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ZEITSCHRIFT DES VEREINS
PUR
THÜRINGISCHE GESCHICHTE
UND
ALTERTUMSKimDE.
NEUE FOLGE. ZWEITER BAND.
DER OANZEN FOLOE ZEHNTER BAND.
JENA,
VERLAG VON GUSTAV FISCHER.
1882.
«TANFOWO ÜN»VeRBlTV
UiSRAKti:«
STAC1Ö
MAR 2 4 1971
/ 6- STD-
Inhalt.
BeKistrum Snlisidli Clero ThuringUe anno 1500 impositi.
Herausgegeban von Dr. Ulrieli Sticliela
I IL EiD mcirttiisdier Erbrotgekrieg am Ende des IS. Jahrbon-
dettB. Von Dr. Carl Waock
Eine Jenaer Stadlordoung aus dem 16. Jabrhundert nebat
einem Anbange aus dem 17, Jabrhunderl. HeraosgegebeD
Tön Dr. Gnatav Elcblar
Teil einer Seibstbiograpbie Adrian Beier», Im Auszug mil-
geteilC von Dr. OusUt Bichter
Wiprecht tob GroiUscb. Von Dr. Bl um sehcio . . .
TL Ä. L, J. Micbelsen und aome Bedeutung fUr die tbQringucbe
Geaihiolitsforacbung, Ein Qedenkwort von Dr, Gustav
Ein Nacbruf v
1 G. E.
Bohs HitteUung«!!.
Zur Kritilc der Reiabardsbrunuer Historiograpble. Von Dr.
C. Wenek
Landeskunde des Ororsherzogtums Bachsen-Weimor-Eisenach.
Ton C. Kronfeld, Rektor der Bürgeracbiile in Apolda. Erslor
Teil: TbUringiscb-Saehsen-Weimarische Geschichte. Weimar,
Bermano Böhlau 18TS. Besprouben von U. Stechele in
Elsenacb
Sifridi presbyteri da Balnhnsin biatoria nnirersali» et com»
pBudium historiarom. Ed. 0. Uolder-Egger. Von C. Wenck
Ernst Bernecker, Beiträge zur Clironologic der Hegierung
Ludwig IV., des Qeitigen, Landgrafen von Tbüringen, Kö~
nigsberger Diss. 18B0. 74 Seiten. Von C. Wanck . .
Arthor Gr098, Die Anfange des ersten thüringischen Land-
gfrafengescblecbta. Ein Beitrag lor tbüringiücbeu Gescbicbts-
Güttioger Di»s. IKflÜ. Von C. Weuclc . . . .
lY InhMh.
1. Einige Urkunden ans dem HospiaLUrdiiT 1:1 Gn'diM. Von
K. Begel 533
2. üngedmckte Briefe Ton Josnis Menins, mitgeuilt ron Dr.
G. L. Schmidt in Eisenach 143
3. Scluitzgriberei bei Wettaborg nnd in Tantenbsrg 169S und
1699. Von Dr. Panl Mitzschke 265
4. Jenaische Urkunden. Mitgeteilt ron Dr. J. £. A. Martin
in Jena 429
5. Ein Brief des Job. Stigel über die Anfange der UniTersität
Jena. Mitgeteilt Ton Prof. Dr. The od. Kolde in Er-
langen 437
6. Ein Brief ron Nie. Selnekker. Mitgeteilt von Dr. B. A n e -
mnller in Bndolstadt 439
0Meh&fÜidi« IGtteiliuigaiL
1. Bericht über die Thitigkeit des Vereins f. Thüringische Ge-
schichte nnd Altertumskunde seit seiner Neub^ründung am
12. November 1876 bis cur General - Versammlung in Gotha
am 12. Okt. 1881. Von B. A. Lipslus 467
2. Verzeichnis der Vereine und Institute, mit denen der Verein
für Thüringische .Geschichte und Altertumskunde in Schriften-
austeusch steht 480
8. Mitgliederverzeichnis 488
4. Statuten des Vereins für Thüringische Gkschichte nnd Alter-
tumskunde, festgestellt am 2. Januar 1852, durchgesehen am
16. Mai 1877, neu durchgesehen am 12. Oktober 1881 . . 497
I.
Registrnm Snbsidii
Clero Thuringiae
Anno 1506 Imposit i.
Herausgegeben
von
Dr. Virich Stechele.
Einleitung.
Daa Registrum Subaidii ist ein Veraeichniis der Bei-
, 'welche der thüringische ElomB, soweit er Aei Mainzer
IpdiSzese angehorte, im Jahre 1506 leisten masgte, um die
1 dückeD, welche der neugewählte ErzbiBchof Jakob
t äie Erlangung dea FalliumB und seine feierliche Inthro-
iation zu tragen hatte.
Es unterliegt keinem Zweifel, daes ältere derartige Ke-
lter extstirt haben nud auch ausserhalb der HaiDzer Diö-
i Torhanden waren, jedoch ist noch keines deraelben bo-
lut geworden, vieUeicht ist auch keines mehr vorhanden,
I man nach Abschlusa der Einsammlungen vorläufig keinen
Stauch davon machen zu können glaubte.
Uneer Registrum scheint nur darum dem Untergange
tgangen zu sein, weil eine geistliche Persönlichkeit in Er-
t in den dreissiger Jahren des 16. Jahrh. es heuulute, die
mllatoren der geistlichen Stellen in Erfurt einzutragen. Die
mitern Schicksale des Buches lassen sich nur lückenhaft ver-
folgen. In den vierziger Jahren unseres Johrhouderts war es wahr-
scheinlich im Besitz des bekannten Mühlbauaener Oesuhichts-
ireundesStephau, der in seiner Schrift: „Neue >^tofflieferuagen
lur deutschen Geschichte" einen Auszug daraus gab, welcher in
dem Böttgcr'schen Buche über Diözesan- und G angrenzen Bor
"VerwerthuDg gekommen ist. Ich wni'de auf das Buch auf-
merksam durch eine Bemerkung Heases im 11. Band der
Mittheilungen des Halle'schen Geschichtsvereina, wo er sagt,
i das Begistnim mehr enthalte, ala Stephan mitgetheilt
' IT
habe. Doroh die niciit genug zu lobendö Freundlichkeit
Herrn Archivar Dr. Anemäller in Eudolatadt erhielt
das HaoasliTipt zu iiQsr eichend er Beuatztug oasgehäDdij
ich gewann beim Lesen die Ueberaengang, dass ea sich
eine thnringiBche GeschiehtsqaeHe toh hervorragendi
handle.
Eb ist freilich nur eine trockene Aufzählung geistliche'
Stellen, aber diese Ao&ählang gewährt ans einen vollständi-
gen Einblick nicht nor in die mateftelleSteilnng
thäringischea Geistlichkeit am Anfinge des 16. Jahrhunderts,
Bondetn auch in die gesammte kirchliche Organisati
. wie sie nns andererseits Uaterial für die Geschichte der B o d
koltuF des Landes bietet.
Das Register besteht aas 169 Blättern in Folio, is
seiner ersten Hälfte von einem Schreiber geschrieben,
der zweiten Hälfte von dem Hanptko llektor, dem
fnrter Dr. Joris Johannes Sommoringk, der auch
eisten Theil einer fortlaofendea Kevision anterzogen hat, wie
es seine Zusätze und Bandnoten allerwege bezeugen.
Daa Bcgister ist nach einer alten Vorlage oder Tielleicht
nach mehrern gearbeitet, wie die Berufangea auf eine Ee-
gietrum tempore Ditheri (gemeint ist Erzbischof Diether
von Isenburg) oder auf ein Eegistram Uaths oder i^stnmi
dhnnen beweisen.
der
irts, ^,
I
Der ganze Stoff ist nach Archidiakonaten eingetheilt
und awar ia folgender Keihenfolge: 1. beate Virginia Erf.,
2. 8. Soueri Erf-, 3, Doila., 4. beate M. Virg. in Eisenach,
5. Jechabnrg.
Die einzelnen Archidiakonate sind wieder in die Deka-
nate (hier 8edos genannt) aufgelöst und zwar ao, dass erst
die Ffarroieu, dann die unselbständigen geistlichen Stellen,
endlich die Klöster angeführt sind. Bei den Pfarreien und
Klöstern lat nur die Summe verzeichnet, welche als sub-
sidium zu bezahlen war, bei den unselbständigen Stellen abor
die geaaramte Dotation mit grösster Genauigkeit.
EloIeltiiDg, \
Doas die Arbeit mit groasem Fleiese aogolcgt lät, ver-
teilt sich bei dem Zwecke, den eie verfolgt, von selbst.
Von BeJeutang ist es, dass wir aiia dem Registrum die
yrohlicbo Eintheilung Th ü ri ngens kennen lernen, da
i Qaellen für diese geisilicheu Eiutheilungen viel aeltenor
^d, als man glaubt. Es cxistirt wohl ein Archidiakonatsregi-
i in dem aweiten Band von Wenka HeBBiseUer Lan-
desgescbichle abgedruckt ist, maa wurde aber sehr irren, wenn
mau dasselbe für eine origiDole Aufzeichnung nehmen wollte;
denn es ist von dem um die Mainzer Geschichte hochverdien-
ten Weihbieehof Wurdtwcin aus ihm zugänglichen Quelloa
zusammongestellt , und, was wohl zu beachten iat, es ist
nicht vollständig, da es nur 3 Archidiakonate, Erfurt I.,
Gotha und Jechaburg, kennt. Unscro Eenntniss der thüringi-
schen geistlichen Eintheilung haben wir also in Urkunden zu
suchen, iu denen zufällig derselben Erwähnung geschieht,
nod diese sind nicht häufig. Mir wenigstens sind bislang
nur 4 bekannt worden: die erste von 1128, in der die 5
Archibresbyter aufgeführt werden; zwei von 1355 , in der
die Archidiakonate angegeben werden, and eine Jenaer Ur-
kunde von 1509, in der dasselbe statt findet; ausserdem
kommt die kirchliche Eintheilung Thuringona noch zur Sprache
in der Legenda S. Bonifacii und in einer deutschen Relation,
die Conen v, d, Gabeleutz im 6. Bande der Zeitschrift des
Ver. f. thür. Gesch. hat abdrucken lassen. Wir haben also
mh Znrechnung unseres Hegistors nur 8 Quellen fiii die
Kenutniss dieser für die Geographie des Mittelalters so über-
aus wichtigen Eintheilung.
Es ist wolil zu vormerken, dass diese Quellen verBchie-
deneo Werth haben; in Kücksicht darauf nehmen aber unaet
Kegister and die 4 Urkunden als offizielle Angaben den er-
sten Rang ein. Die legenda 8. Bonifacii und die deutsche
Belation enthalten Fabelhaftes und sind für die Geschichte
des Bonifatiua bekanntlich nicht zu gebrauchen; sie geben
aber die kirchliche Eintheilung, wie sie zur Zeit ihrer
Abfassung bestand; dasa sie dieselbe auf Bonifatias nnd
Karl den Grossen zurückführen, ohne dio ea bei den mittel-
Yl Einleitinig.
ftlteiiichen thÜTingiaeheii !ffistonkem 2. Kbuae einmal nieht
anging, kommt nieht in. Betraelit. Da nun die dentache Be-
latton^ wie ▼. d. Gmbelentz nachgewiesen, zwischen 1425 und
14d8 niedergeachneben ist, die lateinische Tita aber kaum
TOT I400y 80 haben wir, der Zeit nach gerechnet, Tlachrich-
ten über die kirehL Eintheünng Thnzingenfl ron 1128, 1335,
eirea 1430, 1516 nnd 1509.
AUe diese Quellen aber zeigen unter sieh kleinere oder
grössere Abweichungen, welche dnrch nachfolgende Ueber-
ficht Tenuisehaiilieht werdoi:
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Einleitnng.
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Mt^iligouslitdL uud Nörtcn können hier ausser Betracht
gelassen "werJen, da diese Gegenden nur zeitweise zu Thü-
ringen gerethnet worden und fast immer zu Hcseen gehör-
ten. Zu bedenken giebt Bebra, unter dem nicht das hesaisefae
Bebra zu Tcratehen ist, Boudern, wie aus der äoutschen Be-
lation: „Bebra liegt vf der Puune" deutlieh hervorgeht, das
auf der i'inne an der Biber gelegene Bibra. Wenn aber
Bibra einen Arehidiakunat einmal gebildet hat, so kann das Ge-
biet dazu nur aas dem Archidiakonat B. M. V. zu Erfurt ge-
nommen sein. Wenn in einem Verzeichnisse Eiaenaoh für
eine Zeit als besonderer Arehidiakouat aufgeführt wird, wenn
Gotha und Ordmff Archidiakonate gehabt uud wieder verloren
haben, so spriagt deutlich in die Äugen, dass die Arehidia-
kouate wochsolteu, dass sie Veränderungen unterworfen waren.
Igt aber dieses der Fall , ao wird der Houpthypotheae unserer
niittBlalterliohen Geographien der Boden unter den Füssen
weggezogen , man wird nicht mehr nach dem Grundsatz ;
Archidiakonat und Gau decken sich, die als wandelbar er-
^nnte Archidiakonatseinthoilung der Gaugeographie zu Grunde
legen können, aondern wird sich begnügen müssen, nur jene
Orte sicher anterzubringen , bei denen die Ganbeneichnung
beigefügt ist, und für die Lage der übrigen sieh mit der
Wahrscheinlichkeit behelfeu müssen.
Auffallend mochte es freilich sein, daas von 1506 bis
1509 eine Aendcruug eingetreten sei; es ist aber nicht an-
wahtaelieinlJch, da derselbe Erzbischof Jakob, dem das Siib-
sidium zu Gute kam, am 27. Januar 1505 „indices gencralos
et executores statutorum provincialium per Thuringiam" ein-
setzte, mit deren Einführung eine neue Eintheüung vielleicht
nothwendig war; auch dieser Umatand darf nicht verschwie-
gen werden, dass die Jenaer Urkunde von demselben lohan-
ties Sommering ausgeatellt ist, der die Eeviaion des Registrum
vollzogen hat. Auf oiueu älmlichca raschen Wechsel deutet
auch die TJeberaetzung der Lcgenda S. Bonifacii, die mit der
deutschen Selatio nicht zu verwechseln ist; denn sie hat bei
äem 2. Sitze einen andern Archidiakonat als ihre lateinische
VHI Bi
Dureh dieie Autföhrtuig besehianki neh aaderendte
der dia hedeuiung unseres Begutmm, so dats wir sM^ea
mÜMuenf e« zeigt nicht die kirchlidie Organisation Thüringens
im Ali ttelalter, sondern am Anfange des 16. JTahrhnn-
derts. Und fUr diese Zeit gestaltet sich dieselbe nach den
Ali gaben unserer Quelle folgendermassen:
I* Praepositnra beatae Mariae Yirg^nis in Erfurt mit 16
Dekanaten (sedes)
l, Ilversgehofen , 2. Leubingen, 3. Sömmerda, 4. Gut-
roanshausen, 5. Beinsdorf, 6. Utenbach, 7. Oberingen,
8. Ollendorf, 9. Zimmern, 10. Ossmanstädt, 11. Ober-
woimar, 12. Alkersloben, 13. Monra, 14. Remda, 15. Pöss-
neck, 16. Kirchheim.
II. Fraepositura Hancti Severi in Erfurt mit 5 Dekanaten
l. Gotha alias Walwinkel, 2. Münstergehofen, 3. Molsch-
iebon, 4. Wanzleben, 5. Herbsleben,
in. Fraepositura Dorla mit 4 Dekanaten
1. Dorla, 2. Aufhoyen alias Salza, 3. Falken, 4. Be-
ringen.
IV. Fraepositura beatae Mariao Yirginis in oppido Isenach
mit 9 Dekanaten
l.Mila, 2. Reinda, 3. Ookershausen, 4. Lupnitz, 5. Eörn-
riet, 6. Ereuzburg, 7. Heringen, 8. Yacha, 9. Hausen,
y. Fraep. eodesiae leohaburgensis mit 11 Dekanaten
!• Berga superior, 2. Berga inferior, 3. Jechaburg,
4. Suasra, 5, Frankenhausen, 6. Greussen, 7. Germar,
8. Bleioherode, 9, Eanewerf, 10. Kirohheilingen , 11.
Weohaungen.
Diese Bintheilung ist dem Besteuerungsregister zu Grunde
gelegt
Zur Steuer gezogen ist der gesammte Säkularklerus, also
die Domgeistliohkeit, die Ffarrer, die Vikare und die Frühmesser.
AusuahmefUlle sind nur selten; ausgenommen und steuerfrei
wud vor allem die beiden Hauptkollektoren Johannes Som-
moriug, Doktor der Kochte, Kanonikus und Kautor der Kirche
H. Mar. Virg. zu Erfurt und Simon Voltzke, Dr. d. Rechte,
der dieselbe Stellung bei Sanct Serer einnahm; ferner die
RinIdtiiDg.
IX '
■Epzpriester, deneu die Einaammlung der Gelder in ihren
Archidiako Daten nnd die Ablieferung an die Hauptkollektorcn
oblag, bei welchem Geschäfte es nioht immer völlig reialicli
zugegangen zu sein eeheint; denn ztim Sitz Mulschieben
, trägt Sommering mit grosser Entrüstung ein: „Hier merke
t ich eine grosso Boasheit und Betrug dos Erzpriesters"; denn
i derselbe hatte 20 fl. eingenommen und nur gegen 15 an den
I HftuptkoUektor abgeliefert; er hatte sich nämlich von seinen
I Geistlichen mehr bezahlen lassen : „darvmb haben die armen
I prister yielmal geklagot."
Frei war femer, wer hei den geistlichen Gerichten im
k Terhindorungsfalle der Richter eintrat, ferner wer nichts
Lhatte, und deren 'waren nicht wenige, und endlich die, welche
I einfach sich weigerten, zu bezahlen, und von diesen gab es
I Bnch eine genügende Anzahl,
schlimmsten erging es den Exekutoren mit ihren
f- Forderungen bei den Klöstern.
Es geht durch das ganze spätere Mittelalter das Stre-
Llien nach Exemtionen, und es wäre unrecht, wenn man
r den Klöstern, wenn sie dasselbe Streben zeigten, daraas einen
(; Torwurf machen würde, als hätten sie etwas besonderes
^than; ebenso wie es der Traum jeder Stadt war, sich dem
K^BTii'orialherrn zu eutzieha and unmittelbar unter dem Kai-
i stehen, also Eeichsstadt zu sein, beileibe nicht aus
piigend welchem patriotischen Beweggrunde , sondern woil es
"bequemer und billiger war, so wollten die geistlichen Kor-
rporationen von dem Bischöfe los und direkt unter den Papst,
SUreil trotz der wohl organisirten römischen Finanzpolitik
l'diese Lage immer noch besser war, als die Zugehörigkeit
in der Nähe wohnenden Bischof, der nicht viel
ttospruchsloser war als der weltliche Territorialherr, Die
oinjkaner waren vöUig von allen Leistungen an die Bi-
h^ohöfe befreit, eine Exemtion, welche sich wahrscheinlich
■ dfther schreibt, daas dieser Orden früher keine Outer er-
^irorben durfte. Das Verbot wurde im Laufe d^r Zeit nioht
■ beachtet, aber die Befreiung blieb. Selbstverständlich
die hettelmiinche frei; was noch übrig blieb au klö-
storlichen (jenossensthaflen protcstirto iiiclit sßlteii,
zahlten Oborwtimar und CapeUendorf einfach nichlB, Heul
dorf statt 28 fl. nur 32; CöUeda herief aitih darauf, dasa «
unter dem Abt toh Herafeld st«he , bo dasg nur
Slifte und Klöster beigezogun werden konnten, i
meistens darum bezahlen musaten, weil mit ihnen die Ffus
kirchc verbunden war :
A. im Aroh. B. Mar. Virg. in Erfurt:
a. in der Stadt Erfurt: I. das Domstift, 2. die Beneditl
tiner auf dem Petersberg, 3. das Nonuenklostej
Neuwerk, 4. der Probat und die Kanoniker i
Eeglerklosters, 5. das Nonnenkloster zu St. Marfc
ausserhalb der Stadt, 6. das Nonnenkloster auf det
Cyriakaberg (seit 1480 in die Stadt neben die
dreaskirche verlegt) und 7. das Soliottenkloster.
b. In den Dekanaten: 1. Nonnenkloster au Jena (Itfi
Gulden), 3. Heusdorf (22 Gulden — hat .,
diese Quote „propter paupertatem" protestirt) ,
Oberweimar (eingeschätzt zu 31 Oulden , behäng
tete Exemtion und bezahlte nicht), 4, Saalfeld (8i
Gulden 17J Groächen), 5. Stadt-Um (31^ Gnldeil^
6. Berka (10| Gulden — hat nicht bezahlt),
Tondorf (10^ Gulden, 1 Schock 5 Groschen),
Etteraberg (10^ Gulden), 9. Mergenthai = Marien th
bei Ettersberg (besteuert mit 1 fert, 1^ loth 1 quei
tin), 10. Capellondorf (besteuert mit 10| Gnlded
bezahlt wegen angeblicher Exemtion nichts),
Paulinzelle (17^ Gulden, 1 Schock 31 Oroschai
13. Ichtershauacn (35 Gulden), 13. Hesseler (b«
steuert wie Ettersberg), 14. Arnstadt (21 GuldBJ
8 Schoek 27 Gi-osohen), 15. Eeiuhartsbrun (21 (
den, 8 Schock 27 Groseben, 1 Heller)*), 16. Kl^
ater Suiza (7 Gulden) und 1 7. Kloster Bebra (1 0^ Gu] "
•) Die QuittuDg übar die Bo»nliIur.g von 3 Mark, 3 Viar
Loth dnvtti Friedrich Hünorjegor namens des Abis JoliRunes i
nes Summci'ingk i^uartn, ferla post ConTersianom scti, Pauli hat
r den Reinhsrdsbrunar Ärcliivalien erhiiltea.
Einleitung
XI
Prälaten und Klöster dus ArchiiiiakotiatH Liozahlcu
zusammou 381 Gulden äO Schock, lOJ Gulden.
B. Im Archidiakouote S. SeverJ in Erfurt.
a. In der Stadt Erfurt: Das Chorherrnstift zu St. Se-
Ter (21 Gulden).
b. lo den Dekanaten : 1. Eollegatstift in Gotha (I forto),
2. das Stift zu St. Marien in Gotha (21 Gulden).
0. Im Archidiakonate Dorla: 1. Augustiner Chorherrnstift
zu Dorla — 1472 aach Laagensalza verlegt —
(8 Schock 2 Groschen), 2. Kloster Homburg (10^
Gulden), 4. (lange u).S alz a (3| E.)
D. Im Arclüdiakouate Eisenach: 1. D&s Eollegiatslift zu
St. Marien in Eisonäch (10-^ Gulden), 2. das Non-
nenkloster St. Nikolaus in Eiaonach (sollte 21 Gul-
den bezahlen: una marca remiasa propter inopiam),
3. Herren breitun gen (solUe 21 Guldeu bezahlen,
gab nur 3 Gulden), 4. Frauen breitungen (sollte
10^ Gulden geben, bezahlte 2 Gulden), 5. KreatB-
hurg (sollte 10^ Gulden bezahlen und gab nichta).
E. Im Ärchidiakonate Jeehaburg:
1. EoUegiatatift zum heiligen Ereatz in Nordthau-
sen (21 Gulden), 2. Nonnenkloster Neuwerk in
Nordthausen (25 Gulden), 3. Nonnenkloster in der
Altstadt Nordthausen (10 Gulden statt 21). 4. Non-
nenkloster in Kelbra (21 Gulden), 5. Nonnenkloster
in Lahre (21 Guldon), 6. EoUegiatatift in Jeoha-
bnrg (21 Gulden), 7. Nonnenkloster in Dittenbom
m Gulden), 8. Nonnenkloster in Sussra (14 Gul-
den 3 Schock 21 Groschen), 8. Oldisleben (lOJ
Gulden statt 35 Gulden), 9. Nonnenkloster in Pran-
kenhausen (26 Gulden statt 35), 10. der von Hera-
feld nach Göttingen Teraetzte Probat (soll 21 Gul-
den bezahlen, hat nichts bezahlt), Gerode (10^ Gul-
den statt 35), 12, Nonnenkloster in Bunrodo (14
Gulden, nioht bezahlt), IS. Nonnenkloster Capelle
(14 Gulden).
xn
tSalMang.
Es zeigt sich also hier, dass viele Klöster niclit im
Stande waren , die ihnen Etal'erlegte Qaote za decken ; wir
haben hier eine thataächliche Illustration zn den Klagen,
die sich in den Schriften dea Xikolaus ron Siegen finden,
der sich gegen Ende des 15. Jahrhunderts so ei&ig mit der
Reformation tUiiringi scher Klöster abgab nicht nur in Bück-
sicht auf Erneueniag dea geistlichen Lebens sondern auch
auf Wiederbelebung des materiellen und finanziellen Wohl-
stand b.
Weoden wir nns ntin zu dem Säknlarklenia. Der Sa-
kularklcroa wurde, wie bereits erwähnt, ohne Ausnahme zar
Steuer gezogen, und zwar scheint es, dass darchschnitüich
der zwanzigste Theil der Jahreseinnahme, also 5"/^ abgefor-
dert sind; ganz konsequent und genau ist die Rechnung nicht
überall darcli geführt worden. Die Dotation der Stellen ist
nur bei den Vikarien angegeben , nicht bei den FEarreien,
aber ich glaube, dass man nach der Steuetqnote das Em>'|
kommen des Pfarrers berechnen kann. f
Wie ihre finanzielle Lage war, dafür sollen einige Bra- *
spiele angefahrt werden.
Im Dekanat Oamanstädt bezahlten die fünf P&rroieD
Apolda, Capellendorf, Oasmanstett, Libstet, Fhiffelbaeh and
Unlerrossln je 10 solidi, von denen circa 50 auf eine Mark =
7 Gulden Gold gehen, also nach der Besteuerung gerechnet,
ein Einkommen Ton 40 Gulden gewahrt«n, was nach den
Geld Verhältnissen dea beginnenden 16. Jahrhunderts nicht
gerade ein glünzendea, aber doch ein reichliches Einkommen
war, wenn man bedenkt, dass damals selbst die Gehalle be-
rühmter Professoren die Summe voa 100 Gulden nur in
seltenen Fällen erreichten. In dem Dekanate Obemreimar
ist die am höchsten doiirte Stelle die Pfarrei zu Jena, welch«
- 30 Eolidi steuert, also ein Einkommen von 120 Gulden in
Gold hatte, Sanct Peter in Weimar hatte nur '2i solidi zu
befahlen, ertrag 96 Gulden, während in Erfurt für die PEar-
rer 10 solidi (gleich einem Einkommen von 4B &.) die höchata il
Quote ist
Angenommen dass 40 Goldguldeu ein EinträgnJss
EtnleHnng.
xm
L'welohes itn Allgemeinen als befriedigend angesehen werden
tkanti, so befinden aiuli im Dekanate llversgebofen unter 20
forroien unr 4, ■welche diesen Satz erreiclieu , im Dekanate
Q uuter 16 nur eine, im Dekanate Sömmerdn uu-
ar 3, im Dekanate Gutenhausen unter 30 nur 5,
Dekanate Utenbitch keine einzige uud iu dem grossen
Dokanate Oberweimar mit 59 Pfarreien nur 30, welche boI-
{;ebeE Einkommen oder ein grösBeres haben. Einzelne Pfar-
len zeigen ein Einkommen, welolies geradezu Schrecken
regt; MüQchenrade, Cospoda, Kotonsteia haben je 4 solidi
Steuer; also IG Goldgulden Einnahme; LehnäteJt, Hararaer-
stett, Ufaua, Gross-Sohwahhausen nur 3 solidi; Eichenberg,
Kroasen, Zeutsch, Bucfafort nur 2 und Beutelsdorf einen So-
lidua zu fifeuern.
Diese Beispiele sind aus dem östlichen Thüringen ge-
nommen. Nicht anders liegen die Terhsltnisse in der Ge-
gend um Gotha. Statt nach solidi ist hier die Rechnung
zum Theil nach Vierding und Loth gestellt und zwar so, daas
der Yierdiug für 2 Schog 41 Groschen und das Loth für
L 40 Groschen gerechnet wird ; lÜ Schog 44 Groschen sind
tgleich einer Mark oder 7 Gulden Gold. In dem Dekanat
l Qotha sind 14 Pfarreien, welche dem oben angeführten Satze
rvon einem Einkommen von 40 Goldgulden nahe kommen,
las stehen darunter, die Pfarreien in der Huhla und in Pe-
■ünioda gehören zu den niedrigst besoldeten und sind nur
Bmit J Loth 20 Grosohcn eingeschätzt.
Im Dekanate Dorla brachton alle IG Pfarreien 21 Gold-
■'ignldon auf; der Dekan von Langensalza Johannes von Erfa
»rkläcte, er könne seine Pfai-reien nicht taxiren, und so möge
Pfoaa sieh an 3 Mark genügen lasaen; die Pfarreien sind im
IKegister in malores, mediae und minores eingetheilt, leider
ist dabei nicht gesagt, zu welcher Quote jede dieser Grup-
pen veranlagt worden ist.
Aus diesen Beispielen wird klar, dasa die materielle Lage
^dar Pfarrer nicht beeondera glänzend war.
Die Ursache dieser Erscheinung ist einzig und allein
i zu suchen, dass die Pfarreien viel zu zalilreich wareu.
XIV
FlsUitasg.
Hatte doch die Stadt Eriiirt allein 21 Püarreien, der Ätohi-
diakonat beate M. V. 446, der zu St. Sever 103, Dorla 55,
Eissnach 65 und J'echabarg 324, also waren (ohne Erfart
993 Pfarreien.
Zu diesen Zahlreichen Pfai'reieu kommt noch eine a
aerordoutlich grosae Sohaar von Vikarien. Zu dem Are
diakonate beste marie V. gehören in der Stadt Erfurt alleiinJ
279 Vikarien. Im Dekanate Ilversgehofun sind 4, Dekanafl
Leubingen 3, Sömerda 11, Gutenhansen 22, Beinsdorf l7j
Utenbach 13, Oberingen 10, Ollendorf 4 , Zimraem 5, Om
manstet 6, Oberweimar 47, Stadt Jena 27, Deoauat ÄlberaJ
leben 37, ilonra 13, Remda 36, Pössnek 30, Kirthheim i
za St. Seuer in Erfurt 52. Also haben die Stadt Erfus
und die Landdekanate des ersten Aruhidiakonatssprengola GßM
Vikarien. Rechnen wir dazu, die 467 Pfarreien, so ergeben
iich 1130 geistliche SteUen für ein Gebiet, das höchsten^
200000 Einwohner hatte, ßechnet man, dass in den Monchi
und Nonnenklöstern, die unter dem ersten Arehidiakona^
stehen, 200 Personen waren, so haben wir ungefähr 130d
Personen geistlichen Standes auf eine Bevölkerung v
200000 Seelen. War die Lage der Pfarrer keine glänzendd
Bo finden wir hei den Vikaren Verhältnisse, welche i
Existenz als unter den traurigsten Bedingungen stehend eti
kennen lassen. Wenn man auch Fälle wie die folgenden t
Ausnahme gelton Idsat, wie bei der Vikarie in WillerEtedl
die 6 Malter Getreide und 30 Groschen ertrug und dere
erster Inhaber „in summa paupertato obiit", von dem zw^
ten aber gesagt wird: , .Johannes alban deuastauit benefioiarilj
tandem aufftigifj oder die Vikarie auf dem Schloas Schaue
forst, von der es heisst; „valde exilis et nihil habet i
rius den die kost vff dem schlösse der hern rewaszen ■
plawe zu Grewtz, Ideo dominus lohannes grintschwytta
propter püupertatem aufugit"; oder eine Vikarie zu Cranicä
feld, deren Inhaber „siugulis diebus mensam cum domiin
ruasoue" hat, — ho ist doch vor Allem zu konatatiren
weitaus der gröaate Theil der Vikarie ein Einkomme
das nur ein kümmerliches Dasein ermöglicht. Einer der Vq
1 auf der Wnrtiiarg ist der gliicklicligte uQter allen seinen
Siegen; deiin er ist mit 4 Sclioek 20 Groschen veran-
lagt, einer Suninie also, welche einem Jahreseinkommen
IDD Schock entsprach = ^6 Gulden iu Gold. In an-
Diemd glücklicher Lage ist nur noch ein Vikar von Er-
Bchock bezahlt; die Durchs ohnittssumme ist
EBcliook ^ also 20 Schock Jahreseinkommen = nngeähr
^Ksrk oder H ü. Die Vikarien in Jeua eind die besten,
auch bei ihnen wird über Verachlechteiuug geklagt.
l hatte die Tikarie Peter und Pauli früher 4 Schog, 3 Mal-
r Korn, 3 Quart Gerste, 8 Malter und 1 Qnart Hafer und
Acker Wein war aber bedeutend zurückgegangen ; von der
ikade zu Sauet Martin wird geklagt, daas Censue non sunt
libilGB, und wie in Jena so ist es allerwürts. Manche Vi-
wie häufig angegeben, heruntergekommen durch
naohnlden ihres luhabers, hei andern liegen ganz andere
tachen für ihre Verschlechterung vor und das ist die Ge-
BltÜüitigkeit einiger adeligen Herrn. Wie hui der Auf-
febang der Klöster der Adel so manches Kircheugat auf
e 'unveraEtwortliohe Weise an sich gerissen und ^eistli-
L Zvccken, für die ca bestimmt war, entüogen hat, ao
r &aher die Einkünfte einiger Stelleu einlach zurück
ter beanspruchte für sich einen Theil. In dieser Beziehung
üthalt das Register Klagen besonders über den Grafen Sieg-
ind Ton Gleichen, über die Grafen von Beichlingen und
von Hohenstein.
Das Bild von der Lage der Vikare würde aber nicht
vollständig sein, wenn unterlassen würde, auf eine Thatsache
hinzuweisen, duroh welche dasselbe nooh düsterer wird.
Die besten Vikarien bcündeu sich in den Händen der
gutgealellten höheren Geistlichen , besonders
r Erfurter Juristen, Als bevorzugt erscheinen hier Dr. jur.
1 Sommering, Dr. jur. Simon Voltzke, Dr. jur. Hen-
isg Gode, Dr. jur, Conrad Stein, ein geborener Jenenser,
l Kikolaus Göttling. Der Dekan Eberhard Morschelk von
1ha hat eine Yikarie zu Gutenhausen, die 2ü Schock tragt,
XVI
Ginleifane,
eine zu GoBBeratedt mit 21 , eine dritte zu Eudersd
9 Scliock, eiue vierte zu Baldestadt mit 22 Gulden.
Eeaidenzpflichf gab es für diese Herren nicht, wie z. B.
Herr Kilian Kurlin, Vikar za St. Nicolaua am Saalthor zu
Jena, seinen Wohnsitz in Zoiz hatte.
Bieae Eumuiatioii der Vikürien hatte für das kirchliche
Leben einen sehr grossen Nachtheil. Da die mit der Stif-
tung verbundene liturgische Leistung, d, h. das Lesen der
Messen an dem bestimmten Altar vollzogeii werdou mnaste,
der Inhaber der Pfründe aber nicht zu gleicher Zeit an meh-
rern Orten sein konnte, so geschah, was auch heutigen Tages
ähnlich noch in Eugland geschieht, der Inhaber der Pfründe
bezog das Erträgniss seiner Stolle und liess seine Pdichlen
durch einen Anderen etfiillen. Nach wie schmäWichen Gnind-
sätzen man hierbei verfuhr, geht aus den für die Keforma-
tionageächichte so wichtigen 100 Beschwerden der germani-
schen Nation hervor. Die Vergebung war der pure Äuf-
stiich, wer am wenigsten nahm, erhielt die Stelle, nud bei
dem ungeheuren Zudrange anm geistlichen Stande war auch
hierfür die Konkurreoz gross genug. Wie danu die also er-
steigerte Stelle ausgefüllt wurde, ist leicht sich vorzustellen.
Man würde aber irren, wenn man annähme, dass das
offenbar unwürdige Dasein der Geistlichen und die Ueberfül-
lung mit geistlichen Stellen die Bevölkerung zu einer Ab-
neigung gegen die Stiftungen von Vikarien gebracht hätte.
Ganz im Gegentheü! Unser Kogiater zeigt uns allenthalben
Stellen, bei denen entweder die Jahreszahl ihrer Gründung
oder die Bemerkung „nouiter fuudata" angebraclit ist.
Es ist aber nicht nur das Lehen des Klerus,
ches durch diese Aufzeichnung ein dankenswerthes Liol
fallt; ebenso wichtig ist die £enntnisB des materiellen Zw
Standes, besonders der ackerbaulichen Verhältnisse und
Uüuz Wesens.
Vielleicht ist es möglich, von dem Beiehthum an geinl
liehen Stiftungen einen Schlusa auf die materiella Wohl
^heit einer Gegend au machen. Wolito man diesou Schluss
Thüringea m&chen , eo wäre das Saalthal damals die
ichste Gegend Thüringens gewesen , woran nicht zu zwei-
I ist, denn ein Reiohthum, von dem wir heutigen Tages
I Ahnung haben, lag in der Jenaer Wein pro duktion.
^portirtc man doch in Ji;ua am Anfang des 16. Jahrhim-
oinem einzigen Jahre für 19000 fl. Wein, d. h. nach
mtigem Werthe 380,000 Mark. Die Pfarrei von Jena war
Kp beele Pfründe in ganz Thüringen und die Jenaer Vi-
rien am besten dotirt.
Ein Blick auf die Botationsgegon stände zeigt uns eine
oese Mannigfaltigkeit, wobei vor allem die wichtige Er-
finuug in die Augen fällt, dass jene Stellen, die als neue
jneichnet sind, fast ausechlieEslich mit Geld dotirt eraohei-
den altern Stellen ist die Dotation verschieden
ftrohl innerhalb ganz Thüringens als auch der einzelnen
nhidiakonate. Wenn mau ein Becbt hat anzunehmen, dass
I Dotationsgat das benutzt wurde, wovon ein gewisser
Krfluss in den einzelnen Gegendon Torhanden war, so
labt anaer Yerzeichnisa interessante Schlüsse auf die wirth'
Wichen Verhältnisse der einzelnen Gegenden.
Zu dem Archidiakonatus Seate Marie Virginia gehörte das
Hiclie Thüringen bis zurSaaleund einStrich von der Orla bis
r Elster. Tn diesem grossen Gebiete finden wir ein einziges
1 Waizen als Dotation und zwar für die Vikarie in Hauahel-
[ungen, also für den nördlichsten Theil des Archidiakonats,
jtrana sich schliesaen lässt, dass am Anfange des 16. Jahr-
bderts im Östlichen Thüringen der Waizenbau nnr sehr
lam betrieben wurde.
Zur Dotation benutzte Feldfrüchte sind hauptsächlich
pod-Eorn (frumentum, Koggen); aas lloggen bestellt haupt-
pöhlich die Dotation im Dekanate Gutenhausen, Oherweimar,
mannatedt, Moura, Zimmern, Ollendorf und Oberingen;
rate tritt überall in diesen Dekanaten mit auf, vorzüglich
i Dekanate Oberweimar, auffallend selten bei den geiatli-
. Stellen in der Stadt Jena. Dekanat Oberwoimar mit
svin
Ei'uleiluiig.
Jena uu<] Dekanat Guten hausen verwenden zur Dotatioq
Bieialioli viel Hafer. Die Dekanate Itemda und Alkersleben,
also die Gegend an den Yorbergeu des ThüringerwaldeB, ha-
ben nur ganz vereinzelt Naturaldötalion. Der Getreidebau
muaa dort sehr zurückgewesen sein.
Dotation an Grund and Boden zeigt sich vor Allem ja
Dekanate Oberweimar und besonders in der Stadt Jeiia.
letzterer sind 35 Acker Weinberge, 3 Acker ArtlaudcB all
Dotation verwandt; aasaerdera im Dekanate 16 Äcker Wein-^
berge, 6 Wiesen und 8 Acker irtlanda. Desgleichen 6 Acker l
Weinberge im Dekanate Ossmannstedt, 2 im Dekanate Ober'
ingen, IJ im Dekanate Uonra und ^ im Dekanate Utenbach;
Wiesenland in kleinem Maasae in den Dekanaten Laubingen
und Sömmerda, in dem Diakouato Kirchheim; in der Gegend
zwischen Arnstadt und Waltershaus en zeigt sich reichliche
Dotation an Weinbergen. 32 sind ia Händen von Vikaren.
Gerate zeigt sich nur einmal, Hafer zweimal und Koggen
dreimal; als vereinzelte Dotationsobjekte treten noch auf:
Erbsen, Wachs, Hühner und Gänse.
Der zQm Atuhidiakonat gehörige Strich an der Orla
hat gar keine Naturaldo tation sondern nur solche in baarem
Oelde. m
£e ist oben schon bemerkt worden, dasa die Einschj^^
tznng nicht überall gleichmäsaig vor sich gegangen sei, da^H
um ist es auch nicht absolut sicher, aus jenen Stellen , V^l
blosse Natural dotation oder nur Dotation von Grund aa^t
Boden angegeben ist, einen Schliiss auf den Werth des G^^
treidea reep. der Grundstücke Im Jalire 1306 für das östlich^l
Thüringen zu ziehen. So bezieht der Vikar zu Wolmirate<äÄ
6 Malter £oru und steuert dafür 48 gr. , also für den Ua^|
ter 8 Groschen; der in Tunndorf hat 2^ Malter und ateuanJ
davon nur 16 Groschen; der in Hau sheld rangen gicbt T(^H
5 Malter 30 Groschen. 30 Groschen sind in UausbeiobS
lingen die Steuer für 9 Schock Einkommen, fl
In Jena sind 3 Acker Weinland zu 36 Groschen anga^fl
setzt, also der Acker zu 12 Groschen; dieselbe Summe steuo^l
der Vikar von St. Sigmund in llmcuan für 12 Schok. ^H
Einleitung.
XIX
I Flor aber ist ein Weinborg nur zu lOf gr. be-
Diert. Wenn auch bei Tasirnng äer Grundslücke die Bo-
tät eine gi'oeso Bolle spielte, so könuen vir dacli aauäherod
1, dasa ein Acker Weinberg als ein Kapital von oirka
—140 Gruachen angesehen wurde.
Der zweite ATcliidiakentit Sancti Seueri zu Erfurt um-
} Stadt Gotha und die Landdekanate Münatersgehofen,
[olachleben, Wandesieben und Herbsleben, also einen Strich
^ndes, der von der wilden Gera bis nach lluhla reicht und
\ Korden durch einea Theil des Uittellaufes der Unatnit
^en^t wird.
Für diesen Beiirk zeigen sieh folgende DotatioDsveiv
le: Für Stadt und Umgegend Ton Gotha nnd für Wal-
ihaosen herrscht die Gelddotatiou vor, aber auch für die
Oiddokanato Molschieben und Wanzleben. Waizen findet
nirgends; iu den Dekanaten Molschleben und Wanz-
i auch nicht Hafer nnd Gerste. Im Dekannte Wanzleben
t eich übrigcus noch Weinland als Dotation (8 Acker).
GaQZ anders stellt- sich das Yerhältniss in dem nörd-
n Dekanate dieses Archldiakonata, in Herbsloben, in dem
der Gera und TJnstrut eingaschlosBenen Dreiecke. Geld
pd Nataraldotation halten sich das Gegengewicht. Eorn ist
lei jeder Stelle, auch Gerste findet sich und vereinüelt
■. Weidig (ager Salicis) und etwas Weiuland (1^ Acker)
■en zur Dotation einer Vikarie in Gebese.
Der zweite Archidiakonatsbezirk ist nur klein und kann
Beht diese Mannigfaltigkeit aufweisen, welche der erste zeigt.
»er aaoh er giebt Veranlassung zu einer Bemerkung. Die-
Dekanatc, in welchen die Gelddotation überwiegt
1 di« Naturaldotation unbedeutend ist, zeigen auch heute
schwächste Bevölkerung ^ selbstverBtändlich ist das Stadt-
biet von Gotha ausgenommen — ein Umstand, welcher be-
dass sich die wirthschaftlichen VerhSltuisBe ziemlich
^netant geblieben sind.
Der Archidiakonat Eisenach umfaset den weslliehen Theil
ifiringens, das Gebiet der Hörsol und Werra tou Franken-
beitingen bis Mila a, d. Werra.
XX
Der Archidiakouat zeigt fast gai keine Naturaldotation,
soüdem nur Geld. Hier kommt einraal Waizen vor bei Al-
lendorf, das auf der Südseite des Waldes liegt. Gorete vrird
nicht oiamol erwähnt, Korn and Hafer in Eiaenach häufig.
An den Archidiakonat von 8t. Sover uad in Eisenach
schliesat sieh nördlich der von Dorla an, dor jedoch nur go-
ringen Umfang hat und die Dekanate Dorla, Langensalza,
Falken und Behringea in eich begreift.
Der Dekanat Falken, welcher Theile dea 'Wertasebirgea
in sich begreift und der nördliche fortaet^or der Dekanate
dos Archidiakonats Eisenach ist, hat überhaupt keine Natu-
raldotation. Bei Dorla ist mit Geld dotirt, was sich dem
üainich nähert j der östliche Thoil gegen die ünstrut zu
zeigt Korn und Gerste ziemlich häufig; die Dekanate Auf-
hofen t^Lau gen salz a) und Beringen, das angeuehmo Hiigclland
zwischen Unstrut und Nesae, künden aich durch die Dotation
der geistlichen Stelleo als Ackerhezirke an. Preilich zeigt
sich nur einmal Waizon, dafür aber fast bei der Hälfte der
Stellen Korn und Gerste. Hafer ist nicht zu häufig. Wein-
land wird nur in Burgthona angeführt, aber oU wüst be-
zeichnet.
Ad Umfang dem Archidiakonate B. Moriae Y. zu Erfurt
gleich, erstreckt sich lier grosse Atchidiakonat Jechaburg
über den Norden Thütingena und umfaaat 2 grosse physisch
verschiedetie Gebiete, den Mittel-
und die Vorberge des Harzea.
Im südlichen Theil,
ferior, Jechaburg, Sussra, Franko:
steht, zeigDOt sich Berga inferior, daa Helmethal, durch seine
Naturoldolalion aus, die reichlicher ist, als in irgend einem
andern Theile Thüringens. Mit Koggen und Gerate iat fast
jede Vikario dotirt, 8 Stellen beziehen Gerate, einige auch
Hafer. Auleben ist mit 15, Görebach mit 9 Acker Wiesen-
land dotirt. Die Vikarie in Auleben hat ein Grundstück
von ÖO Acker Holzland. Weinberge sind in Walhausen.
Aehnliche, wenn auch nicht so günstige Verhaltnisse
zeigt der Dekanat Jechaburg (Wipperthal). Hier ist fteilich
ind unterlauf der Unstrut
den Dekanaten Berga i
)nhauseu und Greussen h
kein Waizen DotatioaBgegenstand , wohl aber reichlich Rog-
gen und Gerste. Der Dekanat Prankeahauaen am Südab-
bange des Eyffhäusergebirgea lässt keine Vergleichung
fleinen Vorgäageru zu; Gelddotaüon ist die Hauptsache; Do-
tation au Roggen gciingor als an Gerete, Hafer tritt fast
in demeclbea MaoEae wie der Roggen auf. In Bendeleben
ist eine Stelle mit etwas ■Woiuland dotirt.
Die beiden weatlicbeu Dekanate des südlichen Theile
des Archidiakonats Jechaburg sind Greuaaeu und Oermar.
Es ist ein auch gegenwärtig uielit stark bebauter Strich, der
den BÜdöstlichen Aualauf der Hainleite bildet, Hafer und
Gerste eind gut vertreten, etwas stärker Roggen; kein 'Waizen.
Weinbergen begegnen wir bei Marktgreuasen , im Äffenthai,
bei Klingen und ThaUieim. Der Dekanat Gerroat hat die
meisten Stellen, deren Dotation verzeichnet ist, in der Stadt
Mühlhauseu, Die Laudvikarien zeigen mit Ausnahme der
TOn Altengottern nur Gelddotation.
Der vom Dekanate Greusaen öaüicli gelegene Dekanat
Kauewerf ist klein und enthält wenige Ortschaften, bei deren
Dotation Natural- und Geldleiatung gleichen Schritt halten,
ebenso wie der Dekanat Kirchheilingen.
Die drei nördlichen Dekanate dea Archidiakonata Jecha-
burg sind Eerga superior, Bleicherode und "Weohsungen.
Berga superior hat weder Waizen noch Gerste zur Dotation
Boggen , Bonet fast alle Yikarion
wie die Dekanate in den Vorber-
Bleicherode, das freilich nur we-
fast durchgängig mit Natu-
TCT wendet,
mit Geld dotirt, ähnlich
gen dea Thüringerwald es.
oig Tikarien hat, hat
ralabgaben dotirt und sogar
kanat 'Wechsungen liatte zi
gisters keine Vikarie.
Do-
li al Waizen in Eilende.
Zeit der Aufstelluag des Re-
Für die Herausgabe habe ich mich von dem Grundsatze
leiten lasaen, getreu die Handschrift wiederzugeben, muss aber
bemerken, dasa bei der Schrift dea zweiten Theils ea in den
Personennamen nicht immer möglich war, mit vollständiger
Sicherheit die JLesung festzustellen, da „i, u, n, m" völlig
gleichmässjg geschrieben sind.
isidium quondam Reuerendissimi \ d. lacobi Archie-
mlis I Moguntini etc. Anno 15:06 CWo Thuringie \
Impositwn,
gistnim Subsidü Anno dni. Millesimo quiDgeote^imo
kto per ReuereDdissimum Id Christo patrem et dm, dm,
tobum, Sacrosaucte Moguntine Scdia Arcltiepiscopum et
EincipetD electoralcni etc. pro locundo suu lleuerendissime
lemitatis lutroitu seu vt aiunt pallio Thuringie Clero
jositi Et per d. Symonem Volczkcn ac lohaunem Som-
|Hngk vtriusque Iuris doctores, ecclesiarum Beate Marie
>ini3 et Sancti Seueri ErfFurdcnsium Gannonicos ordine
qui sequitur collect!.
JVo/n ^) .' H'iihc Schug, gr. \.iii/er Adler stehenl, ist aths
Ylh laiven geldl gereclienl, es si/ dann die Snebergesche Monlze
\deriicA aagecseigt.
Vta facit 10 Sckog 44 grossos antiquos.
I Marea facil 5 Schog 22 gr.
9 facil 2 Sc/iog 41 gr.
blwf ferto facil 1 Schog 20 gr. 1 A., 1 obi/litia.
ttfaeil 40 gr. 1 ob. ^ ob.
iuHn faeil 10 gr. Nota: hie esset diitidendus u
\ Snebergeiisis In 44 ") partes qaud commode feri nu.
i Quentitt facil 5 gr. anlique monele leonenis.
)dius hit facit 10 gr. antiquos ^ obutiim.
£ Beglgtram Sniisidli.
fol.
AiLDotameDta.
Ifarca fiiit taxata ad 1 floienos.
FlorenuB pro 23 Sncbergenses.
/ Snebergensia 12 denarioB leoninoa;
\ Ein Schog laweogeltz 1 5 Suebargenses J
Taluit stiu facit < Eiu Schog Sonberger gelts 20 Sueber
/Ein antiquus Sneherger 4 la-wen pheani
' Ein antiquuB leoniuus 3 lawes pfeniüiß
fol. 2" l4
fol. J
Anno ') dm. Mülesimo quingentesimo Sexto Reuerendi
mus in Cliristo pater et dus. dns. locobus Saude Mog
tiEe Sedia ÄrchiepiscopuB ac priiiceps eleutor etc. pro i
cundo Sue Reuereudissime pateriiitatis lutroitu seu palU
vt aiunt Charitativum Subsidium Clero Thuringii: ImpoBuit
Quod per venerabiles et Egregioa yiros d, Symoiiem Voltz-
ken ac lohannem SommeringeD vtriusque Iuris doctores
eeclesiarum Beate Marie virginis et Sancti Seueri ErfFur-
densium Canonicos et Cantores a Singulis prelatis Capitu-
Us Monasteriis et reliquis beneficiatia solutum pro Singu-
lonim quota Deinde est modo forma et ordine aub-
scriptis collectuni.
fol. 3i> leer.
dt — *) Decamis et Capitnlum diote eccleiiii? Beate
marie fir^is dant Sex marcasj ßiciunt 42 fioronos in auro.
Seqnuntur vioaiie in eadem eccleBia.
dt deeanus el capilulum cu/ijeraiil ^) Vicaria altaris Sanctorum
3} Ursprüuglichar Haupttiwl in Pratlnr.
t) il = dedil = Zeichen der Bezuhluiij^.
5) Die in Cursiv Rcdruclilen Stellen hinter dt bind Zusätze einer
Baglslrnm Subiidii 3
' Catiutriae et Elieabeth habet 6 moldra frumouti et ordei
et 4 raaldnim aueue et 38 soiidos quondara d. Henrici
Sommer Deinde d. lohaunja Sontagks poxt heiniienn Jtii-
d(i{fi, fioxt N. lirenliati Mengerahuusen 39 grosaoa aoti^uoB
' decanas et capitulum Vicaria Sanctorum apoatolorum. Olim
' habuit 6 maldra et 1 quartde frumenti et ordei com
quinta parte medii maldri; Nunc habet solum 3 maldra
et 6 Sexageuus liitn 2 Sexiigemis q^uondam d. Borghardi
Hille qai suis pecuniis eam meliorauit Inhnrines lowtr,
paufiig taxsplie 30 gr. aat. leon.
decaiius Vioaria Saucte Itiliaue quoudam d. lohauuis Coci
Kunc d. lohauuis Eispe habet 3 maldra friimeuti et ordei
et 17 Sexagenaa; Sed nunu -vi dicitur soliim habet 13^
Sexageoas yuoHdam lucubi melhuii nunc loliniines hiller (?)
I Sohog 7 gr. ant. 1 X 1 ob. loon.
decanus, Seholasticiis , ciiiitor Vicaria Sancte Hargarethe
d. Theoderici Stob ea rauch habet 5 maldra frumenti et
oxdei et 1^ florenoa quoudam doctoris Tetelbach Nunc
1' babet d, liceBtiatus Hueastat /tost JaAanaes kolzel
42 gr. aat. leou.
Summa hietis i'ijloreiii In Aiu-o^ Iit Monelu eero leuiiina
^Schog 58 gr. aiifiif. l ^ l oli.
fol. 4''.
decanm el canlor Vicaria Sancti Martini quondam d, lo-
hftauis Steyne habet 2 maldra finimenti et ordei et 8
maldra aaeae, 22 solidosj Doctor Nicolaua Sculteli pos-
aidet. 30 gr. ant. leon.
. Canlor Vicaria Beate marie Magdalene quondam d. lo-
I huinia äivh habet 7 Sexogeuaa 10 groRsos, 1^ maldra
fromeoti et ordei quondam d. Aiithouji puezener. Nunc
d. Eonemundus de Heringen. 4ä gr. ant. leon,
decanus et capiluliim Vicaria S. Cathariae olim habebat
44 Sexagenas, 1^ maldra frumenti et ordei; Nunc aolum
habet 19 Üorenoa, I ortonem, 1 moldrum frumenti et or-
It'Ue io das KegisUr dis Collutoren der Erfurter Stelleu
4 Begiftrum Sabril. *
dei et 3 agrOB vineti prope wiBszensee quaudam d. Gaa-
theri Gerstenberg Nunc de lohaanis de Heslingen
2 aehog 6 gr. ant. leoo-
dt Sckotaatieiis Vicaria SS. Cosme et Damiani habet 13^
sexagenas quondam d, Hentici cZolner Nunc d. Volkmari
Uaazman. 40 gr. aot. leou. 1 -X I ob.
dt decanus, capitulum Vicaria S. Martiui liabet 7 maldra
&nme&li et ordei quoDdam magistri Coquine Nunc liabet
d, magiater lohaaues Ethuaenu, qni tantum diuil habere
5 maldra Tirumeiiti et ordei et 1 raaldrum auene
45 gr. ant. leoa.
dt prepmilut Marie Ticaria S. Bonifacii habet 6 maldra fru-
menti et ordei, T Bexagenas 16 ^ quoiidam d. Conradi
Diagelet«dt Nunc habet d. Doctor II. Bulandi.
1 Schog 3 gr. aut. leon.
Summa laterü 5 Schog, 52 gr. anttq. 1 iv. 1 ob.
fei. 5».
dt decanus Vicaria altaris S. luliane habet 19 Sexageuaa
groBaorum, 3^ agroa vineti quondam d. lohanuis £ips
Nunc dni. Leouhardi prüchsol 1 Rchog 36 gr. aut. Iood.
dt decanus et eapiliilum Vicaria altariB S. Auoe habet 2 mal-
dra frumenti et ordei, 10 sexagetiae 6 gioea. quondam d.
Theoderioi apeck Nunc d. Theoderiei Krüssener
34 gr. ant. leon.
dt decanus, capitulum Vicaria altaria 8. Kiliani habet 6 ta-
lenta 1 5 .^ 8 aexagenaa 4 maldra frumenti et ordei
qaondam d, Ade freudich Nunc d. Hoarici Kere
1 Schog 9 gr. ant. leon.
dt decanus , ctipi/ulam Vicaria S. Crucia lia deleriorata est
per Comitcm Sigiamuudum de gleichen, quod vis habeat
20 Sexagenaa quotidara d, Conradi Rnpor, quondam doc-
toris Kuae Nunc magister lohannes Lupi possidet
1 Schog leon.
dt decanus, capitulum Vicaria SS. Simonis et lüde habet 7
maldra 4 modios frumeuti et ordei 17 solidos quondam d.
lohannia Molatorff Nunc d. lohanuis fischer, 1 Schog leon.
caiilor Viciiria Crispiiii et Cmpiniani lasti et ClomentiB
habet 7 maldra &ameuti , 4 maldra ordei, 15 aolidoa
qiLoudani d, lohannis Heassen Nunc habet d. henrious
Decker, 1 Sohog leon,
Summa ialeriii 6 Schog 19 gr. anl.
foi. 5^
decaiius et cvpiiuliim Vicaria Sanotorum laeobi et Marie
magdalene habet 8 maldra et 'A quartnlta £rumeali et
ordei \ tnaldrum aueiic 2t) solidoB quondani d. Tilomani
Heyenrodt Nunc d. ManthonU de Herboran
57 gr. ant, leon.
■ ttecams. eapitufum Vicaria 8aucto Uargarethc Deberot
habere quioque maldra trumeuti et aueae 1 msldrum
oräei et 8 Sexagenas Sed nunc habet 4 aexagenas, 3^
ftgros Tineti quondain d. Thome Togell Nimo d. Conradi
Selig 1 Schogk.
pi»lor yreb'-ndanim /ini lempore e-tw/e/u Vicaria Sanoti
Eaetachii et Corporis Christi habet 4« Sexagenas quon-
dam d. doctoria Sebastiani weyman Nunc d. Johanais
soMechte 2 achog monete leonin.
■ Jeeantis. eapiluliim Vicaria Sanctorum Sebastiani et Fa-
biani habet '26 Sexagenas quo n dam d. lacobi Thenner
Nunc d. lohanoia Legenliolde 1 Sthog 18 gr. ant. leon.
dt deconiis Vicaria Saactorum Coame et Damiam lusti et
Clementis habet 3 maldra &ameiiti, 13 Sexagenas 12 so-
lidoa, 8 pallos et 2 solidos quondain d. lohannis Sartoria
57 gr. ant.
ät iteeenus. enpilulvm Vicaria Sancte Margarethe habet 8-^
Saiagenas et 4^ maldra frumcnti et ordei quondam d.
Nicolai greffenhejm Nunc d. lohanuia Kolbe
1 Schog leon.
Summa lateris 7 Schog 12 sr. aiiliq.
fol. 6».
dt deciiniis el capiliiliim Vicaria omnium apostolorum habet
6 maldra frumeoti et ordei 6 Sexagenas quoudam d,
petri gnmnek (?) Nunc d. lohanoia gotte 48 gr. aat. leon,
dt deeaiiiin el cttpiluliim Vicaria S, Erhardi liabuit 16 fiore-
iFhÜB^en i^ni :a nmitia i
•otnti ■
qnonilBii) d. Chriataffim pftJfen qni emit ad illam 7 Sb~
xogenM qfuiciduni ti. Conmli Eckeaacliae ITmic d. Slcolai
Enoc II ST- ant. Ifi<ra-
. Jrmam Vlcain äuictarmn Bani&cii et :ida!uii habet '2
2 ismidn rTiöei ! nmldrom ^nane
[ Heller 3mu) d. ratunntB
38 gr. aat. Leon.
c€ emptlwiitm Ticsm dMan ifllpii" mutvram
habet '1 niBldnt fimmenli ot ordei aC aasDe J talentK
9^ saliiios (pioadsm iL lohsnms änacke ^aae i. pno-
CTiuiü Tont a gr. itot. leoD.
dt AfrOBKs (rf eapt/uium YicsttM AltstiH S. Ccaui» Inbet 3
mldra ot I qasrtale ftniaeitti et ardä 1 1 ^^^uiageiuis
qnoadinn d. loIiHmis Tom Tieh Saae i. Martiiii XoQen-
innrer 42 gr. aut. teott.
dt deritnwt. enpilfJum Yunr» üciam regnm Beate Barbare et
Trinit&tis ipaa^am d. laiMnis neLer hübet 13 Sexagenas
39 gr. aot- leou.
SHmma laterü 3 '¥ni«? 30 ^. miL
foL 6».
dt Axanus tt tvpihtliim Tiooca Soocstoraiii Tnum ce^m habet
ä raoldia &niiieuti «t urdei et 3 S«xa^ qaodam d. £<^
honiiia pakoa Z^intc d. Caspeci Armbreukts 43 gr. uit leoii.
dt ifeeiiitHi et erpiiu/um Viatrift tcom r«guin bab<ät 2 maliiis
frameiiti et otdei et 3-^ Sexa^ ^avadacu iL 5icoIiB Dyme
TTone d. laculu piaustoria 20 gr. aat. Leon.
dt ilrrmfix et r&pttHtHm Tieuü S&. Fabiani et $«bwti«ii De-
beret habere qainqas mxna», qaaniTÜ oon aolBUBtor.
modo habet 2S flofeiLae habet diunUxat Ttcaris 22 fl<^-
reoos ; qaoDdam liceaciati d. lobazials koffmaad Nano A.
diethmari Ernaze I Scbog 40 gt. ant. !e«s.
dt Dtraiiui Vicana omniom apostolorum et jaucte Barbara
habt!t 8 S^xa^DU et &^ maldra fhuntoCi et ordei dm.
^icoUn* Schwartspiug qui dicit »e habere I'2 <^aartalia
fifnmenti laonun 1 1 dat Ticariis 36 gr. ant. leoD.
A% dfranHf et captiulmn Ttcaria S. Cmcis habet !4 Sexage-
RqiDtrain Snlntdlt 7
UM et I qunrtnlo frumenti quondom d. heintiui Huben-
biti Nunc inagistri Michaelis textoris qui dicit quod tsn-
tum habest 41 BolidoB 12 gr. ant. legn.
itecaiiun el capilii/um Vicaria SS. Simonis et lüde habet
6 maldra frumonti et aueno ot ö solidos quondam dai.
Lambcrti Goths nunc d. Henrici Rospachs 36 gr. üot. loon.
Summa hierin 4 Srhng 16 gross, anliq.
fol. 7*.
decanus eapilulum et »enior canonicorum sacris fonlis Vi-
earia Sancti Euatachü habet 44 sexagenas de qnibuB dat
CaDonJcis 4 Sexagenua quoudam d. lohanniB de Messchede
Nunc inagistri Bebaldi perger 2 Schog leon-
dt Senior ile ge/icrc liilerbacli qiie pro iiiine est fCnlheri'na Kup-
pen, qua ilefiincla colln/ura (?) ail presfulatiortem domi-
norum Vicaria Altaria R. Barbare habet 12 marcaa quon-
dam d, Hennauni Keszebis 3^ Schog leoo,
Incorporala pro ecctesiaslico Viuaria altaris S. lohannis
BapÜBto habet 'Z^ Saxageu. quoudam d. lohanuiH Laut-
man alias Eube Nunc habet d. Mathias wagtter
7 gr. aat.
dteaaus et eapitiilum Vicaria S. Eustachi] habet 2 maldra
&nmenti et ordei, 7 Bexagenaa quondam d. Conradi aatz-
capff Nunc d. Lnoe Ottonis 30 gr. ant. leon.
decanus ei capituliini Vicaria B, Michaeiia habet 1 mai-
dntm frumenti et 19 tSexageaas quondam d. lohannis Holt-
man Nunc d. Sebaldi Zcigelor 53 gr. 2 X 1 ob. leon.
Sco/as'ieus Viüaria Altaria R. Anne habet 5 quartalia fru-
menti (darüber von späterer Hand 2 maldra frumenti et
ordei), 3 quartalia auene et 10 solidoa minus 4 .X qaon-
dam d. Caaparia Batzela Nunc d. lohannis fromholt Ca-
pellsai Curie, et qula vicaria oxilis Nihil.
, deeeiiu», scolaslicus, caalur Vicaria altaria S. Chatarine
habet 7 maldra frumenti et ordei et ^ maldrnm ordei et
BUfine, 7 Sesagenas 6 solidoa quondam d. Henrici üomer
nunc d. Thome Herdigenn 1 Schog 6 gr. ant. leon.
Summa 8 Sc/iog 7 gr. antiq. 2 ^ \ ob.
B^gutnun Snbsidii.
fol. '7\
dt decanus et ca/>rlulrim Vicaria altatie S, Margarethe habet
8 maldra fnimenti et ordei olim 12 dni. Michaelis roch-
Ijtz 1 Schog. leon.
dt decanus Vioaria SS. Bonifacii et Eobanl habet 3 maldra
frumenti et 2 maldra auene quondam d, Theoderici Kan-
nengisser Nunc dni, Friderici Tenstedt 27 gr. aat. leon,
dt decanus et Scolaslirus Vicaria S. Gothardi in Cripta habet
8 maldra et 3 quartalia aaene et 7 maldra fmmenti quon-
dam dni. Chtiatiani vom Kihth Nuno dni. doctoris lohan-
DJB winokelman 59 gr, ant. leon.
dt drcaiius Vicaria apoatolorum et lohannis Baptiste habet
2 maldra frumenti et 2 maldra ordei, 7 Sexagenas quon-
dam d. Andiee fuchs Nunc d. Melchiaris Buttelatet
51 gr. ant, leon.
dt decanus et capitulum Vicaria 8. Eustachii habet 1 mal-
dmm frumenti, 3 agios vineti 4 Sexagonas 10 solidos
qaondam d. lohannis Gerhard) Nunc d. Ciriaci Duderstat
qul dioit quod dumtaxat quatuor florenos habeat
24 gr, ant. leon.
dt decanus Seui^ri; scolaslicus , euntor Marie Vicaria S. Ku-
nignndia habet 5 maroaR , 4 maldra frumenti , 6 Sexage-
nas quondam d. lohaanis Orussen Nunc d. lohaDuis 'wer-
necke 2 Schog 15 gr. ant. leon.
dt va?ilor Vicaria altoiis Symonis et lüde habet W Sexage-
nae quondam d. Danielis Bochlitz Nunc d. lohannis al-
perstedt Ö6 gr. ant. leon.
Summa laleris 1 Schog 52 gr.
fol. 8».
dt Decanui et capitulum Vicaria 8. Michaelis habet 9 maldra
et 3 quartalia frumenti et ordei, 1 maldrum auene, 1 so-
lidum quondam d, Henrici Tunczenhuszen Nunc d. Geor-
gii Heysze 51 gr- ant. leon.
dt Scolaslicus Vioaria altatis S. Andree et Malhei in Cu-
lia prebendoli ad rubeam aciem quondam d. Gerhardt de
Bercka Nunc d. lordant rmbehaw I Schog 6 gr. ant.
leon.
i/asliciis Vicaria altaria Coame et Damiani habet '2 1 Se-
grossOB, 1 agrum vineÜ quondam d, Michae-
lis textoria !Kuno d. lohooniB Schouau 52 gr. ant. 1 ^
l ob. Ison.
deeaaus, sculastitus tl eanlor Vioaria altaris S, Catherine
habet 5 maldra frumecti ut ordci qaondam d. Alberti
Horwici Nuuc dni. lohannie Hoffman 36 gr. ant. leon.
Vicaria Capelle 8. Barbare ia Curia prebeadali ad variam
sciem quondam d. Nicolai fiichs habet 13 Sorouos Nnac
dm. lohannia Alberti 52 gr. aat. leou.
decaniis Vioaria 88. Anne et lohaanis Baptiste habet
5 Sexagenas Magistri lohannis de Halberstadt
15 gr, ant, loon.
Conaulaliis Surinbiirgenm's ad dcsignncionem eaptluli. Vi-
caria Summi altaria habet 40 ÜorenoB domini Sebaldi
Baezel 2 Schog 40 gr. ant. leoa.
Summa lalt-ris 7 scAog 1 2 gr. 1 X 1 oft.
fol. 8''.
Vioaria nonn instanrata per lohannem Brun in Anno etc.
87 (1487") in Honorem Sanctorum Anne Elisabet Andree
et Thome habet 20 florenos Dni. Henrici Tunckelman
1 flor. in auro.
Vicaria Noua altaris Sancti Boni&oii et lohannis Bvan-
geliste instaurata per Herwicum Schonehaue adhuc in Hu-
manis existem^) et cenaua leuantem. Bt quia Tesemauit
Bibi ad tempuB vite &uctus habet 20 florenos. d. lo,
Iiindenhawer Nihil
— Vicaria d. Conradi Hochatedt circa Organum habet
20 fiorenos quondam d. Casperi Gaazman Nunc d. Bal-
taaaris Huttener 1 Schog 24 gr. ant. leon.
JUasa de gack Vicaria Nona instaurata per llloa de Goch
habet 18 florenoa, d. nicol. Egra primus poaaessor.
1 Pchog 15 gr. ant, loon.
Summa hrcrix 1 Jlor. in .-furo 2 Sr/wg 39 gr.
. Red.
10 Bcgntmm SnbaidiL
fol. 9*
8nmiiuwiam de collecto ^absidio in eccLesia b. Vrrginis
43 floreni In Anro.
54 schog^ 59 gr. anti^ I ^.
fiaL 9^ leer.
ftiL 10».
Seqnnntnr percepta de ricariia in Eccleaiis par-
roekialibas Erff ardenaibua.
In fteelesift Saaeti Andree.
dt — Yicazia tritun regom et Margazetiie habet 10 Sex»-
genas qnondam Titi Knnach ^nnc d. doctoiiB lacobi Do-
liatoria decani eccleaie S. SeuerL £t (^nia Execxztor j^TtchiL
dt — Yicaria S* Frsanii habnit I maldmm firntnenti et ordei
Iff'nnc antem habet 4 Sezagenaa qnondam d. ZITiGoIai Cven-
genbach 9ane d. Tolgkmari Hoaxman 18 g;r. ant. Leon.
dt — Yicaria altaria B. Marie yirginia habet 4 maldca fin-
menti et ordei qoondam d. ü^icolai yocha ISvLne d. loh«
Morchs 33 gr. ant.
dt — IHcaria altaria S, Barbare habet 6^ Sezagenas ^uon-
dam d, lohannia Domde 5'nnc d. licenciati Nithart
19 gr. ant. 1^1 ob. leon.
dt — Yicaria altaria S. Cmcia habet II maldia fimmenti et
ordei et 7 Sezagenaa qnondam d. Henrici Tottelatet Nime
antem d. paoli Hnthener 1 Schog 43 gr. ant 1^1 ob.
leon.
dt — Yicaria altaria Sjmonia et lade habet 3 Sexagenas
qnondam ä, Heinrici Melier ISxmc d. magistri lohannis
Majlachmedt 9 gr. ant. leon.
Summa laterü 3 sekog 3 gr.
foL 10\
In Eeelesia Sancti Mauricii.
dt '— Yicaria B. marie yirginis et S. Catharine habet 1 5 Sexa-
genaa qnoadum d. Hartnngi Sybothen Nnnc dni. Nicolai
piatoria 42 gr. ant. leon.
dt — Yicaria altaria S. Scolastice liabet 15 Sexagenas qnon-
dam d. lohannia Stiell Nnnc d. Amoldi Branye 45 gr. ant.
Beg^itruni Subsidii.
— Ticaria allaria 8. vraule habet 7J Seiagenss II) pros-
BDs üt 2 agros vineti quondam d. lohannis polen Nuuu
ilnt. licenciati Nithnrt Qui dioit i
24 gr. ant. Ison-
— Vioaria Nona corporis Christi iustaurata per d. lo-
hansem Stegor habet 4 Sexagonaa Et idero ex primeUK
racatione possidct 1 2 gr. ant. leOD.
Summa 2 Sekog 3 gr.
fol. ll^
— Ticaria altatiB Beate marie Magdaleno habet 7| Suxag.
et Tineam quondam d. Hagonis de Sachaa Nunc d. Hen-
rici Schaub 22 gr. ant. leon,
— Ticaria Beate marie virgicis et Uarie Magdalene ha-
bet 2 maldra frumenti et ordci et Bezagena« qnondam
A, BudolM de Sachna. litigatur per dominum licenciatnin
d« Sachsa et Magistrum de Gera &4 gr. ant. leon.
— Ticaria Beate marie virgiuia habet 10 Sexagenas 29 grose.
Domin! Guntheri Getstenberg CO gr. ant. leon.
— Ticaria S. Catharine Nicolai et Elisabeth habet 4^
naldra frumenti et ordei et 1 taleutum quondam d. loh.
8choneT. Nunc d. Nicol. ^er; quia per ignis Toraginem
pauper factua 3Ü gr. ant. leon.
— Ticaria 8. Barbare ante chorum habet 14 Sezagenas
qaondam d, Henrici Saor Nunc dni. Gobeliui Hun qui
dicit tantum 10 florenos habere 42 gr. ant. leou.
— Ticaria B. marie virginia habet 4j maldra auene ^
maldrum frumenti, 1 talontum 2Q gr. ant. leon.
— Ticaria S. Chatliarine et beate marie virginis habuit
olim 6 maldra nunc 4} Sexagenas et domum quondam d.
Coniadi Bolnhusen Kuuc d. magistri lohannia pelgrim
16 gr. ant. leon.
Summa 3 sehog 41 gr.
fol. 11*.
— Ticaria altaria S, Rteffani Marie Magdalene et mar-
garethe habet 2 maldra frumenti et aueue et 2^ Schog.
I habet frumcnta eed 'ii florenos, 1 talcntum,
xageiiam quondani d. Ludolffi Dranafelt (Urauafelt?) Slunc
(i. Blasli Helmbrecht 18 gr. ant. leoa.
— Vicam quam fuudauit Sixtus frouliu habet in corpore
32 florenoe domini lohanniB Sixti 2 Schog H gr, ant.
dt — Vioaritt 8. Crucis habet in corpore 18 Sexagenaa qnon-
dam d. licendati tettelbach I4^uno d. magistri loh. Uatorii
1 Schog 24 gr. ant. leon.
dl — Vioaria trium legam habet 6^ moldra fcumenti et
ordei 2 toleata 6 SoUdoa quondam d. Laurcncii Bisaingk
Nunc d. SymoniB Voltzken Executoria et Concoliectoria
Nichil.
dt — Vioaria AUexii et Catherine habet 3J maldra fpu-
meati et ordei quondam d. lohannis Speck Nntic d. lo-
hannis fischer 25 gr. ant. 1 X 1 ob. leon.
dt — Vicaria S. Crucia habet 24 florenos quondam Her-
maoni reumold Nunc dni. Martini Schill 1 Sohog 30 gr.
ant. leoa.
dt Vicaria Saluatoris nouiter fundata per d, lohannera pil-
grim et agnatos suos habet 12 Sexagenas Nunc Idem d.
lohannea pilgrim es primeua institutione 36 gr. ant. leon.
Sumtna 6 Schog 21 gr. \ ^ \ ob.
foL 12».
dt ^ Vicaria I'ioua trium regnm Sancti Aadree et Elisabeth
habet 12 florenos D. doctor loh. Schoner fundator et
priniuB pOBseBBor 36 gr. ant. leon.
In eccUsiu aKDCti lohniiDis.
dt — Vicaria SS, petri et pauli ao Eraami habet 39 Sexa-
genOB quondeni d. Gerlaci Coci Nunc d. Gorhardi Eew-
bitz qui dicit dumtaxat habere 36 Sexagenas 1 Schog
57 gr. ant. leon,
dt — Vicaria Nona per Teatamentarioa quondani d, Seueri
Zoymmorn fnudata habet 40 Schog quondam d. lohannis
Gering Nunc posaidet d. Theodericus Grosses 2 Schog Jeon.
dt — Vicaria allaria S. Michaelis habet 24 florenoa 2 ta-
lenta 7 Sexagenas et 2^ agros vineti quondam d. Ai-
n Subsidli.
13
iioldi Braiiwe Nunc d, lieenciatus loh. Kithatt 2 Sohog
y gr. aut. leoB.
Summa 6 Schog 42 gr.
fol. 12''.
— Vicaria S, Michaelis habet 6 maldra fmnienti et otdei
11 Sexug. ^ moldrum auene quoudara dui. Henrici Borgk-
haidi Nunc d. doctoria loh. widemaa 1 Schog 15 gr.
ant. leoü.
Ticaria Beate marie rirgiuis habet 7 maldra frumeuti et
■ ordei ^ maldrum aueae et 4 Sexageaas quoudam dui.
loh. Lindeibech Nunc dni. loh. Eogelhardi —
- Vicaria B. marie Virginia habet 20 Sexagenaa quoudam
d. Caaparis ZcymmoTa Nuuo d. Thome truchsea I Schog
leoa.
' — Vicaria S. Michaelia habet 14 Sexageoas quondam d.
I lohannia Kotermundt Kunc d, Bowaldi pardisz 42 gr. ant.
leon.
Vioaria SS. Michaelis et Catherina habet 3 maldra
&nmeiiti et 3 maldra ordei et auene et 4 Sexagenaa
quoudam d. Älberti KeSershuBeu Nunc lohannia Outwas-
Ber 51 gr. ant. leon.
— Commenda d. Martini SchiU primi possessoris habet
6 fiorenos 24 gr. ant, leon.
Summa 4 Schog 12 gi;
fol. 13».
— Vicaria B. marie "rirginia et Sancti Erhardi habet 4
maldra framenti ordei et auene quondam d. Conradi auz-
oaff Nunc magistri lohannis Rommering lunioria 21 gr.
ant. leon.
— Vicaria ornuium sanctomm et Allexii habet 20 fio-
Tenoa quoudam magiatri lohannia laeun Nunc d. loh.
finthuaen 1 Schog leon.
Id Bccleaia Sanct! HaChte.
Vicaria 83. Michaelis, mathei et Scolastieo habet 11
quartalia frumenti et ordei, 2^ maldra auene, 7 taleiita
U )uill«i qnmiänD d. BngmiT» de Stebm Sanc 9
dl - Ticari* i^ InliMimf Evmi^oiiilk, GBOmnar st <
1 jiuUiu
D ^^'^■«■^wif Ktmc i~ I
Summa S «s*«|r « »r.
*e^ 1 |i ^
Registram Sabüdii.
15
äoreuoi f> moldra frumeuti et 1 maldrum auene quou-
dam il. Lamberti Voulis Nunc d. Mattüe Meyer habet 2}
agroa viaeli 1} maldra frumenti et auene et 18 floTeao«
1 Sctiog 20 gr. ant. leon.
— Vicaria Alturis Sancti Erliardi habet 6 nialdra fni-
menti ordei et auene 2 florenog quoudam d. Hurmaiiui Ity-
meuachnlder Nunc magistri lohautiia Bock.
— Vicaria B. maria rirgiois in Capella habet 8 seiage-
Baa 40 gr. 3^ maldra irumentt et ordei ut 1 maldrum
aaeae quoQdam d. Criatoffori pffen Nuno dni. lohannis
Meiler ii> gr. ant. leua.
Suiama 4 Sc/ieg 10 gr.
foi. l4^
— Vicaria SS. petri et pauli habet 10 maldra et 2 quar-
talia firumenti ordei et aueue d. Ewaldi pardisz
1 Schog 18 gr, ant. leon.
— Vicma S. Uiohaelis habet 30 Üoreuoa quoudam d.
lo, Smmlde fr) Nunc d. friderloi Teustedt 1 Schog 30 gr.
ant. leoD.
— Yicaria altarie S. Catharine habait G^ Sexagenas Sed
qoia nunc tantum 3 Schog 4 iioaoB. quondam d. lohaouis
oUwinder Kuac d. yolckmari Bockus 12 gr. ant. leoa.
; — Vicaria altaris S. Crucis S. petri et pauli habet 18
Sezageuas d. lodoci Helsemans 54 gr. ant. leon.
', — Vicaria Altoris SS. Ändree et Catharine habet 10 Schog
et 1^ maldra frumenti et ordei quoudam de volkmari
HoBEmau Nunc d. doütoris Martini de magariten
34 gr. ant. 2 J\. leon.
— Vioana B. marie virginiB habet 3 maldra frumenti et
ordei et maldnim aaeno d. licenciati lohauuia Elazpe
30 gr. aut. leoD.
Vicaria corporis chrieti d. Siö'ridi ottonia habet 12 Sexa-
gena» —
JbMW 3 Je*^ 33 gr- i .X.
Aadne habet 4 ■sUn I
et OTd«i et 3
Nunc d. lohsnnü Spiu 39 gr. n
— Tiesna altarä S. Dantbe« habet 7 aialilia f
«t oiAei et 6 floreoM i|tuindaai d. dMtorä I
Nunc Etnral^ pazdüs
Summa laUris 8 Sekog 34 £r.
BegtstTnm Snbsidü.
1»
— Vioaria quondan
geoBa d. lohonnea
ueri
Vicaria altaris 8.
fol. 16».
— Vioaria S. Mathie habet 8 SeiagenaB qnoiidttm d,
Tbeoderici fabri Nduc dni, Casperi Annbrecht 24 gr. anti
leoD.
i. weraeti ErtmarB habet 33 Sexa-
I BerleneBsenn Scolasticua Saiicti 8e-
1 Schog 39 gr. aot. leou.
aluatoria habet S aexagenas 18 gl. 3
maldra frameoti 1 quartale ordei Magister Conradua Ke-
gis poaaeBBor Capilalia dkitur siihleitala Et Magister nihil
reliquit post obilum , —
\tat Vicaria S. Ämbrosii uouiter fundata habet 3ü sexa-
ganas noaas d. lohanniB Taymunndt Ist« vicaria est ex
lolQ si^pressa Et referlur quod de eonseniu lllorum de
gaek patrottonim tramlalü sit ad eccleiiam B. Marie vir-
ginis per docliirem Henningum gode et possessor eiuidein
[Wcorte est Nieolaui Egra filias Jamule predicti doctorii El
ett u/limit in ordine; vide supra la ecelesia beate Marie
Virginia
Summa 2 Scfiog :
Nihil
gr-
fol. 16
■ Vicaria S. Seraatü e
'frnmenti et ordei qnondat
i Schaub
Vicaria d. Symoni
t Trium regum habet 4 maldra
a d, Nicolai fuchn Nunc d. Hen-
30 gr. ant. leon.
Schvartza habuit 4 aexagenaa
Nunc d. lohannia Anzoapff qui dloit eam tantura 2 ha-
bere sexagenas 6 gr. ant.
— Commonda B. marie habet 5 Schog quondam d. lo-
haonis pilgrimi Nunc d. lob&nnis Molberg 15 gr. aut
— Vicaria S, Cruois et corporis Christi habet 4 Sexage-
nas quondam d. lohanniB Schenoken Nunc d. Bartholdi
Deinhardi 12 gr. ant.
Summa 1 Sclwg 3 gr.
foi. 17'.
1. S. Margarctbe habet 3 maldra frumenti otdei
0t ^HB « ± äo^Ben
r hwii« j^^ VMwm B. Skrä
I dt — ^
4t — Tiau» iL ^B> «ixgii^ m Of^ Batet a^ £
gasaa ^nonduB ilar^rii gj»it»gi Go& Soac !
Mmcr I SAa« tO svi lat. I Jv I
dt — Ticans B. laBne viigiBia cC Ctebaime babet S i
fr^mti d 4 anau :1»| I
H iiiaiiw iMiiM|iliaa « talniB 13 M&daa It ^ « (
Im, 3 aaldizi
tnta aiiB et If
iMrt Sme 5iMh(
dt — Tiesna & laariB räaiaii M
bt* %^Un friiMaatitf B«*
tMoti et 6 HaUn aaena ot S
ät — Vicari* B.
tarri habet S i
Bsgigtruin Subildii,
19
et S Sezagenag qnondi
h&miis Benngtorfi'
Brampach habet 6
L aaese et 10 Bolidi
Conradi Schofel Nunc d. lo-
Sü gr. ant. leon,
ilorum quDudam d. Nicolai
laldra frumeuti et ordei 1 maldruin
Nunc ä. lohannU Älberti 24 gr.
ant leoD.
— Vioaria S. lohannis et Wentzlsi habet 5 tcaldra fm-
meot! et ordei et 3 libros i. e. talenta ijuoDdam d, loh.
Alp^stot Nunc d. lo. Nithart 48 gr. aut. leou.
Summa 3 ScAog 40 gr. 1 X.
fol. 18'.
— Vioaiia S8. lohannis Baptiate et Uartiai habet 20 8e-
t zagenaa 3 maLdra frumenti et ordei quondam d. Her-
manni Schaders Nunc d, hermaani Stackeibich qui dicit
alia TAcare 1 Schog 24 gr. aut. leon.
- Commeuda Corporis Christi habet 3 sexageuaa ij^uou-
dam d. lohamiis Meier Kunc d. Tilomanui Bebra
9 gr. ant. leon.
lo ecclesia sancti Thome.
— Vicaria altaris B. marie Virgiais habet 6 aexagenas
qaoDdam d. lohanaia Hohnyppe Nudc d. Henrici Hilde-
bnndt 21 gr. ant. leon.
— Vicaria altaris philippl et lacobi habet 3 schog d.
Theoderiei Uoll. Esl rcdaeta in niidum titulum , qui neu-
tut st i/iiarfam domo dfsalafii siml rxliiinli, iipc Irm/iiirt: iliit/m
ett aliqiiid datitm ISikil.
Summa 1 scliog 54 gr.
fol IS''.
' — Vicaria S. Saluatoris habuit 4Ü Sexageiiaa uudu tau-
tnin habet 33 Bez.agenaä d. lohaniiis Bogks 1 Schog
39 gr. aut. leou.
— Vicaria S. Erhardi habet 4 maldra frumeuti et ordei
S florenos, litigatnr per d. paulum Hutheue et Sebaldum
l'ridericua steyn yconimuH dicit tantum habere
£nimeuta, uicliil in peeunÜB 30 gr. aut.
tgtat Vicaria Altaris S. SebaBtiaoi ia summo altarl uou lu-
Teuitur, po»aesHor d. Ueurieus seheuckewalt habet I ae-
■
IüppI
^v
fnrr Mmtha nt mSftU *tmm .TOä.
^H
— Tiearä mcsbk ■portaloEn» in nnoBiO dtec habet 9
^^B
«agin» qwarfn <L bnU KjstM 5nu <L Cinafi
^^H
Buln }7 EC. Htt. iMtt.
^H "^
— Viods SiM d. MMhMfia mtan et per an llnr
^^1
btk fa^trt 6 SesagCBtt et eotw agiw 18 511 asL
^H
5«MK 2 Ä*^ 54 ST,
^^B
&L 19-.
^^B
Ib ecctelik saaeti Mkiiiai •itr>.
^H '^
— TinÜK attnb 3. Stcolai b»bet 15 aexi«BBM 51 sr^
^^H
^^K
1 MhDS lä gr- uL Ina.
^B ^
^^H
^^B
koa.
^H dt
^^M
UKt 10 lexsgeius 8 «gros TÖMti et tom anU& qooB-
^^M
^^P
1 Schalem.
^H
— Tienü altaös S. Cracis haliet 6 stuBgeuB a naUtm
^v
^^1
det d- laeobos DoUitom 39 gr. uL leon.
^1
— YiariM BOBK habet 12 Sexagenu qnMtdam d. lohan-
^^1
^^1
36 gr. ut.
^^M
5m«« 4 &Aos 3 gr.
^^B
foL 19*.
^^B
^B
— Vicaria altaris S. Cracü habet 5 maldm frtunenti et
^^H
^^H
Biamre IS gr. anL leon.
^H
Vicaria B. marie Tirgini» habet i maldra frumeati et vw~
^^1
dei et 4 Sesagenas qDondam d. Andree fachs Xoae d.
^
UelchiariB Bottelstet 43 gr. aut. l«ea.
Beglstrmn SnbsidKi
raarie yirgima Labet 10 Sesagenas qnondam d.
Theoderici Stobenraucli, Nithart Deiode, Nunc autom (
Conradus fickell, Corialis pattiger proourator.
Summa 1 Schog.
fol. 20
— Vicaria Corporis Chriati et Ciriaci habet 4 maldra
frumenti et ordei et 9 Sexagenaa quondam A. Martin'
weyszheubt Nunc magister petrus Kemerer et dicit tau'
tam habere 3 maldra ordei et 1 maldrum auene et 5S
Bolidos 55 gr. ant. leon
— Vicaria SS. Fabian! et Sebaatiaui liabet 9 sexagenas
&. lohaoaeB Elspe 27 gr. aut. leon,
— Vicaria Marie magdaleiie Andree et Ewaldi habet 2
maldra frumonti et aueue et 4 sexagenas quondam d. lo.
Steffani Nuuc üoctoria Vtinszberg; Sed in peoaniis habet
2 Schog 18 gr. ant. leon.
— Vicaria Beate marie et Sanote Cruoia habet 4 maldra
&umenti et ordei 1 quartale framenti et I qaartale auene
quondam doctoris Gengcnbach 33 gr. ant.
— Vicaria Altaris marie Magdalene habet 2^ maldra et
4 Sexagenas quondam d. Henrici TotfelBtedt Nunc docto-
xis Andtee top Decani ecolesie Beats marie extra i
. Eymbeck 24 gr. ant,
— Vicaria B. marie virginis habet 38 Saxagenas quon-
dam d. lohannia Emerici. Litigatur per licenciatum de
Bachsa et Henricum Emychen 1 Schog 18 gr.
Siamna 3 Sc/iog ö5 gr.
fol. 20
— Vioaria Sanctorum lohannis et Mathie habot 6^ maldra
P'frameDd et ordei et 5 Bexageuas quondam doctoria Sif-
firidi Zoigeler Nunc magistri Anthonii leuffer ad oompu-
' tniB Sed quin Siibeolleclor et sepe pro necessilale itc
pore impedinienli loen Jriiliciim presedil pl caiisas erpe-
diuit, ideo restans fuit ei remissum 8 gr. ant. leon.
. — Vioaria Altaris 8. Anne Iheronimi et Ambroais habet
22 R^istrum Sabiidii.
•2^ maliira frumenti et ordei et 4 taleula d. Conradi )i-
centiftti de Noua Ciuitate 56 gr. ant.
Vicaria Altaris S8. lodoci petri et PauU habet 16 aesa-
genaa quondara d. lohannU de Heringen Cantoris Beate
marie Erffurdensia —
dt — Commenda Noua instaurata per Gebehardam de Siütz-
pech Nnnc d. Tylomanni Bebra, quia habet 3 floreaoH 2
sexageaas 9 gr. ant. leon.
Summa I Schog 13 gr.
fol. 21 ^
dt — Vicavia philippi et lacobj habet 7 maldra frumenti et
ordei habet | Huffelandia ist wsute et 1 maldram vacat
qiiondam d. Conradi Stolle Nunc d. Conradi weynenge
46 gr. ant. leon.
dt — Ticaria Sanotorum lacobi et Marie magdalene habet
9 maldra et 12 florenos quondam d. lo. Boys Nunc Ma-
gistri loh. trulineyer 1 Schog 30 gr. ant. leon.
dt — Vicaria undecim millium virginura habuit 33 Seiage-
nas Nnnc habet tantum 37 aexagenas qaondam d. pauli
Hothener Nnnc dootoris lohanniB weydemaö 1 Schog
40 gr. ant. leon.
dt — Vicaria SS. Simonis et lüde habet 4 maldra frumenti
et aueue et 5 Süxagenas qiiondam d. wentzeslaus pertz-
man Nunc d. Nicol. Simonis 30 gr. ant. leoo.
dt — Vicaria SS, petri paulj Fabiani et Sebastiani habet 15
Hexagenas quondam d. Georii bawman Nunc d. Nicolai
Rüdiger 45 gr. ant.
dt Vicaria S. Elisabet habet 31 sexageaaB qaondam d. Coa-
radi Knitet Nunc d. pauli Misteuer I Schog 33 gr. ant.
leon.
Summa 3 Schog 43 gr.
fol. 21 \
dt — Vicaria Beate marie virginis et Trium regum habet
ß maldra frumenti et ordei et 6 schog d. Uelohiaris But-
teistet 1 Schog 6 gr. ant. leon.
dt — Vicaria 8S. Simonis et lüde, fcHcia et adaucti habet
ttagltlram Snbridll. ^3
17 Schog (juondain d. Guntheri Gcrslonberif Nunc i). li-
cenoiati lohannis de Sachasa &l gr. ant. leon.
— Vicarift S8. KunegundiB et Hedewigis habet 5 Scfaog
d. Symonis acliroter 15 gr. ant. leon.
Vicaria Noua quam Testamen larii quondam Priderici Ten-
etet oonfimiari feceruut —
— Vicaria altaris Beate marie. SS. Nicolai, Catharine et
a^etis habet 11 8e:xageiiaa et 6 maldra framenti ordei
et aucne quondam d, lohannia Scbonawe Nunc d, Eber-
hardi Kadmer 1 Schog 9 gr. ant.
Suiiima 3 Scliag 2 1 gr.
fol. 22'.
— Vicaria altaris Corporis ohristi habet 10 florenos
qnondam d, Andree Olam Nunc d. CoDiadi stitz ded/t per
Cnininissariiim Iscnacensem 24 gr. ant.
— Vicaria altaria S. Andree et undecira millium vitgi-
nnm habet 2 maldra frumenti et 8 Sexagenas quondam
d. Friderici Hütten ners Nunc d. lohannis frient
39 gr. ant. leon.
— Vicaria Beate marie rirginia Anne et Mathie habet
5 maldra et 8 aexagenaa quondam d, Henrici syler Nunc
d. lohannis Alperstedt 1 Schog leon.
— Vicaria Altaria trium regum Barbare et Catherine
habet 4 maldra frumenti et ordei et 2J sexagenaa 4 agros
vineti quoudam d. loh. Seylei Nunc doctoria Siffridi
Vtiszberg 36 gr. ant. leon.
— Vicaria altaris 8. Andrei et Marie Magdalene habet
26^ aexagonas quondam Emichonis Breyardi Nunc Ohri-
atophori wirtzpurg 1 Schog 19 gr, 1 A. l ob. leon.
— Vicaria altaris S. Anne habet 20 sexagenas q, Balta-
saris Uilwicz Nunc d. wentzeloi scheller 1 Schog leon.
— Vicaria Altaria SS. Andree et marie Magdalene habet
19 sexagenas quondam. d. lohannia titscher nunc loh.
Sommerings doctoria Sigilliferi ot collectoris Subsidii
NiohU.
dt — Vicarin Altaris 8. Liborii habet i^ Boxagenos quön-
dam d. Cooradi tnoreh Nunc d. Heurict Roapach
12 gr. ant. loon.
Summa 5 ScAiig \0 gr. 1 X 1 ob.
foL 22''.
icti Vit
Vicaria SS. Andree, Bartholomei, philippi et lacobi habet
32 Bezagenas et 10 florsDoe qnos leaat d. Heuriaua Tun-
ckelman ad vitam Kunc d. lohanniB Liadeshawer
. — Vicaria altaris andecim milltum rirginuni, Lace, marie
Magdalene habet 2 maldia et 6-^ aexageoas qiioadam d.
Conradi anzoaff Nunc d. Nicolai Engelmao Magiatri Co-
quine Nichil.
, — Vicaria S. Andree et Cruois habet 3 maldra frumenti
et 1 1 talenta habet -^ maldram frumenti ^ maldmra ordei
^ maldram auene et 9 talenta quondam d. Henrioi Bram.-
pacli, litigatur per d. doctorem Martinum de Margaritis
et d. lohannem Muria 57 gr. act. leon.
, — Vicaria altaria Saucte Cracis habet 16 sexagenaa 2
agros viaeti quondam d. wetneri Ertmar Nunc d. fride-
rici Huttener 48 gr, ant. leon.
; — Vicaria altaris 8. Bartholomei, philippi et lacobi ha-
buit 55 Üoreuoa, qaondam d. Lamperti fucha Nuao Ni-
oolai Tenstet Et tantam habet 40 florenos. — . 2 Schog
48 gr. aat. leon,
1 — Vicaria Hona instaurata per Gyszena kelriu SS. phi-
lippi et lacobi habuit 7 Sexagenaa. Sed tantum habet 8
schog Quia bona fendalia Coroes in Glichen acilicet l^
maldra frumenti et ordei et 10 solidos detra^t, qQondam
d. Theoderici Selvitz Nunc d. Doctoris Siffridi Vtiazpeig
24 gr. ant.
Snmma 1 fior. In Aura 4 Schog 57 gr.
fol. 23».
t altaris SS, lodoci et Oezwaldi habet 30 Sexa<
Kegigtriun Subsidü.
genas qDODdam lohannie gonderani Nunc doctoris fiymO'
nie Voltsken Eaecutoris et CoucollectoriB Nihil.
— Vioaria B. marie Magdalene habet 6 maldrs et 7 ta-
lentB quoadam d, Henrici Tottelstedt Nunc d. tacobi do-
liatori« Et quia eiecutor Nihil,
— Vioaria B. marie Magdalene summi altaris habet 6
maldra frumenti et 1 taleotum quondam d. Ewaldi pardia.
INnnc doctoria Bnlaudi 1 Schog 24 gr. ant. Ifion.
— Yicoria Heurici EoglicoiuB habet 2^ maldra frumenti
et ordei, 5 Seiagenas Nunc d, Henrici Decker et Est Ca-
pella in se et de Coltatione Decani B. Virginis 27 gr.
ant. leon.
Summa 1 Schog 51 gr.
fol. 23 1-.
— Vicaria S. lacobi habet 5^ maldra frumenti et 13 Se-
xagenas quondam d. Henrici Collen Nunc d. loachim
wemecke I Schog leon.
— Yicaria Catharine et Elisabeth habet b maldra fru-
menti et 5^ Sexagenas Et lohannes happheaer nunc qoi
dicit eam habere tantum 4 maldra frumenti ordei et 2
eexagenas est posseäsor 33 gr. ant. leon.
— Vicaria S8. lodoci et Anne habet 40 sexagenas quon-
dam d. Johann ia Hejmle^ben Nunc doctoria Henniugi
Oode 2 Schog leon.
. — Yicaria trium Kegum et Quatuor Doetorum habet 7
florenoa qnondam doctoria Nicolai de grugenbaoh Nunc
dootoris lodoci Trutfetter 28 gr. ant.
— Yicaria Trium Kegum habet 7 maldra &umenti et
Baene qnondam D. luhannis Grussüen Nunc d. lohannia
Boder plebani in Blanckeohaynn 42 gr. ant. leon.
Summa 7 Schog 4 gr.
fol. 24'.
— Yicaria altaria Oorporia Christi primi personatus habet
22 sexagenas de quibua 6 vacant. Quondam d, Oeorgii
de KonnigBzberg Nunc doctoria Kiliani Gejr 48 gr, ant.
leon.
dt Vicaria corporis christi Secandi penonatns habet 20 se-
x&geuos qaondam d. Coor&di Uorchen Snoo dootoria la-
cobi Doleatom Et qoia Execalor NihiL
äl — Vicaria acttmiram habet 13 eexagenas censna 7 so-
lidos qQondam Nicolai Siffridi Nunc A. Georgii fiorgkardi
44 gr. ant.
Maitii
Intn
äl
dt Vicsris 88. Simonis et lade habet 7^ maldra firumenti
et 1\ snene et ^ sexageoam quondain doetoris Lamperti
fiichs Nunc d. äiderici Hnlteimen 1 Schog 6 gr. aat.
dt — Vicaria Symooia et lade habet 10 maldra firumenti et
ordei qnoodam lohannia Reymbotbe Svnc d. SebostiaDt
Reymbotbe 1 Schog gr. ant. leoa,
Siimma 3 SeAog ä3 gr.
foL 24 ^
Vicaria SS, Augostiui, Martini et Marie Hagdalene
et Elisabeth habet 10 maldra qnoudam d. Conradi Lnbb-
ren Nunc Valentin! Ecke! dicit qnod tantam habet 4^
maldra firumenti et ordei 2 maldra anene 39 gr. ant
dt — Vicaria vitdecim milliam Tirginum habet 4ü florenos
qaondam TylomanDi de Sachsea Liceaciatas lohanues de
Saehssa nunc posaidet 2 aehog. 48 gr. ant. leon.
dt — Vicaria B, marie virginis et S. vrbani habet 5 quai-
talia et 14 Sexagenas qaondam d. henrici Barghardi Nunc
posBidet d. Henricus Bospach 45 gr. ant. leon.
Vicaria fi. marie Virginia habet ö quartalia iramenti et 10
aexagenas qaondam Ludewici Kottelings Nunc doctoris
Werneri prethen —
- — Vicaria Sjmonis et lüde habet 9 maldra frumenti d.
lenhardi pruchsal 1 Schog 11 gr. aut. 1 ob. leon.
Vicaria S. Nicolai habet 3 maldra et 11 aexagenas olim
Nicolai ttirtzpach
dt
R«glstnini Hubsidii.
27
[Vicaria Ü. Crucis habet 2^ maldru et 3j t^ezagenas o!ym
Theoderici ({romaa —
1" Summa 5 ScAog 23 gr. 2 oi.
fol. 25'.
Egidii.
pTtoailB 8. Leoahardi et decem millium martyram habuit
42 florenos. Nnnc habet 25 sexagenas ; vaoant census
I qnia dominus de BiehliDgen eto, qnondam Eotraldi de
I Kemnata Nunc magistri Couradi Begis. dicitur «juod an-
Lnuatim recipiet 20 florenoB
i — Vicaria altaris 8, cmois habet II Sezagenaa priu8 18.
■qao&dam lohannis weokawer Nunc d. Hertnanni Wi:)z-
vpaoh 33 gr. ant. leoa.
' Vioaria B. marie virginis habet 3 maldni fmmenti et
pördei et 2 florenos d. Michaelis Bynoer 28 gr. aut. leon.
1 J\. 1 obolum.
»Vicaria Symonig et lade habet 6 maldra 12 äexagenas
1 prins 16 florenos quondam d. Georgü de vffsetz Nunc d.
|l.aiirencii Heidentrich —
Vicaria altaria S. Barhare habet 6|^ maldra olim 12
I maldra lOJ^ schog quondam d. Hermann! Schaff Nnnc d.
r loh. Schade 1 Schog 24 gr. ant. leon.
Hil VicBiia philippi et lacobi d. lohanais schade vacat, de-
beret habere 16 florenos Tempore Midhs yHiil iSifiil
- — Vicaria SS. Angelorum habet 10 sesageuaa quondam
L Henrici Burckhardi Nunc d. heorici rospach 30 gr. ant.
Summa 2 ScAog 5 b gr. I X I o6,
fol. 25''.
Vicaria B. Andree Demut habet 14 sezagenas
— Vicaria S8. Barbare Fanthaleonis et Agathe habuit 20
L eezagenas Nunc tantum 16 quondam d. lohannis Kotte-
I lingB Nnnc d. lohannis Gotschalci 37 gr. aut. leon.
Vicaria sine Coramenda corporis Christi quondam d.
I lohannis Laiidegarth habet 5 Sezageuae Nunc d. lohan-
) alperetedt Et dioit vicariam habere 7 sozagenas et 1
IxniBHom; non eit conflrmata et eat de putaciooe Alper-
[ stedt Tna cum sequenti Commenda 18 gr. ant. leon.
SegistnuD SaMdii.
dl ' — Commtinda alia d. lohannis Nithart liceutiati habet
5 Schog 15 gr. aal. monete leon.
dt — ■ Vicaria lohaunis Ewangeliate et S. Laorentii habet
7 sexagenas. d. Theodori Kruazemarck 21 gr, ant, leoa.
dt — Vicaria 8, Crucia nouiter inetaurata habet 7^ sezage-
naa quondam d. Hermann! Stack.... Nunc ä. Henrioi
^taokelbcTg 22 gr. ant. 1 ,X. I ob. leon.
Summa 2 schog 13 gr. 1 X 1 ob.
fol. 26».
cle
cti Bei
dt — Vicaria Beate marie Virginia, philippi et lacobi habet
18 Schog qaondam d. Caeperi grusüe Nunc d. Conradi
Hoffeman 54 gr. ant.
dt — Vicaria Beate marie virgiuis habnit 3 sexagenas nunc
habet eolnm 7 eexagenas quandam d. lohannis polin Nunc
licenciati lohannis Nithart 21 gr. ant. leon.
Vicaria SS. lohannis Baptiste et EwangeÜBte habet 4
moldia et H sexagenas quondam d, lohannis Kips Nunc
d. lohannis Engelhardi —
dt — Vicaria B, marie et 8. Benedioti habet 30 Eexagenas
quondam d. Hermanni de Bichlingen Nunc doct. loh,
Weydeman 1 Schog -16 gr. ant. I ^ obulum.
dt — Vicaria Corporis christi, laoobi maioris, Bartholomai et
marüni habet 6 florenos 2^ Schog quondam d. Casparia
Hüllzapphel Nunc magiatri Andrce frowin 31 gr. 1 ^
1 ob ant. leon.
dt — Vicaria 8. lohannis habuit 5 sexagenas quondam d,
tacobi Arnoldi Nunc Henri Bossze habet tautum 3 schog
9 gr. ant.
dt — Vicaria SS. valentini , Fabiani et Sebaatiani habet 8
Schog quondam d. Henrici rey^ar deinde d. Iheronimi N.
Nunc d. Eiliani Eorlin. 21 gr. ant. leon.
Summa 4 Schog 3 gr.
fol. 26'',
dt — - Vicaria altaris S. lohannis Baptiste habet 3^ maldra
&umenti et ordei et 3 quartalia aaene 7 Sexagenas quon-
Htgistnun Sabsidii.
n £ckltha8aria Milvite Nuno licenciati lohar
29
DJs de Saohfia
48 gr. aut.
R — Vioarift Noua instaurata ad Altäre Corporis Christi
ibet 16 Sexagenaa quondam d, Kenrici Burghardi Kaue
., lo, weydemon 48 gr. ant. leon.
Vicoria altaiia S. Catharioe habait 20 sesageuaa Kuiic
rbabet tantum IS sesag, 15 antiquns grosses Nunc habet
d7 Sex&g. monöte gnebergens, d. Toickmari Husztnttn
I Schog 8 gr. aut. leoa.
l Vioaiia Seate marie virglnis et martini habet 26 Sc-
[ageoai 10 Holidos quondam d. Friderici Teostedt Nunc
£oUiardi Sybothe Noia .- In preton'o damlaxat siinl
ficarie, ideo isla hie vacat et est in vllimn
I , . . . guia non est in rerum natura El in regislriir
flulAs habet ecclesia tantum Septem vicarias
WSumma 2 Schog 44 gr.
M. 27".
■ Vioaria B. marie virginis et S. Laurentü habuit 6
oldn Nunc Bolum dicitur habere 5 maldra frumenti,
rdei et 2 taleota quondam d. lohannis Fabri Nunc <1.
Pohonnia DeimstorfT. 48 gr, ant. leoo.
- Yicaria B. marie Tirgiuia habet 17 (18?) schog 3 flo-
d. Conradi Eonnigea 55 gr. ant. leou.
- Ticaria altaris S. Martini habet 3 maldra frumenti et
I J^ maldmm ordei et ^ maldmm auoue quondam. d. Con-
idi Uawelperg Nunc d. valentini lungerman 36 gr. aut,
' Yicoria altaris 8. Uartini habet 7 maldra Uagistri
bbrioe Ecoleaie S. Seueri 27 gr. aut. leon.
- Vicaria d. nicolai Brampach habet S^ maldra frumenti
ordei et 1 florenam Uagistri Antonii leuffer Qitia
fuheolieclor et tempore impedimenti sepe presedit loco Iitdi-
I dedil ergo yihil
Vicaria B. marie habet 9 maldra auene et 4 sezage-
30 Reg^BlraiD Sabridil.
DOS q^uandam doetoris ateynbcrgea Nunc d. Erhardi Sy-
botlie 1 Schog 23 gr. 1 Jl 1 ob. aiit. leou.
Summa 4 Schug a gr. 1 Jv 1 <il>.
fot. 27''.
dt ~ Viijaria SS. lacobi et Andrue habet 3 miildra et 7
laloata. quoudam d. Cooradi Diagelstedt Nunc d. liceaciati
Meyer 51 gr. ant. loon.
dt — Vicaria S8. Symonis et lüde habet 16 maldra qaoDdam
Martini Herbazleber Nudc doctoria Symonie Voltzken
quia Conoolleotor Kihil
dt — Vioaria S. Sebastian! habet 25 sexag. quondam d. lo.
Zonig Nunc d. lo. Brau 1 scliog 15 gr. ant. leon,
dt — Vicaria Summi altaris habet 24 aexag. quondam doo-
doris Henrici Collea Nunc d. Nicolai Egra 1 Schog 12 gr.
aat. leoD.
dt — Vicatia altaris lohannis Euangeliate et docem millium
martyrum habuit 44 aexag. Nunc Bolnm habet 24 flore-
noa qaondam d. lo. gunderam Nunc d. Doetoris Henninglü
Gode 1 Sohog 15 gr. ant. leon.
dt — Vioaria S. Catharine habet 7 maldra 2 libras d. Gnn-
theri Geratenberg 52 gr. ant. leoa.
dt — Vicaria felicis et ad aucti habet 4 maldra &umenti et
ordei et 2 florenoB quondam d. lohannis locbgeymme
Nunc d, lohannis Nithart 36 gr. ant. leon.
dt — Vioaria S. lohannie Baptiate habet 7 maldra et 4 flo-
renos qaondam d. lo. Sohencke Nunc d, magiatri loh.
tabri de Smalkalda 57 gr. ant. Wn.
Summa 6 Schog 58 gr.
fol. 28«,
dt — Vicaria omnium sauctorum habet 1 0 maldra frumenti
et auene et 10 florenos quondam d. Henrici Tuntzen-
huaenn Nunc d. friderioi Huttener 1 Schog 18 gr. ant.
leon.
dt — Vicaria S. Ciucia et vndecim milium virginum habet
1 6 floreuos sed deteriorata est quondam d. Henrici Becher
Seglitntm Bnbgldtl. 3]
HanD d. £owaldi pardisz habet taDtum 8 schog 24 gr.
aat. leou.
Ticona lohanDis BaptUte , Bartholomei ei Erasmi habet
6 tnaldra frumenti et 6 maldra aaenc quondam A. Seilen
Zcymmer 8tat in lite , Sed habet econimam —
Vioaria lioua decem milium martiram habet lü} eexag.
ä. lahanniä Kottelinges —
Yicaria H. lohanuia Baptiste habet T aexageuas d. Uu-
dolffi Snabels —
Sumiiin l schog 42 gr.
fol. 28'".
Uiohaelis.
— Vioaria altari« S. lobanniB Baptiete et Äadree habet
24 Sexag, habet 4 maldra I quurtale frumenti, 2 maldnt
ordei et 1 Quartale ac 1 maldnim aueDe, lU sexogenaa
17 antiqaoH I Sohog 18 gr, ant. leon,
— Yicaria B. marie, Catharine et ABexii habet 9 schog
4 maldra quondam d. lohaunis sner Nane doctoris 8i>
giaiDundi Thome 45 gr. ant. leon.
, — Vicaria B. marie virginis 6 maldra frumenti et ordei
I et S Sexagenas quondam d. Uenrici guatheri alias Zewcke
i .£^imc d, Tolentioi Erokell 1 Schog 16 gr. ant. 1 -Jt. 1 ob.
\' — Vicaria aJtaris B, mane virginin habet 15 sexagenaa
i 6 Bolidos quondam d. Adelorii Hotterman ; litigatur per
I d. doctorem de Margaritis et lioenciatum de Saohssa
45 gr. ant.
' Vicaria SS. Michaelis et Catharine habet 2 maldra 7
I Sezageuaa 3 agros vioeti quondam d. doctoris Gengen-
bach Kunc d. Henrici fabri Commissarii Isenacensis, qaia
conoollector Nihil,
Vicaria S. Barbare habet H sexag. quondam d. lohannia
milbaoh Nunc d. frideriei Huttener 42 gr.
Vicaria altaria 8. Catharine habet 6 maldra et II Sexa-
^eaas d. iDhanuis de echte — -
Summa 4 Sc/iog 46 gr. 1 J\, 1 <ib.
} Bcgtitmni SnbBidii.
fol. 29'.
— Viearia S8. Michaelis et Calharine habet 4^ maldra
et 3 toleuta quoadam d, Magislrj Conradi de Älafeltdia
nuno d. Martini Teuekendorffer 40 gr. ant. leon.
— Yicaria a. Cnieia habet 42 aexagenas et vineani ; liti-
gatur per dominum dootorem martinum de martha et li-
cenciatum de Sachaa 2 Schogk 6 gr. ant. leon.
. — Yicaria Noua B. Mathie habet 25 Üorenos quondam d.
Ucenciati meschede Nunc doctoris Helwici de Bidenkap
1 Sohog 44 gr. ant. leon.
— Ticaria in Nona Capeila circa turrim habet 20 flore-
nos, doctoris Sebaatiani weymatin 1 Schog 24 gr. ant.
Summa 5 Sckog 53 gr.
dt — Viearia decem milium militum habet 2 maldra 8 ta*
lenta 10 solides quondam d. Hugonia de Sachaa Nunc d,
loh. fridettoi 3T gr. ant. 1^1 ob. leon.
dt Ticaria B. marie magdalene habet 5 maldra et 2 sexa-
genas quoudam d. Conrad! Schutfell Kuae d. Iheronimi
Bawman 30 gr. ant. leon.
dt — Yicaria lohannis Baptiste habet 12 Sezagenaa d. Con-
rad! walteri Niinr. Melchiaris Krtgger 36 gr. ant.
dt — Viearia S, Martini hahnit 6 quartalia frumenti et or-
dei et 2 auene et 13 Sexag. 13 pullos, habet solnm de-
cem sexagen. et non tantum in fmotibUB quondam d. lo-
hanuia poliu Nunc d. lohannis Nithart 41 gr. ant. leon,
dt — Viearia S. Ciriaci habet 8 maldra fnimenti et ordei
et 1 modtum pisanim 2 äorenos et 2 Sexagen. Nunc est
incorporata Monasterio Noui operie quondam d. lohannis
vngeller Nunc d. Simonis prepositi ibidem 1 Schog leon.
dt — Yicaria Simonia et lüde habet 17 aexagenaa d. Hen-
noi piatoiie Nunc d. Cristofferi de wilzlebeii 51 gr, ant.
i — Vicftna S. Spiritus habet 5 maldra ftumenti 2 Sexag.
I ^nondam d. pauU misteoer Nuuc d. Bynhardt echeocke
36 gr. ant. leon.
Summa 4 SeAog bl gr. 1 .V 1 ob.
fol. 30».
I • — Tioaiift sltarie S. Hartini haboit 4 maldra fhimenti
et 8 SexAgeo. Nunc tantum habet 2 maldra ia frumeDtia
et 8 »exagen. quondam d. Uathie mentsei Nunc d. Ni-
colai Symouis 4ä gr. ant. leon,
— Vicaria Aitaris S. Cmois habet 2 maldra et T sexa-
genas qaondam d. laoobi Aruoldi Nunc d. Hertwini de
bstflin 30 gr. ant.
— Ticaria S. Cracie habet 8 Sexageaas 15 gr. antiquos
, qaondam Georgii Buchener Nuuc d. Benedict! Zcerbst
24 gr. ant. leon.
Summa 1 SeAog 39 gr.
Summaria ex Fieariis parroehiarum in Erffordia preler
i Beale virginis et S. Seiieri:
\ ßortnus in Juro, 161 Sehog 43 gr. 1 ohuiws.
fol. 30''.
faq^auatuT monaateria utriusque sexus eiuadem
jirepoeiture Eccleeie Beate Uarie virgiais et
mo in Erffurdia.
\ — Abbae et ConventUB Monaaterii Ucntia Sancti petri
Erffurdensis daut 6 marcas 42 flor. in auro.
■ Prepositus et Monialea Cenobii Soncte Craois Noui
operis Erffurdensis dant 4^ 31^ flor.
— - FrepoBitua et Canonici Monaaterii Canonicorum Begu-
larimu daut 1^ marcaH lU^ flor.
. — PrepositaB et Moniales Cenobii Sancti Martini extra
1-^ fertonem 3 acbog 16 gr. ant. leon. 1 -X sneberg.
' — Prepoaitus et Monialea monaaterii montia Sancti Ci-
riaci extra Erffurdiam Nunc tranalati ad parrochiam Sanctj
Andree Erfl'urdens. 3 marcas qni fachint 21 flor. in auro.
— Abbaa et Mouasterium Sancti lacobi Scottoram Erffur-
deuB. dant 1 1 marcas iV auia Moiiastm-imn in eensibui et
bonin mmnbilibui alieitatum rxt quin ile.iuliitum dedit trgo ,
6 Sckog hon. I
Summa laleris 105 ßor. 9 Sehog 56 gr. leori. 1 ^ \
fol. Sl».
SeqnnntQr Honaateiia eiasdem prepositnre Beate
Uarie Tirgiaie extrs Erffurdiam.
dt — MonB8t«rium monialinm in Ibdnis dat 1^ maicaa
H flor.
dt — Uonosterium in Haszdorff dat -1 m&rcaB cum media
ad computUJn reeepi , .ted i'psi allegaba/it, se illam laxam
nunquam dedhse nee passe darr proprer pauprrlalem mo-
naslerii; referebaiit se ad »ntiqua regt'itra aubsidiorum
22 ßor.
UoiwBteiium in snpetiori wynxax dat 3 marcas Appeilar-
uiit ab iasiuiiacione mbsidÜ, allegaatei exemptitintm et sie
tidhuc sub judiee lis est.
dt — Monasterium in Salaet (!) dat ö marcas et 1 Certonem
36 flor. neenon 17| sneberg. et 1 ob. leon,
Monasterium in Saltsa dal \ marcnm. Special ad Sedem
Saltza et non est sub prepusiliirit beule Marie Erßurden-
sis sed darlaensi. Et dat ad marcas sedis v^oven alias
Saltsa de parrocAia S. Bniiifaeii in Sallza ^ maream
Monasterium is CoUide dat 2^ marcas 1 fertoDem Exempte
sunt Moniales sub abbale heisfeldensi sed dant sitlam ra-
cioae parrochie urehiepiscopalr subsidiiim
dt — Monasterium in Cmena dat 4^ maroas 31^ flor.
Summa 100 ßor. 1 Sckog 10 gr. 1 ob.
fol. 31 ^
Uonastaiium in Bercka dat 1^ marcas.
dt — Munosterium in Tondorff dat \\ marcas 1| lolli 1
quentin /ociV 10^ flor. au 1 aexag. et 10 gr. ant leon.
dt — UonaBlerium in Eterszberg dat 1^ mnicas 10^ flor.
in aoro,
Hooaatorinm in Uergentall dat 1 fertonem 1} loth. 1
quentjc jirchipresbyler Sedin guUeuszhusen dicil speetare
ad suam ledem. —
lidii. S5
MoQasteriain in Cuppelnilorff dat 1^ maroas jitlegani
exrmpliouem et in antiyi/ü regisln's nil datitm reperitiir.
— MonaHleriam Celle paulioe dat 2-J maroas 1 fertonom
Noia : /n'c plus recppi 1 A. I oft. reildam rgi> Mnnaxlerio
17^ flor. 1 sohog 31 gr. ant.
— MonaBterium in Ichteraehusen dat 5 maions 35 flor. in
Boro.
MonaBterium in Heaselor dat 1 furtonem 1-^ loth 1 quen-
tio ; Spectat ad sedem, quia dat 8 Eolidoa vtenbicli
— MouaHterium in Ärustedt dat 3 marcoa 3 fertones
^ loth &cit 21 &or. in auro 8 Sexagen. et 27 gr. aut.
leoD.
Summa 94| ßor. 10 Schog 58 gr.
fol. 32'.
- Uonaflterium in Beinhartsboro dat 3 maroas 3 ferto-
iB \ loth 21 flor. in auro 8 schog 27 gr. ant 1 ob,
— Monasterium in Homhorg dat 1^ marcas
Nota : In fuluris subsidiis ponalur ud Sedem Salfzii 1 0-J flor.
— Capitulum et Canonici ecclesie in Sultza dat ^ marcam
Tide infra sub aede vtinbech. vbi dnlum reperitiir Ibidem
— Capitulum et Canonici ecclesie in Bebra dant 1^ mar-
coB, Tide infra sab sede Kirohschidungen Ibidem
Summa laleris 31^ Jlor. 8 Schog 27 gr. 1 ob.
Summarium de prelatis et monaBteriis In et extra Erf-
•diam aub prepositura Ecclesie Beate U!arie Virginia
331 flor. 30 Schog 31 gr. 1 -Sv, leon. et 1 A. Sneberg.
fol. 32'' ist leer.
^quuntnr Sedes in prepoHitura Beate marie vir-
Erffurdensia. Primo sedea Erffardensia.
tne (!) sunt plebani in Erffiirdia dant 4^ marcas. Et ad ae-
1 prediotam spectant plebani parrochialium infra scriptamm.
MebanUB: Mercatorum, Bartholomei, Benedict! 12 solid.
: Laurenoii, Viti, Umniam sanctorum . 11 solid.
: lohannia, Pauli, Egidii, Wiperti ... 9 solid.
: Nicolai, Ändree, Mauritii, üeorgii, Michaelis 6 aol
^^^^^^^^v
^
^^P Plebonua : Thome, Mathie, Martini extra, Martini intra 4^ solid.
^^^H : Qothardi, Soiuatii
ä| aolid.
^^^1 plebani predieli dederuiit 27 ßorenos 30 gr.
32^
^^H Nota: Dominns Suifraganeus Reuereadaa ^
^^^1
^^^1 debuisset dare de parrochia £ua 6. Michaelis
^^^1
^^^1 Erffnidens. iuxta quotam se conti ngentem 1| 1
^^^1
^^^1 Sdiog monete Sneborgena. et 6 groaaos auti- f
facil /«^H
^^^P qaoB eiuadem monete; Sed quia exeeutor, ideo \
Summa ^H
^^^M nihil dedit pro parte sua f
4/'"'. ^H
^^H Item : Dominus Nicolaas Ottonia plebanus l
Sneberg.^^^
^^H eocleeie sancti Benedict! pro quota aoa debuis- 1
^^H
^^^B aet daie 3 achog 12 gr. ant. monete aneberg. 1
^^H
^^^^ Sed quia allegabat parroehiam minoratam prop- 1
^^^1
^^^H ter receasum ludoorum: distulit /
^^^1
^B
fol. 3^^|
^^1 Sedes Iluerssgehof en dat IH marc. facit XXI flor.^^|
Tuodorff
''S
^H Swerborn
Hoefelde
3^H
^H BUtersleben 3 s.
Tutteletet
'S
^^P Gotstet
Gisperleben Kilian
'S
^^H Frinatet
Gisperaleben viti
»s
^^1 Alich 4
Mittelhusen
3^
^^H Smyra
Capeila prope Stoternheym 2 ^^^|
^^1 Hoolieym
Stotternheim
10 ^^H
^^1 Uelcheudoiff 3 s.
Sultza
2 ^^1
Capella Nasses
2 ^^1
^^1 Klettenbeig
Hospitale leproao
rum pio{^^H
^^H
nuersgehofeu
'^^1
^H
BiBchleibeiia
10 ^^1
^^1
33 ^^1
^^B Sequuatur Ticarie einadem Sedi
^^^1
^^H dt — Vicaria Saucti Nicolai in Ilaerageheuen habet 9 tal^^^
Nunc di^H
^^H Ciriaci Duderstat 3» gr
ant. lec^^l
BeSblmin BnbaidH.
37
■ Tioaria Sanoti Nicolai In Nuaae« habet 3 maldr, frumcnti
i^t auene b sexag. qaoiidata lohatmis gtinebergk Nudo d.
Nicolai pistoris 30 gr. ant. leon,
— - Vioaria Sancti Valentini habet 6 maldT. ftiimenti e'
anene qaondam lohannia Regis Nunc domini lohannii
Molborgke. 31^ gr. ant. leon.
— Vicaria in Capella Uehewesporgk habet 2 maldr. frumenti
et 2 maldr. ordei 3 sexagen. quondam donüai Hennanm
JfJchaliB Knac domini lohan Nithart 39 gr. ant. leon,
fol. 34
3 marcaa 1 ferto 1| loth 1
21 flör. 3 Schog 51 gr. 1 X,
HuBbichliogeii 7^ sol
Etzleben 13 s
Loubingen 13 s.
Harri BBS
Waltempdorff
Tenuadorff
Sedes Loubingen dat
quentin taoit
llingatadt 8 solid.
}de pTope fiichlingeu 8 a.
Sytha.idestlmHithichennSBol
Capella in Loubingen 3 b
fol. 34".
8equuntur vicarie eiusdem Sedis.
— Vioaria iu Loubingen habuit 9 maldr. frumenti et ordei
et 2 sexagen. Tantnm habet 3.^ maldr. frumenti et ordei
2 Sohog 1^ agroa prati. d. lohan Wonnemundt 39 gr.
ant, leon.
. — Viaana dm. Hermann! Bichlingon in Husbichlingenn ha-
bet 9 Besagen, d. Friderioiu Comes in BlchHngenn habet
30 gr.
— Vicaria Fetri et pauli apoatolorum necnon sancte Trini-
tatie habet 20 schog quondam domini Henrici Herzog
Knne domini Caspari Herdegenn 1 achog leon.
fol. 35».
Sedee Somme
rde dat
3 marcas faciant 21 Bor.
Sommerde mttiori
bonifacü
Surbomn 5 boI.
18 aol.
Craaicliboni 5 b.
äommerde petri ibid
m äs.
Banstet 5 a.
Voilspei^
14 8.
Kaidenborn 4 b.
Vipertz leonis
12 s.
AroUshasen .... Bonifacü 9 s.
4 B.
Arolflshusen . . . Elisabeth 5 s.
Harpich iuferior 3 b. Tucat.
Spreleii
6 B.
Prampach minor Nicolai 3 s.
TrondorfE
6 B.
SchalkoDburgk
6 s.
Sommenäe minor
6 8.
Sequuutur vicarie eiusdem SediB.
dt — Vicaria Symonis et lade ia eccleaia Sancti petri habet 9
echog 3 maldr. frumenti et ordd , 107 pallos, 4J
quandam Danielis partz Nunc d. lohannie Nithart 1 Sohog.
dt — Vicaria Sancte Catherine in ecciesia sancti petri habet
15 sexag. quondam Seueri Zujinmeru Nunc lohannis ge-
ring 45 gr. ant.
dt — Vicaria Sancte Cracia in ecdesia Sancti fionifacü habet
16 flexag. qnoDdam Henrici Sohanb Nunc lohannia Dels-
smyder Arcbiprebr. 48 gr.
dt — Vicaria beate marie Tiiginie in Ecciesia aancti Bonifooii
habet 5 flchog d. lo. schchorgenberg 15 gr. ant.
dt — Vicaria Capelle Sancti petri in vippich habet 17 Bcxag.
quendara d. lohan d. rengeMerode Nanc domioi lohannis
Dermssdorff 51 gr. ant leon.
dt — Vicaria in Volspurgk habuit 20 sexag. Nanc habet 6
maldra frumenti et ordei 8 schog soebergenaeB, 1^ agros
pratt et certos agros prati modici valoris, qnondam Nico-
lai Breidng Kuac d. Berthotdi schiding 1 schog
28 gl. ant. lego.
Summa 5 Schog 2 gr.
Re^strum ülnlisidii. S9
fol. 36',
— Vicaria beat« murie Virginia q. Nid. Herwici in Arolss-
haion doiniui lohanuis Sartoris habet 4 sexagen. speotat
ad eccleBiam parrochialero in ÄrolBshosen maiori, possea-
»or ibidem reHJdet Nota tempore Dietheti 77*) possesBor
dodit Subsidium —
— Vicaria dm. lohannis Moaner in Sch&lkenberg habet 1
maldrum frumenti et 1 sexageu. Nunc d. conradi putz . .
17 gr. ant. leon.
— Vicaria beate marie vitginis in Frondorff habutt 7 maldnt
Nunu aat«m habet 7^ maldra frumenti, ordei et aaene et
1 goxagen. quondam werner Nunc dm. lohaa poppens
24 gr. ant. leon.
— Vioaria corporia chriati et Beate marie virginis in Eoole-
sia Sanoti Bonifacii in Sommerde habet 1 5 sexagen. dmi.
Theodonci Grosse 4ö gr. ant. leon.
— Vicaria domini Nicolai MuJler ibidem nihil dal
ichog 26 gr.
lü
watet
dat 4^ mai'c. fadt 31^ flo
aul. Budelsdoiff
I 8. Toeedorff
• a. Willeretet
üon Butatet maiori
I B. Oberrissen
I s. Illersleben wiporti
' s. N^iddempsadorff
ive Eoldesleben
'ert HardoBaieben
a, Gutenhuaen
i. ButBtet minor
s. Dys losaa vff der fyn
. Rotenberga
Goaserätet crucis
Prambach maior
S^straui Sabsidii.
IHeha^ea mio
Trom&dorff
BsEsenbnrgk
^
sedi»
dt — Yioaria sancti Nicolai in Eordeäleben habet 2 maldra
framenti, 2 maldra aaene et 2 qoEirt. ordei et 3 sexagen.
qaondam Ueorici Borgkardi Nanc dm. lohannis Heyse
33 gr. aat. leon.
dt — Yicaiia Sancte Crucis in Eardesleben habet 3 sexagen.
4 maldra firumentj et aaeue quondam Nicl. Ifiasener Nane
d, Georgü Topfer 36 gr. ant, leon.
fol. 37''.
Vicaria eimdem altaris e. cmcia in Ecclesia Hardesaleben
habet 9 eezagen. domini lohaanie Ccaffl hachim spangeit-
berg —
dt — Vicaria Beate marie virginis in Nehosen guperiori habet
6 maldra framenti et ordei qaonilaa lohan Eotteling
Nunc domini ITenrici Haapach 45 gr. ant. leon.
— Vicaria Sancti Ciriaci in Olberssleben habet öj maldra
£ramenti ordei et aaene qaondam lohannis Eottzappfhel
Nunc d. lohannis Bertram 34 gr. ant leon. 1^1 ob.
leon.
— Vicaria Beate marie in Bntetate habet 2 maldra framenti
3^ aex^en. quondam doctoris Hamelspergk vltimo lodooi
wemeri 25 gr. 2 .X.
Vicaria Sancte Catharine ibidem d. Conradi habet 11
maldra framenti 2^ maldra ordei et 2 sexagen. et 24 gr.
1 Schog 28 gr. ant,
— Vicaria primisBarii Sanctorum Fabiani et Sebastian! in
Bntatet habet 24 sexagen. quondam Casperi Lutzen Nunc
d. lohannis Thymothei 1 Schog 28 gr. ant. leon.
- — Vicaria in Outenhusen habet 15 sexagen. qaondam Lam-
perti Vena Nanc d. Erhardi Itfarschalk Deconi Gothensie
I Schog leon,
— Vicaria in Willerstedt habet 6 maldra &umenti et auene
et ^ aexagen, quondam lohannis fassnach Nunc Dns Ni-
colaua Rüdiger prepositus In oberaymar qui in summa
dt
dt
dt
pauperlatf tihijl
bau äeuailauit beneßeitm landein
Summ« 5 Schog 37 gr. 1 ob.
s/icrrsxi/ d. lohannex nl-
iißigil tJtra Hiocrs. Nihil
fol. 38'.
) eccleaia sBnoti va«amDdi
dt — VicftriB Beate marie Tirginis ii
alias UaxiniiDi extra Batstct habet 5-^ fmmenti et aueno
I sexagen. quondam Älberti ryst Nunc Nicolai Konnigesae
33 gr. ant. leon.
dt — Vicaria SanctoFam Bomfacii et Nicolai in majori Fiam-
pacli habet 7 maldra froraenti et auene, 4 Bolidos, quon-
dam Nicolai prampach Nunc d. Ändree loppener 45 gr.
dt — Vicaria Beate raarie virginia, Nicolai et Catharine habet
II floren. 7J maldra fruraenti et ordei et 2 sexagen.
quo od am domini lohanaia Doleatoris Nunc dmi Ciiiaci
_ Duderstat 2 Schog 20 gr. ant. leon.
— Vicaria Sancti Erhardi in Mergentaill habet 3j maldra
25 g^OHB, molhuHcn. quondam lo. BruHsen Nunc doctoris
lohannis Sommers SigiUiferi et CoUectotis Nihil
— Vicaria Sancte Crucis habet ö maldra frumenti, ordei et
auene, 7 sexagen. quondam lohan de Sendelebenn nunc
d. lohannis Nithart 1 Schog.
— Vicaria Beate marie virginie in Haseenbeigk habet 7 se-
xagen. quondam Cristiani vom Kyth Nunc d. Georgii
Wynrich d. loh. Voci impelrauil In Cieia, Sune habet d. Ki-
lianm richter In wolmerstet
— Vicaria Pebiani et Sebastiani habet 7 Besagen. 2 maldra
dmi. Hartnngi l'acat quia nun est in rerum natura
— Vicaria marie magdalone in Gosserstedt habet 21 sexagen.
D Erhardi Uarchalck 1 Schog 24 gr. ant. leon.
foL 38*.
' — Ticona Sancti Nicolai in RnderaBdorff habet 9 aexagen.
qnondam lohanniE Cmtzborg Nunc dmi Erhardi Mai-
schaJck 26 gr. ant. leon.
— Capeila Sancti Elisabeth in wyllerstedt habet 3 maldra
firumenti et auene oredo quod sit illa que supra signata
eet ridelicet vicaria in willerstedt quondam fastuacht
bona fODt deuuiata £t diu NicoUns prepositos in wy-
mar recnperabit 1'2 gt. aoL leaa,
dt — Vieana in wyhe habet 30 nngoi. et nperitar in ^edu
KeinhartaiJoiff et ibideHt ngnata est. .V«« sperial ad Se-
dt — Claastmm in Mer^^lüll pro decima contribBti Tide inter
Mortasteria extra ErfordTam ai'Ait »J frrfntitum; höh lo-
jailitr He Subtidio tupradicla ligaatura mom repptrilur in
aniiquii rtgUtris.
Summa 4S gi.
foL 39».
8edes ReynhartzdoTff 3 marc bcinnt 21 flor.
HuHheldemngen 1 fertooem i Allentadt 1 f.
Obern beldenm gen I 1 Walmerstedt j f.
Bretla lobannis ^ f. ' M^emetebeo \ f.
Bretla Ciiiaci \ L Bacha 1 t.
Bejmhartzdorff prop« Artem 1 1 1 Bernsdorff
Gbbofen com 'villa Nases 1 f. ; Kolninkel
Scboncwerde ^ L
Ritt«borgk ^ t
"Wyhfl 1 £
^ lotb
loth rilla vix 5
vel 6 hnswerthe
Bemdorff prope Beinhertzdorf
^ fert. desolaia
Wetzelshajn 1 loth desolata
Obe prope Heldemoge deso-
lata ^ fert
LingerahnaoD 1 lotb desolata
fol. 39*.
— Vicaria Beat« marie virginis ii
qaondam Nicolai Sadiger Nui
D ScboDwerde habet 5 sexag.
i d. Nicolai EntEer 30 gr.
ant. leon,
dt — Vicaria Sancti Nicolai In Buche habet 6 maidra 4 sexog.
qnondam domini lohannia Eonath nunc d. Coni^i Eri-
pell 56 gr. aut. leon.
dt — Vicaria triam Regnm in wulmerBtedl habet 6 maldra
quondam Nicolai weincri Nunc domi Balthasaris pommel
4S gr. itnt. Ieoii.>4
Re^truni Subaidü,
43
1 — Vicaria Beat« inarie virginiB in wjohe habet 17 »chog
1^ maldra quondam dmi lohaani» Molitoiis Nunc D. Se-
boBtiani Eutzbach 1 schog 4 gr. 1 -X 1 obul. leon.
— Vicaria petri et pauli in Wyeha habet 22 aexagen. qnon-
dam lohaDüiB ErafTt Nunc dmi Nicolai Vrleb 1 Schog
20 gr. Bot. leon.
— Vioaria Corporis chriati in Gehofen habuit 28 gexagen.
Sfsä dicitur lapaa in cenaibuB qiiondam doctoris OsthusenQ
Xunc dmi Steffani Härtung 50 gi. aat. leon,
!jumtna 5 Schog 18 gr. 1 X 1 ob.
fol. 40».
■~- Vioaria Sancti Ciriaci in Toudoi^' habet 4 maldra &u-
inonti el ordei 2 eexagen. quoDdam Caspori Sybothen
nunc d. lohanniB karoli 41 gr, ant. Icod. 2 X.
— Vicaria Ewangelistarum in TuDdor£f habet 3 maldra, quon-
dam Gtmtheri Vnsler Nunc diii Balthiwaris Uibegerst
16 gr. ant. leon.
— Vicaria Beate Barbare in Gehofen habuit 10 sexagen. 4
maldra et 6 agroH prati Nunc habet tantum Gj^ aexag. et 3
.naldra &. et ordei ad que spectant prata : das rieth.
qaondam Caspar HoltzapphBÜ Nunc Theoderici Rorbora
40 gr. ant. 1 X 1 ob, leon.
Vioaria Beate mario virginis in Gehoben habet 6 maldra
frumenti ordei et auene 10 sexagen. et 15 acker holta
quondam Theoderioi KIobs nunc domini Uurtioi weyer
1 Bchog 6 gr. ant, leon.
— Vicaria Beate marie rirginis habet 1 1 maldra et 5 agros
prati quondum dni nid. granfeit nunc possidet d. lohan-
hbb Leheman ] schog 32 gr. ant. leon.
— Vicaria Sancte Catharine in Huahelderungen habet 5
maldta quondam domini lohanuJs Schlich nunc dni lo
Crafft 30 gr. ant.
— Vicaria Sancti Erhardi in Alleratet habet 14 sexagen.
st 10 agroa prati quondam Henrici fuitz qui [hndauit
nunc prepoaiti in memeleben 1 Schog 20 gr.
Summa 6 Schog 6 gr. 1 ob.
BegiBtram Bnbtidli,
fol. 4«
, — Vicaria in mont* Tondorff Sanoti Nicolai habet 4
gun. Sed dicitur plus habere quondom dmi lohannie Be;
nunc magietri lohanuis Harke 2 1 gr. ant. leo)
— Vicaria Sancti Mauricii in Castro HussHelderungen habe)
4 sexageo. et 4 agros pmti d. Nicolai CoDuigeaBehi
56 gr. anl
■ — Vicaria Nouo in wyhe Corporis Christi habet 12 aexagea,
nnebergeus. d. lohannis Bercka 48 gr. ant.
— ■ Vicaria Beate marie virginia in Hushelderucgen habet in
estimationem de agris arabilibus 3 maldra rocken 4 mo-
dioB Northusen. meuaure id est 1 quart. Erffurd. 3
raaldra geraten, 1 quart Buene Erffurd. ^ maldrum trilici
J maldrnm ordei Item 6 acker prati quondam dni Nicolai
grunfelt Nunc d, lohannis Schrotter — 1 Schog 19 gr.
ant. 1 ^ 1 ob.
Summa 3 Schog 24gr. 2 X 1 ob.
fol. 41».
SedoB Utinbech dat 3 marc. fac. 21 flor.
Soltsa villa
Heringen
Itagehasenn
ÄTferstedt
Mona Sanuti petri
Heaeler Csnobium
Listorff
Steyudorff
Spelbergk
Sultza oppidum
Smedehuaen
Wickerstete
Fliirst«te
Ran stete 1 b.
