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Full text of "Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde"

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ZEITSCHRIFT 


FÜR 


ÄGYPTISCHE  SPRACHE 


UND 


ALTERTUMSKUNDE 


9.  Band 


Unveränderter  Nachdruck  der  Originalausgabe  I87I 


ZENTRAL- ANTIQUARIAT 
DER  DEUTSCHEN  DEMOKRATISCHEN  REPUBLIK 

LEIPZIG  1967 


509,243/67  III/I8/61 


ZEITSCHRIFT 


fOr 


ÄGYPTISCHE   SPRACHE 


UND 


ÄLTERTHUMSKÜNDE 

HERAUSGEGEBEN 

VON 

C.  R  LEPSIÜS 

zu  BERLIN 

UNTER  MITWIRKUNG  VON  H.  BRÜGSCH 

NEUNTER   JAHRGANG 
1871 


LEIPZIG 

J.  C.  HINRICHS'SCHE  BUCHHANDLUNG. 


Inhalt. 


Mto 

Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lsgi,  des  Satrapen,  von  H.Brngsch 1 

The  Amulet  of  the  Tie,  by  S.  Birch 14 

Ueber  den  Werth  von  einigen  Hieroglyphen-Grappen ,  von  W.  Pleyte 15 

Üeber  die  Feuersteinmesser  in  Aegypten,  von  GeorgEbers 17 

Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  by  C.  W.  Goodwin 22.  45.  120 

Banarkunde  der  Tempel&nlagen  von  Edfa  (mit  2  lithogr.  Tafeln),  von  Joh.  Dümichen  25.  88.  105 

Bau  and  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  von  H.  Brugsch 32.  137 

Erklärung  eines  Abschnittes  des  XXV.  Cap.  des  Todtenbuches  (1.  59  u.  60),  von  G.  Ebers       48 

Varia,  by  S.  Birch 51.  64.  118 

Des  Sesostris-Herakles  Eörperlänge,  von  R.  Lepsius 52 

Ueber  einige  hieroglyphische  Bezeichnungen  des  Jahres,  von  H.  Brngsch 57 

Berichtigungen  und  Zusätze  zum  Aufsatz  „ein  Decret  Ptolemaios',  des  Sohnes  Lagi,  des  Sa- 
trapen", von  H.  Brugsch 59 

Medical  Papyrus  with  the  name  of  Cheops,  by  S.  Birch 61 

Storia  Assira  e  Storia  Biblica,  da  Feiice  Finzi 66 

The  Cyprus  monolith,  by  George  Smith 68 

Note  on  the  calendar  in  Mr.  Smith's  papyrus,  byDanielHy.  Haigh 72 

Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel,  by  Daniel  Hy.  Haigh  .    .    .    .      74.  99 

ü  ü®  °^®^  Mendes,  von  H.  Brugsch 81 

An  den  Herausgeber,  von  H.  Brugsch 85.  124 

On  some  leather  Rolls,  by  S.  Birch 103.117 

Assyrio-Aegyptiaca,  by  Daniel  Hy.  Haigh 112 

On  the  numeral  j;^j,  by  C.  W.  Goodwin 126 

On  several  hieroglyphic  virords,  by  P.  Le  Page  Renouf 129 

On  the  112th  Chapter  of  the  Ritual,  by  C.  W.  Goodwin 144 

Hierolg  phisches  Gloesar 147 

Erschienene  Schriften 80.  i04.  148 


Zeitschrift 


fir 

Ägyptische  Sprache  und  Alterthiunskunde 

herausgegeben  von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H.  Brugach. 

Januar  u.  Februar  Preis  jährlich  5  Thir.  1871. 

Inhalt. 

Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,  von  H.  Brugsch.  —  The  Amulet  of  the  Tie,  by 
S.  Birch.  —  üeber  den  Werth  von  einigen  Hieroglyphen-Gruppen,  von  W.  Pleyte.  —  Ueber  die  Feuersteiu- 
messer  in  Aegypten,  von  Dr.  Georg  Ebers.  —  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  by  C  W.  Goodwin.  — 
Berichtigung. 

Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Soliues  Lagi,  des  Satrapen. 

Crenpi)-t    Csej[efJ-t        tep  sq-t  ;fer  hon  en        hör 

Im  Jahre    sieben,     Anfangs    der  üeberschwemmuug,    unter    der  Heiligkeit    des    Horus, 

l±^    tP^   ?i?)  M  -     111 

hun  US  pehu-ti  (neb-ärä-ti)  mer  nyter-u 

deö  jugendlichen,      reich     an  Stärke,      des  Herren  der  Diademe,      liebend     die  Götter 

rä  nef  äau-t  en        tefej  Hör  nyb  hak 

(welche)  gaben    ihm     die  Würde    seines  V^aters,    des  Horus     von  Gold,     des  Herrschers 


evi  tq  ter-f  8ut(en)  se-xet  neb 

in      der  ganzen  Welt,      des  Königs  Oberägyptens      (und)  ünterägyptens      des  Herrn 

ta-ui  hää  ab  (änion)       aotep        en  (rä)  nq 

der  beiden  Länder,     die  Wonne    des  Herzens    Amons,    erkoren    von    der  Sonne,     Sohnes 

o    (MMl     f       ^  ^^^    o         To 


(rä)            Äleksäfros  (sie)          änj                    tet  koi--u                  pe                          tep 

der  Sonne,    AJexander's    des  Lebenden    immerdar  der  Götter    der  Stadt  Pe    (und)  Tep 

m  «^  k w-  s  r^    \\  8%- 

merl                   äu-f         em      suten     em        tq-ui  (men-tu)             äu               hon-J 

Freundes         Er  seiend    als    König    in     der  Welt  der  Fremden,     es  war    Se.  Heiligkeit 

^  ^-  TA-^  ^  ^      li  I  ^  ^o  ilW 

m      x^^^          *?^^'             ^          "^^              ^*^'"-^  "         ^        ^^^^^           Ptolemioa 
im    Innern    Asiens,     so  dafs    war    ein  Statthalter    grofser    in    Aegypten,    Ptolemaeus 

Z«iucbr.  f.  Aegypt.  8pr.  ecc    1871.  1 


Ein  Decret  Ptoleraaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,      [Januar  u.  Februar 


a 


k   öj 


D  Z]    O     I 

(ran)-/  sa  (renp)  pu  kenen        em  kabt-ui-f 

hiels  er.      Eine  Person    jugendlich  frisch     war  er,      stark       an     seinen  beiden  Arraen, 

^*  m     f       ,f    ^k--  <>'    ^    u 

jM,  (ärk)  soxem  (meryu  umot  ab  men  (teb-ti) 

klug      an  Geist,      mächtig      unter  den  Leuten,      festen     Muthes,      bleibenden     Fufses, 

teken  kent  nen  rä  sa-f  äfen  hir 

abwehrend     den  Wüthenden,    nicht    gebend    seinen  Rücken,    schlagend  (?)    das  Antlitz 


ö 


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Cd 


oa 


en 
von 


em        j(erau-sen  äk 

in    ihrer  Schlacht    mitten. 


T 


Sop-nef  semer 

Hatte  er  ergriffen    den  Bogen, 


sexä-f 


ämt 


(3)^,W     ^        Q^ 

rekl-u-f 
seinen  Gegnern 

s 

nen  sit  er  (teha) 

nicht    ein  Schufs    auf     den  Angreifer,     ein  Kampfspiel    mit    seinem  Schwerte,    inmitten 

nen  hä  em  hau-f  pir  tot  nen 

nicht      Bleibens      an      seinem  Platze,       von  gewaltiger  Hand,       üicht 

)[^e8ef-tu  tot-f  nen  an  em  pir  em  ro-f 

wird  abgewehrt   seine  Hand,    nicht    Umkehr    von    dem  was  herausgeht   aus    seinem  Munde 

nen         mä-tet-f       em  taut  (men-)tu  nen-nef  (äj(em)-a 

nicht    gleichwie  er    in    den  Welten    der  Fremden.    Er  hatte  zurückgebracht    die  Bildwerke 

(tobk) 


(Xerau) 
der  Schlacht 


111 


bäurä 


öl 


nnn 


gw      nuterru  kern        X^^^     sätet       ken       (tobk)        nib       bäurä       nib 

der     Götter,     gefunden     in     Asien     und     Geräth     alles     Bücher     alle     der    Tempel 


l 


« 


Pi  ?   i 


^n 


res                 emhit  rä-nef                  su    hir        setrsen                   är-nef 

Süd-    u.  Nord-Aegyptens,  er  hatte  zurückgegeben     sie    an    ihren  Platz.    Et  hatte  gemacht 

^ewM-/       pa      (8obti)t  en  suten-se^et   mer          ka         (ämonj        sotp        en         (rä) 

(als)  seinen    die    Festung  des    Königs    Lieben-  den  Na-  Amon's  des  Erko-  von  der  Sonne 

Wohnsitz  den        men                      renen 


ÖS  V  M  f^"^ 


TJ 


1v^ 


o    (imrn] 

(sa)  (rä)  Aleksätros  (sie)      ran-f  hir         (sopti)  uqt-ur 

des  Sohnes     der  Sonne     Alexanders      heifst  sie     auf     dem  Ufer     des  grofsen  Meeres 


1871.] 


von  H.  Brugsch. 


hqu-neb-ui-u 
der  lonier 


i    I    I 


I 

rä-koi 
Rakotis 


rgn-f        ^ont 
hiels  sie    früher. 


uz:  i\hh 


ti:c^)PVPkfeiii:-j 


I  I  I 

äs-u     henä 
viele    und 


semsem-sen 
ihre  Kavallerie 

I 


keben-sen 


setot-nef 
Er  hatte  versammelt 

I   I   I 


hqu-neb-ui 
lonier 


I    I    I 


ä^-u  hen  (mer)-sen 

(und)  ihre  Schiffe    zahlreiche    sammt    ihrer  Bemannung, 


iem-pu-är-nef     hen  (mer)-u-f  er  pa  ta 

als  er  zog        mit      seinen  Leuten     nach     dem     Lande 


na 
der 


:=>•    •    '  ZZ^  I 

^ar-tt  un-sen        kir 

Syrer,     sie  seiend    im 


Q^ 


(j^erau)      hen-f 
Krieg    mit  ihm. 


äk-f             em  j(un-sen             äb-f  noxem  mä 

Er  drang  ein     in  ihr  Inneres,    sein  Muth  war  mächtig  gleichwie 

^^'>^^  I     I     I  K^             .111  G     ©        I 

tert.         em-xei              sefen-u  te-f            su       em  sop  uä  nen-nef 

'der  Geier    unter    den  kleinen  Vögeln.  Er  fassend     sie     mit  einem  Male  er  führte 


Q     A*VWV\ 


dMPi  PkPW«)k 


'j 


A/W^VA  I 


^P™    «AAAAA    I 


(ser-uj-su 
ihre  Fürsten 


\\ 


o 


semsem-sen 
ihre  Kavallerie 


em-^et       neu  uifq-pv-ä?'-nef 

Nach     diesem     als  er  aufgebro- 
chen war 


keben-sen  bä-sen  nib      äu  (bak) 

ihre  Schiffe      ihre  Kunstwerke    alle    nach    Aegypten. 


er 
nach 


pq 
dem 


X 

tos 
Gebiet 


J\ 


li   I   I 

en       raer-mer-ti  te-f 

von    Marmarica     er  fassend 


^o 


1 


sen 


at 


vä-t 


nen-nef 


(merj-u-s        em 


I    I    I 
ifi-u 


O 


him-u 


sie      in      Zeit      einer,      er  hatte  heimgeführt     ihre  Leute      an      Männern      Weibern 


AAAAAA 
III 


Q 


J\ 


u\ 


hen  neter-sen  em  äsi  är-sen  er        (bqk)  seper-pu- 

sammt    ihren  Rossen    als     Vergeltang  dessen    was  sie  gethan    an    Aegypten.         Als 

äb-f  nofem  em  nen  är-nef 


är-nef        er 
er  ankam     in 


kern  äb-f  nofem  em  nen 

Aegypten,    sein  Herz    froh  seiend     wegen     dieses    was  er  gethan  hatte 


(7) 


un-f-hir-är 
feierte  er 


I 

hir 


III 


em 


l 

(kam)  nofer  un  (ser)  pen  d 

einen  Tag    guten,    (und)  es  war    Statthalter    dieser    grofse    im 

^  in   ?     s         %      ^ 

nuter-u        ny  (res)  (niehit)  te 


A 

heh 
Suchen 

nef 


das  Beste    für*  die  Götter    von    Oberägypten    (und)  ünterägypten.    Es  redete    zu  ihm 


i* 


Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,      [Janaar  u.  Febmar 


enti  er  ma-f  henä      (äa%i-)u        nu  ta  (mehyt)  pehuu 

der  welcher    an    seiner  Seite    und     die  Alten     vom     Lande    Unterägypten    das  Seeland 


Vk 


[ni     ^ 


pa  ta        en  uaf  ^'^w-/  tY'~^~  *^      8uten-8ej(et 

,da8    Land    der      Buto"      heifst  es,    es  hatte  gQ-    es     der  König 

geben 

o      (Ulm]    f 

j(abba8 
Xabbas 


senpn  Tanen 

.Ebenbild    des  Tanen 


m  ¥ 


aotep  en      ptqh  sq.  (rä) 

erkoren    vom    Ptah    der  Sohn     der  Sonne 


e  DO 

pe  tep  em-j(et  ufa  A?**-/ 

von  Pe    (und)  Tep,     nachdem    gegangen  war.    Se,  Heiligkeit    nach 

uu-f 


i 

x->    j                   AAA/\AA 

M^ 

dnx 

fet           en 

het-u 

ebend    immerdar    den 

Göttern 

^\ 

OD   O 

I 

äu 

pe  tep 

hir 

it    nach 

Pe-Tep 

um  zu 

(0        (g 

ö  w 

pehuu 

enti 

em 


nib 


^1 


^ 


aem 


em 


untersuchen    das  See-Land    welches     in     ihrem  Gebiete     ganzen     um  zu     gehen     in 


^un  äth-u  hir 

das  Innere      der  Sümpfe,      um  zu 


uaf-ur 


^     J 

Xesef 


(ma)  äur  nib 

besichtigen      Nilarm     jeden 

fnwis  j      

W       ^  ci  I 
keben  enti        sätet        er 


AAAAAA  A/NA/\AA 


c^  W 
enti 

welcher 


r — I 
kern 


SP    <= 
sem      er 
geht     in 

te 


das  grofse  Meer    um    abzuhalten     die  Flotte    die  von    Asien    von    Aegypten.    Es  sprach 


AA/V^VA    ■       >»  C:,     \\  ^-Ä=. — 

än-hon-f  en  enti  er  <m,a-f 

Se.  Heiligkeit      zu      dem,  welcher      au      seiner  Seite; 


"^ 


I       I       I 


rej[-t-ä 
ich  kennen  lernen 


€          <g  /WVAAA 

pehuu  pen 

Seeland  dieses 

pehuu 


er 
dafs 


mo 
möge 


P^ 


ta 


en 


te-sen        em-met         hon-f 
Sie  sprachen     vor     Sr.  Heiligkeit     das  Seeland    „das     Land     der 

_Zl  I  I  lll  I  0^  0  I 

uat  ^o«-/  *^^*  nyter-u  pe  tep  äp-^ont 

Buto"      es  heifst    ist  Eigenthum     der  Götter    von  Pe-Tep    von  früher  her 


an 
Umdrehte 


«  P  ^l^^^^-l^ 


y    IM 


j^esems 
Xerxes, 


nen  är-nef  jet         äm-of        en         hor-u 

nicht    er  hatte  gegeben    etwas    von  ihm     den     Göttern 


se        j(^etet 
es     der  Feind 
D   © 

pe  tep  te  hon-f  er  mo  nen-tu  äh-u 

von  Pe-Tep.       Es  sprach     Se.  Heiligkeit    dafs    mögen    vorgeführt  werden    die  Priester 


n    ^ 


J]     Jr  (  ai/wvAAA  III 


1871.] 


von  H.  Brugscb. 


buii-u 


V 


D    O 

ent       pe  tep 
(und)  die  Vorsteher     von     Pe-Tep 

Aon-/  äu        mo  re^-t-ä 


nen-aen  nef         em      j(ej( 

Sie  führten  [sie]     zu  ihm     in     Eile. 


Vi 

fe-n 
Es  sprach 


bä-u 


en 


nuter-u 


pe  tep 


Se.  Heiligkeit:      dafs    möge    ich  kennen  lernen    die  vSeelen     der     Götter    von  Pe-Tep 


l\     & 


(10) 


ma 


mo 


em 


(nif) 


I 
hir 


D   © 
sop 


tu 


är-nef 


gleichwie     was?    sie  thaten    an     den  Frev-    wegen    der  Hand-    schlechten,     (welche)  er 

ler  lung  gethan  hatte 

M  ^rr,      ]^M\m^^       ^     ^    ^ 

mo-t  fe-sen  (nif)  ^eseris  är-nef  sop  tu  er 

was?    Sie  sprachen:     der  Frevler    Xerxes    er  hatte  gemacht    Handlung    schlechte    gegen 


D    © 
D    © 


7^ 

AAAAAA 


I     I      I 


I    I    I 


(*=t3) 


pe  tep  te-nef  j^et-u-f  te-sen  em-met  hon-f  äti 

Pe-Tep,    er  hatte  fort-    seinen  Besitz.     Sie  sprachen        vor        Sr.  Heiligkeit:     der  König 
genommen 


J&^ 


y^  ii  y^  u 


,,,  ^  ^  ..  ^  ..     T     m 

neb  —  an         hör         sa  se-i  sa  eeär  hak  hak-u  suten 

Herr    unser   Horus    Sohn    der  Isis    Sohn    des  Osiris    der  Regent    der  Regenten    der  König 

nef-nu  ^^f-f  neb  pe 

der  Rächer    seines  Veters    der  Herr     von  Pe 


8uten-u 


s^et  8ej(ef.-u 

der  Könige        der  König      der  Könige 
Oberägvptens  ünterägyptens 

^    m  00  e  "  I' 

hä  nvter-u  j(oper        hir-sq 


nen 


suten 


^1 
hir-sq-f 


ut 


AAAAAA 

w 


Mffl>k     T^     l 


der  Anfang    der  Götter      seiend    hernach,     nicht    ein  König    nach  ihm,     warf  hinaus 

vr 
ältesten, 

ma 


nif 
den  Frevler 


reserls 
Xerxes 


em 
aus 


(8obxef,)-f 
seinem  Palaste 


hen 
mit 


V   d 


o 


seinem  Sohne 

D 


1^ 


1 


em   (haru)      pen 
!se 


sa-s  em  «  Sq  en        njt 

machend  sich  kenntlich     in     der  Stadt  Sais     der    Neith     an     Tage     diesem     an     der  Seite 

nvter  7nur-t  te-n  hon-f  nuter     pen        pir-tot      emnio        nute7'-u 

der  heiligen    Mutter.     Es  sprach    Se.  Heiligkeit:    Gott   dieser  gewaltige    unter    den  Göttern 

nen     joper        suten  hir-sq-f         er  mo  fu-tu  hyr      (moten)        en 

nicht     es  ist    ein  König    nach  ihm,     dals    er  möge    gegeben  werden     auf    den  Weg    von 


Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,      [Januar  u.  Februar 


n  ('^^TP    ^ 


/V.AAAA 


y 


hon-/  än^-ä  hir-s 

Sr.  Heiligkeit!    ich  schwöre    darauf. 


D    © 
0    © 

^ 

pe  tep       er 

mo 

Pe-Tep    dais 

möge 

en        Äai-i 

ran-f 

der      Buto 

heifst  ( 

l 

Es  sprachen    die  Priester    (und)  der  Vorsteher    von 

_ — n  5    ^ 


uiui  hon-k  er 

befehlen    deine  Heiligkeit,    dafs 


V 


rä 

gegeben 
werde 

das 

pekuu 
Seeland 

das  Land 

ö 

O 

ö 

"^Ml 

tq 

hak-t 

fäüa- 

ü)  (apet-u) 

0    © 

en       hor-u  pe  tep  em 

heifst  es    den    Göttern    von  Pe-Tep    mit    Brot    Getränk  Stieren    Vögeln 

nib      nofei'       er        mo         nem-tu             smaui-f         hir     ran-k  hir        mo-f 

Sachen   allen  guten,    dafs    möge    wiederholt    seine  Erneue-    auf    deinen  wegen    seiner 

werden              rung                  Namen  Verleihung 


h\    P 


Xet 


in 


^-^ 


en      nvtei^u        pe  tep  em      son-nu       sop      em  äst  en  smor-t 

an  die    Götter    von  Pe-Tep    zum    zweiten    Male    als    Vergeltung    für    das  Ausgezeichnete 


D   © 
sop-k 

deiner  Hand- 
lungsweise. 


te-n 


(ser) 


pen 


er 


mo 


är-tu 


utu 


Es  sprach     Statthalter    dieser    grofse :    dafs    möge    gemacht    ein  Decret 

werden 


i 


y 


\     K 


em 


heseb 


em       se        ent       an         en  an  svten  ent 

in    Schrift    am    Sitze    der    Schrift    des    Schreibers    des  Königs    vom    Rechnungswesen 


em 
80 


tet 
lautend : 


Ptolmfos 


D 

pe 
der 


CZSZ]' 


^mtrqpon 
Satrap 


pq 
das 


tq 
Land 


V 

en 
der 


© 
üqt-t 
Buto 


tu-ä ' 
ich  gebe 


D© 


Ptolemäus, 

se       en        hör  nut  tef-f  neb  pe  üqt  neb 

es    dem    Horus    dem  Rächer    seines  Vaters    dem  Herrn    von  Pe    (u.)  der  Buto    der  Herrin 


l 


0   © 

n  © 

pe-tep 
von  Pe-Tep 

te>ndi-u-f 
seinen  Städten 


ter 
von 


o 
I 

(haru) 
Tage 


pen 
diesem  an 


er 
auf 


tet  hen 

immerdar     samrat 


nib 
allen 


nib 

allen 


semen 
Stieren 


merä-u-f 

seinen  Bewohnern 

■2.  III 


(14)^  _ 

nib  ^^^~f 

allen  seinen  Fluren 

1 1 1 1 1 1 1     « 1 1 1 1 1 1 


©©© 

nen-u-f 
seinen  Dörfern 

AAAAAA 


nib 
allen 


nib 
allen 


mu-f 
seinen  Gewässern 
I   I-  j 


AVNAAA   AAAAAA 


nib 
allen 


(apet)-u-f    nib 

seinen      allen 
Vögeln 


menmen-u-f 
seinen  Viehheerden 


1871.] 


von  H.  Brugsch. 


nih  j(et 

allen     (und)  Sachen 


ptr 
erzeugt 


äm-of 
in  ihm 


un 
seiend 


B 


nib 
allen 


enti  üqh  er-ro-f  hen  pa         mo 

dem  was    hinzuge-    zu  ihm    (und)  sammt    der    Schen- 
fügt  kung, 


[^?] 


am 
darin 


ter        em-met 
seit      [früher] 


ken 
sammt 


-cs=>- 


m 


er  ar 

welche    gemacht 


neb 
der  Herr 

I  IS\® 
Stadt  ßuto 


tq-ui 

der  beiden 
Länder 


(Ulm]   f 

Xabbqs 
Xabbas 


^        \ 


änx 
lebend 


tet 
immerdar. 


res-f 
Sein  Süden 


pq 
das 


(15) 


hen 


ö   ® 
Unnu 


l\\ 


k 


rnehtt 


luuiiii 

iiiniiii ' 

ä-ui 


suten-sexet 
der  König 


X 

eil 

Gebiet    der 


O 


D 
en  hä]^ 

und     Hermopolis    des  Nordens    gegen     „die    Mündungen    des      Niles.* 

fTheh  pq  sql  hir        (septi)  üqt-iir  men-t  na         ä-ui 

Der  Norden:     die  Düne  auf    dem  Ufer    des  groisen     Der  Westen    die     Mündun- 

Meeres.  gen 

en  pq  user  er       pq  sql  übt        pq  toi 

des    Schlägers    des  Ruders     [  ]    gegen    die        Düne        im  Osten    der    Nomos 

y     1«3*°       ^     4-^'^- ^  ^  ^   ^'  '-"~n^    -^--'  " 

en      Teb-nuter  er  un-tu-u-f        en         (äbok)-u  ur-u 

von     Sebennys    so  dafs    seine  Kälber    den      Sperbern      grofsen, 


äu 
für 


X^ß-hi^' 
das  Antlitz 


g^^B^V 


^i»      % 


en      neb-tq-ui-t         neka-u-f         en 
der    Nebtaui-t,    seine  Rinder    den 
III  ^ 


(äbok)-u 
Sperbern 


(16)  (jf]^^' 

äüOr-tU-U-f 

seine  Stiere 

(ärt)-u-f 
seine  Milch 


anx-u 
lebenden 


en 
dem 


pe-x'i'ft 
Kinde 


[     ]-f 
sein  [        ] 


hör 
Horus 


pu 
ist, 


herrlichen 

>  o 


Xet 
Sachen 


(apet)u-f 
sein  Geflügel 


pir 
erzeugt 


en     hir-üb  Sa-t 
dem      in       Sa 


alle 


tes-f 
selbst 


neb 
des  Herrn 


^  \\ 

enti 

welcher 

\>  I 

em  x^i'f  ^V' 

auf     seinem  Boden     auf 

üat-t 


m       j 


änx 
Leben 


uth 
dem  Tische 


^ 


pe 
von  Pe     (und)  der  ßuto     dem  Kopfe 


l    V 


her-t 


en 
des 


en 
des 


rä-hoi'-ein-xu 
Ra-Harmachis 


;; 


A  (17) 


I 


iet  nen      er  fu  mo-n  ae    mten  se^et       neb  tq-ui 

immerdar.    Dieses    in    Ausdehnung   gegeben  hatte    es    der  König   der  Herr   beider  Länder 


Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,      [Januar  u.  Februar 


nu 


D 


D  ¥ 


senen 
das  Ebenbild 


(Tqnen) 
des  Tanen 


sotep 
erkoren 


en 


vom 


ptah 
Ptah 


f 


G 


der  Sohn 


o    (h^mi} 

(rä)  X?^?* 

der  Sonne         X^^*^ 


änx  tet  nem  (ser)  pen  hak  ä  en  kern 

lebend     immerdar,     erneuert  hat     Statthalter     dieser     Regent     grol'se     von     Aegypten 


D  '=>. 


Pettolemios  (»ic) 
Ptolemaeus 


m 


en 
für 


\\ 

nen 
dies 


0  O 
D   O 
en        nuter-u         pe  tep  tet  (äst) 

die  Schenkungen    an  die    Götter    von  Pe-Tep    immerdar.     Als  Lohn 


a r 

(2  IM 
mo-u 


/L— D 


är-nef  tu  nej 

(was)  er  hat    sei  gegeben    ihm 
gethan 


A    ö 

ken 
Sieg 


nej(t  em 

(und)  Stärke    nach 


nofem 

Zufrie- 
denheit 


O 
I 

ab 

des  Her- 
zens 


er 

so  dafs 


(sent)-/ 

die  Furcht 
vor  ihm 


l     i 


AAAAAA 
I       I       I 


em-j(et  (menj-tu  mä 

(ist)  unter    den  fremden     wie 
Völkern 


ket-aen 
sie  eben  sind. 


pa 
Das 


ta 
Land 


V 

en 
der 


i^T^ 


=^ 


1*^"^ 


A/W\AA\   AAAAAA 


üqt-t 

ßuto 


der 


entif-er-sepsep  -f 

welcher  wird  vorführen    es 
X 


)(^et  äm-of 

etwas      aus  ihm, 

tenten  en 

dem  Fluch      von 


äu-f 
er  sei 


in 


dem  Bann 


e«^"         menmen 
so  dafs  er    berührt 
III 


es 


f 


von 


f 


denen,  welche  in 


G   © 
tep 

Tep 


awi-w 
denen  welche  in 

<=■  ^^— = 

ei'  äu-f 

so  dafs      er  sei 


em 


er  te 

um    fortzunehmen 

o    ^\— 

pe        äu-f 
Pe,      er  sei 

in  '"(>  ^  w 

heh  enti 

der 


e/» 
in 


^^ 


in    dem  Flammen- 
Odem 


ra 

o 


05      I 


AA/V«V\ 


aatet-f 


ertu 
gebe 


ihm 


Wasser. 


äp-tq-ui  ho  nesen-s  nen  sq-f 

Göttin  Aptaui    am  Tage    ihres  Schrek-     nicht     sein  Sohn      seine 

kens  Tochter 

Philologische  Bemerkungen.  Der  vorstehende  Text,  dessen  üebersetzung  dem 
allgemeinen  Verständnifs  nicht  die  geringsten  Schwierigkeiten  darbietet,  ist  auf  Grund  der 
ägyptischen  Grammatik  und  des  Wörterbuches  in  das  deutsche  übertragen  worden.  In 
Bezug  auf  Einzelheiten  mögen  folgende  Bemerkungen  eine  Stelle  finden.  Das  Wort 
(J  öy^  ä/en  ist  neu  und  unbekannt.  Mit  Rücksicht  auf  das  Determinativ  und  den 
nothwendigen  Zusammenhang,  habe  ich  es  durch  schlagen  übersetzt,  ohne  mir  ^u  ver- 
hehlen nur  im  Allgemeinen  den  Sinn  getroffen  zu  haben.  Die  Gruppe,  die  ich  hier 
durch  Kampfspiel   übertragen,   findet  sich  mit  der  phonetischen  Aussprache  wieder  in 

^^  Ä^Ä^i    (cf.  Rec.  I,  62,   1)  kopt.  aJ'JüZe  luctari,  certare,    tyoei^  athleta,   cer 
Das  Zeichen 


tator  etc. 


hat  die  Aussprache  c^>  j  8  tobh,  '^  J  ö   ^"^^  ^^^  bezeichnet 


1871.]  von  H.  Brugsch.  9 

„das  Erforderliche,    das^ Nothwendjge «.     In  einem  Texte  zu  Edfa  steht  neben    I)  t  ^  0 
(Waffen)  die  Legende,    r|'\|'  °^^:-^   tobh  nu  rä  „das  zur  Kriegsarbeit  NothwendigR 

—   ?Q.  


Die  Gruppe  -^  •=^  für  „Buch,  Bücher"  tritt  in  der  späteren  Epoche  in  vielen  Va- 
rianten auf.     So  als  ^^],   f=S^.    Ueber  dem  Bibliotheksziraraer  im  Tempel  /u  Edfu 

steht  die  Inschrift   ^ ^  I  ü  ^  ^  ^  [•  ""^^^  ßibliothekszimmer   ausgestattet    mit 

Büchern".  ^.^^  ^__^  ^^^^  «w—a  xesetrqpon  ist  die  genaue  Umschreibung  des  altpersischen 
Xaatkrapdvan  für  den  Satrapen,  in  welcher  Eigenschaft  sich  Ptolemaios  vor  seiner  Thron- 
besteigung in  der  That  nach  Aegypten  begab.  (Cf.  Champollion-Figeac,  annales  des  La- 
gides tom.  K  p.  246.)  ^^  ^  ^__^  ^v  sex  ^^  is*  <i»e  technische  Bezeichnung  für  den 
Ruderschlag.  In  Edfu  heifst  es  einmal  10^0  ®  user-u  ser  „die  Ruder  schlagen«. 
üas  Verbum  g  g  ^  sepaep  ist  erhalten  im  koptischen  CnCMJn,  cenC'JOn,  COncen 
rogare,  hortari,  allicere,  seducere,  fraus,  deceptio. 


Während  der  ümgrabungen  in  den  Fundamenten  eines  baufällig  gewordenen  Hauses 
zu  Kairo,  wurde  ein  grofser  schwarzer  Granitstein  an  das  Tageslicht  gefördert,  dessen 
glatte  Vorderseite  mit  ägyptischen  Darstellungen  und  dazu  gehörigen  Texten  bedeckt  war. 
Die  ersteren  nahmen  den  oberen  Theil  der  Stele  ein  und  zeigen  uns  die  Figur  eines  Kö- 
nigs, mit  dem  Diadem  geschmückt,  welcher  einmal  und  zwar  linker  Hand,  dem  ^^  "t* 
^^  n  ©  «^^'"^s ■)  ^®™  Rächer  seines  Vaters,  dem  Herrn  der  Stadt  Pe"^  ein  Geschenk  in 
Gestalt  eines  Feldes  qÖO  weiht,  während  derselbe  König  auf  der  anderen  Seite  der  Göttin: 


n  e  n  ©  ^^  "*^  P^  ^^  «Buto,  der  Herrin  der  Städte  Pe  und  Tep"  durch  ein  Opfer 
an  trocknen  und  flüssigen  Gegenständen  seine  Huldigung  ausdrückt.  Der  in  Rede  ste- 
hende König  ist  auf  beiden  Seiten  bezeichnet  durch 

^^     d.  h.  durch  zwei  leere,  namenlose  Königsschilder. 

Der  achtzehnzeilige  Text  (von  rechts  nach  links  geschrieben)  mit  welchem 
wir  unsere  Arbeit  einleiteten,  befindet  sich  unter  der  eben  besprochenen  Dar- 
stellung. Er  beginnt  mit  dem  Datum  „Jahr  7,  Monat  Thoth"  der  Regierung 
Alexanders  II  und  enthält  eine  Schenkungsurkunde  des  damaligen  Satrapen  von  Aegypten 
Ptolemaios,  betreffend  die  Rückgabe  alter  Ländereien  im  Norden  des  Delta  an  die  Götter 
Horus  und  ßuto  der  Städte  Pe  und  Tep.  Es  erhellt  aus  dem  Ganzen,  dafs  der  namen- 
lose König  kein  anderer  als  derselbe  Ptolemäus  ist,  der  die  genannte  Schenkungsurkunde 
ausstellen  liei's  und  dafs  hinter  dem  leeren  Königsschilde  eine  politische  Intrigue  steckt. 
Lernen  wir  zunächst  den  Inhalt  des  fraglichen  Textes  in  laufender  üebersetzung  kennen: 
„(1)  Im  Jahre  7,  im  Monat  Thoth,  unter  der  Regierung  des  Königs  Alexander  11  des 
„immerdar  lebenden,  des  Freundes  der  Gottheiten  der  Städte  Pe  und  Tep,  (2)  da  befand 
„sich  Se.  Majestät,  der  da  war  ein  König  über  das  Ausland,  im  Innern  Asien's,  so  dafs 
„ein  Statthalter  in  Aegypten  war  Namens  Ptolemaios.  Der  war  ein  jugendlich  frischer 
„Mann,  stark  von  Armen,  klug  an  Geist,  mächtig  unter  den  Leuten,  festen  Muthes,  blei- 
„benden  Fui'ses,  zurücktreibend  den  Wüthendsten,  ohne  den  Rücken  zu  wenden,  schlagend 
„das  Antlitz  seiner  Gegner  (3)  inmitten  ihrer  Schlacht.  Hatte  er  ergriffen  den  Bogen,  so 
„schofs  er  keinen  Pfeil  auf  den  Angreifer  ab,  mit  seinem  Schwerte  unterhielt  er  das 
„Kampfspiel.  Inmitten  der  Schlacht  war  keines  Bleibens  neben  ihm.  Er  war  von  ge- 
„waltiger  Faust  und   niemand  im   Stande  seine   Hand  abzuwehren.     Das  was  sein  Mund 

Zeitschr.  t  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  2 


10  Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,      [Januar  u.  Februar 

„gesprochen  hatte,  wurde  nicht  widerrufen.  Niemand  war  ihm  gleich  unter  allen  Aus- 
„ländern." 

„Er  hatte  zurückgebracht  die  Bilder  der  Gottheiten,  welche  in  Asien  aufgefunden 
„worden  waren,  so  wie  alles  Geräth  und  alle  Bücher,  welche  Eigenthum  waren  der  Tempel 
„Aegyptens,  und  er  stellte  sie  wieder  an  ihren  alten  Platz.  Zu  seiner  Wohnung  erkor  er 
„sich  die  Festung  Königs  Alexander  I,  wie  sie  heifsl,  an  dem  Ufer  des  Ionischen  Meeres, 
„welche  früher  Rakotis  hiefs.  Er  hatte  versammelt  viele  lonier  und  ihre  Pferde  und  zahl- 
„reiohe  Schiffe  sammt  ihrer  Bemannung,  als  er  auszog  mit  seinem  Heere  nach  dem  Lande 
„der  Syrer,  welche  mit  ihm  ic  einen  Krieg  verwickelt  waren.  Er  ging  auf  sie  los  mäch- 
„tigen  Muthes,  gleichwie  der  Geier  unter  den  kleinen  Vögeln.  Nachdem  er  sie  allzumal 
„gepackt  hatte,  führte  er  ihre  Fürsten,  ihre  Pferde,  ihre  Flotte  und  alle  ihre  Kunstwerke 
„ab  nach  Aegypten,  Hernach,  als  er  aufgebrochen  war  nach  dem  Gebiet  der  Bewohner 
„von  Marmarica,  packte  er  sie  zu  einer  Zeit  und  führte  ab  ihre  Leute,  Männer  und 
„Weiber,  sammt  ihren  Rossen,  als  Vergeltung  dessen,  was  sie  gethan  hatten  an  Aegypten. 
„Als  er  angekommen  war  in  Aegypten,  da  war  sein  Herz  froh  oh  dessen,  was  er  gethan 
„hatte  und  er  machte  sich  einen  guten  Tag.  und  dieser  grofse  Statthalter  erging  sich  in 
„Wohlthaten  gegen  die  Götter  Aegyptens  Da  redete  zu  ihm  einer  seiner  Genossen  und 
„die  Scheikh's  von  Unterägypten:  das  Hintersee- Land,  welches  Patanvt  heifst,  das  hat 
„geschenkt  der  König  Chabbasch  den  Gottheiten  der  Städte  Pe  und  Tep^  damals  als  dessen 
„Majestät  nach  den  Städten  Pe  und  Tep  gegangen  war,  um  zu  besuchen  das  Hintersee- 
„Land,  welches  in  ihrem  Gesammt-Gebiete  gelegen  war,  um  in  die  Sumpf-Gegenden  ein- 
„zudringen  und  um  alle  Nilarme  kennen  zu  lernen,  welche  in  das  Meer  gehen,  damit  ab- 
„gehalten  würde  die  asiatische  Flotte  von  Aegypten," 

„Da  sprach  Se.  Majestät  (Ptolemaios)  zu  seinem  Genossen:  Man  lehre  mich  dieses 
„Hintersee-Land  kennen!  — 

„Und  sie  redeten  weiter  vor  Sr.  Majestät  (Ptolemaios):  Das  Hintersee-Land,  welches  Pa- 
y^tanut  heifst,  war  Eigenthum  der  Gottheiten  von  Pe  und  Tep  von  alter  Zeit  her.  Der 
„Erbfeind  Xerxes  machte  es  aber  anders,  denn  er  gewährte  nichts  davon  den  Gottheiten 
„von  Pe  und  T^p." 

„Da  sprach  Se.  Heiligkeit  (Ptolemaios):  man  führe  zu  mir  die  Priester  und  die  Vor- 
„steher  von  Pe  und  Tep!'^  —  Und  man  brachte  sie  eiligst  zu  ihm. 

„Da  sprach  Se.  Heiligkeit  (Ptolemaios):  ich  will  wissen,  was  für  eine  Bedeutung  die 
„Gottheiten  von  Pe  und  Tep  haben  und  was  sie  dem  Erbfeind  thaten,  wegen  der  Uebel- 
„that,  so  er  ihnen  bereitet  hatte,  denn  man  sagt,  dafs  der  Erbfeind  Xerxes  Uebelthat 
„bereitet  hatte  an  Pe  und  Tep  und  dals  er  ihr  Besitzthum  entrissen  hatte." 

„Sie  sprachen  zu  Sr.  Heiligkeit:  Der  König,  unser  Herr,  Horus,  der  Sohn  der  Isis 
„und  des  Osiris,  der  Herrscher  der  Herrscher,  der  König  der  Könige  Aegyptens,  der  Rä- 
„cher  seines  Vaters,  der  Herr  von  P<?,  der  Anfang  und  das  Ende  der  Götter,  nach  wel- 
„chem  kein  König  sein  wird,  er  warf  hinaus  den  Frevler  Xerxes  aus  seinem  Pallaste 
„sammt  seinem  ältesten  Sohne,  indem  er  sich  sichtbar  machte  in  der  Stadt  Sais  der  Neith 
„an  diesem  Tage,  an  der  Seite  der  heiligen  Mutter." 

„Da  sprach  Se.  Majestät  (Ptolemaios):  Dieser  gewaltige  Gott  unter  den  Göttern,  nach 
„welchem  kein  König  sein  wird,  er  soll  Pfad  und  Richtschnur  meiner  Majestät  sein,  dar- 
auf schwöre  ich!" 

„Da  sprachen  die  Priester  und  die  Vorsteher  von    Pe  und  Tep:   so  möge   befehlen 


1871.]  von  H.  Brugsch.  J  l 

„deine  Majestät,  dafs  zurückgegeben  werde  das  Hintersee -Land  welches  Patanut  heifst, 
„den  Gottheiten  von  Pe  und  Tep^  mit  allen  seinen  Einkünften.  Es  möge  eingetragen 
„werden  die  wiederholte  Schenkung  desselben  an  die  Gottheiten  von  Pe  und  Tep  zum 
„zweitenmale  unter  deinem  Namen  als  Lohn  für  deine  ausgezeichnete  Handlungsweise.'* 

„Da  sprach  dieser  Statthalter:  Es  soll  ein  Decret  abgefafst  werden  in  einem  Schrift- 
„stück  in  der  Schreibstube  des  königlichen  Schreibers  des  Rechnungswesens  in  folgender 
„Fassung:  ich,  Ptolemaios,  der  Satrap,  ich  erstatte  zurück  das  Landgebiet  von  Patanut 
„dem  Gotte  Horus,  dem  Rächer  seines  Vaters,  dem  Herrn  von  Pe,  und  der  Göttin  Buto, 
„der  Herrin  von  Pe  und  Tep,  vom  heutigen  Tage  ab,  auf  ewige  Zeiten,  sammt  allen  sei- 
„nen  Dörfern,  allen  seinen  Städten,  allen  seinen  Bewohnern,  allen  seinen  Fluren,  allen 
„seinen  Gewässern,  allen  seinen  Vierfüfsern,  allen  seinen  Vögeln,  allen  seinen  Viehheer- 
„den,  und  mit  allem  übiigen,  was  in  demselben  erzeugt  wird,  wie  es  bestand  seit  früherer 
„Zeit  sammt  dem,  was  dazu  gefügt  ward  und  saramt  der  Schenkung  des  Königs  Chabbasch. 
„Sein  Süden  sei  das  Gebiet  der  Stadt  der  Buto  und  die  Stadt  Hermopolis  von  Unter- 
nägypten gegen  den  Ort  Na-ä-ui-n-häp  hin,  der  Norden:  die  Düne  am  Ufer  des  Meeres; 
„der  Westen :  die  Mündungen  des  Ruderschlägers  (sc.  eines  Nilarmes)  [  .  .  .  .  ]  nach  der 
„Düne  zu;  der  Osten:  der  Nomos  von  Sebennys.  Es  sollen  gehören  seine  Kälber  den 
„grofsen  Sperbern,  seine  Stiere  dem  Antlitz  der  Göttin  Nebtaui,  seine  Rinder  den  leben- 
„den  Sperbern,  seine  Milch  dem  herrlichen  Säugling,  sein  Geflügel  dem  welcher  in  Scha-t 
„ist  und  welcher  [  ]  Leben,  sein  [  J  ist,  und  alles,  was  auf  seinem  Boden  er- 

„zeugt  wird,  für  den  Altartisch  des  Horus  selber,  des  Herrn  von  Pe,  und  der  Buto,  dem 
„Kopfe  des  Ra-Harmachis,  auf  ewige  Zeiten.  Dieses  alles  zusammen,  was  geschenkt  hatte 
„der  König  Chabbasch,  erneuert  hat  der  Statthalter  von  Aegypten  Ptolemaios  diese  Schen- 
„kungen  an  die  Götter  von  Pe  und  Tep  auf  ewige  Zeiten.  Als  Lohn  für  dieses,  was  er 
„gethan,  sei  ihm  gegeben  Sieg  und  Stärke  nach  der  Zufriedenheit  seines  Herzens,  so  dafs 
„die  Furcht  vor  ihm  sei  unter  den  fremden  Völkern  wie  sie  eben  sind." 

„Das  Landgebiet  von  Patanut  betreffend,  so  soll  der,  welcher  es  voi führen  wird,  so 
„dafs  er  es  berührt,  um  etwas  davon  wegzunehmen,  unter  dem  Bann  der  Götter  von  Pe 
„und  unter  dem  Fluch  derer  von  Tep  sein.  Die  Göttin  Aptaui  möge  ihn,  am  Tage  ihres 
„Schreckens,  mit  ihrem  Flammen-Odem  verzehren,  und  ihm  weder  sein  Sohn  noch  seine 
„Tochter  Wasser  (zur  Kühlung)  reichen." 

Da  der  Hauptinhalt  dieses  merkwürdigen  Textes  die  Erneuerung  einer  Schenkungs- 
urkunde betrifft,  so  sei  es  mir  gestattet  zunächst  auf  die  damit  im  Zusammenhang  ste- 
hende Oertlichkeit  1^===^  ^  S\  ^^  pa-tq-n-at  „das  Seeland  der  ut  (oder  üqty 
einen  Blick  zu  werfen.  Sofort  erkennt  man  darin  wieder  das  koptische  nTefieT*X%  so 
wie  das  griechische  WO^evozrjg  (vojLiög)  beim  Ptolemäus  oder  00ENEO  Y("r_)  auf  den  Münzen, 
Beim  Ptolemäus  erscheint  (Dd^ev6vt]g  zur  Bezeichnung  des  unterägyptischen  Nomos,  der 
am  Rande  des  Meeres,  zwischen  dem  grofsen  Flusse  und  der  Pharmutiakischen  Mündung 
gelegen  war  und  als  dessen  Hauptstadt  derselbe  Ptolemäus  die  Stadt  Bovcog  d.  i.  ,  A  Pn  ^ 
p-üf  „Haus  der  ä^"  unseres  Textes  (L.  14)  angiebt.  Auch  beim  Plinius  erscheint  derselbe 
Name  unter  der  Gestalt  Pthenethu.  Wir  befinden  uns  somit  auf  bekanntem  geographischen 
Gebiete  und  haben  vor  allen  der  Beschreibung  Strabo's  zu  folgen,  die  derselbe  von  dem 
beregten  Nomos  giebt.  Nach  ihm  sind  von  der  Festung  der  Milesier  (in  der  Nähe  von 
Rosette)  aus  nach  der  Sebennytischen  Nilmündung  zu,  Seen,  von  denen  der  eine  der  Bu- 


1 2      Ein  Decret  Ptolemaios'  des  Sohnes  Lagi,  des  Satrapen,  von  H.  Brugsch.      [Januar  u.  Februar 

tische  heifst,  von  der  Stadt  Butos,  und  die  Stadt  Sebennytos  und  Sals,  die  Hauptstadt 
der  unteren  Gegend,  wo  Athene  verehrt  wird.  In  dem  Tempel  derselben  ist  die  Gruft 
des  Psammitichos ;  bei  ßutos  liegt  auch  flermopolis  auf  einer  Insel.  In  Butos  ist  das 
Orakel  der  Latona.  —  Alle  vom  Strabo  genannten  Oertlichkeiten  erscheinen  in  unserem 
Texte  wieder,  ausgeschlossen  die  sogenannte  Festung  der  Milesier,  welche  sich  bisjetzt 
nicht  nachweisen  lälst.  Die  Stadt  Sebennys  lautet  hieroglyphisch  s=s  J  |  ,  j  £=>  J 
teb-nutei\  me  in  den  jüngst  entzifferten  Keilinschriften  Zabnuti.  Sie  bildet  die  Hauptstadt 
des  in  unserem  Texte  auch  genannten  Nomos  j^'  ,  des  12.  ünterägyptens  nach  den 
geographischen  Nomos -Listen.  Die  Stadt  Hermopolis  heifst  in  unserem  Texte  -^^Y 
„  ünnu  des  Nordens",  im  Gegensatz  zum  ^^  Unnu  des  Südens  oder  Hermopolis  Ober- 
Ägyptens.  Ich  zweifle  nicht,  dal's  der  vom  Strabo  genannte  Butische  See  (und  das  dazu 
gehörige  Land)  eben  das  ^  W  ö  Pn^^^  unseres  Textes  ist,  welches  mehrmals  aus- 
drücklich als  ein  ^_^5i|i^Et  pekuu  „Hintersee-Land"  bezeichnet  wird. 

Werfen  wir  einen  Blick  auf  die  moderne  Karte,  so  sind  mit  Beziehung  auf  die  an- 
gegebenen Grenzen,  einzelne  feste  Punkte  unverrückbar  gewährt.  Im  Osten  des  flinter- 
sees  fag  der  Nomos  von  Sebennys.  Die  letztere  Stadt  ist  identisch  mit  dem  heutigen 
Orte  Samannud,  koptisch  zeMflOTT,  auf  der  westlichen  Seite  des  Nilarmes  von  Damiette. 
Das  Gebiet  des  zu  derselben  gehörigen  Nomos  erstreckte  sich  nordwärts  und  bildet  die 
östliche  Grenze  gegen  den  Nomos  von  ßuto.  Als  die  nördliche  Grenze  des  Hintersees 
erscheint  A^  ^  n  ü  ^^^^  pa-sai-ta  am  Ufer  des  Meeres.    Das  Wort  ist  die  vollere  Form 

des  sonst  gebräuchlicheren  ^^  ,  ^^^  ««^«^  sat  (cf.  Wörterbuch  S.  1330)  „der  Bo- 
den, Erdboden".  Wir  haben  darunter  die  vom  Strabo  unter  dem  Namen '^yvot»  xtQug 
bezeichnete  schmale  Landzunge  zwischen  dem  Meere  und  dem  sogenannten  BuruUos-See 

(^  jj)  zu  verstehen.  Aus  diesen  beiden  Begrenzungen  wird  es  bereits  klar,  dafs  der 
Hintersee  von  Patanut  eben  kein  anderer  gewesen  sein  kann,  als  der  gegenwärtige  noch 
vorhandene  eben  genannte  See,  dessen  Einschnitt  allenthalben  mit  Ruinen  angefüllt  ist. 
Als  die  Südgrenze  desselben  erscheint  der  Nomos  von  Buto.  üeber  die  genauere  Lage 
der  Stadt  läfst  sich  nichts  sagen.  Ich  halte  dafür,  dafs  wir  die  Reste  derselben  an  der 
Stelle  der  grofsen  Ruinen-Hügel  zu  suchen  haben,  welche  heute  mit  dem  Namen  des  Kum 
El- Aman  und  Kum  el-Gir  bezeichnet  werden.  Als  eine  zweite  Grenze,  nach  Süden  hin, 
wird  die  Stadt  Hermopolis  angegeben,  mit  dem  Zusatz:  nach  dem  Orte  „der  Mündungen 
des  Niles"  hin,    -^    -nmmr  R  "^      na-ä-ui-n-häp.     Hermopolis    in  Unterägypten    war    die 

Hauptstadt  des  Nomos    v^  ,    des   fünfzehnten   der  Liste.    Ihr   gewöhnlicher  Name    ist: 

5^   ^55   pe-thuti-äpero-kuk  oder  pe-äpero-hnh-thuti.    Im  Koptischen  erscheint  der 

^tadtnam?in   der  Gestalt  nepOTOmiOOlf  oder  IiepOTtüinieOJTJ.    Man  bezeichnet 

damit  den  Ruinenhügel  i^iJ  ^j^  Kum-Ferram,  in  südwestlicher  Richtung  vom  Kum-el- 
amdn  und  Kum-el-gir  (s.  vorher).  Ueber  den  andern  Ort  na-ä-ui-n-häp  vermag  ich  nichts 
anzugeben.  Als  die  Westgrenze  wird  schlieJslich  die  Mündung  des  Niles  unter  der  poeti- 
schen Benennung  des  „Ruderschlägers"  bezeichnet.  Es  ist  dies  der  nördliche  Theil  des 
heutigen  Armes  von  Rosette. 

Wie  man  sieht  ist  die  Lage  des  Sees  und  der  ihn  umgebenden  Landschaft  nach  allen 
Seiten  hin  genau  begrenzt.  Die  Einkünfte  daraus  waren  den  Gottheiten  der  Städte  UQ  pe 
und  S^  tep  geweiht.     In  den  Nomoslisten  erscheinen   die  letzteren  als  Hauptstadt  des 


1871.]  The  Amulet  of  the  Tie,  by  S.  Birch.  13 


19.  unterägyptischen  Nomos  ja  ^  ^  äm-pehu,  der  wiederum  kein  anderer  ist  als  der  von 
Buto !  Es  erhellt  daraus,  dals  beide  Städte  nichts  weiter  enthalten  als  besondere  Bezeich- 
nungen für  die  Tempelquartfre  der  Götter  Äor- ApoUon  und  f7f-Latona,  und  dafs  der 
eigentliche  Name  der  Stadt        A  '^  Pn       ^**^  ^^^' 

Ist  der  geographische  Gewinn,  welcher  aus  der  Inschrift  unserer  Stele  hervorgeht, 
nicht  gering  anzuschlagen,  so  ist  es  andererseits  noch  viel  weniger  die  historische  Bedeu- 
tung derselben.  Ich  mui's  es  dem  Historiker  überlassen,  hier  zu  ernten.  Doch  sei  be- 
merkt, dafs  der  König- j^a66a/ nicht  gänzlich  unbekannt  ist.  Der  Name  des  ägyptischen 
Gegenkönigs  des  Xerxes  erscheint  bereits  auf  einem  Apis-Sarkophage  des  Serapeums  unter 
der  Gestalt  Jt?^?*-     ^^^  Inschrift  lautet  daselbst: 


nv^nWk^^^^ 


„Im  Jahre  2,  Monat  Athyr,  unter  der  Regierung  der  Heiligkeit  des  Königs  /t*?^"?  ^^s 
„Freundes  des  Apis-Osiris  des  Horus  von  Ka-kem  (Kochome)." 

-^^^>-  "^L      \  rv>^\/i 

Ich  schliefse  mit  einer  Bemerkung  über  das  Land  der    ^^  ,  gegen  welche 

Ptolemaios,  des  Lagus  Sohn,  zu  Felde  zog  nach  den  Worten  unseres  Textes.  Das  Auge 
hat  einen  polyphonen  Werth;  die  Aussprache  är  und  mer  ist  die  geläufigste.  Das  Schluls- 
zeichen  der  phonetischen  Gruppe  ist  das  bekannte  ^^  ti,  das  so  häufig  am  Ende  geo- 
graphischer Namen  steht,  um  die  Bewohner  eines  Landes  zu  bezeichnen.  Das  ganze  Wort 
wäre  demnach  Mer -mer -ti  zu  lesen  d.  h.  Bewohner  von  Mermer.  Es  liegt  nahe  an  die 
Landschaft  Marmarica  zu  denken,  im  Westen  von  Aegypten,  welche  der  Geograph  Ptole- 
maios gradezu  als  einen  ägyptischen  Nomos  aufführt  Nach  den  Autoren  des  Alterthumes 
unternahm  in  der  That  Ptolemaios  einen  denkwürdigen  Feldzug  westwärts  von  Aegypten, 
wodurch  das  abgefallene  Kyrene  wieder  dem  ägyptischen  Reiche  einverleibt  wurde. 

H.  Brugsch. 

The  Amnlet  of  the  Tie. 


There  is  in  the  Ritual  c.  156^)  an  amulet  in  shape  of  the  tie  of  a  girdle  O  numerous 
examples  of  which  occur  in  diiferent  Egyptian  Collections.  This  amulet  is  always  made 
of  red  Jasper,  or  an  opague  glass  imitating  it,  or  eise  of  a  kind  of  composition  also  red 
but  still  resembling  the  red  colour.  The  object  of  it  is  to  protect  the  deceased  and  the 
material  was  supposed  to  represent  the  coagulated  blood  of  the  goddess  Isis.  The  for- 
mula  inscribed  upon  it  is  very  short  and  it  is  rarely  engraved  upon  the  amulets  and  then 
only  on  these  of  large  dimensions.     The  text  of  the  Turin  Ritual  reads 

Snaf  nt      Hesi         hkatu  nt     Heshar  uta-t  m     sau 


ur 


Blood         of     Isis       charms         of     Osiris  sound  behind  chief 

TM 


pn  sbau  ari  btau  f 

that  restrain         the  doing  evil  (to)  him 


')  Lepsius  Todt.  LXXV,  c.  156. 


14  The  Amalet  of  the  Tie,  by  S.  Birch.  [Januar  u.  Februar 

Before  deterroining  the  sense  of  this  formula  it  is  necessary  to  examine  tbe  texts  in 
Mariette*)  who  has  given  the  figure  of  one  of  these  araulets  found  upon  the  body  of  an 
Apis  'Osor-apis'  son  of  (the  second  life  of  Pthah)  or  'Ankhnemenptah'.  This  Substitutes 
^^  I  H  ^  j(u  en  Hesi  the  Virtue  of  Isis  2)  a  phrase  repeated  in  nearly  the  same  terms 
on  the  amulet  of  Amennext  a  3  A— =/l|^  in  the  Museum  of  Leyden.  This  amulet  is 
80  rarely  found  inscribed  that  the  variants  are  comparatively  few  and  not  so  instructive 
as  those  of  the  scarabaeus  emblem  of  the  heart.  In  some  instances  it  is  abredged  and 
merely  gives  "'"''•^  f  fl  ^  o  '-^  j1  ^^  fl  J]  r\  "^^^  blood  of  Isis,  the  charm  of  Isis,  the 
virtue  of  Isis"  3)  which  is  sometimes  transposed  as  on  that  of  a  lady  named  Maa  "the 
blood  of  Isis,  the  virtue  of  Isis,  the  charm  of  Isis"*)  t^  is  given  instead  of  ^^  Jv  an 
unimportant  variant  on  three  amulets  *).  The  principal  variants  are  after  that  expression. 
The  shortest  is  <=>  J       rbt  "against  härm"  «).     Another  variant  has 

"^^^"^  o  <=>  III  Jl  SS  I 

r  art  arr  (u)  bt  (u)  f 

against  doing         deeds        harmful  to  him 
against  doing  deeds  which  are  harmful  to  him  i.  e.  the  great  chief  or  Osiris  the  mum« 
mied  deceased'). 

But  the  füllest  variant  and  a  more  complete  phrase  is  found  as 

r  sbau  r        bti  (u)  arut  j(tamu  nj(t         Sut 

against  the  restrainers  against  the  evil  done  the  bonds         strong      Set . 

There  are  unfortunately  no  means  of  Controlling  this  formula  in  my  possession  as 
the  published  variants  do  not  give  this  additional  text  which  is  not  found  in  the  Turin 
Ritual.  The  word  jtam  must  be  leathern  'straps'  or  'bonds',  'locks'  which  held  the  de- 
ceased.  The  word  neji  evidently  refers  to  their  strength  or  power.  Sut  is  apparently  Seth 
or  Typhon  although  not  accompanied  by  the  determinative  of  that  god.  Now  the  whole 
formula  appears  to  read  "Blood  of  Isis,  charms  of  Isis,  or  Osiris,  health  at  the  loins  of 
that  great  one,  against  the  detainers,  against  doing  evil  acts,  against  making  the  strong 
bonds  of  Set".  The  objeet  of  the  amulet  is  expressed  in  the  rubric.  It  was  to  be  an- 
ointed  with  essence  of  anj(am,  or  sap  out  of  the  body  of  a  sycoraore  and  placed  at  the 
throat  of  the  dead  as  part  of  the  mystical  necklace  which  was  to  protect  him  in  the  fu- 
ture  State.  When  the  formula  and  charm  was  prouounced  no  Opposition  was  made  to  the 
passage  of  the  deceased  either  in  Heaven  or  Earth,  the  deceased  entered  into  the  Ser- 
vice or  cortege  of  servants  of  Osiris  and  the  gates  of  the  Hades  opened  to  him.  The  fields 
of  Aah(n)ru  or  Aahlu  the  Elysian  fields  yielded  him  their  com  and  barley  for  bis  bread 
and  beer,  and  bis  name  was  like  or  actually  one  of  the  gods  who  reap  there.   Other  chap- 


')  Serapeum  PI.  11. 

*)  Leemans,  Mon.  Egypt.  du  Musee  de  Leide  Fl.  XLVII,  1331. 

»)  Amulet.   Brit.  Mus.  8249.  f. 

*)  Amulet.   Brit.  Mus.  8249.  e. 

*)  Amulets  Brit.  Mus.  8249.  b.  d.  e. 

«)  Amulet.  Brit.  Mus.  8249.  d. 

')  Amulet.  Brit.  Mus.  8249.  e. 

*)  Amalet.  Brit.  Mus.  8249.  b. 


1871.]  Ueber  den  Werth  von  einigen  Hieroglyphen-Gruppen,  von  W.  Pleyte.  15 


ters  of  the  Ritual  detail  tbe  account  of  the  Elysium,  bnt  it  ig  cnrioos  to  und  that  the 
cbapter  relating  to  the  amulet  necessary  to  do  so  coraes  so  mach  later  in  the  canon  than 
that  about  tbe  Elysium  itself.  It  belongs  bowever  to  a  series  of  amulet«  apparently  not 
very  early  and  probably  introduced  about  tbc;  time  of  the  19th  dynasty  certainly  not  be- 
fore  if  80  old.     To  some  of  these  I  hope  subsequently  to  refer.  8.  Biroh- 


Ueber  den  Werth  von  einigen  Hieroglyphen-Gruppen. 

Herr  Dr.  Samuel  ßirch  hat  im  April-Hefte  dieser  Zeitschrift  1868  pag.  37  und  früher 
pag.  9  einige  Bemerkungen  mitgetbeilt  über  Gruppen,  die  sich  auf  Kalkstein -Tafeln  im 
ßrittischen  Museum  finden.  Seitdem  sind  diese  Texte  durch  den  erfahrenen  Gelehrten  pu- 
blicirt  worden.  Wir  können  daher  nun  seine  Behauptungen  prüfen  und  seine  üebersetzung 
und  Umschreibung  beurtheilen.  Eine  Uebereinstimmung  im  Allgemeinen  war  zu  erwarten 
ond  wenn  ich  noch  einmal  auf  diese  Gruppen  zurückkomme,  so  geschieht  es  Vielmehr 
um  anzuerkennen  dals  Herr  Birch  recht  gelesen  hat,  wo  ich  anders  las,  als  seine  Arbeit 
zu  kritisiren.  Es  ist  mir  nur  um  einige  Ergänzungen  zu  thun,  die  ich  mich  im  Stande 
fühle  zu  geben.  Erstens  mufs  ich  zurückkommen  auf  die  Erklärung  eines  Wortes  auf 
Pl.LXXlI  der  Turin.  Pap,  1.3,  das  ich  umschrieb  durch  ii^""^  w  ,^  uqJ  übersetzte  durch 
vivres.  Das  Wort  anjnu  mit  dem  Plural -Zeichen  hatte  ich  bisjetzt  nie  angetroffen  und 
vermuthete  die  Bedeutung  von  Lebensmitteln.  Die  Lesung  der  Kalkstein-Texte  hat 
mich  aber  überzeugt  dafs  uns  hier  eine  Titulatur  vorliegt.  Herr  Birch  übersetzt  diese 
Gruppe  durch  inhahitant  of  the  district. 

Früher  hatte  er  schon  in  seinem  Wörterbuch  dieselbe  Titulatur  auf  ähnliche  Weise 
übersetzt.  Gegen  die  Umschreibung  die  ich  von  den  Papyrus  von  Turin  gab  ist  wenig 
zu  sagen,  aber  wenn  man  bedenkt  daJs  auch  hier,  wie  im  Papyrus  Anastasi,  auf  den  Kalk- 
steinen immer  auf  das  Wort  ein  weiblicher  Eigenname  folgt,  so  werden  wir  veranlaist 
auch  hier  an  eine  ähnliche  Combination  zu  denken. 

Ohne  Zweifel  lälst  aber  der  Turiner  Text  das  Plural -Zeichen  dem  Substantivum 
folgen  und  das  war  auch  der  Fall  in  einem  der  Kalkstein -Texte,  5633,  wo  man  liest: 
£)  ö  ©   Jtj!%J  ®  '^^  J.     Dieses  Plural -Zeichen    hat  Herr  Birch    übersehen   in 

seiner  Umschreibung  und  hat  auch  mich  irre  geführt  in  der  Determinirung  dieses  Wortes 
bei  der  Üebersetzung  des  Turiner  Papyrus. 

Man  darf  aber  annehmen  dafs  die  gebräuchliche  Form  dieser  Titulatur  die  Singular- 
Form  war,  zum  Beispiel  Papyrus  Anastasi  5,  13,  7.,  wo  ein  Brief  von  einer  anx-n-nu  mit 
Namen  Karuti  an  eine  andere  an^-n-u  Takartu  mitgetbeilt  wird.  Ob  aber  diese  Titulatur 
nur  eine  Einwohnerin  bezeichnen  sollte  vermag  ich  jetzt  noch  nicht  zu  entscheiden. 

Gut  geschriebene  Texte  sind  beinahe  immer  eine  Aufklärung  für  andere  schnell  ge- 
schriebene oder  fast  unleserliche  Texte.  So  begegnete  ich  oft  in  den  Papyrus  von  Turin 
der  Gruppe  ^^^  Q  q  wie  ich  zu  lesen  glaubte.  Eine  Gruppe  in  Tablet  5637  im  Britti- 
schen Museum  hat  mich  überzeugt,  dafs  diese  Gruppe  .^  ö  zu  lesen  ist;  siehe 
Birch,  Zeitschrift  1868  pag.  9. 

Dieses  sei  nur  bemerkt  um  etwas  Näheres  über  ein  Zeichen  zu  sagen,  das  nach 
meiner  bescheidenen  Meinung  durch  Herrn  Birch  nicht  richtig  gelesen  und  übersetzt  ist.  — 
Dieses  Zeichen  findet  man  auch  in  einer  Summirung  in  den  historischen  Texten  von  Du- 


16      Ueber  den  Werth  von  einigen  Hieroglyphen-Gruppen,  von  W.  Pleyte.      [Januar  u.  Februar 

michen  übersetzt  von  Herrn  de  Roug^^  y^Attaques'^ ^  Separatabdruck  pag.  9  und  29.  Unser 
Gelehrter  sagt:  „A  c6t6  des  cuirasses  on  mentionne  des  pifeces  d'armures  ainsi  figurees  '^^^  . 
Le  raot  est  suivi  du  döterminatif  applique  ä  toutes  les  armes  de  metal  D  0^®^  ^  soit 
au  signe  g^n^rique  pour  les  metaux  |°|.  Mes  savants  confr^res,  auxquels  j'ai  soumis 
Texamen  de  cette  figure  ont  pense  comme  moi  qu'elle  reprösentait  une  cnömide  avec  son 
lien.  Je  n'ai  pas  aper(ju  cette  piece  d'armure  dans  les  tableaux  de  batailles,  mais 
tous  les  Souvenirs  clussiques  me  conseillaient  de  l'attribuer  aux  Acbeens,  aux  belles  cnö- 
mides  des  traditions  hom^riques",  und  in  der  Note  behauptet  er  dafs  die  Gruppe  keine 
phonetische  Aussprache  vor  sich  hat.  „La  langue  egyptienne  n'avait  peut-etre  pas  de  mot 
special  pour  cette  armure  inusitee".  —  Ohne  zu  entscheiden  ob  dieses  Stück  wirklich  eine 
Knemis  gewesen  sei  oder  ein  anderes  Waffenstück,  muls  naan  bedenken  dafs  wenn  ein 
Kniestück  gemeint  sein  sollte ,  man  das  Zeichen  wohl  aufrecht  gestellt  hätte  ü^  ,  und 
dafs  niemals  so  viel  wir  wissen  das  Zeichen  so  angetroffen  wird.  Niemals  sage  ich  weil 
mir  zwei  Beispiele  vorlagen  und  jetzt  ein  drittes  in  den  Brittischen  Tafeln. 

Zweimal  trifft  man  das  Zeichen  an  im  zweiten  Papyrus  Sallier  in  der  wohlbekannten 
Gruppe,  welche  das  Rasiren  oder  den  Barbier  bezeichnet  Sali.  II,  5,  3: 

0  e  S ü  äl  I   I  - 0  A  \ ü  ^  I  J»^  (^  c^^^        m  <=>  .23^     * 

„die  Barbiere  barbieren  bis  zur  Nähe  des  Abends". 
Ohne  Zweifel  ist  das  Zeichen  in  dieser  Gruppe  ein  Determinativ,  und  in  einer  anderen 
Gruppe  mit  der  nämlichen  Bedeutung  ist  es  vertreten  durch  ein  anderes  Object;  doch 
meine  ich  dafs  hier  wie  oft  im  Pap.  Sallier  II  ein  Determinativ  mit  demselben  Laute  ge- 
braucht ist,  statt  des  Figurativs.  Die  Tafel  des  Brittischen  Museums  No.  5633  bestärkt 
mich  in  meiner  Meinung.  Vergleichen  wir  das  Wort  mit  dem  von  Pap.  Sali.  II,  5,  3,  so 
glaube  ich  sicher  zu  sein,  dafs  Herr  Birch  seine  Lesung  von  maj(nnu  preisgeben  und  die 
von  ^ayfcw  vorziehen  wird.  Im  Koptischen  findet  man  noch  das  Wort  erhalten  in  ^W?K, 
welches  gleicherweise  sowohl  einen  Barbier  als  ein  Waffen -Stück  bezeichnet,  vielleicht 
eine  Art  Schulterbedeckung. 

Es  ist  in  den  Texten  von  Dr.  Birch  noch  eine  Gruppe  auf  welche  ich  näher  ein- 
gehen will.  Er  sagt  am  Ende  der  Seite  38:  „What  number  or  quantity  is  expressed  by 
_  _n  I  is  as  yet  undetermined,  and  the  value  of  the  number  is  not  mentioned".  Ich  glaube 
so  glücklich  zu  sein  den  Werth  nachweisen  zu  können.  Die  Liste  giebt  ein  Verzeichniis 
der  Sachen  des  Amunsu.    Sie  sind: 

ein  „Hata  a  tablet  of  wood"  von  Katn  ^  |  | 

ein  „Beast"  „     Katn    I  | 

ein  „Hand  of  ducks"  „     Katn     ^ 

ein  Helm  (^aut)  „     Katn     dt. 

ein  Schneide-Werkzeug  „     Katn    dt. 

ein  anderes  Object  „     Katn    | 

Sie  wurden  in  die  Hände  einer  Person  gelegt  um  sie  nach  X^''^'^^^  zu  bringen  und  hatten 

zusammen  einen  Werth  an  Bronze  Katn  ^  / .  Die  Summirung  gibt  5,  3  X  ^ ,  und  f|.  — 
Das  Zeichen  Lj  hat  den  Werth  von  ^  in  der  Rechnung  zu  Leyden  352,  sodafs  wir  für 
den  Werth  von  ^,  \  Katn  erhalten.  Ich  lese  die  Gruppe  nicht  tn  mit  Herrn  Birch,  weil 
das  Zeichen  J  in  allen  diesen  Werthbestimmungen  der  Gruppe  tn  vorhergeht.  Dafs  es 
darum  eine  neue  Gewichts-  oder  Werthbenennung  sei,  kann  ich  nicht  glauben.    Die  Pho- 


1871.]  lieber  die  Feuersteinmesser  in  Aegypten,  von  Dr.  Georg  Ebers.  17 

netische  Gruppe  ;(aut  steht  in  Lepsius  Aelt.  Texten  geschrieben  über  '^,  einer  Kopfbe- 
deckung. 

Es  giebt  noch  ein  Wort  das  vielleicht  näher  bestimmt  werden  kann;  ich  meine  i\  ° . 
Diese  Gruppe  mufs  nicht  verwechselt  werden  mit  D|  °,  hierog.  ^  '" 

Wie  ich  nachzuweisen  versucht  habe  bezeichnet  dieses  Wort  das  Erz,  die  Bronze 
und  hatte  die  Aussprache  von  teb;  so  lautete  die  alte  Benennung  des  Thieres  s=  1]  I^, 

die  alt«  Benennung  des  Gewichtes  s=3 J  ^3^  und  des  Erzes  ^^^^^"^  l^'*'»  «'^ 
Zusammenhang  von  Ideen  wie  in  dem  pecus  und  pecunia  der  Römer.  Die  Grundform  fin- 
det sich  in  dem  Koptischen  tS  os,  obolus,  und  pecm.  Der  Leydener  Pap.  352  führt  mit 
den  von  einem  Diebe  dem  Katenu  paxaro  gestohlenen  Objecten  4  Sachen  an  alle  von 
menntt  oder  von  mennutab  A I D  °  gemacht.  Ich  weifs  nicht  genau  was  diese  Combination 
bezeichnet.  Di«  Gruppe  mennu  an  sich  bedeutet  vielleicht  ein  Metal  wie  Herr  Birch 
übersetzt  hat  und  wie  man  sehen  kann  Dümichen  Hist.  Inschr.  4,  36,  wo  das  Wort  sich 
ebenso  geschrieben  findet.  Dafs  es  brass^  Bronze,  sei,  möchte  ich  bezweifeln,  weil  tab 
die  Bronze  ist. 

Doch  ist  es  interessant  mit  diesem  Worte  einen  Stadtnamen  aus   dem  Alten  Reiche 

ß» 1  n  PI  n 

zu  vergleichen  c:^^  .    Es  ist  nicht  unnatürlich   dafs  man  nach    den  Minen  die 

ersten  Wohnstätten  benannte.  Die  Stadt  Assu-kes  könnte  ganz  gut  nach  der  Benennung 
einer  Alabaster -Mine  und  ebenso  dieser  Platz  nach  einer  Kupfer-  oder  Erz-Mine  ge- 
nannt sein.  W.  Pleyte. 

lieber  die  Feuersteinmesser  in  Aegypten. 

(An  den  Herausgeber.) 

Ihr  Aufsatz  über  die  Annahme  eines  sogenannten  prähistorischen  Steiualters  in 
Aegypten  nahm  mein  Interesse  um  so  lebendiger  in  Anspruch,  je  aufmerksamer  ich  selbst, 
angeregt  durch  brieflichen  und  mündlichen  Verkehr  mit  unserem  trefflichen  Chabas,  der 
sich  eifrig  mit  diesen  Dingen  beschäftigt,  während  meines  Aufenthaltes  in  Aegypten  nach 
Spuren  eines  prähistorischen  Steinalters  ausgeschaut  habe,  je  entschiedener  auch  ich  der 
Arcelinschen  Ansicht  zu  widersprechen  und  der  Ihren  beizupflichten  gezwungen  bin. 

Zwar  habe  ich  das  „Atelier"  der  Herren  Hamy  und  Lenormant  nicht  gesehen,  dafür 
aber,  wie  der  gelehrte  Arcelin,  namentlich  bei  el  Kab,  wo  ich  die  Gräber  auscopirte,  nach- 
dem ich  die  interessanten  Tempelreste  weit  hinten  im  Thale  besucht  hatte,  viele  Silex- 
stücke  in  jeder  Form  gefunden.  So  eigenthümlichen  Bildungen  wie  hier  bin  i«h  nirgend 
anders  auf  dem  Boden  der  Wüste  begegnet,  es  sei  denn  in  der  Arabia  Petraea,  die  an 
Silexstücken,  von  denen  ich  sogleich  reden  werde,  so  reich  ist.  Im  Thale  des  alten  Eilei- 
thyia  sind  übrigens  die  Araber  in  dem  Zutragen  von  Mineralien  an  die  Reisenden  ent- 
schieden geübt,  schon  weil  Wilkinson  in  Murrays  Handbook  die  Geologen  auf  das  Thal 
von  el  Kab  besonders  aufmerksam  macht ^).  Hier  läfst  sich  fast  jede  der  von  den  Fran- 
zosen in  Aegypten  entdeckten  Formen  des  Feuersteingeräths  finden.  Das  gleiche  wage 
ich  von  einigen  ganz  wasserlosen  Stellen  der  Arabia  Petraea  zu  behaupten,  an  denen  ich 
Hunderte  von  Quadratmetern  umfassende  Flächen  fand,  die,  wenn  irgend  welche,  für  Ate- 


')  Handb.  for  travellers  in  Egypt.    By  Sir  Gardner  Wilkinson.   1858.  p.  395. 

Zeitechi.  f.  AegypL  Spr.  etc.    1871.  3 


18  üeber  die  Feuersteinmesser  in  Aegypten,  [Januar  u.  Februar 

liers  im  Sinne  der  Herren  Hamy  und  Lenormant  gehalten  werden  dürften.  Ich  vermuthe, 
dafs  sie  denen  gleichen,  die  sich  nach  Worsaae*)  in  der  Sahara  betinden. 

Bei  unserer  Mittagsrast  in  Wadi  Hamara  zwischen  Wadi  Werdän  und  W  Ghurundel 
schrieb  ich  wörtlich  Folgendes  in  mein  Tagebuch :  „Es  liegen  hier  Silexstücke  und  scharfe 
Feuersteinsplitter  in  so  eigenthümlichen  Formen  und  in  solchen  Mengen,  dafs  man  leicht 
an  eine  Fabrik  denken  und  aus  der  Masse  Schalen,  Messer  ja  auch  Pfeilspitzen  heraus- 
suchen könnte," 

Ich  steckte  ohne  lange  zu  suchen  einen  kleinen  Splitter  zu  mir  und  übersende  ihn 
Ihnen  anbei  zur  Ansicht,  mit  dem  Bemerken,  dals  Tausende  von  ähnlichen  Stücken  (aber 
auch  solche,  welche  die  Sonne  nicht  so  zu  sagen  „glasirte")  zwischen  dem  Caravanenwege 
und  dem  Meere  liegen.  Mein  lieber  Reisegefährte,  der  vor  Metz  gefallene  Hauptmann 
von  Falken,  steckte  ein  gewifs  drei  Zoll  langes  hellfarbiges  Messer?  zu  sich,  das  nicht 
nur  eine  Schärfe,  sondern  sogar  ein  Loch  an  dem  stumpfen  Oberende  zeigte,  das  man, 
rund  wie  es  war,  leicht  für  gebohrt  hätte  halten  können,  wenn  nicht  ein  gelbes  Rändchen 
an  der  Peripherie  gezeigt  haben  würde,  dafs  Kalk  darin  gesessen  habe.  Während  der 
härtere  Silex  der  Zeit  trotzte,  kam  wohl  der  Kalk  zur  Auflösung. 

Es  wird  Ihnen  mit  mir  widersinnig  erscheinen,  in  der  bezeichneten,  jedem  Menschen- 
leben feindlichen  Gegend  an  ausgedehnte  Steingeräthfabriken  denken  zu  wollen,  und  doch 
mach'  ich  mich  anheischig  daselbst  in  einer  Stunde  fünfzig  Silexsplitter  zu  linden,  welche 
weit  eher  für  künstliche  Instrumente  gehalten  werden  können,  als  die  auf  Ihrer  photo- 
graphischen Tafel  von  20 — 29  abgebildeten  zersprungenen  Feuersteine.  Mit  etwas  grölserer 
Mühe  such'  ich  dort  auch  Exemplare  aus,  die  sich  mit  den  von  14 — 19  dargestellten  ver- 
gleichen lassen.  Die  Arabia  Petraea  war  niemals  bevölkert  genug,  um  das  Vorhandensein 
solcher  Riesenfabrik  gerade  dort  zu  erklären  und  die  Aegypter  brauchten,  wenn  sie  wirk- 
lich ein  vorhistorisches  Zeitalter  besafsen  2),  dasjenige  kaum  aus  der  Ferne  zu  holen,  was 
ihnen  zu  beiden  Seiten  ihres  Fruchtlandes  die  arabische  und  libysche  Wüste  Cganz  abge- 
sehen von  den  Ateliers  der  französischen  Gelehrten)  so  reichlich  bot. 

Dafs  man,  als  die  Bronze  und  auch  das  Eisen  den  Aegyptern  längst  bekannt  war, 
gut  gearbeitete  Steininstrumente  am  Nile  gebrauchte,  ist  eben  so  wahr,  als  dafs  man  im 
inneren  Rufsland  heute  noch  zwar  mit  Messern  von  Stahl  schneidet,  die  Pfähle  aber  den- 
noch mit  schweren  Steinhämmern  einrammt.  Sie  erwähnen  die  hierhergehörenden  Stellen 
aus  Herod.  11,  86  u.  Diodor  I,  19.  Die  Priester  der  Cybele^)  brauchten  bei  ihren  Ent- 
mannungen noch  spät  eine  „Samia  testa"  und  als  der  treffliche  Ludolf*)  in  Abyssinien 
reiste,  beschnitten  sich  die  äthiopischen  Alnajah  noch  immer  mit  Feuersteinen,  obgleich 
die  dortigen  Falacha  von  Alters  her  gute  Eisenschmiede  sind.  Ich  habe  in  meinem  Aegyp- 
ten und  die  Bücher  Mose's*)  darzulegen  versucht,  dai's,  wenn  die  Einführung  der  Be- 
schneidung bei  den  Aegyptern  in  die  sehr  frühe  Zeit  ftel,   in  der  sie  zwar  Bronze  aber 


')  Ich  weise  schon  hier  auf  Duveyriers  Mittheilungen  hin. 

*)  Haben  die  Aegypter,  wie  diejenigen,  welche  sie  am  Nile  heimisch  sein  lassen  möchten, 
auch  nach  den  Hornerschen  Grabungen  denken  könnten,  gleich  den  Negern  des  inneren  Africa,  über- 
haupt keine  Steinzeit  gehabt,  dann  können  gewifs  keine  Silexinstrument  -  Fabriken  am  Nile  vor- 
handen sein. 

*)  Plinins,   Hist.  nat.  35,  46. 

*)  Ludolf,  Hist.  Aethiop.  HI  CI,  21. 

*)  Ebers,   Aeg.  u.  d.  Bücher  Mose's  I.   S.  281  fgd. 


1871]  von  Dr.  Georg  Ebers.  19 


noch  kein  Eisen  kannten,  sie  sputen  Grand  hatten  den  Stein  dem  Metalle  vorzuziehen,  da 
ein  ßronzemesser  in  der  That  schwere,  ein  scharfer  Stein  leicht  heilende  Wunden  schneidet 
Das  typisch,  oft  unverständig  am  Hergebrachten  hängende  Volk  behielt  dann  auch  später 
das  Steinmesser  bei  dieser  Ceremonie  als  „vor  Alter  heilig''  bei.  Es  ist  kein  anderes 
Steingerätb  als  das  von  den  Chirurgen  gebrauchte  dem  bronzenen  vorgezogene  Instrument 
bei  den  Juden  und  Aegyptern  nachweisbar. 

Ich  habe  mehrmals  sorgsam  die  ganze  Reihe  der  von  mir  noMrten  Hieroglyphen-Zei- 
chen'), bei  denen  sich  die  Farben  angegeben  linden,  welche  sie  in  den  oft  sehr  lehr- 
reichen polychromen  Inschriften  tragen,  durchgesehen  und  fiude  keine  einzige  Hieroglyphe, 
die  man  für  ein  Steingerätb  halten  könnte,  es  sei  denn  das  so  häutige  Zeichen  ^=i  md«), 
gewöhnlich  in  der  Verbindung  mit  j  und  ^  ( [1  1  und  ^),  das  dem  Steinmesser  in 
der  Hand  des  Beschneiders  im  Ammontempel  zu  Karnak  (Chabas,  Rev.  archeol.  1861 
p.  298  seq.)  auffallend  gleicht,  und  das  ich  mehrfach  in  brauner,  aber  auch  in  schwarzer 
und  weilser  Farbe  gefunden  habe.  Die  .Messer,  Schwerter,  Sägen,  Hämmer  etc.  ^,  ^ 
T  V  m'  \  ^'ß^^en  entweder  roth  (Kupfer)  oder  grün  (Bronze)  oder  selten  blau  (Eisen) 
dargestellt.  Die  Pfeile  und  Lanzen  haben,  wo  sie  auch,  sei  es  einzeln,  sei  es  in  einer 
Gruppe  vorkommen  < — ,  <-^,  J,  *^,  =^  so  gestaltete  Spitzen  3),  dafs  kein  Gedanke 
an  ihre  Verfertigung  aus  Stein  aufkommen  kann. 

')  Bei  dieser  Gelegenheit  fiel  mir  eine  Hieroglyphe  in  die  Augen,  deren  Lautwerth  schon  früh 
richtig  erkannt  worden  ist,  von  der  man  aber  nicht  richtig  bestimmt  zu  haben  scheint,  was  sie  dar- 
stellen soll.  Ich  meine  das  Zeichen  raä  ^,  das  wohl  meist  für  eine  Sichel  gehalten  worden  ist. 
In  Florenz  mein'  ich  sein  Prototyp  gefunden  zu  haben  und  zwar  an  einem  Rade  des  schönen  ans 
der  Zeit  Ramses  II  stammenden  Wagens,  der  im  königl.  ägypt.  Museum  daselbst  aufbewahrt  wird. 
Ich  halte  ihn  für  Originalägyptisch,  nicht  für  eine  Kriegsbeute  des  Obersten,  in  dessen  Grabe  er 
gefunden  ward.  Die  einzelnen  Stücke  des  hölzernen  Radrundes,  die  Felgen,  in  dem  die  Speichen 
stecken,  vereinen  sich  überall  in  einer  Linie,  welche  genau  die  Gestalt  des  Zeichens  ^  trägt. 
Von  den)  blofsen  phonetischen  Complemente  begleitet  ^  ^  |  erhält  y^  den  Sinn  des  Erneuerns 
und  in  seinen  vollen  geschriebenen  Formen  den  des  Restaurirens,  aus  Theilen  wieder  neu  Zusam- 
menfügens.  Wo  es  mit  ^  wechselt,  tritt  es  für  alles  einem  zweiten  genau  Entsprechende  ein  und 
findet  sich  ebensowohl  in  der  Bedeutung  von  ,, gleich*'.  ,, gleich  wie'*,  als  in  der  von  ^passend", 
„recht**,  „richtig*,  „zutreffend'',  „wahr",  „anerkannt",  „echt"*.  Der  Schnitt  oder  die  Fuge  ^  mag 
wohl  mä  ausgesprochen  und  dann  mit  Vorliebe  gewählt  worden  sein ,  um  solche  Begriffe  lautlich 
wiederzugeben,  bei  denen  es,  wie  bei  ihm  wesentlich  auf  genaue  Uebereinstimmung  ankam.  Ob 
das  mit  oder  ohne  y^  auftretende  ä=  mä  für  den  die  Theile  des  Rades  festigenden  Stift  in  der 
Fuge  ^  gehalten  werden  darf? 

