.  Zu 
Urkunde  mit  unserni  sigil  becreftjget,  in  belsein  der  gestrengen 
Itudolf  von  Deasen,  Nickel  von  Braun,  Ludolf  von  Morawitz 
und  andern  glaub wirdigen,  anno  domini  xiij  C  ira  xlvj  jhare, 
im  XI.  calendaa  Julii. 


n 


f)  Der  herschaft  von  Helleruog  übergäbe  VII  hufen  zu 
Cioswitz  Zinsen,  XIII  schefifel  haffer,  XXVI  Schilling, 
XIJII  groschen,  XXV  Imuer,  II  metze  mahcn,  I  schock 
eyer  Sant  Michels  pfarkirchen  und  zugleich  dem  Clo- 
ster,  vordeutzscht. 

Im  nahmen  dea  hem  amen.  Wir  Albrecht  und  Pridrich 
gebruder,  hem  zu  Hellerung,  bokeiinen  öffentlich,  das  wir 
dem  almechtigen  Gott  au  ehren  und  seiner  heiligen  mutter 
der  jungkfrau  Maria  und  aUen  heiligen,  zu  der  pfarHrohen 
und  zum  jungkfrnu  oloster  zu  Jhene  zu  eim  altar  in  deraelbi- 
gen  Idrchen  zugeeigent  und  hingegeben  haben  recht  und  red- 
lich sieben  hufen  landes  mit  aller  seiner  ein  und  zugehörung. 
Darvon  Heinrich  Schondorf  von  II  hufen  zinet  xj  Schilling, 
T  sdieffol  hafer,  vir  huner  und  j  groschen,  AI  brecht  Schon  dorf 
vj  Schilling,  ij  scheffel  hafer  von  einer  halben  hufen,  Sickel 
sein  Bruder  von  gerten  j  scheffel  hafer,  und  Cuiitz  Pfefferkorn 
von  j  hufen  ij  scheffel  hafer,  iij  Schilling,  ij  huner,  Ditterich 
sein  söhn  xtüj  groschen,  vj  huner,  ij  metz  mähen,  j  schock 
eyer  uf  Miebaelis,  darnach  uf  Walpurgis  iij  Schilling  von  j  hu- 
fen, Cbriatianus  Scheide  ij  scheffel  hafer,  ij  Schilling,  ij  huner, 
Ditteriüli  Langenbergk  von  ij  hufen  j  Schilling  Michaelia  und 
iiij  huner  uf  fastnaoht,  Ditzel  Zemarck  von  j  hufen  xij  giO' 
sehen,  iiij  fastnacht  huner,  Ditterich  sein  vetter  ajj  groachen, 
ij  fafsnacht  huner,  Johan  Sifridi  ij  scheffel  hafer,  Herbertus 
Schmidt  j  hun  von  gerten.  Welche  sieben  hufen  alle  gelegen 
seint  zu  Clos-witz ,  übergeben  sie  gantz  und  gar  creftigliuh  in 
craft  ditzG  briefs,  zu  urkunt  mit  unser  beider  sigil  unden  an- 
goheugt.  Des  seint  zeugen  Conradus  pfarher  zu  Cosweda  etc. 
ÄniiO  domini  xiij  C.  slvj.,  am  abent  S:  Martini. 

g)  über  die  Weinberge  am  Reitzeuthal  und  Arnsbuell, 
dem  Closter  und  zugleich  der  pfarkirchen  vorschriehen, 
vordeutzscht. 

Wir  AlhertuB  und  Fridericu»  gebrudere,  hem  zu  KeLe- 
rung,  bekennen  himit  öffentlich,  das  wir  zu  lob  gott  und  der 


Hiscelleii.  437 

heiligen  jungkfraiien  Marion  und  allen  ausBerwoltcn  gottes, 
mit  zeitlicheni  furgelieudea  riiUio  einti'oelitiglich  den  weiu- 
bergk  gunant  den  keller  im  Beitzenthal  gcleg'en  und  ein  an- 
dern ■weinbergk  genant  der  Arnsbuell,  den  Ton  uns  und  un- 
Berm  Tater  jFrideriühen  seligen  Johan  Saeha  zu  lelien  gehabt, 
Kueigenen,  geben  und  übergeben  recht  und  redlicli  dem  jungk- 
frau  üloBter  und  pfarkircliei:  üu  Jhene,  ane  allen  l'urbehalt. 
Des  aeint  zeugen  Conradua  von  lloda,  Poppe  tou  Wirtzburgk, 
mit  unserm  insigel  tmden  angehengt  hocreftigt.  Datum  anno 
domini  xüj  C  sliÜj ,  xüj  oalendas  DeuembriB, 

über  das  vor  übergegebene  verzeichnus  vom  einkhiinunen 
des  Junckfrauen  Clusters  zu  Jhena, 
Sind  bey  TÜj  ader  ixC  acker  holtze,  ungeferlich,  auff  der 
Wehnia,    vom  welchem  der  probat,    der  prediger,  Cappellan, 
auch  die  achul,  nach  notturfft  versorget. 

Von  diesem  holtz  biet  der  Ead  zu  Jhena  unterthenig- 
Hehen  nach  gnedigen  gefallen  ew.  gnaden  fl.  heren  etc.  ein 
anzale  acker  vor  die  schule  und  kirchendiener  ungeferlich  j 
ader  ijC  acker,  darin  man  jlierlich  den  hau  zuversorgung  an- 
gezeigter  persohn  haben  mocht,  einüureumen.  Dard\irch  doch 
angezaigten  holtz  gahr  nichts  ader  jhe  zum  wenigsten  abbruch 
geschieht. 


^^V      Ein  Brief  des  Job.  Stigel  über  die  Anfange 
der  Universität  Jena. 

MitgetBilt  von  Prof.  D.  Tlieod,  Kolde  in   Erlangen, 

h  Johann  Stigel  an  Hans  von  Diiizk. 

JeDU  iIqd   la,  MSrx   1548. 
Gestrenger  Ehrenvester  herr  E.  E.  G.  seint  meine  gancz 
ige    dinat    nach    vermugen   Ider  Zeit   mit    vleiaf  boreitt. 
Grosz gunstiger  hetr.  Als  mir  ein  Student  vnd  hurgers  kbdt 
von  salueit  angezeigt  E,  E.  G.   liesfe   mich  bitten  wii 
vmb  den  anfang  rnseror  Schulen   aihier  zu  Jhena  gewant, 
X.  29 


438  Mlscollen. 

hab  ich  Tn  cyle  E.  E.  G.  so  tibI  rf  disfnial  hat  beschef 
gen,  gutwillige  dinst  laiatung  zu  thun .  nicht  Tnter  laefeii 
wollen ,  vitd  noch  derae  den  sunder  Zweifell  E.  E.  G.  wel- 
cher maal"  meine  gnedige  herren  etc.  diese  schulen  ttuif  zu 
richten  Im  vor  haben,  dtts  best  wisl'en  tregt,  ao  wil  K.  E.  G. 
ich  nit  bergen,  das  der  hoch  gclarte  Magister  -rictorinuB  '), 
welcher  etzliche  zeit  zu  Erffurt  geweaea,  numals  auch  hir 
ankoinmon  vnnd  aampt  mir  wea  wir  vns  mit  leren  vnd  disci- 
plin  faulten  sollen  beuelich  entpfengen,  wirdct  der  halben  ein 
New  auditorium  zugericht,  Bar  Innen  werden  wir  vf  den 
nechat  kunfftigen  Montag')  anfallen  zu  leaen.  haben  ettwft 
boj  hundertt  Studenten  bir,  welcher  der  mehrer  teyl  den 
rictorino  aua  Erffurtt  geuolget*),  wollen  vor  mittelst 
gottlicher  gnaden  vnnd  aegen  vnsi'e  lectionSB  mit  trewem 
vleia  also  anrichten,  das  wir  verhoffen,  der  zulauff  werde 
TOn  tage  zu  tage  groafer  werdenn,  vnnd  die  weyl  E.  E,  G. 
als  der  ho chv erstendige  an  diesem  gottisdinst  aunder  Zweifiell 
Christlichea  gefallen  freude  vnd  froloühen  tragen ,  aol  ich 
E.  E.  G,  nicht  verhalten  waa  vnd  mit  was  ordenunge  wir 
publice  zu  leaen  furgenohmen  Nemlich,  den  Montag,  Dinstag 
Donnerstag  vnnd  Freitag  furmittage  vmb  8  vlire ,  väd  noch 
Mittage  vrab  ij  vhr,  wil  ich  lesen  tres  librua  Ciceronis  de 
Oratore ,  vnnd  Georgica  vergiljj  vnnd  das  dorvmh ,  das  die 
Jugent  ad  studia  Eloquentiae  welche  das  fundament  ist  alle 
hohe  lehren  zu  begreiffen,  darnach  auch  ad  oognitionem  mul- 
tarum  partium  philosophie,  Im  anfangk  angehalten  wirdett. 
So  wirdet  Magister  victorinus  Montags  vnnd  Uinstags  auch 
Donnerstags  vnd  Freitags  expliciren  paaaionem  Saluatoria  no- 
atri  vnnd  dicaelhige  tage  noch  mitiage  vmb  3  vhr  dialecti- 
cam  D  Pliilippi  leses.  Aber  mittwoch  vnd  Sonnabont  Iden 
tag  ein  stunde  vnrt  ehr  exponiren  exodum  ader  des  ander 
buch  Mose.     Dieser  gestalt  wollen  wir  mit  Gottes  faulffe  zum 


1)  Strigel  vgl.  J.  C.  E.  Sclivarx,  Am,  erste  JahrxcbDiid  dor 


Blisvellen.  43<> 

anfangk  wirc.ken,  bis  das  der  gutig  vatter  vnsers  lieben  hemi 
Jbesu  ChriBti  mehr  »uhueler  vnnd  gehiilffen  Im  lesen  ver- 
loion.  wirdet,  vnnd  Hab  dasf  ü.  E.  G.  wollen  vnncrhalten  sein 
laafen ,  welcher  ich  nach  meinem  armen  veimugon  als  mei- 
nem lieben  hcrrcn,  In  alle  wege  zu  dienen  gantawillig  wü 
befunden  werdenn. 

Datum  Jhena  Uantag  nach  Laetare  anno  etü.  xlriij 
E.  E.  G. 

gantz  williger 
Joan.  Stigel  mgr. 

E.  E-  6.  bitt  ich  vleiiilig  dieses  kurcz  mgeschicketoD 
BchreibenB  nicht  misffallen  zu  tragen,  den  ich  für  andern 
geschefften  nicht  hab  kunnen  mehr  ader  Tleisfiger  schreiben. 
Erbiete  mich  aber  K.  E.  G.  vff  ander  gelegene  Zeitt  diszfals 

I't  allem  yleia  £u  dienen. 
r         Aufaohr. 
HB    Edlen,    Ehrenvesten     vnnd    gestrengen    berrn ,    herni 
Hansen  von  Dol  czi  gk  Bitter  etc.  meinem  groez  gtingli- 
rgenn  lieben  herren. 


fOriginnl 


Ein  Brief  voo  Wie.  Selnekker. 

Mltgotsill  vi.n  Ur,  B.  Aoemiiller  in  HudoUwdt. 


Dem  wolgebomen  vnd  Edlen   Grafen  vnd  Heim,  Hen-n 
Günthern,  der  yier-Reichs-Grafcu,  Grafen  zu  Scliwartzen- 
burg,  Herrn  zu  Arnstadt,  Sondershausen,  vnd  Leuten- 
burg pp.,   meinem  Gnädigen   Grafen  und  Herni.    Zu 
S.  G.  selba  eignen  Händen. 
Wolgeborner,  Edler,  Gnediger  Herr.     E.  0.  sind  meine 
vnterthänige    Dienste    vnd    armes   Vater  vnser    alzeit    zuror, 
Onediger  Graf  vnd  Herr    difs    mein    demütig    schreiben    ge- 


4 


1  frommen  a 


Mi  senilen. 

Bohioht  erstlieh  nur  ilerweEon,  dus  ich,  weil  ich  gelegsnl 
gehabt,  vud  Thomas  tud  Gera  Bolbst  hrioEfeigur  ist,  Ew.  ( 
mein  arm  Vat«r  vnaer  ankündige.  Denn,  Gott  weis,  das  i 
als  ein  armer  Bacoalauieus,  oftmaU  von  Herzen  für  Ew.  i 
■vud  auch  für  die  Kirchen  aorgfeltig  bin.  Gott  helfe  ir  g 
diglicb,  Tiid  erhöre  vnser  arm  gebot.  Solches  t 
ich  Tntertbeniglich  wollen  rermelden,  das  E.  G.  wissen,  i 
ich  derselben ,  wie  christlich  vnd  billich ,  in  meinem  V^ 
Tnser  nicht  vergesse. 

Wenn  Euere  Gnaden  iezt  anheimb  waren, 
selben  Tntortheniglich  angelangt,  weil  vf  dec 
Got)  ich  meine  erste  tochtar  ausstatte,  vnd  e 
fürchtigen  Magistro  praeceptori  in  der  schnei  zne  1 
ehelich  vertrawe ,  das  Ew.  Gn.  auch  iemand  an  E. 
mir  zu  ehren  gnediglicb  verordnen,  vnd  mich  mit  e 
versehen  betten,  aber  weil  es  letzt  die  gelegenheit  niobt  1 
det,  mus  ich  auch  gednlt  haben.  Gott  helffe  Ew.  < 
und  stehe  Derselben  gnediglich  bei.  Ew.  Gn.  ^^'ill  ich  | 
meinem  Vater  vnaer  treulich  zuspringen  und  lassen  Irl 
Kirchen  Christi  contra  pontificios  und  Calvinianos  befoia 
sein.  Befehle  Ew.  Gn.  aampt  Derselben  christlichen  El« 
mahel  meiner  Gnedigen  l'rawen  vnd  allen  Kw.  Gn.  zu| 
rigen,  in  Gottes  gnediglichen  schuz  vnd  schirm,  vnd  etaf 
tung  an  seel  vnd  leib,  vnd  mich  in  Ew.  Gn.  i 

Dat.  Leipzig  i 
28  Febr.  an.   1580. 

Ew.  Gnaden 

vntertheniger 

Diener 
Nicolaus  i 


D. 


(Aas  dem  Rudalstädtor  Archive.) 


YI. 


A.  L.  J.  Michelsen 

und  seine  Bedeutung  für  die  thüringische 

Geschichtsforschung. 


Ein  Gedenkwort 


von 


Dr.  Clnsta?  Richter. 


NB.    Erweiterter  Abdruck  eines  vor  der  diesjährigen  Generalversammlung 

in  Gotha  gehaltenen  Vortrags. 


X.  30 


I 

^^H^  Am  11.  Februar  dieses  Jahres  starb  2u  Schleswig 
A.  L,  J.  Michelsea,  der  Milbegründer  und  mehrjährige  Vor- 
steher des  Vereins  für  thüringische  üeschiohte  und  Altertums- 
kunde.    Derselbe  hat  sich  uro  den  Verein  uod  die  Eörderung 


ind  Aufgaben  ao  hervor- 
H  eine  Ehrenpäieht  ist  des 
m  thüringische  Gescliichts- 
a  Herausgeber  er  gewesen 
ein  auBgefiihrleB  Lebons- 
um  eine  Gesamt  Würdigung 
nur  um  eine  lebendige 
i  gewesen  ist,  kann  es 
1  Aufgabe  glaube  ich  am 


seiner  wtssenschaftlitben  Zwecke  i 
ragende  Verdienste  erworben,  dass  i 
Verstorbenen  und  seiner  Verdienste  u 
forechung  in  dieser  Zeitschrift,  dere 
ist,  dankbar  zu  gedenken.  Nicht  un 
und  Charakterbild  des  Mannes,  noch 
seiner  wissenschaftlichen  Thiitigkeit ; 
Vergegenwärtiguug  deesen,  was  er  i 
sich  hierbei  handeln,  IJieser  engerer 
besten  zu  entsprechen,  wenn  ich  mit  einer  übersichtlichen 
Lehensskizze  des  Verstorbenen  eine  "Würdigung  seiner  ThBtig- 
keit  für  die  gelehrte  Erforschung  der  thüringischen  Geschichte, 
soweit  der  Verein  sich  dieselbe  2um  Ziel  gesetzt  hat,  ver- 
binde. Die  Lebe  DB  11  achrichten  schöpfe  ich  teils  aus  dem 
Lexicon  der  Schleswig-Uolstcin-Laucnburgischen  und  Batini- 
schen  Schriftsteller  von  1829  bis  Mitte  1SÖ6,  gesammelt  und 
herausgeg.  von  Dr.  Eduard  Alberti  (Kiel  1868),  und  einem 
Nekrolog  in  der  Kieler  Zeitung  vom  15.  Febr.  1881,  teils  aus 
handschriftlichen  Aufzeichnungen  der  Nichte  des  Verstorbe- 
nen, des  Eräulein  M.  Uicheleen  in  Schleswig,  welche  ans 
für  den  genannten  Zweck  mit  dankenswerter  Bereitwilligkeit 
auf  kurze  Zeit  überlassen  waren. 

Andreas  Ludwig  Jacob  Michelseo  ist  am  31.  Mai  1801 
zu  Satrup  im  Suudewit  als  der  Sohn  eines  Laudgeistlichen  ge- 
boren. Nach  dem  Tode  des  Vaters,  der  den  15.  Januar  1806 
ab  Pastor  zu  Oeddis,  Amt  Hadersleben,  starb,  leitete  die  Kut- 


444 


Tl.    A..  L.  S.  Midi 


ter,  Johanna  Henriette,  Tochter  dea  Ämtsver Wolters  v.  Born 
in  Apenrade  die  Erziehung  des  £naben,  der  nach  tüchtiger 
PriTatTorberoHuug  Ostern  1816  das  Gymnasium  in  Altoua  be- 
zog, wo  er  im  Hanse  aoines  Vormuiidea,  des  Grafen  Blücher, 
einen  forderlichen  Kückhalt  fand;  er  hat  es  später  dankbar 
bezeugt,  dass  durch  diesen  Verkehr  mehrfach  seine  ga.aze 
Lebensriohtung  glücklich  bestimmt  worden  sei.  Michaelis 
1819  bezog  er  die  TJniveTsitat  Glel;  hier  und  in  Göttingeu 
widmete  er  sich  juristischen  Studien  und  legte  1823  eine  so 
glänzende  Staatsprüfung  ab,  dasa  er  von  der  dänischen  Re- 
gierung eiuer  Iluterstütaung  zu  weiterer  Ausbildung  für  würdig 
befunden  wurde.  Nach  einer  zweijährigen  wissenschaftlichen 
Heise,  auf  der  er  die  Univeraitäteu  Berlin,  Heidelberg  und 
auch  Paris  besuchte,  wurde  er  1824  in  lierlio  zum  dootor 
juris  promoviert.  Die  nächsten  Jahre  (1825 — 29)  brachte  er 
in  Kopenhagen  zu,  ■wo  er  zunächst  in  die  Eanzlei  eintrat, 
-^denn  hier  pflegten  die  jungen  Juristen  aus  den  Herzogtümern 
ihre  Staatalaufbahn  zu  beginnen.  Doch  widmete  er  sich  bald 
aasBahüefsltch  gelehrten  Arbeiten  im  geheimen  Archiv  und 
auf  der  konigl.  Bibliothek.  Mit  gründlichen  Studien  der  akandi- 
navisehen  Eechtsgesohichte  verband  er  urkundliche  Porschang 
zur  Geschichte  der  Herzogtümer,  und  seine  vortreffliche  Ge- 
schichte von  NordfrieaUnd  im  Mittelalter  und 
das  dithmaracher  Urkund  e  nbuch  zeigten  bereits  da- 
mals seine  hervorragende  Befähigung  zu  urkuadlieber  Ge- 
schichtsforschung. Anregenden  Verkehr  hatte  er  damals  auch 
mit  dem  Dichter  Gehlen  schlager,  den  er  Öfter  bei  dem  be- 
rühmten Juristen  Oehrstädt  sah;  mit  Thorwaldsen  traf  er 
wiederholt  bei  der  Baronin  Hampe  zusammen.  Auch  den  be- 
kannten Patriolon  TJwe  Jens  Loriison,  der  Chef  eines  C'omp- 
toirs  der  Canzlei  war ,  lernte  er  damals  zuerst  keiinen.  Als 
ordentlichea  Mitglied  der  isländischen  Littetaturgesellschaft  und 
der  dSnischeo  Gesellschaft  für  vaterländische  Geschichte  und 
Sprache  und  der  norwegischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften 
hat  er  verschiedene  gelehrte  Arbeiten  in  Falks  staatsbürger- 
lichem Magazin  und  in  dessen  Beiträgen  zum  deutschen  Recht 
niedergelegt.     Sie  finden  sich  in  Albertia  Sohriftstellerlexicon 


Ein  GpdGDkwort.  445 

Terzeichnet.  Ab  Dahlmann  den  Ituf  nach  Göttingen  annahm, 
wurde  Michulson  im  Ausrast  IK'2!)  als  aiLTsorordcnllicher  tro- 
fesBor  der  Geschichte  aD  diu  Kieler  UuiTcrsität  berufen,  Seine 
HabilitationsBchrift  Ueber  das  a,llB  Dithmarachen  in 
Beinern  VerhäUuig  zum  bremischen  Erzatift  war 
seinem  allen  Wolthäter,  dem  Grafen  Blücher,  gewidmet. 
Neben  einer  erfolgreichen  Wirksainkeit  als  Docent  entfaltete 
er  eine  ausgedehnte  litterarische  Thätigkeit 

Dieselbe  bezog  sich  zum  Teil  auf  die  von  HicheUen  1833 
mitbegründete  Oc seile chaft  für  die  Geschichte  der  Herzog- 
tümer Bchleswig-Holatein-Laueuburg.  Als  Seoretär  derselben 
gab  er  zuerst  mit  dem  Subrector  AsmusBeu,  dann  allein  von 
1833  — 184Ü  das  Archiv  für  Staats-  und  Kircheuge- 
Bchichte  der  llerzogtiimer  heraus  und  lieferte  selbst 
eiue  Iteifae  wertvoller  Beiträge.  Doch  beschränkte  sich  seine 
Teilnahme  au  gelehrter  Erforschung  der  Vorzeit  nicht  auf 
die  Grenzen  der  engeren  Heimat;  er  ist  von  Kiel  aus  als 
correspondiereridea  Mitglied  den  Geechichts vereinen  in  Pom- 
mern, Mecklenburg,  sowie  dem  für  friesische  Geschichte  und 
anderen  beigetreten  und  wurde  1838  zum  Ehrenmitglied  des 
naBBauischeu  Geschieh tsvereins  ernannt.  Schon  am  17.  De- 
cember  1833  hatte  ihn  die  philosophische  Fakultät  der  Uni- 
versität Kiel  durch  Ueberlragung  der  philosophischen  Doctor- 
würde  ausgezeichnet.  Im  Jahre  183T  gelangte  ein  Ruf  als 
ord,  Professor  der  Eeehte  an  die  Universität  zu  Basel  an  ihn, 
er  schlug  ihn  aus  und  erlaugte  im  October  desselben  Jahres 
die  ordentl.  Professur  für  Geschichte  in  Kiel.  In  diese  kio- 
]er  Zeit  fallen  auch  mehrere  wertvolle  selbstündige  Arbeiten. 
Unter  seiner  Redaction  wurde  die  Urkund  ousammlung 
der  Gesellschaft  für  vaterländische  Geschichte 
begonnen,  zu  welcher  er  bereits  in  Kopenhagen  reiches  Ma- 
terial gesammelt  hatte.  Auf  eigene  Hand  veröfientlichte  er 
das  Tortreffliche  Drkuudenbuch  zur  Geschichte  des 
Landes  Dithmarsuhen  (1834),  sowie  die  Sammlung 
altdithmarseher  Eechtsquellen  (1842).  itührolich  be- 
kannt in  der  juristischen  Litteratur  ist  die  1839  ersohienene 
Schrift:     der    ehemalige    Oberhof    zu    Lübeck    und 


446 


VI    A,  r.  . 