Eckelstete
Hayn
. ; Phloflhorn
, Obern Trebra
. Nidern Trebra
. Komborgk
, Eckerasbergc
. Eoltshuaen
, Wormstedt
. Hennstedt
. Mona Sancti Ciriaci
, Meiler superior
, Meiler inferior
, Gosaerstedt
. Dornbergk
. Lobestedt
. Antiqua Gjuna
^ Werchttsen
lucbera 2 s.
UsenliDaeiiii 2 a.
teendorff siue dye 14 Not-
|i lielfFer euius poaBeBaor eat
I ä. Nid sledioa in Wymar
. poaait dore 2 solJdoB licet
I non reperialoi in Hegistris.
HBaa GjDoa viLla possit dare
^2 Bolidoa sod non reperi-
tur in registria Abbatia por-
tenaifl,
Lottzcnrade TÜlola paiua Ifo-
nochoruiu predioatornm in
Ihenia etiain de ea ui
peritur
Koderitü
Vtenbich
Monaateriura in HussdorfF pt-t
fol. 41I'.
1 Sedi)
Sequuntur vicarie e
— Vicaria dni Andree Eirerbrot in Auwerstedt habuit 3
maldi'a li »gros vineti et 1 agrum prati, 16 sexagen.
Sed qaia frumenta non habet I Schog 4 gr. ant. leon,
- Primissaiia in Eckersberge habet 21 aexagen. quondam
Michaelis Langenberg in Numburg Nunc dni lobanuis
Sorga 1 achog 24 gr. aut. leon.
— Vicaria Beate marie virginiH in Hussdorff habet 10^
tnaldra qaondam Yrbani plebani in Berchuaen Nunc d,
Henrici Schaub 1 schog 12 gr. ant. leon.
~ Vicaria Sancti Euatachii in HnsedorfF habet 15 sexagea.
qaondam dni Wühelmi Bisler Nunc d. lühannis Eriderici
preposüi Ibidem 1 schog leon,
— Vicaria Sancti lohanuis Baptiste iu opido Sultaa habuit
30 aexagen. Snebergons. quondam lohannis Theynn Nunc
d. Baitholomei Eorp 2 schog leon.
— Canonici Monte Sultza dant \ maream 3-J- flor. minus t> X
— Vicaria Sanote Crucia montis Sultza habet 30 Besagen.
qaondam d. Ludolffi Drausfelt Nunc cuiusdam Caidinali^t
qaem doctor Symon nouit 2 schog leou.
Summa 3^ fior. B schog 38 gr.
fol. 42«.
' Vioaiia oltaris Sancti lohannis montia Sultza habet 8 ane-
bergens. quondam Uenrici Tetlenborn 28 gr. aut. leoti.
■ Vicaria Capella Sancti petri iu wyladorff habet 18 sexa-
Begiatnnn Sabddll.
gen. il. Theoderici de Kirchen
1 sehog 12 gr, ant.
ruberg habet Vi sexag, ä,
48 gr. ant,
t GoBseBserstadt (!) habet
— VJcaria Baacti Georg» in Dt
Nicolai Treherer
Vicaria Beate marie rirginia i
52 sexagen. D Ude Frideiich —
— Viearia Saucte Cmcia in Dombergk habet 4 sexageo. et
1 tnaldrum d, Theoderici Eircheim 24 gr. aot. leon.
— Viearia Ueate Marie virginis et Sancte Crucia in Hubb- '
dorff habet 4 maldra 2 aexagen. Sed Arohipreabiter dixit
iion eaae viearia quia ibidem preposituB ad qiiinque an-
nüB fuit. Et sunt ibidem duntasat due Vicarie qaarum
una d. Henricl Schaub altera d, Friderici prepositi l'aeat
Nihii
Summa 2 Sckug 56 gr.
fol. 42*'.
Sedea
Ob
er
ngen dat
U marca« für
( lOlßor.
Ober in gen
8 solid.
Doflfldorff
H B.
Hnolielheim
5 3.
Rorbioh
3 8.
Bamsla
S a.
Lutfaeutail
3 8.
Stetten
Hb.
SachssenhuaeQ
9 s.
Swerstedt
6 a.
Wolaabom
•i e.
Krutheym
6 fl.
Buttelatedt
9 B.
ntur 1
i Sedi^
— Viearia Beate marie Virginia in Oberringen alliori habet
3 maldra frumenti, 1 1 aexagen. aiiebergena. et j raaldium
oidei quondam domiiii lohonuia Landeuateig 1 acliog
12 gr. ant. leou.
^- Viearia Sancti laoobi in Heigendorff habet 16 aexagen.
quondam dni Hartoigi Vonaack Nunc d. Hermanni Sta-
ckelbegk 1 sehog 4 gr. ant. leon.
. — Viearia Sancte Crucia in Butteis tedt habet 13 »exagen.
et 2 maldra irumenti Sed dieitur quod habeat .'lü flore-
Regutrnm Subsidii,
47
nos. Comparuit igitor principalis et dixit eam habuisae
40 flor. ergo d. petrus Henrici 2 schog 4B gr.
— Yicaria lohannia schutzeu in Nouo foro habet 4^- maldra
framenti et ordei 44 gr. ant. leon.
— Yicaria Beate marie virginis et Magdalone in Obemdorff
habet 6 maldra fnimeiiti et ordei et 6 sexagen. quoadam
et lohanDis Emerici nunc d. lohan Sontagk 1 auhog
4 gr. aut. moDcte leon.
dt — Yicaria Sun cti Ciriaci in wyden habuit 16 talenta Ifanc
uisi decem Sexagen. vltra onera in antiquia regiatris
quoiidam d lo Capitis Nuno dni WendeÜDi Helmrich
40 gr. ant. leon.
dt — Yicaria Capelle Beate marie virginis in Toasdorff habet
2 Bohog 10 gr. ant. 1^ mald. frumenti et 1^ maldra or-
dei et 1 quart. viueti quoadam d. lohaonis Stotternlieim
Himo d Hermanni Schaler 34 gr. aut.
Summa 8 Sciog 6 gr.
fol. 43''.
Capella Noua in Nuaes Beate marie laxata est ad II gr.
ant, d. lohannie Letz —
— Yicaria Sancti Äüdree i\oua in Sveratedt habet I^ mal-
dra &iuneDti ^ maldmni auene et 5^ sexageu. et 2 ag-
tOH Tineti deuaatati on d. GeorgiJ Hempel primi possea-
BoriB 37 gr.
- Commenta Noua in Büttel sted t Bancte Anne dni Nicolai
/fi/mar Dlola iUa signalitra fncla rsl prnplf.r Jutiira siib-
xidia qtttiaiam eadem cammenda est conßrmata tempore /'rie-
ht Are/iiepiscopi .\iAil
fol. 44».
/«,■// UJhr.
«edea Ollen
dorff dat 2
marc. 1 fert, /
2scAog 41 gr.
3 Bolid.jEkatedt
EottolBtedt
5 s. 1 Budeatat maior
»llendorff
7 s.
Rudestat minor
«Olhusen maior
5 ».
DiUdorff
r4«tat
12 a.
Martwipeeht
48
Capella, ibidem
Talboro
Kottilingeu Capella
Vipechfidelhusbii
Baldeatedt
Beghtmin 8ub«idli.
, IBerlstedt 8 s.
. Baohstedt 3 aol. dioitur, va-
. I carti (juia priacipef< habeat
ibidem omoia bona Milea
bans Uonich habet bona.
, — Vieai-ia Fabiani et Sebaatiani iu Vdestet habet 18
quotidam d. lodoci Hiffart Nuuc dui loh. HoffmanuB.
l Gchog 12 gr. aat. leon.
, — Vicaria primisaarie ia Molhuaeu maiori habet 10 flore-
nos quondam dni petri tratter Nunc d. Amoldi Brawe
30 gr. ant. leon.
, — Vicaria Beate raarie Virginia inBerktedt habet 14 aohog
2^ maldra frumenti ordei et auene d. Anthouii Doleato-
iiH 54 gr. ant. leoa.
, — Vicaria Saocti Nicolai et Catharine in Rudeatedt maiori
habet 1 maldrum frumenti et 1 maldruni ordei et S^
sexageu. dni Henrici Bernhardi 23 gr, ant 1 -X 1 ob.
leon.
Summa 3 Sehog 4 gr. 1 i\. 1 oli.
fol. 45'.
1
Sedea Zey
nm
ern
dat 2
maro. 1 fert, facit
14 ßor.
2
Sc/iog 41 gr.
Sedea Zcymmem
wipert
Ober Nuaes
3 8
24
solid.
Niddern Nuaes
2 B
Zeyramem Bonifacii
9 ä.
Smedeatet
2 B
Hoptfgarteun
12 3.
Busfleleben
U a
Vtisberg
12 s.
Vrbech
3 a
Bora
3 a.
Liuderbeeh
10 a
Droatet
3 B.
Atzmanadorff
5 9
Ysuerorde
2 e.
KerspelebeiiD
10 s
Breehatedt
3 a.
Tottelebeim
2 B
Eiohelboru
3 B.
Viselbech
5 fl
Hopatedt
KanißheholtzhuBen
I capetie Ih l'rbech 3
Seqnuntur t
1 Sedii
— Victtria Vrbani et Nicolai in Zcymmeni auperiori liabet 7 \
moldra et 3 sexageo. domini Kicolai swartzpurg 30 gr,
ant. leon.
— Ticaria Saucte Crucis in Bechetedt habet 7^ sozag. quou-
d&m d. locobi piscatoria Nunc d. Eihardi piacatoria
22 gr. aot. 2 Ov 1 ob. leou.
■ Yicoria Beate marie virginia in Bechstedt habet ä »exof
gen. 4 matdra frameati et 3 maldra ordei dni Qeorgii
l'Greffeu 1 achog 9 gr. ant. leon.
' — Yicaria Capelle Beate marie in Vrbech habet 5 maldra
\ finuuonti et ordei et Bpectat ad Sedem quondam doi Ni-
f voltti HaDHChilt Kuno d. Nicolai Hofemeister iid
Sedem.
\ • — Vicaria In Smedeatet habet 8 maldta frumenti et orde
et Buene qnondam d. luhannis Reynbothe quondam lohan-
nia Zojmmernian Nunc d. Sebasliaui Koymbothc 1 Sohog
Summa 3 Scliog 1 gr. 2 -X 1 oi.
fol. 46 \
öedes OäBinauatete dat 2 marc. 1 fert. facit 14 Jlor.
2 scAog 41 gr.
Apolda 10 Bolid.jpffheffelbich 10 st
BultEpich 6 B. iBosela inferior 10
IseerBtete 6 s. Zcottelatedt 5
Oappeludorff 10 s. | Mattatcdt 7
Swabeasdorif ä a. j Wemsdorff 4
Ossmaustete 10 s, RoBsla superior 6
Libeatete 10 h.
dt — Yicaria primisaarii Saucte Crucia in Apolde habet 5 mal-
X. 4
50
it^Btnun Snbaidil.
dra frumeati ot ordei 2 aaene quondam d. lohannis
Bruüigk Nunc dni lodoci Sartoris 56 gr. ant. leon,
dt — Vicaria Saiicte Catharine in Apolda habet i maldra fru-
menti et ordei 2^ agros Tineti est facta Tna vicaria com
aequendi qaoiidam d. nicolai Coci Nunc dni. Nicolai
HeysG 1 achog 4 gr. aut. leon. 2 ^t snebergene.
dt — Vicaria Saacti lohaonis Baptist« in Apolda habet 3 mal-
dra frumenti et ordei et 1 } agros rineti Et qaia est vna
vicaria cum procedenti et anuesa eidem Et habet in fruc-
tibus Tna cum preccdonti 5 maldra frumenti oidei et
auene Nunc d. Nicolai Heide 13 gr. ant. leon. 1 A.
dt — Vicaria in monasterio Cappelndorff habet 28 maldra
5 maldra auene Noh liabr.t atiquii frumenlu Sed habet 27
sexagenas 2 schog 40 gr.
Summa 6 Schog 27 gr. 2 Ov 1 üb. leon, et '2 ^ sneb.
fol. 47».
Vicaria in Ossmanatete Sancte Catherine habet 2 aexa-
gen. Monachi aerui mario Erffurdens. Anbeut vkariam et
(dorchstrichen) parrochiam mcorpora/am e/'s (durchstrichen).
habenl ei regnnt parrocAiam v/ia cum vicaria parroekie in-
corparata, quondam Uenrici gradus
Vicaria Beate morie virginis in Monasterio Cappelndorff
habet 9 modlos &umonti ot auene mensure Iheneusis 1^
agroB vineti quondam d. lohannia Deyuhardi Nunc dni
Alborti Bederman iVo/a dns lob. Deiahard posse/Uitse nikU
dixit IIa testatur Mutht quondam Notaritis ctirie.
edea Ober-wy
nar dat 8
marc. 1 f ertön em facit 56
ßor. 1 Schog 41 gr.
leylingeii
9 sol.
Doberitz 9 b
lanckhayn
9 B.
Burga 9 b
Ceseeler
10 B.
Äldendorflf 9 s
Vymar lacobi extra rauros
Kalis 9 B
9 flol.
Nusitz 9 a
Vtmar Buperior
9 solid.
Hynstedt 9 a
fol. A-l\
Bueha 9 b
[eldingen Georgii
9 3.
Syndoratedt 9 a
^^^^ Itegistnim Sahs\m. Ql ^^^H
^^■ffekn Ucna^teriuin ü s.
Leugefelt 3 ^^^|
^^■Bft 3
Mulde 3 ^^M
^^Hüalft »
Gabrendorff 3 ^^^|
^Htaig
windeBschenoiderstorff 3 a. ^^^H
^^^Krmar petri oppidum 24 s.
Erumpdorff minor 2 h. ^^^|
^HHbeTBSdoi'ff 1
EicheubGrg 2 a. ^H
^^HKurt
Erosaeu 2 ^^M
^^^Koheberg 6 s.
^Hbimsdorff maior 6 b.
Suaseborn 2 a. ^^^H
^^B^stedt 6
Loma ^^^H
^^Mpentedt 6
Sorboni 2 ^^M
^^^Hdingen Miohaelia 6 s.
liuaaendorff 2 b. ^H
^^Kanadorff maioi- 5
Leyafelt 2 ^^|
^^Bpt
Grunatedt 2 s. ^^|
^^^Ef^srde
Buffait 2 ^^1
^^Bpiii
CapoUa iE Bercka 2 a. ^H
^^Htaicherode 1
Zcanwitz ^^|
^^B
Üultzeladorff 1 a. ^^M
^^Btorede 4
Capeila in Magdala 1 a. ^^M
^^^B^atnn
Otterer ^^M
^^^Mbr
Pratzefttlt 1 ^H
^^Kdestedt 3
EuderadoifT minor 3 e. Et est ^H
^^^bmerstet 3
eadem TiUa ut aupi-a wyn- ^^M
^^Bilieliuaen maior 3 a.
desBchcD eydersadorff ^^H
^^Hvh 3
Capef/a in Sckorbe 1 s. ^H
^H
^^^K Sequautur vioarie eiusdem Sedis. ^^M
^^^b-^ Tiearia Altaris Sanoti Humberti ia Castro vfymax habet ^^M
^^V 8 BBzageu. 3 maldra frumenti et ordei 12 pullos quou- ^^H
^^^B ' 4gm d Herraauni Bebemea Hunc dnt lohuuDis Mulburg ^^H
^^^L ^^^M
^^^^ — Ticuia Saucte Crucis ibidem habet 8 aexageu. quoadam ^^^|
^^^■k d Nicolai Enimpmul Nunc dni lohaaoiB Begie ^^^|
^^^B — Vicaria Sancti Georgii iu parrochia wymar habet 36 ^^^|
^^V ichog 1 moldrum Irumtiuti et ocdei 2 aohdoa 2 tb cer« ^^H
^H ^^^H
52 Kegiabum Subsidü.
qttoadam lohannis de Heringen Nunc domini loliatinis
Schneller 1 scliog 40 gr. ant. leon.
dt — Vicoria Beatemaxie Virginia et quatuordecito coadintoniiu
habet 20 sexagen. dni Cristiani Wiltz 1 schog 20 gr.
aat. leon,
dt — Vicaria Sancti Erhardi in Castro Bercka habet menBajn
apud Qobilea dmi lohannia Tenstet 24 gr. tint. leon.
dt — Vicaria omnium Sanctorum et Ängeloriim in Bercka habet
9 sexagen. qaondam d. Theoderici petri alias muller Nunc
dui lohaunia Tenstet 36 gr. ant. leon.
dl — Vicaria Sancto Catherine in Berka habet 3 maldra &u-
menta 5 quartalia auenia 1 modium pisarum 3 agros
prati quoadam lohannis Kratz Nunc d. Leoshardi Schrinpff
32 gr. ant. leon.
Summa 5 Schog 30 gr.
fol. 49".
dt — Vicaria Sanoti Sebastiani in Betka habet 5 maldra fru-
menti et urdei quondam d lohanuis Kirchener Nunc dni
lohannis Gebesae 3G gr. ant leon.
dt — Vicaria Sancti Erhardi in Kalis habet 1 2 sexagen. qaon-
dam lohannis rothe Nunc lohannis fuchs de ports celi
qui dicit qaod habeat domum 2 agros vineti 4^ aexagen.
4S gr. aat. leon.
dt — Vicaria Sauote Cathariue in Kalis habet 8 agros terre
arabilia 12 pollos 3 schog 8 modioa äumenti dom. iiico-
lai Dithmara 32 gr. ant. leon.
dt — Vicaria trium regum in parroohiali Martini habet 15
aexag. domini Nicolai Ooynitz 1 schog.
dt — Vicaria trium regum Seouudi peraonatus dmi nicolai Qlosa
habet 7 sexageu. et poet obitum oius cedet od oliam triam
legum £t isla Tiearia est in hoapitali Sancti Nicolai in.
Alton S. Bochi Et poasidet eandem d. Nicolaas goynitz
28 gr. ant. leon.
dt — Vioacia corporis christi Kalia habet 18 aexagen. 4 agros
Tineti dni lohannia von der heyde 1 achog 36 gr, aat.
leon.
Summa laUris 5 Schogk.
t
Registnim Subsidi
53
fol. 49'*.
Yicaria Sancti Woligangi habet 1'2 sesag. dni duiBtiani
lahliU —
Tic&ria et primissaria in Hagdola domioi Nicolai Behe-
ner —
Vicaria Sanctj E^dü in Hohorbaw est desolata domini
nicoloi Uolitoris ost redacta in Dudnm titulum.
ospitale Santi Laurentii extra muros wymar habet
10 gesagen.
jHcoi'iE' Sancti Laurentü Jn hospitoli estra muros wymar
übet 11 Besagen, d. Guntheri swerborn —
- Altare in leprosorio propo Wymar superiorem habet ad
4 BexBgeo. dni Nicl. Rudiger prepositi ibi-
12 gr.
I lateris per le.
fol. 50».
■ Vicaria Sande trinilatis in parorhiali ecciesia Sancti la-
|l)bi extra, Wymar habet b sBxagen. 1 maldnim auene
i lohanais Friderici 23 gr. 1 .X
- Vicaria Corporis chriati in wymar snperiori habet 5 ag-
9 yiueti 5 maldia fnimenti et ordel quondam magistii
I Behain Nunc d. Vlrici Deuatedt 1 schog 24 gr.
- Vicaria Sancti Nicolai in wymar superioii habult 3 mal-
t sneae et 4 maldra ordei 3^ schog Nunc autem habet
fmodios ordei 18 modios frumenti 24 modioe auene 1
I agroa prati 30 gr. ant. leon.
- Vicaria Sancti Geoigii in wymar auperiori habet 3^ mal-
I firumenti et ordei quondam d. Henrici regia Nunc do-
i lohannie Molckebur 32 gr. act. I X 1 ob. leon.
- Vicaria Sancti lohannis Baptiste ibidem habet 7 maldra
hmeati et ordoi et 5 solidos quondam d Volentiai gatz
■tuc dni Simonis Voltzkonn quia executor eat et Concel-
iVrtiV
- Vicaria Marie Uagdalene ibidem habet 10 maldra fra-
BDÜ et auene 1 aexsgen. d, Sebaldi Ruaael 1 schog
) gr. ant. monete leon.
54 B«^«lnmi SabiUa.
Vieoria Sancte CathtuiDO in Ällendorf hübet 7 sexagäj
'i agroB -vineti qaondam d. lohaunis Aukunnau Xunoa
loliannis franck
Snmma latent 3 Sdiog 59 gr. 1 Jx, 1 öi.
M.
Yioaiia Sanote Cmcia in orlamonde habet 16 aexagen.
quonrlani d. lohannis frieaso Nnnc clemeDtis schütz —
dt — Vioaria in parroohiali HeyÜngea prope orlamnnde
habet 8 sesagen. Sed vioaria est iam nieliorata et habet
21 Besagen, quondam dni Henrici petzelt Nunc dsi Er-
hard! buler 1 Bchog '24 gr. ant. leon.
Vioaria altaris in Wiaaenberg habet 13^ seiagen. quon-
äam d. Theoderici plebani in Olatet Nunc domiai Ihe-
ronimi aperen —
dt — Vicaria Sancte Cracis in Blanakenhayn habet B mol-
dra &umenti et ordei 4 schog quondam d. lohannis Ro-
der Nunc d Eiliani Saluatoris dedit ad computum
1 flchog lä gr. ant. loon.
dt — Vioaria beate marie virginis et trium regum habet
3 maldra frumenti et ordei 3 maldra auene 1 S sesagen.
snebergene. qnondBm d. Henrici Graaeman Nunc dni Hen-
rioi Haffermaltz 1 sohog 42 gr. 1 ^ 1 obulum.
dt — Vioaria Sancti Ändree iu parroohiali ecoleaia blanoken-
bayn habet 20 aexagen. G maldra frumenti et ordei quon-
dam d. Keurioi Graaeman Nunc dni lohannia Broaa
2 Bohog ö gr. ant. leon.
Summa lateris 6 Scbog 28 gr. \ ^ l ob,
£ol. 51'.
Vicaria Sanotorum Sebastian! et Fabiani In orlamunde
habet 1 fioreniun dni Mathie wympauh —
dt — Vicaria Noua ad altare ßancte Anne in noua Capella
extra opidum Blanokenhayn habet 10 sexagen. dni Niuo-
lai Siffridi primi poaBeaBoria 32 gr. ant, monete loon.
dt — Vicaria Sancti Erhordi in Orlamunde habet 21 sexa-
gon. quondam d. lohannis posaem Nunc d. magistri fri-
derici Haler qui moliorauit eam quadam domo quam as-
trinxit propriin Jinpensi.s 1 schog 24 gr. anl. leon.
B^idnin Babildil.
65 '
VietiriB Uöote marie virginis in Donatedt ot Catha-
habet 23 sexageu. 'Ä maldra frumeDti I maldi'um
Otdei et 4 maldra auene
Summa Intens 3 ScAog- 56 gr.
fol. öl''.
Ihenis in parrochia sancti Michaelis.
— ■ Vicaria Sancti Vrbani in pretorio habet 20 sesagen,
QUODdam d. lohannis Earlesdorff Nunc dui lohaa Bra-
' nyagk
- Vicaria Saneti Andreo ii
lis Iiabait 18 acxagou. Naui
agros vineti quondam d. lohi
Meyer
1 schog 20 gr. ant. leon,
Mouaaterio Saneti micliae-
habet autem 12 floren. IJ
[inis Steynbeig Kunc Mathie
) achog B gr. ant. leon.
- Vioatia beate marie Virginia ibidem habet 26 sexa-
gen. dni lohannia Borner 1 seh. 44 gr, ant.
L — Vicaria Sancte Cniois ibidem habet 3 agros vineti et
[ 6 aexagen. qaondam d. Georgii Muaell Niino d. Iheronimi
f Karger 48 gr. le
r — Vicaria Sancte Elisabeth in Sacristia aancti Michaelis
habet 3 agros vineti quondam d. Nicolai frabri Nunc dni
■ Nicolai Siffrid 36 gr. ant. leon,
, — Vicaria Saneti Sebaatiani Guarti personatua habet 30
sagen, quondam d. lohannis atobener Nunc dni lohan-
) waltodt 2 schog leon,
■ Vitaria Saneti Fabiani et Sebastiani habet 30 eexa-
gen. dmi michaelis rochlitz 1 aohog 20 gr. ant. mo.
leott.
Summa latcris 8 Schog 56 gr,
fol. 52».
— Vicaria dicti altaris pro trino poraonatu habet 12 se-
I xagen. quondam dmi Hermann] Currificis Nunc dni lo-
' Innois Vberkosenitz 48 gr. ant. monete leon.
V " — Vicaria Saneti Georgii habet 4^ maldra fmraenti 2J
l siiildra ordei 3^ auene 3 aoxagen. 14 grossos quondam d
tSootoria Conradi Ueyun Nunc d. Friderici Lamperti
1 Echog 24 gr. ant. munete leon.
a ^aiiulorura petri et pauli habet 4 sezagen. 3
Sflen Sime d. Konadi Knx 1 a^ae 4* sr. snt. tecni.
dt — TicKÜ Snctanm Fabiaw et SetertMu habet 10 ■•■
zag. et 1} agnw naeti A- SicoL fmwht t sefaog 4 gr.
ant leoa.
dt — Tksria Saneti Lanreacü et »aele ICargnetbe habet
13 MxaKen, qaondan d CteBoentü Emse Ximc d leoe
leddex &2 gl. uL leon.
4t — TiearU Uarie rosgdftlena habet 10 sexageaad 1^
agim Tiaeti Nnnc taatnm habet 4S MrxageiL. 3 acfaog
1» gr.
Yicaris Sanete TrinitatiB sab tettodme in chora Tiigioam
habet 18 sexag. qnoiidaiii A. Fnderici tnttea Nunc dni
NiMtUi SifEridi —
^^ioaria Sancti Bartholoraei In parrocAia/i Miehae/ir habet
ID sexsg. et 2 agros vineti, qaonäam dni lohanDiB KarUz-
clorff Nunc dni petri de hoUyn —
— Yicaria andecim miÜDm virginam felicis et adancti
Jiabet 9 sohog 14 modioa firumenti et 17 modios auene
^Qondam d. Hennanm Uonich Nunc d lohannis de Gera
1 eohog 6 gr. ant. leon.
Summa laleris 8 sexagen. 2 gr.
fol. 53
— Yicaria Sancti Nicolai Capelle extra portam sale habet
39 BexagsD. quondam Theoderici Lawo Nunc d. Anthonii
UuDtzemeister 2 sexag. 36 gr. ant. leon.
— Ytcaria Saucti Bartholomei habet 2 agros vineti äo-
mini lohannis Earlszdorff
^*Jt — Vicaria Sanetorum Fabian! et Sebaatiani habet
xagen. dni Hermanni CuTrificia Esl eadem Ficaria quam
potaidet d. loh. vberkosseaer de qua supra Nicki
— Vicaria SaDCti "Wolffgangi in parrochiali Sancti Mi-
chaelis habet 22 seiagen. snebergene. quondam dni lo-
hannis Winckeler Nunc d. petri Wormazs 1 schog 28 gr.
aut. leon,
Summa laleris 4 schog 4 gr.
fol. 54
Ibidem in eccle
ancti lohanuiB.
Yicaria Sancti Bartholomei habet 6J aexagen. 3 maldra
4nene d. ITartini Muldenhawer Nunc dni friderici Steyn
34 gr. ant. 1 -3v I ob. leon,
~ — Yicaria Sanote CruciB habet 4 agros vineti qnondam
^ni lohannis sehreyger Nunc dni Nicolai Siffridi 43 gr.
ant. leon,
— Yicaria Beate morie Virginia et Ändree habet 7 agros
TiDeli et 2^ sexag, quondam d. doctoris Conrad! Steyn
Allane du! doctoris Heninghi Ooede 1 schog 36 gr. ant.
— Yicaria corporis christi primi personatas habet 10 se-
ngen. 3 agros terre arabilis quondam d. Hermanni Mo-
tdnh Nunc d. Nicolai franck 40 gr. ant. leon.
58
dt — Vicaria corporis chrieti aeoundi personatu» habet 27
BOxagQn, Magistri lohftnuts Gera I schog 48 gr. aut.
dt — Vicaria Capelle Sancti Nicolai dni Theoderici hirsz-
paoh ante valuam sale et moratur in Zoeitz quondam d.
lohannia winokel Nunc dni Kiliani Kurlin 1 schog 28 gr.
Summa lateris 6 schog 54 gr. \ \. \ ob.
fol. 54 ^
dt — Primissaria in Eeynstete habet 10 aexag. quondam
dni Nicolai Swartzpaoh Nunc dni Henrici puntz 40 gr.
ant. Icon.
dt — Vicaria Georgii et ChriBtoffori in Castro Boha'wenforät
dni lohannia Rerade valde exilis est et nihil habet vica-
rius daii die [fost uff dem nchlosse der her» rewassen von
p/awe SU Grewtz Ideo dns Johannes grtnlscAmi/ltser propler
paupertittem aufugit Nil
dt — Vicaria in CapeUa viUe Goynitz prope Keystethe ha-
bet 20 aexag. dni Nicolai Steger 1 achog 20 gr. aut.
dt — Commenda S. Inhaiims In capella Beate marie Virgi-
nia Extra muroB Ihenis habet 5 sexagen. d. Casperii
pUBCh —
viiKat Vicaria nova Beat« marie Virginia Catliariue et Barbare
in Deynatedt per me oonfirmata habet 24 äorenos 3 mal-
dra fcumenli 1 maldnim ordei et 4 moldra auene Sni
Andree schar if primi poseeasorie dedit iii ante eodem
folio ante Ihenis Nihil
dt — Vicaria Sanctorum Wolfgangi et Michaelia in Capella
Noua habet 22 sexagen. Noia Isla vicaria est Sita In
Gratia Sancti Michaelis et supra Ibidem signata, pro o/ric.
et est vna vicaria Sed qm'a est translalio allaris facta de me-
dia Ecclesie ad nooam capellam In turri Ideo pro nova repu-
tala. datum est ergo hie Nichil
Summa laleris 2 Schog.
fol. 55 \
Vicaria Noua Sanctorum petri et pauli apostolorum Se- |
cundi personatuB dni lohannis Teucherd.
Vicaria Sancte Anne habet 20 sesagon.
dt — Vicaria Noua Hoapitalia peregrinorura Beate
Virginia Sanctorum petri et pauli Necnon Marie magd«
^^^^^ S^Cistn». 8a1»tdil. ^^59^^B
^^H lene et Elisabeth dni friderici stejTi primi poaBesBoris ha- ^^M
^^H bot 12 floren. 4S gr. ant. leon. ^^H
^^Hät — Vicaria alia Noua in eadem eccieaia habet 7 floTenoB ^^H
^^^E dni Nioolai Goejnitz quia fuudator et reaeiuauit sibi oen- ^^H
^K BDB ad vitam NiAH ^^M
^^Hdt — Vicaria noTa in Capella Sancti Nicolai extra muroa ^^^|
^^H opidi Kabel fandata per quendam civem vitum Stengel! ^^^|
^^H habet 18 sexag. sn. quondam d. lohonia Botbea, Nunc ^^H
^^H domini Nicolai Eoler 1 achog 12 gr. ant. leon. ^^M
^^H Sitma 2 Sc&o^, ^^H
^V ^H
^^^BSedea ÄlokerezlebcD dat -5 maicae 1 fertonem facit Shjlorm. ^^H
^B ^1
^^pUckerszleben 10 solid.
^^Kbdeben 6
Aldendorff 12 e
^^1
^^^feUeben 6
Wiszpacli 6 e
■
^^^»■rtbasenn 6
Meinbach 3 s
^^■Bechen 6
Belen 3 aol
1
^H^cbelBtet 6 s.
Breytenbach 4 s
■
^■iWnlfferhoBonD 3 i.
fol. 56-
^Hwitzlebenn 9 s.
1
^^K'Elohelebenn 6 b.
■
^^■HechBtedt 6 b.
Gilszdorff 2 s
^^ftpsnatedt 9 s.
Dorneftilt vff der heyde 5 b
^
^Kpargfelt 3
Gera 8 s
n
^KKranichfelt 12 b.
Bucbenleo 2 b
^^H'Tvorode 9 h.
AngBtet 8 b
J
^Bsnfclt 4
Dornfelt prope limen 2 s
■
^^B fiochdorff 6 B.
Griazbeim 6 b
^^K;TreppendoriF 2 b.
WiUingen 6 s
H
^^KSeakenrodo 4 b.
Nuwenrode 3 b
^^B BitterBdorff 4 b.
GerwertzhuBenn 4 s
1
^Hxibergen 12
Tanheim fi b
■
^^B'QoBsclborn 2 s.
Domheim 6 h
^■Soffhelen 6
Marletzhusenn 6 s
■
^^TBottenbacb 4 boI.
Etteszlebeno 3 s
J
2 clSut IhMs
4 s. Ober DiBen 4 a,
3 s. j Bmthik«ide 4 ■.
foL se"-.
SeqnttQtar viearie einsdem Sedis-
ät — Ticarü altaris Sanct« Crueü in Cmen in puroohiati
habet 20 sexageo. qnondam d. Coniadi Steyn Nddc d.
lohanois Selbach I sehog !eon.
dt — Yicatia lohacaia Baptiste m MoDSsterio habet 2 mal*
dra et 3 aezagen. 12 gross, qaondaai dui Theoderici awab.
Dominoa lohannes Greffeadorff procoiataris nomine
42 gT. ant. leon.
dt — Ticarta triam Begum primi persooataa habet 14 se-
xsgen. qoondam d. Bertoldi GoTaitz Naae dui Henrici
Budiger 52 gr. aat. leon.
dt — Ticaria Echaidi Erasmi et Egidii habet lä sexag.
qoondam dni LndoIM Dranafelt Nunc dni nicL feisckoU
51 gr. ant leoD.
dt -— Yicaria altaria Sancte Doiothee habet 10 sexag. dni
lohannia Gryitune Ifitnc dni Alberti Tratter 30 gi. ant.
dt — Vicana Corporii chiisti in pairochiali Ihnen habet
16 Bexag. dni Andre canificis 48 gr. ant. leon.
dt — Vieatia Sancti Diociaä habet 7 sexageo. qaondam dni
Alberti Greffenn Xubc d. Senrioi Schaab 21 gr. ant. leon.
Summa laleris 4 Sehog 54 gr.
foL 57 •.
dt — Ticaria Hacie magdalene in parrochiali Beate ntarte
TJrginis in Dmen habet 16 sexagecof qaondant d. Nicolai
opoU Nunc dni lohannia greffeadorff 48 gr. ant.
dt — Ticaria Sascti Martini habet 10 aexag. dni lohai
Coct 30 gl. :
dt — Ticaria Sancti Andre« ia Capella Sancte Andree propl
Urnen habet 16 aexag. qnondam d. Andree puaeoer Nu
dni Uderici pnrdigal 48 gr. ^
dt — Yicaris Sancti Michaelis habet 4 marcas qoondam <
lohanois wyonera Nuoc d. martini Kere 2 schog 46 {
Bcgbtnin Snbsidii.
61
— Vicatia Sancti Nicolai ia ecclosia parrochiali beate
virgiDis ia Jltaea Imbuit 14 schog Nuuc habet 19 sexag.
21 gr. ant. leon. quottdam doctoria lohannia glockerymQ
}fanc d. Nid. Engelmang Magistri csquine ergo Nihil.
— Vicaria Beate inarie virgiDis iu llmeu habet 32 achog
quondam d. lohanniB Stoff Nunc dni lohannis de Oreffen-
dorff 1 achog 56 gr. ant
— YicBiia Noua Sancte Trinitatis et Corporis chriati in
Urnen habet 2 1 sexag. dni docLoris Valeutini Inagerman
1 schog 3 gr. ant. leon.
Summa laleris Y Sehog 51 gr.
fol. 57 \
— Ticaria Craciß et lodoci in Hospitali Urnen hübet 10
Bezog, d. lohannis Metzel 30 gr, ant. leon.
— Vicaria Sancti Sigismundi in Monasterio Ihnen haboit
12 sexagen. «jnondam doctom lohannis glockerime Nunc
magistri lohannis Schon eman qai dicit tan tarn habere
9 sexag. 36 gr. ant lecn.
dt — Vicaria Sancte Crucis in Monaaterio Urnen habet 13
qnondam dni Conradi Stein doctoris Nunc d. Tilomanui
Bihra 39 gr. ant.
dt — Vicaria Sancte Eathariue ibidem habet \Ü\ aezagen.
quondam dni lohannia Steynberg Nunc dni Conradi Wy-
ende 31 gr. ant. 1^1 ob. leon,
dt — Tioaria Sancte Margarethe in Inferiori Castro Cra-
nichfelt habet 6 sexagen. qnondam d. lohannis brosza
Nnnc dni loh. bull 32 gr. ant. leon.
dt — Vicaria Sancte Trinitatia et Sancti Laurencü in hoa-
pitali Eounigessehe habet 24 achog leon. S pullos qnon-
dam dni petri Tmter Nunc per tres piesentatos iitigatur
d, lohonn Nebelung econimus dedit 1 schog 12 gr, ant.
■ Vicaria Corporia ohristi in ecclesia Beate marie in
Eonigeszehe habet 13 aexagen. dni lohannia petri
4B gr. ant. leon.
Summa laleris 4 Schog 48 |t. 1 .^ I ob.
: tt ^1^^ mm. y ■ ■■ a^^^ M^Hft.
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.i^ä.ft_^^
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E la i»mü^ — ■
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: «. |i!»Ti B'i fiiiMfi
»JWiil F &^^^
■ C JU« S 0>.
t Swd» *" - liiij.
M «K. Mit. b«k
I' — Vicaria Noua in witzeleubean Sanctorum (!) Katha-
et Marie Uagdaltiue Iiabel '20 aesugeu. ^ mansuin
} rtrabilis de quo liabet 1 maldrctin fnimGtJti mixti
^^oodam d lo Alberti IfBnc dni loh&nniB Nithart .-/nno
W7 /« 1 flchog 9 gr. aat. leon.
>^Oftrta Capolle marie in Ei.*) leuben habet 10 sezagen.
Bjomiiii lohannia steger hin vicarin est prima in ordine
W'Kripla Siib Serie Hemiia El ibidem solulio reperitiir licet
M'lfiectat ad preseiitem ledeiii sed In vide an Zcu Elxlebeii In
t4er leiigeiiiiz sil
l.>Vicaria Beate marie Gaugolffi et Georii in Dornfeit habet
rl4 aexogeu, domiui Couradi Giuanewalt NicIiH
f--- — Vicaria ia Domheim vido in Sede Kircheiun.
lArchipresbyter dicJt qtiod speotet ad sedem suam scili-
l'Cet alükerHalebeon Et buc est »erum et est bona vicuria
IVfl/ra mb seäe Kirc/iei/m esl prima et ibidem reperilur solulio
NicAil
ml Tioaria in EUeuben Tide in Sede Eemde, Steget est
BpoaseBSor ><ide siipra, deilil i>l siih seda llemda Infva palebit
MAU
' Summa iatetis 2 sc/iog 59 gr.
fol. 59".
' Yicaria Sancte Anne in parrochiali Sanoti Nicolai in
oigeBBEehe ad altaru sancte Cmcis Noviter Anno 99
bndata habet 2Ü Üorenos Nunc poasidet d. Oeorgius
Eelta 1 florenum in auro.
t totnm Sed
s Monne
r 1^ ma.ra. ßciuiit 10^ Jloreii.
.d«
er maiori
BBrode Elia mc
a
14 solidoB
14 8.
G 3.
niJlor.
Oatermunner Marie 7 sol
Oatennonner pancratii 7 a
Ketingestot 7 e
Pottieheudorfi' 7 s.
Summii laleris
, loUaimiB KotLelinges Kui
i paüli Margefeit 48 gr.
ant. leon,
Vioaria in Mouaer maiori habet 2 maldra fnimeiiti et
MdeT 4 eexagen. quoiidam d. Henrici Tuuciteiiliuseu Nunc
jfai loltanuis Hawiber 27 gr. a&t. leou.
- Vioaria Noua ad Sanctum Wipertura in Kollide Saacte
s et Sancti Lanreulii habet 20 aexageu, qaondam d
ihanuis Sta.ffelstein Naou dni Volckmaiii Slolcz
1 schog Icon.
' Tiearia Nova predicti Altaris habet 20 aexageD, do-
i lohsunia Eoltzappliol i schog leon-
M 3 Sckog 58 gr. I Ä 1 i,b.
fol. Gl".
k infra Sedea Remde dat 4^ marc, ^ ferton.
^P/ota taia debel esse 4 marcai ila reperiUir in Regislris
^ärum Dieihrri Berlholdi et ^iHviinülralorü etc.
Ifola In Regialrü Subsidiorum o/im ISeverendissimoriim Ar-
^SEOporum felir.is memorie d Dietheii , Berlholdi el .-idmiiii-
t reperitiir Set/es Remda taxata liinlum ad 4 Marcaa,
yphbani reciisriruat plm dare ^uam ab imlii/ito sit datnm.
^tum -J miircam el ^ J'crloiicm addidcmiit p/ebani jirofitci'
» Salueldenaem gut Anbei pingiiiores parroehia» siio JUo-
^io Jficorporalax, pu/iiii/es euiidem Jore puratum ad Sul-
( Sed !atieiiiuii( eum difßcilem
jtrcAipreabijfe
\ixat 4 marcL
ttlffstodt
d
iliie
17
"rislojfe
Bolidos
US de uiilzlebeii drdi
28 ßorem^
Ooma
pro Sede
8 a
Usdorf
4 3.
Luderszdorff
4 3
ti
4 B.
Xjiehteuthamie
5 s
h
16 B.
Lomen
4 3
^ch
3 a.
Fiachei-Bzdorff
3 a
Bb anporior
b inforior
12 B.
3 8.
;s s.
5 B.
Zcegerheyni
Hoeyohe
Obernitz
ßlanckonborgk
Swartüa
3 8
5 B
4 a
7 a
5 B
H^
3 H.
Slati-emde
6 B
Weilenbor 10 s, Zeile 20 a^
LaUmbarsslk 7 s. Gmiia ItS sl
Quittekzdortf i 4. jcaitz i^uiiäcot tLoetmi t^cito^
Hoaeia 7 i. nur iaiiiir d .•wütinw- i|ai& anta
Tui^hei 1 i^ iqnuaoiQiitisa (xolitz de£t
TvTBhreöe 7 i* 11 iaüda»
dt — Yiearia Beate amrie virgmi» in EUfiäbiHL hakt 6^
:iexag: dni lohanniä ^ayer ad ierttfm J/cker^it^n apeftmt
14 gr^ aitt.
dt — Vicaria ^^ancti 5iofiiai in Rmiulätar habet 19- ä«aage-
naa «lehergena. liniimiani d. lohanni» Ilian S^unfi &i
YogitfCri Lihanni» WdtticiL 1 acha^ Leoa.
dt — Vieacie ^^oocte £liaabet hahnn: 4() äiisageii^ Sttd be-
aeticiniiL iam miiLarataiiL dst in 7 äexagjen. i^aaoiiaaB d.
fJonradi tfeiätihawer ^Fnnc ma^dt^cn Loh. Kach. 2. aAo^
dt — Vicaria Beate macie Tirgiui» ha£>«t 10 id^xagea^ q«on-
dam d Georgn froman Xxzne possdet d. Loh» Mkaaiar
40 gr^ aal. Imml
dt — Vicaria Sancte Crads hab«t 7 ^exu^en. ^Baadam d
€4)arjuii Hemmeüii^ 2¥iin.c d. Canraiii hao. Eat mt^üamkaL
4S ^. aat. Leon.
dt — Vicaria in Castro findeTstat habet 10 sesagen. qiion-
dam d. Henriei Tnngede Xunc d. Nieolai Zctiner 1 sehog
10 gr. anf. Icon.
di — Capella marie in Badelätat haboh 12 sexagen. Nunc
babfd tantom 5 aezagen. 4 gross, ant. Leon, qaoudam d,
Conradi Kiesen Xane d. Nicolai seheffener 20 gr.
ant. leon.
IlBgistrum äubsidii.
G7
Vi«ai'ia JD Castro Kudolffatadt Suaoti Cinaoi olia«
Beorgii habet II sexagen. I^ agroa vineti 1 agrum
prati 1 raaldrum fruroetiti et 1 gratiale (?) liguoruin quoii-
1 d loliannia Wiutorff Nunc dni Pridericj purdiaiiu
1 schog 16 gr, aiit. leon,
- Vicaria HatjüLoriim (jeorgii et Margarethe iu Castro
tnilerBtal habet 15 sexagen. quoudam d. Nicolai Ciugu-
IfttOris Nunc dni lohauniB petri 1 Bohog leciu.
t iateri» 1 sclinn 34 gr.
fol. Ö2''.
- Vicaria primiasariu iu Kalault habet äU scixageu. SeJ
KuDe habet tantum 2H suxagen. qunndau d. Nicolai
iokebauwiu Nunc dni wetsteiu 1 schog 5U gc. aat. leoa.
■ Viuaria eiusdem primiBHarie Seuundi personatus habet
BO Bexagen. dui Ludewici Sohusielers I Bchog 'iO gr.
aDt. leon.
~ Tioaria t^ancti loliannis Baptiste ia t^aluelt habet 20
)iii quoudam d lohanuis Bouc Nunc d, Nicolai Kcm-
1 Bchog 2(1 gr. aat. leon.
oaria Sancti Oeorgii habet 30 sexageu. quoudam d,
aorgii OBthuBon Nunc d. Erhard! lIoBendorn i scho^
leon.
- Capelia Sancli lacobi estra muroB Saluelt habet 7 Se-
quoudarn dni Nicolai Kemmerer Nunc d. M.iuh.
Eohuman 2S gr. ant. leon.
■ Viearia Corporig ohriati iu Saluelt habet ii sexageu.
BIUG habet lautum 40 schog quoudam d. lohauuia parkis
t (Name nicht auagefullt) 2 schog 40 gr. ant,
leun,
- Capeila in Uroudoiff vicaria in Eoditz filia habet 20
. quondam d. lohanuis Kiafft Nuue domini lohauuia
^Bdrw 1 Bchog leou.
WJa Bealu maiie vii-ginia iu Uraba habet 22 sexage-
1 domiuj Oeorgii Metz —
|<SkMiM(i liHeris \a Srhu^ iG gr.
ful. 03'.
r Vicaria iu wurtapaieh habet 15 aeiagen. et -3 agrus
pmti quoiidain dni lohao, Tmtolff Nonc d Henrici t
toris I schog 12 gr. leon.
dt — Vicaiia Noaa Sancte Anne id Cspella Beate marie
rirginia apad UonaBteriniD in Salnelt dni loh. Enobil
1 achog 44 gr. ant. leon.
dt — - Vicaria in Emen filie Ihamen habet 1 1 sesagcn.
quondftm d lohamiis Osann Nnnc dui lohannia Kouig
44 gr. ant. leon.
dt — Ticaria Sancte Catherine in Blanckenberg habet 19
Sexag. qQOndam d lohannis wintorff Nunc d. Nicl. Got-
teling dicitur qood habeat 20 seiageu. 1 schog leon.
dt — Vicaria Beate marie virginis habet 23 sexagen. quoii-
dam d nicolai Cingolatoris Xuuc d. lohannis Erehan
1 schog 32 gr. aot. leon.
dt — Yicaria primiasaria in Blauckeoberg habet 14 aexa-
gen. qnondam d. lohannis Tolldorff Nunc domini Nico-
lai MuUer 56 gr, ant. leon.
dt — Vicaria marie magdalene in Castro Blanckenberg habet
2 achog D Nicolai Muller 8 gr. ant, leon.
dt — Viearia pTimisHaria in Greffenthail habet 20 sexagen.
quondam d, Georgii huckel Nunc d lohannes lacobi poa-
aidet 1 sctiog leon.
dt — Vicaria Sancti Egidii ibidem habet 10 sexagen. d. doc-
toris lohannia Schoner 30 gr. ant. leon.
Summa laleris 8 Sckitg 46 gr.
fol. eab.
'// — Vicaria Beate marie virginis in Lutenberg habuit 20
äcsagoD. Nunc antem 9 d georii flacher 40 gr,
Yicaria in Eychchich habet 20 aexagen. d. Conradi Unl-
1er plebani in TAiecArede ■ —
dt — Vicaria alia in Lutinberg est anneia parroohialt ibi-
dem Nihil
dl — Vicaria Noua in CapeUe Sancti lacobi hospilaUi tu
gieffealai diii lohünm's Hnobil habet 24 Jlor. 1 sciog 36 gr.
Vicaria Noua in Koteruaw d. N. Strubergk —
dt — Vicaria Sancle Anne in Alten Bernde nouiter fundata
BflgUlTDin Sobtidii. fjg
et per äoclorem lohaimoin Sommoriug (loufirntEila habet
10 Besagen, loh, Giaeli 42 gr. ant. leoQ.
— Ticaria in Stadtrenide Sauotorum Symouis et lüde
altaris Sanete Catherine Confinnabi per doctoTem lo Som-
merisK habet 14 sexag. sueborgeus. uiium pratam qiiod
pOBBidet d I GJBche primus posaesaor 1 sohog II gr. ant.
dt — Vicaria d. Nicolai Heyner in Ilemda est annesa par-
rochiali ibidem et plebane habet lö sexag, .\ihii
dt — Vicaria ulia siiuiliter est annoxa eocloaie ibidem et
habet 12 sexagen. iSic/iit
Summa liit. 4 Schog 9 j^r.
fol. 64 ■■
— Vicaria Soua Capelle S Lazari apud leprosorium forJs
opidum Kudolffstadt habet 20 sexag, d. magistri lohanaiB
Braazwin 1 schog 14J gr.
dt — Vicaria noua aita in porrochia Sancti Andree in Ru-
dolflstadt habet 18 sexagen. apud Conaulatum ibidem. Dni
lohannis Bleszers primi possesaorJB et fundatoris JSiltit
dt — Vicaria Beate marie virginis in Eczdorff prope Uemde
habet 12 sexagen. de quibus dat unam sexag. plebane et
BeliquoB habet in diueraia locis di stantibus ad 6 mi-
liaiia. Et quia pauper nunc ex gratia 24 gr. ant. leon.
Summa Im. 1 sciog 44 gr.
toi 64 ^
Bt totam — UodoB pesingk dat 4 marc. 3 fertoaes /ueiV
2 1 ßor. 8 sc/iog 3 gr.
a Sanol« .
imptendorff
ronssdorff
ItlftZ
1 Schog 10 gt. aat,
1 Schog 22 gr. ant.
1 Schog lü gr. ant.
21 gr. ant.
24 gr, ant
25 gr. ant.
Noua cinitas
70
Registram
Sabsidii.
Moderwitz
54 gr. ant.
Willingssdorff
24 gr. ant.
Drawelinde
21 gr. ant.
Brevtenhein
8 gr. ant.
Sospita
21 gr. ant.
Moszbach
31 gr. ant.
Eolbe
30 gr. ant.
Koppitz
8 gr. ant.
ETotenitz
27 gr. ant
Arnyszhayporgwitz
16 gr. ant
Molbitz
16 gr. ant.
Treiczch
30 gr. ant
Yicaria hospitalis zu Newensiadt
8 gr. ant.
fol. 65*.
Schmyritz
11 gr. ant.
welgwytz
16 gr. ant.
Schwaba
10 gr. ant
Dawmitzsch
21 gr. ant
Yicaria aliaris in Newnhoffenn
8 gr. ant.
Wyra Nicolai
18 gr. ant.
zcegenr&cke
Zcygenrucke
3 Schog
Schondorff
1
Schog 20 gr. ant
Yicaria Capelle Sti
£rhardi in
Bosenu
Osiciz
35 gr. ant
Lubsytz
46 gr. ant
Drogenytz
1
Schog 20 gr. ant
Yolckmarszdorff
40 gr. ant
Kreylhaw
23 gr. ant
passeck
22 gr. ant.
Moxa
26 gr. ant.
knaw
25 gr. ant
Feszenigk
plebanus ibidim
1| Schog
weronberg
28 ant
kroleb
3 Sühog
Capella
viti
1 Schog 13 gr.
Regia! ru
Icidowiii Rweiuitz
Langeil ri! i nbach
Rani BS
Konitz
IftDgenai-ln
debritz
SelilotWynii
OptB ut buutü vii'gu
G«rtwiU ßt dobiau 18 jjr.
Opplig sup
21 gr. I Capellct in uafltrn I
Sa gr ' iori
13 gr. liummGlssiiayii
■2h gr. Gomeu
46 gr, ' Casswiln
S'i gr. I lawHenitz
17 gr. ■ zeella
22 gr.l Gerwitz
B.') gr, Nyranieritz
■20 er.
Opplig inferior 1 Sthog 10 gr, dio
IH gr. ,pol[iiu bei Trplis prope finem
I gr, dioc. maguot —
ant. Trebra proprt kiiawe.
fol 65^
Scquuutur vicarie eiuadem Sudis.
— Vicaria primisaaric in pesnigk iii parrochiali habet
45 üexDgeii. quoniiam dui HoDrici kulhawer Nuuc dui
Michaelis .'^actoris 3 »ohog leon.
r— Vicaria Rancte Crucis habet 23 sexngeii. quondam dni
lohaniiig Keriten Nunc dni Sebasliant Zcippfhel I acbog
20 gr. ant. leon.
f — Vicaria corporis chriati habet 30 sexagen. quondam
dui w^thori Nunc dui lohan Schertzui 2 aohog luuii.
Viuuria Sanoti Martini habet 14 sexagenas quoudatn
"-d Theodor! Zcan Nunc <!. Michaelis ItoAnasts (?) I echog
4 gr. ant. leou.
L — Vicaria primiasarie in Hahnis habet 16 sexageu. qaoii-
I d, nicolai Volckensteyon Nunc d loliunnis Im bache
1 schog 4 gr.
• — ^ Vicaria Noua Sanuli Mauriüii in parrochiali pesnigk
habet 23 aexagcn, quondam dni Cuuradi stüwdenere Nunc
domini lohanni» Christian l achog 3'i gr. ant. Icoa.
- Vicaria Noua Sancte Anne ibidem habet 9 sexagen.
dni lohannia Krcroers sonioree 36 gr. ant. leon.
Summa lula-ix 1(1 Si-hag 36 f^r.
t Bqfiitmin Sabsidii.
foi. sefl
— Yicaiia Noiui t^ancti lacobi iu parrochiali NawensU
habet 24 sexagen, dni n hirtzs I achog 36 gr. ant. Im
^ Yicaria Catharine habet 13 seiageuas quoiidam<J
Cristiani Htigonis Nudu d. Fridcxici Kler 1 schog 13 |
dt — Yicaria primissarie in Zcegeanlck habet 15 (
quondam dni lohannis Bingen Nanc domini lob. fnuhsz
1 Bchog
dt — Yicaria primiasarie Secundi pereonatas habuit 30 se-
xag. Nunc autem 20 quondam d, lohannis heller Nunc
posBidot D lohannes de moute 1 aohog 20 gr. ant, leoa.
dt — Yicaria Sanute Cathariuo habet 18 senagenas quoudam
d. Nicolai Kulhawer Kunc domini Nicolai Kilhawor
1 Hchog 20 gr. ant. leou,
dt — Yicaria Sancti Andree in Capella Sancti lohannis in
NwenBtadt habet 20 scxag. quondam dni Erhardi suelia
Nunc d Nicl. hilporn I Bchog 2Ü gr. ant. leon.
dt — Vicaria Corporis christi habet 21 sexagen. quoQdam
d. Nicolai hertJie Nunc d lohannis swemmeaer dedit pro
eo et pro altare marie mag'"' 1 schog 8 gr. ant. leon,
dt — Vicaria Sancte Anne in CapelJa wira habet 16 sexag.
quondam d. lohannis Ltndeners Nunc doui Gonradi Uuth
doctoris 1 schog 4 gr. ant. leon.
Summa Interis 10 Sekog.
foi. ß6^
dl — Yicaria Sancti Nicolai in Nuenatadt habet 18 sexagen.
qaondam domini lohannis Döring Nunc d. loh. Meiner
1 schog 12 gr.
dt — Yicaria altaria Sancte Catherine ibidem habet 18 se-
xagen. qaondam d. Nicolai Döring Nunc d. Hormanni
Thyme 1 aehog 12 gr. ant. leon,
dt — Yicaria in Nuenhoffon habet 15 aexageu. per Archi-
preabyt^rura iliii /iciirici iniiller 1 achog leon.
dt — Yicaria Sauctorum Fabiani et Sebastiani habet 20 se-
xag, dni Conrad! Timmerbot Nunc d magistri Thyme
1 schog 20 gr. ant. leon4
B«Bititniiii Solntdii. 73
— Vieorin Corporia christi ot Btate mnrie virginis habet
10 sexagen, Nota ex rolatione Doroini Archipreabyteri
illa yicaritt est voifa vicarie corporis ehriati quam pOBsi-
det D [ohanaes swommencr Et dicilur altare etiam mario
Uagdaleuc rfei ergo rl supra vacnl —
, — Vioaria oilaris Sancti Erhardi habet 1 1 Bexagen. d.
Gonradi Ydonia '\a Triptis quocdam Nid. Siffridi 44 gr.
— Vicatia primisaarie in Truptia habet 30 Besagen, quon-
dam d. Itodolffi do SachsBa Nunc d. lahanuis de Monte
2 Bchog leuu.
— Vicaria altaris Sanctoruro apostolorum in Thma ha-
bet 16 sexag. d Ladewici ^chuffel 1 schog 4 gr, aut.
leoQ.
Summa tat. 19 Schog 4 gr.
— Vicaria primissarie ibidem habet 1 1\ aexag. D lo-
hannig Uathie .frehipresbyter dedil spniilc propler gratiam
xtmm I achog 20 gr. ant. leon.
— Vioaria Noua in Cygenrucke in parroohiali habet
15 Besagen. D lohanniB Bennana prirai pOHsessuris
1 schog kon.
— Vicaria primiasaiie in Kroleb habet 30 aeiageu. d.
Thooderici de Brandcuatein prepositi in Soltza 2 aohog
leon.
— Vioaria in oppllgk in eeclesia parrochiali habet 10
aexag> doi Kenrici Coci 40 gr. aut. leon.
■ Vicaria BrunuBzdorff prope Triptia habet 12 aexag.
48 gr. ant. leon.
— Vicaria in Nuenhoffea habet 10 Besagen, d. Andree
S (!) 40 gr, ant. leon.
— ricaria Capelle allaris S. Barbare l/i arce Braade/t-
Stein oUm habuil 20 schog giiondam d u'olffgVHgi Jndree
Xihif lam habet In cetisibiis. qiinudam Miles Eberhardun de
Braudeastein dami/iii.i in rhanU suis «.rprusis teniiil Capelln-
nitm El ijiiia vicaria est rediirlu In niidiim litiilam Sihil
Summa lalen's 7 Sehog 48 gr.
»4
Hegiitrum SubddlL
dc'dil (olum — Sedes Kircheim dat 3|^ marca^ 1 fertonei
facit 24^ ßiireii. 2 Sehog 56 gi: auf.
£trcheiro
2U Bolid.
Espeiifelt 4 s.
Egestet 4 e
Gera
6^ s.
Arnstedt 20 a.
Bogliüseß 5 s
Umano
^0-
Angelhusen 1 s.
Bechstcdt 4 a.
Meynfaarti!
rode G^ s.
Uudelszluben 4 s.
Beclistct 2 6.
Binsfelt
^^.
Thorei 4 b.
Wernigeszlebeim 5s.
l'lawe
y s.
Moiatorfl' beate vir-
Uageleben 4 b.
Obenidorff
20 8.
giais 9 s.
Ichterszliawseii 20 8.
Bipiirecht
1 s.
MoUdorffAlbanHJs.
Summa vi xiipra
Hojda
4 s.
Eysziebeu 10 b.
Sigelbach
1 s.
Wal teräzhn seil 4^ a.
dt ^ Vicaria Beate marie Virginia iu Doroheiin habet 20
sexagen. suebergens. qnondam magistri Heurici Fischer
Nunc d. lohanuis Greffeudorff Speclnt ad sedem Al-
ckeraieben 1 Bchog 20 gr. ant. leon.
dt — Vicaria Beate marie Virginia in Oberndorff liabut 12 so-
xagon. quoudam d. lohauuis achumau 'Sana damini Pvi-
derid ptstoria 36 gr. ant. leon.
dt — Vicnrift altaria Sanuti lohaunis Baptiste in choro moii-
ialinm In [nhterHzhaBrn linbet 26 sejcagon, quondam d
lohannia francken Nunc d. hermanni Tudde quin Nota-
rius Cnrie Arcbiepiscop. Nunc d Erhardi prepositi ibi~
dem Nihil
dt — Vicaria primiBsaria in llmena habet 12 sezagen. quon-
dam dni Oaweldi Eckel Nunc Domini lohannis Herlzol
alias Sculteto 3G gr. ant. leon.
dt — ' Vicaria Corporis chriati iu ecclesia Beate marie Vir-
ginia iu Arnatet habet (TU) sexageiiua quondam d doc-
toris Monhoffer Nauc lohannis Byueck 3J Besag, leon.
dt — Vicaria Knucii Martini iu hoapitali Sancti Georii ha-
RogkUrKm Subsidt^
75
toxagen. qaondam magiBtri Hnt^olBtat Nuni: domini
lorÜ Rumpuaoh "21 gr. ant. leon.
— Vicaria Saactorum Andrec t^t Bartholomei habet 6 *o-
xagenae 1^ agros vioeli quondara d. lohaunia Hille Nunc
domini Hermanni Kithman 27 gr. aut, leon.
Summa taleris 6 Si-hog SO p\
foi. 6s^
— Vicaria Capelle Saudi Nicolai hubet 18 sexagenaa2j^
agroa viueLi quoudam d. Henrici Kuppleisteiu Nunc diii
Hermaitni Itiihman 1 achog 53 gr. nnt. leon.
— Capella 8aucle walpurgia oxtra opidum in moute ha-
bttit 3 moldm, frumenti 6 tiexagen. Nunc aolum habet
1 maldrum frumenti et 1 maldrum ordei Bni lohannia
Bchmaltz 1 5 gr. ant.
— Vicaria Euangelialamm habet 20 soxagen. Dni Bur-
ohardi Hillen 1 achog leon.
Yicaria Allans Sancto Crucia in ecclesia Sanoti Bo-
niftitri habet 13^ Sesag. D lohau St«ger 4U gr. ant, 1 .V
l ob. loon.
— Vicaria Sancti Bartholomei in Ecclesia beate marie
habet 9 aesagen. 3 agroa vineti quondnm d Casperi
Berckman Nunc d lohaunis Schrecke 1 schog 3 gr.
— Vicaria Sancti Gaugolffi in Ecclesia Beate raarie Vir-
ginia habet 7 aexageu. quoudam d. Nicolai Melman Nunc
d lohannia Bach 21 gr. aut.
- — Vicaria Corporia ohnati in eccleBia Sanoli lacobi ha-
bet 3^ agroa yineti et 3 aezagen. quondam d lo. bnch
S'bho d Nicolai Mclniau 1 achog lebn.
— Vicana Sancte Crucis ibidem habet Ö sexagen. 1^
Sgros vineti D Caaperi Bergkmau Nunc d Bertoldi ijtcyn-
bach 36 gr. aut,
— Vtearia altaris Sancti Sigismundi in plawe hD.büt 12
sexagüu, '2\ agroa vinuti do heurlci de Hotelejbenu Nunc
d lohannia de Greffeutaill 3G gr. aut. leon.
Summn liili'rix 7 Srlin-^ 4 j^r. 1 X 1 "b.
fol, G9».
— Vicaria triuin regum in eceleaia Beate marie vrrginis
76 ^Bgislrum Subsidii.
habuit IIS sesagco. Nunu lanlum dicitur babore S sexa-
geu, qttoDdam d, lohannis Ihenis Doinde et Nunc petri
Geringer 24 gt. ant. leon.
dt — Vicariu altoris Saooti lobanniB Saptiste in ecolesia
Paneti BaDifacii habet 7 sexagen. et l^ agros ymeti Hem
habitdtioDem et cortos pullos 39 gr. aut. Icod.
dt — Vicaria altaria Sancli Trbani in pretoris habet !8 se-
xagen. 13 Bolldos et domum quoudam dni Uenrici de
Roteleben Nunc d. Bertcldi Steynbach 54 gr, ant. leoD.
dt - — Viuaiia allaris tiaucti Nicolai in eeclesia bcate marie
Tirginis babet 9 sexngen. quondam d lohannis currificia
Nunc d. luagistri Georgii Breytenbaoh 27 gr. ant.
dt — Vicaria Sanctorum Felicis et adaucti habet 10^ eexa-
gen, qooudam d Nicolai toppcl Nunc d Nicolai Melmau
49 gr. ant. 1 X 1 ob. leon.
dt — Yicaria ptimissarie in ecclesia Beate marie rirginis in
Arnatot habet 13 sexagenaa quoudam d lohanniB wolfFera
Nunc domini Henrici molitoria 39 gr. aut.
dt — Vicaria mtasarum dei (!) Beate mario virginis Necnon
Tabiani et Kebaatiani in eccleaia l^ancti Bonifacii habet
duodecim sexagen. d. laoobi Libtz Nunc domini Bertoldi
Tramstorft' 36 gr. ant leon.
dt — Vicaria Sauctorum petri et Pauli iu ecolesia Saneti
laoobi habet 1 1 sexagen. quondam domini Nicl. Tobela
Nunc Domini Friderici Huttener 33 gr. ant. leon.
Summa lalerix 5 schog \ gr. \ ^ l oh.
fol. 69 \
dt' — Vicaria altaria Sancte orucia habet 13 Besagen. 2J ag-
ros vineti quondam d. lohannis focke Nunc autem dni
lohannis Zcigeler qui dicit habere 11 sexagenaa 53 gr,
ant. 18 puUos 2^ agros viaeti et 1 ort 1 achog
3 gr. ant. leon.
dt — Vicaria altaria Sancte Anne habet 2 sexagen. 1 agrum
vineti quondam d lohannis Grjrame Nunc d Volckmari
Stete 16 gr. ant.
dt — Vicaria altaris Saneti Alexii primi peraonatns habet
B«etMrani Snbsidii.
77
•^ maldra frumeuti et Auene 2 echog 1 agrum vineti dui
lafa&nniB GlcBera 30 gr, aut. leou.
Viooria Saucti Alexü Reoundi persouatua habet 4 maldra
frameuti ordoi et auene et 3 agroB viiioti qaoudam dui
Henrioi Bode Nunc d Eobani Hutthener —
— Vicaria in liospUali habet 13 sexagen. quondam da!
Casperi Bergkiuan Nunc d Sebastinni Keybothe 39 gr. ant.
— Vicaria marie Magdalene io Castro liabet 19 sexagen.
qaondam d. lohannis Wyntorff Nunc dni lohanuis Ison-
hardt 57 gr. aut. leon.
— Vioaria altaris Kaucti Georii in parrochiali Sanote
marie virginis habet 13 sQsag. quoudam d petri Stroman
NuDC dni nicolai Gottuling 36 gr. ant. kon.
— Vicaria altaria Sandte Anne in eccleaia Sauote marie
Tirgiuia in Cripta ibidem habet 9 aexagen. dni lühanuis
Steyger 27 gr. aut. leon.
Summa laleris 4 Schog 28 gr.
fol. 70 \
— Primiaaaria in ecclesia Saucti Bonifacii habet G^ ae-
xag. quoudam dui Friderici Nunc domini Eertoldi Trunipsz-
dorff iSiinc dm' Jndree Mesmrschmyt 36 gr. ant. leon.
■ Vicaria f^aucti Spiritus in loprosorio extra muros Am-
stat liabet 7 aoxagen. quundam domini yolükmari huszmau
Kaue dni lohannis Wispach alias Eolbe 31 gr. ant. leon.
— Vicaria Saucti habet 4 maliira frumenti et
1 maldrum aueue 13 aexag. 2 agros vineti quoudam d
Ottanis Gruesti de Eimbeck doctoria Nunc domiui Cristof-
feri de witzleuben 1 schog 42 gr. ant. leon.
— Vicaria altaria Sancte Elisabeth in Ecdesia Beate marie
Virginia in Amatct habet 30 sexag. quondam Henrici Sne-
betg Nunc Domini lohanuig RudoIffStadt
1 schog 30 gr. aut. leou,
■ — Vicaria petri et paoli habet 17 aexageu. \\ agros
Tineti quondam dni Theoderici Schawb Nunc dui Eer-
manni Suling 48 gr. ant. leon.
— Vitiaria Saucti Georgii habet 16 sexag. in ecoleaia
Beate marie yirgiuis d Nicolai Eolteliugs 4S gr. aut. leon.
t Bnddntm SabädlL
— Vicaria Snocte MnrgaceUie in ecdeHta aanoti Boni
habet 2-i sexagen. G ogros rineti et 5 mnroaa quoi»
il Henric! ItotUJebcun Nuuc du! Mathie Ueiche '2 aobf
24 gr. aul. I
Vicaria oltarie Kancti Uartiai iu Hogpitali S Ueorii '
Ärustet habet 17 eezagau, 12 agroa viueti domii
iiia Kochs 1 schog 15 gr. aot. 1
Summa (alerix 9 iclio^ 24 gr.
fbl.
— Vicaria Saucti äigismuiidi iu Castro habet 2U se
iliii Caapuris liorgman d Frlderid pistoris 1 Bühog 1
— Vicaria Doua iu Castro in eccieaia f^anuti Xauobi i
ria aancd Laurenoü habut 7 floreuoH fundata (14)St
Kiliaui Sutlelor 27 gr. 1 ob. aut. le^
. — Vicaria in Castro Tabiaui at Hebaatiaai habet 2U i
xag. d, lohaouia smollii I aohog 1
— Vicaria iu Castro beate marie »iue triuitatia
15 soxagen. quondam d Georii fabri Nunc d. Nicl. i
feuer 55 gr. aat. 1
• — Vicaria uoua in occiesia beate otarie vlrginii
dtet Älturia Saucti luph (^)*) quam funduuit plebauna |
Uoruheim habet IS äorenoa 4 maldra fruroeuti erffurd^
mcnsure et 4 maldra aaene Nunc dni Theoderici bmtijtl
2 schog 3 gr. aut, 1
, — Vicaria Saucte Crucis iu plawc habet 9 acxageu. quu
üam dui VdoLrici Ämmerbacli Nunc d. lohaunis Foide J
27 gr. aut.
, - — Vicaria Noua reataurata per d. lohannem Scheffi
ül per doctoiem VoUzke cunfinuata Iiabet 18
'12 gr. ant. Ad altaro Audreo et Barlholomui fiüa 'i
parrochiali eccli-sia iJuate mario virgiuis iu Ärnstet Nl^
dni Matliia Riclie ) schog 24 gr. ant. let
Siimiiiii liiterix 7 Sc/iog 6 gr. 1 ob.
l& SedibuH sub preposilura t
ini' XX Üor. (420)
Iir XXXIII Schog (333)
XXXII gr. I ob. leon.
et II X Suebür^.
fol. 71''.
fol. 72'».
Rqnantut collectn diotoium Subsid io rura
■"procnrati o num modn preiniaiio eodem tempore
per prepositura Eccleaie Saiiuti Seuuri ErffurJ.
Däcauus et üapituium
- £«c\lesio Sauoti Seueri predjute daiit 3 i
a 21 UoreiiOB
Je aiiru
Requuntur Ticarie eiusdem Sedis.
■ Vicaria altaris Sanctorum Audree Eualachü Martini
■t Valerii habet 48 quondum ilui fridoriui Bulürmer Nunc
mini doctoris liiltwini bidünkop 2 Hohog 24 gr. ant, k^on.
Vioai-ia Suncti Libarii habet 5 maldm fruraenli et or-
Bci et 1{ maldram aueue ä st^ageuus quondam d Üon-
idi Stolle Nunc dni lohannis BsUtet 52 gr. ant. 1 ^
I obl. leoit.
~ — Vicarift Ssncti Seaeri et triiim roguin habet 5 aexa-
SenOB d I.udolffi LosEer Nunr. magistri lohaiinia Schoue-
naaii 2b gr. ant. leon.
Summa lateris 21 Jlor. In nuru 3 Schiig 31 gr. 1 X 1 »i.
ful 73".
- — Viearia trium regam habt^t 7 maldra 3 sexageii. Sed
tarnen dicitur habere 4 maldra frumeiUi 1 raaldnira ordei
\ moldnun auene ijaondam d Hermauni Henniugk Nunc
ü Coiiradi IlulcD 46 gr. aiit. 1 X 1 ob. kon.
— Vicoria Sancti Blasii habet U maldra frumuuti et ur-
dei 5 laleiila ijaondiim d t^eueri Zcymmorn Nunc d Mar-
tini Schiel 1 schog 12 gr. ant. leoo.
— Tifijma äanoti Aailree habet 13 maldm frumenti et
onim l|^ maruAu quoudam. d Tilamani EottermaD Nnoc d
lohannia Molbergk: I s«hog 15 gr, ant. leoa.
dt — Vicaiia. Saneü Martäni et Boaifacü habet 40 aexageii.
(jiMHidani d Heorici Bntmpach Sime d Erhafdi Kstmar
£ sehog leoa.
ät — Vicaria Saneti Seoeri habet 3 maldia £nuii«Dti 4 ae-
xngen. qaoailam d lohaania Deinhardi Ximc dai K aoz-
rapff 37 jr. sml. leoo.
dt — Vicaria Fabian! et 3«baatiaai habet 7 uialdra 4
gen. d Gotiebalci Sartoria Xono d Prideritä Steyuti
58 gr. I JV l ob.
dt — Vicaria Beate marie virgioi^ Sancte Elisabeth habet
lä sexagea. dni Geoiii polia ^aac d doctoris Hermaoiii
DorsteiD 48 gr. ant, leou.
dt — Vicaria apoätolonun habet T^ ««xagen. qnoDdun d
lobanms Linderbech Nunc dni Gontberi Bciieaeasen
2'2 gl. ant leou.
Summa tnlerii 8 Sekog 19 gr-
fol. 74».
dt — Vicaria Saacti Seoeri tnom »gam habet I'i eexagen.
fromeati et ordei qaoDdam Ädelarii hottennan titigiosa
fuit Sed Nouc d Nicolai Engelman magtstri coqaiue
1 achog 34 gr. ant, leon.
H — Vicaria Summi altaris Cosme et Damiani quoudam
dui Hermanni Rasobenberg Nonc d lohannis Leynntgk
habet 29 aexagen. l schog 27 gr. aul. leou.
dt — Vicaria alia Snmmi altaris Xhome et Bartholumei ha-
btt 7 maldra domiui lohaauis Steger 27 gr. ant. leon.
dt — Vicaria Beate marie Tirginis in Capella ad Salus ha-
bet 24 sezag. 4 agroa Tineti qaondam d lohannis Wolsz-
leben Nunc d pauli Hatthener Ttneam non habet 1 schog
o6 gr. ant. leon.
dt — Vicaria Sanct« Anne habet 3 maldra 4 talenta qnon-
dam Itertholdi Diderioks nunc d Eckardi Spicher deoani
laeniiaitheun '■i' 8T- ant. leou.^^
— Vicaria Sancti Henrici habet 11 talenta qnoudi
I lodoci trutfetter Nunc dui pauti Herbiazlebenii 45 gr.
aot. leon.
t — Vicaria Sancte Cathoriiie habet 3ö sexageo. dai Lam-
Iperti fuoha Nunc d Ludewici Hollaut 1 achog 45 gr.
ant, leoD,
I. — Viearia Sanote Dorothee in Ältari aanote Anne habet
[3 maldra et 2^ sexagen. quoDdatn doniini lohannia Ere-
\m«c Kanc Theodetict AsoIb 36 gr. ant. loon.
Summa laferis 8 Sc/iag 31 gr.
fol. 74''.
■ — Viearia Sauoti Ändree habet 24 sexagen, quondam d
k loh&nnJE Goynitü Nunc d lohannis LopL dicit tantum
f 20 habere 1 sohog leou.
. tjancle Anne habet 1 1 sexagea. quondam ma-
I gistii lohannia Sommerings Kunc poseidet d lohanues
I.Bchooaw 1 aohog. leon.
■ — Viearia Saacti Bartholomei habet 5 maldra frumenti
ordei et aueae quondam d. Hermanni KymeDfichynder lo-
IianniB de Bebra et domini lohannia breydenkurth 21 gr.
ant. leon.
- Viearia Seueri et Trium regum habet 10 soxageuaB
k qaondam d Martini Ribels Nunc d. magistri Äathoiui de
tlia £t dicit vicariam habere 6 aexagenas 1 maldrum
menti et 1^ maldrum ordei et ^ maldrum aueae
31 gr. ant. 1 ^ 1 ob.
■ Viearia Criapini et Crispimani habet 7 maldra fru-
Bmeiiti et ordei et 1^ floren, quoudam d. lo, Holtzsohur
I Nunc d. michaelis Hutteuer alias Besage de Sultzfell
45 gr. ant. leon.
— Viearia Seueri Bonifacii et Catharine habet 300 flo-
. renoa oapitaill noaiter instanrata pro quibua ementur
■cenaue in futurum et habet 3 agroa vineti quondam hon-
Blrioi pistoria aliaa leither Nunc d Xohaanis Huaenn
1 achog leon.
regum habet 16 talenta 6 maldra 2
Se^tnm äabsiiliL
agTos Tineti i^aoailam d Tiloi
Henri ci Roxacher
Summa Sateiit h Schog l gr.
aai de Eolmeoa Nudo i
1 achog 3Ü gr. knt I
1 J*. I o*.
foL 754
dt — Ticaria Kancti Liborii habet 13 eexogen. 4^ solidoa
qnondam d Henrici ^chaob Nonc doi petri winter 43 gr.
ant. leon.
dt — Vicaria Martini et boaifa«ii luibet 6 maldra dui Theo-
derici Huppingk Xunu d Henriui Eegis 1 scbog 2 gr. I oW.
dt - — Vicaria Trium regum habet 2 maldra 2 talenta 4 se-
xagCD. qaondam d, DiethniaTi wjeasen Nanc dni magiatri
Anthonii Leotfer dicit habere 'A quart frumenti 4 nial-
drom ordei 5 äorcu. et 1 scbog 30 ächog aot. leon.
dt — Vicaria Sancti Audree habet 2 äuxageii. qaoadam d.
Henrici Cesaris Nanc d. lohaunia Koäpach lö gr. ant. ieon.
dt — Vicftria ."-iiiiouis et lüde habet 4 BLildra 1 aolidum
qaondam dni, Hugouis de Sachsa Siinc dni Ueorii ban-
man 36 gr. ant. leon.
dt — Vicaria triam regom et lohanni} Baptiate habet 2 mal-
dra 8 sexagen. qaondam d. petri winter Nunc d. Her-
manni ätackelbevh 3il gr. ant.
dt — Vicaria tSummi altorie in choio habet 47 florenos dui
Christotfori dnmefelt '2 flor. in aaro
dt — Vicaria petri et paoli habet 4 roaldra &umenti et
ordei qaondam d. Cooradi Henninghi Nunc dui Eiliaiii
Kerlin 30 gr. ant. leon.
Summa iateris *i ßor. In aam 4 Sehug 9 gr. 1 u6.
fol. 75 ^
dt — Vicaria ijancte Anne habet 9 sexageu. 12 soljdos duj
lohannis Dornde Xunc dni, lohannis leoniä 26 gr, ant leon.
dt — Vicaria beate marie virginis wipertl et Elisabeth habet
10 sexagen. qaondam d. Hermanni Libenaw Nnnc do~
mini lohannis francken 30 gr. ant. leou.
dt — Vicaria decem millium martyrium habet 8 maldra
frumenti et ordei 1 maldrsra aaeue et 1 taleutum qnou-
dam d. Guutheri awetborn Nunc d. lohauuid Heyaze
1 schog 6 gr. aut.
Hegbtram SnInitUi.
83
— Vicaria marie Uagdaleue habet 5^ maliira frumenti
et 1 ordei I maldruni auene Necuon ä taienta habet 2
uÜBiias qaoDdam d. henrici UobeutzeD Nunc doi Andree
fiele 48 gt. ant. !eou.
— Vicaria Sancte Anne habet 10 nialdra 2 tjileiila quan-
dam d. lohannis KottslingB Nuau d. nid. rotbe qui dioit
Tioariam vis habere lll eexageu. eC 2^ aexagen, 33 gr. ant.
~ Vicaria Saneti aiidree Borgkardi ningerode habet 10
fioreDOB Nunc d. lohuiiuis Deynbardi quia Commissarmit
Hsylgenstadonsis et collectar Nihil
Vicaria Trium regum habet 7^ laaldra fruraeuti et
aaene lU solides quoudam d. Conrad! Vdouis Nunc d
Simonis Egestorä' 42 gr. ant. leon.
Swnmn talerü 4 Schug b g/;
foi. 7e».
— Vicaria Saucte EUsabet habet 18 sexageu. 4S gr. 2
msldra fromenti ordei et aueno ü} agros vineti quoD-
dam d. Nid. ttitfridi Nunc d Nicolai Kolplatz 1 eohog
48 gr. ant. leoD.
' — Vicaria corporis ohriBti habet 2 maldra 8 sexagen.
qnondam. d. Ooorii 8tromaa Nudc dui Andree UafEeruugk
36 gr. ant. leon.
— Vicaria trium regum habet 5 maldra frumenti et aueue
2 sexagen. 3 nouos quondum d. Henrici wartpurgk Nunc
d. lodoci Adeler 27 gr. ant. leon.
— Vicaria Coame et Damiaui habet 8 floren, 1 agrum
riueti in der ISultza quondam dni Heurici Keller Nunc
dni Einolffi banff (bauif?) 44 gr. ant. leon.
— Vicaria Saneti Andree Cathariue habet 1 maldrum
1 quart frumenti 1 maldrum 3 quart. ordei 1^ maldrum
1 quart. auene 6 äoreuog 17 solidos 32 pullos quondam
d. doctoria Heurici Rulandi Nunc dni magistri Eowaldi
pardis Ö7 gr. ant. leon.
— Vicaria d. Oonradi Uehungk habet in frumentiB od
TBlorem M sexagenas 27 gr. ant.
— Vicaria altariä iu Capella Hanoti Blasii Banctorum
pelri et pauli ac Beate roarie tnütaurata per d. Tcatamen-
84
taiidH d. TylomanDi de WcglenihageDa habet 58 tchog
snebergeDB. et 41 gt. antiq. A. Georgii hageu 3 schog
52 gr. ant. leon.
Summa laterit 8 ichog 48 gr.
fol. Tel'.
dt — ' Yicaria in Noao armaiio altaris Saucti Andree et
marie Uagdalene habet 25 florenoa dni lohaonis Hoffeaer
1 Bchog 44 gr. ant. leon.
dt — Vioaria Sanoti Äodree habet 24 ijuondam dui Henrici
Bnrgkardi Nunc dni lohanais Weydemau 1 achog 12 gr.
aot. leon.
dt — Vicaria Marie magdalene l&zari Seueri et Tincenoii
habet 24 Üorenos per magistrum Oerhardum Uelaoch (?)
de Bercka instaurata quondaio magiatii lohanois Hageiin
Nuuc d magistro uicolai Barll 1 schog 36 gr. unt. leon.
Summa laterix 4 aehog 32 gr.
Summariiim de Collecto Subsidio In eceUaia Sa/teti
Seueri Erfjurd. facil
'2& floren. In Auro, 47 Sckog 36 gr. aiiliq. 1 ob.
foL 7|j
dedit totum Sedes Gotha aliaa walwinckel 6J i
1 fertonem facit Ab\ ßiirea. 2 Srhng 41 gr.
Eccleaia CoUegiata In Gotha 1 fertonem ffa/Ati
parror.hie
Äd sanctum Margaretham Id Gotha ,
Eyna
Ordorff & tamhauh 2
' Boilstet
I waberazhuaen
I Horselgaw
' SettelBtet
Mechteistedt
Bemstet
Vlleben
plebanua lu <
Registrum Subsidii.
85
Quilibet
'3 loth
Noteleben
Ooltpaoh
plebanus In ^ Toffleyben cum MiUelhausen
Ostheim iV quia (fat l lot ad Sedem wandesz-
leben ergo dat hie tantum 2 lot
Tampaeh 2 Lot
Aspech
Frinstedt
Loucha
Swartzlachshusen
Bruwetterode
Erffsrode
Walwinckel
plebanus In *
> 1 loth
plebanus In <
Schonaw
Hoenkirchen
Sunthusen wiperti
Dithards
Kyntleyben
Wiltzleyben
Tueteleben
Sebeleben
Swabehusen
Emeleben
Sunthusen nicolai
Trugeleben
Teyteleiben
Aldenberge
wartza
fol. 77 ^
> 2 loth.
plebanus
M
Petzcyerode
Rwla
}
I loth
dt — Decanus et Capitulum ecclesie Beate Marie
in gotha dant 3 Marcas minus 1 fertonem qui
pertinet ad Sedem. dederunt igi tur 21 flore-
gg Regtstrum Sabsidii.
no8 minus 1 fert qui facit 2 Schog 4 1 gr. mo-
nete leon.
Summa lateris 19 floren. In auro 23 gr,
fol. 78».
Sequuntur yicarie eiusdem Sedis.
Et primo in Ecclesia Beate marie yirginis Collegiata ibidem.
dt — Vicaria Sancti Nicolai habet 23^ sexagen. Nunc dni
Eckardi Brun Nunc dni. lohannis fabri l schog 24 gr.
ant. leon.
Vicaria Sancte Anne habet 1^ maldra 14 sexagen. quon-
dam d Henrici Rechstedt Nunc d. Alberti Erhardi litiga-
tur per d. Marti num Schil et frunt —
dt — Vicaria Sanctorum Seueri vrbani et quatuor coronato-
rum habet 11 sexagen. quondam d. Theoderi Speck Nunc
Henrici Syber 54 gr. ant. leon.
dt — Vicaria Noua corporis Christi habet 13 sexagen. quon-
dam d. Burghardi Eberhardi Nunc dni Hermaüi Stackel-
bich 52 gr. ant. leon.
Vicaria Sancti Bonifacii incorporata ecclesie Gothensi
dt — Vicaria Sancte Catharine habet 12 sexagen. quondam
d. Tylomanni vom hayn Nunc dni Leonhardi pruchsel
dicit yicariam habere 8 florenos 30 gr. ant. leou.
dt — Vicaria Sancte Crucis habet 25 sexagenas quondam d.
Nicolai Dorrefelt Nunc Herwinis dicti Agnesz l schog
22 gr. a. 1.
Summa loteris 4 Schog 52 gr.
fol. 78 ^
dt — Vicaria Sanctorum lohannis et Thome in altari Sanote
Catharine habet 9 sexagen. dni. Henrici Rentwigk 36 gr.
ant. leou.
dt — Vicaria corporis christi antiqua habet 18 sexagen.
quondam domini lohannis Hemmeleben Nunc dni Hen-
rici Schwab 1 schog 12 gr.
dt — Vicaria undecim millium virginura habet 12 sexagen.
domini Nicolai fuchs Nunc domini magistri lohannis Reyn-
bar 40 gr. ant.
■i
UeMlitrum SulisidÜ. g7
— Viciarin StiDcti UichaeltH habet 15 sexagen. qiioudam
doi Nicolai umrificis Nunc il. Hoorici burgkardi I aohog
— Vicaria omni am ftpoatolorum habet 6j sesagenas
qnooilani dni. lacobi Michaelis Nunc dni lohanni« scher«
26 gr. ant Icoii.
— Vicaria feliciB et adaucti habet 9 sexagen. quoDdam
dni. nioolai kuchim Nuno dni doctoria lohanis schöner —
— Vicaria Saudi Erasmi rl li-orü habet 12 sexagen.
quoDdam d. Bertholdi wentaeler Nmic d. pauH Misaener —
— Vicaria trium Kegum habet G mareaa et 4 floreaos
qnondam dni. pauli Hutthencr Nunc dni lohaunis weydc-
maii 3 schug G gr. anL leon.
Summa ta/ifii's 6 .SV/»'^-*.
fol. 7 a».
dt — Vicaria Bauoti lilaaü Labet 1ä aexagcu, quondam dni.
Xudewici Bruu» Nunc d. Nicolai Scbloborn 1 sehog leon.
- Vicaria läuncti X.aurenoiI habet ß maldra 2 aexagcuas
dm. lohannis Schmier (Schutior?) tt dictt ricariam taatum
lubeie fi maldra frumenti et anene Golhensis Meiisure
24 gr, ant. leou.
i — Vicaria Saucti Älesii habet 12 sexagen, quondam dni
Lndewici ISruu Nunc dui, lohanaia KoHpaoh 48 gr. ant.
leon.
. — Vicaria Nunc Lucie Otilie et lodoei ad altare corpo-
tü ohriati iu collegiata gothenai d. lohaDnis lungelhaus
priini possesBoriti habet Ifl eexageii. d. lohannia Siffridi
40 gr. ant. leon.
Vicaria Noua Sanctc Margarethe ac decem milliuin
martiram in Nouo altari corporie dni lohaunia luDgolhaua
primi poseessoris 42 gr, ant. leon.
l'HC/tl Vicaria unedecim milliiim rir-^innm tu Jimnriti Äudroo
Bosze in Sebeleben habet 10 aexagenas Nunc d. Oobolini
liiuir E»l illa i'irtirrn iln i/irn liifrii tf-'ii/lrrss6use/t. Ibiilem
vicaria In Sebefcben aei/ue Slockel ilci/il Nihil
dt — Vicaria in Koapitall lohaitnilarum beule murte inagdalene
habet 6 aexageu. quoodam dni. Henrici Wirtaeborgk
gg ReKistruDi Subsidii.
Nunc <1. Nii',1, Kiruhener alias lawer qui mulioravit cum
9| aesageniB sneborgeus. Et pro futuro subsidio dabi-
tur de melioratione 24 gr. ant. leon.
Sumwii lalerü 3 Sc/mg hS gr.
fol. 79 ^
dt — Vicaria altaiis Saocte Catharine habet 12 sexag. quon-
dam d. Cristiani wucher Nunc d. petri karl 48 gr. ant.
leon.
dt — Vicaria 8ancti Tkume et Michaelis in capella in foro
altaris Saacti lacobi habet 12 sexagen, qaoiidajn d. lo-
hanniB btotkorp Nudc doi magistri Oeorgü Wolfart
44 gr. ant. leon.
dt — Yica.ria Sauoti Uichaelia in eadem Cnpella Sancti la-
cobi habet Ifl sexagen. quondain d. Sjmouia Hutht Nunc
dni. lohanpis Salczman 1 achog 12 gr. ant. leon.
tll — Vicaria dni. Heurici Suura in eadem Capella aancti
lacobi habet 10 sexagen. Nunc doi loUannis brokorp va-
ciil el non ruperilar. IIa uliam sonol manun Miilbs ISthit
dt — Vicaria Sanoti Andree in Monte habet 12 sexagenas
quondam d. Nicolai f^iffridi Nnnc d. lohanuis weyner
48 gr. ant. leon.
dt — Vicaria altaria Sancti Martini et Sancti Nicolai habet
12 aesagen. quondam d. lohanoia francke Nunc d. Mi-
chaelis falcke 48 gr. aut. leon.
dt — Vicaria Sancte Barbare habet 9 sexagenas 5^ maldra
frumenti raeaaure gothenaia dni Tyloraani morch 36 gr.
ant. leon.
vaeal Vicaria Sancti £lasii in Ecelesia beate raarie Gotheus.
habet 15 sexagen. eodem /oHhh 1h 1 ecelesia est prima.
yihil
Summa laleris 4 ScAog 51 gr.
fol. 80".
dt — Vicaria Secnnda Bnmmi altaris sancti fionifacii et ivi-
perli quoudam doetoris nicolai Gengelbach Nunc d. pauli
KerbcrtZBzhansoii 36 gr. ant. leou,
dt — Vicaria Noua instanrata iu monte per d. Lodewicum
Kottolingk teatamentarium qaondam Cantoris ibidem Sancte
B^tram Snbsidii.
89
Trinitatie in altari Sancti Andree habet 15 stixagon, Nuuc
d. lohBiinia Üurghardi piimi poaaesaoriB 1 schog leon.
— Comnienda Noua instauratu per Kotlelingk in eocleaia
Beate mariö virgiais Nunc d, üeurii Burkhatdi primi
posaeBsoris kI habet 17J- Schogk 40 gr, ant. leon.
— Vioaria Sancte Elisabct in Castro OotUa habet 4 ta-
lenta 6-^ rooldra &umenti Erffurdens. moustire quondam
Michel Schotfell Nunc d. lohannis Saltzmnn 1 uchog
19 gr. ant. 1 X 1 ob. !eon.
— Vicaria Saneti Gothardi iu pretorie habet 22 sexageui
quoadam d. maihie Hugel Nunc d. doctorlE Heuinghi
Gode. 1 schog 28 gr, ant. leoD.
— Vicaria altaris Sanctonim pauU et Ernami in Capella
in foro habet 14 Besagen, quondam d, CaBpari Kulstode
Nunc d. pauli Missener 56 gr. ant. leon.
— Diteat Vicaria S. lodoci in eailmn Caf/ellii d. Bernhardi
StruflK habet IS aexagen. Xiliil Jnraluv qiiod esl eadem
vicaria cum qmirla a Jliie MAU
- — Vicaria ad altare Casme et Damiaai habet 17^ sexa-
gen. quondam d. Niol. Hunger (?) Nunc d, Ernesti storr
1 schog lü gr. ant. leon.
— Vicaria Sauoti Vicentü in ecolesia beate Tirginia go-
IhenB. habet 5 nialdra frumeuti quondam d. doctoria Hen-
nig Gode Nunc d Erhard! Ritter 1 schog leon.
Summa 8 ScAog 9 gr. 1 Jv 1 »i.
foi. 80 ^
— Vicaria aZtaria aancti Gothardi habet 18 sexagen.
rrrtttum esl iimiil eadem es/ cum Hin m'raria in jiretorio
altaris Saudi Gnl/iardi de iiiia siiprii Siekil
— Vicaria altaria Sancti lodoci in Capella in foro habu.it
2(1 sexagen. dicitar auteni iam rix habere 14 aexagen.
quondam d. Heinrici Leiohbergk Nuuc doraini doctoris
8igiamundi Thome 1 Bchog leon.
— Vicaria Secundi sancti lodoci in cadem Capella habet
18 aexagen, Dni lohaniiia kounigeacaze 1 aohog 12 gr.
— Vicaria primiBaaria ad aummnm altare io eccleaia
) R«j^9trniii Subsldii.
Bcinic mario habet 8 aexagen. d. Lmireucii Treusohe
22 gr. nnt.
— Vioaria Noua Saiictoriim Simplicii el Jausliiii in Choro
iifliiris Saacte Anne lu eecleBiö beste marie Tirginia habet
50 florenoa, fuadala per dmii. Henrieum fiis« qaondam
prepositum beate marie Virgiiiis Oothenais 3 schog leon.
Summa falfn.t 7 Srlmp: 4 fpr".
fol. 81 »
Marga
et he
— Vicaria Sancti Thome habet 4 maldra 8 sehe;,' cjuon-
(iam dui Honrici Burgkurdi Nunc dni lo, deckencr Ärehi-
presbiteri wauderszleben et Sabcollectoris Nihil.
— Vicaria altavja Baiiuti Nicolai habet 10 aeKagen. A.
Martini platzfiis 40 gr. aut. leon.
— Vicaria alfaris Sauete Calhariiie habet 1 2 sejcagen.
quondain doniiiii Herraanni Rymeiisehinder Nunc Thoiue
Nirtr scriptoris monialinm 4Ö gr. aut. leon,
— -Vicaria omaiutn apostolomin habet 12 aexageii. quon-
(lam dni lohauuia Ueldingk Nunc Ludewici kottelingk
48 gr. aut. ieon.
— - Vicaria Sanctoruni lacobi et Michaelis habet 10 Sexag.
onunilam d. lohannig MusqII Nunc dni lohannia Fabri
. — Vicaria altaris corporie chriati habet 21 sesagon. quon- ,
dam d. Hermauni Gnntheri Nunc dni Martini Frattstedt.
1 achog 24 gr. ant. leoii.
. — Vicaria in Leproaorio habet 10 sexagen. quondam A.
lacobi Kichaelia quondam domini Martini Walich 40 gr.
aut. Ieon.
— Vicnria in Capella Saoote Gangolfi extra muros opidi
Gothenais habet 10 flor. et 'A^ agros vinoti dni lobannis
fichiudokopff 48 gr. ant. leon.
Siimiiiil lalerix 6 ScAofi 44 gr.
Wiilter3>ihu
i Bualu murie virgini
fol.
habet 12 sexageu. quon-
B^tnun Subaldü. 9
■ dam dni Andreo Hafferang Nuuc diii Henriri Limlcner
48 gr. an
primisanvift habet 33-^ sbxng. dni Henrici
Gruneberg 2 scliog 2 gr. unt. leoii. 2 -Dv.
— ■ Viearia altoris Saude Cracis pro Inilagine
12 sexag. quondam d. lohannis Stotteriiheym Ni
mini lohanoia de Eej'telebenn 48 gr. at
, — Viearia altnris t^auoti Aodree habet 20 eexag. ijuon-
dam A. Ladewiei Bruu Nuoc d. Henrici Schosaer 1 schog
20 gr. aut. loon.
Yicaria oltaris Saucte Orucie habet 14 Sesagc
m domin i Theoderici waukneoht Nuiie dni lohannis
66 gr. ont. leon.
Viearia Sancte Eliaabet in Hoapitali ibidi
22 sBxagen, ijuoadam d. Audree Hesse Nunc d. lohannis
Kunefelt I sehog 28 gr. nnt. Icon.
f ^— Viearia Saiicti Ändree habet 30 sexagen. quoudam
^Henrici Hess» Nunc dui BalthaHaris llotermuudt 2 echog
- Viearia altaris Saucti Georgii in Castro lembergk habcl
12 sexag. quondam dni Foliannia Laraperti Nauu dni
hanuia Nithart Tiiceneiati 36 gr. ant. 1(
- Viearia Sauctorum petri et pauli ibidem habet 22 se-
xBgen. quondam dni Henrici de teytelebeii Nunc d, Uoter-
maadt in Walterazhuaenu —
Summa 9 ScAok 58 gr. 2 Jv.
fol. 82'.
— Capolla in raonte Sanoti petri prope Seboleben habet
2^ seingen. quondam d. Tyloi
- Viearia in TÜIa Sebelebeu
glinom habet 10 aexag. quonc
Nune d. Adolphi Hue
Viearia Noua beale marie virginiB
soxHg. sneberguna. d. lohannis Mathisz.
— Viearia altaris quondam dni Ludewici Bruu in Rem-
gtedt habut 13 Solidaa 1 ^ huä'eknd quoudam d. Hor-
manui Stackelberg Nunc D. loh. Ssltzman 24 gr. ant, Icou.
i M
rieh Nun
e dni (!)
H gr.
ant. leon.
Armario 1 1 ra
Uium vir-
d.
üiienciati Nithaut
40 gr.
anL leon,
B in
Ibenhay
habet 15
Registniin Saliiidii.
dl — Vicaria priinigsarie in horselgswe habet 32 «escAgen.
1 nialdrum framenti Gotheus. qaonclam ti. ladewiti Brun
nunc dui. Heynemanni ZcwiUlng 1 sehog ä gr. ant, leoo,
dt - — Vicaria altaris in wartza habet 12 aexagen. qaondam
d, lohannis Bnszeler Kudc dni [ohuDtiis Stnner 48 gr.
ant. teon.
dt — Vicaria Symonia et lüde in Ordorff in Uooaaterio ha-
bet 6 maldm franienti et aoene et 4 sexag. soebergens.
et certa ligna qnondam H Schale Nnnc magistri lohannis
Gyaell 56 gr. ant. leon.
dt — Vicaria S. Martini In ordorif in Monasterio habet 16
sexag, et 2 plauätra lignonim quondam d. lohannis wo-
ber. Nunc d. Heurici de hynden. Kf dicit habere 10 ee-
xog. 51 gr. 1 flor. 6 Hunner, 1 ancani (?) 2 plaustra
lignorum 48 gr. ant. leon.
Samma laterin 7 Se/iogt.
föi. 82 ^
dt — Vicaria altaris Sancti Uamberti in Tambaoh habet
27 sexag. d. lo. Beymber El est eadem iiria cum fequetili
l Schog 48 gr.
/'ocal Vicaria priniissarie ibidem in Tambaeh d. Henrioi ßos-
pach tif In precedenti suprti AVAiV
dt — Commenda noua beate rirgiuis in euclesia sancti Blaeii
in i'ridericherode habet T aeiag. sneberg. d. Friderici
winckeler 31) gr. ant. leon. I obnl. sneberg.
Vicaria Sancti lohannis in Wyntersteyn habet 10 aexag.
d. Bertoldi Doliatoris —
dt — Vicaria Noua Sancte Crucis in ecelesia panoohiali in
Ordorff habet 2(i äexag. dni lohannis kutz primi poasea-
sorifl 1 schog 44 gr. ant.
Summa iateris 4 ScAiig 42 gr. 1 ob. sneberg.
Es folgen einige Vicarien, die anscheinend vergessBo
waren, Ton anderer Hand nachgetragen, jedoch wieder ge-
tilgt mit dem Verweis „Supra habetut".
Registram Subsidii. 93
fol. 83 ^
Sedes Monasterszgehofen dat
3 marcas ^ fertonem 1 loth facit In Summa 21 floren.
2 Sohog 2^1^ ob. dedit totum Incliisa illa taxa quam
d, lo. iveyham de parrochia in wals ziehen tenebatur dare
Monsiergehofen
\ marc.
Haszleben
16 s.
Witterde
\ marc.
Ande8zlebeu
16 8.
Walszleben
23 solid.
Gerstedt
16 8.
Elxleben
16 8.
Vaner maior
16 8.
Rinckleben
18 8.
Vaner minor
5 8.
Rithnorthasen
16 8.
Eindehnsenn
5 s.
I Node vnnd alperstet 7-^ sol.
Dempta parrochia Walszleben pro quo d loh, reihaus tene-
batur dare 4 Schog 5 gr. antiq, l A> Monete leonens» Quia
Singuli Solidi fuerunt taxati ad 10 gr. anliq, et 2 ^ Moneie
leon. Sed quid olim Notarius Curie Archiepiscopalis Et
ioeum inter Executores d, Reuerendissimi tenebat: Ideo nihil
dedit.
Archipresbiter dedit michi 19 florenos 59 gr. 1 A, leon.
dis$ze Summa bin Ich d, Reuerendissimo Zcuberechen Schuldig
fol. 83 1^.
Seqaantur yicarie eiusdem sedis.
dt — Yicaria nicolai et Catharine in Elxlebenn habet 12
sexagen. qaondam domini petri Kaldenbornn Nunc d lo-
hannis Fmndt 36 gr. ant. leon.
dt — Yicaria Beate marie yirginis in liinckelebenn habet
4 maldra frumenti et ordei et 1^ sexagenas quondam d
Theoderici Kill Nunc d Mickaelis Speck 34 gr. 1 A. 1 ob.
ant. leon.
dt — Vicaria Beate marie virgiuis in Wittorde habet 9^
sexagen. 9 quart. frumenti et ordei quondam d. Nicl.
fdchs Nunc d. lohannis frundt qui dicit nihil habere in
peouniis 18 gr. ant leon.
dt — Yicaria Beate marie yirginis et trium regum In ya*
ner maiori habet 3 maldra 12 sexagen. quondam dni
*^ Rectacmm 4ni»iiiiL
Eemflzuii ^rrjmar yuni! ini EenTici :*^2ilawb 5f^ gr^ mnt.
I «\. l ob. Leon.
dt — ^'Aiaacik ilrars :?iuit:ci yicoioi hAbet *S iiialiiz& fni-
mend >>€ iriä 3 «xagen. lO paiLas I a^rnm. Tineti qaon-
'iam 'L TiarrJni Keiner yonc ini lohimiiis Hane l schog
21 gr. ant.
•It — V':caz*a .Saacce Cracia iu waiäzLebean. habet i^ maldim
finmenti iTritd ec aiieae :) jtsxiigen. et 2 agnw Tineti
•iiioniiaziL <i. lohnnais Gleueborgk 2^anc dni ü^ieoLü suer
•iiiia i^rne in lanmLoda poääus ex i^racia 40 gr. ant. leon.
Sfimmti hit^n's \ Sekns *2S ^r.
foL 84*.
defHt hUum ^edes XalszLebean dat 2 mazeaff H ferto-
nem I loch. I^^ uaentiii fiicit 14 darenos 4 Scho^ 56 ^. 2 ^.
Farrochie maiores Mediocres
Bar^hoana 2 dor. Eschiabem I flor.
Balde:ttöt 2 dor. Teuchtelbom l flor.
Xiiufzlebeu 2 dor. ZäTmmera in montiboa l flor.
Boffeleben 2 dor. ärvmar 1 flor.
Mediocres parrochie
A^achaia
^ dor.
Hiuenn
\ dor.
Offhusen \ flor. . .
M' ei^thaaen
i flor.
Benätet
\ dor.
mortua
pfhlondorff
i flor.
Tottelatet
1^ dor.
Xnszes -| flor.
Ticarii spectantea ad Sedem
Yicaria Beate marie yirginiä in Borgthona In eapella
1 flor.
Yicaria primiäsarie beate marie lirginis in firyniar in par-
rochiaLi 1 flor.
Yicaria in Baldestet in Capeila 1 flor.
Yicaria in Molszieben Capelle s. Xicl. 1 flor.
A' Hir mereke ich Eyme grosse Boszkeii rmd htirmg des
Erizpristers quia ipse recepii ex iaxa sapraseripfm 20߻reMos
Et solum Hat d. Reeerendissimo r/ supru. Erg^ «o« rredo ri-
rann quatunr hie premissas speetmre omnes ad Sedem, preeipme
viean'a primissarie beate virgiais im frymar que Aabet 24 seA,
Ba^rttMii Subsidil.
• ''«■* flu» renipfrvl et i
B--X-. M„»t/n Iroii. Do
ibi imliurm
■'.mh IiuIm.
•■d -ä Jlor
ilyr .lim
St
quu
1 äedii
V^^oaria Beate marie virgiiiia iu Capella Uorgtliona habet
C» st nidit ausgefüllt) lohaaiiis Donati,
^^ acaria Üeate marie virgiula et premissaria in frjniar
fc».aibuit 21 sexaguu. quoudam d. laoobi warrodt Xunu d
-^^^ ndree teckeuer
-•-i aldealot dni lohannia Hargeymer quoiidam liabuit —
^^^uuc habet durainua Gerhardus Maraclilack (!) ileoanus
*3Äotheusis habet 22 Horenoa.
^^^dolazleben dticanna Gotheuais Nunc possidet dominus lo-
^»annes KeBBcler.
LZu allen Tier Vicarien : Spectant ad Sedem)
- Comnienda uoua in Capella Essnhenbern habet 1 fer-
|"t«l land lll| Besagen, anebergens. dni lohannis KeBseler
>u Kolssieben quia tiindator et prinius pogseasor ex gracia
40 =
dt
, ant.
— Coramenda Noua in Buffelebenn iu Capella Sancti lo-
lianuis habet 5 aehog anebergens. 1 firtel land d. Her-
*nanm Seber 22 gr. ant. leou.
Siimmii laleris 1 scliiig 2 gr.
foi. 85».
^t loliim Sedes Wand eszlobenn dat 5 marcaa 1 fer-
feuiunt 25 floreu. 2 Sehog 41 gr. n/rfe y«« paclo in
itlio regülro manuali
Eende 1 lotht | Sebergen l^ loth
»stein et KobergonetUetebachm" 1 loth
ila inoovporata filia 3 lotht. Gamatet et Helebeoh minov
lourode eat filia Swende | IJ luth
rtehraar 9 lothl dedit tantum I lotlit.
nnckenhaj-D | loth Mollbnrgk 9 lotht
l^EIlertingeszlebeii
3^ loth
wandeszlüben
4 lotht
Ennatedl
l loth
apfl«lstet
1^ lotht
Ditteiidorff
IJ lotht
iM) K«i;isiniiE babsidii.
Wuifi.^ 4 iotht (jxabeukbexi ^ loili
SuiizpruüKt;!. 7 lotht HundeBzboizi deBolatem ^ lotfa
(..uii.ui«risÄi«:ü.:i. iHJLi . : iuihl .. Ilaisie: dmoktimi | Jiitii
>Ulltt X'lilli
•^ /// uiilitfuis f trftrrituititr {;, l hth. ^ '^^oriu Cajteih
l/uiijer:sziei>ei. üeau*marje lioth ''*' ^' .Meoimi u
1 /ulA
fol 6ö^
St: uuuLiur Tiüurie eiusdem Sedis.
ut — Vjüariii Cupelle Sauctt- Anne in Holtahnum prope
WaBttenbur«: äabet 4 maldra 5 ag:ros Tineti. Bpeotet ad
Seüeui quouuau. d. Nicolai ßifi'ridi Kirne domini Canmäi
llupHch Speetat mä seäem
Vjcariu Symoxii^ et lüde in Molbuxgk habet 7
Olli Baittui (rudeuszbergk ä, loh. Bog:
(it — Vjüaria Saucti Nicolai iu liolburgk habet JO
4 a^rot- Tiueti ijuoudam Tylomaui Tom fiayn Hsnc dni
Nicolai iabri : yiueaF tarnen non habet 30 gt. snt laan.
ud Srdeui Vicaria haucte Orucis habet 10 aezagen. nta in
A^'auueBzlebeli Spectat ad Bedem lia sonat rtffitirum Üw-
tkcri
Summa Uiteri\ ö() ^'v .
dt — Vicaria Beatt marie Tirginis in pfortingeBElebeiiii ha-
bet ad ▼alorem 7 sexagen. quoudam d. lo. Steynbnbh
Nunc Dui lohaunis liolbnrgk 21 gr. «nt. lean.
Vicaria Sande Cathanne in ^andeszleben habet 10 ee-
xagen. dni lohannie Hopffeun —
Vicaria iu Greffenrode habet 12 sexagen. dni. Inlimnia
Ottinvolff —
dt — ad Scdem Vicaria Sancti Cracis in Hicrhiuen habet 30
sezag. spectat ad Sedem qnondam d. Henrid Cabe&er
Nunc Domiui Henri ci Heckman —
Mota: Sequea/es diw Vivarir tT.fffrriuufur in hegktriM Mmiks
et aliuh n^lUbi
BeKÜtrum Subsidii.
Ingersleben : /'irari'a bealoruin pelri
tem d. Aeiariei rrgii habel rrrla.i man.
\ fieiiria Saar/t Calliaiiiir ■
Cmrail Marcli
/"■'■>"'""""
ahel 20 stxagenm.
Siimmil /alerit 21 gr.
fol. 86 ^
deilit lolum Sedea Herbes
lebeun dat 3
norcas fadt
21 IJor.
Horbes^lebenn 25 eolidos ' Capella iii Castro Herbeazleben
GrefentliciiiDa 2U b. 9 sol.
Oaternthonua cura mortua Capella in Castro tnlstet 11 s.
12 aol. , Capella Beate marie Tirginis
Tolsttit 25 B. I in Herbiszlebeii II a.
Itiffenheym oura mortua 10 s. | Oebesie 2U s.
Capella iu Castro Oreffentlioaaaj/'afrA^jc/j 11 s.
ilf''erniitgeszhiiszctt \b s.
fol. 87'.
ricaria eat d. Nicolai foraall
Sequautur vicarie eiuadem Sedis.
— Viooria Capelle Saacti petrt prope HerbiBzlebeun ha-
bet 10 Besagen. BDebergena. C[UOQdatii d. Cbristoffori
pfafTe Nanu dui doctoria lohauuis de Berlenegaen SpeetuI
ad Stdem (irueszen, Quia est $ila ullru ßumeu l'uslrolh ellbi
referitiir solnlio facta; Speclnl ad .Harcas Sediit Grunzen.
— Vicaria Saucte Katharine in Herb eszl eben n habet 7^
maldra frumeati ordei et auene i. e. 3 frumenti 3 ordei
2 aaeoe 5 solidos quondam d. Werneri Krtmar Nunc dai.
lohannis Budolffi 51 gr. ant. leon.
— Vicaria Saacti Nicolai ibidem in Herboaziebenn habet
& maldra quondam d. nicolai Rymer Nunc dni Heniici
Schanb 1 schog 16 gr. ant. leon.
— Vicaria Capelle Sancti Andree ante castram Qebeaze
habet 10 aexagen. capitaill, 1 maldrum fnimenti et ordei
quondam d. Henrici Vom haj'D Nunc dni Nicl. Kindt
16 gr. 1 -X 1 ob. ant 1
tX 7
fKnocYäaii Gebesa» hWfffrWflBf'Wfc*! vitiiui« '2-^ toalAr»
fnumeBÜ et ordei 3 agro« pnti et ^loiiceti. Non hab«!
pecania niiiiiiiliiii SebitiBKiater Kanu äni lohiuinis Kiodt
ä4 gt. aaC lefiD.
dt — Tiearu Sancti Nieolü ibidem hab«t 3 maldi« est molio-
nU pei A- lohanneia. Deialuud in dnabos florenis qnoB-
dam d. He^aä SamBieT Nonc dni lahaaais Scholteü de
l^alua 24 gr. sat. leon.
5aAin>([ hiltrit 3 .Sfio^ 41 gr. 1 Jv 1 o*.
fol. 87*
dt — Vicada Beste muie TÜginia in ettoro greueuthonna
habet 2 maldn et 3 sexagen. (^nondam d. Henrici Ger-
Ittci Nanc d. Mathte Mergelt 24 gr. ant. leoD.
dt — Vicaria Kanute Cricis tbidem iiabet 8 Duiidra frotnenti
otdei et aaene. NoCa. esta Ticuia eat tranai&tat ante 39
annos ad altare corporis ebristi Fahiani et Sebaatiani in
medio altariä pairochialia in Grefenthonna de quo vide
iufra. Et einsdem Vicaria /«/i /«)««■« »r qaondam d, Heo-
ricns Mogk Snoo das lohannea Coti neqae confirmata tU-
ciliir dedit rt infia vacat ei tramlatioite ad aliir^ allart
et laalum t/ae timl vicarie In UrtffentMuitna diii'I prrpasi-
IH» in tulsM __
dt — Vicaria feKois et adaacti in Mlrrthunna habet 5^ mal-
dra frnmenti ordei et aaene 2 schog qaoadam dni lohan-
nis Dorrefelt Nunc domini Burgkardi Hilie Et dJcJt tan-
tnm habere 3 maldra frumeati ordei et aaene 2 sezageo.
1 Üor. I eolid. 30 gr. ant leoD
dt — Vicaria Beate marie Tirgioia in Tnlatedt in ecc]«u^
partöchiali Sancti petri habet 4 maldta fctimenti 1 seza
gen. quondam domini lobauoiä Scheoi'ke Nunc dni. Hen —
rici Sarloris prepoaiti ibidem 30 gr. ant. leon^B
ilt — Vicaria Sancti Ciriaci in Monasterio Sancti Sioolai i^cr
TuUtet habet 3 maldra T^ sexagen. qnondam ä. preposi^M
Bertoldi iu Tondorff Nunc d. Heurici Sartoria 54 ^. a.n—
Begblram SabtidH.
Vicaria Sancti Nicolai in parrochiali Summi altaris in
xuonasterio in Tulstedt habet 12 seieagen. nunc autum fij
iNunc autem habet 6 äcbog 2 maldra frumuuti
qnondann d. loliantiis Sehonaw Nudd d. Tylomanni Alberti
33 gr. aut. leoQ.
Summa Inleris 2 Sehog 51 gr.
fol, 88
■ Vicaria Henle marie virginis iu Tiilstet iu eccle«
SauoU petri habet 14 Besag, snebergena. quonUam d. lo-j
Insunis niegeu Nunc poasidet d TylomannuB Alborti
Ö6 gr. ant. leon.
Ticttria corporia ehrüli in ecolesia parracbiali Herbesz-
XebeD habet 6 sexagea. 1^ >gcos vineti qaondam d, lo.
brun Kunc domiui Alberti Kremer 24 gr.
— Vicai'ia Corporis Christi fabiaui et äebastiaui in Gre-
VLeothonna habet 8 maldra frumeoti ordei et auene 8
schog ^Dcbergens. 1^ agros vineti quondam Hentici Mogk
J^uno Demini lohannie Ceti 1 schog 2ü gr. ant. leon.
— Vicaria Noua corporis christi in eoclesia parrochiali
^ncti Lautentii in Gebehuäcnn habet 14 äorenoa ^ hof-
l'elaudis Somini lodooi Roäentoill primi poaseesoris
57 gr. ant. leoD.
Summa tulei-ü 3 Schog 37 gr.
fol. B8'> iat leer.
fol. «9-.
Summariam de Collecto Subeidio In eccleaia beate Uarie
"•»■giniB CoUegiata tiothensi, et de quinque Sedibue Sub pre-
_ E>Oaita„i Eccleaie S. Seuori Erffurd. Scilicet de 8ede Gotha
^^'^.B walwiuckel Monstergeliofen MoIsKlebeu, wandeelebe^i
lierbiBzleben
läU^ äor. Iu Äuro, 91 Schogk, 35 gr. antiq. 2 .i^ leon.
et 1 ob. Sueberg.
fol. 9(1"'' 91"'' sind leer.
i
Registruj
101
foL 93*.
dt — Vicaria S. Martini d. Erhardi fiichs habet 7 Schog et
1 grOSB. antiq. Monete Sneberg. 2ä gr. 1 ^
Seqauntai ricarie In DorU nou transUte.
dt — Vicaria altaris Saudi lohanuis BaptiBte d. Heinrioi
Sohadersz habet 12 Schog Uonet« Saeberg. S8 gr.
dt — Vicaria Secnnda ad Wem altare d. lohannis Wilden-
baoh habet 9 schog ftfonste Sueberg. !}T gr. l ^.
Summa laleris 1 schog 54 gr. 2 X.
fol. 94'.
deditviin- Sedis dorla dat 3 maicaa
Bischoffsgutter
Sebech siiperio
wiüporgis 1 honnigede
Nyddemaebech
I MülatnleHe
dorla Inferior
IJpprechtdhuEZQD
BjrsschoFsgutterD Martin
OpporszhuBeii alias iipprecfilosshitssen
Herlszhuszen Inferior alins t/iivl-
deszhiisen.
dorla soperior 1
langala alias langh \
heilazhusüen superi or |
Summa lat«ria et
fladicheym (veibeasert i
Kammerforst
Bechstet desolat.
Sedis 31 Üoreaoa
flarcheym)
foL 94'".
Nota. Dominus lohauaes de Erffa decoous Saltzunois
dixit se sou posse alitei speoificare eerlam taxam singulanun
parrochiarum gupradictarum. Sed satis sit dmo. Uevereudis-
simo, qnod fiat solutio triam Uarcarum ad quag tota Sedes
sit ab aotiquo taiata.
Sequuntur vicarie Sedis dorla.
Bisscfaoffsguttern.
dt — Vicaria Sancti Nicolai d. lohanais Stj-me habet 16
agros prati, 1| maldra irumenti et 2 sexagen. 53 gr, I X
leon. et 1 -ix. Saeberg.
Somma per ae.
Begistrom SnbsidU.
— ComtneDdEt fraternitatis Sancti lacobi, fratres eiuHd«^
20 g
— Vicaria d. Nicolai G>o!baoh qaondam Symonia Hai
habet 3 Maldra fromenti 3 Maldra ordei et
— Yioaria beate Mone Tirginia in eccleaia beati Hai
d. lohaniiia du ErfFa decani Salüteaaia coUectoriH
— Vicaria S. Ändree Id Hospitali leprosorun
Eisschoffsguttero Ineorporata Coucutui in Moltterstet i
diuia beati wilhelmi per KeuerendiBsimum quondam
Albertuin Ädminiatratorem etc. qnia vioarJa habet
Huhog Monete Sneberg. et 12 Maldra fnimenti et i
Uensore Erffardens. 2 Sohog 18 |
Dorla.
; — Yicaiia Beate Marie Tirginis Id dorla Inferiori d.
hannis SchocU habet 12 Sexagea. 48
Summa lateris 3 Schog 58 gi.
fol.
'. — Commeoda Noua In dorla Supeiiori d. lohannis
nve habet 7 Sezag. Uonet. Sneb. 26
Sebich
\, — Vicaria S. Catherine In parrochiali Sebich qiiond|
Syrnoma Kane Nunc d. CriHtiaoi Ciriaci habet 1 '.
drum fromenti , 1 Maldnim ordei et 4 maldra i
et ordei et 4 Schog 46 gr. 2 Ov moaet. leon et
dedit
dedil vt) Sodea Vffhouen
Samma laterie 2 Schog •
alias Saltza dat 4^ mal
j conlinenl diinlaxat 3J
4 gr. 2 ^ leon. 1 ob. SnebB^
fol.
Nota : Monasterium Monialium ad S. Bonifaeium (/ffC^
mareas ratiitne parrochie alian est e^emplum
PlebanuB 8. Steffani Saltzens, 1 Marc. ^ferl.
plebanUB S. Eonifaoii in Sallza 2 ferL I lol
plcbanuB in Vffhöfeu 2 /er/. 1 lot.
Regiilru
plebamia in Weberstet
plebanuH iu henDigszlebeo
plebanUB in Zcymorn mim f'npvila
plebantia in IllBben
plebanus in Schonetet bcato Muriu
plebanua in Sohonatet Sancli Martini
I EokerGzlebeB
L Aldenstet
1 KriiiWla
. Grombach
. Wy geleben
Walderstet
{Weberatet
Henigszlebeu
W^i geleben vacat
Eck eraz leben
Decanas Saltnensis Collector ^ediB dedit 7'o
plebanns
plebonua
plebanus
plobanuu
pl«banaa
Cftpella i
1 Steffanum
lobanuis hutbers habet
I— Vioaria Corporis uhristi
20 Schog Monet. sneb. 1 Schog 20 gr.
— Vicaria Capelle beate Marie d. lohannis Engelhardi
in Bebra habet 32 schog 2 Si:hog 4 gr.
u> — Vicaria Triam regum d. Cristofferi Sculteti habot
13 Sohog 1 Schog
dt — Vicaria Sanote Crucia d. thooderici KaJonberg habet
I Maldrum aueue \ Maldium. ordei et I \ Maldrum fru-
menli IM gr. i A.
E- Vioaria 8. Nicolai d. lohannis Murntoris habet 5 Sehog
(met Sneb. 20 gr.
hunnift lateria 5 Schog 2 gr. 2 X.
fol. 97 1'.
{ota. Supradicte quinque viearie fueruut in ecolesia
effani SalGenai ante translationem ecclesie dorlanonaia
mc appeUaniur langkom viearie.
4
elU a Michaelis In CimiterJo 8. Steffa?
— Vicoria Noua Ibidem quoodam lohannis gtinpi
Nunc d. lohaunia de Brffa deoani Collectoris habet '.
florenos Nilli
L Bonifa
— Vicaria Beate Marie Virginia d. lohannis Steling
bet 13 Bchog Sneberg.
— Vicaria ad oltare omni um Sanctonim d. lohani
Moratoris prepositi Monialiam Ibidem habet ad eeümatiBi*
25 gr. 1 ,
Summa laten's 1 Schog 17 gr. 1 j\..
fol. 97 "J
^ Vicaria S. Nicolai quondam Henrici Kala Nunc
Nicolai Norden habet 20 Schog I Sohog 20 g
— Vicaria decem Milium Uartyrum d. Symonia Eolei
habet 18 Schog qaondam Nicolai furer 1 Schog 12 |
— Vicaria S. Sebaatiani d. lohaanis rost habet 13 Sclu
Mouet. Sneberg. quondam Heinrici regis
— Vicaria S. lohaonis Baptiste d. lohannia rogl ple^
bani in Borgthunna habet 2 Schog 49 gross. ^ maldrum
ordei ^ maldrum frumonti '2 agros rineti desolati 22 gr.
2 X.
— Vicaria omnium Sanotorum qaondam Heniici Steyu-
burg Nunc d. henrici reyssel habet 2-J Schog S gr. 2 ^
Monet. leon. et 1 ob. snebeig.
Summa lateris 3 Schog 5ö gr. 1 -X Monet. leon et 1 ob.
Sneberg.
fol.
dt — Vicaria S. Elisabet qaondam lohannis goldeuers Nunc 1
d. lohannis Notelges habet 4 Boho;^ 16 gr.l
teproBorium estra Muros
. gangolffl Ibidem d. lohannis rost quoudat
loh. ferne mel habet 8 Schog
SnbBidU-
106
In Pretoria
- Tiosria 8. thome d. Uagistri lohaanis Soulteti habet
l $30 flor. oneribus ordinarüe deductis 1 Scbog 32 gr.
Sella Beate Uaria '
, In der Niddernho
- Vicaria altaris S. Trinitatia d. lohannis Sculteti habet
i Maldra finimeoti 1 Ualdrum auene 12 Schog 40 gr.
1 Schog 12 gr.
WMeorporafa ciipi'lu/o Saletnsi
Summa 3 Schog 36 gr.
fol. 98 ^
□ Bpitalo S. lohannia lotra Muros.
■ Vioaria in eodem hospitali dni. lohanDta rothe habet
|S0 Hchog 1 Schog 20 gr.
Vffhöfeu
I — Vicaria Beate Marie virgiüis d. Eckardi spicher habet
1 Maldrum tritici \ HaJdrum Siligiuie \ Maldrum ordei
I 1 quart. aucco et 2| Bthog 32 gr.
- Vicaria B. Crueis dootoris lohannis Sommering 8igil-
(tiferi et Colleotorifl habet 6 Schog Nihil
la 1 Sohog 52 gr.
foL 90».
ecolesia Honifaoii in oppido Salceuai qnedam
- Vicaria S. fabiani, Sebaatiani et Trium regum qnon-
r dam Conmdi SchiüiDg et lohannia Scnlteti habet 18 Sohog
t Honete Sneb. Nunc d, Henrici Koler 1 Schog 12 gr.
Vicaria Beate Marie virginis Bouifacü et omninm
rSanotonim dootoris heningi gode; cuiuB procurator dixit
L Ticariam duutoxat habere 24 Schog Monet. Snob, licet
I olim habuiase dicatur 40 Schog 1 Schog 36 gr.
- Vicaria Barbare et Trium regum d. Henrici Schoub
1 qQondom H. grymar. habet 3 Ualdia frumenti ac 3 Ual-
106 Registram Sabsidü.
dra 2| quart ordei 6^ schog Monete Sneberg. 1 Sohog
9 gr.
Summa 3 Schog 57 gr.
fol. 99 ^
dt — Vicaria Beate Marie yirginis in Summo altari d. lo-
hannis Hartungi habet 10 flor. quondam Eckardi Brun
42 gr.
dt — Vicaria Sanctorum Andree et Sebastiani d. Conradi
Nickels habet 1 Maldrum frumenti 1 Maldrum auene 7^
Sohog 40 gr.
dt — Vicaria Sanctorum Erhardi et Ciriaci quondam loh.
de Grutzeberg Nunc yero Suus Nepos richardns habet
10 Schog quondam Martini wyszhoubts 40 gr.
dt — Vicaria Corporis christi quondam loh. wissze deinde
loh. coti Nunc Egidii Stulers plebani In Borgthunna ha-
bet 2 Maldra frumenti etc. ad Valorem 7 sexagenarum
Monet. Sneb yt dicitur mathias mergolth habet
Summa 2 Schog 2 gr.
foL 100».
In capella beate Marie virginis In den Niddern-
houen extra Muros.
dt — Vicaria altaris Trium regum quondam Martini Keiner
Nunc d. lohannis haue, habet 6 Maldra frumenti et or-
dei et 6^ Schog Monet. Sneb. 1 Schog 9 gr.
hospitale Intra
dt — Vicaria quondam pauli haszen Nunc doctoris Henengi
goden habet 15 flor. 1 Schog 3 gr.
dt — Vicaria Sanctorum thome et Trium regum d. Nicolai
Egra quondam Michaelis weber habet — 40 gr.
dt — Abbas et conuentus Monas terii In homberg dat 1-J Mar'
cas vt, supra circa prelatos
Summa 2 Schog 52 gr.
fol. 100*.
Nota In antiquis Registris repperitur signatura pro dua-
bus Ticariis quaram possessores hueusque explorare non po-
tuimus Et est lllarum titulus ut Infra
Sub(i.UL
107
ic«/ — Vicaria Hnrtin) wyashoabt et d. CoDia^i Uudden
Kouiler IiiEl&ur&ta Eil illa ricaria ^uam /niiiii/rl 4. riciitr-
äuM 4f Crulieberg ride supra saacli ErMarili etr.
Ticaria doctoria Baldewini habet 1 S Soliog «on Jedif Slork
Hen
ziehe:
— Ticaria S. Nicolai In pairochiali Ibidem qocndam lo-
bannia felder Nunc Henrici spaogeaberg hah«t 4 Schog
Jlonet Sneb. 16 ^.
'ie^ü" Sedee falken dat 4J fertoncm
Iß gr.
I dreffart 4 flor.
inits io faUceo 2 flor.
I in Bnrsla maiori
in Boüda minori
in heldeni
in dvdorffeD
in Tolckenzhtusen
in Natza
in R3rnolde3hQszen desolat,
in SchnelmanDshoBzen
HeldfTbech Tiriel Simau oceupal tana
Decanns Salcensia Collector dedit pro Sede
hii ünt datori
•2 floren.
florenoa.
Sequnotnr Ticarie dicte Sedis.
dreffart
— Vicafia altaris S. Jeorii doctoria lohannis weydcmans
habet 8 Schog 3-2 gr.
T«lam et plfii campulum fjI scilicel 1 1 gr. montle hon 1 X
1 »b.
Snmma lateris 8 flor 32 gr.
fol. 101 ^
— Vioarin Trium regnm in pairochiali Ibidem d. lohan-
nia liehtenaw dicitur habere 8 Schog 32 gr.
— Vioaiia Marie Hag, d. lohannia Bontig habet tä
schog 1 Schog.
108 Kcgistma SnlntdB.
dt —■ Vicarift Corporis christi d. Bertoldi HoUzhnszs habet
3 schog 12 gr.
dt — Vicaria In hoBpitaU S, Nicolai extra Hiiros d. lohan-
tiis de Erffa decsni et CoUectoris habet 10 Schog Nihil
fouf!eqL!,"ii| 8«^^« Bezingen dat 3 Marca..
Summa I Schog 44 gr.
plebanus In wanghejm ^ Marc.
,. „ Bezingea Uarie ^ Marc,
I Tnagede \
hii siut 1 Marc.
Hayn
Bracheym
Sonneborn 1
Ebenheym I hoixenrode vacat
Wolffs Besingen omoino
Capella S. cristof- Richenbach
ple- feri alias lunger-
banos thail prope Won- j
genheym (dar- 1
aber tiangede) i
diota I
) pro Sede dedit Totnm 21 flor.
Seqauntar vioatie eiosdem Sedis.
— Vicaria in parroohiali Northofen paali formanB Nq
hofen habet 6 sohog 2 Maldra frumenti et ordai j
1 i^uart.
Wangenheym.
— Vicaria S. Nicolai in porrochiali wangenheym
hannia andrae habet 11 schog 10 gr. 5 Maldra &uniq
et ordei I Schog 24 |
Summa lateria 21 flor. 1 Schog 24 gr.
plebanns l
hocheim
Erffa
Northofen
Decanus Salc«
— Vieoria primiBsarie In hocheym qacndam Nid
Erygk Nunc Äinoldi Biopen habet 9 Maldra :
Sagiitram Snbildli.
109
e Ootheucns. et 24
5 Maldra ordei 4 Haldra auenc
Huhog Soeb. 30 gr.
— Vioaria Beate Marie virgiuia iq parraohiali hayn
qaondam theodorici reynold Nunc d. lohanDia de Erffa
decatii SaL(j«uEis habet 2 Maldra frumenti H florenos et
Sohog. Sed qnia Collector Nihil
- Ticaria S. Andree in parrochiali Sonueborn quon-
doin lofaannis fabri Nunc doclorie henningi goden habet
20J flor. 1 Schog 56 gr.
, — Vicaria S. Catherine In liayu quondara Andree ort-
dorff Nunc d. Beyuhordi fryobothe habet 4 Schog 2 Mal-
dra frumenti 18 gr.
Summa 2 Sohog 44 gr.
fol. 103»,
' Vioaria S. gteffaui in Bruchejm quondam Andree
flicheas et hcnrioi leber (lober?) Nunc Magistri lohannie
fieynbod de Tambach 24 gr.
Ticaria S. leorii In Castro Erffa quondam d. hermani
. ToppeUteyn Nunc d. heurici de Erffa olim haboit 51
schog Sed quia ceuaus fuerunt empti In bonia feudalibuB
Idee nomine ducum Soxonie quia perdite fueruut litere
contrautus, licet de consensu coostabat, fuetunt leuate ca-
pitales Summe et ita vicaria modo habet 9 Schog.
Vicaria Beate Marie Virginia iu parrochiali Wang-
hejm d. licenciati Matlüe Meygers habet 20 flor.
1 Schog 24 gr,
r Ticana Beate Marie virginis in Brucheym quondam
k findnioi thome habet 4 schog 24 gr. ant. Monet. Sueb. —
Summa 1 Sohog 4S gr.
fol. 103^
— Vioaria Capelle S. Jaoobi prope hayn d. lohannis
Arnoldi habet 27 gr.
Vicaria In Wolff sbe ziuge n quoadam Bertoldi probest
deinde Bertoldi doleatoria Nu»c ouiuBdam In gotha No-
I — Viearia Beate Marie virginis In parrochiali eccleala
Krffft d. lohannis de Erfla decani Soloenaia et Coucul-
Bcgfitnin Snbsldli.
lectoriR habet 20 Schog 2 Ualdra friimenti 1 ^ U
auene Erff. Mensuro
dt — Vicaria Noua S. Anne In parrochiali EberBtet.
1404 Confirmata. doctoria lohannk piyell habet lO^i
49M
foL 1^
dl — Vicftria Noua Trium regnm In parrochiali Sonebi
Magiatri liertholdi deynhart habet 1-^ Maldra
Mensurc Erff 1 Schog 7 gr. 1 ^ 1
Summa lateris rt supra
Summariuro de CoUecto Subsidio iSub prepoaitnra 1
nenai ex oppido Saltza NeGuon de Sedibus et rioariis <
dem Scilicet Dorla, vffhofen alias Saltza, falken, et Bezinj
71| flor., 60 Sohog, 53 gr. 2 X, 1 ob, Monete leoDfl
1 ob. Monete Sneberg.
fol. 104"
foi. id
in oppido Isen auch dant 1^ Marcam. lüjflo
dt — Vicaria altaris Sanctorum Michaelis et omniv
lomm d. lohannis Ostorff habet 3 Maldra ünimenti I
Maldra auene Isennacens. Mensure et 3 Schog Sne^
■ — Vicaria altaris Sancte Anne- d. Conradi Stytz
6 Rchog 2 Maldra frnmenti laennac. mensure
— Vicaria <Saactorura lodoci et Barbare d. lohanni
rera habet 7 Sohog Sneberg.
— Vicaiia altaris Sanctorum dorothee et fiarbare (
hannia horth habet 6 achtel &umenti ä Schog et 17 g
SOS antiq. monele Sneberg. 25 gr. ;
Summa 10^ flor. 1 Bchog Ö5 gr. 1 X,
fol. I
— Vicaria Sanctorum Andree et Elisabet d. hermu
mar habet 4 Maldra 1 qaart frainenti 2 Maldra 1 i
aaene 37 gl. J
Bsf^tram SnbaidS.
— Vicaria S, lacobi et leorii d,
4-^ Bchog sneberg.
- Yicana Sanctorum Martini etc.
bet G4 Maldra frumeuti laen. msD
111
henrici Sebach habet
18 gr.
d. Conradi Nickel ha-
I. 1 Schog 57 gr,
33 gr. 1 :iv.
K -. — Vicaria altari« onminin aogeloruro d. heinrici Syebert
- hftbet 5 Schog lU gr. antiq. Sneberg. 20 gr. 2 A.
- Vicaria Sanctorum Nicolai Marie Mugdalene et doro-
' thee d. leorii trulfettera habuit quoiidam 7 Scliog Hon.
Sneib. qaia Concollector et antiquus OomroiaHariiia Nihil
Vicaria altaris Sancte Andree habet 7-J Schog Moiiete
Sneberg. d. henrici ntartini 30 gr.
Samina 2 Schog 19 gr, 1 -X.
fol, lOG".
F ■ — Vicaria Sanctarum Barbare dorothec et lodoci d. lo-
l hannis Isengart habet 4^ schog 1 S gr.
. — Vicaria altaris S. Andree d. loh, tuntzeubach habet
[ 34 Schog 1 Schog 36 gr.
- Vicaria S. Catherine d. lohanuia Schlothauwera habet
1? Schog 28 gr.
- Vloaria S. lohannis euangeliete d. Nicolai wiaHcueehe
itabet 9 achog Sneberg. 1 Maidrum frumeuti, I Maid.
(■-ftuene laenac. menaure 44 gr.
- Vicaria Corporis chriati d. Bartholomd Schriugk ha-
bet llj^ Schog 55 gr. 1 X.
t — Vicaria altaris Symonis et lüde apostolorum d. lo-
I hftuuis Umn qnondam henrici gotzen habet 20 Schog
1 Schog 20 gr.
k 5 Schog II gr. 1 A.
fol. i06^
E • — Vicaria altaris S. Anne d. Erhardi Sibothen quoiidam
\ heinrioi gruben habet 4^ Schog 19 gr. 1 Jv.
{ — Vicaria altaris supradicti altaria S. Anno d. fridfrici
I fiichajiB qtioudam lo. Wydener habet 2 nialclra frumeuli
' Vtenaure Erff. et 1 maldrum launaceu. ac 2 Maldra aueue
;. eiuadem menaure 2 pullos 26 gr. 3S gr. 2 ^.
; ~ Vicaria Trium rogum d, Nicolai Schletseret «guom^am
petri rudiger habet 18 Schog l Schog 13 gr. 1 -X.
— Vicaria Sanotorum Egidii feliois et adaaati d. loh.
lerchen qnondam henrici Crutzeborg habet 5 florenos
2 tichog '2^ Maldra frumenti iBeunac. 38 gr. 2 ^.
— Vicaria hlaactorum leorii et Catherine doctoria heuingi
quondam Coiiradi Romen habet 4 Schog Sueberg. 17 gr.
1 ^
— Vicaria S. Martini Confessoria d. leorii esachewege
quandam lo. Schalbe habet 12 Schog 48 gr.
finrnma 3 Bchog 55 gr. I \.
iol. 107'.
- — Vicaria oltaria Sanotoram euangeliste petri et pauU
apostolonim habet 4 Ualdra trumenti Isenacena, meusure
2 aolidoa 2 puUos d. heinrici fabri, CommiBsarii et Col-
lectoria Nihil
Vicarie ecclesieS. leorii in Ib<
nach.
— Vicaria altaria S. Nicolai d. leorii Wechterezbach ha-
bet 11 Schog 24 gr. 45 gr. 1 -Sv.
— Vicaria Secunda d. Hartungi ostorff habet 13 Schog
Sneb, 52
— Vicaria Sanctorum Marie Magdalene, Mathie et Erasmi
d. leorii trutfetter habet 31 Schog quia antiquas Commia-
sariuB et SubooUector Nihil
— Vicaria Sancte Crucia de petri Muutzemeister habet
11 Schog Sneberg. quoudam theoderici huppiug 44 gr.
Bumma 2 Schog 21 gt. 1 iv.
fol. 107 "•.
— Vicaria altaris Sanctorum lohaonia eiiangeliate etc.
d. friderici vocka habet 10 Schog 40 gr.
- — Vicaria Saactorum decem millium martymm et ande-
cim milliam Tirginum d. Conrad! BoaenJender 1 Schog
6 gr. 2 .iu
- — Vicaria Banctorum Michaelis et dorothee d. Conradi
Brotheckers habet 8 Maldra fruwonti 4 Maldra auene 14
Schog 1 Schog 34 i
«ida- 113
— Ticaria altaria 8. laonis d. lohaanis Schotzemeistet
habet 4 Schog 16 gr.