')  Dies  wird  unbeschadet  des  in  der  Anmerkung  gesagten  angeführt.  Ich  halte  £=  für  den 
Räderstift,  kann  aber  nicht  verschweigen,  wofür  ich  es  früher  halten  zu  müssen  meinte. 

*)  f — Q)  /v^wvA  *d ,  das  mit  / -D  o°o-  ^  °o°  ]   "•  **  ^'  wechselt  ist  von  Brugsch  (Zeitschr.  1868. 

S.  17  u.  18  u.  im  Wörterbuche)  sehr  richtig  als  Dreizack  erklärt  worden.  Die  vortreffliche  Pu- 
blication  des  Horustextes  von  Edfu,  welche  wir  Herrn  Naville  danken,  führt  den  Dreizack  in  wirk- 
licher und  lautlicher  Darstellung  häufig  vor.  S.  aqch  Zeitschrift.  1870.  S.  125.  Schon  wegen  des 
(«=^  tUOJ«T  kann  nicht  bezweifelt  werden,  dafs  es  bei  dieser  Waffe  auf  eine  Dreizahl  ankommt, 
doch  ergeben  die  Darstellungen  von  Edfu,  dafs  die  Drei  sich  nicht  auf  gabelförmige  Zinken,  son- 
dern auf  die  verletzenden  Spitzen  an  der  Waffe  t  bezieht,  und  wir  hier  nicht  an  den  tridens  (<(UO- 
öovg^  tQiaiva)  oder  wie  sonst  der  Dreizack  des  Neptun  heifst,  zu  denken  haben.  Das  koptische 
«J^df,  UJ/^JT,  ;iJ^vJZ  auch  cy^JT  tridens,  fuscina,  furca  läfst  Brugsch  aus  dem  hebräischen  für 
Yemt  und  vems  eingeführten  xL-^-)tt5  (gewöhnlich  nur  als  dreitheiliger  Gegenstand,  Maafs,  music. 

3* 


20  Ueber  die  Feaersteinmesser  in  AegyjJten,  [Januar  u.  Februar 

Die  Verwendung  des  scharfen  Feuersteingeräths  tritt  hier  nicht  als  primitiver  Versuch 
des  Urmenschen  auf,  Nägel  und  Zähne  mit  Objecten  aus  seiner  Umgebungswelt  beim 
Kampfe  um  das  Dasein  zu  unterstützen,  sondern  vielmehr  als  mühsam  erworbene  Errun- 
genschaft des  Culturmenschen,  der  durch  Vergleichung  und  Erfahrung  dahin  gelangt  ist, 
in  dem  Steine  das  beste  Instrument  für  einen  gewissen  feinen  Gebrauch  zu  erkennen. 
Der  Mensch  im  Steinalter  behaut  den  Silex  in  den  meisten  Fällen  um  zu  verletzen,  der 
Aegypter  benutzt  seine  Schärfe  um  Weh  zu  verhüten.  Wie  Thier  und  Mensch  sind  beide 
verschieden,  denn  während  Mensch  und  Thier  in  gleicher  Weise  Wunden  zu  schlagen  ver- 
stehen, so  ward  es  ausschliefslich  den  Menschen  gegeben  auch  andere  als  die  eigenen 
Wunden  zu  heilen.  Was  im  Steinalter  die  Menschen  Noth  und  Hunger,  das  lehrt  die 
Wissenschaft  die  Aegypter  und  Juden  aus  Stein  zu  bereiten. 

Ich  bin  der  Ansicht,  dafs  die  Aegypter,  als  ein  verhältnifsraäfsig  vorgeschrittenes  mit 
der  Schmelzung  verschiedener  Metalle  vertrautes  Volk  zum  Nile  kamen.  Ich  erinnere 
lin  (Jas  Vorkommen  verarbeiteten  Goldes  auf  den  ältesten  Denkmälern,  an  den  noch  frap- 
panteren Umstand,  dafs  wir  ziemlich  die  frühesten  Inschriften,  welche  wir  überhaupt  be- 
sitzen, den  von  Aegyptern  angelegten  und  ausgebeuteten  Bergwerken  i)  in  der  Arabia 
Petraea  verdanken,  und  dafs  die  alte  ägyptische  Sage  dem  Kampfgotte  Hör  Hut  eine  Waffe 
in  die  Hand  gibt,  deren  Spitze  ohne  Zweifel  von  Metall  war  2).  Auch  die  Kette,  obgleich 
sie  immer  nur  mit  (B  dem  Stricke  deterrainirt  wird,  mufs  wohl  als  eisern  gedacht  werden, 
Sie  kommt  fast  eben  so  häufig  vor  wie  die  Lanze.  So  Naville,  Edfu  XIV,  2  o  j  ^ 
I  ~       »<^     ;(em8  netei-  en  totui-f.     Die  göttliche  Lanze  und  die  Kette   in  seinen  Händen 

Instrument   auch  Krieger  angewendet)  entstehen.     Ich  streite  nicht;    indessen  scheint  / , 


/ ^  (=ih  zunächst  mit  dem  koptischen  S6WCj  theb.  ^UC  verglichen  werden  zu  müssen,  das, 

— M—         CT 

wie  das  lateinische  „spica"  auch  die  verwundende  Spitze  (spiculum),  nicht  nur  die  Aehre  bezeichnet. 
Dafür  die  Derivativa  ^eO^e^A,  ^OM^efJl  etc.  mit  der  Bedeutung  durchbohren,  zerschmettern. 
So  heifst  esNum.2417  eqe^OO^e«  ^^J^.pXHl!OC  flTG  «WäS,  er  durchbohrt,  zerschmet- 
tert die  Anführer  Moabs. 

')  Eine  kleine  von  mir  in  Wadi  Maghara  gefundene  Stele  scheint  zu  beweisen,  dafs  diese  Berg- 
werke wieder  in  der  XXVI.  Dyn.  berücksichtigt  worden  sind.    Näheres  in  einem  späteren  Aufsatze. 

'')  Ob  Eisen  oder  nicht,  so  doch  jedenfalls  Metall.  Sind  die  Krammen,  die  die  Granitblöcke 
in  der  Pyramide  des  Menveres  zusammenhielten  und  die  sich  nach  Vyse-Perring  und  Bunsen  (Aeg. 
Stelle  i.  d.  Weltg.  II.  S.  129)  im  British  Museum  befinden  sollen,  wirklich  von  Eisen?  Unter  den- 
jenigen Gruppen,  die  für  Eisen  gehalten  werden,  kommt  auch  auf  einem  von  Rosellini  publicirten 

Papyr.  Fragm.  aus  Padua  die  folgende  vor  1  (1  ^  o  ^i-A  o  ,  welche  S.  Birch  aes  flavum  über- 
setzt, da  er  J-fl  o  sau  umschreibt,  was  dann  mit  der  coptischen  Wurzel  t'«5.  pulcher  zusam- 
mengebracht,  auf  den  Begriff  des  Hellen,  Glänzenden  (wie  COTO  frumentum.  CJOT  Stella)  führen 

■     -i  (S 

würde.  Ich  lese  -.1/1  o  kemau  (Brugsch.  Zeitsch.  1868.  3.)  und  bringe  es,  da  es  entschieden 
als  Farbe  gefafst  werden  mufs,  mit  dem  koptischen  ^<5.»Jie,  KAUG  zusammen.  Levitic.  XIII,  37 
kommt  'Y^ÄMe  vor  und  zwar  in  höchst  merkwürdiger  Verbindung.  Ich  erinnere  an  die  Stelle  des 
berliner  Med.  Papyr.,  welche  besagt,  eine  Frau  sei  fruchtbar  oder  unfruchtbar,  je  nach  der  gelben 
(Amu)  oder  schwarzen  (Neger)  Farbe  ihres  Auges.  Ganz  ähnliche  Vorzeichen  kennt  die  Biblische 
Medicin,  denn  an  unserer  Stelle  heifst  es,  dafs  der  Grind  eines  Kranken  als  heilend  angesehen 
werden  dürfe,  wenn  schwarzes  (^^'JC},  für  gefährlich,  wenn  gelbes  (^pHJW  Haar  darin  wachse. 
—  Ist  1  (1  ^  o  ^ö^  ö''^  Metall  und  wird  es  schwarz  genannt,  so  kann  es  kaum  ein  anderes  als 
Eisen  sein. 


lö'^l  ]  von  Dr.  Georg  Ebers.  21 


oder  Nr.  XIV,  5  ij  _p '^-=^  | '  ^ /^  ^^^^  ^^  ^  ^§  au-f  sopet  en  xerau  netet  er  war  aasge- 
rüstet mit  GewaflFen  und  Kette.  (||  ^  ^  '  mesen-u  (kopt.  ßACHMT,  SecniT,  Shchit 
etc.)  begleiten  den  Gott  und  helfen  ihm,  wie  auch,  merkwürdig  genug,  in  mehreren  Indo- 
europäischen Sagen  die  Schmiede  bei  den  Götterkämpfen  eine  Rolle  spielen. 

Ohne  Metallwerkzeuge  können  die  frühesten  Erzeugnisse  der  ägyptischen  Kunst  und 
Industrie  in  der  That  niemals  vollendet  worden  sein.  Gerade  die  ältesten  unter  ihnen 
zeigen  eine  so  fein  ausgebildete  Technik,  dafs  sie  keiner  höheren  Vollendung  fähig  war 
und  wir  in  der  Bildhauerkunst  wohl  wichtige  Wandlungen  in  den  immerhin  typisch  ähn- 
lich bleibenden  Formen,  aber,  wie  Sie  so  richtig  bemerken,  nur  in  wenigen,  besonders 
günstigen  Momenten  einen  eigentlichen  Fortschritt  nachzuweisen  vermögen.  Anders  ver- 
hält es  sich  mit  der  Architectur.  Diese  erhebt  sich  namentlich  in  der  Glanzepoche  des 
neuen  Reiches  zu  einer  vor  den  Hyksos  unbekannten  Feinheit  der  Gliederung  der  immer 
reicher  werdenden  Formen;  aber  gerade  das,  worauf  es  hier  einzig  ankommt,  findet  sich 
schon  in  der  Pyramidenzeit  und  ward  nie  übertrofFen;  ich  meine  die  üeberwindung  sol- 
cher Schwierigkeiten,  welche  feine  und  doch  auch  starke  Werkzeuge  verlangten. 

Aber  ich  rede  hier  von  historischen  Zeiten  und  von  einem  Volke,  das  bereits  eine 
Schriftsprache  besafs;  auch  kann  ich  nur  von  solchen  und  diesem  sprechen,  denn  von 
einem  anderen  kenne  ich  bisjetzt  keine  am  Nil  vorhandenen  Spuren.  Könnte  man  nun 
dennoch  an  irgend  einer  Stelle  Steingeräth,  vielleicht  als  Hinterlassenschaft  der  vorxami- 
tischen  Urbewohner  des  Nilthals,  erwarten  dürfen,  so  war'  es,  aufser  in  den  Höhlen  der 
Uferfelsen,  zunächst  in  den  von  Mr.  Leonard  Homer,  Vicepräsident  der  Londoner  Royal 
Society  und  Hekekyan  Bey,  einem  in  England  erzogenen  hoch  begabten  Armenier,  unter 
den  Auspicien  Abbas  und  Said  Paschas  vollendeten  Bohrungen*),  denen  sich  andere  des 
berühmten  Wasserbaumeisters  Linant  de  Bellefond  anschlössen.  Hier  sei  nur  erwähnt, 
dafs  Hekekyan  Bey  allein  in  der  Breite  des  alten  Heliopolis  51,  in  der  von  Memphis  21 
Bohrungen  unternahm.  Noch  24  Fufs  unter  der  Oberfläche  des  heutigen  Alluviums  ward 
ein  Kupfermesser,  60  Fufs  tief  wurden  Scherben  gefunden.  Linant  Bey  bohrte  200  Meter 
vom  Strome  entfernt  und  fand  24  Meter  tief  Ziegelstücke.  Weder  der  Engländer,  noch 
der  fein  gebildete  Armenier,  noch  der  Franzose  berichten,  obgleich  die  Leiter  der  Boh- 
rungen auf  jedes  zu  Tage  geförderte  Object  (auch  das  kleinste)  acht  hatten  und  nament- 
lich Homer  die  volle  Bedeutung  von  Geräthen  aus  der  Steinzeit  kennen  mufste,  von  einem 
zu  der  Zahl  der  Silexinstrumente  zu  zählenden  Gegenstande. 

Die  jüngst  in  die  Wissenschaft  eingeführten  Feuersteinfabriken  sind  zu  grofs,  als  dals 
man  sie  für  blofse  Ateliers  für  die  Herstellung  von  chirurgischen  Instrumenten  und  die 
dort  vorhandenen  Stücke  für  Abfallsstücke  halten  könnte.  Erst  dann,  glaube  ich,  darf 
den  französischen  Gelehrten  zugestimmt  werden,  wenn  sie  auf  den  von  ihnen  für  Ateliers 
gehaltenen  Stellen  einen  einzigen  Feuerstein  gefunden  haben,  der  unbedingt  für  ein 
Artefact  gehalten  werden  mufs.  Dafs  die  Primitivvölker  es  liebten  und  lieben  ihr  Geräth 
fabrikmäl'sig  zu  bearbeiten,  unterliegt  keinem  Zweifel;  eben  so  gewifs  ist  es  aber,  dafs 
sich  fast  überall  wo  sich  die  Spuren  von  solchen  Fabriken  (zahlreiche  Abfallsstücke)  fan- 
den, auch  ein  oder  das  andere  fertige  Instrument  gefunden  hat.  Solches  vermisse  ich  bis- 
jetzt unter  den  Lenormant-Hamyschen  Fundstücken. 

')  Philosophical  transactions  vol.  145.  Lond.  1855.  vol.  148.  Lond.  1858.  Lyell,  Antiquity  of 
man.   S.  33  fgd. 


22  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  [Januar  u.  Februar 

Schliefslich  erlaube  ich  mir  zu  Ihrer  Theorie  von  dem  Springen  der  Feuersteine  fol- 
gende wichtige  Argumente  herbeizubringen.  Herr  Dr.  Richard  Andree,  der  allen  neuen 
Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  Anthropologie  und  Geographie  eben  so  eifrig  folgt 
als  den  Fortschritten  der  Geologie  wird  so  gütig  seiu  mir  in  Zukunft  alle  neuen  hierher 
gehörenden  Beobachtungen  zuzuführen. 

Livingstone  (Narrative  of  an  expedition  to  the  Zambesi  and  its  tributaries.  London 
1865)  befand  sich  im  Thale  Gova  südwestlich  vom  Niassasee.  Eine  bemerkenswerthe  Er- 
scheinung boten  die  scharfeckigen  lose  umherliegenden  Steinblöcke  an  den  Abhängen  des 
Gebirges.  Livingstone  glaubte,  sie  rührten  von  einer  noch  sehr  jungen  geologischen  Bil- 
dung her.  Später  überzeugte  er  sich  jedoch,  dals  diese  wenige  Loth  bis  zwei  Centner 
schweren  Bruchstücke  sich  täglich  bildeten  und  zwar  einzig  und  allein  durch  den  Einflufs 
der  Sonnenhitze.  Die  Steine  erreichten  am  Tage  einen  solchen  Hitzegrad,  dafs  sich  Nie- 
mand darauf  setzen  konnte.  In  Folge  der  raschen  nächtlichen  Abkühlung  und  Zusammen- 
ziehung der  äufseren  Schichten  des  Gesteines  springen  diese  ab.  Der  Reisende  hörte 
deutlich  in  seinem  Lager  den  Donner  der  abgesprengten  Felsen  und  wenn  er  sich  Mühe 
gab  die  einzelnen  Stücke  wieder  zusammenzusetzen,  so  fand  er,  dafs  die  Bruchstücke 
genau  an  einander  pafsten.  Die  Eingeborenen  schrieben  die  Wirkung  den  Mohesi,  bösen 
Geistern  zu. 

Aus  anderen  Gegenden  sind  ähnliche  Erscheinungen  mitgetheilt  worden:  so  von  Dr. 
Wetzstein,  der  dasselbe  auf  seiner  Reise  durch  das  von  ihm  entdeckte  vulkanische  Gebiet 
östlich  von  Damascus  erfuhr.  Im  Sommer  wird  dort  die  Glut  so  stark,  dafs  nach  ein- 
stimmigem Zeugnisse  aller  Anwohner  die  schwarzen  Steine  mit  einem  Knall  in  Stücke 
zerspringen.  Die  Sonne  kann  also  in  heifsen  Erdgürteln  eine  beachtungswerthe  Wirkung 
auf  die  Gesteine  ausüben  und  man  wird  vielleicht  keinen  zu  kleinen  Antheil  an  der  ge- 
waltigen Steineszertrümmerung  auf  dem  Plateau  der  südalgerischen  Sahara,  wie  sie  von 
Duveyrier  geschildert  wird,  dem  aufserordentlich  raschen  Temperaturwechsel  zuschreiben 
dürfen.  Ganz  ähnliches  läfst  sich  von  den  Steinessplittern  bei  Bab  el  Moluk  vermuthen. 
Es  sei  noch  erwähnt,  dafs  Dr.  Perrier  in  der  algerischen  Sahara  am  25.  Mai  1840  um 
6  Uhr  Morgens  den  Nachtthau  an  seinem  Zelte  gefroren  fand  und  doch  schon  fünf  Stun- 
den später  im  Schatten  25°  und  noch  drei  Stunden  später  31,5°  C.  ablesen  konnte.  Die 
letztere  Ziffer  zeigt  also  den  Temperaturwechsel  von  acht  Stunden  an.  Leider  hab'  ich 
keine  Thermometerraessungen  gemacht;  doch  bin  ich  überzeugt,  dafs  wir  im  Februar  und 
März  1870  iü  der  arabischen  Wüste  sehr  ähnliche  Temperaturwechsel  erlebt  haben.  An 
mehreren  Morgen  war  es,  wenn  wir  um  6  Uhr  aufstanden,  bitterlich  kalt  und  schon  um 
10  Uhr  glühte  die  Luft. 

Möchten  diese  Zeilen  ein  Weniges  zur  Entscheidung  der  wichtigen  von  Ihnen  so  be- 
deutend angeregten  Frage  beitragen. 

Leipzig,  den  30.  Nov.  1870.  Dr.  Georg  Ebers. 

Oleanings  in  Coptic  Lexicography. 

By  C.  W.  Goodwin. 

(Continuation.     v.  Zeitschr.  1870.  p  137) 
^««.Aftj  M.  Salt.     Job  39  1.  b.     The  Lexicons   give  gUOT,    salt  —   but    ^^.^.iXI 


comes  nearer  to  the  old-Egyptian  g   J^  ^  ^  (J  (J  |)       hemami.    Brugsch  Lex.  p.  959. 


1871.]  by  C.  W.  Goodwin.  23 

^ÄI  S.  a  Word  of  doubtful  meaning.  In  a  papyrus  of  Sir  Charles  NicholBon  tSai 
enge   n  THI    eT  gl   n^AI  T^pHC.  _  Perhaps  ^^.l  is  the  same  as  8,A  S.   t6.l  M. 

ventilabrura,  and  means  some  apparatus  on  the  honse-top  for  catching  the  wind.  —  Per- 
haps also  THI  is  a  blunder  for  THT  wind. 

g,Ä><5.KOTinOC   S.     B.  M.  Pap.  XL.     Same  word  as  ftO^OKOTinOC  and  gO/O- 
KO/l.     The  name  of  a  gold   coin  of  frequent  occurrence.  —  Ducange  who   found  the 
word  gO^OKOTfflOC  in  late  Greek  writers  was  unable  to  determine  its  vulue,    but  the 
Coptic  papyh  show   that  it  contained  six  ounces  of  gold.     A  coin   called  TpHiHCIOfl 
was  the  third  of  a  gO^OKOTmOC  or  two  ounces  of  gold. 
The  following  quotations  will  show  this. 
B.  xM.  Pap.  XL  OT  ^^.}^.KO'nnOC  un  OT  TpjUHCJOn  Xli  (i.  e.  yivninevop)  n  (i.  6. 
gO>^OKOTI^OI)  6.h  (i.  e.  1  4-  ^)  n  noTS. 
Ib.  qTOOT  n  TpiuHCion  n  noT3  \5\  fi  6.v>. 
B.  M.  Pap.  XCVIII  OTnHOje  n  go?OKOTce  n  hotS  «n  ot  Tpjjui^  i5i  XP  (»•  e- 

XQV(jwv)  n  Se  (i.  e.  :^  +  i). 
B.  M.  Pap.  XCVIII  ZOTTACjTe  H  gO/OKOTJnOC  n  hotS  Cl  [£p  n  KZ  (i.  e.  24). 

B.  M.  Pap   XCIX    rjTOOT  n  oi!ci«5.  n  noTS  »t  npocTiiion  i?]  XP^  "  *^*^ 
oSpji^on. 

Glennie  pap.   cjtOOT  H   OHl^I^,  n  novS  n  oSpf^On    fl    K^. 

gAUeTIWn  S.  same  as   gAUHTWn  needle.    B.  M.  P.  LXXVIII  and  Glennie  pap. 

ft<5.n  S.  Claim,  dispute.  —  Lex.  ZIg,An  disputare.  gAnOfSH  adversarius.  It  is 
the  same  as  the  old  Egyptian  \/  ^)  §  '^^'^  a»M  hna.  contend  with,  dispute  with.    B,  M. 

Pap.  xcvi  zenne  Mat  n  py^tie  g<^n  giwTOT. 

8<^-2tg,  S.  same  as  gOZger   tribulatio.     Glennie  pap.   Hneii^H    gn  nei  poune 

n  g,ÄZg,  nT  ^.^^^.p^.l^e. 

ee    S.    and,    for   ftl,    B.   M.    Pap.  XCV    enT<?.pKW  >^e  n   ApX"  "'«^  8«  «E" 

ovcfA  nm. 

ge^ge^  M.  to  swim.  Job  10  v.  12.  —  cf.  ge^  M  volare.  >^Wlh  M.  ft^^Ol^^e  S. 
natare. 

geUKJ  M.  beer,  cerevisium.  Isa.  19  v.  10.  —  cf.  ge«Z  M.  acetum.  ^HKe  S. 
cerevisium. 

gHe  S.  Und,    meet  with.     Cf.  gel  S.  gHI  M.  cadere,    venire,    offendere.  —    B.  M. 

Pap.  LXXVIII  JUATMeTe  e  gne  e  othä  m.^pn  nnoTTe.  ib.  cnoTs^H  nm  e 
gHe  e  OT  (?ÄZiiec  n  n<v.  ib.  zeKÄC  eeigne  e  T(^inpAKT.  ib.  nnncA  hai 
nceg,He  epoq  gi  hShwä. 

gH^Ke  S.  vesseL  Pap.  Glennie  gn  gH^^e  Ü  OIH  gn  gH^e  n  Ä?^Ze  —  vessels  of 
wood,  vessels  of  clay. 

ftHT  S.  for  &«^T  silver.  B.  M.  Pap.  C.  tyOUfiT  Ü  kMJ^  Ü  ftHT  «n  tyOO/iT  Ü 
ttlOlin  n  gHT  —  three  coUars  of  silver  and  three  cups  (?)  of  silver. 

g,I  S.  «and",,  but  «or"  if  following  a  negative.  Thus  B.  M.  Pap.  LXXXI  Tfi  T^.pKO 
Ü  ilf^XH  niiJL  g,f   e^OTCIÄ  niW  «We  conjure  every  soul  and  every  authority.     B.  M. 


24  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  by  C.  W.  Goodwin.      [Januar  u.  Februar  1871,] 


Pap.  LXXXIII  Xop*c  ^AAV  n  Kpoq,  ^i  ^OTe,  gl  xin(5onc,  gi  An<5.TH,  gi 

CTIT^.pn&l^H  —  "without  any  fraud,  or  fear,  or  force,  or  guile,  or  circumvention". 

gIpHJ  M.  Chiefs,  nobles.    Gr.  lueyioxaveg.    Jerem.  41  V.  10. 

gH  M.  in  the  form  CT^H,  continual,  perpetual,  according  to  Tattam  OT  eT^H  n 
Z.IÄKM?nein   a  continual  Service.    Apost.  Const.  p.  1. 

g,ICTHp  S.  in  the  Compound  p-g,lCTHp.  Pap.  Glennie  HTe  nnOTTe  Kplfte 
miOJ  ze  ^.  p-glCTHp  WiHOK.  Perhaps  the  meaning  is  survive,  from  the  Greek  ^'a- 
teQog  —  "if  God  should  decree  to  me  that  I  should  survive  thee". 

g,MeneT<!.qTe  S.  eighty-four.    Pist.  Soph.  118  1.  18. 

gnM5  S.  for  8,^^.T,  g^^.^.T,  Utensils.    Glennie  pap. 

gOJ  n  niqi  M.  Bellows.    Job  32  v.  29.    cf.  «3g,f  follis. 

gOl  S.  desire  —  in  the  Compound  p-gOf.  Pist.  Soph.  279  1.  26  v*rhere  Schwartze 
translates  desiderare. 

gOKä   S.  instigate.    Pist.  Soph.  283  1.  19. 

gOOTTn  S.  the  ground,  the  dust.  This  word  occurs  Zoega  lat.  295  Ü  OTCCÜJIÄ 
e^nUZ.  eSo^  g»J  ngOOTTIl,  and  is  translated  by  Peyron,  via  publica,  but  the  meaning 
I  have  given  seems  more  probable.  It  appears  to  the  same  as  the  old  Egyptian 
^_^c^\.  ^^^^^  ^Qj.  ^g  Brugsch  and  others  read  futen).    See  Br.  Wörterbuch  p.  549. 

(2         AVNAAA      I 

g,OpKq    S.  quiet  (?).    Pist.  Soph.  259  1.  11  same  as  ftOpK,   quiescere. 

gopOT  S.  beware,    guard  against.    Pist.  Soph.  353  1.  24    ZeK^.C  eT^^.  gOpOT 

epooT  e  nee  eSt«  ü  ^^^.^H. 

gOCeu   M.  nitre,  but  used.    Jerem.  2  v.  22  as  the  translation  cf.  Gr.  noia,  sapo,  soap. 

gOT  S.  facies,  same  as  ftO  (Schwartze).     Pist.  Soph.  38  1.  20. 

gOT  eSo^  S.  conspectus  (Schwartze).    Pist.  Soph.  38  1.  20  and  42  1.  9. 

gOTpiT  S.  merchant  (?)  —  singular  of  ftOTp«^Te  mercatores.  B.  M.  Pap.  XCIX 
and  ß.  M.  Pap.  XL.     See  ^.^e-^-gOTpIT. 

g,pOTOTZq  S.  congealed,  crushed  (?).  Pist.  Soph.  259  1.  8  and  324  1.  6  —  Schwartze 
thinks  it  connected  with  gpOTZä  silices,  saxa. 

gwS  S.  B.  M.  Pap.  XCVIII  ÜTn  g,M3ß  e  T(^01l  «  nef  ei!IIp<?.<|)On  that  we 
should  assent  to  the  validity  of  this  deed.  —  Perhaps  ftwS  is  a  clerical  error  for  fttWfl 
consent,  agree.  (Continuation.) 

Berichtigung. 

Die  punktirte  Gruppe  in  dem  Holzschnitt  der  vorigen  Nummer  (1870  p.  166)  ist  etwas  unverständlich 
gerathen;  das  dritte  Zeichen  ist  im  Original  ^^  .  In  der  ersten  hieroglypbischen  Zeile  ebendas.  ist  ®  un- 
richtig statt    ®    gesetzt  worden.    L. 

Leipzig,  J.  C.  Hinricbsscbe  Buchhandlang.  —  Terantwortl.  Redacteur  Dr.  R.  Lepsias,  Dnick  von  Gebr.  Onger  (Th.  Grimm)  in  Berlin. 


36 

Zeitschrift 


für 


Ägyptische  Sprache  uud  Alterthumskunde 

herausgegeben  von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H.  Brugsch. 


März  u.  April  Preis  jährlich  5  Thir.  1871. 

Inhalt. 

Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu  (Fortsetzung),  von  J.  Dümicben.  —  Bau  und  Maafse  des  Tempels 
von  Edfu  (Fortsetzung),  von  H.  Brugsch.  —  Gleanings  in  Coptic  Lexicography  (conclusion),  by  C  W.  Qoodwin. 
—  Erklärung  eines  Abschnittes  des  XXV.  Cap.  des  Todtenbuches  (1.  59  und  60),  von  G.  Ebers.  —  Varia,  by 
S.  Birch.  —   Des  Sesostris-Herakles  Körperlänge,  von  R.  Lepsius. 

Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu. 

Von  Joh.  Dümichen. 


(Fortsetzung,    v.  Zeitschr.  1870.  p.  13) 
II. 

Das  Alter  des  Edfutempels. 

'ie  erste  Hälfte  der  Bauurkunde  von  Edfu,    die  an  der  Aussenseite  der  westlichen 
ÜDofassungsmauer  in   einer  Länge  von  nicht  weniger  als  240  altägyptischen  Ellen*)  als 


Di 


')  „Tempelinschr."  I  Taf.  CI  fl.  habe  ich  eine  Inschrift  aus  der  Zeit  Ptolem.  XI  Alexander  I 
mitgetheilt.  welche  als  einfassender  Rand  unterhalb  der  bildlichen  Darstellungen  und  Inschriften 
an  der  Innenwand  der  westlichen  Umfassungsmauer  sich  hinzieht  und  in  der  eine  Beschreibung 
dieser  Tempelmauer,  in  Kürze  gewissermafsen  ein  Auszug  alles  dessen  gegeben  wird^  was  auf 
der  ganzen  Wandfläche  in  gröfster  Ausführlichkeit  zur  Anschauung  gebracht  ist,  woraus,  beiläufig 
bemerkt,  in  voller  Uebereinstiramung  mit  der  Bauurkunde  und  andern  Inschriften  des  Tempels, 
mir  hervorzugehen  scheint,  dafs  den  so  interessanten  Horustexten  dieser  Wand,  die  in  der  vortreff- 
lichen Publication  des  H.  Naville  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  uns  nunmehr  vorliegen,  unmög- 
lich die  Regierung  des  Cäsarion  als  Zeit  der  Abfassung  angewiesen  werden  darf.  Wollten  wir  mit 
dem  Herausgeber  des  werthvollen  Werkes  dies  annehmen,  dann  müfste  ja  der  üeberblick  über  das 
Ganze,  der  in  dem  einfassenden  unteren  Rande  gegebene  Auszug  ein  halbes  Jahrhundert  vor  den 
darüber  befindlichen  Horustexten  selbst  eingemeisselt  worden  sein ,  eine  Annahme  die  doch  wohl 
nicht  recht  zulässig  ist.  In  dieser  höchst  beachtenswerthen  Randinschrift  findet  sich  nun  auch  eine 
genaue  Angabe  über  die  Länge  der  ganzen  Umfassungsmauer.  Solche  Angaben,  die  sich  an  dem 
vollständig  erhaltenen  Monumente  selbst  controliren  lassen,  sind  von  hoher  Wichtigkeit  für  die 
Feststellung  der  altägyptischen  Längenmaafse;  wir  brauchen,  wie  z.  B.  hier,  nur  die  wirkliche 
Mauerlänge  auszumessen,  dann  dividiren  wir  mit  240  hinein  und  wir  wissen  genau  nach  Fufs  und 
Zoll  wie  lang  die  in  Ptolemäerzeit  gültige  Elle  war.  Lepsius  in  seiner  eingehenden  Untersuchung 
über  diesen  Gegenstand  hat  die  Länge  der  sogenannten  Königl.  Elle  auf  0,525 ""■  festgestellt. 
5^  ^^37  0  1^  B  r|  flS  V  j^  o"«^  "^  «ö  ««-^  ""^^^  ^"  ^°  r,^^^  Umfassungsmauer,  die  grofse, 
zur  Seite  des  göttlichen  Sitzes  des  Ra«  (letzteres  ist  eine  der  Bezeichnungen  für  das  Tempelhaus 

von  Edfu)  ^  l^'^—  ^  =  ^=ffil^  ^  ©  ^    n  n  ^""-^  "^  """*'"  ""  '^'"  "" 

en  tey^  CCXL  „ihre  Längenausdehnung,  die  totale  bis  zum  Fylon,  beträgt  an  Ellen  des  Gottes  Te^a 

Zeitschr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  4 


26  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfn,  [März  u.  April 

unteres  Randornament  sich  hinziehende  Inschrift,  sie  hat  uns  gelehrt,  dafs  das  herrliche 
Tempelgebäude  von  Edfu,  so  wie  es  heute,  wohlerhalten  fast  noch  in  allen  seinen  Räumen 
uns  entgegentritt,  aus  der  Zeit  der  Ptolemäerherrschaft  stammt.  Die  Königlichen  Bau- 
herrn und  die  unter  ihrer  Regierung  ausgeführten  Arbeiten  der  Reihe  nach  herzählend, 
hat  diese  Inschrift  uns  berichtet  über  Beginn,  Dauer  und  Vollendung  des  Baues;  wir 
haben  aus  ihr.  erfahren,  dafs  am  7.  Epiphi  des  10.  Jahres  unter  Ptolem.  III  Euergetes  I, 
also  am  23.  August  des  Jahres  237  Jul.  Cal.  die  feierliche  Ceremonie  des  ersten  Hammer- 
schlages stattfand,  wir  haben  dann  weiter  gesehen,  wie  unter  den  nachfolgenden  Herr- 
schern, unter  Ptolem.  IV  Philopator,  Ptolem. V  Epiphanes,  Ptolem. VII  Philometor,  Ptolem.  IX 
Euergetes  II,  Ptolem.  X  Soter  II,  Ptolem.  XI  Alexander  I  das  von  Euergetes  I  begonnene 
Werk  fortgesetzt  wurde,  und  aus  einzelnen  Angaben  am  Pylon  glaubte  ich  sodann  den 
Schlufs  ziehen  zu  dürfen,  dafs  am  1.  Choiak  des  25.  Jahres  Ptolem.  XIII  Neos  Dionysos, 
also  am  5.  December  des  Jahres  57  Jul.  Cal  der  grofsartige  Tempelbau  mit  dem  Auf- 
richten der  beiden  Pylonen thürflügel  zum  endlichen  Abschluls  kam,  was  einen  Zeitraum 
von  180  Jahren  3  Monaten  und  14  Tagen  für  die  gesammte  Herstellung  des  Bauwerkes 
ergab.  —  Der  Tempel  des  Horus  von  Edfu,  wie  er  in  seiner  jetzigen  Gestalt  mit  seinem 
reichen  Bilder-  und  Inschriftenschmuck  vor  uns  steht,  ist  also  unzweifelhaft  ein  Werk  der 
Ptolemäer,  doch  ganz  ebenso,  wie  dies  beim  Tempel  der  Hathor  von  Dendera  der  Fall 
ist,  glaube  ich,  dafs  wir  auch  in  ihm  nicht  eine  Schöpfung  der  Ptolemäerzeit,  sondern 
nur  den  glänzenden  Neubau  eines  uralten  Heiligthumes  erkennen  müssen.  —  Möge  es  mir 
denn  gestattet  sein,  bevor  ich  zum  zweiten  Theile  unsrer  Bauurkunde,  der  an  der  öst- 
lichen Umfassungsmauer  eingemeisselten  Beschreibung  der  einzelnen  Tempelräume  über- 
gehe, die  soeben  ausgesprochene  Ansicht  über  das  Alter  des  Edfutempels  näher  zu  be- 
gründen, und  will  ich  denn  in  Nachfolgendem  es  versuchen,  aus  den  Inschriften  den  Be- 
weis zu  führen,  dafs  ganz  ebenso  wie  das  Heiligthum  der  Hathor  von  Dendera,  so  auch 
das  des  Horus  von  Edfu  bereits  viele  Jahrhunderte  vor  der  Ptolemäerzeit   bestanden  hat. 

Haben  uns  auch  die  Wände  des  Edfutempels  bis  jetzt  noch  keine  Inschrift  geliefert 
ähnlichen  Inhaltes  wie  diejenige,  welche  ich  so  glücklich  war  in  einem  der  geheimen  Corri- 
dore  von  Dendera  aufzufinden,  in  der  mit  klaren  Worten  gesagt  wird,  dafs  im  17.  Jahrh. 
vor  unsrer  Zeitrechnung,  in  jener  für  Aegypten  so  rühm-  und  glanzvollen  Zeit  der  Thut- 
mosis-Herrschaft,  König  Thutmosis  III  den  Tempel  von  Dendera  neu  aufgebaut,  und  zwar 
nach  einem  auf  Ziegenhaut  gezeichneten  uralten  Bauplane,  der  aus  der  Zeit  des  Pyrami- 
denerbauers Chufu  herrührte  und  unter  dem  4.  Könige  der  6.  Dynastie,  unter  König  Phiops, 
in  einer  hohlen  Mauer  des  Königl.  Palastes  aufgefunden  worden  war  (cf.  „Bauurkunde  von 
Dendera"  Taf.  XV.  XVI  und  den  Artikel  von  Hrn.  Chabas  Zeitschr.  1865),  haben  wir 
auch  nicht  grade  in  Bezug  auf  Edfu  eine  Aehnliches  besagende  Inschrift  aufzuweisen, 
so  finden  wir  doch  auch  hier  vielfach  Andeutungen  der  vorptolemäischen  Existenz  des 
Heiligthums. 

Das  eigentliche  Tempelhaus  von  Edfu  d.  h.  die  Räume  des  Heiligthums  mit  Ausschlufs 


240"  heifst  es  in  dieser  Inschrift  (cf.  Taf.  CI  1. 7)  und  an  der  Aufsenwand  der  östlichen  Umfassungs- 
mauer findet  sich   dieselbe  Angabe  in  folgender  Weise:    ääääää  hEf  ^1  ^\  ^      |     Lj-p  Wi 

f^'?^  iP^  ^-^     °<=>\  menen  pen  ne/er  ur  ha  ha-nter-f  emsa  kat  ent  te/u-f  au-/  em  mah  CCXL 

„Die  Mauer,  diese  schöne  grofse  hinter  seinem  Tempel  zur  Seite  des  Bauwerkes  seiner  Väter,  ihre 
Länge  an  Ellen  240'^. 


^871.]  von  Joh.  Dümichen, 


27 


des  vordersten,  später  vorgelegten  18  säuligen  Saales  und  32 säuligen  Vorhofes,  wie  der 
noch  später  hinzugefügten  Pylonen  und  Umfassungsmauern,  dieser  im  Verlaufe  von  95 
Jahren  hergestellte  Bau  war  im  28.  Jahr  der  Regierung  Ptolem.  IX  Euergetes  II  nunmehr 
zum  Abschlufs  gebracht  worden  und  der  18.  Mesori  dieses  Jahres  wurde,  weil  auf  diesen 
Tag  des  Wandeljahres  schon  ein  hohes  Fest  fiel,  von  der  Priesterschaft  als  Fest  der  Ein- 
weihung bestimmt.  Feierlich  hielt  der  Gott  von  Edfu  in  den  Tempelräumen  seinen  Einzug, 
und  führt  der  Dichter  in  seiner  Beschreibung  dieses  Einzugsfestes  den  Gott  redend  ein, 
wie  er,  über  alle  die  ihm  entgegentretenden  Herrlichkeiten  von  Freude  bewegt,  das  Wort 
ergreift  und  seine  Umgebung  anredet.  Die  beachtenswerthe  Inschrift,  die  uns  diese  Einwei- 
hungsrede mittheilt,  findet  sich  in  meinen  „Tempelinschr."  1  Taf.  XCVI  und  lautet  daselbst 
von  1.4—14  wie  folgt:  „Beträgt  an  Jahren  95,  von  der  Ceremonie  des  Schnurspannens 
bis  zum  Einzugsfeste.  Der  Flügelausbreitende  Sonnengott,  der  grofse,  der  da  erscheint 
am  Himmel,  er  tritt  ein  in  sein  Haus  in  Freude»),  er  nimmt  Besitz  von  seinem  Fest- 
saale in  Jubel  und  er  vereinigt  sich  mit  seinem  göttlichen  Bilde  in  dem  Sieger-Zimmer. 
Erblickend 3)  die  Hallen,  erneut  in  ihrem  Bau,  ausgeschmückt  mit  allem  ihrem  Zubehör, 
sprach  er  zu  den  Göttern  allen  des  Tempels  und  zu  dem  grofsen  Kreise  der  Göttinnen 
auf  seinen  beiden  Seiten:  „Schaut  die  Herrlichkeiten,  staunet  über  die  Schönheiten,  welche 
mir  bereitet  hat  mein  Sohn  und  dessen  Väter,  (preiset 3)  ihre  Schöpfungen!  Mein  Tempel- 
haus, ein  Werk  aus  alter  Zeit,  mein  Heiligthum,  eine  Arbeit  der  Vorfahren,  es  wurde 
angeordnet  von  Ihren  Majestäten  zu  erbauen  es  in  Neuheit,  schöner  ist  es  denn  ehedem." 
(Der  Verfasser  der  Urkunde  geht  nach  dieser  allgemeinen  Betrachtung  über  die  Schönheit 
des  durch  die  Ptolemäer  neu  erbauten  Heiligthums  nun  speciell  auf  den  Vollender  des 
Tempelgebäudes,  auf  Euergetes  II  über,  die  Förderung  dieses  seines  göttlich  verehrten 
Königlichen  Herrn  an  dem  heiligen  Werke  preisend,  und  alle  himmlischen  und  irdischen 
Güter  als  Lohn  ihm  dafür  verheizend.  Diese  Verheifsungen  läfst  er  wiederum  durch  den 
Gott  Horus  selbst  aussprechen,  und  fährt  derselbe  in  seiner  Rede  also  fort:)  „Er  (Euer- 
getes II)  hat  geschmückt  sein  Gemäuer,  nachahmend  die  Himmelsdecke,  verziert  hat  er 
seinen  Hai-Saal*),  dem  Sonnenberge  vergleichbar,  und  angefüllt  hat  er  seinen  schönen  Sitz 
mit  herrlicher  Opfergabe  und  allerlei  heiligen  Weihgeschenken.  —  Bei  seinem  Kommen 
als  König  in  das  Land  hat  er  erweitert  den  Tempelacker  und  vermehrt  die  Opferspenden 
durch  Königliche  Geschenke.  Gehen  wir,  um  uns  zu  vereinigen  mit  der  göttlichen  Maje- 
stät, verbinden  wir  uns  mit  dem  Gotte,  bringen  wir  ihm  Lohn  insgesammt,  ehren  wir 
seine  Person,  machen  wir  kräftig  seine  Glieder,  rüsten  wir  aus  seinen  Schutz,  bereiten 
wir  seinen  Ruhesitz,    vergrörsem  wir  seine  Macht,    vermehren  wir  seine  Stärke,    machen 


')  Das  Zeichen  ^^i^  1.  5  unter  J-^^  ist  in  \SP  zu  verbessern. 

^)  An  der  Tempelwand  ist  hier  ein  Stück  des  Steines  ausgebrochen,  doch  glaube  ich  aus  den 
noch  erhaltenen  Resten  das  Verbum  '^^  X  ^«"»^  „erblicken"  ergänzen  zn  dürfen,  welches  einen 
durchaus  passenden  Sinn  giebt. 

^)  Der  Stein  ist  auch  hier  wieder  etwas  beschädigt,  doch  dürfte  nach  den  erhalten  gebliebenen 
Umrissen  vielleicht  das  Zeichen  ^^  iua  „preisen«  zu  ergänzen  sein. 

*)  Es  ist  dieser  Raum,  von  dem  hier  geredet  wird,  der  12  säulige,  damals  der  vorderste,  heute 
der  zweite  Saal,  und  bezieht  sich  der  obige  Ausspruch  wohl  auf  die  Ausschmückung  der  einzelnen 
Wände  und  namentlich  auf  die  unter  Euergetes  II  ausgeführten  Sculpturarbeiten  in  dem  Hai-Saale 
cf.  „Bauurkunde  v.  Edfu"  Zeitschr.  1870  p.  3  und  die  dazu  gehörige  Taf.  11  1.  27. 

4* 


28  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [März  u.  April 

wir  siegreich  seinen  Arm  über  seine  Feinde,  jubeln  wir  ihm,  Patu  und  Rechu  seien  an 
seiner  Seite,  und  macheu  wir  jauchzen *)  ihm  die  Herzen  der  Ammiu'),  decretiren  wir, 
dals  er  gefürchtet  sei  bis  zu  den  Schatten  des  Westens  und  daJs  seine  Macht  reiche  bis 
zur  Pforte  des  Sonnenstrahles,  machen  wir  hoch  seine  Lebenszeit  und  befestigen  wir  sein 
Königthum.  Lasset  uns  einzeichnen  ihn  für  die  Ehre  des  Gottes  Atum,  schreiben  wir 
auf  ihm  ein  Andenken  3)  von  Millionen  an  Panegyrien  und  von  Hunderttausenden,  siehe, 
an  Jahren,  er  sei  als  Gott  bleibend  auf  dem  Throne  unter  den  Göttern,  den  lebenden, 
ewiglich!'**) 

Am  Anfang  dieser  Inschrift,  cf.  1.  6,  woselbst  übrigens  das  inmitten  des  Hausplanes 
befindliche  Zeichen  zu  verbessern,  dort  ist  die  Rede  von  dem  sogenannten  „Siegerzimmer", 
welches  in  dem  um  das  Sanctuarium  herum  sich  gruppirenden  Zimmercomplex  das  Haupt- 
gemach gewesen  zu  sein  scheint  und  über  welches  deshalb  hier  einige  Bemerkungen  Platz 
finden  mögen.    In  meiner  Besprechung  des  ersten  Theiles  der  Bauurkunde  von  Edfu  hatte 


ich  dieses  hieroglyphisch  £  Ha-ken  bezeichnete  Zimmer  durch  „WafFengemach "  über- 
setzt,  da  eben  das  innenstehende  Zeichen  eine  Waffe,  das  Siegesschwert  des  Horus,  dar- 
stellt, doch  dürfte  die  Uebersetzung  „Siegergemach ",  welche  Brugsch  in  seiner  so  in- 
teressanten Abhandlung  „Ueber  Bau  und  Maaise  des  Edfutempels"  gewählt  hat,  zutreffen- 
der sein  ,  da  das  in  Rede  stehende  Gemach  speciell  dem  Horus  von  Edfu  in  seiner  Auf- 
fassung als  Ueberwinder  des  Typhon  gewidmet  gewesen  zu  sein  scheint.  Der  Sieg,  auf 
welchen  dieser  Name  sich  bezieht,  ist  wohl  kein  anderer  als  der  Sieg  in  dem  grofsen 
Kampfe  zwischen  den  Göttern  des  Lichtes  und  der  Finsternifs,  zwischen  Ra  und  Typhon, 
bei  welchem  ja  der  Horus  von  Edfu  eine  so  hervorragende  Rolle  spielte,  wie  uns  das  vor- 
erwähnte Werk  des  Hrn.  Naville  ausführlichst  hierüber  Mittheilung  macht.  Ursprünglich 
der  Name  des  Zimmers,  tritt  er  dann  nicht  selten  in  den  Inschriften,  ganz  so  wie  n 
^5^^       as-t  ur-t^  mesen-t  u.  a.  m.  gradezu  zur  Bezeichnung  des  ganzen  Tempelhauses, 

ja  einigemal  sogar  für  die  Stadt  selbst  ein.    So  wird  in  einer  Bauinschrift  an  der  Aufsen- 
wand    der    nördlichen    Umfassungsmauer   der  Tempel    von  Edfu: 


Ha-ken  en  Hör  ken    „Das  Siegeshaus  des  siegreichen  Horus"  und   die   Stadt  Edfu      £ 

©.OH  nT  I  ö 

\    IJ  Ha-ken  en  Hör  si  As-t   „Die  Siegeshausstadt  des  Horus,  des  Sohnes  der  Isis"  ge- 


'^ 


')  f]  ■ )  se-rer  wörtlich  „in  Kreislauf  versetzen".     Es  ist  dies  eine   nicht  grade  selten  in  den 

Inschriften  uns  begegnende  Ausdrucksweise,  um  das  freudige  Erregtsein  des  Herzens  zu  bezeichnen. 
Namentlich  wird  in  Bezug  auf  die  Göttin  Hatbor  von  Dendera,  welche  ja  als  die  Herrin  alles 
dessen,  was  das  Herz  erfreut  gefeiert  wurde,  dieser  Ausdruck  oftmals  angewendet.  So  wird  sie, 
am  ein  Beispiel  anzuführen,  im  ersten  grofsen  Säulensaale  einmal  genannt  „die  Herrin  jeder  Freude" 

<::;>  ^  ^      f)on-t  rer  het-neb,  wörtlich  übersetzt:  „die  Herrin  jedes  Herzkreislaufes". 

*)  Patu,  Rechu  und  Ammiu  scheinen  drei  aufeinander  folgende  Rangordnungen  der  in  die 
göttlichen  Geheimnisse  Eingeweihten  gewesen  zu  sein.  Grade  in  ihrer  Erwähnung  liegt  demnach 
eine  grofse  Schmeichelei  für  den  Vollender  des  Edfutempels.  Der  Verfasser  der  Urkunde  läfst 
durch  den  Mund  des  Gottes  dem  Könige  die  Verheifsung  aussprechen,  dafs  die  Weisesten  der  Men- 
schen, die  in  die  göttlichen  Geheimnisse  eingeweihten  Patu,  Rechu  und  Ammiu  ihn  preisend  feiern 
würden,     cf.  auch  Chabas  in  der  Zeitschr.  1870  p.  164. 

')  Das  Zeichen  ^%\  kan  „Andenken"  ist  1.  14  aus  Versehen  in  meiner  Publikation  ausge- 
lassen worden. 

*)  Mit  dieser  Schlufsformel,  in  der  dem  Könige  ein  ewig  bleibendes  Andenken  bei  der  Nach- 
welt verheifsen  wird,  endigen  die  meisten  gröfseren  Weihinschriften  in  Edfu  und  Dendera. 


1871.]  von  Joh.  Dümichen.  29 


nannt,  und  in  dem  ^Tempelinschr.-  I  Taf.  6  gegebenen  Verzeichnifs  der  verschiedenen 
Nanoen  Edfu's  und  seiner  Tempelanlagen  finden  wir  ihn  als  9.  in  der  Reihe.  —  Im  ersten 
Theile  der  Bauurkunde  hatte  ich  dieses  „WaflFengeraach",  wie  ich  dort  ^s  glaubte  über- 
setzen zu  müssen,  oder  wie  ich  heute  es  nenne  „Siegergemach"  als  das  mittlere  von  den 
5  hinter  dem  Sanctuarium  angelegten  Zimmern  bestimmt  (cf.  Zeitschr.  1870  p.  3,  wo  es 
anstatt:  „das  mittelste  der  3«  heifsen  mufs:  „das  mittelste  der  5  hinter  dem  Adytum  ge- 
legenen Zimmer"),  und  ganz  und  gar  theile  ich  die  von  Brugsch  ausgesprochene  Ansicht, 
dals  in  dem  rings  um  das  Sanctuarium  sich  gruppirenden  Ziramercomplex  das  Sieger- 
zimmer das  Hauptgemach  gewesen,  und  das  ist  denn  auch  wohl  der  Sinn  der  aus  „Tem- 
pelinschr."  I  Taf.  CXII  1.  9  citirten  Stelle,  welche  lautet: 

ffi  ^  V.a  TS   '^M^  k  !  S  T  l^  T7P 

Ua-ken  xen-s        emter  sebe^-t-s        äp-t         su  em      dp  ein  xent  eni      pe^  met-s 

^Das  Siegerzimmer  in  ihr"  (der  Tempelanlage,  von  welcher  in  der  ganzen  vorhergehenden 
Stelle  die  Rede  ist),  „weil  es  ihr  Hauptgemach,  gilt  als  erstes  in  dem  Inneuraum,  als 
Theiler  ihrer  Mitte."  Brugsch  falst  diese  Stelle  etwas  anders,  er  übersetzt:  (cf.  Zeitschr. 
1870  p.  159)  „Das  Siegergemach,  sein  innerer  Raum  ist  als  ihr  erstes  Grenzgemach,  es 
gilt  als  Anfang  von  vorn,  als  Theiler  ihrer  Mitte".  Die  um  das  Sanctuarium  herum  an- 
gelegten Räume  jedoch,  zu  denen  ja  auch  das  Siegergemach  gehört,  führen  in  den  In- 
schriften des  Tempels  zu  wiederholten  Malen  den  Namen  sebej-u  „die  geschlossenen,  ge- 
schützten Räume",  und  glaube  icb  deshalb,   dals  das    ^     ter  hier  nicht  der  phonetische 


Werth  zu  dem  nachfolgenden    tjiJ  . ist,  sondern  dafs  es  vielmehr  zu  dem  voranstehen- 
den  ^^^  em  gehört,    und  mit  diesem  die  Particel  ^\     ■^     emter  „wegen,    weil"  bildet. 


Wiederholt  werden  die  betreffenden  Zimmer  sebej(-u  genannt.  So  beispielsweise  die  bei- 
den Osiriszimmer  zur  Rechten  des  Siegergemaches,  welche  die  Namen  '\\  Ba-ament 
„Zimmer  des  Gottes  des  Westens"  und  |Ml  Ha-ur  „Zimmer  des  Groi'sen"  neben  Ha-ieta 
„Sargzimmer"  und  Ha-ut  „Einbalsamirungsgemach"  führen,  von  denen  in  der  Bauurkunde 
an  der  Aulsenwand  der  östlichen  Umfassungsmauer  es  heifst: 

IZI  I         §  111      I       o       ^   Q 

sebej(_-u    pu       en        An      xent      Hut 
„Die  Gemächer  (sebex-u)  sind  es  des  Gottes  An  in  Edfu", 
und  in  der  Parallelstelle  „Tempelinschr."  I  Taf.  XCII  1.  14 

sebe^-u  pu  en         An     J««*    Mut 

(Der  Gott  An  ist  der  Osiris  in  seiner  lunaren  Natur,  in  welcher  Auffassung  er  in  Edfu 
und  noch  mehr  im  Tempel  von  Dendera  eine  ganz  besonders  hohe  Verehrung  genofs.) 
Von  den  Eingängen  ferner,  welche  zur  Rechten  und  Linken  des  Sanctuarii  in  den  Corridor 
führen,  aus  dem  man  in  die  einzelnen  ringsherum  angelegten  Zimmer  gelangt,  von  ihnen 
wird  an  derselben  östlichen  Umfassungsmauer  gesagt,  dafs  sie  angelegt  worden: 

<=>  -^  fl^n  —  , Q  I 

er  äk       sebej(-u       enti        em       Sen-f 

„um  zu  gelangen  in  die  Gemächer,  welche  in  seiner  Runde" 
cf.  hierzu  die  Parallelstelle  „Tempelinschr."  I  Taf.  XCIII  1.  23.   Auch  andere  Tempelräume, 
so  z.  ß.  der  vor  dem  Sanctuarium  befindliche  Saal 


30  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [März  u.  April 

^     ^  ,    auch     In    ^  X  ^  und        zr^  W  i 

w«g;f         her-t  Mesen-t  use^-t    paut  nuteru 

genannt,  von  ihm  wird  gesagt,  dafs  er  ein  „Bekleidungs-Sebex"  gewesen.    Tempelinschr.  I 
Taf.  LXXXVIII  1.  16  heifst  es  in  Bezug  auf  ihü: 

sebe^  rnär-t  ser-ut  em      ran-8 

„ßekleidungsgemach  wird  er  genannt  mit  seinem  Namen" 

Die  Determinative  hinter  aebex  wechseln;    aufser  den  4  in  den  oben  angeführten  Worten 

finden  sich  auch  noch  andere.    In  unserer  Stelle  ist  das  Zeichen  ^  gewählt,    mit   dem 


Determinativ  ,  und  Brugsch  selbst  hat  in  seinem  Lexicon  unter  sebe^  diese  Schreibung 
mit  aufgenommen.  Uebrigens  erweist  sich  auch  in  unserer  Stelle  das  Wort  als  fem.  gen., 
was  ebenfalls  mit  dem  seber  übereinstimmen  würde.  Ich  will  durchaus  nicht  in  Ab- 
rede  stellen  die  Existenz  einer  Wurzel  ^  ter  „Ende,  das  Aeufserste,  die  Grenze"  und 
des  davon  abgeleiteten  B«  []  3  c  ^  ^  tet'a  „  durch  eine  Mauer  begrenzen ",  womit  höchst 
wahrscheinlich  dann  das  übrigens   in  der  Regel     Bs   |l  (I         teri-t  und     S*  terter-t 

geschriebene  Wort  zusammenhängt,  mit  der  Bedeutung  „Gemäuer,  ummauerter  Raum", 
und  dann  gradezu  ganz  allgemein  „Haus,  Wohnung,  Tempelgebäude",  möglicherweise  auch 
„Grenzgemach",  wie  wohl  es  mir  in  dieser  Bedeutung  noch  nicht  vorgekommen,  aus  den 
oben  auseinander  gesetzten  Gründen' jedoch  scheint  mir  dieses  teri-t  hier  nicht  gemeint 
zu  sein.  Aber  selbst  zugegeben,  dafs  meine  Auffassung  in  Bezug  hierauf  eine  irrige,  dann 
würde  doch  immer  noch  die  Stelle  anders  gefafst  werden  müssen,  denn  das  vorhergehende 
y^  Xen  bezieht  sich  gewifs  nicht  auf  den  Innenraum  des  Siegergemaches.  Ganz  abge- 
sehen davon,  dafs  so  aufgefalst  mir  die  Interpretation  der  Stelle  als  eine  etwas  geschraubte 
vorkommen  will,  dafs  ich  bei  der  Bezeichnung  eines  Zimmers  als  Grenzgemach  den  Zusatz 
„erstes"  nicht  recht  einzusehen  vermag,  und  dafs,  um  von  5  in  einer  Reihe  neben  einan- 
der liegenden  Räumlichkeiten  die  eine  als  Hauptgemach  und  Mittelzimmer  zu  bestimmen, 
es  mir  ebenfalls  als  ein  überflüssiger  und  nicht  recht  verständlicher  Zusatz  erscheint,  von 
dem  Innenraum  dieses  Zimmers  zu  reden,  zu  sagen:  „Das  Siegerzimmer,  sein  Innenraum 
als  ihr  erstes  Grenzgemach"  —  hier  erscheint  mir  „sein  Innenruum"  und  „erstes"  durch- 
aus überflüssig,  es  würde  vollständig  ausreichend  gewesen  sein,  zu  sagen:  „Das  Sieger- 
zimmer, als  ihr  (der  Tempelanlage)  Grenzgemach,  gilt  als  Anfang  etc.,  ganz  abgesehen 
von  dieser  etwas  gesucht  erscheinenden  Interpretation  geht  aus  den  vorhergehenden  Zeilen 
der  Inschrift  aufs  deutlichste  hervor,  dal's:  11  yB?  Ha-ken  x^-^  hier  nicht  ausdrücken 
soll:  „das  Siegergemach,  sein  Innenraura",  sondern  „das  Siegergemach  in  ihr",  nämlich 
der  Tempelanlage,  dem  Tempelhause,  von  welchem  in  der  ganzen  vorhergehenden  Stelle 
die  Rede  ist,  von  dessen  Breite,  Tiefe  und  Umfang,  dessen  Maafsen  und  baulichen  An- 
lagen, (f§S  äu-8^  t4n  Hes^  l  ^  nem-8^  JjZd^  — h—  mah-u-s,  W  senti-u-a,  wie  es 
daselbst  heilst,  also  immer  mit  dem  — «—  «,  weil  der  für  das  Tempelhaus  zuletzt  gebrauchte 

Name,  an  welchen  die  nachfolgende  Beschreibung  anknüpft,    -^   11  IJ , ^^    ^     i  ^« 

teri-t^)  Hor-next  dp  to  „das  Haus  des  Horus  des  Siegers  auf  Erden"  fem.  gen.  ist,   und 


')  Also  auch  hier  steht  wieder  nicht  ter,  sondern  teri,  und  bedeutet  nicht  ein  einzelnes  Zimmer 
resp.  Grenzzimmer,  sondern  das  ganze  Gebäude,  das  ganze  Tempelhaus. 


1871.]  von  Joh.  Dümichen.  31 

von  dem   es  dann  weiter  heifst:    „das  Siegerzimmer  in  ihm  (  y^  X^"-'^)-»    ^®'^  ®^  ^^^"^ 

Hauptgemach,    gilt  als  erstes  in  dem  Innenraum  ^),    als  Theiler  seiner  Mitte". 

Nach  diesen  Bemerkungen  über  das  Siegerzimmer  kehre  ich  nun  wieder  zurück  zu 

der  für  meine  Annahme  von  dem  Alter  des  Edfutempels  herbeigezogenen  Inschrift.    In 

ihr  sind  die  beiden  für  uns  wichtigsten  Stellen  diejenigen,  durch  welche  uns  gesagt  wird, 

in  der  einen,  dafs  der  Gott  erblickt  habe:   flll       ' 'w'     £=z /w^^  [1  »eh-u  maut  em  mens 

,.    „  „  ...        ^        ,  11  11  Hcni^m^        Oööl 

„die  Hallen  erneut  m  ihrem  Bau"  2),  und  in  der  andern,  „dafs  das  Tempelhaus  von  Edfu, 

welches  ein  Bauwerk  aus  alter  Zeit,    eine  Arbeit  der  Ahnen,    in  seinem  von   den  Ptole- 

mäern  angeordneten  Neubau  schöner  sei,  denn  ehedem".     Diese  letztere  Stelle  lautet: 

□  I  ^    !    ,\     ^     *a    -    -" 

Ha-  a  in  kut  ent  as  ^u-t  a  em  ar 

Haus    mein,     welches    Bauwerk     aus    alter  Zeit,    Heiligthum    mein,    welches    gemacht 


AAA/VAA  Ll./i  ^C^J» 

en  äp-u  ut  en  hon-sen  er  ket-f  en  mau 

von    den  Vorfahren,    angeordnet  wurde    von    Ihren  Majestäten    zu    erbauen  es    in  Neuheit, 

Jvt       —     "^        ^         *^"^ 
nefrui      su         er  un  ^«rAa-« '      (cf-  Tempelinschr.  I  Taf.  XCVI  l.  8) 

schön    es  ist    vor    dem  Sein    ehedem. 

Es  sind  dieses  Worte  des  Gottes  Horus,  und  ist  deshalb  der  mit  dem  Bilde  des  Gottes 
Horus  begleitete  Hausplan  I  t\  hier  wohl  nicht  in  der  Bedeutung  von :  „Haus  des  Horus" 
sondern  als:  „mein  Haus"  aufzufassen.  In  Bezug  auf  die  Uebersetzung,  die  ich  dem  Zei- 
chen der  Wespe  hier  gegeben,  verweise  ich  auf  meinen  Aufsatz  in  der  Zeitschrift  „Ueber 
die  Silbe  men  in  dem  hieroglyphischen  Schriftsystem"  1867  p.  4,  woselbst  ich,  entgegen 
der  Annahme  meines  verehrten  Freundes  Pleyte,  als  eine  von  den  vielen  Bedeutungen 
der  Wespe  |^  auch  die  von:  „Arbeit,  Werk,  Bauwerk"  aufgestellt,  geltend  machend, 
dais  in  dem    citirten  Beispiele  T  ]^  ^^-^  i  die  Wespe   ein  Vertreter   des  Wortes  ^  ^ 

„Arbeit,  Bauwerk"  und  die  Kuh  y^  hier  nichts  anderes  als  eine  Variante  der  Ptolemäer- 

zeit  für  die  Silbe  ^^zz:^  neb  njc^er,  alle".    Hierzu  und  ebenso  in  Betreif  des  nachfolgenden 

,  mit  der  Aussprache  (]  ft  1  as  und  der  Bedeutung  „alt,  alt  sein,  Alterthum",   kopt. 

')  Dafs  „^CjJ;^fin"al8  Präposition  „in"  kopt.i^efl,  ^fefl  vorkommt  und  / f^|  em-yent  neben 

der  Bedeutung:  „am  Anfang,  an  der  Spitze"  ebenso  häufig  die  von:  „im  Innern"  bat,  dafür  brau- 
chen wohl  nicht  erst  Beispiele  beigebracht  zu  werden.  Unter  dem  Innenraum,  von  welchem  hier 
die  Rede,  ist  der  um  das  Sanctuarium  herum  sich  gruppirende  Zimmercomplex  zu  verstehen,  in 
welchem  man  das  Siegergemach,  weil  es  das  Hauptgemach,  so  angelegt  hatte,  dafs  es,  als  in  der 
Mitte  liegend,  von  den  Zimmern  zur  Rechten  wie  Linken  das  erste  bildete  und  die  ganze  Tempel- 
anlage durch  dasselbe  in  zwei  gleiche  Hälften  getheilt  wurde,  cf.  den  Grundrifs  in  „Temp.  In."  I 
daselbst  Zimmer  V.  «  /  z-o 

^)  Das  ^^  men  wechselt  in  Ptolemäertexten  in  Parallelstellen  zuweilen  gradezu  mit  ^  ^ 

^  ^'^ 

und  ]^. 

^)  In  Betreff  der  Gruppe  %  |  ap-u  in  der  Bedeutung  von:  „die  Alten,  Vorfahren,  früher 
Lebenden"  verweise  ich  als  auf  ein  recht  überzeugendes  Beispiel  auf  die  Stelle  in  Lepsius  Decr. 
V.  Kanop.,  wo  das  griechische:  enl  tlvmv  twv  nporspov  ßeßx<nXevM7wv  der  1.  15  in  der  hieroglyphi- 
schen Uebersetzung  durch :  / '^^~^  ^^  ^  Äfl  i fl    em  rek  suteni-u  äp-u  „zur  Zeit  der  früheren 

Könige"  wiedergegeben  ist.    cf.  auch  Brugsch  Materiaux  p.  20  u.  Zeitschr.  1868  p.  15. 


32  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [März  u.  April 

AC,  ec  vetus,  antiquus,  wolle  man  auch  einsehen  die  so  überzeugenden  Beispiele  in  Brugsch 
„Wörterbuch"  p.  1477  u.  120.  In  der  Stelle:  nefrui-su  er  un x^rha-t  fasse  ich  das  <=>  er 
als  Comparativ,  wörtlich  also:  „schön  ist  er  vor  dem  Sein  ehedem"  oder  mit  anderen 
Worten :  er  ist  schöner  als  der  Tempel,  welcher  ehedem  an  dieser  Stelle  stand.  Dafs  der 
alle  Tempel  auf  demselben  Platz-e  gestanden,  dafs  die  Anordnung  der  einzelnen  Zimmer 
in  ihm  ganz  dieselbe  gewesen  und  dafs  diese  sogar  ganz  dieselben  Namen  auch  früher 
schon  geführt,  auch  das  glaube  ich  aus  Inschriften,  die  ich  weiter  unten  beibringen  werde, 

nachweisen  zu  können.     Was  schliefslich  das  / em  betrifft,  wie  es,  grammatisch  wohl 

nicht  ganz  korrect,  in  obiger  Stelle  zweimal  gebraucht  wird,  so  findet  sich  dasselbe  ganz 
ebenso  angewendet  auch  sonst  in  Ptolemäertexten,  wie  denn  überhaupt  jene  späte  Epoche, 
im  Gebrauch  der  Schriftzeichen  sowohl,  als  auch  in  Betreff  der  Grammatik,  von  der  alten 
Einfachheit  sich  immer  mehr  entfernt,  ein  Umstand,  welcher  uns  heute  das  Verständnifs 
jener  Inschriften  vielfach  erschwert.  Die  Forschung  wird  aber  sicherlich  auch  hier  die 
ihr  noch  entgegentretenden  Hindernisse  sehr  bald  glücklich  überwinden,  und  grade  aus 
den  so  ausführlichen  und  in  ihrem  Inhalte  zumeist  so  lehrreichen  Ptolemäertexten,  denen 
man,  wie  ich  nicht  unterlassen  kann  dies  hier  auszusprechen,  noch  bis  vor  Kurzem  durch- 
aus nicht  die  Aufmerksamkeit  geschenkt,  die  sie  verdienen,  grade  aus  ihnen  wird  uns 
dann  nach  den  verschiedensten  Seiten  hin  eine  Vermehrung  unserer  Kenntnisse  des  alten 
Aegyptens  und  eine  Fülle  von  belehrender  Aufklärung  werden,  wie  wir  sie  durch  das 
ausschliefsliche  Studium  der  älteren  Denkmäler  wohl  schwerlich  jemals  erreicht  haben 
würden.  Zur  Erreichung  dieses  Zieles  nach  besten  Kräften  mit  beitragen  zu  helfen,  werde 
ich  in  Zukunft  mit  demselben  Eifer  bestrebt  sein,  mit  dem  ich  früher  das  Einsammeln 
jener  Klasse  von  Inschriften  mir  habe  angelegen  sein  lassen.  Im  Hinblick  auf  die  man- 
cherlei interessanten  Ergebnisse  eines  komparativen  Studiums  der  in  Edfu  und  Dendera 
von  mir  gesammelten  Inschriften,  die  ich  in  den  demnächst  erscheinenden  Erläuterungen 
zu  den  beiden  Bänden  der  „Terapelinschriften"  meinen  verehrten  Herren  Fachgenossen 
zur  Prüfung  vorzulegen  gedenke,  im  Hinblick  ferner  auf  alle  die  vielen  Citate  aus  Edfu 
und  Dendera,  durch  welche  Brugsch  in  seinem  Lexicon  die  von  ihm  aufgestellte  Bedeu- 
tung der  einzelnen  Worte  zumeist  mit  ebensoviel  Scharfsinn  als  Glück  belegt,  im  Hinblick 
auf  Arbeiten,  wie  die  von  Lepsius  über  den  Tempelacker  Edfu's,  die  von  Naville  über 
die  Edfuer  Horussage,  die  von  J.  de  Rouge  über  die  geographischen  Texte  Edfu's  und 
andere  mehr,  die  ich  hier  nicht  alle  der  Reihe  nach  aufzählen  kann,  im  Hinblick  auf 
solche  Erwerbungen  wage  ich  es  auszusprechen ,  dafs  unter  den  gegebenen  Verhältnissen 
die  beiden  Tempel  von  Edfu  und  Dendera  es  sind,  auf  welche  die  ägyptische  Alterthums- 
forscbung  jetzt  vorzugsweise  ihr  Augenmerk  zu  richten  hat,  dafs  durch  das  eingehende 
Studium  grade  dieser  beiden  Heiligthümer  sich  ihr  sehr  bald  eine  Menge  von  ganz  neuen 
Gesichtspunkten  in  neuen  lichtvollen  Bahnen  eröffnen  werden.  (Fortsetzung  folgt.) 

Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu. 

(Fortsetzung,     v.  ijeitschr.  1870  p.  161.) 

Sowohl  aus  zahlreichen  Texten  des  Tempels  von  Edfu  wie  aus  solchen  des  Heilig- 
thums  von  Dendera  geht  hervor,  wie  die  tentyritische  Hathor  nicht  nur  zu  Dendera  son- 
dern auch  in  Edfu  sich  eines  besonderen  Cultus  erfreute,  und  wie  beide  Gottheiten  sich 
jährlich  in   feierlichen  Processionen  auf  dem  Nile  gegenseitige  Besuche  abstatteten.     Ein 


1871.] 


von  H.  Brugsch, 


33 


sehr  lehrreicher  Text,  den  ich  an  dem  W.  Thürpfosten  des  Einganges  zum  Mesen-Zimraer 
vorgefunden  habe,  spricht  sich  darüber  in  folgender  Weise  aus: 

AI  ^-^  ffi   §  P  Q  sS  <c=>  ::::r^  ^HT 

Hathor        die  Herrin        von  Tentyra        die  Maat        die  grolse        sie  weilt        bei  ihm 


*^ 


^ 


nicht    Trennung    von     Seiner  Heiligkeit     in     seinem  Angesichte    gleichwie  Tag  u.  Nacht 


i^ 


^ 


iP     V     f 


©  o  I  w  I  ^^3:7 

sie  besucht      Hud  (Edfu)      zu      ihrer  Zeit     des       Jahres       an       dem  Neumondsfeste 


illO 


A^/v^/s/^ 

AA/V^V\ 


OO^ 


dritten       des       Sommers       sie  schaut       ihren  Vater 


als       geflügelte  Sonnenscheibe      herrliche      der  erste 


im  Innern 

Ä   I 
der  Götter 


des  grofsen  Sitzes 
Ol  D  (2 

Rä      ist  dieser. 


I 
das   Gesetzliche 


l 


es  ist  gekommen 


auszuführen 
die  Stunde 


in 
IUI 

IUI 

8 


Edfu 


Das  Datum  würde  kalendarisch  dem  1.  Epiphi  entsprechen.  Es  findet  sich  in  gleicher 
Auffassung  wieder  in  der  grofsen  Kalender-Tnschrift  im  Säulenhofe,  welche  an  dem  unteren 
Theile  der  Südwand  in  ausführlicher  Länge  eingegraben  ist.     Man  liest  daselbst: 

Epiphi        am  Neumond -Feste 

^^  M  AAAAÄA 

AAAAAA  Ji 

vom        Tage        das  ist        die  Ankunft      von 


im 


O 


o 


Hathor        der  Herrin        von  Tentyra       aus       ihrer  Stadt        sie  landet        bei       Edfu. 
Ich  gehe  nunmehr  zu  dem  folgenden  Gemache,    westlich  von  vorigem  über,    das  die 
Dedications-Inschrift  im  Innern  als  Ff^; !  v  In  j|  V  cs:^    „das  Gemach  ür  des  Gottes  An 
von  Edfu  bezeichnet,  während  es  gegenüber  genannt  wird: 

„an  dem  Platze  westlich  vom  Mesen-Gemache". 

Die  Benennung  des  Osiris  als  An  ist  nicht  selten  auf  den  Denkmälern.  Das  Gemach, 
wie  auch  der  grofse  Text  (s.  weiter  unten)  bestätigt,  war  nebst  seiner  Nebenkammer  dem 
Culte  des  unterirdischen,  begrabenen  Osiris  geweiht.  Daher  in  der  inneren  Ausschmückung 
die  massenhaft  angebrachten  funerären  Darstellungen  und  Texte  die  mit  dem  Todtenculte 
in  Beziehung  stehen.  Daher  auch  hier  der  Haupteingang  zu  den  Krypten,  welche  in  ver- 
schiedenen Richtungen  die  Terapelmauern  durchziehen. 

Der  grolse  Text,  welcher  meiner  Betrachtung  zu  Grunde  liegt,  nennt  dieses  Gemach 
mit  einem  Namen,  der  sich  in  der  Gestalt  >)  zeigt.  In  der  älteren  Schrift- Epoche 
würde  man  dieselben  pe-Mur-t  (Mut)  zu  lesen  naoen,  aber  bei  der  so  sehr  entwickelten 
Polyphonie  der  Ptolemäischen  Zeit  habe  ich  über  die  eigentliche  Aussprache  des  Zeichens 
^v\  Zweifel.  Möglich  dafs  dasselbe  das  Todtenzimmer  (mur  =  mori,  mors)  des  Osiris 
bezeichnen  sollte.     Von  diesem  Gemache  heilst  es  nun: 

das  i/ur-<-Gemach    zu    seiner  Rechten 

Zeiteehr.  L  Aegypt.  Spr.  etc.    1871. 


im 


Am-ur 


von 


7|  +  i 


^^»    llllil<ft> 
zu    6t  (Ellen). 


34  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [März  u.  April 


^v\  und  U.   in  Ptolemäi- 
und  links,  oder  was  damit 


Bereits  früher  ist  bemerkt  worden ' ) ,  dafs  die  beiden  Zeichen 
sehen  Texten,  neben  anderen  auch  die  Bedeutung  von  rechts  um 
identisch  von  Westen  (westlich)  und  Osten  (östlich)  hatten.  Diese  Beobachtung  wird  durch- 
gehends  durch  die  Texte  von  Edfu  bestätigt,  obgleich  über  die  eigentliche  Lautung  der- 
selben wiederum  Ungewifsheit  herrscht.  Der  Bezeichnung  äm-ur  für  die  rechte  Seite  der 
baulichen  Anlagen  und  sonstiger  Oertlichkeiten  im  Gegensatze  zum  te-w,  der  linken  Seite, 
habe  ich  in  meinem  Wörterbuche  s.  voc.  to,  to  S.  1522  eine  längere  Besprechung  gewid- 
met, wefshalb  ich  darauf  verweise. 

Der  Sinn  der  in  Rede  stehenden  Stelle  ist  demzufolge:  „Das  auf  der  rechten  Tempel- 
„Seite  gelegene  Osiris-Zimmer  liegt  zu  seiner  Rechten.  Das  Verhältnifs  seiner  Maafse  ist 
„das  von  7|  zu  6|  Ellen."  Dieselbe  Angabe  wird  in  dem  von  Herrn  Dümichen  (Tempel- 
inschr.  113,  6 — 7)  mitgetheilten  Texte  gewährt,  nur  dafs  hier  die  identischen  Zahlen  in 
variirender  Schreibweise  durch  ®  <ö>  und  ic  i  <Ö>  ausdedrückt  sind. 

Eine  Thür  führt  in  das  anstofsende  Eck -Zimmer,  an  der  NW. -Ecke  des  Tempels, 
welches  sonst  keinen  anderen  Ausgang  hat.  Die  Bezeichnung  desselben  fehlt  in  der  De- 
dications-Legende,  findet  sich  aber  in  unserem  Haupt-Texte  wieder.    Man  liest  darin: 

ein  Uta-    hinter  ihm    es  öffnet    von    der  inneren    jenes  aus    die  4  (Seiten)    wie      e|. 
Zimmer  sich  Seite 

Der  Name  uta  umfafst,  nach  mehreren  Andeutungen  der  Texte,  etwas  allgemeines.  Auch 
das  NO.-Eckzimmer  führt  dieselbe  Bezeichnung,  so  wie  ein  anderes  das  wir  weiter  unten 
kennen  lernen  werden. 

Da  es  nur  eine  Thür  hat,  die  von  dem  vorhergehenden  Zimmer  —  dem  M<<(?) -Ge- 
mach, —  hineinführt,  so  kann  es  natürlich  nur  von  dem  Inneren  desselben  aus  geöffnet 
werden.  Die  Ausdehnung  seiner  4  Seiten  beträgt  6|  Ellen,  also  genau  so  viel  wie  die 
Breite  der  östlich  anstofsenden  Gemächer.  In  dem  von  Herrn  Dümichen  (Taf.  113,  7) 
mitgetheilten  Texte  erscheint  dieselbe  Zahl  wieder,  nur  führt  das  Zimmer  nicht  den  Na- 
men wfa,  sondern  die  Bezeichnung  \t%\  ha-ur^  die  wir  bereits  als  Name  des  anstofsenden 
Gemaches  kennen  lernten.  Es  geht  daraus  hervor,  wie  es  mir  wenigstens  scheint,  dafs 
beide  Gemächer  zusammen,  als  Komplex,  die  gleiche  Bezeichnung  geführt  haben.  Hier 
der  bezügliche  Text: 

m  ^  ^     y     r   -=*"#- 


das  Ur-zimmer  in  ihrem  Innern  sich  öffnend  nach  ihr  zu  wie  6|  gleicherweise. 
Das  Pronomen  — *—  bezieht  sich  auf  das  vorhergehende  Zimmer,  von  dessen  Innern  man 
das  Mfa- Gemach  betrat.  Die  Gleichheit  der  Länge  aller  vier  Seiten  ist  ebenfalls  unzwei- 
deutig ausgedrückt. 

Beide  Gemächer,    das    !^  und  das  zu  ihm  gehörige  utq  werden  in  Folgendem  als 
die  Vesten  des  Osiris  bezeichnet: 

p®j,?,    °^  -"   n   ■^'^  ^ 

die  Verschlüsse      sind  dies      des     Gottes  An      von     Edfu 
woran  sich  anreiht:    „und  der  Schutzgenien,    welche  sind  in  seinem  Schiffe"  (*=4=*<ra  ' 

ci   W  ^        . 

/ Q    U^3^l 


■)  Cf.  Goodwin,  in  dieser  Zeitschrift  1868,  p.  57  fl. 


1871.] 


von  H.  Brugsch. 


35 


Wir  haben  hiermit  die  Reihe  der  3  Gemächer,  welche  an  der  Nordseite  des  Tempels, 
in  der  graden  Linie  von  0.  nach  W.  liegen,  abgeschlossen  und  gelangen  nun  an  der  West- 
seite zu  den  drei  folgenden,  welche  die  Richtung  von  N.  nach  S.  inne  halten,  während 
ihre  Thüren,  der  Aul'senwand  des  Adytum  zu,  nach  0.  gerichtet  sind.  Die  Beschreibung 
derselben  läfst  an  Klarheit  nichts  zu  wünschen  übrig,  wie  man  sich  aus  dem  Folgenden 
überzeugen  kann. 

Das  innere  Gemach     von    dem  Hause    des    Mysteriums    in     seinem  Süd-Westen    der  Sitz 

die  4  (Seiten)  von 


S31 


,n 


der  Götter    (und)  das  JI/pnj-Gemach    an  ihrem  Ende    Gemächer 

*"'       III P,T,    "=■    p°°;^    --^ 

8  (Ellen)    ihre  Götterbilder    gemäfs    der  Vorschrift    des    Landes. 
d.  h.  „das  innere  Gemach  des  Mysterium-Zimmers  liegt  in  seinem  Süd- Westen,  das  Zim- 
mer des  Göttersitzes  und  das  Mon^-  (Garderoben-)  Zimmer  an  ihrem  Ende.     Das  macht: 
3  Gemächer.    Die  4  Seiten  derselben  messen  8  Ellen.    Ihre  Götterbilder  sind  nach  lan- 
desüblichem Brauch  ausgeführt." 

Der  Text  bei  Dümichen  Temp.  Inschr.  113,  7  giebt  zum  Mysterium-Zimmer  folgende 
Erklärung : 


ö 


an 


des  Mysteriums 

D 

(^ 

8     die  Verschlüsse     sind  das     des     Gottes     von 

Die  ägyptische  Genauigkeit  erhält  hier  einmal  wieder  einen  argen  Stofs 


AAA/SftA   L  J 

das  innere  Gemach 

/2. 


ö 


[^^^  1  I  M  I 

ihrem  ^ )  Süd- Westen    die  4  (Seiten) 


an    Ellen 


Edfu. 


Während  nach 

dem  grofsen  Texte  die  Gemächer  Mur-t  und  sein  zugehöriges  uta  (ha-ur)  als  Vesten  des 
Osiris  bezeichnet  worden,  tritt  nach  dieser  Angabe  auch  das  seta  oder  Mysterien-Zimmer 
in  die  Reihe  der  Osiris-Kammern  ein. 

Wir  haben  bisher  6  Zimmer  der  Betrachtung   unterzogen, 
nach,  unter  Angabe  ihrer  Maafse: 


Es  sind  dies  der  Reihe 


1.  das  me«m-Zimmer 

2.  das  mwr-t-Zimmer 

3.  das  w^a-Zimmer 

4.  das  se^a-Zimmer 

5.  das  nes-horur-Zirnmor 

6.  das  mgnx-ZimmQT 
Von  diesen  bilden  2.  und  3 
mer  des  mwr-i-Zimmers  ist. 
Textes : 

Summa    Zimmer      5      auf 


Länge  8^ 

«         8 

-      8 


Breite  ^  Ellen 

r>  ^       r, 

»  8       „ 

«  8        _ 


nur  ein  einziges,  da  das  uta  gleichsam  nur  eine  Hinterkam- 
Somit  verstehen  wir  vollständig  die  folgenden  Worte  unseres 


lim 


T     i: 


:  ^••^^ 


seiner  rechten  Seite    gleichwie    gemacht  worden  ist,     in 


')  des  ha-ur. 


36  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfii,  [März  u.  April 

ihrem  Plane      vordem 

d.  h.  „Summa:   fünf  Zimmer  auf  der  rechten  Seite  des  Tempels,   wie  es  entspricht  dem 

alten  Baurii's." 

Die  Fortsetzung  des  Textes  führt  uns  wieder  auf  den  Ausgangspunkt  der  Zimmer- 
Folge,  das  mittlere  Mesen-Zimmer  in  der  Axe  des  Tempels,  zurück,  und  giebt  die  Reihe 
der  nördlichen  Zimmer  in  der  Richtung  von  Westen  nach  Osten  hin.    Es  heifst: 


LI_J  I  I  Ci     \\  /WWSA'f  All  ö     ©  ^Tl 

das  Sebek-Zimmer    in     seinem  Osten    ist  das  des    X^^^    ^on    Edfu    das  Adytum    der 


Hathor      seiner  östlichen  Seite      im      Mfa-Zimmer      der  Sitz      Ras     an  seinem  Platze 

seines  8üd-0stens      das  ^«/-Zimmer     hinter      

lieber  die  Lage  des  Sebek-  oder  Bein -Zimmers,  östlich  von  dem  A/^s^n- Gemache, 
kann  nicht  der  geringste  Zweifel  obwalten.  Die  Texte  im  Innern  desselben  nennen  es 
ausdrücklich: 

QPl^'   ÄP^Si'   Q^^'    mt^  ,das  Bei„-Zio>n>er«. 
Ebensowenig  herrscht  Dunkel  über  seinen  göttlichen  Insassen ,    da  der  Mondgott  (  D   |  d  ) 
Xonsu  ausdrücklich  in  denselben  Texten  als  Inwohner  aufgeführt  wird.     Dafs  Hathor,  die 
allerdings  in  diesem  Zimmer  dargestellt  und  erwähnt  wird,    hier  ein  besonderes  Adytum 
gehabt,  geht  indels  nur  aus  unserem  Texte  hervor. 

Das  Eckzimmer  ufa,  im  Osten  von  vorigem,  spielt  eine  weniger  hervorragende  Rolle. 
Von  den  sich  in  der  Richtung  von  N.  nach  S.  anschliefsenden  Gemächern  (die  Thüren 
derselben  schauen  W.  wärts  auf  die  äufsere  0.  Wand  des  Sanctuariums)  ist  das  dem  ufa- 
Zimmer  zunächst  liegende  das  Nes-rä  (  ß  *-^  \  Gemach.  Jeder  Zweifel  hievon  wird  durch 
die  Texte  darin  gehoben,  welche  es  allenthalben  als  solches  (  ^ ,  ?D  ,  bisweilen  auch 
^^      )  bezeichnen.     Das  übrig  bleibende  letzte  Zimmer  rauls  nothwendig  das  Gemach 

^:^>  Hut  sein,  obgleich  ich  keine  Spur  dieser  oder  einer  anderen  Benennung  in  demselben 
vorgefunden  habe. 