Hi  Gleisen. 


seine  Bcchtsspriiche,  DaDeben  ricTiteleii  sich  seine 
Sludien  auf  die  Erforschung  des  alten  Landosrechtea  der  Hei^ 
zogtiimer.  Hierher  gehört  unter  anderen  die  1831  erschie- 
nene Abhandlung  ühsr  die  vormalige  Landes  vprlre- 
tung  in  Schleswig-HoUtein,  mit  besonderer  Eiick- 
aioht  auf  die  Aerater  ud(1  Landschaften  und  über  die  erste 
holeteiniacbe  L  an  d  estei  1  u  □  ;,'  (1838).  Aber  Bolne 
Wirksamkeit  für  die  AufrechterhnUung  des  alten  Landesrech- 
tes und  die  Gemeinsamkeit  der  Herzogtümer,  wie  überhiiupt 
seine  deutaohe  Gesinnung,  niachten  ihn  der  dänischen  Eegie- 
mng  miasliebig.  Schon  sein  Verkehr  mit  Lornson  uad  aeine 
Sympathie  für  dessen  auf  Wiedergewinnung  einer  schleswig- 
hol stein!  sehen  TerfasBung  gerichteten  Bestrebungen  hatteu 
ihm  das  durch  einen  Verweis  vom  Prorector  kund  gegebene 
Uisafalloo  an  höchster  Stelle  und  die  misatrauische  Ueber- 
■wachnng  duroh  den  UniverBitätscurator  Jensen  zugezogen;  uud 
als  er  eine  Dankadresse  an  die  vertriebenen  7  Göltinger  Pro- 
fessoren mit  unterzeichnete,  wurde  ihm  auf  Uefehl  des  Kö- 
nigs durch  ZuBclirift  des  Curators  vom  19.  Januar  1838  in 
herben  Ausdrücken  das  allerhöchste  Missfallea  zu  erkenuen 
gegeben.  Doch  hat  ihn  daa  nicht  gehindert  seinen  Bechts- 
iiberzeugungen  nach  wie  vor  öffenllicheu  Ausdruck  zu  geben. 
So  schrieb  er  1R39  bei  dem  50 jährigen  Amtsjubiläum  des 
Kanzlers  von  Holstein  Grafen  Cai  Lorenz  v.  BrockdorfT  eine 
Gratulationsschrifl    über    die    P  ri  m  o  ge  ni  tu  r  Ordnungen 

der  aber  nur  die  ersten  24  Seiten  vetöffectiieht  worden  sind, 
da  der  weitere  Abdruck  von  der  dänischen  Regierung  unter- 
sagt   wurde;    zum  Ersatz    schrieb    er    die  Abhandlung    über 


Lande 


■Ala 


Sohle 


Kolstein  unter  dem  old  enburgisehen  Hause. 

Es  ist  verständlich,  wenn  diese  Verhältnisse  Michelsen 
den  Wunsch  nahe  legten,  auB  einer  Slelluug  zu  scheiden,  in 
der  er  nicht  mehr  mit  Freudigkeit  wirken  zu  können  glaubte. 
Auch  der  Graf  Brockdorif.  mit  dessen  zweiter  Tochter  Erne- 
atine  sich  Uichelaen  inzwischen  verlobt  hatte  (die  Vermählung 
fand  nach  dem  Tode  des  Vaters  im  October  1840  statt)  riet 


Bin  Oedenkwort. 


447 


ihm,  eine  Stellung;  im  Aiuland  zu  suchen.  Durch  DahlmaanB 
Vermittlung,  der  seit  seiner  Vertreibung  aus  Göttingun  in  Jena 
lebte,  -wurde  er  1841  nh  ord.  Professor  des  Staats-  und 
Völkerrechts  nach  Jena  berufen  und  hat  diese  Stellung  OstHin 
1842  angetreten, 

Mit  den  ihm  eigenen  Pflichtgefühl  arbeitete  er  aioh  in 
die  dem  neuen  Beruf  entsprechenden  Fächer  ein;  so  entstand 
der  Grundrias  zu  den  Vorlesungen  über  katho- 
lisches und  protestantischea  Kirchenrecht  (Jena 
1841)  und  über  das  allgemeine  Staatsrecht  (eben- 
daselbst 1843),  aber  fortgesetzt  blieb  er  auch  mit  den  Inter- 
essen seines  engeren  Heimatlandes  in  lebhafter  Verbindung. 
Seine  Polemischen  Erörterungen  über  die  schles- 
wig-holsteinische Staataaucceasion  (Leipzig  1844 
u.  46)  hrachten  ihn  in  ein  enges  persönliches  Verhältnis  zu 
dem  Herzog  Christian  Äugnst,  dessen  erster  Kechtsbeistand 
in  der  Erbfölgefrage  er  auch  später  geblieben  ist;  und  als 
das  Jahr  1848  die  Erhebung  der  Herzogtümer  brachte,  war 
er  einer  der  ersten,  welche  sich  der  provisorischen  Hegierung 
in  Eendaburg  zur  Verfügung  stellten.  Von  derselben  wurde 
er  mit  einer  aul'seroräentlichen  Sendung  nach  Berlin  betraut, 
bald  nachher  erfolgte  der  Einmarsch  der  PreuTsen  in  die  Her- 
zogtümer. Von  Berlin  zurückgekehrt,  wurde  er  vom  ersten 
Schleswig  -  holsteinischen  Walüdiatrikt  (rehraarn  -  Nordschles- 
wigl  zum  Mitgliede  dea  Frankfurter  Parlamentes  gewählt. 
Hier  schlosa  er  aich  dum  rechten  Centrum  an  und  entfaltete 
im  Geaetzgebungsausschusse,  dessen  zweiter  Vorsitzender  er 
war,  und  in  der  zur  Beratung  über  die  Einführung  der  oll- 
deutsehen  Wechselordnung  ernannten  Commission, 
in,  eine  umfaaaende  Thätigkeit.  Am 
t  dem  Reste  der  Gagernschen  Partei 
s.  Er  vermochte  sie,  wie  er  seinen 
ne  wirkliche  Nation alrepräsentatäon 
Nach  Jena  zurückgekehrt  widmete  er 
n  Eifer  seinen  Vorleaunge»  und  ge- 
Januar 


26.  Mai  1849  trat  er 
aus  der  Versammlung 
Wählern  erklärte,  als 
nicht  mehr  anzusehen 
sich  mit  um  so  gröfsi 


lehrten  Arbeiten  und  trat  mit  an  die  Spitze  des 
u  ina  Leben  gerufenen  Verei 


thüri 


VI,     A.  L,  J.  MiehaUen. 

Geschichte  aaä  Altertumskunde,  desEen  Thätigkeit  er 
erst  ak  zweiter,  i^anu  ab  erster  Voreitzender  und  als  HcraUB' 
geber  der  ZeitBchrift  leitete,  währeod  er  durch  eine  grofso 
Anzahl  von  Heiträgen  und  Monographien  über  zahlreiche  Fra- 
gen des  Ihüringiflchen  Altertums  an  der  gelehrten  Arbeit  selbst 
den  hervorragendateu  Auteil  nahm.  Ich  muse  auf  diese,  für 
uns  bedeutsamste  Seite  seines  Wirkens  in  beaouderem  Zu- 
aammeuhango  eingehec  und  berichte  deshalb  vorher  noch 
in  Kürze  den  weiteren  Vorlauf  seiuce  uufsereD  Lebens.  Ich 
übergehe  die  zahlreichen  Ehreubezeuguugeu ,  die  ihn  durch 
Titel,  Orden,  Ernennungen  zum  Mitglied  oder  Ehrenmitglied 
deutscher  und  aul'serdeutscher  gelehrter  Geseilschaften  iu  rei- 
cher EiiUe  zu  Teil  wurden  und  die  sich  in  Alberti»  Schrift- 
steller-Lexikon  genau  verzeichnet  finden,  nur  das  will  ich 
hervorheben,  dass  ihn  die  Stadt  Jena  in  dankbarer  Würdigung- 
Beines  verdienstvollen  Wirkens  für  Thüringen  am  16.  August 
1861  das  Ehrenbürgerrecht  übertrug,  und  dass  er  seit  1S52 
zum  Vorstand,  seit  1863  zum  ersten  Vorstand  des  germani- 
scheu Museums  in  Nürnberg  ernannt  wurde,  wie  er  denn 
auch  in  Verbindung  mit  G.  B,  Frommanu  von  dem  Anzeiger 
für  Kunde  der  deutschen  Vorzeit  mehrere  Jahrgänge  (!86S 
— 65)  herausgegeben  hat. 

Noch  einmal  sollte  Micheleen  in  die  politischen  Bewe- 
gungen der  Zeit  verflochten  werden. 

Als  1863  durch  den  Tod  Friedrichs  VII.  Ton  Dänemark 
das  Schicksal  der  Herzogtümer  an  einen  entscheidenden  Wende- 
punkt gelangte  und  Herzog  Friedrich  von  Augusleaburg  seine 
Erbansprüche  erhob,  trat  Miohelsen  mit  mehreren  Schriften 
(bei  Alberti  Nr.  38—40)  zu  Gunsten  dieser  Erbfolge  hervor. 
Zugleich  legte  er  seine  Stellung  am  germanischen  Museum 
nieder,  um  sich  ganz  der  Sache  de^  fierzogs  widmen  zu  kön- 
nen. Auf  Wunsch  desselben  begab  er  sich  nach  Frankfurt,. 
um  dem  bayrischen  Bundestagagesandten  von  der  Pforten,  wel- 
cher mit  der  lierichterstattung  über  die  Erbfolgefrage  beauf- 
tragt war,  hierbei  hilfreiche  Hand  zti  leisten.  Er  ist  nach- 
her erst  in  Gotha,  dann  in  Kiel  stets  in  der  Hübe  des  Her- 
zogs geblieben  und  hätte  oline  Zweifel,  wenn  der  Herzog 


Ein  G«denkwort. 


449 


i  Staatsdienst   an  liervor- 

c.     la  dieser  Aussicht  or- 

d  zog  sich  1867,  nach- 


die  RegiemnB  gokomiuen  wäre, 
ragender  Stelle  Verwendung  gefande; 
warb  er  iu  Sclüeswig  ein  Wohnhaus 
dem  dio  Sache  der  Herzogtämer  eine 
gegengesetzte  Lösung  gefunden  hatte,  dorthin  zurück;  mit 
dem  Herzog  blieb  et  bis  au  deasen  Tod  in  engster  Verbindung. 
Gegenüber  der  tiefen  und  dauernden  Verstimmung,  in 
welche  ihn  die  eeiueu  Bechtsüberzeugungeo  widersprechende 
Gestaltung  der  staatlichen  Verhältuisse  in  Deutschland  ver- 
setzt hatte,  und  die  noch  durch  den  Tod  seiner  Gemahlin 
(19.  Mai  18V2)  aufs  B«h  merz  liebste  vertieft  wurde.  Buchte  er 
Trost  ucd  Kraft  in  der  Arbeit  für  die  Wissenschaft.  Abge- 
sehen Ton  kleineren  an  die  Interessen  der  Jugend  anknüpfen- 
den Arbeiten  Über  uürdisclies  Altertum,  besuhUftigte  ihn  haupt- 
BJichlich  die  Herausgabe  und  Vervollständigung  der  schles- 
wig-holsteinischen Eirchengeschi  oh  te,  welche  der 
im  Mai  185Ü  verstorbene  Pastor  N.  A.  Jensen  hinterlassen 
hatte.  Nachdem  er  die  Herausgabe  der  beiden  ersten  Bände 
vollendet  hatte,  traf  ihn  im  Winter  1874  auf  75  eine  schmera- 
ToUe  und  langdauernde  Augenentzündung,  die  mit  der  fast 
völligen  Erblindung  des  rtchteu  Auges  endigte.  Erst  nach 
langer  Unterbrechung  konnte  er  mit  fremder  Hilfe  wissen- 
schaftliche Aufgaben  wieder  aufnehmen.  Er  begann  im  Herbst 
1875  die  Herausgabe  der  Schillerbriefe,  wozu  die  Ver- 
öffentlichung des  Briefwechsels  dce  Herzogs  Friedrich  Christian 
von  Schleswig-Holstein- Augusten  bürg  mit  Schiller  durch  Max 
Müller  in  der  deutschen  Rundschau  (Aprilheft  1875)  den  An- 
slofs  gegeben  hatte.  Diesem  Beispiel  folgend  veröffentlichte 
Michelsan  iu  derselben  Zeitschrift  (Aprilheft  1876)  Briefe  von 
Scliiller  au  den  Herzog  Friedrich  Christian  tob  Schleswig- 
Holsfoin-Äugustenburg  über  ästhetische  Erziehung,  worauf  im 
Herbst  des  Jahres  die  Buchausgabe  erschien.  Ostern  1877 
kam  nun  auch  der  3.  Band  der  Kirchen geschichte,  iu  welchem 
namentlich  die  Kcformationsge schichte  von  Dithmarschen  durch 
Michelsen  fast  gana  nou  bearbeitet  worden  ist,  heraus.  Zu- 
aiehmendes  Körperleiden  hinderte  ihn  immer  häufiger  au  der 
um  90  gröfeer  war  seine  Genugthuuiig,  ; 


450  VI.    A.  L.  J.  Kioheban. 

siebenjähriger  Arbeit  gelang,  durch  den  im  Frühjahr  1S79 
erschieueueu  -i.  und  lelztun  Üitud  der  £iri;  heu  (beschichte  das 
Werk  vollBtändig  abzuechlicrBen.  Diimit  aber  war  seine  Kraft 
erechopit.  Am  H.  Februar  dieees  Jahres  machte  der  Tod  die- 
sem reichen  Leben  ein  Ende. 

^ein  'wisseuscbaftlichor  Nachlasi  hat  dem  gemeinnützigen 
Sinn  des  Verstorbenen  gemäTs  eine  sehr  vielseitige  Verwen- 
dung erhalten.  Seine  reichhaltige  Manuskripteusammlnug  ging 
nn  <3ie  kieler  Universität  über,  die  iSammlung  vaterländischer 
Altertümer  hat  er  nach  und  nach  an  verschiedene  Aastalten 
ucd  Museen  vergeben,  die  juriatischa  Bibliothek  von  2000 
Bänden  war  schon  in  den  ersten  schleswiger  Jahren  von  ihm 
an  die  königl.  Bibliothek  zu  Stockholm  geschenkt  worden, 
seine  Oeschichtsbibliothek  von  ebenfalls  ungefähr  2000  Bän- 
den ist  durch  letKtwiUiges  Vermächtnis  an  sein  Ueimatsland 
Schleswig  -  Holstein  als  Grund  und  Anfang  eiuer  grofseren 
Landcebibliothek  übergegangen.  - 


Nachdem  wir   so    die  äufseren  Lebensscbicksale  Miom 
Büue  übersichtlich  dargestellt  haben,  gehen  wir  au  einer  WÖ| 
digang  seiner  gelehrten  Thiiligkeit  über,  in  so  weit  i 
selbe  auf  die  Ziele    und  Aufgaben  unseres  Vereins  erstrea 
Sammlung    und  wissenschaftliche  Benutzung    der   heimisclv 
Denkmäler    im  "Dienste    einer    urkundlichen    Erforschung   i 
thüringischen  Vorzeit,  das  war  die  Aufgabe,  welohe  si 
Verein  bei  seinem  ersten  Entstehen  gestellt  hat  und  r 
Lösung  mitzuwirken  Michelsen  in  hervorragender  Weise  I 
rufen  var.     Als  gelehrter  Germanist   fand  er  sieh  besondl 
aufgefordert,    diejenigen    Denkmäler    zum  Gegenstand    aeial 
wisBensohaftlichen  Thätigkeit  zu  machen,  welche  sich  auf  Vei 
fassuug  und  Hecht  beziehen.     In  den  im  Auftrage  des  Vereins 
von  ihm  herausgegebenen  E  ech  tsd  enkmalon  aus  Thü- 
ringen   (Jeua    186«)    hat    Michelaen    ein    reiches    Material 
thüringischer   Bechtsmonumente    aas    dem    Mittelalter    beige' 
bracht  und  dadurch  ein  Seitcustück  geschaffen  zu  £.  F.  Walchs 
in  den  letzten  Jahrzehnten  des  vorigen  Jahrhunderts  in  J«i 


Ein  Gfldenkirort. 


451 


TerÖffentlichton  vermischten  Beiträgen  zum  deutschen  Recht 
Jeder  Foracher  thüriDgischer  Hechtsgeschichte  wird  von  die- 
sen beiden  BammluDgeu  auszugehen  haben.  Id  eratur  Liuie 
Bind  es  die  Stadtreohte,  denen  MicheUen  seine  Aufmerk- 
samkeit zugewendet  hat  und  durch  deren  Veröffentlichung 
unter  Hinzufdgung  belehrender  Einleitungen  und  Erläuterun- 
gen die  Grundlage  geboten  ist,  um  die  Entwickelung  der  thü- 
ringisehen  Stadtrechte  uud  die  ihnen  zu  Grunde  liegenden 
RecbtsyerhältnisBe  und  Qrundaälze  zu  erkennen.  In  wie  weit 
daa  fcänkisehe  und  epater  das  säch«ische  Eecht  hier  von  Ein- 
flufs  gewesen  sind,  welche  Eigentümlichkeiten  des  thüringi- 
schen Rechte  sich  ausgebildet,  welches  Verhältnis  weiterhin  bei 
Eutwickelung  der  städtischen  Obrigkeiten  zu  den  landosherr- 
lichen  Gewalten  bestanden  hat,  die  Lösung  dieser  und  ähn- 
licher Aufgaben  ist  durch  Michelsens  Arbeiten  zwar  nicht 
in  Angriff  genommen,  aber  mit  vorbereitet  worden. 