— Vicaria Saact^ram Nicolai et Martini d. lohannis
ßchlothau-wera habet 14 Schog 48 gr.
— Yicada Sanctomm petri et panli d. Bertholdi Salman
habet 5 maldra frumenti 4 Haldra aaene Isennacena. men-
Bure 1 Sohog 4 gr.
gamma 5 Schog 28 gr. 2 Jv.
foL 108»,
— Vicaria decem millium Martyrum d. Nicolai Eynhu-
azen habet 12^ Schog Monete sncberg. 50 gr.
— Viearia Sanctomm lodooi et Bernhardiui d. lodewißi
Eotteling olim habuit 20 Schog sed qiiia per illos de
vaDgbeym desolata 1 Schog 4 gr.
— Vioaria Sauctorum Quatuor euaogelistarum d. leorü
Seltzer habet 16^- Schog I Schog 4 gr.
— Viearia Saiictorum petri et pauli apostolorum d, lo-
haonia Behn habet 16 Schog 1 Schog 1 gr. 1 J^,
— Viearia Noua S. Beruhardini d. Nicolai hessen primi
posseasoris habet 2Ü Schog 1 Schog 20 gr.
Summa 6 Schog 57 gr. 1 ^.
fol. 108''.
— Vicaxia Saccte Cracia doctoris Martini deckeis habet
34 Schog Saeberg. 1 Schog 36 gr.
— Vicaria Noua Saiictorain SebasliaDJ et Valentini
Instaarata per d, hartmannum hynkelbeyn habet 10^ Schog
MoBete Sneberg. d. loh. Saltzman 42 gr.
— Vicaria S. loh, baptiste quondam loh. reinhardi Nuno
doctoris Zeerbst habet 24 Schog 1 Schog 36 gr.
Ticarie ecclesie Sanoti Nicolai,
dt — Vicaria Sancte Cmcis d. henrici Martini quondam
henrici StJchelicg habet I2J Schog 50 gr.
— Vicaria altaris S. Steffani d. Henrici febri qnondam
heinrici gruben habet 9 Schog. Nano theoderici fatter-
heoker 28 gr.
Tioaria S. Crucia d. lohannis Kithart liceuciati quoadam
lä-siTETTiDL anffsüT
ü: — ^'i-jacTi *"- r.:.::rrr- i..«:i2ri: üsrnn irirsss JiasdE iä
VUlXlli: t*gTrT*f?.: rjiiOI^LaiL aijüaniür 3Ire~1iOTir ittÜlS li
miUllä r:UIlLjr'tili51' ü I-üTT*afi ^nili.£±rf tTiititininT ZoXirSUDL
LTUtiiiüuzL ILl rrmiiiH 4.{> £r.
a: — '•"jütra. ZnuL rf:raL L. IfiULi i.:i? liincrsc« iiUKC S
•■^ ,*•-.""
Begistnun Sabsidii. 115
Vicarie Gapelle Sanote Anno extra
Mnros Isennach Siue Noui HoApitalia,
dt Vicaria Sanctorum Anne petri et pauli apoatoloriini il.
loh. wachstet qnondam henrioi Martpurg habet A nial-
dra frumenti Isenac. mensare et 13 Schog 1 Sohog 2H gr.
Samma 4 Sohog 4 gr.
fül. HO*,
dt — Yicaria S. Anne d. lohannis Marcelli quondam Symo-
nis weyssenborn habet 14 sohog \i\ gr.
dt Vicaria einsdem altaris Saucto Anno d. Licontiali
"Wolffgangi pffhister quondam d. hartmanni do Kirchporg
liabet 18 Schog 1 Hcliog »2 gr.
dt - — Yicaria tertia altaris Sancto Anno d. lodowioi luizon
liabet 10 Schog 40 gr.
dt Vicaria altaris Sanctarum undecim millium virginiim
d. friderioi fachszs habet 18 Schog 1 Schog 12 gr.
Ad Sanctum Spiritum Sancti Nicolai
d^ — Vicaria Capelle Ibidem in Icprosorio Ma]i(;rum d. lo-
luinnis Schatzmeisters habet 6 florenos 21 gr. 2 ji..
dt
Ad Sanctum Spiritum extra portam
Sancti leorii.
Vicaria altaris Sancti Spiritus d. loliaunis Ifard^Jli
quondam theoderici futterheckers liabet 12| schog 12 t;r.
60 gr. 2 Jk,.
Summa 5 Schog 15 gr. 1 ^^.
foL Ilü*',
In Castro W a r p e r g. ^^^I)
Sunt qualuor licarie lerantes census ex Otmutra dttcun
^^xonie quomm potseMores sunt ignoCi praeter Yuatu vt s«-
tor
— Tieazia d. lohaouis lejmbachs que fuH quoudaai Imnu^
mngi SfixM) haltet 70 ßchog. dedit I|piur per «uiun 0iAln^
tonm Boilioet I^otarium Curie Herauuibuni Tudd«
4 ftdMif M fr
Kegistnim Subeldll.
dBdit vt infrai Sedes Mila dat
3 fertonos;
fC. =.q«=.ti t ^^ caraH. .ais ad
Computmn ut
Tota Summa fiieit
8 Schog 3 gl'.
Summa 4 Schog 40 gr.
Flcbanus in Müa dal Mediotatem
scilicet U fort
„ „ Nuwenkirchen
1 lot.
„ „ Biaschoferode
3 lot
„ „ Monaterkirchen
1 lot
„ Weasze
1 lot
Archipresbytor dedit pro eadera 5
Schog 30 gr.
dt — Vicaria altaris Beate Marie virginiB d, lohaunia i
hart habet 1 5 Schog '3 Ualdrit fmmeiiti et 5 Maldra aoc
CruLzeburgensia measaro quondam lohaunia Eeffering
1 Schog 28 g
dt ^ Vicojda altaris S. Nieolai d. Conradi droder quoadam
lohanuis leger habet 17 Schog et 5 Moldra frumeuti.
1 Schog 20 gr.
Samma lateria et Sedia 8 Schog 8 gr.
fol. 111''.
Treffart
dt — Vicaria Noaa altaria Marie Magdalena d. Wilhelmi de
gebeaeo habet 9 Schog. Sloci- mm Inibfl vican'at in
Trtff„rt
dedit vt infrB
Tolum et com-
putala est plus
SüilicBt i\ ET.
Sedes Koyude dat 4^ ferto
plobanua in herliszhueen dat Kedietatem totiua S
tempore non habuit poaseBBorem.
plebanuB in Ylffen siue Keynda dat 4^ lot
36 et^m
Suesse (Snease?)
Bocken au ssze
HaBsala
Breyteunau-wc
jhii üdautln
dymenrode
Konigeswolde
' taiitum aicnt
rV
deuaa (deuaa?)
plebauuB in
ßeznebnrg
\ ylffena.
lonoheriden
/
Bcgirtnlm Snbridil.
■
■■
^^^L-^chipresbytor Sodia pro eailom (
ledit 12 Scbog 8 gr.
^^» Samma lat^ria ol Sedia tacit
12 athog 44 gr.
^^1
^^m JVo» habet t'icanil.s isla Sefü's
^H
toi.
^H
^^Btaedit Tt
Sedee ockera
zhuaen da
t 6 lot.
^^1
^^^^M compntain
Tohi Summa facti 4
Sckug 1 gr
.1X1
0«. ■
^^^^ebanus lu
Ein dat 3 lot
Maroksula 1^ lot
ookersehusQu li lot
1
^" Archipresbyter dedit pro 8ede 3
Sehog 41 gl
■.1X1
^H
1 ^'
3quuntur vicarie
Martsuli
M!)
""■■
1
^^L^t — Vicaria 'Soa.a beate Marie
Virginia in
parrochiali ibi- ^^^|
^^H dem d. lobaanis Zcan habat
19 äoreuoB 1
[ Schog
18 gl. ^H
2 X ^H
^^H Haiidbtmerhing : Slnek ilfam
noti p'iiiit
■
^^^■pdit vt
Sedea lupen
itz dat \\
Marcam ^H
^^^^bol. se<iuenti
Tola Summa
facit 16 Scbog 6 gr.
^H
Saucti leorii in laenach
4 lot
^^1
Beate Virginia Ibidem
1 lot
^^1
^^H plebanuH
Sanoti Nicolai Ibide
im
3 loth*
^1
] S. Michaelia extra n
luroa Ibidem
2J lot
^^H
/ In Settelatet
3 lot
^^1
1 In lupenitz maiori
2^ lot
^H
^^^B *) Rülldbemerkung : vitleor tarnen erratiim
: esse in
1 hl ^H
^^H(»W pasito.
^H
^^^F Summa
ö Schog 3 JX. 1 ob.
( Luppeuitz bonifacü
( Meibom
4 lot
2 lot
fol.
^H
^^^■^banus
< Moazbach
i Scbonaw
f forenrode
1 lot
I lot
1 lot
1
^^^fBünimiaeariiis loco Ärchiproabytori
pro Sede dedit 14
Scliog ^H
^^H S6
^^
j
9b^* SvcuBcit äse »^ farttfK«^
la*_n> bÄ Qüdtng 1 je. I X I ak.
« Im
*T-.-"
Registrum Snbsidii. JJ9
Ticaria 8. Elisabet In hospitali Ibidem d. lo. hockeis lu-
nioris quondam doctoris Berlenesszs habet 8 Schog —
^t — Vicaria S. Catherine d. Bartholomei Breitlobers habet
7 Schog 28 gr.
^* Vicaria in Monte Saluatoris prope Sontra in prima
Oapella habet 2 florenos d. Conradi schusszelers 12 gr.
^^ Gommende siue elemosina In predicta Capeila d. Mi-
olxaelis trechn (?) habet 4 flor. 17 gr. 1 -X
Oommeuda corporis cristi d. Benedi cti Schlusszers quon-
^ctm lohannis hockeis habet 7 Schog —
Neter.
"* • Vicaria Capelle prope Netern auff deme frauwonberge
Ix&bet 6 florenos d. hermanni Tilzel quondam Bertholdi
'irtzburg 40 gr.
Summa 1 schog 53 gr. 1 ^.
fol. 114».
icaria in parrochiali Netern d. leorii Esschewege quon-
dcun hermanni hartman habet 2^ florenos —
Boneborg
^^ " Vicaria in Castro Ibidem d. Bartholomei Scliillingcs
<^iiondam lohannis trosters habet 12^ Schog 52 gr.
Tattenrode
^^ Commenda altaris S. Catherine Viceplebani Ibidem
Ixabet 45 gr. monete leon. S/oc/c habet 13 vicarias
3 gr. 1 A,.
<lc<lit: at infra \
totia.xx& et plus I Sedes Crutzeburg dat 1^ fertones tota Summa
est solutum / facil 4 Schog 1 gr, \ ^K \ ob.
* KP- 2 ^ 1 ob. I
plebanus in yffede 3 lot
Friorissa et Conuentus In Crutzeburg ratione
parrochie et pfherszdorff 3 lot
'^'^^'■^presbyter dedit pro Sede totum scilicet 4 Schog 3 gr.
1 ^.
^Umma lateris 4 Schog 58 gr. 2 Jv,
8<
qui
ntur
Crutzeborg
dt — Vicaria altaris Sanctorum lodoci et Catherine In J
naitterio Monialium extra habet 30 Schog d. Berthol
Gdti qaoDdam Schallen 2 Sohl
dt — Vicaria Baiictorum leorii petri et pauli apoatolorum ^
Caalro Cmtzeberg habet 6 Sohog
dt — Vicaria Snnctorum philippi et [acobi in ecclesia
Nicolai d. loh. Molitoris alias aciüteti quoiidam
Zcorn habet 7 Sebog 1 Scbog 48 j
dt — Vicaria S. oswaldi lu Monasterio Monialium
habet 15 Schog d. Jhone Sommerlathe dedit ad i
tarn
dt — Vicaria 8. Bartholoraei d. Conradi Wilbat per euad^
fnndata habet 9 Schog
dt — Vicaria S. Michaelis In eccIeBia beute Sfarie Tirgim
d. Valentiai Mooich habet 8 Schog
Summa 5 Schog 40 gr.
fol. 11^
dt — Vioaria 8. leorii In ecclesie S. Nicolai dmi. bertho]
tnngede habet 33 Schog de quibus dat pro duobus au
ueiBaliis 2 ech. 2 Schog 20 {
dt — Vicaria S. Elisabet In eecleBia boato Mario
d. lohannis Zcolners alias Zcinfizmeister habet 10 f
dt — Vicaria altaria 8. Andree lu predicta ecclesia d,
Sculteti habet 8 Schog
dt — ■ Vicaria Beate Marie Virginia In Monte Cmtzeberg J
Erneati Sehmaltigs habet — 46 gr. 2 !,
WillerBzhuaen videnltir an speelel iid Sedem
Vicaria Capelle Ibidem ad altare Boate Marie Tirginia i
Coaraäi Sohonbcrgcn habet 10 Schog
f GerstuDgon 2 fert. 1 lot
, . ,1 Bercka Werre 2 fert. 1 lot
lobanuB In ^ , . , * _.
I hermgeu 1 lert,
I daogmerBzhasen I fert.
Samma lateria 4 Schog 18 gr. 2 X.
121
, 1 fertouem.
r
fol. 115*.
j" herden
1 fert.
.1 Sula Snperiori
J fert.
" 1 SolmaDszhusen
-J fert.
1 Sulingoaszehe
^ fert.
Ärohipresbyter Sedis pro endera
dedit 14 flor. 2 Schog 41 gr.
1 Sequuntnr Ticari
e eiuadem Sedis.
Viearia B, Mario Virginia in parroohiali d. lohannia
fegestein quo n dam Conrad i lyndenloub habot 2Ü Schog
1 Schog 21 gr. 1 -X.
dangmerszhuaen.
— Vioaria in parrochiali Ibidem ad altaro S. Crucis et
B. Sebaatiani d. Bertholdi hopf&ng habet 16 Schog
1 Schog 4 gt.
Snmma 14 florenoa 5 Schog 6 gr. I -X..
fol. 116=.
Gerstungen
— Viearia oltarie 8. Catherine et Triam regum d. Con-
rodi Klüthen qnondain Martini hotzel habet 20 flor.
(.'/ /■/( relardatis
herda
— Viearia Sacratisaimi Corporia criBti d. Hermani Bone-
borg quondam Wolfframi Scheffera habet 20 Schog
1 Schog 20 gr.
■ Tioaria Sanctomm potri et pauli apostolorum In par-
i- rochiali d, loh, lerche quondam Icorii Eremers habet
6 schog 24 gr.
BegiBtnun SobiidU.
nlSedcs Vach dat 1^ Marc, facil lOjflor.
a lateris et Sedis 10-J fl. 1 Schog 44 gr.
in Vfttha 3 fertonea
( hil gerode
1
pltbaai in < Oclissen
[folkei'shuae
n
}daut 3 fort.
Sequuntur vicurie
dem Sodia.
dt — Viearia S. Catherine d. Waltheri wyss habet {
Vioaria R. SsbaBtiani d. phillppi 8c)ioteIin qaoudam I
titolff habet 15 8chog. posseBsor istius Ticarie est 1
et Consiti morantur iu diooeai herbipolenHi.
Summa 12 gr.
fol.
dt — Viearia £. Uarie virginis in parrocliiali eocIeaÜK
heurici 'wirtsparg quoudam Gonradi here habet 10 S^
40 3
dt — .Vioaria S. Nicolai In ecclesia parrothiali diii,
heaze alias heyll habet 5 Schog !
dt — Viearia hoapitalia Kaucti Hpiritua cztra oppidum
propo Murös rogitar per hospitalarera 1 Schog 20 4
dt — Viearia S, panthaleonis d. Andrea Wyaazs habel
Schog
dt — Viearia S. viti In parrochiuli d. Nicolai hoj
4 Schog
dt — Viearia Beate ifarie Magdalena In leproao
MuroB d. Conradi Sehillera habet 10 Schog
dt — Viearia Noua S. Anne d. lohannis Trentr, (?) 1
13 Schog
Summa 4 Schog 44 gr.
dt — Commenda Noua S. Crucia d. heiiriui wittzpurg
13 gr. 1 i
Bsgistiam Subsidü.
123
Zcum Totlisza
- Ticsria 8. lotianoia d. loh. öraiicko quondam loh, dol-
BChnidera habet 4 Kohog 16 gr.
'To- I SedoBhadsen dat 10| fertoues id est
I X, 1 "b J
Saltiangen \
SreytiageD doniiDaruin I , . „ . , , ,
^ , ° > dftul o fcrtooes 1 lot.
Sonidorn: |
Tyffeunart I
Summa latoris et Sedis 27 Schog 19 gr. 1 X
Haszen
Ettenbusen
Sohweyna
Breytingen dominorum
GompelBtat
lengeefeiltt
Bacohftltt
daiit 5 fori. 1 lot
/
Seqnnntur vicarie ejusdem Sedis.
Saltzungen.
dt — Sanctorntn feücis et adaucti iu parrochiali oeolcsia d.
benrioi Miirtini habet 16 Schog 1 Schog i gr.
dt — Vicaria B. Marie virginis In hospitali d. Wotffgangi
Specht quondftm Wernheri Specht habet 3*2 Schog
2 Sohog 10 gr. 2 X.
Summa 3 Schog 14 gr. 2 X.
föl. 118*.
dt — Vicaria S. crucis In panochiali d. loh. wansza habet
34 Schog 2 Schog 40 gr.
dt — Vicaria 8. lohaDnia In hospitali d. EillaDJ Bcazsawer
habet 6 Schog 24 gr.
dt — Vicaria Corporis criati d. philippi Nicolai habet 17
Schog 1 Schog 4 gr.
124
RRglitram SnbsidB.
dt — Vicaria CapoUa altaris S. lacobi eitra Muros Saltzun-
gcii (3. lohaanis tieymbreolit habet 6 Schog 20 gr.
25 gr. I Jv
dt — Vicaria B. Marie virginis In eccleeia pairoehiali d.
Eborhardi N. habet 26 Sohog 1 Schog 48 gr.
dt — Viearia Noua undecim miUium virginnm d. hermanni
grylman habet 13 florGuos 52 gr.
dt — Vicaria li. Marie Magdalere In parroohiali d. lo. re-
gia habet aiagalis computatia 25 Schag 1 Schog 4Ü gr.
Summa 8 Schog 53 gr. 1 -X.
fol. 119».
Langofelt
dt ■ — Vicaria S. Marc! In filiolo Ibidem d. bunrioi wansz
habet 13 Schog 52 gr.
Alleudorff
dl — Vicaria 8. loh. baptiate In Mouaaterio Monialium d,
heiurici heaaze habet 8 Maldra Siliginis 3 Maldra tritici
Menaure fuldcusis 20 gr. et 6 pullos 40 gr.
dt — Viearia B. Marie virginis Magistri Kilianj Bossauwer
habet \h\ Schog 57 gr. I ^
Stej-Qbach
dt — Vicaria B. Marie virgioia d. henrici Stelaw habet
20 Schog 1 Schog 20 gr.
Aldenstoin
dt — Vicaria S. Crucis d. heinrici Stelaw habet ad valorcm
4 Schog 16 gr.
huaen
dt — Vicaria S. Sebaetiani d, loh. heymbrecht habet S Schog
23 gr. 33 gr. 1 J\,
— Vicaria CapoUe prope chorum. Monasterii Monialium
In lacu d. Erhard! Sibotten habet \2\ Schog 54 gr. 2 ^
Summa 5 Schog 33 gr. 1 A.
Begiitrom Snbiidii.
- Vicaria S. Crucis d. Erhardi hopffen habet 16 Schog
et certoa agroa prati forte 6 1 Schog 36 gr.
— - TicBiia Ibidem d. Mogiatri lohai
Samnia 2 Sohog 24 gr.
' Mouasterium Moiiialium S. Nicolai dal 3 Marcas -
Nota: una marca est eis remissa propter luopiam
Breytingen
— Äbbas et Conuentus Monaaterii dominonim dant 3
!■ Harcas i/eilfninl pi-r it. lieenliatum Slakelberg 3 fiorenos
— Monasteriura Mouialium quod appelatur dominarum
dai \\ Murcna ; iletlit per prefatum d. lieent. Slakelberg
2 fior.
CratüeboTg Uonaaterium Monioliatn
ordiuia S. Benedict! prupe vaoh. — MoDasteiium ibidem
dat 1^ Moroas
Nota: Crulsbeborg ordinis Siinnli .■liigusliai prope werram
I dat Snbsidiiim, vbi est Cnpelln S. Uburii prope poiilem
Somma 19 fior.
fol. 120''.
SoioiDaria percepta ex oppido Isennach et de 9 Sedibua
Slicet Mila, Itej-Dde, ockerahusen, lupenitz, Rornrit, Crutze-
, heringea, Vach et buszen facit.
54 florenofl, 1Ö.5 Rchog, 56 gr. 2 Jv. 1 ob. leon.
et 1 ob. Rneberg.
BUDt 1 1 Sedea. ]
Sequantnr Oollecta dictorum Sa
cuiatiounm per preposituram
burgensis
Note: Sub prepositura lecheburgot
Sedes £erga Superior
dat 7 Mareofl ^ fertonem 2 SoUdos de infi-ascriptU
tia etc. ad Sedem pertiueutibus.
Nota: dedit Tt in folio seqaecti Soliiius fitU laxalu* .m
coiiimissari'am ad Ib grossns aiidquos. —
Nota: Tota Summa facit 76 Schog 58 gr. 1
PlubanuB S. Blasii in Northusen \ Uarcam
„ S. Nicolai Ibidem ^ M.
„ 8. petri Ibidem I^ fertonem
„ 8. lacobi Ibidem \\ fort.
Capella Batberode 1 fert,
Nota; isla capelia est desiiluta et tra/mfaia
capcllt hiispilalis ptregrinorum Sie. Elisabet In NorlhHseH j
Capella in getbucharode 1 fert.
Nota: isla capella est ineorporata llefelt Monnxlerio
Saltza Suporior
1 fert.
Saltza Inferior
H fert
ptebanns blasii vi Mollms.
Eyazla
1 lot
Steynbrucken
1 lot
SunthuBzen
3 lot
Vieleben
U lot
Ineorporata Cti/iifiifo lecheburgruni
windehuszen
7 lot
Byla et leimbioh filia
7 lot
vrbecb et gmmbich fiiia
ifert.
Stergeltail
1 lot
vockeurode
7 lot
Neuwenstat
1 lot
harz cnu gen
2 lot
^ Ragblnm Sabsldii.
^^^^^la^^^H
^^^^^^^^K Crjrmilderode
lot ^^^k
^^^^^^^^K heriungen
1 lot ^^H
^^^^^^H OberoBasEwerff
1 lot ^^H
^^^^^^H Eouigerode
^H
^^^^^^^ Appenrode
iiot ^H
^^^^^^^^1 Elosangeu
^H
^^^^^^H BisBchofferode
iiot ^H
^^^^H Uauwertherode
^^H
^^^^^H RoteBzhageti
|iot ^H
^^^^^^B iroffeleben
\ ^^H
^^^^^H -wolfferode et Wema filia
\ fert ^^H
^^^^^^^^B Gnderszleben
1 fert ^^1
^^^^H Snltzhain
1 lot ^^H
^^^^H Elrich
7 lot ^^H
^^^^^^^^H Capella b. Tirginis Uarie
Ibidem 2 solid \uia : ^^|
^^^^^H lyhenebpH
in vdextal propf Erf- ^^H
^^^^m Junllam.
^^H
^^^^^^^H iTbenrode
3 lot ^^H
^^^^^^H cleltenberg
lot '^^^
^^^^^H Tettinborn
1 lot ^^1
^^^^^^^^1 rodigeazdorff
|iot ^M
^^^^^^^B Sachsza
^^H
^^^^kA«' S' petersdorff desolat \ lot
£lt RVlIlU tÜWlIf libcit BuU ^^^1
^•*'^'^*"' Osterode IJ lot ^^
if. AfHinrua li/iilTn- ^^^^H
^HL SaszwerSen Inferior 3 lot ^^|
^^BpceBb;ter de Sede dedit 75 Schog
58 gr. antiq. 1 ob. ^^H
^^^Kqanntur preUti Snb Sede B
^1
^^K- Frepoeltas eticleaie CoUegiate S.
Crucis In Northnazea ^^|
^^^bat I Marcam
Nihil ^H
^^^E— Decanns et Capitulum snpradicte eocieaie S. crucis ^^^|
^^Buit 3 Uareae
21 äorenos ^^H
^^^^— Äbbatisaa et Monaaterium Noui
operi^ Ibidem estra ^^^|
^^brnroa daDt 5 Marca« 'i lot
25 floren. ^^|
^^^^- Äbbatisaa et CotmontuB Monosterii veteris Tille Ibidem ^^^|
^^Rfuit 3 Marca» 3 lot
10 ^^M
^^^tSanuna laleris 66 floreoi In Aura
65 Schog 58 gr. an- ^^^H
^^^H 1 ob. leonen.
^^J
fiegütmm Sabsidü-
clesia CoUegiata ex Northuszen.
Ecclesia Raocte Crucis.
dt — Vioaria prima In Summo altari d. loh. Keubert habet
2 forenaes tritici et 3 foresses ordei 36 gr.
dt — Yicaria secunda eiusdem altaris d. heinnci WerDtgeee-
dorff habet 2 forenaes tritici IJ- foreoB. ordei -^ forena.
SiJiginia 25 gr.
dt — Yicaria tertia eiuadem altaria d. phiJippi Kreiteubachs
quondam hcrmanai huszman habet 6 foreiiBes frumenti
et 5J schog ö7 gr.
Yicaria quarta eiuadem oltaris doctoris loh. woydemaii
quondaia doctoria bertholdi wenden et leorü gruters ha-
bet 2^ forensea frumenti, 1 tor. ordei, 1. for auene 12
gr. antiq. —
Summa 1 Schog 58 gr.
fol. 123».
dt — Vioaria S. lohannia d. Ouutheri Keszeman habet
G schog 1^ forensea &amenti, 1 forens ordei 22 gr. 1 ^
1 ob.
dt — Yicaria eiuadem altaria d. lohaunis Elehe habet 8
Schog 16 gr. 34 gr. 1 .X, 1 ob.
dt — Yicaria secuuda altaria omnium aanctorum habet 22
Schog d. tliome Kirchperg 1 Schog 6 gr.
dt — Yicaria primissarie duoram personatuam sciücot do-
minoram loh. Stolle et loh. Saoderi habet 5^ forensea
firumeiiti ^ forenacm ordei 2 forenaes auene IT Schog
1 Bohog 36 gr.
dt — Yicaria altaria b. Uarie virginis d. Ad. forcrs habet
2 forenaes frumenti 2| forenaea ordei 20 gr.
dt — Yicaria Capella S. Margarete d. loh. Bursfelt habet b
forenaea et oriiei et 5 Sohog 36 gr,
dt — Yicaria altaria S, Crucis ante chorum d. Keningi
Bouenten habet 1^ sexagen. tritici 3 forens. Silginis 4J
forenaes ordei I^ forens. auene 1 Schog
It«ei)truTn Soijsi
129
dt — Ticaria altaris Snnctarum Anne et Catherine d. lo-
haniii« Newkomen habet 4 floren. 1 foreus. tritici '2ä gr.
1 X 1 ob.
dt — Vicaria Trium regum d. Nicolai owlep habet 4 Foren-
aes fraraenti et 1^ floren. Sed quia CommissariuB et col-
lector Nihil
Summa 5 Schog 50 gr. 1 X 1 ob.
föL 123«'.
dt — Vicaria &. Haariuli d. petri hewin habet 2^ forenaes
tritici 2i foreuB. Siligjnis et ordei 28 gr.
dt — Vicaria eecnnda eiusdem altaris d. Nicola! Kleinen
habet 6 Rchog, 6 SolidoH 1^ foi-eua. frumeDli, Siligiois
et ordei. qiiia fait aoteceaeor In coraraissariatu Nihil
dt — Vicatift S. Uartiui d. heurici prewaze habet 3 Scbog
9 gr.
dt — Vicaria Secnnda eiaadem altaris d. heiorici ochsaze-
nere habet J forensem tritici 4 forens. siliginiB et ordei
et 1 foreDs aueoe 32 gr. I X 1 ob.
dt — Vicaria B. Uarie Magdolene d. loh. Besä habet 3 fo>
reoeee 8 Maldrit frumenU, 8 forens. 8 Moldra Siliginia,
3 forens. 8 Ualdra ordei l Schog 4 gr.
_di — Vicaria S, Martini d. heinrici haawart habet Ij fo-
lenaes fimmenti ^ forens. Siliginia, 10 Maldra ordei, IJ
forens, 2 modios auene et 13 Nouoa gxo&eoH p/eiatiiu tVorl-
hutaiius colliitor 28 gr. 1 X
- Vicaria S. Michaelig Hagistri Nie. Kebeliog habet 2
ferens. fimmenti 2 forcna. ordei, 3 Schog et 1 Itlarcam
Morthosane Waraudie 83 gr.
!. — Vicaiia B. Harie Virginia d. loh. herbothe habet 3j^
fbrenees tritici, 4 forens Siliginis, 3^ foiens. oidei, 1^ fo-
- mna aoene 1 schog 10 gr.
Samma 4 Schog, 24 gr., 2 A,, 1 ob.
fol. 124".
— Vicaria S. Sigisraandi in Cripia sub ehoro habet 9^
Schog d. lohaiinis furors, Cenaua auut desolati —
Ticaria Secnuda eiuadem altaris d. henrici glocke habet
130
ö 8chog, 5 Uodioa auene, 10 Uodios tritid, 10 Hoä. Si-
liginis q. Jlertholdi anebattel
dt — Ticaria Capelle S, lautencii d. I^onhardi Arnoldi ha-
bet 6 foreoses fromentt, 8 foreaaes orilei roinas t Uodioa
1 Schog 16 gr. 1 X 1 ob.
dt — Ticaria S. Anne d. leorii walrot habet 2 äoreoos B gr.
dt — Viearia 8. thome d. Andree rnrot habet 6 Schog 18 gr.
dt — Viearia S. Biiriholomei et dioaisii d. Conmdi Morch
Nunc d. loh. sperlingeg habet 25 Schog 1 Schog 15 gr.
dt — Yicaria Saiictorum Audree et Nicolai d, hmiinci Schmet
habet 5 foreoaes Siliginis, 1 forena. eueue 3G gr.
dt — Viearia Ssnetorum laoreucü et Andree d. lohannis
Schere habet 5 Schog, 2 forenses Siligiuis et 1 ordei
25 gr.
dt — Yicaria decem millium Haityiam d. lohannis peteis-
Bilige habet 7^ foreo^es fmmenti et ordei, 2^ Uodioa
1 foreDBem tritici 5^ modios 2 foreDaes anene, 3 Schog
16 gr. 1 Schog 13 gr.
Summa 5 Schog 11 gr. 1 Jv 1 ob.
fol. 124»'.
dt — Viearia K, Egidii d. Nicolai groaszeu habet 27 Schog
1 Schog 24 gr.
dt — Viearia Secunda eiusdcm oltana ü. phüippi rothe ha-
bet 27 Schog 1 Schog 24 gr,
dt — Viearia omninm Sanctoram ante ehoraro d. lohannis
Kirchoff habet 12 Schog 36 gr.
dt — Vioaria Sanctorum Cosme et daraiani dnoram perso-
natuum scilicet dominoruro Coniadi henningi et Conradi
EepEcbuff habet 37 Schog 3 gr. 7^ foreuses Siligiuis et
ordei 2 Schog 30 gr.
dt — Viearia Saactorum lacobi et Eulogü d. gontheri de
beringen habet 'ib Schog 1 Schog 45 gr,
dt ^ Viearia altaria S. laureocii d. Tilonis Babesta habet
4^ forenees tritici \ forenaem Siligiuis et 8^ Schog
52 gr. l A, 1 ob.
dt — Viearia S, Anne d. loh. fronrolhs habet 1 foienMin
fol. 125
tiVitici 3 forenses Siliginie 2 foreuBea ordei
42 e
Summa 9 Scliog 1-1 gr antiquoa.
BUflii.
at — Vicaria altaris B. lohannie euangeliäte d. leorii di
men habet 12 ächog Quia promotor ofScii 20 gr.
^,ttl — Vicaria Secanda eiaedem allaris d. Gooradi Bock olim
liaboit 2 Rchog, 4 foronaea framenti, SeJ desolata
per MügiBtrum Koaemunt, qui dicitur Capitalia Bubluvaeae
«t sibi iubursasäe Slucketebm in Mokl(kusen)'^)
■ Vicaria Beate Marie virgiuis ante cliomm d. litirtwici
Milg habet 3^ forenses, 2\ foreoBea ordei, 1 foreusem
auene, 1 Bohog Nuuo aljqualiter deaolata l^obolasttci et ca-
DOaici in heyligenslal*) 32 gr.
Vicaria Sanctornm petri, Nicolai, Catherine et Bar-
bare d. Marci deckerB habet 28 Scliog I Sohog 24 gr.
' Viearia 8. Catherine d. henningi ochaaeneter habet
\\ Sohog In reliquis censibus est desolata 4 gr. 1 ^ 1 ob,
■ Viearia S. Sebaatiani d. henrioi Weyssenberg habet
IS Schog 54 gT.
I — Vioaria S. Audree d. henmDgi fioaenten habet 3}-
Bahog 3^ Ualdra &umenti ^ Maldrum ordei Mensure Erf-
fiud. 40 gr. 1 ^ 1 ob.
' Viearia B. Marie virginis d. loh. Kamme (?) habet
9 Uodios frumeuli, 9 Modlos ordei, 22 Schog autiqae
Hoaete 2S gr. ; quia deaolata est 28 gr.
Bomma 4 Schog 26 gr.
foL 125".
i .— Viearia S. Uichaelis d. Conemundi de heringen habet
' 1 forenaem tritici, 8 forenaea Siliginia et ordei 30 gr.
— Tioaria Noua eioBdem altaris d, Mich. Kolers habet
7| Schog 21 gr.
' Viearia tercia ad Idem aitare d. Aadree hofferung
; 12 Schog 36 gr.
Jg2 Begistrom Sobd^.
dt — Vicaria b. Marie Magdalene Magiatri d. herwie
habet 2 1 Schog 1 forensem fratnenti I SüIio°
NionUi
dt — Vioaria omnium Sanctoram d. Sigiömundi thome de
Sockheim habet 2 forenaes Siligiuis, 3 forenses ordei 4
forensea auene, 1 floreuum 34 gt.
dt — Vicaria Sanctorum Ändree et lodoci d. henrici weya-
aenburg habet 3 forenses tritici, 2 forensts ordei et 8
modios Siliginis 32 gr.
dt — Ticaria onminin apostoloram d. theoderioi heiling ha-
bet 26 achog, 3 forensea frumeuti, 3 forensoa ordei, 1 fo-
rens. Siligiaia. 2 Schog 15 gt.
Snmma 5 Schog 56 gr.
dt — Vicaria 8. Michaelis d. Martini SchieJ habet 24 Schog
1 Schog 12 gr.
dt — Vicaria Sanetorum lodoci et lacobi d, gerwici Milg{iH ?)
habet 16 Schog 48 gr.
dt — Vicaria Corporis cristi d, loh. Siffridi de Cappel habet
5 Scbog 2 forenses ordei 24 gr.
dt — Vicaria Sanctorum leorii et oswaldi d. heinrici Schmedt
habet 25 Schog 1 Schog 15 gr,
dt — Vicaria Secunda ad Idem altare d. Michaelis Sarforis
olim habuit 10 Schog Nunc voro habet 3 Schog Moaete
leonensifl 9 gr,
dt — Vicaria S. Martini d. hermanni pfhiffer habet 3 foren-
aes tritioi 4 forensea ordei Quia JuU in colligeiiHo coa-
diutor per lolam prr/nisituram Hihil
dt — Vicaria B, Marie Magdaleoe d. Coaradi putz habet
20 Schog 1 Schog
dt — Vicaria S. theobaldj d. loh. NeTkomen habet 5 Schog
1 forensem tritici
Summa 5 Schog 12 gr.
fol. 121
dt — Vioaria Sanctorum Erhardi et laurercii d. loh. holi
apffels habet 10 Schog
Vicaria Trium regum d. Ich. furers habet 5 Schog a\
1 forensem Siliginis
Reglstrunj Sutsiilü. 133^^H
^Ku
— Viciiria S. Catherine d. TJlonia liftbents habet 7\ Schog, ^H
11 raodios tHtici, 10 UodioB Siljglnis 35 gr. ^H
In H
— Vicaria Corporis oristi d. bdrmanui pfliiffer habet 1 ^^H
floreourn 2 foreuaes tntici, 2 forenaoB Siliginis, '2 foreuses ^^H
ordei Qm'a fut'l in Colligenilo coadiu/or tl oj^di //romolor ^^H
^H
^^M
loh. SaDderi habet 7 achog, 2 forenaea ordei, 2 for. aueoe ^^|
34 gr. ^H
dt
^ Vicaria ^anctorum loh. et Andree d, Andree haffe- ^^^|
ruag habet 4 forcnsca frameuti, I foreo«. ordei, 1 Schog ^^^|
30 ^^M
dt
^^L
^H
^^H
Samma 2 »ohog 3G gr. ^H
Bt
^H
— Vicaria b. Uarie Tirginis d. loh. Muris habet 17| ^^H
V
Schog ^H
^Rt
— Vicaria Noua Corporis cristi d. loh. Ziucberg habet ^^H
15 Schog 45 gr. ^^H
^K
dt
— Vicaria S. lodoci d. Gonradi Volokwin habet 3 Sohog ^H
Uooete leou. 9 gr. ^^M
dt
— Vicaria Secunda ad Idem oltare In honorem 8. cruois ^^M
d. Andree hafFeraog habet 16 Schog 45 gr. ^^M
dt
— Vicaria S. MichaoÜB d. loh, Siffridi habet 34 Schog ^^|
per liamiiiiiiii hermaniiim pfliijfvr vt in relarilntis 1 Sckog ^^H
24 ^H
at
— Vicaria S. Crucis d. heuiiiügi goden habet 21 Sohog ^^|
48 ^H
U hospitalt leproaorum. ^H
dt
— Vicaria d. Conradi Martacheffala habet 4 foreuses ^^|
u
4 Modios fmraenti et 3 Sohog 3B gr. ^^H
Ticuia Ko«a B. Marie Tir^ni« d. beinrici baldna bahei
24 Scboe 1 Sei)
Snmui b Schog 14 gr.
In Hon&steiio UoDiaHmn Noni operii «off deq
frsDveobeige
dt — Vicaria S. CruciH d. gerwici Milg habet 2 foi
tritici, 2 foreasea ordei, I forenaem frameati
dt — Vicaria S. lade h&bet 20 Schog 4 agros riueti
paoli Miseoen quia foit oUm NotaHos Comissani I
dt — Vicaria Seconda eiusdem altaris d. leorii lordan
8 Schog, Sed qnia foit Notarios Gommisaarii
dt — Vicaria S. SigiBtnandi d. Ändree Vnrsdt habet 8
dt — Vicaria Beeonda eiusdem altaris d. Coomdi Smedt 1
net 8 forenses rrtunenti et ordei, 2^ Scbog
dt — Vicaria Sanclorum Nicolai et Catherine d. And]
haffeniDg habet 3 forenses framenli, 3 foreases ordei
— Vicaria Seconda eiosdem altaria d. lob. Kamme
8 ModioB Siliginü et 10 Schog auttque monete,
racant 19 |
Sanuna 3 Scliog 27 gr.
fol. IS^
— Vicaria S. Sebastiani d. thome Eirchperg habet i
Schog et 36 gt. 2 Scbog 7 gr. 3 ;
-^ Vicaria 8, Crislofferi d. beinnci weisseuberg 1
3 forenses frumenti et 1 forensem ordei
— Vicaria Sanctorum Cosme et damiani d. lobaDnis E
&idi babet 2-^ foreases fnimenti, 2| forenses an eoe 21 jj
— Vicaria altaris S. Sebastiani quondam dominomm fa
rici et Casperi gaszinan Nanc d. Melchioris de ache 1
bet 48 Schog 18 Solidos pro Singuüs solidis 9 ^ — 1
— Vicaria S. lohannis Baptiste d. loh. hutters
1 florenum 3 forenses Siüginis et ordei, 1 forensem m
B*K<slrum Sobsidii, IgS
- Ticaiiit B. Marie Magdaleue ä. toh. huffuoer hübet
1 forensem lü Uodtos fmmenti 5 Hodios aueue, ö tJohog
9 groasos 22 gr. 2 ^V
— Vicaria S. Michaelis d. hetirici haawarU habet 3 fo-
reDses tritJci 6 forenses Siliginis et ordei et 1 foreasein
aoene 65 gr. 1 X 1 ob.
dt Ticaria SaDctomm Bartbolomei et Andres d. heinrici Bras-
sen habet 24 Schog 24 Schog 12 gr.
i 5 Schog 45 gr. 2 Jv. 1 ob.
fol. 128'-.
]. loh. MilgiB habet
1 Schog 12 gr.
loh. Eewher habet
27 gr. 2 X.
- Ticaria i
24 florenos
— Commissa
Ticaria Secnnda ad Idem altare
34 8chog
■ Vicaria Nona corporis cristi d.
4^ florenos et 1 forenaem tritici
In hoapitali S. Martini
— Ticaria Sancli Spiritus d. Conradi Tusch habe» 5
Schog 24 gr. 12 gr.
— Vicaria S. Anne d. loh. Kohel habet 1 1 Sohog, 1 fo-
renaem ordei et 2 forenses tritici. Sed certiceaaus deso-
bti sunt 30 gr.
. Marie virginig d. Borghsrdi Zcengen habet
1 Schog 40 gr. 1 X l ob.
Ha Noua d. Baltasaris lodenici habet 4 Schog
12 gr.
CapelleS. loorii In foro granorom
Vicaria S. leorii d. lacobi wenden habet 12 Schog 3 fo-
renses tritici, Siliginig et ordei —
fol. 129»,
i 4 Schog 14 gr. 1 ob.
- — Vicaria Secnnda jn eadem capella d. hermanni pfhif-
ÜBT habet 8 Schog quondam tilonts hafferang Quia Jiiit
in citlUgrnda coadinlor et litri.i eoasn/lHn Hnuerendisiinii Spe-
dalin promofiir Nihil
— Vicaria tertia in eadem Capella d. henrici langman
babet 8 Schog 34 gr.
— Ticaria Noua lu honorem 5 Tulnerum per d. lohan-
Begiitrom
nem Kohel Instaurata habot vltra 20 floronos. Quin pri-
mua posaeasor et iDstaurator pro üla vicaria abüunit ro-
mitti Nihil
In Monasterio Monialium veterie ville
, — yioaria Sanctorura philippi et tacobi d. Andreo liaf-
ferung habet 4J Sdiog 15 gr. 13 gr. l ^ 1 ob.
, — Vicaria Sanctorum Aiidree et lolianuis euangcliate d.
Nicolai Banszon habet 2 agvoB vineti 2^ achog J 5 Noiios,
Quia deteriorata oat 1 5 gr.
1, — Vicaria omnium apostoloriim dni. Äodree Vnratht ha-
bet 7 Schog 1 8 gr.
Vicaria Seouoda eiuadem altaris d. heinrici Ebernhuszea
olim CommisBarii habet 18 Bcliog /«// lUigiasa iid decem
unims —
Summa 1 Schog 10 gr. 1 ^ 1 ob.
^ fol. 129^
t — Vicaria Capelle Barlholomei cl Callierine circa chorum
d. loh. de heringen habet 30 Schog Nane d. Iie/irici
Schmedt Canonici Noi-lAusem. vi in rtlardatis
t — Vicaria Sanctoram Bartholomei et Catherine d. hein-
rici Reyaszel habet 10 Schog 30 gr.
t — Vicaria B. Marie et lohaunis Baptiste d, lohauois
Sanderi habet 7 Schog 21 gr.
,t — Vicaria Marie Magdaleue doctoris Maroi docketa habet
3 forenses Siliginia et ordei 21 gr.
it — Vicaria Ssounda eiusdem allaria d. Iah, Milgia habet
12 Schog 36 gp,
It — Vicaria Tertia eiusdem altaris d, loh. de Mingerode
habet 20 Schog 1 Schog 4 gr.
It . — Vicaria S. Anne d. loh. grisbach habet 14 äorenos
et 7| Schog 1 Schog 8 gr.
It — Vicaria Secniida eiuadem altaris d. loh. deinhard ha-
bet 1 forenaem tritioi, 1 forena. ordei, 4 Schog 21 gr,
Jt — Vicaria Capelle Sanctorura Symonis et lüde In por-
ticu d. lohannis Zciucko habet 18 Schog Monete antiqae
awff Elrichssze wehr. 27 gr.
Summa 4 Schog 48 gr.
B^btntm SubaiiHI.
137
fol. 130».
noarta SanuUimm Erosmi ul Macbabeorum d, hoorioi
de BeanDngen habet 1 1 Modioa tritici, b furenses, l Hod.
oidei 30 gr.
Nuwenetat Sub Castro houstoin
— ■ Vicaria Noua Sauctorum potri et pauH apoBtoloram
d. heinrici Karpen habet 17 Schog 39 gr.
Elrich
Vioaria S. theobaldi d. heinrici lloütoris habet II Schog
antjque Uouete, 2 forenaes 8Uiginis —
— Vicarift Sftiictorum Symonis et lüde d. loh, eyche-
nawe habet 4 Schog Mooete antiqne, 4 glad (?) grosBoa
quia Archi Presbyter et ConcoUector Nihil
— TicBria S. Martini d. loh. Gunderam habet 2^ foren-
aes £riimenti et 2 Schog 21 gr.
■ Vicaria Saucte Catherine d. heinrici Northeim habet
3 forenees Siligini» et 6 Schog antique Monete 22 gr.
1 X 1 ob.
— Vicaria S. üaini d. loh. Sander habet 3 Schog Mo-
nete leon. 9 gr.
Summa 2 Schog I gr. 1 .2\, 1 ob.
fol 13ü'>.
— Vicaria B. Mario virgiuis d. loh. wonieke habet 11
Schog 36 gr. 35 gr.
— Vicaria S. Andree d. Nicolai Meohtilt habet 18 Schog
antique Monete 27 gr.
— Vicaria Capelle S. Nicolai auff deme Kodenanger d.
laurentji Baern habet 14 Schog aatiq. monete 21 gr.
Vicaria Capelle Intirmorum Sancti epiritiia da mini loh.
aeschenbomer habet 3^ Schog 10 gr. 1 i\, 1 ob.
. — Vioaria Trium Kegum In parroi^hiali eocieaia domini
Conradi lantgreffe habet 6 sehog T gr. 1 forens. Siligi-
nis 24 gr. 1 \.
— Vicaria S. Nicolai d. loh. hoyman habet 7 Schog
21 gr.
^■^138 B^Ertm» SnliridH. 1
^H
— Vicftria Sanetoram lacobi Minoris et 14 aduocatorum
6, loh. qweosul habet 17 Schog 12 gr. 51 gr. l -X.
Somma 3 schog 46 gr. 1 ob.
fol 131V
^H
— Commiasio Noua in parrocliiaU Sancti Bartholoraei A,
henDingi toicken habet 2 florenos 8 gr.
^H
^ Commisaio F<. Anne d. loh. Sanders habet 3 forensea
fiumenti et 10^ schog 49 gr. 1 X 1 ob.
Clettenberg
^H
— Vicaria B. Marie Virginia d. loh. wernicko habet 3
forenses aueno et 5 Schog 24 gr.
Byln
^H
6J Schog 19 gr. 1 -K l ob.
Vteloben
^H
— Commisaio Corporis criati d. Conrad! guntheri habet
8 Sohog 24 gr.
Woffeleben
Coramisaio d. Nicolai froheüch habet 1 foienaem-Siligi-
nia 6 gr.
Summa 2 Schog 11 gr.
fol. 131 <».
^V
des Berga inferior dat 5J Marcas 1 fertonem
1 lot dedit Tt iafra foüo sequonti To/um prop/er Höhlet
de pro iafra Tota Simmn Jaril 62 Schog 33 gr.
1 ob. Nu/a diligeiiler : Jniiqua regislra omuin
eonlineal \ ferloriem ^ lot. Et in eo viden-
tiir mihi falna, guod niisqam reperilur
in suis euralis \ lot. Ideo efc.
walhusen 7 lot
Benungen 7 lot
beringen 7 lot
welckerode 7 lot
Qerepich 5 lot ^h
^^^^^is^^^B
^^^^H Süübcrg
& iot ^H
^^^^^H Bei^
5 Iot ^^M
^^^^^^H ouvelebea
fortonem ^^^|
^^^^H Bosila
1 fert ^^H
^^^^^^^^B Tymngen
1 feii. ^^H
^^^^^^^^B Bamel derode
i fert Tramtata ^^H
^^^^H «
IHendorff fit« in ecek- ^^^H
^^^^^^^^M parrockieti roszia
^^^1
^^^^^^^^1 VffteruDgen
\ fert. ^^1
^^^^^^^^B
^^H
^^^^^V hattendorff dcaolata
^^H
^^^^^H Capeila fiesenrode
fert ^^H
^^^^^B CapelU walfauEen martini
fert ^^1
^^^^^^^^b Uaior Ijnuagea
fert ^^1
fert. ^^H
^^^^^^H hoUtete
\ fert a. Crfgoriiis ^^H
^^^^^^^^1 lordani lunc temporis possenur et SoUiriiis «f- ^^^|
^^^B ßcii
^^H
^^^^H bindeschw
^H
^^^^^^H lyQUDgen minor
}f.rt. ^m
^^^^^^^ Tatgeorode
1 Iot ^H
^^1
^^^^^^^^V Buspel wende
1 Iot ^^1
^^^^^^^^1 fi ernecke
1 Iot ^^1
^^^^^K Schwende
1 Iot ^^H
^^^^^^B Schwidersctiweude desolata ^^^|
^^^^^^H heygenrode
1 Iot ^^B
^^^^^^^^V Sohersehe
1 Iot ^^1
^^^^^^H Syetht
Iot tpalkenriilens. ^^H
^^^^^^^^1 dymerode desolata
1 Iot ^^M
^^^^^H ditteradorff
1 Iot ^^H
^^^^^^H Bteyttenbach deaoUta
I Iot ^^1
^^^^^^V Breytenberg
1 Iot ^^M
^^^^^^^^ wolfferaberg
1 Iot .Vofa wolffen- ^^H
^^^^F berg hubel eliiim bieilenbacli el breite/iberg siib ^^^|
^^^^L iHd cura. leiielur
(/aie /f/o //-/ij/ji ^^^H
^^^^^^m horlebayn
1 Iot ^H
MO
B^stram S
wisaenbom deauluta 1 lot
Rothe l tot
Capdia in UueBtenberg |- fert.
.rchipresbj'tBr dedit pro Sede 51 Schog 2 gr.
Natu roHtauB Bcilioet 1 Sohog 21 gi. et 1 obulaa remi»^
im de HoUtete propter posBessorem Nolarium Huilißet officii
, leorium lordani.
Summa de Tota Bede vt aupni.
fol. 132^
dt — Sequuntur prelati Sub eadem Sede.
'roposHus et ConuentiiB Monasterii Monialium In Eelbra daot
3 Marcus 5 lot 21 florenoB
Told Summa facit 21 ßoreaos 3 Schog 21 gr. 1 ob,-
Seqmintar Ticarie eiusdem SediE
Berga.
t — Vioaria S. lohannis Baptiste d. Aniireo VuratM 1
8 forenses frumenti et ordei
Stolberg
t — Vicaria Capelle in Caatro d. hermauiii Vechelweyl
habet 2 forenses 4 Modios frumenti, b\ foreases \^ 1
dioB ordei et 2^ Schog 1 Sohog 4 gr. I ^ '
t — Vicaria ad Sommum altare in Castro d. loht
Siihmedichen habet 3 foreosea 4 ModioB Siliginis, S'-a
reosefi ordei, 2 Wehog 42 gr, 4a gr. 1
t — Vicaria 8. vrsule et undecim millium virginui
hermanni keyaers habet 'i^ forenses frumenti, 4 fore
ordei et 10 modios ordei, 1 foreusem aüeno et 6 Sd|
1 t
Summa 21 florenos 3 Schog 23 gr.
— Vicaria S. Cathei-iiic d. Audrcc
BSB frumenti et ordei
— Vicaria S. Cm eis d. Nicolai .
tritici 2 forenses 4 Modios Siligini
ordei et 5^ Suhog
BmbtmiB Snbsiaii.
Hl
- 'Vicaria omnium Sanctorum In hoapiUli d. Tiioiiia
' Boldengera habet 7 foreuses ordoi 8 forenses Siiigiiiis
2 Schog 12 gr. 57 gr.
— Vicaria 8anctorum Cosme et Dnmiani d. lohannis ploi-
tener habvt 6 forenssE fruraenti, ^ forensem aueoe, 3 fo-
renses ordei 7 florenos; olim habiiit 20 Nunc voro 4
Schog 1 Schog 36 gr. 1 -^
L Sanctorum fabiaui et Sebastiani d. loh. allen-
f- dorff habet 1 1 Sohog 33 gr.
• — Viearia Corporis criati d. lohanni* Zcobel habet 2J-
! forenseB frumenti, 3J forensea Siliginis, 5 foreugea ordei,
1 forensem auenc, 16 Sohog 21 gr. -2 Schog
'.' — Ticaria 8. Anne d. Nicolai Sciimediehen habet 10 Mo-
[ Öios firnmenti, 10 Modios ordei et 11 Schog 50 gr. 1 -X
1 ob.
L 7 Schog 16 gr, 2 iv 1 ob.
fol. 133''.
y*~- Vicaria B. Marie Virginia d. loh. Toyts habmt 2 fo-
■ fenseE tritici 4 mo^ioB, 4 forens. 4 ModioB Siligiais, 4 fo-
*Tena. ordei et 2 Mudioa auene 1 Schog 3 gr,
' Vicaria S. pauli d. Uiidebraadi Stockey olim habuit
Is forensKH frumenti et ordei Nunc vero habet 11^ Schog
m:%\ farenees et 1 modium frumenti et 17 Modios ordei
50 gr. 1 J\. 1 ob.
■ Vicaria 8. leorii In hospifali habet 3 foreiiaes ö Mo-
la faritioi, ij forenaes 1 modiam ordei d. heinrici Ede-
Flera qai in summa paupertate obiit, nihil reliuqnena et
tenebatut dare 31 gi.
J — Vicaria 8, Andree eat vnita panochie Ibidem habet
['S forensea tritici, 3 forenaea Siliginis, 2 forensea ordei
2 forenses auene 18 gr. 1 -^1 ob,
— Vioaria Capelle B. Marie virginis extra Muros d. Mar-
tini Sobmedichen habet 21^ Schog 1 Schog 6 gr.
— Vicaria S, Anthoaü et S. Crueia d. Nicolai Schicken
^'liabet 15 florenos et 6 Modioa frumenti 1 Sohog 6 gr.
Summa 5 Schog 4'gr.
Vioaria S, Aothonii Id parrochiali d. Martioi Stoob-
hani habet 29 Suhog et 24 rt. \ 8chog 27 gr.
— Vicaria S. Eustachii d. loh. Hugk habet IG Schog an-
tique Monete, ä florenos, 9 Modios SUigtnis et 9 Mod,
ordei 1 Schog
— - Vicaria Secunda eiosdem altaria d. lokaanis am Berga
habet 20 Sohog 1 Schog
— Vicaria Noaa S. dionisii d. faeiDrici Edeler habet 4
foreases 9 Modioa tritici, 15 modjoa aueue et 6 8chog.
Iq Menttigra et Summa paapertate decessit.
— Vicaria hospitaüa S. Nicolai d. Nicolei ScbniiJewint
habet 4 foreoses 9 Uod. tritici, lä Mod. auenc, 8 Sohog
58 gr. 1 .X. 1 ob,
— Yicoria Noua iu Caetio St«lberg d. lohannia oldeadorff
habet 20 Sohog 1 Schog
— Vicaria Sanctorum XIV Adaocatorum d. lohannia
Rchmedichen in parrochiali eoolesia sita habet 8 8ch(^
4Ü gr. 2 forenses frumeati et 2 foreasea ordei 46 gr.
1 X 1 ob.
Summa 6 Schog 12 gr,
— Vicaria Trium regum d. le
Schog.
— Vicaria Capelle In gradibua
hofer habet 50 florenos
— Vicaria Noua 8. Sophie Ii
goro primi posseBaoris habet 25 Schog 18 gr. 1 Sohog
16 gr.
_ Vicaria Noua S. Elisabet In Cripta d. SixU Sghnas
habet 12 florenos öl gr. 1 Ji\^
— Vioaria In capella Ihemsalem od allore omaium Sanc-
torum doctoris I. Nnubnrg habet 25 Schog I Schog 15 gr.
fol. 134^
irii Schnidewint habet 12^
40 gr. 1 ^v. 1 ob.
d. dootoris lohanois Mon-
3 Schog 30 gr.
Cripta d. Tilonis Salden-
Oe
spich
dt — Primi saaria Ibidem
10 forenses aneue 9 agros prati
Schonhauszeo habet
Rofila.
■ficaria S. Catherioe d. loh. aldendorff habet lOJ fo-
i framenti, 6 forenses ordei et 2^ foreoses aaene
et est vnitn ram melderode ei/ii wirsiriiunge de quo supnt
et habeut fructus commuaes. ergo hie dedit partem pro
Tioaria Et aübi pro deaolato I Schog 34 gr.
Summa 10 Schog 3 gr. 2 ^. 1 ob.
fol. 135 \
Lymmgen W aior
Noua corporis cristi d. leorü lieoker liabet
Ib^ Schog, 38 Modios frumeati Mixti. donuni Cristiani
iaber qaondam leorii Becker
— Ticaiia Secanda ad Idem altare d. Ituini foratei habet
17 Schog 52 gr.
beringen
- PrimisHBria Ibidem d. loh. prauge habet 1 forensem
framenti et 15^ Sthog 56 gr. 1 ^ 1 ob.
I — Vicaria Sanuiorum petri et pauIi d. theoderioi Wer-
necken habet 1 forenaem tritici, 4 forens. ordei, Ij fo-
leuaem aueue et 1 libram denariorum 21 gr.
— Vicaria S. Oruuis d, Nicolai plata habot H forensem
Irnmeuti, 1^ foiODsem ordei, 1[ forensem aueue 21 gr.
Vicaria Sanctoriun Coame et damiaui d. Aadcee Schuffe-
uen habet 2 farcuBca tritici , t^iüginis et ordei et 10
Sohog gm' dicilar pmi/ierrimus ab inleslalo obüsse , llai/ue
rtMtaut 4U vel 48 grossi
Summa 2 Schog 30 gr. 1 X 1 ob.
foL \&b^.
■ Vicaria S. Anne d. hermauni vehelwejrner habet 18
floreu. 1 Schog Id gr. 1 ^ 1 ob.
— Vicaria S. loh. Baptist« d. benningi Bonenten habet
le Sobog 4« gr.
— Vicaria Corporis Criati d, Matbie Ändree habet 6
bog 18 gr.
- Vicaria Capelle fi. Marie virginis habet 14 Schog 5
inod. frumenti 43 gr.
— Viemria Xotm In eadem Citpdia d. Gantlteri Schmedt
habet iO Sebog lö gt. 1 Setto^
— Tieacia Kooa S- Ännrn Ib panoehüli S. Uichadis
daonm ptarMiMbmm acSicet iomänaram CannJi Svhmet
M Cuandi foyter habet 10 S^utg I S«hog
— Vicuift B. Marö rirgniis «< fymäfi [b p«m>chnli d.
loiiAna» piagel habet 14 ScIh^, 'i fbrenaea fromeati et
ordei 54 gr.
t 5 Schog 57 gr. 1 -X 1 ob.
fol. 136».
— Ticariii teitia pceiÜcle capelLä B. Marie Tirgiuis d. lo-
dewiei pfblog habet II Schog 23 gr. 34 gr.
— Ticaria Capelle ad Saaetam SpiritBin In leprosorio d,
tbeoderici rstman habet 10 Schog 30 gr.
Ticaria l^ona focdata per A- hemncoiD gasniaa Cau-
. Marie virginis ErtßtnIeQs. habet 20 Schog d.
Conradi hochstet de«ant in lecheburg decani et ConcoU
lectorü Xihil
kelbra
— Vtearia S. Bartolomei In Castro qQondain Nicolai
Keiner Xanc liceadati d« Egrs habet S toreaies firamunti,
5 foreos. onlei, 4 foreoB. Siligiois, I foreas. aaene — -
I Triam regmn d. "A'ilhelmi de Bolciigezlebeii
iiabet 7 forenses et 1 modiam Siligiois et ordel, 3 foreii-
le, 4 Schog 52 gr. et 5 Soren. I Schog 26 gr.
Somma 2 Sdiog 30 gr.
foL 136 V
— Ticaria Corporis ciisti d. thome Eirclipn^ habet 2 fo-
i et ordei, 1 forensem aaen« I ä gr.
— Vicaria Capelle B. ^larie ei t*atamento d. loh. Schicke
rEcuperanit '3 forenaes framenti ; alia Bloda non habet
21 gr.
— Vicaria Capelle S. Nicolai d. loh. fiacher habet 4 fo-
I 8 Uodios framenti, 9 forensec ordei et Siligiais
1 Schog 15 gr.
Vicaris Sartotorain Sebastiani et tabiani d. Coniadi
bochstet decatii lecheburgeDs. habet 10 forenses trilio^
Siliginis et ordei, & forenses aneue et S Horeoos. Qnia
Archibreab}'tet et Concollector Nihil
— Ticaria B. Uarie Tirginis In Armario d. loh. Spren-
geis habet 15^ Soren. I Schog 3 gr.
- Commeiida Noiw In Capella S. WenEesloi ordinatti p«r
Cottmks Ibidem habet 5 Schog IS gr.
Summa 3 Schog 9 gr.
fol. 137'.
Owleben
— Viearia B. Marie Virginia d, hermanni Rytman habet
3 florenos 17 Nouoa, 15 agros prati, 1 forensem Siligi-
nis et ordei et lignetam 50 agrorum 44 gr.
- Vicarift Saactonim Bartholumei et loliane d. heiniici
gorteler habet 7 forenses Siliginis et ordei, 3 Schog
22 gr. 2 ^
- Ticaris Capelle 8. lohanms Baptiste i. heiniici piatoris
I 'lubet 16 Schog Monete Snebergensis 1 Sobog 4 gr.
Benungen
— Viearia S. Uargaretfi Magistri heinrici präge habet
20 Schog l Sohog
Windehnaen
— Viearia Ibidem d. Conradi Craborn habet 16 Sohog
4 forensem frnmenti et 6 Modioa ordei 55 gr.
Summa 4 Schog 5 gr. 2 .^
foL 137 >■.
Walhasen
— Viearia B. Slarie Virginia et theobaldi In Allodie (!)
Ibidem d. loh. hemmeleb habet 6 forenaea ordei 6J. Schog
2 agros vineti 1 Schog 22 gr.
— Viearia b. Ifario Virginia in parrochiali Ibidem d.
heinrici holtzGchucher habet 15 modioa fnunenti, 15 Ho*
dioa ordei, 4 Schog, l^ agroa vineti 43 gr. 1 -X, 1 ob.
, — Viearia S. Crucia d. Andre Eyhme habet 16 forensea
tlitici et Siliginis 1 Schog 30 gr.
X 10
^ Rcgbtnin Snlisida.
— Ticaria corporis criati et loh. Baptiate d. Nicolai her*
bothe habet 9 Schog 15 gr. 4 forensea ordei et 1 forens.
fnimenti 33 gr.
— CommisBio S. Martini d. hermaani holtzachucher ha-
bet 1| Sohog 20 puUoB 6 gr.
Bumma 4 Schog 14 gr. I ^ 1 obulura.
fol. 138».
Sedes leoheburg dat 3} Marcas 1 fertonem
dedit vt infra col. aequenti. Tola Summa facit 40 Schog 1 5 gr.
Nota : In regislm dbimen slat ^ fcrloii.
Hachelbicb 1 fert.
Bercka 5 lot
leoha 2\ lot
Sunderazhusen ^ Marc,
furra Maior 5 lot
farra Minor %\ lot collalor d. Iteiwreniiissimi
Huxleben 1^ lot 5 queiitin
Hoppelcode I lot 1 qneiitin
StruBzberg 1
wemrode \ ^ l""- ^ q"«^""
wolkraraBzhuBen 2^ lot Comes Srhirarzpiir^
walderszlebes 1 lot I quentia Muiiiales tu iitrAeJ§
heygenrode I lot 1 quentin
woBteue desolat ^ lot
Kerohperg ^ fertonem 5 quentin
ymmenrode 1 lot
Ebra Superior )
Ebra Inferior ) ^ ^°*
Spira Superior 2-^ lot
Uerszpicli desolat. 1 lot
Spym Inferior 5 lot
Martpech desolat. I lot
heynicliea filia roxi eben si
ÜBterstot 1 lot
Nore 2^ lot
fol. 1«
doBoInt. 5 quentin
Bogicmm Bnlisldü.
r Archiprosbyter de Sede
relati Sab
icla dodit ad c
1 ^ 1 ob.
icta Sede.
SequuDtu
— Frepositns et Conuentus Uoaialium In lace dant 3
Uarcoa 21 floresos
— Decaaus et Capitulum CoUegiate occlesie Id leche-
borg daat 3 Uarcaa 21 florenoB
Summa tota de Sede predicta, de prelatis aub ea facit
: 42 florenoa 31 Schog 28 gr. 1 ^ 1 ob.
fol. 139'.
aqaantnx Ticarie eiaBdem Sedis lecheburgenBis.
— Vicaria 8. lohaimia fiaptiste d. gautheri Newaze Ha-
bet 21 Modios frnmenti, 21 Modios ordei, 6 Uod.
anene 20 gr.
; — Ticaria S. Steffani d. lohannia tonnao habet 6 forens.
Siliginia et ordei 36 gr.
Vicaria S. Michaelis d. Bertholdi diderickea habet 1| fo-
reiiaes ocdei, 1 foreusem Mixti, 16 Uodioe aueoe et 2
Schog —
. — Vicaria B. Marie virgiais d. heiuiioi 'Weberstet habet
15 modiaa &umenti, 16 Modios ordei, 1 Schog 20 gr.
19 gr.
. — Vicaria S. Otilie d. lodeuici pfhlug habet 1^ forenses
9 ModioE ordei, 14 Schog 54 gr.
. — Vicaria S, Vincencii d. lohannis Nithart habet 8 fo-
renses 7 Modios Siligiuia, 2 forensos ordei, 1^ Sohog
38 gr.
Sttmina 2 Schog 47 gr.
fol. 139''.
— Vicaria S. Catherine d. lohannia Emeati habet 2 fo-
renaes Siliginia et ordei, 3| Schog, Tee tarn entarü quia
defunctuB Nihil reiiquit 15 gr.
— Vicaria S. Laoreucii doctoria loh. weydemaa habet
20 Schog 1 Schog
— Vicaria S. CruGis d, lohauuis horsfelt habet 3 äore-
noa Blada uou habet 12 gr.
10*
148
dt — Vkaria priintssariä In Sumino altari d. Ichanniä Bo-
heme liabet 1 Schog, 2 forenses Siügüiis, 6 Uodios pi-
sarom 30 gr.
dt — Yicaria IVona 8. Seraadi d. Sieolai Uatliie habet 12
äonnoa. 1 agrnm prati, 2 foienses frnmenti 51 gr.
In Monte B. Harie Tirginis
dt — Ticona Capelle B. Uarie Tirginiä Ibidem d. Conradi
Kathers liabet 4 foren^es Siliginiä 27 gr.
Samma 3 Sehog 15 gr.
fol. 140».
Saadershasea
dt — Vicaria primiisarie d. heinrici Weiasenborg habet 3
forenaea triplicis frumenti et 6 Schog 30 gr.
dt — Vicaria S. Catherine d. Nicolai Rothe habet rix 6
Schog 19 gr.
Ticaiia In Gapalla S. Anne d. lohannia d. Heringen Kxe-
cutoria habet 8 Maldra &omeati et ordei —
dt — Ticatia S. Nicolai d. lohannis louffera habet 4 foren-
ses Siliginis et ordei 24 gr.
dt — Ticaria Nooa B. Marie virginie hab«t 3 foreoBes &a-
menti 1 forenaem ordei et 8 Schog d. lacobi Hanoldi
primi possessoria 30 gr.
dt — Ticaria 8. Spiritna d. Nicolai oetemum habet 4 foren-
ees frmnenti, 2 forenaes ordei, 1 foTenaem aaeoe 35 gr.
Simuna 2 Schog 18 gr.
fol. 140^
Ad Sanctam Gincem
dt — Ticaria S. Cmcia Coame et Damisni d. loh. louffet
habet 5 forenaeH Siüginis et ordei et 3J Schog 40 gr.
dt — Ticaria 8. loh. Baptisle d. Nicolai platz habet 7-J fo-
renaea frumenti, 7^ forenses ordei, 2 Schog l Schog 26 gr.
dt — Ticaria S. Laarencii A. loh. Kirchperg habet 12 Schog
24 gt.
dt — Ticaria Noua Sanctonim petri et panli d. Nicolai Kel-
ler habet 8 Sei
^^^^14^^H
^^^^B — Vicaria S. gaogolffi d. Bemhordi
Kcllerman habet ^^|
^^V' 16
48 gr. ^H
^H^ gamma 3 Schog 42 gr.
^^H
^H
^^Bat — Vicaria S. SigiEmundi in Castro d.
lohannia Bursfelt ^H
^^^V Iiabet 2 foreitees ordei , 3 forensea aai
loe; decimationem ^^H
^^^F non habet. Reiiere/iriissimus d. Mogiintim
'IS eul/alor 15 gr. ^^H
^^^Ut — Vicaria Capelle S. Spiritua extra
d. loh. heilingen ^^H
^^^B olim habuit 27 Rchog -^ foreuaem Siligiuis, \ foiensem ^^|
^^^B oidei et 1 forensem auciie Nunc vero 1
habet 20 Schog ^H
1 Schog ^H
^^^Bt — Vicaria Capelle lt. Uarie Mngdalene d. loh. ludcuici ^^|
^^^K Iiabet 10 Schog, 1 foronaom 8iliginis
36 gr. ^m
^H furra Maior
■
^^^Ht — Vicaria in parrochiali S. Bonifacii
habot 6 8orono8 ^^H
^^^B 2 forenaes Mixti &amenti. Cetera fiumeuta apectant ad ^^|
^^^B hoppeurode
36 gr. ^m
^^n — Vicaria Noua B. Uarie In CapeUa
Sancti Ciriaci d. ^H
^^^V loh. Winter habet 17 fiorenos, 3 forcasee framenti ^^|
1 Schog 29 gr. ^^1
^^^V Summa 3 Schog 56 gr.
■
^H
^^1 wolkramszhuacn.
■
^^^Hk — Vicaria Trium rcgum d. hesningi Boneuten habet 5 ^^^
^^^V forenBGB ITixti frumenti
30 gl. ^m
^H hoonebra
■
^^^■b — Vicaria Ibidem d. Nicolai frolicha
habet 16 Schog ^H
^^H antique Monete 34 gr. 1 A 1 ob. ^H
^^^B Spira Suporior
^M
^^V Vicaria Capelle B. Marie rirginis d. licenciati Ggra habet ^^H
^^^V 20 florenoa domiiti Tilonis In Sundersibiisen plchiint Niiiie ^^^
^^H la fromstel ilabit 1 Sehng 27 gr.
J
150 Registmm Sabsidii.
Sedes Suszera dat 5 Maroas et \\ fertonem
demptis prelatis de quibus infra. dedit ut in folio seqaenti.
Tota Summa facit 57 Schog 41 gr. \ ^ \ ob.
Summa 1 Schog 4 gr. 1 A.. 1 ob.
fol. 142».
plebanns
In frienbessingen
5 lot
Abts Bessingen '
5 lot
Schlotheym
5 lot
Mestet
5 lot
Knla
5 lot
wasserlosen Talheim
5 lot
almenhasen
5 lot
Ebeleben
3 lot
holtzsuszera
3 lot
Scheruberg
3 lot
Grnna
3 lot
Toba Snperior
1 fert.
Taba Inferior
1 fert
westembemd
1 fert.
osterbernden
1 fert.
rockensuszera
1 fert
Ingelstat desolat
\ fert.
Bmchtern Superior
\ fert.
Gunderszleben
1 fert.
Kältete desolat
1 fert.
doringehuszen
1 fert.
Bolstet
1 fert
Billeben
4 fert
fol. 142 ^
honigen Spectat ad beneficium in schlotheim -J- fert.
Brucherde Inferior i i f «f
Mittelbruchterde j ^
rossingen desolat 1 lot
walrode desolat 1 lot
hemmelsberg(burg ?) 1 lot
weddermuthe 1 lot
Bertholderode desolat 1 lot
B^datnia SobiidiL
Sc:hyronberB(barg ?) desolat. 1
liocksteto
lot
1 lot
1 lot
Bibeurode desoltit. 1 lot
Abszwenden alias aigeszrode desolat I lot
Marolderode esl Ji/ia liimnige. 1 lot
Lrcbipresbyter preditte Sedia dedit pro eadem
dedit ad Compiilam 51 Sohog 28 gr,
Summa lateiis rt aapra Bcilicet 51 etc.
fol. 143'.
Prelati Sub dieta Sede,
— PrepoaituB monialium In dittenborn dat 2 Marc.
3^ flor. In TOoaeta pro SioguliB 22 Sneberg.
— Prepositua Monialium In Suazeva dat 2 Marcaa 5 lot
14 ÜorecOB 3 Schog 21 gr. 1 ob.
Meiju
ntur
1 8edi:
Sue;
' Vicatia B. Marie virginis In MonaateriD Suaera d,
loh. frosz habet 7 forenaes Siliginia, 3 foiena. ordei
1 Schog
Vicaria Secunda Ibidem d. loh, Notlioh habet 13
forenaes Uixti frnmenti 1 Schog
Schlotheim in parrochia
— Vicaria S. Cruüis d Conradi heroldi habet 5| flore-
nos 2|- Schog IT Maldra Siliginia et 10 Ifaldra ordei
Menaure Sfolhuaenaia 1 Schog 20 gr.
Snmma 17-J floren. 6 Schog 27 gr. 1 ob.
Notü detraclionem de 34 ßorenis in dithenborn
— Vicaria omnium apostolortun dootoria henniugi goden
habet 14 Maldra ordei et Siliginis MolhnaenBis Uen-
aare et 8 Sohog 45 gr.
dt — Vicaria S. Michaelis in Munaslerio d. friderici da
hopffgartan habet 9 Maldra frumenli et ordei et 7 Sohog
1 Schog 28 gr. 1 :k. 1 ob.
^^^tSr^^^^^^E^rtrmnnbSdS^^^^^^^^^^
^H
— Vicaria B, Marie Tirgiuis d. loh. Buathelanwo habet
10 forenseB framenti et ordei et 6 Uod, 10 gr. 1 Sohog
20 gr.
^H
— Vicaria S. Andree d. loh. roaenhain habet 5 forenses
SiUginis, 5 forenses ordei, 2 forensea auene 12 gr.
1 Schog
In Mouasterio Schlotheim
^H
- Vicaria B. Marie virginis d. Malhie Meyger habet
21 Ualdra ordei et Siliginia Molhas. Mensure et 1 fo-
rensem auene et IJ Schog 21 gr.
Summa 7 Schog 19 gr. 1 ^ 1 ob.
fol. 144».
^H
— Vicaria Corporis criati d. Conrad! Kuthor habet 8
Schog 24 gr.
^M
— Vicaria S. Crucis et Quatuor doctorum d. lohannis
rupela habet 2 forenses Siliginia et ordei, 4-^ Maldm Si-
Uginis Uolhusensis mensure 48 gr.
^H-
— Vicaria S. Spiritus in leproaorio extra Muros d. Con-
radi ErUBeu habet 20 Schog 1 Schog
Meier Maior
Vicaria b. Marie Virginia d. lohannie d. heylingen habet
8 Maldra framenti et ordei
^M
— Vicaria Capelle B. Marie virgiois et S. Bartholomei
apud Meier d. loh. de heDingen 30 Maldra ordei et Si-
liginia Molhnaenais MeoBUre 1 Schog 26 gr. 1 X 1 ob.
Schernberg
^M
frumenti, 4| forenses 4 Modioa ordei, 1 forensem (!) et
40 gr. 1 Schog 7 gr.
Summa 4 Sohog 44 gr. 1 Ä, 1 ob.
fol. 144».
^M
— Vicaria S. Cmcis d. Theoderici Bmn habet 9 foran-
aes frumenti 9 forensea ordei 2 forenaeB auene et 4 Sohog
1 Schog 57 gr. I J\. 1 ob.
^ Itegistfam SabtidÜ, 153 ^^M
^^^^^^^r ^^1
^^^^^Viesria S. Catherine d. thame Schelm habet 3 Mol- ^^M
^^^ft'dia fnuneati, 3 Maldra ordei, 1 Uoldrutn aucno Mensure ^^H
^^B Erffnrdcns. et 2 Schog 54 gr. ^^M
^^K fryen ^H
^^^■•^ Yicana S. luliane Tirginia d. Baltasaris Wulkelriog ^^H
^^^^mabet 6 forenseR ordci Siligiais et auene et 1 Schog ^^H
^^V 1 Schog ^H
^^K- Ticona S. Cniois d. loh. am Beiga habet 1| Ualdra ^H
^^Khumnti, I maldnun ordel, 1 Uald. snene et 7 Schog ^H
^^K ^H
^^^P— Yicaria S. Catherine ante Castrum d. heinrici Beys- ^^M
^^^FmI habet 2 forensea frameoti, 2 forenses ordei, 2 for. ^^H
^^Vaaene. ^^M
^^K Wasacrloseiitalheim ^H
^ — Tic4iria Beate Catherine virginia d. danielis rast ha- ^^H
^^Blwt I foreneem fnimcnti et 2 Schog 12 gr. ^^M
^^m Summa 5 Schog 14 gr. 1 X 1 ob. ^H
^H ^H
^H^ Ebeleben ^H
^^B.^ Yicaria B. Uarie yirginis d. loh. Botman habet 10 ^^H
^^^pbreuses fimmeoti et ordei et 3 Schog 1 Schog ^^H
^^^Hee franckenliasen demptis prdatis dat 5-^ Harcas ^^^|
^^^Bet. dedit Tt infra col eequenti. Tola summa facti 61 ^^M
^^H Seiog 2 gr. 2 >^ \ ob ^^
^^Mtt fert
Capelk Ibidem S. CHsioffen ^H
^^^K 5 lot
desolata 1 fert. ^^H
^^^^elwn 8 lot
Voystete 4^ lot ^^M
^^Beleben lot
EaseUtete 3 lot ^H
^^EuIebcD 3^ lot
HjKiiortliiuEeD 3^ lot
colaii.i owiep possexsor 2^ lot ^^H
■^Bellingen 1 fert.
Talheym 2^ lot ^H
1 Steten 1 fert.
Sittendoif prope h'elbia \ fert. ^^|
1 Tnllede 1^ lot
OldeBzlebeu 3 lot ^H
1 Summa lateris 1 Schog
Sohonfelt 1| lot ^^^^
Be^Blmm Sabudü.
fol. HS«-.
Bad»
2J- lot
larfelt desolat. J lot
Sega
1\ lot
Capella Borndorff vacat \ lot
Sehusen
\\ lot
Capella B. Marie inTuUode Jfert.
CoBtede
IJ lot
Rynkleben 3 !ot
helberstet dcBolata
Moriiales in
Oderazleben 14 lot
franekenhiista
Ichstet 3 lot
pfeffelde
^ lot
Uontzdoiff
1 lot
Archiptesbyter dedit pn
elati Su
eade.
— Abbas Monasterti In olderszleben pro Se et Conueulu
dat 5 Marcaa lü^ floren.
Summa lateris et Sedia 15 flor. 56 Schog 44 gr. 1 ob.
fol. 146-.
— Prepositus et ConTentus Monaaterü Monialium In
firanokenhusen dant 5 Uarcas 5 lot 26 florenos
Frepositus la Oellingeii Uonasterji Masoulorum ex; Uo-
nasterio heTsfeldanBi HIuc positua dat 3 Marcas —
equ
untu
icte Sedis franckeshusen.
extra Maros d. Coniadi tussohe
dt — Vicaria ad S. Spiriti
habet 8 Schog 24 gr.
dt — Vicaria S. Benedieti d. lohannia Molburg habet 5 fb-
renaes 26 gr.
Vicaria Corporis cristi In Monte d. hermaci rythmau
habet 20 Schog —
Snmma 26 flor. 51 gr.
fol. 146^
dt — Vicaria Capelle B. Marie virgiüia d. feÜcis wynner
habet 3 Schog 9 gr.
dt — Vicaria Sauctonim loh. et Ciriaci d. frederici es co-
mitibuB de Bichelingen habet 8 foroneos &amenti et or-
dei ä4 gr.
RagistnuD Sabsidii.
155
ät — Vioaria Haactonim apoBtoloram ot Anno d. lohanoia
Sarloris habet 15 Sohog 45 gr.
dt — Vicaria 8. Ciriaui In Capella B, Marie Tirginia d. guii-
theri de faeriagea habet '20 Schog qucudam friderici Stcia-
berg —
dt — Ticoria omnium SaDctorum in Konasterio Ibidem d.
loh. Ste^bül habet 2 forenses Siliginis et ordei, 1 fo-
reDBem aaeoe et 12^ Schog 52 gt. 1 ^ 1 ob.
dt — Vicatia decem millium Uutfrum d. loh. lupi habet
4^ Schog 2 gr. 13 gr. 1 Jv 1 gb.
dt — Vicaria 8. Andres d. Nicolai lupi habet 10 Schog
30 gr.
Summa 3 Schog 24 gr.
fol. 147».
dt — Vicaria Sanotorum Nicolai et Catherine dni. gnutheri
Schwerbom habet 6 Maldra firumenti ordei et auene et
12 Schog Mooet« Suebergens. I Schog 24 gr.
4t Commissio S. Wolffgangi d. henningi Boneuten quia Con-
atus tenet apud ae Summam capitolem et Nihil fru-
' nenä peroipitur a posseeBore el habet 6 Sc/iog ul in re-
lardalis
Beudele
■ Ticaria 6. Marie
. 6 forenaes frnmenti ot
' 36 gr.
Volgmari guttel habet
Schog 2 agroa rineti et
1 Schog 20 gr.
— Vicaria b. Marie virgiaia d. Rudolfli Marachalke habet
8 Schog 4^ forenseä ordei et 3 Modios, 2^ foronses fru-
meoti, 3 foronses auene I Schog T gr. 1 .X 1 ob.
Arttern
— Vicariti 8. Andrec d, loh. Berka habet 181 Schog
4 Schog 39 gr. 1 Jv I ob.
fol. :
. — Vicaria S. SebasUaci Ü. loh. flschor habet 1
et NuJla Blada 43 gr.
— Vicaria S. Cnicis d. Rudolffi Maraehalks liabet 4 fo-
TGnsBB SiliginiB 4 forenses ordei 1 Schog 12 gr. 4S gr.
1 -X 1 ob.
, — Yioaria Sanctorum petri et pauli d. hermaoi Schowb
habet 4 forcnaes frumenti, 4 forcnsss ordoi, 1 forenHem
Siliginis, 1 forensem aaeae 1 Schog.
Voystet
Vicaria 8 Juliane virginiH d. lacobi laenberg habet 3 fo-
reDBCB SiliginiB, 3 forenses ordei et 3 Schog —
- — ■ Vicaria B. Marie Tirginis d. lohannis Isenbei^cra
habet 9 Schog et 1 quartale agrorum 30 gr.
. — Vicaria 8. Ändree d. petri homycke habet 3 forensea
ordei et 3 forenses auene et 5 qaartalia agrorum I Schog
Summa 4 Schog 1 gr. 1 ^ 1 ob.
fol. 148».
: — Vicaria Nona corporis cristi d. BudolEfi Uarschalka
habet 13 Sohog 39 gr.
Ode
ziehe
dt — Vicaria Noua Ibidi
Sohog
lohannis Sanderi habet 24
I Schog 12 gr.
Ederaleben
dt — Vicaria Ibidem d. loh. bechstet habet 6 forenaeB et
2 ModioB frumenti, 5 forenaes ordei, 1 forens. auene, et
2| Schog 1 Schog 13 gr. 1 A. 1 ob.
dt — Vieaiia Noua Corporis cristi d. Symonia Kremei habet
15 Schog 46 gr.
Ichstet
dt — Vicaria S. thome d. hcinriei lower habet 7 florenoa
3 forcDsoa frumenti, 2 forensea ordei, 2 forenses auene
52 gr.
^^^^Kf ^^M
^^^E^»^ria S, kurentii d. Iah. Woberg habet 24 Schog ^^^|
^^F Schog 12 ^^M
^^F Summa 5 Schog 53 gr. 1 X 1 ob. ^^H
1 ^^M
Sedes grusson dal 7^ Maicas 1 lot ^^M
da^Jit Tt infra folio aequenti Tola Summa facil 71 Schog ^^H
i « gr. 1^ ob Nota In jinliqiiis regislris nullibi reperi- ^^^^
tur 1 hl, Sed lantum 7^ Mareae. Imo In registro ^^^^k
dbimen sunt signate solum 7 Marce et 1 lot ^^^|
Böes»». 5 lot
Tuatzoahuaeu 5 lot it. ff'a/ff- ^^M
■ßaliiliQBen Maior 5 lot
gattgus paltiiiger obtinuit in ^^^H
, ttartgrussen (!) 5 lot
vrbe, quia Juit litigiosiim ^^^H
Cüneen 5 lot
lallxeym 5 lot
5 lot ^H
lioVtKetigel 5 lot
westeniengel 3 lot ^^H
Ounatet 5 lot
foltengel 3 tot ^^|
CapeUa Ibidem 2 lot
Topatet Superior 3 lot ^^|
■wiBBensehe 5 lot
Topatet Inferior 3 lot ^^|
Kutzeleben 5 lot
pfhaifenhofen 3 lot ^^|
Tenatot 5 lot
Ttenhusen 3 lot ^^|
Capella Ibidem 1 lot ^^H
^^1
fyehBtet 1 iot
Neuweszeaszen 1 lot ^^H
Schliffe 1 lot
Balnhuszen Minor 2 lot ^^^|
Ladeszbora 1 lot
la den offhotLen 3 lot ^^H
Strusfart 3 lot
&ommgebofen l lot ^^^|
Capella Ibidem 1 lot
Teustet Minor 2 lot ^^|
■Wiinnerszieben 3 lot
lotzen Sommeriagen 3 lot
hornsommeringen 2 tot ^^^H
gangolifg Sommeringen 3 lot
Ronstet ^^H
CapelltL Ibidem 1 tot
Kroborn \ ^H
bliderBtet/ ^H
Schwerstet 3 lot
CapeUa propo herbialeben 1 lot ^^|
Abswenden 1 lot
vide in antiquis registrin Sab ^^^M
^^^
Sede herbissleben sed male ^^|
hornBchTende 1 lot
GruuiDgen filia gruben mlta bniia
iiil re/ierilnr Et eSt llfeldeasium
Archipieabyter dodit preSei
I 7 0 Schog 2 gr. I X.
fol. UQ".
»eqaantur vicarie Sedia gruaaeo.
If artgraaseii.
dt — Viooria S. Sebastiani olim habnit 24 Schog d. Cas-
pori coci Sed quia cansus sunt deaolati 35 gr.
dt — Yicaria Trium regum d. Casperi thammenhain habet
24 Schog 1 Schog 12 gr.
dt — Yicaria Corporis oriati A. lacobi Mallam habet 3^
foreuaea frumenti et ordei et 3 Schog. dcdit per doctorem
lohannem Somraering de bouia relictia per eum 30 gr.
dt — Yicaria Capelle B. Marie Virginia d. finderici pordigal
habet 8 Schog ö agros vineti Xola : tempore dielheri de
dil lantum 30 grossos. Sed pru iusla taxa liiiius sabsidü
dabil adhuc 1 scAug
dt — Yicaria Sanotorum Nicolai et Kuoigunde d. bemrioi
puluttimecher habet 13 Schog, I foteuaem Siliginis I fb-
rcDaem oidci , 1 forenBem Uisti framcDti et ^ agnun
Tinoti 1 Schog
Summa 4 Schog 5 gr.
foL 150".
dt — Yicaria 3. Juliane In Capella b. Virginia In appfeu-
thail d, laoobi lybolt alias yoyt habet 10 Schog, 1^ mal-
dra frumeuti, | Maldmm aueae, 1^ Ualdra ordei, 1^
agroa Tineti 1 Sobog 16 gr. 1 X I ob.
dt — Yicaria In Capella S, vrbani et gerdnidia d heinrioi
rentwig habet 24 Schog 1 Schog 12 gr.
Clingen
dt — Yicaria S. lohaunia euangeliste In Capella B. Andrea
ante Castrum d. lob. Schuman habet 2 agros Tineti 3
Schog 44 gr., 1 Jilaldrum framenti 20 gr.
dt — Yicaria Sauctorum gumberthi, Beat« Yirgiuis et Ni-
colai In predicta Capella d. loh, groaaen habet 3 Schoj^
RtiglstTiini BalnüH.
159
ät — Vicana B. Marie Tirginis et Nicolai in parrochiati S.
gumperti d. heinrici Beringeu habet 1 fonraBem SJHginia,
l forensera ordei, I foreusem auene et | Sohog 14 gr.
Sumnia 3 Schog 2 gr. 1 ^ 1 ob.
fol. 150^
pffhaffenhofen
dt — Vicaria S. lohaanis A. Conradi putz habet 6 Schog
21 gr. 2 -X
dt
d. loh.
habet
— Vicaria Capelle 1
2 Alaldra firumenti 1 S gr.
Talheym
Vicaria S. Catherine In Capella b. Marie virginis d. Ber-
tholdi diderickes habet 4 forenses frumenti et ordei et
2 agroB Yineti £t dicitur aucta cum 10 floreuis et vineta
pre&te capelle. Jti qua fuit alia JSoaa vicaria 10 ßmeu.
fuam Casperui Brun ambas possedil —
Stusfert
. — Vicaria S. Juliane d, henningi attearodt habet 4 Se-
xagenas et Nolta Blada 12 gr.
. — Viearia In Castro d. lohanuia doaati habet 5 maldra
frumenti, 4 Maldra ordei, 1 Maldrum aaene, ä^ Sohog
Monete Saeberg. 1 Schog 34 gr.
Summa lateria 2 Schog 25 gr. 2 Ä,.
'eleb
fol. 1
■ Vicaria B. Uarie Virginia d. Nicolai pistoris habet 4|-
' Haldra Siliginis et ordei et 1 Schog 42 gr.
Weatgrussen
I — Vicaria Triiim regum d. heinrici Reysael habet 6 fo-
teuBea frumeuti, 6 forensea ordei, 3 forenses auene
1 Sohog 4 gr. 1 X 1 ob.
' Vicaria B, Marie virgiois d. loh. Beringer habet 1 fo-
1 Siliginis, 1 foren^em auene, I forensem ordei et
i Schog 17 gt.
dt Tic&ria S. Catherine d. loh. Cjmmennan habet 6^ l
M:ittel Sommer
dt — Vicaria S. Nicolai d. Nicolai Eysfelt habet 2 forenses
frumenti, 2 fotensea ordei, 1 Haldrum aueue Erffurdens.
Mensure et 3 Schog 34 gt. 1 Jv. 1 ob,
gamma 3 Schog 4 gr,
fol. 151**.
Lateen Sommeringen
dt — Vicaria B. Uarie rirgiiüa et Sebastiani d. theoderici
Mesaeischmet habet j- maldrum &umenti, -j maldram Si~
Üginis, 2 Ualdra ordei 2 Maldia aaene 24 fioreiioa et l
agmm vineli 2 Schog
dt — YiciiTia Capelle S. Catherine d. heniüngi Bonenten
habet 10 Schog 30 gr.
dt — Vicaria S. Nicolai d. loh. Zcymmennan olim habiiit
4 Schog 1 forensem Siliginis, 1 forensem auene, 2^ agros
aalicia I agrum vineti. Nodc rero habet 1^ Ualdra fm-
menti, Ij Ualdi-a auene, 4 Schog 30 gr.
Eutczeleben
dt — Vicaria In parroohi&Ii Ibidem d. Nicolai flecke habet
In Talore 10 Schog 30 gr,
dt — Vicaria Capelle Beate Marie Virginia d Nicolai flecke
qnia exilis est 10 gr.
hus Sommeringeu
dt ^ Vicaria B. Marie virginis Ibidem
ad Sedem et lilic dedit qnotam snam
Stimma 3 Schog 40 gr.
fol. 152».
Gangolff Sommetingen
Vicaria altaris Beate Marie Virginia d. Andree Selen ha-
bet 4 Mansoa aut pro hiis 5 Schog vt dioitur —
1 Capella Speotat
ad Sedem
Teustot
dt — Vioaria Corporis cristj d loh. gobel habet 23 Schog
Monet. Sneb. 1 Schog 32 gr,
dt — Vicaria Sanctorum potri et paulj d loh, opetcz habet
30 Schog Mouete Sneberg. 3 Schog
dt — Vicaria Capelle S. Eliaabet d. Niuolai rebeliug habet
9 Schog Sneberg. 36 gr.
dt — Yicaria S. Catherine d. hearioi ochsaener habet 4^
Schog 2 foreneea Siügiaia et ordei 29 gr.
dt — Yicaria Sanctorum Sebaatiani et fabiani d. loh. Mub-
zeler habet 12 Schog Sneberg. 46 gr.
fc ät — Yicaria B. Marie virginiB In parrochiali Sancti wiperti
^^^Kfi. Anthonii hom habet 2 Schog et 3\ Maldra SiligiDia
^^B 39 gr.
^^^^r BotDina 6 Schog 4 gr.
■ fol. isa"".
dt — Vicaria in leproaorio d, lacobi wernhon habet 13
Schog 62 gr,
Tenstet Uiuor.
— ' Vicaria b. Marie Tirginia d. loh, dreffart habet 8j
34 gr.
■ Vicaria Corporis oriati et Sanguinis domini Martini
^adenthail habet 9 Schog Sneberg. 36 gr.
In oBthofeo
■ Vicaria S. Cruois d. Nicolai Walle habet 11 Maldra
menti Molhusensia Menattre 22 gr.
Tenatet
- Vioaria S. Michaelia el omniiim animarum d. loh. dref-
t habet 14 Schog 56 gr.
- Vicaria ß. lodoci d. Heinrioi Beyenruther habet B^
Bohog Sneberg. Et licet sit de antiquis ricariis, in regi-
9 tarnen antiquis non reperitur, 34 gr.
1 Schog 54 gr.
11
102 Bcelstniiii RntnUil
foL 158'.
dt — Vicaria S. lacobi in CapeUa hospitatis extra Maros ä.
loh. hörn habet 7 Sehog Sneberg. 28 gr.
^t — Commisaio In parrochja S. Wiperti i. loh. Hora 7
Schog Sneb. 28 gt.
dt — Commiasio S. Asne In Capella S. lacobi d, Uartini
frendentbail habet 8 Schog Sneberg. 32 gt.
(It — Vicaria Koua, S. thome io Capella S. lacobi d. loh,
opetz habet 9 Schog Uouete Sneberg. 36 gi.
dt — CoinmisHio Noua S. Anne per laureatium Bireygen d.
loh. Musieler habet 7^ Schog Mon. Sneb. 30 gr.
Summa 2 Schog 34 gr.
fol. 153 ^
Sedes Germax dat 5 Marcas 1 fertouem
dedit Tt in&a folio aequentd Tola Summa facti 56 Schog 31 gn.
YolhoBen
plebani Nene et ueteris Ciuitatis 2^ Marcaa.
Oermar
BoUtet
Komer Wiperti
Eomer Marie
Velehte
Ueler Haior
Heier Uinor
Domde
lengenfelt
hoiaünmr
Buthenheilingea Snpsrio:
laemheilingen
Hospitale in Molhuseu
Hetczerode
llyen,
Graba Mahr
l aolidos Noia : Singulas So8^
Juit laxatus ad 13 gr. 1 .X..
' Nicolai /■ofluiali
■
P ^^H
^^^earoo^IISs
vmaiito ^^^H
Ebralderode
^^^H
Keysersbain des
olat ^^H
Eoysele
2 Abbaus vulkenrodensU ^^^^|
forste
^^^1
Salnelt
^^H
Graba Uinor
^^H
Sampach
^^H
Äffenheilingeu
Murlua ^^^H
* poppeutode
^^H
ymmelliusen
leproxoriiim ^^^^|
Trbecli
^^^1
Aldenguttern
^^^H
Oygereden
^^^1
Butt enbeilin gen
^^^^1
1 vindenberg
^^H
Archipreabj
rter dedit pro Sede 54 !!chog 35 gr. ^^H
^^H
^H Be^u
antur vicarie äedia Qermar. ^^^|
Molhuaen ^^H
Ad Sanctum lohannetn. ^^H
^^^^^- — Commista
rio owlep Vicaria S. Authonii, Michaelis et ^^^|
^^■4 doctoram
d, apelonis francken habet 28 Ualdra fru- ^^H
^^^^■nenti ordei eL aaeae Mensure Molhuseus. quod oeriim ext- ^^^H
^^^BaAmo/ur (?) docior dingeUtet, et 1 6 Sc/iog. de Manu Mut* dt- ^^|
^^^^eilur habere
39 Si- ^^
^^^E — In relardali* d. loh. rolsag Tioaria Sacctoram Andree, ^^^|
^^Higregoiii et Anne d. Cristofferi wirtzburg habet 14 Mol- ^^|
^^^Ldnt tritici et
Siliginia, 7 Ualdra ordei, 2 floresos 26 gros- ^^^H
^^^^BIbob antique
MonetG Sneb., 2 aucaa 4 puUoB Micbae- ^^H
^^^^BUqob: quimili
im luhanriis de grossen dedit tempore Mitlhs ^^^H
^■42 er.
^^H
^^■Vioaria S. Bonifaoii In choro In Sianmo alUiri In Saoti- ^^H
^^^Ltia d. Tilomanni Beyaolt habet 6 Schog gladiatog qum- ^^|
n* ^H
164
B«gistnmi SiAsidt?.
dam d. Aetiiiici prusssen , depositi l/ermatit morsche \
gerenlis In ihrla hiferiiiri lemjiore Jacobi\ et vk
fiabiiil 20 gr. Snebcrge/ises in t-ensii —
dt — owlep Ticaria Siimmi altaria d. Conradi fleiBchoawer
habet 6 Schog 36 gr. 4\ Maldra Siligiaia 2J Muldra
auene Molhasenais inensure 26 gr.
Summa 1 Schog 5 gr.
fol. 155 \
Yicaxia decem millium martyrum d. Bariholomei Schwert-
feger nunc vero d. loh. Nydenstein tempore larobi deinde
lohannü schrieber alias hülschenhetle in aideadorjf habet 4
Uoldra Siliginis, 2 Maldra. auene —
dt — owlep Viearia altaria Sanctorum philippi et laoohi
apoatolorum In choio d. lob. Blideratet habet 2 Maldn
tritici Menaure Molbusena. 9 gr. ,
Yicaria altaris B. Marie yirginia et S. lodoci d. loh. de
Eiffa habet 6 maldra Siliginia Menaure Molhuaena. ijuon- 1
dam d. lohannis fymchea plebani in IVesthusen prope gO'**
(kam —
dt owlep Vioaria altaria 10 millium martyrum d. lob, gotze-
rot habet 4 Schog plebani in äischojßgultern 12 gr.
dt owlep Viearia ad altare S. Cruoia d. beinrici Weberstat
habet G maldra frumenti, 3 äorenoa, lä Sncberg. groBSoa,
4 pulloH, 1 aucam 17 gr. 1 -X 1 ob.
Viearia Sanctorum philippi et locobt In altori apostolo-
rum In choro ad dextrum latus d, lob. Jybolta habet 4
Maldra frumenti Molhuaeus. menaure et 9 Schog Monete
Sneberg. quondam de batdeaini —
Summa 38 gr. 1 -X 1 ob.
fol. 155<>.
dt — owlep Viearia Corporis cristi et Beate Barbare ia Ar-
mario d. Magiatri Ificolai rotwardi habet 13 Schog. Qaia
Subcollector minus dedit quondam D. lohannis Schnyppe
24 gr.
dt — Viearia Corporia eriati in Noua Capella Siue Aimario
et habet Ännexam Stipam (?) habet 31^ Schog doctoris
lohannia Sommering SigilUferi et Collectoris Nihil
Btgbtnun Snb^li. ^65
K — In dorlii hijiriori micAi Vicaria Sanctorum Bonilaoü et
Mppolonid lu t^ummo altari d. tiermanDi Uorsclien habet
I Bchog gitin liubel Iniiliim 2 florenos, quondam henriti priis-
mtea tilonis rcijnboll IViiur. d. loh. de Sackssa 8 gr.
I owlep Vioaria alLoriB Sanctorum Andree et Anne de lo-
Bliams hasenlieiD habet 27^ Moldra frumeDti ordci et aucne
I Molhusensia McDaure '/iioiidaiii lieinrici nbcruliiiszen et lo-
t hingdbaia 30 gr.
k-Ticaria ad altaru Quatuor doctorum &. Nicolai Walle ha-
|;bet IS Kaldra Siliginis Molhusena. Uensure et 2 flore-
^os guoiidom docioris hiltwini Bidenhap cuiiis lestamenlarii te-
imilur —
B' — Vicaria B. Marie virgiuis et 8. crncis d. petri win-
I in Elf. fiiil possexsiir vitmus 30 anmii habet 1 mal-
^drum fhimenti 3 MnLdra 2| t^uartalia aaeae, 2 pullos "i&i-
lohaelinos et 2 pullos cariiispriviales. Scilioet in regiatria
I. Muths est tertia ia erdine et habet In valorem 9 flore-
\ HOB et dedit tunc 9 Nouos, verum olim habuit, sed nunc
r In Yilla lengefelt uff den eckern atrupich gewaehasen,
»Sta dixit se rna cum officianto habere 7J^ sohog Uonete
^iMneuBia vt in retardatis
, 1 Bchog 2 gr.
fol. 166'.
■Ißoaria Sonctonun dorothee Catherine et Barbare altaris
i ehoro ad Siniatrum latna d. Criatiani Celias (coirigii-l
fCiriiici) habet 1 Bchog 2} Maldra frumenti et otdei Men
Inue Molhuaes /lubet ex resignalione d. Simonii Itani qui
mn uixtl de 23 a/ims
iowfep Vicaria S. Iah. euangeliste In Bummo altari d
PConradi Bock habet 4 Schog quondam loh. ßtslingis 12 gr
wlep Vicaria Sanctorum petri et pauli in Hummo al-
[ tari d. danielia Strutman habet 2 Schog öü gr, 2 J\. Mo-
f neto leonenais. ijuoiii/am lok. huiioldi. Alagistrirotmat, Tbeo-
*derici Seltuman. 9 gr. l -X,
W^ — omtep Vicaria Sanctorum B. Marie, lodoci et apolonie
altare Sauctorum apcatolorum philippi et lacob! In
lohoro ad doxtium latus eitum d. lohannia hokela habet
ns
S flanBU, 4 Saebnsensea, 2 Xalim GnDaaali 3 Mrfdri
ordet 5 Ualdm atune Xeniaie XoÜHtMBni 3 «neu et 3
piülos 40 gt.
4t — nwlep. — d. flnartmiliiamiu Mi^nuitmus caUmtar Ti-
uvift B- Usrie Tiighiü sd altam B. Uane rägiius A.
BerÜiolili Mecbterscfantet habet 4 florenos .Virnc J. .View-
liu TÜMekei ftltbaai üt .ffdeslel 18 gr.
Sumina l Scttog 19 gr. 1 J\~
dt — j»fc4i Yicans tuidaatm milliam virgmam d. Caapen
Storlser 'i htnaek habet 6 Ualdia finmeati , 6 maldm
auenti Measure Molbnseasis, 4 doreuos, 1 «nr-am^ 4 pai-
loa fiUMidaiM d. Ai-ianvi guate^ei et borgkardi hiüen, äaUt
mAi 30 gr.
Vicaria altaris deeem millinm martfnun d. Michaüa Ve-
lar i{Uoii<lajn thtjodfinci thoaea babut 9 äohog fitoadam
d. loh. Schuckarl ei Idem trnrler. lu itol&iatu reiidel —
dt — VicariA ad altaN S. crucis , Sanctotimi petri Andres
et lesrii d. Xoh. MuriMi pitbwti In Erich lemparr facabi
Md /nuMT ä. loAiuuut mdulffi Erßiträewi —
dt — Vioaria sltaris 3. S«baetiiuii d. Baltaaam Hailis habet
4 Sohog quoudam d. loh. Sachiaz« la StoIb«i^ vt in rr~
dt inirieft VicoTia S. lobaniUK In Samma alcaii Mogütn beiii-
tioi iiraagG habet 2 Maldra tiitici, 7 ICaldia Siliguiia Hah-
husdus. t J äi^og ijiioaiiam damiuorum hermwtni Baragurt
et tifh. kufftant 21 gr.
dt vaemt; ?iuüus lituius Ticaria altera od altare 9. Sebaatiani
d. Berahoidi Schieis q^uoadam Liceotiati heimaiiiu St»-
Icdlburg. Nihil diuitur haben in oorpoie Hilttl
Sonuiia 51 gc.
fbl. 157».
In ponta Uolhaaeg.
dt — per 4, bermanauat pjhiffer Viuaria S. Crucis d. dootona
Valentini de Stutthtiazeu habet 3ä Sorenos Ita mfu
JHt Vollecliir cmsiium Mugisler S{?) prange OJßcialis Norl-
hus. ei laliler eU'am cuatiiiet regiftrum dunen vt in relardatis
•i Sohog 27 gr.
Vicaria altaria b. Marie Tirginis d. Conradi Voigwin ha-
bet 25 Schog Sntßiil MagUlri rabea dabit 1 sckog 12 gr.
Miilhs —
Tioaria B. Marie Magdalene Id Suituno oltari d, loban-
täi de Erffa habet 24 Schog, olim Nicolai vete habet
11 Sohog, 47 grosaoa ontiquoB 2 Jv Monete Snoberg. 8
suoas et 15 pullos quoiidam d. Nicolai h'uiiolt —
Vicaria altaris B. Marie Magdalene d. Nicolai Kremet In
Erjf'a habet 1 florenum ginindiim iSiealai liitse
dt mielii Vicaria altaris S. Anne d. Valentini Kodeman ha-
bet 20 Maldia Siliginis Menanre MoIhuBOUBiB guoudtim
borghardi hi'lhn. />. Tuppelstetn 45 gr.
dt oailtp Vicaria B, Marie virginis d. Conradi Voigwin ha-
bet B Schog Slonete Snebei^, 32 gr.
Summa 1 Schog IT gr.
fol. \b1\
vwlep Vicaria S. Anne d. Bemhardi rodemaa habet 20
Sohog MoDete Soebt^rgene. 1 Sohog 20 gr.
owlep Yicaria Sanctorum Anne et Triam regum d. lo-
luuinis de hayn habet 16 floreDoa quandam Iah. Rokue
l Schog
-~- owlep CommisBio B. Marie virgiiUE et B. loaep d.
Bernhardi rodeman habet (i Schog Suebergona. 24 gr.
owlcp Vicaria Noua B. agnetis In altari 8. Hioolai habet
20 Schog 3 gr. 1 X 1 ob. Monete leonensis. ^ Maldrum
frumenti, 1 aucam, 4 poUoe Magistri Nicolai rotwardi
pnmi poaseasoria et ccaatauratoris dedit eo minua scilicet
36 gr.
owlep Vicaria Noua B. Marie Magdalene et loh. euaagelisto
In Sommo altari d. heinrici godeken habet 8 Schog Mon.
leoneasis et 1 Maldrum irnmeati Menaure ErSardenais
Summa 3 Schog ä2 gr.
fol. I58\
In Capella Saucti AathoniL
Vicaria altaris Sanctorum petii et pauIi in altaii omniuin
apostolonun d. Caaperi rutczel habet V2 Schog 53 groa-
aos 2^1 ob. monete leon^nsia, 7 ifaldra Eramenti, 3
Ualdia ordei, 1 Jlaldram auene M^eosure Uolhaseasis 6^
(!) ancas 6 pullos Michaelinoa et 8 pullos carnJspriuialea
dicilur quoniam d. yieutaiii Enge/man Juerit possessor pro
eodem tempore —
Vicaria altaiig B. Marie Virginia ä. heuningi Meygei In
heiligenatat habet Std fitit quondam heint-ici raben lune ha-
buil 13 Sehog Et dedit MuCht 13 Nouos Et vicaria habuit
9 ßor^nos.
dt owlep Yioana S. IfartirJ ad altare S. Michaelie Magistri
lohannis Rammen habet 12 Schog 26 gr.
dt Mieki per decanum Sa/censem Vitaria S, Cmeia Erhardi d.
weraheri haken habet 9 Schog Monete Sneberg. quondatn
Magistri heinriei sculteti 36 gr.
dt miehi Vicaria 8. Änthonü In Summe altari d. Arnold!
pothoff habet 7 Maldra Siliginis, 3 Maldra ordei Men-
aare UolhiiaenaiB quondam lok. hopfener 15 gr.
dt vticki Vicaria B. Marie virginis et S. Aathonii In Summo
oltari d. loh. buszen habet 10 Maldra framenti Molhua.
Meneure. 18 gr.
Summa 1 Schog 45 gr.
fol. 158''.
Vicaria altaria Sanctorum Aathonii et Msurioii In Medio
Capelle d. loh. Bomers eolligit per se census, quondam d.
loh. hubolt —
dt — Vicaria S. eruoia d. lohanis Sommeringa doctaria Si-
gilliferi et Colleotoris habet 25 Schog 44 gr. Nihil
dt — Vicaria Sanctorum Bartholomei laurentii et Erasmi do-
mini laurencii roszen habet 2 Maldra frumenti et 2 Mal-
dra auene Mensure Erffurdena. ot 2 Schog quondam Ma-
gistri lohannis Sommerings vt in retardalis
Vicaria altaris Beate Marie virginiB d. loh. gölten Iiabot
1 1 florenOE
Vicaria Saactormn Bortholomci, laurencii et Erasmi la
altari S. Bartfaolomei d. lohannis haaenbeyn iu welpich
habet —
dt iiu'lep Vicaria S. MartiDi ad altare S. Michaelis habet 7
Ualdra Siliginis MolhuseiiBis Monsate 3 Schog 20 gr. d.
lohannis hokeU ducatii In Burazla 18 gr. 2 ^v, 1 ob.
Summa 18 gr. 2 -X 1 ob.
foi. 159*.
Yicaria Sanctoium petri et pauli ad altare S. Bartholo-
mei £t dioitai vicaria Saactorom Bartholomei, laarentii
et Eraszmi doctoris loh, de Saohsza habet 1 7 forenses,
qtiottdam doslori.1 nilandi —
dt owlep Vicaria Saactorum lacobi et Catherine In Testudioe
d. Heinrici Arnoldi habet 5 Schog Monete Sneberg. Sune
d. heinrici hejjenruler In lenslet 20 gr.
dt owlep Yicaria paothaleonis ad altare omnium apostoloram
d. Äpelloeis &ancken habet 1| Maldta frumenti I Hal-
dmm \ quartale ordoi, 26 eoUdos et 15 SnebergeuBes
Consutattix ibidem (wohl coÜalor?) 14 gr.
In pretDtio Molhuaensi
dt mic/ii Vicaria Triam regam
24 Schog Monete leonens.
, 1 Schog 56 gr.
Magistri halberatat habet
1 Schog 12 gr.
Interroga, quot sint v
Aide
uttern
Timiia B. Marie Virginis ad 8. Martiaum d, tilonis de
hain habet 8 Schog —
tiwlep Vicaria 8. Cracis Ibidem d. Coniadi Volgwin Ibi-
dem habet 1^ Maldra fromeati, 2 Haldra ordei Mensore
Erffardensis et 1 Schog 26 gr.
üwiep Vicaria In Castro d. Conradi Volgwin habet 9^
Ualdxa framenti, 3^ Maldra ordei, 1 Maldmm aaene Erff.
Hena. 54 gr.
owlep Vicaria Triam regnm In parrochiali Ibidem d. lo-
tLsnoU gryabacb habet 2^ Maldra framenti, 2-^ Maldra
^^H ordet, \ Uoldium aueoe Erffard. SIenEttre et 6 Schog üo-
^^M nete Sneberg. 1 Schog 3 gr.
^H BnthenheiliDgen
^^H dt oie/eb Vicaria S. Crucis d. hermaaiii gyazen qnondam lo-
^^1 haauiB Schwitzer habet 8 Schog 28 gr.
^H Summa 2 Schog 51 gr.
^H
^H Eoruei
^^H dt owie/i YicarJa Noua B. Marie Virgiuia d. Conradi Ijolstet
^^m habet 16 Schog 48 gr.
^H fiolBtet
^^H * dt ouitep Yicaria Nona S. Catherine Id Capella Ibidem d.
^H ÄDdrea Staia habet 18 Schog I Schog
^H Sedes Blicherode dat Z^ Marcas 1| lot.
^^B dedit vt in&a col. aequenli Nota : In anliquis registrts sunt
^H nigimte 34 Marcae, 1 lot, 1 quentia ; Sed m lola Sede nul-
^^B tibi reperilur 1 queiitia. Ergo videlur mihi errorem
^^^ commissiim
^^1 tota Summa &cit 38 Schog, 34 gr.. 1 ^, 1 ob.
^^H plebauus in Blicherode \ Marcam
^H Baidirfelde 8 lot
^^H Ikfounichrode 1 lot
^H lutterode 3
^H Bischofferode 3 lot
^^H Gosynhach 1 lot Abbalis Gerrnde
^^1 Weriogerode 1 lot
^^M Badungen Maior 3 lot
^^H Baduugen Miaor 1 lot
^H Summa 1 Schog 48 gr.
^H
^H Bula UaioT 2 lot
Rodictaen
^H Bula Minor | lot
welkerode
^^^ lipprechtecode 1 lot
Aaacha Singuli 1 lot
^^H EeyBQrshaynETeohen 3 lot ad Ger-
heygenrodo 1
^^1 rode |SulDZciagen | 1
Uebra Superior
Gebra Inferior
Soletete l
B«DiigeD
Btgiatram Subsidü.
Holdnugen
1 lot
7 lot
Harsche uro de
NuweDGtat
Wolffingerode
Ytenrode C&polla
Eraye
wUBtade
wylrode
wolrode
Arohipresby ter dodit p
23 Schog
13 gr. 1 X
demp tis pr elstii
— Abbaa Monasterii In Gerrode dat 5 Maroas 10^ fioreuoe.
Sequuutur rioarie Sub eadem Sede.
Blicherode
— Vioaria 8. Nicolai d. Nicolai weddeler habet 9 foren-
aeB Mixti et Siliginis et 4 Uodioa ordei , 2 foreoseB 2
Uodios auene, 4^ Sehog. 1 Schog 24 gc,
— Commissio Noua Corporis cristi la parrochiali d. loh.
vnnicke habet 7^ foreosea framenti, 2 forenses oidei, 8
Sohog, 24 gr. 1 Schog 22 gi.
■ CommisBio Noua S. Sebastiaai d. Ade Korber habet 2
. forenaes Mixti et Siliginis, 6j^ Sobog 33 gr.
- Vicaria S. Catherine d. lob. Schmet habet 2 äoreuos,
- forenaeB Siliginia, 2^ foronses ordei 41 gr.
■ Commissio dominomm Calendarum d. loh. Stolle ha-
bet 8 fiorenos, 2 forensea oidei et Siliginia, 1 forensem
auene. 44 gr. I ^.
Summa lOJ flor. 4 Schog 44 gr, 1 -X, '
fol. 161'".
— Vicaria Capelle S. Crucia d. loh. Byokenritht habet
24
i gr.
- Vioaria S. Wolffgongi In Turri d. lob. Wynemat ha-
172
bet 12 florenoB et 6 foreosee &ameiiti Mixti
2fi gr. I .
dt — Yicaris 8, laoobi A. tbome hoffmaoo habet 20 Uo-
dios fronienti 24 SlRldra anene 17 gr.
In Elende
dt — Vicaria Capelle Ibidem d. Conradi Klutbe habet 3
Scbog antique Mooete, 6 forenses £ramenti, 6 forenses
ordei, 6 forenses anene, 6 forensea tritici 1 Schog 21 gr.
dt — Vicaria Secunda in eadem Capeila d. heinrici hartung
habet 16 forenses Siliginis et ordei et 3 forenses auene
1 Schog 45 gr.
dt — Ticona Tertia In eadem Capella d. lofaannia Becker
habet 3 forenaes tritici, 16 forenses Siliginia et ordei et
1 forene. auene 1 Schog 39 gr.
dt — Commijjsio Nona S. Sebaatiani In eadem Capella d.
Yaleatini Elckenbrecht habet 7 forens. Silig. 4 flot. 1 Schog
1 Schog 1 gr.
Summa 8 Schog 5 gr, 1 .X.
fol, 162'.
Gebra Inferior
dt — Commisdo Nona altaris S. Anne d. Nicolai gothegast
habet 3 forensea Siliginis et ordei et 2 forenses aucae
30 gr.
Sedes Eanewerff dat 2^ Uarcas demptis preUtis
dedit vt in&a Sola: In regislris danen stant laxe magne
Tota Summa facit 26 Schog 50 gr.
plebanus S. petri Ibidem 18 Sotidos 4 .^
plcbonns 8, Nicolai Ibidem 14 Solid.
Capolla S. Egidii Ibidem 6 Sol.
Beia Superior HS.
vnlleratet S sol
Besä Inferior 12 sol. minus 4 \.
Masleben 10 Sol. minna 1 X
Schynstete 6 Sol.
Kyadelbrucken 30 sol. 4 X
Begistrani Snbgidii.
LUS I Jv
m
rode 5 soL i
senbarg 6 sol.
ragesslebeo 16 eol.
, 11 8ol.
i In Trebra 7 Sol.
1 14 Jv. Comendator in gryffltet
utet 10 Sol.
^ohipreabyter Sedis dedit pro Sede 25 Schog
2 0 gr.
SaminB lateria 2S 8chog SO gr.
fol. 162^
Prelati Sub eadem Sede.
PrepoBitas llanialium in fiimrode dat 2 Marcas.
Frepositaa UoiiaBterii Mouialiam in Capeliu dat 2
[ Uaroas 11 florenos.
Heqn
adem Sedi i
erff
E — Vicaria Sanotoruin fabiani
Bdtee habet 18 f
t Sebastiani d. loh. Au-
1 Scbog 16 gr.
fromfltet.
' Ticaria Friniissarie Ibidem Magistri lacobi Mellarn habet
4 foTenses frumeuti ordei et aaeae. dedit per dootorem
lohannem Sommering Sigilüfeium ex bonis detellctis 27 gr.
Eyndelbrucken
' Vicaria S. Vrbani d. Conradi Schmeta habet 16 Schog
48 gr.
I — Vicaria primissarie ultaris B. Marie virginis et Mar-
rethe d. loh. Bolstet habet 31 floronos 30 Modios fru-
QÜ et ordei et 3 agios viaeti 2 Schog 3 gr.
i 14 floi. 4 Schog 34 gr.
fol. 163'.
f' — Ticaria Noua S. Cmcis, S. Trinitatia et Corporis eiisti
B-d. heinrici Badra habet 21 florenos et 3 agroa vinoti
2 Schog
174
Sachseeaborg
dt — Yicaiia Ibidem In Castro d. füderioi ex Comitibna de
Biohelingen habet 13 forensea frnmenti ot ordei 1 Schog
12 gr.
Vicaria In pairochiali eccleaia Ibidem d. loh. graman
alias emeriti habet 5 Schog —
UoDBaterinm Capalle
dt — Vicaria £. Marie Tirginla Ibidem d. Kioolai owlep
CommlHHajii et Collectoris habet 3 Ualdra frnmeDti et oi-
dei Erffurd. mensure Nihil
Sedea Eircheylingen dat ü Marcas ^fertooem
dedit Tt infra coL. aequenti. Xota Summa facit 83 Schog
32 gr. 1 ^ 1 ob. A'ola : la ^ntiquis regislris nun ßl
Mentio de ^/ertöne In eerlis vicariis
Vargila Maior 1 fert.
VargiJa Uinor \ fert,
Capeila in vargila Maiori \ fert. wilhelmtte iit Ikona
Neylstet Uichäelis
Summa 3 l
: 12 gr.
Merxleben 1 fert.
Tungeabrucken 1 fert.
Naeiibeilingen 1 fert.
Kirchheilingen Uarie \ fert.
Kirclieylingen Bonifacii \ f.
Kircheylingen wiperti J f.
Sunthusen Marie \ f.
Sunthusen Bonifacii \ i.
Ärchipresbyt er Sedia
foL J
Totteleben \ f.
Welspech Snperior \ f.
welapech Uaior ^ f.
Trieben 1 f.
Blanolieuburg ^ f. Bona vüfl
Bruchatet \ fe. AbbaUs Oer
Cletstet I f.
Neylatet leorli { t
pro eadem dedit Totall
Sequuntur vicarie eiusdem Sedia Nuenheilii
dt — Vicaria B. Marie Virginia habet 24 Schog 3 1
frumenti d. loh. hoberg Archipreabyteri
Summa lateria et Sedia vt aupra
Re^Strnm Snbsiilii.
175
toi. 164».
• Tiooria Sanctorum phüippi et lacobi d. Aodree Ste-
r bener habet 8 Schog Snebergi 32 gr.
r — Yißaila S. Crucis et petri d. Cristiani pffhil habet
r 17 Schog Sneborg, Monete l Schog 12 gr.
- Vioaria Sanctorum Andres et Bartholoraei A. Michao-
E'lia Sohrelm habet 16 Schog t Schog 3 gr.
r '— Vicaria Oapelle 8. Cnieia ante Valuas habet 27 Schog
. lohannia de hej-IingcQ 1 Schog 2 1 gr.
Kircheilingen
' — Vioaria S. Catherine ä. Apellonis frauclcen habet 3
Haldia frumeDti minuE 2 Modios, 2 forenses aaene 2 Schog
[ 22 gr. 33 gr. 2 ^x.
Tungeszbruoken
I — Vicaria Sanctorum Ciriaoi et laurencii In parrochiali
^B. leorii d. dauielia roet habet 4-}- maldra frumanti et 4^
fllaldra ordei 5S gr. 2 ^ 1 ob.
Vicaria S. Maaricii In Capella foris Caetmm d. hein-
:i Tenstet habet 13 Schog, 1 Maldrum Siliginis et or-
t dei, 4 agroB prati 1 Schog 12 gr.
Summa 6 Schog 51 gr. 1 -X 1 ob.
fot. 164*.
— Vicaria B. Uarie Tirginis £q Oapell& m opposito par-
rochiali ecolesie d. heinrici wernigeazdorff habet T Ual-
dra tritici et ordei, 14 Schog 2 Schog 13 gr.
— Vioaria S, CrucJs In oadem Capeila doctorJa Marci
deokers habet 3 Ualdra Siliginis, H florenoa 1 Schog
3 gr.
— Commissio aeu Commenda Corporis cristi In parro-
chiali habet 20 Schog, prouisorea Ibidem I Schog 2Ü gr.
— Vicaria S. Cmeis extra valuara d. heinrici rackerot
habet 16 Schog Monete Sneberg. 1 Schog 4 gr.
— Vicaria Sanctorum Sebostiani et fabiani In Capella U.
Hone Virginia d. loh. Andree habot 2 Ualdra Siliginis
et ordei, 1-J Maldra aueno, ^ Schog 43 gr. 2 ^
— Vicaria Sanctorum Nicolai et Catherine In parrochiali
i. htAenek Storcfc* habet 7 SoMm Cramatti et oritä et
4 i«RB. i Sch«e 9 gr. 1 ob.
TrIeb«B
. — Tiurä S. CScad la ecdesw B Mnie d. beinrici
weriBodnff bobet 6 Seht^ 25 gr.
SmiHA 7 Sdos 56 gr. S ^ 1 ob.
M. 165'.
TargiU
. — Tj«>iu B. Uarie yrr^nia d. A&tfas&ii Kiaffi hmbet
17 Sehog Ifonete Snebos. 1 Bckag 30 gr.
, — Camraüaio S. Sefaaaduü et Corporis cdati d. Antliaaii
Xnfft habet 7 Scbog Vonete Snebeie. 2S gr.
Thnna (wieder aoageitriebjen)
, — Vicaria Gspelle ÜHdera vilhelmitamin In thona habet
4 Ualdra fromeiiti oidei et aoene, 7 Soltog et 11 vr-
nas Tiui hla Capeita tpeelal ad MIareas et rst nta i»
vargi/a .-fJ Sedem
velapich Inferior
; — Vicaria Sanctorom fiartholomei et Catherine d. Er-
hordi Uarscbalks qnondam Martioi Keinen habet 1 6
Schog H. leoa. 48 gr.
Samtna 2 Schog 36 gr.
toi 165^
Cle
Vicaria B. Marie virginis d. loh. borgharii haliet 5
Sedes WechBongen dat 2^ Uarcaa.
liceol eerta ßegistra Aabeanl 3 itareas MtHus 2 Solidoi
dedit Tt infra. In dominio comitnni de honstein, dasde|
dorre art vnd schrawe Tola Summa facit 32 Schog
V2 gr. minus 2 SoUdos Xola: In Aittiquis regir
stris furtt Signale dunlaxal '2\ Mareas
Minus 2 Siilidiif
Moior 12 Solid.
Registrnm SabsidiL
GnnUerode
12
s.
rodelssleben Supeiior
12
s. preposiius
Hesserode
12
s.
Ermestede
8
s.
Schate desolat
8
s.
weitbem Maior
8
s.
werihem Minor
8
s.
fiodeszleben Inferior
8
s.
Bu^elingen
8
s.
liunelingerode
10
s.
ilaffeningen
4
s.
Mackenrode
10
s.
Büdingen
10
s.
fronrode desolat.
4
s.
Merbich
2
s.
Scbidingen
2
s.
Elczelszrode
2
s.
W ecbssungen minor et est
filia besszerode
2
s.
177
foL 166».
locbstede £Qia gnutzelrode 2 Solidos.
Arcbipresbyter dedit pro eadem Sede Totum
2 6 Schog 6 0 gr.
Sequuntur yicarie eiusdem Sedis.
Nota Sedes Wecbssungen ante Collectionem buias Sub-
Bidii non babait yicarias.
dt — Commissio Koua in Wertber Minori d. lob. langeman
primi possessoris babet 3 forenses Siliginis 12 gr.
Summa Sedis et lateris 27 Scbog 2 gr. antiq. Monet
leon.
fol. 166»»
ist leer.
fol. 167».
Summaria percepta Sub prepositura lecbeburgensi de
prelatis Monasteriis Oaratis non Curatis et undeoim Sedibus
Scilicet Berga Superior, Berga Inferior, lecbeburg, Sasszera
X. 12
ücebbei&iigeii et Weatuszim^a l^t 147^ dorenoe
739 Schog
37 -r. 1 Ä 1 _
foL 167*.
Summ&na omniam perceptomm Seconihmi Contiaentiain
hoioa Begiatn inät 1304^ äareaos, ITSä Stiiiog, 37 gr^ 1 -X
leoa. et 1 ^ I ob. Saeb«rg.
foL 168».
Nota:
Taw^ent golden an GoLde pro Siugtdia florinia 33 Scimeber-
ger zen rechen äciont. I33S Schog 20 gr. leoaens.
It«in, 30*] äormi ßiciont Iq Uoaeta pro Siugnlls äorenia 23
Snebergenaes 460 Schog Sfonete leon.
Item 4^ floreni fecinnt pro Singulia äoreoia 33 Snebe^. G
Schog 54 gr. Uoiiete Leon.
Snmmariom omniom perceptOFtun fedt in Moaeta lea-
nensi u756 Schog, 51 gr. l ^ Moaete leoa. 1 .X, 1 ob.
foL 168*
Item 100 Schog Uonete Schneberg. £aciiuit:
133 Schog 20 gr. anti^. monete leooea.
Item lÜOO Schog Moaete Schneberg. Eaciont:
1333 Schog 20 gr. M^oaet« leoa.
Item 100 floreni pro Singnlia 23 Snebei^. (aciont:
153 Schog 20 gr. 3Ioaete leonen.
It«m 10 floreni pro Singalis äotenis i3 Sneberg. faciont;
15 Schog 20 gr. aatiq. Uonete leoa.
fol. 169».
Tawazent langen Schog Machen Id est &ciaiit In 3f<M
Snebergensi :
750 Schog Uonete Saeberg.
Item hundert laawen Schog Eucinnt in Uoaeta Sneberg.
75 Schog Uonete Sneberg.
Item 700 Schog Monete leonena. iacinnt:
523 Schog Sneb.
Regbtrom Sabsidü. X79
Tota Summa peroepta a me in Aoro et Moneta leonen. Tt
Bupxa facit In Moneta Sneberg.
2817 Schog 39 gr. antiq. Sneb. Monete.
Auf einem Zettel, der eingelegt ist, steht:
Tota Summa In Moneta Sneberg. 2817 Schog 39 gr. Sne.
Solui:
2300 florenos in Auro
Blibe schuldig
72 Schog 39 gr. Monete Sneberg.
brück von Ed. FrobifidSitili in Jena.
AbhaDdluDgen.
n.
Sin meissnischer Erbfolgekrieg
am Ende des 12. Jahrhunderts.
Von
Br. Carl Weirk.
13
Jüiäufigor als andere deutsche Dynastien hat im 12. und
i, Jahrhundert das 'wottinische Füretenbaus seinen BeaitB-
Bid durch die Strenge de« Lehnreehts gefährdet gesehen.
Ueherall in Deutschland findeu wir auf der einen Seite
H. Verlangen der Kaiaor, gestützt auf die Bestimmungen des
rechts, zu eigenem Vortheil freie Terfiiguug über erle-
ä Pürstenthümer zu erlangen, auf der andern dae Sfcre-
i der Füretcn, unbedingt und oline Ueschränkung ihre Le-
L männÜcher und weiblicher Linie zu vererben; aber
l "Wettiner gaben durch frühe Zersplitterung in mehrere
rächende Linien und durch Familienzwistigteiten derReichs-
alt öfter als andere GeBchleehter Gelegenheit zur ((eltead-
jhvmg ihrer oberleiinsberrlichen Ansprüche. Kvidolf Ton
[»bürg konnte, ohue Widerstand au finden, 1290 dietiraf-
t Brebua einem nicht - wettinis eben Füraten Terleihen,
merbalb eines Mens eben alters drohte die Mark Kie-
Uusitz dem Eeiobe hoimzufallen ; nur gegen bedeutende
izahlungen blieb sie den Wettinem erhalten. Aber weit
irlicher wurden die Ansprüche Adolfs von Nassau, der in
I thüiingwch-m eis snia eben Landen sich eine Hausmacht zu
a suchte : in langährigen , blutigen Kämpfen haben die
hiergegen Adolf und seine Nachfolger ihr Dasein erkämpft.
3n ist dann wohl der meissnische Erbfolgekrieg
! Zeit Heinrichs VT, dessen Geschichte hier ausgeführt
loll, nicht von gleicher Bedeutung; kaum zehn Jahte
ben die Streitigkeiten zwischen Otto dem Tleiehen
l Bötnen Söhnen, zwischen den letzteren und Kaiser Hein-
L Tt, gedauert, sie sind ohne sjchtlicho Nachwirkung
■dbei^egangon ; dennoch dürfte die Geschichte dieser
IBpfe, die im engsten Zusammenhang mit der Beichsge-
er hochinteressanten Zeit stehen und wohl geeignet
Igg Ein mriwnlieber ErI]folg«fa4cg
Bind, die Bestrebungen und Hommnisse der damaligen ßeid|
gewalt gleichsam Torbildlich an einer Stelle zu zei
einer eingehenden Betrachtung ■wertli sein. Sic sind,
sonders seit das Material reicher zu fliessea begann ,
derholt Gegenstand der Untersuchung gewesen, ohne dass |
doch bisher gelungen wäre , die eigenthümlichen Schwier^
keiten, welche die Beschaffenheit der Quellen bietet,
ständig zu überwinden '),
Die Doppelwahl des Jahres 1198, der langandauernde
Bürgerkrieg zwischen Siaufem und Weifen, hat die ZerapUl-
terung dos Reichs in eine Vielheit kleiner Herrsch aftskrelBe
entschieden. Die Keime zu solehec Entwickelung zeigen sich
wohl schon früher und deutlicher in den letzten Jalirzehn-
ten unter Friedrich Barbarossa und Heinrieh VI: der voll-
zogene TJmschwujig spiegelt sich schnell in den Ännalon und
Chroniken wider. Nach wie vor sind es Geistliche , denen
■wir die Kenntnias der Ereignisse verdanken, aber nicht mehr
urafassen nie mit weitem und scharfem Blick das Ganze des
Eeichs; das Bild des fernen Kaisers erbleicht vor dem des
nahen landeafürstlichen Wohlthätfira, des Elosterstifters, des-
sen Gebeine dereinst an heiliger Stätte in der Elostorkirohe
l] Ziemlich gleichzeiti
zwei Arbeiten: MerliD], Lsi
brwlitä (los Stollen und J3U
Adelung, Markgraf Albrecht dt
drängte. (Neuns Museum f.
S. 9S). Dazu kam 1877 eine
der Bedrängte, Markgrnf von
des Königl. Bachs. Alterthnms
gende Arhcit log in anderer
Uebungen tceinea hiiohverehrti
ihm and PiTif. Adolf Bachmar
nominen hatte , verdinke ich
das Muterial vlelfnch verniehri
schriftliche Geschivbte Ottos
ChstD. SetiÖttgen. Original a
Bandschriften fiebSttgen'scher
bliolhek. Gegenwärtige Porir
Vortrags im Thilriugiscb.Sach:
iGu am Anfang dieses Jahrhunderts
siden unglücklichen Markgrafen Al-
Bedrängten Schneeberg 1806. and:
ler Stolze und sein Bruder Dietrich der Be-
sBchä. Gesch. herauüg. von Weisse IV, 1
Abhandlung von 0. Siegismund , Dietrich
Meissen und der Ostmark. (MitlheiliingSB
Vereins 26. u. 27, Heft S. 113 fl.) Vorlia-
1875 i
DD Lehrorä 6. Waiti lur Besprechung vor;
m (jolzt iu Pcng), der das Referat fibar-
mauche Bemerkung. Ich konnte seicdsm
in und beiiuCite sach mit Gewinn die hand-
des Reichen und seiner Nachfolgor von
nd Abschrift bewahrt neben vielen anderen
Werke die hiesige von PonickKtische Bf-
I erhielt meine Arbelt mm Zwecke i
lischen AltortbunuivGrain.
du tS. i
1 Euhe finden sollen , flcHHen Seelenheil die Füibill* der
uncbe gegen cntspretliende Vergütung nach Kriiften Bu för-
icht, - — die Geschieh tas ehr eibung trägt der Umwande-
[ des BeJchos Kechnung, sie wird provinziellor Natur.
Die Abnahme des Interesses an Kaiser nnd Beieh muBsto
Euörst in den Marken Keigen , die Ton der Peripherie
jntfemt lagen. In Pegau, aui' dem Petersberge,
l Altzella haben die Mönche meissnische Geschichte ge-
geben; seit dem 15. .Tahrhundert treten die UniverBitäten
iTihre Stelle.
Unaere Petersberget Chronik'), von der ich zuerst zu
rechen habe, zeichnet sich bekanntlich dadurch auB, dass
I der Geschichte des Klostera vorwiegende Aufmerkeam-
I schenkt nnd in der schmerz erfüllten SchÜderung der
jeriaaenen Zuchtlosigkeit ein unTergleiohlichea Sittenbild
r Zeit, des beginnenden 13. Jahrhundorts, entwirft. Die
Ktiaohe Geschichte aber kommt daneben schlecht weg ; nur
; horror Tacui, da doch nicht immer von MönchBstreitig-
pten zu erzählen war, hat den Verfasser vei^anlassit auch
t die Händel der Äussenwelt zu berichten; in reicherem
I den ersten Theilen seines Werkes, die aber, aus
uns erhaltenen QueUen abgeleitet, von geringerem
sind; ala Zeitgenosse nur wenig, und das Wenige
iB, soweit es sich um den sicheren Aufbau der poii-
shen Geschichte handelt, kaum selir bedauern, daaa es nicht
%h.x ist.
K lustige Schnurren, wie die vom Markgrafen Dedo, der sieh
:flÜ8sigen Pettes durch einen kräftigen Schnitt entledigen
1 wollte, um mit leichterem Gepäck nach Italien ziehen
t können , aber durch das Ungeschick eines Doctor Eiaen-
leaaen in's Jenseits befördert wurde *) , von Graf
xich, der auf der Meerfahrt aus dem heiligen Lande sich
1 Schlauche verbirgt, um den Nachstellungen des Eai-
I) Chionicon montis Sereni ed. EhTenreuchter. Man. German. hist.
Xnl p. 130 n. Icli citire nach don Jobi'esmhleti, um dto Bi^nationg
eren Ecksta'in 'sehen Ausgabs nicht auiaasctiliessea,
8] da. mts. Ser. s. a. 1190.
B6TB zu entgehen') — solche finden sich in Menge. Eine
ganüc Beihe hübscher AnekdoteD bu^ dem Leben des £rz-
bischofs Wichmann trägt uns der Chronisl mit emfithafter
Uiene Tor *) und wenn er nun erzählt *) , wie am Hofe zu
Magdeburg das Volk der Gautier und Spielleute in Wich-
manns Zeit gar hoch in Gunst strind, wenn wir Wichmajins
Namen in den Carmina Burana verherrlicht finden *), so mag
mir die Vermuthung gestattet sein, dass unser Klosterbruder
diese Geschichten und noch recht viele andere aus dem san-
geslustigen Munde des fahrenden Voltes vernommen habe.
IKeChronik reicht bekanntlich von 1124 bis 1225, wahr-
scheinlich ist der erste Theil bis zum Jahre 1190 schon um
1215 abgeschlossen gewesen''), die Ereignisse der OOigor
Jahre aber und alles Folgenden sind erst am Ende des S.Jahr-
zehnts des 13. Jahrhunderts aufgezeichnet.
Aber den Menschen jener Tage war der Unterschied
zwischen Gedicht, Sage und Geschichte unbekannt, nach re-
ligiösen , ritterlichen und patriotischen Motiven gestalt«t6n
sie das heute gesehene Ereigniss schon morgen in freiester
Weise zu einem Phantasiebild um, das sie mit gutem Glau-
ben als historische Wahrheit annahmen. So mag es nur un-
ter steter Bücksich tnahme auf die Motive, aus denen die uns
erhaltene Tradition entsprungen ist, unter strenger Verglei-
chung verschieden gefärbter Berichte , unter Hinzuziehung
des urkundlichen Materials gelingen, der Wahrheit um einig;e
Schritte näher zu tommen.
Gewiss gieht es viele Dinge, die den mönchischen Ter-
fassern keinen Anlass zur Ereiferung oder Ausschmückung
. 1151.
1) Chron. i
a) ebda s.
3) ebda 9. b. 1192.
4) od. Schmellsr ia Bibliothek des litterarischen Vereins
gnrl 1847 S. 31 : Wichmsniina omnia pacis artifei etc.
5) Es ergtebt sich mir dies ans den Untersuchungen , welelM»
über das VerhSltni.is der Genealogia Wellin cnsidn
angestellt habe. Ich stimme weder mit Opet, das
erliutort, Hallo 1859, noch mit Ehrcnfcucbter jn der Vorrede >nr n
Ausgabe ganz ilberein, muss aber hier auf Weiteres YereicfateD.
am Gnda des IS. AltrhandaTb. ]^
boten , in denen wir ihnen Glauben schenken mogon ; aber
nun hal Markgraf Otto sich durch Gründung des Klosters
Zelle' einen Eingriff in die ■wohl verbrieften Bechte des Pe-
tersberger Klosters zu Schulden kommen lassen ') , und sein
Sohn Markgraf Alhrecht erwies sich der Geistlichkeit üher-
baupt unfreundlicher als billig, da ist es denn erklärlich,
dass unser Chronist ihr Andenken nicht sehr in Ehren hält;
"wir mögen noch eine besondere Milde darin erkennen , dass
er Markgraf Otto unter dem schlimmen Rinfliisse seiner Go-
mahlin handeln lässt, — für seinen 8ohn gab oa keine Ent-
EChuldigung , so muBste er durch Gift gestorben sein.