Nach  einer  kleinen  Lücke,  die  nur  unwesentliches  enthalten  zu  haben  schien,  giebt 
der  Text  folgende  Angabe: 

m    MM     ^fe       K_        Q        IJUI      TJ^       g 

„Summa:    4    der  linken  Seite    seiner^)    gleich     ist  jedes  Maafs    ihrer  Ellen    gleichwie 

(0 


T 


m  ^"  1^1 


an      ihrer  betreffenden  Stelle." 

Mit  andern  Worten:  „die  Summa  der  (zuletzt  aufgeführten  Zimmer)  ist  4,  (nämlich)  auf 
„der  linken  Seite  des  Tempels.  Es  entsprachen  (den  vorigen)  die  einzelnen  Maafse  der 
„Ellen  eines  jeden,   wie  es  sich  eben  an  seiner  Stelle  befindet."    Das  ist  ziemlich  allge- 


')  In  der  Copie  des  Hrn.  Dümichen  fehlt  irrthümlicher  Weise  dies  Pronominal-Zeichen. 


1871]  von  H.  Brugsch.  37 

mein  gesprochen,  allein  nicht  gegen  den  sonst  üblichen  Redestyl  der  Denkmäler.  Jeden- 
falls scheint  mir  darin  eine  Andeutung  zu  liegen,  dals  die  Maaise  der  betreffenden  Zimmer 
den  Maafsen  der  correspondirenden,  vorher  genannten  Zimmer  entsprechen.    Somit  wäre: 

1.  das  Sebek  oder  „Bein-Zimmer**  des  Chonsu  lang  7|  breit  6|  Ellen, 

2.  sein  zugehöriges  ufa  (Eck)  Zimmer  »     6f      »)     6|      » 

3.  das  Zimmer  Ras  „      8       „     8        „ 

4.  das  Zimmer  Hut  ^  „      8       „     8        „ 

in  Summa  4  Zimmer.  Aber  auch  diese  Zimmerzahl  ist  nicht  genau.  Da  nämlich  das 
Chonsu-Zimmer  mit  seinem  Eck-Zimmer  nur  eine  Piece  bilden  sollte,  nach  Analogie  der 
Angaben  der  correspondirenden  Gemächer  der  rechten  Seite  (s.  oben),  so  würde  die  Zu- 
sammenzählung aller  nur  die  Zahl  3,  und  nicht  4  ergeben.  Derartige  Irrthümer  laufen 
überall  in  den  Texten  mit  unter;  sie  beweisen  immer  wieder  aufs  Neue,  wie  die  mathe- 
matische Wahrheit  den  alten  Aegyptern  nicht  gar  sehr  am  Herzen  lag. 
Unser  Text  fährt  in  seinen  weiteren  Angaben  folgendermaisen  fort: 

H.^.rr.  m   u    ^  ^^  ^  -T-  h-h^^  f>rr 

ihre  Thore         alle     öftnen  sich    gegen     den  sem     von      Ellen  3  I  +  i-  0 

Die  Thore  der  vorhergenannten  vier  Gemächer  öffnen  sich,  d.  h.  haben  die  Richtung  nach 
dem  se/H  hin,  als  dessen  Dimension  das  Maals  von  3|  Ellen  angegeben  wird.    Dieser  sem 

kann  nur  der   ^    sem  en  Hqthgi'  „Sehern  der  Hathor"  sein,  der  in  dem  gleich 

darauf  folgenden  Theile  des  Textes  (s.  unten)  in  der  Gestalt  QnYcrD  sim  pen  „dieser 

Schim"  auftritt.  Ferner,  das  Wort  sem  oder  iim  kann  nur  dasselbe  sein,  welches  sonst 
auch  in  der  Schreibung    ,   und  in  der  älteren  Schrift-Epoche  ""'^^  j(em  lau- 

tete. Vergl.  Wörterbuch  S.  10b4  s.  v.  jf^em,  woselbst  ich  dasselbe  als  „Allerheiligstes,  Ady- 
tum"  erklärt  habe.  Man  würde  nun  irren,  wenn  man  glauben  wollte,  wie  ich  es  selbst 
gethan,  dafs  dieser  sem  oder  Em  das  in  der  Mitte  des  Tempels  groi'se  Gemach  des  Sanc- 
tut  ii  einzig  und  allein  bezeichnet  habe.  Wie  man  gleich  sehen  wird,  giebt  der  Text  als 
dessen  speciellen  Namen  n  <cr>  si-t  ur-t  „Grofsplatz"  an.  Um  kurz  zu  sein  bemerke 
ich,  dafs  der  sim  zunächst  nur  von  dem  engen  Gange  verstanden  werden  kann,  welcher 
das  Sanctuariura  umgiebt  und  nach  welchen  die  Thüren  der  oben  besprochenen  Zimmer 
gerichtet  sind,  so  dafs  also  die  Benennung  „Umgang"  für  denselben  am  Zutreffendsten 
sein  würde.  Damit  steht  im  Einklang  einmal,  dafs  das  angegebene  Maals  von  3|  Ellen 
der  Breite  desselben  entspricht,  sodann,  dals  der  Text  weiter  unten  ausdrücklich  bezeugt, 

dafs   (ifjY^  crT]C/  I ''^^    „dieser  Umgang  es  (das  heilige  Schiff)  umgiebt".    Genau  ebenso 

wird  der  Umgang  in  Dendera  (cf.  Dümichen  Temp.  Inschr.  II  Taf.  6  L.  4  v.  unten)  be- 
schrieben. Unter  Voraussetzung  dieser  Auffassung  erklärt  sich  nunmehr  die  oben  citirte 
Stelle:  „der  Umgang  der  Hathor  (folgt),  seine  linke  Seite  ist  vom  «fa-Gemache  aus,"  d.h. 
von  der  Wandecke  aus,  welche  das  in  Rede  stehende  Gemach  nach  S.  hin  begrenzt. 
Dieser  östliche  oder  linksseitige  Theil  des  Umgangs  scheint,  den  oben  angeführten  Worten 
zufolge,  der  Hathor  geweiht  gewesen  zu  sein.  Wir  gehen  weiter  auf  die  Fortsetzung  des 
Textes  über: 


')  Die  Gruppen  ^t ^  sind  bei  Dümichen  Temp.  Inschr.  als  zerstört  bezeichnet,  lassen 

sich  aber  auf  dem  Original  noch  leicht  wiedererkennen. 


38  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [März  u.  April 

der  Grofsplatz    in  mitten     ihrer     enthält     das  heilige  Schiffe)      Umgang     dieser      in 

umgeben     sie     seine  Länge     an     Ellen      19    f  -j-  i    die  Breite    an      10   |     ein  Naos 
■^fe^  >- — I  Y  ^0'  -I  D  '='  -^3^ 

grofser  von  Stein  schwarzem  in  seinem  Innern  ein  Wunder  ist  seine  Betrachtungen 
d.  h.  „der  Grofsplatz  (des  Sanctuarium)  befindet  sich  in  ihrer  (sc.  der  vorher  beschriebenen 
Gemächer)  Mitte.  Er  enthält  die  heilige  Barke,  um  welche  dieser  Umgang  herum  geht. 
Seine  (des  Grolsplatzes  oder  des  Adyti)  Länge  beträgt  19|  Ellen,  die  Breite  10|^.  Ein 
grofser  Naos  von  schwarzem  Granit  ist  in  seinem  Innern,  ein  wahres  Wunderwerk  für  die 
Betrachtung."  Die  ägyptische  Ungenauigkeit  zeigt  sich  philologisch  in  der  Schreibung 
T'^'^  „in  seinem  Innern",  statt  T  '^  in  „ihrem  Innern".  Der  Naos  steht  ja  im  In- 
nern des  Adyti,  n  <==>,  das  weiblichen  Geschlechtes  ist,  nicht  aber  im  Innern  der 
Barke,  die  im  ägyptischen  männlichen  Geschlechtes  ist. 

Der  in  Rede  stehende  Naos  ist  der  gewaltige  Monolith,  der  noch  gegenwärtig  die 
NW.-Ecke  des  Adyti  einnimmt  (vergl.  oben).  Er  ist  aus  schwarzem  Granit  und  datirt 
aus  den  Zeiten  des  Königs  Nep-hor-hjb.  Herr  Dümichen  hat  in  den  Temp.-Inschr.  Taf.  III 
die  Kopie  seiner  Inschriften  mitgetheilt.    Er  heifst  daselbst  (J  M  ^^«  und  die  Stein- 

art 3^  i™  ->  wodurch  allgemein  der  Granit  von  Syene  bezeichnet  wird.  Die  Thüren, 
welche  die  innere  Nische  abschlössen,  waren  von  hartem  Holze,  mit  Erz  beschlagen  und 
mit  Goldblech  aberzogen.    Unser  Text  fährt  also  fort: 

ein  Portal  des  Umgangs  zu  seiner  Rechten  und  Linken  um  einzutreten. 
Diese  Stelle  bedarf  kaum  einer  Erklärung.  Die  Gruppe  hat,  welche  ich  in  der  Ueber- 
setzung  durch  Portal  wiedergegeben  habe,  bezeichnet  die  grofsen  Thorbauten,  welche 
rechts  und  links  vom  „Grolsplatze"  des  Adytums  nach  dem  Umgang  führen,  und  aus  dem- 
selben nach  dem  anstolsenden  Hofe  ^^^^  geleiten.  Der  folgende  Passus,  der  sich 
daran  schliefst: 

die  Verschlüsse  unzugänglich  welche  in  seiner  Umgränzung  — 
bildet  entweder  einen  besonderen  Satz  für  sich,  oder  was  ich  eher  glauben  möchte,  hängt 
als  Object  vom  Verbum  äk  ab,  das  in  dem  Sinne  von  „betreten"  häufigst  mit  dem  Accu- 
sativ  construirt  wird,  wie  z.  B.  in  (j  "^  0  ^  "^  J\  ^  (j  l\  ^J^  „sie  betritt  ihr  Haus" 
(pap.  d'Orbin.  10,  6).  Das  Wort  Sebex,  dat  ich  durch  „VerschliOs"  hier,  wie  bereits  oben, 
übertrage,  bezeichnet  eigentlich  ein  zum  Schutz  befestigtes  und  verschliefsbares  Thor  (cf. 


')  "^  I  I  I  ies-nofru,  die  Bezeichnung  des  heiligen  Schiffes ,  ist  nicht  etwa  eine  besondere 
dessen  von  Edlu,  sondern  ein  allgemeiner  Name  für  alle  Tempelbarken.  In  dem  Tempel  de» 
Ramses  II  zu  Theben  (Menmoniura)  finden   sich  Abbildungen    von  Barken   mit  Beischriften   wie 

Barke  des  X^"^'  ^^^  ^"*'  ^^^  Äment,  des  Königs  Ramses  11".    Ebenso  in  Dendera,  Esne  und 
anderwärts.    Das  Wort  ist  masc.  gen.    Vergl.  Dümichen  Temp.  Inschr.  I,  42  L.  11. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  39 

mein  Wörterbuch  S.  1191),  dann  aber  auch  die  dazu  gehörige  Räumlichkeit,  die  sich  hinter 
demselben  befindet.  Das  deutsche  „ Verschluis "  giebt  nur  annähernd  wieder,  was  das 
ägyptische  Wort  zu  bezeichnen  bestimmt  ist.  Es  sind  die  durch  die  Thore  abgeschlosse- 
nen, geheimen,  dem  Profanen  unzugänglichen  Zimmer  welche  in  den  Umgang  münden. 
Mit  Rücksicht  auf  die  vorangehenden  Bemerkungen  würde  die  Uebersetzung  folgender- 
malsen  zu  lauten  haben: 

„Ein  Portal  ist  zur  Rechten  und  Linken  des  Umganges,   um  die  geheimen  Ver- 

„schlüsse  zu  betreten,  welche  ihn  umgeben." 
Hiermit  schlieCst  der  erste  Theil  der  Beschreibung,  welche  den  hintersten  abgeschlossen- 
sten Theil  des  Tempels  betrifft  und  das  Adytum,  den  Umgang  um  dasselbe,  so  wie  die 
Zimmer-Reihe  im  W.  N.  u.  S.  desselben  behandelt.  Die  Fortsetzung  des  Textes  beschäf- 
tigt sich  danach  mit  den  Höhen,  und  den  zugehörigen  Seiten-Baulichkeiten,  welche  in  der 
Richtung  von  N.  nach  S.  aufeinander  folgen.     Zunächst  der  grofse  Hof  usex  her-äb: 

m  1.0^  Tö  -  ■■  >\1  PZA  -^1  T 

der  Hof      her-äh      (ist)  hinter    ihr     Atrium  Mesen  genannt     mit 

Namen  seinem  seine  Länge  an  Ellen  23  f  seine  Breite  an  Ellen  9 . 
Der  Ausdruck  „hinter  ihr"  bezieht  sich  auf  die  jj  <=>  oder  das  Adytum,  welches  zu- 
letzt den  Mittelpunkt  der  Beschreibung  bildete.  Die  unleserliche,  darauf  folgende  Stelle 
ist  in  der  Dümichen'schen  Copie  nicht  vollständig  wiedergegeben,  da  von  den  zerstörten 
Zeichen,  J^^.  '««  —  noch  deutlich  erkennbar  sind.  Es  mochte  dagestanden  haben  „mit 
einem  Thore  in  Form  eines  Atriums "  u.  s.  w.  In  Bezug  auf  die  Bedeutung  von  mähet 
verweise  ich  auf  S,  587  des  Wörterbuches.  Das  Wort  ist  masc.  gen.,  das  '-'  I  ka-s  „ihr 
Name"  kann  sich  nicht  darauf  beziehen,  sondern  auf  ein  anderes  Wort  (etwa  sebe^-t)  das 
weiblichen  Geschlechtes  war.  Sonstige  Schwierigkeiten  liegen  nicht  vor,  so  dafs  wir  für 
die  folgende  üebertragung  Gewähr  leisten  können: 

„der  Hof  Her-äb  liegt  hinter  dem  Adytum  [mit  einer  Thüre  in  Gestalt]  eines  Atrium. 
„Er  heilst  Mesen  mit  seinem  Namen.  Die  Länge  des  Hofes  beträgt  23|  Ellen,  seine  Breite 
„9  EUeu.« 

In  ziemlich  dunkler  Weise  folgt  eine  Erklärung,  welche  mit  dem  Zweck  dieses  Saales 
in  Verbindung  zu  stehen  scheint. 

die  Kunstarbeit    der  Naos    in  ihm     von     den  Göttern    man  betet  an    ihre  Herrlichkeit 

T  m^r  ^11  i,T, 

aus        Silber         Gold     Juwelen 

Die  Schwierigkeit  des  Verständnisses  liegt  vor  allem  in  der  Auffassung  des  Zeichens  1=^6=3 
mesen,  das  ich  vor  der  Hand  als  eine  variirende  Schreibung  des  Verbum  mes,  mesen  (cf. 
Wörterbuch  S.  696  fl.)  „künstlerisch  bilden"  auffasse,  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
folgenden  edlen  Metalle.  In  Ermangelung  einer  besseren  üebertragung,  schlage  ich  dem- 
nach die  folgende  vorläufig  vor:  „die  Kunstarbeit  der  Naos  von  den  Göttern,  deren  Herr- 
„lichkeit  man  (in  Edfu)  anbetet,    findet  in  ihm  (dem  Hofe)  Statt  aus  Silber,    Gold  und 


„Juwelen."    So  erklärt  sich  auch  hinlänglich  der  Name  des  Hofes  als  [n  1    x  (s.  oben) 

gleichsam  als  „der  Kunst-Halle"  des  Tempels. 


AAAAAA 


40  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [März  u.  April 

Eine  beachtungswerthe  Notiz  über  diesen  Hof  Her-äb  findet  sich  in  dem  von  Herrn 
Dümichen  copirten  und  Taf.  öl  seiner  Tempel-Insciiriften  von  Edfu  veröffentlichten  Texte. 
Es  heifst  darin  einmal,  der  Königliche  Erbauer  habe  denselben  herrichten  lassen  für 
den  Gott  Horus 

ö  I  h  '^  '^  ^"'^^ 

I  "  1  r^-^"^  ciCl 

„auf     der  Seite      östlichen  (linken)      von      seinem  Adytum," 
und  das  andere  Mal,  da(s  er  den  Hof  Heräh  erbaut  habe  für  den  göttlichen  Käfer  (d.h.  Horus) 


Mlllllll 


—•—(5 
t    \T-1^ 

X  J\c^ 

<■  ■> 

m 

sich  öffnend 

nach 

dem  Hofe 

auf         dem  ämi-ur         von    seinem  Tempel    seine  Thür 
(der  rechten  Seite) 

grolsen      beim      Hinausgehen      aus  ihm. 

Beide  Texte  ergänzen  sich  in  sofern  als  sie  sich  auf  die  beiden  Hälften,  der  rechten  und 
linken,  des  Saales  beziehen,  von  denen  die  erstere  mit  äm-ur^  die  letztere  mit  ta-ur  be- 
zeichnet zu  werden  pflegte  (vergl.  oben  die  Bemerkung). 

Ohne  jede  Schwierigkeit  der  Lesung  und  des  Verständnisses  ist  die  Fortsetzung: 

c^^U^  '\  I'  I  -mninr  o  I 

die  Wohnung  des  Soxem      in        ihrem  Westen       zu  öffnen        von       ihrem  Innern  aus 

die  4  (Seiten)      an      Ellen      8 

Das  Pronomen    1  se  fem.  gen   bezieht  sich  auf  die     ^    0"        her- ab -t^  den  Hof  Her-äb^ 

von  dessen  Innern  aus  man  das  Zimmer  des  ägyptischen  Pan,  des  Gottes  Soxem  ^  betrat. 

Die  üebersetzung  lautet  demnach  mit  Rücksicht  auf  das  männliche  Geschlecht  des  Wortes 

Hof  im  Deutschen: 

„die  Wohnung  des  So;)(;em  liegt  im  Westen  des  Hofes  Her-äb,  man  öffnet  sie  von  seinem 

„Innern  aus.     Die  4  Seiten  haben  das  Maal's  von  8  Ellen." 

In  der  That  betritt  man  von  dem  genannten  Hofe  aus  in  westlicher  Richtung  ein  Ge- 
mach, dessen  Darstellungen  und  Texte  es  allenthalben  mit  den  verschiedenen  localen  For- 
men des  Gottes  Soxem,  des  Behüters  der  Edelsteine,  zu  thun  hatten.  In  entgegengesetzter 
Richtung,  nach  Osten  hin,  führt  eine  Thür  in  einen  offenen  Raum,  von  dem  aus  nord- 
wärts eine  Treppe  zu  einer  eigenen  Kapelle  führt.  Die  Beschreibung  beider  Gemächer 
enthält  die  Fortsetzung  unseres  Textes: 

der  Vorraths-Raum     zu    ihrer  Linken  (östlich)     sein  Reinigungs-Zimmer    in  verdoppeln 

-     S    -    1^       i 

ihn      ein  jedes      davon      4  (Ellen)      gleicherweise. 

„Der  Vorraths-Raum  befindet  sich   zur  Linken  des  Hofes  Her-äb^   sein  (dazu)  gehöriges 
„Reinigungszimmer  verdoppelt  es.    Jedes  der  beiden  hat  4  (Ellen)  gleicherweise." 
Hier  liegt,  wie  ich  bei  Vergleichung  der  überlieferten  Maafse  mit  den  wirklichen  Messun- 
gen an  Ort  und  Stelle  weiter  unten  zeigen  werde,    ein  grober  Irrthum  in  der  Zahl  vor. 
Ihn  zu  berichtigen,  werde  ich  später  die  Gelegenheit  ergreifen. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  41 

Der  Schreiber  wendet  sich  ounroehr  zu  dem  folgenden  Hofe,  welcher  den  Namen  des 
xusex-hotep  „des  Opfer-Hofes"  führt.     Er  sagt  von  demselben  aus: 

der  Opfer-Hof    hinter  ihr    enthaltend     den  Bedarf    an     den  heiligen  Opfergegenständen 


von        25     I  ^  i         zu  8 

d.  h.  „der  Opferhof  liegt  hinter  dem  Hofe  Her-äb^  enthaltend  den  Bedarf  an  heiligen 
^Opfergegenständen.  Seine  Maafse  verhalten  sich,  in  Ellen  ausgedrückt,  wie  25|^  zu  8." 
Von  diesem  Hofe  aus  führt  westlich  eine  Thür  zu  einer  Halle.  Ein  besonderer  Ausgang 
an  der  entgegengesetzten  Wand  derselben  geleitet  zu  einer  Treppe  (in  der  Richtung  von 
S.  nach  N.),  deren  oberste,  letzte  Stufen  dem  Osten  hin  sich  zuwenden.  Der  Beschrei- 
bung dieser  Halle  und  Treppe  sind  die  folgenden  Worte  gewidmet: 

n^      ^1    -  ::  -  .  f-     v^ 

„eine  FuJsstiege     hat  die  Richtung    nach     Norden    von     seinem  Innern  aus    die  Treppe 

1P     Mi   ?     f      Z.A   -  n  ^  g.o  ^ 

alsdann  dreht  um  auf  Osten  zu  die  Windung  von  10  zu  7  +  ?  i " 
Dem  allgemeinen  Verständnifs  dieser  Beschreibung  der  Treppe  steht  nichts  im  Yf^gQ.  Was 
das  Verhältnifs  der  Proportionen  in  Bezug  auf  die  angegebenen  Maafse  (offenbar  wie  al- 
lenthalben in  Ellen)  der  Treppe  betrifft,  so  gestehe  ich,  dals  ich  die  betreffenden  Bezeich- 
nungen nicht  zu  erklären  vermag.  Die  Zeichen  _  hinter  dem  Kopfe  (®  =  7)  sind  mir 
vollständig  räthselhaft,  wenn  man  nicht  annimmt,  dal's  o  verschrieben  ist  an  Stelle  von  |, 

oder  |l  und  dals  / den  Bruch  \  bezeichnet. 

Der  sich  ^aran  schliefsende  Text  geht  nunmehr  zu  einer  Schilderung  des  grofsen,  voir 
zwölf  (in  drei  Reihen)  Säulen  gestützten  Hofes  über. 

,Der  Hof  Äm-^    der  grofse    (ist)  in    ihrem  Innern     Säulen     (sind)  um  zu    tragen     ihn^) 


£?  ^ 

^^^ 

O  Q    1                       @ 

ihrem  Innern 

Säulen     (sind)  um  zu 

n        i\ 

III  III 

25           f 

i" 

( n^A:  II       '=^  «cz:= 

n  II' 

von  37  \  \  ZM 

Die  Dimensionen  des  grofsen  Hofes  Bai  sind  leicht  zu  verstehen.  Die  Länge  beträgt 
37^-|-|  =  37f,  die  Breite  25f+^  =  25f  Ellen.  An  der  westlichen  Wand  öffnen  sich 
zwei  Thore.  Das  nördliche  führt  zu  einem  verschlossenen  Räume,  dessen  Inschriften  auf 
den  Zweck  desselben  als  Tempelküche  deutlich  genug  hinweisen. 

„Die  Küche      (ist)  an       ihrer  Westseite      von       10      zu      4  (Ellen)." 
mit  anderen  Worten:    „Die  Tempelküche  ist  an  der  Westseite  des  Hofes  Hai.     Das  Ver- 
„hältnifs  ihrer  Maafse  ist  wie  10  zu  4  Ellen." 

Das  zweite,  südliche  Thor  führt  nach  einer  langen  Kammer,  die  nach  Aufsen  hin,  der 
grofsen  Umfassungsmauer  zu,  einen  besonderen  Ausgang  hat.  Hier  die  Beschreibung  mit 
den  eigenen  Worten  des  Textes: 


')  In  der  Copie  des  Herrn  Dömichen  ist  dies  Pronomen  ausgelassen. 

Zeitechr.  (.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871. 


42  Baa  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [März  u.  April 


fSl  ?Ö?  Hill         .=  ^ 

„Eine  Halle      (ist)  hinter  ihm      13  (Ellen)      in      seiner  Ausdehnung" 
Der  Ausdruck  „hinter  ihm"  bezieht  sich  auf  tS>n  ^  ^^^^  Küche",   welche  im  Aegypti- 
schen  männlichen  Geschlechtes  ist. 

An  der  östlichen  Wand  desselben  grofsen  Saales  befindet  sich  ein  breites  Durchgangs- 
thcr,  von  dem  aus  eine  kleine  Thür  in  ein  dunkles  Gemach  südwärts  führt.  Dieses  letz- 
tere betrifft  die  folgende  Beschreibung: 


ii      ?      t 


•II 


„Ein  Raum    (ist)  auf    ihrer  Ostseite    von     7     zu    4  (Ellen)    sich  öff-    nach  i)  der  Thor- 

nend  halle." 

Wir  lernen  hieraus  die  Maafse  dieses  Raumes  genauer  kennen,  dessen  Länge  und  Breite 
sich,  in  Ellen  ausgedrückt,  wie  7  zu  4  verhält. 

An  derselben  Ostwand  des  grofsen  in  Rede  stehenden  Saales  befindet  sich  eine  zweite 
(nördlich)  gelegene  Thür  nach  einem  Räume,  von  dem  aus  eine  zweite  Treppe,  die  öst- 
liche, auf  das  Dach  des  Tempels  führt.  Dieser  Baulichkeit  ist  die  folgende  Beschreibung 
geweiht: 

„eine  Halle     westlich     öffnet  sich     in  gleicher  Art.        Ein  w^a-Zimmer     (ist)  neben  ihr 

von     15  (Ellen)    an    dem  Orte    der  Thür    zur    Treppe    der  lin-    gerichtet    den  Norden." 

ken  Seite     gegen 

So  genau  die  Beschreibung  des  ««'a-Raumes,  des  vor  der  östlichen  Treppe  liegenden 
Gemaches  ist,  so  schwer  hält  es  dagegen  „die  westliche  Halle"  wiederzuerkennen.  Die 
im  Westen  des  Saales  gelegenen  Räumlichkeiten  haben  wir  bereits  oben  beschrieben  ge- 
funden. Der  Ausdruck  „er  öffnet  sich  in  gleicher  Weise"  bezieht  sich  nur  auf  die  Worte 
kurz  vorher:  „sich  öffnend  nach  der  Thorhalle".  Aber  es  ist  kein  einziger  Raum  vor- 
handen, der  sich  nach  der  Thorhalle  öffnet.  Es  liegt  offenbar  ein  eigenthümlicher  Irr- 
thum  des  Schreibers  unseres  Textes  vor. 

Oben  hatte  ich  bemerkt,  dafs  der  grofse  Saal  Hai  einen  doppelten  Ausgang  nach  der 
Aufsenwand  des  Tempels  zu  hatte.  Der  östliche  ist  vorher  genannt  worden  als  ^ 
„Thorhalle",  der  westliche  führte  durch  die  als  f^i  genannte  „Halle".  Beide  Thore  wer- 
den in  dem  nunmehr  folgenden  Theile  des  Textes  genauer  aufgeführt: 

das  Thor    welches   im    Westen    (ist)  das  für    die  Darbringung    der  flüssigen  Opfer    wie  das 


I  II  o  j^    ,  I   I   I 

in    ihrem  Osten    das  ist  für    die  Darbringung    der  trocknen  Opfer. 
Die  Texte,   welche  icfr^an  Ort  und  Stelle  an  den  genannten  beiden  Thoren  copirt  habe, 
stimmen  genau  mit  dieser  Angabe  über  den  Zweck  dieser  Durchgangs-Pforten  überein. 

Hiermit  endet  der  grofse  von  uns  behandelte  Text  die  Beschreibung  der  Anlage  und 
der  Maafse  der  Säle,  Zimmer  und  Höfe  des  Tempels.    Es  fehlen  uns  aber  noch  zur  Ver- 


')  Von  Herrn  Dümichen  ausgelassen. 


1871.]  von  H.  Brugsch,  43 

vollständigung  des  Ganzen  die  näheren  Angaben  über  die  beiden  letzten  Höfe,  die  Py- 
lonen und  die  Umfassungsmauern,  die  wir  jedoch  mit  Hülfe  anderer  Inschriften  desselben 
Tempels  zu  ergänzen  in  der  Lage  sind. 

Der  nächste  an  den  Hof  Hai  stofsende  Saal,  getragen  von  12  Säulen,  die  in  2  Reihen 
nebeneinander  stehen,  führt  in  den  Wandinschriften  an  Ort  und  Stelle  die  Bezeichnung: 

fjll]       ^^,  ^ x^'^^  ^''  n^^^'  grolse  Vorhof"  oder  kurzweg 


li^ii 


,  jon<  „der  Vorhof",     (raasc.  gen.,  daher  cc.  pen). 


Seine  Ausdehnung  wird  in  folgenden  Maafsen  genauer  angegeben. 


t 


I  <-^  ^  ööö 


„seine  Länge    an    seiner  Vorderseite    vom    Aufgang    zur    Gegend  des  Niedergangs    macht 

- -i^  i« ;;^- =  °T^  0*  ^  -    @i?    ■ 

au    Ellen     75     seine  Breite     an     Ellen     35     die  Höhe     bis     zu  seinem  Scheitel    x . 
Etwa  in  der  Mitte  der  Ostwand  befindet  sich  eine  von  dem  „Vorhof"   nach  AuTsen  hin 
führende  Thür,  ^)  oder  Portal,  welches  von  zwei  Texten  so  beschrieben  wird: 
J,^^      ^  %%         ^^  ^l'S  „  ^^ 


Portal    dieses    schöne    grol'se     öflFnend  sich     nach     dem  Vorhofe" 


^ 


oT-^rfH—      ^      „„^°xo      _        □ 


ö     6^      iJ     —       ä^      ^"(llc^<=     ,        '^  O 


„Portal  dieses  schöne  sich  öfF-  nach  dem  Osten  vom  grofsen  Vor-   vom  Tempel  diesem." 

nend  hof 

An  der  inneren  Fapade  des  Vorhofes  dagegen  sind  sowohl  auf  dem  rechten  (westlichen), 
wie  auf  dem  linken  (östlichen)  Flügel  zwei  Kammern  angebracht  in' Gestalt  kastenförmiger 
Vorbauten,  von  denen  uns  die  Texte  weitläuftiger  Kunde  geben. 

Die  östliche  Kammer  (die  Texte  an  derselben  waren  bisjetzt  gänzlich  unbekannt)  führt 
die  Bezeichnung  I^S]  pe-sä  „die  Bibliothek".  Eine  grofse  Palette  i  =.'t>oaBi  .  j  ist  über 
der  Thür  in  den  Stein  gemeifselt  und  Schreibtafel  (— «—  czza  mas-t)  und  Tintenfal's  (  □  tt — > 
pes)  spielen  in  den  Darstellungen  und  Texten  im  Innern  des  Gemaches  eine  Hauptrolle. 
Was  indefs  demselben  Räume  eine  besondere  Bedeutung  verleiht,  ist  das  Verzeichnifs  der 
zum  Tempeldienst  erforderlich  gewesenen  hieratischen  Bibliothek.  Der  Katalog  der  Bücher 
ist  vollständig  angegeben.  Dieselben  waren  auf  Pergament  geschrieben  und  die  Rollen 
wurden  in  Kisten  sorgfältig  bewahrt.    Unser  Text  spricht  daher  von 

I    I    I       I    I    >  ^111        <:r>        <=:=»i    i    i  <rr>  l  i  i  \. 

„Kisten    vielen    enthaltend     die  Bücher    sammt    den  Rollen    ansehnlichen    von    Leder." 
Der  angegebene  Katalog  ist  ein  doppelter.     Die  Büchertitel  folgen   sich  hintereinan- 
der, wie  man  aus  der  beifolgenden  Kopie  beider  Verzeichnisse  ersehen  kann. 


i 


Erster  Katalog. 


m 


1.    „das  Buch    von  dem  was  ist  im    Tempel' 


')  Nr.  6  auf  dem  Plane  des  Hrn.  Jacq.  de  Rouge.    Auf  dem  Plane  des  Tempels,   nach  den 
Angaben  des  Herrn  Dümichen,  ist  dieselbe  vergessen  worden. 


44  Bau  und  Maafse  des  Tempela  von  Edfu,  von  H.  Brugsch.  [März  u.  April 


2.  „das  Buch    von  dem  Roth  (?)'* 

3.  „das  Buch    von  den  Schriften    allen    zum     Arbeiten** 


4.    „das  Buch    von  der  Leitung    des  Tempels" 

'^  ^'  P  P  P 

b.     „das  Buch     von  den  Personen,  welche  gehören  zu     den  Tempeln" 

6.  „die  Vorschrift  vom  Bemalen  einer  Wand  (und)  von  der  Beachtung  der  Körperformen** 

7.  „das  Buch    von  der  Wohlfahrt  des  Königs    in    seinem  Hause" 

<=>  ö  „-6-  n/wwvA 

I  ^  ^J     O     ^ 

8.  „die  Kapitel     von     der  Verhinderung    dessen  was  Unglück  bringt" 

®  l  I  W^Ö 

9.  „die  Kenntnifs    der  periodischen  Wiederkehr    der  Doppelgestirne  Sonne  und  Mond" 

I 


A\  &  11 


,1  / 

10.  „das  Gesetz,  welches  regelt    die  periodische  Wiederkehr    der  Sterne" 

Po  "^  T  ^P 

11.  „die  Aufzählung    aller  bewohnten  Plätze    (und)  die  Kenntnifs    dessen  was  in  ihnen  ist" 

I  I  I  - £  'vrr:=t  U 


12.     „Vorschriften    alle    von    der  Prozession    deiner  Heiligkeit    aus    deinem    an    deinen 

(des  Hörus)  Tempel        Festen", 

Zweiter  Katalog. 

^  SLJ  ^f  ^  5^  *l  U^ 

„Die  Vernich-     des  Set.     Die  Abwehr    des  Kroko-    Die  Wohlfahrt    der  Stunde."    Die  Hut 
tung  diles.  (Horoskop) 


figN     fö_^^ 


des  heiligen     Die  Enthüllung  des  heiligen    des  grofsen.     Die  Königswahl.     Der  Ritus.  ^) 

Schiffes.  SchiflFes 

•    I    I  III  I  '    ^ 

Die  Verherr-  die  grofsen    dessen     der  auf    dem  Todten-     Die  Wohlfahrt    einer  Stadt. 

Hebungen  bette. 

f  -^  f  '^          f          i 

Die  Wohlfahrt    eines  Hauses.  Die  Wohlfahrt  Oberägyptens.    Die  Wohlfahrt    eines  Platzes. 


•)  Cf.  Wörterbuch  S.  1134. 


1871.]  Gleanings  in  Coptic  Lexicograpby,  by  C.  W.  Goodwin.  45 


Die  Wohlfahrt    des  Jahres.     Die  Wohlfahrt    des  Grabes.     Die  Besänftigung    der  Soxet, 

^,>     ^,>,   jifi^    --5^     ^     r, 

Die  Beamten.     Die  Gesammtheit    von  der  Jagd    eines  Raubthieres,     von  der    der  Krokodile, 
der  Bücher  Abwehr 

von  der  Hut  vor    ?    von  der  Abwehr    der  Reptilien.     Das  Geschäft    aller  Priester    der 

O  li   I    i 

Tempelküche.     Die  Wissenschaft    von  den  Opfern." 

Dem  Leser  wird  es  nicht  entgehen,  wie  ein  bedeutender  Theil  dieser  Bücher -Titel 
genau  übereinstimmt  mit  den  Angaben,  die  sich  beim  Clemens  Alexandrinus  von  den  hei- 
ligen Schriften  der  einzelnen  ägyptischen  Priesterklassen  erhalten  haben.  Ich  werde  die 
Gelegenheit  ergreifen,  auf  diesen  interessanten  Punkt  in  einem  besonderen  Aufsalz  zurück- 
zukommen. Hier  sei  noch  erwähnt,  dafs  auch  in  andern  Texten  von  Edfu  mehrere  der 
angeführten  Bücher  genannt  werden,  die  bei  feierlichen  Gelegenheiten  durch  den  Hiero- 
grammaten  abgelesen  wurden  (      pj----    ^    Dßpl   [^^^^^)- 

Der  westliche  Vorbau  desselben  Saales  diente  einem  besonderen  Zwecke,  der  in  den 
Inschriften  desselben  klar  und  deutlich  ausgesprochen  ist.  Das  Gemach  führte  die  Be- 
zeichnung ^  per-tua  „das  Stern- Gemach".  Ehe  der  König  bei  seinem  Eintritt  in  den 
Tempel  die  üblichen  Opfer  der  Gottheit  darreichte,  mufste  er  die  vorgeschriebenen  Rei- 
nigungen mit  Wasser  an  sich  vollziehen  lassen,  ein  Act  der  nach  Memphitischem  Ritus  aus- 
geführt wurde.  ^) 

Ein  jeder  Tempel,  so  scheint  es,  hatte  sein  besonderes  ^,  welches  dem  gleichen 
Zwecke  diente,  und  der  nicht  selten  in  den  Inschriften  erwähnt  wird.  Ehe  der  König 
Pidnj(i  bei  seinem  Besuche  der  Stadt  Heliopolis  den  Sonnentempel  betrat, 

war  der  Act    des  Stern-Zimmers    die  Anlegung    der  Binde,   (und)  seine  Reinigung    mittelst 


1(1 


Weihrauch    (und)  Weihwasser."  ^) 

Erst  danach  betrat  er  den  Tempel,  um  den  Gott  von  Angesicht  zu  Angesicht  zu  schauen. 

(Fortsetzung  folgt.) 

Gleanings  in  Coptic  Lexicograpby. 

By  C.  W.  Goodwin. 

(Cooclusion.     y.  Zeitschr.  1871.  p.  24) 

_  g,ce»ji  s.  groan  (?).    B.  M.  Pap.  LXXX  AnrioTTe  eine  eztwi  n  no(5  n  jywne 

AfpZfiTHT  ^.Ig'l^f«   eßO>   ^'X'C  ZfnCK'JOnTeTe  ITUOT     -    God    sent    upon    me   a 


')  Cf.  Dümichen  Terapel-Inschr.  I,  Taf.  84,  1.  13. 
»)  Cf.  Piänxi-Stele  V,  1,  27. 


46  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  [März  u.  April 


sore  disease,  so  that  I  breathed  hard  (?)  and  grouned  (?)  as  if  scofting  at  death.  Comp. 
AgOtJ  gemitus  and  8,0Wge«  rugire.  —  According  to  the  lexicons  ftWJO  S.  means, 
conculcare,  subigere,  deformare. 

gtü^  S.  to  be  hoarse,  same  us  ^tVi"^  M.  —  corresponds  to  Greek  ßQayxiäteiv  ia 
Psalm  68  v.  4  quoted  Pist.  Soph.  53  1.  9. 

g^TWn  S.  in  the  Compound  p-gM5TM3n.  Glennie  pap.  «!.T«3  WHnWTH  ÜTe 
nnoTTe  tyine  ncwi  e,^^.nm^.  (ze  npwfje  cooTn  An  n  TernoT  u  neqAg,e) 

nT<5.nOZK  U  nA  p-gWTCWn.  The  meaning  of  gM5TM?n  or  p-^M3TM5n  ig^not  clear.  — 
Qu?  should  we  divido  the  last  words  thus  ^-^.pg,WTM;^,  and  consider  ^.pgM5Ta5n  as 
meant  for  the  Greek  aQ^iootov,  a  State  of  weakness. 

Z 

Z:e?M  M.  hook,  net  (?).    peq-^r-ze>^f  angler,  fisher.    Isa.  19  v.  8. 

ZJ  S.  contract,  agree  (?).  Joad  pap.  <^fZI  A-TW  AmOTft  flTWOT  THTTH  gA 
Te  K^vHpOTOUlA.    B.  M.  Pap.  XCVIII  AftZf  AT«?  ««?g  ftITOOT  THTTÜ  Ü  nAnAf«. 

Ziuce  S.  submerge.    Pist.  Soph.  386  1.  15  —  from  ce  immergere? 

znOTI,   ZnOTn  S.  to  know  —  same  as  Zno,   znOT.    B.  M.  Pap.  LXXXI   nce 

znoTn  fiTn  ^o«o>\Oi!ei.  B.  M.  Pap.  LXXXIII  nce  znoTJ  Uta  g,«3«M3^M3üei. 
B.  M.  Pap.  XCVI  ncoT  znoT  ÜTn  go»Jio?\oirei. 

ZflTHT  S.  breathe  hard?  —  Lex.  vento  corruptus,  ventus  fervens.  B.  M.  Pap.  LXXX 
A  nnoTTe  eine  ezcwj  n  ot  no(5  n  w)«?ne  Aip-znTHT.    Perhaps  the  word  means 

a  burning  fever. 

ZO  S.  to  bring,  place  (?)  —  Lex,  plantare,  Seminare.  Pist.  Soph.  50  1.  10  n<5l 
nenT  ATZOI  ^n  nei  neOOOT  THpOT  —  they  who  have  brought  me  into  all  these 
evils.    Ib.  51  1.  13. 

ZOT  S.  some  implement  of  brass.  B.  M.  Pap.  C.  OT  ^AKAHH  SApWT  «n  OT 
ZOT  n  go«nT. 

zog,  ZtWg  S.  Cousin,  relation.  B.  M.  Pap.  LXXVIII  eiTe  cynoTA  eiTe  cyncnAT 
eiTe  zo^  efTe  zog,  n  zog  eiTe  K^Hponoijioc.  B.  M.  Pap.  LXXXI  eize  Anon 
eize  tuHpe  ei^e  con  ejAe  K>.Hpono«oc  ei^^e  zwg  ei^e  zw^g  n  zsog. 

ZOnq  S.  qu?  same  as  zno  possidere,  or  perhaps  i.  q.  zniO  castigare.  B.  M. 
Pap,  LXXIX,  A.  nqp-zoeic  ü  nei  kotj  n  ojHpe  oja  eneg,  nq  znoq  nAq 
nq  OTegw  znoq  nAq,  nq  oiKonoui  öuoq  nq  ».JOiKei  ÜMOq. 

Zc|)e-nAO  M.  build  a  nest.    Isa.  13  v.  22. 

ZöOlJLq  S.  same  as  Zöünq,  to  meet  with  —  perhaps  only  a  clerical  error.  Pap. 
Glennie  M^e  n  MtyAne  eqnA  ztütiq  e  hai  nüpAc|)on.  —  i  find  in  B.  M.  Pap. 
LXXXVI  neTnA  zonq  e  nei  x*^P''^wc  nqoTWcy  e  «JA^q  eSo>v.  in  B.  M.  Pap. 
LXXXI  eEoTCJA  nm  eqnA  zwnq  e  nei  x^^P'*^*"» 

Z«5«JZe^  M.  water-course.    Job  38  v.  25  reduplicated  form  of  ZfWtll  fluxus. 


1871.]  by  C.  W.  Goodwin.  47 

^^^7e  M.  the  left  side.    Job  23  v.  9.    d.  (5<5.^€  claudus. 

(S6.'/tV0^  S.  a  stranger,  sojourner,  nägoiyog.  Glennie  pap.  The  lexicons  give  the 
sense.  habitare. 

(5«5.ClS^.^  M.  proud.  Apost.  const.  p.  9  —  comp.  (5^.CJgHT,  (?<X.cn<J.gäl  which 
have  both  a  similar  meaning. 

(5<5.ZMeC  S.  bath,  washing  —  same  word  as  2.0KWeC.  B.  M.  Pap.  LXXVin 
cnoTZH  nm  e  ^He  e  ot  (?^.ZMec  n  ^^.  wn  ot  eiwTe  n  »iOOT. 

(Je  S.  another,  other  —  same  as  Ke.  B.  M.  Pap.  XCVHI  e  TU  TJ  eSo>\  epaJTn 
TOT  ?oinoT  ^d.  (5e  ^«5.«s.t  n  gwS. 

(Jeptt^n  S.  some  household  Utensil.  Glennie  pap.  n(?OJ?\e  M  n<5.HI  THpq  eTe 
OT  (5eptfn  ne  nn  ot  kotozot  »»n  cnTe  n  X^P*^  ^'^  cnTe  n  (5opTe. 

(SfUie  M.  apparently  same  as  ^eiT  or  S«en  to  receive,  bear,  suffer.  Isa.  1  v.  5 
eij    (^Hne  nKe  tyety  —  equivalent  to  Greek  t/  Iti  nXriY^Ts? 

(JiWOTT  M.  same  as  (JinuOTT  the  Pleiades.    Job  38  v.  31. 

(JJ^p^.KT  eSo^  S.  the  act  or  capacity  of  averting,  from  p<?>K.  p&KT  inclinare, 
curvare.  B.  M.  Pap.  LXXVni  ^5eK^.c  eei  ^He  e  T(5jnp<5.KT  e3o^  n  T^.ü^.^^.K- 
THCJC  n  neKpjTHC. 

(Sl^ei  M.  answers  to  Gr.  IxUen:  Ezek.  47  v.  9.  The  Lexicons  give  the  meaning 
exsilire,  saltare,  which  is  nearly  the  same. 

^^  S.  convolvere  (acc.  to  Schwartze).    Pist.  Soph.  6  1.  19.    Same  as  Ke>. 
(JjÜJiOTT  S.  name  of  a  mountain.    Pist.  Soph.  354  v.  11   AIKU?  n  KÄMn<5.T&T- 

pöoo  n<Lpx^n  eT  gizn  (5£oiott  n^i  eT  epe  TOTepHTe  n  leoT  gizwq. 

This  passage  has  been  thought  to  refer  to  the  celebrated  impression  of  the  foot  of  Budda 
in  the  Island  of  Ceylon. 

(5ne,  <5no  M.  to  be  hard.  Gr.  Trenrje.  Job  41  v.  15.  In  the  Lexicons  ^ne 
means  to  bend,  in  the  phrase  (5neZ:M?  subjicere,  domare.  <Snon  means,  soft,  and 
(5non-nz:M5  subjicere,  domare  i.  e.  bend  the  head. 

<Joi/e  S.  furniture.  household-stuff.    Pap.  Glennie.    Lex.  (JoJ^e,  depositum,  habitare. 

(Joiiq  M,  papyrus,  rush.    Isa.  19  v.  6. 

(5onq  M.  papyrus,  rush.  Job  8  v.  13  and  40  v.  16.  The  Lexicons  give  ZOOTq 
S.  papyrus. 

<?<f>0  M.  inhabit,  possess  —  same  as  ^^O.    Jerem.  39  v.  20. 

(5«3  ^C^.  S.  same  as  KW  nc&  put  away.    B.  M.  Pap.  LXXVIÜ. 

(5WTC  M.  to  look  down.  Gr.  x^cfsiv.  Job  22  v.  29.  Comp.  (5w^T  S.  intueri,  in- 
spicere. 

(5'JCT}\e  S.  to  be  scorched  or  withered.    B.  xM.  Pap.  V  fr.  nt. 

(5't5Jl|T  nCi  S.  overlook,  forsake.  Zoega  Cat.  p.  232  eKn<5.  (St'JS^  nC'iJI  ejn<5.- 
ß'JCK  e  ^T^.KO. 


48  Erklärung  eines  Abschnittes  des  XXV'.  Cap.  des  Todtenbuches,       [März  u.  April 

f 

twfiT  S.  for  CftHlT.   creature.    Glennie  pap.  n^J  CTflAKpine  ♦♦  nftt^HT  THpq. 

•tTOT  «SäJn     M.  corresponds  to  Gr.  naxaoi'Ceiv.     Job.  29  v.  11. 

7(5e  S.  condemnation  (?).     So  Schwartze,  conjecturally.     Pist.  Soph.  256  1.  1. 
Shanghai,  April  1870.  C.  W   Ooodwin. 

Erklärung  eines  Abschnittes  des  XXV.  Cap.  des  Todtenbuches. 

(1.  59  und  60.) 

In  einer  früheren  Nummer  dieser  Zeitschrift  (Dec.  1867  S.  108)  habe  ich  die  CoUegen 
auf  eine  Abhandlung  aufmerksam  gemacht,  welche  in  den  Sitzungsberichten  der  mathem. 
naturw.  Classe  der  Wiener  Acad.  d.  Wissensch.  abgedruckt,  i)  meinem  Freunde  und  Col- 
legen  Czermak  ihren  Ursprung  verdankt 

S.  444  berichtet  Czermak,  dafs  er  in  dem  Leibe  der  weiblichen  Mumie  ein  Convolut 
vun  Gedärmen  und  eine  schwarze  lederartige  dünne  Platte  gefunden  habe,  welche  gefaltet 
und  zusammengerollt  war.  „Nachdem  ich  diese  letztere",  so  heilst  es  wörtlich  „in  Wasser 
aufgeweicht  und  von  den  Harzmassen  gereinigt  hatte,  erkannte  ich  zu  meinem  nicht  ge- 
ringen Erstaunen,  dafs  es  die  abgezogene  Epidermis  der  rechten  ^'ul'ssohle  war.  Die  ganze 
Zeichnung  der  Tastlinien  präsentirte  sich  mit  ausgezeichneter  Schärfe.  Eine  genaue  Be- 
sichtigung der  Fufssohlen  bewies,  dafs  die  Epidermis  beiderseits  von  den  Fersen  bis 
zu  den  Zehen  fehlte.  Die  Epidermis  der  Zehen  hörte  am  Grunde  derselben  mit  einem 
scharfen  gezackten  Rande  auf.  Der  vordere  Contour  des  in  der  Bauchhöhle  gefundenen 
Stückes  der  Epidermis  pafste  nicht  mehr  genau  an  den  unteren  Rand  der  Epidermis  der 
Zehen  des  rechten  Fulses,  allein  es  blieb  dennoch  nicht  der  geringste  Zweifel,  dafs  das 
Stück  daselbst  abgeschnitten  worden  war.  Die  Epidermis  der  linken  FuCssohle  habe  ich 
nicht  gefunden,  doch  wird  sie  ohne  Zweifel  auch  im  Bauche  stecken.  — " 

Soweit  Czermak,  dessen  Wahrnehmung  nicht  vereinzelt  dasteht,  da  mir  Mr.  Mariette 
1867  in  Paris  raittheilte,  dafs  er  etwas  ähnliches  an  einer  von  ihm  untersuchten  Mumie 
bemerkt  habe.  Ich  suchte  nun  den  Beweggründen  auf  die  Spur  zu  kommen,  denen  diese 
sonderbare  Manipulation  ihren  Ursprung  verdankt  und  glaubte  zunächst  die  Sohlenablösung 
mit  den  vielen,  sehr  verschieden  erklärten  Fulssohlenbildern  zusammenbringen  zu  sollen, 
welche  sich  nicht  nur  in  Aegypten  2)  selbst,  sondern  auch  in  Griechenland  und  ander- 
wärts ?)  gefunden  haben.    So  eröffneten  sich  mir  wohl  allerlei  mögliche  Erklärungen,  doch 


')  Sitzungsber.  der  Wiener  Acad.  der  Wissensch.  mathein.  naturw.  Cl.  1852.  Bd.  IX.  S.  444  fgd. 
Bei  Jolowicz  irrthümlich  1832. 

•)  Auf  einem  zwischen  den  Beinen  der  Sphinx  gefundenen  Täfelchen  bei  Vyse  Pyr.  of  Gi- 
zeh  III.  Am  Chunsu-Tenipel  zu  Karnak.  Auf  der  Insel  Philac  Lepsius  Denkm.  XII.  Bl.  90.  Im 
corp.  inscr.  Gr.  III.  Nr.  4946.  Merkwürdig  ist  es,  dafs  Andreas  Gryphius  auf  der  rechten  Fufs- 
sohle  einer  dem  Apotheker  Crusius  in  Breslau  gehörenden  Mumie  das  Bild  einer  sehr  undeutlich 
beschriebenen  Blume  fand.  Mumiae  Wratislavienses  p.  38.  „Haec  ubi  curate  animadversa,  inirati 
sumus  sub  media  pedis  dextri  planta  florera,  sive  is  loti,  ut  censebat  amicus,  sive  ut  aliis  videbatur, 
betonicae  sive  coepe,  quod  gcnus  bulbi  sacrum  Aegypto,  constat." 

')  S.  G.  Müller.  Handb.  der  Arch.  §.436,  2;  für  Lesbos  Conze,  Reise  a.  d.  Insel  Lesbos  S.31  fgd. 
Taf.  XIII;  für  Byzanz  Dethier  und  Mordtmann.  Denkschr.  d.  phil.  bist.  Cl.d. Wiener  Acad.  d.W. 
Bd.  XIII.  S.  73  fgd.  Taf.  VII  u.VIII. 


1871.] 


▼OD  G.  Ebers. 


49 


vermochte  ich  keine  gewisse  und  unbedingt  zutreffende  Deutung  des  Gebrauches  zu  finden, 
bis  ich  jüngst  bei  der  Vorbereitung  zu  einer  Arbeit  über  das  125.  Capitel  des  Todten- 
bochs  auf  eine  Stelle  traf,  die  mir  zwar  seit  Jahren  bekannt  ist,  deren  Beziehung  auf  die 
Czermaksche  Entdeckung  mir  aber  wunderbarer  Weise  erst  jetzt  auffiel. 

Im  Todtenbuche  (ed.  Lepsius)  125,  59  u.  60  hat  sich  der  Verstorbene  glücklich  durch 
die  Thore,  welche  in  den  Saal  der  doppelten  Wahrheit  leiten,  Bahn  gebrochen,  nachdem 
er  der  Pforte,  die  zu  ihm  führt  und  allen  ihren  Theilen  gezeigt  hat,  dafs  er  über  sie  und 
ihre  Namen  wohl  unterrichtet  sei.  Er  will  die  Halle  beschreiten;  es  findet  sich  aber, 
dafs  sein  Examen  sein  Ende  noch  nicht  erreicht  habe.  Der  Fufsboden  der  Halle  redet 
ihn  folgendermaaisen  an: 


59. 


A 


I 

nen        J(^nt-        k      her        ä  sat  an        en 

nicht    tritt  hin    Du    auf    mich    der  Fufsboden     Stein    von 


^ 


I     , 


w 


I I  AAAÄAA  I 

U8ej(  ten         hi 

Saal         diesem     im 


ema  ro-f  äu-ä 

geben    Spruch  ihm    Ich  bin 


ab 
rein 


kuä  her  enti     nen         re)[  ku  ran 

ich  auch.    Weil  nun  nicht    iph  kenne    den  Namen 


ii^ 


j\ 


I     I     I 


en  rat-ui-k  j(^ent-k  her        ä        ma        sen 

von    Füfsen  beiden  Deiner,     Du  trittst  hin    auf    mich    mit    ihnen 


60. 


¥MfiJ 


^>) 


iTi 


j(em  ran 

am  verschlossenen  Orte  der  Name 


en 
von 


nä  sebseb 

mir     Fufssohle 

ente        Nebt-ha  ran  en         rat  ä 

der  Nephthys  der  Name  von  Fufs  meinem 
„Tritt  nicht  hin  auf  mich,  redet  ihn  an  das  Steingetäfel  des  Fufsbodens  von  dieser  Halle. 
Ich  bin  ganz  und  gar  rein.  Da  ich  nun  den  Namen  deiner  beiden  Fülse  nicht  kenne, 
mit  denen  Du  auf  mich  hin  trittst,  so  nenne  Du  ihn  mir.     „Fufssohle  am  verschlossenen 


unami 
rechten 


tet  ruk 

sage    Du  (ihn) 

un  pet 
Kahlfufs 


rat-ä 
Fufs  meinem 

äbt 
linken. 


')  Prima  pers.  emphat.    Ich  übersetze  „ich  bin  gewifslicb  rein". 

*)  De  Rouge  Chrestomath.il.  S.40  vergleicht  das  auffallende  v^.^  der  I.Person  mit  einer  ähn- 
lichen aethiop.  u.  berber.  Form.  —  Dies  könnte  Lauth  bei  der  Begründung  seines  aethiop.  Articulus 
postpositivus  helfen.    Lauth.  Die  Piaucbi-Stele.  S.  64. 

*)  yem  (Leps.  älteste  Texte  S.34)  oder  seyem.  Ich  möchte  hier  -='<r-  am  liebsten  mit  ®^'rV 
yem  verschlossener  Ort  (Cbabas.  pap.  Anast.  I.  voyage  d'un  Eg.  p.  53)  zusammenbringen.  Viel- 
leicht steht  ^^  auch  für  Letopolis,  die  Stadt  der  Leto,  einer  Göttin  die  doch  wohl  am  besten  mit 
der  Nephthys  zu  vergleichen  ist.  Plut.  Is.  u.  Os.  38.  Herod.  II.  156  'AffoXXuuvot  (}\  xat  ' A-prefjuv 
Aiovjcrot»  xal  ''lirtos  }Jyo\j(ri  sivai  nxiS'ttQ,  Avfrovv  ^  rpo^ov  xvToia-i  x*i  rwreipM  yevia-^Ai,  womit  ich 
vergleiche  Todtenb.  134,  6. 7. 

Hör    nämlich  ist    Osiris    N.  N.    Es  gebar    ihn    seine  Mutter    Isis    es  zog  auf    ihn    Nephthys. 
Plat.  u.  Herod.  nennen  in  gleicher  Weise  Isis  die  Mutter,  Leto  (Buto)  die  Erzieherin  und  Amme 
des  Horus. 

7 


50         Erklärung  eines  Abschnittes  des  XXV.  Cap.  des  Todtenb.,  von  G.  Ebers      [März  u.  April 

Orte"  ist  der  Name  von  meiDem  rechten  Fufse,  „Kahlfufs  der  Nephthys"  ist  der  Name 
von  meinem  linken  Fnfse." 

Zur  Rechtfertigung  dieser  üebersetzung  werden  wir  zunächst  die  Gruppe  MM 
sehaeh  in's  Auge  zu  fassen  haben.  Ich  übersetze  sie  ohne  Bedenken  „Fulssohle".  vVäh- 
rend  der  ganze  übrige  Passus  leicht  genannt  werden  mufs,  haben  die  Namen  der  Füi'se 
des  Verstorbenen  bisher  keine  richtige  Erklärung  gefunden ;  sie  waren  eben  unverständlich, 
wie  fast  alle  symbolische  Namen  von  dieser  Art.  S.  Birch  hat  für  das  erste  Bein  „the 
passer  of  Khem",  für  das  zweite  „opener  of  the  heaven  (or  the  hair  of)?  Brugsch  kennt 
fl  1   I  1  mit  einigen  Varianten  „nur  aus  dieser  Stelle"  (d.h.  der  unseren)  des  Todten- 

buchs,  er  vergleicht  es  mit  dem  coptischen  CfW^e  timbria,  ora  vestimeuti  und  möchte  es 
Umgürtung,  Gürtel  übersetzen.  Ich  zweifle  nicht,  dals  es  dem  coptischen  OhSi,  ChSi  n 
pAT  \yyng  zöiv  rrfidäjp  Fufssohle  entspricht.  Deuteron.  28,  35  heifst  es  z.  B.  ICZefl 
nenCHSf  n  pATK  tu«!.  TCWOT^I  nza?K  i)  a  plantis  pedis  tui  usque  ad  verticem  ca- 
pitis tui.  Sebseb  ist  die  so  häufige  „ Reduplication  der  einfachen  Wurzel".  Das  Deter- 
minativum  scheint  für  den  Lappen  einer  abgelösten  Sohle  gut  gewählt  zu  sein.  Ich  denke 
dafs    I  ]  1  I  ohne  Bedenken  als  „Fufssohle"    in  das  Lexicon  aufgenommen  werden 

darf.  Der  Name  des  rechten  Fulses,  dessen  Sohle  im  Mumienleibe  steckt,  heilst  passend 
genug  Ful'ssohle  am  verschlossenen  Orte.  Für  das  linke  Bein  hab'  ich  „Kahlfufs"  gefun- 
den. Meine  Üebersetzung  ist  ganz  zwanglos  und  bedarf  keines  Fragezeichens.  Früher 
bezog  ich  „unpet"  wegen  des  Determinativs  "^  auch  auf  das  Haar  der  Nephthys,  dann 
übersetzte  ich  nach  Brugschs  trefflichem  Lexicon  S.  259  Kummer,  Jammer,  Niedergeschla- 
genheit (der  Nephthys);  doch  hatte  ich  die  betreß'ende  Vocabel,  die  Brugsch  sehr  selten 
nennt  und  bei  der  er  nur  unsere  Stelle  anführt,  nirgend  anders  gefunden.  Ich  halte  sie 
für  ein  Hapaxlegomenon,  das  sich  einfach  zusammensetzt  aus  £5?  °^®^  SJp  ^^^ 
und  ^^  "^^  oder  sogar  -^^  "^  leer ,  kahl  etc.  Hier  stimmt  selbst  das  Determinativ 
und  wir  könnten  ohne  Zwang  „Kahlful's"  übersetzen,  wenn  nicht  die  Nephthys  ihr  Recht 
verlangte.  „Kablfufs  der  Nephthys"  klingt  sonderbar,  aber  doch  lange  nicht  so  seltsam, 
als  manche  Namen  der  Todtenrichter  etc.  Aufserdem  ist  es  leicht  möglich,  dafs  gerade 
dieser  Göttin  die  fehlende  Sohle  des  einen  Ful'ses  gewidmet  worden  war.  Wissen  wir 
doch  von  Plutarch,  dafs  sie,  die  Gattin  des  Typhon,  der  Osiris  ehebrecherisch  beiwohnte, 
der  Wiedergeburt  des  Gestorbenen  und  der  Regeneration  des  Verdorbenen  vorstand.  Sie 
hatte  vielleicht  den  verstümmelten  Fufs  wieder  mit  der  ihr  gewidmeten  Sohle  zu  bekleiden. 
Es  sei  bemerkt,  dals  die  griechisch  römischen  Fulssohlen  meistentheils  der  Isis  geweiht 
waren,  und  Nephthys  darf  wohl  eine  Isis  der  Unterwelt  genannt  werden.  Im  capitolin. 
Museum  zu  Rom  befindet  sich  eine  Tafel  mit  zwei  Sohlen  und  der  fehlerhaften  und  ver- 
stümmelten Inschrift  „  fructierae ",  die  nach  einem  von  Gruterus  mitgetheilten  Denkmale 
(LXXXIII,  10)  leicht  zu  ergänzen  ist.  Dort  stehen  zwei  Sohlen  mitten  in  einem  Kreise, 
begleitet  von  der  Inschrift:  „Isidi  fructiferae  posuit". 

Auf  diese  die  Nephthys   betrefl"enden  Vermuthungen  lege  ich   kein  grofses  Gewicht; 
ein  um  so  gröfseres  auf  die  neu  gewonnenen  Werthe  für  ( I  J  •  J  und  ^^     ^  Fuls- 

sohle  und  Kablfufs.  G.  Ebers. 


')  Ich  citire  nach  P.  de  Lagarde,   dessen  Text  hier  wie  überall  dem  Wilkins'schen  weit  vor- 
zuziehen ist.    Wilkins  liest:  ezen  nenCHßl  h  pATK  aJ^.  TCCÜOT  gIZ«3K. 


1871.]  Varia,  by  S.  Birch.  51 


Varia 

by  S.  Birch. 

The  foUowiüg  are  some  additional  readings  from  the  Papyrus  of  Amenneb.  They 
are  chiefly  contributions  to  the  variae  lectiones  of  the  ritual,  a  fruitful  lield  of  iovestigation. 
In  the  present  State  of  the  lext  of  the  Todtenbuch  these  readings  are  the  more  impor- 
tant  because  so  many  passages  remain  obscure. 

1.  ^"^  J^-f®  '^'^^^  "sacrifice"  or  "offering"  (Brugsch  Wörterbuch  S.  170) 
replaces  ^j^^J  in  c.  99,  1.  31—32.  The  passage  reads  "My  sacrifice,  dab-t,  it  is,  pui^ 
com,  my  sacrifice  it  is  oxen,  and  geese,  my  sacriffce  it  is  life,  it  is  Coming  forth  in 
all  the 

2.  ^ fnt  'the  nose'  occurs  in  the  same  papyrus    as  the    equivalent   oi  £f  c^ 

"nose  or  nostril"'  of  the  heaven  in  part  of  the  reply  of  the   ^^  either  "the  floor" 

or  "bed  of  the  river'  or  eise  "the  floor"  or  "surface"  of  the  water  c.  99,  1.  27.  This 
determinative  % —  accompanies  and  replaces  the  nostril  in  the  word  ^«a  supposed  lo 
have  the  meaning  "to  shut",  or  "fasten"  Brugsch  Wörterbuch  S.  116,  or  "drive  away" 
Reinisch,  Miramar  p.  70,  probably  in  the  sense  of  "inhaling"  or  "sucking  in". 

3.  ||  replaces  n'K^  1 1  in  c,  82,  1.  4.  It  is  another  proof  were  additional 
ones  required  of  the  phonetic  value  of  the  character  czzd  earth  ta  or  täa. 

4.  AAAA/w   er  enti  "because,  in  as  much  as".     This  well  known  form  so  often  found  at 

c^    c^  @       I 

the  comraencement  of  letters  or  instructious  occurs  instead  of  aaaaaa   in  c.  124,  1.  3. 

a^    W 

5.  ür  ^  '  ^^^'  ^^  fottnd  instead  of  the  simple  form  kar  'under'  which  last  is  the 
most  obvious  reaaing  in  c.  124,  1.  4. 

"Cx    %\         Ls^   fa  her  tn   'left   up    your   faces'   in    which   ^    '  ^/^wva    replaces 

^^     I  the  meaning  of  which  is  obscure  in  c.  124,  1.  5. 

6.  \  ^,  Jc^  ^^ZZ7  tatfi  nb  'all  reptiles'  renders  intelligible  the  passage,  c.  124,  1.  7  — 
gods,  goddesses,  and  reptiles  —  the  sentence  reäding  "Oh  builders,  or  creators  guarding 
every"  or  "all  gods,  all  goddesses,  all  reptiles". 

7.  (1®  VrVi  '  °X"  'spirits,  manes'  replaces  '^^  ^^-  This  reading  a^M  which  oc- 
curs elsewhere  contests  if  indeed  it  is  not  better  than  that  of  ^w  in  c.  124,  1.  7. 

8.  ^^^  I  ^^^  vJ^l  ^?1   ''"^*"  replaces  "oäm  the  god"  c.  124,  1.  8. 


9.  D     rema  ae  pn   "at  that  pool"  in  c.  124,   1.  9   replaces  am  hru.     The 

god  who  depends  or  "belongs  to  the  day".  This  shows  that  meh  ur  'the  great  water' 
or  "god  of  the  great  water"  which  is  mentioned  just  before  refers  to  the  great  abime  or 
abyss  of  heaven. 

I  ^^^^  ^  I  '^~^  ^  rl)  I  ^^^  '^^^  "t^®  words  of  men"  completes  the  sentence  I  speak 
to  him  the  words  of  men,  1  repeat  to  him  the  words  of  the  gods  c.  124,  1.  9. 


"I  have  been  fumigated"  —  or  hidden  as  it  has   been  proposed  to  read  it. 


10.  '""^(2    ^    ^  kapu-t  na  in  another  Ritual  Hay  collection   c.  149,   1.  41   replaces 


^>^AA*A 


The  form  ""~^  for  ^^^  is  new.    It  is  a  variant  of  JJ  and  /=  the  lions  claw.    De  Rouge 

DG 
Chrestomathie  p.  81. 


52  Des  Sesostris-Herakles  Körperl&nge,  [März  u.  April 


rekrek   is  the  name  of  the  snake  in  the  same  ritual  c.  149,  1.  25. 
There  is  a  snake  there  —  rekrek  is  its  name. 


11.  \\  «pM  replaces  the  form  which  should  be  correctly  [11        in  the  same  Ri- 
tual Hay  c.  149,  1.  25.     The  latler  form  means  "chamber"  as  t. 

12.  "^^  ar  'eye'  occurs  in  the  Ritual  of  Petharpxrat  Brit.  Mus.  No.  9963  in  place 

of  1]*^  1 1   «^?   öt/M  c.  72,  1.  2.     '^ä^         '    '  ^^  '^^^^  A/^  axtu-k  m  ar  tn   "my  light 
is  in  your  eyes"  or  "1  shine  in  your  eyes^".  (Continuation.) 


Des  Sesostris-Herakles  Körperlänge. 

In  den  Manethonischen  Königslisten  nach  Eusebischer  Rezension  findet  sich  in  der 
XII.  Dynastie  ein  ^faoaxqig^  bg  ^.eyscai  yeyovtvai  nqxiöv  d'  nulaiaccöp  y'  öaxcvXwv  ß'. 
Woher  kommt  dieser  den  Monumenten  fremde  Name,  und  woher  die  bis  auf  Fingerbreiten 
genaue  Angabe  der  Leibeshöhe  von  4j\  Elle  oder,  da  die  Elle  1^  Fufs  enthielt,  von 
6|  Fuls. 

Herodot  (2,  106)  sagt  von  dem  Felsen  bilde  in  der  Nähe  von  Karabel,  da  wo  sich  die 
alten  Strafsen  von  Ephesus  nach  Phokaea  und  von  Smyrna  nach  Sardes  kreuzten,  es  stelle 
den  Sesostris  vor,  der  seine  Eroberungszüge  von  Afrika  und  Asien  bis  nach  Europa 
durch  solche  Felsenbilder  verewigt  habe.  Er  fügt  hinzu:  (.läyad-oq  nefimr^g  oTii^ainfjg, 
„seine  Höhe  ist  von  fünfter  Spanne",  eine  eigentbümliche  Ausdrucksweise,  die  von  vielen 
Auslegern,  und  noch  von  Passow  und  seinen  Nachfolgern,  ja  sogar  von  dem  sonst  so  sorg- 
fältigen Hultsch')  für  gleichbedeutend  mit  fisye^og  ntvze  oni&a/ncüv  genommen  wird. 
Jacobs  2)  glaubte  sogar  noch  genauer  dahin  interpretiren  zu  dürfen  dafs  der  Endpunkt 
der  gemessenen  Höhe  in  die  Mitte  der  5ten  aruSafirj  fiel.  Die  oni^a/ni]  oder  Spanne, 
war  gleich  einer  halben  l^füfsigen  Elle,  die  in  6  Palaisten  oder  Handbreiten  zu  je  4  Fin- 
gerbreiten eingetheilt  war,  nach  Fufsmafs  also,  welches  neben  dem  Ellensysteme  seltner 
zur  Geltung  kam,  f  Fufs.  Das  Bild  wäre  also  5  Spitharaen,  gleich  3|  Fufs,  oder  wenn 
die  5.  Spithame  getheilt  wird,  ^  Fuis  hoch  gewesen.  Dem  wiederspricht  nun  schon  die 
jetzt  bekannte,  auch  von  mir  nachgemessene,  Höhe  des  Felsenbildes,  die  etwa  das  Dop- 
pelte beträgt. 

Der  Ausdruck  /refiTierjg  anißa^irig  ist  aber,  wenn  von  einer  fünften  Spanne  in  Wirk- 
lichkeit nicht  die  Rede  sein  kann,  so  sonderbar,  dafs  die  Entstehung  desselben  vielleicht 
eine  nähere  Erklärung,  die  ich  anderswo  nicht  finde,  verdient.  Es  begreift  sich,  wenn 
Herodot  (1,  50)  sagt  i'ßdo/.iov  i^jundkurTov  für  6^  Talent  und  -ütiaQiov  qnnäXaviüv  für 
3^  Talent.  Statt  vollständig  zu  sagen  T^  cüXavia  xal  "ßöofiov.  /fjLiiav  coü.avonv,  jqIu  ra- 
Xcivva  xul  zicafjcov  rjiiiov  zälavxov,  liefs  man  die  Kardinalzahl,  die  sich  aus  der  Ordinal- 
zahl von  selbst  ergab,  weg,  und  sagte  nur  eßdof-tov  (sc.  xäXaviov)  rji^ttav  TÖtlavxov  oder 
rjiLiiT(x'/.avTov,  d.  i.  das  siebente  Talent  ein  Halbtalent.  Offenbar  geht  hier  das  Neutrum 
¥ßöo/iiov  auf  das  ausgelassene  xäXaviov  zurück,  nicht  auf  das  folgende  rjf.iixcdarTov.  wel- 
ches nur  Prädikat  ist.  Dieses  Verhältnifs  wird  aber  schon  verkannt,  wenn  binarch  sagt 
tqLvov  rjf.ilÖQceyjiov  für  2^  Drachmen,    da  dieses  aufzulösen  ist  in  öüu  ÖQuyjtal  xal  xQiiq 


')  Metrologie  1862.  p.  29.   Anm.  7. 
*)  de  mens.  Herod.  p.  y. 


1871.]  von  R.  Lepeius.  53 

(nicht  iQiiov)  i]niÖ(juy  1.10V \  ebenso  intiov  rjui^tialoi  für  duo  uvä  xai  igUt]  q^tifjpaiop. 
Das  neutrale  Substantiv  attrahirte  das  Geschlecht  des  vorausgehenden  Adjektivs.  Indessen 
war  doch  in  allen  diesen  Fällen  das  ursprüngliche  Hauptwort  väkaviov.  d(>axuj.  ^tiä  aus 
dem  zusammengesetzten  Prädikat  deutlich  und  leicht  herauszunehmen.  Der  Weg  war  aber 
gebahnt  und  Herodot  ging  nun  in  derselben  Richtung  nur  einen  Schritt  weiter,  wenn  er 
für  itaaage(;  Tjr'jxtici  xal  TTtf-irrcoi;  (uijxog)  rßtinriXBiov  nicht  mehr  ntiintov  r)iui7irixeiov 
sagt,  sondern,  weil  das  qfunjjx^ioi'.  die  halbe  Elle,  o.ji&ufiq.  die  Spanne,  hiefs,  ntßmrj 
antdctn/;.  wobei  das  zu  supplirende  iiixvQ  gänzlich  verschwindet,  sowohl  dem  Geschlechte 
nach,  welches  nffiMiog  verlangt  hätte,  als  dem  Stamme  nach,  indem  rjuioog  ^rjxvg  in 
aniO-a^tu}  verwandelt  wurde.  Der  Ausdruck  erklärt  sich  also  aus  einer  combinirten  Omis- 
sion, Attraktion  und  Substitution'). 

Dafs  der  Sinn  in  der  That  kein  andrer  als  der  angegebene  war,  geht  aber  auch  dar- 
aus unzweifelhaft  hervor,  dafs  die  Alten  selbst  diese  Stelle  des  Herodot  nicht  anders  auf- 
gefafst  haben.  Das  lehren  die  wiederholten  Angaben  über  die  Körperlähge  des  Sesostris 
nnd  zugleich  des  Herakles,  welche,  obgleich  unter  sich  verschieden,  doch  alle  auf  diese 
Stelle  des  Herodot  zurückzuführen  sind. 

Was  zunächst  das  Verhältnifs  dieser  beiden  Helden  betrifft,  so  habe  ich  anderswo*) 
gezeigt,  dafs  Herodot  zum  erstenmale  eine  vergleichende  Chronologie  verschiedener  Völker 
seiner  Zeit  in  ein  festes  Schema  brachte,  welches  auf  einer  Zählung  der  Geschlechter, 
jedes  zu  3^  Jahren  gerechnet,  von  seinem  eigenen  34sten  Lebensjahre  rückwärts  zählend, 
beruhte.  Nach  diesem  Schema  fiel  Sesostris  d.  i.  bekanntlich  Ramses  H  in  das  900.  Jahr, 
vor  seine  eigene  Geschlechtszahl  450  vor  Chr.,  also  in  das  Jahr  1350  v.  Chr.  In  dasselbe 
Geschlechtsjahr  1350  fiel  ihm  aber  auch  der  Griechische  Herakles,  und  mit  einer  unbe- 
deutenden das  Schema  nicht  störenden  Abweichung  auch  der  Lydische  Herakles.  Es  ist 
klar,  dafs  diese  chronologische  Gleichsetzung  des  Sesostris,  zu  dessen  Namen  Eratosthenes 
die  Beischrift  'H()ax).fji;  xQucaiog  fügte,  mit  Herakles  nicht  zufällig,  sondern  beabsichtigt 
war:  und  wenn  wir  bedenken,  dafs  aus  der  ganzen  altägyptischen  Geschichte  keine  Ge- 
stalt so  hoch  im  Gedächtoifs  der  Völker  emporragte  wie  die  des  gröfsten  Eroberers 
Ramses-Sesostris,  dals  kein  König  so  einfach  und  sicher  chronologisch  bestimmt  war,  als  dieser, 
mit  dessen  Tode  (wie  später  mit  dem  Tode  des  Alexander)  eine  neue  Aera,  und  zwar  die  wich- 
tigste des  ägyptischen  Reiches,  die  letzte  Sothisperiode,  begann,  so  dafs  dieser  Zeitpunkt  noch 
im  4.  Jahrh.  nach  Chr.  genau  bekannt  war  und  das  an  ihn  geknüpfte  Auszugsjahr  der  Israe- 
liten sogar  noch  in  die  grundverderbte  Chronologie  des  Talmud  allein  richtig  überging: 
so  dürfen  wir  gewils  auch  annehmen,  dafs  es  nicht  Zufall  ist,  wenn  die  Geschlechtszahlen 
bei  Herodot  für  Sesostris  und  seine  3  Nachfolger  die  einzig  richtigen  in  seiner  sonst  völlig 
in  Verwirrung  gerathenen   altägyptischen   Chronologie  sind.     Er  hatte  offenbar  von  den 


')  Die  Verbindung  einer  Kardinalzahl  mit  „halb"  oder  einem  Bruche  hat  in  ihrer  Anwendung 
in  vielen  auch  den  neueren  Sprachen  sehr  ähnliche  ünregelmäfsigkeiten  hervorgerufen.  Wenn  wir 
sagen  „halb  fünf,  so  steht  dies  für  „(um  die)  halb(e)  fünf(te  Stunde)".  Noch  ähnlicher  der  grie- 
chischen Wendung  ist:  „fünftehalbes  Jahr",  wie  TtsixnTov  v\fu(n)  raXaLvrov;  wofür  wir  auch  „fünftehalb 
Jahre"  sagen,  so  dafs  der  Plural  „Jahre"  zu  der  ausgelassenen  Zahl  4  gehört  und  „viertehalb"  gleich- 
falls als  ein  attrahirter  obgleich  undeklinirter  Plural  gemeint  ist.  Die  Kühnheit  des  Herodotischen 
nefXTTTvi  (rni^a/uii^  würden  wir  aber  erst  erreichen ,  wenn  wir  für  „fünftehalbes  Jahr"  sagen  wollten 
„fünftes  Semester". 

*)  Königsbuch  p.  139. 


54  Des  Sesostris-Herakles  Körperlänge,  [März  u.  April 


Aegyptischen  Priestern  selbst  gehört,  dais  ihr  gröfster  Pharao  Ramses-Sesetsu'),  den  er 
Sesostris  schrieb,  den  Angelpunkt  ihrer  früheren  Geschichte  und  Chronologie  bildete  und 
900  Jahre  oder  27  Geschlechter  vor  ihno,  also  1350  v.  Chr.  regierte  (nämlich  1388—1322). 
Daraus  folgt  dann  aber  auch,  dafs  er  die  aus  dem  Nebelmeere  der  griechischen  Mythen 
zu  verschiedenen  Zeiten  und  an  verschiedenen  Orten  aufsteigende  Gestalt  des  Herakles, 
des  Sohnes  der  Alkmene,  des  vom  uralten  Gott  verschiedenen  Heros,  der  in  mehr  als 
einer  Beziehung  ein  Gegenbild  des  ägyptischen  Helden  zu  sein  schien,  absichtlich  auf  die- 
selbe Geschlechtslinie  rückte,  wie  den  Sesostris,  ohne  doch  zu  wagen  oder  nach  dem 
Standpunkte  der  antiken  Kritik  im  Stande  zu  sein,  die  mythischen  Beziehungen  beider 
Personen  selber  ausdrücklich  anzuerkennen  und  zu  bezeichnen. 

Die  Annahme  ihrer  Identität  fand  aber  später  willigen  Eingajig,  und  so  erhielt  auch 
die  erwähnte  Stelle  über  das  Bild  des  für  die  Griechen  von  Herodot  erst  entdeckten  Se- 
sostris eine  unmittelbare  Anwendung  auf  den  Herakles.  Auch  von  diesem  wurde  nun  die 
Körperlänge  angegeben,  und  zwar  von  derselben  Gröi'se,  wie  die  des  Felsenbildes. 

Herodot  gab  dem  Bilde,  wie  wir  gesehen  haben,  4  Ellen  und  1  Spanne  oder  ^  Ellen 
gleich  6|  Ful's  Es  könnte  zweifelhaft  sein,  ob  er  hierbei  grofse  ägyptische  Ellen  zu  0';'525, 
oder  kleine  zu  0"'46,  welche  letzteren  ziemlich  genau  den  gewöhnlichen  griechischen  ent- 
sprechen, verstand.  Nach  grolsen  Ellen  würde  das  Bild  2?'36,  nach  kleinen  2,07  hoch  sein. 
Die  einzelnen  Dimensionen,  die  ich  vom  Bilde  genommen  hatte,  sind  mir  leider  mit  der 
Zeichnung  selbst  auf  der  Sendung  nach  Europa  verloren  gegangen.  Ich  darf  mich  aber 
an  die  schon  früher  genommenen  Malse  von  Kiepert  halten,  welche  der  ganzen  Figur  mit 
der  Mütze  6f ',  bis  zu  dem  verdeckten  Scheitel  c.  5f  Ful's  giebt.  Dies  war  also  eine  ganz 
gewöhnliche  Manueshöhe.  Da  sich  aber  die  antike  Messung  oder  Abschätzung  schwerlich 
um  den  unsichtbaren  Scheitelpunkt  bekümmerte,  sondern  die  ganze  Figur  wie  sie  darge- 
stellt war  ins  Auge  falste,  so  wurde  die  Mütze  in  der  angegebenen  Zahl  mit  eingerechnet, 
was  mit  den  wirklichen  Malsen  des  Bildes  stimmt.  Wer  aber  die  Stelle  des  Herodot  nur  las, 
dachte  wieder  nicht  an  die  hohe  Mütze,  sondern  nur  an  die  Körperlänge  allein,  fand 
diese  einen  Fufs  grölser  als  bei  andern  Menschen,  und  hielt  dies  für  die  Heroengestalt 
des  Sesostris-Herakles  gerade  angemessen.  Nun  stimmen  2707  ziemlich  genau  mit  6f  alten 
Fufs,  welche  gleich  2'"11  sind,  während  nach  grofsen  Ellen,  die  man  überhaupt  auf  klei- 
nere Gegenstände  nicht  anwendete,  sondern  auf  Bauwerke  und  andre  grolse  Dimensionen 
beschränkte,  die  Angabe  von  2";36  noch  |  Fuls  über  die  Mütze  hinausgegangen  wäre. 
Wir  dürfen  also  bei  unsrer  Annahme  stehen  bleiben,  obgleich  Böckh  andrer  Meinung  ist 
und  grol'se  Ellen  annimmt,  weil  er  glaubte  dafs  die  Figur,  was  nicht  der  Fall  ist,  die 
ganze  Höhe  der  ausgehauenen  Fläche  erfülle,  und  diese  ihm  zu  2"60  angegeben  war. 

Dafs  es  aber  allerdings  eine  Ansicht  gab,  wonach  Herodot  an  grofse  ägyptische  Ellen 
gedacht  hätte,  erklärt  nun  die  im  Anfange  angeführte  Stelle  des  Eusebius  bei  Syncellus 
p.  60.  Man  suchte  nämlich  ganz  natürlich  den  Sesostris  in  den  Manethonischen  Listen 
und  da  man  diesen  Namen  genau  so  nirgends  fand,  so  hielt  man  sich  au  möglichst  ähn- 
liche Namen.  Deren  fand  man  zwei.  Ein  König  der  II.  Dynastie  lautete  ZeaujxQig^  ein 
andrer  der  XII.  Dynastie  lautete  in  der  unverderbten  Liste  wahrscheinlich  'Goo^Ttoig,  dem 
hieroglyphischen  Usurtesen  entsprechend.    Statt  dieses  letzteren  Namens  schob  man  ohne 


')  Königöbuch  Nr. 420,  *  (  1  1^^^]-    Es  scheint  dies  eine  populäre  Abkürzung  ge 


wesen  zu 


sein,  und  verdient  vielleicht  den  Vorzug  vor  der  Ableitung  vom  Namen  seines  Vater  Sethosis. 


1871.]  von  R.  Lepsius.  55 

Skrapel  den  des  2taoac{)ig  unter  mit  dem  Beisatz:  og  Xeyeiai  yeynvivai  tti^xwv  ö' .  na- 
Xaiaiyjv  y',  daxTv/Mv  ß' .  So  lautet  jetzt  der  Text  nach  der  Eusebischen  Rezension,  wäh- 
rend in  der  Afrikanischen  dieser  Zusatz  fehlt.  Eusebius  also,  oder  wer  sonst  der  Autor 
der  Beischrift  war,  hatte  offenbar  die  Stelle  des  Herodot  vor  Augen,  fügte  aber  den 
3  Ellen  und  3  Palmen  oder  1^  Ellen  noch  2  Finger  hinzu;  ohne  Zweifel,  weil  er  die 
Ellen  des  Herodot  für  grofse  Ellen  nahm,  die  sich  zu  den  kleinen  Ellen  genau  wie  7  zu  6 
verhielten,  so  dals  die  kleine  Elle  6,  die  grofse  Elle  7  kleine  Palmen  enthielt.  Da  man 
nun  später  wohl  die  grofsen  Ellen,  aber  nicht  die  grofsen  Palmen  kannte,  sondern  die 
Eintheilung  von  der  kleinen  Elle  hernahm,  so  übertrug  er  die  nm&aurj  oder  3  grofsen 
Palmen  des  Herodot  in  3  kleine  Palmen  und  2  Finger  oder  3^  kleine  Palmen,  so  dafs 
das  Mafs  in  Fufs  ausgedrückt  dennoch  das  Herodotiache  von  6|  Fuls  blieb,  obgleich  man, 
wenn  man  auf  diese  Genesis  der  Angabe  keine  Rücksicht  nahm,  eigentlich  6|^  Fufs  er- 
halten mufste. 