In  den  Rechts denkmaleu  sind  die  alten  Stadtrechte  oder 
Auszüge  aus  denselben  von  Arnstadt,  der  Stadt  za  Clingen, 
Rudolstadt,  Blankeuburg,  Weimar,  Eönigssee,  Leuteuborg, 
FrankeehauBen  zum  gröfsteu  Teil  erstmalig  veröffentlicht. 
Daran  schliefst  sich  die  Publikation  der  von  Michelsen  neu 
aufgefundenen  Stadtordnnng  Johann  Friedrichs  des 
Grofsmütigen  für  Jena  (Jena  1858)  nebst  den  älteren 
Ordnungen  aus  dem  lö.  Jahrhundert,  eingeleitet  durch  eine 
über  die  Entwickelung  der  Stadt  Verfassung  belehrende  Ab- 
handlung ').  Eiue  ganze  Reihe  von  Publikationen  und  Unter- 
suchuugen  teils  in  den  Bechtedenkmaleu,  teils  in  besonderen 
Schriften  bezieht  sich  auf  die  Stadt-  und  Rechts ge schichte  von 
Erfurt  im  Mittelalter,  von  denen  die  Abhandlung  über  die 
Katsverfassang  von  Erfurt  im  Mittelalter  (Jena 
1855)  besonders  hervorgehoben  zu  werden  verdient.  Michel- 
sen veröffentlioht  hier  eine  im  Jahre  1452  niedergeschriebene 
und  wahrscheinlich  von  dem  obersten  Ratsroeiater  Härtung 
Kammer meister  verfasste  Aufzeichnung  über  die  Ordnung  des 
Stadtregiments  zu  Erfurt  aus  dem  sogenannten  Engelmaiins- 

1)  Vgl.  G.  Richter,  eioo  Jonaer  8t adlurdtiuiig  aus  dem  16.  Jahrh. 
In  diesem   Bande  dor  ZeiCachr.   379  ff 


452 


VI,     A.  h.  J,  Michelsen. 


buche,  unter  Zuziehung  von  zwei  auderen  fast  gleiclizojtigeii 
MaiiuakviptoD.  In  der  Einleituug  zeigt  Michelsen  im  Gegen- 
satz sn  Hegel,  duaa  Erfurt  durchaus  in  die  Klasae  der  hiachöf- 
licheu  Städte  gehört,  daaa  der  Erzbischof  van  Maiuz  unzweifel- 
haft als  der  eigentliche  LaudeBberr  der  Stadt  anzueeheu  ist, 
wie  dies  Verhaltais  in  dem  wichtigen  Orundvertrag  des  Erz- 
biachofs  Gerhard  II.  mit  der  Stadt  vom  Jahre  12R9,  den  60- 
genannten  'Koncordaten  Erzbischofs  Gerhard',  von  der  Stadt 
ausdrücklich  anerkannt  woräen  ist.  Die  wahrscheinlich  unter 
Einwirkung  maiozisoher  Vorgänge  erfolgte  Einrichtung  des 
Bales  als  selbstäadiger  Tom  Erzbischof  anerkannter  Stadt- 
obrigkeit  in  den  fünfziger  Jahren,  ist  dem  126U  in  Erfurt 
gestorbenen  Erzbischof  (lerhard  I.  als  Urheber  zuzu schrei ben. 
Der  Stadtrat  bestand  aas  24  Mitgliedern,  von  deuen  immer  die 
Hälfte  jährlioh  im  Amte  war.  Eine  Umwälzung  zu  Unguo- 
aten  der  Geschlechter  erfolgte  hald  nach  Beginn  des  14.  Jahr- 
handertfl.  Der  schwere  Krieg  gegen  Landgraf  Eriedrich  1, 
von  Thüringen,  in  welchem  die  Gemeinde  mit  harten  Kriegs- 
steuern  gedrückt  wurde,  führte  i;i09  zu  einer  Erhebung  det' 
Gemeinde  gegen  die  ratsfähigen  Geschlechter,  deren  Allein- 
herrschaft vollständig  gebrochen  wurde.  Es  wurden  statt  der 
bisherigen  2  hinfoi-t  4  Eatsmeiater  gewählt,  daneben  die  Vier- 
herren,  3  aus  der  Gemeinde  und  einer  aus  den  Handwerkern, 
welche  anfangs  wie  die  römischen  Volkstribuiien  ihren  Platzt 
vor  dem  Eingänge  zur  Hatsstabe  hatten,  aber  schon  1322  in 
das  liatscollegium  mit  aufgenommen  wurden.  Nach  der  ein 
Jahrhundert  jüngeren  von  Michelaen  veiöffentliohten  Eegi- 
mentsordnung  besteht  der  vollbesetzte  Stadtrat  aus  38  Per- 
sonen, von  denen  10  aus  der  Gemeinde,  10  aus  den  Zünften 
und  nur  4  aus  den  Geschlechtern  (Oefroundtoo)  genommen 
werden  sollen;  dazu  kommen  die  Vierherrea,  von  denen  S 
aus  der  Gemeinde,  einer  aus  den  Zünften  zu  nehmen  ist. 

Bezieht  sich  diese  Arbeit  vorzugsweise  auf  die  politische 
Stadtverfassung  Erfurts ,  so  wird  durch  andere  Arbeiten  eine 
ganze  Heihe  eigentümlicher  Eeohts Verhältnisse  dieser  Stadt 
heleuchtet.  Von  besonderem  Belang  für  die  mittGlalterliohe 
Kulturgeschichte  Thüringens    ist    die   1853    zu  Jena  als    Ein- 


Ein  Bedeiüiworti  453 

laduDgeachrift  zu  der  eraten  üeneralverBamrolung  des  Vereins 
zu  Eieenaoh  Terfaeate  Schrift  Der  Mainzer  Hof  au  Erfurt 
am  Ausgange  des  Mi  ttel  altera,  die  ich  nach  ihrem 
weBentlichec  Inhalt  kurz  charakterisiere,  um  auch  an  dieeem 
lieifipie!  zu  zeigen,  wie  Michelseu  derartige  Aufgaben  zu  he- 
handeln  pflegte.  Älit  Hilfe  geachichtUeher  Analogion  und  auf 
urkundliche  Spuren  gestützt,  sucht  der  Verfoeacr  eine  zu 
Anfang  des  12.  Jahrhunderts  in  Erfurt  erfolgte  Ansiedluiig 
von  Niederlandern  wahrscheinlich  zu  machen  und  daraua  den 
Ursprung  verschiedener  merkwürdiger  Thatsachen  uud  Zustände 
in  der  Stadtgeachichte  Erfurta  aufzuklären,  so  die  ereten  An- 
fänge des  eigenen  Freizinsguts  und  Fr  ei  zin  Brecht  es,  die  alte 
städtische  Wasserleitung,  das  "WnsBeramt  mit  der  Wasserord- 
nung  iu  der  Stadtverfassung ,  ofl'enhar  eine  niederländische 
Waterstaet  in  dem  hiunenländiachen  Erfurt  u.  a.  m.,  Ver- 
hältnisse, die  er  später  in  den  Rechts denkmalea  zum  Teil 
noch  weiter  erläutert  hat,  wie  dieselben  auch,  um  dies  hier 
beiläufig  zu  erwähueo,  lehrreiche  Erörterungen  über  flämi- 
sche Eecli  tagewohnheiteu  in  der  goldenen  Aue 
enthalten;  anziehend  ist  hier  inabcsocdere  die  Untersuchung 
über  die  rechtliche  Bedeutung  des  sogenannteu  flämischen 
Kirchganges  neuvermählter  Eheleute,  welchen  Michelsen  als 
die  formelle  Aufnahme  der  jungen  Frau  in  die  flämiache 
Eechtsgemeinachaft  erklärt.  Michelsen  beschreibt  sodann  in 
der  genannten  Abhandlung  den  landlichen  Gutscomples:  und 
Umfang  dea  mainzer  Hofes,  der  curia  episcopalis  Erfortiensia, 
an  der  Hand  urkundlicher  Nachrichten  und  charakterisiert  die 
verdienstvolle  "Wirksamkeit  des  erzbisohöflichen  Verwalters 
Nikolaus  Engelmaun.  Daran  schhefst  sich  die  Herauegabe 
eines  Teiles  des  nach  jenem  Beamten  genannten  Engelmanns- 
buches'.  Derselbe  war  1495  als  kurfürstlicher  Küchenmei- 
ster nach  Erfurt  berufen  worden,  hat  bis  1516  die  gesamte 
Hofverwaltung  durchgreifend  reformiert  und  in  der  nach  ihm 
genannten  Aufzeichnung  eine  reichhaltige  Zusann men Stellung 
von  Urkunden  und  Akten  über  die  erzstiftiHchen  Güter  und 
Gerechtsame  zu  Krfurt  gegeben.  Aus  diesem  in  l'riYafbesTtz 
zu  Erfurt  heJindlicheu  Buche    teilt  MiohuLteu    das    letzt«    au- 


454. 


VI.    A.  h.  J. 


geheftete  Stück  mit,  welches  eine  Anweisiing  für  Engelmanns 
Nachfolger  enthält.  Wir  haben  in  derselben  eine  ins  einzelne 
gehende  Wirtechaftsordnung,  die  einen  kieiren  Einblick  in  das 
Innere  der  ganzen  dortigen  Verwaltung  gewährt  und  bis  ins 
kleinste  den  GeHchäftsbetrieb  des  gesaniten  DienetpersonalB 
regelt.  Ist  es  auch  eine  Uebertreibtiug,  wenn  Michelsen  den 
Wert  dieser  Aufzeichnung  niit  Karle  d.  Grossen  berühmten  Ca- 
pitulare  de  villia  vergleicht,  so  ist  ^och  ihre  Bedeutung  für 
die  Geschichte  der  Landwirtschaft,  Kultur  und  dos  Hechtes  un- 
zweifelhaft. In  den  gleichen  Zueammenhang  gehören  noch  die 
in  den  Bechtsdenkmalcn  enthaltenen  Verüitentlichungen  und 
Erörterungen  über  die  alte  Wafiserordnung,  Freizineordnung, 
Salzmark tsordnung,  erzbiechöäich  -  weltliche  Gerichtsordnung 
nnd  das  Eatsgericht  zu  Erfurt,  von  dem  eine  Keiho  von 
Sprüchen  in  den  versohiedensten  Bechtsf ragen  mitgeteilt 
worden. 

Wir  sehen  schon  hieraus,  dass  Micheleea  seine  Aufgabe 
nicht  auf  Vei'fassungs-  und  Kechtsgeschichte  im  engeren  Sinne 
beschränkt ,  sondern  auch  auf  andere  Lebeng-  und  Kulturge- 
biete ausgedehnt  hat.  Ich  muss  hier  noch  auf  eine  beson- 
dere Gattung  geschichtlicher  Denkmäler  hinweisen,  auf  welche 
Michelsen  durch  seine  Studien  geführt  wurde,  das  Gebiet  der 
Heraldik  und  Wappenkunde,  die  er  duroh  zwei  wert- 
volle Arbeiten  bereichert  hat;  ich  meine  die  Schrift  über 
die  Ehrenstücke  und  den  Eau  t  enkr  anz  aUhistori- 
suhe  Probleme  dcT  Heraldik,  welche  Michelsen  der  1864 
in  Gotha  abgehaltenen  Generalversammlung  unseres  Vereins 
vorlegte  nud  die  bei  Gelegenheit  der  1857  in  Jena  abgehal- 
tenen Generalversammlung  verfasste  Schrift  über  die  älte- 
sten Wappens childe  der  Landgrafen  v.  Thüringen. 
Ich  kann  mir  nicht  versagen,  auf  den  Inhalt  der  erstgenann- 
ten liier  etwas  näher  einzugehen,  die  nach  meinem  Urteil  als 
ein  Muster  geschichtlicher  Methode  und  geistvollen  Scharfsin- 
nes anzusehen  ist.  Der  Verfasser  zeigt  in  Anknüpfung  an 
seine  in  der  germacistiechen  Litteratur  rühmlich  bekannte  ilbei- 
aua  lehrreiche  und  auch  für  die  den  Philologen  anziehende 
Untersuchung   über    die    Hausmarke    (Jena    1853),    dass 


Bin  Gedsnbwort, 


455 


das  Wappen  seinem  ureprün glichen  inneren  Weaen  nach  der 
uralten  einfachen  Hausmarke  gleich zuachten  ist,  also  auch 
eeia  wahree  Verständnis  erst  aus  der  richtig  verstandenen 
Bedeutung  der  Hausmarke  erlangt.  Daa  Material,  welches 
die  Wappenkunst  zuerst  nachbildete,  iat  Hausgebälk,  der  äl- 
teste heraldische  Wappenschild  Nachahmung  eines  Faches  in 
der  äufeeren  Hanawaad.  Deranach  sind  die  Wappen  als  he- 
raldiaierte  Hausmarken  zu  würdigen,  ala  Zeichen  des  Sfamm- 
Bitzes,  nicht  als  Auszeichnungen  für  Waffe nthaten.  An  der 
Hand  der  Urkunden  führt  nun  der  Verfasser  den  Blrengen 
^Kachweig,  dase  in  der  Entwickelung  des  thüringischen  Wappen- 
weseua  zwei  Zeiträume  auseinander  gehalten  werden  miiasen, 
erstens  ein  solcher,  in  welchem  die  eiufachen  Zeicheuwappen 
ä.  h.  die  sogenannten  Ehrenstücke ,  die  eben  als  Bauzeicheu 
zu  würdigen  sind,  durchaus  vorherrBchen ;  zweitens  denjeni- 
gen Zeitraum ,  wo  wirkliche  Wappenhilder  jenem  einfachen 
Balkeusystem  auf  den  Wappenschildern  zur  Seite  traten  und 
dasselbe  zum  Teil  ganz  in  den  Hintergrund  drängten.  So 
zeigt  das  Wappen  der  alten  Landgrafen  5  roto  Öuerhalkeu 
in  silhemera  Felde,  gleichsam  das  Wajjpen  der  Wartburg, 
als  des  iStammsitzcs.  Erst  Landgraf  Hei'mann  setzte  den  auf- 
gerichteten Löwen  auf  den  WappBaschild,  der  rote  Löwe 
wurde  nun  in  ein  blaues  Feld  gesetzt  und  der  alte  Wappon- 
Bchild  des  Hauses  auf  ihn  übertragen,  weraue  sich  seine  5 
weifsen  Querstreifan  erklären.  Auch  auf  dem  Wappen  der 
Markgrafen  v.  Meifsen  fehlt  noch  im  1.  Deoennium  des  13. 
Jahrhunderts  der  howo.  la  den  herzogl.  sächsiaehen  Wap- 
penschildern liegt  der  (Srundplan  noch  deutlieh  vor  Augen, 
In  der  ältesten  Zeit  bestand  daaselhe,  wie  es  von  dem  an- 
haltischen  Fürstenhaus  noch  geführt  wird,  aus  5  erhabenen 
nnd  5  tiefer  liegenden  Balken  überein  andergelegt,  heraldisch 
ausgedrückt  aus  5  schwarzen  Querbalken  im  goldenen  Felde. 
Im  13.  Jahrhundert  wurde  teils  der  Rautenkranz  darühcrge- 
legt,  teile  der  ganze  Wappenschild  zu  einem  längs  geteilten  ge- 
I  macht;  im  rechten  Felde  zeigt  sich  ein  halber  Adler,  im  lin- 
i  deutlich  die  5  erhabenen  Üuerbolkeu  uud  darüber  scliräg 
l  eine  etwas  geschwungene  Linie.     Hm  haben    also    im   13, 


456 


VI     k.  L.  J. 


Jahrhundert  die  Wappenschilder  useerer  Fürsten,  die  vorher 
Llos  mit  ciofachen  Ebreo stücken  geziert  waren,  ganz  oder 
teilweise  sich  umgeformt;  diese  ErBoheinung  wiederholt  sich 
durchgängig  in  den  Wappen  der  Grafen  und  Edlen  iu  Thü- 
ringen, wie  dies  au  einer  ganzen  lleihe  von  Beispielen  \n 
sehr  eingehender  Weise  nachgewieseu  wird. 

Die  ältesten  Wappenschilde  waren  also  durchgängig  mit 
Bogenannton  E hren stück en ,  die  sinnbildlich  Balkenwerk  dai< 
etellteo,  gezeichnet.  Eist  mit  dem  13.  Jahrhundert  ist  die 
Umbildung  der  Balkenwappeu  in  Bilderwappen  erfolgt.  Sie 
geschieht  bei  dem  thüringischen  Heirenstaude  im  wesentlicheii 
dnrch  Aufnahme  des  Löwen  in  den  Wappenschild,  der  Löwe 
aber  ist  wohl  damals  schon  als  Symbol  des  Hcrrenetandes  zu 
betrachten.  Auffallend  ist,  daas  überall  ein  bestimmter  Ty- 
pus des  Löwen  auftritt,  nämlich  der  aufrecht  stehende  (Lion 
rampaut).  Miohelsen  sucht  die  Erklärung  hierfür  in  der  An- 
nahme, daes  der  aufgerichtete  Löwe  das  alte  Heerzeichea  des 
thüringischen  Stammes  gewesen  sei.  Dann  würde  die  Ver- 
wandlung des  alten  nationalen  Stammeszeicheus  m  das  Besitz- 
wappen  landesherrlicher  Gesuhlechter  ein  ausdrucksToUes  Sinn- 
bild der  Umbildung  der  staatlichen  Verfassung  Deutschlands 
sein,  'ein  monumentales  Zeugnis  von  der  vollbrachten  Um- 
bildung der  ursprünglichen  Volksverfassung  in  den  feudalen 
Patrimonialstaat ,  von  dem  Uoborgange  des  alten,  gemeinen 
Heerbannes  iu  dynastische  Heerschilde,  von  dem  Untergänge 
der  vor;!eitigen  Landesgemeiuden  iu  dem  durch  die  Landes- 
hoheit der  Herzoge  Grafen,  freien  Herren  als  Erbgut  gestal- 
ten Territorialismus'. 

Den  SchluBB  der  gehaltreichen  Schrift  bildet  die  heral- 
dische Untersuchung  der  Eautenkrone,  der  sogenannten  „ruta 
Saxonica".  Nach  eingehender  kritischer  Widerlegung  der  bis 
dahin  vorgebrachten  ungenügenden  Erklärungsversuche  be- 
gründet der  Verfasser  ausführlich  seine  nicht  völlig  überzeu- 
gende, doch  jedenfalls  geistreiche  Hj-pothese,  wonach  der 
Eautenkraoz  niohts  ist  als  das  Symbol  der  Dornenkrone  Christi. 
Der  Butenkranz  ist  ein  Ruten g eÜech t ,  der  Ausdruck  Hute, 
virga,  althochdeutsch  ruota,   wird  gerade  in  Bezug  auf  Dor- 


Bbi  fMenWoTt 


457 


nen  ond  Disteln  oft  gebraucht.  Schon  der  gelehrte  Jesuit 
Sylvester  a  Petra  Sancta  hat  hi  eeineni  1G80  zu  Rom  heraus- 
gegebeucn  Kupferwerke  über  die  Gesehlechtswappen  beetiminte 
Belege  einer  in  den  WoppenBchildern  BÜdeuropüi scher  Ge- 
«hleohter  in  grüner  Farbe  dargestellten,  über  deu  ganzen 
Schild  von  der  heraldisch  rechten  zur  linken  hin  liegenden 
Dornenkrone  eines  Geflechtes  von  Dornenruten,  gegeben  und 
nnt  der  ruta  Saxonica  zusammengestellt.  Die  Aufnahme  dieses 
Symbols  entspricht  der  tiefrehgiösen  Stimmung,  welche  damals 
auch  in  Thüringen  und  Sachsen  den  Kitter-  und  Adelstand  er- 
fällte. In  Holstein  wurden  dem  Lauenhurg lachen  Stammwappen, 
dem  Nesselhlatte,  3  Nägel  vom  Kreuze  Christi  zur  Zierde  bei- 
gefügt; wie  nahe  läge  es  annunehmen,  dass  Herzog  Albrecht  I. 
von  Sachsen,  der  Schwiegervater,  Lehnsherr  und  der  lauenbnr- 
gisehe  Nachbar  des  regierenden  Grafen  v.  Holstein -Stormam 
damals  sein  aBkanisohes  Stammwappen,  die  5  Balken  für  aieli 
und  seine  Nachkommen  mit  der  Dornenkrone  geschmückt  hat? 

Wenn  aber  die  ruta  Saxonica  nicht  als  gewohnliches 
Dornengefleoht,  soDderu  in  typischer  Weise  als  grünes  Laub- 
werk sich  darstellt,  so  sucht  dies  Michelsen  ans  der  altger- 
manischeu  Volkssage,  dass  die  Domenkrone  Christi  aus  Zwei- 
gen der  Stechpalme  geflochten  gewesen  sei,  zu  erklären,  wie 
donu  auch  die  Stechpalme  auf  eine  bestimmte  Form  des  Laub- 
ornameDtes  als  Erklärung  angeweudet  werden  könne. 