"Unparteiischer standen den maiBsnisohen l'ursten die
Mönche von Pegan, gegenüber. Ihr Kloster, eines der äl-
testen in hiesigen Landen, war eine Stiftung jenes Wiprecht
Ton GroitZBch, der einst Heinrich T gar viel zu schaffen ge-
macht hatte. Die Pegauer Annalen ') sind eine trefEliche
Keichsgeechichte ; erst allmShlitdi gewähren sie den land-
sehaftlichen Dingen mehr Beachtung. Dir Berieht über die
Kämpfe zwischen Markgraf Otto und seinem Sohne ist sehlicht
und leider nur zu kurz.
Sehr auBfiihrJiche Nachrichten brachten die 1854 zum
ersten Mal gedruckten Reinhardsb runner Geschichtsbücher').
Der Thcil, welchen wir als üucllc zw benutzen haben, ist
1197 oder 1198, also unmittelbar gleichaeitig niederge schrie-
ben. Aber die Darstellung ist nicht nur durch den hoch-
trabenden Stil des späteren Ueberarbeiters nngeniessbar und
schwer verständlich geworden, sondern wir dürfen auch zwei-
feln , ob nicht jener Misshandlung manche schätzbare Kotiz
Sum Opfer gefallen ist. Eeinhardsbrunn war die Stiftung
d«s landgräfliohon Hauses von Thüringen, das im 12, Jahr-
1] Chron. mts. Sar. s. a. 1189.
2) Mon. Germ. XVI, 332—70, Sioho daiiu die treffliche Erläatc-
ntngsiiohrm von Cohii in den MittbeilnugeD der Gcschichts- und Alter-
tLansTorsch. Gesellst'li. äes Osterlandes IV. II. 4. S. 47S d.
3) TliüringischB GEachichtsquellon Bd. 1. AnnKlos Reiphardsbrunnen-
aes ed. Wegeis. Vergl. mein Bnrh „die Eatatehang der Reinhardibr,
Geioliiclitsbücber'i Halle 1878.
hunderl nicht Bura Wonigsten diirch nalie TerwaodtBol
liehe BeKiehunEen mit Priedrich Barbaxoasa i
sehen gelangte. 1190 tarn Landgraf Hermann zurSerrsetlf
ein Mann von ausgezeichneten Btaatsmännischen Talei
aber ein Musterbild jenes fürstlichen Egoismus, jenes „daüi
und daher", welches der lange Thronstreit zeitigte. Aber der
Chronist von Reinhards brunn sah in ihm mit Eecht den Böhm
seiner Landsohaft verkörpert; ihn zu preisen, seine Feinde,
die meissniachen Markgrafen, in den Staub zu ziehen, galt
ihm als patriotisehe Pflicht,
Noch sehr gering war die historiographische Thätigkeit
der Cieterzienaer von Altennella bei Preiberg ' }. In eine
Wildnisg versetzt hatten sie als Pioniere der Cultur ■wohl
noch zu viel mit der nächsten häuslichen Einrichtung zu
thun , uls dass sie sich schon höheren Aufgaben hätten zu-
wenden können. In dem Nekrolog des Klosters finden aich
die Namon von Markgraf i)tto und seinem zweiten Sohne
Dietrich eingotragea *) — übrecht, der einst das Kloster um
grossen Geldgewinn brachte, wird mit Stillschweigen bedeckt.
Aber (Jie Liste der Erwerbungen des Klosters ^) bietet
uns manche willkommene Angabe zur Berichtigimg ander-
weitiger Irrthümer. Anderes geben Urkunden, mittelbar, ohne
die Absicht historische Kunde zu überliefern, und immittel-
bar, indem z. B. der Schreiber dem Datum zufügte, dass am
Tage der Ausfertigung Graf Dietrich den Zug ins heilige
Land angetreten habe.
Markgraf Konrad, der Vater Ottos des Reichen, dem im
16. Jahrhundert der Beiname des Grossen augefallen ist, be-
herrschte um die Mitte des 12. Jahrhunderts ein stattliches
Ländergebiet. Ale er 1156 sieh aller wolÜichon E5iren ent-
kleidet«, um a!fi Mönch auf dem Petersberge seine Tage zu
besehli essen , konnte er jeden seiner fünf Söhne mit einer
1) Annilea TetorocelleaaeB, Uon. Germ. XVI, 41 — iJ.
S) Barichte der denCschen GeBeUachftft la Leipsig 1811 3, 18, Fe-
um Ende des IE. JiihrhaTiderts.
unabhängigen Herrschaft ausstatieii. Ro erhielt Olto ale der
älteste (lie Mart Moisaen, Dietrich die Mark Niedorlausita
mit Laniisburg und Eilenburg, Heinrieh die Oro&chaft Wot-
(in, Dedo die Grafschaft Groitzsch') und Hochlitz, Friedrioh
die Grafschaft Brehna.
War HO die Macht des Hauses zersplittert und naoh da-
maligem Lohorccht , welche» die SucceBsion in Nebenlinien
■von der Gnade des Kaisers abhängiig machte, gefährdet, ea
gingen doch nur die BesitJ!imgen der Grafen von Wettin und
Brehna nach dam AuBsterbea der letzteren 1390 dem Hause
auf längere Dauer verloren*), alles andere war unter glück-
Jiiihen Umständen schon von Dietrich, dem zweiten 1
Ottos des Reiclien, wieder mit Meisson vereijiigt. — Wie
ein Alpdruck hatte bis zum Jahre 1180 die Herrschaft Hein-
ricliB des Löwen auf den sachsischen Fürsten gelastet. Hein-
richs Tater hatte einmal gerühmt, dass seine Lande Nordsee
und Mittelmeer Terbänden; auoh in den Marken habe e
Gewalt auszubreiten gesucht, so durfte man auB der lebhaf-
ten Opposition Bchiieasen . welche ihm Aacanier und Wetti-
ner entgegenstellten '), Als der Stur« des Weifen dem Kai-
ser und den Fürsten gelungen war. erhoben diese stolz ihr
Haupt. Einst lagen Otto und seine Bruder mit Erzbischof
Philipp von Köln vor Holdeueleben — da dünkte sie der
Uebermuth dieses Kirchentürsten so unerträglich, dass sie
plötzlich abzogen, um ihn der Eache der Feinde zu über-
lassen *). Aber noch mehr als die Wettiner trug der Land-
graf Ton Thüringen Vortheil von der Zerstückelung des alten
Herzogthums, die Pfalz grafachaft Sachsen fiel an seinen Bru-
der Hermann, den spateren Landgrafen ; da mochten sie sich
wohl zu einer vorwaltenden Stellung berufen glauben und
als nun Otto von Meissen 1184 duroh Kauf Landbesitz in-
nerhalb Thüringens an sich zu bringen suchte*), trat Lud-
I) GroiUsch hmte Dedo schaii IUI von Berthtt , dor Tochter Wi-
precbts, geerbt.
B) Wegele, Friedrieh der Froiilige S
3) Weilnnd, n&cbs. Herxugthum uiitoi
4} Chron. ml». Ser. s. a. IISI.
IS) Ann*!, Reiab. S. 40.
1«
jniaeber ErbfoigekHe^
wig , der sich allezeit als ein tSchtiger Handegeii erwiesen
hatte'), diesem Beginnen mit gewaffneter Hand entgegen,
Markgraf Otto, ein Mann des Friedens und in den Eitmpfen,
■welche seine Iet7t«v Kegierungsjahre trübten , schlecht er-
probt , fiel in die Ge&ngensubaft des Landgrafen nnd wurde
aach der Wartburg abgeföhrt. Da wendete sieh die Eifer-
sacht der sichsischen Fürsten , vor Allem wohl Ton Ottos
Brüdern, gegen den Landgraien. Beim Kaiser verklagten sie
den Friedensbrecher, der einen Reiohsfiiraten gefangen ge-
Dommen habe. Friedrich rersöhnte die streitenden ParteiMi
und gab auf dem Reichstag zu Fulda Otto seine Freiheit
wieder.
Xaeh glaubwürdiger späterer Tradition *) befend sich
unter dem gekauften Landbesitz Schless Weiasenfels. Schon
hier mögen wir erkennen , dass Otto mit mehr Grund den
Beinamen des Seiciien trägt als sein Yster den des Grossen.
Im weiteren Verlauf werden wir wieder und wieder von
Schätzen hören, die der Markgraf gesammelt, um sie. Dank
seiner Schwäche, in den fcriegerisehen Wirren der Folgezeit
in alle Winde stäuben zu sehen. Dieser Eeichthura aber
strömte dem Markgrafen aus den Silberadem zu , die in der
Kähe Ton Freiberg gefunden wurden , als die Ciaterzienser
von Altenzelle mit Äat und Pflugschar in diese Gegendea
Tordraugen. Vom Kaiser hatte er die üikünfte sämmtlicher
Bergwerke zu Lehen erhalten ^). Nun erhob sich in der
Nähe des Fundorts eine Stadt, die bis zum heutigen Tage
unter den deutschen Bergstädten in erster Keihe genannt
1) Vergt. Knochenhaaer , Geach. TbUiingeDi i. Zeit des ersten Lan^
ileignfeiihauSEs S, !20,
3) Johann Tjlichs Chrunik als Ann. Velerocell. hcransg. v. J. Op«l
in den Mittheilungen der deatscben Gesellsch. sa Loipzig 1874. S. 183.
— Fiiiliere nrkandlictiB Erwäfannogen von WeisseofeU finden sich Soliiil'
tes, Director zur Geicb. Obersachsens I. 163 n, IST.
3) In der Urkunde des HarkgraTea OUk v. 2. Aug. 1185 heisst es;
Cum ab imperio coiaslibet meUlli pruTcnlum in noslm msrchia baneß^
jare sn&eflpimus, qnia in terminia monisterii veue argenCKrie rcperte aunt
. . . Klotzsch, Ursprung der Bergwerke iu Siu:hsen S. 309.
wird'). Biild kam das Freiberger Süber zu Ehren und wie
Freiberg begannen auch andere Städte der Mark, durch den
gesteigerten Ueldunüauf in Handel und Verkehr gefördert,
einen raechen Aufsehwung zu nehmen , vor Allem Leipzig,
daa, damals mit hallifichem und magdeburgischem Aecht be-
liehen ') , später seine ältere Ifachb&rst4uit Hallo überflügeln
sollte. Auch ihre Stadtmauern führten Leipzig, Freiberg und
Eisenberg auf llai;kgraf Otto zurück. So war eeine Begie-
rung bedeutungsvoll für die innere Entwickelung des Lan-
des, doch die Urkunden reichen nicht hin, den Antheil des
Fürsten zu bemessep und das harte TJrtheil, welehes wir aus
der Petersbergcr Chronik entnehmen mÜBsen »), bleibt unan-
gefochten,
Markgraf Ottn hatt« eine Tochter des groBsen Ascanier,
Albrechtti des Bären, geheirathet *). Männlichen Sinn und
Herrschsucht zeigen die wenigen Züge, in denen sie uns
entgegentritt ^). Auf den Namen ihres Vaters tauft sie den
ersten Sohn, als er aber den unbeugsamen Charakter jenes
an den T^ legt, wendet sich das Herz der Mutter von ihm
ab und dem jüngeren Sohne zu, der, in Allem das gerade
G^enthcil, schwach und nachgiebig wie sein Vater erscheint.
Spätere G es chichta Schreiber haben jenen den Stelzen , diesen
den Bedrängten genannt. 1186 yermählte sich Älbrecht mit
I) Schengea wollte im Cckandcnbuch zu sein?r Geacb, Ottos des
Beichen, das ud& leider fehlt, ein „gur alt VerzeicbiuES beibringen, vor-
aus geongsuD erscheinet, dass keia anderes als das 11T5. Jahr flir das
ente der Sladl Freiberg eigBiitüch zu hallen." Er führt eine grosse
Z&hl Zeugen an (Bl. ll>' des Autographb), welche in dem Verzeicliniss
„als bei der tjolemaitat der Fundation gegenwärtig" genannt werden.
Hoffen wir auf das Freiberger Crkandenbuth, welches H, Ermisch bear-
) Vergl. Gretschel , über die früheste Bildung der Veriasaung in
lunischen Städten. Ber. der deutseben Gesellsch. z. Leipzig IB40,
R) Siehe Geueal. Wettiuens. M. G. 23 hinter dem Chron. mts. Ser. n.
. piincip. Saioniae in Hürkischen FurscbuDgen IX. SO. Dass die
b IcboD IIU vollzogen sei, wird von Kaiuner, Regelten s. bran-
r. 1052 grundlos behauptet.
b) Chron. mts. Ser s. a. IISS u 1189.
IM
Ein m^unlwdm' Erbblgikiiig
Sophie, einer Tochter des damaligen Herzogs i
Friedrich '). Zu anderer Zeit hätte wohl die Verbindung
mit dem mächtigen Hbuso der Premysliden hedeutungsToU
■werden können für die ehrgeizigen Pläne des jungen Fürsten,
aber damals ging die HerzogBwnrdo unter den streitflnden
Gliedern der alten Dynastie von Hand zu Hand — die kurz-
lobigen Träger der Krone waren Ton der Gnade des Kaisers
ftbhäEgig. Das sollt« Markgraf Albrocht pu seinem Schaden
empfinden ! Auch mit seinen mütterlichen Yerwandtcn in
der Mark Brandenburg trat Albrecht in persönliche Bezie-
hung: wir treffen ihn im Jahre 1187 am^Hofe seines Oheims
Ottos von Brandenburg '). —
Das Lehnreeht gab dem ältoston Sohne eines Beichs-
fürsten Anspruch auf Nachfolge im HaupÜande seines Vaters,
andere Besitzungen, seien es Lehen, die nicht in unmittelbarer
Beziehung zu dem Hauptreichsamt standen, oder AHodien,
unterlagen der gleieiimässigen Theilung unter mehrere Söhne *).
Es war also rechtswidrig , wonn Otto auf Eingebung fieiner
Gemahlin dem jüngeroa Sohne Dietrich die Maikgrafschaft
zuwenden wollte. Dem Ungestüm Albrechts genügte eine
tiiichtige Kunde von solchem Vorhaben, zu dem es doch 'der
Einwilligung des Kaisers bedurft haben wurde. VieUeieht
aber hatte Otto darauf gerechnet, seine Absteht zur Ausfüh-
rung zu briagen, wenn der Kaiser erst den Zug ins Morgen-
land angetreten hätte ; es schien Gefahr im Verzug *), Da
bemächtigte sich Albrecht Anfangs Februar 1189 seines Vaters
und führte ihn gefangen nach Schloss Döben, bei Grimma*),
1) Erben, KegestB Bohemisn I. Dr. 386.
S) Riedel, cod. dipl. BrBDdeDbnrK I, S p. llS n. IIT.
3) Siehe U. Scbalze , du Recht der Erstgeburt in dsD deutacheo
PQrstenhäuseni. 1B61. S. 178.
i) Gegeu Ende des Jahres IISS befand sich Kiiaer Friedrich in
Meiasen uad den Nscbbarl ändern. Am B. December nrkundet er in Bulfeld
i II Gegenwart Bernhards v. Sscbseo, Ottos v. Heissen und anderor Farstso.
Dann wendet er sich iiacb Franken , nun ganz den Vorbereitungen lilr
den Kreuzzug hingegeben, 9. H, Prutz , Friedrich I Bd HI, 31S.
5) Chroii. mts. 8cr. 5. n. 1188. Ann. Pegav. p. 366. BekanntHoIi
beginnt der Lautcrberger Chronist das neu« Jahr mil dem 35. tl»TX, s. «,
1217
•m Bad« dw ». MiAadNts.
196
r traten seine Brüder und Vervandteo nicht lu
I Omtetcn ein , man erzählte sich , dase Albreclit nuf
I B«Ui seines Oheimä Hersog Bemliard von Sacliseu und
r Venrandteu und Freunde gebändelt habe; Eonrad,
! toefBiche Sohn ') des Uarkgrafen Dedo, bewachte den
o schien es, als ob auch Otto» Bruder Dedo,
! seit 11B5 die Ostmark beherrschte, dem Unternehmen
en Beifall schenke*).
Albrecht nahm die festen Plätze ein, die Schätze des
seine 3ände ^). Aber er fand doch auch
ratand, die Anhänger des Täters erhoben sich numnliaft
I ihn, die Seerhaufen beider Theite, durch fremde Hilfe
Istiirkt, TerwUsteten das unglückliche Land, das obendrein
■ Theuerung litt'). Xun fordert« Albrecht von
L gebngenen Vater die Bestätigung seines Erbrechts, sonst
L Bruder auch was Üun Kukonime verlieren ^).
Weithin drang die Kunde rou dem unnatürlichen Zwist.
t die gleichzeitigen Jahrbücher des fernen Aachen mel-
. dass in diesem Jahre Uarkgraf Otto Ton seinem
3 ge&ngen wurde").
Dem Kaiser musste die Sachrieht von dieser Friedens-
ing höchst unwillkommen sein , er stand im Begriff den
Kreuzzug anzutreten. Der Fetersberger Mönch meint: es
war sicher, dass er Albrecht mit dem lode bestraft haben
irorde, falls ihn nicht die Sehnsucht nach dem heiligen Lande
fortgezogen hätte.
1) vir aadai el ia armis strenuiu, lugm et fideliut« praeciiiue fa-
moani. Chi. mls. Ser. 9, a. 1310.
S) ChcoD. mts. Set. s. >. I18S.
3) ibid. — Ana. Beinh. p. i6, 10. S&eht. WdCcLraiiik her. t.
L. Weilasd in H. O. Dentache Cbronikea IL S. BSG.
*) Ann. Peg»r. 1. c.
5) Die betreffende Stelle der Aun. Beinh. p. 46, 6 A. ist cotrumpirt.
Es sieht iitier nicht preditum loadem perditam in der Handschrift. Ich
■chUge folgende Terbeisenmg Tor: wierens se eihereditario Jure iu pria-
cipaln debere provehi , filioin Janiorem et circa ea quo ipsum attingercl
6) Annal. Aquense:
1 U. G. :
, 3B.
196
Ein maiiulKher firbfolgekricf
Leider läast daa Verfahien des KaiBers und später seinea
Sohnoä Heinrich laimctierlei Deutung zu. Beide txeteu unt«r
Anerkennung der Rechte Alhrechta als VerraitÜor zwischen
die Btreit«nden Parteien. Kaiser Friedrich befiehlt Albrocht
bei seiner Ungnade den Täter fi-eizugeben , Otto heisat er
seinen Sehmerz zu verbergen und dem Sohne zu verzeihen.
Doch iät es wohl nicht lediglich parteiische Erfindung des
Chronisten, dass der greise Kaiser dem König Heinrich drin-
gend ans Herz gelegt habe, das verabscheuungswürdige Thun
Albrechts nicht ungeracht zu lassen.
Denn bald darauf, im Sommer 1189, zieht auf Befehl
Heinrichs Herzog Konrad Otto von Böhmen mit Heeres-
maeht nach Meissen , mit Feuer und Schwert verwÜBtet er
das Land'). Inzwischen hatt* Albrecht das Gefängniss
seines Vaters geöffiiet, aber unmittelbar darauf war das Kriega-
glüok von Otto neuerdings versucht worden.
Die Pcgaucr Jahrbücher erzählen uns: Bei Abschluss
des Vertrags, der Otto seine Freilieit wiedergab, hatte nicht
volle Ehi'liehkeit gewaltet, Otto sah sieh nachträglich betrogen.
Da rief er seine Anhänger wieder zu den "Waffen. Älbrecht
und die Seinigen blieben erst unthätig , bis sie die Noth
zwang sich zusammen zu schaaren. Dos Land litt viel unter
den Drangsalen des Kriegs, auch um die Städte Leipzig und
Eisenberg drohte sich der Kampf.
Da erschien, um das Kriogsgetiimmel zu mehren, Herzog
Konrad Otto auf dem Schauplatz, mit jenen Böhmen, deren
Kuf in den Nachbarlandern damals nicht besser war*), als
später der der Kroaten und Pandui-en. Er traf die Parteien
in feindlichem Gegenüber , und vielleicht möchte es selbst
einem Augenzeugen schwer gewesen sein zu entscheiden,
welcher Theil von seinem Plünderungszug mehr Schaden
oder Vortheil getragen hat. Wir wissen nicht, zu wessen
Gunsten der König die Böhmen nach Meissen schickte.
1) CoDÜinut. GerUci io M. Q. XVII, 706, Qui Carodos vel Otto _ . .
esdem estale Jussa Heinrid regis Ziibiam vastaviC, iacenilit et fere totam
deIcTit.
i| Helmhald, Chronica Slavar. 1. 1 e. 1. Arnold, Labec. 1. VI
■m Ends du iS. JaMmndtrto.
197
' Endlicli golttiig ne den Gegnern des alten Markgrat'eu, sie
^tma Abzug ku bewegen, — nun waren aber aucli die Mittel
ziim Katupi' Yurbruuelit; der Scliatü de a Markgrafen im Wertb
von 30,UÜU Mark SÜber», die mau gleidi 40Ü,0ÜÜ ITialer
oder 6üU,Ü0O Gulden goHchätjd: hat, war in fremde Käude
verstreut'), vielleiübt war nnit diesem Gelde der Abzug der
Böhmen erkauft worden. Beiderseitige lürschöpfimg riifartu
zur Einstellung der l'eiudseligkeiten , am 10, August 1189
stiftete der Eönig zu Würzburg im Beigein des Herzoga Eoni'u«!
Otto von Böhmen FriDden zwischen Vater und Sohn"). Nim
musBte wohl der alte Markgraf endgültig auf alle Wünsche
verÄiehtcn, die rechtmässige Erbfolge zu Gimsten seines jün-
geren Sohnee abzuändern, — Nach all' dem Vorgefalleneu
bestand Üef'er Groll awiachen Val«r und Sohn^), aber schon
im folgenden Jahre am IB. Tebruar 1190 stärh Otto*), und
AJ brecht sah sich am Ziele aeinos Herrschaft Verlangens.
"Weuige Wochen später treffen wir ihn am Hofe des Königs^),
■wo er wolil die Bestätigung seiner Lehen empllng gegen das
Versproeheii , König Heinrich auf seinem Zuge nach Kom
und Neapel zu begleiten. Durch die Vermählung Heiiu'icba
luit Constanze, der Erbin des Normannenreicha, war die Er-
werbung Unteriialiena für das Kaiserhaus angebahnt worden,
jetzt aber wurde Heinrich die Erbschaft von einem Ver-
WUJidten des letzten Königs, Tancred von Lecce, streitig ge-
macht. Der Kaiserkrone und der Ueberwindung diesos Geg-
ners galt Heinrichs Zug*).
1) Änu. Pagav, 1. e, Vorgi, Merk«! a. a, O. S, 62. Pelael in den
Abhuidluiigen der bmim. Ge^ellscb. der WUeoacb. 1181, 11, 5(1.
2) Ann. Pegar. 1. c. Ein» Urkunde llainrii^h.? vom 18. Ang. 11B9 zu
IVfiriburg mit den Obciigeuaunteo al: Zeugen angeführt bei Stumpf, Ueicha-
T nr. 4646.
., WeUdirou. a. n. O.
) Chron.mti. Ssr. s.a. 1198 u. Oeneal. Wettin. — Calendar. Pegav
endar. Ctaemnic. bei Mencke, Scriptares II, 122 u. 1S6.
Hfi) au Frankfurt ätuiupf, lt. nr, 1G3U. ÄucU aui Sä. Juni zu Alten-
eeMdbsiut Albreubt unter deu Zengeu. ebda nr. 4653,
i Fflr die KeichsgescliicLte dieser Zeit verweise ich auf Toeche,
r Hemrich VI. 18U7.
der gnmItaaH Pfi"" ^*« bdia Yator MfinA, Atx ikn äa
Der BiwwMfc nwiirirfw edät ^ms A^efaab. »k »
»iwctu- 1IM £e TrwiJMiA dUnf. du« K«»er hM-
bA im dn Ftudm &» KmI^fI^bh ein pBbfidies ^Ab
gifiBdca bfce. Tau VW MifHaiiTich fieGnew AnS«^
fibeigeg^^m, der TennilSdnii^ des rtuifiM&en UtäTenal-
ancb er nadieetzmdlet , aber «a C3unkter and
f^ Mm EBds dl» IS.
ziehende» Gestalt seiueg Vaters und olme den ürund, Üen
dieser j^ulegt hatte, ohne eins Ueilie überras isheud er Glücks-
tiölle würde sein gewoltsiunoa , auaachweifeudea iiiid unstätcis
Wesen , sein unedles iiud unredliclies Verfahren wulil schou
früher den ZuBammenbruch der Kaisermacht herbeigeführt
haben, der sofort nach seinem Tode erfolgte i).
Als jetzt auch die Kachricht. vom Tode Ludwigs, des
Landgrafen von Thüringen, kam, der kinderlos auf der Kreuz-
fahrt gestorben war, hatte Heinrich wohl Lust, die Strenge
des Lelinrechts geltend zu niaeheu ") , Thüringen hätte in
der Hand kaiserLiüher Beamter als Tortrefdiche Stütae gegen
die nimmeiTuhende Opposition der Weifen dienen können;
aber der iirudor des Verstorbenen, Pfalügraf Hermann, moehte
nicht auf das ei-wurtete Erbe Terzichten. E» drängte Hein-
rieh nach Italien zu kommen, so gab er die Äusfilhruag
seines Planes auf, als sie Widerstand erfuhr. Aus gleichem
Grunde Bchlosa er mit dorn elten Weifen, Heinrich dem Löwen,
der wider gegebenes Wort aus England zurückgekehrt war,
einen voreiligen frieden. Mit Beginn des neuen Jahres zog
Heinrich über die ^llpen, unter seinen Begleitern war Mark-
graf Albrecht ; als aber nach der Krönung zu llom das
kaiserliche Heer im BegrÜf stand in das Nonnaanenreich
einzumarschieren, dessen Bezwingung TorrauasichÜich langen
Kampf kostete, da hatte Albrechts Gehorsam ein Ende —
in geringer Begleitung verschwand er aus dem Lager und
eilte nach Haus^); bald folgte der Sohn Heinrichs des Lö-
wen seinem verrätherischen Beispiel.
Es blieb bisher unerklärt, warum Ottos des Roichen
jüngerer Sohn Dietrich in den Kämpfen, die sein Vater zu
seinem Gunsten fllhrto, ganz und gar Kurüektritt. Da kommt
aus einer französischen Urkundenpublikation Licht.
1) iE äer WOtdigung eemricbs scliliesäe itl] mich gcgoi. ToBcha Wiu-
kelmuia an. Siebe dessen Benprechuiig Vdu Tuecbes Buch in der Sjbel-
■eben Zeitachiift 1H6I 8. 1 ä, und die Kioleltung zu Bolnem .rnhrbuch
Philipp:« von ächwul>eu uud Ottoa des Vierten, lid. I.
S) KnochsDliBUer n u. O, S. 2i3.
S) AnoBl. Iteiuhardsbr. p. BO, Sl. SicgiBinuniis Zweir«] an AlbreohU
Tbeilnahme an dem R.imcrzug s. i a. O. S, 1 38 fl, scheint mir nicht berefthtigt
U*
r Eriib^ikricg
n
ast TOD FiJI^^
Wir er&brra , da» ein Herr Diebridi Ton 3
Akkon im JnÜ 1191 im König Philipp Aagast
reich den üebertntt mehrerer AenUebea Bitter i
Sold Termittelte '). Köonte d« ddcIl äa Mi&BreTstäiiuIniea
obw^alteu, m> tritt beglaabigend £e Chronik Ottos tmi St.
BlMien tdnsu , di« nogenaa «inem Mukgnfen tob Hcinan
unter den Eieuzfahrem nennt *\
Nun Terstehen wir auch die Flacht Albredits uu Itm-
lien : der Erfois der firöheren Kämpfe war in Frage gestdU,
wenn der heimkehrende Bruder in Albrecht^ Abvesenheit
nach Belieben sclulten konnte. Die beiderseitige Rfickkefar
wird da« Signal zu neuen Streitigkeiten gegeben haben. As*
üagt hatte die Gemahlin Ottos ihren Lieblingssohn nur bei
der Theilong des Farnüiengules beTorzugt «eben vollen ').
Hiiglicb, dass dieser Wunsch nicht gleiuh unerfüllt blieb wie
der weitergehende spatere , wenigstens finden wir Dietricli
im fienlz wichtiger Festen , die wohl den Xeid Albreehts
reizen konnten. AU jüngerer Bruder eines Beichsfürsten fülirte
er den Titel Graf, er nannt« sich nach Welssenfels*), dort
residierte er.
Einat hatte sein GroesTater Konrad I. durch Beorbung
eines Vett«rs, des Grafen Wilhelm von Kanvburg, Besitsun-
gen au der Saale erworben *) , Otto der Heiohe fuhrt dann
1) DelUle, caUlogOB des Kclei d« Pbij. Aug. ur. 310> p. «50 . . .
iloDt l(u noDis ODt ^te rcmii k sea procnrenrs p» Th. domiuQS de Uisoik , . .
ScLoD van Toeche S. 355 nt 3 in anderem ZusazomeDbBDge aDgemhrt,
ueuardings von Koehricht io aeiaeu) Verzeichuijs der deutschen Kreiu*
fahrer in JesiElben BeitrSgea t. Gesch. der KreaziDgelt, 339.
Z) Sep. Ausg. S. 45S a. e. 11B9. ~ EoehrichU Berufaiii- uuf das Ge-
dicht „Landgraf Ludwigs Krenzfahrt" her. voa von der Hagen IS64 v.
6 ÜB (RoeliHcht sngl imbiimtich HS) Ist nicht lu brauchen, da durt nur
HllgemeiD Meissner in der Uebrzalil genannt werden. Min kunole an
das Qefolge des Bischor Martin von Heissen oder an die vielen meis»-
niselien Ritter denken, welche die Phantasie des Dichters van dem Rrenx-
zage Friedrichs 11. auf den seines Orassvaters verpllinite.
3) Cliron. mts. 3er. s. a. 11S8.
4) Hencke, SS. II, 44S.
6) V. Winter , der Sprengel vub Merseburg und seine Grafsei
Im Archiv f. Sachs. Geach. Nene Folge III, 324.
n Snde des lt. Jiibriniiidwia.
201
und da bei zeitgenÖBsisohen Suliriftstellern *) den Titel
Karkgraf von Kambiir)-" , jetzt gehörte die wiclitige Fest«
rsclieinlich üu den gcmoinsamen Besitzungen der beiden
idor'), Eisonberg beäuas Dietrii'.li wolü allein*), Kamburg,
^bei^, Jeua^ Kircliburg iind andere Orte dieaer Gegend
iheinen in seineu Klostor-Schonkungeu, nach ihnen nennen
) Dienatraaanen *),
Audi an den reichen Dorgwerkeu des Erzgebirges hatte
f jüi^ere Sohn Anthoil erhalten *). Rpätoro Tradition be-
, sie geradezu als den Zankapfel zwiaclien den beiden
*). Dagegen meldet man uns aus lleinhardsbrunn,
( Dietrich nach dem Tode dos Viitora trotz der kaiser-
□ Entscheidung Anspruch auf die Markgra&chaft erhoben
, aber kauai können wir den so kühnen Unterfangens
; halten, der bald Alhrechta Angriffen gegenüber schvach
[ unaelhste tändig erscheint^).
. der zweiton Hälft« dos Jahres 1191 zog Albrechl
Kahlreicheni Heere vor Dietrichs Feste Weissenfels ").
a die Belagerton von Notli und Mangel bedrückt,
^trioh Buchte Hilfe und fand sie bei Landgraf Hermann
t Thüringen , dem der Bruderzwist Gelegenheit zur Er-
erung seiner Macht zu bringen versprach. Hermann stellte
j^.BedJngung, dass Dietrich sich mit seiner ältesten Tochter
' 1) Helmold, ChroD. Sluvor. üb. U o. 7. — Genealogia comiCain el
Bc. XII. et XIH. H. O. S4, TS.
S) Dietrich miuhte bei LebxeiteD Albrochtfi SchenkuDgen un diii>
DCler Eiaeutiorg de proprielite DDilm Kunburi^ pertiueiJtc. In den ful-
a KJtmprsD is( Kdinburg immer in den Händan Älbrechla. Uu
. intg. Ser. s. b." 1190 erwJLhnt ctatra qnu ipsoram erant erkat
3) Er «iftEle dl» Kl,
jsler Eisenberg in
patri
imauio t
lao suilicet
ddo tsenberg. S. Schull
es , dipluin. Nacbri
icbte
n V. d.
St. Ebanl
4) Menck*, SS. II. 448 fl.
O. 119,
6) Jahsnnes Halbe in
Thüriiigiicho Geschii
chtsi
in. III, :
iU.
7) In BBürthcilung vd
■ P
46, 16
fl. slimmfl
■ Slagiamitnd S. 130 nl.
l u. S. 18B bei.
H) Ann. Reinbardabr. ]
p. 61 a.
202 I^'» meissnfschiT Krtfolgekri^g
Judith vorlolje. — In verauhiedeuen Elifiü hatte Lai
Hermann das Unglück, besondera häaslicho Töthter /u zeugen ;
als im Jahre VAU Künig Philipp August von Frankreieh
eiuh mit ihm gegen Kaiser Otto IV. Tersehwor, versprach
er do8 Landgrafen Tochter zu heirathen — wenn Bio niebt
Bu häsBlioli SBÜi) Nun, auch die Dietrich bostimrito Braut
Boll Ulm durch ihro Unschönhoit dio Annahme Jeuer JJedingung
schwer genug gemacht hoben *) , aber der Noth gehorchend
gab er dait Eheveraprechen und nun forderte der Landgraf
Albrecht duroh Boten auf, in Gutoni von der Belagerung der
Peste WeiBsenfels abzulasBen und seine Vcrmittelung zur
Solllichtung der brüderlichen Streitigkeiten anzunehmen; wolle
er das nicht, so sollten ihm die Hoten ansagen, dasB ihr Herr
Gewalt mit Gewalt vortreiben werde. Auf diese Botschaft
gab der Maikgraf die Belagerung auf und versprach , mit
Hermann über eine biUige Theilung der Erbschaft au ver-
handelu. Als aber dio beiden rUrsten am fostge setz ton Tage
sich trafen , Öogen bald hetHäge Worte herüber und hinüber,
die friedlichen Veraprechungen Albrochts erwiesen sich sds
eitel Dunst *),
Älbrecht habe gemeint, das» Feigheit die Friedensliebe
des thüringiechen Fürsten verschulde, dasa der Landgraf
sich scheue die Saatfelder des Landes zu verwüsten, in die
Hütten der Armuth die Brandfackel zu tragen, so berichtet
der Eeinhardsbrunncr Aiuiaüat in gekränktem patriotischen
Stolz. Wegen solcher Bedcnklichküiton habe Albrecht den
Landgrafen verachtet. Dieser aber gürtote sich mit fürstlicher
Macht, als er den stolzen Sinn seiner Vorfahren wiederer-
langt hatte, und unternahm es, dio Sache eeines Kidama mit
gewaf&ieter Hand zu stützen. Aus yerachiedenen Ländern
fiihrto er tapfere GonosBen muthvoll zur Schlacht, grosse
Belohnungen versprach er den Kämpfern. Vor Kamburg am
1) Scheid , OrigiDEä Guelllciie lU , S70. Vergl. aeitäolir. f, tliiir.
Gösch . V, ISO.
S) Chron. mta. Ser. s. a. 1104.
3) Ana, Beitihardabr, p. S'i, nu ts Zeilo 22 stall amtabaot: mioaboDt
heissen inllas.
am Bnde dei 19. JabAnnderti.
203
Ufer des Flucses, dtr in slaviächer Spraolie Saale genannt
-wird, hielt der Landgraf Heerscbau. ISOO karapfgeriistate
llitter auaser dem Tross iind zahlreichen anderen Knegern
boten sich seinen Blicken.
Nun drang der Landgraf heftig auf die Feste Kamburg
ein, mit Sturmleitern wurde der hohe Thumi der Belagert«n
erfitiegea, die Stallt fiel und gleich ihr die übrigen Orte und
Festungen, ja diesem ganzen Landstrich im Osten der Uark
erschien der Landgraf gleich einem heUleuehtenden Blitz und
denen , die ihn vorher verachtet hatten , flÖBaten seine glän-
zenden Thaten Schrecken ein,
Nun lieas er dort Besatzungen zurück und zog, seinen
Buhra zu mehren, weiter bis Tor Leipzig, wo der Markgraf
ihn um Frieden bat. Albrecbt bekannte sich unterlegen,
seine Geiseln muasten sich den siegreichen Bannern dos Land-
grafen beugen. Mit Feuer und Schwert war er gezwungen
worden, das Erbgut mit dem Bruder nach Billigkeit zu theilen.
So war dieser HeeresKug zur Ehre des Fürsten beschloasen,
dem Markgrafen folgte unsügliehe Verwirrung nach,
So schreiben die Heinhardsbrunner Geschichtabücher ^),
unsere einzige Quelle für diesen Feldzug. Das Pathos fallt
auf Eechnung des späteren TJoberarbeiters.
Nach dieser empfindlichen Demüthigung war Albrechts
Lage sehr ungünstig, zumal der Kaiser, den er in Italien
verrätheriscli verlaasen hatte, jetzt zurückkelu'te. Aber Hein-
rich war zunaehat durch wichtige Geschäfte im Westen des
Kelchs festgehalten. luzwiachen suchte der Markgraf auf
diesem und jenem "Wege seine Gunst wieder zu erlangen.
Vor Neapel war im September 1191 Herzog Knnrad Otto
von Böhmen gestorben , als Nachfolger wurde Wenaol II,,
Sohn imd Bruder früherer Herrscher, erhoben. Aber schon
nach drei Monaten suchten ihn die Brüder Ton Konrads Vor-
gänger, Friedrich, zu stürzen. Der ältere von ihnen, der
nachmals so berühmte Premysl Ottokar I. , erlangte vom
Eaiser die Belehnung, an die Stadt Prag kam der Befehl
1} Ami. Reinh. p, 63 ä
201 ^^ maandschec Erbfoigekzic^
«ch dem neuen Herr^eher zu ergeben. Da Tcriies» "Wcna
freiwillig die belagerte Stadt: al^ er aber auf der Flacht
die Grenzgebiete Meiosen« kam. vurde er Ton dem. .Jiste
reichen ^farkgrafen" dieses Landes . -^o nennt der bohmisc
Chronist *; unsem Markgrafen Albrecht, gefangen genomm
and fortan in ^o festem Gewahr^^am gehalten, da^s nie nie
eine Kunde Ton ihm in die Welt gedrungen ist. Dem. jetzis
Herrscher Böhmens war Albrecht doppelt Terschwagert, sei
Gemahlin war Ottokars Xichte. Otto aber hatte Albrecl
Schwester Adela geheirathet, die später. 1198. nach 20js
riger Ehe von ihm Verstössen wurde*}. VieUeicht half c
dankbare Schwager dem Markgrafen die Verzeihung <
Kaisers wiederzuerlangen * . In dessen Umgebung treffen -i
ihn Ende August 1192*). Bald darauf, wahrscheinlich
October zu Xordhausen ^;, nahte sich der ränkesüchtige Fü
dem Kaiser mit einer sonderbaren Anklage seines siegreich
Feindes, des Landgrafen von Thüringen: Hermann sei dui
eidliches Versprechen ihm und anderen Fürsten verpflicht
den Kaiser heimlich zu ermorden, dann wollten sie in fri<
lichem Nebeneinander jeder seine Macht gemessen *).
Gewiss war die Härte des Kaisers wenig geeignet j
wesen, ihm Freunde zu erwerben, andererseits zürnten i]
die sächsischen Fürsten, dass er sie im Kampf gegen d
1; CoDtin. Gerlaci. M. 6. 17. 706. S. Palacky , 6«sch. Böhm
I, 485.
2) Siehe aber den Eheprocess Adelas Crsmns in Weisses nei
Museum f. sächs. Gesch. Bd. IV. H. 1 S. 95 fl.
3; Toeche S. 241 nt 3 verlegte die Belehnung Ottokars auf
1. Juni 1192 nach Gelnhausen. Aber die Zeugen der Urkunde Stni
4746, neben Ottokar liarkgraf Albrecht und sein Bruder Dietrich, be
hen sich nicht auf die Handlung, sondern auf die erst im December
Altenburg erfolgte Beurkundung. So Ficker, Beiträge zur ürkund
lehre I, §. 103.
4) 29. Aug. 1192 Worms. St. 4767.
5) Nach den Angaben Stumpfs nr. 4775 ist die Urkunde Heinrichs
vom 21. Oct. 1192 Nordhausen mit grösserer Bestimmtheit, als Toc
H. 554 glaubte annehmen zu dürfen, auf 1192 zu setzen. Mark]
Albrecht und sein Bruder Dietrich erscheinen als Zeugen.
6) Ann. Reinh. 64, 8 fl.
ftm Eoda &« 19, jEhibonderttr 205
Urgekelirteii Wollou niulit hinreichend iiiitersUHzIc, aber
'en wir deshalb, auch wenn dann wirklich eine Ver-
schwörung ausbrach, jene Anklage für begründet halten r
Die Ermordung des Bischofs Ton Lütticli, die Blutschuld
dee Kaisers, haben den Aufruhr veranlasst'), so hitzig war
doch tler Egoismus der Färatcn noch nicht , dass er sie zii
unerhörter Klutthat verbunden hätte, nur persönlicher Bache
eines Einzelnen ist Philipp von Schwaben zum Opfer ge-
fallen. Auch die Thatsache der Denimciation, die allein der
Beinhardsbninner Annalist berichtet, wird nur durch die
Torüweifelte Persönlichkeit des mciasniachen Markgrafen glaub-
lich. Vielleicht hatte er gehofft, daas der Kaiser die Schuld
des Landgrafen ohne "Weiteres für erwiesen halten würde,
da sich der Markgraf doch selbst mit blossfitoUto. So war
es ihm gewiss nicht Ernst, als er sich zur Erhärtung seiner
Aussago gegen den thüringischen Fürsten zum Zweikampf
bereit erklärte, vorsichtig soll er hinzugefügt haben, dass
der Besiegte nicht hinfiiro allen Glauben verlieren dürfe.
Aber der Kaiser ging keineswegs in die ihm gelegte Schlinge ;
er schrieb einen allgemeinen Reichstag nach Nordhau sen
aus*); liier sollte Albrocht seine Anklage öffentlich wieder-
holen und durch Zweikampf beglaubigen. Da erhielt der
Kaiser Kunde, dass Landgraf Hermann sich rüste, seine Un-
schuld auf jenem Tage zu erweisen; zuversichtlich vertraue er
den lügenhaften Ankläger zu besiegen. Nun wartot« Hein-
rich den Termin des angesagten Beichstags nicht ab, sondern
zog, um die Angelegenheit zu beschleunigen, nach Altcaburg.
Hier, in der Kaiserpfalz an der Ploisse, wo innerhalb circa
80 Jahren Priedrich 1. und seine Nachfolger 14 mal Hof
1) Dos sKgoa BUBdrÜcklich niehrere Avt toq O. Abel. König Philipp
ilsr IloliimaUofe S. 305 angefUhrteu Qaellen. Damil stiiiiiueu aiicli die
AuD, Reinh. 66, Sl: uade ijuociae ]iidvarsiiB impBratDram cuiuothMo St
principiun — Es lägst sich wenigstans nicht ans der Anklage Älbreuhla
dos VorlmudeDaeiu uiner VorBChwfiruiig «rweiseu , wie Auch iipuordings
P. RchwHTtE, die FürstenempÖru»)! von 1I9S und 1193, HostDirker Uisser-
iou IST», 8. 30 Q, angenouineii b>t.
I S) Ann. Ituiiib. 6b, i.
......
■■^
. {' ^ ^i^.j^i^.Vi^ Krtfolgekrieg
lUHiiMe* oinos ausgedehnten staufischen
^, .f.i« '*• . wymtrioh L erworben hatte ^), konnte
^,..:..J^'"' ^^ ftihlm. Leider sind die Vorgänge des
://•■'"" *»^^ ii: undurchdringliches Dunkel gehüllt, die
*"''.'''^ irs «•" ^''^^ ^hlag auf Schlag, aber wie ihre
h.rt :.-•*■'*' »olee. ^ l*'*^^ "^^^^ ^^^ innerer Zusammen-
' ' ■"" hr ^oh(<r totstellen^). Da Albrecht am Hof-
"'" •# Sn«: •f*r«^''*i'i^*)> dürfen wir annehmen, dass
■ c' ■" ■ 4y.|.i,f( MttT irgend welche Art zu rechtfertigen
^ ' \ .. yKi ^*^ verfing nicht mehr, der Kaiser erklärte
"^TnT^'^'**^ Ar unschuldig &).
^ -t -^f ^** ^^' Aufregung jener Tage wie eine Bombe
V *• .sx .i*iw> ^«»x Bischof von Lüttioh, Albert von Brabant,
w,j.,,v#M, ilw Kaisers am 24. iN'ov. ermordet sei. Bei der
^ ** »f^ Hwi«iohs zu diesem Kirchenfürsten bezichtigte ihn
.^ .V^\;MU}iu^ Stimme als Urheber des Mordes; er hat sich
.*,»;, a^vou iau reinigen vermocht, die Mörder blieben straf-
^ S^Ugher Qewaltthat gegenüber versöhnten sich plötzlich
\ ,ai;ci' wud Angeklagter auf den Bath Herzog Bernhards von
Siuhi$cw hdnter dem Bücken des Kaisers ^). Die überraschende
1) bHvker, EntstehuDgszeit des Sachsenspiegels S. 82.
2) Arnold. Lttbec. 1. 7 c. 16.
3) Um» nicht mit Cohn und Toeche zwischen 20. Noy. und 1. Dec.
til») oltt Zug Heinrichs von Altenburg nach dorn Rhein und Rückkehr
iIhIuu «uBunehmen sei, hat P. Schwartz a. a. O. S. 42 fl. erwiesen, des-
Kleicheu halte ich mit ihm die Gleichzeitigkeit des Altenburger Reichs-
tttgn und des Ltttticher Bischofsmordes für zweifellos. Dagegen darf man
nicht, um die Schwierigkeit Ton Heinrichs Zug nach dem Rhein zu besei-
tigen, den Text der Ann. Reinh. ändern. Schwartz S. 44 wollte schreiben
cirea tutiores regni partes castra metatus est. Die Hannoversche Hand-
schrift liest: circa tnciores reni castra partes castra metatus est. Die
Schedeischen Excerpte geben mit Auslassung des überflüssigen castra:
üirca tuciores Reni partes castra metatus est. Joh. Rothe: unde zcoch
an den Ryn.
4) Am 20. Not. und 1. Dec. zu Altenburg, am 8. December zu Mer-
seburg. Stumpf nr. 4785 — 87.
5) Ann. Reinh. 65, 6.
6) Landgraf Hermann , Bernhard von Sachsen, Albrecht von Meis-
sen sind Zeugen der Urkunde Heinrichs vom 8. Dec. 1192. Merseburg.
Stumpf 4787.
n Bad« itt 13. Jalirlrnnderta.
207
intrachi der eben noch Streitenden musst« den Kaiser, dem
nener Mord uuf deTU Gewissen lastet« , mit der lebhaftesten
Morgniss orfiiUen , ao vorliosB er die östUobeu Gebiete
i und -wandte sich dem Rheine zu ^),
Aber mm erhob sich Tor und hinter ihm als heller
(Aufruhr die MlBsatimmung der Fürsten. Im Osten waren
n von Thüringen und Ottokar von Bfflunen unter den
iTersohworenen , Bemliard tou Sachsen und Albrecht von
Meisson sind nach dem Berichteten wahrHoheinlich hinzuzu-
\ sShlen, im "Westen standen die Erzbischöfe von Mainz und
Köln , die Furat*iii Lothringeua , der Herzog von Zähringen
und Andere zusammen ge^en den Kaiser.
Aueh an Vorbindungen unter den VerBchworenen fehlte
es nicht, Heinrich Ton Brabant dachte sich gegen den
Kaiser als Priitiaident aufstellen zu lasaen, dem Papst machte
man davon Mittheilung. Als der Kaiser sieh gegen "Westen
bewegte, wird ihm Kurde gekommen sein, das» er am Ehein
noch weniger Sicherheit finde als im Osten, so int er von
Nordhauaeu, wo er am 18. December urfeundet, umgekehrt
und vorlebte das "WeihnachtsfeBt zu Egor. Auf dem Wege
musste er die Lande Hermanns von Thüringen berühren,
vielleicht gelang es ihm da schon jetJft, diesen mächtigen
Fürsten , den er vor Allem zu gewinnen suchte *) , wieder
mit sich zu versöhnen. Wir hören bald, dass der Mainzer
Erzbiachof Hermann wogen seinen Abfalls von der Sache
der Fürsten grollte und ihn bei den anderen Genossen der
"Vorschwönmg anschwärzte *). Zeit seines Lebens ist Her-
1) Aqe, Relnh. 66. Man li&t immer gemeint, dusa Heinrich wirklich
B In die Hheingegenden gekomaiQR sbI , dafür liegt weder eia urkand-
fteher Bewein vui, noch sogen diu die Worte (le^ Reinhu-dabrnnuer
knnxUstea. Sie sprachen nur von einer Bewegnng dem Rheine zu.
BAneh darf man wohl äetonon, daas er oriantalem Saxoniam deseruit.
II Ricliard MaitenH, die Ännales Kein bar dslirunnenaes als QnellD für
I Gesch. Eaiser Heinrichs VI. Lerpz. Diss. 1867 S. S3 S. versuchte
^Slnng ist ganz künstlich nnd leidet an inneren Widersprüchen. —
lainrich vkundet aa 8. Dec, xu Merseburg, am 11. au Allatedt, am
1 Nordhsuson, un SB. zu Redwiu bei Eger. Stumpf ur, 4787 — 90.
)) Ann. Roinh. 66 oben.
3) ebenda.
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au Ehda um 19. AhtbnndMb. gOd
der Groll, wtlchen dar ErzbiaiJiof wegen Hcrmauns
Titn ilor Vcrsdiwöruiig fasate, zur EmeucTung allur
1 Kwiauheii Mainz und Thüringen geführt, di»? Eintracht
padiöD llennann und Markgraf Albrooht war aber jotüt so
jB beidii gemoinsam dem Mainzer scbavf zusetzten
l ihn nach Eroberung der Stadt MÜBimgen zum Friodou
')■
Auch mit dem Kaiser stand Albrecht jetzt im besten
BjnTerüehmen *)- Nachdem zu Tilloda Anfang März der
Inge Kaiser sich auch mit dem alten Weifen versöhnt hatte,
bald wieder nach Italien, um die Eroberung dea
I?onnaniienreichs , die früher nicht gelungen war, zu ToUeu- v
Söch am 27. Juli 1194 treffen wir Albrecht in Aus-
übung eines friedlichen GeschäfteB : von Erzbischof Konrad
K angerufen , ertheilte er ein Weisthum über eine
Srage des lleichsreehta ^). Aber viel länger hat ihn soine
^ehdelust nicht ruhen lausen. Er war nun einmal eine jeuer
larten, aelbsÜHchen Naturen, die nur in der Ueraubung An-
piSerer Befriedigung £nden, darin gewiss manchen seiner Zeit-
genoseen gleich — aber keiner iat so kopfloa Beinern Unter-
gang entgegengeeilt. Dos Nichtsthuna müde , wie der Rein-
hardsbrunner Annalist sagt *), griff' er den Bruder von Neuem
und fordert« die Burg Weisaenfels für sieh. Der ver-
ipjttelnden Bitte des Landgrafen, dass er Frieden halten möge,
, "Bohentte er Iteiu Gehör, ja blinde Wuth verleitete ihn sogar,
einen Beichsministerialen Bernhard ku blenden und feindlieh
gegen alle unmittelbaren Boaitjsungen des Eeicba in diesen
Landen aufzutreten. Bie graueame Misshandlung jenos Bern-
hard aber fand sofort gerechte Strafe: Albrecht hatte nach
1) Ann. Edinb. 66, 6 fl. Irrthümar Toachea S. 279 berichtigte schon
MMteliK a. ft. 0. 8. 43 at. 4. Vergl. uuch Tueche ä. US d[. S.
a) Er erscheint wiederholt als Zeage in Itaiscrlichen llrkni.ilBU , sr>
11, Juni 1163 KU Koblenz. SS. Juni 1193 i^u Womiü , Stumjif 1819 u.
fiO., dann 10. Doc. 1193 zu GelnhnuSBU , !8. Februar IIBI nu Siuilfeld,
18, Mlirz 1191 EU Nürnberg. Stompr 4S11, 1B49. 4B5I.
3) Urkunde Kuniuds von Mainz 3T. JiiN 1191 Erfurt. Hodenbtrg,
Vardenaclie Gesehiulilsqiielleii II, 3S fl.
. Reinli. OG, n fl.
210
sDi«diH BrUblgebfaB
damaliger Sitte die Belagerung dor Festo WoisspnfeJ« dm
Erbauuag eines Gegent'orts eingeleitet; als mm Gi-afDietii
zum Entsatz herbeieilte, «pielte ihm der Bruder des geU
deten Ministerialen, um sich an Alhrecbt 2u räohon , di<Q
Gegenfort in die Hände '). Albrecht muast« mit VotIbH
vieler Gefangenen WeissenfoU freigeben. Die Blendung des
Ministerialen aber Ijabo, sn erzählt der Eeinlmrdsbrunncr
Berichterstatter , au
gefuhrt.
Hart bedrängte
geu des Markgralon
. Graf Dietrich. Sei
bisohof von Main»,
.ix Landgraf Hermann wieder :
, Toia
er mit tapferen Kriogagenossen die ßar-
, Kerstört« die einen, iiberliees andere an
n Siegeszug erregte den Neid dos Krz-
ihni echloss sicii auch der Kiilner 0,0,
sie zerstörten die Stadt Griineberg, die einst Landgraf Lud-
wig der Fromme als vor ge Behobenen Foeten gegen Mainz
angelegt hatte*).
Während sich nun Hermann gegen sie wandte, sammelte
Markgraf Albrecht frische Kraft und überschritt die Saale.
Aber wie ein BJcHe warf sich ihm in der Ebene bei llöb-
lingen, damals Heveninge genannt ^), der Landgraf entgegen,
der Kampf endete mit voUiger Niedorlago Albrechts, In
hastiger Flucht wandte er sich nach unsoroni Potersbcrge,
deasen Propst ihn mit frischen Pferden versorgte. In eine
Mönehekutte vermummt entkam er nach Leipzig *).
Aber noch schwereres Unglück brach über den Mark-
grafen herein. Sein Angriä' gegen die Keinhsmiuisterialen
hatte den Zorn des abwesenden Kaisers a.ula Höchste goreizt
Wieder bot sidi ein Bölimenherzog als bereites Werkzeug!
Premysl Ottokar hatte zur Strafe für seine Theilnahme an
der Verschwörung des Jahres 1193 Bisehof Heinrich von Prag
1) So dilrftan die Boricbte voa Ann. Iteiali. BG und Chron. mts. ier.
s. a. 1194 lu verbinden sein. Ebeuao Huien» S. 39 ond Siegismupd
S. 1S3 Dt. 1.
S) Cbron, Sampstr. ed. Stübel p. iS s, a. u IIBG.
3} Schüttgen , Ha. Cup. VI § 13 erwahut e>n<i aonsl wohl luibo-
katiute tJrkuiidu Landgmt' Uermiuiiis, wonach er ISUB tiu Iteveningen ein
LHüddlng gebnlten liabe, im Beisein u. Ä. de> Erabii^cbaf voD Magdeburg.
4j Chron. mU. Ser. s. n. IIB*.
1 11,
211
■Wtichen müäBen. Nun vereinigte dioaer geistlielic und welt-
liclii' HerrechttfL ; roülit wenig goistliuh aber war soiu Ver-
fi>hrei!, als er im Herbst oder Winter- 1194 auf Befohl dea
KaiscrB iii MeissL-n einfiel. Dem böhiulBcbeii Chronisten ')
fiJilen die Worte, zu achildom, welche GrauBamltuiten die
™den bölimischen Schaaren begangen , wie aio sich auch
»ö den Klöstern vergriffen haben. Der Bischof habe nach-
Bials auf einer Synode reuige Thninen darüber vergossen
"•itl die Fürbitte der Versammelten erbeten.
Albrecht war wolü nicht mehr im Stande, den Böhmen
" iderpart zu leisten , auch dit- Keichsministerialon rüsteten
sicli zum Entschoidungskampf '), die Schmach dor Niederlage
l*^ Höblingen druckte üin nieder — da, als allen verluren
"UnioTi, nahmen »ich Herzog Bernhard von Sachsen und
Markgraf Conrad von Landaberg, die ihm schon früher gegen
den Vater zur Seite geatonden hatten, seiner an. Es galt
'^or Allem, den Kaiser zu Tersöhuen ; dem Käthe dieser Für-
sten wird der Entßciüuss Albrechts entaprungen sein , nach
J^Mllieu zu ziehen, um des Kaisers Gnade zu erflehen. Boru-
hard und Konrad Übergab er die Burgen Meissen und Kam-
'"*'g in Verwahrung *) ; sie sollten dem Kaiser, falls Albrecht
«erne Verzeihung erlange, als Pfand ferneren Oehorsams
'"©non, bleibe Heinrich unversöhnlich, so fordere er sie zurück
"'^Ö werde , solange er könne , dem Kaiser und allen seinen
binden widerstehen. Aber Heinrich täuschte des ITarkgrafen
'*o^,uiig; ohne nur vor sein Angesicht treten zu dürfen,
'***»a8te er heimkehren *). Da fand er seine Qemaliliu todt
'*^<1 begrabon^). Am 25. März 1195 war sie geatorben^).
""Itihea Unglück habe ihm Gott zur Strafe bosohiodeü, meint
a) Continus. GerUEi M. G. 17, 707.
I) Ann. Reinh. ET, IT A.
J4) Auch OhrOD. mU. Ser. 1. a.
f-V) Ans. Rainh. BB, 8. Vergl. von Posem-RUtt, «. ßeach. dar Ver-
g der Uorkgrafsch. Meianen M. 115.
P^l6) BühmliEh-scLIesisiihus Nclirolog in ZailscLrift Tür sohlesischa Gesch.
36. März: Frederieus dm BoemTe ob. et Sophia msrchioniasa.
212 Sin maiwnlsohn' BrbfolgdcrieK
iler Eeinliiirdabruniier Annalist. Nuu rieb er aich in vw-
zweit'elteu Plüiieii uuf; den Bischöfen seiner Lande, die zum
EJtiser standen , dachte er ihre Städte üu verbrennen , das
Getreide vor der Zeit abzumiilien. Gegen sein eignes Litud
würde sich seine Zerstörungswuth gerichtet haben: alle Tes-
ten bifi auf die drei stärksten, Leipzig, Meiosen und Kiimburg,
WoUte er achleifeo '); nach Leipzig gedachte er sich zui-iick-
auziehen, die Bürger sollten im Entacheidungskampfe ihre
Tapferkeit und ihre Treue zeigen ').
Schweres Cnglück würde er sicherlich noch über sein.
Land heraufbeschworen haben, wenn nicht der Tod tteine
Pläne zu nicht« gemacht hatte. Kurze Zeit^} nach seiner
Gattin ist er gestorben, von plötzlichem Fieber dahingerafft.
Einen unerträglichen Geruch habe seine Leieiie auägeströtat,
erzählt uns der Reinhordsbruiinor Chronist, da darf es uiclit
Wunder nehmen, dass man 20 Jahre spiltet an Vergiftuuge-
lod glaubte,
Graf Dietrich von Weissenfels gab im Tode die Foind-
Rchaft gegen den Bruder auf; hei Albrochts Begrübniss liat
er dem Kloster Alteuzelle 20 Acker Landes geschenkt *),
Und" das ist nielit der einzige versöhnliche Zug; eine Urkunde
für dasselbe Kloster, die nur in das Jahr 1195 gehören
kann *) , lehrt uns , dass suih damala in Leipzig , wo der
1) Chron. mlä. 8er, s. a. 1194.
2) Ätin. ReiuhEirdabr. 6B.
3) Das ChTDD. mts. Ser. s. u. I19& lässt erst Albredit sterben, „wie
man sagt, vergiflef, am S*. JnnL 1195, {— VIII kal. Julii). Seine Oe-
inshiin stirbt trenige Tags nacbher an demselben QiCt. tincb Ann. Vut.
Oellens, M. O. XVI , starben die beiden intra XXX dies. Hier bleibt
zwiselien den veracbie denen Naclirichton eine unlÜ9l)are DIlTeTeni,
t) Altzclliacho Krwerbnngsliste in den Berichten der denlscb. Ge-
lelladi. so. Leipzig 1810 S. 34 nnd 1841 S. 37.
5) Schultes, Directorinm i. Gesch. Obersauhäena II, 343 fl. giebt
einen Ausing unter Aiinitiruug der Drucliorte. Scbnites' Argumentatiofi
gegen das Jahr 1195 iat obne Werth und wird durch nnsere Darstellung,
die auf lieberer cbronulugischor Grundlage ruht, widerlegt. Ute Urkunde
des Grafen Ulotridi vun Urailxscb, wie die des Urndera, Konrad ran
Lasdslierg, gehen ouLer der Jalireseahl 1190 aber mit Indictiun XUI,
wasant llSü weist. Unter den Zeugen eraclieint Bischof Dietridi vun Meis-
ua End« des 13. Jahrliundacts. 213
BT^graf kurz vor aemein Tode ilauenid verweilte '), einmal
1 alle anderen OUeder der wettiniachen Familie sich ver-
melt hatten. Es ist überflüssige Mühe , zu rermuthen,
f liier im Familieuiiiteresse Berathungen gepflogen worden
r Zorn dos Kaisers zu beschwichtigen, wie eine
rerbung des Landes auf den jüngeren Bmder zu sichern
; solche Gedanken, falls sie den achwachmüthigen Dietrich
, scheiterten an dem festen Willen des Kaisers,
■ Mark sich selbst vorzubehalten. Kaiserliche Beamte
lahmen ihre Verwaltung'). Eiast hatte Kaiser Fried-
t die Niederlsusitz nach dem Tode des Markgrafen Diet-
, aa dessen Bruder Dedo nur gegen Erlegung einer be-
mden Summe überlassen, Dietrich der Bedrängte muaate
1 ähnlichem Folie noch mehr an Kaiser Otto zahlen.
: jetzt standen gewichtige Gründe oinem solchen Aus-
mtgegen. Die Erledigung der Mark Meisaeu erhielt eine
meineie Bedeutung im Zusammenhang mit dem grossen
B Heinrichs YI,, das deutsche Wahlreich zu einem stau-
Üien Erbreich umzugestalten. Die Fürsten sollten auf ihr
] itin Vorgänger Marliu ist im heiligen Lande im Juni 1190 geatorlicn
I. Aon. Keinb. 49, IT), die Nacbridit vom Tu Je Raiaei Friedritli!,, der
^10, Jnni umkam, ist erat im Novemberin DentacLlaiid ein getroffsn. Toeohe
konnte Martins Nadifnlger nicht schon USO gevühlt nnd
Utigt ssia. Die ZiililUDg in den Urltunden Biichof Dietrichs führt auf
es PoDlifii^at^ahr lurlitk. (Nacb PoHhaal, bibl. med.
1 Suppibd. u. Grote, Stammtafeln, aUrb Martin am IT. Juli 1190,
1 Nachfolger Dieti'ich am 21. Juli 1191 gewählt). Vergl.
i Callea, Ser. ep. Misn. p. 116, Die Urkunde Dietricha lr£gt die
B Bestimmung regnante Heinrieo Imperator e. Heinrich erhielt
.m 14. April 1 191 die Kaiserkrone uud führte vorher den Kaisertitel
— Auch Dietrich von Weissanfeis ist unter den Zeugea , der war
ir Bach unserer obigen Annahme 1190 loil dem Kaiser im baüigeu Iiaud.
1) Dos ergiebt sich ans Anu.'Keiutiardabr. 6S, 17 fl.
S) Chrun. mls. Ser. 3. a. 1196. Oeneal. Wettin. M. G. 23, 229, 2i.
. Reich. 69, 13. Silchs. Weltchron. 235. MKrker, Burggiarihum
taisn B. 103. Urkunde Landgraf Hermanns von 1195 (Herbat): impera-
. Vergl. Böhmer, Acta sei. Imp. I nr. 20S. Beyer, Kloster Alt-
• B. BZl ur. IG u. 17.
X. 16
314 ^!" melasntschcr Erhrolgekring
Wahlreclit vumchten , dageKen uabesehrünktoa Erbreclit in
männlidier uud weiblicher Nachkommenschaft erhalten. Hocli
eine andere Forderung Htellte der KaiBcr auf: Das nun glück-
lich unterworfone siciliache Reich sollte dem KBaaerreich ein-
gegliedert werden ; 80 wollte es die universaliatiBoha Politik
des Staufers, der Sicilien als Brücke zur Weltherrschaft galt,
Es ist hier nicht am Platze, den Werth oder TJnwerth des
Planes zu besprechen ; die Fürsten , welche heimgofallene
Grafeohaften wieder und wieder für sich einzogen , ifteinten
wohl, dasa das gleiche Bocht des Königs ihnen gegenüber
durch RondorpriTÜegien hinreichend diircWöchett aei, um
demnächst der rollen Erblichkeit Platz zu machen,
Immer schworer musste es ja werden, fürstliche Dyna-
stien, weil kein erbßihiger Sohn vorhanden, aus ihrem Lande
zu Gunsten anderer zu verdrängen, denn nach Eeichsreoht
nmflflte der König das erledigte Fahnenlehen binnen Jahr
und Tag wieder verleihen; um so schwerer, je enger und
unauflöslicher Eeichs- und Allodialgufc verwuchsen. So zeigten
die wenigen Fürsten, die zum Reichstag von Mainz ') im
Ij Adu. Reinhaidabr. p, 73, 11. Fkkei, da Ecurid VI. imp.
toiiahi electioiain regum in impetio Rom. Germ, auceesaiqnem in beredJtB-
rinm mutandi p. 33 u. 60 ß, a. alle Spnteroa leugneten gegen die Kein-
hardsbrunner Quelle einen Mainzer ReiebsCag, der nicht urknodlinh aocfa
BOnstwie belegt wnr. Ficker nalim Verweclisolung loit Worms an,
WD Heinri.:b Eude November Hof bielt. Ich bin in der Lage, die Malaier
Versammlung nrknndiiFh zn belegen. Kaiser Heinrich tan.sehte als Uerr
der Mark Meiosen Grundbesits mit dem Kloster Prortn. Die bazilglioha
(Jrkonde datirt vom ZT. Oktober 119t>, Gelnhauäan (Acta imp. sei. I,
nr. £03). Landgraf Hermauu , der lebusherrljche AusprQcho auf das
Tansehobject halte, muaate seine Zustimmung geben. Aus seiner IT rkunda
DHU erfahren wir, dasa dieser Tauschhaudel nicht in Gelubausen, wo üb
kdssriiche Urkuude Kusgefertigt ist, sondern in ALuhe in Gegenwart lahl-
reiuher Fürsten abgesclilosseu wurde: Imperator Ilenriuus, qoi eo tempore
marchism liberam in suo poteätale habebat nobi» prescntibus et
mnitis aliis princtpibus in Moguncia villtttn ^nnndam WiDeen-
dorph . . . eceleaiae Portensi contnlit. Mürker , Burggrafthum Ueiasen
S. 103. Zwei neagenlose Urkunden Ueinrlchs aus Msiai daliren vom IB.
und SO. Oktuber. Stumpf, 4S6B u. 6G, Am Sl. Okt. urkniidet er nebon in
Gelnhausen Freitieh ßllt der Mainzer Tag nicht zwischen den Oeinhünser
und Wormser, wie man naeh dar Reinliardäbr. Quelle annehmen sollte.
a Ende del 13. JahrhiindeTti.
215
Oktober 119Ö erschienen waren, geringe Neigung, auf des
Kaisers Plan einzugehen. Aber der Kaiser stand jetzt mäch-
tiger du, als je, und bo war wohl Aussicht, duss es ilim wie
ftüher gelingen werde, die Opposition iiicdorauaehlagon. Dariui
knüpften sich dann des meissnisi;hQu Grafen Dietrich Hoff-
nungen, doch noch in den Besitz seines Landes zu kommen.
Nur so verstehen wir, daas Dietrich nicht zauderte dem
Bufe des Kaisers au einer Kreuzfahrt Eolge au leisten. Im
Secember 1195 zu Worms liess er sich das heilige Zeichen
anhefteu '), ebenso sein Schwiegervater Landgraf Hermann.
Auch für diesen hatte Heinrichs Erbfolgeplan practische
Bedeutung , noch besasa er keine männlichen Nachkommen.
Auf einem neuen Keichstag, zu Wiirzburg im März 1196,
drang nun der Kaiser energisch in die Fürsten ^ imd so
gaben die Meisten , wenn auch zögernd , ihre Unterschrift.
.Landgraf Hermann war wohl unter den Förderern des Planes,
seiner zweiten Tochter, einem Kinde, übertrug der Kaiser
2U sichtbarem Zeichen der neuen Rechtsordnung das Recht
auf die Landgrafschaft. Da hätte auch Graf Dietrich die
Belehnung mit der Mark Meiasen erhalten sollen, um so
melir als die geaetzmässige Frist von 1 Jahre jetzt ablief.
I>Bds Heinrich auf ibn da» neue Gesetz nicht zur Anwen-
dung brachte, mueste das Uisstrauen der Einen schärfen,
die Gönner des Plans ibm abwendig machen.
Hatte sich Landgraf Hermann früher dem Projeet freimd-
lich gezeigt, so trat er ihm nun, da selbst der geringe Vor-
theil, der daraus entspringen konnte, der Uebermacht des
Kaisers gegenüber sich als illusorisch erwies , eifrigst ent-
gegen. Es kam als wichtigerer Factor hinzu, dass der Papst
deu Ideen des Kaisers passiven Widerstand entgegenstellte.
3>er Bote Heinrichs, welcher auf einer Fürsten Versammlung
zu Erfurt den Plan in unveränderter Gestalt vorlegte, konnte
seinem kaiserlichen Herrn nur von sichtlicher Abneigung
der Fürsten berichten. Da entachlosa sieb der Kaiser schnell,
Ton dem Plane abzustehen, um wenigstens das für den
1) Ann. MwUnc. M, G, XVU, IfiG, wo Dialricli »orRTflifand als marehio
15
31«
r EAt,1s,kr,^
Ai^raUkk Xötbig^te, £« Wahl «eines Sohne« xbmi SaehUgoc^
m erreithen. Sie wvrde ohne Schyierigfcä* Tm d*a Fizsten
^an auad der Aufäbnnig dea "Knwmug» airirtf iBälf
im We^. Auf eineai Landding zu SchkähleD bei Litza*),
iD der Oralaclatt seinet Tetten Dietdcb tob Groicicfa, hat
äcb Graf Dietrüh Ton VcisMn&Is am 5. Jann&r 1197 tob
MOB« Matter Teiabscfaiedet , am in das hcüige Land xb
ziehen. Die drei ürkundeo, welche mu dies mdden '\ ränd
ZOR Theil «choii 1738 bekannt geworden , aber wiewoU
berratB 1734 cäne neue Aufiage roa Birkeos Cfamfirsfliik
Sächsiscliem HeldeBäoal *) äanas Xotsen log , hat die emfc-
gegenatehende Fabel des Petenberger Chronisten dodi immer
Boeh Anhänger gefunden. Dietrich aei böm Tode seioea
Broders im hraligen Lande geveaen, auf die S^aduicht davon
habe CT suröckkehien woDen, den Sachstellimgen des Kwsera
aber, die seine Einachiffusg zu Teihindem sachten, nur darch
Verbergnng in einem Schlauche- entgehen können — venn
nicht noch zum Ucheräuss Dietrichs Aufenthalt in der Hei-
mnth in den Jahren 1195 und 1196 durch mehrere UAuit'
den festgestellt wäre*).
Der Kreuzzug, an&ngs von leidlichem Erfolg gekrSot,
erlitt im Februar 1198 eine plötzliche Unterbrechung durch
die Sunde vom Tode des Kaiser»; im Herbst 1197 war BT
unerwartet gestorben. Kin bleibendes Denkmal des unter
I) Ceber die Lage von Schköhien siebe F. Wiuler im Ardiiv t.
■icbs. Ge»cli. M. F. UI, S31.
S) Ueneke, n, 449 t HeinemuiD , Cod. AoluiltiDas 1. 5ST. Schäfer,
tiufaaea-Chranik i, St. All« drei im Auszug bei Be^er, Kl. Zelle S. 631
nr. U, 15 aad 523 or. 16.
3) forlgetetzt und mit ÄnmerkuDgea versebea von J. Feller o.
Joh. O. Hörn. 8. 2S3.
4) Dietrich ist Zeuge in ivei Urknndeii den Bischof Berlhoid tDh
Miombiirg von H95 und 1196 s. Lepaios, Gesch. der Bisehöfe des Bocb-
itifts Naumburg 265 , sach Uiltheilangen dos Oslcrlündiachen Geachichtt-
vereins Vlil, SG, ferner in denselben Hittheiluagen. V, 171 fl vergl. dai.
1S3; er alelU 1196 selbst eine Urkunde aus; »ehe Mencke II, 44B n
eine nudere ohne JahresaDgnbe iu den angeflibrleu HitCbeilODgen V
■m Eaiit du 18. Alirlninderti.
217
günstigen Äussiclitea uiitemoTamonen Ziigos war diu Umwan-
delung der deutsclion Spital brüdorschaft der heiligen Maria
j!u einem Orden gleich dem der Templer und Johanniter,
Graf Dietrich Ton WeiasenlelB hat aich an der feierlichen
Handlting (6. März 1198) bothoiligt >).
Die Kreuzfahrer hatten zwar gleich, als sie den Tod
Heinrichs VI. erfuhren , dem jungen Friedrich Treue ge-
schworen, aber dann erwies sieh dJe Eoaction gegen des
Verstorbenen Streben naeh imbedingter Vererbung der Krone
so stark, dues dieses Kind ganz bei Seite geschoben wurde.
Uoa schwelgte gleichsam im GenusB des vorher gefährde-
ten "Wahlrechta, statt eines Königs wählte man zwei, den
Stauler Philipp und den Weifen Otto. Es wird uns er-
zählt^), die kaiserliche "Wittwe habe den heimkehrenden
Kreuzfahrern auipassen lassen , um sie auf die Treue gegen
iliren Sohn zu yerpflichten oder — mit dem Tode zu he-
strafen. Landgraf Hermann, daron benachrichtigt, habe des-
halb Italien zu betreten vermieden und sei durch Böhmen
heimgekehrt. Aus solchen GerÜcht«n wird die Fabel von
Nachstellungen Heinrichs gegen Dietrich von Weissonfels
entstanden sein.
Für beide war jetzt gute Zeit angebrochen, Dietrich
durfte sicher hoffen, im Thronstreit von einem oder andern
der Candidaten sein Land wieder zu erhalten, Landgraf
Hermann aber war nach seiner ganzen Sinnesweise vortreff-
lich beanlagt, die ausbrechende Verwirrung in egoistischem
Sinne auszubeut-en.
»DO der küaluc txno kurz, (xno laue
r dem liehe unde al der werlde nicht scaffct vrnudon vil
T Doringa herro nimet ex im sunder dune
Kl) Sciiptorea reium Prussicarum I, S24, Qegen Perlbitchs unberech-
p.-Zwdfel an Diolriihs Oaganwart (ForschaDgan lur dautach. QeschichlB
& 337) Hiebe meiue Scbrifl „tlntatetiuiig der Beinbardsbr, GpschiahU-
" B. 44 Dt, 2, Dart glaube tcb ancli widerlegt zu habea, iraa neuar-
I L. Weiland in Forschungen z. dtsch. Qesch, XX, 3B4 iil. 3 gegen
I, Philipp von Schwaben I, 500 varbriagt.
II) Ana. Seinb. 82.
218 ^i° meissnischer Erbfolgekrieg etc.
so hat treffend der Dichter des Liedes vom Wartburgkrieg
seine politische ;Treulosigkeit und seinen mächtigen Einfluss ge-
schildert. Dietrich von Meissen war zwar beständiger, aber
das Lob Walthers von der Yogelweide „von gote wurde
ein engel e verleidet" klingt doch zu überschwenglich.
Mit HiKe des Landgrafen setzte er sich in Besitz seines
Landes ^) , im Laufe des Sommers hat er dann mit Philipp
von Schwaben angeknüpft ^). Er erhielt die Belehnung.
So schloss der meissnische Erbfolgekrieg mit einem Sieg
des Eürstenthums dank des allgemeinen Umschwungs.
Nicht blos die geschilderten Kämpfe haben Dietrich den
Beinamen des Bedrängten verschafft, vielfache Streitigkeiten
mit seinen Vasallen verbitterten ihm die letzten Jahre seines
Lebens, die Stadt Leipzig, seinem harten Bruder besonders
getreu, konnte er nur durch Anwendung kleinlicher List
bezwingen. So tritt er neben seinem von wilder, ungebän-
digter Kraft übersprudelnden Vorgänger und der anziehenden
und glänzenden Persönlichkeit seines Nachfolgers, Heinrich
des Erlauchten, in den Büntergrund.
1) Ann. Pegav. 1. c. 268; vergl. Cohn, Pegauer Annalen S. 525. —
Geneal. Wettin 229, 24. Winkelmann S. 132 fl.
2) Seinen Vetter , Dietrich von Groitzsch , finden wir schon am 29.
Juni 1198 am Hofe Philipps. Böhmer, Reg. Phil. Neue Ausgabe Fickers.
nr. 18.
Literarische mittheilangen.
i.^"'
I' stur Kritik der Beinhardsbrunner HiatoriograpMe.
Dhb kleine Beiahardsbruimer Geschicfatswerk „de ortu
Indpum Tburingio", dessen AJter und Wichtigkeit ich in
bner Schrift „die Entstehung der lleinhardabnmner Ge-
Dichtsbiicher" nachgewiesen hatte, ist nun in den 24. Band
t Monumenta Germaniae aufgenommen worden '^).
Waitz hat ihm einen neuen Namen gegeben: „Hiatoria
i principum Thuringio", hat aus der Öruberschen Ab-
t den Text an einigen Stellen verbesaert und saehliclio
lerkungen beigegeben. Aus letzteren hebe ich hervor,
I Waitz in den Worten sue archana confessionis eia ape-
I eine Anspielung auf den Mord sieht, welchen Ludwig
der Springer an Pfalzgraf Friedrich Ton Sachsen verübt
haben soll. Waltz hält die halbe Vorschweigung Six schonungB-
voilo Rücksicht des loyalen VerfasBers.
In £ezug auf die Abfassungszeit der Schrift bognilgt
sich Waitz mit der Aufstellung, dass sie vor dem Äuastetben
des alten Langrafonhauscs (1247) niedergeschrieben sei. Ich
glaube, daas man dabei nicht stehen zu bleiben braucht.
Wichtig ist für diese Frage die eingeflochtene Henne-
hergsche Genealogie. Ich gab den Text derselben nach
Gudenus' Druck wieder , da Bodemann , der für mich die
Grubersche Abschrift des Mainzer Codes, verglichen hatte,
keine Variante bemerkt hatte. Waitz ersetzt Bopponem durch
Borteldum auf Grund der Gruberschoii Abschiift und beruht
1) SiBbe ebenda 8. 819—822.
tiiteniiMhs Mittlieflniigeik,
Auch in Schodels i
relinquGi
sich, auf üebereinstimniiing mit A. K,
uerptoii (8. 87 meines Buches) ]
Bertholdum. Ich hatte die TenneintÜuho Terschiedenheit
der Lesarten in unserer Schrift und in A. R. dahin zu er-
klären gesucht, dass inoiner altem, vor 1212 niedergeschrie-
benen, Heeension „Bertold" gestanden und ilir Text dem Eein-
hardsbrunner Compilator vorgelegen habe , während die uns
Torliegende spätere Ausgabe der kleinen Schrift zeitgemäss
den verstorbenen Bertold (t 1213) durch den lebenden
Bruder Boppü (t 1345) ersetzt habe. Du jedoch durch.
Grubers Abschrift Gudonus' Lesart ihren Credit verliert, ist
sie auJfengeben und durch einen Schreibfehler zu orklärGii '-).
Holten 'wir mit Waitz die Lesart filium superstitem
Bertold um comitem reliquit für richtig, so ist das Natür-
lichste, die urBprün^che Niederschrift dieser Worte vor dag
Todesjahr dieses Bertold (1213) zu setzen, wie schon Wegele
getlian hat. (Einleitung zu A. E. p. XXVI), Andere Argu-
mente, welche ich vorbrachte, um die Abfassungszeit unserer
Schrift in die llegierungapeiiode Hermanns I. zu fixireo,
erkenne ich als nicht durchschlagend an ; aber dass jener
Bertold als noch lebend genannt wird, dass die gelegentlich
eingeflochtene Eeihe der Markgrafen von Meiasen nur bis
auf Dietrich den Bedrängten (f 1231) geführt ist und über
Heinrich den Erlauchten schweigt, der schon wegen seiner
VerwandtHchaft mit dem thüringischen Landgrafenhauae Er-
wähnung verdient hätte, das», wie Waitz zugiebt, in dem
letzten Abschnitt nur die männlichen Glieder der Familie
genannt werden, während vorher stets auch die Töchter auf-
geführt werden, dies spricht dafür, einerseits die ursprüng-
liche Niederschrift des kleinen Werkes vor 1212 zu setzen >),
1) Mögtiub näro es auuh, dass in der verlorenen Miuuzei Handschrift
beide Mamen gestsuden hätten, der eine ais Correctur den anderen,
3) Als lEiminua post qnem nahm ich 1195 an, weil Markgraf Älbreoht
von Melsaen (t 119G) der filiere Bruder Dietrichs, n-elcher dem Land-
grafen Hermana su vis! zu schaffen machte, nicht erwähnt ist. Nach 1211,
ihrem Tode^ahr, wärde auch Adela, die Schwealer der beiden UarkgraTen,
kaum anfgefUlirt worden sein, lu der Zeit vorher aber, seit der Vsrstas-
sung durch ihren Gemahl, Ottokar von Bobmen , im Jahre
L19B, hatte
LitanrlMlui Hittbeilii)>g«n. 323
8 das letute Capitel von Porro LudewiciiB prior
mit aiiBscMieBsli oh- männlichem S lamm bäum iind
irichten zu den Jahren 1237 und 1334 einem anderen
: zuzuschreiben.
Ob die Schrift später oder früher entstanden ist, hat
BA. Wichtigkeit wegen ihres VerhültniBsea zu den gef^sch-
fieitthardahrunner Urkundon, ■welche zuerst 1237 in
Streit« zwischen den Klöatom Beinhardsbrunn und
rgenthal erwiihnt werden '). Teh nahm an, dass der
laoher der Urkunden Konrads II. und Heinrichs III. dio
I de ortu princ. Thur. benutzt habe , weil der Text
' leiateren sich m.it beiden Urkunden direct berührt * ),
I dasE die Glätte des Ausdrucks den Gedanken an die
>;1iohkeit des Ge^ontheils, d. h, die Zusammenschniolzung
■ "Wortlautes der Urkunden durch den Chronisten, auflfoni-
I liesse. Waitz hat, wie es sdieint ohne auf diese Be-
Bt^ng Itiickfiicht zu nehmen, bb für ausgemacht erklärt,
s die Urkunde Heinrichs lU. dem TerfiisBer unserer Schrift
i^elegen habe. Ich muss bei meiner entgegengesetzten
iuimg -verbleiben.
Es liegt nahe, die Abfassung dieser kurzen Geschichte
i Landgrafenhausea von seinem Ursprung an als die erste
töriographische Leistung der Heinhardshrunner Mönche zu
tachten. Mir schien es nicht unwahrscheinlich, dass der
nsser der wichtigen Annalen bis 1198 mit dem Verfasser
r Schrift de ortu princ, Thui. identisch sei. Der Reeen-
s Buches in dieser Zeitschrift hat den Beweis ffir
ine Annahme , dass die für die Geschichte Heinrichs Tl.
p wichtigen Annalen in Ee inhards brunn niedergoschrie-
I seien, für „kaum erbracht" erklärt. Seine Zweifel sind
I wegen der unaosgeüc
iBit spiBl
P polilischen Combi nationeii jeucr ereiga
t) 6. Pu9se, tlibriDgischc Sagen in
, Vindeniiae I, 118.
3) Siehe S. SO mciDer Schrift.
hnngeii Dietrichs, Oltokar nur Wieder-
L, viel von sich reden gemacht. Dia
I verhälttiiisuiiubig wichtige Bulle in
Sfhels ZeitBchr. XXXI,
324 latonriBolie IGtlhdlaiigeii.
wohl ein Best der Ängchauungen, welche Wegßle mid Posb?
vertraten, dass in der spateren KeinliitrdBbnmner Compilatioil
nichts Gutes und "WerthTolles sei, was in Keiahardsbru
selbst aufgezeichnet worden wäre. Nachdem Bich Posses Tel
such, einen Zusammenhang zu statuiren zwischen diesem P
Annalen und anderen gesehichtlichen Äut'zeiuhnimgen ■
Ende des 12, Jahrhunderts, ale Terunglüctt erwiesen habf
dürfte, halte ich jeden Zweifel au dem Reinhardabrunner Tl3
Sprung dieser Annalen so lange f\ir nicht gerechtfertigt, als n
unterlasst ein anderes thüringisches Kloster zu nennen ,
sie mit grösserer Wahrscheinlichkeit geschrieben sc
ten — denn der thüringische Standpnntt deB Verfiisse
liegt auf jeder Seite zu Tage.
Die Annalen von 1208 — 1214 waren von We,
Posse als eine flchwülstige Bearbeitung der betreffenden Pai
der Peterachronit hingestellt worden. Gleichzeitig mit i
nen Untersuchungen hat Winkelmann für sein Jahrbui
Ottos IV. beide Quellen nebeneinander benutzt, ohne i
ihr gegenseitiges Verhältnias Aufklärung zu geben, Er citiqj
wiederholt ^) neben Chron. 8ampetr. „Zusätze" t
Reinhardsbr. Bei Würdigung des originalen Charakters i
Reinhardabrunner Aufeeiohnungen waren sie für Winkelniai
Darstellung noch mehr iii's üewicht gefallen und hätten x
Peterschronik ganz aus den Anmerkungen Terdiangt.
Ansicht, dass die U eberein Stimmung zwischen Peterschroni
und Reinhardsbr. Historien in diesem Abaehnitte, wo
Reinhardsbrunner Quelle wortreich und schwülstig ist,
sonst, die Erfurter aber auch ihr gutes Theil an dieaol
sprachlichen TJeberiadung hat, wo erstero Alles bietet,
letztere überliefert, daneben jedoch einen schätz enawettheg
TJeberschuss broucbbarer Nachrichten bringt, dass hier i
Uebereinstimmung der beiden Quellen auf kürzende Benutjsui
der Reinhardabrunner Historien durch den Compilator i
Peterschronik hinaualäult, ist, wie ich nachträglich bemerkt
:heD Gesch. E. Winkelmänn, Phi^
e) Siehe Jahrbücher der äi
V. SchwabsQ und Ulto IV. Bd. U S. 188
Dt. 3, 33a u. 333 Dt. 1.
t. 2, £71 l
LIMrariida IDttfarilaneaa. 225
miiUiungaweiso schon 1854 von Johaan Fr. Böhmer aus-
torooben worden ^).
Die gelegentliche Bemerkung (8, 58 meiner Schrift), dass
J LebenBbesohi'eibimg Elgors von Hohenstein nicht i
benimmt dieser alle
iskraft für einen Aufent-
Jahre 1242, soweit
JDdem im 15. Jahrhundert Ter&aet
tt Schixrmacher beigelegte Bewei
^t Friedrichs Ü. in Deutschland
totere nicht schon durch die Auafühnrngen Huber b und
dcers erschüttert war *). — Mein Nachweis, dass die I.ebens-
ihreibung der heiligen Elisabeth Ton Dietiich von Apolda
' einer Eeinhardebrunner Uearbeitung in die CompUation
p Beinhardahrunner Historien ttufgenommen worden ist, dass
ä Exiatfluz einer lateinischen *Vita LudoTici nui' auf einem
IrrthuDi Rückerts beruht, annaliatische Aufzeichnungen des
Caplan Bertold mit Stücken aus der Lebensbeschreibung der
heiligen Elisabeth verwoben sind, ist als gesichert angenom-
B worden.
TJnter dem Jahre 1S81 enthalten die Schedeischen Ex-
i^te (8. 105) eine Nachricht über den Tod Friedrichs des
Lalunen (t 1315), welche in A. R. fehlt. "Wegele (Fried-
rich der Freidige S. 334) hatte sich nur auf die meissniBohen
Quellen berufen , welche alle auf die Annal. VeterooeU.
(minores) (M. G. XVI, 45) zurückgehen. Aber auch Johann
von Viktring berichtet von der Ermordung dea jungen Land-
grafen. (Böhmer, fontea I, 364). Irrthünüich hatte Johann
T. Viktring die näheren Umstände, welche bei dem Attentat
auf Diezmann (f 1307) stattgefunden haben sollen (vergl.
, «benda S. 353), in den ersten Redactionen seines Werkes auf
il?riedrich den Lahmen übertragen ; später besser imterrichtet
fceht er nun im Einklang mit den meiasnischeu und thU-
i Quellen ^),
1) Siehe sein SchrBlben so WegslB liel Jaagaeiii Böhmer Ilt, 115.
3) Siehe Fiekgr, über die Datirung einiger ürkaiidea Kaiser Fried-
ig n, in den Sitiungsber. der Wieaer Äkti. hiitor. Kl. 1871 S. STB
SSE 11.
inTiktriDg (ISTS) S. 64 theilt den Wort-
Ich bemerkte S. 19 nt. ä. (la?s die bia dalüii unreducir-
Imre Nachricht über Heinrichs YTI. Rönierzug (A. R, p,
298), welche, mitten zwischen dem Chron. Bampetr. entlehn-
ten Ktücken befindlich, von l'osae einer toU ständigeren Fassung
dcBseibeu zugeschrieben war, irgend einer Compilation . ühn-
lioh der Chronica minor , entnommen sein müsse- Später
entdeckte ich, wie ich bereits in einem Aufsätze über E^nraid
■von Kaiberstadt in den Forschungen zur deutschen Gesch.
XX, a92 erwähnt habe, dass hier eine einmalige Interpola-
tion aus Semardus Guidonis KMsergesehichte vorliegt,
S. 49 nt. 1 glaubte ich die Frage unentschieden lassen
zu müssen, ob der Roinhardsbrunner CompÜator, dessen Werk
in A. K. mit der Jahreszahl 1338, in den Schedelachen Ex-
eerpten mit 1337 sehiiesat. wahrend die hier und dort zu-
letzt berichteten Ereignisse zwischen den Jahren 1336 und
1340 liegen, eine Handschrift der Petersebronik benutzt
habe, die nur bis zum Jahre 1337 (1340) goreicht hätte.
Du sich inzwischeu herausgestellt hat'), dass auch Eonrad
von Halberstadt, dessen Chronographie bis 1353 reicht, die
Petersebronik nur bis zum Jahre 1338 benutzte, so ist um
das Jahr 1338 ein Abschnitt in der Peterschronik aiiKuneh-
men , bis zu welchem dieselbe zwischen 1340 und 1 349
(dem letzten Jahre für den Abschluss der Keinhardsbrunnec
Historien 8. Wegele, Einltg, p. XXIIT fi.) fortgeführt wurde.
Dudik, Iter Italicum I, 131 und Bethmonn in Pertis'
Arcliiv Xn, 386 hatten aus dem Handschriften eatalog der
päpstlichen Bibliothek mitgetheilt , dass nr. 507 der Biblio-
thek der Königin Christino unter Andenn „Eko. ex chron,
KeinerBbornenfiJ de Ludovico lantgravio" enthalten soUe.
Beide hatten aber dieses und andere Stücke nicht in der
botrefienden Handschrift gefunden , well sie jedenfalls nur
den ersten der mit dieser Signatur bezeichneten Bände zu
sehen bekameu. In dem zweitan Bande findet sich Alisa,
1) Vergl. .
z.qaeIkDkUDde des U. Jab
IiiMrariache HittheiliiDgen.
227
) der Kataloji: verzci<;liTiclo, jciius SUiuk vou anderer Huiid
r dem 15. und 16. Jahrhundert, daruntur au vorlotitcr
^ das gcsuitlito Fragment mit üiner Widmung an Willi-
iPirkheiiner. Hm musete das Bi-uchstück, weil die duviii
Iderten Vorgänge aioh in Nürnberg abgeapi^lt liuttuii,
s intereBÜren.
piloii theilo das kleine Stück hier mit, da es für dio
: des Textes nicht ohne Worth ist, indem es einige
0 Belege für die UnzuTorläsBigkeit des Äbechroibors liefert,
k wir die volletändigal« Gestalt dor Historien verdanken.
, Christin, reg. 507 p. 114: Egregio viro dominti
ibaldo PirkhuDicr , licoutiatu doctiasimo ac civi Nureii-
1 in dümino plurimum ain(!erit<!r honorando.
V £x chronica KeinhersbomenHi , ubi sepultus est domi-
t Ludoricus, laudgravius Thuringiae, moritus aauutae
: 13^5') Engelbertua Coloniensia arcliiopis-
t a comito Friderico do Yseuberg, qui et
fusi sanguinis in Colonia per soutontiam
iusdem archiepiscopi oruci&agio
) interiit*).
Koc anno Ludovicus laudgrarius maritus e. EUzabot
'" Octavo mense XVI *) dio nionsis ipsius rodiit de Folonia a
Gastro LuhÜnensi, quod cepit a duce Felonie nomine Soltz-
bislau (!) et in omuibus bene prosperatus ad proprla remeavit
et dimitteus exercitum oliosque milites assumous ad celebrutio-
aem mague Curie in Bartinwice regia Henrici, filii imperatoris
Friderici seeundi, . . . Nam Henricus, l'riderici filiua, rox est
dedaratus duxitque öliam Leopoldi, ducis Auatrie, Kargorc-
tham, cum qua prcsentjbus piincipibus regias nuptias apud
Kuremberg celehravit solempüit^r , ubi proptar frequentium
popuU circiter 48 oppreasi sunt, ut hio tnfra dieetur.
Ä. d. 1Ü26 celobrate sunt niiptie Henrici, regia Eomano-
I
22S TiiterftriKliB ICtt}ifli]nDgen.
rum, filii Friderici seciiDcÜ imperatoris, cum Margaretlia, i
Leopoldi duois Äustrie, et Ägnet«, Bororia LudoTiui landgi
Tlmringie, (luro Heitrico '), fiJio ducia Austrie, ot ip
solempidtor complevenuit gloriose in Nuremberg, eivitate J
periali. Tertia autem die nuptianim Henricua, ra
rum, iudicio presedit in Gastro, quod situm est supta c
tatem. Accedeates igitur aobilee lueliores Qcclesle Colon
ia miniaterialeB exhibuerunt veBtinieDta domini atii i
piecopi Tulnerata et miserabiliter cmentuta conim legej
onmibuB principibus laerimabili yociferatione et impetu J
mebundo poBtulantoa iustum iudicium »ibi fieri de
feclioBe domini Bui ab iniquo filio Bororia swe de Alzonaj
Bex autem audiena eormn querelas miBerlüordia matus est e
quaereuE seuteutdani a uobili viio Oerlaco de Buoki
Buacitatus eat, si in preseatianiin iudicio*) Eomani :
proscribenduB foret toI nonr Kespondit GerlacuB regi
tayitnue aententiam in bunc modum; Qued
criptioni toneretur, qxiippu cum eTidentissirae declara^
esset*) homicidium. Audiena boc nobilia vir Frider
Trunten reclamavit dieons : Pocius ease reum perempttl
citandum iuxta iuB Buum, quam in proBcnti proscribi. 8m
qua reclamatione Gerlacua indignatus cum Fridorico
graviter contendore et Fridericua e converao graviua
nari et factus est tontua strepitus, quod 4S viri suffocati^g
oppreasi suocubuerunt ibidem *) , inter quos quidam
monaobi, elerici erant cum multia ulüa, qui oppreBsi (
erunt etc. (!) ' )
Die A. R. anä ScbedeU Eicerpten ueunea Harguatbe nad E
- nicht bei Namea. Agnes an anderer Stelle (p. 183, 8),
Vargl. A. R. p. 183, 10.
cod.: ei({iiaereas,
cod.; iudio.
cod. : esse,
cod. 3 maJ ; ibidain.
Die A, B. p. 181 liaben BtB,tt des letzten Retalivsstzes von
1 die Worte ut etirnu sntes palult. Dadnrcli wird licBtätigt, i
Bist, Eeiuli, , wie in unserem Fragment, die Kalmtroplie
I war. In A. R. ist die erst« Erwübnung anagefalleu.
Litsruigulie Btittheaangen. 229
_ In Beilage a S. 75 fl. handelte ich von einer verlorenen
Saaidstilirift der Magdeburg-Ueinhardabrunuer Chronik und
des Conrndus Halboratadeusis. Sic konnte niuht identisch
Boin mit der Hannöverachen Handschrift, und der einzige
ütnatiiud, ■welcher auf den ersten Blick dafür sprach, die
K^andnotiz von neuerer Hand au der Nachricht vom Tergif-
hmgatodü Heinrichs VII., bat sich auf das Natürlichste er-
Üärt, als iüh fand, dass Ge. L. Böhmer, ein Göttingor Ge-
lehrter, 1766 diese Stelle aus der Hannoverschen Handschrift
la seinen Obaervationeg iuris canonici p. 41 abgedruckt hat.
In Göttingen wurde mich schon 1737 die vielleicht
nichtigste Partie dos ganzen dickleibigen Codex, der Bericht
aber den Erbfolgoplan Heinrichs VI., voroffentlieht (Abrisa
Tom neuesten Zustand der Gelehr aamkeit 2. Stück Göttingen
1787 8. 159—162).
Ich verfolgte dio ehemals Imhefache Handschrift nach
"eat; im dortJgen Nationalmuseum befinden sich bekannüieh
^^ole ehemals Nürnberger Handschriften , aber die gütigen
■^ Ächforschungon dos Herrn Fraknoi waren ohne Krfolg.
^^o Handschrift tat nicht dort. —
Im letzten, ü4. Band der Mon. German. p. 40 u. 41 sind
A-iuialoa Thuringici broves von 1099—1291 mitgetheilt,
^^cTiB recht unbedeutend sind und nur ganz gewöhnliche
' ä,elirichten zur Kaiser- und Pap stge schichte mit einiger
^Vorzugung Thüringens bringen.
Schon ist auch der Sifridua Presbyter iu Vorbereitung
*''*' die Mon. German. In ihTn hat die thüringische Historio-
K'^phiB einen neuen Namen gewonnen, (s. S. 64 meiner
^Ivrift.) Die älteste Leipziger Handschrift stammt nicht,
™*-ö ich nach Lorenz glaubte, aus dem 15. Jahrhundert, son-
^'^ ist nur wenige Jahre jünger als die Erlanger. Auf
^^nd dieser beiden Handschriften wird das Work des Welt-
B^esters von BalUiauson in der Ausgabe der Monumente in
Mntlieh vollständigerer Gestalt erscheinen , als bisher. —
M i s c e 1 1 e n.
.«1
f Binige Urkunden aus dem Hospitalarchiv zu Gotha,
j Urkunde des Grafeu Friedrich vou Kabüuswald vom
I Jahre 1279, durch welche er Güter zu Oberhaldnm-
' gen den Lazarusbrädem zu Braunsrode überlasst.
(Bas Hospital eirchiT zu Gotha besitzt nicht die Original-
lüäe, welche y/ohl überhaupt verloreii ist, aber eine iin-
a dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahr-
idoits stammende Abschritt detselbeu auf Papier [nr. 17
[ Hospital Urkunden], nach welcher ich das Dooument mit-
1 will ; vgl. üher die betreffende Angelegenheit diese
btair. m pag. 300. VIII pag, 90, und über die Grafen
1 Eabenswald s, Röhricht in Zachers Ztsclir. fiir deutsche
lilologiü Vn pag. 160.)
In dem nameu gotis, amen. Wir friderich von goüs
B Graue zcu Habinßwalt thua wüTen aller menigeüehem
1 \iißm brieff, das wir mildecliuh vade luiterlichin
b1> gotif willen yier hufe mynnor cjtis Tiortails arthaffüges
. yn felden vnde äure des dorffes obberohalderungln,
vier fedelhoffe gelcgiu dal'clbfi ym dorffe ynde bo-
izig agker holc^is an dem berge gclcgin der tufclsberg
tntj myt allem rechte, myt allen fruchten vade nutz, So
alTo wir dierelbigen gutore Inue gohad habin , Deme
a Bruoßiode Tnd Cancti lazari brudoin dos ordens dar Inno
t gajitzer eygenreohtet befitzunge, Inmaßen wir die gehad
1 bißhor. In krafft dil'fefi briffes eygenn gebin Tnde ge-
a. habin, Wüehe vorgnante gutere Bortoldus vade Eertoldus
fef) Tnde herbord, alle gebrudore yon gehofen, erhafftigei
nodt Tsd TMhe iea bafea bradfxn -mitt tmad& Isan «den
balön ueriuniSl. Solciier gebong« getiDgea d» Ine mdc obbir
g«vieft fjrnt rtdr lülKn Tnde ■etiawiiB, liejdtwidb fthobbem,
bönrich too Tuum' '), Herboid tob pheffellMch Kittrr Tnde
andef Tele melür ^»nbtluffiiger froraer Imtbe. Obir daa «Uü
tz« neier lieheilieTl Tnde ToDer oAnnde den Torcmuitni
brndem des otAaa wir diff en Tulrn nffin ttriefT myt mflni
«Bgehangin ligil TorfigOt ge^bia habin. Solehe gefahicAt
itt geli^koi Tnde Toifigilt gegeMn wordin ift yn dem fl^be
Tode Stadt Wye, Gegebin nach gotes gebort tolmt lew«-
hmidert, itinii»fh jn dem fobm Tud nünexigiftin jare uff
Soiitag, To in der btdligin Kirchin Tooem iveonditalis ga-
rtmgeo wirt.
2. Urktmde aber die CoRstitaienmg eines wiederkäaflich«ii
Zinses von einem Guldgulden Rheinisch von Sciteo des
Ditherjcii AlbräDt zu Bufleben tür den Bürger zq Gotha
Berit Heyge, dessen Ehefrau und Erben an einem
Viertel Land des Albrant zu Buflcbun, nnter GuUiei-
ßnog und Bestätigung der Jungfrau Else von Rärwaldp. .
Nonne des Kreuzklosters zu Gotha, welclie an
selben Land schon eineu Zins von zehn
hatte. Sept. 142L
(Fer^-ameDtbUtt in Ueio Qoerfolio, auf der Ruckseit
alte Nummer 14, jetzt nr. S4 des Hospitalarchii
ist al« ein mitteldeatscbee Spracbdenkmal nicht uninteresi
üeber Aaa Gothaische Ereuükloater vgL Uöller in diee«
ZUchr. IV, 47—112).
Eeh Dlthcrioh Albraut geseßen zcu Suffeleybio , Uai^a-
retha injT» elicbe wertynn Tnd alle vnßr erbin Bekcmieii aa
dieBem iiffip brieffe rnd thun kuot alle den, die ea Behia,
horio addir losin, Bas w-ir mit Wolbedatlittn mute Recht
vnd reddelichu vorkoufft liabn vnd vorkouffen in craffle
dieSea brieffe» Dcme ersamen Wy^en mauDO Bedde Heygea,
1) dies« Name b,( in nuneoi AuraagebnGht.Uben ureifelbklt ml
B BBcli ,lIojuur' od. .MoDDer' Kelesen werden.
!ou golha, Katlien syner clichen wertynn vnd oria
L oynsa Bynacliou gülden galdes ierliohca zcinsee , gud
1 golde Yod swBV guAg an ge'\viGhte. Den gonanten guldos
vir vorkonffcr vuUm kouffer Tnd synen erbiu vor-
'«jlirybeii vnd vorlej-aset habn uff vnBm viertel artlandie,
g^egin in den faldiji Tnd fluren zcu Buffeleybin, aji sulchen
stucken, alzo hiunach. gescbrobn sted; üou deme erstin derte-
lialb ackir, die geliin obir den wai'fchenwag, nebin eyme
aetlioli, daa ist Härtung Äntes, — drie sotelu an deme £in-
theleybn berge, nebin. zcwon aukim, die sind Härtung Win-
thers, — oj-n BOtel in der ge^uere nebin eynor gelongiu, die
ist dos pherrers, — drie sotcln geyn der Neße, die atoBen
vff drie aoteln, die sind Kurdes Veynboten,^ eyn ackir nicht
ferre dauone nebin oyuer gelenge , die ist Dithericb. Etten.
Daz genant viertel laudis zcuuorc gildot vud zcinset der
Erbera Jungen vnd geiaüichen iungfrouwii, Jungfrouwn Elaen
TOD Dersvalde, closteriungö'ouwen zeu dcmo beilgin Crutze,
gologin vor Gotha, zcehin Schillinge pheaige Jerliehes vnd
ewiges zcinscs vnde eyn Michels Uun. Daiuiame vna vor-
kooffera vnßr kouffer vnd ore erbiii gereite vnd wol baczalt
habn zcehin Biusche gülden, gud an golde vnde swer gnug
am gewichte , dio wir in Tufln nucz vnd vnJär orbin &ome
gebort vnd gewant haben, Kodin vnd gelobn wir vorkouffer
vulin kouffern vnd orin erbiu den geächrcbiu gülden zcinaes
gutlichen zcu reichen vnd zcu beczalne aS dieBn nehst zcu-
küfftigec sendte ItjuthoIomeusUg , vnd dar noch alle iar
Jorlichen vff die solbin tageczyt, die wyle dießir kouff steht,
ane vorczog vnd HindoniiSe vnd ane gevcrde. Goachee dee
nicht, alz das wir sinnig werdin an der bcczalungo dos zcin-
sos, wo dann TnQ kouffer adder ore erbin orin voiseßen zias
ontnemeu zcu Cristea luteu addir zou Juden zcu mögeUchem
achadcn, wie der namen hette. Des sohadin redin vnd gelobin
wir vorkouffer vnBro kouffer vnd ore orbin gutliehn abe zcu
neme ane alle orin sehadin, ane geuerde. Hir ubir so had
der 6goaehr[obin] kouffer, syn clicho wertynn vnde orbin
vns vorkonffern vud viiBern erbin aulohe gunst vnd frunt-
Blafft gothan, duz wir den genanten gülden zcinses mogin
■ abe low ndc fcoofft Ttamc cxefam RmMtw ^tiMen,
i» gald« nd swtT piax: !»i> gevidite, raneweBip dren
tarin, wdchii J>t tb» du efnot addir »fitg«^ ict. — aacb
also, irann wtz die Insmige tfanit , dai -vir den zöns hetxtS»
«bUb mid deine hoitgate, im des mcfat fegeliai vere, ui«
veddirrede Tsd gevcide, lod vuin die drje nr TorianSb
itad, fo sal dieSir btüff vmhaA kej-ne Kadit iHcJt cnffi bm]»
aicbt habe. Oocli ab wir ge«ehr«tBii Todonfler £e loeansa
j]iiieiren% den benantefi dren jarin nicht tetin. So redia Tnd
gelobin «ir TuBeni kotiffent rod oiin erliin alz «rnen gnden
brieff z«a stbickes ynde zea g«bin ali diefo üt. Gesdw
des nicht, so Tortrilleköre irir tds Toi^ouffer Tud TuBer
erbis , dafl äch TnA kouffer Tnd ör erbin tn^;iD om xanscs
Tnd boitgnted eibole an allin andern mBem guten, wo vif
£« hnbin, nierclayter dinge, an aUo notrscbe, ane genode.
Oocb aal tiiBt kooffer nicbt hindcr noch be^hedig« dnis^
bure, bethe, geboth, rorboth, gepüich noch werfljllich, noch
kefD aitikcl böse addir gud, damethe wir rorkmiffer tus
behelffe mochten Tod vn&em kouffem ge^tbade. Des scsa
orkunde vnd mehr Sicherheit so habe ich megenanter IKthe-
rich Älbrant, STargaretha nijTi eliche wertynn, vnd TnBer
erbin gebethin die Erberen geistlichen iimgfrowen, JuniT&owen
Elsen von Berwalde , mSom kouffem md orin erbin des
zcinsfes] vnd hoitgutes bekenne uff dem egescbtebin Yiertol
landis Tnd or Jngesigel zcu bekenteniBe bange an dieBu.
ii£Qn brieff.
Vndo ich, IcEuntgenaate Else Ton SeI1l^)^B!de, Bekonoe,
das dieOir zcias vnd kouff mid myme guden wiScn vad wil-
len gesehen ist, Vnde bekenne den (st. deine) genanten kouffer
Beilde heygin, kethen syner elichen wertin, vnd örin erbin,
eyneB gülden geyldes vff deme mebenanten riertel landes
dryo Jar, Ällimehat md Tobescbediget inyme rechtin arbe-
zcinse, vnd habe des, durch bethc ■vrillea Ditberich Albrandie,
»yner wertynne Tnd erba. zku warin bekckenteniße (st. b»-
kenteniße) myij Ingesigel laßen hange an dieflin tiffin brieff^
Der tiegebin ist nach gotis gebart vierte unhundert iar, dar-
noch in deme Eyn vnde czewiizigestin Jaro an Sendte Egidy tf
Klaedlan.
rslobeude oOiie Biiof eothiilt kuBor dso ga-
Liehan Merkmnlen dm Mitteldentstheii (i statt b in dsn Kniliuigeii:
^io, DfriD, aehiD, leain, nebin , h e il gin , uckir, weddir,
rtUndia u, a, — ft stall o : addir, ab, aal, — « lUtt
n; Part, der fUnftsu Ablaatclasae: geachrebiu, KOüchrebn, — o
in, loas, lOEUnge, boao, — 0 statt 6.: vorbaS, oblr,
1 PoSS. der dritten Person: ore, orin, oris, or.) aueh
detleiG Eigenbeiten der UiUriugucbeu Mundstt, wie die Abweifiiag des
I InfiniCfv: zca Deme, 1 ose, konffa , bei:a Bi e , habe, er-
gä, binder, beschädige, behelffs, gesehade, bekenne,
lehickan, — den Verlast des T im Pronoineu unser: rnäm
^ffei
uff y
vuBc
nBa kouffen
, vnBer erbii
uffer, TnUarn kouffern, vn üerii e rb in, vnBarn
- uDd die noch in der heutigen Mundart übliche AasätoUung
I Xiabiileu in dem Worte Hsupt (thQr. Qeit, Hoitlappea, Kraul-
llt): mit damo boitgnta, oris aciusos vod boiteutes, des
i hoilgules {mhd. houbetgnot Capital).
L Auch einige besondere Wenduugen uud Ausdrucke der Urkunde sind ba-
uswertb ; — bekennen mit Dativ der Person und Oenitir der Sache =
a die Berechtigung zu etwas luerkennen, ihn in seinem guten Rechte
if raobüich bestätigen; so habe Uh — gebethin — Elsen von
aide
1 faeke.
konffei
> ad dl
vnd
.ei I
vff deme meben
D {= mhd. bürn Laxer 1
JfQbben 1, 393> uiederrl
nSn nucz vnd
mnd.
,«):
n kouffer Berlde heygin,
1 orin erbin eynasgatden
iertel laodia, ~ bom ec-
erbebcn, einnahmen
1 Dfh. Wülck- D. Wb. 1, 319:
hin Rinsche gülden, die
>in frome gebart vnd gs-
t haben ; — eich behalten metha
at hall n eiagenoDimen und vemeudet h
E ToltbeU schaffen durch etwas (mhd. sieb belielfen mit etwas als
9 braneben Lex. 1, tS3) : keyn ertikal bu^e addir gut, da-
ftiB wir vor kouffer voebehelffe mochten; — «ich erholen
K«B dinges an — sich flir etwas durch etw. entschädigen: daz sich
vnd ör erbin mögin oris acinsas vnd boitgu-
^4Tbole an allin auderu vuBern guten; ebenen intr. passen:
;ohiBJar TDs das ebint addir gefugaam ist; — gelenge
paebv. f. (vgl. G e l e n g e stn, districtus , Holigelenge stn. agii
Iptid Slieler iai}7] der in der Litngsrlvbtung des Gebreileb liegenda
', ireleher 2 Botteln oder 4 Stricke , Stricbel umfassl« (vgl. I
238
Uiscolleo.
die tbiir. Fiildurdijuug in Currasp. B). dcü GcULinmUc
Oeach. u. AUertb. Vurcine Jahrg. IS iir. S p. 10) i
langin, die — , iiebtii ByoBr gBlenea, die — i — uLehl die ßröBe,
sondern nur die La^e wird bexeicliuet durch den A.iudruck ^qners st, f.
die Felder, welche im Winkel t.aC die Längsriditung dea Gebreitea atoBeu ;
Bjn sotel in der gequere (iu dem i|uerliagflnden Felde) ncbin
Cfiier gelang! n; solche Felder heiäsen in einer nufeuboacbreibtiiig
von 1484 (Landau a. u. 0, p, 12) Dwcralugke. T werstakg o,
ZwerBtng ken; — jeldan st. v. ala jäiirlicheu Zins eatrioblen, von
dem belastfllen Qriind«igenthum .- tragen : daz genant viertel landis
t (trSgt und zinat in erster Hypulbefc) —
■aide
:ehin
iige je
atm.) in
er
Jten Bedcuteng
gereito adv.
wie niUd, ger
gereit
nd wol bec
(= rabd
hu
r stf. Les, 1,
Qseü) ebenso auch geyld (ml
Zlnibfltrag': eynes gülden g eyld es j —
itu LeK, 1, 8T7) scIihbH, gern, bereitwillig:
Llt bahn; — hnrs ( Miethe, Verpachtung
, 1390. nind. hure f. Lübbeu 2, 33(i.)t dinal,
bure, bethe, gebot h. vorbutli; — ;imeweiiig präp .
iauerhulb, binnea (= rabd. innewendic Lex. 1, 1U2. vgl. dio spKte-
ren Nebenformen: inirenig, inwyncig intra. von i
Winnie krindewenni gl jQweng, ynwig abint
Hieb, innen wenig, i n w e n n i g a,blutus Dfb. gl. 3^. 306<: nhd. ja wen-
dig präp. c. gen. u, dat. D. Wb. 4=, 3150): Jnnewenig dri
aoni. Acc. und s£cbl. Geo. = einen von etwas befreien, ihm .
guten: deaschadin redin vndgelobin wirvortooffervnBre
küuffer vnd oreerbiagutlichnabezcuueme, anaalla
□ rin auhadiu, a n e geuerde; diese Conatruction scheint dem Mhd.
abzugehen, findet aich aber alä die vorhersehende beim mnd. afnomon,
X. B. wewilleu se desses v o r sp rok euen 1 uued os gc ntz e -
liken ledegben vnde scadelos af nemon Liibben 1, 40; —
BDtIB.che stf. gen-altaame Bache oder Wieder Vergeltung: an alle not-
r»,che ohne daß es als eine rechtswidrige Hache angeseheo werden soll;
das eigen thuml ich e Compositom ist mir sonst nicht bekannt, recbtTertlgt
aich aber in seiner Bedeulung , gewaltsame Selbstbfilfe* durch die mlid.
Cumposita uCtuäme, uOtouaft, nStruup (gewaltsamer Baub); —
redin gubwv. versprechen (mit folgendem Inf.): redin vnd gclobn
beczaltie^ so redin vnd gelobiu wir vnBurn koufferii vnd
oriu erbin ala oyuen guden hrieff zcu schicken etc., — ein
drittes Beispiel unter abe iiemeu; — iDtel schwm. der noch lobeiidi)t>
eigentbümlich thüringiscbe Ausdruck ilir den halben Acker od. die halb«
Gelänge (Sotal, Sattel ein zinsbaiea Btilck A
oder Wiese Fiiscb i, :
MümIUd.
I<): oyii tatul iu der ^c<|u«iii, — dri?
sotolu nn dem kinlbeliybn borcc, — drio soleli. (,'oyii
deliteBe, die slodeti vfrdrie so teln elc, ; — dniicWo letlicb
stn, ein noch kl^eres AckorsIStk, jetzt der SuCtling: neblu efine
s«tlieh, dkx Ut nsrCuag Anlas (vgl. Winklcr i» den Skchs.
ProTinziiilbllitteru 10, 349. aSO, wekhor SüttUiig als Uh!>c., nber Söt-
te I als Femin. aa jem ; die thilriiig. nurenbeschrelbcingDii Am 11. Jahr-
liunderts schwunkoa bat dem letlteTOn Worte sebr in Iloiug auf GetiDs
aud Formation, indem sie es uU Hase, uud als Fein in. , bald stark
faftld »hwach gebmuuheiii. 8n steht I3G0 ; ejo satele, sndir-
hslb satole, ~ lüGl^ eyn salele, an eyme setole, eyn
is ackir. eyn sotelib ackir, — 1353: an eyute satilo,
i aotil, dra aoteln, au dren sotiln, ein satele, —
lyn satele, an eym sateln, driesateln, eyncsotele,
eyn aa tele, dy — , 1156.- vo u ey u er soll el n winwavbB.
t — s. Landau n. a, O. p. 10 — IS. Als orsprüngliche Form des
i darf daher wohl satele Htm. gelten, me aach Leior im Mbd.
I, GIS „s^tel, satele stinn. ein bestimmtes AckermaB" nage-
), und jedeBfalls ist dieser Anadruck ein sjiei^tfiai:h und aussehlieB-
^thäriugisclier)-, — Tnbeschediget mit Dat. unbeschadet einer Sacbe:
ucl V n besthed iget uiyoie reehtin erlieiciuse;
r dinge olme dali lit eine rcchtliühe Klage anstellen :
' dinge, an alle notracbo, nne geuerde; so Dihd.
alles rocbten ohne Berioblliche Klage geführt lu
, 18E2; — Tiertel sin , ein Ackereomplox , welcher, wenn
n Auker su 2 Soltehi aiinebmen, naob der in der Urkunde gcgebe-
P'Anfziblung der Theilo 14 Süttebi oder 7 Acker UinCasst, was fast
II Landaus Angabe von T Acker uad einum Suttel für das Vieitel
s Btiramt (a. a. O. p. 13): uff unfim viertel artiandis, —
el Uadia, — uff dem cgeschrebin viertel
eme mebenanten viertel landes (vgl mbd.
arten, asker Lei. 3, 342. 313); — TOrleraien
rv. Überl&ssen, rechtlich augeitehen: D en ge aauteti gülden sciit-
kouffer vnBm koufferviid synen erbin vor-
nd vorleyiset habu uff vnäm viertel artiandis.
^Bechtfertjgung diejer Auffassung des dunkeln Wortes ist biubielitUdi
'Jtona uicbt olme Schwierigkeit, da dam inhd. Hzen gegenüber ind,
m wäre und schwache Bildung iu diesem Stamme fast
1 Schrei her wohl sngeti
doch kann i
n aohwiches mhd. i
üfftig.
/erläzeu gibt Lei
ormellen Bedenken u
lekokei
. 155 e
tnhdmgebeD Lex, 3, lfi3. nhd. -
schreibt, und
1 Beleg. Wir
itv. Qbcrlasaan, über-
a secepto pretio dve.
veadere , künflruh für Geld iiberUaseu FrUi'li 1, 5BUt' nnd bair
lasaeu, verpachleii , vermicUieu SuhinclEer S, 197 aich ergeben
deutung von einem otwas vorloyssaii uff — eiDom etww
lieh geirnhrBD und ubertaasea anter liypotlickariacber Haftbarkeit v
dem Zusammen!] BQg der Stelle vollkommen entaiiricbt; — Torse
pari, versäumt, rUukütäudig : orin voraeBeli acins (ebenso mild- '
altaen durch Sitzenbleiben iibersebeu ^ aoflar Atbt lassen , vera
nicht leisten, part. veraeszeii riiukatindig T.cier 3, 23ü. £31,
eine» Dienst, Zins eino Gült versitzen damit im A
bleibBii Schmell, 3, 301, aber in auderem Sinne er bat die Schalfl
versessen carcere solulns est a debitis Frisch S, 16^')^ ■
willek^ren bcbwv. freinilHg verpflichten, mit folg. SatE
Oesche des uicht, so voiwi tlekö ce wir vns VDrktmJj
vnd vnBer erbin, daa — so erklären «i! aus freien Stnc
und unsere Erben mr eiuverstanden damit, dal) — (mhd. verwill
schwv. freiwillig wählen, freiwillig aufgeben, refl. sieb freiwillig verpi
ten Leier 3, SOa. mnd. sik vorwllle körn , sich y
sich zu etwas verstehen oder verpflichten Frisch S, iiSf).
3. Schiedsspruch zwischeu dem Comthur des Hospl
zu Gotha und Heinrich Jcger betreffend den ■
KupfersuM, erthcüt von Hans von Stuttemhcim Afl
mann zu Gotha und Fritze Koiinigisse Schulth«^
zu Eisenach. Januar 1456,
(Urkunde des Goth. HoapitaUrchivs nr. 44, Perga
Qiierfolio mit z^wei wohlerhaltonon Siegelii; auf der 3
Seite Hteht von einer späteren Hand geauhrieben : Eii
Lracht Koppereula betreffend. Vgl. E. 31ietricli \
HoBpital Maria Magdalena zu Gotha, ütsehr, HI p.
\i. 306.)
Es ist verdeydinget *), Alu hüte uff Dinftag n&ch (
uersionem fancti pauli An der minnercKal *) In
vnd fimifczigiaten Jare nach Christi goburt, von beveihui
1) mhd. vertage d ingen, vertaidingen vor Qeriobt «
dein, ubereiokammend festsetzen und Ausgleichen Leier, 3, Sfifi.
a) diu miniier zal die Zeitrecbuuug Inuerhalb eines Jfthrha^
(GegBnsstK diu mSrer Kai die ZäbluDg nach JahrhnndeFten) 1
lOSl. Frisch I, 663<:, also an der minnercual = im lanFenden .j
hundert.
3; auf Befehl, nach dem Mandat,
241
vnßira gnetügen Hornn HercKOgon wUhehns etc. , Durch die
geetreagon vnd urbom Hansou von rtuttaruheym Amptinau
CEU Gotha vud Fritzen KonnJgJHRe l'chultlioyßü zcu iBunauli,
czvfiiclieii dem erberu Hern em Johann wiezel Kumpthur
ordena fanoti Inzari , geaeasiu zcu Gotha uif eyn , vnid Heia-
eüen Jegem uff die andern ayteUj vmb in-ethum Bcwoytracht
Tnd gespenne ^), die sie ■widir sich gehabt hahin anrurende ")
die guter des gemelton ordeus gelegin zcu Kupphirsula ;
nach dem die genauteu parthio ') sollichir sauhe by vns
Torgenanten soheydisriditern in rechte adir fruntaohafft
sie darumb ze\i entscheydin *) mit gelobedin blebin sint''),
Ala sprechen wir genanten scheydislute in fruntlicbin saoheu'^)
vor das erste, Daä alle rnwiUe'), die 3ych von hegin biß zcu
ende sollieher sacho halbin gemacht hette vnd were, genfiaÜchen
Tnd gnuitlichen bie *) vnd abe ein aal ; — Damach aal der
genante Heinrich Jcger vnd eine crbin das gemelte gut zcu
Kupphirsula nüd siner zcugehorungo ^), nichtis uBgeelossiu, ge-
Tuweliiihen, gesucht vnd vngeaucht ' ") besitzen vnd Inno haben
1) von aplD aL la. Streit, Zerwilrfnisa, kommt das gloichbed CoUecl.
gaspsene, gespenne hex. 1, aal. miiii. gespenno, goapamia
f. n. n. LQbbeu 2, 82 i nlid. nur dos eiaC. Spsn m. Zank, Slrei:, Stein-
bach 2, G17. Frisch B, 290^
3) betreffend.
3) mhd. Partie st. und sohwf. PartUai, also plur. parlie n. Par-
tien Leier 2, 309.
IJ auch mhd. sntsc
Kam Ausglekb bringen. Leier 1, 5S3.
5) mit Versprechungen (se. ihrer Pügsamkail) bei i
haben, daß nir sie miteinander ausgleichen sollen.
mit persSnl. Acc
mden
6)i.
nicht s1
' wollend aufgofalilan Angelegenheit
7) Unwille als Pernio, ist mir
vnd I
orbei I
sich a
rorbei sein. Lübben 1, 327. 331. 34S.
9) mbd. inogehüerange stf. Zubehör
dentia ein czugeborung Dfb. gl. 4a)>.
10) mbd. gesuocht und ungesuochl
wohnt uod uubewohnt Leier, S, 1321.
■- die Sil
LS darauf bebarrt
udlidi und wubl-
lia ; der auffallende
ite thun, biwesen
er 3, 1S91, appeu^
iC nnd onbeontzt, he-
243 HJBMlIen.
funffcig iar, nach dato dioßor czedulu ') an 2 cu ho bin, äIb benirt
ist*), also das er dem megenanteii ordeu ynd yn das huß
zcu wackonhuMön *) alle jar jerlichin uffMichueHa gebin Tnd
reycliin aal uÜ sine kost Acht* maldur koriis Tiid achte
malder haffirn gothcß ') maßis , zcwoy michelshuiire , Eyn
vastnaehthun vnd oyn gchogk oyger utf OBtem, Vnd "wereB
sachu^), das der genante Heinridi Jegcr adir sine erben
soDich gud TcrkoufEon wiilden, dan sollen ome*) die vilge-
aaaten herrn zcustaten') zcu sollicbin jaaeu*) vnd c
als Tor geschrebin steht, was er dersolbia nicht ■
Bin hctte ") vnd oe davon lehiuecht pöege, was geburlioh
ist. Wann auch solliche jar, als ob gerurt '"} ist, Terlouffin
vnd Tcrgangin sind, so sal der megönunte Heinrich Jeger vnd
allo sino orbin dem vorgonanten Kumpthur ynd orden aollich
gut ' ') genant Kuppbiraula vnd alle einer zeugehoruiige
lediglichin widor volge laBe ' *) ane alles geuerde. Oucli
sal der genante Eumpthur vor sich vnd sinen orden Keio-
richo Jogci vnd ainen erbin solche vnße vortoydiiigesczedeln ' '),
1) mild, zedele schwf. boscbriebenca Bliilt, scLriftlicbes IiistrninGDt
Leiec 3, 1039, slao: dieser Urkunde.
2) orwSlinI, wo?
3) der erste Tbeil des NameDa ist dnrcb die Tieiraube Ziuanuneif' •'
raltuDg des Fcrgameuta fu!^t gaax abgescheuert.
4) Oothaisches.
6) wStB as der Fall, s, Priseh, 8, 140ii.
6) oine ihm, an ihnen, tbliring. Formen für imc, ii
vurli ergehen den Urkunde o r ^r i r.
7) mbd. zDoslKiten m. Dat. zugeben, geaUtteu Leie
tj) rahd. jftu m. Gewinn Leier 1, 1412, also: zu dengelben I
nissen und Zinsen ; übrigens ist aucb dieses Wort durch dia FaH«^
Tbeil xerrieben.
g] iibor versitzen vgL d. Anm. z. toi. Urkunde Sinn:
nicht noch rüekständigc Zinsen BU zahlen hatte.
10) wio berurt: berührt, erwähnt.
11) es wäre der Gen. guts zu erwsjrten.
12) Tolge laßen m. persoul. Dat. und säclil. (ieu. kann woblV
beiSen : elnam die Varfligung über etwas anheimgeben , das Urtboil^lf
die Zustimmung lu etwas flberlasseu , hier über den llesita das (
Tgl. mhd. volge die reditlicbe Beisünimong zur FikssUDg i
theilä. I,eior 3, 410.
13) ScbiedsapruchsHikutidi:,
der igliche partie cyanc- Imbiii sul, vorsigilt mid dos gar
Caiiittüls sigil zcu vestor lialdungo gobin eal'), vuA des gli-
chen wir genanten seil eydisluti:, von bete -wegiu Hei
Jegers md alle ainer erbin, dem genanten Kumptlnir vnd
sinte ordeu, Tnd vnßer iglichir besundem sin Sigil In diesao
verl*ydingeBZcedeln drucke sal zcu vogter baldungo aller ob-
geschrobiu artüol, vnd was *) das aUis gesehen ist, So sal
äoh Heinrich Jeger vnd sine erbin in ttUen zcemeliuhin
suchen kegin den geuanieu kuinpthur vnd sinen orden huldon
als eyn getruwe arm man *) kegin sime rechten erbhern, vnd
äea glichen der kurapthur kegin Hoinridie Juger ynd s
erbin ■widdemnbi' haldeu , als eya getruwe herro koyn *
slnem anneu manne. Vnd aladanu aal Heinriuh Jegcr sol-
liche brieffe, dadureh er den genanten kumpthur vnd s
ordeu in vorderungo gehod had°), dem genanten kumpthui
^dder antwertte^) vnd sollin forder machtoloß sin.
TTngednickte Briefe von Justua Henius,
mitgetheilt von Dr. O. L. Schmidt in Eisensoli.
Die bisher noiih nicht vtrÖfFentliehtcn Briefe von Juatua
dem Beformator Thüringens , deren Originalii sich
t nach dem uifui glichen
rilterbürügen Herrn: gemeiner Munn ; mhcl.
, der nicht freie Baner, Leibs ii;en e , llolrie
K't) wie iu diesen Zeilen kejn mit kegiu. 5U w<
D zwltchen Äceu3. und Dativ.
KS) in verde run ge balien in KUge haben , verklagen
ruDge stf. racbtliche Furdariuig, Klage. Leier i,
I«) wedir antworten znrücklieferD Mhd. Wh. 3, 6n9l\ vgl. i
.werten tradere Frisch 1, SO >^ und an tv
1 a.iuliefern Gr Wh. 1, 510.
244 Ifiscellen.
im Sachsen-Emestmischen Gesammt- Archiv zu Weimar, in
der herzogl. Bibliothek zu Gotha und in dem städtischen
Archiv zu Mühlhausen befinden, greifen in verschiedene
Verhältnisse seiner Zeit ein, zu deren Yerständniss ich kurze
Andeutungen vorausschicken will. Diejenigen, welche sich
weiter darüber orientiren wollen, verweise ich auf meine
Biographie des thüringischen Reformators.
ITr. 1 ist an den Pfarrer und späteren Superintendenten
von Gotha Friedrich Myconius gerichtet, mit welchem
Menius durch den Gothaer Canonicus Conrad Mutian be-
kannt geworden war. Dieser ist auch der avunculus, von
welchem in dem Briefe die Eede ist^ Mutian war unzufrieden
mit dem Gange der kirchlichen Angelegenheiten und in Ge-
fahr, seine bescheidenen Subsistenzmittel ganz zu verlieren,
die ihm unter dem Scheine des Evangeliums entzogen wurden,
sodass er an den Kurfürsten schrieb : „Ich Elender, Unglück-
seliger, schon alternd und mit grauem Haupte, sehe mich
genöthigt zu betteln". Die Sprache erinnert lebhaft an die
der Dunkelmännerbriefe, welche bekanntlich in Mutians Kreise
entstanden sind, und in welcher Menius Meister war, wie
seine Responsio ad amicum glänzend beweist. Darauf sind
jedenfalls auch einige uns jetzt unverständliche Ausdrücke
des Briefes zurückzuführen.
Zu 2 u. 3. Menius hatte 1525 seine Pfarrei Mühlberg
verlassen, um sich in Erfurt durch Unterricht sein Brod zu
verdienen, war aber „in der Aufruhr, weil die Bauern in
der Stadt waren", von dem Rathe genöthigt worden, Pfarrer
zu St, Thomas zu werden. Als 1527 der Einfluss des Kur-
fürsten von Sachsen, der dem Rathe seinen Schutz angeboten
hatte, immer mächtiger wurde, erschien den Erfurtern die
Mainzische Oberherrschaft doch erwünschter, die katholische
Partei erlangte die Majorität im Rathe und die evangelische
Minorität vermochte oder wagte nicht die evangelischen Pre-
diger in Schutz zu nehmen und ihre Yocation als eine recht-
"•ässige zu vertheidigen.
Nr. 4 hat Menius von Eisenacli aus an seinen Mitvisi-
tor iu ViailQlioiiBaiigelegunheiti'ii geachrieben, es betrifft
) Stelle an der St, Georgenkirche.
Nr. 5 bildet dun Anfang zu den Verliandlungeo über
den Bau dos Hauaas, welches Moniua und Amedorf in Eiae-
tiacli bovobut haben. Vgl. J;'uakhänel in dieser Ztecbr.
Ni. 6. Meniufl war mit Melanchthou und Cruciger säcb-
sisüber Abgeorilneter zu den GraprUübeu in Hageuau und
Worms, durch welche 1540 nochmals eine Vetatiindigung
zwischen den ETangclischen und Katholischen vereucht wor-
den sollte. Vgl. die Briefe von Menius an Mycoiiius Corp.
Kofoi-ni. KI p. II27. 1140. 1162. 1190. 1235. IV. 30. Teaz.
Suppt. in ad Sag. bist. Goth. p. 99.
Nr, ^ ist aus Eisenaob geschrieben.
Zu 8 u. 9. MeniuB führte 1543—44 die Keformatiöu
in MUlilhausen ein.
Nr. 10. Nachdem der Kaiser unter dem 12. Okt. 1548
don Erzbiscbof Sebastiau yon Mainz angcwieson halte zu
berichten , ob und inwieweit das Interim in den seiner Ju-
risdiction untei'worfenen Landern durchgefubrt sei , lud die-
ser alle Pfarrer seiner .Turisdiction auf den 19, Not. zu
einer Synodus nach Mainz ein. Menius wollte ibm im Na-
men seiner beiden Dlöcesen Eiäenacb und Gotha eine moti-
Tirte Ablehnung iraaenden und entwarf zu dieBem Zwecko
ojno Antwort in lateiniBcber Sprache. Das Concept schickte
er an die herzoglichen Käthe und an Amadori' mit unserem
Briefe. Auf die Nachricht vun der Torbereitung eines Interim
durch Uoritz von Sachsen liessou die Herzöge die Antwort
an MeniuB nicht abgehen. Da die üeistliuben nicht in Mainz
erschienen waren, licss der Erzbischof dieselben durch seinen
ßiegler Edessen auf den 5. Apr. 1549 in den erz bis chöüi eben
Hof zu Erfurt einladen, um die SynodalbeBchlÜHse anzuhören.
Darauf bezieht sich Kr. 11. Die darin erwähnte Confeasiou
der Landsliinde ist eine von Menius ausgearbeitete Deaksclmll
über das Interim, welche von den Fürsten den Landstäu-
deu vorgelegt und von diesen den 13. März 1549 augonoui-
mon wurde. Vrgl. übor diese für die Entwicklung der Wei-
raariscben Landcskivcho aus serord entlieh wichtigen Vorgänge
X. 17
046 M!9Mllen,
meine Biogr. von Juat. Slcuiua II, S. 32 — HO. Diel
feaaion wurdü dann toh Menius noclimals durohgeaelien; '
12; vgl. Woim. Comm. Arch. Reg. M. , S. 425—445)1
KU Königsberg in Preussen gedruckt.
St. 13 ist auf der Itilckreiae aus Königsberg geatS
ben , wo Menius als Gesandter des Eurfiirstfln ■
1553 zur Sehlichtung des Osiaudrischsn Streites tliäüg'4
wosen war. Das llanuscript eines laugen Berichts über i
„Preuasisclie Handelunge" von Menius' Hand liegt c
tig im Weim. Comm. Arch. Eeg. K, 8. 318, Nr. 11.
(Bibl, Qotb. Cod. Ch&rt A. 1048.)
Friderico Myconio suo J. Menius.
Non credes , quam vix potuerJm avunculum t
retroliere, qui, gratis superia, pei-Buaaisae spero me hoM
rem amice tandcm componi ut sinat, modo per arbitroa'«
ixiaiias quosdam oitra cujuaque partis favorem agatur.
il«rum obsecro, ut si quando Aschberii cujusdam Coloni ^
dabitur, ea de re cum illo eolloquare, Et si commodum i
tratus fueris me quoque adaciscas. Agara eni
alienum, quin meum ipsius forte moderatias. Dolet suum i
que incommodum, et ustus dieitur flammas horrere ■
Id quod ideo dico , quo avunculi importunitatem apui
utrunque etiam excuaem aut certe mitigem. De raoa est
mitio, se aentit, se vult, adeoque quod sibi adveraatur,
Id vero odii latere noa sinit genuinus calor. Quid i
homo est, htunono more et aenüt et loquitur et agit.
itaque per me , per nostraro amicitiam exoratus age i
rusticos measem avuuculo integram impones. Sic utritB
consultum iri spero, ii03t«r certe mitescct, et illi accua^
sui ansam omnem adiment offenso. Summa , i
quod aerainaviniuB. Quod reliquiim est, per te nosque i
ultra avunciiH operam bausigemus, (?)') non 1
tominis duritia, sed oo magis te iirgeat, ut aubeas, quo i
IraiibigcinusV A. i, 1
MiscelleD.
947
fBuloaiorcin utrinque cnngveaauni, age mi iiompater perle- (?)
^HantuT» polaris , heue i^it utriaijue sut certe miaiia male.
Ocyasime datum Ki-pburdiae die Johannia Baptistae 1525.
Justus Menius.
BiLl. Gotli, Cod. Cbflrt. A. *0G).
Fridericho Myöonia.
: tuciiin. Nnii dubium tibi ait, Frideriche frator, et
! quoque graTitur torsiase atque etiamnimc angere, quod
i coactus i
Verum decedit
a niiuisLerio moo (
in dies iioumbil aogustüa Ulis, quom magis magisque espe-
rinr iqb nibil men munure indigniun feciage reddorque de
domiüi Toluntate multo etiam cei'tior. Üuod enim ex argu-
mentie quam plunmia iisquG loage uurtiaaimis Iiactenua ani-
madvevfii , mo aliosque oranea praeter voluntatem magiatratuä
heic in biace docere templis, quamquam palam adfii'mare
nemo auaus tiiit, fit tamen jam per illos ipeos clariasimitm,
nam tametsi ab ecdeaiae meae procuratoribtis ea in re aint
ftdpellati saepiaaime , nunquam tarnen impetrare potueruiit
ut diuei'et magiatratuä, auo consensii permitfi civibus , ut aut
me aut alium qiieracunque aibi praeficeront epm. (?) Id nun-
quam üou Bonant Wiin i>txtn ein cibav tob iDoUilld ciict) loibbev
t)clf{ett nod) lueO^i'll, et tamen uibilo minus interim qui in ad-
miniBtratione reipublicae ex noatria veraantur, sie cum impÜa
aut impie loquuntur aut prorsus obmut«3cunt, ut lii, qui nobis
adveraantur, palam nos seditioaoa accusent docttinamque dam-
nent uovam. Quo fit, ut et civium yulgua lasKescat; nimi-
rum quom audit ex nobis, magistratibua pareudum eat; et etiam
si impii sint iUorum tarnen ferendam cam quam vel rebus vel
COrporibuB non etiam animia ac conacieotiis inferunt injuriam,
Qua doctriua ut noatri miliorea et patientiores rodduntur, ut
£eraiit omnia, ita exaaperantur impii fiuntque quotidie fero-
oiores magis. Et Tidisti et legisti et . . . apud te, opinor,
liabeü excmplum eju» seripti , quo aeoatui quaosti auuua de
(Bhua nostria et suia iUorum , eed quid, obaeero, effeeimuH !