Der  König  leotoxgtg  der  II.  Dynastie  war  so  viel  wir  wissen  kein  so  berühmter  und 
kräftiger  König  wie  der  König  Osortesis  der  XII.  Dynastie,  aber  der  Name  schien  dem  des 
Sesostris  noch  ähnlicher  zu  sein.  Auch  bei  diesem  finden  wir  daher  eine  Beischrift  über 
die  Leibesgröfse,  sowohl  in  der  Afrikanischen  als  in  der  Eusebischen  Rezension.  Diese 
Beischrift  lautet  jetzt  bei  Africanus:  og  viUog  elye  nrjyöjv  e'.  nXazog  y'  und  entsprechend 
in  dem  Armenischen  Eusebius:  cuius  proceritas  cubitis  V  et  latitudo  palmis  III  fuisse 
dicitur.  Schwerlich  hatte  die  Tradition  dem  Helden  Sesostris  bei  einer  Höhe  von  1\  Fufs 
(5  kleine  Ellen)  eine  so  elegante  Taille  von  9  Zoll,  oder,  wenn  grofse  Ellen,  bei  einer 
Höhe  von  8^  Ful's  eine  Taille  von  10  Zoll  geben  wollen;  noch  weniger  eine  so  schmale 
schwindsüchtige  Brust;  wie  es  denn  überhaupt  nicht  gewöhnlich  ist  von  einer  Leibesstatur 
mehr  als  die  Höhe  zu  verewigen.  Für  TiXäzog  y'  stand  offenbar  ursprünglich  /lalaioiäiv  y\ 
und  wenn  jemand  vielleicht  aus  Bedenken  gegen  das  Mafs  von  8  bis  9  Fufs  Höhe  dafür 
nläcoQ  schrieb,  so  hat  doch  Syncellus  wenigstens  in  seinem  Texte  der  Eusebischen  Liste^) 
die  alte  Lesart  wieder  hergestellt  indem  er  schrieb:  uü'og  «/wv  Trrjxiov  t' .  nalaioi tüp  y' 
v6  fieye^og.  Woher  konnten  aber  die  5^  Ellen  statt  der  Herodotischen  4^  Ellen  anders 
kommen,  als  aus  einem  Mifsverständnifs  von  neu/tvrjg  oni.Jajurjg.  wo  man  die  5  in  nei.iu- 
r/jg  zwar  richtig  auf  die  Ellen,  aber  auf  5  statt  auf  die  5te  bezog,  und  daher  5  Ellen  und 
eine  ant^a/nq  verstand. 

Eine  viel  frühere  Ableitung,  obwohl  zugleich  Abweichung  von  der  Angabe  des  He- 
rodot findet  sich  in  einem  Fragmente  des  i'.oyog  ya,f  'H^axleu  von  Herodorus  Ponticus 
bei  Tzetzes  (Lyc.  662)  und  beim  Scholiasten  zum  Pindar  (Nem.  III,  87),  wo  es  heifst: 
TtaaaQCDv  nrjyiiov  r/v  6  '^EiQaxkqg  /.ai  nodog  evög.  Nach  dem  was  oben  gesagt  worden, 
kann  es  kein  Zweifel  sein,  dafs  Herodor,  ein  Zeitgenosse  des  Sokrates,  die  Körperlänge 
seines  Helden  von  der  des  Sesostris  hernehmen  zu  dürfen  glaubte.  Aus  der  orn&afxq  = 
I  Fufs,  macht  er  aber  einen  ganzen  Fufs,  so  dafs  die  Höhe  zu  7  Fufs  abgerundet  wird. 
Auch  dafür  gab  es,  wie  es  scheint,  noch  einen  besondern  Grund.  Herakles  galt,  wie  be- 
kannt, als  erster  Gründer  des  Olympischen  Stadiums;  er  bestimmte  die  Länge  desselben 
nicht  nach  Ellen,  sondern  auf  600  Fufs.  Ebensoviel  Fufs  mafsen  die  andern  Stadien 
Griechenlands,    die  aber  dennoch  kleiner  waren,    als  das  Olympische,    weil  wie  es  hiefs 


')  p.  57  =  Dind.  I,   p.  106,   1.  4.    Die  Worte  I.  3  —  8  sind  jetzt  versetzt  und  gehören   hinter 
p.  104.   1.  2. 


56  Des  Sesostris-Herakles  Körperlänge,  von  R.  Lepsius.      [März  u.  April  1871.] 

der  wirkliche  Fufs  des  Herakles,  nach  welchem  er  gemessen,  gröCser  gewesen,  als  die 
Füfse  andrer  Menschen,  und  zwar  um  so  viel  als  in  Proportion  das  Olympische  Stadium 
gröfser  als  die  übrigen  war.  Ja  man  sollte  von  diesem  Verbältnii's  der  Stadien  ausgegan- 
gen sein,  um  danach  den  wirklichen  Fuis  des  Herakles,  und  nach  ihm  wieder  seine  Körper- 
länge zu  bestimmen  *).  Dazu  bedurfte  es  wieder  einer  bestimmten  Proportion  zwischen 
Fufs  und  Körperlänge,  Diese  war  gegeben  in  dem  spätem  oder  dritten  ägyptischen  Ka- 
non, der  seit  der  26.  Dynastie  in  der  Zeichnung  und  Skulptur  allgemein  eingeführt  war, 
und  nach  welchem  nicht  mehr  wie  früher  6,  sondern  7  natürliche  Füfse  in  der  Höhe  von 
der  Sohle  bis  zum  Scheitel  aufgingen.  Daher  kam  die  Abrundung  der  Herodotischen 
4^  Ellen  auf  7  Fufs  bei  Herodor  für  die  Körperlänge  des  Herakles.  Ebendaher  sind  die 
7  Fufs  des  Hercules  bei  Solinus^)  genommen. 

Dm  die  Vermischung  des  Sesostris  mit  dem  Herakles  endlich  vollständig  zu  machen, 
übertrug  Diodor.  (1 ,  55)  wieder  die  7  Fufs  des  Herakles  auf  den  Sesostris ,  und  zwar 
wiederum  in  Ellen  und  Palmen  ausgedrückt,  indem  er  ihm  die  Höhe  von  4  Ellen  und 
4  Palmen,  statt  der  Herodotischen  3  Palmen,  zuschreibt. 

Diese  Manigfaltigkeit  der  Abweichungen,  die  doch  alle  offenbar  auf  eine  einzige  Quelle 
zurückgehen,  macht  es  nun  in  der  That  sehr  wahrscheinlich,  dafs  diese  Quelle  nur  in  der 
mifsverstandenen  Nachricht  des  Herodot  über  das  Sesostris-Bild  zu  erkennen  ist.  Natür- 
lich hatte  Herodot,  bei  der  Angabe  über  die  Höhe  des  Felsenbildes  keineswegs  die  Ab- 
sicht damit  zugleich  die  des  lebendigen  Mannes  auszudrücken;  er  deutet  nicht  das  min- 
deste davon  an.  Einen  solchen  Schlufs  vom  Bilde  auf  den  Mann  konnte  nur  ein  so  harm- 
loser Leser  machen,  wie  es  deren  im  Alterthume  gab,  wo  die  kritische  Betrachtung  oft 
nicht  höher  stand  als  in  unserm  Mittelalter.  Man  wird  dagegen  nicht  das  Mährchen  an- 
führen wollen,  welches  schon  dem  Pythagoras  zugeschrieben  wurde  über  die  Berechnung 
des  Fufses  aus  dem  Stadium.  Wenn  man  aber  bedenkt,  dafs  der  Name  Sesostris  in  dieser 
verderbten  Form  erst  von  Herodot  eingeführt  und  auf  alle  Nachwelt  mit  seinem  dem 
Ramses  zukommenden  Heldenglanze  vererbt  wurde,  ja,  dals  das  Asiatische  Bild  von  Ka- 
rabel gar  nichts  mit  Aegypten  zu  thun  hat,  folglich  auch  keinen  Pharao  Sesostris  oder 
Ramses  darstellen  konnte,  so  wie  ferner,  dafs  auch  die  chronologische  Gleichsetzung  des 
Sesostris  und  des  Herakles  zwar  von  Herodot  ausging,  aber  erst  später  zu  der  Identifizi- 
rung  beider  führte,  von  welcher  die  üebertragung  des  Körperraafses  wieder  nur  eine  Folge 
war:  so  liegt  in  dem  Nachweis  dieses  weitverzweigten  Zusammenhanges  zugleich  ein  spre- 
chendes Zeugnifs  für  das  unbedingte  und  oft  blinde  Ansehn  welches  jeder  Ausspruch  des 
Herodot  in  seinem  kanonischen  Geschichtswerke  bei  den  späteren  Griechen  fand.  Ma- 
nethos,  der  Aegypter,  hatte  es  sich  herausgenommen,  ein  besonders  Buch  JifJo^'Hgööovov, 
über  die  Irrthümer  des  Herodot  zu  schreiben.  Dafür  mufste  es  ihm  begegnen,  dafs  so 
handgreifliche  auf  Herodot  zurückgehende  Mifsverständnisse,  wie  das  über  Namen,  Her- 
kunft und  Leibesgröfse  des  Sesostris,  ihm  selbst  in  seinen  Königslisten  untergeschoben 
wurden.  R.  LepsiuB. 

')  Nach  Plutarch  (bei  Gell.  Noct.  Att.  1,  I),  der  diese  Berechnung  sogar  auf  Pythagoras  zu- 
rückführte. 

')  1,88;  ed.  Mommsen  15,  8.  Salmasius  bemerkt  zu  dieser  Stelle :  Septipedes  Burgundiones 
perpetuo  epitheto  dicuntur  Sidonio  ApoUinari  quasi  longissimi  et  procerissimi.  'H/)(w(J^ou  'Hpo.xX.ij's 
hiefs  ein  Jüngling  des  Herodes  Atticus,  der  an  8  Fufs  lang  war. 


Leipiig,   J.  C.  Hinrichssche  Buchhandlung.  —  Ver»ntwortl.  Redaeteui  Dr.  R.  Lepsiaa,  Druck  »on  Gebr.  ün?er  (Th.  Orimm)  in  B«rllB. 


57 

Zeitschrift 


für 


Ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde 

herausgegeben  von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H,  Brugsch. 


Mai  U.  Jnni  Preis  jährlich  5  Thlr.  1871. 


Inhalt. 

üeber  einige  hieroglyphische  Bezeichnungen  des  Jahres,  von  H.  Brugsch.  —  Berichtigungen  und  Zusätze, 
von  H.  Brugsch.  —  Medical  Papyrus  with  the  name  of  Cheops,  by  S.  Birch.  —  Varia  (conclusion),  hy  S.  Birch. 
—  Storia  Attica  e  Storia  Biblica,  di  Feiice  Finzi.  .—  The  Cyprus  monolith,  by  George  Smith.  —  Note  on  the 
calendar  in  Mr.  Smith'^  papyrus,  by  Daniel  Hy.  Haigh.  —  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and 
Israel,  by  Daniel  Hy.  Haigh.  —  Erschienene  Schriften. 

üeber  einige  hieroglyphische  Bezeichnungen  des  Jahres. 


Dereits  in  dem  ersten  Bande  meiner  geographischen  Untersuchungen  hatte  ich  den 
achtzehnten  Nomos  Oberägyptens  mit  dem  Oxyrynchites  der  Alten  zusammengestellt.  Das 
Nomoszeichen  desselben  hat  ohne  Ausnahme  in  den  verschiedenen  Listen  der  älteren  und 
jüngeren  Zeit  die  Gestalt  des  Vogels  "^^'  der,  nicht  zu  verwechseln  mit  dem  ziemlich 
ähnlichen  Vogel  für  die  Sylbe  pa,  die  Aussprache  sep  oder  sepa  haben  musste.  Die  letz- 
tere geht  unzweifelhaft  aus  Varianten  wie  folgenden  -5^  (Geogr.  1,  Nr.  1055),  ['ü^^© 
(ibid.  Nr.  1053),  -^j«m  "^^  0^^^-  ^^'  ^ö^^)  hervor,  wodurch  der  Hauptort  des 
genannten  Nomos  unter  seinem  Nomosnamen  bezeichnet  wurde.  Wenn  einerseits  dem  in 
Rede  stehenden  Vogel  die  Aussprache  sep  zukam,  so  belehren  uns  Varianten,  meist  den 
älteren  Epochen  angehörend,  dafs  auch  dem  Zeichen  i-^^  dieselbe  Aussprache  zufiel. 
Was  das  letztere  in  der  Zeichnung  darstellt,  ist  schwer  zu  sagen;  ich  meinerseits  bin  ge- 
neigt, darin  eine  Abbildung  eines  der  häislichsten  Insecten  Aegyptens,  des  sogenannten 
Tausendfufses,  wiederzuerkennen.  Noch  andere  Varianten  setzen  an  seine  Stelle  das  Bild 
eines  Fisches,  und  hier  liegt  es  nahe,  sofort  an  den  Oxyrynchos  zu  denken,  der  nach 
griechischer  Auffassung  dem  Nomos  seinen  Namen  gab.  In  der  folgenden  Stelle  des 
Todtenbuches  (cap.  17  eol.  33)  j|  ^  ^  ;;;'(]d^"^  |^J^  [1  y^  ^^.^^^  | 
j(u-u  sefe^  äpu  ämu  Ses  neb-sen  Säpi  „diese  7  Geister  im  Dienste  ihres  Herrn  Sapi",  gieot 
ein  der  18.  Dynastie  angehöriger  Papyrus  des  Museums  zu  Bulaq  an  Stelle  des  Namens 
Säjn  die  Gruppe  ~^  -=^  y^'^^^^^Jl'  ^^mit  auch  (nach  meinen  Kopien  wenigstens) 
das  Exemplar  des  Nextuämen  in  der  Berliner  Sammlung  übereinstimmt.  Es  geht  hieraus 
zur  Evidenz  hervor,  dafs  der  Name  sepa  einem  Fische  angehörte,  der  wie  gesagt  kein 
anderer  als  der  sogenannte  Oxyrynchus  sein  kann.  Aber  hiermit  ist  der  Umfang  der  Be- 
deutung der  Wurzel  sep^  sepa  noch  nicht  erschöpft.  Auf  einer  Anzahl  von  Stelen  des  alten 
Reiches,  die  ich  in  dem  hiesigen  Museum  zu  prüfen  Gelegenheit  hatte,  ist  der  Stadt- 
name von  Oxyrynchus  in  folgender  Weise  geschrieben:  1  ^^4^®  -^^P  (^^^*  SEE).  Hier- 
mit ist  das  Zeichen  des  Fisches  durch  ein  anderes  ersetzt,    welches  sich  sonst  mit  der 

Zeitschr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  g 


58  üeber  einige  hieroglyphische  Bezeichnungen  des  Jahres,  von  H.  Brugsch.      [Mai  u,  Juni 


Aussprache  von  ß  M  hesep  in  den  Texten  vorfindet  und  die  allgemeine  Bedeutung  von 

Nomos  hat.  Vergl.  mein  Wörterbuch  S.  995  s.  voe.  hesp.  Es  muls  hiernach  scheinen,  als 
wenn  hesep  ein  zusammengesetztes  Wort  ist,  he-eep^  auf  dessen  zweiten  Theil  sep  sich  das 
Zeichen  ffiB  bezieht. 

Der  Ort  des  heiligen  Oxyrynchos:  Sep  oder  Sepa  feierte  den  ausschliefslichen  Kult 
des  Gottes  Anubis,  der  bereits  in  den  ältesten  Zeiten  der  ägyptischen  Geschichte  die  Be- 
zeichnung des  „Herrn  von  Sep"-  führt  (vergl.  Geogr.  Bd.  I  Nr.  1054  und  den  dazu  gehöri- 
gen Text).  Hierdurch  mag  es  sich  erklären,  dafs  das  lebende  Symbol  dieses  Gottes,  der 
Schakal,  in  der  geheimen  Schrift  unter  andern  als  Stellvertreter  der  Sylbe  ■"□""  sep  auf- 
tritt, -^f)^  sep  ist  gleichsam  der  oxyrynchitische  (vergl.  Wörterbuch  S.  1198).  Die  be- 
kannte Formel  ^\  i       em  sep  uä  „mit  einem  Male"  (s.  1.1.)   findet  sich  in  den 


Texten  mehr  als"lnnlänglich  zum  Beweis,  wiedergegeben  durch  die  variirende  Schreibung 
T -^j^  <i-i?  ,  worin  der  Schakal  genau  dem  5^  «^A  «op  entspricht.  Es  führt  mich  diese 
Beobachtung  auf  eine  wichtige  Gruppe,  von  der  ich  bereits  im  Jahre  1864,  ohne  ihr  wirk- 
liches Vorhandensein  genauer  zu  kennen,  eine  merkwürdige  Vorahnung  gehabt  habe.  In 
meinen  Materiaux  S.  74  fl.  hatte  ich  nämlich  angeführt,  dafs- das  koptische  Wort  <'-C.'|>TOTJ 
annus  primus  zurückzuführen  sein  müsse  auf  eine  altägyptische  Form  ha-sep-u  oder  im 
Singular:  ha-sep.  Ich  war  hierauf  durch  eine  Bemerkung  Horapollon's  geführt  worden, 
wonach  die  Aegypter  das  astronomische  Jahr  von  365^  Tagen  in  der  Aussprache  durch 
das  Wort  für  „ein  Viertel",  in  der  Schrift  jedoch  durch  eine  Gruppe  bezeichneten,  welches 
sonst  den  vierten  Theil  einer  Arura  ausdrückte.  War  ich  damals  nur  auf  Vermutliungen 
angewiesen,  so  bin  ich  gegenwärtig  im  Stande,  die  altägyptische  Schreibung  des  Wortes 
zunächst  in   der  Ptolemäer-Zeit  auf  das  unzweifelhafteste  nachzuweisen.     Sie  stellt  sich 

dar  in  den  Gruppen  ^j^,   oder  l'V^i  welche  die  Aussprache  hä-sop  haben. 

In  der  grofsen,  jüngst  auch  von  Herrn  Dr.  Dümichen  mitgetheilten  Bauinschrift  von 
Edfu  wird  der  erste  Tybi  im  Jahre  5  der  Regierung  eines  Ptolemäers  in  folgender  Weise 
bezeichnet:    |  "Wv  »^-<=^  ^  |   hä-sep  5-t  ro-30  ent  seft-bet.    Ich  bemerke  hier- 

bei   dafs  das  Zeichen    |  in   dieser  Zeit  eine   sehr  gewöhnliche  Schrift -Variante   an  Stelle 

des  älteren  ^  hä  ist,    die  z.  B.  in  folgenden  Gruppen   nicht  selten  auftritt:  1  -^   statt 

'-=^,    1  "^  I   statt  -=^  I.    Dadurch  erklärt  sich  die  andere  gleichlautende  Gruppe 

für  „Jahr",  die  ich  oben  angeführt  habe  und  die  sich  z.  B.  in  folgender  Stelle  des  gro- 
fsen Horus-Textes  von  Edfu  vorfindet:  ^^-WSS^'  '  ' üOs  f  %?  1  ■?•  "^  H^ep  363 
rä  horem^H  änj  tet  ^vca.  Jahre  363  der  Sonne  Harem^u,  des  ewig  Lebenden." 

Schauen  wir  uns  in  alter  Zeit  um,    so  tritt  uns  sofort  die  entsprechende  Schreibung 

r  d 

des  Jahres  als  sep  in  dieser  Gestalt  entgegen  \    ^ ,  wie  bereits  Mariette  in  seiner  Abhand- 

lung  über  die  Stele   von  Tanis  mit  dem  Datum  \  bemerkt  hat.     (Man  vergl.  auch 

Zeitschr.  1865  S.  37.)  Die  Form  dieses  Jahres  ist  nicht  selten  in  den  Texten.  Ich  finde 
sie  vor  allem  wieder  in  den  Daten,  welche  sich  auf  die  Wiederholung  gewisser  Panegyrien- 
feier  unter  Ramses  II  beziehen.  (Vergl.  Champol).  Monum.  pll.  115,  116,  118,  119  und 
Recueil  I,  pll.  72,  82,  83.)  Das  Jahr  ist  darin  jedesmal  bezeichnet  als  j  ^  und  nach  der 
Folge  der  Regierungs- Jahre  30,  34,  :^7,  40  die  vierjährige  Schaltperiode  ziemlich  deutlich 
erkennbar.  Die  überlieferten  Zahlen  bedürfen  offenbar  einer  Correctur,  da  selbst  auf  den 
Denkmälern  Differenzen  in  den  Angaben  vorkommen.  Es  dürfte  daher  zu  übertragen 
sein:    renp-t  sep  „das  Jahr  mit  dem  Vierteltag",   wie  ^^^^    zu  übertragen   ist  hä  sep 


1871.]  Berichtigungen  und  Zusätze,  von  H.  Brugsch.  59 


„der  Anfang  des  Jahres  mit  dem  Vierteltag  d.  h.  das  erste  Jahr  der  vierjährigen  Schait- 
periode",  d.  h.  genau  dasselbe,  was  der  Kopte  mit  seinem  ^Xt^OTI,  e^Cr^'JöOVl  „primus 
annus"  bezeichnet. 

Trotz  der  Gegenbemerkungen  des  Herrn  de  Rouge  über  meine  Auffassung  der  Gruppe 
(S)|,  ®S^  «ep  tep  (vergl.  1865  S.  81  dieser  Zeitschr)  behaupte  ich  mehr  als  je,  dafs 
hierdurch  der  Anfang  einer  vierjährigen  Schaltperiode  bezeichnet  wurde,  bei  welcher 
selbstredend  der  Vierteltag  seine  besondere  Rolle  spielte.  Zukünftige  Forschungen  wer- 
den den  Beweis  dafür  liefern.  Hier  sei  noch  bemerkt,  dal's  mit  den  Gruppen  -T  '^  renp-t^ 
\  renp-t-sq)  und  o=^i^,  |  "^  hä-sep  die  Bezeichnung  des  Jahres  auf  den  Denk- 
mälern noch  nicht  erschöpft  ist.  Bereits  in  meinem  Wörterbuche  S.  862  habe  ich  auf  die 
Variante  ^N,  O^l^  ^'^  Stelle  von  j  aufmerksam  gemacht,  und  gegenwärtig  ist  es 
mir  gestattet,  eine  neue  in  der  Gestalt  ^,  mit  dem  Bilde  des  Frosches,  hinzuzufügen. 


Die  erste  Variante  >^  ist  aber  keine  blofse  Schriftvariante  an  Stelle  von  |  ^  oder  { 
sondern  hat  die  Aussprache  des  Geiers  ^^  ner  treu  bewahrt.  In  einer  von  Herrn  Dü- 
michen  (Tempel. -Inschr.  I  Taf.  95  L.  12)  mitgelheilten  Inschrift  aus  Edfu,  ist  die  Rede 
vom      I  Vin*  ^^''^■^  ^"  ^^''^  ^'^  „Schlufs  in  25  Jahren".    In  dem  Duplicat  des- 

selben^xtes  (s.  Zeitschr.   1870  Taf.  I  L.  22)  lautet  dieser  Passus  l  V  ^"^^fl  hetes  m 
(ner)t  25  mit  vollständig  gleicher  Bedeutung.    In  der  sehr  merkwürdigen,   bisher  unpubli- 
cirten  Krönungs-Inschrift  von  Edfu  heiJst  es  von  dem  Feste  der  Krönung 
g   n  D      ^^''^   ^v 

är  hib  pen  ner  sep-Cson) 

gefeiert  wird  Fest  dieses  des  Jahres  zweimal,  [d.  h.  alljährlich] 
Ebenso  wird  der  Jahresanfang  bezeichnet  als  \J  ^v\  äp-ner  (s.  Wörterbuch  S.  862),  und 
Pw^  V^  «^p  ner  ner  deutet  „den  Anfang  jedes  Jahres"  (cf.  1.  1.)  an. 
Eine  andere  Gruppe  für  Jahr  erscheint  in  der  Gestalt  <?§,  wie  z.  B.  in  dem  auf 
den  Nil  bezüglichen  Passus  n  r^  T  5^  ^  „welcher  wächst  alljährlich"  (cf.  Dümichen, 
Histor.  Inschr.  II,  35,  b,  a,  5).  Es  ist  schwer  zu  sagen,  welche  Aussprache  hier  dem 
Frosche  zukommt.  Hat  mau  zu  wählen  zwischen  hak-t  (s.  Wörterbuch  S.  1000)  oder  zwi- 
schen  AAAAAA   äbenj(_  (ib.  S.  178)? 

Ich  vermuthe,  dafs  hiermit  die  Reihe  der  Bezeichnungen  des  Jahres  und  der  Jahres- 
formen noch  nicht  abgeschlossen  ist.  In  den  Nachrichten  der  Alten  über  die  Hierogly- 
phen der  alten  Aegypter  erscheinen  beispielsweise  auch  der  Hirsch  und  der  Phönix  als 
Vertreter  des  Jahres.  Es  muls  weiteren  Forschungen  anheimgestellt  bleiben,  in  wie  weit 
diese  Ueberlieferungen  mit  den  Denkmälern  im  Einklang  stehen.  H.  Brugsch. 


Berichtigungen  und  Zusätze 

zu  meinem  Aufsatz  „ein  Decret  Ptolemaios',  des  Sohnes  Lagi,   des  Satrapen"  (s.  S.  1  fll. 

dieses  Jahrganges  der  Zeitschrift). 


S.  7  Lin.  8  ist  das  Zeichen  i— 4-h   unter   dem  Stiere   und   hinter  der  phonetischen  Gruppe 

neka  zu  streichen. 
S.  8  Lin.  6  ist  zu  lesen  „verführen"  an  Stelle  von  vorführen.     Desgleichen  S.  11  Lin.  27. 
S^  9  Lin.  5  wolle  man  lesen  „das  Bibliothekszimmer  des  Rä  ausgestattet  u.  s.  w. 

Bezugnehmend   auf  den  am  Schlufs  der  Inschrift  ausgesprochenen  Fluch   gegen  den. 


60 


Berichtigungen  und  Zusätze,  von  H.  Brugscb. 


[Mai  u.  Juni 


welcher  „sich  verleiten  lassen  sollte"  (so  wohl  besser  an  Stelle  des  von  mir  über- 
setzten: „welcher  wird  vorführen  es"  zu  übertragen)  etwas  von  dem  heiligen  Gebiete 
Patanuf  zu  entwenden,  sei  hier  auf  einige  ganz  analoge  Formeln  aufmerksam  gemacht. 

1.  Auf  einer  im  Besitz  des  Prinzen  Napoleon  betindlichen,  noch  unbekannten  Aethio- 
pen-Stele,  die  ich  Gelegenheit  hatte  1859  im  Hause  ihres  früheren  Eigenthümers  Linant- 
Bey  abzuschreiben,  ist  die  Rede  von  der  Aufstellung  derselben  in  dem  Tempel  des  Amon 
von  I  Sen-nofer-t.    Am  Schlüsse  heifst  es  dann  (von  Zeile  15  an^: 

.  k    IQ 


nti  smen  utu 

welcher    stehen  lälst    Beschlufs 

Sen-nofer-t  äu-f  em 

Amon-ra    des  Herrn    von  Sennofer    so  wird  er  sein  im     Dank 


ar  pa 

Mit  Bezug  auf    den 


1    o 
ämon-rä 


/TT? 

neb 


ten 
diesen 

kM 

kos-u 


£2k 

em         nuter-ha-t  ent 

in    dem  Heiligthume    des 


o 


en      amon-ra 
des    Amon-ra, 


t^^^^ 


/\f\fiAJ\f\    »S» 


I 

kir 


nes-t-f 


är  pqnti  äu-f-remennu 


wird  bleiben  auf  dessen  Stuhl.     Mit  Bezug  auf    den,  welcher      wegtrz^gen  wird 


sein  Sohn 

utu 
Beschlufs 


r-1   r~l     £^  AAA/^VA  f\     ,1111111111^ 

ten        em  nuter- ka-t  ent     ämon-rä 

diesen    aus    dem  Heiligthume    des    Amon-ra 


neb 
des  Herrn 


l\ 


(1  AA/NAAA      [zerstörte  Stelle  von  4  Gruppen]  ^^   ^  Ij 


amon-ra 
vom  Amon-ra 


nen 

nicht 


Sen-nofer-t      su 
von  Sennofer    er 

sa-f  men      kir 

sein  Sohn     bleibt    auf 


tenten 
sei  verflucht 
S  ö 

nes-t-f 
dessen  Stuhl. 


2.  Auf  einer  Stele  vom  Jahre  51  Psammetich's  I  (im  Besitz  eines  meiner  Bekannten 
in  Kairo  und  gefunden  in  der  Nähe  von  Zagazig),  worin  von  der  Anlage  einer  Baulicb- 
keit  zu  Ehren  der  Götter  von  ^^  ö  @  setenu  (das  heutige  Horbeit,  das  alte  Pharbaethus) 
die  Rede  ist,  heifst  es  gegen  den  Schlufs  hin: 


Sek 
Wer  vernichten  wird 


A/VAAAA 

nen 
dies 


sek 
vernichten  werden 


SU 

ihn 


m 

neter-u 
die  Götter 


ba-u 
(und)  die  Seelen 


f 


\ 


än)[-u 
die  lebenden 


äm-u  Setenu 

die  da  sind  in     Pharbaethus. 
3.    Auf  einer  zweiten  Stele  derselben  Herkunft  vom  Jahre  30  -p  x  (31?)  Königs  Amasis, 
welche  von  einem  Bauwerk  zu  Ehren  der  Bast  handelt,  wird  am  Schlüsse  bemerkt: 


n 


\\ 


n 


ten 
diesen 


SU 

ihn 


sek-t 
Wer  vernichten  wird 

neb  bas-t  heh-tet  nen  sa-f  em-sq-f 

die  Herrin  von  Bubastus  in  alle  Ewigkeit,  nicht  (wird  sein)  sein  Sohn     nach  ihm 


utu 
Beschlufs 

O 


sek 
vernichten  wird 


bqst  ä 

die  Göttin  Bast    die  grofse 

(sie) 


tet 
ewiglich. 


t-^ 


©^ 


^^"^^•^  Medical  Papyrus  with  the  name  of  Cheops,  by  S.  Birch.  61 

4.  In  Bezug  auf  ein  viertes  Beispiel,  verweise  ich  auf  die  zuerst  von  Herrn  Rirch 
m  den  M^langes  egyptologiques  II  S.  324  fll.  behandelte  und  später  vom  Britischen  Museum 
pubhcrte  (Egyptian  Inscriptions  PI.  XXIX)  Stele  aus  dem  Tempel  von  LJ  •©  ka  eines 
Ortes  auf  dem  thebanischen  Tempelgebiete  der  linken  Seite  des  Niles,  Stlich  Con  der 
Tempelgruppe  von  Medinet-abu. 

Kairo  d.  24.  März  1871.  tt   »  , 

H.  Bmgsch. 

Medical  Papyrus  with  the  name  of  Cheops 

by  S.  Birch. 

f>A     |Ur.TjiV  "^^^  existence  of  three  medical  papyri  treating  on 

^    ^j  ^      ^  *^«  remedies  for  the  eure  of  dif!erent  diseases  may  be 

J^  ^^  ^^  °^^  ^*^^  ^^  ^^  ''°°'''''-   "^^^  ^""^^  *^®  mQA\c2\  papyrus 

(^        J    vQi  °^  ^^'■^i^  ^as  been  published  by  M.  Brugsch,  a  second 

-JvV^rjJ    •^  medical  papyrus  rather  different  in  its  nature  as  it  pro- 

^^,^r      -        <^o"6ctions  of  Leyden,  a  third  is  in  possession  of  Mr. 
"~^^^    '^^  E^wi°  Smith  of  Thebes.   The  collections  of  the  British 

Museum   have  lately  been   enriched  by  a  fourth  pre- 
sented  to  the  Institution    by  the  Royal  Institution  of 
London.   This  papyrus  had  lain  there  fore  many  years, 
not  unrolled  and  had  attracted  no  attention,  but  on  its 
removal  to  the  British  Museum,  and  subsequent  unroll- 
ment  there  its  purpot  became  evident  and  it  possesses 
the  more  interest  that  the  names  of  two  monarchs  are 
mentioned  in  it  one  of  whom  is  the  celebrated  Cheops 
the  builder  of  the  great  Pyramid.    The  period  of  the 
4th  dynasty  is  often  referred  to  in  mentioning  the  dis- 
covery  of  ancient  roUs  or  books  at  a  later  age.     The 
plan  of  the  temple  of  Athor  at  Dendera  it  will  be  re- 
membered  was  said   to   be  found  at  a  later  period  as 
planned  on  a  leather  roll  in  the  days  of  Cheops.    In 
that  of  his  successor  Mencheres   the    64th    and    30th 
chapters  of  the  Ritual  were  discovered.   Other  portions 
of  the  sacred  books  were  referred  to  the  age  of  Usa- 
phais  and  a  halo  of  antiquity  was  a  nimbus  of  authen- 
ticity  for  the  value  and  importance  of  this  writings. 
The  Medical  Papyrus  of  the  Museum  is  not  of  the  age 
of  Cheops  for  a  later  monarch  whose  name  resembles 
that    of  Amenophis  lU    is    mentioned   as    a    king   in 
whose  reign  certain  prescriptions  were  brought  to  per- 
fection.    It  is  consequently  even  later  than  that  mon- 
arch,   its  Script  does  not  resemble  that  of  the  Papyri 
of  the  19th  dynasty  and  it  is  probably  to  be  referred 
to  the   close  of  the  70th    or  beginning    of  the    22nd 
dynasty.     The  bread  of  the  papyrus  is  very  narrow. 


.;'f^^^ 


62 


Medical  Papyrus  with  the  name  of  Cheops, 


[Mai  u.  Juni 


measuring  about  7  inches  wide,  its  length  is  about  8  feet,  it  is  unfortunately  much  worm 
eaten  and  rauch  of  the  lower  part  of  the  coiomencement  is  wanting,  the  lower  part  having 
been  devoured  by  the  worms  or  lost.  It  is  written  on  both  sides  and,  what  is  more  re- 
raarkable,  is  a  palimpsest,  traces  of  the  fornaer  writiug  still  remaining  on  both  side.  The 
Script  is  neat  but  rather  course  and  thick  and  it  is  accompained  ihroughout  by  numerous 
rubrics,  the  headiug  of  the  chapters  and  the  directions;  the  formulas  of  the  eures  are  very 
Short,  but  the  pages  are  closely  written  and  contain  from  9  to  14  lines.  The  tirst  part 
of  the  Papyrus  is  rather  historical,  aud  to  that  reference  will  be  subsequently  made.  The 
part  containing  the  name  of  Cheops  is  written  at  the  end  of  the  endossement  where  the 
scribe  has  began  another  work  or  book  entitled  the  »^^  ^v  I P  O  *^®  wanting  word 
being   apparently    T  ^K  (j  [j  ^  ^^  a  kind  of  affliction  or  malady""  as  in  the  5th  line  of 

«alfth( 


(^^ 


the  page  it  is  mentioned  as 

(I  j(att  neb  huu  nti  m  ha  pen   m   at  nebt   apn 


¥ 


__  II  I    AAAAAA    _ 

p  I  ü  ^att  ntu  nuu  nii  in   iiu    pen    rn    ai    neoi    apn     "an    lUe    evil    WOUnds",    Of, 

"sores  which  are  in  this  flesh,  in  all  these  limbs".    Hence  the  commencement  must  read 


"the  commencement  of  the  words  for  wounds"  or  'sores'  probably  the  former  as  the  same 
word  with  the  determinative  of  a  fallen  man  5=r::  is  found  in  the  sense  of  'wounded'  in 
the  battle  Held.  The  manner  of  charming  or  addressing  the  wounds  is  by  invoking  the 
gods  as  "oh  Ra,  oh  Su,  oh  Seb,  oh  Osiris,  oh  creator  of  the  gods,  oh  Nu,  adoration  to 

the  great  gods,    bringing  the of  the  gateway,    placing  the  unpleasant  on  the  floor, 

praising  the  Sun  as  he  comes  out  of  the  Horizon,  turning  in  the  cabin,  proceeding  in  the 
ark,  pass  ye  me  along,  renew  ye  me,  avert  from  me  all  evil  things,  all  evil  maladies,  all 
wounds  which  are  in  this  flesh  (ha)  on  all  these  limbs".  The  remainder  of  this  formula 
is  neither  so  well  preserved  nor  so  intelligible.  The  rubric  at  the  end  of  the  chapter, 
not  however  written  in  red  states  as  foUows; 

kamut  Uta  pn         m 

Was  found  eure  this       at 


t'rh  hau  m 

night    happening  to  go    in 


hall 


m 


IDn         k        ^J 


o  imn 

nt  at  netr  m  Tbnmt  in 

of    the  divine  abode    in    the  city  of  Tebmut    in 


/I\ 


\ 


"«CS^ 


tn       m  tut 

that    by     the  haüd 


kku 
darkness 


an 
was 


i-^  Pk  J^^il 


I        I 

karhb  n         ru  per 

of  a  minister        of       teraple 

adh  ubnf 

the  moon  it  shone 


C3oD  Ä----I 

sstau 
the  secret  places 

D 


1 


n 

Of 


nfri 
groddess 


pn 
that 


OiStU 

lo! 


ta 
land 


pn  in 

that  was  in 


I  I  fif\f\f\r^ 

hr      j(ai        tn 
upon  book    that 


%* 


I      ^    I 
hr       kr 
on    sides 


I  III 


its 
or 


not 
all 


annut         s      m  bau  n  p'  su  j(b  jfu  maj^ru 

was  brought  it    in        the  treasure        of  the  majesty  the  king       Cheops  justified 

There  are  one  or  two  points  to  remark  in  this  inscription  the  purpot  of  which  is  per- 
fectly  clear.  The  first  is  that  the  word  astu  usually  translated  lol  behold!  has  really  the 
force  of  an  ablative  absolute,  the  verb  'being'  in  its  participial  form  being  omitted  in  all 


1871.]  by  S.  Birch.  63 

sentences  in  which  it  occurs.  The  whole  expresses  "this  eure  was  discovered  at  night 
"by  the  band  of  a  minister  of  the  temple  of  the  goddess  who  happened  to  go  into  the 
"Hall  in  the  temple  of  the  city  of  Tebmut  in  the  secret  places  of  that  goddess.  The  land 
"at  the  time  was  in  darkness  but  the  moon  shone  on  that  book  all  over  it.  He  was 
"brought  as  a  valuable  treasure  to  bis  majesty  king  Cheops".  The  papyrus  however  is 
not  of  the  age  of  this  monarch.  In  the  Ist  page  of  the  2nd  fragment,  on  the  endosse- 
ment  in  the  Ist  line  is  the  mention  of  a  later  monarch.     This  read 

m  O  IUI  AP  m  V^W  k  ra^^rr^  !' 

^6             Hek  mrs  au  s  neferta         m  hau  j^nt  (rr) 

the  king    the  ruler    its . . . .     it  was      perfected      in  the  days      the  majesty 


M  (ö^Ml 


n  sutn  j(b  Ra  neb  mau 

of    the  king  of  upper  and  lowcr  Egypt    the  Sun  lörd  of  dues 
The  uame  of  this  monarch  is  also  found  in  the  6th  line  of  the  5th   page   of  the  front  ol 
the  seeond  fragment 


au  am  hau  j^b  Ra  neb  ma 

it  was     in  the  days  . . .  the  king  of  upper    the  Sun  the  lord  of  Truth 

and  lower  Egypt 

This  different  manner  of  writing  the  name  of  Amenophis  111  is  very  remarkable  as 
the  plui'al  form  of  ma  or  Truth  has  not  hithertoo  been  found.  There  is  how  ever  no 
doubt  that  the  seeond  name  refers  to  that  monarch,  and  it  proves  that  the  Papyrus  is 
not  only  later  than  Cheops  but  also  not  so  old  as  Amenophis  Hl  as  the  perfection  of  the 
mode  of  eure  in  the  days  of  Amenophis  is  alluded  to  as  soraething  of  a  past  age  and  the 
Script  of  the  Papyrus  much  better  than  that  of  Berlin  more  resembles  that  of  the  Leyden 
Papyrus,  consequently  making  the  docuraent  as  already  stated  of  a  more  recent  age.  The 
mode  of  treatment  of  the  days  of  Cheops  and  Amenophis  III  considerably  differed.  In 
the  time  of  Cheops  the  gods  were  invoked  to  eure  the  disease  and  the  physician  exor- 
cised  the  malady  he  wished  to  eure  or  eradicate.  In  the  days  of  Amenophis  III  he  also 
repeated  certain  formulae  over  the  patient,  but  the  progress  of  knowledge  called  the  use 
of  drugs  to  aid  the  fetichism.  Some  of  these  formulse  were  in  a  foreign  language  appa- 
rently  a  Semitic  one,  in  the  sarae  manner  as  at  a  later  period  the  closing  chapters  of 
the  Ritual  are  in  the  speech  of  the  Nahsi  of  Punt.  The  words  used  are  not  Egyptian, 
but  transcripts  into  hieroglyphs  of  another  language.  Thus  page  I  of  the  front  of  the 
2nd  part  begins  ^ka  sas  ta  ta  ma  A  sa  ta  ma  this  chapter  is  to  be  said  over  all  I  pj^v 
sta  a  kind  of  raaterial  which  was  to  be  given  to  the  patient.  Another  chapter  is  "the 
incantation  of  worms".  It  is  also  in  a  foreign  language  and  reads  Ben  ka  na  A  ma  tu  sa 
kana  A  ma  tu  nu  jaru  sa  na.    The  word  [I  QA  .=^^Jfl  "^  ^     li.         ^^^  ^^^   determi- 

native of  a  mineral  or  drug.  Transcribed  into  Hebrew  characters  this  sentence  reads 
N3.ND  >-'Nn  «j^^non!  n:.xj.vd  "^nOvX  n3«::32  that  is  inserting  the  x  instead  of  a  vowel  point.  Thus 
amaru  aakana  may  read  ypo  ~r.H  and  in  the  termination  Ni  na  apparently  a  grammatical 
form  like  the  Chaldee  may  be  involved  an  affix  pronoun.  The  language  as  will  be  sub- 
sequently  seen  in  the  foUowing  chapter  is  a  dialect  of  the  Aramaean.    The  word  amaru 


64  Varia,  by  S.  Birch.  [Mai  u.  Juni 


resembles  the  Hebrew  -os  amar  'to  speak'  or  'order',  and  from  the  title  of  the  chapter 
the  subject  mu«t  be  an  address  to  the  worms,  or  the  deities  invoked  to  expect  them.  It 
is  therefore  probable  that  the  whole  may  be  an  address  in  the  second  person  imperative 

to  the  Worms.    The  rubric  ends:   "This  chapter  is  to  be  said  four  times".    Wifehout 

I  am  the  girl  who  has  approached  (sper)  the  deaf  adder  (hb-fari),  the  mouth  of  Basta 
(Bubastis).  The  Word  8  J^^i*^  hb  fari  is  followed  by  a  mutilated  determinative  of 
which  I  only  remains  —  it  is  perhaps  |  as  the  name  of  the  goddess  HebtaH  a  mystic 
name  of  Bubastis  and  the  gqw  fl  K<»,Tpi  serpens  surdus.  There  is  however  no  serpent 
as  a  determinative  of  serpent  visible  or  is  the  lacune  indicative  of  any  part  of  one.  "This 
chapter"  is  also  to  be  said  "four  times".     This  chapter  is  followed   by  anoiher  entitled 

i^^'o  ILo  .Imilim^^^''^  I  ""^(1^^^^  snt  ent  tant  kam  m  tet  en 
Feka  fatu.  "The  invocation  of  Tantamu  in  the  language  of  the  Feka  fetu'\  What  the 
disease    \  |  ^^       is,  it  is  difticult  to  say  but  as  the  final  word    ]  ^v         is    applied 

amongst  otEer  things  to  the  yellow  or  Semitic  race  in  the  monuments,  and  the  formula 
is  in  a  language  apparently  Aramaic  it  may  be  a  disease  named  after  that  nation,  per- 
haps from  the  colour  or  skin  such  as  leprosy:  the  word  KÄ«<5.  in  Coptic  a  female  con- 
dition  of  health  is  the  one  nearest  to  it  in  that  language.  The  words  of  this  chapter  are 
Sa  nata  ka  pti  pi  uai  A  ima  natu  Ru    a  ru.     They  have  no  Egyptian  meaning,    and  the 

li 


p^_^^  1.  What  the  two  nrst  hquid  preparations  are,  is  not  known.    (Conclusion.) 


Varia 

by  S.  Birch. 


(Conclusion.     v.  Zeitschr.  1871.  p.  52.) 
13.   A  apr  'I  am  equipped'  instead  of  I  prevail  occurs  in  the  following  sentence  of 
the  same  Ritual  and  in    the    same    chapter   §  Li     ^  heka  instead  of  §  ^  ^  i  hekt. 

<:=>  ^^.     j-,  ^^   '^    I  r  atp  ku  eni  ar  tn  "  for  I  am  reckoned   as   you  are 

made"  in  the  same  Ritual  c.  72,  1.  2  instead  of  "I  am  reckoned"  or  "judged  as  you  are 
judged". 


14.  j^  ti  "taker"  instead  of  ^^  at  c.  72,  1.  2  "save  me  from  the  taker"  or 
"capturer  of  this  land"  Papyrus  of  Petharpaxrat  ßrit.  Mus.  9963. 

15.  ^  f^,  ^^  ^:^^>f  k^-fi  is  the  correct  form  c.  27,  1.  1  rubric.  It  occurs  in 
this  fuller  form  Papyrus  of  Petharp^rut  Brit.  Mus.  No.  9963.  "»--,  -ß-  net  'block'  in  this 
land,  fallen  on  the  block,  occurs  as  the  equivalent  of  rV  F^pyrus  of  Har.  Brit.  Mus. 
No.  9962.  "^ 

16.  A  y^  \J  kat  'honey'  (?)  Dümichen  Hist.  Inschr.  V,  6.  The  various  forms  of  this 
substance  m  the  lists  are  |^6o  kat  hat  'white  honey'  Dümichen  Hist.  Inschr.  IV  and 
Jii^D^  ««w  kat  or  V  i^jl  l  bid  v.  a.  If  Dümichen's  copy  is  correct  the  word  is  kat. 
Champollion  Gramm.  Eg.  p.  57  gives  ^  ^  for  honey  probably  led  by  the  idea  that  the  bee 
in  this  group  was  tropic.  But  ^  also  represents  the  idea  of  king  of  lower  Egypt 
ChampoUion  Dict.  p.  167  supposed  to  be  ^6  as  the  country  of  lower  Egypt  De  Rougö 
ehrest.  Egypt.  p.  107,   n.  82  or  that  of  the  melilotos   or  Honey  lotus  Brugsch  Wörterb. 


1871.]  Varia,  by  S.  Birch.  65 

S.  1063.  The  bee  was  also  menat  or  couch  Dümichen  Zeitschr.  f.  Aegypt.  Sprache  1867 
and  ä/,  fly,  which  is  oearer  to  the  Coptic  eSlSfOT  honey  De  Rouge  Chrest.  PI.  VIII,  68 
A.  1.  The  most  important  variant  however  is  ^  or  'i^  kaf,  katt  equal  to  L-l  kat  to 
work  or  labour  given  by  Brugsch  VVörterb.  S.  1477  the  "actual  proof  of  which    occurs   in 

the    tablets    of   Pashereuptah     ()^^ij(j^^^l^"^^=r=  Vn  >^_£5c. {^"1 

au  mal  arut  kat  aa  em  nu  neb  nti  an^  meh  ras  "That  these  should  be  made  a  gieat  work 
in  the  temple  of  the  lord  of  the  life  of  the  upper  and  lower  country  or  the  North  and 
South'".  Prisse  Monuments  PI.  XXVI  bis  1.9—10.  In  the  llth  line  this  'work'  is  ex- 
pressed as  J^  ^*^  ^;  U  I  ^^  ^Cj  \=-^  <=>  utf  8t  er  ar  kat  aa  em  nu  ta»r  "  He 
ordered  them  to  make  a  great  work  in  the  sacred  place".  This  gives  the  equivalent  of 
}^  and  U  for  although  it  is  subsequently  stated  '^^  (Q  ^^  ^-^  jfcC  ar  naf  ah  m 
p  nb  nefer  "He  made  a  sacrifice"  or  "offering  of  all  good  things"  the  equivalent  must 
rather  be  deduced  from  the  first  exaraple  than  the  second.  The  idea  of  the  bee  as  a  worker 
par  excellence  indeed  favours  the  idea  that  it  was  very  appropriate  to  use  it  in  that 
sense.  In  the  description  of  the  miseri^s  of  the  barher  Sallier  Papyrus  No.  2  select  Pa- 
pyri PI.  XIV,  1.  5.  "The  barber",  it  states,  goes  about  shaving  tili  evening,  he  gives  him- 
self  to  the  head,  he  lays  it  on  his  Shoulder,  he  goes  from  street  to  street  to  foUow  (obtain) 
shaving,  he  wearies  his  hands  to  tili  his  belly  0  0  t^ '^  ö  ' -0-^^  ^^  ^  <==>  ^  % 
I  ma  abiu  am  er  kat  -st  "as  bees  eat  of  their  labomV.  In  this  passage  'bees'  has 
the  determinative  of  the  honey  jar  a  proof  that  the  group  has  the  meaning  of  'honey'  as 
applicable  to  the  'bee'.  The  word  for  barbers  is  ^*""^  z^^^  U=/l  ^  and  is  determined 
by  a  chäracter  which  represents  the  razor  with  a  Äat  thin  bronze  blade  in  shape  of  an 
adze  and  short  wooden  handle.  Such  razors  exist  in  the  different  European  collections 
and  one  found  at  Thebes  in  a  leathcr  bag,  which  contained  other  impleraents  is  in  the 
collections  of  the  British  Museum.  In  taking  kat  for  the  value  of  the  bee  it  is  restricted 
to  it  when  used  in  the  sense  of  labour,  and  only  at  the  later  Ptolemaic  period.  The 
question  whether  i  is  at  or  kat  still  remains  undecided. 


17.  (ZU  ^\  A  i  al  ki  t'et  inää.  Pool  of  stones  or  maa  is  another 
name  is  found  m  Papyrus  Rollin  ßrit.  Mus.  c.  17,  1.  17.  The  meaning  of  mäd  is  uncer- 
tain  and  it  is  alw'ays  determined  by  a  stone  as  if  it  were  a  mineral  such  as  salt  or  na- 
tron.  ar  or  al  is  the  well  known  form  for  pebble  or  small  stone  —  and  shows  that  mää 
is  something  of  the  same  kind  as  it  is  also  determined  by  a  stone. 

18.  JtTtT  ^^,  i-^  soj^  'to  cross"  or  'pass  over*,  'foUow'  instead  of  ms  is  found  in  the 
Papyrus  of  Pasti  c.  134,  1  4.  This  is  interesting  as  showing  that  s  and  *  are  occasionaly 
interchanged  and  explains  the  ambiguity  of  such  words  as  «n  and  sn 

19.  ß  |i=^  _i-,  /igffg  „j„^  is  found  instead  of  Hebstex  in  Papyrus  Blacas  c.  1,  1.  6 
of  the  Ritual  in  the  passage  "I  am  with  Horus  the  day  of  clothing  Textex'''  giving  "I  am 
with  Horus  the  days  of  clothing  Men^''  or  "the  day  of  putting  on  fabrics". 

^^'    V   ]  ^  ^  »^^^^-^  T    <!?>    ^^  I    V   "*'*  '"   "^^  ""^  niajru  is   the    resto- 

ration  of  the  mutilated  passage  Lepsius  Todt.  PI.  XXIV,  c.  64,  1.  13  in  the  Papyrus  of 
Mutartas  Brit.  Mus.  "I  shine  as  the  living  lord  the  good  justitication"  and  the  text  con- 
tinaes  of  that  day,  where  ye  place  me  is  behind  you". 

Z«ittchr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1371.  9 


66  Storia  Assira  e  Storia  Biblica,  [Mai  u.  Juni 

21.  "Mh  lll^r —  ^v,^  ^^  uat  samta  perfecting  a  funeral,  making  the  ö  e/^'J^ 
^^  jv  J|  han  abu  is  the  text  of  c.  64,  1.  14  in  the  same  Ritual. 


22.  ^  \p==i  '^'«^^^^  hr  xa  sn.  Reptiles  goers  upon  their  bellies  c.  64,  1.  14 — 15 
of  the  same  papyrus.  The  corrected  phrase  reads  "those  who  go  on  their  bellies"  i.  e. 
reptiles  do  not  stop  me"  mjs  a. 

23.  4»'^^^^X9{)  *==^^ (^^  ■~"'^)   ^'^'"'^  ämam    ar    er    rem    [s]    "The 

eye  is  not  devoured  at  its  weeping".  Let  not  the  eye  be  eaten  at  its  weeping  is  to  be 
restored  from  the  Papyrus  of  Mutartas  Brit.  Mus.  c.  64,  1.  15. 

24.  Q  ^^  «*w^  having  come  from  the  karrt  'holes'  or  'caves'  instead  of  sbaa 
'detained'  there  c.  64,  1.  17  same  papyrus. 

25.  J  '^.^  basale,  instead  of  baa  c.  64,  1.  17.  This  may  be  a  lapsus  calami, 
or  another  word. 

26.  ^^  ^^  %  smn  instead  of  sua  sua  c.  64,  1,  17  to  inquire,  ask  —  the  Coptic 
?yine  with  the  preformant  n.  This  variant  is  iraportant  as  it  determines  the  meaning  ot 
sua-sva  which  has  an  unusual  determinative  in  the  Turin  text  probably  the  o  pupil  of 
the  eye  as  the  tropical  hieroglyph  of  sight,  intelligence  &c. 

27.  ^v  "^^  ^^vm  ""''*"  instead  of  maau  in  the  same  papyrus  c.  64,  1.  17  im- 
mediately  following  the  previous  group.     It  is  followed  by  ^  W  Y^fli'^^      y^ 

28.  <:=>  Vs,  o  J  Q7\  V^  ^  r  matr-ut  'what'  instead  of  nim  matr  'what'  in  the  same 
papyrus  of  Mutartas  c.  64,  L  20.     This  is  a  new  form  of  the  interrogative. 

29.  ^  X  [1  [1         j     s-sn  nuhi  apitut  a  corrupt  text  in  the  Papyrus 

of  Mutartas  in  c.  64,  1.  21  after  the  word  load  or  burthen  atp.  This  papyrus  Mutartas 
has  no  doubt  raany  obscure  readings  sorae  of  which  are  due  to  the  errors  or  ignorance 
of  scribes;  but  others  throw  much  light  on  many  obscure  and  difficult  passages  of  the 
Ritual. 

<^    AAAAAA  ( 


30.  TZl  ^'«'^^  ^^v  ^^^^  l  -R  ====,  sn  m  (ntni)  en  ta  (ru)  ta  "They  inhale  the  scent 
of  the  einder  of  the  earth"  which  falls  from  the  back  of  the  Bennu  or  Phoenix  c.  64,  21. 

31.  ^^^^^1  pst  'light'  occurs  instead  oi  pst  'back'  in  the  same  Ritual  if  iudeed  it 
is  not  the  same  word.  In  the  hieratic  the  determinatives  as  in  the  case  of  the  d'Orbiney 
papyrus  are  used  abusively  and  are  interchanged.  If  the  sense  of  'light'  Stands,  the  sen- 
tence  refers  to  the  einder  which  falls  from  "the  glow"  or  "light"  of  tbe  burning  bennu  or 
Phoenix.  

Storia  Assira  e  Storia  Biblica. 


Allorchö  al  trono  di  Ninive  ascendeva  Assurnirar,  troviamo  l'Assiria  estenuata  da 
Innghe  e  continue  guerre,  tanto  che  la  notizia  aggiunta  alla  indicazione  delle  eponimie  di 
Biltaggil  prefetto  d'Isana,  pace  nel  paese,  possa  forse  intendersi  come  un  concordato  per  cui 
concessioni  furono  fatte  da  varie  parti,  poiche  della  mala  condizione  delle  cose  dovevano 
approfittare  i  babilonesi  sempre  vinti  e  non  mai  doraati  del  pari  che  gli  stranieri. 


1871.]  di  Felicc  Finzi.  67 

Secondo  i  ricordi  degli  storici  greci  (Poliistore,  Ctesia)  Pul  caldeo,  primo  invasore 
della  Giudea  (II.  Re  XV,  19;  I.  Cronicha  V,  26)  collegandosi  con  Arbace  capo  dei  contin- 
genti  medi  dell'  annata  e  medo  gli  stesso,  avrebbe  distrutto  allora  quella  gloria  e  quella 
potenza  che  era  costata  tante  e  tante  stragi. 

Ma  dee  questo  awenimento  tenersi  per  reale  oppure  val  meglio  respingerlo  con 
molti  altri  dal  terreno  della  storia  a  quello  della  leggenda?  Oppert  (La  Chron.  bibl.  ec. 
p.  17)  e  Lenormant  (Manuel  ec.  II,  p.  80)  ti-aduceödo  la  tavoletta  degli  Eponimi  N.  1  del 
f.  68  (W.  A.  J.)  Rovescio  1.  27  ricordano  nvolta  a  Calach  e  concordano  per  tacere  gli 
eponimi  per  48  anni.  Nuovi  fatti  distruggendo  le  obbiezioni  possibili  potrebbero  consta- 
tare  la  giustezza  dell'  asserto  che  la  rivoluzione  di  Calach  sia  stata  talmente  grande  da 
distruggere  temporaneamente  una  istituzione  come  l'eponimia,  ma  intanto  non  ci  e  per- 
messo  di  interpretare  questa  rivolta  per  una  sommossa  di  tutto  il  paese. 

Scendendo  ai  particulari  per  quanto  sia  contestabile  in  molte  parti  il  valore  storico 
dei  libri  che  compongono  la  Bibbia,  quelli  dei  Re  rivelansi  tra  i  piii  importanti.  Noi 
sappiamo  di  lä  {l.  c,  v.  20)  Pul  re  degli  Assiri  essersi  messo  contra  Israele,  il  cui  re  Me- 
nahem  salito  sul  trono  per  forza  d'inganni  e  di  tradimento  paaroso  si  assoggettava  pa- 
gando  1000  talenti  per  ottenere  la  conservazione  del  suo  dominio.  Dunque  un  re  di  nome 
Pul  sarebbe  esistito.  Oppert  (Annales  de  la  phil  ehret.  5«.  Ser.  T.  VI;  Chron.  Bibl.  ec.) 
notando  la  mancanza  di  questo  nome  nei  cuneiformi  proponeva  di  identificarlo,  provisoria- 
mente  almeno,  con  Tiglatpalasar.  Smith  (Zt.  f.  Aegypt.  Spr.  ec.  1869)  proponeva  di  leg- 
gere  Vulnirar  in  -»-X^  tj  (W.  A.  J.  II.  f.  68  N.  1.  Rovescio  1.  16)  e  identificarlo 
con  Pul.  Anzitutto  l'ortografia  non  permetterebbe  la  lettura  vul  mentre  asmr  vi  si  distingue 
senza  questione;  quanto  poi  alla  medesimezza  con  Pul  e  tanto  poco  probabile  quanto  lo 
appare  la  ipotesi  dell'  Oppert,  mentre  le  Croniche  ricordino  nello  stesso  versetto  i  due 
re  (I.  Cron.  V,  26).  II  e  vero  che  potrebbesi  anche  supporre  Pul.  essere  stato  con  so- 
pranome  di  Tiglatpalasar  e  che  ambedue  i  nomi  essendo  caduti  nel  dominio  della  leg- 
genda allorche  il  libro  della  Cronicha  si  raccoglieva  da  varii  sparsi  ricordi  se  ne  facessero 
due  distinti  personaggi.  La  distinzione  piü  decisa  ch'e  fatta  nel  II  Re  XV  ove  Pul  a  Me- 
nahem  e  Teglatpalasar  si  riferisee  a  Peca  puö  ancora  dar  luogo  a  questioni. 

Pertanto  quello  che  puö  se  non  darci  una  ben  nitida  idea  condurci  almeno  ad  una 
esplicazione  probabile  e  l'analisi  delle  liste  eponimiche  le  quali  precedono.  Troviamo 
rivoluzioni  ad  Assur,  a  Libzu,  ad  Arbaxa,  a  Gusan.  In  raezzo  a  tutti  questi  torbidi,  in 
mezzo  alle  epidemie  che  si  moltiplicavano  alcuno  dei  generali  poteva  assumersi  il  titolo 
di  re  e  forse  parecchie  volte  e  avvenuto  il  caso  di  scissioni  interne  tuttavia  ignote.  Ecco 
come  uno  guerriero  fortunato  di  nome  Pul  potrebbe  aver  costretto  Menahem  a  pagargli 
tributo.  La  storia  dove  manca  non  si  puö  creare;  epperö  della  vita  di  Pul  conoscendo 
solo  una  linea  non  resta  che  tentare  di  spiegarla. 

Si  viene  al  positivo  col  regno  di  Tiglatpalasar  illustrato  da  molteplici  monumenti  com- 
mentati  con  scienza  vasta  e  profonda. 

Lascio  da  uno  lato  i  particolari  delle  conquiste  di  questo  re  illustre  per  osservare 
che  Menahem  il  quäle  Tiglatpalasar  narra  avergli  pagato  tributo  nelP  anno  ottavo  del  suo 
regno  non  potrebbe  credersi  fosse  lo  stesso  che  pagava  tributo  a  Pul  volendo  teuere  esatto 
11  racconto  biblico  ed  ammettere  il  regno  di  Menahem  durato  dieci  anni.  Ma  la  crono- 
logia  del  libro  dei  Re  puö  mettersi  allato  a  quella  degli  storici  greci  e  senza  supporre  che 
uno  scriba  ignorante  notasse  il  nome  di  Menahem  all'  anno  ottavo  invece  che  al  secondo 

9* 


68  The  Cypms  monolitb,  [Mai  u.  Juni 


si  pa6,  invece  di  aggiungere  dae  anni  come  ha  fatto  lo  Smith,  aggiangerne  Otto  ponendo 
piü  innanzi  di  due  anni  la  sommossa  di  Peca,  del  pari  che  il  regno  di  Pecachia  (II.  Re 
XV,  23,  25).  Di  Peca  non  ci  6  nota  la  line  e  Tiglatpalasar  vantando  nei  suoi  Annali  di 
averlo  posto  sul  trono  il  sincronismo  non  era  reperibile.  II  fatto  puö  in  parte  esplicarsi 
ammettendo  usurpazione  anteriore  del  trono  per  opera  di  Osea  confermato  poscia  da  Ti- 
glatpalasar. (Cfr.  Smith  nella  Zeit.  f.  Aeg.  Spr,  1869  p.  16.)  Del  resto  6  probabile  un 
errore  nel  libro  dei  Re  riguardo  a  Peca,  il  quäle  due  e  non  venti  anni  (11.  Re  XV,  27) 
avrebbe  regnato.  La  deduzione  di  questo  fatto  h  in  ciö  che  in  ebraico  si  ha  20  =  d 
lettera  che  facilmente  si  confonde  con  n  =  2*)  e  forse  il  testo  puö  in  questo  punto  re- 
staurarsi  pensando  che  fosse  scritto  nsit;  o  i'^-iDim  ^N■^u;>-^I;  •tn-'SD-i'p  npc  iio.  —  Oppert  (l.  c.) 
invece  di  questo  semplice  ricostruzione  trova  necessaria  la  esistenza  di  un  Menahem  U 
con  un  secondo  regno  di  Peca  temporaneaniente  cacciato.  £gli  assume  a  base  della  sua 
ipotesi  i  versetti  30  e  31  del  II.  Re  XV,  il  cui  signilicato  Jascia  soltaoto  dubbio  nelle  pa- 
role:  n-'TVTa  om-'S  (od  anche  d)  citry  dditd.  La  restituzione  ""jd  o  Sd  non  6  impossibile, 
ma  la  determinante  il  genitivo  6  usata  sempre  in  questo  libro.  (III,  1;  XII,  1;  XIII,  1. 
10;  XIV,  1.  23;  XV,  1.  8.  17.  23.  27;  XVI,  1;  XVII,  1.  6;  XVIII,  1;  XXII,  3;  XXV,  27.) 
Non  si  dee  inoltre  dimenticare  quanto  sia  a  reputarsi  difficile  la  omraissione  da  parte  dei 
cronisti  di  un  fatto  tanto  importante.  Felice  Finzi. 


The  Cyprus  monolith. 

By  the  kindness  of  Professor  Lepsius,  I  received  from  Berlin  paper  casts  of  the  Cy- 
pras  monolith,  uow  in  the  Museum  of  that  city.  I  have  alluded  to  this  stone  in  my  ac- 
count  of  the  reign  of  Sargon,  Zeitschrift,  August  1869  p.  110,  and  I  now  give  a  trans- 
lation  and  short  commentary  on  the  Inscription.  Two  columns  of  this  monument,  are 
printed  in  the  third  volume  of  the  Cuneiform  inscriptions  of  Western  Asia  P.  11  prepared 
from  casts  in  the  British  Museum.  I  have  never  seen  the  stone  myself,  and  was  not 
aware  until  I  received  the  nevir  casts  from  Professor  Lepsius,  that  there  was  another  co- 
lumn  of  inscription  written  over  the  dress  of  a  figure  on  the  front  of  the  stone  being  the 
beginning  of  the  inscription;  so  that  the  column  called  Column  I  in  the  Museum  copy  is 
in  reality  Column  II.  I  further  suspect,  that  when  the  stone  was  perfect,  it  exhibited 
another  column  of  writing  now  entirely  lost;  this  last  column  tilling  of  the  space  be- 
tween  the  two  columns  published  by  the  British  Museum.  Thus,  this  monument  when  per- 
fect had  probably  four  columns  of  writing,  the  Ist  column  now  rauch  mutilated  consisted 
of  an  invocation  to  the  Gods;  the  cast  of  this  column  is  not  perfect  enough  for  me  to 
translate  it  throughout;  but  from  the  parts  I  have  copied  it  appears  to  be  similar  to  the 
invocations  on  the  monuments  of  Assurnazirpal  and  Shalmaneser  II. 

Colnmn  2    is  the  same  that  is   called  column  I   in  the  British  Museum  work. 

Column  3  is  entirely  lost  and 

Column  4  is  the  same  that  is  named  Column  II  in  the  British  Museum  pubhcations. 
The  Cyprus  monolith  is  a  most  important  stele,    as  it  proves  the  truth  of  some  of 
the  Assyrian  records,  and  marks  the  western  limit  of  the  great  Assyrian  empire. 

')  Contrastano  a  questa  cifra  come  a  quella  di  dieci  anni  proposta  dallo  Smith  parecchi  testi 
biblici.  (II.  Re  XV,  37;  XVI,  1.  5;  II.  Cron.  XXVIII,  6.)  Spero  rivenire  ben  presto  a  questo 
interessante  argomento. 


1871.] 


by  George  Smitb. 


69 


I  DOW  prooeed  to  ^ve  a  translatjon  of  Colurnns  2  and  4  ^),  restoring  where  possible 
some  cbaracters  lost  at  tbe  edges  of  tbe  inscription. 


1.  $ar-gi-Da  aar  rab-a  [aar  dan-na] 
Sargon    tbe    great    king,    tbe    powerful 

king, 

2.  sar  kissat  sar  Assur  sakkanaku  [Bab-ili] 
king  of  nations,    king  of  Assyria,    bigb 

priest  of  Babylon, 

3.  aar  Sumiri  va  Akkadi  sar  kip-rat  [arba-ti] 
king  of  Sunair  and  Akkad,  king  of  tbe 

four  regions, 

4.  mi-gar  ili  rabati  sa  [ili] 

reverer  of  tbe  great  Gods;    wbom  tbe 
Gods 

5.  Assur  Nabu  [Maruduk] 
Assur,  Nebo  and  Meroda6h, 

6.  sarru-ut  la  sa-na-an  u-sat-li-[mu-su  va] 
a  kingdom  unequalled  bave  raised  bim 

to,  and 

7.  zi-kar  sumi-ya  [nin-qu] 

tbe  renown  of  my  name,  noble, 

8.  u-se-zu-u  a-na  ri-[-se-e-ti] 

tbey  bave  caused  to  rise  to  tbe  bead 

9.  sa  Sipar  Nipur  Bab-[ili] 

Of  Sippara,  Niifer  and  Babylon, 

10.  za-nin-us-su-un  e-[tip-pu-sa] 
their  restorations  I  bullt, 

11.  sa  zabi  ki-din-ni  mal  ba-[su-a] 
of  the    men    carried   captive    all 

were, 

12.  xi"biJ~tä"^'i"i^^  a-[dan  va] 
their  injuries  I  redressed,  and 

13.  u-sa-as-si-ik  mus-sik-ki  Dur-[ili] 
I  compelled  tbe  Submission  of  Dura, 

14.  Uru  Aruku  [Eridn] 
ür,  Erecb,  Erid, 

15.  La-ar-sa  Zir-[lab] 
Larsa,  Zirlab, 

16.  Ki-sik  Ni-mit-la[-gu-da] 
Kisik  and  Nimit-laguda. 

17.  u-sap-si-xa  nisi-[su-un] 
I  caused  to  set  free  their  people. 


tbere 


18.  za-ku-tu  Assur  va  [^ar-ra-ni] 

the  writings  of  Assyria  and  Uarran, 

19.  sa  ul-tu  immi  ru-[qu-ti] 
whicb  from  remote  days 

20.  im-ma-su  va  ki-din-nu-sn-un  [ba-dil-ta] 
bad   been    despised   and  their  spoil  (?) 

scattered, 

21.  u-tir  as-ru-[us-su-un] 

I  restored  to  their  place. 

22.  ina  tugul-ti  ili  rabati  lu-at-[tal-lak  va] 
In    the    Service    of  the    great    Gods   I 

marched,  and 

23.  nisi  mar-ra-ti  e-[li-ti] 

the  people  of  tbe  upper  sea 

24.  a-di  mar-ra-ti  sap-[li-ti] 
and  the  lower  sea, 

25.  ki-mi(?)-is-ti  a-  *  ♦  #  # 

in  subjection  (?)  to  my  yoke  (?), 

26.  ul-tu  Mu-uz-ri  a-di  ♦  #  *  ♦ 
from  Egypt  to  ♦  #  *  * 

27.  u-sak-ni-sa  se-pu-u-a  u-[par-ri-ir] 

1  subjected  to  my  feet.    I  dispersed 

28.  el-lat  Xum-ba-ni-ga-as  nis  [Elam] 

the  forces  of  Humbanigas  the  Elamite. 

29.  u-ab-bit  Kar-al-la  ♦  ♦  *  ♦ 

I  destroyed  Karalla  #  ♦  ♦  * 

30.  Ki-se-si-im  ♦#*♦ 
Kisesim  and  *  #  ♦  * 

31.  Ma-da-ai  El-[li-pa-ai] 
Media  and  EUipa, 

32.  la  e-zi-bu  pi-ri-za-ti  (?) 

I  did  not  leave  in  wickedness  (?). 

33.  nisi  X^t-ti  ki-sit-ti-[qa-ti] 

People  of  Syria  conquered  by  my  band, 

34.  ki-rib-sun  u-se-si-ba  su[-par-saki  ya] 
within   them    I    caused   to    dwell,    my 

generals 

35.  a-na  sanu-u-ti  e-li  su-nn  as-[kun  va] 

to    the    government   over  them   I    ap- 
pointed  and 


')  The  casts  sent  lo  me  by  Prof.  Lepsius,  are  clearer  and  better  than  those  in  the  possession 
of  tbe  British  Maseum ;  and  enable  me  to  correct  several  errors  in  the  printed  text. 


70 


The  Cypros  monolith, 


[Mai  u.  Jani 


36.  u-sal-di-da  zi-[ru-U8-8un  (?)] 
caused  to  divide  among  them. 

37.  u-sak-nis  Man-na-[ai] 
1  subjected  Minni, 

38.  An-di-a  Zi-kar-[ta-aJ 
Andia  and  Zikarta. 

39.  Ur-za-na  sar  Mu-za-zir  a-di  #  #  #  # 
Urzana  king  of  Muzazir  and  «  #  «  # 

40.  x^^"^i"*  Ba-ag-mas-tu  [ili  su] 
Xaldia  and  Bagamastu  bis  Gods, 

41.  a-na  sal-la-ti  am-[nu] 
for  spoil  I  counted. 

42.  ür-ar-du  a-na  pat  [gim-ri  sa] 
Ararat  through  its  whole  extent, 

43.  sa-as  (?)  ki  (?)  sa-a  nak-la-ba  #  ♦  #  ♦ 
**************** 

44.  nisi  a-sib  lib  su  a-na  ar  **** 
the  people  dwelling  in  it  to  **** 

45.  e-mi-da  si-bit-tn  va  [zir-xa] 

I  placed  in  sorrow  and  afüiction. 

46.  di-ik-ti  Ur-sa-a  [Urdai] 

The  fighting  men   of  ürza  the   moun- 
taineer, 

47.  ina  Va-a-us  sad-i  mar-zi  [a-duk] 

in  Vaus  the  rugged  mountains  I  slew; 

48.  ta-^a-zi  dan-nu  e-[mur  va] 
my  tierce  attack  he  saw  and 

49.  ina  qati  ram-ni  su  ina  girparzil  [sib-bi-su] 
by  his  own  band,  with  the  steel  sword 

of  his  girdie 

50.  na-pis-ta  su  u-[qat-ti] 
his  life  he  destroyed. 

51.  A-ma-at-tu  a-na  pat-[gim-ri-su] 
Hamath  through  its  whole  extent, 

52.  a-bu-bis  as-pu-[un] 

like  a  whirlwind  I  overwhelined; 

53.  Ya-u-bi-hi-di  saru  [su-nu] 
Yahubihid  their  king 

54.  a-di  kim-ti  su  mun-tax-ze-[e  su] 
and  his  family,  his  fighting  men, 

55.  s-al-lat  raati  su  ka-mu-us  **** 

the  spoil  of  his  country,  in  subjection 
I  placed  (?) 

56.  a-na  Assur  al-[qa-a] 
to  Assyria  1  brought. 


57.  300  ruqubi  600  bat-[xal-li] 

300  chariots  600  chariot  horses  (?) 

58.  na-as  ka-ba-bi  a%-ma-[re-e] 
carrying  shields  and  spears, 

59.  i-na  lib-bi  su-nu  ak-[zur  va] 

in  the  midst  of  them  I  arranged,  and 

60.  eli  ki-zir  saru-ti  ya  u-[rad-di] 

over  the  body  of  my  kingdom  I  spread. 

61.  6,300  Assur-ai  bell  **** 

6,300  Assyrians  masters  of  #  #  #  ♦ 

62.  ina  ki-rib  Xa-am-ma-ti  u-[8e-8ib] 
vsrithin  Hamath  1  settled; 

63.  su-par-saki  ya  sanut 
my  general  prefect 

64.  eli  su-nu  as-kun  va  bil-tu  ma-[da-tu] 
over  them  I  appointed,  and  tuxes  and 

tribute 

65.  u-kin  eli  su-[un] 

I  fixed  "upon  them. 

Column  III  (query  IV). 

1.  [a-na  Bab-ili]  ma-xaz  bei  ili 

To  Babylon  the  city  of  the  lord  of  the 
Gods, 

2.  [i-na  e]-li-i8  lib-bi  va  nu-mur  pa-ni 

in  joy  of  heart  and  brightness  of  face, 

3.  [xa-dis]  e-ru-uv-va 
rejoicing  I  entered;  and 

4.  [qata  bei]  rab-e  Maruduk  az-bat  va 
the   band  of  the   great  lord  Merodacb 

I  took,  and 

5.  [u-sal-]li-ma  u-ru-ux  Bit-id-ki-ti 

I  completed  the  road  (?)  of  Bitidkiti. 

6.  [154]  kikur  26  ma-na  susu  x^i^az 

154  talents,  26  manehs  and  ^th  of  gold 

7.  [rus-su-u]  1,804  kikur  20  ma-na 
beaten,  1,804  talents,  20  manehs 

8.  [kasap]  bi-lat  erui  par-zil-li 

of  silver  #*  taxes,  copper?  and  iron 

9.  [sa  la]  i-su-u  ni-ba  su-un 

of  which  the  amount  of  them   was  not 
reckoned 
10.    fabni-ka]  ukni  abni-pi  abni-zir-gar 
ka  stone,  ukni,  pi  stone,  zirgar  stone 


1871.] 


by  George  Smith. 


71 


11. 
12. 
13. 
14. 
15. 
16. 

17. 
18. 
19. 
20. 
21. 

22. 
23. 

24. 

25. 
26. 

27. 
28. 
29. 
30. 


[abni-inas  2]  abni-eli-ina  2  di-gil  abni  pi 
«««#«««  glittering  pi  stone, 
[abni-zir]-gar  sa  ni-ba  la  i-su-u 
zirgar  stone,  the  amount  unknown 
[sarad  ta-gil]-tu  sarad  ar-ga-ma-nu 
crirason  paint,  and  purple  paint, 
[lu-bul-ti]  bir-mi  va  kitu 
garments,  costly  and  beautiful  (?) 
[kakki]-nu  ir-nu  sur-man 
lance  wood  (?),  cedar,  pine, 
[ka-la]  ri-iq-qi  bi-ib-lat  Xa-'^a-ni 
all  the  production  of  the  interior  of  X*- 

manu 
[sa  e]-ri-su-un  da-a-bu 
the  wood  of  which  is  excellent. 
[a-na]  Bei  va  Zir-bani-ti  Nabu 
to  Bei  and  Zirbanit,  Nebo 
[va  Ur-mi]-tu  va  ili  a-si-bu-ut 
and  Urmitu,  and  the  Gods  dwelling  in 
[ma-xa-zi]  Sumiri  va  Akkadi 
the  cities  of  Sumir  and  Akkad; 
[ul-tu  ris]  saru-ti  ya  a-di  3  sanuti 
from  the   beginning  of  my  kingdom  to 

my  3rd  year 
[u-qa]-i-sa  ki-sa-a-ti 
I  divided  in  portions. 
[ü-pe-e]-ri    sar  As-mun    sa   ma-lak  30 

kas-pu 
Uperi  king  of  Asmun,   a  journey  of  30 

kaspu 
[ina  qabal  tanj]-ti  sa  ni-pi-i^  sam-si 
in  the  midst  of  the  sea  of  the  rising  sun 
[kima  nuni  sit]-ku-nu  nar-ba-zu 
like  a  fish  his  resting  place  was  fixed. 
[da-na-an]  Assur  Nabu  Maruduk 
The  power  of  Assur,   Nebo  and  Mero- 

dach, 
[is-mi]  va  is-pu-ra  ar-du-tu 
he  heard  of  and  sent  to  submit. 
[va  7  sarrajni  sa  Yaha  na-gi-i 
and  the  7  kings  of  Yaha,  a  district 
[sa  Ya-ad~]na-na  sa  ma-lak  7  im-mi 
of  Yavan,  a  journey  of  7  days 
[i-na  qabal]  tam-ti  e-rib  sam-si 
in  the  midst  of  the  sea  of  the  setting  sun 


31. 


32. 


33. 


34. 


35. 


36. 


37. 


38. 


39. 


40. 


41. 


42. 


43. 


44. 


45. 


46. 


47. 


48. 


49. 


[sit-ku-na]  va  ni-8a-at  su-bat-san 
was  lixed  and  settled  their  seat. 
[sa  ul-tu]  immi  ruquti  zi-bit  Assur 
Of  whom,  from  the  remote  days  of  the 

founding  of  Assyria, 
«  «  «  #  na  ina  sarrani  abi  ya 
«  «  #  «  among  the  kings  my  fathers 
[a-li-kut]  max-ri  ma-am-man 
going  before  me;  any  one 
[la  i8]-rau-u  zi-kir  mati  su-un 
had  not  heard  the  fame  of  their  country: 
[ip-sit  ina]  ki-nib  Kal-di  va  X*^'^ 
the  works  in  the  midstof  Chaldea  and  Syria 
[i-tib-bu]-su  i-na  qabal  tam-ti 
which  were  done,  in  the  midst  of  the  sea 
[ru-qis  is]-mu  va  lab-bu-su-un   id-ru-ku 
remote,   they  heard,    and    their    hearts 

failed  and 
[xat-tu  ik-su]-da  su-un  x^ra/  kasap 
fear  took  hold  of  them.    Gold,  silver, 
[u-uu-tu  iz]  dan?  kakki?    ni-sir-ti  mati 

su-un 
instruments  of  streng  wood,  lance  wood 

(?)  the  choice  of  their  country 
[ana  ki-rib  Bab]-ili  a-di  max-ri  ya 
to  the  midst  of  Babylon,  to  my  presence 
[u-bi-lu-niv-va]  u-na-si-qu  sepi  ya 
they  brought,  and  kissed  my  feet. 
[ina  immi  su]  va  naru  u-se-pis  va 
In  those  days  also  a  tablet  I  caused  to 

make,  and 
[za-lam]  ili  rabati  beli  ya 
Images  of  the  great  Gods  my  lords 
[ab-ta-ni]  ki-rib-su  za-lam  saru-ti  ya 
I  made  on  it.    My  royal  image 
#  *  #  #  ti-la  ya  ma-xar  su-un  ul-ziz 
#♦♦###    #    before  them  1  raised. 
[sarrij  sa  is-tu  zi-it  sam-si 
The  kings  whom  from  the  rising  of  sun 
[a-di  e-rib]  sam-si  ina  tugul-ti  Assur 
to  the  setting  of  the  sun,  in  the  service 

of  Assur, 
[Nabu  va]  Maruduk  ili  tig-li-ya 
Nebo  and  Merodach,  the  Gods  my  pro- 

tectors. 


72 


Note  on  the  calendar  in  Mr.  Smitb's  papyrus, 


[Mai  u.  Jani 


50. 


51 


52 


53 


54 


55 


[a-na  ni]-ir  be-lu-ti  ya  u-sak-ni-su 
to  the  yoke  of  my  dominioD  I  subjagated; 
[as-du]-ra  zi-ru-us-su 
I  wrote  upon  it. 

#  #  #  *  ba-il  xar-ri  sad-i 
****  ine*  clefts  of  the  montains 

#  ***  Ad-na-na  al-ziz 

#  ♦  #  #  *  Yavan  I  set  up. 
[ina  ki-bit]  ili  rabati  beli  ya 
By  the  will  of  the  great  Gods  my  lords, 
[ina  uzzi]  su-nu  ki-ni  at-tal-la-ku  va 

in  their  supreme  power  1  have  marched, 

and 
56.    [sa-ni-na]  la  i-su-u 
an  equal  bad  not. 
[ina  sarri]  abli  ya  za-ti-is  e-zib 
Among  the  kings  my  sons,  afterwards 

to  be  made, 
[ana  ar]-kat  im-mi  rubu  arku-u 
to  the  after  days,  the  future  prince  who 
[mu-sar]-ai  li-mur  va  lil-ta-si 
my  writing  shall  see  and  read  (?), 
[ilu-ti]  ili  rabati  lit-ta-id  va 
the    divinity    of    the    great    Gods    shall 

praise,  and 

61.  [kisali]  lab-su-us  ni-qa-a  lik-ki 

an    altar    shall    raise,    a    libation    shall 
pour  out.^ 

62.  ♦  ♦  ♦  u-uak-kar  a-sar-su 

#  #  #  #  destroy  its  place, 


57 


58 


59 


60 


63.  ♦  ♦  #  •  kir  naru  ya 
destroy  my  tablet, 

64.  ♦  #  ♦  ♦  ib  sad-ri  siimi  ya 

and  deface  the  record  of  my  name. 

65.  [ili]  rabati  ma-la  ina  naru 

The  great  Gods  all  in  stone  — 

66.  [an-^ni-i]  sumi-su-nu  na-bu-u  ra  ili 

—  this,   their  names  are  invoked,  and 
the  Gods 

67.  [a-si-bu]-ut  ki-rib  tam-ti  rapas-ti 
dwelling  within  the  wide  sea; 

68.  [ar-rat]  li-ru-ru-su  va  suma-su  zira-sa 
with  a  curse  may  they  curse  him,  and 

his  name  and  bis  race 

69.  [i-na]  mati  li-xal-li-qu 

from  the  couutry  may  they  destroy. 

70.  #  ♦  ♦  ♦  re-e-mu  ina  sunqi  X'*'S"X"X' 
♦  #  ♦  #  favour,  with  drought,  want 

71.  [va]  li-bit  Niuip 

and  the  judgment  of  Minip, 

72.  [li-ix]"X*"'*^  °'si  ^^ 

may  they  slary  his  people. 

73.  [ina  sepi]   nakiri  su  ka-mis  li-se-si-bu- 

su  va 
At  the  feet  of  his  enemies  in  subjection 
may  thev  seat  him,  and 

74.  ♦  ♦  #  «  eni-su  mat-su  lis-tap-par 

before  (?)  his  eyes,  his  country  may  he 

crush. 

George  Smith. 


Note  on  the  calendar  in  Mr.  Smith's  papyrns. 


We  have  two  clear  indications  that  the  kings  of  Egypt,  at  least  in  times  anterior  to 
Dyn.  XIX,  dated  the  commencements  of  their  regnal  years  from  the  actual  day  of  their 
accession,  not  from  Thoth   l. 

1.    On  the  base  of  the  obelisk  of  Queen  Hatasu  (Denkra.  in,  24); 

mi   II    o  I  öSl^lniii  Ml!  ;5^:i^linS;^:^^iii 


ii«^V(n 


!k7 


She  comraenced  the  work  Mechir  1,  in  the  l'ith  year  of  her  reign, 
„     continued  it  until       Mesore  30,  „     „     16th     „       „     „        „ 
and  it  occupied  seven  months^)  from  its  commencement  in   the  quarry;    therefore  a  new 
regnal  year,  her  16th,  had  begun  in  this  interval  of  seven  month. 


')      ic      is  strictly  the  feast  of  the  visible  new  moon  as   a/waa    is  that  of  the  actuai   conjunc- 
tion  (Dr.  Brugsch  '^Materiaux  (&c.''  p.  59),  bat  here  must  be  taken  as  implying  the  whole  month. 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigh.  73 


2.    In  the  anna  s  of  Thothaies  III  (Denkm.  III,  13), 


the  first  date  is 


rw.'^^^nm 


o  n ^s'li 


tue  next    «      „   ^  \\  'wwva       /^xaaaa  \ 


n  II  ^c^=2  o  o   n  <ii 

in  a  Short  calendar  of  feasts  of  Amun,  published  by  M.  Jacques  de  Roug^  (Rev.  Arch. 
Novbr.  1865),  establishes  the  fact  that  Pachons  4  was  the  anniversary  of  his  coronation; 
and  it  is  evident  that  that  of  his  accession,  the  commencement  of  his  regnal  years,  was 
betweeu  that  day,  and  the  unknown  day  of  Pharmuthi.  As  it  is  very  likely  that  a  month 
would  be  occupied  with  the  ceremonies  of  his  accession,  and  reception  of  the  royal  crowns; 
and  we  have  (Denkm.  ill,  32) 

I  tbink  that  ^^S°^rT]-^®(^ 

Uli     o   n  I  'db   o  ^  i  III 

in  the  inscription  of  Semneh  (Denkm.  III,  55),  must  be  understood  as  marking  the  anni- 
versary of  his  accession,  Pharmuthi  21. 