Wenn  weiterhin  die  Herstellung  eines  zuverläsBigen  Dr- 
kuudenechatzes  für  die  ältere  Geschichte  Thüringens  als 
eine  Hauptaufgabe  des  Vereins  angesehen  werden  musste, 
so  hat  Michelsen  auch  zur  Lösung  dieser  Aufgabe  einen 
wertvollen  Beitrag  geliefert.  Von  ihm  stammt  der  Entwurf 
eines  codex  Thnrtngiae  diploma tieus,  von  welchem 
1854  die  erste  Lieferung  zu  Jena  erschien,  enthaltend  das  Di- 
plomatar  des  ehemaligen  Klosters  Eapelle  unter  dem  Ama- 
borge.  Schon  1852  hatte  er  als  Probe  eines  Jenaer  Urkun- 
denbuches  (specimen  codicis  diplomatici  Jenensis), 
sieben  uugedruckte  Urkunden  aus  den  Jahren  1430—97  ver- 
üflentlicht.      In    der  lehrreichen  Vorrede ')    bespricht    er    die 


ri)  Vgl.  Zeilschr. 
IX. 


31 


458 


VI.     Ä.  L.  J.  lEofafllgBn. 


Aufgabe  des  Vereins,  bezüglich  Aufsuchung,  Samraluug  und 
Herausgabe  bisher  unbekannter  Quellen achriften  zur  thilrin- 
gischen  Geschichte  und  legt  zunächst  den  Plan  eines  ürkun~ 
denbuohea  der  Stadt  Jena  eingehend  dar.  Die  .Ausarbeitung 
eines  thüringiechen  Urkunden  buch  es  ist  dann  freilich  hinter 
anderen  Aufgaben,  namentlich  der  Heranegabe  der  thüringi- 
schen Geschichtsquellen,  damaU  in  den  Hintergrund  gedrängt 
und  oret  nach  der  Neubegtiinducg  uBseres  Vereines  wieder 
ernsthaft  ins  Auge  gefasst  und  in  Angriff  genommen  worden. 

SchliefBÜch  bedürfen,  abgesehen  von  zahlreichen  in  der 
Zeitschrift  niedergelegten  Beitragen,  noch  zwei  Arbeiten  Michel- 
sena  der  Erwähnung,  welche  sieh  auf  die  politische  Geschieht« 
Thüringens  im  Mittelalter  beziehen.  Die  zum  Gedächtnis 
von  Dahlraanns  öOjährigem  Dootor Jubiläum  verötfenüichte  Ab- 
handlung Die  Landgrafschaft  Thüringen  unter  den 
Königen  Adolf,  Albrecht  und  Heinrich  VII,  (Jena 
1860)  >)  ist  von  geringerem  Belang;  für  weit  wertvoller  halte 
ich  die  1856  zu  Jena  erechienene  Einladunggschrift  zu  der 
4.  Generalversammlung  des  Vereias  Urkundlicher  Aus- 
gang der  Grafschaft  Orlamünde. 

Aus  dem  Hoifmann -Heidoureichiachen  Maauakript  im 
grofaherzogl.  Staatsarchiv  zu  Weimar,  welchea  bekanntlieÜ 
eine  umfassende  und  urkundliche,  leider  zum  grofsen  Teil 
noch  immer  unverwertete  Geschichte  der  Grafen  von  Orla- 
münde^) enthält,  veröffentlicht  Mieholsen  dem  urkundliche!] 
Stoffe  nach  eine  Mitteilung  über  den  sogenanutcn  thuiingi- 
schen  Grafenkrieg,  welcher  den  Ueborgttng  der  Grafschaft 
Orlamünde  auf  die  Landgrafen  von  Thüringen  zum  wichtig- 
sten Ergebnis  hatte.  Für  diese  denkwürdige  Fehde  hat  erst 
Michelsen  ein  tieferes  Verständnis  eröifnet,  indem  er  darlegt, 
dasB  es  sich  für  den  Landgrafen  um  nichts  geringeres  han- 
delt, als  darum,  der  entwickelten  gräflichen  LHndeaherrlieh- 
keit  gegenüber,  die  landgrälliche  Fürstenhoheit  über  Thürin- 
gen mogliehst  zur  Geltung  und  Anerkennung  zu  bringen.  £t 
zeigt,  wie  die  beiden  Grafen gesc lue chler  von  Orlamünde  und 

1)  Vgl.  Zeltschr.  VII,  5. 

2)  Vgl.  Zoitsclir,  VI,  i  n,  3 


Ein  GedsDkwort.  469 

von  Schwarzburg  den  wohlbeiechoeten  Flan  Terfolgeu ,  eich 
im  thüringer  Lande  ein  gröfseree  und  EusammenhÜngendereB 
Herrschaftsgebiet  zu  verHohaäea,  wie  inabesondere  die  Grafen 
Ton  Schwarzburg  in  Gemeinschaft  mit  der  jüngeren  Orlamünder 
Linie  zu  Weimar  das  schöne  Saalthal  von  Saalfeld  bis  Dom- 
burg einschlief  »lieh  als  geschloBBcnes  Territorium  zu  erwerben 
Buchteu ,  wie  dann  dies  njigtem  iiuerst  1342  durch  Landgraf 
Friedrich  deu  Erusthoften  gesprengt  wird,  indem  derselbe  das 
feste  Orlamünde  mit  der  gegenüber  gelegeneu  Woifsenburg 
durch  Vertrag  mit  dem  verschuldeten  Haupte  der  älteren  orla- 
ntündischen  Linie  an  sich  bringt.  Derselbe  hat  dann  im  Bunde 
mit  der  Stadt  Erfurt  gegen  die  Grafen  von  Schwarzburg  und 
"Weimar -Orlamünde  und  den  ihnen  verbündeten  Erzbiachof 
von  Mainz  in  blutiger  Fehde  seine  Sache  siegreich  durchge- 
fochten und  eine  vollständige  Mediatieierung  und  Enterbung 
der  Grafen  von  Orlamünde  herbeigeführt,  welche  bald  nach- 
her ( 1 373)  den  Uebergang  Weimars  in  den  unmittelbaren 
Besitz  der  Landgrafen  von  Thüringen  zur  Folge  gehabt  hat, 
Ueherblickt  man  diese  FüUo  gelehrter  Arbeiten  zur  thü- 
ringischen Geschichte,  die  sich  im  wcEcntlichen  in  die  kurze 
Spanne  eines  Jahrzehnts  zusammendrängen ,  so  erstaunt  mau 
über  den  rastlosen  Arbeits  trieb  und  die  unermüdliche  Ar- 
beitskraft des  Manues  ebensosehr,  wie  über  die  Treue  und 
Hingebung,  welche  er  der  neuen  Heimat,  dem  neuen  Beruf 
mit  seinen  ihm  zum  Teil  ganz  fremden  Aufgaben  ,  gewidmet 
hat.  Schon  dieser  Ausschnitt  seines  gelehrteu  Wirkens  cha- 
rakterisiert ihn  als  Menschen  und  Gelehrten;  zeichnete  Treue, 
Itechtssinn  und  Wahrhaftigkeit  den  Menschen,  ein  vielseiti- 
ges gründliehos  Wissen,  kritischer  Takt  und  eindringender 
Scharfblick  den  Gelehrten  aus,  so  sind  es  eben  diese  Eigen- 
schaften, welche  auch  seinen  Arbeiteu  für  unseren  Verein 
ihren  Stempel  nufpri^en;  freilich  war  Michelsen  mit  dem 
Wechsel  der  Stellung  und  des  Arbeitsgebietes  aus  dem  Zu- 
sammenhang mit  den  früheren  Studien  herausgekommen,  und 
er  hat  die  hierdurch  bedingte  Zersplitterung  seiner  wissen- 
schaftlichen Thätigkeit  später  selbst  beklagt.  Vielleicht  darf 
man  bedauern ,  dass  er  seine  hohe  Begabung  für  rechtsge- 
31* 


1 


460  ^-     ^'  L-  *'•  MichelseD.    Ein  Gedenkwort. 

schichtliche  Forschung,  die  besonders  in  einem  feinsinnigen 
Verständnis  für  Entstehen  und  Werden  rechtlicher  Verhält- 
nisse und  in  dem  Blick  für  geschichtliche  Analogie  beruhte, 
nicht  für  die  Lösung  von  Aufgaben  gröfseren  Stiles  auf  dem 
ihm  so  vertrauten  Gebiet  des  nordischen  Altertums  verwertet 
hat.  Wir  aber  müssen  ihm  dafür  dankbar  sein;  was  er  der 
nordischen  Rechtsgeschichte  entzogen  hat,  das  ist  der  Ge- 
schichtsforschung Thüringens  zu  gute  gekommen,  um  welche 
er  sich  durch  seine  hauptsächlich  auf  Sammlung,  kritische 
Sichtung  und  Erläuterung  urkundlichen  Forschungsmateriales 
gerichteten  Arbeiten   ein   bleibendes  Verdienst  erworben  hat. 

«.  aichter. 


Eduard  Frommann. 
Kin  Nacbruf. 

Am  9.  Uai  d.  J.  wotde  unserem  Verein  der  Bucbhiindlcr 
m^rd  Frommann,  weluher  demselben  aeit  seiner  Neubcgriin- 
äang  als  Vorstandsmitglied  angehört  hatte,  durch  dea  Tod  ent- 
rissen. "Wir  folgon  einer  Pflicht  der  Dankbarteit  und  uiiiem 
Gebot  des  Herzens,  wenn  vir  seinem  Andenken  in  dieser  Zeit- 
aehrift,  deren  Verleger  er  war,  ein  kurzes  Nachwort  widmen. 

August  Hermann  Eduard  Frommann,  der  Sohn  unseres 
ehrwürdigen  Mitbürgers,  des  Herrn  Dr.  Friedrieh  Joh.  From- 
mann und  der  entschlafenen  Frau  Wilbelmine  Frommann, 
geb.  Günther,  wurde  am  16.  Juli  1834  zu  Jena  gebaren. 
Nachdem  er  seine  Vorbildung  in  der  Erziehungsanstalt  des 
Dr.  Volkmar  Stoy  erhalten,  bezog  er  Ostern  1849  das  Gym- 
uasiom  zu  Weimar,  welches  er  Ostern  18ä3  mit  dem  Zeug- 
nis der  Beife  verliefs.  Seine  geistige  und  sittliche  Fntwicke- 
lung  berechtigte  zu  schönen  Hoffnungen.  Schon  beim.  Eon- 
firmanden Unterricht,  welchen  der  Geheime  Kirchenrat  Dr.  th. 
J.  K.  E.  Schwarz  leitete,  zeichnete  er  sich,  nach  dessen  Zeug- 
nis vor  allen  mit  ihm  Bugleich  Vorbereiteten  dorch  den  rei- 
chen Gehalt  nnd  die  Klarheit  seiner  Ausarbeitungen  aus.  Die 
Zensuren  seiner  Lehrer  in  "Weimar  heben  rühmend  hervor 
das  kräftige  Streben  und  den  retuen  Sinn,  die  Redlichkeit 
und  Besonnenheit,  die  Liebe  und  Sorgfalt  im  Arbeiten  und 
Denken,  besonders  auch  das  Stieben  nach  Selbständigkeit  der 
Ansicht. 

Ostern  1853  trat  er  als  Lehrling  in  die  Buchhandlung 
des  Vaters  ein  und  licfs  eich  Ostern  1854  als  Student  in  der 


philoBoph.  Fctkoltät  immatrikulieren,  um  neben  der  Äuebildt 
im  Boiuf  zugleich  Beine  wissenschaftliche  Üildung,  ui 
lieh  auf  germanistisch  cm  Gebiet  durch  den  Besuch  dei 
lesungen  bei  Lilienkron  und  Hettner  zu  erweitern., 
vollendeter  Lehrzeit  ging  er  als  Gehülfe  zu  W.  Hertü  (Beeulj 
sehe  Buchhandlung)  nach  Berlin,  dann  in  das  grol'se 
quariat  von  Lempertz  in  Kolu  und  von  hier  ans  im  Hei 
1857  auf  ein  halbes  Jahr  als  Student  nach  Bonn, 
folgte  ein  zweijähriger  Aufenthalt  in  England  (Ostern  ItH 
—  60),  wo  er  in  dem  Geschäft  von  Williame  &  Norgate  j 
London  thätig  war,  von  hier  aus  mochte  er  mit  sein 
Bruder  Karl,  damals  Arzt  im  deutschen  Hoapitol, 
zu  den  Seen  in  Westmorolaud  und  nach  der  Insel  Man.  j 

Damit    waren    seine    Lehr  -    und    Wauderjahre 
Ausgerüstet  mit  einem  reichen  und  vielseitigen  Wissen, 
traut  mit  dea  Verhältnissen  seines  Berafs,  bereichert  mit  ^ 
mannichfaohsten    Eindrücken    des    Natur-    und    Vijlkerlebii 
kehrte   er   im   März   IS60    nach  Jena  in    das   väterliche  ^ 
Bchäft  zurück  und  erhielt  am  28.  December  d,  J.  TOm  V« 
das  Sortimentsgeschäft  als  Eigentom.    8eiue  wiasenschaftlicl 
luteressen  veranlassten  ihn  damit  ein  Antiquariat  i 
den,    worin  er  sich  bald  auf  die  antike  und  deutsche  ] 
logie  mit  ihren  Nebenzweigen  beschränkte.     Von  seiner  l 
Bensohaftlichen  Einsicht  zeugen    die  musterhaften  Lageria 
löge.     Am  V.  April  1866  vermählte  er  sich  mit  Sophie 
brand ,    der  Tochter   des   als   Lehrer  und   Gelehrter    hen 
ragenden  Frofessors  der  Staats wissenHohaften  an  der  Uni'ff 
sität,  mit  der  er  in  glücklichster,  wenn  auch  kinderloser, 
lebte.     Im  Juli  1875  erwarb  er  von  seinem  Vater  die  i 
seit   einiger  Zeit   für  denselben    geleitete  Bachdruckorei  i 
Eigentum.    Das  Sortimentsgeschäft  verkaufte  ei,  um  sich  g 
dem  Verlag,  dem  Antiquariat  und  gelehrten  Arbeiten  zu  i 
men,  zu  welchen  ihn  seine  geistige  Richtung  vorwiegend  t 
zog.     Einen  schönen  Beleg  für  seine  Befähigung   zu  gelej 
tem  Schaffen  bieten  seine  Aufsätze  zur  Geschieht 
Buchhandels    im    IB'»"  Jahrhundert,    von   den. 
erste  Heft,  Frankreich  behandelnd,  1876,  das  zweite, 


Bduud  Fromminii. 


463 


betreffend,  1881  kacz  vor  Beinern  Todü  eraoliieu.  Diese  Ar- 
beiten zeugen  durch  den  gebotenen  Htoff  und  die  Art  seiner 
Verarbeitung  von  umfasBender  und  gründlicher  Gelehrsamkeit; 
ebenso  läsat  die  Klarheit,  A iiachaulichkeit  und  t^orgfalt  des* 
Ausdrucks  ein  nicht  gewöbnlichee  Geschick  für  Darstellung 
erkennen. 

An  den  Beetrebimgeu  unseres  Vereins  hat  Frommann  le- 
bendigen Anteil  genommen,  hat  Inabesondere  durch  gewissen- 
hafte und  umsichtige  Verwaltung  der  Kassengeschäfte  und 
zugleich  als  Verleger  der  Zeitschrift  die  Zwecke  des  Vereins 
gefordert.  80  haben  wir  an  ihm  einen  waokorn  Mitarbeiter, 
zugleich  aber  auch  einen  guten  und  edlen  Menschen  ver- 
loren. Wer  ihm  näher  trat,  muaste  ihm  von  Herzen  zugetan 
sein;  die  Lauterkeit  und  Geradheit,  wie  der  liebenswürdige 
Humor  seines  Wesens  waren  der  Spiegel  einer  innerlich  kla- 
ren, reinen  und  glücklichen  Natur. 

Ein  plötzlicher  Tod,  das  Ergebnis  einer  jäh  verlaufenden 
Lungenentzündung,  hat  den  kräftigen  Manu  von  der  Höhe 
des  Ijobons  und  aus  einem  reichen  und  glücklichen  Wirken 
hinweggerafft,  um  ihn  höherer  Vollendung  entgegenzufahren. 
1  Herzen  wird  er  eine  bleibende  Stätte  haben! 

&.m  Todtenfeste   1881 
fi.  R. 


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;     I 

4. 


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I  ■. 


tieschäftliehe  llitteilaugeu. 


/^ 


Bericht 

^Tlier  die  Thätigkeit  des  Vereins  für  Tliüiingischc  Go- 

schichte  luid  AltertHmskuudc 

«it  seiner  Heubegnindung  am   12.  November  1S76  bis  zur 

GenenÜTerBammlung  io  Gotha  am  12,  Ootobet  1881. 


R.  1.  Lipsiis. 

Nachdem  der  frühere  verdiente  Vorsitzende,  Geh.  Eat 
Dr.  Michelaen  Jena  verlasseo  hatte,  war  die  Thätigkeit  des 
Voreins  allmählich  völlig  in  Stocken  gerateu.  Nach  mehrjäh- 
rigem Stillstand  der  Arbeiten  wurde  am  12,  November  1876 
zunächst  der  Vorstand  neu  zusammengesetzt.  Auf  Einladung 
des  einzigen  noch  übrigen  Mitgliedes  des  altou  Vorstandes, 
Buchhändler  Dr.  Friedrich  Frommann  seo,,  versammelten  sich 
an  diesem  Tage  von  früheren  Mitgliedern  die  Herren  Geh.  Eat 
Dr.  Seebeek,  Prof.  Dr.  Klopfleisoh  und  Prof.  Dr.  Meyer,  zu 
denen  als  neue  Mitglieder  die  Herren  0 berapp ellatdonerat 
Prof.  Dr.  Muther,  Gymnasialdirektor  Dr.  Eiehter,  Oberappel- 
lalionsrat  Dr.  Äusfeld  und  Dr.  Karl  Schulz  sicli  hinzuge- 
sellteu.  £s  wurde  zunächst  der  Vorstand  w iederher gestellt : 
zum  Vorsitzenden  wurde  OAR.  Muther,  zum  stellvertretenden 
Vorsitzenden  Direktor  Eiehter,  zum  Schriftführer  Prof.  Klop- 
fleisoh, zum  Kassierer  Dr.  Schulz  erwählt;  gleichzeitig  wurde 
auf  Anregung  von  Geh.  Eat  Seebeck  die  Wiederaafnahme  der 
Veröffentlichungen  beschlossen  und  Direktor  Eiehter  mit  der 
Herausgabe  der  Zeitschrift  betraut.  Die  Einborufung  einer  Ge- 
neralversammlung, welcher  aatauugsmäfsig  die  erste  Wahl  zu- 
jgeBtanden  hätte,  wurde  bis  auf  die  Zeit,  wo  der  Verein  v 


468  QeMhBftlicIie  HitteünngeiL 

ein  kräftigeteB  Leben  entfaltet  haben  wüide,  verschöbet 
der  Voratandsaitzung  vom  5.  Februar  1877  wurde  darauf  d 
Au8BßhiiHB  ergänzt,  und  zu  Mitgliedern  desselben  OAE. 
feld,  die  Professoren  Meyer,  Sievera,  Klette  und  der  Beriet 
eistatter  erwählt;  die  älteren  verdienten  Mitglieder  Geh.  '. 
Seebeok,    Geh.  Regierangarat    Prof.  Hildebrand,    Prof.  Aä< 
Bohmidt  und  Dr.  Friedrich  Prommann  wurden  zu  Khreni 
gliedern    ernannt;    an    die    bisherigen    Mitglieder 
Verdns  -warden  sohriftliche  Anfragen  gerichtet,    ob   sie  c 
nenbelebten  Vereine  auch   ferner  angehören  wollten, 
irorde  beschlosaeu,    die  alten  Yerbiudungen    mit  auswärtig] 
Vereinen  wieder  anzuknüpfen.    In  der  ersten  Ausschuaaaitzui 
vom  16.  Mai  1877  konnte  eine  Mitgliederzahl  von   147  (ij 
alte,  27  nene  SlitgÜeder)  und  von  6  Ehrenmitgliedern  (ai 
den   eben    genannten    noch    Geh.   Ral    Michel sen)    festgeai 
werden.     Es  wurde  weiter  beschlossen,  die  Landesfilrsten  i 
Thöringiachen  Staatengruppe    um  Uebernahme    dea  Protei 
rates  des  Vereines    ehrerbietigst  anziigehn,    eine  Bitte, 
eher  von  sämtlichen  sieben  Landesherren  gnädigst  ectsprod 
wurde.     Auf   Veranlassung    des  Vorsitzenden  Muther    ■ 
in  derselben  Sitzung  zur  Erleichterung  des  Gescht 
eine  vorläufige  Satzungsänderung  beschlossen,  welche  die  §« 
und  7    sowie    §.11    der  Satzungen    betraf.      Hiernach 
künftig  der  Vorstand  von  4  auf  6,    der  Ausschuss   auf 
destens  1 1  Mitglieder  erhöht  und  zur  Förderung  der  Vei 
Interessen    aufs  erhalb    Jenas    Fäeger    ernannt    werden. 
Aemter  dea  Schriftführers  und  des  Bibliothekars  wurden  j 
trennt,    ersteres   dem    Prof.  Dr.  Sohulz,    letzteres   dem  J 
Klopfleiach  übertragen,  an  dessen  Stelle  am  7.  November  1I| 
Universitätabibliothekar  Prof.  Dr.  Klette  trat.     Die  Stelle  ■ 
Kassierers    übernahm    am   6.  Juni    1S77  Buchhändler  £diq 
Frommann  jun.,  als  neue  Ausschussmitglieder  traten  a 
vember   1877  Professor  Dietrich  Schäfer  und  Dr.  Ulrich  8 
ohele    ein;     zum    Ehrenmitgüede    wurde    am    11.   Juli    l^ 
Se.  Königliche  Hoheit   der    Erbgrofsherzog  Karl  Augast  i 
Sachsen  ernannt  und  demselbou  das  Diplom   durch  eine  ^ 
putation  feierlich  überreicht. 


aesebUdidte  >Ctt^tmgen. 