17*
Tantum: mein hen-n wöUens bedenlcen, Tucl euch widerumb
cZur antwort fordern laffen, das teckets nun. Noa cunctante
aenatu semel atque itemm per nostros in curiem misBos sol-
licito rogavimuB, eequid raspondere tandem vellent. Seqnimtur
nunc civea ipsi pastore dentituto, rogitont itidem, et respondQ-
tur Ulis idem quod nobis, niiseröt me et tem raiseret ....
re id nou possim. Erimus miserrim .... Sed in ... .
qua» me putas boic nunc perteire cogi calunmiaa non ab ad-
versariis tantum sed ab lIHb etiam ipsis, qiiibus nostrum miai-
aterium doBudavit? Heic fateor iugenue tantum fortitudinia
huic animo con ineaae , quin frangar — et coutrister veho-
menter. Kovit euim dominus qua fide heic egerim, quan-
quam , postquam ad cjusmodi malediuta occalluenuit auree,
coepit et requiatior animua esae, et sie cogitare, esse liaec
ceita signa, quae indiceut, mihi ex hac civitate abeuudum
esse , id quod et alii nostri factuii eiint citiue forte quam
quis putet. Ego uiai olio vocaverit dominus ad autunmum
una cum usore liberis et discipiilis, quoa donü habao, "Witten-
bergam coneedam ibique hybarnabo, aed tarnen aic, si prina
Lutberi PMlippique üonailia acooBBerint , ad Lutherum enim
quomvia brsTiter aatis tarnen clare rem omnem perscripsi.
Interim et te Togo et Baailiiun fratiem cliarisBimum ut ad-
aitJB mihi consiliis Testris. Eät quod me conaolatur hoo pri-
mum quod uxoria animua atque omuium maxime orationibua
ad fortunam qualemcumquo paratior eat et t'ortior quam ape-
rare unquam auaua fiiiaaem; quae si heic aui similie GBset,
quid aliud quam miser esBam! Sentio n. tantam in me in-
firmiiatem ut mei me vehementer pudeat. Oia pro me et
saluta uxorem tuam simul et JkaiÜum &atrem aanctum. Da-
tum Erphurdie die dmco post apostol, Petii et Pauli feTiaa
iTustua M!eniu6.
LangiuB uxoreni duxit puollam aetate, forma, moribua
et fottunia uobüem. nuptia» parat ud hebdomadem tertiam
celebrandaa.
(Bibiiolh, Qotli. Cod. Cliart. A, *06,)
) STyconio,
tuu dücerim.
NoD videtur mihi
utorque
Pox tecttni. Quod pac
tua forluaa conferenda cxim nostra, quanquam eniii
simus boneficio Chrisli mundo invisi atque ingrati, ea tamea
in part« tu me lelicior es, quod do vooationo tua certius in
peraecutiöiiibuB tuis, quae ab adversariis auaünes , gloriari
sancte ot pie potca et debes sane non solum noa frangi aque
gradu, quod dicitur, dejici per oas tompcatates, mi '■Fridoriche,
■verum etiam, id quod facis, animosior ruddi, si quidem id te
jubet dominus, nolite, inquiona, motuere eoa, qui oorpus ooei-
dunt. Mea vero longe est alia ratio, non petuntur heic tan-
tiim Corpora nostra, non fama, non houoroe, non faoultates,
quao otnuia tanta sunt, quanta a domino acuepimua, quaeque
reddere repoacenti parati sumu8 quandoeunque tompestiTiim
ipai videbitur. Sed petimtur heic conscientiae nostrae, petun-
tur aairaae nostrae et nostroruni omnium, impetitur postro-
mum. CHßlSTJ domini et aalvatoris nostri gloria, Qui fiat
Ikoc, tute rogas ? dicam. Calumniatui" adrersarius me heic non
vocatum alienam occupare domum. Ego vero contra et dien
ot scribo. AdpeUo magistratua teatimonium et ciyitatia, eamquo
testium adpellatorum conditionem intelligo, ut neutra sibi
pars aatia constet. Uagistratua palam negat eam, quam ego
allego, Tocatioaem, üa interim, qui me isthue nomine voca-
runt, conetanter tacentibua. Quid vulgus ? Studio in con-
traria scinditnr, Dierum quidem decima hebdomaa agitur,
ex quo elapsum anuuae vocationis meae tenainum ecclosiae
ineae procuratoribus ägnificavi me inaervire ipsie ampliua
koc non pOBse. Quid ÜJi? Quovia aunt piace magia mutj,
heic quidem, ubi ad rem dicendum est aliquid, et de vooando
ecclesiae minJstro oonaultanduni. Verum ubi lacerandus et
flagellaiidus ego sum, heic onmium sunt linguae ecorpioncs
et si quid hoc flagelli gonere ease potflst crudeliua, Mor-
nune vivit nemo Juato iniquior, Menio nemo mapa
g50 Uiocellea.
impiiiB, perfidiiB magia et insaiins. Hoiitjvie ipeo clamore 1
honestant, qui inter aniioissiinos fueru, noC[UB(iuaiii postremi,
adeo ul, qui mitiHsimo ot liumaniHsime mecum agiuit, ad liaec
omnia contioeecant. Magistratiis ante dies ab hoo imdoöm
bona fide pollicitus est ad nostraB se quaerimoDiaa dies intra
quam octo pauciores nobia reeponsurum , et tamün hactenus
oxBpectatione et apo omni fiTiBtramur. Uunsiluit meum tem-
plum septimanis iere oribua , jamque rursiim duabiis semel
atque iterum ad quoruadam pias ut videbantur praüea ma
intUB doceni« reaonuit, ea tameii lege, ut intra hoc temporis
miniBtcrio alium ai luberet praefiuereat , nemo est, qui eam
ob yim vel Terbulum faciat, taeeut interim regeiieralionia
lavacrum CKepectantes Jn alterura. tertiiimTe dicm infantes.
Curritur ad magistratum ; sed qui audiat , non est. Quid
heic dehinc praeterquam coiiteraptum abominandum et horren-
dum audiä , quamquam ego iiec dicoi'e nee tu, si pn^sem, id
quod rea est eredere poaaes. Verum quantumvis horrendua
et abominaadus hie contemptua ait, d\tbium mihi tarnen esHe
ßon potest quin Bperem reliquiaB ease adhue in urbe populi
domini , quibuH quaiido aecua domino forte non vidotur ex-
eundum nobiscum si acrvari rolent ct^naeo es bac Sodoma.
Ego enim hou apud me constitui quam primiua Ücebit ex
hac Babylono oifiigoro et malim quidem Wittenbergam quam
quoquam alio dimigrare, aad Tereor ut conimodo poasiiu mutuis
nominibiis. ttuare te obaocro ut verbum unum atque altertun
ocioBa iaquisitione nostro nomine perdas (si commoiÜua forte
non licebit) au apud voe iatheic couduuere aedes hypucaustiB
ad biemem et meae familioe et discipulia octo aut forte plu-
ribuB inatructas posaim, non quidem quaai certo id fiihinun
ita praedicam, sed ai dominus aecua non effeccrit, nt ad vos
Saltem devertam, Neque enim uaquam gentiimi si Witten-
bergae degore non concedötur, IJbentiuB quam apud voa egero.
Quare quamprimum poteria ad me ea de re scribea ; et Telim
sane ut bac hebdomade quantum poasea rcapondeaB , at ea
de re cum inclyto D. Eberharde von der Tbann eommuni-
oare posaim, cum ab HoasiB hu(i domum redibit, oat eoini
i hünc nimium »itum, quid i^um pueria biaoe quoa fidei
261
meae coittiniBsos liabeo , tcutom. Gratiu, dei l<?cuin. Amen-
Saluta Basiüum Üratrem aanutum in ilomiro. Item Lauren-
tium. Die Uagdaloues. 1528.
T. Juat. MeniuB.
Pulö te adt'utunuii ad Langi nuptias. Quare si prius
quod tarnen velim respondcre vel per otiuni vel per tabel-
larium ncquiveris, abunde de rebus omnibus et ad Bacietatem
usque confabulabimur. Yale riirsum. et Bfduta quoquo üjlo-
rem tuam sororoin noatram amiee.
Conduoendaritm acdiiim negotium sie agito , ut ne per
omniuin ora yolitet, priusquam ipsi de uensilio hoc quioquam
certi statuerimus.
(BLblioth. gotli. Cod. Ch»rt. A. 1048}.
JuBtus Menius Priderico Myconio 8.
Hetmannua Stockelbergius yicariaia quaiidam io aede Geor-
i hie pOBsidet, ejus reditvis et uoia aenatus ignorat, et
Inculuin est, ai mori acnom contingat, ne uunquam ea de re
l^tuB posset qnicquam percontari. Qua re ai tibi videre-
, senatorum nomine acriberemna homini, ut nisi hie sona-
I jntra centum diorura nuniorum jua auum videndum offerat
redituum rationem au aummam ostendat, futurum, ut uau-
L ipsi interdicatur. Rogat hoc vehementer aenatus. Qua
■i videtur tibi fieri sie pease, litcraa ut componat Oswal-
t aat Bcriba noater, effice, et ima cum literis tuo signo
j^gnatis exemplum, ut ex quo, qiiid scriptum sit, acire
me mitte, ut et ogo meum addam. Vale felix.
BernharduH cesaator est, tametai acdulo monoatur.
Saluta conjugcm tuam, die Yeneris post Bonifacium 1539,
5.
Weim. Com. Archiv. Ji. fol. 99* 22,
Dem geftrengenn, Ernvortonn, Erbaren vnnd weyfen
[hard Hund zum Altenateyn, Ewald vnd Felix von Bran-
denatein zu Kanin, vnd Johann Oswalden Burgemeyrier zu
Gotha, verordneten zur SequeftraÜoD dca Laiidea zu Dorin-
gen, meynen günstigen Herren.
Gotis gnade vnd fride durch Chrishiin unfern herro. Amen.
GeTtrengen, emveften, erharn vnd weyreu gunftige lieben
Herrn, Ich zweifFol nicht, Ewre geftrenge vnd erbftrkeyt
tragen noch gut wiffen, welcher goftalt nochftmals zu Eyffe-
nach eins pfarhauffes halb, daran es dan bifanher gomangelt,
geredt wurde. Derhalben ich dan auff den volgenden Sonn-
tag Zu morgen, umb endliche der Sachen ahhandlung, weiter
antzuregon willens, E. g. vnd E. anfuclien wolt, als ich aber,
durch meines pfaramts ausrichtung verhindert, E. g. vnd e.
Terfeymet hatte , hat mir der Erbar Johann Cotta Btlrge-
meyfter, meyn freundlicher lieber gevaH«r, nach e. g. vnd e.
abfchied gefagot, das yhm von E. g. vnd e. nur antnuzoygen
bevolhen were, wo ich yn der ftif tshohsulf imge , darynnen
ich nun eine Zeitlang meine wonung habe , mich furdan
leyden vnd enthalten wolte , vnd , damit ein erbar radt zu
EilTenach vnnottigs bawens vertrag haben mocht, biÜ'olang
die andere behauffungen, Bo, sampt yhren zugehörigen lehen,
ynen in neohfter vifitation zugeftellt, durch abfterhen der
ytzigen porrefforen verledigt wurden, So wollten E. g. vad
e. daran fein vnd fordern helffen , das die ftifftsbebauTung
mir, meynem weyb vnd kyndem, zu erbe nioeht goleyhon
werden vnd oygen bleyben. Wo aber ich in der behauffung
nicht bleyben, vnd beym radt umb eine newe mir zu ver-
schaffen weyter anhalten wolt , So wollen E. g. vnd e. die
fachen doch dahin fordern helffen, das folche ftÜftshehauffung
dorn radt zugeftelt, vnd dakegen auffs forderlichft ein andere
pfarbehauffung zugerichtet wei-den mocht, DaraufF ich dan
E. g. vnd e. mein gemnth ferner zu erkennen geben soll.
Hab demnach daffelhigo mit diefer fchrifft alfo zu thun vnd
auszurichten bedacht, vnd bedanke mich aufs erfte kegen '
e. g. vnd e. auffs hochfte vnd Üeifligfte, das e. g. vnd. o.
yn diefen vnd anderen, kegen mir, wiewol unverdienten,
fo gunftiglich Heb erzeigen, mit erbietung, wo ich e. g.
863
vnd c. fnmpdid] yuA fouderlich meyni's armen vermopenä
■wiederumb dienen folt, das ich folchos mit allem willen gern,
gantz treulich vnd fleyffig thim will , dam.it aber e. g. vnd
e. auffs Bui'gemeyrtfiTs meyneb lieben gevattcrn antzeigung
mein gemuth zu vormerken, haben e. g. vnd e. leichtliuh zu
adrten, wo von moyuem gnedigftenii kurfiirsten vnd horm
dieTe gnade mir ortzoyget worden mochte , netnlich , das ich
mit vielgudiichter stifftBbehauffung orblich vorfohen wurde,
daa folühfl mir, moyncm weyb vnd kyndem faft troftÜcher
Wöre, dann wo fie allein ytzund, folsng ich nach dem willen
gotjs am leben den louthou dienen kan, mit hcrberig verfeheu
fein, vnd heuth oder morgen nach meynem todosfall vnbe-
Tierbcricht In der yrre vnd elende vrobaiehen folten, wie
ich dergleichen, leyder, racher dan an oynom ort, wol er&-
ren hab, ilan nach den, wie e. g. vnd c. ncchftmals auch
gehöret, ich meyno Bchauffung zu Erffurt begeben, hab ichs,
etzlichor notturft vnd zubuß halb, dahin nie bringen mögen,
daa ich daCfelbige armiit widderumb het mfammenbriugen
vnd anlegen können, weys auch noch nicht, wann Got will,
ä&o es hinfort gefchehen foll, dcrhalb wo o. g, vnd c. kogen
hoehgcdochten meinen gnedigftenn kiirftirften vnd herrn zur
obgemelten ftifftabehauffung mir forderlich fein wollen , wie
ich mich ganz troftHeh verfehe vnd hoffe , daß fies wohl
thun können vnd werden, darum ich auch hiemit ganz dienft-
lioh bitten thuo , wolt ich folchs vmb dieffelb e. g. vnd e.
pbgethanen roeyuon erbieton nach zu verdienen, allezeit
gantz willig vnd floifiig erfunden werden. Thue hiermit
E. g- vnd E, gottis gnaden bevelhen, vnd bitte E. g. vnd
B. gunftige anthwort. Datum Eiffenaeh Dienftags nach Con-
oeptionis Anno M.D. XXXII.
E. g. vnd E. williger
Just. Moni US.
Pt'arli.
(Bibl, Goth. Cod. Ch»rt. A. 1048.)
JuBti itoDÜ ad Joh. Sturmium vera
IJt spernunt medio mari proceDaa
8ecuri scopiili et Not-OB firemcntes :
HisEgllsn.
Sic conTiisia et impetus nialorum
Omnea insidias, minas, t'urores,
Nos contemnore jussit illo victor
Aeterno genitore natua, arma
Qui contra gorit agmina impiorum,
Et pellit ErynniaB Dracoiiis
Irati, ttc odio dei fuientäs
Sefeaditque chotum pium aunantem
Vooem Evangelii, doiqiiG laudes.
Neo CytJopB ille metuendus nobis
Nomen qui sibi aumit Eccianum.
Olli te Christe probris lacesait audax
Obaoenaque libidiae iaquiiiatuB
Potat cum satyrie sidsquo seortis,
Sed poenae venient lueadae et ipai
Ingentemquo oculmn eruot euperbo
HospBB de miaoro Choro piorum
Contomtus vehrt OTTI£ ille quondam,
Sed mentem atque maiius deo rogente
Et circum Satyri biapidi jacentem
GibhosuBqiio pelargua et Cohleus
Edent pro Domiuo irritaa querelaa,
Sed Victor statuet tropliaea Cbriatiis.
Ergo nos alacres petamue atque
ExpectemuB opem a parentc rerum,
Exaudit pia vota qui suonun.
(1540 in Worms).
(Bibliothnca Golh. Cod. Cbart. A. 1048.)
Meiiiua au Myconius die circumcisionie 1045.
Me quoque non leritor cruciant haec tot et tanta eodJ
nunc tempore concurrentia acandala, quae tarnen quoque b
posecm vinoorem aiit ferrera, si non alia graviora subinde t
derent. Pullulat ciruumquaque anabaptismi haeroBis, ut prajg
yerear, nos tandem nonnihil damni iiide accepturos. Culpa oid
HiseulleD. 255
in Hesso est, qiii etsi oon videtur fovure . lumeii dou punil
etiam, vere heu nimiimi vure dicitur magnum maluni Tiüiniia
malus, NfttuH est cuidam rustico puer, quem baptizare reou-
savit. Curarunt itaque nobiles ab Herda, quorura jiiriadic-
tioni subdihis est, infantem baptizari, patrem vero conjici in
vineula et euBtodiri una cum matre puerpem, Sed audi
rem horreBdam. Vioclua catena lerrea ei quinque cuatodibua
saeptua ita oTaait, ut ot catena non fuorit firacta et aera,
qua coiupodeE dausi fueraut, iliaosu, uec quisquam cuatodum
animadTcitcrit priusquam liypocausti, in quo teaebatur, fores
cropuisaBnt, ibi e veatigio inaequentea non modo non prehea-
dunt, scd ue videre se potuiase djjterunt. Verum ut majtime
hominum mouua evasit, Judicium domin i nequaquam offugiet.
Ego tcmis nunc sum literis ad inapeetionero diooaesia Nori-
bergenais vocatua, idque ut audio te auctore. Utinam vero,
ut tui ipaiiia, ita mei quoque, imn non mei quoque aod eccle-
eiarum rationem in cousilio habuisaos. Est LUic Uedlcru«,
nee longe abost Spalatinua et alii , quibus imponi id onevia
potorat, cum ego et Taletudino non usque adeo finua nunc
Bim , et prosimo bicnnio labores «ustinuarim Mulhuaae pro-
fecto non leyes , quia tarneu non humauo tantiun consilio
eed divino etiam juaaa vocatum mc ätatuo, parebo et prae-
etabo, quod dedit dominus.
(Wolm. Com. Arch, Ji. fol. 175«.)
Gottes Gnade und Friede in Cha'iftn ; mit unter thUnigfter
Erbietung meiner fchuldigon, gehorfameu und allzeit ganz
willigen Dienfte, Onädigl'ter Herr, E. churf. G. gebe ich
unterthänigft zu erkennen , daß der neu Terordnote Pfarr-
herr und Suporattendent der KiroheTi allbie zu MüliUiaufen
mit Namen Er Sebaftianua Boetius vor 14 Tagen ankommen
und in sein Amt eingetreten iat, au welchem die andern Predi-
ger, der Kath und, fo Tiel ith vemehmon konnte, miinniglioli
nur ein rehr gutes Gefallen haben, daß iuh hoffen und von
Herzen ■wliufchen und beten will, Gott der AHmäclitige wolle
imd werde feine Gnade verleihen, daß durch deffelben Amt
S56 Wuelloc.
lind DieuCt (um Leiliger Namo geehrt und der Seelen ]
und .Seligkeit gefordert werde. Amen.
Weil dann, gnüdigfter Herr, man mein nunmehr i
Orts, Gott Lob, wohl entraLhun kann, und der Eaüi s
nauli mich gefordert, daß iüh auf Miehaolis mich hiaü]
begehen wollte , unter andern Urfachen vomehnilich
Schule halber , die fie alfodann von neuem und ihres "
mögeuH ziun Bellen anzurichten in Willens und voih^
(o bin vermittelft göttlicher Verleihung bedacht, auf Pol«
Zeit mich wiederum dahin zu wenden, uüd iat an E. chui£H
meine unterthänigfte Bitte, die wollen mir folches, naohoS
ich nun über 2 Jahre lajig diefcs Orta gedient, gt^digPt 4
lauben. Dann da es die Nothdurft erfordern wird, habj
mioh gegen den neuen Pfarrhorrn und Eath erboten, au{~|
Erfordern, doch mit gnädiger E. ehui-f. ü. VergünTtigung, i
herüber zu ihnen zu begeben, fo oft es von aothen feiu i
Wie aber E, ohurf. G. ieh hiebevor unt«rthäng bend
tet, daß die Nothdurft erforderte noch einen Diaconus, du
ihrer zufammon 4 würden, vorher zti vorordnen, dazU'J
ohurf. G. fammt des hochgebomen Fürsten Herzog MfflJ
zu Sachsen, meines gnädigen Herrn Käthen fich gnadig. i
boten , der Landgraf aber zu HeCfen , mein g
feiner f. g. Gemüths fich noch nicht vernehmen laTfen,.
ift an E. ehurf. G, derhalb nochmals meine untert
Bitte, die wollen angezeigte der Kirchen Kothdurft und 6
Ter Stadt kündlichos Unvermögen lammt aller Oelegonheit g
digft beachten und den Sachen bei ihrer löblichen HegierB
alfo in Ordnung richten und faffon , dal) oa hcrni
darauf beatehoa möge, wie zu E. cburf. G. ich untert
Vertrauen hab, dief eibige fammt allen der Ihren Lira
und Leuten wolle Gott der Allmächtige feiner heiligen "Kitt
und ganzer deutfohen Nation zu Troft und aller Wohl
gnüdiglich lange Zeit erhalten, regieren und fohütaen.
Saturn Mühlhaueen Donnerftags nach Lampert!. Anno 16$j
E. churf. G. unterthänigfter Diener
Justus MeniuH.
«tt Eisenach Pfarrharr und Supenttende^
Antwort dei
Chu
fiiraten,
■Würdiger, Lieber, Andächtiger, Wir liaben Euer Schrci-
1, den neuen Pfarrlierni und Supperattendenten zu Mülil-
liouTeu belangend , hören lefen. und gern vemommon , duß
die von Miihlhaufen mit einem gelehrten und chriTÜichon
und folcbou Pt'aiTer, daran der Bath und die andern Prediger
Gefallens tragen, verfehen Imd worden, und thun Euuh hie-
rauf wiederum anheim gegen EiTcnach erlauben, wollten un»
auch Terl'ehon, die Ton Mühlhaufen werden lieh gegen Euch
um Eure gehabte Mühe und gethanen Fleiß alfo und dankbar und
dermaßen erzeigt haben, daran ihr wohl zufrieden ; fo wollten
wir folchen Euren uns geleifteten Geliorfam in Gnaden er-
kennen; dann wo wir Gottea heilwärtiges Wort erhalten und
püanzen mögen, dann wollen wir mit Verleihung göttlicher
Gnaden die Zeit unfrea Lebens niehts mangeln noeh oiwin-
den lassen.
Was aber noeh einen Diaconus belangen thut, haben
wir dem houhgebomen dürften herrn Pliilippaen Landgrafen
zu heCfeu, uni'erm iieundlithea lieben Vetter und Bruder, des-
halb allbereit gofchrieboa, abor von feiner Liebe noch keine
Antwort erlanget, woUen aber durum hei feiner Liebe wiede-
rum um Antwoil anregen und uns uledanii femer zu orzoigeii
_ wifl'en, wollten wir Eucli hinwiederum nieht verhalten.
Üatuui Tergau Freitags nach Krauciflci Anno 1544.
Städ. Archiv in MUhlliBUsen,
Den Orbaren Achtbaren wolgebornen ynd weißen hern,
rgemeifter vnd Euth der 8tat Muihaufou, meinem grofl-
1 hern vnd befonder guten freunden,
Gottes gnade vnd friede in christo, Erbaro, Achtbare,
fAgelarten vnd weifen grosgunftigo Lieben Hern vnd befonder
e freunde, Vff ewer fdu-eiben, der aimen ieute halb, denen
) pferde yud wagen genomen gewefen , an mich gethat
S68
liab ich alloii möglichen flda furgewanÜ , damit ich 1
dazu wideiumb zix komeu forderlich fein mooht, md*^
E. Ä. W. für -vcar glauben, das dem diirchlauohton hOfl
boTTien flirrten ■vaä. hern, hem JohauE fridriohcn dem mi^
meinem gnedigen hern. Zu großen vnd Yiignediger
dai'au gefchehen , das die armen loute, der geftalt i
mutwilligen häufen befchwi-rt worden , haben auch f. J
alfobald eniftlich Verschaffung gethau , das den arm^g
Ire vnTerZuglich, on entgelt, wideniinb Zugeftolt hatt ■(
Tollen , es liaben aber keine wortverBelmfFung bald li^
wollen , bi£ das I'. f. g. fie mit dem. emi't daZu i
iQÜiTen , den armen das Ire z\i geben , wie l'olches allei
a. w. böte ferner wird Zu berichten wifl'en,
E. a. w, freundlichen dienft zu orZeigen wüfte, habe}
a. w. mich, als den Iren, willig, wie ich don Zu E.
hinwidder auch aller gunft ynd froundwillikeyt gantz t
liehen micli verfehen thue, Tnd nachdem die fachen ^
geschwinden vnd gefehrlichen kriegaleuffte halb, wie 1
Tnverborgen ift, fast forglich Tnd Zu befaren ftehet, i
diefee orts (das Gott der almechtige gnediglich verhtt|
vnd abwenden wolle.) viclloicbt emfter vnd fchreeh
handiung zu gewartten, dabey blöden weybem vnd 1
nicht wol Zu bleiben, fondern viel ratl'amer fein wil,.
fie bey Zeit an andere ortte weggeschickt würden ,
ioh mich vorhoifen, weil £. a. w. vnd 8tat UülhaqJ
dicfes kriegee fiir fich felbft nichts Z« fcliaffon haben ,
von der kay: Mt. gerumet wird, als das I'ie die reyne j
dcR heiligen Evangellü, wie Ir die, Got lob, boy euth 1
vnd ob Got wil dabey auch bleiben werdet. Zu unterdrüM
nicht gofinnot fein feil, es folten in diefem fall mein ^
vnd kinderlin an keinem ortt fo wol fein , als bey >
vnd ift demnach an E. a. w. meine gar freundliche '
äeitlige Bitte, do ich fie dabin schicken würd, Ir woll»(
günftigliehen vfnemen , vnd fie euch
vnd trewen l'chutz faeuolben fein laeaen, bifsolang vnfer 1
'rGotl diefo beschwerliche fachen Zu fridlichem ende Si
I wirdet, Das wil ich mich zu euch freundlichen TeTfdj
Miiralton.
259
meines VBiinogens hin wiilder, Zuverdienen alleZeil
; erfunden werden, vnd bitte hierauS E, a. w. beschrie-
bene froundliulie antwort, damai^b icli mich endlich Zuriclitön
IJDat. Doml'ttigä nach Cautate Anno douüni MSXLTU.
^K JustuB Menius
^H Za GoU vnd Eisaaaah Sapait.
(Weim. Com. Arcb. M, 407,)
Reverendo in ChrJRto patri ac domino D. Nioolao Ams-
dorffio Episcopo et domino observando suo.
Graliam et pacem a Deo patre noatro per Christum.
Nein dubito te HcTerende in Christo pater mirari ac forttiase
etiam aegre ferre, quod reapousionem nostram ad Archiopis-
copum Mogunliniuu tam tarde reraitto , sed quod toto biduo
nempo dominico et Lunae diebuB impeditus negotiis aliis nil
Bcribere potui , heri tandem negotium aggressus in multam
etiam noctem abaolvi. 8i E. P. T. probabitur, dicam sat
cito, si sat bene; sin quid desiderabit, R. P. T. pro suo
judicio emendet. Tratres, qid sunt in eecleBaia Krphurdiana
et conjuncti nobis in confeasione Laetenus fueiiint, jam quo-
que excusari iiadem nobiacum. latiosibuB cupiunt, qnöd ad
indictam Synodum non accedant. Proinde ai videbitur, literae
ipaorum, quaruffl. esemplum simul hie mitto, noetrae respon-
sioni adjungant!
Omnino yellera publice edi responaionem , eamque ob
causam eopiosius tractavi, et germanice idem faclam, si ita
dominis conailiariia et R. P. T. yidebitur-
Nomina propria nulla neque meum nequo aliorum res-
ponaioni subscripsi, eo quod mandata Arcbiepiscopi nomina-
tim etiam nulli nostrum inacripta fuerunt, Quodei consiliam
Tolent Bubscribi noatra, nihil moror, et malo meum nonien
iosum papistja et esecrabile esse quam gratum. Quid
uuae Pxpediat hoc tantiun yidendum.
Victorini uitöy^a^ov et excmplum germauicvun a eon-
uobis propoailum reraitto, et oro R. P. T. mihi ignos-
f^
260 Miscellen.
cere, quod tardius scriptum absolvi, meque apud consiliarios
excuset. Gratia domini tecum, mi cariss, pater, et ora pro
me. Die 16. N"ovembris.
R. P. T. observantiss. Justus Menius.
11.
(Weim. Com. Arch. M. 407.)
Dem ehrenfesten und hochgelehrten Herrn Jobsten vom
Hayn, sächsischem Canzler zu "Weimar, meinem großgün-
stigen Herrn und Förderer.
Gottes Gnade und Friede in Christo. Ehrenfester, hoch-
gebomer, günstiger, lieber Herr Canzler. Es hat mich der
auch ehrenfeste Eberhard von der Than, Amtmann u. s. w.
nächst zu Gotha, desgleichen auch jetzo allhie zu Eisenach
angeredet und ermahnet, euch zu schreiben, daß er aus
allerlei Ursachen für nützlich ansehe und gern wollte, daß
die Confessio der Landstände förderlich überschickt und fol-
gends auch publicirt würde, weil nunmehr doch lautbar,
daß sie überschickt werden soll, wollt auch gern, daß sie
förderlich ins Latein transferirt würde. "Was nun meinen
gnädigen Fürsten und Herren gelegen sein wird, werden
ihre f. g. zu thun wissen. Ich für meine Person möchte es
auch leiden; jedoch, da damit noch eine Zeit lang verzogen
werden sollte, wollt ich sehr gern, daß ich sie nochmals
mit Fleiß wiederum verlesen und den Compositionen , wo es
von nöthen, helfen, auch sie an etlichen Orten nach Erhei-
schung der Nothdurft besser ausstreichen möchte, und sollt
aber gleichwohl an der Substanz in keinem Artikel gar nichts
geändert werden. Auch sollten meine g. ff. und Herren
keine Sorge haben, daß ich sie einigen Menschen mittheilen
oder zukommen lassen wollte, das will auf des Amtmanns
Befehl ich auch hiermit guter Meinung angezeigt haben.
Es ist auch nächstverschienen Sonntags Markgraf Hansen
Botschaft Einer von Schlichen sammt einem Secretario allhie
'■senach durchgezogen ilach Spcicr, welcher dem Amt-
angezeigt, daß sein Herr jetzo seine Gelehrten auch
HiBCelUn,
261
HjIBli'v-ooiren und des Interims halb endlich achließen lassen
'foUt, hat vom Amtmann aufs fleißigste gebei«n, da es mög-
li*ili-, daß seinem Herrn dem Markgrafen unsrer Confession
A^baclirift zugeschickt werden möchte , mit deren er sich
soxider Zweifel vergleichen würde. Boiohes hat mir der
■^-JtitnQann euch zu aohreiben vor seinem Ähreisen nach Eis-
le"t»en auch hefohlen, was euch und ziiförderst meinen g. ff.
"^■icl Herren gefällig und rathsam, das geschehe im Namen
Sott...
Dem Siegler zu Erfurt hab ich geGchrieben , wie meine
S- ff. und Herren mir gnädiglioh befohlen, und bin ihrer
ff- fF, weiter Bescheids unterthanig gewärtig.
Und da ihr mir meine Thorheit für gut halten wollet,
™*&g ieh auch dieselhige nicht bergen.
Wir sind auf dem Synodo nicht erachieoen , haben
*-"**cli keine EntBchuldigung unaera AuBenbleibens vorgewandt,
**«3T'\vegon wir contumaces und rebelies und inobedientea
*-*-**iBen, und so wir jetzo auch nicht erscheinen noch ungres
■^-"^iBenbleibens keine Ursache Torwenden, ist vermuthlioh,
•^a-ß man wider uns procediro , und wenn wir ihren ProceÖ
'^^^illt achten, also dann die kais. ITaj. ala das brachium
^ä-^OTilare anrufen und gebrauchen worden , wie dann in
**.etsj-0j£g aynodalibuB am Endo gedroht wird. Wenn man
**^-0»i doch hernach Ursach vorwenden sollt, wenn die Pro-
^^Ba«n vorgenommen und damit wider uns verfahren, sollt
** nicht rathsamer sein, meine g, ff, und Herren hätten uns
l^t-Kd sicher Geleit zu und ah erlanget, und uns, was das
' oirhalten sein wird , anhören lassen , und weil man die
"Bci-eta schon hereitan hat, daß man sich mit einer gegrün-
'»öten Confutatiou hatte gefaßt gemacht, mit dem Krscheinen
™-« contumaciam ihnen abgeschnitten und wider die decrota,
"* die impia lehrten, desgleichen auch wider des Bischoffs
°>U:eohte Gewalt, als der uns von der wahren und reinen
l'^ilire, Olauben und Bekenntniß des Evaugelii in kiindliohen
fethum zwingen wollt, öffentlich protestirt hätte ?
Ich will meinen g. tf, luid Herren gleich auch hierin
d fliehen , sondern ihrer f. g, Baths und
2G2 MIieell«D.
Willens mich untrrüiüni glich und gehorttamlich tialteu ,
deswegeu diese miL-iiiu Thorhoit mir zu gut zu halten,
pueh (jottea Gnaden und bin euch xu dienEO willig.
Datum Eiseniich DornstagB nach Qmdi Äiiao XLQ
Jnstus I
(Weim. Com. Arcli, Rog. M. fol. 13S Nr 11.)
Dam durchleuohtenn Haohgebomen Pürstenn 'vai I
Herrn .Tolians Fridriohen dem mitlem, Hertzogen Zi
sfii, Landgraupn in Düringen Tnd marggrauen Zu
meinem gnedjgen Fürsten vnd Herren.
CJotes gnade vnd Fride in chrisf«, durchleuchter ]
geborner Fürst, Gnediger Herr, Die C
Christlichen Lare, Glaubens vnd Religion, sampt der I
liehen kirehen Ordnung , wie diu dem heiligen Evaagelü
mcB Zu halten, ßo vS neehstgehaltenem Landtage, yff I
vnd derselbigen Herrn Eruders Hertzog Johans Will
meines gnedigen Fürsten vnd Herrn, gnediges begerfinjl
in eile vnd vffs oinfoltigst gestelt, hab ich
rumb Tberseben, vnd, ao viel mir möglich g
doch alHo, das an der SubBlantz in nicht« benommen, 'I
sondern was doZu Zu thuu,
, erfordert, daaselbige hiatZugethan ist, ]
looh etliche articul uts den von ChiiBäJ
lern Yuterscliiüde des Gesetzes vnd Evi
1 Testamente» sonderlich i
sorget, et mocht Zu gar It
nichts Torendert,
meinea eraohtens
auch wol gern ]
freiheit, sampt dem i
oder dea Alten vnd ,
Zugebracht, weil ich aber b
weitleufftig worden, vnd gleiohwol solche materia c
den üjidern Stuuken, als in der Lar der Zehen Gebot
Glaubens mit eingeZogen , vnd dermassen tractiret •
oleret iat, das ich mich veraehe, Zu gemeinem elnfdU
Tnterricht, sol kein mangel Zu spüren aeyn, hab ioh I
_^ Arlicul aonderlicb Zu handleu vnterlasaen, welche, wo j
r notwendig bedenekeu wurd, auch noch wol fuglid
lagebmoht werden können,
MMrflHi. 263
Vnd dieweiil das ernte Concept dieser ConfeBsion mit
'Bedenukeii vnd Zutliun der andern Hern Theologen, Bo von
E. f. g. damale auch daZu yerordnet worden, AI» dee pasto-
ria Zu Weimar, M. Johan Stoltzen, E. 1', g, bofpredigera,
vnd D. Vidtorini, gestellet ■worden, weloheB E. f. g. ieli hie-
mit sanipt der kircben Ordnung in vntertlieiiikeit widerumb
Zuschicke, So ist meine Tnterthenige bitte, die woUen dieses
ander exemplar deuselbigen auch Zu Übersehen, vnd mit
fleiß zu recognoflcireu gnediglich beuelhen, vnd was sie be-
dencken werden, emendiren vnd verbessem lasseit,
AIe auoh fiir dem gehaltenen Landtage E. f. g. mir yS
Ir gnediges begeren vnaer schrifftliuhee bedenckon, Ob, vnd
■was in mitteldingen oder Ceremoniis Indifferent bus ou Ver-
letzung der Gotlichen Maiostät vnd christlicher ge'wissen
nachgegeben werfen mocbt, vntertlieniglich Zugestolt, do nun
E. f, g. mir daaselbige auch Zu übersehen gnediglich ver-
Irauwen wolen, Litte ich ■vnterthoniglicli mir dasselbige Zu-
komeii Zu lassen, Sol bey mir wol iivnengchalten Toä on e.
f. g. gnediges vorwisaen vnd gunst niemanda mitgeteilt, son-
dern E, f. g. widerumb mit Verbesserung zugeatelt werden,
Bitte gantz vntorUieni glich E. f. g. die wollen meinen mög-
lichen fleiß Inen gefallen lassen, vnd mir den langen ver-
tzug Zu gnaden halten, die beuelh ich hiemit in Qotes gne-
digen Schutz vnd Eegirung vnd bin luen vntorthenig Zu die-
jien willig, Datum gota Dornstags nach Jubilat« den XYI.
DO SLIX.
E. F. G. vntertheuiger diener
Justus Menius
Za UuU pl': Si
Gottes Gnade und Friede in Christo sammt uutertbüuig-
r Erbietung meiuer allezeit willigen Dienste. Dur<;hlauch-
, hoehgeborner Churfürst, gnädigster Herr. E, eh. f. G.
eh in Unterthanigkeit nicht zu verhalten, daß Gott
F Barmherzige , Vater unsera lieben Herrn und Heilands
1 Chrisli, nachdem er miüh im Lande zu Preußen nach
18«
964
seinem väterlichen gnädigen Willen mit mancherlei Ijeib«
Bchvaclilieit heimgcBucht \ind eine lunge Zeit wohl gezUd
tigt, nunmehr von dem allen ganz gniidiglich erledigt \
bieanher zu Laude geholfen hat, dafür ich
chen Güte und Barmherzigkeit ewiges Lobo und Dank
durch ChriBtum Jesum seinen eingebomen lieben Sohn 1
nachdem E. chf. G. noch Btlächer Schriften , welche mei
Schwachheit halben in der Zeit, da meine Mitgesandten 1
ausgezogen, nicht verfertigt werden konnten, mangeln,
ich , 80 bald ich vermittelst götüieher Verleihung anhe|
komme, djeselbigen voUeods umschreiben lassen und sie 3
chf. G. nach ihrem Gefallen entweder aelbut unterthäi
überantworten und dabeneben , was mir vom Herzoge i
Preußen, meinem g, FiLrsten und Herrn, desgleichen i
den andern von E, chf. G, in Worten befohlen, unterthäni
ausrichten , oder aber schriftlich unterthänigst berichten i
dessenhalben E, chf. G, gnädigen Bescheids imterthiinigst {
warten und geleben.
Als ich auch, gnädigster Churfürat und Herr, jetzt I
Halle durchgereist und den Pfarrer zu unsrer lieben Fraut
Herrn Sebastianum Boetium, meinen Eidam angerede
er unter andemi mir angezeigt, wie er E. chf. G. i
Stüok Wildes zu seinen hochzeitlichen Ehren unterthSui
gebeten hätte, mich auch gebeten bei E. chf. G. unterti
nige und förderliche Erinnerung zu thun, damit ihm sololi
auf nächstkomm CD den Sonntag auf seine Kosten gen ]
geschickt werden möchte, ist demnach an E. chf. Q. md
unterthänigste Bitte, die wollen gedachten meinen*'} di«
meiner unterthänigsten Eür bitte genießen lassen und :
damit gnädigst versehen. Solches um E. chf. G. untert
nigst zu verdienen bin ich schuldiges EleiB allezeit 1
Datum Butstat Sinstags nach Lamperli (3S. Sept.)
Domini 1553,
E. chf. 0.
unterthäni gstcr Diener
Just US Meniua,
la QnthsL Pfarrer, Saperuttenden
ftiategräberei bei Wettaburg und in Tautenburg 1608
und 1689.
Von Di. Faal Mitzsuhke.
Moritz Wilhelm (geb. 1664), der letgte Herzog buk dem
I HauBo Sachsen -Zeitz, welcher bis zu seinem öffentlichen
tr<?bortritt zum KatholiziamuB (1717) das Naumburg -Zeitzer
DoTustift als postulirter Administrator verwaltete, hat einmal
während seiner Regierung an zwei Orten des ihm unterste-
L^ondtm Amtes Tauteuburg auf Schätze gefahndet , nämlich
Jiauf dem SchlOHne zu Taut«nburg') und auf der sogenannten
j^ui'g" bei dem jetzt zum Naumburger Kreise gehörigen
Dorfe Wettaburg*). Uebcr diese merkwürdige Angelegenheit,
zu welcher sich der sonst ganz gelehrte und gebildete aber
sohwaohe Herzog herbeiliess , liegen in dem Weimarischen
Saupt- und StaatsarelÜTe einige intereesnnte Aktenstücke, aus
|idenen ich Nachfolgendes mittheile.
Es scheint, doss das Amt Tautenbui
Bufo gestanden habe, edle
^Tom Jfthre 1668 liegt nur
Xandrentmeiater gerichteter
der ungenannte Schreiber
Amtsangestellter mittheilt,
Metalle au bergen , denn schon
ein an den Sachsen' zeitzischen
Brief aus Tautenburg vor, worin
wahrscheinlich ein damaliger
dass er infolge der ihm „gross-
günstigst" gewordenen Erlaubnis b durch einen Buthengän-
1) Vom Schlosa zu Tautanbarg ist jetzt nur noch ein Thunn vor-
Imnden. Es worda 1781) seiner Bannüligkeit wegen HbgatrafWD and der
bislang du-iii befindlifhe AmtasItK in dus bensebbiiTle Frauenpriessniti
verlegt, uhne dass jedocb der Amtsname vorfindart ward.
SJ Wetlaburg gebürte frUbei ta dem ailaiiBisubeu Amte Tautenburg
L -nnd kam mit diejem 18(IS durch den Pressbnrger Frieden an Preussen.
Kim Juhre 1S16 M-nrde das Amt von Prensaen iin Weimar abgetreten, je-
■jderh mit AnascblDss van Wettaburg — und einigen andern Dürfem —
reivbes wegen solner vom Amte ganx BbguBchiedeaen I.agB bei Preosseu
«ibliob. Die Burg, welcher dm Dorf soinen Namen verdankt, ist schon
ilir alten Zeiten nicht mehr vorbanden gewesen, es beisst aber noch
■utage eine Stelle in dem gegen Draitxen hin gelc^eDen Herrenbolie
'„dia Bnrg"
ger') diejenigen Oerter des Amtes, „allwo eich ctvas TO^
Erz eteigneD tauchte", habo begehen lassen, doas jedoch i
Ruthengänger nach vielen yergoblichen Vorsuulien nur I
dem Hftusberge über Poxdorf zwei Adem , eine von Gdl
die andere von Silber gefunden habe. Ob damals von C
LandrcintmoiBter oder dem regierenden Herzog MoritK <
Bache weitere Foljje gegeben wurde, kann ich nicht erseU
doch ist es betnerkensverth, dass nach Spezialkarten b
über Poxdorf jetzt den Namen „Goldberg" führt,
aber hat, wie schon gesagt, Morita's Soha und Naclifolg^
der obengenannte Moritz Wilhelm, im Amte Tautenburg 1
Schätzen graben lassen.
A"! 28. April 1698 begaben sich infolge hiioluten ]
fehls vier Wettaburger Einwohner, Hans Becher, Hana (
bauch , Christian Henne('.ke und ein ungenannter hinauf a
die „Burg" über Wettaburg, um dort für einen Tagelohji i
je 4 Groschen das Schatzgräberwerk zu beginnen. Bis TßS^
Juni war nichts gefunden luid so niusste der Amtsvorwal
von Tautenburg , Johann J akob Götz , auf Anweisung i
Herzoglichen LandkammerratheB und Amtshauptmar
dolf Siegfried von Minckwitz zu Zeitz einen alten Salzsol
ber Namens Jakob Abraham Ghristner, der vermuthlich |
Schatzgraben ein Sachverständiger war, aus Naumburg i
Wettaburg holen. Besagter Christnor erhielt dafür aus
AmtskasBe „zur Sisoretiou" 2 Thaler ausgezahlt, doch hatifl
seine Eathaohläge nicht den gewünschten Erfolg.
Wettaburger Einwobner arbeiteten noch einen Monat i
ohne auf Gold oder sonst etwas Werthvolles
dann acheint man das Vertrauen auf ihre Gesehictliel
verloren zu haben und befahl ihnen, ihre Thatigkeit c
weilen einzustellen. Zur besseren Förderung der Sache ^
den nun drei geschulte Bergleute, Hans Christoph £enl
Gottfried Dietterich und David Weisse aus den Bergwsrfl
bei Neustadt an der Orla verschrieben, welche unter ]
1) D, b. Bari^msDa, velcher n
. der WOoscholFathe dem BcbaM
ing des Byrgm eis lern Juhann Kessel — dor iinl-er I.iquidi-
Ton 11 Tlialom 12 Urosühcn ZohruDgskoiileD alsbald
r BuriickreiBte — gegen Ende Juli eintrafen und am
vS?. diesee Monate mit ilirer Arbeit anfingen. Sio erhielten
1 Tagelolin je 4- — 6 Groschen und üwei <ler bisherigen
ffettftburger Ai'beiter wurden ihnen als Beiarbeiter fiir einen
J^Bgelolm von 4 Groschen augesollt. Bio zu dem Schaebt-
l StoUengraben erforderlichen Geräthschaften tmd Mate-
palien liesB man in Wettaburg iiud den näch^tgelegenen Där-
1 oder in Naumburg besorgen. Der Böttcher Salomo Seif-
in Droitzon verfertigte die Kübel zum Aufwinden der
und Steine , der Schulze Georg Dothe in Wettabiirg
1 Mulden zum Fortachaffen derselben, die Hchmiedemeister
Hans ZeBchmar in Uroitzen und (niristuph Paetanniger in
Beudit^ die nöthigen Brecheisen und sonstigen Sohmiedear-
bBiton, der Einwohner Matthea Ködderitzsch zu Wettaturg
^e£ertc aus seinem Holze die Kienbäume zum Ausbauen der
jhachte, die Bergmannslichte endlich, tob denen wöehent-
bis 4 Pfund ä 3 Groschen verbraucht wurden , und
erforderlichen Seile wurden von Naumburg berheige-
ifaafft.
Mit demselben negativen Erfolge wie vorher ging die
Arbeit weiter bis zum 2t). September. Da erschien auf höoh-
sUm Befehl der Borggeschworene Johann Friedrich Wincklor
aus den Bergwerken bei Neustadt, um die vollbrachten Lei-
stungen zu besichtigen und an Stelle des Hans Christoph
Benkwitz, der auf Wunsch seiner Frau ziurüofcgerufen wurde,
den Bergknappen Jobann Christoph Morgenroth zu bringen.
Gleichzeitig ordnete er auf Hochfurstlichen Befehl an, dass
den Leuten ihre Arbeit künftig nicht mehr nach Tagelohn,
^ Boudern nach Lachtem bezahlt werden sollte. Danach sollten
ä beiden Borgleute Dietterich und Morgenroth für 1 Laoh-
: a'/. Thaler erhalten, jedooh die zwei Beiarbeiter davon
»it bezahlen. Weisse aber, weil ohne Beiarboiter, für "/^
filiter nur 1 ITialer bekommen. Gegen diese verlinderte
tehnung arbeiteten die Bergleute wiederum etwa einon Md-
ebeuBO vergeblich wie öüher. Endlich verlor der
Herzog die Geduld und verordnete durch Dekrel Tom 22. Ok-
tober 1698, dass die Bergarbeiter alsbald entlaasou würden,
Der Amtsschreibor zu Tautenburg, Andreas Schabendegea,
welcher schon vorher den Verkehr zwischen dem Amte und
den Schatzgräbern zu besorgen gehabt hatte, ritt deshalb am
23. Oktober eiligst nacli Wottaburg, kündigte den Bergleuten
ihre EntlaHsung an und zahlte ihnen ausser dom rückstän-
digen Lohne auch Zehrungskosten ftir die Heimreise nach
Neustadt aus. Die gesammten Ausgaben für den Spass be-
ziffern sich nach der mir vorliegenden genau spozifizirten
Rechnung auf 154 Thaler 1 Groschen 6 Pfennige.
Obwohl sonach die Arbeiten eingestellt wareu, hatte
der Herzog die Hoi&iung, einen Schatz zu entdecken, dooh
noch nicht völlig aiitgegeben. Das geht aus einer Verfügung
hervor, die er unterm 24. Januar 1699 an die Beamten in
Tautenburg abfertigte. Er giebt ihnen darin auf, sie sollten
auf die zu vermiithenden Schätze unweit Wettaburg und in
Tautenburg sowol selbst „ein wachsames Auge fülu'en", als
auch sonst im Oleheimen gute Veranstaltung machen , damit
nicht etwa bei nächtUchor Weile oder sonst von Unbefugten
nachgegraben „und ichtwas von demjenigen, se sich durch.
göttliches QeBchick vielleicht der Orten hervorthun dürfte,
veruntrauet oder entwendet werde," Schabendegen fand die-
sen HochfürsÜJchen Befehl in Tautenburg vor, als er tun
25. oder 26. Januar von einer kurzen Abwesenheit zurück-
kehrte und sein Gevatter, der Äratsverwalter Götz, aus ir-
gendeinem Grunde auch nicht zugegen war. Die Frau des
Schabendegen, welche dem Fürstlichen Boten das Schreiben
abgenommen hatte, stellte ihrem Hanne vor, dass die Ange-
legenheit als „sehr eilsam" bezeichnet worden sei, uud dieser
ontBobloss sich deshalb, das Schreiben zu öffnen. Die Sache
schien ihm so wichtig, dass er alsbald oincn Amtshofehl an
den Schulzen von Droitzen ausfertigte und diesem aufgabt
durch dortige Einwohner die Bewachung der „Burg" bei
Wetiaburg vornehmen zu lassen. Diesen Befehl sandte Scha-
ll Götz zur Unterschrift und fügte ein paar Zeilen
worin er sich wegen Oef&iung des Fürstlichen 1
lBM!in«a. 269
InteohuliU^to unJ gleichzeitig vorschlug, dttss mit den DroiUe-
' toem die GÖrBchener, dann die Wettaburger imd Wettersuliei-
l«r in der Wacht abwechseln sollten, Vormuthlicli ist die
Bewachung in der Torgeschlagenon Weise zunächst für die
Nachtzeit acgeordnet und dorn Herzog Berioht darüber oi"-
stattet worden. Dieaem scheint aber dae nächüicho Wachen.
nicht ftuagereicht zu haben, unterm 30. Jenuar 1699 erliosB
~Br "wiederum einen Befehl an den Amt Tautenburg, dasa die
Bmgenannte Burg hei Wettaburg „aus sonderbaren Ursachen"
1 nachts von zwei täglich wechselnden Personen be-
wacht werden BoUe. NatiirÜch wurde dieser Verfügung nuch-
golebt und hi« tief in den Februar liinein haben awei Män-
ner bei Frost und Kalte tags und nachts das Wächteramt
verwaltet. Am 22, Pobniar aber lief in Taut«nbiirg ein am
Tage vorher ausgestellter Fürstlicher Befehl ein, nach wel-
ohem „die angelegten Wächter sofort wieder zurückbeordert"
rciden sollten.
irmit schli essen die Akten über diese mysteriöse
Jchategräberei bei Wettaburg. Wahrscheinlich hatte der
erzog über der vorgeblichen Arbeit, die eine Menge Geld
costete, endlich die Lust verloren, zumal in der Zwischenzeit
einer ähnlichen in Tautenburg goplant<?n Nachgrabung
■.pnlautere Elemente zum Vorschein gekommen waren.
Der Ärotsverwalter Gota hatte nämlich Ende Auguat
'"oder Aniang September 1698 einen der bei Wettaburg ar-
beitenden Bergmänner, der sich besonders auf daa Schata-
graben veretehen mochte, nach dem Schlosse zu Taut«nburg
kommen und dort einige Versuche anstellen lassen, worüber
er am 13. September in einem ausführlichen Schreiben an
den Herzog berichtete. Er, Götz, habe als Knabe mit seiner
verstorbenen Schwester vor droissig und etlichen Jahren auf
dem Schlosse zu Tautenburg am Weinkeller einmal gespielt
und dort seien beim Aufgraben der Erde plötzlich die schön-
f flten Ferien in unzähliger Monge zu Tage getreten, so daEs
ganze Platz weiss ausgesehen habe. Als aber seine
ihwester schreiend hineugelaufen , seien die Ferien wieder
'•Tersohwinden, doch habe er fiinf derselben, darunter zwei
rgrifl'on und in einem Scbäclitelülien lange aitf.
er sie bei der ernteii Jagilkonferenz in Taut«n-
Btorbenen Kammerrath Förster übergehen habe,
Huohfürstlichsten gnädigsten Herrscbaft
270
Hngelochto, t
bewahrt, bin
bürg dem tbi
damit dieser
iu Zeitz einhändige. Femer befinde sich auf dem Tauten-
burger Schlosse noch ein Gewölbe, das sogenannte „schwarze
Gewölbe", in welcbem der letzte Herr von Tautenburg des
;;Tossen KriegHweBenn halber sieben Jahre laug auf der Bahre
gelegen habe ') , und unter diesem Gewölbe eei , wie dar
Augenschein lehre, nech ein zweites unbekannteB, Der von
Wettaburg herbeigeholte Kergmann sei nun in seiner und
Hchabendegens Gesellschaft mit der Wünschelrutlie alleuthal'
bcn auf dem Schlosshof'e herumgegangen. Hierbei habe die
Ruthe, in wessen Hand sie auch gewesen sei, besonders am
Weinkeller und beim schwarzen Gewölbe sehr stark aufge-
Bohlagen, und als er, Götz, dieselbe ,,init allem Pleiase sehr"
feste hielte", sei sie so heftig geB(^hnellt, „daas das eine ThräL
darvoR in der linken Hand sich gleich entjswei godröhet"-
Besagter Bergmann „hielte deshalb gänzlich dafür , es miies-
ten in dem alten Hchloase viel verborgene Schätze sein, gab
auch vor, doss, wenn Euer Hochfüratliche Durchlaucht nur
in dem Gewölbe und beim Weinkeller in etwas wollten nach-
graben und nachsehen lassen, es ohne grosse Unkosten und
binnen weniger Zeit geschehen könnte". Er, Götz, erwarte
in dieser Angelegenheit eine gnädigste Resolution von Hoeli-
fiirstlicher Durchlaucht.
Der Füratliche Bescheid, welcher hierauf erfolgte, ist
in den mir Torliegendeu Akten nicht vorhanden, doch ergiebt
sich aus den weiteren Sohriftatücken, dasa in WUlfahrung des
Götz'schen GeKuches Schatzgräber — von wo ist nicht ge-
sagt — befehligt wiirden, nach Tautenburg zu gehen, um as
den bezeichneten zwei Oertem einzuschlagen und naoh2ugp:a-
ben. Aufgemuntert durch diesen Erfolg f aaste Götz alles,
1) Christian Schenk von TauMabiirg , mit welthem das Grschleobt
1610 anasUrb, wards der damnligui Kriegsnnruhen halber Bttistireilen
in einem Oewiilbe des Tsutenbiirger Schlosses baigeaatxt und
ISIT nach der Familiengruft in Franenpriessnilz überfuhrt v
M?s*olIeTi. 271
n SpiikgOBchichtoii in soinom Gc«iächl.nins lebte, in pinem
iveiten Memoriftl iäii»ammeti, welches er am 30. November 1698
FDH FrauenpriesBiiitK an den Herzog nuch Zeitx nbaandUi. Er
UiliB die begriindete Vermuthimg, dasa nooli an Kwei ■weil-eren
Orl«ii in Tmitenburg Si^hätjäe verborgen seien, nämlicli an
dorn sogenannten Milcbieller \md am. Schlossbei'ge. An je-
nem habe sieb Öfter eine weisse I'rau sehen laason und an
i^ioBem seien vor Jahresfrist oder iKnger durch Arbeiter einige
iäftlte Silbergro sehen imd Silberdreier gefunden worden.
^uch erinnere er sich , dass der noch lebende Tautenburger
:, sein ehemaliger Lehrer, vor drciseig und einigen
einstmals zur Mittflrnaclitezeit in dem FürBtlichen
Tafolgemach auf dem Sclüosse zwei p;rosBe brennende Lichter
auf der Tafel angetroffen, so dass or „einen trefflichen Schauer
duRir bekommen". Femer seien ungefähr zu derselben Zeit
über gedachtem Tafelgemache „sieben lange Spitzen" wegge-
1 deren einer man einen „grossen Klump" von al-
BAaiid BcMüsseln gefunden habe, die dem verstorbenen Ge-
merath Menius zugeschickt worden seien. Yon da an
! über ein Jahr lang im ganzen Schlosse „kontinuir-
i geapnit und sehr irre gegangen", bis man an Stelle der
nen Zinnen einen neuen Thurm erbauet. Es dürften
deshalb in diesem alten Gebäude wol üold und andere Sa-
chen vorborgen sein, und er frage bei Hoehfiirstlicher Durch-
laucht an, iib die Schatzgräber, wenn sie angekommen seien,
ausser den früher bestimmten zwei Stellen auch an den eben
bezeichneten Orten nachgraben sollten. Auch hierauf erging
ein günstiger Bescheid. Moritz Wilhelm verfügte unterm
10. Üesieraber, dass die Schatzgräber an allen genannten Stel-
len einschlagen soUten und dass ihm nach Zeitz über das
Ergcbniss Bericht erstattet werden möchte.
IHe Kunde von dieser in Tautenburg geplanten Scliatz-
grüberci muas sich bald verbreitet liaben , und einige Perso-
nen, wie es scheint pfiffige Patrone, machten sich diesen Um-
stand zii Nutze, um unter der Vorspiegelung, wichtige Dienste
bei der SchatJigraberei leisten zu können, eine Zeit lang auf
|f finmdo Kost«n sich's wohl sein zu lassen. Schoa in der f
313
6ten Hiilfto dca NovemberB fand siuh ein guwiBaer Christ
Groll mit seinem Sohne üeorg Christoph ia Taiitenbnrg I
und wurde dort bis Anfeng Januar auf Anitsunkoston ;
haiton, ohne dass ersichtlich ist, wclchur Art seine angt
t«nen Dienste gewesen. Am 13. November untemal
Groll Tater und Sohn eine Eeiae in der Angelegenheit,
hin wii'd nicht gosagi; sie »rluEilten dazu aus tier Amtski
S Thaler 6 Groschea Zehrgeld und kehrten er«t am 27. '.
vember zurück. Gegen Ende NoTcmber kam ein Junger fl
hann Georg Graue dazu, bald darauf auch i
namiger Yater, die beide bis zum 2'2. Dezemher auf I
kosten verpflegt wurden und bei ihrer Abreise
Tage 6 Tlialer 18 Groschen Keiaegeld ausgezahlt erhieltej
Vom 12. bis 15. Dezember war der ältere Groll :
und bekam dafür 2 Thaler 6 Groschen. Am 16. B
gegellte sich zu diesen verdächtigen Personen noch ein
wisser Dr. Johann Georg Holtzm
Holtzmann gab vor, er kenne jemanden, der werthvoUe 1
eher über allerhand Schwarzkünste besitze, worin auch t
führliche und genaue Anweisungen zur Schatzgräber
halten seien, und er habe von dem Besitzer der Bücher i
Auftrag , wegen Verkaufs derselben an die Höchste
Schaft zu vermitteln. Schabendegen berichtete hierüber u
Zeitz, Herzog Morita Wilhelm nahm die Sache gnädig t
und befahl, mit dem Dr. Holtzmann weiter zu unterband^
In Gomässheit dieser Verfügung schrieb der Lar
rath und Amtshauptmann von Minckwitz am 23. Dezeml^
nach Tauteuburg, Schabendegen sollte dem Dr. Holtzmajj
aufgeben, den letzten Weihnachtsfeier tag persönlich nM
Zeitz EU kommen und im Gasthofe zur Weintraube abzufltQ
gen. Er, Minckwitz, w*rde auch da sein und den Dr. Hol
mann bei Hochfürstlieher Durchlaucht zu einer Audienz (
pfehlen. Inzwischen aoUte jedoch Schabendegen
ob Holtzmann nicht, mit dem Ueaitzer jener kostbaren ]
eher sich dahin einigen könne, dass letzterer i
ehern nur dasjenige, was zum Schatzgrabon nöthig und dia
, „gegen eine Vergnügung" hergebe, denn der i
273
taä meiste Inhalt der Iliicher aei do(^h für den vorliog enden
Fall ohne Belang, auolt könno ja der Beaitaer die Bücher
dann noch anderweitig auf das theuerste verkaufen. Da
Holtzmanii mit dem Besitzer gut bekannt sei, so -werde er
das gestellte Verlangen „gegen einen guten EekompenB"
zvetfellos erfüllen können , „damit die gnädigste Herrschaft
desto mehr animirt würde, etwas an die Sache zu wenden".
Doraufliin reisten noch am Abend des 23. Dezembers Holtx-
mann Vater und Sohn mit Schabendegen nach Kaumburg,
wo also wol der Besitzer der fraglichen Bücher gewohnt ha-
ben muss. Die Verhandlungen mit demselben, über deren
Ergebniss nichts mitgctheilt ist, waren bald beendet, und so
kehrte die ganze Gesellschaft am Abend des 24. wieder naoh
Tautenburg zurück. Wahrscheinlich berichtete das Amt naoh
Zeitz an den Herzog und infolge dessen seheint Moritz Wil-
helm seine frühere Entschliessung etwas geändert zu haben,
denn Ifinckwitz schrieb einige Tage spater an Schabendegen
zurück, Dr. Holtzmann soUe nun zwai' nicht mehr zu Seiner
Durchlaucht aber doch ungesäumt zu dem Geheimrath Leon-
hardi nach Zeitz kommen. Hierauf reiste zunächst Scfaaben-
degen selbst am 30. Dezember Nachmittags dorthin ab, und
am 31. liessen sich Dr. Holtzmann nebst Sohn und der äl-
tere Groll in der zweispänuigen Kalesche Schabendegens
durch den Prauenpriesaiiitaer Einwohner Christoph Orellmann
nach Zeitz kutschiren. Orellmann -wartete dort mit dem
Geschirr, ob die Herren zurückfahren wurden, trat dann aber
um 2. Januar 1699 die Bückfahrt aUoin au. Es kehrte auch
nur der alte Groll am 5. Januar nach Tautenburg zurück,
wol um seineu dortgehliebenen Sohn abzuholen. Man scheint
in Zeitz den Herron Holtzmann und Groll etwas auf den
Zahn gefühlt und dabei gefunden zu haben, dass ihre Sache
nicht die lauterste war. So zogen sie es vermuthlich vor,
sich in Tautenburg gar nicht wieder blicken zu lassen.
Dem Herzoge mag durch dieses Intermezzo Verdacht
zuerst aufgestiegen sein und vielleicht hat er darum zunächst
die früher erwähnte Bewachimg anbefohlen. Im weiteren
Terlaufe scheint ihn» aber die ganze Schatz grub er ei vorleidet
274
'wordC'D zu sein , denn icli finde nirgeods angegeben, dass in
Tautenbiir)^ «irkiioh nachgegraben worden L^t, und ubeK j|
plötzliche Entlassung der Schats'w achter bei WettabiUi^J^
schon nben berichtet worden.
Die Ausgaben, welche das Amt Tautenburg ßir {
Holtzmann und Genessen z\i leisten hatte, beziffeni eiotl!]]
gesanunt auf 60 Thaler 12 Groseken Q Pfennige. 8olq
degen hat während der Anwesenheit dieser Herren i
dieselben Aufgewandte mebt sehr genau Terzuielmot, ■
lieh sind die Frühstücke, WttagS' und AbeudmaMzeitea fl
allen Gerichten ganz umständlich rogistrirt.
Da diese Aufzeichnungen besonderä der damaligen. ]
Verhältnisse wegen nicht ohne Interesse sind, so mögeit d
Schlüsse noch einige Mittheüungen daraus
Das Frühstück bestand in der Hegel aus firot mit j
ter (ä Pfd. 3 Groschen) oder Pflaumenmus und Biatn
(ä 1 Gr. 3 Pf.) mit Sauerkraut und Branutewein, TonJ
fast jeden Tag eine Kanne (ä 2 Gr. 8 Pf.) verbraucht i
Die Mittags - und AbcndmaMiciten halten
und Güte des Gebotenen nahezu die Wage. Eine i
die entweder schlechthin als solche oder als Bindfleisob
bezeichnet wird, kostete fijr 6 — 8 Personen 1 Grosohen^a
einmal wurde für eine „zer&hrene Kindfleischsuppe"
Personen 1 Gr. 6 Pf. ausgegeben. Von Fleisch sind']
Tersehiedensten Sorten verspeist worden: Bindfleiaoh (äj
I Gr.), Schöpsenfleisch (ä Pfd. 1 Gr. 1 Pf.), Schweinaf
(ä Pfd. 1 Gr. 1 — 7 Pf.), Sehweinakopf (6 Gr.),
Schweinsmagen (ä Pfd. 3 Gr. 3 Pf.), geräucherte YTui
Pfd. 1 Gr. 4 Pf.). Eindskaldaunen (ä Pfd. 9 Pf.), 1
Zunge {i Gr.), 1 Kuheuter (3 Gr.), Hüliner {k 3 Gr.),
Vögel" (a 6 Pf.), Karpfen (h. Pfd. 2 Gr. 3 Pf.),
auch ein Essen „Gallerte" (Sühje f) für 4 Groschrai Tea
worden und ein anderes Mal gar 3 Schock Sohuef
Schock 3 Gr.), welche mit Semmeln, Gewürz und Eiei
gerichtet wurden. Von letzteren kostete das Schock i
10 Groschen. Als Gemüse und Zukost wurden
Krautsalat mit Baumöl, Essig und Pfeffer, Sauerkraut, a
Bfiscellen. 275
Kraut, Kraut schlechthin, Eapunselsalat, Meerrettig, Buben,
Petersilien wurzeln, Erdäpfel, Klose, Graupen, Beis, Gxiesmus,
Milchmus, Kirsclimus, Bosinen-, Kapern- und Muskatensauce,
Speck- und Essigbrühe, gebackenes Obst. Aus einer Stelle
der Bechnung ergiebt sich, dass die Herren auch ihr Pfeif-
chen geschmaucht haben. Es steht da nämlich notirt: gel-
ber Tabak (ä Pfd. 7 Gr.) und schwarzer Tabak (a Pfd. 8 Gr.)
Der Posten ist jedoch wieder ausgestrichen und so haben
die Herren wol diesen Genuss wenigstens aus eigener Tasche
bezahlen müssen.
Druck Yon Ed. Frommann in Jena.
i
Abhandinngen.
J-'
»> ■ .
IIL
Eine Jenaer Stadtordnnng
aus dem 16. Jahrhundert
nebst einem Anhange aus dem 17. Jahrh.
Herausgegeben
von
Dr. CJHsta? Richter.
19
•.?■.
miulielaen godeiikl in scinur Ausgabe dor Jeuaisuheii
bdtoTdDUDg Vom J. 1510 ') einer Eevision derBelbeti, welche
t Jahre 1624 stattgefiiudeii uud in aolchor Gestalt die lan-
(herrliche Sauction erhallCD habe. Es sei deraunch die durch
; KurfUralen Johann Friedrich sonctiocierte Stadtordoung
t 1540 über achtzig Jahre lang ungeäiidort in Geltung ge-
leben und auch durch die späteren Revisioneii im J. 1624
i 1704 nur in einzelnen Punkten geändert und ergänzt
■)■
K^ese Angaben bedürfen mehrfach der fierichligung, Kioht
I achtzig Jahre, sondern nur >^lwa ^wei Jahrzehnte ist die
idtorduung von 1540 in ungeänderter Geltung geblieben,
, auch nicht auf Einzelheiten beschränkt sich die Revi-
, sondern sie ist eine ziemlich durchgreifende.
Uichelaen hat die revidierte Stadtordnung aas einer im
ßlrigen BathauBOichiv befindliohen Abschrift kennen gelernt;
inen alten Pergament deckel eiugeheftet und hat
forbiger Schrift die Ueberschrift 'Exordium und Eingang
meiner Stadt alhie Statuten Ordnung vnd Satzung', Die
j^itel Bind bnnt überschrieben, den Auhaog bilden erbrecht-
^Statuten, das Ganze füllt IB Eolioblätter»). Mir haben
L 1} Jofaaan Friedricbs lies Grofsmlithigen SUdtordnnng für Jena. Znr
t dor Enthüllung des ehernen Slandbildes etc. Iiernuag. von A. L. J.
Jena 1853. Vomn geht ohio iHr die GeBchichle dor Stadt-
sang bclHDgreii'hc Abhandlunt;, dem Abdruck der Sbidtordiiung fol-
Burkundliche BeiIngen aiii- VBifBs»aiiBSi;o.tlii«hte und Erläatcrnngen.
\ S) Mi Chaisen n. *. O p. 39, Die revidierten Ststuten von 1704
, J. Schmidt, Aeltere und neuere Gesetze, Ordimogen
I Cir«nJM-Be(Bhle fllr das Pürstentbum Weimgr und für die JenRiache
S-FortioD bis zum Ende des Jahres 1J99 Jena 1SD3. VII. Bd. p. 3T9-
r 1) Ea folgt bieraaf fol. 19-BO von anderer Hand Vortragk vnnd
iriEbeeo Beces zwischenn dem Jegerampt vnnd dem Rathc der Jagt
283 Eine Joitet StsdMrdaniig
auTser dieBera Esemplar noch eine Anzahl späterer Abi
ten vorgelegen: I) In einem Etädtiachen Kapialbach 1
Loc. 4. Xr. 1 fol. 15 ff. 2) eine anf der UoiTersita
bUatbek befindliche Kopie des Stadt Schreibers MhUner 3)M
Adrian Beters, welche derselbe im -1. Bond §<
aohriftüch anf der üniTersitatabibliothek aufbewahrten Äth^
Salanae fol. 3^9 mitteilt. Letztere giebt sich durch eine f
gemeinBamcr Fehler deutlich als eine Abschrift dos US]
sehen Exemplars zu erkennen, 4) Eine erst nach 16
machte Abschrift im Batsarchiv Hep. I. Loc. 4 Sr. 4.
üelbe ist von derselben Haad wie eine anmittelbar daiaaj
gende im J. 1660 geschriebene Abschrift eines VergJ
Bwiachon Itat nnd Universität. —
Auf eine richtigere Bestimmung der EntstehungSKet'
ser revidierten Stadtordnung hatte Michelsen schon i
ihren Inhalt geführt werden sollen. Wiederholt wird ;
lieh auf eine kürzlich erlasseue fürstliche LandesordnnnK f
wiesen. So heifst es in Artikel 9: 'wie auch
auegegaugner, fürstlicher landsorduang mandirt
Vgl. ferner Art. 10. 28. 32. 4ü. 51. 61. Welche Lwidfli
ist j
eiut:
Auf einem im J. 1553 gehalteuou Landtag eb £
hatten die Stände unter anderen Anliegen anch t
rung der fürGtlichen Laudesoidnungen gebeten. In Aoj
luug dieses von Johann Friedlich zugesagten
liefsen nach desseu 1555 erfolgtera Tode die ii
rung ihm folgenden Söhae Johann Friedrich der Hi^
Johann Wilhelm und Jobann Friedrich der Jüngere '
Ton Weimar aus eine Polizei und Landesordnung*).
hallian, 1557. Dann fol. Sl— 26 Ton viel s]iilterer H^nd folgen I
PunuU so nach Verlesnog der Statuten der Bürgerschaft uSh E
gloicher gertalt fUr gehalten werden rollen. Es ist i
StHdIurdiiung; wie es scheiirt. aas der Zeit <]es SOjährigeti Kriaü
briugen dies Stück weitfF nnlen mm Abdintk. Fol. se~3S ^A>J
sehrirben. fol, 31— US üntlulten, wieder von anderer Hund, ein« 4
Tlchla Ordnung: Die jiewöbiilichen Oerithtsgeliroutlie der SUult J
sellieii sind bei Hi c li el s e>i n. u, L> B. Ii S. nbgeiitutkt
1) Der dutdii. budifcb, Fürsten und llerm, U
ans dem 18- .Tnlirinmaert, 283
dem kinderloaeu Tode Joh. Friedr. lU. (15G5) führten die
beide» alteruii Brüder die Kegierung gemeinsam weiter, doch
eohoQ 1567 verfiel der ältesfe, Joh. Friedr. EI. durch aeise
BoteiligiiDg aa den Grnmbachsehen Häodehi iu die Ueichs-
scht Nachdem deaseu UDmÜndige Söhne, Johauu Casimir
und Johann Ernet, aaf dem Beiehstag 1570 wieder in den
väterlichen Laudesteil eingesel^it waren, erfolgte zwischen
ihnen nnd ihrem Oheim Johann Wilhelm 1572 zu Erfurt
eine Teilung, durch welche 2 Kauptlinieu des ErneBtiaiachen
Hauses gegründet wurden: die fränkische Linie der Söhne
Jah. Friedr, IL mit der Residenz in Koburg, und die thü-
lingiGche Linie Johann Wilhelms mit der Residenz in Wei-
mar, zu deren Besitz auch Jeoa gehörte. Herzog Johann
Wilhelm starb 1573, seine Söhne Friedrich Wilhelm L und
Johann regierten nach erlangter Yolljahrigkeit gemeinschaft-
lich und von ihnen ging 1589 die erste Keviaion der Lau-
desordcung vom J. 1556 aus >).
liehen des Miltlers, Herrn Johsnnä Wilhelm und Herrn JoL. Friedrichen
dea Jfingein cic, Policey und Landuorduung 15&G, Gedruckt zu JheuA,
dttrcb Cbrislin» RSdiuger ISSS. Daselbst im EinGauge: Nudi dam ihr
vnd gemeine Lsndsehafft / auff nechül gehallenenn LnudEnge zu SftireU /
d«s versohieneii 53 Jars / weiland dem Hochseb. Fursleu Herrn Johan»
FrfderichCQ dem Eltern u. s, w. — vnter anderm vndBrthoniglich habt
rarbringen luireii / vud gebelen / weil Jas Gottsleslern / Fluchen und
SubversD / aneh dag Volsanffen u. s. w. ^ selu^ elnreifreii vnd vberhand
oemen theten / aber doeh nieJit gestiaflY worden / voriga deshalben
ausgegangene Uandaten / viid booelh gnedlglich zDuer-
neirsra u. s. w. — Weil es aber durvh reiner gnadeti tüdlicben Abgaug
Tcrbliebeu so haben wir zu fthuldigem gehorram gegen Gntt /
vnd höchrigEdocIiter Kei. Mni, auch berilrter vnfers gnedigen liebeD Herrn
vnd Vaters / Feligar / bewUiigung nach / derwegen und Tonft / volgeuder
Sachen / Puuoteu vud Avtiliel hulben / in vnfero Landen / verordanunga /
■vnd Verfehnngfl »ulhiin / niihl unlerlasKBn wollen.
1) Dar Durebl. Hocbgali. F u. H , H. Friedrich Wilhelms, vnd H.
Johanren Gebrüdere ale. Pnliuey und Landssurdnunge 15B9. Gedmrkt
va JlieuB durch Tobiam Sleinmann. Im Jahr M. D. LXSXIX. Daselbst
im Eingänge: — Ihr habt euih allerroitB guter msKbn auljereheiden /
UU was bewegenden Ursachen im vorlaufTencn 5G Jare f durch weiland
I Hochgeb. F. / H. Joh. Willi. beuebon 8. G. Brüdern —
294 Eiiw JeuMt Stadlonimmg
Da nun die eine der mir Torliegenden Abechciflon ätit ire-
Tidierten Stadtordnung die Unterschrift tragt: H. Philip: Müll-
ner, Stadfchreiber. Anno 1594 '), so kann unter der mehrfach
angesogenen Landesordnung keine spätere als die ron 1556
oder die ReTision derselben toq 1 589 yerstanden werdea.
Pas8 es aber die eratere sei , auf welche Beeng genommen
wird, beweist folgender Umstand, Titel XV unserer Stadt-
ordnung, welcher eine Tenerordnang enthält, verweist aaf Ar-
tikel 89 der fürstlichen Landesordnung. Dieser Verweis passt
nur anf den Erlass des Jahres 1556, der in Artikel 89 die
angezogene Fcuerordnung enthüll, während die revidierte Lac-
desordnung vom Jahre 1589 diese Materie in Artikel 94 be-
handelt. Hiernach kann unser Statut nur innerhalb der Jahre
1556 und 1589 enlslanden sein. Da nun, wie oben bemerkt,
die in unserem Statut angezogene Landesordnang als eine
jüngst ausgegangene bezeichnet wird, andrerseits aber auch
auf die Universitatsstatuten Ton 1558 Bezug genommen wird
(a. unten Aum. zu Art, 23), so darf angenommen werden, dass
die von Michelsen in das J. 1G24 gesetzte revidierte Jenaiache
i>tadtordnung bald nach dem J. 1558 entstanden ist. Zam
Ueberflnss sei bemerkt, dass die im Ratsorchiv aufbewahrt«
von uns benutzte Abschrift derselben nach Sprache und Schrift-
gebrauch einen altertümlicheren Charakter trägt, als das Blxein-
plar des Stadtschreihers Müllner vom J. 1594, Nur in jener
finden sich z. S. die bekannten Bildungen des Kom. l'Iur. aof
ere, wie bürgere, einwhonere, todtachlagere , ehebrechcre,
mishendlere, oherroeistere , hauadechere, kiodere, dorffcre
u. B. w-, Pronominalformen wie ditz, desser, derao, derende,
liaUaD tarbfo vnd billen der Lnndtrcbnfft Pubticirt vnd an Tag gegeben
WarrergBslalt aber gleichwol eine Zeit hero elilicte Artickel im
zweiuel »tili misvorrtand erzogen — — Da» wir vnlungslen — — an-
geregte Policef vniid LsndesordeDUiige wieder Tor die Haud nemen —
auch mit enrer der dcpotirten vnterth eiligen liedencken vniid gulachlen /
elxlichc Artickel — innolilireiiilige — verindernnEc liring««
LiBsen u. s. w.
1) Anf dem lltelblatt von ühnlicher Uaud: H. Pliillp Mülner Sl«dl-
firlircilier. Anna 1634, 6 ans einer Knderen Zab! korrigiert. EiDen Stadfifl
Tctireiber dieses Kameng habe ich noch nitht nachinweiaen vermocU^^IH
-währe üd s
ans dem tS. Jüirtinndert. 2B5
"ohreibuDgeu wie painliohen, aigen, raiffonn und zahlreiche
»udote Kigentümlichkeiten, welche auf ein älteres Original
hiuffdaen, als die Abschrift Miülners.
Dasa <he Stadtordnung des grofemütigen Kurfürsten be-
reits nach so kurzer Zeit einer eingreifenden ivenn auch die
Grandlagen nicht autastenden Bevisiou unterzogen wurde,
(Jarf nicht Wunder nehmen. Bot doch die Inzwischen erlas-
Bcne landesherrliche Ordnung und die iu die Yerhaltuiaae dea
städtischen Lebens tief eingreifende Einrichtung der Aka-
demie einen ausreichenden Anlass.
Die neue Stadtordnung hält an den Grundlagen der allen
fest, bringt aber zahlreiche Veränderungen sowol in der
wie in der Behandlung der einzelnen Materien,
zugleich zahlreiche Beatimmungen fortliisat, an-
dere erweitert und neue hinzufügt. Das ältere Statut ent-
hält 56 Titel in 194 Artikeln, das jüngere 23 Titel iu 93
Artikeln, wozu noch ala Anhang eine in der ersten nicht
enthaltene Er b recht so rd nun g in 21) Artikeln binaukoramt, wäh-
rend das ältere in Art, 156—194 die in dem jüngeren feh-
lende GerJchtaordnung enthält.
Dieae revidierte Stadtorduung nun war es, welche von den
Hcchztger Jahren des 16. Jahrh. bis zum Anfang des 18. in
unveränderter Geltung geblieben iat; es wird sich daher recht-
fertigen, dieaelbe nachfolgend yoUatändig im Wortlaute mit-
zatlioileu. Die Verweiaungen auf die ältere Stadtordnung
von 154U sollen dazu dienen, die Vergleichung mit dersel-
ben zu erleichtern. Weitere Erläuterungen einzelner Punkte
Bind in den Anmerkungen gegeben. Wir gehen den Text
nach dem Sopialbuch des Eatsarchivs in urkundlicher Treue;
die Abweichungen der späteren Abschriften , die meiat die
Schreibung betreffen, sind nur in einigen Fällen angemerkt.
Die Bezeichnungen der Titel und Artikel durch Zahlen aind
leichteren Ueberaicht halber hinzugefügt.
Eine Jenner StniltaMnan^
Exorilium vud eingang Gemeinci- Stadt albie rtatÜteÄ,^
ordtnung mmd fatzunug. (Das Kopialbuch I, 4, I :
Exordiuiu oder Eingaog Statutorum JeDenaiam.)
Durch BOQDderliolieiin nutz uniid frommena wUlenn die^
rtadt Jhena, TUnd ina fonoderheitt, zu erhalttung guttar I
Hcey Ordnung >), zuoht, friedt, Tnnd gehoraftin, habeon
gerraeirtoie vnnd -Katbmanne, Tanipt denn darzu gehöret
denn perfoiionn , aus denn dreihenn Eetlienn , aufF nachrf
gennde Statuttea ordnnnng vuud Satzuniigenu iiiahelligliclu
gescblofl^enQ , diefelbe Jlierliühenii eingangs eines itzlichi
neuena Baths einer gautzenn Gemeinn offen ntlichenn i
kundigeun, vnnd zunerlel'enn, damit sich menni glich an
Stadt Surgere vnd einwhooere, daruachzurichtten, vnnd (
gegenn für fohadeun zn hnttenn habe').
1) Randvennerk von »pKleri
Das Orteiuul Stand also in einem pergamenti
nicht mehr Vorhand eu.
S) D«r landsslierrlicbeD Bestltignng geschiebt hier keine Erwill
Dagegen im Eingang der Statuten von 1G40; -Durch Tunderlich
und fromon willen der Stadt Jhen vnd gn
faestetigung des durcbl. hochgeb. fUrsten vnd harn, bfiS
Johan Friederiohen — haben wir Rnth vnd ßethe Sampt ij
gantzou gemeyn diese nachfolgend statuta vnd Ordnor
vnd geordcut'. — Uer Eingang unseres Statuts seigt noch deutlich j
Gruüdiagon der mittcUltarlichou Stadtverfassune , wie sich dielelbo >|
dem Cebergang der Stadt an die tharingischen Laudgriren t
graten «a Meifsen und im Osterlaude seit dein ersten Drittel des 11. SA
und vorncmiich durch dio Ausübung erworbener wichtiger PriviU(
und Freiheiten, wie Münze, Zoll, Gericbtsbnrkeit im Laufe doil IG. J^
entwickelt hatte. Vgl. Micheiaeu a. a. 0. S. B ff. U. Ortlofr, Jü|
renle und Geachoss. Archiv staatsw. Abh. I, 2. Lübeck 1863. 8. 1
Schon in der zweiten Elirtc
eher; für gewfihnlioh fungierte nur ein Dritteil, in gewissen Aogel^
heiten mussle der gosiiaite Rnt lusammenhernfon werden. Der Kst fl
jlhrlivh ucu gewühlt; der fungiereDde oder 'sitzende' Rat ifthlle 12 1
gliflderi 2 Bürgermeister (Kegeuten) uud 10 Bathmituner (Rath&eiul
Vgl. Micbelsen tt. a. O. S. 2* f. In der revidierten Stadtordnuaff i
1704 Drsuheiucn nur uishr S Kitte. Gleichwul haben die 3 Kttto bU IH
stlicheu von der z
Tnd deaae
L S.O. 1640 Ärl, I— XVI Bild H
menkunnfft dü8 Haths
gebotth').
a a. a. O. 8. 81 ff.)
yfie DcIl einn ieder neuer Bath eingauga feines }le-
i angetzeigtter zurarainennkunnfft Torgleiohßan , vnnd
^arauff durch denn Thurkiiecbt denn Äbenndt zuuor bei einem
iedernn die erforderunug thuuu lari'enn württ, defseuu loll
MÜch ein Jeder bei EaÜisgehorlain g eh orsarali eilen n vorhalteun.
2. Es foll auch keinn Eathamann weil der Hath bei
«inander verfamlett ift, vom Rathaus geheun, Er thuo es
dann mit der Regenten eines, oder beiden willenn, Tnnd daa
er deffea erhebliube Trfach habe, bei obangetzeigtem ge-
borfam.
3. Was einu Erbar Rath, mit Verfolgunng der andernn
stweien Rethe. meher meinung*) decrelirt vnnd befchlenft,
SolcliB l'ol kein Rath alloinn Tor lieh wieder der andernn
willen VDöd wifl'en, vorjudern, oder abfchaffenn, Ea were
dauD die noLth yorhandenn, daa mann dasselbe zuuorauderun,
keinenu vmbgaug habenn mochte.
fortbestanden, wie VViedebnrg, Topogr, Bestlir. der Stadl Jena. Wei-
mar 11B5 p. 41T Aiim, richtig aiigiebt. Der durch Erspar niariicksichl«n
veruilMSte Antrag auf Bodaction des Stadtrats ist tod letzlenn seit IgStS
wiederholt gestellt worden , stieh aber auf nicht geringe Schwierigkeiten,
bin die Sache dureh landsuherrliiilie Verordnung vom IS. Aug. 1706 zur
ISrlediguug kam. Die Sudt zaiiite dafür nn den landesharrl. FisuDS
300 Er. Ich cntnebme diese Aiigalien einem die Kstsieductiun betretTen-
dan AkUnstilck im liatsnrclitv Rep I. Loc. 14 Nr. 11. — Die jährlicbe
Verkundiguttg der Statuten war schon in der alten Stadtardnnng von
1104 vorgesehen (Michel se n a. s. O, p. 59): Alle jnr jerlichin wanne
ein nunc mid cau Jlieue inged, su ihud man eyne gemeyne verküiide-
giuige vffe dem kirchhafe, das ein iczlich vfie den tag vffo das radlius
kommen sal vnd hören der stad geseczcse Torkilndcgen n. s. y.
1) Das Kapitel ist sturh umgeurleitet. Es fehlen namentlich die
irichtigeu Ber^timmongcn über die RecLnuugsablegnng des abtretenden Ra-
tes. Hierüber vgl. auch das Schreiben der Stadträte vom J. 1404 bei
Kiahels.
i. O- 8. 65.
iing der andern beiden Bälo i
gRft Eine JcDsar Stii4toi>dTniBf
4. Was eiDor gegen dem andcrnn znsprechenn
znclagonn hfltt, damit foU er fich bei denn EegcDtet
benn, Daranff l'oU der gegentheil, durch einn l'chlecht gabot^
erfordert werdenn, kumbt derselbe damufi' nicht fur, 80 1
mann ihn zum andern vnnd drittenn bis auf l'eine ehehofFt ■
forderen loTsenn, kombt er alsdann auch nicht far,
maiiD ihm l'einea Tugehorlams halbenu auf einn Thorhj
legetm, bis auf feruuer üatha befcheidt, wau derselbe :
negft ZQ Eath geheti, ITts aber eine Burgerinn vnd alTo i
weibsperfonn, So foLl mann ihr annzeigenn rnnd gebiettd
lafBenn, inn ihrem hans zubleibenn vnnd gehorfam zohaltt
Thutt fie das nicht, fo foll He auf einn thorbaus gehaj
TDd dofelbft gehorfam haltten, bis fie l'ich ihres genbtee
gchorsams halbenn mit dem Eath vnd aach dem gegeaflf
genntzlichenn vortragenn.
5. Beme Pathsmanne, welchenn Jemands befcbaldigi
Tund rerclagecn will, denn fol mann, in was faoheni) es t
vorn Ratth, vnd nicht vornn Eichtter oder gericht, gebie
vnd erfordern lassenu.
6. Einn itzlicher fo verclagtt wirtt, der mag nach |
horuncg derer wieder ihnn angeftaltto clag, zu TeiDei
wort vnnd notturift bedenncke Zeitt vnnd frift, anff »
henu tag, die nachTten darnach, do es ihm anders baUof
bittoDU vnd auch nehmen, Wil er aber alfsbaldt daraoff 1
worttenn, das ftehett ihm auch freihe.
n.
Vonn den vorbün t nüffenn wieder den Bath,j
(vgl. s.o. 1510 Art. XXV: Von mongerei »n icwitracbt.)
7. Welcher Barger oder einwhoner alhie, fich ■
den Eath vnnd Gemeine Stadt einige heimlich voreinip
vnd hinterrede macht, oder fich fonnftenn mit worttenn 0
werckenn vngebürlichonn erzoigeon wurdt, daraus dem
vnnd Gemeiner Stadt einiger fohadenn oder nacbteil 1
henn mochtt, der oder dieselbe follenn nach erkentniu i
. ohne Aüdrohutig \
I Geldstrafe. Micbei
EI dem Ifi. Jfthrhiuidmt.
''orhrecliußg vnd mi(
leguag aller fuhedeni
ing, ODB alle giiadte, nebeiiD er-
mcoftungeo, gefttafi't werdenD.
^^»Von fr.
^^m (Tgl.
f Tnd aafm
elthate
nder
brochunng.
d XXXm— XXXVH.'i
(Vgl. 8.0. 1540 Art. XXVI— XSVIII u
Welcher denn anndemn inn Eaths befreiliiiug iiiu
Tnd aafm Kathans dergleichen auch inn Üaths Sarg vnnd
schenk Keller fchleeht oder verwunndet derfelbe Toll naoh
Ilatha erkenthuus gebul't vnud gel'trafft werdenn, einzweder
mit einer namhaftigenn geltl'lraiE'e oder einn Zeittlang von
der Stadt vorweiffen werdenn (von epäteror Hand ist durcli
übergesetzte Zahlen geändert; erkenthnus einzw. m. e. n. g,
gebuft T. g. oder).
9. Was die andere freuelunng vnd vorbreohnug belangt,
fo aulXerhalb llathsbefreihung befcbeheun, die follenn nach
Ordnung des Gerichts') alhie vnd anch der bescliriebeneu
rechtteu geftrafft werdenn, Inn fonderheitt Todtfchlegere, do
keine rechtmefsige nothwere vorhanndeuu, dergleichenn ehe-
brechero hnrere vnd audere mifhcndlere, t'oltenn, wie anch
inn inngft aufgegangner fürstlicher landsordnung *) mandirt
wirtt, nach Ordnung vnnd aufweiffung der rechtte ernftli-
chenn geftrafft werdenn.
10. Vimd weil fonnderlichenn in hochgedachtter furat-
licher landsordnunng dafelbst hieraufiF angetzeigt vnd vor-
mhanet wirtt, das ein ioder elnenn Gottseligonn Erbarnn
vnd eingctzogeneii wandel vnd lebenn beides in worltenu
vnnd werckenn fuhrenn foU , Als wiol mann dafl'elbe alhie-
hero repetiret vnnd erhellet habenu, einn jeder feinn lebenn
vnnd wandel dormaffenn an zuf teilen n , damit es ohne noth
1) Vgl. die voll Hitbolsen B. a. O. S. 74 ff. veröffanlliclite Ge-
ricbtsoiduDag 3.03 der 3, Hälft» dea 16. Jahrb. und die OeriuhtsordnDDg
in dem SUlul von lElO Art. CXLVI ff. Ein Kopinlbach des Ratssrcbivs
(Abt. II Nr. 17) enthält ein hierher gehöriges noch ungedTBKlilas Stock:
•Form vundt weife, wie uisl pflagtt Ein bürgerlich goriehtt xa hegen vndt
jEu hslttenii: V ff das Stadtgericht zu Jbeun goridittett. Daza: Nocb noth
pdnlich Haifa, vndl AchttgEricbtt, vber Einen Mordttbetter',
8) Das. Art. IV und VI,
r«y, die emBÜicbe wege der flnff tot die lundt x(ineIun«Dn, _
wie ein itzücher fo!ctu dafelbft in der Iiudsoidbiiuig I
Icfeaa mag ').
Ton Friedebmeh vod hiärfriedonB.
(Vgl. s.o. 1540 Art. XHXJ
11. Wann &iedt Tonn Rathes oder geriebtee
gebottenn wirdt, wer denn bricbtt, der l'oll dem Bath i(
l'olcher Torbrecbuang villeua, l'o offt TDnd diek Cold
Schicht fnnff pfmdt Ffenniog '), oder was foanTleiiii 1
rtraff d&raaf gefetzt ift, erlegenn, rund nichts deftet i
dem Gerichte alhie Hechts damber zupä^genu Tcbiildig J
12. Gleicher geftalt foU aaeb der gebrocbeoe 1
geftraffet werdenn , Woltte aber einer denn an Ihi
ebenen hauifriede painlichena clageim, folcbä ToU. t
derna &ei rtebeun.
13. Der vom Batth oder geritihtt auTgebolheoer i
wann der ann einem Burger &aim Bathaua oder Bmgl
als ia EathsbefreiboBg (Zusatz: oder fonften) j
Tnnd der friedebrecher begriffenn wirtt, Ther denael
mann nach friedebrecbers recht, '
nen, mnd auch richtenn, knmpt c
nicht wieder in die l'tadt ]
werdenn, Er habe ßch dann mit dem parth vortragei
dem Ratb limS l'obock groschen zor bnefle
1 4. Die Bubenu [o Hch miteinander ranffenn, rcb
oder fourtenn rnlaTt asricbtenu, die Tollen nach Ratli
kenntnoB im halselTsen oder Temnitzenn*) boeTBen.
1) Da», im Eingang tuid sonst.
2) M. am Bande: 6 fl. 7 gr. 4 .!
3) Am Rand fem H. B. : Nota: Eid pCuad preonige aeya S6 g
B-ao, denn ein (^ Pfennige feyu SO TchilliDg pfeanige, wen
rechnet wird, kompl gleich aufF eia pfuid pfennige SG gr. 8 A.. 1
in proceaia KUian KÖoiges sab titolo generali Von allerlei D
po«nen ; Titnlo spedaü Von der poen dea todtrehlags ohne QrBi
i) StrnrgenLQgDls.
e obeun gemeldt, i
aber daaonn. So fol
noch eingenom:
KU dam IG, JihrbnndGTL
(B,0.
Vom Bur[ger]reclitt.
15*0 Art XVm— XXn und XXXI, XXXU)
15. Wer alhie sni Ihena Burger werdenn wie!, der I'oU
brieff vnnd wäre kunthrchafftt I'einer ahelicheam geburtt, vnd
wie er doMbl't, do er zuuor gewhonet, abgeschieden, vor
allenn dingecn voi'legeiiu, do die EuntbTchalFt ricbtich vnd
gQuglani, foll er alsdann mit feinotn Bürgerrecht vorkummenn,
■wie fich daffelbige geburtt, Nemblidienn, das er I'einn Burger
geldt baruber erlegtt, Item mitt zweienn befeffeneDO Bur-
gernn, diefe Znfage thue, Sein erlaungt Burgerrecht, aufs
wenigfte drey Ibar au holtteun, vnnd daa er keiue anbeugeade
rechtafacbe aan auderuu ortbeuu habe, daraus dem Ilath und
gemeiner Stadt albi« ei u ige bel'chwerung entrtebeit mooht,
Uod das er uach diel'em alleun, Teiue pflicht darauf tbue.
16. Dnud welcher vor Michaelia Burger wirtt (vngeaoht
daa er das Diar vor voll alhie nicht gewouet) der Toll nichts
defterweiiiger feinn geburlich gefchos auf uegft volgendt Mi-
chaelis gebeno.
17. Weither hanndtwergamaun oder henndler willens il't,
i'einn hanndtwcrgk oder hanndol bei Gemeiuer Stadt zntrei-
benn, derselbe foll vor allenn dingenn mit i'einem Burger-
rechtt, wie obenu aagetzeigt, imwendig yier wochenn die
neobfteua feiner ankunfFt vorkummen , iun mangel des foll
ihm r^iun handtwcrg vnnd Handel durch diu obermeiftere
dell'elben hanndtwerga ') vnnd wem es I'onnl'teaD geburtt, ge-
legt werden, er helt dann deiXenn vom Eath fonderlich er-
laubnus.
18. Welcher Burger oder Burgerinu vnnd auch Burgers-
Tohnn welcher bei Gemeiner Stadt weinn oder Bier fchen-
ckenn vuii vorpfenningen wiell, der viind diefelbe follean bei
Gemeiuer Hladt wohnen, vnnd dem Kath das thenige thunn
1) Ueber don Anleil d«r Obermcislvr der II llnodweiksiniiungen un
t vgl. Michelsen s. «. O. S. 13 f., das Schreibe» das Stadtrats
1 liOl ebd. S. 6G und uaten An. 83.
Bin« Janaer BMtoidniiDg
Tnnd volge leiften, I'o ihre eltero mit wacheun kafl'oi
dergleioheiiD Bürgerliche pfliehtte geleift hüben').
ly. Welcher der Stadt alhie Borger wirtt, vnd eh(
burger worden, lebendige Kinder hatt. So diefolbige Kim
zur Zeitt feines erlangts Burgerreehtts zwolff Jhar odei
über alt felndt, Solche Kindere mugen ihres yatters Burfl
rechlt nichtt geniel'enn noch theilhofftig werdenn, Sondt^
do diefelben vor lieh ihr aigann gowerb mitt brauen
fcheuken oder andere Bargerliche hantierunog bei Gei
Stadt alhie treibenn vnd gehrauohenn wollenu, foUenn fie 4
geachtt ihres vathera Burgerreehtt auf maa, wie obenn j
kimtbrchaiFtenn vnd andernii angetzeigt, felbften Bürget %
20. Wurde auch eins Bürger oder Bargerinn Sir Bot
vnnd Stadtrechtl ohne erhebliche vrraeh anffagenn vünd ]
dem Bath rocbttenn wollenn, do der oder diefelbige ihnit 1
Stadtrechtt alhie nicht wolttonu begnugenn lalfenn, Boaat
ihre lach wieder deuu Rath vnnd Gemeine Stadt andorg
fachen woltten, die lollenii veno der Stadt vorweift vnd i
Her nicht augeuommeu werdeuu.
21. Welcher oiut-m Burger waiin deraelbe wein ■
Bier üffeantlicheutt fohenckett one gebürliche bezalang 1
der Zeche hoimÜch gehet, Derfelbo da ehr yberkumml
wurdt, feil er feinn vntrew im ftook buefenu, vnd (richM.I
darnebonn mitt dem wirtt der Zeche halben vertragena,
22. Welcher Burger vnnd einwohner verborgen«
inn der Stadt tregt, als bleikugel, kleine nuathbuchi'fenn i
dergleichen n, aufi'erlialb wauderfcliafftt, Solches foll der
ger im thorm , vnnd die andere inn der Thummitzen i
erkentbnus Torbuefrenn.
1} Vgl. S.O. 1104 Art a , -ao das Brau- und Subeukrecbt musb^
Hübe des Geachosses bemesscD und die erforderCea Bestandthaüe W
WaffeorUstDDg aufgezählt werden. ~ Äacb die re". S.O. 170i: lü^J^
§ 9: 'gleicli undeiD Bürgern bei der Studt wauben und kKffen'
um! wacben' formalhnfl im 16, und 17. Jubrb, für Wacbdianal
eicubiita a^re. Belege bei 6 r i m m , D. Würtb. s. v. kaiTen. I
ist gleicbbedeutend , dach nicbt identisch mit gaffen; vgl. Weigikd
Paul. Wörlb. s. t. gaffeD,
1 iwD Ifl, Jahrhandert.
293
23. Lange wehro Tüod andere waffenn in der Stadt zu-
tragenii Collenn geuntzlicheon TCrbothenn feiü, Er were dann
folcht: where aus erfurderung fäiiies ampla Tnnd ftannda zu-
trageno befuegt, in mari'onu Mchs Jhei'liüha inu denn Statu-
tenii der Viiiuerfitott auch verbottenn wirdt').
Tit. TL
(S.O
■ Art-XLII. XUII)
TormundGuii gtikornn
: fei da
och Tiel
Q Barger Tod mitt gut-
P* Tfeniger boatetigt werdenn,
terii alliie befeffenn.
I 25. Einn itzlicher vonnundt do er wegen TeiaeB mund-
leina vaa eiDgenummenn, foll Jhcrlichenn ordentliche rechnung
thuuii damit zu fpuren, wie denn vumundigen rorgegtandenn,
I ynnd hausgehalttonn werde,
2fi. Vnnd wie biebeuor vor gutt vnad bequem ange-
aehen worden das mann Jherltcbenn bei einem Jedernn Neuen
[ Rath drei Baths Commil'sarien aus dreieun Rctheun verürd-
f Det, zu anhoruiig der vuiDuadigenii rechnuong, Als Ceindt
I durch denn itzigeo neuen Kath naohuolgende perlenen mitt
nahmen Johann Wagner, Andres Starkenbei^k , ynnd Hanns
Schwarte (die Namen aiod toq späterer Hand eingeklammert
und darüber gesetzt NN. NN. NN.)^) zu liatha Commirfarien
kdsputirt Tnnd verordnet wordenn , fich bei denfelbcnu der
f
' 1] In den 'Privilegia Ordnuiig vnnd Sututft aaS aiiaagett Kt.yter-
'ttebe Privilegia der Uaiverniel vbert^lien Aono 1G5B' lieiPst ea bei
RchirHTz ■, ■. O. S. 98: — woUenn Tnnd ordenncii wier, das nu hin-
furder liein riudentt. diirglelchean difl burger vnnd einwotiner, oder sn-
dere, Tu Reh aldo iresenllicli entlinlten , darxu die b^nndwergsgefellenn,
odBr bargcr diner inn yrnTer Sudt Jheni kein wehr, gcecbos oder wsfTenn,
wie das gononnct werden mRgk. die an bescheidigucg vnnd beleidignng des
leibs zu ({ebranclienn, oBentlich oder beioilicli tragenn vnnd bei ficb bk-
bann Tollen u. t w. D».< älteste SUtu) vom Jahre 1648 enlbftlt bereits
eine Sbulicbc BeBtimmanK , doch nird die Schule hier noch niubt als
llDiverBltEt bBseicimet. Vgl. 'SUtnten dur Schill EU Jheue. 161B' he!
^Schwarx >. a. O. S. ISS tf.
ider ist CS mir nichl gelungen diese Mamen n
X.
30
Üf
294 ^^^ Jenaer Stadtordnang
ynmnndigen rechnnng halbenn gutts befcheids zu. erholen,
nichts defterweniger do Jemands hirnebenn eines Erbamn
Kaths bedenckenn vonn nothenn fol ihm der ynmundigenn
halbenn, auf feinn anfuchenn, daffelbe mitgetheiltt werdenn.
vn.
Yonn Ehegeliibde.
(S.A. 1540 Art. LXI. Von eheleuten.)
27. Niemanndt foll fich mit eines Burgers Tochter, hin-
ter der Elternn oder vormundenn vorwiffen, heimlichen ver-
loben, Do aber folches befchehenn wurde, foUen die Eliemn,
weil rie lebenn, nicht fchuldig feinn, von Ihrem Erbe einigenn
theil zugebenn, Do aber die Eitere, vngeachtt ditz verbotts,
denfelben was gebenn wurdenn. So follenn diefelbe Elternn,
dem Eath ebenn fouil zugebenn yerfallenn feinn.
VIII.
Von haüfgenoffen.
(S.A. 1540 Art. XXXIX.)
28. Niemandts foll die frembdenn zu haufsgenofsenn ahn
noch aufnehmen. Es fei dann derfelbe zuuohr fumn Rath ge-
ftalt, ob mann mit ihm, feiner Euntfchafftt, oder abfchiedts-
brieuY halbenn, die er habenn foll ynnd mus, zufriedenn fey,
bei Peenn funff guldenn, wie folche peenn vnnd ftraff inn Furllfc-
licher landesordtnung auch gefatzt, vnnd fernner daselbft der
frembdenn halbenn verordnet ift^),
29. Die Vormundenn *) vornn Thomn follenn auff folche
frembde leuthe beides vonn Manns vnnd weybs personenn,
wie ihnn denn Vormunden nechft inn laiftunnge ihrer Pflicht
(M: in eydesleistung ihrer pflicht) hieruonn ernUbliche erin-
nerung vnnd ermahnunng geschehenn ift, achtung haben, das
niemannds vonn denfelbenn ohne Eaths eiiaubnus alhie zn
1) Daselbst Art. XLVIl 'Unbekaudc Leute nicht zu herbergen' unter-
sagt die Beherbergung unbekannter Gäste über eine Nacht unter Strafan-
drohung: auch derjenige, Co He auflgenümmeu ,' vnd vnangesagt in feinem
Haufe geherberget oder geduldet / vmb funff Gulden gestrafft werden.
2) Die Vorfteher der Vorstädte. Vgl Michelsen S. 67.
ans dam 16. Jalrtnadert. 295
^oiieuii, ahnD noch aufgouamnieii weide, Do, diu Katha
KPOtt Tugeucht, jemaunds aufgeuummen weie, darauff l'oUeQu
1^ TOiiaundt deun wirt Tud auch denn Gast, dem Eath, ala-
I, üe loloha erfalireon, auaugäbeii i'chuldig leiDu, damit
1 gebnrlicher ftraff, wie oben anngetzeigt kummen
Do aber der Toitnunndenn Tnuleila hierinn gefpart
1 mocht, wil ihnn Eiiia Erbar ßath, dieselbe, aufge-
ntte erkundiguDDg, erunftlicbenn zurtraffenn vorbehalteiin
31. Kinn icder haurawirtt !'□ haufgenoiTeti, die zu leideaa
leini), aufgenuTOmenn liatt, derl'elbe Jbll darob l'einn, auf das
iluroh diefelbenn haursgeiiorieii , das goburlicb gel'uhos rniid
■was er fonnllenn dem liath zuthuii l'chuldig, zu geburiicher
zeitt, ehe er auazeuchtt, miichtte erlegt werdeo,
32. Vabekante vordeehtige leuthe vund muffig geugere,
follen albie ^u whoneii, gar nicht aufgeuummeu uoch gelidec
werdeuD, wie dann i'olcha auch in mergedaohter fürstlich
lanude Ordnung verbottean wurdt '1.
IX.
Von Maltzmachen.
L (S.O. 1540 Art, LXXXII,]
H 33. Nachdem vnud als Ein Erbar Rath aus bedeuck-
'lichenu Thrsaoheun , ein gemein Meltzhaus gannUer Gemeiu
zum beltenii vor dieser Zeit anngoricht, Als i'olleun diesem
noch die Burgere Ilire mallz, weil mann diefelbenn dafelbU
fonlernn kann, Umb geburliche belohumijr idu falcliera Ualtz-
hauB verfeitigen laffen.
X.
Tou Braweun.
(8.O. 1B40 ArL LXXXV.)
Niemanndt l'ol vor denn audernn Braueuu , er fei
|B& daflelbenn Vormunde vnnd folch Brauen gel'ohehe dem-
296
Eine JcDier Stadtardnnair
felbeoD, in des Dahmen Iblchs TOrgenummenn , zu gnttJ|
einer löttigenn Harck Silbers.
35. Aach foll niemanndt tot feinn perfon, odaabef.^
einenn andem der andere des geschos halbenn zd Braul
macbtt halt, mehr Breubcun, dann einem jedernn zu viitec-
fchiedlicher zeitt auf Batbäerkeiitlmus nach gelegeuheit des
liebeiin weinuwachd erlaubt wurdt, vnd ancb auf dite Jlrt^g^J
erlenbt werden Toll.
XI.
Von wein Tnd Bier Echeneken.
(S.O. 1510 Art. LX\' ff Tgl. Mirhelsen S. 84 f.}
36. Niemaandt Toll feinenn weinn oder Bier tot i
zapfenn weil er fcbenckt Tormenges, zehenn l'chiUiiig äiot
l'o offt einer dei'ses Tberkumenen wurdt,
37. Es foU auch niemandt bei einem andern Bier kau
wolchs er forder in der Stadt zu iierzapffenn wiUeims.
3B. Nieinanndt foU zweierlei ßlanncken wi
Botten weinn auf einn Stundt vnnd Zeitt inn
mehr heurfemn zugleich miteinander fchenkenn die buee j
lottige marck lilber die rnnachlelslichenn dem Batb zoeilq
39. Auch l'oll niemanndt yntterm aual'teukenden Zeiij
einn Toll vaTs zui'cfaennkenu , anzapffen vnnd Buftbumi,S
dann das vorige fafs, davon ehr erftlichenn ge.'ichannckt, )
vnd gar aufgangenn fey, bei obbemelter geldstrafFe,
schehe dan notth halbenn, die leut, so sich vmb denn i
dringenn zu fordern n,
40. Vnnd wie inn fürftlicher lannds Ordnung *) i
1) VerschriGben für oder. Rev. S.O. 1104 TiL XI, § 8: Ancb'J
eiaar roten ddi) blanken Weiu aagleieli. nicht aber EWejerle; ^H|
oder rollien Wein aur eine Zeit niid Stunde in einen oder mehr B
zugleicli rcheccken etc. In den älteren Statuten fcLlt diss
8) Das. Art. U Von Verachlnng Gottes Worts. — So i
hinfilrder, ein jeder, fo Wein oder Bier Fcbenckt, vuler der Pr«i
Ta lange dierelbe weret. es fey vor oder naeh Mittage, keine QHstti t
noch fetzen lassen, — Wir wolleu aDvh, das alle Katbskeller und Bob
hKufaer, ituoli alle andere, fo Bier nnd Wein Tuhenuken, deTs Ate
Keller im Summer imb zelien Vbr , vnd defs Winters vm^ nea
l^tiUch zngescblosseu halten u. s. w.
Htm äan IS. Ji^himdeii g97
Inltuiig der Sehen ncklie ufere vntter der Soutags Predigte
zuzuhalten», dergleichen wie lang man Zechegeft haltten foU,
als Sonnner Zeitt bis vff Zehenn hör, viind im wintter bis
zu neunD hör, Terordnet ift, Als wiel oinii Erbav Eath einen
Jedernn deflelben roandats viind gebots erinnert hahenn, fich
in domCelbenn , beides mit Zubalttung der Schenckhe ufere,
Tnd ouch der abentzeuhe fiirl'tlioher Landaordnung gcmoB zu-
halttenu.
41. Vnnd nachdem einem Erbam Rath clageweis vor-
gebraclit, das Kch die Burgere fo Coftgengere habenn, deflea
Tleiftiigenn follenn, die Studiofos nach gohalttener maltzeitt
zecheng vnd l'pieleus halben, aufzuhalttenn, dardurch fie uioht
alieiun au ihrora ftüdio gehindert, fonderun auch zu vbor-
fluffiger zehrunng vnnd bei'ohwemng ihrer Elderuu gros VT-
fach gebenu. Als wiel eiuu Erbar Kath dierelbenn Burgere
nioht allein gewannt, Sondtnin deui'elbon ernftlielienn mandirt
-Tnnd geholten haben, fich lolclis nicht alleinn zuenthallteun,
Sondera die Taehenn vielmehr dahinn richtenn, daa nach ge-
haltener lUaltzcitl, ein jeder lein rtrals gehe, damit er del'ter
ehe zu seinem Studiren vnd anhorunj; l'einer praelection dar-
umb er aohero geauhiekt, kummen mag,
42. Auch wtrtt gleicher gestalt geclagt das die Cram-
more die Studiuloa mit geringer whare, derer He oicht bericht
Tberfetzenn, aufheugenn vnd borgenu, dariuue es vorchiun
auf Ordnung der Herrn profeflbren foll gehalttenn werdenn,
keinem ftudenten nichts zuborgenu, es sej' dann fein precep-
tor (apätet irrig geändert iu proferior) darbei oder gerchuho
fonftenn mit delTelbenu preceptorcn (gcänd. in profefforn)
Tifrenn vnd willenn, vnd daa man mit der wahr bewartt leinii
mochtt ^).
1) Vgl. die ünWfrsitälS9(«tutet] von 1558 a. a. 0. S. 97 : So woilau
wir Kuch, das die Juageu SladentGD, Tovil muglicb , Ire privntos pre-
ceptoreE hnbenn, aauh die publicas leclionca mit vnndt nsch derselbenn
rnnd aniveisung hürouii. Aber welulie kiialenu armut balhenu
keiue priv. pret. za babeuu vurmngemi , dicselbeD rollen dor Gemeinen
th vDud anweisung hiriiiuenii volgeu u. s. w.
XU.
Dbdon
L Die
(8.0. 15*0 Art. XCVIL)
43. Niemandt diefer Stadt einwhoner foU ii
zum getrennck gehenn, noch dolfelbe ohDo erlaubnus [n
E. E, Baths] Ucreiiin holenn, nouli holenn laCfenii bo*!}
bues funff fchilling vriiid verluft des gefeffcB ').
xnr
Von den hocken TOrkaüffern vnd hondle
(S O. 1640 Art. XCIX. cm.)
44. Es foU keinn hocke nach rcikauffer ann
marcktagenn Tnter die Saiicmn vnnd lanndtuolck aufm n
fitaeno, ftebenn, noch gehenn, noch vmb keinerley t
ihnenn Tnterredenn, dieweil der wiTcb fteckt, bey Toimcü
EathaTtroff Tnod verluft der habe •).
45. Nach geworffenem wiTch aber, mag ein itzlich, «al
halb efeende fpeis, einkauffen vnnd daffelbo nach reohlfl
gleichenn kaaß vnnd wert ohne mbilliche auffatzung |
fteigerung wieder verkauffen vnnd aushockenn.
46. Welcher Steigerung macht, den sol der marcU
darumb Pfendenn vnd das Pfasndt feinen Uarckhermn |
genn (corr ; bringeim) , die foUen folcher fteigeruiig 1
beim Rath erhohmg habenn,
47. Welch Fifchmenger oder Hocke zu einein eatn
sehen fo fifch oder anders alhie feil habenn, tritt, Tnd j
1) Vgl das Site Statut vna 1404 d. i a. a. O. S. {
czu frömdem getrengke g«liD vz dsr rtad, aaeh io die flad lusea 9
innewendig in cyner hatbin niile vegi^ rmbe die Ttad Ibeoc, dy j
ranfi'■^hi Hinge pfenaige, alä äffte is gesched, vsgclossea Lobdft, Borg
Kondici , Czweciea.
i\ Das alte Statut von 1404 d a a. a. O. 8. 60: Oacfa baÜ
das geäecicse rnibe die bogken von aldir biilier gehobit, da« dl«. |
am diDitBge vndir dem wissche tiichtis kouSeii »ulleu , du tie ^
vorhogken wollen, vnde sie sulIen cau mivrgte sicxen ao
rtad md uicbt vndir dem geliuryii (Biaem). Uelier i;
Sirohwiscb , dir als MarktieiehoD dient und das Uarktßhiileui i
vgl. Hichelsen a. b. O. B, S9 f.
1 16 Juli rhu niJirl.
299
**-Üfft vorkauffenn , odor aber kaiiftVeis fich mit demfelben
"VQterredot, -ehe or drei tag Marck gehalt.ten , der foll einn
^^fundt Pfenning s!ur Itraff gebeun,
48. Was vor tirdnmig die Miirekhurren oder aus ihrem
lieuehelich ihr zugegebener Marekkneoht der Stende aufin
maroke vnnd anderen ortheun do mann veil hatt machen
'Vnnd Terordtnenn wei-denn, darnach foll man fich der Rtende
luJbenii haltten vnd keiner vor siuh an einenn aigneme standt
ohne erlauhnuB der marckherru feiil habenn.
49. Niemonnds soll die frembdenn so was zum Uarckte
Iragenn oder furenn vnlerwega auffhalttenn , dofelbst vonn
ihnn zukcuffeu, I'onder foll wartten bis dieselbe die wahre
aufin marckt abgelegt hahen, vnnd als dann vor feinn haus
einkaufFt^nn.
50. Doch mit maa das Seiner dem anderm Im bauff,
veil er noch darumb kaufi't einfalle, ihn vom kaulf, wieder
deffelbenn willenn zuCt^faen, bei obangezeigt Baths ftraff vnd
luft dor gekauiTten wahr.
XIV.
Ton üebeudenn.
(S.O. 1510 Art. XLVII ff)
Als vnd wie in furftÜober au ('gegangen er Lemndes-
^ung (auagestriehen : im Kapitel 64) der gebende halbenn
tnet, da« mann zum wenigsten in aufbauung Neuer
r denn vnttorlten gaden, vnd alfo denn fiiee steinerne
1 toll vnd was fonnflenii forner dafelbft inn furftiicher
Bordtnung ') die goboude belangende, angezeigt beuho-
Daffelbo alles wiel man mit gantnoni eruft hiermit er-
t vnd gebollien habonu, sich mit denn gebenden darnach
ktj Das. Art. LXm. — Als gebiaten vir, iliii die Bürger in Slädcii,
I — inbftwen rollen auhnltaD, vnd nicht Terftadtct worden, hin-
D Omnd mit llottz , rondira zum venigstsn , den vntDrsleti
., IWinera, aalbuhnnen u. a w. Die Käthe der Städte werden nu-
ll dui UAteriul billig in liefern, eiuou liautneislor auf mindestens
r 6 J»hre »a wählen nnd aur Bestätigung zu präanntierBn.
300
Eine Jcuer StadtordsltiiK
SS. Die vbcrhiing nun denn IteuTiieriin kegenn
gafsen vnn.fl rtxafsenn foUcn Torthine ganntz Tund gar 1
bottena teinn , bei dor Suea eine marck UlboTe vnnd lu
dest«r wenger denn Baw abzuthunn.
53. Niemanndt l'oll feinen n Giebel mit fchindel
fchlagen, nooh mit rebenn, l'trohe, noch dergleichenn tÄ
machen, noch auch denselben Tngeklebet ftehenn lallen,
Bues wie neehft.
54. Auch Toll niemandB seinn dach hoher Tono ^
aufl' mit fchindel deckeim , dann dreifach fondera darul
daffelbe vber dreifach Schindel, lautter mit Ziegel dec
'Welt auch einer Durchaus mit Ziegel decken da^ steht ib'" f
55. 8chaup ') zur daehung foUenn gentzlichen i
56. Unnd nach dem es alhie Stadtubliehenn ist,
auch alfo in vielenu feilen bo in die Stadthuchere vorm
be&ndenn 'wirtt, das des Nachtbars haus welohs das i
ist, die dachrinnen auf beider nachtbamn vukoHtungen t
genn raus, weil ea also das Kidrigfte ift, Als foll foi
noohmala hijjfovder gehalttenn werdenn, Vnnd denn rberlij
gendenn heufernn auf der feithenn, feil abgebrochen oder fl
dermafsenn gericht werdenn , damit feinn nachtbar der 1
hauet, der hohe halben I'einn blei recht*) bekuinmen "
haben n muge.
57. Tnnd nachdem licji offtmhala der abzuchte halbe
ZwiBchen denn naohtbarnn irrung zutragenn, follen diefelbai
wie Ton altera hergebraoht bleiben, vnd ohne erlei
bewilligung der nachtbamn, fo es ditzuala betrifft, nicht ^
bauet w erden n.
58. Die Scheun vnnd andere gebeude dergleichenn H
die Zeune , foUenn dem &tter des Stadtgrabens mit nioS
zu nahe gebaut, fondemn aufa wenigste funff Euthenn Tf«
1) Strohbibchel, SirnhwUch. Vgl. Weigand, Deat. W6rtb.
8) blojrei^lit, Bleyrechl, Das Recbt, eiiion Bbu sankreoht, I
l.iitli oder Sciikbloi , lu erböbeu. Vgl. bieTÜbor Miub Bisen
MB dam 16. JmhThUndert, 301
tbenn futter gefatKl, wetdenn. Welcher ' ) Leher daran Baue!,
Am foü funff l'fiiüd Pfenning zur buefe gebenn, vnd niobts
deeter wBnigor deufelben Baw l'o weitt wie obenn geTatzt,
Terruoken, oder aber gar abthuna.
59. Seerett vnd ßpraohheuTere f ollen dermafaen von
seines uachtbars gebende gebauet vud vorwahrot werdonn,
auf das leinem Dacbbarn Tand andern keinn TnluTt vnd fcha-
denn dauon entstehen muge, Do jemandts eines vonn neue»,
dorende do zuuor keina gestanden n zubauen wiUenns das
rolle ehr wie vor Altera drei fchue von feines natbtbarnn
gebeudo ohne defaelbenn Tnluft, vnnd fohaden fetzen vnd
Bauenn.
60, Es foll niemanndt inn vorftettenn feine bohaufung
ob die Baufellig were, abbreehenn, Soluhs wore dann zuuor
belichtigt vnd dem Itath zuerkenuenn gegebenn, vnnd was
alsdann durch denn Eath darauf etkaaUi wirtt, Das foll mann
sich vnwiederfatzt verhalttenn.
^^Koa de
XV.
Feuermauern vnd wea fich ein ioder in
feueis nothen halten Toll.
(SO. 161Ü Art. CIX ff,),
Dawonn ift auch inn hochgemelter furftlicher lands-
ordtnung*) fouderlicheun im 89. Arlikel l'otiderlicho Verord-
nung geschehenn , vnnd weil fehr nothwendig , aufs feuer
aclitung zu habenn, Als wiel ein Erbar Eath die furftliche
landeordnuDg anhero erholt vnnd darauff gtbottenn habenn,
das ein jetzlioher feine feuerftette wol vorwahrenn vnd jher-
lioheu die foner mauer zum wenigfteun einmal fegen lafson
foll. Do aber Jemands feinn feuer verwahrlofonn , vnd daf-
felbe Tonn ftnndt ahnn, mit öffentlicher ftimrae nicht bc-
l; dieser Zuaati lebU M !i,
S) D»s. Arl, LXXXIX. Fewar ordnunge, — Dai'iu dos alle Fevrof.
laeurea / jürllcben «um wenigsten Biiimol eeregt und RoreiiiljfeL etu. Ebd.:
W<i ftueli deijenige, bei denen Fawet auskumpti dalTDlbi);e nii^bl lie Ttliriiyel
vnd ofläalriuet, der oder dterelbigen , rollen vmb fUnCT Gülden gestrkSt
fohriehciiQ mircie, dei foll roimage Aes 89 Cup.: t1«I I
)^moltt«r furftlicher laadBordnuiiDg. rmb fanff Kulden gvitl
«erdenn.
62. Welcher feaetknecht nicht alabftld zum feuer,- 4
das auskambt, mit I'einem beaholeneD Zober, oder 1
l'oDDl't«Dn auferlegt, erschciuet, Tund holffc thatt,
Toll fuoff fubilling zur bues gebeno, dan fie derwegeo i
gewerbs ann ihreso jherüchenn gefchoa freihe feindt, vf<S|
aiiin ietzlicher feaerknecht inn furfulleuder feuermotli <
ihm auferlegt , za tag vad nacht gefchickt fein foUj ^
feucr helffenn lefchea Tiid wehrenn,
63. Ea foU auch ein itzlichcr Bürger, der anden i
leibBfch wachheit (lialben M. B.) Turtkummenu kann,
Sehnffen , Achs, Karet, hauen u , Eimer vnd dergleichenjj
zum fener leleheii vnd wehrenii dienfttichenn TnuerEUglibl
zam feuer lanifen , viid l'ouil ihm muglicheoD dofelbrt 1
raichnng thnn, damit ea gedempfft Tud gelefcht Verden n
TDud könnt
64. Wer ander geftait zumfeuer leofft, Tnd nicht (S
H. B.) wehreu hilfft, Sonndernn Andernn leutten yieL t
hinderlich ift, denn fol man einziehen ader vinb fOnff f^
ling Pfenninge ftraffen.
ß5. Da ab or Jemand g todu wegenn der nehe dea fm
mit dem reiueuu zuthunn hett der foll entfchuldigt feiniU
66- Es foU auch niemandta vom feuer gehenn diei
es brennet vnnd ferner gefahr Tund noth daaonn i
genn, oder aber Ehe Gemein vorleubnus gegebenn wirtt. I
67. Franenn vnnd Juugfrauonn noch andere \
liehe leutte, Tollenn zu dem Feuer nicht laufTenn bei aba
getzeigter Bues fannff Schilling, Sonudemu die Haufsmntl^
follenn nebenn ihrem Haufsgefinndt daheim waffer vor i
thur vnnd auf die bodon tragen, vnnd lonnderlichenn i
flugkfeuer in hoffen vnd hansdechere (M. B. fehlerhaft:
thiiren; die andere Abschr. richlig)') gutte Achttung gebt
65. Nieraandt foU de« nachts mit brennender
^i:hl haben odei: g
lieb Rafs Flagfea
K
aus dem IG. Jnlirbuudert. 303
}■ aadurn gouerlichen geleuchtteno iiuf dar gafl'eun gehen,
seiQQ Hecht , inn der latternn trageu vnd ver-
69. Niemande Ml hannf noch riachs vonn der Röiae ' )
in die Stadt tragenn noch tragenn lafsen, darin zu derreun
-vnnd brechenn *) die buea eine lottige margk filbers , Er
foi dann zii hechelun vund fpinnen zugerichtett.
70. Auch denl'elbeu äea nachts bei breunenten liechtten
nicht drefchenn (corr.: brethenn) noch Blauhen, bei obaa-
getzeigter bues.
70. Späterer Zusatz (im Text in den öbrigen Abaehriften) :
So foU auch iederman dofur gewarnet sein, das er nicht
lauiel Tou StrohhÜuv vndt holtn in fein Wo nh aufs legen
lafPe, fonderlich do die heuferlein enge Tudt wenig räum
^■A^Jen, domit man fith nicht feurers noth oder anderer gcfhar
el'orgon haben möchte bey obiger buITe.
XVI.
p:e man rieh nechtlichor weil auff der gal'feu
halten foll.
(S.O. 15*0 Art. CXLII).
Einn ieder Ml fich die nacht daheim in Tuinem
0 Ttiel vnnd eingetzogenn halttenn, vnd nicht in den gaf-
1 nach marck fpacierenn gehen, Do er aber (aber fehlt
B.) zu uorrichtung (einer gefcheffte, bei der nacht auT-
1 mui'te, l'oU er feina Hecht inn der Lattern habenu,
was ihm beiiholenn, vnnd fonnften noth ift, mit gutter
idenheitt ohne Jauchzen vnd ander vnlnft auBrichtonn
i fonderliehen, do ihm einer oder mehr I'tudenten begeg-
l'Wurden, fich gegen denfelbenn fridlichenn erzeigen vnd
nenn.
ri) Bßtte oder RSsle sind mit Wasser gefUlUc Gruben, in denen der
'» «iugeweicliC wird. RÖ Tsen (bayerisch) hcif^t den Flautis in Fhu-
febriDgeij (Beb melier, Bky. W. UI, 138); dien warde lu rösten
las gleichlautendo Zeittrort von Rost. Es bedeutet die
a oder Hanfes zur Abladung des Bsstea mürbe murhen.
B'Weigand D. W, s. v.
mX) Brechen ist das Abklopfen des Bastes.
Eins Jsnur Süidtordnoli
XVII.
auftr:
nd au
6g i eilt
(S.O. 1640 Art. CXXS. CXX.)
72. Es foll Niemannda Mift oder Trifternn fo er tT
diu (jas hatt austragenu ialTeo, vb er drei tage daTelbst ligeua
InlTeu die bues funff Schilliang.
73. Auch f'oU niemaDda kegenn dem abent ion der nacht,
weil andere leut auf der gos gehenu, noch zii morgens, -wann
ander leuth aufgel'tandenn feindt, aus feinem haue vff die
Gas aufgiei'seu, einigenn vnlul't, bei obangetzeigter bues,
74. Dergleichenn ['oll Niemanndt das £erioht ia denn
Itnch noch ann denn Stadtgrabenn , aursfchiittunn , Sondemo
onn die ortlie, do es niemandts hinderlichen noch ablchue-
licheu il't [Späterer Zusatz am Band, iu den übrigen Abschrif-
ten im Text; Als nemblich vorm Johans vnd Lobter Thor
in die leutra vorra Sahlthor Tod Pfoi-tten , von der Neuen
brücken in die Sahl] tragenn vnnd tragenn laffeu [wie oben:
Desgleichen iu vnnd aul'serlialb I'eiues haufscB der Schweiu
Tnnd miAs vnd andere vulults halben reiniglieh haltten Alles]
bei obangetzeigter Bues.
xvm.
Der Stadt vnd Gemein Aigonthumb.
tS.O. 1540. Art. CXXIII.)
75. Wer etwas venu der Gemeine zu feinem ai
gutt, aus aignom frouel vnnd Nutz getzogenn hatt, dei
einn Pfundt Pfenning zur buefe geben, md der Gemeine t
ihre darüber wieder einreumenn.
XIX.
Ton FeldtBchaden.
(8.0. 1510. Art. CXXIV. CXXVI ff.)
76. Eh foU keiner dem anderen ann. feinen finiehs|
Zaimn noch garttonu vniid andere guttere befchedigen i
heleidigonn, Do aber jomands '), diefeB geboths vngeaoht, |
1) Dieser veravhärfendQ Zusatz fohlt im ält^rea Statut.
ans dettt 16, Jahrtnmilert. 305
oinee andorun guth oue erhebÜelie vhräach vund orleubnus
gelienn , vnmi darüber begriffeu wurde , der Fol nadi Rsths
erkentbnus eintzwedor mit dem lialauirBeim oder denn Hein
vrab denn Mark trageun , oder aber foultenii offeütlichenn
geftratft werdenn.
77. Es soll auob Niemands zur zeitt der weinemdeu
inn die weiobergü rtupfielu gehenu, ehe dan die buttere die
Legreifsere wieder nietergelegt die buefe vonn jedem boupt
Techs alte pfennig Tnnd den l'ebaden zuerl'tattenn.
78. Mann foll aiicb zu keiner zeit des JliarB die Kuebe
noch Ef'el nocb ounder viebe inn die weiDgarttenn treiben,
bei Eatta vnnd auüh Geriobts Straff, vnn dameben den foba-
den zuerftattenn.
79. Die Fleil'cbauor foUenn ihre Schaff vnnd ander Viebe,
fo ße besonder butten gleich dem Stadthirtten kegen dem
abennt eintreiben n.
80. Dergleicbenn Ibllenn die öeifcbauere vnnd auch die
MuUere zu jeder aeitt wann die wein frucbtte RaÜFenn, ihre
huiide dohejm behaltteun vnnd eintbun, vnnd nicb't mit vber
feldt vngebunden lauffen lallen, weil vnuerborgenn was I'cha-
den dierelben ann denn weinfruchttenn tbunn.
~ XX.
1 Qedicg der weinberg ynd beckerlobnn.
(S.O. 1510. Art. CXXIX ff.)
. Eb foll niemand mer dingeuii, dann zu seiner hanndt
) ebr mit den leinen beltreitenn mag.
(2. Dergleichoan foll auob keinn wintzer noch abdiuger
I Gedings halbonn Knecbtte darauf mietben, dann auf
i halb oder ganlz Jhar , rand nicht auf acht odor vier-
baheim tage ader etzlicbe wocbenn allein bei obangebortter
I (dafiir später: bei rhatts emllei flraffe. Se die Ab-
in).
lle Jbar follenn ficb drei itethe vnnd Handtwerge
teb der heckerlohnn vorgleichenn '), vnd wie es des tag-
1} Du Kita Statut voll ISOi ii. I a. a. O. p. 60: AlPo Telbins glich
Blleii tieh onch retlio Tndc handwerg vereynen vmlie der hegkare Ion
306
Eine Jeniür 8t>dtotdDniiB
lohiias lialboun, vergliclienn wirt, darbei foll es
Jliar bleibenn bis rt Ajindreao.
84. Das grafsenii in den weiubergenn jlierliohenti £u-
uorbietten fall bei dem damals Begiereudeun Rath Iteheoiu |
L H
XXI.
ilbetheiler»).
(8.0. 1640, Art. CXXXni ff.)
85. Der halbenutheiler arbeit Toll nach Stadtgewonj
Tnnd zur zeit wie volgt berchchenn , Doiablicheim i
vnnd fohneiden vor Georgij Hackenn vor Vrbanj, Tnnd I
vor Jacobj, Es wurde dann Jemands vngewitters halben n
liindert, Socfteiiu Toll der halbe theiler feiiiB halbe&ii
verluftigt fein,
86. Yund wann die Halbtheiler ihrenn Haibtheil i
Icnger habenu, Sonudernn denn auÜfagenn wollen, Bolchi
nicht Ehe bel'cbehenn, dann ntichm Herbft, wann
abgeleseun vnnd das halbetheil, fo darzu gewehnet, i
Kugedaükt wordenn.
87. Vnterwimde ßoh der halbetheiler , denn Bergk "ii
der zu leumen Tnnd fcluieiden , ob dan der wein damaoli in
geriethe. So foD er doch nicht macht hahenii, demTelbeDH. ,j
nen theil aufB t'elbigo Jliar aufeufagenn,
88. Vnnd wie in kiinndtlicher vbung hergebracht i
gehaltenn wordenn, das die taglohnere vnd andere, fo I
bürgere l'eindt, vmb vorleumnus der Erbeit die zu gebiirli^
zcitt dauonn obenn angetneigt nicht geschehenn gefengtdiol
eingetzogenn vnnd in die Tbimmltzen gel'atzt wordenn S
Als foll es Torfeumbter Erbeit halbeun mit denrelben TOCf^
Alters nochmals allb gehalttenn werdenn.
scliwerdeschrift :
dies ein Besdiwerdepunkl der Vnrstädte in
I die Lundesrüraten. 1404 a. &. O. p. 63 IC
1) Arbeiter auf BallileiluDg i fUr die Beu-beituiig dei Wcinl
bewilligt der Besitzer die Bfiirte des Ertrags. Ueber dieses altftB
verhältuiBs vgl. Hi cbelscn s. a. O, p. Gl. Nocti heute htätil In i
eben Gegendeil Thiirineens ^nilbgraa' die Bearbeitung einer Wi«
die Hälfte dos Ertroe*.
aus dem 16. Jahrhundert. 307
XXTT.
Vonn Leibgütt.
(neu)
89. Heufere vnnd Scheunen follenn wie Herkummen zu
Leibzucht ^) mit Dachrinnen (tach, rinnen M. B.), vnnd ge-
fchwellenn gehalttenn werden, im gleichnus Baumgarthenn
follenn mit (mit fehlt M. B.) geburlicher befriedung als gra-
benn vnnd zeune gehalttenn werdenn.
90. Weinberge fo leibgutter feinnd feilen nach halb-
theiler art vnnd Stadtgewonheit wie anher gebracht gehaltten
werdenn, Doch do Jemands die rurre (corr. rure; M. rühre ^)
nicht that der fol dardurch des Leibguths nicht verluftigt fein.
91. Ob sich aber iemands die leibguttere angezeigter
mas zuhalttenn befchwertt befiinde, derfelbe mag das leibgütt
denn rechtenn Erben vor der Zeitt, ehe es verwuftet oder ver-
derbet wol wieder vberanthworttenn.
xxni.
Vom vorkauff der Stadtgiitter.
(neu)
92. !N^achdem des vorkauffs halbenn zur zeit der einrede
wann die beschehenn foll. Item ob der vorkauf von den nech-
fteun freundenn an denn erzeugtonn guttemn fo wol als ftam-
guttere befchehen mag, allerlei olag vnnd vnrichtigkeitt ent-
stanndenn, dem vorzukommen, haben drei Bethe beschloffenn.
Das wer zu Jhena den vorkauff ann einem verkaufftenn gutt
1) Ein Leibzuchtsvertrag (Leibgedinge) ist die Hingabe eines
Wertobjccts , insbesondere eines liegenden Gutes an Dritte gegen die
Verpflichtung zur Zahlung von lebenslänglichen Renten , oder zur leib-
lichen Verpflegung mit Darreichung von Alimentationsmitteln u. dgl.
Das Leibgeding ist namentlich die mittelalterliche Form der Wittwenver-
sorgung (vidualitium, Wittum). Vgl. v. Gerber, System des deut. Pri-
vatrechts §. 191. 239. Bluntschli, Deut. Privatr. §. 128. Leibzncht
ist eigentlich was man für das Leben zieht, zum Lebensunterhalt be-
zieht; Leib urspr. c= Leben. Vgl. Weigand D. W. s. v. Leib.
2) rüeren , rüren mhd. zum zweiten male pflQgen , umackern , um-
graben. Vgl. Weigand, D. W. s. v. rühren.
308 ^'"^ Jenaer SMdtordnang aas dem IE, Jalirliiindert.
zuhaben vormeiut rnnd Einhoimircli ift, nmd darumb wiiTon-
lehafft tregt Dorfelbü l'oll Inwendig vier wocheim, ehe nech-
fteii, nach entp£aiigener wilTenCchofft nebenn hiuterlegung des
kaufgelds, fo eiii ander, lautt der Kauifbcreduag erlegt, vmid
auf tagzeitt ferner zuerlegenn gewilligt, eben in derfelben ge-
italtt mnd auf tagzeitenn zuerlegenn, geburliche einrede tud^
oinfprache thunn.
93. Do aber folcha binnen folüber zeit niobt Geechidit,
Sal derfelbe nacb TerSiefl'ung der vier wochenn mit feiner ein-
rede gar nicht gehöret, Sonudemn gamz rund gar abgewiefcnn
Tund ihm darauflP perpetuum silentiuin vnnd ewiges stielBchwei-
genn, vermeinteB Torkaufa halbenn imponirt rniid auferlegt
Hieran acMiefaen sich auf einem neuen Blatt, dureh Q
leere Seite von dem Vorhergehenden getrennt, als Anhai
rechtliche Statuten mit der XJeberachrift .Wie Erbe i
Gilt nach Stadtrceht vnd gewonheit fol genommen Tndgegt
werden , wie folget'. In de» übrigen Abschriften, i
unmittelbar auf die vorhergehenden Artikel und am
hat das Ganze in M. und £. die Unterschrift: Finis statq
rum .Tenensium, in der spätesten Abschrift ; Ende der J
seilen Statuten. Diese aus der ersten Hälfte des 15. Jtit
stammende Erbordnung ist von Michelsen nach i
schrift, die sich bei Jenaischen Frozeaaakten von 1552 {
und mit unseren Abschriften im wesentlichen übereinetÄiöj
Tcröffentlicht worden (a. a. 0. S, 78 ff.). In dem Eopial
I, 4, 1 reiht sieh an die Erbordnung der in unserer 6
iten Absohiift an besonderer Stelle befindliche Anhang j
Stadtordnung (a. o. S. 281 n. 3), den wir hier fol
I Anhang zur Stadtordnung aus der Zeit
des dreirsigjahrigeii Krieges.
■ Folgen etzUche Puncta So nach Terlesung der Statutou
k Btirgerfeliafft uffn KatlihaiiTe gleioher geftalt fnr gehalten
i foUen.
1.
Es feilen Alle undt jegliiihe diefor Stadt einwohnor Ihre •
tder undt gi?imde zur Kirchen undt Gottes furcht ziehen,
ist Ihnen reibst mit guten Exempeln fürgehen, Die Söhne
; Schulen undt Stodiron, wofome Sie darzu qualifici-
i undt tüchtig lein , oder aber zu ekrUohen Handtwergen,
idtierungen, Weinberg- oder anderer Arbeit, undt nicBt
1 m&IeiggBng oder famuliien ziehen, dardurch Sio zne einen
iüoaen Leben gewohnet undt vorleitet werden, Die Tochter
T gleichafttllg zur Arbeit in Haufe halten, oder zu ehrlichen
1 TOrmiethcii, undt nicht gestatten, dtüe lieh diefelben
[t-waldien emehren, vielwenigei die Wüfche den Studenten
iDire Stuben l'elbft bringen, dahero aUerley,unheil zu folgen
nget, derohulben jeder fein, undt feiner EJnder ehre undt
pen Kahmen zubedencken ornftlich yomialinet wirdt, Dann
i diefen nicht nach gelebet würde, SoU mit gebührlicher
nt ernfter Ibraffe beydea kegen eitern undt kinder vorfahren
Welcher Mann oder Weib fich alliier wefentlich auffhalt,
(Jt nicht Bürger oder Bürgerin ift, die foUen binnen Vierzebeu
Jen' Ihr Bürgerrecht gewinnen, gefchiehet folchos nicht, fo
i gefangknüls geleget undt nach gelegenheit, undt
■0rmerckung Ihres grofsen unbefonnenen ungehorfambs nicht
in undt weg zuziehen geheifsen werden, Welcher
r welche auch forthin Bürger oder Bürgerin werden will,
21-
(1er oder die foUen neben Ihren Bürgerrecht eiaen Liedei
Walser Zymei dem Batb uberaDtwortt«n welcher Eu Oem
Stadt notturfft behalten -werden foll.