Epiphi  appears  to  have  been  the  first  month  of  the  regnal  year  of  the  king,  whose 
throne-name  is  written  in  the  first  line  of  the  calendar,  on  the  reverse  of  Mr.  Smith's 
papyrus  (Zeitschrift,  December  1870).  That  this  throne-name  has  nothing  of  Ptoiemaic 
character  about  it  is  clear,  and  yet  the  writing  is  of  late  date.  The  conclusion  seems 
inevitable.  that  the  calendar  is  a  copy,  made  B.  C.  124  to  5,  of  one  a  füll  cycle  older, 
B.  C.  1585  to  1466.  It  is  not  improbable  that  it  was  originally  made  for  the  year  B.  C. 
1585  in  which  "^^^  A  feil  for  the  tirst  time  in  Epiphi,  and  that  this  was  the  6th  year 
of  the  king  whose  throne-name  it  is  impo/'sible  to  identify  with  any  yet  known. 

Taking  m  t^  ^1  1  for  Menophres^),  and  Computing  upwards  the  years  and  months 
of  the  preceding  reigns  as  given  by  Josephus  from  Manetho,  in  my  own  studies  of  the 
chronology  of  Egypt,  I  have  long  ago  fixed  B.  C.  1570  as  the  commencement  of  the  reign 
of  25^  years  assigned  to  Aahmes  I.  Prior  to  the  discovery  of  the  stele  of  the  400th 
year  of  ^\^  (  %]  i]  £  1  "^^  (  ^'^w  "^  1  '  attached  no  importance  to  the  evidence  of 
Syncellus,  with  regard  to  the  immediate  predecessors  of  Aahmes,  —  Sethos,  Kertos  and 
Asseth.  This  stele  shows  that  there  was  really  a  Sethos,  not  very  remotely  anterior  to 
Aahmes;  and  the  two  series 
ß.  C.  1669  1619  29  years,  1590  20  years  (Syncellus), 

Sethos  50  years,  Kertos  Asseth 

1680  '  1630  44      ^       1586  16      „      (Sothis), 

give  the  400th  ye^r  from  his  accession  B.  C.  1270  or  1281,  either  of  them  consistent 
with  the  indications  of  the  stele,  that  it  belongs  to  an  advanced  date  in  the  reign  of  Ra- 
meses  II,  but  the  former  more  so  than  the  latter. 

According  to  the  former,  the  6th  year  of  Asseth  is  really  B.  C.  1585;  and,  allowing 
for  the  bad  writing  of  the  papyrus,  I  think  this  throne-name  may  represent  (o>$--J^J. 
Daniel  Hy.  Haigh. 

')  In  his  memoir  "On  the  various  years  and  months  in  use  amongst  the  Egyptians"  June  1865, 
Dr.  Hincks  maintains  the  same  view.  He  refers  to  other  meraoirs  in  the  "Journal  of  sacred  Li- 
terature",  1863,  which  I  have  not  had  an  opportunity  of  reading. 


Zeiuchr.  f.  A.egypt.  8pr.  etc.    1871.  10 


74  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel,  [Mai  u.  Juni 

Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel 

by  Daniel  Hy.  Haigh 

In  a  former  communication  (Octobr./Novbr.  1869)  I  gave  my  reasons  for  believing 
that  ihe  Inauguration  of  the  limu  took  place  before,  or  in,  the  month  Sabal;  and  it  then 
appeared  to  me  very  probable  that  the  actual  time  would  be  Tebet,  the  month  of  the 
Winter  solstice.  Mr.  Smith's  papcrs  on  the  history  of  Sarukin  and  Sina^ürib  have  since 
supplied  a  valuable  collection  of  materials  for  the  deterraination  of  this  point.  I  am  sure 
that  Mr.  Smith  will  abandon  the  idea  of  two  reckonings  of  the  regnal  years  of  Sinaxiirib, 
when  he  adverts  to  the  fact,  that  four  of  the  tive  dated  tablets  which  he  cites,  those  of 
the  Ist,  7th,  llth  and  22nd  years,  (that  of  the  6th,  I  believe  is  unpublished),  come  to  us 
from  the  band  of  the  kings  librarian  Nabu-zukub-gina ;  and  that  he  will  admitt  an  error, 
either  in  the  date  of  the  7th  year  tablet,  or  in  the  Canon,  (which  makes  Sulum-musari 
the  2nd  successor  of  Mitunu).  Leaving  this  tablet  and  that  of  the  12th  year  of  Sarukin 
(in  the  Louvre),  out  of  the  question,  I  have  applied  Mr.  Smith's  date  to  the  hypotheses, 
of  a  limu  comraencing  with  Nisan,  witb  Tebet,  or  with  Sabat,  for  these  two  reigns,  sup- 
posing  that  the  reign  of  Sarukin  commenced  with  Sabat,  and  that  of  Sinaxiirib  with  Ab 
12,  and  the  following  is  the  result. 

1.  The  Nisan  hypothesis  will  not  answer  for  the  reign  of  Sinaxiirib,  for  Addar  of 
the  Eponymy  of  Ilkiya  would  be  in  the  r2th  year.    It  is  really  in  the  llth. 

2.  The  Tebet  hypothesis  will  not  answer  for  the  reign  of  Sinaxiirib,  for  Tebet  of 
the  Eponymy  of  Mazarnie  would  be  the  21  st  year.     It  is  really  the  22nd. 

3.  The  Sabat  hypothesis  answers  perfectly  for  both  reigns;  and  here  I  may  remark 
that  the  9th  year  of  Sarukin,  commencing  about  Sabat  B.  C.  713,  had  a  Mah^u  sa  Addam, 
or  Ve-adar.  This  agrees  with  ray  table  (Juli/August  1870),  in  which  Nisan  is  marked, 
B.  C.  714  Feb.  17,  B.  C.  713  Mar.  7. 

I  now  present  to  the  readers  of  the  Zeitschrift  my  view  of  the  comparative  chrono- 
logy of  Assyria,  Egypt  and  Israel.  The  effect  of  my  restoration  of  the  reign  of  Assur- 
danin-pal  on  the  chronology  of  Egypt  will  appear  at  once,  for  as  the  2 Ist  year  of  Sa- 
sank  I.  raust  have  nearly  corresponded  with  the  5th  of  Rehabeam,  the  19  years  of  this 
reign  enable  me  to  place  his  Ist  year  in  B.  C.  976,  instead  of  ß.  C.  957. 

The  conquest  of  Egypt,  according  to  Diodorus  was  in  Olymp.  63,  3,  i.  e.  July  B.  C. 
526  to  525;  July  B.  C.  526  was  in  the  4th  year  of  Kambuziya,  and  in  this  4th  year,  in 
Epiphi  (Novbr.),  we  have  the  tirst  indication  of  his  presence  in  Egypt.  His  conquest  of 
Egypt,  therefore,  was  between  July  and  November,  B.  C.  526,  and  the  6  months  reign 
of  Psametik  III  commenced  early  in  the  year. 

The  captivity  of  Yahuyakim,  king  of  Judah,  in  the  8th  year  of  Nabukuduruzur,  and 
Adar  of  the  37th  year  of  his  captivity  falling  within  the  Ist  year  of  Avilmaruduk,  are  the 
foundations  of  the  chronology  of  Israel.  Thence  backwnrds  the  reigns  of  the  kings  of 
Judah,  —  who  counted  tbeir  regnal  years,  each  from  the  Nisan  which  foUowed  his  ac- 
cession,  the  whole  of  the  previous  year  being  reckoned  to  his  predecessor,  —  are  com- 
puted  according  to  the  length  thereof  as  stated  in  the  Books  of  Kings;  that  of  Minasi  alone 
excepted,  for  it  is  impossible  to  allow  him  the  55  years  there  recorded.  The  reigns  of 
the  kings  of  Israel  are  arranged  as  nearly  as  possible  in  accordance  with  the  synchronisms 
indicated  in  the  Books  of  Kings,  except  in  the  interval  between  the  26th  Asa,    and  Ist 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigh.  75 

Yahua,  where  l  observe  that  the  sum  of  the  reigns  of  Ela,  Umri,  Axab,  Axazyahu  and 
Yahuram,  is  exactly  equal  to  that  of  the  reigus  of  their  cotemporaries  in  Judah.  Beforo 
I  proceed  to  discuss  the  Assyrian  and  Israelite  syncbronisms,  1  must  say  a  few  words 
supplemental  to  what  I  have  already  advanced,  relative  to  the  double  forms,  Akka- 
dian  and  Assyrian,  of  the  names  of  some  of  the  later  kings,  which  have  been*  handed 
down  to  US. 

1.  The  SaracuB  of  Berossus  is  exactly  repiesented  by  t^fff  ""l"!^  sar  ik^  the  second 
element  in  one  form  of  the  name  of  the  last  Assyrian  king. 

2.  -^aooN  of  Ezra  IV,  10  is  an  Akkadian  transcription  of  * —  HF-  If  ?  one  of  the  forms 
of  the  name  of  Assurbanipal.  The  first  element  is  o«,  and  the  lastpwr,-  the  second  is  na^ 
for  it  occurs  in  the  group  J^Jff  ^If  Tf  and  I  have  now  uo  doubt  but  that  this  is  only  a 
variant  of  ^Jlf  »-S"!  Jf  Jf  ,  kal-na-i^  "a  man  of  Kalna".  In  the  annals  of  Sina^ürib  the 
former  denotes  the  place  of  origin  of  Suzub;  the  latter  is  the  name  of  one  of  the  parties 
to  a  contract  (W.  A.  I.  III,  49),  like  Ninuai,  Arbaili,  Bahüi  (II,  63).  As-na-pur^  then, 
would  be  an  Akkadian  pronunciation  of  this  name. 

3.  In  many  of  the  inscriptions  of  Öarukin,  bis  name  is  followed  by 


«  •fcl^H'  BAI  «    «    » 

and  herein  Dr.  Oppert  has  recognized  an  earlier  name,  which  he  reads  ßü-patis-assur. 
Sa  which  precedes  it  is  the  relative  "who  (is)";  akni  or  aknu^)  "indeed",  "surely"  (idn,  ^D). 
The  name  phonetically  is  En-nu-ab-assur,  En-ge-nu-ab-asur^  or  En-ge-nu-ab-ba-Hd-asur; 
and  I  have  pointed  out  the  connexion  of  the  first  of  these  forms  with  the  ^Ei'efÄtooagog 
of  the  LXX  Version  of  Tobias  ^).  The  other  versions  have  -dn::j  u;  and  Scdmanasar,  and 
all  agree  that  he  was  the  father  and  immediate  predecessor  of  Sina^ürib,  therefore  doubt- 
less  Sarukin.     Menander  too  (according  to  Josephus),    was  a  witness  to  the   identity  of 

')  Perhaps  the  former  is  the  Akkadian,  the  latter  the  Assyrian  form  of  this  word. 

*)  Although  never  admitted  into  the  Jewish  oanon,  the  estimation  in  which  this  book  was 
held  is  sufficiently  indicated  by  the  number  of  editions  through  which  it  passed ,  "vires  acquirens 
eando".  Entertaining  not  the  least  doubt  but  that  it  was  written  in  the  land  of  Israei's  captivity, 
where  the  pareiitage  of  Sinaviirib,  and  bis  history  were  well  known,  I  have  long  feit  great  con- 
fidence  in  thosc  Statements  which  have  a  bearing  on  these  niatters,  (all  contained  in  the  autobio- 
graphical  part  of  it);  and  this  is  only  confirmed  by  the  discovery  of  this  Akkadian  name,  and  by 
other  minutise  of  the  story,  as  ex.  gr.  where  the  edition  of  Seb.  Munster  gives  us  the  name  of  the 
fish-god  Dagon  for  Nisruk  (or  Salman),  in  the  story  of  Sina^iirib's  murder.  In  the  first  part  of 
the  story,  which  is  put  in  the  mouth  of  Tobi  (Tobya  or  Tobit)  himself,  and  which  is  most  likely 
to  be  the  earliest,  he  says  "God  gave  me  grace  before  Salmanasar  king  of  the  Assyrians,  and  he 
"set  me  over  all  that  he  had  even  to  the  day  of  bis  death",  (or  "I  was  bis  procurator").  It  would 
seem  almost  hopeless  to  seek  any  verification  of  such  a  Statement  as  this  in  the  tablets  of  Saru- 
kin's  reign ,  for  as  the  names  of  Daniel  and  his  companions  were  changed  when  they  were  taken 
into  the  Service  of  the  king  of  Babylon,  so  it  is  most  probable  that  the  name  of  Tobi  would  also 
be  changed,  if  he  were  so  engaged  by  Salmanasar.  Yet  it  is  worthy  of  remark  that  the  tukulu 
(Spn  "to  weigh")  rabu  of  Sarukin,  the  limu  of  B.  C.  717,  was  Tab-im-assur,  and  a  tablet  of  this 
year  (W.  A.  I.  III,  48),  was  executed  in  the  presence  of  Tabi  and  others. 

10* 


76  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel,  [Mai  u.  Jani 

Salmanassar  and  Sarukin;  for  he  wrote  of  a  revolt  of  the  Kittians  from  Tyre,  of  their 
reduction  by  Elulaeus  king  of  Tyre,  of  an  expedition  against  them  by  Salmanassar,  of  an 
Invasion  and  subjection  of  all  Phoenicia  at  the  same  time,  an  attack  on  Tyre  with  a  fleet 
of  60  Phoenician  ships  defeated,  and  then  of  a  tive  years  siege  of  Tyr»,  unsuccessfal. 
All  this  undoubtedly  belongs  to  the  history  of  Sarukin,  who  teils  us  that  the  kings  of 
Cyprus,  a  land  whose  name  his  fore-fathers  had  never  heard,  sent  him  tribute,  (their  re- 
volt from  Tyre);  and  who  went  in  ships  to  Cyprus,  and  set  up  his  stele,  a  memoriäl  of 
conquest,  in  the  island.  Their  tirst  tribute  was  sent  to  him  in  B.  C.  715;  his  Invasion 
of  Phoenicia  was  in  B.  C.  711,  and  the  unsuccessful  siege  of  Tyre  probably  lasted  from 
that  year  until  B.  C.  706,  "the  year  of  the  death  of  A^az,  when  all  Peleset  was  rejoicing 
"because  his  rod  was  broken"  by  the  king  of  Elam.  Thus  we  have  two  independent  wit- 
nesses  to  the  fact,  that  Sarukin  was  known  by  the  name  of  Salmanassar;  and  there  is  a 
fair  presuraption  that  this  name  is  concealed  under  that  of  which  the  LXX  version  of 
Tobias  has  preserved  very  nearly  the  Akkadian  sound. 

1  believe  that  En-nu-ab  is  really  an  Akkadian  name  of  Salman^  and  the  grounds  of 
my  belief  are  these.  The  most  common  form  of  the  name  of  Salman  is  '"♦n  H  ITT  IT  ■> 
phonetically  E.  a,  (occasionally,  as  in  W.  A.  I.  III,  66,  written  with  the  phonetic  comple- 
ment  ma«,  just  as  another  of  his  Akkadian  titles,  Nin-si-ü,  has  the  complement  ma-nu). 
Several  circumstances  concur  to  indicate  that  he  represents  the  patriarch  hd,  and  Sir  H. 
C.  Rawlinson  has  suggested  Nuha  as  a  rendering  of  this  name.  The  tirst  dement,  the 
Symbol  of  a  "house"  (Akkadian  g,  Assyrian  bitu)^  occurs  in  the  e-sar,  ^ox,  of  Tukulti- 
palesar;  and  the  variants,  -dx3  -D2,  in  the  ßooks  of  Paralipomenon,  (the  compilation  of 
one  who  had  been  captive  m  Babylon),  satisfy  me  that  it  had  also  the  sound  n3,  ne  or 
na^  in  the  Akkadian  language,  corresponding  to  the  Semitic  roots  nj«,  no,  n-,:,  to  "dwell", 
"encamp",  "lie  down",  "rest";  and  the  usual  sign  for  na  (which  belongs  to  another  god, 
Anu)^  occurs  as  a  title  of  this  god  in  connexion  with  Kimmut,  the  name  of  his  star.  The 
second  sign  is  the  symbol  of  water,  and  the  late  Dr.  Hincks  regarded  the  group  as  a  Com- 
pound ideograph,  signifying  "god  of  the  house  of  water",  i.  e.  "of  the  ark".  But  as  ff 
suffixed  marks  the  participle  in  the  Akkadian  language,  I  prefer  regarding  this  group 
e-a  or  ne-a  as  a  participle,  -lo  or  nj,  the  "abiding",  "resting"  god  i). 

He  was  the  god  of  the  sea,  and  it  was  to  him  that  Sina^ürib  oflFered  fishes  and  ships 
of  gold,  in  his  naval  expedition  against  Elam.  Several  of  his  titles,  in  Akkadian,  are 
compounded  of  the  dement  nun  or  ;fa,  each  signifying  "fish",  and  in  one  inscription,  in 
Assyrian,  he  is  called  nunu  sisu,  which  the  late  Dr.  Hincks  interpreted  "the  bounding 
fish";  and  his  wife  Davkma  is  called  dav  gal  nun-na,  "the  great  wife  of  the  fish".  An- 
other title  is  sar  ab  si  with  the  variant  sar  zu  ab;  and  zu  ab  is  explained  in  the  syllabary 
by  ab  zu,  Akkadian  and«  Assyrian;  therefore  ab,  zu,  and  si  are  distinct  words.  Ab  is 
"the  sea";  zu  and  si  seem  to  represent  the  roots  nt,  j7m,  n'D  to  "move  to  and  fro", 
"tremble"  &c. ;  his  title  is  therefore  "king  of  the  restless  sea".  Enu  zu  ab,  and  Nun  zu 
ab,  are  other  titles  of  this  class;  and  we  have  also  (an)  Elim,  i.  e.  "the  old  god"  =  (an) 
Enu  ab  Nun-na  (ki)  "lord  of  the  sea,  of  Nunna  (city),  i,  e.  "Fish  city". 

Nu  ab  or  nu  ab-ba,    in  the  name  we  are  considering  seems  to  be  exactly  equivalent 


')  Another  exaraple  of  a  divine  name  in  this  participial  form  is    ^'♦^i     J^  j    Ty    Aru-a,  Ma- 
raduk,  which  I  think  must  mean  the  "protecting"  god. 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigh.  77 

to  zu  ab  (for  vo  has  tho  same  meaning  as  y^i,  "to  quake"  &c,);  but  it  may  be  remarked 
that  nu  and  na  are  also  titles  of  this  god,  each  coDoected  with  the  name  of  bis  star, 
kimmut. 

Further,  Dr.  Oppert  says  that  on  one  of  the  tablets  frora  Khorsabad  nu  ab  is  re- 
placed  by  patis.  Here  this  word  cannot  have  the  same  meaning  as  pati^i,  "governor", 
which  occurs  in  some  old  inäcriptions.  It  must  rather  be  connected  "with  u-'-od  "an  upper 
garment",  identical  in  signitication  with  no-^w.  The  barem  at  Khorsabat  is  called  in  one 
inscription  Kumika  sibut  patsisu,  "Chamber  of  the  receptacle  of  garments",  and  in  another 
Kumika  nakbi  "Chamber  of  nuptials";  (nakbu  is  one  of  the  titles  of  Salman,  to  whora  with 
Ninip  this  barem  was  consecrated,  and  who  was  also  the  god  of  nuptial  union). 

All  these  circumstances  takeu  togetber  establish  a  certainty  in  my  mind  that  En  nu  ab, 
is  an  Akkadian  title  of  Salman^  and  Salmanassur  is  consequently  a  name  of  Sarukin. 
Salman  was  the  chief  objeet  of  his  devotion;  he  is  named  before  Sin,  Samas,  Barku,  and 
Ninip,  in  the  votive  tablets  of  the  foundation  of  Khorsabad,  and  a  special  prayer  is  ad- 
dressed  to  him  on  the  tablet  of  gold.  He  was  also  the  god  of  Sinaxürib,  who  was  slain 
whilst  worshipping  in  his  temple. 

It  is  to  be  noticed  that  these  Akkadian  form«  all  come  to  us  from  Chaldaea.  I  have 
no  doubt  that  the  name  of  each  king,  in  Assyria,  had  a  fixed  Semitic  sound,  whether 
written  in  Akkadian  ideographs,  or  spelled  phonetically;  and  in  the  fourth  Book  of  Kings 
the  four  Assyrian  conquerors  appear  under  their  Assyrian  names  only. 

I  wish  to  establish  the  Assyrian  and  Israelite  synchronisms  flrst,  and  so  reserve  the 
Egyptian  for  a  separate  study. 

I.  Is.  VI,  8  "Yet  65  years  and  Ephraim  shall  cease  to  be  a  people".  This  period 
commences  B.  C.  722.  1,  the  beginning  of  the  reign  of  A;](;az,  and  ends  B.  C.  657.  6.  The 
complete  denationalization  of  Ephraim  was  only  effected  wben  the  various  races  named 
in  Ezra  IV,  9,  including  the  people  of  Babylon,  Erech,  Elam  and  Susa,  were  established 
in  the  eitles  of  Samaria  by  the  "great  and  renowned  Asnapur".  This  would  be  after  the 
conquest  of  Elam,  and  capture  of  Susa,  by  Assurbanipal,  an  event  which  Mr.  Smith  dates 
about  B.  C.  655.  Minasi,  king  of  Judah,  has  hitherto  only  appeared  as  the  faithful  tri- 
butary  of  Assura^iddin  and  Assurbanipal;  (his  name  is  lost  on  cylinder  C,  but  no  other 
could  precede  his  national  name  Ya-u-diJ;  and  we  must  wait  for  further  Information  as 
to  the  time  "when  the  princes  of  the  army  of  the  king  of  Assyria  took  him  in  fetters, 
"and  bound  him  with  two  chains,  and  carried  him  to  Babylon".  The  Jewish  tradition, 
that  it  was  in  his  22nd  year,  would  make  it  exactly  synchronize  with  the  end  of  the  65 
year  period  above  noticed,  and  is  very  probably  true.  His  grandson  Yusiyahu  was  faith- 
ful to  Assyria,  and  lost  his  life  in  attempting  to  arrest  Nekau's  Invasion  B.  C.  609. 

II.  The  annals  of  Sina^ürib  present  a  very  interesting  commentary  on  the  Canon  of 
Ptolemy,  nearly  every  campaifen  in  Chaldaea  corresponding  to  an  epoch  in  the  Canon. 

B.  C.  703  Bilibni  appointed  govemor  of  Babylon 

700  Assurinnadinsu       „  „         „        „ 

Their  names  appear  in  the  Canon,  each  a  year  later. 

B.  C.  696  to  4.  Sinaxiirib  was  in  Chaldaea  and  Elam.  Returning  through  Chaldaea 
he  took  prisoner  Suzub,  who  had  been  chosen  king  by  the  Chaldaeans,  and  we  may  fairly 
presume  that  he  appointed,  as  governor  of  Chaldaea,  Regibelus,  whose  name  appears  in 
the  following  year. 


78  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egj-pt  and  Israel,  [Mai  u.  Juni 


B.  C.  693.  There  was.a  revolt  in  ßabyloo  and  Suzub  was  restored.  He  appears  as 
Mesessimordachus  in  tiie  foUowing  year. 

B.  C.  692.    Siuaxiirib  again  invaded  Ghaldasa. 

B.  C.  689.  Babylon  utterly  destroyed.  The  following  period  of  8  years  marked 
a,iuüiktuiog  in  the  Canon. 

Fron)  the  tirst  of  my  turning  my  attention  to  these  subjects  I  bave  believed  tbat 
Sinaxiirib  made  three  expeditions  to  PaJestine. 

Ist.  B.  C.  702  and  1,  when  Samaria  was  taken  with  other  cities.  Husi  the  King  of 
Samaria  was  in  captivity  at  the  tiine,  and  Israel  iü  great  part  acknowledged  the  authority 
of  the  king  of  Judah  (see  II.  Par.  XXX,  1.  11.  18  and  XXXI,  1),  so  that  Sinaxiirib  would 
reckon  those  which  he  captured  as  belonging  to  X^zakyahu.  Demetrius  says  that  Sina- 
xiirib took  Samaria;  and  Sinaxiirib  is  represented  as  saying  "have  the  gods  of  Samaria 
delivered  Samaria  out  of  my  band?"»)  Is.  XXXVI,  20.  In  this  expedition  Xazakyahu 
did  not  submit  (11.  Par.  XXXII,  1  to  8). 

2nd.  B.  C.  693,  the  year  of  the  revolt  in  Babylon;  Xa'''a'^ya'hu'8  14th  year.  In  this 
expedition  Xazakyahu  submitted  and  paid  tribute  (IV.  Reg.  XVIII.  Is.  XXXVI).  In  bis 
cylinder  of  the  date  ß.  C.  691,  Sinaxiirib  relates  events  of  both  expeditions  together. 

It  is  to  be  observed  that  a  king  of  Samaria  paid  tribute  in  B.  C.  701 ,  whose  name 
connects  him  with  the  family  of  the  conteraporary  of  Tukultipalesar,  —  Minhimmu  Uatmu- 
runai.  This  was,  then,  an  Israelite  successor  of  Husi,  and  the  deportation  of  Israelites 
did  not  immediately  foUow  the  capture  of  Samaria.  This  is  consistent  with  the  fact  that 
the  dates  on  the  tomb  stoues  at  Mankup  and  Tschufukale,  in  the  Crimea,  fix  B.  C.  696 
as  the  aera  loniSaS  "of  our  captivity".  In  the  reign  of  Assuraxiddin  there  was  a  king  of 
Samaria,  but  no  longer  an  Israelite,  Abtbaal  Usimurunai. 

3rd.  B.  C.^82  and  1,  during  the  reign  oi  Taharka,  in  which,  aecording  to  Chaldaean 
as  well  as  Jewish  history,  the  Assyrian  army  was  destroyed.  Berossus  said  this  was  but 
a  little  while  before  the  murder  of  Sinaxiirib;  the  Vulgate  version  of  Tobias  says  45  days, 
the  LXX  Version  not  50,  elapsed  between  his  return  to  Niniveh  and  bis  death. 

The  palace  at  Kouyunjik  bears  indirect  evidence  to  the  fact  that  this  expedition  was 
very  late  in  his  reign.  The  siege  of  Lachish  was  one  of  the  events  of  it,  and  this  is 
represented  in  Chamber  XXXVI  (Layard's  plan),  a  part  of  the  palace  which  was  untini- 
shed  at  the  close  of  bis  reign;  for,  though  the  Chamber  which  leads  to  it  has  sculptures, 
XXIX  and  XXX,  in  close  proxiraity  to  it,  bave  none,  XXXIII  has  sculptures  of  his  gi'and- 
sou,  and  unsculptured  blocks,  instead  of  bulls,  flank  the  entrance  on  this  side. 

Mr.  Smith  informs  me  that  he  has  just  found  a  fragment  of  Sinaxürib's  annals  rela- 
tive to  this  expedition. 

Xazakyahu's  sickness  must  have  been  towards  the  close  of  his  14th  year,  i.  e.  early 
in  B.  C.  692.  Some  months  probably  elapsed  before  the  embassy  arrived  from  Babylon. 
In  the  raeantime  Sinaxiirib  had  again  invaded  Chaldaea,  and,  as  he  says,  put  an  end  to 
the  reign  of  Suzub.  The  letter  to  the  king  of  Judah  was  from  Marudukbiliddin  son  of 
Biliddin,  (i.  e.  Marudukbiliddin  son  of  Yakin  who  had  died  not  long  before),  a  prince 

')  Of  course  I  regard  the  tiiention  of  Salmanasar  in  IV.  Reg.  XVIII,  9,  as  an  error.  Saima- 
nasar  had  indeed  come  against  Husi  in  the  beginning  of  his  reign,  but  the  concurrent  evidence  of 
Demetrius  and  the  text  above  quoted,  satisfy  me  that  Sinavürib  took  Samaria  in  Husi's  reign. 
Perbaps  it  is  the  name  of  his  officer  Sulummusari. 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigh.  79 


who  probably  had  assumed  the  royal  title  on  Suzub's  flight,  bat  who  is  not  recognized 
as  king  by  the  Compiler  of  the  Books  of  Paralipomenon,  (who  had  been  in  Babylon  and 
had  an  opportunity  of  obtaining  accurate  inforraation  about  him),  for  he  says  that  the 
embassy  was  from  the  princes  of  Babylon,  to  enquire  about  the  wonder  that  had  occurred 
in  the  land.  Mr.  Bosanqoet  has  laboured,  with  great  ingenuity,  to  identify  this  wonder 
with  the  eclipse  of  B.  C.  689  Jan.  1 1 ,  bat  it  is  extremely  improbable  that  such  an  em- 
bassy would  be  sent  from  Chaldaea  during  that  year,  the  year  of  Sinaxürib's  last  invasion, 
and  of  the  destruction  of  Babylon. 

III.  Sarukin's  reign  appears  to  have  commenced  in  Sabat  B.  C.  721,  and  his  treaty 
with  the  princes  of  Chaldaea  was  immediately  subsequent  to  the  eclipse  of  Nisan  14  fol- 
lowing.  The  accession  of  Marudukbiliddin  was  probably  towards  the  eod  of  B.  C.  722, 
and  his  overthrow,  in  B.  C.  710,  was  about  the  close  of  Sargina's  12th  year,  for  the 
dated  tablets  uniformly  mark  a  diiFerence  of  12  years  between  his  Assyrian  and  Babylonian 
reckonings. 

In  the  beginning  of  the  reign  of  Axaz,  when  he  was  threatened  by  Pakax  and  Razuü, 
B.  C.  722.  1,  Isaiah  is  represented  as  fore  telling  that  the  wealth  of  Damascus  and  the 
spoil  of  Samaria  shoold  be  carried  away  by  the  king  of  Assyria,  before  a  child,  then 
coneeived,  should  be  able  to  say  "my  father,  my  mother".  The  capture  of  Samaria,  in 
Sarukin's  2nd  year,  is  evidently  intended  here;  and,  this  year  coinciding  with  the  20th  of 
Pakax,  I  have  long  been  convinced  that  the  treason  of  Husi  was  in  the  interest  of  the 
king  of  Assyria,  and  that  he  was  the  govemor  appointed  by  the  king  of  Assyria.  This 
is  now  confirmed.  In  1863  Dr.  Oppert  maintained  that  the  fragments  of  inscriptions  dis- 
covered  in  the  N.  W.  palace  at  Ninirud  were  partly  of  the  reign  of  Tukultipalesar,  and 
partly  of  that  of  Salmanassur,  and  ihat  the  fragments  on  which  Husi  is  mentioned  belong 
to  the  latter.  I  am  satistied  that  this  is  so,  that  the  fragment  (W.  A.  I.  III,  10)  is  really 
of  the  reign  of  Sarukin,  for,  imperfect  as  it  is  (not  giving  us  one  complete  sentence),  it 
represents  the  affairs  of  Xanunu  of  Gaza,  Bit  Xumria,  and  Samsi  queen  of  the  Arabians,  in 
the  same  order  as  in  his  other  inscriptions     The  passage  relating  to  Bit  X^mria  is  as  follows. 

"BitXumria  multitude  of  his  people  (their  substance  to)  Assur  I  conveyed. 

"Pakaxu  their  king  (they  slew)  and  Ausi'  over  them  I  established  (their 

"tributes)  I  received  them." 

Nine  years  later  he  assumed  the  royal  title,  in  the  12th  year  of  Axaz  B.  C.  711.  0, 
and  in  the  foUowing  year,  the  year  of  the  capture  of  Ashdod,  Sarukin  (Salmanassur) 
came  against  him,  and  Husi  became  his  servant,  and  paid  tribute. 

"In  the  year  of  the  death  of  king  Axaz  was  this  utterance.  Rejoice  not  thou,  all 
"Peleset,  because  the  rod  of  thy  smiter  is  broken."  The  year  was  B.  C.  706.  5,  and, 
thanks  to  Mr.  Smith's  researches,  we  now  know  that  his  rod  was  broken  by  the  king 
of  Elam  in  this  year.  Is  it  not  very  probable  that  Daiukku,  who  had  been  transported 
to  Hamath  in  B.  C.  715,  now  escaped,  and  became  king  of  the  Medes  B.  C.  699?  I  have 
supposed  that  Cardaces  was  king  of  the  Medes,  B.  C.  718  to  705,  and  I  notice  amongst 
the  Median  princes  who  paid  tribute  to  Sarukin  in  B.  C.  713,  a  X^rdukka,  as  well  as 
an  Arbaku  and  a  Mastaku  (Arbaces,  Maudaces),  confirmations  of  the  genuiueness  of  these 
names  of  Median  kings. 

IV.  Our  contidence  in  the  Canon  of  Ptolemy  has  |been  completely  justified  by  the 
Assyrian  records  of  the  two  last  reigns.    A  difticulty  now  occurs,  —  insuperable  in  the 


80       Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  &c.,  by  Daniel  Hy.  Haigh.      [Mai  u.  Juni  1871.] 


present  State  of  our  Information.  Tukultipalesar,  in  bis  Ist  year,  completely  subdued 
Chaldaea,  offered  sacriiices  in  all  the  great  cities  of  the  country,  assumed  the  titles,  king 
of  Babylon,  king  of  Sumir  and  Akkad,  and  appointed  Assyrian  governors  over  the  people. 
His  conquest  seems  to  have  been  secure  for  several  years,  and  not  until  B.  C.  731  had 
he  occasion  to  invade  Chaldaea  again.  In  a  tablet,  which  I  believe  to  be  as  late  as  B.  C. 
722,  he  says  that  he  carried  captive  to  Assyria  Za-kin-ru  son  of  Sa'al.  The  eleraents  of 
tbis  name  are  the  same  as  those  of  xiv'QqQoq^  inverted.  Anaongst  his  tributaries,  too,  be 
mentions  Nadini  wbo  may  well  represent  Näötog.  As  the  tablet  is  not  cbronological, 
and  conquests  are  usually  recorded  before  tributes,  it  is  possible  that  he  received  Na- 
dini's  tribute  in  B.  C.  731,  and  carried  off  Zakinru  in  B.  C.  727.  If  Nabonassar  had 
been  a  Chaldaean  king,  reigning  from  B.  C.  747  to  734,  we  should  certainly  have  had 
some  notice  of  him ;  but  I  cannot  think  that  he  was.  In  the  Statement,  that  he  destroyed 
all  the  records  of  former  kiugs,  so  that  a  new  aera  might  commence  with  him,  a  great 
revolution  is  indicated:  and  I  venture  to  suggest  that  the  revolution  was  that  of  the  first 
year  of  Tukultipalesar,  that  he,  or  his  deputy  in  Babylon,  was  the  destroyer  of  the  cid 
records  and  that  the  new  aera  which  he  sought  to  establish  was  the  limu  of  Nabu-en- 
nazir'),  which  now  occupies  B.  C.  745,  but  (if  I  judge  rightly),  should  be  raised  to  B.  C, 
747,  Not  one  of  the  copies  of  the  Canon  can  be  regarded  as  of  infallible  authority;  the 
tablet  of  Siuaxiirib's  7th  year  suggests  that  Sulummusari  should  be  B.  C.  699,  instead  of 
698;  Mr.  Smith  informs  us  that  the  Eponymes  of  B.  C.  713.  2  oecur  in  reverse  order  on 
a  tablet  E  130;  the  copies  I  and  II  certainly  differed  as  to  the  Eponymes  of  B.  C.  698 
and  7;  and  the  Variation  of  I.  II.  III.  IV  at  the  opoch  of  this  king's  accession,  seem  to 
indicate  some  uncertainty.  My  Suggestion  involves  no  more  than  the  supposition  that  the 
prefect  of  Arbaxa  really  preceded  the  prefect  of  Razappa  in  the  reign  of  Assurnarar,  but 
that  the  Compiler  of  the  Canon  in  the  reign  of  Sinaxürib,  B.  C.  691,  erroneously  placed 
him  in  the  same  order,  as  in  the  reign  of  Tukultipalesar.  I  leave  it  to  be  verified  or 
set  aside  by  future  discoveries.  With  regard  to  the  Iower  limit  of  this  reign  I  can  speak 
with  more  assurance. 

The  late  Dr.  Hincks,  I  believe,  was  the  lirst  to  detect  the  name  of  Yagina,  lAOY- 
riNOC,  in  'D.ovkäiog  of  the  Canon,  and  his  correction  has  been  generally  admitted.  He 
was  succeeded  by  his  son  Marudukbiliddin  in  B.  C.  722,  and  from  him  Tukultipalesar 
says  that  he  received  tribute.  The  tablet  which  contains  this  record  is  a  general  sum- 
mary  of  his  conqliests,  and  must  on  this  account  be  regarded  as  belonging  to  B.  C.  722, 
the  year  immediately  preceding  the  accession  of  Sarukin.  (Continuation.) 


Dr.  Joh.  Dttmicben ,  Photographische  Resultate 
einer  auf  Befehl  S.  M.  des  K.  Wilhelm  v.  Preufsen 
nach  Aeg.  entsend.  Archäol.  Expedition,  mit  Erläute- 
rungen herausgeg.  Inhalt:  1.  Vorwort.  2.  üebersicht 
d,  Taf.  3.  Erläut.  zu  d.  einz.  Aufnahmen.  4.  LXXIII 
Aufnahmen,  welche  von  d.  Mitgl.  der  Expedition:  Dr. 
Vogel,  Dr.  Fritsch  und  Dr.  Tiele  gemacht  wurden. 
Berlin.  S.  P.  Christmann.  1871.  Queer-Fol.  (8.  Zeit- 
schr.  1869.  p.  84.) 


Erschienene  Schriften. 

J.  Lieblein,  Dictidnnaire  de  uoms  hieroglyphiques 
en  ordre  genealogique  et  alphabetique,  public  d'apres 
les  monuments  egyptiens.  Prem.  livr.  Leipzig,  Hin- 
richs.    1871.    8»,    240  pp. 

Ed.  Naville,  La  litterature  de  l'ancienue  Egypte. 
Seance  donnee  ä  l'Athenee  le  14.  mars  1871.  Geneve, 
Ramboz.  1871.    8».    35  pp. 


')  The  syllabaries  teil  us  that  the  value  of  the  sign  ^— JJ  was  eni  in  Akkadian,  enu  in  Assyrian. 

Leipzig.  J.  C.  Hinrichsscbe  Buchbandlung.  —  Verantwortl.  Redacteui  Dr.  E.  Lepsius,  Druck  »od  Gebr.  Unger  (Th.  Grimm)  in  Berlin. 


81 

Zeitschrift 


für 


Ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde 

herausgegeben  von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H.  Brugsch. 


Jnli  U.  August  Preis  jährlich  5  Thlr.  1871. 


Inhalt. 

^Q  oder  Hende»,  von  H.  Bragsch.  —  An  den  Herausgeber,  von  H.  Brugsch.  —  Bauurkunde  der  Tenipei- 
anlagen  von  Edfn  (Fortsetzung),  von  Joh.  Dümichen.  —  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel 
(conclusion),  by  Daniel  Hy.  Haigb.  —  On  some  leather  Rolls,  by  S.  Birch.  —  Erschienene  Schriften. 


^  oder  Mendes. 


x\.uf  einem  Ausfluge  in  das  mittlere  Deltagebißt,  welchen  mein  hier  lebender  Bruder 
Emil  Brugsch  vor  einigen  Tagen  unternahm,  hatte  derselbe  das  unerwartete  Glück  an 
einer  einsam  liegenden  Ruinenstätte  zwei  königliche  Decrete  so  wie  eine  Menge  von  be- 
schriebenen Bruchstücken  zu  entdecken,  deren  Texte  den  unzweifelhaften  Beweis  liefern, 
dafs  daselbst  die  in  den  Inschriften  so  oft  genannte  Statt  n  u  Tat  zu  suchen  sei.  Mein 
Bruder  hat  mir  die  Papierabdrücke  der  beiden  Decrete  (das  eine  aus  den  Zeiten  Ptole- 
maeus  II  Philadelphus,  das  andere  vom  Jahre  11  Königs  Psammetich's  I  herrührend)  so 
wie  die  Copieen  einer  Anzahl  von  Fragmenten  mitgebracht  und  ich  beeile  mich  für  die 
Leser  unserer  Zeitschrift  zunächst  das  am  meisten  Wissenswertheste  zusammenzustellen. 

Der  Name  der  Stadt  lautete,  wie  oben  angeführt,  Tat.  Eine  zweite  Bezeichnung  der- 
selben  war   1  1        Ta-nen,    eine   dritte:        '^^  pe-ba  „die  Stadt  des  Widders",    endlich 

die  vierte  AK    M      ]  F  ^  |  "^^      pe-sobti  en  Pät'qhq    „die  Festung  von  Päzaba". 

Der  Nomos,  dessen  Metropolis  sie  bildete,  ward  bezeichnet  durch  ^-,^1  ja.    Es  ist  der- 
selbe,   welcher  in  den  Nomoslisten  als  der  16te  in  der   Reihenfolge  der  Nomen  Unter- 

Aegyptens  auftritt.    Der  grof'se  Nomentext  von  Edfu,  an  der  Aufsenwand  des  Sanctuariums, 

[TD  ^  S  ^^ 

nennt  dieselbe  Metropolis        (<^^  ^r—-  j?      pa-ba-neb-tqt  und  giebt  als  besondere  Namen  der- 


selben /www o  dnp  und   <^^l  \/   ]   \      ha-bau-äp-netrui  an,  während  nach  eben  derselben 

Liste  u-^-nI  (<^,  äa-bqu  die  Bezeichnung  der  Nekropolis  ist.  Ich  habe  bereits  früher  in 
meinen  geographischen  Untersuchungen  zu  beweisen  gesucht,  dal's  die  Form  pa-ba-neb-fat 
als  die  Mutter  des  griechischen  Mendes  zu  betrachten  sei,  und  meine  Vermuthung  wird 
gegenwärtig  durch  die  neuen  Funde  mächtig  gestützt.  Nach  den  letzteren  wurde  hier 
eine  Trias  verehrt,  welche  sich  aus  folgenden  Gottheiten  zusammensetzte.    An  der  Spitze 

en  rä  „der  Widder,  der  Herr  von  Mendes,  der  grofse  Gott,  das  Leben  des  Ää".  Die 
Göttin,  welche  ihm  zur  Seite  steht,  heifst  mit  Namen  und  Titel:    .^  '''=\  R  (  (1      J)  1   ' 

^^gg^St^^^^G'^  -ar^  ^^^^  ''^^^^  oqqq r/       i-        j-  ••    Li-  n/       j    ^  J- 

„  nt?       1^  ^^j         D  ci  n:^i7   -ilamhxt.    die  machtige,  von  Mendes,    die 

OOÜÜ©    ;    I   CTDI  -^^O     lF=q  Olli  "•■'  &'  ' 

göttliche  Frau  dessen  der  in  der  Stadt  des  Widders  weilt,  das  Sonnenauge,  die  himmlische, 

Z«its<sbr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  11 


82  U  ^  «  ^^^^  Mendes,  [Juli  u.  August 


die  Königin  aller  Götter".    Das  letzte  Glied  der  Trias  bildet  ein  Harpokrates 
ll  Xm  M      Horpexrvt  (Horus  das  Kind),  der  grolse  Gott  in  Mendes". 

Das  lebende  Symbol  des  Gottes  Ba  war  der  heilige  Widder  von  Mendes.  Auf  der 
Ptoleraäer-Stele,  die  sich  durch  ihren  Reichthum  an  Texten  und  Darstellungen  auszeichnet, 
steht  dies  heilige  Thier,  über  dessen  Hörnern  die  Sonnenscheibe  schwebt,  vor  der  Trias. 
Er  hat_folgende  Titel  daselbst :  |\|  ^  fY_°_^  f  ^  P  «^  I  ^  f  V  ^  J I  ^ 

„der  König  von  Ober-  und  Unter- 


Aegypten,  der  Widder  das  Leben  des  Ra,  der  Widd< 


® 
dder  das,  Leben  des  /Sm,  der  Widder  das 

Leben  des  8eb,  der  Widder  das  Leben  des  Osiris,  der  Widder  der  Widder,  der  Fürst  der 

Fürsten,  der  Erbe  in  der  Stadt  Tanen  (Mendes)".    Auf  die  königliche  Würde  des  Thieres 

deutete  auch  hin,    dafs  in  einer  Seiteninschrift  auf  der  Ptoleraäer-Stele  je  zwischen  den 

Ringen  des  Königs  Ptolemäus  und  seiner  Frau  Arsinoe,    dieselben  Widdernamen  mit  den 

Königsringen  umrahmt  sind. 

Die  vier  Widder  fand  ich  übrigens  bereits  früher  in  zwei  Texten  vor,  von  denen  der 

eine  in  dem  Tempel  des  j|ww?n  von  Esne,  der  andere  in  dem  Hathor-Heiligthum  von  Den- 

dera  zu  lesen  ist.     In  beiden  Texten  werden  zu  jedem  einzelnen  Widder  die  Städte  ihres 

Kultus  hinzugefügt     Der  betreffende  Theil  der  Legenden  von  Esne  lautet  folgenderraafsen: 

Bq-seftu-hät     ist  die  Vereinigung      von      vier  Göttern,      die  4  Widder      die  Lebenden 


,  ,  ,         ^        ^°,1o        k    ^      -^  '^'        ^ 
heifsen       mit    Namen:    der  Herr    von  Hät-nent-u    als    Widder    des    Rä    der  Widder 

(Elephantine)  

■~^ÜQ^^    Ml       ^    -^  fn'  ^^  'uTol 

des    Su    als    Herr    von  Latopolis,     der  Widder    des     Osiris    als    Herr    von  Hypselis 

Hill  O  |<=:>®  ^AAAAA  Sl  ^^  Olli 

der  Widder     des     Seb?     von     Hir-iir.      Sie  sind  vereinigt    also     als     Widder    Seftu-hät 


(als)  Widder  herrlicher  von  Heracleopolis  m.  (als)  begattender  Widder  in  Änp  (Mendes) 
der  den  Beischlaf  ausübende  iu  der  mendesischen  Metropolis  der  j^num  welcher  besamt 
die  jungen  Frauen    der  Menschen    welcher  leuchtet    als     Sonnenstrahl    welcher  glänzt    als 

)       ^?     ^  4^       JP      k   ^^^C 

Mond,     welcher  kommt    als     Wind     welcher  sich  zeigt    als       Nil  u.  s.  w. 

Im  Tempel  zu  Dendera  werden  gleichfalls  die  4  Widder  aufgeführt.    In  den  Abbildungen 

welche  dazu  gehören,  erscheinen  sie  in  Menschengestalt  mit  Widderkopf,  mit  Ausnahme 

des  ersten,    des  Sonneuwidders,    welcher  mit  4  Widderköpfen  versehen  ist.    Die  Texte 

lauten  der  Reihe  nach: 

Erster  Widder. 

GottjJnMw    der  Herr    desAbaton    der  Widder   das  göttliche  Leben  des    Rä   der  grofse  Gott 


^^^^O  von  H.  Brugsch.  qq 


im    ersten  Nomos   der  sehr  gefürchtete,    als   Inhaber   von  vier    Widderköpfen,  derWidder, 
o        '^~^~^  O  f 

herrliche    des  Ra. 

Zweiter  Widder. 

Gott  ^nwm   der  Herr   der  Stadt  P,e-Äa,   derWidder    herrliche   des   Osiris,    der  grofse  Gott 

J  mM^^T;    ]        l 

in  Hypselis  der  König    der  Götter. 


II 


Dritt«r  Widder. 

Gott  X«*«»^    der  Herr    der  Stadt  Smen,    der  Widder     herrliche    des    des  3u     der  Herr 
der        Stadt  ?        der  wohlthätige  Gott    von  der  Stadt  Tentyra. 


51 


Vierter  Widder. 

[Rest  zerstört] 


Gott  Jtn«^    der  Herr    der  Stadt  Ter-ur  (sie) 

Noch  einmal  finden  sich   die  4  Widder,   mit  der  Schreibung  ^^  Seele  statt 
Widder,   Seele  erwähnt  an   einer  Stelle  der  zahlreichen  Texte  des  Osiris -Zimmers  im 
Tempel  von  Edfu.    Es  ist  da  die  Rede  von 

„der  Seele  des  Rä,  der  Seele  des  Osiris,  der  Seele  des  Ä«,  der  Seele  des  X^pt'"-'^- 
Als  Schlüssel  zum  Verständnils  der  genannten  vier  Gottheiten  darf  zunächst  die  von 
mir  bereits  früher  in  dieser  Zeitschrift  (1868  S.  122)  angezogene  Inschrift  auf  dem  Sar- 
kophage eines  gewissen  Onnophris  dienen,  aus  welcher  hervorgeht,  dafs  Rä  dem  Element 
des  Feuers,  äu  dem  der  Luft,  Seb  dem  der  Erde  und  Osiris  dem  des  Wassers  vorsteht. 
Das  Bild  des  Widders  mit  den  vier  Köpfen,  nach  dem  Texte  von  Esne,  versinnbildlicht 
die  Vereinigung  der  vier  Elemente.  Die  höchste  Potenz  repräsentirt  zugleich  Rä  als  der 
Drgott;  sein  Symbol,  wie  es  derselbe  Text  von  Esne  aussagt,  ist  der  Widder  von  Mendes. 
Seine  Bezeichnung  daselbst  "^  ^^  sef-tu-kä-t  lälst  sich  am  besten  übertragen  durch 
„ürkraft"  der  Schöpfung. 

Auf  der  Ptolemäer-Stele  von  Tat  heifst  der  Widder  des  Rä  defshalb  mit  vollem  Rechte 
(Lin.  1—2): 

— ^  ^  n  ^  ^  I  io 


„erscheinend    in    der  Lichtregion    mit    vier  Köpfen    erleuchtend    Himmel  und  Erde    mit 

I^Sj!  \^       ^^^   is        P"^^  ^         ^^  [schwerzu lesen] 

seinen  Strahlen,    kommend    als      Nil,  der  leben  macht  die  Erde,  die  Luft  ? 

11* 


84  ^  |[  Ä  "^^^  Mendes,  [Juli  u.  Augast 


O 


@    I 


^5  '.). 
-^ ^  III 

für    die  Menschen'*. 

Auch  darin  tritt  uns  wieder  die  elementare  Bedeutung  des  vierköpligen  Widders  mit  zwin- 
gender Gewalt  entgegen.  Sollte  nicht,  so  möchte  ich  weiter  fragen,  das  räthselhafte  u 
eine  symbolische  Andeutung  der  4  Elemente  sein,  wie  u  u  auf  die  Achtheit  derselben  in 

ihrer  weiteren  Auffassung  als  männliche  und  weibliche  anspielen?    Dann  würde   sich  der 

g  g  ci  g  ö  o 
Stadtname  uff       in  sehr  durchsichtiger  Weise  erklären.     Der  Widder  als  '^:r::7^u      neb 

i-i  ü  ©  l\  u  Q 

(en)  tat,  der  Mendes  bei  den  Griechen,  wäre  in  diesem  Falle  der  Herr  des  den  4  Ele- 
mentargottheiten geweihten  Ortes. 

Vergleichen  wir  die  Namen  der  überlieferten  vier  Gottheiten  nach  den  vorher  be- 
sprochenen Denkmälern,  so  stellt  sich  folgendes  Verhältnifs  heraus: 


Stadt  Tat: 

Rä 

2. 

.Su 

3. 

Seb 

4. 

Osiris. 

Esne: 

Rd 

2. 

Su 

3 

Osiris 

4. 

l,i 

Dendera: 

Rä 

2. 

Osiris 

3. 

Su 

4. 

Edfu: 

Rä 

2. 

Osiria 

3. 

Su 

4. 

Xeprä 

Onnophris-Sarg: 

Rä 

2. 

Su 

3. 

Seb 

4. 

Osiris. 

Abgesehen  von  der  Folge,  stimmen  die  Namen  von  dreien  überein:  Rä,  ^u,  Osiris.  Zwei 
Listen  bezeichnen  die  vierte  Gottheit  als  Seb,  eine  zeigt  die  unlesbare  Variante  i  ^j) 
(Sebf),  eine  andre  giebt  j^^prä  als  Namensform.  Der  Name  in  Dendera  ist  zerstört.  Blei- 
ben wir  bei  der  Mehrheit,  so  erscheint  Seb  als  vierter  im  Bunde  fest  zu  stehen. 

In  geographischer  Beziehung  gewähren  die  oben  angeführten  Texte  ein  reiches  Ma- 
terial zu  den  Localculten  der  vier  heiligen  Widder,  die  nach  den  Inschriften  des  Tempels 
von  Esne  nur  als  besondere  Formen   des  Gottes  j^^w/w  (mit  dem  Widderkopfe!)  aufzu- 

fassen  sind.     Nach  denselben  hatte   der  Widder  des  Rä  seine  Pflanzstätte  in  ^^ 

"=^1    I    lO 
d.  i.  „der  ersten  der  Städte",   eine  der  gewöhnlichsten  Bezeichnungen  der  Stadt  Elephan- 

tine,    der  südlichsten  Grenzstadt  des  Landes.     Der  Text  von  Dendera  wählt  die  andere 

Ausdrucksweise  «=^  „Anfang  der  Nomen".     Es  ist  bekannt,    dafs  thatsächlich  die 

ci    I  i2i  III 
Insel  und  Stadt  Elephantine  ein  besonderes  Heiligthum  des  Gottes  X^mm-rä  besafs.    Auch 

hier  galt  der  Widder  des  Rä  in  vierköptiger  Widderform  als  Vertreter  aller  vier  Widder, 

wie  aus  dem  Texte  von  Dendera  hervorgeht.    Für  den  zweiten  Widder,  den  des  i§u,  führt 

der  Text  von  Esne  die  Stadt  Ani  d.  i.  Esne,  Latopolis,  als  Cultusstätte  an.    In  der  That 

weisen  die  erhaltenen  Reste  des  ehemaligen  Tempels  dieser  Stadt  einen    Z^um,  mit  dem 

Kopfe  des  Widders  als  Localgottheit  nach.     Der  Text  von  Dendera   nennt  dagegen    den 

Ort  i^^^       Smen  in  gleicher  Bedeutung.     Der  letztere  ist  weniger  bekannt,    doch  nicht 

AAAAAA    © 

etwa  identisch  mit  der  Stadt  Latopolis,  wie  man  versucht  sein  könnte  zu  glauben.  Viel- 
mehr ist  er  identisch  mit  dem  Stadtnamen  r^^"^^  ^^  ^Ov        Smen-hor  („die  Gans  des  Ho- 


AAAAftA 


')  Unmittelbar  vor  diesen  Worten  steht  folgender  Passus :  j^  \^  ^  -^  ^ ^  a\  l 


II 
,der  einzige  Gott,  das  Princip  der  Kraft  für  Götter  und  Menschen",  die  ich  citire  um  das  Vorhan- 


densein der  älteren  Form  des  Koptischen  pWWll  in  dem  hieroglyphischen  ^r3^  V^   l\  zu  consta- 

tiren.  Bei  dieser  Gelegenheit  will  ich  den  wenig  bekannten  Namen  K^tlJpWJiii  zur  Bezeichnung 
für  Kairo  nach  Handschriften  im  hiesigen  Patriarchat  zur  Kenntnifs  meiner  Fachgenossen  bringen. 
Unter  der  Form  KeUlptÜJliJ,  "f ,  findet  er  sich  bereits  in  den  Schriften  Quatremere's  und  Cham- 
pollion's.    Cf.  Parthey  Lexic.  p.  476,  b. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  85 

ras''),  welcher  als  Kapitale  des  nördlichen  Theiles  der  Landschaft  des  Fajum  oder  des 
21.  Nomos  Oberägyptens  auftritt.  Auch  hier  erscheint  nach  den  Nomoslisten  ein  ^nww 
als  Localgott,  neben  dem  Sebek-rd  der  Hauptgottheit  des  ganzen  Fajum. 

Nach  dem  Texte  von  Esne  gehörte  der  Widder  des  Osiris  der  Stadt  ^äshotp  an.  Es 
ist  dies  die  Metropolis  des  11.  oberägyptischen  Nomos,  für  welche  die  Griechen  die  Be- 
zeichnung Hypselis  gewählt  hatten.  Ohne  Ausnahme  nennen  die  Listen  wiederum  einen 
Xnum  als  Localgott  dieses  Ortes.  Der  Text  von  Dendera  führt  eine  zweite  Cultusstätte 
derselben  Gottheit  in  der  Gestalt  Y  ^^  pe-ha  auf,  über  deren  Lage  ich  nur  im  All- 
gemeinen so  viel  behaupten  kann,  dals  sie  im  22.  Nomos  Oberägyptens  gelegen  war,  und 
wahrscheinlich  eine  andere  Bezeichnung  der  Metropolis  desselben  enthält. 

Die  Hauptcultusstätte  des  vierten  Widders  (des  i  M  )  bezeichnet  der  Text  von  Esne 
durch  '^  ^^  htr-ur.  Es  ist  dies  die  wohlbekannte  Metropolis  des  16.  oberägyptischen 
Nomos.    Die  Schreibung  dieser  Stadt    B^  ter-ur  in  Dendera  beruht  wohl  nur  auf 

einem  Irrthum  des  Sculptors,  welcher  "^  und  ßf,  mit  einander  verwechselt  hat. 

Sehr  werthvoll  ist  die  Andeutung  des  Textes  von  Esne,  wonach  alle  vier  Widder  ver- 
einigt als  Symbol  der  „Urkraft"  in  zwei  Städten  verehrt  wurden,  von  denen  die  eine  Ober- 

ägypten,  die  andere  Unterägypten  angehörte.    Die  erstere  heifst  du     ,  Aar,  eine  von 

den  Bezeichnungen  der  sonst  1  5J)  /wvaaa  d  j,  Heracleopolis  magna  genannten  Stadt.  In 
der  That  lassen  die  Denkmäler  es  nicht  an  Zeugnissen  fehlen,  welche  hier  den  Cult  eines 
widderköptigen  X^um  mit  Evidenz  feststellen.  Die  unterägyptische  Stadt  nennt  der  Text 
AAAAAA  änp  und  |i       ra.  beides  nur  besondere  Namen  für  die  Stadt  u  vf       tat,  wo- 

selbst  der  Widder  vor  allen  als  das  Sinnbild  der  befruchtenden  Naturkraft  verehrt  ward. 

Alle  Denkmäler,  welche  sich  auf  der  Ruinenstätte  der  genannten  Stadt  noch  gegen- 
wärtig befinden,  bis  zu  den  obscönsten  Bildwerken  hin,  zwingen  zu  dieser  Auffassung, 
mit  welcher  der  Strabonische  Bericht  über  Mendes  und  den  Gott  daselbst  in  vollstem  Ein- 
klang steht.  Die  Leser  dieser  Zeitschrift  wollen  mir  verzeihen,  wenn  ich  die  moderne 
Bezeichnung  dieses  Ortes  vorläufig  unterdrücke.  Bei  der  Abwesenheit  des  Directors  der 
Ausgrabungen  in  Aegypten  würde  die  Publicirung  des  Namens  allein  hinreichen,  Unbe- 
rufene zu  veranlassen,  die  frei  liegenden  Denkmäler  den  wissenschaftlichen  Zwecken  ein 
für  allemal  zu  entziehen.  Ich  hoffe  meinerseits  bald  die  Mulse  zu  haben  an  Ort  und  Stelle 
sämratliche  Denkmäler  zu  copiren  und  sie  sobald  als  möglich  durch  das  Organ  unserer 
Zeitschrift  der  Oeffentlichkeit  zu  übergeben. 

Kairo,  den  18.  Februar  1871.  H.  Brugsch. 


An  den  Herausgeber. 

Kairo  d.  24.  Januar  1871. 
Erlauben  Sie  mir  Ihnen  für  die  Leser  unserer  Zeitschrift  einige  Notizen  zu  übersen- 
den, deren  Inhalt  möglicherweise  den  Abdruck  und  die  Veröffentlichung  rechtfertigen  wird. 
Ich  stelle  an  die  Spitze  eine  historische  Stele,  von  Granit,  die  sich  südwärts  vom  west- 
lichen Eingangsthore  des  viel  besprochenen  Kum-es-sultan  in  Abydos  befindet.  Mit  un- 
säglichen Anstrengungen  ist  es  mir  gelungen,  den  sehr  verwitterten  Text  beinahe  voll- 
ständig zu  copiren.  Der  Inhalt  hat  aber  meine  Mühe  vollständig  gelohnt,  wie  Sie  gleich 
selber  sehen  werden.  Die  Stele  ist  von  dem  f^  I  e/  1^  i  m^  ^  1  *^^  «  ^«  «^'"^  Sesank 
dem   „grofsen   Fürsten    der  Fürsten  Scheschonk"   dem  Änoenken   seines  in  Abydos   be- 


86  An  den  Herausgeber,  [Juli  u.  Augusl 

statteten  Verwandten  m  ^=:  1  i  ^  j  sei'  en  mafau  Nimrot  „des  Fürsten  der  Mata  (Leib- 
garde) Nimrod*.  Sohnes  der  verstorbenen  ^^  J^  Mehet-en-uaep,  geweiht.  Die  ge- 
nannten drei  Personen  sind  uns  wohl  bekannt.  Schesch'onk  betrachte  ich  als  König  Sche- 
schonk  I,  da  in  der  Inschrift  von  ihm  stets  als  „Se.  Heiligkeit"  gesprochen  wird,  so  dafs 
Nimrod  sein  Vater  und  Mehet-en-me^t  seine  Grol'smutter  ist.  Scheschonk,  so  lehrt  uns 
der  Text,  richtet  in  Abydos  einen  vollständigen  Kult  des  Ninarod  ein,  kauft  Terrains  und 
Sclaven  zur  Unterhaltung  desselben,  stellt  eine  Statue  seines  Vaters  auf,  und  läfst  sogar 
aus  dem  Lande  T  '^  j  ^aZ,  dem  Stammlande  seiner  Familie,  Leute  kommen, 

um  an  dem  Kulte  des  Verstorbenen  nach  einheimischer  Sitte  Theil  zu  nehmen.  Bei  dieser 
Gelegenheit  werden  die  Preise  jedes  einzelnen  Kaufes  angegeben,  und  zwar  in  Silber- 
währung, so  dafs  wir  sehr  bestimmte  Anhaltspunkte  für  den  Werth  des  Geldes  in  Aegypten 
um  das  Jahr  1000  v.  Chr.  Geb.  gewinnen.  Hier  einzelne  Daten:  Der  König  kauft  zunächst 
ein  Stück  Land,  dessen  Umfang  nach  Sata  oder  Feddans,  um  mit  den  heutigen  Aegyp- 
tern  zu  reden,  angegeben  ist.     Es  heilst  da:     w     ^    ^  \\  k     \\  c^  ^  ^^     nnn  ^  W 

''^^^^  i.  ?'^JilirI®Ii?,!loT!'f -<"«  Zahle,  dessen  fü,  dielT- 
Zahlung  von  50  Feddan,  die  gelegen  sind  auf  dem  Terrain  des  Hochlandes  südlich  von 
Abydos,  genannt  Heh-suteniu,  betragen  5  Pfund  an  Silber*  (Lin.  11).  Ein  anderes  nörd- 
lich von  Abydos  gelegenes  Stück  Land  von  50  Feddan  wird  gleichfalls  für  5  Pfund  Silber 
erstanden,  und  die  Summe  beider  schliefslich  mit  den  Worten  aufgeführt:  ks.  fi  '^^'^  e 
^  ^  ^  □  „Felder,  100  Feddan,  sie  kosteten  10  Pfund  Silber.  Der  Wertn  des  Feddan 
ochlandes  geht  aus  diesen  Angaben  deutlich  hervor,  er  betrug  nämlich  1  ket  oder  1  Loth 
Silber,  d.  h.  ein  Minimum  nach  dem  gegenwärtigen  Werth  des  Landes.  Da  nämlich  das 
ägyptische  Pfund  (^^  ten)  nach  den  neuesten  Untersuchungen  ein  Gewicht  von  ca.  90 
grammes  hat,  und  beispielshalber  aus  einem  Pfunde  (=  500  grammes)  feinen  Silbers  30 
Thaler  nach  dem  Dreifsig-Thaler-Fufse  heut  zu  Tage  geprägt  werden,  so  folgt  daraus  dafs 
ein  altägyptisches  Pfund  feinen  Silbers  einen  ungefähren  Werth  gehabt  habe  von  5|  Thaler 
oder  5  Thlr.  12  Sgr.  preufsisch  oder  etwa  von  einem  Napoleonsd'or.  Daraus  geht  andrer- 
seits der  Werth  des  altägyptischen  Silberlothes  hervor,  das  den  zehnten  Theil  des  Pfundes 
betrug  d.  h.  einen  Werth  von  ungefähr  16|  Sgr.  hatte.  Man  wird  zugeben,  dafs  der  Preis 
von  16^  Sgr.  für  einen  Feddan  Acker- Landes  eben  kein  bedeutend  hoher  ist,  oder  dafs 
andrerseits  in  jener  Epoche  das  Silber  einen  bedeutend  höheren  Werth  gehabt  habe  als 
dies  in  unseren  Tagen  der  Fall  ist. 

Zur  Bearbeitung  des  Landes  und  zur  Unterhaltung  des  Nimrod-Cultes  kaufte  der  König 
25  männliche  und  weibliche  Diener  im  Sclaven -Verhältnisse,  darunter  einige  Syrer  (aus 
Xal,  s.  oben).  Die  letzteren  2  (oder  3?)  der  Zahl  nach,  kosteten  nicht  weniger  als  14 
Pfund  (Lin.  11)  d.  h.  ziemlich  so  viel  als  14  Napoleonsd'or,  während  die  ägyptischen  im 
Preise  variiren  und  im  Durchschnitt  l  Pfund  d.  h.  etwa  einen  halben  Napoleonsd'or  ko- 
steten. Für  jeden  einzelnen  ist  nämlich  im  Text  der  Preis  genau  angegeben  und  hinter- 
her die  Gesammt-Summe  hinzugefügt.  Diese  kurzen  Bemerkungen  werden  genügen,  um 
auf  den  besonderen  Werth  dieser  auch  historisch  merkwürdigen  Inschrift  hinzuweisen.  Ist 
es  Ihnen  erwünscht,  so  sende  ich  Ihnen  nächstens  den  ganzen  aus  25  langen  Zellen  be- 
stehenden Text  nebst  interlinearer  Uebersetzung. 

Bei  meinen  Ausflügen,  die  ich  gegenwärtig  an  meinen  freien  Tagen  in  das  Innere 
des  Delta  unternehme,   habe  ich  Gelegenheit  gehabt  die  ausgedehnten  und  ganz  frei  ge- 


1871.] 


von  H.  Brugsch. 


87 


legten  Ruinen  des  Tel-el-Jahudi,  in  der  Nähe  der  Eisenbahnstation  Schibln-el-^endtir  icennen 
zu  lernen.  Der  Ort  raufs  nralt  gewesen  sein,  denn  es  zeigen  sich  in  den  Durchstichen 
drei-  bis  vierfache  Ueberbauten.  Die  letzten  enthalten  anter  anderen  die  Reste  eines  Tem- 
pels Ramses  III,  aus  Alabaster  (Fufsboden),  Granit  (Säulen)  und  Kalkstein  (Wände  und 
Pfeiler),  die  sich  auf  drei  Gruppen  vertheilen.  Leider  habe  ich  weder  den  Namen  des 
Ortes  noch  die  Bezeichnungen  seiner  Gottheiten  in  den  erhaltenen  Inschriften  vorgefunden. 
In  der  beifolgenden  Kopie  sende  ich  die  Abschrift  der  bemerkenswerthesten  Texte. 

(Original  von  rechts  nach  links.) 


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1^H^^M@IIl]¥(MIIBAf 


■  M(^iiTMl^CIMTri?2 


Rundschrift  um  die  Basis  eines 
Säulenfufses  des  westlichen 
Tempels. 
1.  2.         3. 


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Pfeiler-Inschrift  des  nörd- 
lichen Tempels. 


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lichen Tempels. 


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Sie  werden  erkennen,  wie  Amon-ra,  Tum-Hormachis,  Ptah  und  Sutex,  die  Götter  der 
Hauptstädte  des  Landes  Theben,  Heliopolis,  Memphis  und  Havaris  neben  dem  hermopo- 
litischen  Gotte  Thoth  ihre  ausgezeichnete  Stellung  einnehmen.    Der  Amon-ra  von  ^^  ^-^ 


88  ßauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Bdfu,  [Juli  u.  Augast 

ka-kem  (Athribi8-Benha)  erklärt  sich  leicht  durch  die  Nähe  der  Metropolis  des  athribiti- 
Bchen  Nomos. 

Ich  habe  einen  Agenten  angewiesen  mir  jede  neu  gefundene  Inschrift  sofort  in  Papier 
abzuklatschen  und  hoffe  in  dieser  Weise  dennoch  den  Namen  des  Ortes  eines  Tages  nach- 
weisen zu  können. 

Ist  Ihnen  auf  der  Eisenbahnstation  in  Benha  der  dort  aufgestellte  Kyuokephalos  von 

etwa  fünf  Fufs  Höhe  aus  Kalkstein  aufgefallen?    Zwischen  seinen  Föfsen  ist  eine  kurze 

griechische  Inschrift  eingegraben,    die   merkwürdig  genug  den  Namen  des  Künstlers  an- 

giebt.     Man  liest  daselbst     .-,      ^^j«'/-!-,  das  erste  mir  bekannte  Beispiel,  dafs  auf  einem 

AC         |ei|'  ^ 

ägyptischen  Denkmale  der  Name  des  noch  dazu  griechischen  Verfertigers  angebracht  ist 

H.  BrugBch. 


Baunrknnde  der  Tempelanlagen  von  Edfu. 

Von  Joh.  Dümichen. 


II. 
Das  Alter  des  Edfutempels. 

(Fortsetzung.    8.  Zeitschr.  1871.  p.  25— 32;   cf.  1870  p.  1  —  14.) 

Eine  weitere  Andeutung  von  der  vorptolemäischen  Existenz  des  Edfutempels  scheint 
mir  in  der  „Temp.  Jnschr."  I  Taf.  88  1.  7 — 18  mitgetheilten  Beschreibung  einzelner  Tempel- 
räume gegeben  zu  sein.  Es  beginnt  diese  Beschreibung  mit  dem  hinter  dem  Sanctuarium 
angelegten  Mittelzimmer,  Afesen^)  genannt,  erwähnt  dann  die  beiden  rechts  und  links  von 
diesem  Mittelraume  befindlichen  Gemächer,  das  Seta-  und  Sebak- Zimmer^),  und  geht 
nachher,  ohne  der  übrigen  Seitenzimmer  Erwähnung  zu  thun,  sogleich  zu  dem  Sanctuarium 
und  den  drei  vor  demselben  befindlichen  Sälen  über.  Es  beginnt  diese  Beschreibung  1.  7 
mit  den  Worten: 


=Ä=^  '5Tfr[]     x§    ^__    ®^         H-?-^         ^^    ^=    ^-^ 


Mesen-t     em       ^ent-s     äper-ut     em       X^^'^     notem  notem  änj(-t     ka-ut         em       ran-8 
„Das  Mesen-ZxmmQX  in  ihm  (dem  Tempelhause)  ausgerüstet  mit  seinem  Zubehör,  Gemach 

des  doppelt  süfsen  Lebens  wird  es  genannt  mit  seinem  Namen." 
Nach  Herzählung  und  Beschreibung  der  in  diesem  Zimmer  aufgestellten  Kultusbilder  heifst 
es  dann  1.  13: 


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-u      use^ut 

X^ 

')   In  dem   auf  Taf.  I  der  „Tempel.  Inschr."  gegebenen  Grundrisse  des  Tempels  ist  es  mit 
Nr.  V  von  mir  bezeichnet  worden. 

')  Mit  IV  a  und  VI  a  in  dem  Grundrifs  bezeichnet. 


1871. J  von  Joh.  Dflmichen.  89 

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II  ^  ®  L=l      jy^   ^ 

seji[em  nuteru-s     8ebej(  —  mär-t  ser-ut  em       ran-s 

„Das  Seta-Zimmer  befindet  sich  auf  seiner  Westseite,  das  Sebak-Zimmer  auf  seiner  Ost- 
seite, um  zu  verbergen  die  Gestalten  ihres  Götterkreises;  die  geschlossenen  Räume,  die 
verschiedenen  bestimmt  für  die  Priester  von  Edfu,  sie  sind  gleich  dem  Sein  von  ehedem. 
Das  Zimmer  des  grofsen  Thrones  (Name  des  Sanctuarii)  zur  Seite  ihnen  enthält  seine 
Te»ne/ru-Bairke  und  seinen  grossen  Thron,  der  ein  Weihgeschenlc  noch  vom  ersten  Male 
her.  Der  Saal  des  Götterkreises,  der  breite,  mit  seinen  göttlichen  Macbtfaabern,  ßeklei- 
dungsgemach  wird  er  genannt  mit  seinem  Namen." 
In  der  nun  folgenden  Stelle  sind  die  hieroglyphischen  Zeichen  zum  gröi'sten  Theile 
in  einem  sehr  beschädigten  Zustande,  doch  aus  den  Gruppen,  die  ich  an  der  zerstörten 
Wandfläche  noch  zu  erkennen  vermochte,  läfst  sich  ersehen,  dafs  hier  die  Rede  ist  zuerst 
von  dem  vordersten  Saale  des  Tempelhauses,  dem  ]|f  (]  (]  „Hai-Saal",  und  dann  erst, 
wie  es  scheint,  von  dem  an  den  ^17  ^^.        u8ej(-t  paut  nuteru  „Saal  des  Götterkreises" 

anstoiseuden  i«^|  me;(-hotep  ,  Opfertisch -Saal".     In  Bezug  auf  einen  der  Namen  dieses 
letzteren  heilst  es  L.  18  der  Inschrift: 

T  QP  i:  ^  s^l  s 

em     ran-8    ma-ti        te  äp-u  res 

„in  seinem  Namen,  gleichwie  nannten  die  Vorfahren  ihn" 
und  es  schliefst   dann   diese  Beschreibung   der  einzelnen   Zimmer  des  Tempelbauses  mit 
den  Worten: 

per     pen       er         au-/       nehep-f     her     nehep-f    nen  un      ma-ti-f  em       ^et-men 

„Dies  ist  das  Haus   in  seiner  ganzen  Ausdehnung  wie   es    konstruirt  ist  in  seiner  Kon- 

struction;  nicht  existirt  seines  Gleichen  auf  Erden." 
Zur  Rechtfertigung  meiner  üebertragung  der  letzten  Gruppe  „^^^-wen"  durch  „Erde" 
mögen  mir  hier  einige  Bemerkungen  gestattet  sein.  In  den  zuerst  von  Herrn  Birch  mit 
einer  üebersetzung  veröffentlichten  Rhind-Papyri,  die  in  demotischer  und  hieratischer  Schrift 
abgefafst  sind,  begegnet  uns  an  zwei  Stellen  der  hieratischen  Redaction  die  in  Rede  ste- 
hende Gruppe,  wofür  der  demotische  Text  daselbst  die  bekannte  Gruppe  für  Erde  „pe  to^ 
einsetzt.  Hr.  Prof.  Brugsch  hat  dann  später  nochmals  das  für  die  Philologie  so  unge- 
mein werthvoUe  Schriftstück  einer  eingehenden  Bearbeitung  unterzogen,  und  führt  der 
Herr  Verfasser  schon  dort  in  dem  seiner  Arbeit  beigegebenen  lexicalischen  Verzeichniis 
unter  Nr.  260  die  Gruppe  „je^-mm"  als  ein  Synonym  für  „^^tt^"  auf,  welche  Gleich- 
stellung der  beiden  Worte  Herrn  Birch  entgangen  war.  Neuerdings  hat  abermals  Hr. 
Brugsch  in  einer  Abhandlung  in  der  „Zeitschr."  1868  p.  125  die  betrefl"ende  Gruppe  be- 
sprochen und  sagt  er  in  Bezug  hierauf:  „Dies  Wort,  wie  es  scheint,  ist  eine  jüngere  Bil- 
dung. Ich  erinnere  mich  nur  in  einem  einzigen  Beispiele  aus  Ptolemäer-Zeit  es  ange- 
troffen zu  haben,  das  leider  meinem  Gedächtnisse  entschwunden  ist."  Ich  vermuthe,  dafs 
meinem  hochverehrten  Herrn  Collegen,  der  zu  meiner  grofsen  Freude  die  von  mir  ver- 
öffentlichten  Inschriftensammlungen  eines   sorgfältigen   Studiums    gewürdigt  hat*),    beim 


')  Hr.  Prof.  Brugsch  bat  auch  einen  Theil  der  von  mir  in  Edfu  gesammelten  Inschriften  noch- 

Zeitschr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  13 


90  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [Joli  u.  August 

Niederschreiben  der  obigen  Worte  einzelne  Stellen  aus  meinen  „Kalender-  und  Tenapel- 
Inschr."  vorgeschwebt  haben  mögen,  und  erlaube  ich  mir  hier  nachträglich  auf  einige  Bei- 

spiele  aufmerksam  zu  machen,    in  denen  die  Gruppe       ' '   ret-men  in  der  allgemeinen 

Bedeutung  von  „Erde,  Erdkreis,  bewohntes  Land,  Aegyptenland"  auftritt.     Wie  „Kalend. 
Inschr."  Taf.  118  1.  12  von  dem  Sonnengotte  Edfu's  gesagt  wird: 

sehat        X^~^  iner-ti-J        «en  en         vti 

„Es  macht  hell  der  Glanz  seines  Augenpaares  den  Erdkreis" 
80  heifst  es  ebendaselbst  Taf.  50  1.  8  von  der  Tentyritischen  Hathor  in  ihrer  Auffassung 
als  Sonnengöttin: 

^  J  G)    '      „  ®  A  ^ 

^  o  '    I  ci  M  n 

se-haf^)      sati-u-s        ^^t-men 

„Es  erleuchten  ihre  Strahlen  die  Erde." 

Eine  unendlich  oft  wiederkehrende  Redensart  in  den  Bauinschriften  Edfu's  und  Dendera's 

ist  die,  wenn  von  den  einzelnen  Tempelräumen  gesagt  wird,  dafs  sie  nicht  ihres  Gleichen 

hätten  auf  Erden,    und  tritt  dann  ebenfalls  hier  sehr  häufig  als  Synonym  für  7^  to  die 

^\    p  1 1 1 1 1 1 

Gruppe       '      '  jet-men  ein.     So  heilst  es  Temp.  inschr.  II  Taf.  38  1.  12  von  einem  der 

Tempelräume  Dendera's: 

II  n  Y       ®  1^""^  '=' 

öl  I  @     AAAAAA    © 

„Nicht    sein  Zweiter      auf        Erden" 
und  ebendaselbst  Taf.  42  1.  26  von  einem  anderen  Räume: 


Zwe 

In  gleicher  Weise  „Resultate"  I  Taf.  54  1.  15: 


Ci    <»  ® 

Nicht    sein  Zweiter       auf      Erden" 


nen         ket-s  em  ^et-men 

„Nicht  seines  Gleichen  auf  Erden" 
Temp.  Inschr.  II  Taf.  44  1.  15  wird  in  Bezug  auf  die  Hathor  gesagt: 


^\m  ^ 

t i 

T^  \ 

hat                  etil 

pet 

han          en 

®  i'^^^  ^      P^    ^^  \> 

^ 

LI    n     <E=- 

a  AAA/wv  ©        _^^  3X33:iX 

\jty    u   1 

^et-men         Hor-uu 

ein 

mäk     ar-ra 

\  ^ 


to  telieh  ^eper-t')       em 

©  © 


^\ 


l-t  em       nun 

mals  mit  dem  Originale  verglichen  und  giebt  in  seinem  „Wörterbuche"  wie  in  seiner  Abhandlung 
„Ueber  Bau  und  Mafse  des  Edfutempels"  einige  Verbesserungen  meiner  Copien,  für  die  ich  ihm 
meinen  Dank  sage,  einzelne  seiner  Correkluren  jedoch,  kann  ich  vorläufig  noch  nicht  acceptiren. 
Ich  werde  im  Verlaufe  meiner  Arbeit  auf  dieselben  zurückkommen. 

')  Der  Kynocephalus  J^  tritt  in  der  späten  Schriftepoche  ein  für  [1  o,  doppelt  gesetzt  für  i 
aufserdem  für  — h —  s,  V  sa  und  ®Q  ap,  hier  vertritt  er  offenbar  das      m      s. 


')  Der  Vogel  ''^  tritt  in  den  Texten  der  späteren  Epoche  als  eine  Variante  für  o  t  auf,  wie 
das  Zeichen  K-hJ  für   x  h  und  i   w  i  für  a/»/>aaa  n. 


1871.]  von  J.  Duinichen.  91 

„Freade  ist  im  Himmel,  Jauchzen  auf  Erden,  Jubel  herrscht  auf  dem  bewohnten  Lande 

und  die  Terapeläcker  sind  in  Feier,  wenn  die  Sonnentochter  erscheint  am  Himmel.* 
Das  Tnen,  welches  die  zweite  Silbe  des  Wortes  bildet,  dürfte  vielleicht,  da  ihm  nicht 


»,11111*  I  >^^  JfMkll   t  ^V 

selten  noch  das  Determinativ  ©  beigegeben  ist,  mit  dem  '  '  n  men,  "  '  ö  v^-^ 
menv  „bewohnter  Ort,  Sitz,  Wohnung",  kopt.  M(MIH  mansio,  habitatio,  sich  in  Beziehung 
bringen  lassen. 

Eine  andere,  in  den  Texten  der  späteren  Epoche  noch  häufiger  vorkommende  Be- 
zeichnung für  „Erde"  ist  'C)  J  ]  „Gott  Sab" ;  er  tritt  gradezu  als  Synonym  für  T^fTZ  to  ein. 
Es  ist  diese  Auffassung  des  "Gottes  8eb  von  Wichtigkeit  für  das  Verständnifs  der  späteren 
Inschriften  und  erlaube  ich  mir  deshalb  das  eine,  von  Brugsch  in  der  vorhererwähnten 
Abhandlung  gegebene  Beispiel  noch  durch  einige  recht  schlagende  zu  vermehren.  Die 
Stelle,  welche  Brugsch  beigebracht  hat,  lautet: 

-9    I    n  ff)       ü ß       '^•"^       ö        ^    I 

^J^       «^      ^i^      111      "^       »^ 
Seb  tif-  nek     (rot)u     nib       hir-of 

„Seb,  er  giebt  dir  Früchte  alle  auf  ihm" 
Hr.  Prof.  Lepsius  bezweifelt  die  Correctheit  dieses  Textes  und  meint,  dals  wohl  der  Schrei- 
ber oder  Abschreiber  sich  hier  geirrt  haben  möchten.  Zeitschr.  1868  p.  127  sagt  er  in 
Betreff  des  obigen  Satzes  in  einer  Anmerkung:  „Auch  wenn  sich  Seb  als  Elementargott 
des  Erdstoffs  nachweisen  Heise,  wäre  es  doch  überkühn  zu  sagen:  „Seb  giebt  dir  alle 
Früchte  auf  ihm"  also  die  auf  ihm,  dem  Gotte,  wachsen,  statt:  die,  welche  die  Erde  her- 
vorbringt. Ich  verstehe  das  ^  '  nicht,  wenn  sich  der  Schreiber  oder  Abschreiber  nicht 
geirrt  hat."  —  Diese  Ansicht  kann  ich  nicht  theilen.  Ich  halte  den  von  Brugsch  mitge- 
theilten  Text  für  durchaus  korrect,  und  was  die  Uebersetzung  betrifft,  so  gehe  ich  sogar 
noch  weiter,  indem  ich  dafür  halte,  dals  8eb  hier  gradezu  durch-„Erde"  übersetzt  werden 
darf.  Ich  übertrage  den  obigen  Satz:  „Die  Erde  giebt  dir  alles,  was  sprofst»)  auf  ihr." 
Zahlreiche  Beispiele  lassen  sich  aus  den  Inschriften  beibringen,  in  denen  Gott  Seb  als 
Synonym  für  „Erde"  eintritt,  ja  es  wird  in  Folge  dessen  nicht  selten  gradezu  von  „dem 
Rücken  des  Seb"  geredet,  auf  welchem  die  Kräuter  sprossen.  So  wird  „Temp.  Inschr."  I 
Taf.  77  I.  7  in  Bezug  auf  den  Gott  von  Edfu  von  dem  die  Erde  befruchtenden  Nile  gesagt, 
dafs  er  sei: 

I       m  ^:=:^     ^=  ^11      I  Ji    I 

her     puk-        nek  sim-u  en         seb 

„im  Ausbreiten  vor  dir  die  Kräuter  der  Erde" 
und  ebendaselbst  Taf.  80  1.  10  sagt  der  Nil  zum  Gotte  von  Edfu: 

^  r  ^  ^  in,  z  j°°  r  ^  ^J1  ^.  - 

keb       —         nek       ta-ti      aniu-      sen  bes  —  nek  seb        /e<-w       neb 

„Es  libiren  dir  die  beiden  Länder  mit  dem  was  sie  besitzen;  es  schüttet  aus  vor  dir  die 

Erde  alle  ihre  Erzeugnisse." 
Beide  Mal  tritt  hier,  wie  wir  sehen,  für  das  Wort  „Erde"  die  Gruppe  ^  J    |  Seb  ein,  und 
in  derselben  Inschrift  heifst  es  auf  Taf.  78  1.  16: 


')  ö  rot-u  sind  wohl  nicht  speciell  „die  Früchte*  sondern  vielmehr  ganz   allgemein  das,  was 
auf  der  Erde  keimt  und  sprofst,  von  ^gö^  roi  „grünen,  keimen,  sprossen". 