469 


Während  die  Arbeiten  an  der  ZcitacLritt  rüstig  vorwärts- 
iritten  und  gleichzeitig  die  gesGÜigen  Abendiäusammeüküufte 
des  VereiiiBa  wieder  ina  Leben  traten,  nahm  der  AusHchuss 
alsbald  auch  einen  weiteren  sehriftatel  1er i sehen  Plan  von  her- 
Torragonder  Bedeutung  für  die  GeschichtBkuiide  der  Thüringer 
Lande  wieder  auf:  die  Herstellung  eiuea  Thüringischen  Ur- 
kmidenbuches.  Schon  der  alte  Verein  halte  geroeinBam  mit 
Herrn  Archivar  Dr,  Burkhardt  in  Weimar  diesen  Plan  ver- 
folgt und  in  einer  Konferenz  am  20.  Februar  1867  die  Grund- 
-2uge  der  Herausgabe  featgestellt.  Nach  dem  Eintritt  dos 
Br,  Stechele  in  den  AuuBchuas  trat  man  dem  unternehmen 
abermala  näher.  In  einer  Ab eiid Versammlung  am  1 1 .  De* 
cember  1 87  7  wurde  der  neue  Plan  eingehend  erörtert  und 
hiernach  der  von  Dr.  Rtechele  verfasste  Prospekt  für  die  Her- 
stolluug  eines  Thüringischen  Urkunden buehs  veröffentlicht 
(vgl.  den  in  der  Zeitachrift  IX  [Bd.  I  der  neuen  E'olge], 
S.  439  ff.  mitgeteilten  Bericht).  Noch  im  Sommer  1878  be- 
gannen die  Vorarbeiten,  zunächst  für  die  TJrkundenaammlung 
der  Stadt  Jena  und  ihrer  geistlichen  Stiftungen. 

In  demselben  Jahre  wurden  auch  unter  der  Eedaction  des 
Birektor  Br.  lÜchter  die  Veröffentlichungen  des  Vereins  wieder 
aufgenommen  nnd  die  beiden  ersten  Hefte  des  neunten  Ban- 
des der  Zeitschrift  (des  ersten  Bandes  der  neuen  Folge)  den 
Mitgliedern  zugesandt. 

Soweit  war  die  Wiederbelebung  der  Verein sthätigkeit  ge- 
diehen, als  am  25.  November  1878  der  verdiente  Vorsitzende, 
OAK,  Dr.  Muther,  durch  den  Tod  abberufen  wurde  (vergl. 
den  Nekrolog  in  der  Zeitschrift  IS,  8.  442  ff.).  Mit  Jahrea- 
schlüss  schied  auch  der  bisherige  Bibliothekar  Klette  durch 
Weggang  von  Jena  aus  seiner  bisherigen  SteDung  aus,  An 
Dr.  Muthers  Stelle  wurde  am  6.  Decembcr  der  Berichterstat- 
ter zum  VoraitzBuden ,  an  Klettes  Stelle  Prof.  Dr,  Schäfer 
zum  Bibliothekar  erwählt.  Als  seine  näohste  und  wichtigste 
Aufgabe  fasste  der  neu  zusammengesetzte  Vorstand  die  För- 
derung dea  Urkunden  Werkes  ins  Auge.  Sämtliche  sieben  thü- 
ringische Begietungen  wurden  um  Unteratütanug  des  Codex 
diplomaticus  angegangen  und  zu  dem  Ende  ein  ausführlicher 


OeHhBftBcbB  ISttdlnngen. 

Arbeitsplan  vorgelegt;  aiU'eerdem  ergingen  an  weite  Ereieej 
Thfti'ingur  Lande  Bund  seh  reiben  mit  der  Einladung  i 
tritt,  leider  ohne  den  erhoffton  Erfolg.    Besondere  Aufraerke 
keit  erforderte  die  Orduung  des  ÜibliothekwesenB.     ßchon.J 
der  Neubelebung  des  Vereins  hatte  der  Vorstand  die  Ordm 
und  Katalogisierung  der  Bibliothek  heabsiohtigt  unc 
Ende  am  7,  November   1877  dem  Bibliothekar  Klette  die.f 
forderlichen    Gelder   bewilligt.      Bei    Kleltes    Weggang    i 
sich,  dasa  gar  niuhta  geschehen  war.     Die  Bücher  lagen 
geordnet  über  einander,    das  Meiste  war  ungebunden, 
was  der  Verein  heseBsen  hatte,  war  völlig  abhanden  ) 
men.      Ein    Teil    der   vermiasteu   Bücher    fand    aioh    i 
Klettescheu  Konkursmasse    vor    und  wurde  glücklich  ^ 
erlangt,    aber    auch    so    blieben    noch    empfindliche   Lüola 
Auch  die  Wiederanknüpfung  des  Verkehrs  mit  den  c 
gen  Yereineu  war  von  dem  bisherigen  Bibliothekar  verabaäq 
worden,  und  in  Folge  dessen  hatten  zahlreiche  dieser  Vei 
auch  den    unterbrochenen  Sehriflentausch  noch   nicht  i 
aufgenommen.     Dem  neuen  Bibliothekar  Schäfer  erwuchs  ^ 
diesen  Verhältnissen  keine  geringe  Arbeitslast. 
Prüfung  der  Rachlage  ergab  sich,  dass  das  Ordnen  und  ] 
binden  der  Bücher  einen  die  Mittel  des  Vereins  übersteigl 
den  Kostenaufwand  erfordern    und  jedenfalls  nur  durch  T 
derein Bchränkung  der  schriftstellerischen  Publikatioi 
reichen  sein  würde.     In  ihrem  dermaligen  Zustand  war  afl 
die  Bibliothek  so  gut  wie  unbenutzbar.     Auf  Antrag  des^fl 
bliothekars  eatachloss  sich  daher  der  Ausschuss,  mit  dei 
Universität 9- Bibliothekar  Professor  Hartenstein  Verhandluai 
über  Uebergabo    der  Bibliothek    an    die  Universität  Jena  i 
^iuknüpfen.     Es    wurde    ein  Vertrags -Entwurf  ausgearbei 
kraft  dessen  der  Verein  sich  verpflichtete,  die  Bibliothek J 
ihrem  dermaligen  Bestände  samt  allen  in  Zukunft  durch  Tauq 
verkehr   zu  erwerbenden  Schriften ,    doch   mit  Ausnahm 
Vorräte    au    eignen  Schriften    des  Vereins,    an  die  Univw 
tätsbibliothek  abzutreten ,    wogegen  die  Verwaltung  der  1 
teren  die  Verpfliohtung  übernahm,  die  Bücher  zu  ordnen,]| 
binden,  zu  katalogisieren  und  dadurch  der  wissensdiatUiij 


471  ^ 

^Bpenatzuiig  augänglich  za  machen.  Den  Verein snutgliedeni 
Wurden  bei  der  Benutzung  der  Bibliothek  gewisse  Vorrechte 
zugeeichert;  der  weitergehende  Wunsoh,  die  Bibliothek  als 
ein  aelbstiindigea  Ganze  aufsteilen  und  der  üaiTeraitätsbiblio- 
thek  nur  zur  Verwaltung  zu  übergeben,  erwies  sich  leider 
als  unerfüllbar.  Der  Vertrag  war,  bevor  er  ins  Leben  treten 
konnte,  der  Generalversammlung  zur  Genehmigung  vorzulegen. 
Am  31.  Juli  1879  konnte  eEdlich  die  erste  Oeneral- 
veraammlung  des  wieder  begründeten  Vereins  in  Jena  ab- 
gehalten  werden.  Der  Vorsitzende  eröffnete  dieselbe  mit  einem 
ausführlichen  Eechenschaftaberiohte  über  die  bisherige  Thätig- 
keit.  Er  konnte  eine  immerhin  erfreuliche  Zunahme  der  Mil- 
gliederzahl  auf  21ö  (ausachliefslich  von  6  Ehrenmitgliedern) 

Iazeageu.      Aussohuss  -    beziehungsweise    VorstandsaitBUngen 
nren    im  Ganzen  bisher  II,    Abendzuaammenkünfte  in  den 
ereinsjahren    1877/78    und    1878/79   zusammen    fl    gehalten 
Orden.      Gleichzeitig    wnrde    der    Generalversammlung   Mit- 
lilnng  gemacht  von  dem  Erscheinen  des  dritten  und  vierten 
[eftes  des  neunten  Bandes  der  Zeitschrift,  von  dem  Plane  dea 
^.rkundenwerkes  und  den  darauf  bezüglichen  Verhandlungen 
mit   den  Regierungen.     An  den  llechenschaftsbericht   schloas 
sich  zuerst  ein  ausführlicher  Vortrag  des  Dr.  Dlrich  Stechele 
über  daa  'Kegisttum  aubsidii  clero  Thuringiae  anno  1506  im- 
posili'    und    dessen    Bedeutung   für    die    thüringische  Kultur- 
geschichte   (Test    mit    Einleitung    abgedruckt    in    der    Zeit- 
schrift Bd.  X    [Bd.  II  der  neuen  Folge]  Heft  1).     Nach    be- 
endigtem   Vortrage    wurde    auf    Griind    eines    Berichtes    von 
^^Frof.    Schäfer    die    Uebergabe    der    Vereinsbibliothek    an    die 
^EäBniversitütsbibliotbek  in  Jena  nach  Mafsgabe  des  geschlosae- 
^^■ten  Vertrages  TOn  der  Generalversammltiug  gutgeheifseu  und 
^^BUrscrdem  die  nachträgliche  Genehmigung  der  vorgenommenen 
^^Batzungsiiaderuag  sowie  der  vorläufigen  Vorstands  wählen  aus' 
^^Resprochen  (durchgesehene  Satzungen  vom  l<i.  Mai  1S77).    Zu 
^Hpechnnngsprüfem  wurden  die  Herren  Eisenbahndirektor  Ham- 
^^ODanu    und  Cautor  Flex  in  Jena  erwählt.     An   die  Veriiand- 
^^Bingen  schloss  sich  ein  gemeinsames  Mittagsmahl  im  Gasthofe 
^^nim  Deutschen  Hause. 


472 


GeBoUHBiofaa  HtH^Wig«!!. 


Im  Vereinsjtthie  1879/80  wurden  vor  allem  die  Verhand- 
lungen mit  den  hohen  Regierungen  über  Unterstützung  des 
llrkundenwerkea  fortgesetzt  und  au  einem  glücklieheu  Ab- 
schlüsse geführt.  Während  die  Arbeiten  am  Jonaiechen  ür- 
ItuDdeubuclie  ruatig  forUu  seh  reiten  schienen,  duifle  der  Aub- 
Hchufls  bereitB  auf  üewinnucg  weiterer  Arbeitskräfte  Bedacht 
nehmen.  Von  besonderem  Werte  war  es  hierbei,  daas  es 
gelang,  den  Direktor  (ies  ErneHtinJ sehen  GosaratarchivB  in 
Weimar,  Arehivrat  Dr.  Burkhardt,  aufs  Neue  für  das  TJntei^ 
nehmen  zu  gewinnen.  Von  der  Zeitschrift  erschien  ein  neues 
Doppelheft,  mit  welchem  der  aweite  Band  der  neuen  Polge 
(Band  X  des  ganzen  Werkes)  eröffnet  wurde.  Vereins  abends 
wurden  zwei  Teranstaltet ,  an  welchen  Professor  Klopfleisch 
Über  neuere  Ausgrabungen  TorgeschiehÜicher  Denkmäler  and 
ProfosBor  Schäfer  über  die  Seemacht  Deutschlands  im  Mittel- 
alter Vorträge  hielten.  Mit  besonderem  Eifer  wurde  von 
dem  Bibliothekar  Schäfer  der  Tauschverkehr  mit  den  aas- 
wärtigen  G eachi eh fs vereinen  wieder  ins  Leben  gerufen  nnd 
dadurch  der  Grund  zu  einer  reichhaltigen  Sammlung  von 
Schriften  dentscher  und  aueiändischer  Verein  ssohriften  gelegt, 
welche  in  Gemäfsheit  des  mit  der  DniverBitätsbibliothek  ab- 
geschlossenen Vertrages  der  letzteren  überwiesen,  von  dieser 
aber  der  allgemeinen  Benutzung  zugänglich  gemacht  wurden. 
Im  Vorstaude  und  Ausschüsse  traten  folgende  Veränderungen 
ein.  Au  Stelle  des  mit  dem  I.  Ootober  1879  als  Bibliothekar 
des  Reichsgerichtes  nach  Leipzig  iiberaiedelten  Professors  Karl 
Schulz  übernahm  Professor  Klopfleisch  wieder  die  von  ihm 
schon  früher  geführten  Geschäfte  des  Schriftführers;  in  den 
Aussohuss,  aus  welchem  Dr.  Stechele  in  Folge  seiner  Deber- 
siedeluug  nach  Eiaenach  ausschied,  traten  wieder  ein  der  zeit^ 
weilig  zurückgetretene  Prof.  Dr.  Meyer,  neu  die  Herron  8e- 
BatspräsidentDr.  Bretachneiderund  Bibliothekaaekretär  Dr.  Mar- 
tin. Zum  Ehreumitgliede  wurde  Prof.  Dr.  Wegele  in  Würa- 
burg,  früher  in  Jena,  ernannt. 

Die  Kweite  Generalversammlung  zu  Arnstadt 
konnte  am  13.  Juni  1880  unter  günstigen  Aussichten  eröffnet 
werden.     Ein  Lokalcomit^,  boateheud  aus  den  Herren  JustiKrat 


GascUlRlIahe  RCtteilnBgeiL 


473 


Bärwinkel ,  OberkotiaiBtoriolrat  Drenckmann ,  BUrgemieiMer 
Hülaemann ,  Gjmnasialdireklor  Dr.  Kroschel  und  Prof.  ühl- 
worm  hatte  für  den  featüehen  Empfang  der  aus  Jena,  Weimar, 
Erfurt,  Gotha  and  Eiaenach  orachienenen  Verein sgenosseu  gr- 
sorgt.  Im  Btattliohen  HathauBsaale  erwartete  eine  zahlreiche 
Versammlung  die  auswärtigen  Festgäste.  Ein  Telegramm  des 
Chefs  des  Weimarischtn  Kultüadepartements  Geh.  Rat  Dr. 
Stichling  an  den  Vorsitzenden  hatte  diesen  kurz  vor  Eröff- 
nung der  Versammlung  in  den  Stand  gesetzt,  die  endgültige 
Genehmigung  von  Geldbeiträgen  für  das  TJrkundenbnoh  sei- 
tens der  Grofaherzoglieh  Sächsischen,  Herzogl.  Sacheen-Ko- 
burg- Gothaischen ,  Fürstlich  Sehwarzburg- 80 nderehäusi sehen, 
S oh warz bürg- Rudolatäd tischen  und  Eeufsischeii  Regierung  Ael- 
terer  und  Jüngerer  Linie  vorläufig  acf  drei  Jahre  (1880^ — 1882) 
zu  verkündigen.  Eine  Unterstützung  in  der  GeBamthöhe  von 
jährlich  SÖ5Ü  Mark  eröffnete  die  Aussicht,  das  Urkundenwerk 
glücklich  beginnen  zu  können.  Indem  der  Ee eh enachafta be- 
rieht des  Vorsitzenden  von  diesem  erfreulichen  Ereignisse 
Kunde  gab,  konnte  er  zugleich  berichten,  dass  Dr.  Stecheies 
Vorarbeiten  für  das  Jenaischo  Drkundenbuch  aich  ihrem  Ab- 
schlüsse näherten  niid  daas  bereits  auch  für  die  Urkunden  der 
Stadt  Arnstadt  und  der  Voigte  von  Weida  und  Gera  erprobte 
Kräfte  ihre  Arbeit  zugesagt  hätten.  Er  konnte  weiter  von 
L  Vermehrung  der  Mitgliederzahl  von  215 
i  den  Bemühungen  des  Ausschussca,  noch 
/u  gewinnen,  berichten.  Aufserdem  konnte 
der  Versammlung  für  ein.  neues  Arbeitsgo- 
r  AusBchuss  ins  Äuge  gefaast  hatte,  eine  Auf- 
zeit-hnung  der  Thüringischen  Kunstdenkmäler,  rege  machen. 
Auf  den  Kechenachaftabericht  folgte  ein  interessanter  Vortrag 
des  Herrn  Archivar  Dr.  Ernst  Wülcker  aus  "Weimar:  ''äuh 
den  Berichten  des  Kursächsi sehen  Gesandten  am  Eeichsregi- 
mente  (1521- — 1524)',  über  welchen  derselbe  nachstehendes 
Referat  giebt:  'Der  Eednor  führte  an  der  Hand  ungedruckter 
Berichte  aua,  in  welcher  Weise  ein  geistreicher  Diplomat, 
Hans  von  Planitz,  kurf.  8,  Deputierter  beim  Keiobaregimente, 
die  wichtigeren  Ereignisse  von   1521 — 1523  auffaaate. 


einer  abermaligeL 
auf  258  und  von 
weitere  Mitglieder 
er  die  Teilnahme 
biet,  welches  der 


474 

Die  Zuhörer  wurden  nach  Kürnberg  versetzt,  welches  ä 
male  durcli  das  Heichsregiment,    das  Kammergoricht  and  j 
lleiehBtags  vor  üb  ergebend  die  politiflche  Hauptstadt  Dei 
landa  war  und  die  VerhältiiisBe  bei  der  Eröffnung  des  Bei]^ 
regiments    dargestellt,     Das  Elend    der   alten    EeichszuatS 
trat  bei  den  Anfeindungen  und  Schwierigkeiten,  die 
Behörde  begegneten,    lebhaft    vor  Augen    und  die  Ergeb&i 
der  Thätigkeit  des  Regiments    konnten    aufangs    i 
fügig  sein.     Um  so  wertvoller  aber  sind  die  Mitteilungen, 
uns  Flanitz    über  allgemeinere  fragen  auf  Gniud    seiner  ] 
kuadigungen  und  Erfahmngen  zu  Nürnberg  macht. 

Die  religiöse  Trage  steht  vorn.  an.  Planitz  schildert  b 
Verhandlungen  mit  dem  in  Nürnberg  anwesenden  Georg  i 
Bärtigen,  der  den  Kurfürsten  bestimmen  will  gegen  Lot 
und  dessen  Anhänger  einzuschreiten,  den  Kampf  im  Bei 
regimento,  da  Herzog  Georg  einen  diesbeztiglichen  Ann 
stellte.  Die  Darlegung  dieser  Eeibungen  gaben  Anlaaaq 
allgemeineren  Bemerkungen  über  Friedrich  des  Weise 
lang  zur  Lutherisohen  Lehre. 

Unter  mancherlei  besorglichen  Aussichten  für  Kuraaol] 
wird  der  erste  Nürnberger  Eeiehstag  (Frühling  1522)  eröffi 
Der  Kurfürst  besucht  ihn  nicht,  aus  Purcht  über  seine  td^ 
liehe  Politik  interpelliert  zu  werden.  Flanitz  und  später  I 
litsoh  vertreten  ihn.  Der  Eeiehstag  verläuft  aber  ohne  ii 
welche  VerdrieTsliohkeiten  für  Kursachsen  und  die  Latli 
lehre:  man  hält  sich  streng  an  das  in  der  Beichstagaprc 
sitioo  aufgestellte  Programm  und  verhandelt  über  Türkenlü 
Einige  Etikettenstreitigkeiten,  die  bei  Gelegenheit  des  Bdl 
tags  vorfallen,  sind  intereBsanter  für  die  Kultorgeschiehte 
für  die  politische. 

Die  Reihe  der  Berichte  unterbricht  eine  Beige  ■ 
Flanitz  in  die  Heimat.  Bei  seiner  Rückkehr  nach  Nnmn 
sieht  man  erwartungsvoll  einem  neuen  Beichstage  eotgeg 
zu  dem  ein  päpstlicher  Legat  sieh  angemeldet  hat.  Aber  ■ 
Interessen  weiden  plötzlich  nach  einer  andern  Seite  gele^ 
auf  die  Fehde  dos  Franz  vou  Sickingeu  wider  den  Ersbia^ 


eeiehnUietie  M1K«IIniig«n. 