3. ■
Eb fall in diefen gefährliüben LäufTten ein jeder I
seine wehren die Ihme ufferleget oder fonft nff f«
Itehen in gewiraer bereitlchafi't haben, Do aach diefdhe ii
halb Tier Wochen nicht gefchaffet, undt folche wann dieZiMI
die feueratette und andere Mängel beCchtigen, niclit g
weiden köndten, ImmafscD Tolcho von E. E. £atb I
ben Tlinpn ohne einige Aulsrede Iblche zeigen zulaisen, f
der, bey welchem niaugel, ee l'ey an Stunnhaaben, ,
, Biiatungen, Feder- oder andern Spiefsen befunden wüdt, I
Gülden sur itraffe geben, nichts deftoweniger die wehrea,.'
gemelt zuefchaffen.
Nach dem auth Ein Erbar Rath tegen Ihre gnädige ff
Herrfcbafi femer nicht zurorantwortten getrauet , d&lä fl
oder dem andern, die ßathsgefalle An Gefchofs, Zinfs undt m
inne gelafsen weiden, £ey welcher einantwoittung etlichen
hero, infonderheit aber das Vergangene Jahr aber aale g
nachlälsigkeit, oder vielmehr MuthwitI gebrauchet word
deme fait niemanät ßch feiner Scliuldigkeit erinnern viU, 1
£. E. Ruth zum defpect, wohl 10. undt mehr mahl fich foK
liiJäet, aber wohl kein mahl eifcheinet, daheio dann Terurlili
wird, dafs nicht slleine der JBürgerlchafft , undt ander ,4
Ihrer felblt eigenen unheil, grofse Betardaten übern |
waohfen, Sondern auch der Rath, weil Dune das feinige j
zue Beebter undt. gefatztei Zeit zugeeignet wirdt bey A
Leuthen mit grofsen unftatten undt üncolten umb Schfr]
Zinfs gelder damit Gemeiner Stadt unumbgängliche Auf
zuhalten, aulfnehmen müfsen. So foll hiermit joder
meinet fein fich feiner Pflicht felbften zuerinnem luät i
allein fein Gefuhcfs, Zinfs, Steuer undt anders foiÜiin i
eintzdt undt an bahren gelde ohne zeddel, welche fort
fey von wehme ee wolle nicht angenommen werden folLi
rechte Zeit der Cämmerey zue Lieffem, Sondern auch i
a ta Zeil des dnirsigjUiriegD Erie^M.
311
Betai-daten unfeumblich zueerlegen undt in riehligkeit zubrin-
gen, (ielcliebe folebes aber nicht, 80 darff fiob nieiaandt be-
fchwehien, wan ^(•iedor Iba folcbe undt zwar uff ungeborfaino
undt Setardauten geordtnotü mittel yor die Handt genommeu
wetdeUj dardiircb Ein Erbar Itatb das feinige zuerlangen ge-
traust Damacb fiob jedermann eigentlich zuerichten.
5.
Weil auch eiuo Zoithoro der ungehorl'amb bey vielen Bür-
gern dcrmafBen über Handt genommen, dafa Sie uff erfordern
■weder Tor dem Kath, dem Eichter, dar Ciimmerey undt gemei-
nen Gasten, erfehienen, unangeleben, dafs Sie bey gehorfamb
erfordert, Wann Ihnen wegen Ihres AuJsenbleibenB, der gebor-
samb angekündiget, doreiu nicht gangen, undt darkegeD allor-
ley auTsreden undt bü'sweileu unerfündtliebe entfchudigungen
geblaucllet, bey Vielen ee aut^h daliiu gelanget, dafs Sie der
Bürgerlichen Privilegien, aufs einen falfchen wabn, bITb wan
fie von dem Batb, Gerichten oder I'onften uffs erft« oder
ander gebott zuerfcbeinen nicht Icbuldig, miTabraucben, Mit
■welchem ea doch viel eine andere gelegenheit batt, Solclier
ungehorfamb aber kegen Gott undt eigenes gewifsen uuver-
antworttlicben, kegen Ihm felbet spöttlieb, undt dann frerabdo
Louthe, fo dardurch ohne Selb vergebens auffgezogen wer-
den, gantz übeirtandig ift, 80 folJ fdrder jedennan fohuJdig
fein, «ffs erfte gebotb, unaufsenbleibens zuerfcheinen, ea wero
dann dafn einer oder der ander redliche za Becht erhebliche
ührl'acbe bette, uÖ' dem fall l'tebet Ihnen trey lieh bey dem
Itath, oder Gerichten gebührlichen zuenti'cliuldigen, undt dar-
Huff gewärthig zu fein, Wo Zue Er nach gelegenheit gewie-
fen werden möchte, Würde aber difs einer oder mehr muth-
willig verachten , fo magk Er Emfter unnachlafsiger ftraffe,
über dafa ea Ibme nicht Eiihmbliob undt infonderheit gewarttig
fein , dafs Er in gehorfamb, imdt do folcher verachtet würde,
In Thurm geleget werde ;
Es foll durch QötÜiohe Verleihung förderlich ein Scbwehr
Jabr (dann dafs folches nicht ehe gefchohen grofse Terhin-
däTung (urgot'aUeii) Vor die Handt genommen werden, weil
313 Bin Anhang inr Slndtoldniuie
fich grofse unrichtigkeitteii in den Erbbüdlieni iindt audern
Begisteni finden , do ein jeder febiildjg ftiin Toll , wann Er
erfordert wirdt, feine gütter bey den PÜicbten, damit .Er
Unrem gndg: Fnrft«n u»dt Hn undt E. E. Ratbe vorwandt,
anzuTageii, was Sie würdig fein ').
Es foll kein Hürger In oder Vor der Stadt jemandtes
frembdeB nffnobmen , baul'en oder herbergen obne Raths oder
der Vormunden vor den Tboren Vorbewnft nndt einwilligung,
undt weil die tägliche Clage undt erfabrung giebt, daTa sicli
viel Ton Knechten undt Mägden alhier einlegen, nielit die-
nen wollen, Sondern aufs Ihren angenommenen Dienften undt
beftallungen ohne orbebliclie Tlriach, aliein nach Ihren Muth-
willen ablauffen, darnach fich des Müfsiggangs eruehren an-
derer imehrlichoa Handel beÜeiTsen , welches dahero leicht
abzunehmen, dafs Sie niehta oder doch wenig arbeitten, nichto
wenigers aber genügljcheii unterlialt undt in kleiduagen undt
andern ehrlichen Bürgern undt Bürgerin faft zuvor thuo, Ho
ilt diefen dingen alfo femer E. E. Bath Ambts, Pflicbts undt
gewifsona halben zunusohen keinesweges gemeinet, hatt dero-
lialben den Vormunden vor den Thoren emftlich bctehl ge-
than, imdt hiermit Jiochmalüs bofolilen, aUe undt jeglidic
Ledige Perfonen, von Knechten undt Mägden AuffzuKei ebnen,
undt dem Eath zuo übergoben, welchen hemacli ufFttlegat
werden Tolle, entweder lieh aKobaldt zu vermiethcn undt zu.
dienen, oder fich Ton dannen zoemachen, undt foll hierinn
kein unterfchied gehalten werden, ob folche Perfonen Bür-
gera Kinder oder nicht.
1) Das Schwerjahr ist ein Census- oder Steuarjnhr, in weIoh«n
Aur Oruud HllgDineiner Fatierung die Habe des jEJirlichea ßesehusses bt»
nnf weiterGs festgesetzt warde. Ueber die rechtliche Natur des Qescbassoi
vgl. Ortloff, Jnhrrentc und Gestho.sa 8, 139. 147 Es war b« in iaa
16. Jahrh. eine persönliche VermSgensnligube. die nllgorndne Vermügtitis*
Dnd Elnhommon, G es i^ii 09 sb uch die gonauo Verzeichaang der in einem
Orte and densBii Flur gelegenen Grundstücke neliat den darauf liafteotten
Ahgaben, später Schwerhuch genannt, Verieiehnang dar Vanaögtiw.
schwere oder Beiastang der Einwnhner.
;s der Zeit ilw rtf-i fsiKiRbrteen Krieges. 313
Be Itiirgcr unilt Bürgors Söline, auch alle Handwergs-
^ellen, l'ollotL kcgon der univorfitäts Verwandten undt den
(bdenten I'ich iriudt t'eittig erKoigen, undt zu Uneinigkeit oder
mult für Ihre Perfon niolit TJrfach geben, würde fic.h aber
uidtea, wer der auch fey, geliiTteii Lal'aen, in der Nacht
r Küohtem oder Tninukener weife, zu jauchtaen undt mit
wn ftudenten ein Kraokel, oder fchlägerey anzufahen, der-
1 foll naüh gefchehener fcharffen Inquifition undt erfor-
jttmg der thäter, andern zum abfcheu entweder mit Thurm
f naeb Yermögen ohne anf'ehen der perfon an gelde ernft-
L imdt unnachliifaig geftrofft werden.
9,
I Landes Ordtnung undt was dielelbe Tormagk Toll
Inm der Bürgerlchafft mit ÜeilB gehalten, undt in Acht ge-
men werden.
10.
Ein joder Haulsvater undt HaiiTsmutter I'oll für üeh gute
iltUDg haben uifs feuer undt feuerFiedte, auch Ihro Kinder
: gelinde mit fleifs dahin gewehnen , daTe Sie zu allen
1 das feiler wohl verwahren, undt fehaden turkommen.
11.
Tagelöhner undt Arbeitter follen fith ao Ihren Lohn
tntigen Lafeen, wer aber uff erfordern zur arbeit nicht
ngen, undt uffn Marekt müfsig gehend und faullentzend bo-
■ fuoden wirdt, J'oll ufl' jedermanufH Anregen in die Tomnitzen
gesteckt werden.
12.
Welcher keineu Hoff in seinem Hauie hatt dem foU
Schweine zuhalten gantzlich verbothen fein, boy Vermeidung
imnachlöfBiger Ctrafi'e.
ndt nichtige
, undt
Brauens halben Ist uumehr eine gowifse
Brau- Ordtnung gemachet, deirboy wirdt es billig
darüber gehalten.')
1) Eine BrauoninnnK aas dem J. 1641 ist iu oiuem Kopinlbncli des
hiesigen Rulsmchivs (Bep. l. Loc. 4 N. l Pol. 97 ff.) erfialton. Doch ist
biei >ToI nuf «lac Kltere Br&aoidnung; Besag gsuommen.
Die Bore undt WinckelTchencken , infonderbeit di« <j
Wenig Jehno zur Taufcnt forge genandt, Soll«™ der Bü]
Tcbafft gäntzlich verbotheD fein , bey Straffe eebeo Btfi
80 oSt einer betretten wirdt unnaclüäl'sig undt ohofl t
AuTsrede znerlegen.
15.
Weil Aucb E. E. Katli auTs bedencklicben ührradtM
geordtnet, daf« die GeTchors glocke, wie hiebeTorn gcTcb
wiederumb gelautet werden l'oll, So wirdt hiermit der i
fcbafft angemeldet , dafs wo Sie fokhe glocken nach Midi
So umb 1 1 UbT Tier woclien nach einander gelauttet 1
den fol! hören werden, Sie Gcb mit Ihren gcfchofs,
andern gefallen in die Cämmerey ohne ferner erfordern (
rtellen Tollen , tmdt wer binnen folohcr Zeit nicht iom
undt fein Gefchofs undt andere gefalle riuhtig machen ^
der foll usuachläfsig in gehorfamb geleget undt 1
Brauen gelaTsen werden.
16.
Nach deiB auch fich die Zeittcn von Tag zue Tag 1
lioher undt gefehrlicher anlaTscn, So foll die BürgerTdf
mit fleifs undt emft enuahnet fein, dafB fich ein jeder
allein in guter berekfchcLfft, undt mit feiner aufferlegten JB
wehren ge&ft halte. Sondern auch uff erfordern oder ^ou
fohlag alfo balden unverzüglich folge, undt an dem orth, d
hinbefcheiden oder fonft noth undt gefahr gefpühret wird^ B
einftellig mache, undt alda gewifser Ordintmlz anordtoung ^
befehls in gebührlicher befcbeidenlieit erwartte.
17.
Weil auch, in E. E. Batbs Gefchors, Mahn undt {
Büchern , fich grofse unrichtigkeitten dabero, dafa die g
wann Sie Veralieniret undt verkaufft den Leuthen i
undt zugefchrieben werden, So ift vom jetzigen litzenden 1
vor gutt augefehen undt befohlen wurden, der fiurg&Ef<cS
anzumelden, liinfiiro kein kauffbrieff gelten, noch angenoi
werden l'oll, welcher Von den Stadtfchreibern nicht ver
concipiret undt ufigesetzet worden, damit man zur richtig
ans der Zeit des dreiPsigjährigen Krieges. 315
in büchem defto ehe kommen möge, uff folchen fall will man
die Bürgerfchafft yerfichem, dafs umb ein billiges iindt erträg-
liches beniembte Kanffbrieffe gemacht, undt Niemandt defs^
wegen übernommen werden folle 0-
18.
Nach dem auch Schliefslichen wir vernehmen, dafs der
unmündigen Kinder Yormunder mit Ablegung Ihrer Jährlichen
Rechnungen bifs anhero fehr feumig gewefen, Alfs werden Sie
hiermit vermahnet, lieh ins Künfftige befser in acht zunehmen,
Thre Bechnung imfern deputirten Commifsarien zu übergeben
undt von Ihnen der Juftification f eibiger zugewartten *).
1) Von späterer Hand: Vid. protokol. d. ao. 1636. Ein Protokoll-
bnch ans diesem Jahr ist nicht erhalten. «
2) Ein viel späterer Zusatz im Kopialbuch I, 4, 1 giebt noch einen
§. 19, in welchem die Beobacltung der herrschaftlichen Verordnungen
fiber Kindtaufen , Hochzeiten , Begräbnisse und Kleiderordnung einge-
schärft wird.
r
1.
L
IV.
Teil einer Selbstbiographie Adrian Beiers.
Im Auszug mitgeteilt
▼on
Br. Gusta? Richter.
Von Adrian Beier, dem mohr genannten ds ge-
viAnnteit Historiographen TeuaE, findet man in der Litteratiir
I jiiur spärliche und dürftige Kunde. Doss er im 17. Jahrh.
rin Jena gelebt und über öO Jahre dort ein Predigeramt Terwaltfit,
ftSus er eine» Syllabus Eectorum J'eneuaium, einen 6eographu»
■ and einen Ärob-iteDtua JenenBis go«chriebeu und überhaupt
Bföfrig gesammelt habe, das ist ziemlich alles was seit Jöchcr
' gelehrten "Welt über ihn mitgeteilt worden ist. Sein
■Auf der TJnirersitätBbibliothek zu Jena aidTjewahrter hand-
■ Schriftlicher Kachlass, 20 starlce Quartbaiide killend, Ton de-
■ ;iteii allerdings 5 seine Predigten euthalten, zeigt jedoch, dass
l^^e veröfi'enÜichten "Werke nur den geringsten Teil seiner un-
iaublich weitschichtigen Schriftstellerei darbieten und dass
r bei aller Verworrenheit und Geschmacklosigkeit der Dar-
lllung noch Schätze zu heben sind, welche für die Lokal-
jBBChichte reichen Gewinn Tersprechen. Eine kritische Sich-
mg dieser Materialien, mit der ein Lebensbild und eine '
plirdigung des seltsamen und pedantischen, aber wackeren
um die Geschichte der Stadt und TJniTersität wolver-
Sfinten Mannes verbunden sein müsste , ist eine unerläas'
liehe Aufgabe für die Lokalge schichte. Wir wünschen hierzu
liegen und geben zunächst ein von uns aufgefundenes
lik seiner Selhstbiographie als Beitrag.
Der vierte Band seines grofaeu Sammelwerks, welches
mter dem Titel 'Athenae Salanae' in 5 dicken Quar-
mten mit enger , oft schwer leserlicher Handschrift ein
reitsohichtiges , mit wenig Geschmack und Urteil verarbei-
I Material zur Geschichte und Topographie Jenas ent-
, handelt vom 6tcn Buche an von der kirchlichen Ver-
iflsung der Stadt in folgender für die Anlage des ganzen
/Ferks charakteristischen Ordnung; Liber sextus: De statu
Tait e:
r SeHMtbio^npliIe
Jenenaium cceloBiaBticö. Liber aeptimus: Bo Jenensiiira ]
Btoribus et in specio aiiperintendentibus. Liber octarua :
Jenensium Diaconis, vulgo CapeDania, rectiuä SaccUania apj
latis. Dies Buch hat folgende Einteilung : Caput 1 : De 3
oonorum Jene&aiuin nomiue. Caput 2 : De Diaconoxum j
nenaium diacrimine, in specie de subdiaoonie, Caput 3 : '.
Diacouorum Jenensium munerc. Caput 4 : De Diaconon
Teueusium Solario. Caput 5: Do D. J. privilegio. Caput«
De D. J. in papiemo. Cap, 7 : De primia abrog
Diaconis, passim orthodoxis. Cap. 6 — 31 werdeu die s
liehen Vorgänger Beiera im Diakonat behandelt von Joliai
Marbacb bis auf M, Chriatopborua Müller (t 1635) und C&p/I
■ kommt der Verfasser nun auf seine eigene Person: De ^
Adriano 93eierTi Jenenaium Diacono. Nacb .
Einleitung , in welcher er sich in zierlichen Floskeln t
sehuldigt, dass er in die Lage komme sein eigener
Schreiber zu sein, folgt der erate Abschnitt: Di
et maiorum et liberorum ycvsaloyl^. Die Pai
mu8s natürlich dea Namens wegen aus Baiem absta
In Jena giebt es drei Familien diesea Namens, die
nioht mit einander verwandt sind. Beier begründet die -vi«
Et ipaemet Adrianus Sciei Diaconus ox Osterlandia, seu 1
ringia oriontali Jenam Teni, et novae familiae
loeavi , utinam in Adriano et Chriatiano iBeit'tn, filiolis r
oa ageret firmiasimas ! Er tragt nim zusammen,
Gegenden sich Vertreter des Namens Beier (familia olini ii
bilisaima — et in multos diffusa ramoa) nachweisen las
und fiihrt aeine eigene Eamilic auf ein fränkisches Gesöhltf
dieses Namens zurück , muaa aber doch bekennen : Qqj
radice mei maiorea — pro germi n aTerint , et e qua re^
in Francouiam initio perrenerint, apodJotioe et infaUilH
demonatrare nee aveo nee queo. Eoa itaque reoenaebo, q^^
pater meus Christianus B. in Diario
annotavit propria, et sunt aequentea :
Adrian Helen.
■ Joannes Sn
pCo&vUÄ, rei equcstri
' Sihisio -Hennobergicci ■ l'rancus, raou*
aula ot Sihialuna rrincipis Heu neber gici,
ot CranniohfeJdenai Comitis Gloiehenäia, operani dedit, Üxo-
rem. duxit tum priiuara Virginem Martliam Funcldii, Joaimis
Fimcii civifi CrannichfeldensiB flliam A. C. 1512 matrem moi
avi Ädriani StieT§, in puorperio A. C, 1515 defimctam , him
secimdam Margarotam Frauokin, 1516. Ipsemet obiit 1549.
Adrianus^cier CrannicMeldfi - Thuringoa, meuB avus,
matre sua in pucrperio Ä. C. 151S demortua, a capra, quam
domi oluit ems parena, lactatur. lufaatuluin illa odoo ama-
Tit, ut a paseuis redux enndem omnibua in angulis inqui-
nee prius iuquisitioni finem imponoret, quam inveniret,
utraque invento altematim praeberet ubera. (Also auch
e kleine Familien! egende ; beinahe die säugende Wölfin !)
DOTerca octennie' paterci^ oxpiilitue penatibus atque a lusto
Schöla in Delgstet bereditario, Nobili SchwartaburgicQ
icftptus, in Stabulis educatur, ac in equorum tersione et
itione informatur. Bona dimissus gratia forestarium et
Latoiäm simul agit cum duodecennium apud D. Guntberum
item de Schwartzburg, tum ad obitum uaque suum apud
t. Gmlielmuni ä Witzleben, aulae Schwarte bürgen si Prae-
et dominatus Serkenaia possessorem, Yitae caduoae
feoit A, C. 1566. d. 24 Äug. relicta vidua Ammaleia,
lomae ©tcinittC^evS balneatnria in Berka oppidulo Yinariao
änO (£erka ist also bereit« Uadeort), filia, ductä A, C. 1537,
tta A. C. 1591 d. 16 Aug.
ChriBtiftuua S3cici: Berckä-Thuringua, meua pater:
loiturA.C. 1539. aaPeoembr. Calligrapbiae ot Aritbrneticae
idae a teneris, quod dicitur, nnguiculia imbutua et ele-
evasit scriba, ouius tabulae multifariae exaratae ctun
1 tum ooloribus, etiamnum extant paaaim in aularum
loollariis, et iu civitatum curiis, Vinariae inprimis et Jenae,
dixi tom. 3 1. 3 c, 22. Bercka, sua patria, et Vinaria,
qua municipale iua postmodum A. C. 1570 obtinuit, re-
ieta Olaucbam yamt A. C, 1560 et in ea nou ^oiuia annos
lO Visit civia, bonis aeceptus omoibus et oarua, sed aliquam-
iu fisco ecclosiaätico praefectuä , annonaeque et iudicü
323 Ten einar fieliHtbtoBrapble
baronatu Seliönburgiaco, ad obitum usque suum mansit si
Praetoreo lubens, quoil nobilivim quorimdam Guutheri u
dorff in Zuiohaw, Mauritii a Tritsclilar in Eltzenberg, (
stophori a SSJcigliai^ et ChriBtophori a ©oji'U, in -tlcin £
iudicia adminietraYerit iustttiariuB integerritnus ; defunctos {j
cide A.C. 1610 d. 16 Martii. (Eolgt ein Vermerk über^
Iieiehenprcdigt.)
Im coniugio visit iam primo cum Margaret« Oswu
Arnoldi civis Glauehenais filia, ducta A. C. 1560 — ,
fimcta 1575. altera fuit Xantjppe. Jam aeuuado cum 3
beta Adami Beyers pastoria in CbcigTäff^cijn filia, ductal
1576 d. 5. Junii, deaata 1581. 16 Sept. Iam tertio cun
Oregorü Ziezechens pasniücia et iudicii Schöubergensis b
filia, nata ex Hedewige Ä. C. 1566 — ducta A. C. 1583!^
deuato Vinariae auum apud geiierum Clmstophor
■waBseriim 1621. Eb folgt wieder ein Voraierk über Lrätd
rede und die Inschrift des Leichensteins. Hier heifat ^
HerroD Chriatiaii Beiers, Weiland bürgere imd GeriohtTcb
bera zu Glauchaw, unter der Herrachaft Schönburg ehd
Hausfraw.
Farentes igitur mei sunt Cbristianus Beier etEv&SI
schin, par nobile coniugum, e quibus iam aatus et ]
Ä. C. 1600 d. 9. Aug. — Glaucbae ad Muldam, iuxta AlW
burgum et Zwiccaviam sito , cui praeerat Äugustua L. 3^4
©^üiiburg, Dominua in Ulauohau et Waidenburg, hered
rius in Oraslay, Qeorgii ot Catharinae Agathae L. B. ft I
biifs ex inaula Eiigia filiua —
Es folgt uun die genaue Angabe der Frauen und S
Adrian Beiera, der in der Genauigkeit so weit geht,
er bei jedem Kinde sogar den Termin der Entwöhnung t
giebt (ablactari). Seine ängstliche Pedanterie zeigt sich a
darin, dasa er nicht umhin kann dem Schema gömäfs,
welchem dieser Abachuitt Ton der Genealogie handelt, i
Beine eigene Geburt sogleich die seiner Kinder folgen fj
laanen. Da wir hier nur unverarbeiteten Stoff geben,. jl
wollen wir dieser unnatürlichen Anordnung folgen. Wir B
merken , das9 Beier dieaen Abschnitt seines Werks im Jd
Adri«!! Beiers. 323
1642 niedergeBcliriebeu, aliev tlurcli spittore Riinibiotizon or-
gäiizt bat.
Beier war dreimal Tennälilt. Die erste Frau war 'Anna
Kircknerin' aus "Weimar, geb. 1609, Toobter des zu Heidel-
Taerg geborenen M. Pbüipp Kirchner , Diaoonus zu Weimar,
ölann Pastor in Buttektedt ; hier fand 1697 die Vermahlung
statt. Bie Ebe wurde 1636 durch den Tod der Frau been-
det, es waren 6 Kindor aua ihr hervorgegangen : Eine Tochter
Elisabeth (geb. 1628), die aich 1645 mit dem Universitäts-
fiecretar Mourer verheiratete. Als eine Art Wunderkiiid er-
scheint der älteste Solm Johann Philipp (geb. 1629), dor den
Eltern schon 1634 entrissen wird. Uebor die wunderbaren
Fähigkeiten des Knaben lasst der Vater den Lehrer dessel-
ben sprechen; Obitiun eins non meis sed D. Guerneri BoU-
finckii Phil, et Med. D. P. P. ac Eeutoris verhis in program-
mate esequiali extantibuB, deecribere animuH mihi est. Darin
wird der Knabe als ad pietatem et literarum studia plane
natuB bezeichnet. Man traut seinen Augen kaum, wenn man
weiter liest: Er habe in dem zarten Alter bereits solche
Fortachritte gemacht, ut non aolum mille et sexcenta vooa-
bula latina perleüte cnHuerit, aed grammaticia rjuoque prao-
oeptis ita &erit imbutus, ut argumenta quoque ut vocant
cflmposuerit. Pietate ductus 8. Biblia sua aponte perlegit,
dicta indo plurima edidicit, Evangelia dominicalia omnia re-
oitare potuit. Uuin et Titi locos theologicoa bistoricoa. Be
dieHBT unsinnigen Anspannimg des jugendlichen Gehirns er
Scheint freilich der wol durch Gehimkrämpfe (capitis dolor
Budor frigiduB, conTulaionea epilepticae) herbeigeführte frühi
Tod nicht auffällig. Auch von den iibrigou Kindern, 2 Töchter
und ein Sohn, überlebte nur eines die Mutter.
1637 vermählte sich Beier mit Anna Ringlerin auä Mag-
dola (geh. 1611 t 1647): Ex hac mea aecunda bene socuhda
et fecunda coniuge (!) mihi nati sunt liberi sexua potioiis
quatuor et trea alteriua ; nur 2 Töchter überlebten die Mutt«r.
Beier kounto nicht allein leben. Schon 1648 geht er
die dritte Ehe ein roit Magdalena nala Guriae Variscorum
_._J627 patre M. Paulo ßeinelio Selbia-Variaco. Sie gebar ihm
bis 1653 (bo weit golit die Randnotiz) 2 Sohne und eine
Tochter.
So giebt uns das eheliche Leben Seiere dasselbe BUä im-
verwüsÜicher Arbeits- und Lebanskraft, wolches seine schrift-
stellerische Tätigkeit darbietet.
"Wii- gelangen
biograpliio :
zweiten Abschnitt der Selbel-
De lueoruiii et studioruni et honorum
A patre meo Ch. B., quem nondum decennie q
a teneris quod dicitur unguiculis in acholum cni Wolffgo
Spaarschuch. rector et Michael Vogel cantor, praeCuenuifil
profuermit, missus sum patriam, ac studiis literarum '
tumque qa. consecratuB ; [patre] saepius haoc in yerba, ^
tonus roeordor, non sine suapiriis erumpente : Utinam A^
mei contöngeret mihi videre in literis profectua, et h(M
aliquando futuroa ! SSoltc (Sott, ba§ t(^ä evic&en folte,
i^ni mit bcr Seit raoren roitb, Patre Ä. C. 1610 d. 16 I
beate defuncto, Yinariam Glaucha adeo, a meo affines
Tollo Chiistophoro Sobit»ofe«n, scytotomo aulico et reip. Tm
seuatore rooatus (Nachtrag über der Zeile; 1613. 10 j
et seholam frequento reetore M. Georgio Saltahubeto; 1
latus in olaBsem scholavinm tertiam (eorr. aus quartam),
cepterom uanciscor doctum et fidum, loannem Webenim.
finito, me oonfero Eoslebium, inter alumnos A. C. ;
16 Moü, receptus, matriculaeque tanquam planta bosae a
tis novella iiisertuB, et contubemales ordine habeo Joal
Cuntium Oldislebiensem, Tolradum Eudolfi Tehoi
nem Heinricum Vulpium Wicker Stadien sem, i
inprimia conTeraor cum Friderioe Wagnero Cora-Misnioo, J
totus erat in literis, et ipsa diligentia diligentior;
mecura Terentium evolTebat, et sese in latina lingua, i
proaa tum vorsa exercebat. (Hier folgen Nachricht«!! f
die Lage Bosslebeua und Gründung der Bchule.J
AOrika BbIot». 325
Hoc in ptetatis et litcrarum Pamaaso altero praecspto-
mihi contingit audire eruditoa et politoa, nimimm Ohri-
stophorum Sttauben Marlisburgeusem, Cantorem: U. Ctiiistia-
num Sigcliam, Bchneoburgetisera, Conrectorem : et Chriatianam
Sobeni'tcin Schneeb. Eectorem, viriini ad philologiam et poesim
non factum, sei ualiim; a triumTiris liiace ingeiiium meum
lima diligenliasimae institutionis ad i'ectam rationem politnr,
guniusque meus iti soluto et ligato djuendi sciibeudiqne ge-
nero fiiieliter et feliciter informatur et exereitatur. Horum
dUcipulus et auditor sum aauis propemodura bcs, aliter 9ci-
Uoet quam qui actate iuveiiili aedibus incertia obcrrantea,
prOTectiorea tandem dignas incurruut poenas temoritatia et
atuUitiae. Et quidem moriger (sc. diacipulua); abait iactantia
et hypocrisis, Eteiiim sincera erga denm et superiores sub-
iectio mihi cuiae cordiquu fuit; quae obedietitiae primoidia
tvtqalias quoudam et fvivilas certo mater Omnibus piia vi-
dentar.
Hit Bolclien Allgemeinheiten kasn uns der Biograph leider
nicht für den Mangel an Nachrichten über seine innere £Dt~
Wickelung, über die besondere Richtung aeiner Studien und
Neigungen und die von Lehrern oder Mitschülern empfangc-
jien Anregungen entachädigen. F.r fahrt fort ;
Dignus a praeceptoribna meis tandem aestimatua, ut
BObola triviali relicta in uniTeraitatem me conferrem. Koalebicia
itaque valedico Musis Ä. C. 1618 d. 4. Decembr. et ßeetore
D, Zaoharia Brendelio aeoiore, Med. D. et PP. ingredior Je-
nam, in qua ante quadrienuium , A. C. 1614. 15 Jun. pro
Tetusto acadomiarum more, depoaitiouis quem vocant, ritu
peracto, de honeMate ordiuia acholastici, de yitae morumque
elogautiore cultu doque diligentia in studiia admonitus, apud
I>, Virgilium Piagitzerum J, C. Serenissimi D. Joannia Erneati
Jtmioris, 8ax. D. in Salana Magnificentiasimi Rcctoris Pro-
rectorem, meum nomen profeasna faeram, atque vitara legi-
bus et statutis academicis conyenientem promiseram.
Non is fortunarum spleudor in patrimonio meo, quod
noudum dscennia a patre meo Chriatiano Seiei vile et exile
■'Adeptus, XXY ßoronos monetae acilicet Mianicae, fait, ut
326 Teil einer Belbrthlopnphie
meiB me uumptibas oxhiberem, i^uamdia in academia Jena
vixi; aed modico viatico contentua esse, et aliü serrire ati>
(juandd uecesse habui. Scd hoc servitiutn magiia[m) animi
vitaeqae elegaotioris libeitalem attulit mihi. lo hac itaqae
famulilium ioitio meum iudico D. Antonio Saro Med. O. et
P. P. eiusque iam liberos informo, iam convictoribns admi-
nislro , diurnam laborioae praeatans operam, nootn saopius
aasiduis lucubvatiouibua TauanB. Bona dimiasus gratia, fama-
latiim praeato trieauolem Hermanno Wilfen Eiga-Livono,
patritio et famelicanim Muaarum mearum faatori optimo, qni
BiDgulia aeptimaais quinqao dedit giossos, superadditia vesti-
mentis, oliisque Detiesaailia, et taudem anreo arniolo, totoqoa
Äiiatotele doDatum dimisii peregHuaturus.
Hoc aimul tempore raihi tani raenaam in convictörio
Jenensi gratuitam concedit Sereiiiss. Princeps Ärtts et Hftr-
tia gloria folgen tissimus D. Joannes Eroeatus Janior Sax: dax,
quo beneflcio ab A. C. 1619 d. 4 Sept. uaque ad 1623 d.
27 Julii, UHUS Bum: tum slipondium porrigit par nobile fra-
trum, Joannes Heinricus et Joannes Casparus L. B. a SchÖn-
burg, du. in ülauchaw et Waldeuburg, per trieiinium, quo-
taunia XXV florenis Misaicis. Pararii et proxenetae mihi lue-
runt nonnulli patroni, et quidem illius D. Samuel GoechasiQs,
D. Laurentiua Brann, D. Frid. Hortlederus, M, loannes Kro-
maier, et quem primo debuiBsem nominare loco: Caspar a
Miltiz ; Huius vero loannee Pracht, M. Martinus Hammer,
Frid. G und ermann US , quorum nomina albo iuBCcibam et faito
Bonae Eamae atque decautabo gratissimus.
Hiece sufTultus adminiculis non libros tantum mihi coia>
paro neceasarios: verum compatatoa quoque diurna, maxime
nocturna verso mauu. frequeiilo, famnlo hi mihi dalur otinm,
lectiones publicaa, iam philosophicaa, M. WoIfF. Heidari ethid,
M. Michaelis Wolffii metaphysici: M. Theophili AenetÜ phj-
aici: iam tlieologicaa D. loannis Maioris, D. loannia Gerhardl,
D. loannes Himmclii. Ule canonioam loannis apostoli, igte
locoB theologicDs, hie prophetas miuores meo interpetabatar
tempore, quorum vivam yocem plurimum habere IvCQyclag nti
ava^Y^ia^ non aba re seatio, dtco, scribo.
AiAm Bekn.
327
Ädiunctorum faeultatis philosophicoe collegia privafa quo-
qae eubco, cl tolas dependeo a M. Daniele 8tah!io: M. Hio-
ronymo Praetorio: et M. Joanne nörmaro. TJbique commili-
tonem habeo M. Wolifgaagum Grunerum Jeus - Thuringum,
iam pastorem in Esperatet, pago lalebiae Tiuino, imo manu-
ductoreiu, gui amnis mihi fuit felicissimua, quo ad eruditio-
niB et promotionis mare pervcni.
Diea Bild der Uolversilätsjahre zeigt, wie Beier das Leben
sich einricbtele, welche HUIfsmittel ihm das Studium ormog-
licfaleu, welche VorleBung^B ^r heauchte, aber wir vennisaen
auch hier einen Nachweis des inneren Eutwickelungsganges;
auffällig ist, dass nirgeuda die spätere Kichlung des Mannes
auf Poiybiatorie hervortritt. Zum Predigerberuf bestimmte
ihn sein Freund Grüner:
Gruneri euasu et duclu animum meum applioo ad con-
eionatorium exercitium, ae tyrocinium depono in pagia Coa-
weda et Cioswitz Jenac vicinis, in quibus, benevolo Christo-
phori Lindens ibidem paatoris primam concionem ecclesiasticam
folici habeo succeseu, et dorn. 11. trinitatis epistola de di-
lectiDue Christiaua, 1 Joanc. 3. 13. 19 proprio marte et arte
elabomtam, annum ingreasus X^[ quadriennio serius au Lucaa
Trecaltius innior, qui acribenle loanne Meursio I, 2, Athen.
Batay. p. 236 annum vis egresaus XVII concionibua ad po-
pulum habendia admotus est, iam tunc scilicet
ante annoa animumque gerens curasque virilea.
Oruneri suaau ductuque in aream et arenam desceado
disputatoriam, et uon privatim soluin A, C. 1621. 17 Maii de
Tita et morte, aed publice quoque 1621, 26 Jul, de origiue
aniraae rationalia theses propono et defendo sab U. Theophili
Aenetii P. P. et p. 1. Heütoris praeaidio,
Gruneri suaaii et ductu d. Gerhardi et d. Himmelii col-
legia diaputatoria, privatim et publice inatiluta frequento, et
sab ulriusque praesidio et umbone, velut Teucer quispiam
snb Aiacis clypeo in ateuam descendo et publico cenaorum
candidorum me subiiciens iudicio, vulgo diaputatiouem tum
Anti-CalTJniaaam de officio Christi, 1 623. 5 Jul. praesidio Him-
meliano : tum Äuti-Weigelianam de enelymatis noatrae dootrinae
22*
328 '^1 ^°^ SdbsäriognpUe
de labefactato pietatte stadio intentatia 1623. d. 12 Uart. prae-
Bidio Gerhard iano.
Quid fit? Mensa in convictorio A. C. 162» A. 27 Ja!,
grata manu mouteqoa resignata, atipendinm a D. Gailielmo
IV SaK, d. adipiscoT theologicum, oec non potestatem Te-
niaioqne impetro alias visendi aoademiaB yiroaque in iis
audiendi eruditoB. Hinc Ä. C. 1623 m. Äugusto Lipaiato, et
A. C. 1635 Erfurdiatn peto, äed in neutra longas uecto mo-
raa, nee in illa ob omnium rerum, qoibus mnsae iodigent,
oaritatem; nee io hac ob esercitiorum academicorum lari-
tatem. priatinaa igitur muBarum Salanarum aedes expeto et
repeto. Et licet interea iam MUlhusiam ad rectoratum scfao-
lasticum et Eiichemium ad pastoratum ecclesiastiouni anaci-
pieadnm destiaor: tarnen uec domuitioitem instituo, nee con-
ditiones oblataa cogito, ded stndiomm conti nuandüram oausa
Jenae maneo, et ilU quasi mancipo ma et devoveo.
Das Reise Stipendium una das Augebot von Schul- and
Kirch eil ämtern, wie der Ecfschluss Beiers in Jena die Studien
fortzusetzen, zeigt eineraeits die hohe Ächtnng, in welcher
er bereits stand, andererseita die Stärke seines Lerneifers und
wiaaeuschaftlichen Triebes. Der bescheidene Sinn dea Uaii-
nes, der von sich kein Rühmens macht, sondern aar die
Tatsachen reden läset, berührt woltuend. Eine spater hinzu-
gefügte Eandbemerknng bezieht sich anf seine damaligen Sab-
al eteuz mittel : coatentua anuuo stipendio, quod aola Vinarienais
mihi annuatiin praebuit, ot praomiis seu oii nerval) bns, qaae
mihi Berehfoldus a Techwitz nobiUs Thuringaa, haereditarina
tn Neumarck et Steten, nee non Rerchtoldus Eudingcr prae-
positus in Gellingen, et capitularis Heersfeldensia in Husaia
dederunt. Der Text lautet weiter :
In Solana imoe et eummoa facultatis philosophicae IiO-
Dores obtinui. Etenim bnccalaureatum A.C. 1619. 20Deeeinbr>
Pro-Deceno M. W, Heidero et magiaterium sea doctoratam,
A. C. I6'i'2. 12 Febr. decano M. T. Aenetio, et quidem gra-
tuitam. Insuper in facultatem cooptatue adiunctus A. C. 1630.
23 Jau. decano M. Paulo Slevogtio (eine Eandboinerkuiig be-
sieh auf die soJeDuls pro loco obtinendo disputatio),
Adrian Beiers. 320
et decanus tandem electus A. C. 1635 d. 8 Mart. ipsa dorn,
laetare, solenniter creavi et proclamavi tum baocalaureos
XIX. d. 10. Jul. tum magistros XVI. 4. Aug.
In Salana ipsemet collegia aperui philosophica cum leoto-
ria, tum disputatoria ; inprimis D. Thomae Sagittarii Jcti Me-
taphysica sub disputationis incudem revocavi, et manuductio-
nem ad suggestum ecclesiasticum binis praelegi yicibus.
In Salana concionem, ut vocant, öoxifiaatiKrjv habui ex
Matth. 6. V. 12 de tentatioue, A. C. 1626. 24 Sept. dom.
XVI Trin. , ad diaconatus evectus spartam, d. 23 octob.,
D. loanne Maiore superintendente actum meae investiturae
et installationis, ut loqui solent (Nachtrag: d. 12 Nov.) ex-
pediente, et Philippe Beiern ad clavum Reip. sedente. Hanc
spartam in hunc usque diem, quo haec scribo, nim.
A. C. 16 4 2. 2 3 N 0 V. et quidem deo vitam clementer pro-
rogante ac vires potenter suggerente, ornare studeo.
Die Darstellung schliefst:
Jenae aliquamdiu morari, et Jenae aliquando mori
cupio. Interea
Vivere da sancte: vere da credere: tandem
optanti placide da mihi, Christo, mori.
Nunc manum de tabula, appendicis loco mea qualia qua-
liacunque adiiciam cum scripta tum testimoiiia.
Auf dieses Schriftenverzeichnis einzugehen , behalten wir
uns für eine spätere Gelegenheit vor.
V.
Wiprecht von Groitzsch^).
Von
Br. Blumsfhein
in Jena.
1) Diese ursprÜDglich für ein späteres Heft bestimmte, anf Wunsch
des Verf. noch in das gegenwärtige aufgenommene Abhandlung konnte
wegen verspäteter Einliefcrung des Mscr. nicht die erste Stelle erhalten,
die ihr nach Gegenstand und Ausdehnung zugekommen wäre. D. R.
'i
öeitdem von den Zeiten Conrads LI. au die innere rolitü
■ Kaiser dahin geriolitet war, die kleinen Vasallen /u be-
Inatigen und zu beben, um an ihnen eine Gegenmacht ge-
1 das Herzogtum zu finden, sehen wir überall in Deutach-
i Entwickelung vor sich gehen , deren Endresultat
e Bildung gröfserer und kleinerer Territorien ist. Von den
□igen mit Immunitäten aller Art begabt, durch den erb-
gewordenen Charakter der Lohen wesentlich gehoben,
innea allerorten kleine selbständige Oewalten sich zu
die teüg auf Reste einer ehemaligen Gaugrafsohatt,
auf allodialeB oder sonat erworbenes Gebiet gestützt,
i allen Seiten hin auf Erweiterung ihrer Macht und Be-
^tigung ihrer Unabhängigkeit bedacht sind.
DasB bei der Verfolgung dieses Zieles in einem Zeit-
, welches oben eine nur aua den Lehens verhol tnisaen er-
Srliche Habgier und Begehrlichkeit ohorakteriBiert, derEück-
äit auf den materiellen Vorteil jede andere untergeordnet
daas in diesem Streben nach Wachstum jedwede
Ettd für erlaubt galten , darf uns nicht befremdend erschei-
Gerade Geschlechter, die in der folgenden Periode die
frorragendsten Stellungen einnahmen, selbst solche, denen
fd^eBcbichtliche Holleu vorbehalten waren, verdanken die-
a Entwicklungsprecess im allgemeinen , im besonderen der *
bigung ihrer Altvorderea, die Zeit Verhältnisse in der aua-
lotesten Weise auszubeuten, ihr Emporkommen und Auf-
Aus dem unbedeutenden Ministerialengeschlecht derer
1 Büren sehen wir in Friedriob cjnen Mann hervorgehen,
c durch zeitgemäfaes und energisches Ergreifen der kaiser-
9isn Partei sich in die ersten Eeihen seiner Zeitgenossen zu
tt weifs, der durch eine consequente Durchführung dieser
334
W^WMht V
1 Orolbiieh.
I'ojitik seiner Maclit ojaon Äufediwimg zii Turleihen verstd
doren Grölse am Ende der Periode den Fiirat«ii Verar
ist, seinen Sohn nicht auf den Thron zu heben.
■vaa Suppliuburg, dos epäteren X&isers, Ahnen sind i
auf aeinea Vater, der 1075 in der Schlacht bei Hohenbj
für die sächsische Sache mitkämpfte und fiel, uabet
die Aaiange des Askanisuhen Hauses , das in Otto KU ]
der Salierzeit einen Vertreter _£aiid, der allgemein den ]
aamen der Eeiohe tulirte, sind gleichfalls dunkel. Wir ai
ferner im Westen Thtiringens ein Geschlecht durch i
Träger Ludwig den Springer xu einer Höhe von Macht i
deihen , die demselben nicht nur für die folgenden
eine dominierende Stellung in Thüringen einräumte, .
dem auch seine Vertreter in die ersten Keihen der (
stellte.
Auch an den östlichen Grenzen Thüiiogens txitt v
Wiprecht Ton Groilzsch ein Mann entgegen, deaaeiil
deutung und territeriolcr Besitz zu Anfang sein'
aui' einer sehr niederen Stufe stehen, der aber von deia.|
streben nauli Erweiterung derselben durch und durch ,)
herrscht, den Grundstein einer neuen Macht legt,
erscheint ein Mann in der Geschichte, der in gleichem G
wie Ludwig, dessen toben und Streben viel Paralleles 1
mit dem Wiprechts, bemerkenswert ist, ein Mann,
durchweg bestimmend auf den Gang der allgemeinen Verbg
uiase eingewirkt, dem Ganzen nicht neue Bahnen gew
liat, der auch nicht zu den Ersten seiner Zeit zu rechl
ist, dessen Geschichte aber in Buoksioht auf die dgenartigi
das Treiben jener Grofsen charakterisierenden Bestrebui
sodann wegen des Anteils , welchen er an den poUtiao
Ereignissen nahm, uns im höchsten Grade interessant e
nen muss. Und dieses um. so mehr, als gerade il
vielen andern weltlichen Grofsen dieser Zeit, deren Ge
für uns in das Halbdunkel gerückt sind, der Vorzug getr
hat, an einem Mönche des von ihm gestifteten Klosters Veä
einen Biographen zu finden.
Die von diesem vorfaasto LebensbeaoJireibung Wipre
WlpreeU v
I Qroltncli,
335
welche, wie Cohu ') nachgewieseii hat, in der Zeit vom August
1135 bis znm 1. Mni 11&6 entstanden ist, lässt sich, ihrer
Entstehung und ihrem Charakter uaoh in 3 Abschnitte zer-
legen. Der erste deraolben urafasat die DarBteUung von An-
iang bis zum Jahre 1079, -wo der Mönch die annalistlBoho
Form auf nimmt. Von ihm mag in vollem Mafse gelten,
was er in der Einleitung über die Quellen seiner Nachrich-
ten sagt: „dass er dieselben teils von solchen überkommen
habe, welche sie der Mitteilung Anderer verdankten, teils
von aolchen, welche selbst bei den Ereignissen zugegen ge-
wesen waren"*). Ohne alle Angabe der Daten berichtet er
zuerat die Stammesgeschichte Wiprochts und verherrlieht hier-
auf dessen Kriegsthaten ; dann lässt er plötzlich den t'aden fal-
len und springt, trotzdem er nach lOäl stattgehabte Ereig-
nisse bereits gesclüldert hat, auf das Jahr 1079 zurück, um
Ton hier an seiner Darstellung ein annalistisches Gewand zu
verleihen. Es hat dieses seinen Grund darin , dass er , als
er soweit in seiner Darstellung vorgeschritten war, das Exem-
plar des Ekkehard, welches ihm vorlagt), zu benutzen an-
fing : diesem entlehnt er zum grofseu Theil und fast wört-
lich die Nachrichten über das Jahr 1080, indem er, wie
Ekkehard, diese Nachrichten fälschlich in das Jahr 1079 ver-
legt. Aber wean auch im Folgenden noch Anklänge an
Ekkehard sich vorfinden*), so ist auch liier die Tradition,
vorzugsweise die Klostertradition nebst einigen das Kloster
und dessen Besitzungen und Privilegien betreffenden Urkun-
den die Hauptt|uelle , aus der er seine Mitteilungen schöpfte.
Sieselbeo beziehen sich bis zum Jahre 1110 durchaus auf
das Kloster Pegau, dessen Gründung und Gedeihen ; erst vom
Jahre 1110 an fassen sie, nachdem zuvor die Keformieiung
1) „Diu Poeauer An
IflUnngBn dar gesEhielita-
Jfcndas- Bd. IV, p. 477 ff,
2) AniialBS Pegavieubfls. M. G. SS, XVI, p. 234,
3) Cfr. CohD p. 4B5. Die BaDdschriTt enthalt nuf
fckkehRrd, von 800—813 dia Vila Wicberti.
Mit-
4) Ann. Pet'. p. 211, i
; p. 243, 46.
Wipreeht V
> eronsMli.
der beiden KlÖBter Oldiälebeu und VitZBuburg in den Krois
der Darstelliuig gezogen ist, die allgemeinen Vefhältnisee in
dciH Auge. Auch für diesen von 1110 bis 1116 teicheDden
PaasuB lUsBt sich die Benutzung einer scbrifüichen Qaelle
nicht nachweisen. Um so mehr können wir dioees in dem
folgenden 3 ten Abschnitt, welcher die Jahre von 1116 bis 1125
umfasst. Der Pegauer Mönch bonutÄt nämlich von 1 1 16 an —
als seine Darstellung bo weit gediehen war, muas das Werk
in seine Hände gelangt sein — ein aus dem St. Peters-KIoater
in Erfurt stammendes älteres Annalenwerk, und zwar in der
Weise, daas er die das Jahr 1116 betreffenden NachrioMen
desselben nur teilwoise benutzte, dass er zu 1117 eine Beiho
auf Wiprecht beziigliehei Mitteilungen hinzufügte, um tob
da mit geringen Zusätzen imd Auslassungen die Nachrichten
dieses Werkes vollständig auszuschreiben'). Wir Termogen
dieses aus einer Tergleiuhung der Pegauer Annaleu mit dem
Chronicon Sampetrinum *), welches gleichfalls eine fest wört-
liche Ableitung der älteren Erfurter Annalen ist , festzu-
stellen.
Was das Verhältnis dieser Quellen zu einander anbo-
trifft, so ist das Resultat der neuesten Forsühung *) dahin
lautend: dass gröfsere, in der ersten Hälfte des 12. Jahr-
hunderta entstandene Annalen vollständig in das Chronicon
Sampetrinum übergingen und da erhalten sind, dass ein Bruch-
stück dieser die s. g. Ännales Erphesfurdenaes oder Lotha-
riani sind *), welche einer Handschrift des Ekkohard als Fort-
ingefiigt wurden, dass femer uns in den von Fertx
1 Annales St. Petri Erphesfurdenses ^) ein Ex-
cerpt aus jenen älteren Annalen vorliegt. Diese letzteren
also hat der Verfasser der Biographie Wipreohts, der, wie
1) 1184 grorsflcer Zusatz fibsr Wiprechts Ende.
2) ßescliichtsqnelUn der Frovinx Siuilisea. I. lid. , heraa^geg von
. Stübd-
3) OlQsebrscht : Forachnngen Bd. XIII p. 616. KaSEergeschicbts
d. III p. 1013. IUI*. O. Poäse, ForsvliuagsD Bd. XHI p. SS6,
4) U.G. SS. VI p. 536. Bühmer, Fontes 111.
SJ MG. SS. XVI p. 15.
337
TnpKclrt von OMttMeti.
I Handschrift zeigt'), zugleicli die Amiales Pegai
1149 Tcrfasst bat, soweit sie reichten (bis 1H9) mit
nigon VeninderuDgeti ausge schrieben. Wenn daher Cohn
Imbt, dasi« der Pegauer Mönch aus einer kürzeren Fotere-
ronik geschöpft habe , so muss ich mit Posee *) der An-
iht sein , dasa Cohn nur durcli die Bemerkung Menekens, .
i noch ein Chron. ßampetr. minus vorhanden sei , unter
■welchem er die Ann. 8t. Petri Erph. Terstauden -wisBen wollto,
das ziemlich wörtlich mit dem Chron. Sampetr. überein-
Rtimme, und durch Höhmers Annahme, dass letzteres eine
Compilation des 14. Jahrhunderts sei, zu seiner Annahme
Tarleitet worden ist. Während also der Pegauer Mönch dem
Programm, welchoE er eich in der Einleitung stellt'), Inso-
fern nachkommt, als er die Vorgescliichto Wiprechts, dessen
Thaten uiid Ableben, sowie die Gründung Pegaua berichtet,
sehen wir ihn, nachdem er In den Besitz der Erfurter ftuelle
gekommen ist, diesem Vorsatz untreu werden. Anstatt die
weitere Geschieht« Wiprechts und seines EClostors aufzuzeich-
nen, zieht er es vor, dio interoasanton Beiträge zur Zoitgo-
sohichte, welche ihm seine Quelle bot, abzuschreiben.
Was aber den Werth der dem Pegauer Mönch eigenen,
selbständigen Naclirichten betrifft, so liegt os auf der Hand,
dasB wir bei der Natur der Quellen, welche seinen Mittei-
lungen zu Grunde liegeu, denselbon mit Vorsicht entgegen-
zutreten haben. In orator Linie gilt dieses für den ersten
Abschnitt; wenn wir in Betracht ziehen, daas der Verlauf
Ton mehr als 60 Jahren, wie aus so Tielen Beispielen her-
vorgeht, durchaus genügt hat, eine Tradition aagenmäfsig zu
gestalten, so wird uns einleuchten, daas Alles, was allein auf
der Autorität der hier mitgeteilten Nachrichten beruht, mehr
oder weniger aweifelliaft erscheinen muss. Weniger Anwen-
dung findet dieses auf die die Gründung Fegaus u. s. w. be-
treffenden Nachrichten des 2ten Abschnittes. Gerade derar-
ttytige Momente und mit ihnen oft durchaus Debousäcliliche
1} C(T. Caha a. a. O. p. ISS.
a) Forschungan XIII p, 33B ff.
338 Wipraihl ■>
Dinge waren in hohem Grade geeignet, in der Erinnerung
dor Mönche fortauleheii , ■wenngleich auch hier Erdichtung
und AuaBchmiiekuiig niclit als ausgeflchloBsen zu betrachten
sind. Noch woniger Mifstraueu werden wir den Angaben
TOn 1101 entgegenzubringen haben. Di diesem Jahre wurde
der einsichtsvolle Windulf Abt von Pegau ; ohne Zweifel ist
er einer der hauptsächlichsten Berichterstatter des Biogra-
phen gewesen. Er wird, was sunächat die Angelegenheiten
des Klosters betrifft, durchauB im Stande gewesen sein. Zu-
verlässiges , Geschehenes mitzuteilen ; aber auch über die
allgemeinen Ajigelogenheiten , über die Teilnahme Wiprethts
au den politischen Ereignissen werden ihm reiche Erfohrungeu
und Kenntnisse zu Gebete gestanden haben. In der Tlial
erweisen sich auch die controli erbaren Nachrichten, die von
1111 — 1116, nach dem Malastab anderer Quellen bemeBsen,
zum grofäeo Teil als richtig und vermögen Anspruch auf
historischen Werth zu erheben.
Dasa der Mönch das ihm gebotene Material seinem Zweck,
der eben darauf gerichtet war zuniichat die Tüchtigkeit und
Waffenthaten seines Helden in das gebührende Licht zu setzen,
dann ihn als Stifter des Klosters , als frommen , der Kirche
ergebenen Mann zu preisen , unterordnete , darf uaa nicht
"Wunder nehmen. Dennoch ist er von dem Torwurf der
Parteilichkeit frei za sprechen: er scheut sich niclit, zu
wiederholten Malen ^) die weniger an erkennen swerthen Eigen-
Bchafteu Wiprechta, seine Unfriedfertigkeit und Streitsucht her-
vorzuheben. Im übrigen allerdings ist dor Beruf des Mönchs
zum Historiker kein besonders hoher. An Weite des Blickes,
an Uebersicht der Verhältnisse, an Verständnis für hervor-
ragende Epochen fehlt es ihm fast ganz ; er übergeht selbst
Dinge , deren Erwähnung gerade in den Kreis seiner Auf-
gabe fallen mussten, lägst Torgänge, in denen Wiprecht eine
hervorragende Bolle spielte , wie die Ereignisse von 1 1 05 und
1123, vollständig unerwähnt,
Wird somit die Geaohiolite Wiproclits immerhin
I. Peg. p. 236 u. 211.
Wipreeirt von QrnitMch.
339
lückenhafte bleiben, treten uhb ferner in den Angaben des
l'egauer Mönches teils unlösbare Eälhsel entgegen, so müssen
wir doch diesem dankbar sein. Ohne sein biographisches
Denkmal würde aith die Kenntnis der Geschichte W^ipreohta
auf ein äuTserst geringes MoTs beschränken. '
Als den Ahnherrn Wipreohta von Groitzsch stellt der
Pegauer Mönch den Herlibo von Brandenburg') hin. Dieser
hatte 3 Söhne, Emelrioh, Fridelo und Herlibo, die sogenann-
ten Harlunger. Herlibos Söhne waren Zuetibor und Wul^
deren letzterer in Pommern eine hervorragende Stellung er-
langte, aber vertricboc wurde und zum. Dänenkönig floh.
Die Tochter dieses nahm er zur Gemahlin und bemiiehtigta
eich nach dem Tode seines Schwiegervaters mit Uebergehung
der Ansprüche der Brüder seiner GemaJilin . des Thrones.
Seine Macht nahm einen bedeutenden Aufschwung , so ge-
langte er durch kriegerische Erfolge in den Besita des Bal-
samerlandes. H"ach seinem Tode aber mussten seine Söhne
Otto, Hermann und Wiprecht, da ihre Vettern in ihr Land
einfielen, die Flucht ergreifen. Wiprecht, der Vater unseres
Wiprechts von Groitzsch, Üoh in das ihm durch Erbschaft
zugefallene Balsamerland*).
Bei einer nälieren Betrachtung ergiebt es sich, dass dieser
Berioht derartiger Natur ist, daas wir auf seine Angaben
nicht das geringste Gewicht zu legen haben.
In der erste« Hälfte des 11. Jahrhunderts, — in diese
Zeit müasten wir die Kegierimgszeit Wulfs setzen — hat ein
dilnischer König Wulf nachweisbar nicht existiert, wie über-
haupt ein solcher dieses Namens nicht bekannt ist. Femer
kann, wie wir sehen werden, das Balsamerland nicht in dem
Besitz Wiprechtfi von Groitzsch oder seiner Vorfahren gewe-
sen sein. Es widerspricht weiter der Bericht einer späteren An-
gabe des Pegauer Mönches, welche dahin lautet, dass Wiprecht
von Markgraf Udo von Stade mit dem im Balsamerland ge-
legenen Tangermünde nebst Umgebung belohnt worden sei,
1) A
8) Ann. Peg,
. Peg. p 2S4.
. 836.
üeoä «ndUg^H
340 . Vifmkt von Qisitucfe.
HoM e« scliHefalich im höelisteD Grade Ku&Deod <
nen, dass, 'nhreod die Tniger djes Staauabanns Seht deutr*
ache, sogar d«r deutschen Heldnmge') entldmte S^unen
fnlireii, in dier 3t«n Generatioti plötzlich «in alaTisclier Xaine
Zaetibar erscbeint, so Verden vir zn dem Urteil gelwigeD,
dais vii ei mit nicht riel aoderem als mit eioem Frodokl
der Fhantone des Möocbes . der Wiprecbb Geschlecht mög-
lichst zo Terherrlichea äueht , zu thim haben. Wiprecht tob
GroitzBch der Ab»tammang nach für einen Slavea zu hal-
ten , ts ihfTi den SpTogaHng eines slawischen Haaptlings-
geschlecbts zu sehen , dürfte daher oller fierechtignDg ont-
behren ').
Wir haben Tielmehr in Wiprecht Ton Groitzscb zu An-
fange seines Auftretens einen Mann su sehen, der in keiner-
lei BeitieJbungr weder an territorialem' Besitz noch an Uaeht
und Bedeutung den gewöhnlichen Herren und lUttern voraii-
Bt«ht. Auf Yeranlassung Mehrer, denen die KachbarschaR
"Wiprechts gefährlich erecbien, so lautet der Berieht des Fe-
gauer Annalisten '), suchte 3<IarkgTiif Udo Ton Stade Wipreoht
aus jenen Geu;enden zu entfernen und bewog ihn , mit ibm
einen Tausch einzugehen, traft dessen Wiprecht gegen Ab-
tretung des Balsamerlaudes *) daä im Osterland an der Eteter
gelegene municipium Groitzsch mit allem Zugehörigen -ran
Udo eihielt. Für Tangermünde erhielt Wiprecht andere Lehftn
in der Nordmark. '
Dieser Tausch ist aber wenig wahradieinlich. — .\i*erfen
wir einen Blict auf die Umgebung von Groitzsch und die
Lage derjenigen Ortechafton, mit deren Besitzern Wiprecht
bald nach seiner Ankunft im Osterland in Streit und Fehden
geriet^), — Teuchem liegt etwa 2 MeUen westlich, Profan
1) Cfr. W. Grimm» lleldensageu 19.
S) Flathe, Uelier Wiprecht von Groitseh. Archiv Tür aücbaiselie (
scliiülite. Bd. III (nlte folge) p 90 fl. Wattanbai'li , DcaCachlondi t,
Bdjiciit,-^qi]sl1en
3) i
I. Peg, ]
336.
i) (jTd commutatione i
6} Am.- Peg. l< 886,
3 Biilssmorum,
Wiprccht V
I OrmtuGli.
341
'/, Meil« südlich, Trebnitz in unmittclburstor Niilie, kaum
1/^ Meiln nordötitlicli , Cäteen etwa */j Meilen noTdÜch von
Groitzseh — , so sehen wir, dase die Ausdehnung des Groits-
Gcher Territoriums eine durchaus unbedeutende war. Das
£alsanierlaud oder der Gau Belesem ') hingegen um&sst das
Land, das von der Elbe östlich (etwa von Wolmirstädt bis
Seeliausen), südlich von der Ohra , westlich Ton der Biese
und Milda begrenzt wird und ein Gebiet darstellt, das der
gaozen Mark Merseburg an Ausdehnung fast gleich kommt.
Das Eingehen auf ein Tauschgeschäft mit so ungleichen
Objekten Ton Seiten eines Manoes wie Wiprecht ist vollstän-
dig undenkbar, Thatsache ist wohl, dass, wenn wir über-
haupt der Tradition nicht den Boden entziehen wollen, Wiprecht
im Balsamerland angesessen war und für die Abtretung seines
Besitjitums vom Markgrafen Udo*) die Burgwart Groitzsch
, fiiMelt, lind zwar zu Lehen, wie aus der Urkunde dos Bischof
Uiuin vom Jahre 1105 hervorgeht ').
a diese Belehnung stattgefunden hat, läaat sJoh nicht
t Bestimmtheit feststellen , wohl während der TOer Jahre.
Gerade diese Gegend aber, in welche Wiprecht versetzt
war der geeignete Boden für eine junge emporatre-
mde Macht wie Wiprecht. Eine tÜrstliche Gewalt bestand
r ebensowenig als in dem Westen Thüringens; statt deren
^melte hier sich eine Anzahl von Herren, die, an ihren
Dflätzen eiucQ Kückholt habend, ein £ist unabhängigeB
ei, ches Leben führten^). Sofort suchte Wiprecht die
ifliohen Verhältnisse seinen Planen dienstbar ru machen,
rch Befehdung und Uebervorteilnng seiner Nachbarn seine
jlbedeutende Macht und StcUung zu erweitern. ÄBein durch
U Mifaerfolg — ■ er vermochte dem gemoinsamen Yordringen
I ihn nicht wirksamen Widerstand entgegenzusetzen —
1) Cfr. Bötiger. DiStesBn- nnd GnugrenKsn. Bd. III p 1?8. 179.
S) Udo der ältere, weluher lOHii starb. C(r. AnDalistaSaia. H. Q. S'
I y 748.
3} in burcwurdio Grttiska ia comitatu Udonii marebionU. A.a
isl dieses Ddo der JUiigcre, walcher HOS starb,
4) Ann Peg. p. 336.
X. " 23
342
WSprecht von GroitisGh.
belehrt, duas dieaea Bein. Streben ein verfrüliteB sei, suchte, j
sem Heil iu dem Auachluss au eine gröfAere Uat^ht, toh |
"Unterstützung hoffend, und floh eu dorn Böhmenherzog,
in nächster Nähe als Inhaber der Mark Meifsen ^) der I
seulant einer solehen war. Von ihm wurde Wipreoht auf-a
ehrenvollstö aufgenommen') und seines Beistandes
Für die Zeitbestimmung dieser Flucht zum Böhmei
zog, die allein auf der Autorität der Pegauer AnnsJea bea
läset sioh nun im Folgenden ein Aohaltepunkt finden,
einer Mitteilung Brunos nämlich^) gingen am Tage ■"
Schlacht bei Flarehheim (27. Jan. 1080) auf Grund von 1
■ sprechungen , durch welche Heinrich IV. einen Teil der B
sen sieh gewonnen, Widekin, Wipreebt und Bietrich, der 6
QeroH, mit vielen Andern zur Fartei Heiuricbs über. -
unterliegt wohl keinem Zweifel, dass der hier erwähnte Wipw
und Wiprecht tou Oroitzsch identisch sind. Kein anderer ä
Namens tritt uns In den Quellen entgegen, andererseite niat
Bruno voraussetzen zu der Zeit, als er sein ^erk f
(1083), dass seiuen zeitgenössischen Lesern die FersÖDliol
Wiprechts , für den er jedenfalls keine nähere Bezeiotu
oder Titel hatte, eben in Folge seiner Anteilnahme oa ^
politischen Ereignissen des Jahres lOäO bekannt wa
Sohlacht bei Flarehhoim nahm aber Wiatislaus tc
thätigea Anteil und zeichnete sich durch hohen Kamm
eifer für die Sache Heinrichs aus *). Wäre nun "Wipreoht ij
jener Schlacht zu Wratialaus geflohen , so würe ea undenl
däsa er auf Seiten der Sachsen gestanden und erst vor |
Sohlacht ihre Sache Torlassen habe ; der Anachluas an "Wia
laua muäste von vornherein Wiprechts Parteinahme auf I
stärkste bestimmen. Unter der nicht unbegründeten Yotä
Setzung der Identität unseres Wiprechts und desjeniger
zu Heinrich überging, dürfte daher die Conibinntion , dasa«!
I) MeiTseD war 1076 an Wratlskus vu
wordan.
a) ADD. Feg. p 33e.
3) Bmno: de bsllo Suonico. M. G. SS. '
4) Ekkehard. M, G, S8. VI p, 203.
irich IV. verll^
WipwcW von ßrnitMGli. $4$
2a Anfang des Jahreg 1080 die Flucht Wipre cht* zum Böhmen-
herzog noch nicht, sondern erst nach der Schlacht bei Flarch-
hoim stattgefunden ha^be, duruhaus zulässig sein.
Wiprecht hat dann wühl eine Zeit lang am böhmischen
Hofe geweilt, um gemeinBchaftlieh mit Wratislaus einen Ein-
feU in die Mark Meif'sen zu unternehmen. Unter seiner Füh-
rerachatt zng das böhmische Heer durch den Gau Nisen und
verwüstete die Gegend von Wiirzen bis Leipzig, wurde aber,
da 'Wiprecht sieh von ihm getrennt hatte, um die Umgebung
Ifelgems zu plündern, bei Wossin, wo die Rückkehr Wiprechts
erwartet wurde, von den Sachsen überfallen und nur durch
das rechtzeitige Eintreffen jenes vor einer Niederlage be-
wahrt'). Offenbar hat sich Wiprecht, da die Verhültnisse ihm
noch wenig Aussicht boten, seine Besitzungen wieder zu erlan-
gen, auch für das Weitere im Gefolge des Böhmenherzoga be-
funden.
Dieser stellte sich mit soinon Böhmen auf Befehl des vom
Concü zu Brixen zurücltkebrenden Königs zu Eegonsburg ')
und zog, während Heinrich durch den HörBelpass über Erfurt,
welches er dem Brand und der Verwüstung preisgab *), seinen
Weg nahm, über Weida ■•) nach deu östlichen Teilen *). Offen-
bar gingen Heinrichs Absiohton darauf hinaus , in diesen
Gegenden die böhmischen Truppen mit seinem Heer 8U ver-
einigen, um gegen die Sauhson einen entscheidenden Schlag
ZU fuhren. Ob diese Vereinigung stattgefunden hat und ob die
Böhmen au der Schlacht bei Mölaen beteiligt gewesen sind,
lÖBst sich bei dem Widerspruch der uns über dieselben berich-
tenden Quellen nicht mit Sicherheit feststellen*), Ist aber
1) Ann. Peg. p.il).
2) Ann. Peg. ibid.
3] Chron. Sampetr ml aon. lOBO Add. St. Petr. Erpli. H. Q. S
XVI p. IS.
i) An». Peg. S41. per territurium urbia Wida transeuntes,
6) Auf diese Weise [asaen sieb die sclieinbar viderspreuheaden B
ricbtB BrnuDS und der Peg. Ann. in Zu£;IU^metI^>lng bringen.
6) Aus den WorUn Brnnoa geht bervor (Ende Cip. 123), dasa d
Böhmen oichl iin der Scülachl beiciligt waren . sondern violmebr er
nach dieser eintrafen , wHhrend nacb dem Bericht der Peg. Ann. d
M4
WlpT«ht Ton Orditncli
dieses auch. Dicht der Fall gewesen , so kann do«h die Nach-
richt des Fegauer Annalisten, das? Seinrich, Dachdem das
Kriegsglück sich gegen ihn entachieden and sein Heer aUer-
orten zerstreut gewesen, unter dem Geleit von Vratislaus und
Wiprocht sich nach Böhmen gewandt habe, ihre Bicbtigkeit
haben; das Böhmenheer mag, wie aus dem Bericht Brunos
hervorgeht, zu spät eingetroffen seio, als dass es noch wiibsa'
men Anteil an der Schlacht hätte nehmen können.
Die im Lager der Sachsen durtjh den Tod Rudolfs «at-
Htehende Verwirrung benutzte Wiprecht , ohne Zweifel vom
Böhmonherzog unterstützt, dazu, seine Besitzungen zurücfcsu-
erobem, was ihm um ao leichter gelang, als Beterich von Teu-
obem, welcher der hauptsächlichste seiner Widersacher gewe-
sen zu sein scheint, in einem Treffen mit Wiprechta Leuten
seinen Tod fand ').
Im Frühjahr des Jahres 1081 nistete König Heinrich eut
Eomiahrt. Zu dieser stellte WratJalaus ein Contingent von
300 Mann, deren Leitung er in die Hände seines Sohnes Bo-
rivoi legte; auf aeine Bitten beteiligte sich auch Wiprecht oa
der Expedition und übernahm dam jungen Borivoi gegenüber
die Eolle eines Beraterg und Begleiters *).
Diese Nachricht haben wir aliein in den Pegauet Anna-
len , und auch hier in einer Form , in der sich ein guter Teil
der controlierbaren Kachrichten als unhistorisoh nachweisen
läsHt *).
BShmen im Verein mit Qeioriuli uud a«inen Tmppeu kämpftet
Chronicou Petersbunanam (M. G. SS. XX. p. 617) baricbtet sog«
die Bölimen alleio mit noch anderen PiLrleigängem Heinrichs
Saebe verrochten.
I) Ann. Peg. p. Slä.
S) Ann. Peg. p. S37. UQmil«ui et uanperatarem.
3) AbgeiiflLBn vün der cbroaologi sehen Verwirrung lüst x,
Pegauer Annalist die Beziebungen des Bäbmenbersoj^ zu KHnig Tb
durch Vennittelung Wiprecbts, der sich mit 60 Mann gegen Znrflcki
tnng seiner Güter im Osterliinde Deiiiricb zur Verrüguiig lu >tell«li
spricht, entstaben. Auf dessen Bat wird ferner so^ar ic
ditioti uacli Itnlieu Wratislaus gegen e°''''sse Bedinguugen — er
pflichtet sich 30O Beisigo zu alellec, Eowie eine Summe van 4000
Silber XU erlegen (vf. Palack]', Geschiclite BnhmcDS Bd. II über
Du
Wiprechl v
^^^1 Soiinocb auliciot mir kein Grimd Torhandca zu sein, der
^^^^u]'eber]iGf[!ruiig des Pegauer Mönches ganz den Boden zu ent-
^^^H^ehon. Was zunächst die Toilnahme dei Böhmen anbetrifft,
^^^^^o ist dieselbe duruhaux wahrscheinlich; Wratielaue, der bisher
^^^ 80 mannhaft Heinrichs Sache verfochten, wird auch zu diesem
Heereszug Truppen , deren Tüchtigkeit Heinrich liiiireichend
bekannt war, gestellt haben. Ein Gegenbeweis ist in dem
Schweigen des Cosmas niubt zu suchen , da dieser die Be-
ziehungen seinea Herzogs zu Heinrich in dieser Zeit sowie das
Singreifeu desselben iu die Keichaangelegenheiten gar nicht
terührt'). Daas aber auch Wiprecht dieser Expedition sich
angeschlossen, welche ihm die weitesten Aussichten auf Buhm
und Belohnung eröffnete, und so der kaiserlichen Sache seinen
Arm geliehen hat, ist durclmus der Lage der Dinge eut-
spreclioud.
Wenn aber auch der Bericht^) Über den Bomerzug, der
mit seinen ausschmückenden Einzelheiten durchaus dem Zwecke
dient, Wiprcchts Tapferkeit und Kriogsthaten zu Terherrlichen,
nicht gerade vom Pegauer Mönch eraonnen ist , so haben wir
CB doch zum Mindesten mit einer bereits sagend urchflochtenon
Tradition zu thun. Der Natur derselben gemäfa mischen sieh
Machrichten , die mit dem Geschehenen in direotem Wider-
spruch stehen , z. B. Wiprecht nimmt Gregor TU. gefangen,
und solche Hachrichten, durch welche ein historischer Grund
Bohimmert, So ist richtig, dass Heinrich nach seiner Krönung
nach Yeronazog^); es tritt uns ferner in dem Bericht
Ersteigung der Mauern Borns *) eine, wenn auch nicht.
in. Feg. I
1) Coomiu erwähnt z.
i Flarchheim nicht.
t) Ann. Peg. jj, 237-
. 3) Cfr Böhmer, Reg
4) Auf Veranlassung
l der Königskro
in Würaburg be-
a dos Wrttlialaos in der SchUcht
-240
p 96.
echts erspähte inr Mittagszeit ein Süldat,
Stelle der Hauer, erltlomm dieselbe and
rzeugl , ätSB die Wächter vom Schlafe üliorwältigl
kohrte et xa Wiprachl zurück, um Ihm die SacliUge zu melden.
ch Wipreeht anter der FBhcung jenes nn die batreffflcdc
Uli bedingte Uebcreinslinimui
entgegen ; allerdings wird -
■wir nicht — in dem Pegaue
Wip recht zugesprochen.
Im Folgenden müesen wir uns dann die im Laufe des
Hittelalters so oft wiederholte Fabel Ton der Mutprobe dea
Helden dnroh eintn Löwen auftischen lassen '). Aber auch
die mit dieser £rzähluDg im Zusammenhang stehenden Naoh-
licbten sind ala unhistoriBüh zu bezeichnen. Empört verläest
Wiprecht den Kaiser; da dieser sich den treuen Manu erhalten
will'), aber durch Bitten und Vorstellungen seinerseits nichts
ausrichtet, beauftragt er den Erzbi^chof von Mainz und andere
geistliche und weltliche Grofso, Wiprecht ihm yeisöhnt zurück-
zuführen. Ihrer Ueberredirngskunst gelingt dieses. Wiprechts
aufgeregter Sinn wird schliofslich durch eine Reihe Ton Schen-
kungen beschwichtigt : die Erzbischöfe von Mainz und Köln,
die Bischöfe von Halberstadt und Münster, die Achte voü Piilda
und Herafeld machen ihm reiche Dotationen. — Bucoo tOU
Halberstadt hat aber als der erbittertste Gegner Heinriuhs sich
nie in dieser Zeit im Gefolge desselben befunden ; ebenso ge-
hörte Siegfried von Mainz in jenen Jahren der Gegenpartei an
und ist nachweisbar an jenem Römerzug obeiiGowenig -wie
Siegwin von Köln beteiligt gewesen. Besal's daher Wiproeht
den Orlagau ^.), welchen letjfterer ihm dem Pegauer Bericht
uaoh Eueignetc, so muss er unter anderen Yeranlossungen in
den Besitz desselben gelangt sein. Dasselbe gilt bezügliob
der Burg Leifsnig, welche nebst Umgebung Heinrich auf VoiS
anlasBung des erwähnten Vorganges Wiprecht zugeeignet ha-
ben soll. Aus dem thatsüchlichen Besitz Wiprechts der in
jenen Schenkungen enthalteneu Guter kann man daher nicht,
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Wipreclit T
847
wie Fliithe thut '), auf doBson Toilnahmo am Zuge napli Ka-
iion schiloTBen '}.
In Gemein Schaft mit Borivai trat dann Wiprechl, nach-
dem beide Yom Eaieer die Erlaubnta eich zu entfernen erlangt
hatten, die Heimkehr an *) und wurde von WratielauB auf die
Fürsprache BoriToi» hin : „es TÜrde ihnen aus der Verbindung
mit diesem Mann mehr Nutzen erwauheen, ais mit einem König
der Buacenen oder Ungarn"*), mit seiner Tochter Judith*)
beKüheukt und vermählt. Als Mitgift erhielt er die beiden
Gaue Nisen und üudissin, beide Teile des Bistums Meifseu "),
deren erstcrer die Gegend vom Erzgebirge abwärts bis ober-
halb Meifsen, letzterer die Gegend zwischen Bautzen, Eamenz
und Görlitz umfasste^).
1) Flaihe b. a. O. p VS.
2) Später Brhiait fernsr Wi|ifodLt «uf dem Utkliitag zu Altslcdt
Dornburg. Ann. Peg. p. 2*0. Anth diese Sthenkaiig isv andurwoitig
"' rabBrit.
3) Ann. Pag. p 240
4) Ann. Feg. p. i41.
5) Di8 GemahliQ Wiprechts, Judith, war eine TuuhtBr der iveitea
Oemahlin WrulisUiui , der Zuslava , welche Wralislnus imcli dem Tude
seioet eclea Oemahlin Adelheid heiratete Aus der Ehe mit djesoi
stammte eine Tochter gleidifalls mit Nameu Jadilh, welche lOSS »Is die
Oemahlin des Polcnherxoüs WlRiiiUm atarh |Cosmu. M O. SS. IX
p. 91). Dosä Zuatava die Mutter der Oemahlia Wiprecbts, welche Coa-
mA« bei der Aufiühlnue der Nachliommen des Wratialans an emShnen
I ivargiaat (p. SO), goBeseu , geht aus dem Calendsrium Pegarienie hervor
in , ßtript, 11 Calend, Sepfemb Zwstislawi regjua umter fundaJrioi»
")■
. liiittger, DiöeeMU- und Gaiigr. IV p. 311 (Urkunde Otto I.
lirOTinciia, hnc est Dalnmincia NIaane . DlcTern, et Hiliana
Budisnin und Milzine sind, wie »nttger (p. i03 anten) nach-
,, ideatiflch.
) Cfr. Bältger a. u. O . lieber Miscn p. 211. — Budissin , Oalra
i Camenti und Görlitz werden in Urkondeu des 11 Jahrhundert»
n pagiu Uilzani gelegen erwiihnt. BStlger p. SOS. — Der Peguner
li (p. S4S) berichtet, im Wipreeht vom Bischof Walriim von Nautn.
m Gau Bntüin nebst 1300 Hufen belehnt worden sei. Dieser
r keilten Fall mit dem Gan Bndissin an ideiitiRcteren. Letiterer
i dem Bistum Meirsen und konnte aumil nicht vom Nanm-
[T Bijchof verliehen werden. Violleicht luibeD wir unter llutsin Ann
SIS WipMAtvM ONiteeb
Allerdüngs wird diese Ehe^chlieraun);, wuli-fae anderweitig
iMstätigt wird *}, in jene Jahre m verlegen sein , nilein ob ei«
onter den UmstäDden , die yom Fe^uer Möucli bEnctttet wer-
den, Tor sich gegangen iät, möge dahingestellt blräbeo.
Thatfiäclilich besafs "Wratislaus die Mart Ueifsen bereis
Hüit dem Anfange des Jahres 108t, wo sie Ekbert vou H.<üd'
rieh rV. zurückerstattet wurde, nicht mehr*). Andererscitfi
sehen wir spät«r wirklitli Wipreclit in dem Besitz der erwähnten
Gaue : 1 1 1 D sah er sich genötigt, um die Freilassung seines Sohnes
8U erlangen , Nisen und Budissin Heinrich Y. auszuliefern '),
Eine Sehentung dieser Gaue von Seit-eii des Wratislaus an Wi-
prccht mag daher in der Weise stattgefunden haben, dass 'Wra-
tislaus jetzt, als Ekbert von Neuem die Fahne des Aufruhr«
ergriffen und somit abermals seine Beicbslehen , die Mark
Meifaen, verwirkt hatte, seine Ansprüche auf dieselbe er-
neuerte, seinem Schwiegetsohn es überliefe, dieselben zur Gel-
lung zu bringen. Der Kriegszug in die Mark Keifsea im
Jahre 1087 *), auf welchem die im Gau Js'isea gelegene Burg
Guozdeck wiederherge stellt wurde und auf welchem Wratia-
laus' Sehn mit den Sachsen, offenbar Ekberta Leuten, zu käm-
pfen htitt« , hdt wohl eine Unterstützung Wiprechts , der reiit
Ekbert in Conflict geraten war ^), im Auge gehabt. Als dann
zum zweiten Male Ekbert durch ein Fürstengericht zu Quedlin-
burg 1089 seiner Güter und Lehen für verlustig erklart *) und
die Mark Moifson vom Kaiser an Heinrieh von Eilenburg über-
^.üdlich von NaDinhurg gelegeae Bntice , daa lieulige BeutiU , lu ver-
1) Cosmua IX p, 34, Äiin. Siuo, M, G, S, S. VI p. 693.
e) CIt. Gieaebrec^ht , Deutacha Saiaergeachichte III gi, 514.
S) Ann. Feg. p. 851,
4] CoBDifts p. 93.
5) Ann, Peg. p. 24!- Die kriegeriachea BezieLnogen Wiprechts aa
Ekliert werden hier unter dem Jahre 1080 bericLlot, Da von Ende
iiiosm Jttliros au das VarhSltnia Ekbetts iii Heinrich sich frietllioh «O
gsstalten beKHiin, wird diese Nadirleiit in diDacn Zusammcnhaug xa ver-
C) Cfr.
, Febr. lOSn aus üegensbnrg, SohnltOS,
Wipraeht »
340
tragpu wnr , ^vird os gesühohmi sein , driss in Riloksitht uuf
Wrati-iftUB Wiprecht von QroitzHcli der Besitz der erwähnten
Gaue von Heinrich IT. bestätigt wurde, eine Mefsrcgcl, die
die Unzufriedenheit des Eileiiburgers kaum erregen konnte;
■wenigstens erscheinen beide im Anfang 1090 in einer Urkunde
neben einander'}.
Ich glaube mich in dieser ConibinatioD , 'welche wohl den
einstigen Ausweg bietet, diese durobaus dunkeln Terlialtniase
zu erklüren , im 'WoeenÜichou au Flatbe*) anschlieJaen £u
Wollen wir daher annehmen , dass Wipreelit durch seine
yermahlung in den £eeitz der Gaue Niseu und Budiesin , dass
er foraev nach der Komfahrt in den Besitz von Leil'snig ge-
langt i:4t, so werden wir zugestehen müssen, das« er um dus
Jahr 109Ü eine MBchtstelhing oirinahm, welche über die der
gewöhnlichen Grofsen bei Weitem hinausging. Eine Üeihe von
^Ichden und ZerwiirfnisBen, in welche er mit seinen Nachbarn
sickalt wurde, blieb bei der Eifersucht derselben') auf
ffipreOhta Erfolge und der Streitsucht des letzteren*) selbst-
rsläadlich nicht aus.
Ist aber auch Wiprechts MaehlauwachB den benachbarten
1 Anstofs gewesen , eo müssen wir doch die N'ach-
ijeht des Fegauer Mouches, dass 1090 Wiprecht auch dem
ir Heinrich wegen seiner Erfolge und seiner Besitzzu nähme
Jafiihrlieh erschienen sei , dass Heinrich deshalb ihn von der
iffel seines Glückes zu stürzen beabsichtigt habe ^), als un-
jhtäg bezeichnen. Wie sollte Heinrich in einer Zeit, wo er
. langem Bingen die hauptsächlichsten Widersacher zu
p. 391.
1) U. Februar 1090, Schötlgen, Nachlese -v
on OliErsathsen
Icortun Vero Wiclerti.
i) FUtha p. 93. 101.
3) Aon. Peg. p. 342,
4) Ann. Peg. p. 911. Pam iupHdeas et in
malia lusuata
ig- P- 836. So i. I). unlBrnahm Wipraelit ei
en PlünderuBf.
« Umgegend von BelgarQ nud geriat dabei m
Marligrsf He
Bfliot, A, Peg, p. SU.
B) ADD. Feg. p. 2*8 sed etiam ipsi imper
lori videretnr
lis eumqne a ^tlltu lantao felicitutis mulieljiiUr
evertere.
350
Wiprecbt 1
1 OroiUicb.
Bndeii geworfen, aus derartigeo Orunden gegen eineu Grofsen
TurgeliCQ , der in den engsten Beziehungen zu dem ihm eo
treu ergebeneu böhnÜBchen Hause stand, der selbst ihm wich-
tige Dienat« geleistet ? Und wie hätte andererseits der be-
rechnende Wiprecht Hieb einer wichtigen Stütze seiner Stel-
lung, der Gunst des Kaisers, berauben aoUen ? Zudem finden
wir Wiprecht im Anfange des Jahres 1090 in einer Urtunde
aus 8peier im Gefolge des Kaisers '],
Es verdankt vielmehr wohl diese Angabe ihre Entste-
hung dorn Zusammenhang mit dem Folgenden, in dem, wie
wir sehen werden , eine Annäherung von Seiton Wipreohte
an Kortwieb von Magdeburg und Werner von Merseburg- be-
richtet wird. Hat aber auch eine solche ^stattgefunden , so
ist damit keinerlei Abwendimg Wiprechts von der Sache
Heinrichs ausgesprochen. Hartwich, der in den 80er Jah-
ren mit Burkhardt von Halberstadt zu den erbittertsten. Geg-
nern des Kaisers wählte, war bereits seit 1089, wenn auch
■vielleicht nicht aus innerer TJeberzeugung , auf Seiten des
Kaiaers''); dieses muss auch im folgenden Jahre noch der
Fall gewesen sein , da er im Beisein seines Suüraganes des
Bischöfe Walram von Naumburg, jenes entschiedenen Verfech-
ters der kaiserlichen Sache '), und des Merseburgers Älbuin
die Weihe des Grundsteins von Fegau vornahm. Auch Wer-
ner hat sich in jener Zeit aller Agitationen gegen den K&iaer
enthalten.
In dem drückenden BewuTstseJn seiner zahlreichen Ver-
gehen und Missethaten nämlich — so lautet der Pegauer Be-
richt - — , in dem Gefühl, der migerechten Sache seinen Arm
geliehen zu haben, begiebt eich Wiprecht zu Hartwich von
1} U. Febr. 109D. SchöUgen , Nachlese u. s. w. p. 394 ; s. ohen.
S) Hartwicb erscheint neben Werner von Merseburg in der Aecb-
tungsarkunde Ekberls van Msiriieii aua dem Jaliie 108S (Frani t. Hieris:
GrODt Chulerbook der Grave von Hallaad. Tom. I p. 73); ferner in
der beceilB orwKhnten Urkunde nus Speier vom 14. Febr. 1090. Aufser-
dein cfr. die Briefe Heinrich IV. und des Papstes Urb«n von Hartwich.
Cad. UdUr. ISS. ISO.
0] Wklratn wurde im Anfang des Jahres 1091 von Kaiser Heinrich als
tllscliuf von Mnumborg eingesetEt. Cfr. Chron. Gozecense. M.G. SS. S. ad
unu. 1090. •
■ WlprWllI TOD dH^lMdi.
351
Uagdoburg und Werner von Merseburg, um vor ihnen Biifeo
thun. Er wivd Ton ihnen nach Rom gewiesen , um zu
des Papstes Verzeihung zu erüehen. T)toser ') schickt
k ihni (üe Bufäe nicht allzu leicht zu machen, zu dem
tatron der Spanier, nach dem Grabe des heiligen Jacobus,
I ihm die Weisung zu Teil vrird, zur Sühne seiner Frevel,
L deren erster Linie die Brandlegung der St. Jacobskirohe
1 Zoitz steht, ein Kloster zu Ehren des heiliges Jaeohus
a erbauen. In die Heimat zurückgekehrt, schreitet Wiprooht
fort 'zur VoÜfiihrung dieses Geheilses und beginnt, nach-
lin geeigneter Tlatz gefundeu, den Bau des Klostora
^^fiU, unweit GroitZBCh.
Waa diesen Bericht betrifft, so ist es schwer zu entschei-
, inwieweit demselben in den hauptsüchlichsten Momenten
a geBohiehtUche Thatsache zu Grunde liegt. Allerdings weht
rchjone Zeit, nach dem Anatoben der gewaltigen Eriegsstürmo,
nZug, in dem wir eine Gegenwehr gegen die thateuchlichen
Sttliohen Mifsstünde, die unyerhiillt iu dem Kampf der Parteien
uTage getreten waren, Bebenmiisaen; auch Wiprecht kann von
a Beetreben, von dem Bedürfuie, eich des höchsten Heils
rtd Segens zu versichern, ergrifi'en worden sein; allein dem
^nüber liisst dich mit Uecht die Möglichkeit geltend maclien,
H der obige Bericht im Laufe der mehr als sechzig] iihrigon
[adition sich entwickelt haben kann. In diesem Berluht
l durch ihn gerade wurde einmal die Bufsfertigkeit, Fröm-
■ägkeit und kircMiche Thütigkeit des Stifters des Klosters
gebührende Licht gesetzt, andererseits erschien die
itung als eine Eingebung einer hohen kirchlichen Auto-
^töt, Motive, die in vielen anderen Traditionen, z. B. in der
ihardabrunner , mafsgebend gewesen sind , unter deren
iufluBS hauptsächlich, was den ersteren Punkt anbelangt, der
fegauer Mönch in reichem Mafse steht.
I) Damsls war io Koni nicht ürbsn 1-, der frühere Legat, und Bi-
lu>r Otto von Ostia, saadern der kaiserliche Clemens. Yomusgeäetzt,
fff»M dem ganzen Derieht, streng genommen, ThatsauLen IU Orunde liogen,
BD wir hierin einen weiteren Beweis, dais Wipreeht durcli Aiinähe-
[SniBg an Hartwich und Werner, sowie durch die Wallfahrt nach Rom,
dem Kaiser feindliche Strömung gofUhrt worden ist.
3Ö3 WiprecU r
Trotzdem uber liegt kein genügeudcr Gnmd vor, dun
JJericbt lunzustofeen. Freilich haben ■wir auch danu nicht
die Gründung Pegaus allein aus Gewiss ensbedenken Wiptechts
herzuleit«n. £s iüsst sich nicht annehmen, dass gerade «inen
Uann wie ihn nicbt greil'borere Int^resaen geleitet, wie so viele
andere Grolle, dass ihm die Bedeutung der Klöster entgangen.
Gerade diese waren ja in hohtm Grade geeignet, den wacheeu-
den Herrschaftsgebieten Zusammenhang zu geben, vor Allem
in denselben der Kultur einen Weg zu bahnen, TlrbarmachuDjf
und Bewirtechaftutig des Landes einzuleiten; in den ÄebtoD
und Mönchen ferner fanden die Herren die Schreiber, deren
sie so sehr bedurften , oft auch gute Satgeber und gewaodto
diplomatiaehe Agenten.
Nachdem, wie bereits erwähnt, im Jahre 1091 durch Er z-
biBChof HartwichundBiBchof Walram von Naumburg die Weihe
des GrundBleina vorgenommen , wurde der Bau des Klosters
begonnen, zu welchem AVratislaua von Bölunen eine Beisteuer
von 70 Mark Ueferl« und an dem Wiprecht selbst und aeino
Kriegsmannen — letztere sollen sogar ohne Hülfe der Maurer
und Steinmetzen den Bau vollendet haben ') — thätig waren.
1094 \vurde die letzte Hand angelegt, nachdem zuvor
Wiprecht aus dem Eloster Schwarza in Franken Bero mit
noch 3 andern Brüdern hatte kommen lassen. 109G wurde
die Einweihung des Klosters vom Erzbischof von Magdeburg
in Anwesenheit der Biachöfe Alhuin von Meräehurg, Walram,
Eaelin von Havelberg, Wiprechts, seiner Gemahlin und sei-
ner Söhne vollzogen*), eine Feierlichkeit, bei welcher "Wi-
piechts Gemahlin Judith in prangendstem Festschmnok er-
flchien ; Wiprecht aber machte seinem neueratandenen Klo-
Bter eine Beihe von Schenkungen, indem er ihm zunächst die
an dem Kloster liegende civitas, femer die Dörfer Hilpertdts
und Boraten und 9 Hufen in Stonse zueignete.
Allerdings ist Hartwicb in dieser Zeit, um die Mitte des
loten Deccnniums, wieder im Lager der GegoskaiserÜBhei
1) Aqo. Peg. p. 2H. sine murcenarioruni fit labora.
2) NiuDlnus Vau Sjgen (TbQringUcbe GeschicbtsqaellBn Bd. iL 4
Wege!« p. SfiS) setzt diu Weihe das Klosters io das Jnhr 1094.
"Wipracbt von Qroitisch.
353
Ll&ätig, aber daas in dem Umstand, daas er von Wipreclit
B Klosters als Erzbischof — ■ wir ■wissoii nichts
Evon einer zweiten Absetzung Hartwichs') — herangezogen •
jrde, gleichfalls nicht eine Entfremdung "Wiprechts von
l^fler kaiserlichen Partei zu sehen ist, dafür spricht ein schwer
f in die Wagschale fallendes Zeugnis : 1 097 wird Wiprecht
I Anbetracht seiner treu geleisteten Dienste von Heinrich
Bit Gütern belehnt '). Auch lassen die engen Beziehungen
i Wratislaus von Böhmen . der bis ku seinem Tode gegen
n Kaiser in unerschütterlicher Treue Terharrte, der Umstand
I dass Wiprecht, wie dieses das Verfahren gegen den
jneda beweist, durchaus bemüht war, nicht in die Ungnade
i Schwiegervaters zu fallen '), den Einfluss, welulien er
L Hofe desselben als „Erster imter den Freunden"') eia-
tioahm, nicht zu verscherzen , die Auffassung *), dass Wiprecht«
['Verhältnis zu Heinrich in ein feindliches umgeschlagen sei,
1 unrichtig erscheinen. Wiprecht mag wohl allerdings! zwi-
äien dem Kaiser und dessen geistlichen Widersachern, deren
a Verhältnis indessen bei Weitem nicht so schroff
n dem vorhergehenden Decennium, eine Art Mittel- -
Stellung eingenommen haben: für eine, „wenn auch weder
^ilötzlich noch schroff eingetretene Entfremdung" vom Kaiser
gSsnen auch die folgenden Ereignisse nicht sprechen^).
Dass nach dem Tode des Herzogs Wratislaus das An-
fohen Wipreehts am böhmischen Hofe etwas gesunken sei,
Fwie es Flathe scheint, geht aus nichts hervor. Nach dem
UlITode des Bischofs Cosmas von Prag zieht (1098) Braeislaus
1} Hartwich wurde 1085 votD Kaiser tbgeielEt und bekleidete seit
plOBS sein Ami wieder.
S) Wipreclit erhält S ia dem Dorfe Scartap ia der Boigw&rt SkSln
, dumit er diese eiaam treuen ViLiallen Naincni Vi sie
Oderweilig zueignen könne. Scbnltes, Dir. diplooi. 1 p. SlO. Si'bättgen;
a Wicberti. Sepu-ataiiEgabe, Cod. ilrplom. p, 3. Sdele territiuDi qnia
B Wicberto nobia situm perspeiimas,
3) Cosmas p. 94, noicns ut in oiiquD socerum inum oS^udercI.
5) Flatlie a. u. O. p. 104.
G) ibid.
3M
Wlpraeht TOn Gro!t«ic}i.
Wiprecht als einen klogon und aoharfblickenden Mann, dor
Charakter und Lebensweise der Böhmen durclischaut habe,
■ der nicht allein die Laien , sondern auch die Cleriker von
Grund aus kenne, zu Kato '). Auf seinen Vorschlag wird
Hermann zum Biachof erwählt, der dann zu Regensburg Ton
Heinrich mit Bing und Stab bolelmt wird. 1100 schickt
dann Bracielaus den Bischof Hermann nach Mainz, wo Hein-
rich das Osterfest zu feiern beschlossen hatte, damit dieser
einerseits die dem Kaiser schuldigen Geschenke überbringe,
andereraeits vom Erzbischof die Weihe') empfange. Da Wi-
precht gleichfalls Pflichten an den kaiserlichen Hof rufen,
wird Hermann seinem Schutz und Geleit anvertraut. Wir
sehen also, dass Wiprechts Beziehungen zum böhmischen
Hause die alten sind, dass er andererseits auoh in dieser
Zeit als Vasall und Anhänger dos Kaisers erscheint ä).
Erst die folgenden Ereignisse können uns, aber auch nur
anscheiuend, berechtigen, eine nähere Berührung Wiprechta
mit den Gegnern des Kaisers zu sehen.
Wiprecht hatte, wie wir sahen, sein Kloster ursprüng-
lich mit Mönchen aus dem Kloster Sehwarza besetzt. Indes
gestalteten sich die Zustände unter dem Abt Bero , dessen
Unachtsamkeit und geringe Befähigung zu einer solchen Würde
schon zu Anfang seiner Wirksamaeit in l'egau in einem Vor-
fall zu Tage getreten waren*), hinsichtlich der Frömmigkeit
und Disciplin wenig erfreulich^). Nach Beros Tod wandte
sieh daher Wiprecht an den Abt Marcward von Corvey und
wuaste ihn zu bewegen , den gesinnungs strengen , fromm«)
M.G. S8. VI. p. 731,
Buo. Da der EribisohuC BathHrd
wurde auf Geheira Heinrichs oiit
1) Casmss p. 105. Ann. Suo.
2) Coiman p. lOG. a magistru .
mall vertrieben in Erfurt weilte, '
stinunnDg alter Saüragaae der HAinzer Eirclie, Dcnnaiin VOD dem ta-
wesendeii Cardinal Bupert geireilit.
3) B. November 1099 eraciieint Wipreclit in einem Tauschbriaf iwi-
scben den BiscbÖfen Johnnti von Speier und Kuno von Worms, Cädex^
Anhnltinus l p. 129.
i) An«. Feg. p. 244 u. 245 (oben).
5) Ann. Feg. p. 24G. quia coenoliii sui Status ac religio t
Wipreeht v8n OroitMei.
355
VTindulf nebat einigen Brüdern, deren einer, Ludiger, der
spätere Abt von Reinsdorf, zum Prior ernannt wurde, nach
Pegau zu schicken, damit dieser hier mit, der Hirschauer Disci-
plin — Corvey war mit Hitschauem besetat — neues Leben
in da» uneultivierte, bildiingsloae Kloater bringe '). Abt Win-
dulf wurde dann tod Wipreeht zu Erzbischof Euthord nach
Erfurt gebracht und empfing von diesem die Weihe , eine
Mitteilung dea Pegauer Mönches, an deren Wahrheit wir
nicht zu zweifehl haben ^).
Es waren nun allerdings die Hirschauor, wie bekannt,
in erster Linie diejenigen , welche immer von Neuem den
Aufstand ^egeo den Kaiser und seine Anhänger schürten,
die, den religiösen Zug der Zeit ausbeutend, durch ihre Er-
scheinung und iliro Predigten das Volk au ihrer Strömung
fortjiureiasen verstanden. Allein dass in manchen Pällen mit
ihrer Einführung eine Einführung kaisorfeindlicher Elemente
nicht zu identificieren ist, lehrt uns die Gründung von Beiu-
hardshruan °).
Wenn daher Wipreeht jetzt einen in der Hirohauer Dis-
-oiplin und deren Bestrebungen aufgewachsenen Mönch an die
Spitze seines Einsters setzte, so haben wir auch hierin kei-
noBWega einen Umschlag seiner politischen Gesinnung und
Stellung zu sehen. Die Einsicht, dass unter der Leitung
eines Mönches von dieser thatsächlicla wohl diciplinierten, ernst-
lich auf eine Besserung der herrschenden Zustände bedachten
Kegel seine Stiftung den gedeihlichsten Fortgang nehmen
werde , ist wohl einzig und allein mafsgeboud für Wipreeht
Auch aus der Weihe Windulf s durch den kaiserfeindlichen
Buthard haben wir keine engeren Beziehungen Wiprechts Eu
diesem Manne, der offen, aher in dieser Zeit (1101) durch-
1) adhnc rndem, iDrormem, iocultum.
Ann Peg. p. B*6.
8) Ann. Peg. p. 2«,
3) Ludwig der Springer besetzt von
oruherein sein« Stiftung Rein-
hardsbrunn mit Hirachauern, ist aber in d
erer Zeit durciiam liein Gegner
Heinricbs, lässt von diesem jene Stirtuiig
owie die nnf diEsdbon beiBg.
liehen Privilegiea bestätigen, (Cfr. Scbultes
Director. dipl, Bd. I p. BOB.)
356 Wiprecbt ToA OrdttMch.
aus vergöblich eine aufständische Bewegung ia Sachsen und
Thüringen in das Lehen zu rufen bemüht wst, herzuleiten.
Die Vollstreckung dieser Weihe durch Ruthard, den Primas
von Beutächland, war, Üo Wiprecht sein Klostet unmittolbox
dem Papst unterordnete, eben durchaus erforderlich.
Als dann in Sachsen 1104 abermals wegen der Besetzung
des Magdeburger Erzbistums eine neue Conspiration zu Stands
kam , als diese auf Betrieb Ruthards , der mit Paschalis tti
Unterhandlung trat, und nach dem Abfall des jungen Hein-
rich Ton seinem Vater') immer gröisere Dimensionen an-
nahm und angesehene Herren Sachsens und Thüringens, wi« -
den Pfalzgrafeu Friedrich ^) tou Summers euburg, Ludwig dea
Springer') und Otto von Ballenstedt, in ihre Kreise zog, hat
WJprecht der alles ergreifenden Strömung sich nicht ange-
schloBscn *). Allerdings zeigt die Bestätigungaurkimdo des
Klostera Pegau von Paschalia^), wie bereits hervurgehobeo,
auf das Beutlichste, dass Wiprecht in keinem Gegensatz m _
der päpstlichen Partei stand, allein die Ereignisse des folgeiw \
den Jahres (1105), vor Allem der Aufenthalt Heinrichs bei
Wiprecht, lassen nicht z\Feifeln, dass Wiprecht an don TTu-'
trieben der gegeniaiaerlichen Partei nicht beteiligt gcmr^
Ben ist
1} Heinrich IV. zog nach Sachasa, um den dortiguii Äufatand iH>!
eratickeu. Bei Fritzlur Terliel'i ihn sein Sohn und flah nath Baiem.,
3) Giasebrecht, Dantache Kaisergeschiet te 111 p. 1142.
3) Vermutung Flotot; Heinrich lY. Jl p. Stil.
i) Wiprecht erscheint als Zeuge in einer Crliundo des Jungen I
Heinrich am 13. August 1103 in Aachen [Laeomhlet, UrknadeDblM
Gcsuhicht« des Niederrbeina Bd. 1 p. 169). Indiction und Aligi
Ordinntion Heinricli V, (ordinatiunia eius XUI alatt IV) si
Acchtlioit der Urkaudc ist sehr in Zweifel au zieheu. Stumpf (^
kaniler 30CI6) i>t der Ansicht, daas dieselbe, wenn sie £cbt Ut,
Jabr IIOG gehSre ; mit welchem Rechte, leuchtet mir nicht e!
IndiotioD noch Ordination passen nuf dienes Jnhr. Auch dUrfta j
Tttn Lültich, der treuste Anhänger Heinrich IV., schwerlioh. 3
Zeit sich im Gefolge Heinrich V. aufgohiüten haben.
5) 30. Januar 1104. Aun. Peg. p. SIS ahne Angabe das
Schottgon, Leben Wiprecbta , cod. dipl. p. 4, Die Urkunde ist
antzcu, wie die Indiction und die Jabreazshl des PotitlficiLts bew^
Wiprwht ron GroitHdi.
357
Nach den schimpflichen Vorgängen
licli halte sich Heinrich lY., an seinem Schicksal verzwei-
felnd, als Flüchtling zu dem Böhm onh erzog BoriToi '), der
seinem Bruder Bracislau» gefolgt war, hegeben. Ehrenvoll
nahm Borivoi deu Unglücklichen auf, die alte Treue des
böbmiachen Uauaea gegen ihn bewahrend. Seinem Wunsche
gemäfs geleitete er ihn hierauf durch aein Land bis auf die
Höhe des Erzgebirges und vertraute den Verlassenen dem
Schutze seines Schwagers Wiprecht an*). Bei ihm hielt sieb
Heinrich IV. eine Zeit lang auf). Wiprecht aber ersuchte
durch Gesandte den jungen König Heinrich um die Erlaub-
nis, dem Kaiser bis anm Rhein hin freies Geleit gewähren
au dürfen , wa« ihm vom König gestattet wurde. Von Wi-
precht geleitet, zog der alte Kaiser dem Rhein zu, durch
Sachsen *), „obgeich er hier eo viele heftige und mächtige
feinde hatte". ÜeboraH liefsen sie ihn ruhig ziehen und
geleiteten ihn sogar ehrenvoll *).
Es ist schwierig, die Beweggründe zu erkennen, welche
"Wiprecht zur üebemahme einer so BChwierigen und zweifel-
haften Eolle bewegen konnten.
Es mag wahr sein , dass seine Handlungsweise nicht
auf einer im Unglück sich bewährenden persönlichen Treue
gegen den Kaiser beruhte , es mag ferner zugestanden wer-
den, dass ihm in Anbetracht der immer mehr wachsenden
1) Barivoi war seibat mit Hülfatruppen vor Kegensburg zngegeD.
Die Vita Henrici (cap. 9) gisbt sti , daas neiarich sich ta den Bfibmtn
begeliBn, trotxdem si« ihn kuri vorher verlmitseD. Nach Cosmui ergrüTen
die BöhmcD die Flucht, als »ie sicli von den Uehrigen ^ Loopold, Die-
pold, Berengar — Teclasüea aaben. Jedotifalb ist Borivoi an dem eigsnl-
liulien Verrat nicht beteiligt genesen, bat eich nur zur recbtau Ztit
der Gefaiir zu entziehen gesucht, Cosmaa p. 110.
S) Cosnimi p. 110. Annale» Gradlcetutes, M. Q. SS. XTli p. £48. in
3) Ekkehard. M. G. SS. VI p. S09. Audiens interim roi patrem suuni
»päd Wicbertum — esse repertam usqae ad Ehenom Uli ducatnm ad-
miniBtrari penuisit — lioc euim per legatas ipse aappllcabat.
i) Coamas 110. indc per Saiouiam transiens.
5) Vitu Ilenriei: nbi quamris iDfealoa et Tortes tDimicDs haberet,
per eos tarnen et ab üs usqiie ad Bbesum bonoriSce deductu9 eit.
X. 24
n
368
Erfolge der gegen)caiE«Tli«liEn Fan«) der Teitere AofentliBlt
Heinncbi! in aeinem Gebiet för <eiae «igene Sielterhcit G«~
&l1ii briogsnd erschien, oüein die AaBkastntg Ftatfae«, weicHo
aach Floto za teileii scheint '), äass Wiprecht gerade dur<^
jenes Geleit den Vater dem ptüchtTergeeseiteo Sohne ia di«
Honde geliefert, ihn Terraten habe, ist entschieden inig-.
Veahalb hätte deaa Wipraeht, wenn wir seitens diese« ainea
Treubruch, etwa eine Vereinigung, eine Terabredimg mit dem
juDgen Eonig Keinrich durch jene Gesandte annehmea woHeo,
den Kaiser nach Mainz getuhrt, dessen trengesionte BörgüischxR
schon lange auf sein Erscheinen geharrt, die ihn in einem Schrei-
ben *) ihrer Treue und Hülfe Tcrsicherte, ihn tlehetitlichst b»t,
seh ihrer Not anzunehmen ? Warum hätte er ihn, der vor-
läufig aller Strdtkrafte und jedes gröfeercn Anhanges er-
mangelte, nicht dem Sohn und deiisen Anhängern sofort aoa-
geliefert? An einen Verrat Wiprechts ist nicht i
Ebensowenig haben wir einen solchen im Folgenden i
nehmen.
Nach jenem schimpfiichen Trugspiel nämlich, wtüA
die Einkerkerung des Kaisers zur Polge hatte — ohne Zwq
ist bei diesem Vorgang Wiprecht aus der Umgebung «
Vaters entfernt worden und so in das Lager des SoboM j
kommen — tagte ') in Mainz eine glanzroUe Versau
als plötzlieh der Bischof Ton Speier, der Kerkermeister {j
Gefangenen, mit der Botschaft: der Kaiser sei bereit a
danken, erschien. Man traute den Worten des Kaisers a
Deshalb wurde ein Abgesandter nach Bückelheim gescb
tun die Auslieferung der Beichsinsignien zu erwirken — n
dieses war Wiprocht von Groitzsch. Wir kennen diese ft
Wiprechts aus einem Briefe *) des Kaisers Heinrich selba
den König Philipp von Frankreich, in welchem Heinrich bei
tet, dasE einer der firofsen, Wiprecht, zu ihm gekoi
1) FUlhe p. 106. Cloto, Heintich IV. u. s. Zeilaltsr f. 387.
a) Cüd. UdBlr. 213.
3) Giembrecht , Kaiscrgesch. 111 p 719.
i) Diflsen Brief briugt Siegebert von Gembloiu. U. G. S3. W p'.i
371). Wo ichildert lii demselleu Ileiudch IV. numentlicb die Tredl
keit Wtpiechls? Cft Potite, Uic Uurkgr&hii van Meiraua p. 8G4.
Wiprechl von Oroitwcb.
t ihm erÖf^iet habe, dass or nicht hoffen dürfe, aua der
t entl&ssen su Verden, wenn er nicht die Beich«iiiaignlen
I und der Regierung enteage , wie es die Furstffli
Bb unterliegt wohl keinem Zweifol, daas dieser Wiprecht
1 Wiprecht von Groitzsch identisch sind ; allein ihm einen
1 der Bchimpfliohen Verräterei zuzuweisen, sind wir
Sita bereohtigt. Ihn gerade hatte man wohl mit einer *
1 Aufgabe betraut, weil man ihn, der ku dem alten
1 persönlichem Verhältnis stand , lur die Erledigung
inelben als die geeignetste Persönlichieit betrachtet«.
Wollen wir aber Wiprechts Verhalten überhaupt diesen
»en gegenüber in der rechten Weise verstehen, so wird es
inen Blick auf Wiprechts eigenartige Politik bm
3 wir sahen , schloss dieselbe keinen auagespro-
men Qegenaatz zu den Widersachern des Ecusere in sieh,
; aber, ohne dass sieb eine Voranderung oder Abweichung
ihweieen liers , eine durchaus kaiserliche Färbung. Fiei-
1 lässt sich durebaus nicht behaupten, dass dieselbe allein
I Vasallontreue gegen die Person Heinrich IV. entsprang :
r das Gedeihen dieser Tugend war jenes an Willkür und
losigkeit so reiche Zeitalter kein günstiger Boden. Wi-
scht hat eben, wie alle Grofso in den Kämpfen jener Periode,
B Beweggrund geleitet, die Rücksicht auf den Vorteil und ihn
■besondere, wie wohl viele Anhänger des Kaisers, weiter die
EDfihuDg, die üeberzeuguiig , dass eine Durchführung eben
c Politik, ein consequentor Anschluss an das Reichsobei-
bipt zu der Stärkung und Befestigung seiner Uacht und
dlung am meisten beitragen würde.
Auch Ludwig der Springer hat von diesem Gesichtspunkte
, wenngleich nicht mit solcher Folgerichtigkeit, seine poli-
Hhen Maferegeln getroffen ; und in der That müssen wir ge-
then, dass gerade diese Känner die Sachlage mit richtigem
t aufgefasst, die Verhältnisse in der für sie und ihre Be-
1) quidnin priQfipum Wicbertu», dicens nullum vilae meae esse con-
e uttn GOQtrndictiDDc etiam regui iosignia redderem ai
^Inotate et Imperio pnocipum.
360 Wlpr««MT
Etrebungen eTsprieftiHcheten Weiee äeh dienstbar su maelMn
verBtandem liaben. Heinrich IT. war ja der Uann, der, wenn
auch seine Gegner kriegerische oder sonstige Erfolge über
ihn davongetragen hatten, immer von Xeuein zum Soh^yert
griff und jene Erfolge wirkungBlos zu machen wusste, der,
wenngleich zuweilen im Einzelnen und im Kleinen verza-
gend, im Grofeen eine aufs erordentliche Kraft und Yeaüg-
•keit zeigte und es dahin brachte, dasä — abgesehen toh
den letzten Ereignissen seiner Begiemng — alle Beatrebungen
der gegen ihn sieh auflehnenden Gewalten mehr oder weniger
erfolglos blieben. Die HofEnung, Jass er zuletzt doch Sieger
bleiben, ihnen aber dann Belohnungen erwachsen würden,
mag einen Wipreobt, einen Ludwig geleitet haben.
Jetzt hatte der alte Kaiser die Beicheinsignien ans den
Händen gegeben, auf die Begierung verzichtet. Heinrich V.
war an die Spitze des Eeichs getreten. Für eine Sache,
die dem Abgrund offenbar entgegeneilte , einzutreten , dazu
konnte eine Politü, die kein höheres Ziel kannte, als den
eigenen Vorteil, keinen Anlaas finden. Wenn daher Wiprecht
sich jetzt an Heinrich V. anschlosa , sich ia den Dienst sei-
ner Sache stellte, so braucht das noch nicht den Yorwurf
des Verrats zu begründen. Noch bei Lebzeiten des alten
Kaisers aber ist Wiprecht im Dienste der Partei Heinrich T.
an der Gesandtachaft, durch weiche dieser dem Papst Pa-
sehalis Mitteilung von den Vorkommnissen in Deutschland
machte und ihn einlud dahin zu kommen, beteiligt^).
. In den ersten Eegierungsjahren Heinrieb V. sehen wir
Wiprecht häufig im Gefolge desselben und regen Anteil an
den Eeichsangelegenheiten nehmen. Neben den Vertretern
der alten Geschlechter acheint der Emporkömmling , ebenso
wie ein Hermann von WJnzenburg, eine einffussreiche, ange-'
sehene Holle am königlichen Hofe gespielt zu haben. Att»
2. Mai finden wir ihn in Mainz um die Person des Eönigs
1) Ekkehftrd. M G. SS. VI, p, 233 u. 231. Wipraiht wicd mit
deu Uebrigen von Ada,tliDrt, eioem AnhXDger Heinrich IV., bei Trident
Wiprecht von Oroitiscb. 361
B urkundlichen Zeugen einer Gütetrestituienuig '), kurze Zeit
unter den Gesandten , welche der König dem Fap«t
s entgegenschickte *), der von dem gallicani sehen Klo-
, der Stimmung des französischen Königshauses be-
Btigt, zur Entscheidung der Investiturüroge ein Concil in
lyee anberaumt hatte. Zu ChalouB an der Mam^ trafen
r Abgesandten Heinriehs und der Papst zusammen ; bei
r Sntachiedenhcit , mit welcher die Tertreter der könig-
i Sache auftraten, verliefen die Unterhandlungen resul-
Kit den Mitgliedern dieser Gesandtschaft traf Hein-
a Metz zusammen (25. Mai, Wipreoht unter den Zeugen
; XTrkunde dieses Datums ^)) und zog von da über den
i nach Sachsen , um von hier aus in die böhmischen
phältnisse einzugreifen*). Die in diese Zeit fallende Kr-
ing Adalgots, eines Neffen Wiprecht», auf den erzbischöf-
n Stuhl Ton Magdeburg, welche ungeachtet des Verbotes
; Laieninyestitur , das Faacbalis in Tioyes erlassen hatte,
( sich ging, hat wnhl nicht ohne Rückeicht auf den ein-
Kreiehen Oheim stattgefunden.
T/Tas die böhmischen Wirreu anbetrifft, so hatten diese *
1 Grund darin, dass im Jahr 1107 der Herzog Borivoi
rob eine Partei der unzufriedenen , an deren Spitze sein
BEener Bruder W^ladiGlaus und äeiu Tetter Zuatopluk stan-
i Throne gestol'sen und an seine Stelle Zuatopluk
Stoben wurde ^). Borivoi nahm daher seine Zuflucht zu
inig Heinrich und versprach demselben zu Merseburg eine
! ^), wenn er ihm sein ihm entrissenes Herzog- '
, zurückerstatten würde. Daraufhin be schied Heinrich
Ifetopluk zu sich und liofs ibn zu Goslar , als er seinem
fehl Folge leistet«, sofort, ohne irgendwelche Bechtferti-
^g seinerseits aDüubören, in Haft nehmen, während er
1) Cod. Anhalt, ed. v. HEiBemauD I. p. 133.
2) Annales Colonienaes maiimi, H. O. SS. XVII p, 716, 717,
y 3) Hartine, Collectiu I p. 613.
I i) Ann. Col. in SuxoniaQi vadiC eipeditionem in Boemiam duct
f-S) Cosmas IX p, 111.
[ 6) Cosmns p. 111^ immensa Bori Et argeati piooiittit ae datum
362 W^fMtovM «Ml>Hfc
Viprecht von Uraitzsch mit der HisaiaD betrnnt« *), s«in«A
wrtriebeneii Schwager BoTiToi in lein Hersogbim zumckzn-
fofareo ond iim wieder anf den Thron zu hehen •). Aber wah-
rend die königiichen Terfagungen dadorcli zo Schiuiden mil-
den , dass Zuatnplnks Sehwager Otto die Heintkefarenden plötz-
lich äberäel , so dnss fioriroi sein Heil in der Flucht suchen
moaste , nusate andtirerseita Zuatopluk durch dm Tersprechen
crtner Summe Ton 10,000 Uark ^eine FrtQaaauiig su erwirken,
sowie dch die Aneikemiuag von Seiten Ueiuriehs als B>ihineii-
berzog za Terschaffen ; ja ZQatoj^oks Begiehirogcn zu dem
König nahmen sogar einen {reondäcliaMichea Charakter an :
HeiDrich hob (1108) Znatopluka Söholein aue der Taiife«).
BoriToi war also vom König aofgegeben ; alle Bitten WipreohU
bezüglich der Wiedereinsetzung desselben blieben erfolglos*).
Unsste aber selbatveratändlich das sq zweideutige Ver-
halteo Heinrich», die anf die verwandtachaftlichen Beziehongea
eines seiner biiher ibm treu ergebenen Anhänger so wenig
KUckncht nehmende Politik , deren Hanptmotir offenbar war,
i;.Aiiti. Hild. HG. SS m ud ann tl07
i) FI»ll« läsM dfn Angaben der Podetbarner Qoelle (Annslea Patbep-
brnnneBMa. insain mengest eilt von Scbeßec-Boichonl p. HS) mwider
Borivoi in Go>Ur kJiigend nnd hid Hülfegesnch dorcb Verspnclien vun
GeseheBkea DDIenl&taend vor Helorjeh erscheinen. Dmaa die EntsebGidBUg
der Evischeii Borivui and Zualopluk schwebenden Angelegenheit in
HerHcbarg alali gehab t , äasa sich ZouEopIuli hier dem Befehle Heinrichs
fetaiti BBstelll habe (cfr. Giesebrecht. Kaisergeschicbte III p. 760), ist
wohl nicht richtig. Die Nachricht der Paderbnrner AnnaleQ . dass der
eine der böhmischen Kronprileadsnlea aaf die Kunde run der AnkBun
des KSnigs erüchrecki davon geflohen sei, ist selbstverständlich Ruf Zttk-
toplDk XU beliehen. Warum hatte Dorivoi im Geruht der guten Sache
und im BewnrstseiD, an seinem Schwager Wiprecht vor dem Bichtcrstnbl
Heinrich» eioeD wannen Verteidiger lu babeo, erschreckt fliehen sollen}
Zudem stinde die Annahme, dass diese Naebrichl anf Borivoi za besiehan
■ci , mit dem Dericbt des Cosmss in directem Widorspracb Borivoi erhioll
dann sein IJeizogtum in Goslar snriick (Ann. Patherbrnnu. : ducem 1)««-
mlao Goilariae constituit) , was durch die Hildejheimer Aunileu (rodnci
QasUriaa) beitKtigt wird
8) Cnimaa p, 112.
4; Ann. Pog. p. 150.
duroh Segiinstigiiiig und weittre Verwickelung jener böhmi-
Bcben Thron Streitigkeiten die eigene kaisevUclio Autorität su
bufestigen, Wiprecbt auf das Tiefsto verlelzen, so haben diese
Vorgänge nicht das VorhältiÜB Wiprechta nu Heinrich in ein
_£uadllßhes umzugestalten Termocht.
Wie vorher aelien wir Wiprecht an den Heereasügen Holn-
I Teil nehmen. Am 30, Sept. 1107 erscheint er als ur-
tndlioher Zeuge in Eorvey ' ) und hut sieli dann der Expedition
^en Bobert von Flandern , welcher Eroberungen auf deut-
ihem Boden zu macheu strebte, un geschlossen. Ber Eeldzug
1 bald glücklich beendet. S<ihon Mitte üecember kehrte
anrieh nach Lültich zurück. Hier finden wir Wiprecht der
iecheidung über die Sache des Ahtea Hermann beiwohnend
d persönlich in Gegenwart des Königs in den Gang der Ver-
Uidlung eingreifend; die anwtsendea Archidiakoaen undübri-
) Kleriker weigern sich mit jenem Hermann als einem Ge-
L verhandeln. Da ruft in Gemeinschaft mit dem
äBohof von liegensburg Wiprecht ') ihnen die gebieterischen
Jf^örtezu: „Euch ziemt es mit dem Exoommunicierten zu einer
ratung itu^ammenzutreten , damit ihr ihm den Hat erteilt,
n der Sache, dorenthalben er ex comrouni eiert ist, nach-
ine Weisung, die eofort befolgt wurde. Am 28. De-
mber hielt sich dann Wiprecht im Gefolge des Königs zu
I auf»).
ns, At>ii, P^iderhr p &!'»
E) Kndom gesta KbliHtani TniOonaniinm. M. ». SS.' X p. 271. Tudc
s de ptincipibus nomine Guiberius do iuxU Albiro.
3) Acta imperii selecta, »ua Böliinors NaehUss p 69, Wiprecht et-
I als lotervenient iii 2 kätiiglichen Urkunden TOm 1. Nnvomticr
SOT (Schultes, dir dipl. I p S33), deren eine in Hnhlhausuti , die an-
Tennetadt susgeitellt ist. BEidB Urknudtn . wolche ßtuiupf
usler 3010, 3011) in das Jalir 1106 setat, sind, wie Posse
k'hgrnl'Bii vuu Moilieii p 361) nittbwiiiat, nicht Originale, soadoru Ko-
vielleicht aufli uii;ht gelälscht Am S, November war TIein-
ll In Kfiin. Cfr. Stottipf (Reiciäkfinzler 3O30| Am 38, Ducomher iie-
Ulgt Ilfliarich V. in ciuec Crkutido , i» welcher Wiprecht aU Zuugo
Goslar eine Schenknng Hiigoa von Wiirda an das Bistum
a Aeclitlioil dieser Urkunde iat aehr aawalirjchcinlich, Cfr.
an. Cod, Anh. i p. 133- Stumpf 30S4.
364
Unpredit y
Ob Viprecht mit denr König aus den Theimechen Gegen-
den nach Sachaen gezogen ist, oder vorher allein in die Hei-
mat zurückkehrte, läeet sich nivht feststelle'' Am 30. Mai
1108 macht Heinrich aiif den Eat Wiprechts und anderer
f Ürsten eu Merseburg dem Bistum MeiTseu eine Schenkung ').
Im Spätsommer desselben Jahres sohoü wir Wiprecht ais Teil-
nehmei an dem gewaltigen, gegen Kahnani Ton Ungarn unter-
nommenen Heereszug, welcher fast sämtliche deutsche Fiii-
Bten und GrofeeD vereinte, der mit stolzen Hotfaungen begon-
nen, bald ein für König und Eeich ao ruhmloses Ende finden
sollt«. Am 6. September erscheint Wiprecht neben Ludwig
von Thüringen in einer bei lulln auägestellten königlichen Dr-
kunde. Am 29. Sept. wird er als Wicpertus de Thuriugia vor
Pressburg erwähnt*). Atn Weihnachtsfeat desselben Jahres
hielt sich Wiprecht mit seinen beiden Söhnen am königliohen
Hofe zu Miünz auf, Ton wo ihn die Botschaft von dem Ab-
leben der Judith zurückrief.
Sei es uns aber erlaubt, an dieser Stelle einen Blick zurüok-
zuwerfen auf den engeren Kreis der Thätigkeit Wiprechts,
Gerade in Abt Windulf hatte Wiprecht einen Mann ge-
funden, der seinen Hauen und Entwürfen in der umfassendsten
Weise entgegenkam.
Zunächst war es das Kloster selbst, dessen et sich an-
nahm, das er in jeder Weise zu heben bemüht war. An Stelle
der von seinem Vorgänger getroffenen dürftigen Einrichtung
der Offioinen baute er bessere , nachdem er die früheren Ge-
bäude zerstört. Die Zahl der Brüder vermehrte er bis auf 40
und noch darüber hinaus "). Sodana widmete er sich mit
vollem Eifer der Aufgabe, die allgemeinen Zustände durch Ur-
barmachung des Bodens und durch rationelle Bewirtschaftung
desselben zu fördern. Sumpfige Gegenden liefs er austrook-
nen, unebenes Land ebenen und von Gestrüpp säubern ; den
Urwald liefs er stellenweise ausrotten und schuf auf diese
1) Cod. AnhaU
S) Meiller, Rugflsten
p. 135.
8) Ann, Peg. p. 247.
a Qaiise Babenberg p. 11.
r Markgrafon und Ben
Wi|)rocht TOD GroItMcli.
366
B Ackerland. Er gründete femer das von ilim benannte
' Abtsdorf an der Wira (NobeulluBB der Pleifse) und Wolftiz
(ebenfallB an d. - Wira).
Es ist nun bezeiclinend für 'Wipreclit , wie er das Kul-
turwerk seines eifirigen Abtes imterHtütBte und weiter aus-
dehnte.
Ein der Merseburger Diöceae zugehöriges Stück Land liefs
er nämlich pllügen und urbar machen und siedelte eine An-
zahl Zänkischer Bauern , welche or aus Trankes kommen
liefs, auf demselben an, indem er dieses Land ihnen als erb-
liches Eigentum, mit der Weisung, dasa Jeder dem neuerwor-
benen Beaita seinen Namen Terleihe, überliefa. Eine EeiUe
von Dörfern verdankt diesen Anordnungen seine Entstehung.
Zugleich erbaute er in Lausigk, welches auf jenem Gebiet lag,
ein Kloster, welches Pegau untergeordnet und der Pfarrort der
neuentstandenen Dörfer wurde.
Die uns vorliegende Bestätig ungs Urkunde ') des BisohofB
Albuin von Merseburg, betreffend die Zehntonahgabe der neu-
entstandenen Dörfer an das Pegauer Kloster, zählt deren 17
aui^ von denen folgende, wenn auch nicht mit absoluter Sicher-
heit, nachweisbar sind; Kahnsdorf (Scadorf) zwischen Borna
und Groitzseh , lausigk (Luziki) , Ballendorf (Belanesdorf),
westlich von Lausigk, Drossdorf (Drozisdorf) zwischen Borna
und Oroitzsch, Meisdorf (Moisdorf) c. 1 Meile westlich von
Altenburg, Zeschwitz (Seouice) siidwostJich von Zwenkau '),
So verstand es also Wiprecht durch Kolonisation dieser
Gegenden seinem Territorialbesitz einen nicht unbedeutenden
Zuwachs zu verschaffen , während er andererseits zu Beginn
jenes Jahrhunderts, welches das Werk der Germanisioruag dos
1) Ann. Pog. p. 247.
2] Id der Urkunde ist die Indicdon Manh (13 statt 13) ; die An-
gabis der OrdioBlion, welche sieh selljslverstKndlicli auf Albuin (ctr. Chron.
apisc. Merseburg. M. G, SS. X, 186) nidit auf llBinrich V. beaieLt (Bchnl-
tes, Dir, dipl. I, 230) ist riclitig, Ein otfcnbarur Irrtum des Cunclpienten
der Urkunde ist es , dass De die Dörfer als zwischen der Wira, und
Schiiaudor gelegen Erwähnt, wührend mehrere auf dem reehlen Ufer dar
Wir», zwischen dieser und det Mulde liegen,
366
Wiprw&i T
I Gtvicntk.
Otteuf in so berromgeiMler Weüe CäTdeni $aQt« , luiu Tnr-
rücken des deot&thea Elämentes nii^t unveseatlich t>eilruf ' ).
Im Jahie 1 IÜ4 wandle dum Wiprecfat eiccB Abgesandtes,
Sumenä Luve, nach Kom, am Tom Papst PascfaaUs ti&s Kloster
Pegau be:itäligen so Ibsspd *) (0. oben''. In der Ton PascbalU
BOfge« teilten Urkunde iriid das Kloster für alle Zeit«ij unter
d»! Scb-utz de« apostolischen Stahles ge:^tellt, vährend Wi-
precht aich die Togtürecht« über das Kloster Torbeh^lt und
bezüg^ch dieser festgestellt wird, dass nach dem Ableben -
Wiprechtfl diese auf den männliclien Erstgeborenen seiner
Xachkommenschaft , wenn er dasu würdig- sei, übergehen
sollten, dass aber, wenn die Nachkommenschaft ausstürbe,
es dem Abt zustehen sollte, einen Vogt zu erwählen: -MaTs-
regeln , die uns belehren , dass Wiprecht alle nähere Ab-
bängigkeit und Beeinäussong seines Klosters von auTsen her
ausgesehloBsen, den Einßuss auf dessen Leitung und innere
Angelegenheiten ungeteilt in seinen Hunden ruhend wünaohte.
Wie es kommt, dass das bereits 1096 vollendete Elostor
erat in dieEem Jahre officiell bestätigt und unter den riimi-
schen Stuhl gestellt wurde, ist nicht einzusehen; keinesfalls
aber haben wir hieraus auf ein gespanntes Verhältnis 2wi-
Bchen Wiprecht und dem Papst zu achliefsen.
Ebensowenig wie über Wiprechts Wirksamkeit nach
auTsen und sein Eingreifen in die allgemeinen Angelegen-
heiten werden wir vom Fegauer Annalisten über die Ereig-
nisae des Klosters in den folgenden Jahren in Kenntnis go-
setfit. Erst mit dem Jahre 1109 nimmt er die Darstellung
wieder auf.
Heinrich V. nämlich feierte das Weihnachtsfest in Uainz,
ll Da» Vorkommen vcin Ortsuamon wie FraBkeahsyn (»wisthen
Rochlili und I.BUsigkl und trinkenan (nordweiUicIi von Gera) -weist
darauf liin , dass ^vbnu frübei oder später Shbliche t}eberaiedeluiiBeii
rränklscbur Bauccn iu jene üslliclie Gegeuden slKttgefaiiden balieu.
2) Wie Urkaade bringt der Pegaiier AiiuBlist obuo Angabe des Da-
tiiniB, S. SchÖttgen. Leben Wiprcthls, Cod. diplom. Indiction und An-
(jube des Pontilicnls des Papsles PasthKlis iBieeu, dass die Urkund« 1104,
nicht 1106 ftuagestflill ist, dass der Sclireibar statt IV, VI geschria-
ben batte.
WipNdil 1
[ eine BlattUcli<] Iteihc' von Grofsen zui^&niinengekcir
Auch Wiprecht hatte äch mit seinen beiden Söhnen
ßprecht und Heinrich eingestellt, vrie bereits ohen erwähnt,
1 plötzlich die Trauerkunde von dem Tode der Judith,
Ui^e am 17. December auf ihrem Täterlichen Erbgut Bautzen
pechieden war, zurüofcriet Nachdem Wiprocht Eilboten
mageschickt, welche seine Anordnungen uhorbringen aoll-
, traf er gleiuhzuitig mit deu höhinifthen Verwandten zu
I ein, wohin nach t^eincm Befehl der Leichnam gebracht
). Im Beisein der Bischöfe Alhuin von Merseburg,
■klram von Naumburg und des von MeiTsen wurde aladonu '
ter grofsen Klageu die Beisetzung der Judith im Eloster
Hgau vorgenommen, worauf Wipreuht nicht verfehlte, um
1 Andenken seiner Oemahiiu zu ehron und für das Heil
■ ßeele zu sorgen , dem Kloster eine Reihe von kost-
I Gegenständen zu schenken , welche indessen zur Ab-
Wungazeit der Annalen nur noch teilweise daaelhst vor-
en, da sie, wie der Annalist anglebt {Ajin. Feg.
b S4B), teils bei einer Hungersnot verausgabt, teils zur
Werbung Ton Gütern benutzt worden waren.
Auch den Hülisbedürftigen , deu Wittwen und Waisen,
^enüber zeigte Wipreuht seine MUdthatigkeit.
TJober den Tod seiner Gemahlin mag sich Wiprecht
|dd getröstet haben. Bereits im nächsten Jahre sehen wir
sich um die Hand der reichen Kunigunde von Beich-
lögen, der "Wittwe des ermordeten Kuno *), des Sohnes Ottos
1 Nordheira , bemühen *). Zwar zögerte diese eine Zeit
mit ihrer Zusage , aber da ihre Besitzungen den Ein-
en der Nachbarn ausgesetzt waren und sie hauptsächlich
i der Willkür zweier ihrer Vasallen, Edelgers von Ufeld
1 Christians von Boten bürg , die als die Mörder Kunos
1 Pegauer Mönch bezeichnet werden, viel zu erdulden
mtecliless sie sich auf Grund einer mit den Ihrigen
jnen Beratung, dem bejahrten Wittwor ihre Hand zu
3^ Wipcacftt rrm GnäiaA
Ttaahen '}. ZugLaeh wrtane Tipreelit die EuBgDoide >■
bewegen, OtTK Toeiun! i>i^ii«iMm SaoMBS ■hi™* w SlteateB
Sohae WipediC m v^obm. Tater imd flokn -nrion an
Ib der Th«t. £ub IfTiiiiiiiliTwiKiwiij. ist itenos l
t tuntnetmäBäfe TTebereü-
t dar ab Ha fiiiiiili] stSib^
ibr Täksüdc» Erbgut Eullen
ie BeveggiÖBide, welcbe Wipredit
Siad vir awar n»^ ober üe Ansdeh-
I BibbaäU BBtaTictit«e >),
SP tat dencUe dne ZvöM denxt^ gewcata, daee Viprecht
la deai "™-"^-— *- flu "»Mifbiia aa» w«saitlidte TergFötse-
nag Msoar TTi iiiliiiin,iiii mh. Andar^nöts aratste d£T Um-
rtand, d>ae er daich jene Qaint sa den uigcaefaeostm ncb-
Adtcn TIniii'imi in TerwandtealialUieiiie BeziehitBgcn Ctmt, for
Qu), den EmporköaimfiBg, nugoaeän Ttd TerLockendes in sieh
gdififfwen, ihm als eine Föidemas enaee Ajudiens erechei-
Um die:3elbe Zeit TenBeltrte ödi aneh Wiprechtj Slacht
nocb. dadnicb, dasa Dun die gesamte Erb^diaft des ihm
t) Ann Pcg. p U9.
t) liofm pstrinwBiinn obtiscnst.
3) Du« BäthSagen so dem viCerlielwB Rrtigat d«r Koaigiuid« ge-
h9n hal, Bnd nicht AlladUlbesitx deter nta Koribeioi pweten . wonif
BBQ Mb dem Bcfiunm Sbdos achtiersen möclile , geht darsus hervor*
dafs IK9 BeichliitgCD and Scheidi^en im BesiU Oedoi. des iwülea
Gcill«hl* der AdeU. also des SlieTntecs der Knnigniide, sind. Lunbarl
H. G. SS. V. Bd. nn 1089.
i) W!pr«eht nide durch die Ehe mit der Knniguide mit Atbreelil
von BallouCadt, dem Gemahl der Adelheid, der Schwester Konigundeiu,
wtrmhwtgnt (eh. Ann, 8»io «d. um 106J a 1069); ferner tr«t er la
Ulrich von WeimBr-Orlamaode (Ana. Sua p. 693), m den Nordheimern
Dod 4eD ihm beiUMititrWten Klenbiirgein (Knnigaadens Halter Adelm rsa
Hrkliiinl w» HUJt Ihrer iwuteo Ehe die Unlter neinriEb 1. tdo Eilen-
liarft, <1i( Hiirk([r*r«ii vm Heirien, deuea jagendlicLer Sobn Heinrich IL
d*ni*l* Hirki{r»r vna Meihen wm) in verwaodt3eh»ftIithe BEiiehungen.
WiprMht von OnltMcb. 3<j9
Terwandten „sehr reichen" Vieo von Vizenburg zufiel, über
desBon PerBönlichkeit und verwandtsohaftliclieB Verhältuis zu
Wipreeht nichts feststeht, der aber, wenn er mit dem in
der Urkunde von 1097 >) erwähnten Vizic identiacb ist, ein
Lehiisinann Wiprechta war *). Mit dieser Beaitrvergröfserung
überiam Wipreeht auch die Fürsorge und OheraufHioht über
3 Klöster; über das wahrscheinlich von der Kunigunde gegrün-
dete Oldiälßhen^) und anderereeita übeT ein dicht neben der
Vitzenburg gelegenes NonnenkloBter *).
Da in den genannten Klögtem hinsichtUch der Die-
^cdplia und der Beligion sehr miasliche Zustände eingerisgen
ren, trat Wipreeht sofort mit der Energie und der "üm-
loht, welche er den Pegauer disciplin arischen Verhältnissen
igennbsr gezeigt hatte, für die Herstellung der Ordnung
Den Abt Lupert von Oldisleben , unter dessen Leitung
B Kloster gesunken, setzte er ab und an seine Stelle den Abt
PFindulf von Pegau ein, der mit voUem Eifer sich des ,Ter-
khrlosten Klosters annahm. Aber da dieser der Leitung
Teier Klöster seine Kräfte nicht gewachsen fühlte und des-
olb die Befürchtung hegte, dass dem Kloster Pegau Schaden
L'Brwachsen möge, wandte er sich an den Abt seinea Klosters in
Korvey und erbat sich den Hilinua, dessen Tüchtigkeit ihm
n seiner zeitweiligen Thätigkeit als Prior des Klosters Pegau
I) geholtes, dir. dipl. I p. 210. Sdidtt^en , Vita Wiberti, cod.
^pl. p. 3.
g) üebor diese Erbschaft bfirichlel anfser den Ann. Peg. (p, 360)
th Nicölans von Sigen tThüriiig. Geschichtsquellen II p. 208).
3) Die Grändnog Oldislebens nird tod Nlcolaos von Sigca (p. 267)
d van deii ReitihsrdsbriiDnor ADDalen ^Tbüring. QeachichCsqu eilen Bd. I)
Hin Ludwig des Springera, dar Adelheid, iüBOHchriebea } in-
meo lassen die Giiterschenkungen, irelche Kuniguude dem Kiostar machte
' (ctr- Scbultes p, 213, 215, 286), ferner die Flirsorge ihres zweiten Ge-
mahles Kuno , welcher dem Abt Priederich die Leitung des Klosters on-
TErtritute (Chron. Gozecense. M. Q. 88. X p. 148), sowie der ümsUnd,
dass Wipreeht thatsächlich die Vogteirechte besars — er erscheint als Elo-
stei^ogt in einer Urknnda vom 11, Fabr. 11 9A (Schgltes I p. 875) — mit
grofser WahischBinlichkeit vermaten , dass Oldislnben eine Gruudung
der Suuigunde resp. Kaooa ist.
i) Hie. r. Sigen p. 268. propo id css'rnm,
310-
hiDreieliend bek&nnt mr- Tu desMn Hiade vmd« £a 1
Umg de« KlosUn Oldüleben gdeft.