12* 


92  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [Juli  n.  Angust 

-  ?  j-^ ::-  .^.^^^  ^,^, !  ö  ^J'i 

ta      her        bes-nek         ^(et-u-/  ^X^X         —    "^^         Senta-u       her      aa  seb 

„Die  Erde  ist  im  Ausschütten  vor  dir  ihre  Erzeugnisse,    es  grünen  für  dich  die  Kräuter 

auf  denn  Rücken  des  Seb." 
Hier  wird  also  für  „Erdoberfläche"  gradezu  der  Ausdruck  „Rücken  des  Seb"  gebraucht, 
und  Taf.  35  b  1.  23 : 

rtit       sim-u  sa  seb  uar\^  ^u-t 

„Es  grünen  die  Kräuter  des  Erdrückens,  es  sprol'st  das  Feld." 
Auch  hier  das  Wort  „Erdrücken"  gegeben  durch  [pp'^J    |  »Rücken  des  Seb". 
Desgleichen  wird  „Histor.  Inschr."  11  Taf.  52  1.  2  zur  Hathor  von  Dendera  in  Bezug  auf 
den  Nil  gesagt: 

setehen-j  senta-u         her       sa  seb  mafek     her-t  em    per        em      X^~^ 

„Er  läi'st  erglänzen  die   Kräuter  auf  dem  Rücken  des   Seb,    es  strahlt  dein  Antlitz  bei 

seinem  Heraustreten  auf  das  Feld." 

Auch  von  „dem  Rücken  des  Seb"  als  dem  Träger  der  Monumente  wird  mehrfach  in  den 

« 
Inschriften  geredet.    So  wird  „Kai.  Inschr."  Taf.  68  1.  2  von  einem  der  Zimmer  Dendera's 

gesagt,  dafs  dasselbe  hergestellt  worden: 

-  ^  t-  -  rj  fn-  ^-  T,  Ö  ^Jl 

em         kat      men^-t      nen        ma-ti-s        aj(u-t-f  ur-t  heru         sa  seb 

„als  ein  vollendetes  Bauwerk,  das  seines  Gleichen  nicht  hat,  als  sein  Glanzsitz,  der  gi'ofse, 

auf  dem  Rücken  des  Seb", 
und  in  der  Weibinschrift  für  das  Sanctuarium  von  Edfu  (cf.  Temp.  Inschr.  I  Taf.  II)  wird 
der  Gott  Horus  genannt: 

„Der  Flügelausspanner,  der  grolse,  welcher  strahlt  in  Edfu,  seinem  Grolssitze  auf  Erden, 
er  steigt  nieder  in  die  Westregion  am  Abend,    um  zu  verweilen  in  ihr  bis  kommt  seine 

Zeit,  wenn  er  wieder  heraustritt  beim  Anbruch  des  Morgens". 
Auch  in  dieser  Inschrift  sind,  wie  auf  der  andern  Seite  des  Zimmers  (cf.  Taf.  II  1.  9)  die 
Worte:  „sein  Grofssitz  auf  Erden"  gegeben  durch: 

men-ur-t-        f       her       sa  seb 

„sein  Grolssitz  auf  dem  Rücken  des  Seb".*) 
„Temp.  Inschr."  1  Taf.  45  1.  27,    um  noch  dieses  eine  Beispiel  anzuführen,    wird  für  den 
Ptolemäerkönig,  der  den  Bau  des  östlichen  Treppenhauses  von  Edfu  vollendete,  der  Wunsch 
ausgesprochen,  dafs  zu  Theil  werden  möge: 


')  cf.  hierzu  die  Weihinschrift  zu  dena  Laboratorium  Edfu's  in  meinen  „Geogr.  Inschr."  II 
Taf.  81  1. 11,  wo  in  den  Worten  :  „sein  Grofssitz  auf  Erden"  für  9  Cq3  Cijl  die  Bezeichnung  ^  iQ^Sf  V 
her  sa  ta  gewählt  ist.  Hier  haben  wir  also  deutlich  den  Wechsel  von  ^\>  fa  „Erde"  und  oj'] 
„Seb".  Ebenso  wird  in  einer  Bauinschrift  an  der  nördlichen  Aufsenwand  von  dem  Tempel  von 
Edfu  gesagt:  „der  Sitz  dieser  schöne  in  dem  Nomos  des  Ra,  sein  Glanzsitz  ist  es  ^Cq^^t^  her 
sa  ta,  auf  Erden". 


1871.]  von  Job.  Düraichen.  93 

ts>    ,^   ^=   — ^^<^    o   ö^   §  -^11^  '   ?5   ^  .^   A   ^J 


I     I     '       <-^        ^=>       D\\2i'        ö        W    I  I 

as-u  X^'f  ^^  '*"  tetui-f  sen  en  to  her  net-bu-f  dper  nun  her  sa  * )  seh 
„als  Lohn  ihm  für  das  Werk  seiner  Hände  der  Erdkreis  in  seiner  Allheit,  soweit  sich 
ausbreitet  der  Himmel  über  dem  Rücken  des  Seb.** 
Wie  für  das  Wort  „Erde"  in  den  Texten  der  späteren  Epoche  häufig  der  Gott  Seh 
eintritt,  so  erscheint  der  Gott  Su  als  der  Elementargott  der  Luft.  Die  schlagendsten 
Beweise  dafür,  dafs  man  den  Gott  Su  also  auffafste,  finden  sich  in  meinen  Inschriften- 
sammlungen. In  den  Oeffnungen  der  Tempelmauern  von  Dendera,  welche  die  Bestimmung 
hatten,  den  verschiedenen  Räumen  des  Tempels  frische  Luft  zuzuführen,  in  diesen  Luft- 
löchern findet  sich,  durchaus  im  Einklänge  mit  der  Bestimmung  der  betreffenden  Oeff- 
nungen, an  den  Seitenwänden  zu  wiederholten  Malen  eine  Personification  des  Lufthauches, 
dargestellt  als  eine  Gottheit  mit  ausgebreiteten  Flügeln,  in  der  einen  Hand  das  Symbol 
des  Lebens  •¥•,  in  der  andern  das  hieroglyphische  Zeichen  für  Lufthauch,  das  geschwellte 
Segel  Xl-i  haltend.  „Resultate"  I  Taf.  LVI  31  wird  nun  diese  Personification  des  Luft- 
hauches in  einer  der  nach  Norden  gerichteten  Fensteröffnungen  genannt: 


senen  en        vu  set        unent-u     em  ar-f       em      .nif       nefer       en      meh-t 

„Eine  Darstellung  des  Gottes  Su  (des  Lufthauches),  welcher  ernährt  die  Wesen,  in  seiner 

Auffassung  als  der  Wind,  der  schöne,  des  Nordens." 
Der  vorzugsweise  lebende  und  erfrischende  Wind  Aegyptens  ist  der  kühle  Nordwind  und 
wird  deshalb  bei  den  Darstellungen  der  vier  Winde  auf  den  Monumenten  dem  Gotte  äu 
gewöhnlich  der  Nordwind  zugetheilt.  Er  ist  der  Lufthauch  xav  e^oyjiv,  daher  die  bild- 
lichen Darstellungen  der  vier  Winde:  der  widderköpfige  Löwe  mit  vier  Flügeln,  der  Löwe 
mit  vier  Widderköpfen  und  vier  Flügeln,  der  widderköpfige  Scarabäus  mit  vier  Flügeln 
und  der  widderköpfige  Sperber  mit  vier  Flügeln,  sämmtlich  das  hieroglyphigche  Zeichen 
des  Gottes  «S«,  die  Straufsenfeder  h,  auf  dem  Kopfe  tragen  (cf.  Hist.  Inschr.  II  Taf  36  a). 
Die  hieroglyphische  Bezeichnung  für  die  vorhererwähnten  Luftlöcher  im  Tempel  von 
Dendera  lautet: 

prs  --"  p«i »""  ^  V  hl 

seset        en  Su  seset     en        m 

„Oeffnung  für  den  Gott  Su". 
In  dieser  Bezeichnung  ist  also  geradezu  der  Gott  Su  für  das  Wort  „Lutt"  eingesetzt 
„Hij>t.  Inschr."  II  Taf.  36  a  habe  ich  die  bildlichen  Darstellungen  und  Inschriften  von  eini- 
gen Seitenwänden  dieser  Tempelfenster  gegeben.     Daselbst  wird  das  eine  genannt: 


')  Unter  den  mancherlei  Bedeutungen,  welche  das  Silbenzeichen  Cq]  sa  in  den  Texten  annimmt, 
ist  die  von  „Rücken*  eine  der  am  häufigsten  vorkommenden.  So  wird  im  Papyrus  Prisse  einem 
Sohne  der  gute  Rath  gegeben  :  o —  ^  p  ^^-Ji  Cqj  |  ^^^  ^^  ^  yemea  sa-k  en  her-k  „  Neige  deinen 
Rücken  vor  deinem  Herrn ".  Es  ist  diese  Bedeutung  des  Silbenzeichens  Cpp  sa  durch  zahlreiche 
Beispiele  gesichert,  in  denen  der  Zusammenhang  keine  andere  Deutung  zuläfst.  Aus  dieser  Grund- 
bedeutung des  Zeichens  sind  auch  die  Particeln:  , —  Cq]  em  sa  „im  Rücken,  hinter"  und  von  der 
Zeit  gebraucht  9  [pp  her-sa  „nachher"  entstanden.  Von  dem  Rücken  des  Seb  wird  übrigens,  wenn 
auch  in  einem  andern  Zusammenhange,  auch  sonst  in  den  Texten  geredet,  so  Pleyte  etud.  p.  70 
„Sein  Rücken  ist  wie  der  Rückgrat  des  Gottes  Seb". 


94  Baaarkunde  der  Tempelaolagen  von  Edfu,  [Juli  u.  Augoat 

^c^-H  ^n  ^^  r:  - 1.:^!  ^  n  ^- 

seifet        en       su  aes-ut  au        mek-t       ti  ter-ti-u  nif  notemnotem  em-f 

„Die  Luftöffnung,    welche  sich  aufthut  nach  Norden   hin,    es  empfangen  die  Götter  den 

Lufthauch,  den  doppelt  angenehmen,  durch  sie'', 
und  ein  anderes  von  diesen  Luftlöchern  heilst: 

p.nV(5o^;j^£HiM^4^  ff  wi^ym 

seiet     en      m         »es         au    ament    au         san         nif  notemnotem  au     fent    en  serem-u 
„Das  nach  Westen  sich  öffnende  Fenster  für  das  Eintreten  des  Lufthauches,    des  doppelt 

angenehmen,  in  die  Nase  der  göttlichen  Machthaber." 
Desgleichen  in  einem  andern  Fenster: 

ILn  V  H  U  ^\  r.  ^^  S  74^  -  ^r^  V  TTl 

seset     en       su       ab         au      meh-t     au       s-är         meht        er        ser-ti        en       sepes-t 
„Die  nach  Norden  gerichtete  Luftöffnung,    um  eintreten  zu  lassen  den  Lnfthauch  in  die 

beiden  Nasenlöcher  der  Herrlichen  (d.  i.  der  Göttin  Hathor)", 
und  ebenso; 

=^;,  M  ÜM^  £=  -  ^41  ^    ff    ^^ 

seset  SU  ab  au      ament      ti         ä^om-u         nif  notem  notem     em-f 

„Die  nach  Westen  gerichtete  Luftöffnung,    es  empfangen  die  Götter  den  Lufthauch,    den 

doppelt  angenehmen  durch  sie." 

Aus  den  hier  angeführten  Beispielen  geht  meines  Erachtens  deutlich  hervor,  wie  man 
in  den  Texten  der  späteren  Epoche,  und  vielleicht  auch  schon  in  alter  Zeit,  die  beiden 
Götter  Seb  und  Su  auffafste,  und  kann  ich  den  Auseinandersetzungen  von  Brugsch  über 
die  vier  Elemente  nur  beistimmen.  In  Betreff  der  vier  frosch-  und  schlangenköpfigen 
Götterpaare : 


, ^^A/WVA,  W       V,  ^ ^^X^V 

\l  ■\   AAAA/VA  A.    /\  V *  ^^-— Ji 

nwTO,  h^ht  keh^  neni, 

welche,  nach  dem  Vorgange  von  Lepsius,  bisher  als  Personiticationen  der  vier  Elemente: 
Wasser,  Feuer,  Erde  und  Luft  erklärt  worden  sind,  hat  sich  mir  jetzt  die  üeberzeu- 
gung  aufgedrängt,  dafs  die  alten  Aegypler  durch  diese  auf  den  Monumenten  der  späteren 
Epoche  so  häufig  dargestellten  Gottheiten  die  vier  Begriffe:  Stoff  und  Kraft,  Zeit  und 
Kaum  personificirt,  welche  sie  als  die  vier  unerschaffenen,  von  Ewigkeit  her  existirendefa 
Urwesen  betrachteten,  durch  deren  Zusammenwirken  die  Welt  entstanden,  und  zwar:  1) 
"^■^•^^  nun  „die  ürmaterie,    die  man  sich  flüssig  dachte,    daher  in  der  Regel  noch 


determiuirt  durch  das  allgemeine  Determinativ  für  alles  Flüssige,  die  drei  Wellenlinien 
'w^^  oder  das  Bassin  T=r.,  2)  ^^'=j=>  kek  „der  Urraum",  den  man  sich  finster 
dachte,  da  ja  das  Licht  noch  nicht  geschaffen,   und  deshalb  determinirt  durch  das  Deter- 


minativ  der  Finstemifs  "W^,   ^)  ft  8  ^^^  "^^^  Urzeit"  und   4)  (1(1  neni  „die  die 

ürmaterie  bewegende  und  belebende  ürkraft",  welche  man  sich  als  Hauch  dachte.*) 


')  In  dem  im  letzten  Hefte  der  „Zeitschr."  angezeigten  Werke:  „Photogr.  Resultate"  habe  ich 
in  den  Erläuterungen  zu  den  einzelnen  Autnahmen  pag.  40 — 42  auseinandergesetzt,  weshalb  mir  die 
als  Personificatiou  der  vier  Elemente  erklärten  Götterpaare  eine  andere  Deutung  zu  fordern  scheinen. 


1871.]  von  Joh.  Dümichen.  95 

Nach  diesen  durch  die  Groppe  ' — '  ^€^-»i#n  veranlaisteD  Auseinandersetzungen 
Über  die  aus  bildlichen  Darstellungen  und  Inschriften  sich  ergebende  Auffassung  der  bei- 
den Götter  Seb  und  3u^  kehre  ich  nun  wieder  zurück  zu  unserer  Bauinschrift,  in  der  mir 
weitere  Andeutungen  über  die  vorptolemäische  Existenz  des  Edfutempels  gegeben  zu  sein 
scheinen.  Es  wird  in  dieser  Beschreibung  des  Tempelhauses,  wie  wir  sehen,  1.  14  in  Be- 
treff der  Si  Sebex-u  (d.  b.  der  geschlossenen  Räume,  hier  derjenigen,  welche  um  dag 
Sanctuarium  herum  angelegt  waren)  gesagt,  dals  sie  hergestellt  seien  y  '^s.  ^nJ  B<  ma 
un  em  ter^)  „gleich  dem  Sein  von  ehedem",  welche  Bemerkung  doch  wohl  nicht  gut  an- 
ders gedeutet  werden  kann,  als,  dals  diese  ehedem  schon  vorhanden  gewesenen  Zimmer 
nun  in  dem  unter  der  Ptolemäerherrschaft  veranstalteten  Neubau  des  Tempels  wieder  ganz 
ebenso,  wie  in  dem  alten  Bau,  hergestellt  worden.  2)  Weiter  wird  dann  von  „dem  Zim- 
mer des  grofsen  Thrones",  dem  Sanctuarium,  welches  ich  in  dem  Grundrisse  des  Tempels 
mit  A  bezeichnet  habe,  1.  15  der  Inschrift  gesagt,  dafs  dieses  Zimmer  enthalten  habe  die 
heilige  Processionsbarke  des  Gottes  und 

tj    :^    A    ^^ 

men-ur-t-f     mä  ter        sep-tep 

„seinen  grolsen  Thron,  der  ein  Weihgeschenk  3)  noch  vom  ersten  Male  her". 
Unter  diesem  grofsen  Throne,  nach  welchem  das  Sanctuarium  den  Namen  „das  Zimmer 
des  grolsen  Thrones"  führte  und  von  dem  hier  gesagt  wird,  dafs  er  ein  Weihgeschenk 
noch  vom  ersten  Male  her,  ist  wohl  nichts  andres  gemeint,  als  die  noch  heute  im  Sanc- 
tuarium befindliche,  von  Nectanebus  in  den  Tempel  von  Edfu  geweihte  Granitcella,  in 
welcher  ehedem  der  sperberköptige  Gott  Horus  seinen  Sitz  hatte.  Endlich  wird  in  un- 
serer Inschrift  noch  in  Bezug  auf  den  Namen  von  einem  der  Zimmer  gesagt,  dals  schon 
bei  den  Vorfahren  es  diesen  Namen  geführt  habe.     Taf.  88  1.  18  heifst  es: 

i:  ^  :ii  s 

ina-ti       te  ap-u         res 

„gleichwie  nannten  die  Vorfahren  es". 
Auch  noch  in  einer  anderen  ßauinschrift  tinde  ich  eine  Andeutung  von  dem  früheren  Be- 
stehen des  Edfutempels  an  derselben  Stelle  wie  heute.  „Temp.  Inschr."  I  Taf.  92  1.  8, 
nachdem  vorher  im  Allgemeinen  von  der  Schönheit  des  Tempelgebäudes,  der  Vollkom- 
menheit seiner  Maafse,  der  richtigen  Proportion  in  Bezug  auf  Breite,  Tiefe  und  Umfang 
geredet  worden,  heilst  es  dann; 

O  0  H  II  l_   _J  AAA/^^A     /V\A«A^  ö  ■    '  .11    JUi     I  If— 

stnti-u-s       as         ei'         bu-t        linen-sen     ma      sä  en  äp-u  res 


')  Das  un  em  ter  „Sein  von  ehedem"  ist  in  der  Einweihungsrede  cf.  Zeitschr.  1871  p.  31  durch 
■^"   o—  — ^  un  yer-ha-t  gegeben. 

*)  In  einer  Weihinschrift  zu  dem  ^Usey-her-t'^  Saale  cf.  Temp.  Inschr.  I  Taf.  33  1.  7  wird  von 
Ptolem.  IV  gesagt,  dafs  er  das  alte  Tempelhaus  wieder  aufgebaut.    Es  heifst  daselbst:  „Neige  dein 

Antlitz  (Gott  Horus  von  Edfu)  gnädig  auf  den  König  Ptolemäus  IV  rv'R  fj  v ^  B*  f=Si 

ket  men-ur-t~k  ter  „den  Erbauer  deines  ehemaligen  Grofssitzes". 

')  Die  Gruppe  „mä"  in  der  Bedeutung  von:  „huldigen,  opfern,  weihen,  Weihgeschenk"  häufig 
in  den  Texten,  und  der  Schakal  hier,  wie  sehr  oft  in  Ftolemäerinschriften ,  eine  Variante  von 
©  sep. 


96  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [Juli  u.  August 

^Seine  baulichen  Anlageo,  siebe,  an  der  Stelle  sind  sie,  wie  ursprünglicb  bei  den  Vor- 
fahren an  ihr."  *) 
Auch  die  grolse  Schenkungsurkunde  an  der  Aufsenwand  der  östlichen  Umfassungsmauer, 
auf  deren  hohe  Bedeutung  zuerst  Lepsius  in  seinen  Briefen  aufmerksam  machte  und  die 
nachher  von  ihm,  so  weit  sie  damals  freilag,  publicirt  worden  ist,  auch  diese  interessante 
Inschrift  giebt  uns  Andeutungen  über  die  vorptolemäische  Existenz  des  Edfutempels,  denn 
es  wird  in  ihr  mehrfach  geredet  von  Vergrösserung  der  Tempeldomäne  Edfu's  durch 
Ackerschenkungen  von  Seiten  vorptolemäischer  Könige;  es  werden  daselbst  genannt  die 
Könige  Nectanebus  I  und  II  und  Darius,  welche  das  Gebiet  des  Tempelackers  von  Edfu 
durch  Abtretung  von  Ländereien  erweitert  —  Ich  bemerkte  vorher,  dafs  in  dem  Sanc- 
tuarium  von  Edfu  sich  gegenwärtig  noch  eine  wohl  erhaltene  monolithe  Granitcella  be- 
findet. Diese  Cella,  in  der  ehedem  zweifellos  das  Hauptkultusbild  von  Edfu,  der  sperber- 
köpfige  Sonnengott  Horus  seinen  Sitz  hatte,  und  die  also  das  Allerheiligste  des  Edfutem- 
pels repräsentirt,  auch  sie  spricht  deutlich  für  das  Vorhandensein  dieses  Tempels  in  vor- 
ptojemäischer  Zeit,  denn  eine  an  der  Vorderseite  des  Monumentes ,  zu  beiden  Seiten  der 
Thür,  eingemeisselte  Inschrift  besagt,  dafs  König  Nectanebus  diese  Cella  in  den  Tempel 
von  Edfu  geweiht  habe.  „Temp.  Inschr."  I  Taf.  III  A  1.  1—6  habe  ich  die  Weihinschrift 
der  Cella  mitgetheilt,  und  spricht  in  derselben  1,  1  der  Gott  Horus  zu  dem  Könige  Nec- 
tanebus die  Worte: 

6  Ja       ööö      /vwwv      ^^  W  Sil        I  ^      ^  D      »^-^      ^l 
nefm        men        pen         ar-nek-na        het-a       hotep      her-f       tfeta 

^Schön  ist  dieses  Monument,  welches  du  mir  hergestellt  hast,  mein  Herz  freut  sich  über 

dasselbe  immerdar." 

Nach  Aufführung  der  officiellen  epitheta  ornantia  des  Königs  Nectanebus,   welche  in  1.  2 

gegeben  sind,  fährt  dann  die  Weihinschrift  1.  3  weiter  fort: 

^  ^  ^  -^  ^i'^  ^'^  III  E  ^  ^1' 

ar-nef     em       men-f     en  tef-f  Hor-hut       nutet^  aa  nebpet    ar-nef         kera 

sepes       em  matt  ar-ti-f         em  ^et-mer  nebt  em        J(^>nt        mäk  em 

<^.  7:  ^^  ^  '^-  -  lA  ^-^  ^  t  ^  ^  ^ 

nub       x^^  ^  ^^**        ^^  ^"       hon-f     asu       X^~f     ^^^       ^"^         ^^^      hefen 

em  ronp-u     ieta 

„Er  hat  es  gethan  zu  seinem  Andenken  für  seinen  Vater  Horus  von  Edfii,  den  grofsen 
Gott,  den  Herrn  des  Himmels;  er  hat  hergestellt  die  Cella,  die  herrliche,  von  Syenit,  ihre 
beiden  Thürflügel  von  Merholze  (Sykomore?),  beschlagen  mit  Erz,  ausgelegt  mit  Gold, 
auf  welchem  der  Name,  der  grofse,  Sr.  Majestät  eingravirt;  als  Lohn  ihm  Millionen  von 
Panegyrien  und  hunderttausende  von  Jahren  der  Ewigkeit!" 

')  „Temp.  Inschr."  I  Taf.  92  ist  die  Rede  von  dem  Grundrifs  des  alten  Tempels.  L.  16  der 
Inschrift,  wo  von  den  Zimmern  auf  der  Westseite  des  Sanctuarii  geredet  wird,  heifst  es:  „In 
Summa  5  Zimmer  auf  der  Westseite"  2(l^i^=:pPP(!PÄ  "*«  «^""^  ^"»  ««^  *  7.^^  r,^^^  ®* 
gemacht  worden  nach  ihrem  Plane  ehedem"  (cf.  auch  Zeitschr.  1871  p.  36). 


□\ 


1871.J 


von  Joh.  Düraichen. 


97 


Dafs  aber  auch  schon  viele  Jahrhunderte  vor  Nectanebus,  schon  lange  bevor  er  seine  Granit- 
cella dem  Horus  von  Apollinopolis  weihte,  dafs  bereits  im  17.  Jahrh.  v.  Chr.  der  Tempel 
von  Edfu  existirt  haben  muls,  dafür  linde  ich  die  schlagendsten  Beweise  in  einzelnen  In- 
schriften des  Tempels  von  Dendera,  die  wiederum  durch  Inschriften  Edfu's  noch  bestätigt 
werden.  Auf  Taf.  XV  1.  31—36  nach  meiner  Publikation  der  „Bauurkunde  von  Dendera" 
wird  uns  gemeldet,  dafs  König  Thutmosis  III  eine  Festfahrt  für  die  Göttin  Hathor  von 
Dendera  zu  ihrem  Genossen  Horus  nach  Edfu  angeordnet,  woselbst  dann  dem  vereinten 
Götterpaare  eine  fünftägige  Feier  veranstaltet  werden  sollte.  Die  Inschrift,  welche  uns 
diese  Mittheilung  macht,  lautet  folgendermafsen : 

Xem 
U" 

Xaft-t 


\  \\  I  ^ 


Epiphi 

z  i: 


e 


e 


neb-8 


nefr        s-mä 
nuter-t  ten 


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O 


neb 


an 


er 


öt 


aä-t 


III  III 

äua-u  ru-u  je^-w 


hut 

- 1  n 

neb  nefei 


ei' 


ar 


ab 


T 


äk 


en 


nuter-t 


-ü 


ten 


er 


I 

I  I 
nuter-hon-u  ab-u 


3f^     ^  W 
aa       enti     hathor 

'      IL   _^ 


S  ^  IT  ^K  1 


an-t 


än-nuter   säi-t       ^er-ha-t 

(1     AAWW  ;|p\^  ^ 


ten 

O     I      f\ 

I        AAWV 

INI      1 
haru  V     an 

^^^^    ööö"^^ 
em       menu-f 


en 


neb 

T 

nuter-t    ten 

(o  ti^^] 


ill 

sas-u 


aa-mefi' 
nuter-t 


ranen-f 

IL  _^ 
<==>ö  I 
Xer-ha-t 


T 


ar-nes 
-?  O 


I 

. a  I    I 

entä-u 


Q 


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suten  se^et    neb  ta-ti    [Ra  men  ^epe^'J    st  ra    nt 


Qlll 
b  ^  ä-M 


(MB 

[Thoth-mes] 


AAAA/W 


AAA^AA 


JQ  I 
ar-ra 


hon-t 


nuter-t 


er 


ar-nef 

1:1,1 


e«  mut-f        hathor     neb       an-t       ar-ra       neb-pet 

„Am  ersten  Epiphi,  dem  Neumondsfeste,  das  Erscheinenlassen  dieser  Göttin,  der  Herrin 
von  Dendera  in  Edfu  durch  Veranstaltung  einer  Fahrt  zu  ihrem  gnädigen  Herrn.  Dar- 
bringung eines  grolsen  Opfers  an  Rindern  und  Geflügel  und  an  allen  guten  und  reinen 
Dingen  Angesichts  dieser  Göttin.  Eintreten  dieser  Göttin  in  ihre  Barke,  „Gröfse  der 
Liebe"  ist  ihr  Name,  mit  den  Propheten  und  der  hohen  Priesterschaft  der  Hathor,  Herrin 
von  Dendera.  Die  göttliche  Begleitung^)  wird  vorangetragen  dieser  Göttin  und  der  Hiero- 
grammat  mit  der  Schriftrolle  schreitet  voran  dieser  Göttin,  anordnend  für  sie  alles  ofUciell 
Vorgeschriebene  für  das  fünftägige  Fest  von  Seiten  des  Königs  Thuthmosis  III.  Er  hat 
es  gethan  zu  seinem  Andenken  für  seine  Mutter  Hathor,    die  Herrin  von  Dendera,    die 

Sonnentochter,  die  Herrin  des  Himmels,  die  Herrin  der  Götter." 
Höchst  interessant  ist  es  nun,    dal's  aus  den  Inschriften  sich  nachweisen  läfst,    dafs  diese 
im  17.  Jahrh.  v.  Chr.  angeordnete  Festfahrt  der  Tentyritischen  Hathor  zu  ihrem  Genossen 
Horus  nach  Edfu  noch  zur  Ptolemäerzeit  aufrecht  erhalten  wurde.    Eins  der  Tempelthore 


')  Unter  der  „göttlichen  Begleitung"  von  der  hier  geredet  wird,  sind  offenbar  die  kleinen 
Kultusbilder  zu  verstehen,  welche,  auf  Stangen  befestigt,  bei  den  Processionen  umhergetragen 
wurden.  Man  wolle  einsehen  die  Beischrift  über  diesen  Kultusbildern  auf  Taf.  XIII  der  „Bauurk. 
v.  Dend." 

Z«it8chr.  t  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  13 


98  Baoarkonde  der  Tetnpelanlagen  von  Edfa,  von  Job.  Döoiicben.      [Juli  u.  Aagnst 

Edfa's  fährte  den  Namen  „das  Hathorthor",  und  trat  dorcb  dasselbe  noch  zar  Ptolemäer- 
zeit  die  G-öttin  in  den  Tempel  ein.  „Temp.  Inscbr."  I  Taf.  107  1.  19  beifst  es  in  Bezug  auf 
dieses  Thor: 


*  ™  IT-  i  (H  -- 1:  A  5P  -  r  -  3 


"5" 

seb       en        nuier-her-t     en    Baihor     neb       an        ter        i-a        em      nu-t-s      er        tes-t 
„Das  Thor  für  das  göttliche  Kommen  der  Hathor,   der  Herrin  von  Dendera,    wenn  sie 

kommt  aus  ihrer  Stadt  nach  Edfu" 
und  ebenso  Taf.  101.  1.  10.  Auch  Brugsch  theilt  „Zeitschr."  1871  p.  33  zwei  Inschriften 
von  den  Tempelwänden  Edfu's  mit,  welche  von  der  feierlichen  Ankunft  der  Tentyritischen 
Hathor  in  Edfu  am  „Neumondfeste  des  Epiphi"  uns  berichten.  Mit  diesen  beiden  In- 
schriften Edfu's  wolle  man  vergleichen  die  in  Dendera  gegebene  Beschreibung  der  Hathor- 
fahrt  auf  Taf.  39  1.  8 — 13  in  Band  il  meiner  „Temp.  Inschr."  Ebenso  wird  in  den  Fest- 
listen Edfu's  und  Dendera's  mehrfach  dieses  Festes,  an  welchem  die  Hathor  von  Dendera 
den  Horus  von  Edfu  besuchte,  Erwähnung  gethan.  So  Temp  Inschr.  I  Taf.  31  1.  9  und 
Temp.  Inschr.  II  Taf.  39,  wo  1.  8—13  in  einer  Inschrift  aus  der  Zeit  Ptolem.  XIII  Neos 
Dionysos  diese  Festfahrt  der  Tentyritischen  Hathor  nach  Edfu  beschrieben  wird.  Cf.  auch 
„Revue  archöol."  1865,  II.  woselbst  Hr.  J. de  Rouge  in  seiner  interessanten  Abhandlung:  „Textes 
geographiques  du  teraple  d'Edfou"  pag.  209  einen  unter  Ptolem.  Philopator  abgefafsten 
Festkalender  Edfu's  bespricht,  in  welchem  ebenfalls  dieses  Besuches  der  Göttin  von  Den- 
dera bei  dem  Horus  von  Edfu  gedacht  wird.  Hr.  de  Rou?^  bemerkt  in  Bezug  hierauf: 
„II  ne  faut  pas  passer  outre,  sans  remarquer  cette  visite  si  curieuse  que  la  deesse  Hathor 
de  Denderah  devait  faire  au  dieu  Horus  dans  son  temple  d'Edfou.  D'apr^s  l'ensemble 
du  texte,  qui  malheureusement  est  tres-oblitere,  il  serable  que  la  d6esse  devait  passer  un 
certain  nombre  de  jours  ä  Edfou.  Le  dieu  Horus,  porte  sur  sa  barque  sacree,  se  rendait 
au-devant  de  sa  divine  visiteuse,  venue  egalement  sur  le  navire  attache  au  temple  de  Den- 
derah; puis  ils  revenaient  de  conserve  ä  Edfou,  ou  sans  doute  des  fetes  etaient  celebrees 
pendant  tout  le  sejour  de  la  deesse.**  Zu  diesem  mehrtägigen  Aufenthalte  der  Hathor 
von  Dendera  in  Edfu,  auf  welchem  Hr.  de  Rouge  hier  aufmerksam  macht,  palst  vortrefflich 
die  in  der  „ßauurk.  v.  Dend."  gegebene  Notiz,  dals  eine  fünftägige  Dauer  für  dieses  Fest 
von  Thuthmosis  III  angesetzt  worden. ») 

Aus  allen  den  hier  besprochenen  Inschriften  glaube  ich  sonach  den  Schlufs  ziehen  zu 
dürfen,  dafs  bereits  viele  Jahrhunderte  vor  Ptolem  III  Euergctes  I  der  Horustempel  in 
Edfu  bestanden,  und  wir  in  dem  heutigen  Terapelgebäude  daselbst  also  nur  den  unter  der 
Ptolemäerherrschaft  veranstalteten  Neubau  eines  uralten  Heiligthums  vor  uns  haben,  in 
welchem  bereits  unter  der  rühm-  und  glanzvollen  Thuthraosis-Herrschaft  im  17.  Jahrh. 
V.  Chr.  die  Priester  von  Dendera  zu  einer  alljährlichen  Festfeier  sich  einfinden. 

(Fortsetzung  folgt.) 

')  Auch  noch  von  einem  andern  Feste  im  Monate  Athyr  wird  in  diesem  Festkalender  Edfu's 
gesagt,  dafs  König  Thuthmosis  III  dasselbe  angeordnet.  Es  ist  auch  diese  wichtige  Notiz  Herrn 
de  Rouge  nicht  entgangen:  er  sagt  in  Bezug  hierauf  in  der  erwähnten  Abhandlung  p.  50:  „Nous  y 
trouvons  encore  une  fete  pour  le  mois  d' Athyr;  la  date  en  est  indecise,  mais  l'inscription  semble 
dire  que  les  ofFrandes  ä  faire  en  cette  fete  ont  ete  fondees  par  Toutmes  III. 


1871.]  Comparative  chronology  of  Assjria,  Egypt  and  Israel,  by  Daniel  Hy.  Haigh.  99 


Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel 

by  Daniel  Hy.  Haigh 

(Conclusion.     v.  Zeitschr.  1871   p.  80.) 

Again,  it  appears  from  the  annals  of  Tukultipilesar  that  he  was  in  conflict  with  Azri- 
yahu,  king  of  Judah,  and  tbis  name  is  raentioned  before  and  after  the  expedition  to  Ulluba 
and  Birtu.  fixed  by  the  Canon  to  B.  C.  739.  But  in  the  sumraary  tablet  he  mentions 
Yahuxazi  of  Judah,  as  one  of  his  tribataries,  and  this  must  be  Axaz,  who  forsook  the 
worship  of  tfie  God  of  Israel  immediately  after  his  interview  with  Tukultipalesar,  and 
doobtless  at  the  same  tirae  changed  his  name.  The  Statement  that  Yutam  reigned  16 
years  is  contirmed  by  another,  —  that  Pakax  came  to  the  throne  in  the  last  year  of 
Azriyabu,  and  that  Axaz  sacceeded  his  father  in  the  17th  year  of  Pakax-  Thos  16  years 
at  least  mast  intervene  between  B.  C.  739,  and  the  year  in  which  Axaz,  first  of  all  the 
kings  of  Jadah,  paid  tribute  to  the  king  of  Assyria. 

It  appears  very  probable  that  Tukultipalesar  inaugorated  the  cycle,  B.  C.  727  to  G68, 
by  associating  with  himself  Salmanuris^),  whom  future  discoveries  may  shew  to  have  been 
his  son.  Such  an  association  will  explain  the  passage  in  11.  Par.  XXVIll,  16,  "at  that 
time  king  Axaz  sent  to  the  kings  of  Assyria  to  help  him". 

The  3rd  expedition,  to  Arpad,  seems  to  have  occupied  four  years,  B.  C.  743.  0.  The 
tribate  of  Minaxim  may  have  been  paid  B.  C,  743.  1. 

V.  The  Kurkh  stele  of  Salmanuris  II  enables  me  to  correct  errors  into  which  I  was 
led  by  the  inscription  on  his  obelisk  with  regard  to  his  4th  campaign ').  It  appears  that 
he  came  to  the  throne,  and  was  engaged  in  active  war  for  some  time  before  the  month 
Airu  of  the  year  preceding  his  Eponymy.  His  2nd  palu  on  the  obelisk  corresponds  to 
the  year  of  his  own  name,  B.  C.  877,  on  the  stcle,  and  there  is  a  palu  for  each  of  the 
four  following  livii;  but  for  the  rest,  the  pali  do  not  exactiy  correspond  to  the  Hmi,  for 
it  was  in  his  31st  palu  that  he  "cycled",  and  the  year  of  his  2nd  Eponymy  is  really  his 
32nd  year.  Still  we  may  believe  that  the  poli  and  limi  nearly  corresponded,  and  so  we 
may  believe  that  dates  deduced  from  the  pali  are  nearly  exact,  within  a  year  or  so  of 
the  truth. 

In  his  ISth,  c.  B.  C.  861,  he  defeated  X^zailu  of  Syria,  at  Sanir  in  Lebanon,  and  be- 
sieged  him  in  Damascus;  and  in  his  21st,  c.  B.  C.  S58,  he  took  4  of  his  fortresses.  There 
is  no  doubt  but  that  this  is  X^zael  of  the  Books  of  Kings,  who  according  to  my  scheme 
sacceeded  Benhadad  in  B.  C.  866.  5,  during  the  year  of  Axazyahu's  reign. 

In  his  6th,  lOth,  llth  and  14th  pali  he  encountered  a  king,  who  must  be  identified 
with  X^zael's  predecessor  Benhadad  The  first  element  in  his  name  is  the  name  of  the 
god,  which  in  Cbaldaea  was  probably  Va  or  Im  (which  seems  to  form  part  of  the  name 
of  Aserym,  king  of  Tyre),  in  Assyria  Barku,    Mr.  Smith  has  suggested  to  me  that  it  was 


')  In  reading  the  names  of  Assyrian  kings  we  mast  be  guided  by  such  variants  of  their  names 
as  occur.  The  only  variant  of  the  last  sign  in  the  name  ^T  ft  ^T  i^^  ►-?-  ?  borne  by  three  pre- 
decessors  of  this  king,  is  *~"|  J^|  rü.    I  therefore  read  it  Salmanu-rü  "Salman  is  chief". 

*)  The  captare  of  Avuni,  son  of  Adini  is  placed  by  the  obelisk  inscription  in  the  limu  of 
Dayanassur,  by  the  Eurkb  stele  in  that  of  Assurbanainazir,  the  name  of  one  being  erroneously 
written  for  the  other. 

13» 


1 00  Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  and  Israel,  [Juli  u.  Aagust 

Raman  in  Syria,  and  I  believe  he  is  right;  for  im  (Akkadian)  =  raman  (Assyrian),  "seif, 
and  seems  a  fitting  name  for  the  supreme,  self-existent,  deity;  and  in  confirmation  of  this 
value,  we  find  in  the  list  of  cities  confederate  with  Eniil  of  Hamath  and  Azriyabu  of 
Judab  the  name  of  a  city,  which  by  its  aid  we  can  read  Kar-Raman,  and  identify  with 
Rimnaon  of  Zebulun.  Ramon  was  an  element  in  the  names  of  Syrian  kings  (Tab-K,  Ha- 
dad-R). 

The  second  element  is  id-ri  or  it-tal,  v^n-  "hath  exalted"  or  -)nv  "is  streng",  and 
Ramon-ittal  would  be  nearly  parallel  to  "n-'Spi;.  Benhadad  was  rather  the  ofticial  than  the 
personal  name  of  the  kings  of  Damascus,  borne  (according  to  Nicolaus  of  Damascus),  by 
10  kings  in  succession:  of  these  the  adversaries  of  Umri  and  Ahab  were  the  4th  and  5th. 
The  latter  is  raost  probably  our  Ramanittal,  and  as  bis  reign  must  have  ended  and  that 
of  X^-zael  commeneed  in  "B.  C.  866.  5,  I  suppose  that  bis  last  encounter  with  Salmanuris 
was  shortly  before  bis  death. 

In  bis  18th  palu  he  received  tribute  from  Yaua  son  of  X^^^'?  tmt  in  his  15th  he 
names  X^niria  as  one  of  the  countries  which  owned  his  authority,  and  it  is  clear  from 
the  Obelisk  inscription  that  he  had  received  tribute  from  Yaua  as  early  as  his  7th  palu. 
In  that  inscription,  after  the  usual  protocol,  commeneed  on  face  A  and  continued  on  B, 
the  annals  commence  in  the  8th  line  of  B,  and  are  continued  on  C  and  D  down  to  the 
7th  palu.  The  narrative  of  this  palu.,  on  the  bull  inscriptions,  terminales  with  "I  received 
tributes  of  the  kings  of  Nairi".  To  correspond  with  this,  on  the  obelisk  we  have  "I  re- 
ceived tributes  of  Sua  of  Kirzan,  of  Yaua  son  of  X^mri,  of  Muzri,  of  Marudukennazir  of 
Sux,  of  Garparunda  of  Patin",  accompanied  by  tive  lines  of  sculpture  representing  the 
tributes.  Here  1  think  the  inscription  originally  ended.  Kirzan,  Sux,  and  Patina  were 
districts  of  Nairi,  {^vix  rs  mentioned  amongst  other  districts  of  Nairi  in  the  3rd  palu); 
Asau,  Asua  or  Sua,  had  paid  tribute  before,  in  the  Ist,  2nd  and  3rd  pali;  and  Garpa- 
runda in  the  6th.  After  these  the  annals  recommence  with  the  8th  palu  on  A,  and  are 
continued  down  to  the  31st  on  B.  C  and  D. 

Had  the  sculptures  and  their  epigraphs  been  placed  first  on  the  obelisk,  and  the  an-- 
nals  then  written,  the  inscription  would  certainly  have  commeneed  on  A  above  them,  and 
been  continued  below  them,  and  the  same  on  B.  C  and  D;  but  then  we  should  not  have 
had  Garparunda,  (who  is  recorded  to  have  paid  tribute  in  the  llth  palu).,  for  one  of  his 
successors  was  slain  in  a  revolution  in  the  28th  palu.,  and  Susi  was  placed  on  the  throne 
of  Patin  by  Salmanuris;  nor  should  we  have  had  Sua  of  Kirzan,  for  Ubu  was  king  in  the 
Slst  palu.  I  feel  confident,  then,  that  these  epigraphs  are  the  conclusion  of  the  narrative 
of  the  7th  palu,  and  that  Yaua  paid  tribute  c.  B.  C,  872  and  861. 

It  is  quite  possible  that  Yaua  was  a  son,  i.  e.  a  descendent  of 

ümri,  who  might  be  born    B.  C.  971 
whose  son  Nimsi  might  be  born  946 

„  Jabusapat  „  921; 

and  that  he  might  be  born  B.  C.  896,  and  be  31  years  of  age  at  his  accession  in  B.  C. 
865,  about  24  at  the  time  of  his  first  payment  of  tribute,  and  about  14  when  he  foUowed 
Axab,  10  years  earlier.  His  being  of  the  house  of  Umri,  and  his  preeminent  military 
energy  might  secure  his  advancement  at  an  early  age,  and  when  the  house  of  Axab  was 
deposed,  the  succession  would  naturally  devolve  on  the  descendent  of  a  younger  son  of 
Umri.    I  suppose  that,  at  the  time  of  his  first  tribute,  he  was  captain  of  the  host  of  Ya- 


1871.] 


by  Daniel  Hy.  Haigh. 


101 


haram,  continuing  the  war  for  the  recovery  of  Ramoth,  which  Axab  had  commenced;  for, 
of  course,  as  king  of  Israel,  he  was  not  contemporary  with  Benhadad. 

In  the  limu  of  Dayanassur,  B,  C.  873,  Salmanuris  advanced  from  Pitru,  on  the  banks 
of  the  Euphrates  and  Sajour,  to  X^lvan  (Aleppo),  thence  to  Adinnu  (Ehden)  and  Barga 
(Berkha),  belonging  to  Hamath;  thence  to  Argana  (Arjun  on  the  Orontes),  and  thence  to 
Karkara  (probably  Homs,  for  his  course  from  Barga  to  Argana  was  northward,  and  Kar- 
kara  was  probably  more  northerly  still).  Here  he  was  met  by  the  confederate  forces  of 
Irxuleni  of  Amata,  Ramanittal  of  Inoirisu,  Axabbu  of  iSu'la,  Aduniba'li  of  Sizana,  Matinu- 
ba'li  of  Arvada,  Ba'sa  son  of  Ruxubi  of  Amana,  Gindibu'  of  Arba,  with  others  from  the 
lands  of  Muzra,  Gui,  Irkanata  and  üäanata,  all,  as  far  as  they  can  be  identified,  in  Nor- 
thern Syria.  Axabbu  has  been  identified  with  the  king  of  Israel;  an  Identification  which 
involves,  not  only  a  chronological,  but  a  historical  difficulty  also.  For  we  should  have 
only  about  12  years  instead  of  14  between  Axab  and  X^zael;  and  no  one  who  has  the 
least  confidence  in  the  history  of  the  kings  of  Israel  can  believe  that  A^ab  would  be  con- 
federate in  war  with  Benhadad  during  the  last  4  years  of  his  reign  ^).  Mr.  Smith  has 
kindly  sent  me  an  Impression  of  the  name  of  his  country,  *  ^  jyy  4:^*"^|  ►-^j  Su'la^ 
in  which  the  value  of  the  first  character  is  Su-u  (Syl.  691),  and  as  the  sound  ao  in  these 
inscriptions  is  occasionally  replaced  by  u  (ex.  gr.  the  river  Sa-gao-ra  Sa-gu-ra),  there  is 
no  difficulty  in  recognizing  here  a  variant  of  the  frequently  mentioned  name  of  Sav'la. 
The  supposed  synchrouism  of  Axab  and  Salmanuris  therefore  disappears. 

In  the  limu  of  Assurenkain,  B.  C.  876,  Salmanuris  says,  "in  those  days  to  (city) 
"Assur-utir-asbat  which  the  men  of  (land)  Hattai  call  (city)  Pitru,  which  is  above  the 
"river  Sagura,  which  is  on  the  farther  side  of  the  river  Purrat,  and  (city)  Mutkinu  which 
"is  on  this  side  of  the  river  Purrat,  which  Tukultipalesar  father  prince  going  before  me 
"(iiad  placed?)  in  my  land,  which  from  Assurrabbur,  king  of  (land),  Assur,  the  king  of 
"(land)  Arumu  by  force  had  taken,  these  towns  to  their  place  I  restored,  sons  of  Assyrians 
"in  the  midst  I  caused  to  dwell."  This  passage  gives  an  indirect  synchronism,  though 
not  a  precise  one.  Tukultipalesar  was  defeated  by  the  king  of  Babylon,  B.  C.  1107;  Bar- 
kunarar  II  began  to  reign  B.  C.  931;  we  have  the  names  of  three  immediate  successors 
of  the  former,  and  of  three  immediate  predecessors  of  the  latter;  and  Assurrabbur,  whose 
place  is  between  these  two  groups,  must  have  been  a  cotemporary  of  David.  David  con- 
quered  Hadadezer  king  of  Aram-Soba,  by  the  Euphrates;  defeated,  in  the  same  neigh- 
bourhood,  the  forces  which  Hadad  king  of  Damascus  had  sent  to  the  aid  of  Hadadezer; 
gained  another  victory  over  the  confederacy  of  Ammon  and  Aram ;  and  another  still  over 
the  forces  of  Hadadezer,  of  which,  this  time,  the  Aramites  beyond  the  river,  i.  e.  the 
Assyrians,  formed  a  part.  The  influence  then,  of  Hadadezer  extended  beyond  the  Euphrates, 
and  he  doubtless  is  the  king  of  Arumu  who  defeated  Assurrabbur. 


B.C. 

EGYPT 

1041 

\       1014 

Ra-maka  =  Pinetem 

1005 

Asemveb 

1000 

999 

Pinetem 

JÜDAH 


David 


Salomo 


ISRAEL 


ASSYRIA 

Assurrabbur 


Irbabarku 


')  Previous  to  B.  C.  884  he  was  sabject  to  Benhadad,  whose  father  had  conquered  his  father. 


102      Comparative  chronology  of  Assyria,  Egypt  aod  Israel,  by  D.  Hy.  Haigb.      [Juli  u.  Aogost 


B.  C. 

EGYPT 

JUDAH 

ISRAEL 

ASSYRIA 

990 

Horpasusana 

976 

SasaDk  I 

AssuriddinaYi 

960 

Re^abeao) 

Yarubeam 

955 

Uasarkan  I 

Assurdayan 

943 

Abyahu 

« 

940 

Tekelat  I 

Asa 

939 

Nadab 

938 

Baasa 

931 

ßarkunarar  II 

915 

Ela 

913 

Zimr! 
Umri 

909 

Tnkultininip  II 

903 

Uasarkan  11 

Assumazirpal 

901 

Axab 

899 

Yahusapat 

879 

A^azyahu 

878 

Sasank  II 

Salmanuris  II 

877 

Yaburam 

874 

Yaburam 

866 

A^azyahu 

865 

Atalyahu 

Yahot^ 

859 

Tekelut  H 

Yabuas 

843 

Assurdaninpal 

837 

Yahua^az 

829 

Sasank  III 

824 

Samsibarku  III 

820 

Yabuas 

819 

Amasyahu 

815 

Yarubeam  II 

811 

Barkunarar  III 

800 

Amunrat 

799 

Pian^i 

790 

Azriyaha 

782 

Salmanuris  III 

778 

Petsabast 

772 

Assuridilil  III 

754 

Assurnarar 

755 

Zakaryaha 

752 

Sallum 
Minaxim 

745 

Tukttltipalesar  II 

741 

Paka^yabu 

789 

Pakax 

738 

Uasarkan  III 

Yutam 

730 

Psamat 

727 

T.  and  Salmanoris 

722 

Axaz 

721 

^arukin 

720 

Bokenrenef 

(interregnom) 

714 

Sabaka 

1871.] 


On  8ome  leather  Rolls,  by  S.  Birch. 


103 


B.C. 

EGFYPT 

JUDAH 

ISRAEL 

ASSYRIA 

711.0 

Hasi 

706 
705 

702 

Sabatoka 

^(azakjaha 

Sina^iirib 

701 
696 

Tabarka 

Mina^im 

«90 

681 

Abibaal 

Assura^iddin 

677 

Mioasi 

668 
664 

Psamefik  I 

Assurbanipal 

642 

Amon 

640 

Yusyahu 

BABYLON 

626 
610 

Nekau 

Nabupalaeur 

Assuridilili 

609 
605 

YahaaYaz 
Yahufakiiu 

Nabukudurusur 

598 
594 

Psametik  II 
Haafra 

Yahuyakin 
Sidekyaha 

589 

587 

Aahiues 

570 

562 

Avilmaruduk 

560 
556 

Nirgalsarusur 
Nabuna'id 

539 

Kuras 

530 
526 

Psametik  III 

Kambuziya 

On  some  leather  Rolls 

by  S.  Birch. 


Amongst  the  collections  of  Papyri  in  European  Museums,  occur  inscriptions  and  lite- 
rary  texts  written  upon  other  substance  such  as  stone,  wood,  and  even  leather.  The  use 
in  fact  of  leather  dates  from  a  very  early  period  and  continued  tili  a  very  late  one,  ma- 
gical  texts  in  Coptic  written  on  leather  also  existing  in  the  collections  of  the  British  Mu- 
seum. Besides  leathers  vellum  or  parchment  was  also  used  and  even  rituals  occasionally 
were  written  on  that  material  of  a  fine  white  colour  and  well  prepared.  Most  of  the  lea- 
ther documents  have  perished  and  even  those  which  have  escaped  the  injuries  of  time 
are  not  generally  in  good  condition  and  are  much  more  difficult  to  unroll  than  papyri 
as  they  are  apt  to  adhere,  or  eise  in  process  of  time  become  more  brittle  than  papyrus 
itself.  The  use  of  leather  under  the  4th  dynasty  is  already  known  from  the  inscriptions 
of  Dendera  published  by  M.  Duemichen^)  "that  the  foundation  of  this  temple  and  resto- 
ration  of  the  ediiice  were  made  by  the  king  lord  of  upper  and  lower  Egypt  [was  made] 


')  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Dendera  4".   Leipzig  1865.   p.  15. 


104  On  some  leather  Rolls,  by  S.  Birch.    Erschienene  Schriften.      [Juli  u.  August  1871.] 


after  the  finding  of  decayed  writings  of  the  days  of  the  king  Khufu".  These  decayed 
writings  for  the  word  uOft  ««"  accompanied  by  the  determinative  Q  applied  to  ob- 
jects  in  powder,  filth  etc.  seems  to  be  the  Coptic  OCC,  damnum,  detrimentum  were  ap- 
parently  of  leather  although  not  so  stated  —  as  in  another  inscription  of  the  same  temple 
it  is  stated  that  the  great  foundation  of  "An  or  Dendera",    was  in  decayed  writings  on 

the  skin  of  a of  the  day,    of  the  FoUowers  of  Horus.     It  was  found   in  the   stone 

precinet  of  the  South  hoase  in  the  reign  of  the  king  of  upper  and  lower  Egypt  Rameri, 
the  son  of  the  Sun  lord  of  diadems  Pepi,  giver  of  a  sound  and  established  life  like  the 
Sun  for  ever!"  This  discovery  in  the  6th  dynasty  of  a  document  written  in  the  tirae  of 
the  sesu-en  Har  predecessors  of  Menes  the  founder  of  the  monarchy,  according  to  the  pre- 
amble  of  the  Turin  papyrus  was  no  doubt  purely  mystical  like  the  books  and  inscriptions 
attributed  to  the  fingers  of  Thoth  himself.  Hence  leather  was  as  old  if  not  older  than 
papyrus.  The  word  ^  I  ^  '"'^^  ^^  which  appears  here  is  found  no  where  eise  with  this 
determinative  showing  that  it  was  of  skin,  but  it  occurs  with  the  determinative  *^  as 
tk  J  ®  =^  2)  or  '^  Jl  ®  53)  all  words  allied  to  ^  J®  uabx  the  Coptic  OTäAty 
candidus,  splendidus  and  referring  to  the  white  colbur  of  the  material  mentioned  whe- 
ther  linen  or  vellum.  Two  other  notices  apparently  referring  to  parchment  or  vellum 
occur  in  a  hieratic  papyrus  recently  purchased  for  the  British  Museum  and  which  may 
be  called  the  'Papyrus  Malcolm'.  It  is  written  in  a  very  neat  hieratic  band  later  than 
the  26t.h  dynasty  and  probably  of  the  Ptolemaic  period.  It  is  unfortunately  much  muti- 
lated  and  the  beginning  is  all  but  wanting,  part  of  it  stating  the  work  I0  be  some  prayers 
or  adorations  alone  remaining.  It  is  a  religious  work,  the  subject  turning  on  the  usual 
ideas  connected  with  Osiris  and  Horus.  The  rubrics  contain  two  notices  of  roUs  from 
which  the  text  of  the  Papyrus  was  a  copy.     The  tirst  transcribed  into  hieroglyphs  is 

ari  n  tharu  m  a  sj(ait 

a  roll  of  leather  in    the  place    of  the  library 

reku  sutn         Ma  ra      ma  khru 

the  reign  of  the  king  Mara  the  justitied 
The  king  here  mentioned  is  apparently  the  monarch  Ra  en  ma  ox  Amenemha  III.  of  the 
12th  dynasty.  If  so  it  is  remarkable  as  showing  that  the  hieratic  arrangement  of  bis  name 
Ma-ra  for  Ma-en-ra  corresponds  with  that  of  Moeris  the  king  who  constructed  the  cele- 
brated  lake  and  of  whom  so  many  monuments  are  found  at  the  Wady  Magharah  and  Sar- 
but  el  Chadem.  (Continuation.) 


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Osiris 

in 

')  Brugsch  Wörterb.  138,  247. 

»)  Select  Papyri  PI.  LXXVII;  12,  LXXX,  5. 

»)  Select  Papyri  PI.  LXXXIII,  13. 


Erschienene  Schriften. 

W.  Pleyte,    Papyrus  de  Turin  facsimiles  par  F.  1  C  Wacbsmnth,    Ein  Dekret  des  ägyptischen  Sa- 

Rossi  de  Turin  -Ime  livr.  pl.72— 100;  texte  p.  111— 136.  I  trapen  Ptolemaiosl.  (Rhein.  Mus.  für  Philol.  N.F.XXVI.) 

Leipzig,   J.  C.  Hlnrichssche  Buchhandlung.  —  Verantwortl.  Redacteut  Dr.  R.  Lepsin»,  Druck  von  Gebr.  Dnger  (Th.  Grimm)  in  Berlin. 


105 

Zeitschrift 


für 


Ägyptische  Sprache  und  Alterthumskunde 

herausgegeben  -von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H.  Brngsch. 


September  u.  October         p^eis  jährlich  5  Thir.  1871. 

Inhalt. 

Banarkande  der  Tempelanlagen  von  Edfu  (FortsetzuDg,  mit  2  lithogr.  Tafeln),  von  Joh.  Dämichen.  — 
Assyrio  Aegyptiaca,  by  Daniel  Hy.  Haigh.  —  On  some  leather  Rolls  (continuation),  by  S.  Birch.'  —  Varia,  by 
S.  Birch,  —  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  by  C.  W.  Goodwin.  —  An  den  Herausgeber,  von  H.  Brugsch. 
—    On  the  iiumeral  f  '^  il ,    by  C.  W.  Goodwin. 


Baunrkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu. 

Von  Joh.  Dümichen. 


III 
Die  Namen  des  Edfatempels. 

(Mit  2  lithogr.  Tafeln.) 
(Fortsetzung.     S.  Zeitschr.  1870  p.  1  —  14,  1871  p.  25—32  u.  p.  88—99.) 

JJie  auf  den  beigegebenen  Tafeln  mitgetheilte  Inschrift  befindet  sich  an  der  Aufsen- 
wand  der  nördlichen  Umfassungsmauer,  wo  sie,  ganz  in  derselben  Weise,  wie  dies  an  der 
östlichen  und  westlichen  Mauer  der  Fall  ist,  als  unteres  Randornament  den  bildlichen 
Schmuck  der  Wandfiäche  abschlielst.  Die  Inschrift  besteht  aus  zwei  Hälften,  welche  so 
angebracht  sind,  dafs  sie  in  der  Mitte  mit  demselben  hieroglyphischen  Zeichen  beginnen, 
welches  in  Folge  dessen  für  beide  Hälften  nur  einmal  gesetzt  ist;  von  diesem  die  Mitte  bil- 
denden Zeichen  läuft  nun  die  Inschrift  nach  beiden  Seiten  fort,  so  dafs  man  die  westliche 
Hälfte  von  links  nach  rechts,  die  östliche  von  rechts  nach  links  zu  lesen  hat.  —  Vor- 
zugsweise durch  die  Bauinschriften  Edfu's  und  Dendera's  ist  uns  bekannt  geworden,  dafs 
die  verschiedenen  Räume  eines  altägyptischen  Tempels,  dafs  sein  Sanctuarium  und  die 
um  dasselbe  herum  angelegten  Zimmer,  wie  die  vorderen  Säle  und  deren  Seitengemächer, 
dafs  ebenso  die  einzelnen  Abtheilungen  im  Souterrain  und  die  Zimmer  des  oberen  Stock- 
werkes, dafs  Corridore  und  Treppen,  ja  selbst  Thüren  und  Fenster  ihre  besonderen  heili- 
gen Namen  hatten.  Die  Nichtberücksichtigung  dieses  Umstandes  hatte  früher  mehrfach  zu 
irrthümlichen  Annahmen  geführt,  indem  man  bei  geographischen  Untersuchungen  nicht 
selten  hieroglyphische  Namen,  die  nichts  weiter  als  Bezeichnungen  für  irgend  eine  Tempel- 
räumlichkeit waren,  für  Namen  von  Städten  hielt,  und  diese  nun  mit  altägyptischen 
Ortsnamen  nach  griechischen  und  römischen,  wie  koptischen  und  arabischen  üeberlie- 
ferungen  zu  identiticiren  und  ihrer  Lage  nach  zu  bestimmen  versuchte. 

Wie  die  verschiedenen  Räume  eines  ägyptischen  Tempelgebäudes  im  Einzelnen,  so 
hatte  auch  die  Tempelanlage  als  Ganzes  betrachtet,  nicht  blos  einen,  sondern  eine  Menge 
von  Namen,    von  denen   nun  bald  dieser  bald  jener  zuweilen  auch   als  Bezeichnung  der 

Zeitschr.  f.  Aeg>i>t.  Spr.  etc.    1871.  14 


106  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [September  u.  October 

Metropolis,  zu  welcher  das  betreffende  Heiligthum  gehörte,  in  den  Inschriften  gebraucht 
wird.  Es  mag  diese  vielseitige  Namengebung  wohl  bei  einem  jeden  gröi'seren  ägyptischen 
Heiligthume  stattgehabt  haben,  wenn  wir  sie  auch  in  ihrer  ganeen  Ausdehnung  bis  jetzt 
nur  von  den  beiden,  in  allen  ihren  Theilen  uns  erhalten  gebliebenen  Tempeln  von  Edfu 
und  Dendera  nachweisen  können. 

In  der  vorliegenden  Inschrift  werden  uns  nun  die  verschiedenen  Namen  mitgetheilt, 
deren  man  sich  zur  Bezeichnung  des  dem  Gotte  Horus  von  Edfu  geweihten  Heiligthums 
ehedem  bediente,  bei  welcher  Angabe  dann  nicht  selten  noch  eine  Erklärung  über  die 
Entstehung  des  betreffenden  Namens  beigefügt  wird.  So  tritt  unter  den  Namen  des  Edfu- 
tempels  ganz  besonders  häutig  einer  auf,  der  zugleich  auch  der  profane  Name  der  Metro- 
polis dieses  Gaues  war,  des  zweiten  Oberägyptischen,  dos  Apollinopolites  der  griechischen 
Listen;  es  ist  dies  der  Name  A  ]  Teb^  oder  wahrscheinlich  mit  einem  auslautenden  u, 
dann  würde  man  ihn  Tebri.  ausgesprochen  haben,  möglicherweise  auch  das  T  mit  einem 
anlautenden  a,  dann  wäre  Athu  die  Aussprache  des  Namens  gewesen,  der  sich,  wie  dies 
Brugsch  in  seiner  „Geographie"  I  p.  165  nachgewiesen,  in  dem  koptischen  ÄTÖfÜ  sehr 
deutlich  erhalten  hat,  und  woraus  dann  schliefslich  im  Munde  der  Araber  Edfu  geworden, 
welches  der  noch  beute  gebräuchliche  Name  des  nicht  unbedeutenden  Araberdorfes  ist, 
das  auf  den  Trümmern  des  alten  Atbu  sich  aufgebaut,  und  in  dessen  Mitte  sich,  wohler- 
halten wie  kein  anderes  altägyptisches  Tempelgebäude,  das  herrliche  Heiligthum  des  Horus 
von  Apollinopolis  magna  befindet.  Für  diesen  Namen,  der  also  in  Bezug  auf  die  geo- 
graphische Untersuchung  über  das  alte  Aegypten  in  so  fern  von  besonderem  Werthe  ist,  als 
er  zugleich  die  profane  Benennung  der  Metropolis  war,  die  sich  selbst  noch  in  dem  Na- 
men des  heutigen  Araberdorfes  Edfu  erhalten  hat,  für  ihn  wird  an  zwei  Stellen  unserer 
Inschrift  eine  Erklärung  gegeben.     Das  einemal  heifst  es: 


kll  I  2.  °\^\  T 


CD 

teb  n  tebfeb       Hör      kes  tar-u  em        ta 

„Das  Haus  des  Erstechens  (teb)  wegen  des  Erstechers  (tebteb)  Horus,  der  überwältigt  hat 

die  Frevler  im  Lande" 
das  andere  Mal: 

ka-ut  teb  er        ran       heap       ten        em         teb         hör        ha 

„Es  wird  genannt  Stätte  des  Erstechens  (teb)  mit  Namen  dieser  Gau,  weil  erstochen  hat 

(teb)  Horus  den  Elenden  (den  Typhon)". 

Das  Verbum    Ä    J  s:     /)  teb   wird   sehr    häutig    in    den    Inschriften    in    der  Rediiplication 

Ä  J  "^  tebteb^  Ä  J  Ä  J  ^^•'^^^'  "^  ^^  ^^^^^^  ""^^  ]|  J  IJ  *^^^^^  ^^^'  ^^^  nachfol- 
gend besprochene  Beispiel  von  J.  de  Rouge)  gebraucht,  auch  in  der  Gestalt  ^°^  J  '"^y^. 
teb  kommt  es  vor,  in  welcher  letzteren  Schreibung  die  Hand  c^  wohl  nur  den  phoneti- 
schen Werth  des  voranstehenden  Zeichens  ^^  geben  soll;  ich  glaube  nicht  dafs  wir  hier 
eine  besondere  Form  des  Wortes  teb^  mit  der  Aussprache  tfeteb  vor  uns  haben,  wie  Brugsch, 
cf.  Lexicon  p.  1687,  geneigt  ist  anzunehmen.  Das  Verbum  A  J  ?^^  ^^*^  ^'®  Bedeutung 
von:  „stechen,  durch  Stiche  verwunden  und  tödten"  (cf.  die  in  Brugsch  „Wörterbuch" 
gegebenen  Beispiele)  auch  von  dem  tödtenden  Stich  der  Schlange  gebraucht,  die  in  Folge 


1871.]  von  Job.  Dumichen.  107 


dessen  in  den  Inschriften  zuweilen  unter  dera  Namen  ^^    J  ^  0  ^WL*  ^^  »die  Stechende'* 
auftritt.')  "^ 

In  den  beiden  Hälften  unserer  Inschrift  werden  nun  die  verschiedenen  Namen  des 
groi'sen  Edfutempels  der  Reihe  nach  aufgeführt,  nachdem  ara  Anfange,  wie  dies  die  üb- 
liche Form  bei  derartigen  VVeihinschriften  ist,  mit  Herzählung  aller  offiziellen  epitheta 
omantia  der  Königliche  Erbauer  des  Monumentes,  an  welchem  die  betreffende  Inschrift 
angebracht  ist,  genannt  worden.  Als  Erbauer  der  Umfassungsmauer  des  Edfutempels 
werden  hier,  wie  an  der  Ost-  und  Westseite,  genannt:  „der  König  Ptolemäus  XL  Alexan- 
der 1.  und  seine  Schwester- Gemahlin,  die  Königin  Berenike  111,  die  Philometoren,  vom 
Gotte  Horus,  dem  Ahi,  Herrn  des  Himmels,  dem  Armaxis  in  dem  Grofssitze  geliebt". 
Nach  dieser  Datirung  führt  nun  die  Inschrift  der  westlichen  Seite  die  Namen  des  Tem- 
pels in  folgender  Reihe  auf: 

men-t       ten     nefer-t.  hesp-t       enti        ra       «^«-/     p«     her       sa  ia ') 

„Dieses  ist  der  Sitz,  der  schöne,  in  der  Provinz  des  Gottes  Ra,  sein  GLanzsitz  ist  es  auf 

Erden«. 

^•'s'   o   1^^—     o     <=>   ^^    i£_    K_    x_ 


ha-^ä    ent        hon-f  pu         ur         en     ka-m/ter-f  j(ä-/     hotep-f      em      ^ent-s 

,Das  Processionshaus  Sr.  göttlichen  Heiligkeit,   der  Ort,  der  grofse,  für  seine  geheiligte 
Person,  er  erscheint  und  verschwindet  in  ihm**. 

3. 


„Das  geschützte  Haus  unter  dem  Schutze  des  Cheper". 

nen    ent       nen       nun-mes-u 
„Die  Stadt  des  jungen  Sohnes  unter  den  Kindern  der  Göttin  Nun 


M 


')  Das  so  umfangreiche  „Wörterbuch"  von  Brugsch  hat  uns  in  der  Kenntnifs  der  altägypti- 
schen Sprache  wieder  um  ein  gutes  Stück  vorwärts  gebracht;  dem  scharfsinnigen,  in  allen  Disci- 
plinen  der  äg3'ptischen  Alterthurasforschung  so  bewanderten  Verfasser  ist  es  in  diesem  seinem 
Werke  gelungen,  eine  Menge  von  bisher  gänzlich  unbekannten  Worten  in  ihrer  Aussprache  und 
Bedeutung  festzustellen.  Nichtsdestoweniger  aber  habe  ich  durch  ein  sorgfältiges  Studium  dieses 
grofsartigen  W^erkes,  und  durch  eine  Vergleichung  mit  den  mir  zu  Gebote  stehenden  Inschriften 
die  Ueberzeugung  gewonnen ,  dafs  eine  nicht  unbedeutende  Anzahl  von  Worten  der  Berichtigung 
bedarf,  namentlich  will  es  mir  scheinen,  als  ob  das  Lexicon  zu  viel  Worte  gäbe;  der  Hr.  Verfasser 
hat,  glaube  ich.  mehrfach  aus  einfachen  Schriftvarianten  ganz  neue  Worte  mit  einer  denselben  nicht 
zukommenden  Aussprache  und  zum  Theil  auch  nicht  zutreffenden  Bedeutung  gebildet.  Es  ist  hier 
nicht  der  Ort,  um  auf  alle  die  verschiedenen  Worte  des  Lexicons,  über  welche  ich  meine  Bedenken 
habe,  näher  einzugehen;  erwähnen  wollte  ich  bei  dieser  Gelegenheit  nur,  dafs  zu  dem  Zuviel  des 
Lexicons  mir  auch  einzelne  s.  voce  ieteb  und  tetma  aufgeführte  Worte  zu  gehören  scheinen.  Es 
drückt  nämlich  in  der  Schreibung  ^^^5  wenn  auch  nicht  immer,  aber  doch  sehr  häutig,  die  Hand 
..— -^  nur  den  phonetischen  Werth  des  voranstehenden  Zeichens   ^  aus. 

')  cf.  zu  Y  Cpp  ^77^  tier  sa  ta  die  in  dem  vorigen  Hefte  der  Zeitschr.  gegebenen  Beispiele  für 
Y  CqI  oJ  1  f>er  sa  seb  „auf  dem  Rücken  des  Seb''. 

14' 


w 
teri-t  en  ter-ter 

„Das  Haus  des  göttlichen  Sperbers' 
ö 


I^ 


ha-haq     ent       kaq 
„Das  Herrscherhaus  des  Herrschers". 


108  Bauorkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [September  u.  October 

5.  i  ^  w  —  ^'^ 

men     set     hä-u-f    em-s  ter 

„Die  Stätte  des  Abtrennens  seine  (wohl  des  Typhon)  Glieder  an  ihr  ehedem**. 

6.  I^ln     ^ ^ 


7. 


8.  ^j^       Qj^^ 

seta  en  seneb-t        sati-Su 

„Das  Adytum  mit  dem  Bilde  des  hockenden  Sperbers,  des  Strahlenschleuderers". 

1^  "^  :  i  ^  i 

bu-t  ur        pu      ent      ur  nuter-u 

„Der  grofse  Ort  ist  es  des  Grofsen  unter  den  Göttern". 

'»•  IE   --   ^   ^J. 

Ha-ken       en  Hör  ken 

„Das  Siegeshaus  des  siegreichen  Horus". 

11.    ^j^  ^  ^;j|  ^  ß^^i  T  ^ 

teb-t  en        tebteb-Hor       kes  tar-u  em       ta 

„Das   Haus  des  Erstechens  (tep)  wegen    des  Todtstechers  (tebteb)  Honis,    welcher  über- 
wältigt hat  die  Frevler  im  Lande". 

men-unep  ent  unep  uamem-t 

„Der  Vernichtuugssitz  wegen  der  Vernichtung  des  Typhon". 


13.  [O,^ 

jl^u-hek 
„Die  Hypogee". 

Xäi  en        ji[u 

„Der  Platz  des  Sonnenberggottes". 

ä-t      enti      äpi  nuter  pest-f  em  hur  ra-aah    sa-hat-nef     ta-ta     em .     nefr-u-f 
„Das  Grofshaus  der  geflügelten  Sonnenscheibe,    des  Gottes,    welcher  strahlt  am  Himmel 
immerdar  und  der  hell  gemacht  hat  Aegypten  durch  seine  Schönheit". 

•  o  ©     Sit     ^^^^^     '^^^     F=^     '^^^       I  I  I     H.^.     ^^"^"^     _*_ 

Äw<      2Zor  f-7ie/'  g»i         nun        neb       nuter-ti     äk-f  hut-f  tes 


1871.]  von  Joh.  Dümicben.  109 

!il-  -  ^li  ^  To  -=  ^  'e  ^  II  TP 

paut-nuteru-J    em  aui  am      mesen-t       em      äu-het    mau-f     md       ubek   emj(ent-a 

(H  ^  -  4T  !^  l  5  T  -  ^1=  f:  -  ^P 

hathor  ur-t  neb  an  j[u-8  nefer  ban  mer-t  em  hor-aam-ta-ta  hotep-ut  e)'  her-8 
„Die  Stadt  Hut  des  Horus,  der  gekommen  ist  vom  Himmel,  als  Herr  der  Götter  eintre- 
tend in  seine  Hnt-Stadt,  wo  er  Platz  genommen  im  Kreise  seiner  Götter,  welche  sind  in 
Anbetung  in  dem  Mesen-Zimmer  in  Freude  über  seinen  Anblick  und  den  der  Göttin  Ma, 
welche  strahlt  in  ihm  (dem  Zimmer)  als  die  grofse  flathor,  die  Herrin  von  Dendera,  mit 
ihrem  jungen  Sohne,  der  schön  wie  die  Palme  an  Lieblichkeit  als  Horus -Samtata  ver- 
einigt ist  mit  ihr." 

Hier  endet  die  Aufzählung  der  Namen  des  Tempels,  und  nachdem  nun  im  weiteren 
Verlaufe  der  Inschrift  noch  mit  ein  paar  Worten  Erwähnung  gethan  der  hohen  Vollkom- 
menheit des  Tempelgebäudes  in  allen  seinen  Theilen  und  der  Freude  des  Gottes,  als  er 
sich  mit  seinem  hier  verehrten  Bilde  vereinigte,  wie  der  Freude,  welche  im  Himmel  und 
auf  Erden  herrschte  bei  der  Vereinigung  des  Horus  mit  seiner  Genossin,  der  Herrin  von 
Dendera,  kehrt  daon  am  Schlüsse  die  Inschrift  wieder  zurück  zu  dem  Monumente,  an 
welchem  sie  eingemeilselt  ist,  zu  der  Umfassungsmauer  und  dem  Erbauer  derselben,  dem 
Könige  Ptolemäus  XL  Alexander  I. 

„Horus,  der  grolse  Gott,  der  Herr  des  Himmels",  heifst  es  am  Schlüsse  der  Inschrift 
„der  Strahlenschleuderer,  welcher  heraustritt  aus  dem  Sonnenberge  als  die  Sonne,  die 
da  belebt  den  Süden  und  den  Norden,  er  hat  geschaut  die  Umfassungsmauer,  welche  her- 
umgeführt worden  um  seinen  Tempel,  von  Aussehen  wie  der  Sonnenberg  mit  der  Sonne, 
ein  vollendetes  Bauwerk,  wie  kein  anderes  das  Ausehen  seiner  jugendlichen  Frische  hat; 
hergestellt  hat  es  ihm  der  König  Ptolera.  XL  Alex.  I.  und  er  (Gott  Horus)  ehrt  seinen 
Sohn,  den  er  liebt;  für  das  Werk  seiner  Hände  giebt  er  ihm  jeden  Tag  seines  Jahres 
zu  erscheinen  wie  der  Sonnengott  auf  dem  Horus-Throne  unter  den  ewig  lebenden  Götter- 
bildern". 

In  ähnlicher  Weise  giebt  nun  auch  die  zweite  Hälfte  der  Inschrift  eine  Aufzählung 
der  verschiedenen  Namen  des  Edfutempels,  hier  zumeist  noch  hinzufügend,  was  die  Ver- 
anlassung gewesen,  weshalb  mit  diesem  und  jenem  Namen  das  Tempelgebäude  belegt 
worden.  Den  Anfang  in  der  Reihe  macht  eine  Erklärung  des  Namens  Tes-Eor,  unter 
welchem  gewöhnlich  die  2.  Oberägyptische  Provinz  und  deren  Metropolis  (Edfu  —  Apollino- 
polis  magna)  in  den  offiziellen  Listen  aufgeführt  wird.     Unsere  Inschrift  berichtet: 

>•  ä  i:  ^'  p  f  5:  ^  %:  -  ^  ^ 

tes      as-t       hör       su  ^ent      tes-t      ^epe?'      tes-hor        em       ran-s       mä 
„Weil  erhoben  hat  (tes)  die  Isis  ihren  Horus  iu  der  Stadt  der  Erhebung  (tes)^  heifst  Tes- 
Hor  (Horus-Erhebung)  die  Metropolis  des  Gaues  mit  ihrem  eigentlichen  Namen". 


2.^-  A°ö  ^  ffi  ^  ^  ÄJ  ^  ly 


oJ 

ka-ut  leb         er  ran     hesp        ten  em  teb  hör         ha 

„Es  wird  genannt  Stätte  des  Erstechens  (teb)  mit  Namen  dieser  Gau,  weil  erstochen  hat 

Horus  den  Elenden  (Typhon)". 
Hr.  J.  de  Rouge  ist,  nach  dem  Vorgange  von  Brugsch,  der  Ansicht,  dafs  das  typhonische 


110  Bauurkunde  der  Tempelanlagen  von  Edfu,  [September  u.  October 

Thier,  welches  zur  BezeichDUDg  des  Gottes  Set  hier  wie  anderwärts  gewählt  ist,  die  Aus- 
sprache tebha  gehabt,  und  dafs  aus  diesem  Worte  der  griechische  Name  Tvcpay  entstanden 
sei,  eine  Annahme,  der  ich  nicht  beizutreten  vermag.  Die  eine  Inschrift,  welche  Hr.  J. 
de  Rouge  anführt,  und  in  der  der  Sonnengott  als  Ueberwinder  des  Typhon  gepriesen 
wird,  lautet  (cf.  Textes  geogr.  du  temple  d'Edfou  p.  9): 

entek       ra        j(ä      her      men-t-f      teb^eb  ha  em  t-ens 

„Du  bist  Ra,  der  erscheint  auf  seinem  Sitze,  niederstechend  (tebteb)  den  Elenden  in  Nil- 

pferdgestalt". 

Hr.  de  Rouge  zieht  in  der  Gruppe  A  A'^^^'^J  ^^^  zweite  fe6,  welches  meines 
Dafürhaltens  nur  die  Verdoppelung  des  vorstehenaen  teb  ist  (grade  bei  dem  Verbum  teb  ist 
die  Verdoppelung  ungemein  häufig),  zu  dem  nachfolgenden  ha  und  bildet  also  ein  Wort 
tebha^  in  Bezug  auf  welches  er  in  der  Anmerkung  sagt:  „M.  Brugsch,  en  citant  une 
phrase  analogue  ä  celle-ei,  a  dejä  fait  remarquer  que  le  mot  Tvrpwp  pouvait  tirer  son 
origine  da  terme  egyptien  Tebha."'  (voy.  Brugsch  Geogr,  t.  I  p.  165)  und  dafs  Brugsch 
an  dieser  in  seinen  geographischen  Untersuchungen  aufgestellfen  Etymologie  noch  heute 
festhält,  geht  aus  seinem  Wörterbuche  hervor,  wo  es  p.  1583  s.  voce  tebha  heifst:  „ein 
besonderer  Name  des  Typhon  in  Eselsgestalt".  Der  vom  Gotte  Horus  bekämpft«  Set- 
Typhon  empfängt  in  den  Inschriften  eine  Menge  von  Beinamen,  er  wird  genannt:  „der 
Feind,  der  Böse,  Frevler,  Schrecklicher,  Elender  (ha),  Verfluchter  etc.,  er  heifst:  das  Kro- 
kodil, das  Nilpferd,  der  Esel,  deren  Gestalt  er  nach  der  Sage  in  dem  grofsen  Götter- 
kampfe annahm,  den  Beinamen  tebha  jedoch  erhält  er  niemals  in  den  Inschriften.  In 
allen  den  Stellen,  in  denen  das  betreffende  Wort,  also  geschrieben,  vorkommt,  wird 
man  sich  bei  einer  sorgfältigen  Prüfung  des  Zusammenhanges  überzeugen,  dafs  regelmäfsig 
das  teb  losgelöst  werden  rauis  und  das  Wort  also  nicht  tebha  sondern  nur  ha  lautet. 
Dieses  ha  ist  dasselbe  Wort  wie  ra^^"^^  hau  und  bedeutet  „den  Elenden,    den  zu 


Grande  Gerichteten" ;  auch  in  dem  Verbum  0  ^  ra  ^^  T^  ^  suha  „verwünschen,  ver- 
fluchen" erkennen  wir  in  der  zweiten  Silbe  des  Wortes,  durch  das  noch  beigegebene  Sil- 
bendeterminativ so  recht  augenscheinlich  gemacht,  deutlich  dieses  ha.  Das  griechische 
Tinpdiv  dürfte  wohl  aus  dem  namentlich  an  den  Wänden  Edfu's  so  häutig  vorkommenden 
Worte  n*^j3  entstanden  sein,  mit  welchem  man  das  Nilpferd  bezeichnete,  dessen  Ge- 
stalt unter  anderen  ja  auch  Set  mit  seinen  Genossen  annahm  in  dem  gegen  den  Sonnen- 
gott geführten  Kampfe  (cf.  die  Abbildungen  und  Inschriften  in  Naville  „Textes  relatifs  au 
mytbe  d'Horus").  In  ^ J  *Q  teb  haben  wir  wohl  dasselbe  Wort  vor  uns,  indem  hier 
nur  das  Q  p  ia  den  weicheren  Laut  J  b  übergegangen.  „Temp.  Inschr."  I  Taf.  CII  1.  19 
wird  vom  Horus  gesagt:  „dafs  er  gezogen  sei  auch  nach  dem  Mesen  des  Nordens  (Pelu- 
sium)  ^  ?  >5>^  ^  J  "^^  I  her  teb  teb-u  „  ura  zu  erstechen  die  Nilpferde "  d.  h.  den  Set 
und  seine  Genossen,  welche  sich  in  Nilpferde  verwandelt  hatten.  Interessant  ist  eine  im 
II.  Bande  meiner  „Geogr.  Inschr."  Taf.  XCVI  sich  findende  Variante,  woselbst  "Q  mit  Q^ 
wechselt;  „sep  tep  das  erste  Mal"  ist  dort  gegeben  1.  5  durch  '  ^'^  aep-tep  und  1.  6  durch 
-^  *Q  «('p-iep;  es  tritt  also  das  Bild  des  Nilpferdes  hier  als  Silbenzeichen  mit  der 
Aussprache  tep  ein,  welches  Beispiel  auch  Brugsch  nicht  versäumt  hat  heranzuziehen  als 
einen  schlagenden  Beweis  für  die  Richtigkeit  der  von  ihm  aufgestellten  Behauptung,  dals 
das  Zeichen  des  Kopfes  i®  neben  der  Aussprache  dp  auch   die  von  „tep"'  gehabt.     Man 


1871.]  von  Job.  Dümichen.  111 

wird  also  bei  allen  deo  mit  ®  komponirten  Worten  wohl  zu  prüfen  haben,  welche  Aus- 
sprache zu  wählen  sei.  So  scheint  mir,  um  ein  Beispiel  anzuführen,  die  Gruppe  ^  ^ 
„Anweisung,  Vorschrift,  Recept"  nicht,  wie  Brugsch  will,  die  Aussprache  „tep-tiä'^  son- 
dern „äp-rttt**  gehabt  zu  haben.  Ich  glaube  dies  schliefsen  zu  müssen  aus  einer  „Geogr. 
Inschr."  II  Taf.  XCI  1.  1  sich  lindenden  Variante,  in  welcher  das  betreffende  Wort  gegeben 
ist  durch  S  ^,'|,  wo  also  für  den  Kopf  ®  ein  Zeichen  eintritt,  dessen  phonetischer  Werth 

'"r-^  äp  und  Q-^  äpi  war. 

Kehren  wir  nun  wieder  zurück  zu  unserer  Naraenaufzählüng.    Die  Inschrift  fährt  fort: 

■-:.  ^  ^  tz\  ^  '^  ^  PII^Z^  T  ^ 

nes      en       kor      fe-ut-s    ke  er      ran-s      ter  snotem  noten-nef    em-s     her     nes 
„Thron  des  Horus  wird  genannt  es  (das  Tempelhaus)  auch   mit  seinem  Namen,    weil  er 
Platz  genommen  hat  in  ihm  auf  dem  Throne". 

ha-liaq-t       en  haq      j[ent  user  useru        ba        hör         er        nen    ten 

„Das  Herrscherhaus,    weil  herrscht  in  der  Fülle  der  Macht  der  Geist  des  Horus  an  die- 
sem Orte". 


r3 


H 


per       ur      nuteru 
„Das  Haus  des  Grolsen  unter  den  Göttern". 

mesen-t    en  neb  meaen-t  enti      em    ta  res  ma  mesen-f  Talu  em     ta  meh 

„Das  Mesen  des  Herrn  von  Mesen,  welches  im  Südlande  (ApoUinopolis  magna),  gleichend 
seinem  andern  Mesen  Pelusium  im  Nordlande". 


men-t  unep  as        ent.  unep  ^ak-u 

„Vernichtungssitz,  siehe,  wegen  Vernichtung  der  Frevler". 

blJö         J^  ö 

Ha-ken     Hor-As-t 

„Das  Siegeshaus  des  Isissohnes  Horus". 

:^  ^  -  :^  im 

j(u-t         ur-t  en  nen       nun-mes-u 

„Das  geschützte  Haus,  das  grofse,  des  jungen  Sohnes  unter  den  Kindern  der  Nun". 

^     ^     I  L.  -i     1  rr\>  Ci    t^     fT'vV  I    I 

teri-t  en  ter-t  neb  terter-u 

„Das  Haus  des  göttlichen  Sperbers,  des  Herrn  unter  den  göttlichen  Sperbern". 

11. 


©  ©  © 


-^  ^^  I  U 

ha-hoi'         en        kor  aa     äper  tem-t  her     neha        nen-u-f         em  nen-f 

,Das  Horushaus   des  grolsen  Horus,    welcher  ausbreitet  die  Flügel  im  Beschützen  seine 

Räumlichkeiten  in  seiner  Stadt". 