475 


Der  Vortragende  legte  clie  sonderbaren  Gerüchte  Über 
■wn  EinverBtandnis  des  Kaisers  und  der  Eeiobsstädte  mit  dem 
febdenden  Rilter  dar,  die  in  Nürnberg  umgingen  bis  ea  den 
Bemühnngen  des  Erzherzog  Ferdinand  gelang  dieselbGD  zu 
aerstrenea.  Das  ReiohBiegiinent  erklärte  Siekingen  in  die 
Acht  mid  beauftragte  Kurtrier,  Kurpfalz  und  Hessen  mit  der 
Ausführung'  des  Achtbefehls,  musete  aber  bald  seine  rasche 
Handlungsweise  bereuen,  da  die  beauftragten  Fiireten  ihre 
Vollmacht  auoh  gegen  unliebsame  Persönlichkeiten  gebrauch- 
ten,  die  in  die  Si ckin gen i sehen  Handel  gar  nicht  verwickelt 
waren.  Wurde  doch  bald  das  Regiment  von  allen  Seiten 
darch  die  Ritter  bestürmt,  die  ihr  Recht  gegenüber  den  Ueber- 
griffen  der  EürateB  verlangten.  Vergebens  bemühte  man  sich 
sie  zu  scbiitzen.  —  Durch  den  neuen  Reichstag,  der  sich 
Ende  des  Jahres  1522  in  Nürnberg  versammelte,  wurden  der 
Reichsbehürde  weitere  Aufgaben  gestellt.  Hier  handelte  es 
aioh  zunäi^hst  wieder  um  die  dem  Kaiser  zu  bewilligende 
Türkenhilfe.  Der  Vortragende  schilderte  an  der  Hand  der 
Berichte  die  Meinungen  und  Befürchtungen,  die  sich  damals 
in  Betreff  Ungarns  und  der  Türkei  geltend  machten  und  kam 
alsdann  auf  die  Hauptfrage  auf  dem  damaligen  Reichstage, 
die  kiroheu politischen  Verhandlungen  zu  sprechen.  Papst 
Hadrian  halte  durch  seinen  Cresandten  Chieregati  den  Antrag 
am  Reichstage  stellen  lassen,  die  Stände  sollten  zunächst  das 
Wormser  Edikt  durchführen  und  dann  im  Vereine  mit  dem 
Papste  Mittel  und  Wege  finden,  wodurch  der  Lutherischen 
Ketzerei  Einhalt  gethan  würde.  Der  Vortragende  legte  die 
durch  Plauitz  speeiell  mit  dem  Kurfürsten  gefiilirten  Ver- 
handlungen des  Papstes  dar,  ferner  die  Besprechungen  und 
Debatten  im  Rcgimente,  welchem  zunächst  der  Auftrag  wurde, 
eine  Antwort  auf  den  päpstlichen  Antrag  auszuarbeiten.  Die 
Parteien  im  Eegimente  und  Reichstage  wurden  yorgeführt, 
Bowie  die  Kümpfe  und  Debatten,  welohe  das  Ergebnis  er- 
brachten, dass  man  vom  Papste  binnen  Jahresfrist  ein  Konzil 
in  Deutschland  verlangte  —  bis  dahin  wolle  man  alle  Schrif- 
ten über  streitige  Religion  spuckte  verbieten.  Durch  diese 
Antwort  wurde  das  Wormser  Edikt  aufgehoben.  Der  bedeu- 
32* 


476 


CescliiCftliche  Uitteilangea. 


tende  Einfluss,  deu  der  kursüchsisclie  Gesandte  auf  dai 
der  EreigDisao  hatte,  wurde  vor  Allein  dargelegt. 

Da  die  Briefe  des  näclisteii  Bommera  im  VerhältniBS 
ObigeiD  geringere  Wichtigkeit  besitzeu,  diejenigen  aber,ik 
sich  auf  den  Reichstag    von  1324  beziehen    von  Förstem 
im  Urkundenbuche  zur  liefe rmationsgeschichtc  abgedruckt  i 
und    endlich  Plamtz    bei  der  Verlegung    dee  Regiment 
Eaalingen  nicht  mehr  als  Abgeordneter  fungierte,    so 
der  Tortragende  eeine  Darstellnng  mit  den  vorgeführten' 
oign  lasen. 

Zu  Rechnungsprüfern  wurden  Oberappellationsrat  . 
feld  und  Oberlandesgerichtarat  Krieger  gewählt.  Nach  j 
endigten  Verhandlungen  folgte  zuerst  die  BesichtigUDg  j 
alten,  jetzt  in  der  Wiederherstellung  begriffenen  Frauenki 
unter  der  kundigen  Führung  des  Horra  Professor  DhlTf 
und  darnach  ein  gemeinsames  Mittagemahl  im  Oaatfaofe  .j 
Henne, 


Noch  im  Herbste  1880  begann  der  Druck  des  Jenaii 
Urkundenbuche  B.     Leider  sah   Blch    aber   der  Yoraland 
nötigt,    iiadi  dem  Satze  des  zweiten  Rogens  den  Druck. 
zuatelleu.     Äafser   einer    nochmaligeu  Durchsiebt    der 
schriftlich    vorliegenden    Urkunden  texte    erwiesen    sich 
zeitraahende  Nachforschungen  nach  bisher  unbeniitzleni  E 
erforderlich.     Die    zu    dem  Ende    lüerüher   mit   Dr.  Stet 
gepflogenen  Verhandlungen  führton  dazu,    ihm  zunächst  J 
BibliotheksBekretär  Dr.  Martin  in  Jena   als  Mitarbeiter  i 
gesellen,    der  aber   bald  im  Einveratäudnis    mit  Dr.  Stedj 
die  ganze  Arbeit   allein    übernahm.     Bei  dorn  unermädli^ 
Eifer  des  Dr.  Martin  steht   zu  hoffen,    dass    die  Handac 
im  Laufe  des  Jahres  1882  druckfertig  hergestellt  werden  ^ 
Die    Bearbeitung    des    Araatädter    Urkuu  den  buch  g 
dem  Rücktritte  den  anfänglich  für  dioBe  Arbeit  auBersohfl 
Dr.  Baltzer    in  Weimar   Herr  Arehivrat  Burkhardt, 
künden    der    Voigte   von    Weida  und    Gera    Herr   Dr.    ' 
Wiiloker  in  Weimar,  die  des  Klosters  Paulinzelle  Herr  ] 
Anemüller  in  Rudolsladt  übernommeu.     Von  diesen  Atb^ 
ist  wenigstens  die  crritgeuauute  soweit  gediehen,   daaa  ihr  % 


OoBcnsniiehG  SQUallungen. 


477 


tadiger  AbachluBB    noch    für    1881    in  AusBicht   geuommei» 
rerden  konnte. 

?u  der  Zeitschrift  gelangte  noch  vor  JahresHchloas  das 
im  Heibste  1881  das  dritte  Heft  des  zehnten  £an- 
r  AiiBgftbc.  Der  Schriften  tauseh  mit  den  auswärtigen 
erlangte  eine  solche  Ausdehnung,  daes  der  Verein 
.  Sommer  1881  mit  sämtlichen  vurwaadte  Zwecke 
ärfolgendeu  Vereinen  in  DeutBchlaud  um]  auTserdem  mit 
r  grorsen  Menge  ähnlicher  Vereine  in  OeBterreioh,  Sohwe- 
und  Norwegen,  Däneinark,  Belgien,  den  Niederlanden, 
Schweiz ,  Eul'slaud ,  Frankreich  und  Italien  in  regel- 
afsiger  Verbindung  stand.  AuTserdem  wurde  auf  Anregung 
i  Grofsherzoglitheu  Staat sraiuisteriiiins  in  Weimar  auch  die 
Gäeiohnung  der  Thüringischen  AJtertümer  ernstlicher  ins 
t,  Prof.  Klopfleisch,  der  sich  zur  Leitung  dioaos 
Unternehmens  bereit  fand ,  unternahm  es  zu- 
Ichst,  den  Begieruugen  einen  vorläufigen  Flau  desselben  Tor- 
juegen,  Die  Vereinsabende  wurden  auch  im  Winter  1880/81 
s  Leben  gerufen.  Es  sprachen  der  Vorsitzeade  Über 
B  Geschichte  der  Eollegienkirche  und  des  Pauli nerklo st ers  in 
,  und  Dr.  Burkhard!  aus  Weimar  über  die  Memoiren  des 
iDzösiBChen  Predigers  Henry  und  dessen  Vei-dienate  um  die 
ttang  der  Stadt  Jena  nach  der  Sohlacht  vom  14.  Oetober 
Äufsorhalb  Jenas  haben  sich  bisher  in  Weimar,  Eise- 
,  Gotha,  Erfurt,  Rudolatadt  uud  Baalfeid  Pflogerflohaften 
^^det. 

Einen  doppelten  Verlust  hatte  der  Verein  in  dem  letzten 
zu  betrauern.  Am  1 1.  Januar  starb  der  Hauptbegriin- 
s  alten  Vereins,  Geh.  Rat  Michelsen  in  Schleswig,  am 
j  Mai  der  Kassierer  des  gegenwärtigen  Vereins  Buchhändler 
^uard  Frommanu  jun.  An  Stelle  des  letzteren  wurde  Herr 
jforlagsbuohhändler  Gustav  Fischer  zum  Kassierer  und  Vor- 
lud amitgliede  erwählt.  Aufserdem  trat  als  Utes  Mitglied  in 
Ausschnss  Herr  Oberlandesgerichtsrat  Krieger  in  Jena, 
catehende  Mitteilungen  bildeten  den  Hauptinhalt  des 
pm  Vorsitzenden    auf   der   dritten  General versamm- 


478 


OesahilftlicIiB  Mitte  UauRan. 


lung  au  Gotha   am   12.  October   1881    watatteten 
auliaftsberichta. 

Zur  Vorbereitung  der  Terhandlungen  war  wio  in 
Bo    auch   iu  Gotha    ein  Lokaloomit^  zusammen  getretea, 
Btuhoud  aus  den  Herreu  Kofiat  AlduuhoTeu,  Geh.  Regierni 
tat  Anaeker,  Bürg ermi; ister  Hünerfidorf,  Prof.  Dr. 
Geh.  Obereühuliat  Dr.  Marquardt ,  Buchhändler  Emil  FertB 
Geh.  Hofrat  Dr.  Pertsch,    Prof.  Dr.  Kegel,  Prof.  Dr.  SoJ 
uud    GocoralKuperintendent    D.    Sühwarz.      Die    Sitzung   : 
in    der  Aula    dea  Gymnasium    Erneatiuum    statt,    iu  wd.ä 
Eiuh  ein  erleaeuer,    wenn  auch   leidet    nicht  sehr  zahlreii^ 
Kreis  Toa  festgonossen  versammelt  hatte.     In  aei 
schoftaberiehte    durfte    der  Voraitzende    noch    mitteilen, 
die    Zahl    der    Kitglieder    im    vergaugeneu    Veteinsjahre 
280  (aufaer  5  Ehrenmitgliedern)  gewachsen  sei,  freilich  ( 
bei    der  Wichtigkeit    der  Vereiusaache  immer  uoch  aehr  ] 
Bcheidene    Zahl.      Auf    deu    Becheuschaftsbericht    folgte  <, 
YOu    Herrn    Guatar  Fischer  vorgetragene  Kasaeubericht, 
Wahl  zweier  Eechnungspriifer  [OberlandeageriohfBrat  Dr.  I 
uud  EiaeDbalindircctor  Sammann) ,    ein   tou    dem    BteÜTei 
tenden  Voraitzenden    Hofrat  Richter    vurgetrageuer  Sek 
Michekeus  ')  uud  darauf  der  auf aeror deutlich  fesselnde  Vo^ 
dos   Herrn    Otto    Devrient     Freude  aap  iele    am    1 
Ernst  dea  Frommen  i«  Gotha*).    Den  Schluss  bildete  diej 
ratung  Übet  mehrere  vom  AuaschusBe  vorgeachlagene 
ruugeu  der  Statuten,  welche  einige  YeretnfachuugeD  und. 9 
leichterungen  der  Geachäftsführung  betreffen.     Sämtliche  1 
schlage   fanden  die    einstimmige  Genehmigung  der  Teraid 
lung.    Kraft  einer  der  beschloBsenen  Aenderungon  'wird  kib 
der  Jahresbericht  regelmäfaig  in  der  Generalveraaromlimg  3 
gelragen    und   im  nüchBton  Hefte    der  Zeitachrift   abgedi 
werden    (vergl.    die    durchgesehenen  Satzungen  8,  497    < 
Nach    beendigteu    Verhandlungen    fand    na^h  i 


1}  Vgl.  obon  S.  441. 

i)  Derselbe  wird  in  verSudertei  Form  nnil  unter  urkaudlieher  B 
gäbe  der  FreudeaKpiele    im    ersten  Hefte    des  nfichsCen  Bande*    1 
druck  kommen.  A.  3.  JftjB 


Geschäftliche  Mitteilungen.  479 

Sitte  ein  recht  zahlreich  von  Einheimischen  und  Auswärtigen 
besuchtes  Mittagsessen  in  Wünsch ers  H6tel  statt. 

Beim  Abschlüsse  des  fünften  Jahrs  nach  Wiederbelebung 
unseres  Vereins  darf  der  Vorstand  die  gegründete  Hoffnung 
hegen,  dass  die  übernommenen  Arbeiten,  namentlich  auch  das 
wichtige  Urkundenwerk,  trotz  mannichfacher  ud erwarteter 
Hindernisse  und  Schwierigkeiten  doch  ununterbrochen  fort- 
schreiten werden.  Im  Bewusstsein  der  Verantwortlichkeit, 
welche  die  Leitung  des  Vereins  sowohl  den  hohen  Regierungen 
als  den  Vereinsmitgliedern  gegenüber  übernommen  hat,  wird 
nichts  übereilt,  aber  die  stetige  Förderung  der  Arbeiten  so- 
weit als  es  in  dem  eignen  Vermögen  des  Vorstandes  gelogen 
ist,  gesichert  werden. 


Verzeichnis 

der  Vereine  und  Institute, 


der  Verein  für  Thüriugische  Gesohiehte  und  Altertumskunde 
in  Schriftenaustauscli  steht. 


No. 

Ort, 

ÄdreB»e  dos  betreffenden  Vmini.    i 

Deutach- 

land 

1 

Preufsen 

1 

Berlin 

Verein  für  Gesohiehte  der  Mark' 

2 

Berlin 

Der  DeutBche  Herold. 

3 

Branden- 

burg 

bürg  a/H. 

4 

Stettin 

Gesell BChaft  für  PommorBche  tie- 
auhichte  und  Altertumskunde, 

5 

Greifewüld 

Abteilung    der    GesellBchftft    für 
Pommerache    Gesohiehte     und 
Aitörtumskunde. 

6 

Königa- 

bergi/Pr. 

Altertumagesellschaft  Frussia, 

7 

Verein    für    die  Gesohiehte   von 

Oat-   nnd   WestpreuTaen. 

8 

Frauenburg 

Historischer  Verein  für  Ermeland. 

9 

Danzig 

Westpreufaisoher  Geachlchta- 

verein. 

10 

Marien- 

Hiatoriacher Verein  für  den  Ke- 

werder 

gierungabezirk    Marieowerdor. 

^^^^^^^^^^^oSSSiS^ffittSir^s^^^^^^^^TS^^^^^H 

^^^^meliiet. 

No. 

Ott. 

Adresse  des  betreffenden  TereJnu.              ^^^^^| 

^^KufiseD 

11 

Kdrnik 

Oraf  Dzialinski'eohe    Bibliothek.        ^^^| 

12 

Brefllan 

ländische  Kultur.                                ^^H 

13 

Breelan 

Verein  fiir  Geschichte  und  Altor-         ^^^H 

14 

Breslau 

Verein  für  das  Museum  Schlesi-  ^^^H 
acher  Altertümer.                               ^^^H 

15 

Görlitz 

Oberlausits^er  Geaellsohaft  der  ^^^H 
Wisaensohaften.                                  ^^^H 

16 

Magdeburg 

Verein  für  Geschichte  und  Alter-  ^^H 
tumskunde  des  Herzogtums  und  ^^^H 
Erzstifts  Magdeburg.                         ^^^H 

17 

Wernige- 

Haisverein   für  Geschichte    und         ^^^H 

rode 

.Altertumskunde.                                  ^^^H 

18 

Merseburg 

Historische  Commisaion  der  Fro-  ^^^H 
visz  Sachsen.                                      ^^^| 

19 

£allG  &\S. 

Thüringisch -Sächsischer  Yeroin.        ^^^| 

20 

Sanger- 

Verein  tiir  Oeschichto  und  Alter-        ^^^H 

haaaen 

tumskunde.                                           ^^^H 

21 

Erfurt 

Verein  für  GoachichtQ  und  Alter-  ^^^H 
tumskunde  von  Erfoxt.                      ^^^H 

22 

Schmal- 

Verein   für  H-ennebergisehe  Ge-         ^^H 

kddes 

schichte  und  Landeskunde.              ^^^H 

■23 

Kassel 

YereiD  für  Hessische  Geechiuhtu.         ^^^H 

24 

Hau  au 

Hanauer  Bezirk-Verein  für  Hes-  ^^^H 
sisehe  Gesohiehte  und  Landes-  ^^^^| 
künde.                                                  ^^^^1 

25 

Wiesbadea 

Verein  für  Naasauisohe  Alter-  ^^^| 
tumskunde  und  Geschieht» für-  ^^^^| 
schung.                                                 ^^^1 

26 

Frankfurt 

Verein  für  Geschichte  und  Alter-         ^^^H 

a/M. 

tumsknode.                                           ^^^H 

27 

Eiberfeld 

Bergiecher  Gesehiehtsverein.                ^^^H 

28 

■ 

Neuss 

Historischei  Verein  füi  das  Hei-  ^^H 
2ogtum  Weetfalm^^^^^^^^^^H 

^^B           Landeagablet. 

Ko. 

Oft. 

AdresBu  des  betreffenden  VeM^^^| 

29 

Köln  B|Hh. 

Historischer  Verein  für  dea.^^^H 
derrhein.                               ^^^^| 

30 

Bonn 

Yerein  von  Altertumsfrennd^^^^H 

31 

Aachen 

Hiatorisoher  Verein.                ^^^H 

32 

Sigma- 

Verein fnt  Geschichte  und  A^^H 

ringen 

tumskuude  in  HohenzoU^^^^H 

33 

Münster 

Verein  für  OeBchiohto  und  a|^^| 
tumskuude  Westfalens.      ^^H 

34 

Dortmund 

Historischer    Verein    für    ^^^| 
mund  nnd  die  Grafschaft  4^^^| 

35 

Hannover 

Historischer  Verein   Tür  '^'^^^^H 
Sachsen.                                J^^^H 

36 

Hannover 

Architekten-  n.  Ingenieur-T^^^^| 

37 

Osnabriiok 

Historischer    Verein     zu    t|^^^^| 

SB 

Emden 

eeseUsohaft  für  bildende  ^^^| 

und  vaterländische  Altorlü^^^H 

39 

Lüneburg 

Altertums  verein.                      ^^^^| 

40 

Kiel 

Schleswig  -  Holstein  -  LaueDt>^^^| 
sehe  QeeeUschaft  für  vata^^H 
dische  Geschichte.               ^^^H 

^t               Bayern 

41 

Uiinohon 

Historischer  Verein  von  nn^^H 
Überbayern.                          -^^^H 

42 

München 

München  er  Alter  tum  sverein.^^^H 

43 

München 

Sönigl.  Bayerische  Akademif^^^f 
Wissenschaften.      Hiatoi^^^^l 

44 

Ansbach 

Historischer  Verein   für   I^^^^H 
£ranken.                                 ^^M 

45 

Angsburg 

Hifitürisoher      Ereisverdn     j^^l 
Schwaben  und  Neubu]^.  ^^^^| 

46 

■ 

Bamberg 

Historischer  Verein  2u  B{Uq^^^^| 
in  Oberfraoken.                 j^^H 

^vHiPmi 

No. 

Ott. 

Äijresse  des  betreffemlon  Voreius.             ^^^H 

47 

Landshut 

EistorJBcher  Yerein  fiir  Nieder-       ^^^H 

^^r 

48 

Nürnberg 

Germanisches  Museum.                        ^^^H 

H^ 

49 

Nürnberg 

Verein  für  Geachichtü  der  Stadt       ^^H 

^B 

50 

Itegenaburg 

Historischer  Verein  für  Obcrpfela  ^^^| 
und  Eegeusburg.                              ^^^H 

^^^K 

61 

Speier 

Historischer  Verein  für  die  Pfalz.       ^^H 

H 

52 

Würzburg 

Historisclier  Verein  fiir  Unter-  ^^^| 
flanken  nnd  Äsohoffcnbarg.            ^^^H 

^Hpnigr. 