Eiu noch eoef^schere« Tor^hm eibeüdite £e Di^
ttftltaiig der Zustände de» YiixenbargeT Nonacnkloften.
Ii«tle die Lege dea ElfMten TersnlxMnng zu anerlmbtes 1
kehr swüclia) den Sonnen and den Bntsleoten geb«
soeh hatte in neaeiter Zeit eine Sichle Fiiedrichi t
feld, de» Stiefr&ten Wiprecbt«, welche in das Kloster c
treten mx, bewMideFen Anstols erregt *). In Anbetndtt di
hieb daher Wiprecht die Xonnen sich aus dem Kloster «
nen , daaa .,nieht aie den Ort , velchen IMener Gottes n 1
und Frommen bewohnen könnten, wrätei ohne Natsen n li
gen inne hätten" ').
Anf den Bat de« fÜEebob Otto Ton Bambeiig I
den Bau mnes Klosters onfem der Borg an der ünstint^
ednem Orte, welcher Bünsdorf hieb ^ loco qui djehnr B
torph) und besetzte dieses mit Uönehen. DnnA Tei
seines Abte« Windulf bat er dann den Abt tos Kerrej, I
den Lndiger, einen Haan Ton aiugeseichnetar Geeüumj
tigkeit, welcher der erste Prior in Pegan geweten Vd
«ehicken , damit dieser die Amtswörde des neuen i
kleide *).
Mit diesem Bericht Aea Peganer Annalisten t
wesentlichen die Angaben de? Nicohras von Sigen*) ä
um intofern findet eich eine Abweichung, als Nicolana 1
Sigen berichtet, Wiprecht habe in das frühere Koi
t) Nie. <r. Sigen. Ana Pcg. p 96g.
t) Aon. Peg p. 350: com ipaa fuBlIste cnmqa« wUeganuD *
■mmBTO tibtrt>te nobiliutü abateas
3) A"" Ptg. p tbO
i) ibid.
5) Nie. r Sigen p !69 Oboe Zveifel beruht der Bcriclit dM
lau Ulf eiDU alCCD Aarteiehnang ; dieselbe «ird in seine E
Min, alt er 3 T Wochen aJa Prior in Beimdorf weUte (ef Hie. T. I
p. 490) Es liast iitb nicht DacbweiKO, dass Kicolaiu ass den Pc^
Annalen oder aas siner am diesen bei^leiteteo Qoell« gesehöpfl ll
Die Darstelloni; ist sachlich irie sprachlich Ton der der Pcgmoer A
unsbtiKDgig; einen Anhang bielei nnr diu: autoeioi loeom
Benediotiner-Mönche eingeführt; erst später habe dann aus
MaBgel an Wasser und ■wegen der Höhe des Berges Abt Ijudi-
gor die Mönche in der Niederimg der Uustrut zwischen 2 Dür-
fem angesiedelt und so das Kloster Eeinsdorf^) mit Hülfe
Ottos von Bamberg und Wiprechts erbaut.
Am 25. März 1121 eignet König Heinrich V. dem Stifte
zu Bamberg die Abtei „Vizinburgh" an der Unatnit mit allem
Zugehörigen zu. Es waren demnach 1 121 in Vilzenburg noch
Mönche. Es dürfte daher beziiglioh der erwähnten Differenü
der Angaben der Nachricht des Ninolaus der Vorzug gebüh-
ren. Wie es kommt, dasa Heiurich V. eine Terleihung des
Klosters vornimmt, ist nicht einzusehen. Otto von Bamberg
übertrug dann die Vogteirechte über die Güter, mit welchen
er das Kloster Keinsdorf dotierte, dem Grafen Ludwig*). Es
hat ilieses also nach 1121, wahrscheinlich nach dem Aus-
sterbeu derer von Groitzsch, stattgefunden.
Hatte aber, wie wir sahen, die Einmischung Hoinrioh V.
in die böhmischen Händel, welche einen den Wünsohen und
Inturessen Wiprechts zuwiderlaufenden Absohlusa gefunden
halte, das Verhältnis Wiprechts zu Heinrich nicht in ein
ieindliubes umzugestalten vermoeht, so sollten die Eroigniase
dea Jahres 1 109 einen voUatändigeu Bruch Wiprechts mit
dem Reichs Oberhaupt herbeiführen.
Im Jahre 1 109 nämlich unternahm Heinrich V. an der
Spitze eines aus allen Teilen des Uoiches zusammengeset^-
ieij Heeres einen Zng gegen den Poleuköuig Boleslaua; auch
Wiprecht von Groitzseb hatte sich auf Befehl Heinrichs mit
2000 Manu der Expedition angeschlossen '), ebenso wie die
Böhmen unter Znatopluk au deraelben beteiligt waren. JDer
Heereazug sollte jedoch bald beendigt werden. Während
1) 1
.rf HQ der Unalrut unweit Vitzenburg . uiclit lu verwech-
. a MeUeo oberlmlb Vitxeuburg biii Arteni gleiGhklI& an
3) Eine Beteiligung Wiprechts
373
Wlpreohl VAU Ortintueb.
namUch das kaiBerliche Heer vor Qlogan lag und dieses he-
lagerte, ereignete ea sich, da«s Zaatopluk bei aeinor nächt-
lichen Heimkehr von einer Verhandlung mit dem König von
dem Eisen eines Mörders durclibohrt wurde, der, wie Coemas
berichtet, tob Johann aus dem Hanse der Wassowec, nach
des Peganer Annalisten Angabe von Wiprecht, der dio Be-
fürchtung hegte, Zuatopluk schmiede mit dem König gegen
ihn heimliche Pläne, zu dieser Freveithat angestiftet wordea
var'). Da eine allgemeine Bestürzung um sich griff und
die Böhmen bald nach jenem Ereignis die Efickkehr nach
Böhmen antraten , mufste ea Heinrich für das ratsamste hal-
ten, das Feindesland zu räumen. Er beechied daher Wiprecht
zu sich und forderte ihn auf, die Führung des Rückzuges
zu übernehmen. Wiprecht erklärte sich bereit, aber nur
unter der Bedingung, daes sein Schwager Borivoi den ihm
gebührenden Thron wieder erhalte. Dem Zwang der Ver-
hältnisse sich fügend, willigte der König ein*). Nach er-
folgtem Eüukzug führte daher Wiprechts ältester Sohn, Wi-
precht, den Borivoi, der auf die Kunde von Zaatopluke Tod
Polen Verla sa(
gehen hatte, a
zurück, ohne
sich i
24. December
f Widerstand
aber war v
Inthronisation Zuatopluks
eiuem Schwager Wiprecht ba-
ll 09 in seine Hauptstadt Prag
zu Btofsen ').
in den Böhmen etaer bei der
ihnen eidlich bekräftigten Be-
stimmung zufolge*) WladislauB auf den Thron gehoben wor-
den. Einer Vorladung Heinrichs zu dem Reichstag in Regens-
burg ^) Folge leistend, war dieser, auf dem Wege dahin, eben
im Begriff in Pilsen dos Weihuachtsfest zu begehen ^1, als
ihn die Kunde von jenen Vorgängen, der Wiedereinsetzung
Cfr. Ammles Basen veldenses. H. G, SS. Jtvl
lino Zaedepolc inter snos Airtivo occidilnr.
1) Aqq. Pag. e
), 103. dui lioamic
2) Ann. Peg p
3) Coamas p. HS. nemine realste
iBtns sc dam Prngam reduiit
4) Coamas. Nam cum Zaatopluk
5) Dieser war Ruf den 1. Januar 1110 featgeactxt,
6) Cosnms p. 117.
BoriToia, traf. Sofort eilt er nach Prag aurüok, findet aber 1
idie TUore verBchloa
i Bach BruzDica,
flickt er in der Eb
prelches dieser Bori
JPlänkeleieti wird to
{|)ald entscheidet sich dt
muss mit den Seinen s
)B und nimmt nun seiuen Uarsoh über [
Da, als er eine Anhöhe erstiegen, er-
le das Heer Wipreehta des Jüngeren '),
)i zuT Hülfe heranführt. Nach kurzen
beiden Seiten das Gefecht aufgen*
Glück zu Ungunsten Wiprechts:
li in den Schutz der Mauern Frag«
teurüekziehen "). Wiihrenddem hatte Wladialaua durch Gesandte
i König Heinrich, der io Bamberg das Weihaachtsfost be-
Qg, sein Ausbleiben entschuldigL'a und durch sie dem König
■600 Mark Silber versprechen lassen, wenn er ihn in dem Be-
B«itz der Herzogswürde, welche ihm von seinem Druder Borivoi
raf Anstiften Wiprechts eotriaBen sei '), anerkenne. Zur
Schlichtung dieser "Wirren hielt Heinrich sein peraönlichea
Eingreifen für geboten; er erschien daher in Böhmen und be-
^chied durch die beiden Markgrafen Diepold und Beringer,
welche er voraus schickte, Börivoi, Wladislaus, Wiprechts Sohn
ie böhmischen Grofsen zu einer Zusammenkunft nach
B^£okizan. Als man hier seinem Befehle gcmäfs sich eingefunden,
»wurden plötzlich, ohne dass aie zu einer Art von Rechtferti-
B^ng zugelasBc-n wordeo wärea , Borivoi und Wipreeht d, J.
■'festgenommen, um später nach der Burg Hammerstein in Ge-
■wahraam gebracht zu werden *), während Borivois Parteige-
■ nosaeu zum Teil auf das empörendste gemisshandelt, zum Teil
■ ihrer Habe beraubt wurden. Wladialaue hingegen wurde ala
■ Herzog anerkannt^).
Hatte aber Heinrich durch die Perfidje und Gewaltthätig-
1) Cuamas nennt Uer als den Sahn Wiprechts WacBslaos. Ein,
Jfiolm Wiprechts dieses Namens ist iredsr rqs den Fegauer Annalen noolijl
n Calendanum Pe{i;aTiensG (Menckcu SS. 11) lieinJint, OfTeutiar Islj
Wipreoht der JQngera gameinl.
3) CosmBs p. HS. sub'it ardna moeaia Prngac.
8) Cosmas p, 118. instinctn Wiperli.
4) Ann. Peg. p. 851
5) Cosuuis p. 118. Die Pegauer Anaalen berichten, dass Borivoi,
ind Wiprechl TOD Heinrich 7 Tage lang, der erstere in IVlssigrad, dos
P letxleru in Prag, belagert und daou gefangen werden seieii,
25
I
374
WIpMtbt 1
1 Oiolt»eli.
keit seiner Politik, die gerade dnrcli diese Ereignisse
das grellste beleuchtet wird, seine Absichten erreicht,
oinen Kronprätendontcn aus dem Wege geräuint, dea andei
eingesetzt uiiä so dum deutsuheu Einfluss iu Böhmen i
Aufaehwuug veriiehen •), so war selbstverständlich ein
ständiger Bruch mit Wiprecht jetzt uti vermeid lieh. Seittl
Schwager und Pchützling raueste Wiprecht der Ausaiehten 4
den böhmischen Thron beraubt, ihn sowohl wie Beine
Sohn ia die Gefangenschaft abgeführt sehen. Vo
Zeitpunkt an sehen wir ihn daher die Bahuen, die
geschritten, vcrlaseen.
Um abur die freilassung seines Sohnes üu erwirken, (
sieh Wiprecht genötigt — so lautet der Bericht der I
Annalea ") — Leifsnig, die Gaue Nisen und Budissin
Iforungei) dem König auszuliefern, welcher diese Besit
seinem Getreuen Hoyer tob Mansfeld als Lehen ül
Hierauf wurde Wiprecht der Jüngere freigelassen und ]
nicht lange darauf nach Thüringen , wo er von d
Eckardsberga belehnt wurde. Gegen den älteren Wipri
aber nahm der König eine feindliche Stellung ein und beschl
von Wladislaus unterstiilzt, Einfälle iu das Gebiet jenetf^
machen. Auch Wiprecht der Jüngere stellte sicli, in di
nung vom Kaiser mit Naumburg helehntzu werden,
Dienst des Königs gegen seinen Vater. Heinrich aber I
mit seinem Heer, in welchem sich auch Wladislaus
men befand, vor Groitzsch und belagerte dasselbe. Da jed4l
der alte Wiprecht hier eine auserlesene ilannschaft i
melt und sich mit den zur Verteidigung nötigen Mittels a
gerüstet, Yorliofen ihre Bestrebungen erfolglos, Wladisfe
wurde mit grufsem Verlust zurückgeschlagen, Heinrich i
8 Tagen genötigt, die Belagerung aufzugeben. Angesi«
dieser Misaerfolge wurde Wiprecht der Jüngere nich
1] Otme Zwairel hat aucb diu Anerbieten und die Zihlung t
Lohen Gcldaummeii dir Heinrich eineu wesentlichen Beneggrund ii
gehofft, mit Naumburg belehnt, fiel daher von Heinrich ab
und wandte sich seinem Vater zu.
Dieser Bericlit erfordert oine strenge Sichtung, Wollte
man ihn im Zusammenhange aufrecht erhalten, ao wäre der-
selbe entweder iu den Anfang des Jahres 1 llü, also in anmit-
telbarem Anschlusa au die obigen Ereignisse (Ende Januar ist
Heinrich ia Regenahurg, feiert Ostern in Bamberg, dann be-
giebt er sich nach Niederlothringen, empfiingt zu Lüttloh die
ihm bestimmte Braut, hält zu Utrecht Reichstag, tagt am
12. Juni in Speier, am 16, und 28. August zu Worms, um
dann die Romfahrt anzutreteu) oder iu deu Anfang des Jahres
1112; in dieser Zeit ist Heinrich nach beendetem Eömerzug
zum ersten Mole wieder nachweisbar in Thüringen. Dass
aber jeue Ereignisse Anfang des Jahres 1110 stattgehabt ha-
ben, ist insofern unwahrscheinlich, als es in der That unbe-
greiflich erschejiieu muss, daas Wipreoht der Jüngere, unmit-
telbar nachdem sein ^'ater durch Hingabe von Besitzungen
seine Freilassung erwirkt , den gegen diesen gerichteten Be-
strebungen Heinrichs sich augesolüossen hat; ebensowenig
Lässt sich einsehen , worum , da doch zwischen Heinrich
und Wiprecht dem Aolteren oine Verständigung zu Stande ge-
kommen sein musste, der König gleich darauf in einer so feind-
lichen Weise gegen Wiprecht vorging. Die Annahme aber, dase
jene Vorgänge in ihrem Zusammenbaag im Anfang des Jah-
res 1112 stattgefunden, steht, ebenso wie die eben angeführ-
ten [Jründe auch gegeu sie sprechen, nicht in Einklang mit
dem Umstand, dass Wiprecht der Jüngere an dem Römerzug
Heinrich V, von 1110 und 1111 beteiligt war, einer Nach-
richt, die wir aus einer Notiz des Pegauer Annalisten herzu-
leiten berechtigt sind '), Bei Gelegenheit der Weihe des
Klosters Fegau nämlich hatte Judith demselben unter anderem
eine mit Gold durchwehte Ciclas zum Geschenk gemacht
Diese eignete sich ihr Sohn Wiprecht au, als er „au Stelle
seines Vaters der kaiserlichen Verfügung gemafa" nach Ita-
lien zu ziehen in Begriff war^), wobei er das Versprechen
.. PBg. p. 8^5
3 prüfe ctur US.
376 Wipredil vöD enntaaeh.
gab, den Betrag derselben in Silber zurackiiitorstatten. Nach
seiner Kückkebr aber rermoehte er dasselbe verBchiedener
Hindernisse halber nicht za erfüllen. - — Ich mnas mit
Flathe ^) in dieser an und filr sich unbedentenden , dem
Uoache aber naheliegenden und wichtigen Angabe eine Nach-
rieht sehen, der wir durchaus Glanben schenken können.
DasB aber Wiprecht der Jüngere an Stelle seines Vaters der
Gesandtschaft, welche 1106 Heinrich Y. an Paschalis sen-
dete*), zugeordnet worden sei, ist in Anbetracht seines Al-
ters sowie des DtnBtandes, dass der hier erwähnte Wiprecht
den Titel comes fuhrt, durchaus unwahrscheinlich. Wäh-
rend des Kömerznges von II lö aber gehörte Wiprecht der
Gegenpartei Heinrichs an, führte in Sachsen, aller Mittel
entbiöfst, ein abenteuerliches Leben; da nun ferner die Aus-
drücke: vice patris und nd obsequium imperatoris auf
die Teilnahme au der officiellen expeditio Koinana hinweisen,
zu welcher alle Inhaber Ton Iteichslehen verpflichtet waren,
während dieselben auf jene Gesandtschaft sreise von 1106
kaum eine passende Anwendung finden dürften, so werden
wir zu der Ueberzeugung gelangen, daas Wiprecht d. J. König
Heinrieh auf der Komfahrt tou IUI, auf welcher dieser in
so denkwürdiger Weise sich in den Besitz der Saiseikrone
setzte , begleitet hat.
Ich glaube daher eiue Trennung des Berichtes der Pe-
gauer .\uualeu vornehmen zu dürfen, und zwar in folgender
Weise: Wiprecht d. J. wird von Heinrich V. in Haft gesetzt,
aber nach Auslieferung der genannten Besitzungen von Sei-
ten seines Vaters au den König freigelassen. Auf Grand
der so , wenn auch zum Schaden und Unwillen Wiprechts
des Aelteren erlangten Ausgleichung zieht er an Stelle sei-
nes Vaters, als eines Vasallen des Königs, mit Heinrich naoh.
Italien. Von da zurückgekehrt richtet er im Anfang des
Jahres 1112, von Heinrich mit Eckardsberga belehnt und
durch Versprechungen weiterer Begabungen Terlockt, die
Waffen gegen seinen Vater, um dann naoh getäuschten Hoff-
1) FUthfl EL
,. O. p. 112.
!) Ekliard M. G. SS. VI, p. 33*.
nungon dessen Partei zu ergreifen; eine Combination, die,
■wenn ihr auch keine absolute Beweiskraft zugeschriebea wer-
den soll, mit dem Bericht der Pegauer Ännalec voliatändig
in Einklang aleht und der Natur der Dinge durchaus ent-
spricht. Flathea^) Auffassung dieser Ereignisse scheint mir
gesucht Qnd ist den Angaben der Pegauer Annalen zuwider-
laufend.
Hatte aber Wiprecht auf eigene Paust sich in Gegnerschaft
zum Beichsoberhaupt gestellt, so führten ihn die weiteren,
Ereignisse des Jahres U12 in eine gegen dasselbe gerichtete
Verschwörung, welche ihre Fäden über ganz Sachsen und
Thüringen spann.
Wie zu Zeiten Heinrich IV. war auch jetzt Sachsen
ein Buden , wo beim ersten Anlass die Flammen der Empö-
ning emporschlagen mussteu. Die sächsischen Fürsten wa-
ren es ja,, mit deren Hülfe Heinrich V. auf den Thron ge-
langt war. Aber bald sahen sie sich an seinem Hofe zurück-
gesetzt; neue emporkommende Geschlechter drängten sich in
die Gunst des Ealsera, au welchen dieser die gefügigsten
Diener hatte und die er za möglichster Macht zu erheben
bemüht war, Dazn kam noch, dasa Heinrich V. mit Mafs-
regeln vorging, die nicht selten an die äufserste Willkur und
Härte streiften.
Der Tod des Grafen Ulrich von Weimar-Orlamünde bot
der Unzufriedenheit Anlass, ihr Haupt zu erheben, Kaiser
Heinrich nämlich zog nach dem Ableben dieses seine Lehen
als erledigte Reichslehen ein ^), ohne die begründeten Bechts-
aasprüche des Pfalzgral'en Siegfried vom Ehein aus dem Hause
Ballenstedt, eines Seiten verwandten Ulrichs =J, zu beachten.
Allerorten wurden Klagen über ein so wiOkürliches Vor-
gehen laut ; vor Allem war aelbstverständlich Siegfried be-
378 WipiwU m Onritndi.
müht, lion Anfruhr zd schüren, mne TcrscbwÖTaiig j
den Kaiser in's Leben zn mfea.
Pfalsipraf Friedrich von SatomerBenbtirg , Bränliard ■
Halberstadt, Lndwig von Thüriiigeu und Wiprechtron Groi
denen es ja an begründeten Motiven nicht fehSle'),
Geoirod, die Mutter des jungen Markgrafen Heinrich '
Eileobarg, traten zu einem Bündnis zusammen, i
Kampfe gegen Heinrich bereit*). Allerdings moss diese 1
bindnug erst nach dem Abstug Heinrichs nach dem Wo«
an das Licht der Oefientlichkeit getreten sein;
einen Teil der Teilnehmer am IG. Juni noch vor Salzwo^
unter ihnen anch 'Wipreeht').
Als der Kaiser von der Verschwäning der Fürsten Kin
erhalten, eilte er nach Thüringen und feierte in ErluFt i|
Weih nachtsfest. Ha die AafstÜDdischen, welche Heinrich Ii
her beschieden, sieh nicht stellten, wurden äe t
wesenden Grofseii ihrer Güter und Lehen für verlustig er^
klärt, über sie die Eeichsacht ausgesprochen *), Hierauf
rückte der Kaiaer vor Haiberstadt und belagerte , D&chdem
er dieie Stadt nebst Umgebung der Verwüstung preiegege-
1) Dia Beweggründe, welche Ludwig leiteten, waren meioer Anriebt
nach, ebenso wie die Wiprechls, mehr peraöalicfaer a,U nlEgemeiner Katar.
Einmal nSmlith wurde um jene Zeil Ludwigs Sohn Hermann , d«r im
Verein mit seinem Stiefhrnder Friedriuh vou Putelendurf gegen Heiorich
die Waffeu erhoben halle und in Tsacliem gefangen genommea worden
war, in GewahrüHm auf äea Hammersteia abgeführt (dr. Chron, Sampelr.),
■nderaraells muaale daa ßestreben des Königs, Hennann von Winienburg
in Thüringen eine levorzugle Unchlileltung einzurSumen (cfr, Knochen-
hauer , Geschichte ThQriügena II 68) acllcns Ludwigs eine RntTremdang
von der königlichen Sache herrormren. Wenn daher Heinrich V. In
seinem Manifest Qber die Gcfangennahnie Adalberta von Maine dem Ein-
Huiis , der Unlerstiltzung des letEtersn die Empörung Ludwigs und Wi-
prechU iiiachreibt (Giesebreeht III, 1313), so haben wir wohl hierin
cu weit gthende Beschuldigungen id sehen. — Da^s Wiprerbl nU Oennahl
der Kuniguude Ansprüche auf dos Weimar-OrlamBDdisehe Erbe erbeben,
wird nicht berichtet.
•i) Ekkehard p. 146. SIT.
i) Schuttes a. a, ü. p. K33.
i) tkkehard p. 217.
Wijirecht Tun OroiUsch,
ben '), die bischöfliche Burg Homburg, welche überaus stark
befestigt war*), wühreud der l'falzgraf Siegfried, Wiprecht,
Ludwig uad Beiuhavd uuweit davon in ihrem feEteo Lager
atandoB ^), ohne aua Mtingol an Streitkräften die Blokierung
der Burg verhindern zu köunen. Nach längerer Belagarnng
wurde die Feste genommec. Nachdem hierauf dem Bischof
Reinhard ein Termin anberaumt war, au welchem er sich bezüg-
lich der gegen ihn vorgebrachten Anklagen rechtfertigen sollte*),
schien dem Kaiser der Aufruhr in der Eauptsache seia Ende ge-
funden zu. habeu : er zog dem Khein wieder zu und überliefs die
AVeiterfiihrang des Kampfes gegen die Rebellen seinen Ge-
treuen^). Üem eifrigsten und hervorragendsten derselben, depi
Grafen Hoyer von Mausfeld, gelang ein Handstreich, welcher der
Lage der Dinge eine entscheidende Wundung geben sollte. Bei
Wamstedt, unfern Quedlinburg, waren die Verbündeteo, nur von
geringem Gefolge begleitet, zu einer Unterredung zusamraeu-
gekommeu. Mit einer Schaar von 300 B^affneten über-
raschte Hoyer die Nichts Ähnenden, Ungerüstelen ''). Das Re-
sultat des ungleichen Zusammenstofses war, dass Ffalzgraf
Siegfiied tödtlich verwundet wurde — er erlag einige Tage
später seinen Wunden — , Ludwig fliehen musste, Wiprecht,
gleicbfiiils verwundet, gefangen wurde. In Burg Leifsnig
wurde er in Gewahrsam gesetzt'). Wenig später (wohl im
April) wurde auf dem Reichstag zu Würzbnrg Wiprecht vor
das Rürstengericht gestellt und einstimmig zum Tode verur-
teilt. Schon sollte das Urteil vollstreckt werden, schon war
Wiprecht seinem Henker übergeben, als sein Sohn Wiprecht
auf den Rat der Fürsten dem Kaiser versprach, Groitzsch
1) A
>. 750.
a Schefier-Boichorst)
ä) Kkfcehard p. S17. adpr
3) Aan. Pstkerbruniieiiaes (zusammeiigeälellt v
)S6: costris baud lange flzis mitDaat.
i) ibid.
B) Ekkehnrd : relictU per prusliiia Sdelibus suis.
6) Cfr. Ann. Pog. — Ann. Siixo p. 7B0. ab HoßDro de Manafeld ii
quodam villa.
7) Ann. Pag. p. 261.
380
W)pr«e))t Ton GToltndh.
uud aoiao eumtlichen väterlicliea BoBitnuDgeu auszuliäforii,
wenn er dua Urteil rückgängig machte ').
80 blieb Wiprecht am Loben , warde aber noch femer
in Haft gehalten und auf den Trifels gebracht, wo er 3 Jahro
sohmaohten sollte, wahrend seine Söhne, der Heimat und dos
Besitzes beraubt, vom Kaiser geächtet und vor den Verfol-
guugeu der Anhänger dieses nicht sicher, in Sachsen eia
abenteuerliches, unstetes Leben fiilirten. Wiprecht der Jün-
gere hielt sieh im Gundorfer Wald (bei Sohkeudita) auf und
sah sich genötigt, beim Eintritt der kalten Jahreszeit sich
au seinen Verwandten, den Erzbiachof Adalgot von Magde-
burg mit der Bitte zu wenden, ihm und seiner Gemahlia
Kunigonde iu einer seiner Städte einen Aufeathallsoi-t anzu-
weisen. Seiner Bitte willfahrend erteilte Adalgot ihm die
Stadt Lohburg jenseits der Elbe zu ').
Baid aber sollte sich den Söhnen Wipreehta Gelegeuhrät
bieten, im Kamjlifä gegen den Kaiser Hache zu suchen.
Durch dessen erneute Gewaltmafs regeln, besonders durch
die auf dem Reichstag zu Mainz erfolgte, allem Recht zn^-
derlftufende Fostnehmung Ludwigs von Thüringen'), gereizt,
sowie durch die Misserfolge, welche den Kaiser im Kampf
gegen die Kölner Bürgerschaft getroffen hatten, ermutigt,
erhob sieh in Sachsen abermals eine Partei des "Wider-
standes und achaarte sich um den mächtigen Herzog Lothar.
Bei Ercuzburg au der Werra wurde ein Bündnis gcschlosseo,
Burg Walbeck dem Kaiser zum Trotz erbaut und befestigt,
von hier aus dem kaiserlichen Feldherrn, Hoyer von Mans-
feld, auf alle Weise Abbruch gethau. SelbstTer ständlich ge-
1) Ann. Feg. ibid. In wiufern der Bericht der Pag. Anu, über don
Rdchttag zu WOnburg anf pathetiscber Aaasthmücbung berubt (cfr.
Fltilhs a. a. 0, p, 117. Anmerk,), lässt sich nicht pachweiheu. Aller-
dings koDnta Bin PÖrätengericht nicht Wiprecht lUm Todo verurteilen,
sondern cur die Acht über ihn aussprechen. Dot Snchvorhalt wur viel-
leicht so , dasa von den Fürsten die Reichsacht über Wiprcebl TOf-
hKngt , von dem Kaiser daa Todeaurleit aber ihn gesprochen wurde,
a) Ann. Peg. p. 252.
3) Cfr. Chron, Sunpetr. ad ana. 1113.
mFiBeht ¥00 Oioltvoh.
1 aicli Wiprecbt d. J. und aeixi Bruder der Opposition
Sobald Heinrich V. von dem neuen ' Aufnihi in Saoh-
in Kenntnis gesetzt vor, brach er von den rheini-
in der Spitze eine» Heeres auf und hielt dann
t^ Goglar Hoftag *). Hierhin beschied er die aufstündi gehen
etlichen Füraleu, sowie Bischaf Iteiuhard von Halbet^tadt
t den Erzbiauhof Adalgot von Magdeburg, letzteren, um
. wegen der dem geachteten Wiprecht geleisteten Hülfe
r Kechenschaft zu ziehen, Adalgot war der Einzige , der
1 ansohickte, dem Befehl Folge zu letElen; Ihm gab Wi-
ioht d. J. einen seiner Getreuen bei, um durch ihu zu er-
, was über ihu verhandelt werde. Da aber Erzbiachof
algot bedeutet wurde, der Kaiser führe Böses gegen ihn
t Schilde , entzog er sich durch nächtliche Flucht und
I sich nach Magdeburg zurück. Seine Absetzung war
^ Folge dieser Voraichtsmnfsregel : über ihn sowie über die
1 AufständischeD wurde ferner zu Qoslar das urteil ge-
(Oohen, der Reichskrieg gegen sie verkündet. Am 10. Fe-
r sollte der hier getroffeneu Bestimmung gemäfs die Ver-
pigung des Heeres der Koiserlichen in Walhausen statt-
). Zunächst aber suchte Heinrieh seinen Feinden in
eigenen Gebiete Schaden zuzufügen: er besetzte Braun-
■*) und verwüstete Halbcrstadt ■''), wührend seine An-
Inger Orlamünde belagerten. Um dieses zu entsetzen "),
ichen die Verbündeten von Walbeck auf und nahmen ihren
raoh nach Süden, stiefaeu aber am Welfelsholz (zwischen
Arbatädt, Sandersleben und Hettstädt) auf Heinrich, der mit
lei Walhausen vereinigten Truppen — die Vereinigung
pBeiben hatten die Verbündeten möglichst zu hindern ge-
■eht') — gegen sie anrückte und ihnen den Weg vertrat.
a) Cfr, Ektehard p. 218. — Ann. Pather
, 3) i
, Peg, ]
ssa.
I. 4) ChrOD. reg. Colon. >
' 5) ibid.
) Ann. Futlierbruuu. |
7) Abu. Peg. p, 352,
,11).
189. Contra quos.
382 / mpwBht -.
Ekkuhards llorioht zufolgo äcliickton die Sachstio, derRO Slim-
muug jedenfalls nicht sehr krieKtmutig war, Geaandte za
Heinrich und b«teiierteu ihm , dass sie aioht um ihn zu
reizen , sondern nur aus Notwehr zu den Waffen gogritfen
liatteu. Am folgenden Tage — der Tag des Zusamnieiit reffe ne
eignete sich wegen der starken Kälte und des SehneegestÖ-
bers iticht zu einer Schlacht — eolite sieh das OBsohick.
enteoheiden. In der Frühe las Bischof Reinhard die Uesso
und flehte den Segeu des Himmele auf die Sachsen herab;
ihre Fürsten ermahnten einander, Kur Verteidigung des Va-
terlandes und der Freiheit mannhaft beisammen zu stehen.
Dann begann der Kampf; schon der erste Zusammen stofa
aber sollte von entscheidender Bedeutung sein. Graf Hoyer,
Allen voran und voll gliiheuder Kampfeslust, war Tom
Pferd gesprungen und stürmte mit blinkendem Sehwert
gegen die Sachsen an. Auf ihn stürzte sich mit noch zwei
Andern Wiprecht. Ein wütender Zweikampf entspann sich,
der sein Ende darin fand, dass Hoyer von einem Hieb
Wiprechls auPdaa Haupt getroffen, niedersank und, als er
sich aufzurichten bemühte, Ton dessen Schwert durchbohrt
wurde. Dauerte auch der Kampf noch bis gegen Abend, ao
war doch durch die That Wiprechta der Mut der Sachsen
derartig entflammt, dass der Ausgang des Treffens im weseüt-
lichen entschieden war: der Kaiser musste die Wafalstatt räa-
Durch die Niederlage am Welfelsholz erlitt Heinrich
einen Schlag, der .'leiae Herrschaft, sein kaiserliches Ansehen
l) Ann. Pog. p. sea.
ausftlirliuiisto und erwei»)
Bla dmchan; Euverlfisai|;.
iTcIcher sngielt, iIdsü die
bätlEit. Db. aber uucli hu
et Bericht der Pegauer Äonalen ist der
1 , mit denen luideriir Quellen verglichen,
B Ahwelchong findet sich bei Elikehard,
ere siph mehrere Tage gegenüber gelBgm
lor Pndorbürnor Quelle in UobBrainstiin-
mung mit den Pogauer Anniüen hervorgeht, dass die Schl»cht am lt. Fa-
hraar stattfand , der Tag der Vereinigung in Wnlhaa^en aber auf den
10. Februar festgesetit war, und sich nicht annehmfln lltsst , daüs Tor
diesem Termin Heinrich aiinen Feiuden ontgogengozogea sei, dürfen wir
wobt der Angnbe der Pegnucr Annale» Elikehard gegeniilisr den Vfif
Wiprechl toh OcaitMch. 3l
{i Itohem Grado crGcbiitlerte. Wiederum sah er sioh genötigt
1 weetlichen Gegenden , dem Bheiu , zuzuziehen , wahrend
B Thüringen Hermann von "Winzecburg,
fliehen Saohaeu Heinrich mit dem Ha
i aah'echt i
in MeirseD und dem'
ipto die kaiserliche
Wenn aber auch
ind Heimburg in die
aad Lothar zu Scha-
lten und Falkenstein
i erhalten bestrebt wari
i Jahre Quedlinbiivg 1
Fürsten fielen ■
i Hermanua tou Winzeiiburg Walhau
Wberte'), so scheint doch die kaiserliche Partei, die eben
irch jeae Mäoner vertreten wurde, keineswegs widerstand»'
Dfdhig gewesen zu sein. Wiprecht wenigstens gelang ee
iht sogleich in den Besitz seioer väterlichen Güter na go-
r sah sich vielmehr genötigt, seinen Schwager Uedu
j^n Crozacb um ein Haterkommen anzugeben *). Erst nach-
■ durch einen Handstreiub sich der Stadt Düben bc-
tobtigt und 24 in der Umgegend dcreelbeu gelegene Muni-
1 sich unterworfen, besserte sich seine Lage; darob die
feirkgräfin Gertrud und den Erzbisehof von Magdeburg unter-
l&tzt, sah er sich in den Stand gesetzt, mit 2üU0 Mann
Mitzsob zu belagern und zu erobern *).
Noch günstiger gestalteten sich im Weileren die Vet-
iQtniESB für Wiprecht.
Die Verbündeten belagerten nämlich Kaumburg; bei den
ins uaternommenen Streif- und Fouragezügen wurde
l Abbruch von Heinrich mit dem Haupte getban.
ähttlb verfolgten einst denselben Wiprecht , die Söbne Lud-
I, Ludwig nud Heinrich Haspe, und noch andere Edle, und
1 glücklieb, ihn auf der Flucht nach der Arensbnrg
bogen zu nehmen, ein Erfolg, der von weittragenden Eol-
1 begleitet war*).
nicht allein, dass unmittelbar nach seiner Gefangen -
I Naumburg sioh ergab: gegen die Freilassung Hein-
i mit dem Raupte, in dem wir ohne Zweifel einen ber-
1) Ann. Sbio i>. 761. Ann. Palhcrbr. p, 130.
a) Äun. Peg. p. 253.
3) ibid.
i) Ann. Feg. Cb. Cliron. Goiscensc. M. G. SS. X {i. 1
L Yurtreter der kaiaerliclien Partei üu aehon 1
wenig auoh über ihn überliefert ist, wurilen i
r Gefangen achaft befindlichen Wiprecht, Ludwig,
)n Meifaen und andere sächsische Grofee der Frei-
3S4 Wiprecht van GroHstch.
vorrugeudi
beu>), so
liooh in d
Burkhard ■
heit zurückgegeben.
Dieser Bericht der Pegauer Annaion üadet sich, in der
Hauptsache in den übrigen Quellen*) bestätigt, deren über-
einstimmeuder Angabe zufolge jene Ereiguisae in das Jahr
1116 zu verlegen aiud. Aus der Nachricht des Cbronjkoa
Sampetriuutn; iam duos annos et novem menses kounen wir
sogar eine noch genauere Datieruug herleiten.
Im Januar 1114 wurde Ludwig zu Mainz festgenommen,
"Wenn er daher nach 2 Jahren und 9 Monaten aus der
Gefangenschaft entlaaaen warde, so haben wir seine und Wi-
prechts Freilasaung in den Spätherbst (October oder November)
des Jahres IllG zu setzen. Allerdings können die bezüglich
der Freilassung getroffenen Yerfügungea nicht unmittelbar
vom Kaiser ausgegangen aein; dieser war seit Februar 1116
in Italien, von wo er erat im Anfang des Jahres 1118 zu-
rückkehrte, Wir haben daher anzunehmen, dass der kaiser-
liche Stellvertreter Herzog Friedrich von Schwaben jene Man-
ner aus ihrer Haft befreit habe.
Jedenfalls aher hat die Freilassung Wiprechta und Lud-
wige in der Weise stattgefunden, dass zwischen ihnen und
der kaiaerlicheu Partei eine Art Fried ensschlufs vereinbart
wurde, dass crstere wohl auch VerpSichtungen bezüglich der
Aufrechterhaltung desselben eingingen; Ludwig wenigaten»
leistete durch eine Hinterlassung von 8 Geiaelu für sein fried-
liches Verhalten Bürgschaft"). In der That beendete er dia
zwiacheu ihm und seinem Stiefsohn Pfalzgraf Friedrich von
Putelendorp , welcher der Sache des Kaisers ergeben war,
schwebenden Zwiatigkeiten durch einen Vertragt); wir fia-
1) Cfr. Ctiroü. GoaecBnse. M. G. SS, X. capilj
163.
2) Ann. Sud p. 753. TBL Chraa. Satdpelr, I
3) ChroQ. Sampetr. ad uia. lilE-
i) Chron. Goi. p- 163.
den feiTicr Heinrich mit dem Haupte noch in demselben Jahre
bei eioem Sohenkungankt auf der Wartburg auweseud ').
Auuh dem alten Wiprecht wurden auf Befehl Friedriohs
Ton Schwaben dio Thore von Groitzsch, desson BeeatEung
sich Wiprecht nicht ergeben wollte, geöffnet, und somit Wi-
preoht in den Besitz seiner Bnrg gesetzt *), während er Leir«-
nig, welches vermutlich noch von den Leuten Hoyers von
Hansfeld besetzt gehalteu wurde, erst nach langer und mühe-
voller Belagerung zuriickorlangto.
Somit bahnte siüh wieder ein Weg zur Wiederherstel-
lung der früheren Beziehungen Wiprecbts zu dem Kaiser und
deaaeu Partei. Au den weiteren Umtrieben und Kämpfen der
■ächsisohen Fürsten , deren Lager durch Wiprecbts und Lud-
wigs Eücktritt sowie durch das neutrale Verhalten des Er>s-
biachofs von Magdeburg und dea Markgrafen Budolf eine we-
sentliche Schwächung erlitt , hat Wiprecht keinen thätigen
Anteil genommen; bis zu seinem Tode hat er wieder zu
Eaieer und Beich gehalten.
Andererseits suchte Heinrich Wiprecht, als einen Mann von
hervorragender Tüchtigkeit, dauernd seiner Partei wiederzuge-
winnen^): er erstattete ihm alle seine Besitzungen, welche
er 1)12 hatte abtreten müssen, also auch die Qaue Budissin
und Niaen zurück').
Dia dem Kaiser hierfür e
berichtet der Pegauer Mönc?
1 wurde hier auf seine Bitten i
1 2000 Mark hin vom Kaiser mit dei
1 Dank auszusprechen, so
kam Wiprecht nach Worma
1 auf das Versprechen
r Mark Lausitz belehnt.
Die Nachricht ^
' Belohnung ist i
ichtig.
1) Ann. KeiDhardsbrnaDenaea (Thüring. Gteauhicbtaq. Bd. l, ed. We-
< p. S2). Die hiorhflr bBziigliclion Hitleilungeo sind einer uns uictil
lallenett UrliQnde enlnoromen,
' 9) Ann. Peg. p, 2SS. Dn Grüftiscii, wie wir oben saben, von Wi-
robert worden war, muas dieses vou den Kaiserlichen
rüolierobert worden sein. Ob in dieser Zeit der Tod Wiprecbts dea
jtliBBren, der in den Quellen nirgends mehr erwHbnt wird nod der vor
em Vater starb, erfolgt ist, IBsst sich niebt constatieren. Plstbe
.. O. p. ISJ.
8) Ana. Pcg. tnnlAe virtutis viru
4) omnibna Vero suis rtistitutis.
s familiaritali s
3g6 Wipradit v«n Ordtiad.
Ereteoa nämlich wurden erst onch. dem Tode des jutigoi
HciDrieh von Eileuburg im Jahre 1123 nacb der iiberei;
etimmeudeu Angabe sämtlicher Qiiallea, und auch nach (
der Pegauer Aniialeu selbst, die beiden Marken
Meifsen und die Lausitz, vom Kaiser verliehen ; zweitens y
Wipreeht in der Zeit tou 1117 bis 1123 selbst in
knnden nie Markgraf genannt'). Weiterer Beweise -
ohronologisohen Verwirrung des Fe^uuer MÖnuhea eind diöi
kaum zu sucheu — bedarf es meiner Ansieht nach
dafür, daas eine faktischt Belehnung Wiprechts mit der
Lausitz damals nicht stattgefunden hat. Allerdings ist (
Möglichkeit nicht auegeschloäsen, dass , wenn w
blul'e mit einer Anticipieiung spaterer Ereignisse zu thuii I
ben [was das Naheliegendste ist), Wipreeht auf einem Hq
tage zu Worms die Anwartschaft auf die Mark Lausitz i
Falle der Erledigung deraelboQ — Heinrich yon Eilenbifl
■war noch sehr jung und kinderlos, Wipreeht aber als (
malil der Kunigunde ihm verwaudt — erhalten habe'),
Heinrich höchst wahrscheinlich Weihnachten IllH in Wc
gefeiert hat *), so werden wir, falls eine derartige Verleihung
1) Crr. Suhultiu I p. 36S. SM. Cod. Aoh^t. 1 p. ISl. Mut in einer
Urkunde au» dem Jahre IUI kommt eia Harkgnf Wipreeht vor. Diaaa
Urhunde aber (Suheid , OrigEae» Qadlii^e IV p. 534. 635] , welche eine
Schenkung der KunigHnda von Beiciiliiigan eiithnlC, ist sehr Vordacht
erregend. Ruuigunde macht ngmlich die St'hetikutig mit ZuntimmuBg
ihrer TSuhter, Adeln, Mathilde und der Markgrädn Kanigunde, im Bei-
sein des Morkgraren Wipreeht, Demnach wäre Wipreeht der JQngera
Markgraf geweBen, Dieses wu aber thalsächlich nicht der Fall (»as
füischiich Stengel, Gesehicbts der frltiikischaii Kaiser, annimmt): weder
die Annalen noch das Calendartum von Pegau berichten hiervon. Aber
auch das Siegel der Urkunde: Sanctus opiacopns I.ambertus (vielleieht
ist äigiüum eplacopi Lambert! zu lesen?) ist verdächüg. Ein B
Lambert, der auch in der Urkunde erwätmt wird (gigilla saneti et
tisslmi Patroni nostri I.amberti) aus dieser Zeit iai nicbt bekannt.
S) Daas in der Nuchricht der Pegauer Ännalen der hiitoriaelie Ortt
der sei, dass Wiprecbt die Teile der OberlHusitx, also Badiaain und H
Kuriitskerbalten habe [Flathe a. B. O. p. 133), ist nicht ancniiBblal
IJisen und Budissin gehören eu der Mark Heirsea.
i) «iosübretht III p. 1170.
Wi pro cht \
I (Iroi tisch.
387
fr Anwartschaft auf die Lausitz stattgehabt hat, diese Vev-
Uj; als hier orlasaeo betraehtea dürfen.
In demselben Jahre sollte die neu erstatideno Macht Wi-
whts einen bedeutenden Zuwachs erhalten. 11 tS iiamlich
1 der Burggraf Hermann von Magdeburg ^). Deshalb ver-
k der Erzbischof Adalgot die so erledigte Würde, die mit
kehnlichen Einkünften begabt war, mit weloher später die
toirechte Über das Kloster Neuwurk bei Halle, einer Grliu-
tdg des Magdeburger Erzbischofes, verbundea wurduu, set-
i Oheim Wiprecht »).
War aber siur Zeit Heinrich IV. Wiprechts Verhalten
I derartiges gewesen , dass er sich vou allen Agitationen
1 dos Reichs Oberhaupt fern hielt, dass er aber trot^^dem
in keinen Gegensatz zu der Kirche und deren Anhänger
3, so sehen wir ihn jetzt wieder auf diese Bahnen der
Uitik einlenken. Durch des Kaisers Gunst war er wieder
l den Besitz seiner Güter gesetzt, der We^; zu neuem Glänze,
^ neuer Macht war ihm wieder eröffnet. NichUdesto weniger
' die Beziehungen zu Albert von Mainz und Eeiu-
i Ton Halberatadt nicht ab, die, nachdem die aächsisoheu
raten Lothar, Markgraf Eudolf, Pfalzgraf Friedrich im An-
; des Jahres I12Ü zu Goslar einen PriedeuEschlues von
lerdings nur vornbergehendor Bedeutung mit Heinrich ein-
üangen waren *), in schroffer Opposition gegen den Kaiser
»harrten. 1119 finden wir ihn im Gefolge Adalberts von
Hainz '), am 16. April des Jahres 112U fungiert er mit Graf
Ludwig als Zeuge in einer von Reinhard ausgestellten Ur-
kunde °}.
a) Ann p
biscliors Boger
p. 755. — Anu. Peg. p. «53.
— Mencken, Script. III p. 11
lern (Wiprocht) qui praef actus
Urknnd« des Kr
lat urbis Magilebur,
S) Ann. Uildsab. lli p. tU. Aucb Wiprecht ist laut
rieh am Sl. Jinnar 1120 ftasgestellten drkuiiil« zageifeii
iiersoiCs kanate es sich üelbötrerstiindlicb nicht um die
ZwUÜgkeiCes mit dem Kaiser bandeln.
i) Schnltes p. S51. 352. Cod. Anbiiit t p. 150.
a] Scbnltes p. 264.
Ja jkagelesBahMtea d«r Kinbe Mk^ wir Wipnckfc ra-
•abra wtrk«!!^ ^ er 1123 luek ^^ AU«faan ^^ BMrhnft
Iteiiüisnt rim Hatbcraliil mät '"«■'■"•^■^ Ka^ tbd Vagde-
barg ') awl Heizi^ Lotkar <nb bb den Böcbrf Otto rm
BM»b«tK mit der Bitte wnäu, te Wahl dea ItetMlfls Otto
ZDn SaeUUger lUrahnda «awvU beim Eaiaer vic beim Ea-
iBwiewwt Wtpradit «■ des femerwt Bcidusogriflgan-
Tmilrn. ab deai Vifdaiger Abkomatea ^1121), oa dem Wonk-
•cr CoMindat (1132) Antal geaommAi, ob a bei £aen
Vafg3ag«i etwa eÜM Tcimitteliide Tbäü^eTt entwickelt hat,
dartb^ «nd vir aiclU mtfcnietilaL
Abi Abend aoiiee Lebens winde Wiprecbt dorch den
Kaie« in den Bentz einer Wörde, einer Hadit geaetst, £»
ihm «äoe berrorr^etide SteHong in den östliciien Gege&dcn
Miwiea, die ihn in die ersten Beiben der Beidu&rstea stellte^
Allerdingi «oUten die Verhöltnisae ihn bald derselben benn-
ben; allein dieae k&isetlicbe Vexleihtuig ist tau äoi beredteste
Zeoj^is, wie sehr eineneite Wiprecht in den letzten Jafaten
im Dienat der kaiserlichen Sache ^standen, wie aodereiseite
Heinrieh* Ablichten darauf bicaasgingen , in Wiprecht eich
doen Stälzponkt leiner Macht, womöglich ein Gegeogewiabt
gegen die aachnaeben forsten xa acbaffen.
1} Die Wahl Bogari, einei Verwindten Wlprechts. lam Mafhrolger
AilBlgnt* tun Higdibnrg, welcher II19 starb, hat wohl nieht uhne den
KinAuH WIprechU sUltgerOadea (cfr Ann. Feg. p. !53). Flathc setxl
raUclilicb Boger in das ßeichlechl derer toh Veitheim, Die StammMfeJ ätt
(loichlechls Wiprochls nach Angabe der Ann. Feg. (p. üb) ist TolgeDde:
AdBlgot'
Tum I p. 6S1.
Wlpreelit Ton QfOitMdi.
]t23 starb nämlich der juügo Uarkgrof Heinrich von
mborg'), ohne Nachkommen üa hinterlasaen. Seiue bei-
S Ifarken wurden vom Kaiser KuiDrich als erledigte Reichs-
naeh. dem Bericht des Pegauer Anualisteu im Wiprouht
b Qroitzsch u&d Hermann von Winzenburg verliehen, ■wiih-
Bd nach der Angabe des aus der Faderborner Quelle aohö-
iden Annalista Saxo und der Chronica reg. Colon, Wi-
Bht die Mark Meifsen vom Kaiser erhielt. Da aber die
lüeihimg eine den bestehenden Bechtsgewohnheiten Bo-
den Ansprüchen des dorn jungen Heinrich nahe ver-
mdtfin Konrad von "Wettin') zuwiderlaufende war, Uber-
Kupt aber ofFeubar die Absicht des Eai^ierH ausdruckte, jene
r fester an sieh zu ketten, sich in ihnen treue Bundesge-
flsen zu Hchaffen, so erwachte in den Reihen der BäohBischeu
raten heftiger Unwille. Vor allem war es Lothar, der
1 Mafsregol des Kaisers als eine Herausforderung ansah.
L ihr gegenüber das Itecht mit den Waffen geltend machen
glaubte. An ihn hatte durch Vonnittelung der
Sbenza Konrad von Wettin appelliert, der auf die Kunde
j Heinrichs Tod seine Wächter bestochen und sieh so aus
r Haft auf dem Kirchberg zu befreien gewusst hatte *).
nÜiar rückte daher an der Spitze eines Heeres in die ost-
1 Marken und setzte Konrad als Markgraf von Meifsen
*). Hierauf zog er ohne auf Widerstand zu etofsen mit
' A
w
I) Ann. Peg. p. !54, CosTORt p. 126. Ana. 6bxo p. TÜ9. CbroD.
Sareoi. M. G. SS. XXIU aotzt dan Tod dos EÜEnburgerä fftlsohlieh
iu Jfthr 1I2T.
!} Konrad voD WettJD gruudute seino Aiisprücbe einm&l aaf ver-
idUchaflliche Beaiebungeti zu Heinrich , iweitons danaf . dUB atäa
> TOD HemrlcL IV. difl Aowärtbchaft auf die markgrüflichs
Heiriieu erlangt hatte. Bereils uach dem Tode der Gattrud
''^117) tritt er miL AaaprüciieD auf die Mark Ueifsen auf und legt sieb
urkundlich den Titel Markgraf tjei [geholtes p, £17 u. 262). Nucb Poübg
(Uarkgiareo von Ueifäeii p. 279] itit die erstere Urkunde gefdlBcht. Der
Ausgang des Confltctes zwischen ihm und Heinrieh von Eilenbarg var
B Gefangennahiae und Festsetzung auf dem Kircbberg.
3) Chron. Unnt. Screiii ad anu. 1127.
i) Ann. Patherbr. p. 1«: in eandem marehiam Conr^dum de Wilin
duoil et collocnt. Ctiron. Moni. 8er. marehiam Miancasom i.btinuil.
X. 2»
390 Wipreelit vaa Groitueb.
Alhreeht von Ballenstedt bis nftch. Eilenburg und berief e
VersammiuDg der Grofscn dor beiden Marken. Mit ihrer t
Stimmung übernuhmeu beide — also Konrud und Albrecht j
je eine Mark zur Regierung'). Konrad erhielt also Mei
während Albrecht die Mark Lausita bekam').
Es fragt sich nun , welcher Art die Yerleihung 1
Heinrichs , die eioeii so schnellen Umsturz erfaliien boI^
geivesen, eine Frage, welche die Tersubiedenst« Beantil
tung erfahren bat ^) und mit TÖUiger Sicherheit kaum 7
entscheiden ist.
Halten wir vor allem an dem Ergebni
angestellten Erörterung, dass eine Belelmung Wiprechta n
Mark Lausitz Tor dem Jahre 1 1^3 nicht stattgefunden hat
Prüfen wir zunächst den Bericht dor Paderborner QiM
„Imperator marchiam in Misne Wiehert« tradit" ,
steht die Frage : haben wir es hier mit einer CoUbo^
bezeichnung der beiden östlichen Marken zu thun, sind elio
beide au Wiprocht Terliohen worden, oder haben wir diese
Kachricht nur auf die Mark Melfsen zu beziehen? Gegen
die Möglichkeit der erste reu Annahme spricht die unmit-
telbar folgende Erwähnung zweier Marken. Wiprecht erhielt
demnach die Mark MelTsen-
Dem Chronicon Sampetrinum (und den aus diesen abge-
leiteten Pegftuer Annaleii) zufolge, setzte Heinrich 2 Mark-
grafen ein, Wiprecht tou Groitzsch und Hermann Ton "Win-
zenburg. Von Terscliiedenen Seiten ist angenommen wor-
den *), dass die Nachricht von der Einsetzung Hermauns
auf einem Miss Verständnis der Erfurter Quelle beruhe , dasa
eine snlche überhaupt nicht stattgefunden habe.
Allerdings ist das Schweigen der andern Quellen über
diesBB Punkt auffallend, indessen den Angaben einer so wohl-
unterrichteten, den Ereignissen weder örtlich noch zeitlich'^)
l) ambo marcliiaa BiEgiilas regondiis su=ci|)iiint.
B) Cfr. Weiland, Das säcf
ricli dem Löwen p, 5S. 69,
3) PoSBS, Markijrarea vod
i) Cfr. Uernhardi, Lotlinr
D) Cfr. WHtleKbouh, Deul:
feiuBtebendon Quelle ohne Orimd eütgegen zu treten , sie eiu-
fach wegzuleugnen , sind wir nicht berechtigt. Dass Eer-
raann von Winzenburg einerseits nicht in den .Schilderungen
des Kampfes um die Marken erwähnt wird, dass er anderer-
seits später urkundlich nie als Markgraf auftritt, sondern
stets den Titel Graf oder Landgraf führt'), wird seinen
Grund darin haben, dasa der noch im jugendlichen Alter
stehende Hermann von den Eüraten, welche jene kaisorlichsD
Verfügungen umatürzten , zum Verzicht auf die i^m ver-
liehene Mark gegen Anerkennung seiner landgriifiichen Stel-
lung in Thüringen gezwungen worden ist*),
"Wir dürfen daher auf Grund der Autorität des Chronicon
Sampetrinum die Annahme festhalten , dass Hermann von
Winzenhurg und Wiprecht von Groitzach je eine der öat-
üchen Marken von Heinrich V. erhalten haben.
Hat nun Wiprecht von GroJtzsch die Mark Meifsen oder
die Mark Lausitz erhalten ?
Der raderbomer Üuelle gemäfs erhielt er, wie wir sahen,
Meil'scn. Es geht aber weiter aus derselben Quelle hervor,
daas jene Nachricht: marcHam in Misne tradit auf einem
Irrtum beruht. 1131 erhielt Heinrich, der Sohn Wipreehts,
die Mark, welche nach dem Tode seines Vaters Alhrecht von
Ballenstodt bekonimen hatte , sobald derselbe der Ungnade
Lothars verfallen war, nach dem gesetzmäfsigen Kechte zu-
rück '). In den Pegauer Aniialen ferner wird Wiprecht stets
1) Neben Albrecht, Mn
kg^fo. iu
Cornea de
Wi
inburg {cod
I p. I5fi) -
13.
Jnni 11!9
Landgraf Her-
ma
a (Schultes
p. 893). -
B) Der Zuj
iK, »olthen
1131 der Pcgau
r änualbt
zu d
er Erfurter
Quelle macht:
comes Cour
du» de Wet
1 pr
«Odern IlermBuno marohio
con
»titoitnr i» Misoe'' beruht auf einem
Irrt
m des Mb
nthBä
Wie wir
Sfl
en, ersoheiD
Ilarmanii
n Urkunde
nui
als Graf
Oder
L>tndgraf.
1130 wurde ihm von Lothar uur die landgrüdiehe WQrde entiogen.
Cfr. Ann. Magdeburg, M. Q. SS. XVI p. 188.
3) tuarchiiim (joani — acquisieral legali iure recepit. Ann. Saio
p, 767. Ann. l'eg. p. 256. Ueinricua filiub marchionis Wieberti hacleuua
ab eodem Adelberto viulanter expnisus pro eu marcbio tonatituitur iu
26*
Uta UmAgat ia IiMtz geaaaat. Es -nn bbb öi der Thal
■BbcgnÜBcii, TCHB der Fepncrr MSith ober £eMB 8m^
Tflvfalt ia FüfciMit»!« vin^ Hall
da« Cp— m'), den zsittig« BAch ^
Am Dedo & Maik ffieau. d. k. dw Icantz, Wtpieefat tdoi
Kräer als L«hce eAütt, so weiden vir es fSr wiümcheiii-
Udi hahen wii«w»t, da« a Vipredit die Haik Laoats, nidtt
die Kaik Meil«^ vea Hamük nbextngai vwdco ist, währ
nad HerBwnn tob Tinzeaborg als MaAgnf Too Ifeibea
öngeMist winde *)-
Da Heiniitii V. dnrdi die Angdegtnheita» des Westen*
ttuA in Aofpnicfa gcBOHUBCD wurde md nbeiitanpt eine Ein-
«iacJiBng in die »SAwdiMi Hindcl scbeaen mochte, konnte
er dem HnlC^emch Wipreehta nicht Fidge leisten : er eEliel«
YielmeliT an den Heixog Wladislaos roa Böhmes and Otte
TOD MSbreo die Vtäeuag, jenem xa Hülfe zu kommen. Diaie
Termnigten daher ihre Heiere, zogen über das Eizgebiige
nnd schlagen bei Guosdec, -wo sie auf Lothus Ueer stiefsen,
ein Lager aut, während Eizbischof Adalbert von Uains, der
jetzt wieder mit dem Eüser versöhnt und wegrat der Zehnten-
frage mit den Thüringern in Streit war, und Wiprechl mit
ihren Trappen an der Mulde standen*). Lothar befand sich
also swiachen 3 feindlichen Heeren. Indessen war die Ge-
fahr ior ihn nicht sehr grofs. Bald knöpfte WUdislaus,
dessen Eifer ohnehin deshalb, weil Wiprecht seinen Ton
ihm TertrJebenen Bruder Sobeslaus 7 Monate lang Unter-
konunen gewährt hatte, nicht allzu glühend war, mit Lothar
Unterhandlungen an, im Verlauf derer sich herausstellte,
dasi den Böhmen die Nähe Wiprechts und seinee Heeres
nicht bekannt war*).
1) praedicli 0«ilii marchioantum — dedertl Wicperti fub potenüioa.
II. ISa. — Dedos Usrb war die Lanaiti oder Ostmuk. McifseD erhislt
emt icin Sohn Heinrich I. von Eilenborg Dach dem Tode Ekberts (1030).
!) V- tlelnernftDiti ADßassung dieser Verbmuiiue (v. Beiaemaun, Al-
liraehl dar BIr) mnsB ich mit Giesebrecht (111, 1179) fBr gesadit haltea.
3) Cfr. Coamis. Ann Sato. Ann. Peg.
4) Sfld <|uDn;am hi dod miunl. CoBmas p. ISS
Wipracbt V
I GFrottiseh,
393
Pioson Umstand wusste sich Lothar dienstbar zu ma-
chon, indem er den Argwohn des Wladislaus gegen Wiprecht
lind den ErKbiscfatif von Mainz wach zu rufen, ihm Besorg-
uia vnr den gegen ihn gerichteten Pljiuen derselben einzu-
^^fBeii verstand'). Die Folge wa.r, daas die Böhmen am
. November die Kiickkehr nach Böhmen antraten*).
Somit hatte Lothar freie Hand gegen seine andern Gegner
gewonnen : Wiprecht trat gleichfalls den einer Flucht ähn-
licheit Biickzug an *).
Lothar eah sich hierauf in den Stand gesetzt, die Feste
LebuB zu belagern, um, naclidem der Sohn Heinrichs mit dem
Haupte, welcher der Befehlsbaber jener Burg war, sich ala
Geisel gestellt, wie gewöhnlich als Sieger heimzukehren *).
Konrad Ton Wettin sowohl als Albrecht von Ballenstedt ha-
ben sieh thateächliob in den beiden Marken behauptet ^).
Dftss Wiprecht nach jenen Misaerfolgen von neuem Bu
den Waffen gegriften, um seine Ansprüche geltend zu ma-
chen, wird nicht berichtet und entbehrt aller Wahrschein-
lichkeit: ohne die Hülfe des Kaisers konnte er sich nicht
behaupten. Selbstverständlich aber hielt er eben jene An-
sprüche aufrecht. In einer Urkunde des Erzbischof Adalbert
von Mainz vom 11. Februar 1124 erseheint er als Markgraf
Wiprecht*).
Doch sollte Wipreoht das Miasgeschiek des letzten Jahres
nicht lange überleben. Bei einem Aufenthalt in Halle, wo-
hin ihn Pfiiohten als Vogt des Klosters Neuwerk geführt,
zog er sich, da er ein während der Nacht entstandenes Feuer,
■ eur halb bekleidet, hatte dämpfen wollen, schwere Brand-
1) Coamu p. ISG.
S) CaBiiiBa. — Die Pftderbomar Quelle bericlitet, dass sie dbcIi grornsa
VerlnsteD den Heiiaiug augutreten. Anu Fatlierbr. : multis smissii.
5) AiiD. Pktbsrhr p. 144: Wicberlus quasi fugiena rediit.
*) ibid. : Tictor situt Eemper rodiit.
b) Flatha c B. O. p. 13G setzt fSUchlich den Tag von Eilenborg
und die Einsetzang Albiachls in die Zeit nscb jenen Ereigniuen ; ofr. Ann.
pKthHtbr. p. m.
6) Scliultcs p. 375. Heuckeu. SS. 1 p. 613.
394 Wiprecht von Grroitanch.
wunden zu, deren Folgen dch %hr bedenklicli gestalteten.
Wiprecht, der wohl -^ein nahes Ende fühlte, liefa ^4ieh daher
auf den Bat yon mehreren sreiatlichen Grrofaen in sein EIo-
*)ter bringen und legte hier, wie sein WafBengenosse Ludwig
in Reinhardabrunn , die Mönchskutte an. Am 22. Mai des-
selben Jahres (1124) verschied der alte Kriegsmann, nai^h-
dem er seinen altersschwachen Leib noch durch Askese ge-
ijuiilt ^\ Sein Leichnam wurde im Kloster Pegau zwischen
seiner Gemahlin Ziiatava und ^^einem ihm vorangegangenen
Sohn Wiprecht beigesetzt.
Die geschichtliche Stellung und Bedeutung Wiprechta Uisst
sich in kurzen Worten folgendermaisen charakterisieren : Wi-
precht von Groitzsch steht zu Anfang seines Auftretens sowohl
seiner Macht als seiner Bedeutuni; nach auf einer sehr niederen
Stufe. Sich auf alle Weise zu heben . sich emporzuarbeiten*
ist sein Streben; er stellt sich daher in den Dienst des Kai-
sers , während er andererseits einen Ansi^hluas an den Kerzos;
von Böhmen anstrebt. Die Verdien.ste, weiche er sich um. die
Sache des ersteren erwirbt, das enge Verhältnis, in welches
er zu letzterem tritt , fuhren ihn seinen Zielen näher . setzen,
ihn in den Besitz einer nicht unbedeutenden territorialen
Macht. Zur Befestigung, zur Wahrung dieser lilt es in den.
wechselvollen Zeiten des Kampfes zwisi:hen Kaiser und Kirthe
eine günstige Stellung zu nehmen: ohne clads Wiprecht in
einen Gegensatz zur BLirche tritt, hat seine Politik einen durr^h-
aua kaiserlichen Giarakter. Erst dann als die Sache Hein-
rich IT. verloren erscheint tritt er. durch «üe VerhälmLjse ge-
fuhrt . zur Partei Heinrich Y. über. An seinem Hofe spielt
er in den ersten Regierungsjahren desselben eine angesehene
EöUe. Aber aus persönlichen Beweggründen sieh: er sich zu
einer gegensätzlichen Stellung gegen das Reiehsoberiiaupt; ver-
anlasst, schLielst er sich einer grollen gegen dasselbe gerichteten
Fürstenverbindung an. die ihn in den Vordergr^ind der Ereignisse
stellt. Gefimgen genommen und seiner Güter beraube, nach lan-
1) Ann. Peg. p. 85ä. I>«r Unglixeiot'ull moat» ülch nucb -iem II F-^-
hroar la^trsgen haben, da Wiprecht an diesem Tag« aooh in <>itii»Itsbtia
war. ächalfeM p. ST».
Wipredit von Gmititcli. 395
ger Haft frei gelasBen, gelangt er wieder in die Gunst des KoiGere.
"Wie ü-iUier treibt er auch jetzt eine Art Mittelpolitik; er
hält bia zu seinem Tode au Kaiser und Reich, aber er bricht
den Verkehr mit den Geguem, welche Heinrioh in Sachsen
hat, nicht ab. Hat ihm aber schon früher die Ruaksicht Kuf
den Torteil eine solche Stellung angewiesen , so boII er jetat
die Früchte ernten : ein weit ausgedehntes HerrBchaftsgebiet
mit der Markgrafen würde wird ihm vom Kaiser übertragen. Tor-
mag er Ereilich ohne dessen Uillt'e sich nicht im Besitz der-
selben zu erhalten, so hinterläast er doch seinem Sohn Hein-
rich gegründete Rechtsnn Sprüche , welche 1131 von Lothar
befriedigt werden, sowie einen Iiandbesitz you beträohtli-
ohem umfang. Derselbe lüsst sich ziemlich genau festetellen:
Wiprecht ist zunüchst im Besitz der an der Elster gelegenen
Burgwart Groitzsch. Durch Oolonisatioii des angrenisenden
unbebauten Landes weifs er sein Gebiet bis zur (Zwiokauer)
Mulde auszudehnen , während er durch die Belehnuug mit
LeiTsnig jenseits dieser Fufs fiisat. Durch seine Tennähluug
mit der Judith gelangen die Gegenden vom Erzgebirge auf-
wärts bis nach Meüaeu sowie das Land zwischen Bautzen,
Görlitü , Kamcntz in seinen Besitz, Er wird femer mit Di-
strikten im Orlagau und Dombiu'g belohnt (?) und überkommt
am Ful'se des südlichen Harzes aus seiner väterlichen Erb-
schaft Morungen. Weiter erhält er die Togteirechte über die
an der ünstrut gelegenen Klöster Oldisleben und YitzenbuTg
und die wichtige Burggi-afen würde von Magdeburg, mit wel-
cher die Vogtei über das Kloster Neuwerk verbunden ist.
Schliefslich wird ihm die Mark Lausitz zu Teil. Den Mann,
der uns zuerst als einfacher Herr und Ritter entgegengetreten
ist, der kaum einige Quadratmeilen beherrschte, sehen wir am
Abend seines Lebens als einen reichbogütorton Markgrafen.
Freilich war es nieht vom Schicksal bestimmt, dass die
Macht , welche Wiprecht erworben , in seinem Hause bleiben
BoDte : 1 136 erlosch dasselbe mit seinem Sohne Heinrich.
Die Mark Lausitz und ein grofsor Teil der Groitzsehen Güter
sind an Konrad von Wettin übergegangen ; mit ihnen ist der
Macht desselben eine bedeutende Stärkung und Ariondienmg
—.erwachsen.
396 Wiprecht von Groitzsch.
Musste schon deshalb die Betrachtung der Geschichte
Wiprechts interessant erscheinen, so werden wir weiter be-
kennen müssen, dass dieselbe auch im Allgemeinen über-
aus belehrend ist: sie zeigt uns einen Mann, der zwar
nicht in der ersten Beihe seiner Zeitgenossen steht, nicht be-
stimmend auf die allgemeine Entwickelung eingewirkt hat.
der aber in seinem charakteristischen Streben nach Hebung
und Weiterentwickelung seiner Macht und Bedeutung und in
seiner diesem entsprechenden Teilnahme an den politischea
Ereignissen ein wahrheitsvolles Abbild jener Zeit ist, in welche
ja die ersten Anfänge territorialer Entwickelimgen zu verlegen
sind , ein Abbild jener Zeit auch insofern , als Wiprecht jene
Mischung rohen Kriegsmutes und rücksichtsloser Energie mit
kirchlicher Devotion und Thätigkeit zeigt, welche das Zeitalter
der Ejreuzzüge charakterisiert.
Literarisehe üitteilnngen.
i
Ii&Qäeakuiide des GrofBlieTBogthuma Sachsen - Weimar-
Eiaenach. Von C. Eronfeld, Rektor der Bürgerachulo
zu Apolda. Erster Teil : Thüringisch - Sachsen - Weimari-
selie Geschichte. Weimar, Hermann Böhlau 1878.
Besprochen v
a EinenBch.
Die Besprechung des Kronfeld iachen Bnches ist mit einer
nicht geringen Schwierigkeit verbunden, da es in seiner Durch-
führung einen ganz Terschiedeaen Charakter zeigt; bald be-
'wegt es sich in Hallung und Ton einer blofs Yolkstümlichen
Darstellung, bald macht es den Eisdruck, als ob es Anspruch
auf eine Beachtung als wissenschaftliches Werk erhöbe. So
könnte es tu der That zweifelhaft sein, ob eine Besprechung
deaselben lu unserer Zeitschrift angezeigt sein dürfte. Wenn
ich mich nach längerem Zögern und gründlicher Kenntnis-
nahme des Werkes doch dazu entsohloasen habe, so hat mich
die £ücksichtanahme auf viele Mitglieder unseres Vereins ge-
leitet, welche durch ihre Stellung in den Besitz des Buches
gekommen sind, dasselbe bei gegebener Gelegenheit vielleicht
benutzen und nicht in der Lage sind, eine eingehendere
Prüfung desselben vorzunehmeu,
Meine Bespreciiung wird sich vornehmlich mit dem er-
sten Teile, der Thüringisch-Sachsen-Weimarischen Geschichte,
befassen ; denn eine Besprechung des zweiten Teils, der eigent-
lichen Landeskunde, niuss ich einer Persönlichkeit überlassen,
der durch eine ausgiebige Benutzung der weimarischen Archive
die Prüfung der Eichtigkeit der einzelnen Angaben ermög-
hcht ist, wählend ich mich mit gelegentlichen Bemerkungen
werde begnügen müssen.
Wenn ich nun zu einer Besprechung des ersteu Teils
mich anschicke, so möchte ich gleich im voraus erklären, dasB
400
icJi dem Ter&sser zwai gerne einiäame, daas er die I
kdt zur geschiclitiichen BarstoUang besitzt, daas es ilim ■
nielit gelungen ist, seineo Stoff der allgemeinen Reielu
flchichte gegenüber, die doch den HJnte^niad bilden i
steU in den Vordergnuid nnd in die rielitige helle Belendi^
tmig zu stellen, und dass ihm eine Menge '<
entgangeD sind, velche für eine Bei chagesuhichte entb
lieh Bind, fSr die GcHchichte einer einzelnen Lsndae
aber die grofste — vielleicht heulzatage die allergiöfste B»>1
deuhing haben, nachdem es ane nicht mehr an guten W«
ken über die deutsche Geschiebte mangelt, wohl aber das I
dUrfuie nach Geschichten der einzelnen Landschulen
immer noch fühlbar macht
Die Schuld für diesen Mangel ist darin zn suchen, daas
dem Verfasser die wertvollsten historischen HülEsmittel un-
bekannt geblieben sind, deren Benutzung fiir sein Werk von
viel gröfserem Nutzen gewesen wäre als die des handschrift-
lichen Materials, desseu Anwendung Übrigens faat in den
meisten Fällen hätte unterbleiben könneo, da der Inhalt fast
der Hälfte der benutzten Urkunden auhou seit langer Zeit
durch den Druck zugänglich gemacht worden ist.
Diejenigen Werke nun, von denen ich meine, dasa de un-
bedingt hätten benutzt werden müssen, sind vor allem die
Jahrbücher des deutschen Reicha , dann Giesebrechts Eaiser-
geschichte nnd endlich die Forschungen zur deutschen Qe-
Bchichte, deren Herbeiziehung die Anwendung vieler Häl
mittel, welche der Ver&sser auf Seite XI— XHI seines Voi
Wortes namentlich aufgeführt hat, hätte entbehrlich i
können ; denn man kann heutzutage wohl, ohne den Schi
der Oberflächlichkeit auf sich zu laden, behaupten, dass i
alle jene Abschnitte der deutschen Geschichte, welche in <
Jahrbüchern biehet Behandlung gefunden haben, auch i
Uaterial für die Binzelgeschichte in so reichem HaTse l
angezogen und so gründlich behandelt worden ist, daas i
Benutzer, wenn er nicht neues Material zufällig gefund^
hat, mit einer Nachprüfung der in ihnen enthaltenen Angab«
sich beguUgen kann. Und dass auch Oicaebrecht für die Eif^
LltenolMhe Ultt^nsgeiu
401 ■<
I
I
zelgeschi eilte eo viel bietet, dass er oft seJDt^ Hauptsache
unter der Fülle der Einzelheiten veväclimnden lüaBt, wi
ja alle, die dieses vortreffliche Buch beuntsen müsBea.
Ich benutze hier die gegebene Gelegenheit, diejenigen^
Abhandlungen und Mitteilungen für thüringische Geschichte,
"welche sich in den bis jetzt erscbienenen 20 Banden der
Forachungeu für deutsche Geschiohle befinden, zu einer Kennt-
nia der Mitglieder zu bringen, da thatBächüoh das Eegiater
wenig Terbreitet ist :
a) Schenk zu Schweinsberg, G. Frhr., Beitrage zur Frage
nach der Bedeutung der Landgrafschaft. XVI, 525.
b) Gloel, Ad., Zur Geeohichte der alten Thüringer. IV, 195
und VI, 654.
c) Funkhänel, K. Ä., Riade. VI, 62 7.
d) Kitehhoff, A,, Ueber den Ort der Ungnrnachkcht von
933. VII, 573.
e) Grimm, J,, Zu den Nachrichten übei die ITagarnschlacht
Heinrich I. XV, 652.
f) Müller, C-, Konrad von Halberstadt, das Chronieon Sam-
petrinura und Heinrich von Herrord. XI5, 514.
g) — ^, Kourad von Halberstadt und Petrus von Hereu-
tala. XIX, 519.
h) Wenck, K., Die Chronographie Kourads von Halberstadt
und verwandte Quellen etc. XX, 277, — 279, — 282,,
— 289, — 290, - 292, — 298. (Für die Kritik des Jo-
hannes Eothe sehr wertvoll.)
i) Waitz, G,, Wann wurde Hermann von Winzerburg Land-
graf von Thüringen? XIV, 29.
k) Stumpf, K. F., Die Landgrafen Hermann von Winzen-
bnrg. XIV, 621.
1) Ulmann, H., Ueber eine orouica prineipuin Misnensium
und einige verwandte Quellen zur Geschichte des 13.
und 14. Jahrhunderts. XIV, 207.
m) Seidemann, J. K., Beiträge zur Geschichte des Bauern-
krieges in Thüringen. XI, 375,-377, XIV, 511.
n) Mejer, Chr., Zur Geschichte des Hchmalkaldi scheu Bun-
des, XVII, 337.
402 LitoiHiMbe HUUtlni^eiL
o) Wenck, W., KurfiiMt Moritz unii die EraeBtiue
Jahreu 1551/62. XU, 1.
lO Meyer, Chr., ZurGeBohichte der Loehauei- Verliaudluup
XIX, 242.
q) Gonzenbach, Ä. t., üeber die . . wtciIergefuDdeuen Solu
teu dea . . . Ludwig von Kriach von CaBteloa. XVIII, ;
Dasg dem VerfLiaser diese Hülfaniittel anbekannt geb3
ben sind, musste notwendig seinem Werke schaden,
nicht weniger zu bedauern ist, dasa er die Schriftea und
Publikatioueu nnaerer Nachbarvereine besonders die des thä<
li D gi ach< sä chai sehen Vereins in Halle und des hesaiacheD nicht
herangezogen hat, deren Benutzung ihm bcasere Dienste ge-
leistet hätte als das Zurückgehen anf veraltete und mitunter
nnbrauehbar gewordene Schriften, —
Ehe ich zu einer Hervorhebung einzelner Irrtümer über-
gehe, musa ich einige Worte über die Art und Weise sa-
gen, wie der Verfasaer seine Hülfamittel benutzt hat. Ich
möchte es nicht geradezu rügen, dass er auf Fufslapfeii ge-
wandelt ist wie Georg Weber, der Herausgeber der Weltge-
achichte, deren Loser oft auf Sätze stöfat, die recht be-
kannt vorkommen nach Form und Inhalt. Beaondera das
zweite Werk von Kuochenhauer bat das Schickaal gehabt,
von unserem Verfasaer auf diu angedeutete Weiae ausgebeutet
zu werden. Aber daa ist eine Kleinigkeit uud hat daa Ver^
dienst wenigstens, dass Leser, welche Enochenhauer nicht
kennen, auf dieae Weiae seine liekanntachaft macheu. Daa
jedoch muHS ich rügen, dass der VerfaBser an aoluben Stellen,
wo Enochenhauer vcrm utungaweise and vorsichtig
sprach, viel zu zuversichtlich und apodiktisch aich ausdrückt.
Wenn ich nun jetzt auf die Einzelheiten eingehen
und manches tadelnd berrühreu werde, so halte ich ea für
meine Pflicht, zum voraua zu erklären , dass es mir ganz
und gar ferne liegt, das Verdienst des fleifsigeu Verfassers
zu schmälern; ich hoffe nur das eine und wünsche ea, daaa
meine Ausstellungen für eine Neuauflage eines Buches Be-
rück sich tiguug finden werden, das besonderen VerhÜltüiM
Litnwiictia Httttilangen.
403
in die Hände vieler Volks seh ullohrer kommt, und
welches die Verlagshandlatig so hUbacli ausgeatattot hat, dass
es verdiont, Eiagutig in die Familiea des Landes zu fiuden.
Id der Einleitung finde ich auszusetzen, äaaa S. 3 der
BÜehHiache Geschichtsachreiber den Namen Wittckind statt dos
richtigen Widnkind fuhrt, und dasa angegeben ist, aein Ge-
schieh tawerk reiche von 449 — 937, wahreud es doch bis zum
Tode Ottos I. geht. Dosgleichen finde ich nirgends einen
Anhalt für die auf deraelbeu Seite ateLende Angabe, daas
Dietmai' (von Meraehurg) Capellan bei Heinrich II. gewesen
ist. Auch die Beihenfolgo, in welcher die süchaieclieD Quellon-
schriflsteller aufgeführt sind, der Büchsischo Annalist, Widu-
kind und Dietmar, möchte bei Leseru, die keine Kenntnis
der ftucUon haben, die Vermutung hervorrufen, daas der aäch-
siache Annalist älter als die beiden letztgenannten sind, wäh'
reud er doch kaum früher als in der Mitte des 12ten Jahr-
hnnderts geschrieben haben kann,
Auf eben derselben Holte bemerke ich, dass als Urkan-
densaramlung für Fulda noch die Werke Sohaonats allein an-
gegeben und Dronkee beide Editionen unberücksichtigt ge-
blieben sind; auch die Herafelder Urkunden sind nicht, wie
daselbst angegeben , bei der Keformation unbeachtet geblie-
ben und verloren gegangen, sondern in Wenoka heaaischer
Landeageaehiohte und bei Rommel, dessen buch für die thü-
ringische Geschichte reiche Ausbeute gewährt, gut berück-
sichtigt worden. Auf der folgenden Seite ist bei der Angabe
der spateren thuringisuheu Gesohichtschreibang so manches
iibergacgen worden, was doch in einer Speoialgeschiehte,
wenn überhaupt eine Angabe der QueUeu stattfindet, am
Platze gewesen wäre, so das Sampetrinum, die lateinischen
und dentschen Erfurter Chroniken und besonders Eonrad Stolle.
Auf Seite 8 findet sich ein Satu , der mir merkwürdig vor-
kommt. Nach demselben sollen die Toringer durch Be-
rührung mit Griechen und Bömern in der Kultur und
namentlich in der Religion Portachritte gemacht haben, so
dass sie jetzt ausser Sonne, Mond, Feuer und Erde noch
Wodou , oder Odin, Frea oder Frega als Gotter hatten.
Ein NachBChl&geu in jeder deuUchon Mythologie wird i
Ealtlosigkcit dieser Behaaptiuig darthaa.
Aaf 8. 9 findet sich wieder eiomal die Verwecliäelang der
iinksrheiniecfaen Totinger mit den Thüringern gamt einem
Veraach, Digpargaoi in das Jsstizamt EoEtennordfaeiin za
verlegen ; die neuere Literatur darüber findet sich in G. ßioh-
terB Annalen des fränkischen Reiches angegeben. —
I^. 12 macht die Xote Widukind zu einem Geschieh taschrei her
des Uten Jahrhunderts.
fl. 1 4 finden sich Nachrichten über Frankenhaugen , für die
ich nirgends eine gesicherte Quellenuachrioht habe fin-
den können ; ebensowenig war dasaeibe mir möglich für
die auf Seite 18 angeführte Beteiligung Hedens 1[. ander
iSchJacht von Vincy.
In der Erzahlang von der Bekehrung Thüringens durch
Bonifatins (wann wird endlich die falsuhe Schreibart Bo-
uifacius und die auch von Kronfeld mitgeteilte Nachricht,
dasB dieser Narae dem Apostel Deutschland» vom Papste
gegeben sei, aufhören in den CeschicbtEbüchern sich zu
zeigen!) zeigt sich Sicheres und Ungesichertes, Legenden-
haftes durcheinander gemischt. Gott Stuffo und die Göt-
tinnen Lahra und Jecha paradieren wiederholt, so dass
man beinahe wünschen möchte, dass auch der Füsterich
von Sondershausen ihnen Gesellschaft leiste.
lieber die beschränkte Auffassung der Thatigkeit des
Bonifatius, die ihn cur als Knecht des röraiachen Papstes
anzusehen vermag und die ihren Triumph in Limmers
Expektorationen feiert, ist aucli Kronfeld im Wesent-
lichen nicht hinausgekommen; dafür, dass für die Erhal-
tung einer abendländischen Kultur mittcu in dem Getobe
der wildesten Selbstsucht die einheitlich organisierte Kirche
den einzigen Hinterhalt gebildet hat, und dass Rom das
einzige Gemeinschaftliche war, das die Germanen hatten,
hat der Veri'asser kein Wort; das Papsttum der späteren
Jahrhunderte darf für den Geschichtsschreiber hier nicht
iu Betracht kommen. — Auf die Note, Seite 24, dass die
Bouifetiu siegenden erat aus dem Anfange des 16ten Jahr-
UtenriMi« JiiU^IInteil.
405
I hundertB datieren, ist zu bemerken, daaa die luteiuisclie
[■ liegende schon gegen 1400, die deutsche Relation zwischen
1 1428 — 38 entstanden ist, — Auf Seite 35 ist die alte Oau-
1 einteilung aufgeführt, die on manchen Fehlern leidet, be-
[ dors aber daran, daaa der zu. Sachsen geschlagene Teil des
f alten Königreichs noch teilweise als za Thüringen gehörend
angesehen wird, da der Verfasser auf den Untersohied
„nördliches Thüringen" und „Nordthüringen" nicht geach-
tet hat. In der weiteren Ausführung über die Gaue ist der
Seite 36 stehende Satz: Die Gau Verfassung beruhte auf dem
Unterschiede der Einzelnen in Freie und Hörige für mich
wenigstens anverBtändlich.
S. 41. Nicht Heinrich I. befahl, den Ungarn einen Hund eu
geben; die Daleminzier gaben ihn.
Auf P. 41 wird die eine Ungaruschiacht von 933 wieder nach
Kersehurg verlegt, welche Angabe schon seit der ersten
A uäage des ersten Bande
schichte hinfällig geworden
rautung verbringen. In ä
Hegistrum subsidii wird ps
ein bereits 150G als abgegai:
aufgeführt, dessen Lage
und dessen Namensform die
von Giesebrechts Kaisarge-
Ich möchte hier eineVer-
Tou mir herausgegebenen
146 unter Redes Jechaburg
II bezeichneter Ort Merzspich
3 Bied das Uiade des Widukind,
ä Angabe Liudpranda von Merse-
rburg als Schlachtort vielleicht erklären könnten, zumal
wenn man noch bedenkt, dass die ältere thüringische
Ueberlieferung die Oegend von Jechaburg als Sehlachtort
stets bezeichnet hat. — Nebenbei bemerkt ist bei der Kr-
zählnng dieser Schlacht nicht genau, dass die Deutschen
zu Pferde kämpften; die Angabe bezieht sich speciell auf
die Sachsen.
S. 42 ist die Benennung Ottos I. als deutscher Kaiser zu be-
anstanden.
Ueber die Errichtungen der Marken an den östlichen
Grenzen Thüringens ist erst in diesem Jahr durch Otto
Poases Werk: Die Markgrafen von Meifsen und das Haus
Wettin die Ueberlieferung so gesichtet worden, dass eine
rstelhmg der verwickelten Verhältnisse möglich ist.
S.
27
*
406 Litenrisehe Mitteilangen.
Da die Besultate dieser üntersncbang tod der bishe-
rigen Annahme bedeutend abweichen , so kann ich hier
auf sie nur verweisen und ihre Benutzung für eine 2te
Auflage dringend empfehlen. Was femer das Weimarische
Haus anbelangt, so wird der Verfasser gut thun, seine
Ansicht über die Abstammung desselben von dem thü-
ringischen Herzog Poppe aus dem babenbergi sehen Haus
(S. 47) nicht als so sehr über jeden Zweifel erhaben dar-
zulegen, da die Angabe des Sachsenspiegels, dass die Gra-
fen von Orlamünde, die Ausläufer der weimarischen Gra-
fen, schwäbischen Ursprungs seien, auf den Schwabengau
als Ausgangsort der Familie zu deutlich hinweisen.
S. 49, 50, wo Wilhelm von Orlamünde erwähnt wird, wäre
die schöne Erzählung seiner Heldenthaten in Ungarn, wie
sie Lambert und die Altahenses berichten, zu geben ge-
wesen.
S. 51 muss die Anführuug einer Urkunde von 731, welche
Besitzungen der Erzbischöfe von Mainz im Lupeuzgau im
Eisenachischen enthält, durch einen Irrtum veranlasst
worden sein.
S. 53 ist ebenso die Angabe, dass Eberhard von Fulda Schen-
kungen an Fulda in 340 thüringischen Orten aufzähle,
unrichtig; es sind 340 Schenkungen, aber dieselben Orte
kommen wiederholt freilich mit notwendiger Veränderung
der Namensformen vor.
S. 54 enthalten die Nachrichten über das Peterskloster in Saal-
feld Unrichtigkeiten; das Kloster wurde nicht 10 75 ge-
gründet, sondern nachdem von Anno 1063 in Chor-
herrnstift in Saalfeld gegründet worden war, wurde das-
selbe durch eben denselben Erzbiscliof 1071 in ein Bene-
diktinerkloster verwandelt und 1074 eingeweiht.
S. 56 nehmen sich die königlichen Villen in Thüringen etwas
sonderbar aus.
S. 59 ist die Angabe über die Schlacht bei Langensalza da-
hin zu berichtigen, dass die Sachsen Lupnitz als Sammel-
punkt wohl bestimmt hatten , jedoch erst an der Unstrut
angekommen waren, als Heinrich IV. sie plötzlich anfiel.
Hrisdie Mitteilungen. 407
lüg i^t zn vi:i"wuud(.>r[i, duBs dui' Verfasser hier äeu Mai-suli
dos Königs durch Tliüriogeii, dcu Lambert so genau schil-
dert (toq Breituiibuuh über Oborellen, Küi>k«l und lltli-
riu^eu nach Latigenaalza), nicht berücksichtigt liat; soldiH
Sachen gehören in eine Specialgtsacl lichte. lu der Ernüli-
lung der Sohlaoht ist die Angube, daas ron dem Heichs-
heero (oder Tielmehi von deu Kaiserlichen, wie der Ver-
fasser hartnackig sagL) , 5UÜU gefallen seieu, eiu Druck-
fehler statt 1600').
Auf N. fil beginnt mit dem rierteu Abschnitt die Geschichte
der Laudgrofuu , woiiir dem Verfasser iu KiiocbeuUaueis
(Menzels) Geschichte Thüriugens zai Zmt des ersten
Laudgrufenhauses ein treffliches Uülfstnittel vorlag, das
er auch ausgebeutet bat ; freilich hätte auch für diese
Zeit der dritte Uaud von Giesebrechts Kaisergescbiolitu
herangezogen wurden müssen, der 6 Jahre später erschiu-
^^^^«11 ist und stellbuwciBu das vorgeuanute liuch ergänzt
^^^mnd berichtigt. Auf die sagouhaFteu Ucscbichteu von dem
^^■.Ursprunge uud den Schicksaleu der ersten Laudgrafun
will ich nicht eingchec, sie siud in einer Landesgeschichte
berechtigt uud schaden oichta.
Auf S. 7U ist mir aufgefalleu , dass der VerfusBcr angiebt,
Ludwig der Bpriugcr habe sich an deu Kämpfen gegen
Heinrich IV. in den siebziger Jahreu sowie an dem Auf-
» Staude dos älarkgrat'on Ekbcrt nicht unmittelbar beteiligt,
Ufogegeu mir doch die Desetaung der Wartburg durch
äie Sachsen -zu sprechen scheint; dasa überhaupt letzte-
res Ereignis übergangen ist, bei welcher Gelegenheit der
Name der Uurg zum er^tenmale genannt wird, ist zu be-
dauern.
K7S ist augegeben, dass Ludwig der Springer sich Eude
3Iärz dem Kaiser unterwerfen habe; die Unterwerfung
rfiind am lü. August statt.
r S. 73 vormisst man die Erzählung tou der ThÜtigkcit
Heinrichs von MeifBon, genannt mit dem Haipl (Calentin ?)
I
1) Vgl. A. Wriiizol, Heinrichs IV, Sociiseukrieg mit iies
Sclilnclil hei Lunge iisulz^i. Lnui^uiisiilk'.H 1875
27*
408
Literartsche HtttannsKen.
in ThQriugen und ebenso voii den Kämpfen Ludwigs
gen Lothar von Sachsen.
S. 7b. DasB Hermann von Winzeubnrg in einer Urkunde von
1111 Landgraf von Thüringen genannt wird, stützt der
VerfaBHer wohl auf die Angabe hei Schultes, Direct. dipL
I, 230 und (iaruftch Knochenhaucr (UenEel) 90; diese Da-
tierung ist aber nur Coüjektur; die "Urkunde kann erst
gegen 1114 ausgestellt worden aeiu, wenn sie Überhaupt
acht ist ; das Nähere bei Posse , die Markgrafen von
Meifseii 8. 266 f. Für Hermann L von Winzenhurg ist
keine gleichzeitige urkundliche Beglaubigung ans so
früher Zeit vorhanden.
Auf derselben Seite ist die Benennung des von Hermann dem
jungem von Wiuzenburg gemordeteu Ya,sallen des Kaisera
als Graf Burkhard von Fnesland zu heaustanden; es ge-
nügt Burchard von Loccum.
S, 79, Die Angabo, dass Landgraf Ludwig am 15. Mai ein
Privilegium tur Elostur BÜTgel mit unterzeichnet habe, ist
wohl zurückzuziehen, da die betreffende Urkunde sehr ver-
dächtig ist. Vargl. Bernlmrdi, Jahrbücher Lothars S. 599.
Auf derselben Seite würde es besser gewesen sein, wenn der
Verfasser die Nachricht von der Zusicherung der Verer-
bung der landgrä&ichen Würde ebenso vorsichtig vorge-
tragen hätte, wie ea Knoohenhauer und Uenzel gethan
haben.
S. 83. Sie Teilnahme Eeinriohs von Hessen, des Bruders
Ludwigs IL, an dem Eriegszug nach Polen ist nicht nach-
Auf derselben Seite steht, dass Ludwig IL dem Eaiser 50O
Kitter 1161 nach Italien zugeführt habe; hier scheint
eine Verwechselung mit Erzbischof Beinald von Köln vor-
zoliegeu.
Auf derselben Seite hätte man eine Erzählung der 'Wirren
zwischen Landgraf Ludwig IL und dem Erzbischof Ädal-
bert von Mainz erwartet.
S. 84 ist in der Erzählung von dem Bündnis gegen Heinrich
den Löwen eine kleine üngenauigkeit. Ludwigs Sohn trat
am 14. Juli zu Sauderslebeu dem Bändais bei.
ZAtMnriadie H!tt«i]iuig«a 409
S. 88 ist die Kachrieht über die Beinamen Fromm und Piua
zn präcisieren; piuE entspricht dem altdeutschen „milde";
„fromm" kann nicht die Bedeutung haben, die es heute hat.
Auf derselben Seite iat gesagt, dass ein wiederholter Ver-
handlungstag in der Angelegenheit Beroards von Aaka-
nien erfolglos geblieben aei; es ist aber gar nicht be-
kannt, ob der Verhandlungstag überhaupt zu Staude kam.
Zu S. 90 iat zu bemerken, dass Ludwig am 13. April IIBO
zum ersten Mal Pfalzgraf tou Sachsen und Landgraf ron
Thüringen genannt wird.
S. 91. Daaa Erzbischof Christian L von Mainz ein Graf
von Buch gewesen, berichtet erst Kaapar Bruschius.
S. 94. „Aber nicht blofs der Kaiser hatte Hermann die Herr-
schaft in Thüringen streitig zu machen gesucht, sondern
auch die Stifter Herafeld und Fulda erhoben Ansprüche
u. a, w." Dafür ist zu setzen: Die Aebte von Herafeld
und Fulda machten dem Landgrafen Hermann die Lehen
ihrer Slifter streitig.
Für S. 93 verweise ich betreffs der wettinisohea Stammtafel
auf Poase, dessen Stammtafel der Wettiner ioh hier im
Auszuge mitteile, weil zu furchten iat, dass das teuere
Buch nicht allgemeine Verbreitung unter den Lesern un-
eerer Zeitschrift finden dürfte.
(Sielie StB]
ä 4111 und 4
1)
Q Ofterdingen
100 findet sich die Angabe, dass Heinrich t
bei dem Wartburgkrieg beim Spiel mit I
betrogen worden sei. Ich halte dafür, dass Ofterdiugens
läge allein bildlich zu verstehen sei, man habe ihu
tberlistet*). Ich möchte an dieser Stelle eine Vermutung
1) Hui musa uiiterselieideD iwiachen der Dichtung nnd der Sage.
In der DicbtHne iai OrtBrdingens Klage bildlich zu iielimen , die Sage
vom Wnrtlmrgkricg, deren für uns Sltebte Fassang die Ann. Kainhardsbr.
nach einer Siloron Qoell« , für die man das angeblich von Kaplan Bort-
liold geschriebene Leben des heil. Lndwig gelmlten bat, darzubieten
scheiuBn, faastfl dagegen die Worte in grub sinnlieh er Waise Buf nnd
erzühlle von einem wirklichen Spiel mit falschen Würfeln, Hieraus wie
BUS anderen MiBUTerätändniBscii ergiebt sieh deutlich die Abhünglgkeit
der Sage von der Dichtung. A. d. R.
Utenulscbe Milt«flung«ii.
Dedi t 967 Hfira 11
trifh de tcibn Bozid
9S2 Juli 13.
II. N, Icbi noch gegel
Vüii,
in zarbig
ermordet 1009 Nov. 13- |
Ge
n. ThiBlber
ja, Tochter Dietrichs,
MHrkgmfe
der Knrdmark, '
Doeh vor
986 Dec. 19 (?)
Uiet
rieh, Markgraf der Lausitz 1034, er-
morde
1034 Nov. 19,
Gern
Mathilde
Tochter Harfegraf Ekke-
.
harda
I yoi, Msiraen.
]cdi, Markgr .
Laasil
I- 107S Oct.
Gem.l. Od», Wwe. Mark-
graf Wilhelms T. Meifsen.
3. AdeU, Wwe. Markgr.
Ottos TOD Ueirsen,
t 10B3.
Markgraf d,
Lauaitz,
t vor 1069.
't Agnes,
Outn.
Hein
Gem. Gertrud,
T, dos Matkgr.
Ekberts I.
t 1117.
Ileinrich II.,
der Jüngere, Markgr.
T. Mcirsen, geb. 1103,
+ 1123.
Adelheid, T. des
Mnrkgr. Udos lU.
T. d. Nordmark.
Graf vfl
rehna, f nicht
r 10A3 Müra 9
Gem. N.
lOnS— 1119.
i. Ida, Tochter (
vou Nordh
0 Kuurad
derGrofao,
1 Graf TOD
Wettin,
Meir»eii.
der Litusiti. (v. Wij
1167.
Literarische Mitteilungen.
411
Friedrich von Eulenburg,
t 1017 Jan. 5.
I
Drei Töchter.
Gero, Gr. y. Brehna,
Gem. Bertha,
Wwe. Poppos (von
Wippra).
Kourad
Dietrich,
Graf.
Riddag
Wilhelm,
Graf von
Kamburg,
t vor 1116.
Gem. Geva,
t nach 1062.
Bertha,
Gem. Wich-
mann, Gr. v.
Seeberg.
Günther,
Bischof von
Naumburg,
t 1089.
Villa,
Aebtissin
zu
Gerbstädt.
Ida
Thietbnrg,
Pröbstin
zu
Gernroda.
Ea ist merkwürdig, ämss gerade Hcinri
TOB ORerdiiigea , itt Bürger aoa Eisenseh, t
SäDgbiii der iat. welcher dem Landgrafen des ersten I
anter den konittl lebenden Forsten nicht eiaräai
Bedeckt man, do^s e« grofee WahrscheinlicUceit für siu
hat , dasa dsa Gedicht rom Wartbai^krieg in Eisecach
cntstatiden ist aod daas «ch diese Stadt tod 1296 bis
1309 in scharfer Fehde mit den Landgrafen befand, so
möchte vielleicht eiu Scfalnss auf die Eotatehaagszeit des
Gedichtes gezogen werden können ').
8. 107. Dafnr, daas Hermann I. die Jakobskirche in Eise-
oach erbaut habe, finde ich iu den Qnelleo keinen Anhalt.
8. 115. Bischof Ekbert von Bamberg war nicht der Grofs-
oheim tod Elisabeths Matter, sondern deren Bmder.
S. 116 iat die Jahreszahl 1226 wohl ein Druckfehler.
S. 1'23 ist die Angabe, dass der Papst zar Wahl Heinrich
Baapes 19300 Mark gezahlt habe, in 21300 Mark zu
ändern. Verg!. Neues ArchiT I, 197.
S. 125 ist die Angabe, dass die Grafen von Schwarzburg
ans denen von Eäferaburg hervorgegangen sind, nicht
berechtigt.
S. 1 m sind Zeagen und Eide^helfer identisch gesetzt; ea
wäre hier die Verwendung der Eideshelfer als Peraoneu,
welche bekräftigen, dasa sie den Beschuldigten der ihm
zur Last gelegten Tbat nicht für fähig halten, aasaufiih-
ren gewesen.
M. 129. Der Zweck des Einreitens war wohl nicht, den
Schuldner durch Langweile zur Bezahlnog zu bringen,
sondern durch die Kosten, welche der Aufenthalt in einem
WirtehauBe (io einer gemeinen Herberge) mit sich brachte.
Für die Geschichte der ersten Landgrafen aus dem wet-
tinieclicn Haus legt der Verfasser Wegeies „Friedrich der
Freidjge, Markgraf Ton Meifson, Landgraf von Thüringen,
nnd die Wetliner seiner Zeit. (1247—1325)". Nördlingen,
.lehuiig der
L Zeil angebart, -
LitcrHiBche Mittcilnogen. 4'
ISTO. XIX Grimde; du seine Darstelluiig sioli vesciitUoh
rdiesBe anerkannt gut« BuoIl Emlehnt, so zeigt sich in diee
bA^teilung nur Waniges, was einer Beraerkiuig bedürfte.
S. 133. Die AngabC] dass Heinrich der Erlauchte Thürin-
gen bia 1268 innegehabt, ist urkundliüh nicht gesichert;
eher scheint Heinrich achon 1263 Ton der Verwaltung
Thüringens zurückgetreten Ku Hein, da er von djeaeni
Zeitpunkt an aich nicht mehr Landgraf Ton Thüringen
und Ffolzgraf rou Sacheeu nennt, während die Urkunden
seines Solmea Albrecht mit dieser Titulatur häufig werden.
133. Es ist Uli'' zweifelhaft, ob die Note, dass die Even-
tualbelehnung der Wettiner mit Thüringen und Hösaen
1242 stattgefunden habe, richtig sei, da Huillard-Brehol-
les, VI, 1. lOO und nach ihm Wegele, 1. c. 9. 1343 haben.
||fi. 134. Es hätte bei der Belehnung Ottos von Braunaohweig
mit der Mark Suder etadl hinzugefügt werden müssen,
dass sie durcli die Aebtissin Ton QuedlinbtU'g erfolgt ist.
137. Dafür dass die Clemda in Eisenach 1261 erbaut ist,
findet aich in den guten Quellen kein Anhalt.
S. 138. Die genealogische Kote mit den Phantasieeu über
die Abstammung der "Wettiner Ton Wittekind hätte weg-
bleiben können.
S. 139. Dafär, dasa Albrecht 1259 die Mark Landaberg er-
halten, fehlt ein Anhalt. Albrecht nennt sich 1257 Land-
graf (Wegele, 1. c. Anhang n, 2., wonach der Druckfehler
1. c. Seite 57 zu berichtigen). Von 1267 — 1261 existiert
keine von Albrecht ausgestellte Urkunde, In diesem Jahre
erscheint er urkundlich ala Markgraf von Landsberg (We-
gele, 1. c, Seite 57, Note 1), aber auch als Landgraf von
Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen (Zeitschrift des Ver-
eins f. thür. Gesoh. N. F. I, 484). SoUte Albrecht an dem
Kriege dea Königs Ottokar TOn Böhmen gegen Bela von
Ungarn teil genommen haben ? Auifallend ist der Mangel
von Urkunden au» dem Jahre 1260. Nach einer Notiz in
meinen Sammlungen müsate sich iür diese Vermutung ein
Anhalt finden in Annal. Marchiae von Andreas Angel
414
ti, 139. Für da» Todeejohr Heinricbe des £rlaucbt«ii
ich bei, dass eine Angabe des Todestages sich findl
bei Adrian Beier, Ätheua« Salanae, I, II, 941 {iiax
der UiuBibi. Jena) defunctua Cal. Hart, an einer 8te
die grofae Äehulicbkeit bat mit der bei Wegele angeHtlii^
ten Xotiz Seite 112, Note 1.
S. 140. Was soll die Diatribe über den Cliarokter Albrechts,
trotz der er doch nicht weifii gewaecheii wird: Wie seine
ZeitgeDOfuieii über ihn daubten , erdebt man bms vielen
Stellen beim Ä'ieolaus von Bibra, den Kronfeld leider
^- nicht benutzt hut. >Schou bei diesem Scbrifteteller,
FöT die thnriugisbhe KidturgeGcbichte unentbehrlichen Ait>
tor, ttommt der Name „Deganei" vor,
8. 141. In Betroff der Flucht Margarethos von der W«
bürg muss ich auf ein ZuBanuneutreffen politischer Uid
stände hinweiiien , das uuch Wegele meiner Ansicht i
zu wenig betiiiit. 1268 nach Konradins Hiuricbtung I
gen die Veroiirbe " der Wettiner, das staufische Erbe j
Italien zu erhalten; diese Tersuche scheitern 1369,
1270 erfolgt der völlige Bniüb mit der Margaretha,
letzten Staufpiiu.
8, 143. Dasi^ der Kneg der Sohne Albrechtti gegen den Tjfl
ter laai douh die Missbandlung der Mutter ;
oder zum Yorwaud hatte, lasst sich jetzt nicht mehr b
streiten. Porschungen zur deutschen Geschichte,
a86, Note 1.
8, 144. Dba Schicksal Heinrichs, eines Sohnes Albrei^
des EntarteteSr '»t behandelt Zeitschrift des Vereins |
tbür. Gesch. IV, 159. 169.
S. 146. Es i:it ungenau, wenn der Verfasser sagt, doss i
nig Eudolf 127" meinem Schwiegersohn, Herzog Albreo
von Saclwen , die Heichsverwescrschaft über Thürinj
aufgetragen hat; vielmehr erhielt Herzog Albrecht i
IluBchsverwesersohaft über Mühl hausen und Nord
und die H ei i:tisbe Sitzungen in Thüringen.
S. 147. Die Angabe, das» iaB6 Erzbisohof Heinricli
Uainü zum Statthalter über (!) Thüringen ernennt vi
Literarische BliClailuiigea.
416
kunn leiuht Yeranlassimg geben , diese Stntthalteratliaft
als etwas gaaü Besonderes anKusehen; aber Wegeio l. i
100 hat. schon betont, daaa es sich hier durchaus nicht
besondere Malsregol handelt, sondern i&ae
Erzbischof nur die Aufgabe in Thüringen eriiielt, der
sich Rudolf in Baieru, Schwaben und FrttDkel^'peTaÖnUch
unterzog,
147, Sass die Herrn von Arnshaugk Grafen waren, ist
nicht 2u beweisen. Sie sind eine Seitenlinie der Labda-
burger, die nie den Grafentitel geführt haben. lifeiiLes
Wisaena giebt es nur 2 Stellou, 1. A. K. zum Jahre" 1300
und 8. die aogeuannte Karratio de BurggraTÜs Leian., in
der Otto CO mos Arashaugius genannt wird. Die Nar-,
ratio selbst ist aber eine gar splite Uuelle und wird duxw^
keine urkundliche Stelle gestützt.
. 153. Ich benutze diese Gelegenheit, eine Bemerkung über
König Adolfs Feldzug in Thüringen zu machen im An-' |
Bchluaa all »Wegele 1. c. 193, Note 1. Das Wogele un- .
verständliche Pavre als Ausstellungsort einer Urkunde
AJbrechts des Entarteten ist in Fanre zu ändern.
. 156 ist Polko Druckfehler statt Bolko.
, 15B, Der Ausdruck Ädoptivtoobter , den der Terfttsse^a»^
1 Wegele, 1. c. 255 übernommen hat, scheint mir irroi^
führend zu sein. Elisabeth, die Gemahlin Albreeht des
Entarteten , brachte die liier gemeinte Elisabeth mit in
die Ehe.
158, 159. Ein Zusammenhang zwischen der Zerstörung
Q Hopfgarten und der Fehde der Burggrafen von Kirch-
berg lässt sich nicht nachweisen.
159. Worin das „unsolide" Leben Apitz' bestanden habe,
ist mir nicht bekannt.
, 163, Die für das Schicksal des wettinisühen Hausos so
wichtige Schlacht bei Lücka hätte eine eingebende Be-
handlung yerdient, zumeist da gute und zahlreiche Qucl-
lenborichte hätten angezogen werden können.
, 165. In dem Kampfe Friedrich des l'reidigen mit Erfurt i
handelt es sich besonders darum , dass Erfurt, Mühlhau-
Q LiUt-arische Mitleilun^n.
aen unil NorJhauaen s'iah der Landfrieden oida uhk ,
der landgräiliclien Schutzlierrachaft fügten.
166. Dass HerKog Bvidolf von Saehsen in dem Eaml|
Friedrich des Freidigeu mit den Erfurtern der
genoHSB Friedricha war, ist nur eine Vermutung Wegdj
1. c. 308. Kote a.
167, Die Angabe, daas am H.Januar 1310 in Prag c
Vergleich stattfand, muas auf einem Irrtum beruhen; viel-
leicht iät das Instrument vom Dezember desselben Jfthrea.
169. 1314 ist ala Todesjahr Albrecht des Entarteten nicht
geaiuhert; im Herzogl. Archiv zu Gotha befindet aicb e
Urkunde Albreehts tÜr Volierode vom .TaJire 1315.
sie acht iet, weiTs ich jetzt nicht zu sagen.
(ForWelinag folgt.)
Sift*idi presbyteri de Balnhusin hietoria univeraalifl
et compendium historiaium.
Ed. O. Holder-Egger.
Morumenl« Ocrmanme Scriptorum lom SXV p. 679—718,
Der letzte, 25., Üand der Monumente Oermaniae bringt
der thiiriugischeu GeschichtsforBchung wieder eine Bereiche-
rung ihres Materiala, Zwar hatte Iteferent schon vor eini-
gen Jahren dai-uuf hingewiesen, dass das N^achbarland MelTsen
einen Anspruch auf das Geaehichtswerk des Sifridus Pres-
byter an Thüringen abtreten müsse und aomit Sifrid seit
den Tagen dos Albinus und Fabricius mit Unrecht als ,UiB-
nensis' bezeichnet worden war, aber erat durch Holder-
Eggers Auagabe ist es möglich ge'wordeu , Siäids Chronik in
authentischer Form als thüringische G eschi eh ts quelle zu wür-
digen. Ein glücklicher Stern hat über ihr gewaltet und nur
die Lässigkeit, deren sich Thüringen in Erforschung seiner
mittelalterlichen Gesehichtsquellen schuldig gemacht hat, er-
klärt es, dass nicht früher die kritischen Fragen gelost -wur-
den, die sich an diese Chronik knüpfen.
Si&id, Pfarrer von BaOhauaen bei WeiTsensee hat zu
Litartirlgcbe Mitteil an gen. 417
Äofang des 14. Jahrhunderts eine Chroiiik von Erschaffung
der Welt bis zum Jahre 1304 zusammen geiitulll und hat dtmu
einige Jahre später, wahrscheinlich 1307, dasselbe Buuh, um
Tielos vermehrt und bis 1306 furtgesetzt, als .Compöndium
historiarum' noohnmls herausgegeben.
Von beiden Ausgaben besitzen wiv die Ursohrifl des
VerfasaerB. Die erste Ausarbeitung liegt in einem Erlanger
Codex vor, der üüher dem Erfurter Peterskloster gehörte,
die zweite in einer Leipziger Handachrift, die aus dem Ja-
cobskloater zu Pegau stammt. Zwei andere l^eipzlget und
eine Dresdner Handschrift gehen auf die ältere Leipziger
zurück.
Mitgeteilte Schriftproben der Erlanger und dieser Leip-
ziger Handschrift zeigen zwar eine etwas rerschiedene Dicke
und Gröfse der Buchstaben, aber die Gleichartigkeit der Ab-
kürzungen und sonstiger Eigen tiimUchkeiten lässt doch Hol-
der-Eggers Annahme als richtig erseheiuen.
Sii'rid giebt in der Vorrede ein stattliches Quellenver-
zeichnis , aber er hat es , wie einen grofsen Teil seines "Wer-
kes , aus der Erfurter Chronica minor entnommen.
Mit grofaer Ausführlichkeit ist die biblische und Hei-
ligengeschichte behandelt. Holder-Egger hat mit Recht nur
wenige Proben aus diesen friiheren Absohnitten mitgeteilt.
Das Verhältnis oder vielmehr die UiiTorhältnismäl'sigkeit, mit
welcher die ältere und die neuere Geschichte behandelt ist,
erhellt am deutlichsten daraus, dass iti der Erlanger Hand-
schrift erst auf Bl. 225 die Geschichte des 13. Jahrhunderts
beginnt und mit Blatt 341 die ganze Chronik schliefst. Die
Darstellung der Geschichte des 12. und 13. Jahrhunderts ist
etwa zur Hälfte original. Die Quellen Untersuchung böte an
sich kein besonderes Interesse, da der Nachrichtenachatz nicht
grofs ist, wenn nicht Sifrids Clironik neue Beiträge zur Kri-
tik der Erfurter Peterschronik lieferte. Holder-Egger hat
sich auch über das Verhältnis Sifrids zu den Erfurter Öe-
schiohts werken goaufsert. Er meint, dass nach 1259 sich
keine Spur der im Peterakloster geachriebeiien Annalen bei
id finde, daas Ton 1260 — 71 die 1. Fortsetzung der Chro-
^J^t
Uunnsth* MiM»nii»erii.
itiea minor, die &ucb in die FeterscluoBik äberaoiBiaeii i
benutzt wi , daas 8ifrid naehlteT bi^wetleii da«selb« (
wie der FetAraberger Chronist, aber nicbt so. du^ Eins ans
dem Andern ableitet xn sein behaue. San hat Holder-
Egger aaeb für die friibere Zeit kraue wörtlich« Be&utzung
der PeterschroDik in der uns erhaltenen Fnnn eonststier^i
können, daher gmfie Lettern für die Stellen gewählt, welche
Sifrid der Pet«rscbronik in der ihm rorUegendea Gestalt eot-
nahm, ich glaobe, dass Holder-Egger dieselbe Benutzung von
Fetersberger Au&eichnuugen in einer uns nicht erhaltenen
Form noch viel weiter and auch über dad Jahr 1291 liin-
aus, welches Fosse als Grenze nnnahnij hätte ausdehnen k»n-
Den und müssen.
Darauf führt mich die Nachricht über das Auftreten des
falschen Friedrich a. a. 1284 (8. 710), die wörtlich anklingt
an Schedels Excerpte der Histor. Reinliardsbr. und an Eon-
rads von Halberstadt Weltchronik (Forschnngen z. deutseh.
Gesch. XX, 287), Kompilationen, in welchen ebenfalls die
FeteTBchronik in reicherer Gestalt benutzt war. Uan beachte
namentlich die Worte: assereus se esse imperatorem Fride-
ricum.
Die Schilderung von Adolfs Feldzug in Thüringen, 8. 713
(die Worte ungento quo rote curruum iingi soleat der Hand-
schrift A stehen wörtlich so im Chron. Sampotr.), deegleichen
Beines Feldzugs nach Meissen und der Frager Hochzeitsfeier
(beides 713) haben ebenfalls sehr viel Aehnlichkeit mit den
betreffenden Fartieen der Feter«chronik '),
l) Heiue Annahme, ituss SJfrid die Scbrlfl de origiiie jjriiicipuro Thn-
nagit lÜT Btiue Keiieslugi&ehDu Augabeu abet die Landgrafeu von TliQ-
ringeu bis aur Beinriüh Rispe benutzt habe, wird Ton Holder-Egger ver^
«orfen, obirolil er glaubt, daa Sifrid ^qutudam historiolam Tfanringiae, in
uns dB urm et genta lanlgraTiornm praBaottim relatum etat', geloseo hab«.
Der warllkhe Ankling i«t allerdings nitht zwingend , bdcJi hat Sifrid
rinigs KlBiniglieiten , die er oicht in jener Schrift fand . slier die Qnelie,
welcbs Holder-Egger rerlaugl, müssle duch dieser uugeiasin Sljulicli gt-
■ehen haben. — ZufUlÜg bemerke ich, dsss die lelzteo Worte der iwe]
Zellen, welche der Sclirill de orta prineip. Thar. vud spHterer Hand hin-
(UKBlUgt »ad, ... in quo uohilia illa prinuipalii« (Tburingorum) prnsspia
HBts est, »fb wfirtliob lO in den Anna). Erpburd. s. b. 1247 (Mon.
I. XVI) Gadeu.
Ufanurinb« KttMluigcB.
419-
loh habe darauf lijnweinen wollen, um bei dieser Ge-
^euheit den Wunscli auszusprecben , dass sich endlich Je-
aden mönhte , der die Untersuchung über die tie-
hichtsachreibuiig der Erfui'ter BenedJctiuer mit dem neuer-
I vermehrten Material wieder auftiähme. Freilic^h
r sich nicht bei Htiibels Ausgabe der Petersohronik ')
Beruhigen , sondern milsste die Handschriften heraniHeheu,
r selbst wenn er sieh mit kritischer Sichtung der biabe-
rigou Resultate begnügen wollte,' köniite er dankens'wertes
leiateu und ohne Zweifel au sichörorGn Anhaltspunkten über
die Abfasaungszeit der einzelnen Abechnitte der Clironik ge-
langen , als sie Stübel gefundou hat.
Ich kehre noch einmal zu Sifrid zuriiok. Er wav ein
Mann einfältigen Herzens, weichen Geniiiths. Das zeigt u. A.
die rührende Todt«nklage um einen Knaben Johannes am Ende
dgr Vorrede. Die letJiten Seiten der Chronik, in denen der
Verfaeaer aus eigener Kenntnis oder auf Grund mündlicher
Berichte schreibt, lassen eine hübsche Erzählorgabe erkennen.
Die Darstellung ist durch häufige Anwendung der directon
Kode belebt, die hervorragenden Person Üehkeiten werden
reichlich mit Lob oder Tadel bedacht. Die volkstümliche
Gestalt Eudolfs von Habsburg, der sich gei'ade in Thüringen
in seinem besten Lichte gezeigt hatte, eischoint in vollem
Glänze, ebenso Heinrich der Erlauchte, Die Drangsale, welche
Fürsten und Land durch Adolf von Nassau zu erdulden hatten,
haben ein engeres Band zwischen Thüringen und dem meifa-
nischen Füratenhause geknüpft. Sifrid gehörte einer neuen
Generation an , die die glänzenden Zeiten eines Iitidwigs des
Heiligen nicht mehr gesehen hatte, und sich dem ursprünglich
fi'emden Herraoherhause rückhaltlos anschloss. Um so bitte-
rer wird er in seinen Aeufserungen über Adolf von Nassau, um
I) Die DebersflCsuiig der „Cbruiilk von St. Pelcr xa Erfurt UM liis
131G" die vor Kurzem iu den „GestliichUsciireiberii der deutschen Vor-
ZHil" arschienen ist, kummt üu Uriili. Der Ueberselzer , der mit Ihiiriiigi-
aiiber GeiiCliiiJitarnrscliung wohl keine näheren Baitieliuiigen hat, liätle dach
liomorken masHcn. dass er entweder den IStübtl'aclicu Text luil Bilfe der
Aumerkuiigen xi
Die Abgreiiai
1100—1315 i
, iviil-
...».•'
■ ■ ■ ^ ■ . * ■ » •
.__ zz^ •• .^J.u-
.=-: L4.-. v^ca
flfl.
Lilerarisclip Mitteilungen,
Ernat Bernocker, Beiträge zur Chronologie der He-
gierung Iiudwig IV., des Heiligen, Landgrafen von
K Thüringen. Eönissbergcr Dias. 18SU. 74 Seiten.
W^ Der Gegenstand dieser Schrift, die Rrärterang chrona-
"iogiäclier Ei nz elf ragen, machl es unmöglicli einen kurzen Aus-
zug ihres Inlialts zu geben. Im AJlgemeinen ist die Arbeit
eine fleifBige und dankenswerte UntersucfauDg der in den
Historiae Beinliardsbruiiuenaes enthaltenen Nachrichten über
Ludwig den Heiligen. Aber sie ist von dem Vorwurf un-
nötiger Breite und einem Mangel an Schärfe und Oenauig-
keit nicht freizusprechen. Das zeigt flieh gleich i
tenden Capitel S. 2 — 14, wo der Verfasser das von mir gewon-
nene Gesultat (Entstehung der Ueinhardsbr. Gesehichtsbiioher
S. 13 flg.), dass niimlich eine lateinische vita Ludovioi des
Caplan itertold als selbatündiges Werk nicht existiert habe,
sondoru die Ludwig IV, betreffenden Absehnitte der Rein-
hardsbronuer Geauhichtabücher , welche ihr (der Vita Ludo-
vioi) entnommen sein sollten, aus der überarbeiteten vita
der heiligen Elisabeth von Dietrich von Apolda und anna-
listischen Aufzeichnungen von Ludwige Caplan Bertold oom-
piliert seien, einer auaführlichen Besprechung unterwirft. Der
Vcrfasaer schlierst sich meiner Ueweisführung an, iadess er
sucht in einer Anmerkung eine lateinische vita Ludovici aus
den von mir angegebeneu Quellen, die aber dann natür-
lich nicht Bertold zum Verfasser haben konnte, doch wieder
einzuführen, weil der Debersetzer Friedrich Köditz sagt, dass
Caplan Bertold die Biographie Ludwigs in sechs Bücher ge-
teilt habe. Eödils habe das nicht erfinden können, da mau
ihn ja mit Leichtigkeit aus seiner Vorlage habe widerlegen
können. Als ob ein mittelalterlicher Schriftsteller davor zu-
rückgeschreckt wäre! Ich hatte (8. 24 meiner Schrift) die
Frage nach der Existenz einer der deutschen Lebensbeschrei-
bung genau entsprechenden lateinischen Torlage als bedeu-
.08 hingestellt, weil sie nur eine verkürzte Abschrift
des betreffenden Teiles der Histor. ßeinhardabr, , niclit rferen
QneUe, sein könnte, komme aber nun docb noch mit einigen
Worten darauf zu sprechen. Sa die Hauptmasse des in der
deutschen Lebensbeachreibang Eathalteneu , von 46 Capitcln
37, wie Bernecker ebenfalls annimmt , nicht auf Bertolds Auf-
zeichnungen zurückgeht, so dürfte man die Aufstellung jener
Einteilung in 6 Bücher nicht Bertold zurechnen, vielmohi
hätte sie derjenige, welcher diese späte lateioische vita Lndo-
rici Bua den HigtorJae Reiiihardabr. ausschrieb, Bertold an-
gedicblet. Aber wäre or nicht ebensogut aus seiner Vorlage
zu widerlegen gewesen ? Da ist es doch einfacher die Ei^
findung dem Uebereetzer zuzuschreibeu und auf eine verlo-
rene vita Ludovici, von der sich sonst nicht die geringste
Spur findet, zu verzichten. Ich fand die Auswahl der Capitcl,
welche der Uebersetzer den Keinhardsbr. Geschichtsbüchern
für seine deutsche Lebensbeschreibung entnommen hat, zweck-
entsprechend. Bernecker fragt, was das für ein Zweck ge-
weaeu sei? Dass die Verbindung historischer Erzählung mit
den WundergBsohichten eines Heiligenlebens für die Verherr-
lichung eiuer Persönlichkeit nach railtelalterüchem Oeschmacke
besonders geeignet war, brauchte ich doch nicht besonders
auszuführen.
Ich hätte im Einzelnen noch gegen manche Auf st ellungeu
Widerspruch eiuKulegeu. So hätte der Verfasser die Bemerkung
über Albrechts des Entarteten Begräbnis gewiss nicht dem Text
der Eeinhardsbr, Ueschichtsbücher einfügen wollen, wenn er
bemerkt hätte, dass sie auch in Schedels Excerpten fehlt. Ich
hatte auf mehrere kleine Zusätze des Uebersetzers aufmerk-
sam gemacht und als solche auch diese Bemerkung hinge-
stellt. — S. 1! Z. 8 V. u, ist dem Verfasser leider passiert
Friedrich II. für Friedrich I, zu setzen, während er das Ge-
genteil erweisen wollte. Der Einwand auf S. 18 wird durch
meine Berichtigung auf S. 115 gehoben. Den Bericht über
den Nürnberger Hoftag im Jahre 1225 wird Bernecker nach
den Mitteilungen aus einer Vatikanischen Handschrift, welche
i in dieser Zeitschr. N, F. II, 2, S. 227 gemacht habe, den
«iohnungen Bertolda nicht mehr absprechen. Bei dieser
Lil«rari>ohe MittrilaiiKni.
423
(genlieit glaube ioh mich über das Handaclirifteiiverhält-
Ton dun Hktoriae Heinhardabr. erlialteneu Auszüge
r als in meinem Buche äufaern zu sollen. Ein Stamm-
I wird dieseni Zwecke am beateu dienen;
UiatoriaQ KeinliardibrnaueDses.
AddilioDGB ReinhariJübr.' )
ein, EkkehnrdsWeltchro-
uik im EiseiiBuber Domi-
iiikanerkioster iiiiiiu^e-
fUgter, AusKug der Uislo-
riiw Reinh. , erhaltea in
oiiier WiBUor, Wiüler-
LeydDii
bei Ecvtrd, bi*t.
i1g]9 Excerpte ii
T Milncliuer U>.
' 1) Uieae Bezeivhuong für den bisher Clirua. TburiDg. Vieime
IBlten AiiüKUg möchte ich iiavli dem Vorgänge Schedeb. der von
licn Eusebii cnm »idiciunihus monanleri! BcinbartsboruenaU' sprii
\f nach Anntogie der Additioties ad LHOibertam SchHffnil>ar^ensem
sehlng
HaUe a/S.
Carl Wenck.
^thur Gro8B, Dia Anfänga des ersten tbür in giechen
' Iiandgrafengeechleohts. Ein Beitrag zur thüringisclieu
[ Geacllichtsforachuiig. Göttinger Dissertation 1880. Ö8
In dieaer Schrift, die in den üebuugen des Prof. Bresalau
L Berlin ihren Ursprung hat, ist von einem NiederlauBitzer
der erfolgreiche Versuch gemauht, den Kern historischer Wahr-
heit, welcher der Tradition von Ludwig dem Bärtigen, dem
Stammvater der thUringiEcheu Landgrafen, zu Grunde liegt,
definitiv festzustellen. Don Leaern dieser Zeitschrift sei die
434
LHuwitche RBttellungen,
kleine Arbeit, die als Dissertation leicht unbeaclitot bloiba|
möchte, bestens empfohlen.
Der Verfasser handelt zuerst über die ftuellen. Aub-
solilierslich die Aufzoichnungon Keinhardsbrunner Möncho
koramen in Betracht, chronistische und urkundliche, und zwar
erstere jetat nicht mehr in der Form, welche ihr die Ueber-
arbeiter und Compilatoren des 14. Jahrhundorts gegeben ha-
ben, sonderu in der kleinen Chronik de origioe principum
Thuringie, die um dio Wende des 1S./13. Jahrhunderts ver-
faast ist. In der Präge, ob diese Chronik die Quelle gebildet
habe für zwei gefälschte fieinhardsbrunner Urkunden , oder
ob umgekehrt der Chronist diese Fälschungen seiner Darstel-
lung zu Grunde gelegt habe, entscheidet sich Gross für
die Urkunden als das Frühere. Es heifst einmal in der Chro-
nik, dasB der König gewisse Güter ^auctoritate' sua an Lud-
wig übertragen habe. Gross bemerkt, dass auctoritas der
terminus technicus für Konigsurkunde sei, wonach allerdings
anzunehmen ist, dass dem Chronisten dio Fälschungen bereits
vorgelegen haben. In einem zweiten Abschnitt werden dar-
auf die beiden gefälschton Urkunden Konrads U. und Hein-
richs ril. Toa 1039 und 1044 besprochen, in wolchen dem
Grafen Ludwig der Kauf eines Stückes Land von einheimi-
Bchen Grofsen bestätigt wird. Er erhält danach von Kon-
rad II. ein weiteres Gebiet als Geschenk und von Heinrich 111.
die Erlaubnis zur Erbauung der Feste ßchauenburg. (Der
Name wäre also früher dagewesen als die Sache I) Gross
erweist aus innereu, diplomatischen Gründen dio Uneohtheit
der Urkunden, welche bekanntlich schon vorher von Menzel
nach palaeographischer Prüfung der Originale ausgesprochen
war. Er findet in den Urkunden Heinrichs IV. und Hein-
richs V. für das Kloster Eeinhardsbrunn die Vorlage des
Fälschers und vermutet, dass der Ankauf der Feste Schauen-
burg durch das Kloster im Jahre 1114 die Veranlassung
zur Anfertigung der beiden Urkunden gegeben habe. Man
woUte für das neue Gebiet die Immunität erlangen, und da
der Stifter Ludwig der Springer eben mit dem Kaiser zer-
fallen war, suchte man sieh auf diese Weise zu helfen.
LitatüriMhe Untteilinigeii. ^g '
oiiier beilüuflgiüi Bemerkung der Schauenburger Kitufurkunde
folgert Gross auch, dasa eben zu der Zeit, in weluhe die
Tradition das Auftreten Ludwigs des BUrtigon verlegt, zwi-
aeheu 1031 und 105], die Cultivierung des um die Sebauen-
IniTg gelegenen Gebiete erfolgt sei.
Suhliersliclt kommt Gross auf den raateriolleu Inbalt der
Quellen zu sprechen, weist den Zusammenhang Ludwigs mit
den Earoliugem als genealogische Fictiou ab, stellt sich aber
entschieden den Versuchen entgegen, der Tradition jeden
historischen Gehalt abzusprechen. Knoobenhauer hatte den
fränJascheu Ursprung des Ge^ohlechts geleugnet, Posse Lud-
wig den Bärtigen als güozÜch mythisiJio Peraon hingestellt.
GrTöas führt, um den fränkischen Ursprung des Geaehlechts
sßn , nicht nur das Zeugnis Eikos von Bepgow im
Baohsenapiegel und das eines Würzburger Dichters des 14.
Jahrhunderts an (vergl. diese Zeitschrift TU, 421 flg.), er
bringt auch aus dem Wirtembergischen Urkundonbuch (Bd. 2
S. 5 Nr. CCCIX) einen zweifellosen Beleg bei für die An-
sässigkeit TOD Ludwigs Geschlecht am mittleren Main. Die
Sohne Ludwigs des Bärtigen haben danach zur Zeit Hein-
richs IV. und des Würabnrger Bischofs Adelbero (gewühlt
1045, abgesetzt 1085, gestorben 1090) dem Kloator Hirschau
den Ort Schönrein geschenkt. Die Berufung Hirsuhauer Mönche
zur Begründimg des Keinhardsb runner Klosters gewiimt damit
erst volles Licht.
Zu allen diesen Zeugnissen, denen noch der franÜscho
•"Ursprung des Samens Ludwig anzureihen wäre, tritt nun
die Aufzeichnung der Boinhardsbruiiner Mönche des 12. Jahr-
hunderts, der wir an sieh melir Glauben zu schenken geneigt
sind, als so lange wir sie nur in der Ueb er arbeitung des
14. Jahrhunderts kannten.
Der fränkisehe Ursprung des thüringischen PürstenhauaeB
dürfte demnach nicht mehr in Zweifel gezogen werden.
Gross fasst auf 8. 55 seine Resultate folgendennafsen
zusaiameiL :
„Der erste uns bekannte Vertreter des Geschlechts ist
Ludwig der Bärtige. Kr entstammte einem fränkischen Ge-
426 Utenruche Mitteilangen.
schlechte, das am mittleren Mam seinen Ansitz hatte. Die
Stammgüter fielen als Erhe stets dem Erstgehorenen zu.
Ludwig, als ein jüngerer Spross des Hauses, besafs in Thü-
ringen jedenMls bescheidene Güter. Als nun das fränkische
Geschlecht ausstarb, trat er das Erbe an und wurde durch
den gesteigerten Wohlstand in den Stand gesetzt, neue grös-
sere Erwerbungen in Thüringen zu machen. So erwarb er
das Areal um die Schauenburg, erbaute diese selbst, culti-
vierte und besiedelte das Land zur Zeit des Erzbischofs Bardo
von Mainz. Nun und von hieraus entfaltete sich der Glanz
des Hauses; namentlich durch Heiraten wurde der thüringi-
sche Gnmdbesitz gemehrt, während die fränkischen Stamm-
güter Ton den Söhnen Ludwigs an die Kirche vergabt wurden.
Halle a/S.
C. Wenck.
u
H i s c e l l e II.
.^^-
Jenaische Urkunden.
Milgeteilt tüu Dr. J. E, A. Martin in Jena.
1544. Schriften betr. das Gesuch des Rats zu Jeua um
Ueberweisung düs der Pfarrei daselbst zuständigca Ein-
kommuns aus den jenaischen Klostergütern. Mit Ur-
kunden in Copia a — g.
»Ana des A. Weimar, Reg. li. fol, 175«> D. 8. 6S.
Sem Durch] euchtigi fiten Hochgebomenn Fürsten und Herrn
Herrn Johan Friderichen Herzogen zu Saohfaen, doe Hei-
ligen Kömischen Eeichs Erzmarachalhn und Churfursten,
Lantgraven in Döringon, Marggrafen zu Meifsen und
Burggravenn zu Magdeburgk, nnaerm gnedigisten Herrnn.
Durchleuchtigster Hochgeborner Furste, Euem Chur-
furstliohen gnaden seiiit unser uuderthenig gehorsam gar-
willig dii\8t alzeit zuToren bereith. Gnedigster Churfurst und
Herr. Das wir abermals underfchenjg ansuchen umb etlich
einkommen hie des Nonnen- Closters, das ein teil darTon un-
ser pfarfcirchen motht migeweist ■werden, soheinbarlicher ur-
each halben, 30 von E. churf, gnaden gnedig zubewegen,
wir underthenig anhoira stellen, des bitten wir ganz uuder-
thenig, E. churf. gnadon wollena allein in gnaden vormcroken.
Wir haben E. churf. gnaden gnedigora gegebnem besohidt
nach knra vorm auszugk an Eeichstage unsers gemeinen Clo-
sters alle jhaireyhnuug- in E, churf. gnaden Benthorey bracht,
sampt einem Sommario, darin zubefinden, das uf ilie pfarbe-
stollung mehr dan -vier hundert gülden jherlich gewandt wirdt,
uf pfarrer, Capellan unnd 8 ohulbe Stellung, welohs aUes iiivor
vom CloBte reinkommen bestellet ist, darvon das Closter den
den Probst genant, auch prediger, zwen Capellan,
430 IffiMeUfm.
in ieglicher koste und beBoldnng allein gehalten, auch I
EcliulepersoD bestelt hat. Der ausgäbe nun das Cluster geg
lieh ouÜaden iat. Welch« alles itzo der Kasta mUB trag
uuil nicht mehr von des Ciostera einkommen jberlich hat a
Ktihobeii, dan allein den geringen Ungewissen Wein-ZeheDtj|
der ungeferlich ein jhar boy s ader sx ader .
weins tregt. Bus ander alles miteynander, was z-
gehörig, hat der Vorsteher des Clusters halben inn seiner 1
wftltunge, darvon er :!ur pfarbcstellung nichts thut.
ster Herr. Man faefindt in alten Urkunden (der Copien (
noch zum wenigem teü hirbey vorwarth Euer churf. g
underthenig wir ubersendon), das etwan die pfarre z\
ein redlich einkommen gehabt, und ein feine prelatui
ist, elir die Nonnen darauf gesetzt aeint. Do etwan die
von Leuchtenburgk Anno domini xüj C prime der pfarren 1
zu Jhene lehen und ir jus eonferendi dem Closter :
übergegeben, zu abfertigung irer Schwester, ein freulin i
Leuchtenburgk, ins selbe Closter gethan, Ist darnach er^
get, das die Nonnen zu Koda, als iehonhom, aus dorn pfj
hofe ein Nonneii-Cloater irer profession gemacht, und ist j
gedacht freuliu von Leuchtenburgk, mit Nahmen Uechild
Eödischer professiou erste Eptisohin vorordent, uund wie ai
allen zweiffei E. churf. gnaden hochos ormessens wol 1
abzunehmen, die Nonnen nicht run ihrem einkommen,
dem TOn pfarguetem, Eckern, wiesen, Weinbergen,
forwergken etc. die pfarren versorgt, probat, prediger und ^
pellan gehalten und anhangende onera der pfarren getr
darvon mehr erobert zu irer seibat miterhaltung , alt 1
einer herliehen prelatur, dan etwaa eingebuat. So ist i
schein vorhanden, auch hiebey liegender Copien, wie das i
Cosweda allein zur pfarre gehöre und nicht zu
auch sieben hufen iandea zu Closwit» allein zur pfarre, ■
aonat mehr Urkunde. Wan wir gleich hindter sie alle 9
specie nicht kommen köndten , so seint wir des unaohul
das solcha dermass von Nonnen vorbrockt, und ander i
künde mehr umbkummen. Wir hoffen dannoeh als die unSf
thanen, E. churf. gnaden befinden hiraus gnediglich wol a
Uiscellsn. 431
3 villeicht mehr auhein, das hie dus Nonnen -CloaterB gueterc,
und was darein erzeugt ist, pfarguetere aeint, eben wie zu
Weimar, Salvelt, Plauen etc. uf den pfarhöfen die deuzachon
heusere ader Clostere, pfargueter gehalten -werden, und den
ßtedten dafür gnediglich hin gel aasen , die darbey bleibean.
Wir zweiffeln abermals nicht, E. churf. gnaden werden hoch
bewegen, das eben die Nonnen uf die pfarre hie au Jhene
eingesetzt aeint, und zuvor kein Clostt^rhauae, sonder ein
redlich pfar gewest ist. Warzu aber und wolün sölüh pfar-
gut kommen aol, das stellen wir in E. churf. gnaden allor-
gnedigat ermeaaen , su wir wül wissen , das E. ehurf. gna-
den ein solch Christlicb und FursUicli gewiaaeu tragen, was
pfarÜrchen zugehörig, das lausen Euer C^urf gnaden in ander
ende nicht gebrauchen, noch den pfarkivchen entwenden.
Dan wie oben orzelt , hat der gemein Caate nicht mehr he-
tommen, von pfarguetern, dau den geringen wßinzehenten,
so der Vorsteher das ander olles iune hat. Aber die geist-
lichen Lehen, ao liie gleich wie in allen Stedten in gemein
Gasten, durch E, churf. gnaden gnedige voraohung vorordent
seint, mit viel geatiefter spende, viel hruderaehaften und
Spitela einkommen, werden eingebuat in die pfarbestollung,
aonderlieh ein redlich gestiefl
bans und S: Michels kirchen.
geaamlet, hat man ein stuck
auch ander kiryhbaue gehalte
buat und keins ersparet, daa
man darmit den Baue
beachloaaen hette. Wu
Bchwerdt, uf Ungewissen
Bum kirchhaue, beider Sant Jo-
Wan man etwau ein zeitlajig
ini kirchthonn darvon gebauet,
Daa alles wirdet mit einge-
sonst sovil wol getragen , das
n. kirchthorra langst volbracht und
lonat mehr unser gemein Caate be-
itehet, und die lenge schwor-
^^^Ttif
lieh zuerhaltcn, das haben wir hivor nach der lenge E. churf.
laden underthonigster pflicht angezeigt.
Demnach ganz underthenig flehen und bitten, E. churf.
inden wollen unser pfarkirchen , mit dorn jhenigen was ir
[Stehet, nach E. churf. gnaden gnedigem ermessen, das E.
churf. gnaden gar aol onhoim gcstellol sein, aUergnedigat
bedcnckcn, und das dieser handel ao lang augostandeo , uf
ateds underthenig anrogen gehindert und geseunipt,
432
HisceUm.
des niclil laaaenn entgeltou, was ■wii imdorthoniger meymmge
bericlit thiin, in gnadon ftu&iehmen. Uiwb E. cliurf. gnadeu
wollen wir solchs in underthenigkeit ^anz -willig gehorsain-
lich. zuTordinen ungespart all unsera vormügens alzeit bereith
und beflissen sein. Datum Sontags am tag Laurentii Anno
domini sv C sliüj.
E. Churf. G.
G. V.
Der Eath
zu Jbene.
a) Sanct Michels pfarkirchen dem Ginster zu Roda mid
irer Nonnen einer, die ufm pfarhof zu Jhenc gewohnet,
illa fuit soror dominorum de Leuchteoburgk nomine
Mechildis, Incnrporirt vordeutzscht.