112  Assyrio-Aegyptiaca,  [September  u.  October 

Hier  endet  die  zweite  Namensliste  und  kehrt,  wie  in  der  ersten  Hälfte,  so  auch  am 
Schlüsse  die  Inschrift  nun  wieder  zurück  zu  dem  Monumente,  an  dem  sie  angebracht  ist 
und  zu  dem  Erbauer  desselben,  dem  Könige  Ptolem.  XI.  Alex.  1.  Die  Inschrift  schliefst 
mit  den  Worten: 

^Der  Sitz,   dieser  herrliche,  welcher  hergestellt  worden  ist  in  Vollkommenheit,  man 

hat  gleich  gemacht  ihn  dem  Himmel  mit  der  Sonnenscheibe;  Horus,  der  grolse  Gott,  der 

Herr  des  Himmels,    welcher  strahlt  in  der  Höhe,  ist  im  Schauen  seinen  Tempel  und  er 

beschützt  seinen  Sohn,  den  er  liebt,  den  Sohn  der  Sonne  Ptolemäus  XI.  Alex.  I,  welcher 

in  seinem  Monumente,  diesem  schönen,  als  Horus  bleibend  ist  auf  dem  Königsthron  unter 

den  ewig  lebenden  Göttergestalten. " 

(Fortsetzung  folgt.) 

Assyrio-Aegyptiaca. 

In  ray  communication  to  the  Zeitschrift  (July  1868),  relative  to  Sir  H.  C.  Rawlinson's 
important  contribution  to  the  history  of  Egypt  from  the  annals  of  Assurbanipal,  I  fol- 
lowed  bis  readings  of  the  personal  and  local  names,  under  this  reserve,  —  "as  many  of 
"the  Assyrian  characters  are  polyphonous,  it  is  very  probable  that  some  of  them  may  be 
"susceptible  of  a  diflFerent  reading". 

In  bis  valuable  memoir  (September  1868),  Mr.  Smith  completed  several  of  these 
names  from  fragments  which  had  been  found  since  Sir  H.  C.  Rawlinson  wrote;  but  I  could 
not  attempt  an  identitication  of  more  of  the  royal  eitles  than  I  had  already  done,  until  1 
could  have  an  opportunity  of  reading  these  names  in  the  text  of  the  annals.  The  publi- 
cation  of  the  long  expected  3rd  volume  of  the  "Cuneiform  Inscriptions  of  Western  Asia" 
enables  me  now  to  return  to  the  subject,  and  to  lay  before  the  readers  of  the  Zeitschrift 
a  transcript  of  the  whole  of  these  names. 

1.  Tar-ku-u  king  land  Mu-sur  and  land  Ku-u-si-(8u) . 

2.  Ur-da-ma-ni-e 

3.  Ni-(ik)-ku-u  „      city   Me-(nii)-im-pi  and  city  Sa-i. 

4.  Sar-lu-da-ri  „        „      Si--nu. 

5.  Pi-sa-an-xu-ru  „        „      Na-at-xu-u. 

6.  Pa-ak-ru-ru  „        „      Pi-sap-tu. 

7.  Bu-uk-ku-na-an-ni--pi        „        „      j|a-a«-^i-(^a;-n-6e-C6a;. 

8.  Na-ax-ki-e  „        „      j|>-«wn-s{. 

9.  Pu-tu-bü-ii  „        „      Sa-'-nu. 

10.  U-na-mu-nu  „  „  Na-la-xu-u. 

11.  Jlar-«V-?/a-^-sM  „  „  Zah-nu-u-ti. 

12.  Pu-u-i-ma  „  „  Bi-in-H-ti. 

13.  ^u-n-in-ku  „  „  Pu-si-ru 

14.  Tap-na-ax-ti  „  »  Pu-ru 

15.  Bu-uk-ku-na-an-ni- -pi  „  „  Aj( 

16.  Ipti-xar-ti-e-su  „  „  Pi-sa-at-ti-xu-ru-un-pi. 

17.  Na-ax-ti-xu-r^i-an-si-ni  „  „  Pi-sap-ti-nu-ti. 

18.  Bu-kur-ni-ni-ip  „  „  Pa-ax-nu-ti. 

19.  Si-xa-a  ^  „  Si-ya-a-u-tu. 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigb.  ]  13 


20.  La-me-(mi)-in-tu  king  city  ^i-/?»/-ni. 

21.  k-pi-ma-tu  „        „      Ta-i-ni. 

22.  AJa-an-ti-mi-an-^i-e  „        „      Ni-, 

In  conformity  with  the  views  of  the  late  Dr.  Hiacks,  Dr.  Norrie,  Dr.  Oppert  and 
M.  Menant,  I  represent  the  second  character  in  Si--nu,  Sa-'-nu  and  Ni-'-^  by  ' .  It  sorae- 
times  indicates  r.  The  last  in  the  narae  Urdamanie,  usually  corresponds  to  y,  which  as 
Dr.  Norris  observes,  the  Jews  always  use  for  e;  when  they  write  German  in  Hebrew 
characters.  

1.  Tar-hi-u;  (  70" -^  \i  [rü\~'^\.}''>  "'P''^'"';  ''«('^«g.  Ta(>axng.  None  of  the 
foreign  forms  of  this  name  represents  the  weak  in,  nor  the  first  two  syllables  of  the 
Egyptian.  

2.  Ur-da-ma-m-e;  (  ^  ^  ^  -^  j  1  0-  ^^e  identity  of  this  king,  the  son_of_Tarku's 
wife,  is  now  fully  acknowledged  by  Mr.  Smith.  With  him  I  admit  that  M  ^^  J  is 
mach  more  lik.e  Urdamanie ,  but  perhaps  there  is  an  error  here  on  the  part  of  the  As- 
syrian  scribes.  

3.  Ni-ku-u  or  Ni-ik-ku-u;  f"~--'U^l,  f  — 'vf^i  ^  1'  "'^^^  Ne'/aoj,  Nexiog.  The 
doubling  of  the  consonant,  in  the  variant,  occurs  frequently  in  Assyrian  writing,  and  often 
seems  to  be  the  result  of  caprice.  There  is  an  Egyptian  variant  [  ^&/  ^  J,  in  which  1 
may  possibly  indicate  the  "second". 

Me-im-pi  or  Mi-im-pi;  ^^^^  I  A  ^5  ''^''^j'?  *'ewqf ;  Mtuifig.  The  p  seems  to  have 
disappeared  early,  in  this  as  in  other  words,  in  populär  pronunciation;  by  slurring  the 
vowel  of  the  second  syllable,  n  corae  in  contact  with  ^J,  and  was  changed  to  JLt,  and 
eventually  absorbed,  in  the  Hebrew  ?ic. 

4.  Sar-lu-da-ri  (phonetically).  The  variant  of  the  first  character  places  the  sound  of 
the  Clement  Sar  or  Sarru  beyond  doubt.  The  second,  Z«,  expresses  the  verbs  pny.to  "ad- 
vance",  and  nax  to  "seize".  Sarru-etik-dari  "king  advancing  ever",  is  probably  the  cor- 
rect  reading. 

Si--nu.  I  identified  this  place  with  iirs,  erroneously;  misled  by  the  reading  Si-a-nu. 
It  corresponds  rather  to  rx  in  form.  A  place  of  this  name  gave  name  to  the  desert 
which  was  bounded  by  Edom  on  the  East,  and  Palestine  on  the  North,  but  this  would  be 
too  far  to  the  East  to  allovv  of  its  being  identified  with  our  &i--nu.  It  must  be  yo  Sin 
or  Pelusium,  perhaps  now  represented  by  Tineh.  This  would  be,  more  probably  than 
any  place  in  the  interior  of  Egypt,  the  seat  of  the  government  of  Sarru-etik-dari  (his 
identity  with  the  king  of  Ascalon  beiug  presumed).  This  name  occurs  in  a  tablet  of  As- 
syrian names,  and  we  have  also,  in  other  documents,  Büu-etih-dari  and  iLu-etik-dari. 

5.  Pt-sa-an-j[u-i'u  i  i  d  ^1  j\  <==>  J ,  P-sa-Anhur. 

6.  Pa-ak-ru~ru;  (  ^  ^  ^^  jr  1  ^^  *^®  ^^-  ß^''!^*!  stele,  on  which,  however,  he  has 
not  the  royal  cartouche. 

Pi-8ap-(0T  mp)Ui ;  A  Jy  ©  . 


7.    Bu-uk-ku-na-an-ni--pi;  [  ^^  ]^  [   ^     ,  Bok-en-Anup. 


')  Der  richtige  Name  ist,  auf  2  Berliner  Stelen:   ([  ^^ „Flu  j'  Amon-to-nut.     L 

Zeitacbr.  f.  Aegypt  Spr.  etc.    1871.  15 


114  Aasyrio  Aegyptiaca,  [September  u.  October 

Xa-at-j(i-ri-bi;  the  third  character  has  the  value  ti  as  well  as  xh  so  that  the  variant 
Xa-at-X^-'>^-^f^->  JD  which  its  correspondent  is^a  only,  is  important;  U  n  ^       Hat-to-her-ab. 

8.  Na-ax-hi-e;  the  reading  is  certain,  but  I  do  not  recognize  a  probable  etymology, 
Egyptian  or  Semitic.    ?  flA^K  "medicus"'  or  "magus". 

Xi-ni-in-si;  i  S)  X^nensu;  ftneC;  oon. 

9.  Pu-tu-bis-ti;   (^EjiTTf^j'  ^^«^^''/^«'T'!''?- 
Sa--nu;  ^^    or    J'/l;  iV2£;  '/ai'ig. 

A  Petubastis  having  beeo  the  founder  of  the  XXIII  Tanite  dynasty,  the  occurrence 
of  this  name  in  connexion  with  §an  is  very  interesting. 

10.  U-na-mu-nu;  possibly  I  ^v  aaaaa^  (1  for  the  first  character  has  also  the  values 
sam  and  san;  bat  more  probably  Assyrian.  The  tablet  of  personal  names  (Cun.  Inscr.  II, 
63)  gives  ü-ru-za-ku  which  seems  to  be  a  nearly  parallel  formation. 

11.  ^ar-6%a-e-Ätt,-  (^jg  j|- 

Zab-nu-u-te;    js=5  J        Tab-nuter;  r2th  nome  L.  E. 

12.  Pu-u-i-ma;  this  may  be  intended  for  Q -^  1^^  4  ■>  *  uarae  borne  by  one  of 
Pian^i's  generals. 

Bi-^n-ü-ti;     ,  ^iiä  '=::;r7  n  u 

The  n  sound  of  '=^3:',  long  since  in  'icated  by  Dr.  Brugsch,  in  this  group  and  in 
w  ^^,  is  now  confirmed  by  H.  Lieblein  (Zeitschrift,  Octobr.  1870);  but  the  Assyrian 
expression  of  the  former,  as  well  as  the  Greek  'Utvörjg,  and  the  demotic  and  Coptic  cor- 
respondents  of  the  latter,  Uinen,  OTeifllfl,  agree  in  showing  that  this  sign  is  rather  in  or 
en,  than  an  or  on.        

13.  ^u-4i-m-ku;  f  m]  TtTtJ  ^  ^  • 

Fu-8i-ru;  U  TT 

I       J!S>-        O         ß    © 

14.  Tap-na-aji[-ti;  i  ^^  ^^  j.    It  appears  that  we  have  four  notices  of  this  name; 

the  father  of  Bocchoris  in  Diodorus ;    the  son  of  Psametik    on  a  Canopus  at  Berlin;   the 

adversary  of  Pian^i;    and  this;    besides  one  named  in  Serapeum  inscriptions  of  the  time 

of  Bakenranef.    The  first  and  third  are  most  probably  the  same. 

Bu-ru ;  perhaps       l***!^  which  seeras  to  have  been  near  Coptos. 

I  ^  © 

15.  Bu-uk-ku-na-an-ni--pi  as  before. 

Ax Something  is  wanting  here.  In  other  instances  we  remark  the  Assy- 
rian n  representing  the  Egyptian  fD  sometimes,  and  sometimes  the  stronger  sound  ®. 
This  name  therefore  may  have  commenced  (]  fD?  q  0,  or  (]  ®.     The  remarkable  absence 

of  the  important  city  of  Heliopolis  k  (m  =  ß  \^  V  from  this  list,  and  the  possibility 
that  this  unusual  name  Bak-en-Anup  may  have  been  entered  twice,  suggest  the  suspicion 
that  this  name  may  have  stood  Ax-nu  when  complete,  and  that  Bak-en-Anup  may  have 
had  this  and  the  neighbouring  city  of  Athribis  united  under  his  rule.  But  this  of  course 
is  only  conjecture. 

16.  Ip-ti-xar-fi-e-8u;  comparison  with  11  suggests  that  the  fourth  character,  di  or  U, 
may  be  an  error  for  si.    Even  so,   I  can  only  propose  doubtfully  (  J^  ^  ^]]  g  1 . 

Pi-sa-at-ti-xu-ru-un-pi ;  perhaps  "^  ,  metropolis  of  the  l'ith  nome  U.  E.,  but 
this  does  not  account  for  the  whole  nome. 


1871.]  by  Daniel  Hy.  Haigh.  1 15 


17.    Na-ax-H-xu-rwan-^-nii  ^ ^^  lllo'     '^^®''®  "^^^  ''  Next-har—  among  the 

adversaries  of  Pianxi,  but  it  is  scarceljMprobable  that  he  was  the  same  as  this. 


Pe-eap-ti-nu-ti;  ü^  |^^,  —tu-nutri.  6th  nome  ü.  E.  This  identitication  d^ 
pends    of  course  on  the   abraissibility   of    I         ,     1   "^,   or    1^ as  the  sound  of  ö- 

18.  Bu-kur-ni-ni-ip^  "Ninrp  the  first  born".    The  god  Ninip  was  the  tirst  born  of  Hil. 

19.  Si-xa-a;  >^  (Neh.  XI,  21). 
Si-ya-a-u-tu;    ^  ^^. 

20.  La-me-(pr  mi)in-tu;  this  seems  like  another  Semitic  name,  perhaps  meaning  "no 
portion"  (nao),  "disinherited", 

Xi-mu-ni;  ^^  ;  'X?A\ty^   Xtufnr. 

21.  Is-pi-ma-tu  "he  held  (iDtu)  the  land". 
Ta-i-ni;   '         ^^o. 

22.  Ma-an-ti-mi-an-xi-e;    [^z=>\\M. 

This  list  of  the  cities  of  Egypt  and  their  rulers  is  not  arranged  in  geographica!  Order; 
this  Order  of  the  cities  which  I  have  identitied  would  stand  as  foliows. 

In  Lower  Egypt,  —  Si'nu^  4^— (?;,  Piaaptu,  Sa'nu,  Bintiti,  Zahnuti,  Xat^iribi,  Pu- 
9tru,  Sat,  Mimpi,  all  but  one  certain. 

In  Upper  Egypt,  —  Xminst,  Siyaut^  Pisalti,  y^^M/'M/t/Ji  C?),  X^muni^  Taini^  Püaptinuti  (Vy 
Punu —  (?)<,  —  four  certain. 

There  remain  to  be  considered  Natx",  Naiaxu,  Paxuuti  and  Ni'.  If  ^w  in  the  two 
tirst  could  be  regarded  as  the  representative  of  A  (w|e,  tüH  "lignum"),  these  might  be 
identitied  with  "*-^  n      and  {]    ;  but  we  should  gain  nothing  thereby,  for  the  Situa- 

tion of  these  towns  are  unknown;  and  nothing  corresponding  to  Pa^nuti  (of  which  j  must 
be  one  eleraent),  has  yet  appeared  on  Egyptian  monuments. 

Ni'  remains.  I  cannot  regard  this  as  a  name  of  Thebes.  You  have  suggested  that 
its  Egyptian  representative  is  ©,  but  is  this  really  Thebes?  no  of  the  prophetical  books 
would  appear,  in  every  context  in  which  it  occurs,  to  have  been  in  Lower  Egypt.  Take 
the  most  important  text  for  example,  Ezech.  XXX,  16.  17;  ro  (Pelusium),  n:,  ^^  (1  •> 
probably  Menuf),  ]ns'  (Heliopolis),  nD3-'2  (Bubastis),  onaann  (recognized  as  Daphnae,  Te- 
fenneh);  a  group  of  cities  of  Lower  Egypt.  iv:)x  «3  "a  city  as  large  as  Niniveh  ("the 
city  of  three  days  journey",  480  stadia  circuit),  dwelling  among  rivers,  waters  uround 
"her,  which  is  fortress  of  the  sea,  her  well  from  the  sea"  (Nah.  III,  8),  is  assuredly  not 
Thebes,    but  some  city  of  the  Delta,    on  the  coast  of  the  Mediterranean.     ©  ^    was 

the  un  of  the  17th  nome  L.  E.,  and  there  was  a  ^  in  the  North,  as  well  as  in  the 
South  r}  W  and  'P  -^^)i  ^^  which,  as  weil  as  of  its  nome,  Ämun  was  the 
principal  divinity.   When,  therefore,  Rameses  II,  whose  favourite  residence  was  in  Lower 

®      d\  AA/\AAA 

„  ^    ,  ,  IV,   is  indi- 

cated;  and  of  this  the  geographica!  position  seems  clearly  tixed.  It  was  in  the  extreme 
north  of  Egypt,  for  Uaü^  the  goddess  of  the  North,  was  on  that  side;  it  was  to  the  East, 
for  on  that  side  was  Astart,  the  goddess  of  Phenicia;  Pa-mteXt  i.  e.  San,  was  on  the  South, 
and  Pa-Aniun  (if  not  the  modern  Baramun,  probably  some  other  city  of  the  Sebennyte 
nome),  on  the  west. 

From  the  demotic  texts  Dr.  Brugsch  has  made  known  to  us  the  two  names  of  Thebes, 
Zam  and  Tepe;   the  latter,    preserved  in  the  Coptic  T&rie,    the  only  name  by  which  it 

15* 


116  Assyrio-Aegyptiaca,  by  Daniel  Hy.  Haigh.  [September  u.  October 

was  known  to  foreigners.  It  would  be  stränge  if  this  had  not  been  preserved  to  us  in 
the  hieroglyphic  texts;  and  I  believe  that  it  really  is,  in  n,  which  in  the  groups  Qn  , 
fl^jj©'  r^^'Ü©'  hliül  ^'''^'  "*'"  *^'  determinative  oi  G  or  (j  °  but  ?n 
(]°^^j|m  is  distinct.  ^^~°jj^  (Denkm.  II,  160),  ^  =  ^ ^  (III,  134),  shew  that 
16.11  was  one  of  its  values.  I  can  only  account  for  AV'  representing  T&ne  in  one  way. 
It  is  ceitain  that  the  Assyrian  scribes  made  blunders  sometimes,  and  these  blunders  were 
perpetuated  in  successive  copies  of  documents.  Thus,  in  the  annals  of  Assuraxiddin,  we 
meet  with  the  name  of  a  king  of  Zidon,  J  tzt^  ^]>^  ►^TT  J^^  *T  *-^]'^  Ab-di-ü  [or 
müj-ku-ut-ti  which  is  quite  inexplicable.  Mr.  Fox  Talbot  has  detected  the  error.  The 
name  was  really  Ab-di-is-tar-ti ;  but  the  fourth  character  (the  lirst  in  the  name  of  Tarku), 
has  the  values  besides,  kaz,  kut  and  sil;  and  a  copyist,  who  had  not  heard  the  sound  of 
it,  wrote  ku-ut  instead  of  ta-ar  or  tar.  Thus  also  there  can  be  littlc  doubt  that  the  name 
of  Psametik  was  J  ^T"^^  T"  ►^-•^  "V^T  Pi-sa-me-tik-ki;  the  first  error  was  ^^"1  for  -^y-, 
and  then  »^^I;  the  second  perhaps  a  confusion  between  the  archaic  forms  of  ü  and  tik. 
So  in  the  case  before  us  it  is  possible  that  >:yy_  is  a  blunder  for  ^. ,  which,  substituted 
for  it,  in  this  group,  would  render  TAne  exactly. 

Thus  much  for  the  local  names;  now  for  the  personal. 

The  Egyptians  told  Herodotus  that  their  country  had  been  ruled  by  twelve  kings  be- 
fore Psamraetichus  obtained  sole  power.  It  is  not  likely  that  they  would  recognize  fo- 
reigners as  having  ruled  in  Egygt;  and  amongst  these  twenty  names  there  are,  certainly 
Egyptian,  Niku,  Pisan^uru,  Pakruru^  Bukkunanni'pi  (twice  menlioned),  Putubisti,  J^arsiyesu, 
Siisinku^  Tapna^ti,  Iptij^artiesu^  Naj(Uj[uruarsini^  Mantimianjie,  eleven ;  certainly  not  Egyp- 
tian, Sarruetikdari,  Bakurnimp,  Si;(a,  three;  doubtful  (some  of  whom  may  have  been 
Assyrians,  others  natives  of  foreign  lands,  subject  to  Assyrian  rule,  and  of  tried  fide- 
lity),  Naj(kie^   ünamunv^  Puima,  Lamintu,  Ispimatu,  five. 

If  Puima  be  taken  from  the  last  class,  and  added  to  the  tirst,  the  number  twelve 
will  be  complete. 

The  name  of  the  Nile  in  these  annals,  ff  J^  t^^Jf  »j^TTT  4*^  ^TT^  Ya-i-u-'u 
is  very  valuable.  It  is  exactly  I6.p0,  \6.p'X ;  and  doubtless  is  the  name  which  the  As- 
syrians heard  in  Egypt.  This  must  have  been  one  value  of  t=t;  indeed  by  the  aid  of 
this  value  I  long  since  detected  in  the  list  of  the  conquest  of  Sasank  the  name  which, 
more  than  any  other,  we  should  expect  therein    ^  ,  DSu;'n\ 

^      ^    t^IIT    V^      <Yf  Tur-ta-nu  XV 

•""X     t^]f     >^    |[^^^  SÜ-tan-nu  CL  (Cun.  Inscr.  II,  31.) 

In  Sargina's  war  with  X^nunu  of  Gaza,  Sab'e  appears  as  the  Sü-tan-nu  of  Musur. 
So  Dr.  Oppert  reads  his  title,  according  to  the  possibility  of  its  beiug  read  Tar-tan-nu^ 
but  remarking  that  the  Assyrian  title  is  really  Tur-ta-nu.  The  extract  above  from  a  tablet 
of  titles  of  officers  shews  that  these  titles  are  really  distinct,  and  whilst  that  of  Turtanu 
(the  highest  rank  in  Assyria  after  the  king),  is  followed  by  the  numeral  XV,  that  of 
Siltannu  has  CL,  as  if  he  had  ten  times  as  many  under  his  command.  This,  of  course, 
has  a  bearing  on  the  rank  of  Sab'e.  Perhaps  other  tablets  will  throw  farther  light  on 
this  matter.  The  resemblance  between  Siltannu  and  Sultan  has  been  remarked  from 
the  hrst. 


1871.]  On  9ome  leather  RoIIb,  by  S.  Birch.  117 

In  my  identilication  of  the  last  king  of  Assyria  with  the  Saracus  of  Abydenas  (June 
1870),  I  und  I  have  overlooked  a  value  of  the  character  (there  read)  mV,  which  materially 
strengthens  this  Identification.  It  is  sar-ru  (Cun.  Inscr.  II,  38),  and  enables  us  to  read 
Assur-sarik-ili.  Daniel  Hy.  Haigh. 

On  some  leather  Rolls 

by  S.  Birch. 


(Continuation.  v.  Zeitschr.  1871.  p.  104.) 
The  rubric  of  course  refers  to  the  papyrus  text  being  found  on  a  leather  roll  of  the 
days  of  Moeris  which  was  discovered  at  the  time  it  was  copied  in  the  library  or  roora 
of  the  archives  at  Abydos  which  owed  its  foundation  to  the  12th  dynasty.  There  is  how- 
ever  another  rubric  about  another  portion  of  the  Papyrus  which  refers  to  Amenophis  III 
of  the  18th  dynasty.    It  is  unfortunately  imperfect.     It  reads 

kam  kl  am  reku  sutn  Ra  neb  Ma  vi 

Was  found      a  second         in  the  reign    of  the  king    the  Sun  lord  of  Truth     in 

a  sj(^ai  Hesar  m  Abt-t 

the  place    of  books        of  Osiris       in        Abydos. 

In  the  first  rubric  there  is  no  indication  of  the  commencement  of  the  cartouche,  which 
might  give  rise  to  the  supposition  that  the  writer  might  have  omitted  something  belonging 
to  the  cartouche;  but  the  precise  manuer  in  which  the  prenomen  of  Amenophis  III  is 
written  shows  that  in  the  other  example  another  king  is  intended.  In  this  second  notice 
the  place  of  the  library  at  Abydos  is  mentioned,  and  in  the  rautilated  portion  there  was 
without  doubt  a  mention  of  this  second  portion  being  written  on  leather.  Besides  how- 
ever  the  record  of  leather  in  later  papyri  and  documents  showing  that  its  use  prevailed, 
some  actual  leather  roUs  have  escaped  the  savages  of  time  apparently  more  destructive 
to  them  than  to  papyri.  One  of  these  purchased  at  Mr.  Salt's  Säle  in  1835,  is  unfortu- 
nately much  mutilated  in  the  later  portion.  The  two  first  pages  remain  and  show  it  to 
have  been  one  of  those  treatises  on  morals  or  ethics  which  were  not  uncomraon  in  ancient 
Egypt.  It  does  not  appear  to  me  certain  that  it  has  been  properly  joined  by  the  person 
who  unrolled  it  and  in  the  following  transcription  into  hieroglyphs  the  junction  is  shown 
by  a  vertical  line 


,1111111)     ^      n  Ä  "^.^^  --'        ri 

J|^-c25-        j      4  ha  m  sbau  |  art  en  8af  tetf-satm  tetu  t(r)  uni  tetu 

m  /j(  hatk  hr  fet  \  %  k  r  kattnu   nn  sn   am   nn  j(pr  usfa  nti  haa  ^ii  kar  jani  mna   mnj(   ht 
er  (et  pn. 

The  commencement  of  the  Instructions  of made  by  his  son  —  listen  to  the  words, 

attend  to  the  words,  bind  thy  heart  at  what  I  say  to  thee,  do  the  same,  not  passing  by, 


118  Varia,  by  S.  Birch,  [September  u.  October 

let  there  be  no  inattention  of  the  instniction  spoken,  silently  letting  fall  the  arm,  incline 

the  heart  to  do  these  words 

Although  some  mutilated  phrases  of  tbe  rest  of  the  roll  can  be  made  out,  the  hand 
writing  is  so  much  faded  and  difficult  to  read  on  the  dark  leather  that  it  is  not  possible 
to  foUow  what  the  Intention  of  the  writer  was,  as  the  beginning  only  exhorts  the  person 
addressed  to  pay  attention  to  what  foliows.  The  form  ^^  -wwvs  art  ew,  "made  by",  is  ge- 
nerally  followed  by  the  name  of  the  person  who  wrote  the  treatise;  but  the  form  ^ 
is  not  here  followed  by  the  determinative  of  a  man  or  proper  name  although  it  woul3 
appear  to  indicate  the  writer  rather  than  the  person  to  whom  the  writing  was  addressed. 
The  few  phrases  which  can  be  deciphered  of  the  rest  of  the  text  do  not  threw  any  light 
on  the  purpot  of  the  treatise  which  must  however  have  been  a  dissertation  on  rhetoric 
or  etbics.  But  the  mutilation  of  the  pages  renders  it  almost  impossible  to  guess  at  the 
import  of  the  whole  treatise.  The  roll  is  written  in  a  very  neat  hand  resembling  that  of 
the  19th  dynasty  but  not  so  cursive  and  in  regulär  lines,  showing  it  to  be  a  bock  or  lite- 
rary  composition.  It  is  also  accompanied  through  out  with  rubrics,  and  the  first  sheet  has 
at  the  edge  two  straps  with  which  when  the  roll  was  not  in  use  but  rolled  up  the  roll 
was  tied.  At  present  it  is  of  a  dark  brown  colour  and  consoquently  very  difticult  to  read 
as  it  is  in  some  parts  almost  as  dark  -as  the  ink  with  which  it  is  written.  It  is  how- 
ever exceedingly  interesting  as  a  speeimen  of  one  of  these  cid  documents  which  were  in 
use  contempoluneously  with  papyrus  and  which  precede  by  many  centuries  the  invention 
of  vellum  attributed  to  Pergamus.  (To  be  continued.) 


Varia 

by  S.  Birch. 


%^  kamtu.  In  a  former  article  I  have  shown  that  the  word  kamt 
occurs  as  the  variant  of  ^°1  hithertoo  read  Hot,  and  this  form  which  occurs  in  a  proper 
name  of  a  man  on  a  monument  in  which  there  is  a  standing  figure  of  the  4th  dynasty 
goes  far  to  confirm  it.  The  form  |  ^^  then  is  really  kam  tu.  It  is  true  that  in  syllabics 
the  form  is  usually  preceeded  by  only  one  phonetic  but  the  rule  is  not  absolute  when 
the  syllable  involves  more  than  two  radical  consonants.  The  person  for  whom  the  mo- 
nument was  a  !<=>  sutn  rx  'royal  relative'  and  Vv  ^  °  mr  atu  'Superintendent  of 
cattle'.  This  last  title  occurred  on  another  monument  of  the  same  collection  that  of  Mr. 
Tyssen  Am  hurst  of  Didlington  as  the  variant  of  ^^  ^2^  ^^  ^f^  in  the  titles  of 
a  person  named  — ^  Phrer  who  lived  about  the  sarae  period. 

Although  the*^Srabit  el  khadem  appears  to  have  been  deserted  after  the  20th  dy- 
nasty, part  of  a  sarcophagus,  which  from  its  style  can  not  be  later  than  the  Ptolemies  and 
which  may  be  of  the  26th  dynasty,  shows  that  there  was  some  connection  still  maintained 
with  it  at  a  later  period.  Thus  in  Mr.  Amhurst's  collection  the  monument  above  referred 
to  has  the  titles  of  a  person  whose  name  is  broken  off  amongst  which  are  the  foUowing 

1!     M   —  ^    ni       -0       ^® 

ntr  hnt  msu  n      Har         sam  ras  meh  pr  mjht 

prophet    of  the  nurse     of    Horus     unitor  of  South     in  the  midst  of     the  laud  of  Mafka 

and  North 


1871.]  Varia,  by  S.  Birch.  1 19 


-cso- 


n  I 

an  balu  ntr  ha  na  Athor  nb  n  Mafka 

scribe  of  the  Eyes  of  the  temple  of  the  Home  of  Athor  tnistress  of  the  land  of  Mafka. 
I  now  come  to  one  of  the  most  remarkable  objects  of  Mr.  Tyssen  Amhurst's  Collection. 
It  is  part  of  a  bronze  pedestal  three  sides  of  wbich  remain  the  other  three  having  been 
broken  away.  The  under  part  has  a  scene  of  worship  by  a  deceased  to  the  god  Ammon 
and  Mut  in  relief,  and  the  name  of  the  god  twice  repeated  as  (j!^  A,  I|^-  On  one 
of  the  long  sides  is  pari  of  a  horizontal  line  of  hieroglyphs  l|  !^  A  "^  J  T*  ^  Amen 
ta  anj(  Barusa  "Amen  —  the  giver  of  life  /  arusa  or  Baiusa''  perhaps  the  same  as  ßcrAac 
Balas.  As  this  is  the  nsual  form  found  on  pedestals  of  bronze  figures  of  deities  used  for 
votive  pui-poses  —  it  is  cleav  that  the  pedestal  belonged  to  a  figure  of  Amen  Ra  origi- 
nally  dedicated  by  a  person  naraed  Balas.  ßut  round  the  edge  of  the  base  runs  a  greek 
inscription  as  follows 

AAAN///I02  ME  ANE0HKE  THI  HFiNI  GHBAini  AKAAMA 
The  tirst  letter   of  the   name  is  hidden  or  destroyed  by  the  rust,    and  the   5th   although 
rather  indistinct  appears  to  be  a  ©.    The  whole  then  reads 

Although  the  word  looks  like  some  ending  in  manthios  it  may  be  such  as  Balanthios 
which  would  connect  it  with  the  Egyptian  dedicator.  There  are  two  other  peculiarities 
—  one  the  use  of  Ziivl  instead  of  JtX  and  the  others  of  nxctlfia  for  ayal^ia  —  in  the 
dedication  of  the  ofTering  to  the  Theban  Jupiter.    The  Z  too  is  inverted. 

Amongst  the  papyri  which  are  unroUed  of  Mr.  Tyssen  Amhurst's  Collection  are  the 
remains  of  one  which  has  been  of  great  intercst.  Unfortunately  part  only  of  the  Ist  page 
and  parts  of  one  and  two  lines  of  the  end  of  each  page  remain.  The  papyrus  was  ori- 
ginally  about  16  feet  long  and  had  about  11  lines  in  each  page  written  in  a  remarkably 
clear  and  neat  hieratic  band.  Notwithstanding  a  considerable  search  made  amongst  the 
others  fragments  very  little  of  the  missing  portion  could  be  found.  Its  subject  related  to 
the  legend  of  the  goddess  Astarte  and  could  it  have  been  completed  would  have  been  an 
important  contribution  to  the  Phoeniciau  legend  of  that  Goddess.  In  it  are  mentioned 
the  "fv  (1  -^-f     0    I  ^  *^^  ^"^  "*^®  daughter  of  Ptah"  and  the  early  part  referred 

to  some  god  or  other  person  who    "^    JA  j\    ö 


/wvwA  jaitf  jirmu  en  paiuma  "who  bore  the  tribute  ofihe  Sea".  This  ^rsön  is^  men^ 
tioned  ^s  a  f  [  ^j']  j  -V-  Ml  "living  ruler,  and  in  one  fragment  it  is  stated"  he  took  in  his 
band  his  sceptre  of  a  üving  ruler.  —  The  sceptre  is  I  v;»-:^  spt;  the  goddess  Rannu  also 
entered  into  the  story.  A  tribute  is  also  mentioned  as  silver,  gold,  lapis  and  wood  as 
"the  tribute  of  silver,  gold,  lapis  and  wood.  They  said  to  ....'"  "The  tribute  of  the 
Sea,  he  listens  to  the  words  —  governing  with  his  band,  for  he  was  ...."  —  In  some 
of  the  long  final  lines  the  following  expressious  occur  'in  sight  of  Astaruta  —  she  was 

sitting  on  the  wood  of  her she  told  the  guardians  of  the  daughter  of  Ptah  (Tasrptah) 

the  goddess  \    |     [(n    ^^  ^^^^  aloug  the  contentions  r-n-i ""^ ^$:— J ^     ^'  she The 

sandals  of  the  feet  she  put  on  the  clothes  of  my  face.    I  come  made  by  heaven  and  earth 

"He  answered '    In  another  part  is  "[She  said  to]  them  I  am  Astaruta  who  hears 

the  . . .  of  the  Sea,  she  brought  it  making  it  so  by  the  Company  of  the  Gods  where  they 
were,  leading.     The  great  [gods]  were  ....'    Another  of  these  final  lines  reads  *in  her 


120  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  [September  a,  October 


sight'  (hr  ptar  s).  They  were  standing  before  her.  The  daughter  of  Ptah  was  in  her  sight. 
They  laid  down  (str)  on  their  allies.   They  gave  her  a  throne  ('a«6j,  she  was  sitting.    The 

was  brought  to  her "    This  probably  refers  to  tbe  tribute  of  the  Sea.    Such 

are  the  disjecta  membra  of  this  interesting  papyrus.  Had  it  been  perfect  instead  of  a 
few  Strips  of  final  lines  of  each  page,  it  would  have  been  an  important  addition  to  our 
knowledge  of  the  mythology  —  especially  of  the  foreign  legend  of  Ashtaroth  or  Astarte. 
There  is  in  another  line  "the  ambassadors  of  Ptah  were  Coming  to  say  the  words  made 
by  Ptah  to  Nut.  Nut  was  twiddling  (^~^)  the  beads  of  the  coUar  which  was  on  her  neck. 
—  For  she  was  . .  the  . .  balance  (ausv)''. 

Such  are  the  tantalizing  fragments  of  a  papyrus  which  has  been  torn  up  by  the  Arabs 
and  of  which  only  enough  remains  to  deplore  its  loss. 


Gleanings  in  Coptic  Lexicography 

by  C.  W.  Goodwin. 

The  late  archdeacon  Tattam  possessed,  amongst  many  other  Egyptian  MSS.,  one  con- 
taining  the  Acts  and  Miracles  of  St.  George  the  Cappadocian.  With  that  generous  libe- 
rality  which  distinguished  him  he  permitted  me  to  raake  a  transcript  of  this  MS.  which 
however  was  incomplete,  wanting  the  commencement  and  several  leaves  in  different  parts 
of  the  Yolume.  I  was  afterwards  fortunate  enough  to  meet  with  another  copy,  in  the 
Bodleian  Library  at  Oxford,  which  was  quite  perfect.  From  this  I  was  enabled  to  com- 
plete  my  transcript,  and  1  also  collated  Dr.  Tattam's  MS.  with  the  Bodleian  one  throughout 
—  In  going  throngh  these  MSS.,  which  are  in  the  Memphitic  dialect,  I  have  noted  a  few 
words  which  appear  to  be  new,  some  of  which  the  sense  is  obscure,  and  many  which 
either  present  variations  in  spelling  or  are  used  in  senses  somewhat  different  from  those 
attributed  to  them  in  the  Lexicons.  Of  these  I  here  offer  a  list,  with  füll  quotations  of 
the  passages  where  they  occur,  in  ordre  that  readers  may  judge  for  themselves  of  their 
meaning  and  usage. 

The  legend  of  St.  George  is  to  be  found  in  au  abridged  shape  in  the  ßollandist  Acta 
Sanctorum,  but  1  believe  it  exists  in  its  complete  form  only  in  the  Coptic  translation.  — 
It  possesses  some  slight  interest  from  its  alleged  resemblance  to  the  oriental  mythus  of 
Tammnz,  as  stated  by  M.  Chwolson  on  the  authority  of  an  Arabian  writer. 


A.Tpe  —  entire,  undivided,  fr.  *.t  and  pe.  But  it  is  doubtful  whether  it  may  not  be  the 
same  as  Sahid,  ^«^fpe,  geminus.  —  It  occurs  in  the  phrase  o-y  uje  eqoi  k  e^ipc,  the  name 
of  an  Instrument  of  torture. 

A>qi,  oqi,  toqi  —  carry  away  (same  as  qi).  .wivigeucoTen  «.OTiun  M  c^po  M.  Tii  M£Ä.T  OTTOj 
kqi  (Bodl.  oqi)  it  ni  r*.c  Ktc  ni  pcqMcooTT.  —  3L-5-OToi)n  m  ni  po  Ktc  m  m£*.t  mhot  «cm 
^<Vi   ti   KA.C   'me  ni   pcqMCooirr   ix  ^HTq,   ^K-irojqi   it   n\   «Mtc  e&oA   s5cn   ni   Kb^c  CT  *.t  •scAiOT. 

feeAAcT  pl.  eyeballs?  Ä.qeö.Mio  it  ni  £i&.A  ne.u  oA.n  feeAAeT  «.q'»&.uio  i\  ot  Aäc  ncM  ot 
aj&coCii.  From  this  it  would  appear  that  ÄeAAcT  must  mean  some  part  of  the  body.  The 
Lexicons  have  fccAAe  blind. 

feennH,  f-HnnH,  fem.  door  (or  door-post  —  Exod  21,  6  —  Deut.  15,  17)  «.cuiioni  -a^e 

CTÄ.q  -»oo   c  "^  iiennn   '\v(c  ni  Tonoc   cqu^    uje   eiioA.   —   3Lqi    cÄoirti    e^p^T  g^i    'J"   £iHnnH   i\Te 

ni  Tonoc.     This  word  is  evidently  connected  with  oTcun  to  open. 


1871.]  by  C.  W.  Goodwin.  121 


fcepigo  masc.  au  impostor?  a  sinner?  a  terra  of  contempt.    3LTini  it  m  ntea-s.i  Jite  m 

AetiHC  M  noTpo,   e.vs.ioMMOc  -xe   «>qoT(o  &qMOTnK   n-xe   iii   &cpiyo  eTCMM«>-ir.     Thev   brOUght  to 

the  king  the  ashes  (?)  of  the  cauldron  [in  which  the  saint  had  been  burnt]  saying,  tbat 
sinner  is  entirely  consuraed.  tpnpcgi  sarae  as  cMpcgi  bitumen  ot  t«.to  ne^  ot  Xt^M  •xA.nT 
neju  oTcoT  n  Te&nH  ncM  ot  epnpe^i  (Bodl.  Mfcpc^i). 

eügoT   pl.  forceps   Instruments    (for   drawing   teeth).      oa.«  cHqi  n  •XÄ-xAii.c  ncM  o«>ii 

eiyoT   it  qo-xigekA   ncM  ^ewn   c*^  m   £ienini.      The  lexicons   have,    ^  eö'oT,  pl.   cö'd.T,    M.   ätsoj, 

£«(.0  S.  forceps. 

Hfoc  some  small  ol^ect  of  value,  qu?  silver  or  coin,  apparently  a  corruption.of  some 

greek  WOrd.  •^noT  •Ji.e  ic  negooT  M  ni  M&pTTpoc  A.q  ^wriT  '^•n&.  tioht  Ktä.  ujenHi  cm&t 
iiTA.  igAnA  Kt*.  *)■  it  ot  roit-xi  it  itioc  c;6o-!rn  cpoq.  —  g^ujCTe  kpe  iy&.«  ot  -soi  epKin'&ineTin 
le  2_^M  uje  (lege  g^J>>n  lyc)  ic  £*.n  cäm  le  ^«.it  noTfe  le  £4kit  itroc  €tot  ci'V  mjwojot  e  c^iom 
Äeit  OT  itÄ.g^^  ^ett  c^pivtt  M.  ni  kfioc  feuiprioc  ujevT  ujencooT  MMei^TkroT  ^erv  ni  &.Hp  ig*>70T 
tyc  eÄOTit  e  ncq  Tonoc. 

-»epjMHci,  some  coin  or  weight  of  raoney.  Peyron  quotes  the  words  ^ep^tici  and 
•»cpitHci  which  are  but  variations.     Probably  -eepjuHci  is  identical  with   TpiMHcion  which 

was  the  18th  part  of  an  OUnce  of  gold.  n«.q  ujAhA  ne  sSeit  m  Tonoc  OTOg^  nTcq't  it  OT 
oepjUHCi   (B.  -o-epMec  )  e^oTtt  e  ni  Tonoc. 

•»MIC  coftin  or  raummy?  —  probably  connected  with  -»omc  sepelire.  A^Twqi  K  m  «mic 
cfcoA  sSen  ni  kö>c  kf&.v's.eMOT.  The  passage  is  quoted  above,  under  the  word  Ä.qi  but 
there  is  some  obscurity  about  it.  —  The  words  may  perhaps  be  rendered:  They  brought 
out  the  coftins,  with  the  bones  which  they  found. 

K&.p«>.nTHC   lamp,    candle  —    «.ttidothot  m  nt  A.T(3'epo   it  ot  KÄ^pi^nTHC   (Bodl.   K«-pTHc) 

*.  "f  c^iMi  q*>i  MMoq.     They  both  arose  and  lighted  a  lamp,  and  the  woman  carried  it. 

K4.C  pain.  Compounded  with  -^^  forms  the  word  "tK^c  to  give  pain.  oto^  k  teqkc^e 
^K&c   cpoq  fM«.u)io. 

R*>coT*.i,  Re^coTAi,  fem.  cloak,  COat  g^Hnne  IC  ni  peju  it  5(;^hmi  ct  ei..qu)U>A  m  rhi  it 
eTAofioc  *>qi  e^OTit  e^pA^T  2}  't  ^erinH  itTe  ni  Tonoc  epe  '^  k&.cot*.i  (Bodl.  kä^cotAi)  iiTe 
ctAocioc  toi  e-siuq  epe  ni  itoT&  MHp  CÄ.^oTtt  -wjwoq.  This  word  appears  to  be  the  late 
Latin  casula,  assibula,  English  chasuble,  a  kind  of  hood  worn  by  priests.  The  reading 
Kö.coTö.1  is  probably  a  mere  mistake  of  the  scribe. 

KcAcTfein  sailae  as  KeAefmt  an  axe.     g^*.«  S'A.OTt  K  g^oMX  iteM  g&.n  ReAeTtin  it  2&.n  Rep-xR«i,c. 

RcAA*.»!,  rotAA*»^!,  fem,  an  eartben  bottle  or  jar  (Greek  xaka&og).  «.q-xiMi  it  ot 
RcAAeik-»!  epe  pojc  -xhuj  it  koiiciu.  —  it^oq  -^e  *.q(^ujpn  n  '^  rotAAäöi  (Bodl.  RoAA«w-»i) 
«.q  TieAic  ecjweg^  it  uot£i  iga.  poc. 

RepsR&c  bone-breaker  (fr.  Kwp'x,  Kopx  confringere  r*>c  os).  See  passage  quoted 
under  word  ReAeTfmt. 

RHrt   COndeSCend.     3LnoR  -^e   k  m   kfioc   retopnoc   RHtt  e  t&.moi   ;öen  -»pÄCOTi  ;öeit  n*.i 

e-siopg.  —  The  word  RHtt  means  to  suffice,  permit,  sufFer  &c.  It  seems  used  in  a  rather 
diflferent  sense  here. 

Ronciit  same  as  Gr.  yvipog,  Lat.  gypsum,  plaster.    See  quotation  under  word  rcAA*.«^!. 

.uö.Ate'f  Cancer  (disease)  same  as  äjwh'J-^  oTo^jue'^.  —  Tei.{^e  -^e  m  m  c7p&.tiA*wthc  «wcep 
OT  Mö.MC'i-  öwc^d^wnc  ejWAwiyu). 

M6.nRAo.fiLi  same  as  M&,RAifiii  a  SCOUrge.  3L  m  Ä.fioc  Peiopf loc  •^  n  ot  uje  it  M&nRAd.fiii 
it^pHi  Äett  Teq  *.c^€. 

Zeitschr.  f.  AegypU  Spr.  etc.    1871.  1$ 


122  Gleanings  in  Coptic  Lexicography,  [September  u.  October 


jwM*>T  thereby,  therewith,  is  used  in  rather  an  uncommon  manner  in  the  sentence 
P*.n  CÄ-g^  jw  ticnini  eTroTOJTcn  n  ni  k«>c  MMt^v,  gimlets  of  iron  wherewith  the  bones  are 
pierced. 

MOCK  sharpen.  OTOg^  Avenenc*»  II&.I  «.qe^poT  ■»^l>Allb  h  ot  uihoti  ec(^oci  *.q-»poir  im  n 
C  n   iqT  eiTAiocK   CMe>.ujco   OTOg  nsSpHi   n  äShtott   wö^v   cioAn    ncd>   ni   c*.p^  riTe    ni  -»mhi. 

MtDiT  usually  means  a  road,  but  in  the  acts  of  St.  George  I  find  it  several  times  used 

for  a  place  Or  spot.  3Ln-jk.p€&.c  •^.e  *>q€p  n  CMOT  -xe  eqn*.  Tionq  hieq  Motyi  ncü>q,  ä.  ni 
i^vioc  Yetopcioc  *>q  ep  n  cmot  -xe  qn*.  (S'nq  f^ovn  e  ni  Korra)n  «Te  neq  hi  &.q  T&Moq  c  ni 
MOi)iT  eT   A.q'^-  M   ni   ujiu'Ao   epoq  m   neq  thSi  (Tatt.  thii). 

nee^-si,  Bodl.  ness-xi,  pl.  See  the  quotation  above  under  word  fcepigo.  The  word 
nee^-xi  is  used  for  the  cesiduum  or  ashes  of  a  cauldron  filled  with  combustibles. 

niM  quis,    omnis,   is  used  also  in  the  sense  of  quidam,    n  Öüva.    IIp^oT  m  t^-f  ujHn 

n€M   neq  Md^piTpoc  e-»OTö>&  ct  «.lujenHi   gA>   ne.    niAi    n   pojMi   «.iT«>Moq  e  gtut   niden.     Thanks 

be  to  god  and  his  holy  martvr,  I  went  to  such  and  such  a  man  and  told  Lim  every- 
thing  &c. 

nov-x  payment,    '^no-s^^t  pay  down  money.    3L  m  k'Atoovi  n-rc  m  &i<ioc  Fctopoioc  cä.«i 

nCM   ni   neq   0.V  -^   noT-x   it  '^  ^haii   ncMiooT. 

ofo  a  word  of  doubtful  meaning.  Ileq  evnKe<^ö.Aoc  «.q-x^uj  efioA  s5en  pu)q  eqofi  m  c^pH'^ 
ti  OTT  epw't  OTOg^  neq  cujju&.  THpq  e.qcS'wc   ii   cnoq  m  c^pH'^  it  oir  Tö^Tg.     Here  cqofc  may  mcan 

"squirting  out"  (like  milk).     Comp,  lofie  premere,  exprimere. 

ou-ujekn  same  as  uje.n  foenus,  interest.  '^-no-y  •i.e  ne.  u}(^Hp  n*.nru)C  -fn«.  «ximi  n  ot 
■»epjUHCi  eTOTK  M  n  oTuji\n  ujä^tc  (^-^  cS'imioit  nHi  Kta.  ep  gu)&  h  ept'e.THC  iiT&  M«^^q 
kko\. 

b(^&ni,  word  of  doubtful  meaning.  K«.MÄ.n"Ä.poc  m  kx^  «^hct  *.qepgiR  e  ni  XP^^/ 
«faHeT  Ol  n  peq  lyini  h  ot  jwhuj  Äen  ni  .Ms^Tie»,  ni  nioiK  nie  '|-mhti&.  c^hct  ivq  epAiec  Ca>*>p 
ncM    C*.pc^*.T    ni   bc^Ä>ni   n   peq'^  ine  llonTOC  'tfe*>Ki    ne>.i    CTe    noT    g&HO-yi    cegcooT    OTOg    *.Tr- 

■xoAkot  s5en  ncTujHK  nTe  cj^ioM.  [SJcamandrus  the  majician,  who  enchanted  the  fire,  and 
who  beguiled  many  with  his  magic,  the  paramour  of  Medea,  who  begot  Saar  and  Sarphat, 
the  famous  (?)  warriors  of  the  city  of  Pontus,  whose  deeds  were  evil  and  they  were  cast 
into  the  depths  of  the  sea. 

c^toq  doubtful  word.  3l.ir(*'iTq  •Ä.e  ■se  *.qn*.(x)pK  ne-xe  ni  oiKonoMoc  -xe  ceioq  (Bodl. 
C'»oq)   nHi   et^Ä.goir  k   c^ö>i   cioTn    nÄ>q  -Cv  c^mott  eoofe   ii(ji)n^. 

ciOTTi  same  as  cioir  star.  Hi  pH  nie  ^  mc^^mhi  m  ciot!  erfÄ-iHoiTT  ct  .6€n  ■öaih'^-  n 
Tt^e  ncM  n   K^ygi. 

copToo  doubtful  word.  Orog  Ä.qo^poTr  <^i  m  nciuMek.  m  ni  *>pioc  Tecoppioc  esSoirn  e  ^ 
eKKAnci«.  ujA^TOT  epK*.-»espi7iu  m  ni  mö.  er  e^iTKOTq  «.ciyconi  -^e  ct  *.Tep  K«>-»*.pi7in  m  ni 
M«w  e-»poT  X'-'^   cen'^  e^pHi  «.q^poT  copToo   k*>t6.  tm6.ih  m  ni   kot-xi   n  Tonoc  -xe  qn4k  KOTq 

Kd>T&     Teq    -XCAt. 

co'x  an  idol.     The  meaning  given  by    the  lexicons  is  stultus,    but   in    the   following 

paSSage  it  appears  to  mean  an  idol.  ■fujim  oirn  e'xoc  -xe  e.mevo'^-  e  m.«  n  no-s")-,  n^^inft.g'^- 
nc  e  oir*..t  ctpavot'^  epoq  -xe  ni  SLnoAAojn  ot  co-x  ne  n  KOirp   it   efeo  m  feeAAe. 

cwAk  join.  The  Lexicons  give  coAk  Sahid.  disrumpere,  diffringere,  but  in  the  following 
passage  the  word  has  exactly  the  opposite  meaning  *.tq£imi  n  i-  kc^e  eccoAK  (Bodl.  cccwAr) 
eÄOTn  e  ni  ccomö.  m  c^pH'J-  eqon^  OTog  .«ne  gAi  .w  MHini  n-re  ■^  uje  n  cnqi  ujioni  n  ;ÖH-rq 
c  HTHpq. 


1871.]  by  C.  W.  Goodwin.  123 

T^.OTfee  for  TiiOTo  to  show,  declare,  pronounce.  Mucq  orwq  c  TA^orfie  c^p.\n  M  ni 
«kPioc   Fciopr'ioc   c&oAÄcn   piuq   en'rHpq. 

Tcpi,  Tcpe  fem.  part.     The  Lexicons  have   »u    fcp  part.     Gqoi  n  *pxu)n  e-xcn  «i-  Tcpi 

?  iiTC   ni   IIcpcic. 

THH  for  iHfc  finger.     See  quotation  under  tbe  word  Cuoit. 

TU)i  for  TOI  part.  Sioctc  'mos-  igTCAi  oT  Tioi  CIUK  €  OT  Ttoi.  So  that  Dcltber  part  out- 
weigbed  the  otber. 

c^Ä^TCi  leg  of  a  cbair,  piece  Of  WOOd.  ÖHnnc  ic  5  u  -»ponoc  ce^"  c^pm,  «^otai  (^ot&i 
n  ni  ^ponoc  oTon  o«>n  c^ntci  n  ähtot  m  Mine  ni£ien,  £4.n  OTon  Mcn  nre  oiv.n  lyiyHn  n 
pcq'^OTiÄg^  ncM  ^Ä.«  OTon  n  «»totta.o.  6iyu>n  OTit  htot  OTumg^  e&oA  tnoT  lyennoTni  ime 
ni  c^*>ici  nT€  ni  (yiyHn  riTe  ni  o-»'äi  ni  0T&.1  iiÄHfox  <^ipi  cfcoA  g^iTcn  ncK  Tcofeg  oto^  Wtc 
ni  «^i^TCi  n  pcq'i-O'ST&o  K  ot  o"»f&.o  c^opi  efeoA  OTOg  rne  ni  i^TOTTÄg  it  ■xu>£ii  <^opi  kho\ 
Äcn   <^&.i  -rennÄ,   n.\j>'J-  e   tick   noir^. 

<^io5*.T  crowd,  press  —  same  word  as  ^«.ät  rurapere,  dejicere  «^lo^i  stringere,  Sabid. 

nwg^T   effundere.     6t  a."»"^  "^c   K  '^  ^ipHnn  &.  m  A<vOC  THpq  <^to;ÖT   e;6pHi    e'xcoq  cvep   lyc^Hpi 
AiAioq   cqoi  M   ^fH-^   n   öt  peq.ucooirT. 

5(^A.n«>  judge.  ToT€  uj&.q  epo-riö  u-xe  ni  ^*>n&.  iiTcq  -xoc  -sc,  aia.  t«.moi  e  npcofii  m  ni 
OT«ki  tii   OT*ki   nioTcn   oin*.    Jitoi^'^  Ät   ni   ot*>i   ni   otto«!  m  i\cq  foe5(^e   k«>^t&,   i\h   ct  ÄqA>iTOT. 

tofci*.  a  doubtful  word.  A  demon  wbo  bas  possession  of  a  boy  says  to  Saint  George. 
3L;6cok  ncMHi  ^u>k  Yccoprioc,  ck'^-  m  kä.o  hhi  eM»>iyu)  loti*.  (Tatt.  e  n*.  lytofcik).  SCnoK 
1'Ä.p  «.noK    OTT  ncpeMOT  Ätjuon   ^Ai   n».   igpiT  efeoA.      Oto^^  *.qxio    h    o^kii    niiyj"  n  -scoTk,    xe 

üikiA.  X"*^  m^*f  eiioA  o)  Tecoprioc.     wfeik  appears  to  be  a  word  of  malediction. 

ujccT  stamp,  piece  of  WOod.  Totc  nc-sc  lI*vt'MenTioc  noTpo  n*.q  -xe  ov  nityj-  h  noT'l' 
HC   ni  €p*.kAhc,  ■se   ncM   ni   kc  igecT  ujotwot  *.qoTiono   n  T^q  -soai  \\  ähtott  m.  ti«.i   pH'^. 

iycpT*>AAi*vi\  to  dare  (Gr.  roXfiav).    Mm  ot*.i  igcpToAM^n  c-soc  -se  i^nou  ot  xP'CTiknoc. 

U)K<>.n  a  doubtfal  word.  3LqcoirTU)n  (i.  e.  m  '^eAHon)  Tcq  ■xi's  efeoA,  *.qkMoni  ai  «^mott 
jii   ni   3'ö.Ae.      3Ltccok  cpcooT  ctotüjuj    e  oAq    it    TOTq,    k    ncq    c^ei^T    •^   n    ot    niig'^    n    ujK&n, 

*>Tcu)OTTen  efsoA  c*>totot.   The  word  igK*.n  appears  to  mean  'sound'  or  'crack'.   Cf.  ujkvm; 
vox,  clamor. 

ujiopT,  to  go  mad  (?).    Cf.  igop"^  larva  quoted  by  Peyron  from  Zoega  Cat.  520  note  2. 

Ha.1  -^e  eT  A^TtoAi  Äi  c^Heie   nT*.q  ».Ttgc mooir  e  X"-^'  ^  "'   ^•*'  ^"^^  IlepeAiom  &Tigb>ni  ÄiMek.T 
k   OTei.1  "efeoA   h   ^htot   tyiopT  e^q  cp  'Ä.eAiwn    i>.qu}cn«.q  .w   noir  cau   -xe   «.qtgen&q   c  -»ton. 

qo-xig^A  see  quotation  under  the  word  eujor. 

^luK  efcoA  doubtful  meaning.  3L  m  kfioc  TeojpiMOc  't  «  ot  igen<^«.T  s5en  m  K*.g^i  Ä.q 
igu>n)  efcoA  jw  ncq  ^h"^  n  k€  con.  Ilenenc*.  ne^i  -^c  ci.q  »^^  oti'o  m  ncq  äojk  cfioA  fi  -xe  tii 
k^'ioc  T'cojpnioc  Äq^J-  Äi   ncq   oroi  e   ni    Ootwt   iatc   tii   (>p«.kAhc. 

^lA*,  ^m  a  naeasure  (Hebrew-bin.)  m  pwMi  ^^e  «.qlm  efeoA  m  n  uja^t  n  fe  H  ^iai  (Bodl. 
oin)   n   noTii. 

•xik-sAiwc  applied  to  an  Instrument  for  cutting  out  the  tongue  (used  in  tbe  Coptic  O.  T. 
as  equivalent  to  f.ioyila?,og  difiiculter  loquens).   3*>rt  xi-s  n  fecitmi  ncM  o6.n  cHqi  n  •sa.-xAa^c. 

•xoccAi  darkueSS  (Sahid.   a'ocÄ«).      H6>q   igon   ne   n-xe   OT  niuj'f  n    -xoccai    cqn&cgT  ni  ot- 

pCüOT    "^e     Ki^TA.     Ali.     U«kTCOi)peAt     HC. 

•xioT  a  rope  (?)  *.q  conoq  Äcn  -»aih-^  ai  ni  Tonoc  *.q  iuji  ÄtMoq  e  ot  niiyj-  n  -xwt 
eckcgi  ».qAioTp  n   hhct  vsq   koAhot   n  ^htc  A>q  iuji  AiAioq   c*.  nujcoi  m  ni  .k*>£i   K  ?  mm&^i. 

16» 


124  An  den  Herausgeber,  [September  u.  October 


(3'*>2  flame  —  same  as  m&.2-  3^''»"C*.o'^-  s5*.poq  GM«.iy(o  gwcTC  Ktc  neq  dep&ep  ncM  neq 
d'ik.g  (Bodl.   ig*>g)   <*'ici   e  m  gOTO  gcocTe   n-re    nHCT  c^^o'^  «^iot   e  n«>i   c&,   ncM  «^«^1. 

«"ennoTni  take  root  —  same  as  ^ennoTm.  CiwTOTq  OTn  *.q  ö'cnnoirni  (Bodl.  ö>q  ujcn- 
noTTni)   n-xe  wi   cttAAoc  oto^  «.q^i  -s.».!^  cfioA  Äqiyioni   n-se  ot  niui'^  n   tyujHtt. 

<^i'\  Or  lyi'^  to  trade.  He  OTon  ot  pcoAti  fe  n  C*.M*kpiTKC  evoi  n  uj(^Hp  nejw  noTcpHOT 
;Öeii  OT  MCTigcüT  ctä'i'^  (Bodl.  ctuji'^)  ;6en  p  K  Aotko-xi.  —  oto^  *>qTconq  «.qs'i  it  ni  noTfc 
THpoT  «wqigcn&.q   e  "^  üekAccTinH   n  5C^U)p*>   t>•^  ujioni   cq   (S'i'^-  Äcn   g^«>n  mctujojt. 

ö^cjR  to  be  overcast  (with  clouds)  —  same  as  «'wAk  abstinere,   ö'oAk  extendere.  — 

3Lq   ujioTii   n-xe   ot   niiy)-  m   MoniMcn    n   ot  oo'^-  Äen   ot  ^o'^  k  it^e   ^AtuK    n   (3'Hni. 

(S'copcju  depart,  flee,  go  out  (see  Peyron  s.  v.  «"wpcM).  Ä,  oiw«  Ke  pü)Mi  c;)Ai  m  ncq 
MOTT  n  TOTq  M  ni  pioMi  er  oi  it  -^eMion,  eTOTtouj  e  X*>^1  e^o^/  ""  "^i»  mmoc  -xe  (3'u>peM 
M*.  lyen&K  cfeoA.  3Lq  Tomq  ^en  ot  igeop-rcp  «..qöoi  ep«>'rq  AwTTd.-xpo  n-se  neq  «^«.t  e.q  «"copeM 
efcoA  A>q  u|en«.q,  hh  -^e  eT  cojotji  AVA*oq  *>t  «"lopcM  cp6.Tq  Mne  g^Ai  igT*.^oq  ty&Teq  ep  c&£ioA 
n,  'J-  nAewTik   iiTe   ni  totioc. 

Addendum  to  tbe  gleanings  from  Sahidic  papyri. 

A.WDT.     This   Word  occurs  in  B.  M.  papyrus  XCIX  in  the  list  of  witnesses.    3LnoK 

KUJCT*^nTii\oc   nigHpe  m   hm<vk'   CoAoMion    ti    cvhot    A*>uj«wne    "fuj    m    AtnTpe.   —  SLnoK  ÜCTpoc 
nujHpe    M    nMei.K.\pioc    Ke>.M*>c    n    o-noT    A«.u]«^ne    tio    n    MÜTpe.     AlsO    In    B.  M.    pap.  LXX 
nAA.Mnpu)TekToc  CTivieiHT  n  K'J-Mto'^  (i.  e.   Keipic^MU))  n  (Jioik'  (i.  e.   (JioiitHfHc)  a^hot  kä,ctp' 
IleMnonion  CeitoT^e.  Can  it  be  meant  for  the  Arabic_yj'  abu,  father? 
Addendum  to  Topographical  Notes  (Zeitschrift  1869  p.  73). 

üpon  an  ostracon  in  the  British  Museum  (No.  5877  c.)  for  a  copy  of  which  I  am  in- 
debted  to  Dr.  Birch  I  und  the  names  of  two  villages  or  places,  probably  in  the  neigh- 
bourhood  of  Thebes,  nA>AAA.c  and  ÜAioig.  They  occur  thus  in  the  attestation  clauses  ap- 
pended  to  the  deed  of  sale  of  a  camel: 

d^nOK  "focKAe  npM  ^ÄAA^^c  -^  m.  Mä^pTepoc. 
ö>noK  OT*.nA>qpe  npM  nÄ.AA<i.c  '|'  m  M*.pTepoc. 
*.iiOK  rpecoupioc   npM  Uuouj  ^o  m  M^pTcpoc. 
Shanghai,  December  1870. 


Ad  den  Herausgeber. 


Kairo,  den  28.  September  1871. 

So  eben  sind  auf  der  Eisenbahn,  die  von  Manzurah  nach  Kairo  führt,  eine  Reihe 
kolossaler  Denkmäler  aus  Tanis  eingetroffen.  Da  dieselben  oiFen  auf  dem  Bahnhofe  auf- 
gestellt sind,  so  hatte  ich  die  günstige  Gelegenheit  sie  genauer  zu  prüfen,  und  das  Wich- 
tigste zu  notiren.  Es  sind  im  ganzen,  aufser  einigen  unbedeutenden  Bruchstücken,  7  Sta- 
tuen und  3  Sphinxe,  theils  aus  schwarzem,  theils  aus  rothem  Granit  ausgeführt,  alle  Mo- 
numente mehr  oder  weniger  gut  erhalten. 

unter  den  Statuen  erregte  das  Sitzbild  einer  weiblichen  Person,  mit  Locken  wie  sie 
die  Hathorköpfe  von  Dendera  zeigen  (  (^  )  und  einer  Uräusschlange  vorn  am  Scheitel, 
meine  besondere  Aufmerksamkeit  durch  die  Seiteninschrift  rechts  und  links  an  der  Vor- 
derseite des  würfelförmigen  Sitzes.  Die  Statue  gehört  danach  der  12.  Dynastie  an  und 
stellt  die  Gemahlin  Nofei't  des  Königs  Uaertasen  II  vor. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  125 

Hier  die  beiden  Inschriften : 


O  A     ^ 


O 


□  □  Die  Uebersetzung  der  rechten  Seite   würde   folgende  sein:    „Die 

°         °        -Fürstin,    die   anmuthigste,    die    gnädigste,    die    ehlich    Verbundene, 

o        T   Ci        „welche  liebt  die  Gröfse  Useitasen's  II,    die  Königin   beider  Welten, 
^=s        j^  ^feü        „die  königliche  Tochter  .  .  .  ." 

Linker  Hand  lautet  die  Inschrift:  „Die  Fürstin,  die  anmuthigste, 
-die  gnädigste,  die  ehlich  Verbundene,  welche  liebt  den  Herrn  der 
„Diademe,  die  Königin  aller  Weiber,  die  Tochter  eines  Königs  welche 
„seines  Stammes  ist,  Nofert,  die  Herrin  der  Verehrung." 

Diese  Titel  erinnern  lebhaft  an  die  gleichen  Epitheta,    welche  in 
\^^       den   Gräbern  der  memphitischen  Dynastien   den  Königinnen   gegeben 
^  zu  werden   pflegen.     Man    vergleiche    in  dieser  Beziehung    de  Rouge, 

^  ^  Recherches  sur  les  6  premieres  dynasties  SS.  57.  58.  130.  Das  Wort 
Y  (1  (1  aam'i-t  bezeichnet  genau  dasselbe  wie  im  Lateinischen  conjux 
(cf.  kopt.  T«?M,  T*X*MI  conjungere  und  mein  Wörterbuch  S.  1215 
Lin.  1  und  Lin.  2  infra).  Es  kann  weder  mit  f=^  noch  mit  J^^ 
n  ^  n  ^  verbunden  gedacht  werden,  wie  es  Herr  de  Rouge  S.  58  fl.  geschehen 
^.„^        t*-^       j^jpgj.^    jj^  jjg  Präposition  ^v    oder  <:^  fehlt   und    aufserdem    beide 

^^  ^*        Wörter  das  Object  des  Verbums  v^  ij  ü  inen  bilden.     Nach   dem  von 

PPP         AA^        ^j^  .^  Wörterbuche  1.  1.  angezogenen   demotischen  Beispiele  ist  sami 
der  übliche  Ausdruck  zur  Bezeichnung  der  ehelichen  Verbindung. 


m 

ö\7 


C^  ^ 


m^. 


■^A         ^_  Die  übrigen  Statuen  gehören  Ramses  II  und  seiner  Regierung  an. 


^5?55: 


^^        t  *^^       E"'^  kolossales  vollständiges  Sitzbild  des  Königs  erinnert  an  das  Pen- 
p'^  ^        dant  in  unserem  Berliner  Museum  (aus  Tanis).    Beide  gehörten  offen- 

^^  o  bar  zusammen,  GröJse  und  Steinart  ist  dieselbe. 


Ein  Standbild  desselben  Königs  aus  Rosengranit  zeigt  uns  zugleich  neben  den  Füfsen 

das  Bild  des  Prinzen  Memeptah.     Die  daneben  stehende  Inschrift  lautet:    „Der  Fürst  und 

<=>        „Erste  beider  Welten,    der  königliche  Schreiber  und  Befehlshaber  des  Heeres, 

g        „der  Grofse,    der  Prinz  Memeptah."    Es   ist  augenscheinlich   dafs  wir  es  hier 

ffi  □        mit  dem  späteren  Nachfolger  Ramses  II  'zu  thun  haben,    wie  auf  dem  Kolosse 
zu  Berlin,  von  dem  ich  so  eben  gesprochen  habe. 

Unter  den  3  Sphinxen  befindet  sich  wieder  ein  Beispiel  mit  dem  Porträt- 
■«— -c  Kopfe  eines  Hyksos-Königs,  doch  ohne  jede  Spur  von  einem  Namen  desselben. 
m  1 1  Auf  der  Brust,  zwischen  den  Vorderfüfsen  der  Löwengestalt,  zeigt  sich  deutlich 
^=*        und  in  grofsen  Hieroglyphen  der  bekannte  Name  des  Taniten  der  21.  Dynastie: 

-^^       ^S^   I  Uly   Y/^  ^  I©  I 


riJiy  S'^^l©  1     '         Ich  lese  den  Namen  Pa-seh-en-rä  „der  Stern  der 

Stadt  xß^.    Der  letztere  Ort  erscheint  in  den  Schreibungen  ^^,    q  ,    ^®,  jä 

und  I®  I  ha-t-rä   (cf.  Geogr.  I.  Taf.  57.  No.  1721.  1718)    und    tritt  uns   in    dem  Namen 
eines  zweiten  Taniten  v\  ,   Hor-pa-seh-rä  aufs  neue  entgegen.     Nach   der  Gottheit 

^^T>|  •¥■  M  ba-änx  zu  schliefsen,  welche  in  dieser  Stadt  verehrt  ward  (cf.  Geogr.  I.  Taf.  57), 
scheint  sie  eine  besondere  Bezeichnung  für  Mendes  gewesen  zu  sein. 


AA/WAA 


126 


On  the  numeral  |  ^^  u 


[September  u.  October 


Die  beiden  andern  Sphinxe  tragen  die  üblichen  Inschriften  Ramses  II,  der  interessant 
genug  m  dena  Texte  genannt  wird:  VuU  \Ji  S\W  [\^^J^\^\}  «««»*»'  *«<ßA  ^«  mer-ämen 
räniessu  „der  Freund  des  Sutex  des  Miamun  Rarases",  grade  wie  in  den  hieratischen  Pa- 
pyrusroUen  von  einem  Amon,  Ptah  und  Sutex  ^®^  Ramses  die  Rede  ist.  Das  Zeichen 
des  Sutex  '^^  allenthalben  ausgemeifselt,  aber  doch  leicht  an  der  zerstörten  Stelle  zu  re- 
construiren  Aulserdem  befinden  sich  an  der  linken  Schulter  der  einen  Sphinx -Gestalt 
die  beiden  Hauptnamen  Hotep-hir-maa^.  H-  BmgBCh. 


On  the  nnmeral  \  ^^^  \ 

by  C.  W.  Goodwin. 

In  the  Notes  on  Egyptian  Numerais  sent  by  me  to  the  Zeitschrift  in  1867  (p.  94) 
casual  reference  is  made  to  the  word  ß  ^^  i   kernen^   as   having  the  meaning  80.  —  A 

A.    AAAAAA       U 

subsequent  paper  in  which  I  gave  my  reasons  for  this  opiiiion,  aud  which  I  sent  to  Europe 
some  time  in  the  year  1868  is  unfortunately  miscarried  and  I  therefore  still  owe  an  expla- 
nation  of  my  views,  to  my  brother  Egyptologi.sts.  —  This  I  will  now  endeavour  to  give. 

1  know  of  but  one  instance  of  the  word  occurring  (excepting  as  the  name  of  a  deity 
—  Brugsch  Geog.  III  pp.  5.  6.  Aelteste  Texte  ||,  ^)  and  in  this  case  it  appears  clearly 
to  be  a  numeral,  but  what  numeral  is  not  certain  from  the  context,  and  the  most  obvious 
conclusion  is  that  it  is  identical  with  the  Coptic  g,Uiene  er  t)e«ine,  80.  It  is  however 
almost  equally  likely  that  it  may  be  ftwe  40,  which  only  differs  from  it  by  dropping 
the  final  n. 

The  passage  in  question  is  found  in  5  Anastasi  p.  11.  in  a  lettre  from  one  scribe 
to  another  upon  the  subject  of  certain  ducks.  As  the  lettre  is  a  short  one  it  may  be 
best  to  transcribe  the  whole.    It  begins  in  1.  2: 


ße  (thou) 


0) 


I    ^   1 


coUoquy, 
witbout  ceasing.    This  that  them  hast  done, 


U=5       ^''(] 


(3) 


unto  thee 


«Give 


one 


n 

ten 


thou 

A     ® 

why  is  it? 


^-^ 


of 


ducks 


to 


(4) 


e 


^^nn 


men 


to 


to  go 


for       the 
of  fresh  water 


breed  — 
white 

(in    j     ^ 

I     I  AW/VuN  AAAAAA 

Behold    are    there  not     with  thee 

.4    ö    X    © 


(whereas)  thou      didst  not 

vx       (5)® 

the 


O 
ducks,       to 


offender 

I  did  say 

my 

proceed 

pool 


with  thee 
80 


I  AAAAAA    (5     I        I        I  \\ 

servants  very  many. 

D 


(IP     J 


scribes 

(2 


/l     O     X     I 
many 


r9 


§ 


yea  there  are 


,^i  ^  ^<«)fe] 


Behold      didst  thou  not     say  let  there  be  given 
III 


^ 


ducks 


from        the  nests  (?).  Than 


hast  gone 


to  do 


1871.]  by  C.  VV.  Goodwin.  127 


(7) 


I    I    I 


what?    (As  for)  the        man,        behold,     didst  thou  not         say      to  him.      Ye  have  here 


/VAAAA^  ^-^ 


40.     So  it  was      that  he  departed.   —  Fare  thee  well. 

Some  words  in  the  above  passage  reqaire  explanatiou  and  remark. 

j^^  ~^  (ö  n^  '  ^""^  tennu.  —  The  papyrus  is  unfortunately  daniaged  here  and 
the  syllable  ^^  supplied  is  from  conjecture.  It  might  be  thought  that  the  wanting  letters 
were  J^^^  ,  making  the  word  matennv  road.  But  the  hiatus  in  the  MS.  does  not 
seem  large  enough  for  this.   —  The   Substantive  masculine  H^  is  unknown 

to  me,   and  perhaps  it  is  an  unusual  form  of  '^^^  0  <2  C  ^    or  ^^^^^  ?  IT  ^  tennu.    Cent. 

THrie  terminus,  limes  campi  ..  1  Sali.  ]    Q  ^  | '^a^  f  T  •°'"^, ^  "^fl  ^ '^'^  ^ '^  ^  ' 

-^[jljw.^fj^^^^^^^^lC^    the    com'    (food)    of  bis    wife    and    his 
danghter  is  left  in  the  ditch  (?)  —     ^    <5  ^  ^  1  ^1  ^  ]i^  I    is   evidently   a  phrase 


_.  -  -    -  -  (5;  n/r* ) 

of  threat  or  nialediction,  probably  used  jocularly.     "ße  thou  thrown  into  the  ditch." 

^'^^  /vwvw^i^  ^"^U-ü.    The  word  5f^  ^^U^fl,  which  I  have  not  found  elsewhere 

is  apparently  the  same  as  \^  !^^^_^,  \5J  J^  Tv]^_J),  which  frequently  is  used  with 

-^'  ^^  ^  privative.    Thus  4  Sali.  |  Q^  "^U^Zl  -JU.  \^         'kj  and  4  Sali,  f 

N^  ^^^==2]'"''^^  J^'bJIU=i],  which  may  meau  "discord  unceasing".    So  L.  B.  D, 

107,  6  and  109,  2  ^  Jn  No^r"®'  l^k  ^  ^^.'l  -  Y  ^o  %]  i  -" 
in  the  parallel  passage  149,  6  ^v  I^  i  ^v  \5^  aaa^  ^-=3  «the  place  of  unceasing  winds". 
L.  ß.  D.  154,  12  n  ^  / \^  ^'^  I   "I  slumber  in  unceasing  peace". 

Leid  pap  344,  VlTl  11^1^1)^^  J.§  ;^  \f  7; ^y^^j  «How  does 
the  land  keep  sileuce  instead  of  unceasing  talkiug."    To  the  same  root  belongs  )Öi  . 

Prisse  pap.  11,  lü  ^  ^  ^^^  ^  J  ^^^  ^  ^    ^     lo^e  thou  thy  wife  un'ceasi^y. 

Perhaps  the  Coptic  «^TOieflO  or  AT(?eflO   inextinguibilis    is    the  equivalent   of  the 
Egyptian  an-iennu. 

I  may  reiÄark  that  the  use  of  «aa^^  (or  >/)  and  ^v    as  a  privative   prefix  for 


A/WVSA 


or  AAA^v  Coptic  ^T.  is  rauch  more  frequent  in  the  texts  than  is  usually  supposed,  and 
I  believe  little  or  no  attention  has  been  paid  to  it.    \^  J^'  ^'^th  the  determinative 

'kJ  expressive  of  malignity  or  violence,  may  primarily  mean  to  destroy,  extinguish,  put 
an  end  to,  but  when  preceded  by  a  negative  pretix  the  opposite  idea,  incessant,  perma- 
nent, endless,  is  produced,  —  The  words  }>a  ata  an-^ennu  will  thus  be  "thou  constant  off- 
ender",  indicating  that  the  scribe  addressed  was  perpetually  getting  into  scrapes  by  his 
negligence  or  officiousness. 

^^^[l(j^  (also  written  QQ'^^  and  0^(|(]^)  »«  ^  particle  frequently  pre- 
fixed  to  [1  ©  j  ,  jU  and  J[aaa/vn^.     It  answers   to  the  Coptic  16  or  616  num,    sane,    and 
gives  energy  to  the  interrogation.    1  SaU.  Ttjtl^lj^^ljll-^-^^Vin 
How  indeed  is  it  that  thou  hast  not  brought? 
5  Anast.  5  [1  (1 '^  J  ^ ^(j^H^   ^   ^ <c=>  "^  |  V" [j (1  U=fl '^---      Are    they    indeed    not 


128  On  the  numeral  |  '^  j|  ,  by  C.  W.  Goodwiri.      [September  u.  October  1871.] 


able  to  bear  it?  —  The  passage  Abbott  pap.  y  |l  *^/\  aa/wna 


q    ®     (See  Chabas,  Melanges  III"«  serie  p.  110 


,^'^-^>,         f^        AAAAAA 
AAA/SAA 

I  I  L  ra 
^>.>.t^>      ^^tJ^^U'"     (SeeChabj 

is  in  form  precisely  like  our  text  /^^wüöA  ""^^~^  t^^^w  ^_^.^'    ^^^*  which  thou 

hast  done,  truly  why  (or  what)  is  it? 

Wn^  l[lq^^i  has  here  an  unusual  determinative,  that  of  a  bird,  undoubtedly  be- 
cause  the  discourse  is  about  birds.     The  meaning  "to  bieed"  is  clear  enough. 

""^t^  ^  "^^^  y^  X^^'"^^'^'>  ^  P*'^'^  ^^  ^^^®  '^  *  ^^""^  *'^^^  ^  ^*^®  "^*'  '^®*  elsewhere. 
A^  i^^^  1      .    In  this    word  l   have    had   to    resort    to  conjectore.     The   word 

]~|^^  ^TTT^  sen^  nest,  is  well,  known.  Perhaps  the  character  erased  here  uiay  have  been  "^X^ 
(not  the  phonetic  ^S).  The  reader  who  examines  the  text  will  judge  which  conjecture 
is  the  more  likely. 

"^^  •    ^^'^  '^  probably  equivalent  to  ^^S^^  .'^"'^  ?  literally  in  manu  vobis,  here 

you  have,  equivalent  to:  behold  here.  It  is  a  phrase  of  very  frequent  occurrence.  The 
Singular  form  "^f  ^~^^  (fem.  .^^  o  Berl.  pap.  I  1.264).  In  manu  tibi,  ecce  tibi,  is 
also  of  ordinary  occurrence  andnas  not  I  think  been  sufficiently  understood. 

(8)  The  word  following  this  is  the  hieratic  numeral  40,  and  it  may  perhaps 
not  unreasonably  be  thought  that  9  '~~'  \\  which  occurs  in  a  preceding  line  must  also 
mean  foi'ty. 

The  sense  of  the  whole  letter  however  is  not  quite  clear.  The  blame  cast  upon  the 
oflfender  is  for  neglect  of  Orders,  but  the  way  in  which  he  disobeyed  is  obscare.  His 
fault  may  have  been  over  ofticiousness,  rather  than  mere  idleness  or  neglect.  —  The  writer 
had  asked  for  ten  ducks  for  breeding,  and  he  seems  to  have  expected  that  the  inferior 
would  go  to  a  certain  fresh-water  lake,  where  a  white  kind  of  duck  was  found,  and  catch 
them  there;  or  at  least  that  he  would  have  sent  some  of  his  numerous  underlings  to  do 
0.     On  the  contrary  the  offending  scribe  says   to  the  messenger,    or  perhaps  rather  to 


some  of  his  underlings  (l^v^^^  |  M  ^^'^  ^^  ^^^^^=  j  ^''^  ^>^  (oo)  ('j",  •  "Give 
him  80  (or  40)  ducks  fi*om  the  nests."  He  probably  thought  it  easier  to  send  80  duck- 
lings  than  to  catch  ten  old  birds.  The  writer  adds  "What  didst  thou  go  to  do?"  i.e. 
"what  trouble  didst  thou  give  thyself?"  As  for  the  messenger  who  had  been  told  to 
ask  for  ten  birds,  the  scribe  says  to  him"  here  you  have  forty"  —  and  he  is  persuaded 
to  go  back  to  his  master  with  something  very  diflferent  frora  what  was  required.  —  The 
writer  finishes  with  f  '^"^  0  /w^  J  "^^  Fare  well,  or  may  thy  health  coutinue ;  and  this 
friendly  termination  seems  to  show  that  he  was  not  really  very  angry  at  having  40  young 
birds  for  10  old  ones,  though  he  wishes  his  friend  to  understand  that  he  would  rather 
have  had  his  Orders  exactly  obeyed,  and  that  he  thinks  that  idleness  was  really  at  the 
root  of  the  matter.  

The  reader  will  now  judge  whether  on  the  whole  it  be  more  likely  that  J  ^^^^  | 
hmen,  corresponds  to  the  Coptic  ftwe  forty  or  to  gMene  or  ^eune  eighty.  —  The 
determination  of  the  print  must  await  however  some  more  decisive  proof. 

Shanghai,  January  1871. 


Lelpiig,  d.  C.  HlDrichssche  Bachbandlun^.  —  Veraatwortl.  Bedaeteur  Dr.  R.  Lep»iu8,  Druck  von  Gebr.  ünger  (Tt.  Grimm)  in  Berlin. 


Beilage  zur  Zeitschn  für Aeg.  Spr.  Scfiiember.Ocioher  UTI . 

A. 


Taf.I. 


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USMfll^fRffe 


5™^^!-|fi43f 


1.4  /VW\» 


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Beilage  zur  Zfitsrhr.  fiir  Aeg.  Sftr.   Scfvtember.  Vctobir  iSHI. 

B. 


Taf.E. 


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Zeitschrift 


für 


Ägyptische  Sprache  und  Alterthumskimde 

herausgegeben  von  Prof.  Dr.  R.  Lepsius  zu  Berlin  (Bendler-Strafse  18) 
unter  Mitwirkung  von  Prof.  Dr.  H.  Brugsch. 

November  u.  December      Preis  jährlich  5  ihh.  1871. 


Inhalt. 

On  several  hierogflyphic  words,  by  P.  Le  Page  R«uouf.  —  Bau  nnd  Maafse  des  Tempels  von  Edfa,  von 
H.  Brugsch.  —  On  the  ITith  Chapter  of  the  Ritual,  by  C.  W.  Goodwin.  —  Hieroglyphisches  Glossar  für 
Jahrgang  1871.  —  Erschienene  Schriften. 

On  several  hieroglyphic  words. 

Dear  M.  Chabas, 

It  18,  as  I  once  told  you,  only  at  intervals  of  rare  occurrence  and  of  short  dnration 
that  I  can  find  time  to  pursue  my  Egyptian  studies.  Other  diities  have  long  since  com- 
pelled  me  to  abandon  the  hope  of  producing  great  and  durable  works  like  those  which 
you  and  others  of  our  leamed  colleagues  have  published.  All  that  I  can  do  is  now  and 
then  to  put  together  a  few  criticisms  without  any  apparent  connection,  such  as  those 
which  have  already  appeared  in  this  Journal.  The  present  communication  is  addressed 
to  you  because  you  were  the  first  to  dravk^  attention  to  a  very  curious  and  interesting 
series  of  Egyptian  words  with  reference  to  which  I  am  about  to  propose  an  hypothesis. 
On  this  and  some  other  points  whereon  my  conclusions  diflfer  not  only  from  yours  but 
from  those  of  other  very  eminent  authorities  I  speak  with  great  diffldence.  But  I  give 
you  the  reasons  for  my  dissent.     Si  quid  novisti  rectius  istis,  Candidas  iraperti. 

1.  Most  feminine  nouns  in  Egyptian  end  in  ^.  ChampoUion  took  this  for  the  femi- 
nine article,  and  the  mistake  was  very  natural  at  that  early  stage  of  the  enquiry  when 
it  was  yet  thought  that  "Coptic  was  old  Egyptian  written  with  Greek  letters".  Dr.  Lep- 
sius, in  his  letter  to  Rosellini,  brought  out  what  I  consider  the  true  doctrine;  that  a  is 
the  feminine  termination,  and  an  integral  part  of  the  word  to  which  it  is  attached.  This 
view  has,  however,  not  yet  obtained  the  general  assent  which  it  deserves.  M.  de  Roug6 
still  expresses  the  strongest  doubts  as  to  the  phonetic  nature  of  this  final  ^.  Your  doubts, 
if  I  rightly  understand  you,  amount  to  positive  disbelief.  What  then  is  the  evidence 
which  is  considered  sufficient  to  outweigh  the  fact  that  c^  is  an  undoubted  phonetic 
character? 