5» 

Dresden 

Eönigl.  Sächsiaüher  Verein  für  ^^H 
Erforschung  luid  Erhaltuug  va-  ^^^H 
terländiscber  Altertümer.                ^^H 

B 

54 

Chomnitz 

Verein  für  Qeschtchte  yon  Chem-       ^^^H 

^^H 

56 

Freiberg 

Freiberger  ÄltertumsTcrein.              ^^^H 

H 

56 

Leipzig 

Yerein  für  die  Geschichte  Leip-      ^^^H 

^^V 

57 

Leipzig 

Mueeom  für  Völkerkunde.                  ^^1 

■ 

58 

Leipzig 

Deutsche  OeseUschaft  zur  Erfoi-  ^^H 
schung  Taterländi scher  Sprache  ^^^H 
und  Altertümer.                               ^^^H 

^^H 

59 

Leiauig 

Geachichts-  und  Altertums  verein.       ^^^H 

^^V 

60 

Plauen 

Altertum  sver  ein.                                    ^^^H 

^^Pirtem- 

61 

Stuttgart 

Königlich  statisüach-toijographi-       ^^H 

^^B»Tg 

sches  Bureau.                                    ^^M 

^^H 

62 

Friedrichs- 

Verein  für  Geschichte  des  Boden-       ^^H 

^^H 

hafen 

sees  und  seiner  Umgebung.           ^^^H 

^^K 

63 

Schwab. 

Historischer  Verein  für  WUrtem-       ^^H 

^^^K 

Hall 

berg  und  Franken.                          ^^^H 

H 

64 

Ulm 

Yerein  für  £uQst  und  Altertum  ^^^H 
!□  Ulm  und  Oberschwaben.            ^^^H 

^^Baden 

65 

Donau- 

Verein  für  Geachichte  und  Natur-       ^^^H 

L 

■ 

eschingen 

geschiohte  der  Baar  und  der  ^^^H 
angrenzenden  Landcsteüe.             ^^^H 

^^        484 

9 

^^^t           L]indes)!el<iet. 

No. 

OrL 

^H 

66 

Freiburg 

GesellBohaft  zur  Beförderung  der 

H 

i/Br. 

GescliiclitB-,    AltertumB-    und 
VoÜBkunde  von  Frei  bürg. 

^^M 

67 

Freiburg 

Der  kirchlich -historische  Verein 

^^M 

i/Br. 

für  die  Erzdiöeeae  Freiburg. 

^H 

68 

Darmatadt 

Gesamtverein  der  deutBchen  Ge- 

^H               Uesaeß 

aehichtB-  und  ÄlterturaBTereina, 

^^H 

69 

Dannstadt 

Historischer  Verein  für  daa  Grofa- 
heraogtum  Heaeen. 

^^H 

7ü 

Giefsen 

OberhessiBOher  Verein  für  Lokal- 
geschi chto 

^^B          Mocklen- 

71 

Sohwerin 

Verein  für  Mecklenburgische  Ge- 

^^V            bürg 

schichte  und  Ältertumakunde. 

^^^k            Braiui- 

72 

Brtua- 

Stadtbibliothek  und  Stadtarchiv. 

^^^ft            achweig 

Bchweig 

^H            Sachsea- 

73 

Meiningen 

Hennebergischet       allertumsf er- 

^H        Usimngen 

sehender  Verein. 

^H            Baohsen- 

74 

Altenburg 

Geschieht«-     und     aJtertumafot- 

^^1         Altenborg 

Bchende  Gesellachaft  des  Oster- 

landes. 

H 

75 

Knhia 

Verein  für  Geachichte  und  Alter- 
tumskunde zu  Sahla  und  Itodo. 

^H             Auhalt 

76 

Dessau 

Verein  fiir  Anhaltische  Geflohichtc 
und  Altertumskunde. 

^H                IteoTs 

77 

Schlei  z 

^^H           Ft.  Städtt; 

78 

Lübeck 

Verein  für  Hansische  OeschiohtB. 

H 

79 

Lübeok 

Verein    für  Lübische  Gesohichta 
und  Altertumskunde. 

■ 

80 

Sremen 

Abteilung  des  Künstler  Vereins  f&t 
Sremen:  Geschichte  und  Alter- 
tümer. 

H 

81 

Hamburg 

Verein    iur    Hambnrgisohe    Ge- 
schichte. 

^^B 

82 

StrarsbuTg 

Kaiserl.  Univorsitäts-  und  Laudes- 

^^V              laude 

L 

bibliothek. 

^^^^^^^^^^^asohäffliche  MitteUnngen.                                       <ß^^^^^| 

No,            Ort. 

Adreasa  des  betreffenden  Tsreins,                ^^^H 

Oeatpeich- 

83         Wien 

Verein  für  Landeskunde  von  Hie-       ^^^H 

Ungam 

derÖEtrGich.                                         ^^^H 

^ 

84         Wien 

Frotestantismus    in  Oestreich.        ^^^H 

85       Agram 

Eroatiacli-Archäologisch.  Verein.        ^^^H 

■ 

86      Budapest 

Ungarisclie  Akademie  der  Wie-  ^^^| 
aeusGhaflen.                                         ^^^| 

■ 

87          Graz 

Hiatoriacher    Verein    für   Steier-        ^^H 

88     Hermaim- 

Verein  für  SicbeubVirgischo  Lau-        ^^H 

^^H 

stadt 

deskuudc.                                             ^^^| 

■ 

89     Innsbruck 

Ferdiuandeum  für  Tirol  und  Vor-  ^^^H 
arlbeig.                                           ^^^H 

90    Klagenfurt 

^^H 

ai     Linz  a|D. 

P 

92          Prag 

Verein  für  Qescliichte  der  Deut-  ^^H 
scheu  in  Böhmen.                             ^^^H 

93  i    Salzburg 

Gesellschaft  für  Salzburgisohe  ^^H 
Landeskunde.                                   '  ^^^H 

Scbweiz 

94        Aarau 

Hiitoriache  Gesellschaft  des  Kaa-  "^^H 
tons  Aargau.                                      ^^^H 

, 

95         BaBel 

Hiatorieche  und  autii^uarischo  Ge-  ^^^H 
aelUohaft.                                            ^H 

^^L 

96    Bellinzona 

Redaktion  des  Bolletina  Storico.       ^^H 

■ 

97         lioru 

Allgemeine  geschichtafor sehen  de  ^^^H 
GeBellachaft  der  Sehweite.               ^^^H 

I 

98          ßeru 

Hietoriscber  Veretu  des  Eautons        ^^^H 

ft 

Hiatorisohei  Verein  ilea  Kantons  ^^^H 
Thuigau.                                             ^^M 

.100     St.  Gallen 

Historiaoher  Verein.                             ^^^H 

■ 

101        GlaruB 

Historischer  Verein  des  Kantone        ^^^| 

L 

lü-2       Lnzern 

Hiatorisehor  Verein  der  5  Orte  ^^M 
(Luzem,  Zug,  Uri ,  Sehwyz  ^^M 
und  Uuterwolden).             ^^I^^^^^l 

486 


Geschäftliche  Mitteilnngen. 


Landesgebiet. 

No. 
103 

Ort. 

Adresse  dos  betreffenden  Vereins. 

Italien 

Como 

Societä  Storica  per  la  Provincia 

ed  antica  diocesi  di  Como. 

Frank- 

104        Paris 

Soci^t^  Irrationale  des  antiquaires 

reich 

de  France. 

Belgien 

105  1  Antwerpen 

Academie  d'arch^ologie  de  Belgi- 
que. 

106    Antwerpen 

Archieven  der  stad  van  Ant- 
werpen. 

107        Arlon 

L'Institut  arch^ologique  du  Lu- 
xembourg. 

108  ;     Brügge 

Stadtarchiv  (archives  de  la  ville). 

109  ;     Luxem- 

Institut   Royal   Grand  Dacal   de 

1 

■      bourg 

Luxembourg. 

110 

Namur 

Society  arch^ologique  de  Namur. 

Holland 

111 

Amsterdam 

Koninklijke  Akademie  van  Weten- 
schappen  te  Amsterdam. 

112'  Amsterdam 

Koninklijk  oudheidkundig  Genoot- 
schap. 

113 

Groningen 

Gesellschaft  pro  excolendo  jure 
patrio. 

114 

Groningen 

Provinzial- Archiv  zu  Groningen. 

115 

Herzogen- 

Het Provinciaal  Genotschap  van 

busch 

Künsten  en  Wetenschappen  in 
Noord-Brabant. 

116 

Leeu- 

Friesch    Genootschap    van    Ge- 

warden 

schied-  Oudheid-  en  Taalkunde. 

117 

Leiden 

Maatschappij  von  Nederlandsche 
Letterkunde  te  Leiden. 

118 

Middelburg 

Het  Zeeuwsch  Genootschap  der 
wetenschappen. 

119 

Utrecht 

Historisch  Genootschap. 

120 

Utrecht 

Provinciaal  XJtrechtsch  Genoot- 
schap van  Künsten  en  Weten- 
schappen. 

Geschäftliche  Mitteilungen. 


487 


Landesgebiet. 

No. 
121 

Ort. 

Adresse  des  betreffenden  Vereins. 

ZwoUe 

Vereeniging  tot  beoefening  van 

Oyereijsselsch  Eegt  en  Geschie- 

denis. 

Dänemark 

122 

Aalborg 

Jydsk-Historisk-Topografisk  Sel- 
skab. 

123 

Kopen- 

Soci^t^ royale  des  antiquaires  du 

- 

hagen 

Nord  (Koug.  Nordisk  Oldskrift 
Selskab). 

Schweden 

124 

Stockholm 

Riksarchiv. 

125 

Stockholm 

Fornminnes  foreningen. 

126 

Stockholm 

Kong.  Svenska  Vitterhets-Histo- 
rie-och  Antiquitets  Akademie. 

Norwegen 

127 

Christiania 

Norsk  Historisk  Forening. 

128 

Christiania 

Königliche  Universität. 

Bufsland 

129 

Dorpat 

Gelehrte    estnische   Gesellschafl. 

130 

St.  Peters- 

Commission imperiale  arch^ologi- 

burg 

que  k  St.  Petersbourg. 

131 

St.  Peters- 

Kaiserl. Bufsische  Archäologische 

burg 

Gesellschaft« 

132 

Reval 

EsÜändische  Literarische  Gesell- 

schaft. 

133 

Riga 

Gesellschaft  für  Geschichte  und 
Altertumskunde  der  Ostseepro- 
yinzen  Eufslands. 

HitgliederrerzelclmiB. 


VorBtand: 

1)  Voraitzondor:  Kirchenrat  Professor  Dr.  Li 

2)  SielWertreter:  GymnaBialdirektor  Hofrat  Dr.  Itioht^ 

3)  Bibliothekar   und    Conaervator:    Professor  Dr. 
Schäfer, 

4)  Schriftführer,  Professor  Dr.  Klopf leiach. 

ö)  Kassierer;  Buohhandler  0.  Fiachar,  Bämtüch  in  Jen 

AussohusB: 

Oberappellati onsmt  Ausfeld. 
Professor  Dr.  Bievera. 
Professor  Dr.  Meyer. 
Präsident  Br etsohneider. 
Oberlandeagerichtarat  Krieger. 
Bibliotheksaekretär  Dr.  Uartin, 


niglioh 


Ehrenmitglieder; 
:   Hoheit,    Csrl   August, 


Dr.  Pr.  Johs.  Frommann  in  Jena. 

Dr.  Ad.  Schmidt,  Profesaar  in  Jena. 

Dr.  M.  Seebeck,  Wirkl.  Geheimerat,  Exe.  in  Jena. 

Dr.  F.  X.  V.  Wegele,  Professor  in   Wiiraburg. 

1)  Zuschriften  betr.  allgameine  Angelegenb eilen  bittet  num 
Vorsitzenden  Lipsins,  EinaenclungGii  llr  die  ZoitsctiHft  in  den  dia[!| 
dsktion  Rllirouden  Stellvertreter  Richter,  Sendungen  für  die 
an  den  liibliothokRr  ScbAfer,  Anmeldungen  neuer  Mitglieder,  ] 
richten  die  hisherigon  Mitglieder  betr  ,  sowie  Geldbeltrfiga  an  den  I 
giarer  Pia  eher  in  richten. 


VitglhderrMBelolmii . 


OTdentliche  Mitglieder; 
jjr.  med,  Ährendta  in  Arnstadt. 
Ibcrti,  Pfarrer  in  Grora-ScbwabhauBen. 
Knacker,  Geh.  Rcglerun gerat  in  Gotha. 

jiemüller,  Professor  in  Rndoletadt. 
I^ÜBfeld,  Direktor  in  ßchnepfonthal. 

.  Bachof,  Gymnasiallehrer  in  Eisenach. 
lohstein ,  Kaufmann  in  Jena. 
,  Baltzer,  Gj'mnaBiallehrer  in  Weimar. 
1  Baerenstein,  Hauptmann  in  Wildenhain  bei  Liioka, 
nSrvinkel,  Juatizrat  in  Arnstadt.  * 

pStgen,  Lehror  am  Healgymnasium  in  Kiaenach. 

.  Baumbach,  Laadrat  in  Sonneberg. 
Kts  Beaulieu-Marconnay,  Oberhofmeiater  in  Dresden. 
}t.  Bech ,  Professor  in  Zeitz. 
.  Beohstein,  ProfesHor  in  Eoatoek. 
Dk,  Pfarrer  in  Wcrningahattsen. 
,  Behm  in  Gotha, 
gfeld,  Staatsrat  in  Weimar. 

L  Beust,  Esc.  Oberhofm arschall  in  Weimar. 
knchi,  Kentier  in  Budolstadt. 
Idiothek,  Grofsherzogl.  in  Weimar. 

des  Oymnasiuma  in  Eisenach. 
äea  Eealgymnasiums 
„  Herzogl.  in  Gotha. 

.  K.  Blomeyer,  Oberlandeagerichtarat  i 
.  Bogeahard,  Pfarrer  in  St.  Suiza. 
I^hlau,  Terlagahuuhhändler  in  Weimar. 
.  Böhme,  Professor  in  Schulpforta. 
Mch,  Superintendent  in  Jena. 
.  Bran  in  Jena. 

;  Bräunlich,  Bürgers chullehret  in  Jena, 
echt,  KegieruDgsrat  in  Sudolatadt. 
^.  Btüger,  Staatsrat  in  Weimar. 
:  fiandt,  Lehrer  am  Bealgymnasium  in  Eisenaoh. 
:  Burkhard!,  Archivrat  in  Weimar, 
X.  33 


490 


Mitglifldarveraelelinis, 


Dr.  Burckhard,  Präsident  iu  Weimar. 

Dr.  Caro,  Professor  in  Breslau. 

Dr.  Cassel,  Professor  iu  Berlin. 

Czarnikow,  Bankdirektor  in  Arnstadt. 

Dabia,  Buchhändler  in  Jena. 

Dr.  Delbrück,  Professor  in  Jena. 

Dr.  Delius,  Gymnasiallehrer  in  Eiaenach, 

Dr.  Detmer,  Bibliothekar  in  Münster  i|W. 

üeussing,  Bealachullehrer  in  Frankenberg  i|S. 

Otto  Devrient  in  Jena. 

Dinkler,  Bürgermeister  ia  Königsaee. 

Dr.  Domrich,  Geh.'jfed.  Hat  in  Meiningen. 

Drenckmann ,  Ob.  Cons.  Bat  in  Arnstadt, 

Dreyspring,  Fabrikant  in  Jena. 

Dr.  Droysen,  Professor  In  Berlin, 

Dufft,  Hofapotheker  in  Rndolstadt. 

Dürkop,  Buchhändler  in  Baalfeld. 

Dr.  Eberhard,  Schulrat  in  Eisenach. 

von  EglofFatein,  Freiherr  von  und  zu,  Exe.  PrUaidont  in  J 

Dr.  Ehwald,  Gymnasial  ob  erlebter  in  Gotha. 

EigemauD,  Lehrer  in  Eisenach. 

Erdmann,  Commcrzienrat  in  Saalfeld. 

Dr.  Eucken ,  Professor  ia  Jena. 

Dr.  Felsberg,  Pfarrer  ia  Sonnebota, 

Fischer,  Rektor  in  Eahla. 

Fitzler,  Amtsgerichtsrat  in  Jena. 

Fleiachmann,  Commerzienrat  in  Wölsdorf. 

Flex,  Lehrer  in  Jena. 

Flöl,  Referendar  in  Jena. 

Förtsch,  Superintendent  in  Buttatedt. 

Franke,  Obristlieutcnant  in  Altena. 

Freysold,  Oberbürgermeister  in  Saalfeld. 

Friederici,  Eechnungsamtmann  in  Vioaelbach. 

Dr.  Frommano,  Direktor  in  Nürnberg. 

Dr.  Fuchs ,  Oberlandesgerichtsrat  in  Jena. 

Dr.  Gaedechens,  Hofrat  und  Frofeaaor  in  Jena, 

Dr.  Gehrke,  Oberlehrer  in  Rudolatadt. 


Dr.  Geizer,  Frofeeaor  ia  Jena. 

Genast,  Geh.  llegierungsrat  in  Weimar. 

Gerstang,  Commerz ienrat  in  Jena. 

Gesamt- Archiv,  S.  ErnestinisoheB  in  Weimar. 

Dr.  Gille,  .Tnstizrat  in  Jena. 

Dr.  Gilbert,  Gymnaaialoberlehrer  in  Gotha. 

Walther  von  Goethe,  Kammerherr  in  Weimar. 

Wollgang  von  Goethe,  Legationsrat  in  Weimar. 

Dr.  Goetz,  Professor  in  Jena. 

Dr.  von  Gohren ,  Regiemugsrat  in  Weimar. 

von  Grebe,  Geh.  Oberforstrat  in  Eisenach. 

Dr.  Grimm,  Kirchenrat  nnd  Professor  in  Jena. 

von  Gross,  Geh.  Staatsrat  in  Weimar. 

Dr.  Guyet,  Geh.  Hegierungsrat  in  Weimar, 

Dr.  Habicht,  Referendar  in  Kassel. 

Hagenhruch,  Geh.  Commerzionrat  in  Weimar. 

■von  Hahn ,  Reichsgerichts  rat  in  Leipzig. 

Hahn.  Pfarrer  in  Zwätzea  bei  Jena. 

Dr.  Härtung,  Hofzahnarzt  io  Rudolstadt. 

Dr.  Hase,  Geh,  Rat  und  Professor  in  Jena. 

Dr.  Hase,  Landgerichtapräsident  in  Ältenbnrg. 

Dr.  Hassen  stein  in  Gotha. 

Dr.  Hassensteia,    Direktor  der  Wasserheilanstalt  in  Ilmenau. 

Haus-  uod  Staatsarohiv,  Herzogl.  in  Gotha. 

Dr.  Haushalter,  Oberlehrer  in  Rudolstadt. 

Hehenstreit,  Bürgermeister  in  Saalfeld. 

Heinrich,  Rankdirektor  in  Gotha. 

Heibig,  Landgerichtsrat  in  Gera. 

Hennoberg,  Fabrikant  in  Gotha. 

Dr.  Henuicke,  Gymnasiallehrer  in  Gotha, 

Dr.  Heyler  in  Gotha. 

Dr.  Hilgenfeld,  Kirchenrat  und  Professor  in  Jena, 

von  HoltzendorfF,  Bank  direkt  er  iu  Gotha. 

Horcher,  Professor  in  Rudolstadt. 

Hüffner,  Hofapotheker  in  Jena, 

Humann,  Pfarrer  in  Hildburghausen. 

Hunger,  Xylograph  in  Jena. 

33* 


Hitglledorvfricichnis. 

Dr.  Kahler,  GyranaBiallebrer  ia  Weimar. 

Kämmerer,  Pfarrer  in  Wen  igen- Jena. 

Dr.  von  Kampen,  Professor  in  Gotha. 

Dr.  Karst,  Gymnasiallehrer  in  Gotha. 

Ton  Ketelhodt,  Präsident  in  Jena. 

Kieser,  Archidiaconns  in  Arnstadt. 

Eiesevetter,  Eentamtmann  in  Elaokeiibiirg. 

Dr.  Kind,  DiacoDus  in  Jena. 

Kind ,  Suchhändler  in  Paris. 

Dr.  Kirmss,  Prediger  in  Berlin. 

Kius,  Professor  in  "Weimar. 

KlussmaiiD,  G3'mnasial direkter  in  Budolstadt. 

Dr.  Kniep,  Professor  in  Jena. 

E.  Koch,  Gymnasiallehrer  in  Keiniogen, 

KrauEe,  Gymnasial  Oberlehrer  in  Pudolstadt. 

Krause,  Eegierungsrat  in  Weimar. 

Kriegei,  Geh.  Kammerrat  in  Arnstadt. 

Kronfeld,  Koktor  in  Apolda. 

Dr.  Eroschel,  Gymnasial  direkter  in  Arnstadt. 

Dr.  Kühn ,  Gymnasiallehrer  in  Eisenach, 

Kummer,  Postsekretär  in  Jena. 

Kürbitz ,  Mühlenbcsitzer  in  Jena. 

Dr.  Küstner,  Professor  in  Jena. 

Leidenfroet,  Schulrat  in  Weimar. 