Im nahmen do« hem amen. Fvidrii^b Ton gottes gnaden
marjgrave zu Meifaen und Osterlandt idemienniglioli ku ewi-
gem gedcühtnus. Nachdem offene Wissenschaft nit sol vor-
ruekt werden durch absterben ader durch unvorBichtigkeit,
ader auch durch falscherey und vorsehen, ist durch geistlich
und weltlich geseta, das der menschen gescMchte sollen öffent-
lich verbrieft werden , dormit sie ewiglich crefüg bleiben.
Derwegeu wir I'riderich von gottis gnaden marggrave zu
MoiTsen und Osterlandt vorgenant iderraenni glich gegenwertig
und künftigen thun kunth und wissen , das wir mit wissen
und willen unser lieben gemalü frauen Elisabeth die pfar-
Idrohen zu S: Miche! zu Jhene, mit allen iren einkommen,
gefeilen und zinaen , so uua und den Edlen Herraan und
Albrecht gebrudor von Lobdeburgk eygcnthumblich zuge-
standen, beyneben itzt gedachter hern von Lobdeburgk wissen
und willen, fürnehmlich Gott zu ehren und seiner werdou
mutter Marie , zu heil und troate unser eitern seien , der
Eptischiu und Conveat des junglifraueu Oioaters zu Itnda
Cisterzer ordens und den zweien Closter jungkft'auon uf der
pfarren zu Jhene wonende, des genant«n Cloaters zu Boda
profeBBiou, mit allem rechten und eigenschaft übergeben und
tranai'erireu in crüt't dil's brioEs, ane einichorloj furbehalt.
Zu Urkunde habon wir gedachter Eptisehin «nd Convent zu
Eoda und den zweien Closter jungkfrauen zu Jhen aus deni
I Eoda uns am TorBigeltcn brief darüber geben.
JlieuB anno douiim xiij C anno primo, Dinstag naeb
II jhare, in beiaein hern Heinrichen voit zu Weida,
Lübiohau, Hartmaon von Bulwitz, Günther Bucha,
I von fiaascha, Heinrich Eranck, Albrecht Uarolt,
Conrad lleinfrid und Walter Muntaer und ander viel mehr
getzeugen.
CloBter
Datum
Curdt TO
und Buas
b) Übergabe der leben ader jus patrouatus über die pfar-
kirchen Saucti Michaelis zu Jhene, so diu hern von
Iieuchtenburgk dem Closter zu Koda übergeben, ins
deutzscb bracht.
Wir Hermann und Abrecht gebrüder von Lobdeburgb,
genant von Leuohteaburgk, edlen dises briefs ansichtigen heil
von aller weit heilaadt. Nachdem almusen geben ein recht
gut werck Gott augenehme , als haben wir aus götliohom
eingeben, aus guter andacht, zu gut unaem Voreltern und
nachköraling unsers gesehlechts, Gott zu lobe und üuvorgo-
bung unser BÜndeu, zuvoraus unserer voreltem, die pferren
zu Jhene mit aller irer nutzunge und eiakommen, mit dem
jure patronatua und lehensohaft, uns zugehört, freywillig
iibergoben jungkfrau Closter zu Eoda. Welch Closter etwaa
von imsem vor eitern gestift und numals durch schwinde
welÜeufte und tegliehem anlauf der plackerey fast verwüstet,
in guter hotuunge diseu abfall des Cloat«va wider zuorheben,
dormit die heiligen jungkfrauen im dinst gottis dester stadt-
lioher erhalten. Des zu Urkunde rayt uiisera anhengenden
Rigil beeieftiget , in beisein hern Werner probat zu Boda,
hern Rüdiger pfarher zu Jhen im jhare xij C xev Indictiano
ootava.
434 BGscelleD.
c) Ein ander übergäbe der leben über Sant Michels pfar-
ren, so der hem von Leuchtenburg vettere die von
Elsterburgk genant mit patroni, dem nauen jungkfrau
Convent zu Jhene hiehere von ßoda eingesatzt und
dahere komen, übergeben haben vordeutzscht.
Inn dem nahmen des herm amen. Nachdem inn vor-
Tuckung der zeit der mentsclien geschefte in vergessen gemein-
lich gestellet, und die Vergessenheit allerley gefahre tregt, ist
nit unbequem , das gemein hondel verbrieft worden. Darumb
wir Burkart der elter und Heinrich von Lobdeburgk, genant
von Elsterburgk brudere, mit bowilligunge des durchleuchten
fürsten hem Fridrichs marggrafen zu Meifsen und Osterlandt,
beyneben unserer vettern von Lobdeburgk genant vonn Leuch-
tenburgk, denen zugleich wie uns die lehen und jus patrona-
tus der pfarren zu Jhen zustondig, der erwirdigen Ebtischin
und Convent der jungkfrauen alda wonendt, aus dem Closter
zu Boda hyhere kommen , obgedacht lehen und jus patronatus
Sant Michels pfarren zu Jhen , mit allem rechton und einkom-
men übergeben und zueigen , und ihnen alle imser gerechtig-
keit uftragen, im nahmen des hern, craft dils brifs, fürnehm-
lich umb gottis willen , imser vereitern seien Seligkeit willen,
in bedencken , das pillich vieler leute nutze und guter wille
sol forgezogen worden dem einigen. Und domit das alles
vestiglich unvorruckt gehalten , haben wir darüber gedachter
Ebtischin imd Convent des Closters zu Jhene disen imsem brief
geben, mit becrefbunge imsers anhangenden sigels, geschehen
und geben zu Jhene anno domini xüj C primo, abent Sancti
Bartholomei, in beisein hern Heinrichen probste zu Eoda, et-
wan Apt zum Grünhain , Heinrich von Glein und Bartolt von
Kabitz unsem getreuen, Gunter von Schortau, Ebert von Mila,
Albrecht genant Clügeln, Borte von Madala , Conradt Scliultes
zu Jhene, Cuntz, Nickel, Heintz, Franck, Albrocht Maroldi
burger zu Jhen und andere viel glaubwirdige.
436
■Tiirstlich lehenbrief und voreygung« uliiy alle üinkotii-
nien und peneion des dorfa Coswüda, der pfarkirchtsn
2» Sant Michel des Jungkfrauen Closters zu Jlieu yc-
eigent vordeutzscht.
Fridrich toii gottis gnaden lantgrat in Döriugen marggraf
zu Meifsen und pfalzgraf zu SacliJsen bekennen vor idermen-
niglich, diis wir alle oinkommen unil pension des doifs Coa-
woda, 80 etwan Ditterieli und Otto gebrudor burggraven toh
Kirclibergk von uns zu leben gehabt, der plarkirohen zu Sant
Michel der Sonnen zu Jben zueigenen und voileihen, &ey,
in craft difs briefs. Zu Urkunde mit unserm aigil befestiget.
I ^Btum anno doiuini xiij C im xj.jhare.
m
^^^■}as gantz dorf Cosweda zur pfarre, sonderlich zur
^^^vicavüi S. Lorencii geschlagen vordeutezcht.
Wir Älbrecht von Lobdeburgk genant Tou Leuohtenburgk
bekennen kegenwertig vormenniglitihon, ilaa wir dem Alniui;li-
tigou zu lobe und ubro »einer mutter der juugkfrau Maida und
allen gofUs heiligen , zu hei! und tröste uneer vereitern seien
und unser selbst, da» durf Oosweda bey Jlien gelegen, mit aller
seiner niitzunge, einkoraraen und gefelJen, worin es immer
sein und genant möge werden , übergehen und zueigenen in
iirai't diJ'B briefs der pfarkirchon zu Sant Michel zu Jhene, fur-
numliuh zu 8: Lorentz althar undterm glockenthurm , durch
hem Heinrichen von Itudelstadt erbauet, Yorzeihen uns und
unaem nachkommen allen roulitcn und eygenthumbs, ao uns
am dtirf und allem einkommon geburt hat, und thun es himit
übergeben und ultrageu der genanten p&rkiruhen zu H: Michel,
sonderlich zu dorn altar S: Laurontii, ane ollen furbehalt. Zu
Urkunde mit unserni sigil becreftjget, in belsein der gestrengen
Itudolf von Deasen, Nickel von Braun, Ludolf von Morawitz
und andern glaub wirdigen, anno domini xiij C ira xlvj jhare,
im XI. calendaa Julii.
n
f) Der herschaft von Helleruog übergäbe VII hufen zu
Cioswitz Zinsen, XIII schefifel haffer, XXVI Schilling,
XIJII groschen, XXV Imuer, II metze mahcn, I schock
eyer Sant Michels pfarkirchen und zugleich dem Clo-
ster, vordeutzscht.
Im nahmen dea hem amen. Wir Albrecht und Pridrich
gebruder, hem zu Hellerung, bokeiinen öffentlich, das wir
dem almechtigen Gott au ehren und seiner heiligen mutter
der jungkfrau Maria und aUen heiligen, zu der pfarHrohen
und zum jungkfrnu oloster zu Jhene zu eim altar in deraelbi-
gen Idrchen zugeeigent und hingegeben haben recht und red-
lich sieben hufen landes mit aller seiner ein und zugehörung.
Darvon Heinrich Schondorf von II hufen zinet xj Schilling,
T sdieffol hafer, vir huner und j groschen, AI brecht Schon dorf
vj Schilling, ij scheffel hafer von einer halben hufen, Sickel
sein Bruder von gerten j scheffel hafer, und Cuiitz Pfefferkorn
von j hufen ij scheffel hafer, iij Schilling, ij huner, Ditterich
sein söhn xtüj groschen, vj huner, ij metz mähen, j schock
eyer uf Miebaelis, darnach uf Walpurgis iij Schilling von j hu-
fen, Cbriatianus Scheide ij scheffel hafer, ij Schilling, ij huner,
Ditteriüli Langenbergk von ij hufen j Schilling Michaelia und
iiij huner uf fastnaoht, Ditzel Zemarck von j hufen xij giO'
sehen, iiij fastnacht huner, Ditterich sein vetter ajj groachen,
ij fafsnacht huner, Johan Sifridi ij scheffel hafer, Herbertus
Schmidt j hun von gerten. Welche sieben hufen alle gelegen
seint zu Clos-witz , übergeben sie gantz und gar creftigliuh in
craft ditzG briefs, zu urkunt mit unser beider sigil unden an-
goheugt. Des seint zeugen Conradus pfarher zu Cosweda etc.
ÄniiO domini xiij C. slvj., am abent S: Martini.
g) über die Weinberge am Reitzeuthal und Arnsbuell,
dem Closter und zugleich der pfarkirchen vorschriehen,
vordeutzscht.
Wir AlhertuB und Fridericu» gebrudere, hem zu KeLe-
rung, bekennen himit öffentlich, das wir zu lob gott und der
Hiscelleii. 437
heiligen jungkfraiien Marion und allen ausBerwoltcn gottes,
mit zeitlicheni furgelieudea riiUio einti'oelitiglich den weiu-
bergk gunant den keller im Beitzenthal gcleg'en und ein an-
dern ■weinbergk genant der Arnsbuell, den Ton uns und un-
Berm Tater jFrideriühen seligen Johan Saeha zu lelien gehabt,
Kueigenen, geben und übergeben recht und redlicli dem jungk-
frau üloBter und pfarkircliei: üu Jhene, ane allen l'urbehalt.
Des aeint zeugen Conradua von lloda, Poppe tou Wirtzburgk,
mit unserm insigel tmden angehengt hocreftigt. Datum anno
domini xüj C sliÜj , xüj oalendas DeuembriB,
über das vor übergegebene verzeichnus vom einkhiinunen
des Junckfrauen Clusters zu Jhena,
Sind bey TÜj ader ixC acker holtze, ungeferlich, auff der
Wehnia, vom welchem der probat, der prediger, Cappellan,
auch die achul, nach notturfft versorget.
Von diesem holtz biet der Ead zu Jhena unterthenig-
Hehen nach gnedigen gefallen ew. gnaden fl. heren etc. ein
anzale acker vor die schule und kirchendiener ungeferlich j
ader ijC acker, darin man jlierlich den hau zuversorgung an-
gezeigter persohn haben mocht, einüureumen. Dard\irch doch
angezaigten holtz gahr nichts ader jhe zum wenigsten abbruch
geschieht.
^^V Ein Brief des Job. Stigel über die Anfange
der Universität Jena.
MitgetBilt von Prof. D. Tlieod, Kolde in Erlangen,
h Johann Stigel an Hans von Diiizk.
JeDU iIqd la, MSrx 1548.
Gestrenger Ehrenvester herr E. E. G. seint meine gancz
ige dinat nach vermugen Ider Zeit mit vleiaf boreitt.
Grosz gunstiger hetr. Als mir ein Student vnd hurgers kbdt
von salueit angezeigt E, E. G. liesfe mich bitten wii
vmb den anfang rnseror Schulen aihier zu Jhena gewant,
X. 29
438 Mlscollen.
hab ich Tn cyle E. E. G. so tibI rf disfnial hat beschef
gen, gutwillige dinst laiatung zu thun . nicht Tnter laefeii
wollen , vitd noch derae den sunder Zweifell E. E. G. wel-
cher maal" meine gnedige herren etc. diese schulen ttuif zu
richten Im vor haben, dtts best wisl'en tregt, ao wil K. E. G.
ich nit bergen, das der hoch gclarte Magister -rictorinuB '),
welcher etzliche zeit zu Erffurt geweaea, numals auch hir
ankoinmon vnnd aampt mir wea wir vns mit leren vnd disci-
plin faulten sollen beuelich entpfengen, wirdct der halben ein
New auditorium zugericht, Bar Innen werden wir vf den
nechat kunfftigen Montag') anfallen zu leaen. haben ettwft
boj hundertt Studenten bir, welcher der mehrer teyl den
rictorino aua Erffurtt geuolget*), wollen vor mittelst
gottlicher gnaden vnnd aegen vnsi'e lectionSB mit trewem
vleia also anrichten, das wir verhoffen, der zulauff werde
TOn tage zu tage groafer werdenn, vnnd die weyl E. E, G.
als der ho chv erstendige an diesem gottisdinst aunder Zweifiell
Christlichea gefallen freude vnd froloühen tragen , aol ich
E. E. G, nicht verhalten waa vnd mit was ordenunge wir
publice zu leaen furgenohmen Nemlich, den Montag, Dinstag
Donnerstag vnnd Freitag furmittage vmb 8 vlire , väd noch
Mittage vrab ij vhr, wil ich lesen tres librua Ciceronis de
Oratore , vnnd Georgica vergiljj vnnd das dorvmh , das die
Jugent ad studia Eloquentiae welche das fundament ist alle
hohe lehren zu begreiffen, darnach auch ad oognitionem mul-
tarum partium philosophie, Im anfangk angehalten wirdett.
So wirdet Magister victorinus Montags vnnd Uinstags auch
Donnerstags vnd Freitags expliciren paaaionem Saluatoria no-
atri vnnd dicaelhige tage noch mitiage vmb 3 vhr dialecti-
cam D Pliilippi leses. Aber mittwoch vnd Sonnabont Iden
tag ein stunde vnrt ehr exponiren exodum ader des ander
buch Mose. Dieser gestalt wollen wir mit Gottes faulffe zum
1) Strigel vgl. J. C. E. Sclivarx, Am, erste JahrxcbDiid dor
Blisvellen. 43<>
anfangk wirc.ken, bis das der gutig vatter vnsers lieben hemi
Jbesu ChriBti mehr »uhueler vnnd gehiilffen Im lesen ver-
loion. wirdet, vnnd Hab dasf ü. E. G. wollen vnncrhalten sein
laafen , welcher ich nach meinem armen veimugon als mei-
nem lieben hcrrcn, In alle wege zu dienen gantawillig wü
befunden werdenn.
Datum Jhena Uantag nach Laetare anno etü. xlriij
E. E. G.
gantz williger
Joan. Stigel mgr.
E. E- 6. bitt ich vleiiilig dieses kurcz mgeschicketoD
BchreibenB nicht misffallen zu tragen, den ich für andern
geschefften nicht hab kunnen mehr ader Tleisfiger schreiben.
Erbiete mich aber K. E. G. vff ander gelegene Zeitt diszfals
I't allem yleia £u dienen.
r Aufaohr.
HB Edlen, Ehrenvesten vnnd gestrengen berrn , herni
Hansen von Dol czi gk Bitter etc. meinem groez gtingli-
rgenn lieben herren.
fOriginnl
Ein Brief voo Wie. Selnekker.
Mltgotsill vi.n Ur, B. Aoemiiller in HudoUwdt.
Dem wolgebomen vnd Edlen Grafen vnd Heim, Hen-n
Günthern, der yier-Reichs-Grafcu, Grafen zu Scliwartzen-
burg, Herrn zu Arnstadt, Sondershausen, vnd Leuten-
burg pp., meinem Gnädigen Grafen und Herni. Zu
S. G. selba eignen Händen.
Wolgeborner, Edler, Gnediger Herr. E. 0. sind meine
vnterthänige Dienste vnd armes Vater vnser alzeit zuror,
Onediger Graf vnd Herr difs mein demütig schreiben ge-
4
1 frommen a
Mi senilen.
Bohioht erstlieh nur ilerweEon, dus ich, weil ich gelegsnl
gehabt, vud Thomas tud Gera Bolbst hrioEfeigur ist, Ew. (
mein arm Vat«r vnaer ankündige. Denn, Gott weis, das i
als ein armer Bacoalauieus, oftmaU von Herzen für Ew. i
■vud auch für die Kirchen aorgfeltig bin. Gott helfe ir g
diglicb, Tiid erhöre vnser arm gebot. Solches t
ich Tntertbeniglich wollen rermelden, das E. G. wissen, i
ich derselben , wie christlich vnd billich , in meinem V^
Tnser nicht vergesse.
Wenn Euere Gnaden iezt anheimb waren,
selben Tntortheniglich angelangt, weil vf dec
Got) ich meine erste tochtar ausstatte, vnd e
fürchtigen Magistro praeceptori in der schnei zne 1
ehelich vertrawe , das Ew. Gn. auch iemand an E.
mir zu ehren gnediglicb verordnen, vnd mich mit e
versehen betten, aber weil es letzt die gelegenheit niobt 1
det, mus ich auch gednlt haben. Gott helffe Ew. <
und stehe Derselben gnediglich bei. Ew. Gn. ^^'ill ich |
meinem Vater vnaer treulich zuspringen und lassen Irl
Kirchen Christi contra pontificios und Calvinianos befoia
sein. Befehle Ew. Gn. aampt Derselben christlichen El«
mahel meiner Gnedigen l'rawen vnd allen Kw. Gn. zu|
rigen, in Gottes gnediglichen schuz vnd schirm, vnd etaf
tung an seel vnd leib, vnd mich in Ew. Gn. i
Dat. Leipzig i
28 Febr. an. 1580.
Ew. Gnaden
vntertheniger
Diener
Nicolaus i
D.
(Aas dem Rudalstädtor Archive.)
YI.
A. L. J. Michelsen
und seine Bedeutung für die thüringische
Geschichtsforschung.
Ein Gedenkwort
von
Dr. Clnsta? Richter.
NB. Erweiterter Abdruck eines vor der diesjährigen Generalversammlung
in Gotha gehaltenen Vortrags.
X. 30
I
^^H^ Am 11. Februar dieses Jahres starb 2u Schleswig
A. L, J. Michelsea, der Milbegründer und mehrjährige Vor-
steher des Vereins für thüringische üeschiohte und Altertums-
kunde. Derselbe hat sich uro den Verein uod die Eörderung
ind Aufgaben ao hervor-
H eine Ehrenpäieht ist des
m thüringische Gescliichts-
a Herausgeber er gewesen
ein auBgefiihrleB Lebons-
um eine Gesamt Würdigung
nur um eine lebendige
i gewesen ist, kann es
1 Aufgabe glaube ich am
seiner wtssenschaftlitben Zwecke i
ragende Verdienste erworben, dass i
Verstorbenen und seiner Verdienste u
forechung in dieser Zeitschrift, dere
ist, dankbar zu gedenken. Nicht un
und Charakterbild des Mannes, noch
seiner wissenschaftlichen Thiitigkeit ;
Vergegenwärtiguug deesen, was er i
sich hierbei handeln, IJieser engerer
besten zu entsprechen, wenn ich mit einer übersichtlichen
Lehensskizze des Verstorbenen eine "Würdigung seiner ThBtig-
keit für die gelehrte Erforschung der thüringischen Geschichte,
soweit der Verein sich dieselbe 2um Ziel gesetzt hat, ver-
binde. Die Lebe DB 11 achrichten schöpfe ich teils aus dem
Lexicon der Schleswig-Uolstcin-Laucnburgischen und Batini-
schen Schriftsteller von 1829 bis Mitte 1SÖ6, gesammelt und
herausgeg. von Dr. Eduard Alberti (Kiel 1868), und einem
Nekrolog in der Kieler Zeitung vom 15. Febr. 1881, teils aus
handschriftlichen Aufzeichnungen der Nichte des Verstorbe-
nen, des Eräulein M. Uicheleen in Schleswig, welche ans
für den genannten Zweck mit dankenswerter Bereitwilligkeit
auf kurze Zeit überlassen waren.
Andreas Ludwig Jacob Michelseo ist am 31. Mai 1801
zu Satrup im Suudewit als der Sohn eines Laudgeistlichen ge-
boren. Nach dem Tode des Vaters, der den 15. Januar 1806
ab Pastor zu Oeddis, Amt Hadersleben, starb, leitete die Kut-
444
Tl. A.. L. S. Midi
ter, Johanna Henriette, Tochter dea Ämtsver Wolters v. Born
in Apenrade die Erziehung des £naben, der nach tüchtiger
PriTatTorberoHuug Ostern 1816 das Gymnasium in Altoua be-
zog, wo er im Hanse aoines Vormuiidea, des Grafen Blücher,
einen forderlichen Kückhalt fand; er hat es später dankbar
bezeugt, dass durch diesen Verkehr mehrfach seine ga.aze
Lebensriohtung glücklich bestimmt worden sei. Michaelis
1819 bezog er die TJniveTsitat Glel; hier und in Göttingeu
widmete er sich juristischen Studien und legte 1823 eine so
glänzende Staatsprüfung ab, dasa er von der dänischen Re-
gierung eiuer Iluterstütaung zu weiterer Ausbildung für würdig
befunden wurde. Nach einer zweijährigen wissenschaftlichen
Heise, auf der er die Univeraitäteu Berlin, Heidelberg und
auch Paris besuchte, wurde er 1824 in lierlio zum dootor
juris promoviert. Die nächsten Jahre (1825 — 29) brachte er
in Kopenhagen zu, ■wo er zunächst in die Eanzlei eintrat,
-^denn hier pflegten die jungen Juristen aus den Herzogtümern
ihre Staatalaufbahn zu beginnen. Doch widmete er sich bald
aasBahüefsltch gelehrten Arbeiten im geheimen Archiv und
auf der konigl. Bibliothek. Mit gründlichen Studien der akandi-
navisehen Eechtsgesohichte verband er urkundliche Porschang
zur Geschichte der Herzogtümer, und seine vortreffliche Ge-
schichte von NordfrieaUnd im Mittelalter und
das dithmaracher Urkund e nbuch zeigten bereits da-
mals seine hervorragende Befähigung zu urkuadlieber Ge-
schichtsforschung. Anregenden Verkehr hatte er damals auch
mit dem Dichter Gehlen schlager, den er Öfter bei dem be-
rühmten Juristen Oehrstädt sah; mit Thorwaldsen traf er
wiederholt bei der Baronin Hampe zusammen. Auch den be-
kannten Patriolon TJwe Jens Loriison, der Chef eines C'omp-
toirs der Canzlei war , lernte er damals zuerst keiinen. Als
ordentlichea Mitglied der isländischen Littetaturgesellschaft und
der dSnischeo Gesellschaft für vaterländische Geschichte und
Sprache und der norwegischen Gesellschaft der Wissenschaften
hat er verschiedene gelehrte Arbeiten in Falks staatsbürger-
lichem Magazin und in dessen Beiträgen zum deutschen Recht
niedergelegt. Sie finden sich in Albertia Sohriftstellerlexicon
Ein GpdGDkwort. 445
Terzeichnet. Ab Dahlmann den Ituf nach Göttingen annahm,
wurde Michulson im Ausrast IK'2!) als aiLTsorordcnllicher tro-
fesBor der Geschichte aD diu Kieler UuiTcrsität berufen, Seine
HabilitationsBchrift Ueber das a,llB Dithmarachen in
Beinern VerhäUuig zum bremischen Erzatift war
seinem allen Wolthäter, dem Grafen Blücher, gewidmet.
Neben einer erfolgreichen Wirksainkeit als Docent entfaltete
er eine ausgedehnte litterarische Thätigkeit
Dieselbe bezog sich zum Teil auf die von HicheUen 1833
mitbegründete Oc seile chaft für die Geschichte der Herzog-
tümer Bchleswig-Holatein-Laueuburg. Als Seoretär derselben
gab er zuerst mit dem Subrector AsmusBeu, dann allein von
1833 — 184Ü das Archiv für Staats- und Kircheuge-
Bchichte der llerzogtiimer heraus und lieferte selbst
eiue Iteifae wertvoller Beiträge. Doch beschränkte sich seine
Teilnahme au gelehrter Erforschung der Vorzeit nicht auf
die Grenzen der engeren Heimat; er ist von Kiel aus als
correspondiereridea Mitglied den Geechichts vereinen in Pom-
mern, Mecklenburg, sowie dem für friesische Geschichte und
anderen beigetreten und wurde 1838 zum Ehrenmitglied des
naBBauischeu Geschieh tsvereins ernannt. Schon am 17. De-
cember 1833 hatte ihn die philosophische Fakultät der Uni-
versität Kiel durch Ueberlragung der philosophischen Doctor-
würde ausgezeichnet. Im Jahre 183T gelangte ein Ruf als
ord, Professor der Eeehte an die Universität zu Basel an ihn,
er schlug ihn aus und erlaugte im October desselben Jahres
die ordentl. Professur für Geschichte in Kiel. In diese kio-
]er Zeit fallen auch mehrere wertvolle selbstündige Arbeiten.
Unter seiner Redaction wurde die Urkund ousammlung
der Gesellschaft für vaterländische Geschichte
begonnen, zu welcher er bereits in Kopenhagen reiches Ma-
terial gesammelt hatte. Auf eigene Hand veröfientlichte er
das Tortreffliche Drkuudenbuch zur Geschichte des
Landes Dithmarsuhen (1834), sowie die Sammlung
altdithmarseher Eechtsquellen (1842). itührolich be-
kannt in der juristischen Litteratur ist die 1839 ersohienene
Schrift: der ehemalige Oberhof zu Lübeck und
446
VI A, r. .
Hi Gleisen.
seine Bcchtsspriiche, DaDeben ricTiteleii sich seine
Sludien auf die Erforschung des alten Landosrechtea der Hei^
zogtiimer. Hierher gehört unter anderen die 1831 erschie-
nene Abhandlung ühsr die vormalige Landes vprlre-
tung in Schleswig-HoUtein, mit besonderer Eiick-
aioht auf die Aerater ud(1 Landschaften und über die erste
holeteiniacbe L an d estei 1 u □ ;,' (1838). Aber Bolne
Wirksamkeit für die AufrechterhnUung des alten Landesrech-
tes und die Gemeinsamkeit der Herzogtümer, wie überhiiupt
seine deutaohe Gesinnung, niachten ihn der dänischen Eegie-
mng miasliebig. Schon sein Verkehr mit Lornson uad aeine
Sympathie für dessen auf Wiedergewinnung einer schleswig-
hol stein! sehen TerfasBung gerichteten Bestrebungen hatteu
ihm das durch einen Verweis vom Prorector kund gegebene
Uisafalloo an höchster Stelle und die misatrauische Ueber-
■wachnng duroh den UniverBitätscurator Jensen zugezogen; uud
als er eine Dankadresse an die vertriebenen 7 Göltinger Pro-
fessoren mit unterzeichnete, wurde ihm auf Uefehl des Kö-
nigs durch ZuBclirift des Curators vom 19. Januar 1838 in
herben Ausdrücken das allerhöchste Missfallea zu erkenuen
gegeben. Doch hat ihn daa nicht gehindert seinen Bechts-
iiberzeugungen nach wie vor öffenllicheu Ausdruck zu geben.
So schrieb er 1R39 bei dem 50 jährigen Amtsjubiläum des
Kanzlers von Holstein Grafen Cai Lorenz v. BrockdorfT eine
Gratulationsschrifl über die P ri m o ge ni tu r Ordnungen
der aber nur die ersten 24 Seiten vetöffectiieht worden sind,
da der weitere Abdruck von der dänischen Regierung unter-
sagt wurde; zum Ersatz schrieb er die Abhandlung über
Lande
■Ala
Sohle
Kolstein unter dem old enburgisehen Hause.
Es ist verständlich, wenn diese Verhältnisse Michelsen
den Wunsch nahe legten, auB einer Slelluug zu scheiden, in
der er nicht mehr mit Freudigkeit wirken zu können glaubte.
Auch der Graf Brockdorif. mit dessen zweiter Tochter Erne-
atine sich Uichelaen inzwischen verlobt hatte (die Vermählung
fand nach dem Tode des Vaters im October 1840 statt) riet
Bin Oedenkwort.
447
ihm, eine Stellung; im Aiuland zu suchen. Durch DahlmaanB
Vermittlung, der seit seiner Vertreibung aus Göttingun in Jena
lebte, -wurde er 1841 nh ord. Professor des Staats- und
Völkerrechts nach Jena berufen und hat diese Stellung OstHin
1842 angetreten,
Mit den ihm eigenen Pflichtgefühl arbeitete er aioh in
die dem neuen Beruf entsprechenden Fächer ein; so entstand
der Grundrias zu den Vorlesungen über katho-
lisches und protestantischea Kirchenrecht (Jena
1841) und über das allgemeine Staatsrecht (eben-
daselbst 1843), aber fortgesetzt blieb er auch mit den Inter-
essen seines engeren Heimatlandes in lebhafter Verbindung.
Seine Polemischen Erörterungen über die schles-
wig-holsteinische Staataaucceasion (Leipzig 1844
u. 46) hrachten ihn in ein enges persönliches Verhältnis zu
dem Herzog Christian Äugnst, dessen erster Kechtsbeistand
in der Erbfölgefrage er auch später geblieben ist; und als
das Jahr 1848 die Erhebung der Herzogtümer brachte, war
er einer der ersten, welche sich der provisorischen Hegierung
in Eendaburg zur Verfügung stellten. Von derselben wurde
er mit einer aul'seroräentlichen Sendung nach Berlin betraut,
bald nachher erfolgte der Einmarsch der PreuTsen in die Her-
zogtümer. Von Berlin zurückgekehrt, wurde er vom ersten
Schleswig - holsteinischen Walüdiatrikt (rehraarn - Nordschles-
wigl zum Mitgliede dea Frankfurter Parlamentes gewählt.
Hier schlosa er aich dum rechten Centrum an und entfaltete
im Geaetzgebungsausschusse, dessen zweiter Vorsitzender er
war, und in der zur Beratung über die Einführung der oll-
deutsehen Wechselordnung ernannten Commission,
in, eine umfaaaende Thätigkeit. Am
t dem Reste der Gagernschen Partei
s. Er vermochte sie, wie er seinen
ne wirkliche Nation alrepräsentatäon
Nach Jena zurückgekehrt widmete er
n Eifer seinen Vorleaunge» und ge-
Januar
26. Mai 1849 trat er
aus der Versammlung
Wählern erklärte, als
nicht mehr anzusehen
sich mit um so gröfsi
lehrten Arbeiten und trat mit an die Spitze des
u ina Leben gerufenen Verei
thüri
VI, A. L, J. MiehaUen.
Geschichte aaä Altertumskunde, desEen Thätigkeit er
erst ak zweiter, i^anu ab erster Voreitzender und als HcraUB'
geber der ZeitBchrift leitete, währeod er durch eine grofso
Anzahl von Heiträgen und Monographien über zahlreiche Fra-
gen des Ihüringiflchen Altertums an der gelehrten Arbeit selbst
den hervorragendateu Auteil nahm. Ich muse auf diese, für
uns bedeutsamste Seite seines Wirkens in beaouderem Zu-
aammeuhango eingehec und berichte deshalb vorher noch
in Kürze den weiteren Vorlauf seiuce uufsereD Lebens. Ich
übergehe die zahlreichen Ehreubezeuguugeu , die ihn durch
Titel, Orden, Ernennungen zum Mitglied oder Ehrenmitglied
deutscher und aul'serdeutscher gelehrter Geseilschaften iu rei-
cher EiiUe zu Teil wurden und die sich in Alberti» Schrift-
steller-Lexikon genau verzeichnet finden, nur das will ich
hervorheben, dass ihn die Stadt Jena in dankbarer Würdigung-
Beines verdienstvollen Wirkens für Thüringen am 16. August
1861 das Ehrenbürgerrecht übertrug, und dass er seit 1S52
zum Vorstand, seit 1863 zum ersten Vorstand des germani-
scheu Museums in Nürnberg ernannt wurde, wie er denn
auch in Verbindung mit G. B, Frommanu von dem Anzeiger
für Kunde der deutschen Vorzeit mehrere Jahrgänge (!86S
— 65) herausgegeben hat.
Noch einmal sollte Micheleen in die politischen Bewe-
gungen der Zeit verflochten werden.
Als 1863 durch den Tod Friedrichs VII. Ton Dänemark
das Schicksal der Herzogtümer an einen entscheidenden Wende-
punkt gelangte und Herzog Friedrich von Augusleaburg seine
Erbansprüche erhob, trat Miohelsen mit mehreren Schriften
(bei Alberti Nr. 38—40) zu Gunsten dieser Erbfolge hervor.
Zugleich legte er seine Stellung am germanischen Museum
nieder, um sich ganz der Sache de^ fierzogs widmen zu kön-
nen. Auf Wunsch desselben begab er sich nach Frankfurt,.
um dem bayrischen Bundestagagesandten von der Pforten, wel-
cher mit der lierichterstattung über die Erbfolgefrage beauf-
tragt war, hierbei hilfreiche Hand zti leisten. Er ist nach-
her erst in Gotha, dann in Kiel stets in der Hübe des Her-
zogs geblieben und hätte oline Zweifel, wenn der Herzog
Ein G«denkwort.
449
i Staatsdienst an liervor-
c. la dieser Aussicht or-
d zog sich 1867, nach-
die RegiemnB gokomiuen wäre,
ragender Stelle Verwendung gefande;
warb er iu Sclüeswig ein Wohnhaus
dem dio Sache der Herzogtämer eine
gegengesetzte Lösung gefunden hatte, dorthin zurück; mit
dem Herzog blieb et bis au deasen Tod in engster Verbindung.
Gegenüber der tiefen und dauernden Verstimmung, in
welche ihn die eeiueu Bechtsüberzeugungeo widersprechende
Gestaltung der staatlichen Verhältuisse in Deutschland ver-
setzt hatte, und die noch durch den Tod seiner Gemahlin
(19. Mai 18V2) aufs B«h merz liebste vertieft wurde. Buchte er
Trost ucd Kraft in der Arbeit für die Wissenschaft. Abge-
sehen Ton kleineren an die Interessen der Jugend anknüpfen-
den Arbeiten Über uürdisclies Altertum, besuhUftigte ihn haupt-
BJichlich die Herausgabe und Vervollständigung der schles-
wig-holsteinischen Eirchengeschi oh te, welche der
im Mai 185Ü verstorbene Pastor N. A. Jensen hinterlassen
hatte. Nachdem er die Herausgabe der beiden ersten Bände
vollendet hatte, traf ihn im Winter 1874 auf 75 eine schmera-
ToUe und langdauernde Augenentzündung, die mit der fast
völligen Erblindung des rtchteu Auges endigte. Erst nach
langer Unterbrechung konnte er mit fremder Hilfe wissen-
schaftliche Aufgaben wieder aufnehmen. Er begann im Herbst
1875 die Herausgabe der Schillerbriefe, wozu die Ver-
öffentlichung des Briefwechsels dce Herzogs Friedrich Christian
von Schleswig-Holstein- Augusten bürg mit Schiller durch Max
Müller in der deutschen Rundschau (Aprilheft 1875) den An-
slofs gegeben hatte. Diesem Beispiel folgend veröffentlichte
Michelsan iu derselben Zeitschrift (Aprilheft 1876) Briefe von
Scliiller au den Herzog Friedrich Christian tob Schleswig-
Holsfoin-Äugustenburg über ästhetische Erziehung, worauf im
Herbst des Jahres die Buchausgabe erschien. Ostern 1877
kam nun auch der 3. Band der Kirchen geschichte, iu welchem
namentlich die Kcformationsge schichte von Dithmarschen durch
Michelsen fast gana nou bearbeitet worden ist, heraus. Zu-
aiehmendes Körperleiden hinderte ihn immer häufiger au der
um 90 gröfeer war seine Genugthuuiig, ;
450 VI. A. L. J. Kioheban.
siebenjähriger Arbeit gelang, durch den im Frühjahr 1S79
erschieueueu -i. und lelztun Üitud der £iri; heu (beschichte das
Werk vollBtändig abzuechlicrBen. Diimit aber war seine Kraft
erechopit. Am H. Februar dieees Jahres machte der Tod die-
sem reichen Leben ein Ende.
^ein 'wisseuscbaftlichor Nachlasi hat dem gemeinnützigen
Sinn des Verstorbenen gemäTs eine sehr vielseitige Verwen-
dung erhalten. Seine reichhaltige Manuskripteusammlnug ging
nn <3ie kieler Universität über, die iSammlung vaterländischer
Altertümer hat er nach und nach an verschiedene Aastalten
ucd Museen vergeben, die juriatischa Bibliothek von 2000
Bänden war schon in den ersten schleswiger Jahren von ihm
an die königl. Bibliothek zu Stockholm geschenkt worden,
seine Oeschichtsbibliothek von ebenfalls ungefähr 2000 Bän-
den ist durch letKtwiUiges Vermächtnis an sein Ueimatsland
Schleswig - Holstein als Grund und Anfang eiuer grofseren
Landcebibliothek übergegangen. -
Nachdem wir so die äufseren Lebensscbicksale Miom
Büue übersichtlich dargestellt haben, gehen wir au einer WÖ|
digang seiner gelehrten Thiiligkeit über, in so weit i
selbe auf die Ziele und Aufgaben unseres Vereins erstrea
Sammlung und wissenschaftliche Benutzung der heimisclv
Denkmäler im "Dienste einer urkundlichen Erforschung i
thüringischen Vorzeit, das war die Aufgabe, welohe si
Verein bei seinem ersten Entstehen gestellt hat und r
Lösung mitzuwirken Michelsen in hervorragender Weise I
rufen var. Als gelehrter Germanist fand er sieh besondl
aufgefordert, diejenigen Denkmäler zum Gegenstand aeial
wisBensohaftlichen Thätigkeit zu machen, welche sich auf Vei
fassuug und Hecht beziehen. In den im Auftrage des Vereins
von ihm herausgegebenen E ech tsd enkmalon aus Thü-
ringen (Jeua 186«) hat Michelaen ein reiches Material
thüringischer Bechtsmonumente aas dem Mittelalter beige'
bracht und dadurch ein Seitcustück geschaffen zu £. F. Walchs
in den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts in J«i
Ein Gfldenkirort.
451
TerÖffentlichton vermischten Beiträgen zum deutschen Recht
Jeder Foracher thüriDgischer Hechtsgeschichte wird von die-
sen beiden BammluDgeu auszugehen haben. Id eratur Liuie
Bind es die Stadtreohte, denen MicheUen seine Aufmerk-
samkeit zugewendet hat und durch deren Veröffentlichung
unter Hinzufdgung belehrender Einleitungen und Erläuterun-
gen die Grundlage geboten ist, um die Entwickelung der thü-
ringisehen Stadtrechte uud die ihnen zu Grunde liegenden
RecbtsyerhältnisBe und Qrundaälze zu erkennen. In wie weit
daa fcänkisehe und epater das säch«ische Eecht hier von Ein-
flufs gewesen sind, welche Eigentümlichkeiten des thüringi-
schen Rechte sich ausgebildet, welches Verhältnis weiterhin bei
Eutwickelung der städtischen Obrigkeiten zu den landosherr-
lichen Gewalten bestanden hat, die Lösung dieser und ähn-
licher Aufgaben ist durch Michelsens Arbeiten zwar nicht
in Angriff genommen, aber mit vorbereitet worden.
In den Rechts denkmaleu sind die alten Stadtrechte oder
Auszüge aus denselben von Arnstadt, der Stadt za Clingen,
Rudolstadt, Blankeuburg, Weimar, Eönigssee, Leuteuborg,
FrankeehauBen zum gröfsteu Teil erstmalig veröffentlicht.
Daran schliefst sich die Publikation der von Michelsen neu
aufgefundenen Stadtordnnng Johann Friedrichs des
Grofsmütigen für Jena (Jena 1858) nebst den älteren
Ordnungen aus dem lö. Jahrhundert, eingeleitet durch eine
über die Entwickelung der Stadt Verfassung belehrende Ab-
handlung '). Eiue ganze Reihe von Publikationen und Unter-
suchuugen teils in den Bechtedenkmaleu, teils in besonderen
Schriften bezieht sich auf die Stadt- und Rechts ge schichte von
Erfurt im Mittelalter, von denen die Abhandlung über die
Katsverfassang von Erfurt im Mittelalter (Jena
1855) besonders hervorgehoben zu werden verdient. Michel-
sen veröffentlioht hier eine im Jahre 1452 niedergeschriebene
und wahrscheinlich von dem obersten Ratsroeiater Härtung
Kammer meister verfasste Aufzeichnung über die Ordnung des
Stadtregiments zu Erfurt aus dem sogenannten Engelmaiins-
1) Vgl. G. Richter, eioo Jonaer 8t adlurdtiuiig aus dem 16. Jahrh.
In diesem Bande dor ZeiCachr. 379 ff
452
VI, A. h. J, Michelsen.
buche, unter Zuziehung von zwei auderen fast gleiclizojtigeii
MaiiuakviptoD. In der Einleituug zeigt Michelsen im Gegen-
satz sn Hegel, duaa Erfurt durchaus in die Klasae der hiachöf-
licheu Städte gehört, daaa der Erzbischof van Maiuz unzweifel-
haft als der eigentliche LaudeBberr der Stadt anzueeheu ist,
wie dies Verhaltais in dem wichtigen Orundvertrag des Erz-
biachofs Gerhard II. mit der Stadt vom Jahre 12R9, den 60-
genannten 'Koncordaten Erzbischofs Gerhard', von der Stadt
ausdrücklich anerkannt woräen ist. Die wahrscheinlich unter
Einwirkung maiozisoher Vorgänge erfolgte Einrichtung des
Bales als selbstäadiger Tom Erzbischof anerkannter Stadt-
obrigkeit in den fünfziger Jahren, ist dem 126U in Erfurt
gestorbenen Erzbischof (lerhard I. als Urheber zuzu schrei ben.
Der Stadtrat bestand aas 24 Mitgliedern, von deuen immer die
Hälfte jährlioh im Amte war. Eine Umwälzung zu Unguo-
aten der Geschlechter erfolgte hald nach Beginn des 14. Jahr-
handertfl. Der schwere Krieg gegen Landgraf Eriedrich 1,
von Thüringen, in welchem die Gemeinde mit harten Kriegs-
steuern gedrückt wurde, führte i;i09 zu einer Erhebung det'
Gemeinde gegen die ratsfähigen Geschlechter, deren Allein-
herrschaft vollständig gebrochen wurde. Es wurden statt der
bisherigen 2 hinfoi-t 4 Eatsmeiater gewählt, daneben die Vier-
herren, 3 aus der Gemeinde und einer aus den Handwerkern,
welche anfangs wie die römischen Volkstribuiien ihren Platzt
vor dem Eingänge zur Hatsstabe hatten, aber schon 1322 in
das liatscollegium mit aufgenommen wurden. Nach der ein
Jahrhundert jüngeren von Michelaen veiöffentliohten Eegi-
mentsordnung besteht der vollbesetzte Stadtrat aus 38 Per-
sonen, von denen 10 aus der Gemeinde, 10 aus den Zünften
und nur 4 aus den Geschlechtern (Oefroundtoo) genommen
werden sollen; dazu kommen die Vierherrea, von denen S
aus der Gemeinde, einer aus den Zünften zu nehmen ist.
Bezieht sich diese Arbeit vorzugsweise auf die politische
Stadtverfassung Erfurts , so wird durch andere Arbeiten eine
ganze Heihe eigentümlicher Eeohts Verhältnisse dieser Stadt
heleuchtet. Von besonderem Belang für die mittGlalterliohe
Kulturgeschichte Thüringens ist die 1853 zu Jena als Ein-
Ein Bedeiüiworti 453
laduDgeachrift zu der eraten üeneralverBamrolung des Vereins
zu Eieenaoh Terfaeate Schrift Der Mainzer Hof au Erfurt
am Ausgange des Mi ttel altera, die ich nach ihrem
weBentlichec Inhalt kurz charakterisiere, um auch an dieeem
lieifipie! zu zeigen, wie Michelseu derartige Aufgaben zu he-
handeln pflegte. Älit Hilfe geachichtUeher Analogion und auf
urkundliche Spuren gestützt, sucht der Verfoeacr eine zu
Anfang des 12. Jahrhunderts in Erfurt erfolgte Ansiedluiig
von Niederlandern wahrscheinlich zu machen und daraua den
Ursprung verschiedener merkwürdiger Thatsachen uud Zustände
in der Stadtgeachichte Erfurta aufzuklären, so die ereten An-
fänge des eigenen Freizinsguts und Fr ei zin Brecht es, die alte
städtische Wasserleitung, das "WnsBeramt mit der Wasserord-
nung iu der Stadtverfassung , ofl'enhar eine niederländische
Waterstaet in dem hiunenländiachen Erfurt u. a. m., Ver-
hältnisse, die er später in den Rechts denkmalea zum Teil
noch weiter erläutert hat, wie dieselben auch, um dies hier
beiläufig zu erwähueo, lehrreiche Erörterungen über flämi-
sche Eecli tagewohnheiteu in der goldenen Aue
enthalten; anziehend ist hier inabcsocdere die Untersuchung
über die rechtliche Bedeutung des sogenannteu flämischen
Kirchganges neuvermählter Eheleute, welchen Michelsen als
die formelle Aufnahme der jungen Frau in die flämiache
Eechtsgemeinachaft erklärt. Michelsen beschreibt sodann in
der genannten Abhandlung den landlichen Gutscomples: und
Umfang dea mainzer Hofes, der curia episcopalis Erfortiensia,
an der Hand urkundlicher Nachrichten und charakterisiert die
verdienstvolle "Wirksamkeit des erzbisohöflichen Verwalters
Nikolaus Engelmaun. Daran schhefst sich die Herauegabe
eines Teiles des nach jenem Beamten genannten Engelmanns-
buches'. Derselbe war 1495 als kurfürstlicher Küchenmei-
ster nach Erfurt berufen worden, hat bis 1516 die gesamte
Hofverwaltung durchgreifend reformiert und in der nach ihm
genannten Aufzeichnung eine reichhaltige Zusann men Stellung
von Urkunden und Akten über die erzstiftiHchen Güter und
Gerechtsame zu Krfurt gegeben. Aus diesem in l'riYafbesTtz
zu Erfurt heJindlicheu Buche teilt MiohuLteu das letzt« au-
454.
VI. A. h. J.
geheftete Stück mit, welches eine Anweisiing für Engelmanns
Nachfolger enthält. Wir haben in derselben eine ins einzelne
gehende Wirtechaftsordnung, die einen kieiren Einblick in das
Innere der ganzen dortigen Verwaltung gewährt und bis ins
kleinste den GeHchäftsbetrieb des gesaniten DienetpersonalB
regelt. Ist es auch eine Uebertreibtiug, wenn Michelsen den
Wert dieser Aufzeichnung niit Karle d. Grossen berühmten Ca-
pitulare de villia vergleicht, so ist ^och ihre Bedeutung für
die Geschichte der Landwirtschaft, Kultur und dos Hechtes un-
zweifelhaft. In den gleichen Zueammenhang gehören noch die
in den Bechtsdenkmalcn enthaltenen Verüitentlichungen und
Erörterungen über die alte Wafiserordnung, Freizineordnung,
Salzmark tsordnung, erzbiechöäich - weltliche Gerichtsordnung
nnd das Eatsgericht zu Erfurt, von dem eine Keiho von
Sprüchen in den versohiedensten Bechtsf ragen mitgeteilt
worden.
Wir sehen schon hieraus, dass Micheleea seine Aufgabe
nicht auf Vei'fassungs- und Kechtsgeschichte im engeren Sinne
beschränkt , sondern auch auf andere Lebeng- und Kulturge-
biete ausgedehnt hat. Ich muss hier noch auf eine beson-
dere Gattung geschichtlicher Denkmäler hinweisen, auf welche
Michelsen durch seine Studien geführt wurde, das Gebiet der
Heraldik und Wappenkunde, die er duroh zwei wert-
volle Arbeiten bereichert hat; ich meine die Schrift über
die Ehrenstücke und den Eau t enkr anz aUhistori-
suhe Probleme dcT Heraldik, welche Michelsen der 1864
in Gotha abgehaltenen Generalversammlung unseres Vereins
vorlegte nud die bei Gelegenheit der 1857 in Jena abgehal-
tenen Generalversammlung verfasste Schrift über die älte-
sten Wappens childe der Landgrafen v. Thüringen.
Ich kann mir nicht versagen, auf den Inhalt der erstgenann-
ten liier etwas näher einzugehen, die nach meinem Urteil als
ein Muster geschichtlicher Methode und geistvollen Scharfsin-
nes anzusehen ist. Der Verfasser zeigt in Anknüpfung an
seine in der germacistiechen Litteratur rühmlich bekannte ilbei-
aua lehrreiche und auch für die den Philologen anziehende
Untersuchung über die Hausmarke (Jena 1853), dass
Bin Gedsnbwort,
455
das Wappen seinem ureprün glichen inneren Weaen nach der
uralten einfachen Hausmarke gleich zuachten ist, also auch
eeia wahree Verständnis erst aus der richtig verstandenen
Bedeutung der Hausmarke erlangt. Daa Material, welches
die Wappenkunst zuerst nachbildete, iat Hausgebälk, der äl-
teste heraldische Wappenschild Nachahmung eines Faches in
der äufeeren Hanawaad. Deranach sind die Wappen als he-
raldiaierte Hausmarken zu würdigen, ala Zeichen des Sfamm-
Bitzes, nicht als Auszeichnungen für Waffe nthaten. An der
Hand der Urkunden führt nun der Verfasser den Blrengen
^Kachweig, dase in der Entwickelung des thüringischen Wappen-
weseua zwei Zeiträume auseinander gehalten werden miiasen,
erstens ein solcher, in welchem die eiufachen Zeicheuwappen
ä. h. die sogenannten Ehrenstücke , die eben als Bauzeicheu
zu würdigen sind, durchaus vorherrBchen ; zweitens denjeni-
gen Zeitraum , wo wirkliche Wappenhilder jenem einfachen
Balkeusystem auf den Wappenschildern zur Seite traten und
dasselbe zum Teil ganz in den Hintergrund drängten. So
zeigt das Wappen der alten Landgrafen 5 roto Öuerhalkeu
in silhemera Felde, gleichsam das Wajjpen der Wartburg,
als des iStammsitzcs. Erst Landgraf Hei'mann setzte den auf-
gerichteten Löwen auf den WappBaschild, der rote Löwe
wurde nun in ein blaues Feld gesetzt und der alte Wappon-
Bchild des Hauses auf ihn übertragen, weraue sich seine 5
weifsen Querstreifan erklären. Auch auf dem Wappen der
Markgrafen v. Meifsen fehlt noch im 1. Deoennium des 13.
Jahrhunderts der howo. la den herzogl. sächsiaehen Wap-
penschildern liegt der (Srundplan noch deutlieh vor Augen,
In der ältesten Zeit bestand daaselhe, wie es von dem an-
haltischen Fürstenhaus noch geführt wird, aus 5 erhabenen
nnd 5 tiefer liegenden Balken überein andergelegt, heraldisch
ausgedrückt aus 5 schwarzen Querbalken im goldenen Felde.
Im 13. Jahrhundert wurde teils der Rautenkranz darühcrge-
legt, teile der ganze Wappenschild zu einem längs geteilten ge-
I macht; im rechten Felde zeigt sich ein halber Adler, im lin-
i deutlich die 5 erhabenen Üuerbolkeu uud darüber scliräg
l eine etwas geschwungene Linie. Hm haben also im 13,
456
VI k. L. J.
Jahrhundert die Wappenschilder useerer Fürsten, die vorher
Llos mit ciofachen Ebreo stücken geziert waren, ganz oder
teilweise sich umgeformt; diese ErBoheinung wiederholt sich
durchgängig in den Wappen der Grafen und Edlen iu Thü-
ringen, wie dies au einer ganzen lleihe von Beispielen \n
sehr eingehender Weise nachgewieseu wird.
Die ältesten Wappenschilde waren also durchgängig mit
Bogenannton E hren stück en , die sinnbildlich Balkenwerk dai<
etellteo, gezeichnet. Eist mit dem 13. Jahrhundert ist die
Umbildung der Balkenwappeu in Bilderwappen erfolgt. Sie
geschieht bei dem thüringischen Heirenstaude im wesentlicheii
dnrch Aufnahme des Löwen in den Wappenschild, der Löwe
aber ist wohl damals schon als Symbol des Hcrrenetandes zu
betrachten. Auffallend ist, daas überall ein bestimmter Ty-
pus des Löwen auftritt, nämlich der aufrecht stehende (Lion
rampaut). Miohelsen sucht die Erklärung hierfür in der An-
nahme, daes der aufgerichtete Löwe das alte Heerzeichea des
thüringischen Stammes gewesen sei. Dann würde die Ver-
wandlung des alten nationalen Stammeszeicheus m das Besitz-
wappen landesherrlicher Gesuhlechter ein ausdrucksToUes Sinn-
bild der Umbildung der staatlichen Verfassung Deutschlands
sein, 'ein monumentales Zeugnis von der vollbrachten Um-
bildung der ursprünglichen Volksverfassung in den feudalen
Patrimonialstaat , von dem Uoborgange des alten, gemeinen
Heerbannes iu dynastische Heerschilde, von dem Untergänge
der vor;!eitigen Landesgemeiuden iu dem durch die Landes-
hoheit der Herzoge Grafen, freien Herren als Erbgut gestal-
ten Territorialismus'.
Den SchluBB der gehaltreichen Schrift bildet die heral-
dische Untersuchung der Eautenkrone, der sogenannten „ruta
Saxonica". Nach eingehender kritischer Widerlegung der bis
dahin vorgebrachten ungenügenden Erklärungsversuche be-
gründet der Verfasser ausführlich seine nicht völlig überzeu-
gende, doch jedenfalls geistreiche Hj-pothese, wonach der
Eautenkraoz niohts ist als das Symbol der Dornenkrone Christi.
Der Butenkranz ist ein Ruten g eÜech t , der Ausdruck Hute,
virga, althochdeutsch ruota, wird gerade in Bezug auf Dor-
Bbi fMenWoTt
457
nen ond Disteln oft gebraucht. Schon der gelehrte Jesuit
Sylvester a Petra Sancta hat hi eeineni 1G80 zu Rom heraus-
gegebeucn Kupferwerke über die Gesehlechtswappen beetiminte
Belege einer in den WoppenBchildern BÜdeuropüi scher Ge-
«hleohter in grüner Farbe dargestellten, über deu ganzen
Schild von der heraldisch rechten zur linken hin liegenden
Dornenkrone eines Geflechtes von Dornenruten, gegeben und
nnt der ruta Saxonica zusammengestellt. Die Aufnahme dieses
Symbols entspricht der tiefrehgiösen Stimmung, welche damals
auch in Thüringen und Sachsen den Kitter- und Adelstand er-
fällte. In Holstein wurden dem Lauenhurg lachen Stammwappen,
dem Nesselhlatte, 3 Nägel vom Kreuze Christi zur Zierde bei-
gefügt; wie nahe läge es annunehmen, dass Herzog Albrecht I.
von Sachsen, der Schwiegervater, Lehnsherr und der lauenbnr-
gisehe Nachbar des regierenden Grafen v. Holstein -Stormam
damals sein aBkanisohes Stammwappen, die 5 Balken für aieli
und seine Nachkommen mit der Dornenkrone geschmückt hat?
Wenn aber die ruta Saxonica nicht als gewohnliches
Dornengefleoht, soDderu in typischer Weise als grünes Laub-
werk sich darstellt, so sucht dies Michelsen ans der altger-
manischeu Volkssage, dass die Domenkrone Christi aus Zwei-
gen der Stechpalme geflochten gewesen sei, zu erklären, wie
donu auch die Stechpalme auf eine bestimmte Form des Laub-
ornameDtes als Erklärung angeweudet werden könne.
Wenn weiterhin die Herstellung eines zuverläsBigen Dr-
kuudenechatzes für die ältere Geschichte Thüringens als
eine Hauptaufgabe des Vereins angesehen werden musste,
so hat Michelsen auch zur Lösung dieser Aufgabe einen
wertvollen Beitrag geliefert. Von ihm stammt der Entwurf
eines codex Thnrtngiae diploma tieus, von welchem
1854 die erste Lieferung zu Jena erschien, enthaltend das Di-
plomatar des ehemaligen Klosters Eapelle unter dem Ama-
borge. Schon 1852 hatte er als Probe eines Jenaer Urkun-
denbuches (specimen codicis diplomatici Jenensis),
sieben uugedruckte Urkunden aus den Jahren 1430—97 ver-
üflentlicht. In der lehrreichen Vorrede ') bespricht er die
ri) Vgl. Zeilschr.
IX.
31
458
VI. Ä. L. J. lEofafllgBn.
Aufgabe des Vereins, bezüglich Aufsuchung, Samraluug und
Herausgabe bisher unbekannter Quellen achriften zur thilrin-
gischen Geschichte und legt zunächst den Plan eines ürkun~
denbuohea der Stadt Jena eingehend dar. Die .Ausarbeitung
eines thüringiechen Urkunden buch es ist dann freilich hinter
anderen Aufgaben, namentlich der Heranegabe der thüringi-
schen Geschichtsquellen, damaU in den Hintergrund gedrängt
und oret nach der Neubegtiinducg uBseres Vereines wieder
ernsthaft ins Auge gefasst und in Angriff genommen worden.
SchliefBÜch bedürfen, abgesehen von zahlreichen in der
Zeitschrift niedergelegten Beitragen, noch zwei Arbeiten Michel-
sena der Erwähnung, welche sieh auf die politische Geschieht«
Thüringens im Mittelalter beziehen. Die zum Gedächtnis
von Dahlraanns öOjährigem Dootor Jubiläum verötfenüichte Ab-
handlung Die Landgrafschaft Thüringen unter den
Königen Adolf, Albrecht und Heinrich VII, (Jena
1860) >) ist von geringerem Belang; für weit wertvoller halte
ich die 1856 zu Jena erechienene Einladunggschrift zu der
4. Generalversammlung des Vereias Urkundlicher Aus-
gang der Grafschaft Orlamünde.
Aus dem Hoifmann -Heidoureichiachen Maauakript im
grofaherzogl. Staatsarchiv zu Weimar, welchea bekanntlieÜ
eine umfassende und urkundliche, leider zum grofsen Teil
noch immer unverwertete Geschichte der Grafen von Orla-
münde^) enthält, veröffentlicht Mieholsen dem urkundliche!]
Stoffe nach eine Mitteilung über den sogenanutcn thuiingi-
schen Grafenkrieg, welcher den Ueborgttng der Grafschaft
Orlamünde auf die Landgrafen von Thüringen zum wichtig-
sten Ergebnis hatte. Für diese denkwürdige Fehde hat erst
Michelsen ein tieferes Verständnis eröifnet, indem er darlegt,
dasB es sich für den Landgrafen um nichts geringeres han-
delt, als darum, der entwickelten gräflichen LHndeaherrlieh-
keit gegenüber, die landgrälliche Fürstenhoheit über Thürin-
gen mogliehst zur Geltung und Anerkennung zu bringen. £t
zeigt, wie die beiden Grafen gesc lue chler von Orlamünde und
1) Vgl. Zeltschr. VII, 5.
2) Vgl. Zoitsclir, VI, i n, 3
Ein GedsDkwort. 469
von Schwarzburg den wohlbeiechoeten Flan Terfolgeu , eich
im thüringer Lande ein gröfseree und EusammenhÜngendereB
Herrschaftsgebiet zu verHohaäea, wie inabesondere die Grafen
Ton Schwarzburg in Gemeinschaft mit der jüngeren Orlamünder
Linie zu Weimar das schöne Saalthal von Saalfeld bis Dom-
burg einschlief »lieh als geschloBBcnes Territorium zu erwerben
Buchteu , wie dann dies njigtem iiuerst 1342 durch Landgraf
Friedrich deu Erusthoften gesprengt wird, indem derselbe das
feste Orlamünde mit der gegenüber gelegeneu Woifsenburg
durch Vertrag mit dem verschuldeten Haupte der älteren orla-
ntündischen Linie an sich bringt. Derselbe hat dann im Bunde
mit der Stadt Erfurt gegen die Grafen von Schwarzburg und
"Weimar -Orlamünde und den ihnen verbündeten Erzbiachof
von Mainz in blutiger Fehde seine Sache siegreich durchge-
fochten und eine vollständige Mediatieierung und Enterbung
der Grafen von Orlamünde herbeigeführt, welche bald nach-
her ( 1 373) den Uebergang Weimars in den unmittelbaren
Besitz der Landgrafen von Thüringen zur Folge gehabt hat,
Ueherblickt man diese FüUo gelehrter Arbeiten zur thü-
ringischen Geschichte, die sich im wcEcntlichen in die kurze
Spanne eines Jahrzehnts zusammendrängen , so erstaunt mau
über den rastlosen Arbeits trieb und die unermüdliche Ar-
beitskraft des Manues ebensosehr, wie über die Treue und
Hingebung, welche er der neuen Heimat, dem neuen Beruf
mit seinen ihm zum Teil ganz fremden Aufgaben , gewidmet
hat. Schon dieser Ausschnitt seines gelehrteu Wirkens cha-
rakterisiert ihn als Menschen und Gelehrten; zeichnete Treue,
Itechtssinn und Wahrhaftigkeit den Menschen, ein vielseiti-
ges gründliehos Wissen, kritischer Takt und eindringender
Scharfblick den Gelehrten aus, so sind es eben diese Eigen-
schaften, welche auch seinen Arbeiteu für unseren Verein
ihren Stempel nufpri^en; freilich war Michelsen mit dem
Wechsel der Stellung und des Arbeitsgebietes aus dem Zu-
sammenhang mit den früheren Studien herausgekommen, und
er hat die hierdurch bedingte Zersplitterung seiner wissen-
schaftlichen Thätigkeit später selbst beklagt. Vielleicht darf
man bedauern , dass er seine hohe Begabung für rechtsge-
31*
1
460 ^- ^' L- *'• MichelseD. Ein Gedenkwort.
schichtliche Forschung, die besonders in einem feinsinnigen
Verständnis für Entstehen und Werden rechtlicher Verhält-
nisse und in dem Blick für geschichtliche Analogie beruhte,
nicht für die Lösung von Aufgaben gröfseren Stiles auf dem
ihm so vertrauten Gebiet des nordischen Altertums verwertet
hat. Wir aber müssen ihm dafür dankbar sein; was er der
nordischen Rechtsgeschichte entzogen hat, das ist der Ge-
schichtsforschung Thüringens zu gute gekommen, um welche
er sich durch seine hauptsächlich auf Sammlung, kritische
Sichtung und Erläuterung urkundlichen Forschungsmateriales
gerichteten Arbeiten ein bleibendes Verdienst erworben hat.
«. aichter.
Eduard Frommann.
Kin Nacbruf.
Am 9. Uai d. J. wotde unserem Verein der Bucbhiindlcr
m^rd Frommann, weluher demselben aeit seiner Neubcgriin-
äang als Vorstandsmitglied angehört hatte, durch dea Tod ent-
rissen. "Wir folgon einer Pflicht der Dankbarteit und uiiiem
Gebot des Herzens, wenn vir seinem Andenken in dieser Zeit-
aehrift, deren Verleger er war, ein kurzes Nachwort widmen.
August Hermann Eduard Frommann, der Sohn unseres
ehrwürdigen Mitbürgers, des Herrn Dr. Friedrieh Joh. From-
mann und der entschlafenen Frau Wilbelmine Frommann,
geb. Günther, wurde am 16. Juli 1834 zu Jena gebaren.
Nachdem er seine Vorbildung in der Erziehungsanstalt des
Dr. Volkmar Stoy erhalten, bezog er Ostern 1849 das Gym-
uasiom zu Weimar, welches er Ostern 18ä3 mit dem Zeug-
nis der Beife verliefs. Seine geistige und sittliche Fntwicke-
lung berechtigte zu schönen Hoffnungen. Schon beim. Eon-
firmanden Unterricht, welchen der Geheime Kirchenrat Dr. th.
J. K. E. Schwarz leitete, zeichnete er sich, nach dessen Zeug-
nis vor allen mit ihm Bugleich Vorbereiteten dorch den rei-
chen Gehalt nnd die Klarheit seiner Ausarbeitungen aus. Die
Zensuren seiner Lehrer in "Weimar heben rühmend hervor
das kräftige Streben und den retuen Sinn, die Redlichkeit
und Besonnenheit, die Liebe und Sorgfalt im Arbeiten und
Denken, besonders auch das Stieben nach Selbständigkeit der
Ansicht.
Ostern 1853 trat er als Lehrling in die Buchhandlung
des Vaters ein und licfs eich Ostern 1854 als Student in der
philoBoph. Fctkoltät immatrikulieren, um neben der Äuebildt
im Boiuf zugleich Beine wissenschaftliche Üildung, ui
lieh auf germanistisch cm Gebiet durch den Besuch dei
lesungen bei Lilienkron und Hettner zu erweitern.,
vollendeter Lehrzeit ging er als Gehülfe zu W. Hertü (Beeulj
sehe Buchhandlung) nach Berlin, dann in das grol'se
quariat von Lempertz in Kolu und von hier ans im Hei
1857 auf ein halbes Jahr als Student nach Bonn,
folgte ein zweijähriger Aufenthalt in England (Ostern ItH
— 60), wo er in dem Geschäft von Williame & Norgate j
London thätig war, von hier aus mochte er mit sein
Bruder Karl, damals Arzt im deutschen Hoapitol,
zu den Seen in Westmorolaud und nach der Insel Man. j
Damit waren seine Lehr - und Wauderjahre
Ausgerüstet mit einem reichen und vielseitigen Wissen,
traut mit dea Verhältnissen seines Berafs, bereichert mit ^
mannichfaohsten Eindrücken des Natur- und Vijlkerlebii
kehrte er im März IS60 nach Jena in das väterliche ^
Bchäft zurück und erhielt am 28. December d, J. TOm V«
das Sortimentsgeschäft als Eigentom. 8eiue wiasenschaftlicl
luteressen veranlassten ihn damit ein Antiquariat i
den, worin er sich bald auf die antike und deutsche ]
logie mit ihren Nebenzweigen beschränkte. Von seiner l
Bensohaftlichen Einsicht zeugen die musterhaften Lageria
löge. Am V. April 1866 vermählte er sich mit Sophie
brand , der Tochter des als Lehrer und Gelehrter hen
ragenden Frofessors der Staats wissenHohaften an der Uni'ff
sität, mit der er in glücklichster, wenn auch kinderloser,
lebte. Im Juli 1875 erwarb er von seinem Vater die i
seit einiger Zeit für denselben geleitete Bachdruckorei i
Eigentum. Das Sortimentsgeschäft verkaufte ei, um sich g
dem Verlag, dem Antiquariat und gelehrten Arbeiten zu i
men, zu welchen ihn seine geistige Richtung vorwiegend t
zog. Einen schönen Beleg für seine Befähigung zu gelej
tem Schaffen bieten seine Aufsätze zur Geschieht
Buchhandels im IB'»" Jahrhundert, von den.
erste Heft, Frankreich behandelnd, 1876, das zweite,
Bduud Fromminii.
463
betreffend, 1881 kacz vor Beinern Todü eraoliieu. Diese Ar-
beiten zeugen durch den gebotenen Htoff und die Art seiner
Verarbeitung von umfasBender und gründlicher Gelehrsamkeit;
ebenso läsat die Klarheit, A iiachaulichkeit und t^orgfalt des*
Ausdrucks ein nicht gewöbnlichee Geschick für Darstellung
erkennen.
An den Beetrebimgeu unseres Vereins hat Frommann le-
bendigen Anteil genommen, hat Inabesondere durch gewissen-
hafte und umsichtige Verwaltung der Kassengeschäfte und
zugleich als Verleger der Zeitschrift die Zwecke des Vereins
gefordert. 80 haben wir an ihm einen waokorn Mitarbeiter,
zugleich aber auch einen guten und edlen Menschen ver-
loren. Wer ihm näher trat, muaste ihm von Herzen zugetan
sein; die Lauterkeit und Geradheit, wie der liebenswürdige
Humor seines Wesens waren der Spiegel einer innerlich kla-
ren, reinen und glücklichen Natur.
Ein plötzlicher Tod, das Ergebnis einer jäh verlaufenden
Lungenentzündung, hat den kräftigen Manu von der Höhe
des Ijobons und aus einem reichen und glücklichen Wirken
hinweggerafft, um ihn höherer Vollendung entgegenzufahren.
1 Herzen wird er eine bleibende Stätte haben!
&.m Todtenfeste 1881
fi. R.
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; I
4.
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I ■.
tieschäftliehe llitteilaugeu.
/^
Bericht
^Tlier die Thätigkeit des Vereins für Tliüiingischc Go-
schichte luid AltertHmskuudc
«it seiner Heubegnindung am 12. November 1S76 bis zur
GenenÜTerBammlung io Gotha am 12, Ootobet 1881.
R. 1. Lipsiis.
Nachdem der frühere verdiente Vorsitzende, Geh. Eat
Dr. Michelaen Jena verlasseo hatte, war die Thätigkeit des
Voreins allmählich völlig in Stocken gerateu. Nach mehrjäh-
rigem Stillstand der Arbeiten wurde am 12, November 1876
zunächst der Vorstand neu zusammengesetzt. Auf Einladung
des einzigen noch übrigen Mitgliedes des altou Vorstandes,
Buchhändler Dr. Friedrich Frommann seo,, versammelten sich
an diesem Tage von früheren Mitgliedern die Herren Geh. Eat
Dr. Seebeek, Prof. Dr. Klopfleisoh und Prof. Dr. Meyer, zu
denen als neue Mitglieder die Herren 0 berapp ellatdonerat
Prof. Dr. Muther, Gymnasialdirektor Dr. Eiehter, Oberappel-
lalionsrat Dr. Äusfeld und Dr. Karl Schulz sicli hinzuge-
sellteu. £s wurde zunächst der Vorstand w iederher gestellt :
zum Vorsitzenden wurde OAR. Muther, zum stellvertretenden
Vorsitzenden Direktor Eiehter, zum Schriftführer Prof. Klop-
fleisoh, zum Kassierer Dr. Schulz erwählt; gleichzeitig wurde
auf Anregung von Geh. Eat Seebeck die Wiederaafnahme der
Veröffentlichungen beschlossen und Direktor Eiehter mit der
Herausgabe der Zeitschrift betraut. Die Einborufung einer Ge-
neralversammlung, welcher aatauugsmäfsig die erste Wahl zu-
jgeBtanden hätte, wurde bis auf die Zeit, wo der Verein v
468 QeMhBftlicIie HitteünngeiL
ein kräftigeteB Leben entfaltet haben wüide, verschöbet
der Voratandsaitzung vom 5. Februar 1877 wurde darauf d
Au8BßhiiHB ergänzt, und zu Mitgliedern desselben OAE.
feld, die Professoren Meyer, Sievera, Klette und der Beriet
eistatter erwählt; die älteren verdienten Mitglieder Geh. '.
Seebeok, Geh. Regierangarat Prof. Hildebrand, Prof. Aä<
Bohmidt und Dr. Friedrich Prommann wurden zu Khreni
gliedern ernannt; an die bisherigen Mitglieder
Verdns -warden sohriftliche Anfragen gerichtet, ob sie c
nenbelebten Vereine auch ferner angehören wollten,
irorde beschlosaeu, die alten Yerbiudungen mit auswärtig]
Vereinen wieder anzuknüpfen. In der ersten Ausschuaaaitzui
vom 16. Mai 1877 konnte eine Mitgliederzahl von 147 (ij
alte, 27 nene SlitgÜeder) und von 6 Ehrenmitgliedern (ai
den eben genannten noch Geh. Ral Michel sen) festgeai
werden. Es wurde weiter beschlossen, die Landesfilrsten i
Thöringiachen Staatengruppe um Uebernahme dea Protei
rates des Vereines ehrerbietigst anziigehn, eine Bitte,
eher von sämtlichen sieben Landesherren gnädigst ectsprod
wurde. Auf Veranlassung des Vorsitzenden Muther ■
in derselben Sitzung zur Erleichterung des Gescht
eine vorläufige Satzungsänderung beschlossen, welche die §«
und 7 sowie §.11 der Satzungen betraf. Hiernach
künftig der Vorstand von 4 auf 6, der Ausschuss auf
destens 1 1 Mitglieder erhöht und zur Förderung der Vei
Interessen aufs erhalb Jenas Fäeger ernannt werden.
Aemter dea Schriftführers und des Bibliothekars wurden j
trennt, ersteres dem Prof. Dr. Sohulz, letzteres dem J
Klopfleiach übertragen, an dessen Stelle am 7. November 1I|
Universitätabibliothekar Prof. Dr. Klette trat. Die Stelle ■
Kassierers übernahm am 6. Juni 1S77 Buchhändler £diq
Frommann jun., als neue Ausschussmitglieder traten a
vember 1877 Professor Dietrich Schäfer und Dr. Ulrich 8
ohele ein; zum Ehrenmitgüede wurde am 11. Juli l^
Se. Königliche Hoheit der Erbgrofsherzog Karl Augast i
Sachsen ernannt und demselbou das Diplom durch eine ^
putation feierlich überreicht.
aesebUdidte >Ctt^tmgen.
469
Während die Arbeiten an der ZcitacLritt rüstig vorwärts-
iritten und gleichzeitig die gesGÜigen Abendiäusammeüküufte
des VereiiiBa wieder ina Leben traten, nahm der AusHchuss
alsbald auch einen weiteren sehriftatel 1er i sehen Plan von her-
Torragonder Bedeutung für die GeschichtBkuiide der Thüringer
Lande wieder auf: die Herstellung eiuea Thüringischen Ur-
kmidenbuches. Schon der alte Verein halte geroeinBam mit
Herrn Archivar Dr, Burkhardt in Weimar diesen Plan ver-
folgt und in einer Konferenz am 20. Februar 1867 die Grund-
-2uge der Herausgabe featgestellt. Nach dem Eintritt dos
Br, Stechele in den AuuBchuas trat man dem unternehmen
abermala näher. In einer Ab eiid Versammlung am 1 1 . De*
cember 1 87 7 wurde der neue Plan eingehend erörtert und
hiernach der von Dr. Rtechele verfasste Prospekt für die Her-
stolluug eines Thüringischen Urkunden buehs veröffentlicht
(vgl. den in der Zeitachrift IX [Bd. I der neuen E'olge],
S. 439 ff. mitgeteilten Bericht). Noch im Sommer 1878 be-
gannen die Vorarbeiten, zunächst für die TJrkundenaammlung
der Stadt Jena und ihrer geistlichen Stiftungen.
In demselben Jahre wurden auch unter der Eedaction des
Birektor Br. lÜchter die Veröffentlichungen des Vereins wieder
aufgenommen nnd die beiden ersten Hefte des neunten Ban-
des der Zeitschrift (des ersten Bandes der neuen Folge) den
Mitgliedern zugesandt.
Soweit war die Wiederbelebung der Verein sthätigkeit ge-
diehen, als am 25. November 1878 der verdiente Vorsitzende,
OAK, Dr. Muther, durch den Tod abberufen wurde (vergl.
den Nekrolog in der Zeitschrift IS, 8. 442 ff.). Mit Jahrea-
schlüss schied auch der bisherige Bibliothekar Klette durch
Weggang von Jena aus seiner bisherigen SteDung aus, An
Dr. Muthers Stelle wurde am 6. Decembcr der Berichterstat-
ter zum VoraitzBuden , an Klettes Stelle Prof. Dr, Schäfer
zum Bibliothekar erwählt. Als seine näohste und wichtigste
Aufgabe fasste der neu zusammengesetzte Vorstand die För-
derung dea Urkunden Werkes ins Auge. Sämtliche sieben thü-
ringische Begietungen wurden um Unteratütanug des Codex
diplomaticus angegangen und zu dem Ende ein ausführlicher
OeHhBftBcbB ISttdlnngen.
Arbeitsplan vorgelegt; aiU'eerdem ergingen an weite Ereieej
Thfti'ingur Lande Bund seh reiben mit der Einladung i
tritt, leider ohne den erhoffton Erfolg. Besondere Aufraerke
keit erforderte die Orduung des ÜibliothekwesenB. ßchon.J
der Neubelebung des Vereins hatte der Vorstand die Ordm
und Katalogisierung der Bibliothek heabsiohtigt unc
Ende am 7, November 1877 dem Bibliothekar Klette die.f
forderlichen Gelder bewilligt. Bei Kleltes Weggang i
sich, dasa gar niuhta geschehen war. Die Bücher lagen
geordnet über einander, das Meiste war ungebunden,
was der Verein heseBsen hatte, war völlig abhanden )
men. Ein Teil der vermiasteu Bücher fand aioh i
Klettescheu Konkursmasse vor und wurde glücklich ^
erlangt, aber auch so blieben noch empfindliche Lüola
Auch die Wiederanknüpfung des Verkehrs mit den c
gen Yereineu war von dem bisherigen Bibliothekar verabaäq
worden, und in Folge dessen hatten zahlreiche dieser Vei
auch den unterbrochenen Sehriflentausch noch nicht i
aufgenommen. Dem neuen Bibliothekar Schäfer erwuchs ^
diesen Verhältnissen keine geringe Arbeitslast.
Prüfung der Rachlage ergab sich, dass das Ordnen und ]
binden der Bücher einen die Mittel des Vereins übersteigl
den Kostenaufwand erfordern und jedenfalls nur durch T
derein Bchränkung der schriftstellerischen Publikatioi
reichen sein würde. In ihrem dermaligen Zustand war afl
die Bibliothek so gut wie unbenutzbar. Auf Antrag des^fl
bliothekars eatachloss sich daher der Ausschuss, mit dei
Universität 9- Bibliothekar Professor Hartenstein Verhandluai
über Uebergabo der Bibliothek an die Universität Jena i
^iuknüpfen. Es wurde ein Vertrags -Entwurf ausgearbei
kraft dessen der Verein sich verpflichtete, die Bibliothek J
ihrem dermaligen Bestände samt allen in Zukunft durch Tauq
verkehr zu erwerbenden Schriften , doch mit Ausnahm
Vorräte au eignen Schriften des Vereins, an die Univw
tätsbibliothek abzutreten , wogegen die Verwaltung der 1
teren die Verpfliohtung übernahm, die Bücher zu ordnen,]|
binden, zu katalogisieren und dadurch der wissensdiatUiij
471 ^
^Bpenatzuiig augänglich za machen. Den Verein snutgliedeni
Wurden bei der Benutzung der Bibliothek gewisse Vorrechte
zugeeichert; der weitergehende Wunsoh, die Bibliothek als
ein aelbstiindigea Ganze aufsteilen und der üaiTeraitätsbiblio-
thek nur zur Verwaltung zu übergeben, erwies sich leider
als unerfüllbar. Der Vertrag war, bevor er ins Leben treten
konnte, der Generalversammlung zur Genehmigung vorzulegen.
Am 31. Juli 1879 konnte eEdlich die erste Oeneral-
veraammlung des wieder begründeten Vereins in Jena ab-
gehalten werden. Der Vorsitzende eröffnete dieselbe mit einem
ausführlichen Eechenschaftaberiohte über die bisherige Thätig-
keit. Er konnte eine immerhin erfreuliche Zunahme der Mil-
gliederzahl auf 21ö (ausachliefslich von 6 Ehrenmitgliedern)
Iazeageu. Aussohuss - beziehungsweise VorstandsaitBUngen
nren im Ganzen bisher II, Abendzuaammenkünfte in den
ereinsjahren 1877/78 und 1878/79 zusammen fl gehalten
Orden. Gleichzeitig wnrde der Generalversammlung Mit-
lilnng gemacht von dem Erscheinen des dritten und vierten
[eftes des neunten Bandes der Zeitschrift, von dem Plane dea
^.rkundenwerkes und den darauf bezüglichen Verhandlungen
mit den Regierungen. An den llechenschaftsbericht schloas
sich zuerst ein ausführlicher Vortrag des Dr. Dlrich Stechele
über daa 'Kegisttum aubsidii clero Thuringiae anno 1506 im-
posili' und dessen Bedeutung für die thüringische Kultur-
geschichte (Test mit Einleitung abgedruckt in der Zeit-
schrift Bd. X [Bd. II der neuen Folge] Heft 1). Nach be-
endigtem Vortrage wurde auf Griind eines Berichtes von
^^Frof. Schäfer die Uebergabe der Vereinsbibliothek an die
^EäBniversitütsbibliotbek in Jena nach Mafsgabe des geschlosae-
^^■ten Vertrages TOn der Generalversammltiug gutgeheifseu und
^^BUrscrdem die nachträgliche Genehmigung der vorgenommenen
^^Batzungsiiaderuag sowie der vorläufigen Vorstands wählen aus'
^^Resprochen (durchgesehene Satzungen vom l<i. Mai 1S77). Zu
^Hpechnnngsprüfem wurden die Herren Eisenbahndirektor Ham-
^^ODanu und Cautor Flex in Jena erwählt. An die Veriiand-
^^Bingen schloss sich ein gemeinsames Mittagsmahl im Gasthofe
^^nim Deutschen Hause.
472
GeBoUHBiofaa HtH^Wig«!!.
Im Vereinsjtthie 1879/80 wurden vor allem die Verhand-
lungen mit den hohen Regierungen über Unterstützung des
llrkundenwerkea fortgesetzt und au einem glücklieheu Ab-
schlüsse geführt. Während die Arbeiten am Jonaiechen ür-
ItuDdeubuclie ruatig forUu seh reiten schienen, duifle der Aub-
Hchufls bereitB auf üewinnucg weiterer Arbeitskräfte Bedacht
nehmen. Von besonderem Werte war es hierbei, daas es
gelang, den Direktor (ies ErneHtinJ sehen GosaratarchivB in
Weimar, Arehivrat Dr. Burkhardt, aufs Neue für das TJntei^
nehmen zu gewinnen. Von der Zeitschrift erschien ein neues
Doppelheft, mit welchem der aweite Band der neuen Polge
(Band X des ganzen Werkes) eröffnet wurde. Vereins abends
wurden zwei Teranstaltet , an welchen Professor Klopfleisch
Über neuere Ausgrabungen TorgeschiehÜicher Denkmäler and
ProfosBor Schäfer über die Seemacht Deutschlands im Mittel-
alter Vorträge hielten. Mit besonderem Eifer wurde von
dem Bibliothekar Schäfer der Tauschverkehr mit den aas-
wärtigen G eachi eh fs vereinen wieder ins Leben gerufen nnd
dadurch der Grund zu einer reichhaltigen Sammlung von
Schriften dentscher und aueiändischer Verein ssohriften gelegt,
welche in Gemäfsheit des mit der DniverBitätsbibliothek ab-
geschlossenen Vertrages der letzteren überwiesen, von dieser
aber der allgemeinen Benutzung zugänglich gemacht wurden.
Im Vorstaude und Ausschüsse traten folgende Veränderungen
ein. Au Stelle des mit dem I. Ootober 1879 als Bibliothekar
des Reichsgerichtes nach Leipzig iiberaiedelten Professors Karl
Schulz übernahm Professor Klopfleisch wieder die von ihm
schon früher geführten Geschäfte des Schriftführers; in den
Aussohuss, aus welchem Dr. Stechele in Folge seiner Deber-
siedeluug nach Eiaenach ausschied, traten wieder ein der zeit^
weilig zurückgetretene Prof. Dr. Meyer, neu die Herron 8e-
BatspräsidentDr. Bretachneiderund Bibliothekaaekretär Dr. Mar-
tin. Zum Ehreumitgliede wurde Prof. Dr. Wegele in Würa-
burg, früher in Jena, ernannt.
Die Kweite Generalversammlung zu Arnstadt
konnte am 13. Juni 1880 unter günstigen Aussichten eröffnet
werden. Ein Lokalcomit^, boateheud aus den Herren JustiKrat
GascUlRlIahe RCtteilnBgeiL
473
Bärwinkel , OberkotiaiBtoriolrat Drenckmann , BUrgemieiMer
Hülaemann , Gjmnasialdireklor Dr. Kroschel und Prof. ühl-
worm hatte für den featüehen Empfang der aus Jena, Weimar,
Erfurt, Gotha and Eiaenach orachienenen Verein sgenosseu gr-
sorgt. Im Btattliohen HathauBsaale erwartete eine zahlreiche
Versammlung die auswärtigen Festgäste. Ein Telegramm des
Chefs des Weimarischtn Kultüadepartements Geh. Rat Dr.
Stichling an den Vorsitzenden hatte diesen kurz vor Eröff-
nung der Versammlung in den Stand gesetzt, die endgültige
Genehmigung von Geldbeiträgen für das TJrkundenbnoh sei-
tens der Grofaherzoglieh Sächsischen, Herzogl. Sacheen-Ko-
burg- Gothaischen , Fürstlich Sehwarzburg- 80 nderehäusi sehen,
S oh warz bürg- Rudolatäd tischen und Eeufsischeii Regierung Ael-
terer und Jüngerer Linie vorläufig acf drei Jahre (1880^ — 1882)
zu verkündigen. Eine Unterstützung in der GeBamthöhe von
jährlich SÖ5Ü Mark eröffnete die Aussicht, das Urkundenwerk
glücklich beginnen zu können. Indem der Ee eh enachafta be-
rieht des Vorsitzenden von diesem erfreulichen Ereignisse
Kunde gab, konnte er zugleich berichten, dass Dr. Stecheies
Vorarbeiten für das Jenaischo Drkundenbuch aich ihrem Ab-
schlüsse näherten niid daas bereits auch für die Urkunden der
Stadt Arnstadt und der Voigte von Weida und Gera erprobte
Kräfte ihre Arbeit zugesagt hätten. Er konnte weiter von
L Vermehrung der Mitgliederzahl von 215
i den Bemühungen des Ausschussca, noch
/u gewinnen, berichten. Aufserdem konnte
der Versammlung für ein. neues Arbeitsgo-
r AusBchuss ins Äuge gefaast hatte, eine Auf-
zeit-hnung der Thüringischen Kunstdenkmäler, rege machen.
Auf den Kechenachaftabericht folgte ein interessanter Vortrag
des Herrn Archivar Dr. Ernst Wülcker aus "Weimar: ''äuh
den Berichten des Kursächsi sehen Gesandten am Eeichsregi-
mente (1521- — 1524)', über welchen derselbe nachstehendes
Referat giebt: 'Der Eednor führte an der Hand ungedruckter
Berichte aua, in welcher Weise ein geistreicher Diplomat,
Hans von Planitz, kurf. 8, Deputierter beim Keiobaregimente,
die wichtigeren Ereignisse von 1521 — 1523 auffaaate.
einer abermaligeL
auf 258 und von
weitere Mitglieder
er die Teilnahme
biet, welches der
474
Die Zuhörer wurden nach Kürnberg versetzt, welches ä
male durcli das Heichsregiment, das Kammergoricht and j
lleiehBtags vor üb ergebend die politiflche Hauptstadt Dei
landa war und die VerhältiiisBe bei der Eröffnung des Bei]^
regiments dargestellt, Das Elend der alten EeichszuatS
trat bei den Anfeindungen und Schwierigkeiten, die
Behörde begegneten, lebhaft vor Augen und die Ergeb&i
der Thätigkeit des Regiments konnten aufangs i
fügig sein. Um so wertvoller aber sind die Mitteilungen,
uns Flanitz über allgemeinere fragen auf Gniud seiner ]
kuadigungen und Erfahmngen zu Nürnberg macht.
Die religiöse Trage steht vorn. an. Planitz schildert b
Verhandlungen mit dem in Nürnberg anwesenden Georg i
Bärtigen, der den Kurfürsten bestimmen will gegen Lot
und dessen Anhänger einzuschreiten, den Kampf im Bei
regimento, da Herzog Georg einen diesbeztiglichen Ann
stellte. Die Darlegung dieser Eeibungen gaben Anlaaaq
allgemeineren Bemerkungen über Friedrich des Weise
lang zur Lutherisohen Lehre.
Unter mancherlei besorglichen Aussichten für Kuraaol]
wird der erste Nürnberger Eeiehstag (Frühling 1522) eröffi
Der Kurfürst besucht ihn nicht, aus Purcht über seine td^
liehe Politik interpelliert zu werden. Flanitz und später I
litsoh vertreten ihn. Der Eeiehstag verläuft aber ohne ii
welche VerdrieTsliohkeiten für Kursachsen und die Latli
lehre: man hält sich streng an das in der Beichstagaprc
sitioo aufgestellte Programm und verhandelt über Türkenlü
Einige Etikettenstreitigkeiten, die bei Gelegenheit des Bdl
tags vorfallen, sind intereBsanter für die Kultorgeschiehte
für die politische.
Die Reihe der Berichte unterbricht eine Beige ■
Flanitz in die Heimat. Bei seiner Rückkehr nach Nnmn
sieht man erwartungsvoll einem neuen Beichstage eotgeg
zu dem ein päpstlicher Legat sieh angemeldet hat. Aber ■
Interessen weiden plötzlich nach einer andern Seite gele^
auf die Fehde dos Franz vou Sickingeu wider den Ersbia^
eeiehnUietie M1K«IIniig«n.
475
Der Vortragende legte clie sonderbaren Gerüchte Über
■wn EinverBtandnis des Kaisers und der Eeiobsstädte mit dem
febdenden Rilter dar, die in Nürnberg umgingen bis ea den
Bemühnngen des Erzherzog Ferdinand gelang dieselbGD zu
aerstrenea. Das ReiohBiegiinent erklärte Siekingen in die
Acht mid beauftragte Kurtrier, Kurpfalz und Hessen mit der
Ausführung' des Achtbefehls, musete aber bald seine rasche
Handlungsweise bereuen, da die beauftragten Fiireten ihre
Vollmacht auoh gegen unliebsame Persönlichkeiten gebrauch-
ten, die in die Si ckin gen i sehen Handel gar nicht verwickelt
waren. Wurde doch bald das Regiment von allen Seiten
darch die Ritter bestürmt, die ihr Recht gegenüber den Ueber-
griffen der EürateB verlangten. Vergebens bemühte man sich
sie zu scbiitzen. — Durch den neuen Reichstag, der sich
Ende des Jahres 1522 in Nürnberg versammelte, wurden der
Reichsbehürde weitere Aufgaben gestellt. Hier handelte es
aioh zunäi^hst wieder um die dem Kaiser zu bewilligende
Türkenhilfe. Der Vortragende schilderte an der Hand der
Berichte die Meinungen und Befürchtungen, die sich damals
in Betreff Ungarns und der Türkei geltend machten und kam
alsdann auf die Hauptfrage auf dem damaligen Reichstage,
die kiroheu politischen Verhandlungen zu sprechen. Papst
Hadrian halte durch seinen Cresandten Chieregati den Antrag
am Reichstage stellen lassen, die Stände sollten zunächst das
Wormser Edikt durchführen und dann im Vereine mit dem
Papste Mittel und Wege finden, wodurch der Lutherischen
Ketzerei Einhalt gethan würde. Der Vortragende legte die
durch Plauitz speeiell mit dem Kurfürsten gefiilirten Ver-
handlungen des Papstes dar, ferner die Besprechungen und
Debatten im Rcgimente, welchem zunächst der Auftrag wurde,
eine Antwort auf den päpstlichen Antrag auszuarbeiten. Die
Parteien im Eegimente und Reichstage wurden yorgeführt,
Bowie die Kümpfe und Debatten, welohe das Ergebnis er-
brachten, dass man vom Papste binnen Jahresfrist ein Konzil
in Deutschland verlangte — bis dahin wolle man alle Schrif-
ten über streitige Religion spuckte verbieten. Durch diese
Antwort wurde das Wormser Edikt aufgehoben. Der bedeu-
32*
476
CescliiCftliche Uitteilangea.
tende Einfluss, deu der kursüchsisclie Gesandte auf dai
der EreigDisao hatte, wurde vor Allein dargelegt.
Da die Briefe des näclisteii Bommera im VerhältniBS
ObigeiD geringere Wichtigkeit besitzeu, diejenigen aber,ik
sich auf den Reichstag von 1324 beziehen von Förstem
im Urkundenbuche zur liefe rmationsgeschichtc abgedruckt i
und endlich Plamtz bei der Verlegung dee Regiment
Eaalingen nicht mehr als Abgeordneter fungierte, so
der Tortragende eeine Darstellnng mit den vorgeführten'
oign lasen.
Zu Rechnungsprüfern wurden Oberappellationsrat .
feld und Oberlandesgerichtarat Krieger gewählt. Nach j
endigten Verhandlungen folgte zuerst die BesichtigUDg j
alten, jetzt in der Wiederherstellung begriffenen Frauenki
unter der kundigen Führung des Horra Professor DhlTf
und darnach ein gemeinsames Mittagemahl im Oaatfaofe .j
Henne,
Noch im Herbste 1880 begann der Druck des Jenaii
Urkundenbuche B. Leider sah Blch aber der Yoraland
nötigt, iiadi dem Satze des zweiten Rogens den Druck.
zuatelleu. Äafser einer nochmaligeu Durchsiebt der
schriftlich vorliegenden Urkunden texte erwiesen sich
zeitraahende Nachforschungen nach bisher unbeniitzleni E
erforderlich. Die zu dem Ende lüerüher mit Dr. Stet
gepflogenen Verhandlungen führton dazu, ihm zunächst J
BibliotheksBekretär Dr. Martin in Jena als Mitarbeiter i
gesellen, der aber bald im Einveratäudnis mit Dr. Stedj
die ganze Arbeit allein übernahm. Bei dorn unermädli^
Eifer des Dr. Martin steht zu hoffen, dass die Handac
im Laufe des Jahres 1882 druckfertig hergestellt werden ^
Die Bearbeitung des Araatädter Urkuu den buch g
dem Rücktritte den anfänglich für dioBe Arbeit auBersohfl
Dr. Baltzer in Weimar Herr Arehivrat Burkhardt,
künden der Voigte von Weida und Gera Herr Dr. '
Wiiloker in Weimar, die des Klosters Paulinzelle Herr ]
Anemüller in Rudolsladt übernommeu. Von diesen Atb^
ist wenigstens die crritgeuauute soweit gediehen, daaa ihr %
OoBcnsniiehG SQUallungen.
477
tadiger AbachluBB noch für 1881 in AusBicht geuommei»
rerden konnte.
?u der Zeitschrift gelangte noch vor JahresHchloas das
im Heibste 1881 das dritte Heft des zehnten £an-
r AiiBgftbc. Der Schriften tauseh mit den auswärtigen
erlangte eine solche Ausdehnung, daes der Verein
. Sommer 1881 mit sämtlichen vurwaadte Zwecke
ärfolgendeu Vereinen in DeutBchlaud um] auTserdem mit
r grorsen Menge ähnlicher Vereine in OeBterreioh, Sohwe-
und Norwegen, Däneinark, Belgien, den Niederlanden,
Schweiz , Eul'slaud , Frankreich und Italien in regel-
afsiger Verbindung stand. AuTserdem wurde auf Anregung
i Grofsherzoglitheu Staat sraiuisteriiiins in Weimar auch die
Gäeiohnung der Thüringischen AJtertümer ernstlicher ins
t, Prof. Klopfleisch, der sich zur Leitung dioaos
Unternehmens bereit fand , unternahm es zu-
Ichst, den Begieruugen einen vorläufigen Flau desselben Tor-
juegen, Die Vereinsabende wurden auch im Winter 1880/81
s Leben gerufen. Es sprachen der Vorsitzeade Über
B Geschichte der Eollegienkirche und des Pauli nerklo st ers in
, und Dr. Burkhard! aus Weimar über die Memoiren des
iDzösiBChen Predigers Henry und dessen Vei-dienate um die
ttang der Stadt Jena nach der Sohlacht vom 14. Oetober
Äufsorhalb Jenas haben sich bisher in Weimar, Eise-
, Gotha, Erfurt, Rudolatadt uud Baalfeid Pflogerflohaften
^^det.
Einen doppelten Verlust hatte der Verein in dem letzten
zu betrauern. Am 1 1. Januar starb der Hauptbegriin-
s alten Vereins, Geh. Rat Michelsen in Schleswig, am
j Mai der Kassierer des gegenwärtigen Vereins Buchhändler
^uard Frommanu jun. An Stelle des letzteren wurde Herr
jforlagsbuohhändler Gustav Fischer zum Kassierer und Vor-
lud amitgliede erwählt. Aufserdem trat als Utes Mitglied in
Ausschnss Herr Oberlandesgerichtsrat Krieger in Jena,
catehende Mitteilungen bildeten den Hauptinhalt des
pm Vorsitzenden auf der dritten General versamm-
478
OesahilftlicIiB Mitte UauRan.
lung au Gotha am 12. October 1881 watatteten
auliaftsberichta.
Zur Vorbereitung der Terhandlungen war wio in
Bo auch iu Gotha ein Lokaloomit^ zusammen getretea,
Btuhoud aus den Herreu Kofiat AlduuhoTeu, Geh. Regierni
tat Anaeker, Bürg ermi; ister Hünerfidorf, Prof. Dr.
Geh. Obereühuliat Dr. Marquardt , Buchhändler Emil FertB
Geh. Hofrat Dr. Pertsch, Prof. Dr. Kegel, Prof. Dr. SoJ
uud GocoralKuperintendent D. Sühwarz. Die Sitzung :
in der Aula dea Gymnasium Erneatiuum statt, iu wd.ä
Eiuh ein erleaeuer, wenn auch leidet nicht sehr zahlreii^
Kreis Toa festgonossen versammelt hatte. In aei
schoftaberiehte durfte der Voraitzende noch mitteilen,
die Zahl der Kitglieder im vergaugeneu Veteinsjahre
280 (aufaer 5 Ehrenmitgliedern) gewachsen sei, freilich (
bei der Wichtigkeit der Vereiusaache immer uoch aehr ]
Bcheidene Zahl. Auf deu Becheuschaftsbericht folgte <,
YOu Herrn Guatar Fischer vorgetragene Kasaeubericht,
Wahl zweier Eechnungspriifer [OberlandeageriohfBrat Dr. I
uud EiaeDbalindircctor Sammann) , ein tou dem BteÜTei
tenden Voraitzenden Hofrat Richter vurgetrageuer Sek
Michekeus ') uud darauf der auf aeror deutlich fesselnde Vo^
dos Herrn Otto Devrient Freude aap iele am 1
Ernst dea Frommen i« Gotha*). Den Schluss bildete diej
ratung Übet mehrere vom AuaschusBe vorgeachlagene
ruugeu der Statuten, welche einige YeretnfachuugeD und. 9
leichterungen der Geachäftsführung betreffen. Sämtliche 1
schlage fanden die einstimmige Genehmigung der Teraid
lung. Kraft einer der beschloBsenen Aenderungon 'wird kib
der Jahresbericht regelmäfaig in der Generalveraaromlimg 3
gelragen und im nüchBton Hefte der Zeitachrift abgedi
werden (vergl. die durchgesehenen Satzungen 8, 497 <
Nach beendigteu Verhandlungen fand na^h i
1} Vgl. obon S. 441.
i) Derselbe wird in verSudertei Form nnil unter urkaudlieher B
gäbe der FreudeaKpiele im ersten Hefte des nfichsCen Bande* 1
druck kommen. A. 3. JftjB
Geschäftliche Mitteilungen. 479
Sitte ein recht zahlreich von Einheimischen und Auswärtigen
besuchtes Mittagsessen in Wünsch ers H6tel statt.
Beim Abschlüsse des fünften Jahrs nach Wiederbelebung
unseres Vereins darf der Vorstand die gegründete Hoffnung
hegen, dass die übernommenen Arbeiten, namentlich auch das
wichtige Urkundenwerk, trotz mannichfacher ud erwarteter
Hindernisse und Schwierigkeiten doch ununterbrochen fort-
schreiten werden. Im Bewusstsein der Verantwortlichkeit,
welche die Leitung des Vereins sowohl den hohen Regierungen
als den Vereinsmitgliedern gegenüber übernommen hat, wird
nichts übereilt, aber die stetige Förderung der Arbeiten so-
weit als es in dem eignen Vermögen des Vorstandes gelogen
ist, gesichert werden.
Verzeichnis
der Vereine und Institute,
der Verein für Thüriugische Gesohiehte und Altertumskunde
in Schriftenaustauscli steht.
No.
Ort,
ÄdreB»e dos betreffenden Vmini. i
Deutach-
land
1
Preufsen
1
Berlin
Verein für Gesohiehte der Mark'
2
Berlin
Der DeutBche Herold.
3
Branden-
burg
bürg a/H.
4
Stettin
Gesell BChaft für PommorBche tie-
auhichte und Altertumskunde,
5
Greifewüld
Abteilung der GesellBchftft für
Pommerache Gesohiehte und
Aitörtumskunde.
6
Königa-
bergi/Pr.
Altertumagesellschaft Frussia,
7
Verein für die Gesohiehte von
Oat- nnd WestpreuTaen.
8
Frauenburg
Historischer Verein für Ermeland.
9
Danzig
Westpreufaisoher Geachlchta-
verein.
10
Marien-
Hiatoriacher Verein für den Ke-
werder
gierungabezirk Marieowerdor.
^^^^^^^^^^^oSSSiS^ffittSir^s^^^^^^^^TS^^^^^H
^^^^meliiet.
No.
Ott.
Adresse des betreffenden TereJnu. ^^^^^|
^^KufiseD
11
Kdrnik
Oraf Dzialinski'eohe Bibliothek. ^^^|
12
Brefllan
ländische Kultur. ^^H
13
Breelan
Verein fiir Geschichte und Altor- ^^^H
14
Breslau
Verein für das Museum Schlesi- ^^^H
acher Altertümer. ^^^H
15
Görlitz
Oberlausits^er Geaellsohaft der ^^^H
Wisaensohaften. ^^^H
16
Magdeburg
Verein für Geschichte und Alter- ^^H
tumskunde des Herzogtums und ^^^H
Erzstifts Magdeburg. ^^^H
17
Wernige-
Haisverein für Geschichte und ^^^H
rode
.Altertumskunde. ^^^H
18
Merseburg
Historische Commisaion der Fro- ^^^H
visz Sachsen. ^^^|
19
£allG &\S.
Thüringisch -Sächsischer Yeroin. ^^^|
20
Sanger-
Verein tiir Oeschichto und Alter- ^^^H
haaaen
tumskunde. ^^^H
21
Erfurt
Verein für GoachichtQ und Alter- ^^^H
tumskunde von Erfoxt. ^^^H
22
Schmal-
Verein für H-ennebergisehe Ge- ^^H
kddes
schichte und Landeskunde. ^^^H
■23
Kassel
YereiD für Hessische Geechiuhtu. ^^^H
24
Hau au
Hanauer Bezirk-Verein für Hes- ^^^H
sisehe Gesohiehte und Landes- ^^^^|
künde. ^^^^1
25
Wiesbadea
Verein für Naasauisohe Alter- ^^^|
tumskunde und Geschieht» für- ^^^^|
schung. ^^^1
26
Frankfurt
Verein für Geschichte und Alter- ^^^H
a/M.
tumsknode. ^^^H
27
Eiberfeld
Bergiecher Gesehiehtsverein. ^^^H
28
■
Neuss
Historischei Verein füi das Hei- ^^H
2ogtum Weetfalm^^^^^^^^^^H
^^B Landeagablet.
Ko.
Oft.
AdresBu des betreffenden VeM^^^|
29
Köln B|Hh.
Historischer Verein für dea.^^^H
derrhein. ^^^^|
30
Bonn
Yerein von Altertumsfrennd^^^^H
31
Aachen
Hiatorisoher Verein. ^^^H
32
Sigma-
Verein fnt Geschichte und A^^H
ringen
tumskuude in HohenzoU^^^^H
33
Münster
Verein für OeBchiohto und a|^^|
tumskuude Westfalens. ^^H
34
Dortmund
Historischer Verein für ^^^|
mund nnd die Grafschaft 4^^^|
35
Hannover
Historischer Verein Tür '^'^^^^H
Sachsen. J^^^H
36
Hannover
Architekten- n. Ingenieur-T^^^^|
37
Osnabriiok
Historischer Verein zu t|^^^^|
SB
Emden
eeseUsohaft für bildende ^^^|
und vaterländische Altorlü^^^H
39
Lüneburg
Altertums verein. ^^^^|
40
Kiel
Schleswig - Holstein - LaueDt>^^^|
sehe QeeeUschaft für vata^^H
dische Geschichte. ^^^H
^t Bayern
41
Uiinohon
Historischer Verein von nn^^H
Überbayern. -^^^H
42
München
München er Alter tum sverein.^^^H
43
München
Sönigl. Bayerische Akademif^^^f
Wissenschaften. Hiatoi^^^^l
44
Ansbach
Historischer Verein für I^^^^H
£ranken. ^^M
45
Angsburg
Hifitürisoher Ereisverdn j^^l
Schwaben und Neubu]^. ^^^^|
46
■
Bamberg
Historischer Verein 2u B{Uq^^^^|
in Oberfraoken. j^^H
^vHiPmi
No.
Ott.
Äijresse des betreffemlon Voreius. ^^^H
47
Landshut
EistorJBcher Yerein fiir Nieder- ^^^H
^^r
48
Nürnberg
Germanisches Museum. ^^^H
H^
49
Nürnberg
Verein für Geachichtü der Stadt ^^H
^B
50
Itegenaburg
Historischer Verein für Obcrpfela ^^^|
und Eegeusburg. ^^^H
^^^K
61
Speier
Historischer Verein für die Pfalz. ^^H
H
52
Würzburg
Historisclier Verein fiir Unter- ^^^|
flanken nnd Äsohoffcnbarg. ^^^H
^Hpnigr.
5»
Dresden
Eönigl. Sächsiaüher Verein für ^^H
Erforschung luid Erhaltuug va- ^^^H
terländiscber Altertümer. ^^H
B
54
Chomnitz
Verein für Qeschtchte yon Chem- ^^^H
^^H
56
Freiberg
Freiberger ÄltertumsTcrein. ^^^H
H
56
Leipzig
Yerein für die Geschichte Leip- ^^^H
^^V
57
Leipzig
Mueeom für Völkerkunde. ^^1
■
58
Leipzig
Deutsche OeseUschaft zur Erfoi- ^^H
schung Taterländi scher Sprache ^^^H
und Altertümer. ^^^H
^^H
59
Leiauig
Geachichts- und Altertums verein. ^^^H
^^V
60
Plauen
Altertum sver ein. ^^^H
^^Pirtem-
61
Stuttgart
Königlich statisüach-toijographi- ^^H
^^B»Tg
sches Bureau. ^^M
^^H
62
Friedrichs-
Verein für Geschichte des Boden- ^^H
^^H
hafen
sees und seiner Umgebung. ^^^H
^^K
63
Schwab.
Historischer Verein für WUrtem- ^^H
^^^K
Hall
berg und Franken. ^^^H
H
64
Ulm
Yerein für £uQst und Altertum ^^^H
!□ Ulm und Oberschwaben. ^^^H
^^Baden
65
Donau-
Verein für Geachichte und Natur- ^^^H
L
■
eschingen
geschiohte der Baar und der ^^^H
angrenzenden Landcsteüe. ^^^H
^^ 484
9
^^^t L]indes)!el<iet.
No.
OrL
^H
66
Freiburg
GesellBohaft zur Beförderung der
H
i/Br.
GescliiclitB-, AltertumB- und
VoÜBkunde von Frei bürg.
^^M
67
Freiburg
Der kirchlich -historische Verein
^^M
i/Br.
für die Erzdiöeeae Freiburg.
^H
68
Darmatadt
Gesamtverein der deutBchen Ge-
^H Uesaeß
aehichtB- und ÄlterturaBTereina,
^^H
69
Dannstadt
Historischer Verein für daa Grofa-
heraogtum Heaeen.
^^H
7ü
Giefsen
OberhessiBOher Verein für Lokal-
geschi chto
^^B Mocklen-
71
Sohwerin
Verein für Mecklenburgische Ge-
^^V bürg
schichte und Ältertumakunde.
^^^k Braiui-
72
Brtua-
Stadtbibliothek und Stadtarchiv.
^^^ft achweig
Bchweig
^H Sachsea-
73
Meiningen
Hennebergischet allertumsf er-
^H Usimngen
sehender Verein.
^H Baohsen-
74
Altenburg
Geschieht«- und aJtertumafot-
^^1 Altenborg
Bchende Gesellachaft des Oster-
landes.
H
75
Knhia
Verein für Geachichte und Alter-
tumskunde zu Sahla und Itodo.
^H Auhalt
76
Dessau
Verein fiir Anhaltische Geflohichtc
und Altertumskunde.
^H IteoTs
77
Schlei z
^^H Ft. Städtt;
78
Lübeck
Verein für Hansische OeschiohtB.
H
79
Lübeok
Verein für Lübische Gesohichta
und Altertumskunde.
■
80
Sremen
Abteilung des Künstler Vereins f&t
Sremen: Geschichte und Alter-
tümer.
H
81
Hamburg
Verein iur Hambnrgisohe Ge-
schichte.
^^B
82
StrarsbuTg
Kaiserl. Univorsitäts- und Laudes-
^^V laude
L
bibliothek.
^^^^^^^^^^^asohäffliche MitteUnngen. <ß^^^^^|
No, Ort.
Adreasa des betreffenden Tsreins, ^^^H
Oeatpeich-
83 Wien
Verein für Landeskunde von Hie- ^^^H
Ungam
derÖEtrGich. ^^^H
^
84 Wien
Frotestantismus in Oestreich. ^^^H
85 Agram
Eroatiacli-Archäologisch. Verein. ^^^H
■
86 Budapest
Ungarisclie Akademie der Wie- ^^^|
aeusGhaflen. ^^^|
■
87 Graz
Hiatoriacher Verein für Steier- ^^H
88 Hermaim-
Verein für SicbeubVirgischo Lau- ^^H
^^H
stadt
deskuudc. ^^^|
■
89 Innsbruck
Ferdiuandeum für Tirol und Vor- ^^^H
arlbeig. ^^^H
90 Klagenfurt
^^H
ai Linz a|D.
P
92 Prag
Verein für Qescliichte der Deut- ^^H
scheu in Böhmen. ^^^H
93 i Salzburg
Gesellschaft für Salzburgisohe ^^H
Landeskunde. ' ^^^H
Scbweiz
94 Aarau
Hiitoriache Gesellschaft des Kaa- "^^H
tons Aargau. ^^^H
,
95 BaBel
Hiatorieche und autii^uarischo Ge- ^^^H
aelUohaft. ^H
^^L
96 Bellinzona
Redaktion des Bolletina Storico. ^^H
■
97 lioru
Allgemeine geschichtafor sehen de ^^^H
GeBellachaft der Sehweite. ^^^H
I
98 ßeru
Hietoriscber Veretu des Eautons ^^^H
ft
Hiatorisohei Verein ilea Kantons ^^^H
Thuigau. ^^M
.100 St. Gallen
Historiaoher Verein. ^^^H
■
101 GlaruB
Historischer Verein des Kantone ^^^|
L
lü-2 Lnzern
Hiatorisehor Verein der 5 Orte ^^M
(Luzem, Zug, Uri , Sehwyz ^^M
und Uuterwolden). ^^I^^^^^l
486
Geschäftliche Mitteilnngen.
Landesgebiet.
No.
103
Ort.
Adresse dos betreffenden Vereins.
Italien
Como
Societä Storica per la Provincia
ed antica diocesi di Como.
Frank-
104 Paris
Soci^t^ Irrationale des antiquaires
reich
de France.
Belgien
105 1 Antwerpen
Academie d'arch^ologie de Belgi-
que.
106 Antwerpen
Archieven der stad van Ant-
werpen.
107 Arlon
L'Institut arch^ologique du Lu-
xembourg.
108 ; Brügge
Stadtarchiv (archives de la ville).
109 ; Luxem-
Institut Royal Grand Dacal de
1
■ bourg
Luxembourg.
110
Namur
Society arch^ologique de Namur.
Holland
111
Amsterdam
Koninklijke Akademie van Weten-
schappen te Amsterdam.
112' Amsterdam
Koninklijk oudheidkundig Genoot-
schap.
113
Groningen
Gesellschaft pro excolendo jure
patrio.
114
Groningen
Provinzial- Archiv zu Groningen.
115
Herzogen-
Het Provinciaal Genotschap van
busch
Künsten en Wetenschappen in
Noord-Brabant.
116
Leeu-
Friesch Genootschap van Ge-
warden
schied- Oudheid- en Taalkunde.
117
Leiden
Maatschappij von Nederlandsche
Letterkunde te Leiden.
118
Middelburg
Het Zeeuwsch Genootschap der
wetenschappen.
119
Utrecht
Historisch Genootschap.
120
Utrecht
Provinciaal XJtrechtsch Genoot-
schap van Künsten en Weten-
schappen.
Geschäftliche Mitteilungen.
487
Landesgebiet.
No.
121
Ort.
Adresse des betreffenden Vereins.
ZwoUe
Vereeniging tot beoefening van
Oyereijsselsch Eegt en Geschie-
denis.
Dänemark
122
Aalborg
Jydsk-Historisk-Topografisk Sel-
skab.
123
Kopen-
Soci^t^ royale des antiquaires du
-
hagen
Nord (Koug. Nordisk Oldskrift
Selskab).
Schweden
124
Stockholm
Riksarchiv.
125
Stockholm
Fornminnes foreningen.
126
Stockholm
Kong. Svenska Vitterhets-Histo-
rie-och Antiquitets Akademie.
Norwegen
127
Christiania
Norsk Historisk Forening.
128
Christiania
Königliche Universität.
Bufsland
129
Dorpat
Gelehrte estnische Gesellschafl.
130
St. Peters-
Commission imperiale arch^ologi-
burg
que k St. Petersbourg.
131
St. Peters-
Kaiserl. Bufsische Archäologische
burg
Gesellschaft«
132
Reval
EsÜändische Literarische Gesell-
schaft.
133
Riga
Gesellschaft für Geschichte und
Altertumskunde der Ostseepro-
yinzen Eufslands.
HitgliederrerzelclmiB.
VorBtand:
1) Voraitzondor: Kirchenrat Professor Dr. Li
2) SielWertreter: GymnaBialdirektor Hofrat Dr. Itioht^
3) Bibliothekar und Conaervator: Professor Dr.
Schäfer,
4) Schriftführer, Professor Dr. Klopf leiach.
ö) Kassierer; Buohhandler 0. Fiachar, Bämtüch in Jen
AussohusB:
Oberappellati onsmt Ausfeld.
Professor Dr. Bievera.
Professor Dr. Meyer.
Präsident Br etsohneider.
Oberlandeagerichtarat Krieger.
Bibliotheksaekretär Dr. Uartin,
niglioh
Ehrenmitglieder;
: Hoheit, Csrl August,
Dr. Pr. Johs. Frommann in Jena.
Dr. Ad. Schmidt, Profesaar in Jena.
Dr. M. Seebeck, Wirkl. Geheimerat, Exe. in Jena.
Dr. F. X. V. Wegele, Professor in Wiiraburg.
1) Zuschriften betr. allgameine Angelegenb eilen bittet num
Vorsitzenden Lipsins, EinaenclungGii llr die ZoitsctiHft in den dia[!|
dsktion Rllirouden Stellvertreter Richter, Sendungen für die
an den liibliothokRr ScbAfer, Anmeldungen neuer Mitglieder, ]
richten die hisherigon Mitglieder betr , sowie Geldbeltrfiga an den I
giarer Pia eher in richten.
VitglhderrMBelolmii .
OTdentliche Mitglieder;
jjr. med, Ährendta in Arnstadt.
Ibcrti, Pfarrer in Grora-ScbwabhauBen.
Knacker, Geh. Rcglerun gerat in Gotha.
jiemüller, Professor in Rndoletadt.
I^ÜBfeld, Direktor in ßchnepfonthal.
. Bachof, Gymnasiallehrer in Eisenach.
lohstein , Kaufmann in Jena.
, Baltzer, Gj'mnaBiallehrer in Weimar.
1 Baerenstein, Hauptmann in Wildenhain bei Liioka,
nSrvinkel, Juatizrat in Arnstadt. *
pStgen, Lehror am Healgymnasium in Kiaenach.
. Baumbach, Laadrat in Sonneberg.
Kts Beaulieu-Marconnay, Oberhofmeiater in Dresden.
}t. Bech , Professor in Zeitz.
. Beohstein, ProfesHor in Eoatoek.
Dk, Pfarrer in Wcrningahattsen.
, Behm in Gotha,
gfeld, Staatsrat in Weimar.
L Beust, Esc. Oberhofm arschall in Weimar.
knchi, Kentier in Budolstadt.
Idiothek, Grofsherzogl. in Weimar.
des Oymnasiuma in Eisenach.
äea Eealgymnasiums
„ Herzogl. in Gotha.
. K. Blomeyer, Oberlandeagerichtarat i
. Bogeahard, Pfarrer in St. Suiza.
I^hlau, Terlagahuuhhändler in Weimar.
. Böhme, Professor in Schulpforta.
Mch, Superintendent in Jena.
. Bran in Jena.
; Bräunlich, Bürgers chullehret in Jena,
echt, KegieruDgsrat in Sudolatadt.
^. Btüger, Staatsrat in Weimar.
: fiandt, Lehrer am Bealgymnasium in Eisenaoh.
: Burkhard!, Archivrat in Weimar,
X. 33
490
Mitglifldarveraelelinis,
Dr. Burckhard, Präsident iu Weimar.
Dr. Caro, Professor in Breslau.
Dr. Cassel, Professor iu Berlin.
Czarnikow, Bankdirektor in Arnstadt.
Dabia, Buchhändler in Jena.
Dr. Delbrück, Professor in Jena.
Dr. Delius, Gymnasiallehrer in Eiaenach,
Dr. Detmer, Bibliothekar in Münster i|W.
üeussing, Bealachullehrer in Frankenberg i|S.
Otto Devrient in Jena.
Dinkler, Bürgermeister ia Königsaee.
Dr. Domrich, Geh.'jfed. Hat in Meiningen.
Drenckmann , Ob. Cons. Bat in Arnstadt,
Dreyspring, Fabrikant in Jena.
Dr. Droysen, Professor In Berlin,
Dufft, Hofapotheker in Rndolstadt.
Dürkop, Buchhändler in Baalfeld.
Dr. Eberhard, Schulrat in Eisenach.
von EglofFatein, Freiherr von und zu, Exe. PrUaidont in J
Dr. Ehwald, Gymnasial ob erlebter in Gotha.
EigemauD, Lehrer in Eisenach.
Erdmann, Commcrzienrat in Saalfeld.
Dr. Eucken , Professor ia Jena.
Dr. Felsberg, Pfarrer ia Sonnebota,
Fischer, Rektor in Eahla.
Fitzler, Amtsgerichtsrat in Jena.
Fleiachmann, Commerzienrat in Wölsdorf.
Flex, Lehrer in Jena.
Flöl, Referendar in Jena.
Förtsch, Superintendent in Buttatedt.
Franke, Obristlieutcnant in Altena.
Freysold, Oberbürgermeister in Saalfeld.
Friederici, Eechnungsamtmann in Vioaelbach.
Dr. Frommano, Direktor in Nürnberg.
Dr. Fuchs , Oberlandesgerichtsrat in Jena.
Dr. Gaedechens, Hofrat und Frofeaaor in Jena,
Dr. Gehrke, Oberlehrer in Rudolatadt.
Dr. Geizer, Frofeeaor ia Jena.
Genast, Geh. llegierungsrat in Weimar.
Gerstang, Commerz ienrat in Jena.
Gesamt- Archiv, S. ErnestinisoheB in Weimar.
Dr. Gille, .Tnstizrat in Jena.
Dr. Gilbert, Gymnaaialoberlehrer in Gotha.
Walther von Goethe, Kammerherr in Weimar.
Wollgang von Goethe, Legationsrat in Weimar.
Dr. Goetz, Professor in Jena.
Dr. von Gohren , Regiemugsrat in Weimar.
von Grebe, Geh. Oberforstrat in Eisenach.
Dr. Grimm, Kirchenrat nnd Professor in Jena.
von Gross, Geh. Staatsrat in Weimar.
Dr. Guyet, Geh. Hegierungsrat in Weimar,
Dr. Habicht, Referendar in Kassel.
Hagenhruch, Geh. Commerzionrat in Weimar.
■von Hahn , Reichsgerichts rat in Leipzig.
Hahn. Pfarrer in Zwätzea bei Jena.
Dr. Härtung, Hofzahnarzt io Rudolstadt.
Dr. Hase, Geh, Rat und Professor in Jena.
Dr. Hase, Landgerichtapräsident in Ältenbnrg.
Dr. Hassen stein in Gotha.
Dr. Hassensteia, Direktor der Wasserheilanstalt in Ilmenau.
Haus- uod Staatsarohiv, Herzogl. in Gotha.
Dr. Haushalter, Oberlehrer in Rudolstadt.
Hehenstreit, Bürgermeister in Saalfeld.
Heinrich, Rankdirektor in Gotha.
Heibig, Landgerichtsrat in Gera.
Hennoberg, Fabrikant in Gotha.
Dr. Henuicke, Gymnasiallehrer in Gotha,
Dr. Heyler in Gotha.
Dr. Hilgenfeld, Kirchenrat und Professor in Jena,
von HoltzendorfF, Bank direkt er iu Gotha.
Horcher, Professor in Rudolstadt.
Hüffner, Hofapotheker in Jena,
Humann, Pfarrer in Hildburghausen.
Hunger, Xylograph in Jena.
33*
Hitglledorvfricichnis.
Dr. Kahler, GyranaBiallebrer ia Weimar.
Kämmerer, Pfarrer in Wen igen- Jena.
Dr. von Kampen, Professor in Gotha.
Dr. Karst, Gymnasiallehrer in Gotha.
Ton Ketelhodt, Präsident in Jena.
Kieser, Archidiaconns in Arnstadt.
Eiesevetter, Eentamtmann in Elaokeiibiirg.
Dr. Kind, DiacoDus in Jena.
Kind , Suchhändler in Paris.
Dr. Kirmss, Prediger in Berlin.
Kius, Professor in "Weimar.
KlussmaiiD, G3'mnasial direkter in Budolstadt.
Dr. Kniep, Professor in Jena.
E. Koch, Gymnasiallehrer in Keiniogen,
KrauEe, Gymnasial Oberlehrer in Pudolstadt.
Krause, Eegierungsrat in Weimar.
Kriegei, Geh. Kammerrat in Arnstadt.
Kronfeld, Koktor in Apolda.
Dr. Eroschel, Gymnasial direkter in Arnstadt.
Dr. Kühn , Gymnasiallehrer in Eisenach,
Kummer, Postsekretär in Jena.
Kürbitz , Mühlenbcsitzer in Jena.
Dr. Küstner, Professor in Jena.
Leidenfroet, Schulrat in Weimar.
Dr. Leist , Geh. Justizrat und Professor in Jei
Dr. Leonhardt, Lehrer in Jena.
Dr. Lincke, Gymnasiallehrer in Jena.
Lommcr, Bürgermeister in Orlamünde.
Lotlüiolz, Gjmnaaialdirektor in Stargard i/P.
Dr. Marbach, Oberpfarrer in Eiaenach.
Marquardt, Geh. Obersohulrat in Gotha.
Dr. Matthias, Gymnasiallehrer in Gotha.
Dr. Menge, Gymnasiallehrer in Kisenaeh.
Dr. Ment2 in Jena.
Dr. Menzel, Professor in Bonn.
Dr. Mturer, Professor in Weimar.
Meyer, Amtsrichter in Ziegeßrüek.
HitcliedtrvenaiElinU.
Dr. Mobilia, Oberschnlrat in Gotha.
Moder, Landbaumeister in Eisenaoh.
Moritz, Bankier in Jena.
Müller, Amtsrichter in Saalfeld.
Dr. Müller, Hofrat in Jena.
Dr. Neuburg, Handekkammorsekretär in München.
Dr. Neuen höhn in Jena.
I Hicolai, Kirchenrat in AUsfedt.
|> Niese, Buchhändler in Saalfeld.
von Ochenkoweki , Profesaor in Münster i/W.
I Dr. Oehniichen, ProfeeBor in Jena.
Opel, Profeasor in Halle.
B. Osann in Jena.
j Dr. Oesterheldt, Gymnasiallehrer in Eisenaoh,
I Pabst, Geh. Begierungsrat in Gotha.
* Faulseu, Landeagerichtarat in Eisenaoh.
Andreas Perthes, YerlagsbuchhÜndler in Gotha.
Bernhard Perthes, Verl agabuch band lor in Gotha.
Emil Perthes, Verlagsbuchhändler in Gotha.
Dr. Peter, ConBistorialrat in Jena.
Dr. Pickel, Gymnasiallehrer in Eisenach.
Dr. Polack in Waltershauaen.
Dr. Preyer, Hofrat und Professor in Jena.
Dr. Pünjor, Professor in Jena.
Dr. Easch, Professor in Jena.
Bauch, Pfarrer in Schlosa- Vippach.
Dr. Eedslob, Gymnasiallehrer in Weimar,
Dr. Regel, Professor in Gotha.
Dr. Rein, Seminardirektor in Eisenach.
Dr. Richter, Hofrat und Realschuldirektor in Saalf
Dr. Richter, Direktor in Eialeben.
Dr. Eied, Geh. Hofrat und Professor in Jena.
Dr. Ritter, Gymnasiallehrer in Jena,
Eoeae, Oberbürgermeister in Eiseoach.
[ Dr. Rohde, Professor in Tübingen.
I Dr. Boaentlial, Privatdoitent in Jena.
■ EoBs, Amtsrichter in Eudolatadt.
Dr. üosztock in L«Dgafeld.
Raland, Ho&ftt und Direktor des Moseams in Weimar.
Dr. Sachae, GynmuiallehTer in Sana.
Salzmacui , Bechtsanwalt in Jena.
ßammann, Ei Beobabii direkter ia Jena
Dr. Samwer, Staatsrat in Gotha.
Sauppe , Geh. Ho&at and Professor in Göltingeo.
Scharff, Professor in Weimar.
Freiherr von Schauroth, HaoptmanD in RndolstadL
Scheibnor, Bergdirektor ia Logaa.
ßcheler, Diaconaa in Saalfeld.
Dr. Schlaeger, Gymnasiallehrer in Eisenach.
Sehloessmann , VerlagsbachLändler in Gotha.
Dr. Schmid, Geh. Uofrat nnd Professor in Jena.
Dr. Schmidt, im Cadettonbans in WahlsUtt
Dr. Schmidt, Gymnasiallehrer in Eieeoach.
Dr. Schmidt, Professor in Eisenacfa.
Schmidt, Student in Berlin.
Schmidt, Oberamtsricfater in Vieselbaeh.
Dr. Schneider, Bankdirektor in Gotha.
Dr. Schneidewind, Professor in Eiseuaoh,
Dr. Schroeter, Direktor in Jena.
Schnitze, Bat in Eisenach.
Dr. K. Schulz, Professor, Bibliothekar des Eeichegericht« 4
Dr. A. Schulz, Professor iu Gotha.
Schulz , Obetlandesgerichtarat in Jena.
Schulze , Geh. Eegierangsrat in Gotha.
H. Schulze, Kaufmann in Jena.
Dr. Schum , Professor in Halle.
Bchvabe, Eirchenrat in Gerstungen.
Dr. Seidel, Professor in Jena.
Chr. Fr. Sendel iu Allstedt.
Dr. Sievers, Professor iu Gotha.
Dr. Simsen, Professor iu Freiburg ijBr,
Sommer, Kgl. Bauinspektor in Wernigerode.
Spengler, Kaufmann iu Saaifeld,
UitgHeder veneichnii ,
, Spieea, Professor und Schlo sapred iger iu KüstrJn.
KjPr. Steühele, Gymnaaialleiirer in Eiseuach. "
Dr. Stichling, Wirkl. Geh. Rat, Exe. la Weimar.
. Stickel, JuBtiztat in Kasael.
iStölten, Harrer in Tauteuburg.
. Stöckhardt, Geh. Regierungarat ia Weimar.
■;jätöasner, Superintendent in Vacha.
■Dr. H. Stoy in Jena.
iDr. Stoy, Sehultat und Professor in Jena.
SSr. Streicher, Bezirksarzt ia Orlamünde.
KStrenge, UechtsaDwalt in Gotha.
1 Tettau, Geh, Oherre gierung erat in Erfurt.
■Thienemann , Hofbuchhandler in Gotha.
I £d. Thomas , Lehrer in Schnepfeathal.
Ilhon, Staats minister Exe. in Weimar.
I Timler, Architekt in Jena.
Dr. Trautvettcr, Geueralsnpertnteadent in Rudolstadt.
Trognitz, Regierungafoldmesaer in Gotha.
I Truppel, Rentamtmann in Leutöoberg.
Ton TümpHng, Leg. Sekret, in Bern,
von Tiircke, Staatsrat uad Curator der Universität in
^^^^ ühlworm, Professor in Arnstadt.
^^^K Universitätsbibliothek in Rostock.
^^^^P Ton Uttenhoven , Rergrat in Saalfeld.
^^^^El)r. Vermehren, Professor in Joca.
^^■Tillarei, Buchhändler in Erfurt.
^^^^KSr, Yogel, Professor in Wien.
^^^^■Dr. Voigt, Geueralstabaarzt a. D. in Eiseaach.
^^^H'Dr. Volkelt, Profeaaor in Jena,
^^H'VoUert, Staatsrat in Weimar.
^^" VoUert, Geh. Staatsrat in Gera.
I Dr. Wagner in Grofs-Rndeatedt.
Walterhoefer , Gymnasiallehrer in Jena.
L. Weimar, Kaufmann in Jena.
■ Weissenborn, Professor in Erfurt.
IDr. Wenck in Halle.
, Weodt, Professor in Jena,
MitgliederTerieicIinis.
Dr. Weniger, 67100 asialdirektor in Weimar.
Dr. Wemekke, Eeakchnldirektor in Waimmr.
Dr. Wilhelm, Professor in Jena.
L. Wucke, Schriftsteller in Salzungen.
Dr. WtUcker, Äichivar in Weimar,
TOB Wurmb, Bittergntsbeaitzer in Porstendorf.
Dr. Zerbst, Justizrat in Tena.
Dr. ZcysB, Oberpfarrer in Herbsleben.
Keuan gemeldete Mitglieder:
Dr. V. Aldenhoven, Hofrat in Gotba.
Dr. Elumschein, Realschullehrer in Ordruf.
Dreyer, Stadt-Pfarrer in Gotha.
Dr. Franken, Professor und Oberlandesgerichterat i
Erönig in Jena.
FanBO, Oberat z. D. in Weimar.
Dr. Pertach, Geh. Hofrat in Gotha.
Pohle, Buchhändler in Jena.
Dr. Schubert, Gymnasiallehrer in Weimar.
von Voss, Rechtsanwalt in Gera.
Ausgeschieden sind durch Tod:
Hugo Braun, Archldiaconus in Ohrdruf,
Dr. Dsnz , Oberappellationagerichtsrat und Professor in Jaj
Dr. Fortlage, Hofrat und Professor in Jena.
Ed. Frommann, Buchhändler in Jena.
Dr. A. L, J. Miehelsen, Geh. Justizrat in Schleswig (Ehre'S
mitglied des Vereins).
Mitglieder, deren Aufecthaltsort jetzt unbekannt ist;<l
Dr. Adolf Holtzmann , früher in Jena.
Itamahorn, Schuldirektor, früher in Coburg.
Die Gesamtzahl der Ehrenmitglieder ist 5, die der II
glieder 277.
Statuten des Vereins
Thüringische Geschichte und Altertumskunde
festgeBloüt am 2. Jaouai 1852, durchgeeehen am 16. Mai 1877,
^^H^ neu durchgesehen am 12. Oktober 1881.
H
^^^H Der Verein hat den Zweck, durch Sammlung und wissou-
^^^(chaftliche Benutzung der heimiBohoa Donkmülor diu Go-
sohichte ThiiringenB in allen seinen früheren uud jetzigen Be-
standteilen allseitig zu erfoiHchoa und zu erweitern. Der
Verein wird daher
a) für die Sammlung und Erhaltung vou vaterländiaohen
Denkmälern und ÄltertümeTu aller Art, von Chroniken,
Urkunden und ähnlichen Aufzeichnungen mögliehst sorgen ;
b) Mitteilungen zur thüringiaeheu Qesohichte und Altor-
tumakunde veröffentlichen.
§. 2.
Der Verein ateht unter dem Schutze der Durchlauchtig-
Bten Erhalter der Ünivereität Juna und der übrigen thüringi-
schen LandeBfiirsten.
s. ä.
Zur obern Leitung der Angelegenheiten dos Vereins wird
aus demselben ein Vorataad gewählt.
Die Mitglieder des Vereins sind entweder nrdcntliohv
oder korreBpondierende oder Ehren-Mitgüeder. Wer in Thü-
ringen wohnhaft ist, kann nur als ordentliches oder Khron-
ütglied aufgenommen werden. Jedes ordentliche Mitglied
I
zahlt jährlich an dii
korreapondiereaden v
Statuten de« Twetm.
YctteinBk&sse drei ReicIiamaTk;
id Ehreu -Mitglied er nicht verbunden naiS
§. 6.
Jedem, der sich fUi die Zwecke des Vereins intereBsin
steht der Zutritt zn demselben frei; jedoch bedarf e
erfolgter Anmeldung heim Vorstände zur Aufnahme (
Btimmung desselben. Jedes Mitglied erhält bei sein»
nähme ein von dem Vorstände tinterschriebenes and mit dc^
Siegel des Vereins versehenes Diplom und die Statateu (
Vereins.
Der Verein hat seinen Sitz in Jens. Er wird doi
einen ständigen Ausechuas von mindestens elf einheim
und einer unbestimmten Zahl von auswärtigea Mitglieder
vertreten. Beatiiodige Mitglieder desselben sind die funfUfl||
glieder des Vorstandes; die übrigen Ausschuasmitglieder wäh|
zuerst die Generalversammlung; später ergänzt sich der
schuaa nach Bedürfnis durch eigne Wahl. Nach Besc
des Aasschusaes wird durch das Präsidium jährlich eine ^
neralversammlung des Vereins an einem Orte Thnringi
durch Bekanntmachung in öffentlichen Blättern ausgeschi
ben. Die korrespondierenden und Ehren -Mitglieder werdoi
von dem Ausschüsse gewählt. Die Sitzungen desselben sind
Eur Beratung und Beschlussfassung über die Angelegenheiten
dea Vereins bestimmt.
s. '■
Die zuerst von der Generalversammlung und später durch
den Aussohuss auf vier Jahre gewählten Vorsteher des Ver-
1) ein Vorsitzender, der im Allgemeinen das Interesae des
Vereins wahrnimmt, die Sitzungen des Vorstandes und
des AusschusHes beruft, in diesen Zusammonkiiuften -wie
in der Generalversammlung den Vorsitz und bei Stimmen-
gleichheit die Entscheidung hat;
2) dessen Stellvertreter, der in Verhi n der ungs fällen den Voi
sitzenden vertritt;
3) ein Bibliothekar und Konservator, welchen die Aiolq
Buhlten des Varoina.
fährt
md welct
hat;
1 Sammlangen des Vereins
r die dahin zielende Korre-
I 4) ein Schriftführer, welcher die vom Vorstande zu erlaa- '
sendeTi Ausfertigungen ahfasst und expediert und in den
Zneammenkünften das Protokoll führt;
f '6) ein Kassierer, ■welcher die Kasse des Vereins zu vorwal-
ten, darüber Rechnung zu führen und für den Bestand
derselben zu haften hat. i
Von den zuerst gewühlten Uitgliedern des VorstandeB
tritt in den drei ersten Jahren jährlich eins durch Bestim-
' mung des Looscs oue, apüterhin richtet sich das Austreten
D nach dor Beihenfolge des Eintritts in den Voratand; aber jeder
^^^^^ust retende ist wieder wählbar.
^^^^B Um in einer AusEchusasitzung giltige Beechlüase zu fae-
^^^K'ten, ist die rechtzeitige Einladung sämtlicher orts anwesenden
^^H^ Uitgliuder unter Angabe der Froponenda und die Anwesen-
^^f' IiGit der einfachen Mehrheit der einheimischen Mitglieder er-
I forderlich. Die Wahl neuer Mitglieder des Vorstandes und
des Ausschusses eqU durch Stimmzottel erfolgen. Im Fall
einer Stimmengleichheit bei der Wahl entscheidet das Loos.
Die Stimmensammlung hat der Schriftführer zu besorgen.
Dos Protokoll musa alle wesentlichen Verhandlungen und
^^^^Be Schlüsse jeder Veraamralung sumraariach enthalten, und ist
^^Btaach erfolgter Vorlesung und Genehmigung von den Mitglio-
^^^^Bem des Vorstandea eigenhändig zu unterzeichnen.
^^^»eamke
■ Generalversammlung hat der Voraitzende oder
Bei Schriftführer einen Becheuschaftshericlit iibor die Wirk-
»eamkeit dea Vereine während des letzten Jahres und der Kaa-
aseenhericht zu erstatten. Die abgelegte Rech-
nung jat von zwei von der Generalversammlung erwählten
litgliedern des Vereins zu revidieren, Statutenänderungen
men nur von der Generalveraammluug beschlossen werden.
Jedes in der Goneralversammlung anwesende Mitglied ist
Serechtigt, auch ohne vorherige Anzeige, Anträge zu stel
' und darüber Abstimmnng zu fordern. Die Besohlüsee werden
durch einfache Stimmotimehrheit gefaast; ergiebt sich aber
Stimmergleiehheit, so ist der gestellte Antrag als verworfen
anzusehen.
§- 10.
Der Äuasohuss wird, mit BachTerstäudigen HitglJedi
des Vereins deshalb in Verbinduog trotond, für die einzelm
HauptKweige der Vereinsthiitigkeit (Geeohichte, Landeskunde,
Spracht nti de, Hechtsquellen, Altertumskunde u. s. w.) die Bil-
dung eigener Sektionen TeranlaBseu; über die Ergebniese der
Sektionsbeap rechungen wird in den Sitzungen Bericht er-
stattet.
§. 11.
Der Verein wird mit anderen, namentlich den benach-
barlen Vereinen für ähnliche Zwecke Verbindung anknüpfen. 4
Bellten sich unter den Mitgliedern des Vereins an deU'J
einzelnen Orten Ortsvereine bilden, so wird ihr Verhältnjj
zum Geaamtverein durch die GeneralTeraammlung näher fee^
zustellen sein.
Im Allgemeinen wird die Verbindung solcher OrtBTereiif|
mit dem Vorstand durch vom Ausschuss ernannte oder b^
fltätigte Ortspfleger erhalte u , die durch ihr Amt Mitgliei
des AuBschusseB sind. Auch oline Konstituierung eines Ort
Vereins können nach Bedürfnis für Orte und bezii
Gegenden, wo eine grörBere Anzahl von Mitgliedern wohnhi
ist, durch den Äusschuss Pfleger ernannt werdei
§. 12.
Falls ein Mitglied aus dem Vereine auszutreten gedeaki^
so muEB darüber spätestens vor dem 1. Juli bei dem Vorstand^
schriftliche Meldung erfolgen, widrigenfalls dasselbe noch i
das laufende Jahr als Mitglied betrachtet wild.
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Würde der Verein w
die Archivalien , Gelder
TCrsilät zu Jena fallen
herigen Vorstände an den
§. 13.
der VerhofFan sich aufläsen, so solle«
und Effekten desselben an die
und würden alsdann von dem s
akademiechen Senat abzuliefern »
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