The  evidence  to  which  M.  de  Rouge  appeals  in  his  Chrestomathie  (§.  126)  is  derived 
from  Greek  transcriptions ,  Demotic  orthography  and  the  absence  of  a  Coptic  feminine 
form  in  T.  But  this  evidence  from  its  very  nature  throws  no  light  on  the  early  periods 
of  the  language.  The  disappearance  of  a  termination  in  the  Demotic  or  Coptic  periods 
far  from  disproving  its  existence  in  older  periods  is  what  might  a  priori  have   been  ex- 

Zeitachr.  f.  Aegypu  8pr.  etc.    1871.  17 


130  On  several  hieroglyphic  words,  [November  u.  December 

pected.  There  is  no  fact  in  the  history  of  language  more  certain,  more  universal  or  more 
fertile  in  results  than  \^hat  is  called  phonetic  decay.  It  is  one  of  the  two  great  facts  of 
comparative  philology.  Without  it  Coptic  woald  never  have  come  into  existence;  French, 
Italian  and  Spanish  would  not  have  grown  out  of  Latin ;  Latin,  Greek,  Sanskrit,  Zend  and 
the  other  Indo-European  languages  would  never  have  arisen  out  of  the  primitive  tongue 
of  the  Aryas.  "L'analogie  des  finales  seraitiques  en  n-,  n;«",  says  M.  de  Roug6  "enga- 
gerait  ä  considerer  [le  o  final]  comme  reellement  phonötique".  The  analogy  of  the  Se- 
mitic  languages  (may  l  venture  to  say)  teaches  us  very  much  more  than  this.  It  presents 
US  two  facts  of  equal  importance:  (1)  the  existence  of  at  as  the  one  original  Semitic  fe- 
minine endingi)  and  (2)  its  constant  tendency  to  disappear.  This  tendency  is  so  strong 
that,  in  the  earlier  editions  of  his  Hebrew  Grammar,  Ewald  did  not  recognise  the  t  en- 
ding  as  even  coordinate  with  the  h  ending,  but  believed  it  to  be  derived  from  the  latter. 
A  comparison  of  nSojo  (the  3rd  person  fem.  praet.)  with  the  corresponding  Arabic,  Aethio- 
pic  and  Aramaic  forms  shows  that  the  final  letter  was  originally  n.  The  construct  forms 
of  Hebrew  nouns  in  n  betrays  the  n  which  the  absolute  form  has  lost,  just  as  accusative 
Suffixes  reveal  the  original  n  latent  in  the  third  person  feminine  of  the  perfect  tense.  In 
the  Aramaic  dialects,  which  represent  more  recent  periods  of  language,  even  the  final  n 
disappears,  although  the  n  reappears  in  the  construct  and  emphatic  states.  Arabic  ortho- 
graphy  presents  a  very  curious  phenomenon,  a  real  "singularitö  graphiquo".    The  feminine 

ending  »__  is  a  compromise  between  the  ancient  c> oi  and  the  modern  »_,  ä    being  in 

fact  the  letter  h,  which  is  made  to  bear  the  diacritical  marks  of  the  t.  np.ither  t  nor  h 
being  sounded. 

It  may  perhaps  be  said  that  we  have  no  right  to  infer  that  what  has  taken  place  in 
Semitic  languages  mmt  also  have  taken  place  in  Egyptian.  Certainly  not;  but  we  have 
a  right  to  infer  that  it  may  have  taken  place,  and  this  is  sufficient  in  itself  to  overthrow 
the  objection  to  which  I  am  addressing  myself.  To  argue  from  forms  of  the  Demotic, 
Greek,  or  Coptic  periods  against  the  existence  of  a  t  ending  in  ancient  Egyptian  is  like 
arguing  from  the  present  Arabic  forms  lyla^  sena  against  the  original  forms  in  at  which 
certainly  once  existed,  or  inferring  from  the  Italian  amava  or  the  Spanish  amaba  that  the 
t  was  not  phonetic  in  the  Latin  amahat.  Instances  exactly  similar  to  this  are  of  the  com- 
monest  occurrence  in  all  languages.  The  consonants  in  French  are  generally  silent  at  the 
end  of  a  word  except  when  the  next  word  begins  with  a  vowel.  The  t  in  chat  is  never 
sounded  except  in  archaic  phrases.  The  t  in  art  is  never  sounded  at  all.  And  such 
words  as  a,  aura^  va,  aille,  aime,  aimera,  have  altogether  dropped  the  t  which  was  atta- 
ched  to  thcm  not  many  centuries  back, 

But  there  is  positive  evidence  even  in  Greek  transcriptions  that  the  t  ending  which 
has  disappeared  from  the  Coptic  once  existed.  The  Coptic  »-'AT,  mother,  has  for  its 
origin  the  old  word  \\,  mut  And  Dr.  Lepsius  long  since  produced  the  testimony  of 
Plutarch  in  which  this  group  (in  the  sense  of  mother)  is  transcribed  Move.  This  tran- 
scription  is  exceptionally  correct,  like  those  of  Neith  and  Thoth.  In  general,  Greek  tran- 
scriptions (besides  being  coraparatively  very  modern ')  are  open  to  the  objection  of  fol- 


')  Cf.  Ewald,  Ausf.  hebr.  Spl.  §  173. 

')  It  is  even  unsafe  to  argue  from  Greek  or  Coptic  forms  that  the  vowels  are  displaced  in 
old  Egyptian  orthography.    Who  would  appeal  to  the  French  pour  or  the  Spanish  por  as  proofs 


1871.]  by  P.  Le  Page  Renouf.  131 


lowing  the  Greek  rules  of  euphony,  whioh  were  in  so  many  respects  at  variance  with  the 
Egyptian  rules.  Why  should  we  regard  Greek  transcriptions  as  truer  representations  of 
foreign  names  than  Londres,  Anvers,  Treves,  Ratisbon,  Leghorn,  Florence,  Bruntrut  are 
of  London,  Antwerpen,  Trier,  Regensburg,  Livomo,  Firenze  and  Porentruy?  Dit  not  the 
Etruscans  make  Menle,  Pultuke  and  Elchfentre,  out  of  Menelaos,  Polydeukes  and  Alexan- 
dros?  The  Greeks  transcribed  Clemem  KXjjftr^g.  But  this  does  not  prove  that  the  Romans 
dropped  the  n  before  «. 

That  traces  of  the  ancient  feminine  ending  are  preserved  in  Coptic.  I  have  else- 
where  argued  from  such  words  as  g<MßeC,  shade,  =  the  ancient  T'^vOO  J^  ^at6«< 

(ChampoUion,  Mon.  pl.  219)  and  gOTÖeC,  slaughter,  =  the  ancient  8^=^=' JflQ^^ 
hetbit  (Brugsch,  Rec.  pl.  LV,  2.  5). 

There  are  too  other  circumstances  connected  with  the  subject,  to  which  sufficient 
attention  has  not  been  paid. 

In  the  tirst  place,  o  is  not  attached  to  all  feminine  nouns  indiscriminately.  There 
are  groups  which  like  (1  9  ^^  aA,  a  cow,    J  ß  M^^  bakes^  a  heifer,  "^K^     %\  atep^  a 

load,  9   1  hesp,   a  nome,  <ci>'^  krer^  a  flower,  q"q  sep,    a  time,    are  only  known 

to  be  feminines  in  consequence  of  their  being  found  accompanied  by  pronouns  or  adjec- 
tives  in  the  feminine  gender. 

Secondly,  signs  used  otherwise  than  phonetically  are  not  replaced  in  variants  by  others 
which  are  their  natural  homophones.  A  good  many  feminine  nouns  in  £^  have  variants 
ending  in  s=3  or  \.  M.  de  Rouge  might  probably  say  that  in  these  words  t  may  be  a 
radical  letter.  But  ther«  are  words  with  reference  t  which  this  objection  cannot  possibly 
hold  good;  for  instance     D    g — >  erpdt  (Brugsch,  Rec.  pl.  LXUI),    |s=3s=3  netent  (Bo- 

nomi,  Sarc.  pl.  10  c),    1*^-=--.^ nefert  (Bonomi,  Triple  Mummy  Gase  pl.  6,  fig.  14), 

^'£=5  or  ^"^^  urt  (Mariette,  Denderah,  tom  I,  pl.  28  b.  33  d),  ]^  dat  (ib.  pl.  69  a). 
These  are  words  in  which  the  g — >  is  certainly  not  radical,  nor  in  the  places  to  which 
J  refer  can  it  be  suspected  of  being  participial.  [Since  writing  the  above  I  find,  in  a 
papyrus  once  belouging  to  M.  Libri  and  now  in  the  British  Museum,  two  other  equally 
important  groups,  ^^  X^^^  glo'"y?  ^^^    [  [i  t===i  vsert,  triumph.] 

2.  I  now  come  to  that  very  curious  series  of  words  to  which  you  directed  our  at- 
tention in  the  first  series  of  your  Melanges,  and  afterwards  in  your  Voyage  d!un  Egyptien. 

You  have  shown  that  a  considerable  number  of  words  like  [1  ^^  IM  ®*)' 
I  V  tT?  admit  of  variants,  transcriptions  or  derivatives  in  which  ,'^7^,  disappears. 
And  the  conclusion  you  draw  is  that  *^^^  has  no  phonetic  value  in  this  combination. 
"Dans  tous  ces  exemples  ^^\  n'est  pas  autre  chose  que  %^."  In  thi's  conclusion  I  am 
unable  to  follow  you.  Instead  of  seeing  here  a  "singularite  graphique"  or  a  proof  of  the 
elasticity  of  Egyptian  orthography  I  only  recognize  a  phenomenon   of  most  frequent  oc- 


that  the  vowel  in  the  Latin  pro  was  not  pronounced  at  the  end  of  the  words?  The  Sanskrit  of 
our  preposition  in  and  the  Greek  ev  is  ni.  Nor,  again ,  have  we  a  right  to  assume  that  certain 
Egyptian  words  ending  in  \\[td  are  transcriptions  of  pure  Hebrew  forms  in  at  or  ot.  They  may 
be  transcriptions  oi  forms  in  \J.- 

')  On  a  well  known  sarcophagus  (British  Museum  32)  the  »Seje(  Aarru  is  written  Ma  ^ 
Sevet  Eu. 

17  • 


132  On  several  hieroglyphic  words,  November  u.  December 

currence  in  all  languages,  and  known  in  philological  science  under  the  name  of  homohgom 
assimüation.  One  of  the  liquids  is  assimilated  to  the  other,  just  as  we  say  illicit  instead 
of  in-licity  colloquy  instead  of  con-loquy,  immense  instead  of  in-mense.  I  do  not  know  of 
any  language  in  which  this  phonetic  law  of  assimüation  is  not  constantly  in  force.  In 
some  languages  the  ortbography  foUows  the  pronunciation ,  in  others  it  follows  the  ety- 
mology.  And  sometimes  in  the  same  language  both  forms  of  orthography  stand  side  by 
side. ')  Without  leaving  Egyptian  ground  we  find  TenpOWITf  as  the  Memphitic  and 
TepOMfie  as  the  Thebaic  derivative  of  ö^]i^{      ten-nu  renpit.    We  ha^e  even 

instances  in  Coptic  of  the  assimilation    ofthe  definite  article   n   in   ppU5!in,  ?>.^AOC, 

One  or  two  points  require  Clearing  up.  Assimilation  of  consonants,  whether  homo- 
logous  or  analogous,  takes  place  when  there  is  actual  contact  between  them,  and  is  pre- 
yented  by  the  interposition  even  of  a  short  vowel.  Now  we  have  all  hitherto  looked  upon 
Aww^  as  having  a  vowel  ending.  "Je  reconnais"  you  teil  us  "que  parfois  i^V^i  reprösente 
le  pronom  de  la  premiere  personne  du  pluriel,  et  se  prononce  alors  HT,  flOT,  fie. 
But  is  this  really  the  case?  Certainly  not  if  Coptic  is  to  be  of  any  authority  here.  On 
looking  at  the  Coptic  Suffixes,  particularly  in  those  words  which  most  closely  foUow  the 
ancient  rules  we  shall  find  <=p'|'^^  ^^  p!Wn,    os  nostrum,    |  "^^  =  ZM^fl,  caput 

nostrum,  ^^  j|^7^  =  pATCfl,  pes  noster,  ^^,"^1  =  'J'<)Ten,  manus  nostra,  »^Y 

W^         AAAAAA 

=  ^HTen,  cor  nostrum,     ^  =  THpen,   omnes  nos.    So  again  Tpen  or  Open 

facimus,  neZAH  diximus,  uenenCTn  post  nos,  OT^HH  contra  nos,  ne^UAH  nobis- 
cum.  In  short,  if  these  analogies  are  to  be  depended  upon  the  suffix  of  the  first  ferson 
plural,  like  that  of  the  second  [and  third],  had  a  consonantal  auslaut.  And  syllables  of  ex- 
actly  the  same  form  were  no  doubl  pronounced  in  the  same  way. 

Another  point  is  this.  The  assimilation  of  consonants  in  all  languages  usually  results 
in  doubling  the  stronger  of  the  two.  But  in  the  ancient  languages  generally  the  double 
sound  was  expressed  by  a  Single  letter,  the  rest  being  left  to  the  living  language.  It  was 
only  when  a  vowel  sound  intervened  that  the  consonant  was  repeated  in  writing.  The 
words  we  are  now  considering  furuish  us  with  excellent  evidence  of  the  existence  of  such 
rules.    You  have  excellently  identified  the  group  nl  ^0  •^^^"'^^  (=  Alluna)^ 

mentioned  in  the  first  Anastasi  papyrus,  with  the  ouk-tree;  the  Hebrew  word  for  which  is 
jV'^N*  allön^  with  the  S  doubled.  On  the  other  band,  the  reduplicatiou  of  a  consonant  is 
not  distinctly  audible  at  the  end  of  a  word.  Hence  in  Hebrew  the  Dagesh  forte  cannot 
be  written  in  final  letters  without  vowel.    In  accordance  with  these  rules        v>         ^  ,  ^ 

1-71  /www  . ^   I  ^    _ZI    I     I     I    '  i^^- 


is  fitly  represented  by  the  Coptic  30/\.     And  J  ^        ^  may  be  supposed  =  either 

tal  or  talle^    accordingly  as  we  imagine  it  to  have  ended  with   a  consonant  or  a  vowel. 


')  The  same  Hebrew  name,  for  instance,  is  written  .1373,  Gen.  10.  10,  and  ,-i33,  Ez.  27.  25. 

In  Arabic  we  find  ^   .  J  an  lä  written  as  often  as  ^!  alld.     We  have  also  ^4-«  mimman  or  ^y«  ^-y» 

min  man,  L«  ^  'an  md  or  LZc  'ammd.  Im  Arab.  und  Syrischen  wird  der  zu  assimilirende  Buch- 
stabe nur  sehr  selten  ausgelassen.  Man  schreibt  ihn  nämlich,  spricht  aber  assimilirend  aus." 
Gesenius,  Ausf.  Lehrgebäude  §  33.  See  the  whole  section,  and  compare  Ewald  (ubi  supra  §  79) 
whose  words  I  have  repeatedly  used  above  in  stating  principles  which  are  common  not  to  Semitic 
tongues  only  but  to  all,  being  founded  in  fact  on  physiology. 


1871.]  by  P.  Le  Page  Renouf.  133 

Both  forms  are  actually  found  in  Coptic;  Z«'.^  signifying  a  branch^  and  ze^e  *pampi- 
nu8\  The  reverse  process  may  also  take  place  though  it  does  so  more  rarely.  As  two 
sonnds  may  assimilate  and  be  fused  into  one  lengtbened  sound,  a  single  soand  may  be 
resolved  into  two  others.  And  this  is  most  easily  done  by  tbe  intrasion  of  a  liquid  into 
a  syllable.    Sucb  may  very  possibly   be  tbe  case  with  tbe  group  JtTtT  ^^  ^ 

Sanr  (=  mr)  bristle*),  which  in  soand  is  so  exceedingly  like  not  only  to  Semitic  words 
of  kindred  meaning  but  to  a  large  number  of  Indo- European  ones  also.  But  whether 
tbe  nasal  be  an  original  or  an  intruded  element  in  tbis  group  we  bave  no  raeans  of  ab- 
solutely  determining.  Tbe  same  kind  of  doubt  exists  as  to  whether  the  original  name  of 
Damascus  was  Dar-meaek  (the  'house  of  Mesek'),  as  ih  1  Chr.  18,  5.  6,  or  Dammesek,  as 
in  2  Sam.  8,  6.  Both  forms  of  the  name  are  historical:  each  may  phonetically  be  derived 
from  the  other.  ^) 

Such  instances  as  ptröi  and  pu;o-n,  .-i3")3  and  noD,  -tv^x  and  iTa;''3{t,  and  many  others 
tbat  might  be  quoted,  in  modern  as  well  as  ancient  languages,  prove  that  we  bave  no 
right  to  argue  from  the  identity  of  a  proper  name  against  the  phonetic  value  of  charac- 
ters  which  are  found  in  some  of  its  variants  and  not  in  others. 

Nor  again  ought  we  to  confound  two  ideas,  which  though  closely  connected  are  not 
identical;  the  phonetic  power  of  characters  and  their  actual  pronunciation.  Lettres  in  cer- 
tain  positions  (e.  g.  like  the  t  in  the  French  ecrits')  may  never  be  pronounced  and  yet  be 
essential  phonetic  Clements  of  the  word  in  which  they  occur.  And  transcription  has  to 
take  note  of  these  phonetic  Clements  not  of  the  actual  pronunciation  (which  would  indeed 
be  a  task  utterly  beyond  its  powers). 

3.  That  the  demonstrative  pronoun  ^^^  pen  is  of  both  numbers  (not  merely  Sin- 
gular, as  is  commonly  said)  is  proved  by  a  large  number  of  examples.  I  still  persist  in 
my  doubt  (Zeitschr.  1868  p.  46)  whether  ü^  peten  is  ever  found  otherwise  than  as  a  fe- 
minine plural;    J^  ten  being  its  singular.     The  only  example  known   to  me  of  its  use 


with  a  noun  not  certainly  feminine  is  ^»«-a  ^  ^  ^  ^  ^^*^"  peten  (in  the  inscription 


of  Una)  which  M.  de  Rouge  translates  'ces  soldats'.  But  on  looking  carefully  through  the 
inscription  it  will  be  found  that  the  plural  pronouns  ^^  and  D^  occur  over  and  over 
again,  and  that  they  are  never  confounded.  See  lines  16,  22,  24  (twice),  25  (twice),  26, 
28,  29,  30  and  31.  The  writer  had  mänifestly  his  reason  for  [using  ü^  for  one  group 
and     D     for  the  others.    And  the  reason  I  believe  to  be  indicated  by  the  o  of  the  group 

AA/\AAA 

^^<=i^^^.  The  translation  'soldats'  may  be  sufficiently  correct,  and  yet  the  group 
may  be  feminine,  like  the  Latin  copiae.  But  we  have  no  necessity  for  leaving  Egyptian 
ground.  The  hrst  Anastasi  papyrus  (19,  2)  gives  as  the  analogy  of  ^  _^^'^jf^^|' 
which  you  translate  'troupes  auxiliaires',  and  the  great  Rameses  in  the  poem  of  Pentaur 
repeatedly  speaks  of  ^"^  Q  Q  Vj  s=3|^£'?^  |  '™y  horsemen'  in  the  feminine  gen- 
der.  In  Egyptian  many  collective  plurals  are  feminine  even  when  the  individuals  com- 
posing  the  collection  are  males.  In  line  18  the  singular  ""^^  is  usual  coUectively  for 
the  whole  body  (not  like  ^°*^^  in  the  Pianchi  inscription).     In  Illustration   of  this  3) 


')  Particularly  if,  as  I  suspect,  the  word  be  a  foreign  word.    It  is  in  foreign  words  that  this 
kind  of  intrusion  is  most  frequent. 

2)  See  Ewald,  ubi  supra,  §  84,  b.  note  1,  and  compare  the  early  editions. 

')  I  only  ofFer  this  as  a  possible  explanation  not  as  a  certain  one.     I  have  unfortunately  no 


134  On  several  hieroglyphic  words,  November  u.  December 

I  observe  that  I  have  constantly  found  o  |  neterit  in  the  oldest  inscriptions  in  the  sense 
of    ]   I  ]•     Tbis  is  quite  in  harraony  with  other  languages.    In  Hebrew  the  idea  of  col- 
lectives  is  expressed  by  the  feminine  ending.     In  Arabic  some  noans  form  their  plurals 
simply  by  adding  the  feminine  ending  at     In  Greek  >y  Urning  =  eqaitatus. 

4.    I  pass  on  to  the  phonetic  value  of  two  important  groups.     In  the  Zeitschrift  of 
1867  I  called  attention  to  some  striking  evidence  as  to  the  value  of  the  group  \^.  o , 
signifying  the  king  of  lower  Egypt.     Dr.  Birch  had  already  (Zeitschr.  1866,  p.  86)  cited 
ö    csiic^^  as  a  variant  of    I     V,  [or  rather    1  \  see  Todt.  149,  31  the  pas- 

sage  referred  to]  found  in  a  Papyrus  of  the  British  Museum.  From  the  evidence  and 
some  other  proofs  in  the  same  direction  Dr.  Brugsch  infers  that  the  royal  title  is  pro- 
bably  to  be  read  se^et^  not  sät  as  I  had  thought.  The  question  is  an  interesting  one  and 
the  evidence  in  favour  of  the  latter  reading  deserves  recapitulation. 

(1)  There  is  evidence  (Denk.  HI,  9.f)  that  the  royal  title  admits  as  a  determinative 
of  sound  the  same  determinative  as  that  of  the  inferior  Office  |^,c^^,  and  is  therefore 
probably  pronounced  in  the  same  way. 

(2)  Two  ancient  monuments  (see  Zeitschr.  1867,  p.  52)  give  the  value  e/  Q  or  >/  ü  0 
=  j^^Oj^^,  it  remaining  hov^^ever  doubtful  whether  V  be  ideographical  or  phonetic. 

(3)  In  Dümichen,    Kalenderinschr.  pl.  C,    col.  4  |^  =  ^"\\  fö^    a  value  which  is 

strikingly  confirmed  by  the  extremely  ancient  examples  ['I^Q  and  j^2^ll   (Denk. 

II,  pl.  16),  in  the  latter  of  which  the  sign  \\  is  clearly  a "determinative  of  the  sound  sät 

^    1 11 ,  Coptic  C^,Te,  for  which  as  I  have  shown  it  even  Stands  as  a  phonetic  equivalent. 

(4)  The  group  ~^  Q  is  found  Denk.  UI,  244  as  a  variant  of  J~^  /^ . 

(5)  Other  indications  of  the  same  value,  e.  g.  \^  ==°^",  are  found  (see  Zeitschr. 
1868,  p.  48),  which,  though  not  actual  proofs^  are  valuabl?  evidence  when  supported  by 
(3)  and  (4). 

This  is  the  whole  of  the  evidence  which  1  believe  to  be  genuine.  The  evidence  in 
favour  of  the  reading  se^et  entirely  depends  upon  the  supposed  group  q  c^d^j^^, 
which,  if  genuine,  might  admit  of  some  additional  support  from  the  Coptic  words  which 
Dr.  Brugsch  has  cited  jin  his  Dictionaryi).  But  I  very  much  doubt  whether  Dr.  Birch 
on  referring  again  to  the  papyrus  in  question  will  adhere  to  the  opinion  that  ^^  is  to 
be  found  there.  I  am  quite  sure  Dr.  Brugsch  would  not,  The  real  sign,  ignorantly  tran- 
scribed  from  the  hieratic,    by  the  Egyptian  scribe,    which  is  to  be  found  in  the  papyrus 


access  to  a  copy  of  the  Pianchi  inscription  and  take  Dr.  Brugsch's  explanation  "capitaine"  on  trust. 
But  this  does  not  appear  to  be  the  meaning  of  the  ancient  word.  The  ^  <cr>  ^~^  ^^  e=<«>-a 
(Denk.  II,  93)  surely  does  not  mean  "chef  des  capitaines".  The  group  occurs  again  at  Denk.  II, 
115,  h. 

')  These  words  are  however  open  to  objection.  c-s-sSht,  regio  inferior,  is  certainly  a  Compound 
word.  cö.  is  a  common  w^ord  signifying  regio  and  ^ht  signifies  'north'.  c.\;6o'^,  gazophylacia ,  is 
an  ttTT«!  'Ke'^ofxivov  and  as  doubtful  Coptic  as  ^a.y.%a.i  (from  which  it  is  translated)  is  doubtful  Greek. 
cö.5>Te  is  genuine  Coptic,  but  there  is  no  evidence  that  the  o,  which  is  found  in  the  Memphitic  as 
well  as  the  Sahidic  form,  is  derived  from  ^,  or  that  the  word  itself  is  ancient.  The  word  rather 
appears  to  be  derived  from  ca-tc  by  the  Interpolation  of  an  aspirate.  [Compare  ccu^e  which  is  con- 
nected with  JT"  j>a4|-  se^et.  The  Memphitic  is  cu)äi.]  I  fear  you  will  hardly  sympathize  with 
my  conviction  that  the  phonetic  reading  of  ,^\)  a.  cannot  finish  with  a 


1871.]  by  P.  Le  Page  Renouf.  135 


[Salt  118]  iiiay  be  seen  on  referring  to  the  Sebek-aa  Ritual  (Aelteste  Texte  pl.  34  lines 
1  and  4)  as  the  determinative  of  the  very  same  ^roup,  namely  ~^  ^^)  «^^.^  headlong. 
That  this  sign  is  really  i®  will  be  evident  on  compariug  the  two  examples  to  which  I 
refer  with  the  same  sign  in  line  9  of  the  same  plate,  and  this  again  with  the  correspon- 
ding  passage  in  the  Mentuhotep  Ritual  (Aelteste  Texte  pl.  8,  line  56).  It  so  happens  that 
in  the  British  Museum  papyrus  a  dot,  really  belonging  to  the  upper  part  of  the  sign  c=it=i, 
is  placed  under  the  middle  of  the  base  of  the  sign  ®,  and  thus  gives  the  whole  a  falsa 
appearance  of  ^\).  This  will  at  once  be  understood  by  any  one  who  will  take  the 
trouble  to  place  a  dot  under  the  same  sign  in  the  Sebek-äa  Ritual. 

The  group    ,^\)    ^^     also  occurs  as  an  adjective  in  the  following  very  ancient  example: 

J  J  ^l\,^\^  c,  ^  c,  benbent  sät  äst^  "a  noble  and  costly  pyramidion".  Here  Coptic 
comes  to  our  aid  with  CATG  and  COeiT  signifying  splendere^  insignis,  nobilis,  illmtrü. 
It  is  remarkable  that  M.  de  Rougö  should  give  this  gi'oup  on  quite  distinct  grounds  the 
very  same  meaning*)  to  which  I  am  led  by  what  I  believe  to  be  its  phonetic  value. 
(I  do  not,  of  course,  confound  CATe  and  COeiT.  The  latter  word  üs  probably  connected 
with  CfWT  extendere  but  its  most  usual  meanings  might  easily  be  derived  from  the  notioi 
splendere.) 

5.  With  reference  to  the  phonetic  value  of  the  group  a  J  ^r  «I  have  shown 
that  in  a  formula  which  occurs  on  a  great  many  tablets  ot  the  ancient  empire,  viz. 
~*Jr  ®   Sn3,  the  lirst  group  is  written  indiiferently  ~V     (Sharpe,   Inscr.  I,    86; 

De  Rouge,  Album  Photographique  No.  146),  ^"^*~  (Sharpe  II,  95),  ^v  j.  (ib.  I,  78;, 
er  ^v  (ib.  II,  86).    Mes  or  mäs  is  therefore  certainly  the  sound  of  the  group  in 

question.  And  if  so,  the  interrogative  pronoun,  which  is  written  like  it,  must  unless  spe- 
cial reasons  to  the  contrary  are  produced,  be  held  to  have  the  same  phonetic  value. 

To  the  examples  given  (Zeitschr.  1868',  p.  48)  from  the  ritual  of  the  verb      \  J  in 

the  sense  of  overcome  (Coptic  W^jy)  I  add  Todt.  1,  3  Q£x         vft  ^        A  j\  A  ^  yA'^A^. 


I  have  fought  for  thee,  I  have  overcome  for  thy  name. 

6.  Let  me  now  say  a  few  words  with  reference  to  a  text  about  which  our  interpre- 
tations  difFer.  I  allude  to  the  remarkable  passage  which  you  translated  in  the  2nd  series 
of  your  Melanges  (p.  178),  from  the  2nd  Berlin  papyrus,  beginning 

AAAAAA   I       <dZ>  •  ^^ -^  I       xi    ^^~» 

The  meaning  of  these  and  the  lines  which  foUow  appears  to  me  to  be  as  evident  as 
possible.  All  these  phrases  are  instances  of  what  Grammarians  call  the  "nominative  ab- 
solute". "The  Chief  noun  of  which  something  is  to  be  predicated  is  very  often  placed" 
says  Ewald  3)  "quite  abruptly  at  the  beginning  of  a  proposition,  where  the  Speaker  places 
it,  as  the  most  important  word,  first  by  itself,  and  is'  obliged  to  repeat  it  afterwards  by 
means  of  its  pronominal  suffix".  This  construction  which  is  extremely  frequent  in  all  the 
Semitic  languages  is  not  less  frequent  in  Coptic :  e.  g.  '^T  >^ne  ^^I  HAT  epo^j  ^fieg, 
'God,  no  man  hath  ever  seen  Him'  instead  of  'No  man  hath  ever  seen  God',  John.  1,  18; 


')  Monumens  des  6  premieres  Dynasties,  p.  136. 

^)  Ubi  supra,  §  309,  b.    Compare  Gesenius,  ubi  supra  §  189  and  the  references  in  note  p. 


136  On  several  hieroglyphic  words,  by  P.  Le  Page  Renouf.      November  u.  December 

ninpecSTTepoc  "ke  epe  nienicKonoc  m^'xipo'Lonin  uMoq,  'ßut  the  presbyter, 

the  bishof  shall  ordain  him',  Apostol.  Const.  §33.  "Der  Nominativos  absolutus"  we  are 
told  in  Schwartze's  Coptic  Grammar  "ist  eine  weitgreifende  £rscheinang  in  dem  Kopti- 
schen Satzbau".  It  is  in  fact  a  legacy  from  tlie  older  days  of  the  language.  "Chatuma, 
knowest  thou  it  not?  fthe  picture  of  it]'''  says  the  Egypliau  writer  to  his  Mohär.  And, 
in  more  complicated  construction,  Thothmes  111:^)  "That  which  he  desired  to  be  done 
according  to  his  wish,    I  have  done  it  for  him  as  he  commanded  <2>- \|r  1^»  är-ä- 

nef-set  [The  nse  of  i\\e  feminine  pronoun  Uc^  in  such  a  relation  is  well  worth  noting.] 

I  believe  then  that  QA?  f"  B*   ^^,   and  such  like  words  are  the  no- 

minatives  absolute  of  which  something  is  predicated.  ^    QA ,  the  reverse  of    ^  SA , 

süent  (as  you  have  convincingly  proved),  signifies  eloquens"^).  ^~^^^  is  not  an  impe- 
rative but  the  past  tense.  The  whole  of  the  first  phrase  signifies  —  "-Eloquem^  dedisti 
ut  loquatur'\  And  the  rest  is  translated  in  the  same  way.  I  cannot  understand  why  an 
imperative  sense  seems  to  you  unavoidable.  In  the  article  which  has  called  forth  these 
remarks  you  say  "Si  Ton  consentait  a  admettre  que  Texpression  ^    q7\  signifie  un 

non  parlant^  on  pourrait  traduire  alors  Un  non  parlant  fais  qu'il  parle.  Mais  il  faudroit 
alors  continuer  la  traduction  dans  le  meme  arrangement,  et  dire  ün  non  couche  fais  quil 
86  leve;  un  non  ignorant  fais  qu'il  sacke,  etc.,  c'est  ä  dire  qu'on  arriverait  ä  un  non-sens 
ridicule^)".  The  sense  of  parier  is  obviously  inconsisteut  with  the  use  of  ^  g7\  in 
this  passage,  but  the  special  absurdity  of  which  you  speak  has  no  existence  whatever  if 
you  translate  ^^^^  in  this  place  as  you  translate  it  every  where  eise.  There  is  surely 
no  absurdity  in  saying  —  "One  who  remaineth  not  silent,  thou  art  cause  that  he  speaketh : 
one  who  lieth  not  prostrate,  thou  art  cause  that  he  is  risen:  one  who  is  not  ignorant, 
thou  art  cause  that  he  knoweth."  We  have  here,  as  I  said  in  my  letter  le  Dr.  Birch*), 
an  enumeration,  not  of  benetits  to  be  asked  for,  but,  of  benefits  actually  conferred. 

I  am  now  only  defending  my  own  translation  but  my  objection  to  yours  is,  as  it  was 
in  1865,  based  upon  the  conviction  that  it  is  an  inviolable  rule  of  the  Egyptian  language, 
that  '^the  subject  qf  a  verb  used  personally,  ts,  if  not  the  first  person  Singular,  always  ex- 
pressed, either  as  noun,  pronoun  or  pronominal  suffix\  I  believe  moreover  that  altliough 
the  prohibitive  '^v  may  be  placed  before  a  verb  used  impersonally  (e.  g.  ^v  ö  gTS, 
Ut  there  he  no  silence),  ;;j35x;  ™^y  ^^^t  be  used  in  this  way.  But  I  will  not  now  defend 
these  views  as  I  could  not  do  so  except  at  considerable  length.  I  hope  to  have  time  some 
day  to  do  so. 

7.  Let  me  finish  this  long  letter  with  a  topic  upon  which  there  is  as  yet  no  con- 
troversy. 

I  spent  part  of  my  leisure  time  last  sumraer  in  collating  the  different  Arabic  texts 
of  the  "Thousand  and  one  Nights",  and  whilst  doing  so  I  was  Struck  by  a  very  curious 
coincidence  in  ideas  between  a  portion  of  one  of  those  tales  and  the  romance  of  the  'Two 
Brothers'.    In  the  latter  story  the  younger  brother  Batau  conceals  his  heart  in  the  flower 


')  Brugsch,  Recueil  I,  pl.  XLIV,  1.  21. 

")  Iconsider  ^    QA  etc.,  as  verbal  nouns  like  ^^v    and  ^^s^ ,  Pap.  Prisse,  p.  16. 

')  Zeitschr.  1870,  p.  85. 

*)  Miscellaneous  Notes  on  Egyptian  pbilology  p.  6. 


A^/\A/\A 


1871.]  Bau  und  MaaTse  des  Tempels  von  Edüi,  von  H.  Brugsch.  137 

of  a  cedar  tree,  and  afterwards  contides  the  secret  to  a  woman  by  wbom  it  is  betrayed 
to  tbe  king.  On  the  tree  being  cat  down  tbe  heart  is  thrown  upon  the  ground  and  Batau 
falls  dead  at  the  same  moment.  In  the  Arabian  tale,  Seifelraoluk,  the  hero  of  the  story  ^), 
oflFers  to  destroy  a  Jinn  who  had  carried  oflF  a  lady  and  kept  her  in  captivity.  ßut  the 
lady  replied  "You  canoot  kill  hini  unless  you  kill  bis  spii-it.  And  Seifelmoluk  said  to 
her.  And  in  wbat  place  is  bis  spirit?"  ^^jj>  ^\  ^  »-^^j»-  She  said  that  she  had  asked 
him  about  it  many  times  and  that  he  would  not  reveal  its  place  to  her.  He  had  how- 
ever  at  last  been  prevailed  upon  by  the  treacherous  assurance  that  she  would  wish  to 
take  care  of  it  and  place  it  in  the  midst  of  her  eye.  He  then  told  her  that  in  consequence 
of  smister  predictions  he  had  taken  bis  spirit  and  placed  it  in  the  crop  of  a  sparrow. 
The  sparrow  was  put  into  a  little  box,  and  tbis  again  into  anotber  box  which  was  put 
into  seven  other  small  boxes,  and  these  were  shut  up  in  seven  chests  enclosed  within  a 
marble  vase  sunk  by  the  shore  of  a  sea  inaccessible  to  man.  All  these  precautions,  of 
course,  were  useless.  By  the  help  of  the  seal  of  Solmon's  ring  Seifelmoluk  evoked  the 
spirit  of  the  Jinn,  the  sea  was  violently  agitated,  the  marble  vase  came  forth  and  was 
broken  by  the  prince  upon  the  rocks.  The  chests  and  boxes  were  broken  each  in  its 
tum  and  when  the  sparrow  was  strangled  the  Jinn  feil  to  the  ground,  a  heap  of  ashes.^) 
The  tale  of  Seifelmoluk  has  no  doubt  been  immensely  altered  during  tbe  course  of 
centuries  but,  even  as  it  Stands,  the  parallelism  between  it  and  the  tale  of  Batau  is  very 
strong,  and  even  more  so  than  appears  at  tirst  sighi.  Batau  hides  away  his  heart,  '•==^'0' 
häti:  the  Jinn  hides  his  spirit,  =>, ..  But  tbe  latter  word  is  often  a  fair  translation  of  the 
former.  The  häti  is  the  seat  of  thought,  will,  fealing  and  consciousness.  And  at  tbe  same 
time,  as  we  learn  from  the  Medical  papyrus  of  Berlin,  p.  15,  it  is  according  to  the  most 
ancient  Egyptian  ideas,  the  receptacle  and  organ  of  the  breaths  of  live.  Now  in  all  the 
Semitic  languages  the  =>^.  is  also  the  seat  of  sense  and  thought.  And  etymologically  it 
signifies  icind,  breath^  hence  "anima  sc.  vitae  causa  in  corpore".  And  both  the  Egyptian 
and  the  Semitic  words  are  often  used  in  their  respective  languages  as  if  they  were  mere 
pronominal  suffixes.  M.  de  Rouge  in  his  Chrestomathie  §  185  has  given  several  examples 
illustrative  of  this  use  of  häti.  The  Coptic  gHT  is  nsed  in  the  same  way.  Tbe  lady  of 
Bagdad  on  the  other  band,  in  the  Arabian  tale,  flings  herseif  literally  her  spirit,  (ijj>jj  ^^i^^j) 
into  the  porter's  lap ').     And  instances  like  this  are  of  the  commonest  occurrence. 

P.  Le  Page  Renouf. 

Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfti. 

(Fortsetzung,     v.  Zeitschr.  1871  p.  45.) 

Der  Tempel  von  Dendera,  dessen  reiche  Texte  und  Bilder  neuerdings  in  so  ausgiebiger 
Weise  für  die  Wissenschaft  veröffentlicht  worden  sind,  hatte  gleichfalls  sein  ^^  pei'-tua 
„Stern- Gemach",  das  in  dem  ^^«-Saale  (der  ersten  grofsen  Säulenhalle)  des  genannten 
Heiligthumes  gelegen  war.    Man   vergleiche  besonders  die  von  Mariette  publicirten  Vor- 


')  This  tale  was  first  inade  known  in  Europe  by  M.  de  Caylus,  but  the  translation  published 
by  him  difiers  greatly  from  the  texts  of  Calcutta,  Bulak  and  Breslau. 
^  Vol.  III,  p.  633.    Calcutta. 
»)  Vol.  I,  p.  63.    Calcutta. 

Z«it8chT.  t  Aegypt  Spr.  etc.    IS'L  18 


138  Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfu,  [November  u.  December 

Stellungen  auf  Taff.  9  und  13  seines  Werkes  über  Dendera.  Nero,  der  Kaiser,  erscheint 
darin  zweimal,  als  König  ünterägyptens  und  als  König  Oberägyptens,  um  bei  seinem  Ein- 
tritt in  den  Tempel  die  Handlung  der  Reinigung  ^  \^  ^z_d <=> ^  „in  dem  Stern- Ge- 
mache von  Dendera"  an  sich  vollziehen  zu  lassen. 

Vom  jent -Sa.a]  aus  führt  ein  breites  Thor  in  der  Richtung  von  Nord  nach  Süd  zu 
dem  mächtigen  offenen  Vorhofe,  mit  seinem  von  32  Säulen  gestützten  Umgange.  In  dem 
von  Herrn  Dümichen  Temp.-Inschr.  Taf.  97  publicirten  Texte  wird  Lin.  7  dieser  Hof  ein- 
fach als  ^^  usex-t  „der  Hof  bezeichnet.  Der  in  der  Zeitscbr.  1870  Taf.  1  mitgetheilte 
Text  aus  Edfu  bezeichnet  diesen  Hof  mit  der  Benennung  jX^I  "*^-^  uten-t  „des  Hofes 
des  (flüssigen)  Opfers"  (s.  1. 1.  Lin.  14)  und  beschreibt  ihn  als 

„mit  Säulen  hinter  ihm". 
Das  „hinter  ihm"  bezieht  sich  auf  den  ^^ni-Saal,  von  dem  unmittelbar  vorher  (Lin.  13) 
die  Rede  war.  Die  Texte  von  Edfu  beschränken  sich  jedoch  nicht  auf  diese  einzige  Be- 
zeichnung, denn  wir  treffen  noch  folgende  Benennungen  desselben  Hofes  an: 
f [FJI  n  o  '  V  W  ^  ^^^^  tes-nefru  en  Ää-^w  „der  Hof  des  heiligen  Schiffes')  des  Ää-^w", 
und  |''^o,'t ®  me^-t  xä  „der  Processions-Hof".  Die  Inschrift,  aus  welcher  ich  diese  letz- 
tere Benennung  herleite  (s.  Dümichen,  Temp.-Inschr.  107  L.  5)  erklärt  dieselbe  dadurch, 
dafs  der  Cultus  des  Gottes  und  seiner  Mitgötter  hierselbst  Statt  fände: 

i :  I   I   I  T  I  AAA-vvA  ein   (hih)-u  nofr-u  en  x^  n^^  seinen   schönen  Processions- Festen" 

(Lin.  7).  Wir  werden  später  Gelegenheit  finden,  noch  weitere  Namen  für  denselben  Raum 
kennen  zu  lernen,  begnügen  uns  daher  vorläufig  mit  diesen  Haupt-Bezeichnungen. 

Der  oben  angegebene  Text  giebt  (L.  14)  die  Maafse  des  Hofes,  von  dem  wir  augen- 
blicklich reden,  in  folgender  Weise  an: 

-IP       ¥^      T  ^  E^S»-  ^    T  «^ 

ka-s  äu  nofer  em     (mqh)     90       ter        peset-f  fe  eni      (rä) 

seine  Länge     (ist)  harmonisch      an      Ellen     90     weil    er  strahlt     weithin     als    Sonne, 

if^_    Af]    T^  ^^^^  ^     gs/4     ^%  m     "Yh 

Ib  II  Hl        J-n  nnnn  ^H    h  n^    4w.  1 1 V 

usex-s  äs  mqh       80        em  ^wem-we/'  nef       ^^ 

seine  Breite    alsdann    Ellen      80      wegen    er  hat  vereinigt    mit  sich   ä^   die  Ausdehnung 

— H —  /i  <:; >  JNS»  d  I     /T    J\    ü    AAAAAA 

er  tep-8  em       mqh       20        ter  ife-ut  du-t         an 

nach     seiner  Oberkaute      an      Ellen      20      weil      ausgesprochen  tvird      Preis      durch 


f 


§  Ä  o  "•  ~" 

neter-ka-f  umot-s  mqtet-ent  (^^^^J      (tüa) 

seinen  Tempel,      seine  Dicke      in  entsprechender  Weise      Ellen      fünf. 

Die  fortlaufende  Uebersetzung: 

„Seine  Länge  ist  harmonisch,  sie  beträgt  an  Ellen  90  weil  er  (der  Gott)  strahlt  weit- 
„hin  als  Sonne: 


')  Vergl.  Zeitscbr.  1871,  S.  38. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  139 

„Seine  Breite  darauf  beträgt  an  Ellen  80,    defswegen  dals  er  mit  sich   vereinigt 

«hat ; 

„die  Höhe  bis  zur  obersten  Kante  beträgt  an  Ellen  20,  weil  durch  seinen  (des  Gottes) 
„Tempel  sein  Preis  ausgesprochen  wird; 

„Seine  Dicke  ist  in  entsprechender  Weise  fünf  Ellen;"  —  giebt  die  genügendste  Auskunft 
über  die  Dimensionen  des  Hofes,  einschliefslich  seine  Höhe,  allein  die  gesperrt  gesetzten 
Worte  enthalten  anscheinend  den  baarsten  Unsinn,  vorausgesetzt  dafs  unsere  üebersetzung 
keine  falsche  ist.  Meine  bescheidenen  Kenntnisse  der  Hieroglyphen  gern  einräumend,  be- 
zweifle ich  dennoch,  dafs  meine  Mitforscher  diesen  eingeschobenen  Sätzen  einen  wesent- 
lich verschiedenen  Sinn  unterlegen  dürften.  Wir  stehen  hier  vor  einem  Geheimniis,  das 
ich  so  glücklich  bin  zu  enthüllen  und  dessen  Grundkern  ich  bezeichnen  möchte  als  die 
Mnemotechnik  der  Zahl,  wenigstens  in  dieser  Epoche  der  ägyptischen  Schrift.  Ich 
werde  mich  in  Folgendem  darüber  weitläuftiger  auslassen. 

Herr  Goodwin  war  bekanntlich  der  erste,  welcher  aus  einem  hieratisch  geschrie- 
benen Texte  die  wunderliche  Methode  herauserkannte,  jeden  Abschnitt  desselben  mit  einem 
Worte  beginnen  und  schliefsen  zu  lassen,  welches  dieselbe  Aussprache  hatte,  als  die  ent- 
sprechende Zahl  des  Abschnittes.')  So  beginnt  der  siebente  Abschnitt  mit  dem  Worte 
n  *^tp  "^  «^/«Ji  ind  grade  so  lautet  das  Zahlwort  für  7,  der  zehnte  beginnt  und  schliefst 
mit  dem  Worte  1 1  ;    met  (\0  heifst  auch  noch  im  Koptischen  met^    »»HTe)   u.  s.  f. 

Später  hat  Herr  Pleyte  dieselbe  Spur  verfolgt")  und  nur  bestätigen  können,  was  Herr 
Goodwin  so  scharfsinnig  gefunden  hatte. 

Wir  haben  es  hier  mit  einer  ganz  ähnlichen  Methode  zu  thun,  denn  die  zahlreichen 
Texte  von  Edfu  haben  mir  bewiesen,  dals  die  Zahlzeichen  nicht  selten  von  Grup- 
pen undFormeln  begleitet  sind,  deren  Aussprache  zugleich  die  Aussprache 
der  betreffenden  Zahlen  darstellt.  Eine  äufserst  belehrende  Inschrift,  die  ich 
weiter  unten  besprechen  werde,  befindet  sich  an  der  Innenseite  der  östlichen  grofsen  Um- 
fassungs- Mauer,  welche  den  Tempel  von  Edfu  von  der  Aufsenwelt  abschlieist.  Es  wird 
darin  der  Ursprung  der  Namen  und  der  Maafse  der  verschiedenen  Gemächer,  Säle  u.  s.  w. 
des  Heiligthums  genauer  angegeben,  wobei  in  Betrefl^  der  Zahlen  die  von  mir  angedeutete 
Methode  verfolgt  worden  ist.  Hier  einige  Beispiele  aus  der  erwähnten  Inschrift,  welche 
eine  Reihe  von  Fragen  mit  den  dazugehörigen  Antworten  enthält,  wobei  die  Fragewörter 
^^vj  mä  „  was?  was  ist  es  mit?"  und  (1  ^  ö^,  (1  djt  „was?  wie?  warum?"  ') 
eine  sehr  entschiedene  Rolle  spielen. 


^ 

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^   1 

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15 

äxi 

met 

tua 

was  ist  es  mit 

den  Ellen 

15? 

Warum  ? 

die  Mitte 

der  Tiefe 

Wie  man  leicht  sieht,  enthalten  die  Worte  met  tua  „die  Mitte  der  Tiefe"  zugleich  die 
Aussprache  der  Zahl  15,  welche  auch  im  Koptischen  nicht  anders  lautet,  nämlich  W€T- 
TJOT  oder  »»GT-toT. 

Eine  andere  Frage  betrifift  ein  Maals  von  110  Ellen. 


>)  S.  Zeitschr.  1864,  p.  39. 

^  Zeitschr.  1867,  1  fll. 

')  S.  meine  hieroglyphische  Grammatik  §§  47  u.  49. 

18* 


1^11 


140  Bau  und  Maafee  des  Tempels  von  Edfu,         [November  u.  December 

^n      (|^  ^         —  !211| 

110  ä)[  se  en        meter 

„110      warum?      die  Richtung      der      Mitte." 

Hierin  entspricht  Se  „das  Gehen,  die  Richtung"  dem  Zahlwort  «Je  für  100,  während  metei' 

(eine  ältere  vollere  Form  mit  dem  Schluls-r)  „die  Mitte"  sich  wiederum  auf  das  Zahlwort 

MeT,  fmTe  für  lO  bezieht. 

Das  Maafs  von  50  Ellen  wird  an  einer  andern  Stelle  derselben  Inschrift  in  folgender 
Weise  erklärt: 

nnn 

nn      ^^^ 

50         em  tu-äu 

„50      wegen      der  Lobpreisung." 
Im  Koptischen  heifst  f  eoOT,  foOT,  +«?OT  „glorificari",  wie  andrerseits  TAIOT,  TAIO 
„quinquaginta". 

Bei  einem  andren  Maaise  von  90  Ellen  wird  die  Bemerkung  eingeschaltet: 

90  ä^  Cp^set)  ')  ti 

„90      warum?      Strahl      der  sich  ausbreitet" 
Die  Wörter  peset-ti  „der  sich  ausbreitende  Strahl"  spielen  offenbar  wiederum  auf  das  Zahl- 
wort für  90  an,    das  im  Koptischen  ganz  entsprechend  ^eCT^.IOT,   ^ICT^.JOT,  niC- 
TeOTJ  lautet. 

Die  vorstehenden  Beispiele,  die  ich  aus  dem  mir  zu  Gebote  stehenden  reichen  Ma- 
teriale  ganz  zufällig  herausgezogen  habe,  werden  besser  als  alle  Erklärungen  die  in  Edfu 
befolgte  Methode  der  doppelten  Zahlenbezeichnung  erläutern,  und  besonders  die  oben  über- 
tragenen Sätze  hinter  den  Zahlzeichen  für  9U,  80  und  20  in  ihrem  wahren  Lichte  erschei- 
nen lassen. 

Es  heifst  darin:  90  sei  die  Zahl  der  Ellen  für  die  Länge:  ter  PeSeT-fTi  'em  rd  „weil 
#  er  (Horus)  weithin  strahlt  als  Sonne".    Hierin  enthalten  die  mit  grofsen  Buchstaben  ge- 
setzten Worte  genau  dieselbe  Aussprache  für  90,  welche  wir  vorher  aus  einer  andern  In- 
schrift von  Edfu  nachgewiesen  haben  und  welche  wir  weiter  unten  noch  einmal  antreffen 
werden. 

80  Ellen,  heifst  es  ferner,  betrage  die  Breite  em  ^nem-nef  nef  ....  „defswegen  weil 
er  mit  sich  vereinigte  .  .  .  . "  In  diesem  Beispiele  steht  das  Zeitwort  ^  ^«^»i  „sich  ver- 
einigen dem  vorausgesetzten  Zahlworte  für  80  gegenüber,  das  im  Koptischen  i'AUfie, 
^eune,  ^ewne,  ^wene  lautet,  wobei  die  Metathesis  in  keiner  Weise  stören  kann. 

20  Ellen  betrage  die  Höhe :  ter  te-ut  äu-t  an  neter-ha-f  „weil  sein  Preis  ausgesprochen 
wird  durch  seinen  Tempel".  Die  Worte  te-ut  äut  „dicitur  gloria"^)  (kopt.  ZO,  ZOT 
dicere,  ^T,  eAT,  eoOT,  M30T  gloria)  enthalten  wiederum  die  Aussprache  für  20,  die 
sich  im  Koptischen  als  Z0TM5T,  ZOTfüTe,  ZöüOTT,  Z*W.T  „viginti"   darstellt,   und  die 


')  Wegen  der  Aussprache  — h—  peset  von  u  verweise  ich  auf  mein  Wörterbuch  SS.  510  u.  511. 

*)  Wegeb  des  Zeichens  ^^  =  ^^   i,   <r--=-^  t  besonders   in  dem  Zeitwort  für  „  sagen  "  kopt. 

rso,  csoO;    mit  Suffixen  verbunden  •xot,    vergl.  die  vielen  Stellen  in  dem  von  Herrn  Naville  pu- 
blicirten  Horus-Text  aus  Edfu. 


1871,]  von  H.  Brugsch.  141 

in  dem  oben  erwähnten,  von  Herrn  Goodwin  erklärten  Papyrus-Texte  angezeigt  ist  durch 

die  Gruppen:   j  "^  |^  ]  (j  ^«"««-^  «»d    "^  Q  (j  ()  ^  '   '  '  ^<<-«^*-'«- ') 

Somit  hätten  aenn  die  besprochenen  eingescnobenen  Legenden  ihre  eigentliche,  für 
die  Kenntnils  der  Zahlwörter  nicht  unwichtige  Bedeutung  erlangt  und  wir  werden  fortan 
in  der  Lage  sein,  ihren  Sinn  klar  zu  erkennen.  Es  drängt  sich  hierbei  aber  uuwillkühr- 
lich  eine  andere  Frage  auf,  nämlich  die:  ob  die  den  Zahlwörtern  untergelegte  Nebenbe- 
deutung, die  wenigstens  in  den  Texten  von  Edfu  allenthalben  dieselbe  ist,  nicht  auf  phi- 
losophischer Speculation  beruhe,  etwa  wie  in  dem  System  der  Pythagoräer,  in  welchem 
der  Zahl  ein  besonderer  Begriff  inne  wohnte.  Ob  also  beispielshalber  die  Auffassung  der 
Zahl  5  (tua)  als  „der  Tiefe",  der  Zahl  8  (x^em)  als  „der  Vereinigung",  der  Zahl  10 
Cmeter,  met)  als  „der  Mitte"  oder  „des  Maafses"  etwas  mehr  als  blofse  Lautspielerei  sei. 
Ich  mufs  bekennen,  so  interessant  ein  solches  Feld  für  die  Untersuchung  auch  immerhin 
sein  mag,  so  wenig  bin  ich  geneigt,  mich  auf  dieses  Gebiet  zu  begeben,  wo  allen  mög- 
lichen Hypothesen  Thor  und  Thür  geöffnet  ist.  Ich  beschränke  mich  auf  die  mir  zuge- 
wiesenen Grenzen  der  philologischen  Forschung  und  begnüge  mich  mit  dem  Nachweis  der 
Thatsache  ohne  den  Beweis  der  Ursach  zu  führen. 

Kehren  wir  zurück  nach  dem  grol'sen  Hofe,  so  entsprechen  die  angegebenen  gröisten 
Maafse  den  wirklich  vorhandenen  Dimensionen  in  der  Weise,  dafs  die  Ausdehnung  von 
90  Ellen  sich  auf  die  Länge  des  Hofes  in  der  Richtung  von  Nord  nach  Süd,  die  von  80 
Ellen  dagegen  sich  auf  die  Breite  desselben  von  Ost  nach  West  bezieht.  Die  Höhe  von 
20  Ellen  und  gleichzeitig  die  Dicke  von  5  Ellen  gehört  den  Wänden  an,  die  sich  an  der 
Ost-,  Süd-  und  West- Seite  des  Hofes  hinter  den  Säulen  erheben.  Mit  derßeschreibung 
der  letzteren  beschäftigen  sich  die  Texte  von  Edfu  vielfach.  Sie  heifsen  |  H  i  <=>  rP^  ^g  o 
än-u  ur-u  (xu8)-ut  em  xont-s  „die  grofsen  Säulen  aufgeführt  in  ihra''^)  d.  h.  in  dem  be- 
schriebenen Hofe  irüjl  M«ej,  der  im  Aegyptischen  weiblichen  Geschlechtes  ist.  Ihre  Zahl, 
im  Ganzen  32,  ist  auch  inschriftlich  belegt.*)  Ihre  Gestalt  ist  1.  1.  in  folgender  Weise 
durchaus  genau  beschrieben: 

^^      ^      ^     ^       T        ö^    ^   ll¥ 

em  hyn  her        menh-u 

in  Gestalt       von  Blüthen      und      Blumen*) 

her  uot 

und      dem  Papyrusstengel.*) 
In  ähnlicher,  doch  im  Ausdruck  verschiedener  Weise  wird  an  einer  andern  Stelle  der  An- 
blick der  Säulen  folgendermaafsen  beschrieben : 


1  _ü              >*11_1J. 
äu                (ha)                uon 

äm-sen 

es  ist      has  Kapital      seiend 

an  ihnen 

9Tf 

ket-^et                    em 

bener 

der  Schaft      in  Gestalt  von 

der  Palme 

')  Vergl,  Zeitschr.  1867,  p.  11. 

»)  S.  Dum i eben,  Temp.-Inscbr.  98  Lin.  8.    Auch  107,  16  ist  |  an  statt  |  ä  bei  Herrn  Dü- 

michen  zu  lesen. 

«)  L.  1.  107  Lin.  17. 

*)  S.  mein  Wörterbuch  p.  659.    Das  Wort  bezeichnet  eigentlich  die  Papyruspflanze ,  hier  spe- 
deller  die  Blumen,  wie  das  Wort  hun,  vorher,  genauer  die  Bluthen  des  Dattelbaumes  bezeichnet. 

»)  S.  Dum    Temp.-Inschr.  107,   17,  woselbst  jedoch  statt  jl^g^  zu  lesen  ist  ^^  ||  '(^ 
J^r  menfy.    So  im  Original. 


142 


Bau  und  Maafse  des  Tempels  von  Edfa,  [November  u.  December 


^    ^    <=>  m^ 

neher  ma-setu  er  hol 

„es  ähnelt  ihr  Anblick  dem  Papyrus^)". 
Derselbe  grofse  Hof,  mit  welchem  wir  uns  bisher  beschäftigt  haben,  zeigt  eine  Zahl 
von  nicht  weniger  als  8  Thüreingängen.  An  der  Nordseite  befindet  sich  das  Portal,  wel- 
ches nach  der  Vorhalle  C^ent)  führt.  Ihm  gegenüber  ist  das  Hauptthor  des  Tempels,  die 
zwischen  den  beiden  Thurmfiügeln  (dem  sogenannten  bejen)  gelegene  Thorhalle  (mähet), 
von  welcher  weiter  unten  die  Rede  sein  wird.  Eine  kleine  Thür,  an  derselben  Seite, 
führt  zur  Aufgangstreppe  im  linken  oder  östlichen  Thurmflügel,  eine  andere  zur  Treppe 
des  rechten  Thurmflügels.  An  der  freien  östlichen  Wand  zeigen  sich  zwei  besondere 
Thore,  an  der  westlichen  Wand  zwei  andere  Eingänge,  den  ersteren  genau  gegenüberlie- 
gend. Von  den  letzteren  vier,  die  mich  zunächst  beschäftigen  sollen,  hatte  eines  seine 
besondere  Bedeutung  als  Einzugsthor  der  Göttin  Hathor,  wenn  sie  in  grofser  Procession 
von  Tentyra  nach  Edfu  kam  (vergl.  oben  1871  p.  33).  Man  wird  hiernach  den  folgenden 
Text  sicher  verstehen.  2) 


,Thore 


Cxemt) 
3 


ses-ut 
öffnen  sich 


j(ont 
in 


u8ej( 
Hofe 


ten 
diesem 


1 


Angesicht 

io 

an 
von  Tentyra 


her 
(und)  mit 

B 


seb 
dem  Thore 


en 
für 


SP 


neter 
den  heiligen 


her 
mit 

her-t 
Einzug 


seb 
dem  Thore 


d  en 

grofsem      im 


i   \ 


en 
der 


hathor 
Hathor 


neb 
der  Herrin 


ter 
«venu 


a-s 
sie  kommt 


em 
von 


O 

tes-t 

ApoUinopolis  magna." 


nen-t-s  er 

ihrer  Stadt      nach 

„Das  grofse  Thor  im  Angesicht",  en  face,  ist  das  Pylonenthor  im  Süden.  Das  Thor  des 
Einzugs  der  tentyritischen  Hathor  lag  an  der  Ostwand  des  Hofes,  und  zwar  an  dem  Nord- 
ende derselben. 

Der  beiden  Thore  an  jeder  Seite  der  Thurmflügel  geschieht  Erwähnung  in  einem 
Texte,  den  Herr  Dümichen  mitzutheilen  nicht  vergessen  hat.  ^)  Sie  werden  gemeinschaft- 
lich aufgeführt  als: 

en  (mentf)  (äbet)  äba  er 

an    der  Westseite    (und)  Ostseite    sich  richtend    nach 


seb     2 
Thor    2 

®Q 

tep-ha 
dem  Dache 


^ 


her 
vor 


her-s 
ihrem  Angesichte 

ba^on 
des  Thurmthores 


d.  h.  „zwei  Thore  im  Angesicht  des  Hofes  use;(-t,  und  zwar  an  der  West-  und  Ost -Seite 
desselben,  welche  nach  dem  Dache  des  Thurmthores  hinführen".    Das  %en,  oder  wie  das 

')  S.  Wörterbuch  S.  355. 

*)  Vergl.  Dümichen,  Tempel-Inschr.  107  Lin.  18  fll. 

')  L.  1.  109,  1,  wo  Einzelheiten  in  der  mitgetheilten  Zeichnung  zu  berichtigen  sind. 


1871.]  von  H.  Brugsch.  143 

Wort  hier  geschrieben  steht :  ba;(un^  baxon,  bezeichnet  bekanntlich  die  beiden  hohen  Thurm- 
flfigel  vor  dem  Tempel,  zwischen  welchen  sich  der  Haupteingang  zum  Tempel  oder  der 
Pylon  befand.  Im  Innern  der  genannten  Thürme  ist  thatsächlich  eine  Treppe  angebracht, 
welche  auf  das  Dach  führte  und  zu  welcher  man  durch  die  in  Rede  stehenden  Thüren 
gelangte. 

Ich  habe  nirgends  in  den  von  mir  durchforschten  Inschriften  von  Edfu  Andeutungen 
gefunden,  welche  sich  auf  die  Maafse  des  Be^en  bezogen  hätten,  so  dafs  wir  in  dieser 
Beziehung  vollständig  leer  ausgehen.  Dagegen  wird  an  verschiedenen  Stellen  der  Texte 
^*^  -^^  /ü\  "'^'^^^  ^^^^  ^®®  Pylonen -Thores  ausführlicher  gedacht.  Die  Maafse  des- 
selben hatte  ich  selber  schon  1862  in  meinem  Recueil  Taf.  74,  Nr.  1  mitgetheilt  ohne  je- 
doch damals  im  Stande  gewesen  zu  sein,  dieselben  zu  ericlären  Der  Altmeister  unserer 
Wissenschaft  Lepsius  hat  mit  gewohntem  Scharfsinn  dieselben  in  der  Zeitschrift  1865 
S.  105  fll.  einer  näheren  Untersuchung  unterzogen,  deren  Resultat  folgendes  ist.  Die  Thor- 
flügel, denn  von  diesen  allein  wird  die  Beschreibung  der  Maafse  gegeben,  hatten  eine 
Höhe  von  27j  Ellen,  eine  Breite  von  5^^  Eilen,  eine  Dicke  von  ^  Ellen,  der  Pfahl  der 
Axe  eine  Dicke  von  23  Fingern.  Die  von  Lepsius  gegebene  Erklärung  läfst  an  Richtig- 
keit nichts  zu  wünschen  übrig  und  wir  verweisen  delshalb  den  Leser  auf  die  von  ihm  1.  L 
gewährte  Auseinandersetzung.  Die  beiden  Flügel  des  Be^en,  zwischen  welchen  sich  das 
Pylonenthor  befand,  hatten  besondere  Namen: 


uä-t  em  (üe)  ket  em  nebtha 

„der  eine      (ist)  als      Isis      der  andere      als      Nephthys". ') 
Da  in  den  ägyptischen  Aufzählungen  der  Westen   stets   dem  Osten    voranzustehen   pflegt, 
80  wird  es  erlaubt  sein,  den  westlichen  Flügel  als  Isis,    den  östlichen  als  Nephthys  auf- 
zufassen. 

Die  AuJ'senseite  beider  Flügel  war  mit  Stangen  und  Fähnchen  daran  geschmückt,  wie 
unter  andern  die  bekannte  Darstellung  eines  Be^en  in  dem  Tempel  des  j^o/wm  zu  Karnak 
es  nachweist.  Ein  an  der  Aufsenseite  des  westlichen  Flügels  befindlicher  und  von  mir 
copirter  Text  aus  Edfu  giebt  darüber  ein  weiteres  Zeugnifs.     Er  lautet  folgendermaafsen : 

«en-ui-u  er-mo-sen  em         är-sen  son-t-ui        her  tekes 

Doppel-Mastbäume      (sind)  an  ihrer  Stelle    in    ihrer  Gestalt    von  Paaren    um    zu  brechen 

^    n  ?   ::      i:t    ^'     5^,    0 

send  nen        nu  nen  hqti  her  tep-sen  em 

das  Unwetter      dies      des      Himmels.  Eine  Flagge      (ist)  auf      ihrer  Spitze      aus 

hat  uof  är-ti 

•  c 

weilsera  Zeuge,      grünem  Zeuge,      blauem  (?)  Zeuge  u.  s.  w. 

Sollte  man  nicht  hieraus  den  Schlufs  ziehen,    dafs  man    mit  der  Aufstellung  jener  Holz- 
masten den  Zweck  verband,    die  bösen  Wetter   zu  verscheuchen?     Wäre  das  ein  erster 


')  Cf.  Dum.  Temp.-Inschr.  106,  Lin.  12,  woselbst  aber  ^^  in  ""-^  zu  verbessern  ist. 


144  On  the  112th  Chapter  of  the  Ritual,  [November  u.  December 

Versuch  von  Blitzableitern?  Zu  dieser  Annahme  wird  man  unwillkührlich  genöthigt,  wenn 
man  die  folgende  Beschreibung  vergleicht,  die  ich  einem  sehr  lehrreichen  Texte  an  einer 
Thür  des  Tempels  von  Medinet-Abu  entlehnt  habe; 

Pfz    liii      ^.     ii    m    -  ^\ 

aehä-nef  ^en-u  oft  ur-ti  neter-ka  em  äs 

„er  stellte  auf    4  Mastbäume    grofse  Paarweise    (vor?)     dem  Tempel     aus     Cedernholz 


1^  O  AAAAAA  _Cr'^  n 


(Sic) 


maä  tep-sen  em       tisem  nebet  em      X^^^ 

achtem      ihre  Spitze      aus      Gold      beschlagen      mit      Erz      .  .  .  ." 

Ich  komme  nach  dieser  Abschweifung  von  Neuem  auf  überlieferte  Maafsverhältnisse 
zurück  und  zwar  diesmal  auf  die  grolsen  Maafse  der  Länge  der  inneren  Tempelgruppe 
und  der  äufseren  Umfassungsmauer. 

In  der  von  Herrn  Dümichen  (Temp.-lnschr.  113  L.  1  fll.)   mitgetheilten  Inschrift  ist 
die  Rede  von  der  Gesammtlänge  des    \\  '^=*  "t"  "^  ae-ur-t  ent  Hor-rä-xuti  „  Grofssitzes 
des  Hor-ra-xuti^,  von  dem  es  heifst: 
^  °T\     .?.       ^r^  I      DDQ        /^l®  §  -vo    c=±^ 

I—  ^JJ  'i'i'   CT- -^  f^'?",    >u         m^ 

(ka)-8         em     mqh    105  uae^-s  en     (mqh)    63  ^ui  fe-a 

seine  Länge    an    Ellen    105,    seine  Breite    von    Ellen    63,    ausgezeichnet  ist    seine  Höhe 

ten-ut  er  monj[  em        (mqh)      22\ 

aufsteigend      in      passendem  VerhältniTs      von      Ellen      22|, 

woran  sich  der  von  mir  in  dieser  Zeitschr.  1870  p.  159  Lin.  16  mitgetheilte  Text  reiht. 
Die  angegebenen  Maafse  beziehen  sich  auf  die  Gesammtlänge  und  auf  die  Höhe  der  äufseren 
Wand  derjenigen  Tempeltheile,  welche  mit  dem  A/^sm-Zimmer,  im  Norden,  beginnen  und 
bis  zur  hervorspringenden  Wand  des  ^en^Saales,  im  Süden,  reichen. 

(Fortsetzung  folgt.) 

On  the  112th  Chapter  of  the  Ritual. 

By  C.  W.  Goodwin. 

The  112th  Chapter  of  the  Ritual  contains  a  fragment  of  the  Horus-legend  which  has 
not  hitherto  been  clearly  explained.  The  text  in  the  Turin  copy  is  defective  in  a  ma- 
terial  sentence,  which  renders  the  story  obscure.  —  Fortunately  two  copies  of  this  chapter, 
er  of  the  greater  part  of  it,  found  upon  the  back  of  a  mummy-case  in  the  coUection  of 
the  late  Dr.  Lee  have  been  published  by  Mr.  Sharpe,  Egyptian  Inscriptions  Ist  series 
pL  52.  —  They  will  help  us  to  complete  the  text. 

The  chapter  is  entitled  "Another  chapter  of  the  knowledge  of  the  Spirits  of  Pa". 

The  deceased  addresses  the  Great  Body  —  "^nj  "^^  Jv  (dualis  excellentiae)  — 
dwelling  in  Xati  (16th  Nome  of  Lower  Egypt,  the  Mendesian)  in  the  city  of  Anpu  or  Anu 
0;^  D  ©  L.  B.  D.  °  ^  ©  Sharpe,  and  see  3  Recueil  LXII,  15  where  the  town  i:;^^® 
is  mentioned  as  beingTn  the  Nome  v-^)  —  also  >^  ^  (j  f)  c^  */t^'*'  ^^®  bird-catcher  (?) 

residing  in  Pa,      ©.    These  personages  are  styled  P  ^^"*~  ^  '  1]^  ®^^,  i  i-^^ 


1871.]  by  C.  W.  Ooodwin.  145 

„the  eiders  who  are  without  end",  and  then  foUow  two  epithets  which  are  unintelligibly 
written  in  both  copies 

Sharpe  has  ^ -\il^Z^^'^(or  ^). 

It  woald  be  very  easy  by  some  slight  corrections  to  make  these  words  yield  a  raea- 
ning  —  viz.  "boiler  of  pots,  baker  of  dough"  —  and  such  homely  epithets  may  possibly 
bave  been  given  to  ancient  deities,  as  inventors  of'the  arts  and  domestic  appliances  of 
life,  without  appearing  absurd. 

Addressing  these  two  deities  j^aii  and  Sj^eti,  the  deceased  says  "Do  ye  not  know 
wherefore  (the  town)  Pa  was  given  to  Horus?" 

In  the  sentence  ^  o  v^  n  i  @/w«aa/v  ^^  — «^^  the  two  last  words  "— ..—  lit.  on 
account  of  it,  mean  "on  account  of  whatV  i.  e.  wherefore. 

it  not".  — ^ihe  words  in  brackets  are  supplied  from  Snarpe. 

gave  it  to  him  in  compensation  for  the  wouna  in  bis  eye,  in  manner  followmg  . 

(|  P?  n  '^  here  has  a  wrong  determinative.  —  When  the  word  means,  as  in  the  pre- 
sent  case,  compensation,  it  is  usually  accompanied  by  the  determinative  l/j  or  ^,  and 
in  the  two  copies  given  by  Sharpe  and  also  in  a  papyrus  in  the  British  Museum  which 
I  have  consulted,  this  determinative  is  actually  found  in  this  place. 

^^rv^eU   ^*«^^«««.    is  the  same  as  gi],^^,    l^\.  \^ °'  E^'    ^^^ 

Brugsch  Lex.  p.  778. 

«Horus  Said  to  Ra,  Grant  that  1  may  see  the  creatures  of  thy  eyes,  see  as  it  (thy  eye) 
sees  them".     Perhaps  some  may  be  disposed   to  translate  ^v  'czz^  "with  thy  eyes" 

instead  of  "of  thy  eyes",  but  the  Egyptians  seem  to  have  symbolised  by  the  Eye  the 
creation  power.  See  4  Recueil  LXXXVI  1.  1  where  certain  kinds  of  incense  are  described 
as  ^T^^"^^®  creations  of  the  Eye  of  Ka,  upon  the  smell  (for  ®°Ö  .-ead  ®  ^  ^) 
of  which  the  Gods  live.     Others  are  described  1.  2  as  fö  T  ^s>-j|  |  creations  of 

the  eye  of  Osiris,   while  others   pl.  LXXXVIII   1.  23    are   said"^  to    be    creations    of  Set 
*^De  and  have  deletorious  qualities.   —   In  the  copy  given  by  Sharpe  we  have 


instead  of     W. 

(Col.  3)^()^^']^^^^^^^<^^^!1^^^^ 
«Ra  Said  to  Horus,  look,  I  pray  thee,  at  this  black  hog".  —  The  reader  will  see  that  m 
the  phrase  '^  (1  a/vwsa  °  1  ^ — ^ '^'  it  is  oniy  by  the  context  that  it  can  be  discovered 
which  is  the^erson  who  speaks  and  which  the  one  spoken  to.  Examplcs  of  this  ambi- 
guity  are  very  numerous  in  the  texts  —  ^^  I  pray  thee,  is  the  same  as  .^  (j  (||  in 
1  Anast.  —  Chabas  Voyage  p.  161.  162.  284.  

"^-^ ^^.  In  Sharpe  we  have  I  ^=^(11'^^  ^'^''  f  A  ^^  1 1  X^  ^  ^^'""^ 
both  texts  must  be  wrong  and  correct  thus  —  |  ^^^  ^__^  tj  l|  U=/]  ^  J^  •  (See  Brugsch 
Lex.  p.  816  for  the  words  ^  ^,  ^  ^  and  ^  f.  U^). 

Zeitschr.  f.  Aegypt.  Spr.  etc.    1871.  19 


146  On  the  112th  Chapter  of  the  Ritaalj  by  C.  W.  Goodwin,      [November  u.  December 

The  meaning  of  the  passage  is  very  piain  ^He  looked,  and  then  a  blow  smote  his 
eye,  a  great  mischief." 

This  passage  once  led  me  to  think  that  pTq'T^^  -^  neSni^  besides  its  undoubted 
meaning  of  mischief  or  härm,  had  the  more  special  meaning  of  blindness  or  darkness. 
See  Zeitschrift  1868,  p.  27.     The  expression  in  L.  B.  D.  57,  col.  2     ®    ?  %'=t='®d'^ 

r.  r\  /wwvA  AAwv\  ^„__o  .^«=»         ,  <::>  A  .ZT      *        |  ff 

u  M  AvvAAA ,  might  thus  be  well  translated  the  night  of  great  aarkness.  We 

also  hnd  L.  B.  D.  60,  2   Ul^x^ ^™^^=^==    The  day  when  the  earth  was 

darkened.  —  See  also  L.  B.  D.  17,  27.  It  must  be  admitted  that  none  of  these  instances 
are  conclusive,  and  f^^^'^'u^^  ,/)  may  mean  nothing  more  than  a  wound  or  mischief  of 
some  kind.  —  Still  a  wound  of  the  eye  is  so  naturally  foUowed  by  darkness,  that  the 
Egyptians  to  whom  the  story  of  the  wound  of  the  Eye  of  Horus  was  doubtless  very  fa- 
miliär, may  have  come  to  use  the  word  ^^  '^  ^^  to  signify  darkness,  even  when  an 
eye  was  not  in  question. 

(Col.  4)  ^(] — ^' — oii^^^r^^t(jp^--^ü^^ — \ 


n    M I  ^:=>       ,  ^  Y  ^  ^         Ol  *<-=^  "  Said  Horus  to  Ra.    ßehold  my  eye  is 

U         vi.  d         I    A^l       4     /\/\rA/\A    — -"^     >^M    *C>^ 

as  thoogh  Anepu  nad  made  an  incision  in  my  eye.    Then  he  was  grieved  at  beart". 

The  words  ^  QA  'ö'|'<-=^  lit.  he  devoured  his  heart,  probably  refer  to  Ra. 
In  Coptic  oTTiMM  oHT  means  to  repent,  but  this  can  hardly  be  the  sense  which  "eating  the 
heart"  had  in  Egyptian,  since  in  the  negative  confession  L.  B.  D.  125,  27  the  deceased 

^^^^  /vwvvA  ^  W^  I^  "^  ^k  I  ^  "^  ^  which  cannot  be  "I  have  not  repented"  or  «I 
have  not  causedrepentance"  but  must  rather  be  "I  have  not  caused  sorrow".  In  our 
passage  the  sense  probably  is  that  Ra  was  sorry  for  the  mischief  which  had  been  un- 
wittingly  caused. 

We  now  come  to  some  lines  which  are  entirely  omitted  in  the  Turin  copy,  and  which 
I  restore  from  Sharpe. 

h  n  •<s>-  ©i    I 
'■•--^  U  T"  ^^  "Anepu  said  to  the  gods.    Put  him  upon  his  bed;  he  will  get  well;  it 

was  Set  who  came  and  took   the  form  of  a  black  bog.  —   Then  he  fomented  the  wound 

of  the  eye  of  Horus".    These  words  explaiu  the  cause  of  the  accident.  —  When  Ra  in- 

vited  Horus  to  look  at  a  black  pig  as  one  of  his  own  creations,    the  evily  Set  came  and 

presented  himself  in  the  form  of  that  animal,  and  Horus  looked  upon  not  only  a  creation 

of  Set,  but  Set  himself.     Hence  the  mysterious  injury  to  his  eye. 

We  now  return  to  the  text  of  L.  B.  D. 

'^"^i  J'^^'^IS^I  'V'  I   "^a  said  to  the  gods—  The  swine  is  an  ab- 

omniation  to  Horus  —  How  should  he  get  well!  —  (Thus)  the  swine  became  a  great  ab- 
omniation". 

^  fj     Jj  "Said  Horus  to  the  gods  —  Who   are  about  him  —  When  Horus   was   in   his 


1871.] 


Hieroglyphisches  Glossar  für  Jahrgang  1871. 


147 


childhood  tbe  cattle  of  tbe  gods  were  bis  oxen,  bis  goats,  bis  pigs  —  Tbey  are  Amesta, 
Hapi,  Toa-ma-f  and  Kabh-senu-f,  whose  fatber  is  Honis,  wbose  motber  is  Isis". 

Tbe  bearing  of  tbese  words  upon  wbat  has  preceded  is  not  qaite  clear,  and  probably 
sometbing  is  wanting.  —  The  papyras  Oadet  bas  in  fact  a  few  additional  words  in  wbich 
Homs  adds  sometbing  aboat  Set  baving  taken  tbe  form  of  a  bog.  —  He  seems  to  inti- 
mate  tbat  in  bis  yoatb  be  had  considered  not  only  cows  and  goats,  but  also  pigs  as  crea- 
tnres  of  tbe  gods,  bat  tbat  Set  by  bis  assumption  of  tbe  swine's  form  bad  now  given  a 
Typbonic  Character  to  tbat  animal. 


(Col.  7)  ^  (j 


^:^ 


|]  _  Avy^^w  X  O  X  "Horus  says  to  Ra  —  Grant  me 
my  brother~in  Pa  and  my  brotFer  in  ^Qn.^  to  be  witbin  me  (in  my  power)  and  to  be 
witb  me,  for  an  etemal  portion". 

Here  ends  tbe  legend,  and  wbat  follows  describes  some  of  tbe  magical  eflFects  pro- 
duced  by  repeating  tbis  cbapter,  of  wbicb  tbe  name  or  title  is  said  to  be  "Homs  upon 
bis  scepter"     P  *^^  ic«_  /wvvva  v\     ^    v=\  T      ^Co^ .    Tbe  remainder  of  tbe  cbapter  it 

<::fi>  AAAAAA  Pias  «=■ — a.  1/  t     I 

is  needless  to  translate. 

Tbe  legend  is  related  in  a  very  Laconic  manner,  and  it  may  be  conjectured  that  it 
is  taken  out  of  some  otber  book,  in  wbich  it  was  told  more  at  lengtb.  For  tbe  purpose 
of  a  spell  it  was  desirable  to  compress  it,  that  it  migbt  be  more  easily  remembered.  Many 
otbers  of  tbe  chapters  er  spells  of  tbe  Ritual  contain  fragments  of  some  more  ancient 
books.  In  tbe  exorcisms  of  tbe  Catholic  church,  and  in  Ibe  vulgär  spells  of  tbe  Middle 
ages  we  lind  passages  of  tbe  N.  Testament  used  exactly  in  tbe  same  way. 

Sometbing  may  perbaps  yet  be  done  in  tbe  way  of  putting  together  detached  passages 
found  in  tbe  Ritual,  and  partially  reconstructing  tbe  old  narratives  or  poems  from  wbich 
tbey  have  been  taken.  —  Doubtless  many  of  the  stränge  epithets  wbich  we  find  applied 
to  tbe  Egyptian  gods  in  such  abundance  in  the  texts,  bave  reference  to  legendary  anec- 
dotes  now  lost. 

A  vast  field  of  research  yet  lie  before  Egyptologists,  regarding  tbe  origin  and  nature 
of  tbe  Egyptian  mytbology,  and  its  relations  to  the  Semitic  and  Aryan  religions. 

Shanghai,  April  1871.  

Hieroglyphisches  Glossar  für  Jahrgang  1871. 


(j^,   Ä,  äfen,  schlagen,  p.  8. 

Q®  V^ '  "^"'  ^^^  Geister,  manes  ='^^    ^. 

le,  eic,   num,  sane,  verstärkt  die  Frage- 
form, p.  127. 

^%  ¥ ,  ünnu  des  Nordens,  Hermopolis  im 
elta.  p.  12. 


°1)* 


p.  9. 


A  I 


,   Buch,   Bücher. 


,  feAt^  die  Nase,  =  ^  c^.  p.  51. 
heh,  die  Urzeit,  p.  94. 

§  "^^^   •fl,   oMenc,  80.  p.  126. 

jährigen  Schaltperiode,  e^cc^oTj.  p.  58.  59. 
^^^  f=^,  kek^  der  ürraum.  p.  94. 

fT^i,   w,    wird   assimilirt  in    der  Mitte  der 
Worte,  p.  132. 


148      Hieroglyphisches  Glossar  für  1871.     Erschienene  Schriften.     [November  u.  December  1871.] 


,  nem,  die  Urkraft.  p.  94. 
Aw^,  nun,  die  Urmaterie.  p.  94. 
V\,  ner,  das  Jahr.  p.  59. 

aufhörlich.  p.  127. 
T  ^  Ia.      ,  pa-üat,  Stadt  Buto.  p.  13. 

D  '^,  Plural  von    '^  .  p.  133. 

I  ^  V  '^'  ^  wä<r-wi,  was? 


p.  66. 


^    < 


AAWNA,  er  enti  =  aw^a«     ä^  enti,   weil,    inso- 
fern.  p.  51. 

^Jl'  ^°**  ^^^  ^^  ^^®  ^'*^®'  P*  ^^' 
n  J  n  J  S^,  sebsebx  die  Fuissohle.  p.  50. 

*^*\ ,     sepsep,     cncu>n,    coiicen,     rO- 

gare,   bortari,   allicere,   seducere,   fraus, 
deceptio.  p.  9. 

®  f »  ®  ®i    sep  tep,    Anfang  der  vierjähri- 
gen Schaltperiode,  p.  59. 
Ho,  sei,  für  das  Neutrum  „es". 

o,  sei.  p.  134. 

\   ,  «-«an, .  fragen,  lymc  p.  66. 

^\         ^^\^'  *^/t  "*^''5  ^®^  Ruderschlag. 
p.  9.  "^ 

=3  I  J'eb-nyter,  Stadt  Sebennys,  -xcav- 

noT^-,  ar.  Samannud  (in  Keilschrift  ZaJ- 
nwii).  p.  12. 


C30 


A.  ö   m  1   <o6Ä,  das 
Erforderliche,  Nothwendige.  p.  8.  9. 


h 

,  t€8  no/ru,   die  Tempelbarke. 

,  Mendea.  p.  81  ff. 


p.  38. 


O' 


i—tn  in  später  Zeit  für  aaaaaa  n.  p.  90. 

liltl^v  ^P,  iaS  =  iiw,  vorbeigehen,  fol- 
gen, p.  65. 

P  (E  1,  Gott  ^tt  für  die  Luft.  p.  93. 

^^,  /ö^M,  ein  Waffenstück,  p.  16.65. 

aufhören,  p.  127. 


,  x^^^^^i   d'ö  Erde,   der  Erdkreis. 


ü     AAAAAA      I 

p.  89. 

W=fli   x^^^^P^^-)    der  Satrap 

(X8athrapävan).  p.  9. 


,  das  Kampfspiel,  tyio-xt,  luctari, 
certare,  i,yof!-s,  athleta,  certator.  p.  8. 
in  später  Zeit  für  h  ä;   ^  ^  =  0  (]• 
p.  90. 
in  später  Zeit  =  ^  t  ^.  90. 
^®,  das  Jahr.  p.  59. 

j     ,  renpet  aep,  das  Jahr  mit  dem  Viertel- 
tage. 

'^^,  ^ä^M,  ein  Waffenstück,  p.  16.  65. 
,  tobh,  das  Erforderliche,  p.  8. 


Erschienene  Schriften. 


F.  Ghabas,  Melanges  Egyptologiques  Ulme  serie, 
tome  I,  avec  la  collaboration  de  MM.  Birch  et  Ch.  W. 
Goodwin.  1870,  2™«  livr.  p.  173-285,  contenant: 
Plainte  contre  un  malfaitenr,  d'apres  un  papyras  da 
Husee  Britannique.  —  Supplique  d'un  ouvrier  au  roi 
Amenophis.  —  Reclamation  d'objets  voles —  Le  prix 


d'an  taureau  soos  les  pharaons.  —  Une  lettre  missive 
du  XlVe  siecle  avant  notre  ere.  —  Dpon  an  inscrip- 
tion  of  the  reipn  of  Shabaka. 

R.  Lepsias,  Ueber  einige  Aegyptiscbe  Kunstfonnen 
und  ibre  Entwickelung  (ans  d.  Abb.  der  K.  Akad.  d. 
W.  zu  Berlin  1871).     Berlin.  4.  26  SS. 


Leipr.ig,  J.  C.  Hinrirbssche  Bacbhandlnng.  —  Verantwortl.  Redactear  Dr.  R.  Lepsiug,  Druck  von  Oebr.  ünger  (Tb.  Grimm)  in  Berlin. 


*^