Dr.  Leist ,  Geh.  Justizrat  und  Professor  in  Jei 

Dr.  Leonhardt,  Lehrer  in  Jena. 

Dr.  Lincke,  Gymnasiallehrer  in  Jena. 

Lommcr,  Bürgermeister  in  Orlamünde. 

Lotlüiolz,  Gjmnaaialdirektor  in  Stargard  i/P. 

Dr.  Marbach,  Oberpfarrer  in  Eiaenach. 

Marquardt,  Geh.  Obersohulrat  in  Gotha. 

Dr.  Matthias,  Gymnasiallehrer  in  Gotha. 

Dr.  Menge,  Gymnasiallehrer  in  Kisenaeh. 

Dr.  Ment2  in  Jena. 

Dr.  Menzel,  Professor  in  Bonn. 

Dr.  Mturer,  Professor  in  Weimar. 

Meyer,  Amtsrichter  in  Ziegeßrüek. 


HitcliedtrvenaiElinU. 

Dr.  Mobilia,  Oberschnlrat  in  Gotha. 

Moder,  Landbaumeister  in  Eisenaoh. 

Moritz,  Bankier  in  Jena. 

Müller,  Amtsrichter  in  Saalfeld. 

Dr.  Müller,  Hofrat  in  Jena. 

Dr.  Neuburg,  Handekkammorsekretär  in  München. 

Dr.  Neuen  höhn  in  Jena. 
I   Hicolai,  Kirchenrat  in  AUsfedt. 
|>  Niese,  Buchhändler  in  Saalfeld. 

von  Ochenkoweki ,  Profesaor  in  Münster  i/W. 
I  Dr.  Oehniichen,  ProfeeBor  in  Jena. 
Opel,  Profeasor  in  Halle. 

B.  Osann  in  Jena. 
j  Dr.  Oesterheldt,  Gymnasiallehrer  in  Eisenaoh, 
I  Pabst,  Geh.  Begierungsrat  in  Gotha. 
*  Faulseu,  Landeagerichtarat  in  Eisenaoh. 

Andreas  Perthes,  YerlagsbuchhÜndler  in  Gotha. 

Bernhard  Perthes,  Verl agabuch band lor  in  Gotha. 

Emil  Perthes,  Verlagsbuchhändler  in  Gotha. 

Dr.  Peter,  ConBistorialrat  in  Jena. 

Dr.  Pickel,  Gymnasiallehrer  in  Eisenach. 

Dr.  Polack  in  Waltershauaen. 

Dr.  Preyer,  Hofrat  und  Professor  in  Jena. 

Dr.  Pünjor,  Professor  in  Jena. 

Dr.  Easch,  Professor  in  Jena. 

Bauch,  Pfarrer  in  Schlosa- Vippach. 

Dr.  Eedslob,  Gymnasiallehrer  in  Weimar, 

Dr.  Regel,  Professor  in  Gotha. 

Dr.  Rein,  Seminardirektor  in  Eisenach. 

Dr.  Richter,  Hofrat  und  Realschuldirektor  in  Saalf 

Dr.  Richter,  Direktor  in  Eialeben. 

Dr.  Eied,  Geh.  Hofrat  und  Professor  in  Jena. 

Dr.  Ritter,  Gymnasiallehrer  in  Jena, 

Eoeae,   Oberbürgermeister  in  Eiseoach. 
[  Dr.  Rohde,  Professor  in  Tübingen. 
I  Dr.  Boaentlial,  Privatdoitent  in  Jena. 
■  EoBs,  Amtsrichter  in  Eudolatadt. 


Dr.  üosztock  in  L«Dgafeld. 

Raland,  Ho&ftt  und  Direktor  des  Moseams  in  Weimar. 

Dr.  Sachae,  GynmuiallehTer  in  Sana. 

Salzmacui ,  Bechtsanwalt  in  Jena. 

ßammann,  Ei Beobabii direkter  ia  Jena 

Dr.  Samwer,  Staatsrat  in  Gotha. 

Sauppe ,  Geh.  Ho&at  and  Professor  in  Göltingeo. 

Scharff,  Professor  in  Weimar. 

Freiherr  von  Schauroth,  HaoptmanD  in  RndolstadL 

Scheibnor,  Bergdirektor  ia  Logaa. 

ßcheler,  Diaconaa  in  Saalfeld. 

Dr.  Schlaeger,  Gymnasiallehrer  in  Eisenach. 

Sehloessmann ,  VerlagsbachLändler  in  Gotha. 

Dr.  Schmid,  Geh.  Uofrat  nnd  Professor  in  Jena. 

Dr.  Schmidt,  im  Cadettonbans  in  WahlsUtt 

Dr.  Schmidt,  Gymnasiallehrer  in  Eieeoach. 

Dr.  Schmidt,  Professor  in  Eisenacfa. 

Schmidt,  Student  in  Berlin. 

Schmidt,  Oberamtsricfater  in  Vieselbaeh. 

Dr.  Schneider,  Bankdirektor  in  Gotha. 

Dr.  Schneidewind,  Professor  in  Eiseuaoh, 

Dr.  Schroeter,  Direktor  in  Jena. 

Schnitze,  Bat  in  Eisenach. 

Dr.  K.  Schulz,  Professor,  Bibliothekar  des  Eeichegericht«  4 


Dr.  A.  Schulz,  Professor  iu  Gotha. 
Schulz ,  Obetlandesgerichtarat  in  Jena. 
Schulze ,  Geh.  Eegierangsrat  in  Gotha. 
H.  Schulze,  Kaufmann  in  Jena. 
Dr.  Schum ,  Professor  in  Halle. 
Bchvabe,  Eirchenrat  in  Gerstungen. 
Dr.  Seidel,  Professor  in  Jena. 
Chr.  Fr.  Sendel  iu  Allstedt. 
Dr.  Sievers,  Professor  iu  Gotha. 
Dr.  Simsen,  Professor  iu  Freiburg  ijBr, 
Sommer,  Kgl.  Bauinspektor  in  Wernigerode. 
Spengler,  Kaufmann  iu  Saaifeld, 


UitgHeder  veneichnii , 

,  Spieea,  Professor  und  Schlo sapred iger  iu  KüstrJn. 
KjPr.  Steühele,  Gymnaaialleiirer  in  Eiseuach.      " 
Dr.  Stichling,  Wirkl.  Geh.  Rat,  Exe.  la  Weimar. 

.  Stickel,  JuBtiztat  in  Kasael. 
iStölten,  Harrer  in  Tauteuburg. 

.  Stöckhardt,   Geh.  Regierungarat  ia  Weimar. 
■;jätöasner,  Superintendent  in  Vacha. 
■Dr.  H.  Stoy  in  Jena. 

iDr.  Stoy,  Sehultat  und  Professor  in  Jena. 
SSr.  Streicher,  Bezirksarzt  ia  Orlamünde. 
KStrenge,  UechtsaDwalt  in  Gotha. 

1  Tettau,  Geh,  Oherre  gierung  erat  in  Erfurt. 
■Thienemann ,  Hofbuchhandler  in  Gotha. 
I  £d.  Thomas ,  Lehrer  in  Schnepfeathal. 
Ilhon,  Staats  minister  Exe.  in  Weimar. 
I  Timler,  Architekt  in  Jena. 
Dr.  Trautvettcr,  Geueralsnpertnteadent  in  Rudolstadt. 
Trognitz,  Regierungafoldmesaer  in  Gotha. 
I  Truppel,  Rentamtmann  in  Leutöoberg. 

Ton  TümpHng,  Leg.  Sekret,  in  Bern, 
von  Tiircke,    Staatsrat  uad  Curator   der  Universität  in 
^^^^  ühlworm,  Professor  in  Arnstadt. 
^^^K  Universitätsbibliothek  in  Rostock. 
^^^^P  Ton  Uttenhoven  ,  Rergrat  in  Saalfeld. 
^^^^El)r.  Vermehren,  Professor  in  Joca. 
^^■Tillarei,  Buchhändler  in  Erfurt. 
^^^^KSr,  Yogel,  Professor  in  Wien. 
^^^^■Dr.  Voigt,  Geueralstabaarzt  a.  D.  in  Eiseaach. 
^^^H'Dr.  Volkelt,  Profeaaor  in  Jena, 
^^H'VoUert,  Staatsrat  in  Weimar. 
^^"   VoUert,  Geh.  Staatsrat  in  Gera. 
I  Dr.  Wagner  in  Grofs-Rndeatedt. 

Walterhoefer ,  Gymnasiallehrer  in  Jena. 
L.  Weimar,  Kaufmann  in  Jena. 
■  Weissenborn,  Professor  in  Erfurt. 
IDr.  Wenck  in  Halle. 

,  Weodt,  Professor  in  Jena, 


MitgliederTerieicIinis. 

Dr.  Weniger,  67100 asialdirektor  in  Weimar. 

Dr.  Wemekke,  Eeakchnldirektor  in  Waimmr. 

Dr.  Wilhelm,  Professor  in  Jena. 

L.  Wucke,  Schriftsteller  in  Salzungen. 

Dr.  WtUcker,  Äichivar  in  Weimar, 

TOB  Wurmb,  Bittergntsbeaitzer  in  Porstendorf. 

Dr.  Zerbst,  Justizrat  in  Tena. 

Dr.  ZcysB,  Oberpfarrer  in  Herbsleben. 

Keuan gemeldete  Mitglieder: 
Dr.  V.  Aldenhoven,  Hofrat  in  Gotba. 
Dr.  Elumschein,  Realschullehrer  in  Ordruf. 
Dreyer,  Stadt-Pfarrer  in  Gotha. 
Dr.  Franken,  Professor  und  Oberlandesgerichterat  i 
Erönig  in  Jena. 

FanBO,  Oberat  z.  D.  in  Weimar. 
Dr.  Pertach,  Geh.  Hofrat  in  Gotha. 
Pohle,  Buchhändler  in  Jena. 
Dr.  Schubert,  Gymnasiallehrer  in  Weimar. 
von  Voss,  Rechtsanwalt  in  Gera. 

Ausgeschieden  sind  durch  Tod: 
Hugo  Braun,  Archldiaconus  in  Ohrdruf, 
Dr.  Dsnz ,  Oberappellationagerichtsrat  und  Professor  in  Jaj 
Dr.  Fortlage,  Hofrat  und  Professor  in  Jena. 
Ed.  Frommann,  Buchhändler  in  Jena. 
Dr.  A.  L,  J.  Miehelsen,  Geh.  Justizrat  in  Schleswig  (Ehre'S 

mitglied  des  Vereins). 

Mitglieder,  deren  Aufecthaltsort  jetzt  unbekannt  ist;<l 
Dr.  Adolf  Holtzmann ,  früher  in  Jena. 
Itamahorn,  Schuldirektor,  früher  in  Coburg. 

Die  Gesamtzahl  der  Ehrenmitglieder  ist  5,  die  der  II 
glieder  277. 


Statuten  des  Vereins 


Thüringische  Geschichte  und  Altertumskunde 

festgeBloüt  am  2.  Jaouai  1852,  durchgeeehen  am  16.  Mai  1877, 
^^H^  neu  durchgesehen  am   12.  Oktober  1881. 

H 

^^^H        Der  Verein  hat  den  Zweck,  durch  Sammlung  und  wissou- 
^^^(chaftliche    Benutzung    der    heimiBohoa    Donkmülor    diu    Go- 
sohichte  ThiiringenB  in  allen  seinen  früheren  uud  jetzigen  Be- 
standteilen   allseitig   zu   erfoiHchoa    und    zu   erweitern.     Der 
Verein  wird  daher 

a)  für  die  Sammlung  und  Erhaltung  vou  vaterländiaohen 
Denkmälern  und  ÄltertümeTu  aller  Art,  von  Chroniken, 
Urkunden  und  ähnlichen  Aufzeichnungen  mögliehst  sorgen ; 

b)  Mitteilungen  zur  thüringiaeheu  Qesohichte  und  Altor- 
tumakunde  veröffentlichen. 

§.  2. 
Der  Verein  ateht  unter  dem  Schutze  der  Durchlauchtig- 
Bten  Erhalter  der  Ünivereität  Juna  und  der  übrigen  thüringi- 
schen LandeBfiirsten. 

s.  ä. 

Zur  obern  Leitung  der  Angelegenheiten  dos  Vereins  wird 
aus  demselben  ein  Vorataad  gewählt. 

Die  Mitglieder  des  Vereins  sind  entweder  nrdcntliohv 
oder  korreBpondierende  oder  Ehren-Mitgüeder.  Wer  in  Thü- 
ringen wohnhaft  ist,  kann  nur  als  ordentliches  oder  Khron- 
ütglied   aufgenommen  werden.     Jedes   ordentliche   Mitglied 


I 


zahlt  jährlich  an  dii 
korreapondiereaden  v 


Statuten  de«  Twetm. 

YctteinBk&sse  drei  ReicIiamaTk; 
id  Ehreu -Mitglied er  nicht  verbunden  naiS 
§.   6. 

Jedem,  der  sich  fUi  die  Zwecke  des  Vereins  intereBsin 
steht  der  Zutritt    zn  demselben  frei;   jedoch  bedarf  e 
erfolgter  Anmeldung  heim  Vorstände    zur  Aufnahme  ( 
Btimmung   desselben.     Jedes  Mitglied    erhält   bei  sein» 
nähme  ein  von  dem  Vorstände  tinterschriebenes  and  mit  dc^ 
Siegel  des  Vereins  versehenes  Diplom  und  die  Statateu  ( 
Vereins. 


Der  Verein  hat  seinen  Sitz  in  Jens.  Er  wird  doi 
einen  ständigen  Ausechuas  von  mindestens  elf  einheim 
und  einer  unbestimmten  Zahl  von  auswärtigea  Mitglieder 
vertreten.  Beatiiodige  Mitglieder  desselben  sind  die  funfUfl|| 
glieder  des  Vorstandes;  die  übrigen  Ausschuasmitglieder  wäh| 
zuerst  die  Generalversammlung;  später  ergänzt  sich  der 
schuaa  nach  Bedürfnis  durch  eigne  Wahl.  Nach  Besc 
des  Aasschusaes  wird  durch  das  Präsidium  jährlich  eine  ^ 
neralversammlung  des  Vereins  an  einem  Orte  Thnringi 
durch  Bekanntmachung  in  öffentlichen  Blättern  ausgeschi 
ben.  Die  korrespondierenden  und  Ehren -Mitglieder  werdoi 
von  dem  Ausschüsse  gewählt.  Die  Sitzungen  desselben  sind 
Eur  Beratung  und  Beschlussfassung  über  die  Angelegenheiten 
dea  Vereins  bestimmt. 

s. '■ 

Die  zuerst  von  der  Generalversammlung  und  später  durch 
den  Aussohuss  auf  vier  Jahre  gewählten  Vorsteher  des  Ver- 

1)  ein  Vorsitzender,  der  im  Allgemeinen  das  Interesae  des 
Vereins  wahrnimmt,  die  Sitzungen  des  Vorstandes  und 
des  AusschusHes  beruft,  in  diesen  Zusammonkiiuften  -wie 
in  der  Generalversammlung  den  Vorsitz  und  bei  Stimmen- 
gleichheit die  Entscheidung  hat; 

2)  dessen  Stellvertreter,  der  in  Verhi n der ungs fällen  den  Voi 
sitzenden  vertritt; 

3)  ein  Bibliothekar  und   Konservator,    welchen    die  Aiolq 


Buhlten  des  Varoina. 


fährt 


md  welct 
hat; 


1    Sammlangen    des    Vereins 
r  die  dahin  zielende  Korre- 


I  4)  ein  Schriftführer,    welcher  die  vom  Vorstande  zu  erlaa-    ' 
sendeTi  Ausfertigungen  ahfasst  und  expediert  und  in  den 
Zneammenkünften  das  Protokoll  führt; 
f '6)  ein  Kassierer,  ■welcher  die  Kasse  des  Vereins  zu  vorwal- 
ten,   darüber  Rechnung  zu  führen  und  für  den  Bestand 
derselben  zu  haften  hat.  i 

Von    den    zuerst    gewühlten  Uitgliedern    des  VorstandeB 
tritt    in  den  drei  ersten  Jahren   jährlich    eins  durch  Bestim- 
'  mung    des  Looscs  oue,    apüterhin    richtet    sich  das  Austreten 

D  nach  dor  Beihenfolge  des  Eintritts  in  den  Voratand;  aber  jeder 

^^^^^ust retende  ist  wieder  wählbar. 

^^^^B       Um  in  einer  AusEchusasitzung  giltige  Beechlüase  zu  fae- 

^^^K'ten,    ist  die  rechtzeitige  Einladung  sämtlicher  orts anwesenden 

^^H^  Uitgliuder  unter  Angabe  der  Froponenda    und  die  Anwesen- 

^^f'  IiGit  der  einfachen  Mehrheit  der  einheimischen  Mitglieder  er- 

I  forderlich.     Die  Wahl    neuer  Mitglieder   des  Vorstandes    und 

des    Ausschusses    eqU    durch    Stimmzottel    erfolgen.     Im  Fall 

einer  Stimmengleichheit    bei  der  Wahl  entscheidet  das  Loos. 

Die  Stimmensammlung  hat  der  Schriftführer  zu  besorgen. 

Dos  Protokoll  musa  alle  wesentlichen  Verhandlungen  und 

^^^^Be Schlüsse  jeder  Veraamralung  sumraariach  enthalten,  und  ist 

^^Btaach  erfolgter  Vorlesung  und  Genehmigung  von  den  Mitglio- 

^^^^Bem  des  Vorstandea  eigenhändig  zu  unterzeichnen. 

^^^»eamke 


■  Generalversammlung  hat  der  Voraitzende  oder 
Bei  Schriftführer  einen  Becheuschaftshericlit  iibor  die  Wirk- 
»eamkeit  dea  Vereine  während  des  letzten  Jahres  und  der  Kaa- 
aseenhericht  zu  erstatten.  Die  abgelegte  Rech- 
nung jat  von  zwei  von  der  Generalversammlung  erwählten 
litgliedern  des  Vereins  zu  revidieren,  Statutenänderungen 
men  nur  von  der  Generalveraammluug  beschlossen  werden. 
Jedes  in  der  Goneralversammlung  anwesende  Mitglied  ist 
Serechtigt,  auch  ohne  vorherige  Anzeige,  Anträge  zu  stel 


'  und  darüber  Abstimmnng  zu  fordern.  Die  Besohlüsee  werden 
durch  einfache  Stimmotimehrheit  gefaast;  ergiebt  sich  aber 
Stimmergleiehheit,  so  ist  der  gestellte  Antrag  als  verworfen 
anzusehen. 

§-  10. 
Der  Äuasohuss  wird,  mit  BachTerstäudigen  HitglJedi 
des  Vereins  deshalb  in  Verbinduog  trotond,  für  die  einzelm 
HauptKweige  der  Vereinsthiitigkeit  (Geeohichte,  Landeskunde, 
Spracht nti de,  Hechtsquellen,  Altertumskunde  u.  s.  w.)  die  Bil- 
dung eigener  Sektionen  TeranlaBseu;  über  die  Ergebniese  der 
Sektionsbeap rechungen  wird  in  den  Sitzungen  Bericht  er- 
stattet. 

§.  11. 

Der  Verein    wird  mit  anderen,    namentlich  den  benach- 
barlen  Vereinen  für  ähnliche  Zwecke  Verbindung  anknüpfen.  4 

Bellten  sich  unter  den  Mitgliedern    des  Vereins    an  deU'J 
einzelnen  Orten  Ortsvereine   bilden,    so    wird  ihr  Verhältnjj 
zum  Geaamtverein  durch  die  GeneralTeraammlung  näher  fee^ 
zustellen  sein. 

Im  Allgemeinen  wird  die  Verbindung  solcher  OrtBTereiif| 
mit  dem  Vorstand  durch  vom  Ausschuss  ernannte  oder  b^ 
fltätigte  Ortspfleger  erhalte u ,  die  durch  ihr  Amt  Mitgliei 
des  AuBschusseB  sind.  Auch  oline  Konstituierung  eines  Ort 
Vereins  können  nach  Bedürfnis  für  Orte  und  bezii 
Gegenden,  wo  eine  grörBere  Anzahl  von  Mitgliedern  wohnhi 
ist,  durch  den  Äusschuss  Pfleger  ernannt  werdei 
§.  12. 

Falls  ein  Mitglied  aus  dem  Vereine  auszutreten  gedeaki^ 
so  muEB  darüber  spätestens  vor  dem  1.  Juli  bei  dem  Vorstand^ 
schriftliche  Meldung  erfolgen,  widrigenfalls  dasselbe  noch  i 
das  laufende  Jahr  als  Mitglied  betrachtet  wild. 


ler^^^ 


Würde  der  Verein  w 
die  Archivalien ,  Gelder 
TCrsilät  zu  Jena  fallen 
herigen  Vorstände  an  den 


§.   13. 

der  VerhofFan  sich  aufläsen,  so  solle« 
und  Effekten  desselben  an  die 
und  würden    alsdann    von    dem  s 
akademiechen  Senat  abzuliefern  » 


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Stanford  University  Libraries 
Stanford,  California 


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